Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, zurch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße gg, y Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Beilagen: Montag: Sport der N. Al. J./ Dienstag wechselnd: Aus der Welt der Technit Kraftfahrzeug und Verkehr Donnerslag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung Mannheimer Vereinszeltung/ Samskag: Aus Zeit und Leben Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Voraus zu bezahlende Familten⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Für im Steuer, Geſetz und Recht Mannheimer Muſikzeitung E Mittag⸗Ausgabe Streit um die Weiße Taube und römiſcher Loͤwe Drahtung uns. Londoner Vertreters § London, 28. Jan. Ein franzöſiſch⸗ttalieniſches Duell beherrſchte die geſtrigen Verhandlungen der Flottenkonferenz. Frankreich ſiegte und das iſt, wie der„Daily Expreß“ nicht mit Unrecht ſagte,„kein Wunder, denn Tardien iſt der einzige Staatsmann auf der Konferenz, der weiß, was er will“. Der franzöſiſche Premier war, als er vor den Journaliſten erſchien, optimiſtiſch und zyniſch wie immer und konnte ſeine Genugtuung über den Triumph nicht verhehlen. Der Zweikampf ging um die Frage, die viel bebeutſamer iſt als ſie klingt, nämlich darum, ob die Flottenauſprüche„abſolut“ oder „relativ“ kalkuliert werden ſollen. Die Franzoſen wollen, um der ttalieniſchen Forderung nach Parität vorläufig aus dem Wege zu gehen, davon ausgehen, daß jede Macht gemäß ihrer geographiſchen und politiſchen Verpflichtungen die Tonnenzahl angibt, deren ſie zu bedürfen glaubt. Von der Geſamtzahl ſoll man zur Feſtſetzung der einzelnen Schiffsklaſſen übergehen mit„elaſtiſchen Grenzen“ für die einzelnen Kategorien, Demgegenüber iſt die italteniſche Auffaſ⸗ ſung, daß zunächſt eine normale Flottenſtärke für die größten Mächte, alſo die Angelſachſen, provi⸗ ſoriſch feſtgelegt und die Flotten der kleineren Mächte dann in Prozentſätzen davon definiert werden. Dieſes Vorgehen würde Italien die erſehnte Ge⸗ legenheit geben, zu erklären:„Wir haben gar keine Mindeſtforderung, wir wollen nur nicht weniger Schiffe haben als Frankreich.“ Die Franzoſen ſind in ihrer Oppoſition gegen die italieniſche Verſton ebenſo nachdrücklich wie die Italtener in ihrer For⸗ derung. Ein franzöſtſcher Delegierter bemerkte geſtern: „Signore Grandi gurrt hier in London wie eine weiße Taube, aber man kann deutlich das Brüllen des römiſchen Löwen hinter ſeinem Rücken hören.“ Tarbien hat den Vorſtoß der Italiener wieder einmal parieren können. Sein Vorſchlag kommt zuerſt auf die Tagesordnung und zwar, wie das amt⸗ liche Kommuniqué unſchuldig bemerkt, weil in der alphabetiſchen Reihenfolge Frankreich vor Italien kommt. Um dieſe Entdeckung zu machen, mußten bie Delegationsführer geſtern über drei Stunden lang in erregter Debatte beiſammen bleiben. Am Nachmittag fand ein„Verſöhnungstee“ beim engliſchen Miniſterpräſidenten ſtatt, auf dem die er⸗ bitzten Gemüter ſich abkühlen konnten. Heute vor⸗ mittag iſt eine neue Sitzung der großen Fünf im St. James⸗Palaſt angeſetzt, in der Tardien die große Rede halten wird, die ihm ſein geſtriger Sieg zu halten erlaubt. zwei weitere Seuſationen gab es am geſtrigen Tage. Die erſte war eine Mit⸗ teilung der britiſchen Admiralität, daß die Aufträge für zwei ſchwere Kreuzer annulliert worden ſeien. Schon kurz vor der Reiſe Macdonalds nach Waſhing⸗ ton waren dieſe Aufträge ſuspendiert worden und die Arbeiten für die beiden Schiffe wurden noch gar nicht begonnen. Mit dem Ausfall dieſer beiden 10 000⸗Tonnen⸗Kreuzer wird die engliſche Flotte um das Jahr 1936, wenn die Parität mit Amerika her⸗ geſtellt ſein ſoll, nur noch 15 ſchwere Kreuzer haben und nach dem zwiſchen Macdonald und Hoover ver⸗ abredeten Programm werden die Amerikaner bis dahin 18 ſchwere Kreuzer haben. Das Verſchwin⸗ den der beiden jetzt annullierten Schiffe aus dem engliſchen Bauprogramm ermöglicht auf dieſe Weiſe die Verwirklichung der engliſch⸗amerikaniſchen Pa⸗ rität, die bekanntlich ein amerikaniſches Ueber⸗ gewicht in ſchweren Kreuzern und ein engliſches in leichten Kreuzern vorſieht. Die zweite Senſativn war das Bekanntwerden der Tatſache, daß die Ja⸗ paner beabſichtigen, die Frage der Handels⸗ flotte auf die Tagesordnung der Konferenz zu Kalkulation der Flottenanſprüche Frankreich hat dabei geſiegt Dienstag, 28. J anuar 1930 141. Jahrgang— Nr. 45 2. 8 2 Der Reichstag zur Finanznuot Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Jan. Der Reichstag führte geſtern die Beratung des Zündholzmonopol⸗Geſetzes weiter. Im Ausſchuß haben die Regierungsparteien inzwiſchen ſich über eine Reihe von Streitpunkten vergleichen können. Schwierigkeiten macht offenbar immer noch die Son⸗ der behandlung der Konſum vereine. Daß es darüber aber, wie ein Boulevardblatt in Balken⸗ ſchrift in die Welt poſaunt, zur Kriſe kommen möchte, glaubt wohl kein ernſthafter Politiker. Man wird bis zur dritten Leſung auch über die noch offenen Fragen ſich einig werden. Der Fin anzminiſter hatte im Ausſchuß, von den Deutſchnationalen bedrängt, angekündigt, daß er im Plenum auch auf den allgemeinen Stand der Finanzen eingehen werde. Dieſes Verſpre⸗ chen iſt dann auch von ihm eingelöſt worden. Prof. Moldenhauer rechtfertigte zunächſt, ſo gut es eben ging, das Kreuger⸗Abkommen, das ſein Vorgänger Hilferding abgeſchloſſen hat. Er erläuterte dann die Einzelheiten der mit dem Geſetz verbundenen An⸗ leihen, deren Bedingungen er als„durchaus tragbar“ bezeichnete. Und vor allem: Dieſe Anleihe iſt nach Moldenhauers Ueberzeugung notwendig, um die Kaß⸗ ſenſchwierigkeiten zu beheben. Namentlich die Anfor⸗ derungen der Arbeitsloſenverſicherung ſchwellen immer noch an, und es iſt kein Ende abzu⸗ ſehen. Der Finanzminiſter hielt mit der peinlichen Tatſache nicht hinter dem Berg, daß an Steuerſenkungen, vorerſt wenigſtens, nicht zu denken ſei, da der von Dr. Schacht ge⸗ forderte Tilgungsfond unſere erſte und größte Sorge ſein muß. Wenn man berückſichtigt, daß gerade die Volkspartei auf dieſen Teil des urſprünglichen Finanzprogramms den ſtärkſten Nachdruck gelegt hat, läßt ſich ermeſſen, daß Herrn Dr. Moldenhauer dieſe Erklärung nicht leicht gefallen ſein mag. Immerhin ließ er einen kleinen Silberſtreifen am Horizont durchblinken: Was jetzt unter dem harten Zwang der Realitäten nicht möglich erſcheint, wird ſich, ſo deutete er vor⸗ ſichtig an, vielleicht ſpäter verwirkichen laſſen. Das kurze Finanzexpoſé ſchloß mit der Mittei⸗ lung, daß die Regierung für ultimo Mär trotz den aus dem Youngplan zu erwartenden Erleichte⸗ rungen noch auf die Deckung von rund 90 Millionen Mark bedacht ſein müſſe. Die finanzielle Not, die Moldenhauer ohne Schön⸗ färberei aufdeckte, ſtand mehr noch als das Zünd⸗ holzgeſetz ſelbſt im Brennpunkt der nachfolgenden Ausſprache. Mit einem gewiſſen ſatten Wohlbehagen unterſtrich der Finanzexperte der Sozial⸗ demokratie, Dr. Hertz, bringen. Dieſe Frage ſtellt bekanntlich einen der wichtigſten Streitpunkte zwiſchen England und Amerika dar, da die Amerikaner darauf hinweiſen, daß England im Kriegsfalle ſeine große Handels⸗ flotte bewaffnen und als Hilfskreuzerflotte verwen⸗ den könne. Die Japaner werden offenbar vor⸗ Sozialdemokraten durchaus in den Kram paſſende Faktum, daß mit Steuerſenkungen— er fügte hinzu,„irgendwelcher“ Art— nicht mehr ge⸗ rechnet werden dürfe. Auch von den Parteien, die ihm ihre Zuſtimmung geben wollen, wurde das Kreugergeſetz einer nicht gerade freundlichen Kritik unterzogen. Indes, wie die Dinge einmal liegen, müßte man, ſo wurde betont, wohl oder übel in den ſauren Apfel beißen. Der Entwurf wurde ſchließlich mit einigen Aen⸗ derungen in zweiter Leſung in der Ausſchußfaſſung angenommen. Heute hofft man das Geſetz endgültig verabſchieden zu können. Dann wird ſich der Reichs⸗ tag abermals vertagen, um abzuwarten, bis die Vounggeſetze verhandlungsreif ſind. Der Kampf um Schacht Büros das den Berliner Berlin, 28. Jan. Drahtbericht unſeres Der Verſuch der Sozialdemokraten, auf dem Weg über eine Aenderung des Reichsbankſtatuts den ihnen verhaßten Dr. Schacht abzuſägen, darf vorläufig als geſcheitert gelten. Die ſoztaldemo⸗ kratiſche Forderung, ſchon jetzt von der Möglichkeit einer Reviſtion des Reichsbankſtatuts Gebrauch zu machen, ſtieß, wie zu erwarten war, bei den Ver⸗ tretern der übrigen Regierungsparteien auf ent⸗ ſchiedenen Widerſpruch. Auch das Kabinett, ein⸗ ſchließlich der ſozialdemokratiſchen Miniſter, verhält ſich, wie aus dem Verlauf der geſtrigen interfrak⸗ tionellen Sitzung hervorgeht, gegenüber der ſozial⸗ demokratiſchen Forderung ablehnend. Es heißt, daß die Sozialdemokraten ſich mit der Abſicht tragen, durch Einbringung eines Intitiativ⸗ geſetzes den Stein ins Rollen zu bringen. Ob ſie dieſe Drohung wahrmachen werden, wird man in Ruhe abwarten können. Täten ſie es, ſo würden ſie damit ſelbſtverſtändlich die Koalitionsbaſis verlaſſen. Das aber iſt eine Frage, die erſt nach Erledigung des Poungplanes akut wird. Bis dahin ſcheinen ſich die Sozialdemokraten beſcheiden zu wollen. Wie wir hören, iſt für den Mittwoch eine Veröffentlichung des Reichsbankdirek⸗ toriums zu erwarten, in der dieſes ſich mit Herrn Schacht und ſeinem Vorgehen im Haag ſolidariſch erklären wird. Gleichzeitig ſind in Berlin Gerüchte verbreitet, nach dem vom Reichsbankdirektorium beabſichtigt ſei, den Brief Schachts an Reynolds, der bei den Haager Verhandlungen eine Rolle geſpielt hat, zu veröffent⸗ lichen. Das ſoll in der Generalratsſitzung geſchehen, die wie allmonatlich am 31. Januar und am 1. Febr. ſtattfindet.. 777 D ſchlagen, daß beſtimmte Bauvorſchriften für Handels⸗ ſchiffe feſtgelegt werden, die eine Beſtückung dieſer Schiffe mit Kanonen von mehr als 6 Zoll Kaliber unmöglich machen. Dieſe Frage dürfte jedoch erſt in einem ſpäteren Stadium der Konferenz auf die Tagesordnung kommen. And das deutſche Republikſchutzgeſetz? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Jan. Man hat ſich in den letzten Wochen mehrfach nach dem Verbleib des Republikſchutzgeſetzes er⸗ kundigt. Soweit wir unterrichtet zu ſein glauben, wird ſich das Reichstagsplenum mit ihm nicht ſo bald zu beſchäftigen haben. Man befürchtet, wohl nicht ganz zu Unrecht, von der weiteren Beratung dieſes Geſetzes eine Störung des Koalitions⸗ frieden s. Den aber wünſcht man bis zur Er⸗ ledigung der Pounggeſetze unter allen Umſtänden zu bewahren. Das Republikſchutzgeſetz wird alſo zu⸗ nächſt nicht auf der Tagesordnung des Reichstags erſcheinen. Erſt wenn die Mounggeſetze ſo oder o erledigt ſind, wird man auf das Thema zurück⸗ greiſen. Bis dahin kann ſich freilich manches ändern. Die Annahme des Voungplanes hält man, wenn ſchon nach einigen Kämpfen, in parlamentariſchen Kreiſen übrigens für ſicher. Von dem polniſchen Liquidationsabkommen gilt das Gleiche nicht. Zollfriebenskonferenz ohne Rußland. Außen⸗ kommiſſar Litwinow hat dem Generalſekretär des Völkerbundes mitgeteilt, Rußland habe nicht, die Abſicht, an der für den 17. Februar in Genf anbe⸗ raumten Konferenz zur Ausarbeitung einer Zoll⸗ friedenskonvention teilzunehmen. Jahr Fanget an! Nämlich mit Sparen Reichsfinanzminiſter Dr. Moldenhauer hat in mehreren Reden ein Bild der Finanzen und ins⸗ beſondere der Kaſſenlage des Reiches für die näch⸗ ſten neun Monate entworfen. Seine Berechnung iſt in weiten politiſchen Kreiſen mit Schrecken und Sorge nachgeprüft worden. Zählt man alle zu erwartenden Ueberſchüſſe der Reichseinnahmen zuſammen und zieht man davon alle befürchteten Fehlbeträge ab, ſo ergibt ſich ein Defizit von wie⸗ derum ungefähr 200 Millionen Reichsmark, das nur aus den Mitteln des großen Kreugerſchen Zündholz⸗ pumpes gedeckt werden kann. Iſt der Miniſter bei ſeinen Berechnungen von einem Haushalt ausgegangen, wie er ihn demnächſt dem Reichstag vorzulegen gedenkt? Niemand wagt das anzunehmen. Vielmehr hofft man allgemein, daß Dr. Moldenhauer nur die Kaſſenlage im Auge gehabt hat, wie ſie ſich entwickeln müßte, wenn es zu keiner Ausgabenſenkung über die Voungplan⸗Erſparnis hinaus kommen ſollte. Denn es wäre ja troſtlos, wenn der neue„Vater des Reichshaushalts“ und ſein neuer Staatsſekretär(Dr. Hans Schaeffer als Nachfolger von Dr. Popitz) mit den gleichen unzulänglichen Methoden ans Werk gehen wollten, über die ihre Vorgänger geſtürzt ſind. Da die von Dr. Hilferding ſo leichtfertig ver⸗ ſprochenen Steuerſenkungen in immer weitere Ferne zu entſchwinden ſcheinen, kann es für die nächſte Zeit nur eine Loſung geben, ſte heißt: Aus⸗ gabenkürzung, mutiger, rückſichtsloſer Kampf gegen den Begriff der„Zwangsläufigkeit“, mit dem bisher faſt jede Ausgabe, die man in den Aemtern zu ſtreichen ſich entſchloß, am nächſten Mor⸗ gen, manchmal ſogar vermehrt, wieder auftauchte. Am mutigſten iſt nach der bekannten Ballade der⸗ jenige, der ſich ſelbſt bezwingt. Dieſen Spruch ſcheinen ſich ja jetzt auch alleroberſte Behörden zur Richtſchnur nehmen zu wollen. Das Preußiſche Staats miniſterium z. B. hat„angeſichts der ſchlechten wirtſchaftlichen Lage weiter Kreiſe“ beſchloſſen, dieſes den üblichen großen Empfangsabend der Staatsregierung nicht abzuhalten und ſtatt deſſen einen Beitrag für Speiſung bedürftiger Schulkinder zu geben. Aus ähnlicher Erwägung heraus, nämlich daß in dieſen ſchweren Zeiten jede nicht unbedingt notwendige Ausgabe vermieden werden muß, ſind die kommunalen Spitzenverbände des Reiches und Preußens in einer Beſprechung mit den führenden Wirtſchaftsverbänden dahin übereingekommen, die Zahl der Kongreſſe einzuſchränken und vor allem auch Form und Aufwand ſolcher Tagungen der ernſten wirtſchaftlichen Lage anzupaſſen. Solche Einſchränkungen führen natürlich zu ge⸗ wiſſen Erſparniſſen im Ausgabenetat der Miniſterien. Aber ſie wären allein für ſich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Erfolgreicher wird das Sparen, wenn man es auf den breiten Pyramiden⸗ ſpckel der unteren Behörden ausdehnt. Hier aber beginnen erſt recht die Widerſtände und— die ſozialen Bitterkeiten. Der ſchleſiſche Regie⸗ rungspräſident hat dem Magiſtrat der Stadt Breslau eine Verfügung zugeſtellt, worin 2 Millionen Er⸗ ſparnis jährlich ausgerechnet werden, wenn man 2560 Gemeindebeamten die„zuviel gezahlten Bezüge“ beſchneidet. Sollte die Stadtverordnetenverſammlung und der Magiſtrat nicht darauf eingehen, ſo kommt es hart auf hart. Der Bezirksausſchuß hat dann zu entſcheiden. Man kann geſpannt darauf ſein, was bei dieſem Geplänkel in Breslau herauskommt. Wichtiger iſt, wo das Reichsfinanzmini⸗ ſterium mit ſeinem großen Sparfeldzug den An⸗ fang machen will. Die allgemeine Meinung iſt, es ſollte in ſeinem eigenen Hauſe beginnen, in Berlin und in allen anderen deutſchen Städten, von denen nicht weniger als 44 zurzeit das zweifelhafte Ver⸗ gnügen erleben, einen neuen Finanzpalaſt mit präch⸗ tiger Faſſade vor die Naſe geſetzt zu bekommen. 71000 Beamte und etliche tauſend nichtbeamtete Kräfte ſind jetzt damit beſchäftigt, die Steuern und Zölle einzuſtreichen. Allein die Unterhaltung der Gebäude, in denen dieſe Beſteuerungsarmee unter⸗ Neue Maunheimer Zeitung M ittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 28. 8. Januar 1930 ˖ hrlich m 1 als vogu ch 5 1 ſachliche Geſch en und Poſt und ear l Außerdem gibt es verſch oſten bei allen Behörden. ubahn, ſämtliche ihr Gehalt g wird tet und abgeführt. Beamte notwendig, bt von nen kon ein der Mann errech rere tauſe . der ſich mit n Gvoetheſchen dem Jahrmarkts feſt von 1 undersweller be Mir iſt es einerlei, wem ſie 55 te nur ru hig ſind und mir die 8 15 allenthe en zu der ges chri tten 0 ug und unſerer Belaſtu ng entſpricht. Eskon ſervali ve Drahtber unſeres Berl mit Kriegs⸗ tril buten icht er 99 Berlin, 28. Jan. nſervative Vereinigung hatte für den einen engeren Kreis von ſſever tem Mahl und zu einer zwang boch e geladen. Die Ladung war an Publiz und an Journaliſten aus allen Lagern von rechts über das Zentrum bis zur kratie. Schon das berührte ſympathiſch. thiſch waren 9 die Menn die über den Tiſch gingen. Der Abg. Treviranus, ſitzender der neuen Gruppe, verſuchte, indem er die Gäſte begrüßte, die Ziele dieſer volkskonſervativen Vereinigung aufzuzeigen, die zunächſt ja keine Par⸗ tei iſt, auch kein ſorgfältig formuliertes Programm hat, die einſtweilen nur zuſammen mit den anderen Gruppen konſervativer Prägung helfen will, den deutſchen Staat zu bauen, dieſen deutſchen Gegen⸗ wartsſtaat, auf den reſolut ſich zu ſtellen ſie anſchei⸗ nend entſchloſſen ſind. Herr Lambach bemühte ſich daun um eine Inter⸗ pretation bes pielumſtrittenen, immer noch nicht ganz klaren Beg riffes W worauf der Abg. non Lindeiner⸗Wildan einen Nachtrag lie⸗ ferte, in dem er das Bekenntnis zum lichſte Staat als das weſent⸗ Charakteriſtitam ber neuen Vereini⸗ aung herausarbeitete. Ueber das Wollen der volkskonſer⸗ vattven Vereinigung und der Dachgemeinſchaft, wie ſie den chriſtlich⸗nationalen Volksdienſt und die chriſt⸗ lich⸗nattionale Bauern⸗ und Landvol kpartei umſchließt, das Wollen, die Ausſichten und die Bedeutu ng der jungen Gr twpenbildung für unſer Staatsleben, wird noch ausführlicher zu reden ſein, wenn ſie ſich heute abend im alten Herrenhaus auch der breiteren Oef⸗ fentlichkeit vorgeſtellt haben wird. Aus einem Auf⸗ ruf, mit dem die volkskonſ ervative Vereinigung her vortritt, greifen wir ein paar der markanteſten S Sätze heraus: Der Anſatz für unſere Arbeit bleibt die Er⸗ Heuerung des Parteiweſens. Wir ſtellen das politiſche Handeln wieder unter die unbedingte Verantwortung des 0 e Wir wollen in ſtaatspolitiſcher Gemeinſchaft und Aufgabenvertet⸗ lung mit weſensverwandten P ae nn und Gruppen zuſammenarbeiten. Unſere Aufgabe ſoll es ſein, die un vergänglichen Werte unſeres Volkes es zu wahren und im Staat zur Wirkung zu bringen. Dieſe Auf⸗ gabe erfordert in ber entſcheidenden Stunde alle Men⸗ ſchen, die aus der konſervativen Haltung verpflichtet ſind, der Erneuerung von Staat und Volk mit beſon⸗ derer Hingabe zu dienen. Erhöhung der Vierſtener Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Jan. Zwiſchen den Führern des Zentrums, dem Prä⸗ laten Kaas und Dr. Brüning, und den Füh⸗ rern der Bayeriſchen Volkspartei, dem Miniſter⸗ präſidenten Held und dem Abgeordneten Schaef⸗ fer, haben, wie die„Voſſiſche Zeitung“ zu melden weiß, 1 in Berlin Besprechungen ſtattgefun⸗ den. hat ſich dabei wohl, wie wir annehmen N in erſter Reihe um die Bierſteuer ge⸗ Handelt. Man kann ſagen, daß innerhalb der gegen⸗ wärtigen Koalitton im Reich alle Partelen im Bier ein Objekt ſehen, das noch 9 5 weitere ſteuerliche Belaſtung vertragen kany, mit alleiniger Ausnahme der Bayeriſchen Volkspartei. Ob es dem Zuſpruch von verſchwiſterter Seite ge⸗ Ungen wird, dieſe Widerſtände zu brechen, läßt ſich im Moment noch nicht abſehen. Disziplinarverfahren gegen Böß Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Jan. Die Vorunterſuchung im Diſziplinarverfahren gegen den Oberbürgermeiſter Böß ſoll, wie das „Achtuhr⸗Abendblatt“ erfährt, noch im Lauf dieſer Woche abgeſchloſſen werden. Ob dann das Ver⸗ fahren vor dem Diſziplinargericht wirklich durch⸗ geführt wird, wird davon abhängen, ob Herr B nicht inzwiſchen in Penſton geht. Gegen einen nicht mehr aktiven Heamten kann das Diſziplinargericht nur auf Aberkennung der Penſion und der Führung der Amtsbezeichnung erkennen. Wenn auf Grund der Akten eine ſo ſchwere Beſtrafung nicht in Frage kommt, pflegt das Verfahren eingeſtellt zu werden. Franzoſiſches Studentenheim in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, e„V Ztg.“ hatte gemeldet, die franzöſiſche rung beabſichtige unter Leitung von Profeſſor nard ein Kulturpropagandainſtitut in Berlin errichten. An hieſiger zuſtändiger Stelle wird der 97 26. Januar. Di Re gie Hes zu 6 ch um den Plan, den Bau eines franzöſiſchen udentenheims in Berlin zu ermögli chen. Aller⸗ muß man ſich fragen, ob für 1012 Studenten, die dabei etwa zu zählen wäre, ſich ein ſolcher Jedenfalls verſichert man auf franzöſiſcher Seite, daß dieſes Projekt mit einem Propagandainſtitut michts zu tun habe. auf Aufwand rech htfert 9 hverhalt anders dargeſtellt. Danach handelt es ſich N 926 8 2 2 Drahtbe unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Jan. Die Koali tions v erbat udlungen it ö te genommen. u m richt Preußen haben id inſofe getreten, als die Regie ldemokraten, trum und ſitz des Miniſterpräſi⸗ in ein neues Stade rungsparteien— i Demokraten— unter dem Vorſt denten Braun eine hatten, in der erörtert w urde, unter gungen der E intritt der Deutſchen V nett ermöglicht werden könnte. interfraktionelle Ausſprache welchen Bedin⸗ lkspartei in das Uebereinſtim⸗ mung herrſchte d zer, daß die Wiederherſtellung der großen Koalition erwünſcht ſei. Uebereinſtim⸗ mend vurde n 19 1 7 5 Bedenken gegen die Schaf⸗ ohne Portefeuille erhoben. r Debatte der Gedanke auf iger wäre, ein parlamentariſches nzuric chten, das mit einem höheren partei angehören müßte, zu it ſich indes, ob die Volkspartei lung einverſtanden ſein wird. Der demokratiſche Fraktionsführer Falk erläu⸗ terte dann Einwände, die in der geſtrigen Sitzung 0 beſetzen wäre. mit einer ſolchel Rege ſeiner Fraktion bereits formuliert worden ſind. Die Bemühungen der Demokraten zielen bekanntlich darauf ab, den Kultusminiſter Becker im Amt z Gegen Perſon des in Au zu erhalten genommenen dte Dre Schulrats König, meinte Herr k, hätten ſeine Freunde nichts einzuwenden, ſie gäben aber zu be⸗ denken, daß der gegenwärtige Staatsſekretär im Kul⸗ tusminiſterium, Lammer, Katholik ſei, König ſet aber katholiſcher Diſſident. Bei den kulturellen Gegenſätzen, die nun einmal in Preußen herrſchten, würden die eyangeliſchen Kreiſe ihre Intereſſen für gefährdet halten, wenn König das Kultusminiſte⸗ rium übernähme. Der Vorſtoß der Demokraten hatte denn auch den 8 1 Sn Erfolg, daß das Zentrum, das zum 55 bereit war, die Kandidatur Königs gutzuheiß ein⸗ ſchwenkte. Der Zentrumsvertreter ſchloß ſich näm⸗ emokraten an und wandte ſich gegen die vorgeſchlagene Beſetzung des Kultus⸗ miniſteriums mit Herrn König. Wie ſich fetzt her⸗ ausſtellt, ſcheinen auch bei den Sozialdemokraten die Auffaſſungen geteilt zu ſein. Man hat den Eindruck, daß es lich den Bedenken der D ſich bei der Kandidatur Königs um einen beſonderen Wunſch des Fraktionsvorſitzenden Heil⸗ mann und ſeines Auhangs handelt, wäh⸗ rend der Miniſterpräſtdent Braun offenbae non dieſer Kandidatur keineswegs ent⸗ zückt iſt. Ihren Anſpruch auf das Kultus⸗ miniſterium halten die Sozialdemokraten aber aufrecht. die Perſonalfrage noch in ei ſonderen Fraktionsſitzung Beſchluß faſſen. Das trum, dem von den Demokraten unter der Hand nahegelegt worden iſt, daß es doch auch ein Opfer bringen und eines ſeiner drei Portefeuilles, etwa Senſa ſonelle Vorwür 1 iner be⸗ Zeu⸗ wollen über Die Sl Telegraphiſche Meldung ö Boſton, 27. Jan.(United Preß.) Einen augeblichen Verſuch des deutſchen Chemie⸗ konzerns, den amerikaniſchen Markt zu erobern und die chemiſche Induſtrie der Vereinigten Staaten zu vernichten, behauptet der frühere Verwalter des beſchlagnahmten feindlichen Eigen⸗ tums Franeis P. Garvan aufgedeckt zu haben. Garvan, einer der Angeklagten in dem ſoeben niedergeſchlagenen Verfahren auf Nachzahlung von 5,5 Millionen Dollar für die im Weltkriege beſchlag⸗ nahmten und au amerikaniſche Intereſſenten ver⸗ kauften Boſch⸗Magnetpatente, beſchuldigt in ſei⸗ ner vom Diſtriktsgericht deponierten Verteidigungs⸗ ſchrift die deutſchen Konzerne zu dieſem Ende be⸗ trächtlichen Einfluß in Waſhington geltend gemacht und ſich die Unterſtützung einer Reihe von Kongreßmitgliedern und höherer Regierungs⸗ Deutſch⸗öſterreichiſche Schickſals⸗ gemeinſchaft Unberechtigter Angriff auf die beutſche Regierung elegraphiſche 2 Meldung Wien, 27. Abgeordneter Kunſchak heſprach geſtern in der Hauptverſammlung des chriſtlichſozialen. vereins wirtſchaftliche Fragen, wobei er u. a. ſagte: Was ich über die Notwendigkeiten einer gründ⸗ lichen Aenderung unſrer Zoll⸗ und Handelspolitik ausgeſprochen habe, gilt für alle Staaten. Wie immer Jan. ſich der einzelne zum Anſchlußgedanken an das Deutſche Reich einſtellen mag, ob mit Begeiſte⸗ rung oder mit Vorſicht, ob zuſtimmend oder ableh⸗ nend, keiner wird ja, wenn er ein echter Oeſterreicher und Deutſcher iſt, die Schickſalsgemeinſchaft des deutſchen Volkes ohne Rückſicht auf die Staats⸗ grenzen verneinen wollen. Wir müſſen aber leider ſagen, daß ſich die deutſche Regierung— aus welchen Verhältniſſen und Beweggründen heraus, entzieht ſich meiner Kenntnis— der Schickſalsverbundenheit des ganzen deutſchen Volkes nicht bewußt zu ſein ſcheint. Wenn es bei uns in Oeſterreich ſo weit ge⸗ kommen iſt, daß man beſtimmte deutſche Grenzorte in Oberöſterreich, Salzburg und Tirol nennt und ſagt, dort beginne das feindliche Ausland, ſo iſt das eine der ſchmerzlichſten Erſcheinungen nicht allein für uns vom öſterreichiſchen Standpunkt der Menſchen, die an die Schickſalsverbundenheit des ganzen deutſchen Volkes ehrlich glauben. Darum kann ich es nicht unterlaſſen, auch in dieſem Augen⸗ blick hier in der Hauptverſammlung des chriſtlich⸗ ſozialen Arbeitervereins als deſſen Obmann pflichtgemäß auszuſprechen, man möge auch in Ber⸗ lin bedenken, ob die bisher auf dem Gebiet der Zoll und Handelspolitik gegenüber Oeſterreich eingenommene Haltung noch weiterhin aufrechterhalten und beibehalten werden kann und darf. Hierzu erfährt ſchaks ſind an den zuſtändige; Erklärungen Kun⸗ ellen in Berlin nicht zreußen aufgeben ſollte, er⸗ haftsminiſterium, zu ſolchen Verzicht ſich nicht bereit. interfraktt onelle Sitzung endete mithin e r⸗ gebnislos. Miniſterpräſident Braun hat dann noch im Lauf des Ab einen Vertreter der Volkspartei emp⸗ fangen und ihm einen präziſen Vorſchlag für den Eintritt in das Kabinett unterbreitet. Da⸗ Fraktion das Handelsminiſterium und ſten ohne Portefeuille und auch ohne umt werden. Gleichzeitig teilte Braun mit, daß die Sozialdemokraten auf das Kultusmini⸗ ſterium Anſpruch erheben. Der Name des daten wurde indes nicht genannt. Der Vertreter der Volkspartei begnügte mit, das Angebot entgegenzunehmen, über das heute in einer e eee entſchieden werden ſoll. Der Plan, miniſter in das preußiſche Kabinett zu delegieren, iſt endgültig fallen gelaſſen worden. Weder Dr. Curtius nach Prof. Mo 1 5 denhauer ſind bereit, neben Iren Reichsämtern noch als preußiſcher Miniſter zu fungieren,. Im Ver lauf der interfraktionellen Beſprechung wurde übri⸗ nach ſoll der ein Miniſterp Gehalt eing 81 Kandi⸗ ſich 70 da⸗ gens, wie wir noch hören, angeregt, es ſollte doch einer der früheren volksparteilichen preußtſcher Miniſter, Dr. Bpelitz oder Dr. von Richter, wieder in das Kabinett emtreten. Die Ausſichten für das Zuſtandekommen der großen Koalition in Preußen ſind nach bem Verlauf der geſtrigen Präliminarien wieder ſtark zuſammengeſchrumpft. Es iſt nicht gerade anzunehmen, daß die Volkspartei mit beiden Händen nach dem kargen Angebot des preußiſchen Miniſterpräſidenten greifen wird, das hinter dem des Sommers inſofern noch zurück⸗ bleibt, als der der Volkspartei a Miniſterpoſten ohne Portefeuille nicht etatiſiert wer⸗ den ſoll. Herr Braun hat auf die Frage, 95 durch die Nachmittagsbeſprechung der drei Regierungspar⸗ teien die große Koalition nicht ſchon zerſchlagen ſei, geantwortet, daß ein tatſächlicher Beſchluß der gegenwärtigen Koalitionsparteien ja nicht vorliege und daß er immer noch auf eine Einigung innerhalb dieſer drei Parteien hoffe. Der Volkspartei hat er wie wir einem Bericht des„Vorwärts“ ent⸗ nehmen, das Angebot dadurch ſchmackhafter zu machen verſucht, daß er andeutete, es könne ſich bei dem Mi ohne Portefeuille überhaupt nur iniſterium um ein Propiſorium etwa bis zu den nächſten Wahlen handeln. Danach wäre es ahrſcheinlich dann leichter, eine definitive große Koalition zu⸗ ſtande zu bringen. We Braun in der Unterredung mit r Volkspartei erklärt haben, er z die Verhandlungen recht ſchnell rden ſollen und hoffe, daß in 5 rei Wẽ̃o 5 en ein Verhand⸗ Chemie Der deutſche Chemietruſt eiter ſoll dem Delegiert lege Wert d arguf, de Herr a Wer 55 Ende gefü päteſtens n den zu haben. gegen beamter geſichert habe beiſpielsweiſe verſucht, verſchiedene Abgeordnete und Senatoren bei der Beſprechung der neuen Zolltarifbill im Kongrß zur Stimmenabgabe f einen möglichſt geringen Einfuhrzoll chemiſche Produkte zu veranlaſſen, um ſo in 1 erfolgreich mit der einheimiſchen Induſtrie kurrieren zu können. Die Beſchuldigungen Garvans, die geeignet ſind, in den Vereinigten Staaten große Senſation zu er⸗ regen, dürften beſonders in allen Kreiſen der chemiſchen Induſtrie Amerikas ſehr ernſt genommen werden, da Garvan als 78 der American Chemical Foundation große es Anſehen genießt und erſt im vergangenen September„als Schutzlerr der amerikaniſchen Chemie“ mit der Prieſtley⸗Medaille der American Chemical Society ausgezeichnet wurde. ohne Befremden aufgenommen worden, da die Behauptung, die Reichsregierung ſei ſich der Schick⸗ ſalsverbundenheit des ganzen deutſchen Volkes nicht bewußt, für jeden Eingeweihten unverſtändlich blei⸗ ben muß. Die Reichsregierung hat bisher ſchon zahl⸗ reiche Beweiſe dafür gegeben, wie ſehr ihr die Schickſalsgemeinſchaft des deutſchen Volkes am Her⸗ zen liegt und wie ſie dafür trotz der eigenen harten Not Opfer zu bringen weiß. Was ferner die beanſtandete Zoll⸗ und Handelspolitik gegenüber Oeſterreich anbelange, ſo mußte auch Kun⸗ ſchak wiſſen, daß die deutſche Regierung ſtets den auf⸗ richtigen Wunſch gehabt hat, die Handelsvertrag verhandlungen mit Oeſterreich bald zu einem befrie⸗ digenden Ergebnis und zu Ende zu führen, und daß die ſchon für Anfang Januar in Ausſicht genomme⸗ nen Verhandlungen nur infolge der Haager Kon⸗ ferenz für kurze Zeit wieder aufgeſchoben werden mußten. Im übrigen iſt es ja auch für unterrichtete Kreiſe kein Geheimnis, daß die deutſche und die öſter⸗ reichiſche Regierung in der Zwiſchenzeit ſtändig be⸗ müht ſind, wichtige Einzelfragen des Vertrags ihrer Löſung näherzubringen. 4 3 4 13„Weiße Kreuzritter erſchoſſen Drahtung unſ. Londoner Vertreters 5 London, Die„Times“ melden aus Riga, daß in Moskau 15 Führe r der religtöſen Be der„Wei⸗ ßen Kreuzritter“ erſchoſſen worden ſeten. Darunter befindet ſich auch der berühmte Einſiedler Dimttri Parkomenko. Der Prozeß gegen die Führer dieſer Bewegung, der im November in Voronez ſtattfand, hatte damals großes Aufſehen er⸗ regt. Die Oberſte Appellationsbehörde der Sowjet⸗ union hat die Berufung der Verurteilten abgewieſen und 15 der 16 Todesurteile beſtätigt. Die Bewegung erregt dadurch den Unwillen der Sowjetbehörden, daß ihre Anhänger unter den Bauern den Glauben verbreiten, der Erzengel Michael werde auf einem weißen Pferde vom Himmel herabkommen, um die Kommuniſten und Sowjets als die Verkörperung des Antichriſts zu beſtrafen. 28. Jan. kruſt Vadiſche Politik D. d. P. und Arbeitsgemeinſchaſt in Karlsruhe abgehaltenen Sitzung des der Deutſchen demokratiſchen Partei wurde im Anſchluß an ein Referat des Ab⸗ geordneten Hofh einz über die Regierungsbildung und die Ch eriſierung der ſeitherigen Landtags⸗ arbeit folgen ließung gefaßt: „Der e der Deutſchen demokra⸗ tiſchen Partei billigt einſtimmig die Haltung der Landtagsfraktion in der Frage der Regierungs⸗ bildung. begrüßt die Bildung der demo⸗ kratiſch⸗ liberalen Arbeitsgemeinſchaft und erwartet, daß die beiden Fraktionen in der ihnen aufgezwungenen Oppoſitionsſtellung die Intereſſen k fortſchrittlich geſinnten Teiles der badiſchen Bevölkerung wahren. Der Vorſtand dankt Herrn Leers für ſeine mühevolle Arbeit als Miniſter.“ In einer Landesvorſtandes 96 910 8 86 Raſtrophe an der Rivierg Partſer Vertreters Paris, 28. Jan. Die Riviera wird ſeit einigen Tagen von einem terlichen Sturm heimgeſucht. Große Regen⸗ haben in Nizza und in der Umgebung der viel Unheil angerichtet, Ein am Abhang eines Sommerhaus, das glücklicher⸗ Sturmka Drahtung unſeres ſtehendes ewohnt war, ſtürzte zuſammen, da die Fundamente von dem Regen unterſpült wurden. Die Straßen in der Umgebung von Nizza ſind an vielen Stellen durch Erdmaſſen und Steinbrüche rſpe worden. In Cannes wurde ein ganzer itberſchwemmt. Eine Anzahl Wohnungen geräumt werden. In den Ebenen von Hyeres durch die Ueberſchwemmungen große Blu⸗ tlturen völlig vernichtet. Flugzeug brennend abgeſtürzt Kanſas City, 28. Jan.(United Preß.) Das Flugzeug fing Feuer, als es ſich ungefähr einer H von 50 Me ter befand. Schon vorher ſing der Motor an, unregelmäßig zu arbeiten. Mit⸗ glieder der Flugzeughafenleitung eilten ſofort zur Unglücksſtelle, konnten aber infolge der ſtarken Hitze, die brennende Maſchine ausſtrahlte, nicht an das Flugzeug heran. Die Flammen wurden ſchließlich gelöſcht durch Schnee, der ſich auf den Trag⸗ flächen feſtgeſetzt hatte. Die fünf Opfer ſind furchtbar verbrannt. Die Leichen ſind in der hinteren Kabine aufeinan⸗ dergeſtaffelt. Ein Augenzeuge berichtet, daß der Pilot krampfhaft verſuchte, vor dem Todesſturz eine Notlandung zu mache! Letzte Meldungen Furchtbare Bluttat — Pilſen, 28. Jan. In Neudorf bei Pfraumberg wurden Montag früh der Kaufmann Georg Peyerl und ſeine Frau von einem Unbekannten im Schlaf li herfallen. Durch einen mit ungeheurer Wucht geführten Hieb mit einem ſchweren Meſſer wurden dem Mann beide Beine abgehauen. Er er⸗ litt ferner an Kopf und Hals ſchwere Verletzungen. Die Frau erhielt einen Beilhieb gegen die Bruſt, der ihre beiden Lungenflügel bloßlegte. Das fünf⸗ jährige Kind blieb unverletzt. Das Ehepaar ringt im Krankenhaus mit dem Tode. Es beſteht die Möglichkeit, daß ein Schuldner Peyerls die Tat beging, um ſich ſeines Gläubigers zu entledigen. Von der Kanzel geſtürzt — Bad Kreuznach, 27. Jan. Während einer Miſ⸗ ſtonspred bhigt gab es in der hieſigen Kirche eine nicht Fe 5e in he die geringe Aufregung. Während der Predigt ſtürzte die Kanzel mitſamt dem Pater ab. Bei dem Sturz 57 erlitt der Prediger leichte Verletzungen. Der Unfall iſt wohl auf das faule Holz der Streben zurückzu⸗ führen. Mit dem Motorrad in den Weiher — Dann(Eifel), 28. Jan. Auf der Provinzial⸗ ſtraße Daun—Dreis verſagte an einem Motorrad plötzlich die Beleuchtung. In der Dunkelheit rannte das Kraftrad in einen Weiher. Während der Fahrer mit leichteren Verletzungen davon kam, ertrank der Beifahrer. Litwinow freigeſprochen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 28. Jan. In ſpäter Abendſtunde wurde im Prozeß Litwi⸗ now folgendes Urteil gefällt: Freiſpruch der Angeklagten Litwin ow, Joffe und Leborius ſowohl hinſichtlich Fälſchung wie auch Betrugsver⸗ ſuchs. Der Privatkläger, die Sowjet⸗Handelsver⸗ tretung in Berlin, wurde zur Tragung der Prozeß⸗ koſten verurteilt. Ungetreuer Sowjetbeamter — Moskau, 28. Jan. Wie die Telegraphen⸗Agen⸗ tur der Sowjetunion meldet, hat der Oberſte Ge⸗ richtshof der Sowjetunion den ehemaligen Vertreter der Export⸗A.G. Chlebo⸗Produkt in Berlin, Miller Malis, der über 60000 Mark aus Geldern der Chlebo⸗Produkt und der Wolgadeutſchen⸗Bank ver⸗ untreut hat und die Rückkehr nach der Sowjetunion verweigerte, für außerhalb des Geſetzes ſtehend er⸗ klärt. Miller, der wegen dieſer Straftat bereits vom Berliner Strafgericht zu Gefängnis verurteilt wurde, iſt flüchtig. Deulljche Volkspartei Heute Dienstag, abends 871 Uhr, findet im großen Saale des„Kaufmannsheim“,. 10/11, eine Mitgliederverſammlung ſtatt, in der Generalſekretär Wolf ⸗Karlsruhe über: „Die N der Haager Konferenz“ ſprechen wird. Wir bitten um vollzähliges Er⸗ ſcheinen. Der Vorſtand. 41 ö e 3 9 eee en rer ee Gd en Wr Dienstag, den 28. Januar 1930 richten nenn 0 Mannheimer Zoo Der Grundſtock ſteht in Ausſicht Als uns mitgeteilt wurde, daß ſich Direktor Stoſch⸗Sarraſani mit der Abſicht trage, der Stadt Man! Zeichen des Dankes egenkommen, das er erwaltung z wei t wir uns un⸗ für das hier gef 91 ch: da nal ohne einen gfennig Unkoſten den ir den Mann⸗ heimer Zoo. Im nächſten Augenblick aber fragten ſollen denn Tiexe unterge⸗ en? Deshalb ſchlugen wir der Perſön⸗ ns von beal igten Schenkung Wüſten⸗ wir uns: wo ng m W. könige das i geikom⸗ mene 2 n t als Ge⸗ ſch s mit⸗ geteilt, ſe in Angebot de heimern da tuttertier und enken will. ürgermeiſter Wir ſind Stadtverwaltung das Angebot akzeptie weil die Unter⸗ kunft für die vie bereits ge funden iſt. Herr Koh Pächter des Wald⸗ parkreſtaurants„zum hat ſich auf unſere Anfrage ſoſort bereit erklärt, die Tiere in Pflege zu nehmen. Ein Stall für die beiden Kamele üſt vorhanden. Für die beiden Löwen würde Herr Kohl einen transportablen Käfig bauen laſſen, ſofern die Polizeibehörde die Genehmigung zur Uebernahme der beiden Raubtiere erteilt. Mit dieſer wertvollen Schenkung würde der Tierbeſtand des Waldparkreſtaurants einen Magnet erhalten, der in der Lage wäre, eine unwiderſtehliche An⸗ ztehungskraft auf Alt und Jung auszuüben. Zu⸗ gleich aher wäre damit der Grundſtock für den Mannheimer Zoo geſchaffen, deſſen Einweihung wir noch zu erleben hoffen⸗ 5 Das neuzeitliche Kontor Die kaum zweitägige Ausſtellung, die die Orts⸗ gruppe Mannheim des Deutſchnationa⸗ len Handlungsgehilfen⸗ Verbandes im Kaufmannsheim veranſtaltete, hatte einen Beſuch zu verzeichnen, der alle Erwartungen übertraf. Der Andrang war zeitweilig ſo enorm, daß geſperrt werden mußte. Nach einer genau durchgeführten Zäh⸗ lung haben am Samstag und Sonntag rund 4000 Perſonen die Ausſtellung beſucht. Die Prinzipalität war auffallend ſtark vertreten. Die Perſönlichkeiten der Ortsgruppe, die mit Herrn Butz an der Spitze die Ausſtellung vorbereiteten und durchführten, ſahen ſich für die Mühe, der ſie ſich gerne unter⸗ zogen, reichlich belohnt. Aber auch die Ausſteller ſind ſehr zufrieden. Wurden doch Verkaufsabſchlüſſe ge⸗ tätigt, die prozentual weit über den Umfang der Ausſtellung hinausreichen und dazu ermutigen, eine derartige Spezialausſtellung in größerem Umfange zu wiederholen. Die im Bau begriffene Ausſtellungs⸗ halle wäre der geeignete Raum. Unſerm Bericht über die Ausſtellung im Sams⸗ tag Abendblatt iſt nachzutragen, daß die Sund⸗ ſtrand Maſchinen⸗Geſellſchaft W. Kü⸗ ſte r u. Co. m. b.., Mannheim ihre„Sundſtrand“⸗ Addier⸗ und Buchhaltungsmaſchinen, ferner die be⸗ währten Underwood⸗Schreib⸗ und Reiſe⸗Schreibma⸗ ſchinen ausgeſtellt hatte. * Niedrige Mannheimer Sterblichkeitsziffer. Gegenüber einer Geſamtſterblichkeitsziffer der deut⸗ ſchen Großſtädte von 10,8 auf 1000 Ortsanſäſſige hat Mannheim mit 8,0 eine der niedrigſten Ziffern in der erſten Januarwoche. Unſere Nachbarſtadt Lud⸗ wigshafen ſteht mit 8,3 etwas ungünſtiger. Die höch⸗ ſten Ziffern wurden in Hamburg mit 14,2 und in Königsberg t. Pr. mit 17,0 ermittelt, die niedrigſten in Mülheim a. d. R. mit 7,4 und Saarbrücken mit 7,7. Am morgigen 29. Januar vollendet Studienrat ꝗKarl Leutz ſein 70. Lebensjahr. Ein Turn⸗ pädagoge ſeltener Art. In ganzen Generationen der Frauenwelt unſerer Stadt weckt heute der Name Leutz eine Fülle froher Erinnerungen an lebens⸗ beſchwingte Stunden, in denen ihnen Leibesübung und Leibeszucht zum Jungbrunnen für körperliche und ſeeliſche Erfriſchung geworden ſind. 3 — war ein Mädchen⸗ Das Wirkungsfeld unſeres Jubilars doppeltes. Einerſeits die Schule(höhere ſchule) von 1879 bis zu ſeiner Zuruheſetzung 1924, 447 Jahre, andererſeits der Turnverein 1846, von 1899 bis heute, 31 Jahre. Herr Leutz hatte das Glück, ein Schüler von Hofrat Alfred Maul zu ſein, der als Leiter der badiſchen Turnlehrerbildungsanſtalt im letzten Drit⸗ tel des 19. Jahrhunderts das Turnen in den Er⸗ ziehungsplan der badiſchen Schulen einzubauen und vor allem geeignete Lehrer für das neue Fach aus⸗ zubilden hatte. Maul, unbeſtritten der größte Turn⸗ methodiker ſeiner Zeit, verſtand es, ſich einen Stab tüchtiger Lehrer für das Turnfach heranzubilden und in ſteter Fühlung mit ihnen die Auswahl des Turn⸗ ſtoffes und des Lehrverfahrens zu vervollkommnen. Zu dem engſten Kreis der Mitſchaffenden gehörte Herr Leutz, deſſen ausgeſprochene Befähigung für Erteilung von Turnunterricht Maul frühzeitig er⸗ kannte und voll würdigte. Bezeichnete er ihn doch mir gegenüber wiederholt als den erfahrenſten und geſchickteſten Lehrer für weibliches Turnen in unſe⸗ rem Lande. Wenn in Baden das Turnen für das weibliche Geſchlecht in Schule und Verein früher und umfaſſender als anderwärts ſich von dem Vorbild des Männerturnens loslöſte und gemäß der phyſio⸗ logiſchen und pſychologiſchen Eigenart des weiblichen Geſchlechts ſeine eigenen Wege ging, ſo iſt ein gut Teil dieſer geſunden Entwicklung Herrn Leutz zuzu⸗ ſchreiben. Er hat eine glückliche Hand darin, ſolche Uebungen auszuwählen, die einerſeits von dem Mädchen und der Frau eine angemeſſene Kraft⸗ entfaltung fordern, andererſeits aber anmutig und gefällig ausgeführt werden können und vor allem nicht das Gefühl für Wohlanſtändigkeit und Schick⸗ lichkeit verletzen. Dazu kommt bei Herrn Leutz ein perſönliches Moment: die meiſterhafte Art in der Behandlung ſeiner Schülerinnen, der Geiſt der wohlwollenden Geduld, auch Aengſtliche und Mindergeſchickte Er⸗ folge in der Beherrſchung des Körpers erleben zu laſſen, die pädagogiſche Kunſt, mit ſtets gutgelauntem Sinn und eingeſtreutem Scherz den guten Willen der Narl Leutz e Turnenden für ſich zu gewinnen. Welche Stücke Meiſter Maul von unſerem Freunde hielt, bewies er u. a. dadurch, daß er wiederholt Herrn Leutz die Entwürfe neuer Turnbücher zur Durchſicht unter⸗ breitete und ihm für ſeine aus reichen Erfahrungen geſchöpften Ratſchläge Dank ausſprach. Wie oft hat Maul fremde Beſucher, die badiſches Mädchenturnen an der Quelle kennen lernen wollten, nach Mann⸗ heim gewieſen, mit dem Bemerken, daß bei Herrn Leutz die badiſche Turnſchule in muſtergültiger Aus⸗ wirkung zu ſehen ſei. Mit dankenswerter Uneigennützigkeit ging Herr Leutz den Lehrern und Lehrerinnen an den Mann⸗ he Schulen, die im Mädchenturnen noch wenig bewandert waren, an die Hand. Ueber ein Viertel⸗ jahrhundert hielt er im Mannheimer Lehrerturn⸗ verein und in der Turn vereinigung Maunh Lehrerinnen Kurſe zur Einführung in das Mädchen⸗ turnen ab. Ferner ſtellte er viele Jahre lang für die alle zwei Jahre tagenden Verſammlungen des Badiſchen Turnlehrervereins, die mit Vorführungen der Teilnehmer verbunden waren, die Uebungen für das weibl tſammen. Als langjähriger Vorſitzen des Badiſchen Turnlehrervereins hatte ich reichlich Gelegenh zu beobachten, welches Ver⸗ trauen und welche Wertſchätzung die Mädchenturn⸗ unterricht erteilenden Lehrer und Lehrerinnen des Landes Herrn Leutz entgegenbrachten. Die natür⸗ he Folge war, daß ſie ihn immer wieder in den zorſtand des Badiſchen Turnlehrervereins wählten und als er 1921 um Enthebung von dem Poſten bat, ihm die Ehrenmitgliedſchaft des Bad. Turn⸗ lehrervereins verliehen. a Eine nicht minder wickelte Herr Leutz vereins 1846: ſeit 1 Fuürung Turnen ſegensreiche Tätigkeit ent⸗ im Rahmen des Turn⸗ bis auf den heutigen Tag. Als die führenden Perſönlichkeiten dieſes Vereins nach dem Grundſatz„Stillſtehen nimmer, fort⸗ ſchreiten immer“ ſich dazu entſchloſſen, ab 1899 das weibliche Turnen in den Vereinsbetrieb einzubauen, baten ſie Herrn Leutz, die Aufgabe zu übernehmen. Bald erkannten ſie, daß ſie den rechten Mann auf den rechten Platz geſtellt hatten und ließen ihm ver⸗ trauensvoll freie Hand in der Beſtellung des neuen Uebungsgebietes. Die Abteilung für Turnerinnen führte Herr Leutz von 1899 bis 1926, die 1907 gegrün⸗ deten Schülerinnen⸗Abteilungen von da bis 1924, die 1922 eingerichteten Abteilungen für Frauen reiferen Alters bis zur Gegenwart. Mit berechtigtem Stolze ſchaut heute der Turnverein 1846 zurück auf eine 31⸗ jährige blühende Entwicklung des Mädchen⸗ und Frauenturnens und dankt dem Jubilar für ſeine hingebungsvolle, mit reichem Erfolg gekrönte Arbeit. Ihre Wirkung blieb nicht auf Mannheim be⸗ ſchränkt. Der Ruf des Turnvereins 1846 als einer vorbildlichen Pflegeſtätte für das weibliche Turnen ſowie der Ruf des Herrn Leutz als spiritus rector dieſes neuzeitlichen Zweiges des deutſchen Turnens drangen zu den Turnvereinen des Landes und weit darüber hinaus. Von nah und fern lenkten tur⸗ neriſche Fachleute ihre Schritte noch Mannheim, um zu ſehen und zu lernen. Im beſonderen geſtaltete ſich das Frühfjahrsſchauturnen des Turnvereins 1846 im Roſengarten zu einem feſtlichen Stelldichein zahlreicher Turnführer und Tärnführerinnen. Das hohe Anſehen, das ſich Herr Leatz auf ſeinem Ar⸗ beitsfelde errungen, und der Dank, der ihm aus allen turneriſchen Kreiſen gezollt wurde, fanden ihren äußeren Ausdruck in einer Reihe von Ehrungen: 1918 erhielt Herr Leutz den Ehrenbrief des X.(ba.) Turnkreiſes, 1921 den Ehren⸗ brief der Großorganiſation der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft, 1924 die Ehrenmit⸗ gliedſchaft des Turnvereins 1846, von 1920—24 war er Gau ⸗Jrauenturnwart im Turngau Mannheim. So darf denn unſer Jubilar an der Schwelle des achten Lebensjahrzehnts mt hoher Befriedigung auf ſein Lebenswerk zurückſchauen. Wir aber ſchauen vorwärts und wünſchen unſerem Freunde von Herzen: Möge das deutſche Turnen auch weiter an ihm ſeine Zauberkraft erweiſen, jung zu blei⸗ ben, um alt zu werden! 5 Dr. Sickinger. Handtaſche 230/ geſtohlen. 3. Seite. Nr. 45 Wo ſind die vermißten Kinder? Morgen ſind ſeit der Schreckenstat auf dem Pfingſt⸗ berg acht Tage verfloſſen und noch hat man von den drei verſchwundenen Kinde rn keine Spur. Als am vergangenen Donnerstag die Leiche der Frau Nagel aus dem Pſingſtbergweiher gebor⸗ gen wurde, nahm man ohne weiteres an, daß auch die drei Knaben eines gewaltſamen Todes geſtorben und ihre Leichen im Weiher zu finden ſeien. Bis zum heutigen Tage blieb das Abſuchen des Gewäſſers ohne Erfolg. Auch eine am Samstag unter Beteiligung einer größeren Anzahl Polizeibeamter vorgenom⸗ mene Nachforſchung blieb ergebnislos. Man hat ge⸗ ſagt, daß Knaben im Alter von 6 und 8 Jahren ſich nicht ohne weiteres ins Waſſer ſtoßen laſſen, doch waren auch die Nachforſchungen in anderer Richtung, etwa bei Verwandten uſw., fruchtlos. Es muß eben der Wether noch ganz gründlich abgeſucht werden. Das geſchieht zurzeit mit einem ſogenannten Gringel, d. i. ein ankerſörmiges Gerät mit vier Haken. Waſſer⸗ leichen pflegen im Sommer innerhalb ſieben Tagen, bei großer Wärme ſchon nach drei Tagen an die Ober⸗ fläche zu kommen; im Winter allerdings können mehr Wochen bis zwei Monate darüber vergehen. Wie wir noch hören, iſt bis zur Stunde kein begrün⸗ deter Anlaß feſtgeſtellt, der die Mutter mit ihren dret Kindern getrieben haben könnte. Alle weitergehenden Gerüchte beruhen auf unſinnigen Redereien. V Verufsweitkampf des G. ö. A. In der Handelsſchule in O 6 und D 4 wurden Sonntag vormittag die kaufmänniſchen Be⸗ rufswettkämpfe im G. d. A. ausgetragen, die zur gleichen Stunde in ganz Deutſchland von ſtatten gingen. Es meldeten ſich 66 männliche und 63 weib⸗ liche Lehrlinge und Angeſtellte, denen in Mappen die Aufgaben übergeben wurden. Sie zerfielen in drei Leiſtungsklaſſen: für Lehrlinge im erſten, für Lehrlinge im zweiten und dritten und für junge Angeſtellte, außerdem in ſolche für Kontor und Laden. Zwei Stunden Zeit wurde den Wettbewer⸗ bern gegeben. Stadtrat Kuhn begrüßte in der Turnhalle der Kurfürſtenſchule die männlichen Wettbewerber, nachdem Gaujugendſekretär Kum m⸗ lehn auf die beſondere Bedeutung des Wettkampfes hingewieſen hatte. Nach zwei Stunden wurden die Aufgaben wieder abgegeben. Das Ergebnis wird am 15. Februar bekannt gegeben. th. . * Seſſo⸗Ehrung. Unter Bezugnahme auf die Ehrung, die bei der letzten Tierſchau am Sonntag dem Generalmuſikdirektor Seſſo durch den Badiſch⸗ Pfälziſchen Luftfahrtverein zuteil wurde, werden wir von der Abteilung für Freiballonfahrten um die Feſtſtellung erſucht, daß Kaufmann Fritz Schnei⸗ der, der Führer der Abteilung und alleinige Führer der Sarraſani⸗Freiballonfahrt, die Anſprache hielt. * Brand in einer Erbſen⸗Trockenanlage. Bei der Fa. J. Ful d, G. m. b. H. in der Induſtrie⸗ ſtraße geriet geſtern nachmittag vermutlich infolge Ueberhitzung eine Erbſen⸗Trockenanlage in Brand, wobei zwei Trockenapparate ſtark beſchädigt wurden. Beim Eintreffen der um.14 Uhr alar⸗ mierten Berufsfeuerwehr war das Feuer durch Ar⸗ beiter der Firma bereits gelöſcht. * Eigenartiger Feueralarm. Auf einem Schiff bei der Jungbuſchbrücke fiel geſtern abend ein Maſt um und kam auf ein Seil zu liegen, durch das die Sirene in Tätigkeit geſetzt wurde. Dadurch, daß die Sirene nicht zu beruhigen war, wurde der Ausbruch eines Brandes vermutet und um.23 Uhr die Be⸗ rufsfeuerwehr alarmiert, die nach Feſtſtellung des Tatbeſtandes wieder abrücken konnte. * Falſches Drei⸗Markſtück. Am Sonntag wurde in einem Geſchäft in Ludwigshafen ein falſches Dreimarkſtück angehalten. Der Ausgeber des Geldes, ein Ausläufer aus Mannheim, kommt, wie feſtgeſtellt, als Herſteller des Geldes nicht in Frage. Das beſagnahmte Falſchſtück trägt das Münzzeichen F und die Jahreszahl 1925. * Beträchtlicher Gelddiebſtahl. In einem Waren⸗ hauſe wurden dieſer Tage einer Frau aus ihrer in den Tod Ein harter Mannheimer Winter vor hundert Jahren Von Leopold Göller Das Jahr 1830 brachte den härteſten Winter bes ganzen Jahrhunderts. Beſonders im Januar herrſchte eine unerhörte Kälte. Vom 2. Dezember 1829 an blieb in Mannheim das Thermometer ſtändig unter Null, und es begann die lange Reihe von 68 grimmig kalten Tagen, in denen das Wetter⸗ glas immer tiefer ſank bis zum 2. Februar, an dem es morgens 20, Grad am Rheinufer zeigte, auf der Sternwarte 21 Grad Reaumur. Rhein und Neckar trieben ſchon anfangs Dezem⸗ ber mit Eis. Die Neckarſchiffbrücke wurde am 4. und die Rheinſchiffbrücke am 24. Januar ab⸗ geftthrt. Der Rhein ſchloß ſeine Eisdecke am 28. Jauuar bei 12 Grad Kälte und trug zuletzt die ſchwerſten Fuhrwerke. Die Eisdecke war 2 bis 10 Fuß dick. 2 5 In Mannheim, wo in vielen Häuſern noch mit Holz gefeuert wurde, waren die Vorräte bald aufgebraucht. Auf dem Holzhof am Neckar, wo Mitte Januar noch 3000„Mäß“ Holz aufgeſtapelt waren, fanden ſich in der erſten Februarwoche nur noch 400 Mäß vorrätig. Das Stadtamt ſah ſich ge⸗ nötigt, bekannt zu machen, daß die Holzaufſeher an⸗ gewieſen ſeien, von dem kleinen Holzvorrat nur noch an ſolche Perſonen zu verabfolgen, die den augenblicklich dringenden Bedarf durch einen vom Polizei⸗Bureau ausgefertigten Schein nachweiſen können. Die Armenkommiſſtion veranſtaltete am 2. Febuar eine Sammlung, um die zahlreichen Armen mit Brennholz zu verſehen. Die Großherzogin Stepha⸗ nie und die Prinzeſſinnen gaben 200 Gulden, die Hofdienerſchaft 121, das Militär 360, die Harmonie⸗ geſellſchaft 50 Gulden. Unter den in Mannheim wohnenden Engländern wurde durch Vermittlung des Predigers Maddiſon eine Sammlung veranſtal⸗ tet, die 115 Gulden ergab. Die übrige Einwohner⸗ ſchaft brachte 2825 Gulden zuſammen. Eine Beneſiz⸗ vorſtellung des Hoftheaters erzielte eine reiche Ein⸗ nahme, die für den Holzbedarf der Armen verwen⸗ det wurde. Zu gleichem Zwecke veranſtaltete das Hoftheaterorcheſter ein Vokal⸗ und Inſtrumental⸗ konzert. 5 Bei dem Hofbuchhändler Tobias Löffler konnte man für 15 Kreuzer die kleine Schrift kaufen: „Die Kunſt erfrorene Glieder und Froſtbeulen zu heilen.“ Die Pelzwarengeſchäfte waren in kurzer Zeit ausverkauft. In Petersburg blühte das Ge⸗ ſchäft der Pelzwarenhändler. Die Preiſe ſtiegen er⸗ heblich; beſonders aus Leipzig, Polen und Nord⸗ deutſchland erfolgten anſehnliche Beſtellungen. Auf Schlitten wurden die Pelze mittelſt Eilfuhren nach dem Auslande geführt. Der Bodenſee wurde Ende Januar in ein Eismeer verwandelt. Anfang Februar ſank dort das Thermometer auf 22 Grad Reaumur. Man verkehrte mit Wagen, Schlitten und Pferden von Ufer zu Ufer. Sehr ſelten trat ein ſolches Ereignis ein. Im Jahre 1809 war der See nur zum Teil zugefroren, 1695 aber vollſtändig, und die ſchwerſten Wagen konnten damals darüber fahren. In Breiſach trieben Küfer, Schloſſer, Schmiede, Seiler und Seſſelmacher auf dem Rheineiſe ihr Ge⸗ werbe. In Weſtfalen ſah man viele Züge wilder Schwäne leinige wurden geſchoſſen), die Kälte und Hunger nach dem Süden trieb. Aus ganz Europa kamen Nachrichten über den grimmigen Froſt. Der Winter ſchlug bei Helſingör eine feſte Brücke über den Sund, ſo daß man von Schweden nach Dänemark mit dem Schlitten fahren konnte. Auf der zugefrorenen Seine vergnügte man ſich mit Schlittſchuhlaufen. Die Not in Paris war groß. Der König von Frankreich überſchickte am 20. Januar dem Präfekten 60 000 Fr. aus ſeiner Privatkaſſe zur Verteilung unter die Armen in Paris während der ſtrengen Jahreszeit. In Florenz ſank das Thermometer monatelang unter Null. Der Arno war mit Eisſchollen faſt ganz bedeckt. In Spanten erfroren viele Perſonen. In Murcia gefror der Wein und man transportierte ihn in gefrorenen Maſſen wie das Eis in den Pyrenäen. Bei Toledo tanzte die junge Welt auf dem Eiſe des Tajo. nordafrikaniſche Küſte war mit Schnee bedeckt. — le Nachdem die Kälte auf einen unerträglichen Grad geſtiegen war, wurde es in der zweiten Februar⸗ woche etwas wärmer. Am 7. Februar waren in Mannheim morgens noch g Grad Kälte. Bei ein⸗ tretendem Südwind und ſinkendem Barometer ſtieg das Queckſilber raſch. Bereits am 10. Februar zur Mittagszeit brach die Eisdecke des Neckars in Mann⸗ heim; die Eisſchollen trieben von ſeiner Mündung aufwärts über den noch feſten Rhein und richteten einige Beſchädigung der Uferanlagen an. Am folgen⸗ den Tage abends brach auch der Rhein, der bin⸗ nen 24 Stunden um beinahe 16 Fuß ge⸗ ſtie gen war. * Die Eismaſſen der Schwarzwald⸗ fbüſſe trieben zum größtenteil ohne bedeutende Schädigungen ab. Große Gefahr drohte der Stadt Wolfach. Der in der Nacht vom 8. auf 9. Februar von der Wolfach und Kinzig heranſtürmende Eisgang ſetzte die Einwohner in Todesangſt und brachte einen Teil um Hab und Gut. Kurz vor ein Uhr, als die Stadt in tiefem Schlafe lag, weckte das wilde Brauſen eines gewaltigen Waſſerſtromes die Einwohner, und mit Entſetzen ſahen ſie beim hellen Mondͤſchein die Straße mit tobenden, bis an das erſte Stockwerk reichenden Waſſerfluten angefüllt, rieſige Eisſchollen, entwurzelte Baumſtämme, Fäſſer, Bretter und Wagen mit ſich reißend. Mit ungeheurem Getöſe ſprengten die anprallen⸗ den Eisblöcke die großen Schloßhoftore links und rechts, und da ſie wegen ihrer Größe ſich durch das offene untere Tor keine Bahn brechen konnten, beilte ſich der Waſſerſtrom und füllte die Schloßhöfe zu bei⸗ den Seiten mit Eismaſſen, Fäſſern, Bäumen und was ſonſt alles herangetrieben wurde. Die zwiſchen der Stadt und der Vorſtadt neu erbaute Kinzigbriicke wurde zertrümmert und fortgeriſſen, ſo daß es un⸗ möglich war, den Vorſtädtern am Kinzigufer Hilfe zu leiſten. Ein unauſhörliches Jammergeſchrei über⸗ tönte das Toſen der Fluten. Der Verluſt an Vieh und Futter ſowie der Schaden an Gebäuden und Fahrniſſen war groß, doch war kein enſchenleben zu beklagen. „Heute Abend wird aus dem Stegreif geſpielt Pirandello⸗Uraufführung in Königsberg, Pr. Potenzierteſtes Theater iſt die neue Komödie Pirandellos, die bei ihrer Uraufführung in Königs⸗ berg mit ungewöhnlich lebhaftem Beifall begrüßt wurde. Nach dem Vorbild der alten Comedia dell' arte läßt Pirandello auf der Bühne ſich ein ſcheinbar improviſiertes Spiel vollziehen, das dauernd in den Zuſchauerraum übergreift und in dem fortwährend die Illuſion der Darſtellung unter⸗ brochen wird. Bald können die Schauſpieler das Stück nicht weiterführen, bald vergeſſen ſie ihre Rollen und ſtreiten ſich mit dem Direktor, der unten im Parkett ſitzt. Alle Geheimniſſe des Theaters werden enthüllt: die Künſtler ſchminken ſich vor den Zuſchauern, die Bühne wird bei offenem Vorhang verwandelt. Aber dieſes froniſche Spiel mit der Scheinwelt der Bühne hat wie bei Tieck und Grabbe auch bei Pirandello ſeine tiefere Bedeutung. Die äſthetiſche Problema⸗ tik des Schauſpielers und des Kunſtwerkes, ja die philoſophiſche Problematik von Schein und Sein, von feſtgelegtem Schickſal und improviſierter Frei⸗ heit— alle dieſe Fragen durchblitzen das unter⸗ haltſame Spektakel und verwandeln im Augenblick Ausgelaſſenheit und Heiterkeit in Ernſt und Tragik. Die Fabel, die aus dem Stegreif geſpielt wird,— die Geſchichte einer ſehr gaſtfreien Mutter und ihrer vier ebenſo gaſtfreien Töchter, bleibt auch in der ko⸗ mödienhaften Umrahmung ein Drama. Die meiſterliche Königsberger Aufführung war von Hans Carl Müller auf füdliche Lebendigkeit inſzeniert worden. Hertha Wolff, Kitty Stengel, Paul Lewitt, Kurt Hoff⸗ mann trafen mit den übrigen Mitwirkenden den Abſichten des Dichters gemäß den Scherz und die be⸗ deutungsvolle Tiefe dieſes Spiels, welches das Theater zum Sinnbild der Imagination des Lebens ſelbſt erhebt. E . Deite. Nr. 45 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 28. Januar 290 Scholtiſche Lanoͤſchaſten Sicherung gegen Kurbelrückſchläge Auf Einladung der Geſellſchaft für Er d⸗ und Völte r Eu nd Mannheim ſprach am Mittwochabend Profeſſor Dr. Sölch von der fer ein Bild vom Bau und lichen Landes, bei deſſen ungen der Eiszeit ſo übergus 5 ie verhältnis⸗ korsbreitenlage und die Nähe des Meeres be⸗ bei dem bereits alle Natur⸗ und Kultur⸗ tiefer liegen als das bei uns inken ſich im regenreicheren Meter, im trockeneren ereshöhe. Darüber hinaus toorbildungen oder nur nackter Volledichte dieſes Landes ug iſt und ſich im weſentlichen als ge⸗ verſtreute Siedlungsinſeln über das hen den höheren Highlands im Norden rigeren Uplands im Süden liegt aber eer zu Meer durchgreifende Zone, die ſtigere Daſeinsbedingungen bietet, zumal Kohlenlager hier vorha t ſind. De hieſes Nicderland die dichteſte et en Reichtum an bedeutenden Stä 8 Waldland wurde bereits frühzeitig gerodet ckerland umgewandelt, beſonders inſolge der Pio⸗ die die einwandernden Mönche leiſteten, und verwan e ſich daun allmählich in ein wichtiges Induſtrie⸗ gebiet mit aufkommender Ausnutzung der Kohle, ſodaß heute die Eiſenverarbeitung, Wollinduſtrie und Verwertung über⸗ her Produkte hoch entwickelt iſt. Die Lage im Weſten ö mit der ſtär n Hinneigung zu den übe dern hat das Wirtſchaftsgebiet um Gl 90 Edinburgh eine ſtärkere Bedeutung erringen urſprüngli und in A nierarbei Im zweiten Teil des Vortrages wurde an Hand von zahlreichen Lichtbildern die Landſchaft und Beſiedlung den Hörern näher veronſchaulicht. Man ſah Bilder von den großen, von Schornſteinen und ſchwarzen Rauchfahnen be⸗ herrſchten Städten mit ihrer großen Induſtrie, daneben die der Fiſcherei beſonders gewidmeten Plätze mit Aberdeen an der Spitze, Bilder aus den Niederungen mit ihrer land⸗ wirtſchaftlichen Nutzung und einſame Gebirgs⸗ oder Küſten⸗ landſchaften, in denen die Steinwüſte oder die Meeres⸗ brandung te beſtimmenden Züge der Umwelt bilden. Tief eingeſchnittene Meeresbuchten oder Fjorde und ſtille Berg⸗ ſeen, die ſog. Lochs, erzeugten Landſchaften, die außer⸗ urdentlich an die uns im allgemeinen vertrauteren nor⸗ wegiſchen Flord⸗ und Fleldlandſchaften erinnerten, mit denen das Land nach ſeinem Aufbau und ſeiner ceolobicchen Geſchichte ſtark verwandte Züge aufweiſt.— Die Hörer⸗ schaft dankte dem Vortragenden durch ſtarken Beifall. Rd. * Die zweite Klaſſe rentiert. Die nach Wegfall der vierten Wagenklaſſe geſtiegene Benutzung der zweiten Klaſſe wirkt ſich beſonders im Nahver⸗ kehr aus. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe hat deshalb verſchiedene Züge, die bisher nur dritte Klaſſe führten, auch mit Wagen zweiter Klaſſe aus⸗ geſtattet. Im Gebiet von Karlsruhe hat man mit der Einführung der zweiten Wagenklaſſe in den Be⸗ rufszügen gute Erfahrungen gemacht. * Selbſtmord eines Mannheimers im Schwarz⸗ wald. Aus dem Bühlertal wird uns unterm Geſtrigen gemeldet: Der 45 Jahre alte Maurer Schröder aus Mannheim wurde am Samstag morgen in einem Rebſtück in der Nähe des Kranken⸗ hauſes aſs Leiche aufgefunden. Er hatte ſich die Halsſchlagader geöffnet und iſt dann offen⸗ bar an Verblutung geſtorben. Was den Mann, der erſt ſeit zwei Tagen zur Erholung im hieſigen Krankenhauſe weilte, in den Tod getrieben hat, iſt noch ungeklärt. Er zeigte nach außen ein etwas ſchwermütiges Weſen. Partei⸗Nachrichten Aus der Deutſchen Volkspartei Die im Rennersbof oögehaltene Verſammlung des Be⸗ Arlsvereins Lindenhof war ſehr gut beſucht. Stadtrat HDaos ſprach über das, wenig Freuden, aber um ſo mehr Bedenken erweckende ſtädtiſche Budget. Die Ausführungen des Referenten wurden mit großem Intereſſe verfolgt, ſo⸗ daß eine lebhafte Ausſprache folgte, Es wurde beſchloſſen, daß am Freitag ber zweiten Woche eines jeden Monats eine Zuſammenkunft nach Art eines Familienabends im „Mennershof“ ſtattfinden ſoll. Bei der Wahl des Vorſtan⸗ des wurde der alte Vorſtand einſtimmig wiedergewählt. In den Bezirksvereinen Neckarſtadt, Unterſtadt und am vergangenen Sonntag in Käfertal fanden eben⸗ falls die ſälllgen Vereinsverſammlungen ſtatt. In der Neckarſtadt konnte Stadtrat Dr. Wittſack das wieder aktuell gewordene Problem der Ferngasverſorgung auf⸗ rollen, in der Unterſtadt ſprach Stadtverorön. Walther über kommunalpolitiſche Fragen und Stadtrat Haas in Käfertal über die allgemeine politiſche Lage. Mit geringen Veränderungen wurden die Bezirksvereinsvorſtände in gllen Sieſen Verſammlungew wiedergewählt. Mannheimer Kirchenkonzert Das 213. Orgelkonzert in der Chriſtuskirche brachte unter erfreulicher reger Anteilnahme des Publikums eine ungewöhnlich reiche Ausbeute an Meiſtern des 17. Jahrhunderts, die nicht nur hiſtoriſch intereſſant, ſondern auch durch ihren Reichtum an ge⸗ ſunder Muſik für die Gegenwart ſehr anziehend ſind. Für den ernſten Muſikfreund bedeutet es eine be⸗ ſondere Genugtuung, daß die Orgelkonzerte in der Chriſtuskirche dank der ungemein ſorgfältigen und fachkundigen Programm⸗Aufſtellung ſowie der un⸗ übertrefflichen Wiedergabe durch Kirchenmuſikdirek⸗ tor Landmann in weiten Schichten des Publi⸗ kums feſten Fuß gefaßt haben, ſo daß unſer geſchätz⸗ ter Orgelmeiſter in der Lage iſt, ſeine Kreiſe immer weiter zu ziehen und aus der überreichen Orgel⸗ literatur Schätze zu heben, die es verdienen, in vor⸗ züglicher Ausführung ihre Lebensfähigkeit beſtätigt zu ſehen. Landmann führte diesmal eine muſikaliſch wie hiſtoriſch beſonders anziehende Blütenleſe des mit bedeutenden Orgelkomponiſten reichlich geſegne⸗ ten 17. Jahrhunderts zu Gehör. Buxtehude, zu dem Bach in jungen Jahren wallfahrtete, war mit einem überraſchend kühnen Präludium und Fuge vertreten. Von Johann Pa⸗ chelbel, einem der bedeutendſten Vorläufer Bachs gab es drei Choralvorſpiele für Orgel zu hören, die, was Satzkunſt und Stimmungsgehalt anbelangt, einen beſonderen Reichtum offenbaren, J. G. Walther, deſſen Lebenszeit ſich faſt vollkommen mit der des großen Thomaskantors deckt, bringt in ſeinen ſatz⸗ techniſch ſeſſelnden Varjattonen über„Jeſu meine Freude“ viel an Bach gemahnende Feinheiten. An dem Präludium und Doppelfuge in d⸗moll von Krebs überraſchte die virtuoſe Pedaltechnik, die ſich dieſer Lieblingsſchüler Bachs errungen hat und die uns auch heute noch in Atem hält, wenn wir den in einzig daſtehender Kühnheit konzipierten laug⸗ gedehnten Soloſtellen für Orgelpedal lauſchen, na⸗ mentlich wenn ſie in Landmanns meiſterhafter Wiedergabe erklingen.— Eine der feſſelndſten Komponiſtenerſcheinungen des 17. Jahrhunderts iſt der Violinvirtuoſe Heinrich hemittelte geſchaffen werden? In der Wohnungsbauwirtſchaft hat bis jetzt die Frage des Familienproblems kaum an Bedeutung zugenommen. Und ſo kam es, daß man in der Be⸗ meſſung der Räume, in ihrer Ausſtattung und An⸗ ordnung zu ſehr die bürgerlichen Verhältniſſe be⸗ rückſichtigte. Auf dieſer Grundlage bewegten ſich die Ausführungen, mit denen geſtern abend im großen Saal der Handelskammer Oberbaudirektor Zizler vor eine vom Mannheimer Mutterſchutz e. V. einberufene Verſammlung trat. Um auch den wenig bemittelten Bevölkerungsſchichten men⸗ ſchenwürdige Wohnungen zu erſchwinglichem Preiſe zu beſchaffen, werden Reformen aller Art im Grund⸗ riß und in der architektoniſchen Geſtaltung notwen⸗ dig. Zwar ſtehen jetzt Neubauwohnungen leer, da⸗ mit iſt aber die Wohnungsnot nicht zu Ende, es iſt lediglich der Kreis derer erſchöpft, die die bisher ge⸗ bauten Wohnungen bezahlen können. Tatſächlich haben wir noch eine ungeheure Zahl von Familien in Deutſchland, wohl noch eine halbe M illion, die noch keine Wohnung haben. Wie können nun Wohnungen für Minder⸗ Kleinwohnungen ſind heute für 60 bis 70% zu haben, aber 3— 4000 Familien leben in Mannheim, die dieſen Betrag nicht auf⸗ wenden können. Nach einer Statiſtik der letz⸗ ten Jahre lebten 11,7 v. H. der Mannheimer Be⸗ völkerung in überfüllten Wohnungen; die Hälfte der Kinder hat kein eigenes Bett. Von den Steuerpflichtigen im Reich haben Einkommen: 46 v. H. bis zu 2000 ¼ 24 v. H. 2— 3000% 30 bis 50 4 14 v. H. 35000 4 50 bis 100% Alſo brauchen 70 v. H. der Steuerzahler Klein⸗ wohnungen. Mannheim hat nach dem Krieg 44 v. H. der Neuwohnungen als Kleinwohnungen gebaut (Reichsdurchſchnitt nur 34 v..). Mit den vorhan⸗ denen Altwohnungen haben wir in Mannheim 50—55 v. H. Kleinwohnungen, während wir 70 v. H. haben müßten. Die Kleinwohnungs not i ſt eine Frage der Mietpreis not. Man hat zwar Verbilligungsmaßnahmen eingeleitet, durch die die Neubaumieten um ein Drittel geſenkt werden konnten, aber noch betragen ſie das 27fache der Friedensmieten. Ein Ausgleich kann nur durch Einſchränkung des Wohnanſpruches geſchaffen werden. Tragb. Monatsmiete: bis zu 30 4 Das iſt möglich bei den oberen und mittleren Wohnſtufen, nicht aber bei den unteren. Da hilft man ſich 1. durch Ueberſteigerung des Wohnanſpru⸗ ches in Verbindung mit Untervermietung, 2. durch Ausmietung von Altbauwohnungen und 3. durch Selbſthilfe(Barackenhau). Der Arbeiter kann nur etwa ein Fünftel ſeines Lohnes für Wohnung aus⸗ geben. Da hilft nur eines: kleiner und ein⸗ facher bauen. Der bisherige Klein⸗ wohnungsbau war zu bürgerlich. Aller⸗ dings muß auch die kleinſte Wohnung ein kulturelles Minimum aufweiſen. Der Redner hat ſich im weſentlichen die holländiſche Bauweiſe zum Vorbild genommen, die ſich ſeit langen Jahren bewährt hat. Als Kulturminimum ſtellt er feſt: Die Kleinwoh⸗ nung muß an Gärten liegen und muß eigenen Eingang haben, jede Wohnung muß Waſchküche und Bad enthalten und vor allem dem Familien⸗ aufbau angepaßt ſein. In Betracht kommen zwei Wohnungsarten: für Großfamilien und Nor⸗ malfamilien. Zentralheizung und Warmwaſſerver⸗ ſorgung haben ſich nicht bewährt. Der geſündeſte und billigſte Wärmeſpender iſt der Kachelofen. An Hand von Lichtbildern zeigte der Vortragende die verſchiedenen Typenwohnungen, von denen die billigſte 30 bis 40/ koſten wird und Eltern⸗ und Kinderſchlafzimmer, Wohnküche und Brauſebad ent⸗ hält. Das Bad wird überhaupt als unerläßlicher g Beſtandteil auch der kleinſten Wohnung angeſehen. Ignaz Biber, der nach längerer Tätigkeit an bi⸗ ſchöflichen Kapellen das Intereſſe des muſikfreund⸗ lichen und muſikbegabten Kaiſers Leopold., erregte und zwar mit vollem Rechte. Denn ſeine Sonate für Violine und Orgel ſtellt hinſichtlich des Doppel⸗ griffsſpieles keine leichte Aufgabe. Auch hinſichtlich der Formgebung gibt ſein Werk manche Rätſel auf. Lene Heſſe⸗Sinzheimer ſetzte ihr reifes Können für die anſpruchsvolle Kompoſition ein, hatte aber in den kantablen Stellen reichlich Gelegenheit, ihren blühenden Ton zur Geltung zu bringen. Alt⸗ meiſter Heinrich Schütz, deſſen ergreifende Töne auch heute unmittelbar wirken, war vertreten mit einem Duett„Was betrübſt du dich“ für zwei Sing⸗ ſtimmen mit Begleitung von zwei Violinen. Den Sopranpart hatte Frl. Grete Hild, das Alt⸗Solo Lotte Bopp übernommen. Beide Sängerinnen ent⸗ ledigten ſich ihrer Aufgaben mit klarer Tongebung und reifem Verſtändnis. Zu Frau Lene Heſſe trat noch Frl. Käte Back, die ſich als techniſch hoch⸗ ſtehende, muſikaliſch feinfühlende Geigerin ſchon längſt verdiente Anerkennung errungen hat.— Die Durchführung des ganzen umfangreichen Programms ſtellt Herrn Kirchenmuſikdirektor Lan d⸗ mann abermals ein glänzendes Zeugnis aus, vor allem wegen ſeiner tiefſchürfenden Literaturkennt⸗ nis, die aus den Schätzen der Vergangenheit gerade diejenigen Werke auswählt, die auch der Gegenwart viel zu ſagen haben. Dr. Ch. Das Nationaltheater regt ſich. Intendant Sioli hat das humoriſtiſche Kriminalſtück„Der Mann, der ſeinen Namen änderte“ von Edgar Wallace zur Aufführung im Neuen Theater erworben. Die Erſtaufführung findet Mitte Februar ſtatt. Für die Faſchingstage iſt bekanntlich für das Nationaltheater eine Neuinſzenie⸗ rung von Offenbachs„Orpheus in der Unter⸗ welt“ in neuer Beavbeitung von Carl Rößler vor⸗ geſehen. An diefen Tagen ſoll aber auch der Brauch einer heiteren Kindervorſtellung, der längere Jahre geruht hatte, wieder in Aufnahme kommen und zwar wird diesmal ein Kinderkabarett unter Leitung von Alfred Landory vorbereitet. Bir müiſſen kleiner und einfacher bauen! Oberbaubirektor Zizler über„Familie und Wohnung“ Der Redner ſtreifte auch die Frage der ſog. ſchlechten Mieter, der aſozialen Elemente, die Miete nicht zahlen können oder wollen. Für ſie ſoll ein Auffang⸗ heim gebaut werden, um ſie von der Straße weg⸗ zunehmen. Es beſteht bereits ein Obdachloſenhaus für Frauen und Kinder, doch hat ſich gezeigt, daß auch ein Familienheim notwendig iſt. Allerdings kann darin ein gewiſſes Maß von Bequemlichkeit und Ent⸗ gegenkommen nicht überſchritten werden, damit die Bewohner nicht„feſtfrieren“, womit der Zweck ver⸗ fehlt wäre. Das Haus iſt nur als Uebergangsſtation gedacht. Oberbaudirektor Zizler lehnt die von Gropius vertretene Anſicht ab, nach der wir vor einer Auf⸗ löſung der Familie und einem zentraliſierten Groß⸗ haushalt ſtehen. Wo bisher Verſuche mit Großhaus⸗ halten gemacht wurden, haben ſie ſich als nicht wirt⸗ ſchaftlich erwieſen. Was kommen wird, iſt nicht die Auflöſung der Familie, ſondern ein Kleiner⸗ werden der Haushaltungen. Die Klein⸗ wohnungsfrage wird nicht mehr zur Ruhe kommen und wird ſtets eine Aufgabe der Kommunen bleiben, denn der Privatunternehmer wird ſich nicht ent⸗ ſchließen können, Kleinwohnungen zu bauen. Schließlich ſchilderte der Redner noch das im Bau befindliche Mütter⸗ und Säuglingsheim. Der fetzige Leiter der Kinderabteilung im Städt. Krankenhaus, Prof. Dr. Frank, wird die Leitung des neuen Hauſes übernehmen, das an der Kron⸗ prinzenſtraße ſüdlich der Kaſernen erſteht und vorausſichtlich im Oktober in Betrieb genommen werden kann; es bietet Raum für 20 Mütter und über 100 Kinder. Frau Eliſabeth Blauſtein dankte für die inter⸗ eſſanten Ausführungen und wies auf einen im März ſtattfindenden Vortrag von Frau Katharina v. Kar⸗ dorf über„Die Zukunftsarbeit der Mut⸗ ter“ hin, der ſich hauptſächlich mit der Friedensfrage befaſſen wird, ein Problem, an dem die Frauen be⸗ ſonders berufen ſind, mitzuarbeiten. el. Veranſtaltungen * Hente 3. Akademiekonzert. Heute, Dienstag, wird Ge⸗ neralmuſikdirektor Richard Lert, der z. Zt. an der preußiſchen Staatsoper in Berlin tätig iſt, im 5. Akademtekonzert im Muſenſaal Schumanns 4. Sinfonie mit dem Nationaltheater⸗Orcheſter zum Vortrag bringen. Zu Beginn des Konzertes ſpielen Konzertmeiſter Max Kergl und Carl Müller das Brahmſche Doppel⸗ konzert für Violine und Violon⸗Cello mit Orcheſterbeglet⸗ tung. Darnach ſingt Vera Janacopulos, die gefeierte griechiſche Sopraniſtin, deren Auftreten im Berliner Kon⸗ zertſaal das Publikum zu wahren Beiſallsſtürmen hinriß und von der Berliner Preſſe als„Das muſikaliſche Ereignis der Saiſon“ bezeichnet wurde, folgende Geſänge mit Or⸗ cheſter zum Vortrag bringen: Arie aus Joſua von Händel, Chanſon du Papillon von Campra, eines für die Künſtlerin eigens bearbeitetes Lied von Rimſky⸗Korswakow: La rose et le rossignole, Hopak von Muſſorgſky und eine Paſtorale von Strawinſky. Ueber Afghaniſtan, eines der unbekannteſten und am weniaſten wiſſenſchaftlich durchforſchten Gebiete, ſpricht im Rahmen der öffentlichen Vorträge der Handels⸗Hochſchule am Donnerstag, 30. Januar in der Aula der Handels⸗ Hochſchule(K 4,), Dipl.⸗Ingenleur, Regierungsbau⸗ meiſter a. D. Lebach. Afghaniſtan iſt ein ſchwer zu⸗ gängliches Bergland, das von unabhängigen Menſchen be⸗ wohnt iſt, die dem Zugang von Europäern bis in die jüngſte Zeit die größten Hemmniſſe in den Weg legten. Dabei hat in früheren Jahrhunderten Afghaniſtan eine hochbedeutſame Kulturblüte gehabt, die von helleniſtiſch⸗ vorderaſiatiſchen und indiſchen Einfluüſſen durchtränkt. war. Auch in der frühmohammedaniſchen Zeit hatte es eine große Blüte. In der neueſten Zeit iſt das Land na⸗ mentlich als Pufferſtaat zwiſchen dem angloindſiſchen Reich und den ruſſiſch⸗turaniſchen Gebieten bekannt geworden, in den allerfüngſten Jahren als der Schauplatz der über⸗ ſtürzten Reformtätigkeit Aman ul lahs. Lebach war von ihm als einer der erſten Jugenfeure berufen worden und war dann ſechs Jahre bei der Anlage der neuen Hauptſtadt Darulaman und neuer Straßen tätig. Die Re⸗ volution hat den Vortragenden mit Aman Ullah und den übrigen Europäern des Landes verwleſen. e i Jaſching Heiteres von G. W. Beyer Bei Geheimrats iſt große Geſellſchaft. Zu Ehren des berühmten Aegyptologen. Freilich munkelt man in einer Ecke, dieſe wiſſen⸗ ſchaftliche Koryphäe mit dem ſtrengen Gelehrten⸗ geſicht und den dicken Brillengläſern ſei auch einmal ein junger Mann geweſen:„Na ja, wiſſen Ste, Ver⸗ ehrteſte, was man ſo einen kleinen Schäker nennt, einen Schwerennöter.“—„Ja, ich verſtehe, die Aegypterinnen ſollen manchmal nicht häßlich geweſen ſein.“ Die Tochter des Hauſes, moderner Backfiſch, be⸗ lauſcht einen Teil dieſes Geſpräches unter freund⸗ lichen alten Damen. Sie ſtutzt einen Augenblick. Dann huſcht der Sonnenſchein eines freudigen Gedankens über ihr Geſicht. Sie drängt ſich durch die Gäſte, die den großen Gelehrten umſtehen. Man macht ihr Platz. Der Aegyptologe ſieht die funge Dame erſtaunt an.„Ach,“ ergreift die bittend ſeine Hand,„verehrter Herr Pro⸗ feſſor, Sie erweiſen mir doch ſicher einen großen Gefallen? Die Aegypter ſind ja Ihr Fach. Ich will das Koſtümfeſt bei Kommerzienrat Gutkorns als Königin Nefretete beſuchen. Was muß ich da als Unterwäſche anziehen, um ſtilecht zu ſein?“ * Großes Faſchingsfeſt im Deutſchen Verein einer amerikaniſchen Stadt. Zur Feier des Tages wird von Liebhabern die„Fledermaus“ aufgeführt. Der Prohibition wegen ohne Alkohol. Was zur Erhöh⸗ ung der nötigen Stimmung auf der Bühne wenig beiträgt. Manu iſt gerade beim Champagnerlied angelangt. Die Gäſte des Prinzen Orlowski beweiſen, daß mit Waſſer keine echte Faſchingsſtimmung hervorzuzau⸗ bern iſt. Das Publikum gähnt. Da platzt in die Stille des verwäſſerten Faſchings⸗ trubels auf der Bühne eine kräftige Männerſtimme aus dem Zuſchauerraum hinein:„Freiwillige vor, Mit der kalten Jahreszeit beginnen für den Kraftfahrer die Schwierigkeiten beim Aulaſſen und Andrehen ſeines Wagens. Zur Schonung ſeiner Batterie greift der gewiegte Fahrer beim Andrehen ſeines kalten Motors zur Kurbel und ſtellt Frühzündung ein, um das An⸗ ſpringen des Motors zu erleichtern. Dieſe Einſtel⸗ lung auf Frühzündung birgt die Gefahr in ſich, daß der Motor nach rückwärts anſpringt, was zur Folge hat, daß der Fahrer durch die nun ebenfalls rück⸗ wärts ſchlagende Kurbel ſchwere Verletzungen er⸗ leidet. Die jährlich ſich wiederholenden Tauſende von Unfällen durch Kurbelrückſchlag haben eine alte be⸗ rufsgenoſſenſchaftliche Forderung, die auch ſtets von Arbeitnehmerſeite als dringend notwendig bezeich⸗ net worden iſt, nicht verſtummen laſſen und ſo wird, nachdem brauchbare Rückſchlagſicherungen geſchaf fen wurden, mit Wirkung vom 1. Januar 1930 aß von den Berufsgenoſſenſchaften der Reichsunfall⸗ verſicherung gefordert, daß neue Wagen mit einer anerkannten Rückſchlag⸗ ſicherung ausgerüſtet ſein müſſen. Bei der Aufſtellung dieſer Forderung iſt man den Wünſchen der Automobilinduſtrie ſoweit als es die Belange der Unfallverhütung zuließen, entgegen⸗ gekommen, indem man eine Freigrenze von 375 cem Hubraum je Zylinder ſchuf, die die ſo zahl⸗ reichen Kleinwagen von der Forderung der Rück⸗ ſchlagſicherung ausläßt. Für alte Wagen wird die Rückſchlagſicherung nur gefordert, wenn dieſe zu Rückſchlägen neigen. Damit will man bei den vielen hunderttauſend alten Wagen eine Belaſtung der deutſchen Wirtſchaft vermeiden, die entſtanden wäre, wenn man für alle alten Wagen eine Rückſchlag⸗ ſicherung unterſchiedslos gefordert hätte. Denn es iſt nicht nur geſetzliche Pflicht der Berufsgenoſſen⸗ ſchaften, die Unfallverhütung nach dem neueſten Stande der Technik zu geſtalten, ſondern auch die Leiſtungsfähigkeit der Wirtſchaft dabei in Rechnung zu ſtellen. 98 Im Mannheimer Hausfrauenbund ſpricht am kommen⸗ den Donnerstag abend im alten Rathaus Prof. Dr. Roſt, Leiter der chirurgiſchen und orthopädiſchen Abteilung der ſtädtiſchen Krankenanſtalten über:„Einfluß der Er⸗ nährung auf die Entſtehung chirurgiſcher Erkrankungen“ mit Lichtbildern und Demonſtrationen. Einleitend werden die Grundbegriffe der Ernährung auf die Entſtehung der Rachitis, Blinddarmentzündung, Bauch⸗ ſpeicheldrüſenentzündung, Darmverſchluß, Kropf, Blaſen⸗ und Nierenſteine, Tromboſe und Embolie beſprochen. * Ludwigshafener Völkertrachtenſchan. Im Rahmen der Völkertrachtenſchau anläßlich des Ludwigshafener großen Maskenballes am nächſten Samstag im Pfalzbau wird das hieſige bekannte Jſa⸗Ballett unter perſönlicher Lei⸗ tung von Frl. Ernſt mit mehreren Ballett⸗Einlagen das beſonders reichhaltige Programm verſchönern. Film⸗Rundſchan Univerſum:„Im Flugboot rund um Afrika“ 37000 Kilometer legte das Flugboot des engliſchen Re⸗ kordfliegers Cobham zurück, deſſen Flug die Aufgabe hatte, die Möglichkeit eines Flugdienſtes rund um Afrika zu erforſchen. Von Rocheſter geht es nach Bordeaux, quer über das Feſtland nach Marſeille, über Korſika und dem Mittel⸗ ländiſchen Meer nach Afrika. 4800 Kilometer geht es dem Nil entlang, mächtig dehnt ſich der beinahe zwei Kilometer breite Staudamm bei Aſſuan. Weiter geht es nach dem Viktoriaſee, dem Tanganfikaſee, über die größte Lehmhütten⸗ ſtadt der Welt nach Kapſtadt. Dann wieder nordwärts, der Heimat zu, der Küſte entlang, über troſtloſe Sandwüſten, ungeheure Urwälder. Eine Notlandung würde in dieſen Gegenden den ſicheren Tod bedeuten. Es iſt ein ganz neues Weltgefühl, das durch dieſen Bild⸗ ſtreifen aufbämmert. Herrliche Bilder, großartige Kompo⸗ ſitionen aus Erde, Himmel, Wolken und Meer gleiten vor⸗ über. Hinreißend der Anflug über dem Waſſer, das Auf⸗ ſchäumen der Kielwellen. Die Bilder ſind ohne Tiefe heraus⸗ gegriffen, planlos aneinandergereiht. Eine erlebte Reiſe, bei der nur die markanteſten Eindrücke zurückgeblieben ſind. Das ausgezeichnete Univerſum⸗Orcheſter untermalt dieſen Reiſebericht ganz hervorragend. Schluß des redaktionellen Teils 0 Tum Schuſz gegen anpin- e Srüffungshrank. HA STN helfen, Mandeſu (Acridmiumderivah Halsenkündungen Nee Hüftflaſchen heraus.“ Dreißig Mann leiſten der ernſten Mahnung Folge, greifen nach der Geſäß⸗ taſche und ſtürzen bühnenwärts. Der Vorhang fällt. Fünf Minuten ſpäter rauſcht er wieder hoch. Auf der Bühne tobt der Faſchingstrubel und verrät, daß der Prinz Orlowski ſeinen Gäſten zwar noch immer keinen Sekt, aber auch kein Waſſer mehr vorſetzen läßt. * Meyers gehen zum Koſtümfeſt. Jeder für ſich natürlich, wie ſich das für ein verträgliches Ehepaar gehört. Herr Meyer weiß nicht einmal, welches Koſtüm ſeine beſſere Hälfte über die mageren Schul⸗ tern gezogen hat. Nur das eine ſagt ihm ſein ge⸗ ſchärfter Ehemannsverſtand:„Sei vorſichtig, Deine Alte beobachtet Dich!“ Herr Meyer tanzt. Zum dritten Mal ſchon mit der gleichen Maske. Columbinchen mit der reich⸗ lichen Schmink⸗ und Puderauflage wundert ſich. „Ach“, flüſtert ſie freundlich mit einem zitternden Unterton ſeliger Erwartung:„Maske, warum tanzeſt Du denn immer mit mir?“ Herr Meyer ſieht ſich gewohnheitsmäßig einen Augenblick vorſichtig um. Dann fällt ihm ein, daß er ſeine Frau heute nicht kennt, und er raunt:„Meine Alte iſt ſo eiferſüchtig. Sicher ſteckt ſie irgendwo in der Nähe und beobachtet mich. Deshalb tanze ich nur mit der. hm hm. reifſten Dame im Saal, auf die ſie nicht eiferſüchtig zu werden braucht!“ Leider nimmt das Koſtümfeſt hiermit ein vor⸗ zeitiges Ende für Herrn Meyer. Denn Columbinchen reißt zornglühend die Maske vom Geſicht: Frau Meyer! Aus ſprüche eines Vörſenmannes „Noch ſo ein ſchwarzer Tag und meine Steuer⸗ erklärung iſt richtig!“ 0 „Geld allein macht nicht glücklich, nan muß es auch— in der Schweiz haben!“ 2 4 4 8 1 A DN renn * * Dienstag, den 28. Januar 1930 Kommunale Chronik Hekoga⸗Entſcheidung vertagt * Darmſtadt, 27. Jan. Die Generalver⸗ ſammlung der Hekoga hat in ihrer heutigen Sitzung von dem gegenwärtigen Stand der Verhand⸗ lungen Kenntnis genommen. Sie beauftragte den Vorſtand und Aufſichtsrat, alle noch beſtehenden Zweifel und Bedenken zu klären und demnächſt der Generalverſammlung die neu formulierten Vertragsentwürfe zur Verabſchiedung vorzu⸗ legen. Gießen und die Hekoga Gießen, 27. Jan. Der Gießener Stadtrat beschäftigte ſich in mehrſtündiger Beratung mit dem Vertragswerk der Hekoga und faßte ſchließ⸗ lich folgenden Beſchluß: 1. Dem Ferngasbezug der Hekoga von der Ruhr und Saar wird grundſätz⸗ lich zugeſtimmt. 2. Das vorliegende Vertrag werk befriedigt jedoch nicht in allen Punkten. 3. Vertreter der Stadt Gießen in der Generalverſamm⸗ lung werden beauftragt, den Vorſtand der Hekoga zu veranlaſſen: a) in weiteren Verhandlungen mit der Ruhr⸗Saar die erhobenen Einwände zu beſeiti⸗ gen und Zweifelsfragen zu klären, b) die Verträge alsdann einer einzuberufenden Generalverſammlung vorzulegen. 4. Dieſe neuen Verträge ſind vor der Generalverſammlung dem Stadtrat zur endgültigen Beſchlußfaſſung vorzulegen. Das Karlsruher Kriegerdenkmal genehmigt Der Karlsruher Stadtrat hat nach noch⸗ maliger Beratung beſchloſſen, das Krieger denk⸗ mal auf dem Ehrenfriedhof nach dem von Bild⸗ hauer Hermann Binz gefertigten Gußmodell aus⸗ führen zu laſſen, nachdem der Künſtler erklärt hat, ſich für dieſe Form mit ſeiner ganzen künſtlertiſchen Persönlichkeit einſetzen zu können, und nachdem auch zer künſtleriſche Beirat der Stadt dieſe Löſung entpftehlt. Der damit zur Ausführung kommende Entwurf des Denkmals ſtellt einen Jüngling in ſchreitender Haltung mit zum Himmel erhobenen Händen dar, der auf einem ſarkophag⸗ähnlichen Un⸗ terhau ſteht und die Hoffnung des beutſchen Volkes auf eine beſſere Zukunft als Frucht aus der tauſend⸗ lältigen Todesſaat des Krieges verſinnbildlichen will. Das ganze Denkmal wird.50 Meter, die Figur ſelbſt 4 Meter hoch. Die Figur wird in Bronze, der Sockel in Stein ausgeführt. Den Bürgerausſchuß wird die Angelegenheit ſomit nicht mehr beſchäftigen. Aus dem Lande Von zwei Burſchen zu Tode geprügelt Pforzheim, 27. Jan. Am Sonntag früh 2 Uhr rieten in Dillweißenſtein zwei junge Bur⸗ chen im Alter von 21 und 23 Jahren mit einem älteren Mann in Streit. Der eine der jungen Leute verletzte den älteren Mann mit einem Stock⸗ Jieb derart, daß er zu Boden ſtürzte und ſich einen ſchweren Schädelbruch zuzog, der nach wenigen Minuten ſeinen Tod zur Folge hatte. Die beiden Täter wurden verhaftet. Sie gaben an, der Mann gabs ſie in betrunkenem Zuſtande beläſtigt. Der Tote hinterläßt Frau und drei Kinder, Er ſtammt aus Reichenbach. Das älteſte techniſche Unternehmen Badens Villingen(Schwarzw.), 27. Jan. Zu einem ſel⸗ enen Jubiläum rüſtet die Firma B. Gru⸗ ninger Söhne, K. G. in Villingen, die mit dem Jahre 1930 in das 360. Jahr ihres Beſtehens getreten und heute das älteſte techniſche Unterneh⸗ men in Baden iſt. Das Werk gründete Chriſtof Reble im Jahre 1570, das ſich mit der Herſtellung von Glocken und Kanonen befaßte. Der Sohn übergab 1630 das Werk ſeinem Schwiegerſohn Joa⸗ chim Grüninger, der neben einem Hammerwerk be⸗ reits eine Eiſengteßerei beſaß. Seither iſt das Werk im Beſitz der Familie Grüninger, die es im Laufe der Jahre auf die heutige weltbekannte Höhe brachte. Der vor einigen Jahren verſtorbene Beſitzer B. Grüninger, der das Werk durch einen modernen Reubau vergrößerte, war lange Jahre Vorſitzender des Verbandes deutſcher Glockengießer. * Karlsruhe, 27. Jan. Der ſeit dem Mai v. Is. unter dem Verdacht des Giftmordes an ſeiner Frau in Unterſuchungshaft befindliche Karlsruher Kriminalkommiſſar Karl Werner wird in den nüchſten Tagen ſich vor dem Schwurgericht zu verantworten haben. Mitangeklagt iſt die Frau Norkle unter der Beſchuldigung der Anſtiftung zu er Dat. 2 angeklagten Weichenſteller Hübler. große Schöffengericht Um a. d. D. befaßte ſich in dreitägiger Verhandlung mit 238 ſtraſbaren Handlungen, die dem Heilkundigen Ludwig Spin⸗ ner z ſt gelegt waren. Der Mann, der ſich in ſo vielen Fällen zu verantworten hatte, konnte einen ſelten bewegten Lebenslauf erzählen. Seine Jugend war nicht roſig. Die Berufe wechſelten in eiligſter Folge, er betätigte ſich als Hilfsarbeiter, Kellner, Koch itungsjunge, Geſellſchafter, Privat⸗ 15 uſw. Einmal will er Filmregiſſeur ſein, dann hörte er Vorlefungen an der Han⸗ tle und ſtändig vervollſtändigte er ſein Autodidakt. Spinner iſt ein äußerſt in⸗ tenſch. Solange er ſeine Heilpraxis aus⸗ te er auch ſein Auskommen und was noch iſt, er hatte auch Erfolge. Daher das n. Man gab ihm willig Beträge von als Darlehen friſtlos hin. iner eröffnete in Ulm ein Reformgeſchäft “, das aber wegen Mangel an Betriebs⸗ k pleite ging. Mit Vorliebe richtete Spinner ſeine Darlehensgeſuche an Näherinnen, Ehefrauen und an eine Generalarztswitwe. Aber auch gewiegte Geſchäftsleute, die ihm Anzüge, Schreibmaſchinen und S 2 1 [Shoch en als 8 — blinde Ver 1712 Mk. Neue Mannheimer Zeitung(Mitte Heilkundig dergl. Nachdem der Boden g Spinner nach Stutt⸗ um dort einen hönheitsſalon“ aufzumachen. Die Miltel dazu erhielt er von einer„Dame“, die er durch ein Heiratsbüro kennen gelernt und der er auch die Ehe versprochen hatte. Mehr als 10 000 Mk. ſind auf dieſe Weiſe in ſeinen Beſitz ge⸗ kommen. Di klage des Heiratsſchwindels mußte aber vom Ge fallen gelaſſen werden, da die Ver⸗ handlung er te“ derart unſtttliche Anforderur i vor einer ißte ſchon der übergaben, in Ulm zu heiß wurde ſch art gart, 9 er hreckte. Ueberhaupt zanwalt von der rieſengroß 4 Punkte ſtreichen, weil er⸗ ute teils aus Dankbarkeit, s aber in übergroßem eſe Gelder gegeben hatten. an der Grenze des Straf⸗ zu entſcheiden, ob man es mit einem geriebenen Hochſtapler oder mit einem großen Idealiſten zu tun habe— und es ent⸗ ſchied ſich für das Letztere: Mit 6 Wochen Gefängnis wurden die Han nt, die dem Heilkun⸗ digen 00 Mark eingebracht hatten. E nicht we Strafanträge im Dinkelſcherbener Elſenbahnunglütk 255 Augsburg, 27. Jau. Im Prozeß über das Dinkelſcherbener Eiſenbahnunglück beantragte der Staatsanwalt gegen Hübler und Müller je ein Jahr Gefängnis, für die übrigen Ange⸗ klagten Freiſprechung. In der Nachmittagsverhandlung ſprach zuerſt Rechtsanwalt Dr. Hirſchberger⸗ München für den Der Verteidiger vertrat die Anſicht, daß das Unglück nicht in erſter Linie auf Hübler zurückgeführt werden könne. Es handle ſich hier um eine bis jetzt bei einem Eiſen⸗ bahnunfall einzig daſtehende Berkettung un⸗ glücklicher Urſache n. Die erſte Schuld träfe das Nichtfunktionieren des Behelfsſtellwerkes. Un⸗ ter den Grundurſachen ſtehe, wie das auch von der nach den großen Unglücksfällen im Jahre 1928 ein⸗ geſetzten Unterſuchungskommiſſton der Reichsbahn feſtgeſtellt worden iſt, der verlorene Krieg und der Mangel an Geld. Dazu trete eine unge⸗ heure Ueber laſtung des Perſonals, der auch Hübler zum Aus der Pfalz Neue Architektur in der Gartenstadt Ludwigshafen Dr. Schmechels Umſpannwerk * Ludwigshafen, 27. Jan. Die rege Bautätigkeit der jüngſten Großſtadt am Rhein greift auch auf die Bannmeile hinaus. Beſonders blüht die Garten⸗ ſtadt Hochfeld, Dr. Raſchigs Stiftung, auf. Nahe der Bahnlinie Ludwigshafen⸗Neuſtadt wachſen zwei achtunggebietende Großbauten aus dem Boden. Archi⸗ tekt Dr. Schmechel⸗ Mannheim errichtet hier als ſein ͤͤrittes Glektrizitätswerk(nach dem von Landau und Kaiſerslautern) das Umſpannwerk der Pfalz werke. Während die nach der Bahn zu ſich um den Werkſtatturm lagernde Seite mehr den Zweckgedanken zum Ausdruck bringt, öffnet ſich die Hauptſchauſeite nach der Gartenſtadt in raſſig⸗hoch⸗ gezogenen Fenſterſchlitzen, bei Nacht eine Kette ſchimmernder Lichttore. Hinter der künftig vorbeiführenden, 50 Meter breiten Hochſpannungsſtraße ſchießt ein noch gewal⸗ tigerer Klinkerbau zehn Stockwerke hoch aus der Ebene: das Krankenhaus der armen Schulſchweſtern aus Speyer. Der faſt 40 Meter hohe Hauptbau wird zunächſt für 300 Betten eingerichtet, doch ſollen Flügelbauten die Zahl ſpäter auf 800 Betten vergrößern. Dazu kommen noch 100 Betten fürs Perſonal. Das eindrucksvolle Hochhaus des Architekten R. v. Perignon⸗ München wird von einer 1200 Meter langen Mauer umſchloſſen; die Häuſer der Aerzte kommen innerhalb der Um⸗ faſſung zu liegen. Wie dieſe beiden Bauwerke wird im Frühfahr noch ein drittes vollendet: die Kirche zu St. Bon i⸗ fatius von Landesbaurat A. Boßlet⸗ Würzburg und Diplom.⸗Ing. K. Vochner⸗ Ludwigshafen. WN Opfer gefallen ſei. Der Verteidi⸗ ger beantragte am Schluß ſeiner 1ſtündigen Rede auf Grund des unterbrochenen kauſalen Zuſammen⸗ hangs im Sinne des 8 222 des St..B. den Ange⸗ klagten freizuſprechen. Im Falle ſeiner Ver⸗ urteilung bitte er um die mildeſte Beſtrafung und um Bewährungsfriſt. Rechtsanwalt Dr. Roßteuſcher ſprach hierauf zu⸗ gunſten des Angeklagten Müller. Den Freiſpruch der übrigen Angeklagten habe bereits der Staats⸗ anwalt ſelbſt beantragt. Die etwa zweiſtündigen Ausführungen des Verteidigers gipfelten darin, daß Müller nicht an dem ſchmalen Schlitz gefeilt habe, durch den der Apparat in Unordnung geraten ſei und daß das auf keinen Fall nachgewieſen werden konnte. Auch dieſer Verteidiger beantragte die Freiſprechung ſeines Mandanten und erſuchte im Falle einer Verurteilung ebenfalls um eine geringe Strafe und um Bewährungsfriſt. Nach 7 Uhr abends wurde die Sitzung geſchloſſen. Die Urteils verkün dung erfolgt Mittwoch vormittag 10 Uhr. Städtiſch im ſchnittigen Aufriß, heimtraulich in der Leichtigkeit ſeiner Formen und der Lichtheit der Farbgebung, iſt dies Siedelungskirchlein ungemein reizvoll auf die Gartenumgebung geſtimmt; die flach⸗ geneigten Dä der Schiffe und der kampanile⸗ artige Turm wecken in empfänglichen Gemütern bei heller Sonne wohl Südlandsſehnen. 5 85 Pfälzer Abend bei den Ludwigshafener Frauen * Ludwigshafen a. Rh., 27. Jan. Faſtnachtlichem Mummenſchanz gönnte der Ludwigshafener Verein für Frauenintereſſen am Samstag abend J..⸗Farbenſaal Raum. Bunte heimiſche Trachten kündeten das von Sepp Hamburger im Bund mit der Vorſitzenden Dr. Freiin von Plotho durchgeführte Leitmotiv: Pfälzer Volksfeſt. Mundart⸗Gedichte von Lina Sommer, L. Hartmann, Glückſtein, Noll, Räder und dem Bellemer Heiner, geſprochen von Frl. Altvater und Ernſt und den Herren Vetter, Engelhardt und Ham⸗ brecht, wechſelten mit einem Bauerntanz und einem Menuett„Frankenthaler Porzellan“. Nach einem flott geſpielten Theaterſtück„Der Brand im Hutzelwald“ vergnügte ſich die Jugend im Tanz. Dem Beſuch tat der Maskenball in drei überfüllten Stockwerken des Pfalzbaus etwas Abbruch, zu dem auch viele Mannemer gezogen kamen. X. cher Eine Rabenmutter verhaftet * Gdenkoben, 27. Jan. Den eifrigen Nachfor⸗ ſchungen der Polizei iſt es gelungen, die Mutter der Kindesleiche, die am Dienstag der vergangenen Woche in einer Grube in der Nähe des Kurbrun⸗ neus gefuwden wurde, feſtzuſtellen. Es iſt dies das 18jährige Dienſtmädchen Marie Wenz aus Haßloch. Sie wurde feſtgenommen und ins Amtsgerichtsge⸗ fängnis Gdenkoben eingeliefert. Bei der Verhaftung am Samstag leugnete ſie zunächſt die Dat, geſtand ſie ſpäter aber ein. Das Kind hat bei der Geburt ge⸗ lebt, Es wurde von ihr getötet. ESHALIB KANN, n abend wurds Oberfeuerwehr⸗ tbrückenaufgang von * Ludwigshafen, 2 die 56 Jahre alte E mannes auf dem öſtl i J einem Straßenbahnwaß der Linie 4 angef ah 5 ren und zu Boden geworfen. Sie zog ſich eine erhebliche Kopfverletzung zu und brach ſich das linke Schlüſſelbein. Die Verletzte fand Aufnahme im All⸗ gemeinen Krankenhaus in Mannheim.— In der Nacht auf Montag gegen 1 Uhr wurde am Bahn⸗ hofsplatz ein 20 Jahre alter Schüler von hier von einem rückſichtsloſen Autofahrer, der in raſendem Tempo mit ſeinem Fahrzeug zum nördlichen Stadt⸗ teil fuhr, angefahren und zu Boden geſchleu⸗ dert. Der Schüler erlitt dabei eine erhebliche Ver⸗ letzung oberhalb des rechten Auges. Autofahrer ift noch nicht ermittelt. Nor De Zwei Tote bei einem Autounfall ute früh 4 Uhr über ⸗ fuhr vor dem Haupt Stuttgarter Auto das letzte Parkſignal und überſchlug ſich. Die beiden Inſaſſen, ein Herr und eine Dame, wurden getötet, der Chauffeur ſchwer verletzt. Raubüberfall in Frankfurt * Frankfurt a.., 27. Jan. Ein hieſiger Kauf⸗ mann wurde, nachdem er in einem Kaffee in der Gutleutſtraße die Bekanntſchaft mit drei anderen Gäſten gemacht hatte, beim Fortgehen von dieſen auf der Straße überfallen und nieder⸗ geſchlagen. Der faſt bewußtloſe Mann wurde dann von den Räubern vollſtändig ausgeraubt. Bis jetzt konnten die Täter noch nicht feſtgenommen werden. * Stuttgart, 28. Je ** Darmſtadt, 27. Jan. Am geſtrigen Sonntag wurde der 25jährige Chauffeur Hammer von Darmſtadt wegen Vergiftungserſcheinungen ins Krankenhaus eingeliefert, wo er noch im Laufe des Tages ſtar b. Aus noch unbekannten Gründen nahm der junge Mann eine größere Doſis eines Schlaf mittels zu ſich, die den Tod herbeigeführt haben dürfte. * Mülhauſen k.., 27. Jan. Der 18 jährige Sellet hat die verheiratete Frau Nelly Moretge⸗ tötet und hierauf Selbſtmord verübt. Sellet hatte eine zeitlang in der gleichen Fabrik wie ſein Opfer gearbeitet. Er war ſeit acht Tagen verwaiſt und arbeitete nicht mehr. Er hatte ein Verhältnis mit der Frau. Dienstag, den 28. Januar Nationaltheater:„Olympia“, 20 Uhr.. 5 Maunheimer Künſtler⸗Theater„Apollo“: Großes Varicsts⸗ Programm mit Fratellinis und Freie Volksbühne Mannheim: Autore end mit Dr. Herbert Eulenberg in der Harmonie, ab 20 Uhr. Muſtkaliſche Akademie: 5. Akademiekonzert unter Leitung von General⸗Muſikdirektor Rich. Lert, Berlin, im Muſen⸗ faal, 10.80 Uhr. Kabarett Libelle: Senſatlonelles Januar⸗Programm, 20 Uhr Lichtſpiele: Alhambra:„Fruchtbarkeit“. Schau ⸗ burg:„Madame Lu“.— Capitol:„Ich lebe für Dich“. Scala:„Jennys Bummel durch die Männer“.— Gloria:„Die Docks von Newyork“.— Palaſt⸗ Theater:„Die große Pauſe“.— Rozy⸗ Theater:„Die Nacht nach dem Verrat“.— Uni⸗ verſum:„Sünden der Väter“, Sehenswürdigkeiten: KTunſthalle;:(außer Montags) tägl. 10—13 Uhr, 14—16 Uhr; Sonn⸗ und Feiertogs durchgehend von 11—16 Uhr, Aus⸗ ſtellung„Max Läuger, das geſammelte Werk“.— Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 14—16 Uhr. Sonntags von 11—16 Uhr durchgehend. Ansſtellung:„Meiſterwerke der Buchmalerei“. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughans: Sonntag vorm. von 11—18 Uhr u. nachm. von 15—17 Uhr: 8 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freltag 17 bis 19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jauuar Abein Bege!] 20 21. 24 27 28. Nectar- Wege. 21% 27, 28. 950 0.„ See Manage, 9223 992.382 46 Fehl 2 52 Agaſtfe!? 1850/1 9.89.78 Maxau 423 Blochingen.35.31 Mannheim.19 Heilbronn 1,28 1,18 Taub 201 3 öl 2 44 rr Dede ene Chefredakteur; Kurt Fiſcher Berantwortlich für Polittt: H. A. Meißner— feuilleton: Dr. S. Rayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Bermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil! Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Haube, ſämtlich in Mannhelm— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung B. m. b.., Mannheim. R 1.—6 HAAKEDON STETS UNVER. ANDERTE OUALTTATEN HERSTEIILENT Dauernd eine hohe und gleichmäßige Qualität herzustellen, ist das Schwer- handen sind, benötigt. ste bei der Cigarettenfabrikation, weil man hierfür hauptsächlich gute Tabake, die mindestens 3 IAHRE ALT und in größeren Mengen vor- DIESE TAT SACHE BILDET DIE BASIS UNSERES UNTERNEHMENS. Deshalb haben Sie die absolute Gewälir dafür, stets einen unveränderten Typ und eine gleichmäftig hohe Qualität zu rauchen. er drr ee— . 4. Seite. Nr. 45 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 28. Januar 1930 Sthottiſche Land ſchaften Auf Einladung der Geſellſchaft für Er d⸗ und 1 0 1 2 n Mannheim ſprach am Mittwochabend in. Profeſſor Dr. Sölch von der Uni ſeine auf mehrjährigen Reiſen in indrücke. ichen entwarf er ein Bild vom Bau und nördlichen Landes, bei deſſen it ſo übernus Die verhältnis⸗ des Meeres be⸗ s alle Natur⸗ und Kultur⸗ n als das bei uns 400 Meter tritt 1 Ibreitenlage und bei dem bexrei Meter, im trockeneren inaus höhe. Darüber L, ungen oder nur u n, ſodaß die Volledichte dieſes ing iſt und ſich im weſer und verſtreute Siedlung en höheren Highl en Uplands im u Meer durch fende Zone, die re Daſeinsbedi gen bietet, zumal hlenlager hier vorhawden ſind. Des⸗ Nicderland die dichteſte Beſiedlung und n bedeutenden t te wurde bereits a Dieſes 55 f die einwandernden Mönche leiſteten, und Hann allmählich in ein wichtig Induſtrie⸗ mender Ausnutzung der Kohle, ſodaß heute zeitung, Wollinduſtrie und Verwertung über⸗ ikte hoch entwickelt iſt. Die Lage im Weſten t der ſtärkeren Hinneigung zu den gebiet um Gl hat das Wirtſcha iburgh eine ſtärkere Bedeutung err n zweiten Teil des Vortrages wurde an Hand von zahlreichen Lichtbildern die Landſchaft und Beſiedlung den Hhrern näher veronſchaulicht. Man ſah Bilder von den Schornſteinen und ſchwarzen Rauchfahnen be⸗ herrſchten Städten mit ihrer großen Induſtrie, daneben die der Fiſcherei beſonders gewidmeten Plätze mit Aberdeen an der Spitze, Bilder aus den Niederungen mit ihrer land⸗ wirtſchaftlichen Nutzung und einſame Gebirgs⸗ oder Küſten⸗ landſchaften, in denen die Steinwüſte oder die Meeres⸗ brandung die beſtimmenden Züge der Umwelt bilden. Tief eingeſchnittene Meeresbuchten oder Fjorde und ſtille Berg⸗ ſeen, die ſog. Lochs, erzeugten Landſchaften, die außer⸗ ordentlich an die uns im allgemeinen vertrauteren nor⸗ wegiſchew Fford⸗ und Fleldlandſchaften erinnerten, mit denen das Land nach ſeinem Aufbau und ſeiner geolodiſchen Geſchichte ſtark verwandte Züge auſweiſt.— Die Hörer⸗ schaft dankte dem Vortragenden durch ſtarken Beifall. Rd. * Die zweite Klaſſe rentiert. Die nach Wegfall ber vierten Wagenklaſſe geſtiegene Benutzung der zweiten Klaſſe wirkt ſich beſonders im Nahver⸗ kehr aus. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe hat deshalb verſchiedene Züge, die bisher nur dritte Klaſſe führten, auch mit Wagen zweiter Klaſſe aus⸗ geſtattet. Im Gebiet von Karlsruhe hat man mit der Einführung der zweiten Wagenklaſſe in den Be⸗ rufszügen gute Erfahrungen gemacht. * Selbſtmord eines Mannheimers im Schwarz⸗ wald. Aus dem Bühlertal wird uns unterm Geſtrigen gemeldet: Der 45 Jahre alte Maurer Schröder aus Mannheim wurde am Samstag morgen in einem Rebſtück in der Nähe des Kranken⸗ hauſes afſs Leiche aufgefunden. Er hatte ſich die Halsſchlagader geöffnet und iſt dann offen⸗ har an Verblutung geſtorben. Was den Mann, der erſt ſeit zwei Tagen zur Erholung im hieſigen Krankenhauſe weilte, in den Tod getrieben hal, iſt noch ungeklärt. Er zeigte nach außen ein elwas ſchwermütiges Weſen. Partei⸗Nachrichten Aus der Deutſchen Volkspartei Die im Rennersbof abgehaltene Verſammlung des Be⸗ Arlsvereins denhof war ſehr gut beſucht. Stadtrat Haos ſprach über das, wenig Freuden, aber um ſo mehr Bedenken erweckende ſtädtiſche Budget. Die Ausführungen des Referenten wurden mit großem Intereſſe verfolgt, ſo⸗ daß eine lebhafte Ausſprache folgte. Es wurde beſchloſſen, daß am Freitag der zweiten Woche eines jeden Monats eine Zuſammenkuuſt nach Art eines Familienabends im „Rennershof“ ſtattfinden ſoll. Bei der Wahl des Vorſtan⸗ des wurde der alte Vorſtand einſtimmig wiedergewählt. In den Bezirksvereinen Neckarſtadt, Unterſtadt und am vergangenen Sonntag in Käfertal fanden eben⸗ falls die fälligen Vereinsverſammlungen ſtaktt. In der Neckarſtadt konnte Stadtrat Dr. Wittſack das wieder aktuell gewordene Problem der Ferngaswverſorgung auf⸗ rollen, in der Unterſtadt ſprach Stadtverorön. Walther Über lommunalpolitiſche Fragen und Stadtrat Haas in Käfertal ber die allgemeine politiſche Lage. Mit geringen Veränderungen wurden die Bezirksvereinsvorſtände in allen dieſen Verſammlungen wiedergewählt. ir müüſſen kleiner und einfacher bauen! Oberbaubirektor Zizler über„Familie und Wohnung“ In der Wohnungsbauwirtſchaft hat bis jetzt die Frage des Familienproblems kaum an Bedeutung zugenommen. Und ſo kam es, daß man in der Be⸗ meſſung der Räume, in ihrer Ausſtattung und An⸗ ordnung zu ſehr die bürgerlichen Verhältniſſe be⸗ rückſichtigte. Auf dieſer Grundlage bewegten ſich die Ausführungen, mit denen geſtern abend im großen Saal der Handelskammer Oberbaudirektor Zizler vor eine vom Mannheimer Mutterſchutz e. V. einberufene Verſammlung trat. Um auch den wenig bemittelten Bevölkerungsſchichten men⸗ ſchenwürdige Wohnungen zu erſchwinglichem Preiſe zu beſchaffen, werden Reformen aller Art im Grund⸗ riß und in der architektoniſchen Geſtaltung notwen⸗ dig. Zwar ſtehen jetzt Neubauwohnungen leer, da⸗ mit iſt aber die Wohnungsnot nicht zu Ende, es iſt lediglich der Kreis derer erſchöpft, die die bisher ge⸗ bauten Wohnungen bezahlen können. Tatſächlich haben wir noch eine ungeheure Zahl von Familien in Deutſchland, wohl noch ekne halbe Million, die noch keine Wohnung haben. Wie können nun Wohnungen für Minder⸗ bemittelte geſchaffen werden? Kleinwohnungen ſind heute für 60 bis 70% zu haben, aber 3— 4000 Familien leben in Mannheim, die dieſen Betrag nicht auf⸗ wenden können. Nach einer Statiſtik der letz⸗ ten Jahre lebten 11,7 v. H. der Mannheimer Be⸗ völkerung in überfüllten Wohnungen; die Hälfte der Kinder hat kein eigenes Bett. Von den Steuerpflichtigen im Reich haben Einkommen: 46 v. H. bis zu 2000% 24 v. H. 2— 3000 4 90 bis 50, 14 v. H. 35000 4 50 bis 100 ½ Alſo brauchen 70 v. H. der Steuerzahler Klein⸗ wohnungen. Mannheim hat nach dem Krieg 44 v. H. der Neuwohnungen als Kleinwohnungen gebaut (Reichsdurchſchnitt nur 34 v..). Mit den vorhan⸗ denen Altwohnungen haben wir in Mannheim 50—55 v. H. Kleinwohnungen, während wir 70 v. H. haben müßten. Die Kleinwohnungsnot iſt eine Frage der Mietpreisnot. Man hat zwar Verbilligungsmaßnahmen eingeleitet, durch die die Neubaumieten um ein Drittel geſenkt werden konnten, aber noch betragen ſie das 27 fache der Friedensmieten. 5 Tragb. Monatsmiete: bis zu 30, Ein Ausgleich kann nur durch Einſchränkung des Wohnanſpruches geſchaffen werden. Das iſt möglich bei den oberen und mittleren Wohnſtufen, nicht aber bei den unteren. Da hilft man ſich 1. durch Ueberſteigerung des Wohnanſpru⸗ ches in Verbindung mit Untervermietung, 2. durch Ausmietung von Altbauwohnungen und 3. durch Selbſthilfe(Barackenbau). Der Arbeiter kann nur etwa ein Fünftel ſeines Lohnes für Wohnung aus⸗ geben. Da hilft nur eines: kleiner und ein ⸗ facher bauen. Der bisherige Klein⸗ wohnungsbau war zu bürgerlich. Aller⸗ dings muß auch die kleinſte Wohnung ein kulturelles Minimum aufweiſen. Der Redner hat ſich im weſentlichen die holländiſche Bauweiſe zum Vorbild genommen, die ſich ſeit langen Jahren bewährt hat. Als Kulturminimum ſtellt er feſt: Die Kleinwoh⸗ nung muß an Gärten liegen und muß eigenen Eingang haben, jede Wohnung muß Waſchküche und Bad enthalten und vor allem dem Familien⸗ aufbau angepaßt ſein. In Betracht kommen zweit Wohnungsarten: für Großfamilien und Nor⸗ malfamilien. Zentralheizung und Warmwaſſerver⸗ ſorgung haben ſich nicht bewährt. Der geſündeſte und billigſte Wärmeſpender iſt der Kachelofen. An Hand von Lichtbildern zeigte der Vortragende die verſchtedenen Typenwohnungen, von denen die billigſte 30 bis 40/ koſten wird und Eltern⸗ und Kinderſchlafzimmer, Wohnküche und Brauſebad ent⸗ hält. Das Bad wird überhaupt als unerläßlicher Beſtandteil auch der kleinſten Wohnung angeſehen. prinzenſtraße ſüdlich der Kaſernen Der Redner ſtreifte auch die Frage der ſog. ſchlechten Mieter, der aſozialen Elemente, die Miete nicht zahlen können oder wollen. Für ſie ſoll ein Auffang⸗ heim gebaut werden, um ſie von der Straße weg⸗ zunehmen. Es beſteht bereits ein Obdachloſenhaus für Frauen und Kinder, doch hat ſich gezeigt, daß auch ein Familienheim notwendig iſt. Allerdings kann darin ein gewiſſes Maß von Bequemlichkeit und Ent⸗ gegenkommen nicht überſchritten werden, damit die Bewohner nicht„feſtfrieren“, womit der Zweck ver⸗ fehlt wäre. Das Haus iſt nur als Uebergangsſtation gedacht. Oberbaudirektor Zizler lehnt die von Gropius vertretene Anſicht ab, nach der wir vor einer Auf⸗ löſung der Familie und einem zentraliſterten Groß⸗ haushalt ſtehen. Wo bisher Verſuche mit Großhaus⸗ halten gemacht wurden, haben ſie ſich als nicht wirt⸗ ſchaftlich erwieſen. Was kommen wird, iſt nicht die Auflöſung der Familie, ſondern ein Kleiner⸗ werden der Haushaltungen. Die Klein⸗ wohnungsfrage wird nicht mehr zur Ruhe kommen und wird ſtets eine Aufgabe der Kommunen bleiben, denn der Privatunternehmer wird ſich nicht ent⸗ schließen können, Kleinwohnungen zu bauen. Schließlich ſchilderte der Redner noch das im Bau befindliche Mütter⸗ und Säuglingsheim. Der jetzige Leiter der Kinderabteilung im Städt. Krankenhaus, Prof. Dr. Frank, wird die Leitung des neuen Hauſes übernehmen, das an der Kron⸗ erſteht und vorausſichtlich im Oktober in Betrieb genommen werden kann; es bietet Raum für 20 Mütter und über 100 Kinder. Frau Eliſabeth Blauſtein dankte für die inter⸗ eſſanten Ausführungen und wies auf einen im März ſtattfindenden Vortrag von Frau Katharina v. Kar⸗ dorf über„Die Zukunftsarbeit der Mut⸗ ter“ hin, der ſich hauptſächlich mit der Friedensfrage befaſſen wird, ein Problem, an dem die Frauen be⸗ ſonders berufen ſind, mitzuarbeiten. el. Veranſtaltungen * Heute 5. Akademiekonzert. Heute, Dienstag, wird Ge⸗ neralmuſikdirektor Richard Lert, der z. Zt. an der preußiſchen Staatsoper in Berlin tätig iſt, im 5. Akademtekonzert im Muſenſaal Schumanns 4. Sinfonie mit dem Nationaltheater⸗Orcheſter zum Vortrag bringen. Zu Beginn des Konzertes ſpielen Konzertmeiſter Max Kergl und Carl Müller das Brahmſche Doppel⸗ konzert für Violine und Violon⸗Cello mit Orcheſterbeglei⸗ tung. Darnach ſingt Vera Janacopulos, die gefeierte griechiſche Sopraniſtin, deren Auftreten im Berliner Kon⸗ zertſaal das Publikum zu wahren Beifallsſtürmen hinrtß und von der Berliner Preſſe als„Das muſikaliſche Ereignis der Saiſon“ bezeichnet wurde, folgende Geſüänge mit Or⸗ cheſter zum Vortrag bringen: Arie aus Joſua von Händel, Chanſon du Papillon von Campra, eines für die Künſtlerin eigens bearbeitetes Lied von Rimſky⸗Korswakow: La rose et le rossignole, Hopak von Muſſorgſky und eine Paſtorale von Strawinſky. Ueber Afghaniſtan, eines der unbekannteſten und am wenigſten wiſſenſchaftlich durchforſchten Gebiete, ſpricht im Rahmen der öffentlichen Vorträge der Handels⸗Hochſchule am Donnerstag, 30. Januar in der Aula der Handels⸗ Hochſchule(& 4,), Dipl.⸗Ingenleur, Reglerungsbau⸗ meiſter a. D. Lebach. Afghaniſtan iſt ein ſchwer zu⸗ gängliches Bergland, das von unabhängigen Menſchen be⸗ wohnt iſt, die dem Zugang von Europäern bis in die jüngſte Zeit die größten Hemmniſſe in den Weg legten. Dabei hat in früheren Jahrhunderten Afghaniſtan eine hochbedeutſame Kulturblüte gehabt, die von helleniſtiſch⸗ vorderaſiatiſchen und indiſchen Einflüſſen durchtränkt. war. Auch in der frühmohammedaniſchen Zeit hatte es eine große Blüte. In der neueſten Zeit iſt das Land na⸗ mentlich als Pufferſtaat zwiſchen dem angloindiſchen Reich und den ruſſiſch⸗kuraniſchen Gebieten bekannt geworden, in den allerfüngſten Jahren als der Schauplatz der über⸗ ſtüürzten Reſormtätigkeit Aman Ullahs. Lebach war von ihm als einer der erſten Jugenieure berufen worden und war dann ſechs Jahre bei der Anlage der neuen Hauptſtadt Darulaman und neuer Straßen kätig. Die Re⸗ volution hat den Vortragenden mit Aman Ullah und den übrigen Europäern des Landes verwieſen. Sicherung gegen Kurbelrückſchlägz* ä Mit der kalten Jahreszeit beginnen für den Kraftfahrer die Schwierigkeiten beim Anlaſſen und Andrehen ſeines Wagens. Zur Schonung ſeiner Batterie greift der gewiegte Fahrer beim Andrehen ſeines kalten Motors zur Kurbel und ſtellt Frühzündung ein, um das An⸗ ſpringen des Motors zu erleichtern. Dieſe Einſtel⸗ lung auf Frühzündung birgt die Gefahr in ſich, daß der Motor nach rückwärts anſpringt, was zur Folge hat, daß der Fahrer durch die nun ebenfalls rück⸗ wärts ſchlagende Kurbel ſchwere Verletzungen er⸗ leidet. Die jährlich ſich wiederholenden Tauſende von Unfällen durch Kurbelrückſchlag haben eine alte be⸗ rufsgenoſſenſchaftliche Forderung, die auch ſtets von Arbeitnehmerſeite als dringend notwendig bezeich⸗ net worden iſt, nicht verſtummen laſſen und ſo wird, nachdem brauchbare Rückſchlagſicherungen geſchaf fen wurden, mit Wirkung vom 1. Januar 1930 ab von den Berufßsgenoſſenſchaften der Reichsunfall⸗ verſicherung gefordert, daß neue Wagen mit einer anerkannten Rückſchlag⸗ ſicherung ausgerüſtet ſein müſſen. Bei der Aufſtellung dieſer Forderung iſt man den Wünſchen der Automobilinduſtrie ſoweit als es dis Belange der Unfallverhütung zuließen, entgegen, gekommen, indem man eine Freigrenze von 975 cem Hubraum je Zylinder ſchuf, die die ſo zahl⸗ reichen Kleinwagen von der Forderung der Rück⸗ ſchlagſicherung ausläßt. Für alte Wagen wird die Rückſchlagſicherung nur gefordert, wenn dieſe zu Rückſchlägen neigen. Damit will man bei den vielen hunderttauſend alten Wagen eine Belaſtung der deutſchen Wirtſchaft vermeiden, die entſtanden wäre, wenn man für alle alten Wagen eine Rückſchlag⸗ ſicherung unterſchiedslos gefordert hätte. Denn es iſt nicht nur geſetzliche Pflicht der Berufsgenoſſen⸗ ſchaften, die Unfallverhütung nach dem neueſten Stande der Technik zu geſtalten, ſondern auch dis Leiſtungsfähigkeit der Wirtſchaft dabei in Rechnung zu ſtellen. 2 Im Mannheimer Hausfrauenbund ſpricht am kommen⸗ den Donnerstag abend im alten Rathaus Prof. Dr. Roſt, Leiter der chirurgiſchen und orthopädiſchen Abteilung der ſtädtiſchen Krankenanſtalten über:„Einfluß der Er⸗ nährung auf die Entſtehung chirurgtſcher Erkrankungen“ mit Lichtbildern und Demonſtrationen. Einleitend werden die Grundbegriffe der Ernährung auf die Entſtehung der Rachitis, Blinddarmentzündung, Bauch⸗ ſpeicheldrüſenentzündung, Darmverſchluß, Kropf, Blaſen⸗ und Nierenſteine, Tromboſe und Embolie beſprochen. * Ludwigshafener Völkertrachtenſchan. Im Rahmen der Völkertrachtenſchau anläßlich des Ludwigshafener großen Maskenballes am nächſten Samstag im Pfalzbau wird das hieſige bekannte Jſa⸗Ballett unter perſönlicher Lei⸗ tung von Frl. Ernſt mit mehreren Ballett⸗Einlagen das beſonders reichhaltige Programm verſchönern. FJilm⸗Nundſchaen Univerſum:„Im Flugboot rund um Afrika“ 37 000 Kilometer legte das Flugboot des engliſchen Re⸗ kordfliegers Cobham zurück, deſſen Flug die Aufgabe hatte, die Möglichkeit eines Flugdienſtes rund um Afrika zu erforſchen. Von Rocheſter geht es nach Bordeaux, quer über das Feſtland nach Marſeille, über Korſika und dem Mittel⸗ länbiſchen Meer nach Afrika. 4800 Kilometer geht es dem Nil entlang, mächtig dehnt ſich der beinahe zwei Kilometer breite Staudamm bei Aſſuan. Weiter geht es nach dem Viktortaſee, dem Tanganfikaſee, über die größte Lehmhütten⸗ ſtadt der Welt nach Kapſtadt. Dann wieder nordwärts, der Heimat zu, der Küſte entlang, über troſtloſe Sandwüſten, ungeheure Urwälder. Eine Notlanbung würbe in dieſen Gegenden den ſicheren Tod bedeuten. Es iſt ein ganz neues Weltgefühl, das durch dieſen Bild⸗ ſtreifen aufbämmert. Herrliche Bilder, großartige Kompo⸗ ſitionen aus Erde, Himmel, Wolken und Meer gleiten vor⸗ über. Hinreißend der Anflug über dem Waſſer, das Auf⸗ ſchäumen der Kielwellen. Die Bilder ſind ohne Tiefe heraus⸗ gegriffen, planlos aneinandergereiht. Eine erlebte Reiſe, bei der nur die markanteſten Eindrücke zurückgeblteben ſind. Das ausgezeichnete Univerſum⸗Orcheſter untermalt dieſen Reiſebericht ganz hervorragend. Schluß des redaktionellen Teils adin-, Gn e, eee HBA STEHEN Helfen, Hande (Acridiniumderivet) Holsenkündungen p—— Mannheimer Kirchenkonzert Das 213. Orgelkonzert in der Chriſtuskirche Prachte unter erfreulicher reger Anteilnahme des Publikums eine ungewöhnlich reiche Ausbeute an Meiſtern des 17. Jahrhunderts, die nicht nur hiſtoriſch intereſſant, ſondern auch durch ihren Reichtum an ge⸗ ſunder Muſik für die Gegenwart ſehr anziehend ſind. Für den ernuſten Muſikfreund bedeutet es eine be⸗ ſundere Genugtuung, daß die Orgelkonzerte in der Chriſtuskirche dank der ungemein ſorgfältigen und sachkundigen Programm⸗Aufſtellung ſowie der un⸗ übertrefflichen Wiedergabe durch Kirchenmuſikdirek⸗ tor Landmann in weiten Schichten des Publi⸗ kums feſten Fuß gefaßt haben, ſo daß unſer geſchätz⸗ ter Orgelmeiſter in der Lage iſt, ſeine Kreiſe immer weiter zu ziehen und aus der überreichen Orgel⸗ literatur Schätze zu heben, die es verdienen, in vor⸗ züglicher Ausführung ihre Lebensfähigkeit beſtätigt zu ſehen. Landmann führte diesmal eine muſtkaliſch wie hiſtoriſch beſonders anziehende Blütenleſe des mit bedeutenden Orgelkomponiſten reichlich geſegne⸗ ten 17. Jahrhunderts zu Gehör. Buytehude, zu dem Bach in jungen Jahren wallfahrtete, war mit einem überraſchend kühnen Präludium und Fuge vertreten. Von Johann Pa⸗ chel hel, einem der bedeutendſten Vorläufer Bachs gab es drei Choralvorſpiele für Orgel zu hören, die, was Satzkunſt und Stimmungsgehalt anbelangt, einen beſonderen Reichtum offenbaren. J. G. Walther, deſſen Lebenszeit ſich faſt vollkommen mit der des großen Thomaskantors deckt, bringt in ſeinen ſatz⸗ techniſch ſeſſelnden Varlationen über„Jeſu meine Freude“ viel an Bach gemahnende Feinheiten. An dem Präludium und Doppelfuge in d⸗moll von Krebs überraſchte die virtuoſe Pedaltechnik, die ſich dieſer Lieblingsſchüler Bachs errungen hat und die uns auch heute noch in Atem hält, wenn wir den in einzig daſtehender Kühnheit konzipierten laug⸗ gedehnten Soloſtellen für Orgelpedal lauſchen, na⸗ mentlich wenn ſie in Landmanns meiſterhafter Wiedergabe erklingen.— Eine der feſſelndſten Komponiſtenerſcheinungen des 17. Jahrhunderts iſt der Violinvirtuoſe Heinrich Ignaz Biber, der nach längerer Tätigkeit an bi⸗ ſchöflichen Kapellen das Intereſſe des muſikfreund⸗ lichen und muſtkbegabten Kaiſers Leopold., erregte und zwar mit vollem Rechte. Denn ſeine Sonate für Violine und Orgel ſtellt hinſichtlich des Doppel⸗ griffsſpieles keine leichte Aufgabe. Auch hinſichtlich der Formgebung gibt ſein Werk manche Rätſel auf. Lene Heſſe⸗Sinzheimer ſetzte ihr reifes Können für die anſpruchsvolle Kompoſition ein, hatte aber in den kantablen Stellen reichlich Gelegenheit, ihren blühenden Ton zur Geltung zu bringen. Alt⸗ meiſter Heinrich Schütz, deſſen ergreifende Töne auch heute unmittelbar wirken, war vertreten mit einem Duett„Was betrübſt du dich“ für zwei Sing⸗ ſtimmen mit Begleitung von zwei Violinen. Den Sopranpart hatte Frl. Grete Hild, das Alt⸗Solo Lotte Bopp übernommen. Beide Sängerinnen ent⸗ ledigten ſich ihrer Aufgaben mit klarer Tongebung und reifem Verſtändnis. Zu Frau Lene Heſſe trat noch Frl. Käte Back, die ſich als techniſch hoch⸗ ſtehende, muſikaliſch feinfühlende Geigerin ſchon längſt verdiente Anerkennung errungen hat.— Die Durchführung des ganzen umfangreichen Programms ſtellt Herrn Kirchenmuſikdirektor Lan d⸗ mann abermals ein glänzendes Zeugnis aus, vor allem wegen ſeiner tiefſchürfenden Literaturkennt⸗ nis, die aus den Schätzen der Vergangenheit gerade diejenigen Werke auswählt, die auch der Gegenwart viel zu ſagen haben. Dr. Ch. Das Nationaltheater regt ſich. Intendant Sioli hat das humoriſtiſche Kriminalſtück„Der Mann, der ſeinen Namen änderte“ von Edgar Wallace zur Aufführung im Neuen Theater erworben. Die Erſtaufführung findet Mitte Februar ſtatt. Für die Faſchingstage iſt bekanntlich für das Nationaltheater eine Neuinſzenie⸗ rung von Offenbachs„Orpheus in der Unter⸗ welt“ in neuer Bearbeitung von Carl Rößler vor⸗ geſehen. An diefen Tagen ſoll aber auch der Brauch einer heiteren Kindervorſtellung, der längere Jahre geruht hatte, wieder in Aufnahme kommen und zwar wird diesmal ein Kinderkabarett unter Leitung von Alfred Landory vorbereitet. Jaſching Heiteres von G. W. Beyer Bei Geheimrats iſt große Geſellſchaft. Zu Ehren des berühmten Aegyptologen. Freilich munkelt man in einer Ecke, dieſe wiſſen⸗ ſchaftliche Koryphäe mit dem ſtrengen Gelehrten⸗ geſicht und den dicken Brillengläſern ſei auch einmal ein junger Mann geweſen:„Na ja, wiſſen Ste, Ver⸗ ehrteſte, was man ſo einen kleinen Schäker nennt, einen Schwerennöter.“—„Ja, ich verſtehe, die Aegypterinnen ſollen manchmal nicht häßlich geweſen ſein.“ Die Tochter des Hauſes, moderner Backfiſch, be⸗ lauſcht einen Teil dieſes Geſpräches unter freund⸗ lichen alten Damen. Sie ſtutzt einen Augenblick. Dann huſcht der Sonnenſchein eines freudigen Gedankens über ihr Geſicht. Sie drängt ſich durch die Gäſte, die den großen Gelehrten umſtehen. Man macht ihr Platz. Der Aegyptologe ſieht die junge Dame erſtaunt an.„Ach,“ ergreift die bittend ſeine Hand,„verehrter Herr Pro⸗ feſſor, Sie erweiſen mir doch ſicher einen großen Gefallen? Die Aegypter ſind ja Ihr Fach. Ich will das Koſtümfeſt bei Kommerzienrat Gutkorns als Königin Nefretete beſuchen. Was muß ich da als Unterwäſche anziehen, um ſtilecht zu ſein?“ 5 Großes Faſchingsfeſt im Deutſchen Verein einer amerikaniſchen Stadt. Zur Feier des Tages wird von Liebhabern die„Fledermaus“ aufgeführt. Der Prohibition wegen ohne Alkohol. Was zur Erhöh⸗ ung der nötigen Stimmung auf der Bühne wenig beiträgt. Man iſt gerade beim Champagnerlied angelangt. Die Gäſte des Prinzen Orlowski beweiſen, daß mit Waſſer keine echte Faſchingsſtimmung hervorzuzau⸗ bern iſt. Das Publikum gähnt. Da platzt in die Stille des verwäſſerten Faſchings⸗ trubels auf der Bühne eine kräftige Männerſtimme aus dem Zuſchauerraum hinein:„Freiwillige vor, Hüftflaſchen heraus.“ Dreißig Mann leiſten der ernſten Mahnung Folge, greifen nach der Geſäß⸗ taſche und ſtürzen bühnenwärts. Der Vorhang fällt. Fünf Minuten ſpäter rauſcht er wieder hoch. Auf der Bühne tobt der Faſchingstrubel und verrät, daß der Prinz Orlowski ſeinen Gäſten zwar noch immer keinen Sekt, aber auch kein Waſſer mehr vorſetzen läßt. * Meyers gehen zum Koſtümfeſt. Jeder für ſich natürlich, wie ſich das für ein verträgliches Ehepaar gehört. Herr Meyer weiß nicht einmal, welches Koſtüm ſeine beſſere Hälfte über die mageren Schul⸗ tern gezogen hat. Nur das eine ſagt ihm ſein ge⸗ ſchärfter Ehemannsverſtand:„Sei vorſichtig, Deine Alte beobachtet Dich!“ Herr Meyer tanzt. Zum dritten Mal ſchon mit der gleichen Maske. Columbiuchen mit der reich⸗ lichen Schmink⸗ und Puderauflage wundert ſich. „Ach“, flüſtert ſie freuñdlich mit einem zitternden Unterton ſeliger Erwartung:„Maske, warum tanzeſt Du denn immer mit mir?“ Herr Meyer ſieht ſich gewohnheitsmäßig einen Augenblick vorſichtig um. Dann fällt ihm ein, daß er ſeine Frau heute nicht kennt, und er raunt:„Meine Alte iſt ſo eiferſüchtig. Sicher ſteckt ſie irgendwo in der Nähe und beobachtet mich. Deshalb tanze ich nur mit der hm. hm. reifſten Dame im Saal, auf die ſie nicht eiferſüchtig zu werden braucht!“ Leider nimmt das Koſtümfeſt hiermit ein vor⸗ zeitiges Ende für Herrn Meyer. Denn Columbinchen reißt zornglühend die Maske vom Geſicht: Frau Meyer! —— Ausſprüche eines Börſenmannes „Noch ſo ein ſchwarzer Tag und meine Steuer⸗ erklärung iſt richtig!“ 5 „Geld allein macht nicht glücklich, man muß es auch— in der Schweiz haben!“ . er⸗ 3 — 5 5. Seite. Dienstag, den 28. Januar 1930 . ommunale Chronik Kommunale Chronit Hekoga⸗Eutſcheidung vertagt * Darmſtadt, 27. Jan. Die ſammlung der Hekoga hat in ihrer heutigen Sitzung von dem gegenwärtigen Stand der Verhand⸗ lungen Kenntnis genommen. Sie beauftragte den Vorſtand und Aufſichtsrat, alle noch beſtehenden Zweifel und Bedenken zu klären und demnächſt der Generalverſammlung die neu formulierten Vertragsentwürfe zur Verabſchiedung vorzu⸗ legen. Bießen und die Hekoga Gießen, 27. Jan. Der Gießener Stadtrat deſäftigte ſich in mehrſtündiger Beratung mit dem Vertragswerk der Hekoga und faßte ſchließ⸗ lich folgenden Beſchluß: 1. Dem Ferngas bezug der Hekoga von der Ruhr und Saar wird grundfätz⸗ lich zugeſtimmt. 2. Das vorliegende Vertrags⸗ werk befriedigt jedoch nicht in allen Punkten. 3. Di Vertreter der Stadt Gießen in der Generalverſam: lung werden beauftragt, den Vorſtand der Hekoga zu veranlaſſen: a) in weiteren Verhandlungen mit der Ruhr⸗Saar die erhobenen Einwände zu beſeiti⸗ zen und Zweifelsfragen zu klären, b) die Verträge alsdann einer einzuberufenden Generalverſammlung vorzulegen. 4. Dieſe neuen Verträge ſind vor der Generalverſammlung dem Stadtrat zur endgültigen Beſchlußfaſſung vorzulegen. Das Karlsruher Kriegerdenkmal genehmigt Der Karlsruher Stadtrat hat nach noch⸗ maliger Beratung beſchloſſen, das Kriegerdenk⸗ mal auf dem Ehrenfriedhof nach dem von Bild⸗ hauer Hermann Binz gefertigten Gußmodell aus⸗ füßren zu laſſen, nachdem der Künſtler erklärt hat, ſich für dieſe Form mit ſeiner ganzen künſtleriſchen Persönlichkeit einſetzen zu können, und nachdem auch ger künſtleriſche Beirat der Stadt dieſe Löſung empfiehlt. Der damit zur Ausführung kommende Entwurf des Denkmals ſtellt einen Jüngling in ſchreitender Haltung mit zum Himmel erhobenen Händen dar, der auf einem ſarkophag⸗ähnlichen Un⸗ terbau ſteht und die Hoffnung des deutſchen Volkes auf eine beſſere Zukunft als Frucht aus der tauſend⸗ fältigen Todesſaat des Krieges verſinnbildlichen will. Das ganze Denkmal wird.50 Meter, die Figur ſelbſt 4 Meter hoch. Die Figur wird in Bronze, der Sockel in Stein ausgeführt. Den Bürgerausſchuß wird die Angelegenheit ſomit nicht mehr beſchäftigen. Aus dem Lande Bon zwei Burſchen zu Tode geprügelt Pforzheim, 27. Jan. Am Sonntag früh 2 Uhr rieten in Dillweißenſtein zwei junge Bur⸗ chen im Alter von 21 und 23 Jahren mit einem älteren Mann in Streit. Der eine der jungen Leute verletzte den älteren Mann mit einem Stock⸗ Jieb derart, daß er zu Boden ſtürzte und ſich einen ſchweren Schädelbruch zuzog, der nach wenigen Minuten ſeinen Tod zur Folge hatte. Die beiden Täter wurden verhaftet. Sie gaben an, der Mann habs ſie in betrunkenem Zuſtande beläſtigt. Der Tote hinterläßt Frau und drei Kinder, Er ſtammt aus Reichenbach. Das älteſte techniſche Unternehmen Badens Villingen(Schwarzw.), 27. Jan. Zu einem ſel⸗ tenen Jubiläum rüſtet die Firma B. Grü⸗ ninger Söhne, K. G. in Villingen, die mit dem Jahre 1930 in das 360. Jahr ihres Beſtehens getreten und heute das älteſte techniſche Unterneh⸗ men in Baden iſt. Das Werk gründete Chriſtof Reble im Jahre 1570, das ſich mit der Herſtellung von Glocken und Kanonen befaßte. Der Sohn übergab 1630 das Werk ſeinem Schwiegerſohn Joa⸗ im Grüninger, der neben einem Hammerwerk be⸗ reits eine Eiſengießerei beſaß. Seither iſt das Werk im Beſitz der Familie Grüninger, die es im Laufe der Jahre auf die heutige weltbekannte Höhe hrachte. Der vor einigen Jahren verſtorbene Beſitzer B. Grüninger, der das Werk durch einen modernen Neubau vergrößerte, war lange Jahre Vorſitzender des Verbandes deutſcher Glockengießer. 1 Karlsruhe, 27. Jan. Der ſeit dem Mai v. Is. unter dem Verdacht des Giftmordes an ſeiner Frau in Unterſuchungshaft befindliche Karlsruher Kriminalkommiſſar Karl Werner wird in den nüchſten Tagen ſich vor dem Schwurgericht zu verantworten haben. Mitangeklagt äiſt die Frau Noerkle unter der Beſchuldigung der Anſtiftung zu Deſer Tat. Generalver⸗ ö J höffengericht Ulm a. d. D. befaßte reitägiger Verhandlung mit 28 ſtraſharen Handlungen, die dem Heilkundigen Ludwig Spin⸗ ner zur Laſt gelegt waren. Der Mann, der ſich in ſo vielen Fällen zu verantworten hatte, konnte einen ſelten bewegten Lebenslauf erzählen. Seine Jugend war nicht roſig. Die Berufe wechſelten in eiligſter Folge, er betätigte ſich als Hilfsarbeiter, Kellner, Portier, Koch, Zeitungsjunge, Geſellſchafter, Privat⸗ etektiv uſw. Einmal will er Filmregiſſeur ſich in d 10 tle und ſtändig vervollſtändigte er ſein Autodidakt. Spinner iſt ein äußerſt in⸗ igenter Menſch. Solange er ſeine Heilpraxis aus⸗ hatte er auch ſein Auskommen und was noch iſt, er hatte auch Erfolge. Daher das n. Man gab ihm willig Beträge von als Darlehen friſtlos hin. eröffnete in Ulm ein Reformgeſchäft „ das aber wegen Mangel an Betriebs⸗ tal pleite ging. Mit Vorliebe richtete Spinner ſeine Darlehensgeſuche an Näherinnen, Ehefrauen und an eine Generalarztswitwe. Aber auch gewiegte Geſchäftsleute, die ihm Anzüge, Schreibmaſchinen und blinde Ver Mk. 50 bis 1 Slrafanträge im Dinkelſcherbener Augsburg, 27. Jan. Im Prozeß über das Dinkelſcherbener Eiſenbahnunglück beantragte der Staatsanwalt gegen Hübler und Müller je ein Jahr Gefängnis, für die übrigen Ange⸗ klagten Freiſprechung. In der Nachmittagsverhandlung ſprach zuerſt Rechtsanwalt Dr. Hirſchberger⸗ München für den angeklagten Weichenſteller Hübler. Der Verteidiger Heilkundiger vor Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) dergl. übergaben, ſchädigte er. Nachdem der Boden in Ulm zu heiß wurde, ging Spinner nach Stutt⸗ gart, um dort einen„Scl önheitsſalon“ aufzumachen. Die Miltel dazu erhielt er von einer„Dame“, die büro kennen gelernt und ſp Mehr als e in feinen Beſitz ge⸗ iratsſchwindels mußte er durch ein Heirats der er auch die Ehe ve f dieſe W̃ 0 We e dpa des künftigen Gatten ſtellte, daß zurückſchreckte. Ueberhaupt valt von der rieſengroß ge 14 Punkte ſtreichen, weil er⸗ en an den zu Tal war, die Leute teils aus Dankbarkeit, ˖ jedenfalls aber in übergroßem Spinner dieſe Gelder gegeben hatten. n alle hart an der Grenze des Straf⸗ cht hatte zu entſcheiden, ob man es en Hochſtapler oder mit einem en zu tun habe— und es ent⸗ Letztere: Mit 6 Wochen Gefängnis igen gefühnt, die dem Heilkun⸗ iger als 22000 Mark eingebracht nde Eſfenbahnunglück ger beantragte am Schluß ſeiner 175ſtündigen Rede vertrat die Anſicht, daß das Unglück nicht in erſter Linie auf Hübler zurückgeführt werden könne. glücklicher Urſachen. Die erſte Schuld träfe Es handle ſich hier um eine bis jetzt bei einem Eiſen⸗ bahnunfall einzig daſtehende Berkettung un⸗ das Nichtfunktionieren des Behelfsſtellwerkes. Un⸗ ter den Grundurſachen ſtehe, wie das auch von der nach den großen Unglücksfällen im Jahre 1928 ein⸗ geſetzten Unterſuchungskommiſſion der Reichsbahn feſtgeſtellt worden iſt, der verlorene Krieg und der Mangel an Geld. Dazu krete eine unge⸗ heure Ueberlaſtung des Perſonals, der auch Hübler zum Opfer gefallen ſei. Der Verteidi⸗ 3 DNN D er Aus der Pfalz Neue Architektur in oͤer Gartenstadt Ludwigshafen Dr. Schmechels Umſpannwerk * Ludwigshafen, 27. Jan. Die rege Bautätigkeit der jüngſten Großſtadt am Rhein greift auch auf die Bannmeile hinaus. Beſonders blüht die Garten⸗ ſtadt Hochfeld, Dr. Raſchigs Stiftung, auf. Nahe der Bahnlinie Ludwigshafen⸗Neuſtadt wachſen zwei achtunggebietende Großbauten aus dem Boden. Archi⸗ tekt Dr. Schmechel⸗ Mannheim errichtet hier als ſein örittes Glektrizitätswerk(nach dem von Landau und Kaiſerslautern) das Umſpannwerk der Pfalzwerke. Während die nach der Bahn zu ſich um den Werkſtatturm lagernde Seite mehr den Zweckgedanken zum Ausdruck bringt, öffnet ſich die Hauptſchauſeite nach der Gartenſtadt in raſſig⸗hoch⸗ gezogenen Fenſterſchlitzen, bet Nacht eine Kette ſchimmernder Lichttore. Hinter der künftig vorbeiführenden, 50 Meter breiten Hochſpannungsſtraße ſchießt ein noch gewal⸗ tigerer Klinkerbau zehn Stockwerke hoch aus der Ebene: das Krankenhaus der armen Schulſchweſtern aus Speyer. Der faſt 40 Meter hohe Hauptbau wird zunächſt für 300 Betten eingerichtet, doch ſollen Flügelbauten die Zahl ſpäter auf 800 Betten vergrößern. Dazu kommen noch 100 Betten fürs Perſonal. Das eindrucksvolle Hochhaus des Architekten R. v. Perignon⸗München wird von einer 1200 Meter langen Mauer umſchloſſen; die Häuſer der Aerzte kommen innerhalb der Um⸗ faſſung zu liegen. Wie dieſe beiden Bauwerke wird im Frühfahr noch ein drittes vollendet: die Kirche zu St. Boni⸗ fatius von Landesbaurat A. Boßlet⸗ Würzburg und Diplom.⸗Ing. K. Lochner⸗ Ludwigshafen. Gener alver tretung: 8 DSLHAILIB KANN„MAKE DON STETS UNVER- ANDERTE OUAILITIATEN HERSTEILEN? Deere aur Grund des unterbrochenen kauſalen Zuſammen⸗ hangs im Sinne des 8 222 des St..B. den Ange⸗ klagten freizuſprechen. Im Falle ſeiner Ver⸗ urteilung bitte er um die mildeſte Beſtrafung und um Bewährungsfriſt. Rechtsanwalt Dr. Roßteuſcher ſprach hierauf zu⸗ gunſten des Angeklagten Müller. Den Freiſpruch der übrigen Angeklagten habe bereits der Staats⸗ anwalt ſelbſt beantragt. Die etwa zweiſtündigen Ausführungen des Verteidigers gipfelten darin, daß Müller nicht an dem ſchmalen Schlitz gefeilt habe, durch den der Apparat in Unordnung geraten ſei und daß das auf keinen Fall nachgewieſen werden konnte. Auch dieſer Verteidiger beantragte die Freiſprechung ſeines Mandanten und erſuchte im Falle einer Verurteilung ebenfalls um eine geringe Strafe und um Bewährungsfriſt. Nach 7 Uhr abends wurde die Sitzung geſchloſſen. Die Urteilsverkündung erfolgt Mittwoch vormittag 10 Uhr. n Städtiſch im ſchnittigen Aufriß, heimtraulich in der Leichtigkeit ſeiner Formen und der Lichtheit der Farbgebung, iſt dies Siedelungskirchlein ungemein reizvoll auf die Gartenumgebung geſtimmt; die flach⸗ geneigten Dächer der Schiffe und der kampanfle⸗ artige Turm wecken in empfänglichen Gemütern bei heller Sonne wohl Südlandsſehnen. Pfälzer Abend bei den Ludwigshafener Frauen * Ludwigshafen a. Rh., 7. Jan. Faſtnachtlichem Mummenſchanz gönnte der Ludwigshafener Verein für Frauenintereſſen am Samstag abend J..⸗Farbenſaal Raum. Bunte heimiſche Trachten kündeten das von Sepp Hamburger im Bund mit der Vorſitzenden Dr. Freiin von Plotho durchgeführte Leitmotiv: Pfälzer Volksfeſt. Mundart⸗Gedichte von Lina Sommer, L. Hartmann, Glückſtein, Noll, Räder und dem Bellemer Heiner, geſprochen von Frl. Altvater und Ernſt und den Herren Vetter, Engelhardt und Ham⸗ brecht, wechſelten mit einem Bauerntanz und einem Menuett„Frankenthaler Porzellan“. Nach einem flott geſpielten Theaterſtück„Der Brand im Hutzelwald“ vergnügte ſich die Jugend im Tanz. Dem Beſuch tat der Maskenball in drei überfüllten Stockwerken des Pfalzbaus etwas Abbruch, zu dem auch viele Mannemer gezogen kamen. X. Eine Rabenmutter verhaftet * Edenkoben, 27. Jan. Den eifrigen Nachfor⸗ ſchungen der Polizei iſt es gelungen, die Mutter der Kindesleiche, die am Dienstag der vergangenen Woche in einer Grube in der Nähe des Kurbrun⸗ nens gefuwden wurde, feſtzuſtellen. Es iſt dies das 18jährige Dienſtmädchen Marie Wenz aus Haßloch. Sie wurde feſtgenommen und ins Amtsgerichtsge⸗ fängnis Gdenkoben eingeliefert. Bei der Verhaftung am Samstag leugnete ſie zunächſt die Dat, geſtand ſie ſpäter aber ein. Das Kind hat bei der Geburt ge⸗ lebt. Es wurde von ihr getötet. Unfälle in Ludwi * Ludwigshafen, 27. Jan. Geſtern die 58 Jahre alte Ehefrau eines 3 ·˖ mannes auf dem öſtlichen Rhei ckenaufgang von einem Straßenbahnwagen der Linie 4 an gefah ⸗ ren und zu Boden gewor fen. Sie zog ſich eine erhebliche Kopfverletzung zu und brach ſich das linke Schlüſſelbein. Die Verletzte fand Aufnahme im All⸗ gemeinen Krankenhaus in Mannheim.— In der Nacht auf Montag gegen 1 Uhr wurde am Bahn⸗ hofsplatz ein 20 Jahre alter Schüler von hier von einem rückſichtsloſen Autofahrer, der in raſendem Tempo mit ſeinem Fahrzeug zum nördlichen Stadt⸗ teil fuhr, angefahren und zu Boden geſch leu⸗ dert. Der Schüler erlitt dabei eine erh iche Ver⸗ letzung oberhalb des rechten Auges. Der Autofahrer ift noch nicht ermittelt. —— in m Autounfall Heute früh 4 Uhr über ⸗ tuttgarter überſchlug ſich. Die beiden Inſaſſen, ein Herr und eine Dame, wurden getötet, der Chauffeur ſchwer verletzt. Zwei Tote bei e * Stuttgart, 28. Jan. fuhr vor dem Hauptbahnhof ein S Auto das letzte Parkſignal und Raubüberfall in Frankfurt * Frankfurt a.., 27. Jan. Ein hieſiger Kauf⸗ mann wurde, nachdem er in einem Kaffee in der Gutleutſtraße die Bekanntſchaft mit drei anderen Gäſten gemacht hatte, beim Fortgehen von dieſen auf der Straße überfallen und nieder⸗ geſchlagen. Der faſt bewußtloſe Mann wurde dann von den Räubern vollſtändig ausgeraubt. Bis jetzt konnten die Täter noch nicht feſtgenommen werden. ** * Darmſtadt, 27. Jan. Am geſtrigen Sonntag wurde der 25jährige Chauffeur Hammer von Darmſtadt wegen Vergiftungserſcheinungen ins Krankenhaus eingeliefert, wo er noch im Laufe des Tages ſtar b. Aus noch unbekannten Gründen nahm der junge Mann eine größere Doſis eines Schlaf mittels zu ſich, die den Tod herbeigeführt haben dürfte. * Mülhauſen i.., Jan. Der I8fährige Sellet hat die verheiratete Frau Nelly Moretge⸗ tötet und hierauf Selbſtmord verübt. Sellet hatte eine zeitlang in der gleichen Fabrik wie ſein Opfer gearbeitet. Er war ſeit acht Tagen verwaiſt und arbeitete nicht mehr. Er hatte ein Verhältnis mit der Frau. 55 24 Dienstag, den 28. Januar Nationaltheater:„Olympia“, 20 Uhr. Mannheimer Künſtler⸗Theater„Apollo“: Großes Varists⸗ Programm mit Fratellinis und Hugos, 20 Freie Volksbühne Mannheim: Autoren⸗Abe Herbert Eulenberg in der Harmonie, abends 20 Uhr. Muſtkaliſche Akademie: 5. Akademiekonzert unter Leitung von General⸗Muſikdirektor Rich. Lert, Berlin, im Muſen⸗ faal, 10.30 Uhr. Kabarett Libelle: Senſatlonelles Januar⸗Programm, 20 Uhr Lichtſpiele: Alhambra:„Fruchtbarkeit“. Schau ⸗ burg:„Madame Lu“.— Capitol:„Ich lebe für Dich“. Scala:„Jennys Bummel durch die Männer“.— Gloria:„Die Docks von Newyork“.— Palaſt⸗Theoter:„Die große Pauſe“.— Roxy ⸗ Theater:„Die Nacht nach dem Verrat“.— Unk⸗ verſum:„Sünden der Väter“. Sehens würdigkeiten: KLnnſthalle:(außer Montags) tägl. 10—19 Uhr, 14—16 Uhr; Senn⸗ und Feiertogs durchgehend von 11—16 Uhr, Aus⸗ ſtellung„Max Läuger, das geſammelte Werk“.— Schloßmufeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 14—16 Uhr. Sonntags von 11—16 Uhr durchgehend. Ansſtellung:„Meiſterwerke der Buchmalerei“. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr: Freitag 17 bis 19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jauuar Rhein Pegel 21.2427 28. Neckar ⸗Pege 2¹ 4 2728 Bafel.8 5 1 Feger 92 Raa 6575 — 0 e Mannheim 10 Heilbronn 1,28 1,18 Leub 23 ö 0 Köln 78 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Spoect und Berntiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung . m. b.., Mannheim. fi 1.—6 Dauernd eine hohe und gleichmäßige Qualität herzustellen, ist das Schwer- ig hohe Qu N 2 7 — CIGAR ETTENFABRI —— 2 alität rauchen. K G. M. B.., MAINZ AM RH. X Ver Koll fflel, Be den Baden, Lenges tr. 32. Tel. ste bei der Cigarettenfabrikation, weil man hierfür hauptsächlich gute Tabake, die mindestens 3 IAHRE ALT und in größeren Mengen vor- handen sind, benötigt. DIESE TAT SACHE BILDET DIE BASIS UNSERE UNTERNEHMENS. Deshalb haben Sie die absolute Gewälfr dafür, stets einen unveränderten Typ und eine gleichmäfg HAN Januar 193 ELS- bn Bilanz des Kraftwagenaußenhandels 1929 5 2 Stagnation . In der Kraftwagenausfuhr iſt 1929 nach dem raſchen Anſtieg früherer Jahre eine Stagnation eingetreten. Es wurden ausgeführt 4809 Perſonenkraftwagen gegenüber 578 im Vorjahr und 2688 im Jahre 1927 ſowie 8 396 Laſt⸗ kraftwagen gegenüber 3 413 im Vorjahr und 1374 im Jahre 1927. Wertmäßig erfolgte eine Steigerung des Per⸗ ſonenwagenexports von 26,6 Mill.„ auf 32,38 Mill. 4 und des Laſtwagenexportes von 20,98 Mill.& auf 23,45 Mill. 4, insgeſamt alſo auf 55,73 Mill.. Die Ausfuhr hat ſich in beiben Kategorien zu ſchwereren und teureren Typen hin verſchoben, während die in größeren Serien hergeſtellten leichten und mittleren Wagen mit wachſendem Konkurrenzdruck der über⸗ ſeeiſchen Induſtrie auf dritten Märkten zu rechnen haben. Einen nennenswerten Rückgang hat nur die Ausfuhr nach den Niederlanden und nach Rußland erlitten. Eine weitere Ausweitung der Abſatzmöglichkeiten im Ausland ſtößt auf Schwierigkeiten dadurch, daß bei der geringen Kapitalkraft der einzelnen Werke und der immer ſchwierigeren Kapital⸗ beſchaffung die Finanzierung eines genügend lei⸗ ſtungsfähigen Exportapparates nur in wenigen Fäl⸗ len möglich iſt. Die Wiederherſtellung einer beſſe⸗ ren Rentabilität der Fabriken würde ſich ſehr bald in einem Anwachſen der Exporte auswirken. Im Hinblick auf die intereuropäiſchen Verſtändigungs⸗ beſtrebungen in der Automobilinduſtrie gewinnt die Frage, wie ſich bie Einfuhr ausländiſcher Kraftwagen in den letzten Jahren und im Laufe des Jahres 1929 ent⸗ wickelt hat, beſonderes Intereſſe. Zum erſtenmal in der Nachkriegszeit zeigt die Perſonenwageneinfuhr einen Rückgang. Es wurden 14 529 Einheiten im Wert von 47,72 Mill. 4 gegenüber 17819 Einheiten(70,47 Mill.) im Vorfahr und 11 383 Einheiten(56,94 Mill. 4) 1927 ein⸗ geführt. Einſchließlich der zur Montage beſtimmten Einfuhr non Exploſtonsmotoren und Teilen dürften die Lieferungen des Auslandes im Jahre 1929 einen Wert von etwa 118 Mill. 4 erreichen. In dem Rückgang der Fertig⸗ waren⸗Einfuhr kommen einmal die wachſenden Schwierig⸗ keiten der deutſchen Wirtſchaſt und ſodann der Umſtand zum Ausdruck, daß die Zölle ſeit Juli 1928, wo ſie ihren tiefſten vorgeſehenen Stand erreicht hatten, nicht weiter herabgeſetzt wurden. Der Rückgang im Perſonenwagenimport entfällt in erſter Linie auf die verminderte Einfuhr der Vereinigten Staaten, die von 12 393 Stück im Jahre 1928 auf 9 291 Stück zurückgegangen iſt. Italien konnte ſeine Ausfuhr auf 2 480(2 111) Stück erhöhen. Der Import aus Oeſterreich ging auf 1264(1 716) und der aus Frankreich von 839 auf 537 zurück. Der Rückgang der amerikaniſchen Einfuhr nach Deutſchlaud wird jedoch durch die U. S. A. Mon⸗ tagewerkſtätten nahezu ausgeglichen Die Einfuhr fertiger Laſtkraftwagen iſt unerheb⸗ lich geblieben, obwohl ſie von 220 Einheiten 1928 auf 357 im Jahre 1929 leicht geſtiegen iſt. Bei mittleren und ſchweren Laſtkraftwagen liegen die Preiſe in Deutſchland ſo weit unter den amerikaniſchen Verkaufspreiſen, daß“ eine ſtärkere Konkurrenz nicht zu befürchten iſt. Großen Anteil hat das Ausland dagegen an der Verſorgung des deutſchen Kraft⸗ wagenmarktes durch Montagewerkſtätten. Es iſt ein Man⸗ gel der deutſchen Außen handelsſtatiſtik, daß die Statiſtik an keiner Stelle ein klares Bild von den Teilelieferungen an die hier befindlichen Montagewerkſtätten gibt. Die Einfuhr fertiger Wagen iſt gegenüber der Produktion in den Montagewerkſtätten wei⸗ terhin an Bedeutung zurückgetreten. Im Jahre 1929 ergibt ſich ein leichtes Anſteigen der Erzeugung der Montagewerk⸗ ſtätten von 85 200 im Vorjahr auf 35 355. Gleichzeitig hat ſich hierbei der Anteil der Vereinigten Staaten zu ungunſten der in Deutſchland befindlichen Montage⸗ werkſtätten europäiſcher Länder wiederum vergrößert, und zwar von 85,5 v. H. auf 91,8 v. H. Nach der amertkani⸗ ſchen Außenhandelsſtatiſtik zeigte ſogar die zur Montage beſtimmte Autoteile⸗Ausfuhr nach Deutſchland in den erſten 10 Monaten 1929 eine Steigerung von 17,29 Mill.& auf 27,7 Mill. 4. Dieſe Entwicklung deutet einmal auf wach⸗ ſende, unverarbeitete Lagerbeſtände hin und macht es zudem unwahrſcheinlich, daß die Montagewerkſtätten in größerem Umfange zur Eigenproduktion übergegangen ſind. Ein⸗ ſchließlich des Importes von nicht ganz 15 000 fertigen Wa⸗ gen betrugen die Autolieferungen des Auslandes nach Deutſchland 1929 insgeſamt etwa 50 000 Stück gegenüber 58 700 Stück 1928. Am die Jollkontingentierung für Automobile Es muß als geradezu erſtaunlich bezeichnet werden, mit welcher Schärfe gewiſſe Zeitungen, die den Kampf gegen die Zölle auf ihre Fahnen geſchrieben haben, die von der europäiſchen und insbeſondere der deutſchen Automobil⸗ induſtrie eingeleiteten Selbſthilfemaßnahmen kritiſiert haben. Die Kriſe in der deutſchen Kraftwageninduſtrie hat bekanntlich gerade in den letzten zwei Jahren derart ſcharfe Formen angenommen, daß kaum noch ein geſundes deutſches Automobilunternehmen exiſtiert. Ein Teil der öffentlichen Meinung glaubt aber trotzdem die Pläne einer Zollkontingentierung ablehnen zu müſſen, in dem vorge⸗ geben wird, daß man die Intereſſen der Konſumenten ſchützen müſſe. Dabei wird keinerlet Rückſicht darauf ge⸗ nommen, daß man auf dieſe Weiſe die heimiſche Induſtrie dem Abgrund immer näher bringt, und der Auslands- konkurrenz den Weg zum deutſchen Automarkt noch weiter erleichtert. Es iſt aus dieſem Grunde ſehr zu begrüßen, daß eine führende Perſönlichkeit der Automobflinduſtrie gegen ge⸗ wiſſe Einſtellungen und Unwahrheiten in der Preſſe Stellung nimmt. Zunächſt wird ausdrücklich betont, daß die deutſche Automobilinduſtrie durchaus keinen Hochſchutz⸗ zoll verlangt. Sie fordert vielmehr lediglich eine Gleichſtellung mit den anderen Automobile produ⸗ nlerenden Ländern. Außerdem wird darauf hingewieſen, daß die Kkontingentierung der Einfuhrzölle keine Erfindung der deutſchen Automobilproduzenten iſt, ſondern von ihnen nur gegenüber weſentlich weitgehenderen Forderun⸗ gen der übrigen Länder Europas als ein gangbarer Ausweg befürwortet wurde. Der Kern der Ausführungen beſteht in der Preisfrage. Der von der Automobflinduſtrie verlangte Zollſchutz wird und kann keine Preiserhöhung nach ſich ziehen. Die in Deutſchland produzierenden aus⸗ ländiſchen Werke(wie Ford, General Motors uſw.), ſchließen nämlich die Schaffung einer Monopolſtellung ein⸗ zelner Werke aus. Außerdem iſt die Konkurrenz der deutſchen Firmen untereinander ſo erhebich, daß ſchon allein Rierdurch ein ſtarker Preisdruck auf den Markt ausgeübt wird. Infolgedeſſen iſt ein Schutz des Konſumenten wirk⸗ lich nicht erforderlich. ausreicht. Ganz mit Recht weiſt der Verfaſſer der erwähnten Ent⸗ gegnung darauf hin, daß die in Ausſicht genommene Zoll⸗ kontingentierung die mildeſte Form des Schutzzolls über⸗ haupt darſtellt. Denn normale Zollerhöhungen würden die geſamten Importe treffen, während bet der Kontingentie⸗ rung ein großer Teil der bisherigen Automengen einge⸗ führt werden kann, ohne daß ein erhöhter Zoll in Frage kommt. Eine gewiſſe Droſſelung der amerikaniſchen Ein⸗ fuhr kann übrigens dem deutſchen Markt auch deswegen nichts ſchaden, weil ja die deutſchen Kraftwagen in qualt⸗ tativer Hinſicht den amerikaniſchen Erzeugniſſen mindeſtens gleichwertig, vielfach aber auch überlegen ſind. Alle dieſe Argumente ſind ſo klar und überzeugend, daß die gegen⸗ teiligen nur mit der Partenieinſtellung der betreffenden Blätter zu erklären ſind. 5 Ein Geſichtspunkt der erwähnten Entgegnung iſt noch hervorzuheben: Die Schaffung von Zollkontingenten wird von der Automobilinduſtrie nicht als Mittel angeſehen, das allein ſchon zur Herbeiführung einer Geſundung In dieſem Zuſammenhang muß noch einmal auf die Veröffentlichung des Reichsverbandes der Automobil- induſtrie hingewieſen werden, die ſich mit der Marktbeob⸗ achtung und Wirtſchaftsführung in der Kraftfahrzeug⸗ induſtrie beſchäftigt. Die Befolgung ber hierin aufgeſtellten Grundſätze iſt ganz zweifellos geeignet, die kriſenhafte Lage der Autoinduſtrie etwas zu erleichtern. Darüber hinaus wird natürlich noch manches zu tun übrig bleiben, um die Kaufluſt des Publikums anzuregen. Hierzu gehört in erſter Reihe der ſogenannte„Dienſt am Kunden“, der gerade in der Automobilbranche ganz beſonders wichtig iſt. Dieſe Erkenntnis ſcheint ſich ja auch neuerdings durchzu⸗ ſetzen, ſo gibt z. B. eine deutſcho Autofirma den Käufern eines Wagens ein Heft mit Gutſcheinen für gewiſſe Reparaturarbeiten mit. Schließlich muß noch darauf hin⸗ gewieſen werden, daß in den Großſtädten das Garage⸗ problem ganz anders als bisher zu löſen iſt. Die Miete für eine Garage iſt heute noch viel zu hoch, denn ſie erreicht oft 25—35 v. H. der Unterhaltungskoſten für ein Kraftfahr⸗ zeug. Ebenſo liegt bei der Automobilverſicherung noch manches im argen, denn hohen Prämienſätzen ſtehen häufi⸗ unzureichende Schadenzahlungen gegenüber. Franzöſiſche Außenhandelsſtatiſtik Vie franzöſiſche Außenhandelsſtatiſttik für 1929 zeigt nach den Veröffentlichungen der Zollverwaltung folgende Ziffern gegenüber dem Vorjahre: Die Einfuhr belief ſich auf 58 284 625 000 Frs. für 59 447 195 To. Das bedeutet gegenüber 1928 eine Erhöhung der Einfuhr um 4839 072 000 Frs. oder 107 788 To. Die Ausfuhr betrug 50 072 848 000 Frs. oder 39 888 775 To., was gegenüber 1928 einen Rück⸗ gang von 1 802 381 000 Frs. oder 1 237 185 To. bedeutet. * Deutſche Ueberſeeiſche Bauk, Berlin. Die a. o. GW. genehmigte die Uebernahme der Banco Braſi⸗ leiro Allemao gegen Gewährung von 7,5 Mill. RM. Aktien und beſchloß zu dieſem Zweck Erhöhung des Grundkapitals um 6 Mill. RM. neue ab 1. Jan. 30 divi⸗ dendenberechtigte Aktien auf 36 Mill. RM. Die Aktionäre der Banco Braſileiro erhalten für je 8000 Milreis⸗Aktten je 3000 RM Ueberſee⸗Aktien. Zur Begründung des Zu⸗ ſammenſchluſſes wurde ausgeführt, daß der ſcharfe Konkurrenzkampf der Banken, beſonders der aus⸗ ländiſchen, in Südamerika die Verdienſtmarge immer mehr beruntergedrückt habe. Für das kapitalarme Deutſchland ſei nur auf dem Wege der Konzentration eine Stärkung der Steuung ſeiner ausländiſchen Banken zu erreichen. Der Zuſammenſchluß der beiden Banken bedeute für die Deutſche Ueberſeeiſche Bank eine weſentliche Stärkung ihres Einfluſſes in Braſilien. Nach bisher eingegangenen telegraphiſchen Berichten kaun das verfloſſene Geſchäfts⸗ jahr als befriedigend bezeichnet werden, ſodaß mit einer Dividende von wieder 7 v. H. gerechnet werden dürfe. * Gläubigerverſammlung der Frankfurter Induſtrie⸗ kredit Gmb. In der geſtrigen Gläubigerverſammlung der Frankfurter Induſtriekredit Gmb. wurde anſtelle von Dr. Cramer Rechtsanwalt Fraenkel⸗ Berlin als Ver⸗ treter in den Gläubigerausſchuß gewählt. Die übrigen Mitglieder des Ausſchüſſes wurden beſtätigt. Im Zu⸗ ſammenhang mit der Beſprechung des Status wurden von den Gläubigern Maßnahmen beſprochen, die erforderlich ſind, um eine ſtille Liguidation des Geſchäftes zu ermöglichen. Zwiſchen den Vertretern der inländiſchen und ausländiſchen Gläubiger wurden die Grundlagen eines Abkommens erörtert, welches gewiſſen Gläubigerkategorien eine Vorzugsſtellung einräumen ſoll. Die endgültige Formulierung dieſes Abkommens wird von dem Gläu⸗ biger ſchuß in den nächſten Tagen ausgearbeitet werden. Es iſt zu erwarten, daß fämtliche Gläubiger ſich den Vor⸗ ſchlägen anſchließen werden. * Südweſtdentſche Bank Ac. in Frankfurt a. M.— Endgültiger Vergleichsvorſchlag 49 v. H. Ein vom Gläubt⸗ gerausſchuß eingeſetzter Unterausſchuß hat noch einmal den Status der Geſellſchaft einer eingehenden Prüfung unter⸗ zogen, daß bereits in den nächſten Tagen den Gläubigern ein endgültiger Vergleichsvorſchlag auf der Baſis von 40 v. H. unterbreitet werden ſoll. * Bank des Berliner Kaſſenvereins.— Vermutlich wieder 8 v. H. Dividende. Das Inſtitut das bereits ſeine .⸗V. einberufen hat, wird am 1. Februar ſeine Bilanz⸗ ſitzung abhalten. Wenngleich die Abſchlußarbeiten nicht ganz vollendet ſind, iſt doch mit ziemlicher Sicherheit mit einer Dividende von wieder 8 v. H. zu rechnen. Im vorigen Jahre war bekanntlich eine Dividendenerhöhung um 1 v. H. erfolgt. g * Braunſchweig⸗Haunoverſche Hypothekenbank, Braun⸗ ſchweig und Hannover. Die Verwaltung ſchlägt der auf den 1. März nach Braunſchweig einzuberufenden o..⸗V. die Verteilung einer Dividende von 10 v. H. wie im Vorjahre ovr. 5 Handels- und Gewerbebank Gießen. Der AR. ſchlägt die Verteilung einer Dividende von wieder 10 v. H. vor. Handels Mi. u. Albert de Barn u. Co. N. B. Amſter⸗ dam.— Die Bilanzzahlen für Ende 1929. Ueber die GB., in der die Dividende auf wieder 7 v. H. feſtgeſetzt wurde, haben wir ſchon berichtet. Der Reingewinn wird für 1929 faſt unverändert mit 1 828 000 Fl. ausgewieſen. Die Bilanz⸗ Addition ſtellt ſich(in runden Ziffern) auf 111 Mill. Fl. (alſo um rund 10 Mill. Fl. höher als im vergangenen Jahrel. Die Einlagen ſind etwas geſtiegen, ſie betragen 70 Mill. Fl.(67,8), eigenes Akzept 20 Mill. Fi.(17.), und Rembourskredite bei Dritten 6,6 Mill. Fl.(8,2). Dagegen ſtehen unter den Aktiven Kaſſe und tägliche Guthaben bei Amſterdamer Banken 11,8(15,2), Guthaben dei ausländi⸗ ſchen Banken 88(25,4), Wechſel 7(7,8), Reports und Lombards 14(16,2), Effekten 4,5(8,8), Rembourskredite 20,8 (20,9) Mill. Fl., wovon etwa die Hälfte für Rechnung von Banken und Bandiers, alſo ohne unmittelbares Kredit⸗ Obligo, läuft. Kontokorrent⸗Debitoren erſcheinen mit 6,8 8, Konſorttalbeteiligungen mit 8,5(1,9) Mill. Fl. Die Bankgebäude ſtehen nach wie vor mit 300 000 Fl. zu Buche. Oberſchleſiſche Eiſenbahn⸗Bedarfs ⸗A.⸗G., Gleiwitz (.⸗S.)— Dividendenerhöhung. Der.⸗R. beſchloß, nach angemeſſenen Abſchreibungen die Verteilung einer Dir i⸗ dende von 6(i. V. 5) v. H. vorzuſchlagen. Bereinigte Alumininm⸗Werke. Voransſichtlich wieder 9 v. 5 Dividende. Die Abſatzverhältniſſe haben ſich gegenüber dem Vorfahr nicht weſentlich verändert. Auf Grund der bisher vorliegenden Gewinunziſfſeru iſt kaum anzunehmen, daß die Dividende für das am 31. De zember abgelaufene Geſchäftsjahr 1929 von der vorfährigen v..) abweichen wird. der Neuen Mannheimer Zeitung Mitteldeutſche Stahlwerke A. Wir haben ſchon im geſtrigen Abendblatt mitgeteilt, daß die Bilanz ſehr flüſſig iſt. Sie weiſt aus: Zugänge auf Anlagekonto mit rund 1 800 000(t. V. 6 Mill.) 4, Forderungen 18,6(16) Mill., Bankguthaben einſchl. Kaſſen⸗ und Wechſelbeſtand 10(6,5), Vorräte 9,3(10), Verpflichtungen unverändert 11 Mill.& ſowie Rückſtellungen für noch nicht abgerechnete Verpflichtungen 42(3,4) Mill. 4.— Nach dem Bericht erhöhte ſich die Förderung an Rohkohle auf 1843 308 To. (1 567 080), die Rohſtahlerzeugung auf 538 167 To.(477 511). Der Umſatz an Fremde ſtieg auf 107 521 510(92 307 271) Al. Berg⸗Heckmann⸗Selve.⸗G.— Vermutlich Dividen⸗ beuausfall. Wie verlautet, dürfte es nunmehr als ziemlich ſicher anzuſehen ſein, daß die Geſellſchaft, die im vorigen Zahre noch 6 v. H. Dividende ausſchüttete, für das am 0. September abgelaufene Geſchäftsjahr von einer Divi⸗ dendenzahlung Abſtand nimmt. Aller Vorausſicht nach wird man den Ueberſchuß zu Abſchreibungen nerwenden. * Einigung in der Angelegenheit der Deutſch⸗Türkiſchen Flugzeng⸗ und Motorenbaugeſellſchaft. Nach einer Meldung der„Fr..“ aus Konſtantinopel iſt in der Konkurs⸗ angelegenheit der Deutſch⸗Türkiſchen Flugzeug⸗ und Motorenbangeſellſchaft(Junkers), an der die türkiſche Regierung und die Junkerswerke in Deſſau je zur Hälfte beteiligt waren, eine Einigung mit den Gläubigern herbeigeführt worden. Wie wir dazu erfahren, hat die Firma von dem der türkiſchen Regierung nahe⸗ ſtehenden Luftflotten verein übernommen und und die Gläubiger werden mit 97 v. H. befriedigt. Hauptgläubigerin der Firma iſt die Philipp Holz⸗ mann AG., Frankfurt a. M. mit 550 000 türk. Pfund, die ihr geſtern ausgezahlt worden ſind. Die Junkerswerke er⸗ halten für die Hergabe der Beteiligung an der türkiſchen Geſellſchaft eine Abfindung von 520 000 türk. Pfd. Außer⸗ dem bekommen die Junkerswerke etwas über 300 000 türk. Pfund, mit welcher Summe ſie Gläubiger bei der türkiſchen Firma ſind. 10 v. 5. Dividende der Niederländiſchen Ford⸗Auto⸗ mobilfabrik in Rotterdam. Die Niederländiſche Ford⸗ Automobilfabrik, die im Vorjahre anſtelle der bisherigen Verkaufsſtelle gegründet wurde, erzielte in ihrem erſten Geſchäftsjahre bei einem Bruttogewinn von 3 790 025 Hfl. einen Nettogewinn von 1167 646 Hfl., woraus eine Divi⸗ dende von 10 v. H. zur Vereilung gelangt. Wie die Ver⸗ waltung mitteilt, oll demnächſt mit dem Bau der neuen Fabrik auf dem von der Stadt Rotterdam angekauften Ge⸗ lände, 27 620 qm umfaßt, begonnen werden. s Die ktalieniſche Tabakregie fabriziert in Deutſchland. — In Mannheim. In Mannheim iſt unter der Firma „Ftalia Tabakwaren nach den Vorſchriften der italieniſchen Tabakregie, G. m. b..“ eine neue Geſellſchaft mit 100 000 RM. Stammkapital gegründet worden, die die fabrikmäßige Herſtellung von Tabakwaren aller Art nach den Vorſchriften der italteniſchen Tabak⸗ regie und den Verkauf dieſer, ferner von Tabakrohſtoffen und anderen Waren in Deutſchland oder im Auslande zum Gegenſtand hat. Die Dauer der Geſellſchaft iſt bis zum 30. Juni 1950 begrenzt. Zum Geſchäftsführer wurde Vizepräſident a. D. Tudwig Bornhauſen⸗Mann⸗ heim beſtellt.(Siehe auch Handelsregiſtereintragung im Samstag⸗Abendblatt.) Soll die Welt im Zu unſerer Betrachtung in Nr. 41 wird uns von unter⸗ richteter Seite noch geſchrieben: Stickſtoffſorgen haben wieder einmal die Oeffentlichkeit in ſtarke Unruhe verſetzt bezw. ſind von geſchäftstüchtigen Spekulanten genährt worden. Als Vorwand für eine an der Börſe ganz auffällig ausgenutzte Stimmungsmache diente das noch ſehr in den Anfängen begriffene Stickſtoff⸗ profekt bei Gelſenkirchen. Die Erörterungen, die dann ein⸗ ſetzten, bewegten ſich etwa auf der Linie, daß es beim Stickſtoff ähnlich wie bei der Kunſtſeide gehen könne. In Wirklichkeit liegen die Dinge beim Stickſtoff doch weit weniger einfach, als ſte in den Vorſtellungen von einer durch Ueberproduktion bedrohten Induſtrie beſtehen. Schon die Schätzung der vorausſichtlichen Entwicklung von Ge⸗ ſamterzeugung und»verbrauch ſind ſehr problematiſch. So errechnete die Britiſh Sulphate of Ammonia i. J. 1927 für 1930/31 eine Geſamtſtickſtofferzeugung von 2,2 Mill. To., dagegen würde nach einer Berechnung der bekannten Salpeterfirma Aikman im gleichen Jahr die Erzeugung 2,68 Mill. To. ſein, der Verbrauch angeblich ſogar 2,71 Mill. Tonnen, allerdings unter Zugundelegung eines jährlichen Verbrauchszuwachſes von 20 v. H. Andererſeits glaubte der General Manager der Nitram Etd., F. C. L. Speyer, auf der Weltſtickſtoff⸗ Konferenz von 1928 unter Zugrunde⸗ legung des damaligen Verbrauchs innerhalb der nächſten drei Jahre mit einem Ueberſchuß von etwa 27 Mill. To. rechnen zu ſollen, das wäre faſt eine ganze Jahreserzeu⸗ gung. Die Auffaſſungen gehen alſo weit auseinander, je nach dem Zwecke ſolcher Berechnungen. Sie haben übri⸗ gens den Fehler, daß ſte Stickſtoff Beiſpiel nicht, daß große Anwendungsgebiete des Stick⸗ ſtoffs die Munitionsherſtellung und die Induſtrie ſelbſt ſind, und daß auch dort immer neue Verwendungsmöglich⸗ keiten gefunden werden, ſo z. B. bei der Herſtellung von Kammerſäure oder bet der Metallraffinade. Gerade die nationalen Induſtrien, die zur Sicherung des Salpeter⸗ bedarfs für die Munition emporgeſchoſſen ſind und empor⸗ ſchießen, fallen für das eigentliche Stickſtoffproblem nicht ſo ſehr ins Gewicht. Betrachtet man dasſelbe unter dem Geſichtspunkt der Gefährdung der Stellung des deutſchen tynthetiſchen Stickſtoff. genauer der JG. Farbeninduſtrie, ſo könnte auf die Dauer eine tatſächliche erſt dann ein⸗ treten, wenn die neuen Stickſtoffinduſtrien noch billiger produzieren könnten. Das iſt aber trotz manchen Ankündt⸗ gungen nicht der Fall. Man betrachte nur einmal die Ver⸗ hältniſſe in der franzöſiſchen Stickſtoffinduſtrie, wo das größte Werk, die auf Grund von Reparattonsleiſtungen er⸗ jeder Art zuſammen⸗ rechnen, was bei der außerordentlichen Vielgeſtaltigkeitder Stickſtoffverbindungen und des Verwendungszweckes zun ganz ſchiefen Urteilen führen kann. Der Laie bedenkt zum MHittag- Ausgabe Nr. 45 Vergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammerbezirk Mannheim Eröffnete Vergleichsverfahren: Edmund Iſaaß, Strumpf⸗ und Trikotagenhaus in Mannheim, J, 5(Ver trauensperſon: Bücherreviſor Heinrich Job in Mannheim)]. — Aufgehobene VV.(nach Beſtätigung): Kaufmann Emi! Kraft, Galanteriewaren⸗Groß⸗ und Kleinhandlung in Mannheim, H 1, 3. Eröffnete Konkursverfahren: 1. Fridolin Hundegger, Friſeur in Mannheim, Meerwieſenſtraße W; 2. Hermann Sau ſt, Friſeur in Monnheim, E. 3, 1. Inhaber der nicht eingetragenen Firma Sauſt u. Hundegger, Friſeurgeſchäft in Mannheim, D 2,6(KB.: RA. Artur Frank in Mann⸗ heim).— Fa. Johann Ph. Bachmann Gmb.., Kolontal⸗ waren⸗ und Lebensmittelgroßhandlung in Mannheim, Ver⸗ bindungskanal(KV.: RA. Dr. Heinrich Ebertsheim in Mannheim).— Mangels Maſſe eingeſtellte Konkursver⸗ fahren: Firma Induſtrielle Schornſtein⸗ und Feuerungs⸗ baugeſellſchaft m. b. H. in Mannheim, 8 6, 6. e Württembergiſche Portlanb⸗Zementwerke in Lauffen. — Wieber 12 v. H. Dividende. Wie wir erfahren, bringt die Geſellſchaft auf das im vorigen Jahre auf 3,3 Mill. NM. erhöhte Aktienkapital wieder eine Dividende von 12 v. H. in Vorſchlag. Deviſenmarkt Im keutigen Früß verkehr notieren 1 gegen New Pork. 2488,50 Schweig.. 25, Stockholm 19.1 Paris 12887 Holland. 12.11 Madrid 97.80 Brüſſel. 34,94 Dos 10,21 Dollar geg. Rm..18 Mailand 92.98 Kopenhagen 18.19 Pfunde„„ 20.88 Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort 27. Jan. Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe wiederum ſehr gering. Die Anfrage nach Leerraum war ebenfalls äußerſt ſtill. Die Fracht erfuhr mit 80 Pfg. ab hier und.— Mark ab Kanal incl. Schleppen keine Aenderung. Das Berggeſchäft iſt ebenfalls ſehe ruhig. Der Bergſchlepplohn notierte 1,50—.50 Mark nach n unheim. Der Talſchlepplohn ſchwächte ab und beträgt 28 Pfg. nac Rotterdam. Neue Mehlpreis- Erhohung Der Preis für Weizenmehl Spezial 0 wurde von der Mühlenkonvention heute für Januar⸗April⸗Lieferung auf 40,50 RM. für die 100 Kilo erhöht. Dieſer Preis verſtehe ſich einſchl. des durch die bevorſtehende zweite(allgemeine) Zollerhöhung bedingten Zollzuſchlags. Wie uns aus Kreiſen des Maunheimer Mehlhandels hierzu mitgeteilt wird, hat die in dieſen Preiſen ſich doku⸗ mentierende Preispolitik der Mannheimer Konvention bereits zur Folge, daß hieſige Mehle in Oberbaden nicht mehr gegen franzöſiſche konkurrieren können. Die Mühlen bemerken dazu, daß im Augenblick unter den obwaltenden Verhältniſſen ein Offertendruck der Elſäſſer hingenommen werden müſſe, der aber ſicherlich infolge der qualitativen Unterſchiede bald wieder weichen müſſe. Stickſtoff ersticken? richtete ſtaatliche Fabrik in Toulouſe eine Leiſtungsfähig⸗ keit von etwa 30 000 To. jährlich hat, alſo nicht einmal ein Zwanzigſtel der J..⸗Erzeugung; die nach dem Ausbau der gegenwärtigen Projekte erwartete Erzeugung von ins⸗ geſamt 130 000 To. N. wird ſich dann auf etwa 25 Geſell⸗ ſchaften verteilen; Kuhlmann wird nach Durführung ſeiner nächſten Pläne 35 000 To. N. in fünf Werken herſtellen. Geſchloſſene große Induſtrien gibt es außer der J. G. ganz wenige, eigentlich nur die mit der J. G. verbundene Norfk Hydro, die mit ihren projektierten etwa 140 000 To. N. auch die neueſten engliſchen Pläne übertrifft. Und gerade beim Stücſtoff iſt die Größe der Produktionseinheit von oußerordentlicher Bedeutung. In einem etwaigen Preſs⸗ kampfe würde ſich eine ſtarke Ueberlegenheit dieſer großen Werke ergeben, erſt recht infolge der bekannten Verkoppe⸗ lung des Stickſtoffs mit anderen Syntheſen, in der noch eine erhebliche Reſerve liegt. Was übrigens die zu⸗ nehmende Ausnützung des Koksofengaſes für Stickſtoff be⸗ trifft, ſo ſetzt ſie für eine rentable Erzeugung erhebliche Mengen Gas voraus, die z. B. bei Gelſenkirchen noch nicht gegeben ſind. Für eine Fabrik von 20 000 To. Stickſtoff müßten ungefähr 130—150 Mill. Kubikmeter Gas zur Ver⸗ fügung ſtehen. Hierdurch ſind natürliche Grenzen gezogen, zumal ja auch die Ferngasverſorgung große Mengen Gas binden und verwerten ſoll. Unter den vielen Geſichtspunkten, die noch zu berück⸗ ſichtigen wären, iſt vor allem hervorzuheben, daß das Stick⸗ ſtoffproblem nicht nur ein ſolches der Menge, ſondern vor allem der Art iſt. Es iſt für die wirtſchaftliche Bedeutung der Stickſtoffinduſtrien durchaus nicht gleichgültig, in welcher Form ſie den Stickſtoff zur marktmäßigen Verwer⸗ tung bereltſtellen. Die Düngemittellehre kommt fork⸗ ſchreitend zu einer immer weitgehenderen Spezifizierung des Stickſtoffbüngers je nach Pflanze und Boden und führte in den letzten Jahren zu einem außerordentlichen Ausbau des Gebietes der Miſchdünger. Natürlich iſt eine rentable Bearbeitung dieſes großen Gebietes, eine möglichſt weit⸗ gehende Bereitſtellung aller wichtigen Stickſtoffdünger nur den ganz großen Unternehmungen möglich, die damit einen erhe. chen Vorſprung vor der bloßen Herſtellung des Dün⸗ gers in der üblichſten Form haben. Natürlich beſteht das Problem Stickſtoff, und es wird lebhaft daran gearbeitet, durch internationale Vereinbarun⸗ gen Entwicklungen zu vermeiden, die bei der Höhe der allmählich im Stickſtoff arbeitenden Kapitalien zu außer⸗ ordentlichen Fehlleitungen führen könnten. Bei aller Ver⸗ fechtung der Einzelintereſſen, die in dieſen langwierigen Verhandlungen natürlich auftritt, beſteht kein ſichtlicher Anhaltspunkt, an der Möglichkeit einer vernünftigen Regelung der Stickſtoffentwicklung zu zweifeln, nachdem die größten Gruppen, die ſich bisher feindlich gegenüberſtanden, der natürliche und künſtliche Stickſtoff, ſich verſtändigt haben. Die badiſchen Aktiengeſellſchaften im Jahre 1929 Verminderter Beſtand Die rückläufige Bewegung in der Zahl der badiſchen Aktiengeſellſchaften, die im Jahre 1925 anhub und nur vorübergehend 1928 zum Stillſtand gekommen war, hat ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Landesamts im verfloſſenen Jahre wiederum in verſchärftem Maße fortgeſetzt. Einem Zugang von 10 Geſellſchaften ſteht in dieſem Jahre ein Abgang von 38 Geſellſchaften gegenüber; der Beſtand verminderte ſich ſomit um 28 und betrug am Ende des Jahres insgeſamt 447 Geſellſchaf⸗ ten. Von den neu hinzugekommenen 10 Aktten⸗ geſellſchaften ſind nur 5 tatſächliche Neugründungen, 2 Geſellſchaften ſind bereits in früheren Jahren gegründet und haben im Laufe des Jahres 1929 ihren Sitz nach Baden verlegt; die reſtlichen 3 beſtanden bisher ſchon in Baden in einer anderen Geſellſchaftsform. Nach dem Zweck ihres Un⸗ ternehmens verteilen ſich die neuen Geſellſchaften auf fol⸗ gende Gewerbegruppen: Induſtrie der Steine und Erden, Papierinduſtrie, Baugewerbe, Elektrizitätsverſorgung und Verkehrsweſen je eine Geſellſchaft, Textilinduſtrie 1 Me⸗ tallinduſtrie einſchließlich Feinmechanik 3. Von den 38 aufgehobenen Geſellſchaften ſind 21 in Liquidation getreten, über 8 wurde Konkursver⸗ fahren eröffnet, 2 wurden von Amtswegen gelöſcht und eine Geſellſchaft verlegte ihren Sitz nach Außerbaden. Die übri⸗ gen 8 Geſellſchaften gingen im Wege der Fuſion auf andere Geſellſchaften über. Ihrem Geſchäftsbetrieb nach gehören 11 Geſellſchaften dem Handelsgewerbe an— darunter 2 Bau⸗ ken—, 10 entfallen auf die Metallinbuſtrie, 7 auf das Nah⸗ rungs⸗ und Genußmittelgewerbe, 4 auf die Holzinduſtrie, 2 auf die chemiſche Induſtrie und je eine Geſellſchaft auf die Steininduſtrie, das Baugewerbe, das Verkehrsgewerbe und das Hotelgewerbe. Weiſt ſchon dieſer große Ueberſchuß der Auflöſungen gegenüber den Neuzugängen auf die mißliche Geſchäftslage in Handel und Induſtrie hin, ſo wird das Bild noch un⸗ günſtiger, wenn man die 8 Geſchäftsergebniſſe der beſtehenden Geſellſchaften betrachtet. Von insgeſamt 365 Aktiengeſellſchaften, deren Bilanzen für das Jahr 1928 bezw. 1928/29 bisher bekannt geworden ſind, konnken nur 143 eine Gewinnausſchüttung vornehmen; von dieſen verteilten 35 Geſellſchaften eine Dividende bis zu 5 v.., 85 über—10 v.., 19 über 10—15 v. H. und 4 über 15 v. H. 118 Geſellſchaften arbeiteten mit Verluſt. Die veſtlichen 104 Geſellſchaften erzielten zwar ebenfalls einen ( lanzmäßigen Gewinn, mußten jedoch von einer Gewinn⸗ verteilung Umgang nehmen. 1 4 7 ener v. 9 S 2 * Dienstag, den 28. Januar 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Gerichtszeitung Amtsgericht Ludwigshafen Schwarzfahrt im Faſching Vor Jahresfriſt fuhr der 26jährige Mannheimer Privatchauffeur Otto Gl. abends gegen 7 Uhr im schnittigen, blaulackierten Eſſex⸗Superſex am„Boot⸗ führer“ auf dem Luzenberge vor und traf drin an der Theke einen guten Freund, den Verſicherungs⸗ vertreter M. aus der Gartenſtadt. Man goß ein paar„ausgewachſene“ Schorle hinter die Binde und lud ein Mädel zu einer Tour ein. Im„Roſenhof“ brach man der erſten Rotſpon⸗Buddel den Hals, ging in der nächſten Etappe zu einer anderen Weinſorte über und gondelte dann zum Bootführer zurück. Dort wurde mit diverſen weiteren Schorle bis zur Polizeiſtunde der Bettſchwere⸗Zuſtand erreicht. An⸗ ſtatt ſich nun ſchleunigſt nach Hauſe zu begeben, ge⸗ dachten beide Zechkumpanen in friſchfroher Nacht⸗ fahrt die heißen Köpfe abzukühlen. Fuhren zum Ludwigshafener Bahnhof und erboten ſich dort, zwei kleine Pieretten, die frierend im Morgengrauen nach einem Faſtnachtsball auf den Frühzug nach Speyer warteten, im Auto heimzubringen. Mit Hallo und 60⸗Km.⸗Stundengeſchwindigkeit ging's los. Hinter Mundenheim, halbwegs zwiſchen Rhein⸗ gönheim und Friedensau, fand die„Schlangen⸗ kurvenfahrt“ an einem Nußbaum auf freiem Felde ein ungewolltes, vorzeitiges Ende. Die zwei Speyrer Mädel kamen mit geringen Haut⸗ abſchürfungen und Prellungen davon. M. erlitt einen Schädelbruch, der ihn für fünf Wochen ans Krankenlager feſſelte. Mit zwei Ausreden ſuchte ſich der Schwarzfahrer vorm Richter aus der Patſche zu ziehen:„Der Wa⸗ gen iſt ins Schleudern gekommen.“— An ſich ſehr gut denkbar und zweifelsohne bei den eiſigen, ver⸗ ſchneiten Straßen zur Zeit des Unfalls eine ganz plauſtbhle Entſchuldigung für einen nüchternen Menſchen. Umſo ſchlimmer, daß M. durch Trunkenheit und lüherſchuelles Tempo das Riſiko vergrößerte und da⸗ durch leichtſinnig Menſchenleben aufs Spiel ſetzte. „Durch den grellen Lichtkegel eines unabgeblen⸗ det entgegenkommenden Wagens verlor ich die Ge⸗ walt über meine Maſchine!“ Dieſen zweiten Ein⸗ wand konnte das Gericht als glatte Lüge feſtnageln, denn zwei Schifferſtädter Geſchirrführer, die die Nachtſchwärmer unmittelbar nach dem Unfall auf⸗ fanden, bekundeten unter ihrem Eid, daß überhaupt kein Auto außer dem verunglückten zur Zeit die Strecke paſſiert habe. Auch der Zwiſchenruf auf der Anklagebank verfing nicht:„Die müſſen doch blind geweſen ſein.“ Staatsanwalt und Gericht unterſtrichen die all⸗ gemeingültige Anſicht, daß Zechgelage und Autolenken unvereinbare Dinge ſeien und ſprachen im Intereſſe der Verkehrsſicherheit ihre Genugtuung aus, daß der ſonſt ſchwer zu führende Schuldbeweis diesmal lückenlos gelungen iſt. Dem zweimal bereits wegen fahrläſſiger Kör⸗ perverletzung Vorbeſtraften wurde eine Freiheits⸗ ſtrafe von zwei Monaten Gefängnis als kräftiger Denkzettel zudiktiert.—.— * Sühne für eine Bluttat. Der landwirtſchaftliche Arbeiter Wolk, der nach voraufgegangenen ppliti⸗ ſchen Reibereien auf der Nachkerb in Wiesbaden⸗ Erbenheim den Viehhändler Blumenthal durch einen Meſſerſtich lebensgefährlich verletzt hatte, wurde vom Schöffengericht Wiesbaden zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr verurteilt. 3 Mannheimer Fauſtkämpfer in Stuttgart Bernlöhr und Krieger ſiegen, Lennert und Meier⸗Vf verlieren durch k. o. In Stuttgart ſtiegen am Samstag abend zwei Boxver⸗ anſtaltungen zu gleicher Zeit: eine des Reichsverbandsver⸗ eins Polizei⸗Sportverein, die andere des Ac Germania Stuttgart. Es war immerhin ein Riſiko, das man dabei einging. Jedenfalls wird durch ſolche Doppelveranſtaltungen das gerade Gegenteil von dem erreicht, was man eigentlich erzielen will: gemeinſame Arbeit und gemeinſames Fort⸗ kommen. Wollen ſich beide Verbände unnötigerweiſe derart ſcharf bekämpfen? Der Zweck dieſer Handlungsweiſe iſt ja gerade nicht einzuſehen. Jedenfalls aber iſt es an der Zeit, daß der Einigungsgedanke ſich zunächſt einmal durch prak⸗ tiſche Beiſpiele durchſetzt, aus denen beide Teile nur ihren Nutzen ziehen können. Trotzdem übertraf der Beſuch beider Veranſtaltungen alle Erwartungen. Bei den Polizeiboxern zählte man etwa tauſend Beſucher, beim Das waren es einige Hundert weniger. Der Polizei⸗Sportverein erſten Veranſtaltung alſo einen vollen Erfolg, ſowohl in ſportlicher als auch in finanzieller Hinſicht. Den Polizei⸗ boxern ſtanden Leute aus München, Karlsruhe und Man heim gegenüber. Bemerke Weiſe konnte ſich nur ein Kämpfer, und zwar der uttgarter Fröſchle, über die Di⸗ ſtanz halten. Er hatte zwar keinen geringeren Mann als Muyſers⸗München gegenüber, zwang dieſen aber trotzdem zur Entfaltung ſeines ganzen Könnens und ließ ihm nach drei prachtvollen Runden nur einen Punktſieg. Von den Mannheimern hatten Lennert und Meier vom VfR inſofern Pech, als ſie über die erſte Runde nicht hinaus⸗ kamen. Meier verdankt ſeine Niederlage vor allem einer Handverletzung, die ihn an der vollen Entfaltung ſeines Könnens hinderte. In einem ungedeckten Augenblick mußte er einen harten Schwinger nehmen, der ihn für die Zeit zu Boden brachte. Klar und ſicher konnten ſich Krieger und Bernlöhr durchſetzen. Krieger ſchickte Gerbel⸗Stutt⸗ gart in der erſten Runde ſchon zu Boden, aber erſt in der zweiten blteb der Stuttgarter über die Zeit unten. Bern⸗ löhr fertigte Rietmeier⸗ München nach durchweg überlegenem Fight in der zweiten Runde durch k. v. ab. Zu erwähnen iſt noch die Partie im Bantamgewicht, die Klin⸗ genſtein⸗ Stuttgart mit dem neugebackenen badiſchen Meiſter Krämer⸗ Karlsruhe, zuſammenbrachte. Krämer zeigte ſich als Kämpfer großen Formats, ſchlug ſehr varitert und zeigte reſpektable Schlagkraft. In der zweiten Runde zwang Krämer Klingenſtein über die Zeit zu Boden. Von der DAS V⸗Veranſtaltung intereſſieren hier noch die auch in Mannheim bekannten Kämpfer Schepperle und Dan nen hauer⸗ Germania Stutt⸗ gart, die große Kämpfe lieferten. Hittel⸗Zuffenhauſen blieb Schepperle nichts ſchuldig und ließ Sch. nur einen Punktſieg, während Dannenhauer gegen Ackermann⸗Eßlingen gar nur zu einem Unentſchieden kam. Aus der Revanche Theurers⸗ Prag gegen Haas⸗Germanka wurde es wieder nichts, denn Haas war auch diesmal beſſer und ſiegte verbtent nach Punk⸗ 5 Sch. hatte mit ſeiner Fußball Vor Deutſchland-Itallen Mannſchaft für das Länderſpiel gegen Italien am 2. März in Frankfurt a. M. erſt in der zweiten Februar⸗ hälfte endgültig aufgeſtellt werden ſoll. In ihren Grund⸗ zügen dürfte die Mannſchaft bereits feſtſtehen, jedoch können immer noch wichtige Aenderungen erforderlich werden. Be⸗ ſondere Sorge bereitete bislang die Frage nach dem Mittel⸗ ſtürmer, fodoch dürfte angeſichts der ſehr guten Form, die gur Zeit wieder Pöttinger((Bayern München) zeigt, auch dieſe Frage gelöſt ſein. Wir hören weiter noch, daß für das im Frankfurter Sta⸗ dion ſtattfindende Spiel nur 40000 Karten ausgegeben werden ſollen, um eine Ueberfüllung der Platzanlage zu ver⸗ meiden. N D 2. 22 8 A2 83 la morrheiden! Jucken, Schmerzen, Blutabgang, Hitze und Füllegefühl am After, Druck im Darm u. ä. Werden dabei keine Knoten wahrgenommen, handelt es ſich zweifellos um innere Hämorrhoiden. Oft jedoch beſtehen innere und äußere gleichzeitig. wird das Leiden faſt unerträglich. Seine qualvollen Beſchwerden zermürben Körper und Nerven. und unter Umſtänden kann es r Anzeichen dieſer heimtückiſchen Krankheit ſind rechtzeitig vorbeugen! als hoffnungslos galten. Bei Vernachläſſigung 5 FCC Darmfiſteln und ſogar den gefürchteten Darmkrebs hervorrufen. Aber Sie haben keine Veranlaſſung zu verzweifeln, wenn Sie Um ſo weniger, als die fortgeſchrittene Medizin heute auch ſolche Fälle ausſichtsreich behandelt, die früher Aerztlicherſeits wird die neue, überaus bewährte Anuvalin⸗Kur als beſonders geeignet anerkannt, weil ihre erprobte Kombination wirkſamſter Heilſtoffe eine gründliche Tiefenwirkung ermöglicht, welche die kranken Gewebe intenſiv er⸗ faßt. So vergehen Schmerzen und Juckr zundſchau Europameiſter Bräuns Revanche Heißler⸗Schifferſtadt geſchlagen Europameiſter Bräun⸗Oberſtein, der bei den Deutſchen Meiſterſchaften im Auguſt des vorigen Jahres in Villingen von Heißler in der Mittelgewichtskategorie auf den vier⸗ ten Platz verwieſen wurde, während Heißler ſelbſt Zwei⸗ ter wurde, konnte ſich am Sonntag in Schifferſtadt bei einem Mannſchaftskampf des VfK. Schifferſtadt gegen den AV. Oberſtein revanchieren. Zwar hatte er alle Hände voll zu tun, dem ſtarken Heißler auch nur einen Punkt abzuringen, aber gerade dieſen einen notwendigen Punkt konnte ſich Bräun verdient holen. Zunächſt gab es einen hartnäckigen Standkampf über zehn Minuten, der keinem Kämpfer einen ſichtbaren Vorteil brachte, ſodaß in abwechſelnder Folge durch Los Bodenlage eingenommen werden mußte. Zunächſt ſah man Bräun in der Bank, wo ſich dann Heißler durch ſchönen Angriff zwei große Wer⸗ tungen ſicherte; Bräun hatte dann mehr Glück und konnte Heißler durch verſchiedene Griffe drei Punkte abgewinnen Der reſtliche Standkampf verltef dann wieder wie vor⸗ her, ſodaß Bräun mit:2 Punkten als Sieger die Matte verließ. Die Kampfveranſtaltung, die im übrigen einen harmo⸗ niſchen Verlauf nahm, hatte 700 Zuſchauer angelockt, denen guter Ringſport gezeigt wurde. Im Bantamgewicht fertigte Ber natz den Oberſteiner Loch nach neun Minuten ſicher ab. Eine Schulterni der⸗ lage mußte auch Fuhr⸗Oberſtein durch Lochner in 13 Minuten hinnehmen. Juchem⸗Oberſtein konnte dann außer Bräun die einzigen beiden Punkte für ſeinen Ver⸗ ein holen. Er ging mit Schuſter über die ganze Diſtanz und ſiegte verhalten nach Punkten. Bu g⸗Schifferſtadt hatte Hirſch ſchon nach 30 Sekunden auf die Schultern gelegt. Ebenfalls eine Schulterniederlage mußte der Oberſteiner Fetzer hinnehmen; nach fünf Minuten hatte ihn Kolb durch Eindrücken der Brücke abgefertigt. Bertram⸗ Schifferſtadt kam ohne Gegner und Kampf leicht zu den drei letzten Punkten, die das Ergebnis für Schifferſtadt 15:4 ſtellten. Sch. Eishockey-Wellmeiſterſchaft in Frage geſtellt Spielbeginn auf Dienstag verlegt.— Die Ausloſung der Gruppen Mit dem Winterſport ſieht es in dieſem Jahre ſelbſt in den Gebieten übel aus, die ſonſt regelmäßig einen ſtrengen Winter haben. In Chamonix ſollte am Montag der Kampf um die Weltmeiſterſchaft im Eishockey beginnen, aber das Wetter war faſt frühlingsmäßig und die Plätze zeigten ſtatt eine brauchbaren Eisdecke große Waſſertümpel. So mußte man ſich wohl oder übel dazu entſchließen, zunächſt einmal bis zum Dienstag zu warten. Inzwiſchen tagte die Juter nationale Eis⸗ hockeyliga. Sie nahm Japan neu in die Liga auf und ſtellte dann die Gruppen für die Weltmeiſterſchaft zu⸗ ſammen. Deutſchland hat bei dieſer Ausloſung ſehr günſtig abgeſchnitten, es ſptelt zuſammen mit Polen, Eng⸗ land und Frankreich in der Gruppe& und darf ſich be⸗ rechtigte Hoffnungen auf den Gruppenſieg machen. Die Gruppe B umfaßt Oeſterreich, Ungarn, Belgien, Japan, während in der Gruppe C die Schweiz, Tſchechoflowaket und Italien ſpielen. Canadas Weltmeiſter⸗Mannſchaft greift erſt in die Endſpiele ein. Falls der Beginn der Weltmeiſterſchaftsſpiele noch weiter verſchoben werden muß, wird auch der Spielplan geändert werden. Für * diefen Fall iſt eine Art Pokalſyſtem vorgeſehen. Fechtertagung der D. Z. Die Meiſterſchaften in München oder Bad Kreuznach. Auch diesmal wieder hielt der Fechtausſchuß der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft ſeine Jahrestagung in Leipzig ab. Die Entwicklung des Turnerfechtens nimmt immer größeren Umfang an. 44 neue Riegen mit insgeſamt 1570 Fechtern und 863 Fechterinnen nahmen das Waffenſpiel auf, das iſt frei uſw. ſogleich ſchreiben an: eiz faſt ſofort, Ent r * 0 b e o e% An uvalin ein Aufſtieg von 8778 Ganz ger hat 0 fechten entwickelt. 2 ie DT. Fechterinnen gegen 974 im fechteriſch haben Wettkämpfe haben erhebliche Fortſchritte gemace Säbel und Degen noch mancher Wu Die Wettfechtordnung wurde den interna angeglichen. 8 Der Arbeitsplan für ud Fechterinnen, äßig das Frauen über 1508 t ſind, wä ch offen geh teb 0 lonalen Regeln laufende Jahr bringt wieder außerordentlich viele Wettkämpfe und Lehrgänge. Es ſind vor allem zu nennen die DT. ⸗Meiſterſchaften, die vom 20. bis 31. Auguſt in München oder Bad Kreuznach aus⸗ getragen werden, die Dentſchen Meiſterſchaften, deren Ter⸗ min und Austragungsort noch beſtimmt wird, und die Deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften in Hannover(15. und 16. Februar). An Lehrgängen werden wieder wet Bor: ſechter⸗ und Fechtwartkurſe in der Berliner Deut Turnſchule abgehalten und zwar vom 31. 3. bis 6. 4. un vom 2. bis.6. Der Fechtausſchuß der! beſchloß wei⸗ terhin, anzuſtreben, zu den Berufsfechtmeiſter⸗Prüfungen Diplom⸗Fechtmeiſter hinzuziehen. * Dr. Peltzer nimmt Revanche Der Stettiner wird ausſtraliſcher Meiſter Bei der Fortſetzung der auſtraliſchen Leichtathletikmei⸗ ſterſchaften in Melbourne am Montag konnte Dr. Peltzer im Laufen über eine halbe engliſche Meile (804,5 Meter) Revanche für die am Samstag über eine Meile erlittene Niederlage nehmen. Im Endſpurt rang Dr. Peltzer ſeinen Bezwinger Whyte ſicher nieder. Whyte mußte ſich ſchließlich ſogar noch mit dem dritten Platz be⸗ gnügen. Der deutſche Weltrekordmann zerriß das Ziel⸗ band mit klarem Vorſprung in der Zeit von:57, Min. und wurde damit auſtraliſcher Meiſter. ** Ein Meiſtertreffen der Mittelſereckler Dr. Pelzer— P. Marlin— Laboumegne— Sera Martin Im Rahmen eines internationalen Sportfeſtes, das in Genf ſtattfinden wird, plant man ein Zuſammentreffen des bis dahin wieder aus Amerika zurſckgekehrten Dr. Paul Martin mit Dr. Peltzer, ſowie den beiden franzöſiſchen Rekordleuten Ladoumsgue und Séra Martin über die 800 Meter⸗Strecke. Es iſt dabei außerdem noch mit dem Start des italieniſchen Meiſters Facelli zu rechnen, ſodaß die Verwirklichung dieſes Plans eine ſportliche Sen⸗ ſation bedeuten würde. Edn Hülſebus erneut geſchlagen Der Bremer Halbſchwergewichtler Edu Hülſebus, der in Amerika unter dem Pfſeudonym Edbi Huzil auftritt, ab⸗ ſolvierte in Boſton ſeinen zweiten Kampf, nachdem er bei ſeinem Debut von Edgar Normann glatt nach Punkten ge⸗ ſchlagen worden war. Auch bei ſeinem zweiten Start hatte er reichlich Pech, ſein Gegner Jimmy Rogers brachte ihm ſchon in der erſten Runde eine ſo ſtark blutende Wunde am linken Auge bei, daß der Ringrichter den Kampf abhbrach und Rogers zum Sieger erklärte. Keglerverband Mannheim Nachdem im vorigen Monat die Kämpfe um die Mai⸗ ſterſchaft ſowie um den Einzelmelſter nicht beendet wer⸗ den konnten, ſind dieſelben nunmehr in dieſer Woche zu Ende geführt worden. Die Kämpfe um die erſten Plätze waren heiß umſtritten, ſodaß nur die wirklich Beſten an erſter Stelle rangieren. Allerdings ſteht diesmal die Liſte viel fremde Namen, ein Zeichen dafür, daß der einzelne Sportkegler ſein Beſtes gab. Die Kämpfe gingen über die lange Strecke von 600 Kugeln und ergaben folgendes Reſultat: 5 1. Mannſchaft. Einzelmeiſter: K. Nickl 3301 Holz: W. Maier 87 ol: R. Kuhn 9278 Holz; J. Bing 84 Holz; O. Hetzel 3227 Holz; J. Holzamer 3281 Holz; Joß. faktern 8209 Holz; J. Behle 3208 Holz; K. Beiſel 3202 Holz; A. Giſert 3200 Holz. 2. Mannschaft: Wilh. Matter 3184 Holz; G. Herbel 3177 Holz; H. Scharz 3173 Holz: A. Höfer 3172 Holz; V. Eiſenhauer 3163 Holz:; K. Friedebach 3163 Holz; Fr. Friedel 3162 Holz; M. Schneckenberger 3159 Holz; A. Glöckner 3153 Holz: A. Deißler 351 Holz. Die Vorkämpfe der einzelnen Klaſſen um ste Klaffen⸗ meiſterſchaft gehen mit Ende Januar dem Ende entgegen und haben einzelne Clubs bis jetzt hervorragende Reſul⸗ tate gezeigt. Allerdings ſind in den Rückkämpfen noch Veränderungen zu erwarten, ſodoß ſich jetzt noch nicht ſagen läßt, wer Klaſſenmeiſter werden wird. zündungen ſchwinden, die Knoten ſchrumpfen, Blutungen laſſen nach, Infektionen werden verhütet, der Stuhlgan wird ſchmerz⸗ Durch das alles muß eine ſichtliche Beſſerung eintreten und die Heilung naherücken. Jetzt kann ſeder Kranke ſich völlig koſtenlos von den hervorragenden Wirkungen dieſes Heilmittels überzeugen. portofrei eine Sratisprode mit med. Aufklärungsſchrift, wenn Sie uperläſſigen Sie erhalten durch die Verfandapotheke Berlin 80 30 Ahtellung 57 6 Mannheim-Feudenheim(Talstr. 75), den 27. Januar 1930 In tiefer Trauer: Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerz- liche Nachricht, daß heute früh 3¾ Uhr, meine liebe Frau, unsere gute Mutter Emilie Sdhmidt geb. Zemer im Alter von 42 Jahren, nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden, sanft entschlafen ist 2005 Friedrich Schmidt nebst 4 Minde heim, C 2, 23, Telephon 237 66 ö Ich habe mich in Mannheim aſs Nechisanwalf niedergelassen. Meis Büro befindet sich in Mann- Dr. IA. Wiimelm Mager Rechtsanwalt 4 1256 mee nachm. ½3 Uhr in E 2, 17 7 Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 29. Jan,, nachm. 2½ Uhr auf dem Mannh. Hauptfriedhof statt Die Aktionäre werden hiermit zu der am Dr. Rosenburg 9 Von der Reise zurück Facharzt für Chirurgie und Urologie L 14, 14 Tel. 31215 1356 Sprechstunde von.30 bis.30 Uhr. 7 habt Ihr Hausfrauen kauft beim Fachmann! Kauft Euer Brot im Bäckerladen, nicht beim 1. Hauſterband., nur dann niſchen geſundheitlichen eingeladen. 5 Tages ordu ung: 5 alle hygie⸗ Gewinnverteilung für das Geſchäftsja 1 5 An: 3 e 5 eckungsgefahr!. W̃ 21 5 Aang. Teröffontichangan lor Stadt Manheim Rufen 5 5 14 an.. Fa Berſteigerung. In unſerem Verſteigerungslokal— C5. 1, Eingang gegenüber dem Schulgebäude— findet an folgenden Tagen die öffentliche Verſteigerung verfallener Pfänder gegen Barzahlung ſtatt: a für Gold, Silber, Uhren, Fahrräder u. dergl. am Mittwoch, den 5. Februar 1980; b) für Kleider, Weißzeng, Betten, Stiefel u. dgl. am Donnerstag, den 6. Februar 1930. Beginn jeweils 14 Uhr(Lokalöffnung 1995 Uhr). Mitbringen von Kindern nicht geſtattet. Pfälzer kornbrot) 63 Pfg. f J 3 3, 5. in Karlsruhe bei der Badiſchen Bank; Die Auslöſung der Pfandſcheine vom Monat 1 7. uli 1929 kann nur noch bis Montag, den e ins in Berlin bei 5„„ und der Februar 1930 erfolgen. 8¹ Städt. Leihamt. —— Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch Anfang Nr. 900. 87 und Sie erhalten vorzügliches kräftiges Korubrot 4. 63 Pfg.) ein Oberländer Bauern⸗ brot(Schwarzbrot) 32 Pfa. und 63 Pfg. ein Kommisbrot(Voll⸗ 32 Pfg. und fauber u. rein (32 Pfa. 1 verpackt aus der Bäckerei Ma b K Frühſtücksbrötchen ab 7 Uhr morgens! * 2989 EE ein Aktien einreichen. verſammlung vorzuweiſen iſt. Die Anmeldung kann erfolgen: 5 kfurt bei N Geſellſchaft, Filiale Frankfurt. Mannheim, den 7. Jannar 1930. Badische Bank Montag, en 17. Februar 1930, 12 Uhr mittags in unſerem Bankgebäude in Mannheim ſtattfindenden ö 00, Ofddenttichen Generavesammlung Vorlage der Bilanz mit Gewinn⸗ und Verluſtrechnung auf 31. De⸗ zember 1929 nebſt Bericht des Vorſtandes und Aufſichts rats. Beſchlußfaſſung über die Genehmigung der Jahresbilanz 15 1929 ſowie die Entlaſtung Die Ausübung des Stimmrechts in der Generalverſammlung iſt da⸗ von abhängig, daß die Aktionäre ſpäteſtens am dritten Werktage vor der Generalverſammlung, alſo am 13. Februar 1930, bei der Geſellſchaft oder ihrer Zweigniederlaſſung oder bei den in dieſer Bekanntmachung be⸗ zeichneten Stellen ihre Teilnahme anmelden und die Aktien hinterlegen, oder die Beſcheinigung eines Notars über die bei ihm erfolgte und bis nach Abhaltung der Generalverſammlung dauernde Hinterlegung der Hierüber wird den Aktionären von ber Anmeldeſtelle eine Beſchei⸗ nigung ausgeſtellt, die zum Nachweis des Stimmrechts in der General⸗ mod. ſchönes Herrenzimmer, kompl. Schreibtiſch, Nähtiſch, Tiſche, Prunkſeſſel uſw. Miniaturen, Beſtecke. und die e Dienstag und morgen bis 7 Uhr abends. Tel. 285 84 Auftragsgemäß verſteigere ich aus verſchie⸗ denem hochherrſchaftlich. Beſitz am Donners tag, den 30. Januar vorm. 10 Uhr und (Planken) früher Schuhhaus Hartmann folgende Kunſt⸗ und Gebrauchsgegenſtände: 1 prachtv. Speiſezimmer, ſchw. Eiche, 1 hoch⸗ Schlafzimmer, Mahag. poliert, 1 ſehr Einzelmöbel: Blüthner⸗Flügel,f. neu, 1Barock⸗ Schrank, ant. Vitrine, Kommode, Klubmöbel, Stühle, 2 Kunſtgegenſtände: Selten ſchöne Porzellau⸗ Figuren,(Meißen), prachty. Bronzen, Pen⸗ dule, Leuchter, ſilb. Tafelgeräte,Zinnſammlg, Sehr ſchöne Perſerteppiche u Brücken, Kelim, Fenſter⸗ u. Türbehänge, Damen⸗ Pelzmantel. Herrlicher Brillantſchmuck, gold. Uhr. Ferner: Viele ungen. Gebrauchsgegenſtände. Außerſt niebrige Taxpreiſe. „Beſichtigung und Freihaubverkauf: Heute ittwoch durchgehend Auf Wunſch b. kleiner Anzahlg Zurückſtellung. N. Stegmüller, Aukfionafor Übernahme von Verſteigerungen feder Art bei ſofortiger Abrechnung. Zwangs versteigerung 228 Im Zwangsweg verſteigert das Notarigt am 5 Dienstag, den 11. März 1930, vormitt. 9% Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, K 1. 4, das Grundſtück des Robert Looſe, Bauunter⸗ nehmer in Mannheim, Mitelgentum, und deſſen Ehefrau Eliſabeth geb. Gillardon daſelbſt, Miteigentum, auf Gemarkung Mannheim. Die Verſteigerung wurde am 15. Jun! 1929 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen über das Grundſtück ſamt Schätzung kann jeder⸗ mann einſehen. Rechte, die bis 18. Junk 1929 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Auf⸗ forderung zum Bleten anzumelden und bei Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen, ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erſt nach dem Aunſpruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen dle Ver⸗ ſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zu⸗ ſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſfen, ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſtefgerten Gegenſtandes. Grundſtücksbeſchrieb: gb. Nr. 5759/1, 37 Ar 41 am Hofreite und Gartenland, mit Gebäulichkeiten, Fahrlach⸗ ſtraße 79/81. Schätzung: 90 000 N. I. Mannheim, den 18. Januar 1930. Babiſches Notariat 6 als Vollſtreckungsgericht. 8 FJorlen⸗Breunholzverſteigerung aus den Mannheimer Stadtwaldungen. Das Forſtamt Weinheim verſteigert am Dienstag, 4. n 1930, vormittags 9 Uhr im„Plug“ in Mannheim⸗Käfertal: 1. aus dem Sandtorfer Diſtrikt II, Neuwald, Abt.—4 ſämtliches Brennholz, und zwar 430 Brennſter(Nr. 48—65, 121139, 141315) und 2967 Wellen(Nr. 142); 2. aus dem Diſtr. 1„Herrſchaftswalb“ zwiſchen 1904 Karlſtern und Luftſchifferkaſerne, Abt 15 ſämtliches Brennholz, und zwar 200 Brenn⸗ Mannheimer Beamtenkrankenkasse E. V. Am Donnerstag, 27. Februar 1930, abends ſter— darunter 38 eichene—(Nr. 315332, 934— 937, 339, 341498, 440, 442449) und 1329 Wellen(Nr. 4860). Die nicht genannten, blau unterſtrichenen Stere kommen nicht zum Ausgebot. in Mannheim bei der Badiſchen Bauk und der Deutſchen Bauk und Dis⸗ conto⸗Geſellſchaft, Filiale Mannheim: E. Ladenburg und der Deutſchen Bank und Disconto⸗ Der Vorſtand. 8 Uhr findet im Nebenzimmer des Reſtaurants zum eee K i za, unſere dies⸗ jährige ordentliche Mitglieder ⸗Verfammlung ſtatt mit folgender Tagesordnung: 1. Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht für 1920; 2. Bericht der Rech⸗ nungsprüfer und Entlaſtung des Vorſtandes u. der Geſchäftsführer; 3. Voranſchlag für 1990; 4. Satzungsänderungen; 5. Neuwahl des Vor⸗ ſtandes, des Mitgliederausſchuſſes und der Rech⸗ nungsprüfer; 6. Anträge und Verſchtedenes. Um zahlreiche Beteiligung der Mitglieder wird gebeten. F Zinsfreie Zahlungsfriſt bis 26. Mal 1930, Ver⸗ bürgung oder Barzahlung im Verſteigerungs⸗ raum nach Beendigung des Ausgebots. Auskunft durch Forſtwart Herbel, Sandhofen. 1882 Tausche repariert 5 RNühren⸗Rabigapparat Wauneen geg. gut. Photdapparat Tel. 284 95 S407 Augebote unter . au die Geſchſt. 29 0 8. Seite. Nr. 45 Dienstag, den 28. Januar 1930 Heldentum! Kapitän Dreyer zum Gedächtnis Nur ein Opfer hat die Kataſtrophe des„Monte Cervantes“ gekoſtet, nur ein Mann fand bei dem Untergang des Schiffes in den Wellen den Tod, nur einer beſtieg nicht die Rettungsboote, blieb auf dem ſinkenden Schiff, auf dem die Wellen über ihm zu⸗ ſammenſchlugen: der Führer des„Monte Cervan⸗ tes“, der Kapitän Dreyer. Einen Augenblick iſt man faſſungslos, wenn man dieſe Nachricht lieſt. War dieſes Opfer des Führers des deutſchen Schif⸗ fes nötig? Zweifellos hätte Kapitän Dreyer gerettet werden können. Es war ſein freier Wille, auf der Kommandobrücke auszuharren und in den Helden⸗ tod mit dem ſinkenden Schiff zu gehen. Wie anders mutet uns das Verhalten dieſes Führers eines deutſchen Schiffes an, als General Umberto Nobiles Flucht von ſeinen Gefährten im Roten Zelt! Mit allerhand Ausfüchten ſucht Nobile fetzt ſein Verhalten zu verteidigen. Seine Gefährten hätten kategoriſch verlangt, daß er mit dem Wo„Monte Cervantes“ unterging Feuerland⸗Küſte deren Gletſcher und Felsriſſe die ſich bis weit unter die Waſſeroberfläche erſtrecken, dem deutſchen Ver⸗ anügungsdampfer„Monte Cervantes“ zum Ver⸗ hängnis geworden ſind. Retter, dem ſchwediſchen Flieger Lundborg, zu⸗ ſammen aufſteige; er ſelbſt habe geglaubt, ſeinen Kameraden am beſten helfen zu können, indem er Hilfsmaßnahmen zu ihrer Rettung leitete, infolge ſeiner Beinverletzung ſei er ihnen nur im Wege ge⸗ weſen, habe ihnen nicht beiſtehen können,— was kſt nicht noch alles geſagt worden, um Nobiles Ver⸗ halten zu rechtfertigen? Angeblich ſollte Lundborg den Befehl bekommen haben, zunächſt General Nobile zu retten und keinen anderen. Dann hieß es wieder, Lundborg hätte niemand anders mitnehmen können, weil die anderen Expeditionsteil⸗ nehmer für ſein Leichtflugzeug zu ſchwer geweſen ſeien, und ſo bildete ſich ſchließlich ein ganzer Kranz von Behauptungen, Erklärungen, Gegenerklärungen, Ge⸗ rüchten und widerſprechenden Darſtellungen, aus denen die eine Tatſache nicht fortzubringen war, daß der Kapitän als erſter das ſinkende Schiff verlaſſen hat. Faſſungslos war die Welt, als dieſe Nachricht eintraf. Die Sympathien, die man noch vielfach für den Leiter der„Italla“⸗Expedition hatte, ſchwan⸗ den und machten tiefſter Mißſtimmung Platz. Nobile ſelbſt hätte gern ſeine Fahnenflucht wieder rück⸗ gängig gemacht. Aber nun hörte man nicht mehr auf den Leiter der„Italia“⸗Expedition. Man nahm ihn nicht mehr ernſt, die Welt wollte nichts mehr von ihm wiſſen. Der deutſche Kapitän dagegen ſtand auf der Kom⸗ mandobrücke des„Monte Cervantes“. Er ſah dem Tod ins Auge. Er harrte aus, bis alle Paſſagiere gerettet waren, verſuchte das ihm anvertraute Gut vor dem Untergang zu bewahren. Aber die Elemente waren ſtärker als er. Das Schiff konnte nicht mehr ſo erleichtert werden, daß es ſich von dem Felſen, auf den es aufgelaufen war, von ſelbſt erhob. Immer mehr Waſſer drang ein. Schließlich beſtand für die noch an Bord gebliebene Beſatzung höchſte Lebens⸗ gefahr. Kapitän Dreyer erteilte ſelbſt Anweiſungen. Allen Zureden der Offiziere, mit ihnen doch das Schiff zu verlaſſen, widerſetzte er ſich und ſchließlich blieb ſeinen Kameraden nichts anderes übrig, wenn ſte ſelbſt dem ſicheren Tod entgehen wollten, als das Schiff zu verlaſſen. Mancher wird vielleicht das Verhalten des Kapi⸗ tän Dreyer nicht verſtehen können. Er iſt ein leuch⸗ tendes Vorbild einer Zeit, die vergangen iſt. Kapitän Dreyer iſt dem alten Ideal gefolgt, das von dem Führer eines Schiffes verlangt, er müſſe bis zum letzten Augenblick an Bord bleiben. Aber ſchließlich hat dieſer ſchönſte Seemannsbrauch doch auch nur ſolange einen Sinn, wie es darum geht, die dem Kapitän anvertrauten Menſchen zu ret⸗ ten. Nachdem alle Paſſagtere in Sicherheit waren, die letzten Leute von der Beſatzung das Schiff verließen, nachdem der Kapitän Dreyer alle Anordnungen ge⸗ offen hatte, um zu retten, was noch zu retten war, das Menſchenmögliche geleiſtet hatte, warum blieb er an Bord? Niemandem half er mehr damit. Es war atelier beſchäftigt iſt, Handlung, die im letzten Grunde jedes Sinnes ent⸗ behrt. Trotzdem werden wir für das Verhalten des Kapitäns Dreyer Verſtändnis haben. Alle, die ihn gekannt haben, wußten, daß der Führer dieſes Schif⸗ fes ein aufrechter, gerader Mann war. Kapitän Dreyer hing an der„Monte Cervantes“, deſſen Füh⸗ rung er ſeit drei Jahren hatte, mit ganzem Herzen. Schon der erſte Unglücksfall war ein ſchwerer Schlag für ihn. Umſo ſchmerzlicher mußte ihn die zweite Kataſtrophe berühren. Niemand hätte Kapitän Dreyer den Vorwurf gemacht, daß er das Schiff nicht ſicher geleitet hat. In dem Gebiet, wo die Kataſtrophe ein⸗ trat, haben ſchon viele Schiffe derſelben Geſellſchaſt Fahrten unternommen. Das Meer iſt hier an Klip⸗ pen reich, die Paſſage ſchwierig. Aber es befanden ſich drei Lotſen an Bord, auf deren Verſagen zweifellos das Unglück zurückzuführen iſt. Jeder, der Kapitän Dreyer gekannt hat, verſteht die Handlung des Füh⸗ rers des deutſchen Schiffes aus rein menſchlichen Ge⸗ ſichtspunkten. Kapitän Dreyer iſt der Held einer vergangenen Zeit, einer Zeit, deren Ideale wir wohl mit Ach⸗ tung anerkennen, denen wir aber eine Berechtigung da verſagen, wo ſie ihres tiefſten Grundes verluſtig gehen. Aber er war ein Held. Flaggen auf Halbmaſt für Kapitän Dreyer. Dr h E Mode und Verbrechen Vor einigen Tagen haben ſich die Allgewaltigen der Weltmode in Paris verſammelt, um noch einmal die Frage zu erörtern, wie ſte ihre Kreationen am beſten vor Nachahmungen ſchützen. Die Modekönige entſchloſſen ſich, eine eigene Detektivzentrale ins Leben zu rufen. Es iſt bekannt, daß franzöſiſche Originalmodelle in billigen Stoffen nachgemacht werden. Es geſchieht während der Modevorführun⸗ gen in großen Modehäuſern, daß ein geſchickter Mann oder eine nicht weniger geſchickte Dame die Herrlichkeit der Toiletten in allen Details im Kopfe behalten und ſie dann nachzeichnen. Man hat in letzter Zeit die Beobachtung gemacht, daß viele Modelle, die in Paris noch nicht erſchienen waren, die Auslagen Londoner Konfektionsgeſchäfte ſchmückten. Zeichnungen zu neuen Modellen werden in Pariſer Modefirmen in Geldſchränken, die nur mit einem komplizierten Geheimſchlüſſel zu öffnen ſind, aufbewahrt. Das Perſonal, das in einem Mode⸗ muß ſich zu Anfang der Ge⸗ ſchäftszeit, wie nach Beendigung der Arbeit— alſo zweimal täglich— vollſtändig entkleiden und ſich unterſuchen laſſen. Es ſcheint unmöglich, eine Zeich⸗ nung wegzuſchmuggeln. Und trotzdem iſt es eine Tatſache, daß Pariſer Modelle, noch ehe ſie in der Weltſtadt der Mode herausgekommen ſind, nach Lon⸗ don verkauft werden. Jeder Modeſalon verfügt über einen eigenen De⸗ tektivſtab in ſeinem Hauſe. Wie die Modelle kopiert werden, iſt bisher nur ſelten gelungen feſtzuſtellen. In einem großen Modehaus fiel allerdings die Tat⸗ ſache auf, daß die jungen Damen, die dort arbeiteten, eine beſondere Vorliebe für Zierpuppen zur Schau trugen. Sie verließen das Atelier mit langbeinigen Bajazzos, düſter ausſehenden Apachen und exotiſchen Tänzerinnen. Manche gingen mit Vorliebe mit japa⸗ niſchen Puppen herum. Ein Detektiv kam auf den Gedanken, ſich die Puppen etwas näher anzuſehen. Die Kleider waren an dem Puppenleib feſtgenäht. Nun verlangte der ſchlaue Detektiv, die Puppen ſoll⸗ ten entkleidet werden, genau, wie es von den ſchlauen Modiſtinnen verlangt werde. Und ſiehe da, unter dem Kimono einer kleinen Japanerin erſtrahlte ein prachtvolles Abendkleid, das als letzter Schrei der Mode bei der nächſten Mannequin⸗Vorführung die Herzen der Zuſchauerinnen ins Wallen bringen ſollte! Nun ſtellte ſich heraus, daß ſämtliche Puppen mit Modellkleidern verſehen waren. Die Puppenmode wurde ſelbſtverſtändlich ſofort verboten. Es verging einige Zeit, und in London erſchienen wieder die neueſten noch nicht vorgeführten Modelle. Diesmal hatte der Chauffeur einer Modefirma die Hand im Spiel. Während er die Modellkleider von einem Atelier in das andere brachte, wurde er unterwegs von einem jungen Mann angehalten, der in den Wa⸗ gen hineinſprang und im Laufe der kurzen Fahrt die Modelle abzeichnete. Die Erde iſt nicht rund Vor einigen Jahren lieferte uns Amerika die Sen⸗ ſation des Daltoner Affen⸗Prozeſſes. Nun ſcheint es, daß es wiederum eine ähnliche Senſation geben wird. Allerdings, diesmal handelt es ſich um keinen Pro⸗ zeß. Aber die Angelegenheit kann ſich noch zu einem Prozeß entwickeln. Es handelt ſich um nicht mehr und nicht weniger, als daß nach dem erfolgreichen Südpolflug von Kapitän Byrd Mr. Voliva ganz einfach erklärte, daß all dies Humbug ſet, denn die Erde ſei nicht rund, und deshalb habe ſie auch keine Pole. Wäre Miſter Wilbur Glenn Voliva ein Privat⸗ mann oder auch nur ein Privatgelehrter, ſo wäre die ganze Sache nicht ſo gefährlich. Der ungläubige Herr iſt aber der Erziehungsoberinſpektor des Staa⸗ tes Illinois. Und als ſolcher fällt ſein Wort ge⸗ wichtig in die Waage. Miſter Voliva hat alſo nach dem gelungenen Polflug ganz einfach dekretiert:„Es iſt ein Irrgauben, daß die Erde rund ſei und darum ſollen von nun ab die Lehrer und die Profeſſoren in allen Schulen lehren, daß die Erde flach iſt. Der Erziehungsdiktator glaubte jedoch, mit die⸗ ſem Erlaß noch nicht alles Notwendige getan zu haben. Er richtete alſo an die„Daily Mail“ eine Depeſche, in welcher er erklärte:„Ob Kapitän Byrd den Südpol überflogen hat oder nicht, iſt wahrhaftig nicht wichtig. Byrd konnte ja höchſtens zu einem Punkt gelangt ſein, von dem er annahm, daß er 90 Grad ſüdlich liegt. Doch dies iſt ein Irrtum. Es iſt ganz ſicher, daß, wenn jemand die Erde durch⸗ fliegen würde von Süd nach Nord und dann wieder in entgegengeſetzter Richtung, es ſich herausſtellen würde, daß die beiden Weglängen nicht die gleichen ſind.„Alſo“, folgert Miſter Voliva, der revolutto⸗ näre Neuerer,„die Erde iſt nicht rund, und ich werde, ſolange mir jemand nicht das Gegenteil beweiſt, in den mir unterſtellten Schulen den Lehrſatz von der runden Erdkugel bekämpfen. Die Erde iſt eben ihnen Reminiſzenzen an Cook, den a der Erde— Wie Cook in Newyork empfangen wurde— Cooks eines engliſchen Eine kleine Nachricht geht durch den Blätterwald der Welt: der Nordpolfahrer Cook, der wegen Kre⸗ ditſchwindels im Jahre 1923 zu 14 Jahren und einigen Monaten Gefängnis verurteilt worden war, iſt von der Begnadigungskommiſſion des Bundes⸗ gefängniſſes Leavenworth⸗Kanſas zur Haftentlaſſung empfohlen. Cook dürfte in den nächſten Tagen frei⸗ gelaſſen werden. Wenn ſich vor dem nun 65jährigen Dr. Frederik Cook die Tore des Gefängniſſes von Leavenworth öffnen werden, um ihm nach fünf Jahren Haft die Freiheit zurückzugeben, dann wird er ſich hoffentlich einmal hinſetzen und ſeine Memoiren ſchreiben. Er wird ſie betiteln:„Wie ich den Nordpol entdeckte!“ Man wird darin freilich nicht viel vom Nordpol leſen, aber es wäre trotzdem eines der ſpannendſten Bücher unſerer Zeit, eines der ſpannendſten und amüſanteſten dazu. Wie Frederik Cook den Nordpol entdeckte? Man kann ſich heutzutage kaum mehr die richtige Vorſtellung machen, welch ungeheure Senſation es im Jahre 1909 war, als durch die ganze Welt die Nachricht eilte, der amerikaniſche Polfahrer Dr. Cook ſei ſoeben von ſeiner Polarreiſe zurückgekehrt, bei der er zum Pol, den unerreichbaren, heiß umworbe⸗ nen und umkämpften, vor einem halben Dutzend un⸗ gleich berühmterer Rivalen gekommen wäre. Alle Tatſachen ſprachen für ihn. Cook hatte ſich tatſächlich im Jahre 1906 zu einer Polreiſe einge⸗ ſchifft, die von angeſehenen amerikaniſchen Bürgern finanziert und darüber hinaus noch vom belgiſchen Staat unterſtützt wurde, war von Nordweſtgrönland aus ins ewige Eis vorgeſtoßen und nach zweiein⸗ halbjähriger Abweſenheit zurückgekehrt. Sein erſtes war, von Spitzbergen jenes berühmte Telegramm an den damaligen amerikaniſchen Präſidenten Taft zu ſchicken, deſſen lapidarer Wortlaut folgender war: „Ich habe die Ehre, dem höchſten Bürger der Ver⸗ einigten Staaten zu berichten, daß ich zurückgekehrt bin, nachdem ich den Nordpol erreicht habe.“ Die ganze Welt hielt für eine Weile den Atem an. Was Nanſen, was Amundſen, Sperdrup und Pearry nicht geglückt war, hatte ein beſcheidener Arzt aus Boſton vollbracht. Die erſte größere Lan⸗ dung nahm Cook in Helſingör(Dänemark) vor. Aus der ganzen Welt eilte man herbei, um den Bezwin⸗ der des Nordpols als erſter zu ſehen und zu inter⸗ viewen. Es ſollen rund 400 Journaliſten geweſen ſein, die ſich damals zum Empfang Cooks in Kopen⸗ hagen verſammelten. Unter dieſen Journaliſten be⸗ fand ſich auch ein damals noch unbekannter engliſcher Reporter, namens Philipp Gibbs, den ſein Brot⸗ geber Rothermere nach Kopenhagen geſchickt hatte, um das erſte Interview mit Cook zu machen. Man hat nachher geſagt, und boshafte Zungen haben es weiterverbreitet, daß Cook überhaupt nur deshalb Pech hatte und entlarvt wurde, weil er einem engliſchen Journaliſten nicht das erſte Inter⸗ view geben wollte. Wie dem auch ſei,— Gibbs hat verſagt. Nicht einmal ein gerüttelt Maß übermenſch⸗ licher Frechheit, mit dem er als richtiger Journaliſt ausgerüſtet war, half ihm etwas. Er wurde um Naſenlängen von anderen Kollegen geſchlagen, denen es gelang, eher zu Cook vorzudringen als ihm. Als er endlich, nach vielem Warten, entſetzlichem Ge⸗ dränge und Umhergeſtoßenwerden vor Cook ſtand, war ſeine erſte ärgerliche Frage die nach Aufzeich⸗ nungen und Belegen über die gemachte Entdeckung. Er ſchien damit eine Frage geſtellt zu haben, die Cook anſcheinend in Verlegenheit brachte. Guter Pſychologe, der Gibbs war, gab er ſorgfältig auf die ärgerlichen Ausflüchte acht, die Cook machte. In aller Unauffälligkeit nahm ſich Gibbs die Bootsleute und Begleiter Cooks vor, und ſein Verdacht, daß hier etwas nicht in Ordnung ſei, verſtärkte ſich. Am nächſten Tage wiederholte er noch dringlicher ſeine Aufforderung an Cook, ihm Belege und aſtronomtiſche Aufzeichnungen zu zeigen. „Sie haben Amundſen, Nanſen und Sverdrup ge⸗ glaubt,“ erwiderte Cook, dem der aufdringliche eng⸗ liſche Reporter ſchwer auf die Nerven fiel,„von haben Sie keine Belege verlangt. Warum wollen Sie mir nicht glauben?“ Gibbs empfahl ſich aufs höflichſte. Die Folge die⸗ ſes Interviews war ein aufſehenerregender Artikel in der„Daily Chronicle“, in dem die ganze Cookſche Entdeckung als Humbug bezeichnet wurde. Auch in an⸗ Der ſerbiſche Vampyr Unter der bäuerlichen Bevölkerung Serbiens iſt noch heute kraſſeſter Aberglaube verbreitet, was weiter nicht wundernehmen kann, wenn man be⸗ denkt, daß der Prozentſatz der Analphabeten in ganz Jugoſlawien noch erſchreckend groß iſt. So iſt es be⸗ greiflich, daß das ganze Dorf Zaklopaca bei Vallevo in helle Aufregung geriet, als man erfuhr, daß es im Hauſe des reichen Bauern Miladin Veli⸗ mirovic geiſtere. Die Hausbewohner hörten all⸗ nächtlich geheimnisvolle Schläge an Türen und Fen⸗ ſtern und wenn jemand den Mut aufbrachte, aus dem Fenſter zu blicken, ſo konnte er gar eine weiße Geſtalt über den Hof huſchen ſehen. Ein Vampyr! Beſonders grauliche Dinge wußte ein Nachbar des Velimirovie, der Bauer Bodgan Jovanovie zu er⸗ zählen. Der war feſt davon überzeugt— und ſagte anders als der verſtorbene Vater des Velimirovie, der ein recht böſer Menſch geweſen ſei und auch ihm, Bodgan Jovanovie, manches Uebel angetan habe. So habe er ihm einen Weingarten gegen alles Recht ab⸗ prozeſſiert. Kein Wunder, daß ſämtliche Dorfbewoh⸗ ner mit abergläubiſchem Schrecken auf das Haus blickten, in dem der Vampyr umging. Da fand Velimirovic in ſeinem Weingarten einen Brief, der mit dem Namen ſeines verſtorbenen Vaters unterzeichnet war. Mit recht ungelenken Schriftzügen teilte der Alte aus dem Jenſeits ſeinem Sohne mit, er dürfe nicht in das Paradies eingehen, da er während ſeines Erdenwallens zu ſchwere Schuld auf ſich geladen habe. Vor allem drücke ihn eine große Geſte, es war eine ſchöne Geſte, mit der Kapitän Dreyer in den Tod ging. Aber es war eine flach.“ das Gewiſſen wegen einer ſeinem Nachbarn Jovano⸗ es auch laut heraus— der Vampyr ſei niemand „famoſen“ Nordpol ⸗Entdecker— Der größte Entdeckungsſchwiadler Entlarvung: das Meiſterſtück Journaliſten deren engliſchen Blättern wurden ähnliche Anſichten laut. Ebenſo erhob der berühmte Arktisforſcher Pearry Zweifel an der Glaubwürdigkeit Cooks. „Politiken, die große däniſche Zeitung, ergriff die Partei Cooks und bezeichnete Gibbs als einen gemei⸗ nen Lügner, der in lausbübiſcher Weiſe an dem Ver⸗ dienſt eines großen Forſchers zu zweifeln wage. Nun ging es für Gibbs um Kopf und Kragen. Die Sache ſtand umſo ſchlimmer für ihn, als einige Tage darauf Cook von der Kopenhagener Univerſität zum Ehrendoktor ernannt wurde. Gibbs begab ſich kurz⸗ entſchloſſen zum Rektor und bat, ihm die wiſſenſchaft⸗ lichen Unterlagen zu zeigen auf Grund derer Cook zum Ehrendoktor ernannt worden war. Es war eine peinliche Viertelſtunde für den Rektor, der nach einer heftigen Auseinanderſetzung ſchließlich zugeben mußte, über keine ſolchen Unterlagen zu verfügen. Trium⸗ phierend telegraphierte Gibbs das Ergebnis dieſer Unterredung nach London. Am nächſten Tage demen⸗ tierte der Rektor dieſes Interview. Neuerliches Zu⸗ ſammentreffen Gibbs mit dem Rektor. Der Rektor droht, ihn mit Gewalt aus dem Hauſe herauszuſchmel⸗ ßen. Aber Gibbs war ſeiner Sache nur allzuſicher. Der Senat der Univerſität ſchritt ein und zwang den Rektor, der Cook decken wollte, zum Dementi ſeines Dementis. Gibbs war endgültig Sieger. Um dieſe Zeit aber war Cvok ſchon auf dem Wege nach Amerika. In Amerika wurde Cook ein triumphaler Empfang bereitet Ganz Newyork feierte, um den großen Sohn des Landes, dem es gelungen war, den unüberwindlichen Nordpol zu betreten, würdig zu begrüßen. Alle Dr. Frederik Cook Schiffsſirenen heulten, als er am 23. September in den Hudſonbay einlief, und die höchſten Behörden des Landes empfingen ihn an der Landungsbrücke. Mehr als hunderttauſend Menſchen, Männer und Frauen, verfielen in hyſteriſche Schreikrämpfe, als ſeine Ge⸗ ſtalt auftauchte. Er durchſchritt eine Ehrenpforte aus Blumen und grünen Zweigen. Es war der größte Tag ſeines Lebens. Inzwiſchen aber nahm das Schickſal ſeinen Lauf. Die Kopenhagener Univerſität machte ihre entſetzliche Blamage wieder gut, indem ſie Ende Dezember des Jahres 1909 Cook in einer bewegten Sitzung den Doktortitel aberkannte. Die Folge dieſes Urteils war zugleich die Demiſſion des allzu leichtgläubigen Rek⸗ tors der Univerſität. Cook verſchwand binnen wenk⸗ ger Tage in die Verſenkung. Niemand wollte ſeiner Verſicherung glauben, daß er ſeine Behauptung, den Nordpol entdeckt zu haben, in einem Moment der Geiſtesverwirrung aufgeſtellt habe. Mit knapper Not entging er der Gefahr, von den empörten New⸗ horkern gelyncht zu werden, und begab ſich mit einer Summe von mehr als 150 000 Dollar, die ihm ſein Schwindel eingebracht hatte, nach London, wo er bis zum Kriegsende völlig zurückgezogen lebte. Er kehrte dann nach Amerika zurück, wo ihn 1922 ſein Schickſal ereilte. Er hatte in amerikaniſchen Petroleumpapieren ſpekuliert, dabei ſein ganzes Vermögen verloren und Kreditſchwindeleien begangen. Dleſe brachten ihn ins Gefängnis, aus dem er erſt jetzt entlaſſen wird. „ PPPcPGGcCcCGfGfGGTGbGcbGGcbcbGCGcbGcbGTbGGTGbGcTcGbGbGbGbGbGbGbGbGbGbGbGbGbGbGbGbGbGCcbCcVGCGTbGVGTVGVGPGVGTVGTGVTGTGTGTVGVGPTVTVTPVTVTVTVTVVGGTVCTVTVTGVGTGVTVVTVTVTT(TbTͤT((TTWTWTWTWTWTTWTWTWTVTVTVVWVWVVWTwWWWwWwWVwWwwWww vir angetanen Ungerechtigkeit. Um endlich Ver⸗ gebung für ſeine Sünden zu finden und nicht mehr in ſeinem Hauſe nächtlich„umgehen“ zu müſſen, bitte er ſeinen Sohn, in ſeinem Namen den Nachbarn Jovanovie um Verzethung zu bitten und ihm— den ſtrittigen Weingarten ſofort zu übergeben! Sollte der Sohn dieſem Wunſche nicht augenblicklich nachkommen, ſo werde er ihm wie bisher allnächtlich erſcheinen und ihn mahnen. Jetzt war es ſogar dem abergläubiſchen Velt⸗ mirovie klar, was es mit dem Vampyr auf ſich habe. Schnurſtracks eilte er mit dem Brief zum Bürger⸗ meiſter und teilte ihm den Verdacht mit, daß der Vampyr niemand anderer ſei als— ſein Nachbar Bogdan Jovanovic der auf billige Art und Weiße zu dem ſchönen Weingarten kommen wolle. Der Bür⸗ germeiſter verſprach die Sache zu unterſuchen. Aber es war nicht mehr notwendig. Kaum hatte Jopanovie von dem unerwarteten Er⸗ folg des Geiſterbriefes gehört, war auch der Vampyr verſchwunden und zeigte ſich nicht mehr. Die Be⸗ wohner von Zaklopaca ſind ſeit dieſem Vorfall be⸗ deutend weniger abergläubiſch. Schluß des redaktionellen Teils Dienstag, den 28. Januar 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgab 8 — 9. Seite. Nr. 45 5„ 0 — g 1 lehrliing— gutgehendes 2902 2 Zimmer ad füche* fan gie 1 arten gin Naby? . 1* 1 1 9 1 u einer hieſigen Großhandlung auf Oſtern 0 N 5 ag G. ah el. Licht, ohne Dringl.⸗ 1 U 6 361 W. ee e 5 engagieren geſucht. Angebote unter X. elf 1 IAI 70 980 al Karte ſof drk zu der; 5 85 5 1 5 1 e 5 58 9 25 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. egen Todes⸗Fall zu verkaufen 8 mieten. Angebote unt. mit Aa in beſter Geschäfts t per dr Pflege Ihres Lieblings brauchen: ege: Fal Ange⸗ K N 10 an die 6 At tte 2 1 0 ä 5 Len 27185 5 92 bote unter T I 16 an die Geſchäftsſt. ds. Bl. ch 1 11 1 5 3890 Geschäftsstelle„ Kinderbadewannen von Ak. 12.40, Neinder- er Sire 522 Ane 0 1„ 5 ö bettflaschen, Windeleimer, geteilte Wasch- für die Bezirke Mannheim u. Ludwigshafen bei 1 Jebl Auch I It Aatpa N e 8 U 2 8 Zimt Ie! 2- 3 Schöne, Longe möhl 87 2 211 mer 1 decken und Näpfe, Kindermilchflaschen usw. ie de lung hme 1 ld Abl* Iain. 17¹ 0 1011 1 0 i 5 ns G 5 i Bad, ln ſeinkuge, bei alleinſteh. Dame, die Eee 2 I ſehr gut erk. in betriebs fü higem Zuſtande, 755 5 1 5 0 i 5 auf Reiſen, ſehr preiswert zu vermieten. g Ki e 1 1% om. An, 10 Ang 0 Gef 597 vert geſnct, Vorzunenen nur mit Augweis e 5 r. Baden Draisſtr. 5 1 n. ngeb. unt. V D 151 an die Geſchäftsſt. U 1— Waaàge H tag-6 Uhr im Hotel Wartburg ⸗ Ho 8 5 B387 75ʃ 1— eee 1— Ka die er 2 mod. Ma anon p 4, 1 U Trenne:. e Cin, det. auch leihweise 5 110 Ful möbliertes Gut möb Zimmer per dn elektr. Licht ſofort 83 zur ſelbſtänd. Führung„2. zu verm. B398 mit elektr. Licht, ſpfort 925 Zigarre inef chäfts 5 b f 1 ö 0 1 f ſehr gut alten,„it zu„verkaufen. B38 Wobn- l. Sch! 0 5 3 8„ 915 29960 Herr, geſetzt. Al 5[Anfängerin 4 5200 5(Or 3 Pirette) Gut möbl. Zimmer Ja, Rr. 7, Laden. womögl. aus d. Branche, ge 1 uch t. 601— 8 een e Zu erfr. 2. St. in ſchönſter Ringlage, fel. Licht. per 1. 2. od. Nähe Waſferkurm 5 mit Kaution 3 Reſte taurant Kaiſerring. Niegen hence 0 gegenül Tennisplatz, ſpät. in gut. Hauſe an Gut möb 9375 15 1. 19 5 ol. Herr iet.& a 375 5 Tt. Geſl. Ange. 1 lege fa bad K besuche Auf. B40 E. 1. 18. J. r. Wohn- u. Schlafzim a t Jehaltsanſpr. unt. Unt Jes, ö 8 J 1 2 Cal 2— ti 549 Gu f ürtes 8. 2 2 U 72 5 an die Ge⸗ 6 f 0 f 5 flöhren- N„ Gepler, T 6. 28. IV. e Perf. p. 1. 2. ſoesene, 2052 A b f U ma 10 6 U ttrodyne⸗ Empfänger 0 ant 3 leu. auch einz.] abzug. 8 welches kochen kann 5 Laut 110 A Möbliertes Zimmm 3 II 15 2 F Bad u. Teleuh vorh. Tüchlige ſüe Fügler n 1858 5 a. gegen ga erbat, in kauzen ies fe 115. zn pern. z vermeten. 1e eee—— N 3 e h 5 1 e Woche i für 9 Tage in d. Woche rkaufen. äh eres 25 3 9351 M 3. Nr. 7. Zu erfragen Sehr ſchö 1 bl. e re 7285 sofort geſucht. 2 9 55 155 5 5 1 Werftſtraße 91, 4. St. 5 5— Srch-⸗Lauzſtr. 16, III. e 8 1 SKuuilal en,* in muß im Bügeln 2 zu, Gluc 2 86 15 5 55 7 8— 88 n 5 b ſtraße Nr. 4. 5 1 Sobön mähl. Jimmeęr Möbliertes Zimmer N Wolf. Beet- 1 4 2 18 fü 1 mit el. Lic erufst. ſofort od. 1 Fehr zee 8 8 4 55 ac et an ble Zum 1. od. 15. Hebe. bebr. Damenrad Skünle V 1050 zu verm. 1 0 5. bovenſte. i 1 0 Ha 2 le 8 Geſchäftsſt. dſs. Blat⸗ 0 1 9 Marke preſte eſucht! Lange Rötterſtraße ßa, Weiß(Breiteſtraße.] 8 5 rel.. Sor— f 5 ö 25 5 8 72087 0 e tes er erbeten. 2887 Einilte hen billig t ebe* 2955 5 3 Tr. rechts. Ba 2987 Nähe Strohmare Gut 75 2 8 8 2 geſucht. Vorzuſtellen 8 5, 4, pe., an die Geſchäftsſt. 73 7 7 25 5 5 möbl freundl. Zimmer ume, ue,.— Hus Aakilge ben de lr beeg 5 ſes Blattes 22074 KC mä! 1 Mibierles 7 6h mit el. L. u. Schreibt. f G,— 10 ie FTF 1 e ihlipp f zu verm. P 5. 7, 2 Tr. x. 2 Batectech, Kto: fd 05 Aar lnue 5 1 2 1 U 8 1 U E 2 11 5 enſ 25 77 el. Licht u. gute Penſion 0 16 88 immer 105. 2. 1 0 8 kur Samstzas in Men Karl⸗Laden bn 9 55 15 Möbel oller Art Marenschrank zu vermieten. K 1, 10,(Friebrichsring en ene 3, ks.) r Cal men, 1 Leeb.„ berei ſofort geſucht. 605„ Frachtr e blafttzuner, Regal, Schaufenſterkaſt. 2 Tr., Breiteſtr. B379 Bad Tel. preiswert.— Adr. 70 85 Geſc te, 0 3 zn kaufen geſucht. An⸗ Iuiſenring 21. 5 7 Simon A. Wolff. U 6. 14. III 2 FEC ſtelle dſs. 889 Kräftiges Schränke, Schreibtiſch, gebote unter 2 89 11 ing Simon f 8 . räſtiges 619 Standuhr, Klubg, Sofe df cheaten de Gut möhl, immer 5 j Ich habe meine Praus wieder aufgenommen ch 4 f 0 N 12907 Laufmäuchen Gn ee Piano, e N 8 55 ſep. bang. but möhl. immer 55 90 Achtung! 3. 85 1. oph., Fahrräder Einf, Firmen child Tel. etc, per 1. 2. 3. v. per ſof. zu vermieten. 5 18 A ü then 1 vis 17 F. alt, ſofort etc find Sie n reich 877 3297 777. 275 8. Sie in reichſt., zu kaufen geſucht. A B77* 997g 1 beer Heng gen de. dal, cn a. mot, Aus bebe e ant del un U 5, 6. gen. Med.-Rat UDT. Helle färberei, chem, Reinigung u. Dekakuranstaſt Ratskeller, P 6, 28/24. bach, O 1, 1 Versteigere sha 17565 unt. 4 P 12 ar af möhl. Zimmer 7 9 4, 20. 52991 die G 1 M 7, 8 Telephon 308 43 1 rn n friedrich Brehm 5 8 Na E 5 g SSA Nr. 16. 1 Tr. 22887 pf in vermteten Naß . 25 19 5 Feld. 16, 11— Telephon 225 97 7 Behagl., mbl., ruh. Zim. felderſtr. Nr. 51, Hof. 5 dagen geile verging g a e ee e B85 a einigt— färbt— fachmännisch und gut ucht per a reiberin, auch mit ſonſtigen Mieterin) abzug. au 5 1 1 5 l Büro⸗Arb. vertraut, Halbtagsbeſchäftigung. evtl. 7 Zimmerwohnun 1. F ehr, 18 1 0950 Werkſtätte, a. als Lager Technikum Bingen 5 NR zu konkurrenzlosen Preisen. 8401 guch ſtundenweiſe od. zur Aushilfe. Angeb. unt.* 1 ea Kochgelegenb.(0 am gr.], Toreinf. 5. 15 3 Hauptgeschäft Annahmestellen: L 21 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. B78 mit Küche von ig kinderl. Ehepaar in d. eee 34, 1 Tr. N 1 5 ae ee 101 n Eisenhoch- f chr. Mörz. Edelweil,. 8 2, 4 Innenſtadt anf J. 4. geſ., evtl. Untermiete. 3. 1 28 e ie e en ben 815 5 4 6, 11 g. Stelgerwald„ 0 KAUFMANN Angeb. unt. Z E 27 an die Geſchäftsſtelle. Fut möhl Zimmer Möbliertes Zimmer 8 5 i 5 2 125 Kiene.. afenstrage 64 aus der Lebensmittelbranche, in und außerhalb! 1 nüt un Lune, beieb. fließ. Waſſer n— 5 Lan E 55 5 J. Later, Feudenheim Hauptstr. 145 Mannheim bekannt, mit Führerſchein 3b, ſucht———— uu 5 2. el, L. ſof, zu vm, Pra. 3 Stellung gleich welch. Art. Angeb. unt. 2 5 Kleine%. 1 2, 7, reppe. a5 /, m. Haffee. Almen⸗ 11 7 2 eee e N 2. de Belcdelkeltele dietes Blaltess e feinere Läden 1 od. 2.-Wolnung u f ef 25( erſcae nsch u Sauberes e in allen Stadtteilen im Zentr., von allein⸗ Möbliertes Zimmer B38 5 5 8 Fuglef de E 1 U U f m d fn an 9 g 8 0 0 U f ſtehender Perſon ge⸗ an ſol. Fräul. zu vm. 0 12. 50 55 6 20 1 0 Französisch kisenhänd! Frau 1 5 2, auc Angebote aer d k. 2 Sl. Anke, fföhſierkes Zummer 1 8 b ner 4 5 N 186 4 6 F Angeb unt, 2 H 30 an& L 8 an die Ge⸗ 22875 5 5.5 pro onat Gelen Schmersen Schleimbeute ſucht Stelle als die Geſchäftsſt. Big? ſchäftsſtelle. 20 2 el.., ſepar. Eing., an btol⸗ imousine Anfragen unt. L G 200 0 mit La. Zeugniſſ., ſucht Dauerpoſten(2500 Mk. Kaution bezw. Einlage werden geſtellt.] Ernſt⸗ gemeinte Angeb. unter 2 0 36 an die Geſchſt. Kassiererin (Vorkenntniſſe) Angeb. unt. 2 M 34 an die Geſchäftsſt. 298g 2996 Inng, fleiß. Kaufmann 24 Jahre, m. all. Büro⸗ arbeiten vertraut. mit Motorrad⸗Führerſchein ſucht Beſchäftigung gleich welcher Art. An⸗ gebote unt.& F 53 an die Geſchäftsſt. 42977 Solider, kräftiger Arbeiter ſucht Stelle ls Haus⸗ meiſter, Nachtwächter; verrichte auch jede ſon⸗ ſtige Arbeit, auch Aus⸗ hilfe, Angebote erbeten unter X K 7 an die Heſchäftsſtelle.* 2874 Frier. eilen ſucht Stellung. Angeb. unt. 2 N 35 an die Geſchäftsſtelle.* 2984 Ehrliches ſſeiliges Mädchen ſucht Stellung in aut. Hauſe. Gute Zeug⸗ niſſe vorhanden. Angeß. unt. Y 2 22 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 2918 lunge Saubere Frau ſucht morgens 2 bis 4 Stunden Arbeit Gute Zeugn vorh. An⸗ gebote unt. L N 10 an die Geſchäftsſt. 42882 Intelligentes Fräulein ſymp. Erſch. 19., m. Reifezeugn., die ſchon Haustochter u. b. Kind. war, ſucht paff. Stelle bei beſcheid. Anſprltch. Gute Zeugn. vorh. Ang. u. 2 T 41 an die Geſch. * 2949 Badlerel 5 1 bel 30 000 R./ Anzahlung ſofort zu kaufen 8 geſucht. Vermittler zwecklos. mit Mau Angebote unt. 1272 ſtelle d. Bl. Villa vor dem Krieg erbaut, ſolide in d. Ausführung, mit allem Komfort, in ſtadt, mit Garten, 14 hellen Zimmern, gr. Geſellſchaftsräume, Boh verkaufen, ganz od. ohnungen) zu vermie nummer für Selbſtreflei ſtelle dieſes Blattes. ſchönſter Lage der Oſl⸗ darunter zahlreiche Nebenräume, teilw. levtl. 3 einzelne ten. Ab reſſe und Ruf⸗ tanten in der Selce Oskskadl Mod. Neubau, m. Zen⸗ tralheizung, 4 Bimmer⸗ ſof, beziehbar, zu verk. Anzahlung 250 000% evtl. 2 Anteil zu verk. Verm. erw. Angebote unter 2 U 83 an die Geſchäftsſtelle. 2931 Holel-Restaurant Luftkurort Mittel bab. Schwarzwald. beſond. Umſtände halb. güuſtig zn verkaufen. Für tüch⸗ tige Geſchäftsleute eine HMolderube. Näh. durch E. Breitenberser& Fahrner, Karlsruhe, Douglasſtraße Nr. 10, Tel. 2406. V eee Anwesen geeignet für Kurhaus, mit 50—60 Betten, bei gr. Anzahlung zu kauf, geſucht. Größere Län⸗ dereien müſſen vorhan⸗ den ſein. Zuſchriften unter z W 4 an die 5 ſheke, Ein rentables 2905 m. groß. 6105 unt. ſehr günſtigen Beding. ſofort zu verkaufen. Angebote unt. 2 2 47 an die Geschäftstelle. aut erh. Lassengchrank auch für Gecchäftsbſcher bill. zn verkaufen. Adreſſe in d. Geſchäfts⸗ Groß,, eintfütr., ſtelle dſs. Bl. B34¹ Kaſſenſchrank, Piano, Schreibmaſchine, Laden⸗ leiderſchrank, billige Betten, Diwan, Garderobenſtänder u. a. m. R 6, 4 Ein ſehr elegantes usch und Heben. 180 Meter gr., Eiche, neu, ſchöner brauner Beizton, gedieg. Arbeit, 2 Timmer u. Küche Angeb. unter 7 F 28 ſes Blattes. mmewobnung feſucht. Ausführl. An⸗ gebote erbeten unter 243 an die Ge⸗ ſchäftsſte le. 2958 Veſchlagnahmefreie 15 Zimmer-MWonnung in Mannheim od. Vor⸗ ort z. 1. März geſucht. Angeb. mit Preisang. unt. 2 0 38 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 294g 2 oder 3 Zimmer part. od. 1 Tr., per 1.. od. 1. 4. geſucht. Miet⸗ vorausz 1 ev. kann zentr. gel. 4.⸗Wohng. in Tauſch gegeb. wer Angeb. u. X X 85 an die Geſchäftsſt.* 2848 Kinderl. Ehengar ſucht ſofort od. ſpäter B57 2 Zimmer und Küche ev. gegen Unkoſt.⸗Vera. Ang. m. Preis u. W U Nr. 58 an die Geſchſt. Berufst. kinderl. Ehe⸗ paar ſucht 22924 2 Dringlichkeitskarte vor⸗ handen. an die Geſchäftsſt. die⸗ oder 2 Zimmer und Küche (beſchlagnahmefrei) fort geſucht. Angebote unter A K 57 an die Geſchäftsſtelle. 2982 ſo⸗ Fra. mönl. Zimme Iams. 20. fl.. E 1 Tr., Möbliertes Geſchäftsfrl. zu * 8855 * 2884 rechts: verm. 1 kl. Zimmer u. Küche oder 1 leeres Zimmer m. Kochgelegenheit von ält. Frau zu mieten geſucht. Dringl.⸗Karte vorhanden. Angeb. unt. K H 55 an die Geſchſt. 72981 Wiſſenſchaftlich tätiger Herr ſucht hell, bequem. Zinner mit ſepar. Eingang, mit od. ohne Mittagstiſch, zum 1. Febr. Angebote mit Preisangabe unter Z G 29 an die Geſchſt. 2928 Freundl. auh. Ammer Nähe Faradeplatz. 2055 ſucht. 2945 Blumenhaus 5 ö 1 er 5 Kaufhaus. Gut möbl. Zimmer mit Schreibtiſch, el.., mögl. ſeparat, per ſo⸗ fort zu mieten geſucht. Angebote unter A B 40 an die Geſchſt. 2970 und elektrischem Aufzug, sofort zu vermieten. an die Geschäftsstelle dieses Blattes. Uodes agg 1 evtl. mit Auto-Benützung Angebote unter V B 149 (1352 T 6. 3132 Geheizte Garage Tennisplatz 13³⁰ Boxen Tel. 273 77 7 Zimmer-Wehnung mit Diele und 175. 8 120 4. Stock, per April zu vermieten Näheres parterre, Telephon Nr 427 30. Schöne Werkstätte ſofort zu vermieten. Böckſtraße 14, 1. Stock, Jungbuſch. 306 Leere Räume mit elektr. Licht, Zen⸗ tralheizung und Tel.⸗ Anſchluß, Nähe 8 per ſofort 609 zu Vermieten. Angebote unt. V F 153 an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes erbeten. Sehöne 3 Zimmer-Wohnung ie m. Küche u. Bad(Neu⸗ Vorort, ſofort zu vermieten. Anfr. unter 2 D 26 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. B380 2 Zimmer u. Küche (Neckarſtadt⸗Weſt) ſoſort bau), für 580 R/ zu ve ka Af, Geſchäftsſtelle. 2961 Angebote unt. T 6 154 an die Geſchſt. 617 zu vermieten. Angeh. unt. Z K 82 an die [Geſchäftsſt.*2930 Moderne Wohnung in ſchönſt, ruh. Lage in Ziegelhauſen: 7 gr. Zimmer u. Küche, 2 Manſarden, Bäder⸗ Cloſetts, ganz oder ge⸗ teilt, zu vermieten. Poſthalteſtelle 10 Min. oberhalb der Straßenb. Raum für Auto vorh. Näheres bei: Heinrich Kpepfer, Ziegelhauſen b. Heidelberg, Peters⸗ talerlandſtr. 4. 72969 Zu vernieten per 1. April: 4 Wohnungen je 2 Zimmer, 1 9 55 2 2 tanen-Bürg und Lager⸗Ränme. Aufzug, Gorage, Keller, 0 Garten. 61¹¹ Fürſt& Wolff Eichelsheimerſtr. Nr. g. Leeres Zimmer ſep. Eing. el, Licht, in beſt. Lage, ohne Kochgel. zit vm, an ſer. Perſönl 12000 R 7, 38. 2 Tr. Frͤl. möhl. wöchentlich 6 1 ohne Bettw. R 3. 10, 3. St. 2889 Beſchlagnahmefrei! 1 immer n. Küche an fung. kinderl. Ehe⸗ paar zu vermieten. Adr. in der Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl.* 2947 2 gut möhl. Zimmer auch unmöbl., einzeln od. zuſ. eur 1. 2. zu um. 19953 G 7. 25, 2 Tr. möl. Zimmer, heizb. mit 1 u. 2 Bett., an be⸗ rufst. Herrn zu verm. U A4, 3, 3. Stck. links. 2954 Lehön mönl. Immer mit elektr. Licht, Mitte der Stadt ſof. od. 1. Febr. zu verm. 5 3, 8 III St. 2964 2 Eleg. möbl. gr. Zimm. mit Tel. u. Bad zu vm. O 7, 24. 3 Treppen, r. 2950 Gut möbl. Zimmer zu vermieten. Krapp⸗ mühlſtraße 29, III, bei Winkler, Nähe Secken⸗ heimerſtraße.* 2959 Schön möbl. Zimmer mit 2 Betten zu ver⸗ e pro Woche 6 1 für 2 Freunde. 2957 Luſſent ug 52. 1 Tr. r Nuuststrale 5 Kreove 3 Treppe gut möbl. Zimmer neu herger., m. el. Licht 5 per 1. 2. zu vermieten. 2956 Groß. f. gt. möbl. Zim. (el. Licht), ey Kochael., in ruhig. Hauſe, Nähe Paradeplatz zu vermiet. 2948 F 3, 5. Schön möbl. ſeparates Zimmer ſofort zu ver⸗ 1 299 T 5. 12, 8 Treppen, r. Höbl immer zu vermieten. 2968 0 5, 7, 1 Treppe but möhl. Zimmer in ruh. Hauſe zu vm. Nupprechtſtraße 7, part. B397 Möbliertes Zimmer m. el. Licht u. ſep. Eing. zu verm. Preis 6 Mk. wöchentl. Q 3, 20, Schäfer B39 gut mänl. Zimmer mit el Licht an Herrn zu vermieten.* 9908 H 2, 6/7, 2 Tr. rechts. Zimmer an Herrn od. Dame ſof. zu vm. Uhlandſtr. 14, 3. St. Bggg Kirchenſtrate 16. 3 Tr. b. Mayer: In at. Doi, — Herrn Zimmer (Päße Rheinſtr.] möbl. Zimmer mit el.., aut hetzb. per ſof. an beſſ. lt verm. Biggs 2 keundl ch möblierte Parterre⸗Zimmer el. Licht, hei⸗., in ant. Hauſe an berſfstätf⸗ zu verm. J 6. 11, part. B90 but möbl. Zimmer an ſol, ruß. Herrn zu v. Pflügersorundſtr. 9, p. l. B45 Schän. möbl. Zimmer Herrn zu ver⸗ 22982 an ſol. mieten. Dalberaſtraße 1. 1 Tr. Sonn., ſehr ſchön möbl. Zinmer zu vermiet. Fraun Raſt. Lange Rötterſtr. Nr. 49 2985 Gut möbl. Zimmer an Herrn od. Dame z. 1. Febr. zu verm.: el. Licht u. heizbar. 12937 Müller. O 8, 18. Saub. mähl. Zimmer el. Licht zu vm. Eichen⸗ dorffſtr. 18a, 2. Stck. r. * 2940 Bei alleinſteh. Dame findet ein ält., ſeriöſer Herr 599 gemütliches Heim Angeb. unt. V K 157 an die Geſchſt. dss. Bl. fein mäbl. Zimmer mit Tel. u. Klavierben., ung., Nähe Börſe. zu vermieten. Adr. in der Geſchäftsſtelle. 2927 Möbliertes Zimmer mit el. Licht, per 1. 2 zu vermieten. 2978 G 7. 40, bei Häſſig. dul möbl. mmer auf 1. Febr. zu verm. Mollſtraße 8, 1 Tr. les. 2976 Fchön möbl. Ammer m. el. Licht, per ſofort zu vermieten. X 5, 4 —³¹ Schönes Manſardenzim. gegen Hilfeleiſtung im Hauſe an alleinſtehende Perſon abzugeb. Näh. in der Geſchſt. 12989 Gut möbl. Zimmer mit Schreibt. ſofort od 1. 2. zu vermiet. B394 H 2. 8, 2 Tr., Iks. Schöneß leeres, heizb. in ruh. Hauſe an beſſ. Herrn zu um. Anguſta⸗ Aul. 19, 1 Tr. rechts, Herrn ſof. od. 1. 2. bill. 5 tadellos erhalten billig zu verkaufen. Eimül-Heckelstraße 28 Büro. 607 5120er Opel, zu ver⸗ kaufen. Preis 500 l. Telephon 405 16. 2067 Blumenverkaufs- Stand f. Maskenball in Rosengarten am 8. Februar ZA vergehen. Eilangebote unt. U N Nr. 146 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blat⸗ tes erbeten. 589 Alavier zum ſihen frei, ev. geg. Stunden. Baſtian. Zeppeliuſtr. 49. 2084 Liebes 6/7 Monat alt. Rädchen wird als eigen abgegeb. Angebote unter Z& 45 an die Geſchſt. 2960 Getragene Herrenkleider Sowie pfandschelne kauft dym Wwe., 8 4, J, Tel. 266 03. S 424 Netz! Schlatzimmer in Birke, Bubinga u. Kirſchbaum. hochglanz poliert, Speiſezimmer i. Eichen, Mahagoni und kaukaſ. Nußbaum, hoch⸗ glanz. Herrenzimmer i. kaukaſ. Nußbaum, vol., aparte Modelle, zu äußerſt. Preiſen bei 261 Wilhelm Lechner ir. Mäbelschreineref Aglasterhausen. Junge Frau ſucht hess.„egen, nicht u. 2 Jahr. Zuſch u. U 2147 an die Gſch. 12925 Hoforräger DKWMamut, Stock HD G. 325 M. an, wöch. 6 M. 7 Freilauf Fahrräder 58 2. ag. Grammophone, Radio Kinderwagen 6 4, B. kl. An- u. feilz an d. Geschäftsst d. Bl. 8452 An gya, schem Untemiont können noch Damen im Alter von 30—50 teil⸗ nehmen, Angebote unt. 2 J 91 an die Geſchſt. 2929 f pot doe f ., II. und III. Auszahlung in wenigen Tagen, lautend auszu- leihen. Ankauf von Grundschuldbriefen. Hunder eRefer. Kredite gewährt. Fr Schmidt, A 4. 5, Tel. 212 30 2978 Geschältszeit 10 12 und—4 Uhr. Dame, Anf. 30, wünſcht nett. Herrn zwecks* 9900 Heirat kennen zu lernen. Zu⸗ ſchriften u. T V 18 an die Geſchäftsſt. Berufst. m groß, 3.⸗Einricht. ſucht gebildet. Lebens⸗ gefährten v. 3545 J. kenn. zu lern. Anonym u. Vermittl. zwecklos. UI 141 an die Geſchſt. 12858 (Auslandsdeutſcher) Ausg. 20er., wünſcht eine charakterv. Dame (Pianiſtin od. Muſikl.) kennen ſes Blattes. Herr. 29., Stellg., ſucht auf dieſ. Heirat erbet. an K. 100, Poſt⸗ lagernd, Sandhoſen. * 2885 Junger ſchledener! Arbeit. 90 Jahren) kennen zu lernen, zwecks ſpäterer Heirat d. Bl. Gebild. Fräul., allein⸗ ſtehend, evgl., ſchwarz, angen. Aeuß., ca. 1,60% Ernſtgem. Briefe unt. Intelligent. Handwerker zu lernen als Mueik-LTehens⸗ N Lanerad Wefl. Zuſchriften mit Lichtbild unt. X X 205 an die Geſchäftsſt. die⸗ * 2911 in feſter Wege mit Frl., Witwe farbig nicht ausgeſchl., i. Ver⸗ 4 Bie Damen-Handschune. Stube Nur ernſtgem. Zuſchr. ſchuldlos ge⸗ ſucht ebenſolche Frau(25 bis * Achilles Sehne 2 — 8 E Co. 0 vehenballen- fußgewölbe- Sehnen Sehmer en Schmerren Schmerzen Wenn Sie alles versucht haben und für Ihres schmerzenden Füße noch keine Heilung oder Erleichterung beschaffen konnten, so machen Sle einen Versuch mit meiner Methode. lech werde Ihnen helfen, gleichviel welche Sehmerzen Sie in den Füßen oder Beinen haben. Kostenlose Beratung. A. Wlisenberg, Orthopädie, Mannheim Kalserring 46(kein Laden] Tel. 412 89. Lieferant aller Krankenkassen. in den bewährten guten Qualitäten Für die Dame kohk ägypt. Maso ese Künstl. Waschsed..„7 Prima Seldenffor.78,.25 5 Vaquard-Socken Macco m. Kunstselde Baumwolle„ enert mit Laufmasche 5 Wolle schwarz u oder angerauhten Futter fein, Gewebe in all. Modeſarb. .28,.25 Künstl. Wasohseſde eres rere „ exren-gocken Platt. muster .90 schön. Rand 25,65, 55 erren-Handschune Putter. 1. Mascom. Künstl. Seide platt. e egant und ha tbar Caschmir gute Oallzt 1 mod. Farben 1. 95 1 Sportstrümpfe 5. rel ens. 2 elne Wolle„. gestrickt Kunstseide.— mod. Ja- 8 ade.48, 1. 10 Wolle m. Künstl. Seide Guta Sportsträmpfe senen Nang.50,.98 Minder-SIrümple Gr. 1 8 95,.15,.38 9 25 5 .28 1 45 5 Futter ganz durchge füttert m. an berauüt, nne Patte (Mit Kind nicht ausge⸗ ſchloſſen!]. Zuſchriften unt. K 8 54 Tel. 410 98. 2900 fatale en Ms ſan die Geſchſt. 2970 Ausführlich 10. Seite. Nr. 45 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 28. Januar 1930 National Theater Mannheim II. e 5 5 155 0 7 55 led 1 Dienstag, den 28. Januar 1930 i 1 Das kommende Ereignis für Mannheim. Reute 11 Tata 5 l orstellung Nr. 163— Miete E, Nr. 21 5 die e 5 e ee I er Refe des Mazers Franz Absef Spiel in 3 Akten von Franz Molnar 5 a bee e 2 b. Efzhefzog Leopod Fersone n: e ee en öfbinand von Oesterreich Pimibke b Nur noch heute u. morgen! Die selten große Rollenbesetzung van dde Velcle rA E pr ans ans, WaFWIeK WAR Der N Arzt mpi., seine Tochter Eva Fiebig „Husaxenrittmeister Erich Musil feizt Leo 10 Wölnin N i 15 1 spricht zu Ihnen durch den Film: s l spricht zu dem Film seiner Familien- 5 ie Hadht nach dem Jeat Ein Künstlerischer Kriminal- Meisterfüm. 2. Film: Lie Nod nach ver Ekbathaf Beginn: 3,.30, 8 Uhr. Geschichte. 8222 „Das Schicksal derer von Habsburg“ in den nächsten Tagen im Palask-Theater 5 enn Apollo 22 Nur noch 4 Abende Die Fralellini: Die Nugos und die 8 Sensationen. Ab 1. Februar: Das Problem der Well! Die Frage des Tages! Jahrtausende hindurch kämpften die Aerzte gegen Seuchen, Säuglingssterblichkeit und Kriegsschäden. Die Erfolge der ärztlichen Wissenschaft zeigen sich in der bedeutenden Verlängerung der Lebensdauer und Herabsetzung der Säuglings- sterblichkeit. Aus all diesem ergibt sich eine Vermehrung der Erdenbevölkerung Heute Dienstag zum letzten Malel Madame Lu die Frau für diskrete Beratung Oastspiel und diese wachsende Fruchtbarkeit schafft neue Probleme. Nur Bella Nur 5 1 25 kur 2 2 g Wenn der Mensch es für seine Pflicht hält, gegen Ze kurze 828 Zeit! 1s Zeit! die berühmte nord. Tanzschönheit die vernichtende Natur vorzugehen, so darf er auch die zeugende Natur zu lenken versuchen! erklart: S248—.—————— 23CC TX 4 1 5 Wie erat imme die Oesellschafts-Drama in 10 Akten. dehurtenxegelung 15K unler diesen. Eine lustig: abenteuerliche Java-Reise Ohne Celd durch die Welt Beginn! 3,.30, 8 Uhr n Umständen ein Gebol der Zelt! Nur gesunde Eltern sollten Kinder zeugen und nicht mehr, als sie erhalten und erziehen können! Dieses ſhema behandelt unser heutiger Film! Die blaue Maus Tanzschule 6 E 1 8 L E N 3 Großlustspiel mit Jenn Jugo. Tel. 412 29 15 42. 3 Antang: 3. 50, loteta Vorstellung S. 20 Ur Neuer Kurs beginnt 3. Febr. 5 neu, elegant, verleiht Lilli Baum, 0 4, 8 25 Hasken (Damen und Herren] billig zu verlethen. Hirſchhorn 8 6, 19. 372 As KEN Verleih-Geschäft roße Auswahl Billig. l. Pr.] Gerstle-Scheuer Moltkestr. 7 am Wasserturm 583 UNIVERSUN Heuie Eine neue Glanzleistung des größten Charaktere. Darstellers des Films EMIL. IANNINGs in dem neuen Großfilm „Der Schmugslerkönig von NMannhaltan“ Verschwenderisch mit seinen Gaben des unver- gleichlichen Menschendarstellers bietet Jannings in diesem Film eine schauspielerische Spitzenleistung gantz außerge wöhnlichen Formats. Ein Fiim, wie inn das 5 Publiuum ileht. un? T V AALrEN.. 30 Ha Hal. duacπ Hιοππ νννα SEG FE: AA SPFEYER gute Hoſenbillig zukaufen Eilet nur zu Ringel hin Dort bringt jeder Kauf Gewinn Kaufet nur bel Ringel eln Ihr werdet stets zufrle den sein 8371 Jakob Ringe! Mannhelm 1Iteppe ſanken 0 J, 40 eln Laden 2. Haus neb Hirschland fHiesen⸗ Schnauzer ſelt. ſchönes Tier, gebe in gute Hände. 32912 Karl⸗Benz⸗Str. Nr. 30 Kiehne Tel 532 91. Musik zusammenstellung und musik. Leitung: . Ein prickelndes Erlebnis eines Kapellmeister FELIX ZANIA. Schönen Mannequins auf seinem ersten Ausflug in die große Welt. Im Rahmen N ere ee gpepnenden Spielhandlung wird hier DAS PROBLEM DER MUTTERSCHAFET erGterf. REECIE“Y EBEAA HAND EROMWEHN EDUARD BARBY/HANNT HoESS RICH- PAUL HENCK ELS VWAITER STEINB FCK, VALERA BINNEKA ANN EBEN Hergesteſſt vom Verleg wissenschafflicher filme VERIEIH-pkUfscnk UNIVERSAL FILM-VERLEIH 6. V5. HN Der Film soll in keiner Weise Pariei im Kampf um das Problem der Fruchibarkeii ergreifen, sondern soll lediglich die Stand- punkie einander gegenübersfellen, um so jedermann eine Anregung zum Nachdenken über dieses, das gesamie Nalurgeschehen beherrschende Problem zu geben. Neben dem Beiprogramm Dle vollständig neue Bühnenschau: Ihe 5 ROIN-Giris Selbo mit ihren Orlsinaltänzen Der kom. Meister- Jongleur Beginn der Vorstellungen täglich 5 Uhr, UNIVERSUN „ Dio nachecdes Scheſchs Ein vorzüglich gelungener Film, der den Aufstand und die Bezwingung eines Araberstammes z. Thema hat. Anfang b, letzte Vorstellx..30 Uhr Neu te Baan Tete e S. Akademiekonzert ieee Richard le rtf Atwirk, Vörd ddnäsbnnos Sezen melster: Nax Rer. 10 Carl Müller Brahms, Ooppelkonzert.“ esünge mit Orchester: von Händel. Cempra. Rimsky-Korsakow. Mus- sorgsky, Strowinsky, Schumann, 4. Sinfonle. arten Mk..— bis.— an der Konzertkasse K. rd. Heckel. O 3, 10, im Mannheimer Musichaus, 07 18, sowie an den Abendkassen 18 Jugendliche haben keinen Zutritt! schönes Beiprogramm Musikalische Leitung: O11 0 Apfel Af Nut 3 3 age! lm Interesse eines guten Sitzplatzes bitten wir höfl., die Nach- an mittags vorstellungen berücksichtigen zu wollen. GEORG aN CRO FT 5 95 1 i 7 1 f h l e Die docks Morla- Palast Seekenhelmerstra ge 15 e Winelm Dielerie 7 en 7 Mannneimer Konzert firektion Heinz Hoffmeister R 7, 32 2 5 5 5—— Lien Dyers 1 Fiadt Plan elariu 5„ REITRH'Ss WFEINHAUS HUT TE'⸗ Für die seldst- Olen Fünss— Frna bioreng 0 5 2 1 8 8141 Vork ve echönste, gemütlichste und. Weinlonal.% 3 H. v. Meyrin 1 onnerstag, 30. Januar, 20 Uhr 8— 1146 N 5 88 33 5 Kode n Das 8 eines 22 S426 ein VU g. Llehtbfldewoftrag über Populare Astronomie „Die Mllehstraße und 85 die kosmischen Nebel“ rimmers und Straßzenmädehens 1874 Hierzu: Ichlebe fürbid eee elne . gde mich f 10 ingen bis Fastnacht zeden pienetag u. Fretiag e Dosch enen Beipre i PFF, fene Slene EK EI 5 Mannbhelmer Hausfrauensund I. V. 35— 1 1 05 ug a, der 8 22 d. Planolager ee e ae 2 Kappenabend E haus F 1. Vortrag von Entritt Kei. 8 Prof. Dr. Rost, Leiter d. chir. u. orth. Abt. der städt. Krankenanstalten, über: „Einfluß d. Ernährung auf dle Entstehung chir. Erkrankungen mit Lichtbildern d. Demon- ichbpie hard Müller König der Wildnis Frau oder Geliebie 8 W ELLEN REUTHER. e R a 1 f E 5. gene 50 Helterer Wiener Abend Heffenkleider 5 Stoßes Preis Dirigieren ſchüde, panescelne 2 strationen- 1886 Gäste willkommen. 3. 8 0 mar. JE V ickel Ausführung on Finke, C 5,5 C A L euer 1 kompl. Schlalzimmer peer E te elm eee e e. abgesperit mitvollen klächen,. 2 Heute, Dienstag:» billig, raſch, gut Peinerar heften ide Ausfüh m Waschik ode od Frisier. 2 Art. 5 5 dollede. Screen 180 Prem ait Ines pegel E faschingskreiben. a baute nen ne denen, Geshwegreinigung leute Bunker Abend. 880.— M abzugeben. 2472 uren prompt u. aſt übern. im Abonnement n 5 2 Poflzefstunds- Verfüngermg S Panl Riedel, Beilſtr. 20 Reinigungsinſtitut Ha wal-Neger H. Schwalbach Sahne an rattern E. 1210 Industrieiafen, Tel. 5207/08 195 Lorenz, Telephon 52811. Polizeistundeverläpgerung 2917 . An N g D e ee B37 15—————————————5