8 3 et mt en · 84% prompt. ER n 53837 — 2 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM. 2 durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—, Einzelverkaufspreis 50, 10 Pfg.— Abholſtellen: Waloͤhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße a, Fe Hauptſtraße 6g, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Montag: Sport der N. M. O./ Dienstag wechselnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Donnerslag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimee General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Pyſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.— 40 die 2mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſetz und Recht Mannheimer Muſikzeitung Abend⸗Ausgabe Alittwoch, 5. Februar 1930 141. Jahrgang— Nr. 60 Bayern beantragt angeblich Vertagung- Die Finanzierung des Reiches nunmehr die withtigſte Aufgabe Dammbruch in der Westmark 3 Millionen Kubikmeter Waſſer ausgelaufen 48:6 Prahlbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 5. Februar. Der Reichsrat beſchäftigte ſich in ſeiner heutigen Vollſitzung mit den Ergebniſſen der Haager Kon⸗ ſerenz. Der Generalberichterſtatter, Miniſterial⸗ direktor Dr. Brecht gab einen Ueberblick über die Haager Vereinbarungen und führte folgendes aus: Die jetzt vereintarten Annuitäten ſind immer noch ſo hoch, daß auch von uns niemand die Ver⸗ antwortung übernehmen kann, ihre Aufbringung und noch weniger ihren Transfer als geſichert zu betrachten. Wir haben in dieſer Hinſicht die grö ß⸗ ten Zweifel. Für unſere Entſcheidung kommt es aber nicht nur auf die abſolute Höhe der Annuitä⸗ ten an, ſonſt würden wir das Abkommen ablehnen. Die Annuitäten ſind jedoch weſentlich geringer als die, zu denen wir zurzeit verpflichtet ſind. Lehnen wir den neuen Vertrag ab, ſo bleibt bis auf weiteres der alte in Kraft. Das iſt der Kernpunkt. Vier Gründe und zwar 1. die ſofortig e Ermäßigung der Ge⸗ ſamtannuitäten um zunächſt rund 700 Millionen; 2. die Möglichkeit, bei weiterer ungünſtiger Wirtſchafts⸗ entwicklung neue Verhandlungen berbeizuführen: 3. die wirtſchaftlich kataſtrophalen Folgen einer Ab⸗ Aplehnung; 4. der Fortfall der Finanzkontrolle ver⸗ aulaßten die Ausſchüſſe trotz der ungeheuren Geſamt⸗ laſt die Zuſtimmung zu dem Abkommen zu empfehlen. Zu dieſen finanziellen Gründen kommt die Räumung des Rheinlandes bis zum 30. Juni d. Js. Die Ausſchüſſe haben ſich ferner da⸗ von überzeugt, daß nach dem neuen Abkommen die Sanktionsklauſel des Verſailler Vertrages hinfällig wird. Es gibt danach keine einſeitigen Sanktionen mehr, zu deren Duldung wir vertrags⸗ pflichtig ſind, denn die„Zerreißungsklauſel“ iſt keine einſeitige Klauſel mehr, ſondern im Gegenteil die umſtändliche Beurkundung des gegenſeitigen Ge⸗ dankens, daß wenn Deutſchland ſich gewaltſam die volle Handlungsfreiheit nehmen würde, im Rahmen des Völkerrechts auch die anderen auch ührerſeits die volle Handlungfreiheit haben. Wir bedauern, daß es nach der vorgeſchichte für notwendig ge⸗ halten wurde, die peinliche Formulierung völker⸗ rechtilcher Selbſtverſtändlichkeiten zu unternehmen. Die Hauptſache iſt aber für uns, daß damit die Sanktionsklauſel beſeitigt iſt. Die bisherige internationale Bindung der Verhältniſſe von Reichsbahn und Reichsbank wird weſentlich gemildert. Dieſe werden jetzt rein deutſche Unternehmen mit rein deutſchen Vorſtänden und Verwaltungs⸗ räten. Es wurde angeregt, von nun ab die Gehälter des Verwaltungs⸗ und Generalrats den Beamten⸗ gehältern anzupaſſen. Das Abkommen mit den Ver⸗ einigten Staaten enthält keine Nebenlaſten. Für die bayeriſche Staatsrergierung nahm zu einer Erklärung der bayeriſche Miniſterpräſident Held ſelbſt das Wort. Er bedauerte, daß im Ausſchuß der bayeriſche Vertagungsantrag abgelehnt worden ſei. Das Abkommen ſei wiederum auf der Kriegs⸗ ſchuldlüge aufgebaut. Der innere Zu⸗ ſammenhang zwiſchen dem Haager Abkommen und der inneren Finanzreform ſei unverkenn⸗ bar. Eine Zuſtimmung zum Haager Abkommen ſei nicht zu verantworten, wenn nicht im gleichen Zeit⸗ punkt wenigſtens Vorſorge für eine innere Konſolidierung der öffentlichen Finanzen des Reichs, der Länder und der Gemeinden getroffen werde. Es ſei eine unmögliche Zumutung, die Ent⸗ ſcheidung über das Haager Abkommen in dem vorge⸗ ſehenen Eiltempo zu treffen. Die bayeriſche Staats⸗ regierung betrachtet das Haager Abkommen und die Sanierung als eine untrenbare Einheit. Sie werde ſich allein vom Intereſſe des Reiches leiten laſſen. Die deutſche Zentrumspartei und die Bayeriſche Volkspartei haben Anträge im gleichen Sinn geſtellt und dieſe erfahrenen Parteien werden nichts Uner⸗ ſitllbares verlangen. Der bayeriſchen Staatsregie⸗ rung ſind dieſe Dinge ſo wichtig, daß ihr ohne ein Entgegenkommen auf ihren Vertagungsantrag eine Stellungnahme zum Haager Abkommen ſelbſt un⸗ möglich iſt. Straßforth überſchwemmt Telegraphiſche Meldung Flatow, 5. Febr. An der Küddo w, dem Grenzfluß zwiſchen den Kreiſen Flatow und Deutſch⸗Krone brach bei dem Dorf Straßforth in der vergangenen Nacht der Damm des au der Ueberlandzentrale Pommern für das Elektriztitätswerk Flederborn erbauten Stau⸗ becken. Die Waſſermaſſen ſtrömten mit unheimlicher Gewalt die Küddow hinab und überfluteten das Dorf Straßforth. Das Waſſer ſtand bis zu 2 Meter hoch. Es er⸗ trank viel Vieh— Schweine und Ziegen— Hausrat wurde in großen Mengen beſchädigt und erhebliche Getreide⸗ und Futtervorräte fortgeſpült. Menſchen ſind, ſoweit bisher feſtgeſtellt werden konnte, glücklicherweiſe nicht zu Schaden gekommen. Eine neuerbaute Betonbrücke wurde fortgeriſſen. Der Schaden iſt noch nicht zu überſehen. Weitere Einzelheiten Zu dem Dammbruch in der Grenzmark wird noch gemeldet: Geſtern abend gegen 9 Uhr brach aus bisher un⸗ geklärten Gründen die etwa 25 Meter lange, aus Beton und Eiſen gebaute Hauptſperre des neuerbau⸗ ten Küddow⸗Kraftwerkes der Ueberlandzentrale Pommern bei Flederborn. Etwa 3 Millionen Kbm. Waſſer ſtürzten in der Richtung auf das eine halbe Stunde entfernte Hauptwerk und ſetzten dieſes vier Meter tief unter Waſſer. Den ſofort verſtändigten Stau⸗ becken Hekenhammer und Borkendorf gelang es noch rechtzeitig, ihre Staubecken abzulaſſen und ſomit die größte Gefahr abzuwenden. Der Schaden, den die Waſſermaſſen angerichtet haben, iſt ungeheuer. Ein Wohnhaus, das in der Nähe des Staubeckens liegt, wurde bis zum Dach unter Waſſer geſetzt. Die Be⸗ wohner konnten ſich auf den Dachboden retten. Das Dorf Straßforth wurde von den Waſſermaſſen ein⸗ geſchloſſen. An manchen Stellen iſt Vieh ertrunken. Menſchenleben ſind bis jetzt nicht zu beklagen. Reichsaußenminiſter Dr. Curtius wandte ſich gegen die Bemerkung des Vorreduers, daß das neue Abkommen auf die Kriegsſchuld⸗ lüge aufgebaut ſei. Dazu habe er zu erklären: 1. Die geſamte Reichsregierung habe in aller Form gegen das Kriegsſchuldurteil des Verſaailler Vertrages proteſtiert und werde auch ferner alles, daranſetzen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. 2. Die deutſche Reichsregierung hätte niemals einen Vertrag vertreten, der die Anerkennung dieſes Kriegsſchuldurteils in ſich geſchloſſen hätte. Reichsfinanzminiſter Dr. Moldenhauer erklärte, das Reichskabinett werde ſich mit ſeinen Vorſchlägen zum Etat 1930 beſchäftigen. Ende nächſter Woche werde er mit den Finanzminiſtern der Länder beraten, vor allem über die Beſeitigung der Kaſſennot Die Sanierung des Etats 1930 berühre aber den Finanzausgleich ſehr ſtark. Dieſer Finanzausgleich erforderte eine gründliche Arbeit. Ueberdies iſt die Vorausſetzung für eine Sanierung die vorherige An⸗ nahme des Poungplans. Die Reichsregierung müſſe dem bayeriſchen Antrag widerſprechen, weil eine Vertagung ſich unter Umſtänden auf ſehr lange Zeit erſtrecke oder die Finanzreform in einem ſo überſtürzten Tempo vorgenommen werden müßte, daß die Intereſſen der Länder dabei ſehr gefährdet werden würden. Die Abſtimmung Der bayeriſche Vertagungsantrag fand nicht die erforderliche Unterſtützung, ſo daß er nicht zur Ab⸗ ſtimmung gebracht werden konnte. Der Geſandte Meckleuburg⸗Schwerins erklärte, ſeine Re⸗ gierung könne dem Haager Abkommen nicht zu⸗ ſt i m men, weil darin Deutſchland unerträglich be⸗ laſtet werde und die Saarfrage noch nicht gelöſt ſei. Mecklenburg⸗Schwerin werde aber auch nicht dagegen ſtimmen, um nicht den Auſchein zu erwecken, als wollte es die Befreiung deutſcher Gebiete von frem⸗ der Beſatzung verzögern. Für die preußiſchen Pro⸗ vinzen Oſtyreußen, Pommern, Brau den⸗ burg und Niederſchleſien gab dann Freiherr von Gayl eine Erklärung ab des Inhalts, daß die Vertreter der genannten Provinzen nach ſorgfältiger Prüfung des Für und Wider den neuen Plan und die damit zuſammenhängenden Vorlagen ableh⸗ nen. Die thüringiſche Regierung ließ er⸗ klären, daß Thüringen den Plan ebenfalls ab⸗ lehne. Die Regierung des Freiſtaates Sachſen erklärte, ſie ſtimme trotz ſchwerer Bedenken dem Haager Abkommen in der Vorausſetzung zu, daß auch die Länder an den aus dem Voungplan ent⸗ ſtehenden Erleichterungen beteiligt wären. In der dann folgenden A bſtim mung wurde das Hagger Abkommen mit 48 gegen ſechs Stimmen (Thütringen, Oſtpreußen, Brandeaburg, Nieberſchle⸗ ſien) bei zwölf Enthaltungen(Bayern und Mecklen⸗ burg⸗Schwerin)l augen ommen. Die polniſchen Parzelljerungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 5. Febr. Nach einer Warſchauer Meldung ſoll die polniſche Regierung im Verfolg der Agrarreform eine neue Parzellierungsliſte, insbeſondere auch für das Korridorgebiet, fertiggeſtellt haben. Von zu⸗ ſtändiger Seite wird darauf aufmerkſam gemacht, daß eine ſolche Liſte ſedes Jahr zum gleichen Zeitpunkt vorgelegt wird. Ein Urteil darüber, ob die deutſchen Minderheiten dabei beſonders benach⸗ teiligt ſind, ſei erſt dann möglich, wenn man wiſffe, in welchem Verhältnis der zur Parzellterung vor⸗ geſehene deutſche Grundbeſitz ſteht. Die genauen Zahlen ſind jedenfalls noch nicht bekannt. Ergäbe ſich, daß der deutſche Grundbeſitz in überragendem Maße herangezogen ſei, ſo würden von deutſcher Seite en tſprechende Vorstellungen in Warſchau erhoben werden. Außerdem ſtehe der Weg über den Völkerbund offen, bei dem zur Zeit noch eine Reihe von Beſchwerden ähnlicher Art zur Abwicklung ſteht. In Wirkſamkeit der neuen Geſetze ſind von 30 000 Hektar deutſchen Beſitzes bisher 2600 zwangsweise aufgeteilt worden. Schober in Rom Drahtung unſ. römiſchen Vertreters K. Nom, 3. Februar. Infolge des Todes von Micheli Bianchi ſind auf Veranlaſſung Muſſolinis alle Feſtlichkeiten, die für den Aufenthalt des Bundeskanzlers Schober bereits im Programm feſtgelegt waren, bis auf weiteres verſchoben worden. Schober wird deshalb länger als geplant in Rom bleiben. Die Zuſammen⸗ kunft mit der Regierung wird jedoch unverändert am Donnerstag ſtattfinden. Die Anweſenheit des Bundeskanzlers wird von Her faſziſtiſchen Preſſe mit unveränderter Herzlich⸗ keit kommentiert. Doch iſt das Ereignis durch den unerwarteten Tod des Miniſters Bianchi ſtark in den Hintergrund getreten. 1 Die Oppoſilion auf Irrwegen Von Albrecht Graf zu Stolberg⸗Wernigerode, M. d. R. Der Führer der Außenpolitik braucht Oppoſition als Mittel im Kampfe mit den Gegnern. Das ſteht außer Zweifel. Ich wende mich alſo nicht gegen die Oppoſition als ſolche, ſondern nur gegen ihre Fehler. Zum mindeſten in zwei Punkten geht aber ein Teil unſerer außenpolitiſchen Oppoſition ſchlimme Irr⸗ wege. Dae ganze Welt iſt mit der Regierung darin einig, daß mit der„politiſchen Klauſel“ und mit den Beſtimmungen betr. die Durchführung des Mora⸗ toriums im Poungplan die Reviſionsmöglichkeit ge⸗ geben iſt, und daß er uns damit im Gegenſatze zum Dawesplan erſt das Recht verſchafft, die Reviſivn unſererſeits zu verlangen. Auf dem Worte„endgültig“ fußend, das uns doch genau wie der Verzicht auf eine formelle Reviſions⸗ klauſel, die auch den Gegnern zuſtehen würde, gegen künftige Erhöhungen ſchützt, wie ſie der Dawes⸗ plan mit Wohlſtandsinderx und Beſſerungsſchein vor⸗ fah, behauptet die Oppoſition, der Ppungplan ſei un⸗ revidierbar. Was wird die Folge ſein? Wenn die Reviſion herankommt, werden unſere Gegner ſich auf die Worte der Oppoſition berufen und unſer Recht zu be⸗ ſtreiten ſuchen. Und das ſoll eine Deutſchlands Lage ſtärkende, die Gegner ſchwächende Oppoſition ſein? Der zweite Punkt, die Sanktionsfrage. Locarno, der Eintritt in den Völkerbund, der Kelloggpakt, die Politik nicht des blinden Verſtändigungsglaubens, wohl aber der ehrlichen Verſtändigungsbereitſchaft hatten Frankreich eine Waffe aus der Hand geſchlagen und die Behauptung entkräftet, daß die Rheinland⸗ beſetzung als Sicherheitsmaßnahme aufrechterhalten werden müſſe. Sanktionsmaßnahmen waren danach eigentlich nicht mehr nötig. Da kamen die, die behaupten, ſie ſeien die ſchärfſten Bekämpfer unſerer Gegner, und redeten von Zerreißen, von Brechen des Vertrages, und ſchrieben dem belgiſchen Präſidenten der zweiten Haager Konferenz:„Wir teilen mit, daß hinter der ſogenannten deutſchen Delegation nicht der Wille des deutſchen Volkes ſteht. Wir erklären deshalb alle Verträge, die jetzt im Haag zuſtande kommen, für null und nichtig.“ Sie kamen ſich damit als die Forſchen, die einzig wahrhaft Nationalen vor, und haben doch mit dem allen nur, um mit Bismarck zu ſprechen, den Fran⸗ zoſen„billige Vorwände“ gegeben, den übrigen Mächten klarzumachen, daß gegen ſolche Möglichkeiten im Haager Abkommen Sicherheiten geſchaffen werden müßten. Der Standhaftigkeit und dem Geſchick der deut⸗ ſchen Delegation iſt es gelungen, dieſe Gefahr ſach⸗ Lich abzuwenden, denn den Gegnern iſt nicht das Sanktionsrecht des Verſailler Vertrages, ſondern nur das im Grunde ſelbſtverſtändliche Recht eingeräumt worden, daß ſie völlig freie Hand haben, wenn Deutſchland, nicht etwa nach ihrer eigenen Anſicht, ſondern dem Urteil des Haager Schiedsgerichtes, den Vertrag abſichtlich und vollſtändig zerriſſen hat. Ungefährlich iſt dieſe Löſung fachlich, weil keine deutſche Regierung ſo töricht iſt, ſolcher Art den Ver⸗ trag förmlich zu zerreißen, wo ihr das Haager Ab⸗ kommen ausdrücklich das Recht zugeſteht, nach eigenem Ermeſſen auf dem Wege des Mora⸗ toriums vorzugehen, wenn Schwierigkeiten entſtehen. Moraliſch aber bleibt die Haager Löſung auf Deutſchland laſten, und zu verdanken haben wir das der Unvorſichtigkeit, den großen Worten der Oppo⸗ ſttion. Sie gibt ſich aber mit dieſem Schaden, den ſie an⸗ gerichtet hat, nicht zufrieden. Nein, nun legt ſie auch noch die Abmachung ganz im Sinne derer im Aus⸗ lande aus, die wider beſſeres Wiſſen den Fortbeſtand des Sanktionsrechtes be⸗ tonen. Unbewußt leiſtet die Oppoſition ſo unſeren ſchlimmſten Feinden Helfersdienſte und gibt ſich auch noch dem Irrglauben hin, niemand werde im Aus⸗ lande ſo gefürchtet wie ſie.„Die Oppoſition auf Irr⸗ wegen“ muß man nach alledem leider ſagen.“ des E.., Mannheim, 2. Seite Nr. 60 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 5. Februar 1989 Hat Hiller ſiuleniſches Geld erhalten? Wiederaufrollung des Gräf⸗Prozeſſes Am geſtrigen Dienstag begann in München die Berufungsverhandlung, die ſeinerzeit Hitler gegen den ehemaligen Führer des Völkiſch⸗Nationalen Blocks, Major a. D. v. Graefe, den Hauptſchrift⸗ leiter des„Bayeriſchen Kuriers“ Oſter huber, den verantwortlichen Schriftleiter der„Münchener Poſt“ Zerfaß, den Stabtrat Wimmer und den Parteiſekretär Dichtl angeſtrengt hatte. Es han⸗ delt ſich um die Vorwürfe, die gegen Hitler wegen ſeiner angeblichen Stellungnahme zu Sü d⸗ tirol gemacht worden waren. Von Graefe, Oſter⸗ huber und Zerfaß erhielten damals je 1000 Mark Geldſtrafe, Dichtl und Wimmer je 800 Mark. Hitler war im Wiberklageverfahren freigeſprochen worden. Man rechnet mit einer dreitägigen Dauer der Be⸗ rufungsverhandlung. N Im Verlaufe der Verhandlung verwahrte ſich zu⸗ nächſt Graefe dagegen, daß bei der Behauptung der ſeeliſchen und moraltſchen Abhängigkeit der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Partei von Ftalien, eine finan⸗ zielle Unterſtützung gemeint ſei und erklärte, daß er gegen die nationalſozialiſtiſche Partei und gegen Hitler nur den Vorwurf erhoben habe, daß ſie italieniſche Gelder erhalten hätten mit der Zweckbeſtimmung der Preisgabe Südtirols, alſo für die Umſtellung der bisher verfolgten Politik. Der Verteidiger des Hauptſchriftleiters des „Bayeriſchen Kurter“, Oſterhuber, beſtritt, daß in dem Artikel des„Bayeriſchen Kurier“ der Vor⸗ wurf der finanziellen Unterſtützung der national⸗ ſoztaliſtiſchen Partei durch Italien enthalten ſei, ſon⸗ dern daß lediglich auf die Auffälligkeit des Schwei⸗ gens Hitlers zu den von anderer Seite gemachten Vorwürfen hingewieſen worden ſei. Für die übrigen Angeklagten kündigte der Verteidiger an, daß er für die Behauptung, der nationalſoztaliſtiſchen Partei ſeien italieniſche Zuſchüſſe geleiſtet worden, den Wahrheitsbeweis führen werde. Zum Schluß erklärte Hitler, daß der ihm und ſeiner Partei gemachte Vorwurf der Käuflichkeit der ſchlimmſte Vorwurf ſei, der überhaupt ge⸗ macht werden könne, und daß ein derartiger Vor⸗ wurf klar und deutlich erhoben worden ſei. Er habe niemals auch nur einen Pfennig von italieniſcher Seite erhalten, was er auch bereits in einer Gerichts⸗ verhandlung unter Eid bekundet habe. Gegenüber ———————— Aenderung des Reichsbahngeſetzes Neuordnung des Verwaltungsrats Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 5. Febr. Bei der Behandlung der Haager Abkommen in den Reichs ratsausſchüſſen iſt im Zuſammenhang waltungsrats zur Sprache gekommen, die durch das Ausſcheiden der ausländiſchen Mitglieder nach der Ingangſetzung des Poungplans notwendig wird. Reich und Länder haben den Wunſch, bei der Auswahl dere Verwaltungs ratsmitglieder künftig alle hier vorhandenen territorialen und wirtſchaft⸗ lichen Intereſſen möglichſt einheitlich zu Worte kom⸗ men zu laſſen, d. h. neben den ehemaligen Eiſenbahnländern ſollen im Verwaltungsrat alle Wirtſchaftszweige, die an dem Eiſenbahn⸗ betrieb intereſſtert ſind, z. B. alſo Groß⸗ und Fer⸗ tigwareninduſtrie, Landwirtſchaft uſw. gleichmäßig vertreten ſein. Wie wir hören, wird über alle die mit der Reichsbahn zuſammenhängenden Fragen in einigen Wochen(wenn der Poungplan erledigt und der Etat endgültig vom Kabinett verabſchiedet iſt) eine ein⸗ gehende Ausſprache der Reichsregierung mit den Ländern ſtattfinden. Bei der Gelegenheit wird bann auch die immer noch offene Frage der Entſchädigung Hauptmann Migliorati als Abgeſandter des ita⸗ beim Reichsgericht anhängig gemacht. Der erſte Ter⸗ min in der Angelegenheit war nun am 28. Januar mit der Aenderung des Reichs bahngeſet⸗ 5 zes auch die Frage der Ergänzung des Ver⸗ dem Vorwurf der Umſtellung ſeiner politiſchen Rich⸗ tung erklärte Hitler, daß es in der Außenpolitik überhaupt keine programmatiſche Bindung gebe. Der Verteidiger der drei ſozialdemokratiſchen Angeklagten, Rechtsanwalt Hirſchberg, ſtellte darauf einen vom Gericht teilweiſe zugelaſſenen Beweis⸗ antrag, wonach im Oktober 1923 der italieniſche lieniſchen Faſzismus ſich an den völkiſchen Journa⸗ liſten Werner Abel gewandt und ſpäter bei einer Zuſammenkunft mit Hitler italieniſche Unterſtützung unter der Bedingung angeboten habe, daß das Eintreten für die Deutſchen in Südtirol aufgegeben werde. Dieſe Bedingung ſei angenommen worden und Migliorati habe 10 000 Goldmark in Schatzanweiſungen übergeben. Migliorati habe dann der Nachrichtenſtelle von Kö⸗ nitz vor dem Putſch noch mindeſtens 50000 Goldmark zugeſandt. Dieſe Angaben wurden von dem Zeugen Werner Abel Berlin beſtätigt. Der Vertreter des Klägers Hitler ſtellte darauf einen Ausſetzungsantrag. Er ſei in der Lage, die Ausſage Abels durch andere Zeugen als unwahr feſtzuſtellen. Abel ſei ein viel⸗ fach vorbeſtrafter Menſch, der gerichtlich als geiſtig minderwertig hingeſtellt worden ſei. Der Vorſttzende bekundete die Abſicht, die noch ge⸗ ladenen Zeugen, darunter auch Ludendorff, zu vernehmen und dann über den Ausſetzungsantrag zu beſchließen. Die Verteidiger Hirſchberg und Dr. Warmuth baten dagegen, die Verhandlung ſofort auszuſetzen. 5 Das Gericht unterbrach darauf für kurze Zeit die Verhandlung. Bei Wiederaufnahme der Sitzung er⸗ klärte der Vorſitzende, daß über die Ausſetzungs⸗ anträge und über den Abtrennungsantrag des be⸗ klagten von Graefe gleichzeitig entſchieden wird. Er erſuchte die Parteien ſich darüber ſchlüſſig zu werden, welche außer den bisher in erſter und zweiter In⸗ ſtanz vernommenen Zeugen für eine eventuelle neue Verhandlung noch benötigt werden. Für den Fall, daß dem Abtrennungsantrag von Graefe nicht ſtatt⸗ gegeben werde, regte der Vorſitzende einen Ver⸗ gleich zwiſchen ihm und Hitler an, für den ihm jetzt eine Baſis vorhanden zu ſein ſcheine und ſagte die Bereitwilligkeit des Gerichtes, daran mitzuwirken, zu. Die Entſcheidung darüber ſteht noch aus. des Reichs an die Länder eine Rolle ſpielen. Es iſt anzunehmen, daß bis dahin auch bereits die Ent⸗ ſcheidung des Reichsgerichts in der Sache vorliegen wird. Bekanntlich haben ſchon vor mehr als%: Jah⸗ ren einzelne der Eiſenbahnländer Feſtſtel lung s⸗ klagen über die Entſchädigungspflicht des Reiches hat aber allerdings vorerſt noch zu keinem Ergebnis geführt.. 5 1 Oberpräſidentenſchacher in Preußen Drah bericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. Febr. Oberpräſident von Pommern ſoll nun doch ein Volksparteſler oder zum mindeſten eim der Volkspartei naheſtehender Herr werden. Wenigſtens behauptet die„D. A..“, daß im Vordergrund der Bewerber der bisherige Regierungspräſident in Stettin, Herr von Halfern, ſtehe, der früher ein⸗ mal Regierungspräſident in Hildesheim war. Das ſieht faſt ſo aus, als ob Herr Dr. Braun doch noch die Volkspartei irgendwie einzufangen ge⸗ denkt. Dafür ſoll Oberpräſtdent in Heſſen⸗Naſſau wieder ein vollblütiger und eingeſchworener Genoſſe werden, nämlich, wie wir ſchon dieſer Tage mitteil⸗ ten, Herr Auguſt Haas, Beigeordneter der Stadt Köln, früher Metallarbeiter und Sekretär des Metallarbeiterverbandes. Pater Exped. Schmidt ſprach auf Einladung des Bühnen volksbun⸗ am Dienstag abend im großen Saal des Caſino über das Thema„Theater und Kirche, Publikum und Volk“. In plaſtiſcher Sprache, mit kräftigen Späßen gleich einem Abraham a Santa Clara, zeichnete der Red⸗ ner die große Entwicklungslinie des Theaters von ſeinen aus der Kulthandlung hervorgegangenen Uranfängen bis herauf zum heutigen Geſchäfts⸗ theater. Aber dabei erfuhr man, daß das Theater als Geſchäft beileibe nicht ausſchließlich eine moderne Zeiterſcheinung iſt: ſchon im alten Hellas gab es neben den Feſtaufführungen der großen Tragödien von Aeſchylos, Sophokles und Euripides die derben, grobſinnlichen, ganz auf Unterhaltung abgeſtellten Jahrmarktſzenen der„Mimoi“, wie dieſe Spaß⸗ macher hießen, die bezeichnenderweiſe nicht im Voll⸗ beſitz der bürgerlichen Ehrenrechte waren. Mit der Ausbreitung des Chriſtentums kamen ſowohl die alten Tragödien, die ja ganz heidniſchen Geiſt atmeten, als auch die derben und ſchlüpfrigen Komödtantenprodukte der Mimot begreiflicherweiſe mehr und mehr aus dem Anſehen und die Kirche war gezwungen, eine eigene, ihr gemäße Bühnen⸗ kunſt zu ſchaffen. So entſtanden die Myſterienſpiele, die ſich bibliſche Stoffe zur Vorlage nahmen und zu⸗ nächſt noch vom Klerus ſelbſt aufgeführt wurden. Dabei wiederholte ſich noch einmal, was ſchon bei den Feſtaufführungen der Griechen ⸗ Tragödien weſentlich war: Spieler und Zuſchaner waren eins im Glauben und dieſe innere Einheitlichkett ver⸗ band beide, die Kunſtgebenden und die Kunſt⸗ empfangenden, zu einem großen Ganzen, begrifflich Volk genannt. Die Problematit des modernen Thea⸗ ters ſah der Redner eben darin, daß dieſe Einheit⸗ lichkeit und Einheit heute fehlt: anſtelle des Volkes iſt ein Publikum getreten, verſchieden nach Glaube, Intereſſe und Moral. Was Wunder, wenn in⸗ ſolgedeſſen aus dem Kulturtheater, von dem Schiller ſpricht, ein Geſchäftstheater geworden iſt! Als Mannheimer In Ergänzung des Berichts im Mittagsblatt wird uns aus Heidelberg noch folgendes be⸗ richtet: „Die Heidelberger ſozialiſtiſche Studentengruppe hatte zu einem Vortrag des Preſſechefs der heſſi⸗ ſchen Regierung, Regierungsrat Dr. Mieren⸗ dorff aus Darmſtadt eingeladen. Das Thema lautete:„Hakenkreuz oder Sozialismus“. Auch die Anhänger Hitlers waren zur Diskuſſion eingeläden worden. Dieſe hatten Handzettel ausgegeben, die daran erinnerten, daß„dieſer republikaniſche Ord⸗ nungshüter die erregten Maſſen in den Tagen des Rathenaumordes nach dem phyſikaliſchen Inſtitut der Univerſität hetzte, um ſie gegen den großen deutſchen Gelehrten Geh. Rat Lenard loszulaſſen“ (deſſen völkiſche Einſtellung bekannt war).„Herr Dr. Mierendorff hat in Deutſchlaud das Recht ver⸗ wirkt, über deutſche Fragen ein Urteil abzugeben“. Zum Schluß wurden Studenten und Bürger zum Proteſt aufgefordert. Der geſtrige Abend ſah einen überfüllten Har⸗ monieſaal. Doch Dr. Mierendorffs Rede wurde nicht gehalten. Schon vor Beginn der Verſammlung herrſchte große Unruhe. Das Erſcheinen des Pazifiſtenführers Dr. Gumbel löſte Zwiſchenrufe aus. Als jedoch eine etwa 70 Mann ſtarte Reichsbanuertruppe aus Mannheim den Saal betrat, erhob ſich ein toſender Lärm, in dem die Eröffnungsworte des Verſammlungsleiters völlig untergingen. Als nun das Reichsbanner ver⸗ ſuchte, einen nat.⸗ſoz. Zwiſchenrufer aus der Menge ſeiner Anhänger herauszuholen, gab's Tumult. In Bruchteilen einer Minute ſtand kaum noch ein Stuhl aufrecht. Das Reichsbanner arbeitete mit Gum m i⸗ knüppeln und Tränengas. Nationalſozialiſten und nationalſozialiſtiſche Studenten wehrten ſich mit Stühlen und Stuhlbeinen. Die ſofort alarmierte Polizei in Stärke von etwa 20 Mann ging mit Gummiknüppeln vor, räumte den Saal und erklärte die Verſammlung für aufgelöſt. Reichsbanner und Sozialiſten, verſtärkt durch die freie Turnerſchaft, rückten unter Polizeiſchutz ab. Ungefähr 200 Studenten und Nationalſozialiſten zogen über die alte Brücke und bereiteten Geh. Rat Lenard eine Ovation. Dann bewegte ſich der Zug durch die Stadt und löſte ſich auf dem Wredeplatz auf. Ein Nationalſozialiſt wurde durch Meſſerſtiche im Geſicht ſchwer verletzt, desgleichen ein Student durch einen Schlag mit dem Stuhl auf den Kopf. Der Sachſchaden iſt nicht unbedeutend.“ * 4 Unwillkürlich erhebt ſich die Frage: muß das ſein? Zugegeben, daß Mieren⸗ dorff während ſeiner Heidelberger Studentenzeit einer der rabiateſten Terroriſten war, aber die Dinge liegen doch nun ſchon faſt 8 Jahre zurück, ſodaß die Soweit der Bericht. „Rache“ reichlich ſpät gekommen iſt. Daß es zu dieſen Tumulten kommen mußte, war voraus zuſehen. Darauf deutet auch die Abkommandierung der Reichs baunnerleute hin. Wäre es da nicht von vornherein richtiger geweſen, die ganze Veranſtaltung zu verbieten? Die Polizei in der Rolle der Lumpenſammler iſt doch ein nicht gerade erfreuliches Bild! Statt ſich um Menſurver⸗ bote zu bemühen, ſollte der Innenminiſter lieber darauf achten, daß derartige Holzereien in Baden unmöglich ſind. Wie wäre es mit einem Verbot aller uniformierten Organiſationen? Aber bitte dann ausnahmslos von rechts bis links! Die Heidelberger Polizeidirektion gibt über die Mierendorff⸗Verſammlung folgenden, ſehr harmlos anmutenden Bericht heraus: „Eine von der ſozialiſtiſchen Studentengruppe in der Harmonie veranſtaltete Verſammlung wurde kurz nach Beginn durch natitonalſozialiſtiſche Be⸗ ſucher geſtört, ſo daß der Redner nicht ſprechen konnte. Bei der entſtehenden Schlägerei wurde ein Student durch einen Schlag mit dem Stuhl auf den Kopf verletzt. Da eine geordnete Abhaltung der Verſammlung infolge des Tumultes nicht möglich war, wurde ſie aufgelöſt und der Saal durch die Die Saalſchlacht in Heidelberg — Polizei geräumt. Zwiſchenfälle ergaben ſich hierbeg nicht. Eine größere Menſchenmenge, die ſpäter in der Theaterſtraße ſich noch längere Zeit aufhlelt, mußte zerſtreut werden. Auch eine Verſammlung der Nationalſozialiſten, die ſich anſchließend auf dem Wredeplatz geſammelt hatten, wurde aufgelöſt. Zu⸗ ſammenſtöße haben ſich hierbei nicht mehr ereignet“ Die Nationalſozialiſten geben heute in der Heidelberger Preſſe eine Erklärung ab, in der ſie ihr Verhalten zu rechtfertigen ſuchen und für den Beginn der Schlägerei die Reichsbannerleute verantwortlich machen. In der Erklärung wird ſogar der Leitung der Univerſität der Vorwurf gemacht, daß ſie dem Sozialiſtiſchen Studentenbund erlaubt habe, Mierendorff in Heidelberg reden zu laſſen 5 Letzte Meloͤungen Die Kindesentführung in Hohenbödenſtedt ten Kinderentführung aus Hohenbödenſtedt(reit Salzwedel) erfahren wir, daß fich die fünf Kinder dez Gutsbeſitzers Romaſchka in derz kommuniſti⸗ ſchen Jugendheim„Kuhmühle“ im Kreiſe Witt⸗ ſtock aufhalten ſollen, An der Entführung, die auf Anſtiftung der Mutter geſchah, ſoll ein Ko mm unit aus Salzwedel beteiligt ſein. Zugunfall bei Paſſan — Wien, 5. Febr. Der Paſſauer Früh⸗D⸗Zug en litt auf der öſterreichiſchen Strecke bei Böheimkirchen einen Lokomotlpſchaden. Der Lokomotivführer und der Heizer wurden durch den ausſtrömenden Dampf ſchwer verletzt. Ein auf der Lokomo⸗ tive anweſender Aufſichtsbeamter fand beim Ab⸗ ſpringen den To d. Der Zug ſetzte die Fahrt nach Wien mit einer Erſatzlokomotive fort. Ausgrabung in England — London, 5. Febr.„Daily Chronicle“ zufolge iſt beſchloſſen worden, die Ruinen von Verulaud auszugraben. Veruland war bereits vor der Lan⸗ dung Julius Cäſars eine große Stadt Britanniens, Die Ausgrabungen ſollen zu Anfang des Sommers beginnen und werden mehrere Jahre dauern. Man verſpricht ſich von ihrem Ergebnis wertvolle Auf, ſchlüſſe über die britanniſche Kultur vor 2000 Jahren. Blutige Ausſchreitungen bei rumäniſchen Wahlen — Bukareſt, 5. Febr. Einer Blättermeldung zu⸗ folge ſoll der ehemalige Präfekt Dr. Vaſu Okta⸗ vian, ein führendes Mitglied der Liberalen Partei, heüte früh auf offener Straße von einem fanatiſchen Wahlgegner der Bauernpartei, einem Friſeur, mit einem Raſiermeſſer überfallen und am Hals tödlich verletzt worden ſein. Aber auch ſonſt ſollen ſich anläßlich der Kommunal⸗ und Komitatswahlen blu⸗ tige Krawalle ereignet haben. Chicago erhält Vorſchüſſe — Newyork, 5. Febr. Die Stadtverwaltung von Chicago, die ſich in Zahlungsſchwierigkeiten befindet, entſchloß ſich geſtern zu einem Schritt, der auf Er⸗ richtung einer finanziellen Diktatur hinaus⸗ läuft. Der Stadtrat nahm ohne Widerſpruch das Ultimatum des Bürgerhilfsausſchuſſes unter Füh⸗ rung von Silas Strawn an und ging die Verpflich⸗ tung ein, daß die ſtädtiſchen Behörden mit dieſem Ausſchuß zuſammenarbeiten werden. Unter dieſer Bedingung werden Strawn und ſeine Kollegen, die nicht mehr als 50 Millionen Dollar zur Verfügung haben, der Stadt Chicago Vorſchüſſe gewähren. Dieſe Wendung bedeutet eine größere Erleichterung für etwa 40 000 Angeſtellte der Stadt, die ſeit Weih⸗ nachten keine Gehälter und Löhne empfangen haben, Kampfmittel gegen dieſen unwürdigen Zuſtand des modernen Theaters empfahl der Redner die Organi⸗ ſation der Beſucher, freilich nicht zu einem bloßen Konſumverein, ſondern zu einer Theatergemeinde im beſten Sinne des Wortes. Was die Stellung der Kirche zum Theater be⸗ trifft, ſo erfuhren wir, daß die katholiſche Kirche zwar eine Gegnerin des Geſchäftstheaters, ſtets aber eine Fürſprecherin des Kulturtheaters ge⸗ weſen ſei. Als Beweis hierfür zitierte der Redner u. a. Thomas v. Aquin, der das Spiel ſchlechthin und alſo auch das Theater als ſoziales Bedürfnis erkannt und beſtätigt habe. Die klaren Ausführungen des vortrefflichen, ver⸗ dienten Redners fanden dankbaren Beifall bei einer nicht allzu zahlreich erſchienenen Hörerſchaft. 1. Heidelberger Stadttheater. Das Schauſpiel von Angermayer„Flieg roter Adler von Tirol“, eines der erfolgreichſten Bühnenwerke der letzten Zeit, rückte durch die geſtrige Aufführung am Heidelberger Stadttheater in Mannheimer Nähe. Es iſt ein richtiges Volksſtück, das anläßlich verſchie⸗ dener anderer Aufführungen mehrfach an dieſer Stelle gewürdigt wurde. Wenn ihm die Italiener eine einſeitige Tendenz nachſagten und deshalb ver⸗ ſuchten, ſeine Aufführung im Berliner Leſſingthea⸗ ter zu verhindern, ſo erſcheint das nicht recht ver⸗ ſtändlich; denn der politiſche Hintergrund der zwangsweiſen Italieniſierung Tirols prägt ſich in Einzelheiten des Stückes aus, wie ſie in den betref⸗ fenden Berichten überall in der Zeitung zu leſen waren. Inzwiſchen ſcheint es in jenem herrlichen, aber ſchwergeprüften Land ruhiger geworden zu ſein. Was in Deutſchland beſonders betont werden muß, iſt der Gegenſatz Tirol Wien, der aus dem Angermayerſchen Stück ſpricht, und der in den all⸗ gemeinen politiſchen Zuſammenhängen die bedeut⸗ ſamſten Hinweiſe auf die wirklichen Zuſtände ent⸗ hält. Der Dichter wollte offenbar den Charakter der Tiroler darſtellen, und das gelingt ihm beſon⸗ ders in der Geſtalt der Eggthalerin, der Altwirtin vom Grenzhof, die welſchen Stammes iſt. Sie lebt Elementen des tiroler Volkes gerecht werden will. Sie wird verkannt, aber ihr Dickſchädel läßt ſie nichts gegen dieſes Schickſal tun, bis ſie die Ereig⸗ niſſe ſelbſt wieder rechtfertigen und eine echte Deutſch⸗ tirolerin aus ihr machen. Klariſſa Manhof ſpielte dieſe Rolle mit ſtarker Wirkung. Es gehört eine beſondere darſtelleriſche Kraft dazu, eine ſolche Fi⸗ gur, die einen ganzen Abend lang auf der Bühne ſteht, mit ſo viel Energie und charakteriſtiſcher Prä⸗ gung durchzuhalten. Die fleißige Einſtudierung von Heinz Alexander Bopp hafte die übrigen Geſtalten zwar ein wenig ins Oberbayertiſche überſetzt, aber ſie waren handfeſt und echt; Volkstypen, wie das Stück ſie verlangt. Wir nennen vor allem den Egg⸗ thalerwirt von Martin Knapfel, ſeinen Sohn (Joſef van Santen), denen ausgezeichnete Typen wie der Faſſer Loisl von Carl Sumalvico gegen⸗ überſtanden.— Die Aufführung fand reichen Beifall eines vollbeſetzten Hauſes. Der politiſche Lärm eines Verſammlungstrubels, der von einem gegenüber⸗ liegenden Lokal hereinſchallte, bildete eine traurige Illuſtratton zu den Vorgängen auf der Bühne; während dieſe die deutſche Grenznot zeigten, hörte man von der Straße her den Wirrwarr der Un⸗ einigkeit im Innern. Wann kommt das Theater⸗ ſtück, das einmal dieſes Uebel im Kern packt und darſtellt. i. K. Kriminalgeſchichte um Caſanova Die„Literariſche Welt“ hatte vor einiger Zeit über das Schickſal der Manuſkripte von Caſa⸗ novas Memoiren berichtet, die von der Fa⸗ milie Brockhaus verſchloſſen gehalten werden. Nun erhält die Zeitſchrift von einem Herrn, der ſeinen vollen Namen und ſeine Adreſſe angibt, aber leider nur eine anonyme Veröffentlichung erlaubt, einen intereſſanten Beitrag zu dieſem Thema. Es iſt eine richtige Kriminalgeſchichte um Caſanova, die von der„Lit. Welt“ mitgeteilt wird, obwohl, wie ſie bemerkt, der Briefſchreiber den 1. April pielleicht etwas vorzeitig gefeiert hat. f Seit 1905, ſo lautet der Bpief, befinden ſich die im Bewußtſein einer echten Grenzerin, die beiden Caſanova⸗Manufkripte nicht mehr im Beſitze der Firma Brockhaus. Ein ttalie⸗ niſcher Sammler beauftragte,„in berechtigter Em⸗ pörung über die Zurückhaltung jener Manuſkripte durch einen Nichtitaliener“, einen ſoeben aus dem Zuchthaus entlaſſenen tüchtigen Geldſchrankknacker mit der„Wahrnehmung ſeiner italieniſchen Inter⸗ eſſen“, wie ſich der Sammler mir gegenüber aus⸗ drückte. Es gelang dem Geldſchrankknacker, die ge⸗ ſuchten Manuſkripte unverſehrt und vollſtändig dem Sammler einzuhändigen.(11!) Verſehentlich mitge⸗ raubt wurde eine dabetliegende teſtamentariſche Ver⸗ fügung eines Brockhaus, aus den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts datiert. Dieſer Brock⸗ haus zeigt darin großen geſchäftlichen Weitblick, in⸗ dem er ſagt, auf dieſe Weiſe würden die Caſanova⸗ Werke zweimal ein Geſchäft für den Verlag werden; er empfiehlt ſeinen Erben, die Veröffentlichung der ungeänderten Werke aufzuſparen für eine Zeit, in der es dem Verlage ſchlechter gehen ſollte. In die⸗ ſer Verfügung wird ferner hingewieſen auf einen bedeutend weniger umfangreichen fragmentariſchen Entwurf Caſanovas zu einem Teil ſeiner Memoiren. Dieſer Entwurf iſt nicht im Beſitze des italteniſchen Sammlers, und dies iſt wahrſcheinlich das Schrift⸗ ſtück, das Brockhaus hie und da einem Gelehrten zeigt. Falls Brockhaus nach Veröffentlichung dieſer Aufklärung dementieren ſollte, ſo dürfte es intereſ⸗ ſtieren, daß der Sammler mir verſprochen hat, einige beſonders intereſſante Stichproben aus den Caſa⸗ nova⸗Manuſkripten durch mich veröffentlichen zu laſſen, allerdings nicht in Buchform, ſondern nur in einer Zeitſchrift. Den einzigen ſtichhaltigen Beweis (die Vorzeigung und Veröffentlichung der ungekürz⸗ ten Manuſkripte) kann Brockhaus erſt liefern— nach dem Tode des Sammlers. Denn dieſer hat ver⸗ fügt, daß nach ſeinem Tode die einzelnen Manu⸗ ſkriptblätter photographtert werden ſollen, daraufhin das Manuſkript an Brockhaus zurückgegeben und ſo⸗ fort mit der Veröffentlichung begonnen werden ſoll. Der Briefſchreiber behauptet noch, die Manuſkripte bei dem Sammler geſehen zu haben. Hoffentlich dementiert Brockhaus dieſe Räuber⸗ geſchichte. i — Magdeburg, 5. Febr. Zu der geſtern gemelde⸗ wag und an ſche! Kon und ſorg Ma hin! zeln was biet anſt mä der züg folg vert 8 daß ſach ſich Sch; keh ſtra sold ſcha dor; Gri auch mor wer heir Ber non zierbeß ter in ifhielt, mlung if dem Zu⸗ ignet“ ite in in der ir den eute ärung rwurf nbund en zu edt melde⸗ (Kreitz er des i ſt= Witt⸗ te auf unit pon indet, f Er⸗ iaus⸗ das Füh⸗ flich⸗ ieſem Aeſer , die gung Dieſe füx Veih⸗ aben. . alie⸗ Em⸗ ripte dem acket nter⸗ aus⸗ ge⸗ dem itge⸗ Ver⸗ hren rock⸗ „in⸗ vva⸗ den; der „ in die⸗ inen chen ren. chen rift⸗ rten 'eſer reſ⸗ nige at zu in veis ſirz⸗ ver⸗ nu⸗ hin ſo⸗ ſoll. ipte jer⸗ 1 5 Mittwoch, den 5. Februar 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) 3. Seite. Nr. 60 Städtiſche Nachrichten Der geplante Zoo! Das große Zauberwort„Zoo“ taucht, ſo wird uns von der„Geſellſchaft zur Errichtung eines zvologi⸗ ſchen Gartens geſchrieben, in dieſem Jahre um die nämliche Zeit des Vorjahres wieder auf. Durch das rfreuliche Gaſtſpiel des Pirkus Sarraſani iſt das Wort wieder in aller Munde. Es hat Berechtigung. Der Beſuch der Tierſchau hat bewieſen, daß ein Zoo in einer Großſtadt notwendig iſt. Durch die großmütige Schenkung des Direktors Stoſch⸗ Sarraſani kommt die Zoobewegung endlich wie⸗ der in Fluß. Man iſt verſucht zu glauben, Direktor Stoſch⸗Sarraſani hätte geahnt, daß im Schoße der Stadt Mannheim etwas ſchlummert, was nicht richtig erweckt werden kann. Der Stadtrat Mannheim kann ſich gratulieren laſſen, denn die 4 Tiere haben einen anſehnlichen Wert. Wenn man bedenkt, daß ein Kamel je nach Größe von etwa 800 4 an koſtet und 2 Löwen im Alter von 10 Monaten je Stück mit 2500/ beim Tierhändler bezahlt werden müſſen, ſo iſt das Geſchenk repräſentabel. Nun möchte ich aber die Frage aufwerfen: War es nötig, die Tiere erſt wieder nach Dresden abwan⸗ dern zu laſſen? In dem großen Mannheim hat man nicht einmal Gelegenheit für 4 Tiere auf kurze Zeit Unterkunft zu ſchaffen? Wie aus dem Artikel vom 28. Jan. in der„NM.“ hervorgeht, hätte Herr Kohl, Pächter des Waldparkreſtaurants„zum Stern“, ſofort einen Stall für die zwei Kamele be⸗ reitgeſtellt. Die z. Zt. noch kleinen Löwen hätten bis zur Herſtellung eines Käfigs nicht viel Patz ge⸗ braucht. Aber heiliger Bürokratius! Der„Verein der Zvofreunde“ wird es ſich nun zur Aufgabe machen, den Pfleglingen beſondere Aufmerksamkeit zu ſchenken. Ein kleiner Grundſtock für den geplan⸗ ten„Zoo“ wäre da. Der Aus⸗ und Aufhau als großes Unternehmen wird folgen, ſodaß auch noch die Alten Freude und Genuß an einem gut und praktiſch ange⸗ legten Zoologiſchen Garten haben dürften. N. Mannheim, Heidelberg und das Hinterland Es iſt begreiflich, daß die Städte allgemein alle Hebel in Bewegung ſetzen, um möglichſt viel Ver⸗ kehr an ſich zu ziehen. So gibt man ſich in Heidel⸗ berg alle Mühe, um einen beſſeren Anſchluß des Hinterlandes an die Stadt zu er⸗ reichen, wobei unter„Hinterland“ beſonders der Odenwald und der Kreis Mosbach zu ver⸗ ſtehen iſt. Man hat es dabet beſonders auf beſſere Verbindungen, teils durch Sonderzüge, und des wei⸗ veren auf beſondere Veranſtaltungen an den Sonn⸗ tagen abgeſehen. Der letztere Vorſchlag dürfte wenig Erfolg bringen. Auswärtige Feſtivitäten, deren Be⸗ ſuch zudem noch mit beſonderen Ausgaben verbunden iſt, machen den Odenwälder nicht mobil. Etwas an⸗ deres ſind beſſere und namentlich billige Verbin⸗ dungen. Hier ſollte eine planmäßige Propaganda einſetzen, wobei aber immer wieder zu ſanguiniſche Erwartungen ausgeſchaltet bteiben müſſen. In einer Ausſprache im Heidelberger Ver⸗ kehrs verein wurde denn auch darauf hingewie⸗ ſen, daß man von Heidelberg aus wiederholt verſucht habe, beſſere Verbindungen, beſonders durch Kraft⸗ wagenverkehr, mit den Orten an der Bergſtraße und im Oden wald zu ſchaffen, daß dies aber meiſt an Einſprüchen anderer Verkehrsintereſſenten ge⸗ ſcheitert ſei, vor allem der O. E.., die ſich auf ihre Konzeſſion zum Verkehr an der Bergſtraße berufe und im übrigen natürlich zuerſt für Mannheim ſorge, weil faſt alle Aktien im Beſitz der Stadt Mannheim ſeien. Es wurde auch auf die ſtarke Werbetätigkeit der Stadt Mannheim hingewieſen, die ſich an die Bürgermeiſter der ein⸗ zelnen Städte und Dörfer wende und ihnen alles, was Mannheim an Geſchäften und Unterhaltung biete,„ſehr mundgerecht“ darlege, Führungen ver⸗ anſtalten wolle uſw. Mannheim ſuche Vertrauens⸗ männer zur Werbung für ſich. Das ſei, ſo wurde in der Heidelberger Ausſprache bemerkt, eine groß⸗ zügige und ſicherlich auch in manchen Gegenden er⸗ folgreiche„Außenpolitik“, für die man das Geld nicht vergeblich auszugeben hoffe. Was nun die Bergſtraße betrifft, ſo weiß man, daß ſie Heidelberg viel Verkehr bringt, in der Haupt⸗ ſache aber Ausflugs verkehr. Und damit wird ſich Heidelberg wohl oder übel begnügen müſſen. Schwerlich wird es gelingen, den Geſchäfts ver⸗ kehr der weiter nördlich ſich hinziehenden Berg⸗ ſtraße nach Heidelberg zu leiten. Man muß bei ſolchen Fragen mit Tatſachen rechnen. Die Ort⸗ ſchaften, die näher bei Mannheim liegen, werden auch dort ihre beſonderen Einkäufe machen, ſchon aus Gründen der Tradition, aber auch deswegen, weil auch in Deutſchland das amerikaniſche„time is money“ immer mehr Beachtung findet. Darüber werden ſich auch die werbenden Stellen in Mann⸗ heim klar ſein, daß der Ausflugsverkehr von der Bergſtraße nach Heidelberg auch Heidelberg nicht ge⸗ nommen werden, daß aber der Geſchaftsverkehr weſentlich und ohne erhebliche Schwierigkeiten gefördert werden kann. Wenn Mannheim ſich nach dieſer Rich⸗ tung Mühe gibt, ſo iſt das ſein gutes Recht, ja ſeine Pflicht. Anderſeits darf Heidelberg aus natürlichen Gründen nicht erwarten, daß es ihm gelingen wird, dieſen nach Mannheim tendierenden Geſchäftsverkehr au ſich zu ziehen. Einige Redner erklärten dann auch in der Beſprechung im Heidelberger Verkehrsverein, daß ſie den Mannheimer Standpunkt ver⸗ ſtehen könnten angeſichts deſſen, was Mann⸗ heim ſeit dem Kriege verloren habe. Heidelberg hat ein natürliches Geſchäftsgebiet, Mannheim auch. Beiderſeitige„Eroberungszüge“ ſind zwecklos, weil ſie keinen oder auch höchſtens nur einen ganz mini⸗ malen Augenblickserfolg verſprechen. Es kann Hei⸗ delberg gelingen, das„Kommt nach Heidelberg“ und „Kauft in Heidelberg“ im Odenwald mit Erfolg zur Anwendung zu bringen, die Bergſtraße, die näher bei Mannheim liegt, wird Mannheim bleiben. m. 5* * Ueberfahren wurde geſtern nachmittag auf der Gontardſtraße eine 10 Jahre alte Schülerin von einem 19 Jahre alten Radfahrer. Die Verunglückte, die einen rechten Schlüſſelbeinbruch und erhebliche Hautabſchürfungen am ganzen Körper davontrug, wurde dem nächſten Arzt zugeführt. Lebensgefahr beſteht nicht. Kinderdiebſtähle im Warenhaus und anderwärts Jugendliche als Diebe— Eltern als Hehler— Was alles geſtohlen wird— Ein Fahrrad für 20 Pfennige— Der jugendliche Einſteigedieb— Warnung vor vorſchnellen Verdächtigungen Vor dem Geſchäftsführer eines Warenhauſes der Innenſtadt ſteht ein 12—14jähriges Mädchen. Man hat es dabei erwiſcht, wie es von einem Verkaufs⸗ tiſch ein Perlenkettchen im Werte von 50 Pfennige verſchwinden ließ. Bei einer im Büro vorgenom⸗ menen oberflächlichen Unterſuchung wurden noch ein Stück! Feinſeife und ein Kämmchen gefunden, Gegenſtände, deren Verkaufswert zuſammen auch keine 50 Pfennige überſchreiten dürfte. Die Kleine leugnet mit einer Beharrlichkeit, die in Anbetracht des vollkommen einwandfreien Tatbeſtands an Frechheit grenzt. Auf Grund dieſes Benehmens be⸗ ſchreitet der Geſchäftsführer einen Weg, den er ſonſt nur in Ausnahmefällen einzuſchlagen pflegt. Er übergibt die Kleine der Polizei. Einen Tag ſpäter liegt dem Frauenkommiſſariat auf dem Polizei⸗Präſtidium ein neuer Fall von Kinder⸗ diebſtahl vor. Man mag zu der Verwendung von Frauen im Kriminaldienſt ſtehen wie man will. Talſache iſt, daß die Einrichtung von Frauenkom⸗ miſſariaten an den großen preußiſchen Polizei⸗ verwaltungen ſich außerordentlich bewährt hat, und daß vor allem bei den Verhören von Jugendlichen und Minderjährigen die weibliche Be⸗ amtin mitunter erfolgreicher arbeiten kann, als ein Mann. Das Frankfurter Frauenkommiſſariat be⸗ ſteht aus einem weiblichen Kommiſſar und etwa einem halben Dutzend Kriminalſekretärinnen. In dem Tätigkeitsgebiet der weiblichen Kriminalpolizei nehmen Kinderdiebſtähle einen breiten Raum ein. Es ſind vorwiegend Jungens, die, meiſt von älteren Freunden verführt, diebiſche Streifzüge, durch die Warenhäuſer unternehmen, wo denn auch ein Diebſtahl in den meiſten Fällen viel zu leicht gemacht wird, weil die offen umherliegenden Waren oft geradezu zum Stehlen herausfordern. Bezeich⸗ nend iſt, daß alles, was den Kindern vor die Hände kommt, mitgenommen wird, ſelbſt Dinge, für die im Augenblick überhaupt keine Verwendung beſteht. So ſtehlen Jungens Parfüm und Kosmetika, Mä⸗ dels Taſchenmeſſer. Nach dem Geſetz iſt ein Kind bis zum 14. Jahr nicht ſtrafmündig, bis zum 18. Jahr fällt es unter das ſogenannte Jugendgeſetz. Wenn die Kriminalpolizei als Hilfsorgan der Staatsanwaltſchaft die ihr ſonſt übertragenen Fälle nach Bearbeitung an die Staatsanwaltſchaft abzu⸗ geben pflegt, ſo kommt ein derartiges Vorgehen bei Kindern unter 14 Jahren nicht in Frage. Dafür wird aber der Fall dem ſtädtiſchen Fürſorgeamt weitergeleitet, das von ſich aus zu prüfen hat, ob Fürſorgemaßnahmen zu treffen ſind. Die kriminalpolizeilichen Verhöre bei Kinder⸗ diebſtählen verfolgen in der Hauptſache den Zweck, eine eventuelle Beteiligung Erwachſener feſt⸗ zuſtellen. Es kann jedoch geſagt werden, daß nur in Keine pfeilerſoſe Brücke Die Induſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigshafen teilt mit: Auf eine gemeinſame Eingabe der Induſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigshafen a. Rh. und des Bürgermeiſteramts Ludwigshafen a. Rh., im Inter⸗ eſſe der Rheinſchiffahrt die projektierte Eiſen⸗ bahnbrücke Ludwigshafen- Mannheim pfeilerlos zu bauen, hat das Bayeriſche Staatsminiſterium des Aeußern den Be⸗ ſcheid gegeben, daß bet den Verhandlungen über den Bau der Rheinbrücken und insbeſondere der Brücke Ludwigshafen Mannheim die Intereſſen der Schiff⸗ fahrt ſtets im Auge behalten worden ſeien. Die in erſter Linie auf die Erbauung einer pfeilerloſen Brücke gerichteten Wünſche der Schiffahrt ſeien auch früher ſchon vorgebracht worden. Die Bayeriſche Regterung hätte es ſehr begrüßt, wenn dieſen Wünſchen der Schiffahrt hätte entſprochen werden können. Leider werden jedoch nach dem derzeitigen Stand der Verhandlungen eine pfeilerloſe Konſtruk⸗ tion nicht durchführbar ſein, nachdem die Uebernahme der Mehrkoſten für eine ſogenannte Etappenbrücke oder eine pfeilerloſe Brücke letwa 2,6 bis 2,8 Millionen /) von den beteiligten öffentlichen Körperſchaften ſowie den Schiffahrttreibenden ſelbſt nicht getragen werden können. * Der Volkstrauertag am Sonntag Reminiſzere (16. März) ſoll in ähnlicher Weiſe wie in den Vor⸗ jahren auch in dieſem Jahr von der Evang. Landes⸗ kirche gefeiert werden. Im Hauptgottesdienſt ſoll der im Kriege Gefallenen gedacht werden. Nachmittags wird von 1 Uhr ab eine Viertelſtunde lang geläutet. Auch foll an dieſem Tag eine Kollekte erhoben wer⸗ den, die zumteil für die Zwecke der Kriegsgräber⸗ fürſorge, zumteil für beſonders durch den Krieg und ſeine Folgen geſchädigten Gemeinden be⸗ ſtimmt iſt. *Der tödliche Unfall, dem geſtern vormittag der verheiratete, 39 Jahre alte Bauarbeiter Wilhelm Kern aus Godramſtein, wohnhaft in Wallſtadt, bei Erdarbeiten an einem Neubau an der Lange⸗Rötter⸗ ſtraße zum Opfer fiel, iſt dadurch verurſacht worden, daß an der Feldbahn ein Querbalken als Unterlage brach und Kern mit einem beladenen Rollwagen eine etwa 3 Meter tiefe Böſchung hinabſtürzte. Der Verunglückte kam dabei unter den Rollwagen zu liegen und wurde ſo ſchwer verletzt, daß der Tod alsbald eintrat. Ueber die Schuldfrage wurden ſo⸗ fort Ermittlungen eingeleitet. * Erhebliche Verbrennungen an beiden Händen erlitt geſtern ein 37 Jahre alter Elektriker, der im Großkraftwerk Rheinau einen gußeiſernen Deckel vom Verteilerkaſten abnehmen wollte, wobei ihm dieſer ausrutſchte und auf die Starkſtromleitung fiel. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. & Knöchelbruch burch Ausrutſchen. Ins allgemeine Krankenhaus wurde geſtern eine 23 Jahre alte Hausangeſtellte eingeliefert, die an der Ecke Mittel⸗ und Waldhofſtraße auf dem Randſtein aus⸗ glttt und zu Boden fiel, wobei ſie ſich den rechten Knöchel brach. den allerſeltenſten Fällen Eltern oder Verwandte Kinder zu Diebereien anſtiften, um aus dieſen Dieb⸗ ſtählen ſich einen widerrechtlichen Vermögensvorteil zu verſchaffen. In faſt allen Fällen iſt die Triebfeder derartiger Diebereien Verführung. Die mit einem polizeilichen Verhör verbundene Aufregung und Angſt genügt faſt immer, den Kindern die Augen zu öffnen, daß ſie ſich, zumeiſt unbewußt, eines Ver⸗ gehens ſchuldig gemacht haben, das der Geſetzgeber bei älteren Jugendlichen oder gar Erwachſenen mit Gefängnis ahndet. Verhältnismäßig häufig ſind aller⸗ dings jene Fälle, wo ſich Eltern aus falſcher Scham oder Gedankenloſigkeit der Hehlerei ſchuldig machen. Ein ebenſo intereſſanter als typiſcher Fall iſt fol⸗ gender: Ein Schuljunge ſtahl ein Fahrrad und ver⸗ kaufte es an einen gleichaltrigen Kameraden für ſage und ſchreibe 20 Pfennige. Die Mutter dieſes„Käu⸗ fers“ begnügte ſich mit der Erklärung, daß ihr Sohn das Rad vom Freunde X. als Geſchenk(!) erhalten habe und ließ es reparieren. Sie tat ſehr erſtaunt, als ihr auf der Polizei eröffnet wurde, daß ſie ſich der Hehlerei ſchuldig gemacht hätte. In einem anderen Fall, der ſich ebenfalls in Frankfurt ereignete, han⸗ delte es ſich um einen 12jährigen Burſchen, der für eine alleinſtehende Frau gelegentliche Botengänge ausführte und mit der Beobachtungsgabe, wie man ſie bei Kindern häufig findet, bald feſtſtellte, daß die Frau in einer beſtimmten Kommodenſchublade ihr Bargeld aufzuheben pflegte. Eines Morgens ſtieg er durch das Fenſter der Parterrewohnung und ent⸗ wendete einen Betrag von 70 Mark. Die geſchädigte Frau ermittelte den Täter dadurch, daß ſie in ſämt⸗ lichen Geſchäften der Nachbarſchaft recherchierte und bald feſtſtellte, daß der von ihr beſchäftigte Junge größere Einkäufe gemacht hatte. Auch hier war die Mutter ſchuldiger als das Kind, denn ſie hielt es nicht für notwendig, ihren Jungen nach der Herkunft des Geldes zu befragen. Gelegenheitsdiebſtähle von Jugendlichen, in der Hauptſache von Lehrlingen und Lehrmädchen, aber auch— wenn auch ſeltener— von jugendlichen Haus⸗ angeſtellten, kommen häufiger vor und ſind ſchon etwas ernſter zu bewerten. Man hüte ſich aber, vor⸗ ſchnell und gedankenlos ſofort und überall den jugend⸗ lichen Angeſtellten des Diebſtahls zu bezichtigen, ſo⸗ lange die Beweiſe oder wenigſtens der ganz drin⸗ gende Verdacht nicht vorliegen. Dadurch iſt ſchon grenzenloſes Unglück verurſacht worden, wie erſt vor ganz kurzer Zeit in einem Frankfurter Vorort, wo eine minderjährige Hausangeſtellte beſchuldigt wurde, Gebrauchsgegenſtände von ganz geringem Wert ge⸗ ſtohlen zu haben. Das Mädchen warf ſich aus berech⸗ tigtem gekränktem Ehrgefühl vor einen Zug. Eine Stunde nach ſeinem Tod wurden die als geſtohlen angenommenen Gegenſtände wieder gefunden. Otto Schwerin. Veranſtaltungen „Hanbleſekunſt“. Die Handleſekunſt iſt, in Freundes⸗ und Bekanntenkreiſen geübt, vor allen Dingen dazu geeig⸗ net, dem Leſekünſtler einen Nimbus von Intereſſantheit und geheimnisvoller Unnahbarkeit zu verleihen. Die Handleſekunſt hat auch— vielleicht aus dieſem Grunde daß Intereſſe der Herren Profeſſoren N. N. in Jena und Halle gefunden, ja ſogar, ſogar die Weiſen aus„Aegypten“ hatten ſich ſchon in älteſten Zeiten ihrer bemächtigt, ſo daß es zugegebenermaßen ſchwer für Frl. Sickinger ſein mußte, uns am Dienstag abend im Caſino noch etwas Neues über dieſes Thema zu ſagen. Wir erfuhren jedoch immerhin, daß auch heute noch das„Volk der Zigeuner, hühnerſtehlend und handleſend“ durch die Lande ziehe. Und ſo. Als man vollends hörte, daß auch ſchon Plato aus der Hand geleſen habe, empfand man das dringende Bebdürk⸗ nis, einen Lexikon nachzuſchlagen, um wenigſtens dieſes einzige konkrete Ergebnis des Vortrages beſtätigt zu ſehen. Selbſt die Lichtbilder, die gezeigt wurden, führten die Zuhörer nicht über ein paar banale, allgemein be⸗ kannte Tatſachen hinaus. Im populärſten Traktat über Handleſekunſt findet man das alles ebenſo gut, wenn nicht beſſer. In einführenden Worten machte ein Herr die An⸗ weſenden darauf aufmerkſam, daß die Rednerin ein ganz phänomenales Gedächtnis beſitze, ſo daß ſie z. B. den Vor⸗ trag, ohne ins Manuſkript zu ſehen, faſt auswendig halten werde. Das tat ſie denn auch und wir wollen ihr das ge⸗ wiß hoch anrechnen. Am Schluß wurden Anmeldungen für private Audienzen entgegengenommen.— Jilm⸗Runoͤſchau Tonfilm im Rundfunk. Zwei intereſſante Verſuche brachte ſveben ber Rundfunk. Der Stuttgarter Sender übertrug aus einem Stuttgarter Filmtheater das Autorennen und die Hütten⸗ ſdene aus dem Tonfilm„Die Nacht gehört uns.“ Wenn es ſich natürlich auch um keine geſchloſſene Leiſtung handeln kann, ſo iſt immerhin der Verſuch beachtenswert. Konnte man doch einmal feſtſtellen, in welchem Verhält⸗ nis Ton und Bild aufeinander abgeſtimmt ſind. Die eindrucksvolle Wucht des Verlaufes des Autorennens über⸗ trug ſich auf den Nur⸗Hörer, ohne das gleichlaufende Bild vor Augen zu haben. Lediglich einige erläuternde Worte waren notwendig, um verſchiedene Vorgänge, wie das Ueberholen der Wagen, das Loslöſen des Rades und den Abſturz zu ergänzen. Weniger feſſeln konnte die Hüttenſzene, da dieſe doch ſo fein abgeſtimmt aufgebaut iſt. daß ſie ohne Bild nicht denkbar iſt und die erklärenden Worte nur ſtören mußten. Vor allem aber unvollkommen waren. Es iſt nun nicht zu wünſchen, daß der Rundfunk durch die Tonfilmtheaterbeſitzer dazu benützt wird, durch Vorführung derartiger Bruchſtücke für die Filme zu wer⸗ ben. Als Verſuch ſoll dieſe Uebertragung anerkannt wer⸗ den. Eröffnen ſich doch Möglichkeiten, den Tonaufbau eines Filmes ſo zu geſtalten, daß das Filmgeſchehen auch ohne Bild verſtändlich wird. Der zweite Verſuch wurde von Berlin gemacht, deſ⸗ ſen Sender den Schluß der Uraufführung des erſten Richard Tauber⸗Tonfilmes übertrug. Beſonbers auffallend rein war die Wiedergabe des geſproche⸗ nen Wortes und der Geſang von einer erſtaunlichen Klang⸗ fülle. Das ganze aber ein Torſo, denn der Zuſammen⸗ hang konnte durch den Ton allein nicht konſtruiert wer⸗ den. Das Publikum ſpendete dem Film:„Ich glaube nie mehr an eine Frau“ reichen Beifall, der ſich noch ſteigerte, als Tauber das„Dirnenlieb“ ſang. Richard Tauber der dieſer Uraufführung perſönlich beiwohnte, konnte ſeinen Dank für die freundliche Aufnahme ausſprechen. Doch ber nichtſehende Hörer hatte das Gefühl, daß der Beifall mehr dem Halbgott Tauber und ſeiner Stimme galt als dem Film ſelbſt. Aber ſchließlich kann ſich jeder Menſch einmal täuſchen. Alhambra⸗Lichtſpiele: ſtud. chem. Helene Willfüer Helene Willfüer iſt nach Mannheim zurückgekehrt. Von hier hat nämlich dieſe Geſtalt, eines erfolg⸗ reichen und vielgeleſenen Romans ihren Ausgang genommen; denn Vicki Baum hat das Buch zum großen Teil noch in Mannheim geſchrieben, was allein ſchon durch die Nähe Heidelbergs geboten war. Nun iſt alſo die Studentin der Chemie in ihre geiſtige Geburtsſtadt in verfilmter Geß 1 zurückgekehrt. Sie hat ſich zwar etwas ver a manche Vorgänge unterſcheiden ſich recht weſentlich vom Roman, aber der Bildſtreifen zeigt außer ſchö⸗ nen Aufnahmen vom lieben Heidelberg vor allem eine wohlgelungene Steigerung in den tragiſchen Teilen der Handlung. Hier iſt regiemäßig und in der Darſtellung ſehr Gutes und Achtbares erreicht. Die klare Photographie läßt ſehr feine mimiſche Einzelheiten der Hauptdarſtellerin T Olga Tſche⸗ cho wa erkennen, die ihre Individualität mit der Rolle nach Möglichkeit zu vereinbaren ſucht, daß ſie dabei darſtelleriſches Geſchick mit einem natürlichen Charme verbindet, verſteht ſich bei dieſer Künſtlerin von ſelbſt. Eine außerordentlich gutgelungene Ge⸗ ſtalt iſt der Profeſſor Ambroſtus von Stahl⸗ Nachbaur, der hier nach längerer Zeit wieder einmal eine größere Aufgabe durchführt. Die ſym⸗ pathiſche Erſcheinung iſt belebt durch echte Menſch⸗ lichkeit. Igo Sigur als Rainer(der im Film nicht ſtirbt) trägt ebenfalls dazu bei, das darſtelle⸗ riſche Niveau zu heben, das auch in der Zeichnung der übrigen Geſtalten eine kluge Typik erkennen läßt.— Die muſikaliſche Begleitung der Alhambra⸗ Kapelle unter Kapellmeiſter Apfel verdient beſon⸗ ders lobende Erwähnung. Gloria:„Die keuſche Kokotte“. Wie du mir— ſo ich dir, denkt der alte Konſul als es ihm ſeine Frau mit ihren lärmenden Feſten und mit ihrer Koketterie zu bunt treibt und er beſchließt, ihr eine Ko⸗ mödte vorzuſpielen. Die kleine Mary aus dem Schönheits⸗ ſalon wird ſeine Freundin— aber bitte nur nach außen hin, denn er rührt ſie nicht an. Glücklicher als bas Mädel kann wohl niemand ſein, als ſie erfährt, daß ſie für den ihr gebotenen Luxus den alten Herrn nicht lieben, ſondern nur nett zu ihm ſein muß um ſeine eiferſüchtige Frau zappeln zu laſſen. Wie das gemacht wird, iſt das herrliche bei dieſem Film, iſt von wirklich erfreulicher Le⸗ bendigkeit und friſchem Humor. Otto Gebühr, der humorvolle Konſul, iſt eine köſtliche Charaktertype, Lia Eibenſchütz gibt ſich mit Eifer dem Komödienſpiel hin und bekommt doch noch ihren angebeteten Grafen, der von Alfons Fryland geſpielt wird. Zu erwähnen bleibt noch Maly Delſchaft, die als hexeingefallene Frau Konſul bald zum platzen kommt. Als Gegenſtück zu dieſem mit feinem Humor gedrehten Film läuft im Bei⸗ programm eine Monty⸗Groteske, die durch ihre Situgtions⸗ komik die Lachmuskeln mit Sicherheit in Tätigkeit ſetzt. Kommunale Chronik 300 unterernährte Schulkinder in Pirmaſens * Pirmaſens, 2. Febr. Der Pirmaſenſer Schul⸗ arzt hat in ſeinem letzten Bericht über die Unter⸗ ſuchungen, die er an den Schülern verſchiedener Volksſchulklaſſen vorgenommen hat, die Feſtſtellung machen müſſen, daß ſich die Zahl der unter ⸗ ernährten Kinder ganz erheblich ge⸗ ſteigert hat gegenüber dem Vorjahre. Die Unter⸗ ſuchungen erſtreckten ſich auf 3047 Kinder, von denen rund 300 unterernährt waren; nur 128 Kinder konnten als gut genährt bezeichnet werden. Dieſe trübliche Feſtſtellung iſt wohl eine Folge der im letzten Jahr ganz beſonders ſchlechten wirtſchaftlichen Verhältniſſe in Pirmaſens. A :: Triberg, 4. Febr. Der Bürgerausſchuß war kürzlich zu ſeiner erſten Sitzung im neuen Jahr einberufen. die nur kurze Zeit in Anſpruch nahm. Bürgermeiſter Keil entbot der Verſamm⸗ lung die beſten Wünſche für das neue Jahr und be⸗ grüßte anſtelle des ausgeſchiedenen Fabrikanten Schatz das neue Mitglied Blöd. Auf der Tages⸗ ordnung ſtanden mehrere Nachtragskredite, ſo für die Erſtellung des neuen Burggartens wegen Erwerbung des ehemaligen Burghügels aus dem Beſitze des Landes Baden ein Betrag von 12 430 /. Die erworbene Fläche, auf der der allgemein zu⸗ gängliche Burg⸗ und Konzertgarten erſtanden iſt, um⸗ faßt 53 Ar. Für die Verticalofenanlage im Städt. Gaswerk, das demnächſt St. Georgen mitver⸗ ſorgen wird, wurden 77 000/ angefordert, die eben⸗ falls in 30 Jahren getilgt werden ſollen. Der er⸗ wartete geſteigerte Gasverbrauch 1929 hat ſich gegen⸗ über 1929 voll eingeſtellt. Die Steigerung beträgt maximal 22 v. H.(im Auguſt 1929) und minimal 6,28 v. H.(im Dezember). Es muß danach für 1930 mit einem Jahresverbrauch von 550 000 ebm gerechnet werden. Durch den Einbau der neuen Anlage wird auch die kommende Fernverſorgung der Stadt Horn⸗ berg anſtandslos noch mitbewältigt werden können. — Für die Verbreiterung des Riffhakeweges auf einer durch die Fels⸗ und Geröllbildung ungünſtigen Wegſtrecke werden 6700/ benötigt, für die Errich⸗ tung des Poſtkrafthofes und eines dazu gehörigen Wohnhauſes an der Nußbacherſtraße als Nachtrag 7000. Sämtliche Beträge wurden ohne Ausſprache einſtimmig bewilligt. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß von Adel m genehmigte die Vornahme eines außerorden en Holzhiebes in Höhe von 100 Feſtmetern, deſſen Erlös zur Erwerbung von Grundſtücken dienen ſoll. Die Fleiſchſchaugebühren wurden für Kleinvieh auf 2, für Großvieh auf 3/ feſtgeſetzt. Der Erwerb von Gelände für die neue Eckenbergſtraße wurde abge⸗ lehnt, da die geforderten Geländepreiſe als zu hoch erſchienen. Der Geſamtaufwand für den Straßen⸗ bau nebſt Waſſerverſorgung, Kanaliſation, einſchlleß⸗ lich Geländeerwerb für das Forſtamtsgebäude, be⸗ läuft ſich auf 41000 l. Das Arbeitsamt Offenburg hat angeordnet, daß die Auszahlung der Arbeitsloſenunterſtützung in Zu⸗ kunft in Offenburg erfolgen ſoll. Gegen dieſe An⸗ ordnung legt der Gemeinderat Gengenbach Proteſt ein. Er iſt der Anſicht, daß die Beamten des Arbeitsamtes für die Arbeitsloſen da ſind und nicht umgekehrt und verlangt die unverzügliche Zurück⸗ verlegung nach Gengenbach. Der Bürgerausſchuß Oberkirch geneh⸗ migte einen Geländerückkauf von der Firma Georg Erhardt u. Söhne, Holzwarenfabrik. Die Firma hatte von der Stadt 1927 Gelände erworben und nicht alles gebraucht, ſo daß etwa 40 Prozent des erwor⸗ benen Geländes zurückgegeben werden. Weiter wurde der Stromverſorgungs vertrag mit der Rheiniſchen Elektrizitätsgeſellſchaft Mannheim auf dret Jahre abgeſchloſſen. 4. Seite. Nr. 60 Neue Maunuheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 5. Februar 190 stwei Gerichtsverhandlungen um ein Huhn Ein geborgtes Huhn wollte eine 51 Jahre alte Ehefrau trotz ihrem Rückgabeverſprechen nicht mehr zurückgeben. Ob es ihr ſo gut gefiel, ob ſie ſich in den Beſitz hineindachte oder ob es ihr gar ge⸗ hörte, das konnte nicht feſtgeſtellt werden. Der Geber forderte ſein Huhn zurück. Das ſollte ihn teuer zu ſtehen kommen. Die Weigerung zur Herausgabe machte ihn wild, er drohte:„Gib mir mein Huhn, ſonſt ſchlag ich Dich tot“,— und dann holte er einen Holzprügel. Die Frau hatte inzwiſchen durch ihren 19 Jahre alten Sohn, ein Maurer von Beruf, Ver⸗ ſtärkung erhalten, ſodaß ſie zunächſt dem Vorbeſitzer des Huhns mit der Miſtgabel den Eintritt in ihren Skall verwehrte. Er nahm ihr die Miſt gabel, kam dann mit dem Sohn ins Handgemenge, worauf beide bald am Boden lagen. Jetzt war für die„zarte“ Frau der Moment gekommen, denn ſie ſchlug mit einer Hacke auf den wehrlos am Boden Liegenden derart ein, daß er eine Rippe brach und ein Monat ſeiner Arbeit nicht nachgehen konnte. Der Einzelrichter in Heidelberg verurteilte die Ehefrau wegen gefährlicher Körperverletzung zu 2 2 228 Aus hem Lande Obſt⸗ und Gartenbauverein Weinheim Weinheim, 4. Febr. Geſtern abend fand im „Grünen Baum“(Schatz) unter Vorſitz des Fort⸗ bildungsſchulhauptlehrers W. Kolb eine Verſamm⸗ lung hieſiger Blumen⸗ und Gartenfreunde ſtatt. Der Ehrenvorſitzende des Gartenbauvereins Flora in Mannheim, Herr Roſenkränzer, hielt dabei einen eingehenden Vortrag über Zweck und Ziele der Gartenbauvereine. Dabei gab er an⸗ regende Schilderungen aus der Tätigkeit des Mann⸗ heimer Gartenbauvereins„Flora“. Schon im Jahre 1868 fanden ſich, ſo erzählte er, Mannheimer Blu⸗ menfreunde, um die Garten⸗ und Blumenpflege zu fördern. Gärtner ſtellten ſich ihnen zur Verfügung, und ſo fand ein reger Austauſch von Meinungen ſtatt. Der Redner erklärte am Schluſſe ſeiner bei⸗ fällig aufgenommenen Ausführungen, daß es ihn. freuen würde, wenn es den Blumen⸗ und Garten⸗ freunden in Weinheim gelänge, ihren alten Garten⸗ bauverein wieder neu zu beleben. Direktor Henſel⸗ Mannheim gab aus feiner Praxis noch viele wertvolle Anregungen. Darauf wurde einſtimmig die Grün dung des „Obſt⸗ und Garten bau vereins Wein⸗ heim“ beſchloſſen. Sämtliche Anweſende trugen ſich in die Mitgliederliſte ein. Mit der vorläufigen Lei⸗ tung wurde Hauptlehrer Kolb betraut. Die Bei⸗ träge ſollen ſo niedrig bemeſſen werden, daß es jedem Blumenfreund möglich iſt, dem Verein beizutreten. Die Nußlocher Winzer organiſteren ſich gg. Nußloch, 5. Febr. Auf Anregung und unter Deitung von Weingutsbeſitzer Otto Bronner aus Wiesloch fand am Sonntag eine gut beſuchte Win⸗ zerverſammlung ſtatt, an der ſich auch zahl⸗ reiche Winzer aus Wiesloch und Leimen be⸗ teiligten. Der Geſchäftsführer, des Budiſchen Wein⸗ bauverbandes, Freiherr von Göler aus Freiburg, führte die Notwendigkeit des Zuſammenſchluſſes der Winzer vor Augen, nachdem die Induſtrie und der Verbraucher organiſiert ſind und der Landwirt ſo keinen Einfluß auf die Preisgeſtaltung ſeiner Er⸗ zeugniſſe mehr hat. Es muß beſonders für den ba⸗ diſchen Wein wieder Propaganda gemacht wer⸗ den, aber nicht durch Plakate, ſondern durch Qualität, die dadurch erzielt wird, indem man nur wenige erprobte gute Sorten anpflanzt und dem Wein eine ſachgemäße Behandlung angedeihen läßt. Es muß ſo ein gewiſſer Typ für jedes Weinbau⸗ gebiet geſchaffen werden, der den badiſchen Weinen wieder einen Namen verſchafft. Weingutsbeſitzer Bronner regte die Gründung eines örtlichen Wein⸗ bauvereins an, zu dem ſogleich eine ſtattliche Anzahl von Winzern ihren Beitritt erklärten. Als Schrift⸗ führer wurde Hauptlehrer Karl Gehrig gewählt. Die Wahl des Vorſtandes ſoll bei einer demnächſt ſtattfindenden Verſammlung vorgenommen werden. Bürgermeiſter Bauſt begrüßte die Gründung eines Weinbauvereins vor allem deshalb, damit eine Or⸗ ganiſation vorhanden iſt, die das Bürgermeiſteramt in dem Beſtreben unterſtützt, das Herbſten ſolange wie möglich hinauszuſchieben. Dadurch kann in den beſten Lagen ein Wein erzielt werden, der ſich wohl mit den Qualitätsweinen anderer Weinbaugebiete meſſen kann. Selbſtmorbverſuch aus Liebeskummer * Karlsruhe, 5. Febr. Ein 26 Jahre alter Mann von hier machte am Montag abend den Verſuch, ſich in der Karlſtraße von einem Straßenbahn⸗ zug überfahren zu laſſen. Der Führer des Straßenbahmzuges bremſte jedoch ſeinen Wagen noch rechtzeitig ab. Ein Polizeibeamter brachte den Lebensmüden nach der Wache, von wo er ſeinen Eltern zugeführt wurde. Der Grund zur Tat dürfte in Liebeskummer zu ſuchen ſein. Die Ueberlinger Bluttat * Ueberlingen, 5. Jan. Der unter dem Verdacht des Mordes an der 19 Jahre alten Sophie Frie d⸗ richs verhaftete 21 Jahre alte Ernſt Schiele leug⸗ net, am Freitag, 17. Januar, dem Tag der Tat, am Tatort geweſen zu ſein. Seine Angehörigen geben au, er ſei an dem Abend zu Hau ſe geweſen. Weiter wird bekannt, daß in der Nähe des Burgberger Wäldchens ein ausgehobenes Grab, das notdürftig wieder zugeſchüttet worden ſein ſoll, entdeckt worden iſt, von dem man vermutet, daß es mit der Mordtat im Zuſammenhang ſteht. Ueber die Angelegenheit breitet ſich immer noch tiefſtes Dunkel. Die Aus⸗ jagen der Angehörigen des Schiele werden vor allem eingehend geprüft. * L. St. Leon, 5. Febr. Der Militär⸗ und Krieger⸗ verein St. Leon begeht am 1. Juni ſein 40jähri⸗ ges Stiftungsfeſt, mit dem eine Fahnen wehe verbunden iſt, die als der Höhepunkt des Feſtes gelten darf. der Fahnenfabrik Schmid in Heidelberg. Freiburg, 3. Febr. Die Weihe der neuen gro⸗ zen Orgel des Freiburger Münſters wurde am Sonntag durch einen beſonderen feſtlichen religiöſen Akt vollzogen. Die Feſtanſprache hielt Dompfarrer Dr. Brettle. Den eigentlichen Weiheakt führte Erzbiſchof Dr. Carl Fritz aus. Angefertigt iſt die Fahne von 40 Mark Geldſtrafe. Die„Sanfte“ gab ſich damit aber nicht zufrieden und legte durch ihren Mann Berufung ein. Sie machte geltend, daß ſie au an jenem Septembertag im Jahre 1929 ſich in Notwehr befunden habe, da der Verletzte mit einem offenen Meſſer auf ſie losgegangen ſei. Die ſehr gründliche Beweisaufnahme erbrachte nicht den geringſten Anhaltspunkt dafür, ließ jedoch die Mög⸗ lichkeit zu, daß der Verletzte das geſchloſſene Meſſer in der Hand hatte. Mit dem Freiſpruchsantrag hatte die Angeklagte wenig Glück, dagegen ermäßigte ein verſtändnisvolles Gericht die Strafe auf 20 Mark, weil es davon überzeugt war, daß die Frau das be⸗ rechtigte Maß der Notwehr überſchritten habe. Der Verletzte aber mußte ſich die Belehrung gefallen laſſen, daß er durch die Art ſeines Vorgehens die Haupturſache zu dem blutigen Kampf gegeben habe. Ein unritterliches Vorgehen gegen eine Frau wegen eines Huhnes hatte ein gebrochene Rippe, Arbeits⸗ unfähigkeit, eine Geldſtrafe, zwei Gerichtsverhand⸗ lungen mit acht Zeugen zur Folge. Für höchſtens drei Mark mindeſtens viel Lärm um Nichts. L. Nat hbargebiete * Edenkoben, 5. Febr. In ſeiner Wohnung in der Kloſterſtraße erhängte ſich der 19 jährige Pflaſte⸗ rer Valentin Gerſt. Dieſer hatte im letzten Winter bei Ausübung des Ei sſports einen Schlag gegen den Kopf erhalten, was eine geiſtige Störung hinterließ. Schon vor einigen Monaten hatte Gerſt verſucht, ſich durch Erhängen das Leben zu neh⸗ men, war aber damals noch rechtzeitig abgeſchnitten worden. Nun iſt es ihm doch gelungen. Beim Fußball tödlich verunglückt * Kaiſerslantern, 5. Febr. Am 19. Januar ver⸗ unglückte hier ein Fußballſpieler dadurch, daß er beim Spiel einen heftigen Tritt gegen das linke Bein erhielt, was einen Wadenbeinbruch und an⸗ dere Verletzungen zur Folge hatte. In der Wunde hatte ſich nun Blutgerinnſel gebildet, das ſich in die Lunge hinzog, woran der Spieler jetzt ge⸗ ſtorben iſt. Zwei Lebensmüde * Wiesbaden, 5. Febr. Der Arbeitsloſe Kronier wurde in einer Parkanlage erhängt aufgefunden. Neben ihm lag ein Abſchieds brief. Er gab darin an, daß er wegen Arbeitsloſigkeit aus dem Leben ſcheide, da er es nicht ertragen könne, auf Almoſen angewieſen zu ſein.— Aus den gleichen Gründen verſuchte ein 20jähriges Mädchen ſich das Leben zu nehmen. Sie ſtürzte ſich in den Park⸗ weiher. Ein in der Nähe beſchäftigter Arbeiter ſah das mit dem Leben kämpfende Mädchen im Waſſer und zog es noch im rechten Augenblick heraus. Schwere Verkehrsunfälle 80 * Bingen, 5. Febr. Am Felſeneck bei Kreuznach ſtieß der Elektrotechniker Markert aus Kaiſers⸗ lautern mit ſeinem Kraftrad mit einem Auto zu⸗ ſammen. Der Zuſammenſtoß war ſo ſchwer, daß Markert vor der Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb.— Zu einem anderen Autvunfall kam es bei der Lohrmühle. Dort überſchlug ſich das Aut o des Fabrikanten Reuter und fiel in einen ab⸗ ſchüſſigen Graben. Das Kind, das mit dem Vater fuhr, wurde nur leicht verletzt. Der Auto⸗ lenker Reuter mußte mit ſchweren lebensgefähr⸗ lichen Verletzungen unter dem Auto hervorgezogen werden. Der Wagen iſt vollſtändig zertrümmert. Tödlicher Eiſenbahnunfall * Straßburg, 4. Febr. Auf dem Bahnkörper zwi⸗ ſchen Fegersheim und Limersheim fand ein Strek⸗ kenwärter die Leiche eines unbekannten Mannes in mittleren Jahren, der eine ſchwere Kopfverletzung und den Arm gebrochen hatte. Der Verletzte ſtar b, ohne das Bewußtſein wiedererlangk zu haben. Man fand bei ihm zwei Fahrkarten Metz Straßburg. Offenbar hatte der Unbekannte in Straßburg aus⸗ ſteigen wollen, ſein Ziel verſchlafen und war ſpäter aus dem Zug geſprungen. ö Gerichtszeitung ew. Strafkammer Darmſtadt. Wegen Diebſtahls im Rückfall ſtand ein Schuhmacher von Lampert⸗ heim vor dem Berufungsgericht, der Kleinen Straf⸗ kammer Darmſtadt. Er ſoll am 2. Mai v. J. nachts 12 Uhr im„Hohenzollerneck“ nach dem Kar⸗ tenſpiel eine Frühſtückstaſche an ſich genommen haben. Das Amtsgericht Lampertheim erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten, wo⸗ gegen Berufung eingelegt wurde. Wie in erſter Inſtanz ſo beſtreitet auch jetzt der Angeklagte, die Taſche weggenommen zu haben. Es handelt ſich um eine Leder mappe, die am Nade eines Arbeiters hing. Das Amtsgericht Lampertheim hielt den Angeklagten auf Grund der Indizien⸗ beweiſe für überführt. Der Verteidiger iſt der An⸗ ſicht, daß die Angelegenheit nicht genügend geklärt fei, um eine Verurteilung zu rechtfertigen. Der Staatsanwalt vertrat den gegenteiligen Standpunkt. Das Gericht verwarf die Berufung. Dem An⸗ geklagten bleibt es aber überlaſſen, die Gnaden⸗ inſtanz anzurufen. 0* n 3 Gefängnis für groben Unfug in der Kirche. Das Schöffengericht Rottweil a. N. verurteilte den 44 Jahre alten Arbeiter Jabob Schatte n⸗ helm wegen groben Unfugs im Gottes⸗ haus zu einer Gefängnisſtrafe von einem Mo⸗ nat. Schittenhelm hatte in der Kirche zu Müh⸗ len a. N. während einer Miſſtonspredigt in be⸗ trunkenem Zuſtand das Volkslied:„Zillertal, Du biſt mei Freud“ geſungen, was eine große Empö⸗ rung der Andächtigen verurſachte. 8 Dreifache Strafe in der Berufungsinſtanz. Wegen Amtsunterſchlagung war vor einiger Zeit der Gerichtsvollzieher Huy ⸗ Speyer zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Für die Strafe war ihm Bewährungsfriſt zugebilligt worden. Gegen dieſes Urteil hatte der Staatsanwalt Berufung ein⸗ gelegt, die vor der Strafkammer Frankenthal verhandelt wurde. Das Urteil lautete diesmal auf 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus. Huy wurde nach der Urteilsverkündung verhaftet. N 7 Sportliche Fußball im Kreis Südheſſen Schon glaubte man allgemein, das das ſportliche Nivsau im Kreis Südheſſen im Aufwärtsſteigen begriſſen ſet. Die letzten Sonntage zeigten recht beachtliche, faire Kämpfe, überall wurden die Spiele muſtergültig durchgeführt. Doch prompt kam ein Rückſchlag. Scheinbar hat es dieſem Verein ſchon zu lange gedauert, bis wieder„etwas los“ ſei. Ge⸗ meint iſt in dieſem Falle Normannia Pfiffl 1g ⸗ heim, die auf eigenem Gelände den F. V. Biblis emp⸗ fing und dieſen bös dazwiſchennahm. Unverſtändlich bleibt es aber, daß Pfiffligheim trotz der vorjährigen langen Platzſperre in dieſer Beziehung noch nichts gelernt hat. Zugegeben, daß die Mannſchaft alles aus ſich herausgeben mußte, um einen Sieg zu erkämpfen, droht doch die Gefahr des Abſtiegs. Aber gerade dann muß man anſtändig und ritterlich kümpfen; es kann doch nur einer gewinnen. So blieb es nicht aus, daß von Seiten Biblis mehrere Leute kampfunfähig wurden. Leider ließ der Schiedsrichter dieſe Vergehen ungeſtraft. Erſt gegen Schluß des Spiels ging er aus ſeiner Reſerve heraus und ſtellte zwei Spieler von Pfiffligheim vom Platze. Doch wiee leicht hätte ſolche Nach⸗ ſichtigkeit größere Folgen haben können. Die erſte Hälfte des Spiels ging noch ſo einigermaßen, wenn auch hier ſchon hart geſpielt wurde. Pfiffligheim was etwas im Vorteil und konnte auch ein Tor erzielen. Dadurch etwas ange⸗ ſpornt, wurde des Gegners Tor bedrängt. Doch Unver⸗ mögen vor dem Tor brachte nichts ein. Nach der Pauſe ging es robuſter zu. Nachdem Biblis ausgleichen konnte, war es mit einem ſchönen Spiel zu Ende. Alles wurde verſucht, ſodaß wir uns eine weitere Kritik verſagen kön⸗ nen. Mit einem:1 Reſultat nahm das Spiel ſein regu⸗ läres Ende.— Die Kämpfe der Vereine, die ſich in der Abſtiegzone befinden, ſind recht dramatiſch. Die Vereine kämpfen bis zum Abpfiff, um möglichſt ein gutes Reſultat herauszuholen. Dies mußte auch der V. f. L. Lampert⸗ heim erfahren, der am Sonntag nach Hofheim mußte. Auf dem kleinen Platze iſt aber ſchwer zu ſpielen. Und wenn es gar noch geregnet hat, befindet ſich der Platz in einem troſtloſen Zuſtande. So war es auch diesmal der Fall. Kein Stehvermögen oder gar ein Zuſammeunſpiel, kaum daß der Ball auf dem Boden einige Meter meit rollte. Die ſportlichen Leiſtungen waren deshalb auch ſehr gering. So iſt es auch nicht verwunderlich, daß nur ein einziges Tor erzielt wurde. Und ausgerechnet erzielte dieſes Tor Hofheim, das damit 2 wertvolle Punkte eroberte. Ob es nun doch noch reicht, vom letzten Platz wegzulommen, iſt eine andere Frage. Aber das eine ſteht feſt, die Mann⸗ ſchaft verſteht etwas und kann recht nett und produktiv ſpielen, wenn der einmütige Wille da iſt. V. f. L. ſpielte allerdings mit reichlich Erſatz, ſo daß die Niederlage ſchon eher zu verſtehen iſt. Das Spiel war in der erſten Hälfte ausgeglichen. Torlos ging es in die Pauſe. Nach Wieder⸗ beginn drängte Hofheim leicht und konnte auch durch ein Tor zum Sieg kommen.— Olympia Worms hat keinen Gegner im Kreiſe zu fürchten. Wer lommt, geht mit einer Niederlage nach Hauſe. So war es auch diesmal. Der Gegner hieß Horchheim. Trotzdem Worms gleich zu Beginn durch Verletzung einen Spieler verloren hatte und den Reſt der Spielzeit mit 10 Mann ſpielen mußte, wurde ein Sieg errungen. Zwar koſtete es viele Mühe, bis es ſoweit war. Ausgeglichenes Spiel am Anfang, all⸗ mählich lief Worms zu ſeiner gewohnten Form auf und eröffnete den Torreigen mit einem unhaltbaren Tor. Gleich darauf ſaß auch ſchon Nr. 2 im Kaſten. Auf der Gegenſeite konnte Horchheim einigemale durchkommen, um dann vor dem Tor zu verſagen. Nach der Pauſe ſpielte ſich die rechte Seite von Worms gut durch und erzielte das 3. Tor. Für 0 Folge war der Gaſt leicht übertegen, doch war die Wormſer Hintermannſchaft auf der Hut und hielt ihr Tor rein.— Ein ſpannendes Spiel wurde in Hochheim aus⸗ getragen, wo ſich der Platzverein und der V. f. R. Bür⸗ ſtad et gegenüberſtanden. Hochheim gewann das Spiel mit 42, trotzbem die Gäſte bei weitem beſſer ſpiekten. Aber deren Stürmerreihe iſt zu weich, um ſich bei einer ſtarken Hintermannſchaft durchzuſetzen. Es kam nun, wie ſchon ſo oft, daß trotz haushoher Ueberlegenheit der Gegner die „Tore ſchoß und damit die Punkte einheimſte. Vor der Pauſe erzielten beide Gegner je ein Tor. Nach Wiederbeginn kam Hochheim zu einem Strafſtoß, der prompt verwandelt wurde. Auch ein drittes und viertes Tor wurde erzielt. Bürſtadt errang im Anſchluß an einen Eckball ein Gegentor. Mit :2 blieb Hochheim glücklicher Sieger.— Olympia L am pert heim hatte den Sp. V. Herrus heim zu Gaſt. Herrnsheim hatte garnichts zu beſtellen, ſondern mußte froh ſein, mit einer:1 Niederlage davonzukommen. Uebexraſchenderweiſe kam Herrnusheim zum erſten Treffer. Ein Strafſtoß für Lampertheim führte zum Ausgleich. Ein weiterer Strafſtoß erbrachte die Führung. Nach der Pauſe war Lampertheim tonangebend, andauernd wurde des Gegners Tor belagert. Wiederum ein Strafſtoß für Lam⸗ pertheim und Nr. 3 war fertig. Ein Kopfball beſchloß mit dem 4. Treffer den Torreigen.— Am nächſten Sonntag finden folgende Spiele ſtatt: Biblis—Herrnusheim; Olympia Lampertheim— Worms; Hofheim— Hochheim; Bürſtadt— Lorſch; Horchheim— V. f. L. Lampertheim. 5 Am den Davis⸗Pokal Die Europa⸗Zone 1930— Schlechte Ausſichten für Deutſchland Die am Montag in Paris mit der üblichen feierlichen Form vorgenommene Ausloſung für die Spiele um den Davis⸗Pokal 1930 iſt für uns nicht günſtig. Deutſchland muß in dieſem Jahre wieder die Reiſe über den Kanal antreten. Selbſt wenn Deutſchland auf den engliſchen Grasplätzen gewinnen ſollte— woran wir zu zweifeln wagen— ſo trifft es in der dritten Runde aller Vorausſicht nach auf Auſtralien, deſſen Sptelſtärke ſich gegenüber dem Jahre 1928 kaum vermindert haben dürfte. In der unteren Hälfte iſt ein Schlußkampf zwiſchen England ober Auſtralten und Italken vorauszuſehen.— In der oberen Hälfte darf man in den Tſchechen und Holländern mit Sicherheit die Gegner des erſten Achtels, in Japan den Sieger des zweiten, in Spanien den Favoriten des dritten Achtels erblicken. Ein Vorſchlußrundenkampf zwiſchen Tſchechoſlowakei und den Spaniern, die im eige⸗ nen Lande gegen Japan gewinnen müßten, iſt alſo auf dieſer Seite höchſtwahrſcheinlich. Ftalien hat alſo in dieſem Jahre die größte Chance, England oder Auſtralien im eigenen Land zu ſchlagen und damit auch die Europa⸗ zone gegen die Tſchechoflowakei oder Spanten zu gewiunen. Die Amertkazone ſieht natürlich die Vereinigten Staaten als Favoriten und wenn nicht alles trügt, dann dürfte es auch in dieſem Jahre in der Herausforderungs⸗ runde wieder zu einem Kampf zwiſchen dem Ensdſieger Amerika und dem Pokalverteſsiger Frankreich kommen. Deutſchland aber, das im vergangenen Jahre durch Prenn und den verſtorbenen Hans Moldenhauer die Eurovazone gewann, wird in dieſem Jahre aller Vorausſicht nach ſchon bald zur Rolle eines Zuſchauers verurteilt ſein. Deutſche Hallen-Tenntsmeiſterſchaften Ueberraſchungen am Dienstag Die Deutſchen Hallentennismeiſterſchaften wurden am Dienstog in Bremen mit den Damenſpielen ſtark gefördert, Fräulein Peitz konnte in ſämtlichen drei Spielen, im Einzel, Doppel und Gemiſchten Doppel ſiegreich bleiben. Dagegen iberraſchte die Niederlage der däniſchen Meiſterin Fräulein Stoeckel gegen Fräulein Peitz mit 672, 376, 612. Herreneinzel: Lane⸗Bremen— Uhl⸗Berlin 621, 328, 4210; Hughes⸗England— von Knoop⸗Berlin 61,:1; Auſtin⸗ England— Henkel⸗Bremen 611,:8; Freutzen⸗Hamburg— Eichner⸗Berlin:8,:1. Dameneinzel: Heubſt⸗Bremen gegen Frau Berg Nielſen⸗ Kopenhagen:1, 61; Frl. Peitz⸗Düſſeldorf gegen Frl. Stoeckel⸗Kopenhagen 613, 3176,:2, Frl. Kallmeyer gegen Frau Karſtädt⸗Bremen:2,:2; Frl. Boumgart⸗Budapeſt ſchlägt Frau M. Buſch⸗Bremen 671,:1; Frl. Menges⸗ Frankfurt ſchlägt Frau Dr. Stützel:6,:6,:1; Frau Fritſch⸗Dresden ſchlägt Weihe⸗Freiburg 62,:5. g Herrendoppel: Kulenkampf⸗Tomflin gegen Ingerslev⸗ Nielſen⸗Hetmann:2,:4. Gemiſchtes Doppel: Frau Kulenkampf⸗Klapp gegen Frau Fvitſch⸗Sündin:2, 4; Frau Friebleben⸗Glerup ſchlogen Briggemonn⸗Henkel 673, 814. Damendoppel: Frl. Peitz⸗Krahwinkel ſchlagen Frau Achelis⸗Brüggemann 672:0. Herreneinzel⸗Meiſterſchaft von Süddeutſchland erfocht der Oeſterreicher Lie bſter, der in 4 Sätzen mit 21.20 Uhr: Königswuſterhauſen: Kenzert. 21.30 uhr: Breslou: Tanzmuſik, Toulouſe, Za rich: Konzert. a 22.00 Uhr: Mailand: Konzert. 22.15 Uhr: Brünn, Preßburg: Militärkonzetz Prag: Konzert. goldene Medaille der Internattion Rundſchau Abſchluß der ſüddeutſchen Tiſchtennis⸗ Meiſterſchaften Erſt in ſpäter Abendſtunde des Sonntags gingen die ſüddeutſchen Tiſchtennismeiſterſchaften zu Ende. Die 12:21, 21:11, 21:15, 21:14 über den Lettländer Finberg ſiegte. Ueberraſchend kam in der dritten Runde die Nie⸗ derlage des in ſeiner Form zurückgegangenen Ungarn Glanz gegen den Oeſterreicher Feher in 5 Sätzen und die Niederlage Thums⸗Oeſterreich gegen Finberg. Die Damen⸗Einzelmeiſterſchaft von Süddeutſchland erbrachte ebenfalls eine Ueberraſchung, da Fräulein Kar⸗ natz⸗Berlin die Oeſterreicherin Frl. Wildam ſchon in der Vorſchlußrunde in einem harten Fünfſatzkampf außer Ge⸗ fecht geſetzt hatte. Im Endſpiel bezwang die Ungarin Frl. Gal Frl. Karnatz in vier Sätzen und errang damit zum erſten Male den Meiſtertitel. Die Berlinerin hatte vor⸗ her in einem harten Fünfſatzkampf die Frankfurterin Frl. Wenzel beſiegt. Das Damen Doppel war der Berliner Kombination Rüſter⸗Karnatz nicht zu nehmen. Sie errangen im Endſpiel einen verdienten Er⸗ folg über die Frankfurter Damen Frl. Lefeld⸗ Wenzel in 4 Sätzen, die in der Vorſchlußrunde die Oeſterreicherinnen Wildam⸗Neumann in 5 Sätzen durch kluge Taktik ausge⸗ ſchaltet hatten. Die Herrendoppelmeiſterſchaft fiel nach ſchwerſtem Kampf an Liebſter⸗Thum, die im Endſpiel über Glanz⸗Borros 21:14, 21:14, 21:12 Sieger blieben. Das gemiſchte Doppel wurde eine Beute der Kombination Frl. Rüſter⸗Feher, die Wildam⸗Thun 21:19, 21:15, 21:15 bezwangen. Aus Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 6. Jebruar 15.15 Uhr: Frankfurt: Jugendſtunde. 16.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: München: Briefmarken⸗Neuheiten. 16.30 Uhr: München: Konzert. 17.30 Uhr: Langenberg, Budapeſt: München: Konzert, Daventry: Kammermuſtk. 18.00 Uhr: Berlin: Berühmte Pianiſten, Frank furt: Bühnenprebe im Opernhaus, Stuttgart: Gartenarbeit im Februar. 18.35 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: über Toleranz. 19.00 Uhr: Berlin: Chorgeſänge, Brünn: Deutſche Ouverturen. Daveutry: Orgelkonzert. 19.15 Uhr: Breslou: Konzert, Prag: Blasmuſik. 19.30 Uhr: Frankfurt Stuttgart: Konzert, Hamburg: Oper„Margarethe“, München, Tu, n Konzert, Budapeſt: Oper Rigoletto“, Wien: Oper„Andre Chenier“. 5 20.00 Uhr: Breslau, Königs wuſterhauſen: Von der internationalen Himalaja⸗Expedition 1930, Frankfurt, Stuttgart: Bunte Stunde, Lan⸗ gen berg: Konzert von Igor Strawinſki, Stock⸗ holm: Soliſtenkonzert, Toulouſe: Span Lieder. Zürich: Konzert. 20.30 Uhr: Berlin: Ruſſiſche Muſik, Breslau: Luſtſpiel:„Meine liebe dumme Mama“, Kön! g. wuſterhauſen, Warſchau, Kattowitz: Leichte Muſik, München: Almenrauſch und Edelweiß, Os lo, Turin: Konzert, Turin: Volkstüml. Liederſtunde. 20.45 Uhr: London: Militärmuſtik. 21.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Nietzſche And die Muſik, Rom: Oper„Tals“. 1 Konzert, Konzert, Dreigeſpräch 22.30 Uhr: Berlin: Tanzſtunde. 22.45 Uhr: Franfurt, Stuttgart: Streichgtaartett 28.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart, London; Tanzmuſik.. Das Kergl⸗ Quartet, Mannheim ſpielt 22.45 Uhr über Stuttgart und Frankfurt: Beethoven Streichguartett FF 3 e e.... cis-moll, op. 131. Die Tanzmuſtk 23.90 Uhr über Frankfurt und Stutt⸗ gart ſpielt in Mannheim die Kopelle Kurt Brümann. n 1 n Welter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswellerwarte Karlsruhe See Luft.. Se 8 2 Wind f aß li. oa „ en n S 8 8 Rich Stürke Wertheim 151- 4 7 3 80 mäßig bedeckt Königsſtuhl 563 751,8 8 0 SW leicht wol Karlsruhe 120 751.2 21 8 2 ſt U bed Bad. ⸗Bad 213 751.2 2 8 1 NNO leicht wolkig Villingen 780 758,9 2 422 8 leicht 5 Feldba. Hof 1275 6242—2 8 38 ftill halbbedect Baden well.— 751, 5 8 8 NV. 5 bedeckt St. Blaſten] 780 4 8—5 SW) ſtark 52 Bad. Dür h.———2 4 3880 leicht wolkig Ueber Nordweſteuropa iſt auf der Rückſeite des weſteuropäiſchen Tiefdruckgebietes ein Polarluftein⸗ bruch im Gange, der von Spitzbergen ausgehend be⸗ reits über Island nach Süden vorgedrungen iſt und das Tief von Südengland nach der Biscaya gedrängt hat. Von Oſtgrönland erſtreckt ſich daher heute ein Rücken hohen Druckes über den Nordatlantik bis zu den Azoren. In unſerem Gebiet iſt nach den ge⸗ ſtrigen, im Norden ſtellenweiſe von Gewittern be⸗ gleiteten Niederſchlagsſchauern(im Schwarzwald weitere Neuſchneefälle oberhalb 800 Meter) heute Nacht mit Abflauen und Rückdrehen des Windes nach Südoſten vorübergehend leichte Aufheiterung eingetreten, da ſich über den Alpen ein Teilhoch ent⸗ wickelt hat. Die nächſten Tage werden vorausſicht⸗ lich zu winterſportlichem Froſtwetter auch in der Ebene überleiten. 4 Wetrrausſichten für Donnerstag, 6. Februar: Wo mit Aufheiterungen bei öſtlichen Winden, vereinzelt noch leichte Niederſchläge meiſt als Schnee, im Aufklärungsgebiet Nachtfroſt mit Morgennebeln. Uebergang zu kälterem Wetter. — 5 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Derantwortlich für Politik: 1. B. Kurt Fiſcher Feuilleton: Dr. Stefan Kanſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller„ Handelsteil: Kürt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ tellungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung . t. b.., Mannheim. R 1,—6 Geſchäftliche Mittei: ungen * Hohe Anerkennung. Wir erhalten die Mittelung, daß der Rudolf Moſſe Oberiea, S.., Barcelona, Tochtes⸗ eſellſchaft der Annoncen⸗Expedition Rudolf Moſſe, vom Internationalen Preisgericht der 177255 Preis und die alen Ausſtellung Bar⸗ 1 celona für die erfolgreiche Durchführung der Ausſtellu propaganda verliehen worden iſt. i 188 1 8 1 1 0 f 8 0 f 8 ö u 8 8 1 1 2 2 5 f. 5 E 5 ö 1 . n 5 8 . 5 1 a 5 5 a 5 t 3 8 5 i 1 2 . ö 9 1 2 5 9 8 4 8 1 * 5 Nen e g D e. eos 5 ennis⸗ ngen die be. Die utſchland ätzen mit Finberg die Nie⸗ Ungarn und die g. Die utſchlaud ein Kar⸗ n in der ußer Ge⸗ arin Frl. mit zum atte vor⸗ Efurterin el war nicht zu nten Er⸗ i zenzel in herinnen k ausge⸗ rſchaft t, die im Sieger te Beute im⸗Thun — men Konzert, Konzert, rmuftf. Frank- tgart: gespräch Deutſche lasmuſik. toletto“, auſen: n 1930, „ San Stock⸗ Lieder. erſtunde. zſche And rt. e, 34. rkonzerz qwartett. n don: 45 Uhr 5quartett d Stutt⸗ rümann. ite des luftein⸗ end be⸗ iſt und edrängt ute ein tik bis den ge⸗ ern be⸗ Windes tterung ch ent⸗ usſicht⸗ in der rnar: inden, Schnee, nebeln. 2 * tu ock, 5. Jebetas 1930 8 Kartoffelmaſt Die kartoffeln werden vom Schwein zu 94 v. H. vepdaut, geſchälte Kartoffeln zu 95 v. H. und die Schalen der rohen Kartoffeln zu 80 v. H. Wegen ihrer guten Verdaulichkeit und nicht minder wegen ihres hohen Stärkewertgehalts, der aus folgender Zuſammenſtellung deutlich hervorgeht, ſtellen ſie ein ausgezeichnetes Maſtfutter für Schweine dar. Nach Kellner enthalten im Mittel: Stärkewerte verdaul. Eiweiß Kartoffeln rund 20,0 v. H. 0,9 v. H. Runkelrüben 673„ 9„ Rübenblätter u. Köpfe 7,8 1 Gerſte 72,0 651„ Fiſchmehl 44,0„ 46 Magerlich 953„ 98 Wie aus dieſen Zahlen erſichtlich, iſt aber der Ei⸗ weißgehalt der Kartoffeln äußerſt gering, ſo daß das gur Schweinemaſt notwendige Eiweiß beiͤKartoffelver⸗ fütterung durch eiweißreiche Futtermittel zugeführt werden muß. Nach Verſuchsergebniſſen von Prof. Lehmann⸗Göttingen benötigt das ſchnellwüchſige Maſtſchwein eine tägliche Zufuhr von 300 Gr. ver⸗ daulichem Eiweiß. Dementſprechend wurde in den Göttinger Verſuchen mit beſtem Erfolg ein Beifutter in Höhe von 1 Klg., beſtehend aus 700 Gr. Gerſten⸗ ſchrot, 100 Gr. Fiſchmehl und 200 Gr. Fleiſchmehl, je Tag und Stück von Anfang bis Ende der Kar⸗ toffelmaſt, alſo vom Ferkel bis zum ausgemäſteten Schwein, verabreicht. Kartoffeln wurden den Tieren ſoviel vorgelegt, als ſie aufnehmen wollten. So wurde beiſpielsweiſe ein täglicher Kartoffelverzehr von durchſchnittlich 5,7 Klg. je Stück erreicht. Bei dieſer ſog. Schnellmaſtmethode hat man eine durchſchnittliche tägliche Gewichtszunahme von 651 Gr. bei veredelten Landſchweinen feſtgeſtellt, die im Alter von 8 Wochen abgeſetzt und ſpäteſtens mit 3 Monaten, etwa mit einem Gewicht von 20 Klg., zur Maſt aufgeſtellt wurden. In 140 Tagen hatten die Tiere dann ein Gewicht von etwa 110 Klg. er⸗ reicht, ein Gewicht, bei dem das veredelte Landſchwein ausgemäſtet iſt. Weitere empfehlenswerte Zuſam⸗ menſtellungen eines richtigen Beifutters ſind nach Lehmann: 450 Gr. Bohnenſchrot, 400 Gr. Gerſtenſchrot, 150 Gr. Fiſchmehl; oder der Schweine 700 Gr. Getreideſchrot aller Art(3. B. Gerſtenſchrot), 100 Gr. Fiſchmehl, 200 Gr. Trockenhefe; oder 2 Liter Magermilch, 400 Gr. Gerſtenſchrot, 400 Gr. Bohnenſchrot, hierzu 30 Gr. Futterkreide; oder 500 Gr. Gerſtenſchrot, 400 Gr. Kleie, 250 Gr. Fiſch⸗ mehl; oder 400 Gr. Bohnenſchrot, 500 Gr. Kleie, 100 Gr. Fiſch⸗ mehl. Stellt der Landwirt wach ſeinem Gutdünken Fut⸗ termiſchungen zuſammen, ſo darf nicht überſehen werden, daß im Schweinefutter ein Mineralſtoffge⸗ halt von etwa 15 Gr. Kalk und 15 Gr. Phosphor- ſäure enthalten ſein muß, den die Tiere dringend zum Aufbau der Knochen benötigen. Fehlen die Mineralſtoffe, ſo ſtellt ſich Fütterungsrachttis, ſog. Steifwerden der Schweine, ein. In 100 Gr. gutem Fiſchmehl ſind allein 16 Gr. Kalk und 13,8 Gr. Phos⸗ phorſäure enthalten. Das Gerſtenſchrot wird mit⸗ telfein hergeſtellt, zur Futtermiſchung etwas kaltes Waſſer zugeſetzt. Die Kartoffeln müſſen gedämpft und gequetſcht werden. Aeußerſtenfalls drei Tage nach dem Dämp⸗ fen kann man ſie noch verfüttern, am liebſten werden ſe von den Tieren friſch gedämpft verzehrt. Vor⸗ teile bietet auch, beſonders wenn man Maſtſchweine mäſten will, die Schnellmaſt mit Maſtvorbereitung. Hierbei gibt man am Anfang der Maſtperiode den Tieren ein bauchweitendes Futter, wie Spreu, Grün⸗ futter, Klee, Gras, Kleeweide, wodurch die Tiere be⸗ fähigt werden, mehr Futter aufzunehmen und beſſer zu verwerten. In den angeführten Verſuchen verbrauchte jedes Tier in 140 Tagen 16 Ztr. Kartoffeln. Es iſt ein⸗ leuchtend, daß bei dieſer Maſtart, beſonders wenn ſte auch in Kleinbetrieben geübt wird, wohl eine Entlaſtung des Kartoffelmarkts herbei⸗ geführt werden könnte. Die den Wintervorrat über⸗ ſteigenden Kartoffelvorräte ſollten gedämpft und ein⸗ geſäuert werden, da auch eingeſäuerte Kartoffeln ein ausgezeichnetes, gut verdauliches und dabei haltbares Schweinemaſtfuttermittel darſtellen. Dem Landwirt wipd es dadurch ermöglicht, bis in den Sommer hin⸗ ein mit ſelbſterzeugtem billigen Futter Schweine zu mäſten und gegebenenfalls die Maſtperiode bei ungünſtiger Marktlage zeitlich zu verlegen. Landwirtſchaft, Obſt und Gemüſebau Moosbekämpfung auf Wieſe und Weide Das mehr oder minder ſtarke Auftreten von Mobs auf Wieſen deutet entweder auf große Näſſe und ungünſtige Bodenbeſchaffenheit, ungenügende und unzweckmäßige Pflege, in den meiſten Fällen aber auf Nährſtoffmangel hin. Auf lückig ſtehenden Grünlandflächen iſt beſonders viel Moos zu finden. Dieſe Tatſachen zeigen ſchon die Wege einer wirkſamen Bekämpfung. Wo übermäßige Näſſe der Grund ſtarker Vermopſung iſt, wird nur die ſachgemäße Entwäſſerung Erfolg verſpre⸗ chen. i Mit der Ableitung des überſchüſſigen Waſſers wird den Moospflanzen ihre Hauptlebensbedingung, näm⸗ lich das Waſſer, entzogen. Auf dieſe Weiſe der Er⸗ nährungsquelle beraubt, werden die Mooſe bald zum Abſterben kommen und zwar um ſo ſchneller, je mehr ihnen der Landwirt auch noch durch andere Be⸗ kämpfungsmaßnahmen energiſch zu Leibe rückt, ſo 9. B. durch das Moosauseggen mit geeignetem Ge⸗ räte. In den meiſten Fällen finden hierbei Spezial⸗ wieſeneggen, ſog. Sterngliedereggen, Verwendung. Sie haben den Vorteil einer großen Beweglichkeit, paſſen ſich den Unebenheiten des Bodens ausgezeich⸗ net an und greifen infolgedeſſen auch beſonders gut an. Grundbedingung bei dieſer Arbeit iſt jedoch, daß die Egge richtig geſchärft iſt und fortwährend ausgeputzt wird. Das Auseggen beſeitigt das Moos aber nicht für die Dauer, wenn nicht Hand in Hand damit eine kräf⸗ tige Düngung der Grünländereien geht. Mit deren Hilfe wird eine geſchloſſene Grasnarbe geſchaffen, da die guten Gräſer und wertvollen Kleearten in ihrem Wachstum ſtark angeregt werden. Sie vermeh⸗ ren ſich, breiten ſich aus und unterdrücken ſo das Moos durch Ueberwachſen. Bei ſtärkerer Vermoo⸗ ſung der Grünländereien empfiehlt ſich eine direkte Moobsbekämpfung mit Hederich⸗Kainit, der ſich zur Vernichtung des Mooſes beſtens bewährt hat. Das Ausſtreuen wird am zweckmäßigſten vor Eintritt ſtärkeren Froſtes oder im zeitigen Frühjahr nach der Schneeſchmelze, kurz vor Beginn des Pflanzenwachs⸗ tums, vorgenommen. Mengen von 10—12 Dz. Hede⸗ rich⸗Kainit je Hektar werden nach Prof. Stutzer für dieſen Zweck im allgemeinen genügen. Mie groß ſoll der Gemüſegarten ſein? Die Größe eines Gemüſegartens muß ſich in erſter Linie nach der Größe des Hausſtandes richten, wobei ferner zu berückſichtigen iſt, ob viel oder wenig Gemüſe begehrt iſt. Nicht minder wichtig iſt die Frage, wieviel Perſonen zur Gartenarbeit zur Ver⸗ fügung ſtehen und wieviel Zeit im einzelnen zur Bewältigung dieſer vorhanden iſt. Es iſt immer beſſer, einen Garten mit geringerem Umfange in Ordnung zu halten, als einen großen verwahrloſen zu laſſen. Die Erfahrung zeigt, daß oftmals der Er⸗ trag im umgekehrten Verhältnis zur Menge der Pflanzen ſteht. Man kann auch in einem verhältnis⸗ mäßig kleinen Garten reichliches und vor allem gut entwickeltes und geſundes Gemüſe ziehen, wenn der Boden ſorgſam bearbeitet und die Ausſaaten und Pflanzungen ſachgemäß und zur rechten Zeit ans⸗ geführt werden. Das Land muß durch Vor⸗, Zwiſchen⸗ und Nachfrucht wirtſchaftlich voll genutzt werden. Darauf kommt es an! Womit ſoll nun der Garten bebaut werden? Zunächſt immer mit ſolchen Gemüſen, die ſichere Ernte verſprechen. Es kann davon abgeſehen werden, in größerer Menge bei⸗ ſpielsweiſe Kraut anzupflanzen, das meiſt in beſſerer Beſchaffenheit und zu niedrigerem Preiſe gekauft wird. Etwas mehr Beachtung ſollten hingegen die verſchiedenen Küchenkräuter finden und das Winter⸗ gemüſe. Garteninſpektor K. ZSweiarmige Kordons Zweiarmige Kordons in U⸗Form bilden eine Zierde des Wohnhauſes. Infolge des Wandſchutzes können dazu frühreife Apfelſorten benutzt wer⸗ den, ohne befürchten zu müſſen, daß in rauhen Ge⸗ . 72 22 4. K N 2- 1 P genden der Froſt eine ſchädigende Wirkung ausübt. Am wenigſten iſt eine Schädigung da zu befürchten, wo die Kordons den Wandverſchlag aus rein blauem Schiefer als Rückwand haben. Man wähle dazu die Hügelpflanzung zum zeitigen Frühjahr. Starke Zunahme Die Geflügelzucht ſpielte vor dem Kriege inner⸗ halb der Landwirtſchaft eine beſcheidene Rolle. Wohl gab es kaum einen landwirtſchaftlichen Betrieb ohne Geflügel, andererſeits waren aber die Wirtſchaften recht ſelten, die der Zucht und Haltung des Ge⸗ flügels beſondere Aufmerkſamkeit zuwendeten. An⸗ ders dagegen war früher die Geflügelzucht in den Städten und Vorſtädten. Es läßt ſich nicht leugnen, daß die ſogenannten Liebhaberzüchter ſeit jeher mit beſonderer Liebe die Hege und Pflege ihrer beftederten Schütz⸗ linge betrieben haben. Auch während des Krieges ließen ſich die Liebhaberzüchter nicht entmutigen, auch unter den ſchwierigſten Verhältniſſen ihre Tiere durchzuhalten. Einige Zahlenbeiſpiele mögen die zurückliegende Entwicklung der Geflügelzucht ver⸗ deutlichen: 1900 wurden 64 575 242 Stück Geflügel gezählt, 1907: 76 721 656 Stück, alſo in ſieben Jahren eine Zunahme um rund 12 Mill. Am 1. Dezember 1012 ergab die Zählung in Deutſchland 71 907 405 Stück Geflügel, am 1. Dezember 1918 nur noch 51 804 698 Stück. Meilage des„ Nekes 5 2 2 2 taã 40 M. 60 15 Wir müſſen in unſeren bäuerlichen Betrieben unbedingt danach trachten, uns eine laufende Bar⸗ einnahme zu ſchaffen. Dazu gehören in erſter Linie die Milch und deren Erzeugniſſe. Mit einer ſolchen ſtändigen Einnahmequelle können wir das Gleichgewicht in unſerem Betriebe halten. Das wichtigſte einer rentablen Viehhaltung iſt das natür⸗ liche Gründland, d. h. die Wieſen, die Weiden und der Futterfeldba u. Das wirt⸗ ſchaftseigene Futter bietet den Grundpfeiler unſerer geſamten Tierhaltung überhaupt. Es ſteht feſt, daß durch den Verbrauch eines ausgezeichneten Heues die Magen⸗Darm⸗Enzyme und Fermente aktiviert werden. Im bäuerlichen Betrieb nun wird man dem Feldfutterbau immer mehr Bedeutung zumeſſen. Dazu müſſen wir aber unſere Böden in geologiſcher und waſſer⸗ techniſcher Hinſicht kennen, weiter müſſen wir uns vor der Anſaat an das Geſetz der Vergeſellung der Pflanzen erinnern, d. h. wir müſſen wiſſen, welche Pflanzen die gleichen Lebensanſprüche haben. Die Erfahrung zeigt, daß es gerade hier noch ſehr hapert. Der Landwirt kennt wohl genau den An⸗ bauwert ſeiner Getreidehackfruchtarten, aber min⸗ deſtens nicht den Wert ſeiner Gräſer. Er ſät und wundert ſich, daß die Anſaat nicht gelingt. In dieſer Richtung hat die Errichtung von Lehrgräſer⸗ gärten außerordentlich ſegensreich gewirkt, und es wäre zu wünſchen, daß heute in jeder Gmeinde ein ſolcher Garten iſt. Bei der Neuanlage eines Feldes mit Futterpflanzen muß beobachtet werden, wieviel Jahre die Anſaat halten ſoll, welche Gräſer und Kleearten in Frage kommen, wie ſtark die Anſaat vorgenommen werden ſoll und wie hoch die durch⸗ ſchnittlichen Niederſchläge ſind. Nach meiner Beobachtung gelingt die Anſaat beſ⸗ ſer nach Kartoffeln als nach Rüben. Am beſten wird das Feld ſchon im Herbſt hergerichtet und an einem windſtillen Frühfahrstag die Anſaat vorge⸗ nommen. Das anzuſäende Grundſtück muß garten⸗ mäßig hergerichtet ſein, damit beſonders die kleinen Sämereien gute Keim⸗ und Wachstumbedingungen vorfinden. Wenn möglich, dünge man zuvor mit Stallmiſt, beſonders bei ſchweren und kalten Böden. Die Ueberfrucht hat ſich beſonders bewährt, wo die Niederſchlagsmenge noch zu hoch iſt. In der Pfalz wird man auf die Ueberfrucht nicht gerne verzichten, da ſie für unſere Rheinpfalz durchaus am Platze iſt. Wer ſeine Böden kennt und weiß, wie ſie ſich gegen Trockenheit verhalten, kann ſeine Ausſaat auch anders vornehmen. Hier kommt es aber noch auf waſſertechniſche Kenntniſſe des Lanowirts an. Beim Einkauf der Gräſer achte man auf guten keimfahigen, bodenbeſtändigen Grasſamen. Nach der Anſaat geit es, die Grasnarbe zu höchſter Leiſtungsfähigkeit an⸗ Nationale Deutſche Geflügelausſtellung Irankfurt a. M. Von einem Mannheimer Beſucher der Geflügel⸗ ſchau erhalten wir folgende Zuſchrift: Rund 8000 Ttere aller Arten und Gattungen, an⸗ gefangen bei den größten und ſtärkſten, den Cochins und Brahmas, bis herab zum kleinſten Zwerg⸗ hühnchen, den Bantams und Kaulzwergen waren vertreten. Gänſe, Enten, Truthühner, Perlhühner und nicht zuletzt die vielen nach Tauſenden zählen⸗ den Tauben, die auf der Empore der Feſtheklle untergebracht und eine beſondere Zierde der Schau waren, präſentierten ſich dem Auge des Beſuchers. Auch hier konnte man alle nur erdenkbaren Raſſen bewundern. Noch vieles andere wäre anzuführen. Alle Tiere wurden entſprechend ihren Lebensbedin⸗ gungen naturgetreu untergebracht. Kleine Teiche mit dahinter liegendem Wald und Sumpfgelände hatten eigens für dieſen Zweck hergerichtete und aufgebaute Ställe. Intereſſant war auch die Schau der geſamten einſchlägigen Induſtrie mit Hunderten von Verkaufsſtänden. Als wir Züchter von Mannheim⸗Lubwigshafen und Umgebung nach Frankfurt abfuhren, waren die Schalter für Eintrittskarten für die Ausſtellung der⸗ maßen von Menſchen umlagert, daß man froh war, nach einer Viertelſtunde Wartens noch ſeine Karte zu bekommen. Beim Eintrtt in die große, geräumige Feſthalle wurden wir von einem ununterbrochenen, der Geflügelzucht Von nun ab erfolgte ein allmählicher ſtändiger Aufſtieg. Die Statiſtik von 1928 verzeichnet in Deutſchland 84 279 553 Stück Geflügel, womit die Friedensziffer von 1912 um 12 372 148 überſchritten iſt. Neben der günſtigen zahlenmäßigen Entwicklung iſt ein anderer Umſtand zu verzeichnen: Die Ein⸗ ſtellung auf Leiſtungs zucht. Im Gegenſatz zu Holland, Dänemark, den Vereinigten Staaten und anderen Ländern, die ſchon lange vor dem Kriege eine eingehende, planmäßige Leiſtungszucht betrie⸗ ben, konnte dieſe Einſtellung bei uns erſt nach den Inflationsfahren guten n gewinnen. In den letzten vier Jahren ſind in der Leiſtungs⸗ zucht in Deutſchland bereits anſehnliche Erfolge zu verzeichnen. Staat, landwirtſchaftliche Organiſatio⸗ nen und Nutzgeflügelzuchtvereine arbeiten Hand in Hand. Der Staat war vornehmlich bemüht, das Schul⸗ und Forſchungsweſen in Gang zu bringen, und zwar durch Errichtung von Verſuchs⸗ und Lehr⸗ anſtalten für Geflügelzucht, deren Träger die Land⸗ wirtſchaftskammern wurden. wertigem Futter ernähren. Jutterbeſchaffung in eigener Wirkſchaft Aus einem Vortrag von Güterdirektor Häuſer⸗Hittisheim anläßlich der Laudwirtſchaftlichen Woche Kaiſerslautern zuſpornen, d. h. wir müſſen unſere Tiere reichlich gut und willig auf der denkbar kleinſten Fläche mit hoch⸗ Die kleinen Grasſchläge verdienen größte Sorgfalt. Im erſten Winter bekommen alle neuen Anlagen eine Schutzdecke aus Edelmiſt, und zwar nimmt man von einer Bemiſtung im erſten Winter Abſtand, weil die Gefahr beſteht, daß die noch nicht ganz geſchloſſenen Grasnarben durch Unkrautſamen mit Miſt ſofort neu verunkrauten. Der größte Vor⸗ teil des Edelmiſtes liegt darin, daß er lange und nachhaltig wirkt und daß er vor allem dazu geſchaf⸗ fen iſt, das Bakterienleben im günſtigen Sinne zu beeinfluſſen. Im dritten Jahre erhalten die Kleegrasſchläge, wenn möglich, eine Kompoſtdüngung mit rund 300 Dz. je Hektar. Im Laufe der Vegetation findet dann eine Begüllung der Futterfläche ſtatt. Was die che⸗ miſche Düngung angeht, ſo iſt für das Ausſaatfeld eine kräftige Kalt⸗Phosphatdüngung ratſam. Im zweiten Jahre braucht man den Stickſtoff dann nicht mehr ſo vorſichtig wie im erſten zu benützen, denn die Pflanzen ſind jetzt kräftig genug, den Stickſtoff aufzunehmen. —— Eierabſatz Slockung Nach vielen Mitteilungen an die Landwirtſchafts⸗ kammern ſtockt in letzter Zeit der Eierabſaü im ganzen Lande. Es kommen große Mengen Eier auf den Markt, die im eigenen Lande erzeugt und zur eigenen Verſorgung dienen ſollen. Sie können aber nicht abgeſetzt werden, weil Millionen von Giern aus Holland durch unſere offenen Gren⸗ zen hereinkommen und dies gerade in einem Jahre, wo die mit allen Mitteln geſteigerte deutſche Ge⸗ flügelhaltung ihren gegen frühere Jahre weit größeren Anfall von Eiern zum Markte bringt. Durch die warme Witterung wird die Einfuhr be⸗ günſtigt und die Lage auf dem Eiermarkt für den deutſchen Geflügelhalter ungemein verſchärft. Die Landwirtſchaft ruft deshalb die deutſche Ver⸗ braucherſchaft auf, ihren Bedarf an Eiern in deutſcher Ware zu decken. Nicht nur die Groß⸗ geflügelzucht, ſondern insbeſondere die Landfrau, hat in Zeiten größter Not durch Umſtellung ihrer Betriebe es in kurzer Zeit fertig gebracht, die Er⸗ zeugung gewaltig zu ſteigern, ſodaß ſie auch Be⸗ rückfichtigung ihrer Ware beim Einkauf der Berbraucherſchaft erwarten darf. Findet die einhei⸗ miſche Erzeugung keine tatkräftige Unterſtützung weiteſter Käuferkreiſe, ſo laufen wir Gefahr, daß ſo⸗ wohl die ſtaatlichen Hilfsmittel als auch wie die Bemühungen der Selbſthilfe umſonſt waren und die einheimiſche Erzeugung einen volkswirtſchaftlich be⸗ denklichen Rückgang erfährt. Jür die Kleintierzucht den ganzen Tag über währenden Krähen der Hähne begrüßt, das all das Gegacker der übrigen Tierarten und das Gurren der Tauben weit über⸗ tönte und die Liebhaberherzen hocherfreute. Dazu kam noch das Stimmengewirr der vieltauſendköpfi⸗ gen Menſchenmenge, die überall her gekommen war, um die größte und bedeutendſte aller Geflügelaus⸗ ſtellungen zu beſichtigen. Die auserleſene Qualität der ausgeſtellten Tiere— die„Nationale“ bedeutet hohe Schule konnte denn auch in faſt allen Raſſen hochprämtiert werden. Ein jeder fand dort das, was ihm zuſagte. Außerdem wurden ſeine Er⸗ wartungen weit übertroffen. Nicht zuletzt wird die Geſchäftswelt der Stadt Frankfurt ein ſo großzügi⸗ ges Unternehmen begrüßt haben, das viele Tauſende zu mehrtägigem Aufenthalt dorthin führte. Viele Ghrenpreiſe und ſonſtige Preiſe kamen zur Vertei⸗ lung. Durchſchnittlich konnte etwa jedes 12. Tier einen Ehrenpreis erhalten. Auch Schreiber die⸗ ſes iſt es gelungen, einen., einen 2. und einen Ehrenpreis auf Kröpfer zu erringen. Nicht weniger als 81 Preisrichter nebſt ebenſovielen Preis⸗ richteranwärtern ſowie 20 Obmänner aus allen deut⸗ ſchen Gauen hatten das ſchwere Amt der Prämiierung ſtbernommen. R. Th. Ziegenbutter Wer mehrere Ziegen hält, ſollte ſich unbedingt Ziegenbutter herſtellen. Für den Handel kommt ſte wohl kaum in Frage, aber im eigenen Haushalt erſetzt ſtie die Butter vollſtändig, denn ſie kann ſo⸗ wohl als Brotaufſtrich als auch zum Braten verwandt werden. Die Ziegenbutter hat eine äußerſt weiße Färbung und läßt ſich auch nicht ſo lange aufheben wie Kuhbutter, da ſie zu ſchnell ranzig wird. Die Herſtellung der Butter iſt wie folgt: Sofort nach dem Melken kocht man die Milch gut durch und ſtellt ſte darauf etwa 24 Stunden hin. Die ſich nun gebil⸗ dete Sahne(Rahm) ſchöpft man jetzt ab und hebt dieſe in einem reinen Gefäß gut kühl auf, bis man durch tägliche Sammlung ungefähr. bis 2 Liter Sahne erhalten hat. Bei mehreren Ziegen iſt dieſes Quantum ſchon in einigen Tagen erreicht. Die zu⸗ rückgebliebene Milch kann für den Haushalt ver⸗ wandt werden. Der Rahm wird nun in einem klei⸗ nen Butterfaß oder ſonſtigem Gefäß ſolange geſchla⸗ gen, bis ſich die Butterabſetzt. Wäſcht man dieſe nun noch etwas durch und vermengt die Butter mit etwas Salz, ſo hat man einen guten, wohlſchmecken⸗ den Brotaufſtrich, der die Kuhbutter vollſtändig erſetzt. Berantwortlich: Franz Kircher. Wolff und Marine et Homscourt. voch, N 1930 8 Die Mannheimer Betriebseinſchränkung von Daimler⸗Benz i Oe it, beſonders aber der Mannheimer 7 war d ü teldungen, daß im Ratfonali⸗ ſierungsprograr-Benz Ad. die Still⸗ legung ganzen Werkes in Mannheim vorgeſehen f Nun „ſehr beunruhi hat das Werk Mannheim der Datmler⸗Benz A. G. be⸗ ſei tzten Herbſt 500 Arbeiter entloſſen und, wie latt ſchon gemeldet, in dieſen Tagen Antrag ig zweier Abteilungen geſtellt, wodurch wieder zur Entlaſſung gelangen. ie Verringerung der Mannheimer Belegſchaft von 4 Mann ſchon heute, deutet darauf hin, daß 8. rungsprogramm bezüglich des ſchrittweiſe ſten Entlaſſungen nicht beendet iſt. Man erinnert ſich der unklaren Stellungnahme der Ver⸗ waltung zu den ſeinerzeitigen Veröffentlichungen über die Geſomtſtillegung des Mannheimer Werkes, verſteht aber andererſeits, daß dieſe Stillegung nur ſucceſſive erfolgen kann, da eine Abſchreibung auf das Mannheimer Werk von über 10 Millionen notwendig wird, die angeſichts der heutigen Lage in der ganzen Automebilindu⸗ ſtrie ſeh fällt. Noch ſchwerer fällt uns aber die auf Stille 200 Arbeit 5 ü Mannheimer Werkes foptgeſetzt wird und mit den jüng⸗ und der jüngſten Betriebseinſchränkung r ſchwer Annahme, daß in der Angelegenheit wirklich bereits das letzte Wort geſprochen ſein ſoll, daß ſich keinerlei Mög⸗ lichkeit bieten ſollte, die eine völlige Stillegung verhüten könnte. * Wieder 12 v. H. Dividende bei der Berliner Hypo⸗ nen Gg. erzielte dt W 285)% und ge⸗ ſtattet die Ausſchüttung einer Dividende von wied 12 b. H. auf 5 Mill.„/ Ak, Der Umlauf der Emu Honspapiere erhöhte ſich um 9,04 Mill./ auf 131,84 Mill.. Die Aufwertung der alten Pfand briefe iſt durchgeführt. Ueber die Aufwertung der alten Kommunalobligationen wird zurzeit mit der Auſſichts⸗ behörde verhandelt. Die Gewinn⸗ und Ver luſt⸗ rechnung verzeichnet Einnahmen und Hppothekenzinſen einſchließlich Verwaltungskoſten mit 7,84(65) Mill. ¼, Einnahmen aus Kommunaldarlehenszinſen mit 294(2,54 Mill./ und Zinſen aus ſor en Anlagen mit 90,73(1,53) Mill. 4. Die Proviſionseinnahmen aus dem Hypotheken⸗ geſchäft verminderten ſich auf 0,16(0,38) Mill. //. Auf der Debetfſeite Verzinſung der Pfandbrieſe 6,70(i und die der Goldſchuldverſchreibungen 2,72(299) Will Handlungsunkoſten werden mit 0,65 (0,66) Mill. Steuern mit 0,40(.88) Mill./ aus⸗ gewieſen. J Favag⸗Gläubiger mit Allianz⸗Angebot einverſtanden Berlin, 5. Febr.(Eig. Dr.]. Die Verhandlungen der Gläubiger mit der Allianz haben zu dem Ergebnis geführt, daß die Mehrheit ſich mit dem von der Allianz ge⸗ machten Angebot einverſtanden erklärte. Das Schwer⸗ gewicht liegt aber nunmehr, wie verlautet, auf den Aus⸗ einanderſetzungen, die zwiſchen den Favag⸗ Gläubigern und den Favag⸗Banken am heutigen Nachmittag ſtattfinden werden. * Braunkohlenwerke Borna.— Vermutlich Dividende in Vorjahrshöhe. Wie verlantet, ſind zwar die Abſatz⸗ verhältniſſe bei der Geſellſchaft in den letzten Mona wie, in der geſamten Braunkohleninduſtrie, im Zuſammen⸗ hang mit der Wetterlage relativ ungünſtigere, trotzdem be⸗ ſteht wohl kein Grund zu der Annahme, daß die Dividende, die im vorigen Jahre von 7 auf 8 v. H. erhöht wurde, für das am 31. Dezember abgelaufene Geſchäftsfahr eine Aen⸗ derung erfahren wird. * Zehnjähriges Erzlieferungsabkommen zwiſchen Otto Wie die„K..“ aus Paris erfährt, hat die Firma Otto Wolff mit der Gruppe Marine et Homécvurt einen zehnjährigen Vertrag auf Lieferung von Eiſenerz aus Gruben von Anderuy⸗ Ghevillon, an denen Marine et Homécourt maßgebend be⸗ teiligt ſind, abgeſchloſſen. Es ſoll ſich dabei um insgeſamt 60800 000 To. handeln, wobei der weitere Verkauf durch if an eine erzverhütttende Gruppe(man ſpricht Vereinigten Stahlwerken) bereits geſichert fei. „ den Des weiteren wird berichtet, daß ein Paket von mehreren tauſend Stück Aktien der Stahlwerke Marine et Homscourt, das bisher im Beſitz einer holländiſchen Gruppe war, von den Stahlwerken zurückgekauft worden iſt. Don * Geſfürel Löwe.— Vorausſichtlich wieder 10 v. H. Dividende. Nach dem B. T. iſt bei dem Unternehmen aller Vorausſicht nach wieder mit einer Dividende in Vorjahrs⸗ Höhe(10 v..) zu rechnen. Gebr. Röder AG., Darmſtadt.— Wieder 10 v. H. (Eig. Dr.) In der.⸗R.⸗Sitzung dieſer Ofen⸗ und Herd⸗ fabrik wurde entſprechend unſerer Ankündigung der Vor⸗ ſchlag von wieder 10 v. H. Dividende für 1929 be⸗ ſchloſſen. Kurs zettel de r Neuen Mannheimer 6 Prozent Reichsbankdiskont! Der Reichsbankausweis für den Ultimo Januar ließ bereits deutlich erkennen, daß die Lage unſeres Zentral⸗ noten⸗Inſtitutes ſo ſtark iſt, daß eine weitere Diskont⸗ ſenkung nur eine Frage der Zeit ſein konnte. Wenn man ſich den Reichsbankausweis im einzelnen anſah, ſo ließ ſich die Beobachtung machen, daß die Beanſpruchung der Reichsbank nicht nur ſehr gering war, ſondern auch haupt⸗ ſächlich durch den Bedarf der„öffentlichen Hand“ hervor⸗ gerufen wurde. Die Konjunkturlage iſt ſo ſchlecht; daß die geldlichen Anforderungen von Handel und Gewerbe auf ein Minimum zuſammengeſchrumpft ſind. Die Reichsbank hatte zu überlegen, ob ſie zu Gunſten der Wirtſchaft das Geld verbilligen ſolle, oder ob die öffentliche Hand mit ihren Anſprüchen das Primat ver⸗ diene. Die Entſcheidung iſt zu Gunſten der Wirt⸗ ſchaft gefallen. Erleichtert wurde der Entſchluß auf Dis⸗ kontſenkung der Reichsbank dadurch, daß das Reich ſeinen dringenden Bedarf durch ſtarke Unterbringung der einjähri⸗ gen Reichsſchatzanweiſungen teilweiſe decken konnte. Die Folgen der Diskontermäßigung werden weitgehende ſein, wenn man ſich auch hüten muß die Wirkungen zu überſchätzen. Kredite, die die Wirt⸗ ſchaft in Anſpruch nimmt, werden automatiſch um ½% v. H. verbilligt, da unſere Bankwelt ihre Debetzinſen an die Höhe des Reichsbankdiskontes gebunden hat. Wenn mau die Diskonter ig vom 13. Januar in Betracht zieht, ſo ſind ſolche! mmerhin ſchon um 1 v. H. billi⸗ ger geworden, als man ſie im Jahre 1920 erhalten konnte. Es beſteht wohl kein Zweifel darüber, daß dem ſchwer darniederliegenden Baumarkt jetzt manche Gelder zufließen werden und zwar direkt durch Hypothekargeld und indirekt durch die Ausnutzung der Rentenbewegung. Der deutſche Rentenmarkt iſt ſchon in den letzten Wochen, zum Teil allerdings in Erwartung der jetzigen Diskontſenkung, Nutznießer der internationalen Zins⸗ baiſſe geworden. Die Kurſe weiſen recht kräftige Erholun⸗ gen auf. Man muß nunmehr abwarten, wie ſich die Bank von England zu dem Vorgehen der Reichsbank ſtellen wird. Bei der Verflochtenheit der großen Notenbankleiter iſt anzu⸗ nehmen, daß ſich England dem Vorgehen der Reichsbank an⸗ ſchließen dürfte. Etwas unklarer liegen die Verhältniſſe in Newyork. Ob dort eine Zinsherabſetzung unmittelbar folgen wird, iſt zweifelhaft, aber immerhin denkbar, jeden⸗ falls ſprechen manche Anzeichen dafür, ſo z. B. die Herab⸗ ſetzung der Ankaufsrate für kurze Bankakzepte auf 37 vH. durch die Bundes⸗Reſerve⸗Bank in Newyork. Die Siemens und Zündholzan leihe die Hoffnung auf ausländiſchen Kapftalzufluß verſtärkt tlich wenn man berückſich E 1 Die haben tigt, daß auch der 28 * Ueberſiedlung der Vereinigten Kleinbahnen Al., Köln nach Frankfurt a. M. Wie von zuſtändiger Stelle mit⸗ geteilt wird, wird die Vereinigte Kleinbahnen AG., Köln, die zum Konzern der A G. für Verke hrs weſen gehört und eine ganze Reihe von Kleinbahnen im Ahein⸗ gau betreibt, am 1. Aril d. J. aus Gründen der Rationali⸗ ſierung nach Frankfurt a. M. überſiedeln und im Verwal⸗ tungsgebäusde gleichfalls zum Konzern der AG. für Ver⸗ kehrsweſen gehörenden Deutſchen Eiſenbahngeſellſchaft Ach. untergebracht werden. * Zur Inſolveuz Raab⸗Katzenſtein.[Drahtbericht un⸗ ſeres Berliner Bürs.) Zum Zuſammenbruch der Flug⸗ zeugſirma Ragb⸗Katzenſtein erfahren wir noch: Bei der Gründung des fungen Werkes wurde das Reichsverkehrs⸗ miniſterium um ſeine Stellungnahme gebeten. Damals ſchon hat das Miniſterum unter Hinweis auf die mißliche Lage der Flugzeuginduſtrie von der Gründung abgeraten, gleichzeitig aber bemerkt, daß geſetzliche Gewerbefreihett be⸗ ſtehe. Die Firma iſt weiter darauf aufmerkſam gemacht worden, daß ſie nicht damit rechnen bönne, Reichsaufträge zu erhalten. Trotzdem ſind ihr ſpätet einige Schulmaſchi⸗ nen vom Reich abgenommen worden. Von der ſogenannten Schlüſſellommiſfion, die die 9 Millionen Abwicklungs⸗ bethilfen zu verteilen hat, wurden ihr 15 000„ überwieſen. Die Behauptung der Firma, daß ihr 200 000/ in Ausſicht geſtellt worden ſeien, wird vom Reichsminiſterium als un⸗ zutreffend bezeichnet. () Schneider u. Hanau AG., Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft hatte in dem am 31. Dezember 1020 ab⸗ ſtigem wirtſchaftl, Verhältniſſen, die auch die beſſere Möbel⸗ ſtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen, die die beſſere Möbel⸗ induſtrie betroffen hat, zu leiden. Es ergab ſich daher ein Zeitung Deutſchen Reichspoſt und 400 Mill.„ vom Auslande winken. Allerdings ſollte man nicht außer Acht laſſen, daß Deutſchland im Jahre 1930 etwa 1 Milliarde/ an das Ausland in Form der Ei n⸗ löſung kurzfriſtiger Verbindlichkeiten zu bezahlen hat. Die Kapitaleinfuhr nach Deutſchland kann alſo noch einen ganz erheblichen Umfang annehmen, ohne daß von einer Ueberfülle die Rede ſein wird. Die Diskontermäßigung erfolgt in einem wo die der Reichsbahn 5 (ngenblick, Auflegung der Reparationsanleihe nicht ſehr fern iſt. Bank für Internatio- nalen Zahlungsausgleich trägt ſich mit der Ab⸗ ſicht, ſchon am 1. April mit der Auflegung zu beginnen. Vielleicht hat bei dem Entſchluß der Reichsbank den Dis⸗ kont zu ſenken, die Idee mitgeholfen, den Erfolg dieſer Anleihe durch Schaffung billigen Geldes zu unterſtützen. Die Vorbereitungen auf die Reparationsanletihe ſind nicht nur in Deutſchland und Frankreich(das bekannt⸗ lich mit der Diskontſenkung voranging) deutlich zu er⸗ kennen, ſondern auch die Schweiz iſt in ſtarker An⸗ leiherüſtung begriffen. Die Schweiz hat naturgemäß an der Reparationsanleihe ein beſonderes Intereſſe, weil ja der Aufleger der Anleihe, die B. J. Z. in der Schweiz domiziltert. Die Diskontſenkung der Reichsbank auf 6 v. H. iſt ent⸗ ſchieden ein Fortſchritt auf dem Wege der Normal i⸗ ſterung des internationalen Geld ver⸗ kehrs. Sie iſt auch dazu angetan, die Wirtſchaftskriſis in der wir uns befinden, abzukürzen. Hoffentlich bleiben die Geldverhältniſſe nicht nur bei uns, ſondern international geſehen, nunmehr ſtabill Die ** O Diskontermäßigung der privaten Notenbank.(Eig. Dr.] Wie die Reichbank, ſo haben auch naturgemäß die privaten Notenbanken ihre Diskontrate um ½ v. H. und den Lombardſatz um 1 v. H. herabgeſetzt. Wallſtreet zur deutſchen Diskontſenkung 5. Febr.(United Preß.) Die geſtrige Sen⸗ des Reichsbanloiskontes wird, wie hieſige Finanz⸗ e vermuten, zu einer Herabſetzung der Disk ontrate der Bank von England und der Federal Re⸗ ſervebank von Newyork führen. Den morgigen Zuſammenkünften der Direktoren der Inſtitute in London und Newyork ſieht man aus dieſem Grunde mit großem Intereſſe entgegen. Audererſeits wird aber in einigen Bankbreiſen der Meinung Ausdruck gegeben, daß die Bank von England den Diskontſatz wahrſcheinlich nicht noch um ein weiteres halbes Prozent auf 4,5 ſenken werde, da ſie befürchtet, daß dieſe Maßnahme zu einem ſtarken Gold⸗ fluß noch Pa ſowohl wie nach Berlin führen könnte. den vorjährigen Vortrag(20 870%) und aus den offenen Reſerven 620 /] getilgt werden ſoll. Außerdem ſoll ebenfalls zu Loſten des Reſervefonds eine Sonderabſchrei⸗ bung vorgenommen werden.(GV. 7. März.) * Augsburger Kammgarnſpinnerei.— Wieder 14 v. H. Dividende troß geringerem Ergebnis. Das Unternehmen mit einem Aktienkapital von 4,026 Mill., beantragt bei einem Rechnungsabſchluß für das Kalenderfahr 1929 mit einem Gewinn, der hinter dem letztjährigen mit 906 234% erheblich zurückſteht, wieder die Ausſchüttung einer Divi⸗ dende von 14 v. H.(O. GV. 27. Febr.) * Millionenverluſt einer Schweizer Textilſirma. Infolge der ſchlechten Konjunktur in der Textihbranche hat die We⸗ berei Bühler in Weinfelden durch Anſchlag be⸗ konntgegeben, daß ſie ſich, nachdem das Geſchäft bereits einen Ver bluſt von anderthalb Millionen Schweizerfran⸗ ken erlitten habe, gezwungen ſehe, Ende April den Betrieb zu ſchließen. Das Unternehmen beſchäftigt nach bereits früher vorgenommenem Abbau immer noch 130 Arbeiter. * Dividendenreduktion bei der Rheiniſche Spiegelglas⸗ fabrik in Eckamp b. Ratingen. Der AR. beſchloß, der GB. am 24. Febr. für das Geſchäftsjahr 1928.29 die Verteilung einer Dividende von 10(12) v. H. vorzuſchlagen. 1 * Braunſchweiger Portland⸗Zementwerke Salder. Es wird die Verteilung einer Dividende von wieder 4 v. H. vorgeſchlagen. * Portlandcement⸗ und Kalkwerke Elſa AG. in Neu⸗ beckum i. W.— Wieder 10 v. H. Dividende. Die Geſell⸗ ſchaft bringt für das mit dem Kalenderjahr beendete Ge⸗ ſchäftsjohr 1929 eine Dividende von wieder 10 v. H. auf das 2,366 Mill./ betragende Af, zur Ver⸗ teilung. Die Erträgniſſe der Siemens& Halske A Der ſchen Geſchäftsj gegeben. nach amerikoniſchen wird für in amerikaniſchem Lichte für d ahr wird auf Der Reinger 19260 mit amerikoniſche Konzerns, kommt zu viel größeren Ziffern als Geſchäftsberichte ſie a Siemensgruppe 5 am 5 Mill. Proſpekt des uswe 80 umger iſen. (32,34 Mill. er Umſatz Sept. 1929 abgelaufene Dollar(945 un der Siemens u. Halske AG Prinzipien 7,7 Mill. Dollar Mill./ wor 0. Siemens⸗ der an⸗ den. Er 10), für 1927 mit 8,1 Mill. Dollar(34,02 Mill), für 1928 mit 77 Mill. Dollar ſteigen gewinne f ift für gewinne zuſammer Dollar(35 (57,88 die in Mill. 1 den aſt um das Außenſtehen von Siemens genommen Doppelte. den . (wobei nicht alske Siemens⸗ Dieſe zu erſehen. und Schuckert 2 Die Die 34 Mill. /) und für 1929 mit 8,9 Mill. angegeben. Jahresberichten ausgewieſenen Rein⸗ Welcher Anteil dovon auf das Konto der amerikaniſchen Buchungsmethoden entf den rn über⸗ Rein⸗ Siemens ⸗Schuckert nur mit der 51 v. H. Siemensbeteiligung berückſichtigt iſt) werden mit 8,2 Mill. Dollar im Jahre 1928, mit 10,4 Mill. in 1927, und mit je 10,7 Mill. Dollar in den Jahren Prozenten und 19209 ſind dies 1928: kaner haben ſogar ſchon die jü des deutſchen ti Reingewinn in den Jahren 1925 bis 1929: 20,3 v..) 26,5 v. 9.. ongegeben. In für 3: 34,2 v. 44,6 v. H. und für 1 Anteils pitals betragen haben. * Wittener Walzenmühle Ac. ugſte Anleihe bexückſicht des 44,5 v. H. t. Danach Aktienkapi „ für 1927: 43,2 v. 5 5 Die Ame einſchlie würde Dollar 1928 2 2 lich der 25,6 H. und 26,4 v. H. des zu verzinſenden Ka⸗ — Dividendenausfall. In der GV. der zum Scheuer⸗Konzern gehörenden Geſellſchaft wurde der Abſchluß für das am 30. Juni 1939 abgelaufene Ges äftsjahr genehmigt. Ein Aktion är fragte warum keine Dividende(i. V. 8 v..) zur Verteilung ge⸗ lange, worauf die Verwaltung auf Mithleninduſtrie i beſonderen, und d das gewiſſe ſchäftsjahr werde ſich 1 geſchloſſone len betrug d 1928 2 tim all, Abſchreibu ). Die gen ngen ohl Sie vo Konvention Waren gewinn 624181 4 lerſtes . Unkoſten ſtellten ſich auf er fo aus (40 923). 0), ngen auf Ueberſchuß 1 erſcheinen für 637! (918 200] Einrichtung und Fuhrp Vorräte, 112 979,(50 280] Wech Debitoren und andererſeits 1917 in den AR. gewählt Preußenkaſſe. O Die Schwierigkeiten im badiſchen Tabakhandel.(Eig. Dr.) Ueber die Tabakwarengroßhandlung Albert Weſter⸗ mann u. Co., in Baden ⸗Baden iſt Eröffnung des Konkursv erfahrens würde Herr 5 die ſchwierige der Im rken. Im 1 49 740„(20 2 Sch au b beantragt worden. neuen niederrheiniſchen Müh⸗ Lage der Roggenmühlen im e Krediterteilung hinwies, derte. Ge⸗ nzelnen albfahr 042 1 De Der Et 1 92 In der Bilanz (84g 765) Grundſtücke, 909 670 von der * Deulſche Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft„Hauſa“ in Bre⸗ men. Für das Ge ftsfahr 1929 ſoll die Verteilung von wieder 50 v. H. Dividende in Vorſchlag gebracht Die Bilanzſitzung des AR. wird vorausſichtlich noch in der erſten Hälfte Februar ſtattfinden. * Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft„Neptun“ in Bremen. Wie wir hören, iſt damit zu rechnen, daß für das Geſchäftsſahr 19˙ 9 wieder eine Dividende von 10 v. H. in Vor⸗ ſchlag gebracht werden wird. Berliner Devisen Diskontsatz: feichsbank 6, Lombard 7% prlvat 5 7ſ¼ v. H. werden. Amtlſch 2 Renn für 4. Februar 5. Februar Parität 5 Disk. Holland Brüſſel 100 Danzig Helſingfors Italien Kopenhagen Liſſabon Oslo Soſia Spanien Stockholm. Wien 100 Schilling Ungarn 100P⸗12500 Buenos-Aires 1 Peſ. Canada 1 Can. Doll. Japan Kairo. 1 ägypt, Pfd. Türkei 1 London New Vork Mio deJanei Uruguay 1 Gold Peſ. 100 Gulden Athen 100 Drachmen 100 Gulden 100Eskudo 100 Kronen Paris„ 100 Franken Prag. 100 Kronen Schweiz 100 Franken 100 Peſeten %. fd 500 Px. 100 F 100 Lire] 21,90 Südflavien 100 Dinar 100 Kr 100 Leva 100 Kr. 112,28 87 1 Yen türk. Pid 1 Dollar ro Millr. — E — 2 n D ge S. 7 0% * — * 2 — N D 80 2 2 — — E * Zeitun 50 2 5 1 1 Mannheimer Eektenbörse Sigel, dien.. 60— 61.50 Konſerven Braan 78.50 75.50 Schub. Bernele 8925—— 4 8 4. 5 Phönix Bergbau 108,2 106.0 Kraus& Co. Vock. 65,50 65.50 Seilinduſt. Wolff 1570 1570 8 78.— 75,.-G. f. Seilind. 58.— 56, 1 3 Sudd. Zucker 1570 157, 77 Sad Ker Gd 82.— 82.— Brown, Boveri 128.0 129,0 ale Halde 5 0— 0 Lechwerke. 5 3 5 3 3% hafen Stadt 85,.— 85,.— Daimler⸗Benz.. 42.— 42.— Tellus Bergbau 5 1190 1430 Lubwigsh. Walz. 94, 75 Tricot. Beſigheim 48. 5 ö 6 9 Deutſche Linol.. 250,0 254.0 g n 8 2 60% 8 Gale 9725 9725 Cuainger Union 65,— 88,— 8. ale 50,25 58. Nainkraftwerke. 108,0 107,2] Ver. Chem, Ind. 79,— 78.75 %%„ Gold 71,78 71.75] Gebr. Fahr...—.— Ver. Stahlwerke 104, 105,0 Metallg. Frankf. 114,7 114.2 Per, deutsch. Self. 11875 5555 69% gaben 8b. 20——. F. G. Farben. 1720 1680 ngustrie-Aktien Mez Söhne. e e Bergt. Jute.. 100.0 100.0 0.*„ 8 Miag, Mühlb. 132,5. 5 8 142,0 141.5 163 0 10% Grkr. M. Un. 111,0 111.0 Henninger K. St. 168.0 183,0 Moenus St.⸗A“ 29.——.— Ver. Zellſt. Berl.—.. Piat, Pop. L. 1355 1380 15½„„ l 1380 1380 Pöwen Manchen 2889 2890 Motoren deng e e Fog. Mach er 759 55 Rh 5poth. Br. 150.0 150.0 Schöfferh, Bindg. 283,0 265.0 Motor Oberurſel 115,0 115,0 Voigt 5 Häffner 220.2 0 Ah. Ereditbane 113,0 118,0] Karlsr Mäh. Haid 30.— 80.— Schwartz Storch. 3 175 Volth. Seil. u. K. 69.— 64. e Bee d des 9380 9— o Mannh. Gummi—.——.— Adler Kleuer.. 5 Wo„ 92.— 92.— Sichen 55 8 8 85 Pfälz. Mühlenw. 132,0 1320 A. E. G. St.⸗A. 181.3 180, N 2130 1 1 80 Lud wigsd. d. r. 190.0 190.0 Aicha. Zune.„ 1300 1300 Kater Here 8. 310 d1d2 Sentoff ache. 183.) 155, Pfalz. Mrehbefe 130,0 130.0] Port. Zem. Held. 1180 119.0] Bd. Miaſch. url. 1800 10,0 Rülgerswerke 82.70 81.—„ Waldtef 7190 2180 Schwarz Storch. 13.0 13.0 ip. Elettt. AG. 150.0 148.0 Prem Peſig. Del 20 1300 Schneudt. rkg.„ Waldhof 2170 2160 Werger Worms 1700 170,0 Rheinmühlenw.. 115.0 115,0 Drown Boderl„130,0 180,0 chnellpr. Irkthl. 51.— 50.— Südd. Zucker Verein dtſch, Oelf. Wanß& ffreytag Zellſtoff Waldhof 158.0 1525 75.50 78,50 85.— 65. 218,0 215,5 Chade Bad. Aſſekuranz. 180,0 150,0 Continent. Verſ. 46,.— 46.— Mannh. Verſich. 65.— 65,.— Frankfurter Börse 1 a Darmſt. u. Nat. 243,5 244,0 Festverzinsliche Werte] Peutfcht iseante 1540 157. 9% Relchs anl. 05 27 D Effekten Bank 112.0 112.0 5 D. Hp. u. Wechf. 184.6 188,5 0—.— Ablöſungſch. l. 8 8 ohne D. Ueberſee⸗Bank—,— 108,5 134.5 155.2 D. Wektb.(Gold! Dretzbner Bank 250 5 104.0 D. Schapanw. 23 rankf. Bank: 104.0 104. 4% Schugg. 14 5 140,5 140,0 rkfrt. Hyp.⸗Bk. 80% ub wigah. 28 Nürnberg. Verein 10%. 5 Deſt. Cred.⸗Anſt. „ 60 97.— Pfälz. Hop. 8„ 27 72.25 72.25 18.90 15,85 Ch. Brockhues Dt. Aflant.⸗X. Dt. Linoleum Dt. Berlag 20,90 29,80 180.0 140,0 8140 8100 1140 115855 Emag Frankf. 55 8 Uno 6% Eh 8 1 0 6% Grkr. Mh. 29 hein. Creditdk. 90 Preuß. Meal.——Ahein. Hyp.⸗Bk. 5% Preuß. Rogg. 0 187 f Südbd. Boden-. e Süd. Disconto. Wiener Bankver. Württ. Notenbk. 1480 148.0 —— 1285 5% Grkt. M. abg. dg 3% Rh.⸗M. Don. 68.— 68.50 82.——.— Allianz 2** 94.— 94.— 1 76 5 All. Berſ. 88. 94.50 94,— 93.80 94,— 93.50 93.28 85.— 82.25 82.— 88,10 85,— 61.75 81.— 80.25 150.2 150.5 1% Bab, Rom. Gd. 8% Pfälzer-89 2% Rg. Hyp. Au. 25 „ K. 88 4 2 0 1711 1„ fl 7 Transport-Aktien Hapag 107, Fedelb. Straßb. 42.— 42. 28 Nordd. Lloyd.. 109.0 108,5 % Rhein. Lig. Oeſter.⸗U. StV. Pfälz. Lig. 4%% Südbo vig 201.0 201.0 1420 1415 270 249,0 4½ 9% Pr. 3. B. Lig Holzverkohl.⸗ Bank Aktien Alg. D. Creditb. Badiſche Bank Eſchweil. Bergw. Gelſenk. Bergw. Ilſe go. St. A. 915 e 220,0 220.0 ali Salzdetfurth%„ Kalt Weſteregeln 224.0 221.0 Alberner 1000 Manneam, Röhr. 108,8 111 124.2 126,0 164.0 764.0 129.7 180.5 148,0 1480 1600 1610 Barmer Bankver. Payr, Hyp. u. Wb. Com. u. Privstb. Knorr, Hellbr. Cement Heibelbg. 117,7 118,0 Karſtadt Chamotte Annw. 96.— 96, CThemiſche Albert 50,50 48.50 Daimler Benz D. Goldeu. S. Anſt. 152,7 152.0 Dresd. Schnellpr. Düſſel. Rat. Dürr 46.— 48,— Dyckerh.& Widm. Eiſen Kaiſersl. inger Maſch. 32.— 81.50 Ettling. Spinn.—— 150.0 153,0 Fader& Schleich. 106,0 102.0 5 12,45 14.— 1 Jetter—.— 78,50 Felt. Guilleamme rankfurter Gas 202,0 202.0 Feth Pok.& Wit. annh. Berſ.⸗G.—.———Golbſchmibt Ty. Gritzner M. Durl. Grün& Bilfinger paid& Neu Hanfwerk. Füſſen Fllpert Armatur. 5 3 8 1„ u. Tiefbau 4½ ½% Meining. 8—.—. Montan- Aktien Fa 5 10 3 .* 255 Erlangen 91.— 81.— unghans St. A. Kamm. Kalſersl. Karſtadt Rud. Klein, Sch.& Beck. Schramm Lackf., 94.——, Ufa(Freiverk.).. 89.— Schuckert, Nrbg. 195.0 195,0 Raſtatter Wagg. 09.— Terminnotierungen(Schluß) Allg. Dt. Credit 125,0 Harpen, Bergbau 142, Bankf Brauind. 157.0 Bh Holzmann 100.5 Barmer Pankvee. 190,1 181.2 N00 Bergbau 247.5 Dayr Hyp. u. W. 147.5 all Aſchersteben 222.0 Berl, Handelsgef. 183.0 Kali Salzdetfurth 370,0 Commerzbank 161,0 Kali Weſteregeln 225.0 Darmſt. u. Nat. 248,0 R. Karſtadt.. 135,7 Deutſche Disconto 154,5 Klöcknerwerke. 108,0 110.0 Dresdner Bank Lahmeyer& ko. 175.0—.— A ⸗G. für Verkehr. ö annesmann 109,0 ee 15 Miele 5 1185 3 5 Metallg eſellſch.. Nord. Lodd Miagiühleubau 183.0 Aug Elertreeſf Moniccatini.. 37,75 Oberbedarf 83. Bem berg Otavi Minen 80.50 Hergmann, 21 Buderus Eiſen 1 855 Phönit Bergbau 105,5 Rh. Braunkohlen 251,0 Cement Heidelbg. 0 Compan. Hiſp. 351.5 0 J Rh. Elek.(Rheag) 151.5 Rh. Stahlwerke. 122,0 Contin. Gummi Riebeck Montan—.— Rütgers werke. 82.50 Schuckert.. 196.5 Siemens Khalske 290,0 Südd. Zucker.. 138,2 Spensta Tändſt. 350,0 Ver. Glanzſtoff—, Ber. Stahlwerke 105,0 177.2 Zellſtoff Aſchaff. 158,0 ellſtoff Wuldhof 218.0 350.0 847,0 41.50 42.— 112,0 113,0 — 171.0 1710 u 82.— 81.— 171. 168.8 102,5 101.7 Daimler Benz 42. Deutſch⸗ Grit 109,5 Dt. Gold u. Silber 152,5 Dt. Linoleum 259.0 Licht u. Kraft.. 174.7 Elektr. Lieferung 174.0 74.— 7d. G. Farben. 1715 59,50 55,25 73 5& Gul. 131.2 168,0 166.0 Gelſenk Bergwk. 143.0 Gesfürel.. 178.5 55 55 28.— Goldſchmidt... 75,— 74,50 1080 100 Berliner Börse 118.0 118.0 89.— 88.—%8 Noggenwerk. 3,85 8. 100,2 98.50 5% Roggenrentd.78 7 5% Lanbſch. Rog..78 7, 3% Mexikaner 20,50 4½1% Oeſt. Schatz 39,50 4%„ Goldrente—.— 4%„ fronen 3%„ conp. Mente 4½%%„ Sild.⸗R. 4%%½„ Pap.-N. 1150 1150 49.25—.— — Festverzinsliche werte Golbanleihe 109, 60% e 810 1 59 —— Diſch.Ablöſgſch.„ 7 8 ohne Ablöſgrecht 8,40.— 110.0—— 185,0 183.0 118,2 116,2 N 30% 88 9 8 18.— 18. 89% Grkr. N 55% Prß. Ralianl. 6,87 6,77 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten del Stücke-Notlerungen in Mark je Stück 18 Bremer Wolle. 153,0 156,0 Brown, Bov.& C. 180,0 130,0 5. Buderus Eiſenw. 79,.— 78,85 4. f 5% 5 4% Laab Et 70 840 Cbartott. Waſſer 1078 1075 0%, 780 8,.— Chem. Heyden„63,75 68.— „ unif. 5— Chem. Gelſenk. 4%„ 8unif. Anl.—— 0—.— Chem. Albert 40%, Bollabl.1911.80 Chem. Brockhues „ 400⸗Fr.-⸗Los 18,50 J 4½% Ung. Str. 13 28. Concord. Spinn 4½%„„ 14 26,15 Conti-Caoutſch. 4% Ung. Goldr. 23,70 4%„ Kronenr. 2,35 4½% Anat. Ser.! 16,15 4¼% AnatScr. II 16,18 4½%%„„III 17.45 5¼ Teh. Nat. Rail.—.—. Transport-Aktlen Schantungbahn 48.25 Ach f. Verkehrw. 117.5 Allg. Lok. u. Str. 161,0 162,0 Südd. Eiſenbahn——. Deſt. St.⸗Eiſenb.———.— Baltimore Ohio———.— Canada Abliefer. 40,75 Pr. Heinrichbahn——. apauagg 4 „Südamerika. 169,0 anſa Diſchiff„153,0 ordd. Lloyd.. 108,0 1 Verein Elbeſchiff. 17,75 Bank- Aktien Bank f. el. Werte 142,0 Bank f. Brauere. 156,0 Barmer Bankver. 129,0 Berl. Handelsgeſ. 190,0 Com. u. Privtbk. 160,7 Darmſt. u..⸗B. 248,5 Dt. Aſiatiſche Bt. 48,15 Deutſches Ddisconto 184.0 1 Diſch. Ueberſee Bk. 106.0 Dresdner Bank. 154.7 Meiningerpypbk. 134,8 Oeſterr. Creditbk. 30,— Reichsbank. 313.7 Rhein Ereditbk. 115,5 Süddeutſch. Disc. 128,5 Frankf. Allgem. 60.— 5 industrie-Aktien Accumulatoren„110,0 Adlerwerke. Alexanderwerk 40. Alfeld Deligſen 35.80 Allg. Elettr.⸗G. 182,0 Alſen Pottl.⸗Z. 178,0 Ammendorf Pap. 145,5 n 5 55 80,80 ſchaffbg. Zellſt. 1588. Algh. masch. 28.25 78.80 Balke Maſchinen 118.7 Baſt Nürnderg 191.0 Bayer. Celluloid—. Bayr. Spiegelglas 70. „P. Bemberg 178,0 ergmann Elekt. 215,0 Berlin Gubener 238,0 Berl. Karls. 1575 1 Berliner Maſchd. 71,25 Braunk. u. Brikett 148,5 eee Oelf 65,.— Bremer Vulkan 142,5 Hoeſch Eiſen Hohenlohe-Werke Phil. Holzmann. Horch& Cie M. Jüdel& Co. Gebr. Junghans Kahla Porzellan Kaliwk. Aſchersl. Karſtadt Klöcknerwerke C. H. Knorr Kollmar c Jourd. Rölſch Wa 8 8 Gebr. Körtin Rötitzer Kunſtled. 42,15 42.— Dalml almler Motoren 1720 1710 Deſſauer Gas Dtſch.⸗Atlant⸗T. 115.0 119,0 B 5155 109,8 108.0 tſch. Gußſtahl... Deutſche Kabelw. 61.50 62.50 Dae e 1 850 180,0 eutſche ollm. 8 Deutſch. Fiſenhdl. 73.50 72.50 Deutſche Linol. 2570 255,0 KNronprinz Met. ſtyffhäuſer Hütte Dt. Schutzgeb. 7...— F. Dippe Maſchin. 8 Na& Co. 5 8 aurahütte Iresd. Schnellpr. 95.25 98,28 Une is Dürener Metall. Linde's Eismaſch. 5 139,0 189.0 Cart dabſirnſe. Dürkoppwerke.. Eingel S br. Duſseld seng e. eee 91.75 80.50 0 L. Loewe& Co. Dynamit Truſt. Elektr. n 1720 1700 T. Lorenz Elktr, Licht u. 174.0 178,5 Lukau 4 Steffen Lüdenſcheid Met. Elsbach& Co., Emaille Ullrich.—. Magirus.⸗ G. Enzi Werke. 80, 5 nzinger We 2000 2445 Mannesmann Eſchw. Bergwerk Mansfelder Akt. Markt⸗ u. Kühlh. Eſſener Steinkohl. Jaber Bleiſtift Maſch. Buckau⸗W. Maximil⸗ Hütte, 2438.0 Fahld., Liſt& Co. Farben ind. A. G. 8 1840 182.5 131.0 129,7 72.25 74. 144,0 144.0 Mech. Web. Lind. „ Zittau eldmühlepapier Felten& Guill. Merkur Wollw. Mez Söhne Fhies c Höpfling. R. Friſter Miag⸗Mühlen Mix& Geneſt Gebhard Teztil.. Gebe& Co.. 458.75 50.— Motoren Deus Nat. Automobile 1 E Co. 286,28 26.— Niederlauſ. Kohle Nordd. Wollkäm. Oberſchl. E. Bed. Oberſchl. Kolsw. Drenſt.& Koppel Mühlheim Berg. Gelſenk. Bergwk. 142,7 141.7 Genſchow& Co. 69.50 63,15 Germ. Portld.⸗Z. 109,7 170,0 Gerresheim. Glas 122.0 122.0 —.—Geſ. f. elektr. Unt. 178.7 178.0 Oſtwerte Goedhardt Gebr. 186,0 184.0 Goldſchmidt. Th. 25.25 78,15 Phönix Bergbau Guano-Werke. 52,.— 52,75 Hermann Böge Greppiner Werke-—.— Halba Wagg. Gritzner Maſch. 54.— 54.50 Rheinfelden kraft Gebr. Großmann 30,.— 80,.— hein. Braunk. Grün& Bilfinger 185.2 167.5 Rhein. Chamotte Gruſchwiz Textil 69,.— 69,.— Nhein. Clektrizit. 1705 5 Mö belſtoff 94.75 85,— Rhein.⸗W. Kalk Rheinſtahl Riebeck Montan Roſttzer Zucker Rückforth. Jerb. Rütgerswerke Sachſenwerk Sächſ. Gußſtahl. Salzdetfurth S Schleſ. Elekt. Gas Hugo Schneider page: Halleſche Maſch. dammerf Spinn. ann. M. Egeſt pbg.⸗Wien Gum. dackort St⸗Pr. Harpener Bergb. debwigshütte Heilmann Imm, Hilpert Maſch. indrich s KAuff. 83.50 85,— irſch Rupfer. 120,0 119,0 Krauß& Cie. Lok. 66.50 4. 5. irſchberg Leder 83,25 83.25 See e„ 117.8 117.5 87.— 85,25 190,5 99,.— 89. 69. Ilſe Bergbau.. 249,7 248,0 134.7 134.8 45.— 45,.— 59,85 60,.— 218,2 218,5 186,0 135,0 107.8 109,5 166,2 166.2 59,15 60.— 1360 130.0 .50—.— 48.85 49.50 438.——.— 1745 174.0 85,75 55,75 1725 171.0 590.0—.— 178.0 174,0 128,7 124.0 60.— 62.— 25. 28,75 109.6 111,1 1125 111.0 189,5 139.5 1247 122.2 160.0 175.0 101.5 101, 52.50 53.50 1475 14775 79,50 78,30 130,5 181.5 140.0 140,0 72.50 70. 107.2 100,7 1480 1490 93,— 81.— 89.35 81.85 105,0 105,0 80.— 79.88 215.0 214.0 105,2 105.1 18,15 16,85 180,0 160.0 251.0 248.2 86,25 66,25 148,0 148,2 86.— 88. 100.2 100. 5 183,0 135,0 1080 1060 Farben e eldmühle Schubert& Salzer Schuckert& Co. Schultheiß Segall Strumpf Siemens K Halske Sinner.⸗G. Stoehr Kammg. Stoewer Nühm. Stolberger Zinkh. Südd. Immobil. „ Zucker Teleph. Berliner Thörl's ver. Oele Tietz, Leonhard, Trans⸗Radio Barziner Papier Beithwerfʒte B. B. Frkf. Wummi B. Dtſch. Nickelw. VB. Glanzſt. Elbf. B. Harz. Portl⸗ Z. B. Schühf. B. KW. Ver. Stahlwerke B. Stahl. v. d. Zyp. Ver. ÜUltramarkn. Vogel Telegraph. Voigt& Haeffner Wanderer Werke Allg. Di. CTreblt Balk f. Brauind Barmer Bankver. Bayr Hyp u W᷑ Bayr. Vereinsbk. Berl. Handelsgeſ. Comm.⸗ u. Priv. Darmſt. u Nat Deutſche Disconto Dresdner B. .-⸗G für Verkehr Dt. Reichsb. Vz. 1 J ambg. Südam anſa Dampf Nordd Loyd Charlottb. Waſſer Comp. Hiſpano Tont. Fautſchouc. Dai mler⸗Benz Deſſauer Gas Deutſche Erdöl. Dt. Linoleumwk. Dynamit A. Nobel Elektrigttäts-Lief El Licht u. Kr ft Eſſener Stemkohl. e len& Guill. elſenk Bergwk. Atsfür l. Ver. Chem. Charl. 54 Bogtländ. Maſch, 77 Allg. Lokalb. 1 127.0 158.0 131.2 146,7 178,0 WeſteregelnAlkal. Weſtf. Wicking⸗Cement Wiesloch Tonw. Wiſſener Metall Wittener Gußſt. Wolff, 3 Sau 2 ellſtoff Waldhof Deutſch⸗Oſtafrika Neu⸗Gulnen DOtavi Minen Petersb. J. Habk. Ruſſenbant 9 Deutſche Petrol. Heldburg Benz Adler Kali„ Diamond . ee„ rügershall Ronnenberg Sichel& Co Sloman Salpeter Südſee Phosphat Ufa⸗ Film Brown Boveri Th. Goldſchmidt Ferse Bergbau doeſch Eiſ. u. St. Ph. Holzmann l ali Aſchersleben R. Karſtadt Klöckner Werke., Köln⸗Neueſſen B. Mannesmann Mansfelder Metallbank Mitteldtſch Stahl Nordd. Wolle Ober bedarf Oberſchl. Koksw. Drenſt,& Koppel Oſtwerfjñʒte Phönix Bergbau Polpphonwerke Ah. Elektrizität Rh. Stahlwerke Rb.⸗Weſtf Elektr. A. Riebeck⸗Mont. Rütgerswerke Salzdetfurth Kali Schleſ. Portl.-Z. Schuber.& Salzer Schuckert& Eo, Schulth⸗Patzeng. Siemens Kals 8 3 eonhard Tietz Ver. Stah 12 Weſteregel Alkali Sie Waldhof Oiavia Minen iſen 19 Freiverkehis- iſe Bergbau 2 Rh. Braunk. u Bt. 250 3 220.5 2200 50 80. 115,8 79.— 45,75 5* 106.0 105.0 219,6 215.0 124.0 123,2 4120 4200 59,50 61.— Kurse .—.70 .85.95 61.— 117.0 Terminnotierungen(Schluß) 74.75 73.85 217.1 60,88 60,28 58 S r r 0 E ace k. — is. 0 * D een ge. — 8 1 * 12er d 8 e Mittwoch, den 5. Februar 1930 Nervöſer Vörſenverlauf Reichsbank⸗Gewinnverteilungdebatte behindert das Geſchaäft/ Geringe Publikumsbeteiligung verſtimmt Maunheim uneinheitlich i ig des Reichsbank⸗Diskonts konnte der nen erwartet und eskomptiert, heute kei⸗ b geben. Während im Frühverkehr zum genannt wurden, waren die Notierungen Teil ſchwächer, Farbenaktien gingen auf ger notierten ferner Linoleum, R und Waldhof. Von Nebenwerten Braun und Seilwolf höher geſucht. Am Hypotheken en feſter. Recht feſt narkt, auf dem Neubeſitz, Altbeſitz und Gold⸗ im Kurſe anzogen. Frankfurt gedrückt tgegen den Erwartungen wurde geſtern doch noch eine itſenkung der Reichsbank vorgenommen. Im Vor⸗ gsverkehr war daraufhin die Stimmung freundlich und Reichsbankanteile traten ſtärker in den d ſeſtere geſtrige Newyorker z im Januar die e mer leihe nach Auf f ft war, trug zur Beſſerung der Situation bei. Die Me und Kurz der offiziellen Marktes erfuhr jedoch die Tendenz reine Aenderung. Man war verſtimmt darüber, daß ſo wenig Aufträge von Publikumsſeite einge⸗ n waren und die Spekulation übte ſtarke ckhaltun Zu den erſten Kurſen ergaben ſich ber der geſtrigen Abendbörſe bei ſchwächer werdender zumeiſt Abſchwächungen, zumal die Kuliſſe in einigen Werten zu Abgaben ſchritt. Vor allem wurden die Reichsbankanteile betroffen, da man ſich über den Wert des Bezugsrechtes nicht einig war; auf alle Fälle waren die Anſichten darüber geteilt. Hiervon aus⸗ gehend wurde die Tendenz nicht unweſentlich beeinflußt. Reichs bankanteile verloren zur erſten Notiz 5 v. H. Stärker in Mitleidenſchaft gezogen wurden noch Elektro⸗ aktien, von denen Siemens 6½, AGEG., Felten, Gesfürel und Schuckert 2— v. H. verloren. Rheinelektra waren aber gut behauptet. Am Chemiemarkt lagen J. G. Farben mit minus 3 v. H. ſtark im Angebot Von Kunſtſeideaktien lagen Bemberg 7 v. H. ſtärker gedrückt. Zellſtoffwerte his 4 v. H. ſchwächer. Am Montan markt war die Umſatztätigkeit ſehr klein bei Einbußen von—2 Y.., nur Mannesmann konnten bis 1 v. H. gewinnen. Am Banken markt konnten Barmer Bank 1 v. H. an⸗ ziehen, die übrigen Werte neigten dagegen etwas zur Schwäche. Renten freundlich und weiter gefragt. Nachdem nach den erſten Kurſen zumeiſt weitere Ab⸗ bröckelungen eintraten, wurde die Stimmung im weiteren Verlufe etwas freundlicher. Da einige Kauf⸗ aufträge noch eingegangen waren, ſchritt die Spekula⸗ tion hiervon ausgehend zu Rückkäufen, und Beſſerungen bis zu 2 v. H. waren die Folge. Man konnte etwas mehr Intereſſe auf Seiten der Kuliſſe beobachten. Reichsbank⸗ anteile gewannen 3 v. H. ihres anfänglichen Verluſtes zu⸗ Weiterer Verlauf auf Rückkäufe der Spekulation freundlicher/ Schluß aber noch nicht auf Anfangsnivean Am Geldmarkt wurde der Satz für Tagesgeld aber⸗ s um ½ auf 67½ v. H. ermäßigt. Berlin nervös und ſchwächer Die Nervoſität, die, wie ſchon berichtet, aufgrund verſchiedentlich beurteilten Regelung für die Reichs bankaktionäre ſchon im heutigen Vor⸗ mittags verkehr herrſchte, übertrug ſich auch auf den offiziellen Beginn der heutigen Börſe. Haupt⸗ geſprächsthema blieben der veröffentlichte Gewinnvertei⸗ lungsſchlüſſel und das angekündigte Gratisbezugsrecht, über deſſen Wert aber die Meinungen ſtark auseinander⸗ Die Spekulation ſieht anſcheinend keinen Reiz mehr ü Kursſtand von 310 v. H. ca. für die An⸗ bzug des Bezuges mit ca. 200 v. H. als feſt⸗ 12proz. Papier ausreichend bezahlt ſeien. 8 ſie hierbei den Wert der Golddiscontbauk mit Part angenommen, während er genau ſo gut 80 wie 120 v. H. ſein in. Auch die Diskontſenkung auf 6 v. H. b f auf der geſtrigen Newyorker Börſe, d olg der Siemensanleihe und der erhöhte Kali⸗ nuar konnten keine ſtärkere Anregung bringen. erſten Notierungen behauptet, Werte wie Reichsbank, Rhein. und Sprit⸗ ien verloren aber ſchon zu Anfang bis zu%, während der verzinsli Neue Maunheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Leonhard Tietz plus 3, Mittelſtahl plus 2 und Nordſee Ruhige Produkt Deutſche ſeefiſcherei plus 24 v. H. feſter eröffneten. ſtand für Otavi Shares(61 nach 6026), da nach gsmeldungen aufgrund der bisherigen Ergebniſſe eine Dividendenerhöhung möglich ſei.. Am Anleihe⸗ markte beſtand für Neubeſitzanleihe bei 9 v. H. Intereſſe, wobei ein heute in der„F..“ veröffentlichter Regelungs⸗ vorſchlag ſtimmulterte. Der Pfandbrief markt hatte, trotz der Diskontſenkung, keinen verſtärkten Ordereingang, nur Goldpfandbriefe lagen etwas freundlicher. Die Gel d⸗ ſätz le ſtellten ſich heute für Tagesgeld auf—90 und für Monatsgeld auf-87 v. H. ca. Im Verlaufe gaben die Kurſe überwiegend um—2 v. H. nach. Trotz der Dis⸗ kontermäßigung war das Intereſſe der Kundſchaft aus⸗ 9 und die Börſe realiſierte aufgrund einer ſchwä⸗ Veranlagung des Siemens⸗ und Farbenmarktes all⸗ Die Tendenz des Kaſſamarktes war vorwiegend etwas freundlicher. Bis zum Schluß blieb die Umſatz⸗ tätigkeit ſehr klein. Auch die Ermäßigung des Pri⸗ vatdiskontſatzes aufp 578 v. H. bei einer Nachfrage non ca. 6 bis 7 Millionen hatte nur mäßige Deckungen im Gefolge, ſo die Schlußkurſe teilweiſe noch unter An⸗ ſangsniveau lagen. Lebhafteres Geſchäft hatten Mannes⸗ mann und Klöcknerwerke, auch Allgem. Lokalbahn und Telephon, Berliner recht feſt, Pöge gut erholt, dagegen Daimler auf Meldungen von Betriebseinſchränkungen ſchwächer. Trotz de er eſt, der Do 2 + ung blieb die Reichsmark lar wur 1 ändert mit 4,1880 gehandelt. Valuten lagen Schweiz und Holland 9 bezw. 40,14% nach 40,13% gegen New⸗ zu erwartende Disbontermäßigungen jork zurückzuführen iſt. Paris ſchwä⸗ „ London unverändert 4,8392, Spanien Die Swapfätze Dollar 50 Stellen auf einen Mo nate. drei Weizen im Preiſe gebeſſert/ Irreguläres Roggengeſchäft/ Mehlgeſchäſt weiterhin klein Berliner Produktenbörſe v. 5. Febr.(Eig. Dr.) Da das Mehlgeſchäft weiterhin keine Belebung erkennen läßt, bot die Produktenbörſe heute ein ruhiges Bild, wobei die Preis geſtaltung nicht ganz einheit⸗ lich war. Inlands weizen zur prompten Verladung ſtand weiterhin ausreichend zur Verfügung, konnte ſeinen Preisſtand jedoch im Einnlang mit der Erholung an den Ueberſeemärkten um elwa 1% beſſern. Der Lieferungs⸗ markt ſetzte in allen Sichten in gleichem Ausmaße höher ein. Das Geſchüft in Roggen iſt nach wie vor irregulär. Infolge der Stützungskäufe blieb das Preisniveau in Berlin gegenwärtig weſentlich über dem an den Küſten⸗ plätzen, ſodaß das Angebot in verſtärktem Maße hierher drängt. Die Preiſe waren am Lieferungsmarkte nicht ganz behauptet, von Stützungskäufen in prompter Ware war bisher noch nichts zu beobachten. Der Ausweis der In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer zu Berlin, nach dem die Wei⸗ zenbeſtände um etwa 4000 Tonnen zugenommen haben und die Roggenbeſtände mit nahezu 40 000 Tonnen unverändert geblieben ſind, bot keinerlei Anregung. Weizen ⸗ und Roggenmehle hatten bei unveränderten Preiſen klei⸗ nes Geſchäft. Hafer war ausreichend offeriert und im Preiſe ziemlich gehalten. Gerſte ruhig. Amtlich notiert wurden: Weizen 236—89, feſter; März 251,50 u..; Mai 263 u..; Juli 272; Roggen 15768, ruhig; März 174,50— 3,50; Mai 183,50—2,50; Juli 185.; Gerſte 160—170, ruhig; Futtergerſte 140—50, ruhig; Hafer 125—35, ruhig; März 141; Mai 148,50; Juli 152; Mais, loco Berlin 168—64, ruhig; rumäniſcher Blu. 195, ruhig; Weizenmehl 28,25—35, ruhig; Roggenmehl 21,25—4,75, ruhig; Weizenkleie 88,50, ſtill; Roggenkleie 88,25, ſtill; Viktorigerbſen 23—31; Kl. Speiſeerbſen 20— 28: utter⸗ erbſen 47,50—18,50; Peluſchken 17,50— 19,50; Ackerbohnen 17,50—19; Wicken 20—24; Lupinen, blaue 14,50—15; Sera⸗ della, neue 25—90; Rapskuchen 1616,40; Leinkuchen 20,50 bis 21; Trockenſchnitzel 6,80—7; Soyaextractionsſchrot 18,80 bis 14,40;; Kartoffelflocken 19,20— 13.60. Allg. Tendenz uneinheitlich. O Frankfurter Produktenbörſe vom 5. Febr.(Eig. Dr.) Weizen 25,25 26,40; Roggen 1817,90; Sommergerſte für Brauzwecke 10; Hafer inl. 16,25—416,30; Mais 15,7518; Weizenmehl Spezial 0 99,50 40,25; Weizenkleie 8,15; Roggenkleie 8,50. Tendenz ſchwach. Rotterdamer Getreidekurſe vom Dr.). Anfang, Weizen(in Hfl. p. 10,62,50; Mai 10,62,50; Juli 10,85; Sept. 10,9 Hfl. p. Laſt 2000 Kg.), März 182; Mai 135 Sept. 187,25. i * Liverpooler Getreidekurſe vom 5. Februar. Dr.). Anfang, Weizen(100(.), Tendenz feſt; (8/4, 75); Moi 8/9,50(8/878); Juli 8/117(8/10 Mitte, Tendenz feſt; März 8/,75; Mal 8/978 J * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 5. r. (Eig. Dr.). Febr. 8,85 B, 8,75 G; März 8,85 B,: April 8,95 B, 8,900 G; Mai 9,10 B, 9 G; Aug. 9, 8 9,45 G; Okt. 9,70 B, 9,60 G; Dez. 9,80 B, 9,70 G; matt.— Gemahl. Mehlis wiederum ſtill um » Bremer Baumwolle vom 3. Februar Amerik. Untv. Stand. Middl.(Schluß) 17,66. Liverpooler Banmwollkurſe vom 5. Februar.(Eig. Dr.). Americ. Univerſal. Stand Middl., Anfang, März 857859; Mai 865866; Juli 883; Okt. 892; Dez. 895; Jan. 31 890; Mitte: März 852 884; Jan. 31 885; Loco 876; Egypt. 1019; Tendenz ruhig. Berliner Melallbörse vom 3. Februar 1939 Tagesimport 1100; Tendenz rr 52; Mai 863; Juli 871; Okt. 8 Upper F. G. ſair l eee Kupfer Ble! bez. Brief Geld bez. Brief Geld J bcz. Januar.]—.— 135,50 138.50 Februar 18 50 138, Märg.—.— 136,25 13550 33. April..—.—136,.— 135.— 938.75 Mai—.— 138. 135,25 39.25 Juni, 185,75 185.28 39,50 Juli. 135,78 185,25 40.— Auguſt—.— 135,50..25 40 25⁵ Sept.—.— 135.50 135.25 49.50 Oktober.]—.— 135.50 135,25 5 40 75 Nov. 185.50 185.50 91.— Dezemb. 138,50 185 50 135,50 Tiettrolyttupfer, prompi Antimon Negulns 60. 88. Orig. Hütten⸗Alumi iumf199.— Silber in Barren, per kg 59.25 61,25 dgl. Walze, Orahtbarrenſ19,.—[Gold, Freiverkehr, io gr. 3 Hüttenzinn, 99 v. H.—[blatin, dto. 1 r— Reinnickel. 98 99 v. H. 350. Breiſe ohne Edelmetalle für 100 Kg Londoner Meiallbörse vom 3. Februar 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze 2,(137/40 fein ſtand), Platin Unze Kupfer, Standard 72,85 Zinn, Standart 195˙8 Aluminium 3 Monate 89.25 8 Monate 279,8 Antimon Settl. Pre is 2, Settl. Preis 177.0] Queckſilber Elektrolyt 83,50 Banka 185 0 Platin deſt ſeleeted 77.50 Straits 179.2 Wolframerz ſtrong ſheets—— Blei, ausländ. 21.5, Nickel El'wirebars ö 84.25 Zink, gewöhnlich 19.12 Weißblech—.— Aktienindex. Der vom Statiſtiſchen Reichsamt errech⸗ nete Aktienindex(1924— 1926 gleich 100) ſtellt ſich für die Woche vom 27. Januar bis 1. Februar 1930 auf 122,0 gegenüber 122,3 der Vorwoche, und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie auf 121,8(121,2), Gruppe verarbeitende Induſtrie auf 109,9(110,7) und Gruppe Han⸗ del und Verkehr auf 140,9(141,1). * Kaliabſatz. Die Abladungen der zum Deutſchen Kali⸗ ſyndikat gehörenden Kaliwerke im Januar 1930 betrugen 1860 008 Dz. Reinkali gegen 1647 780 Dz. im gleichen Mo⸗ nat des Vorjahres. Die Abladungen in den erſten neun Monaten(Mai 1929 bis Januar 1930) des lau Dlngejahres betragen 9 95 705 Dz. Reinkali geg. 9 467 776 Doppelzentner in den erſten neun Monaten des Dünge⸗ jahres 1928-29. Im Der Mann im ſteifen Hut zog einen klirrenden Gegenſtand aus der Rocktaſche.„Her die Hände!“ — Ein Klicken.—„Fertig!“ verkündete Ardiſſon. Langſam hob der Gefeſſelte den Kopf und blickte Cradock höhniſch an.„Das ſchlägt doch eigentlich kaum in Ihr Fach? Ich wußte nicht, daß Sie bei der Polizei angeſtellt ſind. Bin ich das Wild, oder iſt es dieſe Dame?“ f „Ich bin ſchon ſeit langem hinter Ihnen her, das wiſſen Sie!“ entgegnete Cradock ſcharf.„Aber nun habe ich Sie endlich, Monſteur Ramoſi!“ Huſſein zog die Brauen in die Höhe.„Wie war der Name?“ „Verſtellen Sie ſich nicht länger— das Spiel iſt aus! Die Kairver Polizei hat das Verſteck Ihrer Diebesbeute aufgeſpürt.“ „Wirklich? Und wie wollen Sie beweiſen, daß die Einzelſtücke einer Kunſtſammlung geſtohlen ſind?“ „Durch die auf Ihr Anſtiften geraubte Anubis⸗ figur, die eine Zeugin in Ihrem Beſtitz ſah.“ Des Prinzen Augen waren voll Haß.„Mein Gott, Cradock,“ murmelte er,„Sie haben lange ge⸗ wartet, um ſich wiederzunehmen, was einſt Ihnen gehörte. Jedenfalls,“ fuhr er fort, wieder in ſei⸗ nem hämiſch⸗ſcherzhaften Tone,„hoffe ich in Ihrem Intereſſe, daß Sie glaubwürdigere Zeugen haben als Nadja Alexandrowna. Und, nebenbei bemerkt, möchte ich gern wiſſen, ob Ihnen ein derartiger Arg⸗ wohn das Recht gibt, mein Haus in La Bocca zu überfallen und mir Handſchellen anzulegen..“ „Sie haben noch weit mehr auf dem Kerbholz, Said Huſſein..“ Die rotgelben Augen ſandten einen flackernden Blick zu dem Engländer hinüber. Der Roman eines geheimnisvollen Regypters von V. Williams Deutſches Recht bei Gg. Müller⸗München „Wenn unſer Geſpräch noch weitergeführt werden ſoll,“ ſagte er mit überteiebener Gleichgültigkeit,„ſo möchte ich um die Gunſt bitten, mich ſetzen zu dür⸗ fen— falls Ihr leicht erregbarer franzöſiſcher Freund nichts dagegen hat!“ Er ließ ſich in einen Seſſel fallen. „Erinnern Sie ſich zum Beiſpiel an Seaton, Huſ⸗ ſein?“ fragte Cradock kühl. „Ich habe dieſen Namen nie gehört.“ „Und doch lernten Sie den Mann hier in dieſem Hauſe, ja ſogar in dieſem Zimmer, vor kaum zwei Monaten kennen!“ „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden!“ „Seaton wurde— zwei Tage nach dieſer Zu⸗ ſammenkunft— in der Telephonzelle eines Reſtau⸗ rants in Monte Carlo tot aufgefunden. Man ver⸗ mutete Selbſtmord, aber Sie werden beſſer orien⸗ tiert ſein. Soll ich Ihnen ſagen, wie ſich die Sache verhielt? Ein Privatdetektiv Mayer, der in Seatons Auftrag Ihre Spur verfolgte, hatte ſie als Ramoſi identifiziert und rief Seaton an, um ihm das mit⸗ zuteilen. Wegen dieſer für Sie gefährlichen Erkun⸗ dung wurde der arme Seaton von Ihnen oder von einem Ihrer Leute meuchlings umgebracht. Auch Mayer blieb ſeither verſchwunden, und es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß ihn das gleiche Schickſal ereilte.“ Huſſeins Geſicht war hart wie Granit.„Mein guter Cradock, Sie nehmen Ihren neuen Beruf viel zu ernſt! Was ſoll all der Unſinn über Seaton und Mayer und Ramoſt, lauter Leute, mit denen ich nie etwas zu tun gehabt habe!“ „Und Simopulos?“ Die Züge des Prinzen ſchienen leichenfahl; viel⸗ leicht aber erweckte das violette Licht dieſen Ein⸗ druck.„Ein höchſt widerwärtiges Subjekt, dieſer Grieche,“ bemerkte er wegwerfend. „Sie haben ihn vergiftet, weil Sie fürchteten, daß man ihn von uns unter Kontrolle genommen hatte!“ „Lieber Freund, Sie ſind nicht ganz bei Troſt...“ „Der Pförtner in Osman el Maghrabys Haus hat ein Geſtändnis abgelegt. Er half Makhmud bei der Zubereitung des präparierten Kaffees.“ Huſſein bewegte nervös den ſcheckigen Kopf. „Dieſe Aegypter ſchwatzen alles mögliche, wenn ſie glauben, daß die Polizei es hören möchte.“ „Der Zeuge, der ſah, wie Sie Simopulos den Gifttrank reichten, iſt kein Aegypter, Huſſein! Man hat übrigens die Leiche des Griechen gefunden.“ Der Prinz rückte unruhig hin und her— ſeine Stirn begann feucht zu glänzen.„Ach, was!“ knurrte er.„Wie können Sie behaupten, daß gerade dieſe Schale Kaffee die Urſache von Simopulos' Tod ge⸗ weſen ſein müſſe? Und daß ich von dem Gift ge⸗ wußt habe? In Aegypten trinkt jedermann den ganzen Tag Kaffee— das iſt Ihnen genau ſo be⸗ kannt wie mir. Und es iſt ein Land geheimer Fe⸗ men Er vergaß offenbar, daß er gefeſſelt war, denn er verſuchte, mit der rechten Hand eine erklärende Bewegung zu machen. Aber er riß dabei die Linke mit, ſo daß er nun mit ausgeſtreckten Armen eine flehende Stellung einzunehmen ſchien. „Sie haben recht, Huſſein, das iſt es.“ Cradock ſchwieg einen Augenblick, dann fuhr er ſcharfen To⸗ nes fort:„Und Ismael?“ Zum erſten Male wandte ſich der Prinz völlig um und blickte Cradock gerade ins Geſicht. Seine Farbe war geſpenſterhaft grau und lila Flecken traten unter ſeine Augen. Huſſein begann zu lachen. Aber dies Lachen gellte ſchrill und unnatürlich. Es verſickerte unter den ernſten Blicken der bei⸗ den Männer und der Frau, die ihn beobachteten. „Ismael? Was für ein Ismael? Jeder dritte Menſch bei uns trägt dieſen Namen!“ „Der Kunſthändler Ismael, der an Bord der „Aquatic' verſchwand!“ „Lächerlich!“ Huſſein ſprach jetzt wieder ziemlich dreiſt, aber ſeine Augen flackerten unruhig.„Wir waren doch beiſammen, als der Kerl über Bord ſprang!“ „Ach!? Und woher wiſſen Sie dieſe genaue Stunde ſeines Verſchwindens?“ Huſſein zögerte.„Ich dachte doch,— man erzählte ſich auf dem Schiff, daß es um Mitternacht geſche⸗ hen ſein ſoll.“ „Alſo waren Sie an dieſem Mord unbeteiligt?“ Der Prinz bewegte die Hände, daß die Hand⸗ ſchellen klirrten.„Mein Lieber, als ich mich an jenem Abend von Ihnen verabſchiedete, ging ich mit dem Radiotelegraphiſten hinunter und plauderte noch ein paar Minuten vor meiner Kabinentür mit ihm. Dann legte ich mich zur Ruhe und verließ mein Zimmer erſt am anderen Morgen zur Frühſtücks⸗ zeit. Ich denke, das ſollte Ihnen genügen!“ „Ich behaupte ja gar nicht, daß Sie ſelber Is⸗ mael über Bord geſtoßen haben!“ Huſſein ſchien ganz ſteif zu werden. Er hielt den Kopf geſenkt— nur ſeine ſeltſamen Augen ſandten, gleich denen eines gehetzten Tieres, raſche Blicke nach rechts und links. „Ich wiederhole mein Frage: Sie behaupten, daß Sie an dieſem Mord unbeteiligt ſeien?“ „Ich weiß überhaupt nichts davon!“ knirſchte Huſſein trotzig. Cradock gab dem Inſpektor ein Zeichen. Der ging zur Tür hinter den Schreibtiſch und öffnete ſie, Das Geräuſch zog Huſſeins Aufmerkſamkeit auf ſich, und in ſeiner ſtarren, geſpannten Haltung lag etwas ſo Grauenerregendes, daß es Joan kalt über den Rücken lief. Im Türrahmen erſchien ein kleiner, Mann. Dieſer Mann war Ismael! Er ſchien noch ſchwächlicher und unſcheinbarer auch blaſſer und weniger braun, als er auf der „Aquatic“ geweſen war. Er trat langſam heran und heftete ſeine großen ſchwarzen Augen auf den Prinzen.(Fortſetzung folgt) brauner 7 Walther Nehwinke Luise Nehw/inke geb. Nelbe vermählte 6. Febfruer 1950 — 11189 lch Dresden- 116 Nennheim, Lulsenting 16 Bekanntmachungen Im Konkursverfahren über das Vermögen des Kolonialwarenhändlers Bruno Geiſt in Lau Abechlußpffg Mannheim, 9 2 in zu Oacillatorium kannheim, Neckarauerſtraße 227, iſt Termin zur b Prüfung nachträglich angemeldeter Forderungen und zur Verhandlung über den vom Gemein⸗ Wer! eine gute Exlitenz gründen möchte, wer stel- Iemloa ist, wer sein Einkommen verbessern möchte, wer in gel- nem Berufe nicht befrledigt ist, ver- lantze Prospekt ubet Ausbildung im Massage üymnasfi- Dadebemf Lob. Verdlenstmög- Uchkelt. für Daten u. Herren, ledig od. Ehepaare, ärztliche Birkenwaldste. 88 Wir offerieren: erstklassige, deutsche ſchuldner gemachten Zwangsvergleichsvorſchlag beſtimmt auf: Mittwoch, den 19. Februar 1930, vormittags 10 Uhr, vor dem Amtsgericht Mann. cfeſhafle Kapttalantage Hgpalheken Pfandbriefe Kadlanleihen auf Feingoldbasis Kadlschuldscheine (Kapitalertrags steuerfrei) mit Effektivverzinsung bis zu 11½% per Jahr. 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Götter Nachf. 5 wurde heute 1 5 175 2 3 ur wendung des Kon. a bi 80 e e enn ur Kaufmann Oskar rkale, 4 Schreſbtiſche, 1 Grammod hon, 2 Rol Leichtmann in Heidelberg, Kronprinzenſtraße 92. eee„ 3 ruar 1930, nachm„ vor 1 5 gericht, 1 Stat, Zimmer 16. 181 miſchmaſchine Heidelberg, den 30. Januar 1930. in Mannheim, O 1. 6 — Maunhei m, ben 5. Amisgericht A 4. ZwWangs versteigerung Donnerstag, den 6. Febr. 1930, nachm. 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 6. 2 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ uke, 2 Schreibmaſchinen u. perſchied anderes. Ferner an Ort u. Stelle: 1 größer. Kaſſenſchrank mit Treſor, 1 Laſtwagen und 1 Beton ⸗Schuell⸗ an Last- und Personenwagen aller Gattungen und Systems 21 3 2 beben us b. Benz Söhne, Ladenburg hei Mannheim Lindenſelſer, Bzö. Telephon Nr. 334 und 42 eee Groß. 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