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Z./ Dienstag wechſelnd: Aus der Well der Technik Kra Donnerslag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Kontv Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim flfahrzeug und Verkehr Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mam breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von 2 l Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung. Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſeß und Recht Mannheimer Muſikzeitung Abend⸗ Ausgabe Freitag, 24. Januar 1030 141. Sahrgang— Nr. 40 „Exmuligende Fort Hrilte auf der Flotenkonerenz? Mährend des Wochenendes Einladung der Delegierten auf Mar donalds Lanoͤgut Moldenhauer über die Finanzlage Vollſitzung Mitte nächſter Woche Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 24. Jan. Die Flottenkonferenz hat ſich in Gruppen aufgelöſt und wird kaum früher als Mitte nächſter Woche wieder zu einer Vollſitzung zuſammentreten. Geſtern nachmittag fand noch eine Verſammlung der „Großen Fünf! ſtatt, in der beſchloſſen wurde, die Beſprechung der einzelnen Probleme zwiſchen je zwei Staaten fortzuführen mit einem Delegierten eines dritten Staates als„Vermittler“. Dieſe „Dreierkommiſſionen“ werden ineinander über⸗ greifen und dauernd miteinander Fühlung behalten. Aber ſelbſt eine weitere Zuſammenkunft der fünf Führer hat man vor Anfang nächſter Woche für un⸗ nötig gehalten. Dagegen werden die zahlreichen Sachverſtändigen der Delegationen dauernd in Fühlung untereinander bleiben. Die Geſamtheit der Konferenzmitglieder fand ſich geſtern in der Guild⸗ hall zu einem Bankett zuſammen, das der Lord⸗ mayor der Stadt London gab. Zum erſten Male ſeit Menſchengedenken waren die Prunkſäle des alten Baues frei von allen Uniformen, die ſonſt ſtets dieſe Feſtlichkeiten anfüllen. Dieſe für viele Londoner ſchmerzliche Lücke war da⸗ durch entſtanden, daß man der japaniſchen Delegation vor ihrer Abreiſe aus Japan mitgeteilt hatte, ſie brauche keine Uniformen mitzuführen und um die Japaner nicht zu verletzen, mußte das Feſt in Zivil ſtattfinden. Immer mehr tritt die Theſe in den Vor⸗ dergrund, daß die Ermöglichung der Seeabrüſtung ſich von vornherein auf die Schiffsbauten der nächſten fünf oder ſechs Jahre beſchränken ſoll. Durch ſolche Beſcheidenheit hofft man den Erfolg der Konferenz zu ſichern bezw. einen Fehlſchlag zu vermeiden. Die „Times“ ſprechen heute bereits von einer zweiten Konferenz in einigen Jahren, auf der„eine permanente Grundlage für die Begrenzung der Flotten“ gelegt werden ſolle Die gegenwärtige Konferenz ſei dafür nur eine Vorbereitung und daraus ergibt ſich eine Reihe von aufſchlußreichen Folgerungen.„Viele ber theoretiſchen Schwierigkeiten, ſo meinen die „Times“, die ſich zu Beginn der Konferenz erhoben haben, brauchen die Verhandlungen gar nicht lange aufzuhalten, da ſie wenig oder mehr keine Bedeu⸗ tung für die unmittelbaren Kriegsſchiffbedürfniſſe der Länder haben. Beiſpielsweiſe kann die Frage, ob man den Sicherheitsbegriff auf das Statut des Völkerbundes oder des Kelloggpaktes ſtützt, kaum einen Einfluß auf die Schiffe haben, die in den nächſten Jahren gebaut werden. Ebenſo wenig Be⸗ deutung für die unmittelbare Zukunft kommt der eugliſch⸗fvanzöſiſchen Meinungsverſchiebenheit swiſchen der Begrenzung nach Kategorien und der Begrenzung nach Totaltonnage zu, die eine ſo große Rolle in den Flottenverhandlungen ſpielt. Dieſe Differenzen brauchten ein Abkommen über die Schiffe, die bis 1935 oder 1936 gebaut werden, nicht zu verhin⸗ dern. Nicht nur das bisher größte Hindernis, die Forderung Italiens nach Flotten parität mit Frankreich könnte umgangen werden, wenn man ſich auf die praktiſche Ausrichtung der unmittelbaren Schiffsbauprogramme beſchränkt. Ein italieniſch⸗fran⸗ zöſtſches Abkommen braucht nicht daran zu ſcheitern, daß gewiſſe grundſätzliche Ideen von dem einen oder anderen Lande nicht anerkannt werden. Ein proviſo⸗ riſches Abkommen würde den Weg vorbereiten zu einer Reviſion, die nach einigen Jahren im Lichte der gewonnenen Erfahrungen und der Entwicklung der internationalen Lage ſtattfindet und viel weiter⸗ gehende Reſultate haben könnte.“ Slimſons Optimismus Draßhtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 24. Jan. Der amerikaniſche Staatsſekretär Stimſon empfing ſoeben die internationale Preſſe und erklärte, er könne„ermutigende Fortſchritte“ in den Beſprechungen zwiſchen den einzelnen Delegationen ſeſtſtellen. Stimſon gab weiter bekannt, daß er geſtern und heute im Kreiſe ſeiner eigenen Dele⸗ gation Verhandlungen geführt habe. Der Gegen⸗ Sraßhtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Jan. Im Haushaltsausſchuß des Reichstags begann heute die Beratung des Zündwarenmonopolgeſetzes. Reichsfinanzminiſter Dr. Moldenhauer begrün⸗ dete den Geſetzentwurf und gab dabei eine allgemeine Ueberſicht über die Kaſſenlage des Reiches. Er führte aus: Mit Hilfe des Ende Dezember von den Banken übernommenen Ueberbrückungskredits in Höhe von 350 Millionen RM. iſt es gelungen, den Ultimo Dezember ohne weitere Schwierigkeiten zu überwinden. Der Betriebskredit der Reichsbank konnte am 31. Dezember 1929, wie es im Bankgeſetz vorgeſehen iſt, reſtlos abgedeckt werden. Inzwiſchen iſt durch die im Januar fälligen Steuer⸗ einzahlungen eine Verbeſſerung der Kaſſen⸗ lage in dem Maße eingetreten, daß im Augenblick Schwierigkeiten nicht beſtehen. Am 31. Januar wäre ein Bankenkredit in Höhe von 200 Millionen Mark zur Rückzahlung fällig. In⸗ zwiſchen iſt aber dieſer Kredit auf etwa ſechs bis neun Monate verlängert worden. Somit iſt für die Monate Januar bis März mit folgenden Ueber⸗ ſchüſſen oder Fehlbeträgen zu rechnen: Für Januar Ueberſchuß von 117 Millionen Für Februar Fehlbetrag von 117 Millionen Für März Fehlbetrag von 140 Millionen Die Monate Januar und Februar werden ſich alſo ungefähr ausgleichen. Ende März wird eln Fehlbetrag von etwa 140—150 Millionen vorhanden ſein. Zur Deckung dieſes Fehlbetrags werden rund 55—60 Millionen aus der Abrechnung mit dem Generalagenten bzw. mit der Reichsbahn nach Inkrafttreten des Poungplans verfügbar werden, die jetzt infolge der nachträglichen Zahlung der Reichsbahnanteile an der Dawesannuität vom Generalagenten noch zurückgehalten werden. 20 Millionen werden aus dem Verkauf von Effekten flüſſig gemacht werden können. Ueber die Deckung des dann noch verbleibenden Fehlbetrages ſind Ver⸗ handlungen eingeleitet worden, von denen ich hoffe, daß ſie zu dem gewünſchten Erfolg führen werden. Die Berechnungen laſſen ſich im voraus natürlich nicht ſo genau anſtellen, daß ſie als abſolut richtig angeſprochen werden können. So liegen insbeſon⸗ dere in den Steuerſchätzungen und in der Berech⸗ nung des Bedarfs für die Ar beitsloſenver⸗ ſicherung gewiſſe Gefahrenmomente, die zahlen⸗ mäßig ſchwer zu erfaſſen ſind. Hält die in den letzten Monaten beobachtete Steuerdepreſ⸗ ſion noch länger an, und verſchärft ſich die un⸗ günſtige Lage des Arbeitsmarktes noch über das erwartete Maß hinaus, dann können dieſe beiden Punkte eine Ver⸗ ſchlechterung der Kaſſenlage um etwa 100 bis 120 Millionen 1 herbeiführen. Ob mit einer ſolchen Verſchlechterung aber tatſäch⸗ lich gerechnet werden muß, wird ſich kaum vor Mitte Februar überſehen laſſen. Nach den für das erſte Halbjahr des Rechnungs⸗ jahres 1930 aufgeſtellten Kaſſenplänen ergeben ſich für die einzelnen Monate folgende Ueberſchüſſe oder Fehlbeträge: Für April 1930: Ueberſchuß von 5 Millionen Für Mat 1930: Fehlbetrag von 194 Millionen Für Juni 1930: Fehlbetrag von 84 Millionen Für das zweite Vierteljahr 1930: Fehlbetrag Für Juli 1930: Ueberſchuß von Für Auguſt 1930: Fehlbetrag von Für Sept. 1930: Fehlbetrag von Für das dritte Vierteljahr: Ueberſchuß von Dieſer Betrag erhöht ſich durch die erſte Rate der Kreuger⸗ anleihe um durch die Aenderung des Recovery⸗ Act ⸗ Verfahrens(Freiwerden eines jetzt in Deviſen gebunde⸗ nen Reſervefonds) um 273 Millionen 197 Millionen 17 Millionen 84 Millionen 96 Millionen 195 Millionen 14 Millionen ſtand dieſer Verhandlungen wurde nicht bekannt ge⸗ geben. Aber man kann daraus ſchließen, daß es ſich um den amerikaniſchen Standpunkt in dem Gegenſatz über den Ausgangspunkt der Seeabrüſtung handelt, nämlich um das Kompromiß zwiſchen der fran⸗ zöſtſchen Theorie, von der Geſamttonnage auszugehen und dem angelſächſiſchen Standpunkt, jede einzelne Schiffsklaſſe feſtzulegen. Stinſon erklärte ferner, daß er heute nach⸗ mittag mit dem italieniſchen Delegierten Grandi zuſammentreffen wird: Wie aus engliſchen Delegationskreiſen be⸗ kannt wird, haben die Delegationen einen Sach⸗ verſtändigenbericht über die oben erwähnte grund⸗ ſätzliche Frage erhalten und die nächſten Einzel⸗ beſprechungen werden ſich mit dieſem Problem zu beſchäftigen haben. Der Miniſterpräſtdent Mac⸗ donald fährt heute nach ſeinem Landgut Chequers und wird dort während des Wochenendes die De⸗ legationsführer bewirten. Dabei werden vermutlich eine Reihe politiſcher Probleme zur Sprache kom⸗ men. Das politiſche Facit der bisherigen Beſpre⸗ chungen iſt, daß die Franzoſen einen An⸗ fangserfolg erzielt haben, indem ſie erreich⸗ ten, daß die Debatte von der politiſchen Seite ihren Ausgang nahm und nicht von den eigentlichen techniſchen Fragen, die bei früheren Konferenzen im Aufang der Ver⸗ handlungen geſtanden haben. Auch in der grundſätzlichen techniſchen Frage, die wir oben erwähnten, ſcheint man den Franzoſen ſehr weit entgegen gekommen zu ſein. Der Kern⸗ punkt dieſer Frage iſt jedoch nach wie vor, wieviele ſchwere Kreuzer die Franzoſen bauen werden und alles hängt davon ab, ob ſie ſich in dieſer Schiffs⸗ klaſſe auf eine beſtimmte Zahl feſtlegen laſſen. So⸗ weit ſind die Verhandlungen jedoch bisher noch nicht fortgeſchrtitten. Man wird wahrſcheinlich wenigſtens eine Woche warten müſſen, ehe die Um⸗ riſſe der politiſchen Situation wirklich heraus⸗ gearbeitet worden ſind. Aeußerſte Zurückhaltung in Waſhington Waſhington, 24. Jan.(United Preß) In Bezug auf Kommentare zu der Londoner Flottenabrüſtungskonſerenz befleißigt man ſich in hieſigen Regierungskreiſen nach wie vor äußer⸗ ſter Zurückhaltung und will offenbar konkrete Vorſchläge und definitive Erklärungen der Delega⸗ tionen abwarten, bevor man ſich des Näheren äußert. In Kreiſen der Politiker und Sachverſtändigen herrſcht beträchtlicher Optimismus und man ver⸗ tritt allgemein die Anſicht, daß auf der Konferenz mit Beſtimmtheit eine Einſchrankung der Kreuzer⸗ Unterſeeboot⸗ und Zerſtörertonnage, ſowie eine Zu⸗ rückſtellung der Erſatzbauten für die in Dienſt ge⸗ ſteuten Schlachtſchiffe erreicht werden würde. Dr. Schacht in Kopenhagen — Kopenhagen, 23. Jan. Der deutſche Reichs⸗ bankpräſident Dr. Schacht iſt hier eingetroffen. Er wurde auf dem Bahnhof von dem Großkaufmann und früheren Bankdirektor Emil Hertz begrüßt. Im Laufe des Vormittags hatte Dr. Schacht Ver⸗ handlungen mit verſchiedenen hieſigen Finanzleuten. Die deutſche Einwanderungsquote in U. S. A. — Waſhington, 23. Jan. Auf die deutſche Ein⸗ wanderungsquodte wurden in der erſten Hälfte des Quotenjahres 15 462 Sichtvermerke verteilt, das ſind rund 7 der Geſamtqupte. England und Nord⸗ irland erreichten ihre Quoten nicht. Schwarz rote Tempelhüter Die offenſichtlichen Mißſtände bei der Frei⸗ burger landwirtſchaftlichen Organiſation haben den badiſchen Landtag in ſeiner geſtrigen Voll⸗ ſitzung eingehend beſchäftigt. Zum erſten Male in der neubadtiſchen Geſchichte iſt ſogar die Einſetzung eines parlämentariſchen Unterſuchungsaus⸗ ſchuſſes beſchloſſen worden. Dieſe neuzeitliche Errungenſchaft iſt im Reich und beſonders in Preußen mehr im Schwang, als im Süden. Daß von ihr in Baden erſt im elften Jahre nach der Umfor⸗ mung des parlamentariſchen Syſtems Gebrauch ge⸗ macht wird, kann als Beweis dafür angeſehen wer⸗ den, daß bei uns derartige Skandale, wie ſie im Norden zur Einſetzung von Unterſuchungsausſchüſſen zu führen pflegen, erfreulicherweiſe nicht vorkommen. Allerdings hatten wir auch einmal einen„Hagen⸗ ſchieß⸗Fall“ zu verzeichnen, der eine der merkwür⸗ digſten Verwirrungen und Verſtrickungen von Un⸗ fähigkeit und Selbſtſucht darſtellte. Aber man hat ſich damals mit dem parlamentariſchen Tode des Ar⸗ beitsminiſters begnügt und auf einen Unterſuchungs⸗ ausſchuß verzichtet. Die alles verſchlingende In⸗ flation hat auch den Hagenſchieß und was damit zu⸗ ſammenhing, fortgeſchwemmt, ſodaß man heute da⸗ von kaum noch etwas weiß. Nun haben die merk⸗ würdigen Geſchäfte des Badiſchen Bauernvereins, die an ſich den Landtag nichts angingen, wenn nicht der Staat Bürgſchaften für ihn übernommen hätte, dazu geführt, ſich mit dieſen Dingen in der Oeffent⸗ lichkeit zu befaſſen. Man wird aus den Verhand⸗ lungen des Unterſuchungsausſchuſſes noch Näheres erſehen. Was man jedoch aus der geſtrigen Debatte erfahren hat, genügt bereits, um ſich ein Urteil zu bilden. Man hat in Freiburg unbekümmert und ſorglos den Kreis der eigentlichen Aufgaben einer landwirtſchaftlichen Organſſation erweitert und ſich u a. auch mit der Herſtellung von Klavieren befaßt. Wirklich, prachtvolle Idealiſten dieſe Freiburger Bauernorganiſatoren. Jedem badiſchen Bauer ein Klavier! Aber der wirklichen Not ber Landwirtſchaft hat man nicht abzuhelfen vermocht. Bei der engen Verzahnung des Bauernvereins mit dem Zentrum hat man ſich auf deſſen politiſche Rückendeckung verlaſſen, die ja auch nun prompt er⸗ folgt iſt. Daß das Zentrum im Landtag für ſeine Schützlinge eintrat, verſteht ſich von ſelbſt. Daß die Sozialdemokratie aus Koalitionsgründen folgte, kann man auch begreifen. Schließlich hat man auf dieſe Weiſe einen der erſehnten Präzedenzfälle ge⸗ ſchaffen, auf Grund deſſen man vielleicht auch einmal für einen notleidenden Konſumverein Staatsbürg⸗ ſchaften einfordern kann. Aber weshalb der Evangeliſche Volksdienſt ſich bewogen ſah, ſeine ſchützende Hand über die Freiburger Sünder zu halten, iſt ſchlechthin unverſtändlich. Oder hat man es hier im Verhältnis von Zentrum und Volksdienſt bereits mit der Befolgung des alten guten Sprich⸗ wortes zu tun:„Kleine Geſchenke erhalten dite Freundſchaft?“ Nachdem der„Badiſche Beobachter“ den Volksdienſt unlängſt über den Schellenkönig ge⸗ loßt hat, weil er zur„Konzentration“ behilflich ſei, wird man gut tun, auf die etwas merkwürdig an⸗ mutenden Beziehungen zwiſchen dem ganz Großen und dem ganz Kleinen in Zukunft zu achten. *** Haben in Baden die ſchwarzen Kbalitionsgenoſſen ihre peinlichen Verlegenheiten, ſind es in Sa ch ſ e n die roten. Dort hat die, ſagen wir einmal, eigentüm⸗ liche Berufsauffaſſung des Präſidenten der Landes⸗ verſicherungsanſtalt Sachſens, Tem pel, die Stel⸗ lung des Arbeitsmintſters Elſner derart erſchüttert, daß die Tage ſeiner Miniſterherrlichkeit gezählt ind. Beide gehören der ſogenannten alten Soztaldemo⸗ kratie an, die zwar mit der offiziellen SPD auf Kriegsfuß lebt, aber doch derartig von ihrem Fleiſch und Blut ſtammt, daß ſie als ein Leib angeſehen wer⸗ den können. Gegen Herrn Tempel hat die Ober⸗ ſtaatsanwaltſchaft Dresden ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Sie iſt jetzt zu einem Beſchluß gekommen, deſſen Einzelheiten für die Oeffentlichkeit außer⸗ ordentlich intereſſant ſind. Darnach hat beſagter Herr Tempel in den letzten Jahren auffallend viele Dienſtreiſen unternommen und ſich obendrein monatlich 200 Mark Dienſtauf⸗ wandsentſchädigung bewilligen laſſen. Darüber könnte F 2. Seite. Nr. 40 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 24. Januar 1930 man noch hinweggehen. Aber Herr Tempel hat ſich auch eine Dienſtvilla erbeten und erhalten. In dieſe Wohnung ſind nach dem Bericht der Oberſtaatsanwalt⸗ ſchaft Einrichtungsgegenſtände eingebaut worden, wie ſie für eine Dienſtwohnung weder überhaupt, noch mit Rückſicht auf ihre Koſtſpieligkeit hätten bewilligt werden können. Die Einrichtung der ſanitären An⸗ lagen hat insgeſamt über 15 000 Mark verſchlungen, wobei von Tempel ſelbſt die teuerſten Modelle, 8. B. für die Schlafzimmer und Badezimmer aus⸗ gewählt worden ſind. Selbſt die Koſten für einen neu eingebauten Schuhſchrank— etwa 500 Mark— und ſogar die für einen elektriſchen Küchenſchrank(3000 Mark, zu denen noch koſtſpielige Inſtallationsarbeiten kamen), hat er zu Laſten der Landesverſicherungs⸗ anſtalt einſetzen laſſen. Zu allen dieſen Vorrichtungen und Neuanlagen hat er die Genehmigung der An⸗ ſtellungsbehörde nicht eingeholt, auch nicht die des Geſamtvorſtandes oder des Bauausſchuſſes der An⸗ ſtalt. Dazu bemerkt die Oberſtaatsanwaltſchaft: „Daß er zur eigenmächtigen Verwendung ſolcher Summen, noch dazu für ſeine eigene Haushaltung, kein Recht hatte, liegt auf der Hand, auch wenn er, wie er verſichert, von den einſchlagenden für die Staatsbeamten geltenden Vorſchriften keine Kenntnis hatte. In gleicher Weiſe ſteht feſt, daß dadurch das Vermögen der Anſtalt, deren Geld für Zwecke zinslos feſtgelegt wurde, von denen keines⸗ wegs feſtſtand, ob ſie ſich für einen Nachfolger als Wohnungsinhaber paſſend erweiſen würden, geſchä⸗ digt worden iſt. Betrachtet man die Handlungsweiſe des Beſchuldigten unter dem Geſichtspunkt ihrer Strafbarkeit und hält zu vorſtehendem hinzu, daß es ſich um von Armen und Kranken und für ſie gufgeſammeltes Geld handelt, das der Beſchuldigte wie ein treuer Vormund zu verwalten hatte, ſo will ſich die Ueberzeugung aufdrängen, daß der Tatbeſtand des 8 23 Abſ. 2 der RVO. erfüllt ſei. Wenn die Staats⸗ anwaltſchaft trotzdem von Erhebung der kriminellen Klage Abſtand genommen hat, ſo beruht die auf fol⸗ gender Erklärung: Mit dem Beſchuldigten iſt über alle in Betracht kommenden Rechtsverhältniſſe wie⸗ derholt eingehend verhandelt worden. Dabei hat es ſich gezeigt, daß er von den Pflichten und Befug⸗ niſlen ſeines Amtes eine falſche Vor⸗ ſtellung hat.“ Aber nicht nur das, Herr Tempel hat auch das Dezernat für Bauſachen übernommen, ohne die geringſte Sachkunde zu beſitzen. Im Jahre 1927 hat er den Neubau des Verwaltungsgebäudes der Landesverſicherungsanſtalt in Angriff genommen ohne einen Koſtenvoranſchlag aufſtellen zu laſſen. Dediglich mit einem Privatunternehmer, der die Koſten auf 720 000 Mark angab, hatte er ſich be⸗ ſprochen. Es wurde munter drauf losgebaut, ſodaß am Ende 2900 000 Mark verausgabt wurden. Die Oberſtaatsanwaltſchaft erklärt hierzu, daß die Ent⸗ ſchuldigungsgründe Tempels nicht geeignet ſeien, den Vorwurf der Leichtfertigkeit und Ueberheblichkeit zu entkräften. Schon dieſer kurze Auszug aus dem Beſchluß der Oberſtaatsanwaltſchaft genügt. Man ſieht wieder einmal, wohin es führt, wenn Männer ohne Rückſicht auf Beamtentradition und unerläßliche Sachkunde nur deswegen in hohe Verwaltungsſtellen berufen werden, weil ſie ſich durch ein Parteibuch legi⸗ timteren können! f*. 15* Man muß ſich dies vor Augen halten, Taktik der Solinger Sozialdemokraten zu verſtehen, mit deren Hilfe ein Kommuntiſt zum Oberbürgermeiſter gewählt wurde. Wohin werden wir in Deutſchland gelangen, wenn dieſe„Beamten⸗ politik“ fortgeſetzt wird? 5 Preußenkoalition und Volkspartei Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Jan. Aus maßgebenden volksparteilichen Kreiſen wird uns beſtätigt, daß in dex Tat Herr Dr. Leidig eines von den beiden Miniſterien erhalten ſoll, die der Volkspartei in Preußen zugedacht ſind. Daß er gerade in das Handelsminiſterium ein⸗ ziehen wird, ſei indes noch nicht entſchteden. Eben⸗ ſy iſt noch keine Entſcheidung gefallen darüber, wer als zweiter Volksparteiler in das künftige Preußen⸗ kabinett einziehen wird. Dagegen iſt es wohl rich⸗ tig, daß die Volkspartei jetzt bereit iſt, neben dem einen Reſſort, das ihr zufallen ſoll, mit einem um die Die Nebenlöſungen des Haager Abkommens Telegraphiſche Meldung Berlin, 23. Jan. Im Rahmen der finanziellen Fragen des Haager Abkommens ſind, wie die„Deutſche Diplomatiſch⸗ politiſche Korreſpondenz“ betont, eine Reihe von Ein⸗ zelheiten feſtgelegt worden, die bei der bisherigen Be⸗ richterſtattung hinter den großen grundſätzlichen Fra⸗ gen ſtark zurückgetreten waren. Dahin gehört zunächſt die Umgeſtaltung der bis⸗ herigen Recovery⸗ Acts. Nach den neuen Haager Vereinbarungen iſt dieſe Angelegenheit dahin ge⸗ regelt, daß die Deviſenerhebung für die 26pro⸗ zentige Abgabe der deutſchen Ausfuhr nach England und Frankreich beim Exporteur in Wegfall kommt, und daß die deutſchen Sicherheitsdepots 10 Millionen Mark für England, vier Millionen für Frankreich freigegeben und für die Reichskaſſe verfügbar werden. Aehnliche Verbeſſerungen ſind auch in Bezug auf das Kapitel des Neuen Planes: Liquidation der Vergangenheit erzielt worden. Ein polni⸗ ſcher Verſuch, das getroffene Liquidationsabkom⸗ men zu einem Element des Youngvlanes zu machen, iſt bekanntlich im Haag abgewehrt worden. Hinſicht⸗ lich der übrigen Liquidations⸗ und Freigabeverein⸗ baxungen iſt zu bemerken, daß die mit England bereits vor den Haager Konferenzen erfolgten Verhandlun⸗ gen nicht zu dem gewünſchten Ergebnis gekommen ſind. England hat ſich bekanntlich geweigert, Liqui⸗ Freigabeabkommen dationsüberſchüſſe herauszugeben, dagegen iſt ein erfolgt, das Werte von etwa 70 Millionen Mark endgültig freigibt. Auch mit Auſtralien und Neuſeeland ſind Freigabe⸗ abkommen im Haag erzielt worden, die ſich an die engliſche Regelung anlehnen. Mit Italien iſt neben der Freigabe die Erſtat⸗ tung von Ueberſchüſſen im Werte von 5 Millionen Lire mit Frankreich auf ähnlicher Baſis und aufgrund bereits früher getroffener Verabredungen die Heraus⸗ gabe von Ueberſchüſſen im Werte von etwa 10 Millio⸗ nen Mark vereinbart worden; Cana da hatte ſich be⸗ reits vor den Haager Konferenzen zu Verhandlungen auf anderer Grundlage als mit England geſchehen, bereit erklärt und hat nunmehr ein Freigabeabkom⸗ men abgeſchloſſen, während über die Frage der Ueber⸗ ſchüſſe, die dort einen Wert von ſchätzungsweiſe 10 Millionen Dollar repräſentieren, die Fortführung der Verhandlungen vereinbart worden iſt. Damit ſind alle bisher zur Diskuſſion ſtehenden Verhandlungen über Freigabe und Liquidationsüber⸗ ſchüſſe einzeln, freilich mit verſchieden günſtigen Er⸗ gebniſſen, zum Ziel geführt worden. Offen geblieben, und zwar im Intereſſe der deutſchen Geſchädigten, ſind lediglich die auf anderweitiger Rechtsgrundlage (Schiedsgerichtsbarkeit uſw.) beſtehenden Privatfor⸗ derungen. Ein Generalverzicht darauf, wie er vom Poungplan vorgeſehen war, iſt jedenfalls vermieden worden. Die Strandung des Monte Cervantes“ Buenos Aires, 24. Jan.(United Preß.) Zu dem Unfall des deutſchen Dampfers„Monte Cervantes“ bei Ushuaia wird ergänzend gemeldet, daß das Schiff nicht infolge des Sturmes, ſondern wegen falſcher Berechnung des Kurſes auf Grund gelaufen iſt. Sämtliche an Land ge⸗ brachten Paſſagiere befinden ſich wohlauf. „Monte Cervantes“ iſt derſelbe Dampfer, der 1928 an der norwegiſchen Nordküſte ein Leck erhielt und den ruſſiſchen Eisbrecher„Kraſſin“ zu Hilfe rufen mußte. Miniſtertum ohne Portefeuille ſich zu begnügen. Die Mehrheit der Landtagsfraktion, wie uns ver⸗ ſichert wird, ſtünde auf dieſem Standpunkt. Kom⸗ pliziert würden die Dinge lediglich durch das Ver⸗ langen der Sozialdemokratie, ihren Schulrat König in das Amt des preußiſchen Unterrichtsmini⸗ ſters zu bringen. Beſtünde dieſer Anſpruch nicht, ſo wäre die Einigung wohl ſchon perfekt. Aber man nimmt allgemein an, daß ſie marſchiert. Zur Stunde berät die Landtagsfraktion der Deutſchen Volks⸗ partei. Man glaubt, daß die Hauptentſcheidung noch heute fallen wird. Ein Arzt durch Kurzſchluß getötet Berlin, 24. Jan.(Drahtb. unſ. Berliner Büros.) Wie der„B..“ aus Wien gemeldet wird, iſt geſtern ein Arzt, als er mit einem Diathermie⸗ Apparat experimentierte, durch Kurzſchluß getötet worden, obgleich er während der Arbeiten Gummi⸗ kleidung trug. Es erfolgte ein Stromſchluß durch den Körper, deſſen Urſachen noch nicht aufgeklärt ſind. Die Gehilfin, die ſah, wie ein Funke aus dem Appaxat ſchlug, riß dem Arzt eine Verbindungsrolle aus der Hand, er war aber bereits tot. Wiedersehen mit dem Kölner Kammerorcheſter Drittes Konzert des Philharmoniſchen Vereins Mannheim— Leitung: Prof. Herm. Abendroth Man konnte ſich überzeugen, wie gut der Phil⸗ harmoniſche Verein es verſteht, anziehende Pro⸗ gramme zu machen. Das Kölner Kammerorcheſter hat ſich in der kurzen Zeit ſeines Beſtehens ſchon viele Freunde erworben, die ihm aufrichtig zugetan ſind und die ſich herzlich freuen, wenn die jungen Damen und Herren mit ihrer Muſizierfreude wie⸗ der einmal den Weg nach Mannheim finden. Nicht daß funge Damen und Herren ſich zu gemeinſchaft⸗ lichem Muſizieren zuſammenſetzen und gute Muſik machen, gibt hier den Ausſchlag, das kommt fa auch anderwärts vor und kann nicht oft genug vorkom⸗ men. Sondern, daß in unſerem Zeitalter, da die Jugend ſo gerne alle Feſſeln der Autorität abſtreift und ſich jeder Führung zu entziehen trachtet, die jugendliche Schar ſich eine Orcheſterdiſziplin zu eigen gemacht hat, die ob ihrer Feinheit verblüffen muß. Die Echotechnik, der Vortrag einer Wieder⸗ holung im piano ſcheint der jungen Schar ſo ſehr in Fleiſch und Blut übergegangen zu ſein, daß es keines beſonderen Winkes des muſtkaliſchen Führers bedarf, ſie an dieſe vom Komponiſten nicht immer intendierte, aber ſehr wohl zu begrüßende Feinheit zu erinnern. Allerdings beſitzt das Kammerorcheſter in Her⸗ mann Abendroth einen Führer, dem es blind⸗ lings vertrauen kann. Führer und Geführte ſind aufeinander ſo gut eingeſpielt, daß Abendroth ſeine Zeichengebung auf ein Mindeſtmaß beſchränken kann, ja, daß es gar nichts verſchlägt, wenn er den Taktſtock für längere Zeit aus der Hand legt. Beſonders eifrige Pflege finden bei den jugend⸗ lichen Muſikern und Muſikerinnen die Meiſter des Generalbaß⸗Zeitalters, denen bei ſo pfel muſtzter⸗ freudiger Jugend ein doppelt erfreuliches Zu viel des Guten Berlin, 24. Jan. Es gibt in Deutſchland ſeit der Revolution ſieben Abendgymnasien. Sie mögen immerhin einem ge⸗ wiſſen Bildungsbedürfnis entſprechen. Nun wird aber, wie ein Berliner Univerſitätsdozent dem „Lokal⸗Anzeiger“ erzählt, auf die Abendgymnaſien auch noch eine Abenduniverſität gepfropft werden. Für die aber beſteht nicht das geringſte Be⸗ dürfnis. Man erſtickt ohnehin ſchon an der Zahl des akademiſchen Nachwuchſes. Es gibt gar keine Mög⸗ lichkeiten, alles das unterzubringen, was die beſtehen⸗ den Univerſitäten an Akademikern iderlei Ge⸗ ſchlechts jährlich auf den Markt werfen.“ Dieſe Abend⸗ untverſität iſt, wenn überhaupt, auch nur politiſch zu motivieren. Es ſoll ein Gegengift geſchaffen wer⸗ den gegen den Geiſt, der an unſeren hiſtoriſchen Univerſitäten herrſcht und der bekanntermaßen in Reich und Staat vielen arg mißfällt. Man wird gegen dieſen Plan, Forſchung und wifſſenſchaftliche Lehre zur Magd der Politik zu erniedrigen, nicht nachdrücklich genug proteſtteren können. Vadiſche Politik Aus dem Landtag Auf der heutigen Tagesordnung ſtand zunächſt der Bericht des Abgeordneten Dr. Leers(Dem.), der namens des Geſchäftsordnungsausſchuſſes über die Mittetlungen des Juſtizminiſteriums betr. die Ermöglichung zur Strafverfolgung des Abgeordneten Wagner(NS.) und des ver⸗ antwortlichen Schriftleiters des nationalſozialiſtt⸗ ſchen„Führer“, Dr. Wacker, wegen Beleidi⸗ gung des Landtags referierte. Im erſten Falle handelt es ſich um ein von Wagner als Vorſitzender der Ortsgruvpe Karlsruhe der NSDAP. unterzeich⸗ netes Flugblatt im zweiten um einen Artikel des „Führer“. Beide Male drehte es ſich um eine ab⸗ fällige beleidigende Kritik an der Haltung des Land⸗ tags in der Frage der Aufhebung der Immunität des Abgeordneten Wagner im Anſchluß an die Vor⸗ kommniſſe im Darmſtädter Hof. Nach kurzer Ausſprache für und gegen wurde mit großer Mehrheit die Immunität des Abge⸗ ordneten Wagner aufgehoben, wobei die Demo⸗ kraten und die Deutſche Volkspartei ſich der Ab⸗ ſtimmung enthielten. Auch die Genehmigung zur Strafverfolgung Dr. Wackers wird erteilt. Auf eigenen Antrag wird darauf die Immunität des ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Kurz wegen einer Privatklageſache aufgehoben. Das Haus begann ſodann mit der Beratung des Voranſchlags für das Staatsminiſterium, die am Nachmittag fortgeſetzt wird. Letzte Meldungen Die Droſchke des„Eiſernen Guſtavs“ — Berlin, 24. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Bei einem Garagenbrand in Wannſee iſt, wie die„B..“ berichtet, auch die berühmte Droſchke, mit der der„Eiſerne Guſtav“ ſeine Fahrt nach Paris unternahm, ein Raub der Flammen geworden. Blutige Familientragödie — Rheine, 24. Jan. Der 26 Jahre alte Arbeiter Alois Lehnert aus Bottrop erſchoß heute früh kurz nach 8 Uhr in der Wohnung ſeiner Schwieger⸗ eltern ſeine Schwiegermutter, verletzte ſeine etwa 22 Jahre alte Ehefrau ſchwer und tötete ſich dann ſelbſt durch einen Schuß in die Schläfe. Während die Schwiegermutter ſoſort tot war, ſtarb Lehnert auf dem Transport ins Krankenhaus. Seine junge Frau, zie ihn vor einiger Zeit verlaſſen hatte und ſich ſeit mehreren Wochen bei ihren Eltern in Rheine aufhielt, ringt mit dem Tode. Der Grund zu dieſer Tat iſt in einer zerrütteten Ehe zu ſuchen. Die jungen Leute hinterlaſſen ein etwa zweijähriges Kind. Schiffsunglück an der mexikaniſchen Küſte — Newyork, 23. Jan. Nach einer Meldung der Aſſoeigted Preß aus Tampico(Mexiko) ſind bei einem heftigen Sturm zwei Fiſcherboote gebentert, wobei 21 Mann den Tod in den fanden. werden. Wellen Nur ein einziger Fiſcher konnte gerettet Deulſche Volkspartei Wir machen unſere Mitglieder ſchon heute auf dle am Dienstag, 28. Januar, abends 8% Uhr, im großen Saale des„Kaufmannsheim“, C 1, 10011, ſtattfin⸗ denden Mitgliederverſammlung aufmerkſam. Generalſekretär Wolf ⸗ Karlsruhe wird über die„Ergebniſſe der Haager Kon⸗ ferenz“ ſprechen. 1 Am Samstag, 25. Januar, abends 8 Uhr, verau⸗ ſtaltet die Ortsgruppe Friedrichsfeld im Saale „Zur Main⸗Neckarbahn“ einen Familienabend. Neben anderen künſtleriſchen Kräften wird auch Opern⸗ ſänger Färbach⸗ Mannheim mitwirken. Der Vorſtand. 2 legentlich des Konzertes im vorigen Konzertwinter darauf hingewieſen, wie ſehr die kammermuſikali⸗ ſche Beſetzung dem orcheſtralen Ausmaß entgegen⸗ kommt, für das die Meiſter des 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts ihre Werke konzipiert haben. Alle die genannten Vorzüge kamen den Concerti gross! von Corelli und Händel zugute, mit deren Wiedergabe ſich die Kölner Gäſte großes Ver⸗ dienſt erwarben. Riele QOueling, die uns von ihrem vorjährigen ſoliſtiſchen Auftreten noch in an⸗ genehmer Erinnerung ſtand, verband ſich diesmal mit der bei den zweiten Geigen ſitzenden Lotte Hellwig ⸗Joſten zu friedlichem Wettſtreit im Konzert für zwei Violinen lund Orcheſter) von J. S. Bach. Beide verſtanden ſich gegenüber dem begleitenden Orcheſter ſtegreich zu behaupten. Julia Menz, die verdienſtvolle Cembaliſtin, hatte ſich diesmal Bachs D⸗Moll⸗Konzert zur ſoltſtiſchen Pro⸗ duktion auserkoren, in deſſen letztem Satz ſie aus⸗ reichende Gelegenheit fand, ihre ſolide Technik auf dem Cembalo zu zeigen. Den wohlverdienten herz⸗ lichen Beifall quittierte ſie mit einer dem Cembalo beſonders angepaßten Zugabe, einer Burleske von Krebs, dem ſchönſten Krebs, den Bach in ſeinem Bache fand, wie er ſich ſcherzhaft über ſeinen Lieb⸗ lingsſchüler ausdrückte. Den Ausklang des Konzertes bildete Mozarts ewig ſchöne Nachtmuſik, von Abendroth in ſeiner friſch zupackenden Axt zwar ſtellenweiſe ein wenig überhaſtet, aber mit ſehr viel Feuer und ſeinen Getreuen mit inniger Hingebung geſpielt. Der bis auf das letzte Plätzchen gefüllte Muſenſaal bot das farbenfrohe Bild einer glänzenden geſellſchaftlichen Veranſtaltung mit dem gefeierten Mittelpunkt Her⸗ mann Abendroth. Dr. Ch. Der Gelehrte als Ehemann Der bekannte franzöſiſche Gelehrte und Bibliothe⸗ kar Guilleaume Buddäus, der größte Helleniſt des 15. Jahrhunderts, pflegte ſeiner Frau, wenn einmal ein Ghezwiſt entſtand, vorzuwerfen, daß er am Tage ſeiner Vermählung mit ihr nur pier Stunden Rinaſeimento zuteil wird. Wir haben ſchon ge⸗ ſtudieren durfte. zur Aufführung. Großſtadtpublikum etwas zu ſagen hahen. Theater und Muſik Orgelkonzerte der Chriſtuskirche Mannheim. In dem dieſen Sonntag, 26. Januar, aben ds 8 Uhr ſtattfindenden Orgelkonzert von Kirchen⸗ muſikdirektor Arno Landmann kommen ausſchließ⸗ lich Werke alter Meiſter des 16.—18. Jahrhunderts Der Abend beginnt mit der an Max Reger gemahnenden Toccata eromattica von K. Kerll, weiter folgen von D. Buxtehude, 2 dem Vertreter des barocken Orgelſtils, Präludium, Fuge und Chaconne C⸗dur, die Violinſonate e⸗moll von Biber, Choralvorſpiele von Pachelbel, Varia⸗ tionen über„Jeſu meine Freude“ von Walther, das Duett„Was betrübſt du dich, meine Seele“ für Sopran, Alt und 2 Soloviolinen von H. Schütz und zum Schluß Präludium und Doppelfuge des bedeutendſten Bach⸗Schülers J. L. Krebs. In welchem Maße ſich das einzigartige, große Orgel⸗ werk der Chriſtuskirche gerade für die Wiedergabe der alten Muſik eignet, dürfte von den früheren Aufführungen noch in Erinnerung ſein. Nahezu alle Werke des Programms kommen zur Erſt⸗ aufführung. Als Soliſten wirken mit: Lene Heſſe, Käte Back(Violine), Grete Hild⸗ Ludwigshafen(Sopran), Lotte Bopp(Alt). Alle Freunde alter Kirchenmuſik ſeien auf dies reichhal⸗ tige Programm beſonders hingewieſen.— Der Ein⸗ tritt iſt fret. Konzert in Schwetzingen. Die Frauen⸗ arbeitsgenoſſenſchaft Schwetzingen ver⸗ anſtaltete ein Konzert für Violine und Klavier. Die rührige Leiterin dieſes Vereins, Frau A. Lilie, wußte in Frl. Hilde Lenz(Violine) und Frl. Camilla Neitzel(Klavier) zwei Künſtlerinnen vorzustellen, deren techniſche Leiſtungen über dem Durchſchnitt ſtanden. Frl. Lenz, die alle Stil⸗ eigentümlichkeiten der klaſſiſchen Muſik ausgezeich⸗ net beherrſcht— es kamen Sonaten von Brahms und Beethoven, ferner Tomaſo Vitelt, Gluck, Krels⸗ ler zu Gehör—, würde auch einem verwöhnten O. K. Michael Gold:„Das Feſt“,(Uraufführung in Gera.] Michael Gold, der Verfaſſer des vom Reußiſchen Theater in Gera uraufgeführten Schau⸗ ſpiels„Das Feſt“, deſſen Ueberſetzung aus dem Engliſchen Hermynia zur Mühlen beſorgte, ver⸗ ſucht einen Ausſchnitt aus den Wirren zu geben, die ſeit Jahren Mexiko nicht zur Ruhe kommen laſſen. Der Autor beſchäftigt ſich aber intenſiver mit der Zeichnung bunter Stimmungsbilder als mit der Deutung der Problematik ſeines Stoffes. Gold zeigt nicht die immer noch aktuellen Konflikte zwiſchen Kirche und Staat auf, ſondern beſchränkt ſich auf die Schilderung einer Einzelaktion, die ein altruiſtiſcher Grundbeſitzer zu Gunſten ſeiner Arbeiter unter⸗ nimmt. Die ſtärkſten theatraliſchen Wirkungen gehen von einigen Szenen aus, in denen ein Sänger und ein Arbeiterchor packende von Günther Weißenborn gedichtete und von Werner Ellinger vertonte volksliedhafte„Songs“ interpretieren.— Die Auf⸗ führnug(Regie George, Bühnenbilder Feiner) hielt ſich auf gewohntem Niveau. Die Hauptfigur, der Gutsbeſitzer Don Enrique, wurde von Walter Süßengut eindringlich charakteriſtert. W t. Dr. Alfred Brauchle: Hypnoſe und Autoſuggeſtlon. Reclams Univerſal⸗Bübliothek Nr. Nes. Das ausgezeich⸗ nete neue Werk zeigt die hiſtoriſche Entwicklung der Sug⸗ geſttonsmethoden und klärt wiſſenſchaftlich einwandfrei in leichtverſtändlicher Form beſonders darüber auf, was mit Autoſuggeſtien zu erreſchen iſt. Der Verfaſſer, der das Prießnitz⸗Krankenhaus in Berlin⸗Mahlow leitet, hat in langjähriger Praxis Suggeſtions behandlungen durchge⸗ führt. Er ſelbſt hatte ſich vorher durch die Methode der Selbſtbeelnfluſſung nach Cpus von einem 15jährigen ſchweren Leiden befrelt. Aus feinen theoretiſchen und praltiſchen Erfahrungen heraus hat er das vorliegende Büchlein über„Hypnoſe und Autoſuggeſtion“ geſchrieben. Er gibt zuerſt einen geſchich lichen Abriß, bringt dann die perſönlichen Eindrücke bei Cous in Nancy und ſchildert darauf den eigenen Fall und fremde Fälle der fuageſtiven Heilung. Die Grundgeſetze der Suggeſtien und die Ablei⸗ tung der Selbſtbeeinfluffung aus den hypnotiſchen Grund⸗ erſcheinungen ſind in beſonderen Kapiteln dargeſtellt. Der Einfluß ſeeliſchen Geſchehens auf körperliche Kraukhe ten iſt über den Begriff des organiſch Unbewußten verſtändlich gemacht. Das ganze Werk aipfelt in einer Erziehung zur Hygiene der Nerven, zur Selbſtbehandlung im Falle ſee⸗ liſcher und körperlicher Erkrankungen und zu Liner be⸗ jahenden, fröhlichen Lebensauffaſſung. 3 Freitag, den 24. Januar 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Stadͤtiſche Nachrichten Die Pfingſtberg-Tragödie Grund unbekannt— Die Kinder noch nicht gefunden Wer heute die Pfingſtbergſiedlung beſuchte, traf erregte Gemüter und lebhaft diskutierende Gruppen. Das Haus Frühlingſtraße 12 bildet den Mittelpunkt des Intereſſes. Der 32 Jahre alte, als kaufmänniſcher Angeſtellter bei einem hieſigen Werk beſchäftigte Ehemann Rudolf Nagel lebte in glücklicher Ehe mit ſeiner ein Jahr jüngeren Frau Margarete. Der Mann iſt vollſtändig zuſammen⸗ gebrochen. Er kann nicht begreifen, warum ſeine Frau in den Tod gegangen iſt. Von den drei Kin⸗ dern fehlt noch jede Spur. Der gjährige Rudi, der 7jährige Heinrich und der 4fährige Willi wa⸗ ren die Freude ihrer Eltern, die bei Hausbewoh⸗ nern und Nachbarn gutes Anſehen genoſſen und ſehr beliebt waren. Auch in materieller Beziehung ſollen die Verhältniſſe in der Familie Nagel gut ſein. Der Weiher am Pfingſtberg, ein tückiſches Ge⸗ wäſſer mit Untiefen und Schlinggewächſen, iſt von Neugierigen umlagert. Zwei Leute ſind mit dem Abſuchen des Gewäſſers beſchäftigt, jedoch bis zur Stunde ohne Ergebnis. Es beſteht allerdings noch kein Anhaltspunkt, daß die Frau die Kinder wirk⸗ lich mit ins Waſſer genommen hat. Nachforſchungen in bieſer Richtung ſind noch im Gange. Wie man hört, iſt bei der Frau der Tod nicht durch Ertrinken, ſondern durch Herzſchlag eingetreten, was an⸗ geſichts des ſehr kalten Waſſers begreiflich iſt. Frau Nagel ſoll leicht erregbar geweſen ſein. Es beſteht die Möglichkeit, daß ſie durch ein vielleicht noch auf⸗ zuklärendes Vorkommnis die Herrſchaft über ihre Nerven verloren hat. Dem unglücklichen Mann wendet ſich allgemeine Teilnahme zu.— Es will kein Winter werden Kaum Ausſichten für den letzten Jaunarſonntag Es hat allen Anſchein, daß der letzte Januar⸗ ſonntag dahin ſchwindet, ohne in der ungünſtigen Winterſportlage eine Aenderung zu bringen. Er wird ſich ſeinen Vorgängern, wenn nicht noch eine letzte Aenderung kommt, anſchließen und dem mil⸗ den unnatürlichen Charakter ſeiner Vorläufer glei⸗ chen. Es will offenbar wieder kein Winter werden. Dabei ſind die Verhältniſſe eher ſchlechter geworden innerhalb einer Woche. Der Verlauf der letzten Woche mit den an ſich prachtvollen klaren Tagen im Schwarzwald, die aber keinerlei Neuſchnee zur Auf⸗ friſchung der Schneedecke, ſoweit überhaupt noch vorhanden, brachten, hat durch tetlweiſe ſehr kräf⸗ tige Temperaturumkehr, durch milde, meiſt aus Südoſt bis Sübweſt wehende ſchwache Winde, durch intenſive Sonneneinſtrahlung das Seinige getan, um in der Schneedecke der höchſten Lagen eine weitere . Dezimierung herbeizuführen. Dabei wirkt fördernd nicht nur die ſichtbare Wetter⸗ geſtaltung mit, ſondern auch die geringe Mächtigkeit der Schneedecke, ihre geringe räumliche Ausdeh⸗ nung, die die Bildung von Kältezonen aus ſich her⸗ aus behindert, und weiter auch die ungemeine Bodenwärme, die vom ſtark ſonnigen Herbſt her noch vorhanden iſt. Was in dieſen Tagen ſich an Fröſten gezeigt hat, iſt keine Winterkälte, ſondern nur die Folge der Ausſtrahlung bei nächtlich klarem Himmel. Die auf Kältegrade mit zwei bis vier Grad, wenn es viel waren, ſprechen deutlich dafür. fortlaufend bet kräftiger Einſtrahlung Erwärmung bis auf 15, 20 und mehr Grad ein, ſo daß es unter dieſen Umſtänden nicht Wunder nehmen darf, wenn der Schnee ſchwindet und man im Hochſchwarzwald heute weniger Schuge hat, als man es ſonſt vielfach vom Mai her gewöhnt iſt. Die Feldbergkuppe meldet bereits lückenhafte Schneedecke und in den ſchattigen geſchützten Mulden ſind die Höhen, teilweiſe infolge Zuſammenſetzen und Verfirnen des Schnees, auf 20—25 Ztm. zurück⸗ gegangen. Für den Skilauf ſieht die Lage alſo auf Wochenende nicht eben roſig aus. Der Eisſport hat ein wenig aufgeholt, denn unter dem Einfluß der erwähnten leichten Fröſte hat ſich die Eisdecke auf den Weihern gefeſtigt, ſo daß immerhin da und dort ſich Gelegenheit bietet. Aber es fehlt allgemein die richtige Winterſtimmung. Für Wandern und Fahren ſind die Tage derzeit herrlich ſchön. Da wird ein jeder Natur⸗ und Bergfreund auf ſeine Rechnung kommen, zumal die Straßen unter 1100 Meter alle ſchneefrei ſind. Lediglich das Feldberggebiet weiſt auf den Fahr⸗ ſtraßen noch Schneebelag auf. Die Straßen im mitt⸗ leren Schwarzwald wie die Höhenſtraßen von Triberg her, ſowie die im Norden ſind offen und in gutem Zuſtande und gemahnen, wenn man an den Sonnenlagen die austreibenden Kätzchen ſieht, eher an alles andere als an den Eismonat. doe⸗ * * Tiergnälerei. Der Polizeibericht enthalt fol⸗ gende Warnung: Nach Zeitungsnachrichten und bei der Polizei eingegangenen Beſchwerden ſollen bei der Fütterung der Möven an der Friedrichs⸗ brücke Tierquälereten verübt werden. So ſoll ver⸗ ſucht werden, Möven zu fangen. Hierbei ſollen den Tierchen die Beine ausgeriſſen werden. Die nicht⸗ uniformierte Polizei iſt angewieſen, Tierquäler zur Anzeige zu bringen. Dies zur Warnung! * Sarraſani⸗Mößwen. Aus dem Leſerkreiſe wird uns geſchrieben: Ich fuhr dieſer Tage mit der Stra⸗ ßenbahn über die Friedrichsbrücke. Dabei konnte ich ſehr gut die Möwen beobachten. In dem Straßen⸗ bahnwagen befanden ſich außer mir noch einige Frauen, die ebenfalls die Möwen bemerkt hatten. Das veranlaßte eine der Frauen, den Ausruf zu tun:„Ach, des ſinn ſo dem Sarraſani ſei Eis- vgl“, Ich glaube, Sarraſani würde ſich ſchön be⸗ danken, wenn er dieſe große Schar Vögel auch noch zu füttern oder gar zu dreſſieren hätte. Jagdglück. Der Aufſeher eines Mannheimer Jagdpächters, Sattlermeiſter Heinrich Gritt⸗ mann, erlegte auf dem Jagdgebiet des Ortes Reihen in kurzer Zeit acht Füchſe, fünf Dachſe, zwei Edelmarder und zwei Steinmarder. Tagsüber ſtellt ſich Nr. 40 3. Seite. Aus Mannheimer erichtsſälen Vorſitzender Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, beiſitzender Richter Dr. Leſerz Vertreter der Anklage Erſter Staatsanwalt Dr. Frey. Ein Alimentationsprozeß au das Schwurgericht verwieſen— Haftbefehle im Sitzungsſaal Alle Alimentationsprozeſſe haben unerqutckliche Auseinanderſetzungen vor Gericht zur Folge. Viele Meineide ſind in ſolchen Sachen ſchon geſchworen und die Meineidigen ins Zuchthaus geſchickt worden. Auch der heutige Alimentationsprozeß nahm fftr die beiden Angeklagten und für einen Zeugen einen ganz unerwarteten Ausgang, da ſich das Große Schöffengericht für unzuſtändig erklärte und die Strafſache wegen Meineids an das Schwurgericht verwies. Angeklagt waren zwei Familienväter, der 35 Jahre alte Straßenbahnoberſchaffner B. und der 43jährige Taxameterbeſitzer H. Letzterer war vom Stadtjugendamt wegen Unterhaltungs⸗ pflicht verklagt worden, bezeichnete aber den Oberſchaffner als zweiten Liebhaber eines Mädchens namens H. In dem Termin am 4. September be⸗ ſchwor der Oberſchaffner auch die Angaben des Taxameterbeſitzers. Die Ausſage war falſch. Selbſt der Unterſuchungsrichter hat die Angaben des B. ſtark angezweifelt. Das Gericht erblickt in dem Verhalten der beiden Angeklagten, die befreundet miteinander ſind, ein abgekartetes Spiel. Vermut⸗ lich wollte der Oberſchaffner ſeinen Freund, dem er übrigens noch 100/ ſchuldet, vor der Alimenten⸗ zahlung retten. In dieſem Beſtreben aber rannte er ſich trotz aller gütigen und ſpäter ſehr energi⸗ ſchen Ermahnungen des Vorſitzenden in eine ſolche Sackgaſſe, daß die Anklage wegen Falſcheides vielleicht fallen gelaſſen, dagegen die auf Alimenten⸗ zahlung wohl gegen ihn ſelbſt angeſtrengt wird. Kommt alſo vom Regen in die Traufe. Der zuerſt vernommene Oberſchaffner benahm ſich ſehr merkwürdig vor Gericht. Er hatte offenbar nicht den Mut, die Wahrheit zu ſagen. Der Mann ging mit der Sprache nicht heraus. Selbſt die Zuhörer merkten, daß er ſeinen Freund retten wollte. Man gewann den Eindruck, daß er irgend etwas zu verbergen hatte. Wiederholte Ermah⸗ nungen wegen Ueberweiſung der Sache Schwurgericht blieben erfolglos. Es ſteht feſt, daß der Oberſchaffner vor der Unterſuchungsbehörde ſeine Angaben mit geradezu bodenloſer Leicht⸗ ſinnigkeit gemacht hat. Auch ſeine heutigen Aus⸗ führungen ſtehen auf ſchwachen Füßen. Wiederholt mußte der Vorſitzende Widerſprüche und Unwahr⸗ heiten in ſeinen Ausſagen feſtſtellen und ihn zur Wahrhaftigkeit mit folgenden Ausführungen er⸗ mahnen: „Sie haben ſo viel gelogen, daß Sie garnicht mehr wiſſen, was Sie alles geſagt haben. So lügt kein Mann, der ein reines Gewiſſen hat.“ 2 Partei⸗Nachrichten „Ingend heraus! Heran an den Staat! Hinein in die Parteien!“ Unter ödieſem Motto tritt bie Reichsgemeelinſchaft junger Volksparteiler(R. J..) mit einer großen Kundgebung, die am kommenden Sonntag, vormittags 11.15 Uhr, im großen Saale des Waxtburg⸗Hoſpizes ſtatt⸗ findet, an die breite Oeffentlichkeit. Führer Dr. Brandt wird einleitend unter der Parole„Jugend heraus, wir rufen Dich!“ die Aufforderung zur politiſchen Mitarbeit am Staatswohl, zum Handanlegen der Jugend begründen. Hierauf wird Reichstagsabg. Dingeldeny⸗Darmſtadt zu der Frage„Wo ſteht die junge Front“ in politiſcher Hin⸗ ſicht, eingehend Stellung nehmen. Die ganze Kundgebung, umrahmt von kurzen muſikaliſchen Darbietungen, wird ſich in weſentlichen auf der Forderung aufbauen, daß zwiſchen den reaktionären, konfeſſionellen und ſozialtiſtiſchen Grup⸗ pen nur eine erweiterte Deutſche Volkspartei als große nationale Staatspartei Sinn und Platz hat. Dies ſoll das Kampfziel der Jugend ſein, für eine Erneuerung von Volk und Staat in der R. j. V. eine täglich größer werdende Einheitsfront unter dieſem Leit⸗ gedanken zu bilden. Und ſo ſchließt der Aufruf der R. i. R. zu dieſer Kundgebung mit den Worten: Im feſten Glau⸗ ben an die große Miſſton der Jugend ergeht an alle, die uns nahe ſtehen, der bringende Ruf um Hilfe. Die Zeit drängt! Keiner ſchließe ſich aus! Keiner ſtehe zurück! Volk in Not! Jugend heraus! Jeder erfülle die Forderung der Stunde! Veranſtaltungen Dag Kinderkleib im Wandel der Jahrhunderte Ausſtellung im Stella⸗Haus Das Stella⸗Haus bietet in dieſen Tagen, noch kurz vor ſeinem Umzug nach D 2, 7 in die Räume der Harmonie, eine ganz eigenartige Schan.„Das Kinderkleib in der Geſchichte“, heißt die Deviſe. In der Tat ſehen wir da alle Stufen, die auch die Damenkleidung in den letzten Jahrhunderten durchgemacht hat, im Kleinen ſich wiederholen. Sehen die entzückenden Ritterfräulein, die Rokokodämchen en miniature und die Strukturen dieſer Zeiten tauchen vor unſerem geiſtigen Auge in lebhaftem Gegenſatz zu der ſachlichen Jetztzeit auf, die das Kinder⸗ kleid praktiſch und dem kindlichen Körper angemeſſen her⸗ ausbringen will. Das Stella⸗Haus hat ſelbſt in ſeinen eigenen Modellen einleuchtende Gegenbeiſpiele zu all den Kleidchen gebracht, die aus den barbariſchen Zeiten ſtammen, in denen noch ber kindliche Körper durch Schnürleibchen eingeengt und durch die langen Reifröckchen in ſeiner Bewegungsfreihett be⸗ hindert war. Kleidchen, die nichts wußten von Ausatmen⸗ wollen des Körpers und die in ihrer ſpaniſchen Pracht dem natürlichen Spieltrieb des Kindes mehr als zuwider waren. Es wäre wünſchenswert, daß die Ausſtellung der Frauen⸗ vereine, die ſich mit ſo großer Mühe der Zuſammenſtellung dieſer hiſtoriſchen Kleider angenommen haben, und der Leitung des Stella⸗Hauſes, die ſeit Jahren mit größter Sorgfalt im Sinne der Gegenwart die Kinder ſchön und zweckentſprechend zugleich kleiden will, recht zahlre de Beſucher fände. Die Schau gibt auch Faſchingsfeſt reiche Anregung und wird ſchon aus dieſem Grunde dem lebhafteſten Intereſſe begegnen. Wir wiſſen bereits, daß das Schulrektorat durch En t⸗ ſendung ganzer Fachklaſſen ſowohl den kultur⸗ hiſtortſchen wie auch den ſchneidertechniſch intereſſanten Wert der Ausſtellung erkannt hat. Die Ausſtellung iſt in D 8, 12 in den Räumen des Stella⸗Hauſes geöffnet von morgens 10 bis 1 Uhr und mittags 8 bis 6 Uhr. * Lebendige Kirche. Am kommenden Samstag abend beginnen in der Trinitatiskirche die Vorträge über„Die Botſchaft Gottes“. Univerſitätsprofeſſor Dr. Kö⸗ ber le⸗Baſel, ein in letzter Zeit beſonders hervorgetrete⸗ ner junger Hochſchullehrer, wird an drei Abenden von Samstag bis Montag ſprechen über„Innere Not und ihre Ueberwindung“. Um allen Teilen der Bevölkerung die Möglichkeit der Teilnahme zu geben, finden die Vorträge bei freiem Eintritt ſtatt. vor das. für das nahe be Der Angeklagte erzählt darauf, mit der H. eine Autotour nach dem Flugplatz und den Ren n⸗ wieſen gemacht zu haben, wobei der Taxibeſitzer den Wagen ſelbſt geſteuert hat. Das als Zeuge ver⸗ nommene Mädchen beſtreitet dies fedoch mit aller Entſchiedenheit und ſtellt es als Un wahrheit hin. In die Enge getrieben, meinte der Oberſchaffner, daß ſchließlich eine Verwechſlung vorliegen müſſe; es wäre dunkel geweſen und er hätte das Mädchen auch nicht genau geſehen. Vor Ablegung des Eides ſei er auch nicht gefragt worden, um welches Mäd⸗ chen es ſich gehandelt hat. Der mitangeklagte Taxibeſitzer wird zuerſt er⸗ mahnt nicht noch ſtärker zu lügen. Der Angeklagte beſtritt jeden Umgang mit der H. Dieſe aber erwiderte, daß ſie den Oberſchaffner über⸗ haupt nicht kenne und mit dem Taxibeſitzer wohl 20 mal gegangen ſei. Er habe ſie ſtets im Auto abgeholt. Erwähnt werden muß, daß die H. einen außerordentlich günſtigen Eindruck vor Ge⸗ richt machte und daß ihre Ausſagen im Gegenſatz zu denen der beiden Angeklagten klar und beſtimmt lauteten. Als weitere Zeugin wird ein 28jähriges Mädchen vernommen, das infolge engliſcher Krankheit in körperlicher und geiſtiger Beziehung ſtark zurück⸗ geblieben iſt, und den Eindruck einer 14jährigen Volksſchülerin macht. An dieſem hilfloſen Weſen hat ſich einer der Männer ſ. Zt. vergangen. Es kamen Zwillinge zur Welt, die aber gleich nach der Geburt ſtarben, infolgedeſſen auch keine Alimenta⸗ tionsklage erhoben wurde. 5 Ein weiterer Zeuge, ein Chauffeur, belaſtete die H. in ſtarker Weiſe, aber die H. wies auch dieſe Ausführungen entſchieden zurück. Eid ſtand gegen Eid. Das Gericht konnte den Angeklagten nicht ins Herz ſehen. Es zog ſich zur Beratung zurück und verkündete dann den Be⸗ ſchluß, die Klageſache wegen Verleitung zum Mein⸗ eid und wegen Meineids, an das Schwurgericht zu überweiſen. Ferner erließ es Haftbefehl gegen die beiden Angeklagten und den als Zeugen vernommenen Chauffeur. Während die drei abgeführt wurden, fingen die Frauen der Angeklagten zu weinen an. Die Klageſache kommt nun in einigen Monaten vor dem Schwurgericht zur Verhandlung. Die beiden An⸗ geklagten wurden von den Rechtsanwälten Dr. Pieindel und Dr. W. Katz vertreten. Geladen waren zwölf Zeugen und ein Sachverſtändiger. ch. Kommunale Chronik Ablehnung des Hekoga⸗Vertrages durch den Darmſtädter Bürgerausſchuß * Darmſtadt, 23. Jan. Nach fünfſtündiger Be⸗ ratung hat heute das Darmſtädter Stadtparlament den Hekoga⸗Vertrag in der vorliegenden Form entſprechend dem Verwaltungsantrag mit großer Mehrheit abgelehnt. Der Oberbürger⸗ meiſter ſprach dabei die Hoffnung aus, daß es noch gelingen werde, mit der Süwega in Verbindung zu kommen. Ein ſozialdemokratiſcher Antrag, der auf grundſätzliche Ablehnung hinzielte, wurde mit knapper Mehrheit abgelehnt. Kleine Mitteilungen In der Hambacher Gemeinderats ⸗ ſitzung wurde über die Neuregelung der Bür⸗ germeiſterbezüge Beſchluß gefaßt. Ein An⸗ trag, 1500 Mark für den erſten und 750 Mark für den zweiten Bürgermeiſter als Jahresentſchädigung ſeſtzuſetzen, wurde mit Mehrheit angenommen. N Welter ⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Ses Luft⸗ f 0 1 ee S Wind 55. dr Ss: S eee Wetter „ inn. S S Richt Stärke Wertheim 151— 0 o 1d leicht bedeckt Köntigsſtuhl] 568 764,5—2 1 2 82 0 Nebel Karlsruhe 120 764.9 1 2 ſtill* Bao ⸗Bad 215764, 1 22 Nebel Billingen 780 7670[4 1 83 5 ebel 7 8 Hof 1275 635,5 2 3—3* 0 heiter adenweil. 763,5—1[ 5 f— 80 leicht wolkenlos St. Blaſien 780—. 34 0 65 bedeckt Bad. Dür h.—- 5—fſtin Naebel Der hohe Druck, der ſeit Tagen unſere Witterung beſtimmte, iſt nach Oſten zurückgewichen. Die zyklonale Strömung nähert ſich uns und wird uns in abſehbarer Zeit in ihren Bereich einbeziehen. Zu⸗ nächſt wird ſte Auflöſung des Nebels und nach kurzer Aufheiterung Trübung bringen. Wetterausſichten für Samstag, 28. Januar: Nach kurzer Aufheiterung Bewölkungszunahme bei ſüdweſtlicher Luftzufuhr. Zunächſt noch meiſt trocken. Leichte Nachtfröſte. Tagsüber mild. Amtlicher Schneebericht vom 24. Jannar, 8 Uhr morgens Felbberg⸗Poſtſtation: Heiter,—1 Grad, Schnee⸗ höhe 20 Ztm., Firn. Ski und Rodel gut. Titiſee: Heiter,—3 Grad. Nur Eisbahn möglich. Neuſtadt: Heiter,—4 Grad. Keine Sportmöglich⸗ keit. Furtwangen: Heiter,—4 Grad. Eisbahn ſehr gut. Schönwald: Heiter,—1 Grad, geringe, lückenhafte Schneedecke, verharſcht. Ski und Rodel ſtellenweiſe. St. Blaſten: Bedeckt,—4 Grad, geringe, lücken⸗ hafte Schneedecke, vereiſt. Kein Sport möglich. Aus dem Lande Schweres Autounglück im Schwarzwald * Neuſtadt i. Schw., 24. Jan. Geſtern abend iſt auf der Straße von Landordͤnoch nach Hölzlebruck in einer Kurve der Kraftwagen des Metzgermeiſters Ganter von hier ſchwer verunglückt. Das Auto kam anſcheinend infolge des ſtarken Nebels zu nahe an den Straßenrand, überfuhr einen Randſtein und ſturzte die Böſchung hinunter, wobei der Wagen ſich üherſchlug. Ganter und ſein Mitfahrer Mechaniker⸗ meiſter Leopold Laule aus Hözlebruck, kamen unter das Auto zu liegen. Laule wurde zu Tode ge⸗ drückt, Ganter erlitt ſchwere Verletzun⸗ gen. Da man ſeine Hilferufe nicht hörte— das Tal iſt ziemlich langgeſtreckt und teilweiſe ſtehen die An⸗ weſen ſehr weit auseinander— mußten die Verun⸗ glückten die ganze Nacht unter dem umgeſtürzten Wagen liegen bleiben. Man entdeckte ſie erſt heute morgen gegen 7 Uhr. Der Großbrand in Rheingönheim * Rheingönheim, 24. Jan. Ueber den bereits im heutigen Mittagsblatt gemeldeten Brand in den Wöllnerwerken G...., chemiſche Fabrik und Putzwolle in Rheingönheim erfahren wir noch fol⸗ gende Einzelheiten: Der Feueralarm um 710 Uhr rief die Orts⸗ feuerwehr, dann die Ludwigshafener Berufs⸗ feuerwehr mit ihrer Motorſpritze und die Wehr der Zuckerfabrik des Limburgerhofs an die Brandſtätte. Die Löſcharbeiten nahmen die ganze Nacht in An⸗ ſpruch. Die Ludwigshafener Feuerwehr konnte erſt nach 12ſtündiger Arbeit abrücken. Die Ortswehr iſt noch für den heutigen Tag und die folgende Nacht zum Ueberwachungsdienſt aufgeboten, da die noch glimmenden Wollſäcke eine ſtändige Bedrohung für die übrigen Fabrikgebäude bilden. Ausgebrannt iſt die Hauptbetriebshalle und das Hauptlager, wo große Vorräte von Rohſtoffen in Putzwolle, Tep⸗ pichen, Abfällen von Webereien zur Verfertigung von Putztüchern und für den Großhandel lagerten. Da das erſte Stockwerk der Fabrik nicht ausgebrannt iſt, erleidet der Betrieb und die Belieferung der Kundſchaft keine Unterbrechung. Die Firma hofft, Entlaſſungen vermeiden zu können. g Der Aufbau der beiden ausgebrannten Hallen und die Anſchaffung neuer Maſchinen wird ſofort in Angriff genommen werden. Die Brandurſfache iſt immer noch unbekannt. 3 Aus Runöfunt Brogrammen S mstag, 25. Januar 14.15 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Jugendſtunde, München: Konzert. 15.00 Uhr: Stuttgart: Konzert. 10.00 Uhr: Frankfurt, München: Konzert. 17.00 Uhr: Frankf urt, Stuttgart: Tanzmuſik. 17.30 Uhr: Langenberg: Kammermuſik, München, London: Orgelkonzert, Budapeſt: Konzert. 18.15 Uhr: Wien: Konzert⸗Akademie. 18.35 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Stunde des Arbeiters. 19.00 Uhr: Berlin: Schlager, Breslau: Abend⸗ muftk, Hamburg: Hörſpiel„Das pochende Herz“, München: Zither⸗ und Gitarre⸗Konzert. 19.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Operette„1001 Nacht“, Könlgswuſterhauſen: Aus der Kroll⸗ oper„Carmen“, Brünn, Kaſchau, Preßburg: Oper„Die Königin von Saba“, Budapeſt; Konzert. 20.00 Uhr: Berlin, Breslau: Vokkstümliches Kon⸗ ert, Hamburg: Schlager⸗Revue, Lan gen berg: Luſtiger Abend, Malland, Turin: Opernübertra⸗ gung aus der Mailänder Scala, Oslo: Konzert, Wien:„Suſannes Geheimnis“ Intermezzo, Tou ⸗ louſe: Militärmuſtk, Zürich: Sinfoniekonzert. 20.15 Uhr: Daventry: Konzert. 21.00 Uhr: Prag, Rom: Kenzert, Wien: Muſtka⸗ liſches Luſtſpiel:„Die Abreiſe“, Zürich: Unterhal⸗ tungsſtunde. 21.45 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Fernempfang⸗ verſuche. 22.30 Uhr: Berlin, Breslau: Tanzmitſik, Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg: Konzert, Buda⸗ pe ſt: Zigeunermuſik, London: Militärmuſik. 22.45 Uhr: München, Stockholm: Tanzmuſfik. 23.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Serenaden, Hamburg, Kattowitz, Oslo, Warſchau; Tanzmuſtk. 24.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Tanzmuſik. Ruheſtein: Heiter, 42 Grab, geringe, lückenhafte Schneedecke, Firn. Ski und Rodel ſtellenweiſe. Bad Dürrheim: Nebel,—5 Grad. Kein Sport möglich. Sand: Heiter, 9 Grad. Keine Sportmöglichkeit. Blhlerhöhe⸗Plättig: Heiter,—3 Grad. Kein Sport möglich. Das Weiter in der Schweiz Am 23. Januar Nun wäre das Winterwetter in ſchweizeriſchen Höhenregionen doch noch eingekehrt. Es fehlt nur noch an Schnee. Die tiefen Nachttempe raturen tra⸗ gen dazu bei, daß nun der Eislauf zu ſeinem Rechte kommt. Wo die Sonne noch nicht zu ſtark zukam, findet ſich ſchöner Pulverſchnee und auch die Bob⸗ bahnen ſind überall im Vollbetrieb. Dieſes Winter⸗ wetter hätte um bie Weihnachtszeit herum herrſchen ſollen! Nun wünſcht man ſich nur noch einen halben Meter Neuſchnee zu dem blauen Himmel, der ſeit Tagen über den Bergen liegt. Was über 700 Meter Höhe liegt, hat dauernd blauen Himmel, nur in den Niederungen herrſcht der Nebel, der ſich in Zürich beiſpielsweiſe beinahe auf Londonerdicke auswächſt, ſo daß der Straßenverkehr dadurch ſtark behindert wird. Aus den Sportplätzen liegen folgende Mel⸗ dungen vor: morgens 8 Uhr Schneehdhe Adelboden: Sehr ſchön—1 Grad 2090 om Andermatt: 5—8„ 50—75„ Engelberg: 5—„ 30—40„ Gſtaad: 1—1„ 20—30„ Kloſters: 15—7„ 40—50„ Pontreſina: 5—„ 75.100„ St. Moritz: 5 10„ 5075„ Wengen: 1 3 40—50„ Davos: 4—9„ 40—50„ — 24. Januar 1930 Die Süddeutſche Mühlenverei antwortet Auf den im geſtrigen Abendblatt veröfſentlichten Angriff auf die Preispolitik der tſchen Mühlenvereinigung antwortet dieſe wie „Das.⸗ 1 amtlicher S einen Artülel, in dem von te genommen wird zu einer Maß⸗ nahme, die die Südgeutſche Mühlenvereinig als Fulße der Zollerhöhung für kon adiſchen ſt ra li schen Weizen für notwendig erachtet hat. Der Ant lichen Stelle kann ändlich die freie Meinungs⸗ üußerung in derartigen Fällen nicht verſagt werden, aber die angegriſſene Induſtriegruppe kann von dieſer amtlichen Stelle verlangen, daß ſie vor der Kritik einiger! en vertre er ſaſſer ſollte doch wiſſen, daß die Markt icklung zwiſchen 2. und 23 tar, dem Tage der oben er⸗ wähnten Zollerhöhung mit on 50 Pfg., den die Mühlen für die enigen Mehle jeben, die vorher, alſo noch unter Zugrundelegung des alten Zolles für ſpätere Lieferung Hebrnar⸗ März⸗April verkauft waren, nicht das geringſte zutun hat. Der ſolide Fabrikant deckt ſeine Rohware zu dem Zeitpunkt, in welchem er ſein Fabrikat auf Lieferung für die chſten Monate verkauft und erhebt, geſtützt auf ſeine rraufsbedingungen, an⸗ tellig dieſenigen Mehrkoſten, die ihm durch Verfügung von hoher Hand entſtehen. Die Süddeutſche Mühlen vereinigung hat den Käufern Gelegenheit gegeben, die per Dezember gekauften und noch nicht abgenommenen Mehle, ſowie alle für Januar gekauften Mehle ohne Zollaufſchlag zu beziehen. Der Zollaufſchlag von 50 Pfg. pro 100 Kg. Mehl kommt nur in Anrechnung für dieſenigen Mehle, die zur Lieferung per Ferbuar⸗März⸗April vor Bekanntwerden der Zoll⸗ erhöhung gekauft und weiter auf dieſenigen Mengen, die für November und gar noch frühere Termine gekauft waren, aber durch Verf aner der Käufer nicht kontrattlich abgenommen wurden. Dieſe Mengen ſind verhältnismäßig unbedeutend gegenüber den von den Mühlen abgelieferten und noch zur Abli eſerung ohne Zollzuſchlag bommenden Me hle. Für dieſes Februar⸗März⸗April⸗Mehl haben die Mühlen Einkaufsverpflichtungen und das zuſtändige Mini⸗ Tertum ſelöſt hat in früheren Fällen Geſuche um Erlaß Her Zollerhöhung für nachweislich vorher gekaufte Partien urtt der Begründung abgelehnt, daß überall dort, wo die Mühlen durch ihre Verka aufsbedingungen die Möglichkeit zur Abwälzung haben, ein Erlaß der Zollerhöhung nicht genehmigt werden lönne. Wie ſchon eingangs erwähnt, muß nochmals ausdrücklich hervorgehoben werden, daß das Hauptargument der amt⸗ lichen Krittk, nämlich der inzwiſchen erfolgte Preisrückgang für Weizen den Mühlen. die ſich ihren Verkäuſen ent⸗ sprechend ordnungsgemäß eingedeckt gaben, irgendwelche Borlelte in keiner Weiſe bringen konnte. Die Dorſtellung der amtlichen Stelle trifft ſomit nicht zu und wird von der Süddeutſchen Mühlen vereinigung in allen Teilen ent⸗ schieden zurückgewieſen.“ Konkurs der Allgemeinen Spar⸗ und Vorſchußkaſſe Kaſſel. Kaſſe l, 24. Jan.(Eig. Dr.) Der Antrag der Angemeinen Spar⸗ und Vorſchußkaſſe GmbH., in Kaſſel die ſeit einiger Zett in Zahlungsſe 95 wierigketten iſt, auf Eröffnung des Vergleichs verfahrens wurde am Donnerstag vom gaf ſeler Amisgeticht abgelehnt und gleichzeitig das Konkursverfahren eröffnet. O Direktor Canaris klagt gegen Henſchel. Kafſel, 24. Jan.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren ſteht am heutigen Freitag vor der Kammer für Handelsſachen am Landgericht Kaſſel Termin an in einer Zivilklage des frühe⸗ ren Generaldirektors von Henſchel, Dr. Canaris gegen die Henſchel u. Sohn Ach. Dr. Canaris klagt gegen Henſchel n. Sohn auf Gehaltsweiterzahlung für ſeinen Dienſtvertrag, der ſich auf fünf Jahre erſtreckt, von dem aber erſt ein Jahr abgelaufen iſt. Die Einwendungen der Beklagten beziehen ſich offenbar auf die Vorgänge, die zur Verſchmelzung und ſpäteren Wiederloslöſung der Maffei Ach in München führten. Bekanntlich hat Henſchel den Aktienaustauſch von Maffei, deren Generaldirektor Dr. Canatis damals war, angeſochten. Der Grund hierzu wurde in der Verſchleierung von Verluſten ſeitens der Maſſeti zu Durchführung des Tauſchgeſchäfts geſehen. Der Prozeß dürfte über die Vorgeſchichte der Zuſammen⸗ arbeit Henſchel⸗Mafſei intereſſante Aufſchlüſſe ergeben. Gerichtliches Vergleichsverfahren bei der Aufberei- mngsfirma Gröppel. Nachdem erſt in der vor einigen Tagen abgehaltenen Gläubigerverſammlung der bekannten Aufbereitungsfirma Fr. Gröppel C. Lührig's Nachf. Ma⸗ ſchinenfabrik für Bergwerks⸗ und Aufbereitungsanlagen in Bochum beſchloſſen worden war, einen außergertchtlichen Vergleich herbeizuführen, hat ſich das Unternehmen in⸗ folge Vorgehens eines Kleingläubigers am Donnerstag veranlaßt geſehen, die 3 des 88 lichen Ver⸗ gleichsverfahren zu beantragen. Die bisher in Ausſicht ge⸗ elnen Reingewinn von W Mill. Lire zeigen, der aber Abſchluß der Julius Sichel-Liguidation nommene Regelung wird damit hinfällig und es bleibt zu Rückſtellungen verwendet wird, ſo daß eine Dividende abzuwarten, in welcher Form durch den demnächſt ſtattfin⸗] wieder 7 9 zur Verteilung gelangt. Die flüſſigen Mittel 1 v. H. für die Aktionäre denden Termin die Abwicklung nunmehr geregelt wird. 24. ſch dem * Krupp AG. T. Den ſihe Laſtautomobil AG. Eſſen, Mill. Lire geſti Jan.(Eig. Dr.). Wie wir erfahren, beſitzt nunmehr 9 Mill. Kg., meiſt die Friedrich Krut pp AG. 8 5 v. H. des 3 Millionen 1 be⸗ Monatsproduktion von 1,2 Mill. Kg. Der Gewinn ſoll ſich Höhe von ungefähr 400 000 4 zu veräußern. Der dtesbezüg⸗ tragenden Kapitals der Deutſchen Laſtautomobilgeſell⸗ gerade im letzten Vierteljahr aft * P Otd., L letzt die letzte der langwährenden mündlichen Verhandlun⸗ gen ſtatt Arth. Anwälte beider Standpunkt ihrer Rechtsf Frankfurt a.., gegen die Imperial Chemical Induſtries, der Geſellſch aft, die im Vorjahre 153 Mill. Lire Bankgut⸗. 5 8 8 haben und 5 Mill. Lire Wechsel betrugen, ſeien um 50 S Mainz, 24. Jan.(Eig. Dr.) 1 der 55 GV. der 15 egen. Das Lager ſei auf weniger als[lius Sichel u. Co. A. G. in Liq u. Mainz, wurde prima Ware, zurückgegangen bei einer der Liquidator ermächtigt, das Reſtvermögen als Ganzes in gehoben haben, weil bös gere liche Vertrag wird heute nachmittag mit einem gemeinſamen Daag). Preiſe erzielt werden konnte Die von der Snia Vis⸗ deutſchen und aus lä ndiſchen Konſortium ateutſtreit J. G. Farben— Imperial Chemical. In. kontrollierte Varedo 0 e 12 Mill. 3 52 05 abgeſchloſſen, das die noch vorhandenen G. m. b..⸗Anteile reit, den die J. G. Farbeninduſtrie AG., dient hab 2 handele ſich aber dabei um einen Brutt und Grundſtücke mit der Verpflichtung übernimmt, alle er N 9 N Lire vom Brutto⸗ 8 8 1 hreil„ 1 deſt f Laſten zu tragen und der Julius Sichel u. Co. AG. eine Leer 1 Isch. end 1 8 1 5 8 5 88 5 8 9 1 Steuerzahlungen zurückgeſtellt. Die Fuſionsverhandlungen ſolchen Gegenwert zu e daß r die Aktio⸗ mit der Chatillon finden zur Zeit eine weniger optimiſtiſche näre fe Aktie 50 Pfg. oder rund iv. H. beſtimmt 6 Snia ſtehenden Gruppen ver⸗ ausgeſchüttet werden kann. Die Liquidation entwickelte ſich ung erſt ein verluſtbringend, da die einzelnen Objekte nicht zu veräußern tierung und Verteilung der waren, weswegen man ſich zu der Beräußerung des noch be⸗ en. ondon, wegen Patentverletzung angeſtre ngt hat, fand Beurteilung, weil die hinter langen, daß vor der fir ommen über die Kontinge zu der u. a. der bel annte engliſche Chemiker Prof. thells a ach ändiger geladen war. Die eten en nochmals eingehend den Nandaten dar.— Bekanntlich handelt es ſich um die Verletzung von drei Patenten, die dem Farben⸗ 1 andsmärkte erreicht werde, was natürlich erhebliche ſtehenden Vermögens als Ganzes an das ouſertiui ent, konzern im Jahre 1922 für di derſtellung von Azot⸗Farb⸗ e mache. ſchloß. Liquidator und Aufſichtsrat wurden entlaſtet. Mit ilt wurden. Die Isverkündung iſt erſt in* Parker AG., Doſſenheim.— Ausſcheiden der Ameri⸗ dieſem Schlußergebnis findet der einſtmals mächtige Sichel⸗ einigen Wochen zu erwarten. 1 5— Fortführung des Betriebes unter deniſcher Lei⸗ Konzern ſein wenig ruhmvolles Ende. „ Kolb u, Schüle Ach,, Kirchheim⸗Teck.— Dividenden fung. Vet der maren Alg, von deren Netten 5 rebuktion. In der geſtrigen Ag. Sitzung der Kolb u. in den letzten Tagen berichtet wurde, iſt ze 1.„* Vor einer Newyorker Diskontermäßigung? New. ordnung dahin vereinbart worden, daß die a amerikaniſche Schüle AG. wurde die Bilanz per 30. Sept. 1929 vorge⸗ 2 ö 28. n. n Finanzkreiſen Wallſtreets rech legt. Bei wiederum ee e der Beſtände„Füllfederhalterfabrik Parker Pen u: Co.“ wieder aus a ie 5 in ee Woche der New⸗ ergibt ſich einſchlreßlich des Vortrages aus dem Vorfahre 4 9 7 55 ns daß in der 1 nächſten. e horker Distontfatz wahrſcheinlich ermäßigt werden wird. eln Reingewinn von 331957. Die Spezialartikel(Mitte Februar) eine Flemenanderung un 5* Erhöhung der Zuckerausfuhrquote für 1929⸗60. Der der Geſellſchaft waren gut gefragt, 0 1 Betriebes er d die Preiſe konnten ſe⸗ Weiterführung des Betriebes unter der alten Zausſchuß der Ausfuhrvereinigung der deut⸗ Verwa doch nicht auf der Höhe des Vorfahres gehalten werden. deutſchen Leitung beſchloſſen werden ſoll. ſchen Zuckerrüben⸗Fabrilen hat am Donnerstag für das Mit Rückſicht auf die in der Textilinduſtrie und auch all⸗ 5 3 Rbeinilche Spiegelglasfabriken Betriehsfahr 109 ⸗90 eine weitere Aus fuhrpflicht⸗ gemein in der Wirtſchaft noch nicht geklärten Verhältniſſe AG., Eckkamp b. Ratingen. Eſſen, 24. Jan.(Eig. Dr.). menge von 6 v. H. der Erzeugung 198950 ſeſt tgeketzt. Zu⸗ hält es der An für zweckmäßig, der auf den 14. Febr. ein⸗ Wie wir erfahren, dürfte der GV. am 24. Februar für ſammen mit der ſchon früher be ſchloſſenen Ausf 1558 ſcht zuberufenden GV. eine Erhöhung des vorjährigen Ge⸗ 29 ein von 12 auf 10 v. H. ermäßigter Dividen⸗ von 6 v. H. beträgt dieſe Bem fach vorläufig 12 H. der winnvortrages auf 100 757„ und de Vertellung einer den vorſchl ag unterbreitet werden.(Bilan ätzung An⸗ Erzeugung. Der Verwaltungsausſchuß behält ſich dabel Dividende von 10 v.(i. V. 12 v..] auf das Stammaktien⸗ 1 N n n Februar). kapital von 2 Mill.% und auf die Genußſcheine von fang fr 8 900 000 4 vorzuſchlagen. 22: Einſtweilige Verfügung gegen Bata. Das Land⸗ ausdrücklich vor, zu einer ſehr wahrſcheinlich notwendig werdenden weiteren Erhöhung der Ausfuhrpflichtmengen 9 andes 19990 ſpäter Stellung zu nehmen. 5 . ö* 2 der Brauntweinpreiſe. D ie Reichsmonopol⸗ gericht J hat auf Antrag des Abſchlüſſe im Stahlvere ns-Konzern Scaßindantrielen 55 2 b ge deu, Lerwekung fü Branntwein gat in Gemeinſchal m leren Gemäß den Intereſſengemeinſchaftsver⸗ Schuhinduſtriellen Bata bezw. 1 mungen eine einſtweilige Verfügu ing erl laſſen und ihm unt erſagt. in Ankündigung ſeiner Firma die Behaup⸗ Be eirat in der Si Sitzung vom d. M. beſchloſſen Vom 23. Januar 1990 beträgt 1. der Eſſiebranntweinpreis 85„(bis⸗ 3. der allgemein ermäßigte Verkaufspreis a) für trägen mit der Vereinigte Stahlwerke.⸗G. ergeben a 0 7 3 8 8 tur u wiederholen, daß die Kleinverkaufspreiſe ſeiner 2 ſich auf Grund der auf 6 v. H. feſtgeſetzten Dividende für Fabrikate Fabrikpreiſe ſeien, und daß Schuhwaren, deren vollſtändig vergällten Branntwein 50(40) 4, b für das Geſchäftsjahr 1928⸗29 folgende Verteilungsſätze für die[Oberteil unter Verwendung von Wachstuch hergeſtellt wor⸗ Hraunt wein zur unvouſtändt igen e 150 je nachſtehenden Konzern⸗ Unternehmungen: den iſt, Lackſchuhe ſeien. Bei Zuwiderha nen kann eine 8. An dem gelt 5 5 N Die Eiſeninduſtrie zu Menden und Geldbuße bis zu 10 000 4 auferlegt werden. und dem Branntweingrundpreiſe wurde ni geänder Schwerte AG. in Schwe 8 bei Dortmund, an deren Aktienkapital von 3171 Mill. RM. die Vereinigte Stahl⸗ werke AG. mit etwa 95 v H. beteiligt iſt, wird für 1928⸗29 eruhigter Getreidemarkt wieder 5,5 v. H. Dividende vertellen. a Ernüchterung am Roggenmarkte Brotgetrelde vom Inlande ſtärker angeboten La Dividende zur Ausſchüttung bringen(Beteiligung der Die pital Eiſenwerk Kraft AG. in Duisburg(Aktien⸗ 7812 500 RM.) wird für 1929 wieder 5,5 v. H. Preisdruck Anbefriebigendes Mehlgeſchäft Vereinigte Stahlwerke AG. etwa 95 v..). Berliner Produktenbörſe v. 24. Jan.(Eig. Dr.) Hul 1 2000 Kg.), Jan. 187; März 148; Mai 144%; Die mit einem Aktienkapital von 5,25 Mill. RM. aus⸗ 5 Juli„25 geſtattete Weſtfäliſche Eiſen⸗ u 5 d Dra 9 15 An der Produktenbörſe herrſchte heute ruhigere 5 5 Averpooler 8 100 157 2 24. 9 3 1 Werke Ach. Werne, an der die Vereinigte Stahlwerte Stimmung, zumal die Auslandsmeldungen 1 8 0 1580 Moi 9 75); 91 111 0 0 5 W. 11 5 AG. mit etwa 90 v. H. beteiligt iſt, wird wieder 8,5 v. 5. Anregung boten. Inlandsweigen kommt auf dem Tende NRärz 9,1, 50 9,45 uli 9,576. d 8 8 5 N 8 8 gegenwärtigen Preisniveau etwas mehr zum Ange bot, Tendenz rubig, März 9,1,50; Mal 6 Juli 9,5 Dividende verteilen. Werdohl, von deren 3,75 Mill, RM. betragendem Aktien⸗ kapital beſitzen, wird für 1928⸗29 wieder 4 v. H. Dividende aus⸗ Die Stahlwerke Brüninghaus.⸗G. in infolge des unbef friedigenden Mehlgeſchäftes lauteten die„ Zur Roggenſtützung. Berlin, 24. Jan.(Eig. Dr.) Gebote 1 bis 2 K niedriger; der Lieferungsmarkt eichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei die Vereinigte Stahlwerke.⸗G. etwa 90 v. H. folgte dieſer Preisbewegung. Am Roggenmarkte iſt bat einen Ant rag eingebracht, der die Reichsrecierung nach dem geſtrigen lebhaften Geſchäft eine merkliche Er⸗ erſucht, ſofort alle Maß nahm en zu tref fen, die geeianet ſind, 9 9 kehren. nüchterung eingetreten; die Marktlage iſt immer noch den Roggenpreis vor eine mnoch weiteren Ab ſtur z N 11* M! 5 des An beg tr r* 5 ei nok Bei der Fried. Thomé.⸗G. in Werdohl, an recht unſi ch e r; im Mittelpunkt des Intereſſes ſtanden zu 1258 w 25 5 1 8 ihn 1 25 den Produktionskoſten der die Bereingte Stahlwerke Ac. mit etwa 90 v. H. be⸗ die Erörterungen über die Auswirkung des deutſch⸗vol⸗ ongemeſſene Höhe herauf z ingen. tetligt iſt, entfallen auf das Aktienkapital von 10 Mill. niſchen Abkommens. Die in den letzten Tagen eingetretene Berlmer Meiallbörse vom 24. Januar 1930 RM. für 1928⸗29 4 v. H. Dividende. Preisbeſſerung hat vereinzelt das Inland bewogen, e— 8—— 3 0 de Ma 3 1 f 2 Kupfer Ble! 31 Bei der Vereinigte Stahl werke van der me 0* 4 10 e bot an die. zu 8 3 waren„— bel. I Brlei] Geld Zypen und Wiſſener Eiſenhütten.⸗G. in Köln⸗ geſtrige Preiſe nicht ganz durchzuholen. Auch der Lieferungs⸗ Fare 5—— Deutz iſt für das am 28. Februar 1930 ablaufende Ge⸗ markt ſetzte bis 14 niedriger ein. Das Mehlgelchäft Jeb dar 38.— 33 75 35.25 ſchaftslahr 1929-30, da den Hauptbeſtandteil des Gewinnes bleibt ſehr ruhig, Roggenmehle waren zu geſtrigen Preiſen März— 23.80 die Dividende auf die Vereinigte Stahlwerke⸗Aktien bildet ſchwer unterzubringen. Das Prelsnivean für Hafer hat 55 5 22 3 mit der Verteilung von wieder 9 v. H. Dividende gemäß ſich wenig verändert, Gerſte liegt weiter ſchwach. Jun—.— 40.75 59.50 dem unveränderten Gewinnverteilungsvorſchlag. Ver⸗ nottert wurden: 245—48, matt; 2 3 einigte Stahlwerke AG. zu rechnen. Von der Beteiligung 2 64 276 B. Ro 5 5 März— an der Gewerkſchaft Hürterberg ſind wieder befriedigende Mal 7 Gerſte 17 Futtergerſte— 2— 2 8 Ergebniſſe zu erwarten. klau; Hafer dal 8 5—— 25 Mais, ſtill; rumäniſcher Blu.. . 8 lich wieder 6,5 v. H. Dividende bei Phönix. ſtill; Weizenmehl 58 ſtetig; Roggenmehl 22.255,25 nimon Regulus 57.— 3 5 Bei der Phöni für Bergbau und Hü ttenbetrieb in] ſtetig: W nkleie 9,75—10,25, luſtlos; Roggenkleie 8,25 Silber in Baeren, 135*—— [dorf wi ide für das am 81. tärz 190 ablaufende Ge⸗ bis&, lu 81 e 28.—31; Kl. Speiſeerbſen 21 50 ee. e 125 10 r. 2 0 da Cie Dauptelntünſte der Geſellſchaft in der 018 84; Fultererbſen 19—21; Peluſchken 17,50 19,50; 8 88 5 5 5 355 8„ ir 100 286 Dividende der Ver. Staßhlwerte Mi. beſtezen, auf Grund Ackerbohnen 18—19; Wicken—24 Lupinen, blaue 115: 3 8— des Dividenden vorſchlags letzterer Geſellichaft die Ansſchüt⸗ 5 1718; Seradella, neue 880; Rapskuchen 16,75 bis Londoner Meiallbörse vom 8 Januar 195⁰ tung einer Dividende von wieder 6,5 v. H. erwartet werden.25: Leinkuchen.60— 22; T Trockenſchnitzel 7,-40: Soya⸗ Metatke! in E pro To. Silber Unze 2.(137/40 fein ſtand), Platin Unze g 1g** 2 0 5 dürfen. ertractiensſchrot 14,50—14,80; Kartoffelflocken 13,60—14; rt 172,5 Aluminium. — allg. Tendenz ruhig. 1 115,5 Antimon 23 Snia Bis coſa.— Dividendenlos. Am 28. Januor g 83 8 8 488 7 A 255 indet die K 0 aus Turin* Rotterdamer Getreidekurſe vom 24. Jannar.(Eig. 174.5 Wolframerz 34.— 055 dei dieſer Gel feinen[ Dr.]. Anfang, 2 u(in Sl. v. 100 Kg., Jan. 2112 Nickel 2 Rücktritt er n. 2 8 1050 wird 1092,50; Märs 11,8; öhnlich 19.15 Weißblech—.— Moi 11,10; 8— Mais lin 24 28. 24. 28. 24 28. 24. Akü a Auslendsanleiben in P 1—.. Kurszettel der Neuen 5 Zeitun e gar Sie 2 be fg lid Ser 1552 155 Bl Hias g 8 Mannheimer EkHektenbörse Otavi⸗Minen„ 385.50 2. —.— 24. 28 224 28. 284. 28. 24. Suderus Eiſenw. 71.— 88.80 8 lohe-Derke 78. 8 75 Schultheiß. 278.0 2750 e 3. ere 75 Su 3 3 5 Bbi 8— 97— 88.25 teslo onm. 82.— 8, 25 Nenleren spa 250 G Scan Sele.—.— 2% Tn 18 3 Sbartstt. Wafer 102 1000 Horch a 8 88.50 88.50 Segal Strumpf——— Diſſener Netan 80. 88 7 Phon Bergdan—.— 102.5 e 6280 8— Seil 8— 0. W. M. 78.— caus& Co. Lock. Se,. Seilinduſt. Wolff 25 9 5 50.78 58.— eee 2 Dit 40.— 89 3 885 Südd. Zu 188.2 Edem. Herden. 59,78 88. Siemens EHalske 280.0 281.0 ener Sußſt⸗—⁰ Rede ee 250 Seren Sen 1280 L Neinſaßt.. 1 ar secwece. 1880 1988 n 50 U Sem. 52 le pr 2480 248.0 Sinner.-... 111 1770 Wolff,. Deda Nom. Od Daim 40— 8 Satzw. He elde 20770 307.0 Ludwigsg. Walz. 2 92.— Triest. Beſtgbelm 44.— 48.%, Seftosl. 1911.8.— Dem. Aber.. 28.50 47.— N. Jüdel 4 Co. 182.8 184.7 Stoehr Kammg. 104.8 106 l 8% hafen Stadt 8280 82.50 N Gold 100.0 190.0 De che Auch 280.0 342.0 „Sold 8.— Snziager Union 88.— 88.— •5 Fold as 10.28 Jedr. Faber * Tellus Bergbau 112.0 1120 200-Ar. 208 1 2 Bc u. Saurahütte 58.— 53.75 g 5—.—.— 5 2 tr. 18 2 f Ber. Stahlwerke a0 Weintcafeecck. Id 1080 Per. dec. Jef. 8 8 14 2818 28.40 Conti- Caoutſch. 150,2 149.2 Kagla Porzellan 57,80 8850 Süd. Immobil.———] Deutſch-Oſtafriss 1420 1210 10³.5 Neiden sd. 8 e J.&. Jarden. 1880 1690 industrie-Aktien Badiſche Bant 1890 180,0 10% Irkr. N. BA. 1110 1110 Henninger N. N eib. B.—0 4880 18%. A. 1880 1850 Sswen. Ufa Hopoth.* 1 2 2 8 S 5 Schwarz Storch. Werger Ab. Popo. Bk.—— 1120 Nh. Creditbank. 11 40 20 Karler. N Süd. Disconts 128.0 126.0 C. H. An Durlacher Sof 0 150.0 Achdaum—— udwigsd. A. Br. Biaz. Breßdeſe Schwarz Storch. Werger Worms Dad. Aſſeturang 180. 150.0 Tontinent. Vers. 47. 7 Nannd. Verſich. 88.— 88— Frankfurter Börse Festverzinsliche werte] Darm b. 8. Nat. % Relchsanl. 7 3 KNolsſungſch. —— Neid. Gold! Schazenw. 0. „ Schuzg 14 e Ludo! 20= 85 Naruderg. Berein . om S 28 1000 1080 Se Erd Nuß S8..— fan. Dod.-k. Neichtdank. Aden. Freditdk. 112. Ngein. Pob.⸗Bt. 149. 72788227 1005 184.5 ** „ Südd.Feltws e Urkr. N. ag. N * Nd.-.- Don. Fee A Bank Atien Aug. D. Sreditb. 121.5 1 Sadiiche Bank 287 10 Barmer Bankver, Dat Ben u. W. Jem. 1. Uriwatd. 8 Adler Klever A. E. G. St.⸗A. Aſchaff Bunto. dresd. Schnenpr. Dulſet. 3 9 Aer Mann. Verf G. 8 Getdichedt Ty. N ö Erizner N. Duri. Transport- Aktien ran Süfinget Inag Erlangen Jungdans. 1 . Se 3 8 2 855 ö ö 328 0 2 2 1 2 7 — 7 „ Edem. Srockbuei 78.——.— Geb. Junghans 48.75 47. Stoewer Nähm...—gelſtoff Berein. 194 104. 5 8 Concord. Spinn 8850 58.— Stolberger Zinkz. 105. 103.0 AUſtoff Waldhof 200.0 184.5 102.0 Metall: FF 5 a a S aatf. 61.— 80.25 Dergt Jul 100.0 lng 25„ Ang. Seldr. 24.15 24. 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Ronnenberg. ens Bes 8 8 ena Sade 8 8 1 a ner 0 2 Südsee Pdosndat 10.— 10. 91& Haeffner 220.0 220.0 üfa⸗Film 80.— 80. rerminnotierungen Senluß) Sarpen. Bergbau 140 .0 De Sehmann Aue 3— — 2 25 * een 2055 Wanderer Werke 58.50 88.18 l Brown Boderl—— 1340 t. 108.5 85 27 15 2 85 Ter — 8 18 Labeeer N 6 2 Baie ene. 180 erminnotierungen(Schluß) — dr Dreidner Dans 29 Labmeser 0. 180 1835 Dorint 8 18.0 Allg. D t 121 21.2 7—. —— 88.75 12 8 1 1 lg. Di. Crebit 1213 121.2 1 89.— 68, S 7 85 1883 Nes Wes Lind dent! Sr wend 1828 151.0 Pere Berten 80 2 8. r 20 Stan 8. armer Bantver. 122 122.0 Hoeſch Ei. u. St. 1188 115 . er ende r Merkt— 147.5 Daur Day u W 1447 144 5. Folzmann. 88 878 ö Miag Nüglen dau 1 1800 188.0 2.— Sadr Dereinsdk. 180.0 148.5 Hoteldetriedsgef. 1570 18470 An 5 Nonleratini. 5 1000 1080 Berl. Hande sgeſ. 184.0 188.5 Jiſe Bergdan 2 2800 Aug. Eletre Wel 1 FCom e u Brie. 187 188, Tal Aſchersleben 2100 2149 Oderded rf 1 Darmſt. u Nat 2880 28.50 K. Karftadt 1340 187 Dian Ninen 5.—.85 Deutſche Disconlo 180.0 148.0 Risdner Berke 104.7 1025 18 dead Deniz Bergbau 3 Arr. 13 3*. ner 8 2 80.0 Köln Neueſſen 8.. 2 1 Bdein dusk 113.0 112. Nat. Aue mobile——— 6 7.5 8. 1 2 Cempan 9 285 8 f Sadden uiſch. Dide. 12,0 128.0——— uf. Kohle 1480 185— S 1847.———— 109.0 . Contin..— 2 Dee Frauff. Adzem. Nordd. Bodiam. 8880 870 Dt. Reiche. 83. 8 88.15 Neta lden? 1137 1 2 5 i i 5. drag 102.7 102,7 Sitteideich Start- Industris Aktien 1299 2 5 85 5—— 19 Kordd Wodt 88. 8. 1.0 22258. 158 Dampf 5 1 182.0 Dderded ert— 2 8 1 1 e berdd Lond 192, 102.0 Oberſcht. Koks 2 5 Semene Spalitt 3 1885 as e 1182 1182 Orea& Nera 80 Südd Jager. Es. Gleit- Gef. 18 188,1 Sfwerte 300 255 Svensta Tand g. 275 u 1041 1881 Sagt. Neterenů 78.78 78.— Phöntg Sergbau 1081 108“ Ber Stanton d es—— 3 Venrerg. 1880 1880 Belppden werte. 282 2882 Ser Sadtwerke! 2 88 dean d. raunf u B. 280 2879 . 1—— iafe I 1809 0 Sadernz Fre. 5 Ciekirizitat. 1420 120 5— Ten Sraunk. 22 270 Adariehe. 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Nr. 40 Nathlaſſendes Farbenangebot- Weiler hauffierende Kaliwerle Angriffe auf die Siemensaktie und allgemeine werte weiter ſteigend/ Zum Schluß Deckungen Mannheim abgeſchwächt Bei ſtillem Geſchäft neigte die Tendenz an der geutigen Börſe welter zur Schwäche. Der Rückgang der Farbenaktien wirkte auch heute recht verſtimmend. Das Papier wurde heute per Kaſſe mit 109 notiert, was ein Rückgang um 4 Punkte gegenüber der geſtrigen Notiz be⸗ deutet. Niedriger notierten Daimler, Linoleum, Rhein⸗ elektra, Weſteregeln, Waldhof und Nähkaiſer. Von Bank⸗ aktien lagen Creditbank und Dedibank ſchwächer. Am Ver⸗ ſicherungsmarkt waren Mannh. Verſicherung auf geſtriger Baſis geſucht. Von Brauereien wurden Eichbaum wieder mit 170 gehandelt. Rentenwerte waren gut behauptet. Frankfurt zurückhaltend Da das Angebot in Farbenaktien heute nachgelaſſen hat, konnte man im Frühverkehr eine freundlichere Stimmung bemerken. Die Börſe war ſomit von dem Druck der letzten Tage befreit. Das Geſchäft bewegte ſich aber in ſehr kleinem Rahmen Die abwartendne Haltung der Börſenkundſchaft hatte jedoch zu Beginn des offi⸗ ztlellen Marktes eine gewiſſe Zurückhltung zur Folge. Von den günſtigen Geldmarktverhältniſſen, ſowie von der feſten geſtrigen Newyorker Börſe ging keine An⸗ regung aus. Die höheren Vormittagskurſe konnten nicht behauptet werden. Das Aus land zeigte mit Ausnahme am Kallmarkt keinerlei Intereſſe. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe war die Kursgeſtaltung nicht ganz einheitlich. Die Veränderungen hielten ſich nach beiden Seiten die Waage; Salzdetfurth konnten bei leb⸗ hafterer Umſatztätigkeit 4 v. H. höher eröffnen, Aſchers⸗ leben gewannen 1 v.., Weſteregeln lagen dagegen eher vernachläſſigt und leicht gedrückt. Deutſche Linoleum gut behauptet. Von Chemiewerten lagen J. G. Farben knapp gehalten. Montanwerte lagen zumeiſt leicht nachgebend. Sonſt kamen amtliche Erſtnotizen kaum zuſtande. Renten ſtill, Im Verlaufe hielt die Luſtloſigkeit an. Unter Schwankungen waren die Kurſe gegen Anfang nur wenig verändert, lagen aber eher etwas gedrückt. Am eld markt war Tagesgeld mit 6 v. H. unverändert. Berlin nach abbröckelndem Beginn auf Anfangsniveau erholt Das Wichtigſte für die heutige Börſe waren die gemel⸗ deten Pläne der Stemens⸗Verwaltung, eine langfriſtige 195 8 Anleihe in Amerika aufzunehmen. Die angeblich eabſichtigte Art der Kapitalbeſchaffung(in Form von Ob⸗ ligationen] iſt für den Aktionär ohne jeden Anreiz, im Gegenteil, er ginge jeden Bezugsrechts verluſtig. Dieſe Ueberlegungen waren der Hauptgrund für die heute ein⸗ ſetzenden Angriffe gegen die Siemens⸗Aktien. Nach⸗ dem geſtern abend der Siemenskurs bis auff 290 herauf ging, lag die heutige erſte Notiz 4, v. H. unter geſtrigem Schlußkurs. Hierdurch wurde die geſamte übrige Börſe beeinflußt. Der geſtern noch im Vordergrund ſtehende Farben⸗ markt war vernachläſſigt und man will wiſſen, daß die großen Verkäufe in dieſem Papiere vorläuſig ihr Ende gefunden haben. Trotz des gut beurteilten Stahl⸗ vereinsabſchluſſes gaben Montanwerte ebenfalls um 1 bis 2 v. H. nach. Das Geſchäft war mäßig, das herauskom⸗ mende Material hielt ſich in erträglichen Grenzen. Beſon⸗ ders im Verlaufe neigte der Schiffahrtsmarkt zur Schwäche. Auf ſchwächere Svenska gedrückt. Verluſt von 4,25 4 ouffallend ſchwach. Hamburg Süd verloren im Verlaufe 3 v. H. Jondoner Meldungen lagen Polyphon und Auch Chade⸗Aktien waren mit einem RWE. hatten nach Zurückhaltung drücken auf Kursniveau/ Kali⸗ der Spekulation, Schlußkurſe gut erholt 2 v. H. verloren. Feſt eröffnetn nur Schubert u. Salzer plus 5 v. H. Anleihen ſchwächer, von Ausländern waren Bosnier 1 v. H. gedrückt, Pfandbriefe geſchäftslos. Geld in ſich etwas feſter, Tagesgeld 4,50 bis 6,50, Mo⸗ natsgeld 7,50 bis 9, Warenwechſel ca. 6,50 v. H. Nach den Kurſen uneinheitlich, beſonders in Elektrowerten beſtand weiter Abgabeneigung, ſpäter aber, anſcheinend auf einſetzende Interventionen von Bankſeite, wurde die Tendenz wieder freundlicher und vereinzelt über An⸗ fangsniveau erholt. Am Kaſſamarkt zeigte ſich weiter ſtärkere Zurück⸗ haltung des Publikums. Gegen Schluß der Börſe trafen noch verſpätete einige Kaufaufträge in Kaliwerten ein, die bis zu 7 v. H. Kursgewinne in dieſen Papieren führten und weitere Deckungen der Spekulation auf den übrigen Gebieten veranlaßten. Die Schlußkurſe lagen gut erholt. Nur Siemens ſchloſſen faſt auf niedrigſtem Tagesniveau. Am Deolſenmarkt bewegte ſich das Geſchäft heute in engen Grenzen. Die Reichsmark war auf Ultimovor⸗ bereitungen etwas feſter, der Dollar notierte.1850 bis .1855. London gegen Dollar unverändert,.8086 Holland anfangs ſchwach, gegen Dollar.4893, dann feſter.4887. London gegen Schwoiz 24.1978, gegen Paris 123.91. Berliner Devisen Diskontsatze: flefchshank 8 ½% Lombard 7½ Privat 6½ v. f. Amtlich in R⸗M für 28, Januar 24 Januar Varität] ist. S. F. N 75 Holland 100 Gulden 168,03 163 37 168.00 J 168,34 168.40 8 Athen 100 Drachmen 5,445.455 5,45 5,48 5,445] 10 Brüſſel 100. 500 BN. 88.248 38.365] 89.23 88,35 58355 33 Danzig 100 Gulden] 61.34 81.59 81,33 61.49 81.555 675 Helſingfors oog M 10.512 10,532 10,51 10,53 10.512 7 Italien. 100 Lire] 21.89 21,983 21175] 21.915] 22.025 7 Südf apien 100 Dinar 7,880.394 7,373.337.355 6 Kopenhagen 100 Kr 111.89 112.10 111.83 112,03 112,06.5 Liſſabon 100 Eskudo] 18,77 18.81 18,75 18,79 17,48 8˙8 Oslo 100 Kronen 111.75 111 97 111¼6 be 111.74 88 Paris. 100 Franken][ 16.42 16.46 16,313 16,455 186.445.5 Prag.. 100 Kronen] 12.374 12,394 12872 12.392 12.38 5˙ Schweiz 100 Franken] 80.785 80,945 80.755 80,915 80,515 3 Sofia.. 100 Leva] 3,024 3,030.024] 3,030.017 10 Spanien 100 Peſeten] 84 45 94.55 84,10 54,20 69,57 8 Stockholm. 100 Kr. 112,22 112,44 112,19 112 41 112,05 5 8 Wien 100 Schilling] 59.83 58.95 58,83 58,95 50,79 92 Ungarn 100512500 ff 78,14 78,28 78,273,268 72,99 7. Buenos-Aires 1 Pe. 1,675.679.676].630 1,788] 10 Canada 1 Can. Toll..134.142 4,134 4,142 4,176— Japan.. 1 hen] 2,054 2,058] 2,084 2058 15886 8 5 Fairo. 1 ägypt. Pfd. 20,875 20,915 20,865 20,905 20,91— Tütrkei. 1 fürk. 51d.975] 1979] 1,975] 1,973 2 10 10 London. 1 Pfd. 20,352 20,392 20,342] 20,382 20,393 8 New Vork 1 Dollar 482.190 4,1815 4,1395 4,1780 4 Rio de Janeiro Millr..4635 0,655 0,4835 0,4635 0,503- Uruguay 1 Gold Peſ.!.858 864 3,856 864 4,3211— » Magdeburger Zuckerterminbürſe vom 24. Jannar. Ei Jan. 8,80 B, 8,60 G; Febr. 8,80 B, 8,70;: März 8,80 B, 8,75 G; April 9 B, 8,900 G; Mal 9,10 B. 9 G; Aug. 9, B, 9,40 G; Okt. 9,60 B, 9,50 G; Dez. 9,05 B, 9,55 G; Tendenz matt.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 26,12,50; Jan.—; Tendenz ſtetig. * Bremer Baumwolle vom 24. Jau.(Eig. Dr.) Amerik. Untv. Stand. Midchl.[Schluß] 18,87. * Liverpopler Baumwollkurſe vom 24. Januar.(Eig. Dr.). Amerie. Univerſal. Stand. Middl., Anfang, Jan. 909910; März 917; Mai 925926; Juli 931; Okt. 980; Jan. 81—; Tendenz ruhig.— Mitte, Jan. 910; März 918: Mai 927; Juli 931; Okt. 930; Jan. 31 988; Loco 940; Egypt. Upper F. G. fair loco 1040; Tendenz ruhig. (Eig. Dr.). Sportliche Deutſcher Erfolg in der Rallye Riga May auf DW und Doerſchlag auf Mercedes⸗ Benz erzielen Höchſtleiſtungen Die Rallye Riga, die erſte ja nach Europas Nord⸗ oſten durchgeführte und zugleich längſte aller bisherigen Sternfahrten, endete mit ſchönen deutſchen Erfolgen. Die gleichwertigen, höchſtprämiierten Spitzenleiſtungen Loll⸗ brachten drei in Gibraltar geſtartete Fahrer, die in 114 Stunden Geſamtfahrzeit pünktlich am Ziel Riga ein⸗ trafen. Es waren die Deutſchen Kurt May(Stuttgart) auf kleinem, dreiſitzigen D. K..⸗Wagen; Doerſchlag auf 3 Liter Mercedes⸗Benz und der Belgier Lucten Francotte auf 2 Liter Minerva. In knapp 100 tatſächlichen Fahrſtunden hatten alle drei Fahrer die Strecke vom Atlantik bis zum Baltenmeer zurückgelegt. Sportliche Spitzenleiſtung iſt die Fahrt von Kurt May, eines jungen Stuttgarters, der in Ablöſung mit zwei Kameraden auf ſeinem 500 cem ſtarken D. K..⸗Wagen dieſe 4260 Kilometer⸗Strecke ebenſo gleichmäßig pünktlich wie auch im erſtaunlich hohen Durchſchnitt zurücklegte, und der ſomit als Fahrer des kleinſten Wagens den Pokal „der Stadt Riga erhält. Nur mit einem Fahrer zur Ab⸗ löſung, aber mit der vorgeſchriebenen Beſetzung von 5 In⸗ ſaſſen erreichte Doerſchlag auf ſeinem ſchon 8 Jahre alten Mercedes⸗Benz zur feſtgeſetzten Zielſtunde erfolgreich Riga. Ebenſo pünktlich war der in Gibraltar geſtartete Minerva⸗Fahrer Francotte. Nächſtbeſtbewertet ſind: der Engländer Healey auf Triumph. Start Birmingham (2250 Klm.) Szmick auf M. Weiß, Start Budapeſt (1901 Klm.); Bulling auf Steyr, Start Wien(1606 Klm.]: Auſtin auf Ford, Start Paris(2047 Klm.); Polis auf Renault, Start Amſterdam(1682 Klm.); Frau Seeliger auf Mercedes-Benz, Start Berlin(969 Klm.); Frau H. Schultze auf Stoewer, Start Berlin; S. A. W. Baron de Voerſt de Linden auf Bugatti, Start Amſterdam. S. D. Sind die„Lehrſpiele“ noch rationiert? Der D. F. B. und die Profiſpiele Auf der letzten Berliner Tagung des Deutſchen Fußball⸗ Bundes wurde bekanntlich wieder eine Verteilung der ſeinerzeit in Breslau genehmigten 16„Lehrſpiele“ vorge⸗ nommen, wobei dem Süden erneut neun Spiele zugebilligt wurden. Betrachtet man nun die bereits ausgetragenen ſüddeutſchen Lehrſpiele gegen„Profis“ und rechnet ferner die bereits als ſeſt abgeſchloſſen gemeldeten, ſowie noch die noch einzelnen Vereinen genehmigten Treffen hinzu, ſo findet man, daß bet Austragung all dieſer Begegnungen die für Süddeutſchland genehmigte Zahl beſtimmt überſchritten wird. Mittlerweile iſt nun eine Lesart aufgetaucht, nach der Spiele von ſogenannten kombinierten Mannſchaften,— wie unlängſt in Mannheim und München— gegen eine Profielf der Kontingentierung nicht unterworfen ſeien. Auch wenn dieſe Anſicht zutreffen ſollte, ſo wäre dennoch eine Ueberſchreitung der Zahl von neun Spielen durch reine Vereinstreffen unvermeidlich. Man wird alſo wohl oder übel zu der Meinung kommen, daß von Seiten des Dß B. unter der Hand jene Anti⸗Profiparole bereits aufgehoben wurde oder aber, daß ſich der Süden um jene Beſtimmun⸗ gen überhaupt nicht kümmert. Die Blicke des Mannes glühten wie entzündet, ſein Geſicht war leichenblaß und fleckig. Er ſah aus, als hätte er zuviel getrunken. Abermals preßte er ihre Hand.„Joan!“ gurgelte er mit erſticktem Flüſtern. Erſchrocken ſprang ſie auf. Er ſchritt auf ſie zu und verſuchte, ſie in die Arme zu ſchließen. Sie floh auf den Balkon.„Sie ſind.. Sie ſind betrunken!“ rief ſie empört. Er lachte. Seine Augen waren gerötet, als ſchwämmen ſte in Blut, und ſeine Naſenflügel beb⸗ ten.„Trunken— ja— vor Verlangen nach dir!“ ſtammelte er.„Sei nicht töricht, Joan... Er kam einen Schritt näher. „Bleiben Sie, wo Sie ſind!“ keuchte ſte. Sie mich anrühren, ſchreie ich um Hilfe!“ Wieder drängte er heran, und ſie wich ſcheu zu⸗ rück. Sie fühlte das Gitterwerk des Balkons an ihrem Rücken und erkannte, daß ſie in einer Falle ſteckte.„Oh— bitte laſſen Sie mich..“ Da ſprang er auf ſie zu. Laut hallte ihr Schrei. Er ſchlang die Arme um ihren Körper und ſein Antlitz zuckte geſpenſtiſch im fahlen Licht. Wiederum ſchrie Joan auf und verſuchte, ihren Peiniger mit den Fäuſten abzuwehren. Aber ſeine Umklamme⸗ rung wurde ſtählern und dicht über ihr loderten die lüſternen Augen des entfeſſelten Orientalengeſtchts. „Hilfe!“ ſchrie ſie noch ein drittes Mal, halb be⸗ ſinnungslos vor Entſetzen. Ein ſplitterndes Krachen— das Gitterwerk hinter ihr begann zu ſchwanken. Ein Teil der Verſchalung fiel nach innen: In der Breſche am äußeren Mauer⸗ werk des Balkons ſchwebte eine hochgewachſene Ge⸗ ſtalt und ſprang im nächſten Augenblick tigergleich „Wenn Der Roman eines geheimnisvollen Aegypters von V. Williams Deutſches Recht bei Gg. Müller⸗München lings zu Boden. Aber durch den Fall wurde ſein Angreifer abgeſchüttelt und ſtürzte über ihn hinweg auf den weichen Teppich. Beide Männer ſprangen gleichzeitig auf. Entſetzt, dabei doch in wildeſter Spannung wankte Joan in die Fenſterniſche zurück. Huſſein, halb von Sinnen vor Zorn, ſtieß unartikulierte Laute hervor, indes ihn ſein Gegner ſchweigend, aber mit wachſamer Miene beobachtete. Eine fliegende Glutwelle jagte über Joans Haut. Sie erkannte die brennenden Blauaugen und das kupferfarbene Geſicht— Sie faßte wieder Mut, wenn es auch nur ein Mut der Verzweiflung war. Denn ſie wußte, daß ihr nichts übrig blieb, als hier auszuhalten und den Ausgang des Kampfes abzuwarten. „Du Beſtie!“ knirſchte jetzt der Eindringling ſeine Stimme klang leiſe und drohend wie das Knur⸗ ren eines gereizten Hundes.„Ich hätte nicht übel Luſt, dir ein für allemal den Appetit auf weiße Frauen zu verfalzen!“ Beim Klang dieſer unverkennbar engliſchen Worte ſtutzte der Prinz und die arabiſchen Flüche erſtarrten ihm im Munde. „Cradock!“ ſtaunte er erboſt. Ein hämiſches Lä⸗ cheln übergrinſte ſeine bleichen Züge. Spöttiſch ver⸗ beugte er ſich zu Joan hinüber, die immer noch ſtarr an der Fenſterbrüſtung lehnte.„Ich muß Frau Averil zu ihrem romantiſchen Ritter gratulieren— oder ſollte ich vielleicht lieber Freund ſagen?“ Er blickte nachdenklich auf ſeine Nägel und höhnte: „Mein beſter Cradock, ich ſcheine dazu beſtimmt, Ihnen immer Ihre Weiber wegzunehmen!“ Crabocks Augen flammten, aber er wahrte ſeine Selbſtbeherrſchung. „Holen Sie Ihren Mantel!“ wandte er ſich an Joan.„Ich werde Ste nach Hauſe bringen!“ „Jau Averil iſt mein Gaſt!“ proteſtterte der Prinz.„Ich werde ſie ſelbſt in ihr Hotel begleiten. Und Sie... machen Sie, daß Sie fortkommen, ſonſt laſſe ich Sie hinauswerfen!“ Cradock rührte ſich nicht, und die wieder zuver⸗ ſichtlicher gewordene Joan wollte eben an ſeine Seite treten, als der Prinz laut in die Hände klatſchte und nach Makhmud rief. Im ſelben Augenblick ſtürzte ſich Cradock auf ihn. Er traf ihn mit der linken Fauſt in das Auge, und der Aegypter warf ſich zu⸗ rück, um Cradocks Rechter auszuweichen, die ſchwin⸗ gend vorwärts hieb. Ein Diſche mit einer Kupfer⸗ ſchale, auf der ein metallener Weihrauchkeſſel ſtand, fiel krachend um. Durch die Wucht ſeines Anſturmes verlor Cradock beinahe das Gleichgewicht, und als er wieder auf feſten Füßen ſtand, hatte ſich Huſſein rechts von ihm wie ein geübter Boxer aufgepflanzt. Huſſein zielte nach Cradock, aber der wich geſchickt zur Seite und verſetzte dem Gegner einen ſpitzen Stoß in die Rippen. Der Prinz fingierte mit der Rechten einen Scheinangriff und ſeine Linke ſtreifte den ſich rechtsſeitig duckenden Cradock an der Schläfe⸗ Aber aus ſeiner Deckung heraus ſbieß der Engländer die Linke wuchtig in die Höhe; Huſſein ſtrauchelte mit vorquellenden Augen und ſeine Hände griffen ins Leere. Ehe er ſich wieder aufgerichtet hatte, fuhr ihm Cradocks Rechte mit ganzer Kraft ins verzerrte Geſicht. Huſſein ſank in die Knie und brach wie ein gefällter Baum zuſammen. Doch ſchon drohte neue Gefahr: In der Tür am Ende des Zimmers tauchte Makhmud auf, des Prin⸗ zen rieſenhafter Leibmameluck, einen Revolver ſchuß⸗ bereit in der Hand. Hinter ihm gewahrte man den weißen Turban eines anderen ſchwarzen Dieners. Makhmud blieb ſekundenlang auf der Schwelle ſtehen, um die Situation zu erfaſſen: Sein Herr lag hin⸗ geſtreikt am Boden, mit dem Geſicht nach unten, neben dem umgeworfenen Tiſch. Cradock neigte ſich mit geballten Fäuſten über ihn, und im Hinter⸗ grund verharrte Joan unbeweglich wie eine Mar⸗ morſtatue. „Bücken!“ ſchrie Crabock. Iban ſah, wie er ſich niederkauerte, und tat un⸗ willkürlich das gleiche, als ſich mit hallendem Knall der Revolver entlud. Aber die Entfaznung war zu groß und das Licht zu ſpärlich. Ehe der Schütze ein zweites Mal abdrücken konnte, ſtürmte Cradock, der blitzſchnell etwas vom Boden aufgeleſen hatte, mit zwei langen Sätzen vor, und ein glitzernder Gegen⸗ ſtand ſauſte durch das Zimmer. Er traf den über⸗ Rundſchau Bisher wurden folgende Vereinsſpiele, die zur neus Serte gehören, ausgetragen: 1. FC. Nürnberg Hungaria, Sp. Vg. Fürth— Hungaria, Kickers Stuttgart— Hungaria, FSV. Frankfurt— Sparta Prag, München 1800 — Uipeß. Als bereits genehmigt werden nach⸗ ſtehende Begegnungen gemeldet: ASV. Nürnberg— Sparta (9. März), Wacker München— Sparta, 1. FC. Nürnberg— Sparta(30. April) und Bayern München— Slapta. Ferner wurden noch der Frankfurter Eintracht und dem Bſſt. Mannheim je ein Spiel genehmigt; hier dürften aber Eng⸗ länder verpflichtet werden. Dieſe Treffen liefern alſo den klaren Beweis, daß für Süddeutſchland allein ſchon bet den Vereinstreffen neun Spiele gegen Profimannſchaften nicht mehr in Frage kommen, ſondern daß dieſe Zahl über⸗ ſchritten wird. Hinzukommen aber noch die bereits ausge⸗ tragenen Spiele der Sparta und Hungaria in München und in Mannheim gegen kombinierte Mannſchaften, weiter die im Anſchluß an das in München ſtattfindende Länder⸗ treffen Süddeutſchland— Zentralungarn ſteigenden Stäbdte⸗ ſpiele Frankfurt— Budapeſt, ſowte Mannheim— Buda⸗ peſt, mit deren Durchführung beſtimmt zu rechnen iſt. An das Rückſpiel Niederöſterreich gegen Süddeutſchland in Wien und an die ebenfalls Rückſpiele liefernden füödeut⸗ ſchen Mannſchaften, wie 1. FC. Nürnberg, Bayern München und FSV. Frankfurt, iſt dabei garnicht gedacht, zumal ja dieſe Rückſpiele kaum unter die genemigten neun Spiele fallen dürften. Aber wenn man auch— alles in allem,— die Städte— und anderen Spiele nicht in Rechnung ſtellt, die Tatſache bleibt beſtehen: in Sübddeutſchland wird die Zahl„Neun“ an Lehrſpielen beſtimmt überſchritten. Ein Nachteil für den ſüdbeutſchen Fußball iſt das nun gerade nicht,— wir haben ja in den bereits ſtattgefundenen Begegnungen mit den verſchiedenen Profimannſchaften den aklatanten Beweis erhalten, daß auch der ſüddeutſche Fuß⸗ ball von dieſen noch manches lernen kann,— aber dennoch wäre es ſehr intereſſant, einmal zu erfahren, wo eigentlich der Schlüſſel zur Löſung dieſes intereſſanten Exempols zu ſuchen iſt. Aus der Badiſchen Turnerſchaft Der kommende Samstag bringt für die Badiſchen Gaue die Hochflut der Gauturntage, von denen nicht wend⸗ ger als fünf feſtgeſetzt ſind. So tagt der Badkſche Nek⸗ kargau in Schriesheim, der Neckar⸗Elſenz⸗Gau in Dilsberg. der Karlsruher⸗Gau in Welſchneureut, der Markgräfler⸗Gau in Hauingen und der He⸗ gau⸗Bodenſee in Radolfzell. Naturgemäß tritt in dieſen Gauen an dieſen Tagen die übrige Arbeit in den Hintergrund. Lediglich der Neckar⸗Elſenz⸗Gau hat einen Lehrkurs für Vereinspreſſewarte in Neckargemünd vorge⸗ ſehen. Aus den übrigen Teilen des Londes meldet der Main⸗Neckar⸗Gau eine Bezirlsverſammlung in Buchen und eine Vorturnerſtunde für den 1. und 3. Bezirk, in Lauda. Der Obere Kraſchgau ſteht Vorturner⸗ ſtunde für das Männer⸗ und Frauenturnen in Bretten vor, das Murgtal einen ſolchen für Männer in Gag⸗ gengu. Der Mannheimer Gau vermerkt ferner eine Schiedsrichterverſammlung in Rheinau.. .— r— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Spoct und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeltung G. m. b.., Mannbeim. R 1. 4— 8 raſchten Neger ſcharf an der Kopfſeite. Im Nu war Cradock bei dem Taumelnden und packte ihn an den Armen. Der Weihrauchkeſſel, den der Engländer geiſtesgegenwärtig als Wurfgeſchoß benutzt hatte, riß an Makhmuds Schläfe eine klaffende Wunde. Heiß rann das Blut über Cradocks Hände, während er mit dem Schwarzen rang, der ſich ächzend in ſeiner Umklammerung krümmte. Ein weiße Geſtalt warf ſich auf Cradock, als er den Mamelucken wie eine Puppe in die Höhe hob und mit dem Schädel auf den maſſiven Türbalken ſchleuderte. Man ſah, wie Makhmuds Körper ſich in kurzen Zuckungen wand und dann zur Regloſig⸗ keit erſchlaffte. Aber der andere Kerl, der ihm zur Hilfe geeilt war, hatte nun die ſehntgen Arme um Cradocks Hals geſchlungen. Es war ein langer, hagerer, ſchlott⸗ riger Araber, der nach Knoblauch roch. Er klam⸗ merte ſich krampfhaft an den Engländer und ver⸗ ſuchte, ihn von hinten zu erdroſſeln. Cradock ſtraffte ſeine Muskeln am Rücken, neigte ſich mit einer raſchen Bewegung vor und warf die leichte Laſt des Eingeborenen im Bogen über ſeinen Kopf. Der Griff des Mannes löſte ſich und er fiel gut vier Meter weit weg über den Boden. Cradock packte eines der niedrigen Tiſchchen, um damit auf den Schwarzen loszugehen. Aber der Araber, der wie ein Gummiball wieder aufgeſprungen war, wich dem Schlage aus und huſchte unter dem Arm des Eng⸗ länders hindurch zur Tür hinaus. Nun war das ganze Haus in Aufruhr. Joan, die den halben Raum des Zimmers durchquert hatte, hörte erregtes Stimmengewirr und das Trappen vieler Füße im unteren Stockwerk. Auch Cradock hatte es vernommen, denn er verriegelte flugs die Tür hinter dem Entwichenen.„Alarm im geſamten Araberviertel“, ſagte er lakoniſch.„Wir müſſen uns ſchleunigſt aus dem Staube machen!“ Er eilte zum Erker und brach mit flinkem Ruck einen Teil des Gitters heraus, dann lugte er über den Balkon hinab. Die Nacht war mondlos und fin⸗ ſter. Nur ein paar Sterne flimmerten durch die Wolkenmaſſe. Ungefähr drei Meter unterhalb war das flache Dach eines Gebäudes ſichthar, das auf beiden Seiten von kleinen Innenhöfen flankiert wurde. Joan war ihm in die Niſche gefolgt.„Wir müſſen hinunterſpringen!“ vief er.(Fortſetzung folgt) * dem Prinzen an die Gurgel. Zwei Stufen führten aus dem Zimmer zum Bal⸗ kon hinauf. Der Prinz geriet durch die Wucht des unerwarteten Ueberfalls ins Stolpern und fiel rück⸗ 4 General vertretung: Xaver 9 W Sie sind aus den besten und edelsten Iabaken der elt hergestellt. Dieses garantiert Ihnen nicht nur einen reinen Genuß, sondern schützt auch Ihre Gesundheit vor jedem schädlichen Einfluß. MAK EDON G. M B. H ZIGARETITENHABRIK, MAINZ A RH. KO IIBuftlel, Baden Bea den, Langes fr. 5 2. Te IL. 415. 1 0 1 1 1 ö 1 1 9 Freitag, 24. Januar 1930 Beilage der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Liederkranz e. V. Mannheim In ſeinen Geſellſchaftsräumen, die bis auf den letzten latz gefüllt waren, veranſtaltete der Geſangverein Diederkranz“ feinen erſten diesjährigen großen Familten nachmittag für ſeine Aktiven und deren Angehörige mit darauffolgendem Tanze. Es war eine äußerſt gemütliche, künſtleriſch hochwertige Veranſtaltung, dargeboten von einer anſehnlichen Zahl nur eigener Kräfte. Sie bewieſen wie immer, welch treffliches Material dieſe eigenen Kräfte darſtellen. Reicher Beifall lohnte alle Dar⸗ hietungen, die unter der temperamentvollen Leitung Willy Ullmanns einen ſchönen und dankbaren Verlauf nahmen. Dieſer Tag galt aber vor allem der Neugrün⸗ dung des erſt jüngſt ins Leben gerufenen Damen⸗ ch or s, der im Geſamtenſemble eines gemiſchten Chors gedacht iſt und demnächſt in die Oeffentlichkeit treten wird. Der erſte Vorſitzende, Rechtsanwalt Dr. Guſtav Hecht, legte in einer ſehr beachtenswerten Rede die Wichtigkeit bdieſer Umſtellung vom Männerchor m age⸗ miſchten Chor dar. Wenn wir auf die Stimmung ſchließen dürfen, die an dieſem Nachmittag ſich unter allen Beteiligten kundgab, ſo darf man mit Zuverſicht auf eine glückliche Löſung dieſer für den Männerchor ſehr wichtigen Lebensfrage rechnen. Kapellmeiſter Max Sinz heimer, der rührige Stabführer dieſer fungen Vereintgung Ger Verein ſelbſt wird ja 10 Jahre von ihm geleitet] hat alle Urfache, auf ſeine Mitwirkenden ſtolz zu ſein. Die Zu⸗ kunft wird zeigen, daß dieſe Vorausſetzungen ſich in Bälde bewahrheiten werden. H. EH, Gewerbeverein und Handwerker⸗ verband E. V. Mannheim Am Sonntag beſichtigten vormittags mehrere hundert Mitglieder des Gewerbevereins und Handwerkerverbandes die Mannheimer Milchzentrale. Ein Gang durch die verſchiedenen Gebäude zeigte, daß die Einrichtun⸗ gen den höchſten Anſprüchen genügen. Insbeſondere kann nicht ſtark genug die überall herrſchende peinliche Sauberkeit hervorgehoben werden. Vor Beginn der Führung hielt Prokuriſt Scholl einen Vortrag volkswirtſchaftlicher Art. Dann öffneten ſich die Tore und in vier aufeinanderfolgen⸗ den Abtetlungen begann die Beſichtigung. Als bemerkens⸗ wert verdient hierbei hervorgehoben zu werden, daß die Mannheimer Milchzentrale die erſte und einzige in Deutſch⸗ land iſt, die eine Einrichtung hat, die der Milch den Stall⸗ und alle ſonſtgen Gerüche entzieht. Am Schluſſe erhielt jeder Beſucher eine Koſtprobe und die Aufklärungsſchrift „Der wahre Geſundbrunnen“. Dannach entſpricht ein Etter Milch dem Nährwerte nach 750 Gr. Kalbfleiſch(190%) oder 400 Gr. Schweinefleiſch(.99 4) oder 8 paar Würſtchen 2% oder 9 Hühnereiern(.70%) und koſtet nur 0 32 l. Der Gewerbeverein und Handwerkerverband E. V. Mann⸗ heim beabſichtigt, ähnliche Führungen in nächſter Zeit abzuhalten. Turnverein von 1846 Die ſeit einer Reihe von Jahren ſich wiederholende Zu⸗ ſammenkunft der Männerturner im 1846er Turnverein zu einem Herrenabenbd ſcheint zur Tradition zu werden. Auch dieſes mal wieder erfreute ſich dieſe Veranſtaltung einer großen Anziehungskraft, umſomehr, als auch ſämt⸗ liche Jubilare des Vereins Einladung erhalten hatten und zahlreich dem Rufe gefolgt waren. Gerade noch als aus⸗ reichend erwies ſich der kleine Turnſaal für die Durch⸗ führung. Ein emſig tätiger Stab hatte die Vorbereitungen zu dem Abend muſtergültig getroffen, ſodaß von vornherein ein ſchöner Verlauf garanttert war. Karl Groß in ſeiner gewandten und humorvollen Art erwies ſich als der gleiche zielſichere Leiter, wie auf dem Turnboden. Nach ſeinen Begrüßungsworten, bei denen er in ehrender Wetſe der Verſtorbenen der Männerabteilung Guſtav Diebold und Ernſt Thenan gedachte, und ben durch den Vorſitzenden Sattelmeler übermittelten Grüßen des Vorſtandes des Vereins ließ ein in bunter Folge ſich flott abwickeln⸗ des Unterhaltungsprogramm für kurze Zeit die Sorgen des Alltags vergeſſen. Neben allgemeinen Liedern fanden die Geſangsvorträge eines Teils der Sängerriege ebenſo reiche und dankbare Anerkennung wie die Muſikeinlagen des Streichorcheſters einiger Mitglieder(Oz wecke, Spitz⸗ berth, Sonntag, Linke, Hentſchel, Kirſch und Franz). In beſonderem Maße muß dies auch von den verſchtedenen Vorträgen des ſich ſtets in guter Verfaſſung befindlichen Jean Delank und des unverwüſtlichen und vielſeitigen Jakob Frank geſagt werden. Im Mittelpunkt ſtand wiederum die Ehrung der Männerturner für den beſten Turnſtunden⸗ bdeſuch, wobei Turner Körber, ohne zu fehlen, mit 51 Beſuchen den Vogel abſchoß. Die nächſten ſind Möller und Walz mit 48, K. Groß und Hollreiſer mit 47, Bleich und Hohn hold mit 48, Büchler u. Kühnle mit 45 Turnſtunden, insgeſamt 27 Männerturner, die die erforderlichen Turnſtundenzahl erreichten und ſich die Ehrennadel verdienten. Desgleichen wurde 14 Männer⸗ turnern, die drei Jahre ununterbrochen die beſten Beſuche aufzuweiſen hatten, das Jahrbuch der Turnkunſt überreicht. Zum Schluſſe fand noch für die Männerabteilung Herr Tafel Worte des Dankes und der Anerkennung für die unermüdliche Arbeit des Turnwartes Groß. Amtsge⸗ richsdirektor Dr. Wolfhard würdigte als Vorſtitzender des Haupt⸗Ausſchuſſes für das Mannheimer Landesturnen die Männerabteilung, die die Stärke eines ſeden Turn⸗ vereins ſein muß. Beſonders gab er ſeiner Freude Aus⸗ druck über bie ſtattliche Anzahl der anweſenden Männer, die ſchon über 30 Jahre zu den Aktiven zählen. Dies gibt die beſte Hoffnung, daß auf die vollzählige Mitarbeit der Männerabteilnng am Landesturnen zu rechnen ſei. Gr. Winterfeſt der M. T. G. Am Samstag veranſtaltete die Mannheimer Turn⸗ Geſellſchaft in den oberen Räumen des Ballhauſes ihr traditionelles Winterſeſt mit Ball. Herr Meurer begrüßte die Mitglieder und Gäſte aufs herzlichſte. Vor allem galt ſein Willkommen dem Mitbegründer der Midch., Prof. Dr. Nöſch. Nach alter MTG.⸗Sitte war man be⸗ ſtrebt, den Erſchlenenen ein gut vorbereitetes Programm zum Vortrag zu bringen. Fräulein M. Mitteldorf eröffnete den Abend mit einigen reizend vorgetragenen Lie⸗ dern, die allgemein großen Beifall ſonden. Sportliche und turneriſche Uebungen legten Zeugnis von der wertvollen Arbeit ab, die in der MG. geleiſtet wird. Im Mittel- punkt ſtand die Feſtrede des 1. Vorſitzenden Bernhard Mayer, der in markanten Worten die mißliche Lage der Me., bedingt durch die Trennung von Turnern und Sportlern, ſchilderte. Die Rede endigte in den Worten: „Es möge der Wunſch ſedes MrG.⸗lers ſein, die im Gange befindlichen Beſtrebungen der Einigung von Erfolg gekrönt zu wiſſen und die hieraus entſtehende Groß⸗ MTG. zu alter Blüte emporſteigen zu ſehen.“ Auch heitere Vor⸗ träge würzten die Unterhaltung des Abends. Herr Feg⸗ beutel ſetzte die Lachmuskeln der Anweſenden ſtork in Bewegung. Hervorzuheben wäre noch eine charmant vor⸗ geführte Tanz⸗Groteske, dei der man kaum annehmen konnte, daß Dilettanten auf den Brettern ſtanden. Nach Beendigung der Vorträge wurde von Jung und Alt bis zu vorgerückter Stunde das Tanzbein geſchwungen. Gemeindeverein der Trinitatiskirche Dem Bericht iſt noch nachzutragen, daß ſich Fräulein giefel Jäger und Herr Heinrich Oblä nder zu einem Duett aus der Oper„Der Evangelimann“ von Kienzl ver⸗ einigt hatten und es unter Orcheſterbegleitung durch khren beseelten Geſong zur ſchönſten Wirkung brachten. Auch hier zeigte ſich das Orcheſter des Gemeindevereins mit feinem Dirigenten Ellinger auf der Hohe einer Auf⸗ gabe. Die Ausführenden fanden den ſtärkſten Beifall der Zuhöbrerſchaft. Die deulſche AngeſtelltenKrankenkaſſe wie die Berufskrankenkaſſe des Gewerk ſchaftsbundes der Angeſtellten(GD) jetzt heißt, war das Thema eines Vortrages, den Rechnungs⸗ führer Hammerſchmidt in der Ortsgruppe Mannheim des GDA. hielt. In einem geſchichtlichen Ueberblick zeigte der Redner, daß ſchon der erſte Vor⸗ läuferverband, des GDA., der Kaufmänniſche Verein zu Breslau aus dem Jahre 1774, kurz nach ſeiner Gründung ſeinen Mitgliedern Krankenhilfe geleiſtet hat. Nicht aus ſozialen, ſondern aus politiſchen Beweggründen iſt das Reichsgeſetz über die Krankenverſicherung für die Arbeiter 1884 geſchaffen worden, Die Angeſtellten erhielten die reichsgeſetzliche Krankenverſicherung erſt im Jahre 1904. Für die Krankenverſicherung der Angeſtellten ſind die Er⸗ ſatzkaſſen von allergrößter Bedeutung. Neun dieſer Kaſſen ſind Berufskrankenkaſſen, die in unmittelbarer Anlehnung an Angeſtelltenverbände beſtehen. Der ſoziale Charakter der Beitragsbemeſſung wird vor allem auch durch die Sorge um die Jugend des Standes gekennzeichnet. So⸗ ztalen Erwägungen entſpringt weiter auch die Rückſicht auf Geringverdiener und auf die weiblichen Mitglieder. Trotz des ſozialen Beitragsaufbaues ſind die veiſtungen nach Dauer und Umfang unübertroffen. Beiſpiele dafür ſind die freie Arztwahl, Freizügigkeit, Wochenbeihilfe und Sterbe⸗ geld. Zielklare Kaſſenpolitik hat dieſe Leiſtungskraft geſchaſ⸗ fen, nachdem das Geſetz vom Juli 1927 dem GDA., dem Einheitsverbande der Angeſtellten, endlich die Einheits⸗ krankenkaſſe brachte. Bis dahin hinderten geſetzliche Vor⸗ ſchriften die Vereinigung der brei GDa.⸗Kaſſen. In der Hauptverſammlung im November 1029 in Berlin wurde einſtimmig beſchloſſen, der GDA.⸗Kaſſe als Standes⸗ krankenkaſſe den Namen„Deutſche Angeſtelltenkranken⸗ kaſſe“ zu geben. Durch ſie erhält die Standesbewegung des GDA. eine ſtarke Förderung von der Seite der Sozial⸗ verſicherung her. Im Zeitalter der Rationaliſterung ſtrebt man eine größere Wirtſchaftlichkeit auch in der Sozial⸗ verſicherung an. Der GDA. fordert zur Umgeſtaltung der Krankenverſicherung u. a. Anerkennung der beſonderen Angeſtelltenkrankenkaſſen im Sinne der Reichsverſiche⸗ rungsordnung und des Reichsknappſchaftsgeſetzes, Beſeiti⸗ gung der Verſicherungsgrenze für die Angeſtellten, Auf⸗ rechterhaltung der Wirkſamkeit dieſer Angeſtelltenkranken⸗ kaſſen für das ganze Reichsgebiet zur Wahrung der für die Angeſtellten beſonders wichtigen Freizügigkeit und des Geſahrenausgleichs, Aufrechterhaltung der Selbſtverwal⸗ tung der Verſicherten, Rechtsſprechung durch die Arbeits⸗ gerichte unter Bildung beſonderer Angeſtelltenkammern für die Sozialverſicherung. Weiterhin: Krankenhilfe für 52 Wochen als Pflichtleiſtung, in der Krankenpflege volle Erhaltung der Sachleiſtungen ohne Koſtenbeteiligung der Verſicherten, Familienkrankenpflege als Pflichtleiſtung, Krankenhauspflege als Pflichtleiſtung für Stammver⸗ ſicherte und Familtenangehörige. Nur durch engſten Zuſammenſchluß kann im Zeitalter der Konzentration der Angeſtelltenſtand ſeine Freiheit behaupten. Eines der wichtigſten Mittel zur Behauptung dieſer Freiheit iſt die Sozialverſicherung, die gegen alle Angriffe geſchützt werden muß. Frauenarbeit Reges Leben herrſchte in der Fan uarverfſamm⸗ Iung der Gruppe der weiblichen Angeſtell⸗ ten im Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten Familienfeier des chriſtlichen Gewerkſchaftskartells Daschriſtliche Gewerkſchaftskartell Man n⸗ heim veranſtaltete am Sonntag ſeine Familien⸗ feier in den überfüllten Räumen des Friedrichsparkes. Der Kartellvorſitzende, Gauleiter Ammann, begrüßte die Erſchienenen, insbeſondere die Ehrengäſte. Beſonders beachtlich war, daß ſowohl Vertreter der evangeliſchen und der katholiſchen Kirche, wie auch des politiſchen Lebens, der konfeſſilonellen Vereine und der Bruderorganiſationen, die im Deutſchen Gewerkſchaftsbund zuſammengeſchloſſen find, erſchienen waren. Herr Leitz jun. ſprach inen Prolog, der dleſer Familienfeter vorzüglich angepaßt war. Die Feſtanſprache von Dr. Faber⸗Karlsruhe vom Evange⸗ liſch⸗Kirchl.⸗Soz.⸗Amt behandelte die Kulturſendung der chriſtlich⸗natlonalen Arbeitnehmerbewegung. Der vierte Stand, die Arbeitnehmerſchaſt muß die Kulturſendung, die früher das Rittertum und ſpäter das Bürgertum hatte, nunmehr übernehmen. Das 19. Jahrhundert mit feiner großen Volksvermehrung, das Zeitalter der Maſchine und der Mechaniſterung der Arbeit ſchuf die Induſtriearbeiter⸗ maſſen. Dieſer neue Stand hat die große Verantwortung, diefe Kulturſendung von den alt und morſch gewordenen Ständen des deutſchen Volkes, die keinen Lebenswillen mehr aufbringen können, zu übernehmen. Die Kraft dazu wird der Arbeiterſtand aber nur im Glauben an Gatt, den Schöpfer und Lenker aller Dinge, haben können. Wenn die Arbeitnehmer ſich als Glied des ganzen Volkes fühlen, den Gedanken der Volksgemeinſchaft nicht bloß in ihren Forderungen vertreten, ſondern auch ſelbſt entſprechend handeln und leben, dann muß es gelingen, durch die Au. beitnehmerſchaft die Erneuerung des Volkes durchzufſthren. Den geſelligen Teil der Familienfeier beſtritten der Sängerchor und das Orcheſter der Straßen ⸗ bahn er von Mannheim Ludwigshafen. Der Sängerchor, aus 60 Mann beſtehend, ſang einige Lieder, die die Leiſtungsfähigkeit dieſes fungen Chores und das Können ihres bewährten Dirigenten Dr. Riehl ins beſte Licht rückten. Das Orcheſter beſtritt die muſtkallſchen Teile des Abends. Auch hier überraſchte das Können dieſer Orcheſtermitglieder. Der Sängerchor und das Orcheſter der Straßenbahner führten die Operette„Das Mädel vom Neckarſtrand“ auf. Es iſt ein gewagtes Unternehmen, mit Menſchen, die täglich ihrem Erwerb nachgehen müſſen, ſich an die Einſtudierung einer Operette zu wagen, denn es wird von den Spielern ſehr viel verlangt. Aber es muß geſagt werden: der Verſuch iſt dem Dirigenten Dr. Riehl glän⸗ zend gelungen. Die Spieler, ſämtlich chriſtlich⸗organiſierte Straßenbahner und die mitſpielenden Damen, Angehörige der Straßenbahner, haben ihre Aufgabe vorzüglich gelöſt. Man hörte nur allgemeines Lob. Nach Beendigung des Programmes hielt der Tanz die Teilnehmer noch einige Stunden zuſammen. Es iſt erfreulich, daß in den portei⸗ politiſchen neutralen und interkonſeſſionellen chriſtlichen Gewerkſchaften ſolche Kräfte ſich bemerkbar machen. W. S. Abſolventen-Bereinigung der Techniſchen Fachſchulen Mannheim Am 11. Januar veranſtaltete die Adbfolventen⸗ Vereinigung der Techniſchen Fachſchulen Mannheim im Kolpinghaus ihre traditionelle Jah⸗ resſeler, wozu auch die Direktoren der Gewerbeſchulen 1 und H, mehrere Lehrer und Vertreter des„Reichsbund Deutſcher Technik“ als Gäſte erſchienen waren. Der Vor⸗ ſitzende, ph. Walter, warf in ſeiner Anſprache einen Rückblick auf die Fortſchritte in der Technik im vergangenen Jahre und auf die Entwicklung der Vereinigung. Ein künſt⸗ leriſch zuſammengefaßtes Programm ließ den guten Geiſt in der Vereinigung erkennen. Bis in die frühen Morgen⸗ ſtunden ließen Humor und Tanz die Zeit allzuraſch ver⸗ liegen. P. W. Ortsgruppe Mannheim. Die Diskuſſion atmete Lebendigkeit und Idealismus, ein Zeichen dafür, daß verſtärkte Kräfte hier am Werke ſind, die Frauenbewegung innerhalb des GD, die in erſter Linie die hohen ſtandes⸗ politiſchen Beſtrebungen und darüber hinaus die Pflege von Frauenkultur und Fraueneigenart zum Ziele hat, in geiſtiger und geſellſchaftlicher Beztehung vorwärts zu brin⸗ gen. Die Wahl ergab als neue Führerin Fräulein Mar⸗ garete Teickner als ſtellvertretende Vorſitzende Fräulein Margot Rothſchil d. Dieſer Vorſtand wurde durch einen Arbeitsausſchuß, beſtehend aus 8 Damen, ergänzt. Im Mittelpunkt des Abends ſtand ein Vortrag der berufs⸗ amtlichen Gaureferentin, Fräulein Leonore Schulz, über„Arbeitszeitfragen“, Dieſes Thema, von dem Geſichtspunkt aus beleuchtet, daß alle Probleme un⸗ ſerer heutigen Geſellſchaft— mögen es ethiſche, politiſche, ſexuelle oder wirtſchaftliche Fragen ſein— auf ihren Urſprung als Fragen des Arbeitsverhältniſſes zurückzu⸗ führen ſind, hat für die weiblichen Angeſtellten ganz befon⸗ dere Bedeutung. Die Rednerin ging von einem geſchicht⸗ lichen Rückblick in die Zeit der Kinderarbeit, der Nacht⸗ arbeit für Frauen und Jugendliche, der 12—14 ſtündigen täglichen Arbeitszeit, des 9⸗Uhr⸗Ladenſchluſſes zur der⸗ zeitigen Regelung der Arbeitszeit über. In der jetzigen geſetzlichen Regelung des 8⸗Stundentages, allerdings nicht als tägliche Höchſtarbeitszeit, ſondern nur als Normal⸗ arbeitszeit beſteht eine große Unüberſichtlichleit in den zahlreich zugelaſſenen Ausnahmen. Durch das Arbeitszeit⸗ notgeſetz iſt freiwillige Mehrarbeit nicht zugelaſſen und damit die Straffreiheit der Arbeitgeber beſeitigt. Wichtig iſt auch die Regelung der Ueberſtundenbezahlung, die die⸗ ſes Geſetz gebracht hat. Die Angeſtelltenſchaft, als Ganzes geſehen, hat ſicherlich keine Veranlaſſung, mit der Regelung der Arbeitszeit zufrieden zu ſein. Ganz beſonders ungün⸗ ſtig geſtellt iſt die Angeſtelltengruppe des Einzelhandels. Die nach dem Geſetz zugelaſſene Verlängerung der regel⸗ mäßigen Arbeitszeit durch Aufräumungs⸗ oder Ergän⸗ zungsarbeiten ſpielt gerade bei den Verkäuferinnen eine große Rolle. Eine große Verbitterung wird unter den ſtellungsloſen Angeſtellten hervorgerufen, wenn dort, wo ſtie wegen Arbeitsmangel entlaſſen wurden, die noch ver⸗ bleibenden Angeſtellten zur Ueberarbeit herangezogen werden. Wiſſenswertes aus der Nahrungsmittelinduſtrie Im Rahmen der Winterveranſtaltungen des Jugend- bundes im Gewerkſchaftsbund der Ange ⸗ ſtellten(GDA.) fand im Roſa⸗Saal der Reſtauration „Saalbau“ eine Vorführung des Films„Ein Gang durchdie Maggi⸗Gutswirtſchaft und Maggi⸗ Werke in Singen am Hohentwiel“ ſtatt. Es ſet gleich hierzu bemerkt, daß die Beſucher angenehm ent⸗ täuſcht waren durch die vorzügliche Aufmachung dieſes Induſtriefilms, der die Reklame der Maggiwerke für ihre Erzeugniſſe nur in der unbedingt notwendigſten Weiſe brachte. Neben Aufnahmen aus dem Hegau und dem Hohentwielgebiet vermittelte der Film einen Einblick in den modern eingerichteten Betrieb der Maggiwerke. Auch die intereſſanten Nebenbetriebe beſchäftigen eine ganze Reihe von Arbeitern. In anſchaulicher Weiſe wurde die Herſtellung der Fabrikate auf der Leinwand gezeigt, Man⸗ cher Beſucher wird ſich gewundert haben, wie ſauber und rationell dieſer Rieſenbetrieb arbeitet. Einige Koſtproben gaben zum Schluß jedem Beſucher Gelegenheit, die Fabri⸗ kate näher kennen zu lernen. Deutſche Freiſchar (Mannheimer Jungenſchaft; Die Mannheimer Jungenſchaft der deut ⸗ ſchen Freiſchar veranſtaltete in der Aula der Handels⸗ hochſchule einen Eltern⸗ und Freundes abend, der ebenſo wie der vorausgegangene Lichtbildervortrag für die Jungen der hieſigen Gruppen einen ſtimmungsvollen Ver⸗ lauf nahm. Der große Saal war dicht beſetzt, als der Abend mit einem Lied eingeleitet wurde. In einer kurzen Begrüt⸗ ßungsanſprache dankte Eugen Schmitt den Anweſenden für ihr zahlreiches Erſcheinen und gab der Hoffnung Aus⸗ druck, daß der Abend auf die Eltern und auf die jungen Leute einen nachhaltigen Eindruck machen werde. Leider mußte er die betrübliche Mitteilung machen, daß der an⸗ gekündigte Film nicht vorgeführt werden konnte, weil ihn die Prüfungskommiſſion zu ſpät freigegeben hatte. Er ver⸗ ſprach jedoch, daß im Rahmen eines zweiten Abends, der Ende Januar oder Anfang Februar ſtattfindet, das Ver⸗ ſäumte nachgeholt werden ſoll. Hierauf ſprach Ausk, der Gauführer von Schwaben II. recht eingehend über die Ziele und Beſtrebungen der deut⸗ ſchen Freiſchar. Nach einleitenden Worten über den Werde⸗ gang der Freiſchar und der Jugendbewegung, kam er auf das zu ſprechen, woran ihm am meiſten gelegen iſt: an der Schaffung der deutſchen Jungenſchaft. Aehnlich wie es in andern Ländern durch Schaffung der Boy Scouts⸗Bewegung bereits geſchehen iſt, erſtrebt die Deutſche Freiſchar, als die autonome deutſche Jugend, ein Zuſammenfaſſen der geſam⸗ ten Jugend Deutſchlands auf gemeinſamer Grundlage unter Ausſchaltung jeglicher konfeſſioneller und politiſcher Intereſſen. In ſeinen Schlußworten appellierte Ausk an die Eltern, an der Verwirklichung dieſes Ideals mitzuhel⸗ ſen, damit dereinſt eine neue und ſtarke deutſche Jugend ente stehen möge. Reicher Beifall dankte dem Redner für ſeint tapferen Worte. Dann folgte anſtelle des ausgefallenen Filmvortrags ein Lichtbildervortrag, der in überzeugender Weiſe Aufſchluß gab über das Jungenſchaftsleben im Gau. In bunter Rei⸗ henfolge wechſelten die mitunter ganz hervorragenden Bil⸗ der von dem diesjährigen Winterlager und der Lappland⸗ fahrt mit wirkungsvollen Liedern ab. Zu jedem Bild gab Ausk humorvolle Erklärungen. Bei den Lapplandphoto⸗ graphien erzählte er manch intereſſante Epiſode aus dem reichen Schatz ſeiner Erlebniſſe bei dieſem wilden Volk. Gerne hätte man noch länger dem ſympathiſchen Führer zu⸗ gehört, doch der Mangel an Lichtbildern verbot es. Noch ein Oied, von einem befreundeten Bund vorgetragen, dem ein altes Soldatenlied der deutſchen Freiſchar folgte, und Ausk beſchloß, nach einem nochmaligen Hinweis auf das große Ideal, den eindrucksvollen Abend mit einem dreifach don⸗ nerndem Heil! W. B. Krieger- und Militärverein Mannheim Sandhofen Die Reichsgründungsfeter gehört zum eiſer⸗ nen Beſtand des Krleger⸗ und Militär vereins Sandhofen. Die am Sonntag abend im Saale„zum Morgenſtern“ abgehaltene Feier nahm den üblichen kamerad⸗ ſchaftlichen Verlauf. Die Bühne war mit dem Bild des Reichspräſidenten, umgeben von der badiſchen Landesfarbe, geſchmückt. Die unermüdliche Kapelle des Schützen ver⸗ eins Sandhofen mit ihrem Kapellmeiſter Schnei⸗ der an der Siptze, eröffnete die Feier mit einem allen Sol⸗ daten bekannten Marſch. Nach einigen wohlgelungenen wei⸗ teren Muſikſtücken und einem mit beſonderem Beifall auf⸗ genommenen Potpourri nahm der 1. Vorſitzende Herber die Begrüßung vor. Unter den einzelnen Vereinen und Ab⸗ ordnungen konnte er auch die deutſche Ehrenlegton, Ritter⸗ Nr. 40 eee ſchaft Mannheim herzlich willkommen heißen. Ein von Frl. Elſe Lütke vorgetragener Prolog, der auf die Gründung des Reiches Bezug nahm, löſte einen Beifallsſturm aus. Darauf ergriff der Gauleiter des Badiſchen Kriegerbun⸗ des, Herr Lütke, das Wort, der die Feſtrede mit dem Wort Verſailles einleitete, das am 59. Geburtstag des Deutſchen Reiches beſonders heiß in den Herzen des deutſchen Volkes brenne. Er kennzeichnete das Verſailles von einſt, das zum Segen des deutſchen Volkes war, und das zweite Verſailles, das uns ſo viel Unheil brachte. In würdevoller Weiſe wurde der glorreichen Beendigung des Feldzuges 1870 und 71 ge⸗ dacht und dabei die anweſenden Veteranen beſonders ge⸗ würdigt. Nachdem er der gefallenen Helden des Weltkrieges gedacht hatte, intonierte die Schützenkapelle die erſte Strophe des Liebes:„Ich hatt' einen Kameraden“. Nach der Auffor⸗ derung, an dem Wiederaufbau des Vaterlandes mitzuarbei⸗ ten, brachte der Redner ein Hoch auf das deutſche Vaterland und die engere badiſche Heimat aus, das bekräftigt wurde mit dem gemeinſamen Liede„Deutſchland, Deutſchland über alles!“ Anſchließend ſchritt man zu einer erſtmaligen Ehrung von Vereinsmitgliedern durch den Badiſchen Kriegerbund. Gauleiter Lütke überreichte mit einer ein⸗ gehenden Anſprache, die die Beſtrebungen, Zweck und Ziele des Badiſchen Kriegerbundes und des Reichskriegerbundes Kyffhäuſer ſchilderte, folgende Bundesehrenkreuze: 1. Klaſſe für 50jährige Mitgliedſchaft: Herrn Anton Sommer, Herrn Jakob Hönig, Herrn Georg Ga a, Herrn Burkhard Riffel, ſämtliche Veteranen von 1870/1, ferner den Her⸗ ren Valentin Fenzel, Johann Fenzet, Chriſtopy Sponagel und Georg Neudecker. Mit dem Bundeg⸗ kreuz 2. Klaſſe wurden ausgezeichnet für 15jährige Tätigkeit als Vorſtandsmitglieder: Friedrich Her bel, Forſtwart, 2. Vorſitzender, Jakob Wehe, Landwirt, Kaſſierer. Herr Wehe dankte im Auftrage der Jubilare. Auch der Ver⸗ treter der Deutſchen Ehrenlegion, Herr Biſchof, über⸗ brachte herzliche Glückwünſche. Der Geſangverein„Liedertafel“ Sand⸗ hofen verſchönerte die Feier durch vaterländtſche Lieder, die mit großem Beifall aufgenommen wurden, unter der Direktion von Herrn Bieber, des neu verpflichteten Di⸗ rigenten. Darauf traten etwa 150 Paare, Alt und Jung, zur Polonaiſe an. Bis zum frühen Morgen wurden das Tanz⸗ bein geſchwungen. Geſangverein Teutonia Jeudenheim Am Samstag hielt der Geſangverein Teutonia im Lo⸗ kal„Zum Stern“ ſeine gutbeſuchte ordentliche Hauptyverſammlung ab. Geſchäftsbericht und Kaſſenbericht gaben zu Beanſtandungen keinen Anlaß, ſo⸗ daß dem Vorſtand Entlaſtung erteilt werden konnte. Die Vorſtandswahl hatte folgendes Reſultat: 1. Vorſtand: Wilhelm Heckmann, 2. Vorſtand: Valentin Schaaf, Kaſſierer: Adam Will, Schriftführer: Georg Wen de⸗ roth. Als Vereinsdlener wurde wiederum Simon Bie r⸗ reth beſtimmt. Der Verein beabſichtigt ſich in das Vereinsregiſter eintragen zu laſſen. Die hierzu entworfenen neuen Statuten wurden beſprochen und von der Verſamm⸗ lung genehmigt. Eine außerordentliche Verſammlung wird einberufen, ſobald die Statuten druckreif fertiggeſtellt find. Der Vereinsbeitrag wurde auf der bisherigen Höhe belaſſen, desgl. der Jahresbeitrag für Ehrenmitglieder. Ebenſo wurde ein Antrag des Vorſtandes behandelt, der dahin ging, dem Deutſchen Sängerbund einen Beitrag zu überweiſen zur Sanierung ſeiner Finanzen. Die dies⸗ jährige Beteiligung an einem Preisſingen wurde eingehend beſprochen. Einſtimmig wurde beſchloſſen, ſich auch in dieſem Jahre an einem Wettgeſang zu betelligen, * Faſtnachtsveranſtaltung des Tierſchutzvereins. Der Tierſchutzverein wird am 15. Februar in den Räumen der Turnhalle des Turnvereins von 1846 nachmittags unter Leitung des Herrn Landory eine Kinderfremden⸗ [itzung veranſtalten, diesbeſtimmt der Jugend und den Erwachſenen einige Stunden ungetrübten Frohſinn, und Ueberraſchungen bringt. Das ganze Programm wird von luſtigen Buben und Mädels beſtritten werden, die ihren Faſchingsſtoff aus dem unerſchöpflichen Gebiet des Humor⸗ vollen im Kinderland und Tierreich ſchöpfen. Mitwirkende ſind u. a. Schülerinnen der Tanzſchule von Frl. Häns, des Theaters und des Mannheimer Mädchen⸗Singkreiſes. Vertreter aus der Tierwelt werden die Originalität der Veranſtaltung noch erhöhen. NM 2 UEREINS-XATEUD ER Fur dle Zeli vom 24. bis 31. Januar Freitag, 24. Januar Odenwaldklub Mannheim⸗Ludwigshafen E. B. 55 10 8 Unterhaltungsabend, Kaufmanns beim, Vereinigte Hundefreunde e.., Hauptverein Mannheim im Verband Bad. Kynol. Vereine: Fachmänn. Beratung u. Auskunft in allen Raſſehunde⸗ Angelegenheiten; jeden Freitag abend.30 Uhr„Land⸗ kutſche“ Zuſammenkunft. Samstag, 235. Januar Mannheimer Fußballklub Phoenix 902 e..: 8 Uhr abends: Mitgliederverſammlung im Klubhaus, Sonntag, 28. Januar Mannheimer Fußballklub Phoenix 02 e..: Sportplatz bei der Ühlandſchule. 11 Uhr vorm.: Ent⸗ ſcheidung im Handball um die Rheingruppen⸗Meiſter⸗ ſchaft: B. f. R.— M. F. C. 1908. Turnverein Mannheim von 1846: Spielplatz im Luiſenpark. Handballſpiele: 1 Uhr 45: Turnverein 1846 gegen Turnerbund Viernheim um die Gaumeiſterſchaft.— 8 Uhr: Polizei Heidelberg gegen T. G. Oftersheim: Entſcheidungsſpiel um die Gruppen⸗ meiſterſchaft. Evangel. Volksverein Waldhof: Generalverſammlung nachm. 3 Uhr im Vereinslokal, Sandſtraße 2. Sportverein Waldhof e.., gegr. 97: Im Stadion Mannheim: Um die Süddeutſche Meiſter⸗ ſchaft gegen Spiel Vereinigung Fürth(Dentſcher Meiſterſ, vorher Entſcheidungsſpiel um die Bezirks⸗ meiſterſchaft: V. f. L. Neckarau III— Waldhof III. Montag, 27. Januar Stenografenverein„Stolze⸗Schrey⸗Einheit“, Mannheim: Montag und Donnerstag abend 7 Uhr in der U Schule, Mädchenabteilung: Anfänger⸗, Fortbildungs⸗ u. Dehattenkurſe ſowie Diktatabende von 60800 Silben. Dienstag, 28. Januar Kurzſchriftverein Gabelsberger von 1874, Haus ⸗Thoma⸗ Schule, D 7. 22: Dienstags und Freitags 10.30 21.00 Uhr: Anfänger⸗ u. Fortbildungskurſe für Einheitskurzſchrift. Freitag, 31. Januar Ski⸗CElub Manuheim⸗Ludwigshafen E..: Klubabend im Reſtaurant Saalbau, N 7. 7. — Nachdruck verboten.— A K K 8 1 r re 1 n „„ RN Naar Keen „ Senne ren 7 — 5. 2 lederzeit Bahn durch das enge Birkenauer Tal. ind wie die Haſenfährten. 5 Freitag, 24. Hinaus ins weiße Land! Von Richard Mager Für den Städtekranz Heidelberg, Man n⸗ heim, Judwigs hafen, Worms, Mainz, Darmſtadt, Frankfurt, Offenbach und Aſchaffenburg iſt(immer ein ſchneereicher Win⸗ ter vorausgeſetzt) der Odenwald das Gebirge, das hervorragende Skilaufmöglichkeiten aufweiſt. Drei Dinge ſind es, die man weder im Taunus noch in der Hardt und auch nicht im Vogelsberg findet: das iſt die Auswahl an weiten Keſſeltälern, Höhenkamm⸗ wegen und die vielfältige Möglichkeit, mit der Bahn oder dem Autobus in das Innere des Gebirges vor⸗ zuſtoßen und Höhen zu erreichen, die uns einen er⸗ müdenden Anſtieg erſparen. Keſſeltäler mit idealen Uebungsfeldern für Anfänger liegen bei Vielbrunn, Waldmichelbach, Heiligkreuzſteinach, Reichelsheim und Wilhelmsfeld. Kammhöhen für ſtundenlangen Streckenauf finden ſich, da das Gebirge aus mehreren parallellaufenden Zügen beſteht, überall. Höhenorte, die man mit der Bahn oder dem Autobus erreichen kann, ſind: Wilhelmsfeld(A)(A= Auto), Strümp⸗ felbrunn und Mülben(), Kreidacher Höhe(A und E)(E= Eiſenbahn), Beerfelden(A und), Kolm⸗ bach(), Lindenfels(), Weſchnitz⸗Wegſcheide(), Neunkirchen(), Vielbrunn(A) und Eulbach(Al. Wer den Betrieb auf einer Uebungswieſe liebt, kommt in Neunkirchen, auf der Tromm und in Vielbrunn auf ſeine Koſten. Ungleich reiz⸗ voller aber iſt es, dem Trubel der Skiſäuglinge zu entfliehen und auf eigene Fauſt durch die tiefver⸗ ſchneiten Wälder, in köſtlicher Freiheit über Wieſen und Felder, deren Betreten im Sommer natürlich unmöglich iſt, hinaus ins weiße Land zu fliegen, dem ſtundenweit entfernten Ziel entgegen. Dann mußt du zeigen, daß du Wagemut, Entſchloſſenheit und Geiſtesgegenwart haſt, aber auch Zähigkeit und wei⸗ ſes Maßhalten mit deiner Kraft, die letzte und größte ſportliche Tugend! Eine der dankbarſten Skitouren, die auch land⸗ schaftlich reizvoll iſt, führt von der Station Krei⸗ dach durch das Eiter bach⸗ und Steinachtal hinunter an den Neckar. Sie ſtellt an die Ausdauer des Läufers ſchon einige Anforderungen, kann aber leicht abgebrochen werden. Die Bahn tritt bei Weinheim in das winterliche Gebirg ein. Das Weſchnitztal iſt gerade hier von wildroman⸗ kiſcher Schönheit. Hoch oben an den tiefverſchneiten Hängen ragen die Burgen Windeck und Wachen⸗ hurg. Auf kunſtvollen Bauten ſchlängelt ſich die Tunnel folgt auf Tunnel. Dann weitet ſich die Schlucht zu kinem freundlichen Tal mit ſanften Abhängen, auf denen die Skiſpuren der Weinheimer ſo zahlreich In Mörlenbach wird umgeſtiegen(wenn man nicht den frühen Sportzug benützt). Im Nu ſtarrt auf dem kleinen Bahnhof ein wahrer Wald von Skiern. Die Sonne ſcheint ſtrahlend über die Waldberge und bei der ſcharfen Kälte dürfte die Bahnverwaltung die 20 Minuten, die das Bähnchen braucht, um ſeine kleine, aber zugkräftige Maſchine nach vorn zu be⸗ kommen, in Zukunft ruhig durch 10 dividieren. Die Bahn erklimmt die Hänge des idylliſchen Weihe⸗ rer Tales. Wie aus der Sptelzeugſchachtel ge⸗ ſchüttet liegen die Häuschen im weißen Tale, grell⸗ hunt leuchten die Mauern unter den mächtigen Schneehauben. Goldrot ſchimmern die Eichenſchäl⸗ forſte, olivgrün die Föhrenwälder. Wie eine blanke Skahlglocke wölbt ſich ein klarer Winterhimmel über die Höhen. Auf turmhohen Viadukten ſetzt die Bahn über tiefe winterliche Täler und erreicht kurz vor dem Tunnel Kreidach, ein Statiönchen hoch phen am Bergeshang. Mit mir ſteigen eine An⸗ zahl Skiläufr aus, die nach Siedelsbrunn oder hinunter nach Waldmichelbach oder über die Kreidacher Höhe zur Tromm laufen wollen. Das Sträßlein macht einige angeſtrengte Kurven, um die Paßhöhe zu erreichen. Mehrfach mußte der Weg ausgeſchaufelt werden, und der harte Schnee liegt wie ein kleines Gebirge links und rechts auf⸗ getürmt. Hinter der letzten Krümmung packt mich ein raſender Sturm. Auf den Höhen iſt die Straße ſeit dem Morgen wieder meterhoch verweht, trotzdem arbeiten ſich nicht wenige Autos links und rechts mit Skiern bepackt zur Höhe hinauf. Manch bedenk⸗ licher Blick ſtreift die weißen Flächen zur Seite: Der ganze ſchöne Neuſchnee iſt weggefegt, und die bloß⸗ gelegte verharſchte Fläche ſtrahlt mit ihren Milliar⸗ den von Kriſtallen ein ſchier unerträgliches Licht aus. Links unten in einem Loche, wo der ganze Pulverſchnee zur Ruhe gekommen iſt, vergnügt ſich ein Rudel Jungvolk: Immer wieder Schußfahrt mit einem netten Purzelbaum in die meterhohe ſtäubende weiße Pracht! Auf der Höhe ſchnalle ich an. Ein Blick rückwärts zeigt mir, daß der ganze Schwarm der Ausgeſtiegenen ſich bereits auf⸗ gelöſt hat und als dunkle Figürchen den weißen Höhen rings⸗ plätze aufzuſuchen. zergbahnen als Nothelfer er Zeitung“ Bayerns Hochgebirgs⸗Seilbahnen ſind jetzt gute Winterſportkameraden Von Carl J. Luther, München Zum Verzweifeln ſei dieſer Winter? Das darf man nicht jedem ſagen. Es gibt der Winterſportleute genug, die ganz anderer Meinung ſind. Nehmen wir einmal den letzten, ſo ſchneereichen Winter 1928/29. Da konnte man ſelbſt in den Harburger⸗„Bergen“ bei Hamburg ſkilaufen. Da war das Iſartal ein Ski⸗ paradies, da konnte man zu Hauſe bleiben und ſich redlich nähren am Schnee„vom Haus aus fahrbar“ und hatte nicht nötig, die höchſtgelegenen Winterſport⸗ f Wogegen heute alle hochgelegenen Plätze Hochſaifon haben und ſich des ſchlechten Win⸗ ters„da unten“ wie Schneekönige freuen. Nun blüht ihr Weizen. Die Talwinterſportplätze können ſich nicht in die ſchneeſicheren Regionen von 1500 bis 2000 Meter em⸗ Ein Schneeparadies in 1650 Meter Höhe: An der Bergſtation der Kreuzeckbahn. porſchrauben, aber Höhenreſervationen können ſie ſich ſchaffen, und ſie taten es. Schlechte Talwinter haben das Zuſtandekommen der neuzeitlichen Bergbahnen ebenſo beeinflußt wie es ſommerliche Wünſche nach bequemer Erreichung bekannter Ausſichtspunkte taten. Und wir ſehen nun, daß mancher, der einſt Proteſt⸗ verſammlungen gegen Bergbahnen beſuchte, heilfroh iſt, daß er ſich heute, in Verzweiflung, an ſie halten kann. Es ſind jetzt nicht nur die nächſten Nachbarn, die Roſenheimer⸗ und Inntal⸗Skiläufer froh, daß man mit der Wendelſteinbahn ſchon auf der Mitter⸗ alpe ein gutes Skigebiet erreicht und von der Berg⸗ ſtation aus den Anſchluß an verſchiedene ſehr gute Abfahrten, von denen mindeſtens die norbdſeitigen, 3. B. die von der Zellerſcharte bezw. vom Wildalpfoch, zur Mitteralm oder zur Kronbergeralm immer ſchnee⸗ ſicher ſind, Auch oſtwärts, an der Lacherſpitze vorbei zum Sudelfeld hinab, liegt in dürftigen Wintern ge⸗ nügend Schnee. Von München aus kann man mit den Frühzügen in Brannenburg um.40 Uhr den erſten Bergzug erreichen und um 10 Uhr bereits oben an⸗ ſchnallen. um zuſtrebt. In wenigen Minuten iſt Siedels⸗ brunn vor mir. Es hat prachtvolle Uebungsſelder nördlich des freiliegenden Friedhofes, die ſich von dem bekannten„Gaſthaus zum Morgenſtern“ durch die Oehlklingenwieſen bis nach Walbdmichelbach hin⸗ unterztehen. Ueberall ſind die kleinen Skiläufer⸗ figürchen in Bewegung, hier ſchiebend und grätſchend den Hang hinan, dort in ſauſender Schußfahrt, daß der Schnee wie eine Dampfwolke aufſteigt. Ab und zu ein Purzelbaum, der aus der großen Entfernung ſo ſpaßig langſam vor ſich geht. Gleich hinter dem Friedhof beginnt die Abfahrt in den ſonnenwarmen Keſſel des hier anhebenden Eiter bachtales, Es empfehlt ſich, nicht auf der kürzeſten Linie dem Tal⸗ grund zuzulaufen, ſonſt iſt die Abfahrt bald zu Ende. Es iſt klüger, an den Talhängen zu bleiben und das Gefälle geſchickt auszunützen, damit man das Vergnügen einer zwar ſanften, aber umſo längeren Abfahrt auskoſten kann. Da, wo ſich das Tal des Kröten brunnens mit dem des jungen Eiterbaches vereinigt, werfe ich einen Blick zurück auf Siedelsbrunn, das weit über 1000 Meter entfernt hoch oben vom Talbeginn herunterleuchtet. Dann folge ich dem idylliſchen Wieſental, das in märchenhafter Einſamkeit ſich vier Stunden lang hin⸗ unter nach dem Neckar zieht, links und rechts be⸗ gleitet von den in tiefer Winterruhe liegenden For⸗ ſten des Hardberges und des Kautzen⸗ kopfes. Die Schneeverhältniſſe ſind nicht ganz einfach. Wohl iſt das Wieſengelände mit den vielen Waſſergräben ſchön eingeebnet, aber man iſt ge⸗ werden. Im Werdenfelſer Land iſt durch die Krenzeck⸗ Schwebebahn und durch die Wank⸗Schwebe⸗ bahn ein Hoch⸗Garmiſch⸗Partenkirchen ent⸗ ſtanden Wer dort im Tal wohnt, kann ſchon um 8 Uhr früh zu Berg ſchweben, alſo bereits um halb neun Uhr im Bergſchnee ſein. Wer von München kommt, wird mit der neuen Zugſpitzbähn ſofort zur Talſtation der Kreuzeckbahn weiterfahren, kann alſo auch ſchon gegen 9 Uhr früh oben ſein und zur gleichen Zeit auf dem 1780 Meter hohen Wank. Die beſten Abfahrten vom Kreuzeck ins Tal ſind faſt alle nordſeitig und ſchneeſicher, Bekannt ſchneeſicher ſind ja auch die nahen Kare der Hochalm, wo Münchner Springer ihr Trainig an der Schanze ſchon im Oktober aufneh⸗ men konnten. Der Wank indeſſen hat neben ſeiner wundervollen Ausſicht, neben ungewöhnlich langer Sonnenſcheindauer und hunderten von Liegeſtühlen, um die Sonne in aller Gemütlichkeit genießen zu können, eine ſehr nette große Uebungsmulde, auf der alpine Skiflora prächtig gedeiht. Mit den Abfahrten von dieſem Berg hapert's noch ein wenig. Gute Läu⸗ fer kommen über den Eckenberg und die Eſterbergalm am Wildſee vorbei nach Wallgau ſchon hinab, oder am Krottenkopf vorbei vom hohen Kiſten nordwärts auch hinab nach Eſchenlohe. Aber für die weniger Tüch⸗ tigen muß eine bequemere Bahn erſt noch geſchaffen werden. Und dann ſchnurren von Garmiſch jetzt die netten weißblauen Wagen der bayriſchen Zugſpitz⸗ bahn zum Eibſee. Der wird vom Schatten der Zug⸗ spitze und der Riffelſpitzen ſo bedeckt, daß er guten Eiſes und weicher Skiföhre ſicher iſt. Zu den Ski⸗ gebieten wurde ſeine waldige Umgebung bisher nicht gezählt, doch die Bahn und der heurige Winter wer⸗ den auch hier Wandel ſchaffen. Neue Skimarkierun⸗ gen ſind ſchon gemeldet. Auch der Winterſport von Bad Reichenhall hat ein ganz anderes Geſicht bekommen, ſeit zum Predigtſtuhl hinauf die braunen Kabinen ſchweben. Nun hat die Reichenhaller Skiſchule dort oben ihren Tummelplatz, und wenn das Gebiet dort oben auch klein iſt, ſo reichen die Hänge am Predigt⸗ ſtuhl und am Hochſchlegel(1687 Meter) doch für mehr als alle die aus, die die Bahn befördern kann, und wenn die Schneeverhältniſſe gut ſind, laſſen ſich von dort oben auch ſchöne, und zwar eigenartig ausſichts⸗ reiche Touren machen zur Karſpitze, und Abfahrten finden über die Rötelbachalm nach Reichenhall, und auf verſchiedenen, zum Teil tagestourlangen Routen in die Täler um Berchtesgaden. Was eine Bergbahn in dürftigen Wintern bedeu⸗ tet, konnte man gut am 12. Januar erkennen. Für dieſen Tag waren im bayeriſchen Hochland alle Ski⸗ wettbewerbe abgeſagt, doch der S. E. Reichenhall kün⸗ digte gerade deshalb, weil er mit freien Kräften rech⸗ nen konnte, einen Springlauf auf dem Predigtſtuhl an. Er hat ja die Bahn! Sie beförderte Springer und Gäſte raſch zu Berg, und in 1600 Meter Höhe konnte nun wackerer Sport betrieben und gezeigt RDV. zwungen, auf den offenen Bach und ſeine Zuflüſſe zu achten. Es gilt die feſten Uebergänge, die hier und da das Eis bildet, oder ſolche, die der Bauer für die Heuernte angelegt hat, klug guszunützen. Sehr unangenehm iſt es auch, daß der Wind den Neuſchnee von den Hängen weggefegt hat. Im Tale bricht der Harſchſchnee in großen Tafeln und macht den Lauf unſicher. An den Hängen muß man ihn ganz meiden, ſonſt veranlaßt er Stürze, und Harſch⸗ eiſen ſind im Odenwald nicht am Platze. An anderen Stellen bricht ein Quellchen mitten aus dem Wieſen⸗ hang hervor und hat natürlich eine große Fläche unter Eis geſetzt. Trügeriſch liegt ein wenig Neu⸗ ſchnee über dem glatten Eisfeld. Man erkennt ſolche Stellen leicht an der dunklen Färbung ſchon von weitem und kann ſie vermeiden. Bald erſcheinen die erſten Häuſer von Eiterbach. Weit zerſtreut auf den ſchimmernden Hängen liegen die Hofreiten des Dörfchens. Das Tal hat ſich erweitert, und wer die Mühe nicht fcheut, einen der Hänge zu erklimmen, hat von dort aus prachtvolle Ausblicke auf das Tal und ſeine Siedlungen. Der Odenwald birgt in ſeinem Schoße Landſchaftsbilder von ganz eigenem Reiz, und Schätze der Landſchaftsmalerei liegen hier ungehoben. Zwei Bögen bei der Abfahrt: Schneepflug⸗ und Stemmbogen⸗Fahren Jetzt können wir ſchon eine ganze Menge! laufen in der Ebene, ſteigen bergan, fahren im Schuß bergab, und— wenn es langſamer gehen ſoll, daun ziehen wir die„Bremſe“ und fahren im Schneepflug Wir bergab. zon all den berühmten Bögen und Schwüngen, von denen die Anfänger ſo gern ſpre⸗ chen, haben wir noch nichts gehört. Das ſchadet nichts. Der Nachteil wird noch früh genug aus⸗ geglichen. Beim Skilauf ſoll man nicht„hudeln“. (Was man ja überhaupt nicht ſolll) Aber wer es beim Skikurs tut, wird ſchwer beſtraft. Der Schneepflug muß alſo zunächſt einmal richtig ſitzen laber bitte nur bildlich!) Die ungewohnte Haltung der Beine, d. h. Unter⸗, Oberſchenkel und Knie, be⸗ reitet in den erſten Tagen einige Beinſchmerzen, die aber wieder vergehen, und zwar am ſchnellſten, wenn man unentwegt weiterübt und die Muskeln an die neue Zwangsſtellung gewöhnt. Immer ſchön die Ferſen auseinanderdrücken, richtig pflügen! Belaſtet man beide Ski gleichmäßig, dann gehts geradeaus, in langſamer Fahrt abwärts. Verlegt man das Gewicht auf einen Ski, dann kommt man zum Bogen rechts— links. Die Knie gut abbiegen! Was erſt mehr ungewollt geſchah, tut man nachher bewußt, man verlegt das Gewicht des ganzen Körpers auf ein Bein. Wechſelt man während der Fahrt die Belaſtung, ſo kommt man in Schlangen⸗ bogen zutal. Der Schneepflugbogen hat einen außerordentlichen ſkipädagogiſchen Wert, denn er legt zum erſtenmal die ſo wichtige, ausgeprägte Gewichtsverlegung auf jeweils ein Bein. Bei ge⸗ wiſſen Geländeſchwierigkelten hat er auch unbedingt praktiſchen Wert; ſo iſt er beiſpielsweiſe in Hohl⸗ wegen oft nützlicherweiſe anzuwenden. Zum dritten aber erhöht er das Gefühl von Sicherheit bei dem Skiſchüler, der nunmehr ſein Fahrttempo beliebig regulieren kann und dem dadurch Gelegenheit ge⸗ geben wird, neues Gelände durch Bogenfahrt zu rekognoſzieren. Der Stemmbogen iſt der zweite Bogen, der gleich im Anſchluß gelernt werden ſollte. Er unter⸗ ſcheidet ſich von dem Schneepflugbogen weſentlich dadurch, daß bei einander geſetzten Bögen man ſtets in die Grundſtellung zurückgeht. Beim Schneepflug⸗ bogen dagegen verbleibt man ja immer in der Schneepflughaltung. Vorübung zum Stemmbogen iſt das Stemmfahren. Dieſes iſt ſozuſagen ein hal⸗ bes Pflugfahren. Will man einen Hang in ſchrä⸗ ger Richtung abfahren— man kann dadurch natür⸗ lich auch eine Fahrttempoverminderung erzielen dann führt man den entlaſteten Tal⸗Ski ſeitwärts vor(Skiſpitzen bleiben zuſammen!). Zur Hemmung der Fahrt braucht man dann nur je nach Bedarf das Gewicht auf den vorgeſtreckten Tal⸗Ski zu legen. Der Stemmbogen läßt ſich in verſchiedene Phaſen zerlegen: Wir fahren zunächſt in Grundſtellung an. Richtung ſchräg zum Hang. Das Körpergewicht wird auf den Tal⸗Ski gelegt. Zur Kontrolle, ob das auch richtig und energiſch gemacht wird, kann man den Berg⸗Ski zu heben verſuchen. Der unbe⸗ laſtete Berg⸗Ski wird nun vorgeſchoben(Spitzen zuſammenl), ſo daß er mit dem Tal⸗Ski einen be⸗ trächtlichen Winkel bildet. Iſt dieſe Stellung er⸗ reicht, ſo wird das Gewicht ſchnell und mit Nach⸗ druck auf den Berg⸗Ski verlegt und infolge des ſich dadurch bildenden Kräftedreiecks wird der Läufer im Bogen herumgeführt, vorausgeſetzt, daß er die Belaſtung des bisherigen Berg⸗Ski— der jetzt zum Tal⸗Ski wird— nicht zu früh aufhebt. Im An⸗ fang iſt es ein etwas unangenehmes Gefühl, das Körpergewicht mit vollem Bewußtſein hangabwärts zu werfen, der Moment, der den Berg⸗Ski zum Führungs⸗ und Tal⸗Ski macht und den Bogen zu⸗ ſtande bringt und daran ſcheitern auch bei faſt ſedem Anfänger die erſten Stemmbögen. Die meiſten rich⸗ ten ſich gerade in dieſem entſcheidenden Moment, wo ſte in die Fallinie kommen, raſch auf— und der gut angeſetzte Bogen— mißglückt! Das Gegenteil int richtig! Ein gutes Mittel, um zu erkennen, oh beim Stemmbogen die Belaſtung nachdrücklich vor⸗ genommen wird, iſt eine Fahrt auf glattgebügeltem Hang. Wem die Ski dann durchgehen, der belaſtet nicht richtig. Darum langſam üben, jede Phaſe ſauber ausführen, üben, üben, immer wieder üben Das iſt das Geheimnis des Erfolges! Wer den Stemmbogen in fedem Gelände einwandfrei fährt, darf man ſich mit ruhigem Gewiſſen einen Skifahrer nennen. Vorher war er höchſtens ein„Brettl⸗ rutſcher!“ Verantwortlich: Willy Müller AHDERHATT Aller Komfort- Magßige Preise Zimmer m. Privat- Bader Zimmer m. flieg. Wasserg „Hotel Krone“ . 2 8 4 S. MORHHZ auf 185% METER VER. ANGEN SE WINTERSPORT SFROGRANMN eee In den Stunden der Erholung Dreucher Ste AN. Tequrſg urid Ab- Weckislurig U Leser Sie derum dle NEUE 5 NIANNHEINMER E ZEITUNG Berner Oberland Vvirekte zuge ab hesel KAND ERSTE G Grand Hotel lo bevorzugtes, sonnigstet Lage Fliete des Wasser Privat- Bäder Pension v, Fr. 14 an — Sigene Eisbahn— Orehester F. 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