1 ne ,. Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50 durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg. W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Montag: Sport der N. M. 3./ Dienslag wechſelnd: Aus der Welt der Techntk Kraf Donnerstag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Mannheimer General-Anzeiger Abholſtellen: Walbdhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, Ne g Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. n f we fahrzeug und Verkehr Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung Man Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die ſruchtbare Scholle nheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr. — Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von — Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſetz und Recht Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗ Ausgabe Donnerstag, 23. Januar 1030 — 555 E 141. Sahrgang R Nr. * Wichtige Einzelheiten aus oͤͤen VBeſtimmungen des neuen Noungplanes Sitzung des Reichskabinetts Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 23. Jan. Der geſtrigen Kabinettsberatung lag das Weiß⸗ buch zugrunde, das den Haager Vertrag und ſeine 14 Anlagen umfaßt. Der Inhalt dieſes Protokolls iſt der Oeffentlichkeit bisher nur in großen Zügen bekannt geworden. Der Demokratiſche Zeitungs⸗ dienſt gibt nun eine bis ins Einzelne gehende Dar⸗ ſtellung. Der Haager Vertrag ſelbſt enthält in ſei⸗ nem erſten Titel die Feſtſtellung, daß der Sachver⸗ ſtändigenplan vom 7. Juni 1929 zuſammen mit dem vorliegenden Abkommen und dem Protokoll vom 21. Auguſt 1929 von Deutſchland für eine vollſtän⸗ dige Regelung der ſich aus dem Kriege ergebenden finanziellen Fragen und zwar, wie Artikel 2 beſagt, „als endgültige Erfüllung aller aus⸗ ſtehenden Verpflichtungen Deutſch⸗ lands“ angenommen wird. Im Artikel 8 ſind dann die Verzichte ent⸗ halten: Deutſchland verzichtet auf alle Anſprüche gegenüber der Reparationskommiſſton oder einzel⸗ nen Gläubigermächten, dieſe ihrerſeits auf jeden An⸗ ſpruch über die Annuktäten hinaus. Mit Artikel 6 ſtellen die Mächte die Notwendigkeit zur Gründung der Internationalen Zahlungs bank feſt. Im Artikel 8 heißt es:„Um bas gute Arbei⸗ ten des neuen Planes zu erleichtern, legt die deutſche Regierung Wert darauf, aus freien Stücken zu erklären, daß ſie feſt entſchloſſen iſt, auf jede mögliche Weiſe bemüht zu ſein, eine Moratoriumserklärung zu vermeiden und dazu erſt dann zu ſchreiten, wenn ſie in gutem Glauben zu dem Ergebnis gelangt, daß die Währung und das Wirtſchaftsleben Deutſchlands durch den teilweiſen oder vollſtändigen Transfer des aufſchieb⸗ baren Teils der Jahreszahlungen ernſtlich gefährdet werden können. Dabei herrſcht Einverſtändnis dar⸗ über, daß Deutſchland allein berechtigt iſt, u entſcheiden, ob zu der Moratoriumserklärung, ſoweit ſie in dem neuen Plan vorgeſehen iſt, An⸗ nahme beſteht.“ Im Artikel 14 erkennen die Gläubigermächte an, daß ihre Annahme der feierlichen Verpflichtung der deutſchen Regierung alle zur Zeit etwa beſtehen⸗ den Pfänder, Kontrollen, Garantien und Borrechte, mit Ausnahme des Zinsdtenſtes für die Dawesanleihe, hinfällig machte. Ueber die Ingangſetzung des Voungplanes wird in den Schlußbeſtimmungen des Haager Ab⸗ kommens ausgeführt, daß die ratifizierten Abkom⸗ men bei der ſranzöſiſchen Regterung in Paris hin⸗ terlegt werden ſollen. Nachdem vier Großmächte und Deutſchland den Plan ratifiziert haben, wird die Reparationskommiſſion und der Vorſitzende der deut⸗ ſchen Kriegslaſtenkommiſſion im Einvernehmen mit⸗ einander feſtſtellen, daß der neue Plan als ingang⸗ geſetzt gilt. Die Feſtſtellung der Reparations kom⸗ miſſion muß einſtimmig ſein. Ueber die Zuſammenſetzung des beſonderen Schiedsgerichtes heißt es, daß es aus 5 Mitgliedern beſtehen ſoll, die auf 8 Jahre ernannt werden. Der Präſident muß ein Bürger der Vereinigten Staaten ſein, zwei müſſen Staatsangehörige von Staaten ſein, die während des Weltkrieges neutral waren und von den beiden letz⸗ ten ſoll einer deutſcher Reichsangehöriger und einer Angehöriger der Gläubigermächte ſein. Die erſte Anlage zum Schlußprotokoll enthält die Erklärung über die Sanktionen. In der zweiten werden die uübebergangs maßnahmen feſtgeſtellt. In der dritten wird eine Ueberſicht über die Schuldbeſcheinigung des Deutſchen Reiches zZe⸗ geben. In dieſem Abſchnitt befinden ſich auch die Beſtimmungen über den Zahlungsanf⸗ ſchu b. Dabei wird auch ein neuer Begriff nämlich der der„Nebenſicherheit“ bekannt. Darnach ſollen die Erträgniſſe der jährlichen direkten Steuern von 660 Millionen Mark, die von der Reichsbahngeſell⸗ ſchaft zu zahlen ſind, im Wege einer„Nebenſtcher⸗ heit“ für den Dienſt der Annuitäten angewieſen werden. Es folgen dann fortſetzen konnten. Inzwiſchen waren aus der Um⸗ Politiſche Zufſammenſtöße Drahtbericht unſeres Berliner Büros [Berlin, 23. Jan. Auch geſtern iſt es wieder im Laufe des Abends zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen National⸗ ſozialiſten und Kommuntiſten und zwar diesmal in Moabit gekommen. Die Nattonalſozia⸗ liſten hatten eine Verſammlung einberufen, zu der ſich aber auch zahlreiche Anhänger der Kommuniſti⸗ ſchen Partei eingefunden hatten. Bald nach Beginn kam es bereits zu heftigen Prügeleien, in deren Verlauf es eine große Anzahl von Schwer⸗ verletzten gab, die von ihren Parteiangehörigen fortgeſchafft wurden. Die Polizei wurde bei ihrem Erſcheinen mit einem Steinhagel empfangen und mußte von dem Gummiknüppel Gebrauch machen. Bei dem ſich nun entſpinnenden Kampf wurde ein Poliziſt durch einen Meſſerſtich ſchwer verletzt. Schließlich gelang es der Polizei, ſämt⸗ liche Kommuniſten aus dem Saal heraus zu bringen, ſodaß die Nationalſozialiſten ihre Verſammlung gebung Kommuniſten in kleineren Trupps zuſam⸗ mengeſtrömt. Die Poltzet ließ gegen Mitternacht mit einem ſtarken Aufgebot anrücken, um weitere Aus⸗ ſchreitungen zu verhindern. Sieben Perſonen, die als Anſtifter in Frage kommen, wurden feſtge⸗ nommen. Die kommuniſtiſche Störungstaktik Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Jan. Wie im Stadtparlament ſo verfolgen die Kommu⸗ niſten auch in den Bezirksverſammlungen die Tak⸗ tik, durch ſyſtematiſche Störungen die ſachlichen Beratungen zu ſabotieren. Geſtern ſind auf dieſe Art zwei Bezirksverſammlun⸗ gen geſprengt worden. In Lichtenberg machten die Kommuniſten die Durchführung der Beratungen durch ohrenbetäubenden Lärm vollkommen unmög⸗ lich. Die Mitglieder der Verſammlung wurden beim Verlaſſen des Hauſes von einer kommuniſtiſchen Menge mit wüſten Beſchimpfungen überhäuft. Zur gleichen Zeit mußte in Schöneberg die Bezirks⸗ verſammlung vertagt werden, da ſich neun Perſonen widerrechtlich Zutritt zur Tribüne verſchafften und ſich weigerten, das Haus zu verlaſſen. Ein kommu⸗ niſtiſcher Sprechchor erging ſich von der Tribüne herab in wüſten Beſchimpfungen und zog ſich erſt beim Herannahen der Polizei zurück, Kommuniſten bei der Marine Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 23. Jan. Der„Vorwärts läßt ſich unter Ausfüllen gegen die Marineleitung in einem Kieler Tele⸗ gramm über die Entlaſſung von fünf Marineange⸗ hörigen berichten. Es handelt ſich nicht, wie man zunächſt vermuten könnte, um eine neue Affäre, ſondern um jene Maßregelungen, die bereits i m Sommer vorigen Jahres erfolgten und zu denen ſich auch das Reichswehr miniſterium ſchon offiziös geäußert hat. Den Entlaſſenen, die jetzt gegen die Marineleitung klagen, ſind enge Beziehungen zu kommuntiſtiſchen Kreiſen nachgewie⸗ ſen worden. 5 Daß der„Vorwärts“ dieſe Geſchichte jetzt wieder aufwärmt, berührt etwas eigenartig. Man kann nur annehmen daß er den Beeinfluſſungen der kom⸗ muniſtiſchen Anwälte dieſer Leute erlegen iſt, die auf die Art für ihre Klienten Stimmung machen wollen. Die Soztaldemokraten ſollten doch eigent⸗ lich kein Intereſſe daran haben, daß in Marine und Reichswehr kommuniſtiſche Elemente eindringen, um ihre Wühlarbeit auszuüben. Der Reichswehr miniſter hat, wie ſeiner Zeit bekannt gegeben wurde, ſchnell und mit erfreulicher Energie eingegriffen und ein Exempel ſtatuiert, wofür, wie wir meinen möchten, ihm der Dank aller Verſtändigen gebührte. Daß derlei vereinzelte Fälle ſich ereignen, iſt ſchließ⸗ lich ſchwer zu vermeiden. Die Hauptſache bleibt, daß man den Dingen ſofort auf die Spur kommt. Das iſt bisher ſtets geſchehen, ſo baß zu Beſorgniſſen kein Grund vorliegt. die Beſtimmungen über die neuen Geſetze für Reichsbahn und Reichsbank. Der Reichsbankpräſident wird vom Generalrat nach Anhörung des Reichsbankdirektoriums in der Weiſe gewählt, daß eine Mehrheit von 7 Stim⸗ men vorhanden ſein muß. Der Reichspräſtdent hat das Beſtätigungsrecht und zwar auch für die Mit⸗ glieder des Reichsbankdirektoriums. Die Amts⸗ dauer des Präſidenten beträgt vier Jahre, doch kann aus wichtigen Gründen der Präſident oder ein Mit⸗ ö glied des Direktoriums jederzeit abberufen werden und zwar durch den Generalrat vorbehaltlich Viel Arbeit für Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Jan. Der Reichstag, der heute ſeine Beratungen wieder beginnt, wird bis Oſtern ein gewaltiges Arbeitspen⸗ ſum zu bewältigen haben. Bis die Geſetze zur Durch⸗ führung des VWoungplanes vorliegen, will er zunächſt das Zündholzgeſetz mit den Schweden verabſchieden. Dann wird er nach Erledigung des Poungplanes den Reichshaushaltsplan für 1930 be⸗ raten müſſen, der eigentlich ſchon am 1. April fertig ſein ſollte. Da dieſer Termin natürlich unter den obwaltenden Umſtänden nicht wird innegehalten wer⸗ den können, wird man ſich vermutlich über die Zwi⸗ ſchenzeit mit einem Notetat hinweghelfen müſſen. Zwiſchendurch ſind noch eine Reihe wichtiger Vor⸗ lagen, wie beiſpielsweiſe das Republikſchutz⸗ geſetz, zu verabſchieden. Der„Vorwärts“ äußert ſich heute ſehr vorſich⸗ tig und zurückhaltend zu dem Beſchluß des ſozial⸗ demokratiſchen Bezirksvorſtandes von Oſtſachſen, der die Reichstagsfraktion zum Ausſcheiden aus der Koalition aufgefordert hat. Das ſozlal⸗ der Beſtätigung durch den Reichspräſtdenten. Der Generalrat umfaßt 10 Mitglieder, die im Wege der Kooptation gewählt werden und zwar in Fühlung⸗ nahme mit der Reichsregierung. In den Reichs⸗ bahnbeſtimmungen wird der Reichsregierung das Recht zugeſtanden, jederzeit die Bilanz und die Ge⸗ winn⸗ und Verluſtrechnung der Geſellſchaft nach⸗ prüfen zu laſſen und in alle Bücher Einſicht zu nehmen. Schließlich ſind in dem Weißbuch noch der Treu⸗ händervertrag und die Verfahrensvorſchriften bei Sachlieferungen enthalten. den Reichstag demokratiſche Hauptorgan meint zyniſch, daß ein Kon⸗ flikt mit den bürgerlichen Parteien wegen der Herab⸗ ſetzung der Beſitzſteuern kaum zu befürchten wäre, da ja angeſichts der ſchweren Finanzlage von irgend einer erheblichen Steuerſenkung garnicht die Rede ſein könne. Dann aber wird doch zu⸗ gegeben, daß nach Verabſchiedung des Moungplanes der Ausbruch einer Kriſe nicht unwahrſcheinlich ſei. „Wir würden,“ erklärt der„Vorwärts“,„in einen ſol⸗ chen Konflikt hineingehen in der Abſicht, nicht den anderen das Feld zu überlaſſen, ſondern mit ihnen ſchärfer als bisher zu kämpfen.“ — Baſel, 23. Jan. Auf Einladung der Offiziers⸗ Geſellſchaft Baſel⸗Stadt ſprach am Dienstag abend Generaloberſt a. D. von Seeckt vor einigen hundert ſchweizeriſchen Offizieren über„moderne Grund⸗ ſätze der Landes verteidigung“. Jeder Staat habe trotz der Abrüſtungsbeſtrebungen noch die Pflicht, ſeine Grenzen zu ſichern. Hierin finde der Wunſch nach tunlichſter Beſchränkung der Rüſtungen feine Grenze. Der Vortrag wurde mit großem Betfall aufgenommen. Kommimiſtiſcher Oberbzürgermetſter Telegraphiſche Meldung Solingen, 23. Jan. In der geſtrigen Stadtverordnetenverſammlung wurde im dritten Wahlgang der kommuniſtiſche Stadtverordnete Hermann Weber mit 27 Stimmen der Kommuniſten und der Sozialdemokra⸗ ten zum Oberbürgermeiſter von Groß⸗Solin⸗ gen gewählt. Die 25 Stimmen der bürgerlichen Parteien und die Stimme des kommiſſariſchen Oberbürgermeiſters er⸗ hielt der frühere Bürgermeiſter von Wald, Seynſche. Die Sozialdemokraten erklärten, ſie hätten im drikten Wahlgang deshalb für den kommuniſtiſchen Kandida⸗ ten geſtimmt, weil es nicht ſein dürfe, daß die be⸗ ſtehende Linksmehrheit durch die bürgerliche Minder⸗ heit majoriſiert werde. Im erſten und zweiten Wahl⸗ gang hatten die Sozialdemokraten ihre acht Stimmen für einen eigenen Kandidaten abgegeben. Die Demokraten in Württemberg Berlin, 23. Jan.(Von unſ. Berliner Büro.) Wie der Demokratiſche Zeitungsdienſt erfährt, wird ſich der Reichsvorſtand der Deutſch⸗Demokrati⸗ ſchen Partei am 15. Februar in Berlin verſammeln, um insbeſondere zu dem Eintritt der Demokraten in das württembergiſche Kabinett Stellung zu neh⸗ men. Payer iſt von den Jungdemokroten zum Ehrenmitglied ernannt worden. de Der Beſchluß der demokratiſchen Laudtagsfrak⸗ tion, zuſammen mit Bazille in die württembergiſche Regierung einzutreten, hatte den greiſen Vizekanz⸗ ler a. D. Payer veranlaßt, ſeinen Austritt aus dem demokratiſchen Landesverband zu erklären. Payer ſcheidet nicht aus der Demokratiſchen Partei aus, ſondern lediglich aus dem württembergiſchen Landesverband. Der Landesvorſtand erklärt aller⸗ dings, daß der Entſchluß zum Eintritt in die Regie⸗ rung gemeinſam mit den Deutſchnationalen weder einem unwiderſtehlichen Drang nach Regierungs⸗ beteiligung, noch einer Aenderung der Parteigrund⸗ ſätze entſprungen ſei. Es habe ſich als zweckmäßig erwieſen, in Zuſammenar beit mit der Deutſchen Volkspartei demokratiſchen For⸗ derungen, numentlich auf wirtſchaftlichem Gebiete, größere Ausſicht auf Verwirklichung zu ſchaffen. Hindenburg kommt nach Baden Telegraphiſche Meldung Kehl, 22. Jannar, Nach amtlicher Mitteilung des Bürgermeiſteramts Kehl wird Reichspräſident von Hindenburg anläß⸗ lich ſeiner beabſichtigten Reiſe in die befreiten Ge⸗ biete nach der Räumung der erſten Zone auch Baden aufſuchen und zwar kommt er in der erſten Woche des Monats Juli nach Kehl. Zerstörung der Kehler Jeſtungswerke Telegraphiſche Meldung Kehl, 22. Jan. Mit dem heutigen Tag beginnen die Entfeſti⸗ gungsarbeiten am Brückenkopf Kehl. Nach den Beſtimmungen des Verſailler Ver⸗ trages hat Deutſchland mit Rückſicht auf die bevor⸗ ſtehende Räumung durch die franzöſiſche Beſatzung im Laufe des Jahres die von den Franzoſen inzwi⸗ ſchen geräumten Befeſtigungswerke zu zerſthren. Mit der Niederlegung des zwiſchen Sundheim und Neumühl gelegenen Stützpunktes an der Kinzig iſt heute begonnen worden. Die weiteren Befeſtigungs⸗ werke gelangen gleichfalls in den nächſten Wochen zur Niederlegung, abgeſehen von den Werken, die bis zur endgültigen Regelung noch von den Franzoſen beſetzt gehalten werden. Genfer Verwaltungsgericht unter deutſchem Vorſitz. Das vor zwei Jahren eingeſetzte Verwal⸗ tungsgericht des Völkerbundes, beſtehend aus einem belgiſchen, einem deutſchen und einem italieniſchen Richter, hat für das neue Gerichtsjahr das deutſche Mitglied Dr. Fröhlich zum Präſidenten gewüßlt. 2. Seite. Nr. 37 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 23. Januar 1930 Altentate auf Streſemann Im Almanach zum diesjährigen Dresdner Preſſe⸗ Ball iſt folgende Schilderung des ſächſiſchen Land⸗ tagsabgeordneten Johannes Dieckman n, der in freundſchaftlich⸗perſönlichen Beziehungen zum verſtorbenen Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann ſtand, abgedruckt: In Rudolf Oldens„Streſemann“ wird auf den Seiten 130/131 kurz geſchildert, wie Streſemann im Nationalverſammlungswahlkampf ſein Mandat für ſeine eben gegründete Deutſche Volkspartei er⸗ oberte:„.. Streſemann hatte an Agitation im Lande geleiſtet, was noch möglich war. Manchmal waren die Umſtände widrig genug. In Nordhorn wurde ſeine Verſammlung geſprengt, er erhielt einen Hammerſchlag auf den Kopf, mußte flüchten und die Nacht in einem Keller verbringen. In einem anderen Ort in Weſtfalen wurde auf ihn geſchoſſen“, Dieſe Darſtellung iſt in manchem unrichtig, und das erklärt ſich wohl daraus, daß(wie Olden dann bemerkt) Streſemann ſelbſt die beiden Ereigniſſe kaum femals erwähnt hat. Im kleineren Kreiſe von Tatzeugen der beiden Attentate hat Streſemann jedoch häufiger über jene Ereigniſſe geſprochen; er war ſich deſſen bewußt, daß ein anderer Ausgang der Anſchläge der ganzen deutſchen Politik der Nach⸗ kriegszeit eine andere Richtung gegeben hätte. Die Schüſſe in Lüdenſcheid Der„andere Ort in Weſtfalen“, in dem auf Streſemann geſchoſſen worden iſt, war Lüden⸗ ſcheid. Hier wurden in einer volksparteilichen Verſammlung nach dem Erzbergermord lalſo nicht ſchon 1918/9, wie Olden annimmt), in der Dr. Streſemann und Dr. Hugo ſprachen, vier Revolver⸗ ſchüſſe auf die Rednertribüne abgegeben, die wie durch ein Wunder ſämtlich ihr Ziel verfehlten. Zwei der Kugeln fand man nach dem Anſchlag im Saale, zwei in der Wand hinter der Redner⸗ tribüne. Die Richtung der Schüſſe— die auf den Rücken des Redners Streſemann zugingen,— war genau berechnet geweſen; lediglich die Abblendung der Fenſter hatte ein noch genaueres Zielen verhin⸗ dert. Auf die Ermittlung des Täters ſetzte der Regierungspräſident von Arnsberg(Weſtfalen) eine Belohnung von 5000 Mark aus. Ob man den oder die Täter jemals gefaßt hat, iſt mir nicht mehr ge⸗ nau erinnerlich. Der Aeberfall in Nordhorn Einen ganz anderen Charakter als dieſer hinter⸗ hällige Mordanſchlag auf Streſemann trug das von Olden erwähnte Erlebnis von Nordhorn, einer Fabrikſtadt von über 10 000 Einwohnern in dem hannoveriſchen(nicht weſtfäliſchen!) Kreiſe Graf⸗ ſchaft Bentheim. Dieſe zum preußiſch⸗hannoverſchen Regierungsbezirk Osnabrück gehörige Stadt liegt hart an der holländiſchen Grenze und hatte damals eine militäriſche Grenzſchutzbelegung, deren Hauptaufgabe die Eindämmung des lüppig wuchernden Grenzſchmuggels war. Der Kreis Grafſchaft Bentheim war vor dem Kriege politiſch nicht umſtritten, da der Wahlkreis, dem er zugehörte, überwiegend katholiſch und damit nach Lage der Dinge in Weſtfalen⸗Hannover ſicherer Zentrums⸗ beſitz war. Das wurde durch die Neueintetilung bezw. Vergrößerung der Wahlkreiſe bei der National⸗ verſammlung mit einem Schlage anders, und gerade die bis dahin„unpolitſche“ Grafſchaft Bentheim wurde ſchnell ein beſonders beliebtes Operations⸗ feld der neuen Parteien. Raſch gewannen dort vor allem dis Demokraten Boden. Ihr Führer, Jan Fegter, einer der demokratiſchen Gegen⸗ kandidaten Streſemanns im neu geſchaffenen Osna⸗ brücker Waßlkreiſe(Osnabrück⸗Aurich⸗Oldenburg⸗ Bremen), war entſchloſſen, dieſen Boden unter allen Umſtänden gegen Streſemann und die neugegründete Deutſche Volkspartei zu behaupten. In nicht minder ſcharfer Kamſſtellung ſtand die Sozlaldemo⸗ kratie gegen Streſemann. So wurde der für den 15. Januar 1919 angekündigte Wahlvortrag Streſe⸗ manns in Nordhorn für die ganze dortige Gegend zu einem ſenſationellen Ereignis. Die gegneriſchen Gruppen hatten am Abend zuvor in einer eigenen Verſammlung in Nordhorn die Parole ausgegeben: Streſemann iſt der Krlegsver⸗ längerer! Er habe mit ſeinem Eintreten für den rückſichtsloſen U⸗Bootkrieg den Weltkrieg verlängert: an ſeinen Händen„klebe das Blut von Hundert⸗ tauſenden deutſcher Soldaten“. Die Verſammlung im„Schützenhaus“ zu Nord⸗ horn war auf 2 Uhr nachmittags angeſetzt. Vorher hatten ſich Streſemann und ſeine Osnabrücker Be⸗ gleiter(lein Fabrikant, der Chauffeur und ich) in der Wohnung des Nordhorner Arztes Dr. In der Stroth eingefunden, der ſich bereit erklärt hatte, die Ver⸗ ſammlung zu leiten. Als wir mit einiger Verſpä⸗ tung vor dem etwa 800 Perſonen faſſenden Ver⸗ ſammlungsraum erſchienen, wußten wir im Augen⸗ blick, was die Glocke geſchlagen hatte. Die Arbeiter⸗ ſchaft der ganzen Gegend hatte die Fabriken verlaſſen und war von auswärts mit Sonderzügen nach ordhorn gefahren, um mit dem„Kriegsverlängerer“ Abrechnung zu halten. Aber auch das„Bürgertum“ war auf den Beinen, um ſich„dieſen Doktor Streſe⸗ mann“ einmal aus der Nähe anzuſchauen. Da⸗ zwiſchen ein wilder Haufe von Schmugglern und verwil⸗ derten Uniſormträgern, von Halbſtarken und bösartigen Weibern. Das war das nach Taufenden zählende Publikum Streſemanns, das ſich amphitheatraliſch um den in der Saalmitte() befindlichen Rednerplatz aufgebaut hatte und auf⸗ und übereinander ſaß, ſtand und lag. Als wir uns durch einen Nebeneingaäng endlich eine Gaſſe gebahnt hatten(nicht eine Sekunde hat Streſe⸗ mann die Möglichkeit einer Umkehr erwogen) und zum Rednerplatz vordrangen, erſcholl aus tauſend Kehlen ein wüſtes Gebrüll:„Mörder! Lump U⸗Bootverlängerer! U⸗Bootverlängerer!“, und aller blutiger Ernſt der Situation konnte Streſemann nun doch nicht an einem Lächeln über das aus U⸗Bootkrieg und Kriegsverlängerung komponierte neuartige„Be⸗ grüßungswort“ hindern. Die tobende Horde ſah es wohl und quittierte es damit, daß ſie ihn und Dr. In der Stroth von ſeiner übrigen Begleitung ab⸗ ſchnitt und nur die beiden allein zum Rednertiſch vorließ. Es verging wohl eine Viertelſtunde, ehe Streſe⸗ mann dann zu Wort kam. Dann aber ſetzten ſich er und ſein ſelbſt dieſen Leuten imponierender Mut durch, und immer wieder konnte er minutenlang ſprechen, bis das Heulen und Toben der Menge die Rede wieder einmal verſchlang. Wovon Streſemann ſprach? Von Deutſchlands jetziger Not und Schmach, von Deutſchlands Unſchuld am Kriege und ſeinem reinen Friedenswillen, von des deutſchen Volkes grandioſer Kriegsleiſtung, von Ehre und Ruhm des anſtändigen deutſchen Soldaten! Mit keinem Wort redete er um die Dinge herum, für die er mit ſeinem lodernden patriotiſchen Herzen focht; keine kleinſte Konzeſſton machte er der bei ſeinen Worten wie unter Peitſchenſchlägen aufheulenden Maſſe. Schon ſchien es, daß die Gewalt ſeines tapferen Herzens auch dieſe Meute bändigen würde,— da ſprach Streſemann vom deutſchen Kaiſer, der wenige Meilen nur entfernt in Amerongen weile, in fremdem Lande, ein Verbannter und Gefangener. dein, wenn auch ohne Glück, habe er das deutſche Schwert geführt. Wo Schuld an ihm ſei, ſei es Deutſchlands, des ganzen erwachſenen Volkes Schuld, das ſeinen Kaiſer ſo haben wollte, wie er ge⸗ weſen iſt. Wer ihn jetzt im Unglück ſchmähe, ſchmähe ſich und Deutſchland. Was hiernach geſchah, hat niemals genau feſt⸗ geſtellt werden können. Die Pforten der Halle ſchienen aufgeſprungen zu ſein, die Menſchen ſich in Irre und Tiere verwandelt zu haben. Hunderte von Bänken, Stühlen und Brettern brachen unter Donnerkrachen zuſammen, um ſich im Augenblick zu Waffen in den Händen von zu Beſtien gewordenen Dännern, von zu Hyänen gewordenen Weibern zu verwandeln. Schüſſe ſielen, die Säbel der Poliziſten flogen in Stücken durch den Saal. Fenſter und Fenſterfüllungen zerbrachen unter dem Druck ſchreiender Frauen zu tauſend Splittern und wurden ſo zu Notausgängen für eine von paniſchem Schrecken erfaßte Maſſe Menſch. Draußen riſſen die Menſchen in ſinnloſer Wut und Angſt die Steine aus dem Straßenpflaſter und bombardierten die raſch erkannten Freunde und Begleiter Streſe⸗ manns, die ihn aus einem wüſten Menſchenknäuel im Saalesinneren herausretten wollten. Aber Streſemann war nicht mehr im Saal. Als die tobende Horde das erkannte, proklamierte ſie die Vorfolgung mit dem Ziel: Wir müſſen ihn tot oder lebendig in unſere Hände bekommen! Alle Häuſer und Fabriken wurden planmäßig vom Dach bis zum Keller durchſucht, alle Straßen und Wegs der Stadt blockiert und verbarrikadiert. Das Haus von Dr. In der Stroth war ſtundenlang von einer nach Hunderten zählenden Menge belagert, die den Geſuchten hier vermutete. Als die Steine in die Fenſter praſſelten und man ſchon Reiſig und Stroh herbeitrug, um das Haus anzuzünden, erreichten wir von dem Führer der Horde nach langen Verhand⸗ lungen den freien Abzug der Kinder; die Frau des Hauſes, ein Beiſpiel von Mut und Haltung, ver⸗ weigerte ihn für ſtch. Zwei Kerlen„geſtatteten“ wir die Durchſuchung des Hauſes, und wutſchnaubend mußten ſie, nachdem ſie in der Wohnung das Unterſte zu oberſt gekehrt hatten, das Nutzloſe ihres Suchens erkennen. Als ſie dann gerade mit Streſemanns Begleitern„vorliebnehmen“ wollten, erſchien plötzlich ein junger Offizier auf der Bildfläche, in voller Uniform, in den Händen einen Revolver und den gezogenen Degen. Er bahnte ſich im Nu ſeinen Weg durch die gänzlich überraſchte Menge. Weit ſchneller als man es erzählen kann, folgte ihm das von einem furchtloſen Unteroffizier geſteuerte Osna⸗ brücker Auto, und ehe die Menge richtig begriff, was los war, ſaßen wir im Wagen, fuhr der Wagen mit Vollgas in die aus⸗ einanderſtiebende Menge hinein und durch unwahrſcheinlich enge und dunkle Nebengaſſen über die Baumſtammbarrikaden, ohne Licht ins Freie. Neben dem Wagenführer ſaß mit Säbel und Revolver der ſchweigende junge Offizier. Die uns nachgeſandten Steine und Kugeln erreichten weder uns noch den Wagen oder feine Reifen. Streſemann war im Saal zu Boden ge⸗ ſchlagen und am Knie erheblich verletzt worden, doch war er wie durch ein Wunder gerettet. In dem grenzenloſen Tumult des kritiſchen Moments hatte ihn der bärenſtarke Dr. In der Stroth durch eins der eingedrückten Fenſter ins Freie und dort — es hatte ſchon zu dunkeln begonnen— übers Feld, unerkannt, aus dem Geſichtskreis ſeiner Verfolger geführt. Ein braver Soldat, der ihnen unauf⸗ fällig gefolgt war, warf Dr. Streſemann ſeinen Mantel um ſetzte ihm ſeine Mütze auf. So ge⸗ lang er in ein noch ſicheres Haus am Rande der Stadt, wo ihn„unſer“ Offizier ausfindig gemacht hatte. Es war„ganz einfach“: er„holte“ uns aus dem Hauſe In der Stroth, und wir holten nun den Verfolgten in die Freiheit! Aber Streſemann hatte ſchon wieder flüchten müſſen, die Verfolger waren ihm auf der Spur. Sein Soldat hatte ihn in der Vermummung durch die Stadt geführt. Stundenlang ging nun der Weg über Stoppelfelder, bis Streſe⸗ mann, viele Kilometer von Nordhorn entfernt, in einem Straßengraben zuſammengebrochen war. Nach abenteuerlicher Fahrt fanden wir ihn hier, gegen 2 Uhr nachts. Um den Verfolgern zu entgehen. mußten wir noch ſtundenlange Umwege fahren, bis wir endlich im Morgengrauen, nach zahl⸗ reichen weiteren Zwiſchenfällen, Osnabrück wieder erreichten. Hier erzählte uns der erſte Schutzmann die Kunde, die am Abend vorher durch Osnabrück ge⸗ laufen war: daß in Nordhorn Dr. Streſemann und ſeine Osnabrücker Begleitung in einer Wahlver⸗ ſammlung ums Leben gekommen ſeien. * Vier Tage ſpäter wurde Streſemann mit einem knappen Stimmenüberſchuß in die Nationalverſamm⸗ lung gewählt. Den Wahlkampf hatte für ihn und ſeine Partei der Tag von Nordhorn ge⸗ wonnen, von dem an Tauſende ſich Streſemann neu zuwandten. So hat das Attentat von Nordhorn das Geſicht der deutſchen Politik der Nachkriegszeit entſcheidend mitbeſtimmt. Badiſche Politik Der Haushaltsausſchuß führte am Mittwoch zunächſt die Beratung über die Gewährung einer Bürgſchaft an die Bauernbank in Freiburg zu Ende. Ein demokratiſcher Redner wandte ſich dagegen, daß die Bürgſchaftsangelegen⸗ heit in dieſer Heimlichkeit behandelt würde, da bei einem ſolchen Vorgehen das Vertrauen nicht her⸗ geſtellt werden könne. Er vertrat weiter den Standpunkt, daß die von liberaler Seite verlangten Dokumente ſehr wohl in einer vertraulichen Sitzung des Landtags behandelt werden könnten und kritiſterte die mangelnden Angaben in der Denkſchrift der Regierung über die Verbilligung der Organiſation und des Betriebes durch einen Zu⸗ ſammenſchluß beim Einheitsverband. Von der Deutſchen Volkspartei und der Demokratiſchen Par⸗ tei wurde die Einſetzung eines Unterſuchungs⸗ ausſchuſſes über das Geſchäftsgebaren der Wirtſchaftsorganiſation des Bauernvereins ver⸗ langt. Der Geſetzentwurf ſelbſt wurde mit den Stimmen der Regierungsparteien und der Wirt⸗ ſchaftspartei bei Stimmenthaltung der Demokraten und der Deutſchen Volkspartei angenommen, ferner einſtimmig folgender Antrag Dr. Mattes, Bauer, Hofheinz:„Der Landtag wolle beſchließen, einen Ausſchuß zur Unterſuchung des Geſchäfts⸗ gebarens der Badiſchen Bauernbank in Freiburg und der Bezugs⸗ und Abſatzgenoſſenſchaft des Badi⸗ ſchen Bauernvereins Freiburg anzuſetzen, der dem Landtag über das Ergebnis ſeiner Unterſuchung, ſoweit dieſe nicht vertraulich iſt, Bericht erſtattet.“ Eine weitere Regierungsvorlage verlangt eine Bürgſchaft des Landes Baden für Darlehen an die Zentrale der Landwirtſchaftlichen Lagerhäuſer in Tauberbiſchofsheim. Der Badiſche Staat hat dieſe Bürgſchaft, die urſprünglich 1,7 Millionen Mark betrug, ſchon wiederholt verlangt, zuletzt im Jahre 1928. Die Regierung wünſcht die Bürgſchaft im Intereſſe der Abwicklung des Kredites. Ein Teil der Redner der Regierungsparteien ſprach ſich gegen die Verlängerung der Bürgſchaft aus, ein anderer Teil dafür; das gleiche tat auch der Vertre⸗ ter der Wirtſchaftspartei. Schließlich wurde der Ge⸗ ſetzentwurf und ein Zentrumsantrag, die Abwick⸗ lung der Geſchäfte bei der Zentrale Tauberbiſchofs⸗ heim durch einen Vertrauensmann der Re⸗ gierung überwachen zu laſſen, bei Stimmenthal⸗ tung der Deutſchen Volkspartei und der Demokra⸗ tiſchen Partei angenommen. Der Ausſchuß beriet dann den Voranſchlag des Staatsminiſteriums. Ein Vertreter der Deutſchen Volkspartei brachte den früheren An⸗ trag ſeiner Partei in Erinnerung, anſtelle eines Miniſterialrates in Zukunft einen Oberregtierungs⸗ rat zu ſetzen. Der Zwang zur Sparſamkeit ſei ſeit der letzten Voranſchlagsberatung noch ſtärker ge⸗ worden. Er weiſe darauf hin, daß Baden für die oberſten Staatsorgane höhere Anforderungen mache wie andere Länder. Ein Sprecher der Demokrati⸗ ſchen Partei fragte, wie es mit den Beratungen der Länderkonferenz über die Vereinheitlichungsbeſtre⸗ bungen ſtehe. Der Miniſter erwiderte, daß im November die letzten Verhandlungen ſtattgefunden hätten, ſeitdem ruhten dieſe Verhandlungen. Im weiteren Verlauf gibt der Staatspräſident Auskunft über Repräſentationsausgaben, insbeſondere über die Ausgaben gelegentlich der Reiſe des Reichsrates nach Baden. Die Ausgaben für die Repräſentation würden auf das unbedingt Nötigſte beſchränkt. In der Nachmittagsſttzung behandelte der Aus⸗ ſchuß den Voranſchlag des Landtages. Der Berichterſtatter Reinbold ſtellte feſt, daß die Mehr⸗ ausgabe auf die erhöhte Zahl der Abgeordneten zurückzuführen ſei. Ein Sprecher der Deutſchen Volkspartei warf die Frage auf, welche Wege man gehen müſſe, um die Koſten für den Landtag, die für das kleine Land Baden zu hoch ſind, verringern zu können. Mittel hierfür ſeien die Herabſetzung der Zahl der Abgeordneten, kürzere Tagungen, kürzere Ausſchußſitzungen. Die Vertreter aller Parteien erklärten, allen Sparvorſchlägen zuſtimmen zu wol⸗ len. Ein Vertreter der Sozialdemokratie ſtellte einen Antrag, daß in Zukunft, namentlich in den Jahren, in denen keine Voranſchlagsberatung ſtatt⸗ findet, eine Kürzung der Diäten erfolgte. Dieſer Antrag und der Voranſchlag wurden angenommen, ebenſo der Voranſchlag des Rechnungshofes. Die Reichsbahn im Dezember 1929 Telegraphiſche Meldung Berlin, 22. Jan. Dem amtlichen Bericht der Deutschen Reichs⸗ bahngeſellſchaft über Verkehr und Betrieb zufolge war der Güterverkehr im Dezember 1929 er⸗ heblich ſchwächer als im November. Die Wagen⸗ ſtellung blieb im Tagesdurchſchnitt um 16 v. H. hinter der des Vormonats zurück. Der Ausfall iſt in erſter Linie auf die Beendigung der Rübenverarbeitung zurückzuführen. Der Expreßgutverke hr war ſehr lebhaft, erreichte aber vielfach nicht den erwar⸗ teten Umfang. Der Kohlen verkehr blieb im ganzen hinter dem des Vormonats zurück, war aber lebhafter als im Dezember 1928. Der P erſonen⸗ verkehr war im allgemeinen ſchwach. Der Be⸗ rufsverkehr ging unter dem Einfluß der wachſenden Arbeitsloſigkeit weiter zurück, der Aus⸗ flugs verkehr litt unter den ungünſtigen Witte⸗ rungsverhältniſſen Der Weihnachts verkehr war nicht ſo ſtark wie im Vorjahre. Die Zahl der geleiſteten Zugkilometer betrug 55 843 000 gegenüber 55 888 000 im November. Im Rahmen der Güter⸗ einteilungen wurden einzelne Tariferleichterungen gewährt. Die Finanzlage im Monat November ſtellt ſich folgendermaßen dar: Einnahmen aus Perſonen⸗ und Gepäckverkehr, Güterverkehr uſw. zuſammen 430 122 000„/, Ausgaben zuſammen 444 781 000 1, davon für Betrieb und Unterhaltung 326 011000 22 für Erneuerung der Anlagen 53 068 000 4, für Dienſt der Reparationsſchuldverſchrei⸗ bungen 54859000 4, für Dienſt der neuen Schuldverſchreibungen und Anleihen 300 000„ und für feſte Laſten 10 543 000. Die Geſamteinnahmen blieben hinter dem Ergebnis des Vormonats um rund 52 Mill. 4 zurück. Seit Beginn des Geſchäftsjahres beträgt die Mindereinnahme im Perſonenverkehr gegenüber den Erwartungen rund 50 Mill. 4. Der Perſonalbeſtan d betrug im Oktober 786 161 Köpfe, im November 706 348 Köpfe. Erſt Rom, dann Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Bürog Berlin, 23. Jan. In politiſchen Kreiſen erregt es hier und da einiges Unbehagen, daß der öſterreichiſche Bundes⸗ kanzler Dr. Schober ſeine erſte Staatsviſite in Italien abſtatten will. Zur Begründung wird an⸗ geführt, daß Schober in Haag, wie wir das ſeiner Zeit angekündigt hatten, ſich mit Dr. Curtius aus⸗ geſprochen und daß der Reichsaußenminiſter ſich mit den Dispoſitionen des Bundeskanzlers einverſtanden erklärt habe. Der tiefere Anlaß dafür, daß Dr. Schober den römiſchen Beſuch dem berliniſchen vovanſtellt, iſt doch wohl der, daß die Regierungsver⸗ hältniſſe in der Reichshauptſtadt durchaus labil ſind und es ſich gar nicht abſehen läßt, ob nicht Dr. Schober am Ende einem Kabinett ſeine Aufwartung macht, das womöglich acht Tage ſpäter ſchon nicht mehr am Platze iſt. Auch die Handels⸗ vertragsverhandlungen haben bisher noch nicht begonnen und eine irgendwie verbindliche Un⸗ terhaltung über ſie wird aus dem gleichen Grunde in Berlin kaum zu führen ſein. Es iſt aber nicht denkbar, daß der öſterreichiſche Bundeskanzler nach Berlin kommt, ohne die für Oeſterreich wichtigſte Frage— ſie ſollte es auch für das Reich ſein— näm⸗ lich die der zukünftigen Handelsbeziehungen der beiden Bruderſtaaten weſentlich gefördert zu haben. Das ſind wohl die eigentlichen Motive, die die an ſich gewiß nicht behagliche Umſtellung der Beſuchs⸗ fahrten Schobers veranlaßt haben. Die Reiſe nach Rom iſt als die Anerkennung der zweifellos guten Dienſte aufzufaſſen, die Muſſolini in Haag Oeſterreich geleiſtet hat. Auch in Rom ſind für Oeſterreich, das ſchließlich leben muß, wichtige handelspolitiſche Fra⸗ gen zu erörtern. Einſtweilen nimmt man an, daß, worauf wir auch ſchon hier hinwieſen, Dr. Schober ſeine Beſuch in Berlin Mitte, vielleicht auch erſt Ende Februar wird abſtatten können. Nach unſeren Informattonen iſt beabſichtigt, dieſem Beſuch auch von reichsdeutſcher Seite eine beſonders warme Färbung zu geben. 36 850 Kilo Tabak vernichtet Telegraphiſche Meldung Köln, 22. Jan. Vor einiger Zeit waren von einem Tabak⸗ importeur in 5000 Kiſten etwa 250 000 Kg. Virginia⸗Tabak über Mainz nach Köln eingeführt worden. Bei der Verzollung ergab ſich ein Konflikt zwiſchen dem Importeur und der Zollbehörde. Nachdem der Importeur inzwiſchen flüchtig gewor⸗ den war, lagen die Tabakmengen in 10 Waggons verſtaut bei einer Kölner Speditionsfirma. Statt den herrenlos gewordenen Tabak zu ver⸗ ſteigern, gab das Hauptzollamt den Auftrag, zunächſt 1137 Kiſten mit einem Inhalt von 56 850 Kg. Tabak zu vernichten. Die Zerſtörung übernahm die Müllverwertung in Merheim. Da die Maſchinen jedoch verſagten, ging man dazu über, den Tabak auf offenem Felde in Kiesgruben zu ver⸗ brennen, nachdem man ihn vorher mit Benzin übergoſſen hatte. Tauſende angelockt, unter denen ſich zahlreiche Ar⸗ beitsloſe befanden, die unter Lebensgefahr die Kiſten aus dem Feuer holten. Die Vernichtung des Ta⸗ baks hat bis jetzt an Unkoſten über 3000/ erfordert. 5 Letzte Meloͤungen Beſtrafte Sprengſtoffverbrecher — Hannover, 23. Jan. Im Juni 1929 wurde auf die hieſige Vorſchuß⸗Vereinsbank ein Sprengſtoff⸗ Attentat verübt. Nach mehrtägigem Prozeß ver⸗ urteilte geſtern das Schwurgericht Hannover den Haupttäter Heinrich Bucholtz wegen Sprengſtoff⸗ Verbrechens zu vier Jahren Zuchthaus und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf vier Jahre.— Sein Bruder Friedrich erhielt acht Monate Gefängnis Traurige Gewißheit — Paris, 22. Jan. Das ſeit mehreren Tagen ver⸗ mißte Verkehrsflugzeug am Amiens⸗Le⸗Havre wurde 5 Kilometer nördlich von Dieppe auf einer Klippe entdeckt. Der Pilot und die vier Paſſagiere waren tot. Eiſenbahnattentat— 15 Verletzte — Paris, 23. Jan. Wie das„Journal“ aus Ma⸗ drid meldet, iſt infolge eines Sabotageaktes auf der Strecke Malaga— Linares geſtern mittag ein Schnellzug bet Puente Genil entgleiſt. Die Lokomo⸗ tive und der Packwagen wurden zertrümmert, drei Perſonenwagen ſtürzten um. Man zählt 15, da⸗ runter 8 ſehr ſchwer Verletzte. Nach den Attentätern wird gefahndet. Geſchoß⸗Exploſion — Madrid, 22. Jan. Bei Schteßübungen der Ar⸗ tillerieſchule Segovia explodierte ein Artilleriegeſchoß. Ein Hauptmann wurde getötet und ein Leutnant ſchwer verletzt. Zuſammenſtoß zwiſchen Studenten und Polizei — Madrid, 23. Jan. Nach einer Havasmeldung iſt es geſtern vormittag an der Univerſität zu Zu⸗ ſammenſtößen zwiſchen Studenten und Polizei ge⸗ kommen. Mehrere Manifeſtanten ſind leicht verletzt worden. Artikel 19 — London, 23. Jan. Im Unterhaus antwortete geſtern Außenminiſter Henderſon auf die Frage, ob die Regierung dafür ſei, daß in paſſenden Fällen wirkſamer Gebrauch von Art. 19 der Völkerbund⸗ ſatzung Abänderung unan wendbar ge⸗ wordener Verträge) gemacht wird, in be⸗ jlahendem Sinne. Verkehrskataſtrophe eines Autobuſſes — Newyork, 23. Jan. In der Nähe von Cleve⸗ land(Ohio) hat ſich geſtern an einem Eiſenbahn⸗ übergang ein furchtbares Unglück ereignet. Ein Autobus, in dem ſich 10 Schulkinder befanden, wurde von einem Eiſenbahnzug erfaßt. Neun d er Kin⸗ der ſowie der Chauffeur wurden auf der Stelle getbztet, das zehnte Kind wurde ſterbend ins Krankenhaus gebracht. Das zertrüm⸗ merte Automobil wurde von der Lokomotive des Zuges etwa 150 Meter weit geſchleift. Das Zerſtörungswerk hatte 00 neee e 4 2„ 5——— r rere 8 . nne„ Wee Ie 0 * N r r e r d Donnerstag, den 23. Januar 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Nr. 37 3. Seite. Städtiſche Nachrichten Vorſicht beim Ausſtellen von Arbeitsbeſcheinigungen Da trotz mehrfacher Hinweiſe auf die Notwendig⸗ keit, die Arbeitsbeſcheinigungen wahrheitsgetreu aus⸗ zufüllen, immer wieder Arbeitgeber oder deren Stell⸗ vertreter unrichtige Entlaſſungsgründe angeben, ſo möchten wir unſere Leſer auf eine Bekanntmachung des Arbeitsamtes Frankfurt a. M. hinweiſen, die auch für die hieſigen Verhältniſſe zutrifft. In der Bekanntmachung heißt es u..: „Arbeitsloſenunterſtüung kann nur beanſpruchen, wer unfreiwillig oder unverſchuldet arbeitslos iſt. Wer alſo die Unterſtützung begehrt, muß durch eine Beſcheinigung ſeines letzten Arbeitgebers den Grund ſeines Ausſcheidens dartun. Oft kommt es vor, daß A Arbeitgeber oder ihre Stellvertreter in dieſer Ar⸗ beitsbeſcheinigung wahrheitswidrige Angaben machen. Wer ſeine Stelle freiwillig aufgegeben oder infolge grober Pflichtwidrigkeiten die Kündigung erhalten hat, bekommt aus Gefälligkeit beſcheinigt, er ſei aus „Arbeitsmangel“ oder wegen„Betriebsumſtellung“ entlaſſen worden. Die Beweggründe für dieſe un⸗ wahre Angabe mögen menſchlich vielleicht ſympathiſch erſcheinen. Einen ſittlichen Wert hat ein ſolches Ver⸗ halten ſchon deshalb nicht, weil es auf Koſten der Geſamtheit geht. Der ausgeſchiedene Arbeitnehmer erhält daraufhin zu Unrecht die Unterſtützung und belaſtet die Mittel der Wirtſchaft, die das Arbeitsamt zu dieſem Zwecke verwaltet. Der Arbeitgeber oder deſſen Vertreter trägt dazu bei, daß eine ſoziale Ein⸗ richtung mißbräuchlich ausgenutzt und die ſoziale Laſt vergrößert wird, an der die Wirtſchaft ſchon ſchwer zu tragen hat.“ Es muß alſo immer wieder erwähnt werden: Wer eine unrichtige Arbeitsbeſcheinigung ausſtellt, ſei es, daß der Entlaſſungsgrund unrichtig iſt oder daß er unrichtige Angaben über Beſchäftigungsdauer oder über die Höhe des Lohnes macht, oder die etwa ge⸗ währte einmalige Abfindung verſchweigt, ſetzt ſich der Gefahr aus, daß er regreßpflichtig gemacht wird. Außerdem kann auch noch eine ſtrafrecht⸗ liche Verfolgung des Arbeitnehmers und Arbeit⸗ gebers wegen Betrug bezw. Beihilfe zum Betrug— im Sinne des 8 263 des St. G. B.— in Frage kommen. Die Arbeitsämter ſind angewieſen, in Zu⸗ kunft Strafantrag zu ſtellen. Ha-Li. a. u 25jähriges Geſchäftsjubiläum. Der Reiſende der Großhandlung Heinrich Schlerf, Herr Eduard Schu lz, iſt ſeit 25 Jahren in dem Unternehmen tätig. Aus dieſem Anlaß wurde ihm in Anerkennung ſeiner treuen und verdienſtreichen Tätigkeit ein ent⸗ ſprechendes Geſchenk von der Firma übermittelt, Auch die Angeſtellten haben es ſich nicht nehmen laſſen, ihm zur Erinnerung ein Andenken zu über⸗ reichen. Wie alle Angeſtellten, die 25 Jahre bei Schlerf tätig ſind, hat Herr Schulz ſich das Recht er⸗ worben, von der Firma aus ein eigenes Detail⸗ geſchäft eingerichtet zu bekommen, aber er will vor⸗ läufig davon keinen Gebrauch machen, ſondern den ihm ſo lieb gewordenen Beruf des Reisenden weiter ausüben und erſt ſpäter ſich ſelbſtändig machen. Wenn man verkehrt ausſteigt. Eine Frau will am Paradeplatz aus der Straßenbahn aus⸗ ſteigen. Da ſie umfangreich iſt, ſteigt ſie verkehrt aus. Auf einmal erſcheint ſie zum Erſtaunen der Mitfahrenden ſchimpfend wieder im Wagen. Der Schaffner, der vorher ausgeſtiegen war, um jeden⸗ falls das Gleis umzuſtellen, war der Meinung, die Frau wollte einſteigen und half ihr mit Ge⸗ walt in den Wagen zurück. Ein alter Mann meinte:„Na, ſo gehts, wenn mer verkehrt ausſteigt.“ * Diebſtahl bei Hilfeleiſtung. Einem Händler, dem geſtern mittag in der Moltkeſtraße an ſeinem Handwagen das linke Hinterrad gebrochen war, mußte zu ſeinem großen Schrecken feſtſtellen, daß ihm ein größerer Sack mit Roſenkohl und eine Kiſte Orangen fehlte. Ein Langfinger, der ge⸗ holfen hatte, den Wagen in Ordnung zu bringen, hatte zugleich den Wagen erleichtert. Auf Sauen Als der lange Franz um 7 Uhr früh in die ver⸗ witterten Hoſen geſtiegen iſt und der Januarluft Einlaß verſchaffen will, ſteht ſchon der andere Forſt⸗ wart vor ſeinem Fenſter, den Drilling übergehängt und den Dackel an der Leine.„Was is dann los Menſch, wo ſteckſcht dann ſo lang?'r miſſe raus.“ „Aageblick, ich bin glei fertig“. So ſchnell hat der funge Belaufsförſter noch nie die Geſchmierten an den Pedalen gehabt, die Wickelgamaſchen um die langen Ständer gewunden und die alte Hahnen⸗ flinte von der Wand geriſſen. Da ſteht er auch ſchon draußen. Ein raſcher Morgengruß, kurze Ver⸗ ſtändigung über den Reviergang, und Beide ſtapfen fürbaß. Als ſie an die Walbliſtere kommen, trennen ſie ſich. Der Eine umſchlägt den Wald nach links, der Andere nach rechts, doch nach einer Stunde ſtoßen ſie ſchon wieder aufeinander. „Menſch“, ſagt der Forſtwart: „im Jage vierefuchzig ſtecke Saue! värzeh, fuchzeh. Ich bin um de ganze Trieb erum, alſo ſe ſin feſcht!“ Dem langen Franz ſteht der Schweiß auf der Stirne. In ſeinem Gehirn arbeitet's. Da werden die Nächte wieder lebendig, die er ſich auf der Kanzel den Sauen zu Liebe um die Ohren geſchlagen. Den Mond ſieht er ordentlich wieder auf den Kartoffelacker grinſen, und denkt mit wildem Grimm an jene Nacht, in der die Sauen dieſen Acker radikal um⸗ gezackert und einen tollen Wildſchaden angerichtet hatten, bei welcher Gelegenheit er——— Schwamm darüber!——— mit der Pfeife im Maul auf der beſagten Kanzel eingeſchlafen war. Als er dann wach wurde, ſtank es in nächſter Nachbarſchaft noch nach Sauen. Das war aber auch alles. Die Herrſchaften hatten ſich längſt empfohlen und über⸗ ließen ſich in einer 12 Kilometer entfernten Fichten⸗ dickung bereits der Verdauung. Da war er abge⸗ bhaumt, hatte ſich die Beſcherung angeſehen und nur zwei Worte herausgebracht:„Ich Rindvieh!“ Vier Wochen lang hat er dann einen Bogen um das Dorfwirtshaus gemacht. „Is s wohr?“ fragt er, und fährt ſich mit dem Bauernſacktuch über die Stirn.„Ha, da ſin'r amen Uhre halbe neine wieder unne un telephoniere uf Mannem.“ Um 9 Uhr raſſelt bei mir das Tele⸗ phon. Förmlich leuchten ſehe ich das Geſicht meines Weidgenoſſen, als er mir kundtut:„Mach'r e Bild: die Saue ſin wieder im Revier, e Sticker dreißig. Der Franz hot ebe angerufe, mr ſolle glei nuffkumme, ſe wäre feſcht.'r treffe uns all mitenanner Punkt elfe am Waſſertorm. Du fahrſcht doch mit!?“ 4 Ob ich mitfahre! Kaum hat's vom nahen Kirchen⸗ turm die elfte Stunde geſchlagen, ſind auch ſchon alle Weidmänner, acht an der Zahl, verſtaut, geht es mit drei Autos los. Nach ſtark einſtündiger Fahrt verlaſſen wir die öffentliche Fahrſtraße, biegen in einen breiten Holzabfuhrweg ein und ſind nach weiteren fünf Minuten am Rendezvousplatz. Die beiden Froſtwarte ſind mit den Treibern und zwei Dackeln ſchon zur Stelle, auch haben ſich ein paar ortsanſäſſige Jäger eingefunden. Freundliche Be⸗ grüßung, Händedruck, ein flüchtiges Scherzwort, und alles ſetzt ſich in Bewegung. Langſam nähern wir uns dem Jagen Nr. 54. Sollen die Sauen nicht vor⸗ zeitig rege werden, ſo iſt nun abſoluteſte Ruhe das wichtigſte. Lautlos teilt ſich die ganze Gruppe. Der Jagdͤherr ſtellt die eine Flanke mit Schützen ab, die beiden Forſtwarte weiſen den übrigen Jägern ihre Stände an der anderen Flanke und am Kopf des Triebes an, und dann verteilen ſich die Treiber auf ihre Abſtände. Das Jagen Nr. 54 iſt abgeſtellt. Rechts von mei⸗ nem Stand ſteht die Fährte einer ſtarken Rotte Sauen in den Trieb. Ich orientiere mich über die Schießmöglichkeiten, drücke meinen Jagdſtuhl einen halben Meter weiter links in den Boden und gehe mit dem Drilling einige Male in ſchnellen Anſchlag. Ich bin bereit, entſichere meine Waffe. Da tönt durch den Winterwald ein klarer Signalruf. Die Treiber rücken vor. Die Hellhörigkeit der kalten Luft trägt ihr Geräuſch zu meinem Stand. Der Wind ſteht auf mich zu.„Jifffiff... jaffjaff. ifffiff.“ Die beiden Dackel haben die Sauen längſt in der Naſe und hetzen ſchon. Sticker „Rummrummrumm“ macht es in der undurchſich⸗ tigen Dickung links von meinem Stand. Das muß Hochwild ſein, ſo'n Gepolter können doch keine Sauen hervorbringen! Wumms—— wumms— Drei Sauen in unerhört ſchneller Fahrt haben in Sekundenbruchteil die Schneiſe überfallen. Da liegt der Drilling an meiner Backe und die vierte Sau roulliert wie ein Haſe, kugelt über die knapp meterbreite Schneiſe den Buckel hinauf ins dichte Stangenholz, ſchlegelt kurz. Aus. Mit dem Stendebachgeſchoß komme ich auf die fünfte Sau in den Stangen auch noch gut ab, ſtelle auf Kugel um und ſchieße der Sicherheit halber noch einmal nach. Durch den erſten Schuß iſt die Rotte geſprengt. Scharfer Kugelſchuß, ſchneidend wie ein heller Peit⸗ ſchenſchlag, klingt von der anderen Flanke herüber, und an der Front fallen à tempo einige Schüſſe. Zweimaliger Hornruf. Der Trieb iſt beendet. Schnell ſtehe ich an meiner Sau. Hellblaſiger Schweiß ſickert ihr aus dem Gebrech. Dunkelrot läuft ein kleines Rinnſal aus dem Teller, am ge⸗ brochenen Licht vorbei. Ein Ueberläufer— Keiler mit kurzen Gewehren. Meine Hand greift in die Federn. Mit geballter Fauſt reiße ich ihm ein Büſchel aus und berge es behutſam in der Taſche. Dann ſehe ich nach dem anderen Stück, das meiner Meinung nach gleich in der nächſten Mulde des Stangenholzes liegen muß. Hier war die Anſchuß⸗ ſtelle des Stendebach⸗Geſchoſſes. Kein Schweiß? Kein Schnitthaar? Kein Knochenſplitter? Nanu, ich war doch ſo gut drauf! Würde ſchwören: die Sau hat den Schuß markiert. Und dann die Kugel! Faßte ſie auch nicht? Ich gehe zurück auf meinen Stand, vergegenwärtige mir genau die Situation und bitte meinen Nachbarn, der inzwiſchen heran⸗ gekommen, mir gratuliert und den Bruch überreicht hat, nach meiner Direktion die Stangen zu revidie⸗ ren.„Hier iſt der eine Einſchlag,“ verweiſt er den zweiten Schuß, und nach einer Weile:„hier ſitzt auch die Kugel.“ Beide Geſchoſſe haben ſich im dich⸗ ten Stangenholz verſchlagen und ſind aus der Flug⸗ bahn gekommen. Jägerpech, aber die Sau hat wenigſtens nichts abbekommen, iſt geſund. Wenn's Hubertus will, treffen wir uns am Ende doch noch mal. Es ſind noch zwei Sauen gefallen. Der grobe Keiler,„ſo groß wie Klavier“, iſt leider gefehlt worden, aber alles in allem: es hat geklappt! Die Sauen werden an den Vorder⸗ und Hinter⸗ hämmern mit ſtarken Stricken zuſammengebunden, jeweils von zwei Treibern mit einem Holzprügel hoch— und auf die Schultern genommen und zu den Wagen getragen. Wir aber ftzen hinterher noch ge⸗ mütlich zuſammen im Nebenzimmer unſerer Jäger⸗ herberge und trinken die Sauen tot. Otto Dernen. 2 er 2 12 5 Eröffnungsſitzung der„Fröhlich Pfalz Der richtige Pfälzer Humor iſt nicht tot, die Faſtnacht lebt! Das bewies die geſtrige Eröffnungsſitzung der„Fröhlich Pfalz“. Es war eine karnevaliſtiſche Sitzung, wie ſie ſein ſell, Jede Nummer ein Volltreffer. Die Stimmung konnte wirklich nicht beſſer ſein. Das Re⸗ ſtaurant zum„Weinberg“ konnte kaum alle die faſſen, die gekommen waren, um einige fröhliche Stunden zu ver⸗ leben. Der Einzug des Elferrates der zum erſten Mal ſich in ſeiner neuen Amtstracht— purpurrote Mäntel mit weißem Pelzbeſatz— vorſtellte, vollzog ſich mit großem Pomp. Befſand ſich doch in ſeinem Gefolge eine zwölfköpfige„uſarengarde“, ſtramme Mädels, die die Amtstätigkeit des hohen Rates und des einholenden Till Eulenſpiegel tatkräftig unterſtützten. Die Nanzengarde hatte nur einen Gardiſten abbeordert, der dieſe aber würdig vertrat. In ſelner Eröffnungsrede ſtellte der Präſident Th. Reiſcher zunächſt den Elfer— Fritz Appel, Vizepräſident; Bornhofen, rat vor: Vater der Ranzengarde; Rapp, Finanzminiſter; S. Zahn, Oekonomierat; Annweiler, Kritzelmeiſter; Wagener, Miniſter; Schröder, Schatzminiſter der Ranzengarde; Vorgeltz, Zenſurminiſter; Herweck, Kriegsminiſter der Ranzengarde; Eigel, Miniſter. Anſchließend brachte Herr Bornhofen zum Ausdruck, daß man mit dieſer Veranſtaltung nunmehr in ben Faſching eingetreten ſei und damit den Willen zum Ausdruck bringe, der alten Faſelnacht zum neuen Leben zu verhelfen. Be⸗ ſonders betonte er, daß man an dieſem Werk nur helfen wolle, denn es kann niemals davon die Rede ſein, daß man alles allein machen will. Nach dem gemein⸗ ſam geſungenen„Willkommengruß den Narren“, ſtieg als erſte und einzigſte weibliche Büttenrednerin des Abends Frau Hahn in die Bütte als Schwiegermutter. Wie alle Schwiegermütter wollte ſie von den, Mänern nichts wiſſen und brachte allerlei Schlechtigkeiten vor. Dennoch bekam ſie einen Orden, wie auch der ſie ablöſende Schwendemann, der ſich in ſeinem Couplet ſelbſt den ſchönen Caſimir nannte und dann noch die Geſchichte von dem ſtrammen Jungen Ede brachte. Gerhard Helfen⸗ ſtein als Mannheimer Spießer brach mit ſeinen lokalen Gloſſen erſt richtig das Eis. Seine Bemerkung, daß man die Ausſtellungshalle bezeichnenderweiſe gleich neben den Schlachthof geſetzt habe, wurde nicht weniger belacht, wie ſeine Feſtſtellung, daß das erſte Kamel Mannem getauft wurde, weil es den Mannheimern das Geld forttrage. Bei der Ordensüberreichung konnte der Präſident noch die Neuigkeit berichten, daß das Pflaſter um das Rathaus durch eine Gummidecke erſetzt werden würde, damit man nicht mehr hören könnte, wie man das Geld zum Fenſter hin⸗ aus wirft. Ein Sturm der Begeiſterung durchtobte den Saal, als W. Maeckel vom Nationaltheater das Podium betrat und mit gewohnter Meiſterſchaft das Wolgalied aus„Zarewitſch“ und„Dein iſt mein ganzes Herz“ aus„Dos Land des Lächelns“ ſang. Als Zugabe brachte er das Lied„Am Rhein, beim Wein“. Der ihm gezollte Beifall bewies, wie ſehr die Leiſtungen dieſes Künſtlers anerkannt Mit Wehmut aber mußte man gleichzeitig daran denken, daß es nicht möglich geweſen iſt, dieſen Sänger dem Thea⸗ ter und ſomit der Bevölkerung zu erhalten. Für ſeine Leiſtungen wurde Herrn Maeckel die ſeidene Ehrenmütze der„Fröhlich Pfalz“ und ein Orden überreicht und mit ihm gleichzeitig der ſtändig mit gewohnter Umſicht am Flügel waltende O. Homann⸗Webau geehrt. Herr Hahn erzählte mit ganz hervorragender Mimik aus ſeinem Sol⸗ datenleben und brachte eine Definition, was ein Soldat iſt. Als Matroſenbub mit dem Sommertagsſtecken plauderte Herr Wagener verſchiedene Familiengeheimniſſe aus. Nach der Pauſe gab das Doppel⸗Quartett 1928 unter Leitung von Herrn Bauſen hardt durch die bei⸗ den Lieder„Weinleſe“ und„Seifenblaſen“ Proben ſeiner geſchmackvollen Sangeskunſt. Zur Ehrung der anweſenden Preſſevertreter wurde die ganze Huſarengarde mobil gemacht, um den Aufmarſch vor dem Präftdenten⸗ tiſch würdig zu geſtalten. Ehrentrunk und Orden waren der Dank dafür, daß ſich die Preſſe ſtets um die Erhaltung ber Faſtnacht bemüht hat. Heinz Schäfer, kein Unbekannter mehr, konnte einen ungeheuren Erfolg einheimſen. Seine Sachen:„In 1000 Jahren“ und„Wie man Männer feſſelt“ waren wirk⸗ liche Glanzleiſtungen, die nicht ſo leicht übertroffen wer⸗ den dürften. Seine Zugabe von dem verſchwundenen Ueberzieher war ebenfalls ein Bombenerfolg. Durch das nochmalige Auftreten von W. Maeckel konnte den An⸗ weſenden keine größere Freude mehr bereitet werden. Herr Maeckel ſang nach dem Schlagerlied„Ay Ay. Ay“ aus dem„Zigeunerbaron“,„Als flotter Burſch“ und wu de derartig mit Beifall überſchüttet, daß er den letzten Vers wiederholen mußte. Mit dieſer Darbietung hatte die Veranſtaltung ihren Höhepunkt erreicht. Es herrſchte wirkliche Faſtnachtsſtim⸗ mung, als man gemeinſam impulſiv den Refrain des von Herrn Maeckel geſungenen Liedes mitſang. Unbedingt hätte man hier die Veranſtaltung abbrechen müſſen, denn trotz⸗ dem die nachfolgenden Büttenreoͤner nicht mit ihren Leiſtun⸗ gen hinter den anderen Darbietungen zurückſtanden, wurde ihnen nicht der Beifall zuteil, den ſie verdient hätten. Als Coupletſänger hatte Herr Miſchler die Ruhe weg. Wirklich originell ſang. Herr Hoffſtätter die Ballade von der Uhr. Auf gewohnter Höhe ſtand dle Büttenrede von Herrn Reiſcher, der Eheſorgen und Umzugsplagen vorzubringen hatte. Zum Beſchluß beſtieg Herr Vogt als Filzbacher die Bütte. Als der Leiter der Kapelle Seezer, die den Abend unermüdlich auf ihrem Poſten war, und die Gaſtgeber, Reſtaurateur Hummel und Frau geehrt waren, ſtiegen die Schlußreden des Hohen Rates. Die Mahnung, recht zahlreich die anderen Veranſtaltungen zu beſuchen und der neuen Nanzengarde das notwendige Intereſſe entgegenzubringen, dürfte nicht unnötig erſolgt ſein, denn nach dieſem erfolgreichen Auf⸗ takt darf man wirklich auf das Weitere geſpannt ſein, zu⸗ mal allerhand Ueberraſchungen in Ausſicht ſtehen. Schluß des redaktionellen Teils f Zur [Sesundhaltung! 4 nie Peter Rixius 6,. b.., Mannheim Fölnsprecher 25796 und 26797 Wilhelm Müller jun., U 4. 25, fefnsprecher 21636 Der Mann, 5 der uns erobern will Von Liesbet Dill Sie fragen, wie ſich die Damen den modernen Mann wünſchen? Nachdem ich mich bei den jungen Damen erkundigt habe, kann ich Ihnen einiges verraten. Der Mann braucht nicht ſchön zu ſein, im Ge⸗ genteil, den größten Erfolg als Don Juans und Steger über Frauen haben meiſt Männer von häß⸗ lichem Aeußerem erlebt, ſiehe Mirabeau, Lauzun, Henri IV., Richelieu, aber ſie müſſen ſein: männlich, energiſch, mutig, ſicher und klug, ſie müſſen etwas leiſten, etwas„ſein“. Dann ſattelfeſt in geſellſchaft⸗ lichen Formen. Sehr wichtig, gerade heute, meine Herren, wo dieſe Formen ſcheinbar überflüſſig ge⸗ worden ſind.. Sie ſtehen jedem Mann, mag er noch ſo bedeutend, ſo geſcheit, ſo... originell ſein, nur keine Angſt, ſeien Sie ruhig—— höflich zu den Damen. Etwas mehr Galanterie, etwas mehr Rit⸗ terlichkeit, etwas mehr Fineſſe in der Behandlung der Frauen, etwas mehr Rückſicht, etwas Brutali⸗ tät, zuweilen angewandt, gibt die beſte Miſchung. Kommt den Frauen zart entgegen? Gewiß, aber das allein tut's nicht... Talente? Gern, ſind aber zum Erobern nicht unbedingt erforderlich.. im Gegenteil, oft hinderlich, denn während der Held noch ſo herrlich Klavier ſpielt, geigt, ſich in Cello⸗ vorträgen ergeht, erobert hinter ſeinem Rücken irgend ein anderer die Dame ſeines Herzens, durch einen Bick, eine Blume, einen Griff, ie nachdem die Frauen ſind.. Das muß man fühlen, ahnen, wie man ſie gewinnt.. Geiſtreich? O ja, aber man ge⸗ winnt keine Dame dadurch, daß man ſie in philo⸗ ſophiſche Geſpräche verwickelt. Das iſt ſehr inter⸗ eſſant, ſehr angenehm, in Geſellſchaft iſt er unbe⸗ zahlbar, der Philoſoph, aber zum Eroberer genügt es nicht, Kant oder Schopenhauer zu beherrſchen Das ſpielt dabei gar keine Rolle Rezepte gibt es dafür nicht, wie man uns ge⸗ winnt. Wer es nicht fühlt, der wird es nie erjagen. Fingerſpitzengefühl, meine Herren.. Einer der größten und erfolgreichſten Don Juans, die mir begegnet ſind, eroberte uns damit, daß er uns auf den Bällen ſpaniſche Gedichte ins Ohr ſagte, die wir nicht verſtanden... Fabelhaft... Er ſiegte überall. Daß er außerdem jenen„Ton in allen Lebenslagen“ beherrſchte, über den ſogar ein dickes Buch geſchrie⸗ ben wurde, er hatte es ſicher nie ſtudlert, noch das „indiſche Lebensbuch über die Liebe“, daß ſein Aeußeres jene unauffällig diskrete Eleganz auf⸗ wies, die der Kenner ſchätzt, brauche ich nicht zu ſagen. Nur nicht zu„feſch“, meine Herren, nur nicht übertreiben in den Nüancen der Eleganz. Sonſt wirds ein Snob. Und den nehmen wir nicht ernſt. Wir ſchätzen nur die Eleganz, die ſich dem Manne anpaßt, ihm angewachſen iſt, ihm„ſitzt““ Ein Mo⸗ nokel, das zu dem Geſichtsſchnitt nicht paßt, kann alles verderben. Ein Monokel macht noch keinen Kavalier! Reiter, Sportsmann ſind immer wertvolle Er⸗ oberereigenſchaften, Erfolge auf jedem Gebiet, natürlich auch auf dem künſtleriſchen. Ferner legen wir Wert darauf, daß man z. B. nicht mit uns ſpricht mit der Zigarette im Mundwinkel, oder den Händen in den Hoſentaſchen, daß man ſich uns in Geſellſchaften vorſtellt, daß man uns nicht aus dem Auto ſteigen läßt, ohne uns die Hand zu reichen und wenn wir zuſammen Tee trinken oder früh⸗ ſtücken in einem Lokal, bitte keine Szenen mit dem Kellner, keine Auseinanderſetzungen wegen der Rechnung. Etwas Diskretion... Ich habe einmal behauptet, man müſſe in jeder Stadt einen Bekann⸗ ten haben, der uns Blumen auf den Bahnhof bringt, uns einen richtigen Zug aus dem Kursbuch ſucht, mit uns frühſtückt und ſich eventuell für uns er⸗ ſchießt... Nachdem das Duell verboten iſt und mir neulich ein junger Herr verſicherte, man erſchöſſe ſich nicht mehr aus Liebe, habe ich letzteres geſtrichen Wenn Sie mit einer Dame ausgehen, eine neue Sitte, an die ſich„Mütter“ immer noch nicht gewöh⸗ 1 nen können, dann bitte nicht die Blumen zu ver⸗ geſſen. Man kann einer Dame gar nicht genug Blumen ſchen den.. Die älteſten, verhärteſten Her⸗ zen gewinnt man dadurch und ſelbſt die Verwöhn⸗ teſten nehmen Blumen immer gnädig auf und emp⸗ finden den Blumenmangel als eine Verletzung der heiligſten Pflichten eines Kavaliers. Schließlich, wozu gibt es denn ſovtele ſchöne Blumen? Es braucht ja kein Blumenkorb zu ſein, eine Roſe ge⸗ nügt, ein paar Nelken, ein Veilchenſtrauß Ein Herr, der eine„ganze Geſellſchaft unterhal⸗ ten kann“, hat bei den Damen meiſt keinen Erfolg. Wenige laſſen ſich durch ſolche Charlatanerien blenden. Der ſogenannte Don Juan iſt abgewirtſchaftet und zum Lady⸗killer im großen Stil muß man als Grandſeigneur geboren ſein. Man kann ſich auch verrechnen dabei... man glaubt zu bluffen und wird durchſchaut... und fällt durch beim Examen. Dem Liebenswürdigen gehört die Welt! Seiner Sache ſicher ſein, ſich ſeines Wertes bewußt und be⸗ ſcheiden zugleich,„Doch wer unerbittlich ſcheinet, ob er reizt und ob er rührt, der beleidigt, der ver⸗ führt...“ Siegen wird immer der, der ſiegen will und überzeugt iſt, daß er ſiegt. Alſo, meine Herren D Augermayers Schauſpiel„Flieg, roter Adler von Tirol“ auch für Köln verboten! Vom Kölner ſtädtiſchen Schauſpielhauſe: Nachdem zu Angermayers Schauſpiel„Flieg, roter Adler von Tirol“ zahlreiche Proben abgehalten worden waren, wurde die Aufführung nunmehr von der Stadt aus politiſchen Gründen dem Intendanten Mo⸗ des unterſagt. Es wird glaubwürdig berichtet, die italieniſche Geſandtſchaft in Ber⸗ lin habe bei der gleichen Inſtanz in Köln die be⸗ treffenden Schritte bei der Stadtverwaktung zur Erzielung des Aufführungsverbots angeregt.(In Berlin wird das Stück trotz des Einſpruchs der ita⸗ lieniſchen Geſandtſchaft allabendlich im Leſſingthea⸗ ter aufgeführt. Schrfftl./ Thenlerabbau in heidelberg? Wie wir hören, iſt fämtlichen Mitglie⸗ dern des Heidelberger Stadttheaters ein Schreiben der Stadtverwaltung zugegangen, das die Mitteilung enthält, daß mit einer Weiter verpflichtung für die nächſte Spielzeit nicht zu rechnen iſt. Wir nehmen an, daß dieſer Schritt analog der Er⸗ ſcheinung in anderen Städten fürſorglich getan wurde, und daß damit nicht ausgeſprochen werden ſoll, daß das Heidelberger Theater nach Schluß der Spielzeit ſeine Pforten ſchließt. g Die Mitteilung an ſich iſt vollkommen überflüſſig, da kein Mitglied einen Vertrag über die Dauer der Spielzeit hinaus hat, ſie iſt aber ſehr geeignet, un⸗ nötige Unruhe und Nervoſität ins En⸗ ſemble zu tragen. Wir könen uns auch nicht denken, daß die Heidelberger Bürgerſchaft trotz ſchlechter Wirtſchaftslage der Stadt ihr Theater ſchließen will. Irgendwie können und müſſen Erſparniſſe ge⸗ macht werden, aber eine Univerſitätsſtadt vom Range Heidelbergs ohne Theater iſt undenkbar. Der Hei⸗ delberger Bürgerausſchuß hat erſt vor kurzer Zeit durch die Sanierung der Heidelberger Feſt⸗ ſpiele dokumentiert, daß er ſich ſeiner kulturellen Verpflichtung bewußt iſt, er wird auch ſein eigenes Theater nicht fallen laſſen.. Hoffentlich hat man in Heidelberg von der Mannheimer Theaterde batte gelernt und kommt möglichſt ſchnell zu einer endgültigen und guten Regelung. Giordanos„Fedora“ in Berlin. Die halbver⸗ geſſene dreiaktige Oper„Fedora“ von Umberto Giordano erlebte geſtern in der ſtädtiſchen Oper eine Erſtaufführung, die nicht beſon⸗ ders lebhaft begrüßt wurde. werden. 4. Seite. Nr. 37 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 23. Januar 1930 Sozialwirtſchaftliches ö Das badiſche Hotelgewerbe im letzten Viertel 1929 Das ſchöne Herbſtwetter brachte im September einen regeren Fremdenverkehr als ſonſt. Nach Be⸗ endigung der Sommerſaiſon liegt jedoch ſeit An⸗ fang Oktober in allen Kur⸗ und Badeorten der Ver⸗ kehr ſtill. Auch die ſtädtiſchen Betriebe hatten in der Berichtszeit(alſo im letzten Viertel des Jahres 1929) unter der allgemein unbefriedigenden Wirt⸗ ſchaftslage ſtark zu leiden. Die Beſetzungsziffern ſind überall erheblich zurückgegangen; ebenſo war im Konſum der Gäſte ein Rückgang zu verzeichnen. In Heidelberg wirkte ſich die allgemeine wirt⸗ schaftliche Notlage in einem bedeutenden Um⸗ ſatzrückgang aus, der gleichzeitig mit dem Nach⸗ laſſen des ſommerlichen und herbſtlichen Fremden⸗ verkehrs einen Perſonalabbau bis zu 30 v. H. erzwang In der Preisgeſtaltung war es trotz ſtärk⸗ ſter Steuerbelaſtung und trotz Verteuerung der Le⸗ bensmittel nicht möglich, Erhöhungen dürchzuſetzen. Die Ausſichten für die Zukunft werden nicht un⸗ günſtig beurteilt. Veranſtaltungen Libelle Bis auf den letzten Platz— zahlreiche Tiſche und Stühle mußten ſogar noch eingeſchoben werden— war die Libelle am Samstag abend beſetzt. Den gleichen guten Beſuch wei⸗ ſen die Mittwoche, Donnerstage und Sonntage auf, an denen durch Feterabendverlängerung ausgiebige Gelegen⸗ heit zum Tanz geboten wird. Dieſe Zugkraft iſt ein Bewets dafür, daß ein erſtklaſſiges Kabarett zu den Vergnügungs⸗ ſtätten gehört, die man hier nicht mehr miſſen möchte. Wer keine verwöhnten Anſprüche ſtellt, wird auch mit dem Programm zufrieden ſein, das für den Monat Januar verpflichtet wurde. Im Mittelpunkt ſteht der Anſager Gert Neu man en der mit ſeiner eleganten äußeren Er⸗ ſcheinung ſofort für ſich einnimmt, wenn er die Bühne be⸗ tritt. Als gewandter Plauderer weiß er auch ſchnell die Stimmung zu beleben, den„verbindenden Text“ amüſant zu geſtalten. Und wenn er ſich ſelbſt als Programmnummer vorſtellt, dann zeigt er, daß er ein vorzüglicher Blitzdichter iſt. Eine charakteriſtiſche Note erhält, wie es dem Charakter des Lokals entſpricht, das Programm durch den Tanz in ſeinen verſchiedenen Arten. Anmut, Humor und bis zur Akrobatik ſich ſteigernde Geſchicklichkeit vereinigen ſich zu Leiſtungen, die ſelbſt großen Anſprüchen genügen. An erſter Stelle ſind Yvonne und Al fonſo vom Moulin Rouge zu nennen, die mit ausgeſuchter Eleganz und zu ſchönſter Harmonie geſteigerter Ausgeglichenheit in allen Bewegun⸗ gen tanzen. Benedikt und O Doone wirken ſehr komiſch im exzentriſchen Steptanz, während The merry Twins, reizende Zwillingsſchweſtern, und Marion Gſch ſich durch viel Anmut und Grazie auszeichnen. Der muſikaliſche Teil wird durch Hans Gro ſſer, der Geſang mit Akkordionſpiel auf das eindrucksvollſte verbin⸗ det, durch den 17jährigen Kylophon⸗Virtuoſen Erneſto vom Frolies Bergeres, der trotz ſeiner Jugend ſchon meiſter⸗ haft ſein Inſtrument beherrſcht, und vor allem durch die Ciros Band beſtritten, die eigentlich ſchon den Beſuch der Libelle lohnt, weil ſie zu den beſten Jazzbands zählt, die wir hier gehört haben. Die Vortragskunſt wird recht wir⸗ kungsvoll, repräſenttert durch den ausgezeichneten Bauch⸗ redner Carl Heinz Ewers, die pikante Elli Neu be ck vom Berliner Nollendorf⸗Theater und die reizende Elſe Nau. Da die Pauſen durch Tanz ausgefüllt werden, kom⸗ men von vornherein auch die auf ihre Rechnung, die die Darbietungen nicht als Hauptſache betrachten. Sch. Große Redoute im Palaſtkaffee und Libelle! Wir verweiſen auf die im Anzeigenteil angekündigte erſte große Veranſtaltung geſellſchaftlicher Art, die in den Räumen des Palaſtkaffees und der Libelle ſtattfindet. Alle Vorbereitungen für einen ſtimmungsvollen Abend ſind getroffen. Die beliebte Hauskapelle wird im Kaſſee zum Tanz aufſpielen. Künſtler der Libelle werden durch ihr Auftreten für Stimmung und Humor ſorgen. Im Kabarett muſiziert die erfolgreiche Ciros⸗Band. Allerlei Ueberraſchungen, Ballonſchlacht uſw. ſind vorgeſehen. * * Noch 4 Tage— und Sarraſani verläßt Mannheim für Jahrzehnte! Dieſe Worte müßten eigentlich genügen, um nun auch die Allerletzten, die den Sarraſani⸗Beſuch ſtels von heute auf morgen verſchoben haben, in den Zirkus zu führen. Es finden nur noch 2 Familienvorſtellungen ſtatt und zwar Samstag und Sonntag nachmittags. Die große feterliche Abſchiedsvorſtellung iſt am Sonntag abend.— Am morgigen Freitag konzertiert bie argentintſche Kapelle des Zirkus Sarraſaui von 12—1 Uhr im Lun⸗ genſpital. Theater und Mufik Konzert und Theater in Heidelberg. Wieder eine Oaſe in der Wüſte des Konzertwinters: Das Guarneri⸗Quartett, das Muſterbeiſpiel einer Kammermuſtkvereinigung von Muſikalität und Klangſeligkeit. Reger, Mozart, Borodin— packend und hinreißend geſpielt, mit Begeiſterung für Werke und Spieler aufgenommen. Es war ein unverzeih⸗ licher Regieſehler des Bachvereins zwiſchen Reger und Mozart die kontrapunktlichen Va⸗ rationen von Friedrich Gckart— in Mann⸗ heim ſchon gehört und gewürdigt— für zwei Kla⸗ vfere zu ſtellen, dazu noch in mittelmäßiger Dar⸗ bietung. Man hat damit auch dem Komponiſten einen ſehr ſchlechten Dienſt erwieſen.— Im Schau⸗ ſpiel, das gegenwärtig ſehr fleißig arbeitet, gabs Line Komödie„Doris löſt die Ehefrage“ von Harry Segall(deutſche Bühnenbearbeitung von Karl Lerbs). Segall macht ſich die Problemlöſung ſehr leicht, er läßt Doris nur die Frage ihrer brüchi⸗ gen Ehe durch das abſolut nicht neue„Bäumchen⸗ Wechſel⸗ Spiel“ löſen. Es wird wieder ſehr viel geredet, man tut teilweiſe ſehr geſcheit, teilweiſe ſehr burſchikos, taucht einzelne Szenen in Welt⸗ ſchmerz und gibt auch etliche Schwankfiguren dazu. Daraus hat die Regie von Erich Alexander Winds mit leichter Hand ein unterhaltſames Spiel ⸗für an⸗ ſpruchsloſe Leute oder ſolche, die im Theater geiſtig nicht belaſtet werden wollen, gemacht. Von dieſer Doris(Marta Schild) hätte man eine ganz andere Löſung der Ehefrage erwartet, Käte Itter gibt eine ſchnoddrige Cieely, mit der Myra von Frl. Klinhat muß ſich neben dem verlaſſenen Ehe⸗ mann⸗Liebhaber auch das Publikum abfinden. Der Ehegatte der Doris(van Santen), ganz ſym⸗ pathiſch angelegt, wird mit Leichtigkeit von Bruce King(Winds) ausgeſtochen. Segalls übrige Mario⸗ netten werden von Clariſſa Manhof, Schirlitz, Knapfel, Golling, Daue und Ziegler vermenſchlicht. In der Operette haben Kapellmeiſter Mees und Hans Imhof Kalmans alte„Mariza“ wieder ſehr lebendig(muſikaliſch manchmal zu lebendig) gemacht. Beſter Eindruck kam von Daues Czupan, Humor und Charme ſind bei ihm in der richtigen ochſtapler und Beſtellſchein Schöffengericht Mannheim: Vorſitzender Amtsgerich tsrat Schmitt, 1. Staatsanwalt Dr. Gerard. Am Mittwoch hatten ſich ein Hochſtapler und drei Beſtellſcheinſchwindler vor dem Schöffengericht zu verantworten. Der 24 Jahre alte Reiſende K. M. ſcheint aus Gaunereien einen Beruf geſchaffen zu haben. Als Reiſender mit Korbwaren kam er viel in Bäckereien. In Mom bach erzählte er einer Frau, er habe ſeinen Geldbeutel mit 300 auf der Bahn verloren und brauche Geld für die Reiſe. Erfolg 20 J. Der Frau ſchrieb. er einige Poſtkarten, daß er ſeine Schuld begleichen werde. Trotz verſchiedener Mahnungen erhielt die Frau ihr Geld nicht. Ganz gemein war ſeine Handlungsweiſe einem Dienſt mädchen gegenüber, das er auf der Meſſe kennen lernte. Er verſprach ihr die Heirat, obwohl er eine Braut mit 2 unehelichen Kindern hatte. Beim zweiten Zuſammentreffen erzählte ihm ſeine neue Bekanntſchaft, daß ſie 460/ auf einer Bank in Neuſtadt liegen habe. Daß hier bei dem ziemlich einfachen und einfältigen Mädchen etwas zu holen war, hatte M. ſofort herausgebracht. Er redete dem Mädchen ein, daß die kleinen Banken nicht ſtcher ſeien, ſie ſolle das Geld auf der Reichsbank in Mannheim ſicher und beſſer anlegen. An einem Freitagabend übergab die„Kapitaliſtin“ ihrem neuen„Bräutigam“ in Mannheim das Geld, nachdem ſie es miteinander in Neuſtadt geholt hatten. Es ſollte am nächſten Tag auf der Reichs⸗ bank angelegt werden. Aber noch am gleichen Abend zahlte M. alte Mietsſchulden und unternahm Autofahrten, die ungefähr 50. koſteten. Am Bahnhof wurde er von der Polizei feſtgenommen, da er ihr verdächtig vorkam. Man fand 360/ bei ihm. Er gab ſeine Braut als Beſitzerin der Summe an. Die Polizei erhielt auf Nachfrage in Ludwigshafen von der Braut dieſe Angaben be⸗ ſtätigt. Jetzt ſchon hätten dem Mädchen Zweifel an der Ehrlichkeit ihres Bräutigams kommen müſſen. In ihrer gutmütigen Dummheit fuhr ſie jedoch nicht nach Mannheim, ſondern ſie ließ dem feinen Herrn das Geld weiter auf Treu und Glauben. Am Samstag kleidete ſich M. neu ein und unternahm dann eine größere Geſchäftsreiſe nach dem Rheinland, natürlich mit einem Miets⸗ auto. Da er dem Autvobeſitzer für die Mannheimer Rundreiſe 50/ bezahlt hatte, verzichtete dieſer auf einen Vorſchuß. Genau wie das Dienſtmädchen traute auch er M. ohne weiteres. Auch er mußte ſeine Leichtgläubigkeit teuer bezahlen. In Rügen verſchwand M. ſpurlos und ließ Auto mit dem Chauffeur ohne Bezahlung ſtehen. Der Autobeſitzer wartete einen ganzen Tag auf die Rückkehr ſeines noblen Fahrgaſtes. Dieſer lag aber bereits in Kreuznach im Krankenhaus. Durch eine Kuiegelenkstuberkuloſe hat er ein ſteifes Knie und kann daher ſchlecht gehen. Auf dem Bahn⸗ ſteig in Kreuznach rutſchte er aus und verletzte ſich das geſunde Knie. In der Zwiſchenzekt war auch der Reſt des ihm anvertrauten Geldes verbraucht. Die Ausbeute dieſer großzügigen Geſchäfts⸗ reiſe waren 5 Aufträge im Geſamtbetrag von viel⸗ leicht 100 Mark, ein Verluſt für den Autobeſitzer von ungefähr 400 Mark und für die„Braut“ von 460 Mark; mithin eine Unterbilanz von 700 Mark und eine Anzeige wegen Betrugs. n Vom Krankenhaus in Kreuznach ſchrieb er an ſeine Braut, daß er ſchwer krank ſei, die Geldange⸗ legenheit aber erledigen werde. Anfangs November ſchwindelte er einem Bäckermeiſter unter einem fal⸗ ſchen Namen 10 Mark ab. Auch dleſer ſah nie wie⸗ der etwas von ſeinem Gel de Das Gemeinſte war der Betrug an dem Dienſtmädchen, dem er unter dem Verſprechen der Heirat die ſauer verdienten Sparpfennige ab⸗ ſchwindelte. Er konnte dies nur machen, da das Mädchen zu einfältig und leichtgläubig war und dann allem Anſcheine nach unbedingt heiraten wollte. Die Autofahrt war mehr ein Schelmenſtreich, begünſtigt durch den vertrauensſeligen Autobeſitzer, der hier ein großes Geſchäft witterte. Der 1. Staatsanwalt beantragte eine Geſamtſtrafe von 9 Monaten Ge⸗ fängnis. Das Gericht verurteilte M. zu 6Mona⸗ ten Gefängnis abzüglich 9 Wochen Unterſu⸗ chungshaft(Verteidiger, auch im 2. Fall, Rechtsan⸗ walt Willi Pfeiffen berger). Geſtern ging es ein wenig bunt durcheinander. Da der Chauffeur im erſten Fall ſein Fahrtbuch nicht bei ſich hatte, wurde dieſer Fall für einige Zeit aus⸗ geſetzt und ein anderer Fall wegen Vergehens gegen 8 176, 3 verhandelt.— Strafe 6 Monate Gefängnis abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft.— Weil auch in dieſem Fall die Hauptzeugin geholt werden mußte, wurde er gleichfalls zurückgeſtellt. Beim 3. Fall ka⸗ men dann die beiden erſten zur Erledigung. Das Ganze war ein Verhandlungsvormittag mit Stö⸗ rungen, Warten und Hinderniſſen. Drei Beſtellſcheinſchwindler Drei Retſende einer Verlagsfirma waren wegen Beſtellſcheinſchwindels angeklagt. Das alte Lied: Wenn man kein Geld hat, fälſcht man gegenſeitig Beſtellſcheine und läßt ſich Proviſion ausbezahlen. Kommt der Schwindel heraus, dann verrechnet die Firma die zu Unrecht erhaltene Proviſion auf rich⸗ tiges Guthaben. Gerade dieſer Umſtand reizt man⸗ chen Reiſenden direkt zum Betrug und zur Urkun⸗ denfälſchung. So lange den Beſtellſcheinſchwindlern das Geſchäft ſo leicht und einfach gemacht wird, ſo lange werden dieſe üblen Betrügereien nicht auf⸗ hören. Die drei Vertreter dieſes„Berufs“, die neben⸗ einander ſaßen, gehören beſtimmt nicht zur Zierde der Reiſenden. Schon der äußere Eindruck iſt wenig vertrauenerweckend. Der Jüngſte (22 Jahre alt) war anſcheinend der Anführer, er führte wenigſtens geſtern das große Wort. Sein 1 Jahr älterer Gefährte iſt ſchon wegen Bettels vorbeſtraft. Den beſten Eindruck machte noch der „Senior“ der Drei, ein 44jähriger Kaufmann. Vor⸗ beſtraft ſind alle drei. Mit 5 Wochen und je 2 Wo⸗ chen Gefängnis(bei den beiden letzteren Straſ⸗ aufſchub auf Wohlverhalten) kamen ſie eigentlich zu billig davon. Das Gericht wollte ihnen aber durch die milde Strafe noch einmal die Möglichkeit zur Beſſerung geben. Ob Beſſerung noch möglich iſt? ———.— * 8 Verworfene Berufung. Zu dem unter dieſer Spitzmarke im Dienstag⸗Abendblatt veröffentlichten Gerichtsbericht über den tödlichen Autounfall am Friedhof wird uns aus Ladenburg mitgeteilt, daß die Beamten wohl eine Hausdurchſuchung vor⸗ nahmen, daß dieſe aber reſultatlos verlaufen iſt. Das Dinkelſcherbener Eiſenbahnunglück vor Gericht 8 Mäuchen, 22. Jan. Der heutige Tag und die nächſten Tage ſind mit der Zeugenvernehmung aus⸗ gefüllt. Als erſter Zeuge wurde Lokomotivheizer Joſef Linder, der Heizer des verunglückten be⸗ ſchleunigten Perſonenzuges vernommen. Er bekun⸗ dete, daß der Zug Durchfahrt und Ausfahrt in Din⸗ kelſcherben zugleich hatte. Als er die Weiche bei Gleis vier geſehen habe, habe er ſofort Gegenmaßnahmen auf der Lokomotive getroffen, es ſei aber zu ſpät ge⸗ weſen. Von den weiteren Zeugen beanſprucht das meiſte Intereſſe die Vernehmung des Oberladeſchaffners Enslin, der in Dinkelſcherben als Oberweichen⸗ ſteller am Stellwerk 1 Dienſt tat und mit Hübler dienſtlich zu tun hatte. Ex ſchilderte Hübler als einen ſehr fleißigen und zuverläſſigen Menſchen. Der Sach⸗ verſtändige, Profeſſor Heizer ⸗München fragte den Zeugen, ob es Vorſchrift ſei, ſich von der richtigen Stellung der Weichen dadurch zu überzeugen, daß man auf das Weichenbild ſchaue, oder ob das Stell⸗ werk genüge. Der Zeuge erwiderte, daß nur die Nach⸗ ſchau Vorſchrift ſei, ob die Strecke frei ſei. Ueber dieſe Frage entſpann ſich eine längere Ausſprache zwiſchen den Sachverſtändigen, wobei Prof. Heizer die Anſchauung vertrat, daß das Stellwerk genügen müſſe, weil die Nachſchau an der Weiche bei Nacht nicht möglich ſei. Oberingenieur Lauber⸗München vertrat einen entgegengeſetzten Standpunkt, ebenfalls Reichs⸗ bahnrat Sauler. In den Bürgergenuß rücken Kommunale Chronik Wohnungsbau in Ludwigshafen Das Bürgermeiſteramt teilt uns durch die Preſſe⸗ ſtelle mit: Im Monat Dezember 1929 wurden 18 Wohngebäude mit 93 Wohnungen erſtellt; davon wurden 12 Wohngebäude mit 75 Wohnungen mit Unterſtützung aus öffentlichen Mitteln errichtet. Von den neugeſchaffenen Wohnungen haben 75—3 Zim⸗ mer und 18 Wohnungen 4 und mehr Zimmer. Im Jahre 1929 betrug der Reinzugang an Wohnungen 552(Jahr 1928= 931). Davon waren 388 Wohnun⸗ gen mit—3 Zimmern und 164 Wohnungen mit mehr als 4 Zimmern. Durch Neubau wurden 612, durch Umbau 32 Wohnungen gewonnen, während durch Umbau 15 und durch Abbruch 77 Wohnungen in Ab⸗ gang kamen. * Schriesheim, 20. Jan. Aus der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Von dem Ab⸗ ſchluß des Bürgerbuches wurde Kenntnis genommen. ein: Georg Wilhelm Schmitt, Adam Albrecht, Adam Koch, Adolf Egler, Ernſt Horſch, Wilhelm Heeger, Valentin Ullrich Wiw., Johann Forſchner, Jakob Simon Wtw., Oskar Stei⸗ del Wtw., Franz Becher, Wilhelm Egler, Karl Horn Wbw., Franz Kolb, Johann Jakob Fritz, Auguſt Reinhard, Georg Hauſer, Mathias Schenk, Georg Ad. Fath⸗Trippmacher, Franz Helmreich, Georg Treiber, Jakob Ullrich, Albert Kling.— Die Ge⸗ meindearbeiten wurden unter den Handwerks⸗ meiſtern vergeben.— Die Holzverſteigerung mit einem Erlös von 6263 Mk. und die Schlag⸗ raumverſteigerung mit 58 Mk. 20 Pfg. wurden ge⸗ nehmigt.— Das Geſuch des Kaufmanns Johann Adam Jäck lll von hier um Genehmigung zur Ueber⸗ nahme der Wirtſchaft zum„Deutſchen Kaiſer“ wird befürwortet.— Die Dienſtaufſicht der Gemeinderats mitglieder für 1930 wird neu geregelt.— Für Chrtiſt⸗ bäume erlöſte man 207.33 Mk.— Der Vertrag mit der Firma Impreva.G. in Bingen a. Rh. Über Lieferung von Eichenwellenholz wird genehmigt. Den Altveteranen von 1870/71 wird anläßlich des Reichsgründungstages ein Geſchenk von je 20 Mark Überwieſen. 8 Donnerstag, den 23. Januar Nationaltheater:„Lohengrin“, 19.00 Uhr. Mannheimer Kituſtler⸗Theater„Apollo“: Großes Varists⸗ Programm mit Fratellinis und Hugos, 20.00 Uhr. Freier Bund(Städtiſche Kunſthalle:„Neue Matthias Grünewald⸗Probleme“, Vortrag von Direktor Dr. W. Fraenger, 20.15 Uhr. Philharmoniſcher Verein: Konzert des Kölner Kammer⸗ orcheſters unter Leitung von Generalmuſikdirektor Prof. Hermann Abenbroth, 19.30 Uhr im Muſenfaal. i Kabarett Libelle: Vorſtellung 20.00 Uhr. Hirkus Sarreſani: Große Vorſtellung. 19.90 Uhr, Lichtſpiele: Alhambra:„The Pilgrim“.— Schau ⸗ burg:„Die weiße Schweſter von St. Velth.“— Capitol:„Der Ruf des Nordens“.— Scala: „Die vier Teufel“.— Gloria⸗Palaſt:„Das Schweigen im Walde“.— Palaſt⸗ Theater: „Der Kriminal⸗Kavalier.“— Royy⸗ Theater„ Die Nacht nach dem Verrat“.— Univerſum:„Wenn Du einmal Dein Herz verſchenkſt“. Sehenswürdigkeiten: Kunſthalle: anßer Montags] tägl. 1018 uhr, 1416 Uhr; Sonn⸗ und Feiertogs durchgehend von 11—16 Uhr, Aus⸗ ſtellung„Max Läuger, das geſammelte Werk“.— Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 14—16 Uhr. Sonntags von 11—16 Uhr durchgehend. Ausſtellung:„Meiſterwerke der Buchmalerei“ Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17 bis 10 Uhr.— Plauetarium: 15 Uhr Beſichtigung. a Schluß des redaktioneſfen Teils Homöopafhie u. Biochemie ORIGINAL SCHRWARE erhältlich in allen durch Emailieschild als Niederlage gekennzeichneten Apotheken Em133 Wer sleh für Homöopathie und Biochemie inter- essiefltverlange kostenlos und unverbindlich Preislisten und aufklfrende Schriften durch! Dr. Willmar Schwabe, Leipzig 0 29 Operettendoſis gemixt. Sehr nett läßt ſich die kleine Kunze(Liſa) an. Maud Heſter(Martza), Fritz Frank(Taſſilo),) der lustige, aber doch dezent bleibende Fürſt Moritz(Knapfel) und der ſtark nach der Galerie ſpekulierende Kammerdiener Pentzek (Imhof) helfen zum ſtarken Erfolg des Abends. ile. Um die preußiſchen Staatstheater. Das preu⸗ ßiſche Kultusminiſterium ſcheint bereits überzeugt zu ſein, daß der diesjährige Theateretat für die Staats⸗ theater in Berlin, Kaſſel und Wies baden im Abgeordnetenhaus erheblichen Angriffen und entſprechenden Abſtrichen ausgeſetzt ſein wird. In den letzten Tagen ſind Verhandlungen auf⸗ genommen worden, um noch vor der Durchberatung des Etats eine erträgliche Situation zu ſchaffen. In erſter Reihe iſt dabei zunächſt an Wiesbaden gedacht, doch laufen gleichlautende Verhandlungen auch mit der Stadt Berlin. Der Ball der vier Künſte Es iſt keine Ankündigung für irgendein Masken⸗ feſt in Berlin oder einer andern Großſtadt Deutſch⸗ lands. Der Ball der vier Künſte iſt ein alter Pariſer Künſtlerbrauch zur Vorkarnevalszeit. Das Pariſer Künſtlerleben iſt weit davon entfernt, dem Leben in den deutſchen Kunſtzentren zu gleichen. Aeußerlich mag vielleicht die eine oder andre Aehnlichkeit vor⸗ handen ſein, aber in ſeinem Weſen iſt der Romane ungeſtümer und vielfach unbedenklicher. Das zeigen die Aufnahmen und Zeichnungen von dem Pariſer Künſtlerfeſt in der neuen Kölniſchen Illu⸗ ſtrterten.— Ein ernſtes Thema ſchlagen die Bild⸗ ſeiten„Geiſtige Arbeiter in Not“ an. Es ſind Bilder aus dem Berliner Stellennachweis für Angehörige geiſtiger Berufe, unter denen die Not mindeſtens ebenſo groß iſt wie unter den arbeitsloſen Hand⸗ arbeitern. Heitere und ernſte Bildſeiten folgen:„Ein Jahrtauſend ſchlummert“, Aufnahmen aus dem Kölner Stadtarchiv,„Wandernde Girls“,„Tropen unter Glas“, Bilder aus dem Berliner Aquarium Die Frauen werden neben einer Winterſport⸗ Modenſeite beſonders die reizenden Kinderbilder an⸗ ziehen, die einen Tag im Leben einer jungen Dame darſtellen.(Ueber den Bezug der Zeitung ſiehe die Anzeige.) 5 Bayerns ehemaliges Königshaus vroteſtiert gegen den Ludwig II- Iilm Aus dem Univerſalfilm„Ludwig II“: König Ludwig T1 (Wilhelm Dieterle) und Richarb Wagner(Paul Günther). Die Verwandten des 1886 auf ſo tragiſche Weiſe ver⸗ ſtorbenen König Ludwig II. von Bayern haben wegen Gefährdung der Familienehre gegen den Film „Ludwig II“ gerichtliche Schritte unternommen. Der Film wurde von Wilhelm Dieterle inſzentert, der auch die Titelrolle verkörpert Univerſal⸗Bibliothek Nr. 703537. Die verkannten Arilſchocken In Reclams„Univerſum“ wird erzählt: Zu Be⸗ atnn der neunziger Jahre heiratete ein reicher jun⸗ ger Hamburger die btiloͤſchöne Tochter eines mecklen⸗ burgiſchen Landpaſtors. Mit den Gäſten waren zu⸗ gleich zahlreiche Geſchenke eingetroffen; auch hatten Keller und Küche des Pfarrhauſes für den frohen Tag feſtlich zu verſorgen. Ein Rittergutsbeſttzer ſchickte noch in elfter Stunde die köſtlichſten Treib⸗ hauserzeugniſſe, darunter mehrere Dutzend Arti⸗ ſchocken. Die Speiſenfolge des Hochzettseſſens lteß denn auch nichts zu wünſchen übrig. Nur der Gemüſegang fiel aus— was auf einem kleinen Irr⸗ tum beruhte; man hatte die fremdartigen Artiſchocken ſchon vorher bei * Dr. Viktor Engelhardt: Die geiſtige Kultur der Antike. Dritter Teil der Geſchichte der geiſtigen Kultur. Reclams Der Verfaſſer, der be⸗ reits in zwei früher erſchienenen Bänden die geiſtige Kultur des Orients Hargeſtellt hat, gibt hier ein groß an⸗ gelegtes Geſamtbild der untiken Religion, Philoſophie und Kunſt. Dem Leſer wird das Erlebnis eines Kulturkreiſes vermittelt, der die Grundloge unſeres modernen Denkens und Wiſſens bildet; wir fühlen überall den Lebensrhythmus, der uns noch heute durchpulſt. In der Fülle von Schriften über die Antike nimmt Engelharots handliches Büchlein eine Sonderſtellung ein. Es ſchildert die„Kultur als Er⸗ lebnis“— und vermag gerade durch dieſe Art den Leſer zu begeiſtern. Dem, der durch die höhere Schule gun wird das Büchlein Bekanntes in ganz neuem Licht un neuer Einheit zeigen; es wird ihn Zuſammenhänge ſchauen laſſen, die ihm bisher verborgen waren, und wird ihm die Kultur der Antike als„Ganzes“ nahebringen. Dem ehe⸗ maligen Volks⸗ und Mittelſchüler aber reißt das Büchlein die Pforten auf zu einem bisher unbekannten herrlichen Reich. Es führt ihn ſicher durch das fremde Land und leitet ihn mit zahlreichen Literaturangaben dort, wo er es wünſcht, zur genauen Betrachtung der Einzelheiten. Dem Schüler gibt dos Buch eine willkommene Ergänzung zu dem im Unterricht Gehörten. Dem Lehrer vermittelt es Furch die bewußt fubfekttve Art, in der es ſich gibt, manche An⸗ regung zur lebendigen Geſtaltung des Unterrichts. Dem Volkshochſchüler dient es beim häuslichen Studium. Alle, te für antike Religion, Philoſophie und Kunſt Intereſſe haben, müſſen das Büchlein erwerben. ſtattung bei billigſtem Preis erlauben jedem den Kauf und machen das Werk außerdem als Geſchenk höchſt geeignet. die nächſten Bekannten ſichs nicht nehmen laſſen, der Trauung als— Altar ſchmuck verwendet.* Vorzügliche Aus⸗ * c a r S Q 8 D Kg A KA.„. e e 02 2 1.. neee 1 D* 24 eee 2 5 lag, den 23. Januar 1930 Aus dem Lande Staatliche Perſonalveränderungen Kraft Ge eſetzestritt in den dauernden Ruheſtand: Rektor Ferdinand Riede in Ettlin⸗ gen auf 1. April 1930, Oberlehrer Karl Baier in Laudenbach, Amt Weinheim, auf 1. April 1930; Haupt⸗ lehrer Johann Wintermantel in eee Amt Donaueſchingen auf 1. April 1930 Oberwacht⸗ meiſter Karl Meßmer tam Landestheater in Karls⸗ ruhe auf 1. Mat 1930; Direktor Dr. Heinrich Ste⸗ phan am Gymnaſium in Donaueſchingen auf 1. Juni 1930. Abbruch von Befeſtigungswerken in Kehl * Kehl, 22. Jan. Mit dem heutigen Tage begin⸗ nen die Entfeſtigungsarbeiten im Brücken⸗ kopfgebiet Kehl. Nach den Beſtimmungen des Ver⸗ ſailler Vertrages hat Deutſchland mit Rückſicht auf die bevorſtehende Räumung durch die franzöſiſche Beſatzung im Laufe dieſes Jahres die von den Fran⸗ zoſen inzwiſchen geräumten Befeſtigungswerke zu zerſtören. Mit der Niederlegung des zwiſchen Sund⸗ heim und Neumühl gelegenen Stützpunktes an der Kinzig iſt heute begonnen worden. Die wei⸗ teren Befeſtigungswerke gelangen gleichfalls in den nächſten Wochen zur Niederlegung, abgeſehen von den Werken, die bis zur endgültigen Regelung noch von den Franzoſen gehalten werden. * gg. Nußloch, 21. Januar. Die Freiwillige Feuerwehr hielt am Sonntag nachmittag im „Gaſthaus zum Pflug“ ihre diesjährige Mitglieder⸗ verſammlung ab. Nachdem Herr Franz Fehringer als Kaſſier den Kaſſenbericht bekanntgegeben hatte, wurde ihm Entlaſtung erteilt. Es wurde die Feſt⸗ ſtellung gemacht, daß bei den paſſiven Mitgliedern ein ſtar ker Rückgang zu verzeichnen iſt. Es iſt anzunehmen, daß dieſe Erſcheinung eine Folge der Beſeitigung der ſogen.„Mußmannſchaft“ iſt, die viele junge Leute veranlaßte, lieber paſſives Mitglied zu werden. Bürgermeiſter Bauſt erwähnte hierzu, daß man aufgrund dieſer Vorgänge entweder die Hilfs⸗ mannſchaft wieder einführen oder eine Feuer⸗ ſchutzabgabe erheben müſſe. Hierauf erſtattete Hauptmann Staatsmann Bericht über das Kreis ⸗ feuerwehrfeſt in Sinsheim. Bei der Aus⸗ ſprache wurde angeregt, die Wehrleute, die während des ganzen Jahres bei keiner Uebung fehlten, bei der Schlußübung in irgend einer Form zu ehren, etwa durch Ueberreichung eines Hlaſes, wie es im benachbarten Leimen geſchieht. Der Verwaltungs⸗ rat wird ſich mit dieſer Anregung befaſſen. Kom⸗ mandant Sickmüller konnte bei ſeiner Schluß⸗ betrachtung darauf hinweiſen, daß das verfloſſene Jahr der Wehr auch manches Gute, ſo hauptſächlich die Anſchaffung einer Motorfeuerſpritze durch die Gemeinde, 1 habe. * Achern, 22. Jan. Vom.—7. Juli dieſes Jahres wird hier ein großer Brigadetag der ehemalt⸗ gen Angehörigen der Infanterieregimenter 112 und 142(Gelbe Brigade) abgehalten. * Staufen, 21. Jan. Der 16 Jahre alte Franz Anton Roth von Staufen ſtürzte im vergangenen Sommer vom Wagen und erlitt eine ſchwere Schä⸗ digung des Zentralnervenſyſtems. Es ſchien, als ob der junge Mann ſich davon leidlich erholt hätte, wenn er auch immer mit Anfällen rechnen mußte. Mitte der Woche erlitt er während des Fortbildungs⸗ ſchulunterrichts einen ſchweren Anfall und mußte bewußtlos in die Pſychiatriſche Klinik nach Freiburg verbracht werden, wo er geſtern morgen, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, geſtorben iſt. Sunthauſen(Amt Donaueſchingen), 21. Jan. Am Sonntag mittag hat ſich die 28 Jahre alte Land⸗ wirtsehefrau Anna Strom geb. Kienzle wegen Familienzwiſtigkeiten erhängt. Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) te. Nr. 37 — Nachbargebiete 50 Jahre Obſtbauverein 5 * Bad Dürkheim, 20. Jan. Der Obſtbauverein, der im Jahre 1880 ins Leben gerufen wurde, feierte am Samstag abend ſein 50 jähriges Beſtehen durch einen Familienabend. Die Grüße des Kreis⸗ verbandes pfälziſcher Obſtbauvereine überbrachte Oberregierungsrat Schloſſer, Bad Dürkheim. Von der Staatl. Lehr⸗ und Verſuchsanſtalt war Oberinſpektor Altenweger erſchienen, der in länge⸗ ren Ausführungen über„Die Entwicklung und Ren⸗ tabilität des Obſtbaues in den letzten 20 Jahren“ N ö ſprach. Der Redner empfahl den Anbau von Qualitätsobſt, beſonders aber von Früh⸗ ob ſt. Die Feier wurde durch muſikaliſche und geſangliche Darbietungen umrahmt. Eine Ehrung der wenigen noch lebenden Gründungsmitglieder erfolgt in der Generalverſammlung des Vereins. Nach Unterſchlagungen flüchtig * Germersheim, 22. Jan. Der 19jährige Nota⸗ riatsgehilfe Walter Sinn aus Zeiskam machte ſich auf dem hieſigen Notariat verſchiedener Unter⸗ ſchlagungen und ſonſtiger Unregelmäßigkeiten ſchuldig. Nach ihrer Aufdeckung, die noch nicht ab⸗ geſchloſſen iſt, ging er flüchtig. Wie verlautet, ſoll er ſich in die Fremdenlegion begeben haben; doch wird man darüber Klarheit erhalten, wenn der Motorradfahrer aus Zeiskam, der ihm auf ſeiner Flucht behilflich war, vernommen Feſtgenommene Geſundbeter und Diebe Darmſtadt, 22. Jan. Am Montag wurden in Darmſtadt zwei Händlerinnen feſtgenommen, die bei älteren kränklichen Frauen vorſprachen, um dieſe geſund zu beten. Die Frauen wurden von den Gaunerinnen veranlaßt, ihre Erſpar⸗ niſſe in die Hand zu nehmen, wozu eine kleine Münze gelegt wurde. Es wurden dann den Frauen die Hände zuſammengehalten und die Ge⸗ bete geſprochen. Auf dieſe Weiſe iſt es den Gaune⸗ rinnen gelungen, jeweils einige Geldſcheine ver⸗ ſchwinden zu laſſen. Die Diebinnen wurden in die Unterſuchungshaft genommen. Heiratsſchwindlers letzter Streich * Groß ⸗Geran, 22. Jan. In Dornheim, einem Nachbardorf von Groß⸗Gerau, hatte ſich ein gewiſſer Marxens in einer Familie feſtgeſetzt und genoß ſchon ſeit Wochen Gaſtfreundſchaft in der Erwartung, daß er die Tochter des Hauſes zum Traualtar führe. Die Familie hatte ihm ſchon manchmal aus der Not geholfen. Nun wurde ihm plötzlich der Boden zu heiß. Unter Mitnahme zahlreicher Dinge, die ihm nicht gehörten, und, nachdem er noch die Geſchäfts⸗ welt des Ortes tüchtig hereingelegt hatte, verſchwand der„Bräutigam“ auf Nimmerwiederſehen. * * Ludwigshafen, 22. Jan. Der Bierführer Lud⸗ wig Diſſinger aus der Oggersheimer Straße iſt ſeit 10. Januar ſpurlos verſchwunden. Da er leidend und daher ſchwermütig war, wird Selbſtmord ver⸗ . : Mutterſtadt, 22. Jan. Zwiſchen Maudach und Mutterſtadt gab es geſtern abend gegen halb 6 Uhr wohlfeilen Wein durch den Zuſammenprall eines von Ruppertsberg kommenden Weinlieferautos mit einem zwiſchen Rödersheim und Ludwigshafen ver⸗ kehrenden Kraftautobus des Beſitzers Ungerer aus Rheingönheim. Der größte Teil der Flaſchen⸗ weinladung ging in Trümmer, während die beiden Autos abgeſchleppt werden mußten. Ver⸗ letzungen erlitten der Führer des Weinlieferautos und ein Fahrgaſt des Autobus, dem eine Flaſche durch die Schutzſcheibe an den Kopf flog. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Durchführung geſichert Zur Zeit ſchneit es ausgiebig in Oberſtdorf, wo vom .—9. Februar die Deutſche Ski⸗Meiſterſchaft ausgetragen werden wird. Sollte aber wider Erwarten Regen eintreten, ſo iſt ihre Durchführung dennoch geſichert. Denn in den Hochtälern, durch die die geſamten Läufe führen liegt genügend Schnee. heit der Berge die Beſonnung noch ſo wenige Stunden am Tage die Sonne in ſcheinen kann. Etwas ſchwieriger liegen für den Sprunglauf. Die Schattenbergſchanze liegt ſchattſeitig nach Nordweſten gerichtet. Jedoch beſteht die Möglichkeit, Schnee in genügender Menge bei etwaiger Verſchlechterung der Wetterlage herbeizuſchaffen, was ja nur eine Geloͤfrage tſt. Einzelne Trupper tteile der Reichs⸗ wehr ſind bereits mit dem Training für 35 große Prüfung der Reichswehr um die Deutſche Heeres⸗Meiſterſchaft be⸗ ſchäftigt. Oberſtdorf ſelbſt ſteht ſchon völlig im Zeichen des gering, daß nur werden, Außerdem iſt dort durch die Steil⸗ die Täler hinein⸗ die Verhältniſſe völlig großen Ereigniſſes, überall wird gearbeitet, um die Meiſter⸗ ſchaftskämpfe einwandfrei durchführen zu können. Die Oberſtdorfer Bahnverhältniſſe In letzter Zeit tauchten mehrſach Bedenken auf, daß die Bahnhofverhältniſſe in Oberſtdorf dem bei der Deutſchen Ski⸗Meiſterſchaft zu erwartenden Anſturm, insbeſondere am Haupttag, nicht gewachſen ſein werden. Dieſe Anſicht bedarf der Richtigſtellung. Seit Jahren iſt die Lokalbahn⸗AG. in München bemüht, dem ſtetig in Oberſtdorf wachſenden Frem⸗ denverkehr und deſſen Verkehrsbedürfniſſen großzügig Rech⸗ nung zu tragen. Als vor einem Jahr ungefähr der Skiclub Oberſtdorf die Durchführung der Deutſchen Ski⸗Meiſter⸗ ſchaft 1930 übertragen erhielt, ſpielte die Frage der Bahn⸗ hofsverhältniſſe eine weſentliche Rolle. Man wollte vermei⸗ den, daß auch bei dieſer Meiſterſchaft mit den Verkehrs⸗ ſchwierigkeiten zu kämpfen ſei, wie ſie ſich im Vorjahre in Klingenthal ergaben. Die Lokalbahn hatte vorſorglicher⸗ weiſe ſchon vor etwa zwei Jahren um den Bahnhof einen bedeutenden Grundkomplex erworben und die entſprechen⸗ den Vergrößerungen der Bauten und Gleisanlagen vor⸗ genommen. Es können jetzt die beſonders langen Sonder⸗ zlige ohne Schwierigkeit einlaufen und ſofort auf die Hilfs⸗ gleiſe abgeſchoben werden, ſodaß alſo Bedenken hinſichtlich der Bahnverhältniſſe grundlos ſind. Außerordentliche Vertretertagung des DSV. Anläßlich der Deutſchen Ski⸗Meiſterſchaft in Oberſtdorf wird auch eine außerordentliche Vertreterverſammlung des Deutſchen Ski⸗Verbandes ſtattfinden. Unter den Punkten der Tagesordnung ſind folgende hervorzuheben: 1. Auf der Hauptverſammlung in Frankfurt a. M. im Herbſt vergangenen Jahres wurde bereits beſchloſſen, zum 25 jährigen Beſtehen des DS eine Jubiläumsſpende zu Gunſten von Skiheimen und Hütten in deutſchen Skigebie⸗ ten und auch in anderen günſtigen Skigeländen zu erheben. Es wird ſich auf der Vertreter⸗Verſammlung nur darum handeln, die Höhe der Jubiläumsumlage pro Mitglied feſt⸗ zulegen. 2. Am 3. November fand in München zwiſchen bevoll⸗ mächtigten Vertretern des Oeſterreichiſchen Alpenvereins und des DS eine Beſprechung ſtatt, in der gewiſſe Richt⸗ linien über das gegenſeitige Verhältnis der beiden Körper⸗ ſchaften beſprochen wurden und auch allſeitige Zuſtimmung fanden. Dieſe Ergebniſſe ſollen auf der.⸗V. in Oberſtdorf einer vertraulichen Beſprechung unterzogen werden. Man will aber noch nicht bindende Beſchlüſſe faſſen, ſondern die Angelegenheit bis zur nächſten Hauptverſammlung weiter bearbeiten. 3. Die Anträge der Ic für den Kongreß in Oslo, die bis jetzt im Wortlaut noch nicht vorliegen, aber bis zur Deutſchen Ski⸗Meiſterſchaft wohl zu erwarten ſind, ſollen ebenfalls in einer ausführlichen Beſprechung behandelt werden. 4. Der Deutſche Ski⸗Verband wird dem Beſchluß von Frankfurt entſprechend dem Ie eine Einladung über⸗ reichen, die Internationalen Wettkämpfe 1931 dem DS zu übertragen. Als Austragungsort iſt Oberhof in Thüringen vorgeſehen. Dieſe Wettkämpfe würden im Anſchluß an die Deutſche Ski⸗Meiſterſchaft, die vorausſichtlich nach Ernſt⸗ thal⸗Lauſcha kommen, ausgetragen werden. Damit wäre der Vorteil verbunden, daß die Teilnehmer von der Deut⸗ ſchen Ski⸗Meiſterſchaft ſchnell nach dem neuen Austragungs⸗ ort gelangen könnten und daß Oberhof infolge ſeiner zen⸗ tralen Lage von allen internationalen Beſuchern leicht zu erreichen wäre. Für dle vlelen Beweise wohltuender an dem schweren Verlust, den wir erlitten haben, sage ich auch im Namen der anderen Hinterbliebenen allerherzlichsten Dank MANNHEIM, im Januar 1930 Kuno Sdamid Teilnahme Von der Reise zurück 2 Dr. Zacherl F 7. 14 a Telephon 275 32 Vortragsreihe Winter 1929/30 in der Trinitatiskirche, zeweilsabds. 8 Uhr, bei freiem Eintritt Die Botschaft Gottes Universitätsprofessor Dr. Adolf Köberle-Basel: Inneres Hot und ihre Uberwlndung Samstag. 25. Jan. 1930; Die religiöse Not d. Gegenw. u. ihre Uberwindung Sonntag. 26. Jan. 1930:„Der Uber- winder der Not.“ 14 Montag, 27. Januar 1930:„Die Neu- gestaltung des Lebens.“ Dienstag, 28. Jan. 1930: Aussprache- Abend i. Wartburghospiz unt. Leitg. von Universitätsprof. Dr. Adolf EKöberle Basel. 8 sed Asthma-Hlucherpuvel ure Zexilich 2085 8 15 ee e en, Kurzaimigkelt, 5 gkeit, es ist im Gebrauch seht enehm und bequem und kann dem Asſhmatiker in Fällen von Brustbeklem- mung etc. sofortige Linderung bringen. preis der Schachtel Mk..50 in den Apotheken, SArENUS Chem. ind., Frankfurt- M. Dep Engel-Apotheke am Menplatz, Schwan- Apotheke e. ſureb Sabol-s— n für blondes u dunkles— 2 Maarzlaazp l ff 221 nch* Beachten Sie uns, Wellde wert, E 2, 13 Wird nach Besuch unserer Ausstellungsräume zu det unbedingten Überzeugung kommen, daß bei Bedarf eines Gas- Oder Kohlenher des nur unsere führenden Fabrikate in Frage kommen. zuerst zu. Metzger à Oppenheimer Das groge Eisenwarengeschäft 5. Ferner hat ſich die.⸗V. noch mit dem Entwurf des Amateurbeſtimmungen zu befaſſen, welche von dem Deutſches Reichsausſchuß für Leibesübungen als deutſcher Antrag auf gung des Internationalen Olympiſchen Komitees im 1930 in Berlin beraten werden ſollen. Deutſche Siege im Ausland Eilly Außem ſiegt an der Rivera Die frühere deutſche Tennismeiſterin Cillyg Anß e m lieferte nach langer Pauſe in Cannes einen Kampf gegen Miß Thompſon und zeigte ſich wieder in vorzüglicher Form. Es gelang ihr, die ausgezeichnete Engländerin im Dameneinzel:8,:4 zu ſchlagen. Auch im Ge⸗ miſchten Dopppel war ſie mit Tilden als Partner über das Paar Miß Padwigk— Dr. Warden erfolgreich. Im Herreneinzel gelang es Tilden, ſeinen alten Gegner Hunter leicht:0,:1 abzufertigen. Frl. Krahwinkel— Anet in Brüſſel Die belgiſchen Hallenmeiſterſchaften in Brüſſel ſahen im Damendoppel das Paar Frl. Krahwinkel—Anet im Finale gegen das Paar Roſambert—Sigart mit 624, 618, :5 erfolgreich. Der Sieg im Gemiſchten Doppel gewannen das Endſpiel Frl. Stgart—Goldſchmidt mit:2, 614 gegen Fr. Roſambert—Gentten. Der Sieg im Herreneinzel fiel mit:2,:6, 678, 610 gegen Gaſton an den Franzoſen Gentien, während im Herrendoppel Glaſer—Gentien, Gaſton—Thurneyſſen mit 672,:8 ab⸗ fertigten. Im Dameneinzel war die belgiſche Met⸗ ſterin Sigart gegen die Franzöſin Auet mit:2,:2 er⸗ folgreich. Die Sieger der Sternfahrt nach Riga Die Steger der Sternfahrt nach Riga ſind: May af Da., der als Erſter hier eintraf, Fraucotte auf Minerva als Zweiter, der von Gibraltar geſtartet war und ſchließlich Doerſchlag auf Mercedes als Dritter. Am Samstag findet der Start zur Monte Carlo⸗Stern⸗ fahrt ſtatt. NoRGEN Mu! Hölnisenx usr 20 PrENRIUG Zu beziehen in unserer Geschäftsstelle RI, 4/8 den Nebenstellen Waldhofstr. 6, Schwetzingerstr. 19/%0, Meerfeldstr. 13 u durch unsere Trägerinnen eee ˖˙———... Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A einer— Feuilleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard S Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue 1 Zeitung G. m. b.., Mannheim. R 1. Geſchäflliche Milteilungen » Geſundes Blut im Körper bringt Wohlbefinden; ſind die roten Blutkörperchen in der Minderheit, ſy ſtellen ſich allerlei Beſchwerden ein wie Kopfſchmerzen, Verdau⸗ ungsſtörungen, blaſſes Ausſehen, Unluſt zur Arbeit ete. Leciferin ein ſehr angenehm ſchmeckendes Präparat, beſitzt die Fähigkeit, in hohem Maße blutbildend zu wirken, es kräftigt den Körper, gibt ihm ein friſches ge⸗ ſundes Ausſehen, beſeltigt die ſo läſtigen Beſchwerden und macht die Betreffenden froh und zufrieden. Apotheken und Drogerien. Zu haben in V386 Darum Ganz enorme Auswahll Sparsamster Gasverbrauchl E 3, 1a be ots in Mannheim: 7386 Verein für Naturkunde Freitag, den 24. Januar 1930 Liehtbilder- Vortrag des Herrn Prof. Dr. Dacqué München über Ibstammungslehre, Urmenseh U. Sagenwelt. Näheres durch Rundschreiben. 11³⁴ Wäsche wird von pünktl. ſaub. Frau angenommen(Be⸗ handlung im Freien). Zuſchr. bitte u. R T 45 an die Geſchſt. 2481 Anfang Nr. 700. Aal. Verdttentchungen der Stadt Nanghelp Morgen 3 auf der Freibank 1 Ludwolg Feist, D 2, Am Freltag sind Berufs- Mäntel mit kleinen Schönhelksfehlern, lech getrüht und dergl., besonders billig im Laden ausgetegt Für Damen und Herren. Kommen Sie am Freitag zu Oekfenil. Sparkasse mit gemeindebürgschaft zahlt für Einlagen jeder Art unter Be⸗ 1 5 zugnahme auf dleſes Inſerat 70 p. a. Feſtanlagen u. Mündelgelder erhalten je nach Höhe des Betrages 877 u. darüber. Finanzkräftige Leute werben gebeten, ihre Adreſſe mit Angabe des evtl. in Be⸗ tracht kommenden Betrages und An⸗ Iegungsfriſt bekannt zu geben unt. N 2 1070 Nr. 172 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 660 lohnt! Donnerstag. 23. Januar 1930 ELS ub TSCl der Neuen Mannheimer Zeitung IAFTs-Z T ING Mittag- Ausgabe Nr. 87 Gläubigerverſammlung der Maſchinenbau⸗Geſ. Karlsruhe Weiterführung ſoll verſucht werden In der geſtrigen erſten Gläubigerverſamm⸗ lung, in der etwa 150 Gläubiger erſchienen waren, wies ber Rechtsvertreter der Geſellſchaft, RA. Dr. Homburger, auf die bereits bekannten Mitteilungen in dem Rundſchrei⸗ den an die Gläubiger und den Status vom 8. Januar hin. Die Geſellſchaft ſtellte ihr geſamtes Vermögen zur Berfügung, wodurch bei vorſichtiger Verwertung der Aktiven eine volle Befriedigung ber Gläu⸗ diger erwartet werden dürfe. Zu empfehlen ſei ein außergerichtlicher Vergleich. Die Gründe für die bedauerliche Entwicklung des Un⸗ ternehmens ſeien gekennzeichnet in einer Denkſchrift, die vor kurzem dem Reichswirtſchaftsrat bei ſeiner Anweſen⸗ heit in Karlsruhe unterbreitet worden ſei! Die Na ch wir ⸗ kungen des Krieges im allgemeinen, die Droſſe⸗ lung der Ausgaben für Lokomotlvobanu, der vordem zu einem erheblichen Teil die Beſchäftigungsgrund⸗ lage des Werkes gebildet habe, jetzt aber weggefallen ſei, die Auswirkungen der politiſchen Neuordnung, wo⸗ von gerade die Südweſtecke am empfindlichſten betroffen werde, da der Wegfall des Abſatzes in Elſaß⸗Lothringen und Frankreich, in Baden und ber Pfalz ein Viertel bis ein Drittel der Beſchäftigungsgrundlage entzogen habe, dazu die allgemeine Wirtſchaftslage und die un günſtige rachtgrundlage. Trotzdem habe die Geſellſchaft ſich bemüht, ſelbſt ohne Ausſichten auf Gewinn in der Hoffnung auf Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage Aufträge hereinzuholen, um den Be⸗ trieb aufrechtzuerhalten. Die angeſtellten Umſtellungsver⸗ ſuche hätten ſich aber gerade in der Südweſtecke mit den un⸗ tzünſtigen Frachtverhältniſſen auch hinſichtlich der Rohſtoffe nicht günſtig ausgewirkt. 1924 habe das Unternehmen noch 5 v. H. Dividende verteilen können, 1925 ſeien bereits 700 000 4, 1926 1,3 Mill.„/ Verluſt zu verzeichnen geweſen. Darauf ſei die Zuſammenlegung des A. ⸗K. 52 erfolgt. Trotzdem habe das Jahr 1927 34 000„ und 1928 Über 500 000 4 Verluſt ergeben. Solange wie irgend möglich lich habe die Geſellſchaft die Schwierigkeiten zu überwinden verſucht. Selbſt noch kurz vor der Zahlungseinſtellung ſeien dieſe Verſuche mit der größten Intenſität fortgeſetzt worden, auch mit der Karlsruher Stadtverwaltung, die ſich ſehr ent⸗ gegenkommend gezeigt habe. Dieſe Verhandlungen würden auch auf der Grundlage des vorgeſehenen Vergleichs fort⸗ geführt werden, ob mit Erfolg, könne nicht vorausgeſagt werden. Von den insgeſamt 380 Gläubigern mit einer Geſamt⸗ ſumme von 560 000& hätten bereits 310 Gläubiger mit rd. 830 000% dem außergerichtlichen Vergleichs ⸗ vorſchlag zugeſtimmt, und es ſei zu hoffen, daß auch die übrigen ſich einverſtanden erklären würden. An dieſe Darlegungen ſchloß ſich eine längere Aus⸗ ſprache, in der Dr. Homburger erklärte, daß an eine Siquidation zunächſt nicht gedacht werde, ſondern daß man verſuchen wolle, nach der Befriedigung der Gläu⸗ biger das Unternehmen fortzuführen. Die For⸗ derungen der ausgeſchiedenen Angeſtellten wurden mit rd. 28 000/ beziffert. Ein Gläubiger meinte, daß bei einer evtl. Liquidation höchſtens 30—40 v. H. zu erwarten ſeien. Im allgemeinen ergab ſich aus der Ausſprache der Eindruck, daß man verſuchen will, das Werk zu erhalten, wenn Arbeitsmöglichkeiten vorhanden ſind, und daß eine Fort⸗ führung der Verhandlungen in dieſem Sinne gewünſcht wird. Auch ein Vertreter der Banken erklärte, dieſe würden von ihren Ausſonderungsrechten inſofern keinen Gebrauch machen, als die vorgeſehene Abwicklung nicht geſtört werde. Schließlich wurde ein ſiebenköpfiger Gläubiger ausſchuß gewählt, der den Status eingehend prüfen, die Möglichkeiten der Weiterführung unterſuchen und einer demnächſtigen neuen Gläubigerverſammlung Vorſchläge unterbreiten ſoll. Dieſer Gläubigerausſchuß ſetzt ſich zu⸗ ſammen aus dem bisherigen Prokuriſten Zimmermann als Vertreter der abgebauten Angeſtellten, Direktor Lutz für die Banken, Dr. Kremler⸗ Berlin für die Groß⸗ geſchädigten, Erhardt ⸗ Stuttgart, Stierle⸗Mann⸗ heim als größter Warengläubiger, RA. Dr. Strauß⸗ Karlsruhe und Bücherreviſor Göbel ⸗Baden⸗Baden als Vertreter der Kleingläubiger. —————————————— r rr Gelſenkirchen In der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung der Gelſenkirchener Bergwerks A. ertellte der Aufſichtsrat ſeine Zuſtimmung zum Erwerbder Aktienmehrheit der Eſſener Steinkohlenbergwerke, AG., Eſſen. Aus dem Beſitz der Henſchel u. Sohn., Kaſſel werden von Gelſenkirchen 28 Mill.„ Aktien des insgeſamt 52,5 Mill. 4 betragenden.⸗K. der Eſſener Steinkohlenbergwerke er⸗ worben. Die Aktienübertragung erfolgt am 31. März 1980. Zur Durchführung des Erwerbs ſtehen noch Mittel aus ber im Jahre 1928 von Gelſenkirchen aufgenommenen 15 Mill. Dollar⸗Anleihe, ſowie ausreichende Kredite zur Verfügung, ſo daß man nicht beabſichtigt, an den öffentlichen Kapital⸗ markt für die Finanzierung des Geſchäftes heranzutreten. Im Zuſammenhang mit einem Bericht über die Be⸗ triebsverhältniſſe der Geſellſchaft, insbeſondere über die Zeche Monopol, deren Entwicklung als befriedigend bezeichnet wurde, ermächtigte der Aufſichtsrat den Vorſtand, die ſeit längerer Zeit angeſtellten U n⸗ terſuchungen über den Bau einer Anlage zur Herſtellung von ſynthetiſchem Stickſtoff weiter zu verfolgen. Ein italieniſcher Verſſcherungskonzern erwirbt deutſche Beteiligungen. Wie die Nordſtern und Vaterlän⸗ diſche Allgemeine Verſicherungs⸗AG. Berlin mit⸗ teilt, iſt das durch die Fuſion der Vaterländiſchen und Rhenania mit dem Nordſtern in deſſen Beſitz übergegangene Aktienpaket der Vorſorge⸗Verſicherungs⸗AG. Köln an den ttalientiſchen Verſicherungskonzern Riunſone Adria⸗ tica di Sicurita Trleſt verkauft worden. Der Riunionekonzern hat gleichzeitig die Beteiligung der Con⸗ Lordia⸗Lebensverſicherungsbank AG. Köln an der Vorſorge⸗ Verſicherungs⸗AG. erworben und gelangt damit in den Be⸗ ſitz von 80 v. H. des AK. der Vorſorge⸗Verſicherungs⸗AG. Krupp erwirbt die Aktienmehrheit der Deutſchen Laſt⸗ automobilfabrik AG. Wie wir erfahren, iſt die bisher im Beſitze der Firma Gebr. Stumm befindliche Mehrheit der Deutſchen Laſtautowobilfabrik A.(Daag) in Raitingen auf die Friedr. deop Alg. übergegangen. Die Verhand⸗ lungen mit Daim er⸗Benz haben demnach zu einem Ergebnis nicht geführt. Mitteldeutſche Stahlwerke Acc.— Wieder 7 v. G. Dividende. Nach dem B. T. wird in der am kommenden Montag ſtattfindenden Aufſichtsrotsſitzung wieder eine Dividende von 7 v. H. in Vorſchlag gebracht werden. Die neue Fordfabrik in Köln.— Zur Verhandlungs⸗ politik der Städte. Die Verhandlungen der Stadt Köln mit der Ford⸗Motoren⸗Compagnie haben zu dem Ergebnis geführt, daß Ford ein Gelände von 170 000 Quadratmeter engekauft und ſich für weitere 300 000 Quadratmeter das Vorkaufsrecht geſichert hat. Ford wird unverzüglich mit der Errichtung einer Anlage beginnen, in der die aus Amerika fertig eingeführten Beſtandteile montiert werden. Entgegen den urſprünglichen Meldungen iſt ſchwerlich da⸗ mit zu rechnen, daß in abſehbarer Zeit 1500 Arbeiter ein⸗ eſtellt werden können. Die Zahl der in durchrattonali⸗ exten Montagewerkſtätten beſchäftigten Arbeiter iſt durch⸗ weg geringer, ſodaß eine Einſtellung von mehr als 800 bis 2000 Arbeiter kaum in Frage kommen wird. Wie wir Hören, ſoll die Stadt Köln neben erheblichen Preisnachläſſen auf das Gelände der Fordkompagnie auch für eine Reihe von Jahren weſentliche Steuervergünſtigungen zugeſtanden oben. Wenn das zutrifft, dann fragt es ſich, ob die Ford⸗ nieberlaſſung für Köln überhaupt in dem bisher ange⸗ nommenen Maße wirtſchaftlich lohnend iſt. Wenn auch Ford die Aufbereitung des Geländes übernehmen muß, ſo ſteht ein derartiger Vorteil dennoch in keinem Verhältnis u den Vergünſtigungen, welche die Stadt Köln eingeräumt 85 Schließlich handelt es ſich nur um eine Montagewerk⸗ att, deren wirtſchaftliche und ſoziale Bedeutung die kon⸗ kurrierenden Bemühungen der Städte und die dabei ver⸗ folgte Unterbietungspolitik kaum aus anderen als aus Preſtigegründen verſtändlich erſcheinen laſſen. Die Parker⸗Geſellſchaft produziert nicht mehr außer⸗ dal der USA. Die Parker Corporation, die u. . die Aktienmehrheit der Parker(Osmia) Füll⸗ kederhalterfabrik in Heidelberg⸗Dofſen⸗ eim beſitzt, beabſichtigt, wie wir hören, die Füllfeder⸗ fabrikation in fämtlichen Ländern außerhalb Ameri⸗ kas aufzugeben und ſich auf die Herſtellung ihrer Fabrikate in den Vereinigten Staaten zu beſchränken. Die beſtehenden Tochterunternehmungen in allen Ländern außerhalb der USA. ſollen als Verkaufsorgani⸗ lationen wie bisher weitergeführt werden. U Jof. Ed. Faller., Bürſtenfabrik in Todtnan. Der Bruttbüberſchuß dieſer mit 800 000„ Aktienkapital ausge⸗ ſtatteten Geſellſchaft für das abgelaufene Geſchäftsfahr per . Juni 1929 beträgt 865 520, denen an Unkoſten 417 850 Mark gegenüberſtehen. Abſchreibungen wurden in She von 27 689 4 vorgenemmen. Es ergibt ſich ſomit für das abgelaufene Geſchäftsfahr ein Verluſt von 80 012&. » Emag Elektrizitäts⸗AG., Frankfurt a. M.— Voraus⸗ tlich Vorjahrsdividende. Wie verlautet, iſt das Ge⸗ chäftsjahr 1929 günſtig verlaufen. Es kann mit mindeſtens der Vorjahrsölvidende von 8 v. H. gerechnet werden. «Dr. Paul Meyer Ach.— Voraus ſichtlich wieder 8 v. H. Dividende. Der Geſchäftsgang bei der bekanntlich zum A.⸗Konzern gehbrenden Geſellſchaft hat in dem am 81. Dezember abgelaufenen Geſchäftsjahr einen befrie⸗ digenden Verlauf genommen. Es iſt aller Vorausſicht nach wieder mit einer Dividende von 8 v. H. auf das Aktlen⸗ kapital von 3,5 Mill. 4 zu rechnen. „ Gummiwerke Elbe Ach.— Vorausſichtlich wieder 8 v Dividende. Nach unſeren Informatkonen waren die Abfatzverhältniſſe in dem am 31. Dezember abgelau⸗ fenen Geſchäftsſahr ſo günſtig, daß mit ziemlicher Bet ſtimmtheit auf eine Dividende von wieder 8 v. H. gerechnet werden kann. Stettiner Portland Zementwerke AG.— Ungeklärte Dividendenansſichten. Die Geſellſchaft, die in den beiden letzten Jahren noch je 10 v. H. Dividende verteilt hatte, hat in dem am 81. Dezember abgelaufenen Geſchäftsjahr un⸗ fünſtiger gearbeitet als im Vorjahr. Der Beginn des Jahres ſtund im Zeichen der Kälteperiode, auch ſpäter waren die Abſatzverhältniſſe, wie in der geſamten Induſtrie, ſchlechter als im Vorfahre. Unter dieſen Umſtänden ſteht es noch nicht feſt, ob man an dem Dividendenſatz von 10 v. H. wird feſthalten können. Uebernahme der Heggener Kalkwerke durch die Rhei⸗ niſch⸗Weſtfäliſche Kalkwerke., Dornap. Wie gemeldet wird, ſteht die Rheiniſch⸗Weſtſäliſche Kallwerke AG., Dor⸗ nap, in Verhandlungen wegen Uebernahme der Heggener Kalkwerke, deren Durchſchnittsbelegſchaft auf etwa 100 Mann angegeben wird. „ Norddeutſche Wollkämmerei und Kammgarnſpinnerei, Bremen. Zu der Meldung, wonach bei der Geſellſchaft die Abſicht beſtehe, für 1029 keine Dividende zu verteilen, ſon⸗ dern den Ertrag zur Tilgung der kurzfriſtigen Verbind⸗ lichkeiten zu verwenden, erklärt die Verwaltung, daß ſte der Meldung vollkommen fernſtehe. Bei der großen Aus⸗ dehnung des Nordwolle⸗Konzerns könne naturgemäß jetzt noch keine verbindliche Erklärung abgegeben werden. * Allſtadt u. Mayer A. in Mannheim, Dampfhobel⸗ und Sägewerk. Die neu gegründete Firma Allſtadt u. Mayer AG. iſt heute in das Handelsregiſter eingetragen worden. Sie iſt gegründet mit einem AK. von 700 000 4, wowon 395 000„ in bar eingezahlt werden, während der Reſt von 305 000 4 von der bisherigen Firma Allſtadt u. Mayer, offene Handelsgeſellſchaft, in Form ihres bisherigen Werkes ſamt der Firma eingebracht werden. Gleichzeitig t die bisherige ofſene Handelsgeſellſchaft Firma Allſtadt u. Mayer in Liquidation getreten. Die AG. hat die Durchführung der Liquidation über⸗ nommen. Den Vorſtand der neuen AG. bilden: die bisherigen Inhaber der offenen Handelsgeſellſchaft, nämlich die Herren Martin Allſtadt und Karl Mayer⸗ Reinach in Mannheim. Dem AR. gehören an: Dr. Trudbert Rieſterer⸗ Mannheim(Deutſche Bonk und Disconto⸗Geſellſchaft) als Vorſitzender, Dir. Dr. Eyerich⸗ Mannheim, Chriſtian Barlage⸗ Hamburg, Albert Al l⸗ ſtaödt⸗ Mannheim und Henri David ⸗ Straßburg i. E. Bier Rübenbauer im Aufſichtsrat von Jülich. Die Berhandlungen zwiſchen dem Rüben bauerverband und der Zuckerfabrik Jülich Alex Schoeller u.. Jülich, über die mehrfach berichtet wurde, ſind, wie wir erfahren, zum Abſchluß gelangt. In einer dem⸗ nächſtigen HV. ſollen in den Aufſichtsrat der Geſellſchaft vier Vertreter der Landwirtſchaft gewählt werden, wodurch der Landwirtſchaft der gewünſchte Einfluß gewährleiſtet iſt. Der deutſche Außenhandel 1929 im Schaubild Die in den letzten Monaten erreichten Ausfuhrüberſchüſſe haben das Geſamtergebnis des letzten Jahres ſoweit beein⸗ flußt, daß die deutſche Handelsbilanz für 1929 aktiv iſt. Der Ausfuhrüberſchuß beträgt freilich kaum 50 Mill. 4 (gegen mehr als 400 Mill.„ im Jahre 1928), und dabei iſt noch im Auge zu behalten, daß die Geſamtausſuhr vd. 800 Mill. 4 Reparationsſachlieſerungen enthält. Im einzelnen zeigt die Entwicklung des deutſchen Außenhandels in den letzten Jahren ein faſt beſtändiges Anſteigen des Ausfuhrwertes, und zwar erſtreckt ſich dieſe Steigerung der Ausfuhr in ungefähr gleicher Weiſe auf alle Ausfuhrgruppen. Den Hauptanteil haben die Fertig⸗ waren; Rohſtoffe decken rd. ein Viertel der Ausfuhr, wäh⸗ rend die Bedeutung der Lebensmittel⸗ und Viehausfuhr ſtark zurücktritt. Im Gegenſatz dazu hat die Einfuhr, die bis zur Jahres⸗ wende 1927⸗28 ſtark angeſtiegen war, ſeither eine langſam rückläufige Richtung. Ungefähr die Hälfte der Einfuhr be⸗ ſteht aus Rohſtoffen, etwas mehr als ein Drittel aus Le⸗ bensmitteln und Vieh. Immerhin werden auch Fertig⸗ waren in nicht unbedeutender Menge eingeführt. Neben dieſe Bewegung des Warenhandels tritt noch der Außenhandel mit Gold, der zeitweiſe in der Einfuhr ziem⸗ lich bedeutende Werte umfaßt hat, während er in der Aus⸗ fuhr mit einer einzigen Ausnahme im Frühfſahr 1929 in den letzten Jahren kaum zur Geltung gekommen iſt. Sp. 200 f ebenzmittel u. Nah 5 ö 5 Lebensmittel und ian. 1 7 ö 500 Slafuhr e 800 e. munhuugam mmmm q 7— 1 * Inſolvenz Clerieus, Ziehl u. Co. und Grunbherr u. Hertel.— Voransſichtliche Vergleichsguote 30 v. 5. Eine von dem Rechtsbeiſtand der beiden Firmen und Nürnberg einberufene Verſammlung der Großgläubiger(J. G. Farbeninduſtrie, Schering⸗Kahlbaum, Merk und zahlreicher Verbände und Vereinigungen von Drogen⸗ und Chemi⸗ kalienhändlern aus Berlin, Hamburg, Thüringen, Stutt⸗ gart uſw.) nahm den Bericht entgegen, daß beim Amts⸗ gericht Antrag auf Durchführung des Vergleichsverfahrens geſtellt ſei, und daß von 1103 Gläubigern mit etwa 1 Mill.„ Forderungen, Gläubiger mit etwa 600 000% For⸗ derungen grundſätzlich ihre Zuſtimmung zu einem Ver⸗ gleich erteilt hätten. Eine neue Vermögensauffſtellung, die in den nächſten Tagen fertiggeſtellt werde, ergebe mindeſtens 30 v. H. zur Befriedigung der Gläubiger, nachdem einer der Hauptgläubiger(Schwager des Firmen⸗ inhabers) auf ſeine Sicherungen im Betrage von 300 000% für den Fall der Annahme eines gerichtlichen Vergleiches zugunſten der Gläubiger verzichte. Nobocanachi⸗Verbindblichkeiten im Werte von 15 Mill. Mark. Die Londoner Bankfirma Rodocanachi Soms u. Co., deren Zuſammenbruch bekanntlich auch die Moka⸗Efti⸗ Betriebe in Deutſchland in Schwierigkeiten gebracht hat, weiſt nach einem jetzt fertiggeſtellten Status Verbindlich⸗ keiten in einer Geſamthöhe von faſt 15 Mill. RM. auf, denen an Aktiven nur etwa 5 Mill. RM. gegenüberſtehen. » Eine Neugründung von Rudolf Moſſe.— Belgiſches Tochterunternehmen. In Brüſſel wurde unter Mitwirkung der Annoncen⸗Expeditlon Rudolf Moſſe die Agence Belge de Publileits pour l Europe Centrale S. A. gegründet. Die Geſellſchaft hat ſich die Pflege der wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Belgien und den mitteleuropäiſchen Staaten zum Ziel geſetzt. Den Vorſitz im Verwaltungsrat führt der bekannte belgiſche Großinduſtrielle und Abgeordnete Georges Marg uet. Ferner gehört dem Verwaltungsrat der Geſellſchaft von delgiſcher Seite Herr Duchen e, Präſident des Belgiſchen Touring Clubs an. * Die 5 v. H. Anleihe der Kraftwerke Ryburg⸗Schwör⸗ ſtadt gezeichnet. Die öproz. Anleihe der Kraftwerke Ryburg⸗ Schwörſtadt in Rheinfelden(Schwetz) von 1929 in Höhe von 30 Millionen Schweizer Franken iſt durch die ein⸗ gegangenen Zeichnungen gedeckt. Der Betrag dient zur Aufbringung weiterer Mittel für die im Bau befindlichen großen Kraftwerkanlagen bei Schwörſtadt am Oberrhein, an denen auch deutſches Kapital und der badiſche Staat durch das Badenwerk in erheblichem Ausmaß beteiligt ſind. Hamburg Süd Der Bericht über das am 81. Dezember zu Ende ge⸗ gangene Geſchäftsjahr liegt ſchon jetzt vor. Wie bereſts gemeldet, ſollen wieder 8 v. H. Dividende verteilt werden. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung erſcheint der Betriebsgewinn diesmal mit 13 032 948(7 700 400) 4, da die Abſchreibungen mit 5 061 907/ beſonders ausge⸗ wieſen ſind. Unkoſten erforderten 2386 241(2 220 993), Steuern 1 714 972(1 661 513)„ und ſoziale Abgaben 1125 356(1 074 303) J. Der Reingewinn iſt mit 2 745 682(2 745 800) 4 faſt gleich geblieben. Die Dividen⸗ denvergütung erfordert, wie t. V. 2 600 004 I. Nach Tantiemezahlungen von 144 568(144 579)— ſoll ein Reſt⸗ betrag von 1110/ vorgetragen werden. Der Bericht beſchäftigt ſich eingangs mit den erhöhten ſozialen Abgaben. Das ausgehende Frachtengeſchäft hat ſich in den Grenzen des Vorjahres gehalten. Durch den Zuſammenbruch des La Plata⸗Frachtenmarktes wurden die Ergebniſſe bei der Rückkehr ungünſtig beeeinflußt. Die Ausſichten auf beſſere rückkehrende Frachten von dort ſind ungünſtiger infolge der geringeren Getreideernte in Argen⸗ tinien und der Abſatzſchwierigkeiten in Europa. Die Ver⸗ waltung befürwortet, daß auch der Reiſeverkehr in Enrova im kommenden Jahr hierdurch leiden wird. Im Paſ⸗ ſagegeſchäft macht ſich ein immer ſtärker werdender Wettbewerb bemerkbar. Durch Herabſetzung der Paſſage⸗ preiſe auf den beiden Dampfern„Antonio Delfinv“ und „Cap Norte“ wird ein größerer Zuſpruch erhofft. Ein neues Fracht⸗ und Paſſagiermotorſchiff iſt in Auftrag gegeben. Der Feuerſchaden auf dem Dampfer„La Curuna“ iſt durch Verſicherung gedeckt. In der Bilanz ſind Bankguthaben und Kaſſenbeſtände auf 8 987 989(5 551 426)„ zurückgegangen. Debitoren be⸗ tragen 2 781 678(2 172 724) 1. Die noch ausſtehende% v. H. Einzahlung auf die neuen Aktien erſcheint wieder mit 7 500 150. Lagerbeſtände ſind mit 1 069 018(1 140 688) 4 eingeſetzt. Beteiligungen erſcheinen wenig verändert mit 5 572 447(5 583 397) /. Der Flottenbeſtand verminderte ſich um die Abſchreibungen auf 54 468 555 /. Auf der anderen Seite ſind Gläubiger auf 2 602 996(3 239 827) 4 zurückge⸗ gangen. Die langfriſtigen Darlehen konnten von 18 578 799 Mark auf 8 946 103/ vermindert werden. Unerledigte Retſeabrechnunas⸗ und Steuerkonten bilanzieren mit 11 796 001(11 960 674) /. Die geſetzliche Reſerve beträgt unv. 4 992 244, und die Aſſekuranzreſerve 3 Mill. 4. Bauwirtſchaftliche Amſchau Vorbereitungen zur Bauſaiſon 1930 Sonſt pflegt es um dieſe Jahreszeit am Baumarkt ganz ſtill zu ſein. Diesmal iſt die Ruhe nicht ſo tief, weil im Januar an einer großen Zahl meiſt großſtädtiſcher Bauten weitergearbeitet werden konnte. Daher wurden viele Bauarbeiter, die bereits zeitwetſe wegen Froſtes die Ar⸗ beit ausgeſetzt hatten, zurückgerufen. Es handelt ſich hier aber meiſt um die Fertigſtellung von im Herbſt 1929 begonnenen Bauten, ſo daß die Dauer dieſer ge⸗ ringen Entlaſtung des Arbeitsmarktes noch ungewiß iſt. Neubauten werden aus Furcht vor Froſtgefahr noch nicht begonnen, obwohl der Auftrags beſtand an Wohn⸗ bauten aus dem Vorjahre noch recht groß iſt. Außer⸗ dem werden einige große Siedlungen und auch recht beacht⸗ liche gewerbliche Großprojekte kapitalkräftiger Firmen vorbereitet. Die 5 Zahl der geplauten Bauten iſt tatſächlich in dieſem Jahr außerordentlich groß doch wird man einen Teil davon zunächſt zurückſtellen müſſen, weil zuerſt die ebenfalls ſelten hohe Zahl der an⸗ gefangenen Bauten fertigzuſtellen iſt. Dann werden die Bauten begonen, für die aus dem Vorjahre bereits feſte Finanzierungszuſagen vorliegen. Dieſe Projekte erhalten die erſten Kapitalten, die aus den diesjährigen Pfandbriefverkäufen uſw. eingehen, ſo daß neue Beleihungsanträge vorerſt noch ſchwer anzubrin⸗ gen ſind, da meiſt noch Hypothekenſperre beſteht. Erfreulicherweiſe zeigte ſich am Pfandbriefmarkt eine ge⸗ wiſſe Belebung, die durch die neue Diskontſenkung unter⸗ ſtützt werden dürfte. Bietet doch die Rente der Goldpfand⸗ briefe jetzt wieder einen erhöhten Anreiz für anlage⸗ ſuchendes Kapital, bei den fallenden Wertgeldſätzen auch für Auslandskapital. Die vorfährigen, ſehr beachtlichen Leiſtungen der Sparkaſſen konnten die des Jahres 1929, nämlich 610 Mill., nicht ganz erreichen, ſie betragen für 1929 etwa 560 Mill. 4 In den nächſten Monaten werden die Anſprüche der Gemeinden auf Spar⸗ kaſſengelder zwar zunächſt recht hoch ſein, doch wird die Umſchuldungsaktion der Städte ſchließlich auch überwunden werden. Daher dürfte der Sparkaſſenanteil an der Wohnbaufinanzierung 1930 weiter ſinken. Die öffent⸗ lich⸗ rechtlichen Kreditanſtalten konnten 1927 für den Wohnungsbau nur 159 Mill. 4 zur Verfügung ſtellen gegen 290 Mill. 4 im Jahre 1928. Ein Rückgang zeigt ſich auch bei den Leiſtungen der privaten Hypotheken⸗ banken, die 1929 260 Mill. 4 für den Wohnungsbau her⸗ geben konnten gegen 870 Mill.& im Vorjahre. Allerdings iſt 1929 der Anteil der Wohnbauhypotheken an den geſamten ſtädtiſchen Hypotheken beträchtlich geſtiegen. Erhöht haben ſich 1929 lediglich die Leiſtungen der Reichs verſiche⸗ rungsanſtalten für Angeſtellte, die 129 Mill. Mark Wohnbauhypotheken aufbrachte gegen 49 Mill. I im Jahre 1928. Aus dieſen geringeren Hypothekenhergaben entſtand die Sorge für bie erſten Monate dieſes Jahres, nämlich der hohe ſchwebende Zwiſchenkredit von 500 Mill. M, der zunächſt durch Hypotheken abzulbſen iſt. Das iſt die große Vorbelaſtung ber diesjährigen Bautätigkeit die zunächſt auszugleichen iſt. Zwiſchenkredite wurden aber ſtets von einem Jahr in das andere übernommen, ſodaß dies allein kein Grund iſt, die diesjährigen Baumarkt⸗ ausſichten zu peſſimiſtiſch zu beurteilen. Auch im Preußi⸗ ſchen Wohlfahrtsminiſterium ſieht man z. B. die Dinge nicht ſo ſchwarz, dagegen ſind die Beſorgniſſe im Reichs⸗ arbeitsminiſterium recht groß. Allerdings wurde Anfang 1929 dort auch keine günſtige Prognoſe geſtellt. Daß die 850 Mill. Mk. Hauszinsſteuermittel des Reiches in dieſem Jahre nicht voll zur Verfügung ſtehen, kann nicht über⸗ raſchen, denn Vorgriffe ſind bisher in jedem Jahre er⸗ folgt. Auch für 1930 wird man dieſe Vorgriffe auf etwa 85 bis 90 Mill. Mark ſchätzen. Jedenfalls ſind dieſe niedrig verzinslichen öffentlichen Mitkel in dieſem Jahre für den Wohnungsban ſicher, da mit der Verlängerung der Hauszinsſteuergeſetzgebung beſtimmt zu rech⸗ nen iſt. Die Entſpannungserſchein ungen, die am Kapitalmarkt bereits erkennbar ſind, laſſen Hoffnung zu, daß auch das Privatkapfttal durch die verſchiedenen Kanäle wieder den Weg zum Baumarkt finden wird, zu⸗ mal da die Gründe für die Kapitalflucht mehr und mehr hinfällig geworden ſind. Die öffentliche Bautätigkeit wird ſich zwar manche Beſchränkung auferlegen müſſen, ob auch der Induſtriebau, wird von der Dauer der Wirtſchaftsdepreſſion abhängen. Wie leicht übrigens hin⸗ ſichtlich des Wohnungsbaues Trugſchlüſſe zuſtande kommen, zeigen die zu ungünstigen Urteile über die Entwicklung der vorjährigen Bautätigkeit im Vergleich mit den jetzt bekannt gewordenen tatſäch⸗ lichen Wohnungszahlen, die für Preußen ſchon vorliegen. Zunächſt wurden mehr Wohnungen(198 500) gebaut als 1028(185 456) dann aber wurden nach 1930 mehr unvol⸗ lendete Wohnungen übernommen als nach 1929, nämlich 104 441 gegen 96 515. Auf das Reich berechnet werden die Dinge ähnlich liegen, ſo daß mit min deſtens 310 000 Wohnungen zu rechnen iſt. Wo iſt da die ſchlechte Wohnbautätigkeit, von der 1929 dauernd geredet wurde. Etwas mehr Zutrauen ſcheint doch am Platze, wenn auch der Wetbewerb in dieſem Jahre ſchärfer ausfallen wird. Gerade die Bautätigkeit hat während des Konfjunkturab⸗ ſtiegs der geſamten Wirtſchaft einen ſtarken Halt gegeben, allerdings auch einen großen Kapitalanteil gebunden. Selbſt die Deutſche Bank und Diskonto⸗Geſellſchaft rechnet damit, daß vom Realkreditmarkt immer Mittel zur Ver⸗ fügung ſtehen, um die Beſchäftigung des Baugewerbes nicht unter eine gewiſſe Höhe herabſinken zu laſſen. Im neuen Baujahre werden die Baugeſchäfte, die jetzt mit Planungs⸗ und Organiſattonsarbeiten beſchäftigt ſind, größere Vorſicht als bisher walten laſſen müſſen, weil die Zahl der Inſolvenzen ſchon kräftig geſtiegen iſt. Daran war allerdings ſchuld, daß ſie ſich zu ſtark mit Riſiken belaſtet hatten, weil ſie außer der Grundſtücksbe⸗ ſchaffung nur zu häufig die Laſt der Finanzierung über⸗ nahmen. Ob der Unternehmer für die nicht geringe Zahl der vermögensloſen Bauherren wieder arbeiten will, wird er rechtzeitig überlegen müſſen, Auch die Leiſtungsfähig⸗ keit der zukünftigen Mieter muß bei jeder Bauplanung berückſichtigt werden. H. L. — Karlsruher Produktenbörſe vom 22. Januar. Abteilung Getreide, Mehl und Futtermittel: Die Stimmung am Brotgetreidemarkt iſt wieder etwas feſter geworden, doch hält die Zurückhaltung im Einkauf an. Gerſte, Hafer und Futtermittel ſind weiter gedrückt und faſt ohne Geſchäft. Süddeutſcher Weizen(Durch⸗ ſchnittsqualität der Ernte 1929) 27,25—27,50; deutſcher Rog⸗ gen(Durchſchnittsqualität der Ernte 1929) 18,75—19; Brau⸗ gerſte, ſe nach Qualität 19,75—22; Futtergerſte 18—17 deutſcher Hafer, gelb oder weiß, je nach Qualität 16,25—47: derung 40,25; Roggenmehl ſüdd. Mühlenfor⸗ derung 40,25; Roggenmehl 0., ſüdd. Mühlenfor⸗ derung nominell 29— 29,50; Weizenbollmehl(Futtermehl) je nach Fabrikat, prompt 9— 9,25; Spezialfabrikate ent⸗ ſprechend teuerer; Weizenkleie, fein, prompt 88,50; Wei⸗ zenkleie grob, prompt 9; Biertreber, je nach Qualktät, prompt 14—14,50; Malzkeime, je nach Qualität 14—1450; Trockenſchnitzel, loſe, je nach Fabrikat 99,50? Rapskuchen, loſe, ohne Angebot; Erdnußkuchen, loſe 1717,50; Kokos⸗ kuchen, ſe nach Fabrikat 17,50—17,75; Sypfaſchrot, ſüdd. Cabrikat 15; Leinkuchenmehl, le nach Fabrikat 22,5028; Speiſekartoffel, gelbfl. 6,25—6,50; weißfl. 4,75—5 Rauh⸗ futtermittel: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken 9 bis 9,50; Rotkleeheu 10,2510,75; Luzerne, je nach Qualitt 10,75—11; Stroß, drahtgepreßt, je nach Qualität 5,50—6. Alles per 100 Kilo. Die e Deutſche Kupfererzeugung im Dezember 1929. beutſche Kupferhüttenproduktion ſtellte ſich, wie der Geſamz⸗ ausſchuß zur Wahrung der Intereſſen der deutſchen Metall⸗ wirtſchaft Berlin auf Grund der Berechnungen des ſtati⸗ ſtiſchen Büros der Metallgeſellſchaft.⸗G., Frankfurt a. M. mitteilt, im Dezember 1929 auf 4516 To. gegen 4490 To, im November. Die deutſche Kupferraffinadeproduktion (Raffinade⸗ und Elektrolytkupfer) betrug im Dezember 11 279(11057) To. Im ganzen Jahr 1929 ſtellte ſich die Kupferhüttenproduktion auf rund 58 600 To. gegen rund 48 500 To. im Jahre 1928 und die Kupferraffinadeprobduk⸗ tion auf rund 119 400(102 700) To. Vom Jutemarkt. Berlin, 22. Jan. Rohfute⸗ markt. Der Markt iſt ruhig. Firſts koſten: Jan.⸗Febr.⸗ Verſchiffung Lſtr. 27.—— je To., Febr.⸗März⸗Verſchfffung Oſbr. 27,2 fe To., Fabrikatemarkt in Dundee. Das Geſchäft iſt wenig belebt. Deukſ her Markt. In Garnen und Geweben wenig Geſchäft. Preisermäßigung des Norddeutſchen Cement⸗Berban⸗ de. Der Norddeutſche Cement⸗Verband hat ſich zu dem Verſuch entſchloſſen, der darniederliegenden 50 und damit auch der ſeit langem unbefriedigenden Bef tigung der angeſchloſſenen Werke durch eine Senkung ſeiner Preiſe einen Auftrieb zu geben. Es ſind für den weitaus größten Teil aller nordddeutſchen Stationen die Netto⸗ Notierungen für alle Fabrikmarken in den bisherigen Sorten und Qualitäten um 10—20/ pro To. herabgeſetzt worden. ſoweit nicht ſchon für einen Teil dieſer Empfangs⸗ ſorte in mindeſtens der angegebenen Höhe ſeit einiger Zeit Ausnahmenachläſſe beſtehen. Doviſenmarkt Am Feutigen Arüß verkehr notieren Pfunde gegen Nem Hork 439.86 Schweiz. 295,18 Stockholm. 19,75 Pars 123 90 Hollan 12.10 Madrid 88 Brüſſel 844 Oslo 18,21 Dollar geg. Nm..19 Mafland 92.95 Kopenhagen 18.20 Pfunde„„ 20.8 Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort 22. Jan. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wiederum ſehr ſtill. Durch das ſehr große Angebot an Leerraum und die geringe Nachfrage gingen die Frachten tal⸗ wie bergwärts wiederum 20 Pfg. zurück. Für Rotterdam wurden 80 Pfg. ab hier und Mk..— ab Kanal einſchl. Schleppen bezaßlk. Bergreiſen kommen ebenfalls kaum auf den Markt, da die Firmen ihren eigenen Kahnraum vorlegten und ſomit freier Kabnraum kaum benötigt wird. Die Bergfracht betrug Mk..10 ab hier und Mk..30 ab Kanal, Baſis Mannheim. Der Bergſchlepplohn notierte Mk..50 bis Mk..50 nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt 15 Pfg. pro Tonne für größere beladene Kähne ab hier nach Rotkerdam. 0 6 111 1 eee eee, eee 1 1 eee ae 18 * nnn en ee re 2 1 Donnerstag, den 23. Januar 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Vert refer 775 earn Sera ef (für Apotheken) geſucht. Kapital von—6 Mille erforderlich. Angebote 5 er R X 44 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blatt.2430 Eine hieſige Fabrik für elektrotechniſch. In⸗ ſtallations aterial ſucht für ihre Werbe-Abteilung einen geeigneten flerrn der in der Lage iſt, alle in einer ſolchen Abtlg. vorkommenden Arbeiten(Kliſchee* Verhandlungen mit den Zeitungsverlagen, Ent⸗ würfen von Inſeraten ete.) ſelbſtändig zu er⸗ lebigen. Bevorzugt wird eine Perſon, die photo⸗ graphiſche Arbeiten miterledigt. Angebote unt. 8 U 1902 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. Zum Ausbau unſeres Vertreternetzes ſuchen wir strebsame Personen jeden Berufes. erforderlich. Kein Roiſen. Nur ſelbſtändiges Arbeiten im Hauſe. Wir zahlen monatlich bis Mk. 120.— und mehr. Va Adolf 5 9 a. W Domſtr. 47. ſuche ich überall persbniicſe ten Monatlicher Verdienſt 160 /. Kapital und Kenntniſſe nicht erforderlich. 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Erich Wolf, Mannheim Die Erkrankungen des Menſchen an einer Papa⸗ geienſeuche haben im Publikum die Aufmerkſamkeit auf Tierkrankheiten gerichtet und bei manchem die Frage aufkommen laſſen, inwieweit überhaupt Krankheiten der Haustiere für den Menſchen eine ge⸗ ſundheitliche Gefahr bedeuten können. Die vielfach irrigen Anſichten, die man hierüber hört und lieſt, veranlaſſen mich, im folgenden kurz Stellung zu nehmen. Im Vordergrund des Intereſſes ſteht heute die Papageitenſeuche, die nicht etwa jetzt erſt als Novum auftritt, ſondern der Wiſſenſchaft ſchon län⸗ gere Zeit bekannt iſt. Dieſe Pſittakoſe iſt eine ver⸗ heerende Seuche der Papageien und kommt faſt aus⸗ ſchließlich bei friſch aus Amerika und Afrika impor⸗ tierten Tieren vor. Als Erreger der Krankheit ſah man früher Streptokokken, Staphylokokken, Proteus⸗ und Kolibacillen an, heute glaubt man, daß der Pſittakoſebacillus mit dem Paratyphus⸗Bacillus identiſch oder mindeſtens mit ihm nahe verwandt iſt. Die Anſteckung erfolgt mit dem Futter und Trink⸗ waſſer von Tier zu Tier und wird durch ſchmutzige Haltung der Käfige und Gefäße begünſtigt. Die Er⸗ ſcheinungen beſtehen beim Papagei im Verſagen des Futters, Schwäche, geſträubtem Gefieder, Hängen⸗ laſſen der Flügel, blutigem Durchfall und Schlaf⸗ ſucht. Nach—5 Tagen tritt meiſt der Tod ein. An⸗ ders verläuft dieſe Krankheit beim Menſchen. Hier tritt die Pſittakoſe unter dem Bilde einer ſchweren, mit Bronchitis und Lungenentzündung verbundenen Infektion auf. Die Uebertragung vom Papagei auf den Menſchen vollzieht ſich wohl meiſt durch die infek⸗ ttöſen Ausſcheidungen der Tiere, die zufällig auf menſchliche Gebrauchsgegenſtände(Geſchirr, Hand⸗ tücher) oder Nahrungsmittel geraten. Die gewiß verwerfliche Unſitte, daß Papageien dem Menſchen Körner und dergleichen von den Lippen nehmen, kommt praktiſch ſicher nicht als Anſteckungsweg in Frage, da friſch importierte Papageien meiſt noch nicht fingerzahm zu ſein pflegen. Wer ſich in letzter Zeit einen friſch importierten Papaget angeſchafft hat, tut jedenfalls gut daran, beſonders darauf zu achten, daß herausgeſchleudertes Futter, der Schmutz des Käfigs und die Futtergefäße nicht mit Ge⸗ hrauchsgegenſtänden in Berührung kommen. Bei ſchon längſt importierten Vögeln beſteht die Gefahr der Erkrankung und ihrer Folgen alſo nicht. Für Liebhaber von Papageien empfiehlt es ſich, den Be⸗ darf nicht bei fremden, mit großer Reklame umge⸗ benen Firmen fraglicher Qualität einzudecken, ſon⸗ dern ſich in einem ſeriözſen Geſchäft des Ortes be⸗ dienen zu laſſen; denn nur zu oft verhandeln die erſtgenannten ſolche Tiere, die von Matroſen unter den denkbar unhygieniſchſten Verhältniſſen nach Europa eingeſchmuggelt wurden und nun Anlaß zu Erkrankungen geben. In einigen Zeitungsnotizen wurde die Papa⸗ getenſeuche auch als eine Schimmelpilzerkrankung (Pneumonomykosis aspergillina) bezeichnet. Dieſe durch verſchiedene Pilzarten(Aspergillus kumigatus, Flavus, racemosus) hervorgerufene Krankheit kommt bet allen möglichen Vögeln vor(Papagei, Zeiſig, Gans, Pfau, Flamingo uſw.) und entſteht durch Ein⸗ atmen ſchigmeligen Staubes oder Aufnahme ſolchen Futters. Für den Menſchen iſt dieſe Krankheit kaum von Bedeutung, bei der jetzt auftretenden Papageien⸗ ſeuche handelt es ſich mit Sicherheit nicht um dieſe Art der Erkrankung. Bekannt iſt die Empfänglichkeit der Papageien für Tuberkuloſe. Meiſt iſt es der tuberkulöſe Menſch, der dieſe Krank⸗ heit auf den Vogel überträgt, und zwar auf dem Wege der Inhalations, oder Fütterungsinfektion. Seltener bildet die Haut oder das Augenlid die Ein⸗ gangspforte. Da umgekehrt auch die Anſteckung vom Papagei auf den Menſchen möglich iſt, iſt es drin⸗ gend geboten, an Tuberkuloſe erkrankte Papageien unverzüglich zu töten. Ueber das Vorhandenſein der Tuberkuloſe bei Papageien, die ſich teils in chroniſchen Darmkatarrhen, teils in anhaltendem Huſten oder in geſchwürigen Veränderungen der Haut, der Schnabelhöhle und Zunge äußert, gibt eine biagnoſtiſche Impfung in vielen Fällen Aufſchluß. Die ſeuchenhaften Erkrankungen anderer Zim⸗ mervögel, wie Geflügelcholera, Paracholera, Infek⸗ tionen mit Paratyphus⸗Bacillen, Enteritis⸗Gärtner u. Kolt, die ſpezifiſche Kanariencholera, die Kanarien⸗ ſeptikämie und die äußerſt ſeltene Tuberkuloſe und Geflügeldiphtherte, ſtellen Seuchen dar, die zum Teil beſonders in Kanarienzuchten verheerend auftreten können, die aber für den Menſchen ohne Bedeutung ſind. Von größerem Intereſſe für weite Kreiſe dürfte die Erörterung der Frage ſein, welche hygteniſche Bedeutung die paraſitären und infektitzſen Erkran⸗ kungen des Hundes und der Katze für den Men⸗ ſchen haben. Der Bedeutung nach kommt hier in erſter Linie die Sarkoptesräude(Skabies, Krätze) in Frage. Es iſt Tatſache, daß in den Städten, beſonders in dicht bevölkerten, alten Stadtteilen, in Häfen und in der Nähe von Lagerhäuſern dieſe Krankheit unter den Ratten und Mäuſen weit verbreitet iſt und daß naturgemäß dadurch oft Katzen und zuweilen Hunde angeſteckt werden. In vielen Fällen greift dieſe Krankheit, die bet der Katze leicht, beim Hund ſchwerer zu erkennen iſt, auf den Menſchen in Form der Krätze über. Von geringerer, ja eigentlich ohne Bedeutung iſt ein früher viel gefürchteter Paraſit des Hundes, ein Bandwurm, die Taenia echinokokkus, deren Finne als Echinokokkenblaſe nicht ur— wie in der Regel— in den Organen vom Schwein, Rind und Schaf ſich anſtedelt, ſondern auch beim Menſch je nach dem Befall umfangreiche Durchwucherun⸗ gen der Leber verurſachen kann. Dieſer Paraſit ſpielt indes heute nicht mehr die Rolle wie früher. Die Fleiſchbeſchaugeſetzgebung, die Aufklärung tier⸗ züchtender Kreiſe, hygieniſchere Verhältniſſe in der Landwirtſchaft und ſchließlich das Verſtändnis des hundehaltenden Publikums haben dieſen Paraſit in den letzten Jahrzehnten immer ſeltener gemacht. Eine Statiſtik aus den, Jahren um 1900 beſagt, daß in Verlin 1 v. H. der Hunde die Paenia echinokkok⸗ kus beherbergte, eine Zahl, die heute beſtimmt längſt nicht mehr erreicht wird. Wie ſelten dieſer Paraſit in Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen vorkommt, geht daraus hervor, daß ich hier ſeit 2 Jahren vergeblich nach einem ſolchen Exem⸗ plar für die Paraſitenſammlung des ſtädt. Schlacht⸗ hofes geſucht habe. Die übrigen Bandwürmer des Hundes und der Katze les find im weſentlichen 8 Arten) ſind geſundheitlich für den Menſchen ohne Bedeutung, ebenſo die Spulwürmer, da ſie arteigen ſind. Von den übrigen Paraſiten, die bei Hunden und Katzen noch vorkommen, intereſſieren hier allenfalls noch die Fadenpilze als Erreger von Flechten. Sie ſtellen jedoch bei dieſen Tieren einen minimalen Prozentſatz der Hautkrankheiten dar und ſind nur zum Teil gelegentlich auf den Menſchen übertragbar. Unter der großen Zahl der Infektionskrankheiten des Hundes, von denen hier nur genannt ſeien: die Staupe und der Hundetyphus oder die Stuttgarter Seuche(deren infektiöſer Charakter übrigens noch umſtritten iſt, und die in unſerer Stadt nur äußerſt — In der Kanzelſtellung auf Loreto (Aus dem Kriegstagebuch eines 10ers) „Fertig machen“, um in die Stellung auf die vor⸗ ſpringende Bergnaſe— von uns nur der„Granat⸗ buckel“, der„Totenhügel“ oder das„Höllenloch“ ge⸗ nannt— zu rücken. Wir gingen über ein von Granaten aufgewühltes Wieſengelände keuchend die ſteile„Treppe“ zur„Kanzel“ hinauf, die für uns zum Ort der furchtbarſten Leidenstage werden ſollte. Beim Morgengrauen kroch ich in der zerſchoſſenen Stellung herum. Auf keiner Seite an andere Kom⸗ pagnien angelehnt, ſaßen wir wie auf einem Prä⸗ ſentierteller— nach allen Seiten dem feindlichen Feuer ausgeſetzt und der Rückweg durch ſtarke Beſchießung abgeſchnitten. Syſtematiſch nahm die ſchwere feindliche Artillerie das ganze Gelände zwi⸗ ſchen Ablain und unſerer Stellung unter lebhaf⸗ tes Feuer. Unſer Graben, der rechtwinklig angelegt war, wurde grauſam zuſammengehauen. In dem gleichen Grabenſtück ſaß der Gegner, nur durch Sandſack⸗Barrikaden etwa 8 Meter von uns ge⸗ trennt. Die Stellung der Franzoſen war etwas beſſer, da ſie von unſerer Artillerie verſchont blieb, die aber umſo beſſer uns traf. Trotzdem machten wir unſerem Gegner die Hölle heiß, indem wir fortwährend Handgranaten hinüberſchleuderten. Die Franzoſen blieben die Antwort nicht ſchuldig. Die Deutſche Fliegerehrung in Paris Preisverteilung im franzöſiſchen Aeroklub für die Sieger des vorjährigen Europaflugs Von links nach rechts: Botſchaftsrat Claudius, Capt. Broad, der Zweite des Eurova⸗ rundflugs, Herr v. Hoeppner, Präſident des Deutſchen Aeroklubs, der in Vertretung des abweſenden deutſchen Siegers Morzig den Preis entgegennahm, Graf de la Vaux, Präſident des franz. Aeroklubs, und Delmotte, der Erſte unter den franz. Teilnehmern. ſelten einmal auftritt), die Tuberkuloce und die Toll⸗ wut, haben nur die beiden letzten eine humanſanitäre Bedeutung. Die Tuberkuloſe iſt bei Hunden und Katzen viel ſeltener als bet anderen Tieren(Rind), ſie entſteht meiſt durch Verzehren tuberkelbazillen⸗ haltiger Futtermittel oder durch Zuſammenleben mit kranken Menſchen und verläuft meiſt als chro⸗ niſche tuberkulbſe Lungen⸗Bruſtfellentzümdung, ſel⸗ tener als Erkrankung des Verdauungsweges, der Knochen und der Haut. Bei der Möglichkeit der Uebertragung auf den Menſchen, iſt eine Tötung tuberkulöſer Tiere auch in ſolchen Fällen anzuraten, in denen vielleicht mit einer Heilung gerechnet wer⸗ den könnte. Die Tollwut ſpielt dank der veterinärpoli⸗ zeilichen Maßnahmen in unſerer Gegend keine Rolle, ſo daß ich es mir erſparen kann, näher barauf ein⸗ zugehen. Es ſei nur geſagt, daß zum Entſtehen der Tollwut unbedingt eine Uebertragung(meiſt in Form eines Biſſes von einem tollwütigen Tier) erforderlich iſt, daß nicht aber, wie man oft zu hören bekommt, irgend ein organiſches Leiden die Toll⸗ wut zur Folge haben kann. Zuletzt noch ein Wort über das Berühren der Tiere. Gewiß ſoll man aus allgemeinhygleniſchen Gründen ſich waſchen, wenn man ſich mit Tleren beſchäftigt hat; wenn aber wirklich einmal zufällig ein Tierhaar in Mund und Magen des Menſchen gelangt, ſo iſt das ſo ſchlimm auch nicht, denn die daran haftenden Bakterien ſind meiſt harmlos und ihre Zahl nicht zu vergleichen mit der anderen tteri⸗ ſchen Produkten anhaftenden, wie zum Beiſpiel der Milch oder dem Hühnerei. feindlichen Handgranaten flogen dauernd zu uns herüber und verurſachten uns ſtarke Verluſte. Hinter zerfetzten Kameraden ſuchten wir Deckung. Blitz⸗ ſchnell ſprang man auf, ſchleuderte eine Handgranate und ging ſofort wieder in Deckung. Die Franzoſen waren gute Scharfſchützen, ſie trafen nur zu gut. Endlich konnten wir etwas aufatmen, die Nacht deckte alles Grauen mit ihrem dunklen Schleier zu. Aber nun fing das Elend erſt recht an. Die Luft war ekelhaft verpeſtet, haufenweiſe lagen tote Kame⸗ raden im Gelände. Die ganze Nacht über mußten wir nach allen Seiten ſchießen; Gewehrläufe zer⸗ ſprangen, Erſatz war durch die vielen Verluſte genug vorhanden. Ermattet ließ man für kurze Zeit die Arme ſinken, um mit neuer Kraft wieder Hand⸗ granaten zu ſchleudern. Von einem Mann zum andern ſauſend ſparte ich nicht mit aufmunternden Worten. Nur zu raſch graute der neue Tag. Mit dem erſten Morgengrauen fing die feindliche Artil⸗ lerie wieder an, das ganze Gelände abzuſtreuen. Immer höher kamen die Einſchläge zu uns herauf, bald war die ganze„Treppe“ eingeebnet. Jetzt hatte uns das Feuer erreicht: Salve auf Salve ſchlug mitten in unſeren Graben. Stundenlang wurden wir von der Seite beſchoſſen zund nun ging das Teufelsſpiel zur Abwechſlung von vorne los. So verging der Tag; in der folgenden Nacht wurden wir abgelöſt. Schnell fäuberten wir unſer Grabenſtück und landeten erhitzt und todmatt in unſerem Kellerquartier.— Unheimliche Stille lagerte über dieſer dunſtigen Gegend, ein Flieger zog beſtändig in geringer Höhe ſeine Kreiſe über uns. Ruhe vor dem Sturm! Wie⸗ der wurde es Tag. Schon am frühen Morgen be⸗ Die Lindenwirtin von Godesberg 70 Fahre alt Jugendbildnis Aeunchen Schuhmachers, der berühmten Studentenwirtin. Am 24. Januar begeht Frl. Aeunchen Schuhmacher, die als Rudolf Baumbachs Lied„Keinen Tropfen im Becher mehr“ — „Gaſthof zur Lindenwirtin“, früher„Gaſthof zum Godesberg“. „Lindenwirtin, du junge“ in unſterblich geworden iſt, ihren 70. Geburtstag. Als Beſitzerin des„Gaſthofs zum Godesberg“ lebt ſie noch heute in der Erinnerung Tauſender ehemaliger Bonner Studenten. In der Beſatzungszeit verkaufte Frl. Schuhmacher ihr Gaſthaus, das heute den Namen„Zur Lindenwirtin“ führt, ſchoß die feindliche Artillerie unaufhörlich aus allen Kalibern den„Todeshügel“. Tauſende von Granaten wühlten die Kanzelſtellung und Anmarſchwege auf. Arme, arme Kompagnie da oben! Plötzlich ſtürm⸗ ten die Franzoſen mit Uebermacht den deutſchen Graben, und nach heldenmütiger Verteidigung mußte der kleine Reſt den Weg in die Gefangenſchaft antreten. Wir beſetzten darauf den Rand von Ablain und trieben mit Infanterie⸗ und Maſchinengewehr⸗ feuer die den Hang herunterſtürmenden Franzoſen zurück. Dauernd ſchlugen die ſchweren Granaten in unſere Reihen. Nachdem weitere Angriffe ab⸗ geſchlagen waren, trat vollkommene Ruhe ein. Kein Schuß fiel. Plaudernd ſtanden wir drei Zugführer noch hinter einer Wagenbarrikade beiſammen. Auf ein⸗ mal— ohne Grund— verabſchiedete ich mich von meinen Freunden, die mich überraſcht noch aufhalten wollten. Kaum war ich fünf bis ſechs Schritte über Häuſertrümmer geklettert, als ein Volltreffer mitten auf die Straße einſchlug, wo ich noch vor wenigen Sekunden geſtanden hatte. Meine beiden lieben Ka⸗ meraden waren dem Volltreffer zum Opfer gefallen. Mich hatte ein guter Geiſt geführt. Von Schmerz erſchüttert ging ich hinter eingefallenen Mauern meiner Behauſung zu. Gerade war ich an einer Mauerecke angelangt, da war es mir, als ob ein unſichtbares Weſen mir zurufen würde:„Laufe, laufe!“ Blitzſchnell ſauſte ich um die Ecke, da ſchlug auch ſchon mit furchtbarem Krachen eine 28 em: Granate ein. Ich wurde einige Meter durch die Luft geſchleudert und blieb aus Mund und Naſe blutend am Boden liegen. Unſere Kompagnie hatte gräßliche Verluſte: 57 Mann in zwei Tagen der„Ruhe“. Entſetzlich, und der Hügel vom Feinde beſetzt. Am folgenden Tag bekamen wir den Befehl, die verloren gegangene Stellung wieder zu ſtürmen. Staatlich konzeſſionierte Seeräuber Von jeher hat die Jagd nach Piratenſchätzen die Phantaſie von Abenteurern angeregt. Auch heute noch gibt es in Amerika Leute, die ihr ganzes Vermögen aufs Spiel ſetzen, um auf Grund phantaſtiſcher Er⸗ zählungen nach Seeräuberſchätzen zu ſuchen. In Ame⸗ rika wurden in letzter Zeit zahlreiche Expeditionen ausgerüſtet und finanziert, um in Gegenden, in denen bekannte Seeräuber ihre Schätze vergraben haben ſollten, Nachforſchungen anzuſtellen. So machte vor kurzem ein gewiſſer Knighi von ſich reden, der Ausgrabungen auf der Inſel Trinidad vorgenommen hatte, um den vergrabenen Schatz des berühmten eng⸗ liſchen Seefahrers Sir Walter Raleigh zu ent⸗ decken. Andere beliebte Plätze der modernen Schatz⸗ gräber ſind Oak Island in Neu⸗Schottland und Word⸗ Island an der Mündung des Fluſſes Savo im Staate Maine. Vor einiger Zeit erklärte ein gewiſſer Louis Morgan aus Texas, Ausgrabungen in Panama vornehmen zu wollen. Offenbar hat ihn zu dieſem Entſchluß die Tatſache veranlaßt, daß man vor einem Jahre in den Ruinen einer alten Eingeborenenſtadt in Panama tatſächlich Gold und Perlen in großer Menge gefunden hat. Mr. Morgan iſt im Beſitze einer alten Karte, auf der einer ſeiner Vorfahren, ein ge⸗ wiſſer Sir Henry Morgan, einen Platz eingezeichnet haben ſoll, an dem er einſt große Schätze vergraben habe. Henry Morgan wurde im Jahre 1635 in South Wales geboren, wurde Seemann und lernte den be⸗ rühmten und berüchtigten holländiſchen Seeräuber Manswelt kennen. Er trat in die Dienſte dieſes Piraten, und nach dem Tode Manswelts ernannte er ſich zum Admiral. Seine Piratenflotte ſtellte er in den Dienſt der engliſchen Regierung und ſeine erſte Tat während des ſpaniſch⸗engliſchen Krieges war der Ueberfall auf Puerto Principe, das Morgan nahm und gründlich ausplünderte. Kurz darauf erſchien er vor Gibraltar, wo er eine Abteilung der ſpaniſchen Flotte angriff und vernichtete. Dann wandte er ſich nach San Domingo, machte dort reiche Beute und griff nun Panama an. Die Stadt wurde mit Sturm genommen, und für ſieben Millionen Gold und Ju⸗ welen wurden fortgeſchleppt. Nach dem Frieden zwi⸗ ſchen England und Spanien erhielt Morgan den Titel eines Gouverneurs. Zu jener Zeit war der Unterſchied zwiſchen einem in den Dienſten eines Staates ſtehenden Kaperkapi⸗ tän und einem Seeräuber nur ſehr ſchwer feſtzuſtel⸗ len. Bei Sir Walter Raleigh iſt es eine offene Frage, ob er mehr Seeheld oder mehr Pirat geweſen iſt. Bet dem berühmten engliſchen Kaperkapitän Sir Francis Drake kam das Beutemachen in erſter Linie. Er plünderte die Küſten von Peru gründlich aus, nahm Gold als Ballaſt und warf im Uebermut, wie eine alte Chronik berichtet, Perlen und Smaragde in das Meer. Meuterei von Strafgefangenen Aus dem Gefängnis auf der Inſel Re, wo die Schwerverbrecher vor ihrer Abreiſe nach den Straf⸗ kolonjien zuſammengezogen werden, ſind Berichte eingetroffen, wonach während der letzten Reiſe des Gefangenentransportſchiffes„La Martiniere“ nach Guayana eine Meuterei ausbrach. Zwiſchen den beiden Reihen der mit Eiſenſtangen vergitterten Zellen des Schiffes befindet ſich ein ſchmaler Korri⸗ dor, in dem die Gefangenen bewacht werden. Wäh⸗ rend der Mahlzeiten des Auſſichtsperſonals befindet ſich gewöhnlich nur ein einziger Beamter in dieſem Korridor. In einer Zelle befanden ſich einige ge⸗ fährliche Sträflinge, die bereits im Gefängnis auf der Inſel Ré eine Meuterei angeſtiftet hatten. Es gelang ihnen in dem Augenblick, wo nur ein Wärter zugegen war, dieſen zu ergreifen, indem ſie ere Arme aus dem Gitter ſtreckten. Sie zogen ihn mit aller Kraft gegen die Gitterſtangen. Während die einen ihn zu erwürgen ſuchten, wollten ihm andere den Revolver entreißen. Der Ueberfallene rief um Hilfe und konnte von ſeinen Kameraden befreit wer⸗ den, ehe die Sträflinge in den Beſitz der Waffe ge⸗ kommen waren. * — 5 Donnerstag, den 23. Januar 1930 Neue Mannheimer Zeitung[(Mittag⸗ 8 0 Einer der größten Lacherfolge! c HARTIE CHAPLIN der Unerreichte der Unübertreſfſiche in seiner besten Leistung: „THE pIIünlH“ 0 N 1 ö 70 un k 8 1 1 0 drin Jon St.) Das Schicksal einer RHeule zum ſekzlen Male! Ile elde Jagen J 85 7% Gesellschaften we/ den Fraci, Smoling u. Gehroct- Anzuge verhaufl u verliehen Jakob Ringel Vannhelm, Vaanthen O 5. 42 1. Elage UNIVERSUM Heute letzter Tag! 0 in Klosternovize (Der Pilger). 11 Mannheim in Lachtränen 11 Hierzu das reichhaltige aktuelle u. heitere Beiprogramml 3, 5,5 110 8 20 Uhr Ferner der russisch 3, 8,30, 8 f Das tele schwer 2 Haus n Tacland Mithis ist so gesund wie Butter, eſſen wir daher fleißig e Großfilm: Uhr Ein Film voll Uebermut und sprühender Laune. Nach dem Roman:„Der Vaga- bund vom Aequator“ von Lud w. v. 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Termin zur Wahl eines Verwalters, eines Gläubiger⸗Aus⸗ ſchuſſes und zur Entſchließung über bie in 8 132 der Konkursorönung bezeichneten Gegenſtände iſt am Dienstag, 4. Febr. 1930, vorm. 11% Uhr und zur Prüfung 5 75 angemeldeten 11 1 0 5 am Dienstag, 4. März 1930, vorm. 11% Uhr vor einer an d. Beraſtraße dem Amtsgericht, 2. Stad, Zimmer 218. Wer gelegenen 42400 Gegenſtände der Konkursmaſſe beſitzt oder zur werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen 7 Maſſe etwas ſch uldet darf nichts mehr an die bare Zahlung im 2 ollſtreckungswege öffentlich 10 e 1 7275 12 10 n a 5 a 5 5 j 18 5 te Befriedigung verſteigern: 300 Stück Zigarren, 90 Signal- iſt abzugeben. Das Re⸗ und ein Anſpruch auf abgeſonder 5 5 1 ee 13 Winbſchuſcheiber, 14 Zenith⸗ vier iſt v.'heim be⸗ daraus iſt dem Konkursverwalter bis 20. Fe⸗ ae 1120 quem mit beid. Bahn⸗ bruar 1930 anzuzeigen. 190 Mannheim, den 22. Januar 1930. nerbindung. zu erreich. Mannheim, 21. Januar 1990. Liebhaber werd. gebet., Weber, Obergerichtsvollzteher. unt. R E 46 ſich an dite Amtsgericht 8. G. 4. Geſchäftsſt. zu wenden. Bekanntmachung BF Zwangs versteigerung Freitag, den 24. Jannar 1930, nachm. 2 Uhr Arbeitsvergebung. herrin nene en enen en de N 8 Die Liſte der zur Handelskammer Wahl⸗ m W w zum fr 5 bbeben; im offentlichen Wettbewerb ann ſucht N berechtigten liegt vom 24. Jannar bis 1. Februar 1930 auf dem Büro der Handelskammer, I. 1. 2, e) Die Erb, Beton- und Maurerarbeiten; ſchaft. Ad i d. Geſch. während der üblichen Geſchaftsſtunden zur Ein⸗ b] die Lieferung der Trepepu aus Kunſtſtein. Die Angebotsvordrucke werden auf unſerem Baublro, Ecke Augarten⸗ und Windmühlſtraße, abgegeben. Dort können auch die Zeichnungen eingeſehen werden. Die Angebote ſinb mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſehen auf dem Geſchäftszimmer der Ge⸗ meinnützigen Baugeſellſchaft im Verwaltungs⸗ gebäude in R 5, Zimmer Nr. 98 abzugeben, und n Nachhilfe-Unterricht erteilt Primaner gegen mäßiges Honorar. An⸗ gebote unt. 8 D 50 an die Geſchäftsſt. 2456 ſicht der Beteiligten öffentlich auf. Späteſtens bis 11. Februar 1930 ſind bei Ausſchlußvermeiden 1. etwaige Einſprachen gegen die Aufnahme in die Liſte oder die Uebergehung in derſelben, 2. etwaiger Verzicht auf das Wahlrecht auf Grund des Art. 5 Abſ. 2 des Geſetzes mit den erforderlichen Beſcheinigungen bei ber r Handelskammer anzumelden. Die in mehreren Wahldiſtrikten Wahlberech⸗ tigten werden aufgefordert, bei Vermeiden des Vabbei 5 Relame zeitigt Dauerwirkung g In zwar: Für die Erd⸗, Beton⸗ u. Maurerarbeiten Ruhens des Stimmrechts binnen gleicher Friſt i 1 Kaen 10 b 0% ten Semen l ebnen bag n g s R. mittag. 9 des Innern werden die gemä rt. 5 es Gemeinnützige Bangeſellſchaft Mannheim besangs-Untericht Geſetzes die Handelskammern betreffend vom m. b. H. nach altitalieniſch. Art. Honorar mäßig. Zu er⸗ 11. Dezember 1878 zum Verzicht auf das Wahl⸗ recht berechtigten Firmen in die Wahlliſte auf⸗ issenverkauf 3 82 Ein Verzicht iſt gemäß obiger e e eee 5 6 f f al Mannheim, ben M. Januar 1990. 11 Anzen f terre Die Handelskammer: 2 0 sowie alle Treuhandgeschäfle 1. ee Aer, 1 85 Der Vorſitzendet Der Syndikus: Extra Prelse 1 und Steuersachen Mandoline erteilt Lenel. Dr. Blau ſte in. 1 Süddeutsche Finanz-. Bücher-flerlstons-6. m. b. H. Engelbert Eſſert Inh. L. Reinhardt ss Käſertalerſtr. 17(Nähe für 2 35 gorlchtl, beeidigt. Bücher- Revisor V. PD. B. Meßplaßz). 12418 5 Mannheim. L 2 7— Tel. 20 764/65 1 Mandoline billia zu verkaufen. Obst 1 * 2 Eine qute Mahlzeit 1 N 75 f dur ch dle billigen lebensmittel von Kander chluß der lag 5 5 Elers agheffl cum elne-Neinflelsch 4 5 P 2 Pfund.05 in Gelee, 2: Pfund-Dose 1 verkaufe lch noch bis 81. Januar Rot- u. Leberwurst Pfd. 90 4 im Laden 1 1. 6 N Elermakkaronl Pd. 60 3 Flarsdhländer 7 90 0 m Laden 15 Neue linsen Pfund 28 Cervelatwurst pfd. 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