r — ,,, 68 M E 1 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waloͤhofſtraße 8, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 88, — Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W OQOppauerſtraße 8. Beilagen: Montag: Sport der N. M. J./ Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Abreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Famillen⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſetz und Recht Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeltung Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſikzeitung Abend⸗Ausgabe Montag, 20. Januar 1930 141. Jahrgang— Nr. 32 Tragikomiſcher Schlußakt im Snowden verjucht die Delegierten der kleinen Entente durch Hungerzwang gefügig zu mathen Schluß ſitzung heute nachmittag 4 Ahr Die Regelung der Oſtreparationen Drahtung unſeres eigenen Vertreter * ben Haag, 20. Jan. Die Sachverſtändigenkonferenz, die ſich mit der Regelung der Oſtreparationen zu befaſſen hat, dauerte die ganze Nacht durch. Um? Uhr früh lag eine vollkommene Einigung über die Rege⸗ lung der ungariſchen Reparationsfrage noch nicht vor. Der gegenwärtige Stand der Oſtreparations⸗ frage läßt ſich folgendermaßen(vormittags 10 Uhr) zuſammenfaſſen: n 1. Ungarn: Bildung zweier Fonds A und B. Fond A zur Entſchädigung der Optanten. In die⸗ ſen Fond zahlt Ungarn ſeine bisher ſchon gezahlte Reparationsannuität von 10 Millionen Goldfranken in Zukunft ein zur Entſchädigung derjenigen Optan⸗ tenprozeſſe, über die zwiſchen den Regierungen ein Einvernehmen herbeigeführt iſt, ohne daß dabei die gemiſchten Schiedsgerichte in Wirkſamkeit treten. Fond B iſt zur Regelung aller reſtlichen Streitig⸗ keiten außer den Optantenprozeſſen beſtimmt. Un⸗ tet die reſtlichen Streitigkeiten gehören Entſchädi⸗ gungen für enteignete Eiſenbahnen, Geſchäfte, Ban⸗ ken, Mobiliſierungs⸗ und Verwaltungsſchulden uſw. In dieſen Fond leiſten die großen Gläubiger einen Vorſchuß von zirka 80—- 100 Millionen Gold⸗ franken, welcher durch Ungarn ab 1943 durch Zah⸗ lung einer Annuität von 127 Millionen Gold⸗ franken abgedeckt werden muß. 2. Oeſterreich: Oeſterreich trägt bis zum Jahre 1943 die vorgeſehene Reliefſchuld ab. Nach 1943 ver⸗ ſteht es ſich zur Zahlung einer Geſamtſumme von 28 Millionen Goldfranken, die in Jahresleiſtungen von zirka Million Goldfranken abgetragen wer⸗ den. Als Gegenleiſtung geſtehen die Alliierten Oeſterreich die Aufhebung der Verpfän⸗ bung des öſterreichiſchen Staatseigen⸗ tums zu, wobei die Wiederherſtellung der Finanz⸗ hoheit Oeſterreichs erfolgt. 3. Bulgarien: Die Reparationszahlungen Bul⸗ gariens bis 1943 ſind auf 11 Millionen Goldfranken jährlich feſtgeſetzt. Es bleibt zwiſchen Bulgarien und Rumänien noch die Entſchädigung für die von Bul⸗ garten während des Krieges beſchlagnahmten rumä⸗ niſchen Beſitztümer zu regeln, wobei es um eine Geſamtſumme von 4 Millionen Goldfran⸗ len geht, die jedoch noch reduziert werden dürfte. 4. Tſchechoſlowakei: Die Annuität, die die Eſchechoſlowaket zur Abtragung ihrer Befreiungs⸗ ſchuld von 11 Millionen Goldfranken fährlich in den gemeinſamen Reparationsfonds der Alltierten zu zahlen hat, wird auf jährlich 10 Millionen Goldfranken herabgeſetzt, wobei die Rechte der Tſchechoſlowakei ihnen an allen Oſt⸗ reparationen zuſtehen. Der Schlußkampf um die ungariſchen Repara⸗ tionen übertrifft an dramatiſchen Wendungen alles, was man bisher im Haager Binnenhof erlebte. Snowden hatte, wie man heute erfährt, Order erteilt, den Sachverſtändigen nicht früher etwas zu eſſen zu geben, als bis ſie ſich verſtändigt hätten. Natürlich wurde heimlich in die Beratungszimmer Eſſen gebracht, worüber ſich die von Snowden aufgeſtellten engliſchen Beobachter maßlos aufregten. Um 8 Uhr früh erhielten die Sachverſtändigen Kaffee ohne Brot. Um 10 Uhr war die Sitzung zu Ende. Sie dauerte faſt 14 Stun⸗ den. Bleich und wankend verließen die Sachverſtän⸗ digen die Konferenzzimmer. Titulesen, der die ganze Nacht wie ein Raſender geſtritten hatte, ließ ſich von zwei Freunden ſtützen und in ſein Auto heben. Beneſch war toten⸗ blaß und konnte kein Wort hervorbringen, als man ihn mit Fragen beſtürmte. Graf Bethlen ging mit gut gemimter Feſtigkeit zu ſeinem Kraftwagen. In der Mittagsſtunde läßt ſich über das bisherige Verhandlungsergebnis in der ungariſchen Reparationsfrage folgendes zuſammenfaſſen: Ungarn erhält ſeine volle Finanzhoheit zurück und verpflichtet ſich, vom Jahre 19431966 13,5 Millionen Goldfranken(Goldkronen iſt derſelbe Wert) zu zahlen. Drahtung unſeres eigenen Vertreters = ben Haag, 20. Jan. Zwiſchen den Vertretern der ſechs einladenden Mächte wurde heute mittag die Vereinbarung ge⸗ troffen, daß nur der Vorſttzende Jaſpar ſprechen und Snowden im Namen der Delegierten der zweiten Haager Konferenz den Dank ausſprechen werden. Zu der für 4 Uhr angeſetzten Schlußſitzung wird der Binnenhof mit den Flaggen aller betetlig⸗ ten Nationen geſchmückt ſein und eine Militärkapelle während der Unterzeichnung des Schlußprotokolls ſpielen. Um dem Beginn ber Londoner Flotten⸗ konferenz beizuwohnen, verließen bereits heute früh zahlreiche amerikaniſche, engliſche und italie⸗ niſche Journaliſten den Haag, wodurch die Preſſe⸗ tribüne heute nachmittag bei der Unterzeichnung des Schlußprotokolls große Lücken aufweiſen wird. Der Kampf um Schacht Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Jan. Kein Tag, an dem der„Vorwärts“ nicht ſich in einem Leitartikel mit Herrn Schacht beſchäftigte und deſſen Rücktritt forderte. Das ſozialdemokra⸗ tiſche Zentralorgan wendet an dieſen Kampf viel Feuer und das iſt eigentlich ſchade, denn dieſes Tem⸗ perament iſt verſchwendet. Die bürgerlichen Par⸗ teien werden, worauf wir hier ſchon wiederholt aufmerkſam gemacht haben, den Anſturm nicht mit⸗ machen. Auch das Zentrum wünſcht ganz und gar nicht mit von der Partie zu ſein. In einem Leit⸗ artikel der„Germania“, in dem Licht und Schat⸗ ten, ähnlich wie das von uns hier geſchehen iſt, ab⸗ gewogen werden, heißt es:„Der Reichsbankpräſi⸗ dent darf keine Politik machen. Wir ver⸗ langen das von ihm. Auf der anderen Seite aber wünſchen wir auch nicht, daß die Reichsbank in die politiſchen Tagesſtrömungen hineingezogen wird. Wenn die Forderungen der Sozialdemokratie da⸗ rauf abzielen, die finanzielle Autonomie der Reichs⸗ bank einzuſchränken, oder die Finanz⸗ oder Währungspolitik in den partei und tages⸗ politiſchen Strudel hineinzuziehen, dann muß man dieſen Beſtrebungen entſchiedenen Wider⸗ ſtand entgegenſetzen. Mit Parteiſtandpunkten kann man kein Reichsbankſtatut machen.“ * Das iſt deutlich, aber auch wo man bisher in der demokratiſchen Großpreſſe geneigt war, der Sozial⸗ demokratie zu ſekundieren, beginnt man nunmehr von ihr abzurücken. Auch die„Voſſiſche Zei⸗ tung“ findet es jetzt bedauerlich, daß die Sozial⸗ demokratie in heftigem Vorſtoß den Rücktritt Schachts verlangt und wegen des Reichsbankpräſidenten in neue politiſche Raufhändel ſich einläßt. Angariſcher Erfolg oͤurch Muſſolinis Anterſtützung Drahtung unſeres eigenen Vertreters den Haag, 20. Jan. Großes Aufſehen erregt mittags eine vom Gr a⸗ fen Bethlen abgegebene Erklärung, in der er der Weltpreſſe mitteilte, daß dank Muſſoltnis Einfluß die ungariſchen Reparationsverhand⸗ lungen eine ſehr günſtige Wendung im letzten Augenblick genommen haben. Graf Bethlen wandte ſich vorgeſtern bereits an Muſſolini in einem Telegramm und erſuchte ihn, dem Vertre⸗ ter Italiens auf der Haager Konferenz Moscont entſprechende Weiſungen zu erteilen. Muſſolint telegraphierte nun, wie Graf Bethlen mitteilte, an Moscont in dem Sinne, daß Italten die ungariſchen Wünſche mit allem Nachdruck unterſtütze und daß dafür Sorge getragen werden müſſe, für den ungariſchen Standpunkt bis zum äußerſten einzutreten. Wie wir noch erfahren, hat tatſächlich Jtaliens Hauptdelegierter Mosconi die ganze Nacht einen heftigen Kampf gegen die kleine Entente und namentlich Titulesen und Beneſch geführt. Was die Mobiliſierung ber Fonds betrifft, ſo wird uns noch folgendes mitgeteilt. Die 240 Mil⸗ lionen Goldfranken werden in Form von Bonds zu 4% Prozent mobiliſtert. Die Verhandlungen hier⸗ Über werden in den nächſten Tagen in Paris begin⸗ nen. Ob die Mobiliſierung durch Zuhilfenahme der Internationalen Zahlungsbank ſtattfinden oder direkt vor ſich gehen ſoll, iſt noch nicht beſtimmt. Die Verhandlungen in Parts werden vom Vorſitzen⸗ den des Oſtreparattonsausſchuſſes, dem franzöſtſchen Handelsminiſter Loucheur, geleitet werden. Graf Bethlen erhielt von den Finanzmini⸗ ſtern Frankreichs und Englands die Zuſicherung, daß Ungarn in der zweiten Hälfte dieſes Jahres eine Wiederaufbananleihe von 300 Millionen Goldfranken zugebilligt werden ſoll. Graf Bethlen erhielt die Ermächtigung, dieſe Er⸗ klärung vor dem ungariſchen Parlament abzugeben. In tſchechoſlowakiſchen und rumäniſchen Delega⸗ tionskreiſen iſt die Aufregung über den Er⸗ folg, den Ungarn hier erzielt hat, ſehr groß. Man ergeht ſich in ſcharfen mißbilligenden Worten tber die Haltung Frankreichs und Englands. Selbſt⸗ verſtändlich verhehlt man nicht den Zorn über das Eingreifen Italiens in dieſer Frage, doch weiſt man darauf hin, daß ein Widerſtand Frankreichs und Englands gegenüber Italien den Forderungen Bethlens die Spitze abgebrochen hätte. Wie wir weiter erfahren, ſind zwiſchen Dr. Cur⸗ titus und dem Grafen Bethlen Verhandlungen geführt worden in Richtung eines baldigen Ab⸗ ſchluſſes eines deutſch⸗ungariſchen Han⸗ dels vertrages. Konferenz im Reichstag Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Jan. Der Reichsinnenminiſter hat für heute nachmittag im Reichstag eine Konferenz einberufen, in der Vertreter der Reichsregierung, der Länder⸗ regierungen und eine kleine Anzahl von Sachver⸗ ſtändigen teilnehmen. Es handelt ſich darum, im Anſchluß an eine Reihe von Reichstagsentſchließun⸗ gen zur Frage des Geburtenrückganges ein Arbeits⸗ programm aufzuſtellen. Man wird ſich allerdings vor⸗ erſt begnügen müſſen, eine kleine Reihe von Speztal⸗ fragen herauszunehmen, deren Verbeſſerung in ab⸗ ſehbarer Zeit möglich erſcheint. Zunächſt ſollen drei Referate gehalten werden und zwar eines von Prof. Grotfaßhn, der ſich mit der Frage des Ausgleichs der Familienbelaſtung beſchäftigen wird, d. h. alſo mit dem Problem, wie den Kinderreichen wirtſchaft⸗ lich geholfen werden kann. Weiter wird Geheimrat Sellheim über die Verbeſſerung des Mutter⸗ ſchutzes und ſchließlich Prof. Rott über die Be⸗ kämpfung der frühen Sterblichkeit der Säuglinge ſprechen. In Ausſicht genommen iſt die Bildung mehrerer Arbeitsgruppen, die beſtimmte Vorſchläge ausarbeiten ſollen. Schubert bei Hindenburg Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Jan. Der Reichspräſtdent hat heute den Staatsſekretär von Schubert empfangen und ſich über den Ver⸗ lauf der Genfer Verhandlungen Bericht erſtatten laſſen. Die Haager Delegation trifft, voraus⸗ geſetzt, daß nicht noch im letzten Augenblick eine frei⸗ lich unwahrſcheinliche Komplikation ſich ergibt, mor⸗ gen früh in Berlin ein. Der Reichsaußenminiſter wird dann wohl noch im Laufe des Vormittags den Reichspräſidenten und den Kanzler aufſuchen, um ſie über die Haager Ergebniſſe zu unterrichten. Das Kabinett dürfte vorausſichtlich zur Entgegennahme der Berichterſtattung der Delegatton am Mittwoch einberufen werden. Aus dem Sowjet-Paradies Von unſerem ruſſiſchen Mitarbeiter Entgegen den Versprechungen un! Erklärungen, die von der Sowfetregierung dem deutſchen Botſchafter gemacht worden ſind, iſt die Lage der aus Moskau nach ihren früheren Wohn⸗ orten gewaltſam zurückgebrachten deutſchen Koloniſten wahrhaft verzweifelt. Die nach Deutſchland hinübergeretteten Koloniſten er⸗ halten aus dem roten Rußland von ihren dort zu⸗ rückgehaltenen Kameraden Briefe, aus denen, wie aus den Auszügen in der ruſſiſchen Zeitung„Duni“ zu erſehen iſt, hervorgeht, daß alle amtlichen ruſſt⸗ ſchen Zuſicherungen Lug und Trug ſind. Keinem der nach Sibirien oder ihren früheren Wohnſtätten zu⸗ rückgeſchleppten deutſchen Bauern iſt ſein Eigentum zurückgegeben worden und keinem wird irgendwelche Hilfe wirtſchaftlicher Art zuteil; die Bauernhöfe, die die Fortwandernden verlaſſen hatten, ſind vielmehr zu Staatsländereien erklärt worden und werden den Bauern nach ihrer Rückkehr vorenthalten. Viele Kinder ſind aus Hunger und vor Kälte geſtorben. Alle Perſonen, die irgend⸗ welchen Einfluß unter den Koloniſten ausüben, ſind ins Gefängnis geworfen oder in das furcht⸗ bare Konzentrationslager in Solowſki verſchickt wor⸗ den. So entſetzlich ſind die Szenen geweſen, die ſich bei der ſog. Säuberung der Umgegend von Moskau von den hier angeſammelten deutſchen Bauern ab⸗ geſpielt haben, die nachts erfolgte, wobei 50 Laſt⸗ autos mit Rotgardiſten tätig waren, daß dieſe oft mit Tränen in den Augen die Deutſchen um Ver⸗ zeihung baten, daß ſie bei dieſer grauſigen Arbeit mithelfen müßten, zu der ſie kommandiert ſeien. Bei dem Ausladen der Unglücklichen iſt oft ſo rück⸗ ſichtslos verfahren worden, daß vielen Kindern Hände und Füße gebrochen wurden und ſchwangere Frauen in den Wagen ſtarben. Dieſe beiſpielloſe Vergewaltigung ber beutſchen Bauern iſt nur ein kleiner Ausſchnitt aus der fanatiſchen Stalinſchen Kampagne gegen das ruſſiſche Bauerntum über⸗ haupt. Mit welchen Mitteln man dieſe zu vernich⸗ ten bemüht iſt, ergibt ſich aus einem Bericht, den in Paris kürzlich auf einer Verſammlung des„bäuer⸗ lichen“ Rußland Argonoff erſtattete. Dieſem zufolge ſind nicht weniger als 12000 Bauern im Jahre 1929 erſchoſſen worden; trotzdem wachſe der paſſive Widerſtand der Bauern und unter⸗ höhle automatiſch die ganze Sowfetplanwirtſchaft und damit das rote Syſtem überhaupt. Der Bauer werde ſiegen und die Revolution in der Stadt als zwangsläufiger Eptlog bie heutige rote Herrſchaft ſchließlich über den Haufen werfen. * 6* In Moskau weht jetzt ein ſtark antifüdiſcher Geiſt. Man iſt eifrig darauf bedacht, die ſtaat⸗ lichen Aemter von Juden zu„ſäubern“. Hun⸗ derte von Juden ſind unter der Beſchuldigung un⸗ erlaubten Privathandels auf dem Wege nach Naryn in Sibtrien. Ihr und ihrer Familien Vermögen iſt konfisziert. Der Privathandel, den Juden betreiben, wird zudem durch unerhört hohe Steuern unmöglich gemacht. Außerdem haben die Gerichte erklärt, daß die Waren, mit denen ſie han⸗ delten, für die ſtaatlichen Verkaufsſtellen monopolt⸗ ſtert ſeien. Aus zahlreichen Städten, ſo Simteropol, Wolotſchiska, Moheles⸗Podolsk, Schmerinka u. a. wird der maſſenhafte Ausſchluß der jüdiſchen Handwerker aus den Kartells(Genoſſen⸗ ſchaften) gemeldet. In Kiew wurde die jüdiſche Ge⸗ ſellſchaft zu gegenſeitiger Hilfeleiſtung ge⸗ ſchloſſen und gegen den Vorſitzenden Prof, Lurfe, ein brutales Verfahren wegen„Nationalismus“ ein⸗ geleitet. Tief eingreifend iſt ferner der Befehl, alle fü däſchen Acker baukolonten ſofort in Kol⸗ lektävwirtſchaften umzuwandeln, und füdiſche Ackerbauer in Zukunft nur auf dieſer Baſis anzu⸗ ſetzen.„Verdächtige Elemente“ ſollen ſofort aus⸗ gewieſen werden. In Weißrußland und in der Ukraine findet eine ſyſtematiſche amtliche Ausplünder ung der Juden ſtatt, denen alle ihre Gold⸗ und Silberwerte wie Leuchter, Ringe, Ketten für den Induſtrialiſte⸗ rungsfonds konfisziert werden. Beſonders ſchroff 2. Seite. Nr. 32 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 20. Januar 1930 verfährt man gegen die Zion iſten, die in Maſſen in Konzentrationslager im Ural und in Turkeſtan abtransportiert werden. Der Zioniſt Goldber 9 wurde nach mehrmonatiger Haft in Moskau er⸗ ſchoſſen. Endlich hat die jüdiſche kommuniſtiſche Gruppe verlangt, daß die Einfuhr von Oſter⸗ mazzen für die ganze Sowjetunion verboten werde. 5 Durch alle derartigen Maßnahmen ſchaffen ſich die Sowjets immer mehr— Freunde. Dr. S. Die Wolgadeutſchen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Jan. Die Unterſuchung der Preſſemeldungen über die deubſch⸗ruſſiſchen Flüchtlinge hat die vollſtändige Haltloſigkeit dieſer Gerüchte ergeben. Insbeſondere ift es abſolut unrichtig, daß unter den auf dem Dampfer„Monte Bolivia“ auf dem Wege nach Südamerika ſich befindenden Flüchtlingen eine Seuche ausgebrochen ſei. Die Nachricht, in der dieſe Behauptung aufgeſtellt wird, ſtammt aus Liſſa⸗ Hon. Nach der ihm vorgeſchriebenen Reiſeroute läuft der Dampfer aber Liſſabon überhaupt nicht an und wenn er dort vor Anker gehen ſollte, ſo würde er nicht vor morgen früh dort eintreffen können. Schon daraus ergibt ſich, daß man es hier mit einer Falſch⸗ meldung zu tun hat. Bei der Direktion der Ham⸗ burg⸗Amerika⸗Linie iſt überdies ein Telegramm des Dampfers eingegangen, nach dem ſich alles an Bord wohl befindet und in beſter Otoͤnung ſei. Der Zweck dieſer ſyſtematiſchen Hetze, die von Moskau aus betrieben wird, Hegt auf der Hand. Man will durch derlei Schreckens nachrichten die kanadiſchen und braſt⸗ Haniſchen Behörden kopfſcheu machen und ſie ver⸗ anlaſſen, die Aufnahme der Einwanderer zu verwei⸗ gern. Von deutſcher Seite ſimd die nötigen Schritte getan worden, um die ausländiſchen maßgebenden Stellen entſprechend aufzuklären. Der arme Aralzeff Telegraphiſche Meldung Berlin, 20. Jan. 5 Wie die„Berliner Montagspoſt“ erfährt, hat der Kaufmann Uralzeff, der z. Zt. von einem Un⸗ terſuchungsausſchuß des Pr. Landtages wegen der Vorgänge in der Raiffeiſenbank verhört wird, den Verſuch gemacht, aus der Konkursmaſſe ſeiner ver⸗ pfändeten und verſchleuderten Werte unter der Hand große Vermögensſtücke wie der u erwerben. So hat er im Sommer ds. Is. durch einen Mittelsmann ein Angebot von 150000 Mark auf die Fabrik Radeberg abgeben laſſen, die von der Rafffeiſenbank mit 1,5 Mil⸗ lionen Mark als Sicherheit bewertet worden war. Die Gegenſeite verlangte 160 000 Mark, aber Uralzeff, der den Wert der Fabrik ja genau kannte, erklärte, daß ſie nicht mehr als 150 000 Mark wert ſei. Durch denſelben Mittelsmann hat Uralzeff auch auf das Hotel„Ruſſiſcher Hof“, das ihm früher ge⸗ hörte, ein Angebot von drei Millionen Mark in bar abgegeben. Das Geſchäft kam jedoch nicht zuſtande, da die Verkäufer 3,5 Milltonen Mark forderten. Kundgebungen gegen beutſche Studenten in Toulouſe Telegraphiſche Meldung Paris, 19. Jan. In einer aus Anlaß des Jahreskongreſſes der republikaniſchen Univerſttätskiga in Toulouſe, geſtern veranſtalteten öffentlichen Verſammlung begannen, als der Vorſitzende die deutſche Abordnung begrüßte, etwa 40 royaliſtiſche Studenten, Camelots du rob vor der Tribüne zu lärmen und Stink⸗ bomben zu werfen. Die Ruhe kehrte zunächſt wieder, aber als der Vizepräſident des Berliner Bezirksverbandes der demokratiſchen Studenten, Sobernheim, das Wort ergriff, ſtürmten die Camelots du roi, mit Stühlen bewaffnet, die Bühne bes Verſammlungslokals and es entſtand ein Han d⸗ gemenge. Den republikaniſchen Studenten ge⸗ lang es mit Unterſtützung von Polizeibeamten, die Verſammlungsſtörer zu entfernen. Flugzeugkataſtrophe in Amerika 16 Todesopfer infolge Motordefekts eines Paſſagierflugzeuges United Preß San Clemente(Kalifornien), 20. Jan. Eine furchtbare Flugzeugkataſtrophe hat ſich etwa 16 Kilometer ſüdlich von San Clemente ereignet. Infolge eines Motordefektes verſuchte ein großes Paſſagierflugzeng der Madduxlinie, das von Aguacaliente nach Los Angeles unterwegs war, auf einem gepflügten Felde eine Notlandung vor⸗ nehmen. Die Landung mißglückte. Die Maſchine ſtitrzte ab und war im Umſehen in Flammen gehüllt. Nicht einem der Juſaſſen gelang es aus dem breunen⸗ den Flugzeuge zu entkommen. Als endlich Farmer und Motorradpolitziſten an der Unglücksſtelle erſchie⸗ nen, fanden ſie nur rauchende Trümmer vor und konnten 16 furchtbar verſtümmelte und verkohlte Leichen aus den Ueberreſten der Maſchine bergen. Das Flugzeug war mit Ausflüglern beſetzt, die von dem Pferderennen in Tiajnana, jenſeits der mexikaniſchen Grenze, nach Hauſe zurückkehrten. Die Flugzeugkataſtrophe iſt das ſchwerſte Unglück in der ganzen Geſchichte der amerikaniſchen Aviatik. Sämtliche Leichen waren ſo verſtümmelt, daß es ſelbſt an Hand der Paſſagierliſte faſt unmöglich war, die Namen der einzelnen Perſonen feſtzuſtellen. Der Aufſchlag auf den Boden war ſo heftig, daß ſämtliche Inſaſſen in den Führerſtand hineingeſchleudert wor⸗ den ſind. Man muß annehmen, daß ſie bereits tot waren oder zum mindeſten das Bewußtſein verloren hatten, als ſie von dem Feuer ergriffen wurden. Der Führer des Flugzeuges, Ruſſels, galt als einer der hervorragendſten amerikaniſchen Piloten, ſo daß nicht anzunehmen iſt, daß das Unglück durch eine Ungeſchicklichkeit von ihm verurſacht worden iſt. Der Vizepräſident der Madduxgeſellſchaft, der Ozean⸗ flieger Oberſt Lindbergh, trifft heute nachmittag aus Sandiego hier ein, um die Unterſuchung im Namen der Geſellſchaft zu leiten. Unter den Todes⸗ opfern befinden ſich auch die Fraun und die Mutter des bekannten Los Augeler Anwalts Cantillon, der bei den meiſten großen Strafprozeſſen in Kali⸗ fornien als Verteidiger aufgetreten iſt. Die nächſtgrößte Fliegerkataſtrophe in den Ver⸗ einigten Staaten hat ſich am 18. März vorigen Jah⸗ res in New Jerſey zugetragen, bei der 14 Perſonen ums Leben kamen. An dritter Stelle ſteht der Zu⸗ ſammenſtoß in den Lüften, der ſich am 2. Januar vor der kaliforniſchen Küſte ereignete, bei dem wie erinnerlich 10 Perſonen getötet wurden. 21 Todesopfer der Kälte Telegraphiſche Meldung Chicago, 20. Jan.(United Preß.) Der ganze Umfang der Froſtkata⸗ ſtrophe, der den mittleren Weſten be⸗ troffen hat, wird erſt jetzt nach Wiederauf⸗ nahme des Telephon⸗ und Telegraphenverkehrs er⸗ kennbar. In den letzten Tagen hat die Kälte 21 Todesopfer gefordert und viele Hunderte von Perſonen haben ſich Erfrierungen von Gliedmaßen zugezogen. In den überſchwemm⸗ ten Gebieten des Stagtes Indiana ſtehen die Häuſer bis zum zweiten Stock im Eiſe und auch in Arkan⸗ ſas haben die Fluten mehr als 3000 Perſonen bei bitterſter Kälte von Haus und Hof vertrieben. Jetzt iſt die Temperatur überall ſprunghaft in die Höhe gegangen und die Kältewelle hat ein plötzliches Ende erreicht. In Chicago beiſpielsweiſe ſtieg das Thermometer von—26 Grad auf—6 Grad. Zuſammenſtöße mit Kommuniſten Telegraphiſche Meldung Gumbinnen, 19. Jan. Etwa 200 Kommuniſten, die ſich aus Stadt und Kreis zuſammengefunden hatten, trotz des Verbots eine öffentliche Verſammlung ab⸗ zuhalten. Da nur vier Poliziſten zur Stelle waren, konnten ſie ſich gegen den ſtarken Zug nicht durch⸗ ſetzen. Es kam zu einem Zuſammenſtoß, wobei ein Schupobeamter am Kopfe verletzt wurde. Die Poliziſten mußten von der blanken Waffe und dem Gummiknüppel Gebrauch machen, um ſich vor weiteren tätlichen Angriffen zu ſchützen. Berit⸗ tener Polizei gelang es ſchließlich nach etwa 4 Stun⸗ den den Demonſtrationszug zu ſprengen. Zwei der Haupträdelsführer wurden verhaftet. Nachher kam es wieder zu Zuſammenrottungen, die nur mit größter Mühe von der Polizei aufgelöſt werden konnten. Zuſammenſtöße in Dortmund Telegraphiſche Meldung Dortmund, 10. Jan. Anſcheinend vom kommuniſtiſchen Ruhrkongreß in Eſſen zurückgekehrte Kommuniſten verſuchten heute abend, unter Führung des Landtagsabgeord⸗ neten Duddins auf dem Hanſaplatz eine Ver⸗ ſammlung abzuhalten. Hinzukommende Poltzei⸗ beamte vereitelten dieſen Verſuch. Daraufhin zogen die Kommuniſten geſchloſſen in weſtlicher Richtung ab. Das Ueberfallkommando wurde alarmiert, löſte den Zug auf und verſuchte, die Demonſtranten zu zerſtreuen. Dabei wurde ein Beamter von den Kommuniſten angegriffen und zu Boden gewor⸗ fen. Es gelang ber Polizei, die Haupträdelsführer, unter dieſen auch den Landtagsabgeordneten Dud⸗ dins, feſtzunehmen. Von 15 verhafteten Kommuniſten wurde ein Kommuniſt in Haft behalten. Ein Teil der Demonſtranten ſammelte ſich ſpäter in einem anderen Teile der Stadt. verſuchten heute nachmittag auf dem ſtädtiſchen Magazinplatz Im Landkreis Beuthen — Beuthen, 20. Jan. Am Sonntag in der achten Abendſtunde zog ein Trupp Kommuniſten vom Rat⸗ haus in Miechowitz(Kreis Beuthen) unter Alſingen der Internationale die dortige Hindenburgſtraße enklang. Nachdem die Kommuniſten eine kurze Strecke marſchiert waren, wurde der Zug durch die Polizei angehalten und zerſtreut. Die Menge leiſtete dabei erheblichen Widerſtand. Ein Polizeibeamter bekam bei dem Handgemenge einen Stich in den Hinterkopf, dabei wurde ihm die linke Ohr⸗ muſchel abgeſchnitten. Durch Hinzuziehung eines weiteren Polizeiaufgebotes gelang es, die Kommuniſten auseinander zu treiben. Kommuniſtenverhaſtungen in Budapeſt Telegraphiſche Meldung — Budapeſt, 19. Jan. Die Budapeſter Polizei erfuhr vor kurzem, daß ſich verſchtedene nach der Kommune verurteilte und dann gegen ungariſche Kriegsgefangene ausgetauſchte und nach Rußland abgeſchobene ungariſche kommu⸗ niſtiſche Agitatoren wieder heimlich nach Ungarn be⸗ geben hatten, um hier eine kommuniſtiſche Propa⸗ gandatätigkett zu entfalten. Den Detektiven der Budapeſter Oberſtadthauptmannſchaft gelang es, zwei kommuniſtiſche Druckereien ausfindig zu ma⸗ chen, wo größere Mengen Propagandaſchriften be⸗ ſchlagnahmt wurden. Die Polizei nahm 14 Ver⸗ haftungen vor. Unter den Verhafteten befinden ſich die berüchtigten kommuniſtiſchen Agitatoren Franz Hari und Joſeph Cſapo. — Waſhington, 19. Jan. Nach ſtürmiſchen Aus⸗ einanderſetzungen hat das Repräſentantenhaus einen Kredit von 15 Millionen Dollar zur Durch⸗ führung der Prohibition im Jahre 1930/31 bewilligt. Mit dem Beil gegen Frau und Kinder Telegraphiſche Meldung Dortmund, 20. Jan. In Dortmund⸗Hörde verſuchte am Sonntag von mittag der Reiſende Friedrich Roth, der mit ſeiner Frau in Scheidung lebt, ſeine ganze Fa milie mit einem Beil umzubringen. Er drang in die Wohnung ſeiner Schwiegereltern ein, und ſchlug in Gegenwart der Kinder erbarmungslos auf ſeine Frau mit dem mitgebrachten Beil ein, bis ſie zuſammenbrach. Dann ſtreckte Roth ſeinen ſieben⸗ jährigen Sohn durch wuchtige Hiebe ebenfalls zu Boden. Als er dann zu einem f furchtbaren Schlage gegen ſeinen zwölfjährigen Sohn ausholte, flog das Beil vom Stiel. Inzwiſchen war die Frau zu ſich gekommen und ſchrie laut um Hilfe. Darauf⸗ hin ließ Roth von dem Kinde ab und verübte Selbſtmord, indem er eine Flaſche Sals⸗ fäure austrank. Der ſiebenjährige Sohn und die Mutter wurden lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus gebracht. Letzte Meldungen Anklageerhebung wegen Depotunterſchlagung — Kaſſel, 19. Jan. Nach Mitteilung der Juſtiz⸗ preſſeſtelle hat in der Strafſache gegen das Bankhaus André u. Herzog der Oberſtaatsanwalt die Anklage vor dem Erweiterten Schöffengericht erhoben, und zwar gegen den Bankier Hans Herzog wegen fort⸗ geſetzten Depotverbrechens, wegen eines weiteren Depotvergehens und wegen Betruges, ſowie gegen den Prokuriſten Feindt wegen Beihilfe zum Depotverbrechen. Verhaftung eines Juwelendiebes in Paris — Berlin, 19. Jan. Auf Grund eines an alle größeren Städte des In⸗ und Auslands geſandten Steckbriefes der Berliner Kriminalpolizei über einen Berliner Juwelendieb wurde dieſer, ein gewiſſer Perlewitz aus Spandau, jetzt in Paris verhaftet. Perlewitz hatte am 3. Nov. v. J. einem Frankfurter Juwelier, den er unter Vorſpiegelung von Kauf⸗ abſichten in eine Berliner Peuſion gelockt hatte, um eine Schmuckkollektion im Werte von 110 000 Mark beſtohlen. Auf der Spur des Düſſeldorfer Mörders? Paris, 19. Jan.(Von unſerem Pariſer Ver⸗ treter.) In der Nähe von Beſangon wurde geſtern ein Individuum verhaftet, das im Verdacht ſteht, mit dem berüchtigten Vampyr von Düſſeldorf identiſch zu ſein. Der Verhaftete trug einen Paß bei ſich, der auf den Namen Armandus Balitzki aus Stettin lautet. Balitzki war vor wenigen Tagen aus den Gefängnis von Aix en Provence entlaſſen worden. Neue Kämpfe in China — Paris, 20. Jan. Wie Havas aus Nanking meldet, haben die Truppen der Nalionalregierung die Offenſive auf der Linie Tientſin—Pukau wieder aufgenommen. Sie rücken gegen Pengpu, das Hauptquartier des Aufſtändigen⸗Generals Scha Tu San, vor. Zahlreiche Verwundete treffen in Nan⸗ king ein. Mit dem Automobil in den Steinbruch — Paris, 20. Jan. Bei Epreux kiſt ein Per⸗ ſonenautomobil in einen Steinbruch, der vier Meter hoch mit Waſſer angefüllt war, hineingefahren. Einer der Inſaſſen konnte ſich retten, die anderen drei kamen ums Leben. Der Auftakt zur Flottenkonferenz — London, 20. Jan. Heute vormittag findet in Downing Street 10 eine Sitzung aller Delegierten zur Flottenkonferenz ſtatt, um das vorläufige Pro⸗ gramm für die erſte Plenarſitzung zu erörtern. Der König trifft heute mittag aus Sandringham in London ein. Um.30 Uhr empfängt er im Bucking⸗ ham⸗Palaſt die Mitglieder der 5 Delegationen. Dar⸗ nach hält er einen Kron rat ab. Morgen eröffnet der König im Oberhaus die Flotenkonferenz und fährt darnach ſofort nach Sandringham zurück. Die Reden des Königs und der Führer der verſchiedenen Delegationen werden über die ganze Welt durch Rundfunk verbreitet werden. Heute abend nehmen die Delegierten an einem Regierungsbankett im Savoy⸗Hotel und darnach an einem Empfang im Lancaſterhouſe teil. Uraufführung der neuen Oper von Krenek „Leben des Dreſt“— Große Oper in 5 Akten/ Uraufführung im Leipziger Stadttheater Wie Krenek vom Jonny zum Oreſt gekommen ſei, hat er ſelbſt öffentlich dargelegt. Dort habe er, wie er in ſchlechtem Deutſch ſagt,„die Zwetiſeitigkeit des Lebens, die tragiſchen Divergenzen zwiſchen der vitalen und der ſpirituellen, zwiſchen der techniſchen und der geiſtigen Region“(den Gegenſützen zwiſchen Jonny und Max)„an dem Material der Gegenwart heſonders evident machen“ wollen. Im Oreſt da⸗ gegen, dieſer Geſtalt ſelbſt, ſei er beſtrebt, die Brücke von Jonny zu Max zu ſchlagen. Den Mord Oreſts an ſeiner Mutter Klytemnäſtra und an Aegiſth be⸗ gründet der Verfaſſer als„Verirrung eines Beru⸗ fenen“. Daher wird der ganze Stoff und insbeſon⸗ dere die Vorgeſchichte ſehr frei ausgeſtaltet. Daß dabet alle zeitliche Gebundenheit unbedingt beſeitigt werden mußte, war für ihn— man ſieht es nicht recht ein— ſelbſtverſtändlich. So ſpielt das Stück „in einer ſehr konkreten und bunten, aber ſonſt un⸗ beſtimmten Zeit“. Wie im Text antike Weltanſchau⸗ ung von modernem Empfinden durchdrungen iſt, ſo mitſſen vor allem auch mancherlei gegenſtändliche Zeitwidrigkeiten mit in Kauf genommen werden. Den Juhalt der Oper bildet eine Unzahl von Er⸗ eigniſſen aus dem Leben Oreſts. Daß ſo viele Dinge nicht in die üblichen drei Opernakte hineinzupacken imd, äſt gut zu verſtehen, und wenn man dazu von verſchiedenen Ruhepunkten der Handlung erfährt, wird man ſich denken können, daß dieſe vielfach Schlag auf Schlag vorübertzieht. Das könnte ein Vorzug ſein, iſt aber ohne Zweifel auf Koſten der Zeichnung der Menſchen und Begebenheiten ge⸗ ſchehen. Vieles ſoll wohl zwiſchen den Zeilen geleſen, zwifchen den Ereigniſſen geſehen werden, aber das it doch, wie es Krenek in der Hauptfache beliebt, nicht durch bloßes Aufreihen nackter Tatſachen zu er⸗ reichen. Daß der Verfaſſer kein berufener Dichter iſt, erſteht man aber aus dem faſt durchweg in Proſa geſchriebenen Buche auch ſonſt wieder auf Schritt und Tritt. In ſeiner Inhaltsdeutung gibt er auch offen zu, daß ihn an dem ganzen Mythos„nicht das Symboliſche oder das in klaſſiſchen Formen Aus⸗ geprägte, ſondern das buntbewegte, leiden⸗ ſchaftliche Elemenk“ feſſelte. Man darf aus ſolchen Aeußerungen wohl noch den Nachklang eines Bekenntniſſes zur„neuen Sachlich⸗ keit“ hören; wird ſich danach aber auch über dem wie⸗ derum ſehr ſtarken revueartigen Einſchlag nicht wundern.— Ein wirklicher„Neuſachlicher“ iſt aber Krenek ſchon längſt nicht mehr; weder als Dichter noch als Muſiker. Die Vertonung erweiſt es deutlich. Krenek hat ſich längſt durchgeſetzt, wenn auch auf ſeine Art. Er iſt aber nicht nur mitten in der Tonalität, ſondern auch ſchon ein Stück in der Romantik drin. So vernimmt man gelegentlich einen Nachhall Wagners, aber mehr noch klingen neuere Italiener hinein. Ueber allem jedoch der Jazz. Er ſteht organiſch— wenn man ihn in einem zeitlos umfaſſenden Stück mit altgriechiſchen Men⸗ ſchen überhaupt organiſch nennen darf— in allen Vobksſgenen, am organiſchſten natürlich in der Jahr⸗ marktsſzene und bei der ausſchweifenden Totenfeter für Agamemnon; hier ſteigert er den Zymismus der Geſchehniſſe geradezu zu grauſiger Großartigkeit und verhilft den Chören— am Schluſſe des dritten Aktes— Fur ſtärkſten Wirkung des ganzen Stückes. Nach den erſten beiden Akten, die nirgends ſtär⸗ ker ergreifen oder gar mitreißen, überraſcht dieſe Szene aufs äußerſte. Ein Eindruck von gleicher Stärke wird dann nicht wieder erzielt, trotz mancher ſchönen lyriſchen Stelle und trotz dem in faſt Händel ſcher Manier beginnenden, bald aber wieder in den Jazzton verfallenden Freudenchor am Schluſſe des fünften Aktes. Aus allem— der nicht gerade ge⸗ wählten Erfindung und der gewiegten Inſtrumen⸗ tierung— iſt zu erſehen, wie leicht es dem Tonſetzer von der Hand geht, wie er ſich aber auch nicht be⸗ müht, es ſich ſchwerer zu machen. Vom reichen, wenn auch nicht zu lauten Gebrauch von Schlaginſtrumen⸗ ten— auch Klavier, Harmonium und Banjo— ab⸗ geſehen, iſt nur das übliche Orcheſter mit Poſaunen und Tuba verwendet; der blökende und qutetſchende Ton der Saxophone fehlt zum Glück, doch hört man gelegentlich den heiſeren Klang des geſtopften Blechs. Ein hinter dem Orcheſter aufgeſtellter Teil des Chores waltet gelegentlich als„Erzähler“ ſeines Amtes; erfreulicherweiſe faßt er ſich immer ſehr kurz. Krenek nennt ſein Werk eine„große Oper“. Fälſchlich, denn es gehört verſchiedenen Spielarten von Bühnenſtücken an. Auf die Wiedergabe, die der Leitung des Generalmuſikdirektors Bre⸗ cher und des Operndirektors Brügmann(Spiel) unterſtand, war ſoviel Mühe und Hingabe verwendet wie jetzt immer bei ſolchen Gelegenheiten in der Leipziger Oper. Auf der Bühne ſtanden die beſten Kräfte: A. Neumann(Oreſt), Ernſt Neubert (Agamemnon), Lotte Dörwald(Klytämneſtra), die ſtärkſte Leiſtung des Abends), Marga Dannen⸗ berg(Elektra), Ilſe Koegel(Iphigenie), Paul Beinert(Aegiſth) u. a. Prof. Strnad(Wien) hatte die Entwürfe zu den illuſionsfördernden Bil⸗ dern und zu den Trachten geſchaffen. Dieſe wieſen ſich freilich weniger zeitlos als gemiſchtzeitlich aus; denn man ſah darunter auch einige neueſte Modelle von Frauengewändern. Geſangs⸗ und Bewegungs⸗ chor ſowie Choreographte(Balletmeiſterin Abend⸗ roth) waren in beſter Form; das Orcheſter ſpielte ſo ſchön wie je. Der Beifall für Werk und Aufführung nahm ungewöhnliche Ausmaße an. Ungezählt waren die Vorhänge, die man ſich für den anweſen⸗ den Tonſetzer und ſeine Helfer erzwang. NM. U. r Graphologie und Typographie Vortrag im Freien Bund Wenn man die kleine Schrift von den Geſchwiſtern Georg und Anja Mendelsſohn über Gra⸗ phologte kennt und mit den lebhaften Erwartungen, welche das kleine, aber verheißungsvolle Buch erweckt, in die Vormittags ⸗Veranſtaltung des Freien Bundes kam, um Georg Mendels⸗ ſohn ſelbſt zu hören, ſo muß man eine Enttäuſchung feſtſtellen. Der Reoͤner gab Einzelheiten, aber kein Ganzes, er beſchränkte ſich darauf, an kleinen Zügen moderner Typographie zu beweiſen, daß auch hier genau ſo wie in der handgeſchriebenen Schrift Cha⸗ raktermerkmale vorliegen. Jedes Handbuch der Gra⸗ phologie enthält dieſe Andeutung von Gleichſtellung der Hand⸗ und Druckſchrift, keines hat eine Ausdeu⸗ tung einer Druckſchrift durchgeführt. Man konnte ſie geſtern von Mendelsſohn erwarten. Sie kam nicht. Was gabs dafür? Eine kurze Kennzeichnun phologen Crepieux⸗Jamin, L. Klages, R. Schermann und R. Saudek(welch letzterer ſeine Beſonderheit als Graphologe noch zu erweiſen hätte). Eine Ueberſicht über die Drucktypen Fraktur, Antiqua, Eckmann Hegner, Bauhaus, Groteske. Alle entſtammen einer Quelle, jeder Drucktyp iſt nur ein beſtimmter in der Geſchichte einmal dageweſener Schreibtyp. Nun folgten Lichtbilder mit Typen, welche alle der heutigen Zeit angehören. An jeder wurde ein kleines Merkmal herausgegriffen, das der Beſchauer als nicht hineinpaſſend und unäſthetiſch empfand. Der Redner gab dazu die Deutung, welche dieſem Merkmal in der Handſchriſt zukommt. Erfolg? Es ſind lauter neu⸗ rotiſche, paralytiſche, alkoholiſche, ſadiſtiſche, ſchizo⸗ phrene Züge, welche da in einen Drucktyp verwoben ſind. Alſo charkaterologiſch ungeſunde Sachen, die als unäſthetiſch empfunden werden.(Grundlage einer Aeſthetik). Der Schöpfer von Drucktypen tut alſo gut, bevor er an die Arbeit geht, einen Graphvlogen zu be⸗ fragen, ob er auch lauter geſunde und daher ſchön⸗ der bekannteſten Gra⸗ 5 * . K„ enn e tee VCCCCVCTVCVVCTCVVCTVTVTVTTTTVVVVTVVTVCVCVCTVTVTVVVVVVVV——::: „„ ne„. e. e r D e eee JJ ß Montag, den 20. Januar 1930 Städtische Nachrichten 1 Betreuung der Kinder Ein Erlaß des Erzbiſchofs Das Anzeigeblatt für die Erzdiözeſe Freiburg veröffentlicht die von der Fuldaer Biſchofskonferenz 1029 genehmigten Richtlinien für die prak⸗ tiſche Kinderarbeit in den Pfarrge⸗ meinden. In dieſen heißt es: Die Kinder ſind heute mehr denn je körperlich und ſeeliſch, ſittlich und religiös gefährdet. Planmäßige und hin⸗ gebende Arbeit an und mit den katholiſchen Kindern iſt darum eine der dringlichſten Zeitaufgaben unſe⸗ rer Pfarrgemeinden. Dabei muß ſowohl die religiös ſeelſorgerliche als auch die caritativ⸗ pädagogiſche Seite der Aufgabe gepflegt werden. Planmäßige Vertiefung der Kinderſeelſorge durch lebens volle religiöſe Jugendunterweiſung, pfychologiſche Geſtal⸗ tung des Kindergottesdienſtes, Schulentlaſſungs⸗ exerzitien, ſowie eingehende apologetiſche Aufklä⸗ rung des katholiſchen Volkes über die Gefährdung unſerer katholiſchen Jugend durch andere linsbeſon⸗ dere ſozialiſtiſche Weltanſchauungsgruppen). Weiter ſind notwendig Einrichtungen der Kinderpflege⸗ und Fürſorge(Kindergärten, Kinderhorte uſw.), Ein⸗ richtungen von Kinderſtuben, Leſeſtuben, Spiel⸗ und Sportplätzen, Bildung von Kindergruppen in An⸗ lehnung an beſtehende katholiſche Jugend⸗ und Kin⸗ dervereine und ſchließlich lebendige katholiſche Schul⸗ erziehung. Beſondere Beachtung iſt jenen Kindern zu ſchenken, die nicht mehr von der Pfarrgemeinde und der Bekenntnisſchule erfaßt werden. In einem weiteren Abſchnitt werden die Wege und Methode der Arbeit an den Kindern erläutert. Schont die Vorboten des Frühlings! Von der Bezirks⸗Naturſchutzſtelle Hei⸗ delberg wird uns geſchrieben: Das milde, früh⸗ Ungshafte Wetter lockt beſonders am Sonntag große Scharen Spaziergänger ins Freie. Mancher wird nicht wenig erſtaunt ſein, jetzt ſchon, noch mitten im Winter, von einigen Vorboten des Frühlings begrüßt zu werden. Da und dort duftet ſchon ein Veilchen, übergibt das ſchwanke Haſelkätzchen ſeinen Blütenſtaub dem Winde, öffnet die Nieswurz ihre bleichgrünen, chriſtroſenähnlichen Blüten und wa⸗ gen ſich ſchüchtern einige Weidenkätzchen hervor. Da mag in manchem das Verlangen aufkommen, dieſen erſten Frühlingsgruß mit nach Hauſe zu nehmen, um die Freude an ihm etwas länger genießen zu können. Ein Zeichen menſchlichen Eigennutzes! Daran, daß den Nachkommenden eine Freude ge⸗ nommen, den Gewächſen ein Schaden zugefügt wird, wird nicht gedacht. Darum möge an die Bevölke⸗ rung die herzliche Bitte gerichtet ſein, dieſe weni⸗ gen Blüten der Natur doch zu belaſſen. Das ſchließt keineswegs den Umgang mit der Na⸗ tur aus. Ganz im Gegenteil; wer ſich mit ihr be⸗ ſchäftigt, wird ſie auch mit dem nötigen Zart⸗ gefühl behandeln. Wetter ſei die Bevölkerung gebeten, trotz des warmen Wetters die Vogel⸗ fütterung nicht einzuſtellen. * * Zwei Verletzungen mit Todesfolge. Der verhei⸗ ratete, 33 Jahre alte Ludwig Schwind, Meerfeld⸗ ſtraße 24, der am 14. Januar nach vorausgegangenem Streit im Treppenhauſe von einem Mitbewohner mit einem Taſchenmeſſer in den Hals geſtochen wurde, iſt in der Nacht zum Sonntag im ſtädtiſchen Krankenhauſe geſtor ben. Ebenſo iſt der 39 Jahre alte Kaufmann Edgar Fournier, Parkring 1, der am 15. Januar bei Edingen auf ſeinem Fahrrad mit einem Perſonenkraftwagen zuſammengeſtoßen zſt und ſich einen Schädelbruch zugezogen hat, geſtern vormittag im ſtädtiſchen Krankenhaus ver⸗ ſchleden. * Einbruchsdiebſtahl. Aus einem Büro und Lagerraum im Verbindungskanal verſchwanden in der Pacht zum 17. Januar zwei Mille Zigaretten, Marke„Ova“, ein Karton Pagodatee, 50 Päckchen zu zu je 25 Gramm enthaltend, und 133,80 Mk. Bargeld. Unruhige Nacht. In der Nacht zum Montag ge⸗ langten wegen Ru heſtörung 21 Perſonen zur Anzeige. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 32 Chefredokteur B. Pohl von der Sarraſank⸗ „Illu rierten“, einer der Paſſagiere des Freivallons Mannheim des Badiſch⸗ Pfälziſchen Luftfahrt⸗ vereins, übermittelt uns nachſtehenden anſchau⸗ lichen Bericht nber die ſams tägige Fohrt, die, an⸗ ſtatt, wie beabſichtigt, in Paris zu enden, bei Schaafheim bei Aſchaffenburg ein vorzeitiges Ende fand. Die Sarraſani⸗ Ballonfahrt am letzten Samstag, zu der der Badiſch⸗Pfälziſche Luftfahrtverein in liebenswürdiger Weiſe ſeinen Ballon„Mannheim“ und ſeine bewährten Führer geſtellt hatte, war vom Preſſechef der Sarraſani⸗Schau als eine Art Er⸗ widerungsviſite für die Pariſer Journaliſten ge⸗ dacht, die vor etwa 14 Tagen hier weilten. Es wäre auch gelungen, wenn der Wind, der beim Aufſtieg vom Flughafen Neuoſtheim von Norden nach Nord⸗ weſt wehte, ſich in den Höhen von 4— 500 Metern nicht gedreht hätte. Als der Führer der„Mann⸗ heim“ das Kommando„Los!“ erteilt hatte, erhob ſich die große Kugel vom Erdboden in den Aether. Immer noch klangen die Töne hinauf zu den vier Luftfahrern; immer noch ſah man das Tücher⸗ ſchwenken und Winken der Menge dort unten. Dann wurde der Flughafen immer kleiner. Mannheim mit ſeinem gradlinigen Straßenbild, Ludwigshafen und die glitzernden Stromläufe des Rheins und des Neckars lagen vor uns und verſchwanden wieder, denn der Ballon„hatte Fahrt bekommen!“ „Den Sarraſani⸗Wimpel herunter!“ befahl der Führer. Nicht ohne Anſtrengung fiel uns Mitfahrern die Aufgabe zu, den 272 Meter breiten und 27 Meter langen Leinwandwimpel mit dem Namenszug„Sarraſani“ langſam abzuwickeln und heruntenzulaſſen. Kaum war dies geſchehen und das lange Tuch wie ein Segel im Sonnenglanz aufge⸗ bläht, ſah man in den unten ſehr dicht beieinander liegenden badiſchen Ortſchaften ſich die Menſchen an⸗ ſammeln und immer wie auf Kommando tönte es herauf:„Sa—rra—ſa—ni! Sa—rra—ſa— nil“ Von Zeit zu Zeit wurde über den paſſierenden Ort⸗ ſchaften ein Luftpoſtpäckchen mit den grün⸗weißen Fähnchen abgeworfen. Da hätte man das Schauſpiel ſehen ſollen, das die Kinder der Dörfer und Städte nach dem Abwurfplatz zu Hunderten trieb und wie ſie dann wieder hinaufriefen:„Sarraſani, gute Fahrt! Komm' bald wieder!“ Ja, richtig, wir waren ja über Gegenden, wo die grün⸗weißen Sarraſani⸗Wagen vor Wochen in langen Kolonnen die Orte durchzogen, um die Sommerzelte des Rieſenzirkus in Darmſtadt aufzuſtellen. Fra⸗ gend blickte ich unſeren Führer an. Der zeigte auf den in der Ferne liegenden, langgeſtreckten Silber⸗ ſtreifen: „Da liegt der Rhein; es iſt, als wolle er Sarraſani nicht zu den Franzmännern laſſen;: er hält ihn hier bei uns feſt. Der Wind dreht ſich, er treibt uns nach Heſſen über den Taunus zurück, zu⸗ rück nach Bayern.“ O deutſche, liebe Heimat, wie biſt du ſo ſchön! Im Sonnenglanz der warmen Januarſonne präſentierſt Du Dich uns mit deinen dunklen Wäldern, deinen vielen Ortſchfaten, deinen Burgen und Schlöſſern, den glitzernden Flußläufen, deinen vielen Fabräkanlagen, deinen grünen, grad⸗ linigen Aeckern und Wieſen, und hier oben in des Aethers Blau erkennt man nichts von großen Steuerlaſten, von Bedrängnis, von Not und Bangen für die Zukunft, es ſieht alles ſo roſig, ſo friſch aus. Als ich ſo in Betrachtungen verſunken die unter unter mir ſcheinbar fortſchwebenden Landſchafts⸗ bilder traumverloren betrachtete, zogen Wolken vor die Sonne und gleich machte ſich ein ſtarkes Fallen der„Mannheim“ bemerkbar. Es wurde Ballaſt ab⸗ geworfen und bald ſchwebten wir wieder über die weiten Wälder und maleriſch dazwiſchen liegenden Ortſchaften dahin.„Sarraſanil Sarraſani!“ klang es wieder aus Hunderten von Kehlen und tücherſchwenkend und⸗win⸗ kend begrüßte man den Freiballon „Mannheim“, der den populären Namen „Sarraſani“ auf dem Luftwege nach (Frankreich tragen ſollte und nicht pa⸗ Die Sarraſani⸗ allonfahrt rierte.„Wir haben Dich zu lieb gewonnen, Du deut⸗ ſcher Zirkus Sarraſani; Du mußt bei uns bleiben! Sieh, hier in Süddeutſchland, in Baden, im Rhein⸗ land und den ſchönen württembergiſchen und bayri⸗ ſchen Landen ſind noch ſo viele Städte, die Du noch nicht beſucht haſt, bleib' doch noch hier!“ Wieder vermochte der Führer durch Abwerfen von Ballaſt in eine andere Luftſtrömung und über die Grenze Badens zu gelangen, und wieder blies der Nordweſt, trieb uns zurück. Aſchaffen burg lag in ſüdweſtlicher Richtung vor uns. Die Sonnk, die uns ſo warm im Januar beſtrahlte, ſenkte ſich am Horizont, es war an eine Fahrt nach Weſten nicht mehr zu denken. Der Führer gab den Kampf auf und fügte ſich dem Winde, der den Sarraſani⸗Ballon immer wieder in die deutſche Heimat trieb. „Bumbs, da ſauſten wir auch ſchon mit dem Ballonkorb auf den Lehmacker auf. Jeder von uns Vieren bekam Schlagſeite. Aber noch einmal hob ſich der Ballon bis zu 300 Meter Höhe ud in Scharen, mit lautem Rufe:„Hurrah, Sarraſani! Du haſt den Weg verfehlt, bleib hier unten bei uns!“ ſtröhmte Jung und Alt aus den umliegenden Dörfern herbei. Immer wieder muß⸗ ten wir die uns Nacheilenden davor warnen, das Schleppſeil zu berühren, weil der„Ballon noch Fahrt hatte“. Wieder eine unſanfte Berührung mit dem roſen⸗ roten Lehmboden Heſſens. Dann wurde noch vor⸗ ſichtig eine tiefe Schlucht buchſtäblich überſprungen. „Halt— jetzt die Reißleine ziehen— ſich an die Knebel halten!“ Wir ſetzen wieder auf und landen glatt— kaum 200 Meter vor einer Starkſtrom⸗ leitung, 3 Km. vor Schaafheim mit 2 a. Alſo:„Mannheim in Schaafheim mit 2 a glücklich gelandet!“ Die Scharen von Menſchen, die wir noch 3 Minuten vorher aus der Höhe aus allen Richtungen aus den Dörfern haben herbeieilen ſehen, ſtanden in dichtem Umkreis um den Ballonlandeplatz. Helle Freude leuchtete aus allen Geſichtern, daß der„Sarraſani“ bei ihnen geblieben. Alle ſtellten ſich hilfsbereit zur Verfügung. Als eindringlichſt von den Herren Schneider, den Führern der„Mannheim“, auf das Rauchverbot aufmerkſam gemacht worden war und der Ballon ſeine 2000 Kbm. Gas in die Luft ge⸗ blaſen hatte, wurde zur Bergung geſchritten, wäh⸗ rend ich nach Schaafheim ging und dort an Sarra⸗ ſani in Mannheim die glatte Landung in Schaafheim ſtatt Paris meldete und Wagen zur Heimſchaffung des Ballons und uns vier Luftreiſenden verlangte. Dann wurde ein Wagen mit 2 Pferden requiriert, um den inzwiſchen ſorgfältig von 20 Mann zuſam⸗ mengelegten Ballon nach dem Ort zu ſchaffen, da man mit einem Auto zur Landungsſtätte nicht ge⸗ langen konnte. „Sarraſani in Schafhem, Mannem in Schafhem!“ So ertönte es in allen Gaſſen. Alle Bewohner wa⸗ ren auf den Beinen und umlagerten den„Ochſen“, wohin wir uns und den Ballon mit Korb und Takelage gebracht hatten. Als dann nach zwei Stun⸗ den die Sarraſani⸗Autos mit Sarraſani⸗Feuer⸗ wehr kamen, um uns abzuholen, da war es, als hewegten wir uns in einer Volksverſammlung. Wir wurden mit Fragen überſchüttet. Oft waren es ganz native:„Gelt, de Sarraſani kommt ſelbſt nach Schafhem?“ Als wir dann aber ſagten, daß es in unſerem Programm geſtanden hätte, nicht in„Schaaf⸗ heim“, ſondern in Paris zu landen, ſchüttelten ſie die Köpfe und ſagten:„Bleibet bei uns und geht nicht fort, grüßet den Sarraſani in Mannheim und ſagt ihm, daß er nur bald wiederkommen ſoll!“ Wie bereits in unſerem Bericht über die Ab⸗ fahrt erwähnt wurde, ſind zwei Flugzeuge vom Flugplatz in Neuoſtheim aufgeſtiegen und haben den Freiballon eine zeitlang umkreiſend begleitet. Der Doppeldecker„Grasmücke“, geführt von Pilot Ma⸗ ron, und der Eindecker Klemm⸗Salmſon, geführt von Frau Dr. Roos, erregten mit ihren wunder⸗ vollen Flügen den Beifall der Zuſchauer und der Züge und Formen im Kopfe hat. Vielleicht geht ihm bann das Eigentümliche und das Beſte verloren! Hier ſtimmt etwas nicht! Hier ſcheint in der Gra⸗ phologie Mendelsſohns eine Schwäche, die der einem Klages vorgeworfenen Metaphyſik vollkommen ent⸗ ſpricht. Der Redner ſcheint überall ſolche Merkmale zu ſuchen, die auf einen ſeeliſchen Defekt ſchließen laſſen, dieſen ſchwachen Zug ſcheint er herauszugreifen und zum Ausgangspunkt zu machen. Warum gab er uns denn nicht einmal z. B. die Deutung der Ehmke⸗ kurſiſchrift und zwar ſo, daß der als neurotiſches Element gedeutete, zurückgehende Endſtrich eines m ſich einfügt in das Ganze der Schrift, in ihr Größen, und Weitenverhältnis und in die ganze Formgebung? Soll man aus Eckigkeit und Enge der Kleinbuchſtaben allein ſchon auf Zwangsneuroſe und aus dem Fehlen von ausgebildeten Ober⸗ und Unter⸗ längen allein ſchon auf ungeiſtigen Materialismus ſchließen können, wie der Redner es bei dem Kopf der Zeitſchrift„Ludendorffs Volkswarte“ tat? Armer Bismarck! Das denn doch eine Deutung aus dem kleinen ff, welche auf die vom Künſtler beabſich⸗ tig te Plakatwirkung gar keine Rückſicht nimmt. Und ein bewußt geſtaltetes graphologiſches Merkmal hat doch nie im Ganzen des Charakters dieſelbe Bedeu⸗ tung wie ein unbewußt geſtaltetes. Damit ſind wir bei der Fraglichkeit des Themas überhaupt. Weil eine Drucktype immer geformt iſt mit der Abſicht, eine beſtimmte Wirkung zu machen, einen ganz beſtimmten Eindruck hervorzu⸗ rufen, deswegen iſt ſie nie im gleichen Sinne eine Unterlage der Deutung wie ein Schriftſtück. Das auf äſthetiſche Wirkung berechnete Material muß noch nicht mit zwingender Logik die entſprechende charakterologiſche Bedeutung haben. Man vergleiche da nur die von Klages gegebenen Proben der Zier⸗ und der Laufſchrift des Prof. R. v. Lariſch. Wie weit der beabſichtigte äſthetiſche Eindruck das Werk des unmittelbaren Ausdrucksbedürfniſſes einer ſchöpferi⸗ ſchen Kraft oder der berechneten Poſe eines Blenders iſt, das iſt eine weitere Frage, die G. Mendelsſohn nicht einmal aufwarf, viel weniger noch beantwortete. Er hat zwar geraten, möglichſt keine Bücher über Graphologie zu leſen. Seine Ausführungen aber haben gezeigt, daß man es doch tun muß, um die Probleme alle zu ſehen und ſich mit ihnen aus⸗ einanderſetzen zu können. Ohne gründliche Arbeit kann man zwar die„fſcholaſtiſche Metaphyſik“ eines Klages vermeiden, verfällt dann aber umſo leichter z. B. der pfychanalytiſchen Sucht, die in fedem Schnörkel einen verdrängten Komplex und in jeder Einrollung eine Schizophrenie ſieht. Man denke ſich das angewandt auf Drucktypen wie z. B. Initialten! Eines aber wäre dankenswert: eine charaktero⸗ logiſche Deutung der gotiſchen Schrift im Vergleich zur Antiqua, das Ganze in Parallele geſetzt zur Kultur⸗ und Geiſtesgeſchichte. So etwas hatte man von Mendelsſohn erwartet und nicht bekommen. „Götterdämmerung“ Neueinſtudiert im Mannheimer National- theater Es mochte einem bei dieſer Aufführung ähnlich zumute ſein wie Brünnhilden, als Waltraute ihr von Wotans Abſchiedsſchmerz erzählt: in unſe⸗ rer Oper ſcheint auch durch die Not der Zeit eine Dämmerung ſolcher Werke angebrochen zu ſein. In dieſem Jahre werden wir ſte noch hören, aber alle Ausſichten beſtehen, daß wir im nächſten darauf ver⸗ zichten müſſen. Und doch bilden gerade ſolche Abende, deren Werke von ihrem Schöpfer ſelbſt Feſtſpiele ge⸗ nannt wurden, die eigentlichen großen Erlebniſſe, die das Theater zu vermitteln hat. Wer kann ernſt⸗ haft an eine Wagner⸗Dämmerung glauben, der die innere Größe dieſer Muſik, ihren Reichtum an Tra⸗ gik, die mafeſtätiſche Schönheit ihrer Klänge auf ſich wirken läßt! Die„Götterdämmerung“ iſt das Werk zuſammen⸗ faſſender Sichtung einer Fülle heroiſch⸗tragiſcher Ge⸗ ſchehniſſe. Daß die Welt ein ewiger Wandel und Wechſel iſt, und alles Vergängliche doch nur gleich⸗ nishafte Bedeutung beſitzt, bildet den einfachen Sinn dieſes abſchließenden Werkes. Nur zum Schein ſpielt ſich zwiſchen den Worten und Weiſen des„Rings“ ein weltanſchaulicher Kampf ab; wenn zum Schluß der„Götterdämmerung“ nur noch die Melodie des Liebeswunders erklingt, ſo iſt das ein Zeichen für einen Vorgang, der ganz einfach aus den letzten Geſchehen des Werkes ſpricht: was die Liebe vereint hat, kann der Trug der Welt nicht trennen; Sieg⸗ fried und Brünnhilde ſind im Tode wieder eins ge⸗ worden, der trügeriſche Reif kehrt zu ſeinem Ur⸗ ſprung zurück, und ſo rundet ſich das Ganze zu einem großen Sinnbild für die Allgewalt des Gefühles und ſeinen Sieg über die Trugmächte der Welt. Die Muſik der„Götterdämmerung“, die dieſes letzte Geſchehen umgibt, beſitzt den Ausdruck der er⸗ habenen Geſte. Eugen Jochum hat in der Wie⸗ dergabe dieſe Erhabenheit ſpürbar gemacht. Nicht umſonſt ſchwingt ſich gerade in dieſem Werk die Muſik zu großen Partien inſtrumentaler Verdeut⸗ lichung auf, denen Jochum mit dem Orcheſter eine hervorragende Wiedergabe geſichert hat. Die Trauer. muſik bei Stegfrieds Tod war ein Höhepunkt orche⸗ ſtraler Geſtaltung. Aber auch da, wo die Muſik aus den Urquellen des Naturklanges emporwächſt und ſich weitet wie in der Nornenſzene, bet der Erzäh⸗ lung Waltrautes, im Geſang der Rheintöchter, war eine innige Verſchmolzenheit von Orcheſter und Bühne erreicht. Die Dirigentengebärde Jochums wandelt ſich mit der Aufgabe, die das betreffende Werk ihm ſtellt, hier war ſie vollkommen von der Gewalt dieſer Muſik durchdrungen. Zum erſten Mal ſang Gertrud Binder⸗ nagel die Brünnhilde in dieſem Werk, nachdem ſie auch die„Siegfried“⸗Brünnhilde an unſerer Bühne zum erſten Male geſungen hat. Mit blühen⸗ der Stimme gab ſie den Abſchied von Siegfried, packend war ihre geſangsdramatiſche Geſtaltung in der Szene des Günther⸗Truges; der Liebeshaß Brünnhildes, ihr Rachegelöbnis im zweiten Akt ließ ieſe Partien in viel ſtärkerem Maß hervortreten als man es ſonſt gewohnt iſt, und das gewaltige Arioſo des Schlußmonologs zeigte die Sängerin im Vollbeſitz ihrer großen, ſtimmlichen Ausdrucksmittel. Zu den Höhepunkten gehörte auch die herrlich aufgebaute Waltrauten⸗Erzählung von Margarete Kboſe. Bereits in der Nornenſzene war ihre klang⸗ ſchöne Stimme hervorgetreten, neben der ſich Erna Schlüters Mezzoſopran vortrefflich hielt. Nur der Sopran von Edith Maerker klang in dieſer Ge⸗ meinſchaft der Schickſalskünderinnen etwas flach. Margarete Teſchemacher ſang die Gutrune und verhalf dieſer etwas ſtiefmütterlich behandelten Partie zu ſympathiſcher Geltung. Die drei Rhein⸗ töchter der Damen Heiken, Schlüter und Lan⸗ Inſaſſen des Freiballons. Frau Dr. Roos begleitete „Mannheim“ ſogar eine ganze Stunde lang und brachte es fertig, durch Abſtoppen des Motors eine regelrechte Unterhaltung mit den Freiballoninſaſſen herzuſtellen. Außerdem bekamen wir noch einen richtigen Luftgruß durch das Verkehrsflug⸗ zeug Frankfurt- Mannheim, deſſen Füh⸗ rer Freiherr von Althaus und ſeine Mitreiſenden dem Sarraſani⸗Freiballon lebhafte Grüße zu⸗ winkten. * 70. Geburtstag. Der in Alt⸗Mannheimer Krei⸗ ſen bekannte und geſchätzte Mitbürger Ludwig Blochmann, Buchdrucker, K 3, 10a, feiert am mor⸗ gigen Dienstag ſeinen 70. Geburtstag. 1. Konzert des Philharmoniſchen Orcheſters Mannheim Das neugegründete Philharmoniſche Or⸗ che ſter, Mannheim veranſtaltete im Muſenſaal ein Einführungskonzert unter Leitung von Kapell⸗ meiſter Hans Leger. Eingeleitet wurde das Kon⸗ zert mit den feſtlich⸗pathetiſchen Tönen der Mozart'ſchen Ouvertüre zur Oper„Titus“. Die Dynamik, der wirkungsvolle Wechſel von forte und piano, der nicht nur für das Hauptthema, ſon⸗ dern für das Muſikſtück im Ganzen charakteriſtiſch iſt, hätte vielleicht da und dort etwas ſchärfer akzen⸗ tuiert werden dürfen. Es folgte die G⸗moll Symphonie von Mozart. In dem Klavier⸗ Konzert G⸗Dur von Beethoven war der Pianiſtin Erika Schaumberg Gelegenheit gegeben, Kunſt und Ta⸗ lent im beſten Lichte zu zeigen. Und das tat ſie. Der begeiſterte Beifall des Publikums war berechtigt. Das Konzert, eine der letzten und reifſten Leiſtungen Beethovens auf dieſem Gebiet, fand in Frl. Schaum⸗ berg eine verſtändnisvolle Ausdeuterin, die ſich, ohne auf Individualität zu verzichten oder die Führung aus der Hand zu geben, dem ſymphoniſchen Charak⸗ ter des Werkes beſcheiden einzuordnen wußte. Mit der 5. Symphonie in B⸗Dur von Franz Schubert ſchloß die muſikaliſche Matinee. Eine Fülle der Lieblichkeit, der unbekümmerten Seligkeit, die ſich nur ausſingen will, liegt in dieſer echt Schubert'ſchen Schöpfung. Große Anforderungen hinſichtlich Quantität und Qualität werden hier an das Orcheſter ja nicht geſtellt. Die Wiedergabe durch die Philharmoniker war einwandfrei. Abſchließend wäre noch zu ſagen, daß das Konzert, im Ganzen geſehen, recht befriedigend verlaufen iſt. Hans Leger erwies ſich als ein umſichtiger, ſehr exakter Leiter. Es iſt bedauernswert, daß die eifrige, hingebungsvolle Vorarbeit, die von den Philharmo⸗ nikern ganz offenbar geleiſtet worden war, nicht durch einen beſſeren Beſuch belohnt wurde. Das Haus war faſt leer. i Geſchäflliche Mitteilungen Dieſe Abbildung zeigt das Innere des neuen Licht⸗ wigens, den die bekannten Motoren⸗ Werke Mannheim dem Zirkus Sarraſani geliefert haben. Von der Leiſtung dieſer Anlage legt die ſtrahlende Be⸗ leuchtung des ganzen Zirkus⸗Baues allabendlich be⸗ redtes Zeugnis ab derich bildeten einen wohlabgetönten geſanglichen Reigen. Die Hauptgeſtalt des Werkes neben Brünnhilde iſt Hagen, der wie eine Urgewalt durch das Ganze ſchreitet. Es war erſtaunlich, wie ein Sänger von der Jugend Siegfried Tappolets dieſe Partie bewältigte und ſie zu einer der markanteſten Ge⸗ ſtalten machte, die in den letzten Jahren unſere Opernbühne ſah. Die urgeſunde, vortrefflich ſitzende Stimme hatte reichſten Ausdruck in der Wiedergabe dieſes Albenſohnes angenommen; mit dämoniſcher Macht ſchritt dieſer Hagen durch das Werk. Wir können nur wiederholen, was wir erſt jüngſt zum Ausdruck gebracht haben: es erſcheint undenkbar, eine ſolche Kraft gehen zu laſſen. Man bedenke auch, daß die leichte Höhe der Stimme dieſes„Baſſiſten“ ihn ohne weiteres zu einem Hans Sachs und wohl auch zu einem Wotan befähigt. Adolf Loeltgen geſtaltete den Siegfried mit der ganzen Innerlichkeit, die wir von ihm gewohnt ſind, und ſteigerte die Partie bis zum Schluß durch ſeine durchgeiſtigte Geſangsdarſtellung. Siegfrieds Erzählung und ſein Abſchiedsgruß an Brünnhilde waren große Momente, und man bedauert aufrichtig, daß die Perſonaldämmerung des Theaters auch die⸗ ſen Künſtler ergreifen ſoll. Sidney de Vries hat ſeinen Gunther gegen früher vorteilhaft profi⸗ liert und ihm vor allem auch geſanglich einen reichen Ausdruck gegeben. Hugo Voiſins Traumalberich iſt von früherher bekannt. Dr. Richard Hein hat als Sptelleiter für ein plaſtiſches Ausarbeiten der darſtelleviſchen Einzel⸗ heiten Sorge getragen, und außerdem in dem Be⸗ leuchter einen höchſt verſtändnisvollen Aſſiſtenten ge⸗ funden, der es vermochte, das Alter der Kuliſſen und ihre überkommenen Formen in ein Licht zu rücken, das auch den für Dekorationen Empfäng⸗ lichen im Hinblick auf die Not der Zeit befriedigen mußte. Nur am Schluß ſollte man ſzeniſch möglichſt garnichts tun, und auch den nicht ſtubenreinen Grane darf man ruhig weglaſſen, beſonders da er ſich mit ſo reichlichem Gepolter ankündigt. Das Publikum zeigte ſich für das herrliche Werk ſehr empfänglich und bereitete der Neueinſtudierung eine hegeiſterte Aufnahme, ſodaß ſich auch der Dirigent mit den Hauptdarſtellern am Schluß immer wieder zeigen konnte. Dr. K. 4. Seite. Nr. 32 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 20. Januar 1930 Voranſtaltungen Reichsgründungsfeier des Sahlhelm Der Stahlhelm, Bund der Frontſoldaten, Ortsgruppe Mann heim, hielt am Samstag abend in den Germania⸗Sälen die Reichsgründungsfeier ab, verbunden mit dem fünf fährlgen Stiftungs⸗ feſt der Ortsgruppe. Einleitend ſpielte die Stahl⸗ helmkapelle mit dem Spielmannszug den Parademarſch der langen Kerls, während die Fahnen eingebracht wurden. Nach einem Vorſpruch von W. Schneider hielt Ortsgruppenführer Haupt die Begrüßungsanſprache. Er hieß im Namen der Orts⸗ gruppe die Kameraden und Gäſte herzlich willkommen und begrüßte beſonders Oberſt Rudol ph vom Deutſchen Offtstersbund, die Vertreter der Ehrenlegion, Ritterſchaft Mannheim, der Deutſchnationalen Volkspartei, des Ma⸗ rinevereins, des Königin Luiſen⸗Bundes, ſowte Abordnun⸗ gen der Stahlhelm⸗Ortsgruppen Heidelberg, Leimen, Wies⸗ loch, Ladenburg, Nußloch und Friedrichsfeld. Daß mit der Reichsgründung gleichzeitig das fünfjährige Beſtehen der Ortsgruppe und das vierjährige Beſtehen des Spielmanns⸗ zuges gefeiert werde, gebe neue Gelegenheit, die Kamerabd⸗ ſchaft zu feſtigen und zu erneuern. Die Kapelle ſplelte hierauf die Ouvertüre zu„Orpheus in der Unterwelt“. Dann ergriff der Führer des Gaues Mittelbaden, Walter Weiß, das Wort zur Feſtanſprache. Der Tag der Reichsgründung und der 5. Geburtstag der Ortsgruppe Mannheim des Stahlhelm ſeien an und für ſich Feſttage, die aber in unſerer heutigen Zeit nicht laut gefeiert werden können. Der Reichs⸗ gründungstag ſei vielmehr gerade für die Stahlhelmer ein Tag der Einkehr und eine Mahnung, vorwärts zu ſtreben. Der Redner gab einen Rückblick auf die geſchichtlichen Vor⸗ gänge bei der Reichsgründung. Daß anläßlich dieſes Ge⸗ denktages ſchwarz⸗rot⸗gold geflaggt werde, ſtehe in Wider⸗ ſpruch zu der hiſtoriſchen Tatſache, daß dte Reichsgründung unter den Farben ſchwarz⸗welß⸗rot erfolgte. Wir wollen erneut treue Gefolgſchaft unſeren Führern geloben und auch für die Ortsgruppe Mannheim, die ſich in unſerer Fabrik⸗ ſtadt unter ſchwierigſten Verhältniſſen günſtig entwickelt habe, gelte das Wort„Mannem vorne!“ Die Rede klang aus mit dem gemeinſamen Geſang des Deutſchlandliedes. Unter den Klängen des Marſches„Preußens Gloria“ er⸗ folgte der Aus marſch der Fahnen. Gauführer Major Dittler wies in einer kurzen Anſprache darauf hin, daß die politi⸗ ſchen Ereigniſſe der letzten Wochen auch den ewig Unent⸗ ſchloſſenen die Augen öffnen müßten. Erfreulicherweiſe ſtehe in Mannheim die Gründung einer Studentengruppe des Stahlhelms bevor, womit die Bewegung einen neuen, wertvollen Zuwachs erhalte. Der Führer der Kraftfahr⸗ ſtaffel, Kamerad Neldig, dankte dem Ortsgruppenführer Haupt für ſeine aufopfernde Tätigkeit und übereichte ihm eine Plaſtik„Der Frontkämpfer“. Tambourmaſor Arnold erhielt anläßlich des vierjährigen Beſtehens des Spiel⸗ mannszuges einen neuen Stab. Der von Stahlhelmern mit Eifer geſpielte Dretakter „Du ſollſt an Deutſchlands Zukunft glauben“, war ein vater⸗ lündiſcher Mahnruf für die Jugend, eine Parallele des Jahres 1809 zu 1924 mit der Schlußfolgerung, daß auch uns die Stunde der Befreiung ſchlagen werde, ſo wie nach 1809 ein 1818 kam. Der Große Zapfenſtreich beendete den offt⸗ ziellen Teil des Abends, dem ſich nach kurzen Schlußworten des Ortsgruppenführers noch ein kameradſchaftliches Zu⸗ ſammenſein anſchloß. V * Beinbruch durch Sturz vom Motorrad. Beim Einbiegen von der Friedrichsbrücke in die Damm⸗ ſtraße wurde vergangene Nacht ein 18 Jahre alter Motorradfahrer von einem in gleicher Rich⸗ tung fahrenden 20 Jahre alten Motorrad⸗ fahrer von der Seite angefahren, wodurch beide zu Fall kamen. Der 18 Jahre alte Motorradfahrer brach ſich den linken Unterſchenkel, wäh⸗ rend der 20 Jahre alte Motorradfahrer ſich im Ge⸗ ſicht leicht verletzte. Der jüngere Motorradfahrer wurde in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. Es entſtand geringer Sachſchaden. Schiffsunfall auf dem Rhein. Im Bingerloch tzeriet das Laſtſchiff„Mannheim 217“ auf Grund und fuhr feſt. Erſt mit Hilfe zweier großer Dampfer gelang es nach mehrſtündigen Anſtrengun⸗ gen, das Schiff wieder flott zu machen. Das Fahr⸗ waſſer war etwa 18 Stunden lang geſperrt. Bei der dadurch entſtandenen Anſammlung von Schleppzügen kam es noch zu einigen weiteren Unfällen, wobei einige Kähne beſchädigt wurden. Kommunale Chronik Aus dem Heidelberger Stadtrat In ber Sitzung vom 17. Januar wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt: Der Stadtrat iſt damit einver⸗ standen, daß der Straßenbahn verkehr in der Hauptſtraße nunmehr auch während der Morgen⸗ ſtunden bis 8 Uhr zweiglelſig durchgeführt wird.— Gegen die Raumnot der Gewerbe⸗ ſchule iſt bisher ein Propiſorium durch Ueberlaſ⸗ fung von Zimmern im Lehrerſeminar geſchaffen; das Kultusminiſterium ſoll erſucht werden, dieſes Proviſorium bis zur Schaffung von ſtadteigenen Räumen den Sommer über noch weiter zu gewäh⸗ ren.— Der Stadtrat beſchließt, das Verfahren zur Neufeſtſetzung der Straßen⸗ und Bau⸗ fluchten Ecke Mühl⸗ und Untere Neckarſtraße ein⸗ zuleiten. Bei den ſtädtiſchen Werken iſt die Entlaſſung von Arbeitern infolge Beendigung der zur Ver⸗ fügung ſtehenden außerordentlichen Arbeiten not⸗ wendig geworden; die Entlaſſung ſoll im Benehmen mit dem Betriebsrat unter möglichſter Berückſichti⸗ gung der ſozialen Verhältniſſe vorgenommen wer⸗ den.— Der Stadtrat iſt einverſtanden mit der Sperrung der Mönchgaſſe zwiſchen Haupt⸗ ſtraße und Hirſchſtraße für jeden Fahrzeugverkehr. — Der Abſchluß einer Vereinbarung mit dem Ba⸗ diſchen Landesfiskus(Unterrichtsverwaltung), wo⸗ nach das Eigentum an dem ſtadteignen Gebäude Grabengaſſe 5 und Hexenturm im Austauſch gegen das zur Verbreiterung der Bergheimerſtraße erforderliche Vorgartengelände der Kliniken und gegen Zahlung eines Aufgeldes durch den Staat auf dieſen übergehen ſoll, wird genehmigt. * Schwetzingen, 19. Jan. Aus der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Hinſicht⸗ lich Feſtlegung der Bau⸗ und Straßenfluchten im Baugebiet öſtlich der Scheffelſtraße wurde Auftrag zur Profektbearbeitung erteilt.— Die Lieferung von Briketts(beſtimmt zur Abgabe an die Arbeitsloſen) wurde in drei gleichen Teilen den Kohlenhändlern Martin Hartung, Philipp Hoffmann und Philipp Pfiſter übertragen.— Zu Mitgliedern des Für⸗ ſorgeausſchuſſes wurden ernannt: prakt. Arzt Dr. Weindel und Gemeindeverordneter Karl Brenner. Proleſt gegen die Im Nibelungenſaal fand geſtern nachmittag bei ſehr mäßigem Beſuch eine Proteſtkundgebung gegen die Kriegsſchuldlüge ſtatt, in deren Mittelpunkt eine Rede von Diviſionspfarrer Meter (Gleiwitz) ſtand. Nach einem Orgelpräludium, ge⸗ ſpielt von Chordirektor Boeres, und zwei Chören des Mannheimer Sängerkreiſes unter Kapellmeiſter H. Leger(„Flamme empor“ und „Deutſchland, du mein Vaterland“) ergriff Diviſtonspfarrer Meier das Wort zu folgenden Ausführungen: Die heute zu erörternde Frage hat mit Partei⸗ politik nichts zu tun. Es gibt wichtige Fragen, die nur überparteilich behandelt werden können. Die Tribute werden von uns gefordert auf Grund einer entſetzlichen Anklage und eines ſchamloſen, verleum⸗ denden Urteils. Im 8 231 des Verſailler Vertrages wird uns die Schuld am Kriege zugeſchoben. Des⸗ halb ſollen wir für die Schäden des Krieges verant⸗ wortlich ſein. Deutſchland habe 1914 alle Bemühungen der andern Mächte, den Frieden zu erhalten, ver⸗ eitelt. Deutſchland habe den Krieg geführt mit den gemeinſten, verwerflichſten Mitteln. Das ganze Volk müſſe deshalb hart, aber gerecht beſtraft werden. Bis 1918 galt der Krieg nicht als Verbrechen. Wenn unſere Gegner ſpäter den Krieg als Verbrechen be⸗ zeichnet haben, ſo geſchah es, um uns zu Verbrechern machen zu können. Im Fechenbachprozeß mußte ſogar ein franzöſiſcher Sachverſtändiger zugeben, daß die Eisnerſche Fälſchung von Dokumenten des Auswär⸗ tigen Amts eine der ſchamloſeſten Fälſchungen der Geſchichte ſei. Einen überparteilichen bzw. inter⸗ nationalen Gerichtshof in dieſer Frage anzurufen, lag nicht im Intereſſe der Feinde. Die Feſtſtellung der Wahrheit iſt für uns Deutſche nicht nur eine Sache des Ehrgefühls, ſondern auch eine Frage des Geldbeutels. Immer muß dem Volk klargemacht werden, wie unſere heutige Wirtſchaftsnot mit den Reparationen zuſammenhängt. Der Feind wußte, warum er uns verbot, eine Reparationsſteuer unter dieſer Bezeich⸗ nung zu erheben. Soweit von dem am Kriege be⸗ teiligten Geheimakten Veröffentlichungen vorgenom⸗ Mannheimer Als im Laufe des Jahres 1924 in Mannheim der Rundfunk feſten Fuß faßte, die erſte Begeiſte⸗ rung abgeklungen war, blieb dem kritiſchen Ohr ein ausgeſprochen ſchlechter Empfang. Mannheim war und blieb den Sendeſtädten gegenüber ben ich⸗ teiligt. Mit zunehmender Hörerzahl und zunehmen⸗ der Verbreitung elektriſcher Geräte, nahmen die Klagen über Störungen lawinenartig zu. Es wurde deshalb im Einvernehmen mit dem Südweſtdeutſchen Rundfunk in Frankfurt im Oktober 1925 durch die Radiotechniſche Geſellſchaft in Mann⸗ heim die Mannheimer Funkwacht gegründet. Die RTG. beſchaffte die Geräte, ſtellte die Verſuche an, inwieweit die Möglichkeit gegeben ſei, Störer aufzufinden. Nach manchem Irrweg iſt die Funk⸗ wacht dahin gekommen, daß jetzt in den meiſten Fäl⸗ len, ſofern die Störung bei ihrer Anweſenheit etwa 10 Minuten hörbar iſt, die Störquelle nicht nur dem Haus, ſondern auch dem Stockwerk nach feſtgeſtellt werden kann. Es fanden ſich ſieben Herren bereit, ſich laufend mit dem Aufſuchen von Störungen ehren⸗ amtlich zu befaſſen. Die örtlichen Poſtbehörden ſtell⸗ ten einen Paketpoſtwagen und gaben nach langen Bemühungen Ausweiſe. Die Frankfurter Sende⸗ geſellſchaft leiſtete einen monatlichen Beitrag von 50„. Die Stuttgarter Geſellſchaft hat auch einige Beiträge geleiſtet. Dieſer Betrag genügte nicht, die notwendigen Ausgaben für die Inſtandhaltung der empfindlichen Geräte, Bezahlung des notwendigen Fernſprechers und des Poſtwagenfahrers zu beſtrei⸗ ten. Die RG. mußte alſo eigene Mittel im Dienſt der Allgemeinheit der Funkhörer aufwenden. Die Mannheimer Funkwacht, der z. B. die Aus⸗ wahl der geeignetſten Straßenbahn⸗Stromabnehmer zu danken iſt, bewährte ſich ſeit etwa 4 Jahren, alſo lange bevor anderwärts daran gedacht wurde, Funk⸗ hilfen zu gründen. Während des Jahres 1928 gin⸗ gen 486 Störungsmeldungen teils direkt, teils über die Poſt bei der Funkwacht ein. 95 Peilfahrten und Einzelpeilungen wurden ausgeführt mit insgeſamt 676 Poſitionen, das ſind allein etwa 2000 Einzel⸗ arbeitsſtunden. Dazu wurde die Rundfunkberatungs⸗ ſtelle 233 mal in Anſpruch genommen. Die Stö⸗ rungsmeldungen kamen nur zu 8,3 v. H. von Mit⸗ gliedern der Radtotechniſchen Geſellſchaft. Die Erfolge in Mannheim ſind einzigartig und werden anderwärts unmöglich gehalten. Kriegsſchuldlüge men wurden, ergab ſich kein Beweis für eine Allein⸗ ſchuld Deutſchlands. Im Jahre 1924 kündigte Reichs⸗ kanzler Marx den Proteſt gegen die Kriegsſchuld⸗ lüge an, aber er wurde damals von Volk und Par⸗ lament verlaſſen. Es iſt aber notwendig, daß gerade in dieſer Frage das Parlament und das geſamte Volk zuſammenſtehen. Die Frage iſt reif. Wenn die Welt ſieht, daß wir geduldig das Joch auf uns neh⸗ men, wie ſoll die Welt dann verſtehen, daß wir uns unſchuldig fühlen. Es gibt Dinge, die man tun muß, auch wenn nicht vorauszuſehen iſt, ob ſie Erfolg haben werden. Als die ſog. Kriegsverbrecher ausgeliefert werden ſollten, ſtand das ganze Volk zuſammen. In Berlin müſſen Hunderttaufende von Proteſten zu⸗ ſammenkommen. Es iſt ein Appell an das Ehrgefühl des deutſchen Volkes. Dem Redner dankte reicher Beifall. Hierauf ver⸗ las Hauptmann Kreuzer vom Rhein⸗Neckar⸗Mili⸗ tärgauverband die nachſtehende Entſchließung, die einſtimmig angenommen wurde: „Etwa 1000 Frauen und Männer von Mann⸗ heim, verſammelt zur Proteſtkundgebung gegen die Kriegsſchuldlüge, erheben feierlich Proteſt gegen die Verleumdung des deutſchen Volkes in 8 231 des Verſailler Vertrages. Die darin erhobenen Anſchuldigungen und Verleumdungen entſprechen in keiner Wetſe der geſchichtlichen Forſchung. Wir bitten die Regterung, gemäß der bekannten An⸗ kündigung des Reichskanzlers Marx am 20. Jan. 1924 bei den ehemaligen Feindbundregierungen gegen dieſen Paragraphen Widerſpruch zu erheben, damit den deutſchen Tributverpflichtungen die moraliſche und juriſtiſche Grundlage entzogen wird. Wir bitten, mit dieſem feierlichen Proteſt nicht länger zu warten, denn unſere Ehre und die gren⸗ zenloſe Not unſeres Volkes laſſen eine Hinaus⸗ ſchiebung des Proteſtes nicht zu. Wir fühlen uns einig mit unſerem verehrlichen Reichspräſidenten in ſeiner Tannenbergrede. Ein freies Vaterland iſt unſer Ziel und bleibt unſere Sehnſucht.“ Die Verſammlung ſang anſchlteßend das Nieder⸗ ländiſche Dankgebet, womit die Kundgebung ihren Abſchluß fand. el. Junkempfang Mit Beginn dieſes Jahres wurde der Bezirk Mann⸗ heim, der vorher zu Stuttgart und Frankfurt hälftig gehörte, allerdings ohne die Hörer zu fragen, voll⸗ ſtändig Stuttgart zugeteilt. Frankfurt ſtellte deshalb im April 1929 ſeine Zahlungen ein. Die RT. wandte ſich an Stuttgart, ohne bis heute eine Ant⸗ wort zu erhalten. Denſelben Erfolg hatte ein zwei⸗ tes Schreiben an Stuttgart, an die Poſtoberdirektion Karlsruhe und an das Reichspoſtzentralamt im Juli. Inzwiſchen wurde die Funkwachttätigkeit, wegen des regen Intereſſes, das die zuſtändigen Stellen für die Schmerzen der Mannheimer Hörer haben, mangels finanzieller Unterſtützung ein⸗ geſtellt. Im September 1926 hatte der Dipl.⸗Ing. Stöhr vom Sübddeutſchen Rundfunk Gelegenheit, ſich von den Erfolgen der Funkwacht zu überzeugen. Im März 1929 hielt der unterzeichnete Leiter der Funk⸗ wacht einen Vortrag über deren Tätigkeit am Frei⸗ burger Sender, deſſen Manuſkript zu Händen des Stuttgarter Senders blieb, ſo daß dieſe Stelle auch hierdurch über Umfang und Erfolg orientiert gewe⸗ ſen ſein müßte. Sie hat aber offenbar mehr Inter⸗ eſſe an dem Aufkommen an den Mannheimer Ge⸗ bühren, als an den Schmerzen der Hörer durch die Störungen. Zahlreiche danach an den Stuttgarter Sender gerichtete Beſchwerden wurden zunächſt über⸗ haupt nicht beantwortet, danach durch ein Schreiben, die Störungen in Mannheim in Kürze ſummariſch zu ergreifen, zuſammen mit der Broſchüre des Poſt⸗ rates Eppen über Störbefretung. Zwei Maßnahmen, die einem feden Kenner als lächerlich erſcheinen müſ⸗ ſen, die allerdings einem Sender, der mit der Ueber⸗ tragung aus dem Großflugzeug Do.* zufrieden iſt, ähnlich ſehen. Wenn der Reichsrundfunkkommiſſar Dr. ing. h. e. Bredow und die Reichs rundfunkgeſellſchaft ver⸗ öffentlicht, daß die Funkhilfen auf Grund der be⸗ ſtehenden Organiſationen geſchaffen werden ſollen, ſo iſt der Fall Mannheim eine Ohrfeige auf dieſe Aus⸗ laſſungen, zu unſerer mit Liebe und Aufopferung geführten ehrenamtlichen Tätigkeit auch noch Hohn. So werden die Mannheimer Hörer behandelt, weil der Stuttgarter Sender eben keine Mann⸗ heimer bzw. badiſche, ſondern eine württember⸗ giſche Angelegenheit iſt und auch nach Errichtung des Mühlacker Senders bleiben wird. Dr. A. Pechau. 1 2.———— Aus dem Lande Blutvergiftung I Weinheim, 20. Jan. Ein in den 7ber Jahren ſtehender hieſiger Bürger hatte ſich durch einen gr ünſpan igen Kragen knopf eine Blutvergiftung am Halſe zugezogen. Es wurde eine Operation notwendig, an der der Mann geſtorben iſt. * 1 Bruchſal, 20. Jan. Auf der Fahrt nach Bruch⸗ ſal, kurz vor der Stadt, wurde am Sonntag abend ein Radfahrer von einem Auto überfahren. Schuld an dem Unglück dürfte hauptſächlich das Feh⸗ len der Rückblende ſein. Der Radfahrer erlitt einen ſchweren Schädelbruch und Verletzungen an bei⸗ den Füßen, ſo daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Freiburg i. Br., 19. Jan. Die politiſch rechts⸗ ſtehende Bevölkerung Freiburgs hatte ſich geſtern abend zu der üblichen Reichsgründungsfeier im Paulusſaal verſammelt. Die Veranſtaltung, die in dieſem Jahre vom Breisgau⸗Kriegerverband geleitet wurde, war recht gut beſucht. Nach dem Einmarſch der Fahnengruppe ergriff der Führer des Verbandes Oberſtlt. Grohe, das Wort, um den hiſtoriſchen Tag der Kaiſerproklamation in Verſailles zu ſchil⸗ dern. Nach Muſikſtücken, Gedicht und Geſangvorträ⸗ gen hielt Schriftſteller Max Martell Treutler die Feſtrede. Die Feier klang in das Deutſchlandlied aus. Aus der Pfalz Kraftpoſtlinie Ludwigshafen Deidesheim Ludwigshafen, 20. Jan. Das Staatsminiſte⸗ rium des Aeußern teilt auf eine kurze Anfrage des Abgeordneten Diſſinger und Gen. nunmehr folgen⸗ des mit: Wegen Einbeziehung der an der Lokalbahn⸗ ſtrecke Ludwigshafen Meckenheim gelegenen Orte in den Kraftpoſtverkehr der Linie Ludwigshafen Deidesheim ſchweben zur Zeit Verhandlungen zwiſchen der Deutſchen Reichsbahn und der Deut⸗ ſchen Reichspoſt, die noch nicht abgeſchloſſen find. Tödlicher Jagdunfall * Quirnheim bei Grünſtadt, 20. Jan. Gutspäch⸗ ter Theodor Friedrich vom hieſigen Hofgute be⸗ fand ſich am Freitag gegen Abend mit noch anderen Jägern auf der Jag d. Als er zu ſpäter Abend⸗ ſtunde nicht nach Hauſe zurückgekehrt war, ſuchte ſeine Familie über den Verbleib Näheres zu hören, ohne aber zu einem Ergebnis zu kommen. In aller Frühe des vorgeſtrigen Morgens machten ſich ſeine Jagdkollegen auf die Suche, wobei man Friedrich in der Mertesheimer Gemarkung(Gewann Fuchs⸗ loch) tot auffand. Das Gewehr lag etwa zwei Meter von ihm entfernt, während er ſelbſt nahe an einem Strauche mit dem Geſicht nach unten am Boden lag. Dem etwa 35jährigen Mann dürfte ein Unglücksfall zugeſtoßen ſein. Eine Gerichts⸗ kommiſſton aus Grünſtadt weilte am Unglücksort. 1 7+ f 1 882 Aus Mannheimer Gerichtsfüles Vom Reichsgericht verworfene Reviſion Am 20. Auguſt 1929 hatte der Kanalarbeiter Joh Hinſchütz aus Mannheim im Verlaufe eines Streites ſeinen Schwiegervater Nonnenmacher durch einen Bauchſchuß aus einer Piſtole getö⸗ tet. Der Umſtand nun, daß Hinſchütz ſichin Not⸗ wehr befand(ſein Schwiegervater war im Verlaufe eines Wortwechſels mit offenem Meſſer auf ihn eingedrungen), mußte zur Freiſprechung des H. führen.— Gegen dieſes am 22. Oktober 1929 vom Schwurgericht Mannheim ergangene Urteil hatte die Staatsanwaltſchaft Reviſion beim Reichs⸗ gericht eingelegt, die aber jetzt vom 1. Strafſenat als unbegründet verworfen worden iſt. Die Frei⸗ ſprechung Hinſchütz' iſt ſomit rechtskräftig geworden. Ein reuiger Sünder In der Abendausgabe vom Freitag, 17. Januar heißt es in dem Bericht unter obiger Ueberſchrift, daß der Vertreter der Anklage den jugendlichen Angeklagten vor den Leuten im Ochſenpferch warnte, die ſich ihrer Verbrechertaten noch rühmten. Auch iſt in dieſem Artikel von ſchlechter Geſellſchaft die Rede. Wie uns nun von den Bewohnern des Ochſenpferchs mitgeteilt wird, wohnen bei ihnen keine Leute, die ſich Straftaten zu ſchulden kommen ließen, oder gar eine ſchlechte Geſellſchaft bilden. Sie legen Wert auf die Feſtſtellung, daß im Ochſen⸗ pferch nur anſtändige und ruhige Leute ſind. Aus Rundfunk⸗Programmen Dienstag, 21. Januar 12.00 Uhr: Langenberg: Von London: Eröffnung der internationalen Seekonferenz. l 14.45 Uhr: ünchen: Hausfrauenſtunde. 16.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 16.30 Uhr: München: Konzert. 17.15 Uhr: München: Hausmuſik; Bud apeſt: Konzert. 18,00 uhr: Berlin: Bücherſtunde; Frankfurt: Vor, trag über Vereinheitlichung der Juſtizverwaltung, Stuttgart: Vortrag: Praktiſche Bildung. 18.30 Uhr: Berlin: Max Hanſen ſingt. 19.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Ueberblick über die Weltgeſchichte; Hamburg: Uebertragung aus dem Geburtshaus von Gorch Fock. 19.30 Uhr: Berlin, Breslau: Konzert; Frank⸗ furt, Stuttgart: Rezitation; München: Mili⸗ tärkonzert; Büdapeſt: Oper„Figaros Hochzeit“; Daventry: Orgelkonzert; Preßburg: Konzert. 20.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Funlbrettl: Brünn, Oslo, Prag: Konzert; Wien: Lieder⸗ und Arienabend. 20.15 Uhr: Lon gen berg: Hörſpiel:„Wunderdoktor wi⸗ der Willen“. 20.30 Uhr: Breslau: Konzert; Königswuſter⸗ hauſen: Newyork— Berlin im 19. Jahrhundert; Stockholm: Spielmanusmuſik. 20.45 Uhr: München: Entwicklung des Bühnentanzes; London: Konzert; Malland, Turin: Oper. 21.00 Uhr: Hamburg: Suiten; Brünn, Prag, Preßburg: Blasmuſik; Rom: Oper; Zürich: Kzt. 22.00 Uhr: Doventry: Operettenmuſik; Stockholm: Kammermuſtk. 22.15 Uhr: Prag: Konzert; Rreßburg: Zigeunermuſik. 22.30 Uhr: Fran; furt, Stuttgart: Aeltere Tanz⸗ muſtt; Budapeſt: Zigeunermuſik. 23.35 Uhr: London: l Von London mird um 12.00 Uhr über Langenerg und Berlin die Eröffnung der Internationalen Seekonſerenz mit der Rede des engliſchen Königs übertrugen. Wetter⸗Machrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe See Luft⸗ öh. druck höh. in 10 Wetter n m Wertheim 151——2 8—3 stin ebel Königsſtuhl 5687672 31 8 2 80 leicht] wolienlos Karlsruhe 120 768.02 1 8 ſtill Kebel Bao ⸗Bad 213 767.6 11 86(—8 SW leicht Nebel Villingen 780 770,1 83 6—4 8 heiter Feldbg. Hof 1275 639,6 8 8 35 58 belcht beiter Badenweil.— 767,9 2 8 9*. 5 wolkenlos St. Blaſien— 5 8—5 ſtill 1 Bad. Dür h.—— 5 9 6 0 5* Unter dem Einfluſſe des über Südoſteuropa liegenden hohen Druckes behielten wir die meiſt heitere, trockene Witterung, deren Temperaturen in der Ebene durch Ein⸗ und Ausſtrahlung beſtimmt werden. In der Höhe herrſcht ſehr ſtarke Tempe⸗ raturumkehr(Feldberg heute früh. 8 Grad). Die atlantiſchen Zyklonen ziehen wie bisher nach Nord⸗ oſten ab. Auch die nächſte wird vorderhand noch keinen Einfluß auf unſere Witterung nehmen. Später werden jedoch die weiter ſüdlich ziehenden Depreſſionen unſer Gebiet wieder erfaſſen. Wetterausſichten für Dienstag, 21. Jannar: Fortdauer des meiſt heiteren und trockenen Wet⸗ ters. In dercébene Nachtfröſte und vielfach Morgen⸗ nebel. Tagsüber mild. Gebirge in höchſten Lagen Temperaturumkehr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Ahein Bege! J 15. 16, 17 18. 20 Steger- Wegen 1817 18 20. Baſel 9 0.800.580.5090 88 ö Schufterimſe! 0 88.98.20 11208 Mann dein. 2680.89 322.19 geh 246 ace 52 7% Sage.80116 18 68 Maxau.90.814194 28 4,16 Mannheim.74279% 878.19.10 Taub 1583 1841832012728 Köln 27602 578244278 * Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A Meißner ffeuilleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitit und Lokales: Richard Schönfelder— Spoct und Bermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— K eigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſümtlich in Manngeim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung . m. b.., Mannheim. R 1. 486 Geſchäftliche Mitteilungen Indianer⸗Truppe beim Zirkus Sarraſani Der Indianer⸗Truppe des Zirkus Sarroſani iſt von der hieſigen Großbandlung Kurt Sautermeiſter ein Quantum echter braſilianiſcher El Chana⸗Mate gratis zur Verfü⸗ gung geſtellt worden. Die Freude der Indianer iſt um ſo begreiflicher, wenn man daran denkt, daß dleſes„ideale Getränk“ wie bereits Charles Darwin den Mate⸗Tee be⸗ zeichnet hat, ſchon ſeit den Urtagen der Incg⸗, Guarany⸗ Caingang⸗ Indianer uſw. in Südamerkka als einer der intenſipſten Anreger der körperlichen und geiſtigen Ener⸗ gie und ein hervorrenender Regulator für die Funktion der inneren Organe anerkannt wird. Wie alle Südamerika⸗ Reiſenden hat guch das Rieſenunternehmen des Zirkus Sarraſant auf feiner erfolgreichen Fahrt durch Südamerikg dieſes„ideale Getränk“ kennen und ſchätzen gelernt, ſoda es für das erhaltene Quantum El Chona⸗Mate gewi nicht an Liebhabern mangelt. 2 N n rere 0 Jußball Ein ſüddeutſcher Erfolg 1860 München— Ujpeſt Budapeſt:3(:1) Das Spiel des inoffiziellen Europameiſters Ujpeſt Bu⸗ hapeſt übte auf die Münchener Fußballgemeinde eine große A gskraftf aus. 18 000 Zuſchauer waren zu dieſem ſpiel gekommen. Sie erlebten nicht nur einen 1 Fußballgenuß, ſie waren auch Zeuge der ung der Einheimiſchen und wären beinahe . einer großen Senſation geworden; denn die ner hatten den Sieg faſt ſchon in der Taſche, als Schwächerperiode der Hintermannſchaft ſie um die üchte ihrer Arbeit brachte. eſt hatte einen überraſchend guten Start. Schon in n Minute verwandelte Auer einen 20 Meter⸗ zum Führungstor. München ließ ſich aber nicht n, legte energiſch los und erreichte bereits nach pier Minuten durch Nachſchuß des Linksaußen den ver⸗ dienten Ausgleich. Das Spiel wurde jetzt außerordentlich nend. Die Bayern kämpften mit allen Kräften, er⸗ en zeitweiſe ſogar eine leichte Feldüberlegenheit und nach ſchöner Zuſammenarbeit des linken Flügels konnte Lachner in der 35. Minute unter ungeheurem Beifall das Führungstor für 60 erzielen. Nach der Pauſe hatten die Einheimiſchen weitere gute Torgelegenheiten, aber der ungariſche Hüter erwies ſich als ein ſchler unüberwind⸗ liches Bollwerk. Ein Straſſtoß ergab aber für 60 den dritten Treffer. Nun legten die Ungarn los. In der 33. Minute holten ſich die Gäſte nach elnem Fehler von Koob den zweiten Gegentreffer und wenig ſpäter ſtellte BVillarek den Ausgleich her. * Union Niederrad— Mannheim 08:1(:1) Das Geſellſchaftsſpiel zwiſchen Union Niederrad und Mannheim 08 konnte die Niederräder nicht zum Beſuche verleiten. Es waren nur etwa 500 Zuſchauer anweſend, die ſich von der techniſchen Ueberlegenhett der Platzherren überzeugen konnten. Der Niederräder Sturm hatte in dem neuen Halbrechten Bornfigt eine ganz hervorragende Kraft Der Sturm von Niederrad kombinierte ötrekt muſter⸗ gültig und ſo war es nicht zu verwundern, daß die Hin⸗ termannſchaft der Mannheimer auf die Dauer dem Druck nicht ſtandhalten konnte. In der dritten Minute ſchoß Leichter das erſte Tor für Niederrad. Eine Viertelſtunde ſpäter gelang dem Gäſtemittelſtürmer ein Durchbruch, der erfolgreich war.:1. Doch bald erhöhte Lindner auf:1 für Niederrad. Nach dem Seitenwechſel waren die Platz⸗ herren durchweg tonangebend, doch die Maunheimer Hin⸗ termannſchaft insbeſondere der Torhüter glänzten durch ihre aufopfernde Abwehrarbeit. Zwei weitere Treffer von Leichter und Allermann unhaltbar eingeſchoſſen, konnten aber die ſympathiſchen Gäſte nicht verhindern. ** FC. Phönix e— Alemannia Rheinau Bei recht mäßigem Beſuch und, trotz dem hohen Tor⸗ ergebnis, noch mäßigeren Splele ſlegte der FC. Phönix 922. Im Durchſchnitt zeigten beide Mannſchaften kein hohes Spielniveau. Wenn Phönix trotzdem dies hohe Reſultat erzielen konnte, ſo doch nur deshalb, weil der Gegner ganz und gar zuſammenklappte. Beſonders in der 2. Halb⸗ eit hatter dieſer überhaupt nichts mehr zu beſtellen. Sehr ſchlecht ſtand es mit der Abwehr der Alemannen, die reich⸗ lich unſicher arbeitete. In den erſten Minuten ſchon geht Phönkx durch Elf⸗ meter in Führung. Ein feiner Schuß von Mangold führt zum 2. Treffer. Wühler ſtellt mit 2 weiteren Toren das Ergebnis auf:0. Noch kurz vor der Pauſe holen die Gäſte 2 Tore auf. Halbzeit:2 für Phönix. Phönix trat nach der Pauſe mit vollſtändig umgeſtellter Mannſchaft an und ſiegte überlegen. Rheinau war voll⸗ ſtändig in die Defenſive zurückgedrängt. Durch Schott(2) Rohr(), Mangold(1) und Schwarz(1) ſtellten die Mann⸗ heimer das Endergebnis:2 her. Schiedsrichter Flächſen⸗ haar⸗Ludwigshafen leitete gut. IS. Handball im Badiſchen Turnkreis Totes Rennen in Nord⸗ und Mittelbaden Daß in der Mittelbadiſchen Gruppe Jahn Offenburg ſein letztes Spiel gegen MTV. Karlsruhe gewinnen würde, und dadurch ein Entſcheidungsſpiel mit Karlsruhe nicht zu entgehen war, durfte man mit ziem⸗ licher Sicherheit annehmen, nicht aber, daß der Kreis⸗ meiſter Polizei Heidelberg ſich nur mit einem unentſchie⸗ den begnügen würden. Dadurch iſt auch in Noröbaden Punktgleichheit entſtanden zwiſchen Polizei Heidelberg und TG. Oftersheim, ſodaß hier ebenfalls ein Entſcheidungs⸗ ſpiel notwendig iſt, um den Gruppenſieger feſtzuſtellen. Dieſes Spiel findet aller Vorausſicht nach am kommenden Sonntag auf dem Platze des TV. 1846 Mannheim ſtatt. In Gruppe 4 dagegen wurde im letzten Spiel die Frage nach dem Gruppenſteger direkt gelöſt. Hier war es der Turnverein Lörrach, der ſeinem ſtärkſten Mitbewerber dem Turnerbund Lörrach gerade noch abſchüttelte und mit knappem Vorſprung als erſter durchs Ziel ging. Die Ergebniſſe: Gruppe 1: TG. Rheinau— Polizei Heidelberg 22(02) Tgde. Heidelberg— TV. Philippsburg 528(11) Gruppe 3: Jahn Offenburg— M. T. V. Karlsruhe 12:4(:8) Gruppe 4: Tod. Lörrach— TV. Lörrach 218 Die Handballſpiele im Mannheimer Turngan TV. Sandhofen— Thb. Germania 325(:2 Das einzige Spiel des Tages ging in Sandhofen vor ſich, wo der Tbd. Germanka nach einem ausgeglichenen Verlauf als die durchſchlagskräftigere Mannſchaft über den TV. Sandhofen die Oberhand behielt und nach einer unglücklichen Spielſerie nach langer Zeit einmal wieder einen Sieg landete. Sp. gew. un verl. Tore Pkt. TV. 1846 Mannheim 11 10 1 0 97:17 2¹ Tgd. Ketſch 11 9 0 2 5719 18 TV. Hockenheim 11 1 4 35:27 138 TV. Seckenheim 11 JCC10éé/ TV. Sandhofen 12 4 0 8 31:88 8 Tod. Viernheim 9 3 1 5 12781 7 Tod. Germanta 10 1 9 283 7 TV. 1846 1b 11 0* 25:57 90 Gr. ** Damen BfR. Landau IL.— M. T. G. I.-0 Auf dem Platz im Schloßgarten trafen ſich am Sonntag vor etwa 8001000 Zuſchauern obige Mannſchalten zum fälligen Verbandsrückſpiel. Die Süddeutſche Meiſtermann⸗ ſchaft von Landau hat an Spielſtärke viel eingebüßt, was ſich noch mehr als am vergangenen Sonntag gegen VR. Mannheim zeigte. Ihre Spielerinnen ſind zu unbeweglich, auch hat die Schußkraft zum Teil ſehr nachgelaſſen. Die MT. enttäuſchte dagegen angenehm; hätten die Stürme⸗ rinnen ſchießen können, dann hätte das Reſultat wohl an⸗ ders gelautet. Sehr gut war die Torhüterin der M7. Frl. Kaiſer, dite verſchiedene Bälle ganz glänzend hielt. Das einzige Tor fiel bereits in der 1. Halbzeit durch ausgezeichneten Schuß der Landauer Mittelſtürmerin Beide Parteien verſuchten mit allen Anſtrengungen das Reſultat zu ändern, was jedoch nicht gelang. Der Schieds⸗ kichter war dem Spiel ein aufmerkſamer Leiter. Polizei Unter den deutſchen Automobil⸗Verbänden kommt dem ADAC., der am Sonntag in Würzburg ſeine 27. ordent⸗ liche Hauptverſammlung abhielt, zweifellos eine führende Bedeutung zu. Er zählt nicht weniger als 119 000 Mitglie⸗ der in ſeinen Reihen und kann ſich daher mit Stolz als Reichsverband der Kraftfahrzeug⸗Beſitzer Deutſchlands be⸗ zeichnen. Seine 29 Gaue hatten 107 ſtimmberechtigte Abge⸗ ordnete in die Hauptſtadt Unterfrankens entſandt! Der Etat dieſer mächtigen Vereinigung balanziert in Ein⸗ nahmen und Ausgaben mit annähernd vier Milltonen&. Allein im letzten Jahre waren 34 500 neue Mitglieder zu verzeichnen. Ein bisher noch nicht genau bekannter, aber immerhin mit einiger Sicherheit vermuteter Pamphletiſt, höchſtwahr⸗ ſcheinlich ein wegen Unregelmäßigkeiten gemaßregeltes, früheres Mitglied verſuchte gleich zu Anfang eine lite⸗ rariſche Bombe in die Verſammlung zu werfen. Aber ſein papterenes Geſchoß erwies ſich als Blindgänger und explo⸗ dierte nicht. Es iſt ein ziemlich plumpes, mit häßlichen und maßloſen Beſchuldigungen gegen einige Präſidtalmit⸗ glieder geſpicktes Machwerk, deſſen Erörterung einſtimmig abgelehnt wurde. Die Angegriffenen gaben einige kurze Erklärungen dazu ab und werden, ohne von der Verſamm⸗ lung dazu aufgefordert zu ſein, die Hilfe des Staatsan⸗ walts gegen den Verleumder anrufen. Beſondere Furcht jagte den Abgeordneten ein dicker Wälzer von Abänderungsanträgen zu den Satzungen ein, deren Beratung die Verſammlung ſicher ins Uferloſe ver⸗ ſchleppt hätte. Aber ein energiſcher Streichungsantrag des Gaues 4(Rheinland) warf das Scheuſal ſchnell in die Wolfsſchlucht. Die bisherigen Satzungen, die zu Reibungen niemals Anlaß gegeben haben, blieben unverändert be⸗ ſtehen. Sehr neugierig war man allgemein darauf, was aus der ſogenannten„Benzinmillion“ werden würde, deren Verteilung an die einzelnen Gaue von verſchtedenen Teilnehmern beantragt worden war. Es handelt ſich um eine Abfindung, die der ADA. für ſeinen noch zwet Jahre lang laufenden Oelrabatt⸗Vertrag non der neu ge⸗ gründeten Benzin⸗Konvention erhalten ſoll. nachdem dieſe Konvention es abgelehnt hat, den Ende 1928 abgelaufenen Benzinrabatt⸗Vertrag zu erneuern. Das Präſidtum wünſcht dieſe Summe dem Geſamtklub zu erhalten und allen ſeinen Mitgliedern gleichmäßig zugute kommen zu laſſen Es erklärt die Zerſchlagung der bedeutenden Summe in viele Teilbeträge für einen ungeſunden Kommunismus. Von der Million iſt ein Viertel bereits ausgezahlt, ihr Weſen und ihre Bedeutung wurde auf dieſer Verſammlung zum erſten Male vor der breiteſten Oeffentlichkeit klar geſtellt. Die Verſammlung erkannte ſehr lar, daß die Vermutung, als wolle die Zentralverwaltung ſich an die⸗ ſer Summe bereichern, gänzlich gegenſtandslos iſt. * Die lebhafteſten Wünſche der Gauabgeordneten richteten ſich immer wieder auf die Gewährung von wirtſchaftlichen Vorteilen durch den ADAC. Das Präſidtum konnte in die⸗ ſem Zuſammenhange auf die Gründung der Wirt ⸗ ſchafts⸗G. m. b. H. hinweiſen, die den einzigen Weg geht, der zu Preisvergünſtigungen führt, ohne den Händ⸗ ler zu ſchädigen. Dieſer Weg iſt allein der des Großein⸗ kaufs. Eine weitere Verbeſſerung der Verſicherungsbedin⸗ gungen konnte das Präſidtum nicht in Ausſicht ſtellen. Im Gegenteil ſprechen die erheblichen Zubußen, die die Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaften des ADAC., vor allen Dingen auf dem Geblete der Unfallverſicherung über die Beiträge hinaus zahlen mußten, eine beredte Sprache dafür, wie günſtig die Verſicherungsbedingungen des ADA. zur Zeit ſchon ſind. 5 Im Vordergrunde des Intereſſes an den Präſidſial⸗ Neuwahlen ſtand die Nominierung des Rechtsanwalts und Notars Fulle Hannover zum ſtellvertretenden Prä⸗ ſidenten. Sein Vorgänger, Dr. med. Fritz Krüger⸗Dres⸗ den, hatte eine Wiederwahl aus Geſundheitsrückſichten ab⸗ gelehnt und wurde durch einſtimmige Wahl zum Ehrenprä⸗ ſidenten von der Verſammlung zugleich bedankt und gefeiert. Dr. Krüger iſt damit der erſte Ehrenpräſtdent des A DAC geworden. Die beiden neuen Präſtdial⸗ mitglieder, die gewählt werden mußten, ſind zwei langjäh⸗ rige verdiente Mitglieder des Ehrenrates, nämlich Sani⸗ tätsrat Dr. Fiſcher⸗Bochum und Wilhelm Lürig⸗Bremen. Die übrigen ausſcheidenden Mitglieder wurden durch Akkla⸗ mation wiedergewählt. Zu einer ſpontanen Beifallskund⸗ gebung der ganzen Verſammlung geſtaltete ſich die einſtim⸗ mige Wiederwahl von Ewald Kroth⸗Berlin zum ſtellvertre⸗ tenden Präſidenten und Sportpräſidenten. * Aus dem mit ungemeinem Fleiß und größter Grünblich⸗ keit zuſammengeſtellten Geſchäftsbericht des ADA, der an In Süddeutſchland Eine Zuſammenſtellung der vorausſichtlichen Veran⸗ ſtaltungen ergibt nachſtehendes Bild. Es iſt dabei jedoch zu berückſichtigen, daß alle angegebenen Termine nur als vor⸗ läuſige zu betrachten ſind, daß ſie alſo unter Umſtänden geändert oder ſogar ganz geſtrichen werden können. In Süddeutſchland ſind folgende Tennis⸗Veranſtaltungen ge⸗ plant: am.—11. Mai: in Wiesbaden ein allgemeines Turnier, im Herren⸗ und Dameneinzel um die Meiſter⸗ ſchaft von Wiesbaden; am 17.—18. Mal: die 1. und 2. Nunde der Medenſpiele; für die Austragungs⸗ plätze auf der Bundestagung in Wiesbaden beſtimmt werden. Juni: vom 29. Mai bis 1. Junt: in Saarbrücken ein allgemeines Turnier, im Herreneinzel um die Mei⸗ ſterſchaft von Saarbrücken, 30. Mai— 1. Juni; allgemeines Turnier in Ul m, 29. Mai—1. Junt: Turnier in Fran k⸗ furt a. M. nur für untere Klaſſen;.—9. Jun: allge⸗ meines Turnier in Nürnberg, allgemeines Jugend⸗ turnier in Frankfurt a. M. und in Stuttgart; vom 13.—15. Junt: allgemeines Turnter in Heilbronn und vom 12.—15. in Regensburg; 18.—22. Juni: in Mannheim allgemeines Turnier, im Herreneinzel um die Meiſterſchaft der Pfalz, im Herren⸗Doppel um die Meiſterſchaft von Baden und im Damen⸗Einzel um die Meiſterſchaft von Süddeutſchland; 20.—22. Juni: allge⸗ meines Turnier in Stuttgart um die Meiſterſchaft von Württemberg im Herren⸗ und Dameneinzel, akademt⸗ ſches Turnier in München; 28.20. Deutſche Kampfſpiele in Breslau; 26.—29.; allgemeines Tur⸗ nier in Karlsruhe, im Herreneinzel um die Meiſter⸗ ſchaft von Sübdeutſchland und im Damen⸗Einzel um die Meiſterſchaft von Baden; 27.—29.: allgemeine Turniere in bingen und Würzburg, Hanau veranſtaltet 2 für die Bezirke 9 und 10 offenes Turnier. uli:.—.: allgemeines Turnſer in Frankfurt a.., im Herren⸗Doppel um die Meiſterſchaft von Süb⸗ Ad AC⸗Haupttagung in Würzburg Ein Viermillionen⸗Etat— Schon wieder ein Pamphlet— Die Benzinmillion— Die Wirt⸗ ſchafts⸗G. m. b. H.— Präſidial⸗Wahlen— Das vergangene Sportjahr dieſer Stelle leider nicht eingehend gewürdigt werden kann, wird es jeden ſportfreudigen Automobil⸗ und Motorrad⸗ fahrer beſonders intereſſieren, daß der Club in der vergan⸗ genen Sportſaiſon nicht weniger als 122 Sportveranſtaltun⸗ gen durchgeführt hat. 6800 Teilnehmer insgeſamt erſchienen bei dieſen Wettbewerben am Start. Damit iſt die oft gehörte Behauptung, der deutſche Automobliliſt ſei ſportmüde, glän⸗ zend ad absurdum geführt. Unter den Konkurrenzen waren 42 für Kraftwagen und Krafträder ausgeſchrieben, 2 blieben den Kraftwagen allein vorbehalten und auf 78 gaben ſich nur Kraftradfahrer ein Stelldichein. 44 Geſchwindigkeits⸗Prü⸗ fungen, 40 Dauerprüſungsfahrten und 88 Bahnrennen wur⸗ den ausgetragen. 1———— ũꝶ w Der Sieger des Ski-Langlaufs 82 Guſtav Müller⸗Bayriſch⸗Zell gewinnt bei den Deutſchen Winterkampfſpielen in Krummhübel den 15 Kilometer Ski⸗Langlauf Japans Eishockeymannſchaft wiederum geſchlagen Münchener EV. gegen Japaniſches Nationalteam:0 Auf dem Eibſee wurde am Sonntag nachmittag der Eishockeyſpiel zwiſchen dem Münchener Eislaufverein und der japaniſchen Nationalmannſchaft ausgetragen, das zahl⸗ reiche Zuſchauer angelockt hatte. Die Japaner bewieſen in dieſem Treffen, daß ſie in ihren Spielen gegen die Ber⸗ liner Mannſchaften ſchon mancherlei gelernt haben. Sie waren überaus ſchnell, zeigten auch verſchtedentlich ausge⸗ zeichnete Einzelaktionen, nur mangelt es ihnen noch an der entſprechenden Kombination. So war denn auch der knwappe Sieg der Münchener dem Splelverlauf nach verdient. Flugſporttermine im Jahre 1930 Der Europa⸗Rundflug findet, wie am Samstag auf der Luftfahrertagung in Paris beſchloſſen wurde, in der Zeit vom 20. Juni bis 7. Auguſt ſtatt. Es ſind W Zwiſchen⸗ landungen vorgeſehen. Die Strecke führt über ungefähr 7500 Km. Weiter wurde beſchloſſen, den Schneider⸗Pokal⸗ Wettbewerb auszutragen, und zwar an einem Tage in der Zeit vom 1. Juni bis 30. Sept. Die Verſammlung beſchloß weiter, für Segelflieger einen Führerſchein einzuführen, der für drei Grade vorgeſehen iſt. Leichtathletik⸗Länderkampf Deutſchland—Frank⸗ reich in Dresden? Ein Leichtathletik⸗Länderkampf Deutſchland— Frankreich oll in dieſem Jahre in Dresden im Rahmen der Inter⸗ nationalen Hygieneausſtellung zum Austrag kommen. Die DSW. will ſich mit dieſem Plan einverſtanden erklären, 25 hängt alles noch von der geforderten Garantieſumme Vorläufige Tennistermine für 1930 deutſchland;.—.: allgemeines Turnier in Kiſ fingen, im Herren⸗ und Damen⸗Einzel um die Melſterſchaft von Kiſſingen, Bezirksturnter in Stuttgart;.—.: Ver⸗ bandsturnier in Hof; 11.—13.: allgemeines Turnier in München, im Herren⸗ und Damen⸗Einzel, ſowie im Herrendoppel und Mixed um die Meiſterſchaft von Bayern; 18.—20.: in Augsburg ein allgemeines Tur⸗ nier; 18.—20.: in Neuenahr, Verbandsturnier des Mittelrheiniſchen Verbandes; 24.—27.: Kreuznach ein allgemeines Turnier; 25.—27.: allgemeines Turnier in Pforzheim; im Herren⸗Einzel um den Schwarzwald⸗ und Hindenburg⸗Pokal. Auguſt:.—.: Internationale Studenten⸗Meiſter⸗ ſchaften in Darmſtad t;.—10. in Hamburg Znter⸗ nationale Meiſterſchaften von Deutſchland, im Herren⸗ und Damen⸗Einzel, im Herren⸗ů, Damen⸗ und Gemiſchten Doppel um die Meiſterſchaft von Deutſchland auf Hart⸗ plätzen;.—10.: allgemeines Turnier in Berchtes⸗ gaden; 15.—17.: allgemeines Turnier in Oberſtdorf; 22.—24.; Sentoren⸗Meiſterſchaft von Deutſch⸗ land, jedoch iſt es noch nicht beſtimmt, ob und wo dieſe Wettkämpfe ausgetragen werden; 21.—24.: allgemeines Turnier in Bad Homburg, im Damen⸗Doppel um die Meiſterſchaft von Süddeutſchland; 28.—81.: allgemeines Turnter in Bad Ems und in Trier. September:.—.: allgemeines Turnier in Baden ⸗ Baden,.—.: Verbandsturnler bes Bayeriſchen Ver⸗ bandes in München; 12.—14.: allgemeines Turnier Bühlerhöhe; 13.—14.: Ortsturnier in Heilbronn; 20.—21.:: Vorſchluß⸗ und Schlußrunde der Medenſpiele. Die Meiſterſchaften von Südbdeutſchland werden alſo vorausſichtlich wie folgt ausgetragen: Herren⸗Einzel am 26.—29. Juni in Karlsruhe; Herren Doppel am.—6. Juli in Frankfurt; Damen ⸗Einzel am 18.—22. Junt in Manu heim; Damen Doppel am 21.—24. Auguſt in Bad Hom⸗ nA g. Die Kämpfe im Berliner Ständigen Ring Auch mit dem Programm am Freitag abend hatte der Ständige Boxring in den Spichernſälen wieder einen guten Publikumserfolg zu verzeichnen. Die Kämpfe wurden eröffnet von den Mittelgewichtlern Geb ſt ädt⸗ Leipzig und dem Examateur Rlege⸗ Berlin. Riege wurde bet ſeinem Profidebut von dem Leipziger ſchon in der zweiten Runde durch techniſchen k. o. beſiegt. Im Federgewichts⸗ kampf trennten ſich Thrience⸗ Hannover und D 0 1 fer- Leipzig nach ſechs Runden unentſchleden. Das gleiche Er⸗ gebnis zeitigte das Weltergewichtstreffen zwiſchen Wie⸗ fer.⸗Bochum und Paul Richter⸗ Dresden über ſechs Nunden. Der Hauptkampf des Abends wurde von dem Bochumer Skibinſki und Stevart(Belgien) beſtritten. Das Urteil lautete über acht Runden unentſchteden, was jedoch nicht dem Kampfverlauf entſprach, denn der Belgier war dank ſeiner überlegenen Angriffsführung ſtets im Vorteil. Das Urteil wurde denn auch von den Zuſchauern mit Pro⸗ teſt aufgenommen. Mit einer Ueberraſchung endete die Begegnung im Schlußkampf. Dr. Bach ⸗ Köln traf hier auf den Bres⸗ lauer Scholz. Das über acht Runden gehende Treffen konnte der Breslauer zu einem Punktſiege für ſich ge⸗ ſtalten. In der 5. Runde mußte Dr. Bach ſogar bis neun auf die Bretter. WMeltmeiſterſchaften der Studenten Auch Eſtland in Darmſtadt Wie wir erfahren, hat nunmehr auch die Studenten⸗ ſchaft Eſtlands ihr Intereſſe an den Weltmeiſterſchaften der Studenten bekundet und ſich für eine zahlreiche Beteiligung ausgeſprochen. Somit ſchließt ſich der Ring der Nationen immer mehr, und man kann jetzt ſchon von einer Beteilt⸗ gung faſt ſämtlicher europäiſcher Nationen an der Darmſtädter Veranſtaltung ſprechen. Die anläßlich der 600⸗Jahrfeter der Stadt Darmſtadt vom 1. bis 10. Auguſt 1930 ſtattfindenden internattonalen Mei⸗ ſterſchaften für Studenten werden im Stadion der Techni⸗ ſchen Hochſchule Darmſtadt ausgetragen. Das Stadion wird zur Zeit vollkommen umgebaut und iſt nach ſeiner Vollendung die modernſte Kampfſtätte, die im Beſitze einer Techniſchen Hochſchule in Deutſchland iſt. Die Laufbahn (880 Meter) iſt nach den neueſten Erfahrungen und Fort⸗ ſchritten der Technik hergeſtellt und verſpricht eine beſon⸗ ders raſche Bahn zu werden. Plätze für 12000 Zuſchauer werden die Kampfbahn umrahmen. Unmittelbar öſtlich an das Spielfeld anſchließend befindet ſich ein Schwimm⸗ baſſin von 50 Meter Länge mit ſechs Startbahnen; durch eine ſinnreiche Anordnung iſt der Widerſchlag der Wellen möglich. Turnerfußball TV. 1846 II.— Mannheimer Verſicherungs⸗ Geſellſchaft:0 Zu einem Freundſchaftsſpiel ſtanden ſich am Samstag auf dem Turnvereinsplatze obige Mannſchaften gegenüber. Vom Anſpiel weg zeigte ſich ſofort eine Ueberlegen⸗ hett der Firmenmannſchaft, die durch das Verſagen des Ger Stürmers, der keinen Ball halten konnte, faſt die ganze erſte Halbzeit an dauerte, aber alle Angriffe zer⸗ ſchellten an der guten 46er Hintermannſchaft, ſodaß mit :0 die Seiten gewechſelt wurden. Eine Umſtellung der 46er wirkte ſich bald zum Vorteil aus, und es dauerte nicht lange, bis dem Rechtsaußen durch hohen Flankenſchuß das erſte Tor gelang. In der Folge liegen die Turner ſtark im Angriff. Ein Mißverſtändnis der gegneriſchen Hintermannſchaft nützt der Mittelſtürmer zum zweiten Tore aus, und gleich darauf einen abermaligen Fehler zum dritten Tore. Nach und nach flaut das Spiel ab. Beim Schlußpfiff des gutamtierenden Schiedsrichters hat⸗ ten die Platzbeſitzer einen Steg errungen, der dem Spiel⸗ verlauf nicht ganz entſpricht. Die Mannheimer Verſicherung hatte in ihren Reihen durchweg techniſch ſehr gute Leute, die ſich aber in nutz⸗ loſem Einzelſpiel ergingen das bet der gegneriſchen Hintermannſchaft zur Erfolgloſigkeit verurtellt war. Her⸗ vorgehoben zu werden verdient der Linksaußen. Bei den Platzbeſitzern lieferte die Verteidigung und Läuferreihe ein gutes Spiel, während ſich der Sturm erſt nach einer Umſtellung in der zweiten Hälfte zuſammen⸗ fand. Der Schiedsrichter, ein Herr der 1816er, leitete zu⸗ friedenſtellend. Tennis Am den Hanſa⸗Pokal Hamburg führt am erſten Tage mit 10:2 Die traditionellen Wettkämpfe um den Hanſa⸗Hallen⸗ Pokal führten am Samstag in der dritten Begegnung in der Uhlenhorſter Tennishalle den Bremer Teunksverein und die Ühlenhorſter Klipper zuſammen. Die Hamburger wollten ihre letzte Niederlage in Bremen wieder wekt⸗ machen und ſtellten eine ſorgfültlge Auswahl in den Kampf. Schon in den Spielen des erſten Tages bewieſen ſie ihre Ueberlegenheit und ſicherten ſich eine verdiente 10:2 Führung. Die einzelnen Treffen ergaben die erwar⸗ teten Favorktenſiege, lediglich Frau Galvao Hambur wurde üüberraſchend von Frau Eliſa Bremen:6, 6: geſchlagen. Zweiter Tag— Hamburg gewinnt 22:8 Die Spiele um den Hanſa⸗Hallentennis⸗Pokal in der Uhlenhorſter Tennishalle wurden am Samstag beendet. Die dritte Begegnung zwiſchen Hamburg und Bremen en⸗ dete mit dem Siege Hamburgs von 228 Punkten, wobei allerdings zu berückſichtigen iſt, daß der Bremer Tennis⸗ verein verſchledene gute Spieler erſetzen mußte. Neuer deulſcher Schwimmrekord Ernſt Küppers⸗Vierſen, der deutſche Rückenmeiſter, unternahm anläßlich des Repräſentativkampfes Nord⸗ gegen Weſtdeutſchland im Waſſerball am Samstag in Bremen einen Rekordverſuch über 200 Meter Rücken. Küp⸗ pers präſentierte ſich in glänzender Verfaſfſung und konnte ſeinen eigenen Rekord von:40,7 Minuten um eine Se⸗ kunde auf 239,7 Minuten drücken. Mit dieſer Letſtung bleibt der deutſche Rekord immer noch faſt vier Sekunden hinter dem von einem Japaner mit:36 Minuten aufge⸗ ſtellten Weltrekord zurück. Das Waſſerballſpiel ſah die norddeutſchen Vertreter knapp mit 418(:2) als Sieger. Waſſerballkampf Nord⸗ gegen Weſtdeutſchland:3 In einem Repräſentatipkompf lm Waſſerball ſtanben ſi am Samstag in Bremen die Vertreter von Nord⸗ ur Weſtdeutſchland gegenüber. Die Norddentſchen ſtegten überraſchend mit:3 Toren, nachdem zur Pauſe die Weſt⸗ deutſchen noch mit:1 Toren in frührung gelegen hatten. Weſtdeutſchland revanchiert ſich am 2. Tag In dem repräſentativen Waſſerballkampf Nord⸗ gegen Weſtdeutſchland in Bremen revanchierten ſich am Sonntag im Rückſpiel die weſtdeutſchen Vertreter für die Niederlage des Vortags mit einem 42 Stege. Zur Pauſe batte es noch 2˙3 geſtanden. MHontag. 20. Januar 1930 Neuen Mannheimer Zeitung CC Deunſchlands Außenhandel 102) mit 770 Verringertes Volumen im Dezember Der deutſche Außenhandel im Dezember weiſt einen Ausfuhrüberſchuß von 50 Mill. RM. auf. Dieſer Ueberſchuß iſt das Ergebnis eines ſtärkeren Fallens der Einfuhr. Während die Ausfuhr(1063,0 Mill. RM.) nur um 90,6 Mill. RM. abgenommen hat, iſt die Einfuhr 101,1 Mill. RM.) um 147,9 Mill. RM. zurückgegangen. Auf das Ausmaß der rückläufigen Bewegung in Ein⸗ und Ausfuhr dürften erfahrungsgemäß die Ruhetage in ber Weihnachtswoche von Einfluß geweſen ſein. Der Anteil der Reparations⸗Sachlieferungen an der Ausfuhr beträgt 57,8 Mill. RM. Für den Rückgang der Einfuhr iſt ausſchlaggebend die Abnahme des Bezuges an Rohſtoffen und halbfertigen Waren die 124,7 Mill. RM. beträgt. An dieſer Abnahme ſind be⸗ ſonders beteiligt Baumwolle, Mineralöle, rohe Pelzwerk⸗ felle, Kupfer ſowie Kalbfelle und Rindshäute Zugenom⸗ men hat dagegen die Einfuhr von Wolle und auderen Tierhaaren. Weniger ins Gewicht fällt die Abnahme der Einfuhr bet den übrigen Warengruppen. Die um.3 Mill. RM. ver⸗ minderte Einfuhr von lebenden Tieren entſällt vorwiegend auf Gänſe. An dem Rückgang der Lebensmittelernfuhr um 4,8 Mill. RM. ſind namentlich Obſt, Butter, Reis und Hülſenfrüchte beteiligt; ausgleichend hat hier die Zunahme der Einſuhr⸗ von Weizen, Malz und Südfrüchten gewirkt. Die Abnahme der Einfuhr von Fertigwaren, dle ſich ſtark verteilt, beträgt 14,1 Mill. RM., in nennenswertem Um⸗ fange(— 3,1 Mill. RM.) ſind lediglich Pelze und Pelz⸗ waren von einer Einfuhrabnahme betroffen. Der Rückgang der Ausfuhr iſt ganz überwie⸗ gend bie Folge eines verminderten Anslanbsabſatzes von Fertigwaren deren Ausfuhr um 75,8 Mill. RM. gegenüber dem Vor⸗ monat abgenommen hat. Fertigwaren faſt aller Induſtrle⸗ gruppen ſind an dem Ausfuhrrückgang beteiligt. Es treten bervor: Textilfertigwaren— namentlich baumwollene und wollene Gewebe ſowie Kleidung und Wäſche—(— 17.8 Mill. RM.); chemiſche und pharmazeutiſche Erzeugniſſe einſchließlich Farben und Farbwaren(— 5,0 Mill. RM.), Papier und Papierwaren— 3,6 Mill. RM.), Eine Zu⸗ nahme der Ausfuhr iſt hingegen beiſpielsweiſe für Röh⸗ ren und Walzen( 5,8 Mill. RM.) ſowie für Blech und Draht( 1,5 Mill. RM.) ſeſtzuſtellen. Auch Lebensmittel und Rohſtoffe verzeichnen eine Ab⸗ nahme der Ausfuhr. An dem Rückgang der Lebensmittel- ausfuhr um 9,3 Mill. RM. ſind vorwiegend pflanzliche Oele und Fette(— 6,2 Mill. RM.) beteiligt. Die Ab⸗ nahme der Ausfuhr von Rohſtoffen und halbfertigen Wa⸗ ren beträgt 8,3 Mill. RM., hier ſteht einer verminderten Ausfuhr von rohen Pelzwerkfellen(— 6,1 Mill. RM.), Wolle(— 3,3 Mill. RM.), Koks und anderen Rohſtoffen eine Zunahme der Ausfuhr von Steinkohlen( 9,5 Mill. NM.) gegenüber. Einfuhr 1929 Von den wichtigſten Reparations⸗Sachliefe⸗ rungen im Dezember 1929 gehören zu der Gruppe Lebensmittel: Zucker mit 1,8 Mill. RM.; zu der Gruppe Rohſtoffe und halbfertige Waren: Steinkohlen mit 13,2, ſchwefelſaures Ammoniak mit 3,2, Koks mit 2,0 Mill. RM., zu der Gruppe Fertigwaren: Walzwerkserzeugniſſe und ſonſtige Eiſenwaren mit 11,3, Maſchinen ohne elektriſche Maſchinen mit 9,0, chemiſche Erzeuguiſſe einſchließlich der Farben mit 2,3 elektriſche Maſchinen und elektriſche Er⸗ zeugniſſe mit 2,2 Mill. RM. 8 Für das ganze Jahr 1929 ſchließt der deutſche Außenhandel mit einem Ausfuhrüberſchuß in Höhe von 47,6 Mill. RM. im reinen Warenverkehr des Spezial⸗ handels ab. Die Geſamtansfuhr des Jahres 1929 beträgt 13 482,2 Mill. RM. Hiervon entfallen auf Reparations⸗ Quotengarantie Javag (Eig. Dr.). Der Kaufpreis der Allianz iſt, wie wir ſchon mehrfach betonten, der Schlüſſel für die end⸗ gültige Abwicklung der Favag, alſo aus ſchlo ggeben d für die Garantie des Vergleichs mit den Gläubigern. (Die Aktionäre erhalten bekanntlich Sonderarrangement mit dem Aufſichtsrat). Bei grundſätzlicher Bereilt⸗ willigkeit zur Quotengarantie durch die Bonken ſcheiterte bisher ein Beſchluß an der Höhe der Garan⸗ tie, da das Riſiko wegen der möglichen Inanſpruchnahme der Maſſe aus Favog⸗Geſchäften von den Garantien nicht begrenzt werden kann. Die kürzlich errechnete Quote von 21,5 v. H. liegt nur in der Maſſe, wenn Kredite von 6—10 Millionen von den Banken für die weitere Abwicklung vorgeſchoſſen werden, wodurch ſich deren Riſiko weiter erhöht. Für eine anzuſtrebende Ga⸗ rantte von 50 v. H. bedeutet der bisher genannte Kauf⸗ preis von 15 Millionen„ eine Quotenerhöhung von 41,5 v. H.(je 750 000% 1 Prozent⸗Quote), ſo daß die reſt⸗ lichen 8,5 v. H. oder 6,375 Millionen durch erhöhten Kauf⸗ preis oder anderer Mittel zur Verfügung geſtellt werden müſſen. Die Favag⸗Verwaltung errechnet den Mindeſt⸗ verkaufspreis der Allianz mit etwa 26 Millionen, Gutachten gehen teilweiſe bis 70 Millionen A. Deswegen wird vor der Quotengarantie die Verſtänbigung mit der Allianz angeſtrebt. Ueber eine gewiſſe Fühlungnahme beider Parteien kam mon noch nicht hinaus und beide im einzelnen niedergelegten Vor⸗ ſchläge ſtehen ſich noch unverändert gegenüber. Nach unſeren weiteren Frankfurter Informationen findet am Dienstag in Berlin die erſten Verhandlungen zwiſchen Allianz und Ffavag ſtott. Vertrauensperſon iſt entſprechend früherer Ankündigung Geheimrat Rieſe vom Nordſtern⸗Konzern, der aber ſeine Eigen⸗ ſchaft als Mitglied des Senats der Auſſichtsbehörde bei⸗ behält und deswegen nicht als Makler der Favag fungiert, ſondern als Vertrauensperſon beider Parteien wirkt. Seine Einigungsbeſtrebungen gehen davon aus, was die Allianz wirtſchaftlich als Kaufpreis leiſten kann und was aondererſeits für die Favag als Gegenwert ihrer Maſſe notwendig iſt. Ausfuhr 19289 arengruppen Dezember November Jan.⸗ Dez. Dez. November Fan. ⸗ 8 5 in 1000 RM Nnach Gegenwartswerten 9855 1 Lebenb⸗ Tiere 12031 16323 149 724 301 2163 22911 2 Lebensmittel und Getränke. 810 725 315577 3817283 51929 912800 701 457 8. Rohnoffe u ha bfertige Waren 827545 652 268 7205 054 233 175 239 510 2928 283 4. Fertige Waren 162 777 176 875 2262 526 774 880 850 665 9 832 410 Reiner Warenverkeh h 1018078 1161088 18 484 587 1062 982 1153 5980 13 492 161 1 davon Reparatſons⸗ Sachlieferungen 57 819 89 308 709 141 . God und Silber 5 8 47847 71 851 506 9229 2947 978 849 Zuſammen: 1060 42 1108 758 13 986 158 1066 211 1156 545% 14456010 Einſchließlich Reparatlops⸗Sachlteferungen ) Nicht bearbeitet, Gold⸗ und Si bermünzen 9) Berichtigungen eingerechnet Monatliche Bewegung des Außenhandels in Mill. RM Einfuhr Ausfuhr) reiner darunter reiner darunter Zeitraum Waren⸗ Lebens Roh · Fertig⸗ Waren⸗ Lebens, Roh⸗ Fertig⸗ ve kehr mittel ſtoffe waren verkehr mittel ſtoffe waren un 1 10774 278.1 585 2 201,9 1077.2 59.1 228,4 787.6 Nai. 1226, 407.0 818.2 193.0 1099,01 48.55 243,9 810.1 uguſt. 1072.8 905,8 875,9 179,1 113861) 42.51 201.2 883 8 September„„ 1038,83 298,2 547.5 180,2 119,7) 50,31) 259.6 879,4 Dee 110,7 299.0 6010 189.8 1247.81 73.2 249.2 928,1 November 1161.0 315,8 652,3 176,9 11538, 61.3 239,5 850,7 Denner 101,1 310.7 527,5 162.8 1053.0 51.9 233.2 17⁴.9 Dezemder 1028 110 332.8 506,1 1908 1025,89 62.1 224.2 739,4 ») Einſchlielich Reparat ons⸗Sachlteferungen. ) Berichtigungen eingerechnet. 98 755 7 2 5 Aktlen und Auslandsanleihen in Prozenten 18. 29. er Wolle. 150,0 150,5 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung een u- un f. Se CoCsͤ 18. 0. 18. 20. 20. 18. 20. Buderus Eiſenw. 89,— 70, ohenlohe-Wer„— 80.— Mannheimer EHektenbörse Drau Minen. 5.. Konſerven Braun 78.— 78.— Schuß. Bernet 80 5 20.—% Türk. eld. Am..60 8,90 1020 1 Phil Holzmann, 96.— 99,75 18. 20 1 20 Pbbnige Bergbau 108,7 106,5 Kraus& Co. Bock. 62,50 62,50 Sallisdug Wolff e 17 4%-Sagd.-Eiß 7 708 8 3 7TTTTTTTTTTTTCETCECCCCCCCC%%%%%%%CCCCC/%% 225 om. 5 5 5 5—Salzw. Heilbe 1 W. 90. 5— 4.1911 7 Chem. Albert. 46,„ Jüde 85% U bafen Stadt 82,50 82,50 Daimler⸗Benz.. 40.— 40.— Tetlus.. 1120 1130 Lubswigsb. khalg. 0 30 600 Trtest. Befgbete 44—(4 9 3 5 dem. Brockgues 8 79,50 „Gold 100,0 100,0] Deutſche Linol.. 2520 2820 770 Mer Lend 28 d der Sanger Unten 88.— 88.— 3%„ Sold 70,25 70,25 Gebr. Fahr. 8% Farben sd. 28 105.0—.— J. C. Farben. 1808 178,5 A 8 B. 185.0 138,0 1%„„ 3A. 135,0 135.0 „ Popoth. Bk. 150,0 150.0 85. keditbank. 1140 114,0 Farlsr Rüß. Halb 81 31.— Südd. Disconto. 1270 1270] F. H. Knorr.. 180,0 160,0 8 1 75.— 74.— rlacher 1500 150.0 Mannh. Gummi 34.80 34.80 Aigen 3„ fat. Müßlenw. 128,0 128,0 Ludwigsh. A. Br.—.——.— Pfalz. Preßhefe 130,0 130.0 Schöfferh. Din ——— Röbeinmühlenw. 0 108 f r eee Bad. Affekuranz. 150,0 150,0 Verein diſch. Oelf. 78,— 78,— Continent. Berſ. 47.— 47. Wanß& 21 86.— 85.— 5 Mannz. Verſich. 87.— 67.— Zelfſtoff Waldhof 199,8 200,0 Frankfurter Börse Festverzinsliche werte] Parmf. u. Nat. 248.9 724.0 Deutſche⸗Disconto 151.5 158.0 8% Reichsanl. 87,50 87.25 D Effetten Bank 112.7 112.7 8%„ 2 Abiöſungſch. Uu.. 51.80 81.75 D. Hyp. u. Wechf. 1278 128.7 ohne.50.85 D. Wertb.(Gold!—.— 68.— D Schatzanw. 28 % Schutzg. 14..48 8,25 8% Ludwigsg. 28 82.50—.— Werger Dresdner Bank. 151.0 151,5 —925 Bank.. 1005 100,5 Frkfrt. Hyp.⸗Bk. 183,0 134.5 Nürnberg. Verein Ku. Laurahütte—.—. Ver. Stahlwerke. 103,3—.— Industrie-Aktlen Babliche Bank. 1600 180.0 10½ Grkr. N. B. 111.9 111.0 8— 139.0 2810 Means Schwartz Stor Werger Adler lever.. 32 A. G. G. St-u. 178.0 1780 Rein. Gehb a Sg. 120 Aſchaff. Buntp. 5 Vortl. 8 1200 l1e% Bd. Maſch. Durl. 130,0 180,0 Rütgerswerke 76.— 77,75 4 Schwarz Storch. 142.0 142,0 K9. Elektr..-G. 148.0 142.0„ 59.— 64.— 0 0 Cement Heidelbg. 119,0 119,0 Eiſen Kaiſersl. Mainkraftwerke, 108,0 108,0 Ber. Chem. Ind. 88,— 82.50 üg. 115.2 115,2 Ber. deutſch. Self. Ne See 78.— 78.— 8575 3 5 100,0 100,0 i ühlb. 130.5 130,5 Ver- Ultramarin—— Moe. e 88— 85,— Ver. Belt. Berl. 104.0 1070 Motoren Deug 70.— 70.— Vogtl. Maſch. St. 78.— 77. . 268.0 288,0 Motor Oberurſel 113,0 112,0 Voigt& Häffner—.— 200,0 Volth. Seil. u. K. 64.50 64.50 I. Nahm. Kas. 16.50 18,78 Dang 4 Hreptag 28 8 68 88 W. Welf. 11255 1120 ellſtoff Aſch 149.2 149.5 8 Sener 117.0 117.2 Waldhof 200,5 202,0 Schnellpr. Frkthl. 51.— 82.50 Schramm Lackf.. 93.50 94,.— Ufa(Freiverk).. 91.— 81 Schuckert, Nebg. 191,0 192,5 Raſtatter Wagg. 14.— 14.— 134.0 184,5 Roeder, Gebr. 1280 12800 cab. Terminnotierungen(Schlug) Chamotte Annw. 98.— 97. Themiſche Albert 45,80 28.— Th. Brockhues Dalmler— Di. Atlant.⸗T... 1159 111.0 Commerzbank 158,0 159,0 Kali Weſteregeln 213.0 217.5 Daaden s Ann. 430. 185 Darmſt u Nat. 2480 248.2 F. Karfabt. 1400 1490 D. Ueberſee⸗Bank 99.75 1900 5 5 20ů⁰⁰ 281.0 Deutſche Disconto 151,7 159,0 Klscknerwerke.. 108,2 107.5 Dresd. Schnetpr. 95,— 98,50 1 8 Düſſel. Rat. Dürr 49.— 40.— Ac ſür Verkehr zes 5 Dyckerh.& Widm. 84,— 85. 9 Allg. Dt Credit 122,5 122,2 Harpen. Bergbau 148.0 148.0 Bank f Brauind. 156,0 158,0 59 Holzmann 98.— 89.75 Barmer Bankvee. 122,5 124,7 2 Bergbau 241.0 242.0 Bayr Hyp. u. W. 145,5— 1 ali Aſchersleben 208.5 213.0 71.80 42.50 Berl. Pandelsgeſ.— Kali Salzdetfurth 348,0 350.0 Dresdner Bank 151,5 152,5 Lahmeyer& Co. 170.0 178,0 f ichdd. 7. 35 Mannesmann. 110,9 111.0 0 8 5 105 0 1070 Mansfelder.. 109.5 1100 ordd. doyd 105.2 106,0 Metallg eſedſch.. 115,2 118.0 . 1275 1265 Miag Mühlen dau 10.5 130, 10% Mhm. Gd. 25 100,0 100.2 Oeſt. Cred.⸗Unſt. 29.85 Emag Frankf. 18.— 78.— Alg. Elektr.⸗Gef. 178.2 178,0 Monieratini. 54.2 54.50 4 5 5— 5.— Pfän. Oop.⸗Bk.. 188.0 185.0 Enzinger Union 88,— 88.—— 9 8 2 170,0 171.5 Operbedarf. 780 14 9„„ 1 70.25 70.— 1 288.3 Tbiager. Maſch. 830 83.— Sergmann. 2120. Stadt Minen 87. 57.50 8 8% Grkr. Mg. 28— 18,80 Mhein. CTreditbk. 114,0 118.5 3% Preuß. Rali——. 5% e.10 9,05 5% Südd. Feſtrwb.. Südd. Boden-. 130.0 150,0 Suüdd. Disconts. 128,5 128.5 8% Rh.⸗M.⸗Don.—.——.— Württ. Notendk. 151.0 151.0 Ettling. Spinn. ahr Gebr. Birm.. 35„85853 26 1030 1037 K%„Bonds 5 8% Grkr. M. abg.—.— 78,75 Wiener Bankver. 12.45 12,45 3 5 Datmler Benz Felt. e g e e rankfurter Gas———.— I ab. Rom. Gt. 80.80 80,50] Antang.... 2040 040 Frtf. Pot. 4 Wit. 48.— 18.— Rhein. Hyp.⸗Bk. 150,0 150.0 F 2 Schleich. 108.0 108.0 Compan. Hiſp. 333.0 Tuberus Elſen. 8. Pbönir Bergbau 108,0 10885 Tement Heidelbg. 1195 1195 338,5 Rh. Braunkoßlen 254.0 259,2 Contin. Gummi 152,0 152.0 Rh. Elek.(Rheag) 142.0 142.0 Ro. Stahlwerke. 121,5 121.2 41.50 42.50 Niebeck Montan—.— 104.0 Deutſche Erdöl 107,0 108.0 Rütgerswerke.. 76,38 78. Dt. Goſd u. Silber 149,7 150,0 De Linoleum 2815 2810 Semen 3—— 1 180.6 176,5 Licht u. Kraft.. 185,5 188,5 Südd 5 156.0 156.0 8% Pfälzer--9 88,— 83.— Frankf. An. 588.— 0. kr. Lief 188.0 1675 Südd. Zucer. 188, N 85% Rö. Cop. N. 5 88.— 88. Manz. Ber G. 78.— 7. Gemicmidt b. 68.— 68.50 8 0 Farben 1812 1770 Spensts Tändg. 3800 34805 Gritzner M. Durl. 52,25 52,50 5— 4 Guill 128,0 128,0 Ber. Glanzſtoff—— 8%„„K..9 88.— 88.— Transport- Aktlen Srün 4 Büfinger 167.0—.— Gelſent Bergwi. 1420 142,5 Ber Stahlwerte 1040 %„„„ 1 84 84.— Papa- 1088 Gesfürel: 188.0 188.0 Seaſtef Aſchaff. 180.0 181.0 8%„„f 62.— 82.— Fon 5. Straßb. 48.— 42. Hald a 85 5—— 15 Goldſchmidt... 88.— 89.— Zellſtoff Waldhof 201.0 204.0 kordd. dloyd. 168.8 108,0 Panfwerk. Juſſen 28 1. 2 6%% Rhein. Jig. 82.28 81.88 2„— buüpert Armatur 115.0 115,0 5 4% 7% Pelz, Sig. 80.50 80.20 Oeter fl. Sen ee e Fiesch Kur. u. K. 1190 1180 Berliner Börse vig 80.75 80.50 0% ed. 8. Bi 28.— 7850 2080 208.0 % 7% Pr. g. B. Lig 78.— 78.50 Eſchwell. Bergw N 3 Aktien Gelſenk. Bergw. 140,0 140,5 Ang. D. Creditb. 122,0 121.7 Badiſche Bank— Kall Uſchersteden 2070 212.0 a dankver. 122.5 128,7 Kalt Weſteregeln 210,0 213,5 Karſtadt Rud. Hag ges u. S8. 1450 1483 Agen 1889 1985 a Tom. 1. Privatd. 156,0 158,0 Nannesm. Röhr. 108,7 1103 Knorr, Heildr. olzmann, Phil. Montan-Aktlen 9255 u. Tiefbau——— olsverkohl.⸗Jd. 87,75 88,25 Goldanleihe Flein Sch.& Bec. 118 118.2 8% Grkr. Nh. K 5% Moggenwert. 9,10 8 5% Roggenrenid.82.92 75 8% Landſch. Rog. 7/8 7, Festverzinsliche Werte —— 108.0 6% Reichsanl. 27 87.50 87.50 e ee e 8.—.— Disch Abi ſgſch. 1 81.80 51.30, Mer kaner 21 2150 Kalt Salzdetfurth 331.0 348.0 Kamm. Ralſersl.—.— 1138.0 n 8— ohne Aslöſgrecht.60 Goldrente 28.— 28,15 8% Bab. Kohlen 17,80 17,80 4% Er„K.—.—.20 1850 5% Prß. Nalianl. 8,6 8,88 4%%„ Dap.-K. 128 235 Abend- Ausgabe Nr. 32 8..... ĩͤ ll. Rim. aklit Sachlieferungen 799,1 Mill. RM. Die Geſamtein⸗ fuhr beläuft ſich auf 13 434,6 Mill. RM. Die Ausfuhrzahl entſpricht nicht genau der Summe der monatlich veröffentlichten Zahlen. Nachprüfungen des Sta⸗ tiſtiſchen Reichsamts, die durch die Reſorm der Handels⸗ ſtatiſtik erleichtert wurden, haben ergeben, daß die An⸗ meldenden in die Grenzwerte für die Ausfuhr einfuhr⸗ ſcheinberechtigter landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe vielfach den Wert des Einfuhrſcheins einbezogen haben. ECrſt ab November dieſes Jahres hat das Stattſtiſche Reichsamt von den Exportfirmen in dieſer Beziehung durchweg ſeh⸗ lerfreie Grenzwertangaben erhalten können. Daher iſt für die erſten zehn Monate des Jahres 1929 eine Korrektur der Ausfuhrwerte, die ſich insgeſamt für die an dem Ein⸗ fuhrſcheinverfahren beteiligten Waren auf 31,2 Mill. RM. beläuft, notwendig geweſen. uud Kaufpreis⸗Allianz Wir hören noch, daß das Reichs aufſichtsamt gleichfalls um Mitwirkung bei den Verhandlungen Favag und Allianz gebeten werden ſoll. Der Allianzvertrag mit der Favag In ber Gläubigerverſammlung der Favag wurde mit⸗ geteilt, daß der Allianzvertrag mit der Favag der Oeffent⸗ lichkeit zur Verfügung geſtellt worden ſei. Wir ſind in der Lage, aus dem Vertrag, der insgeſamt 10 Kapitel enthält, folgende Abmachungen zu entnehmen: Nach Darlegung des Uebergangs des direkten Verſicherungsgeſchäftes der Favag mit dem Stichtag vom 1. Aug. 1929 an die Allianz bezüglich der bekannten Branchen ausſchließlich der mit der Abſatz⸗ finanzierung zuſammenhängenden Geſchäfte uſw. wird unter Ziffer 4 erklärt, daß die Allianz für die Uebertragung des genannten Verſicherungsbeſtandes, Prämienübertra⸗ gung, Prämienreſerve und Schadensreſerve einen an⸗ gemeſſenen Kaufpreis zahlt. Wird über die Höhe des Kaufpreiſes eine Einigung nicht erzielt, ſo wird die Höhe durch ein Schiedsgericht beſtimmt. Bei der Feſt⸗ ſetzung der Höhe hat das Schiedsgericht das von der Allfanz mit ihrer Stützungsaktion übernommene allgemeine Riſiko, weiterhin die von der Allianz aufgrund ihres Abkommens feſtgeſtellten und noch zu leiſtenden Auf wen ⸗ dungen(dieſe hat man im letzten Status wohl mit 26 Mill.& angenommen), ſowie die Frage zu berückſichtigen, in wieweit die als Bedeckung der Verſicherun 68. reſerven zur Uebertragung vorgeſehenen Vermögens⸗ beſtände endgültig in das Vermögen der Allianz ttbergegan⸗ gen ſind. Es folgen weiter die Garantieerklärungen der Allianz für die übernommenen Verſicherten. Laut Ziffer 6 iſt die Allianz berechtigt, von dem Abkommen zurückzutreten, falls von den Gläu⸗ bigern der Favag Schwierigkeiten erhoben werden, die der Allianz die durch bdieſen Vertrag übernom⸗ mene Erhaltung des Verſtcherungsſchutzes weſentlich er⸗ ſchweren, ſowie ferner, falls nach Ausbruch eines etwaigen Konkurſes über das Vermögen der Favag der Nonkurs⸗ verwalter nicht innerhalb von 14 Tagen dieſem Uebernahme⸗ vertrag zuſtimmt. Auch muß das Reichsaufſichts⸗ amt dem Vertrage ſeine Zuſtimmung geben. In Ziffer 9 verpflichtet ſich die Frankfurter, der Allianz ſämtliche Ge⸗ ſchäftsunterlagen zur Nachprüfung und Kontrolle des geſamten laufenden Betriebes offenzule gen, ebenſo die Unterlagen für Betetligungen der Favag. Ziffer 10 ſieht für alle aus dem Abkommen oder ſeiner Durchfüh⸗ rung entſtehenden Streitigketten einſchließlich Strei⸗ tigkeiten wegen der Höhe der beiderſeitigen Leiſtungen unter Ausſchluß des ordentlichen Rechtsweges ein Schieds⸗ gericht vor, zu dem jede Partei einen Schiedsrichter be⸗ ſtimmt. Einigt man ſich nicht über eine Summe, ſo ſoll der Präſident des Reichsauſſchtsamts den Vorſitz im Schieds⸗ gericht übernehmen. Das Schiedsgericht ſoll zur Entſcheidung auch dann er⸗ neut zuſtändig ſein, wenn bei einer Streitfrage ein Schieds⸗ ſpruch zur Aufhebung kommen ſollte. Vorkaufsrachte der Allianz Im Schlußprotokoll erklärt die Favag⸗Verwaltung er⸗ änzend u.., daß die Favag künftig keine Ge⸗ schaf te in den von der Allianz übernommenen Sparten machen werde. Der Allianz wird das Vorkaufsrecht nach den Beſtimmungen des.G. B. auf die im Beſitz der Favag befindlichen Aktien der Favag ſowie auf die⸗ ö Die Favag⸗Verwaltung ſetzt ſich ferner dafür ein, daß der Allianz ein Vorkaufsrecht auf diejenigen Aktieß der Favag eingeräumt werden, die im Beſitze der Helios Rückverſicherung und der Frankfurter Leben ſich befinden. f Die Allianz erklärt, daß ſie ein Manko bis zu 8 Mil⸗ lionen.“ in der Transportverſicherung der Favag nicht zum Anlaß von gegen den Beſtand des Vertrages gerich⸗ teten Maßnahmen nehmen wird. Die dingliche Uebertragung der an die Allianz zu übertragenden Gegenwerte für die Prämienüberträge, Prämien⸗ und Schadensreſerven notwendig werdenden Ge⸗ genſtände erfolgte am 21. Auguſt 1929 mit der Maßgabe, daß ein Betrag von 12,5 Mill. R. zur Abdeckun 5 Hälfte der zu übernehmenden Prämienüberträge, Pr reſerven und Schadensreſerven übertragen wird, w der Reſt, der endgültig feſtzuſt iſt, jetzt bere t Erfüllung der Favag einerſeits als a conto⸗Zahlung des Kaufpreiſes der Allianz aufgerechnet wird. Die Favag⸗ Verwaltung ſetzt ſich dafür ein, daß die von der Favag bis⸗ her gehaltenen Lebensrückverſichern ngsver⸗ träge von den Gegenpartnern in der bereits mit der Favag abgeſchloſſenen Form zu möglichſt gleichen Bedingungen auf die Dauer von mindeſtens 10 Jahren mit der Allianz abgeſchloſſen werden. Generaldirektor Kimmig von der Karlsruher Leb en erklärte ſich be⸗ reit, den Rückverſicherungsvertrag Karlsruher Leben auf die Allianz zu übertragen. Im Anhang wird der Nück⸗ verſicherungsvertrag der Frankfurter Leben mit der Allianz mitgeteilt. OJ. P. Bemberg AG.— Größerer Auftrags beſtand. (Cig. Dr.) Die.⸗V. nahm ausführliche Mittetlungen ber Verwaltung über die augenblickliche Geſchäftslage und die Entwicklung des Unternehmens entgegen. Es kann daraus entnommen werden, daß in den drei Monaten des neuen Jahres weiterhin größere Aufträge als in der gleichen Zeit des Vorjahres vorlagen. Die Situation ſet nicht ungünſtig, beſonders die Aus landsbeziehungen hätten ſich gut entwickelt. Vor allem würden ſtille Reſerven beſ der American Bemberg liegen, da die Beteiligung ſehr niedrig zu Buch ſtehe.(American Bemberg wird von der J. P. Bemberg AG. und den Vereinigten Glanzſtoffabriken Ac. beherrſcht.) Nach weiteren Aufklärungen wurde ſchließlich einſtimmig der bekannte Abſchluß mit der ſtark ermäßigten Dividende von 8 gegenüber 14 v. H. im Vor⸗ jahr für 1928/29 genehmigt. O Noch keine Einigung in ber Zigaretteninduſtrie und Tabakhandel. Berlin, 20. Jan.(Eig. Dr.) Die Berliner Ausſprache vom Samstag zwiſchen der Zigaretteninduſtrie, dem Tabakhandel und den zuſtändigen Regierungsſtellen, an denen auch Reichsfinanz⸗, Reichswirtſchaft⸗ und das Reichsarbeitsminiſterium teilnahmen, brachte über die be⸗ kannten Streitfragen, wie Handelsſpanne, Tragung der Mehrbelaſtung aus der Steuererhöhung, noch keine Einigung. Die ſchriftlich niedergelegten Wünſche des Tabakhandels, welcher ſich unbillig belaſtet und in ſeiner Exiſtenz auf das äußerſte bedroht fühlt, wurden mündlich ergänzt, während die In duſtrie erklärte, daß ſie durch die kurze Dauer der Kontingentterung und durch die Kürzung der Steuerkreditfriſten ſowie durch angeb⸗ lichen Konſumrückgang belaſtet würde. Es wurde ein Aus⸗ ſchuß von 20 Mitgliedern aus allen beteiligten Kreiſen gebildet, um die Möglichkeit der Einigung herbeizuführen. Neue Beſprechungen ſind für dieſen Donnerstag in Berlin angeſetzt. 7 Berliner Mefallbörse vom 20. Januar 1930 S—— Kupfer ö Ble Zink bez. Brief[ Geld bez. Brief Geld J bez. Brief] Geld nuar. 137.134.251—.— 42,50 11,50—.— 33 50 37.52 e—— 18. 18%„2175 88.28 3/5 ärz..—.— 134,— 133251—,—.25 422—. 89.— 37.5 Apr—.— 13, 133.-[. 42,50 42,25—.— 39 25 38.— Mat—.— 184. 133.——— 42.5 42.2—— 38.55 38.— Junt.. 134.— 133,—— 22.50 42,50—.— 39,75 88,50 Juli.. 33.75 133.25—.,„0. 38,50 Auguſt 138,57 13.— 42.75 43,.— 42,75, 40 59.— Sept. 133.50 133.25—— 3.— 42.75—.— 40.75 39.— Oktober. 133.50 133,.—.— 43, 42,75—.— 41.— 40. Nov. 153.50 138.——. 3.— 25—— l.50 Dezemb. 133 78 133.— 427 43,— 42.7[— 41,50 40.50 Elettrolytkupfer, prompt 170,25 Antimon Regulus Orig. Hütten⸗Alumi um 190.— Silber in Barren, per kg dal. Walz⸗,Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28.— 28,20 üttenzinn, 99 v. 5.—[Platin, dito. 1 Kr. 1—10 einnickel 9899 v. H. 380.—] Breiſe ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Meiallbörse vom 20. Januar 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze 2,(137/40 fein ſtand), Platin Unze 8 59,.— 63,.— 63.25 65,25 jenigen der Frankfurter Leben eingeräumt. .— Kupfer, Standard 72,15 Zinn, Standart 178,7 Aluminium 95.— 8 i 68.50 8 3 Monate 176,7 Antimon 50.50 Settl. Preis 72,25 Settl. Preis 178,7] Queckſilder 28,15 Elektrolyt 88,25 Banka 182 2 Platin 18,— deſt ſeler ed 78.50 Straits 175.2 Wolframerz 34,50 ſtrong ſheets 110,0 Blei, ausländ. 2150 Nickel 1 El'wirebars 83.75 Zink, gewöhnlich 19.18 Weißblech 18.78 5 25 4% Ung. Str. 13 22.75 22,75 Toncord. Spinn 50— 89. 44 328 Gib. 2448 24.28 4% Ung. Goldr. 23, 6 0% N 2,15 2,20 Daimler Motoren 41.25 4285 garſtadt 4½% Anat. Ser.] 17,0 17,5 Deſſauer Gas. 158,2 109.9 Klbcnerwerke 4 77 Ser II 14.88 17.30 Otſch.-Auant⸗T. 119.2 111, C. H. Knorr 2505 5 All 17,70 17.70 Deutſche Erdöl. 105,5 108.5 8 ourd. 37.— 89,75 Tietz, Leonhard 1630 164,7 — Kölſch Walz. 5% t. Rail.———.— Dtſch. Gußſtahl. ee dr 8 Deutſche Kabelw. 89,75 59.— Gebr. Körtin 5 Horch& Cie... 86,— 68,.— Segal Strumpf —Iſſe 5 75 7 2 289,8 243,5 Sinner.⸗G... 11541 1170 & Co 65 25,50 Conti- Gaoutſch. 152.2 154,0 Kahla Porzelan 01,50 62.— Süd. Kaliwk. Aſchersl. 208.0 210,35„ 1400 140. 18. 20.. 18. 20. irſchberg Leder 8850 88,50 Schubert& Salzer 219.0 221. An Akkal. 2120 215 cderg ſchub alger 219 5 Be 5 70 120,2 8 4 Co. 192,0 183,0 We iſen. 80.— 80 Schultheiz.. 2770 279.0 Dicking⸗Cement 1280 129,0 Wiesloch Tonw. 68.——.— —] Wiſſener Metall. 81.— 81.— Siemens c alske 305,0 298.0 5 Gußſt. 40.28 4080 olff, e 135,0 135.0 Stoehr Kammg. 108,0 104,5 05.9 5 ellſtoff Waldhof 198,0 208, mobil. 48,18 45,15 Deutſch⸗Oſtafrika 121.5 122, cker 5. Zu 9 Neu⸗Gutnea 449.0 4529 . 105,5 119,5 Telepß. Berliner 33,78 84.— Otavi Minen. 57,25 58, 185.5 185.2 Thörl's per. Oele 88.— 86,.— Frelverkehts- Kurse 52.25 52.25 Trans⸗Radio.. 127,0 129,0] Petersb. J. Habk. 128 1 59.25 61,25 Kuſſendant..80 0,85 Gebr. Junghans 49— 48,25 Stoewer Nähm.. Za ee 1043 1 Stolberger Zinkh. 1072. Akt! Dtſche. Steinzeug 189,0 189,0 Kötiger Kunſtled. 134.5 134.0 Tranapon- Akten Deuſche Wolfen, d 280 Krauß 4 Tie Lek 6 Zelchwerte rer 1182 1900 Peuſch Petrsl. 50.580 86 50 23 J. Bree. 1280 1178 Deutſch. Eiſenhdl. 1 728 Kronprinz Niet.. 48,88 48.25.8 Felf Hani.50 71.50 Peldburg.. j. Bertehrw. 119,„ Deutſche Linol. 2800 2810 Kyffhäufer Hütte—.— 46,25 Ber. Chem. Eharl. 35.50 55, Benz Eiſenbahn 111,2 111.2 Allg. Lok. u. Str. 158,5 158,8 5—.—.25 Süd. ö Dt. e 1 Oeſt. St.⸗Eiſenb.. F. Dippe Maſchin.——. 1695 170,7 B. Disch. Rickelm 181.0 189.0 gahmeger 4 Co. 5 7 Adler Kalt. daurahltte 08 B. Glanzſt. Elbf. 176,0 177.0 5 5. 3— 51,5 B. Sar.0 Diamond. 11 1 Canan feli. 307 36— reod. Schnellor. 24 50 9 78 lade s Eismaſch. 1877 188.7 F. Sarg bert. 1020 7060 1600 1810 Tanada Abliefer. 39.75 39.— Pr. Heinrichbahn——. Hapag 1 5 Südemerita. 1220 124.7 Donamit Tru Dürener Metall 134,0 184.0 Carl Lindſtröm Dürkoppwerke..— 85.— 84.75 anſa Diſchiff. 1585 185.0 e 675 F. Lorenz a 2 Lingel Schuhfabr. 46,50 48,0 8 977 103.8 Düſſeld Elſendst. 88.80 82.50 f. f. 88. 1642 4805 J Stabe v. d. Zap. 18 188.9 Lukau& Steffen.50 0 B. Schuhf. B. K. 39.50 39,— Hochfreguenz 600,0 5 Ber. Stahlwerke. 104,2 10555 Krügershall„ 180,0 184,0 . 188. Ber. Uitramärin. 142.0 142.2 Ronnenberg... 1860 1859 Jogel Telegravh. 23.— 72.50 Sichel& e. 1 Sloman Salpeter 78,.— 75. ordd. Llogd. 104,8 106,7 8 5 5 Vogtländ. Maſch. 88.50 88,50 Ste Verein Elbefchff. 20.— 1868 Elite. Sich.. 1523 1625 Aüdenſcheid Met. 68.75 71.25 Bofgt 4 Haeffler 2200 2200 een Bank- Aktlen Elsdach& Co.———— Magirus.-G. 5 5 8 Wanderer Werke 57,50 88,— Brown Boveri Emaille Ullrich Mannesmann Dank f. el. Werte 135,0 185.5 Enzinger Werke. 85,50 85.25 Mansfelder Akt. 110,5 110,2 Bank f. Brauere. 152,5 153,5 Eſchw⸗ Bergwerk 207, 207, Markt⸗ u. Kühlh. 140,0 1200 Barmer Bankver. 122.7 124. Eſſenersteinkohl. 138,0 140,0 Maſch.Buckau-W. 129,2 120.0 Makimil hütte. 188.2 188.5 Ang. Di. Credit 123,0 128,2 Th. Goldſchmidt 88.50 89,75 Derl. Handelsgeſ. 188,0 189,0 f Tom. u. Privtbk. 157,5 154,0 Faber Bleiſtift—.——.— Mech. Web. Lin Darmſt. u..-B. 242,0 244,0 Fahld., Liſt& Co. 83.78 65.— Terminnotierungen(Schluß) d. 98.— 80,.— Bank f. Brauind Harpen. Bergbau 143,0 144.0 . Zittau 88.75 58.75 Jarmer Bankver. 1340 128.3 Hveſch Eif. u. St. 118,0 120.0 Dt. Aſlatiiche Bk. 27.75 48,— Fardenind A. G. 180.0 178.2 Merkur Wallw.. 18810 2825 Hayr. Hop u. W 145,5 145, Ph. Holzmann 7,30 101.1 Deutſcherdisconto 151,0 152.0 Feldmühle Papier 170,2 172.90 Mez Söhne. 7950 80,— Bar Bereinsbk. 150.0 151.0 bieberlebgeſ 155,½ 155,2 Diſck Ueberſee Bt. 100.0 100.5 Felten& Guill.. 422,7 128.0 Miag⸗Muüblen. 129.5 129,2 Berl. Handelsgeſ. 188.2 187 5 Bergbau 242,0 244, Dresdner Bank. 150.5 1510 Jytes K Höpfting. 72. 710 Mix& Geneſt 1410 1400 Comm. u. Priv. 159.0 159.7 ali Aſchersleben 208.5 213,9 Deininger pypbk. 1290 180,0 R. Friſter... 1430 146,0 Motoren Denz„ 70.75 70.30 Darmſt. u Nat 248, 243, R. Karſtadt. 140.7 1400 Oeſterr Freditbk. 30.15 80.— Mühlheim Berg. 108.5 107.0 Deutſche Disconto 152, 152.0 Kiscknet Werke 107.0 100.2 Reichsbank... 295,0 284,0 Gebhard Teztu. 88.— 80,.— Dresdner B. 152,0 152.7 Köln⸗Neueſſen B. 115,0 117,7 Ahein Sreditok. 119,7 114,0 Gehe& Co... 52.— 51.— Nat. Automobile. A. für Kerkehr 118. 1175 Ptannesmanndiß 1100 111. Süddeutſch. Dise. 127,0 127,0 Geiling& Co.. r. Niederlauf. Kodle 1489 4480 Ang. Lokals 1850 1560 Mansfelder 110,7 110,8 Frankf. Augem.—.— 65.— Selſenk Bergwk. 140.0 14.20 Nordd. Wollkäm. 99.75 92,.— Dt. Reichsd. Bz. 8750 88.35 Metafldank 146.0 117,8 Genſchow& Co. 68.— 66.75 bapag. 108,5 106.5 Mitteldtſch. Staht—— Industrie- Aktlen Germ. Portld.⸗Z. 171.0. Oberſcht. E. Bed. 7 70,50 Pameg. Südam—— 174,0 Nordd. Wolle. 94.50 92.25 Gerresheim. Glas 120.0 119,7 Sberſchl. Noksw. 101,8 1068 Hanſa Dampf..—— 156,0 Oberbedarf..—— 75.25 Aecumulatoren„114.0. 8 Drenſt.& Koppel 78.— 77,52 Rordd Loyd 108.0 108.5 Oberſchl. Koksw. 103.0 108.3 Adlerwerke.. gr Geſ. f. elektr. Unt. 184,8 167.1] Sſtwerkte. 212.0 213,0 Alu 128.0 128, Orenſt,& Koppel 75,0 7725 Alexanderwerk 87.— 88,50 Soedhardt Gebr. 182.0 188.0 Allg. Elektr.⸗Gef. 175.8 175.0 Sſtwerke 2150 212.5 Alfeld Deligſen 34.— 35, 5 Alg. Elektr.⸗G. 175,0 174.0 Guando-Werke.. 50,— 49,50 Alſen Portl.-Z.. 178,5 178.7 Greppiner Werke——— Ammendorf Pap. 181.5 136,2 Gritzner Maſch. Anhalt. Kohlenw 84.50 85,— Aſchaffbg. Zellſt. 148,5 150,7 Augsb. M. Maſch. 83,50 82,.— Rathgeder Wag Baſt Nürnderg 194,0 197, Halleſche Maſch. 82.— 81.— Rheinſtahl Bayer. Celluloid—.——.— Bayr. Spiegelglas 88.— 69.50 . P. Bemderg 187.5 ergmann Elekt 211,7 212,7 Harkort St⸗Pr. 2 5 Berlin Gubener 238,4 298.0 Harpener Bergb. 141.5 1437 Berl. Rarls. Ind. 70.50 70.50— Berliner Maſchd. 89.50 69.80 Braunk. u. Brikett 150,5 150,5 Br.⸗Beſigh. Oelf. 88.— 85. Bremer Vulkan 142,5 141,5 Hann. M. Egeſt 38.50 88,50 Roſitzer Zucker — E 1 in Rütgerswerke Heilmann Imm. 72.— 72.— Hilpert Maſch. 140 1140 Sarotti Hbg.⸗Wien Gum. 72.15 78,50 Rückforth. Ferd. 74.— 75.— 2 g Sachſenwerk Hedwigshütte 85.— 85.— Sächſ. Gußſtahl 80,50 80.— J. Farben 181.5 178,7 Salzdetfurth Hirdrich 2 K uff. 81.78 80,25 Schlef Eiekt. Gas Sirſch Kupfer 18,2 119,0] Huge Schneider„109,2 109.0 Goldſchmidt Th. 57,25 68,58 Phöniz Bergbau 104,8 106,5 Bayr. Motorenw 79.80 80,75 Phönig Bergbau 108.8 106.7 Hermann Pöge. 25.50 25,50 J B. Bemberg. 170.5 171.2 Polyphonwerke 276,0 278,0 g. 88.78 69.—Bergmannclekir 213.0 2130 Rh. Braunk u. Bt. 255.0 260,7 51.— 88,.— Rgeinfeldenftraft 182.0 188,0 Buderus Elſenw. 70.— 71.15 Rh. Elektrizität 142,0 142,2 Gebr. Großmann 32.— 30.50 Rhein. Braunf. 2855 260.0 0 680 105 Stahltderke. 1220 122, Grun& Bilfinger 18855 188.2 Rhein.* 5 Sharlottb. Waſſer 108,0 104.2 R Stahlwerke. 122,0 122,0 Comp. Hiſpano. 334,0 837.5 Rb. ⸗Weſtf Elektr. 180.5 194.5 5 Gruſchwiz Teßtil 68,50 68,50 Fihein. Elekirizit. 141.0 141.0 Ton. Cautſchoue. 158.7 158,7 A. Rieb ck⸗Mont.—— 103,5 Rhein. Möbelſtoff—.——.— Dar mler⸗ d 41. 50 i— 7 Dalke Maschinen 118, Nd Page..50 88.25 Bein- W. Kalt e e e 102.0 102.0 Deſſauer Gas 1700 183.5 Sal detf urg Kali 844.2 8805 1175 121.5 Seutſche Erdl 107.5 108. Schleſ. Portl-J. 188 157,0 Hammers Spinn 125,0 1280 Riedeck Montan 104,2 104,5 Di. Linoteumwk. 252,5 252.0 Schuder& Salzer 221,0 224,7 84.— 88,25 Dynamit A. Nodel—— 84,80 Schuckert& Eo, 1820 1816 . Elektrizttäts-Lief 169,5 169.7 Schulth⸗Pazenh. 282,0 281.0 75,25 77.— El. Licht u. Kraft 166,2 1675 Stemens KEHalske 308,2 288.0 95,.———Eſſenerleinkohl. 140,7 1410 Svenska„349,0 347.0 3 Leonhard Tiez.—— 1688.5 eldmühle.. 172.2 172,0 Ber. Stah werke 105,0 105.1 elen 4 Guill. 123,7 124.5 Deſteregel Alkali 214,5 218,8 elſenk. Bergwk. 143.5 142.6 Sealze Waldhof 200.5 208.7 OGesfürel. 166, 167,5 avia Minen 57.50 57,50 338.0 345,2 „139.0 136,0 als auf die Dauer bis zum 31. Dezember 1939 geſchloſſen 1 Montag, den 20. Januar 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 32 Schwankender Wochenbeginn Borbörslich feſte Haltung weicht Unſicherheit/ Politiſche Situation wirkt dämpfend Nur Spezialwerte lebhafter u. Montanwerte ſtärker ſchwächer/ Schluß aber mit Ausnahme von J. G. Mannheim ſchwankend Der heutige Abſchluß der Haager Konferenz, deren Re⸗ fultat im allgemeinen von der Börſe günſtig beurteilt wird, dem Markt zunächſt ein Anregung. Im Verlauf hte die Tendenz ab, da der Rückgang der Farben⸗ i Dieſes Papier, das mit 180 angeſetzt urde per Kaſſe mit 176,5, 4 Punkte unter Die übrigen Induſtriewerte waren nur Etwas ſchwächer lagen Cement Heidel⸗ egen Weſteregeln Kali. Allg. Verſ. höher ge⸗ Von Banb⸗ wenig verändert. 0 berg und Rheinelektra, feſter da N 7 icherungsmarkt waren Frkf. unh. Verſicherung gingen mit 65 um. rat 4 en mit a ttetten Rhein. Hyp.⸗Bank höher. Der Renten⸗ markt lag feſt. Frankfurt nach feſter Eröffnung abbröckelnd Die Löſung der Mobiliſierungsfrage, die Ausſicht, daß heute die letzte Sitzung im Haag ſtattfindet, und die plötz⸗ lich ſtarke Erleichterung am Geldmarkt hatten zu Beginn der neuen Woche wieder eine feſte Tendenz zur Folge. Die Spekulation ſchritt zu Rückdeckun ⸗ gen, zumal ſich wieder lebhafteres Intereſſe von Publi⸗ ums und Auslandsſeite geltend machte. Das Geſchäft war aber nur in Spezialwerten denen ganz erhebliche Beſſerungen zu verzeichnen waren. lebhaft, in Als dann aber die Meldung eintraf, daß eine Regelung der Oſtreparationen noch nicht erzielt worden ſet, machte ſich wieder eine Unſicherheit bemerkbar und die bohen vorbörslichen Kurſe konnten nicht erhalten werden; trotz⸗ dem ergaben ſich gegenüber den Schlußkurſen vom Samstag ganz erhebliche Gewinne. Am Elektromarkt eroffne⸗ ten Geſfürel 4, Lahmeyer 3, Schuckert 2 v. H. und Chade 2% höher; dagegen Ac. leicht gedrückt. Stemens nach dem Dividendenabgang immer noch 8 v. H. feſter. Am EChemiemarkt zogen Deutſche Erdöl 2, Rütgerswerke 3 und Scheideanſtalt bis 1 v. H. an; dagegen J. G. Farben 56 v. H. niedriger. um Montan markt beſtand für Gel⸗ ſenklrchen, Mannesmann und Rheinſtahl ſtärkeres Intereſſe bel Kursgewinnen von 2 bis 8 v. H. Kallakllen fehr ſeſt; Aſchersleben plus 4½4, Salzdetfurth plus ö und Weſter⸗ egeln plus 57 v.., Zellſtoffwerte bis s v. H. ſeſter. Banken ruhig; auch hier waren Beſſerungen bis zu 17% v. H. zu verzeichnen. Renten freundlich. Im Verlaufe neigte die Tendenz zur Schwäche und es traten auf Glatt⸗ ſtellungen Abbröckelungen bis zu 8 v. H. ein. Am Geld ⸗ markt wurde der Satz für Tagesgeld auf 556 v. H. er⸗ mäß igt. Berlin unter Schwankungen ſchwächer Während im heutigen Vormittagsverkehr und auch noch an der Vorbörſe eine recht zuverſichtliche Stimmung die Oberhand hatte und man ausgeſprochen feſte Kurstaxen hören konnte, war die Erbffnung im gewiſſen Sinne enttäuſchen d. Das Geſchäft war lange nicht ſo groß wie man erwartet hatte, und nur für wenige Speztal⸗ paplere waren einige Kñauforders eingetroffen. Im Zuſammenhang mit Befürchtungen hinſichtlich ber bevor⸗ befeſtigt Verlauf unter Schwankungen Farben, die ſchwach lagen, relativ gehalten ſtehenden Reichstagsdebatten mußte ſich die freundliche Stimmung ebenfalls einen Dämpfer gefallen laſſen. Leb⸗ hafter lagen eigentlich nur Montan werte, mit Aus⸗ nahme der Stahlvereinsaktten, bei denen Angebot auf dem Markt drückte, wobei die Stickſtoffpläne für Gelſenkirchen eine Anregung gegeben haben dürften und Kall werte, in denen angeblich wieder franzöſiſche Käufe zur Ausfüh⸗ rung kamen. Bemerkenswert ſchwach lagen J. G. Farben als Stickſtoffpapier, doch ſprach man auch von noch notwendigen Verkäufen im Zuſammenhang mit Liquidierung des Bankhauſes F. W Krauſe Die erſten Kurſe zeigten aber doch noch in der Mehrheit Beſſe⸗ rungen bis zu 3 v. H. Anleihen freundlich, Aus⸗ länder behauptet, Pfandbriefe geſchäftslos, Reichsbahn⸗ Vorzugsaktten weiter lebhaft und feſt. Geldmarkt wenig verändert, Tagesgeld 5 bis 7, Monatsgeld 7½ bis g, Warenwechſel etwa 6/½ v. H. Nach den erſten Kurſen wurde es unter Schwankungen ſchwächer. Ein erneuter kgang der Farben um etwa 3 v. H. verſtimmte und beeinflußte die übrigen Märkte ebenfalls im Aus⸗ maße bis zu 1½ v. H. Auch heute blieb die erwartete Ermäßigung des Privat⸗ öiskonts aus, trotzdem machte ſich auf dem ermäßigten Niveau der erſten Börſenſtunde eine ſtärkere Wi⸗ derſtands fähigkeit geltend und die Börſe ſchloß relativ gehalten. Nur Farben hatten 4 v. H. verloren, Siemens lagen 4 ſchwächer und Stöhr minus ca. 2 v.., Rheiniſche Braunkohlen und Kaliwerte ſchloſſen bemer⸗ kenswert feſt. Deviſen gegen Reichsmark geboten. Der Dollar notterte 418.40 nach 418.50. Von den europäiſchen Valuten lagen Schweiz und London weiter ſchwach, 1931.50 nach 1932.50 bzw. 486.72 nach 486.78, Holland 4019, Paris 392.78, Mailand 523.50, alles Newyorker Uſance. Die Swapfätze Dollar Reichsmark ſtellten ſich niedriger, auf einen Monat 55, auf drei Monate 155 Stellen, Spanien geſchäftslos, 36.70 gegen London. waren heute an⸗ Schleppendes Gelreidegeſchäft Knappem Inlandsangebot ſtand nur ſehr geringe Nachfrage gegenüber Berliner Produktenbörſe v. 20. Jau.(Eig. Dr.) Der Produktenmarkt wies heute ſehr ſtarken Beſuch durch den Provinzhandel auf, der ſich zu dem morgen hier ſtatt⸗ findenden Saatenmarkte eingefunden hat. Das Geſchäft kam aber mangels Anregungen nur ſehr ſchleppend in Gang und die Grundtendenz hatte ſich gegenüber dem Wochenſchluß kaum verändert. Das Inlands angebot von beiden Brotgetreidearten blieb nach wie vor ziemlich knapp, für Weizen war das Preisniveau ungefähr ge⸗ halten, für Roggen lauteten die Forderungen unverändert; bet ſehr geringer Nachfrage waren die Preiſe ledoch ſchwer durchzuholen. Am Lieferungsmarkte war be⸗ ſonders Mai⸗Roggen auf Glattſtellungen bin ſtärker ge⸗ drückt. Das Mehlgeſchäft lag ſehr ſtill. Umſätze blie⸗ ben auf Deckung des bringendſten Bedarfes beſchränkt. Hafer ausreichend offeriert, infolge Zurückhaltung der Ver⸗ käufer gegenüber Untergeboten im Preiſe jedoch ziemlich behauptet. Gerſte matt. Amtlich notiert wurden: Weizen 245—48 matt; März 25,5004.; Mal 276,50—274,50; Roggen 153-85 matt; März 175,50— 73,50; Mai 186,25—84,50; Gerſte 178—92 ſtet.; Futtergerſte 160—68 ſtetig; Hafer 133—41 ruhig; März 151—150,50 Mal 161 +. B. Mais, rumäniſcher geſchäfts⸗ los Blu.; Weizenmehl 29,75— 35,25; Roggenmehl 22—25 ſtetig; Weizenkleie 10—4 ruhig; Roggenklete 8,50—9 ruhig Viktortaerbſen 25—34; Kleine Speiſeerbſen 22—25; Futter⸗ erbſen 20,50—21,50; Peluſchken 19—21; Ackerbohnen 18,28 bis 19,50; Wicken 22—25; Lupinen blaue 14—15; Lupinen gelbe 17—18; Seradella 26—31; Rapskuchen 17—17,50; Leinkuchen 22,40—80; Trockenſchnitzel 7,60—80; Soyaextrac⸗ tionsſchrot 14,7090; Kartoffelflocken 13.74—14,10: Spetſe⸗ kartoffeln, weiße 1,90— 2,20; Speiſekartoffeln rote 2,10 bis 50 to. gelbfleiſch. 2,70— 3,10; Fabrikkartoffeln in Pfg. 8,50—9. Allg. Tendenz: matt. Mannheimer Produktenbörſe(Eigenbericht) Die Tendenz des heutigen Produktenmarkts wor für Getreide behauptet, Futtermittel geſchäftslos und für Mehl matter. Angeboten wurden für die 100 Kilo, waggonfrei Mannheim, alles in.: Ausl. Weizen 29,00—32,00 Trockenſchnitzel 9,25 tn. 27,25 bad. Grünkern 40,00 50,00 inl. Roggen 19,00 Weizenmehl füdd. 40,00 inl. Hafer 16,50—17,00 Weizenbrotmehl 90,00 inl. Braugerſte 20,00— 22,00 Roggenmehl Futtergerſte 17,00 60—7proz. 26,5029, 00 Malz, pfälz. 40,00 Weizenſuttermehl 10,00 Mois a. Bögſch. 16,28—16,50 Weizenkleie feine 8,50 Biertreber 14,25 Noggenkleie 8,75 Rapskuchen 18,00 Raps 40,00 Soyaſchrot 16,00 Leinſaat 47,00 Rotterdamer Getreidekurſe vom 20, Jau.(Eig. Dr.) Anſang: Weizen(in Hfl. per 100 Ag.] Jan. 10, 52,5; Laſt 200 Kg.) Jan. 129, März 134,75; Mat 188, Jult 138,50. Liverpooler Getreidekurſe vom 20. Jan.(Eig. Dr.) An fang: Welzen(100(.), Tendenz feſt; März 8/9(8/11); Mai—(9/74); Jult 9/6(9/5; Mitte: ruhig; März 8/1%; Mai 9/8%6; Juli 9/574. Magdeburger Zuckerterminbörſe dom 20. Jan.(Eig. Dr.) Jan. 8,70 B 8,60 G; Febr. 6,70 B 8,00 G; März 8,75 B 8,70 G; April 8,85 B 8,75 G; Mai 9,05 B 9,.— G: Aug. 9,5 B 9,85 G, Okt. 9,05 B 9,00 G,; Dez. 9,0 B 9,00 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis ſtill und geſtrichen. * Bremer Baumwolle vom 20. Jan.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Micdl.(Schluß] 18.85 * Ltverpooler Baumwollkurſe vom 20. Jan.(Eig. Dr.) Amerie. Univerſal Stand. Middl. Anſang: Jan. 914 bis 915; März 918— 919; Mai 936; Juli 935—996; Okt. 985 bis 96; Jan.(31) 931; Tagesimport 16 400; F. G. Surtee Loco 482% 3.— Mitte: Jan. 913; März 918; Mal 927; Juli 992; Sept. ges; Dez. 927; Loco 9483; Egypt. Upper Tendenz ruhig. Pfälz. Nähmaſchinen- u. Fahrräder-Fabrik vorm. Gebr. Kaner in Kaiſerslautern Dividendenlos Der vorliegende Geſchäftsbericht für das am 30. Sept. 1929 beendete.⸗J. üellt eingangs feſt, daß die„vielen wirtſchaftspolitiſchen Mißgriffe der Nachkriegszeit begonnen haben, ihre Früchte zu tragen“. Dieſe Verhältniſſe hätten in der Brauche bei ſtark verringertem Umſatz natürlicher⸗ weiſe den Konkurrenzkampf verſchärft und hinſichtlich Preis und Zahlungserleichterungen Zugeſtändniſſe ausge⸗ löſt, die für Erzeuger und Verkäufer gefährliche Formen angenommen hätten. Unter ſolchen Umſtänden ſei keine Rendite zu erzielen geweſen, jedoch konnte eine Unter⸗ bilanz vermieden und durch bedeutende Schuldenabtragung die Liquidität ſo verbeſſert werden, daß die kurzfriſtigen Schulden durch die flüſſigen Mittel ungefähr gedeckt ſind. Verluſte konnten durch vorſichtige Kreditge⸗ währung auf einen ganz geringen Anteil am Umſatz be⸗ ſchränkt werden und wurden abgeſchrieben. Der Bruttoertrag einſchl. 141 797(44 985)„ Vortrag hat ſich von 1,71 auf 1,31 Mill.„ geſenkt. Allgem. Un⸗ koſten erforderten 1,17(1,42) Lill.„, ſodaß einſchl. des vor⸗ genannten Vortrages ein Reingewinn von 143 444(i. B. 298 889)/ verbelibt. Der auf 28. Jan. einberufenen o. .⸗V. wird vorgeſchlagen, hiervon 85 381(122 091)„ für Abſchreibungen zu verwenden(1. V. noch 30 000. an die Rücklage) und den Reſt von 58 062„ auf neue Rechnung vorzutragen. Aus der Bilanz(in Tauſend Mark) Grundſtücke 394,9(unv.), Gebäude 8180(835,0), Maſchinen und Werk⸗ zeuge 626,3(639,7), Mobilten 97,4(116,4), Wechſel 27,8 (89,0), Debitoren 1288,9(16840), Vorräte 3466,4(310,0), Effekten 50,0(unv.). Dagegen.⸗K. unv. 3140,0⸗ Nſtcklage 814,0(284,0), Delkredere 30,0(unv.), Hypotheken 750,0(unv.) Kreditoren 614,5(1251,5), Banken 787,4(1146,9), Endſumme 5779,(6896,3). a Babiſche Maſchinenfabrik, Durlach.— Abfatzerweite⸗ rung. Wie wir hören, hat die Geſellſchaft mit der Ver⸗ einigte Schmirgel⸗ und M ſchinenfabriken Ach. Hannover⸗Halnholz ein Uebereinkommen ge⸗ troffen, wonach letztere Geſellſchaft zwecks ſürkerer Konzen⸗ tratton und Vereinheitlichung ihres Arbettsprogromms den Fabrikationszweig Gleßereimaſchinen aufgibt und auf die Badiſche Maſchinenfabrik überträgt, die bisher ſchon führend auf dieſem Gebiete war. Die Badiſche Ma⸗ ſchinenfabrik erfährt durch dieſes Uebereinſommen eine Ergänzung ihrer Konſtrukttonen. Mannheimer Viehmarkt Preis für 50 lg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 4903 Stiick Amtliche Prelsnotierungen dom 20. Januar 1990 ochſen. 206 St Kühe 340 Si Kälber 651 St. Schweine 3112 6; 0. Mt. 5659 a Mt. 4547 4..]. Mt. 88 84 by.„ 4246 d) 34-38 b)„ 78—82). 8384 „„% // 95„ 486 ch, 35 40 d) 1820 ch, 840 JJ. 848 gullen, 157 St. Färſen 375 St.% 5460,„ 84 85 ). Mk. 52— 54 4 Mk. 5950 Schafe 86 St. 808. ),„ 45 47 dy 4850 aft. 1 ).„ 42440 Freſſer.— St. bj. 44 46 Arbeltspferde— St d— Mk 2 60— Mk.— Marktverlauft Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand, mit Kälbern mittelmäßig, langſam geräumt, mit Schweinen mittelmäßig, kleiner Ueberſtand, 4 Ziegen, 1224. Deere Als er von drohender Gefahr ſprach, quollen ihm ſchier die Augen aus dem verzerrten Geſicht, Schweiß perlte auf ſeiner Stirn, und die Worte ſtürzten wie ein Stöhnen von ſeinen Lippen. Nach einer Weile verging der Krampf, da er von dem Frieden zu er⸗ zählen begann, der den Pilger am Ende ſeiner Fahrt erwartet. Seine Stimme wurde leiſe, ſein Blick ſenkte ſich nach innen, und ein glückliches Lächeln umſpielte ſeinen ausdrucksvollen Mund. Joan ſaß ein wenig vorgeneigt, das Geſicht vom Schein der Glutpfannen übergoſſen; an ihrer Seite im Schatten der Prinz, der mit leiſer, eintöniger Stimme die Worte überſetzte, die wie ein Sturzbach aus der heftig bewegten Geſtalt auf dem Diwan hervorquollen. Unter Einſchränkung der orientali⸗ ſchen Gleichnisbilder hatte ſeine Verkündung etwa folgenden Inhalt: „Krankheit hat dein Haus heimgeſucht, und du biſt betrübt. Jemand, der dich anhänglich liebt und ehrt, iſt leidend und bereitet dir Sorge. Aber fürchte nichts! Kein Krug bricht am Brunnen, wenn nicht die unergründliche Weisheit und Gerechtigkeit Allahs es beſtimmte. Du biſt wie ein Mann mit einem Schatze. Er ſchwelgt darin, er iſt ſtolz darauf, er⸗ zählt ſeinen Freunden davon, wenn er ihnen am Freitag in der Moſchee begegnet. Mitten in der Nacht nimmt er ihn aus ſeinem Verſteck und betaſtet ihn liebevoll, und ſein Herz iſt von Freude geſchwellt. Er ſagte bei ſich: Dies iſt mein Schatz, mein eigen⸗ ſter Beſitz. Was habe ich doch für Vorkehrungen getroffen, um ihn mir zu erhalten? Einſt brang ein Dieb ein und ſtahl ihn mir. Welche Arbeit, welche Seelengualen hat es mich gekoſtet, ihn wiederzuer⸗ langen. Kein Dieb kann mir mehr beikommen. Ich habe die Türen verſichert, meine Wachſamkeit ver⸗ doppelt und von einem engliſchen Händler eine ſtarke Eiſenkaſſette gekauft, in der ich mein Koſtbarſtes Der Roman eines geheimnisvollen Regypters von V. Williams Deutſches Recht dei Ga. Müller⸗München all den anderen Menſchen, wie der große Emir auf ſeinem Roſſe! So ſpricht er in ſeinem Stolz. Er weiß nicht, daß eben jetzt Räuber an der Arbeit ſind, ihm ſein Liebſtes zu ſtehlen Ich bin der Wächter auf dem Turme. Ich blicke auf das Dach deines Hauſes hinab, und ich ſehe einen, der kühn die Gaſſe heraufſchreitet, den Mund voll ſchöner Worte, die Hand voller Gaben. Aber hüte dich.. Gefahr, von allen Seiten Gefahr! Es liegt eine Wolke über dem Anlitz des Fremden— ſie verdichtet ſich— er verſchwindet langſam— er iſt fort! Hüte dich, hüte dich vor dem Glück, mit dem er dich um⸗ garnen will! Ein anderer naht ſich deinem Hauſe. Er iſt be⸗ trübt und bringt dir Leid. Tränen fließen hinter ihm, wie das Waſſer, das von der Haut der Waſſer⸗ träger tropft. Hüte deinen Schatz, hüte deinen Schatz! Ah! Es iſt zu ſpät! Er hat ihn geſtohlen und auf einem Schiff weit übers Meer geſchleppft. Auf den Kummer folgt Freude, durch die Gnade Allahs, deſſen Prophet Mohammed iſt. Das, was der Allmächtige beſtimmt hat, muß eintreten. Aber dann wirſt du Ruhe finden, Ruhe und ein Glück— größer, als du je bisher es kannteſt. Lang iſt der Weg der Beſchwerden durch die Berge der Grabſtät⸗ ten. Aber jede Fahrt nimmt ein Ende, und deine Zukunft heißt Friede und Zufriedenheit..“ Die Stimme verebbte in einem Flüſtern und ſchwieg. Der Kopf des Scheichs fiel auf die Bruſt. Wie ein Schlaftrunkener blinzelte er, ſah ſich unſicher um, ſeufzte und bückte ſich, um von einer Taſſe unter der Schale etwas Weihrauch zu nehmen, das er auf das Feuer ſtreute. Neuer Rauch kräuſelte empor. Der Prinz ſtieß Joan heimlich an.„Stehen Sie auf!“ raunte er. Jovan erhob ſich. Die Weihrauchwolke bildete maleriſche Ringe um ihr Silberkleid. Der Scheich machte ein paar Schritte, murmelte etwas und be⸗ rührte ihre Hand. Dann richtete er ſich ſtraff auf und lächelte die junge Frau nachdenklich an. Er war nun ruhig und wieder ein wenig befangen. Die Augen des Prinzen glühten rötlich im Feuer⸗ ſchein, und ſeine Stimme klang heiſer: „Er iſt fertig,“ ſagte er.„Der Scheich möchte Ihr Taſchentuch behalten, darf er es?“—„Nein, nein, bitte, laſſen Sie das!“ Joan hatte ihr Handtäſchchen geöffnet.„Er mußte vorhin die zwanzig Piaſter von Ihnen nehmen, weil er etwas brauchte, das Sie ſelbſt in der Hand gehabt haben. Aber im übrigen iſt das meine Sache! Jetzt wollen wir Nadja holen!“ Joan folgte ihm durch das Zimmer. Sie war ein wenig enttäuſcht von den dunklen Andeutungen des Wahrſagers. Der Prinz hatte verſichert, daß er Ab⸗ dullah nichts über ſie oder Nadja erzählt hätte. Es war alſo ſicherlich erſtaunlich, daß Abdullah von Simmons' Erkrankung wußte. Auch ſeine Erwäh⸗ nung der„Berge der Grabſtätten“ war ſeltſam, denn ſie bezog ſich auf ihren Aufenthalt in Lukſor. Aber ſte konnte nicht begreifen, was er mit dem vielen Ge⸗ rede von einem Schatz meinte Nadja erſchten mit der Eſtrade und war zie glich aufgeregt. Man ließ ſie mit dem Scheich allein. In⸗ zwiſchen ſchritten der Prinz und Joan über ein paar niedrige Stufen in das anſtoßende kleinere Zimmer, das wiederum mit koſtbaren alten Gebetteppichen verkleidet war. Dort fanden ſie Makhmud ſichtlich beunruhigt. Er verbeugte ſich und gurgelte leiſe und haſtig ein paar arabiſche Worte hervor. Said Huſſeins Mienen zeigten einen verärgerten Ausdruck, als er ſich zu Joan wandte.„Es iſt mir höchſt unangenehm, Sie allein laſſen zu müſſen, aber es will mich jemand sprechen, der unerwartet mit wichtigen Geſchäfts⸗ nachrichten eintraf. Ich werde nicht lange ausbleiben und möchte Sie unterdes in die Gemächer des Ha⸗ rems hinaufführen. Während Sie warten, können Sie ſich umſehen. Hier, bitte..“ Er hob einen Vorhang in der Ecke. Vor ihnen befand ſich ein bunt drapiertes altes Gittertor und dahinter eine Treppe. An ihrem Ende führte eine ſchwere Tür in ein hallenartiges Gemach, das mit Holz vertäfelt und deſſen mittlerer Teil mit Mar⸗ morflieſen belegt waren. Der Raum wurde durch einen Balkon abgeſchloſſen, der mit einem geſchnitz⸗ ten Holzgitter verztert war. Die Decke war reich mit blaßgrünen Arabesken geſchmückt, die ſich auf einem breiten Fries darunter wiederholten. Inmitten des Marmorbodens plätſcherte ein Brunnen. Weiche Teppiche dämpften die Tritte, und niedrige, mit Kup⸗ fertaſſen beſetzte Tiſche aus perlmutterverziertem Ebenholz ſtanden allenthalben umher. Das Gemach wurde durch jene dritte Moſcheelampe erleuchtet, die von der bunten Glaskuppel herniederhing. „Dort ſind noch andere Zimmer,“ Huſſein deutete auf eine Tür der Marmorhalle,„und in jenen Al⸗ kopen wurden die zuſammengerollten Betten der Frauen tagsüber aufbewahrt. Jetzt muß ich gehen. Ich komme ſo raſch als möglich zurück. Tun Sie, bitte, als wenn Sie zu Hauſe wären“ Er drückte Joan die Hand, und ſeine Augen unter ihrem ſeltſamen matten Schleier brannten in den ihren. Zum erſtenmal fiel es ihr auf, daß der Prinz ein Aegypter war, ein Orientale. Merkwürdig, daß die Tracht einen Menſchen ſo verändern konntel Lag es nur an der arabiſchen Kleidung... Die Tür ſchlug zu, und ſie war allein. 5 Mit einem perſtſchen Jes auf dem Kopf und in einen ſchwarzen Mantel gehüllt, eilte Simopulos aus ſeinem Hotel die windigen Arkaden der Klot⸗ Bei⸗Straße entlang. Er überquerte einen belebten Platz und gelangte über holpriges Pflaſter in das Labyrinth der verrufenen Gäßchen am Fiſchmarkt. Es war Sonntagabend, die freie Zeit der nubi⸗ ſchen Diener, und in den ſchmalen Gaſſen herrſchte lebhaftes Treiben. Der Grieche, der unter dem Man⸗ tel die Hände feſt an den Körper gedrückt hielt, ver⸗ langſamte ſeine Schritte und chlenderte nun gemäch⸗ lich im Strom der flutenden Menge, vorbei an fin⸗ ſteren Hauseingängen, wo im matten Oellampen⸗ ſchein Frauen die vorüberſtreifenden Männer lock⸗ ten. In den kleinen Kaffeehäuſern verübten ein⸗ heimiſche Orcheſter eine ſcheußliche Muſik. Zuweilen legte ſich ſchmeichleriſch eine Hand auf des Griechen Arm und verſuchte, ihn aufzuhalten. Doch behutſam löſte er ſich und machte auch nicht halt, als ſich die Menge plötzlich ſtaute, um zwei Streit⸗ luſtige zu begaffen, die, leichenblaß vor Wut, einan⸗ der an einer Straßenecke grob beſchimpften. Er ſchritt ruhig weiter, ohne ſcheinbar darauf achtzu⸗ geben, daß ihm ein hochgewachſener Eingeborener mit grünem Turban ſtändig folgte. (Fortſetzung folgt) ſicher verwahren kann. Um ſo vieles throne ich über Slandesamliche Nachrichten Verkündete: Dezember 1020 und Januar 1080. N 81. Reſ.Lolomotipführer Otto Frey umd Frieda Faubinger geb. Geier Vorarbeiter Georg 1 2 5 Ing. Karl Seeger und Paula Treffinge Stukkateur Max Faltermahyer und Doro Zſcheiche 9. Expedient Karl Freund und Hedwig Sinn Mechaniker Otto Oſer und Eliſabeth Decker Aim. Johann Seiffert und Eva Feuerſtein 4. Kfm. Ernſt Meyer und Katharina Scherer 7. Schreiner Linus Scheuermann und Franziska Bechtolb Vertreter Franz Mohelfky und Erng Wolff Arb. Franz Schenk und Pauline Rllbe Getraute: Dezember 1929 und Januar 1939. 28. Packer Oskar Bechtold und Mina Herter Wansporteur Peinrich Heid und Theta! 81. Arbeiter Anten Beifel und Roſa Münch Holsſortierer Johannes Benz und Magdalena Zorn geb. Diefenbach 8 Kſm. Karl Birk und Frieda Schmutz Eiſendreher Richard Böhl und Hilda Rieth Eiſendreher Friedrich Boos und Eliſabeth Bürkel Former Wilhelm Guthruf un) Anna Wimmer Kfm. Ludwig Heckmann und Hermine Schmitt Schloſſer Wilhelm Heckmann und Wilhelmine Weiß Installateur Wolf Nigele und Natalie Krieger Heizer Thomas Plaſek und Anna Hamberger * — 2. Schloſſ. Hermann Schütt u. Petronilla Becker geb. Dachs 8. Seeber Ottmar Wolf u. Dr. Anna Witzenhauſen 4. Kraftwagenführer Hans Aupperle und Eliſe Hoffner Fuhrmann Otto Behringer und Lina Hamberger Metzger Georg Ebert und Klara Münch Werkmeiſter Heinrich Gonzhorn und Moroagretha Hauſt Kellner Guſtav Metz und Mathilde Greubel 7. Schneider Wilhelm Früh und Eliſabeth Sattler Geborene: Dezember 1029 15 8 9 5 28. eter Paul Schre 1 5 3 Schumacher 1 T. Katharina Eltfaßeth, Anita 29. Eiſendr. Auguſt Ehriſtian Leonhard 1 T. Ruth Lutſe Sakoſſer Ludw. Maximilian Reiſer 1 S. Werner Oskar Kaufmounn Joſef Moſes Blum 1 T. Clotilde prakt. Arzt Dr. med. Ludwig Stempel 1 S. Klaus Peier Ludwig Werkmeiſter Heinrich Friz 1 T. Sonfa Betty ö prakt. Arzt Dr. med. Anton Mohr 1 S. Haus Peter 80. Arbeiter Jakob Vierreth 1 T. Eliſabetz 81. Maurer Georg Mater 1 T. Ruth Flaſchenbierhändler Karl Seubert 1 T. Ruth Roſa Kaufmann Georg Hofmann 1 T. Lydig Schloſſer Wilhelm Fritz Funke 1 S. Fritz Reinhold Muſikpäbdagoge Walter Rudolf Maas 1 S. Rudolf Sil⸗ veſter Norbert Schloſſer Karl Friedrich Georg Wilhelm 1 S. Rolf Ri⸗ chard Friedrich Bauſchloſſer Ludwig Gimber 1 T. Doris Monika e 3 8 e „Arttiſt Fri 0 S. Guſtavr We Schloſſer Heinrich Ißler 1 T. Eliſabetho Wilhelming — 1 Sberſtadtfekretär Friedrich Karl Steinmetz 1 T. Hilde⸗ garb Käthe Eliſabeih Matroſe Lorenz Petri 1 S. Arthur Martin Kellner Wolfram Zimmermann 1 S. Wolfram Eduard 8. Monteur Valentin Lampert 1 S. Erich Valentin Fabrikant Robert Buß 1 S. Robert Techniker Nikolaus Kadel 1 S. Hans 4. Kfm. Wilhelm Wolfert 1 S. Werner 6. Laboratoriumsgehilſe Friedrich Mack 1 S. Gerhard Friedrich Fabrikarbeiter Michael Schieſer 1 T. Eleonore Berta Rottenmeiſter Marl Willy Benſching 1 T. Erna 6. Kfm. Alfons Horn 1 T. Inge Schmied Georg Hags 1 1 S. Ernſt Ludwig 7. Lackierer Willi Tatſch 1 S. Willi Herbert Steinbrenner Karl Maurer 1 T. Ellen Ruth Schloſſer Hermann Kaiſer 1 S. Auguſt Hermann Joſef Poſtſchaffner Robert Fiſcher 1 S. Walter Hugo Kfm. Friedr. Anton Meckler 1 T. Hedwig Anna g. Former am Kefler 1 8 Manfred om Kellner Karl Körber 1 S. Karlheinz Oskar Banlbeamter Hans Rudolf müller 1 S. Hans Georg 2 Geſtorbene: Dezember 1929 und Januar 1930. 23. Rolf Karl Henzenl 1 J. 0 M. 9. Helmut Ziegler g J 5 M. 81. Marte geb. Gießer, Ehefrau des Zollaffiſtenten Heinrich Döczele, 0. 4. Gerda Katharina Böhler, 1 J. 9 M. Eliſabeth geb. Fries Wwe. d. Gipfers Joh. Gries, 80 J. Kaufmann Nathan Camnitzer 65 J. 11 M. 1. Kim. Johann Paul Wilhelm Thilo 72 J. 11 M. Eliſabeth geb. Haufer, Wwe. d. Jakob Ohler, 82 J. 1 M. Chriſtina geb. 1 Ehefrau des Schloſſers Johann Gräf, 53 J. 11 M. 8. Sulſe geb. Kolb, geſch. v. Wirt Niedermayer, 59 J. 3 M. led. Kaumfann Felix Rudolf Joſtein W J. 10 M. Realſchuldirektor a. D. Wilhelm Metzger 78 J. 7 M. Maria Thereſia Weiner 17 Tage led. Student Karl Mathias Wölfle 20 J. 9 M. Verwalter a. D. Georg Ellias Bonn 79 J. Marie geb. Eiſenhammer, Ehefrau des Heizers Alols Henk, 683 J. Tanzlehrer Johann Emil Trautmann 50 J. 6 M. Gerda Ludwig 8 M. 8 Tage 8. Karoline Klare geh, Ganzenmüller, Witwe des Werk⸗ meiſters Friedrich Chriſt, 71 J. 9 M. 4. Privatmann Leon Weiß 82 J. 9 M. Maria Ruth Maier 6 M. 26 Tage 6. Nachtwächter Valentin Beckenbach 54 J. 8 M. Katharina geb. Hildenbrand, Witwe des Steinhauers Johann Abele, 77 J. 8 M. 6. Soſte geb. Schleber, Ehefrau des Rentenempfängerg Karl Vinzenz Braun, 78 J. 6 M. Maria Helene geb. Hollerboch, Ehefrau des Rohrlegers Hermann Schönig, 40 J. 10 M. Bandbegmter Joſef Valentin Kaufmann 58 J. 5 M. Oberzollſrekretär a. D. Johann Georg Ihrig 68 J. 2 M. Milchhändler Karl Kleber 74 J. 2 M. 7. led. Fuhrmann Philipp ſkreider 40 J. 6 M. Nenten empfänger Kark Foſef Amal 0 J. 5 N Karoline Erneſtine geb. Burkhardt, Ehefrau d. Renten⸗ empfängers Jakob Kölmel, 7 J. 9 M. 8. Ling geb. Dietrich, Ehefrau des Trans portarbeiters Joſef Klöppel, 85 J. 6 M. Gottliebin Karoline geb. Kübler, Witwe des Wirte Heinrich Süß, 9 J 3 M. Bierbrauer Simon Müller 6s J. 2 M. 9. Roſina Katharing geb. Gehbauer, Ehefrau des Eiſen⸗ bahnſchaffners Jalob. 5 * Neue Mannheimer schieden ist Mannheim(B 6, 12). den 19. Im Namen der tieftrauernd Hinte Max Fournier Staii besonderer Armeige Verwandten, Freunden und Bekannten die erschüt- ternde Nachricht, daß unser lieber Sohn und Bruder Edgar Fournier heute Sonntag früh ½0 Uhr, an den Folgen eines schweren Unfalles, im hiesigen Krankenhaus ver- Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 20. Januar 1930 guter Gatte, un H anuar 1930 rhliebenen: Die Beerdigung findet am Mittwoch, um ½2 Uhr von der Leichenhalle aus statt. Beileidsbesuche dankend abgelehnt den 22. Januar Nach Gottes Ratschluß verschied am Samstag nachmittag nach schwerem Leiden mein herzens- Bruder, Schwager und Onkel, Leopold Haas im Alter von 50 Jahren Mannheim(M 2,), 19. Jan. 1930 Lydla Haas Wwe. Ernsi Haas u. Verwandie 5 Zur Anfertigung fein eee 5 ſter Damengard 5 5 fſucht 0* 2097 9 f 5 5 Sof geiderin Todes Anzeige(mit Meiſterprüf.) noch einige Kunden auß, d. Hauſe. Anfr. u. au die Geſchſt. dſs. Bl. Matratzen Pals termäbel werden bil ligſt auf⸗ ser lieber Vater. STT zieren. Karte Braner. Lnuiſenring 51 u. Meerſeldſtr. 39, II. * 2054 Umzüge, Transporte, * 2008 Beerdigung am nachm. 2% Uhr halle aus Nah- u. Fernfahr ten Dienstag. 21 Jan. von der Leichen- 22057 langen Lieferwagen billig und gewiſſenhaft ausgeführt.* 2083 Telephon 236 35. hung Güterrechtsregiſtereinträge a) vom 11. Januar 1930: Viktor Hinterberger, Chauffeur, Mannheim⸗ Waldhof und Johanna geborene Ottenba. daſelbſt. Durch Vertrag vom 3. Dezember 1929 iſt Gütertrennung vereinbart. b) vom 15. Januar 1930: Ernſt Böntgen, Kaufmann, Mannheim und Mathilde Eliſabeth genannt Hilde geborene Vil⸗ hauer, daſelbſt. Vertrag vom 3. Januar 1930 Gütertrennung. e) vom 18. Januar 1980: Guſtav Bernhard Senz, Kaufmann, Mann⸗ beim und Thekla geborene Bruch daſelbſt. Ver⸗ trag vom 4. Januar 1980 Gütertrennung. 126 Bab. Amtsgericht F. G. 4 Maunheim. Das Konkursverfahren über das Vermögen der Firma Induſtrielle Schornſtein⸗& Feue⸗ rungsbaugeſellſchaft m. b. H. in Mannheim, g 6. 6, wurde mangels Maſſe eingeſtellt. 130 Mannheim, den 7. Januar 1930. Amtsgericht B. G. 5. Anntl. Veröffentlenungen der Stat Mannheim Arbeitsvergebung. Oeffentlicher Wettbewerb für die Ausführung der Erd⸗ und Befeſtigungsarbeiten für eine Grünanlage und einen Meß⸗ und Marktplatz im Stadtteil Feudenheim. Verdingungsunterlagen werden während der Dienſtſtunden beim ſtädtiſchen Tiefbauamt, Bau⸗ und Betriebsverwaltung, Zimmer 28, Amts⸗ ebäude II, D 1. 5/6, abgegeben. Auskunft und zinſicht der Pläne in Zimmer 8 bei der Ent⸗ wurfsabteilung. Eröffnung der Angebote am Mittwoch, den 29. Januar 1930, vorm. 11.00 Uhr im Amtsgebäude II, D 1. 5/, Zimmer 28. Zu⸗ ſchlagsfriſt: 14 Tage. 44 Tiefbanamt Mannheim. Zwangs versteigerung Mittwoch, den 18. Jan. 1930, mittags 12 Uhr werde ich an Ort und Stelle— Näheres im Pfandlokal q 6. 2— gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Eine Michtplatte, 2 To., 1 Reifbiegmaſchine; nachm. 2 Uhr im Pfandlokal Q 6. 2: 1 Piano, 3 Schreib⸗ maſchinen, 1 Aktenrollſchrank, 1 Nattional⸗ MRegiſtrierkaſſe, ſowie verſchiedene Möbelſtücke. Mannheim, den 20. Januar 1930. 1014 Weiler, Obergerichtsvollzteher. A n krfeaſtimen fur zun kenden Zum Zwecke der Beiziehung der Angrenzer zu den Koſten der in Ausſicht genommenen Her⸗ ſtellung der 9 a) Lerchenſtraße zwiſchen Akazien⸗ und roſſelſtraße, traße zwiſchen Untere Ried⸗ und bahnſtraße, ö bahnſtraße in Mannheim⸗Waldhof gemäß den Vorſchriften des badiſchen Ortsſtraßengeſetzes und den für die Stadt Mannheim geltenden allgemeinen Grundſätzen wird a) die Liſten der beitragspflichtigen Grund⸗ beſitzer ſamt dem Anſchlag des Aufwandes, zu bem ſie beigezogen werden ſollen und den vorgeſchriebenen ſonſtigen Angaben, b) die Straßenpläne, aus denen bie Lage der Grundſtücke zu erſehen iſt, während 14 Tagen vom 20. Januar 1980 ab im Rathaus NJ 1 hier, Tiefbauamt 2. Stock, Zim⸗ mer 30, zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Die im Januar 1928 bereits offengelegten Beizugsunterlagen für die Lerchenſtraße mußten umgeändert werden, nachdem die Lerchenſtraße infolge einer neuen Planfeſtſtellung in jenem Baugebiet der 76. Sandgewann eine andere Länge erhalten hat. Einwendungen müſſen innerhalb einer vier⸗ wöchigen Friſt, die bürgermeiſter hier geltend gemacht werden. Mannheim, den 9. Januar 1980. Der Oberbürgermeiſter. Arbeitsvergebung. Für die Fortſetzung der Siedlung in der der im öffentlichen! Gartenſtadt Waloͤhof ſoll die Treppenſtuſen aus Kunſtſtein Wettbewerb vergeben werden. Die Angebotsvordrucke werden auf unſerem Lieferung Baubüro Liguſterweg Nr. 7 in der Gartenſtadt Waldhof abgegeben. Dort können auch die Zeich⸗ nungen eingeſehen werden. Die Angebote ſind mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſehen auf dem Geſchäftszimmer der Gemeinnützigen Baugeſellſchaft im Verwaltungs⸗ gebäude in R 5, Zimmer Nr. 93 bis ſpäteſtens Samstag, den 25. Januar 1930, vormitt. 9 Uhr Finkenſtraße zwiſchen Lerchen⸗ und Hafen⸗ am 20. Januar 1980 be⸗ ginnt, bei Meidung des Ausſchluſſes beim Ober⸗ e Sstanduhren kauft man am besten da, wo 0 sie hergestellt werden. 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