5 5 ö 1 e Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 3, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Beilagen: Montag: Sport der N. M. Z. Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Vertehr Donnerslag wechselnd: Mannheimer Frauenzeltung Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſp Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Rebaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 16.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle ort und Erholung Mannheimer Verelnszeltung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſikzeitung Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 82mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familten⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſetz und Recht Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 21. Januar 1930 141. Sahrgang— Nr. 33 Der Abſchluß der zweiten Haager Konferenz Die internationale Schuldenregelung von 14 Staaten und den engliſchen Dominien Die Londoner Floltenkonferenz Die führenden Männer in London Snowoͤen lobt Deutſchland Drahtung unſeres eigenen Vertreters = den Haag, 21. Jan. In einer überſtürzt vorbereiteten öffentlichen Vollſitzung iſt die internationale Schuldenrechnung von vierzehn europäiſchen Staaten und den engliſchen Dominien Auſtralien, Kanada, Neuſeeland, Südafrika unterſchrie⸗ ben worden. Noch im letzten Augenblick entſchloſſen ſich die Bulgaren zur Annahme der Repara⸗ tionsleiſtungen. Als ſie nach langem Drängen Loucheurs in die Annuitätenzahlung von zehn Millionen Goldfranken einwilligten, hörten die auf Einlaß wartenden Preſſevertreter lebhaften Applaus. Die Türen öffneten ſich den Journaliſten nach Aſtündigem Warten. Zuerſt ſtanden wir vor dem Eingangstor im Regen, dann hatte der General⸗ ſekretär der Konferenz genug Rückſicht, um uns den Aufenthalt in den Vorräumen zu geſtatten, die den Sagal der zweiten Kammer umgeben. Die öffentliche Schlußſitzung begann nach halbfünf. Sie entbehrte jeden feierlichen Charakters. Zahlreiche Delegierte trugen Reiſeanzüge, um von der Konferenz direkt zur Bahn eilen zu können. Einige oſteuropälſche Staatenvertreter wollten aus verſchiedenen Gründen überhaupt nicht mehr er⸗ ſcheinen, darunter Graf Bethlen, der am Montag früh um ſechs Uhr einen perſönlichen Zuſammen⸗ ſtoß mit Titulescu hatte, weil der rumäniſche Hauptdelegierte in den bereits von Graf Bethlen angenommenen Vertragstext einen nicht vereinbar⸗ ten Paſſus einzuſchalten verſuchte. Die in den Vor⸗ mittagsſtunden getroffenen Vereinbarungen über den äußeren Verlauf der Vollſitzung wurden über den Haufen geworfen. Die Sitzung hegann damit, daß der Vorſitzende der Konferenz, Jaſpar, ein Protokoll verlas, in dem die den Haager„accord“ bildenden Vereinbarungen zur Aufzählung gelangten. Darauf ſollte der Unter⸗ zeichnungsakt folgen. Dr. Beneſch verlangte aber das Wort, um von ſeinem Kollegen Oſuſki die Vorbehalte der Tſchechoſlowaket gegen die deutſchen Liquidationsanſprüche ausſprechen zu laſſen. Wie erinnerlich, verzichteten wir auf die Enteignungs⸗ überſchüſſe deutſchen Eigentums in der Tſchecho⸗ ſlowakei nicht und erhielten von dem Vorſitzenden Jaſpar die Zuſicherung, daß dieſe Angelegenheit als geregelt zu betrachten ſet. Gegen dieſe Stel⸗ lungnahme der Hauptgläubiger proteſtierte der tſchechoſlowakiſche Delegierte. Das bedeutete, daß die Tſchechoſlowakei den Haager„accord“ nur unter Vorbehalten hinſichtlich der Rege⸗ lung der Vergangenheit mit Deutſchland unterzeichnet hat. Der Vertreter Portugals, Ullrich, ſchloß ſich aus den gleichen Gründen dem tſchechoſlowakiſchen Proteſt an. Auch Titulescu wollte im letzten Augenblick Einwendungen machen. Er hatte bereits das Wort „Meine Herren!“ ausgeſprochen, da ergriff ihn der rumäniſche Finanzminiſter Mironescu am Rock und zog ihn auf ſeinen Sitz nieder. Nachher disku⸗ tierte Titulescu noch eifrig mit Loucheur und ver⸗ ſchwand dann aus dem Sitzungsſaal. Der Unter⸗ zeichnungsakt nahm 35 Minuten in Anſpruch. Weiße Oktavhefte, mit Schreibmaſchinenſchrift bedeckt und durch rote Seidenſchnüre zu dicken Bänden verknüpft wanderten entlang der grünen Konferenztafel von einer Delegation zu andern. In Hintergrund drängten ſich etwa 30 Se⸗ kretärinnen, die drei Tage und brei Nächte lang die Abſchriften hergeſtellt hatten. Ihnen wandten ſich die dankbaren Blicke der Dele⸗ gierten zu und anch nachher gedachte man dieſer letzten Mitarbeiterinnen an dem Zu⸗ ſtaudekommen der Haager Akte. Nicht Jaſpar, ſondern Snowden ſprach als Erſter. Nach einem Rückblick auf die zehn Jahre unabläſſigen Reparationsſtreites bezeichnete er die Haager Vereinbarungen als eine Transaktion, bei der keiner alles bekommen hat, was er verlangte und mit der ſchließlich alle zufrieden ſind. Er lobte beſonders Loucheur wegen ſeiner hartnäckt⸗ gen Arbeit im Ausſchuß für Oſtreparationen und betonte, daß die deutſche Delegation mit großer Miniſterpräſident Tardien, der Führer der franzöſiſchen. Delegation. Premierminiſter Macdonald, durch deſſen Tatkraft die Konfe⸗ renz zuſtande gekommen iſt. Exminiſter Wakatſuki, der Führer der Japaner. Außenminiſter Stimſon, der Führer der amertikaniſchen Delegation. Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 21. Januar. Obwohl die Marinekonferenz erſt heute mit der Eröffnung durch den König ihren offiziellen Anfang nimmt, waren die Verhandlungen zwiſchen den Dele⸗ gationen bereits geſtern in vollem Gange. Auf einer vorbereitenden Vollkonferenz in Downingſtreet wähl⸗ ten die Delegierten einſtimmig Ramſay Mac⸗ donald zum Vorſitzenden der Konferenz und be⸗ ſchloſſen ferner die Beratungen damit zu beginnen, daß jede Delegation klar und deutlich den Flotten⸗ bedarf ihres Landes darlegt. Für die Einſetzung von techniſchen Ausſchüſſen iſt vorerſt noch kein Zeitpunkt feſtgelegt, woraus man ſchließt, daß die grundſätzlichen politiſchen Beſpre⸗ chungen einige Zeit in Anſpruch nehmen werden, ehe man zur Praxis übergeht. Von früh bis ſpät fanden geſtern private Beſpre⸗ chungen unter den Abordnungen ſtatt. Beſondere Aufmerkſamkeit fand die Tatſache, daß die Führer der amerikaniſchen und italieniſchen Delegation, Sir Charles Madden, der Oberbefehlshaber der engliſchen Seeſtreitkräfte. Grandi, der italteniſche Verhandlungs⸗ führer, der auf Muſſolinis An⸗ weiſung die Vollabrüſtung zur See beantragen will. Stimſon und Grandi, allein mit Macdonald frühſtückten. Zwiſchen dieſen beiden Delegierten konte man bereits vorher eine beſonders ſtarke Neigung zu ſeparaten Verhandlungen feſtſtellen, was wohl nicht nur auf die„ſchöne Geſte“ Italiens zurückzuführen iſt, ſondern auf konkrete Pläne, über die jedoch im Augenblick noch nichts Glaubhaftes bekannt iſt. Am Abend fand ein Bankett für die Geſamtheit der Delegierten ſtatt, an dem engliſche Politiker aller fall freien Handel mit jeder Nation treiben will, iſt es für die Freiheit der Meere und gegen die U⸗ Parteien teilnahmen. Es waren insgeſamt 450 Per⸗ ſonen erſchienen. Unter den Tiſchreden iſt eine Aeußerung Stimſons hervorzuheben, der noch⸗ mals die ganz außerordentliche Bedeutung betonte, die das amerikaniſche Volk der Konferenz beimißt. „Die Ameritauer“, ſo erklärte Stimſon,„erteunen dieſe Verhandlungen als eine der ſeltenen Gelegen⸗ heiten der Geſchichte an, aus denen mit dem guten Willen der Teilnehmer ein dauerhafter Fortſchritt auf dem Wege zum Frieden folgen kann.“ Der wich⸗ tigſte Schritt, ſo ſchloß Stimſon, ſei die Heimlichkeit, die Rivalität und den Argwohn zu beſeitigen. b ͥͥ AAAAVVVVVVVcCcſCGGCGGGccGGGGTGGTTTTTTGVTTTTGTGGGGTGGGGcGGGGGhVGTGGGPPGVGGTPTPTPTPVGPTPGPTohPhVobccoTcTTccVTVVGVVbVVTVTTTPVTPVbVTVTVVVVVVV—TTTTTT Zähigkeit, un vermindertem Mut, aber auch mit Höf⸗ lichkeit die Intereſſen ihres Landes vertreten haben. Beſondere Anerkennung zollte er der loyalen Tätig⸗ keit der deutſchen Delegierten. Dem Andenken Streſemanns widmete Snowden ein Wort der Erinnerung und Dankbarkeit über das Grab hinaus. Daran ſchloß er den Dank an alle an und betonte, daß das Intereſſe eines Landes verknüpft ſei mit dem aller anderen Staaten, die in Haag die große Schulden rechnung unterzeichnet hätten. An den Ruf „Wir alle kämpfen um die Proſperität unſeres Lan⸗ des“ knüpfte Snowden den Wunſch, es möge nun⸗ mehr eine Aera des Friedens und des Auf⸗ baus beginnen. Der Vorſitzende Jaſpar ließ kurz vor Beginn der öffentlichen Sitzung den Text ſeiner Rede ver⸗ breiten. Er nahm einige Aenderungen vor. Die wichtigſte bezieht ſich auf eine ironiſierende Bemer⸗ kung an die Adreſſe der Tſchechoſlowakei. Jaſpar machte die Bemerkung, daß die Tſchecho⸗ ſlowakei post festum ihren Vorbehalt zurücknehmen werde. Schallendes Gelächter folgte dieſen Worten. Unmittelbar nachdem er ſeine durch die deutſche Delegation mehrmals applaudierte Rede beendet hatte, 5 erhoben ſich die vier deutſchen Miniſter und perabſchiedeten ſich in aller Eile von den Vertretern der Hauptmächte. Der Aufmarſch in London Was wollen die Seemächte im einzelnen? Die heute beginnende Seekonferenz wird in den beteiltgten Ländern als das wichtigſte Ereig⸗ nis ſeit den Friedensver handlungen angeſehen. Nicht nur in den Preſſeſtimmen zeigt ſich dies, ſondern auch im Ausmaß der Eröffnungs⸗ ſitzung, in der Größe der Abordnungen und der vorausſtchtlichen Dauer. Bei jener werden nicht weniger als 11 Anſprachen gehalten werden. Zuerſt ſpricht der engliſche König, zum erſtenmal ſeit ſeiner langen Krankheit, nach ihm Macdonald, Stimſon, Tardieu, Grandi, Wakatſuki uſw. In London erwartet man, daß jede Abordnung aus un⸗ gefähr 50 Mitgliedern ausſchließlich der Hilfskräfte beſtehen wird. Hoover hat eine Dauer von 3 bis 4 Monaten als kurz bezeichnet, von Stimſon iſt in der Nähe Londons eine Villa gemietet, wo die amerikaniſchen Vertreter mit ihren Familien Wochenende verbringen wollen. Wenn ein ſolcher Apparat aufgeboten wird, muß es ſchon um etwas Großes gehen. Dies iſt auch tatſächlich der Fall. Handelt es ſich doch darum, daß, nicht wie in Genf, nur ſchöne Reden gehalten werden und ſonſt alles beim Alten bleibt, ſondern um wirk⸗ lich ernſthafte Begrenzung der Rüſtungen. Wohlverſtanden keine eigentliche Abrüſtung. Wie delikat die Fragen ſind, zeigt ſchon allein das Verhältnis England Amerika. Während gleich nach dem Beſuch Maedonalds die Preſſe beider Länder großen Optimismus über die erreichte Eini⸗ gung wiederſpiegelte, hat dieſe Stimmung ſchon längſt einem gewiſſen Peſſimismus Platz gemacht. Ueber die Schärfe der Preſſe⸗Polemik wären die deutſchen Leſer manchmal mehr als erſtaunt geweſen. Ob ſich der angelſächſiſche Block, der noch beſteht, auch auf der Konferenz als ſo feſt zuſammen⸗ geſchweißt erweiſen wird, wie es nach der Amerika⸗ reiſe erſchien, iſt eins von den vielen Rätſeln. Es handelt ſich zwiſchen dieſen beiden Mächten nicht nur um das Verhältnis der gegenſeitigen Kreuzer⸗Ton⸗ nage, ſondern um die von Amerika aufgeworfene Frage der Freſheit der Meere, d. h. um eine völlige Neugeſtaltung des Seekriegs⸗ rechtes, der England bisher aufs äußerſte wider⸗ ſtrebte. Hinſichtlich der Abſchaffung der U⸗Boyte, einer engliſchen Forderung, die Amerika und neuer⸗ dings auch Italien unterſtützt, iſt mit äußerſtem Widerſtand Frankreichs, das hierin Japan zur Hilfe haben wird, zu rechnen. 5 Jede der drei Mächte hat ihre beſon deren Intereſſen: Amerika will eine der engliſchen gleich ſtarke Flotte, es braucht zur Verbindung mit ſeinen am jenſeitigen Geſtade des Pazifik gele⸗ genen Stützpunkten auf den Philippinen 10 000⸗ Tonnen⸗Kreuzer mit großem Aktionsradius. Die Entfernung dorthin iſt rund noch einmal ſo weit wie von Hamburg nach Newyork. Da es im Kriegs⸗ Boote. England hat eingeſehen, daß es die ſeit drei Jahrhunderten beſtehende Vorherrſchaft zur See gegen das reiche Amerika nicht aufrecht erhalten kann und ſich mit Parität begnügen muß, andern⸗ falls Amerika es ſogar jederzeit überflügeln kann England iſt ſchroff gegen die U⸗Boote; denn es iſt auf Zufuhr von Ueberſee angewieſen. Frankreichs Hauptintereſſe iſt, daß auf der Londoner Konferenz keine endgültigen und allge⸗ mein bindenden Abmachungen getroffen, ſon⸗ dern daß dieſe der Abrüſtungskonferenz in Genf vor⸗ behalten werden. Denn dort im Völkerbund ver⸗ ſchwindet es unter ſeinen zahlreichen Freunden und Trabanten, die mit ihm gegen jede Abrüſtung ſtim⸗ men, während es in London iſolfert iſt und ſeine wahre Natur als Abrüſtungsfeind ſich ſchwer ver⸗ bergen laſſen wird. Demgemäß iſt das ganze fran⸗ zöſiſche Memorandum abgeſtimmt: in London nur Vorbeſprechungen, die Hauptſache in Genf. Von der im Waſhingtoner Abkommen feſtgeſetzten Parität mit Italien will es nichts wi ſen, es müſſe noch Kräfte gegen die deutſche Flotte haben, die in dem Panzerkreuzer A nach Herriot Anſicht den Schrecken aller Kriegsmarinen baut. Daß dieſe Kräfte bei 2. Seite. Nr. 33 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe) Dienstag, den 21. Januar 1930 einem Krieg mit Italien ſofort im Mittelmeer auf⸗ tauchen, wird natürlich verſchwiegen. Italien mit ſeiner lang ausgedehnten Küſte iſt gegen die U⸗Boote und verteidigt die ihm in Wa⸗ ſhington zugeſtandene Parität mit Frankreich. Sein Vorſchlag, hierin nachzugeben, gegen Verſtändigung in Tunis, iſt von Frankreich ſchroff abgelehnt. Ueberhaupt iſt das Thema: Frankreich—Jtalien mit das intereſſanteſte! Japan liegt viel an einer großen Zahl von -Booten, um ſeine Küſten zu ſchützen, und an einer genügend ſtarken Kreuzer⸗Flotte, um ſeinen lebens⸗ wichtigen Seeverkehr auch in Kriegszeiten zu ſichern. Amerika und auch England ſind gegen eine große, japaniſche Kreuzer⸗Flotte, weil ſie für ihren umfang⸗ reichen und wertvollen Handel in Oſtaſien fürchten. Der Schwierigkeiten in London ſind genug. Die zwei einander widerſtrebenden Kräfte ſind auf der einen Seite Frankreich, das die Konferenz nur zu einem Vorſpiel für Genf machen möchte, auf der anderen Seite Amerika und England, die zu einer endgültigen Regelung der Seemachtsverhältniſſe ge⸗ langen wollen. Hoovers Kundgebung bei der Ab⸗ reiſe der amerikaniſchen Delegation, worin er das amerikaniſche Volk auffordert, ſich geſchloſſen hinter dieſe zu ſtellen und ſie nicht zu kritiſieren, beweiſt, welchen Wert er auf das Gelingen legt. Vom Ausgang der Konferenz wird viel abhängen: ob die Welt in eine friedlichere Ordnung gebracht werden kann oder ob die alten Rivalitäten, die In⸗ ſtinkte des Kampfes und der Herrſchaft ſich als un⸗ beſiegbar erweiſen. Iſt dies der Fall, dann iſt auch die Freiheit der Meere, die Deutſchland ſtark intereſſiert, da ſie eine nochmalige Hungerblockade unmöglich machen ſoll, begraben. 15 Italiens Standpunkt Telegraphiſche Meldung § London, 21. Jan. Ein Mitglied der italieniſchen Delegation für die Flottenabrüſtungskonferenz erklärte dem Bericht⸗ erſtatter der United Preß, daß Italien keine Großkampfſchäffe fordere.„Wir könnten ohne Großkampfſchiffe auskommen, falls die anderen Nationen ebenfalls darauf verzichten. Käme es wirklich zu einem allgemeinen Verzicht auf dieſe Schiffsgattung, ſo würde die Konferenz einen großen Erfolg haben. Italien iſt indeſſen intereſſiert an Schiffen mittlerer Größe und wünſcht, daß dieſe Kategorie begrenzt wird auf einer, der Geſamt⸗ tonnage der Welt entſprechenden Baſis. Jeder Nation ſoll überdies das Recht eingeräumt werden, die Schiffstypen, die ſie zu bauen wünſcht, zu wählen.“ Um eine Meinungsäußerung über Unterſee⸗ boote befragt, erklärte der italieniſche Vertreter: „Nur falls die anderen darauf beſtehen, benötigen auch wir Unterſeeboote.“ Deutſchnationale und Rechtsradikale Drahtbericht unſeres Berliner Büros a 2 Berlin, 21. Jan. Nun hat ſich auch der deutſchnationale Frakttions⸗ vorſitzende Oberfohren genötigt geſehen, einen Trennungsſtrich zu den Nationalſozia⸗ liſten zu ziehen. In Oldenburg in Holſtein hat er in einer Rede erklärt, ein anſtändiger Politiker müſſe ſich überlegen, ob er ſich mit Leuten an einen Tiſch ſetzen könne, wie man ſie z. B. in dem Abge⸗ ordneten Göbbels fände, gegen den bekanntlich der Reichspräſident Strafantrag hat ſtellen müſſen. Es iſt ſchon ziemlich weit gekommen, wenn es ſelbſt dem von Hugenbergs Gnaden zum Vorſitzen⸗ den der deutſchnationalen Reichstagsfraktion er⸗ nannten Herrn Oberfohren in der Gemeinſchaft der Nationalſozialiſten unbehaglich zu werden beginnt. Vorläufig ſitzt man ja noch im Reichsausſchuß bei⸗ ſammen, aber lange wird die Herrlichkeit kaum mehr währen. Tariferhöhung der Reichsbahn in Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. Jan. Die Reichsbahn iſt dem böſen Beiſpiel der Ber⸗ liner Verkehrsgeſellſchaft prompt gefolgt und be⸗ ſchert dem Publikum eine Tariferhöhung für den Stadt⸗, Ring⸗ und Vorortverkehr, der ſich ganz beſonders ſtark bei den Monatskarten auswirkt. Zur Begründung dieſes Schritts wird von der Reichsbahndirektion ausgeführt, daß das Defizit bei der Stadtbahn ſich bisher im Jahr auf 45 Millionen Mark belaufen habe und durch die Tariferhöhung um etwa ein Drittel, alſo 15 Millionen Mark verringert werden würde. Die Erhöhung, ſo verſichert man hoch und heilig, ſei völ⸗ lig unabhängig von der Tarifſteigerung der Ber⸗ liner Verkehrsgeſellſchaft durchgeführt worden und von einem„Konkurrenzausgleich“ könne keine Rede ſein. Im übrigen geht man wohl nicht fehl, wenn man die Erhöhung der Stadtbahntarife als den Vorboten einer allgemeinen Tariferhöhung der Reichsbahn anſteht. Das gute“ Veiſpiel Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. Jan. Im Hauptausſchuß des preußiſchen Landtages er⸗ regte geſtern bei der Deckung des Haupthaushalts die Feſtſtellung einiges Aufſehen, daß eine Reihe preußiſchen Mintſter, obwohl ihnen wert⸗ volle Dienſtwohnungen zur Verfügung ſtehen, ſich trotzdem den Wohn ungsgeld⸗ zuſchuß von jährlich 2520 Mk. zahlen ließen. Zu dieſer Tatſache, die angeſichts der finanziellen Not⸗ lage des Staates recht eigenartig berührt, vermochte der preußiſche Finanzminiſter nur zu erklären, daß man nach dem geltenden Recht die Miniſter nicht zwingen könne, ihre Dienſtwohnung zu beziehen. Von den acht preußiſchen Miniſtern bewohnt aber nur einer das ihm zuſtehende Dienſtg bäude nicht. Es wäre nicht unintereſſant, die Namen der Miniſter zu erfahren, die ſich trotz Inanſpruchnahme einer Dienſtwohnung noch einen beſonderen Woh⸗ nungsgeldzuſchuß zahlen laſſen. Aeberſicht über das Haager Ergebnis Telegraphiſche Meldung = den Haag, 21. Jan. Ueber das Ergebnis der Haager Konferenz iſt eine Schlußakte ausgefertigt worden, in der auf den Genfer Beſchluß vom 16. September 1928 und die nachfolgenden Verhandlungen Bezug genommen und die Abkommen der erſten Haager Konferenz erwähnt werden. Die unterzeichneten Dokumente umfaſſen die Abkommen mit Deutſchland, Oeſterreich, Belgien, Ungarn und der Tſchechoſlowakei, ferner die Uebereinkommen mit der Schweiz, weiter be⸗ züglich des Memorandums, das dem Sachverſtändi⸗ genplan beigefügt iſt, ferner die Einigung zwiſchen den Gläubigermächten und bezüglich der abgetre⸗ tenen Güter, weiter den Schriftwechſel bezüglich des deutſch⸗amerikaniſchen Abkommens und über die deutſchen Eiſenbahntarife, dann das Uebereinkommen betreffend die Mobiliſierung von Teilen der unge⸗ ſchützten deutſchen Annuttäten, ſchließlich Ueber⸗ gangsbeſtimmungen und den Schriftwechſel zwiſchen Deutſchland und Belgien über das Mar kab⸗ kommen. Das Hauptabkommen iſt die Vereinbarung zwi⸗ ſchen Deutſchland und den Gläubigermächten über die endgültige Annahme des Youngplanes zur Regelung aller finanziellen Fragen aus dem Kriege als vollkommener Erſatz für alle früheren Verpflich⸗ tungen. Auf die Liquidation deutſchen Beſitzes wird mit ber Annahme des Neuen Planes von allen Gläubigermächten verzichtet, und es werden hierüber beſondere Vereinbarungen getroffen. Die Beendigung der Beziehungen zwiſchen Repa⸗ rationskommiſſion und Deutſchland und die Auf⸗ hebung aller mit den Reparationszahlungen zuſam⸗ menhängenden Organismen in Deutſchland wird feſtgelegt. Die Funktionen dieſer letzteren werden unter Einſchaltung eines beſonderen Uebergangs⸗ ausſchuſſes an die Bank für internatio⸗ nalen Zahlungsausgleich übertragen. Dieſe empfängt die Schuldurkunde über die von Deutſchland bzw. von der Reichsbahn übernommenen Verpflichtungen. Ein Treuhändervertrag legt die Verteilung dieſer Leiſtungen auf die Gläubigermächte mti Ausnahme Amerikas und den Zins der Dawes⸗ anleihe feſt. Das Recht zur Inanſpruchnahme eines Mora⸗ torium s, die Vereinbarung über die Aenderung der Reichsbahn⸗ und Reichsbankgeſetze gehen der Erklärung der Gläubigermächte voran, wonach ſie die feierliche Verpflichtung der Reichsregierung an Stelle aller bisherigen Verpflichtungen, Kontrollen, Garantien und Vorrechte annehmen mit Ausnahme derer, die in den Anhängen 6, 7 und 11 beſonders behandelt ſind. Der Schluß des Abkommens iſt eine Schiedsgerichtsklauſel, wonach unter Vorbehalt beſonderer Vereinbarungen für beſtimmte Sonderfälle ein Schiedsgericht von fünf Mitgliedern für alle Streitigkeiten aus den Verträgen zuſtändig iſt. Dieſe Mitglieder werden auf fünf Jahre ernannt, ſie ſetzen ſich aus einem Amerikaner als Vorſitzenden, zwei Neutralen und einem Deutſchen ſowie einem Vertreter der Gläubigermächte zuſammen. Für die erſten fünf Jahre funktioniert das ebenſo zuſammengeſetzte, durch das Londoner Abkommen von 1924 eingeſetzte Schiedsgericht. Die Schlußklauſel enthält die Beſtimmungen des Inkrafttretens, wonach durch die Reparationskom⸗ miſſion und den Vorſitzenden der deutſchen Kriegs⸗ laſtenkommiſſion 1. die Ratifikation des Abkommens und die Inkraftſetzung der entſprechenden deutſchen Geſetze, 2. die Ratifikation durch vier der einladen⸗ den Mächte von der Gläubigerſeite und 3. die Kon⸗ ſtituierung der Bank für den internationalen Zah⸗ lungsausgleich und die Uebernahme ihrer Obliegen⸗ heiten ſowie der deutſchen Schuldzertifikate feſt⸗ geſtellt iſt. Der Neue Plan wird rückwirkend vom 1. September 1929 ab den Dawesplan erſetzen und tritt am Tage der Ratifikation gegenüber den Gläubigermächten in Kraft. Was ſagt Verlin? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. Jan. Eine Kritik der Haager Ereigniſſe findet man heute vorerſt nur in dem oppoſitionellen Teil der Berliner Morgenpreſſe. Aus ihm klingt mehr oder minder ſcharf die Verdammung der Abmachungen. Die übrigen Blätter halten mit ihrem Endurteil zurück, offenbar in der Erwartung des Berichts, den die deutſche Delegation nach ihrer Rückkehr er⸗ ſtatten wird. Dagegen wird bereits in ausführlichen Kommentaren die Bedeutung der Londoner Flottenkonferenz gewürdigt. Der„Ob⸗ ſerver“ hatte gemeldet, die in London verſammel⸗ ten Mächte hätten ſich an die deutſche Regierung gewandt und ſie im Zuſammenhang mit den neuen deutſchen Kreuzerbauten zur Teilnahme an den Beratungen aufgefordert. Demgegenüber iſt feſt⸗ zuſtellen, daß in der Wilhelmſtraße, wenigſtens offiziell, eine ſolche Einladung nicht einge⸗ troffen iſt. Der Widerhall in England Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 21. Jan. Nur wenige Blätter finden in der allgemei⸗ nen Erregung der Flottenkonferenz Zeit, ſich zu den Ergebniſſen der Haager Konferenz zu äußern. Das Regierungsblatt„Daily Herald“ führt aus, es ſtünde jetzt nur noch die Zurückziehung der letzten franzöſiſchen Truppen aus dem Rheinland aus, wo⸗ für der Weg nun endgültig frei ſei. Dann werde die„Nachkriegsperiode“ völlig beendet ſein. Die „Times“ nennen die Unterzeichnung der Haager Poungdokumente die Beendigung eines langen und ſchwierigen Kapitels in der Geſchichte des Krieges. Es ſei ein günſtiges Omen, daß dieſer Erfolg am Vorabend der Flottenkonferenz erreicht worden ſei, mit der ein neues Kapitel der Friedensgeſchichte beginne. Der Erfolg der Haaget Beratungen ſei größer als ſelbſt Optimiſten gehofft hätten. Das Reparationsproblem ſei nun endgültig aus dem Moraſt der politiſchen Verhandlungen heraus⸗ gekommen und in dem ſolideren Grund der inter⸗ nationalen Finanzen verankert worden. Damit ſei auch die Aera der Sanktionen ein für allemal zu Ende. Obwohl man noch nicht wiſſe, ob der Voungplan mehr als ein Experiment ſein werde, könne man das Ergebnis der Haager Konferenz dennoch als den politiſch und wirtſchaft⸗ lich bedeutendſten Schritt zur Konſolidierung Euro⸗ pas ſeit 1910 bezeichnen. 7777 yd ͤ dd dy ͤ v Der Leningrader Monarchiſten⸗ Prozeß Telegraphiſche Meldung Leningrad, 21. Jan. In dem hier ſtattfindenden Prozeß gegen Monarchiſten und Falſchmünzer hat ſich der Hauptangeklagte Schiller, wie die Telegra⸗ phen⸗Agentur der Sowjetunion meldet, der Gegen⸗ revolution ſchuldig bekannt. In der Verhandlung wurden die von Schiller in der Vorunterſuchung eigenhändig niedergeſchriebenen Ausſagen über die Verbindung ruſſiſcher Monarchiſten mit internatio⸗ nalen reaktionären Organiſationen verleſen. Ohne ſeine in der Vorunterſuchung gemachten Ausſagen zurückzunehmen, weigerte ſich Schiller, ſie weiter zu ergänzen. Auf die Frage über den Urſprung der gefälſchten Tſcherwonzen beſchränkte er ſich auf die Antwort, der ehemalige Zarenoffizier Kore ⸗ new habe ſie ihm übergeben. Auf die weitere Frage, ob Schiller nicht von General Glaſenapp, dem Leiter der ruſſiſchen monarchiſtiſchen Organiſa⸗ tion in Danzig, Tſcherwonzen erhalten habe, verwei⸗ gerte Schiller die Antwort. Aus den vom Staatsanwalt verleſenen Schrift⸗ ſtücken iſt jedoch, ſo heißt es in dem Bericht der Tele⸗ graphenagentur der Sowjetunion weiter, erſichtlich, daß Schiller zu der Berliner Tſcherwonzen⸗ fälſcher⸗Organiſation Beziehungen unterhielt. Die weitere Vernehmung ergab, daß die von Schiller vertretene Monarchiſtengruppe beabſichtige, Maſſentexror und Aufſtände als Kampfmittel gegen die Sowjetmacht anzuwenden.— Aus dem Verhör der übrigen Angeklagten, ehemaligen Regiments⸗ kameraden Schillers, ging hervor, daß ſie in ſeinem Auftrage gefälſchte Tſcherwonzen abſetzten und Spionage⸗Informattonen einholten. Der Kampf gegen den Kommunismus Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 21. Jan. Die Polizeiaktion gegen die kommuniſtiſche Ar⸗ beiter⸗ und Bauernbank fand geſtern ihr Nachſpiel vor dem Pariſer Handelsgericht. Es wurde feſtgeſtellt, daß bei der Gründung der Bank, die in enger Bezie⸗ hung zur„Humanits“ ſteht, die geſetzlichen Vor⸗ ſchriften nicht eingehalten wurden. Deshalb wurde die zwangsweiſe Liquidation angeordnet. In dem Urteil wird hervorgehoben, daß gegen 9000 Aktien der Bank nurfiktivo gezeichnet und niemals eingezahlt wurden. Die Arbeiter⸗ und Bauernbank hat gegen das Urteil Berufung eingelegt. Mordanſchlag durch Wilderer Telegraphiſche Meldung Bad Homburg, 20. Jan. Am Sonntag nachmittag gegen 2 Uhr wanderte der verheiratete 38jährige Arbeiter Robert Krieg, Vater zweier Kinder, von Bommersheim nach dem nahegelegenen Obereſchbach, um dort ſeine kranke Schwiegermutetr zu beſuchen. Er ſchlug den Weg quer durch die Felder ein. Als er ſich in der Nähe des ſtillgelegten Braunkohlenbergwerks„Gnade Gottes“ befand, ſtieß er auf Wilderer. Krieg achtete kaum auf ſie und ging ſeines Weges weiter. Plötzlich legte einer der Wilderer auf ihn an, ein Schuß krachte und Krieg ſtürzte ſchwerverletzt nieder. Der Schuß hatte ihn an der Wirbelſäule verletzt. Der Schuß prallte dort ab und drang unter⸗ halb des linken Schulterblattes in die Lunge ein. Dieſer Vorgang wurde von dem Homburger Kanzleiangeſtellten J. M. von einer Höhe aus beobachtet. M. begab ſich ſofort nach der Un⸗ glücksſtätte. Als er ſich der Stelle näherte, legten die Wilderer auch auf ihn an. Er flüchtete und lief in das nächſtgelegene Haus in Bommersheim, um dort Hilfe zu holen. Mit einem Bommersheimer Einwohner begab er ſich, nachdem er die Oberurſeler Polizei benachrichtigt hatte, nach der Unglücksſtelle, wo der Schwerverletzte erſt nach längerem Suchen wieder gefunden werden konnte. Dieſer hatte ſich nämlich in der menſchenleeren Gegend zu einem Dickwurzhaufen zu ſchleppen verſucht, in der An⸗ nahme, daß er am andern Tage dort gefunden wer⸗ den könnte. Krieg konnte ſeinen Helfern noch ver⸗ ſchiedene Angaben machen, beſonders über einen der mutmaßlichen Täter. Es ſollen drei Wilderer gewe⸗ ſen ſein. Die inzwiſchen eingetroffene zuſtändige Ober⸗ eſchbacher Polizet nahm den Tatbeſtand auf und be⸗ gab ſich ſofort nach der Wohnung eines der angegebe⸗ nen Täter in Kalbach. Dort beſchlagnahmte ſie noch am Abend vier Gewe hre. In einem der Gewehre fanden ſich noch friſche Schußſpuren. Ob das der ver⸗ hängnisvolle Schuß geweſen iſt, muß die Unterſuchung ergeben. Der ſchwerverletzte Robert Krieg wurde in das Homburger Krankenhaus gebracht. Sein Zuſtand iſt bedenklich. Totſchlag — Mainz, 20. Jan. Der Arbeiter Maerz aus Durlach in Baden erſchlug heute in Wackernheim die Mutter ſeiner Braut. Nach der Tat ging er in den erſten Stock zu ſeiner Braut und unterhielt ſich mit ihr, ohne die geringſte Aufregung zu zeigen. Dann begab er ſich nach Mainz und ſtellte ſich der Staatsanwaltſchaft. Vadiſche Poli Der badiſche Innenminiſter hat dem Landtag eine Denkſchrift über die badiſche Staatswirtſchaft für die chaften landwirtſchaftlichen Genoſſenſ zugeleitet, die in ihrem 1. Teil eine der allgemeinen Notlage der Landwirtſchaf in ihrem 2. Teil die genoſſenſchaftliche Zerſ in Baden behandelt. Anſchließend daran wird November v. J. gelungene Einigungswerk i ſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftswe geſtellt und die Gründe aufgeſtellt, waru Staat eine Ausfallbürgſchaft für einen bis zu 900 000/ übernehmen ſoll. Von f n Preußiſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe war eine Ausfallbürgſchaft von 500 000% verlangt worden. Die Generalverſammlung der Badiſchen Landwirt⸗ ſchaftsbank hat dem Einigungswerk nur zugeſtimmt unter der Vorausſetzung, daß der bad St die verlangte Bürgſchaft übernehme. Nachdem nun für die Verſchmelzung der beiden Organiſationen alle Vorausſetzungen erfüllt ſind, hängt das Ein 8 werk nur noch von der Uebernahme der Staatsbürg⸗ ſchaft ab. Aus der Deutſchen Volkspartei Am Sonntag traten unter dem Vorſitz von Ge ralſekretär Wolf die Vertreter der Hinder 0 bünde(Jugendgruppen der Deutſchen Volkspartei Baden) in Baden⸗Baden zuſammen. Nachdem der Gneralſekretär des verſtorbenen Parteiführers Dr. Streſemann gedacht hatte, erſtatteten die einzelnen Gruppenführer ihre Tätigkeitsberichte, aus denen ein erfreuliches Bild reger Tätigkeit zu entnehmen war. Für Samstag, den 24. und Sonntag, den 25. Mat wurde ein großes Badiſches Jugendtreffen in Baden⸗ Baden feſtgeſetzt. Zum Vorſitzenden des Wahlkreis⸗ jugendausſchuſſes wurde Herr Hankel(Baden⸗ Baden), zum Schriftführer Herr Keller(Baden⸗ Baden) und zum Kaſſenführer Frl. Käthe Buſch [Mannheim) gewählt. An der großen Reichsſchulungs⸗ woche im Frühjahr 1930 wird ſich der Hindenburg⸗ bund, Landesverband Baden, beteiligen. Wieder ein Flugzeugunglück? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 21. Jan. Aus Le Havre wird berichtet: Große Beunruhi⸗ gung herrſcht über das Verſchwinden von vier Per⸗ ſonen, die letzten Sonntag in Le Havre ein Flug ⸗ zeug mieteten und ſich nach Amiens transportie⸗ ren ließen, um dort einem Fußballſpiel beizuwohnen. Der Start zur Rückreiſe der vier Sportfreunde er⸗ folgte bei Anbruch der Abenddämmerung. Das Flug⸗ zeug überflog Amiens etwa nach 5 Uhr abends. Seit⸗ her fehlt jede Nachricht von ihm. Der Apparat be⸗ fand ſich bei der Rückreiſe in beſtem Zuſtand und wurde von einem erfahrenen Piloten geſteuert. Man befürchtet, daß er in der Dunkelheit mit ſeinen In⸗ ſaſſen in das Meer geſtürzt iſt. Hatry-Prozeß Drahtung unſeres eigenen Vertreters 5 London, 21. Januar. Der Beginn des Hatry⸗Prozeſſes brachte zunächſt keinerlei Ueberraſchungen. Vier Stunden lang dauerte die Eröffnungsrede des General⸗ ſtaatsanwalts, aus der klar hervorgeht, daß man das Hauptgewicht auf die wirtſchaftlichen Schädigungen legen will, die durch den Zuſammenbruch der Hatry⸗ gruppe hervorgerufen wurden und nicht ſo ſehr auf die moraliſchen Verfehlungen der Angeklagten. Der Generalſtaatsanwalt hob hervor, daß die Unregel⸗ mäßigkeiten bei der Führung der Oruppe unmittel⸗ bar aus den großen Verſuchen zur Rationaliſtierung der engliſchen Stahlinduſtrie erfolgt ſeien. Audert⸗ halb Millionen Pfund hätte Hatry für dieſen Zweck bereits angeſammelt, als ſie für andere Zwecke ver⸗ wandt wurden, und die nachfolgenden Vergehen er⸗ klären ſich allgemein aus dem Beſtreben, dieſes Loch in der Kalkulation der Gruppe auszufüllen. Die Geſamtverluſte der Hatry⸗Gruppe ſind immer noch nicht klar feſtgeſtellt, doch handelt es ſich nach bisherigen Schätzungen um mehrere hundert Millionen Mark, denen allerdings erhebliche Aktiven gegenüberſtehen. Die Angeklagten werden mit ſeltener Höflichkeit behandelt. Das Gericht hat ihnen beſondere Erleichterungen für die Beratungen mit ihren Verteidigern zugeſproche. Die Haltung der Richter ſowohl wie der Anwälte ſticht deutlich von der in gewöhnlichen Kriminalprozeſſen ab. Letzte Meldungen „Miß Germany“ — Berlin, 21. Jan. Die Berlinerin, Fräulein Dorit Nitikowski, wurde unter 1832 Be⸗ werberinnnen aus dem ganzen Reiche zur „Miß Germany“ gewählt. Opfer der See — Memel, 20. Jan. Ein Fiſcherboot, das am Samstag mit vier Inſaſſen in See gegangen war, kenterte bei der Rückkehr. Drei Perſonen er⸗ tranken. Melchior Präſident des Genfer Finanzkomitees — Genf, 21. Jan. Das Finanzkomitee des Völ⸗ kerbundes wählte in ſeiner geſtrigen erſten Sitzung den deutſchen Reparationsſachverſtändigen Dr. Melchtor zum Präſidenten für das Jahr 1930. Dowgalewſki zurückgekehrt — Paris, 21. Jan. Sowjetbotſchafter Dowga⸗ lewſki iſt geſtern, aus Rußland kommend, wieder in Paris eingetroffen. 8 a England Indien — Neubelhi, 20. Jan. Die Geſetzgebende Ver⸗ ſammlung Indiens nahm heute einſtimmig eine Entſchließung an, in welcher der Vizekönig zu ſeiner Rettung bei dem Attentat auf ſeinen Zug beglück⸗ wünſcht wird. Touriſtenunglück — Wellington(Neuſeeland), 20. Jan. Bei einen Schneeſturm verunglückten auf dem berühmten Tasman⸗Gletſcher fünf Touriſten tödlich. 54 .. ²˙—.. 8 K.— „ Sea. Free 2.. e 29 — 2 8 1 ru „ Dienstag, den 21. Januar 1930 3. Seite. Nr. 33 Stäotiſche Nachrichten Agnes-Legende Der heutige Tag trägt ſeinen Namen von einer jungen vornehmen Römerin, die im Alter von 13 Jahren verheiratet werden ſollte. Sie war indes anderen Sinnes und hatte ihre Seele auf die ewigen Dinge gerichtet. Der Vater legte ihr Streben als Hochmut aus. Um ſie zu demütigen, wurde ſie in die widerwärttgſte Geſellſchaft gebracht, deren Ver⸗ ſuchungen ſie erliegen ſollte; aber ein Engel ſtand ihr bei und kleidete ſie in das Gewand der Unſchuld, wenn unreine Hände ſie anfaſſen wollten. Ihr Bräu⸗ tigam ſtarb vor Gram und Herzeleid. Stehe, da ward ihr Gebet ſo ſtark, daß ſie nach der Legende ihn aus dem Tode zurückrufen konnte. Nichts konnte ihre Reinheit antaſten. Es mißlang, ſie den Feuer⸗ tod ſterben zu laſſen. Die keuſche Flamme in ihr war ſtärke als der züngelnde Holzſtoß. Man brachte ſie mit dem Schwerte um. Sie wird dargeſtellt als ein ſchneeweißes Lamm. Wie eine Lilie ſich aus dem Schutt zu ſtrahlender Schönheit erhebt, ſo entwuchs ſie ihrer fremden Umgebung. Die Nachwelt tut ihr ſicher Unrecht, wenn beſonders die liebe weibliche Jugend die dem Agnestag vorangehende Nacht dazu gebraucht, ſich von der Zukunft das Liebesorakel geben zu laſſen. Heiratsluſtige Mädchen wollen nach vorherigem Faſten in dieſer Nacht ihren Zukünftigen leibhaftig ſchauen, ganz ähnlich wie vor dem An⸗ dreastag. So gehören, unter dieſem Geſichtspunkt, Andreas und Agnes zuſammen. Sie ſind verurteilt, heimliche ſüße Neugier zu befriedigen. O. B. Perſonaleinſtellung bei der Reichspoſt Die Oberpoſtdirektion Karlsruhe er⸗ ſucht uns um Aufnahme folgender Zuſchrift: Unter dieſer Ueberſchrift haben vor kurzem zahl⸗ reiche badiſche Tageszeitungen eine nicht von amt⸗ licher Seite veranlaßte Nachricht verbreitet, die Aus⸗ führungen aus dem Geſchäftsbericht des Reichspoſt⸗ miniſteriums für das Rechnungsjahr 1928 über die Perſonalverhältniſſe bei der Deutſchen Reichspoſt teil⸗ weiſe in entſtellter Form widergibt und geeignet iſt, bei den Leſern ein unrichtiges Bild über die derzeiti⸗ gen Beſchäftigungs⸗ und Anſtellungsmöglichkeiten im Poſt⸗ und Telegraphendienſte hervorzurufen. Hierzu ſei geſagt, daß Neueinſtellungen von Perſonalin größerem Umfange bei der Deutſchen Reichspoſt keineswegs bevorſtehen. In den höheren Dienſt, für den Gerichts⸗ und Regierungsaſſeſſoren und Diplom⸗ ingenieure in Betracht kommen, ſowie in den gehobe⸗ nen mittleren techniſchen Dienſt wird im Rechnungs⸗ jahr 1930 vorausſichtlich wie bisher nur eine ſehr ge⸗ ringe Zahl von Bewerbern mit beſten Zeugniſſen auf⸗ genommen werden können. Die gehobene mittlere nichttechniſche Laufbahn bleibt dagegen vorerſt noch geſchloſſen. In den einfachen mittleren nichttechniſchen Dienſt werden zurzeit nur Verſorgungsanwärter(ehemalige Militärperſonen) eingeſtellt. Der Bedarf an weib⸗ lichen Beamten ſowie an Beamten des unteren Dien⸗ ſtes und des mittleren techniſchen Dienſtes wird nach wie vor aus den bei den Verkehrsämtern bereits be⸗ ilfs im Angeſtellten⸗ oder Lohn⸗ verhältnis gedeckt, für deren Einſtellung dieſe Aemter zuſtändig ſind. N * Zuſammenſtoß mit der Straßenbahn. Geſtern nachmittag ſtieß an der Ecke O 2/3 ein Mann⸗ heimer Lieferauto mit der Straßenbahn zuſammen. Das Auto, das einen Achſenbruch erlitt, blieb auf der Fahrbahn liegen, und mußte durch die ſofort alarmierte Berufsfeuerwehr abgeſchleppt wer⸗ den. Am Straßenbahnwagen gingen zwei Fenſter⸗ ſcheiben in Trümmer. Perſonen ſind nicht zu Scha⸗ den gekommen. Natürlich hat es an Schauluſtigen nicht gefehlt, ſo daß Polizei einſchreiten mußte. * Nachforſchung nach Ausgewanderten. Das Deutſche Ausland⸗Inſtitut in Stuttgart, Haus des Deutſchtums, unterhält neben ſeiner Auswanderer⸗ beratung einen umfangreichen Nachforſchungs⸗ dienſt nach verloren gegangenen Anſchriften von Ausgewanderten im Ausland. Es hat ſich erboten, den badiſchen evangeliſchen Kirchengemeinden, die die Verbindung mit ausgewanderten Gemeindeglieder wieder aufnehmen wollen, die geſuchten Anſchriften ausfindig zu machen. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) kieftauben⸗Ausſtellung in Mannheim In den Tagen vom 23. bis 27. Januar findet die 43. Verbands⸗Ausſtellung und 46. Wan⸗ derverſammlung des Verbandes Deut⸗ ſcher Brieftauben ⸗Züchter⸗Vereine E. V. in den Räumen des Roſengartens ſtatt. Aus allen Teilen Deutſchlands kommen zu dieſer ereignis⸗ vollen Veranſtaltung des Brieftaubenſports die Taubenliebhaber in Mannheim zuſammen. Die neueſten Fortſchritte der Zucht und künftige Bahnen Freiballon„Mannheim“ des Badiſch⸗Pfälziſchen uftfahrtvereins im Flughafen vor dem Auffſtieg zur Sarraſani⸗Propagandafahrt des Sports werden hier beſprochen. Ueber 1200 Tau⸗ ben aus ganz Deutſchland werden im Nibelungen⸗ ſaal des Roſengartens zur Schau geſtellt, um ſo auf unmittelbarem Wege die Erfolge des Brief⸗ taubenſports dem Beſchauer zu vermitteln. Aber nicht nur der Brieftaubenſportler ſelbſt be⸗ gegnet dieſer großzügig angelegten Veranſtaltung mit Intereſſe, ſondern auch weite Schichten der Be⸗ völkerung. Die Taube an ſich findet allgemein gro⸗ ßes Intereſſe. In der Kriegszeit entnahmen wir den Zeitungen, daß in Japan anläßlich des Zeppelin⸗ flugs eine große Anzahl von Brieftauben auf offe⸗ ner See vom Luftſchiff aus aufgelaſſen wurden, die von dort aus die Heimreiſe antraten. Genaue Strecken, die hierbei zurückgelegt wurden, erfuhren wir aus den Tageszeitungen nicht. Um ſo erſtaun⸗ licher dürfte es daher ſein, wenn wir heute an den Plakatſäulen Mannheims leſen: „Ueber 1200 preisgekrönte Tauben aus ganz Deutſchland.— Preiſe wurden über Flugſtrecken von 100 bis über 1000 Km. errungen.“ Vor allem überraſcht die von den Tauben ent⸗ wickelte Geſchwindigkeit. Selbſt auf den Strecken über 1000 Km. gelingt es den Tieren, innerhalb eines Tages (vom Auflaſſen in den frühen 2 Morgenſtunden bis zum Abend) ihren Heimatsort zu erreichen. Während des Weltkrieges wurde in weiten Kreiſen die Bedeutung der Brieftaube für den Depeſchendienſt bekannt. Auch jetzt noch kommt der Taube praktiſcher Verwendungswert zu, indem ſie bei Expeditionen vielfach als Nachrichten⸗Träge⸗ rin benützt wird. Vorbildlich auf dem Gebiete der Brieftaubenzucht war vor allem Belgien. In die⸗ ſem Lande wurde von den offiziellen Inſtanzen der Sport weitgehendſt befördert, ſo daß Belgien lange Zeit den führenden Platz der geſamten Zucht inne⸗ hatte. Heute haben die Fortſchritte der deutſchen Züchter dazu geführt, daß die deutſche Brieftaube der Belgiens ebenbürtig iſt. Hierzu haben vor allem die alljährlich ſtattfindenden Verbandsausſtellungen und Wanderverſammlungen des Verbandes Deut⸗ ſcher Brieftauben⸗Züchtervereine beigetragen. Dieſe Veranſtaltungen werden in jedem Jahr in einer anderen Stadt abgehalten, ſo zuletzt in Hamburg und München, dieſes Jahr in Mannheim, im nächſten Jahr vorausſichtlich in Berlin. Durch dieſes Syſtem gewinnt der Brieftaubenſport immer mehr An⸗ hänger, da dieſe Veranſtaltung gleichzeitig ein gutes Werbemittel bedeutet. Vor allem aber wer⸗ den Freunde gewonnen, die dem Sport wohlwollend gegenübertreten. Wir geben der Hoffnung Ausdruck, daß auch die Mannheimer Bevölkerung dasſelbe Intereſſe der Brieftauben⸗Verbands⸗Ausſtellung entgegenbringt, wie es in allen Städten der Fall war, wo bisher die Ausſtellung ſtattfand. Das äußere Gewand der Ausſtellung wurde ſo gewählt, daß es auch einem verwöhnten Geſchmack Rechnung trägt. In dem großen Nibe⸗ lungenſaal kommen die ausgeſtellten Tiere ſchön zur Wirkung. Die Wandelhalle wurde zur Schau⸗ ſtellung von Brieftauben⸗Sportartikeln verwendet. In den Hauptbeſuchszeiten wird zudem durch eine Kapelle den Beſuchern der Genuß erhöht. Die Aus⸗ ſtellung iſt für die Oeffentlichkeit am Samstag mittag und am ganzen Sonntag geöffnet. Näheres wird im Anzeigenteil noch bekannt gegeben Hagelſchäden in Baden 1,8 Mill. Mk. Entſchädigungen im Jahre 1929 ausbezahlt Die mit Unterſtützung aus Mitteln des Landes und der badiſchen Kreiſe im Freiſtaat Baden tätige Norddeutſche Hagelverſicherungs⸗Ge⸗ ſellſchaft hielt geſtern nachmittag im oberen Saale der„Landkutſche“ unter dem Vorſitz des Kreisrats Hemberger von Oberſcheidental ihre ordentliche Bezirksverſammlung für den Landeskommiſfariats bezirk Mann⸗ heim ab. Es waren zahlreiche Verſicherte aus allen Teilen der Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach anweſend. Aus dem von Direktor Dr. Heil aus Karlsruhe erſtatteten Geſchäfts⸗ bericht iſt bemerkenswert, daß die im Jahre 1929 abgeſchloſſenen Verſicherungen und mit ihnen ſowohl die Verſicherungsſumme und die Prämieneinnahme eine Zunahme gegen 1928 aufzuweiſen haben. Es wurden im deutſchen Reichs⸗ gebiet im ganzen 217 206 Verſicherungen(darunter zahlreiche Gemeindeverſicherungen bis zu 30 Ver⸗ ſicherten in einer und derſelben Gemeinde) mit rund 957 Millionen Mark Verſicherungsſumme abge⸗ ſchloſſen. Neu beigetreten ſind 16031 Mitglieder mit 50 750 800/ Verſicherungsſumme. Im Jahre 1929 waren es drei kritiſche Tage, die hohe Anforderungen an die Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft ſtellten und zwar der., 21. und 23. Jult. Allein am 4. Juli wurden 19 000 Schäden angemeldet. Der erſte Scha⸗ den wurde vom 29. April und der letzte vom 23. September gemeldet. Im ganzen kamen über 26 Millionen Mark Entſchädigungsſumme zur Aus⸗ zahlung. Im Lande Baden waren 42 477 Landwirte mit 59 Millionen Mark verſichert; an Hagelſchäden wurden 1,8 Millionen Mark bezahlt. Die Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaft hat mit einer Schweizer Ge⸗ ſellſchaft einen Rückverſicherungsvertrag abgeſchloſ⸗ ſen. Für das neue Jahr ſind feſte Prämien mit Wie zeige ich meine Bildung? Von Wilhelm Lichtenberg Nicht wahr, meine Bilder hänge ich mir in allen Zimmern und Nebenräumen auf, und jeder, der mich beſucht, ſtieht auf den erſten Blick, daß ich ein Kenner und Sammler bin?— Meine Ringe ſtecke ich reihen⸗ weiſe an alle zehn Finger meiner Hände und kann höchſtens bedauern, daß der Herrgott den Menſchen nur mit zehn Fingern geſtaltet hat; aber jeder Menſch, der mich ſieht, wird an den Ringen an mei⸗ nen Fingern ſehen, daß ich mir's leiſten kann.— Meine Kleider trage ich am Körper und kann ſie fünfmal des Tages wechſeln. Jedermann ſieht, daß ſie nicht von ſchlechten Eltern ſind und daß ich Ge⸗ ſchmack habe. Meine Antiquitäten ſtelle ich in die Vitrine und jeder Beſucher ſieht, daß ich Kultur habe. Was aber mache ich mit meiner Bildung? Wie zeige ich ſie? Wie bringe ich ſie zur Geltung? Denn meine Bildung habe ich mir erworben, wie meine Bilder, den Schmuck, die Kleider, die Anti⸗ quitäten. Sie hat Geld gekoſtet, dieſe Bildung. Viel Geld ſogar. Warum ſoll ich ſie nicht zeigen können, wie alles andere, was ich beſitze. Ja, aber wie? Kann ich meine Bildung an die Wand hängen? Nein. Kann ich ſie an die Finger ſtecken oder durchs Ohrläppchen ziehen? Nein. Kann ich ſie anziehen? Nein. Kann ich ſie in die Vitrine ſtellen? Abermals nein. Aber— zeigen will ich ſie!l Muß ich ſie!—— Nun, ich habe mir da ein ganz eigenes Syſtem zurechtgelegt. Zur Nachahmung dringendſt empfoh⸗ len. Wenn ich im Theater ſitze, und es wird ein Stück von Shakeſpeare geſpielt, dann wiſpere ich meinem Sitznachbar— der offenbar ungebildet genug iſt, ſich für Stück und Darſtellung zu intereſſteren— alle Quellen ins Ohr, aus denen Shakeſpeare ſchöpfte. Das iſt ſehr wichtig, wenn man bei einem Shake⸗ ich meine Hoſen bügeln laſſe. Oder ſoll ich Zielleicht ſpeareſtück den rechten Genuß haben will. Das Stück mit Hebenſowenig wie ohne Seneca und Epikur. ſelbſt iſt unwichtig; nur die Quelle iſt intereſſant; und die literarhiſtoriſchen Zuſammenhänge. Ich kann meinem Nachbar auch was von Lord Bacon erzählen, während Hamlet da oben ſeine Seele aus⸗ ſtrömt, und daß es gar nicht ſo ausgemacht iſt, ob Shakeſpeare ſeine Stücke auch wirklich verfaßt hat. Ja, daß es gar nicht feſtſteht, ob er überhaupt gelebt hat. Das intereſſiert meinen Nachbar ſehr und ich habe die Genugtuung, meine Bildung an den Mann gebracht zu haben. Im Konzert und in der Oper können die Um⸗ ſitzenden auch ſehr viel von mir profitieren. Was haben die Leute davon, wenn ſie die Septimaakkorde hören und nicht wiſſen, wie ſie zu zerlegen ſind? Was nützt es ihnen, wenn ſie Fricka ſchmettern hören und nicht wiſſen, welche Stellung ſie in der Mythologie einnimmt? Was haben ſie von Mozart, wenn ſie nichts über Bach, Händel, Gluck und Dittersdorf wiſſen? So helfe ich meiner Umgebung auf die muſi⸗ kaliſchen Beine, und ſie wiſſen was ich weiß. Mein Gott, ich kann doch mein muſikaliſches Wiſſen nicht gut als Buſennadel tragen! Beim Thema Literatur rede ich prinzipiell nicht von bekannten oder gar noch lebenden Dichtern. Den Schiller kennt jeder Ochſe! Und den Goethe auch. Von Gerhart Hauptmann hat ſogar meine Köchin ſchon gehört. Wenn ich ſchon über Literatur rede, dann nehme ich mir die Frühromantiker her. Die trage ich wie einen gutgeſchnittenen Frack. Alles ſtaunt, wenn ich von den Frühromantikern rede. Oder ich gehe noch weiter und ſtecke mir die ganz Alten ins Knopfloch. Donnerwetter, wie dieſe alt⸗ klaſſtſchen, halbverſchollenen Klaſſiker der toten Spra⸗ chen in meinem Knopfloch wirken! Homer, Aeſchylos, Cicero, Virgil, Horaz, Seneca und Epikur. Da ſoll meine Köchin mal mithalten! Oder die Abonnentin der Leihbibliothek! Oder ſonſtwer! Und die Gebil⸗ deten, die das in der Schule gelernt haben, haben's natürlich ſchon längſt wieder vergeſſen. Ich aber, ich friſche meine Kenntniſſe allwöchentlich aus mei⸗ nem Konverſationslexikon wieder auf. Geradeſo, wie herumgehen? Nein; durchgeſeſſenen Knien Rückverſicherungszuſchlägen in Ausſicht genommen, Hierwegen iſt der Abſchluß eines neuen Staatsver⸗ trags mit der badiſchen Regierung notwendig. Es wurde hervorgehoben, daß die badiſchen Landwirte dem badiſchen Staat und den Kreisverwaltungen für die finanzielle Hilfe auf dem Gebiete des Hagel⸗ verſicherungsweſens nicht dankbar genug ſein kön⸗ nen. Beſonders lobend anerkannt wurde die Für⸗ ſorge des Kreiſes Mannheim, der für die mittleren und kleineren Landwirte die Prämien⸗ zuſchläge in vollem Umfange übernimmt. Anderer⸗ ſeits mußte bedauert werden, daß noch ſo viele Landwirte im Kreis Mannheim der Hagelverſiche⸗ rung fernſtehen. Die geplanten Aenderungen der maßgebenden Geſellſchaftsvorſchriften fanden ein⸗ ſtimmige Annahme. Die Frage der Obſt⸗ und Rebholzverſicherung wurde eingehend erörtert und deren Einführung befürwortete. Bei der Wahl von Schätzern wurde einmütig beſchloſſen, nur ſolche Perſonen zu wählen, die Landwirte und bei der Geſellſchaft ſelbſt ver⸗ ſichert ſind. Die nach parteipolitiſchen Geſichtspunk⸗ ten aufgeſtellten Vorſchlagsliſten einzelner Kreiſe konnten demzufolge keine Berückſichtigung finden. Als Vertreter zur Generalverſammlung in Berlin wurde Gutspächter Heinrich Zahn vom Werſauer⸗ hof(bei Reilingen) gewählt; als Stellvertreter Bürgermeiſter Kippenhan in Ritſchweier und Landwirt Georg Schenkel IV in Mannheim⸗ Sandhofen. Die unterbadiſche Bezirksverſammlung des Jahres 1930 findet in Lauda ſtatt. G0 Veranſtaltungen Dobrowen dirigiert heute in Mannheim. In dem Ruſſiſchen Abend(heute, Muſenſaal) wird Generalmuſtk⸗ direktor Prof. J. Dobrowen wieder das National- theater⸗Orcheſter dirigieren. Bei ſeinem letzten Konzert verſetzte er das Publikum in einen wahren Begeiſterungs⸗ taumel durch ſeine glänzende Wiedergabe ruſſiſcher Werke. Nur noch 6 Abendvorſtellungen bei Sarraſani! Die letzten Tage des mit großem Erfolg aufgenommenen Sarraſani⸗Gaſtſpiels ſind herangenaht. In einer Woche wird der Meßplatz wieder verödet daliegen. Die„Schönſte Schau zweier Welten“ will in der Reichshauptſtadt neu Triumphe feiern. An alle die, die es bisher ver äumt ha⸗ ben, den Weltzirkus Sarraſani zu beſuchen, ergeht jetzt der nachſtehende Appell: Sofort Karten beſorgen, wollt Ihr Euch nicht um eine ganz große Sache betrügen. Ihr werdet bedauern, wenn Sarxaſani nicht mehr da iſt. Es gibt auf der ganzen Welt nur einmal zirzenſiſche Feſtſpiele— uid die werden von Sarraſanj geboten. Bringt Euch nicht um dieſen Genuß. Es gibt keine Kopie des Sarraſani!l Sonn⸗ tag iſt unwiderruflich Schluß. »Die erſte karnevaliſtiſche Sitzung der„Fröhlich Pfalz“ findet am morgigen Mittwoch im Weinberg ſtatt. Der Elferrat wird ſich in ſeiner neuen Amtstracht an dieſem Abend ſeinen Getreuen vorſtellen. Für ein beſonders reichhaltiges Programm iſt geſorgt. Wie wir noch weiter erfahren, iſt es trotz Schwierigkeiten gelungen, die 100 Mann ſtarke Ranzengarde zu Stande zu bringen. Sämtliche Koſtüme ſind neu angefertigt und hiſtoriſch nach⸗ gebildet. Ein großer Teil der Ausſtattungsſtücke konnte durch Mannheimer Geſchäfte geliefert werden, darunter der Erwerbsloſen⸗Nähſtube. Der farbenprächtige Aufz der, Ranzengarde mit Marketenderinnen wird erſtmals im Nibelungenſaal am 2. Februar erfolgen. Mehr wird vorläufig nicht verraten.(Weiteres Anzeige). * Die Heilung von Krankheiten durch Einhaltung einer beſtimmten Diät iſt nach dem heutigen Stand der wiſſen⸗ ſchaftlichen Forſchung nicht nur bei Tuberkuloſe, ſondern bei nahezu allen Krankheiten möglich. Dr. med. Sorge ⸗ Erlangen, der ſeit vielen Jahren auf dieſem Gebiet tätig iſt, hält heute und morgen im großen Saal der Harmonie Vorträge über„Heilung durch Ernährung un d Er nährungskuren“ und über„Frauenglück“, Themen, in denen heute von Vielen wiſſenſchaftliche Auf⸗ klärung und Belehrung geſucht wird. Dr Sorge, der auch ſchon hier geſprochen hat, wird ſeinen Zuhörern viel Wiſſenswertes über dieſe Fragen geven. Wir verweiſen unſere Leſer auf die Anzeige in letzter Nummer. * Badiſcher Franenverein vom Roten Kreuz, Zweig⸗ verein Maunheim. Die Abt. IJ Krankenpflege wird wie⸗ der einen Aus bildungs kurſus für Helfer ⸗ tinnen vom Roten Kreuz abhalten. Dr. Feld. bauſch, der langjährige bewährte Lehrer, hat in freund⸗ lichſter Weiſe die Zuſage zur Erteilung des Unterrichts, der mit einer Prüfung abſchließt, gegeben. An dieſem Kur⸗ ſus lönnen Mädchen und Frauen im Alter von über 18 Jahren teilnehmen. Es ſchkießt ſich an für die, die die praltiſche Ausbildung in der Krankenpflege erwerben wol⸗ len, eine Lehrzeit von 3 Monaten im hieſigen Kranken⸗ haus oder Diakoniſſenhaus.(Weiteres Anzeige.) Auch das Zitieren iſt eine Kunſt.„Der Starke iſt am mächtigſten allein“ kennt jeder. Damit imponiere ich heutzutage keinem Menſchen. Wenn ich aber No⸗ valis herſage, dann reißen alle die Augen auf, No⸗ valis zitiert kein lebender Menſch mehr. Ich glaube, nicht einmal im Büchmann ſteht was von ihm. Und gerade Novalis iſt meine Spezialität! Ich lerne jede Woche einen anderen Vers auswendig, ſo wie ſich andere einen Kupferſtich kaufen. Oder wer hat was vom„Befreiten Jeruſalem“ des Torquato Taſſo in der Originalſprache— bitte in der Original⸗ Jr! VTV(( Die 3. G. Jarben gründet ein eigenes Krebsforſchungsinſtitut Prof. Dr. Guſtan Klein der bekannte Wiener Biologe, iſt zum Leiter des neu⸗ geſchaffenen Krebsſorſchungsinſtituts der J. G. Farben in Ludwigshafen ernannt worden. Das Inſtitut wird mit der Zeit zum größten Krebsforſchungsinſtitut Europas ausgebaut werden ſprache!!!— im Gedächtnis? Oder wer kann Rabindranath Tagore im Sanskrit zitieren? Oder Li⸗Tai⸗Po in der Sprache des Konfuzius?— Wobei ich auf den Konfuzius überhaupt ganz beſonders hingewieſen haben will, der ſich bei Jours und ähn⸗ lichen Gelegenheiten außerordentlich dekorativ macht; etwa noch dem heiligen Aquino vergleichbar, der auch nicht von Pappe iſt.— Will ich aber ganz beſonders imponieren, dann erzähle ich was von dem großen japaniſchen Philo⸗ ſophen Maukipuri; oder von dem indiſchen Weiſen Gridighi Baudi; oder von dem indianiſchen Dichter Bird'Oſent. Dieſe exotiſchen Leutchen gibt's näm⸗ lich gar nicht wirklich. Die erfinde ich mir. Aber das macht nichts. Am meiſten imponiert es, wenn man gar nicht exiſtterende Leutchen der Weltliteratur auf⸗ zählt!. Die wirklich vorhandenen können die anderen zur Not im Lexikon nachſchlagen. Die Erfundenen aber finden ſie nirgends. Und das macht ſie platt vor ſo viel Gelehrſamkeit. Und ſo zeige ich am beſten meine Bildung. Das dritte Konzert des Philharmoniſchen Ver⸗ eins unter Mitwirkung des Kölner Kammexrorche⸗ ſters(Leitung Generalmuſikdirektor Profeſſor Her⸗ mann Abendroth) findet Donnerstag, den 23. Januar im Muſenſaal des Roſengartens ſtatt. Die prüde Rundfunkzenſur. Der Dichter Leon⸗ hard Frank ſollte am Donnerstag an einem Dich⸗ terabend des Verbandes beutſcher Erzähler im ehemaligen Herrenhaus mitwirken, deſſen Ueber ⸗ tragung auf den Königswuſterhauſener Sender im Programm der Berliner Funkſtunde angekündigt wurde Leonhard Frank wollte ein Kapitel aus ſei⸗ nem letzten Roman„Bruder und Schweſter“ leſen, den wir vor längerer Zeit ausführlich an dieſer Stelle beſprochen haben. Wie die„Voſſiſche Zeitung“ mitteilt, wird Frank an der Veranſtaltung nicht mitwirken, weil die Funkſtunde die Gene h mi⸗ gung zur Uebertragung aus Zenſur⸗ gründen(1) verweigert hat. Frank wird bei der Sektion für Dichtkunſt, der er angehört, gegen die Eutſcheidung der Funkſtunde Einſpruch erheben. 4. Seite. Nr. 33 —— Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Anfall an der Liſelotteſchule Tatbeſtand: Ein Mädchen mit Beinbru ch, ein umgeknicktes Bäumchen, ein abgebrochener Stütz⸗ pfahl, ein beſchädigtes Auto und umherliegende Scherben. All das befindet ſich im kauſalſten Zuſam⸗ menhang miteinander. An der Liſelotteſchule fuhr ein mit Sand beladenes Fuhrwerk vorüber, hinter dem ein Auto ſich bewegte und links überholen wollte. Dabei bog es einem Kinde aus— ſo erzählte ein Zeuge— und geriet ins Schleudern bis zur lin⸗ ken Seite hinüber, warf ein Kind um und ſchlit⸗ terte gegen den Randſtein und auf den Gehweg hin⸗ auf, woſelbſt dann über Bruchſtücken ein Halt ein⸗ trat. So ſchnell ging das Unglück von ſtatten, daß die erregten Zuſchauer noch den Schall ihrer eigenen Schreckensrufe vernehmen konnten. Die Aufklärung iſt Sache unſerer Polizei. Aber Anregungen ſollen gegeben ſein, um für die Zukunft Beſſerung herbeizuführen. Warum ſtellt man nicht an Schulen eine Warnungstafel auf? Dann wird es dem Autler nochmals ins Gedächtnis gerufen: Halt! Kinder in Nähe! Beſondere Vor⸗ ſicht nötig! An der Liſelotteſchule wäre ein ſolches „Halt“ beſonders angebracht! Denn die Kinder ſtrömen in den großen Schulpauſen von dem Schul⸗ gebäude aus in den mit Bordwänden verſehenen und als zukünftige Bauſtelle beſtimmten Platz(Orts⸗ krankenkaſſe). Dort haben ſie zwar freien und ge⸗ ſicherten Spielraum, müſſen jedoch, um zu ihm zu ge⸗ langen, die ſtets befahrene Straße überſchretten. Was bei der Sorgloſigkeit unerwachſener Mädchen dies zu bedeuten hat, braucht nicht erwähnt zu werden! Jedenfalls zeigt dieſes Unglück wieder, wie an⸗ gebracht der Artikel„Mehr Verkehrsdiſziplin“ in Nr. 10 der N. M. Z. vom 7. Januar war! Nochmals ſei es von hier aus wiederholt und betont: In der Schule ſollte bildlich— wie es zum Bei⸗ ſpiel auch in Fabrikbetrieben iſt— und mit ſteten Belehrungen auf die Gefahren der Straße hin⸗ gewieſen werden. Darin kann nie genug getan werden! Ueber die Sicherung der Eigenperſon hinaus müßte aber auch auf das Verhalten bei einem Unglück Bezug genom⸗ men werden. Gerade beim vorliegenden Unfall er⸗ ſchwerte das Publikum die Arbeit der Polizei⸗ beamten dadurch, daß es entgegen ihrer Weiſung auf den Schleifſpuren des Autos herumtrampelte. Das kann nicht ſcharf genug gegeißelt werden! Denn dieſe Spuren haben oft die wichtigſte Funktion. Sie wer⸗ den als obfektivſter Zeuge photographiert und dar⸗ nach zur Gewinnung eines Urteils einem Verkehrs⸗ ſachverſtändigen überlaſſen. G. F. * Den Unfall, auf den in den vorſtehenden Aus⸗ führungen Bezug genommen wird, erlitt geſtern mittag eine zehnjährige Sextane rin der Liſe⸗ lotteſchule. Das Kind wurde von dem Auto er⸗ faßt, als es in der Pauſe mit Mitſchülerinnen die Colliniſtraße überquerte, um zum Baugelände der Ortskrankenkaſſe zu gelangen, das zum Promenieren benutzt wird, weil der Schulhof nicht ausreicht. Schularzt Dr. Stephan leiſtete die erſte Hilfe. Sachwerterhaltung durch Anſtrich Im Mannheimer Hausfrauenbund wurde am Donnerstag im Rahmen eines Naffeenachmittags in der „Harmonie“ Lindenhof über die Erhaltungder Sach ⸗ werte durch Anſtrich geſprochen. Referent war der Syndikus der Malerinnung, Dr. Wilhelm Maas. An Belſpielen, Fenſter, durch die es zieht, Böden, die Splitter abgeben, beſchädigte Wände und Decken, Schränke, in die ein Riß gekommen iſt, und andere alltägliche Erſcheinungen belegte der Redner die Notwendigkeit, rechtzeitig den Maler, Tüncher und Lackierer ins Haus kommen zu laſſen. Eine ſcheinbare Erſparnis durch Hinauszögerung der Inſtand⸗ ſetzung führe zu größeren Schäden. Auch vom Standpunkt der Beſchäftigung des Malergewerbes empfahl der Redner den Hausfrauen, ſich des e zu bedienen, vas durch die zweite Vorſitzende, Fr. Pohl, auch von feder einſichtigen Hausfrau, die in ihren Geldmitteln nicht gar zu ßeſchränkt iſt, auch zugeſtanden wurde. Der Vortrag würde ergänzt durch einen Film, in dem Lehrreiches über Anſtrich, ſeine techniſchen Hilfsmittel und die Möglichkeiten dargeſtellt war. 1 th, Glorla⸗Palaſt. Die Illuſtons⸗Schau„Die grüne Maske“ bleibt nur noch drei Tage. 2 Dienstag, den 21. Januar 1930 Einkommen unter dem Durchſchnitt Von Gauvorſteher Eduard Menth, M. d. L. Jede Statiſtik rechnet mit Durchſchnitts⸗ zahlen. Dieſe ſtellen ein Mittel dar, um viele voneinander abweichende Einzelheiten zu einer Ein⸗ heit zu vereinen. Die Durchſchnittszahl iſt mithin eine Hilfskonſtruktion, um die Wirklichkeit beſſer zu begreifen. Die Fehlerhaftigkeit, die einem ſolchen Mittel anhaftet, nimmt ab, je größer die Zahl der zugrundeltegenden Einzelfälle iſt. Errechnet man nun den Durchſchnitt des Einkommens von 165 000 Kaufmannsgehilfen, wie es der Deutſchnationale Handlungsgehilfenverband anhand der Unterlagen ſeiner kürzlich durchgeführten Gehaltserhebung vor⸗ Das Monatsgenatt i dos Kauſmannsgehilfon .2. Tarifwärdestgeden(obne besordere Juwerdungen.) E Nach der Gehaltserhebung des D. verdtenen von 165 337 Kaufmannsgehilfen 75,74 Prozent weniger als 300,.— Rm. und 60 Prozent weniger als 250.— Rm. im Monat. Es haben rund 90000 ein geringeres Einkommen, als der feſtgeſtellte Reichsdurchſchnttt von 295,.— Rim. Das Bild zeigt Gehaltsaufbau der männlichen Kaufmannsgehilfen. nimmt, ſo kommt man zu einem Ergebnis, das ohne Zweifel eine beweiskräftige Unterlage für die Ein⸗ kommenslage der Kaufmannsgehilfen iſt. Das Durchſchnittsgehalt leinſchl. Sozial⸗ und Lei⸗ ſtungszulagen) der befragten 165000 Kaufmanns⸗ gehilfen beträgt 259 /. Aufſchlußreich wird dieſe Berechnung, wenn man feſtſtellt, wieviele unter dem Durchſchnitt liegen und zu welchen Beſchäfti⸗ gungsgruppen die unterdurchſchnittlich Bezahlten ge⸗ hören. Da ergibt nun die Klaſſifizierung nach Min⸗ deſtgehältern, daß von den 165 000, deren Fragebogen berückſichtigt ſind, faſt 100 000(98 641) unter dem Durchſchnitt liegen, prozentual ausgedrückt: 60 v. H. verdienen weniger als den Durchſchnitt und rund 40 v. H. verdienen mehr als den Durchſchnitt. Welche Tätigkeiten üben nun diejenigen aus, deren Einkömmen unter dem Durchſchnitt liegt? Der Da V. geht in ſeiner Einteilung der Beſchäfti⸗ gungsart von fünf Idealgruppen aus. Gruppe I: ſchematiſche Arbeiten,— Gruppe II: einfache kauf⸗ männiſche Arbeiten,— Gruppe III: teilweiſe ſelb⸗ ſtändige Arbeiten,— Gruppe IV: ſchwierige verant⸗ wortliche Arbeiten— Gruppe V: Beſchäftigung mit Dispoſitionsbefugnis. Von den 165 000 befinden ſich in den Gruppen 1 und II 446 f 40 809. Man könnte es verſtändlich finden, wenn dieſe Zahl unter dem errechneten Durchſchnittseinkommen läge. Aber ſtatt dieſer 42 000 befinden ſich 100 000 unter dem Reichsdurchſchnitt. Unter dem Durchſchnitt liegen alſo 60 v. H. mehr, als man nach dieſer Gruppeneinteilung ſozial rechtfer⸗ tigen könnte. 48000 Kaufmannsgehilfen der Gruppe III und ſogar 8500 der Gruppe IV ver⸗ dienen weniger als das Durchſchnittsgehalt. In der Gruppe III ſind erfaßt z..: 2. Buchhalter, 2. Kaſ⸗ ſierer, 1. Expedienten, 1. Lageriſten, 1. Lohnbuch⸗ halter, Filialleiter in kleinen Betrieben, Stadt⸗ reiſende, Empfangs⸗ und Aufſichtsbeamte, Stenoty⸗ piſten mit hoher Silbenzahl. Faßt man dieſe Tätigkeitsmerkmale ins Auge und ſtellt feſt, daß 48 000 Kaufmannsgehilfen, für die ſte zutreffen, unter dem Durchſchnitt bezahlt ſind, dann erſcheint das errechnete Durchſchnittsgehalt in einem anderen Licht, als wenn man die Durch⸗ ſchnittszahl nur für ſich allein nimmt. Es erſcheint noch unbedeutender, wenn auch noch die 8500 Kauf⸗ mannsgehilfen der Idealgruppe IV(ſchwierige ver⸗ antwortungsvolle Arbeiten) mit berückſichtigt wer⸗ den. Es iſt auch nicht ſo, daß die unter dem Durch⸗ ſchnitt bezahlten 56500 Kollegen der Idealgruppen III und IV nur den jüngſten Jahrgängen angehören und daß dadurch ihre niedrige Bezahlung verſtänd⸗ lich würde: In den Jahrgängen bis einſchließlich 20. Lebensjahr ſind aus der Gruppe III nur 8300 und in der Gruppe IV nur 250 erfaßt. Auch wenn die Zahl 56 500 um dieſe vermindert wird, bleibt ſie immer noch hoch genug. Sinnvoll iſt auch ein Vergleich des Durchſchnitts⸗ gehalts überhaupt mit dem Durchſchnitt der Gruppe z. Man könnte vermuten, daß dieſe beiden Zahlen un⸗ gefähre übereinſtimmen, weil die Gruppe III die am ſtärkſten beſetzte Gruppe iſt. Es ſtellt ſich aber her⸗ aus, daß das Durchſchnittsgehalt einſchl. Leiſtungs⸗ u. Sozialzulagen der Gruppe III nur 227/ beträgt und mithin 32/ unter dem Geſamtdurchſchnitt liegt. Auch in dieſem Vergleich kommt die Unter⸗ bezahlung der wichtigen Leiſtungsgruppe III zum Aus⸗ druck. Ein anderer Vergleich, der die Bedeutung der Durchſchnittszahl aufhellt, iſt der mit dem Ein⸗ kommen der Arbeiterſchaft. Nach den Erhebungen des Statiſtiſchen Reichsamtes errechnet ſich für ge⸗ lernte Facharbeiter der Metallinduſtrie über 21 Jahre, die im Akkord arbeiten, ein ungefähres Monatsdurchſchnittseinkommen von 235 ,. In der Gehaltserhebung des DHV. beziehen 86 290 Kauf⸗ mannsgehilfen ein Einkommen bis zu 225%, mit anderen Worten: mehr als die Hälfte der Befragten liegt unter dem Einkommen der Metallarbeiter. In der Gehaltsſtatiſtik des DHV. wird unter⸗ ſchieden nach Mindeſtgehalt, Durchſchnittsgehalt und Geſamteinkommen. Der Unterſchied von Mindeſt⸗ gehalt und Durchſchnittsgehalt beruht darauf, daß im Mindeſtgehalt die ſonſtigen monatlichen Bezüge, wie insbeſondere Leiſtungszulage und Sozialzulagen ausgeſchieden ſind, im Durchſchnittsgehalt ſind ſie einbezogen. Im Geſamteinkommen ſind darüber hinaus noch die einmaligen Bezüge, wie Weihnachts⸗ gratifikationen berückſichtigt. Die beigefügte Tabelle zeigt die Aufteilung der Kaufmannsgehilfen nach dem Mindeſtgehalt, deſſen Durchſchnitt 235 1 beträgt. Wieder kein Winter⸗Wochenende Auch das dritte Wochenende des Januar wird in den Annalen der Winterſportsleute das Prädikat er⸗ halten: unbefriedigend. Waren ſchon die Hoffnungen an ſich nicht groß geweſen, da der Wetterlage nach für den Schwarzwald an Neuſchnee, der dringend nötig geweſen wäre, kaum zu denken war, ſo konnte man nach dem Eintritt der Oſtſtrömung aber immer⸗ hin mit einem ſchönen Wochenende rechnen, das vielleicht ſogar mit dem Eintritt leichten Froſtes den Eisläufern die Bahnen wieder brauchbar machen konnte. Der Skiläufer, an laufende Enttäuſchung dieſes Winters ſchon allmählich gewöhnt, ſtellte ſich von vorneherein auf beſcheidene Erwartungen ein und wußte, daß er bie Bretter evtl. lange zu tragen haben würde, um an lauffähigen Schnee zu kommen, der nur in den höchſten Lagen zu finden war. Aber auch da war nicht allzu viel zu erwarten, weil der wochenanfängliche Regen auf den Neuſchnee viel ver⸗ dorben und einen großen Teil des Schnees wieder mitgenommen hatte. Es war alſo im Gipfelgebiet des Feldbergs, in den hohen Waldlagen im Gebiet des Brend und der Hornisgrinde, mit mehr oder minder begrenzten Möglichkeiten zu rechnen. Schon am Samstag machte ſich aber auf den herrlich ſchönen Freitag in den Hochlagen ein neuer Kampf der Luft⸗ ſchichten bemerkbar, wie er ſich aus dem Aufgleiten wärmerer Luftſchichten auf die eingedrungene Kalt luft, die abgeſunken war, ergibt. Die tiefen Lagen bis in die Rheinebene hinab hatten Fröſte, wenn auch nur mäßig, die Hochlagen warteten bereits wieder mit Temperaturumkehr und einigen Graden über Null auf, was natürlich der Schneebeſchaffenheit kein ideales Geſicht gab, aber vielleicht immer noch beſſer war, als harter Harſcht. Die Schneehöhen ſind unter den waltenden Um⸗ ſtänden noch weiter zurückgegangen. Die Feldberggipfelſtation mißt nur noch zehn Zenti⸗ meter. Die Poſtſtation hat in ihrer geſchützten Lage noch 25—30 Zentimeter, auch nach Lage in der Stärke wechſelnd, aufzuweiſen. Die ſchwankenden Luftſchich⸗ ten prägten ſich auch in zeitweiſem Wolkenzug und wechſelten übrigens nur ſchwache Luftſtrömungen aus. Entſchädigt für das Fehlen einer richtigen Win⸗ terlandſchaft und Winterſtimmung mochte die pracht⸗ volle Fernſicht, wie ſie mit Temperaturumkehr ein⸗ herzugehen pflegt. Der Nichtſkiläufer, der ſonſt um dieſe Jahreszeit auf beſtimmte gebahnte Straßen gebunden iſt, kann heuer feine Wanderungen über⸗ wiegend mühelos ausführen und das an ſich ſehr ſchöne Wetter lückenlos ausnützen. Da das fahres⸗ zeitliche Gros des Verkehrs ſich aber aus Winter⸗ ſportsleuten zuſammenfetzt, ſo hielt ſich der Verkehr — von inſelartigen Ausnahmen abgeſehen— immer⸗ hin in mittleren Grenzen. Im Zuſammenhang mit der fortlaufenden ſport⸗ lich ungünſtigen Wettergeſtaltung wächſt die Ter⸗ minnot ins Ungemeſſene, wie man es bislang kaum kannte. Die maßgebenden Sportſtellen in Ver⸗ band und Gau haben an dieſem dritten Januar⸗ ſonntag, ſtatt ihres Sportamtes draußen walten zu können, in vier Wänden ſich zuſammengeſetzt und beraten: was nun tun, um die ſchlimmſten Termin⸗ überſchneibungen zu vermeiden? Das iſt keine be⸗ neidenswerte Aufgabe.„Oe Karlsruher Wohnungsbauprogramm 1930 Das ſtädtiſche Wohnungsbauprogramm für 1930 ſieht eine erhebliche Einſchränkung gegen⸗ über den Vorjahren vor. Danach ſollen zunächſt zwei Millionen RM. für Baudarlehen 1930 zur Ver⸗ fügung geſtellt werden. Mit dieſem Betrag können für etwa 500 Wohnungen zweitſtellige Bauhypotheken gewährt werden. Der Wohnungsbedarf Karlsruhe beläuft ſich jährlich auf 550 Stück. Die durch Ab⸗ mangel uſw. und Zuwanderungen benötigten Neu⸗ wohnungen dürften ſich auf 250 Stück ſtellen. Da Karlsruhe im Vorjahre 1100 Wohnungen erbaute, ſo iſt ein erfreulicher Ueberſchuß zu verzeichnen. Der Bedarf an größeren und mittleren Wohnungen iſt heute in Karlsruhe ſo gut wie gedeckt. 8801 — 5 m Dageshalencles Dienstag, den 21. Januar Nationaltheater:„Die andere Seite“, 20 Uhr. Maunheimer Künſtler⸗Theater„Apollo“: Großes Varists⸗ Programm mit Fratellinis und Hugos, 20 Uhr. Ruſſiſcher Abend, Leitung: Generalmuſikdirektor Iſſay Do⸗ browen, Oslo⸗Berlin, abends 19.30 Uhr im Mufenſaal, Zirkus Sarraſani: Große Vorſtellung. 19.90 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„The Pilgrim“.— Schau⸗ burg:„Die weiße Schweſter von St. Veith.“— Capitol:„Der Ruf des Nordens“.— Scala: „Im Prater blühn wieder die Bäume“.— Gloria: „Das Schweigen im Walde“.— Palaſt Theater „Der Kriminal⸗Kavalier“— Roxy⸗ Theater:„Dich hab ich geliebt“.— Univerſum.„Wenn Du einmal Dein Herz verſchenkſt“. 5. Sehens würdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—13 Uhr, 14—16 Uhr; Sonn⸗ und Feiertogs durchgehend von 11—16 Uhr, Aus⸗ ſtellung„Max Läuger, das geſammelte Werk“.— Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 14—16 Uhr. Sonntags von 11—16 Uhr Hurchgehend. Ansſtellung:„Meiſterwerke der Buchmalerei“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm von 15—17 Uhr: Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17 bis 19 Uhr.— Plauetarium: 15 Uhr Beſichttgung. Schluß des redaktionellen Teils Meiſterwerke der Vuchmalerei Zur neuen Ausſtellung im Schloßmuſeum Soeben wurde im Schloßmuſeum die neue Ausſtellung„Meiſterwerke dex Buch⸗ malerei“ eröffnet, die Einblick in ein wichtiges mittelalterliches Kulturgebiet gibt. Woher kommt heute die Wertſchätzung alter Bü⸗ cher, das Intereſſe an Inkunabeln, Handſchriften, Erſtauflagen, Autogrammen? Sehen wir ab vom Kommerziellen, das mit allem zu händlern weiß, übergehen wir auch das Liebhaber⸗Intereſſe, dann kann der eigentliche Grund nur ſein ein Intereſſe am Menſchlichen. Wir lieben jene Dinge als Zeug⸗ niſſe unmittelbar menſchlichen Schaffens, als Offenbarung des Menſchengemütes, des Menſchen⸗ Herzens durch Menſchenhände. Unſere Zeit iſt ſolcher Unmittelbarkeit feindlich. Sie hat zwiſchen Herz und Hände den Kopf als Sicherung eingeſchaltet. Weh dem, der Kurzſchluß erleidet! Er kommt„unter die Räder“! Denn wir ſind mit Maſchinen umſtellt, als Barrikaden gegen ſtürmiſche Herzen. Am Anfang war daß Bild. Der Glaube, einſt die Seherkraft des Herzens und eine reale Macht, ſchaute das Bild, übte ſich am Bild. Das Denken diente dem Glauben und„um⸗ ſchrieb“ das Bild. Vor Gutenberg iſt alle Schrift irgendwie erläuternde Bild⸗Umſchreibung.— Dann aber erliegt das Herz dem„Druck“, den der Kopf ausübt und der gläubige Bildſinn erſtirbt im Holz⸗ ſchnitt. 8 Der mit der„ſchwarzen Kunſt“ erwachte Sinn ſetzte den Hebel gleich richtig an und nahm ſich als erſtes Werk das in jedem Betracht bilderreichſte Buch, die Bibel vor. Das Evangelium wurde der Diskuſſion ausgeſetzt und ging in ihr verloren, denn ſie iſt ſei⸗ nem Weſen von Urbeginn zuinnerſt ſeindlich. Die „Hetlige Schrift“ ward in breiteſtem Maße geleſen, aher nicht mehr— geſchrieben. Leſen iſt eine Sache des(kritiſchen) Kopfes. Im Schreiben aber wirkt die Hand mit, die dem(verſtehenden) Herzen näher iſt. Durch und mit dem malenden Schreiben, wie es einſt in den Klöſtern heimiſch war, lebte der Menſch in einem ſeeliſchen Element aktiver Hingabe, deſſen der bloße Leſer, zumal der moderne, gar nicht mehr fähig ſein kann. Beim einſtigen„Skriptor“ waren Kopf, Herz und Hand in einem Gleichgewicht, das ver⸗ loren gehen mußte, als die Preſſe die Hand erſetzte.— Der Streit um den Inſpirationscharakter der Bibel war in ſeiner Art dadurch ſtark mitbedingt, daß die „Heilige Schrift“ nicht mehr geſchrieben wurde. Für den Skriptor gab es eine ſolche Frage kaum. Seine Arbeit ließ in ihm eine Ruhe entſtehen, ein andäch⸗ tiges Schauen und ſeeliſches Lauſchen auf den inneren Schritt der Bildfolge, die dem Zweifel keinen Raum gaben. Wichtigſtes der mittelalterlichen Geiſteskultur wird erſt voll verſtändlich, wenn man begreift, welche Rolle bei ſeinem Werden die ſkriptoriſche Tätigkeit ſpielte. N Zu ſolchen Betrachtungen wird man geführt durch einen Rundgang im Schloßmuſeum, wo Prof. Dr. Walter die Ausſtellung„Meiſterwerke der Buchmalerei“ eröffnete, zugleich als Abſchluß und Fortſetzung der Ausſtellung„Deutſche Minne⸗ fänger“, Während dieſe durch die angenehme Be⸗ ſchränkung auf ein Werk: die Maneſſeſche Lieder⸗ Handſchrift, und auf ein hema: Minnedienſt, einen geſchloſſenen Bild⸗ und Erlebenskreis aufzeigte und ſo in deſſen Tiefe führte, leitet die neue Ausſtel⸗ lung in eine kaum zu faſſende Breite durch die Darſtellung der Spitzenleiſtungen einer tauſendjäh⸗ rigen Entwicklung der Buchmalerei von der Goten⸗ bibel bis zu Dürer. Jedes einzelne der vorgeführten Objekte iſt eingehender Betrachtung würdig. Hiſtoriſche Einzelheiten zu geben, die ja jeder Beſucher der Ausſtellung bei jedem Bilde fein ſäu⸗ berlich verzeichnet findet, ſcheint uns hier nicht der Ort. Die Bedeutung der Ausſtellung dürfte auch kaum bloß in der Bereicherung unſeres kunſthiſtoriſchen Wiſſens liegen. Sie iſt vielmehr begrüßenswert, ja: wichtig, im Hinblick auf eine ſoztale Erſcheinung unſerer Zeit. Dieſe kann be⸗ zeichnet werden als das Er wachen eines neuen Intereſſes für das Bild als ſolches. Ein neuer Sinn und Hunger für das Bild iſt im Ent⸗ ſtehen, der zwar gierig in allen möglichen Illu⸗ ſtrierten Zeitungen und Kinos Nahrung ſucht und deren Erfolg ſichert, aber durch ſie kaum heilſame Pflege und Förderung finden kann. Dieſe erfährt er aber in hohem Maß durch eine ſolche Ausſtellung wie die im Schloßmuſeum. Sie zu beſuchen, iſt daher Angelegenheit breiteſter Volkskreiſe. In dieſer Richtung wäre es unterſtützend, wenn die Leitung des Muſeums Führungen veran⸗ ſtaltete, die— über das bloß Kunſthiſtoriſche hinaus— an den Erlebnisgehalt wenigſtens ein⸗ zelner Blätter, z. B. der Reichenauer und jſriſchen Bilder, heranbringen können. Os. O Prinz Rohan in der Volkshochſchule. Am Mittwoch, den 22. Januar, im alten Rathaus, ſpricht in der Reihe„Denkrichtungen der Gegen⸗ wart“ Karl Anton Prinz Rohan ⸗ Wien über„CEuropäiſches Kulturbewußtſein“. Prinz Rohan iſt Herausgeber der„Europätſchen Revue“, Gründer und Organiſator des Internatio⸗ nalen Verbandes für kulturelle Zuſammenarbeit, des„Europäiſchen Kulturbundes“, der auf einer Reihe internationaler Tagungen, an denen wiſſen⸗ ſchaftliche und politiſche Perſönlichkeiten aller Län⸗ der teilgenommen haben, das Problem„Europa als geiſtige Einheit“ herauszuſtellen in Angriff ge⸗ nommen hat. Der Freiburger Rektor übernimmt wieder ſein Amt. Auf dem Reichsgründungskommers der Studentenſchaft Freiburg gab der ſtellvertretende Rektor Profeſſor Dr. Sauer bekannt, daß Profeſ⸗ ſor Dr. Dragendorff demnächſt ſein Amt als Rektor wieder übernehmen werde, was mit großem Beifall aufgenommen wurde. Der Kon⸗ flikt zwiſchen der Univerſität Freiburg und dem badiſchen Kultusminiſterium ſcheint nun beendet zu ſein. „Hellſeherei“, das neue Stück von Georg Kaiſer, das am Samstag im Nationaltheater zur Erſtaufführung kommt, nennt der Dichter nicht ohne ſatiriſche Abſicht ein„Geſellſchaftsſpiel“. Die Scheinwelt des Geſellſchaftsmenſchen, der ſich ſeine Illuſionen nötigenfalls auch durch bewußte Selbſttäuſchung zu erhalten ſucht, wird durch einen Hellſeher gefährdet, der rückſichtslos nur den Triumph ſeiner telepathiſchen Fähigkeiten kennt. Er„enthüllt“ die Brüchigkeit einer Ehe, aber die Möglichkeit, auf anderem Wege wieder zur Illuſion der Geborgenheit zu kommen, ſichert das happy end. So ergibt ſich ein beziehungsreiches Spiel aus der Verbindung hellſeheriſcher Phänomen mit ſozialen und erotiſchen Motiven. Eine Kundgebung der Berliner Künſtlerſchaft. Die geſamte Künſtlerſchaft Berlins veranſtaltete ge⸗ ſtern abend im ehemaligen Herrenhaus eine große Kundgebung für ein neues Kunſtausſtel⸗ lungs⸗Gebäude, deſſen beſchleunigte Errich⸗ tung gefordert wurde. Man will dieſes„Haus der Künſte“ am Rande des Tiergartens errichten, an der Stelle, wo der Park des Schloſſes Bellevue be⸗ ginnt. Alle anderen Projekte ſind vorläufig als undis⸗ kutabel abgeſetzt worden. Die ſchroffſte Ablehnung erfährt der Gedanke, auf dem Platz des jetzigen Lan⸗ desausſtellungsgebäudes am Lehrter Bahnhof, das vollſtändig veraltet iſt und ſeiner Aufgabe nicht mehr gerecht werden kann, das neue Haus aufzubauen. So erfreulich die ſeltene Einmütigkeit der Künſtler⸗ ſchaft auch iſt, ſo muß es doch fraglich erſcheinen, ob gerade unter den gegenwärtigen Verhältniſſen der Plan in abſehbarer Zeit Ausſicht auf Verwirklichung hat. Die finanzielle Frage iſt nämlich noch völlig ungelöſt. Der Voranſchlag für den Bau iſt auf 275 Millionen Mark berechnet, wovon bisher nur 700 000 Mark genehmigt worden ſind. Den Reſt müßte Berlin, Preußen und wie man hofft, auch das Reich aufbringen. Ein beträchtlicher Erlös dürfte der Verkauf des Terrains am bringen. Nicht weniger als elf Redner traten für die Forderung ein, die zum Schluß in einer Reſo⸗ lution einſtimmig angenommen wurde. Lehrter Bahnhof Dienstag, den 21. Januar 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 33 Aus dem Lande Flugzeug auf dem Feldberg gelandet Vom Feldberg, 19. Jan. Auf dem Feldberg landete heute nachmittag gegen 722 Uhr ein von Württemberg kommendes Sportflugzeug. Die nicht einfache Landung erfolgte beim Mittelbuck Ka 5 zell zu einem Geſtändnis zu bringen. und vollzog ſich überraſchend gut. Dem Flugzeug entſtlegen der Pilot und zwei Fluggäſte, die ſich darauf zum Feldbergturm begaben. Gegen 4 Uhr nachmittags ſtartete das Flugzeug wieder zum Rück⸗ flug. Es iſt das erſte Mal ſeit dem Kriege, daß wieder ein Flugzeug dem Feldberg einen Beſuch ab⸗ geſtattet hat. Das ſeltene ſportliche Ereignis hatte eine große Zuſchauermenge angelockt. Reichsgründungsfeier in Baden⸗Baden rr. Baden⸗Baden, 20. Jan. Die Arbeitsgemein⸗ ſchaft der hieſigen Militärvereine und angeſchloſſenen Verbände veranſtaltete im„Aurelia“⸗Sängerhaus eine Reichsgründungsfeter, die ſich eines außerordentlich zahlreichen Beſuches zu erfreuen hatte, ſodaß der große Saal bis auf den letzten Platz beſetzt war. Eingeleitet wurde die Feier mit dem Marſch„Alte Kameraden“. Der Vorſitzende der Ar⸗ beitsgemeinſchaft, Oberforſtrat Helbing, begrüßte die Anweſenden. Frl. Thea Schoen ſang Lieder von Hermann und Schubert. Die Feſtrede hielt Major a. D. von Neufville⸗Aubach, der ein Bild von der Reichsgründung vor 60 Jahren zeich⸗ nete, dann auf die heutigen Kämpfe im Innern hin⸗ wies und ſchließlich unter Berufung auf das Wirken des Reichspräſidenten von Hindenburg zur Einigkeit aller Deutſchen mahnte. Der mit leb⸗ haftem Beifall aufgenommenen Rede folgte das „Deutſchlandlied“ und dieſem verſchiedene Rezita⸗ tionen von Otto Provence von den Städtiſchen Schauſpielen. Das 29. Rind Engen, 20. Jan. Einem in Mauenheim wohn⸗ zaſten penſionterten und nahezu 70 Jahre alten Bahnwärter wurde von ſeiner fünften, im 38. Lebensjahr ſtehenden Ehefrau, das 29. Kind ge⸗ boren. Die Patenſtelle hat der Reichspräſident don Hindenburg übernommen. Von dieſen 29 Kindern ſind ſechs geſtorben. Von den noch leben⸗ den 28 Kindern ſind eins ganze Anzahl verheiratet. Freiburger Fremdenverkehr 1929 Freiburg, 18. Jan. Im Jahre 1929 wurden nsgefamt 158 906 Fremde polizeilich gemeldet, da⸗ yon waren 21 805 oder 13,7 v. H. Ausländer. Die Zahl der Fremden gegenüber 1928 ſtieg um 7,4 v. H. Die Zahl der Uebernachtungen betrug annähernd 500 000. Die Vorkriegszahl des Fremdenverkehrs belief ſich auf 136 876. 17jähriges Mädchen erhängt aufgefunden e Ueberlingen, 20. Jan. An der Brücke vor dem Burgbergerwald wurde die 17jährige Tochter des Händlerehepaares Friedrichs erhängt aufgefun⸗ den. Ob der Tod durch Selbſtmord herbeigeführt wurde ober ob ein Verbrechen vorliegt, wird erſt die eingeſetzte Unterſuchung ergeben. * 0 Karlsruhe, 21. Jan. Am Sonntag vormittag ſand ein Arbeiter im Walde in der Nähe der Mün⸗ dung des Altrheins in Rappenwört die Kleider und die Briefmappe eines Mannes. Das Lan⸗ bespoltzeiamt ſtellte feſt, daß es ſich um einen ver⸗ heirateten Beamten von hier handelt, der ſeit dem 17. d. Mts. vermißt wurde. Es iſt anzunehmen, daß er ſich ein Leid angetan hat. Bermatingen(Amt Ueberlingen), 18. Jan. Am Mittwoch Mittag wurde eine hieſige 37 Jahre alte Haushälterin auf dem Felde von einem Hand⸗ werksburſchen überfallen, zu Boden geworfen und wehrlos gemacht. Darauf flüchtete der Mann. 4 Die Nachforſchungen nach dem Handwerksburſchen waren erfolgreich. Er konnte in Markdorf in einer Wirtſchaft ver haftet werden. Schon vor der Tat hatte er eine Landwirtsehefrau angegriffen, doch konnte dieſe rechtzeitig flüchten. e, Je. arette die diese C 95 ede MAKE DON ctARE TEN ABRIK G. M. B. H. MAN A. RH. Vom Meuchelmord in Marxzell Karlsruhe, 20. Jan. Trotz der ſchwerſten Ver⸗ dachtsgründe iſt es bisher noch nicht gelungen, den ſeit dem 23. Dezember 1929 in Unterſuchungshaft in Karlsruhe ſitzenden Franz Schneider aus Marx⸗ Die Indizienbeweiſe genügen kriminaliſtiſch noch nicht um ihn der Mordtat zu überführen. Jedoch hat ſich das beigebrachte Material gegen Schneider derart verdichtet, daß die Staatsanwaltſchaft in den nächſten Tagen das bisher ſtreng gewahrte Geheimnis der bisherigen Ermittelungen in geeigneter Form der ſtark beunruhigten Bevölkerung des Alb⸗ tals bekanntgeben kann. Das bisher gebotene Schweigen der Behörde hängt damit zuſammen, daß nicht mehr die orts⸗ zuſtändige Behörde in Ettlingen, ſondern die Staats⸗ anwaltſchaft in Karlsruhe das bisher geſam⸗ melte Material bearbeitete. Bekanntlich wurde 14 Tage nach dem Mord unter Zuhilfenahme eines Polizeihundes in der Nähe der Mordſtelle, in einer Brombeerhecke verſteckt, die Schußwaffe mit Munition entdeckt. Es handelt ſich dabei nicht, wie andererſeits berichtet wurde, um ein Infanterie⸗ gewehr, ſondern um einen Karabiner. Bei der Ausgrabung der Leiche in Bad Teinach wurde dabei feſtgeſtellt, daß dem Ermordeten mit dem Kolben das Geſicht zertritemmert worden war. Auch ſteht nunmehr feſt, daß der Futterſtoff, mit dem der Karabiner eingewickelt war, aus einem grünen Frauenmantel herrührt, der in der Woh⸗ nung des Schneider entdeckt und beſchlag⸗ Wohlüberlegt war das Vorgehen des Mörders nach der Tat, indem er die Mordwaffe nahmt wurde. ſorgfältig gereinigt, überreichlich eingeölt und dann nochmals in den ölgetränkten Mantelfutterſtoff ein⸗ gewickelt hat, um ſte vor dem Verroſten zu ſchützen. Er ging von dem Gedanken aus, daß es wohl lange dauern kann, bis er die Waffe, die ja wohl im Ge⸗ büſch, aber ſozuſagen doch unter freiem Himmel, allen Witterungseinflüſſen ausgeſetzt dalag, wieder an ſich nehmen kann. 5 Unerklärlich für den Laien bleibt, warum nicht gleich, als der Fiſchmeiſter Gieger die Gendarmerie von dem vorgefallenen Mord benachrichtigt hatte, die Mordkommiſſion beim Eintreffen Polizeihunde am Tatort eingeſetzt hat und ſo gleich vom erſten Tage an, mit allen verfüg⸗ baren und vorhanden geweſenen Mitteln reſtlos auf eine alle Möglichkeiten umfaſſende raſche Klärung hingearbeitet habe. Bezeichnend für den ſchlechten Leumund des Franz Schneider iſt die Meineid⸗ ſache, die im vorigen Jahre mit der Verurteilung ſeines Bruders, des erſt 20 Jahre alten Eugen wegen Meineids ihren Abſchluß fand. Damals wurde ein Auto, das durch Marxzell fuhr, mit Steinen beworfen, wobei die Schutzſcheibe zertrümmert und der Chauffeur verletzt wurde. Auf die erfolgte Anzeige hin, hatte die Gendarmerie den als der Tat verdächtigen Franz Schneider gefaßt. Sein Bruder Eugen daraufhin verhört, ſagte unter Eid aus, daß ſein Bruder nicht der Täter ſei. Es gelang aber nach einiger Zeit der Gendarmerie Ett⸗ lingen, nachzuweiſen, daß Franz Schneider doch der Täter war. Da Eugen von Anfang an wußte, daß ſein Bruder Franz nur ſtraffrei blieb, wenn er den Meineid ſchwor, nahm er das Riſiko auf ſich und Eugen Schneider wurde wegen Meineid verurteilt. 2 Daß der getötete Fiſchzüchter Braun als un⸗ mittelbarer Anlieger des Schneiderſchen Anweſens eine ganz gefährliche Nachbarſchaft hatte, war all⸗ ſeitig bekannt. Und da auch Braun bei feinen Kontrollgängen des Nachts öfter die Schneider und Konſorten beim erfolgreichen Forellendieb⸗ ſtahl auf friſcher Tat ſtellte, daher der Schuß aus dem Hinterhalt. Ohne Zweifel war es für den Getöteten infolge ſeiner großen Geſtalt und ſeiner Körperkräfte nicht gerade ſehr gefahrvoll, felbſt ohne Hilfe ſich ſeiner Haut zu erwehren, ſelbſt wenn er es mit mehreren Gegnern zu tun gehabt hätte. Dafür war er in den Kreiſen der Fiſchdiebe bekannt und auch gefürchtet. Aus der Pfalz Werkbund ⸗Ausſtellung Ludwigshafen a. Rh., 19. Jan. Eine Werk⸗ bund⸗Ausſtellung der Pfalzgruppe des deut⸗ ſchen Werkbunds wurde am Samstag im Pfälzi⸗ ſchen Landesgewerbemuſeum zu Kaiſers⸗ lautern eröffnet. Die Abteilung Architektur iſt be⸗ ſchickt von der J. G. Farben in duſtrie(A. Meyer⸗Gaſters), den Architekten des Pfalzbaus Latteyer und Schneider, vom Stadtbaurat Huſſong und den Brüdern Seeberger⸗Kaiſerslautern, dem Neuſtadter Müller, der Induſtrieanlagen und dem Speyerer Baumeiſter Müller, der ein Modell eines Poſtgebäudes ausſtellt. Das Kunſtgewerbe vertreten hauptſächlich die Fachlehrer der Landes⸗ gewerbeanſtalt, Prof. Heckenberger(Metallarbeiten), Prof. Dietrich, Rob. Schwend und H. Heßling und die Rheinbergerſche Kunſtanſtalt⸗Bad Dürkheim und der junge Ludwigshafener Karl Weber(Werbe⸗ graphik), Elfriede Thurner und die Wormſerin Kie⸗ witt(Handarbeiten u..), Möbelfabrik Eckel und Nähmaſchinen⸗Pfaff. Die Ausſtellung ſchließt Ende Februar. Eiſenbahnattentat in der Südpfalz * Bergzabern, 20. Jan. Am Sonntag verſpürte der Lokomotivführer des Perſonenzugs 1555 Berg⸗ zabern Winden während der Fahrt zwiſchen Bar⸗ belrot und Winden ein ſtarkes Schlagen der Lo⸗ komottve. Bei der Unterſuchung der Strecke wurde feſtgeſtellt, daß ein Hartſtein von Pflaſterſtein⸗ größe auf das Gleis gelegt und von der Lokomotive überfahren und zerdrückt worden war. Als Täter wurde von der Bahnpolizei ein 17jähriger Burſche feſtgenommen. Nachbargebiete Ein Wohlfahrtsbeamter niedergeſtochen * Frankfurt a.., 21. Jan. Hier wurde geſtern auf offener Straße ein ſtädtiſcher Beamter des Wohlfahrtsamtes von einem Unterſtützungsempfän⸗ ger überfallen und mit einem Küchenmeſſer in die linke Bruſtſeite geſtochen. Der Beamte trug ſchwere Verletzungen davon. Der bald darauf feſtgenommene Täter erklärte, er habe die Tat be⸗ gangen, weil nach ſeiner Meinung ſeine niedrige Unterſtützung auf falſchen Berechnungen der ſtädtiſchen Beamten beruhe. Der Wiesbadener Fremdenverkehr * Wiesbaden, 19. Jan. Die ſtrenge Kälte zu An⸗ fang des vergangenen Jahres, ein wenig günſtiges Frühjahrswetter, die wirtſchaftlich ſchwierige Lage in allen Schichten der Bevölkerung behinderten ſtark den Reiſeverkehr. Trotz all dieſer ungünſtigen Ein⸗ wirkungen kann Wiesbaden für 1929 mit einer Fremdenziffer von rund 152000 Per⸗ ſonen aufwarten, einer Ziffer, die den alten Ruf des Taunusbades als Kur⸗ und Heilbad neu feſtigt. Mehr als ein Viertel von dieſen Beſuchern ſind Ausländer geweſen(43 000), unter ihnen ſtehen die Holländer wieder an erſter Stelle. Entflohen und verhaftet * Weißenburg, 20. Jan. Wie der„Landauer An⸗ zeiger“ zu melden weiß, iſt der in Edenkoben ge⸗ borene Johann Acker als Korporal beim 1. Regi⸗ ment der Fremdenlegion am 5. Juli 1927 deſertiert. Er kam auch glücklich in die Heimat zurück, verheiratete ſich und wohnte in Schaidt (Pfalz). Als er eine Grenzkarte beim Kom⸗ miſſar der Bahnpolizei verlangte, fand ſich ein Steckbrief vor und Acker wurde verhaftet. auch Sie die re e i 5 iin 888 nd E e Se 15855 3 9858 Gerichtszeitung Aus Mannheimer Gerichtsfälen Steigende Beanſpruchung des Arbeitsgerichts Die ungünſtige Lage im ſüdweſtdeutſchen Wirt⸗ ſchaftsbezirk wirkt ſich in den letzten Wochen beſon⸗ ders ſtark im Abbau der Belegſchaften und Still⸗ legung einzelner Abteilungen aus. Beim Mann⸗ heimer Arbeitsgericht, das für die Amtsgerichts⸗ bezirke Mannheim, Weinheim und Schwetzingen zu⸗ ſtändig iſt, macht ſich dieſer Rückgang der Konjunktur von Wirtſchaft und Induſtrie in einer ſteigenden Anzahl von Klagen bemerkbar, die vor allem Einſprüche gegen Kündigungen und Entlaſſungen zum Gegenſtand haben. In letzter Zeit ſind die An⸗ geſtelltenkammern beſonders ſtark belaſtet, da ver⸗ ſchiedene Großbetriebe Angeſtellten in größerer Zahl gekündigt haben. Während die Angeſtelltenkammern bisher im Monatsdurchſchnitt etwa 100 Fälle zu erledigen hatten, betrug deren Zahl in der erſten Hälfte des Monats bereits gegen 90. Im vergangenen Jahre wurden vom Mannhei⸗ mer Arbeitsgericht 3024 Fälle behandelt. Auf die Arbeiterkammer entfiel die größte Zahl mit 1620, auf die Angeſtelltenkammer 1109 und auf die Kammer für Handwerksſachen 292. Das bedeutet eine Steigerung von rund 300 Fällen gegenüber dem Vorjahre. Im Ver⸗ gleichs verfahren wurden 741 erledigt, durch Zurücknahme der Klage 803, im ſtreitigen Verfahren vor der Vollkammer 157, durch Verſäumnisurteil 213, auf andere Weiſe 147, unerledigt blieben 503. Die Fälle wurden in zwei Arbeiter⸗, einer An⸗ geſtellten⸗ und einer Handwerkerkammer verhandelt, mit den Vorſitzenden Arbeitsgerichtsdirektor Dr. Ulrich, Dr. Spiegel und Amtsgerichtsrat Marx. Das Landes⸗ Arbeitsgericht als Beru⸗ fungsinſtanz unter dem Vorſtitz von Landgerichts⸗ direktor Dr. Bär, das für die Arbeitsgerichte Mannheim, Heidelberg und Sinsheim zuſtändig iſt, hatte im vergangenen Jahre 94 Berufungen zu verhandeln gegen 80 im vorhergehenden Jahre. Zurückgewieſen wurden 33, ſtattgegeben 9, auf andere Weiſe erledigt 29, unerledigt 13, gemiſchte Entſcheidungen 9, Verſäumnisurteil 1. Das Ver⸗ fahren bis zur Kundigung des Sachurteils dauerte im Durchſchnitt—2 Monate. Die Statiſtik des Mannheimer Avbeitsgerichts mit ſeiner ſteigenden Zahl der Fälle iſt ein viel⸗ ſagender Barometer für die Wirtſchaftsverhältniſſe im nördlichen Teil des Grenzlandes Baden und damit im Südweſten des Reiches. th. * 8. Freiſpruch. In der vor dem Amtsgericht Säckingen durchgeführten Strafunterſuchung gegen den Kaufmann und Möbelfabrikant Johann Fath wegen Uebertretung der Kraftfahrverordnung mit nachgefolgtem Tode wurde der Angeklagte mangels voll überzeugender Schuld freigeſpro⸗ che n. Fath mußte am 6. November v. J. abends im Ortsteil Warmbach einem plötzlich vor ihm auf der Straßenmitte auftauchenden Motorradfahrer, um ihn nicht zu überfahren, rechts vorfahren, wobei er mit ſeinem Perſonenwagen eine Telegraphen⸗ ſtange anfuhr. Hierbei wurde ſeine mitfahrende Schwägerin Frau Ida Waßmer, tödlich verletzt. Der Staatsanwalt hatte ſechs Monate Gefängnis be⸗ antragt. 8 Verurteilter Brandſtifter in Würzburg. Der wegen Brandſtiftung bereits vorbeſtrafte 21jährigs Taglöhner Fritz Häßler von Kulmbach zündete in der Nacht zum 26. November in Neuenmarkt das aus einer Doppelſcheune heraushängende Heu und Stroh an, ſo daß die Scheune vollſtändig niederbrannte. Das Gericht in Würzburg verurteilte den ge⸗ meingefährlichen Brandſtifter zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von drei Jahren und ſechs Monaten. Der Staatsanwalt hatte viereinhalb Jahre beantragt. HANI Dienstag, 21. Januar 1930 der Neuen Mannheimer Zeitung MHittag- Ausgabe Nr. 33 Divpidendenerhöhung der AEG 9 ſi. V. 8) v.., 15proz. Umſatzſteigerung Der auf den 22. Februar einzuberufenden GBV. der Allgemeinen Elektrizitäts⸗Ge⸗ ſellſchaft, Berlin, wird eine Dividende von 9 (i. V. 8) v. H. vorgeſchlagen. Nach Abſchreibungen von 8 911 667(9 130 058)/ wird ein Reingewinn von 19 172 708(16 502 976)„ ausgewieſen. 3,4 Mill., ſind auf das nächſte Geſchäftsjahr vorgetragen wor⸗ den, ſpeziell im Hinblick auf die in Ausſicht genom⸗ mene Beſeitigung der noch ausſtehenden Vorzugs⸗ aktien durch Kündigung gemäß 8 6 der Satzung. Der Umſatz der AEG. und der Tochtergeſell⸗ ſchaften, deren Kapital ſich vollſtändig in der Hand der AEG. befindet, iſt im Berichtsjahre um mehr als 15 v. H. auf über 580 Mill.„(i. V. über 500 dungen brachten eine gewiſſe Unruhe in die bisher ſtabile Preistendenz auf dem Weltgetreidemarkt, umſomehr als Mill.) geſtiegen. Die allgemeine rückläufige Konjunktur im Inlande hat naturgemäß im laufen⸗ den Geſchäftsjahr auch bei der AEG. einen Rück⸗ gang des Auftragsbeſtandes auf 350(i. V. 385) Mill. Mark in dieſem Jahre nach ſich gezogen. * Deutſche Hypothekenbank AG.— Wieder 11 v. 5. Dividende. Bet der Deutſchen Hypothekenbank Ac. in Berlin dürfte nach unſeren Informationen wieder eine Dividende von 11 v. H. in Vorſchlag gebracht werden. Harpener Bergbau Ach. Zur Wiederaufnahme der Dividendenzahlung verlautet, daß vorausſichtlich ein Satz von 6 v. H. gewährt werden wird. Die Gerüchte über 8 v. H. dürften kaum zutreffen. Gelſenkirchen plant Stickſtoffbau. Wie gemeldet wird, plant die Gelſenkirchener Bergwerks⸗AG. die Exrichtung einer eigenen Stickſtoff⸗Rabrik auf der Schachtanlage Grille. Die Kapazität der Anlage iſt,der Korreſpondenz zufolge, mit ca. 80 000 To. jährlich in Ausſicht genommen. * Berlin⸗Karlsruhe beantragt Stillegung ſeines Ber⸗ liner Werks. Nach dem Bericht des Landesarbeitsamtes Brandenburg haben die Berlin⸗Karlsruher Induſtriewerke Stillegungsautrag geſtellt, wodurch Berlin eine weitere Zu⸗ nahme der Arbeitſuchenden um 12 500 Perſonen erfahren Fürfte. Der Zentraliſattonsbeſtrebung im Kugellagerbau iſt vor kurzer Zeit ſchon die Riebe⸗Kugellagerfabrik(Berlin⸗ Weißenſee) zum Opfer gefallen. Dividendenreduktion der Maſchinenfabrik Fahr AG. in Gottmadingen Baden. Der Warenbruttogewinn des am . Juli 1929 beendeten Geſchäftsjahres iſt zwar auf 1,812 (4,764) Mill.„ gewachſen, jedoch verbleibt als Rein ⸗ ewinn nach 140 888(118 405)„ Abſchreibungen nur ein etrag von 264 687(294 356), woraus 6(i. V. 7) v. H. Dividende auf 2,4 Mill. Ait. zur Verteilung kommen. In der Bilanz erſcheinen Vorräte mit 0,40(wie i..) Mill.&, Außenſtände mit 9,44(38,31), Wertpapiere mit 0,22 40,6] und Wechſel mit 0,66(0,30) Mill. J, während ande⸗ terſeits die Schulden auf 3,05(2,55) Mill. 4 anwuchſen. Griechiſcher Auftrag für Lokomotivfabrik Heuſchel u. Sohn AG. in Kaſſel. Die Geſellſchaft erhielt von der Grie⸗ chiſchen Reglerung einen Auftrag auf Lieferung von 65 Straßenbaumaſchinen mit Dampfbetrieb zur Erbauung von ſchweren Chauſſeen. Kalker Maſchinenfabrik., Köln⸗Kalk. Die GV. Heſchloß die Verteilung einer Dividende von 4 v. H. Wie von der Verwaltung auf Anfrage u. a. mitgeteilt wurde, habe ſie ein dürftiges Erbe angetreten, wofür ſie ſeböſt nur ſchwer verantwortlich gemacht werden könne. Die abgeſchloſſenen Verträge hätten ſich noch nicht auswirken können. Im laufenden Jahr hoffe man auf dieſe Aus⸗ wirkungen. Die Grundſtücke ſeien teilweiſe vermietet, und man ſuche eine günſtige Gelegenheit, ſie zu verwerten. Be⸗ ſtrebungen, mit anderen Firmen eine Kombination ein⸗ zugehen, hätten noch keinen Erfolg gehabt. Die Wieder⸗ aufnahme des Maſchinenbaues ſei infolge der ſchlechten Lage des deutſchen Maſchinenmarktes nicht ratſam. Sitzverlegung der AG. für Federſtahlinduſtrie, Kaſſel, beabſichtigt. Wie wir aus Kreiſen der Verwaltung hören, erwägt man bei der A G. für Federſtahlinduſtrie * rm. Hirſch u. Co., Kaſſel, wegen der vielfachen Schwierigkeiten, die dem Unternehmen ſeitens der Nachbar⸗ ſchaft gemacht werden, und mit Rüchſicht darauf, daß auf⸗ grund zahlreicher Beſchwerden der Nachbarſchaft der Ver⸗ waltung die Nachtarbeit unterſagt worden iſt, die Ver⸗ legung der Betriebsanlagen noch dem Sieger⸗ band. Einzelheiten über dieſe Abſicht können noch nicht mitgeteilt werden, da der Auſſichtsrat noch keine Beſchlüſſe faßt hat und die Angelegenheit ſich noch im Stadium der h befindet. e Maſchinenfabrik Saugerhauſen AG. Die Verwaltung schlägt für das abgelaufene Geſchäftsfahr wieder 6 v. H. Dividende vor. Fr. Heſſer, Maſchinenfabrik., Stuttgart⸗Caunſtatt. Die HV. genehmigte einſtimmig den bekannten Abſchluß für das Geſchäftsjahr 192829, wonach 15 v. H. Divi⸗ dende aus 411 741„ Reingewinn(i, V. 12 v. H. aus 927 895] zur Verteilung kommen. C. J. Vogel Draht⸗ und Kabelwerke AG. in Berlin. Wie wir erfahren, beſchloß der At., fitr das am 30. Sept. 1920 abgelaufene Geſchäftsjahr nach üblichen Abſchreibungen (. VB. 4857 86% eine Dividende von wieder 9 v. H. in Vorſchlag zu bringen. Der Tag der Generaol⸗ verſammlung ſteht/ noch nicht feſt. Auch im laufenden Jahr ut der Geſchiſtsgang weiterhin ganz befriedigend. Die Niederlaſſung der Ford Motor Co. für Köln ge⸗ ſichert. Wie der Di D. zuverläſſig erfährt, iſt nunmehr der Auftrag zur Ausführung des Baues für die vielumſtrittene RNiederlaſſung der Ford Motor Co. in Köln enoültig ver⸗ geben worden. Mit der Ausführung des Millionen⸗ projektes, das im Kölner Induſtriegelände am Rhein be⸗ reits in allernächſter Zeit in Angriff genommen werden wird, iſt der Eſſener Architekt Prof. Ed. Körner detraut worden. Von Kölner ſtädtiſcher Seite erfährt der De D. dazu weiter, daß die Verhandlungen mit Ford am Sams⸗ tag zu einer Einigung geführt haben und daß der Vertrag wiſchen der Stadt Köln und der Ford Motor Co. abge⸗ ſchlofßen worden iſt. Wie der DD. weiter hört, wird die Ausfſthrung der ganzen Arbeiten ausſchließlich Kölner Fir⸗ men überlaſſen bleiben, was wohl eine der Bedingungen der Stadt Köln der Geſellſchaft gegenſtber iſt. Triumphwerke., Nürnberg. Aus dem noch 143 000 Mark Abſchreibungen ſich ergebenden Reingewinn von 851 105„ wird die Verteilung einer Divädende von wieder 15 v. H. vorgeſchlagen, 108 500 4 der Reſerve Uherwieſen, 163 000„ zu Sonderabſchreibungen auf Ein⸗ richtungen und Maſchinen verwendet und 61 601 4 vor⸗ etragen. Die Bilanz verzeichnet(in Müll.„) 3,8 Außen⸗ ſtände und Bankguthaben, andererſeits 2,4 Kreditoren, 12 Warenakzepte und.6 Vorräte: Die Umfätze in der Fahr⸗ radabtetlung ind infolge der herrſchenden Ueberproduktion zurſückgegangen, dagegen hat ſich die Schreibmaſchinen⸗ abteilung ſehr günſtig entwickelt, ebenſo das Motorrad⸗ ſchäft. Die Rationgliſierungsmaßnahmen ſind im weſent⸗ ichen beendet. Im laufenden Johr ſeien die vorliegenden Aufträge höher als zur gleichen Vorfahreszeit, ſo da wie⸗ Fer ein befriedigendes Ergebnis erhofft werden könne. „ Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Elektrizitätswerke, Ach., Eſſen. Anläßlich der Zulaſſung von 60 Mill. RWE.⸗Aktien zum Handel an der Berliner Börſe wird darauf verwieſen, daß von dem Grundkapital der RWE. in Höhe von 243 Mill. 4 7, Mill. 4 Namensaktien im Beſitz eines Konſortiums öffentlicher Verbände ſind, die 370 000 Stimmen von ins⸗ eſamt 859 000 gewähren. Außer dieſen Namensaktien be⸗ ten Kommunalverbände, außer in Provinzen Rheinland, Weſtfalen und Honnover, zur Zeit noch ein Drittel ſämt⸗ cher Inhaberaktien. Außerdem ſind das Reich und die Länder Preußen, Heſſen und Baden mit großen Aktien⸗ beträgen beteiligt. Die Mehrheit des Stimmrechts ſteht ſomit der öffentlichen Hand zu. Der Proſpekt geht im ein⸗ zelnen auf verſchiedene Beteiligungen ein. Die Entwick⸗ kung in den erſten Monaten des neuen Jahres wird als befriedigend bezeichnet. e Charlottenburger Waſſer⸗ und Induſtriewerke AG., Berlin. In unterrichteten Kreiſen vertritt man die Auf⸗ faſſung, daß die Dividende der Charlottenburger Waſſer⸗ und Induſtriewerke AG., Berlin, für 1928.20 vermutlich eine Kürzung um 7 v. H. erfahren werde. Jedenfalls de das Ausmaß der zu erwartenden Dividendenreöuk⸗ e ni ber 1 v. H. hing: hen. anuar einberufen. 1 nich Bekanntlich iſt Vor Wiederaufnahme der ruſfijchen Gotreideausfuhr? Keine volkswirtſchaftlichen Vorausſetzungen vorhanden— Das innerruſſiſche Verſorgungs⸗ problem— Sporadiſche Getreideausfuhren möglich— Die Frage der Preisunterbietung Von unſ. Moskauer Sonderberichterſtatter Moskau im Januar 1930. Der Weltgetreidemarkt iſt in den letzten Tagen und Wochen immer wieder durch Meldungen über bevorſtehende bezw. bereits erfolgte ruſſiſche Getreideausfuhren beun⸗ ruhigt worden. Sowohl in London als auch an den hol⸗ ländiſchen Handelsplätzen ſprach man von größeren ruſſi⸗ ſchen Offerten, dabei vor allem auf Weizen. Dieſe Mel⸗ man entſprechend der ruſſiſchen Dumpingpolitik bei der Ausfuhr anderer Waren auch bei Getreide mit ſtarken Preisunterbietungen rechnen zu müſſen glaubte. Die bisherigen Nachrichten über größere ruſſiſche Ge⸗ treideausfuhren ſcheinen jedoch ſtark verfrüht zu ſein. Borerſt beſtätigt ſich nur, daß mehrere Hundert Tonnen ruſſiſcher Roggen über die oſtpreußiſche Grenze nach Deutſchland eingeführt worden ſind. Dieſe Roggen⸗ mengen lagen zunächſt in Königsberg. Als Abnehmer treten einige Getreidehandelsfirmen im Reich auf. Es wirb vermutet, daß es ſich bei dieſem Roggen um Getreide handelt, das von der Sowjetregierung der fernöſtlichen Roten Armee während des Konflikts mit Ching zur Ver⸗ fügung geſtellt wurde und jetzt nach der ruſſiſch⸗chineſi⸗ ſchen Einigung freigeworden iſt. Nach England ſollen ebenfalls kleinere ruſſiſche Getreidemengen gegangen ſein. Auch ſollen ruſſiſche Offerten ſowohl in Deutſchland als auch in anderen Ländern vorliegen. Im Zuſammenhang mit dieſen Nachrichten gewinnt eine Aeußerung des Handelskommiſſars der Sowjetunion Mikojan in der parteioffiziöbſen„Prawda“ beſondere Be⸗ deutung: Mikojan erklärte in einem längeren, dem ruſſi⸗ ſchen Außenhandel gewidmeten Artikel des Blattes, daß die Sowjetregierung mit der Wiederaufnahme der Ge⸗ treibeausfuhr aus Rußland in abſehbarer Zeit rechnet. Dieſe Erwägungen ſcheinen durch die prekäre Finanzlage des Sowjetſtaates, vor allem aber durch die akute Balutaknappheit diktiert worden zu ſein, umſo⸗ mehr als der Mangel an Valuta in letzter Zeit den Be⸗ zug von Ausrüſtungen aus dem Auslande für die vielen großen Neubauten in Rußland teilweiſe zu gefährden droht. Ueberdies iſt es der Sowjetregierung nicht ge⸗ lungen einen größeren Aktivſaldo der Handelsbilanz zu erzielen, die Aktivität der Handelsbilanz weiſt vielmehr, allerdings mit gewiſſen Schwankungen von Monat zu Monat eine ſinkende Tendenz auf. Es möre daher durch⸗ aus im Rahmen der ruſſiſchen Außenhandelspolitik, die bekanntlich auf eine Forcierung des Exports mit allen Mitteln hinausgeht, wenn die Sowjetregierung trotz der Getreidekriſe in der Sowjetunion die ruſſiſche Getreide⸗ ausfuhr wieder aufnehmen würde. Bolkswirtſchaftlich ſind allerdings die Vorausſetzungen für eine Wiederaufnahme des ruſſiſchen Getreideexports in keiner Weiſe vorhanden. Die ſtaatlichen Getreide⸗ berettſtellungen, die bis Mitte Dezember 1929 rund 14,3 Mill. To. betrugen, ſind weitaus höher als in der vor⸗ jährigen Getreidekampagne, wobei es der Sowjetregierung tatſächlich gelungen iſt, eine ſtaatliche Getreidereſerve zur Sicherſtellung der Getreideverſorgung der Städte und In⸗ duſtriezentren zu ſchaffen. Die Beibehaltung des Ratio⸗ nierungsſyſtems auch im neuen Wirtſchaftsjahr 1929⸗30 zeigt jedoch auf das Deutlichſte, wie ungünſtig im Grunde genommen die Lage auf dem ruſſiſchen Getreidemarkt iſt. Die Roggenbereitſtellungen haben in der erſten Hälfte der neuen Getreidekampagne 1929⸗30 die des Vorjahres um das Mehrfache überſchritten, die Weizenankäufe, die ja für die Ausfuhr in erſter Linie in Frage kommen müßten, ſind dagegen nur um ein weniges höher als 1928⸗29, wobei berückſichtigt werden muß, daß die Weizen⸗ bereitſtellungen in der vorjährigen Getreidekampagne be⸗ ſonders niedrig waren. Während der ſtaatliche Getreide⸗ bereitſtellungsplan bis Mitte Dezember 1929 zu 103,3 v. H. durchgeführt worden war, iſt es um die Bereitſtellung der Lebensmittelkulturen, d. h. gerade bet Roggen und Wei⸗ zen unbefriedigender beſtellt: hier iſt der Plan nur zu 97,5 v. H. burchgeführt worden, wobei die Bereitſtellungen in der RSS ſogar um 6,0 v. H. hinter dem Voran⸗ ſchlag zurückgeblieben ſind. Der ziffernmäßige Erfolg der ruſſiſchen Getreide⸗ bereitſtellungen darf auch nicht darüber hinwegtäuſchen, daß die Folgen des ſich ſtändig verſchärfenden Druckes auf die Bauern die Sowjetregierung ſehr leicht zwingen können, größere Mengen des bereitgeſtellten Getreides wieder dem flachen Lande zuzuführen, um das Ge⸗ ſpenſt der Hungersnot zu bannen. Aus innerpolitiſchen Gründen muß auch die Getreideverſorgung der Städte und Inbuſtriezentren gerade jetzt, wo Partei und Regierung von der Sowfetarbeiterſchaft übermenſchliche Anſtrengun⸗ gen zur Durchführung des Fünffjahresprogramms ver⸗ langen, bedeutend verſtärkt werden. Das ſtarke Zurück⸗ bleiben der diesjährigen Winterſaatfläche hinter dem Vor⸗ anſchlag und die infolge des Ruins zahlreicher Bauern⸗ familien ungünſtigen Ausſichten der Frühjahrsſaat⸗ kampagne 1930 laſſen der Sowjetregierung nur ſehr wenig Spielraum bei der Verfügung über die bisher zu⸗ ſammengebrachte Getreibemenge. Berückſichtigt man alle dieſe Faktoren, ſo iſt es ſchwer anzunehmen, daß der ruſſiſche Getreideexport in abſeh⸗ barer Zeit, ſelbſt wenn die Sowfetregterung ſporadiſch gewiſſe Getreidemengen exportiert, einen beträchtlichen Umfang annehmen könnte. Die Taktik der Sowjetregie⸗ rung dürfte darauf hinausgehen, Spannungsmomente auf dem Weltgetreidemarkt auszunutzen, um möglichſt hohe Valutabeträge hereinzubringen. Daß die Ruſſen dabei an⸗ geſichts der Tatſache, daß die ſtaatlichen Getreidebeſchaf⸗ fungspreiſe 1929⸗30 nicht erhöht worden ſind, durchaus in der Lage wären, die Weltmarktpreiſe erheblich zu unter⸗ bieten, iſt unbeſtreitbar. Vergleichsvorſchlag Graf Schwerin Wie wir bereits gemeldet haben, iſt nunmehr das Ver⸗ gleichsverfahren über die Gewerkſchaft des Steinkohlen⸗ bergwerkes Graf Schwerin eröffnet worden. Der genaue Vergleichsvorſchlag, zu dem die Gläubiger ihre Zuſtim⸗ mung bis zum heutigen Tage zu geben haben, liegt nun⸗ mehr vor. Demnach erhalten die Anlethegläubiger auf jeden Teilbetrag von 10 000 4 oder 12 850 Fr. am 1 April 1930 eine Teilzahlung von 1850 ffrs in bar. Ueber den Reſt werden%½ v. H. in ffr. ausgeſtellte Inhaberteilſchuld⸗ verſchreibungen mit Zinſen ab 1. Januar 1930 ausgeſtellt. Die Tilgung erfolgt durch Ausloſung oder Rückkauf, und zwar werden getilgt: von 1930—1934 je nom. 666 900 Fr. jährlich, von 1935 bis 1944 je 926 250 Fr. jährlich, 1945 bis 1949 se 1 235 000 Fr. jährlich. Die Tilgung erfolgt am 1. Dezember jeden Jahres erſtmalig 1930. Auf Zins⸗ anſprüche für die Zeit vor dem 1. Juli 1927 bezw. 1. Jan. 1929 wird verzichtet. Dafür werden den Gläubigern fähr⸗ lich 7 v. H. Zinſen in Form von unverzinslichen Genuß⸗ ſcheinen gewährt. Für die übrigen(nicht Valutaſchuld⸗ ſchein⸗) Gläubiger gilt folgendes: Forderungen bis 1000 4 werden zum 1. April 1930 bar bezahlt. Der Reſt der Gläu⸗ biger erhält am 1. April 1930 den gleichen Prozentſatz ſeiner Forderungen wie die Anleihegläubiger in bar ver⸗ gütet. Für den Reſt der Forderungen erhalten dieſe Gläu⸗ biger gleichfalls die erwähnten Verpflichtungsſcheine. Für die Zeit von der letzten Saldierung bis zum 31. Dez. 1929 wird der Zinsanſpruch auf 7 v. H. feſtgeſetzt und gleichfalls durch die Gewährung von Genußſcheinen abgegolten. Zur Sicherung der Anſprüche der Gläubiger aus den Verpflich⸗ tungsſcheinen wird eine Sicherungshypothek im Höchſt⸗ betrage von 18 Mill. 4 auf das geſamte Grund⸗ und Bergwerkseigentum von Graf Schwerin eingetragen. Die vorgeſehene Barzahlung ſoll durch Ausſchreibung von Zu⸗ bußen(etwa 2 Mill. 4) aufgebracht werden. Die Bergban Ac. Lothringen leiſtet Garantie für die durch Zubußen nicht aufgebrachten Beträge. Lothringen übernimmt insgeſamt bie Ausfallbürgſchaft bis zu 3 Mill. Mark. Lothringen wird von der Bürgſchaft fret, wenn es das Eigentum an den Grundſtücken, auf welchen die Zen⸗ tralkokerei von Graf Schwerin ſteht, an Schwerin zu ange⸗ meſſenem Kaufpreis frei von Laſt überträgt und gleichzeitig für die Mitbenutzung der Lothringer Zechenanſchlußbahn zu den bisherigen Bedingungen eine Grunddtenſtbarkeit beſtellt. Lothringen hat das Recht, gleichzeitig mit der Er⸗ ſtreckung der Sicherungshypothek auf das Kokereigrundſtück zu verlangen, daß ihr auf das geſamte Grund⸗ und Berg⸗ werkseigentum von Graf Schwerin im gleichen Rang mit der Sicherheitshypothek von 18 Mill./ eine Sicherungs⸗ hupothek vnn 5 Mill.& nebſt 45 v. H. Zinſen eingetragen wird. Schwerin iſt Eigentümerin von 1808 Kuxen der Ge⸗ werkſchaft Glückaufſegen. Schwerin verpfändet dieſe Kuxe an den Treuhänder der Gläubiger. Dieſer iſt verpflichtet, für den Fall einer Fuſion Glückaufſegen und Graf Schwe⸗ rin dieſer Fuſion zuzuſtimmen und die Kuxe an die Ge⸗ werkſchaft herauszugeben. Beabſichtigt Schwerin ohne Fuſion eine Veräußerung der Kuxe oder der Quote der Gewerkſchaft Glückaufſegen, ſo iſt der Treuhänder gleich⸗ falls zur Freigabe der Kuxe verpflichtet, wenn ihm gleich⸗ wertige Sicherheiten an deren Stelle geboten werden. Treuhänder iſt die DD⸗Bank in Freiburg i. Br. Ver⸗ trauensperſon iſt Rechtsanwalt Dr. Klau⸗Frankfurt a. M. Die Gläubigerkommiſſion war einſtimmig der Anſicht, daß der Vergleich einen gerechten Ausgleich zwiſchen der finan⸗ ziellen Lage von Graf Schwerin und den Forderungen der Gläubiger darſtelle. Fuſion Graf Schwerin— Glückaufſegen— Außerordentliche Gewerkenverſammlung Die Gewerkſchaft als ſolche beruft nunmehr eine ao. Gewerken verſammlung auf Dienstag, den 4. Febr. ein, in der über den Stand des gerichtlichen Ver⸗ gleichsverfahrens Bericht erſtattet und über die in dem Vergleichsvorſchlag vorgeſehenen Belaſtungen des Berg⸗ werks⸗ und Grundſtückseigentums der Gewerkſchaft(Vor⸗ merkungen bezw. Sicherungshypotheken) Beſchluß gefaßt werden ſoll. Weiterhin ſtehen auf der Tagesordnung: die Bewilligung von zwei Zubuſfſen in Höhe von 2000 RM. je Kux, Ermächtigung des Grubenvorſtandes bezw. ſeines Vorſitzenden mit dem Recht der Vollmachtsüber⸗ tragung zum Abſchluß eines Fuſions vertrages mit der Gewerkſchaft Glückaufſegen G. m. b. H. und den Gewerkſchaften Glückaufſegen—2, Ermächtigung des Grubenvorſtandes bezw. ſeines Vorſitzenden mit dem Recht der Vollmachtsübertragung, die in dem Vergleichs⸗ vorſchlag vorgeſehenen Belaſtungen nach Durchführung der Fuſion auch auf das Bergwerks⸗ und Grundeigentum von Glückaufſegen zu erſtrecken. General Motors und die Jollkontingentierung Berlin, 21. Jan.(Eig. Dr. unſeres Berliner Büros.) Die Forderung des Reichsver bandes ber Auto mobilinduſtrie, zum Schutze ber deutſchen Produktion die Einfuhr ausländiſcher Wagen oder Zu⸗ behörteile zu kontingentieren, hat naturgemäß in den beteiligten Induſtriekreiſen zu lebhafter Diskuſſion ge⸗ führt. Nun hat die General⸗ Motors, die große amerikaniſche Firma, die 1925 in Berlin⸗Borſigwalde ihre eigene Werkſtätte errichtete, der Preſſe umfangreiches Ma⸗ terial überreicht, das über Umſatz, Arbeit und Kapital⸗ bewegung, vor allem natürlich in ihrer Bedeutung für die deutſche Wirtſchaft, Auskunft geben ſoll. Man gibt nur die Zahlen und lehnt es ab, zu der Frage der Kontingentierung irgendwie Stellung zu nehmen. Nun: daß man gegen die Einfuhrerſchwerniſſe iſt, verſteht ſich am Rande, verſteht ſich trotz Rüſſelsheim, wo die Opelwerke mit dem Kapital des General Motors deutſche Wagen bauen. Es iſt recht in⸗ tereſſant, bei dieſer Gelegenheit zu erfahren, daß die Opel⸗ werke, obgleich im Vorſtand vertreten, an den Vorſchlägen des Reichsverbandes keinen Anteil haben. Die General Motors heben hervor, daß ſie 1929 bei einem Jahresumſatz von 81 Mill.& eine Belegſchaft von rund 1200 Mann an deutſchen Angeſtellten und Arbeitern, 5,2 Mil⸗ lionen& verdienen ließen, daß ſie 263 Händler beſchäftigen, daß ſte für 10 Milltonen deutſches Material gekauft, 10 Mil⸗ lionen an Zöllen, 6 Millionen an Unkoſten und anderen Laſten entrichteten, 3,3 Millionen an deutſche Verſicherungs⸗ geſellſchaften zahlten und ſchließlich für Frachten 2,5 Millto⸗ nen erlegten. Sicherlich beachtliche Zahlen, die noch an Ge⸗ wicht gewinnen, wenn man hört, daß in der Abſatzfinanzie⸗ rung der amerikaniſchen Firma in Deutſchland 55 Millio⸗ nen& laufend inveſtiert ſind. Daß in der Tat deutſche Ar⸗ beit und deutſches Material in beachtlicher Maſſe an der Produktion teil haben, erhellt ſchließlich deutlicher als die einzelnen Ziffern es beſagen, aus der Tatſache, daß von dem „Sedan“ ⸗Cabriolet der General Motor⸗Werke 57.8 v. H. des Verkaufspreiſes in Deutſchland bleiben, von„Chevrolet“. Laſtwagen ſogar 68,1 v. H. Dieſe Zahlen allein dürften naber bei ber Beurteilung des Problems der Einfuhrerſchwerung oder Begrenzung aus⸗ ländiſcher Automobilfabrikate kaum den Ausſchlag geben. Vielmehr wird vor allem danach zu fragen ſein, inwieweit die unter viel günſtigeren Bedingungen arbeitenden und ungleich reicher mit Kapital ausgeſtatteten amerikaniſchen größeren Firmen für die deutſchen Fabriken eine Konkur⸗ renz bilden, der dieſe auf die Dauer nicht mehr werden ſtandhalten können. Neuregelung der Ausfuhr beim Jnternationalen Walzbrahtverband. Innerhalb des Internationalen Walz⸗ drahtkartells iſt man ſich grundſätzlich über eine Neurege⸗ lung der Ausfuhr einig geworden. Es ſoll eine Reihe von Exportmärkten kontingentmäßig unter die Länder ent⸗ ſprechend ihrer disherigen Verſandziffern aufgeteilt wer⸗ den. Insbeſondere iſt eine ſolche Neuregelung für die eng⸗ liſchen Abſatzgebiete in Ausſicht genommen. Hier ſoll be⸗ reits eine weitergehende Einigung vorliegen. Wegen einer Aufteilung des japaniſchen Marktes ſchweben noch Ver⸗ handlungen. Gläubigerverſammlung Feibelmann In der geſtern in Neuſtadt a. ö. Hot. abgehaltenen Gläubigerverſammlung der zahlungsunfähigen Großhand⸗ lung und Zigarrenfabrik Emanuel Feibelmann u. Söhne Gmbß. in Landau, aus deren Status wir die weſentlichſten Poſten bereits veröffentlicht haben und der ohne Veränderung vorgetragen wurde, nahmen insbeſon⸗ dere die Vertreter der kleineren Gläubiger das Wort, um auf eine höher als 30 v. H. betragende Ver⸗ gleichsguote zu drängen. Man ſtimmte dem Vor⸗ ſchlog des bisherigen Treuhänders RA. Dr. Schmitt von der bayeriſchen Treuhandgeſellſchaft AG. ⸗ München zu, der im übrigen als Vertrauensperſon weiter beſtellt wurde, einen Konkurs der Firma unter allen Umſtänden zu ver⸗ meiden und ein gerichtliches Vergleichs verfahren einzuleiten. Nach gegebenem Bericht verfügte die Firma bereits über die zum Antrag notwendigen Stimmen. Die geforderte Quote ſoll ungefähr 50 v. H. betragen. NA. Schmitt berichtete, daß die Inſolvenz der Firma aus ſtarken Arrangements in branchefremden Unternehmungen herrühre, vom denen ein Teil ſelbſt zah⸗ lungsunfähig ſei. So rechne man bei der inzwiſchen in Konkurs geratenen Steinbruchfirma Reſch, Zigl u. Co. Landau, nur mit ganz minimalen Quoten und außerdem bezeichnete RA. Schmitt einen von der Firmo an ein Unter⸗ nehmen der Mannheimer Mehlbranche gegebenen Kredit in Höhe von rund 250 000/ für verloren. Insgeſamt wer⸗ ELS-D WIRTSCHAFT-ZETTUN G — — den die Verluſte, die auf dieſe Art entſtanden ſind, mit rund 700 000/ angegeben. RA. Dr. Baad erklärte, bis in die letzte Zeit hätten Familienmitglieder verſucht, durch Zurverfügungſtellung erheblicher Geldmittel die Firma zu retten. RA. Dr. Sally Feibelmann als Vertreter der Familie wondte ſich gegen die Auffaſſung, wonach Privatvermögen der Ge⸗ ſellſchaftspartner noch vorhanden ſei. Er glaube, daß gegen alle drei Konkursverfahren durchgeführt werden. Außer dem Beſitz der Geſellſchaft hätten die Teilnehmer ihr Ver⸗ mögen bis auf den letzten Pfennig verloren. Nach fachlicher Ausſprache einigte man ſich auf die Be⸗ ſtellung eines Gläubigerausſchuſſes von zwölf Perſonen, der beauftragt wurde, das gerichtliche Vergleichsverfahren inzuleiten und den Gläubigern in aller Kürze einen Ver⸗ chsvorſchlog im Benehmen mit der Firma mit ſeſt be⸗ zifferten Quoten und Modolitäten zu machen. In der Verſammlung waren 51 Gläubiger vertreten. * Rheiniſche Pianoſorteſabriken AG. vorm. C. Mand in Koblenz. Die ab. HV. genehmigte den mit ben„Deutſchen Piano⸗Werken“ in Braunſchweig abgeſchloſſenen Fu⸗ lonsvertrag, nach dem ſie ihren Betrieb an dieſe Geſellſchaft überträgt unter Uebernahme der Vermögens⸗ werte u. Verbindlichkeiten und Ausgleich durch Gewährung von Aktien. » Kammgaruſpinnerei Stöhr u. Co. AG.— Noch Un⸗ klarheit über die Dividendenfrage. Die Umſätze im abge⸗ laufenen Geſchäftsjahr waren mengenmäßig größer als im Vorjahr, andererſeits infolge rückgängiger Preiſe wert⸗ mäßig geringer. Mit Ausnahme der Leipziger Woll⸗ kämmerei, bei der bekanntlich die Dividende(i. V. 8 v..) ausgefallen iſt, liegen noch keine Ziffern von dem ſonſtigen Beteiligungen vor. über das vorau⸗zſichtliche Jahresergebnis— an der Börſe rechnet man eilweiſe mit einer Dividendenſenkung. (t. V. 10 v. H. Dividende und 10 v. H. Bonus) verfrüht. Bekanntlich iſt die Geſellſchaft mit einem Betrag von nom. 985 000„ bei der in Liquidation tretenden Bankfirma F. W. Krauſe u. Co. beteiligt, wobei es noch nicht feſtſteht, ob hierbei Verluſte entſtehen. Sie würden ſedenfalls erſt ins laufende Jahr fallen, könnten aber möglicherweiſe zu Rück⸗ ſtellungen veranlaſſen. * Mechaniſche Weberei Sorau AB., Sorau. Der Ge⸗ ſchäſtsgang im Berichtsjahr 1929 war in der erſten Hälfte ſchwierig, ſpäter trat jedoch eine Beſſerung ein. Voraus⸗ ſichtlich dürften wieder 8 v. H. Dividende verteilt werden. Der Poſtſcheckverkehr im Dezember Die Zahl der Poſtſcheckkonten hat im Monat Dezember 1929 einen Zugang von 952 auf 974 921 erfahren. Die Gut haben betrugen Ende des Monats 688 918 000 4 und im Monatsdurchſchnitt 634 061000 4. Insgeſamt wurden 65 818 0% Bufdungen über 12 823,5 Mill. I umgeſetzt. Hiervon wurden 10 118, Mill.& bargeldlos beglichen. Der Umſatz im Ueberweiſungsverkehr mit dem Saargebiet un dem Auslande ſtellte ſich auf 20,8 Mill.. * Um die Verlängerung der Röhren verbände. Wie ge⸗ meldet wird, werden Ende dieſes Monats erneute Ver⸗ gandlungen mit den übrigen kontinentalen Partnern des Röhrenkartells ſtattfinden und man hofft, in dieſen Ver⸗ handlungen zu einem Abſchluß zu kommen.— Daneben laufen innerhalb des deutſchen Röhrenverbandes Verhand⸗ lungen, die auf eine Verlängerung in Anpoſſung an die Laufzeit der übrigen Eiſenverbände abzielen. Während die Inſolgedeſſen ſei auch jede Mutmaßung * . „ 9 * . 1 übrigen Eiſenverbände um zehn Jahre, demnach bis zum 81. Januar 1940, verlängert worden ſind, läuft der deutſche Röhrenverband am 31. März 1992 ab(Gieſer Ablaufstermin iſt noch in einer Dezemberſitzung beſonders Pbeſtätigt wor⸗ den). Während die Quoten bis zu dieſem Termin ge⸗ bunden ſind, ſcheint es, als ob für die jetzt ſchon zur Be⸗ ratung ſtehende Verlängerung über 1932 hinaus von ver⸗ ſchiedenen Seiten Quotenforderungen vorgebracht worden ſind. Zum Teil ſtehen dieſe Quotenneuforderungen mit dem Erwerb von Röhrenverbandsqupten auf dem Wege von Konſortiakläuſen in Zuſammenhang. Zu einem anderen Teil ſind ſie auf Erweiterung der Produktions fapazität zu⸗ rückzuführen. Nicht ohne Zuſammenhang hiermit ſteht die bisher ebenſalls noch nicht gelöſte Frage, in welcher Form, alſo insbeſondere mit welchen Anteilen die von der Fried. Krupp AG., auf Grund des Sonderabkommens zu übernehmenden 100 000 Do. Rollblöcke(Röhrenſtahl) jährlich auf die einzelnen Mitglieder umgelegt werden ſollen. * Großhandelsindex. Die auf den Stichtag des 15. Jan. berechnete Großhandelsindexziffer des Statiſtiſchen Reſchs⸗ amtes iſt gegenüber der Vorwoche von 139,1 auf 1824 oder um 0,5 v. H. geſunken. Von den Hauptgruppen iſt die Indexziffer für Agrarſtoffe um 1,5 v. H. auf 12/0(Vor⸗ woche 123,0) und die Indexziſſer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren um 0 v. H. auf 128,4(128,6) zurück gangen. Die Inderziffer für induſtrielle Fertigwaren hat mit 155,9(136,0) weiter leicht nachgegeben. Das Branntwein-Monopol im Geſchäftsjahr 1928/29 Die Branntweinmonopolverwaltung kann für bas* Geſchäftsfahr 1928-29 Das abgelaufene Geſchäftsjahr erbrachte ein bekanntlich verpfändetes, Aufkommen von 336 gegen 284 Mill. RM. im Vorjahr. Die in Kraft getretene höhere ſteuerliche Be⸗ laſtung wirkt ſich in dieſem höheren Aufkommen aus, weniger die Steigerung der abgabepflichtigen Menge. Der Geſamtverbrauch wird für das Geſchäftsjahr 192829, endend mit dem 30. September auf 2838 900(2 899 100) Hektoliter Weingeiſt angegeben. Davon war abgabefreier Branntwein 1 864 900(1 687 700) Hektoliter, zum vollen Abſatz— Trinkbranntwein— wurden 917 900(880 400) Hektoliter abgegeben, der kleinere Reſt entfällt, auf Branntwein zur Herſtellung von Riech⸗ und Heilmitteln der, wie bekannt, zu ermäßigten Sätzen vertrieben wird. In den Abgangszahlen des Monvpols machte ſich deutlich die ſehr beträchtliche Vorverſorgung(die erſten fünf Mo⸗ nate 1929) bemerkbar. Die Lagerbeſtände der Monopol⸗ verwaltung am 30. September 1929 erreichten faſt 900 000 Hektoliter, ſie überſtiegen beträchtlich die Mengen, die die Monppolverwaltung für den Uebergang zwilchen den Be⸗ triebsjahren braucht. Aus dieſem Grunde iſt auch die Einſchränkung des Brennrechtes vorgenommen worden. Dle geſamte Erzeugung einſchließlich der beſchlagnahmten Mengen betrug 3,24(2,80) Mill, Hektoliter, von der Mo⸗ nopolverwaltung wurden dabei übernommen 3,00(2,59) und abgeſetzt 2,60(2,42) Mill. Hektoliter. Die Abſatzſteige⸗ rung im Inlands verbrauch von 1924⸗25 bis 1928-29 um 54 v. H. rührt zum allergrößten Teil, nämlich 787 000 von 911 000 Hektoliter, von der Aufwärtsbewegung im Abſatz vergällten Branntweins her, mithin des Branntweins zu gewerblichen und zu Antriebszwecken. * . erſt vorläufige Zahlen vorlegen. N 24 — enen N 2 een en neee „ e be hervorragenden Straßenansb Spaniens Autoreiſen alle fünf, die wir vor W ter verließen, ſind b Wärme, über S Natur und Ku das Autoreiſen bieten. künftiger Autoreiſen! Als vor brei Ja Automobil⸗Club mit 21 Wagen eine 2 nahm, waren die ſpaniſchen Landſtraßen g, reich an Schlaglöchern, beſtanden Tankſchwierigkeiten. Und heute: Tankſtellen in fedem kleinen Dorf auf den Hauptſtraßen Wegemarkierung, die ſich manch' deutſcher Straßenbau⸗ zum Vorbild nehmen könnte und angeſichts die heſſiſchen Landesbauräte erblaſſen würden vor Neid und ein Straßennetz von Autoſtraßen, das ſchnelle loſen Kraftfahrverkehr durch ganz Spanien ge 8 as Sandſtraßen und glaube Und doch, und gerade! iſt den deutſchen Nicht⸗ 3 and und Se er(bei ca. 15—16 Grad Celſii r und über dies ſchnelle, glückhaft Und Spanten es iſt über 1 das Land der dah i cke ab ſpaniſcher Pyrense celona iſt die beſte und ſtangelegte Autoſtre dem Kontinent gibt. Ein paar Blitzlichter von der ſechseinhalb Tage⸗Reiſe: Nebel an der Rhön und im Maintal. Vorwärtskommen trotz Nebellicht nur im 15 Km. ⸗Stundentempo möglich. Alles früher an Nebellicht gab, iſt für die Katze. Gut iſt eine neue franzöſiſche Erfindung, eine in der Mitte vor dem Kühler anzubringende, nach unten und nach rechts und links ende Lampe, die vermeiden läßt, daß man rechts⸗ oder ge Chauſſeeſteine oder Bäume annimn Und gut ein mit gelbem Nebelüberzug verſehener heinwerſer dem rechten hinteren Kotſchützer. Man ſitzt dann bei el im Lichtkegel und kann beſſer vorwärts ſehen. Autoſport 1930... Eine Zuſammenkunft der Sport⸗ kommiſſion des Wiesbadener Autoclubs am Ziel unſerer erſten Tagesreiſe bewies, daß ſieghafter Wille herrſcht, große und gute Leiſtungen zu bekommen und ſie würdig zu belob Das 10. Wiesbadener Autoturnier Ende Mai wir) ganz große Sache! Grengpaſſage bei Kehl Straßburg. Man braucht keine Sorgen mehr zu haben. Einſt galt dieſe Grenzkontrolle als ſchikanös. Heute paſſiert man ſchnell bei liebenswürdiger Erledigung aller Formalitäten. Frankreichs Landſtraßen... Teils vorzüglich, im all⸗ gemeinen gut, nur wehe, dreimal wehe, wer auf Neben⸗ ſtraßen gerät! Von Lyon aber über Avignon nach Per⸗ bignan zum Beiſpiel kann im 60 Km.⸗Durchſchnittstempo und darüber fahren, wer einen guten Wagen hat. Bei Nacht⸗ fahrten macht das Abblenden Kummer. Die franzöſiſchen Wagen haben keine dreifache Lichtentfaltung wie unſere deutſchen. Sie haben nur volles Licht und Stadtlicht. Drum reagteren alle nervös oder ſauer auf unſere gute Boſch⸗ beleuchtung mit ſichtiger Abblendung. Und nun nach Spanien! Es iſt eine Luſt, mit Vollgas hineinzufahren in dies köſtliche, ſüdſonnendurchwärmte Land! Man geht mit Vollgas in die Kurven— ſie ſind ja überhöht! Man braucht nicht nach dem Weg zu fragen,— in jedem Dorf, in jeder Stadt tadelloſe Wegmarkierungen mit großen Buchſtaben. Kaum iſt man hinweg über die Pyre⸗ Neue Maunheimer Zei el — Seebad am 16. Jan. dann ſäumen Ag lere man iſt in neuer 2 Dann Barcelona! Ueber der Beſuch flaut langſam ab— iſt feen Nin! Kakteen, Pini die Weltausſtellung genug geſchrieben worden. Dieſe Stadt aber hat große Zukunft. Groß ihre Anlage, groß der Verkehr, unvergeßlich der Geſamteindruck, herab von der Hochtreppe luftigen, kühnen Tibidabo. ſtraßen abweicht, wer auch en ſtellungs⸗Palaſthotels am Platze! in Nebenſtraßen mit grauſamer W auf dem Straßendamm, ſchlamme mitten des Fahrdamms kultivierten Weltſtadt. Tarragona. er gibt es keinen Tarragona. glbt es nur in Deutſchland. Aber hier gibt es gute, ſchwer Weine von den weiten, ſonnendur ühten Hänge a Meer, und wer eine W e, tut gut, ſteigen an den x Palmenalleen zu von den anderen Weltausſtellung von den V na abweicht, ke Met efe Löc gefüllt, Dreck und Unrat ii Miu fun! 17 7 98 Wildnis inmitten ſonſt 5 einer Weinprobe anden Str übt, den Jerez 2 zu können. Valenzia! Eine ſchöne Großſtabt groß in man⸗ chen ihrer Anlagen, groß in ihrem Verkehr, heiß und freund⸗ lich. Jetzt, mitten im Januar, ſitzen die Spanier hier und in Mureia und in Granada und in allen Orten, die wir be⸗ rührten, draußen im Freien und trinken Bier. Jawohl, Bier. Und wer nicht das gute, von deutſchen Braumeiſtern gebraute Bier der ſpaniſchen Brauereten mag, findet all⸗ überall Spatenbräu, Hackerbrän, auch Bremer Bier, und in Tarragona verhießen große Plakate rauenbier aus München. tung(Mittag⸗Aus Granada. die Krone der ſpaniſchen Städte. Für mich iſt's die ſchönſte Stadt Europas. Man ſonnt ſich auf der ſonnendurchglühten Terraſſe des Alhambra⸗Hotels und läßt ſich braun ſchmoren(mitten im Januar) und hat vor ſich, unmittelbar vor ſich, die himmelragenden Eisfelder der Sierra Nevada. Die Alhambra zwingt immer wieder zu ehrfürchtigem Staunen. Die Kathedralen enthalten Mei⸗ ſterwerke altſpaniſcher Kirchenkunſt. Und wie die Spanier ſich über Sportleiſtungen freuen: gleich beim Eintreffen wurde ich freudigſt wiedererkannt und begrüßt als jener Automobiliſt, der einſt, gelegentlich der Spantenfahrt des Bayriſchen A.., mit ſeinem Wagen als erſter auf die Steik⸗ hänge der Sierra Nevada fuhr. Die Straße von Granada nach Malaga iſt wieder ein Meiſterſtück der Straßenbaukunſt. Und als wir droben hielten zum Ausblick über wildzerklüftetes, ocker⸗ braunes, ſonnendurchglühtes Land, da feierten auch wir ein Jubiläum: mein 3½ Liter Mercedes⸗Benz hätte foeben ſeinen 100 000 Kilometer erreicht. tankten eine gute Flaſche, er zwei Liter Gargoyle. Und⸗ dann hinab ins meerumſpülte Malaga. Juni temperatur. Man p Palmen, lauſcht den Klängen ſpan bad badet kein Einheimiſcher mehr. (die Mehrzahl der Gäſte) und wir. Celſius. Alſo erfriſchendes Januar! Wir romeniert unter hohen er Kapellen. Im See⸗ Nur die Engländer Waſſerwärme 16 Grad Seebad jetzt, mitten im Stati Marten in der Nacht von Samstag auf Sonntag verschied nach schwerem Leiden meine liebe Frau, meine gute Mutter, unsere Schwester, Schwägerin u. Tante Frau Mlara Fchunt geb. Geiß im Alter von 49 Jahren Die Beerdigung findet im Sinne der Verstorbenen in aller Stille statt Mannheim(C 1,), den 21. januar 1930 In tiefer Trauer: Kuno Schmid Sohn Kurt und Angehörige. Von Beileidsbesuchen bitten wir absehen zu wollen Algeciras, ligen Tagen f ö 2E Gibraltar und nach Gibraltar. denkbar ent⸗ iſt die„Reſolute“, der Hapag⸗ ſeiner Weltreiſe hier gelandet. Die nmeln durch Gibraltars Straßen und und billigen, ach ſo preiswerten Ort „Rallye Riga“ dicht Stuttgart, eine belgiſche Minerva⸗ treuer Mercedes⸗Benz. Raſch noch dieſen Brief in den Kaſten, und dann ſoll er beginnen, der Kampf mit Europas Landſtraßen. 4160 Kilometer in längſ 115 Stunden bis Riga! Die Belgier ſind 3 ttoſchlachten. Ob Uropas äußerſtem der nächſte Brief werden, dies Jagen von C Herz des Baltikums Siegfried Doerschlag. legt welter in Finnland Gehring⸗Ludwigshafen in = — 87 25 Gehring tte 22 d. eren Fännen Nfiai mae la zehring machte ſeinem Titel als Europa⸗ Finnen nach Minuten unter toſendem Bei⸗ zten Hauſes. Njaitnaela war vor ſeinem dem finniſchen Arbeiter⸗Sportverband ſter in dieſem Lager; er wurde als ein Format beſchrieben und man war des⸗ mehr auf ſein Abſchneiden gegen Gehring ge⸗ und beſiegte auch dieſen .80 in.8 72 3 5 Sogeefluglongreß in Darm adt 10. März 1930 wird der Erſte Segelflugkongreß in Darmſtadt, dem Sitz des Forſchungs⸗ inſtituts der Rhön⸗Roſttten⸗Geſellſchaft ſtattfinden. Auf dieſer Tagung ſollen die aktuellen wiſſenſchaftlichen Pro⸗ bleme des Segelflugs von namhaften Sachverſtändigen be⸗ ſprochen und aus der Anſprache neue Anregung gewonnen werden. Insbeſondere werden hierbei auch die Beziehun⸗ gen zwiſchen dem Segelflug und dem Motorflug in ihren zahlreichen Wechſelwirkungen zur Sprache kommen. Wei⸗ terhin werden die praktiſchen Fragen des Segelflugs und der Segelflugſchulung behandelt werden. Eine Reihe in der Luftfahrt bekannter Perſönlichkeiten hat ſich berelts zur Uebernahme von Verträgen bereit gefunden. Es ſſt zu erwarten, daß auch aus dem Auslande, woſelbſt der Segelflug ſich mehr und mehr einbürgert, Vertreter zu dem Kongreß kommen werden. Radrennen in Stuttgart Charlier gewinnt das 100 Km.⸗Einzelfahren Auf der Stuttgarter Winterbahn wurde am Samstag ein 100 Km.⸗ Einzelfahren in zwei Läufen ausgetragen. Der Belgier Charlier war überlegen und überrundete das Feld allein zwei Mal. Er gewonn in:29,10 Stunden mit 58. Punkten und zwei Runden Vorſprung vor Ehmer 36 Punkte, Frankenſtein 27 Punkte, Martinetti 22 Punkte und Oſzmella 18 Punkte. Rauſch mußte infolge einer Er⸗ kältung vorzeitig aufgeben, während Tonant bei einem In der Zeit vom 8. 1 144 Stundenfahrt für Krafträder A DC. 2 Boginn der Anläßlich in ß der ADAC. gemeinſam mit der einſchlä l im April dieſes Jahres auf dem Nürburgring r internationolen Länderfahrt für Krafträder ſeiner Hauptverſammlung für Krafträder mit u hrung zu bringen. Sämt teilnehmenden l en durch den 5 em Fabrik⸗ rtreterlager entnommen. Fahrer⸗ wechſel iſt geſtattet. Dieſe neuartige, techniſch wer 8 Prüfung wird allgemeines Intereſſe erwecken. Die Aus f ng dürfte be fahrt über 144 Stund Hocken SC. 1881 Fraukfurt— TV. Mannheim 46 :0(:0) ligen Kampf präſentlerte ſich nrethe, in einer ausge⸗ iſtungen zeigten die 1 In einem ſchöner Frankfurt, vor allem zeichneten Verfoſſung. beiden Flügelſtürm wieder mit und dank ſeines energ rde, war im en Können d Frankfur noch ein zweites und dr Theo Haag in einem Allein 15 n 1 mehr gewa N. 1 Tor und zum Schluß erhöhte gang auf 470. Boxen Fliegengewichts⸗Weltmeiſterſchaftskampf in Paris ſengewichts⸗Weltmelſterſchaftskampf in Paris Weltmeiſter im Iltegengewicht, Frankie Genaro, Samstag in Paris ſeinen Titel gegen den jungen 2 Sturz eine Schulterverletzung erlitt und die Weiterfahrt einſtellte. ſiſch Herausforderer Yvon Trevidic verteidigen. Der Franzoſe mußte bald erkennen, daß er ſich etwas zu viel vorgenommen hatte, denn Genaro war ihm ſtets über⸗ legen, wenn er auch einmal in der dritten Runde durch einen Uppercut etwas aus dem Konzept gebracht wurde. Der Herausforderer wurde von ſeinem Gegner übel zu⸗ gerichtet, hielt ſich aber dennoch bis zur 16. Runde, wo er den ausſichtsloſen Kampf aufgab. Genaro wird ſich ale weiterhin ſeines Weltmeiſtertitels erfreuen. Im Rahmenkampf ſchlug der engliſche Federgewichts⸗ meiſter Johnny Guthbert ſeinen Gegner Benny Valger über 12 Runden nach Punkten. Neuer Sieg der Kanadier Die kanadiſchen Eishockeyſpieler aus Toronto traten om Sonntag auf der Davoſer Eisbahn gegen eine Mannſchaft zum Wettſpiel an, die ſich aus Spielern aus Prag, Wien, Worſchau und Davos zuſammenſetzte. Die Güſte aus Ueberſee zeigten ſich auch dieſem Gegner überlegen und gewannen mit:0(470,:0,:0) Toren. Es war der 20. Sieg der Torontoleute auf der Europa⸗ reiſe. Das Torverhältnis lautet bisher 190:15 Toren. rr Cheſredakteur: Kurt Fiſcher Terantwortlich für Politik: H. u Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokajes: Richard Schönfelder— Spoct und Bermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil; Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzelgen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr Haas, Reue Mannheimer Zeitung m. b.., Man m. R 1.—6 1 verkauf und verliehen in der Etage Ringel e 0 J. Adler 2. Haus neden Hlrschland Mohrenſtraße 7⸗8 MNöerperſchaft des öffentlichen Rechts VBerlin W388 Grundkapital und offene Reſerven über 30 miſonen Nm. Neue Mainzer Str. 285 Geſchäſtsſtene in Fraukfurt a M. Fernſpr.: Hanſa 4228 Fernſpr.: Zentrum 8088-37 1016 Angeſtellter ſucht geg. Sticherheit zu leihen. Angebote unter Q V 143 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blat⸗ tes erbeten. 379 300 Mark von S. gt. Sicherheit auf kurze 300 Mk. Selbſtgeber gegen auf die bis zum 25. Jannar 1930 zur Zeichnung aufliegenden Neichsmündelliheren 3000 000.8 O Goldmark⸗Pfandbriefe zum Vorzugskurs von 96 ½ 99 Geſamkündigung bis zum 1. Januar 1935 ausgeſchloſſen. Zeichuungs⸗Einladung Neihe XVIII geb. Kaufmann In tiefer Trauer: Heinrich Böhm Richard Bönm Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Frau, unsere herzens- gute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Tochter, Schwester u. Tante Frau Johamma Bohm heute im 52. Lebensjaht nach schwerer Krankheit in die Ewigkeit abzurufen Mannheim(G 3,), Erfurt, Worms-Pfiffligheim, den 20, Januar 1930 Nud. Phil. Böhm u. Frau Loffe geb. Gruhler Erich Kühne u. Frau Maja geb. Böhm Familie Ph. M. Kaufmann in der Villa 1 Lederklubſeſſel, 1 tiſch, 6 Stühle und Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 23. Januar nachmittags 2 Uhr von der Friedhofkapelle aus statt Es wird gebeten von Beileidsbesuchen abzusehen tiſch, 1 Standuhr, 1 Solafzimmer: 104 Spiegelſchrank, Die glückliche Geburt eines Lesunden Sonntagmädels zeigen hocherfreut an. 2210 Dr. Walter Brunn u. Trau Deba seb. wall 2. Zt. Luise nheim Mannheim, 19. Januar 1980 abgegeben. 4 zwar: Zwangs versteigerung Mittwoch, den 22. Jannar 1930, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare. nerſteigern: Schreibtiſch, 1 Grammophon und 1590 f 85 Mannheim, den 20. Januar 1930. Schropp, Gerichtsvollzieher. Arbeitsvergebung. Für die Errichtung Möhlſtraße ſollen vergeben werden: )] Die Erd⸗, Beton⸗ b) die Lieferung der Die Angebotsvordrucke werden auf unſerem Baubüro, Ecke Augarten⸗ und Windmüßhlſtraße, Dort können auch die Zeichnungen eingeſehen werden. Die Angebote ſind a g ſcchrift verſehen auf dem Geſchäftszimmer der Ge⸗ meinnützigen Baugeſellſchaft im Verwaltungs⸗ gebäude in R 5, Zimmer Nr. 93 abzugeben und ür die Erd⸗, Beton⸗ u. Man rerarbeiten bis ſpäteſtens Freitag. den 31. J 0 vorm. 9 Uhr und für die Treppenlieferung bis en ſpäteſtens Freitag, den 31. Jannar 1930, vor⸗ im Vollſtreckungswege öffentlich mittags 10 Uhr. ö Gemeinnützige Baugeſellſchaft Mannheim Prunkſchränkchen, (antig. Barock). öffentlichen Wettbewerb 1 von Wohnbauten an der 5 im 5 und Maurerarbeiten; Trepepu aus Knunſtſtein. Gartenſchirm, mit entſprechender Auf⸗ annar 1930, 1004 m. b. H. Aus dem Nachlaß des 7 Herrn Leo Weiß, Privatmann, verſteigere ich öffentlich gegen bar an den Meiſtbietenden: Donnerstag, den 23. Januar 1930 Leibnizſtraße 21(O kad) vorm. ab 10 Uhr und nachm. ab ½3 Uhr. N„1 Diplomat mit Stuhl, i Herren zimmer:! Bawergranch en b, Wohnzimmergarnttux: Klubſeſſel, 1 rundes Tiſchchen. f 1 Bülkett, mmer:„ebniſch, 12 Stühle Servier⸗ 2 kompl. Roßhaarmatratzen, 3 teil. 1 Waſchkommode Aufſatz, 2 Nachttiſche, 2 Stühle. * Küche weiß: 1— 7 Anrichte, 1 Tiſch, Ferner Einzelmöbel: 1 Bücherſchrank m. Bank, 1 Hausapotheke, 1 Klavierſtuhl, 1 groß. Weißzeugſchrank, 5 1 Plüſchſeſſel, 1 gr. Flurgard., 1 Schirm⸗ 5 ſtänder, weiße ſchöne Gartenmöbel, gr. verſch. elektr. Beleuchtungskörp., lelekt. Staubſauger, 3 verſchließb. Weinſchränke, 1 Waſchmange, verſch. feine Porzellan⸗ iguren, Vaſen etc., 1 ſehr ſchöne gr. Bronce⸗Figur ete. ete. taxi ner Jul. Knapp. Tel. 23036 Beſichtigung, eptl. Freihandverkauf zum Anſchlag eine Stunde vor Beginn der Verſteigerung. Die Gegeuſtände ſind alle in gut er⸗ haltenem Zuſtande! Dieſe Reihe wird an den Börſen zu Berlin und Frankfurt a. M. Zeit geſucht. 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Materialamt, L 2. 9, erhältlich. 86 Schmeraen Schmerten Schmetaen Wenn Sle alles versucht haben und für Ihre ſchloſſen. Gebffnet ſind dagegen Das Städt. Leihamt iſt am Donnerstag, den 23. Jaunar nachmittags wegen Reinigung ge⸗ 5 die amt⸗ lichen Pfänderſammelſtellen in J 43. 9, Peſta⸗ lozziſtraße 14 und Schwetzingerſtraße 111. Städt. Leihamt. schmerzenden Füße noch keine Heilung oder Erleichterung beschaffen konnten, 3o machen Sie einen Versuch mit meiner Methode. Leh werde Ihnen helfen, gleichviel welehe Sehmerzen Sie in den Füßen oder Beinen haben. Kostenlose Beratung. A. Wittenberg, Octhopädie, Mannheim 3¹ Anfang Nr. 900. Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. 87 Kalserring 46(kein Laden] Tel. 414 89. Lieferant aller Krankenkässen. . d ⁊ͤ vv —— 8. Seite. Nr. 33 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 21. Januar 1930 Die kürkiſche Schönheitskönigin Bon unſerem türkiſchen Vertreter Am 13. Januar hat eine Jury aus Medizinern, Künſtlern, Schriftſtellern, darunter den greiſen Ab⸗ dul Hak Hamid, und Leuten der türkiſchen und ausländiſchen Preſſe die Schönheitskönigin der 2 ürkei für 1930 gewählt. Es war die zweite derartige Wahl in der Türkei. Gegen die vorjährige mar infolge der dabei gebrauchten Form allerhand einzuwenden. Man hatte damals in der Zeitung „République“ eine Konkurrenz ausgeſchrieben. Das Publikum ſollte dann die jeder Zeitung während der Konkurrenz beigefügten Kupons einſenden, worauf dann eine größere Anzahl Damen, für die die meiſten Kupons eingegangen waren, in die engere Bewerbung vor einer ebenſo wie diesmal zuſammen⸗ geſetzten Jury kamen. Es war klar, daß für die erſte Ausleſe diefenigen Damen die größten Aus⸗ Miß Türkei 1930 Fräulein Mübeydel⸗Namyt ſichten hatten, die über den größten und zahlungs⸗ fähigſten Bekanntenkreis verfügten, einen Be⸗ kunntenkreis, der die einzelnen Tagesausgaben der „République“ in großer Menge aufkaufte und die Kupons für ſeine Favoritin einſandte. Bei dieter Art der Vorwahl triumphierte nur die Zeitung, deren Abſatz während der Wochen der Konkurrenz erheb⸗ lich in die Höhe ging. Das hat man diesmal unter⸗ laſſen. Zwar wurden auch die Bilder der Bewer⸗ berinnen wieder vorher veröffentlicht, aber nur, um die Leſer vorher zu unterrichten. Die erſte Auswahl aber wurde frei bei einem beſonders veranſtalteten Ball in der bekannten„Turquviſe“ vorgenommen. Au dem Ball nahmen rund 1200 geladene Gäſte aller Schichten der Intelligenz teil. Und dieſe 1200 Leute wählten im Laufe des Abends dann die 24 engeren Bewerberinnen. Drei Tage ſpäter fand dann wieder in der Turquoiſe die endgültige Wahl durch die Jury ſtatt. Der Wahl folgte ein Tanztee, bet dem jeder die Gelegenheit erhaſchen konnte, mit der Schönheitskönigin der Türkei einen Foxtrott zu riskieren. Als Siegerin ging aus der Wahl Mübeydel Namyk Han um aus dem Vorort Erenköt hervor, die nun alſo bei der nächſten internationalen Kon⸗ kurrenz in Rio ihr Land als Fräulein Türkei ver⸗ treten wird. Ihre Ehrendamen wurden die vorjäh⸗ rige Schönheitsköngin Ferika Fewfik Hanum und Nuſhet Ihſan Hanum. Soweit der Wahlakt als ſol⸗ cher in Frage kommt, iſt alles korrekt hergegangen. Dennoch wird allſeits die Frage geſtellt, ob die Sie⸗ gerin in Rio den Wettſtreit mit den internationalen Schönheiten wird aufnehmen können. Iſt ſie denn wirklich die Schönſte der Türkei? Nach Lage der Dinge ſind ſtarke Zweifel daran durchaus berechtigt. Denn dieſe Wahl war nicht die Wahl der türkiſchen Schönheitskönigin, ſondern beſtenfalls die der Kon⸗ ſtantinopler Schönſten. Und das auch nicht einmal, denn die Damen der wirklich beſten und kultivierte ſten Kreiſe halten ſich von dieſer Schauſtellung ihrer körperlichen Reize noch fern. Ich kenne die beſten Konſtantinopler Kreiſe wie die von Angora, Adana, Smyrna und andern Städten, und ganz beſonders im klimatiſch ſo bevorzugten Smyrna habe ich zahl⸗ reiche junge Türkinnen kennen gelernt, mit denen ſich die Bewerberinnen bei dieſer Konkurrenz nicht meſſen könnten. Die Türkei iſt reich an entzückenden jungen Mädchen. Würde es einmal möglich ſein, mit der Konkurrenz die ganze Türkei und alle Klaſſen zu erfaſſen, dann hätte die ſo gefundene Schönheits⸗ königin auch Ausſicht, den Preis auf der internatio⸗ nalen Konkurrenz zu erringen. Zahlen von der ſtalieniſchen Königshochzeit Gute Beiſpiele beſſern ſchlechte Sitten. Wie ſtati⸗ ſtiſch nachgewieſen iſt, finden in Rom im Januar gewöhnlich nur 20 bis 25 Eheſchließungen ſtatt— er iſt der ſchlechteſte Heiratsmonat des Jahres. Jetzt, als der Kronprinz heiratete, haben ſich mehr als 300 Pärchen entſchloſſen, am ſelben Tage mit ihm in den heiligen Stand der Ehe zu treten. Während der Feſtwoche ſind aus allen Gegenden Italiens nicht weniger als 300 000 Menſchen in Rom eingetroffen. Für die Beleuchtung der Denkmäler, der Paläſte, der Parks und der Springbrunnen waren anderthalb Millionen Kerzen erforderlich, das heißt alſo ein Verbrauch von 22000 Kilowattſtunden. Es ſcheint jedoch, als ob die unzähligen Beſucher der ewigen Stadt in dieſer Feſtwoche ſich mehr dem Rauſche der Vergnügungen gewidmet haben als dem, was der Fremde ſonſt in Rom in erſter Linie pflegt: der Bildung. An Eintrittskarten in Muſeen und ähnliche Anſtalten ſind nämlich in der Feſtwoche nur 40 000 verausgabt worden. Alſo erſt jeder dreizehnte Fremde— wiederum abgeſehen von Soldaten und offiziell Abgeordneten— hat es für nötig befunden, ein Muſeum aufzuſuchen. Hände weg vom Schießeiſen! Deutſchland iſt nicht der wilde Weſten—„Abrüſtung des Verbrechertums“ iſt das Gebot der Von beſonders geſchätzter Seite werden uns die nachfolgenden Ausführungen zu einem höchſt aktuellen, die weiteſten Kreiſen der Bevölkerung dringend intereſſterenden Thema zur Ver⸗ fügung geſtellt. Indem wir dieſen beachtens⸗ werten Aufſatz veröffentlichen, hofſen wir, daß angeſichts der zunehmenden Unſicherheit in Deutſchland die Länderregierungen energiſche Maßnahmen treffen werden, das in erſchreckender Weiſe anwachſende Rowdytum endlich zu über⸗ winden. Deutſchland hat abgerüſtet. Gewiß. Militäriſch ſind wir— außer Oeſterreich— der einzige Kultur⸗ ſtaat, der ernſthaft ſeine Rüſtungen auf ein unum⸗ gänglich notwendiges Mindeſtmaß beſchränkt hat. Aber: Hat auch das zivile Deutſchland und insbeſon⸗ dere das polittſche und allgemeine Verbrechertum bei uns abgerüſtet? Es ſteht nicht danach aus! Tag für Tag faſt knallt es und Tag für Tag faſt bringen die Zeitungen die gleichen Meldungen von Mord und Totſchlag, von unbefugtem Waffentragen, von Schießereien politi⸗ »ſcher Art, von Spielerei mit Piſtolen. Knallereien mit ſcharfen blauen Bohnen iſt große Mode gewor⸗ den—— jedermann ſein eigenes Freikorps—— Wildweſt im Herzen Europas! Der lächerlichſte und ſinnloſeſte Grund genügt heute ſchon, einen anderen Menſchen über den Hau⸗ fen zu ſchießen. Der politiſche Gegner macht eine Demonſtration— her mit dem Schießeiſen! Feuer! Frühfahrshut“ nicht bewilligt?— weg mit dem Ehe⸗ — Der Ehefrau wird der„ſo dringend benztigte mann! er hat keinerlei Lebensberechtigung mehr, wenn er nicht anſtandslos bezahlt.— Der Hauswirt will die Miete einziehen?— Mord und Tod! Er wirb über den Haufen geſchoſſen, fertig! Der Revolver in der Hüfttaſche gehört zum guten Ton heute, Schießereien mit tödlichem Ausgang ſind ein Volksvergnügen geworden. Wie einſt in U. S.... Jeder läuft mit einer Piſtole herum, je⸗ der knallt rückſichtslos und gedankenlos auf den un⸗ bequemen Nächſten Der halbwüchſige Bengel ſchießt blindlings ein Dutzend mal in die Fenſter der Kneipe, aus der er eben herausflog. Die extremen poli⸗ tiſchen Parteien veranſtalten regelmäßig ſich wieder⸗ holende Straßenſchlachten. Der Schupo, der in Aus⸗ übung ſeiner(ſehr ſchweren) Pflicht einzugreifen und zu ſchlichten bemüht iſt, wird niedergeſchoſſen. Ehezwiſte werden mit einer netten kleinen Schieße⸗ rei nach lebendem Ziel beendet. Lehrer werden von Schülern erſchoſſen, weil ſie ihre Zöglinge nach be⸗ ſtem Wiſſen und Gewiſſen nicht verſetzen zu können glaubten. Jeder ſchießt auf Jeden—— eine end⸗ loſe Liſte von Blut und Leid ließe ſich aufſtellen: Manaſſe Friedländer, der Fall Hilde Scheller, der Fall Ludwig Weſſel, Chemnitz— 15. Januar 1930. Die Berliner Unruhen der letzten Zeit, der Ueberfall in Gerolſtein, die Schießerei in Worms.. endlos! endlos. Eine erſchreckende Hochflut von Schießereien geht über Deutſchland, die eingedämmt werden muß unter allen Umſtänden und mit allen Mitteln. Bieten die beſtehenden Ge⸗ ſetze nicht genügenden Schutz vor den wild geworde⸗ nen Revolverhelden in unſeren Grenzen, dann müſſen neue geſchaffen werden, die die Gewähr da⸗ für bieten, daß das Leben des friedlichen Bürgers nicht mehr gefährdet wird und daß das verantwor⸗ tungsloſe Spiel mit Menſchenleben endlich aufhört! Der Weg, den man gehen mußte, um in den Be⸗ ſitz eines Waffenſcheins zu gelangen(und damit die Erlaubnis zum Tragen einer Waffe zu bekommen) war zwar lang und mühſam. Das am 1. Oktober 1928 in Kraft getretene Geſetz betreffend Erwerb und Beſitz von Schußwaffen wird aber, wie uns von gut informierter Stelle mitgeteilt wird, auch von den zuſtändigen Stellen nicht als ideale Löſung der Waffenbeſitzfrage angeſehen. Im Reichsinnenmini⸗ ſterium iſt man zur Zeit bemüht, ſchärfere Straf⸗ beſtimmungen für den unbefugten Beſitz von Schuß⸗ waffen auszuarbeiten und man hofft ſogar in abſeh⸗ barer Zeit dem Reichstag in Uebereinſtimmung mit dem Reichsfuſtizminiſterium ein Geſetz vorlegen zu können, nach dem das Tragen einer Waffe bei Straf⸗ taten die Strafe ſelbſt um ein Vielfaches erhöht. Eine ſolche Strafverſchärfung für waffentragende Verbrecher hat es in Deutſchland auch bisher ſchon gegeben, ſie war aber leider viel zu milde. In England zum Beiſpiel exiſtiert ein Geſetz, nach dem „Verbrecher, die bei Straftaten im Beſitz von Waffen ſind“, nicht nur für die Ausübung der ſtrafbaren Handlung beſtraft werden, ſondern geſondert noch mit ganz un verhältnismäßig hohen Strafen auch für den unbefugten Waffenbeſitz. Sicherlich würde ein ſolches Notgeſetz, das mit rückſichtsloſer Strenge gehandhabt werden müßte, den Beifall aller ord⸗ nungsliebenden Kreiſe finden. Stunde Denn darüber wird man ſich doch hoffentlich klar ſein: leichtlſinnig und verantwortungslos gehen mit der Waffe nur Leute um, die niemals die Erlaubnis zum Tragen einer Piſtole erhalten würden. Allein gegen dieſe müßte ſich ein ſolches Abſchreckgeſetz rich⸗ ten, nicht aber gegen den Reiſenden oder gegen den Autofahrer, der unbedingt eine Waffe beſitzen muß, um ſein Leben und Eigentum zu verteidigen. Wie kommt nun der Verbrecher in den Beſitz von Schußwaffen? Beſtimmt nicht auf legalem Wege. Wie Rückfragen mit aller Deutlichkeit zeigen, gibt der ſeriöſe Fach⸗ handel unter keinen Umſtänden Piſtolen oder Revol⸗ ver an Leute ab, die nicht im Beſitz von Waffen⸗ ſcheinen ſind. Auf jeder Auktion aber werden Waf⸗ fen verſteigert und gekauft, ohne daß die Polizei ſich darum kümmert, in welche Hände ſie ſchließlich ge⸗ langen. Erſteher ſolcher„Gelegenheiten“ ſind faſt ausſchließlich wilde Händler, die ihre Stammkund⸗ ſchaft in der Verbrecherwelt haben. Jede größere Stadt in Deutſchland hat heute eine Zentrale, wo der Schleichhandel mit Waffen blüht und wo man ohne jede Schwierigkeit Piſtolen, Revolver, Kara⸗ biner und ſogar Maſchinenpiſtolen kaufen kann. Reicht das„Material“ der Händler aber nicht aus, um den Nachfragen ihrer Kundſchaft gerecht zu werden, dann veranlaſſen ſie häufig gut organiſierte Einbrüche in Waffengeſchäfte, die oft bis auf einen kümmerlichen Reſt ausgeräumt werden. Wie mir aus den Kreiſen des Fachhandels verſchiedentlich geſagt wurde, kalkuliert heute jeder Waffenhändler von vornherein ſo, daß ſein Geſchäft auch größere Ausfälle trägt, die durch Einbruch und Diebſtahl entſtehen. Eine Waffenhandlung im Zentrum Berlins wurde im vergangenen Jahre nicht weniger als 29mal ausgeplündert, eine andere feierte dieſer Tage das Jubiläum des 25. Einbruchs. Und genau ſo liegen die Verhältniſſe auch in den anderen Großſtädten Deutſchlands, ſo daß ſte mitt⸗ lerweile einfach untragbar geworden ſind. Da man— wie oben bereits geſagt— im Reichs⸗ innenminiſterium und im Reichsjuſtizminiſterium er⸗ kannt hat, daß es auf die Dauer nicht angeht, wenn in einem(von Fremden ſtark beſuchten) Kulturſtaat faſt jeden Tag irgendwo Schißereien geſtattet werden, wird augenblicklich an einer Reviſion des Geſetzes vom 1. Oktober 1928 gearbeitet, und außerdem ſind die Landespolizeibehörden angewieſen worden, ſoweit ihre Mittel es geſtatten, beſondere Razzien auf Waf⸗ fenbeſitzer zu veranſtalten, die im Verdacht ſtehen, Schußwaffen zu dunklem Zweck zu verwenden. Wie weit dieſe ſich allerdings durchführen laſſen werden, läßt ſich nur ſehr ſchwer ſagen, denn auch der Polizei fehlen die Mittel, um auf dieſem Gebiet großzügig zu arbeiten. Auch dieſe Tatſache iſt den Behörden ſelbſtverſtändlich be⸗ kannt und wird ſehr lebhaft bedauert. Denn mit Recht erheben weiteſte Kreiſe heut die energiſche Forderung, daß das Verbrechertum radikal ausgerottet und daß Mordanſchläge und politiſche Schießereien unbedingt unterbunden werden. Der Ruf unſerer deutſchen Großſtädte iſt dringend in Gefahr, ebenſo zweifelhaft zu werden, wie der Chikagos und der Staat hat die Pflicht und Schuldigkeit, ſeine friedlichen Bürger vor der raſenden Kugel dunkler Elemente zu ſchützen. Erſt wenn das Verbrechertum„abgerüſtet“ iſt, kann man daran gehen, auch das Bürgertum zu„demobili⸗ ſieren“, denn nicht dieſes iſt der Angreifer, ſondern jenes! Nicht der Angegriffene muß abgerüſtet wer⸗ den, ſondern der Angreifer. Und nun noch ein Wort über die Jugend: Gewiß, es mag für den 19jährigen Max oder Erich ein erhebendes Gefühl ſein, bewaffnet mit einem Schießprügel durch die Welt zu laufen und ſich zu ſagen: wenn ich wollte, dann brauchte ich nur los⸗ zudrücken und ein halbes Dutzend Leichen liegt auf dem Aſphalt. Er wird ſicherlich nicht losdrücken, dazu iſt er zu feige. Aber er wird die Piſtole abends ſtolz im Kreiſe ſeiner Freunde herumzeigen, erklären, ſich dick tun. Wie leicht, lieber Max, geht ſo ein Ding los, wenn es in unrechte Hände kommt. Es iſt ſo klein, dieſes blanke Stückchen Stahl in deiner Hand und doch: welch furchtbares Leid kann es anrichten! Nehmt ben Verbrechern die Waffe fort, den politi⸗ ſchen Radauhelden und den Kindern! Ein Menſchen⸗ leben iſt zu koſtbar, als daß der Staat es nicht ſchützen müßte mit allen Mitteln! Unterdrückt— wenn nötig, mit ſchärfſten Zwangsmaßnahmen den Waffenſchleichhandel! Setzt das Alter, das die Berechtigung zur Erteilung eines Waffenſcheins gibt, auf 24 oder 26 Jahre herauf! Entwaffnet den politi⸗ ſchen Pöbel, dem immer wieder harmloſe Paſſanten und pflichttreue Poltziſten zum Opfer fallen! Zur Revolte im Erziehungshauſe Neuſtettin Die Fürſorgeanſtalt Neuſtettin war der Schauplatz wüſter Ausſchreitungen. Wie die Auſtaltsleitung mitteitte, ſoll der Aufruhr auf einige radikale Elemente zurückzuführen fein. Hände weg vom Schießeiſen! Deutſchland iſt nicht Wildweſt! Was dort alltäglich geweſen ſein mag, darf unter keinen Umſtänden bei uns einreißen! Die ſinn⸗ und verantwortungsloſe Knallerei in unſeren Tagen koſtet den Staat Millionen an barem Geld und hunderte von koſtbaren Menſchenleben. Wer zukünftig gegen die— ſofort zu erlaſſenden— allge⸗ meinen Verbote des Waffentragens handelt, gehört ins Gefängnis, nicht damit er gebeſſert oder erzogen wird, ſondern um die Allgemeinheit vor ihm und den locker ſitzenden Geſchoſſen ſeiner Piſtole zu ſchützen. Abrüſtung des politiſchen und des gewöhnlichen Ver⸗ brechertums iſt die Forderung der Stunde! Iſt das geſchehen, dann mag auch das Bürgertum demobili⸗ ſiert werden, aber nur, wenn die ſichere Gewähr dafür gegeben iſt, daß es nicht mehr ſelbſt zur Waffe greifen braucht, um ſich ſeiner Haut zu wehren! Die jüngſte Inhaberin der Meltungsmedaille 2 Die Schülerin Vera Reich(Perleberg) rettete im Sommer vorigen Jahres unter eigener Lebensgefahr eine Frau vor dem Ertrinken. Nachdem ihr für die mutige Tat die ſilberne Medaille der Deutſchen Lebensrettungs⸗Geſellſchaft perliehen wurde, iſt ſie jetzt auch vom Preußiſchen Staatsminiſterium mit der Rettungsmedaille ausgezeichnet worden. Sie iſt die füngſte Inhaberin der Rettungsmedoille Der Mörder aus dem Fenſeits Die Schatten aus der Vergangenheit des alten Druidentums ſtreiften unlängſt das kleine Dörfchen Le Cariais, in der Bretagne. Dort lebte eine alte Frau, Viectorine Gillet, die Zauberin der Gegend, der man nachſagte, daß ſie geheimnisvolle Liebestränke zu brauen, und Beſchwörungen und Bezauberungen vorzunehmen verſtand. Dieſe alte Frau wurde eines Morgens mit zerſchundenem Körper neben ihrem Bette liegend vorgefunden In einem tranceähnlichen Zuſtande berichtete ſie von dem Beſuche eines Weſens aus einer anderen Welt, das ſie gezüchtigt habe. Sie ſtarb dann kurz darauf. Die herbeigerufene Polizei ſtand vor einem Rätſel, da eigenartigerweiſe der Stoff der Kleider keinerlei Beſchädigungen aufwies und auch die wenigen Ein⸗ wohner von Le Cariais ſämtlich ein einwandfreies Alibi beibringen konnten. Als die Beamten am Ende ihrer Unterſuchungen angekommen waren, ohne eine Spur des Täters zu finden, ſagte ihnen der alte Ortsvorſtand: Sie verſtehen das nicht. Dieſe Frau hatte die Fähigkeit, ihre Seele während der Nacht aus ihrem Körper zu entlaſſen. Während ihre Seele nun diesmal fort war, verſuchte eine andere Seele, ſich den Zutritt zu dieſem Körper zu erkämpfen. Sie wurde aber geſtört, weil die Seele der Frau Gillet zurückkehrte. Auf dieſe Weiſe iſt die Frau zu ihren Verletzungen gekommen. Dieſer Glaube, daß die Seele gewiſſer Perſonen imſtande iſt, vorübergehend ihren Körper zu ver⸗ laſſen und in andere Körper zu ſchlüpfen, bildet einen Teil des alten druidiſchen Glaubens, der im übrigen auch in Deutſchland in der Form des Wer⸗ wolfes, ſowie der von einem Teufel beſeſſenen Per⸗ ſon ſich erhalten hat. Eigenartig iſt auch, daß die beiden Schweſtern der Frau Gillet ihren Tod auf die gleiche rätelhafte Weiſe gefunden haben. Wie der Regenſchirm nach Europa kam Ungefähr 175 Jahre ſind ſeit dem Tage ver⸗ gangen, an dem John Haway ein Engländer, der lange Jahre im fernen Oſten war, wieder in ſeine Heimat zurückkehrte. Haway hatte im Oſten den Regenſchirm kennen gelernt und den Nutzen dieſes Schutzmittels an ſeiner eigenen Kleidung erfahren. Er beſchloß daher, die praktiſche Einrichtung auch in London beizubehalten. Sein erſtes Erſcheinen mit einem Schirme wurde mit großem Hallo begrüßt, und er wurde mit Hohn und Spott überſchüttet. Als er aber trotzdem nicht von ſeinem Regendach abließ, gewöhnte ſich das Publikum an ſeinen„Spleen“. Nach und nach fand aber John Haway Nachahmer, und die Zahl der in den Straßen Londons bei ſchlech⸗ tem Wetter auftauchenden Schirme nahm von Woche zu Woche zu. Nun begann ſich auch die Technik für das Regendach zu intereſſieren. Die bekannten Geſtelle wurden geſchaffen und die Mechanismen zum Oeffnen und Schließen konſtruiert. Es gab bald eine Unmenge von Patenten dieſer Art, unter denen ſich auch eine ganze Anzahl von Kurioſitäten befand, wie z. B. ein Schirm, der, um das Waſſer nicht herabtropfen zu laſſen, rings mit einer Schwammauflage verſehen war, eine Konſtruktion, die man über die Schultern ziehen konnte, wobei der Ausblick durch eingeſetzte Fenſter ermöglicht wurde. Um das Jahr 1765 kam der Regenſchirm nach Frankreich, und ein Jahr ſpäter tauchte das erſte Exemplar dieſer Art in Deutſchland, und zwar in Nürnberg, auf. Das allgemeine Aufſehen, das der erſte Regenſchirm erregte, erſcheint um ſo ſonder⸗ barer, weil der Sonnenſchirm ſchon ſeit Jahrhunder⸗ ten in Deutſchland bekannt war und auch benutzt wurde. e ee 9. Seite. Nr. 34 Sehn e111 Ersiklas319 in jeder Art Plissee u Kunstpli se über 300 verschied. Must. Hand- und Maschinenstickerelen Verschied. Kanten, Einkurbeln v. Spitzen Hohlsäume, Biesen, Knöpfe, Dekatur H. Schober Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 99 Drei bis 1 vier Raume oller beschlagnahmefreie Wohnung zu mieten geſucht. Angebote mit Preisang. unt. 1 M N 19 an die Geſchäftsſtelle dss. Bl. 32125 5 besuch f Wiri eine moderne herrschaffl. Wohnung 255* 1 dGebidete junge Dame aus gutem Hauſe, ſucht zum J. Febr. geeignete Stellung als Stenotypiſti n in Büro oder Geſchäft, auch als Empfangsdame oder Sprech⸗ ſtundenhilfe. Angebote unter R 8 165 5 Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. i112 P 5, r. 14 . Sof. Zu vermieten Näheres B252 Telephon 273 41. Hell. 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