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Im Reichstag fand heute nachmittag eine gemein⸗ ſame Tagung der ſoztaldemokratiſchen Fraktions⸗ vorſtände, des Parteivorſtandes und der Vertreter der Freien Gewerkſchaften ſtatt. Wie der offt⸗ zielle Bericht beſagt, befaßte ſich die Sitzung mit den wachſenden Notſtänden, die durch die außer⸗ ordentlich ſchlechte Lage auf dem Arbeitsmarkt ent⸗ ſtanden ſind. Es herrſchte Einmül keit, daß die fol⸗ genden Maßnahmen als vordringlich anzuſehen ſind: „Bei der Schwierigkeit einer durchgreifenden Ar⸗ beitsbeſchaffung mit öffentlichen Mitteln iſt die Ka⸗ pitalzufuhr aus dem Auslande eine not⸗ wendige Vorausſetzung der Beſſerung. Deshalb muß die ſofortige Beſeitigung aller inländiſchen Hemmun⸗ gen verlangt werden, die gegenüber Anleiheaufnah⸗ men beſtehen, die auf Grund des Vertrauens auslän⸗ diſcher Geldgeber zur öffentlichen Wirtſchaft in Deutſchland erhältlich ſind. Dadurch könnte über die Gemeinden oder öffentlich⸗rechtliche Kreditinſtitutto⸗ gen eine weſentliche Belebung des Baugewer⸗ bes und der mit ihm verbundenen Induſtrien erzielt werden. Um weiteren Induſtriezweigen Beſchäfti⸗ gung zu ſchaffen, ſollen Reichs bahn und Reichs ⸗ po ſt im Hinblick auf ihre im Haag erreichte Beteili⸗ gung an der Mobiliſierungsanleihe zur beſchleu⸗ nigten Auftragsvergebung veranlaßt wer⸗ den. Die Anſätze für Bauzwecke und Notſtandsarbei⸗ ten in den öffentlichen Haushalten ſind vorweg zu verabſchieden, damit eine vernünftige Verteilung der Aufträge umgehend erfolgen kann. Gleichzeitig mit allen erforderlichen Maßnahmen zur Schaffung ver⸗ mehrter Arbeitsgelegenheit, auch durch verſtärkte Fortführung der Notſtandsarbeiten, muß bei der Ge⸗ ſtaltung des Reichshaushalts der geſteigerte Sozialbedarf für Erwerbsloſenunter⸗ ſtützung unbedingt ſichergeſtellt werden. Angeſichts der großen Zahl langfriſtiger Erwerbs⸗ loſer bedarf insbeſondere die Kriſenfürſorge einer Neuregelung.“ Der Vorwärts über nationale Schande Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Jan. Der geſtrige gemeinſame Beſchluß der ſoztaldemo⸗ kratiſchen Vorſtände und der Gewerkſchaften iſt nur geeignet, den Eindruck zu verhärten, daß die Sozial⸗ demokratie nach der Verabſchiedung des Noung⸗ plans ſich der Regierungs verantwortung zu entziehen trachtet, denn, daß eine Partei, die die Pumpwirtſchaft unter dem trügeriſchen Schlagwort:„Schafft Arbeit!“ verewigen will, für die Mitarbeit an einer durchgreifenden Finanz⸗ reform noch ernſtlich in Frage kommt, iſt wohl doch kaum mehr anzunehmen. Die Beſchlüſſe der Sozial⸗ demokratie lauten, meint die„D. A..“, ſo, als ob ſte ſich bereits in der Oppoſtition befände. Natürlich fehlt auch die Spitze gegen den Reichs bankpräſtdenten Dr. Schacht nicht, und der„Vorwärts“ ſchiebt den Kampf gegen Schacht in einem längeren Kom⸗ mentar, den er der geſtrigen Diskuſſion widmet, noch weiter in den Vordergrund. „Dieſen Kampf“, verkündet das ſozialdemo⸗ kratiſche Hauptorgan hochtrabend,„führen wir um Deutſchland willen, als einen grund⸗ ſätzlichen Kampf für die Volksherrſchaft gegen die Diktatur der Hochfinanz. Wir füth⸗ ren ihn abermals um Deutſchlands willen als einen Kampf für die aufrechte Verſtändi⸗ gung mit unſeren ehemaligen Kriegsgegnern und für die ehrliche Erfüllung der übernom⸗ menen Verpflichtungen. Sieht die bürger⸗ liche Mitte nicht ein, daß die Unterwerfung der Demokratie unter die Herrſchaft des Finanzkapftals eine nationale Schande iſt?“ 1 Durch ſolche Tiraden wird man ſich weder beim 43 entrum noch bei den Demokraten ins Bockshorn jagen laſſen, denn der demokratiſche Berliner„Bör⸗ ſenkurier“ weiſt die ſozialdemokratiſchen Richt⸗ linien zum Arbeitsmarkt nüchtern und ſachlich als Mittwoch, 22. Januar 1030 141. Sahrgang— Nr. 35 Die Dardanellenfahrt der ruſſiſchen Flolte Telegraphiſche Meldung Genf, 21. Januar. Die Dardanellenfahrt der beiden der ruſſiſchen Oſtſeeflotte angehörenden Kriegsſchiffe„Partſer Kommune“ und„Provintern“ nach dem Schwarzen Meere hat bekanntlich großes Aufſehen er⸗ regt, da man in dieſem Vorſtoß der ruſſiſchen Kriegsſchiffe zunächſt eine Verletzung der durch den Laufanner Vertrag geſchaffenen Beſtimmungen über das Gleichgewicht der Seeſtreitkräfte im Schwarzen Meer erblickte. Namentlich in griechiſchen Kreiſen war man durch dieſe Fahrt der ruſſiſchen Kriegs⸗ ſchiffe ſehr beunruhigt. Wie nun aus Völkerbundskreiſen mitge⸗ teilt wird, liegt keine Veranlaſſung vor, irgendwelche Schritte wegen dieſes Vorfalles zu unternehmen. Man weiſt darauf hin, daß die Durchfahrt durch die Meerenge in Friedenszeiten für die Uferſtaa⸗ ten des Schwarzen Meeres frei ſei; von einer Dardanellen⸗Sperre könne daher nicht ge⸗ ſprochen werden. Der Zweck des Lauſanner Meer⸗ engen⸗Abkommens, das Rußland zwar nachträglich unterzeichnete, aber niemals ratifiziert hat, war auch nur die Verhinderung einer plötzlichen Unterſtützung eines Uferſtaates des Schwarzen Meeres durch eine andere Macht. In dem Abkommen kommt klar zum Ausdruck, daß keine Macht nach dem Schwarzen „undis ku tabe!“ zurück:„Iſt es ſchon ein eigen⸗ tümlich ſorgloſer Vorſchlag, im gegenwärtigen Aitgenblick bei der ſchwierigſten Finanzlage des Reiches und im Wettbewerb mit den bevorrechtigten durch die Reparationsverträge bedingten Anleihen den Gemeinden jede irgend erlangbare Aufnahme von Auslandsgeldern frei zu geben, ſo gilt das erſt recht von der Unbedenklichkeit, mit der die Reichs⸗ bahn und die Reichspoſt zum Zugriff auf den Ertrag der Mobiliſierungsanleihe aufgefordert werden.“ Inzwiſchen ſchwillt der Fehlbetrag der Arbeitsloſenverſicherung immer ſtärker an. Wie der demokratiſche Preſſe⸗ dienſt zu berichten weiß, trägt man ſich jetzt mit dem Meer eine ſtärkere Streitkraft entſenden darf als die ſtärkſte Flotte eines der Uferſtaaten des Schwar⸗ zen Meeres. Die Uferſtaaten haben lediglich die Verpflichtung, zweimal im Jahre die Meerengen⸗ Kommiſſion in Konſtantinopel über die Stärke ihres Flottenbeſtandes zu unterrichten. Im übrigen wird von ruſſiſcher Seite mitgeteilt, daß die Entſendung der beiden Kriegsſchiffe im Ein verſtändnis mit der türkiſchen Regierung unternom⸗ men worden ſei. Nach Genfer Anſicht liege keine Veranlaſſung vor, daß irgendwelche Schritt der Teilnehmer an dem Meerengen⸗Abkommen gegen dieſen ruſſiſchen Flottenvorſtoß unternommen wer⸗ den müßten. Immerhin iſt die Fahrt der ruſſiſchen Kriegsſchiffe in polittſcher Hinſicht bedeutſam, denn die Tatſache, daß die Türkei, die ſtändig den Präſi⸗ denten der Dardanellen⸗Kommiſſion ſtellt, nicht nur die Durchfahrt zugelaſſen, ſondern ſogar einen Be⸗ grußungsakt vorgenommen hat, beweiſt genügend die Abſichtlichkeit. Sie liegen in der Linie der letzten Angora⸗Abmachungen Karachans.— Beſon⸗ ders auffallend muß auch die ungemeine Zurück⸗ haltung der italieniſchen Preſſe wirken. Von gewiſſen italieniſchen Perſönlichkeiten wurde bekanntlich ſchon mehrfach die Bildung einer dritten europäiſchen Gruppe Italien— Türkei— Rußland empfohlen als Gegengruppe gegen Frankreich und England. Gedanken, die enge Verbindung zwiſchen Reichs⸗ finanzen und Sozlialverſicherung zu beſeitigen. Es wird u. a. vorgeſchlagen, die einzelnen Verſtche⸗ rungsträger der Sozialverſicherung auch finanziell miteinander in eine gewiſſe Verbindung zu bringen. Die Sozialverſicherung habe im Jahre 1928 ihr Vermögen von 2,6 Milliarden auf 3,4 Mil⸗ liarden erhöhen können, während die Reichsan⸗ ſtalt im vergangenen Jahr 400 Millionen an Zu⸗ ſchüſſen erforderte. Es wird deshalb angeregt, daß die übrigen Verſicherungsträger den Bedarf der Reichsanſtalt durch Darlehen decken. Die Reichs⸗ anſtalt könnte dann in günſtigeren Jahren die Schul⸗ dentilgung vornehmen. Bürgerlicher Zuſammenſchluß in Württemberg In Württemberg iſt die Regierung durch einen bemerkenswerten Zuſammenſchluß aller bürger⸗ lichen Parteien befeſtigt worden. Sie hatte bisher im Parlament von insgeſamt 80 Stimmen nur 35 auf ihrer Seite. Nunmehr verfügt ſie über 47 Stimmen und damit über eine ſichere Mehrheit. Neu ſind die Deutſche Volkspartei und die Demokraten in das württembergiſche Kabinett eingetreten, das bisher nur aus Vertretern des Zentrums und der Deutſchnationalen zuſammen⸗ geſetzt war. Die Deutſche Volkspartei hatte ſich bis⸗ her der Regierung fern gehalten, weil ſie ſich dem Zentrum und den Deutſchnationalen gegenüber nicht hätte zur Geltung bringen können. Am Sonntag beſchloſſen dann die Württembergiſchen Demokraten auf einem Vertretertag in Stuttgart, mit der Deut⸗ ſchen Volkspartei in eine Arbeitsgemein⸗ ſchaft einzutreten. Dies bildete die Vorausſetzung für den weiteren Beſchluß, ſich an der Regierung zu beteiligen. Ein Demokrat wurde als Wirt⸗ ſchaftsminiſter und ein Angehöriger der Deutſchen Volkspartei als Staatsrat in die Regierung berufen. Der bürgerliche Zuſammenſchluß in Württemberg iſt umſomehr anzuerkennen, als es den Demokraten doch einige Ueberwindung gekoſtet hat, ſich mit den Deutſchnationalen auf eine Regierungsbank zu ſetzen. Der Beſchluß des demokratiſchen Vertreter⸗ Tages in Stuttgart iſt mit 105 gegen 97 Stimmen gefaßt worden. Er hing alſo an einer ganz geringen Mehrheit. Hier machten ſich die Folgen der unauf⸗ hörlichen Angriffe bemerkbar, die ſeit langer Zeit von der demokratiſchen und ſozialdemokratiſchen Preſſe gegen den deutſchnationalen württember⸗ giſchen Miniſter Bazille gerichtet werden. Bazille war ſchon ein beliebtes Angriffsprofekt für die Linke, als er noch als Abgeordneter im Reichstage ſaß. Seitdem hat man ihn weiter verfolgt und un⸗ möglich zu machen verſucht. Daß es dann den Demo⸗ kraten ſchwer fällt, mit einem ſolchen Manne in der Regierung gemeinſame Sache zu machen, iſt leicht begreiflich. Die Notwendigkeit hat aber dann doch dazu gezwungen und ſie wird den Demokraten wohl keine andere Wahl laſſen, als die gemeinſame Regie⸗ rung trotz aller Zwieſpältigkeit im eigenen Lager mit allen ihren Kräften zu unterſtützen. N Für die bürgellichen Parteien im Reiche und in den anderen deutſchen Ländern können die Vorgänge in Württemberg eine gute Lehre ſein. Sie zei⸗ gen, wie falſch und ſchädlich es ſein muß, wenn die bürgerlichen Parteien ſich untereinander durch Zank und Streit verfeinden. Sie zeigen aber auch, daß die Notwendigkeit ſchließlich auch ſolcher Hinderniſſe Herr wird und die bürgerliche Rechte und Linke zur Zuſammenarbeit zwingt, auch wenn die Parteien ſich vorher auf das Schärfſte bekämpft haben. Will man die richtige Lehre daraus ziehen, ſo wird man rechts wie links einſehen, daß es beſſer und richtiger iſt, von vornherein auf die gemeinſame Grundlage aller verantwortungsbewußken bürgerlichen Arbeit Rück⸗ ſicht zu nehmen. Denn einmal wird ſich dieſe Ge⸗ meinſamkeit ja doch Geltung verſchaffen und man wird dann bedauern, daß man ſich durch unnötige Schärfe in der Bekämpfung den Zuſammenſchluß ſelbſt erſchwert hat. fen gefordert gehn Jahre Reichsverkehrsminiſterium Telegraphiſche Meldung Berlin, 21. Jan. Im Reichsverkehrsminiſterium fand heute aus Anlaß ſeines 10jährigen Beſtehens eine kurze Feier ſtatt. Miniſter Dr. Steger wald gedachte zunächſt der Toten und begrüßte dann die anweſenden frühe⸗ ren Reichsverkehrsminiſter. Zu Generaldirektor Dorpmüller gewandt betonte Stegerwald die Gemeinſamkeit der Arbeit des Reichsverkehrsmini⸗ ſteriums umd der Reichsbahn, dankte dann den Be⸗ amten für die geleiſteten Dienſte und ſchloß mit der feſten Zuverſicht, das Miniſterium werde auch in Zukunft die ſchweren Aufgaben meiſtern, die zu be⸗ wältigen ſeien. Dr. Dorpmüller überbrachte die Glückwünſche der Reichsbahn und betonte, die Reichsbahngeſell⸗ ſchaft ſei trotz der Bürde der Reparationen ſeit ihrer Gründung bemüht, allen Wünſchen der Allgemein⸗ heit nachzukommen. Dem Reichsverkehrsminiſtertum habe die Reichsbahn zu danken, daß in Zeiten der Bedrängnis die Anſprüche der Reichsbahn anerkannt und unterſtützt worden ſeien. Schließlich hielt Staatsſekretär Dr. Gutbrod einen Vortrag über die Entwicklung des Reichs⸗ gedankens im Verkehr und über die Ziele der Reichs⸗ verkehrspolitik. Rechts und Linksradikale Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Jan. Geſtern abend hatten die Nationalſozia⸗ liſten in den Prachtſälen am Märchenbrunnen am Rande des Friedrichshains eine Verſammlung ein⸗ berufen, die von etwa 1200 Perſonen beſucht war. Die Kommuniſten hatten Sprengkommandos entſandt, die ſchon während der Rede dauernd Störungen verurſachten. Als dann ein Kommuniſt ſich zur Diskuſſion meldete und ſeine Anhänger die Internationale anſtimmten, kam es zu einem wüſten Tumult. Es entſpann ſich eine allge⸗ meine Prügelei, in deren Verlauf zahlreiche Per⸗ ſonen verletzt wurden und die Einrichtung des Saales in Trümmer ging. Ein Polizeiaufgebot von mehreren Hundertſchaften erſchien ſchließlich auf dem Plan und ſperrte die Umgegend ab. Alle 1200 Verſammlungs teilnehmer wurden ſiſtiert und auf Waffen durchſucht. Die Unruhen dauerten noch bis Mitternacht an. Die deutſchnationale Kriſis Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Jan. Wie das„Berliner Tageblatt“ zu berichten weiß, hat Geheimrat Hugenberg durch Mittelsperſonen an die Abgeordneten Schlange⸗Schöningen und von Keudell eine Einladung zu einer nochmali⸗ gen Rückſprache ergehen laſſen. Schlange⸗Schönin⸗ gen hat dieſe Einladung abgelehnt, während Herr von Keudell mit Rückſicht auf den Deutſchnationalen Landesverband ſeines Wahlkreiſes zugeſtimmt hat. Die Ausſprache ſoll noch vor der großen öffentlichen Kundgebung der volkskonſervativen Vereinigung am 28. Januar erfolgen. 5 32 Morde in einem Jahr Telegraphiſche Meldung Berlin, 22. Jan. Nach dem neuen„Wegweiſer durch die Polizei“, den das preußiſche Innenminiſterium für 1930 heraus⸗ gegeben hat, wurden 1929 in Berlin 32 Morde verübt, von denen bisher zwei noch nicht aufgeklärt ſind. Weiter kamen 14 Mordverſuche mit eben⸗ falls zwei unaufgeklärten Fällen zur Anzeige. Von 13 Totſchlägen iſt nur einer bisher unaufgeklärt, während acht Totſchlagsverſuche zur Ermittelung der Täter geführt haben. Dagegen ſind von 277 Fal⸗ len von Raub und räuberiſcher Erpreſ⸗ ſung noch 164 unaufgeklärt und von 138 Verſuchen zu dieſen Verbrechen 93. Mittwoch, den 22. Januar 1980 Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Jan. In der deutſchen Delegation ſieht man, wie wir feſtzuſtellen Gelegenheit hatten, den kommenden parlamentariſchen Auseinanderſetzungen zuverſicht⸗ lich entgegen. Weder Dr. Curtius noch ſeine Mitarbeiter machen einen abgekämpften Eindruck. Sie ſind überzeugt, in Haag ſo ziemlich alles erreicht zu haben, was nach Maßgabe der Verhältniſſe über⸗ haupt durchzuſetzen war. Die Situation, der man ſich auf der zweiten Haager Konferenz gegenüberſah, war ja eine weſentlich andere als auf der erſten. Damals war die Konſtellation noch undurchſichtig. Diesmal wußte man, daß man ſich einer ge⸗ ſchloſſenen Front gegenüber befand. Daraus ergab ſich, daß die deutſche Delegation ſich auf die Abwehr beſchränken mußte mit dem Ziel, weitere Verfälſchungen des Poungplans nach Mög⸗ lichkeit zu verhindern. In einem Punkt, nämlich der Frage des Zahlungstermins, hat, wie ſie einräumt, die Delegation nachgeben müſſen, weil hier die Poſition von vornherein ſchwach war. Zu berückſichtigen iſt bei der jetzt getroffenen Regelung, daß das Reich ſeine Gelder bei der Reichsbank un⸗ verzinslich anlegt. Deswegen ſpielt dieſe Frage doch mehr oder weniger eine theoretiſche Rolle. Anders bei der Reichs bahn, die bekanntlich eine eigene Bankorganiſation hat und bei der es infolge⸗ deſſen erheblich ins Gewicht fällt, ob ſie ihre Zah⸗ lungen prä⸗ oder poſtnumerando zu leiſten hat. Bei dem Kompromiß, durch das dem Reich die Medio⸗ Zahlung auferlegt, der Reichsbahn aber der Ultimo als Zahlungstermin eingeräumt wird, glaubt man den effektiven Zinsverluſt einigermaßen erträglich geſtaltet zu haben. In der Mobiliſierungs⸗ frage iſt es den Deutſchen zugute gekommen, daß ſie ſich die engliſche Unterſtützung ſichern und damit die Einheitsfront der ehemaligen Alliierten wenigſtens an dieſer Stelle durchbrechen konnten. Auf die Art iſt er⸗ reicht worden, daß das Abkommen den Charakter eines gentlemen agreements trägt, das zwar auf eine gewiſſe Sicht den franzöſiſchen Mobi⸗ liſierungswünſchen freie Bahn läßt, auf der ande⸗ ren Seite aber der Reichsbahn und der Reichspoſt die Beſchaffung der längſt erſehnten Anleihen wahr⸗ ſcheinlich macht. Am umſtrittenſten wird bei der bevorſtehen⸗ den Debatte die Sanktionsabmachung ſein. Nach der innerhalb der deutſchen Delegation herr⸗ ſchenden Auffaſſung iſt mit der nach langem Ringen geſchaffenen Formel ein vollſtändig neues Recht geſchaffen worden. Danach erlangen bekanntlich die Franzoſen nur in dem„cas extrème“ ihre Hand⸗ lungsfreiheit wieder, wenn eine deutſche Regierung (gedacht hat man natürlich an Hugenberg und Hitler) den Plan zerreißt und dieſe Tatſache von dem Haager Gerichtshof ausdrücklich feſtgeſtellt wird. Da nach dem Völkerrecht die Franzoſen in dieſem äußerſten Fall ohnehin Handlungsfrei⸗ heit hätten, ſo wäre, meinen unſere Delegierten, das Zugeſtändnis der Legitimität dieſer Handlungs⸗ freiheit das Mindeſte geweſen, was man den Fran⸗ zuſen hätte zubilligen müſſen, und man legt ganz eutſcheidenden Wert darauf, daß die allgemeine Klageerhebung nicht zur Bedingung erhoben worden iſt. Gerade die Tatſache, daß die einzelne Macht an den Gerichtshof gehen kann, bedeute, ſo wird geſol⸗ gert, die einwandfreie juriſtiſchs Anerkennung der Aufhebung des Sanktionsrechts, das bis⸗ her nur durch die Gemeinſchaft aller beteiligten Mächte auf dem Wege über die Reparationskommiſ⸗ ſton ausgeübt werden konnte. Die Argumentation mag etwas für ſich haben. Wir haben hier ſchon einmal geſagt: Mit derart kompli⸗ zierten juriſtiſchen Beſchwörungsanſprüchen wird man eine wirkliche Gefahr im Ernſtſalle ſchwerlich abwenden können. Die Freiheit der Abſtimmung über die Liqut⸗ dattonsverträge bleibt dem Reichstag ge⸗ ſichert. Die Regierung iſt aber, ſoweit wir unterrich⸗ tet ſind, feſt entſchloſſen, auch wenn ſie ein ſtaatsrecht⸗ liches Junetim des Polenavbrommens mit dem Moungplan vermeiden müßte, mit aller Entſchieden⸗ heit auf der Annahme auch des Sonderabkommens mit Polen zu beſtehen, das ſo ziemlich den ſtärkſten Stein des Anſtoßes bildet. Man hofft offenbar, bei der Fortſetzung der Genfer Verhandlungen in War⸗ ſchau noch in der Frage des Wiederkaufsrechts einige Die 1 8 9 95 u. Martini ſind die Mitglieder einer amerikaniſch⸗ Verbeſſerungen erzielen zu können, mit denen man den Vertrag dem Parlament ſchmackhafter geſtalten will. In der Saarfrage macht man ſich auf wahr⸗ ſcheinlich noch monatelange Verhandlungen mit den Franzoſen gefaßt. Was das Reichsbankgeſetz anlangt, ſo ſteht das Kabinett in ſeiner Mehrheit auf dem Standpunkt, daß auf der einen Seite die Unabhängigkeit der Reichsbank unbedingt gewahrt bleiben, auf der an⸗ dern aber der perſönlichen Politik des Reichsbank⸗ präſidenten ein Riegel vorgeſchoben werden müſſe. Die Regierung will die Geſetzesvorlagen, die mit dem Moungplan zuſammenhängen, noch in dieſer Woche verabſchieden und an den Reichsrat weiter⸗ leiten. Schacht und Morgan Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Jan. Das Schreiben des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht an den Vorſitzenden des Organiſatlons⸗ ausſchuſſes für die internationale Bank, Rey⸗ nolds, iſt auch nach dem Abſchluß der Haager Konferenz nicht veröffentlicht worden. Die Unter⸗ laſſung iſt, wie das„Berliner Tageblatt“ behauptet, darauf zurückzuführen, daß der Adreſſat des Briefes Morgan naheſteht und Morgan für weitere Ge⸗ heimhaltung war. Der Brief Schachts ſoll angeblich auch die wörtliche Wiedergabe der Empfangsbeſtätt⸗ gung eines Schreibens von Morgan enthalten, in dem der amerikaniſche Bankmagnat erklärt, daß er nicht als Vertreter der Vereinigten Staaten in die Bank für internationalen Zahlungsausgleich ein⸗ treten würde, wenn auf der zweiten Haager Kon⸗ erenz eine Belaſtung Deutſchlands über den 1 hinaus erfolgen würde, Heute Sitzung des Reichskabinetts Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Jan. Das Reichskabinett wird ſich heute mit den Er⸗ gebniſſen der Haager Konferenz beſchäf⸗ tigen. Wahrſcheinlich wird die Beratung den ganzen Tag in Anſpruch nehmen und womöglich noch morgen fortgeſetzt werden, da zugleich auch die deutſchen Aus⸗ führungsgeſetze in ihren Grundzügen feſtgelegt wer⸗ den ſollen. Eine beſondere Zuſammenkunft der Mi⸗ niſterpräſidenten der Länder iſt, wie wir bereits mit⸗ teilten, nicht in Ausſicht genommen. wie der „Lokal⸗Anzeiger“ behauptet, eine Ausſprache zwiſchen Dr. Curtius und dem bayeriſchen Miniſterpräſi⸗ denten Held ſtattfinden wird, der ſich ſehr ſcharf gegen die Sanktionsvereinbarungen ausgeſprochen Ob, hat, ſteht noch dahin. Die Pounggeſetze werden, ſobald das Kabinett ſeine Beratungen abgeſchloſſen hat, an den Reichsrat gehen. Ein Termin für die Behandlung der Haager Vereinbarungen im Auswärtigen Aus⸗ ſchuß und im Reichstagsplenum iſt noch nicht feſt⸗ geſetzt worden. Der Reichstag, der morgen zum erſten Mal wieder zuſammentritt, wird ſich nur mit der ſchwediſchen Zündholzanleihe befaſſen. Doumer über den Poungplan Telegraphiſche Meldung Paris, 21 Januar. In der heutigen Senatsſitzung kam Präſident Doumer auch auf den Poungplan zu ſprechen. Er be⸗ zeichnete den Dawesplan als einen großen Fort⸗ ſchritt, der aber eine unbeſtimmte Zeitdauer gehabt habe und ber auch nicht ausgereicht habe, um zu einer endgültigen Regelung zu kommen. Ob der Moung⸗ plan dieſe Regelung bringe, müſſe man abwarten. Allem Anſcheine nach werde es ſo ſein. Der neue Plan ſet zwar für die Gläubiger weniger ergiebig als der vorausgegangene, er ſcheine aber dauer⸗ hafter und ſicherer zu ſein. Die teilweiſe Mo⸗ biliſterung des Guthabens werde den Plan ſelbſt ſtärken und ſpätere Reibungsmöglichkeiten ver⸗ meiden. Geheimnisvolle Dollarfälſchungen Telegraphiſche Meldung Berlin, 22. Jan. Die Berliner Kriminalpolizei, die im Verein mit ausländiſchen Polizeibehörden die Ermittlun⸗ gen nach den Fälſchern amerikaniſcher Dollarnoten aufgenommen hat, konnte jetzt einen der Banknoten⸗ vertreiber, den der kommuniſtiſchen Partei naheſtehenden Franz Fiſcher feſtſtellen. Die Nach⸗ ahmung der Dollarnoten, hauptſächlich der Hun⸗ dert⸗Dollar⸗Note, war ſo außerordentlich gut gelungen, daß keines der großen europäiſchen Bankinſtitute die Noten als gefälſcht erkannte. Erſt vor kurzem wurde der Schwindel von der Federal Reſerve Bank in Newyork aufgedeckt und feſt⸗ geſtellt, daß zahlloſe Scheine, die wahrſcheinlich ſchon fahrelang als echte umliefen, an einer Stelle einen kaum wahrnehmbaren Fehldruck auf⸗ weiſen. Woher die Banknoten ſtammen, iſt bisher noch nicht bekannt. Zu ihrer Herſtellung iſt in dieſem Falle echtes Notenpapier verwandt worden, über deſſen Herkunft man auch noch nichts genaueres weiß. Nach Anſicht der deutſchen Polizeibehörden kann die Fälſcherwerkſtatt nicht in Deutſchland lie⸗ gen, ſondern in einem Lande, wo die Kontrollmaß⸗ nahmen lockerer ſind als bei uns. Fiſcher, der ſich auch Vogt nennt, ging vor kurzem als Angehöriger der kommuniſtiſchen Partei nach Rußland und trat nach ſeiner Rückkehr im Oktober v. J. mit den Banknotenfälſchern in Ver⸗ bindung. Um den Abſatz der falſchen Banknoten zu ermöglichen, wurde das im Jahre 1842 begründete Berliner Bankhaus Saß u. Martini von dem Fälſcherkonſortium übernommen. Dieſe Bank gab im November v. J. 24000“ in Hundertdollarſcheinen an die Deutſche Bank, von wo aus das Falſchgeld über die Darmſtädter und Nationalbank, über die National City Bank an die Federal Reſerve Bank gelangte. Die jetzigen Inhaber des Baukhauſes Saß kanadiſchen Gruppe, und zwar Shapiro, Morttz Singer und Joſeph Dorn. Die Geloͤgeſchäfte Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 2. Jan. Eine Affäre des jungen Litwinow wird den Pariſer Geſchworenen eine harte Nuß zu knacken geben. Die Tatbeſtände ſind ſo kompliziert, daß bei Verleſung der Anklageſchrift ſich dann und wann einer von ihnen verlegen im Haar kratzte. Der Vorſitzende Bernaud fand es geraten, den Ge⸗ ſchworenen zumeiſt eine kleine Vorleſung über Wechſelrecht zu halten. Im vorliegenden Falle war Litwinow Ausſteller, Akzeptant und erſter In⸗ doſſant in einer Perſon, was in der Praxis wohl nicht häufig vorkommt. Im Lauſe des Verhörs Litwinows ging hervor, daß er eine Zeitlang auch bei der Handelsagentur in Mailand arbeitete, doch gingen dort die Geſchäfte ſehr ſchlecht. Sie trugen nur 5000 Dollar ein, während das Perſonal allein 89 000 Dollar koſtete. Nach ſeiner dreimonatigen Tätigkeit bei der Ber⸗ liner Handelsagentur gründete Litwinow ein Geſchäft für Lichtreklame, das jedoch ſofort fehlſchlug, worauf ſich Litwinow als„Makler für Sowjfet⸗ geſchäfte“ ausgab. Der Angeklagte beſtätigt von neuem, daß er die in Frage ſtehenden Wechſel auf Befehl ſeines Vorgeſetzten Turoff ausgeſtellt habe. „Ich mußte ſolche Wechſel jedesmal unterſchreiben,“ erklärte er,„wenn Turoff Geld für die Pro⸗ paganda nötig hatte. Man brachte ſie in Umlauf wie man gerade konnte, wenn man nur wenigſtens eine kleine Summe dafür bekam. Der Beweis, daß ich das Recht hatte, Wechſel auszuſtellen, liegt ſchon darin, daß ich noch am Leben bin. Im anderen Falle Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Auer durch Aeberall Mehrausgaben Staatspräſident Dr. Schmitt hatte in ſeiner Regierungserklärung und Etatrede darauf hinge⸗ wieſen, daß die noch ausſtehende Reichsfinanzreform es notwendig gemacht habe, weſentliche Teile des Staatsvoranſchlages, ſowie namentlich das Finanz⸗ geſetz, noch zurückzuſtellen. Bisher liegen die Vor⸗ anſchläge für Landtag, Staats miniſterium, Rechnungshof und Juſtizminiſte rium vor, die bereits auf die Tagesordnung der Plenarſitzung vom kommenden Donnerstag nachmittag geſetzt ſind. liche Erhöhungen auf. Der Vorauſchlag des Landtags ſieht Jahresausgaben von 701 390/ vor, denen Jahreseinnahmen von 5590% gegenüberſtehen, ſo daß ſich die tatſächliche Ausgabe auf 695 800/ beläuft. Die Ausgabeerhöhung gegenüber dem letzten Voran⸗ ſchlag beträgt 129 980 /. Sie entfällt auf eine jähr⸗ liche Ausgabenerhöhung für die planmäßigen Be⸗ amten, denen nur geringe Minderausgaben für außerplanmäßige Beamten gegenüberſtehen. Die Koſten der Wahlen und Volksabſtimmungen ſind mit jährlich 35000 Mark eingeſetzt, was eine jährliche Mehrausgabe von 25 000 Mark bedeutet. Die Koſten für die Wahlen 1925 beliefen ſich auf 64327 Mark. Die den Gemeinden zu erſetzenden Koſten der Landtagswahl vom 27. Oktober 1929 wer⸗ den im Voranſchlag mit 65 bis 70 000 Mark geſchätzt. Die Aufwandsentſchädigung der Landtags⸗ abgeordneten nahm im Laufe der letzten Jahre fort⸗ geſetzt zu. Während für 1926 noch 258 207 Mark, 1997 264.351 Mark und 1928 309 149 Mark betrug, beläuft ſie ſich nunmehr auf 371000 Mark, da 16 Abg. mehr im Oktober gewählt wurden. Auf der anderen Seite bringt die Herabſetzung der Ausſchußmitgliederzahl von 21 auf 17 eine jährliche Erſparnis von 6120 Mk. Beim Voranſchlag des Staatsminiſteriums ſind die Geſamtausgaben mit jährlich 349 870 Mark eingeſetzt, was einer Ausgabenerhöhung von 82 180 Mark gleichkommt. Auf das Staatsminiſterium ſelbſt entfallen 160 220 Mark, auf die Vertretung Badens bei der Reichsregierung und die Bevollmächtigten zum Reichsrat 165 660 Mark. Aus dem Staatsvoranſchlag geht hervor, daß die Vertretung Badens in Berlin recht reichlich aus⸗ geſtattet iſt und die bisherige Zahl der Beamten ſich um ganze hundert Prozent, d. h. ſich von vier auf acht erhöht hat. Der Geſandte Honold erhält neben ſeinem Gehalt von 20 750 Mark ein jährliches Aufwandsgeld von 15000 Mark. Der ſtellvertretende Bevollmächtigte zum Reichsrat, ein Miniſterialdirek⸗ tor, ſtellt ſich mit ſeinem 20030 Mark Jahresgehalt auch nicht weſentlich geringer, muß ſich aber mit einer Aufwandsentſchädigung von jährlich 5000 Mark begnügen. Auf den Leiter der wirtſchaftlichen Ver⸗ tretung der badiſchen Regierung in Berlin, einen Mintſtertalrat, entfallen 20030 Mark als Jahres⸗ gehalt und 4000 Mark jährliche Aufwandsentſchädi⸗ gung. Das Aufwandsgeld geht von einem Ober⸗ regierungsrat(10751 Mark Jahresgehalt), einem Oberregierungsrat(9409 Mark Jahresgehalt) in Höhe von 2000 Mark jährlich über 1000 Mark für den Bürodirektor, 600 Mark für den Verwaltungs⸗ direktor, auf 400 Mark bei dem Hausmeiſter herab. An perſönlichen Ausgaben erfordert die Geſandtſch ift außerdem immerhin noch 20 890 Mark. Die jähr⸗ lichen Einnahmen des Staatsminiſteriums be⸗ ſchränken ſich auf ganze 3300 Mark, wovon 300 Mark für zurückgegebene Orden uſw. in Rechnung geſtellt ſind. Auf knapp drei Seiten iſt der Voranſchlag des Rechnungshofes verteilt. Seine jährliche Ausgabe beträgt im ordent⸗ lichen Haushalt 309 540 /, von denen nur 4500% jährliche Einnahmen abgehen. Auch beim Rech⸗ nungshof iſt eine jährliche Ausgabenerhöhung um 86 800/ eingetreten, die auf die Beamtenbeſoldung zurückzuführen iſt. Das Juſtizminiſterium berechnet für ſeine verſchiedenen Abteilungen die jährlichen Ausgaben im ordentlichen Haushalt mit 22 668 500%, die jährlichen Einnahmen mit 15 639 870, ſo daß ſich Mehrausgaben von 7028 630% und gegenüber dem letzten Haushalt eine Ausgabenerhöhung von 996 860/ ergeben. Im außerordentlichen Haushalt ſind die Geſamtaus⸗ gaben mit 68 000„ angegeben, und zwar im Titel „Strafanſtalten“ für der Sowjetagenten wäre ich nämlich ſchon längſt erſchoſſen worden, wie man übrigens auch Turoff erſchoſſen hat.“ Joffe, der in Berlin als„Spezialiſt für Escon⸗ tierung von Sowjetwechſeln“ in den intereſſierten Kreiſen einen gewiſſen Ruf beſaß, beſtätigt nach Lit⸗ winow, daß Turoff zahlreiche fiktive Wechſel aus⸗ ſtellen und escontieren ließ, um ſich Geld zu ver⸗ ſchaffen. Als ihm Turoff einen der ſieben Wechſel, um die es ſich hier handelt, übergab, machte Joffe ihn darauf aufmerkſam, es werde ſehr ſchwierig ſein ihn escontieren zu laſſen. Auf jeden Fall werde der Erlös ſehr beſcheiden ſein. Turoff erſuchte Joffe, ſein möglichſtes zu tun und erklärte ſich ſchließlich mit einem Erlös von nur 15 Prozent der Wechſelſumme einverſtanden. „Die Unregelmäßigkeit des Wechſels lag auf der Hand“, erklärte Joffe während ſeines Verhörs.„Ich bin doch kein Kind. Turoff ließ mich auch garnicht im Unklaren darüber, daß die Wechſel fiktiv waren und nur den Zweck hatten, ihm einige Geldmittel zu verſchaffen.“ Heute wird der dritte Angeklagte, der deutſche Geſchäftsmann Willi Leborius, einvernommen, der mit ſeinem Landsmann Alſchitz und einem in London beſchäftigten gewiſſen Simon die Wechſel übernahm. Nur Leborius wurde feſtgenommen. Alſchitz und Simon entzogen ſich der Verhaftung durch die Flucht. Unter den geladenen Zeugen be⸗ findet ſich auch der ehemalige ruſſiſche Geſchäftsträger Beſſedowſky. den badischen Haushalt bauliche Verbeſſerungen im Bezirksgefängnis Maunheim. Im Haushaltsplan 1928/29 wurden für die dring⸗ lichſten Verbeſſerungen bereits 150 000 V auf⸗ gewendet. Mit einem Teil dieſer Mittel muß der alte ſogenaunte„Weiberbau“, der aus feuerpoltzei⸗ lichen und hygieniſchen Gründen nicht mehr ver⸗ wendbar iſt, abgetragen werden. Die wegfallenden Hafträume ſollen durch eine entſprechende Erweite⸗ rung des Torbaues wieder gewonnen werden. Die Beſoldung der 56 planmäßigen Beamten des Miniſteriums erfordert 407 110, bei einer jähr⸗ lichen Ausgabenerhöhung von 78 406 l. Eine jährliche Ausgabenerhöhung von 316 100 Mk. ſieht der Titel„Gerichte und Staatsanwalt⸗ ſchaften“ vor, für die die Ausgaben mit 10 171 280 Mark eingeſtellt ſind. Der Titel„Notariate und Grundbücher“ weiſt mit ſeiner jährlichen Aus⸗ gabe von 2914 400 Mk. ebenfalls eine Ausgaben⸗ erhöhung, und zwar um 72 690 Mk. auf. Die„All⸗ gemeinen Ausgaben für die Rechtspflege“ belaufen ſich jährlich auf 2694690 Mk. und zeigen gegenüber dem letzten Voranſchlag eine Erhöhung um 375 030 Mark. Für die Fürſorgeerziehung ſind 1354840 Mk. vorgeſehen, denen nur 844 740 Mk. an jährlichen Einnahmen gegenüberſtehen. Die„Straf⸗ anſtalten“ ſind im ordentlichen Haushalt mit jähr⸗ lichen Ausgaben von 4695 780 Mk. und die jährlichen Einnahmen mit 2 299 700 Mk. vorgeſehen, was einer Mehrausgabe von 2396 080 Mk. entſpricht. Die Er⸗ höhung gegenüber dem letzten Budget beziffert ſich auf 230 880 Mk. Infolge Beamtenabbaues werden 76 100 Mk. eingeſpart. Der Haushaltsausſchuß behandelte am Dienstag die Denkſchrift der badiſchen Regierung über die Bürgſchaft des badiſchen Staates als Erfordernis der Verſchmel⸗ zung der landwirtſchaftlichen Genoſſen⸗ ſchaften in Baden. Der Berichterſtatter, Dr. Föhr, gab einen Ueberblick über die Maßnahmen die zur Vereinheitlichung des landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſens getroffen worden ſind. Der größte Teil des bei den Bauernvereinsorganiſa⸗ tionen eintretenden Verluſtes übernimmt die Preußenkaſſe und das Reich. Beſteht aber die Mög⸗ lichkeit, daß weitere Verluſte bis zu 900 000 Mark eintreten können, ſoll für dieſe Verluſte der Staat% die Ausfallbürgſchaft übernehmen. Der Bericht⸗ erſtatter ſetzte ſich für die Uebernahme der Bürg⸗ ſchaft ein und wünſchte, daß bei der Abwicklung der in die Staatsbürgſchaft eingezogenen Debitoren größere Härten vermieden werden. Innenminiſter Wittemann gab ein Schreiben des Reichsernüh⸗ rungsminiſters bekannt, in dem die Uebernahme der Bürgſchaft durch das Land gewünſcht wird. Er teilte ferner die Sicherheiten mit, die dafür getroffen worden ſind, daß der vom Staat zu tragende Aus⸗ fall möglichſt gering wird. Von der Deutſchen Volkspartei wurde folgendes ausgeführt: „Bei der Größe der bei der Freiburger Organk⸗ ſation eingetretenen Verluſte iſt eine gründliche Nachprüfung durch den Landtag notwendig. Dazu müſſen dem Landtag die Unterlagen, wie Bilanzen, Reviſtonsberichte, Abwicklungsbilanzen, Vertrag mit dem Staate und Dubioſenkonto vor⸗ gelegt werden. Nur auf Grund dieſer Unterlagen kann die Prüfung vorgenommen werden, die Vorausſetzung iſt für die Uebernahme der großen Verantwortung, die die Zuſtimmung der Bürg⸗ ſchaft in ſich ſchließt. Ein Teil der badiſchen Land⸗ wirtſchaft lehnt dieſe Bürgſchaft ab, da ſie der Mei⸗ nung iſt, daß die Freiburger Organiſation ihre Ver⸗ Iuſte ſelbſt tragen ſoll, umſomehr als dieſe zum Teil durch den Verſuch der Freiburger Organiſation entſtanden ſind, die Karlsruher Organiſation nieder⸗ zukämpfen.“ Innenminiſter Wittemann teilte mit, daß die leitenden Herren von Freiburg und Karlsruhe zur Auskunft zur Verfügung ſtehen würden. Ein ſozial⸗ demokratiſcher Redner meinte, daß wenn die großen Verluſte der Freiburger Organiſation bei Arbeiter⸗ genoſſenſchaften eingetreten wären, in der bürger⸗ lichen Preſſe ſeit Jahr und Tag das Geſchrei über die ſozialdemokratiſche Mißwirtſchaft nicht aufhören würde. Auch Arbeitergenoſſenſchaften ſeien zuſam⸗ mengebrochen; wenn man von Staatswegen für die großen Genoſſenſchaften Geld habe, dann müſſe ge⸗ prüft werden, ob nicht auch die Arbeitergenoſſen⸗ ſchaften unterſtützt werden ſollten. Nach längerer Ausſprache über die geſchäfts ord⸗ nungsmäßige Behandlung dieſer Deukſchrift beſchloß der Ausſchuß, ſich mit Vertretern der Genoſſenſchaf⸗ ten zu einer vertraulichen Ausſprache zuſammenzu⸗ ſetzen. Dieſe vertrauliche Beratung füllte den Reſt der Sitzung aus. Letzte Meldungen Vatermord — Fritzlar(Bez. Kaſſel), 22. Jan. Wegen Erb⸗ ſchaftsſtreitigkeiten kam es in der Familie des Land⸗ wirts Hauptmann zu heftigen Szenen und Tät⸗ lichkeiten. Dabei ergriff der 42 Jahrs alte Sohn ein Jagdgewehr und ſchoß ſeinen greiſen Vater von hinten nieder. Der Täter iſt entflohen. Shurman iſt abgereiſt — Berlin, 21. Jan. Der vormalige amerikaniſche Botſchafter in Berlin, Shur man hat heute mittag Berlin verlaſſen. Zum Abſchied hatte ſich faſt das ge⸗ ſamte diplomatiſche Korps ſowie Vertreter des Auswärtigen Amtes eingefunden. Unter anderem bemerkte man Staatsſekrätär Dr. Meißner, Dr. Pünder und von Schubert. Auf See niedergegangen — Roſtock, 21. Jan. Das Dornier⸗Superwal⸗Flug⸗ boot„Graf Zeppelin“ D 1747 mußte nach knapp zwei Stunden wegen ſtarken Nebels auf der Oſtſee nieder⸗ gehen. Das Boot trieb nach Müritz. Die dortigen Einwohner holten die acht Inſaſſen an Land. Bombeuflugzeug verunglückt — London, 22. Jan. Bei Sudbury ſtürzte ein Bombenflugzeug im Nebel ab. Die beiden Inſaſſen wurden getötet. * 1 0 FE A„ e 8 2 8 Nh eo + 8 1 3 K 5 ü 2 24 0 d 4 * t * 0 d t * 1 * 0 * * 5 * 1 K * * 2 2* 5 1 t — * ü * * E 5 7 4 · 5 8 „ * t E ˖ 4 * i 7 8* 4 1 t 5 5 K 7 8 t 2 * E 1 8 5 * . i * * t ö* B. „. 1 1 2 K * a ö 1 ö c brücke bieten zu Mittwoch, den 22. Januar 1930 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Städtiſche Nachrichten Seid den Singvögeln dankbar! Weil die Singvögel in den Sommertagen Befrei'n von Ungeziefers Plagen, Sollt dankbar ihr den Tierchen ſein, Stellt ſich der Grimm des Winters ein. Es wäre ſo leicht, für alle zu ſorgen Von einem bis zum andern Morgen, Wenn jedes Kind gern möchte bedenken, Wie viele Freude die Sänger uns ſchenken. Ihr Eltern, ſchreibt den Kleinen tief Ins Herz der Liebe ſchönſten Brief: In jeder ird'ſchen Kreatur Zeigt ſich des Allerbarmers Spur. Vergeßt das niemals, wenn die Not Der Vögel Leben ſchwer bedroht! Bewahrt ſie vor dem Hungerſterben, Das hilft euch Gotteslohn erwerben. August Göller. Verkehrsoiszipſin in der Colliniſtraße Für den, der täglich die Kreuzung Ebertbrücke Colliniſtraße paſſiert, iſt der Unglücksfall am Montag gar nicht ſo außergewöhnlich. Es iſt wirklich als ein großes Glück zu bezeichnen, daß nicht ſchon mehr vorgekommen iſt. Wohl iſt der Platz ſehr überſicht⸗ lich, aber es wiſſen nicht viele Leute, wie ſie ſich bei dieſer Kreuzung zu verhalten haben. Am aller⸗ wenigſten wiſſen es die Fahrzeuglenker, denn die Verkehrsinſel läßt Zweifel aufkommen, zumal auf der einen ſeitlichen Fahrbahn zwei Straßenbahngleiſe liegen und die Straße doch nur in der einen Richtung benützt werden darf. Wer von der Colliniſtraße, von der Friedrichsbrücke her kommend, auf die Ebertbrücke einbiegt und nicht den Bogen um die langgeſtreckte Verkehrsinſel fährt, macht ſich ſtrafbar. Auf dieſe Verkehrsvorſchrift werden die Fahrzeuglenker und Radfahrer aber nur aufmerkſam gemacht, wenn ein Verkehrspoſten die nötigen Erläuterungen unter Zuhilfenahme des Geldͤbeutels gibt. Iſt kein Verkehrspoſten auf⸗ geſtellt, dann fährt jeder wie er will. Die breite Straße reizt zum ſchnellen Fahren. Zeitweiſe iſt das Straßenſtück der Col⸗ Iiniſtraße vor der Liſelotteſchule die reinſte Rennbahn. Aber die Raſenden werden von niemand gehindert. gefahren, was die Maſchine oder das Rad hergibt. Durch die Ueberſichtlichkeit wird auch ein Schutzmann von weitem ſchon wahrgenommen, ſodaß ein Stoppen immer noch rechtzeitig erfolgen kann. Ohne mit dem jetzigen Unfall irgendwie einen Zuſammenhang konſtruieren zu wollen, muß doch einmal geſagt werden, daß die Verkehrsdiſziplin der Schülerinnen der Liſelotte⸗ ſchule ſehr zu wünſchen übrig läßt. Der Goetheplatz und die Kreuzung vor der Ebert⸗ dieſer Beobachtung reichlich Ge⸗ legenheit. An der Ebertbrücke ſind es ſtets vad⸗ fahrende Schülerinnen, die— beſonders morgens um 8 Uhr— empfindlich den Verkehr ſtören. Wer von der Renzſtraße in die Colliniſtraße einbiegt, wird niemals den großen Bogen fahren, ſondern die Ecke wird kurz geſchnitten und auf der linken Straßenſeite der Colliniſtraße bis zur Einfahrt in das Schulgebäude gefahren. Iſt ein Verkehrspoſten aufgeſtellt, dann wird der Bogen gefahren, aber dann geht es im ſchnellſten Tempo hinter dem Be⸗ amten herum und links auf die Straße hinüber. Es iſt beſtimmt nicht das Verdienſt der radfah⸗ renden Schülerinnen, daß noch kein größeres Unglück geſchehen iſt. Die Beamten drücken beide Augen zu, ſagen meiſtens nichts und wenn ſie einmal die gröbſten Verkehrsſünderinnen zur Rede ſtellen, dann geſchieht das ſehr ſanft und ähnelt nicht mehr der Be⸗ handlungsweiſe des übrigen Publikums. Die Be⸗ amten ſind zu nachſichtig. Vielleicht nimmt man auf das Unglück hin Veranlaſſung, den Verkehrsverhält⸗ wiſſen in der Colliniſtraße etwas mehr Aufmerkſam⸗ keit zu ſchenken. Folglich wird darauf los⸗ Versandhaus Pump . b. H. Die Scheinfiemen des GDA Der Gewerkſchaftsbund der Ange⸗ ſtellten(GD) hat neben ſeinen ſonſtigen Ein⸗ richtungen zur beruflichen Fortbildung auch einen „Ring der Scheinfirmen“, das ſind Arbeits⸗ gemeinſchaften, die wie kaufmänniſche Betriebe auf⸗ gebaut ſind und in denen nach angenommenen Ge⸗ ſchäftsvorfällen alle damit zuſammenhängenden kaufmänniſchen Arbeiten verrichtet werden. Die ganzen Geſchäftsvorgänge ſtehen zwar nur auf dem Papier, werden aber getreu der Wirklichkeit er⸗ ledigt. Der Zweck dieſer Einrichtung iſt darin zu erblicken, daß den jungen Angeſtellten, vor allem den Lehrlingen, Gelegenheit zur Weiterbildung auf allen Gebieten des Handels geboten wird. Im ganzen Reich beſtehen innerhalb des G Del gegenwärtig über 500 ſolcher Scheinfirmen und ihre Zahl iſt ſtändig im Wachſen begriffen. Drei Firmen ſind es in Mannheim, die kein Adreßbuch kündet und die dem Handelsgericht unbe⸗ kannt ſind: Pünktlich u. Flott, Großhandel feiner Damen⸗ und Herrentuche, Verſandhaus Pump G. m. b.., Möbel, Schuhe uſw. auf Teilzahlung, und Blitz u. Funk, Vertrieb elektrotechniſcher Waren SEICHS-BENUFSWETTEKALAPF OER ANSESTELILTFEN- END 1930 und Radivanlagen. Wir hatten Gelegenheit, den Geſchäftsbetrieb dieſer Scheinfirmen kennen zu ler⸗ nen und zu beobachten, wie vom„Direktor“ bis zum „Stift“ alle Scheinangeſtellten mit Eifer auf dem Poſten ſind. Von der Geſchäftsgründung mit dem Geſellſchaftsvertrag bis zur Pleite mit der Kon⸗ kursanmeldung wird da jeder Vorgang des kauf⸗ männiſchen Lebens durchgeführt. Die Tuchgroß⸗ handlung holt von den Fabrikanten— natürlich auch Scheinfirmen Offerten ein, Rechnungen kommen, Zahlungen werden verbucht, das Lager⸗ buch muß geführt werden und ſchließlich muß die imaginäre Ware auch wieder an Scheinfirmen ver⸗ kauft werden. Die Verſandpapiere werden ord⸗ nungsgemäß ausgefüllt, die Buchhaltung wird in Bewegung geſetzt und zum Abſchluß wird eine rich⸗ tige Bilanz aufgeſtellt. Aehnlich gehts bei dem Ver⸗ ſandhaus Pump G. m. b. H. Dem Charakter des Unternehmens entſprechend kommen die Beſtell⸗ ſcheine von den Vertretern und die Kunden erſchei⸗ nen in einer ſäuberlich geführten Kartothek. Auch Reklamationen kommen vor, die ſchlimmſtenſalls das Schein⸗Amtsgericht in Tätigkeit ſetzen. So kommen Jungen und Mädels, die tagsüber vielleicht im ewigen Einerlei des Großbetriebes ſchematiſche Arbeiten zu verrichten haben, an alle Geſchäftsvorgänge ſelbſt heran, ſei es als Lohnbuchhalter, Expedient, Korreſpondent oder Maſchinenſchreiberin. Die Arbeit wird ſpielend, aber nicht als Spiel aufgefaßt. Die Firmenliſte des Ringes der Scheinfirmen im GDA umfaßt neben den verſchiedenſten Handels⸗ und Induſtriezweigen auch Auskunfteien, Rechts⸗ anwälte, Verſicherungen, Banken, Poſtſcheckämter, Speditionsunternehmungen, ja ſogar ein Patentamt, eine Reichsbahndirektion und eine Luftfahrtgeſell⸗ ſchaft, ſo daß ſämtliche vorkommenden Geſchäftsvor⸗ gänge erledigt werden können. Sogar Auslands⸗ beziehungen können ſchon angeknüpft werden, denn auch in der Schweiz beſteht fetzt ein Scheinfirmen⸗ bund des Schweizeriſchen Kaufmänniſchen Vereins. Der Briefwechſel der Scheinfirmen untereinander geht durch die Ringzentrale, um ihr Gelegenheit zur Kritik zu geben. Täglich hat dieſe Zentrale rund 300 Briefeingänge zu verzeichnen, wobei zu berück⸗ ſichtigen iſt, daß die Scheinfirmen nur einmal in der Woche abends zuſammenkommen. Jede Firma umfaßt 10 bis 20 junge Leute. Nach der Beſichtigung der Scheinfirmen, die ſämt⸗ lich in den Büroräumen des GDa im Kinzinger Hof ihren Sitz haben, ſprach der Leiter des Gewerkſchaftlichen Preſſe⸗ dienſtes, Herr Knänſel, über„Sinn und Ziel unſerer Bildungsarbeit“. Die Gewerkſchaft betrachtet die Bildungsarbeit als eine ihrer Hauptaufgaben. Gerade in der gegenwär⸗ tigen Zeit, die vielen Angeſtellten als Opfer der Ra⸗ tionaliſierung den Abbau bringt, iſt es notwendig, dieſen ſtellenloſen Kollegen durch Umſtellung Gele⸗ genheit zu geben, wieder unterzukommen. Gau⸗ jugendſekretär Kumlehn gab einen kurzen Ueber⸗ blick über die Entſtehung und das Weſen der Schein⸗ firmen, deren erſte im Jahre 1924 entſtand. 1928 waren es bereits 150, 1929 350 und heute über 500. Zu den neuen Wegen beruflicher Fortbildung, die der GD beſchritten hat, gehört auch die Abhaltung von Berufswettkämpfen. Am kommenden Sonntag werden im ganzen Reich tauſende männlicher und weiblicher Lehrlinge ſich an den Berufswett⸗ kämpfen beteiligen, für die im Gau Baden⸗Pfalz⸗ Saar Präſtdent Kälin vom Landesarbeitsamt das Protektorat übernommen hat. Dem Ehrenaus⸗ ſchunß der Stadt Mannheim gehören an: Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Heimerich, Prof. Dr. Selz, Rektor der Handelshochſchule, Direktor Hauck (Handelshochſchule), Oberregierungsrat Dr. Leh⸗ mann, Direktor des Arbeitsamts und die Chef⸗ redalkteure Kurt Fiſcher und Dr. Karl Eugen Müller. Berufliche Ertüchtigung iſt das Ziel die⸗ ſer großen Mobilmachung der Handlungslehrlinge und jugendlichen Angeſtellten. Den Siegern winken wertvolle Preife. Vel. Vund der Saorpereine Ordentliche Mitgliederverſammlung der Orts⸗ gruppe Maunheim⸗ Ludwigshafen Am Montag abend hielt die Ortsgruppe Mannheim⸗ Ludwigshafen des Bundes der Saarvereine ihre ordentliche Mit⸗ gliederverſammlung im Eichbaum⸗Stamm⸗ haus ab. Als erſter Bericht ſtand der Tätigkeits⸗ bericht auf der Tagesordnung. Ueber die Tätigkeit der Ortsgruppe referierte der erſte Vorſitzende Eich in längeren Ausfüh⸗ rungen. Sein Vortrag gipfelte in folgenden Worten: Führen die Unterhandlungen in Paris zu keinem Ergebnis, ſo kommt es 1935 zur Abſtimmung über das Saar⸗ gebiet“ Dieſe Abſtimmung fürchtet Frankreich. Das mit Recht gefürchtete Ergebnis ſuchen chauviniſtiſche Kreiſe als Propagandamache hinzuſtellen. Die Auf⸗ klärungs⸗ und Abwehrarbeit des Bundes der Saar⸗ vereine iſt dieſen franzöſiſchen Kreiſen unangenehm, ein Beweis, daß wir uns auf dem rechten Wege be⸗ finden. Der Stand der Verhandlungen in Paris legt uns aber die Pflicht auf, in unſerer Arbeit nicht zu erlahmen. Es wäre jedenfalls das verkehrteſte, woll⸗ ten wir uns mit dem Erreichten, nämlich damit ſchon zufrieden geben, daß man Frankreich an den Ver⸗ handlungstiſch gebracht hat. Wir müſſen beſonders wachſam auf dem Poſten ſein, bis das Selbſtbe⸗ ſtimmungsrecht unſerer Schweſtern und Brü⸗ der an der Saar uneingeſchränkt aner ⸗ kannt und durchgeführt iſt. Erſt dann iſt die Grundlage für eine wirkliche Verſtändigung zwi⸗ ſchen Frankreich und Deutſchland geſchaffen. Nach Genehmigung der Regularien ging man zur Neuwahl des Vorſtandes über. 1. Vorſttzender iſt Etch, 2. Vorſ. Kremp, Schriftführer Kirſch⸗ mann. Beachtung fand die Frage der Werbung für den Verein. Veranſtaltungen Appllotheater: Programm der Attraktionen Wie nicht anders zu erwarten war, übt das Weltſtad programm des Mannheimer Künſtlertheaterg „Apollo“ eine große Zugkraft aus. Man will vor allem die drei Meiſterklowns ſehen, die allein ſchon den Beſuch unſeres in der Varietewelt wieder tonangebend ge⸗ wordenen heimiſchen Theaters lohnen. Otto Reutter, der König der Humortiſten, knüpft an ſeine Verpflichtung ſtets die Bedingung, daß zwiſchen ihm und der Qualtität der übri⸗ gen Programmnummern ein nicht zu großer Abſtand be⸗ beſteht. Wir wiſſen nicht, ob auch die drei Fratellinis ſich nur unter dieſer Vorausſetzung engagteren laſſen. Man ſollte es aber meinen, wenn man die Leiſtungen des geſam⸗ ten Enſembles Revue paſſieren läßt. Direkt hinter der Hauptzugnummer, auf die ſich allabendlich der Beifall kon⸗ zentriert, rangteren die zwei Hugos, im Aeußern Pat und Patachon in neuer Auflage. Der Große nicht grotesk in Maske, Geſte und Spiel, im Gegenteil ſertös, ein elegan⸗ ter, feſcher, liebenswürdiger Mann, der ſehr gut ausſieht, ebenſogut muſiziert und noch beſſer tanzt, mit viel Geſchick⸗ lichkeit und Grazie ſtept. Aber er iſt eigentlich nur Staffage. Die„beſſere“ Hälfte, die dieſe Bezeichnung wirklich verdient, iſt ſeine Frau, ein zierliches Perſönchen, das ſeinem Herrn und Gebieter zwiſchen den Beinen durchſchlüpfen kann, ohne daß es ſich viel zu bücken braucht. Die Kontraſtwirkung dieſes ungleichen Paares iſt allein ſchon der halbe Erfolg, der ſich zu einem ganz ungewöhnlichen ſteigert, wenn Beide zu muſizieren und zu tanzen beginnen. Wir haben ſchon viel weibliche Groteskkomik geſehen, aber in diefer Art ſtehen die Hugos wohl einzig da. Er hat nur ſtändig abzuwehren was ſelbſtverſtändlich die ihm zugewieſene paſſive Rolle verlangt—, damit der Dreikäſehoch neben ihm nicht allzuviel Purzelbäume ſchlägt. So ſtellt man ſich eine ungezogene Range vor, die außer Rand und Band iſt, in Clownerien ſchwelgt, die zuſammengeſetzt eine wirklich fabelhafte Leiſtung darſtellen. Man merkt: hier iſt nichts angelerntes zu höchſter Groteskwirkung geſteigert, die Künſtlerin gibt ſich ſo, wie ſie iſt. Mancher Spaßmacher, der in den Himmel gehoben wird, könnte noch viel von dieſer fabelhaft gelenkigen und unwiderſtehlich komiſchen Perſon lernen. Viel Farbe ſpendet Pola Nery in kaleidoſkopartigem Wechſel mit einer Lichtviſton, in der ſie der ſilberſchim⸗ mernde Mittelpunkt iſt. Man wird unwillkürlich an die Ingendzeit erinnert, in der die Laterna magica die farben⸗ ſprühende, märchenhafte Senſation bildete. Ein Bilderbuch, in dem man mit Vergnügen blättert. Die vier Parvus zeigen in mehreren Verwandlungstänzen ihre hervor⸗ ragende Routine, zu der ſich viel Anmut und Grazte ge⸗ ſellt. Nach der Girl⸗Invaſion wirkt das Auftreten diefes reizenden Quartetts beſonders ſympathiſch. Bei Mi 5 Livermoore u. Co. ſind im Gegenſatz zu den zwei Hugos die Rollen vertauſcht.„Ste“ arbeitet mit erſtaun⸗ licher Kraftentwicklung am Trapez, während„Er“ in Clown⸗ aufmachung mit größtem Erfolge eine komiſche Wirkung zu erzielen ſucht. Eine parterreakrohattiſche Gipfelleiſtung bie⸗ ten die zwei Spyras. Wer meint, daß es keine Kunſt des Fallens gibt, der wird durch die männliche Hälfte dieſes originellen Paares eines beſſeren belehrt. Hals und Beine würde man brechen, wenn man dieſe Sturzarten nachahmen wollte. Perey Allau iſt Raſtelli Nr. 2. Wenn wir feſt⸗ ſtellen, daß der Künſtler mit Ball und Stäbchen ſo gut wie der Original⸗Raſtellt jongliert, ſo haben wir nicht zu ſtark unterſtrichen. Jeder Trick iſt ein Meiſterſtück. Das Ganze eine erſtaunliche Leiſtung. In Maud hat er ſich eine pikante tänzeriſche Afſiſtentin mitgebracht. Hervorragendes in Parterreakrobatik und Pyramidenbau bieten die ſechs Maſchin os, gutgebaute, kraftvolle, ausgezeichnet aufeinander eingeſpielte Künſtler. Die pier Bartellys, drei Damen und ein Herr, beſchließen ernſt und komiſch auf allen möglichen Radarten ein Programm, mie es beſſer Berlin nicht bieten kann. Es iſt— wir deu⸗ teten es ſchon an— beinahe zu viel des Guten. Kapell⸗ meiſter Emil Reumann, der keinen leichten Stand hat, bewältigt mit ſeiner braven Muſikerſchar ſehr anerkennens⸗ wert den orcheſtralen Teil. Sch. * * Geſangsvorträge im Krankenhans. Am Sonntag, 12. Januar haben der Geſangverein Frohſin n Nannheim und das Min ne⸗ Quartett 1925 im Krankenhaus geſungen. * Der letzte Miltwoch bei Sarraſani! Nur noch 5 Tage — und das Sarraſani⸗Gaßtſpiel, das einen ſeufa lo: eſlen Erfolg zeitigte, gehört der Vergangenheit an. Am heutigen Mittwoch nachmittag iſt wiederum Gelegenheit gegeben, das geſamte vollwertige Abendprogramm zu ſehen. Abends große Vorſtellung. Die Befucher ziffer hat un n⸗ mehr die Zahl 400 ooo erreicht— wahrlich der beſte Beweis für die ungeheure Popularität des Sarraſa ie Unternehmens. Wer daher Sarraſani noch nicht geiehen hat, hole dies in den letzten 5 Tagen nach. Schluß: Sonn⸗ tag 28. Januar.— Zwei Raubtiergruppen zu⸗ ſammen werden jetzt in jeder Vorſtellung gezeigt, ent⸗ weder die Bären und die Königstiger oder die Löwen und die Tiger gemeinſam. Ebenſo tritt der Clown Francvis in jeder Vorſtellung mit ſeinem Eſel auf. Sling, der Kanarienvogel und die Tauben Von Joſeph Delmont Im Staatsgefängnis von Columbus⸗Ohio hatte man dem zu lebenslänglichem Gefängnis begnadig⸗ den Mörder Henry Philipps nach zehnjähriger Haft geſtattet, ſich zwei Tauben und einen Kanarienvogel anzuſchaffen. Mit zitternden Händen hatte Philipps die Käfige in Empfang genommen. Die zwei Tauben, ſchneeweiß, mit leichtgrauen Flügeln, hatten einen ſehr geräumigen Käfig. Für den Harzerkanarie war ein kleineres Bauer vor⸗ geſehen. Als Philipps die Käfige ziemlich niedrig an der Tiſchwand ſeiner Zelle, die täglich zwei bis dret Stunden von der Sonne beſcheinen wurde, befeſtigt hatte, machte er ſich einen Plan zurecht, wie er die Tiere zahm bekommen werde. Der Gefängniswarden(Gefängnisdirektor) gab Henry Philipps bis auf weiteres die Erlaubnis, während des alltäglichen Spazterganges ſeine Käfige im die Sonne des Hofes zu ſetzen. Die Tauben hatte der Gefangene bald gezähmt Sie flogen ſtets frei in der Zelle umher und muß⸗ ten nur, während der Zelleninſpektion, und wenn das Fenſter geöffnet wurde, in ihrem Käfig bleiben. Sling, der Kanarie, lernte erſt nach Monaten, ſich den Kommandos Philipps zu fügen. Der ſonſt unzugängliche, mürriſche Sträfling lebte, ſeit er die Tiere beſaß, vollkommen auf. Er hatte für nichts mehr Sinn, als für ſeine kleinen ge⸗ fiederten Freunde. Er erhielt ſogar die Erlaubnis, ſich von ſeinem Ueberverdienſt ein Drahtnetz zu kaufen und es an der Fenſteröffnung zu befeſtigen. Nun blieben die Tiere faſt den ganzen Tag außer⸗ halb ihrer Käfige. Sling war ſehr zahm geworden, er pickte die Brot⸗ krumen und die Samenkörner von feines Herrn Lippen. Die Tauben verſtanden ſich gut mit dem kleinen Kanarie und ließen ſich von ihm alles gefallen. Beim Spaziergang im Hof piepſte Sling immer auf, wenn ſein Herrchen aun ſeinem, auf einem Ge⸗ fimfe ſtehenden Käfig vorbeikam. Die langen Wintermonate, in denen Sling in der Zelle bleiben mußte— die Tauben konnten die Kälte vertragen und kamen mit in den Hof,— waren für Philipps qualvoll. Er ſehnte immer das Ende der Freiſtunde herbei und lebte in beſtändiger Angſt, es könnte Sling etwas paſſieren. Die Tauben und auch Sling verſtanden alles, was ihr Herr von ihnen verlangte. Befahl er ihnen, in die Käfige zu gehen, ſo folgten ſie ſofort, wie ſtie ſich auch allen anderen Befehlen fügten. Durch volle elf Jahre lebte Henry Philipps mit ſeinen Pfleglingen zuſammen. Alsbald hoffte er ſeine Freiheit zu erlangen. Der Gouverneur von Ohto hatte ein Begnadt⸗ gungsgeſuch erhalten und war für die Begnadigung Henry Philipps. Das Schickſal wollte es anders. An einem herrlich ſchönen Frühlingsmorgen griff Philipps bei dem Signal:„Antreten zum Spaziergang!“ ſeine zwei Käfige und wartete an der Türe, daß ſie ſich öffnen ſollte. Inzwiſchen er⸗ zählte er Sling und den Tauben von der baldigen Freiheit und wie ſie ſich zu dreien das Leben fein machen wollten. Philipps ſprach zu den Tieren wie zu Menſchen. Er erzählte ihnen von Freud und Leid. Er nahm an, daß es keine Tiere, ſondern Menſchen wären. Die Inſaſſen des Gefängniſſes hatte das Früh⸗ lingsfieber ergriffen. Jedes Jahr, wenn der Lenz ins Land zog, wenn die erſten warmen und ſonni⸗ gen Tage kamen, ergriff die Sträflinge ein großer Freiheitsdrang. Sie wurden unruhig, nervös, ver⸗ weigerten den Gehorſam und wollten nicht arbeiten. Das Gefängnisperſonal kannte dieſe Krankheit und ſchenkte ihr beſondere Aufmerkſamkeit. Man be⸗ handelte die Gefangenen weit ſorgfältiger als ſonſt. Wußte man doch, daß die Beſtie bald entfeſſelt war. Seit Tagen war es von Zelle zu Zelle geklopft worden, daß man gemeinſam ausbrechen wollte. Die alten, ſeit Jahren ſitzenden Zuchthäusler wurden nicht ins Vertrauen gezogen. Wußte man doch, daß es ſchwer hielt, dieſe„gefängnistreuen“ Leute für ein Komplott zu gewinnen. Henry Philipps ahnte ebenſowenig davon wie der Gefängniswärter. Die Gefängnisverwaltung hatte fedoch, in Anbetracht der Erfahrung früherer Jahre, Vorſorge getroffen und bei jedem Spaziergang hiel⸗ ten ſich die Reſerven bereit. Philipps ſtellte ſeine Lieblinge auf das Fenſter⸗ ſims und wollte ſich gerade dem Kreiſe einreihen, als die Gefangenen auf einen Anruf ſich auf die im Hofe befindlichen Wärter ſtürzten und ihnen die Ka⸗ rabiner entriſſen. Zwei Aufſeher wurden erſchoſſen. Es gab einen Rieſentumult im Hofe. Die Meuterer wollten durch den Ausgang zum Bürogebäude ins Freie ſtürmen. Da traten ihnen die Reſerven ent⸗ gegen. Elf Gefangene wurden getötet, eine große Anzahl ſchwerer oder leichter verletzt. Unter den Toten befand ſich Henry Philipps. Er war ebenſo überraſcht worden wie die Auf⸗ ſeher. Seine ganze Sorge waren ſeine Lieblinge. Er ſprang zu den Käfigen und ſtellte ſich mit aus⸗ gebreiteten Armen davor. Eine Kugel traf ſeine Halsſchlagader, und er ſank zu Tode getroffen vor ſeinen Käfigen zu Boden. nicht, daß dies allerblutigſter Ernſt und nicht Spiel war, wie es ſein Herrchen ſo oft mit ihm in der Zelle getrieben. Philipps ſtarb am folgenden Tage, ohne das Be⸗ wußtſein wieder erlangt zu haben. Die Gefängnisbeamten wußten, daß Henry Phi⸗ lipps ſich nicht an der Meuterei beteiligt hatte. Er war ein Opfer ſeiner Liebe zu den Tieren geworden. Hätte er ſich zu Boden geworfen, wie es viele der Zuchthäusler bei Beginn der Meuterei getan, ſo wäre er am Leben geblieben. Sling und die zwei Tauben kamen in die große Gefängniskanzlet, dort ſollten ſie von einem tier⸗ liebenden Sträfling, der in der Schreibſtube beſchäſ⸗ tigt war, betreut werden. Sling hörte mit dem Freſſen auf. Er pickte wohl hie und da Körner in ſeinem Käfig auf, ſang aber nicht mehr und verließ auch den Käfig nicht, trotzdem die Türe weit offen ſtand. Die Frau des Gefängnisdirektors nahm die Tiere in ihre Wohnung. Man tat alles, um den Kanarie zum Freſſen zu bringen, und hielt ihm die beſten Leckerbiſſen hin, die eines Kanarienvogels Herz er⸗ freuen können. Nach zwei Wochen ſtarb Sling. Er hatte ſich in eine Ecke des Käfigs gekauert und war dort in den Vogelhimmel oder Menſchenhimmel zu ſeinem Herrn, der trotz ſeiner Verbrechen ſich allein durch ſeine Tier⸗ liebe den Himmel verdient hatte, eingegangen. Die Tauben hatten, gleich Sling, ihren Käfig nicht 855 verlaffen. Aber ſie fraßen und gurrten wie vor⸗ 2 Merkwürdigerweiſe hörte nach Slings Tode der Tauber mit dem Freſſen auf und folgte nach fünf Tagen ſeinem Freunde Sling. Die Taube verließ am Tage darauf ihren Käfig, flog zum Fenſter hinaus und ward nicht mehr geſehen. O Das Selbſtbildnis⸗Preisausſchreiben badiſcher Maler. Das vom badiſchen Miniſterium des Kultus und Unterrichts erlaſſene Preisausſchreiben zur Schaffun g eines Selbſt⸗ N 8 bildniſſes hat unter Sling zwitſcherte laut und munter. Wußte er doch er badiſchen Künſtlerſchaft überaus ſtarken Widerhall gefunden. weit ſich bis heute überblicken läßt— der letzte Ter⸗ min der Einlieferung war der 13. Januar— haben ſich zirka 300 Künſtler mit insgeſamt etwa 400 Werken beteiligt. Die Arbeit der Jury wird demnächſt beginnen; die Ausſtellung findet ab 15. Februar im Karlsruher Kunſtverein ſtalt⸗ O Stammen die RNockefellers aus der Pfalz? Auf einem kleinen Friedhof der Stadt Flemming⸗ town in New Jerſey in den Vereinigten Staa⸗ ten befindet ſich ein Grabmal zum Gedenken an Johann Peter Rockefeller leinem Vorfah⸗ ren des heutigen Petroleumkönigs), der 1723 aus Süddeutſchland, wie behauptet wird aus der Pfalz, jedenfalls aber aus dem Rheinlande, So⸗ in Nordamerika einwanderte. 4. Seite. Nr. 35 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch den 22. Januar 1930 Geſteigerte Temperalurumkehr Oberrhein⸗Ebene leichte Fröſte— Hochſchwarz⸗ wald acht Grad Wärme! Die in Winterzeiten leicht auftretende Erſcheinung der Temperaturumkehr hat ſich mit der neuen Woche im Schwarzwald in erhöhtem Maße fortgeſetzt, nachdem bereits am Wochen⸗ ende ſie in milderer Form zu verzeichnen geweſen war. Am Samstag, als die Lagen in der oberrheini⸗ ſchen Tiefebene infolge der nächtlichen Ausſtrahlung und der abgeſunkenen kalten Luft leichte Fröſte hat⸗ ten, war die Morgentemperatur im Hochſchwarzwald bereits nicht mehr unter Null gegangen, ſondern betrug am Feldberggipfel plus drei Grad. Die Froſt⸗ grenze lag etwa bei Mittelhöhen zwiſchen 800 und 900 Meter. Dieſe Inverſion hat ſich über Sonntag und dann am Montag in verſtärktem Maße ausgeprägt, ſodaß zwiſchen den Temperaturen der Ebene und denen des Hochſchwarzwaldes Abſtände von rund acht bis zehn Grad ſich ergeben, wohlverſtanden immer die Morgentemperaturen. Montag früh verzeichnete der Feldberggipfel nicht weniger als acht Grad Wärme. In den Mittel⸗ lagen von 700 bis 800 Meter bewegten ſich die Tem⸗ peraturen um den Nullpunkt oder noch leicht darun⸗ ter. Die Fröſte, ſoweit ſie auftreten, haben durch⸗ aus nicht den Charakter von Winterfröſten, ſondern ſind lediglich auf die Nachtabkühlung durch Aus⸗ ſtrahlung zurückzuführen. Dabei herrſcht, nachdem es für den Schwarzwald zu einer leichten Föhnlage ge⸗ kommen iſt, tagsüber ein völlig frühlingsmäßiges Wetter, das bei dem ohnehin kältearmen Boden dazu beiträgt, daß ſich in den Kulturen Leben regt. Nur in den Schattenanlagen merkt man noch, daß die Jahreszeit„Winter“ heißt, im übrigen fallen wär⸗ mende Kleidungsſtücke zur Laſt, ſo ſtark iſt die Son⸗ neneinſtrahlung. Unter dem Einfluß dieſer Wetter⸗ geſtaltung iſt der vorhandene Schnee natürlich nicht beſſer und nicht mehr geworden, ſondern geht in ſeinem Beſtand weiter zurück. Mit Recht haben nun⸗ mehr die leitenden Winterſportverbände Sorgen⸗ falten auf der Stirn, ſteht man doch nahe vor den Meiſterſchaftsterminen, zu denen Schnee, Schnee und nochmals Schnee nunmehr höchſte Zeit iſt. OE * * Ein Kellerbrand entſtand geſtern abend im Hauſe E 4, 3 durch unvorſichtigen Umgang mit einer brennenden Kerze. Das Feuer war beim Eintreffen der um.01 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr ſchon gelöſcht. Schaden iſt nicht entſtanden. Kommunale Chronik Betriebs⸗Aktiengeſellſchaften der Stadt Dresden Die Stadtverordneten verſammlung beſchloß die Umwandlung der Straßen⸗ hahn in eine Aktiengeſellſchaft mit 18 Millionen und der Waſſer⸗ und Elektrizi⸗ tätswerke in eine zweite Aktiengeſell⸗ ſchaft mit 50 Millionen Kapital. Die Umwand⸗ lung geſchteht in erſter Linie, um die Kreditbefriedi⸗ gung elaſtiſcher geſtalten zu können. Die Städte find durch die Ermüdung der ausländiſchen Kapttal⸗ märkte und durch die Einſchränkungen von außen und oben nicht mehr in der Lage, von ſich aus die Anleihen aufzunehmen. Es ſollen jetzt die Werke ſelber Kreditverbindungen anknüpfen, womit natür⸗ lich auch die Haftung der Objekte deutlicher in die Erſcheinung tritt als bei allgemeinen Stadtanleihen. Es verlautet, daß Dresdner Bankhäuſer mehrere amerikaniſche Bankgruppen bereits intereſſtert hät⸗ ten, außerdem die Geſellſchaft für elektriſche Unter⸗ nehmungen in Berlin. In welcher Form ſich letztere beteiligen wird, iſt noch nicht klar erſichtlich. Man mutmaßt, daß ſie ſich direkt beſonders am Elektrizi⸗ tätswerk und der Bahn beteiligen wird. Alle Aktten bleiben im Beſitz der Stadt. Es ſind Sicherungen dafür geſchaffen, daß eine Veräußerung oder Verpfändung der Aktien ſpäter nicht ſtattfindet. Der Aufſichtsrat ſetzt ſich aus 18 Perſonen zuſam⸗ men, von denen fünf Ratsvertreter, ſieben Stadt⸗ verordnetenvertreter und zwei Betriebsratsmitglie⸗ der ſind. Die übrigen vier Sitze werden der Wirt⸗ ſchaft und den Banken vorbehalten. Die„große Kanone“ vor Gericht Eine an heitern Zwiſchenfällen reiche Verhand⸗ lung ſpielte ſich vor dem Erweiterten Schöffengericht Köln ab, vor dem ſich der 50 jährige Verſiche⸗ rungsagent Anton Bruckhuiſen wegen fort⸗ geſetzten Betrugs im Rückfall, wegen Unter⸗ ſchlagung und Erpreſſung zu verantworten hatte. Der Angeklagte war als Vertreter einer großen Verſicherungsgeſellſchaft in Köln tätig und erzählte jedem, mit dem er zu tun hatte, er ſei in dieſer Ge⸗ ſellſchaft die„große Kanone“, die andern müßten tanzen, wie er wolle. Mit dieſer Aufſchneiderei ver⸗ band er aber eine beſtimmte Abſicht, denn im Rah⸗ men ihrer Geſchäfte hatte die Verſicherung einen Reichswohlfahrtsbund gegründet, der unter be⸗ ſtimmten Vorausſetzungen den Verſicherungsnehmern Darlehen gewährte. Dieſen Umſtand machte ſich Bruckhuiſen zunutze, er ſicherte allen Leuten Darlehen in jeder gewünſchten Höhe zu, um ſie zum Abſchluß von Verſicherungen zu bewegen, und ließ ſich in faſt ſämtlichen Fällen die erſte Jahres⸗ prämie bar auszahlen, ohne nachher auch nur das geringſte von ſich hören zu laſſen. Die Ver⸗ ſicherungsanträge gab er an die Geſellſchaft weiter, die Prämien ſteckte er aber in die eigne Taſche. Der Schwindel kam heraus, als der Kaſſierer der Ver⸗ ſicherung die neu Verſicherten aufſuchte und die erſten Zahlungen einforderte. In wie großzügiger Weiſe der Angeklagte Dar⸗ lehen versprochen hatte, ſoll kurz geſtreift werden. Für ihm ausgezahlte Verſicherungsprämien von 105„ verſprach er 4000/ als Darlehen, für 300, 6000/ uſw. und in mindeſtens 15 Fällen fielen die Vepſicherungsnehmer auf ſeine Verſprechungen her⸗ ein. Dieſer Schwindel, der ſich Ende 1928 abſpielte, fand ſeine Krönung durch den Angeklagten, als ſich Aus dem Lande Vom Auto angefahren— Meſſerſtecherei * Weinheim, 21. Jan. Auf der Landſtraße Wein⸗ heim Sulzbach wurde der 62jährige Stuhlmacher Adolf Kern, der einen Handwagen führte, von einem Mainzer Perſonenkraftwagen angefahren und zu Boden geworfen. Kern erlitt eine Ge⸗ hirnerſchütterung und mußte dem Wein⸗ hetmer Krankenhaus zugeführt werden.— Hier kam es vor einer Wirtſchaft zwiſchen mehreren Perſonen zu einer Schlägerei, bei der der ledige Feldwebel a. D. Karl Weber zwei Stiche mit einem feſt⸗ ſtehenden Meſſer in den Unterleib und der verhei⸗ ratete Klavierbauer Karl Graßmück einen Stich in die rechte Hand erhielt. Weber mußte ins Kran⸗ kenhaus geſchafft werden. Der Meſſerheld Hermann Haffelder, der übrigens Kopfverletzungen davon⸗ trug, wurde von der Poltzei feſtgenommen. 34 Grad über Null * Heidelberg, 21. Jan. Vom Weißen Stein wird berichtet, daß dort in den letzten Tagen das Ther⸗ mometer in der Sonne 34 Grad Celſius über Null zeigte. Die Sternwarte verzeichnete geſtern als Höchſtbeſtrahlungstemperatur 27,6 Grad, Erdrutſch im Schlüchttal * Tiengen(Amt Waldshut), 21. Jan. Im oberen Schlüchttal, etwa 8 Km. von Tiengen entfernt, er⸗ eignete ſich am Samstag ein großer Erdrutſch, bei dem etwa 150 Kbm. Felſen, Geröll und Bäume in Bewegung gerieten. Die Straße wurde vollſtändig geſperrt. Der Poſtkraftwagenverkehr mußte am Samstag und Sonntag morgen umgeleitet werden. Erſt am Sonntag mittag wurden die Auf⸗ räumungsarbeiten beendet. „* IU Weinheim, 21. Jan. Die Zahl der Arbeit⸗ ſuchenden im hieſigen Arbeitsamtsbezirk, um⸗ faſſend die Kreiſe Weinheim und Heppenheim, er⸗ höhte ſich auf 3211(2798 anännliche und 413 weibliche). Gegen die Vorwoche iſt dies eine Zunahme von 10 Proz. Auf 100 Einwohner entfallen 44 Arbeits⸗ boſe. fünf Jahre Ehrverluſt. ein Verſicherungsnehmer über ihn bei der Direktion beſchwerte. Nachdem die Direktion Bruckhuiſen Vor⸗ haltungen gemacht hatte, ſuchte er den Verſicherten auf, der heiraten wollte, und erklärte ihm, er werde ihm eine Vierzimmerwohnung und die Möbel beſorgen. Dieſem Verſicherungsnehmer hatte er ein Darlehen von 1000/ verſprochen, und nun nahm er ihm noch 150„ ab mit dem Bemerken, in allernächſter Zeit werde ja das Darlehen an ihn ausgezahlt werden. Aber er ſolle die Möbel, die 800/ koſteten, jetzt ſchon bekommen, der Reſt von 650/ könnte ja bet Aus⸗ zahlung der 1000 4 geleiſtet werden. Dann ging der Angeklagte mit ſeinem Hpfer in eine Möbel⸗ handlung und kaufte ihm für 1725/ Möbel, darauf eine Anzahlung von 100/ machend. Für den Reſt ſtellte er Wechſel aus die der andre mitunter⸗ ſchreiben mußte, ohne zu wiſſen, daß er nun auch für die Einlöſung der Wechſel haftete. Neben dieſen Betrügereien hatteſſ ſich der Angeklagte noch in zahlreichen anderen Fällen ſtrafbar gemacht. Auch vor den Schöffen ſpielte der Angeklagte die Rolle des großen Mannes, er bezeichnete ſich ſelbſt als die„große Kanone“ der Verſtcherung und fragte, als alles darüber lachte, ob man hier im Theater ſei. Der Sachverſtändige bezeichnete Bruckhuiſen als geiſtig minderwertig, aber ſtrafrechtlich für durchaus verantwortlich. Der Staatsanwalt hielt ihn nach der Beweisaufnahme des fortgeſetzten Betrugs im Rückfall und der Unterſchlagung für überführt und beantragte mit Rückſicht auf ſeine Minderwertig⸗ keit, ſonſt müßte man ihn in das Zuchthaus ſtecken, eine Geſamtgefängnisſtrafe von zwei Jahren zwei Monaten. Die Erpreſſung hätte nicht klar nachge⸗ wieſen werden können. Die Schöffen erkannten auf zwei Jahre einen Monat Gefängnis und Prämien für Pferdezucht und Hufbeſchlag UI Großſachſen, 22. Jan. Bei einer landwirt⸗ ſchaftlichen Beſprechung im Gaſthauſe„zum Löwen“ fand nach einem Vortrage des Tierarztes Dr. Metz⸗ ger über Pferdezucht die Uebergabe der Preiſe der ſtaatlichen Stutenſchau vom Jahre 1929 durch Land⸗ rat Dr. Pfaff ſtatt. Bezirksrat Müller⸗Heilig⸗ kreuz übergab ſodann die Preiſe, die die Pferdezucht⸗ Genofſſenſchaft Weinheim für die Schau geſtiftet hatte. Beſonderer Dank wurde u. a. der badiſchen Regie⸗ rung für die Unterſtützung der Pferdezucht und dem Kreisausſchuß Mannheim für den hohen Geldbetrag für Preiſe der Pferdezuchtgenoſſenſchaft ausgeſprochen. Tierarzt Dr. Metzger konnte vier Ehrenpreiſe(je eine bronzene Medaille und Diplome) an vier Schmiedemeiſter für guten Huf⸗ beſchlag geben. Den Anweſenden wurde empfoh⸗ len, die Fohlenweide Heddesheim auch 1930 mit Fohlen zu beſetzen. Vom Sägewerk erfaßt * Schaphach(Oberbaden), 21. Jan. Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich geſtern nachmittag im Sägewerk des Winkelbaumhof. Der Volksſchüler Severin Armbruſter, deſſen Vater an der Säge beſchäftigt iſt, ſollte Sägemehl in einen Sack ſchaffen. Er ſcheint ſich bei dieſem Geſchäft zu weit über das Räderwerk gewagt zu haben, ſo daß ein Zahnrad ihm buchſtäblich den halben Schädel wegriß. Der Tod iſt ſofort eingetreten. * * Pforzheim, 21. Jan. Hier verguſtgte ſich eine Schar Buben auf dem nahen Meßplatz mit Schießen nach einer Blechbüchſe. Einer der zu⸗ ſchauenden Jungen verſuchte auch zu ſchießen. Die Kugel traf den 16jährigen Heinz Fröls, und zwar wurde dem Knaben u. a. der Magen an zwei Stel⸗ len durchſchoſſen. Er mußte ſofort operiert werden und ſchwebt in Lebensgefahr. * Rheinheim(Amt Waldshut), 21. Jan. In einem Riedgraben bei Schneiſingen wurde die Leiche der 70jährigen ledigen Joſepha Maier aufgefunden. Es beſteht Mordverdacht. Die Staats⸗ anwaltſchaft führt gegen die Angehörigen der Toten eine Unterſuchung. Gerichtszeitung Aus Mannheimer Gerichtsjälen Teuere„kleine Späßchen“ eines Prokuriſten In einem größeren Betrieb wurde ſtark abgebaut Ein Bürofräulein, das mit dem Gehalt noch die alleinſtehende Mutter miternährte, kam eben⸗ falls unter die Abbaumaßnahmen. Trotz aller Hin⸗ weiſe auf ihre Lage und aller Energie erfolgte keine Zurücknahme der Kündigung. Da ging das Mädchen zum Betriebsrat und beſchwerte ſich über den Prokuriſten.„Für andere Mädchen wäre die Kün⸗ digung nicht ſo ſchlimm geweſen, wie für mich. Meine Anweſenheit war dem Prokuriſten unange⸗ nehm. Er hat ſich einmal unſittlich gegen mich benommen. Auch gegen eine andere Kollegin.“ Die Sache kam vor die Direktion der Firma, die, da der Prokuriſt leugnete, ihn aufforderte, gegen das Mädchen wegen Beleidigung klagbar vorzu⸗ gehen, um den Sachverhalt feſtzuſtellen. Bei der Verhandlung ergab es ſich, daß die An⸗ gaben der Mädchen auf Wahrheit beruhten. Der Prokuriſt leugnete, gab aber ſchließlich zu, ſich ab und zu„kleine Späßchen“ erlaubt zu haben. Dieſe Späſſe kommen ihn nun recht teuer zu ſtehen. Einzelrichter Karlowa ſprach das Mädchen frei, während er dem Prokuviſten die Koſten auf⸗ bürdete. Der Kläger hatte zwei Rechtsanwälte. Aber die konnten in dieſem Falle nicht helfen, denn ein Prokuriſt hat ſich nur um die Arbeit, nicht aber um die Unterkleidung der Stenotypiſtin⸗ nen zu kümmern. * Amtsgericht Bruchſal S. Vor dem Amtsgericht Bruchſal ſtanden brei Ein⸗ wohner von Forſt wegen erſchwerten Jagdver⸗ gehens bzw. Hehlerei. Im Laufe des Herbſtes 1929 gingen Vitus Böſer und Wilhelm Bacher in der oberen Lußhardt aufs Wildern. Sie bedienten ſich dabei einer abſchraubbaren Wilderer⸗Flobert⸗ piſtole. Die Beweisaufnahme ergab, daß ihnen hier⸗ bei drei Rehe und ein Haſe in die Hände fielen. Der 21 mal darunter dreimal wegen Wilderns vorbe⸗ ſtrafte Vitus Böſer erhielt vier Monate Gefäng⸗ nis und mußte ſeine Strafe ſofort antreten. Bacher bekam drei Monate Gefängnis. Der wegen Hehlerek mitangeklagte Johann Firnkes ler hatte einen Teil der Jagdͤbeute gekauft) erhielt zwanzig Mark Geldſtrafe, da er ſich bewußt ſein mußte, daß es ſich nur um Wilderergut handelt. * 8 Bindel legt Berufung ein. Der Verteidiger des wegen Mordes vom Karlsruher Schwurgericht zum Tode verurteilten 2jährigen Küfers Karl Bindel aus Kronau, Rechtsanwalt Wannemacher, hat gegen die Erkenntnis des Schwurgerichts Karls⸗ ruhe Reviſon beim Reichsgericht in Leipzig an⸗ gemeldet. Ng e 893 2 Mittwoch, den 22. Januar Nationaltheater:„Olympia“, 20 Uhr. Mannheimer Künſtler⸗Theater„Apollo“: Großes Varists⸗ Programm mit Fratellinis und Hugos, 20 Uhr. a Handelshochſchule A 4,1: Lichtbildervortrag von Profeſſor Dr. Joh. Sölch von der Univerſität Heidelberg über „Schotttſche Landſchaften“, abends 29.15 Uhr. Volkshochſchule: Vortrag von Karl Anton Prinz Rohan, Wien über„Europäiſches Kulturbewußtſein“, im alten Rathaus, 20.15 Uhr. Zirkus Sarraſani: Große Vorſtellung. 19.90 Uhr Lichtſpiele: Alhambra:„The Pilgrim“.— Schau⸗ burg:„Die weiße Schweſter von St. Veſth.“— Capitol:„Der Ruf des Nordens“.— Scala: „Die vier Teufel“,— lortla⸗-Palaſt:„Das Schweigen im Walde“.— Pal aſt⸗ Theater: „Der Kriminol⸗Kavalier“— Roxy⸗ Theater:„Dich hab ich geltebt“.— Univerſum„Wenn Du einmal Dein Herz verſchenkſt“. Sehens würdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—18 Uhr, 1416 lehr; Sonn⸗ und Feiertogs durchgehend von 11—16 Uhr, Aus⸗ ſtellung„Max Läuger, das geſammelte Werk“.— Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—18 Uhr und 14—16 Uhr. Sonntags von 1u—16 Uhr durchgehend. Ausſtellung:„Meiſterwerke der Buchmalerei“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17 bis 10 Uhr.— Plauetarinm: 15 Uhr Beſichtigung; 17 Uhr Vorführung. Ruſſiſcher Abend Viertes Konzert des Bühnenvolksbundes Leitung: Profeſſor Iſay Dobrowen Wie ein Moskowiter in europäiſchem Gewand, ſo mutet die ruſſiſche Muſtk an. Ihre Wetiſen ſind auf aſtattiſcher Erde gewachſen, aber die Art, ſich mit⸗ zuteilen, iſt die Orcheſterſprache des Weſtens. Die Urſprüngliche ruſſtſche Muſik iſt von den Einflüſſen der weſtlichen Kultur wohl völlig fern geblieben, aber ſeit Glinka ſucht ſie den Anſchluß an unſere inſtrumentale Ausdrucksweiſe. Bei Tſchaikowſky iſt die Vereinigung von Oſt und Weſt am meiſten organiſch geworden, die anderen ruſſiſchen Kompo⸗ miſten haben ſich mehr oder weniger mit Kompro⸗ miſſen zufrieden gegeben, bis auf Muſſorgſky, die ſtärkſte Kraft der ruſſiſchen Muſtk. Durch die Abſage des für den geſtrigen Abend vorgeſehenen Berliner Pianiſten Claudio Arrau Hatte der Gaſtdirigent als Erſatz für das Klapter⸗ konzert von Rachmaninoff, das er ſpielen ſollte, den erſten und letzten Teil aus der finfoniſchen Suite „Scheherazade“ von Rimſky⸗Korſſako w an den Anfang des Abends geſtellt. Das Werk nimmt ſeinen Inhalt aus der Rahmenerzählung von„Tauſend und einer Nacht“. Scheherazade war bekanntlich die Frau, die den Sultan Schahriar durch ihre Erzählungen davon überzeugte, ſeinen Sinn über die Frauen zu ändern und ſich nicht mehr gleich nach der Vermählung töten zu laſſen, wie er es bisher getan hatte. Aus den Geſchichten der Prinzeſſin greift Rimſky⸗Korſſakow die Erzählung des Seefahrers Sindbad heraus. Das Schiff des Seefahrers fährt vorüber, das Meer rauſcht auf, doch zuvor hat der Tondichter es verſtanden, die Geſtalten des Sultans und der Prinzeſſin muſika⸗ liſch zu umſchreiben. Dieſe ſtändig wiederkehrenden Themen ſind wohl recht einleuchtend, aber der muſi⸗ kaliſche Aufbau zeugt weniger von der Geſtaltungs⸗ kraft des Komponiſten als vielmehr die außer⸗ ordentlich geſchickte Inſtrumentierung, die aller⸗ dings auch der moskowitiſchen ungefügen Art nicht immer enträt. Der letzte Satz ſchildert in üppigen ortentalſſchen Formen das Feſt in Bagdad und die Kataſtrophe des Sindbadſchiffes. Tänzeriſche Weiſen miſchen ſich mit einer ins Uebermäßige geſteigerten Als fresev⸗Art des muſikaliſchen Stiles. Das blühende Solo Kergls wächſt daraus hervor. Dobrowen verſteht es, einen außerordentlich ſtarken Ausdruck aus dem Orcheſter herauszuholen. Wir hatten bereits Gelegenheit bei dem erſten Mannheimer Gaſtſpiel dieſes hochbegabten Muſikers, Regiſſeurs und Komponiſten, ſeine temperament⸗ vollen Dirigenteneigenſchaften zu rühmen. Er iſt ſowohl ein ausgezeichneter Klangtechniker, wie ein glänzender Rhythmiker. Die für den Ruſſen beſon⸗ ders charakteriſtiſche Orcheſterdynamik beherrſcht er vollkommen. Das zeigten vor allem auch die Pol o⸗ wetzer Tänze von Borodin aus der Oper „Fürſt Igor“, die in Mannheim ihre deutſche Urauf⸗ führung erlebte und, wenn wir nicht irren, nur noch in Breslau, ebenfalls unter Lert, zur Aufführung kam. Dieſe Tänze verlangen allerdings ſtark nach ſzeniſcher Darſtellung, aber die ungehemmte Wild⸗ heit der Steppe klingt auch deutlich aus den Klängen allein. 8 Als abſchließendes Werk kam die Vierte Sin⸗ fonie von Tſchaikowſky zum Vortrag, fein ab⸗ gewogen in den einzelnen Partien. Trotz der offen⸗ bar geringen Probezeit zeigte die Wiedergabe deut⸗ lich, mit welcher ſuggeſtiven Kraft Dobrowen ſeine Abſichten dem Orcheſter und mit ihm dem Hörer mit⸗ teilt. Beſonders der zweite Satz, mit ſeinen idylli⸗ ſchen flaviſchen Reizen und das höchſt originelle Piz⸗ zicato⸗Scherzo erfuhren eine prächtige Wiedergabe; auch das Finale mit ſeiner hübſchen Epiſode aus der ruſſiſchen Volksmuſik hatte hinreißenden Schwung. Das Orcheſter des Nationaltheaters folgte dem temperamentvollen Führer getreulich und das Publikum bedachte den Gaſt und ſeine Mu⸗ ſiker mit reichem. K. Das Orcheſter des Mannheimer Na⸗ tionaltheaters iſt eingeladen, mit General⸗ muſikdirektor Erich Kleiber⸗ Berlin eine größere Gaſtſpielreiſe durch Südamerika zu machen. Verhandlungen über die Durchführung dieſer ehrenvollen Einladung ſchweben noch. Bis⸗ her hat Kleiber bereits einige Male in Süd⸗ amerika als Gaſtbirigent geweilt, fedoch nie mit einem deutſchen Orcheſter, ſo daß die Mannheimer das erſte deutſche Orcheſter nach den Wiener Phil⸗ harmonikern wären, das in Lateinamerika Konzerte gibt. Kündigungen am Freiburger Stadttheater. Auch das Freiburger Stadttheater wird in die kommende Spielzeit mit einem verminderten Perſonalbeſtand gehen. In den letzten Tagen iſt einem Teil des En⸗ ſembles mitgeteilt worden, daß ihre Verträge nicht wieder erneuert werden bezw. daß ſie nur mit redu⸗ zierter Gage erneuert werden würden. Auch der Chor iſt von dieſer Sparmaßnahme betroffen wor⸗ den. Soweit ſich bis jetzt überſehen läßt, wird Frei⸗ burg ſeinen Heldentenor Bruno Korell verlieren. Für ihn, als dem beſtbezahlten So⸗ liſten, bot der jetzige Spielplan nicht genügend Be⸗ ſchäftigungs möglichkeiten. Seine Stelle ſoll über⸗ haupt nicht wieder beſetzt werden. Man will verſuchen, zunächſt durch eine geeignete Beſetzung des lhriſchen Faches auszukommen. Weiter ſoll die Abſicht beſtehen, den Vertrag mit der Zwiſchenfachſän⸗ gerin Franzi von Dobay nicht mehr zu er⸗ neuern, doch iſt hier eine endgültige Entſcheidung noch nicht gefallen. Im Schau 7 iel ſind die Verträge mit Karl Vetter und Lolly Schön nicht wieder erneuert worden; weiter trägt man ſich mit dem Gedanken, die Operettenſoubrette abzu⸗ bauen und hier gegebenenfalls auf das Opernperſo⸗ nal zurückzugreifen. Der Thor ſoll um zehn Kräfte reduziert werden, von denen der größte Teil penſtoniert wird. Auch das Regiekollegium ſoll verkleinert werden, doch iſt hier eine geeignete Löſung noch nicht gefunden. Man denkt ſich die Sache ſo, daß der Intendant ſich intenſlver der Regiearbeit widmen wird und daß der bisher nicht voll ausgenutzte Operettenregiſſeur Orth die Regie der Spfelopern mit übernimmt. Durch Ratio⸗ naliſterungsmaßnahmen und Verwaltungsverein⸗ fachungen hofft man auch bei dieſem Teil des Per⸗ ſonals ſparen zu können. Insgeſamt ſollen auf dieſe Weiſe etwa 50 000 Mark eingeſpart werden.— Da nunmehr an allen drei badiſchen Bühnen, in Karls⸗ ruhe, Mannheim und Freiburg den Hel⸗ dentenöbren gekündigt worden ist, ſo gewinnt das Gerücht beſondere Bedeutung, das wiſſen will, daß man ſich bei den Intendanzen der genannten drei Bühnen mit der Abſicht trage, für alle drei ge⸗ meinſameinen Heldentenor zu engagieren, was ſich, wie es heißt, bei einigem guten Willen in der Spielplan⸗Rationaliſierung ohne beſondere Schwie⸗ rigkeiten durchführen laſſe. ft. OGrünewald⸗Vortrag Dr. Fraengers im Freien Bund(Städtiſche Kunſthalle). Anſtelle des erkrank⸗ ten Univ.⸗Prof. Dr. R. Wilhelm(Frankfurt a..) wird Direktor Dr. W. Fraenger über das Thema„Neue Matthias Grünewald⸗Pro⸗ bleme“ in zwei Vortragsabenden ſprechen. Der erſte Vortrag findet am Donnerstag, 23. Januar 1930, pünktlich 20.15 Uhr, ſtatt. Aufſehenerregende Entdeckungen und Hypotheſen haben in füngſter Zeit unſer Wiſſen über den Namen und die künſt⸗ lertſche Herkunft des Matthias Grünewald auf ein ganz neues Fundament geſtellt. Die ſpannenden Probleme, die ſich mit ſeinem 1928 aufgetauchten, höchſt rätſelvollen Jugendbildnis und mit den neuentdeckten Lindenhardter Altartafeln verbinden, ſollen an dieſem und dem nächſten Vor⸗ tragsabend an Hand zahlreicher Lichtbilder be⸗ handelt werden.(Wir machen unſere Leſer auf dieſen bedeutſamen Vortrag ganz beſonders auf⸗ merkſam.) 5 Nicht gut möglich Kant ſollte und wollte am Begräbnis eines Kollegen teilnehmen, vertiefte ſich dann aber der⸗ art in ſeine Arbeit, daß er darüber alles andere vergaß. Sein alter Diener verſuchte mehrere Male, ſich bemerkbar zu machen, doch vergeblich. Die Zeit zum Aufbruch war längſt überschritten, da fragte Kant endlich: „Was wollen Sie denn eigentlich?“— „Herr Profeſſor, Sie wollten doch zum Begräb⸗ nis von Profeſſor W. Jetzt iſt er ſchon begraben.“ „Wirklich? Na, dann beim nächſten Mal“, gab Kant vertröſtend zur Antwort und war im nächſten Augenblick wieder in ſeine Arbeit vertieft. S W Der o e„ a 0— DN nge 4 e Mittwoch, den 22. Januar 1930 Neue Maunheimer Nachbargebiete Freitod auf den Schienen— Diebſtahl Ludwigshafen, 21. Jan. Die Reichsbahndirek⸗ tion Ludwigshafen teilt mit:„Am Montag kurz nach 20 Uhr wurde auf dem Bahnkörper zwiſchen Edes⸗ heim und Edenkoben die Leiche des Arbeiters Karl Ißler aus Edenkoben aufgefunden. Ißler, der arbeitslos war, ließ ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht vom Zuge überfahren.“— Geſtern abend wurden in einer Wohnbaracke bei Mundenheim drei ledige arbeitsloſe Tagner von hier beim Zer⸗ kleinern eines Ringes Kupferdraht, der etwa einen halben Zentner wog, betroffen. Der Draht, der von irgend einem Diebſtahl her⸗ rühren dürfte, wurde beſchlagnahmt und die drei Burſchen, die über den Erwerb des Drahtes wider⸗ ſprechende Angaben machten, feſtgenommen. Der Eigentümer des Drahtes iſt noch nicht beko Das Programm zum Domfeſt * Speyer, 20. Jan. Wie der Oberrheiniſche Lan⸗ desdienſt erfährt, ſind die Vorarbeiten für das kom⸗ mende Domfeſt abgeſchloſſen. Der Auftakt der Veranſtaltungen iſt im Mai durch hinweiſende Feſt⸗ predigten. Im Juni werden große kirchenmuſika⸗ liſche Konzerte veranſtaltet. Der Höhepunkt iſt am., 12., 13. und 14. Juli. Am Samstag, den 12. Juli findet abends eine Prozeſſion ſtatt. Am Sonn⸗ tag, den 13. eine große Prozeſſion, die in beſonders großen Ausmaßen durch die Stadt geführt wird, an⸗ ſchließend iſt große nationale Feier vor dem Dom. Am Abend findet eine Serenade und die große Dom⸗ beleuchtung ſtatt. Am Montag, den 14. iſt der große Euchariſtiſche Kongreß der Länder deutſcher Zunge. Dadurch erlangt die 900⸗Jahrfeier eine ganz beſon⸗ bere Bedeutung. Vereitelte Flucht eines Meſſerſchluckers * Frankfurt a.., 20. Jan. In das Bezirkskran⸗ kenhaus der Strafanſtalt Frankfurt a..⸗Preun⸗ gesheim wurde vor einigen Tagen der Schneider Schäfer aus Hanau eingeliefert, dem eine Un⸗ menge Diebſtähle zur Laſt gelegt wurden. Schnei⸗ der iſt mit verſchiedenen Hautkrankheiten behaftet. Nach ſeiner Einlieferung in Preungesheim ſehnte er ſich bald wieder nach Freiheit und begann nach berühmten Muſtern ſich auf das Verſchlucken von allerhand Gegenſtänden zu verlegen. Zuerſt ver⸗ ſchluckte er eine halbpfündige Flügelſchraube, einen Metallgegenſtand, wie man ihn z. B. an Schlittſchu⸗ hen hat. Die Schraube war zu breit und die Speiſeröhre zu eng, als daß ſte durchrutſchen konnte. Sie blieb in der Speiſeröhre ſtecken. Dem Arzt gelang es, die Schraube ohne Operation zu entfernen. Der Schneider hatte auch zwei Löffel⸗ ſtiele geſchluckt, die beſſer durch die Speiſeröhre gekommen waren. Mit Hilfe von Abführmitteln ſind ſie aus dem Körper abgegangen. Aber der guten Dinge waren drei, die der Schneider zu ſich nahm. Er ſchluckte auch ein kleines offenſtehendes Ta⸗ ſchenmeſſer. Das blieb im Darm ſtecken. Da Komplikationen entſtehen konnten, verbrachte man den Schneider ins Städtiſche Krankenhaus, um ihn operieren zu können. Hier verſuchte er durch einen Sprung aus dem Fenſter im erſten Stock zu entweichen, wurde aber von zwei Schupos feſt⸗ genommen und nach Preungesheim zurückgebracht. x * Aus dem Gorxheimer Tal, 21. Jan. Bei der bisherigen milden Witterung haben die Haſel⸗ nußſträucher ſchon ſeit einigen Wochen die lang⸗ geſtreckten Staubblüten getrieben. Die Weiden⸗ kätzchen ſind ſchon überall zum Vorſchein gekom⸗ men. In den feuchten Wäldern kriechen einzelne der bekannten ſchwarz⸗gelb gefärbten Feuer⸗ ſalamander herum. Raupen zeigen ſich namentlich in den Sommerhängen des Gebirges. Die Meiſen laſſen jetzt ſchon ihren bekannten Ruf erklingen. Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am Donnerstag, den. März 1930, vorm. 9 Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, X 1. 4, das Grundſtück der Erbengemeinſchaft zwiſchen 2) Ottilie geb. Dörrer, Witwe des Kaufmanns Karl Zwick in Mannheim, p) Karl Philipp wick, Kaufmann in Mannheim, auf Gemarkung annheim. Die Verſteigerung wurde am 7. Dezember 1929 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen lokal, mann einſehen. Rechte, die am 7. Dezember 1929 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Auf⸗ Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Sportliche Gehring beſiegt Pellinen im Entſcheidungskampf und wird Sieger der internationalen Ningkampf⸗ konkurrenz in Helſingfors Die Schlußkämpfe am Montag abend in Helſingfors brachten dem Veranſtalter wiederum ein aus verkauftes Haus, hatte doch die Spannung mit dem Entf che i⸗ d u n gs kampf im Schwergewicht zwiſchen Ge hring Luswigs hafen und Pellinen⸗Finnland⸗ ihren Höhe⸗ punkt erreicht. Gehring hatte am Samstag Norlund⸗Finn⸗ land und am Sonntag Nyalmaela⸗Finnland in großem Stil entſcheidend beſiegt und nun ſollte er ſein hervor⸗ ragendes Können auch im Entſcheidungskampf gegen den internationalen Klaſſenringer Pellinen⸗Finnland, der bei den Europameiſterſchaften 1929 in Dortmund Europa⸗ meiſter im Halbſchwergewicht wurde und inzwiſchen ins Schwergewicht gewachſen iſt, unter Beweis ſtellen. Die Frage: Wer der Beſſere iſt und Sieger der Konkurrenz wird, hat ihre Löſung gefunden. Pellinen gab den erwar⸗ teten zähen Gegner ab und verteidigte ſich mit allen Raffi⸗ neſſen, um keine Schulternlederlage hinnehmen zu müſſen. Gehring führte den Kampf überlegen und beſiegte Pellinen nach Punkten und ſo wurde Gehring als Sieger der Kou⸗ kurrenz von den Finnländern lebhaft gefeiert. Mit dieſem Erfolg hat Gehring erneut den Beweſs geliefert, daß er der aus ſichtsreichſte Anwärter im Schwergewicht der An⸗ fang März dieſes Jahres in Kopenhagen ſtattfindenden EEuropameiſterſchaften iſt. Es iſt ihm bereils am kom⸗ menden Sonntag in Ludwigshafen, wo er u. a den Aus⸗ ſcheidungskampf für dieſe Meiſterſchaften gegen den 2. deut⸗ ſchen Schwergewichtsmeiſter, Lämmermann⸗Nürnberg, zu beſtehen hat, Gelegenheit geboten, dies zu dokumentieren. K. G. Eine Jugend-Skimeiſterſchaft im Schwarzwald Auf dem Jugendleitertag Mitte Dezember in Offenburg war im Ski⸗Club Schwarzwald beſchloſſen worden, die Frage der Errichtung einer Jugend⸗Skimeiſterſchaft zu beſprechen. Bet der ſtark beſuchten Verſammlung wurde ein bindender Beſchluß noch nicht gefaßt, vielmehr wollten und ſollten die Jugendleiter erſt in ihrem Gebiet die Frage noch weiter klären, weil auch manche Bedenken geltend gemacht wurden. Nunmehr iſt die Angelegenheit geregelt und die Mehrzahl der Jugendleiter hat ſich für die Einrichtung einer Jugend⸗ ſkimeiſterſchaft ausgeſprochen, die damit als geſchaffen an⸗ geſehen werden kann. Der innere Wert etner ſolchen Met⸗ ſterſchaft für die Intereſſierung der Jugend dürfte unbeſtrit⸗ ten ſein, die Sorge, daß zu hohe Forderungen geſtellt wer⸗ den würden, erſcheint an Hand der reichen Erfahrungen, die man in ber Zwiſchenzeit gerade im Schwarzwald geſammelt hat, unbegründet. Ort und Zeit der Durchführung der Ju⸗ gend⸗Skimeiſterſchaft des Ski⸗Clubs Schwarzwald werden noch bekannt gegeben. Die Bewerber um dieſe Jugend⸗ meiſterſchaft müſſen im Alter von 16 bis 18 Jahren ſtehen. Für die Austragung liegt die Genehmigung durch den Deutſchen Skiverband bereits vor. Am die nächſten Skiſport⸗Termine Im Skiſport wird die Lage angeſichts des ausbleibenden Neuſchnees nachgerade kritiſch. In FLieſen Tagen ſind die Nennungstermine für die Meiſterſchaften im Schwarzwald, im Schwäbiſchen, im Allgäu, für die Deutſche Skimeiſter⸗ ſchaft uſw. Und immer noch keine Anzeichen für Neu⸗ ſchnee. Zur Durchberatung der Sachlage damen am Sonn⸗ tag in Triberg die Gauvertreter des Mittelſchwarzwaldes und einige Herren des Hauptvorſtandes des Ski⸗Clubs Schwarzwald zuſammen, um ſich über die kommenden Dinge ſchlüſſig zu werden und um vor allem, falls unvermutet Schnee kommen ſollte, bei der Terminnot ſoſort bei der Hand zu ſein. So wurde beſchloſſen, für die Gauwettläufe, die vom 12. Jan. her verſchoben werden mußten, den Stand der Lage von Donnerstag früh abzuwarten. Sollte bis dahin genügend Schnee fallen, ſo wird die Amfſage der Gau⸗ wettläuufe durch Fernſprecher für den 26. Januar erfolgen. Genügt auf Donnerstag der Schnee nicht, ſo muß das Da⸗ tum weiterhin offen bleiben mit der Möglichkeit, daß dann die Gauläufe hinter die Schwarzwaldmeiſterſchaft(1. und 2. Februar) und die Deutſche Meiſterſchaft(4, biz 9. Fe⸗ bruar) rücken, ſofern für dieſe Mdeiſterſchaften nicht durch das Wetter ebenfalls eine Verſchlebung erzwungen wird.— Beſprochen wurde weiter noch der Große Dauerlauf bes Ski⸗Elub Schwarzwald über 50 Km., der auf den 10. Fe⸗ brugr angeſetzt iſt, und die neugeſchaffene Jugend⸗Ski⸗ meiſterſchaft des Skt⸗Clubs Schwarzwald, die am 23. Fe⸗ bruar im Gau Hoher Schwarzwald und zwar in Schönwald ausgetragen werden ſoll, wobei gleichzeitig bei der Termin⸗ not des Winters der Jugendſbitag am gleichen Tag in Schönwald für dieſes Jahr geſtrichen werden foll. 3** 5. Seite. Nr. 35 Skandal bei der Kunftlauf⸗Europameiſterſchaft Sliva vor Karl Schäfer Die Wertung beim Eiskunſtlauf hat ſchon verſchiedent⸗ lich Anlaß zu Beanſtandungen gegeben und Skandale im Gefolge gehabt. Erinnert ſei nur an die Damenwelt⸗ meiſterſchaft 1927 in Oslo, bei der die vielmalige Welt⸗ meiſterin Frau Jaros⸗Szabo(Wien) durch die einſeitig eingeſtellten norwegiſchen Preisrichter den Titel an Sonja Nenie abtreten mußte. Ein analoger Fall hat ſich jetzt bei der Europameiſterſchaft der Herren auf dem Tſchtrner See in der Tſchechoſlowakei ereignet. Der Titelverteidiger Karl Schäfer aus Wien hatte bei dem Pflichtlaufen am Sonntag ſich bereits einen klaren Vorſprung in der Wer⸗ tung vor dem tſchechiſchen Meiſter Sliva geſichert und lief auch am Montag in der Kür ſein ſchwieriges Programm mit vollendeter Sicherheit. Er erhielt dementſprechend die höchſte Punktzahl von 379,98, während die Leiſtun⸗ gen des Tſchechen Sliva, deſſen Kür weit weniger ſchwie⸗ rig war, mit 355,66 Punkten bewertet wurden. Zum all⸗ gemeinen Erſtaunen proklamierte man jedoch Sliva als Europametſter, wofür er ſich bei den Preisrichtern aus Frankreich, Jugoflayten und ſeinem Landsmann Weſſely bedanken kann. Dieſe gaben Sliva die Platzziffer „1“ und Schäfer Nummer„“, während der öſterreichiſche und deutſche Preisrichter Metzner den Letſtungen entſpre⸗ hend Schäfer an die erſte Stelle ſetzten. Durch dieſe Machenſchaften wurde der jugendliche Wiener um den ver⸗ dienten Sieg gebracht. Folgendes Ergebnis wurde bekannt⸗ gegeben: 1. Sliva⸗Prag Platzz. 7, 355,66 Punkte; 2. Karl Schäfer⸗Wien Platzz, 8, 371,98 Pkt.; 3. Gold⸗Prag Platzz. 15, 294,64.; 4. Hartmann⸗Wien Platzz. 20, 268,08.; 5. Sack⸗Prag Platzz. 25, 236,04.; 6. Aull⸗Lettland Platzz. 30, 199,99.; 7. Tubelis⸗Lettland Platzz. 35, 184,86 P. Im Rahmen der Kunſtlaufen fand nochmals ein Ski⸗ ſpringen ſtatt, bei dem der Norweger Sigmund Ruud wiederum dite beſten Leiſtungen zeigte. Er ſprang 62 Meter kam aber beim zweiten Male bei 55 Meter zu Fall. Zweiter wurde der Prager Skoda mit 55 Meter und 50 Meter geſtürzt. Ballangrud wieder Schnellaufmeiſter Gleich nach Beendigung der internationalen Wett⸗ bewerbe in St. Moritz eilte der norwegiſche Etsſchnell⸗ laufmeiſter Ballangrud in ſeine Heimat, wo er noch kurz vor Beginn der norwegiſchen Meiſterſchaften in Hamar eintrof. Die Strapazen der Reiſe machten ſich auch bei ihm bemerkbar; denn es gelang Ballangrud nur über 1500 Me⸗ ter ſiegreich zu bleiben. Ueber 500 Meter wurde Ballan⸗ grud Zweiter in 46,3 Sekunden und belegte im 10 000 Meter Laufen ebenfalls nur den zweiten Platz in 18253, Minuten. In ſeiner Spezialſtrecke über 5000 Meter brachte er es ſogar nur auf den dritten Platz in:02,7 Minuten. Infolge ſeiner guten Plazierung in allen Läufen konnte er feinen Meiſterttitel erfolgreich verteidigen. Deutſchland bei den Europameiſter⸗ ſchaften im Ringen Die deutſche Vertretung noch unbeſtimmt. Zu den Europameiſterſchaften im Ringen, die Anfang März in Stockholm zur Durchführung kommen, wird Deutſchland ſeine ſtärkſte Mannſchaft entſenden. Da ſich ſeit den Deutſchen Meiſterſchaften 1929 das Kräftever⸗ hältnis innerhalb der deutſchen Spitzenklaſſe etwas ver⸗ ſchoben hat, ſind in oerſchiedenen Gewichtsklaſſen Aus⸗ ſcheidungen notwendig geworden, um die wirklich Beſten feſtſtellen zu können. Im Bantamgewicht ſteht Brendel⸗Nürnberg als Vertreter ziemlich feſt. Gute Erſatz⸗ leute ſtehen hier kaum zur Verfügung, höchſtens der zweite der deutſchen Meiſterſchaft: Fiſcher⸗Cannſtatt. Im Federgewicht kommt Maier⸗Dortmund in erſter Linie in Frage, der zur Zeit beſſer in Form zu ſein ſcheint als Ohl, Groß⸗Zimmern und Leucht⸗Nürnberg, die beide als Erſatzleute in Betracht kommen. Das LVeichtge⸗ wicht hat in Sperling⸗Dortmund ſeinen beſten Mann, gegen den höchſtens Kornmeier⸗Göppingen noch in Kon⸗ kurrenz treten könnte. Földeak⸗ Hamburg iſt im Welter⸗ gewicht als ſicherer Vertreter zu betrachten. zm Mit⸗ telgewicht wird es wohl zu Ausſcheidungskämpfen kommen müſſen, an benen ſich Krämer⸗Dutsburg, Bräun⸗ Oberſtein, Heißler⸗Schifferſtabt und Hamper⸗Nürnberg be⸗ teiligen dürfen. Auch im Halbſchwergewicht ſind Ausſcheidungen notwendig und zwar zwiſchen Müller⸗ Kreuznach, Rieger⸗Berlin, Die Ausſcheidungskämpfe für 2 I 1 Zwangs⸗Verſteigerung? Wangsvers eilgerung Donnerstag, 23. Jan. 30, nachm. 2 Uhr, ich im hieſigen Pfand⸗ Q 6. 2, bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege lich verſteigern: N 4 Schreibmaſchinen, 3 Schreibtiſche. 1 Bücher⸗ ſchrank, 2 Bilfetts, 15 Grammophon, über das Grundſtück ſamt Schätzung kann jeder⸗. u. Mannheim 21. Jan. 30 Doth, VBzbz. werde gegen öffent⸗ 82240 2 Oel⸗ ſorderung zum Bieten anzumelden und bei Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen, ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpruch des Gläubigers und 101 den übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Ver⸗ ſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zu⸗ ſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlts an die Stelle des verſteigerten⸗Gegenſtandes. Vereinigung v. Freun⸗ den m. wirtſchaftlichen 7 nimmt tiglieder auf.. Charaktereigenſchaft. u. arſtändige Bedingung. Tatgemeinſchaft Poſtſchließfach 14. noch Gute Geſinnung B28 Grunbſtücksbeſchrieb: Igb. Nr. 5790 a, 7 Ar 55 am Bauplatz, Schwet⸗ zingervorſtadt. Schätzung: R.( 18 875.—. Mannheim, den 10. Januar 1930. 45 Badiſches Notariat 6 als Vollſtreckungsgericht. Kennen Sie Brasil Mate? Es ſind die Bätter eines ſüdamerikaniſchen Jlex⸗ Art, baumes. Er wirkt Harnſäure löſend. Nieren⸗ Blaſen⸗ und Darmkranke ſollten ihn täglich trinken. Marke Eſüdro Paket 4.—. 390 Langjährige, perfekte Damenſchneiderin fertigt Damen⸗Mäntel, Jackenkleider, Kleider. Knaben⸗Anzuge Garantie aut. Sitz. Tag 4,50 K. Angeb. u. N U, Nr. 51 an die Geſchſt. 82228 N Dresden Krankheiten Heilung, zumindest Linderung erhoffen: Aufgrund des in unserem Stuttgarter und Dresdener institut ertol Deren großen Erfolgen, dürfte sleh vorherige schrifteiiche oder besondere Wünsche berücksichtigt werden können. CCC gude dlcses Nona 808 U dieſe Gewichtsklaſſe wurben bereits feſt auf den 12. Febr. nach Berlin angeſetzt. Im Schwergewicht hat des Ludwigshafener Gehring in ſeiner Gewichtsklaſſe nur mi Lämmermann⸗Nürnberg zu rechnen. Es iſt beabſichtigt, für die Teilnehmer an den Europa⸗ meiſterſchaften bis zum 15. Februar Startverbot für das Ausland zu erlaſſen und ab 15. Februar vollkommenes Startverbot zu erteilen, damit unſere Ringer in voller Form nach Stockholm fahren zu können. Die Wetterlage in der Schweiz Nach dem vergangenen prächtigen Winterſonntag auf allen Höhen, wo der Schnee ſich gehalten hat, und dem vielverſprechenden Wochenanfang möchte man beinahe an einen„Februarwinter“ glauben. Aber die Sonne hat doch ſchon zuviel Kraft und in den Winterkurorten grünt und ſprießt es an den Son⸗ nenſeiten beinahe wie im Tale. Die Schattenhalden haben ihr Schneekleid behalten und wer ganz hinauf⸗ ſteigt, ſet es ins Engadin oder irgendwo auf Berg⸗ rücken, der wird noch vichtigen Winter finden. Aber die Schneedecke, die andere Jahre mit Metern gemeſ⸗ ſen wurde, iſt diesmal auf Zentimeter reduziert und wenn auch die Temperatur in den hellen Näch⸗ ten plötzlich ſprungweiſe abwärts geht, ſo kann man doch ſchon vom Satiſon⸗Ende ſprechen. Der Sonntag und Montag haben zum erſtenmal richtige Winter⸗ ſtimmung in die Kurorte gebracht. Morgentempe⸗ raturen von—10 Grad waren dieſen Winter ſelten. Der Sonntag ſah in allen Schneegegenden tauſende von Ausflüglern und die Fremden genoſſen den plötzlichen Umſchlag zum Beſſern. Es ſcheint, daß das ſchöne Wetter noch einige Zeit anhalten wird, wobei natürlich die Kälte zunimmt. Die wichtigſten Sportorte melden: (Temp. 8 Uhr morg.) Schneehöhe Adelboden: Sehr ſchön 1 Grad 20-30 em Andermatt: 5—„ 5075„ Engelberg: 5—7 30—40„ Gſtaad: 7 2 2080„ Kloſters: 15—4„ 40—50„ Pontreſina: 55—„ 50—75„ St. Moritz: 7—10„ 40—50„ Wengen: 7—1 40—50„ Davos: 7—8„ 40—50„ Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Rhein Bege 17 18. 20.21. 22.] Necar-Wegel 18 20 2 2. Tafel.5800. 50 0 58[.70.21 535 Schuſterinſel.20 1 120.95 0870.79 Mannheim.86.238 00.90 Fehl 203402 52.252 17507 Jagſtfeld 19,185 8405 Maxan.19.28 4,16 4,02 97 Mannheim 2878,19 8,10 2 862,86 Faub.030 205.17% 94 Kölr.4802 44278 2,53.45 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Serantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Spoct und Vermiſchtes: Willy Müller— Handels teil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Berleger: Druckerei Dr. Haag. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannlſeim. R 1.—6 Schluß des redaktionellen Teils Geſchäftliche Mitteilungen Der Büdofritze kommt. Der Zuſtand der Schuhe läßt auf den Charakter des Trägers ſchließen. In dieſer Be⸗ hauptung des Volksmundes liegt viel Wahrheit. Ein ſchön gepflegter Schuh macht erſt die Eleganz vollendet. Für be⸗ ſonders ſchön glänzende Schuhe iſt nun ein neuer Ausdruck in Mode gekommen—„büdogewichſt!“ Er iſt ſehr treffend und bereits in aller Munde.„Büdoge wich ſt“ ſagt alles!— Sagt, daß der Schuh ſtrahlenden Hochglanz hat, daß ſelbſt ältere Schuhe wie neu erſchelnen, kurz— daß der Schuh mit Büd o gepflegt wurde. Büdo iſt für lede Art von Schuhen in allen Geſchäten zu haben. Mif⸗ lionen benützen und loben Büdo. Gehen deshalb auch Ste „büdogewichſt“ durchs Leben! In einer humoriſtiſchen An⸗ getigen⸗Serie läßt das Büdowerk Schwenningen a. N. dle Herſtellerin ber beſtens bekannten Schuh⸗ und Bodenpfleze⸗ mittel Büdo, eine originelle Figur, den Büidofritz, zum Publikum ſprechen. Seine Reden und Erlebntſſe werden den Leſern ſicher großen Spaß bereiten, weshalb wir empfehlen, die Fortſetzungen dieſer luſtigen und nütz⸗ Itchen Ratſchläge aufmerkſam zu verfolgen. Folgen Sie der Parole dieſes luſtigen, klugen und tüchtigen Büdo⸗ fritz und gehen auch Sie von jetzt ab nur„üdo⸗ Srönen wir in den Räumen B 1 Badischen Girozentrale, beim Schloß, das erste wissenschaftliche Hochfrequenz- Radium- Bestrahlungs- Institut in Mannheim. Das bekannte Fleilverfahren Zellels- Gallspach wurde von berufenen Fachleuten und Aerzten inzwischen wesentlieh erweitert und varvollkommnet und läßt unter Verwendung der Original- Oeißler: Hochfrequenz- Orogmaschine bei folgenden Neuralgie, Neurasthenie, Nerveuschwäche, Herz-Neurose, Muskel- und Gelenkrheumatismus, Gicht, Ischias, bei Gefägerkrankungen mit abnorm erhöhtem Blutdruck, Krankheiten der Wechseljahre, Gallenleiden, Zuckerleiden und Nierenleiden, Hautleiden, Aubgerdem Findet in den meisten Fällen elne Überraschende Verjüngung der gesamten Körperkenstitutlen statt. Das institut steht unter leltung bewährter Fachärzte, denen ein erstklassig geschultes personal zur Seite steht. Gewähr für sergfältigste indiulduelle Behandlung geboten. Es wird ausdrücklichst darauf hingewiesen, daß jeder Patient einzeln für sich untersucht und behandelt wird. Ferner stehen den Patienten Auskleſderâume gewichſt“ 11 V362 3 10 im Hause der Nähe Paradeplatz Schlaflosigkeit, ferner Lähmungen, Magenstörungen u. Darmsttzrungen, Haarausfall, Hämorrhéiden u. a. Dadurch wird die mit Einzelkabinen, getrennt für Damen und Herren, zur Verfügung. mündliche An — Prospekte anfordern! genden grogen Zuspruches, begründet in den nachwels⸗ meldung empfehlen, umsomehr, als dadurch v7 E LIT E K UNI NIANNHEINI. B 1, 10 Elekirophysikalisches Therapeufikum 0. m. b. Hl.— Telephon 233 40 Stuttgart Storchen ⸗ Drogerie, Marktplatz, H 1. 16. un. ſnbfkertlennn n r fa Kabeln Arbeitsvergebung. Gartenſtadt Waldhof ſoll die Arbeitsver gebung. Für die Fortſetzung der Siedlung in der Lieferung der Feldjagd in einer zuſammenhängenden Fläche. In beiden Waldjagöbezirken ſind bewohnbare Jagdhütten vorhanden. Gernsheim liegt im unbeſetzten Gebiete und Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß unser lieber Vater, Großvater, Schwiegervater, Schwager und Onkel Herr Franz Cre gori Privatmann am 20, ds. Mts., abends /½%5 Uhr, sanft im Herrn entschlafen ist Mannheim(Schimperstr. 41), Steinfurt, Stuſtgart, den 21. Jan. 1930 Die trauernden Hinterbliebenen: Die Söhne: Ludwig, Thomas, Otio nebst Familien 22901 Beerdigung: Donnerstag, den 23. Januar, mittags% Uhr 1 27 Städt. Forſtyerwaltung. . Die Pfänder vom Monat Juli 1929, und 5 Hugo Wolf⸗ und Weberſtraße und Ecke Kron⸗ prinzen⸗ und Landwehrſtraße, wo auch die An⸗ geboksformulare, ſowelt vorrätig, erhältlich. Oeffnung der Angebote: Mittwoch, den 29. Ja⸗ nuar 1930, vorm. 9 Uhr, im Rathaus N 1, Zim⸗ mer Nr. 124. 26. Februar 1930. Hochbauamt. Zuſchlagsfriſt bis Mittwoch, den Holzverſteigerung. Freitag, den 24. Januar 1930, vorm. 10 Uhr verſteigern wir im Gafthaus„zum Pflug“ in Käfertal aus dem Käfertaler Wald in Abteilung 2 bis 22= 330 Ster Brennholz und 2300 Wellen. Okt. K Nr. 7 430 bis 10 116(rote Scheine], Lit. B Nr. 19 180 bis 25 879(weiße Scheine), Lit. C Nr. 16 721 bis 21864(grüne Scheine) müſſen bis ſpäteſtens Ende Jaunar 19g0 aus⸗ gelöſt werden, andernfalls ſie Anfang Februar 930 verſteigert werden. 8 31 Städt. Leihamt. 19 Samstag, den 25. Jannar 19n0, vorm itt. 9 1905 Lieferung von Linoleum für Neuban Müdchen⸗ Treppenſtufen aus Kunſtſtein im öffentlichen fortbildungsſchule und Neubau Mütter⸗ und Wettbewerb vergeben werden. 8 Sänglingsheim. Die Angebotsvordrucke werden auf unſerem 5 Nähere Auskunft in den Baubüros: Ecke Waldhof abgegeben. Dort können auch die Zeich⸗ nungen eingeſehen werden. Die Angebote ſind mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſehen auf dem Geſchäftszimmer der Gemeinnützigen Baugeſellſchaft im Verwaltungs⸗ gebäude in R 5, Zimmer Nr. 98 bis ſpäteſtens abzugeben. 006 Gemeinnützige 3 Mannheim 5 Mm. Jagd- Verpachtung Dunnerstag, den 6. Februar 1930, mittags 124 Uhr wird im Stadthauſe dahter dle Feld- und Waldjagd in der Gemar ung Gernsheim auf einen Zeitbeſtand von 6 Jahren verpachtet. Die Bedingungen werden bei der öffentlichen Verſtofſgerung bekanntgegeben. Das Geſamt⸗ jagdgebiet umfaßt ca. 2500 Hektar und wird in 6 Jagdbezirken verſteigert. Zwei Jagöbezirke mit ca. 717 bzw. 538 Hektar enthalten Wald⸗ und 1 von den Nachbarſtäbten leicht erreichbar. Die alb⸗ und Feloſagd iſt eine der ſchönſten und Baubüro Liguſterweg Nr. 7 in ber Gaxtenſtadt erglebigſten im Ried und bietet reiche Ausbeute an Wild aller Art.— Zur Ertetlung weiterer Auskünfte ſind wir gerne bereit. 1054 Gernsheim, den 25. Januar 1930. Heſſiſche Bürgermeiſterel Gernsheim Hoffman u. 1 Nach 4 jähriger Tätigkeit als Mi. arbeiter großer Patentanwalthüros habe ieh mich hier als Palenl-HuWw I niedergelassen. Mannheim, den 15. Januar 1930. L 13, 1 Fernspr. 24974 v4 2 Dr. Karl Traumann. dler Neuen Mannheimer Zeitung Nr. 38 Mittag- Ausgabe Rheiniſche Hypothekenbank Schlußabfindungsangebot für Pfandbriefe 5 v. H. Die Rheiniſche Hypothekenbank gibt jetzt bekannt, daß die Aufſichtsbehörde dey Beitrag der Bank zur Teilungs⸗ maſſe auf 2,5 Mill. 1 feſtgeſetzt hat, wovon 2 Mill. zur Auffüllung der Pfandbriefmaſſe und 0,5 Mill. 4 für die Kommunalobligationen verwendet werden ſollen. Im Zuſammenhang damit wird der Vorſchlag einer Schlußabfindung auf die Pfandbriefe(Kurs der Anteil⸗ ſcheine zurzeit 43756) von 2 v. H. in bar und 3 v. H. in Liquidationspfandbriefen mit Zinslauf ab 1. Jannar 1930 gemacht. Auf die Kommunalobligationen(Kurs 774 v..) ollen 8 v.., und zwar in Liquidationspfandbriefen, zur Verteilung kemmen. Bei einer Bewertung der Liquida⸗ tionspfandbriefe mit 82 v. H. erſcheint dem B. T. der Kurs für die Kommunalobligationen etwas optimiſtiſch. Ende 1928 lagen hier nur etwa 5 v. H. in der Maſſe, und zwar vorwiegend in Ablöſungsanleihen. Man hat an der Börſe anſcheinend eine höhere Dotierung der Kommunalquote (es handelt ſich um 20,19 Mill. 4 Obligattonen) aus dem Schuldnerbeitrag der Bank erwartet. Die maximale Pfandbriefquote war Ende Juni 1929 4,45 v. H. für 612,21 Mill.& alt- Pfandbriefe. Hinzu kommen die Halbjahrs⸗ inſen bis Ende 1929 und der Beitrag von 2 Mill. 4, ſo aß ſich ungefähr eine Qurte von 5 v. H. ergibt. Die angebotene Barleiſtung von 2 v. H. erſcheint ange⸗ ſichts der hohen Barbeſtände gering, die an ſich etwa 2,5 v. H. Aus ſchüttung geſtatten ſollten; ſie wird von der Bank aber mit dem Bedarf für Spitzenabfindungen ge⸗ rechtfertigt. Der von 11 Mill.„ Reſthypotheken abgeſetzte proz. Verwaltungskoſtenbeitroag wird, wie ſic aus den Mitteilungen der Bank ergibt, nur teilweiſe beanſprucht. Einſchließlich der erſten Ausſchüttungen erklärt ſie 8,3 Mill.„ zu bekommen, wobei die Frage der Beſteuerung noch Kopfzerbrechen verurſacht, wenigſtens ſoweit der Ueberſchuß über die tatſächlich entſtandenen Unkeſten in Betracht kommt, die auffallend hoch mit 6 Mill./ geſchs! werden(während die geſamten Geſchäftsunkoſten einſchließ⸗ lich Neugeſchäft in einem Jahre, 1928, nur 2,4 Mill. ousmachten!) Die von einer Oppoſitionsgruppe mit 6 Mill. Mark geſchätzte Zahl der Vorbehaltshypotheken, die der Bank zugefloſſen ſind, ſei übertrieben. Es handelt ſich nur um 3,5 Mill. 4. Bis 1982 würden aus der Zinsſpanne wiſchen Aufwertungshypotheken und Pfandbriefen der ank ferner etwa 2,3 Mill. 4 zufließen. Es fällt auf, daß die Bank bei der Abfindung noch 1 v. H. der Geſamtausſchüttung, alſo über eine Million/ als Riſikofonds zurückſtellen will, während ſie Wert auf die Feſtſtellung legt, daß die ſeinerzeit beſtehende nominelle Ueberdeckung der Paplermarkpfandbriefe durch Vorkriegs⸗ Hypotheken reſtlos der Maſſe zugeführt worden ſei. Da das Abfindungsangebot nach der neuen Verordnung des Reichsjuſtizminiſters ſechs Monate laufen dürfte, denkt die Bank daran, die Barausſchüttung ſchon vorweg durchzu⸗ führen. Die Gerüchte um Rheinſtahl. Zu den Gerüchten, wo⸗ mach die Gruppe Waldthauſen ihren Beſitz an Rhein ſtahl⸗Aktien an die Gelſenkirchener Bergwerks⸗A. zu verkaufen beabſichtige, und daß ſerner Differenzen zwi⸗ ſchen der J. G. Farben und der Gruppe Waldt⸗ hauſen beſtanden hätten, wird von maßgebender Seite ver⸗ ſichert, daß beide Gerüchte erfunden ſeten. Auch die Gel⸗ ſenkirchener Bergwerks ⸗ AG. erklärt, daß ſie an einem Erwerb des Waloöthauſenſchen Rheinſtahl⸗Pakets kein Intereſſe habe. * Neue Stickſtoffabrik der Royal Dutch Shell. Neben der Fabrik zur Erzeugung von ſynthetiſchem Stickſtoff, den de zum engliſch⸗holländiſchen Petroleum⸗ Konzern gehörende Shell Chemical Corp. in Long Beach errichtet, hat ſich jetzt auch die Shell Union Corp entſchloſſen, ein weiteres Stickſtoffwerk in Kaliſor nien zu bauen. Beide Be⸗ triebe werden nach dem Haber⸗Boſch⸗Verfahren arbeiten. Die Zukunft der Kunſtſeide.— Dr. Harkot iſt opti⸗ miſtiſch. Beim Abſchied Dr. Harkots aus der Verwaltung der„Aku“— unſeres Wiſſens tritt Dr. Harkot in den AR. Über— führte dieſer aus, es ſei behouptet worden, daß Jie Aku“ ſich zu ſchnell ausgedehnt habe. Er ſei aber nicht der Anſicht, daß dies der Fall ſei. Der Preisrückgang für Kunſtſeide ſei nach ſeiner Meinung die Folge der allge⸗ meinen Wirtſchaftslage, nicht aber einer zu großen Produk⸗ tbons kapazität. Was nötig ſet, wäre eine Zuſammenarbeit der Produzenten. Dr. Harkot fügte noch hinzu, daß die Produktion von Kunſtſeide nicht eingeſchränkt zu werden Grauche, da dieſe immer noch kleiner ſei als der Verbrauch. Wieder 15 v. H. Dividende im Linoleumkonzern. Wie wir hören, werden die Bilanzarbeiten des Linoleumkonzerns etwa im Februar beendet werden können. Es iſt damit zu rechnen, daß wieder 15 v. H. Dividende in Vorſchlag gebracht und etwaige weitere Ueberſchüſſe zu Abſchretbungen verwendet werden. Das dividendenberechtigte Kapital hat ſich bekanntlich ſeit Ende 1928 durch die Neuemiſſion der Kontinentalen Linoleumunion von 52,5 auf 75,7 Mill. Schweizer Franken erhöht. Von den jungen Aktien wird der größte Teil aber nur pro rata temporis in den Genuß der Dividende für 1929 kommen. Der Reingewinn des Jahres 1029 ſtellte ſich auf 750 Mill. Schweizer Franken und wird dank vermehrter Umſätze wohl die erforderliche Erhöhung für 1929 erfahren. g Vereinigte Weſtdeutſche Waggonſabriken AG., Köln.— Stillegung der Abteilung Düſſeldorf. Wie wir erfahren, wird nunmehr im Rahmen der vorgeſehenen Rationaltſie⸗ rung der Betriebe auch die Abteilung Düſſeldorf (früher Düſſeldorfer Eiſenbahnbedarf) vorm. Carl Weyer u. Co.) ſtillgelegt werden. Ein entſprechender Antrag iſt letzt bei der Gewerbeaufſichtsbehörde geſtellt worden. Von der Stillegung werden—600 Arbeiter und etwa 70 An⸗ geſtellte betroffen. Der vorliegende Auftragsbeſtand wird aufgearbeitet, was vielleicht bis Anfang Juni dauern wird. » Ruffiſcher Auftrag für Sachſenberg.— 10 Doppel- ſchranbendampfer. Wie wir hören, hat die Gebrüder Sachſenberg AG., Roßlau a. Elbe, von der Ruſſi⸗ ſchen Handels vertretung in Berlin einen Auftrag auf 10 Doppelſchraubenſchleppdampfer erhalten. Hierdurch wird das Werk für das nächſte halbe Jahr ſehr gut beſchäſtigt fein und die Arbeiterzahl auf die volle Höhe bringen. * Rheiniſch⸗Weſtfäliſches Elektrizitätswerk AG. in Eſſen. Der JG.⸗Vertrag mit der Roddergrube. In dem be⸗ kannten Jutereſſengemeinſchaftsvertrag des RW. mit der Braunkohlen⸗ und Brikettwerke Roddergrube AG., der be⸗ kanntlich auf die Dauer von 90 Jahren abgeſchloſſen iſt, iſt auch eine Beſtimmung enthalten, daß das Nes. neben der Garantie der dreiſachen RWe.⸗Dividende für die Rodder⸗Aktionäre die Altien der Robdergrube im Jahre 1090 zu 050 v. H. zu übernehmen habe, wenn die Verwal⸗ tung der Roddergrube bis 1. Dez. 1929 ihre Zuſtimmung u Fdieſer Uebernahme erklärt. Wie wir hören, iſt nun von er Roddergrube eine derartige Erklärung nicht abgegeben worden, ſodaß eine Uebernahme der Roddergrubeaktien ſei⸗ tens des RWE. zum Preiſe von 650 v. H. nicht mehr in Frage kommt. Der Jutereſſengemeinſchaftsvertrag läuft, wie wir weiter hören, in der bisherigen Form, die am be⸗ ſten den beiderſeitigen Intereſſen dient, weiter. Der der⸗ zeitige Börſenkurs der Roddergrube⸗Aktien beträgt 800 v. H. Aus der italieniſchen Antomobilinduſtrie. Die ita⸗ Reuiſche Fiat⸗Geſellſchaft wird die Ttallia⸗Geſell⸗ ſchaft aufnehmen, die vor 25 Jahren gegründet würde. Die ſtarke amerikaniſche Konkurrenz brachte das Italta⸗Unternehmen in große Schwierigkeiten, odaß eine Kapitalherabſetzung und ein Gläubigerabkommen erſorder⸗ lich wurden. Die 1500 Arbeiter der Italtoa⸗Geſellſchaft treten zur Fiat⸗Geſellſchaft über. * Adlerbrauerei Balingen AG., Balingen.— Kapital⸗ erhößhung. Der Reingewinn auf 50. Sept. 20 betriigt 62 161(t. V. 56 892) 4. Der Sonderrücklage ſollen 10 0004 überwieſen, wie im Vorfahre 1 4 Dividende pro Aktie verteilt, 10 000 4 der Aufwertungsrücklage überwieſen und 2631„ vorgetragen werden. Der B. vom 17. Febr. wird außerdem die Erhöhung des Grundkapitals von 8905 000 auf 605 000„ durch Ausgabe neuer Stamm⸗ aktien im Nennwert von je 100 4, die vom 1. April 1930 gewinnberechtigt ſind, unter Ausſchluß des geſetzlichen Be⸗ zugsrechtes und Einräumung eines mittelbaren Bezugs⸗ rechtes auf 2000 Stück neue Stammaktien an die alten Stammaktionäre vorgeſchlaen. Die neuen Aktien werden zu 110 v. H. von einem aus den Mitgliedern des Vorſtandes und AR. und den Gewerbebanken Balingen und Ebingen bildenden Konſortium übernommen, das 2000 Stück kiten den ſeitherigen Geſellſchaftern im Verhältnis von 5˙2 zu 110 v. H. onbietet. biliſierung der Vom Standpunkt der Reparationsgläubiger iſt der Hauptzweck des YVoungplanes weniger die Feſt⸗ ſetzung der endgültigen Höhe der von Deutſchland zu zah⸗ lenden Reparationsſumme, als vielmehr die Schaffung von Sicherheiten, die den Eingang der vereinbarten Zahlungen in möglichſt hohem Maße verbürgen und die Schaffung einer Möglichkeit, ſchon in nächſter Zelt Über einen erheblichen Teil des transferungeſchütz⸗ ten Abſchnittes der Reparationsforderung verfügen zu können. Dieſem Beſtreben der Gläubigermächte iſt der Moungplan durch eine Lockerung des Transferſchutzes und durch die Möglichkeit der Kommerzialiſierung und der Mobiliſierung der Annuitäten entgegengekommen. Unter „Kommerzialiſierung“ verſteht der Poungplan die Umwandlung der Reparationsſchuld aus einer politi⸗ ſchen in eine private Verbindlichkeit, unter„Mobili⸗ ſierung“ die Flüſſigmachung ſpäterer Jahresleiſtungen durch Ausgabe einer Anleihe, deren Dienſt durch die entſprechenden Jahresleiſtungen gedeckt wird. Die Mobili⸗ ſierung wird daher in der Regel einen Uebergang der Forderungen der Reparationsgläubiger an private An⸗ leihezeichner mit ſich bringen. Das bedeutet, die mobiliſterten Aunnitäten werden dem Spiel der Politik entzogen und ſtellen nur noch Forderungen Privater an das Deutſche Reich dar. Damit dürfte eine Neviſtonsmöglichkeit für die mobfliſierten Annnitäten praktiſch ſo gut wie beſeitigt ſein. Im Nachſtehenden ſoll dargeſtellt werden, wie die Mo⸗ biliſterung auf Grund der zwiſchen der deutſchen Regie⸗ rung und den Gläubigerregierungen getroffenen Verein⸗ barungen zu erfolgen hat. Die Mobiliſierung wird grundſätzlich geregelt in der Einleitung zum Poungplan, in dem Entwurf der Richt⸗ linien für die Organiſation und die Aufgaben der Bank für internationalen Zahlungsausgleich und vor allem in der Anlage 3 zum Poungplan. Die 1. Haager Konferenz und die Konferenz in Baden⸗Baden haben Aenderungen und Ergänzungen zu dieſer Frage nicht gebracht. Auf der 2. Haager Konferenz wurde lediglich zwiſchen der deutſchen und der franzöſiſchen Regierung über die Bedingungen verhandelt, unter denen die erſte Mobiliſterung eines Bruchteiles des transferungeſchützten Teiles erfolgen kann. Deutſchland hat eine über die Summe der auf Grund des oungplanes zu leiſtenden einzelnen Jahreszahlungen lautenden Schuldbeſcheinigung auszuſtellen und der Bank für den internationalen Zalungsausgleich als Treuhänder der Gläubigermächte auszuhändigen. Dieſer Beſcheinigung werden Coupons angehängt, die über die einzelnen Annuitäten lauten. Jeder Coupon iſt in zwei Teile geteilt, der eine lautet über den transfergeſchützten, der andere über den transferungeſchützten Teil der be⸗ treffenden Annuität. Auf Anforderung aller oder einzelner Gläubigerregie⸗ rungen iſt die Internationale Bank befugt, die Aus⸗ ſtellung begebbarer Schuldverſchreibungen über einen Ab⸗ ſchnitt des transferungeſchützten Teiles der Coupons von der deutſchen Regierung zu verlangen, die verpflichtet iſt, dieſe Schuldverſchreibungen auszu⸗ ſtellen. Die Internationale Bank iſt verpflichtet, dem An⸗ fordern dann ſtattzugeben, wenn es von Regierungen aus⸗ geht, die eine Begebung ſolcher deutſcher Schuldverſchrei⸗ bungen bis zu einem, ihrem Annuitätenteil entſprechenden Betrage auf ihrem eigenen Markt im Zuſammenhang mit Konvertierungsmaßnahmen vorzunehmen wünſchen. Wenn nach Anſicht der Internationalen Bank der Zeit⸗ punkt für eine Mobiliſierung eines Abſchnittes des traus⸗ ferungeſchützten Teiles eines Annuitätencoupons günſtig iſt, ſoll ſie die Gläubigerregierungen davon verſtändigen. In das Ermeſſen der letzteren iſt es dann geſtellt, ob ſie eine Mobiliſierung beantragen wollen oder nicht. Die Bank kann von ſich aus, bei Nichtvorliegen eines An⸗ trages, in keinem Falle eine Mobiliſieruntz in die Wege leiten. Eine Mobiliſterung des transfergeſchützten Teiles der Annuitäten iſt nur mit ausdrücklicher Ge⸗ nehmigung der deutſchen Regierung möglich. Die durch die Mobiliſierung zu begebenen Schuldver⸗ ſchreibungen ſollen auf den Namen des deutſchen Reiches ausgeſtellt werden. Als Sicherheitsgrundlage dient die im Poungplan ausgeſprochene Zuſicherung Deutſch⸗ lands, allen Verpflichtungen aus dem Plan und damit auch aus den Schuldverſchreibungen nachzukommen. Als Ne⸗ benſicherheit dient zunächſt die von der Reichs ⸗ bahn⸗Geſellſchaft aufgrund des Poungplanes für die Dauer von 87 Jahren an die Internationale Bank ab⸗ zuführende Summe von fährlich 660 Mill. 4. Dieſe jähr⸗ liche Zahlung ſoll im Range hinter den Perſonalausgaben, aber im gleichen Range wie die ſächlichen Ausgaben der Reichsbahn ſtehen und vor feder anderen gegenwärtig oder in Zukunft der Reichsbahn⸗Geſellſchaft auferlegten Steuer den Vorrang haben und jeder ſonſtigen Belaſtung der Ge⸗ ſellſchaft vorgehen. Außerdem ſoll die Reichsbahn⸗Geſell⸗ ſchaft der Internationalen Bank eine Beſcheinigung aus⸗ händigen, in der ſie die Verpflichtung zur Zahlung der er⸗ wähnten Summe ausdrücklich anerkennt. Als weltere Nebenſicher heit dient die nicht vollſtändige Freigabe der bisher aufgrund des Dawesplanes verpfändeten Reichseinnahmen(Bruttvertrag der Zölle, der Steuern auf Tabak, Bier und Zucker und der Reinertrag des Branntweinmonopolgeſetzes) und zwar mit der Maß⸗ gabe, daß dieſe verpfändeten Einnahmen eine Mindeſt⸗ höhe von jährlich 150 v. H. der höchſten von Deutſchland aufgrund des Youngplanes zu entrichtenden Jahresleiſtung aus dem Haushalt erreichen, d. h. wenigſtens.858 Mill.&. Wird dieſe Mindeſthöhe nicht erreicht, ſo kann die Inter⸗ nattonale Bank verlangen, daß zuſätzliche, zur ſofortigen Wiedererreichung des Mindeſtſatzes ausreichende Einkünfte des Reiches verpfändet werden.. Der Nennwert und die Form der einzelnen Schuldverſchreibungen werden von der Inter⸗ nationalen Bank gemäß den Anforderungen der Gläubiger⸗ regierungen unter Berückſichtigung der Wünſche der Emiſ⸗ ſtonshäuſer beſtimmt. Der Nennwert kann je nach den Um⸗ ſtänden ausgedrückt werden in der Währung eines der Län⸗ der, auf deſſen Markt Schuldverſchreibungen emitttert wer⸗ den, unter Angabe des Gegenwertes in den Währungen der übrigen an der Emiſſion beteiligten Länder. Der Kapital⸗ betrag der auf einem beſtimmten Markt begebenen Schuld⸗ verſchreibungen iſt nur in der Währung dieſes Marktes ent⸗ ſprechend ihrer Goldparität zahlbar. Die Zinsſcheine lauten auf Dollar, Pfunde, Franken, Reichsmark uſw. und ſind auf allen Märkten, auf denen die Schuldverſchreibungen notiert werden, zum Tageskurſe einlösbar. Der Emiſſionskurs und der Zinsſatz werden zwiſchen den an der betreffenden Mobiliſterung be⸗ teiligten Gläubigerregterungen und der deutſchen Regie⸗ rung vereinbart. Wird eine Einigung nicht erzielt, ſo ſoll die Internationale Bank auf Erſuchen der Gläubigerregie⸗ rungen mit den Emiſſionshäuſern die Bedingungen feſt⸗ ſetzen, zu denen die Schuldverſchreibungen auf dem freien Markt eines oder mehrerer Länder ausgegeben werden ſollen. Handelt es ſich um eine Mobiliſierung im Zuſam⸗ menhang mit Konvertlerungsmaßnohmen einer Regierung, ſo kann dieſe die im Zuſammenhang hiermit ausgegebenen Schuldverſchreibungen ausſchließkich auf ihrem eigenen Markte zu den Bedingungen verkaufen, die erhältlich find. Noung⸗Annuttüten Der Zinſen⸗ und Tilgungsdienſt ſoll von der deutſchen Regierung ohne jeden Vorbehalt an die Internationale Bank geleiſtet werden. Er ſoll„eine endgültige, abſolute und unbedingte internationale Ver⸗ bindlichkeit im gewöhnlichen finanziellen Sinne des Wortes darſtellen“. Die Internationale Bank ſoll die Zahlungen der deutſchen Regierung unter ſämtlichen Stückeinhabern verteilen, ohne irgendeinem Anleiheabſchnitt einen Vorrang irgendwelcher Art zu gewähren. Deutſchland hat das Recht, die Schuldverſchreibungen vor ihrer Fälligkeit einzulöſen, ſoweit nach den Ausgabe⸗ bedingungen überhaupt eine vorzeitige Ein löſung zuläſſig iſt. Der Youngplan ſchlägt jedoch ausdrücklich vor, daß, ſoweit möglich, Schuldverſchreibungen nicht ausgegeben werden ſollen, ohne daß dabei das Recht vorzeitiger Ein⸗ löſung vorgeſehen wird. Dr. Wittrock Preußens Ersslgewnmms 1929 Zunahme über 12 v. H.— 761 Bohrlöcher in Betrieb. Die Erdölgewinnung Preußens betrug im Jahre 1929 nach dem vorläufigen Ergebnis der amtlichen Stattſtik 103 798 Tonnen gegen 92 003 Tonnen im Vorfahre und 71178 Tonnen im Jahre 1913. Die Förderung entwickelte ſich in den einzelnen Revieren wie folgt: Jahr Witze Hennigſen⸗ Oeſheim⸗ Steinförde Obershagen Oberg 1927 48 866 45 150 4867 1928 40 100 39 189 6714 1929 48 220 44 413 11 150 Die Zahl der in Betrieb befindlichen Bohrlöcher betrug 761, davon kamen im vergangenen Jahre 46 neu in Pro⸗ duktion. 87 Bohrlöcher werden zurzeit abgetäuft(davon neu im Jahre 1929 40). Verfüllt wurden 22 Bohrungen. Im Bezirk von Wietze⸗Steinförde wurden im Schachtbetrieb 27 020 Tonnen Erdöl gewonnen. Die Zahl der Arbeiter in den Erdölbetrieben Preußens betrug Ende Dezember 1827 Mann. * Hauſſe an der Newyorker Börſe. Die Newyorker Börſe zog angeſichts der glücklichen Beendigung der Haager Konferenz ſowie des Verhandlungsbeginns der Londoner Seeabrüſtungskonferenz allgemein an. Die deutſchen und die engliſchen Wertpapiere ſind leicht geſtiegen, die ita⸗ lieniſchen und belgiſchen Papiere, in denen ein lebhafter Handel ſtattfand, konnten ſich halten. Dagegen haben die franzöſiſchen Werte, die bisher immer die größte Feſtigz⸗ keit unter den europäiſchen Papieren gezeigt hatten, ein allerdings nur leichtes Nachgeben zu verzeichnen. * Die Sanierung der ſpaniſchen Währung. Die ſpaniſche Regierung zeigt ſich entſchloſſen, den Kampf gegen die Baiſſe der Peſeta mit allen Mitteln aufzunehmen. Das Amtsblatt veröffentlicht ein Dekret, nach dem alle ſvaniſchen Exporteure mindeſtens 80 v. H. ihrer ausländiſchen De⸗ viſen, die ſie in ihren Handelsgeſchäften erholten, binnen acht Tagen in ſpaniſche Währung umwechſeln müſſen. * Die ſchweizeriſche Uhrenausſuhr 1929. Die Schweiz konnte 1929 über 2 Mill. Uhren und fertige Uhrwerke im Werte von 279,75 Mill. ſchw. Frs. ausſühren, wozu noch Uhrenbeſtandteile mit 30,5 Mill. ſchw. Frs. kommen. * Vergrößerte Paſſivität des holländiſchen Außenhandels im Jahre 1929. Die ſtatiſtiſchen Zahlen über den nieder⸗ ländiſchen Außenhandel im vergangenen Jahre weiſen eine Einfuhr von 2752 gegenüber 2684 Mill. Gulden im Johre 19 8 und eine Ausfuhr von 1989 gegen 198 Will. Gulden im Jahre 1928 aus. Der Einfuhrſaldo iſt im Jahre 1029 von 697,7 auf 702,8 Mill. Gulden geſtiegen. *Der ſchechoſlowakiſche Anßenhandel im Jahre 1929. Nach Angaben des tſchechiſchen ſtatiſtiſchen Hauptamtes be⸗ trug die tſchechoflowakiſche Einfuhr 1929 19 918 Mill. Ke., (711 Mill. mehr als 1928) während ſich die Ausfuhr gegen 1928 um, 809 Mill. Ke. auf 20 415 Mill. Ke. vermindert. Die Einfuhrſteigerung fällt in der Hauptſache auf Roh⸗ ſtoffe, deren Wert ſich auf 625 Mill. Ke. ſtellt. Ziele franzöſiſcher Gelopolitik Ueber die Ziele franzöſiſcher Geldpolitik ſchreibt die Allgemeine Deutſche Credit⸗Awſtalt, Leip⸗ zig, in ihrem letzten Wochenbericht u..: Ohne Zweifel gliedert ſich eine Teilbegleichung kommender Reparations ſchulden in Geſtalt einer Anleihebegebung zweckbewußt in die franzöſiſchen Maßnahmen ein, die bereits in außer⸗ gewöhnlich hohem Maße vorhandene Geld⸗ und Kapital⸗ flüſſigkeit Frankreichs noch zu ſteigern, um ſo dem ange⸗ ſtrebten Ziele der Wiedererlangung einer führenden Poſi⸗ tion im internationalen Geldverkehr näher zu komme . So verſucht man zunächſt, durch Verbilligung der franzö⸗ ſiſchen Wertpapierſteuern die Ausſichten der Emiſſions⸗ tätigkeit zu verbeſſern, zumal man ſich davon zu über⸗ zeugen beginnt, daß in Rückſicht auf den Warenexport die Anlage franzöſiſchen Geldes im Ausland, um erfolgreich zu ſein, nicht ſo ſehr nach politiſchen Stimmungen, als an Hand der Erwägung erfolgen muß, daß in den Beziehungen zu anderen Ländern meiſt die Kurve der Kapitalabgabe mit der Kurve des Warenabſotzes ſichtbare Uebereinſtimmungen aufweiſt. Ferner iſt man im Begriff, den Geldmarkt trotz Konzentration beweglicher zu geſtalten. Es ſind dies Vorgänge, die man zwar im Hinblick auf eine ſich in Frankreich für die Folge möglicherweiſe unter ge⸗ geringeren Spannungen vollziehende Ultimoabwicklung be⸗ grüßen kann. Andererſeits darf man jedoch nicht vergeſſen, aß als Vorausſetzung einer intenſiveren Beteiligung eine gedankliche Umſtellung notwendig wird, der zufolge in einer Verknappung der Mittel zu den Zahlungsterminen nicht mehr ſo ſehr eine pſychologiſch als Kreditſchwäche aus⸗ zulegende Liquiditätsminderung zu erblicken iſt, als viel⸗ mehr eine gelötechniſche Erſcheinung, die durch Abgabe von Privatdiskonten behoben werden kann. Jevenfalls erkennt Frankreich mehr und mehr, daß ein Wandel ſeiner finanz⸗ techniſchen Organiſation notwendig wird, nicht zuletzt auch im Hinblick auf die Sonderſtellung ſeiner Börſe, an der trotz großer Geldflüſſigkeit und guter Konjunkturlage, z. T. auf Grund einer die Aktionäre zu wenig berückſichtigenden Selbſtfinonzierung ſowie einer im ganzen zu niesrigen Rendite, im abgelaufenen Jahre für Aktien ein nur ge⸗ ringes Intereſſe aufgebracht wurde. Deulſchlanoͤs Kohlenförderung 1929 * Deuntſchlands Steinkohlenförderung 21,3 Mill. To. höher als 1913. Die genauen Ziffern der deutſchen Kohlen⸗ förderung für 1929 liegen jetzt vor. Sie betrug(in 1000 Tonnen): im Ruhrrevier 123,6. in Oberſchleſien 22, Aachen 6,1, Niederſchleſien 6,2, Sachſen 4,2, insgeſamt 162,1. Dem⸗ gegenüber betrug ſie(innerhalb ber jetzigen Reichsgrenzen) 1813: 140,8, 1926: 145,3, 1927: 153,6 und 1928: 150,9. Gegen⸗ mthber 1913 iſt die Steinkohlenförderung oͤamit um 21, Mill. Tonnen geſtiegen. * Nur 3,1 Mill. To. Steigerung der deutſchen Braun⸗ kohlenförderung 1929. Im abgelaufenen Jahre betrug die Braunkohlenförderung Mitteldeutſchlands leinſchließl. Oſt⸗ elbtens in 1000 To.) 116,2 und die des Rheinlands 53,2, ö. h. insgeſamt 189,4. Demgegenüber betrug die Förderung (in den jetzigen Reichsgrenzen) 1913: 87,3, 1928: 189,2, 1927: 150,5 und 1828: 136,3. Sie iſt demnach im Jahre 199 nur noch um 8,1 geſtiegen, während die Steinkohlenförderung eine Zunahme um 12,2 Mill. To. aufwies. * Mehlpreis erhöht. Der ſüddeutſche Konventionspreis für Weizenmehl Spezial 0 wurde heute um 25 Pfg. für die 100 Kilo erhöht. * Die franzöſiſche Weinernte 1929. Nach amtlichen ſta⸗ tiſtiſchen Angaben beläuft ſich die Weinernte des Jahres 1929 auf 62,90 Mill. Hl. gegen 88,42 Mill. Hl. im Jahre 1928. Die Vorräte ſtellen ſich auf 5,99 Mill. Hl. gegen 1,57 Mill. Hektoliter. * Braſtlien verteidigt den Kaffee mit ſeinen Gold⸗ beſtänden. Die von den Braſilianern im Herbſt vorigen Jahres aufgenommene Anleihe reicht offenbar nicht aus, um die Kaffeeſtützung erfolgreich weiterzuführen. Um das Werk nicht auf halbem Wege ſtehen zu lagen, haben ſte ſich erneut auf die Kreditſuche begeben und bei den Ameri⸗ kenern Entgegenkommen gefunden. Das Newyorker Bank⸗ haus Dillon Reas ſoll bereit ſein, einen langfriſtigen Kre⸗ dit von 20 Millionen Dollar herzugeben, verlangt aber da⸗ für als Sicherheit die Deponierung von Gold. Der Kredit im Herbſt war an die erhöhte Ausſuhr von Kaffee geknüpft, die Bedingungen haben ſich alte weſentli⸗ verſchlechtert. Labakernte 19289 und Tabakanbau 1929/30 in Baden Größte Geſamternte, viertgrößter Hektarertrag, viertkleinſter Erzeugerpreis der deutſchen Tabalgebiete Im letzten Erntejahr(Juli 1928 bis Juli 1929) zählte, nach den neueſten Nachweiſungen des Statiſtiſchen Reichs⸗ amis, Boden 27640 Tabakpflanzer, von ihrer 66 924 im Deutſchen Zollgebiet. Unter den neun deutſchen für den Tabakanbau wichtigſten und darum ſtatiſtiſch ein⸗ zeln dargeſtellten Landesfinanzamtsbezirte ſteht Karlsruhe⸗ Baden nach der Anzahl der Tabakpflanzer en oberſter Stelle über den Bezirken Königsberg⸗Oſtpreußen mit 17 078 Tabakpflanzern und Würzburg⸗Unterſrantken ſowie Rhein⸗ pfalz mit 11 331 Tabalpflanzern. Die kleinſte Zahl von 1039 Tabakpflanzern hat Heſſen. Tabakpflanzer, die nicht mehr als zwei Ar bebauen, waren es im jüngſten Erntejahr in Ba⸗ den 257, die viertgrößte Anzahl unter den deutſchen Tabak⸗ anbaugebieten, während z. B. im Bezirk Königsberg von den 17 078 Tabakpflanzern volle 16 344 nicht mehr als zwei Ar bebauten. Nach ſeiner Tabakanbaufläche des letzten Jahres von 5071, Hektar, bei einer Geſamt⸗Tabakanbaufläche im Deutſchen Zollgebiet von 9 948,12 Hektar treffen wir Baden am erſten Platz der neun größeren Tabalbaugebiete, über den Bezirken Würzburg mit 2428,14 Hektar und dann Brandenburg mit 619,0 Hektar. Gegenüber dem an der 9 der deutſchen Tababanbaugebiete ſtehenden Baden 927 ürttemberg die kleinſte Tabakanbaufläche von 102,88 ektar. Der vorfährige Ernteertrag, die Menge des ge⸗ ernteten Tabaks in Hachreifem, getrocknetem Zuſtand, be⸗ lief ſich in Baden auf 127 458 Doppelzentner, von 258 63g Doppelzentnerw Geſamtertrag im ganzen Deutſchen Zoll⸗ gebiet. Baden bat von den deutſchen Tabakanbaugebieten die größte Ernte gehabt, die zweitgrößte dann der Bezirk Würzburg mit 58 49 Doppelzentnern; die kleinſte Ernte von 2744 Doppelzentnern weiſt Württemberg auf. Bei einem Surchſchnittlich deutſchen Hektarertrag von 23,7 Doppelzentnern Tabak, bietet Baden im abgel zu⸗ fenen Erntefſahr einen Hektarertrag von 25,1 Doppel⸗ zentnern Tabak. Das iſt der viertgrößte Hektoarertrag der deutſchen Tabakanbaugebiete, in der Mitte von den Be⸗ zirlen Königsberg⸗Oſtpreußen mit 205 Dopvelzentnern und Nürnberg⸗Oberpfalz, ſowfſe Ober⸗ und Mittelfranken mit 24,8 Doppelzentnern Hektarertrag. Innerhalb aller deutſchen Tabskanbaugebiete ſteigt der Hektarertrag an von 17,0 Doppelzeninern in Heſſen bis zu 29,0 Drppel⸗ zentnern im Bezirk Hannover. Der mittlere Erzeugerpreis für einen Dop⸗ pelzentner Tabak kam in Baden auf 79,40 4 gegenüber einem durchſchnittlich deutſchen Preis von 86,33&. Baden zeigt im letzten Jahr den ſechſthöchſten oder viertniederſten mittleren Erzeugerpreis unmiktelbar über dem Bezirk 5 mit 78,90 /, ſowie Königsberg mit 78,79/ und unmittelbar unter dem Bezirk Hannover mit 80,70„ und Stettin mit 83,89„ für den Doppelzentner. Der Tabak⸗ Erzeugerpreis ging hinauf bis zu 110,24 für den Doppel⸗ zentner in Heſſen und fiel bis zu 69,17& in Württemberg. Von dem Geſamtwert der vorfjährigen Tabakernte im Deutſchen Zollgebiet mit 20 943 311, fällt gerade die Hälfte mit 10 120 648 4 auf Baden, der größte Geſamtwert der neun deutſchen Tabakanbaugebiete. An zweiter Stelle ſteht dann der Bezirk Würzburg mit 5 598 125 4 Geſamt⸗ wert, am dritten Platz iſt der Bezirk Köniasberg mit 1 105 784 4 Geſamternte. Den kleinſten Erntewert von 190 327 4 deſitzt Württemberg, den zweitkleinſten von 940 691 4 der Landesfinanzamtsbezirk Hannover. Der infolge der niedrigen Verkaufspreiſe für die Ernte 1928⸗29 allgemein in Deutſchland eintretende Rück⸗ gang des Tabakanbous im laufenden Jahr(Juli 1020 big Juli 1990) macht ſich auch in Baden geltend, allerdings bei der unumſtritten führenden Stellung Badens im ödeut⸗ ſchen Tabakbau weniger als in manchen anderen kleineren Tabakanbaugebieten. Gegenſtber den für das ketzte Jahr 1928.29 oben angegebenen Zahlen ſind es jetzt in Baden 5 744 Tabakpflanzer, mit einem Flächeninhalt der mit Ta⸗ bak bepflanzten Grundſtücke von 4877/4 Hektar. Unter den im laufenden Jahr mit Tabak bepflanzten Grundſtücken in Baden ſind 1107 von nicht mehr als zwei Ar Flächen⸗ inhalt, und 40 784 von mehr als zwei Ar Flächeninhalt. 8.— Rückgang des deulſchen Taba anbaues um.7 9. Wenngleich die hochentwickelte Tabakinduſtrie in der Hauptſache ausländiſche Rohſtoffe verwendet, ſo wird doch der Tabakbau, der ganz beſondere Sorgfalt erſordert, auch im Deutſchen Reich betrieben. Intereſſant iſt dabei die Tatſache, daß, während die Tabakinduſteie eine ausgeſpro⸗ chene Großinduſtrie iſt, der Tabakanbau in Deutſchland ausſchließlich von kleinen Grundbeſitzern und Klein⸗ Pächtern betrieben wird. Im Erntejahr 1929(1. Juli 1929 bis 80. Juni 1930) iſt ſowohl die Zahl der Pflanzer als auch die von ihnen beboute Fläche gegen das Jahr 1928 zurück⸗ gegangen. Nach vorläufiger Entwicklung wurden im Jahre 1929 9576 Hektar mit Tabak bepflanzt gegen 9948 Hektar im Jahre 1928; die Abnahme beziffert ſich mithin auf 371 Hektar gleich 3,7 v. H. Die Zahl der Tabalpflanzer ver⸗ nrindert ſich um 9,1 v. H. von 66 924 im Jahre 1928 auf 00 885 in 1929. Der allgemeine Rückgang des Anbaus im Jahre 100 ödürſte beim gewerblichen Tabakbau auf die niedrigen Verkaufspreiſe zurückzuführen ſein. Weltproduktion an Blei, Kupfer und Zink im November 1929 Nach den Berechnungen der Statiſtiſchen Abteilung der Metallgeſellſchaft A.., Frankfurt betrug die Blei⸗Hütten⸗ produktion der Welt im November 1929 147 644 Tonnen gegenen54 629 Tonnen. Dieſe Produktion verteilt ſich auf die einzelnen Kontinente wie folgt: Amerika 87 059(92 258 Tonnen, Europa 35 847(86 213) Tonnen, Auſtralien 15 077 (16 598) Tonnen, Aſien 7 861(7 760) Tonnen, Afrika 1800 (1800) Tonnen.— Die Kupfer⸗Hüttenproduktion der Welt ſtellte ſich im November 1929 auf 158 752(164 544) Tonnen, wovon 121 590(127 742) Tonnen auf Amerika, 15 393(15 241) Tonnen auf Europa, 13 000(13 942) Tonnen auf Afrika, 7 491(7 295) Tonnen auf Aſien und 1 278(824) Tonnen auf Auſtralien entfallen.— Die Zink⸗Hüttenproduktion betrug insgeſamt 119 582(125 386) Tonnen, woran Europa mit 61 055(62 118) Tonnen, Amerika mit 50 886(55 552) Tonnen, Auſtralien mit 4558(4641) Tonnen, Aſien mit 1 800(1 800) Tonnen und Afrika mit 1285(1275) Tonnen teilnahmen. Die meiſtproduzierenden Staaten waren die U. S. A. mit 44 128(48 541) Tonnen, Belgien mit 17 240(17 080) Ton⸗ nen, Polen mit 13 500(14800) Tonnen, Frankreich mit 8 410(7850) Tonnen und Deutſchland mit 8 088 18 776) Tonnen. Deviſenmarkt Am keutigen Fri verkehr notieren Pkunde gegen New Bork 488,87 Schweig. 23,17 Stockt olm 18.18 Paris 129 85 Holanß 3 Madrid 88.50 Brüſſel 3485 Oslo 18,21 Dollar geg. Rm..18 Mailand 88.— Kopenhagen 18.19 Pfunde„„ 20,87 Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort- 21. Jan. Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ſehr gering. Es wird ſehr wenig angenommen, ſo daß die Anzahl der hier leerliegenden Kähne täglich größer wird. Die Talfracht blieb mit 11.20, ab hier bezw. ab Kanal inkl. Schleppen nach Rotterdam unver⸗ ändert. Für Bergreiſen wurden.30 ab hier und.50% ab Kanal Baſis Mannheim bezahlt. Der Bergſchlepplohn notierte nach Mannheim unverändert. Der Talſchlepß ohn zog etwas an und wurden 15 Pfg. per Tonne für größere bekadene Kähne ab hier nach Rotterdam bezahlt. 2 1 2188 . DF . Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) obe. S 180 dh fia eee Für rulſges Kontor 5. ſelbſtänd. perf. kochen d 10 0 0 E N.4 Zimmer geſucht. 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