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S./ Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Neues vom Film/ Mittwoch wechselnd: Die fruchtbare Scholle Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſeß und Recht Donnerslag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung. Mannheimer Vereinszeltung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Mufikzeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 20. Januar 1030 141. Jahrgang— Nr. 31 Die Bilanz der zweiten Haager Konferenz Vorläufige kritiſche Betrachtung des Schlußergebniſſes Aufrollung der Dardanellenfrage Heute Vormittag Schlußalt Drahtung unſeres eigenen Bertreterz ** den Haag, 10. Jan. Das Ergebnis der Haager Schlußkonfereng liegt nun in ſeiner Geſamtheit vor. Aus den Genfer Be⸗ ſchlüſſen, die als gemeinſchaftliches Ziel der Alltier⸗ ten und Deutſchlands die endgültige und vollſtändige Löſung der Reparationsfragen, ſowie die aus dieſer Regelung ſich ergebende Geſamträumung des besetzten Gebietes feſtlegten, iſt das neue Zahlungsſtatut entſtanden. In ſeiner gegen⸗ wärtigen Geſtalt ſtellt es eine bedeutende Er⸗ leichterung gegenüber dem Dawesplan bar. Es unterſcheidet ſich von dieſem erſten Verſuch einer Reparationsregelung vor allem dadurch, daß es die deutſche Wirtſchaft von den Feſſeln einer fremdländiſchen Kontrolle befreit. Die wirtſchaftliche Spuveränität Deutſchlands iſt bis zu einem hohen Grad durch den Yvungplan gewährleiſtet. Bald wird die Wiederherſtellung der territorialen Souveränität folgen, denn das Ergebnis der Schlußkonferenz ſichert die Räumung ber dritten Rheinlandzone Ende Juni. „Die Debatte über die Räumung iſt geſchloſſen“, waren die Worte Tardieus, als er ſich von Dr. Curtius mit einem kräftigen Händedruck verab⸗ ſchledete. Die Wiedererlangung der finanziellen und wirtſchaftlichen Souveränität legt Deutſchland aber die Erfüllung ſchwerer Verpflichtungen auf, die Durchführung durchgreifender, ſozialer und inanzieller Reformen. In welchem Rhythmus dieſe innere Anpaſſung der deutſchen Wirtſchaft und der Heutſchen Sozialpolitik vor ſich gehen wird, das iſt für die Gläubigerſtaaten, mit denen wir jetzt durch ſtnanztelle Zuſammenarbeit im Rahmen der Inter⸗ nationalen Zahlungsbank verknüpft ſind, die Haupt⸗ frage. Mehr als das: aus der Erkenntnis wirtſchaft⸗ licher Notwendigkeiten entſtanden, garantiert uns das neue Zahlungsſtatut die Möglichkeit, in Zeiten wirtſchaftlicher Schwierigkeiten ein Urteil über unſere Lage zu verlangen und bei der Urteils⸗ hildung ſelbſt mitzuwirken. Der beratende Sonder⸗ ausſchuß der Zahlungsbank würde in Tätigkeit zu treten haben, wenn die Transferierung der deutſchen Schuldenleiſtungen eine Gefährdung der deut⸗ ſchen Währung hervorrufen könnte. Die An⸗ kündigung eines Moratoriums— 90 Tage vor In⸗ klafttreten— würde an und für ſich dazu führen, daß der beratende Sonderausſchuß Gegenmaßnahmen trifft, um eine Auswirkung des Zahlungsſtatuts auf ben internationalen Geldmarkt zu verhüten. So wird die Tätigkeit der Internationalen Zah⸗ lungsbank politiſchen Erſchütterungen ferngehalten ſein, es ſet denn, daß ſich der ſogenannte tußerſte Fall, die Vernichtung des Youngplans burch eine offen verkündete Regierungserklärung, er⸗ eignen ſollte. Aber auch dann ſteht vor dem Haager Schiedshof noch der beratende Sonderausſchuß und nötigenfalls das Auslegungsſchtedsgericht, zwei In⸗ ſtanzen, die an ein gründliches techniſches Verfahren gebunden ſind, bevor ſie die Entſcheidung fällen. Die hartnäckige Abwehr unſerer Hauptdelegier⸗ ten zeitigte das wertvolle Ergebnis, daß dem Gedanken wirtſchaftlicher Vernunft, der Be⸗ freiung von Kontrollfeſſeln und der Einſchaltung beſonderer Prüfungsinſtanzen zum Sieg verhol⸗ 5 fen werden konnte. Von der Preisgabe einiger finanzieller Erleichte⸗ rungen abgeſehen, ſind die Grundprinzipien des Houngplans, wie ſie von den Pariſer Sachverſtändi⸗ gen aufgeſtellt wurden, erfolgreich gegen alle An⸗ griffe Frankreichs und Englands verteidigt worden. Wir vermieden die Taktik der Kompenſattonen, des Kuhhandels und kämpften für die Möglichkeit einer künftigen Anpaſſung des Zahlungsſtatuts an unſere effektive Leiſtungsfähigkeit. Der Repidierung des Poungplans, deſſen Sachwalter Männer der Finauz und der Wirtſchaft ſind, eröffnet ſich ein klar vorgezeichneter Inſtanzenweg. Auf den feier⸗ lichen Worten Deutſchlands ruht die Erfüllung der eingegangenen Verpflichtungen, bedingt durch die je⸗ weiligen Stellungnahmen des beratenden Bankaus⸗ ſchuſſes und der Sonderausſchüſſe. Im Noung⸗ plan gibt es keine Sanktionen mehr. Telegraphiſche Meldung O London, 19. Jan. Die Meldung von der Durchfahrt ruſſi⸗ ſcher Kreuzer burch die Meerenge zwiſchen Europa u. Kleinaſien, die Dardanellen, wird jetzt von der ſowfetruſſiſchen Regierung beſtätigt. In der amtlichen Meldung heißt es, daß die rufftſchen Panzerkreuzer„Pariſchkaja Kommuna“ und „Propintern“ wegen Maſchinenſchadens Neapel anlaufen mußten und Befehl erhalten hätten, ſofort ihre Auslandsreiſe zu unterbrechen und nach einem ruſſiſchen Hafen im Schwarzen Meer zurückzukehren. Mit der Durchfahrt ber beiden ruſſiſchen Schiffe durch den Bosporus hat die ruſſiſche Regierung gegen die Vorſchriften des Lauſanner Meerengen⸗Abkommens vom Jahre 1923 verſtoßen. Nach dieſem Abkommen ſind die Meer⸗ engen als neutrales Gebiet erklärt worden. Die Durchfahrt iſt nur nach Genehmigung der Meerengen⸗Kommiſſion geſtattet. Dieſe Kommiſ⸗ ſion ſetzt ſich zuſammen aus Vertretern Englands, Frankreichs, Italiens, Griechenlands, Rumäniens, Bulgariens und Japans und ſteht unter Vorſitz der Türkei. Während Rußland dieſes Abkommen nicht anerkannte, mußte ſich ihm die Türkei gezwungener⸗ maßen unterwerfen. Bis zum Weltkrieg waren die Dardanellen ebenfalls für die Durchfahrt ruſſiſcher Kriegsſchiffe geſperst, und zwar auf Grund der Be⸗ ſchlüſſe des Berliner Kongreſſes vom Jahre 1878, die auf Betreiben des engliſchen Abgeordneten Lord Salisbury den Ruſſen einen Riegel vorſchoben. Seit⸗ dem iſt es beſtändig das Beſtreben der Petersburger Regierung geweſen, die freie Durchfahrt durch die Meerenge zu erreichen. Immer wieder ſcheiterte das ruſſiſche Verlangen an dem Widerſtand Eng⸗ lands, das die Oeffnung der Meerenge jedesmal ver⸗ hinderte, um ein militäriſches Eingreifen Rußlands in Mittelmeerfragen zu vermeiden. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß dieſer Zwiſchenfall bewußt von der ruſſiſchen Regierung herbeigeführt worden iſt, um die Lon⸗ doner Flottenkonferenz auf ihre maritimen Wünſche, alſo auf die freie Durchfahrt durch die Meerenge, aufmerkſam zu machen. Ob auch die Türkei baran betetligt iſt und da⸗ durch ebenfalls den Zwang der Meerengen⸗Kommiſ⸗ ſton abzuſchütteln verſuchen will, iſt vorläufig noch nicht zu überſehen, aber anzunehmen. Das würde eine Auflehnung der beiden Mächte gegen das Meer⸗ engen⸗Abkommen und gegen den Vertrag von Lau⸗ ſanne bedeuten. Die erzwungene Durchfahrt durch die Dardanellen bedeutet auch in erſter Linie eine Herausforderung Londons. Es wäre un⸗ wahrſcheinlich, daß London die Herausforderung nicht aufgreifen würde. Formell wäre die Meer⸗ engenkommtiſſion in Konſtantinopel verpflichtet, einen Proteſt an den Völkerbund zu richten, aber da Sowfetrußland dem Völkerbund nicht beigetreten iſt, ſo würde das eine ergebnisloſe Aktion bedeuten. Zu dieſem Zwiſchenfall kommt noch ein zweiter, der in der Oeffentlichkeit als Theater⸗Coup bezeichnet wird und der die Ausſichten auf irgend ein Ergebnis der Londoner Flottenkonferenz wenig günſtig erſcheinen läßt. Der Londoner „Daily Herald“ berichtet nämlich aus Genf, daß dort das Gerücht geht, daß Muſſolini beabſich⸗ tige, ſchon am Gröffnungstage der Konferenz am kommenden Dienstag eine Mine ſpringen zu laſſen. Der italieniſche Delegierte Grandi wird nach die⸗ ſer Meldung die Erklärung abgeben, daß Italien bereit ſei, praktiſchſeine ganze Flotte auf⸗ zugeben, falls die anderen Mächte das gleiche tun würden. Dieſer Vorſchlag gehe angeblich von der Erkenntnis Muſſolinis aus, daß Italien unter jedem Schlüſſel, der in London für den Flottenbau beſchloſſen werde, geſchwächte Mittelmeermacht bleibe und von einer allgemeinen Abrüſtung zur See nur gewinnen und nichts verlieren könne. Bei ber Hartnäckigkeit Italiens an dem Feſt⸗ halten ſeiner Wünſche auf Gleichſtellung ſeiner Flotte mit der franzöſiſchen wäre es nicht zu verwundern, daß Italien ſeine Abſicht wahrmacht. Sollte ſie wirk⸗ lich in die Tat umgeſetzt werden, dann ſteht die ganze Konferenz vor einem wegeloſen Anfang. Es müßte erſt eine Formel gefunden werden, die die Ausſichten auf ergebnisreiche Arbeiten der Kon⸗ ferenz eröffnet. Im Ernſtfalle kommt dieſem Vor⸗ ſchlag wohl kaum eine praktiſche Bedeutung zu, da keine der beteiligten Mächte auf ihn eingehen dürfte. 576 ll. d dd Das Mißtrauen ſchlich, ſich aber in die Sanktions⸗ löfung ein, dort, wo es ſich um den ſogenannten ädäußerſten Fall handelt. Wer hat die ſchriftliche Niederlegung der Sanktionsregelung verlangt? Tarbieu erklärte einer mir bekannten Perfönlich⸗ keit, daß er ohne weiteres auf die Herſtellung des Dokuments verzichtet hätte. Gemäß Tardieu war es ſeit Monaten unſer Wunſch, die ſchriftliche Er⸗ klärung über die Aufhebung des Artikels 430 des Verſailler Vertrags durch Frankreich zu erhalten. Für den äußerſten Fall ſind Repreſſalien vorgeſehen, die der Erfüllung des Poungplans nicht abträglich fein dürfen. Frankreich darf gegebenenfalls allein handelnd auftreten. Doch auch wir beſitzen volle Handlungsfreiheit. Dadurch iſt die rechtliche Grund⸗ lage des Verſailler Vertrags beſeitigt. Bedenkt man, daß die finanzielle Verknüpfung, aus der gemein⸗ ſchaftlichen Mobiliſierungsanleihe und den künftigen Anleiheoperationen entſtanden, franzöſiſche Repreſ⸗ ſalten äußerſt ſchwierig machen würden, ſo erkennt man die innere Schwäche der Formulierung des „äußerſten Falles“. Die Kritik, die ſich gegen dieſe Teile der Sanktionslöſung richtet, kann nur unter völkerpſychologiſchen Geſichtspunkten erfolgen. Es iſt ſehr zu bedauern, daß über den äußerſten Fall überhaupt ein Schriftſatz angefertigt wurde. Die vorliegende Löſung für den Fall der Ver⸗ nichtung des Noungplaus ſchließt keine mittel⸗ bare Gefährdung Deutſchlands in ſich, aber ſie bedeutet eine empfindliche pſychologiſche Be⸗ laſtung für uns, denn aus ihr ſpricht das Miß⸗ trauen des Siegers gegenüber dem beſiegten Volk, das von Vocarno, Genf, Paris(Kellogg⸗ pakt) bis Haag uuleugbare Beweiſe ſeines Frie⸗ dens⸗ und Verſöhnungswillens erbracht hat. Die edle generöſe Gebärde Frankreichs iſt auch hier ausgeblieben. Nicht um einen Zoll will Frankreich von ſeiner Verſailler Poſttion dem deutſchen Volke näherrücken. Es erhebt ſtets warnend, wenn nicht drohend die Hand, wenn Vertragsbeſtimmungen zu unſeren Gunſten aufs Tapet gebracht werden, bei⸗ ſpielsweiſe Artikel 19 des Völkerbundpakts So iſt in das Schlußprotokoll des Poungplans die Note politiſchen Mißtrauens Frankreichs gegenüber Deutſchland eingefügt worden. Beſſer wäre es, wir hätten die Erfüllung des„äußerſten Falles“ den Alli⸗ terten unter ſich überlaſſen. Herr Tardten beurteilt freilich die Sache nicht ſo ſchltmm. Er hält ſich für einen Realpolitiker, da er ſeine Regierung nicht für langlebig hält. Herr Tar⸗ dieu proklamiert die Idee der„europäiſchen Proſpe⸗ rität“, der engen franzöſiſch⸗deutſchen Zuſammen⸗ arbeit, der Oeffnung der Pariſer Börſe für deutſche Wertpapiere. Gern würde er es ſehen, wenn ſich Deutſchland einer„wechſelſeitigen Verſicherung gegen den Krieg“ anſchließen wollte. Das ſind ſeine Prin⸗ ztpien. Selbſtverſtändlich ſchwebt ihm noch die Re⸗ gelung der Saarfrage auf inter natto⸗ naler Grundlage vor. d Uns werden dieſe Anregungen nur dann inter⸗ eſſieren können, wenn Frankreich zuerſt ſein poli⸗ tiſches Vertrauen zu Deutſchland durch die Tat be⸗ kundet und wenn es die ſchwere Belaſtung an unſeren Oſtgrenzen auf andere Art zu vermin⸗ dern ſucht, als durch ein ſogenanntes„Oſtlocarno“. „Der Reden ſind genug gewechſelt,“ meint Herr Tar⸗ dieu. Es iſt ſein Wunſch, die oben ausgeſprochenen Gedanken in die Tat, d. h. in Verhandlungen umzu⸗ ſetzen. Beweiſt er dabei Verſtändnis für unſere pſy⸗ chologiſch und polttiſch äußerſt ſchwierige Geſamtlage ſo hat er ſicherlich einen Erfolg zu verzeichnen. als ſeiner Mahlzeit verteidigt. Italien wird deutlich Von unſerem ſtändigen Korreſpondenten * MRom, im Januar. Man könnte es folgendermaßen ausdrücken: Italien, ein etwas ſanguiniſcher Spieler, legt ſeine Karten auf den Tiſch, von denen er anni mat, es ſeien die ſchönſten und beſten Trümpfe. Seine Gegenſpieler aber, England und Frankreich, ein gut Teil geſchickter und politiſch verſchlagener, antworten nicht einmal mit Farbe, ſondern werfen ihre kleinen Karten ab und behalten ſo die eigenen Trümpfe bis zum ausſchlaggebenden Endſpiel in der Hand. Ganz genau ſo iſt es. Grandi, der italieniſche Außen⸗ miniſter, ſpricht ſich vor dem Völkerbund offen ſeine Gedanken über die Mandatsfrage vom Herzen herunter, eine Rede, die von den kompetenten Dele⸗ gationen höflichſt intereſſiert angehört wird. Zu ſeinen Ausführungen nicken die Vertreter der haupk⸗ beteiligten Länder oft, was beifällig erſcheinen könnte; doch man weiß nicht recht, nicken ſie in Wirk⸗ lichkeit ihren eigenen Gedanken zu oder ſich ſelbſt untereinander verſtändnisinnig:„Ach wie ſchön, ach wie richtig, nur ſchade daß.— Italien möchte ſo wahnſinnig gern nette und kleine Mandate, die ſich ſpäter in Protektorate oder gar in feſte Kolonien umwandeln ließen. Italien iſt unverſteckt neidiſch auf das fette Glück der Beſitzenden, das es ſelbſt ebenſogut verdient zu haben glaubt. Italien hat nichts zu verlieren, wohl etwas zu gewinnen, und deshalb iſt es ſo peinlich offen. Deshalb verlangt es mit naiver Miene und zeigt eine ſtarke Entrüſtung, wenn ſeine Gegenſpieler auf die vorgeſchlagene Runde nicht eingehen, das heißt auf die klar und deutlich formulierten Wünſche des Zweiundvierzig⸗ millionenvolks... Das unbedingt Freiland braucht für die immer mehr ſich bemerkbar machende Ueber⸗ völkerung der Nation, die im engen und kargen Raum darbt und der dabei ſo glückverheißende Zu⸗ kunftsbilder vorſchweben. Während die Anderen alles ſchon, was zu erreichen war, erreicht haben, ja im Ueberfluß beſitzen; und dabei nicht wiſſen, mit wie grauſamen Einwanderungsgeſetzen ſie den Strom italteniſcher Emigranten von ihren ſchlecht beſte⸗ delten und oft ſchlecht verwalteten Kolonien fern⸗ halten ſollen, oder mit welch ſchnell wirkenden Mit⸗ teln— Frankreichs Maßnahmen in Tunis zum Bei⸗ ſpiel— ſie die talteniſchen Einwanderungselemente naturaliſteren, ihrer alten Heimat und der damit verbundenen vaterländiſchen Geſinnung entfremden. So denkt Italien jedesmal, wenn es ſich in ſeinen Erwartungen enttäuſcht ſiecht. Und dann iſt es mit allen ideobologiſchen Annäherungs⸗ und Freund⸗ ſchaftsplänen aus, reſtlos aus; dann iſt Frank⸗ reich nicht mehr die lateiniſche Blutſchweſter, ſon⸗ dern die fettgefreſſene Marianne; dann iſt Eng ⸗ land nicht mehr der reſpektierte Gentleman und Freund, ſondern ein nimmerſatter Bulldog, der zähnefletſchend ſelbſt die abgenagteſten Knochen Sy erſterben eben heute alle Blümchen, die geſtern hold und verſchämt auf den Verſtändigungsauen erſproſſen waren. Italien alſo wird deutlich, und wird am deut⸗ lichſten, wenn es ſich um die eigene Abrüſt ung handelt. Italien möchte natürlich gern ſehen, daß Frankreich abrüſtete, und Frankreich möchte ebenſo gerne ſehen, daß Italien abrüſtete. Italien weicht um keine Linie von ſeiner programmatiſchen Forde⸗ rung ab, die Flottenparfitat mit Frankreich zu erreichen; darüber hinaus wird in der hieſigen Preſſe noch mit leichtem Bedauern konſtatiert, daß man recht und billig dieſelbe Parttät auch mit Eng⸗ land verlangen könnte, wenn es die leider Gottes ſo beſchränkten Mittel der Nation geſtatteten. Dieſe Forderungen bauen ſich an Hand eines einfachen Rechenexempels auf: Italien, Frankreich und Eng⸗ land ſind in ihren Bevölkerungsſtärken ungefähr gleich. Folglich alſo auch gleiche Verteidi⸗ gungsmittel und Möglichkeiten. Die Rechnung ſtimmt und müßte eigentlich auch auf⸗ gehen, da drei bekannte Größen in ein ſchlichtes Verhältnis zueinander geſtellt ſind. Doch nun ge⸗ härdet ſich Italien ſo, als ob es andere Größen voll⸗ ſtändig vergäſſe, nämlich das großbritanniſche Welt⸗ reich und das franzöſiſche Kolonialimperium; daß dieſe Staaten eine ganze Menge zu verteidigen haben, kümmert Italien wenig. Und wenn es des⸗ 2. Seite. Nr. 81 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 20. Januar 1930 halb in allen Rüſtungs⸗ und Abrüſtungsfragen gleichberechtigt ſein will(vorerſt wenigſtens mit Frankreich), ſo dürfte daraus die leiſe ans Schickſat geſtellte Frage klingen, ob nicht das zum Imperialis⸗ mus geneigte Italten eines ſchönen Tages Mittel und Möglichkeiten beſitzen wird, die nicht nur Ver⸗ teidigungs⸗ ſondern auch Angriffszwecken dienſtlich ſeien. Denn was es an den anderen ſo unangenehm egoiſtiſch findet, ſtellt ſelbſt die Seele ſeines ganzen politiſchen Tuns dar: Expan⸗ ſion, Vormachtſtellung. Mit dem geſtärkten Rückgrat des Siegers ſtellt Italien den früheren Kriegsverbündeten ſeine Forderungen; und es ver⸗ langt immer betonter ſein Recht als Gleichgeſtellter, je offenſichtlicher die ehemaligen Freunde es im Stiche laſſen. Es iſt noch nicht geſagt, daß Frankreich und Eng⸗ land über das Hindernis, das ſich ihnen mit den italieniſchen Anſprüchen auf der Londoner Flotten⸗ konferenz in den Weg legt, allzu betrübt ſein dürften. Vielleicht iſt man froh, einen Sündenbock gefunden zu haben, der all die herrlichen Friedensabſichten verdirbt. Die Finanznot des Reiches Telegraphiſche Meldung Berlin, 18. Jan. Auch im Dezember 1929 ſind die Ein⸗ nahmen des Reiches an Steuern, Zöl⸗ len und Abgaben hinter dem entſprechenden Monat der Vorfahre zurückgeblieben; ſie be⸗ trugen nur 544.3 gegenüber 558.7 im Dezember 1928 und 573.8 Milltonen im Dezember 1927. Die fort⸗ dauernden Beſitz. und Verkehrsſteuern erbrachten im Dezember 1929 310.9 Mill. 4, und zwar im einzelnen: die Lohnſteuer 124.8(im Vorjahre 118.), die Kapitalertragſteuer.3(.), veranlagte Ein⸗ kommenſteuer 53.7(62.), die Körperſchaftsſteuer.6 17.), die Vermbögensſteuer 23.9(19.), die Erb⸗ ſchaftsſteuer 5,6(.), die Umſatzſteuer 25.0(23.), die Grunderwerbsſteuer.7(.), die Kapitalverkehrs⸗ ſteuern zuſammen.2(12.), die Kraftfahrzeugſteuer 13.4(11.), die Verſicherungsſteuer.8(.), die Renn⸗ wett⸗ und Lotterieſteuer.6(.), die Wechſelſteuer .9(.), die Beförderungsſteuer 27.4(28.0) Mill. I. Aus der Obligationenſteuer gingen.4(.4) Mill. ein. Die verpfändeten Zölle und Verbrauchsabgaben erbrachten im ganzen 227.6(233.0) Mill. I, und zwar die Zölle 79.6(75.), die Tabakſteuer 79.9(80.), die Zuckerſteuer 14.7(17.), die Bierſteuer 33.8(32.), das Spiritusmonopol 20.0(27.9) Mill. J. Aus den übrigen Verbrauchsabgaben gingen im ganzen.3 (66.0) Mill. 4 ein. Das Geſamtſteueraufkommen in den erſten drei Vierteln des laufenden Rechnungsjahres beträgt 6791.2 Mill. 4, bleibt ſomit um 202.5 Mill./ hinter drei Vierteln des veranſchlagten Jahresſolls(9325 Millionen) zurück. Außerdem ſind in dem Geſamtaufkommen noch 120.5 Millionen aus Lohnſteuern enthalten, die nicht dem Reiche ver⸗ bleiben, ſondern für Zwecke der Sozialver⸗ sicherung zu verwenden ſind. Hieraus kann mit Sicherheit geſchloſſen werden, daß der Ertrag der Steuern am Schluß des Rechnungsjahres be⸗ trächtlich hinter dem geſchätzten Soll zurückbleiben wird. Der offiziöſe Kommentar des Reichs⸗ finanzminiſteriums nimmt an, daß in letzten Vier⸗ teljahr des Rechnungsjahres wegen der Umſätze aus dem Wethnachtsgeſchäft und des Zollzahlungs⸗ termins im Januar etwa 40 Millionen mehr eingehen werden als ein Drittel des bis⸗ herigen Steuerertrages und rechnet deshalb für den 31. März mit einem Geſamtaufkommen von rund 9100 Millionen. Hiervon würden aber etwa 125 Millionen aus dem Lohnſteuerertrag für ſozial⸗ polttiſche Zwecke abgehen, ſo daß nur etwa 8970 Mill.& für das Reich und die Länder übrig bleiben, d. h. etwa 350 Millionen weniger als im Etat veranſchlagt waren. Da die größten Ausfälle bei der Einkommen⸗ und Körperſchafts⸗ ſteuer zu erwarten ſind, an denen das Reich nur zu einem Biertel beteiligt iſt, wird ſich der Netto⸗ minderertrag für das Reich auf mindeſtens 200 Millionen ſtellen. Die Sonntagsarbeit im Haag Drahtung unſeres eigenen Vertreters = ben Haag, 19. Jan. Die endgültige Feſtlegung des Vertragsentwurfs der deutſchen Reparationen fand heute vormittag ſtatt. Den Vertretern der kleinen Mächte hatte man geſtern Gelegenheit geboten, das Vertragswerk mit den Anlagen zu prüfen. Nachdem die ſechs einladen⸗ den Mächte ihre Arbeiten vollendet hatten, wurden die Delegierten der kleineren Staaten zu der Be⸗ ratung hinzugezogen. Dr. Beneſch(Tſchechoflo⸗ wakei), Mironeseu(Rumänien), Ullrich (Portugal) erhoben Forderungen in der Richtung, daß Deutſchland hinſichtlich der Lignibierung Ver⸗ zichte erkläre. Sämtliche Forderungen wurden unſererſeits abge⸗ lehnt. Der Vorſitzende Jaſpar ſtellte feſt, daß dieſe Angelegenheit als erledigt zu betrachten ſei. Hierauf wurden die Verhandlungen über die Oſtreparationen wieder aufgenommen und fortgeſetzt. Es ſcheint eine Wendung zum Beſſeren eingetreten zu ſein. Der fapaniſche Delegierte Adacet iſt um eine Vermittlung zwiſchen den Par⸗ teten neben Miniſter Loucheur bemüht. Man er⸗ ſtrebt die endgültige Einigung in der Oſtrepara⸗ tivnsfrage. Ueber den Hergang der für Montag vormittag anberaumten Schlußſitzung der zweiten Haager Kon⸗ ferenz wird von den Hauptdelegierten mit dem Vor⸗ Politiſcher Neberfall Telegraphiſche Meldung Rüſſelsheim, 19. Jan. Alg ber heſſiſche Miniſter des Innern, Leuſch⸗ ner, der mit mehreren Regierungsvertretern geſtern zur Einweihung des von den Opel⸗Werken errich⸗ teten Volkshauſes hier eingetroffen war, ſein etwas abſeits haltendes Auto verließ, näherten ſich meh⸗ rere Perſonen und drangen auf ben Miniſter ein. Dieſer kpnnte ſich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Darauf fielen die Täter über das Auts her, zertrümmerten es und ſtahlen die Mäntel des Miniſters und ſeiner Begleitung, Akten⸗ taſchen uſw. Es gelang ihnen dann, zu entfliehen. Der Miniſter ließ ſofort telephoniſch aus Darm⸗ ſtadt Polizei kommen, die alsbald mit Polizeihunden ſitzenden Jaſpar verhandelt. Es wird beabſichtigt, nur Jaſpar ſprechen zu laſſen, um Kundgebun⸗ gen, die das Ergebnis der Konferenz in ein eigen⸗ tümliches Zwielicht rücken könnten, zu vermet⸗ den. Würde außer Jaſpar noch ein anderer Haupt⸗ delegterter das Wort ergreifen, ſo ließen ſich Reden ſämtlicher auf der Konferenz erſchtenener Vertreter nicht hintanhalten. Das wäre umſo bedenklicher, da die Redner keinen außenpolitiſchen, ſondern einen rein innenpolitiſchen Zweck verfolgen würden. Telegramm Tardieus an Briand 5 Telegraphiſche Meldung Paris, 19. Jan. Wie Havas aus dem Haag berichtet, hat Tardien an Briand ein Telegramm gerichtet, in dem er ihm den endgültigen Abſchluß des Abkommens über die Regelung der deutſchen Reparation mitteilt und ſeine Befriebigung zum Ausdruck bringt darüber, daß Briands hingebende Mitarbeit es ge⸗ ſtattet habe, dieſes glückliche Ergebnis im Intereſſe des Friedens zu erziehen. Tardien iſt bereits in London — London, 19. Jan. Der franzöſiſche Miniſter⸗ präſident Tardieu iſt heute vormittag zur Teil⸗ nahme an der Flottenkonferenz hier eingetroffen. Er hat heute abend eine Unterredung mit Premier⸗ miniſter Macdonald. auf einen Miniſter die Spur ber Täter aufnahm. Man nimmt an, daß es ſich um einen Racheakt handelt, da Miniſter Lenſchner bei den Straßenunruhen in Worms Polizeikräfte aus Darmſtabt dorthin entſandt hatte. * Mordanſchlag auf einen Autofahrer — Uſfingen(Taunus), 19. Jan. Auf das Auto eines Fabrikanten wurde abends auf der Straße zwiſchen Brandoberndorf und Cleeberg ein ver⸗ brecheriſcher Anſchlag verübt. Bisher noch unbe⸗ kannte Täter gaben aus dem Walddickicht fünf Schüſſe auf das Fahrzeug ab, die das Ver⸗ deck des Wagens beſchädigten. Der Fabrikant ſelbſt blieb unverletzt. Die Verfolgung der Verbrecher in der Dunkelheit war erfolglos. Die Aenderung des Tabakſteuergeſetzes Telegraphiſche Moldung Berlin, 19. Jan. Durch Geſetz zur Aenderung des Tabakſteuerge⸗ ſetzes vom 22. Dezember 1929 ſind die auf Tabak und Zigaretten liegenden Steuern erhöht worden. Ar⸗ tikel 5 des Geſetzes ſieht vor, daß bie Reichsregie⸗ rung Maßnahmen treffen ſoll, um eine weſentliche Erhöhung der Kleinhandelspreiſe und eine unbillige Beſchränkung des Handelsnutzens bei Zigaretten auszuſchließen. Es hat daher das Reichswirtſchafts⸗ miniſterium nach einigen vorbereitenden Einzelbe⸗ ſprechungen mit Vertretern von Induſtrie und Han⸗ del zu einer gemeinſchaftlichen Beſprechung zahl⸗ reicher Streitpunkte eingeladen, die zwiſchen den Hauptſtufen der Zigarettenwirtſchaft beſtehen. 6 Die ſehr ſtark beſuchte Verſammlung hat am 18. ds. Mts. ſtattgefunden. Eine vollſtändige Klä⸗ tung der Verhältniſſe hat ſich trotz der ausgedehnten Ausſprache noch nicht ergeben. Es tſt daher ein Ar⸗ beitsausſchuß gebildet worden, in dem die offen ge⸗ bltebenen Fragen tunlichſt raſch gelöſt werden ſollen, damit eine Regelung gefunden werden kann, die einen möglichſt großen Teil der Zigarettenwirtſchaft befriedigt. Ergebnisloſer Abſchluß der Kohlenkonfe renz Telegraphiſche Meldung Genf, 19. Jan. Die Kohlenkonferenz des Internationalen Ar⸗ beitsamtes iſt am Samstag abenb geſchloſſen worden, ohne über die beiden Hauptfragen, die Bemeſſung und die Berechnung der Arbeitszeit unter Tage, zu Beſchlüſſen gekommen zu ſein. Sämtliche Anträge zu bieſen beiden Fragen konnten eine Mehrheit nicht erlangen. Auch das weiteſtgehende, vom deutſchen Regierungsvertreter eingebrachte Kompromiß, die Arbeitszeit zunächſt auf 7˙ Stunden feſtzuſetzen und nach zwei Jahren durch eine neue techniſche Kon⸗ ferenz prüfen zu laſſen, ob der Uebergang auf 777 Stunden möglich ſei, wurde mit Stimmengleichheit, bei Enhaltung des belgiſchen Regierungsvertreters, abgelehnt. Ueber den deutſchen Antrag zur Herausnahme der Braunkohleninduſtrie war ein Kompromiß zuſtande gekommen, wonach die Entſcheidung ausgeſetzt und zunächſt eine gründliche Unterſuchung über die Braunkohlenfrage angeſtellt werden ſollte. Trotz des Mißerfolges erſucht die Konferenz in ihrem Bericht an den Verwaltungsrat des Arbeits⸗ amtes darum, die Erörterung eines Uebereinkom⸗ mens über die Arbeitszeit in den Steinkohlengruben auf die Tagesordnung der Arbeitskonferenz von 1980 zu ſetzen. Letzte Meloͤungen Reich gründungsfeier in Wien — Wien, 10. Jan. Im großen Feſtſaal der Uni⸗ verſität beging am Samstag die Deutſche Studen⸗ tenſchaft in Wien unter Teilnahme des akademiſchen Senats und vieler Feſtgäſte die Reichsgründungs⸗ feier in Verbindung mit einer Anſchlußkund⸗ gebung. Nach Begrüßungsworten des Rektors der Univerſität, Graf Glais bach, und einer An⸗ ſprache des Vertreters des Kreisamtes VIII der Deutſchen Studentenſchaft, hielt Univerſitätsprofeſ⸗ ſor Dr. Hir ſch die Feſtrede, in der er ein Bekennt⸗ nis zum neuen, alle deutſchen Stämme umfaſſenden Groß⸗Deutſchland anregte. Zum Schluß der Feier wurde zum erſten Mal auf akademiſchem Boden dis neue Volkshymne Oeſterreichs von Kernſtock nach der Melodie des Deutſchlandliedes geſungen. Neue franzöſiſche Flugrekorde — Paris, 18. Jan. Die franzöſiſchen Flieger Coſtes und Codos, die über der Gegend von Nimes mit 500 Kg. Belaſtung einen Dauerflug ange⸗ treten haben, um Weltrekorde zu ver beſſern, haben den Geſchwindigkeitsweltrekord mit 500 Kg. Nutzlaſt über 2000 Km. mit einer Durchſchuſtts⸗ geſchwindigkeit von 210 Km. geſchlagen.(Der frit⸗ here Rekord war von dem deutſchen Flieger Stein⸗ dorf mit 205,407 Km. aufgeſtellt). Heute früh um 4 Uhr ſchlugen die beiden Franzoſen den Strecken rekord in geſchloſſenem Rundfluge mit 500 Kg. Nutz⸗ laſt, indem ſie mehr als 2735 Km. zurücklegten, alſo die von den deutſchen Fliegern Schnäbele und Looſe erzielte Rekordziffer übertrafen. Heute früh um.24 Uhr hatten die franzöſtſchen Flieger 3500 Km. und um 10,34 Uhr 4000 Km. zurückgelegt, letztere in 19,04.17 Stunden Flugzeit. Die beiden Flieger ſind am Samstag nachmittag um 15.33 Uhr, nachdem ſte ſich 23 Stunden 22 Minuten 49 Sekunden in der Luft befanden, auf dem Flugplatz Iſtres gelandet. Schweres Bobfleigh⸗Unglück — Mürren, 19. Jan. Auf der Bobsleigh⸗Bahn fuhr ein mit vier Engländern beſetzter Schlitten in voller Fahrt aus der Bahn heraus und überſchlug ſich. Einer der Mitfahrenden erlitt ſo ſchwere Ver⸗ letzungen, daß er bald darauf ſtarb; ein weiterer wurde mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Das Urteil im Szolnoker Giftmiſcherprozeß — Szolnsk, 19. Jan. Im zweiten Giftmiſcher⸗ prozeß kam es geſtern in den ſpäten Nachmittags⸗ ſtunden zur Verkündung des Urteils. Frau Kar⸗ dos wurde des zweifachen Mordes an ihrem Ehe⸗ mann und ihrem Sohn ſchuldig befunden und zum Tode verurteilt. Die zweite Angeklagte, Frau Földvare, wurde freigeſprochen. Der Staats⸗ anwalt hatte gegen beide Frauen Tobesſtrafe be⸗ antragt. Waiblinger⸗Gedächtnisfeier in Rom — Rom, 19. Jan. Anläßlich der hundertſten Wiederkehr des Todestages des in Rom jung ver⸗ ſtorbenen ſchwäbiſchen Dichters Waiblinger fand heute auf dem Proteſtantiſchen Friedhof an der Ceſtius⸗Pyramide eine Gedenkfeier ſtatt, an der der deutſche Botſchafter, Frhr. von Neurath, mit dem ganzen Botſchaftsperſonal und die deutſche Kolonie neben zahlreichen italleniſchen Verehrern des Dich⸗ ters teilnahmen. Die Gedächtnisrede hielt der in Rom anſäſſige Schriftſteller Wolfgang Ludwig Stein. Ueberſchwemmungen in Miſſouri und Arkauſas — Memphis, 19. Jan. Durch das Hochwaſſer des St. Francis⸗Fluſſes ſind im ſüdöſtlichen Miſſouri und im nordöſtlichen Arkanſas etwa 50 000 Morgen Land überſchwemmt worden. Der Damm iſt an fünf Stellen gebrochen. 500 Familien mußten ihre Wohn⸗ ſtätten verlaſſen. 1 Ns 4 Jebem Neugeborenen ein Sparbuch. Aus Daun(Eifel) wird gemeldet: Die im Jahre 1853 errichtete Kreisſparkaſſe Daun, eine der älteſten im ganzen Bezirk, feiert in dieſem Jahre ihr 75jähriges Beſtehen. Dem Ernſt der Zeit entſprechend hat der Sparkaſſenvorſtand beſchloſſen, von einer öffentlichen Feier abzuſehen, jedoch zur Förderung des Spar⸗ gedankens jedes im Jahre 1930 neu geborene Kind des Kreiſes mit einem Sparbuch von 8/ zu be⸗ ſchenken. Berliner Theater „Menſchen im Hotel“ Repertoireſtück iſt Vicki Baums„Menſchen im Hotel“, von ihr ſelbſt wach ihrem Roman bear⸗ beitet, im Nollendorftheatoer vom Deutſchen Theater als eine Art Gaſtſpiel gegeben. Die Fehler der Dramatiſierung eines Romans find natürlich auch hier vorhanden, manchmal zuſammenhanglos, manchmal ein Dunkel um wichtige Motive. Aber im ganzen unter der Regie von Gründgens eine gute Beſetzung und eine ſehr effektvolle Inſzenie⸗ rung. Karlweis als Hoteldieb, der bei ſeinen Unternehmungen immer Pech hat, ſich in die Tän⸗ zerin verliebt, deren Perlen er ſtehlen will, mit dem Provinzler Mitleid hat, auf deſſen Brieftaſche er es abſah, und ſchließlich von dem Induſtriellen, ſeinem letzen Opfer, erſchlagen wird. Paul Kempals Pro⸗ vinzler, der von ſchwerer Krankheit gezeichnet noch einmal Berlin genießen will. Sibylle Binder als ruſſiſche Tänzerin, die durch die Liebe zu dem Einbrecher ihrer Kunſt plötzlich zurückgegeben wird, Margarete Koeppke als naives und lebens⸗ Urſtiges Typfräulein. Noch eine Reihe guter Schauſpieler und guter Figuren, deren Schickſale in einem einzigen Hotel miteinander verknüpft ſind. Das Milteu dieſes Ho⸗ tels ſelbſt, gleichzeitiges Telephonieren im verſchie⸗ denſten Intereſſe, Boudoir der Tänzerin, Sitzungs⸗ zimmer der Induſtriellen, große Halle, in der alle dieſe Lebensſchickſale durcheinanderlaufen— das er⸗ gibt ſchon eine Reihe von Szenen, die pfychologiſch und kriminell unſere Aufmerkſamkeit feſſeln und die in einer dankbaren Dramatik die Abſchnitte der Drehbühne in Kontraſt und in Wirkung ſchnell auf⸗ einander folgen laſſen. Das Publikum zeigte ſich fehr beifällig und rief die Verfaſſerin. „Kaſpar Hauſer“—„Die letzte Nacht“ Die einmaligen Mittags⸗ und Nachtvorſtellungen nehmen überhand. Das iſt charakteriſtiſch für dieſe Spielzeit. Man findet in den Büros der Theater wenig Stücke, bei denen man das Repertotre wagt, aber umſo mehr, die man bei einer Matinee ver⸗ ſuchen möchte, wofür es jetzt ſo viel Gelegenheiten und neue Verbände gibt. Die letzten Verſuche aller⸗ dings waren etwas einſeitig. Da gab es im Deut⸗ ſchen Volkstheater in einer Matinee den„Kaſpar Hauſer“ von Erich Ebermeyer, anderwärts ſchon geſpielt, das Muſter eines hiſtoriſchen Schul⸗ ſtücks für ein etwas rechts gerichtetes bürgerliches Publikum. Dann ſah man in einer Nacht am Schiffbauer⸗ damm den Epilog von Karl Kraus„Die ketzte Nacht“, ein wilder Phantaſieſpuk aus dem Krieg, ſymboliſch geſteigert, völlig überholt von unſerer Zeit, aber von der radikalen Gemeinde um Kraus fanatiſch aufgenommen. Beide Aufführungen nicht ſchlecht, die erſte mit recht perſönlichen Darſtellern, wie Karl Balhaus, die zweite in der Regie von Leb Reuß von piscatorhafter Geſpenſtigkeit. Oscar Ble. i Eine Bach⸗Matinee in Mannheim. Unter er⸗ freulicher Teilnahme des Publikums vereinigten ſich vier Kunſtkräfte zu einer Morgenfeier im Dienſte des großen Thomaskantors. Aus der ſchier uner⸗ ſchöpflichen Fundgrube der in den Kantaten ſchlum⸗ mernden Arien waren zwei mit obligater Violine komponierte Sologefänge gewählt worden, die Bachs unerreichte Behandlung der kunſtreichen Verflechtung zweier konzertierender Stimmen erkennen ließen, und zwar„Ach bleibe doch mein liebſtes Leben“ aus Kantate 10 und„Jeſus macht mich geiſtlich reich“ aus Kantate 75. Hela Wette, als ſehr mufſtkaliſche Sängerin vorteilhaft bekannt, fand in den beiden Arten dankbare Aufgaben für ihren fülligen Alt. Gertrud Girs hauſen, eine der violintiſtiſchen Stützen des Kölner Kammerorcheſters, entwickelte im Solo⸗Violinpart einen edlen Ton von wohltuender Fülle und Tragfähigkeit. Die Begleitung am Flü⸗ gel führte mit großer Sachkenntnis Kapellmeiſter Max Feiler(München) aus.— Der zweite Teil des Programms war den berühmten Goldbergſchen Variationen gewidmet, die in einer Bearbeitung für zwei Klaviere von Joſef Rheinberger geſpielt wur⸗ den. Paula Schütz e, die aus der Schule Pem⸗ bauers und Höhns hervorgegangene Pfaniſtin, legte mit dem ſorgfältig ſchattierten, von feinſtem Stil⸗ gefühl getragenen Vortrag dieſer lehrreichen Varia⸗ tipnenkette ein erfreuliches Zeugnis ſolider muſika⸗ liſcher Durchbildung ab, wobei ſich Kapellmeiſter Feiler am zweiten Flügel als ebenbürtiger Part⸗ ner erwies. Sämtliche Vorträge fanden wohlver⸗ dienten Beifall bei dem ſichtlich intereſſierten Pu⸗ blikum. e. O, Millionen Theaterzuſchuß in Frankfurt. Wie in einer Preſſebeſprechung von Dr. Seckel, dem Direktor der ſtädtiſchen Bühnen, mitgeteilt wurde, wird in dem der Stadtverordnetenverſammlung dem⸗ nächſt zugehenden Nachtragsetat ein Zuſchuß⸗ betrag für die ſtädtiſchen Bühnen in Höhe von 2, Mill. Mark gefordert werden. Die Ur ſachen dieſes Fehlbetrages ſind im allgemeinen bekannt. Be⸗ merkenswert aus dem vorgelegten Material iſt, daß die Zahl der Abonnements um 600 zurück⸗ gegangen() iſt, während die Zahl der von den Theatergemeinden bezogenen Karten erfreu⸗ licherweiſe auf 300 000 Mk. ſich geſteigert hat, ſo daß heute zu jeder Theatervorſtellung ungefähr 1000 Perſonen zu ermäßigten Preiſen Zutritt haben. Einen ſtarken finanziellen Erfolg hatte die Operette„Das Land des Lächelns“, die bei elf Vorſtellungen eine Geſamteinnahme von 60 000 Mark erbrachte. Das hat mit dazu Veranlaſſung gegeben, bereits für die Sommerſpielzeit die Eng a⸗ gements von vier Operettenkräften vorzuſehen, damit die Operette im Rahmen des bisherigen Spielplans ſtärker ge⸗ pflegt(vergl. unſeren Artikel im Samstag⸗ Abendblatt. Schriftl.) werden kann. Aus den Mit⸗ teilungen der beiden Intendanten hatte man den er⸗ freulichen Eindruck, daß die künſtleriſche Leitung der beiden Theater mit vollem Nachdruck beſtrebt iſt, durch hochwertige Aufführungen ſowie durch Urauf⸗ führungen die Leiſtungen auf eine den Traditionen Frankfurts entſprechende Höhe zu bringen. Die in der in⸗ und ausländiſchen Preſſe verbreiteten über⸗ triebenen Meldungen über den Fortgang prominen⸗ ter Frankfurter Künſtlex wurden von Profeſſor Thurnau auf das richtige Maß zurückgeführt. In⸗ tereſſant iſt dabei die Mitteilung, daß Franz Völker, der an der Frankfurter Oper ein Jahres⸗ einkommen von 2830 000/ hat, von dem früheren Intendanten der Frankfurter Oper, Profeſſor Krauß, zu einem Gagenſatz von 6070 000 4 an die Staatsoper in Wien verpflichtet worden iſt. Aus dem Kölner Mufikleben. Nach altem Brauche gelangen alljährlich je in einem der zwölf großen Gürzenichkonzerte unter Verzicht auf Soliſten und Chormitwirkung drei ſinfoniſche Werke zur Aufführung. Mögen bei dieſer Gepflogenheit auch gewiſſe praktiſche Erwägungen in beſchränktem Umfange Befriedigung finden, ſo ſind ſolche in un⸗ ſerem Falle doch keineswegs für die Maßnahme aus⸗ ſchlaggebend. Nein, beſtimmend iſt die Vorliebe zahl⸗ reicher Konzertſtammbeſucher für das bon allen ab⸗ lenkenden Aeußerlichkeiten freie, einheitlich ſchlichte Muſizieren eines erſten Orcheſterkörpers unter ſei⸗ nem lauf Gegenſeitigkeit) mit ihm innig vertrauten ſtändigen Leiter, ein Muſtzieren, das ſelbſtverſtänd⸗ lich nur die Vorführung älterer oder auch neuerer erklärter Meiſterwerke vorſteht. Als ſolche begrüßte man im ſechſten Konzert an Sinfonien von Haydn die in C⸗Dur(Londoner Nr.), von Mozart die gleichfalls C⸗Dur(Nr. 41) mit der Schlußfuge, dann Beethovens Es⸗Dur(Nr. 3, Erbica). Unter Hermann Abendroths Führung bot das metſterliche Orcheſter um ſo Erleſeneres, als der Dirigent nicht nur die charakteriſtiſchen Einzel⸗ heiten der klafſiſchen Tonſchöpfungen in feſſelndet Weiſe hervorhob, ſondern auch die bezeichnenden Sonderzüge der muſtkaltſchen Silhouette der drei gentalen Großen ſo recht anſchaulich als prägnante Zeit⸗ und Geiſtesbilder dem Empfinden der Hörer zu vermitteln wußte. Kein Wunder, daß Abendroth und ſeine ausführende ſehr ſtattliche Künſtlerſchar zumal nach der wunderbar ſtimmungsreich ausge⸗ führten Erotca ſtürmiſch gefeiert wurden. P. h. e 3 4. Montag, den 20. Januar 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 31 Stäoͤtiſche Nachrichten Babiſche Regierungserklärung Gegen die radikalen Ausſchreitungen! Aus dem Miniſterium des Innern in Karlsruhe wird unter dem Datum des 18. Januar folgende Bekanntmachung veröffentlicht: In den letzten Wochen haben ſich außerhalb Ba⸗ dens, vor allem in Preußen, Sachſen und Heſſen, ſehr bedauerliche Ausſchreitungen ereignet. gerufen in der unverkennbaren Abſicht, die ſchwere wirtſchaftliche Lage, die zur Zeit auf Deutſchland laſtet, zu politiſchen Zwecken auszunutzen. In Baden wird dieſe Bewegung von den zu⸗ ſtändigen Stellen mit der gebotenen Aufmerkſam⸗ keit verfolgt. Wenn es auch bei uns zu ſolchen Zwiſchenfällen ernſterer Art noch nicht gekommen iſt, ſo zeigen doch Aeußerungen, die in letzter Zeit von führenden Perſönlichkeiten rechts⸗ und links⸗ gerichteter radikaler Parteien gefallen ſind— es ſei nur an die Rede des kommuniſtiſchen Abgeordneten Böning im Badiſchen Landtag erinnert, der die RNationalſozialiſten mit Totſchlag bedrohte— und einige Zwiſchenfälle, daß auch in Baden verſucht wird, durch Drohungen und provozierendes Auftre⸗ ten Teile der Bevölkerung aufzuputſchen und Störungen der öffentlichen Ordnung hervorzurufen. So kam es in der Nacht nach der Reichsgründungs⸗ ſeier der Nationalſozialiſten in der Karlsruher Feſt⸗ halle, in der von einem nationalſozialiſtiſchen Red⸗ ner das Recht auf Selbſthilfe proklamiert wurde, wiederum zu Zuſammenſtößen zwiſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten. Die zuständigen Behörden werden dieſen Ver⸗ ſuchen, die öffentliche Ordnung zu ſtören, auch in Zukunft mit unnachſichtlicher Strenge entgegentreten und ſie werden, falls ſich ſolche Vorkommniſſe wiederholen ſollten, zu weiteren Maßnahmen ſtrengſter Art greifen. * Schöner Sonntag. Das ſonnige und heitere Wetter des geſtrigen Sonntags gab Veranlaſſung zu Ausflügen in die nähere und weitere Umgebung. Die Höchſttemperatur ſtieg von 5,5 Grad am Sams⸗ tag auf 6,4 Grad Celſius am Sonntag. Der Verkehr in Richtung Heidelberg war nachmittags ſehr lebhaft, ſonſt aber ſchwach. Der Stadtbeſuchs verkehr war dagegen ſtärker als ſonſt. Unzweifelhaft übt der Zirkus Sarraſani, deſſen Sonutags⸗Vor⸗ ſtellungen gut beſucht waren, immer noch eine ſtarke Anziehungskraft aus. Mit Einbruch der Dämme⸗ rung ſetzte ein lebhafter Straßenverkehr ein, wobei die verlockenden Auslagen der Geſchäfte an⸗ läßlich der Inventurausverkäufe viel bewundert wurden. * Erfreulicher Andrang zu ben Rettungskurſen. Die Meldungen zu den Rettungskurſen des Bezirks Mannheim des Landesverbandes Baden der DR. haben mit insgeſamt 18 Teilnehmern eine Zahl erreicht, die das Meldeergebnis des letzten Kurſes um das Doppelte erheblich überſteigt. Es iſt das ein ſehr erfreuliches Zeichen für das ſtark anwach⸗ ſende Intereſſe am Rettungsſchwimmen und an den idealen Beſtrebungen der Deutſchen Lebens⸗ rettungsgeſellſchaft, bei der der Bezirk Mannheim zweifellos eine vorbildliche Tätigkeit entfaltet. Jubiläum eines Feuerwehrmannes. Am Sams⸗ tag konnte der Brandmeiſter Schmitt auf eine un⸗ unterbrochene 25jfqährige Tätigkeit bei der hie⸗ ſigen Berufsfeuerwehr zurückblicken. Die An⸗ gehörigen der Feuerwehr veranſtalteten aus dieſem Anlaß eine kleine Feier, in deren Verlaufe Branddirektor Vaulont dem Jubilar für die der Stadt Mannheim geleiſteten Dienſte dankte und der Hoffnung Ausdruck gab, daß der Jubilar noch lange Jahre in bisheriger Weiſe ſeinen Dienſt der Stadt widme. Der Jubilar wurde durch mehrere Ge⸗ ſchenke geehrt. Brandmeiſter Schmitt dankte allen herzlich für die ihm dargebrachte Ehre. Zur Ver⸗ ſchönerung der Feier trug die Geſangsabteilung einige Lieder vor. 4, Die Reichsgründungsfeier gehört zum eiſernen Beſtand der Mannheimer militäriſchen Vereine. Dieſe haben es ſich zur Pflicht gemacht, den Tag feſt⸗ lich zu begehen, damit ſich die heranwachſende Gene⸗ ration der Bedeutung der Reichsgründung für unſer Vaterland ſtets eingedenk bleibt. Die diesjährige, am Samstag abend im Nibe⸗ lungenſaal abgehaltene Feier nahm den üblichen kameradſchaftlichen Verlauf. Die Empore war mit Flaggen in den alten Reichsfarben geſchmückt. Auf dem Podium befanden ſich die Büſten von Kaiſer Wilhelm J. und Bismarck. Dazwiſchen ein Bild von Hindenburg. Rechts und links von der Orgel hing die frühere und die jetzige Reichsflagge. Wie bei allen Veranſtaltungen der Militärvereine ſo trug auch dieſer Abend eine vaterländiſche Note. Die Darbietungen waren darauf ab⸗ geſtimmt. Die unermüdliche Kapelle Schönig er⸗ öffnete die Feier mit dem allen Soldaten bekannten Torgauer Marſch. Unter den Klängen des Pariſer Einzugsmarſches erfolgte der einem Triumphzug gleichende. Einzug der Altveteranen mit ihrer alten ſchwarz⸗weiß⸗roten Fahne. Alles er⸗ hob ſich von den Sitzen und begrüßte die Zeugen einer großen Zeit durch ſtürmiſchen Beifall. Unter den Altveteranen beſand ſich auch das Ehrenmitglied der Deutſchen Volkspartei, unſer lieber Freund Ge⸗ heimrat Mathy, der trotz ſeiner 80 Jahre von Heidelberg herüber gekommen war, um die Reichs⸗ gründungsfeier mit ſeinen früheren Kriegskame⸗ raden zu begehen. Auch ihm wurde herzlicher Bei⸗ fall zuteil. Der Einzug der Fahnendeputationen der hieſigen Militärvereine vollzog ſich in nicht minder feſtlicher Weiſe. An der Ehrentafel hatten inzwiſchen Platz ge⸗ nommen: Reg.⸗Kat Neumayer als Vertreter des Landeskommiſſärs, die Stadträte Ludwig, Haas, Wittſack, Perrey, Stv.⸗V. Walter, Landtags⸗ abgeordneter Menth und Abteilungsdirektor Steffe als Vertreter des Stadtoberſchulrates u. a. mehr. 1. Gauvorſitzender Kreuzer begrüßte die Ehrengäſte und die Kameraden mit ihren Damen, die Vorſitzenden der militäriſchen Ver⸗ eine und Verbände und namentlich auch den„Aſta“ der Handelshochſchule Mannheim. Der Zweck der Feier ſei, den ruhmreichen Tag der Reichsgründung in Verſailles wieder in der Erinnerung wachzurufen und das Geſchehen jener Zeit namentlich der Jugend einzuprägen. Die Mannheimer Liedertafel erfreute durch den Vortrag von„Fridericus Rex“ von Loewe und von „Lützows wilder verwegener Jagd“ von Carl Maria von Weber. Beide Chöre kamen unter der bewähr⸗ ten Leitung von Herrn Joſeph Menz in prächtiger Herausarbeitung der Melodien zum Vortrag. Die Darbietungen des ſtimmgewaltigen Chores wurden mit ſo herzlichem Beifall aufgenommen, daß die Sängerſchar das zweite Lied nochmals ſingen mußte. Die Feſtrede von Pfarrer Meier⸗Gleiwitz, des ehem. Diviſionspfarrers der 28. Diviſion, bildete den Höhepunkt des Abends. Der Vortragende war nicht nur ein tapferer Soldat, der ſich draußen im Felde durch ſeine Unerſchrockenheit bei allen Kame⸗ raden größter Beliebtheit erfreute, ſondern er iſt auch ein glänzender volkstümlicher Redner und vor allem ein Geſchichtsforſcher und ⸗kenner. Pfarrer Maier iſt zugleich ein großer Bismarckverehrer, er brachte auch der Politik Streſemanns volles Ver⸗ ſtändnis entgegen. Einleitend betonte er die große Sehnſucht des Deutſchen nach einem einigen Reiche, deſſen Gründung von allen Deutſchen jubelnd be⸗ grüßt wurde. Bismarck hat das Reich durch drei Kriege geſchaffen. Man fürchtete von ihm Erobe⸗ rungspläne. Das Ausland verfolgte ſeine Politik mit ſtärkſtem Mißtrauen. Aber die Oeffnung der Geheimakten des Auswärtigen Amtes ergab, daß Bismarck die größte Säule des Friedens war. Der pazifiſtiſche Herausgeber der„Politik der europäiſchen Kabinette ſeit 1871“ nennt Bismarck einen Pazifiſten. Der engliſche Kriegsminiſter Lord Haldane erklärte, daß England ſein Urteil über Bismarck völlig ändern müſſe. Der Redner verbreitete ſich über die Einkrei⸗ ſung Deutſchlands. 1892 erfolgte das Bünd⸗ nis Frankreichs mit Rußland; 1902 das engliſch⸗ japaniſche Bündnis, 1904 die Entente cordiale Eng⸗ land⸗Frankreich, wozu 1907 noch Rußland kam. 1908 war die Einkreiſung Deutſchlands vollzogen. Der Vortragende warf ſodann die Frage auf, ob die Möglichkeit beſtanden hätte, der Gefahr des Weltkrieges zu entgehen. Er beantwortete die Frage mit„Ja“ und bezog ſich dabei auf eine Rede von Streſemann bei dem Verein deutſcher Studenten vom 15. Auguſt 1926, wo Streſemann ausgeführt hatte:„Wäre Deutſchland den Weg einer Politik gegangen, die man als imperialiſtiſch ver⸗ urteilt, d. h. entweder den Weg einer zielbewuß⸗ ten Bünduispolitik mit anderen großen Mäch⸗ ten, ſei es mit England, ſei es mit Rußland, oder wäre man daran gegangen, unter Aufbietung der letzten pekuniären Mittel des Volkes— und das wäre nur ein kleiner Teil von dem geweſen, was das Volk heute aufzubringen hat— die Armee aufzubauen auf der Größe der tatſächlichen Volksleiſtungskraft— dann wäre wahrſcheinlich ein Weltkrieg überhaupt nicht gekommen, weil niemand gewagt hätte, dieſen Krieg gegen Deutſchland zu führen.“ Bismarcks Lebeusarbeit iſt nicht zerſtört. Die Reichseinheit iſt uns geblieben. Auch die Ver⸗ faſſung. Wenn wir uns dieſe erhalten, ſo erhalten wir uns auch unſere Kraft. Abendrot auf Mauerwerk Der Turm der Konkordienkirche trennt das Schiff der Kirche von der Sickingerſchule. Man kann auch ſagen: er vermittelt zwiſchen den Kindesgeiſtern, die nach der Erde und irdiſchem Wiſſen verlangt und den Menſchenſeelen, die bereits wieder über den Tod und das Tote hinaus hoffen. Wenn ich den Blick von meinem Arbeitstiſch hebe, fällt er auf jenes Giebeldreieck, das zwiſchen dem eigentlichen Turm und ſeinem Unterbau vermittelt. In dieſes Dreieck eingelaſſen iſt ein rundes Fenſter. Es wird durch zwei ſich kreuzende Stäbe aufgeteilt. Von dieſen klaren Formen: Dreieck, Kreis und Kreuz geht eine tiefe Ruhe aus. Sie klären das un⸗ ruhige Innere des Betrachters, deſſen Blick ſie nach⸗ zeichnet, ſich ihnen willig aufſchließt, hingibt und die Vollkommenheit ihrer Geſtalt fühlend erlebt. Das Daſein dieſer reinen Formen als tägliches Gegen⸗ über iſt heilſam, mahnend und erinnernd an das, was mehr als nur menſchlich.(Und lehrt ſo die Lehre Platos begreifen von den mathematiſchen Formen als dem Vermittlerreich zwiſchen der Sinneswelt und der Welt der„Ideen“.) Zwiſchen vier und fünf des Nachmittags wider⸗ fährt dem Mauerwerk etwas wie eine Ueberwälti⸗ gung. Ein Einbruch geſchieht in ſein autoritatives, ernſtes und graues Weſen. Um dieſe Zeit ſinkt die Sonne und überhaucht es mit einem zarten blaſſen Rot. Das iſt, wie wenn kluge Frauen⸗ hände tröſtend über ein ernſtes Mannesantlitz ſtrei⸗ chen, bevor es ſich der Nacht und dem Schlaf ergibt. Dieſes Abendrot mildert auch die Strenge jener Formen. Und beſtätigt ſo den leiſen Humor, mit dem die Tauben auf ihnen herumtrippeln, in ihnen niſten und ſie umflattern— unbekümmert, was Menſchen an dieſen Formen leſen Corvus. * * Ernannt wurde Oberlandesgerichtsrat Joſef Antoni zum Landgerichtsdirektor in Mannheim, Gerichtsaſſeſſor Hans Oettinger aus Kaſſel zum Stgatsanwalt in Mannheim. * Aus dem Polizeibericht. Wegen Ruheſtö⸗ rung wurden 17 Perſon en zur Anzeige ge⸗ bracht. Feſtgenommen wurden 16 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Einem Geburtstagskinde ſoll man auch Geſchenks bringen. Wir ſehen die alten Fahnen und Stand⸗ arten. Sie verkörpern heilige Ideale. Was wir einſt der Fahne geſchworen haben, davon kann uns keine Macht der Erde und keine Regierung ent⸗ binden.(Stürmiſcher Beifall.) Wir ſchwuren nicht einer Perſon zu Liebe, ſondern unſerem Vater⸗ lande! Deutſchland iſt entwaffnet. Selbſt unſerer Jugend iſt das Militärſpielen verboten. Aber drüben über der Grenze rüſtet man weiter. Kein Menſch und kein Teufel kann uns den deut⸗ ſchen Geiſt rauben. Behalten wir dieſen und es bleibt der Held in unſerer Bruſt, den uns niemand nehmen kann. Seid Männer und ſeid ſtark!(Stürmiſcher Beifall) Auch die Revolu⸗ tion konnte uns die deutſche Einheit nicht nehmen. Die Männer, die ſ. Zt. in Verſailles unterſchrieben haben, haben es getan, um dem deutſchen Volke das Letzte zu retten. Die mit lang anhaltendem Beifall aufgenommene Feſtrede, die einen tiefen und machtvollen Eindruck hinterlaſſen hatte, klang mit der Hoffnung aus, daß auch für Deutſchland bald wieder die Oſter⸗ glocken erklingen mögen, in ſo herrlicher Pracht, wie noch in keinem Lande zuvor. Begeiſtert wurde das Deutſchlandlied geſungen. Nach weiteren muſikali⸗ ſchen Vorträgen und dem gemeinſamen Geſang des Liedes„Der Gott, der Eiſen wachſen ließ“, brachte der erſte Gauvorſitzende Kreuzer ein Hoch auf den Reichspräſidenten von Hindenburg aus. Der große Zapfenſtreich mit dem niederländiſchen Dank⸗ gebet bildete den Schluß des offiziellen Teiles, wo⸗ rauf der Tanz begann. ch. * Ferufahrt des Freiballons„Mannheim“. Der. wie gemeldet am Samstag mittag im Auftrag des Zirkus Sarraſani zu einer Reklame⸗Fernfahrt auf⸗ geſtiegene Freiballon„Mannheim“ iſt nach kurzer Fahrt bereits um 3 Uhr nachmittags auf einem lehmigen Gelände bei Schaafheim bei A ſchaf⸗ fenburg glatt gelandet. Voranſtaltungen * Nur noch? Tage gaſtiert Sarraſani in Mannheim. Wer ſich beſte zirzenſiſche Kunſt nicht entgehen laſſen will, der beſorge ſich jetzt noch eine Eintrittskarte, denn am kom⸗ menden Sonntag wird Sarraſani unwiderruflich ſchließen. Täglich abends 7½ Uhr iſt große Vorſtellung. Am Mitk⸗ woch, Samstag und Sonntag finden die letzten Nachmittags⸗ vorſtellungen um 3 Uhr ſtatt. 3 Im Alhambratheater läuft von heute ab der neue Film Charlie Chaplins:„The Pilgrim“(Die Pilger“). — Kommunale Chronik Erhöhung des Waſſerpreiſes— Einführung einer Wertzuwachsſteuer in Weinheim Weinheim, 17. Jan. Seit einiger Zeit hat hier die Zahl der Rohrbrüche eine Zunahme aufzu⸗ weiſen. Durchſchnittlich werden ſeit mehreren Mo⸗ naten täglich ein bis zwei Rohrbrüche dem hieſigen Waſſerwerk mitgeteilt. Von den rund 2600 Haus⸗ anſchlüſſen ſind etwa 1700 bald 40 Jahre alt, deren Erneuerung nötig iſt. Der Geſamtaufwand dafür iſt auf 180 000/ zu veranſchlagen. Der Stadtrat beſchloß, vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürger⸗ ausſchuſſes, die Mittel für die Erneuerung der Hausanſchlüſſe durch die Erhöhung des Waſ⸗ ſerpreiſes(für 1 Kbm. Waſſer um 5 Pfg., alſo von 15 auf 20 Pfg.) aufzubringen. Die Er⸗ höhung ſoll rückwirkend ab 1. Oktober 1929 gelten. Außerdem beſchloß der Stadtrat, nach dem Vor⸗ hilde anderer badiſcher Städte, wie Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Pforzheim, Freiburg uſw., eine Wertzuwachsſteuer hier einzuführen, von der man einen jährlichen Ertrag von 15 000 ¼/ erwartet. Eine entſprechende Vorlage wird dem Bürgerausſchuß in ſeiner Sitzung am 24. Januar unterbreitet werden. Der Geburtstagsengel Von Max Jungnickel Der alte Briefträger iſt nicht mehr im Dienſt. Ein bäuriſches Geſicht hat er, mit hellen Augen darin und am Kinn einen Vollbart, der dem Geſicht ſoviel Gutmütigkeit gibt. In ſeinem letzten Dienſt⸗ jahr hatte er noch ein Erlebnis. Und gerade dieſes letzte Erlebnis ſchien den ſchweren und oft mühe⸗ vollen Beruf dieſes Mannes mit ſeinen hellen Strah⸗ zu verklären und durchſchimmern.— Laſſen wir den alten Beamten erzählen: „Es wird heute nicht mehr viel Kinder geben, die an den Geburtstagsengel glauben. Aber eines Tages hole ich aus dem Briefkaſten einen Brief, einen komiſchen Brief. Kinderhandſchrift, ſteil, unbe⸗ holfen und auch ein bißchen falſch geſchrieben.„An meinen lieben Geburtstagsengel“ ſtand auf dem Um⸗ ſchlag. und als Ortsangabe war„Im Baradies“ Abſender ſtehen geſchrteben. Hinten aber, wo der ſoll, da war die kleine Entſchuldigung hingeſchrieben: „Bitte, bitte“ lis meinen Brif trotsdem ich keine Marke hab!“ Eigentlich hätte ich nun, wenn es rein dienſtlich zugegangen wäre, den Brief an den Auf⸗ ſichtsbeamten weitergeben müſſen. Der hätte ihn ge⸗ öffnet, den Abſender ermittelt und das Strafporto einziehen laſſen. Dann hätte ich auf dem Brief ver⸗ merkt, daß es keinen Geburtstagsengel gibt und daß auch die Stadt Paradies nicht im Poſtverzeichnis zu finden iſt. Aber das tat mir doch leid, als ich daran nahm ich den Brief. Eigentlich war's Diebſtahl. Aber ich redete mir ein, daß es kein Dieb⸗ ſtahl ſei. Ich wollte der Geburtstagsengel ſein. Und als ich daheim den Brief las, da ging mir's wie ein kleines, einfältiges Kindergebet durch die Seele.— „Du mein liber Geburtstaksengel, bitte, bringe mir morgen frieh, wenn ich Geburtstag habe, eine Eiſenbahn zum aufziehen. Eine Lokomotive ſolls ſein, ein Gebäckwagen und zwei Berſonenwagen. Und wenn Du willſt, kannſt Du auch einen kleinen Bahn⸗ Aber vergiß nicht die Bude am Bahnhof, wo der Mann drinſttzt, der die Fahrkarten 1 knipſt. O, wie freue ich mich ſchon! Dein Karl Kiel⸗ dachte. Da hof mitſchicken, hake in der Angerſtraße.“ Als ich den Brief geleſen hatte, bin ich losgelau⸗ fen und habe die Eiſenbahn gekauft. Ich mußte ſogar noch ins Spielwarengeſchäft hinten herumgehen. Der Laden war ſchon geſchloſſen. Mein Dienſt war ja erſt ſpät abends zu Ende geweſen. Donnerstag war der Geburtstag, und Mittwoch abends wußte ich erſt, daß ich ein Geburtstagsengel war. Aber ich habe alles richtig bekommen, ſogar die Bude mit dem Mann drin, der die Fahrkarten knipſt. Und dann habe ich alles fein abgeſchickt. Die Freude des Jun⸗ gen hätte ich ſehen mögen. Aber ich mußte Donners⸗ tag zeitig wieder zum Dienſt. Den Brief aber habe ich aufgehoben. Der iſt Gold wert. So einen ſchönen Kinderbrief. So etwas kann man nicht vergeſſen. Ich leſe ihn oftmals wieder durch. Ich kenne ihn ſogar auswendig. Ja, ich war einmal ein ganz richtiger Geburtstagsengel mit dem Vollbart.“ Abſchied von Shurman. Die Stadt Heidel⸗ berg hat an den amerikaniſchen Botſchafter in Berlin, Dr. h. e. Shurman, der in der nächſten Woche Deutſchland verläßt, als ihrem Ehrenbürger und Freund ein herzlich gehaltenes Abſchiedstele⸗ gramm gerichtet. O Eine engliſche Gaſtprofeſſur in Heidelberg. Prof. Dr. H. J. C. Grierſon aus Edinburgh wird im Sommerſemeſter an der Heidelberger Univerſität zwei Vorleſungsreihen halten, und zwar eine über Shakeſpeare und die andere über die anderen be⸗ deutenden engliſchen Dichter vom Ende des 18. Jahr⸗ hunderts bis zur Gegenwart. Prof. Grierſon hat bereits in Amerika und Frankreich Gaſtvorleſungen gehalten. Als Austauſch wird der Angliſt der Heidelberger Univerſität, Prof. Dr. Hoops am Montag die Reiſe an die California⸗Univerfität in Beckeley antreten. Neue Planetarien. Dem Beiſpiel Deutſchlands in der Errichtung von Planetarien iſt das Ausland unter Verwertung unſerer Erfahrungen gefolgt. So haben Moskau und Rom ihre Sternſchulen, in Ame⸗ rika ſind drei im Bau bezw. in Betrieb. Jetzt gerade macht Wien ſeinen„Himmel auf Erden“ allgemein zugängig. Früher ſtand das dortige Planetarium im Meſſepalaſt, jetzt befindet es ſich im Praterſtern. Man hofft, damit Hemmungen der Himmelskunde begegnen zu können, die in der Lichtfülle der Großſtadt, der Unſicherheit der Witterung und der mitunter ungün⸗ ſtigen Beobachtungszeit begründet ſind. Im Früh⸗ jahr wird auch Hamburg ſein Planetarium auf dem Stadtpark⸗Waſſerturm dem Verkehr übergeben, das zugleich eine Volksſternwarte ſein ſoll, die mit einem 11 em Refraktor und 8 em Kometenſucher ausgeſtattet wird. O Schickſale der Weltliteratur⸗Bibliothek. Die Bibliothek des bekannten Dichters und Literar⸗ hiſtorikers Eduard Griſe bach(18451906) ſoll im erſten Viertel des Jahres 1930 bet Martin Bres⸗ lauer in Berlin verſteigert werden. Griſebach er⸗ regte ſeinerzeit großes Aufſehen durch ſeine Dich⸗ tungen„Der neue Tannhäuſer“ und„Tanuhäuſer in Rom“. Als Literarhiſtoriker ſetzte ſich Griſebach für Lichtenberg, Waiblinger, Kleiſt, Bürger, E. T. A. Hoffmann, Grabbe und Schopenhauer ein. Seine Bibliothek hat er in dem großen Werk„Weltlitera⸗ tur⸗Katalog eines Bibliophilen“ beſchrieben, in dem es gelang, in vorbildlicher Form das Weſentliche der Weltliteratur zuſammenzuſtellen. Die gelehrten Anmerkungen voll enzyklopädiſchen Wiſſens, die bibliographiſchen Feſtſtellungen, die dieſes Verzeich⸗ nis von 2800 Werken zu einem Bande von 600 Sei⸗ ten haben anſchwellen laſſen, ſind zum größten Teile nur an dieſer Stelle zu finden. Schon einmal, vor 22 Jahren, war Martin Breslauer mit der Ver⸗ ſteigerung dieſer Weltliteraturbibliothek betraut wor⸗ den. Aber die Verſteigerung wurde widerrufen, weil es in der Zwiſchenzeit gelungen war, die geſamte Bibliothek an einen Sammler zu verkaufen. Seit jener Zeit bis zum heutigen Tage war ſie ungeteilt und wohlbehütet in ſeinem Beſitz. Nunmehr will ſich auch dieſer Sammler von ihr trennen. Es wäre zu wünſchen, daß es auch heute wieder gelingen möge, dieſes deutſche Kulturgut weiter ungeteilt zu erhal⸗ ten. Wo aber findet ſich dere Mäzen oder Stifter, der ſolchem Kaufe geneigt iſt? So wird Eduard Griſebachs Weltliteraturbibliothek das Schickſal ähn⸗ lich wertvoller Sammlungen leiden müſſen, die aus dem verarmten Deutſchland in alle Winde zerſtreut wurden. Parodie auf Thomas Mann Eine dramatiſierte Strumpfband⸗Geſchichte Die Akademiſche Spielſchar zu Mün⸗ chen, die eine Art„Junger Bühne“ iſt, aber ihren Ehrgeiz durchaus nicht in der Proklamierung abwe⸗ giger oder— wie man es ſonſtwo bisweilen erlebte — unſauberer Dramatik findet, machte mit ihrer neuen Darbietung„Das Strumpfband“ von A. O. Stolze den zahlreichen Zuhörern viel Spaß. Der ſehr luſtige und an Einfällen reiche Dreiakter iſt eine übermütige, aber durchaus nicht unehr⸗ erbietige Parodie auf unſern Nobelpreisträ⸗ ger Thomas Mann und ſeinen literatureifrigen Sohn Klaus, und er ſtellt in den Mittelpunkt der Handlung jene Myſtifikation, die— vor etwa fünf Jahren— in den M. N. N. mit dem Namen und Stil des Dichters getrieben wurde. Bis heute iſt nicht erwieſen, von wem damals der parodiſtiſch ausge⸗ zeichnete Artikel war, den die ahnungsloſe Zeitung als echten T..⸗Originalbeitrag veröffentlicht hatte. In dem Stolzeiſchen Stück, dem das Thema „Dichters 50. Geburtstag“ noch beſondere Baſis für Sarkasmen und ſatiriſche Lichter gibt, ſtellt es ſich am Ende heraus, daß der ſcheinbar parodiſtiſche Bluff⸗ Artikel„Das Strumpfband“ in Wirklichkeit doch— vom Dichter ſelber ſtammt, einem alten Zeitungs⸗ belege entnommen und durch das junge Dichter⸗ Töchterlein auf Grund einer Wette arglos einge⸗ ſandt. Es läßt ſich von hier aus nicht ſicher feſtſtellen, ob auch in der Ferne dieſer ſehr geiſtreiche Ulk eine zwerchfellerſchütternde Wirkung hat wie in München, wo man die perſonellen und ſachlichen Hintergründe genau kennt und ſeine helle Freude auch an der kopiſtiſchen Treffſicherheit hatte, mit der Werner Heſſenland ſein großes poetiſches Vorbild ver⸗ körperte, aber es iſt wohl ſicher, daß das Rein⸗Luſt⸗ ſpielhafte des Stoffes und der Reiz der Bearbeitung überall ihre Wirkung erzielen werden. Stolze hat ſich als humoriſtiſchen und ſatiriſchen Schriftſteller von Qualität erwieſen. Die Darſtellung war ſehr friſch und ließ oft völlig vermiſſen, daß man es mit Anfängern zu tun hatte. RR. An 4. Seite. —— Nr. 31 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 20. Januar 1990 Aus dem Lande Staatliche Perſonal veränderungen Ernannt wurde Land⸗ und Amtsgerichtsdirek⸗ kor Wilhelm Böhringer in Mosbach zum Land⸗ gerichtsdirektor in Karlsruhe, Land⸗ und Amts⸗ gerichtsrat Hermann Bornſchein in Mosbach zum Land⸗ und Amtsgerichtsdirektor daſelbſt und Staatsanwalt Dr. Heinrich Morr in Heidelberg zum Land⸗ und Amtsgerichtsrat in Mosbach. Planmäßig atugeſtellt wurden die Ver⸗ waltungspraktikanten Wilhelm Briß beim Bezirks⸗ amt Engen und Theodor Haberkorn beim Be⸗ zirksamt Oberkirch als Verwaltungsoberſekretäre. Zur Ruhe geſetzt auf Anſuchen wurde Gendarmerie⸗Kommiſſär Adam Eiſenhauer in Emmendingen. Verſetzt in gleicher Eigenſchaft wurde Studienrat Karl von Langsdorff von der Ge⸗ werbeſchule in Ladenburg an jene in Villingen. Kraft Geſetzes tritt in den dauern⸗ den Ruheſtand: Wachtmeiſter Chriſtian Kü n z⸗ ler an der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe auf 1. April 1930. Verſetzt wurde Juſtizrat Otto Kuner in Adelsheim nach Offenburg. Chronik aus Nußloch gg. Nußloch, 13. Januar. Die Schließung der Volksſchule wegen ſtarken Auftretens der Diph⸗ therie wurde nachträglich wieder auf die 4 unterſten Klaſſen beſchränkt. Sollten aber in den oberen Klaſ⸗ ſen noch mehr Krankheitsfälle auftreten, dann würde die Schließung auch für dieſe Klaſſen angeordnet werden.— Der hieſige Tabak wurde geſtern von den Gebrüdern Ehrmann hier zum Preiſe von 35 Mark eingeſchrieben.— Die Arbeitslage hat ſich im letzten Vietrelfahr derart verſchlechtert, daß die Zahl der Erwerbsloſen auf das Doppelte ge⸗ ſtiegen iſt. Wir haben zur Zeit 338 Erwerbsloſe, darunter 255 männliche und 83 weibliche; 137 Per⸗ ſonen befinden ſich in der Sonderfürſorge, 94 in der Kriſenfürſorge und 107 in der Arbeitsloſenverſiche⸗ rung. Damit ſind neun Prozent der Bevölkerung ohne Verdienſt. Wenn man nur die über 14 Jahre alten Perſonen in Betracht zieht, kann man ſagen, daß jede achte erwerbsfähige Perſon arbeitslos iſt.— Der Turn⸗ und Fechtklub hielt ſeine Generalverſammlung ab. Vorſtand Prokuriſt Phi⸗ lipp Schell konnte bei ſeinem Jahresbericht als er⸗ freuliches Zeichen feſtſtellen, daß der Spielbetrieb, beſonders beim Hand ballſpiel, ſehr flott war und zu ſchönen Ergebniſſen geführt hat. Er bedauerte fedoch wie auch die andern Berichterſtatter, daß die jungen Leute ſo wenig Intereſſe am Geräte⸗ und am volkstümlichen Turnen zeigten, obwohl bei zahlreichen jungen Mitgliedern ſehr gute Ver⸗ anlagungen vorhanden ſind. 15 Jäger 2 Haſen * Unterſchlüpf(Kreis Mosbach), 19. Jan. Auf der in hieſiger Gemeinde abgehaltenen Treibjagd murden in Anweſenheit von 15 Schützen und 12 Treibern im ganzen zwei Haſen als Jagd⸗ beute erlegt. * Schonach, 17. Jan. Hier iſt es gelungen, für die Zwecke des geeigneten Nachwuchſes in muſikali⸗ ſcher Hinſtcht eine Schülerkapelle ins Leben zu rufen. Die Leitung hat Kapellmeiſter Pelz. Die Bemühungen, für die Heranbildung junger Kräfte zu ſorgen, bewegen ſich damit in der gleichen Bahn, die in Triberg ſeit einigen Jahren mit dem beſten Erfolg der dortige Muſikdtrektor Bier verfolgt. Dieſer konnte als Krönung ſeiner Bemühungen im vergangenen Sommer mit ſeinem Schülerorcheſter bereits die Veranſtaltung von Sinfoniekonzerten er⸗ folgreich durchführen. Aus der Pfalz Weinfälſchungen in Friedelsheim Aus Friedelsheim(Pfalz) wird uns unterm 19. Januar gemeldet:„Im Verfolg einer Wein⸗ offerte einer Firma in Mannheim, hat die Wein⸗ kontrolle die Firma Jean Pletſcher Erben (Inhaber Hans Bonet, Diplomlandwirt und Bürgermeiſter) in Friedelsheim als den Lieferan⸗ ten feſtgeſtellt. Bei dieſer Firma ſind die Bücher beſchlagnahmt und Weine unter Siegel genommen worden. Unſere Winzervereinigung, die ſich ſeit 20 Jahren redlich bemüht hat, unſere Ge⸗ meinde in die Reihe der Qualitätsweinorte einzureihen, wird hiermit ſchwer betroffen. Kurz vor Weihnachten erſchien in den verſchiedenſten Zei⸗ tungen von Mannheim und von Ludwigshafen eine Offerte von der Mannheimer Firma, in der folgende Weine offeriert wurden: Friedelsheimer Weißwein das Liter zu 0,65 /, Dürkheimer Riesling das Liter zu 0,80, Deidesheimer Letten das Liter zu 0,90 /, Forſter Neuberg das Liter zu 1 4. Ueber dieſe Preiſe beſchwerten ſich Mannheimer Wein⸗ bezieher bei unſerer Winzergenoſſenſchaft durch ihre Kommiſſionäre mit dem Hinweis, daß ſie nicht mehr konkurrenzfähig wären, denn ihre Einkaufs⸗ preiſe würden 50—100 Prozentüber dieſen Ver⸗ kaufspreiſen liegen. Es kam dann zu der oben⸗ genannten Kontrolle. * * Bellheim, 14. Jau. In der Scheune ihres An⸗ weſens hat ſich die Ehefrau eines im vergangenen Jahre verſtorbenen Fuhrmannes erhängt. * Speyer, 17. Jan. Im Zuſammenhang mit dem geſtern gemeldeten Einbruchs diebſtahl im hie⸗ ſigen Hauptbahnhof wurde ein ſeit längerer Zeit dort beſchäftigter, hier wohnhafter verheirateter Eiſenbahn⸗Aushilfskaſſenbeamter feſtgenommen. Nachbargebiete „ Worms, 19. Jau. Zu dem Gerücht über den Ueberfall auf Amtsgerichtsrat Trautwein iſt nachzutragen, daß als Täter der arbeitsloſe Fün⸗ ger von Worms ermittelt wurde. Dieſer war im verfloſſenen Jahre von dem Ueberfallenen in einer Strafſache verurteilt worden. * Frankfurt a.., 19. Jan. In der Favag⸗ Angelegenheit teilt die Juſtizpreſſeſtelle mit, daß die Auslieferung des vor einigen Monaten in Prag feſtgenommenen Direktors Sauerbrey vor⸗ ausſichtlich am 2. Februar d. J erfolgen wird. Räuber! Von Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley⸗Manunheim Wenn wir Aelteren in unſeren Jugend⸗ und Kindheitserinnerungen kramen, ſo bilden die Dämmerſtunden, die wir bei Großmutter oder Großvater verbrachten und in denen ſie uns„Ge⸗ ſchichten“ erzählten, einen unverlierbaren Beſtand. Und unter den Geſchichten waren uns die am liebſten, die recht gruſelig waren, wie die Räubergeſchichten. Und da war es in unſerer Gegend neben dem Räuberhauptmann, der in den böhmiſchen Wäldern hauſte und den wir ſpäter in Schillers Räubern als Karl Moor wiedererkannten, der Schinderhannes, der um die vorletzte Jahrhundertwende den Hunds⸗ rück unſicher machte und der am 21. November 1803 in Mainz enthauptet wurde. Und zu den Jugend⸗ erinnerungen kommen dann noch die Räuberles⸗ ſpiele, die der durch dieſe Erzählungen angeregten Phantaſte entſprangen und mit Karl May'ſchen Er⸗ lebniſſen durchſetzt bis in die Nacht hinein fortgeſetzt wurden.— Es war wohl der letzte Ausklang einer Periode der Romantik in der deutſchen Literatur, die mit den Räuberromanen eines Spieß und Vulpius gegen Ende des 18. Jahrhunderts ihren Anfang ge⸗ nommen hatte. Rückblickend entbehrten auch für den Kriminal⸗ pſychologen dieſe Geſtalten nicht einer gewiſſen Romantik und der echte Räuber iſt ohne Abenteuer und Leben in Gottes freier Natur nicht denkbar, ge⸗ nußlich erfüllt von Muſik, Geſang und Erotik. Auch Wulffen weißt in ſeiner Kriminalpfychologie darauf hin, daß gerade die Räuberromantik ein Beweis da⸗ für iſt, daß in dem Volksbewußtſein ein ſeiner Unterſchied zwiſchen Räuber und gemeinem Verbrecher gemacht wurde, erklärlich vielleicht durch den be⸗ kannten Räuberſtolz, der wieder auf der Be⸗ tätigung perſönlichen Mutes beruht. Ein typiſcher Stolz, der nicht ſelten Größenwahnideen zeitigt, wie ein„Teſtament“ eines Pariſer Räubers und Maſſen⸗ mörders lehrt, der, während die Poltzeitruppen ſeinen Unterſchlupf beſchoſſen und mit Dynamit zu ſprengen ſich anſchickten, mit feſten Zügen ſchrieb: „Ich bin ein berühmter Mann. Die öffentliche Stimme poſaunt meinen Namen nach allen vier Enden der Welt aus.“ Iſt nun die Neigung einer früheren Zeitepoche wieder erwacht, daß ein Zug von alter Romantik in unſere realiſtiſche, materialiſtiſche und von Sachlich⸗ keit erfüllte Zeit hineinklingt, wenn Schriftſteller wie Klara Viebig in ihrem Roman„Unter dem Fretheitsbanner“ oder Zuckmayer in ſeinem Volks⸗ ſtück die inzwiſchen auch verfilmte Geſtalt des Jo⸗ hannes Bückler, genannt Schinderhannes, wieder aufleben ließen und dadurch das Intereſſe an, wenn auch pſychologiſch und ſoziologiſch motivierten Räu⸗ bertypen wieder wachriefen? Ein Intereſſe, ohne das nun einmal Naturen wie die geſchilderten, nicht exiſtieren können und wiedererſtehen werden, ſo lange ein ſenſationelles Intereſſe der Zeit am Ver⸗ brecheriſchen beſteht. Iſt es ein Zufall, daß gerade in allerletzter Zeit von Räubereien in zunehmendem Maße a berichtet wird? Das Räuberunweſen galt in einem modernen Staate als unmöglich und als eine überwundene Erſchei⸗ nung. Lediglich das Nachkriegsweſen brachte ein vorübergehendes Aufflackern ähnlicher Vorkomm⸗ niſſe. Da hatte ſich ein Unweſen entwickelt, das an die Zeiten nach dem dreißigjährigen Kriege erinnerte. Ich leſe in der genannten Kriminal⸗ pſychologie: Der echte Räuber kann ſich heute nur in Staaten mit ſchwacher Regierung erhalten. In deutſchen Verhältniſſen kann der echte Räuber nicht mehr gedethen. Nur ganz ausnahmsweiſe führt hier eine Spezialart des Räubers ein Höhlenleben. Der Raub iſt ein Verbrechen, das im modernen Staate dauernd nur zu Zeiten politiſcher Unruhen erfolgreich verübt werden kann. Und nun? Allenthalben werden räuberiſche Ueberfälle kleineren und größeren, bisweilen ſogar in ganz großem Umfange gemeldet. Von ſchweren Giſenbahnattentaten im wilden Weſten abgeſehen, hat doch auch in den kultivierten Ländern Europas der Raub aufgehört, ein auch nur einigermaßen ſel⸗ tenes Delikt zu ſein. Ueberfälle auf Geldtransporte, auf Poſtwägen, auch auf Bahntransporte, auf Ban⸗ ken durch maskierte Banden beſchäftigten in den letzten Jahren Gerichte und Oeffentlichkeit. Und hier bei uns? Schlag auf Schlag folgen ſich Meldungen von Raub⸗ überfällen! Solche vermummter Perſonen, wie in alten Zeiten, uns nur noch aus den fliegenden Blättern bekannt, und ſolche unter Benutzung moderner Einrichtungen, wie des zu dieſem Zwecke beſonders beliebten Kraftwagens, mit dem die Täter leicht nach getaner Arbeit und mit unkenntlich ge⸗ machten Kennzeichen das Weite ſuchen können. Da fährt ein Kleeblatt vor einem Kino vor, raubt mit vorgehaltenen Revolvern die Kaſſe, feuert auf Verfolger, verwundet einige und ſucht im Auto zu entkommen, natürlich in einem geſtohlenen. Ver⸗ mummte Geſtalten dringen in Filialen einer Großhandlung, drohen mit der Handfeuer⸗ waffe, geben auch Schreckſchüſſe ab und fliehen unter Mitnahme der Kaſſen. Andere Burſchen tun ſich zuſammen, gehen planmäßig auf Autodieb⸗ ſtahl aus, fahren mit den geſtohlenen Wagen an einſame Plätze, wo ſie alleingehende Damen ver⸗ muten— einer ſteigt aus, das Auto fährt langſam nach. Des Wegs kommende Damen werden ange⸗ fallen; iſt die Handtaſche nicht ohne weiteres zu entreißen, wird Gewalt angewendet. Eine Dame wird geſchlagen, bis ſie die Taſche zerriſſen aus der Hand läßt, eine andere, ein funges Mädchen, zu Boden geworfen und mißhandelt. Inzwi⸗ ſchen iſt das nachfahrende Auto zur Stelle, der Täter ſpringt hinein und mit Vollgas gehts in die ver⸗ mutete Sicherheit. Allerdings zum Glück für uns nur in die vermutete. Denn, zur Beruhigung der Bevölkerung kann es geſagt werden, dank der Rührigkeit der Kriminalpolizei ſind alle bedeutenderen Ueberfälle der letzten Zeit aufgeklärt und harren der Aburteilung. Allein über 20 Delikte fallen einer Bande zur Laſt. Zweifellos ſind es nach dem Strafgeſetzbuch Räuber, und der Tatbeſtand des Raubes iſt erfüllt. Der Räuber iſt ein Dieb, der unter Gewaltanwen⸗ dung gegen Perſonen ſtiehlt, oder wie 8 249 Straf⸗ geſetzbuch ſagt: Wer„mit Gewalt gegen eine Perſon oder unter Anwendung von Drohungen mit gegen⸗ wärtiger Gefahr für Leib oder Leben“—— einen Diebſtahl begeht. Erſchwert iſt der Raub, wenn der Räuber oder einer der Teilnehmer am Raube bei Begehung der Tat Waffen bei ſich führte, wenn der Raub auf einem öffentlichen Wege, einer Straße, einer Eiſenbahn, einem öffentlichen Platze oder zur Nachtzeit in einem bewohnten Gebäude begangen wird, in das ſich der Täter eingeſchlichen oder ſich gewaltſam Eingang verſchafft hat oder wenn zu dem Raub mehrere mitwirken, die ſich zur fortgeſetzten Begehung von Raub oder Diebſtahl verbunden haben. Wie ſchwer der Geſetzgeber ſolche Räuber ein⸗ ſchätzt, geht aus der Strafandrohung für ſchweren Raub hervor: Fünf Jahre Zuchthaus als Mindeſt⸗ ſtrafe für einen einzigen Fall und bei Zubilligung mildernder Umſtände immerhin noch Gefängnis nicht unter einem Jahre. Sind nun die gegenwärtigen Zeitläufte wirklich dergeſtalt, daß echtes Räubertum ſich breitmachen und erhalten kann oder haben wir es— kriminal⸗ pſychologiſch betrachtet— nicht mit„echten“ Räubern zu tun? Daß die Romantik fehlt, würde an der Sache ſelbſt nichts ausmachen. Andere Zeiten, andere Sitten und Gebräuche. Zur Romantik iſt kein Platz mehr und— keine Zeit. Tempo! Das iſt auch bei dem Verbrecher Parole. Was aber verſteht man ſonſt, wenn man kriminal⸗ pſychologiſch von der Verbrecherſpezialität des Räubers ſpricht, unter einem ſolchen, alſo unter einem„echten“ Räuber als einem berufs⸗ und gewohnheitsmäßigen Aſozialen? Unfähig zur Arbeit, arbeitsſcheu und genußſüchtig, bewußte Stellung außerhalb der Geſellſchaft unter Metdung eines noch einigermaßen geordneten Lebens, wie es gewöhnlich der Durchſchnittsdieh, auch der gewohnheitsmäßige, führt, das ſind ſo die allgemein üblichen Unterſcheidungsmerkmale. Stark vernachläſſigte Menſchen ohne zureichende Intelli⸗ genz und Erziehung mit ausgeſprochener Aſozialität und charakteriſtiſcher Neigung zu Gewalttätigkeiten und Grauſamkeiten, der in gegebenen Momenten und gegenüber gewiſſen Perſönlichkeiten infolge all⸗ gemeiner Labilität ſehr wohl gutmütige Geſten zur Seite ſtehen können; mit angeborenen Körper⸗ kräften, die nach Auslöſung triebhaft drängen. Wie ſteht es damit bei den Räubern, die, von Ausnahmen abgeſehen, ſo oft die Gerichte beſchäftigen? Sind ſte Menſchen ſolchen Weſens? Schon Wulffen weiſt darauf hin, daß bei uns in der Neuzeit der Räuber meiſt nichts anderes iſt als ein gewalttätiger Dieb und Landſtreicher, daß die Räubereien faſt immer Gelegenheitsver⸗ brechen, keine gewohnheits⸗ und gewerbsmäßig aus⸗ geübten ſind und daß ſich unſere Räuber in der Unterſuchung oft keineswegs als verworfene oder verwegene Menſchen herausſtellen, ſondern als ſolche, deren Werk die Tat der Gelegenheit war, des Augen⸗ hlicks, des momentanen Verlangens nach Geld zur Befriedigung einer Genußſucht oder auch einer Not⸗ lage. Und zum Glück kann geſagt werden, daß auch die meiſten der in der letzten Zeit verübten Räu⸗ bereien nicht auf Konto einer dauernden verbre⸗ cheriſchen Veranlagung zu ſetzen ſind. Oft ſind es ganz unbedeutende Menſchen, denen nur die Ueber⸗ rumpelung und der Schrecken der Um⸗ ſtehenden zugute kam und denen ein einziger beherzter Mann mit Leichtigkeit Herr geworden wäre. Faſt bei allen ſteht im Perſonalbogen das Wort:„Arbeitslos“— Arbeitsloſigkeit, Müßig⸗ gang, notgedrungener Müßiggang, weil Gelegenheit zur Arbeit fehlt, ebenſo ſehr wie eine Erziehung zur Selbſtbeſchäftigung mit guten Dingen und Gedanken. Wann werden wir wieder das ſchreckliche Wort dem Begriff der Arbeitsſcheu gleichſetzen können? Zur Zeit und für die nächſte Zukunft ſicher noch nicht, und das iſt das Schlimme, daß ſich wirkliche Arbeits⸗ ſcheu, die es noch ebenſoviel gibt wie zu Zeiten der Arbeitsmöglichkeit, unter dem Deckmantel der Ar⸗ beitsloſigkeit verbergen kann. Wer kann da unter⸗ ſcheiden? Unſere Räuber ſind Deſperados wie die alten. Früher wurden ſie es wegen politiſcher oder geſell⸗ ſchaftlicher Zuſtände oder wegen unerträglichen Kaſtengegenſätzen. Heute werden ſie es aus der Un⸗ möglichkeit heraus, ein ordentliches Leben, wie ſie es vielleicht lieber möchten, führen zu können. Die Genußſucht iſt erhöht. Die Genüſſe ſind nicht die reinſten und hehrſten. Kino, Tanz und Frauen, das ſind die materiellen Träume großer Schichten von Wohlleben und Genuß und dazu gehört Geld und wieder Geld. Für höhere Genüſſe, zu denen ſie ohne Geld gelangen könnten, fehlt ihnen die Erzieh⸗ ung und Veranlagung. Ein Ausblick? Wenn ſich die wirtſchaftliche Lage beſſert, wird viel verſchwin⸗ den. Die Ertüchtigung der Jugend durch Selbſt⸗ betätigung im Sport wird auch gutes wirken. Und den ſich häufenden Fällen gegenüber? Hier wird eine Abſchreckung durch Strafen ſicher bewirken, daß ſich vor Begehung ſolcher Schandtaten doch leichter die Vernunft meldet. Gerichtszeitung Heidelberger Landfriedensbruchprozeß Heidelberg, 19. Januar. Der bereits im Samstag⸗Abendblatt veröffentlichten Urteilsverkün⸗ digung tragen wir noch folgende Plädoyers nach: Der Staatsanwalt wies namentlich darauf hin, daß bei dem Ueberfall auch Mädchen geſchlagen worden ſeien, ſo daß ein beſonderer Akt von Bru⸗ talität vorliege. Erſchwerend falle weiter ins Gewicht, daß bei der Schlägerei geplündert wor⸗ den ſei und es dabei auf die Erlaugung von Geld und Geldeswert angekommen ſei. Gegen den Angeklagten Johe, den er als Rädelsführer an⸗ ſah, beantragte er ein Jahr Gefängnis wegen er⸗ ſchwerten Landfriedensbruch und gegen die Ange⸗ klagten Berg, Ulmrich und Höflich Gefängnisſtrafen zwiſchen ſechs und zehn Monaten. Die Verurteilung der Angeklagten Förſter, Unold und Elſa Frank ſtellte er in das Ermeſſen des Gerichts. Bezüglich der Angeklagten Acker und Ebner beantragte er Freiſprechung. Die Verurteilung der Angeklagten Monath, Walzmann und Hirſch ſtellte er ebenfalls in das Ermeſſen des Gerichtes. Rechtsanwalt Weil⸗ Ludwigshafen hielt den Beweis für eine Plünderung nicht gegeben. Er führte aus, daß es ſich höchſtens um die Erbeu⸗ tung von Trophäen gehandelt habe. Der An⸗ geklagte Johe könne als Führer nicht in Betracht gezogen werden. Er beantragte die Freiſprechung der Angeklagten Walzmann, Hirſch und Monat, während er die Verurteilung des Berg und des Johe ſowie Höflich und Ulmrich zu der geſetzlichen Mindeſtſtrafe wegen einfachen Landfriedensbruchs beantragte. Rechtsanwalt Marſchall⸗ Heidelberg beantragte für den Angeklagten Unold die Mindeſt⸗ ſtrafe unter Berückſichtigung der Jugendlichkeit des Angeklagten. Für den Angeklagten Hirſch forderte er die Freiſprechung, während er bei der Angeklagten Frank in Frage ſtellte, ob ſie als überführt ange⸗ ſehen werden könnte. Wegen Verſicherungsbetruges verurteilt Vom Schöffengericht Landau wurde der 50⸗ jährige Landwirt Eugen Heidt von Oberlauterbach (Elſaß) wegen Verſicherungsbetruges zu 1 Jahr Ge⸗ fängnis verurteilt. Sechs Wochen Unterſuchungshaft werden angerechnet. Heidt war Beſitzer eines Schau⸗ ſtellerwagens und betrieb mit einem Teilhaber in Heidelberg ein Schauſtellergeſchäft. Als das Geſchäft nicht mehr rentierte, wollte der Ange⸗ klagte den Wagen verkaufen. Da ſich kein Liebhaber fand, wollte er den Wagen nach dem Elſaß ſchaffen und ließ ihn deshalb nach Wörth verbrin⸗ gen. Als ihm dies auch nicht gelang, reifte in ihm der Gedanke, den Wagen zu verbrennen, um in den Beſitz der für den Wagen zu hohen Ver⸗ ſicherungsſumme von 10000 Mark zu gelan⸗ gen. In Wörth fand ſich jedoch niemand zu dieſer ſtrafbaren Handlung bereit, worauf Heidt ſeinen Wagen nach Berg fahren ließ. Nachdem ſich auch in dieſem Ort für das Verbrennen des Wagens niemand hergab, erſchien ein Elſäſſer und ſteckte den Schauſtellerwagen in Brand. Heidt verlangt nunmehr die Verſicherungsſumme, die jedoch auf Grund dieſes ſtrafbaren Vorgehens nicht ausbezahlt wurde. Man lockte Heidt darauf über die Grenze worauf ſeine Verhaftung erfolgte. * § Schöffengericht Offenburg. Auf dem Rathaus in Welſchenſteinach(Amt Wolfach] Hielt das Schöffengericht Offenburg eine außerordentliche Sit⸗ zung ab. Zur Verhandlung ſtand die Strafſache gegen den Kraftwagenführer Oswald Falk aus Offenburg wegen fahrläſſiger Tötung. Falk hatte am 3. Mat 1929 auf der Dorfſtraße in Welſchenſtei⸗ nach einen Kraftwagen mit Anhänger gefahren. Dis Verbindung der beiden Wagen war aber derart, daß der Anhänger von der Spur des Kraftwagens etwa 30—40 Ztm. abwich. Als der Chauffeur eine auf dem Fahrrad fahrende Frau Geiger überholen wollte, ſtieß der Kraftwagen mit der Radfahrerin zu⸗ ſammen. Frau Geiger ſtürzte vom Rade und wurde von dem Anhängerwagen überfahren und auf der Stelle getötet. Falk wurde wegen fahrläſſiger Tötung in Tateinheit mit einer Uebertretung des d 21 des Kraftfahrzeuggeſetzes zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von zwei Monaten und Tragung der Koſten verurteilt. Fageobaleacles Montag, den 20. Jannar Nationaltheater:„Wilhelm Tell“, 14.90 Uhr;„Adrienne“, 20 Uhr. Maunheimer Künſtler⸗Theater„Apollo“: Großes Varists⸗ Programm mit Fratellinis und Hugos, 20 Uhr. Liederabend Wilhelm Euters in der Harmonie, 20 Uhr. Zirkus Sarraſani: Große Vorſtellung, 19.30 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„The Pilgrim“.— Schau⸗ burg:„Die weiße Schweſter von St. Veith.“— Capitol:„Der Ruf des Nordens“.— Scala: „Im Prater blühn wieder die Bäume“,— Gloria: „Buſter der Filmreporter“.— Palaſt⸗Theater: „Der Kriminol⸗Kavalier“— Roxy⸗Theater:„Dich hab ich geltebt““.— Univerſum„Wenn Du einmal Dein Herz verſchenkſt“. Aus Rundfunk⸗Programmen Montag, 20. Januar 15.00 Uhr: München: Zitherkonzert. 15.15 Uhr: Frankfurt: Jugendſtunde. 16.00 Uhr: Frankfurt: Hausfrauenſtunde, München: Leſeſtunde, Stuttgart: Konzert. 16.30 Uhr: München: Konzert. 17.30 Uhr: Frankfurt, Langenberg: München: Kinderbaſtelſtunde. 18.05 Uhr: Frankfurt: Stunde der Bühne, Stutt⸗ Konzert, gart: Volkskundlicher Vortrag: Streifzüge durch Lothringen. 19.00 Uhr: Daventry: Konzert. 19.10 Uhr: Breslau:„Zar und Zimmermann“, Oper, 0 r: Berlin: Schallplatten die nicht mehr käuflich ind. 19.30 uhr: München: Um e Fünferl an Durchananda, Budapeſt: Jigeunermuſik, Frankfurt, Stut⸗ gart: Konzert gus dem Frankfurter Saalbau. 20.00 Uhr: Berlin, Breslau, Königswuſter⸗ hauſen: Gegenwartsfragen, Hamburg: Volks⸗ tänze für Orcheſter, Langenberg: Auguſt Conradi, der Vater der Berliner Operette, Daventry: Kon⸗ zert, Wien: Violincellvorträge. 20.30 Uhr: Ber lin, Buda peſt, Kattowitz, Prag, Wien: Internationaler Programmaustauſch: Klafftſche Wiener Operettenzeit; Breslau: Schleſiſchen Kunſtſtätten! Os lo: Klavierkonzert; Tou⸗ louſe: Sinfoniſches Konzert; Graz: Volksabend. 21.00 Uhr: Breslau: Orgelkonzert; Hamburg, Kb⸗ nigswuſterhauſen: Chorkonzert; Rom: Konzert. 21.15 Uhr: Mail ans: Leichte Muſik. 21.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Unterhaltungs⸗ muſik; Winchen: Kammermuſtk. 22.00 Uhr: Os le: Konzert; Daven try: Leichte Muſik. 22.30 Uhr: Budapeſt: Jazzmuſik, Brun n, Prag, Preßburg: Konzert, London: Kammermuſik. 24.00 Uhr: London: Tanzmuſik, 0 Das von Wien im internationalen Programmaustauſch um 20.30 Uhr geſendete Konzert bringt Werke von Strauß, Millöcker und Supps. Schluß des redaktionellen Teils 3 Bei naßkaltem Wetter ein paar Wybert! Sie schützen vor Erkältung und Infektion und halten Katarrh fern. 57 89 In Apotheken und Drogerien R..25 und 70 Pfg. 95 Reportage von . 1 orgen⸗ Ausgabe Antracht 2 n Pirmaſens Der erſte Sieg von Waldhof Die Runde der Meiſter F. K. Pirmaſens— Eintracht Frankfurt:4(:8) Sp. Vg. Fürth— Wormatia Worms:1(:0) V. f. B. Stuttgart— Bayern München 316(:1) F. C. Freiburg— S. B. Waldhof:4(:). 1. Die Ueberraſchung in der Meiſterrunde brachte wieder das Spiel in firmaſens. Eintracht Frankfurt konnte trotz beſſeren Spiels nur einen Punkt in Pirmaſens retten. Gegen Eintracht Frankfurt 2 Tore nach Halbzeit aufzu⸗ holen, will ſchon allerhand heißen. Pirmaſens wird auf eigenem Gelände noch manchen Punkt holen. Erfreulich iſt der erſte Sieg des Rheinbezirksmeiſters SV. Wal d⸗ of, der den FE. Freiburg in Freiburg 418 ſchlagen konnte. Durch dieſen Sieg hat ſich Waldhof in die Mitte der Tabelle geſchafft.— Sp. Vg Fürth konnte Wor⸗ matia Worms glatt 31 abfertigen.— Bayern München ſiegten über VfB. Stuttgart 618, nachdem ſie zei Halbzeit:8 im Rückſtand lagen. Eintracht hat noch immer die Führung. Mit einem Punkt zurück folgen: 1. FC. Pirmaſens, Fürth und Bayern München mit gleicher Punktzahl. Fc. Freiburg hat bis letzt noch kein Spiel gewinnen können. Tabellen ſtand der Meiſterrunde Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Eintracht Frankfurt 3 2 1 9¹7 5¹¹ 1. F. C. Pirmaſens 9 1 8 9·8 4¹³ Sp. Vg Fürth 8 2— 1 718 4˙2 Bayern München 8 2— 1 14:9:2 S. V. Waldhof 3 1 1 1 6·6 818 V. f. B. Stuttgart 3 1— 2 12 12 22⁴ Wormatia Worms 83 1— 1 5¹9 2˙⁴4 5 C. Freiburg 83—— 3:18 076 Die Aeberraſchung in Pirmaſens 5K. Pirmaſens— Eintracht Frankfurt:4(:8) Nun mußte auch die Frankfurter Eintracht die Er⸗ fahrung machen, daß auf dem kleinen 7 in Pirmaſens kur ſehr ſchwer zu gewinnen iſt. Immerhin konnten die Frankfurter noch das Schickſal der Bayern vermeiden und wenigſtens ein Unentſchieden herausholen, nachdem ſie zuerſt:0 geführt hatten und auch bei der Pauſe noch 311 in Front lagen. Die Frankfurter enttäuſchten aber trotz des Punktverluſtes nicht. Sie zeigten der e enge von 12 000 beſonders in der erſten Halbzeit und ann wieder gegen Schluß ein heſtechend ſchönes Spiel mit wunderbaren Kampffolgen. Die Eintracht hätte vielleicht das Spiel gewinnen können, wäre ſie nicht nach der Pauſe in den Fehler verfallen, die Hintermannſchaft auf Koſten des Angriffs zu verſtärken. Dadurch gewann Pirmaſens Luft; Tor um Tor wurde aufgeholt. Mit den Fineſſen des Platzes vertraut, lieferte Pirmaſens das beſte Spiel ſeit langer Zeit. Speidel Stuttgart als Schiedsricher, der zuerſt gefallen konnte, ließ gegen Schluß mehr und mehr nach und verlor ſchließlich die Ueberſicht. Die Frankfurter hätten bei mehr Energie den Sieg ver⸗ Nent. Sie hinterließen einen ausgezeichneten Eindruck und gefielen fedenfalls beſſer als die Münchener Bayern. Je⸗ ber einzelne Poſten war gut beſetzt. Die beſten Leute waren wieder die Außenſtürmer. Bet Pirmaſens war Hergert die Seele des Spieles. Von den übrigen Kräften, die im einzelnen guter Durchſchnitt waren, ſeien beſonders noch die Verteidigung erwähnt. Wormatia hält ſich tapfer Sp.⸗Vg. Fürth— Wormatia Worms:1(:0) Man hatte auch in Fürth geglaubt, daß die„Klee⸗ Mättler“ mit der Wormattg leichter fertig werden würden. Es kamen daher nur 2000 Zuſchauer. Dieſe Zuſchauer und die Fürther Mannſchafb erlebten aber inſofern eine Ueberraſchung, als die Heffen einen äußerſt hartnäckigen Widerſtand leiſteten. Die Wormatia konnte das Spiel . ziemlich offen halten und ſie unterlag auch mit 28 Treffern ſehr ehrenvoll. Fürth hatte in der erſten Halbzett weſentlich mehr vom Spiel und kam auch durch Rupprecht und Frank zu ſelnen Führungstoren. Nach der Pauſe war der Spielverlauf offen. Wormatia holte durch ſeinen Halbrechten das Ehrentor und Fürth war noch einmal durch Frank erfolgreich. Schmit t⸗Offenburg leitete das Spiel korrekt. 5 Fürth griff nach einem verunglückten Anſtoß ber Gäſte leich lebhaft an und beherrſchte mit ſeinem guten Zu⸗ ammenſpiel das Feld während der ganzen erſten Halb⸗ keit. Aber erſt in der 18. Minute fiel durch Rupprecht das Führungstor. Worms zeigte zwiſchendurch einige gute Durchbrüche der Außenſtürmer, bei denen aber der Innen⸗ turm nicht ſchnell genug zur Hond war. Nach ſchöner Kom⸗ bination fiel dann in der 37. Minute durch Frank ein zweiter Treffer für die Platzherren. Nach der Pauſe war in den erſten Minuten Fürth erneut im Angriff, Von der 5. Minute ab wurde Worms immer ſicherer. Der Kampf nahm einen ausgeglichenen Charakter an und nach der erſten Viertelſtunde kam ſchließlich Worms auch zu ſeinem Gegentor. Drei Minnten ſpäter aber hatte Fürth durch Frank wieder die alte Tordifferenz hergeſtellt. Der Kampf blieb bis zum Schluß offen. Eine feine Stürmerleiſtung BfB. Stuttgart— Bayern München:8(:1) Dieſes Treffen war außerordentlich ſpannend, wechſel⸗ voll und aufregend. Der Verlauf war geradezu ſenſationell Denn bei der Pauſe lagen die Bewegungsſpieler mit:1 Toxen klar in Front und nach den bis dahin gezeigten Leiſtungen, mußte man auch mit einem eindeutigen Sieg der Schwaben rechnen. Es kam aber anders. Stand die erſte Halbzeit meiſt im Zeichen der Platzherren, ſo wandte ſich nach der Paufe das Blatt vollkommen. Die Bayern fanden ſich zuſammen. Der Sturm kam in Fahrt und be⸗ drängte das Schwabentor. In der erſten Halbzeit klappte es bei Stuttgart in allen Reihen vorzüglich, namentlich im Sturm wurde ein prachtvolles Spiel hingelegt. Ballabgabe Flüſſigkeit und Spielaufbau waren geradezu klaffiſch. Dem gegenüber spielten die Bayern nur eine ſehr beſcheidene Rolle. Auch nach der Pauſe waren die Bewegungsſpieler zehn Minuten lang tonangebend, brachen dann aber kata⸗ ſtrophal zufſammen. Schuld daran war einmal der ſchwere Boden, dann aber der Umſtand, daß einzelne Leute des VB., das von ihnen ſelbſt vorgelegte Tempo nicht durch⸗ halten konnten. Die Bagern wurden zuſehends beffer. Ihr prachtvolles Stürmerſpiel, von Pöttinger hervorragend dirigiert, verhalf ihnen zu einer klaren Ueberlegenheit. Sie holten ſchnell die zwei Tore auf und ſtellten mit drei wei⸗ teren Zählern ihren Sieg ſicher, 5000 Zuſchauer waren von den fabelhaften Kampfhandlungen in Bann gehalten. Schiedsrichter Bohn⸗Mannheim machte mit Ausnahme einiger Unterlaſſungsfünden in der zweiten Halbzeit eine gute Figur. Walohof gewinnt mit Glück Freiburger FC.— SV. Waldhof:4(:). Es war ein Spiel mit wechſelvollen Halbzeiten, das ſich in der Runde der Meiſter ber Freiburger Fc hund der S Waldhof lieferten. Schon hatte es den Anſchein, als ob die Waldhöfer mit einem Bombenerfolg das Treffen abſchließen würden, denn in 25 Minuten hatten ſie durch Pennig, Hofer und Brückel(2) vier Tore vorgelegt, denen Freiburg nichts entgegenzuſetzen hatte, Waldhof war weiter überlegen, konnte es jedoch nicht verhindern, daß Freiburg bis zur Pauſe zwei Tore aufholte. Dann aber dominierte Freiburg. Bald ſtand das Treffen:4 und Waldhof hatte es nur dem Unpartetiſchen Hohmann Frankfurt zu verdanken, daß auch nicht noch der Ausgleich fiel; denn der Schiedsrichter benachteiligte offenſichtlich durch ſeine falſchen Entſcheidun⸗ gen die Freiburger. Er verhinderte, daß Freiburg durch Anerkennung eines Tores, das aus Abſeitsſtellung erfolgt ſein ſollte, zum Ausgleich kam. Ebenſo gab er einen fälligen Elfmeter nicht. Auf jeden Fall hätte ein Unentſchieden dem Spielverlauf beſſer entſprochen. Spielverlauf: Sofort nach Anpfiff lag auch ſchon Walöhef vor dem Tore des Gegners. Waldhof diktierte den Spielverlauf und ließ die verblüfften Freiburger kaum zu Wort kommen. Die ſtabile Verteidigung der Gäſte ſorgte dafür, daß ein Erfolg unterblieb. Immer und immer wieder kamen dagegen die Waldhöfer vor das Tor der Platzbeſitzer. Die Freiburger Verteidigung war auf die Dauer den gut angelegten Kom⸗ binationszitgen der Gäſte nicht gewachſen und ſo fielen dann auch Treffer auf Treffer. Zuerſt war es Pennig, der den Torreigen eröffnete. Hofer folgte und dem ehrgeizigen Brückel gelang es ſogar, zweimal erfolgreich zu ſein. Man ſpielte erſt 25 Minuten und ſchon lag Waldhof mit:0 Toren in Führung. Ein Debacle für Freiburg ſchien unvermeid⸗ lich. Jedoch kam jetzt Freiburg unverkennbar etwas mehr zur Geltung. Seine Aktionen wurden zweckmäßiger. So blieb es nicht aus, daß Freiburg bis zur Pauſe, und zwar in den letzten 15 Minuten, zwei Tore aufgeholt hatte. Nach der Pauſe war Waldhof wieder in Front, doch gleich darauf änderte ſich das Spiel vollkommen. Jetzt war es Freiburg, das den Kampf dirigierte und Waldhof hatte ſtark zu ver⸗ teidigen. Es hatte dabei ſehr oft großes Glück. Dazu hatte der linke Verteidiger Schäfer und der Torwart Riehm einen außerordentlich guten Tag; benn ſie fuhren den Freibur⸗ gern mit größtem Erfolg ſtets in ihre Angriffe hinein und ließen ſie zu keinem Treffer kommen, bis dann Winkler in den letzten Minuten zum dritten Tor einſchoß. In der Kritik iſt zu berückſichtigen, daß Freiburg immer noch ohne Eber⸗ hard ſpielen muß und für ihn keinen geeigneten Erſatzmann gefunden hat. Dafür, daß Freiburg in der zweiten Spiel⸗ hälfte durch die Verletzung Bantles nur mit 10 Mann ſpielte und daß der Schiedsrichter zu Ungunſten von Frei⸗ burg entſchied, verdient die Leiſtung des badiſchen Meiſters alle Anerkennung. Auch Waldhof lieferte eine recht zufrie⸗ denſtellende Partte, nur muß es noch lernen, beſſer mit ſei⸗ nen Kräften zu haushalten. Schwache Leiſtungen im Rheinbezirk Troſtrunde Nordweſt .. L. Neckarau— Phönix Ludwigshafen 91(:1) F. S. B. Frankfurt— S. B. Wiesbaden:2(:1) Spfr. Saarbrücken— V. f. L. Nen⸗Jſenburg 118(:1) Rotweiß Frankfurt— F. V. Saarbrücken 20(:). Obwohl Phönix uödwigshafen durch ven:0. Sieg über VfL. Neckarau mit an erſter Stelle liegt, konnte man über das Spiel im Stadion nicht entzückt ſein. Was die beiden Vereine zeigten, war herzlich wenig. Ueber die Mängel in ben beiden Mannſchaften— Neckargu 85 mehrfachen Erſatz— gibt der ausführliche Spiel⸗ ericht Aufſchluß. Beide Bereine müſſen weit beſſere Lei⸗ ſtungen zeigen, wenn ſie am Schluß auch nur einigermaßen günſtig im Rennen liegen wollen. Die Ueberraſchung iſt das Unentſchteden(:), das der SV. Wiesbaden in Frankfurt gegen den Fußballſportverein erzielen konnte. Wiesbaden liegt jetzt immer noch mit an der Spitze. Sportfreunde Saarbrücken mußten gegen VfL. Neu⸗JIſenburg mit 113 die Segel ſtrei⸗ chen. Mit Neu⸗Iſenburg liegt der 3. Verein in Front. Rotweiß Frankfurt ſiegte gegen den F V. Sgar⸗ rücken klar mit 20. Tabellenſtand der Gruppe Nordweſt Vereine Spiele gew. unentſch. veil. Tore Punkte Phönix Ludwigshaf. 4 2 1 1 4˙8 5¹5 S. VB. Wiesbaden 4 2 1 1:5 5¹8 Neu Iſenburg 4 2 1 1 9¹6 5˙³ Rotweiß Frankfurt 3 1 2— 4˙2 4˙2 F. S. V. Frankfurt 2 1 1— 5¹2 8˙1 Sp. Frd. Saarbrück. 4* 1 2 519.5 B. f. L. Neckarau 2— 1 1:2 1·3 F. V. Saarbrücken 3— 8 2·8 0¹⁰ Phönir Ludwigshafen getoinnt verdient Bf. Neckarau— Phönix Judwigsbaſen:1(:1) Der mißlungene Start des 992 eſchwächten Be. Neckarou beim erſten Spiel edge enburg und der Aus⸗ fall des Spiels gegen Saarbrücken, hat die Vertreter von Heſſen und Saar über den ſeitherigen Mitfavoriten Nek⸗ karau in der Tabelle hinausrücken laſſen und euch Phönix al; Dritter vom Rhein konnte ſich vor bie Neckarauer ſchieben. So lag dem geſtrigen Strauß im Stadion zum mindeſten die Bedeutung zu Grunde, daß eine Niederlage den vorjährigen Rheinmelſter vorerſt eusſichtslos zurück⸗ werfen mußte, anderſeits aber auch eine Niederlage von Phönix, die Geſamtausſichten der Rheinvertretung in der Gemiſchtrunde fühlbar abſtoppen werde, beſonders bei einem günſtigen Ausgang des Spiels p. Frankfurt Wiesbaden, für Wiesbaden. Von vornherein hätte man ja an einem, wenn auch vielleicht knappen Sieg Neckaraus nicht zu zweifeln brauchen. 7 trotz Ablauf der Sperre nicht abermals in der Mannſchaft gefehlt hätte. Zeilfelder zählt nicht mehr zu den ganz Jungen, daß er der Mannſchaft doch fehlte, zeigte das ganze Spiel; ſei es an dem Zufammenhang, dem inneren Gefüge der Mann⸗ ſchaft, ſei es an der Tragfähigkeit des Sturwes und ſpe⸗ zlell, im Schuß, den er immer wieder, wenn auch ſeltener als frither anzubringen vermag. Mit wenigen Ausnahmen machte das Spiel Neckaraus einen zerriffenen Einbruck. Was ſtand hielt, war wieder die Verteidigung und im Ab⸗ ſtand Brucker, der in letzter Stunde an Winklers Stelle trat. Schon die Läuferreihe ließ viel zu wünſchen übrig. Der eigentliche Aufbau, wie die konſtante Deckung fehlte und ſomit zerriß auch die Einheit mit dem Sturm, der unter ſich wieder unzulänglich war. Wären nicht ver⸗ einzelte Schüſſe von Striehl gefallen, könnte man von Schießen überhaupt nicht reden. Der linke Flügel war der einzige noch akttve Teil innerhalb der Sechzehnmeter⸗ Linie. unent wenn im Torbereich der poſttive Abſchluß ſehlt. Von der Mitte bis vechts traute man ſich keinen Torſchuß zu und wenn wirklich einmal geſchoſſen wurde, dann geſchah das fehr unſicher oder übereilt. Syſtem zeigte Läuferreihe wie Sturm nicht; nur der Hintermannſchaft iſt es zu danken, daß der Sieg von Phönlx nicht weit höher ausfiel, Das dauernde Umſtellen nach der Pauſe brachte wohl momen⸗ tanen Druck, aber ſonſt keine Aenderung, und zeugte beſſer als alles andere für die Unzufriedenheit Neckaraus mit ſich felbſt. Die kaum zu umgehende Angriffsaufſtellung und verfügbar beſte wäre wohl: Keck, Enderle, Zeilfelder, Striehl, Ott. In manchen Spielen könnte die Läuferreihe noch Kaiſer, Gaſt, Wilbs(Ochs) lauten, wodurch eine zeit⸗ weiſe Schonung einzelner Spieler erreicht werden könnte. Die geftrige Aufſtellung wird kaum Erfolge erreichen. Phönix Ludwigshafen, obwohl entſchteden beſſer als der Gegner, zeigte auch noch manches Unzu⸗ längliche. So fiel vor der Pauſe die zu große Defenſive der Läuferreihe, vor allem Engels auf, der das alte Prin⸗ zip dess 6. Stürmers und 3. Verteidigers ganz aus den Augen ließ. Einem kompletten Neckarauer Sturm gegen⸗ über hätte man das noch verſtehen können. Bezeichnend war, daß ſofort, als Engel mit dieſer Defſenſtve brach und offenſiv wurde, ſich der Erfolg ſofort einſtellte. Sonſt war die Läuferreihe, in der Hahn als unermüdlicher Kämpfer auffiel, weſentlich beſſer als die Neckaraus, auch das Tortrio paßte ſich entſprechend an. Odenwälder ar⸗ beitete ſehr zuverläſſig und zeitweiſe aufopfernd. Schmoll und Weber techniſch hervorragend. Der Sturm bat burch⸗ weg bekannte, gute Kräfte, nur fehlt Gußner doch das raffinierte Heranholen der Nebenleute durch Vorlagen. Grttnauer an des verletzten Lindemann Stelle, flankte meiſt nur von der Torlinie; ebenfalls zog er nie aufs Tor, fiel aber doch nicht ab. Im Schuß war gudwigshafen gefährlicher und weit entſchlͤſſener als Neckarau. Im Zu⸗ ſammenſpiel war Phönix gleichfalls beſſer und ſo konnte der Sieg ſchließlich nicht ausbleiben. Schade iſt nur, daß durch die notgedrungene gegenſeitige Niederbaltung der beiden Rheinvertreter in ihren Kämpfen, Frankfurl und Wiesbaden in die Hände gearbeitet wird. Ein Gegenge⸗ wicht beſteht allerdings in der ähnlichen Rivalität der bei⸗ den Frankfurter Vereine. Der Verlauf des Spiels Das Spiel ſelbſt, das etwa 6000 Zuſchauer angezogen Zatte, verlief nicht befonders ſpannend; man iſt aber in Mannheim letzter Zelt durch die Splele Neckarau—Walb⸗ hof und Mie.— Mannheim verwöhnt worden. Die ge⸗ Feiſonge Kenntnis der Spieler läßt die beiderſeitigen ktionen von Anfang nicht flüſſig werden, die vereinzelten Torchancen werden daher noch übereilt genommen. Burkhardt auf der einen, Ott auf der anderen Seite ver⸗ ſchießen daher. Dem Phönixſturm fehlt durch das Zurück⸗ hängen der Läufer die notwendige Stützung, was die An⸗ griffe verſanden läßt, doch raßft ſic) Ludwigshafen we⸗ nigſtens zum Schuß auf. So zieht ein Ball von Weber hart an der Torlinie entlang und Grünauer ſchießt an die Netzſeite. Endlich erfaßt Engel dann richtig die Lage, ſpielt ungedeckt vor, paßt genau zu Gußner, der gleichfalls unbe⸗ hindert ſcharf und unhaltbar einſchießt. Hier war vieleicht der einzige folgenſchwere Schwächemoment der Neckarauer Verteidigung. Auch der zweite Verſuch Engels mit ent⸗ ſchloſſener Offenſive wird gefährlich, doch ſchießt Burkhardt auf Brucker zur 1. Ecke für Ludwigshafen. Auch Gußner ſchießt dann aus nächſter Nähe an den Pfoſten. Neckarau ſpielt zerriſſen. Phönix bleibt ziemlich in Front, ohne aber zu weiteren Treffern zu kommen. Reckarau hat nach Seitenwechſel umgeſtellt und liegt auch kurze Zeit im Angriff. och Ludwigshafen breht das Bild wieder, Weber ſchießt an die Latte; auch Hörnle findet nur den Pfoſten. Auf der anderen Seite verſchenkt Benner ungeſtoppt eine klare Gelegenheit durch Hochſchuß. Faſt der geſamte Neckarauer Sturm paßt einen Ball von links nach rechts, ohne zu ſchleßen, bis dann Benner als letzter danebenhaut. Wieder ſtellt Neckarau um und ein geſunder, aber unplazierter Seitenſchuß Striehls wird von Odenwälder abgeklaſcht. Ein ſcharfer Ball Hörnles ent, gleitet Brucker, doch kann er ihn, ſich nachwerfend, noch erreichen. Phönlx bleibt nach einem Fehlkopfball Neckaraus weiter im Vorteil, ſchleßt und köpft aber in der Folce da⸗ neben, doch der knappe und verdſente Sleg iſt geſicher:. Maul⸗Nürnberg leltete aut, bis auf das mitunter zu ſpäte Pfeifen bei Straf⸗ und Freiſtößen. Der Doppel⸗ pfiff bei Sbraf⸗ und Freiſtößen war ſchon eine alte und ſelbſtverſtändliche Forderung der Kritik vor dem Kriege. Man muß ſich wundern, daß alle Hinweiſe, in Vorträgen, in der Preſſe nichts fruchten, da das ſofortige Nachpfeifen, wie geſagt, ſelbſtverſtändlich iſt. August Mäügle. Wiesbaden erzwingt ein Anentſchieden FeV. Frankfurt— EV. Wiesbaben:2(121) Es gab in bieſem Spiel zwei Ueberraſchungen. Die erſte war die hohe Beſucherzahl von faſt 10 000 Perſonen. Das iſt ein neuer Beweis dafür, daß in Frankfurt das Fußballintereſſe burch die Endſpiele wieder mächtig im Wachſen iſt. Die zweite Ueberraſchung war die Wles⸗ babener Mannſchaft. Elf ſtämmige Männer, dem Gegner phyſiſch bedeutend überlegen, zeigten ein ſchnelles Spfel mit guter Ballbehandlung, kluges Stellungsſpiel uns wuchti⸗ gen Schuß. Die Mannſchaft verdarb ſich den günſtigen Ge⸗ ſamteindruck allerdings durch ihr allzu körperliches Spiel zum Teil wieder. Der Sportverein war nicht heſſer. Die Geſamtleiſtung der Frankfurter war doch etwas beſſer. Auch dem Spielverlauf nach hätte Frankfurt einen knappen Sieg verdient gehabt. So mußte es aber mit einem Un⸗ Neueſtes vom Sport Die Endſpiele um die ſüddeutſche Fußballmeiſter⸗ ſchaft: S. V. Waldhof beſiegt den F. C. Freiburg:8. — Phönix Ludwigshafen— V. f. L. Neckarau:0.— F. K. Pirmaſens— Eintracht Frankfurt 424. 22 Amateurbox⸗Meiſterſchaften von Württemberg Baden: 08 Mannheim erringt fünf Meiſterſchaften, V. f. R. Mannheim zwei. 225 Deutſche Winterkampfſpiele in Krummhübel: Walter Glaß Deutſcher Meiſter.— Guſtav Müller gewinnt den Langlauf. * Der Mannheimer Turngau tagt in Neckarau: Vorbereitungen für das Badiſche Landesturnen. ** Um die Handballmeiſterſchaft der Gruppe Rhein: VB. f. R. Mannheim ſchlägt 08 Mannheim im Rück⸗ ſpiel:1 und erzwingt dadurch ein Entſcheibungs⸗ ſpiel. 8 Hockey⸗Klubkampf: V. f. R. Mannheim ſchlägt Turngemeinde 78 Heidelberg:9. * Gehring⸗Ludwigshafen ſiegt in Finnland. * Dr. Peltzer läuft in Auſtralien ausgezeichnet. * Vereinsmehrkampf der Deutſchen Turnerſchaftz T. V. 46 Mannheim an britter Stelle. * Die Tennisſpieler tagen in Mannheim: Feſt⸗ ſetzung der Termine. entſchieden von:2 zufrieden ſein. Wiesbaben kam durch Rühl 2. und durch ein Selbſttor der Franfkurter zu ſeinen Erfolgen. Für die Bornheimer ſchoſſen Brück und Böttner die Tore. Schiedsrichter Brenbel⸗Ulm war gut. Die beſſere Mannſchaft ſiegt Sportfreunde Saarbrücken— Bf. Nen⸗Iſenburg :8(:1) Dieſes Spiel in der Troſtrunde Nordweſt endete mit einem verdienten Sieg der Neu⸗Iſenburger. Iſenburg war ſeinem Gegner vor allem in Balltechnik überlegen und war bedeutend ſchneller. Dagegen führten die Sportfreunde ein klaſſenarmes Spiel vor, das die 4000 Zuſchauer ſtark enttänſchte. Iſenburg hielt ſich von Beginn an recht gut und ſicherte ſich ſchon bald durch Engelhardt die Führung, die auch im weiteren Spielverlauf nie gefährdet wurde. Zwar konnte Saarbrücken aufholen, doch Möller und Engelhardt erhöhten auf:1. Bei dieſem Reſultat blieb es auch. Man war überraſcht als man die flotte Kombina⸗ tion der Heſſen ſah. Die Saarbrücker Verteidigung hatte ſofort Arbeit, doch dauerte es immerhin 20 Minuten, bis Iſenburg durch Engelhardt auf eine Flanke von rechts den erſten Treffer erzielen konnte. Zwar kam auch Saarbrücken verſchiedentlich etwas mehr auf, aber ſeine Aktionen waren zu zerfahren und damit ungefährlich. Nach Wiederbeginn drückte dann überraſchenderweiſe Saarbrücken etwas aufs Tempo. Es glückte ſogar den Sportfreunden in dieſem Spielabſchnitt der Ausgleich. Doch ſchon wenige Minuten ſpäter kam Kſenburg nach einer ſamoſen Kombination burch ſeinen Rechtsaußen Möller erneut zur Führung. Dann glückte dem Mittelſtürmer der Gäſte ein örktter Treffer und damit war der Kamf entſchieden. Schiedsrichter Müller⸗ Betertheim amtierte ausgezeichnet. Rolweiß Frankfurt rückt auf Rot⸗Weiß Frankfurt— FV. Saarbrücken:0(:0) 2500 Zuſchauer ſahen an der Feſthalle ein ganz annehm⸗ bares Spiel, dem aber der Kampfcharakter faſt ganz fehlte. Saarbrücken ſtellte eine techniſch gut durchgebildete, aber zu weich ſpielende Mannſchaft, die nach der Pauſe hätte zu Treffer kommen können, wäre ſie nicht ganz ohne Durch⸗ ſchlags kraft geweſen. Rot⸗Weiß erzielte beide Tore ſchon vor der Pauſe. In der 15. Minute ſchoß Kraus auf Vor⸗ lage von Pache das Führungstor und in der 41. Minute erhöhte Pache auf Flanke des Rechtsaußen auf 210. Kreſſel⸗ Fürth war als Schiedsrichter gut, wenn auch etwas kleinlich. Der beſte Mannſchaftsteil der Göſte war der Angriff, der einen ganz modernen Fußball ſptelte, aber ſich nicht durchſetzen konnte. Er blieb allerdings anch ganz ohne Unterſtützung ſeiner ſehr mäßigen Läuferreihe. Die Hintermannſchaft der Saarländer war annehmbar. Bet Rot⸗Weiß war der Torhüter Kreß leichtſinnig. dann aber auch wieder ſehr gut. Auf ſeine heiden Vordermänner konnte er ſich verlaſſen. Auch die Läuferreihe war gut, wenn auch Sand nicht die in ben letzten Sptelen gezeigte Form erreichte. Der Sturm war ſchwach. Lediglich Kraus, der ſpäter in die Läuferreihe zurückging und Pache konnten gefallen. 1. JC. Nürnberg klar in Fron Troſtrunde Südost 1. F. C. Nürnberg— Union Böckingen 925(:0 Karlsruher F. V.— A. S. B. Nürnberg 911(:1) B. f. R. Heilbronn— Jahn Regensburg 311(:0. Der 1. FC. Nürnberg iſt bis jetzt der einzige Ver⸗ ein in der Endrunde, der noch keinen Punkt abgegeben hat. Auch diesmal wurde Union Böckin gen 310 geſchla⸗ gen.— Daß der Karlsruher 7 V. in letzter Zeit an Kampfkraft eingebüßt hat, beweiſt die:1⸗Nieberlage gegen AS V. Nürnberg auf eigenem Platze, gegen den Phönix glatt 21 gewinnen konnte. Ja hn Regens ⸗ burg erlitt durch VfR. Heilbronn mit 3˙1 ſeine dritte Niederlage. Tabellenſtand der Gruppe Südoſt Bereine Spiele gew unentſch, verl. Tore Punkte 1. F. C. Nürnberg 4 4—— 16˙8:0 A E. V. Nürnberg 4 3— 1 10·7 6˙2 VB. f. R. Heilbronn 4 2 1 1.12 53 Phönix Karlsruhe 2 2—— 612.0 1860 München 2 1— 103800 Farlsruher F. B. 8— 1 2 5¹⁶ 12⁵ Jahn Regensburg 8— 3 27 0¹6 Union Böckingen 4— 1 4 616.8 Kein großes Spiel des 1. JC. Nürnberg 1. FC. Nürnberg— Union Böckingen 320(:0) Trotz des naßkalten Wetters hatten ſich zu dieſem Tref⸗ Alles Vortragen der Angriffe nützt eben nichts, ſen der Troſtrunde 5000 Zuſchauer eingefunden. Das Spiel f Fußball und verlegten ſelbſt ſtand auf keiner hohen Stufe, denn der Klub ſplelte völlig unter Form. Die Böckinger ſpielten einen ſchnellen N ſich in der Hauptſache, auf Zer⸗ ſtörungsſpiel. Reine Abſchläge in der Hintermannſchaft ſah man auch bei den Gäſten nicht. Trotz allem ſpielte die Mannſchaft viel eifriger als der Klub und war im Kampf ſehr vom Pech verfolgt, beſonders wenn man berückſichtigt, daß ſie Zweidrittel des Spiels mit 10 Mann durchhalten mußten. Bei Nürnberg war das Verſagen des Mittelläu⸗ fers Kalb ein Hauptmerkmal. Bis auf einige Abſeitsent⸗ ſcheidungen konnte der Unparteitſche gefallen. 5 Karlseuhe verſchenkt den Sieg Karlgruher F. B.— Aeg. Nu cuberg 91(61) Der Kampf hatte 3000 Zuſchauer angelockt, die von dem Spiel des K. wieder einmal ſehr enttäuſcht wurden, denn der KF. vermochte es trotz 80 Minuten klarer Ueber⸗ legenheit nicht, die ſich zahlreich bietenden Chancen zu ver⸗ sienten Erfolgen auszunutzen, dazu war das Spiel det KV. ⸗Angriffs doch zu troſtlos. Der Kampf verlief ſtets falr, ſo daß der Unparteliſche, Ketterer ⸗Hanau eigentlich kein ſchweres Amt hatte; er vermochte aber nicht zu überzeugen und hatte ſchon be⸗ deutend beſſere Tage. In der erſten Vlertelſtunde zeigten beide Mannſchaften bei gleichmäßig verteiltem Spiel an⸗ nehmbare Leiſtungen. Als aber in der 14. Minute der ASW. ourch ſeinen Mittelſtürmer der einzige Tretter des Tages gefallen war, flaute der Kampf ſchon ab. 6. Seite. Nr. 31 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 20. Januar 1930 Heilbronn ſpielt überlegen .. R. Heilbronn— Jahn Regensburg:1(:0) Die Heilbronner liefen in bieſem Treffen zu einer Hoch⸗ form auf, wie man ſie ſelten gefehen hat, beſonders der 50 8 Sturm glänzte durch einen noch nie geſehenen fer. Beſonders Lieb und Schadt waren tonangebend. Die Läuferreihe brillierte durch ein ausgezeichnetes Ver⸗ bindungsſpiel und fand bei der Hintermannſchaft eine wertvolle Unterſtützung. Die Regensburger brauchte man nicht zu unterſtützen, ſie hatten in Niederwald im Sturm einen Mann von Formot, einen klugen Taktiker mit großer Durchſchlagskraſt. Im Tor bewies Jakob ſein inter⸗ nationales Können. Er war kaum zu ſchlagen. Vor 8500 Zuſchauern leitete Götzl⸗ Mannheim ſicher und korrekt, In der erſten Spielhälfte hielten ſich beide Mannſchaften ziemlich die Wage. Gegen Schluß der erſten Halbzeit ſiel durch Schadt plötzlich der Führungstreffer. Gegen den unverhofften und gewaltigen Schuß war ſelbſt Jakob macht⸗ los. Bald nach dem Wechſel entſtand vor dem Regens⸗ burger Tor eine gefährliche Situation und ein Kopf⸗ ball von Lieb erhöhte auf:0. Ein 11 Meter wurde von Schadt zum dritten Erfolg verwandelt. Das war den Gäſten zu viel. Sie verlegten den Kampf in die Heil⸗ bronner Hälfte, kamen aber nur zu dem verdienten Ehrentor. BfR. Mannheim— JV. 93 Hanau:5 Das vor dem Troſtrundenſpiel im Mannheimer Stabion ausgetragene Freundſchaftstreffen obiger Mann⸗ ſchaften nahm, ſpieleriſch betrachtet, einen weit intereſſan⸗ teren und feſſelnderen Verlauf als der Hauptkampf ſelbſt. Beide Mannſchaften ſpielten rationell und kargten nicht mit guten Schüſſen, ſo daß bei dem abwechflungsreichen Spiel die Zuſchauer auf ihre Koſten kamen. Den Ge⸗ ſamtleiſtungen entſprechend haben die Mannheimer den knappen Sieg verdient. Ihnen gehörte die ganze erſte Halbzeit und die letzten 15 Minuten. Die Leiſtungen vor der Pauſe fanden reſtloſe Anerkennung. Die Elf ſpielte forſch und genau und gab das Spiel bei der ſicheren Ab⸗ wehrarbeit der Läuferreihe nicht aus der Hand. Erfreu⸗ lich war die Schußfreude des Sturms, der nur bei eini⸗ germaßen günſtiger Gelegenheit vom Schießen Gebrauch machte. In den erſten 45 Minuten zeigten die Gäſte nicht viel. Nach dem Wechſel kam beim VfR. die Geſchloſſenheit nicht mehr zuſtande und die Folge davon war, daß der Wegner immer mehr in Schwung kam und ſeinerſeits überlegen wurde. Erſt bie letzten 15 Minuten war die Läuferreihe wieder im Bilde und war dem Sturm etn brauchbares Rückgrat. Wie ſchon aus dem Ergebnis erſichtlich, waren beide Berteidigungen nicht ganz auf der Höhe. Betſch im Tor der Mannheimer beging einige Stellungsfehler, die auch prompt zu zwei Toren führten. Dem linken Verteidiger mangelt es noch am Stellungsſpiel, auch der rechte ſchien etwas indisponiert. In ber Läuferreihe waren Mittel⸗ läufer und linker Läufer beſſer und genauer in Aufbau und Stellungsſpiel. Der Sturm ſpielte vor dem Wechſel ſyſtemvoll und rationell, brauchte aber nach der Pauſe ziemlich lange, um wieder gefährlich zu werden. Der Mittelſtürmer fiel techniſch gegen die übrigen etwas ab. Hanau war vor der Pauſe ſchwach, lieferte dann aber nach dem Wechſel 30 Minuten lang eine recht auſprechende Partie. Torwart und Verteidigung waren etwas ſchwä⸗ cher als das Schlußtrio des Gegners, wenn auch der linke Zerteidiger wiederholt durch großen Fiſer angenehm auf⸗ fiel. Die Läuferreihe war der ſchwächſte Mannſchaftsteil, während der Sturm durch ſein raſſautes Spiel gut ge⸗ fallen konnte. Hier waren Linksaußen und Halbrechts be⸗ ſonders anſprechende Talente. Schiedsrichter Klibſtill⸗ Feudenheim leitete den fairen, abwechſlungsreichen, inter⸗ eſſanten Kampf zufriedenſtellend. Die erſte Halbzeit gehörte mit wenigen Ausnahmen dem Bf., der im Feldſpiel reſtlos dominierte und den Gegner in ſeiner Hälfte feſthielt. 4 Torerfolge, 2 Lattenſchüſſe und 2 Abſeitstore waren die Ausbeute der Ueberlegenheit. Vanhauer eröffnet den Torreigen. Krauſe gleicht aus und eine Minute ſpäter kann Dorn Hanau in Führung brin⸗ gen. Ein Kopfball von Krieger ſchafft den Ausgleich und zwei Prachtſchüſſe von Weimer bringen dem BfR. eine :2⸗Führung. Nach dem Wechſel greifen die Gäſte forſch an und bringen die Mannheimer Verteidigung ins Wan⸗ ken. Bis zur 10. Minute bringen Philippi und Schnorr Hanau mit:5 Toren in Führung. Dem Endſpurt der Mannheimer ſind die Gäſte jedoch nicht mehr gewachſen. Krieger erzielt durch Kopfball den Ausgleich und Van⸗ hauer bucht durch Prachtſchuß den Siegestreffer. Bf. Mannheim: Betſch; Fleiſchmann, Schmidt; Willier, Kammenzien, Eberle; Langenbein, Krieger, Wei⸗ mer, Vanhauer, Hoßfelder. 93 Hauan: Sonnrein; Laber, Schramm; Lübtemann, Klingler, Hildebrand, Krauſe, Philippi, Schäfer, Schnorr, Dorn. Byg. Deutſche Winterkampfſwiele Die Kämpfe am Samstag- Riedel Wien Kampfſpielmeiſter im Eisſchnellaufen Vollſtädt wieder Deutſcher Meiſter Gustav Müller gewinnt den Ski⸗Langlauf Die Eishockeykämpfe Die Deutſchen Winterkampfſpiele in Krummhübel nähern ſich ihrem Abſchluß. Am Samstag traten erſtmalia auch die Skiläufer in Aktton. Die Schneeverhältniſſe waren im allgemeinen zufriedenſtellend. Es lag Pulver⸗ ſchnee mit harter Unterlage. In den niederen Teilen der Strecke war die Schneedecke aber etwas zu dünn, ſodaß das Laufen teilweiſe etwas gefährlich war. Der Ski⸗ Langlauf mußte deshalb auch auf 15 Kkm. verkürzt werden. Er führte von der Schlingelbaude über Ztegen⸗ rücken—Seifenlehen bei einer Steigung von 150 Meter bis unterhalb der Hampelbaude. Dann gina es in ſteiler Ab⸗ fahrt bis zur kleinen Teichbaude in der Nähe der Schlingelbaude. In der Hauptklaſſe erreichten von 44 ge⸗ ſtarteten Läufern 35 das Ziel. Sieger blieb der Deutſche Meiſter Guſtl Müller(Bayriſch⸗Zell) in 55,18 Min. vor Krebs⸗München 55,24 Min., Berauer⸗Aupachtal 58,27 Min., Leipold⸗Breslau 59,08 Min. u. Kratzer⸗Rottach 59,31 Min. Die Kampfſpielmeiſterſchaft im Eis ⸗ ſchnellaufen wurde am Samstag mit dem Lauf nber 10000 Meter, der gleichzeitig als Deutſche Mei⸗ ſterſchaft gewertet wurde, entſchieden. Der Wiener Riedl ſicherte ſich durch feinen in 21.043 Min. nor Sandtner⸗ München(21.07, Min.) errungenen Sieg mit 219,09 Punk⸗ ten die Deutſche Kampfſpielmeiſterſchaft. Zweiter wurde Barwa⸗Berlin mit 224,98 Punkten. Durch feinen 4. Platz in dieſem Lauf ſicherte ſich Vollſtädt⸗Altong mit 240,27 P. wieder die Deutſche Schnellaufmeiſterſchaft 1980. Sandtner⸗ München blieb mit 241,19 Punkten knapp Zweiter. Sandt⸗ ner⸗München holte ſich auch in:14,63 Min. vor Kube II- Berlin das 3000 Meter⸗ Laufen für Junſoren. — Eine Vereinsſtaffel über 5000 Meter(600, 800, 1200, 2400 Meter) ſah den Wiener Eislaufverein in 10:01,4 Min. vor Berliner E. V. in 11:06,8 Min. ſiegreich. Die Eis hockey⸗Kampfſpielmeiſterſchaft ſteht fünf Mannſchaften im Wettbewerbe. Jede ſpielt gegen Jede. In den Vormittagsſpielen ſicherte ſich zunächſt der Berliner Schlittſchuhklub gegen den E. B. Görlitz einen hohen 13:1(:0,:0,:1) Sieg. Brandenburg Berlin über⸗ raſchte mit einem überlegenen:0(:0,:0,:0) Sieg über den Troppauer F. V. Nachmittags gab es eine weitere Ueberraſchung. Der Berliner Schl.⸗Club hatte ſeinen Geg⸗ ner, den Troppauer E.., weit unterſchätzt und mußte ſich mit einem Unentſchieden von:2(:2,:0,:0) begnügen. Der WB. f. L. Raſtenburg beſtegte den C. V. Görlitz:0(:0, 110.:). 5 Die Ergebniſſe des Samstags: 10 000 Meter⸗Hauptlauſen: 1. Riedl⸗Wien 21:04, Min.; 7. Sandtner⸗München 21:07,2 Min.; 3. Barwa⸗Berlin 21:17, Min.; 4. Vollſtädt⸗Altona:22,36 Min.: 5. Oätſch⸗ Berlin 28:15,4 Min.; 6. Donaubauer⸗München 23:21, Min. Kampfſpielmeiſterſchaft: 1. Riedl⸗Wien 219,09 Punkte; 2. Barwa⸗Berlin 224,98 Punkte. 0 Deutſche Schnellaufmeiſterſchaft: 1. Arthur Vollſtädt⸗ Altona 240,27 Punkte; 2. Sandtner⸗München 241,19 Punkte; g. Lötſch⸗Berlin 250,40; 4. Donaubauer⸗München 250,60 P. 3000 Meter⸗Juniorenlaufen: 1. Sandtner München 6214,36 Min.; 2. Kube II⸗Berlin:20,36 Min.; 3. Donau⸗ bauer⸗München:23,3 Min. Ski⸗Langläufe: 15 Klm.⸗Senioren: 1. Klaſſe: 1. G. Müller⸗Bayriſch⸗ Zell 55,18 Min.; 2. Krebs⸗München 55,24 Min.; 3. Berauer⸗ Aupachtal 58,27 Min.; 4. Leipold⸗Breslau 59,09 Min.; 5. Kratzer⸗Rottach 50,31 Min.— 2. Klaſſe: 1. Merganz⸗ Hirſchberg 59,00 Min.; 2. Sacaſſer⸗Aupachtal 59,58 Min.; 3. Heckmann⸗Breslau:02,3 Min.; 4. Schmidt⸗München :08,99 Min. Alters klaſſe: 1. Laurenz⸗Aupachtal 59,44 Min. 2. Schneider⸗Dresden:05,18. Altersklaſſe 2: 1. Körber⸗Krummhübel:06,28 Std. Altersklaſſe 3: I. Horn⸗Oeſterreich:26,01 Std. Jungmannen: 1. Gaſper⸗Oeſterreich 35,41 Min. für 8 Kilometer. Damen(4,5 Alm.]: 1. Frl. Heinzelmann⸗Breslau 10,28 Min.— Daten II: 1. Frl. Greif⸗Berlin 19,22 Min.— Damen⸗Altersklaſſe: Frl. Schiller⸗Oberſchreiberhau 20,18 Minuten. 8 Walter Glas Deutſcher Meiſter Die beutſchen Winterkampfſpiele wurden am Sonntag Bei ſehr ſchlechten Witterungsverhältuiſſen in Krummhübel beendet. Der vorzeitig einbrechende Regen bewirkte, daß die Eishockeyſpiele, das Kunſtlaufen der Senivren nur teilweiſe durchgeführt werden konnten, und die Bobfahrer auch die letzten Hoffnungen auf Austragung der Rennen fallen laſſen mußten. Das Endergebnis ſtellte ſich wie folgt: Eishockey: 1. Berliner Schlittſchuhklub 711 Punkte; 2. Brandenburg ⸗Berlin:2 Punkte; 3. Troppauer⸗Eislauf⸗ verein; 4. VfL. Raſtenburg; 5. Görlitzer Eislaufverein. Die Sprungläufe auf der mit naſſem Schnee be⸗ deckten Schauze waren von nur 300 Zuſchauern beſucht. Es gab diesmal zahlreiche Stürze, die jedoch glücklicherweise alle glimpflich verliefen. Den Titel ſicherte ſich diesmal der bekannte Klingenthaler Skiläufer Walter Glas mit zwei geſtandenen Sprüngen von 34 und 38,5 Metern und der Note 18,078 vor dem Thüringer Recknagel mit der Note 18,038 und dem Deutſchen Meiſter Guſtav Müller aus Bayeriſch⸗Zell mit der Note 17,708. Tennis-Tagung Bezirksverſammlung des Bezirks 12.(Baden⸗Pfalz⸗ Saargebiet) des Deutſchen Tennis⸗Bundes Zu der am Sonntag(19. Jan.) im Park⸗Hotel, Mann⸗ heim ſtatigefundenen Bezirksverſammlung des Bezirks Baden⸗Pfalz und Saargebiet waren Vertreter von zwölf Tennisklubs erſchienen. Es waren dies: Tennisklub Mannheim, Grün⸗Weiß, Tennis⸗ und Turnierklub Mann⸗ heim, Erſter Teunts⸗Club Pforzheim Tennis⸗Club Davos⸗ weg⸗Pforzheim, Freiburger Tennis⸗ und Hockey⸗Club, Tennis⸗Club Rot⸗Weiß“ Baden⸗Baden, Saarbrücker Ten⸗ nis⸗Club, Tennisvereinigung Grün⸗Weiß Saarbrücken, Heidelberger Tennis⸗Club, Tennisklub Schwetzingen, Ten⸗ uis⸗Club Lubwigshafen⸗Hochfeld, Tennis⸗Club Feudenheim. Nach einem kurzen Rückblick über die wichtigſten ſport⸗ Achen Ereigniſſe des letzten Jahres berichtete der Bezirks⸗ präſident Dr. Buß ⸗ Mannheim über die kommenden Er⸗ eigniſſe innerhalb des Bezirks. Hier intereſſiert naturge⸗ mäß in erſter Linie, daß das Mannheimer Turnier vom 18.—22. Junt ſtattfindet. Die übrigen Termine: 29. Mai— 1. Junt: Allgemeines Turnier in Saar⸗ brücken. 18.22. Junt: Allgemeines Turnier in Mannheim. 26.—29. Juni: Allgemeines Turnier in Karlsruhe. 25.—27. Jult: Allgemeines Turnier in Pforzheim. .—7. Sept.: Allgemeines Turnier in Baden⸗Baden. 20. Sept.: Allgemeines Turnier Bühlerhöhe. Am 8. und 4. Mal und falls notwendig auch am 10. und 11. Mat werden die Bezirks meiſterſchaften inner⸗ halb des Bezirks geſpielt, die Schlußrunde dieſer Be⸗ zirksmeiſterſchaften findet in Freiburg ſtatt, nachdem die Freiburger Mannſchaft vergangenes Jahr der End⸗ ſteger war. 5 Ein bedeutendes tennisſportliches Ereignis iſt die Aus⸗ tragung der erſten und zweiten Runde der Meden⸗ pie le, die von den Mannſchaften der Bezirke Rheinland, Heſſen⸗Naſſau, Baden und Württemberg beſtritten werden. Vorausſichtlich finden dieſe Begegnungen in Mannheim att. 5 N Es iſt auch damit zu rechnen, daß der vorgeſehene Ander kampf Ungarn gegen Deutſchland in der zweiten Hälfte des Monats Mai in Mannheim vor ſich gehen wird. Sollte dies der Fall ſein, ſo über⸗ nimmt die„Turniergemeinſchaft“ die Durchführung dieſer Beranſtaltung, die Spiele finden auf der Anlage des Grün⸗ Weiß, Tennis und Tu Rierelubs in Mannheim ftatt. Ueber bie Bedeutung der Bezirksrangliſte gab die heftige Diskuſſton, die hierüber ſtattfand, Auskunft. In Ablehnung eines Antrags zur Ernennung einer Bezirks⸗ Rangliſten⸗Kommiſſion wurde beſchloſſen, die Aufſtellung der Rangliſten nach wie vor durch den Bezirkspräſidenten und beſſen Stellvertreter vornehmen zu laſſen. Hierbei müſſen allerdings die Klubs durch Einreichung von Reſul⸗ taten jede mögliche Unterſtützung leiſten. Ferner wurde die Durchführung eines Jugend ⸗ Turniers beſchloſſen, der Erſte Tennis⸗Club Pforzheim hat ſich um die Durchführung dieſer Beranſtaltung bewor⸗ ben. Nachdem das Amt des Bezirks⸗Preſſewarts Dr. H. O. Simon Pforzheim übertragen wurde, ſchloß Dr. Buß die Verſammlung mit dem Hinweis auf die am 2. Febr. in Wiesbaden ſtattfindende Tagung des Deutſchen Tennis⸗ Bundes. RNingländerkampf Baden ⸗Pfalz-Schweiz in Lörrach Vom Oberrheingau(Kreis 4, Baden⸗Pfalz) des Deut⸗ ſchen Athletik⸗Sport⸗Verbandes ging der Schwerathletik⸗ Kommiſſion des ſchweizeriſchen Athletik⸗Sportverbandes die Einladung zur Teilnahme an einer großen ſportlichen Werbeveranſtaltung Ende März oder Anfang April in Lörroch zu. Eine kombinierte Mannſchaft des 4. Kreiſes epünſcht bei dieſem Anlaß in einem Mannſchaftskampf der ſchweizeriſchen Nationalmannſchaft gegenüber zu treten. Bei einem ähnlichen Anlaß im Vorfahre hat ſich der ſchwei⸗ zeriſche Meiſterſtemmer Eichholzer aus Zürich mit⸗ großem Erfolg durchzuſetzen vermocht. Da der 4. Kreis über eine ſtarke Mannſchaft verfügt, hat ſich dex ſchweizeriſche Ver⸗ band entſchloſſen, mit ſeiner beſten Vertretung nach Lör⸗ rach zu kommen. Die ſchweizeriſchen Ringer hatten bisher wenig Gelegenhelt, ſich ausländiſchen Mannſchaften zu ſtellen und waren auch bet der Olympiade nur ſchwach ver⸗ treten. Sie ergreifen deshalb gerne die ihnen gebotene Gelegenheit, ihre Leute mit erfahrenen Ringern zuſammen zu bringen. Die Schweizer wollen für dieſes bevorſtehende Dändertrefſen vor allem ihre letztfährtigen Meiſter ſtellen, die Leute, die ſich in Neuenburg ihren Titel ſauer er⸗ kämpfen mußten, weiter eventuell auch ſolche Ringer, die aller Wahrſcheinlichkeit nach den heutigen Meiſtern eben⸗ Hürtig fins. N e Schweizeriſche Meiſter im Ringen(griechiſch⸗römiſcher Stil) waren im Vorfahre: Bantamgewicht: Obi⸗Wangen, Federgewicht: Bindt⸗Wangen, Leichtgewicht: Bieri⸗Solo⸗ thurn. Weltergewicht: Käſermonn Bern, Mittelgewicht: Ingold⸗Baſel, Halhſchwergewicht: Nilly⸗Baſel, Schwerge⸗ wicht: Hartmaun⸗Baſel. Dieſe Ringer werden in den nüchſten Tagen Auswahlkämpfen mit den Meiſteranwär⸗ tern unterzogen; die Sieger werden daun gegen die Kon⸗ nation des 4. Kreiſes in Lörrach antreten. Amateur⸗Vormeiſterſchaften 08 Mannheim ſtellt fünf, VfR Mannheim zwei 50 und Phönie Karlseuhe einen Meiſter Die Meiſterſchaften von Baden⸗Wlirttemberg in Singen Wiederum liegt eine Meiſterſchaft hinter uns! Diesmal war Singen a. H. Schauplatz der Endrunde bei den Amateur ⸗Boxmeiſterſchaften von Baden— Württemberg. Singen, das für den ſüdweſtdeutſchen Boxſport ſchon ſo manchen Strauß burchgefochten hat, das ſchon ſo manchen talentierten Kämpfer in ſeinem Ring ſah, zog die Ver⸗ auſtaltung ſo auf, wie ſie ſein mußte: nirgends war Anlaß zu Tabel und alles klappte wie am Schnürchen. Das reich⸗ lich gutbeſetzte Programm hatte ſeine Wirkung auf Singens Boxanhänger nicht verfehlt, und ſo waren gegen 8 Uhr abends, als der erſte Kampf vom Stapel lief, über 500 Zu⸗ ſchauer in der Scheffelhalle verſammelt. Beide Teile kamen damit auf ihre Rechnung, Veranſtalter wie auch Beſucher, denn bas, was geboten wurde, war es wert, Meiſterſchaften genannt zu werden. Bet einzelnen der Kämpfe wurde man wieder an beſſere Zeiten erinnert, da noch Grokenberger, Leinz und die Gebrüder Frank durch die Taue kletterten. Bedauerlich bei dieſer ganzen Meiſterſchaft iſt nur, daß infolge des leidlich bekannten Zwiſtes im Lager der beiden Verbände— Reichsverband und DaB— kein DASV⸗ Mitglied ſich zur Spitze durchſetzen konnte. Kaarmann⸗ Karlsruhe, der einzige gemeldete Boxer des DAS, ſchlug ſich tapfer unb mußte dem Beſſeren, Bernlöhr, weichen. Recht intereſſant und für das Stärkeverhältnis der Spitzen⸗ könner beider Lager aufſchlußgebend wäre es aber geweſen, wenn man ſich in Mannheim, der Hochburg des DAS V⸗ Boxſports, trotz der Stellungnahme des Reichsverbandes bezüglich der Ringrichterfrage dazu hätte entſchließen kön⸗ nen, weitere Kräfte an den Start zu bringen. Leider hat man ſich dazu nicht aufgerafft und auch aus anderen Kreiſen des DAS iſt nicht durchgedrungen, daß ſich viele DAS V⸗ Boxer zum Reichsverbandsring gedrängt haben. Immer aber noch hofft man beim DAS, daß der Reichsverband eine paritätiſche Regelung treffen möge, die es auch den DaüS⸗Boxern ermögliche, zuverſichtlich in den Ring zu ſteigen. Für dieſes Mal bleibt nicht mehr als die Hoffnung, daß es nächſtes Jahr beſſer wird! Die Meiſterſchaftskämpfe in Singen nahmen einen teil⸗ weiſe erwarteten Verlauf. Durchweg wurde ehrlicher und guter Wille gezeigt, ſich durchzuſetzen. Auf beiden Seiten wurde gekämpft bis zum Aeußerſten, dabei aber die Grenze des Erlaubten nie überſchritten, ſodaß Ringrichter Wer le⸗ Mannheim, der von Mater Singen abgelböſt und von Hane Karlsruhe und Wer muthäuſer⸗ Singen als Punktrichter gut unterſtützt wurde, nicht einzugreifen brauchte und immer korrekte und einwandfreie Urteile fäl⸗ len konnte. So war der Rahmen einer harmoniſchen Mei⸗ ſterſchaftsveranſtaltung von vornherein geſchaffen. Dank ſeiner zähen Arbeit im Ring konnte ſich MF C 08 Mannheim bet dieſen Kämpfen den Löwenanteil ſichern. Nicht weniger als fünf Meiſter gehören dem Verein an, während ſich der V. f. R. Mannheim mit zwei Sie⸗ gern begnügen mußte. Ein Meiſterſchaftstitel tel an Phönix Karlsruhe. Erwartungsgemäß kam Wißler im Fliegengewicht zu Sieg und Titel. Bei den Bantamgewichtlern Krämer ⸗ Karlsruhe und Huber ⸗ os Mannheim gab es ſchon einen räſſigen Kampf, bis der Sieger in Krämer feſtſtand. Ein⸗ wanbfrei ſicherte ſich wieder Heuberger ⸗ Mannheim den Titel. Die erſte Runde ſchon brachte für ſeinen Gegner Lennert das Ende. Im Leichtgewicht trat Schmitt ⸗ 08 Mannheim zu ſeinem 50. Kampf an. Hettel⸗Karlsruhe mußte eine klare Punktniederlage hinnehmen. Das Welter⸗ gewicht ſaß in Philipp ⸗ VfR. Mannheim einen Drauf⸗ gänger, der nicht locker ließ, bis er ſeinen Klubkameraden Stetter um die Punkte gebracht hatte. Die mit großer Spannung auch in Singen erwartete Begegnung Bern⸗ löhr⸗s Mannheim— Krieger ⸗ Bft. Mannheim endete mit einer Niederlage Kriegers, der dem ſtets in Hoch⸗ ſorm boxenden Bernlöhr nur bis zur zweiten Runde zu widerſtehen vermochte. Das Halbſchwergewicht brachte den zweiten BfR.⸗Steg durch Meier, der Wankmüller in har⸗ tem Treffen die Punkte abnahm. Im Schwergewicht kam Thies os Mannheim mangels Konkurrenz kampflos zur Meiſterſchaft. Wie ſich die Meister ihre Titel erkämpften Fliegengewicht Der vorjährige Meiſter Wißler⸗ os Maunheim hatte auch diesmal alle Ausſichten, ſeinen Titel zu behaupten. Leider brachte Bordt⸗BfR. Mannheim Uebergewicht, ko⸗ daß W. ohnehin zur Meiſterſchaft kam. Ein nationales Treffen bewies aber dann, daß W. nicht zu Unrecht zum Sieg gekommen war. Durch ſchöne Linksarbeit ſchaltete er ſeinen Gegner über drei Runden vollkommen aus und ſicherte ſich einen hohen Sieg nach Punkten. Sieger und Meiſter: Wißler⸗Is Mannheim. Bantamgewicht Der Karlsruher Krämer ⸗ Phönix hatte mit Huber⸗ os Mannheim einen ſchweren Kampf zu beſtehen, wobet Huber, trotzdem er ganz aus ſich heraus ging, nicht zu dem verdienten Sieg kommen konnte. Er war aber ſchon dadurch benachteiligt, daß er erſt abends 8,22 Uhr in Singen eintraf und ohne Ruhepauſe ſofort in den Ring mußte. Dieſer Umſtand machte ſich ſichtlich bemerkbar, ſodaß der ausgerußte Karlsruher langſam und ſicher Punkt auf Punkt ſammeln konnte. Sieger und Metſter: Krämer⸗Phönix Karlsruhe. Federgewicht Heuberger⸗ Mic. 08 Mannheim war wieder in Hochform, als er gegen Lennert⸗ VfR. Mannheim zum Titelkampf antrat. Sofort nach Gongſchlag zog Heuberger vom Leder und brachte bei L. zwei, drei Schläge auf Rippen und Magengrube an, die dieſen zwangen, den Boden auf⸗ zuſuchen. Nicht mehr imſtande, weiter zu kämpfen, wird Lennert am Boden ausgezählt. So kommt Heuberger ſchon in der erſten Runde zum entſcheidenden Erfolg. Sieger und Meiſter: Heuberger⸗os Mannheim. Leichtgewicht Zu ſeinem 50. Kampf ſteigt Schmitt ⸗ 08 Mannheim (ehemals Wfa. 86 Mannheim) in den Ring. Seine Form⸗ verbeſſerung iſt unverkennbar; ſo iſt zu hoffen, daß er im ſüdweſtdeutſchen Lager noch ein weiteres Wort in feiner Gewichtsklaſſe mitzureden hat. In Hettel⸗ Phönix Karls⸗ ruhe fand er einen ſtark ebenbürtigen Gegner, der dem Schlagwechſel nicht auswich und mit Schmitt durch alle Kampfphaſen ging. Dank ſeiner größeren Routine und ganz hervorragenden Technik(beim DAS war er einer der beſten Techniker), dominierte Sch. jedoch in allen drei Runden. Beſonders zweckmäßig erwetſt ſich auch Schmitts Beinarbeit. Hettel muß ſchwere Sachen einſtecken, läßt ſich aber nicht entſcheidend ſchlagen und läßt ſeinem Gegner nur einen Punktſieg, der allerdings einſtimmig und ſehr hoch iſt. Sieger und Meiſter: Schmitt⸗O08 Mannheim. Weltergewicht Zwei Vereinskameraden trafen ſich in Philipp ⸗VfR. Mannheim und Stetter. Mit bekanntem Elan geht Ph. ſeinen Mann an und zwingt ihn zur Entfaltung ſeines ganzen Könnens. Phllipp ſetzt ſich beſonders durch präziſe linke Gerade, unterſtützt von wirkſamen rechten Haken, durch. Ein einſtimmiger Punktſieg ſchätzt denn auch Philtpps Leiſtung richtig ein. Sieger und Meiſter: Philipp⸗BVfR. Mannheim. Mittelgewicht Eine hochintereſſante Paarung war hier zuſtande gekon⸗ men: Bernlöhr⸗ 08 Mannheim und Krieger ⸗ Bf. Mannheim. Wer auf den Sieg Kriegers getippt hatte und das waren nicht wenige—, mußte ſich bald eines Beſſe⸗ ren belehren laſſen. Bernlöhr war wie immer ſeit ſeiner boxertſchen Laufbahn, in Hochform und hätte einen weit kampfkräftigeren Mann beſiegt, als es Krieger iſt. Der Kampf war der Hauptkampf des Abends. In der erſten Runde hält ſich Bernlöhr ſeinen Rivalen durch Diſtanz⸗ arbeit vom Leibe und beendet die drei Minuten mit einem Vorſprung von einem Viertelpunkt. Ohne daß ſich Krieger dagegen wehren kann, muß er ſich ſicher auspunkten laſſen. Die zweite Runde ſieht Krieger dabei, wie er ſich zum Nah⸗ kampf anſchickt, um einige ſchwere Brocken anzubringen. Er hatte damit wenig Erfolg, deun Bernlöhr läßt Kr. durch Seitenſchritte verfehlen und zieht Aufwärtshaken nach. Dann hat es B. hauptſächlich auf die unteren Partien ſeines Kontrahenten abgeſehen. Immer wieder kommt ein linker Gerader bei dem tapferen Krieger ins Ziel. Das Ausſichts⸗ loſe ſeiner Bemühungen einſehend, zieht ſich dann Krieger vom Kampfe zurück und ſchenkt Bernlöhr die Schlußrunde. Leider iſt ſo Krieger auch dieſes Jahr wieder aus der erſten Klaſſe der ſüdweſtdeutſchen Boxer ausgeſchieden. Von einem Mann wie Bernlöhr aber beſiegt zu ſein, iſt für ihn keine Schande, denn gegen Berulöhr iſt im ſüdweſtdeutſchen Be⸗ reich vorläufig noch kein Gegner vorhanden, der mit ernſt⸗ lichen Chancen gegen ihn antreten könnte. Sieger und Meiſter: Bernlöhr⸗o8 Mannheim. Halbſchwergewicht Der VfR. Mannheim kommt durch dieſen Kampf zu fel ⸗ nem zweiten und letzten Sieg. Wankmüller⸗ 08 liefert Meier ⸗VfR. eine vollkommen ausgeglichene erſte Runde. Die Mittelrunde verläuft für Wankmüller ſehr ungünſtig, da er in den Nahkampf geht, ſtatt auf Diſtanz zu bleiben. W. wird verſchiedentlich hart erwiſcht; die Leber⸗ und Ma⸗ genhaken Meiers zeigen Wirkung. Die Schlußrunde ſieht ebenfalls wieder Meier in Front, da W. durch eine Ver⸗ wundung der Augenbrauen ſtark mitgenommen und an der Sicht behindert iſt. Aber auch Meier zeigt Kampfſpuren; er iſt, wie ſein Gegner, ebenfalls aufgeſchlagen, ein Beweis, daß ihm W. nichts ſchuldig blieb. Zum Schluß erwartete man das Niedergehen des einen wie des anderen Boxers. Mit beſſerer Technik und Taktik hielt aber Meier ſeinen Punktvorſprung und beherrſchte den ehrenvoll unterlegenen Wankmüller bis zum Schluß. Sieger und Meiſter: Meier VfR. Mannheim. Schwergewicht Kampflos kommt Thies ⸗ 08 Mannheim(Meiſter des DSW 1929) zum Titel, da ihm kein Gegner gegenüber⸗ geſtellt werden kann. Maier⸗Singen ſtellt ſich als Halb⸗ ſchwergewichtler zum Kampf im Miſchgewicht als Einlage. In der erſten Runde ſticht Thies ſchöne Linke und bleibt auf Diſtanz, während Maier gewaltſam in den Nahkampf will. So verläuft das erſte Kampfdrittel ziemlich ausgeglichen. Dann kann ſich Maier mit Nahkampfſtil durchſetzen; er klebt dauern am Mann. Da zerſchlägt ſich Thies die rechte Hand am Kopfe ſeines Gegners und iſt bei offenem Kampfe ge⸗ zwungen, aufzugeben. Vertreter für Baden⸗Württemberg: Thies⸗ 8 Mannheim. Bei der ſich im Singener„Rebſtock“ onſchließenden Mei⸗ ſterſchaftsfeier wurde Schmitt anläßlich ſeines 50. Kampfes eine beſondere Ehrung zuteil. Die Sieger und Meiſter werden den Bezirk Baden⸗Würt⸗ temberg bei den am.—5. April in Frankfurt ſtattfin⸗ denden Süd weſtdeutſchen Meiſterſchaften ver⸗ treten. Sch. —————..᷑—! Jugendringkämpfe im Aibein Jeckar Gan Vf. ⸗Oftersheim Meiſter Die Jugendkämpfe im Ringen des Rhein⸗Neckar⸗Goues Haben nunmehr ihr Ende erreicht. Wie im Vorfahre waren es auch diesmal wieder die vier Vereine Oftersheim, La⸗ denburg, Schifferſtadt. Lampertheim, die ſich um die Mei⸗ ſterwürde gegenüberſtanden. In recht erbitterten Vereins⸗ treffen wurde der Sieger feſtgeſtellt in dem vorfährigen Meiſter Oftersheim, der ſeinen Titel mit Erfolg verteidigte Die erſte Begegnung um die Meiſterſchaft lieferten ſich Ladenburg und Lampertheim. In ſicherer Manier ſicherte ſich Ladenburg den Vor⸗ und Rückkampf. Gegen die ro⸗ tunierteren Schifferſtädter ſetzten ſich die Ladenburger Ju⸗ gendlichen jedoch nicht durch. Im Finale um den Titel trafen ſich dann Oftersheim und Schifferſtadt; je einmal ſtegte Oftersheim wie auch Schifferſtabt. Mit insgeſamt 20 Punkten ſicherte ſich ſedoch Oftersheim wiederum die Meiſterſchoft vor Schifferſtabt, das aus Vor⸗ und Rück⸗ kampf nur 17 Punkte errungen hatte. Ziegelhauſen Meiſter der Jugend⸗Gewichtsheber Auch die Jugend⸗Gewichtshebe⸗ Konkurrenz im Neckar⸗ Elſenz⸗Gau hat nunmehr ihren Abſchluß gefunden. Meiſter wurde Ziegelhauſen mit 1640 Pfund Geſamtreſultat, während Peterstal mit 1800 Pfund den zweiten Platz be⸗ legt. Ziegelbaufen hat ſich mit dieſem Siege zum dritten Male bie Gaumeiſterſchaft geholt. Sch. * Gehring in Helſiugsfors erfolgreich Eurppameiſter Gehring⸗ Ludwigshafen beendete ſeiſten erſten Kampf am Samstag abend bei den internationolen Ringkämpfen in Helſingfors(Finnland) gegen den Finnen 3 mit einem überraſchend ſchneſlen Sieg in.50 uten. Dr. Peltzer Zwiſchenſpiel in Auſtralien Neue Siege in Sidney Bei einem am Samstag in Sidney abgehaltenen inter⸗ nationalen Sportfeſt ſtand der deutſche Weltrekordmann Dr. Otto Peltzer im Mittelpunkt des Intereſſes. Vor einer großen Zuſchauermenge gewann Dr. Peltzer das 880 Nardslaufen gegen ſtarke auſtraliſche Kon⸗ kurrenz überlegen in der guten Zeit von:56,88 Minuten. Im Anſchluß daran ſollte Dr. Peltzer an einer 1430 Narbds⸗ ſtaffel teilnehmen, die als„Ausland gegen Auſtralien“ ge⸗ ſtartet wurde und wie folgt aufgeſtellt war: Ausland: Lermond 880, Dr. Peltzer 440, Emton 110 Yards; Au⸗ ſtralien: Hunt, Carlton, Golding. Die auſtraliſche Mannſchaft hatte die gleiche ausländiſche am letzten Mitt⸗ woch geſchlagen. Am Samstag wäre es nun beinahe zu einer Senſation gekommen. Dr. Peltzer, der ſich nicht ſehr friſch fühlte, erklärte eine Minute vor dem Start, daß er über die ihm ungewohnte und zu kurze Strecke(2) nicht laufen wolle. Zum Glück änderte er aber gleich wieder ſeinen Standpunkt und im Kampf lief er dann ſo aus⸗ gezeichnet. daß der ausländiſchen Mannſchaft die Revanche für die am Mittwoch erlittene Niederlage glückte. Kugler fährt nach Amerika Der Ausſcheidungskampf in München Die Amateurborxkämpfe am Freitag abend in Mün⸗ cheuer Maäthäſer⸗Bräu waren in jeder Hinſicht ein voller Erfolg Das Haus war bis auf den letzten Platz beſetzt. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtand der Ausſcheidungs⸗ kampf um die Teilnahme an der Amerikareiſe zwiſchen dem deutſchen Weltergewichtsmeiſter Kugler⸗München und dem mehrfachen weſtdeutſchen Kurth⸗Köln. Beide erwiefen ſich als hervoragende Techniker, wobei der Rheinländer die ſchnellere, Kugler aber die härtere Klinge führte und ſchließlich knapp nach Punkten gewann. Agar *. * 1. * 4 Montag, den 20. Januar 1930 Nach drei Jahren tagte das Parlament des gaues Mannheim wieder einmal in Neckarau. rend damals noch die Abgeordneten ſich im Lokal zum ö baum zuſammenfanden, eilten am geſtrigen Sonntag die Verkreter der 22 dem Turngau angeſchloſſenen Vereine ſchmucken Eigenheim des T. V. Jahr zu, deſſen Turnſtät zum Tagungsraum umgeſtaltet war. Erſtmals kam die Erweiterung durch die größeren Abgeordnetenzahlen turntag 1930 deutlich zum Ausdruck. lich Gauvereine mit zuſammen 110 Abgeordneten vertreten, ohne den Gauturnwart und die Ehren⸗ mitalieder. Von dem Recht. als Zuhörer teilzunehmen, hatten ebenfalls eine ſtattliche Anzahl Intereſſenten Ge⸗ brauch gemacht, ſo daß eine anſehnliche Verſammlung Zeuge eines in jeder Beziehung harmoniſch verlaufenen Jahrestages war. Der würdige Verlauf bildet fürwahr einen ſchönen Auftakt für das Vorhaben der Mannbeimen Turnerſchaft, für das 13. Badiſche Landesturnen im Auguſt dieſes Jahres in den Mauern der Stadt Mannheim. Ein⸗ mütig kam dabei, obwohl nur die 10 Vereine des Stadt⸗ gebietes direkt an der Vorbereitung beteiligt ſind, der Wille zur Mitarbeit und zur Tat zum Ausdruck. Auch die Leitung der Badiſchen Turnerſchaft war durch eisvertreter Direktor Weiß ⸗ Heidelberg, ſowie durch Kreispreſſewart Dr. Fiſcher⸗Karlsruhe verteten damit das Intereſſe des Kreiſes an dem Verlauf der Tagung bezeugend. Ihnen wie auch den Abgeordneten enthot der Leiter des Turntages, 1. Gauvertreter Stalf ebenfo herzlichen Willkommensgruß, als den beinahe vollzählig erſchienenen Ehrenmitgliedern des Gaues, darunter auch dem Ehrenkreisvertreter des Pfälzer Turnerbundes; Blattmann⸗Ludwigshafen. Trotz geſchickter Verhand⸗ lungsleitung des Vorſitzenden nahmen die vielſeitigen Verhandlungsarbeiten vier Stunden in Anſpruch. Die Berichte, von den einzelnen Fachwarten per⸗ ſönlich abgegeben, laſſen ein reges und unaufhalt⸗ ſam gnellendes Leben in den Vereinen des Gaues erkennen. Sie bergen aber auch ein gerüttelt Maß ſelbſtloſer und auf⸗ opfernder Arbeit all der Männer und Frauen, die auf den verantwortungsvollen Poſten im Gau und in den Ver⸗ einen ſtehen. Es würde zu weit führen, Einzelheiten lerauszugreifen. Der Geſamteindruck iſt der, daß im Turngau Mannheim, der nunmehr mit der größte Gau im badiſchen Turnkreis iſt, alle Gebiete, die die deutſche Tur⸗ nerſchaft pflegt, ſich einer auf und vorwärtsgehenden För⸗ derung erfreuen. In ehrenden Worten, denen ſich der Turntag durch Erheben von den Sitzen anſchloß, gedachte der Gauvertreter den Verſtorbenen des Gaues, des Vor⸗ ſitzenden des T. V. Altlußheim, Schweſinger, und des Ehrenmitgliedes Ernſt Thenau. Aus dem Bericht des Gan⸗ vertreters ſei noch feſtgehalten, daß trotz der ſchweren Wirt⸗ ſchaftslage, die nicht ohne Einfluß auf die Mitgliedſchaft in den Vereinen iſt, der Turngau Mannheim nach der neueſten Erhebung vom 1. 1. 1930 einen Zuwachs an Mit⸗ gliedern zu verzeichnen hat, deren Zahl ſich nunmehr auf etwa 8500 erhöht. Auch der Kaſſenbericht wurde, wie die Berichte der Warte, anerkennend entgegengenommen. Ohne Einſpruch gelangten weiter die vom Gauturnwart aus⸗ gearbeiteten Satzungen zur Annahme. Ebenſo raſch kam man über 2 Anträge, die innere Fragen betrafen, hinweg. Zur Wahlhandlung übernahm Kreisvertreter Weiß, der zu Beginn des Turntages die beſten Wünſche der Kreisleitung überbrachte den Vorſitz. Für den ſcheidenden Gauturnrat fand der erſte Vorſitzende des T. V. 1846, Ober⸗ ingenieur Sattelmeier, herzliche Worte des Dankes und der Anerkennung für die geleiſtete Arbeit. Mit enigen Ausnahmen vollzog ſich die Wahl des Gauturnrates glatt, da die meiſten Führer ſich bereit er⸗ klärten, ihre Aemter weiterhin zu verwalten. Mit leb⸗ haftem Beifall wurde insbeſondere die einſtimmige Wahl des erſten Gauvertreters Stalf begrüßt, in deſſen Hände der Kreisvertreter, Stalf beglückwünſchend, wiederum den Vorſitz gab. In der Zuſammenſetzung des Gauturnrates trat inſofern eine Aenderung ein, als zweiter Gauvertreter Cäſar eine Wiederwahl ablehnte, an ſeine Stelle wurde Prof, Delphendal Schwetzingen gewählt. Wegen des Führers in der Frauenturn bewegung ent⸗ ſpann ſich eine läugere Ausſprache, da für den Poſten des Frauenturnwartes zwei Vorſchläge gemacht wurden und zwar Turnlehrer König Schwetztugen und Frau Storz ⸗T. V. 1846 Mannheim. Daß, um der Ent⸗ wicklung Rechnung zu tragen, die Führerämter im Frauen⸗ turtten mit der Zeit in Frauenhände gegeben werden ſol⸗ len, war ſich der Turntag einig. Nicht aber darüber, ob des Gaues auf, dem Gau⸗ Reſtlos waren ſämt⸗ Am die Hanoͤballmeiſterſchaft der Gruppe Rhein Fußballklub 08— V. f. R.:2 Das am Sonntag vormittag zum Austrag gebrachte Rückſpiel um die Meiſterſchaft der Gruppe Rhein endete mit einem verdienten Stieg des Vfg. Die zahlreich erſchienenen Zuſchauer bekamen ein ſehr abwechſlungsreiches Treffen zu ſehen. Als der Schiedsrichter Vogel⸗Saarbrücken den Ball ſret gab, ſtanden ſich die Mannſchaften wie folgt gegenüber: Lindenhof: Reinhold; Schwarzelbach, Mathes; Flachs⸗ Harth, Beltle, Baader; Zühlke, Scherrer, Zillhard, Baader, Braun. B. f..: Krotz, Weyrich, Schöpfe; Bonnacker, Schönber⸗ ger, Füger; Fiſcher, Gilbert, Kees, Morgen, Sornberger. Bei Lindenhof vermißte man Ziegler als Verteidiger und beim V. f. R. Hofmann im Tore. Das Spiel ſtand hinter den gezeigten Leiſtungen vom vergangenen Sonntag. Die Lindenhöfer verſtanden ihren Vorſprung nicht zu hal⸗ ten trotz eigenem Platz. Bei Lindenhof machte ſich das Feh⸗ len von Ziegler ſehr bemerkbar, Mathes konnte ihn nicht erſetzen. Reinhold im Tore war ganz erſtklaſſig, er hielt verſchtedene Würfe, die zu Toren geführt hätten, ſehr ſicher. Angenehm fiel ſeine Ruhe auf; gegen das von Morgen und Fiſcher erztelte Tor hatte er nichts zu beſtellen. Schwarzel⸗ bach war der beſſere Verteibiger, nur dürfte er ſich das zu harte Spiel abgewöhnen. Die Läuferreihe hatte einen ſchwe⸗ ren Stand gegen die Vfg.⸗Stürmer, dadurch konnten ſie den eigenen Sturm nicht ſo unterſtützen, wie es erforderlich ge⸗ weſen wäre. Beltle war gut, aber auch Baader und Flachs⸗ barth konnten gefallen. Der Sturm war wieder ſehr ſchnell, er konnte ſich aber gegen die gute Läuferreihe von VfR. nicht durchſetzen. Hier wurde mancher taktiſche Fehler begangen, beſonders dadurch, da faſt nur Innenſpiel getrieben wurde. Den Vorteil hatte der Vf., der nur 3 Stürmer ſtatt 5 Stürmern decken mußte. Der fleißigſte Stürmer war Zill⸗ hard, der auch immer wieder den Sturm nach vorn warf. Baader wurde gut bewacht. Braun war ſehr eifrig, ſeine Würfe verfehlten knapp ihr Ziel. Zühlke war nicht recht in Form, er warf zu ſpät. Scherrer war geſundheitlich nicht ganz auf dem Damm, dann wurde er zu wenig beſchäftigt. Die BfR.⸗Mannſchaft hat durch Krotz an innerem Zuſam⸗ menhang gewonnen. Er war jederzeit ſehr aufmerkſam und hielt die Würfe mit großer Sicherheit. Das Tor von Zühlke hätte er verhüten können. In der Verteidigung war Wey⸗ reich der beſfere Spieler, nur dürfte er manchmal entſchloſſe⸗ ner und ſchneller ſein. Schöpfe beging in der erſten Hälfte oft Deckungsfehler, in der zweiten Hälfte war er beſſer. Die Läuferreihe war gegen das Vorſpiel nicht wieder zu erken⸗ nen, Bonnacker hielt Baader vorzüglich. Schönberger griff immer wieder an. Fieger war gut Der Sturm kombkfnierte ganz prächtig, er konnte ſich aber, wie der des Gegners, nicht durchſetzen. Fiſcher und Sornberger waren der gefährlichſte Teil; ſie brachten auch 2 Minuten vor Schluß die Entſchei⸗ dung. Kees war ſehr eifrig. Morgen leiſtete Rieſenarbeit; überall war er zu ſehen, was beſonders der Läuferreihe ſehr zu gute kam. Gilbert war wohl der ſchwächſte Mann des Bfgt. Es würde ſich empfehlen, den Poſten durch einen Stürmer der 2. Mannſchaft ausfüllen zu laſſen. Nachdem beide Mannſchaften je ein Spiel, und ſonder⸗ barerweiſe auf dem Platze des Gegners, gewonnen haben, iſt ein Entſcheidungsſpiel auf neutralem Platze notwendig. Der Schiedsrichter Vogel⸗Saarbrücken benach⸗ teiligte beide Vereine, ſeine Entſcheidungen kamen öfters kehr ſpät. Turntag des Mannhein Einmütigkeit in allen Fragen gibt einen ſchönen Aufkakt für das Landesturnen 1 möglich, einige Anfragen der Vereine zur Erledigung zu Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) er Turngaues heute, da in nern liegt, e Frau an die des Turntages Baues zu ſtellen. bejahte die le Die Mehrheit tere Frage, ſodaß mit Frau Storz erſtmals eine Fran das Amt des Franenturnuwartes zweiter Gar trat im Mannheimer Turngau inne hat. el t Hofſtetter, Turnerbund Ger⸗ Amte zurück, an ſeine Stelle tiernheim, gewählt. Ferner ge⸗ zer au: Ki Germania, Auch mania, wur der Vertreter der ſowie Ifenberg⸗M. T. G. und Cäſar⸗ nheim. Gegen die Belaſſung der Gauſteuer in alter Höhe wurden keine Einwendungen erhoben. Von den bevor⸗ ſtehenden Gauveranſtaltungen wunde der Wal dla uf dem Turnerbund Hockenheim übertragen, 2 Waldhof ſeinen Antra Kinderturnen zurück 8 zeranſtaltung gekleidet, turnen durchgeführt sturn⸗ und Reichsſchild⸗ vettke behält der Gauturnrat vor. Um das Gauturnen hatten ſich Turngemeinde Käfertal. Tod. Viernheim. T. G. Rheinau und T. B. Reilingen beworben, letztere drei Vereine zogen jedoch ihre Anträge zurück und überließen das Gauturnen in turnbrüderlicher Weiſe der Turngemeinde Käfertal, aus Anlaß ihres 50 Beſtehens. Für das 15. Badiſche Landesturnen in Mannheim fand der Gauvertreter Stalf die richtigen Worte, die Kreisobertu zart Schweizer in jeder Bezie⸗ hung unterf ach der Gründlichkeit der Vorhereit Ortslettung zu ſchließen, wird das heim ſich nicht nur wür⸗ aureihen, ſondern ein weiterer te der Badiſchen Turnerſchaft enden Ausſprache war es noch ing ſich in der werden. In den da bringen. Der Gautag 1930 wird ſicher dazu angetan fein. den turnerſchaftlichen Gedanken im Mannheimer Turngau weiter zu vertiefen und zu verbreiten. R. G. Das 15. Vabiſche Landesturnen in Mannheim Orts- und Kreisleitung bei der Vorbereitungsarbekt Vorläufig in aller Stille noch wird in den örtlichen Ausſchüſſen ſowohl als auch innerhalb der verſchiedenen Stellen und Organen in der Leitung der Babiſchen Turner⸗ ſchaft Bauſtein auf Bauſtein für das 15. Badiſche Lan⸗ desturn en, das in den Tagen vom.—1 0. Ang u ſt 1930 in Mannheims Mauern vor ſich geht, zu⸗ ſammengetragen. Dem Zuſammenfügen diente am ver⸗ gangenen Samstag wiederum eine mehrſtündige Be⸗ ſprechung des Kreisvorſtandes mit dem geſchäftsführenden Haupt⸗Ausſchuß der Mannheimer Turner, im Anſchluß an eine Vorſtandsſitzung des Badiſchen Turnkreiſes. In dieſer kamen zunächſt eine Anzahl vorliegende Ver⸗ waltungsfragen zur Erledigung. Auch einige Ehrungen wurden genehmigt. Für die nächſte Turnratsſitzung des Kreiſes wurde der 23. März in Ausſicht genommen, mit Bruchſal als Tagungsort. Aller Vorausſicht nach findet mit Rückſicht auf das Landesturnen im Frühjahr noch eine gemeinſame Fachwarteverſammlung ſämtlicher Badiſchen Gauwarte ſtatt. Zuſammen mit dem Mannheimer Turnfeſtausſchuß wurde in erſter Linie die Frage des Wer beplakates behandelt, zu dem an die 30 Ideen und Entwürfe einge⸗ gangen waren, obwohl hierzu keine öffentliche Ausſchrei⸗ bung erfolgt war. Manche brauchbare und ſchöne Arbeit machte die Wahl und den Entſchluß nicht leicht. Letzten Endes ging aus dem engeren Wettbewerb zwiſchen zwei gleich wirkungsvollen und ideenreichen Plakaten ein junger Mannheimer Kunſtſchüler mit ſeinem Entwurf als Sieger hervor. 5 88 Des weiteren konnte der Muſik angelegenheit für die allgemeinen Keulenübungen beim Maſſenſchau⸗ turnen am Haupktag näher getreten werden. Die eigens hierfür geſchriebene Muſikbegleitung wird aller Vorausſicht nach auf Gramophonplatten erſcheinen, um die einheitliche Vorbereitung in den Vereinen des Landes zu fördern. S. V. Waldhof— M. F. Phönix:1 Auf dem Waldhofplatze ſtanden ſich beide Mannſchaften zu einem Freundſchaftsſpiele gegenüber, das die beſſeren Waldhöfer verdient für ſich entſcheiden konnten. Die Mann⸗ ſchaft der Waldhöfer iſt bedeutend beſſer geworden. Sehr gut war der Sturm, aus dem Spengler und Glas hervor⸗ ragten. Die Läuferreihe war ſchwach. Bei Phönix vermißte man Hoffmann und Grundhöfer, was ſich natürlich bemerk⸗ bar machte, da ſich der Erſatz nicht genügend durchſetzen konnte. Das Spiel wurde ſehr fair durchgeführt. Der Schiedsrichter konnte gefallen. * F. C. Pfalz Ludwigshafen— Rotweiß Darmſtadt:2 Ursprünglich ſollten die Pfälzer gegen Fußballſportver⸗ ein Frankfurt antreten, da dieſe aber abſagten, verpflichtete man ſich Rotweiß Darmſtadt. Die Pfälzer ſetzten ihren Siegeszug fort und fertigten die Gäſte überlegen mit 92 Toren ab. Die Pfälzer konnten in allen Teilen ſehr gut gefallen. Die Hintermannſchaft ließ ſich nur zweimal ſchla⸗ gen. Die Läuferreihe war ſehr gut. Der Sturm war der beſte Teil. Die Pfälzer ſind z. Zt. die beſte Mannſchaft der Gruppe Rhein. Die Darmſtädter hinterließen einen guten Eindruck. Spieleriſch hatten ſie nichts zu beſtellen. Der Schiedsrichter leitete korrekt. B. F. Vereinsmehrkampfmeiſterſchaft 1929 ber D. ** T. V. 1846 Mannheim au dritter Stelle Erſtmals hat die D. T. im vergangenen Jahre ihre Vereinsmehrkampfmeiſterſchaften ſm Ver⸗ bande durchgeführt. An die 100 Vereine, eine für den An⸗ fang, bet der Schwere der Aufgabe, ganz ſtattliche Zahl, hatten ſich die Ausſchreibungen der Meiſterklaffe zu eigen gemacht ünd die vielſeitige Leiſtungsprüfung durchgeführt, die aus einem Siebenkampf beſtand, welcher neben der amal 800 Meter⸗Staffel, einen 100 und 3000 Meter⸗Lauf, Hochſprung aus dem Stand und Stabweitſprung, Diskus⸗ werfen und Kugelſtoßen, mit je 2 Teilnehmern enthielt. Nach der nunmehr veröffentlichten Rangoroͤnung nimmt die Tgde. Koblenz mit 621,5 Punkten den erſten Platz ein vor dem T. B. 1862 Bayreuth mit 592 Punkten. An dritter Stelle ſolgt der T. V. 1840 Mannheim mit 542,5 Punkten und an vierter Stelle wiederum ein bayeriſcher Verein, der T. V. 1846 Nürnberg mit 541,5 Punkten. Die nächſten Plätze belegen T. V. Lindau und T. V. 1860 Fürth mit 523,5 bezw. 523 Punkten. Die Leiſtungen der ſüddeutſchen Turnvereine, denen die Ver⸗ einsturnen jeglicher Art in beſonderem Maße liegen, kom⸗ men überhaupt in deutlicher Weiſe zum Ausdruck, Aus der Babiſchen Turnerſchaft finden wir noch auf dem 16. Rang die Turngemeinde Heidel⸗ Schnelligkeit berg mit 434,5 und auf dem 20. den M. T. V. Karls⸗ ruhe mit 401,5 Punkten. Weitere bekannte Vereine haben wie folgt ihren Namen in die Liſte geſetzt: 8. T. V. Völk⸗ lingen(502,5), 11. Tgde. Heilbronn(455), 12. Kaſſeler Tade, (451,5) und Turn⸗ und Sportverein Eßlingen, 13. Tgde⸗ Wittenberg(451), 17. T. V. 1861 Kaiferslautern(429) 19. Thb. Stuttgart(428,5), 21. T. B. Saarbrücken(414), 22 Tad. Landau(413,5), 23. Tgde. Eßlingen(412), 24. M. T. V. Stutt⸗ 9008 und a Stuttgart(411,5), 27. Turnerſchaft München * 405,5 Punkte gebungsleiterkurs im Stadion Abſchluß des 1. Kurſes Der 2. Kurs beginnt Montag abend Gute Erfolge Am Samstag abend fand der 1. Uebungsleiterkurs des Ortsausſchuſſes in der Gymnaſtikhalle des Stadions ſeinen Abſchluß. Brechen macher gab kurz noch einmal eine Wiederholung des ganzen Lehrgangs. Es iſt er⸗ ſtaunlich, wie weit es einzelne Teilnehmer in dieſer kur⸗ zen Zeit gebracht haben. Die erſten Tage zeigte ſie noch ſteif und unbeholfen, jetzt konnte man ihnen den Einfluß der Schule Brechenmacher deutlich anmerken. War ſchon am erſten Tage der Kontakt zwiſchen Lehrer und Schüler tag, trotz der kurzen hergeſtellt, ſo konnte man am Sar Zeit, von einem einheitlichen Körper zwiſchen Lehrer und Schülern ſprechen. Ein Wink des Lehrers und die Aus⸗ führung der Schüler erfolgte wie von ſelbſt. Wir haben am Dienstag das Brechenmacherſche Syſtem ausführlich behandelt. Der Eindruck, den die Art Brechenmachers, mit Menſchen umzugehen, auf den kritiſchen Beobachter macht, wurde mit jeder Uebungsſtunde tieker. Daß Brechenmacher nicht nur die Uebungsfehler, ſondern auch auftretende körperliche Fehler immer ſofort ſah, beweiſt, daß er ſeine Kurſe mit feinem Verſtändnis in jeder Hin⸗ ſicht leitet. So hart ſeine Arbeit iſt, die von den Schükern die letzte Kraftreſerve verlangt, kann doch von keiner Ueberanſtrengung und Ueberſpannung über das notwen⸗ dige Maß hinaus geſprochen werden. Badurch, daß Brechen⸗ macher jeder ſtarken Körperſpannung eine Entſpannung folgen läßt, wird ein gewiſſer Ausgleich nach ſeder Uebung ſofort wieder hergeſtellt. Einige ältere Fußballſpieler, die durch einſeitig betriebenen Sport auch einfeitig in der Beinmuskulakur ausgebildet ſind, machten einen ver⸗ hältnismäßig ſteifen Eindruck. Ihre Bein⸗ und Schenkel⸗ muskeln waren zu kräftig a ebildet, und wirkten da⸗ durch zu kurz und hemmend. Sie verrieten wohl Wucht günſtig zu kräftigem Schuß— aber wenig Geſchmeldigkeit. Gerade bei dieſen Leuten konnte man nach Beendigung des Kurſes bereits eine gewiſſe Lockerung der geſamten Beim⸗ muskulatur feſtſtellen. Man ſieht aus all dem wie not⸗ wendig es für Fußballſpieler iſt, durch Zweckgymnaſtik ihre Muskeln locker und friſch zu halten, denn ein harter, ſchwerer Muskel wird weit ſchneller ermüden, als ein ebaſtiſcher, gleichmäßig durchgearbeiteter. Es iſt ſerbſtverſtändlich, daß in dieſer kurzen Zeit die Ausbildung der Kursteilnehmer nicht abgeſchloſſen ſein kann. Brechenmacher wollte ihnen, wie er in feinem Schlußwort ausführte, auch nur Winke geben, wie ein Lehrgang vor ſich gehen muß. Erſt in einem vierwöchent⸗ lichen Kurs wäre es möglich. eine abgeſchloſſene Ausbil⸗ dung zu geben. Das Ziel eines Uebunasleiters müſſe ſein, ſo zu werden, wie ſie es ſelbſt von anderen wünſchen. Der Jugendwart des ſüddeutſchen Fußball- und Leicht⸗ athletik⸗Verb., Lin nebach⸗Karlsruhe, richtete an die angehenden Jugendleiter den Wunſch, ſich der Jugend⸗ abteilungen der Vereine anzunehmen. Die Jugend habe dem Fußballſport den Rücken gekehrt, weil ihr der Uebungsbetrieb nicht mehr zuſagte. Man habe bis fetzt die Körperausbildung, Ballbehandlung und Taktik vernach⸗ läſſigt. Vielen Eltern habe der Betriez im Fußballſport nicht mehr gepaßt. Hockeh-Klubkampf VfR. Mannheim— TG. 78 Heidelberg:2(:0) Man muß den unterlegenen 78ern zu gute halten, daß ſie durch das Ausbleiben des elften Mannes die ganze Spiel⸗ zeit über nur mit zehn Mann den Kampf beſtreiten konnten. Daß das Fehlen eines Spielers wie Voth recht viel bedeutet, ſteht ohne Zweifel feſt, aber dennoch vollbrachte der Bfg eine recht achtbare Leiſtung, eine Leiſtung, die als weit beſfer anzuſprechen iſt als die der letzten Wochen. Die Mann⸗ ſchaft bildete ein gutes Ganzes und zeigte endlich auch ein⸗ mal im Sturm gute Kombinationszüge. Noch fehlt die Ruhe und Sicherheit vor dem Tor, aber die jungen Kräfte, die man mit gutem Erfolg eingeſtellt hatte, werden bei grö⸗ ßerer Routine ſich dieſe Etgenſchaften beſtimmt aneignen. Da iſt in Bühn ein talentierter Mittelſtürmer gefunden, der und Eutſchloſſenheit beſitzt, aber noch nicht immer die Ueberſicht hat, zumal auch die übrigen Spieler des Angriffs allzuſehr zu überhaſtetem Spiel neigen. Hter⸗ für ſind diefe Lehrſpiele gegen große Gegner ausgezeichnet geeignet, zumal wenn ſie in derart freundſchaftlichem Geiſt ausgetragen werden, wie es diesmal der Fall war. Die Gäſte zeigten wiederholt ſehr gute Leiſtungen, aber der gefürchtete ſchnelle Sturm konnte ſich mit nur vier Leu⸗ ten nicht recht zur Geltung bringen. Meier blieb meiſt auf ſich angewieſen und fand nur in den beiden Flügelſtürmern genügende Unterſtützung. Die Läuferreihe bewies wieder große Stockſicherheit und auch gute Technik. In ber Ab⸗ wehr lieferte Meier ein großes Spiel, ſonſt wäre bei dem Fehler von Häußer, der allerdings recht gut erſetzt war, die Niederlage wohl den Chancen entſprechend noch höher aus⸗ gefallen. Der Sieger erfreute durch ein ſchnelles, planvolles Spiel. Man ſah einen guten Angriffsaufbau und auch ſonſt recht gute Leiſtungen. Ganter im Tor erledigte das nicht allzu große Arbeitspenſum ſicher, wenn er auch das zweite Tor hätte verhüten müſſen. In der Verteidigung bewährte ſich Geyer III, der äußerſt ſicher und unbedingt zuverläſſig iſt. Allerdings wird er bei größerer Schuelligkeit eine noch beſſere Stütze für Krebs ſein, deſſen Routine hier manches gut auszugleichen weiß. In der Läuferreihe befriedigten alle reſtlos. Gutes Zerſtörungsſpiel, präziſe Bedienung des Angriffs ſchufen in jeder Halbzeit ein leichtes Ueber⸗ gewicht; vielleicht kann das Verſtänduis mit der Abwehr noch beſſer werden. Im Sturm überraſchte Bühn als Sturmführer ſehr augenehm; man wird ihn ſich auf dieſem ſchweren Poſten einſpielen laſſen müſſen, dann werden Er⸗ folge beſtimmt nicht ausbleiben. BfR hat bereits vor der Pauſe die beſſeren Torgelegen⸗ heiten, aber es währt faſt eine halbe Stunde, bis Heiler nach guter Kombination unhaltbar einſchteßen kann. Gleich darauf hat der Gäſtetorwart Glück, als er bei einem direkten ſcharfen Schuß angeſchoſſen wird und abwehren kann. Kurz vor dem Wechſel rettet ſchließlich ein Gäſteläufer auf der Torlinie. VfR liegt auch nach dem Wechſel gut im Angriff. Erſt zwei Strafecken ſchaffen gefährliche Situationen vor dem Mannheimer Tor. Nach 20 Minuten kommt Heidelberg durch Meier zum Ausgleich, allerdings dürfte etwas Körper⸗ ſpiel dabei geweſen ſein. Kurz darauf läßt Ganter einen leichten Schuß des Linksaußen paſſteren, 112. Gegen Schluß findet ſich aber Mannheim wieder gut zuſammen, kommt durch Chriſtophel zum Ausgleich und bei dann ſehr guten Letſtungen in energiſchem Endſpurt wiederum durch Chri⸗ ſtophel zum entſcheidenden und verdienten Siegestreffer. Beyer(78 Heidelberg) und Edelmann(BfR) leiteten den Überaus fairen Kampf korrekt. Bei den Spielen in Heidelberg, wo ſich die lb Manuſchaf⸗ ten und die Damenelf gegenüberſtanden, kam jede Partei zu einem Sieg. Die Heidelberger Reſerven gewannen 81g, Mannheims Damen ſiegten trotz Erſatz ſicher mit:0. H. Weitere Ergebniſſe SC. Frankfurt 80— TV. 46 Mannheim 407 Sc. Fronk⸗ furd 80 2. TV. 46 Mannheim 2.:4; Sc. Frankfurt 80 Damen— TV. 46 Mannheim Damen:0, TV. 57 Sachſen⸗ hauſen— TB. 60 Frankfurt:2: Griesheim Elektron 3.— H. Kleinſteinheim:0; Griesheim Elektron— FS. Frankfurt 314; HC. Offenbach— Marburg 8:07 SC. Offenbach Damen— 5 SV. 2. Damen:0; H. Homburg 1. gegen Eintracht Frankfurt 2.:0; Weißblau Aſchaffen⸗ burg 2.— TVB. 57 Sachſenhauſen 2.:4; Weißblau Aſchaf⸗ ſeuburg Damen— TV. 57 Sachſenhauſen Damen 610; Tc. Wiesbaden— Höchſter HC.:8: Tc. Wiesbaden 2. gegen Höchſter HC. 2.:2; Tc. Wiesboden Damen Griesheim⸗Ekektron 1.:5; VfR. Mannheim— Tad. 78 Heidelberg:2; Tamb. Heidelberg— Bft. Mannßeim:8; Tamb. Heidelberg Damen— Bf. Damen:2. Durch die Jugendführerkurſe die der deutſche und ausländiſche Klaſſen ringer erfolgreich. Verband eingerichtet habe, ſei ſchon viel Aufklärungsarbeit geleiſtet worden. Dieſe Kurſe ſollen im Lauf des Jahres in ſämtlichen 68 Gauen ſtattfinden. 15 Kurſe wurden be⸗ reits abgeſchloſſen. Der Andrang ſei immer außerordent⸗ lich ſtark geweſen. Linnebach bat die Kursteilnehmer, ſich weiter zu bilden und an den ſogenannten Fortbildungs⸗ kurſen teilzunehmen, die abgehalten werden ſollen. Erft dann würden die Vereine und die Jugend Nutzen ion dieſer Arbeit haben. Ein Kursteilnehmer ſprach Brechenmacher den Dank der Schüler aus, die während der 8 Tage viel gelernt hätten. Sie würden ihren Dank beſonders dadurch ab⸗ ſtatten, daß ſie das Gelernte der Jugend übermitteln würden. Der Bezirksvorſitzende Herzog gab den Teilneh⸗ mern beherzigenswerte Worte mit auf den Weg. Der Kurs ſolle nicht das Ende te Bei den nächſten Kurſen erwarte man, daß die Schüler an den Vorträgen teilneh⸗ men, die beſtimmt wieder Neues bringen würden. Nach Beendigung der 3 Kurſe ſollen bei einem großen Film⸗ abend ſämtliche Teilnehmer zuſammenkommen. Sein be⸗ ſonderer Dank galt der Preſſe für ihre Unterſtützung. Nach dem Film„Studien zur Leichtathletik“ ſprach Brechen macher der Stadtverwaltung den Teilneh⸗ mern und der Preſſe feinen Dank aus und ſchloß den erſten Kurs.—— Das Programm des 2. Kurſes vom 20.25. Januar Moeutag, 20. Jannar: 6 Ur Aerztliche Meſfungen der Teilnehmer(Sportarzt Dr Linke); 8 Uhr Begrüßung der Teilnehmer;.15—9 Uhr Theorie und Praxis der Körper⸗ ſchule;—.30 Uhr Spiele und Leichtathletik⸗Lauf:.90.10 Uhr Filme:„Lauf“ und„Studien“ zur Leichtathletik“: 10 bis 10.25 Uhr Vortrag: Herz und Blutkreislauf(Sport⸗ arzt Dr. Linke). Dienstag, 21. Jannar:—.30 Uhr Allgemeine Körper⸗ ſchule;.30—9 Uhr Handball;—.30 Ergänzungsſport; .30—10 Uhr Film: Länderkampf Deutſchland— Frankreich; 10—10.25 Uhr Vortrag: Leibesübung im Dienſte der Selbſterziehung. Mittwoch, 22. Januar:—.80 Uhr Gymnaſtik;.809 Uhr Bodenübungen— Ergänzungsſport; 569.30 Spiele; .30—10 Uhr Film:„Jugend voraus“. Donnerstag, 28. Januar:—.80 Uhr Theorte unb Praxis der Körperſchule;.30—.80 Uhr Medizinbal Handball in Gruppen:.30—10 Uhr Film:„König Fuß⸗ Dall“: 10—10.25 Uhr Vortrag: Führer und Abteilung. Freitag, 24. Jannar: 88.30 Uhr Gymnaſtik;.809 Uhr Leichtathletik; 99.90 Spiele;.30—10 Uhr Film: „Gymnaſtikſibel“—„Wie werde ich Deutſcher Meiſter“. Samstag, 25. Janner:—6 Uhr Lehrproben Wieder⸗ holungen und Schlußwort: 7 Uhr Aerztliche Schlußunter⸗ ſuchung(Sportarzt Dr. Sinke) Vor Exeigniſſen auf der Ringmatte Um die Mannſchafts⸗Meiſterſchaft. Olympia⸗ Sieger Leucht und der 2. deutſche Schwer⸗ gewich.»meiſter Lämmermann in Ludwigshafen Neben dem fälligen Mannſchaftskampf im Ringen um die Kreismeiſterſchaft zwiſchen SV. Germania⸗Weingarten und Stemm⸗ und Ringblub Ludwigshofen am kommenden Sonntag beanſpruchen die Begegnungen des Olympfaſtegers Leucht⸗ Nürnberg mit Babelotzky und Imper ir von Ludwigshafen und der Kampf des 2. Deutſchen Meiſters Lämmermann⸗ Nürnberg mit Europameiſter Gehring Ludwigshafen das beſondere Intereſſe der Mannheim⸗Ludwigshafener Sportgemeinde. Lämmermann, der aaßeſondere bei den deutſchen Meiſterſchaften 19290 von ſich reden machte und im Finale gegen Gehring einen großen Kampf lieferte, hat in letzter Zeit alle ſeine Gegner eyt⸗ ſcheidend heſiegt. Er erzielte nicht nur in ſeiner Mancha gusſchließlich Schulterſiege, ſondern er war auch 9905 . mußte auch öder deutſche Halbſchwergewichtsmeiſter Müller⸗ Kreuznach von ihm eine Niederlage hinnehmen. Gehring wurde bekanntlich vor einigen Wochen von Müller beſiegt, wenn vielleicht auch durch Zufall. Den Revanchekampf iſt Milller bis jetzt ſchuldig geblieben. Der Ausgang des Tref⸗ ſens Gehring—Dämmermann iſt von großer Bedeutung, ein⸗ mal deshalb, weil der Kampf ausſchlaggebend iſt für die Beſtimmung des deutſchen Schwergewichts⸗Vertreters bel den Europameiſterſchaften, die am 1. März ds. Is. in Stockholm beginnen, ferner aber auch deswegen, weil es ſich zeigen wird, ob der von Müller erzielte Ueberraſchungs⸗ ſieg über Gehring wirklich ein ſolcher war. Leucht⸗Nürn⸗ berg, der bekanntlich bei der Olympiade in Amſterdam im Bantamgewicht als Sieger hervorging, wird erſtmals inn Judwigshafen ſtarten und zwar im Federgewicht in je einem Kampfe gegen Babelotzty und Impertro, Ludwigs⸗ hafen, ſein Können unter Beweis ſtellen. Die beiden Lud⸗ wigshafener ſind techniſch hervorragende Ringer und gegen⸗ wärtig in beſter Form, ſodaß ſte dem Olympiaſieger wür⸗ dige Gegner abgeben werden. Dieſen intereſſanten Be⸗ gegnungen voraus geht der Mannſchaftskampf des Mittel⸗ badiſchen Meiſters S. V. Germania⸗Weingaxten gegen Stemm⸗ und Ringklub Ludwigshafen, dem Meiſter von Unterbaden und Pfalz. Nach dem eindrucksvollen Sieg der Germania über die ſtarke Freiburger Mannſchafk zu ſchlietzen, muß Ludwigshafen alles baron ſetzen, wenn auch der Rückkampf gegew die Germanen gewonnen werden ſoll, zumal ein Sieg der Germania für Ludwigshafen unter Umſtänden den VBerluſt der Kreismeiſterſchaft i L. C Jußball der Kreisliga Kreis Unterbaden: Viernheim— Friedrichsfeld:0 Phönix Mannheim— Rheinau 92 Weinheim— Käfertal 111 Viernheim konnte ſich heute mit ſeinem 310 ⸗Sieg über Friedrichsfeld endgültig die eMiſterſchaft hylen, während Phönix Mannheim die Elf von Rheinau mit:2 Toren utederkanterte. Unentſchieden trennten ſich Weinheim und Käfertal. Kreis Neckar: Neulußheim— Hockenheim:1 Edingen— Kirchheim 311 Eppelheim— Neckarhauſen 90 05 Heidelberg— Schwetzingen 983 Sandhauſen— Eppingen 711 Plankſtadt— Bammental:0 Im Kreis Neckar wurde am Sonntag ber Spitzenreiter Kirchheim zum zweiten Male während der Saiſon geſchla⸗ gen, und zwar von Edingen mit:1 Toren. Einen ſchö⸗ nen 711⸗Erfolg holte ſich Sandhauſen gegen Eppingen, während der Tabellenzweite Neulußheim Hockenheim mit 411 geſchlagen nach Haufe ſchickte. Trotz zahlreicher Tor⸗ chancen trennten ſich Eppelheim und Neckarhauſen 90. Schwetzingen drängt ſich immer mehr nach vorn und ſchlug in Heidelberg den dortigen 1. FC.:0. Ein Tnappes Reſultat gab es in Plankſtadt gegen Bammenthal und swar:0. Kreis Vorderpfalz: 1903 Ludwigshafen— Herxheim 611 Pfalz Ludwigshafen— NV. Ludwigshafen 31 Bellheim— Sportfreunde Landau:0 FV. Frankenthal— 1914 Oppau 421 VfR. Oggersheim— 1904 Ludwigshafen:1 Rheingönheim— Bf. Neuſtadt:2 Die einzige kleine Ueberraſchung im Kreis Vorderpfalz war die 311⸗Niederlage des Tabellenführers ASW Lud⸗ wigshafſen auf dem Pfalzplatz, während die übrigen Spiele im großen und ganzen einen normalen Verlauf nahmen. 15 ——— 8. Seite. Nr. 31 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen ⸗Ausgabe) Montag, den 20. Januar 1930 Partie Nr. 427 (Mit dem ersten Schönheitspreise gekrönt im Turnier von Rohitsch-Sauerbrunn 1929). Weiß: A. Takacs. ShWar z: A. Rubinstein. 1. C204 Sg8—f6 17. Leb d7. Kes- ds 1 e cb 18. Ld7-g 5) Lis do 3. Sb ca d/-d 19. Lg INS Eds e 4. cds Ste vc ds 20. Les xa ThS—b8 S. ee SdSs b 21. Tdt-bi) 27-88 6. LII— c- Sb4- da) 22. b2- bs h7- 5 7. Rel e2 Sdg el 23. Las- dg 24 a3 „„ 27—26 24. Ld3 c 5-h 9. d2- da 5 dA 25. 2h35 TbS fs 10. Ddt da Das di 286. TI dl 11814 11. Sts c da S7 e 27. 1213 11418 11. Scg—24) Sb= d7 28. 1d- ds Ld6- 14 13. Ih- dl by bs 29. Ke da LfA cl 14. Sdi xe) eb 30. 53-4 118 bs 15. Lex ee SNA 31. Kda es Ke7 fe 16. Tel ec + Tag x c8 33. b4- bs Schwarz gibt auf 1. Dies erweist sich nicht als gut, da Weiß einen · bedeutenden Entwieklungsvorsprung erhält.— 2. Hiermit leitet der Anziehende eine weitberechnete Opfer kombination ein, die die Entscheidung bringt. — 3. Die erste Pointe.— 4. Die Hauptpointe, aus der Rubinstein zu seiner Verblüffung erkennen muß, daß der Angreifer den geopferten Offizier unter Ge- Winn zurückerhalt.— 5. Das Weitere ist bloß noch Sache der Technik. Mit einem Plus von drei Bauern ist der Sieg von Tacacs über den starken Gegner trotz der ungleichen Laufer nicht aufzuhalten. Partie Nr. 428. (Gespielt am 15. Dezember 1929 beim Verbandsspiele Mannbheim-Feudenheim). Weis: Schilchau-Feudenheim.— Schwarz: Schlott-Mannheim. 1. 22— 04 e es 16. daes do 5 2. 881—13 Sb es 17. Les b 27 x bb 3. LI— e. dy- de 18. es cis Lg Nc 15 4 dz da S8 16 19. Sf ces) LIS es 5. Lel-es h/-h 20. Dez x ea Sch es 6. Sb dz Les- 4 21. Tei xes Le-d 7. bz—hk3 Lgi—h5 22. Teb-e) Des 18 3. 3223 Lis—e/ 2 Tas-d 9. 00—0 24. Dda 02 Df5- 86 10: TfI— el KS- hS 5. Te4—e2 D368 11. e2— ez 86d 26. Skl—d2z 5) Dg5 83 12. Ddi— 2 Dds- eg 27. Sdz—e4) DE- h2 13. d3—d4 S/- bo 28. Kg1—2 1183. 14. Leda Lh5 86 29. K/ el) Dh2—gI1 A 15. Sd2—1 17—f55 30. Kel- dz Id 144. 1. Bis hierhin hat der Anziehende ganz geschickt operiert, und kann mit dem Mehrbesitz eines Bauern auf Gewinn hoffen.— 2. Besser Te2.— 3. Der Springer sollte an seinem Platze fI zum Schutze des Königs verharren, um den bedrohten Punkt hz zu decken.— 4. Der entscheidende Fehler, der die Partie kostet. Anstatt dessen mußte der Springer auf f1 zurückgehen. Dann war die Gefahr gebannt Nach dem Textzuge gibt es für Weiß keine Rettung. — 5. Weiß darf den T3 nicht schlagen wegen Dfagpak. Miniatur im Schachspiel Partie Nr. 174 (Gespielt im Turnier in Barcelona September 1929). Weiß: E. Colle. SchWar z: Dr. Agnilero. 1. d2— d d= ds 12. Lds- b. Le xg5 2. S1 84316 13. Sf3—g3 h/- h 3. e2— es ee 14. 12—14 A5) 4. LII- dg a-a) 15. fag 17—15 5. 8b dz Lis- do 16. Dez2—hB3 15 ,οẽ,jꝙ&L) 6. 00 Sbs- d 17. Lbi xe! Sd fg 7 e383 el dh c ei 18. g 16 Das dâ4 8. Sdz el 020 5 19. Kgi—-hIi Das xe! 9. LoI 85 5) Ldö- e7 20. fo- f7 G 10. Ddt—ez Sf6— ds 21. Dhs 7. Kg-h e Sds- b4 22. III-f Schwarz gibt auf. 1. Tempoverlust.— 2. Hier war Sf ed und 715 geboten.— 3. Hier kam Sed dé in Betracht; aber Weiß spielt forciert auf Königsangriff.— 4. Vor- sichtiger war Sd7—f6. Der Textzug führt zum raschen Untergang.— 5. Es gibt für Schwarz jetzt keine Rettung mehr. Partie Nr. 175 (Aus dem Turnier um die Bundesmeisterschft im Fernschach 1929 aus Ragans Neuesten Schachnach- f richten). Weiß: Dr. Siegel-Charlottenhöhe(Schwarzwald). Schwarz: A. Desler-Kopenhagen. 1. 2— 61 e- es 12. Dddxf6E F K0 2. 81-5 88816 13. Tal- bl Kes- e 3. 88113 Sbs cs 14. ez—e3) Lo8 13 4. d2- dd es da 15. Tbi- bs Th bs 3. Sts vc da Lf8—b4 16. Kel—d2 LI5—bI“) 5 el d7- ds 17. Tbꝛ bs Tad c bS 7. Sd c Lb fc 4 18. 42-23 Lb- g 3. ba ca bꝰ xc 19. Lbi- ds Ibs bz + 9. cds ob d 20. Kdz ci Tbz 12 10. Ddi- di h7—h6 21. Weiß gibt auf. 11. LꝑS NIC Das 16 1. die ganze Abtausch-Kombination ist verfehlt. Weiß ist in der Entwickelung zurück und hat daher entschlafen ist Berta Mündz Karl Mind Otio Mund Ernst Mund Statt besonderer Anzeige Freunden und Bekannten die traurige Nachricht daß mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwager, Onkel, Vetter und Neffe, Herr 0 160 Miindh, Bädermeister am Samstag den 18. Januar 1930 an den Folgen eines Herz- leidens im Alter von 61 Jahren im Diakonissenhaus hier sanft MANNHEIM(Heinrich-Lanzstr. 20), den 20. Januar 1930 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Renate Münch geb. Stauch im Endspiel keine guten Chancen.— 2. Zu spät. Schwarz führt mit wenigen Schlägen seinen Ent- Wickelungsfortschritt zum Gewinn. 3. Die ent⸗ scheidende Pointe. Partie Nr. 176 (Gespielt im Turnier in Budapest 1929). Weiß: Dr. Tartakower. Schwarz: Przpcorka. 1. e2—e4 c c 9. Sta da Dds-d 2. d2- da dy- dg 10. Ddl-S“ Kes- ds 3. 2 30 ds x ed 11. Lel-es cb cb 4. axe e es 12. III d! c dd 5. 88113 es dd 13. Tdt dad Le, di 6. LfI—64) Leg- eb 9) 14. e4-es 888 6 7. Led x eb E/ eb 15. es 16 g/ 0 3..0 Lis- e/ 16. Sbl-c 5) Schw. gibt auf. 1. Eine fragwürdige Neuerung, 8 nur der Gegner nicht auszunützen weiß. Dadurch 8e. Winnt Weiß einen F— 3. Dieser schwache Zug verschlechtert weiter die schwarze Stellung, die nun bald zusammenbricht. 4. Entscheidend.— 5. Mit unabwendbar drohendem Offiziersgewinn. Partie Nr. 177 (Gespielt im Turnier des Internationalen Fern- schachbundes 1929). Wein: W. Prügel-Marienthal(Pfalz).— Schwarz: Dr. Dyckhoff-München. 1. e2— e. e- es 6. Si- dz Sfö= 4) 2. Sg 8 Sb= c 7. 8283 Dh4 16 3. dz da es da 8 Sd 13 Sc-es 4. Sts 4d Dds BA ds es)(UI 5. Ddl-das) 83816 10. Weiß gibt auf.“) 1. Durch diesen Zug gerät Weiß in eine zwangs- mähig sehr schlechte Lage, aus der es keinen Aus- weg gibt.— 2. Eine beachtenswerte Neuerung, durch die der Anziehende noch mehr in die Enge getrieben wird.— 3. Falls Dea, so wird Weiß mit Les erledigt.— 4. Nach Des cb ist Weiß verloren, weil er nach Ses cg t und Sdzf3, sowie Df6Nf3 nicht gleichzeitig die bedrohten Punkte f2 und hi decken kann. Partie Nr, 178 (Aus der Siegergruppe des Hauptturniers B in Duisburg 1929). Weiß: Rödl-Nürnberg.— Schwarz: Kramer- Breslau. 1. e2— el c 7. IL. cl-es) Dada es 2. Sbi- ca d/= ds 8.-00 Sg8 16 5) 3. S881 13 Le8—-g4 9 Sed Sb=d/ 4. d2— di ds xe. 10. Li cal e e 5. Scg e Lg4 fd 11. Idt d LI8—23 6. Ddi xs) D ds da 12. Td7xxb/ Schw gibt auf. 1. Weil opfert einen Bauern, um Angriffsstellung und rasche Entwicklung zu erlangen.— 2. Abermals das Angebot eines Bauern. Falls Schwarz auf b schlägt, so zieht Weiß LfI—c4 und opfert beide Türme, um dann überwältigenden Angriff zu er. langen. Schwarz erkennt die Gefahr und nimmt das Opfer nicht an. Aber er zieht seine Dame auf ein ungünstiges Feld und verliert dadurch rasch die Partie.— 3. Besser ee. Aus dem Schachleben In der Generalversammlung der Heidelberger Schachvereine im„Schwarzen Schiff“ in Neuenheim wurden die vom Verbandsvorsitzenden Dr. Müller ins Leben gerufenen„Heidelberger Schachblätter“ vom Verband als Verbandszeitung übernommen, Das Erscheinen der„Heidelberger Schachblätter“, deren Ziel die Förderung des Heidelberger Schachlebens ist, wurde von allen vertretenen Vereinen lebhaft begrüßt. Todesfall. Der langjährige Schriftführer des Schachklubs Feudenheim, A. Wurm, ist nach längerem Leiden im blühenden Alter von 21 Jahren gestorben. Der Feudenheimer Schachklub wird seinem treuen Mitglied ein ehrendes Andenken bewahren. Winterturnier des Schachklubs Ludwigshafen. Nach der fünften Runde stand im Stadtmeister- turnier Meister Hugo Hussong mit 5 Punkten an der Spitze. Das Turnier um die Bundes meisterschaft im Fernschach wird Anfang 1930 beginnen. Es wird versucht werden, die stärksten Fernspieler in die- sem Turnier zu vereinigen. Internationales Großmeisterturnier. Das Turnier in San Remo nimmt am 15. Januar 1930 seinen An- kang. Die Teilnahme des Weltmeisters Dr. Alexan- der Aljechin ist gesichert. Nachdem ferner auch Bogoljubow, Nimzowitsch und Dr. Vidmar zugesagt haben, verspricht das Turnier ein Schachereignis ersten Ranges zu werden. Von sonstigen Meistern werden u. a. noch mitspielen: Ahues, Colle, Kmoch, Naroczy, Monticelli, Rubinstein, Spielmann, Dr. Tartakower und Lates. Die Partien des Turnieres werden ausführlich von den Teilnehmern glossiert und in einem Kongreßbuch veröffentlicht werden. Weitere Großmeisterturniere stehen im Jahre 1930 in Hastings, ferner in Scarborough(23. Juni bis 8. Juli 1930) bevor. Für Hastings ist u. a. auch Capablanca eingeladen. Sonderbarer weise hat Ca- pablanca für San Remo(15. Januar) keine Einla- dung erhalten, wie er der Wiener Schach-Leitung persönlich mitteilte. Grund unbekannt und nicht zu erklären. ———— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und 90 Druckerei Dr. Haas, Neue 3 Zeitung m. b.., Mannbeim. R 1. 4 Die Beerdigung 99 5 am Dienstag, den 21. 3½ Uhr, von der Leichenhalle aus statt Heute nacht ist unsere liebe Mutter, Frau Emilie Umstätter im Alter von 46 Jahren heimgegangen MANNHEIM, den 18. Januar 1930 In tiefem Schmerz: 0% Umsfäffer Oo Umstafter jr. Max Umsfäffer nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden 1000 Mtr. 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Pachtzeit: zu 1 und 2 bis 15. Januar 1987, zu 3 bis 15. Januar 1989. 980 Frankenthal, den 18. Januar 1980. Das Bürgermeiſteramt. Bacherre rissen Prüfung ven Bilanzen Steuerberatung sowie Neueinriektungen übernimmt versferter Bückerrevisor u. Treu- händer. Ia. Referenzen. 4 Osear Möller, 7 Emi„Heckelstrage 8 Fernruf 316 38. Das arzillek e. keltlene Muflera des Haares mit Dr. Müllers Haar- ueks-Ellzler begelilgt zuverlkegl aarehwund, Hagtguskan. 11 pen, Juskreit und verhindert frühzeſtiges gehu 475 Nervenstürkend Mit eder ohne Fett. Faekun W..75 l. All. einsehläg. Oesehäftes zu hab., eens Muller& Co., Berli. Hienterkelde 2 rel u Aergle! In Fachgesekäften bestimmt: Parfümerie Ludwig& Sehlltthelm, Inh. 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