ann ar- .: tie 57 — Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus — in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis monatlich RM. 8. 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W OQppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 Beilagen: Montag: Sport der N. M. 3./ Dienslag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Donnerslag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Pyſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32am breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die ruchtbare Scholle Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſetz und Recht Mannheimer Muſikzeitung Abend⸗ Ausgabe Aufrollung der Donnerstag, 6. Februar 1030 141. Sahrgang— Nr. 62 oolfrage in London Wann A⸗Bootkommandäanten als„Seeräuber anzuſehen ſind Gruppierung gegen Frankreich Das Attentat in Mexiko Tardien iſt enttäuscht Ueber den Stand der Londoner Verhandlungen der Seeabrüſtungskonferenz und beſonders zur Auf⸗ rollung der U⸗Bootfrage berichtet der Außenpolitiker des„Matin“, man verrate kein Geheimnis, wenn man erkläre, daß Tardieu von den Beſprechun⸗ gen, die er geſtern mit den verſchiedenen Delegatio⸗ nen zu führen hatte, ein wenig enttäuſcht ge⸗ weſen zu ſein ſchien. Allerdings nicht wegen der er⸗ zielten Ergebniſſe, ſondern wegen des ſchleppen⸗ den Fortganges der Konferenzarbeiten. Man habe beſchloſſen, eine Sitzung abzuhalten, in der man ſich mit der U⸗Bootfrage beſchäftigen wolle. Tardien habe wenigſtens gehofft, während ſeines 48ſtündigen Aufenthalts in London ſubſtantielle Arbeit leiſten zu können. Aber gewiſſe Delegationen ſchienen, be⸗ vor ſie ihre Beſchlüſſe faßten, ſich untereinander be⸗ raten und mehrere Tage lang die Anſicht ihrer Re⸗ gierungen einholen zu müſſen(gemeint iſt die ame ⸗ rikaniſche, die ſich deshalb auch einen ſcharfen Tadel des nationaliſtiſchen„Echo de Paris“ zuzog). erſt am Dienstag in öffentlicher Sitzung ſich mit der U⸗Bootfrage beſchäftigen werde. Der Außenpolitiker des„Matin“ beſpricht dann im einzelnen den wieder aktuell werdenden U⸗Boot⸗ annex zum Waſhingtoner Marineabkommen vom 6. 2. 22, der ſteben Artikel enthält. Frankreich weigere ſich nicht, die in Washington paraphierten, vom franzöſiſchen Parlament aber niemals rati⸗ fizierten Beſtimmungen dieſes Annexes anzu⸗ wenden. In der Beſprechung wird jedoch auf einen Artikel des Annexes verwieſen, der feſtlegt, daß jede Perſöulichkeit, die im Dienſt irgendeiner Macht ſtehe, ſelbſt auf Befehl einer übergeordneten Stelle irgend einer der in dem Annex aufgeführten Beſtimmun⸗ gen verletzte, als Seeräuber angeſehen würde und mithin von den Zivil⸗ und Militärbehörden eines jeden Landes, in deſſen Gerichtsbereich ſie ſich befinde, abgeurteilt und beſtraft werden könnte. Man könne ſich deshalb auf Grund des Artikels drei fragen, ob man damit nicht wielmehr die ameri⸗ kaniſchen und engliſchen Kriegsſchiffe ſchützen wolle, als die Handelsſchiffe. Der„Journal“ bezich⸗ tigt die anderen Delegationen, die U⸗Bootfrage jetzt vorzubringen, um Kundgebungen in der öffentlichen Meinung der anderen Länder hervorzurufen, die aber nur das Werk der Konferenz ſelbſt gefährden könnten. Die Frage der Linienſchiffe In der„Daily News“ ſagt Wilſon Harris: Es iſt ſicher, daß die Flottenkonferenz den Bau von Erſatzſchiffen der gegenwärtigen Linienſchiffe bis November 1936 aufſchteben wird. Es werde ein Vopſchlag geprüft, bereits jetzt eine Anzahl Großkampfſchiffe abzubrechen, nämlich acht brittſche, ſechs amerikaniſche und drei japaniſche. Dies würde die Großkampf⸗ ſchiffe der drei genannten Länder auf 12, 12 und 7 vermindern, was beinahe dem urſprünglichen Waſhingtoner Verhältnis::3 entſpräche. In dieſem Zuſammenhang ſei die Haltung Frankreichs wichtig, da Frankreich den Bau neuer Großkampfſchiffe er⸗ wäge, um ein Gegengewicht gegen die„Erſatz Preu⸗ en“ und ihre künftigen Schweſterſchiffe zu haben. In dem Artikel wird weiter ausgeführt, geſtern abend hätten die Hauptdelegierten beſchloſſen, den Gedanken einer völligen Abſchaffung der -Boote fallen zu laſſen, dem Vernehmen nach ſoll aber der Verſuch unternommen werden, ein internationales Statut zu ſchaffen, um ihre Verwendung in Kriegszeiten zu regeln. Die„Times“ meldet, die britiſche Regierung werde vorſchlagen, alle Erſatzbauten der Schlacht⸗ ſchiffe bis 1935 aufzuſchieben und vor dem genann⸗ ten Jahre eine Konferenz abzuhalten, um zu unter⸗ ſuchen, ob der Bau von Erſatzfahrzeugen nicht noch weiter aufgeſchohen werden könnte. Sollte aber der Erſatz beſchloſſen werden, dann ſollte vereinbart werden, die Tonnage der Schlachtſchiffe auf ungefähr 25000 Tonnen und das Kaliber der ſchwerſten Ge⸗ ſchütze dieſer Schiffe von 18 auf 16 Zoll herabzuſetzen. Was Portes Gil erzählt Kabelgramm der United Preß Mexiko City, 6. Febr. Der bisherige mexikaniſche Staatspräſident Portes Gil macht in einem amtlichen Bericht zu dem Attentat auf den neuen Präſtdenten Ortiz Rubio nähere Mit⸗ teilungen, aus denen hervorgeht, daß die Gattin des Präſidenten ſchon ſeit längerer Zeit anonyme Drohbriefe erhalten habe. In dieſen Briefen wurde geſagt, daß ihr Gatte ſterben würde, ehe er ſeine Präſidentſchaft antrete. Der Anſchlag wurde am Mittwoch abend.40 Uhr(MG.) verübt, als der Präſident Ortiz Rubio in Begleitung ſeiner Familie ſich auf dem Heimweg vom Nationalpalaſt befand, wo er kurz vorher den Eid auf die Verfaſſung 5. geleiſtet hatte. Ein inzwiſchen als Daniel Flores Man hatte am Abend erfahren, daß die Konferenz 5 1 55 e 88 5 5 feſtgeſtellter Attentäter gab auf das Automobil, in dem ſich der oberſte Beamte der Republik befand, mehrere Schüſſe ab, verwundete den Präſidenten, deſſen Gemahlin und deſſen Nichte Maria Roch. Die Verletzung des Präſidenten war glücklicherweſſe nicht ernſt und der Präſident iſt jetzt außer Gefahr. Die Perſon, ſo heißt es in dem amtlichen Bericht weiter, die den feigen Mordverſuch unternahm, wurde verhaftet und der Staatsanwaltſchaft übergeben, die ſofort eine Unterſuchung einleitete. Portes Gil erklärte der Preſſe, daß er den Atten⸗ tatsverſuch als einen von Vasconcelos, dem Gegner Rubios, inſpirierten Akt betrachte, der von einem Anhänger Vasconcelos, der über ſeine Wahlniederlage erbittert ſei, begangen wurde. Vasconcelos, der ſich zur Zeit in Los Angeles in Kalifornien aufhält, gab ſeinem Bedauern Ausdruck, daß Rubio verletzt ſei, da dieſer ja nur ein Werkzeug der herrſchenden Plutokratie ſei. Ihm tue der jugendliche Attentäter leid, der ſich geopfert habe. Vasconcelos will ſich an dieſen nicht mehr erinnern, es gäbe aber keinen Zweifel, daß der jugendliche Attentäter durch die Schande, ſein Land von der Plutokratie beherrſcht zu ſehen, zu ſeiner Handlung getrieben wurde. Der Attentatsverſuch auf Ortiz Rubio iſt nicht der erſte, der auf prominente politiſche Perſön⸗ lichkeiten Mexikos unternommen wurde. Wie erin⸗ nerlich wurden zwei frühere Präſidenten, allerdings nach Ablauf ihrer Amtsperiode ermordet. Der erſte war Caranza, der nach ſeinem Sturz im Jahre 1920 durch die Revolution anſcheinend von den Auf⸗ ſtändiſchen erſchoſſen wurde. Der zweite, Obregon, wurde ermordet, als er gerade im Begriffe war, zum zweiten Mal das Präſidentenamt zu über⸗ nehmen. Die Verletzungen, die Frau Rubio, der Chauffeur und die Nichte des Präſidenten davongetragen haben, ſind leichter Natur. Alle wurden in der Privat⸗ wohnung Rubios behandelt. In der Stadt herrſchte während der ganzen Nacht völlige Ruhe. Der Attentäter iſt am 3. Februar nach Mexiko gekommen. Er kam aus Leon im Staate Guanajuato. Er wohnte hier in einem kleinen Hotel. Er wird als gebildeter, intelligenter und gut ausſehender junger Mann beſchrieben. Außer eini⸗ gen xeligiöſen Abzeichen wurde nur ein 50⸗Peſo⸗ Goldſtück gefunden. Die Verletzungen Rubios Kabelgramm der United Preß Mexiko City, 6. Febr. Im ganzen ſind ſieben Perſonen durch den Anſchlag auf den Präſtdenten verletzt worden. Neben Ortiz Rubio und deſſen Gattin, ſowie deren Nichte und dem Chauffeur wurden drei Paſſan⸗ ten, die ſich in der Nähe des Wagens befanden, ver⸗ letzt. Bei dem einen ſind die Verletzungen ſchwerer Natur. Um Haaresbreite iſt Präſibent Rubio dem Tode entgangen. Die Kugel ſchlug dicht an der linken Halsſchlag⸗ ader in den Kiefer ein, zertrümmerte den Knochen und trat durch die rechte Wange heraus. Der Heil⸗ prozeß nimmt indeſſen einen normalen Verlauf und die Aerzte, die heute den Patienten erneut behandel⸗ ten, kündigen deſſen völlige Wiederherſtellung an. Schobers VBeſuch in Rom Der öſterreichiſche Bundeskanzler Schober beſuchte geſtern das Pantheon, wo er einen Kranz nieder⸗ legte. Später ſtattete er in Begleitung des öſter⸗ reichiſchen Geſandten dem deutſchen Botſchafter, Frei⸗ herrn von Neurath, einen Beſuch ab. Am Nach⸗ mittag nahm der Bundeskanzler mit der geſamten öſterreichiſchen Kolonie an einer Trauerfeier für den verſtorbenen Miniſter Bianchi teil. Der Leichenzug, der über eine Stunde dauerte, bewegte ſich vom Palazzo Vidoni, dem Sitz der faſzi⸗ ſtiſchen Partei, wo der Verſtorbene aufgebahrt wor⸗ den war, zum Hauptbahnhof, um von dort in einem Sonderzug nach Coſenza, der Heimatſtadt Bianchis, überführt zu werden. Hinter dem Sarg, der von höchſten faſziſtiſchen Offizieren getragen wurde, ſchrit⸗ ten, getrennt von dem übrigen Gefolge, Muſſo⸗ lini und Schober. Nur zwei Kränze wurden dem Sarge vorangetragen und zwar der des Königs und der Muſſolinis. Im Begräbniszug waren alle ita⸗ lieniſchen Truppengattungen durch Abteilungen ver⸗ treten, die faſziſtiſche Miliz durch mehrere Legionen, die Partei durch ſämtliche Sekretäre und die Regie⸗ rung durch alle Miniſter, mit Ausnahme Grandis. Vor dem Bahnhof wurde ein dreifacher Ehrenſalut abgefeuert. Hunderte von Flugzeugen kreiſten am Himmel und miſchten ihr dumpfes Toſen in die kur⸗ zen abgehackten Schläge der Trommeln. Ungeheure Menſchenmengen füllten hinter dem Truppenkordon die Straßen, durch die der Leichenzug ſich bewegte. Bianchi, der 1912 aus dem alten Oeſterreich wegen irredentiſtiſcher Propaganda ausgewieſen worden war und der 1915 als Interveniſt zum Frie⸗ den aufgefordert hatte, wurde bei ſeinem letzten Gang zum Grabe vom Regierungsoberhaupt des neuen Oeſterreichs begleitet. Dieſe offene Sym⸗ pathiekundgebung wird von italieniſcher Seite als die ſchönſte Art von Dank und Anerken⸗ nung des heutigen italtenfreundlichen Oeſterreichs an die faſziſtiſche Regierung bezeichnet. Am Abend fand ein Empfang auf der öſterreichi⸗ ſchen Geſandtſchaft ſtatt. Heute werden Muſſolini und Schober einen Schieds⸗ und Freundſchaftsvertrag zwiſchen Italien und Oeſterreich unterzeichnen. Strafanzeige Hitlers gegen Abel Wie der„Völkiſche Beobachter“ meldet, hat der Rechtsvertreter Hitlers, Rechtsanwalt Dr. Frank, bei der Staatsanwaltſchaft Anzeige gegen den im Be⸗ rufungsprozeß Hitler ⸗ v. Graefe vernommenen Zeu⸗ gen, den Journaliſten Werner Abel, wegen Mein⸗ eids erſtattet. Gleichzeitig hat der Anwalt wegen Fluchtverdachts Antrag auf deſſen Verhaftung geſtellt. In der Begründung der Anzeige werden die ſämtlichen Behauptungen des Zeugen Abel als bewußt unrichtig und frei erfunden bezeichnet, ins⸗ beſondere jene von Unterredungen Hitlers mit ita⸗ lieniſchen Offizieren. 88 Nun iſt die Angelegenhett auf dem richtigen Gleiſe. Durch dieſen Prozeß wird man wohl die Wahrheit erfahren. 1 1 Frankreichs Spionage in Deutſchland Dieſer Tage erſt wieder wurde ein Deutſcher, der Kaufmann Anton Riehl aus Viernheim, wegen Vergehens gegen das Spionagegeſetz ver⸗ urteilt. Man fragt ſich unwillkürlich, was es denn in Deutſchland überhaupt noch auszuſpio⸗ nieren gibt, da wir doch durch den Verſailler Vertrag völlig wehrlos gemacht ſind. Aber die fran⸗ zöſiſche Spionage iſt am Werke geblieben. Sie ſchä⸗ digt unſer geſamtes Wirtſchaftsleben aufs ſchwerſte und die Verluſte, die unſere Induſtrie ſo jährlich erleidet, ſind nicht nur mit ſiebenſtelligen Zahlen auszudrücken. Einige Angaben über das Weſen der franzöſiſchen Spionageorgant⸗ ſationen werden intereſſieren. In lebhafter Erinnerung iſt gewiß noch der auf⸗ ſchlußreiche Ludwigshafener Werkſpio⸗ nage⸗Prozeß. Damals erfuhren auch die wenig Eingeweihten im Reich etwas über die Sureté(fran⸗ zöſiſche Geheimpolizei). Dieſe befaßt ſich im Gegen⸗ ſatz zu den Aufgaben der militäriſchen Beſatzung mit der wirtſchaftlichen Niederknebelung Deutſchlands durch Beſchaffung von Patenten aus allen Induſtrie⸗ branchen, natürlich hintenrum. Die dabei angewen⸗ deten Mittel haben mit dem Völkerrecht nichts ge⸗ meinſam. Nicht nur daß Beamte der Sureté ſelber in einzelnen Werken der beſetzten Gebiete ſpionteren, ſie werben gewiſſenloſe Deutſche an und kommen da⸗ bei durch Hingabe reichlich verfügbarer Geldmittel zum Ziele. Die Anfänge einer wilrtſchaftlichen Spionage wurden gleich nach dem Kriege erkannt. Die Offiziere der Interalliierten Kontrollkommiſ⸗ ſion waren in allen Zweigen der Technik hervor⸗ ragend ausgebildet und konnten ſich als„Ab⸗ rüſtungskontrolle“ Zutritt zu jedem Werk ver⸗ ſchaffen. Es iſt feſtgeſtellt, daß man ſich ſchon damals Vertrauensleute in den einzelnen Städten zu ſichern bemüht war, damit nach Auflöſung der Kommiſſion Hintermänner auf deutſchem Boden fortlaufend Nachrichten aus der Induſtrie beſchafften. Die Sureté, die ſich die Werks⸗ und Mllitär⸗ ſpionage angelegen ſein läßt, iſt nicht— wie vielfach angenommen— eine inoffizielle Einrichtung der Beſatzungsbehörde, ſie iſt offizielles Organ der franzöſiſchen Republik, ſo daß ſich alſo hier fran⸗ zöſiſche Beamte mit Spionage beſchäftigen. Der da⸗ malige Prozeß wegen der in der J. G. Farbenindu⸗ ſtrie betriebenen Werksſpionage wies nach, mit welch raffinierten Mitteln die Franzoſen ein gut arbeiten⸗ des Spionagenetz bis in das Induſtriezentrum Deutſchlands hinein ausgebaut haben. Bei all die⸗ ſen Prozeſſen werden nicht die eigentlichen Schuldi⸗ gen, ſondern deren gekaufte Kreaturen beſtraft. Erſt in allerneueſter Zeit wieder haben die Franzoſen durch ihre Beauftragten in den mitteldeutſchen Leunawerken wichtiges Material ſteh⸗ len laſſen. Acht der hierbei Beteiligten konnten im vergangenen Herbſt in Weißenfels dank dem Ein⸗ greifen der Ludwigshafener Polizei gefaßt werden, Nur der Hauptverräter— ein gewiſſer Becker vermochte ſich nach Frankreich in Sicherheit zu brin⸗ gen. Der Prozeß gegen die Acht vor dem Reichs⸗ gericht wird intereſſante Aufſchlüſſe bringen. Aber nicht nur auf wirtſchaftlichem Gebiet ſchä⸗ digt uns die Sureté; ſie tut es auch durch mili⸗ täriſche Spionage. Nicht daß wir etwa ge⸗ heime Rüſtungen zu verbergen hätten; da brauchten wir die Spionage nicht zu fürchten. Aber gewiſſen⸗ loſe Elemente bieten den Franzoſen aufbauſchende Nachrichten an. So wird etwa im Bericht über einen harmloſen Kriegerverein angegeben, daß dieſer mit Gewehren uſw. militäriſche Uebungen veranſtalte. Dieſe erfundenen Nachrichten„aus deutſcher Quelle“ leitet die Sureté an ihre Zentrale in Paris weiter und trägt dadurch„Beweismaterial“ für die Not⸗ wendigkeit neuer Belaſtungen Deutſchlands zu⸗ ſammen. Auf allen nur möglichen Wegen ſuchen die Su⸗ retébeamten Fühlung mit Angehörigen aller Berufe und Geſellſchaftsklaſſen. Sie beobachten z. B. einen Arbeiter aus der Induſtrie und ſtudieren ſeine Le⸗ bensgewohnheiten. Vor allem ſind ſie ſcharf hinter Trinkern und Verſchwendern her, da dieſe natur⸗ gemäß viel Geld benötigen. Nach Bebels Worten ſind„alle beſtechlich;— nur der Preis iſt ver⸗ 2. Seite. Nr. 62 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 6. Februar 1930 ſchieden“ Bei paſſender Gelegenheit machen alſo die retebeamten die Bekanntſchaft ſolchen bedürftigen, der dann für eine Bedürf⸗ ſeinen angemeſſene Summe hilfsbereit iſt. 9 wer⸗ n dem Willfährigen Pläne von Werksbauten, aſchinen und Erzeugniſſen verlangt. Man ſcheut nicht vor der Beſtechung von Scheuerfrauen zurück, und Laboratorien in Leuna haben briken Varfäße die in aufräumen. hierfür den den Fa f de N Ebenſo wie die chemiſche ſind alle iſtrien Spionage r, vor allen die Auto⸗ und die optiſche Induſtrie. Bei den ten Verhandlungen in Ludwigshafen ſtellte heraus, daß für die Prüfung der einge⸗ gangenen Pl bheſtehen, die d prüfen. Erſt nach die f ente eige katerial idem aus üsge zahlt, f die baldi ge Räumung bedenk⸗ weitere er Räum ne Kammern auf ſeine Eignung Gutachten werden Beſt 3 1 genommen. ur ge 1 anz 1 Hüpfen, Sie ſucht Be⸗ Um nach er ſind. wert 1 05 daß die Su Teil aus dem Elfaß ge 1 deutſchen Sprache mächtig. e Namen vieler g ſind und her der Dafür i Suretébeamter: Wendling, per, Haas, Leonhard, Baum, Eſchenbrenner, g⸗ linger, Junger, Weber, Wilhelm, Fries, Müller uſw. Die Feſtſtellungen, die in letzter Zeit über die fran Spionagetätigkeit in Deutſchland zu⸗ ig gemacht wurden, her no 5 vorenthalten bl 5 ih Bruchteil der tatf müſſen der Oeffentlichkeit eiben. Sie ſind aber auch ſäächlich in Deutſchland ge⸗ ühten Spfionagetätigkeit im franzöſtſce Intereſſe. Nur wenigen Eingeweihten iſt dieſe Tätigkeit be⸗ kannt und dieſe machen mit Bedauern die Feſt⸗ ſtellung, daß die deutſche Abwehr ungenügend, weil ſis mit unzureichenden Mitteln betrieben wird. Die franzöſiſche Beſatzung hat längſt ihr Netz über Deutſchland gezogen. Sie wird abziehen können, ohne daß in ihrem Nachrichte udie uſt eine Lücke entſteht. Sie hat entlang der deutſchen Grenze auf franzöſiſcher Seite ihre Spionageſtellen eingerichtet und ſie mit den bewährteſten ihrer Agenten beſetzt. Viele berufene Stellen unterſchätzen den And die Bedeutung der franzöſiſchen Spionage, was die deutſche Abwehrarbeit nicht erleichtert. Da wir der franzöſiſchen Svionageorganiſation nichts Gleich⸗ wertiges entgegenzuſetzen haben, hat die Spionage Frankreichs in den letzten Jahren die beſten Er⸗ folge verzeichnen können. Mit welcher Dreiſtigkeit der franzöſiſche Nachrichtendienſt arbeitet, erhellt aus der Tatſache, daß die Verhandlung des Werk⸗ ſpionageprozeſſes Hellmann die Tätigkeit der fran⸗ zöſiſchen Agenten in keiner Weiſe ſtörte. Deutſch⸗ land fehlt eine mit allen Machtmitteln ausgeſtat⸗ tete Abwehrorganiſation. Der Geſundheilszuftand in Hammerſtein richt unſeres Berliner Büros Berlin, 6. Febr. Wie ſich jetzt 1 5 2 9 ſind die 19 0 morgen verbreiteten Angabe über eine neue Epidemie im Lager Hammerſtein t ark übertrieben. Von den 5000 ruſſiſchen Flüchtingen, die ſich zum großen Teil nicht mehr im Lager befinden, ſind 300 an Tra⸗ chom, einer Augenentzündung, erkrankt, die ſie aus Rußland mitgebracht haben. Von dieſen 300 wurden 180 als noch der Behandlung bedürftig befunden. Wert Drahtbe Bet den übrigen handelt es ſich durchweg um leichte Krankheitsfälle. Eine Verbreitung im La⸗ ger ſelbſt iſt nicht erfolgt. Außer den Trachom⸗ Kranken iſt bei 800 Flüchtlingen der allgemeine Zu⸗ ſtand noch mangelhaft, doch befinden ſie ſich dank der Fürſorge im Lager bereits auf dem Wege der Er⸗ bolung. Der Reichskommiſſar daß eine beſondere eingerichtet wird. Man Stücklen hat angeordnet, Augenſtation im Lager will die Erkrankten aus⸗ heilen, damit ihnen durch die Auswanderungsbehör⸗ den keine Schwierigkeiten bereitet werden. Shaw und der Filmſtar Kommt ein Amerikaner, der auf ſeinen guten Ruf hält, nach England, ſo gehört es ſich, daß er den alten Bernard Shaw beſucht und ſein Geſpräch mit ihm der Weltpreſſe übergibt. Es gehört auch zum guten Ton, etwas beklemmt in den Löwenkäfig— das iſt die Villa Shaws— hineinzugehen, um dann ganz heiter und begeiſtert von dem Witz des großen Mannes heimzukehren Vor einigen Tagen erhielt Shaw wieder einmal einen amerikaniſchen Beſuch. Will Rogers, Komiker, Filmſtar, früherer Cowboy. Man kann nicht ſagen, daß ein Dialog geführt wurde. Rogers beſchränkte ſich auf gelegentliche„ep“ und„Gee“. Was Shaw ausſprach, gewinnt nur deshalb Bedeutung, weil es eben Shaw ausſprach. Begrüßung; die beiden ſetzen ſich. Shaw auf einen Schemel. Seine langen Beine kreuzt er. Ro⸗ gers ſinkt in ein weiches Sofa. Das Geſpräch vom Tag: die Seeabrüſtungskonferenz.„Das iſt keine Abrüſtungskonferenz. Man diskutiert über die Frage, ob es beſſer ſei, Menſchen mit 12 oder mit 183ölligen Geſchützen zu töten.“ Shaw erzählt, wie er der Admiralität ſein Projekt für Flugkampf⸗ wagen vorlegte. Das Geſpräch plätſchert weiter. Shaw rückt ſeinen Schemel vorwärts, rückwärts, ſeitwärts. Jetzt kommt er auf Kellogg zu ſprechen. Er denkt an die Zukunft.„Rußland wird mit Ame⸗ rika um die Weltherrſchaft kämpfen.“ Shaw iſt warm gelaufen. Was ihm zurzeit am Herzen liegt, iſt die Herausgabe ſeiner geſammelten Werke.„Das Ge⸗ dächtnis hat ſeine Eigenart. Geſchehniſſe, die in der Erinnerung biet Minuten dauern, ſpielten ſich in Wirklichkeit im Laufe von drei Jahren ab. Ich habe an ein Million Worte für Zeitungen 1 8 ben.. Ja, meine geſammelten Werke werden etwas für A Amerika hedeuten. Sie werden auf Raten bei einem Dollar Anzahlung verkauft werden. In Eng⸗ land wird ein Band der Luxusausgabe 40 Mark koſten. Und die Neureichen, die Häuſer kaufen, enk⸗ decken dann in meinen Werken eine fabelhafte Bü⸗ cherſchrankfüllung. In dieſem Land wird ſie ſicher niemand mehr leſen.“„Wie wollen Sie Ihre Werke herausgeben?“—„Nun,“ meint Shaw eln⸗ fach,„in derſelben Form wie die Shakeſpeares oder Swifts.“ erwaltungsrefor: Jaden in „Großſchwaben oder Südweſtöeutſcher Rheinſtaat“ Aus dem Landtag ahtbe g. 5 6. Febr. Vorbereitung im Haushaltsaus⸗ huß kam am Donners tag vormi ittag der Voranſchlag Innenminiſteriums in das Plenum des 8. Nicht nur die Geſamtausgaben im ordent⸗ und Eigener Dr richt Nach fleiß erordentlichen Haushalt von beinahe illionen Mark— nach Abzug der Einnahmen iben jährlich immer noch rund 29 Millionen rausgaben N 995 85 außer⸗ ordentlich zahlreich die Herr Wittema nn 31 r die Be⸗ de der fache hervor, 9 n 2 1 zwei Regie⸗ 1 ung sdenkſchriften, neun Anträge der Parteien, mehrere Geſuche und ſieben för m⸗ liche Anfragen mit zur Debatte ſtehen. Man kann deshalb mit einer ausgedehnten Reihe von Vollſitzungen rechnen und wird auch dafür Verſtänd⸗ nis haben, daß man gewiſſe Redezeiten feſt⸗ ſ etzt. Anſcheinend hat nun die Kritik, die mit Recht im Plenum und in der Preſſe an der willkürlichen Kon⸗ tingentierung der Oppoſttionsparteien laut wurde, bei den Regierungsparteien ein gemiſſes Gefühl, ſagen wir Amal der Scham anger denn Land⸗ tagspräſident Dr. Baumgartner brachte es nicht über ſich, die Rede 85 in öffentlicher Sitzung bekannt zu geben, ſondern beſchränkte ſich auf den Hinweis, daß er die Feſtſetzung der Zeiten den Fraktionen und Gruppen ſchriftlich mitgeteilt habe. Es bleibt aber dabei, daß in der Generaldebatte das Zentrum zwei Stunden, mittlere Fraktionen, wie Volkspartei und Demokraten eine Stunde und kleinere Gruppen, wie Deutſchnationalen und Evangeliſchen, nur 40 Minu⸗ ten zur Verfügung ſtehen. In der Generaldebatte, die heute nach der Berichterſtattung über die Bera⸗ tungen des Haushaltsausſchuſſes ihren Anfang nahm, kam allgemein die Erkenntnis der Notwendig keit einer Verwaltungsreform zum Au druck. Daß die Gliederung unſerer badiſchen Ver⸗ waltung im Jahre 1863 wohl damals vorbildlich war, jetzt aber durch die Entwicklung der Zeitläufte über⸗ altert iſt, liegt auf der Hand. 85 Erkenntnis ſetzte ſich auch bereits 1908 durch, als die damalige Großherzogliche Regierung Reſormvorſchlage machte, deren Verwirklichung aber durch den Krieg unter⸗ bunden wurde. Was die Sprecher der Regierungs⸗ parteien, der Freiburger Regierungsrat Dr. Hoff ⸗ mann vom Zentrum und der Freiburger Arbeiter⸗ ſekretär Martzloff von der Sozialdemokratie zu ſagen hatten, war nicht ſonderlich viel. Jener über⸗ läßt der Sparkommiſſion die Norſeantge für Verwal⸗ tungsvereinheitlichung und Verbilligung höch⸗ ſtens daß er den Abbau der Landeskommiſſäre und des Verwaltungsgerichtshofes befürwortete— und der Sozialdemokrat ſprach des langen und breiten über die Notwendigkeit, die gewerblichen Betriebe fleißiger als bisher durch das Gewerbeauf⸗ ſichts amt kontrollieren zu laſſen. Dagegen ſtanden die Ausführungen des deutſch⸗ volksparteilichen Fraktionsvorſitzenden Dr. Mattes auf hohen Warte, was auch in den Wandelgängen des Landtages allſeits anerkannt wurde. Er begnügte ſich nicht mit dem Hinweis, daß der Zuſchuß für das Innenminiſterium im Laufe des Jahres ungebühr⸗ lich angewachſen ſei und in einem Mißverhältnis n der Entwicklung im nahen. ſtehe, oder mit der berechtigten Feſtſtellung, daß Land und Ge⸗ meinden in einem Abhängigkeitsverhältnis zu Reich und Reichstagspolitik ſtehen, das ſich beſonders in reut 160 über die Bewunderung Will Rogers.„Heute erzählke mir jemand. Sie wären Indianer, Rogers. Und ich dachte mir, Sie würden mich bemalt und mit Federn ge⸗ ſchmückt beſuchen.“—„O, ja,“ erwiderte Rogers ſehr Es iſt Zeit zum Aufbrechen. Shaw f ſtolz,„ich habe Indianerblut in mir. Aber Sie schließlich, glaube ich, ſind Sie nicht ſo furchtbar, wie man immer behauptet.“— Bernard Shaw ölächelt. „Ich bin ein liebenswürdiges Foſſtl!— Theater und Muſik Die Höhere Handelslehranſtalt und Handels⸗ ſchule J veranſtalteten im großen Saale des Kolping⸗ hauſes einen muſikaliſchen Unterhal⸗ tungsabend. Das Schülerorcheſter ſpielte unter Leitung des Herrn Handelsſchulaſſeſſors Gersbach zur Eröffnung des Abends die Zwiſchenakts⸗ und Balletmuſik aus„Rpſamunde“ von Schubert. Dar⸗ auf folgte Nr. 3 der„Deutſchen Tänze“ von Mozart. Viel Beifall fand der junge Suchanek mit ſeinem wirklich gut vorgetragenen, urwüchſigen Mundart⸗ gedicht„Die Feierwehrſchlacht an der Glickermühl“ von Räder. Das Allegro aus dem Klaviertrio -Dur op. 11 von Beethoven fand in den Herren Schlemmer, Henn und vor allem Dr. Schweickert(Cello) hingebungsvolle Interpreten. Nicht übel gelang den Damen Eliſabeth Bitſch, Elſe Specht und Herrn Karl Haas die humortſtt⸗ ſche Szene„Die hochdeutſche Nähdersmädle“ von Nadler. Es gab begeiſterten Beifall. Die Spiel⸗ leitung hatte Dr. Marx. Herr Dr. Schweickert hatte in einem Duett von Goltermann noch einmal Grieger ſein kulttviertes Spiel ins rechte Licht zu ſetzen. Ein zweites Gedicht in Pfälzer Mundart, von Karl Haas ſehr nett vorgetragen, fand wiederum ſtürmiſchen Applaus. Mit dem Walzer „An der ſchönen blauen Donau“ von Joh. Strauß endete die Feierſtunde. Wie ſchon bemerkt, war mit dem Beifall nicht geſpart worden. Man darf alſo annehmen, daß die Schulleitung mit dieſer Ver⸗ anſtaltung ihren Buben und Mädels wirklich eine große Freude gemacht. Auch die Mitwirkenden konnten zufrieden ſein. Man könnte ſelbſt einem Furtwängler nichts Schöneres wünſchen, als daß er immer eine ſolch dankbare und begeiſterungsfähige badiſchen unheilvoll auswirkt, er zeigte unſerer Grenzmark ſondern voſitive Wege zur Verwaltungsreform, 7 3 die begangen werden müſſen und beſtimmt einmal begangen werden. Für ihn ſteht und fällt die Ver⸗ billigung der Staatsverwaltung mit der Löſung der Frage der Reichs reform, oder um dieſe auf einen ſpeziellen Nenner zu bringen:„Groß⸗ ſchwaben oder Südweſtdeutſcher Ober⸗ rheinſtaat“. Nach ſeiner Meinung muß nicht für das Verhältnis Vadens zu Württemberg, ſondern vor allem das Verhältnis von Baden zur Pfalz den. Gere gegenüber der volksparteiliche Sprecher eine Pfalz klare Werk der betrachtet der R 3 die auch der Frage Sreform bi niit Aus lüchte n ſo ziem⸗ f aus dem Wege gegangen iſt. In Miniſter habe wohl die badiſche Regierung den der Reichsreſorm, die er in Hockenheimer Rede am letzten Mißachtung der Oppoſition in ſeiner forderte. Remmele iſt auch Mitglied lich Remmele wärmſten Befürworter ſeiner So kanntlich unter Partei er des Reichs uſſes zur Unterſuchung der Reichs⸗ reform, nur daß die badiſche Regierung— und dies macht Dr. Matt ihr zum Vorwurf— ihren Mi⸗ tiſter bisher nicht deckte und eindeutige ob ſie bereit im Sinne der Der Redner richtete auch die klare Frage an die Regierungsparteien, ſeien, die 1 der Reichsreform Schaffung eine großen Süddentſchen Oberrheinſtaates aufzuwerfen, eine Frage, die nach der Räumung der linksrheiniſchen Gebiete akut wird. Zentrum begnügte ſich, dieſe Frage in Zwiſchenbemerkungen A Das mit dem Hinweis auf den Widerſtand Bayerns zu beantworten, bewies aber dadurch nur ſeine Unfähigkeit, ausgetretene Wege zu ver⸗ laſſen. Dr. Mattes hat wohl nicht ſo Unrecht mit der Bemerkung, daß Württemberg bei einem Zu⸗ ſammengehen mit Baden dieſem eine Rechnung auf⸗ machen würde, die für Baden nicht ganz angenehm ſein dürfte. Aus dieſen Gedanken heraus vertrat er auch den Standpunkt, für den Südweſten müſſe die Frage der Reichsreſorm ein einheitliches Problem ſein. Namens feiner Fraktion ſtellte er ſich auch hinter die Denkſchrift Remmeles, der be⸗ kanntlich die Gliederung anſtrebt: Gemeinden, Be⸗ zirke, Land. In dieſer haben die Kreiſe nichts zu ſuchen, die gerade auch bei einem Zuſammengehen mit Württemberg verſchwinden müßten, da man dem Nachbarſtaat nicht eine rückſchrittliche Entwicklung auf dieſem Gebiete zumuten dürfe. Als letzter Redner kam der Nationalſozialiſt Köhler zu Wort, deſſen größte Pointe der Hin⸗ weis auf die politiſche Unzuverläſſigkeit des Zen⸗ trums war und dieſe mit einem früheren Worte Dr. Schofers belebte:„Ich ſtehe auf monarchiſchem Bo⸗ den aus Ueberzeugung und werde auch bis zu mei⸗ nem letzten Atemzuge die von mir beeidete Treue zur Monarchie halten“. Am Freitag vormittag 9 Uhr geht die General⸗ debatte weiter. Jentrums-Entſchließungen Die Generalverſammlung des Handels⸗ und Induſtriebeirates der badiſchen Zentrums⸗ partei faßte eine Reihe von Entſchließungen aus denen wir u. a. hervorheben: Im Hinßlick auf die angeſtrengte Finanzlage Badens rückſichtsloſe Reformen auf verſchiedenen Gebieten. Der Landtag iſt viel zu groß. Die Verwaltungs reform iſt zwingendes Gebot. Eine Reform des Bildungsweſens iſt dringend erforder⸗ lich, beſonders ein vernünftiges Eindämmen des Mittelſchulweſendz. Aeußerſte Sparſamkeit beim Weitergusbau dar badiſchen Hochſchulen. Schon Hörerſchaft fände, wie ſie dieſe Jugend war, die übrigens den weiten Sagal bis zum Berſten füllte. Alſo, bitte, bald wieder mal ein ähnlicher Abend! —i. Reichskonzert der Deutſchen Sängerſchaft (Weim. C..). Die farbeutragenden, akademiſchen Sängerſchaften veranſtalteten in Berlin in An⸗ weſenheit der Rektoren der Vertreter der Behörden, des Allgemeinen Deut⸗ ſchen Waffenringes, des Deutſchen Sängerbundes und zahlreicher Ehrengäſte, wie des öſterreichiſchen Geſandten, ihr Reichskonzert. Die Chöre, die durch Rundfunk übertragen wurden, boten, von Dr. Thierfelder temperamentvoll dirigiert, Studentenmuſik aus alten Zeiten. Das Berliner Sinfonieorcheſter ſpielte eine von Prof. Kaun komponierte Ouvertüre, die er der Deutſchen Sängerſchaft gewidmet hat. Die Veranſtaltung wurde zu einer begeiſterten Kundgebung für Prof. Kaun und den Muſikforſcher Prof. Schering(Leipzig⸗ Halle), der die meiſten Chöre bearbeitet hat. Kunſt und Wiſſenſchaft Benno Rüttenauer im Münchener Rathaus. Die Feier des 75. Geburtstages des Dichters Benno Rüttenauer vereinigte in der großen Ratstrinkſtube des Rathauſes das geſamte künſtleriſche München. Die Stadt war vertreten durch beide Oberbür⸗ germeiſter, die Regierung durch Kultusminiſter Goldenberger, die Münchener und auswärtige Preſſe hatte hervorragende Vertreter entſandt. Unter den Ehrengäſten ſah man Thomas Mann und Wilhelm Schäfer, Peter Dörfler und Wilhelm Weigand, Hans Heinrich Ehrler und Joſef Wehner, Max Halbe und Nikolaus Schwarzkopf. Auch der Verlag Georg Mül⸗ ler war durch ſeine Vorſtandsmitglieder vertreten. Wilhelm Schäfer begrüßte den Jubilax mit einer außerordentlich herzlichen und eindrucksvollen Rede, Generaldirektor Bott begrüßte im Namen des Ver⸗ lags und Oberbürgermeiſter Dr. h. e. Scharnagl im Namen der Stadt die Gäſte. Benno Rütten⸗ auer, in erſtaunlicher körperlicher und geiſtiger Friſche, dankte ſichtlich ergriffen in einer herzlich⸗ humorvollen Rede. Die ſehr angeregte Feſtverſamm⸗ lung ölteb bis über Mitternacht zuſammen. ntag be⸗ der Berliner Hochſchulen, heute gibt es Zehntaufende von Akademiſch⸗ And Mittelſchul⸗Gebildeten, die keinerlei angemeſſeng Stellung mehr finden können.— Zuſammen⸗ ſchluß von Württemberg und Baden, im Intereſſe der Erh 8 ndigkeit der Länder und ihrer Strom⸗ preispolitik, Ermäßigung 9 Tarife. Die ſchwie⸗ rige Grenzlage Badens fordert Berückf . ng vom In der Abfindungsfrage der 98 Reiche.— a eich Aequivalent erh muß Baden endlich ein gerechtes ten.— Der vielfach in Ausſicht geſtellte Grenzlan fonds muß Baden endlich zur Verfügung werden.— Die badiſche Wirlſchaft muß in unbedingt eine erhöhte tee an den f I aufträgen erhalt fahrt iſt erforder Elektrifizierung der& — Die Erfüllung des heute auf die Dauer keit.— Ferner wird ſichtsloſe Aus sgabenſenkung Abwehrmittel gegen den Gas Berliner Berlin, 6. berichtet en.— verla ugt, uſw. od Büros Febr. ſind die igen Hygieniſchen Uni⸗ Drahtbericht unſeres Wie der B. 3. aus Wien Verſ uche des Leiters des dort verſitätsinſtituts, den Gastod folgreich geweſen, daß ſchon in allernächſter Zeit das Wiener Leuchtgas keine Gefahren⸗ momente mehr für die Bevölkerung bilden wird. wird, zu bekämpfen, ſo er⸗ Dieſe Verſuche gingen davon aus, dem Gas Reiz⸗ mittel beizumiſchen, die auf die Schleimhäute der Naſe ſo ſtark wirken, daß ſchlafende Perſonen bei Ausſtrömen Gaſes ſofort geweckt werden. Da⸗ bei bewährte ſich Karbialin ganz beſonders gut. Aus patentrechtlichen Gründen wird jedoch die che⸗ miſche Zuſammenſetzung des neuen Mittels vorläu⸗ fig geheimgehalten. Dirſchauer Brütke Die Meldung über den polniſchen Plan, Dirſchauer Brücke abzubrechen, entſpricht, wie 98 von unterrichteten Seite erfahren, nicht den Tatſache n. Die Meldung erſchien ſchon von vorn⸗ herein unglaubwürdig, da die Dirſchauer Brücke als wichtigſte Verkehrsverbindung zwiſchen Oſtpreußen und dem übrigen Deutſchland unmöglich zerſtört des Die werden kann. Nach Mitteilung der deutſchen Bot⸗ ſchaft liegen nicht die geringſten Unterlagen und Anzeichen für einen Abbruch der Brücke vor. Das Verbrecherparadies Chitago Wieder ein Meuchelmord — Chicago, 6. Febr. Am Mittwoch wurde hier ein Fabrikdirektor von zwei bewaffneten Män⸗ nern niedergeſchoſſen. Die Täter kamen in einem kleinen Automobil heran, während der Direktor ſeine Arbeiter überwachte, und feuerten vier Schüſſe in ſeinen Rücken. Im ganzen ſind während der letzten Woche 10 Perſonen derartigen Attentaten zum Opfer gefallen. Exploſion in einer Wilnaer Kaſerne — Warſchau, 6. Febr. In der Kaſerne des 85. In⸗ fanterieregimentes in Wilna explodierte während eines Vortrages über Sprengſtoffe eine Granate 13 Soldaten, die dem Vortrage beiwohnten, erhieltes alle mehr oder minder ſchwere Verletzungen. Itaneniſcher Militärflieger abgeſtürzt — Rom, 6. Febr. Auf dem Flughafen Ciniſello ſtlate bei einem Uebungsflug ein Militärflugzeug aus einer Höhe von 200 Meter ab. Der Flieger war auf der Stelle tot. g Die Wolgadeutſchen in Braſilien — Newyork, 5. Febr. Wie„Aſſociated Preß“ aus Nio de Janeiro berichtet, iſt dort der erſte Traus⸗ port von 190 deutſch⸗ruſſiſchen Auswanderern, der am 16. Januar mit der„Monte Olivia“ Hamburg verlaſſen hatte, eingetroffen. Die Zahl der Aus⸗ wanderer hat ſich auf der Reiſe durch die Geburt von zwei Kindern vermehrt. Profeſſor Dr. von Duhn Heidelberg 7 ker. Heidelberg, 6. Febr.(Eig. Drahtber.) Zwei Tage vor ſeinem goldenen Doktorjubiläum iſt geſtern abend in der Chirurgiſchen Klinik Geheim⸗ rat Prof. Dr. von Duhn, der frühers Archäologe der Univerſität Heidel⸗ berg, im Alter von 79 Jahren geſtorben. . Berufung. Der außerordentliche Profeſſor der Thevlogie Arthur Weiſer hat einen Ruf als Leiter des Deutſchen Paläſtinainſtituts für Alter⸗ tumsforſchung in Jeruſalem erhalten. Vortrag Baeßler in Ludwigshafen. Heber ſeine letzte ſfüdamerikaniſche Expedition ſprach geſtern abend im Theaterſaal des Pfalzbaus Dr. Ado Baeßler. Der Vortragende war in den boltvianiſchen Gran Chaco eingedrungen, um dort das Leben eines Indianerſtamms kinematographiſch feſtzuhalten, der, mit der weißen Raſſe kaum in Be⸗ rührung, noch Urformen menſchlicher Ziviliſation beibehalten hat. Man hörte und ſah im Lichtbild allerhand Belehrendes über Wohnweiſe, Ernährung, wirtſchaftlichen Kommunismus, Tanzſpiele zu Zwecken ungebundener Liebe vor der Ehe, in der dann der Frau die Arbeit zufällt, während der Mann ſich die Mahlzeiten erjagt, endlich über den Dämonenaberglauben der Halbwilden. Der Vortrag war gut beſucht. Entfettung „Alſo Ihr Mann, Mrs. Webb, macht eine Ent⸗ fettungskur? Wirkt ie?“ „Großartig, Mrs. Jones. Er hatte doch auf der Bruſt ein Kriegsſchiff tätowiert. Das iſt jetzt ein Rettungsboot.“ Selbſtbeherrſchung eines Gentlemans „Bitte, Fräulein, 127 438. Danke ſehr. Be⸗ findet ſich dort das Feuerwehrkommando?“ „Jawohl.“ „Guten Abend. Sie wünſchen?“ „Entſchuldigen Sie, bitte, die Störung. Wenn Sie nicht ungewöhnlich beſchäftigt ſind, möchte ich Ihnen eine Mitteilung machen. Meine Bibliothek brennt Vielleicht intereſſiert es Sie.“ die e Es öffent wird, die b ganz wenig Kreise der K inden unter zu un Künſt Deut dieſer Künſt den Teile Mitte erlan mal erhäl die m grapl lung eines lunge mit Gem daß meiſt rahm aufg bige ſcheir über 7 1 den kann ſei se auf d Nach letzte ſetzt werd des erwe geme günf kläre Art Not Selb Ver! regu des zum wirt Da⸗ gut. che⸗ läu⸗ 80 ein Nän⸗ 1 in der Arten ſind igen In⸗ rend ate. elten u. iſello seug war aus aus⸗ der burg Aus⸗ von — * Donnerstag, den 6. Februar 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Städtische Nachrichten 48 2 Kunſtfabriken Es iſt, ſo wird uns geſchrieben, kein neues Gebiet öffentlicher Erörterung, wenn darauf hingewieſen wird, daß unter der gegenwärtigen Wirtſchaftslage die bildenden Künſte und mit ihnen die Künſtler ganz beſonders ſchwer leiden müſſen. Es iſt aber weniger bekannt, wie gewiſſe geſchäftsgewandte Kreiſe durch Errichtung von Kunſtfabriken die Not der Künſtler gewinnbringend zu verwerten wiſſen, indem ſie durch ein Heer von Angeſtellten— meiſt unter der Vorſpiegelung, damit notleidende Künſtler zu unterſtützen— dem Publikum minderwertige Kunſterzeugniſſe aufdrängen. derſtellung ſolcher fragwürdiger Kunſtwerke auch r beſchäftigt, aber die 9000 Künſtler, die im Reichsverband bildender Künſtler Deutſchlands zuſammengeſchloſſen ſind, werden von dieſer Unterſtützung nicht betroffen. Während die Künſtler mangelnder Aufgaben wegen darben, ſen den jene Kunſtfabriken zahlreiche Agenten in al Teile des Reiches und ſuchen mit allen erde Mitteln Beſtellungen auf Porträts und Gemälde z erlangen, bei denen es ſich aber nur um Ueber⸗ malungen, nicht um Originalwerke handelt. So erhält im Falle des Porträt⸗Auft Beſteller die mit Farben übermalte Vergr ner photo⸗ graphiſchen Aufnahme, deren fabrikmäßige Herſtel⸗ lung vielleicht eine geringere Preisforderung zuläßt, die aber dem Einzelwerk eines Künſtlers gegenüber nicht den gleichen Wert darſtellt. Für den Gemälde⸗Auftrag werden auf Grund eines Kataloges oder eines fertigen Bildes Beſtel⸗ lungen entgegengenommen und daraufhin wird eine mit einem beſonderen Namen bezeichnete Art von Gemälden geliefert. Dieſe Art beſteht nun darin, daß die Originalreproduktion des Gemäldes eines meiſt namhaften Künſtlers auf eine auf Blend⸗ rahmen— wie bei einem richtigen Oelgemälde— aufgezogene Leinwand aufgeklebt und dann die far⸗ bige Originalreproduktion teils durch dünnen durch⸗ scheinenden Auftrag, teils deckend mit Oelfarben übermalt wird. Für den Laien wird auf dieſe Weiſe der Ein⸗ druck eines echten Kunſtwerkes hervorgerufen, den Anſpruch auf irgend welchen künſtleriſchen Wert kann ſolche Fabrikware niemals erheben. Erwähnt ſei ſchließlich noch, daß auch der Name des Urhebers auf dem Bilde und darunter der des gewerbsmäßigen Nachmalers gewiſſenhaft angegeben wird. Wenn nun letzterer Name recht nahe an den unteren Rand ge⸗ ſetzt wird, kann er leicht vom Goldrahmen überdeckt werden, ſodaß dann der Name des Künſtlers bezw. des Urhebers allein ſichtbar bleibt, was den Eindruck erwecken kann, als ob es ſich um ein Original⸗ Wohl werden bei gemälde handle. Für den Verkäufer ein recht günſtiger Zufall. Das Publikum darüber aufzu⸗ klären, daß es durch Beſtellungen der geſchilderten Art von Gemälden weder Kunſt erwirbt, noch die Not der Künſtler lindert, iſt der Zweck dieſer Zeilen. Selbſtverſtändlich wird durch die Herſtellung und den Verkauf oben geſchilderter Fabrikware auch der reguläre Kunſthandel geſchädigt, der ſich im Intereſſe des Publikums und ſeines eigenen Anſehens niemals zum Vertrieb derartiger„Kunſtwerke“ hergeben wird. 8 Deutſcher Liedertag 1930 Der Deutſche Sängerbund hatte unlängſt einen Aufruf zu einem allgemeinen Deut⸗ ſchen Liedertag erlaſſen, der am letzten Sonn⸗ tag im Juni ſtattfinden ſoll. Geplant ſind in Stadt und Dorf große Platzkonzerte, in denen in erſter Linje Volkslieder zum Vortrag kommen. Wie wir aus der„Deutſchen Sängerbundeszeitung“, dem amt⸗ lichen Organ des DS., erfahren, ſind in den Mit⸗ gliedsbünden Deutſchlands und Oeſterreichs ſowie bei den Geſangvereinen der Auslandsdeutſchen um⸗ faſſende Vorbereitungen im Gange, um den Lieder⸗ tag zu einer würdigen Feierſtunde des Volksliedes zu machen. Die Bundeschormeiſter haben teilweiſe ſchon jetzt Chöre aus dem Bundesliederbuch aus⸗ gewählt, die von allen den Einzelbünden angeſchloſ⸗ ſenen Vereinen zu Gehör kommen. Im allgemeinen werden keine großen Maſſenchöre auftreten, ſondern die in einer Stadt anſäſſigen Vereine werden fich nach Maßgabe ihrer Stärke und der verfügbaren Plätze ſo verteslen, daß an möglichſt vielen Stellen der Stadt gleichzeitig geſun⸗ gen wird. Im übrigen iſt die Ausgeſtaltung des Liedertages in weiteſtem Maße den Vereinen ſelbſt überlaſſen, da die örtlichen Verhältniſſe bei der Ge⸗ ſtaltung des Liedertages eine wichtige Rolle ſpielen. Bereits jetzt ſteht feſt, daß der Liedertag im ganzen Reiche ein zuſtimmendes Echo gefunden hat, ſodaß mit einem Erfolge des DSB. zu rechnen iſt. SBK. * * Lebensmüde. Geſtern nachmittag verſuchte die 21 Jahre alte Ehefrau eines Kranenfüh⸗ rers in der Küche ihrer in der Ackerſtraße gelege⸗ nen Wohnung durch Oeffnen des Gashahnens ſich das Leben zu nehmen. Lebensgefahr ſoll nicht be⸗ ſtehen. Der Grund zur Tat iſt bis jetzt noch un⸗ bekannt. Beinbruch durch Schwächeanfall. Geſtern nach⸗ mittag bekam ein 55 Jahre alter Arbeiter auf der Ober⸗Neugaſſe in Sandhofen einen Schwäche⸗ anfall und fiel zu Boden. Der Verunglückte, der durch den Fall einen rechten Schenkelhals⸗ bruch erlitt, fand Aufnahme im Allgemeinen Krankenhaus. * Betriebsunfall. Ins Allgemeine Krankenhaus wurde geſtern eine verheiratete 36 Jahre aßte Arbeiterin eingeliefert, die in einem Betrieb in Neckarau aus bis jetzt noch unbekannter Urſache gegen eine Maſchine und dann zu Boden fiel, wo⸗ bei ſie ſich erhebliche Verletzungen im Ge⸗ ſicht und am Hinterkopf zuzog. AZuſammenſtoß. Am Paradeplatz ereignete ſich heute vormittag kurz vor 11 Uhr ein ſchwerer Zu⸗ ſa mmenſtoß. Die Straßenbahn der Linie 3, vom Schloß kommend, erfaßte einen kleinen offenen Vier⸗ ſitzer(Opel) und warf ihn zur Seite. Der Wagen wurde ſchwer beſchädigt. Der Führer trug ſtark blutende Verletzungen an der linken Hand durch die Scherben der zertrümmerten Windſchutz⸗ ſcheibe davon. Es entſtand ein größerer Menſchen⸗ auflauf, ſodaß die Polizei einſchreiten mußte. Die Schuldfrage iſt noch ungeklärt. Gehein 3. Seite. Nr. 62 * Ludwigshafen, 6. Febr. Der frühere Präſident der Handelskammer Ludwigshafen, Geheimer Hof⸗ rat Ritter von Wagner, feiert am morgigen 7. Februar ſeinen 80. Geburtstag. Geheimrat v. Wagner iſt ſeit 12. Juli 1894 Mitglied der Handels⸗ kammer, wurde am 11. September des gleichen Jah⸗ res ſtellvertretender Vorſitzender und ſtand vom 16. Februar 1898 bis 31. Dezember 1926 an der Spitze der Kammer als deren Präſident. Er hat ſich nicht nur um den wirtſchaftlichen Aufſchwung von Ludwigshafen um die Zeit der Jahrhundertwende erfolgreich bemüht, ſondern er war auch während der langen Zeit ſeiner Geſchäftsführung ein unpar⸗ teiiſcher Verfechter der Intereſſen der Pfalz. Un⸗ ermüdliche Pflichttreue und Gewiſſenhaftigkeit ſind die Grundzüge dieſer Perſönlichkeit, die über ein Menſchenalter hindurch in der Kammer tätig und faſt in allen Sitzungen anweſend war. Als er in der Vollverſammlung der Handelskammer am 30. De⸗ zember 1926 von ſeinem Amt als Vorſitzender nach einer Amtszett von 29 Jahren und nach 34jähriger Zugehörigkeit zur Kammer ſich zurückzog, wurde Stlaliſtiſches aus der Evang. Landeskirche in Baden Am 1. Januar 1930 beſtanden in der Evang. Lan⸗ deskirche Badens 471 Pfarreien(neben 19 Stel⸗ len für die ſogen. landeskirchlichen Pfarrer ohne Gemeindeamt). 424 Pfarreien waren beſetzt, 25 nach⸗ barlich oder durch Pfarrer im Ruheſtand verſehen und 22 verwaltet; eine Stelle für einen landeskirch⸗ lichen Pfarrer iſt unbeſetzt. Erledigt wurden im Laufe des Jahres 1929: 40 Pfarreien, und zwar: durch Verſetzung oder andere Verwendung des In⸗ habers 18, durch Zurruheſetzung 13, durch Entlaſſung auf Anſuchen 3, durch Tod 3 und durch Verzicht 3. Neuerrichtet wurden 6 Pfarreien. Beſetzt wurden 41 Pfarreien und zwar: durch Gemeindewahl 17, durch Ernennung durch die Kirchenregierung 7, durch Ernennung infolge Verzichts der Gemeinden auf das Wahlrecht 10 und durch den Patron 7. Zu den 424 Pfarrern kommen 18 Pfarrer der Landeskirche ohne Gemeindeamt, 11 Pfarrer, die für den Dienſt in Vereinen und Anſtalten, insbeſondere der Inneren Miſſton, beurlaubt ſind, 4 aus den Geiſtlichen der Landeskirche hervorgegangene Pfar⸗ rer an Strafanſtalten und 22 ebenſolche Religions⸗ lehrer(ſtaatliche Profeſſorenl. Unſtändige Ge iſt⸗ liche waren am 1. Januar 122 vorhanden, davon 108 im Dienſte der Landeskirche, 6 als unſtändige Religionslehrer an höheren Lehranſtalten und 8 nicht im Dienſte der Landeskirche verwendet. Die Ge⸗ ſamtzahl der Pfarrer und unſtändigen Geiſtlichen beträgt 601. Hinzu kommen noch 7 Pfarrkandi⸗ datinnen, von denen 4 als Pfarrgehilfinnen, 1 als unſtändige Religionslehrerin und 2 noch nicht verwendet ſind. Im Jahre 1929 ſind aus den beiden Hauptpriü⸗ fungen 23 Geiſtliche hervorgegangen. Dazu fand eine ſonſtige Aufnahme ſtatt; der Geſamtzugang betrug 24 gegenüber 17 im Vorjahre.— Geſtorben ſind 3 Pfarrer im Dienſt und 3 Pfarrer im Ruheſtand.— In den Ruheſtand verſetzt wurden 13, entlaſſen bezw. auf Anſuchen entlaſſen 6 Getſtliche, darunter 2 zur Uebernahme der Stelle eines Anſtaltspfarrers an Strafanſtalten.— Zu Kirchenräten ernannt wurden 4 Geiſtliche. * * Alkohol vergiftung. Ein 56 Jahre alter Oſen⸗ ſetzer, der geſtern in einer Wirtſchaft im Jung⸗ buſchviertel, wo er Arbeiten verrichtete, etwa 15 Liter Schnaps getrunken hatte, blieb beſinnungslos liegen. Der Süffel wurde in das ſtädtiſche Kranken⸗ haus verbracht. Vermnutlicher Diebſtahl. Am 13. Januar zwi⸗ ſchen 11 und 12 Uhr vormittags, ſoll an einer Kaſſe des Kaufhauſes Rothſchild ein größerer Geld⸗ betrag zu Boden gefallen ſein. Eine in der Nähe ſtehende Dame mit einem Sealskin⸗Mantel ſoll den angeblichen Verlierer auf das Geld auf⸗ merkſam gemacht haben. Dieſe Dame wolle als wichtige Zeugin ihre Anſchrift der Kriminalpolizei mitteilen. Veranſtaltungen Große Damen⸗ u. Fremdenſitzung des„Fenerio“ Hinſichtlich der am kommenden Sonntag abend im Roſengarten ſtattfindenden Damen⸗ und Frem de n⸗ ſitzung iſt zu bemerken, daß ſie in ihrer Aufmachung ſich mit allen Veranſtaltungen dieſer Art am Rhein meſſen kann. Im Mittelpunkt des Abends dürfte die Lokal ⸗ ſzene„Der gemiſcht beſchließende Aus ſchuß von Narrenheimbach“(verfaßt von Joſ. Bieber) ſtehen. Es iſt ein echtes Karnevalſtück und wird in ſeiner Auswirkung ſicher den beſten Erfolg haben. Der ge⸗ miſcht beſchließende Ausſchuß beſteht aus 13 Vertretern der Parteien, wobei Jeder mit einem Häfelchen antreten wird, um ſeine Parteiſuppe zu kochen. Die weiblichen Haupt⸗ rollen ſind vertreten durch die Herren Karl Buck, Eugen Gehrig und Toni Kunz, während ſich die männlichen wal von Wagner 80 Jahre ſeiner Wirkſamkeit in anerkennenden Worten gedacht und er am 10. Februar 1927 zum Ehren vor⸗ ſitzenden ernannt. Wohl hatte Geheimrat v. Wagner namentlich wäh⸗ rend der Inflation und der Separatiſtenherrſchaft eine außerordentlich ſchwierige Zeit durchzumachen, aber er hielt dennoch treu auf ſeinem Poſten aus. Geboren am 7. Februar 1850 in Rockenhauſen bei Kirchheimbolanden in der Pfalz ging er nach Abſol⸗ vierung der Schulen zum Bankfach über. Er wurde Direktor der Pfälziſchen Hypothekenbank und am 31. Dezember 1910 in deren Aufſichtsrat gewählt. Als Auffſichtsratsvorſitzender der früheren Pfalz⸗ bank leitete er die Verhandlungen ein, die 1911 zum Abſchluß eines Intereſſengemeinſchaftsvertrages mit der Rheiniſchen Creditbank führten. Infolge der ver⸗ fehlten Spekulationen eines Beamten der Münchener Filiale war die Pfalzbank ſodann anfangs 1922 ge⸗ zwungen, die Löſchung ihrer Firma zu beantragen. Geheimrat v. Wagner iſt Aufſichtsratsvorſitzender fol⸗ gender Geſellſchaften:„Deutſcher Atlas“, Allgemeine Verſicherungsbank AG.,„Rheiniſcher Atlas“, Trans⸗ port⸗ und Rückverſicherungsbank⸗AG., Ludwigshafen, und der Schiffs⸗ und Maſchinenbau⸗AG. Mannheim, ſtellvertretender Nufſichtsrats ⸗Vorſitzender beim „Neuen Atlas“, Lebensverſicherungsbank AG. Lud⸗ wigshafen und Mitglied des Aufſichtsrats bei der Pfälziſchen Hypothekenbank Ludwigshafen und beim Bayeriſchen Lloyd, Regensburg. Seine Tätigkeit um die wirtſchaftliche Entwick⸗ lung von Ludwigshafen, das neben der ausgangs des vorigen Jahrhunderts ſich mächtig ausdehnen⸗ den und hochſtrebenden Großſtadt Mannheim nicht zurückbleiben wollte, fand auch bei der früheren bayeriſchen Regierung wiederholte Anerkennung. So wurde er Inhaber des Verdtenſtordens vom Hl. Michael 3. Kl. und Inhaber des Ehrenkreuzes die⸗ ſes Ordens. Im Jahre 1916 erhielt er das Ritter⸗ kreuz des Verdienſtordens der Bayer. Krone ver⸗ liehen. Im Jahre 1918 erfolgte dann ſeine Er⸗ nennung zum Geheimen Hofrat. Trotz aller Ehrungen blieb Geheimrat von Wag⸗ ner ſtets der ſchlichte, liebenswürdige Menſch, der ſich jederzeit gerne ſeiner Mitarbeiter erinnerte, mit denen er treu und fleißig an der kommerziellen Förderung und Induſtrialtſterung von Ludwigs⸗ hafen gearbeitet hat. Sein Optimismus half ihm über viele Schwierigkeiten hinweg. Wie in frühe⸗ ren Jahren ſo verſieht er auch heute noch ſeine viel⸗ ſeitigen geſchäftlichen Obliegenheiten trotz ſeines hohen Alters in ſeltener Rüſtigkeit. ch. Vertreter aus den Herren Lorch, Fegbeutel, Wel⸗ ker, Schäfer, Brehm, Schölhaas, Geisler, Tur⸗ bach, Rhein, Baſtian und Knapp zuſammenſetzen. Die Galeriebeſucher ſtehen unter der Führung von Gehrig als Wartefrau und Hotter als„Spanner“. Wahre Kabinettſtücke von Reden wird man hören. Das Ganze iſt muſikaliſch untermalt. Ort der Handlung: Gemeindehaus. Aus dem Programm entnehmen wir ferner: meines Lied. Allge⸗ Mit Orgelton, Orcheſter und Glockengeläute, freudige Kundgebung anläßlich der balbigen Pfalz be⸗ fretung. Es folgen herrliche Tanzaufführungen der ausgezeichneten Tanzgruppe Mertens⸗ Leger, Als Büttenredner werden genannt: Jakob Frank, Gehrig, Hotter, Buck, Hauck. Muſik: Philharmoniſches Orcheſter. Viele prominente Perſonen haben ihr Er⸗ ſcheinen bereits zugeſagt.(Weiteres Anzeige im Mittags⸗ blatt.) Zirkusfeſt Eine Schau zweiter Welten nannte Sarraſani ſein ge⸗ waltiges zirzenſiſches Unternehmen, das vier Wochen lang die Mannheimer beglückt hat! Eine ſolche bunte Schau durch die Mannheimer ſelbſt in Mannheim entſtehen zu laſſen, dazu ſoll der große Maskenball am 15. Febr. in den Räumen des Roſengartens, der als Zirkusfeſt ver⸗ anſtaltet wird, Anregung und Möglichkeit geben. Die Ma⸗ nigfaltigkeit der Koſtümierung, die der Fantaſte des Ein⸗ zelnen weiteſten Spielraum gibt, ſoll dem Maskenball ein beſonderes Gepräge geben. Farbe, Licht und Bewegung ſollen dem Maskentretben den Rahmen und das äußere Gepräge geben. Gefördert werden ſoll die Stimmung durch luſtige Spaßmacher⸗ und Clown⸗Gruppen, die in den Räumen zur Erheiterung der Menge herumziehen, durch die Saalpolizei, die von einer großen Schar charmanter junger Mannheimer Damen gebildet wird und die Sünder gegen Frohſinn und heitere Laune zur empfindlichen Be⸗ ſtrafung feſtnehmen wird. Um die Bewegtheit ſtändig im Fluß zu halten, werden die einzelnen Ballorcheſter unter Leitung der Kapellmeiſter Becker, Homann⸗Webau und Mohr eifrig zum Tanze auffpielen. 14 Berufskundlicher Rundfunkvortrag. Am morgigen Freitag ſpricht um 18.05 Uhr Berufsberater Gurk ⸗ Karlsruhe über„Die Ausbildung des Flugzeugführers und des Flugzeugmonteurs.“ s Geſangs vorträge im Krankenhaus. Am vergangenen Sonntag haben im Krankenhaus geſungen: der Männer⸗ geſangverein Vietorta Waldhof und das Sängerquartett Wanderluſt Mannheim. Am Sonntag, 26. Januar hat im Lungenſpital der Män⸗ nergeſangverein Harmonie Schwetzinger ⸗ vorſtadt durch Vorträge erfreut. Jilm⸗Rundſchau Capitol:„Ein Mädel mit Tempo.“ Was hat Patſy zu tun, wenn man als füngſte Tochter der Familie von der Mama und der älteren Schweſter als Blitzableiter benützt wird? Man hat ſich zu fügen wie es Papa auch machen muß. Aber nur bis zu einem gewiſſen Grade, denn die Liebe zu dem Zukünftigen der Schweſter iſt ſo groß, daß Tony trotz threr Dummheit ein ganz hölliſches Tempo vorlegt und nicht nachläßt, bis Tony Feuer gefangen hat. Es ſtört ſie nicht, daß ſie das fünfte Rad am Wagen der glücklichen Familie ſein muß, wenn ſie nur„Ihn“ angeln kann. Marton Davies als Patſy hat natürlich den größten Anteil an dem durch⸗ ſchlagenden Hetiterkeitserfolg des Filmes der wirkliches Tempo beſitzt und durch dieſes Tempo mannigfaltige Szenen bringt. Köſtlich wie ſte den guten Ton einſtudiert unb von der Familie für wahnſinnig gehalten wird, Glanzletſtun⸗ gen ihre Verwandlungskünſte um die Aufmerkſamkeit auf ſich zu lenken. Marie Dreßler als Mama iſt nicht weniger intereſſant und Del Henderſon iſt ein paten⸗ ter Papa, der zum Schluß doch noch ſeine Meinung ſagt und damit den Aufaung zum guten Ende macht. Der zum Schluß einſetzende Beifall, eine in Mannheim bet einem Film ſelten zu beobachtende Erſcheinung, mag ein Beweis für die Güte dieſes heiteren Filmes ſein. Außer einem als Hauptfilm laufenden, ſehr ſpannen⸗ den und guten Kriminalfilm der die verwickelſten Sitna⸗ tionen bringt, läuft noch eine gute amerikaniſche Kinder⸗ groteske und ein intereſſanter Lola⸗Kreuzberg⸗Tierfilm. Ein Programm das qualitativ und quantitativ eine Spitzenleiſtung darſtellt. 5 Volkstrauertag wird auch in dieſem Sonntag Reminiſcere(16. März) in gewohnter Weiſe be⸗ 5 Tagungen Badiſcher Verbandstag Deutſcher Kriegsgräberfürſorge Der Landesverband Baden des Volksbundes deutſchers Kriegsgräberfürſorge hielt am Sonntag unter Leitung des Vorſitzenden Miniſterialdirektors Fuchs im Rathaus in Karlsruhe ſeine gutbeſuchte Jahrestagung ab. Die Miniſterien des Innern und des Kultus hatten Ver⸗ treter entfſandt, ebenſo die ſtädtiſchen und kirchlichen Be⸗ hörden, der badiſche Kriegerbund und andere Organiſa⸗ tionen. Auch der Bundespräsident, Reichsminiſter a. D. Dr. Geßler wohnte der Tagung bei. Der Landesverband zählt zur Zeit 6000 Mitglieder (Zunahme im letzten Geſchäftsjahr 700); darunter 900 badiſche Gemeinden. Die Zahl der Ortsgruppen beträgt 86, davon 24 in Amtsſtädten. Die für die drei Paten ⸗ friedhöfe angeſammelte Summe von 24 000 Reichsmark foll in dieſem Jahre reſtlos Verwendung finden. Der Jahre am gangen. Altkatholiken und evangeliſcher Oberkirchenrat haben bereits gottesdienſtliche Feiern und Glocke n⸗ geläute zugeſagt. Im gleichen Sinne erhofft man den Beſcheid des erzbiſchöflichen Ordinariats. Die öffentlichen Gebäude werden auf Anordnung des Staatsminiſteriums Halbmaſt flaggen. Leider iſt es noch nicht gelungen, den Volkstrauertag reichsgeſetzlich ſeſtzulegen. Gegen Schluß der Tagung übermittelte Generalmajor a. D. Pohl⸗ mann die Einladung des Freiburger Oberbürgermei⸗ ſters Dr. Bender, die Bundestagung 1931 in Frei⸗ burg abzugeben. Mit dem Dank an alle Mitarbeiter für ihre Bereitſchaft ſchloß der Vorſitzende die dreiſtündigen Verhandlungen. Dentſch⸗Evang. Gemeindetag * Pforzheim, 5. Febr. In der zweiten Woche nach dem Oſterfeſt, am Sonntag, den 27. April beginnend, ſoll hier der Deutſche Evang. Gemeindetag ab⸗ gehalten werden. Die dreitägige Tagung wird von Generalſuperintendent D. Schian aus Breslau ge⸗ leitet werden. Geplant iſt unter anderem eine große Gemeindeverſammlung. Kommunale Chronik Tumultſzenen im Straßburger Stadtrat Der Kampf um die Straßburger Mai ⸗ rie, der ſich in den letzten Wochen in öffentlichen Verſammlungen ausgewirkt hat, wird im Straß⸗ burger Stadtrat ſelber weitergeführt; jede zweite Gemeinderatsſitzung artet in längere Dis⸗ kuſſionen politiſcher und zumeiſt perſönlicher Art aus. Nebſt dem Basler beſtreitet das Stadtthea⸗ ter von Freiburg i. B. die deutſchſprachi⸗ gen Gaſtſpiele in Straßburg und Col⸗ mar. Das Freiburger Theater ſpielte im Elſaß die erſte deutſche Oper ſeit dem Krieg, und darauf⸗ hin brachte das Straßburger Stadttheater eine fran⸗ zöſiſche Oper in Freiburg zur Aufführung. Gegen ſolchen gegenſeitigen kulturellen Austauſch über die Rheingrenze iſt ſicher nichts einzuwenden. Es iſt Ausgleichs⸗ und Verſtändigungsarbeit im beſten Sinne von Locarno. Der franzöſiſchen Aufführung in Freiburg wohnten der kommuniſtiſche Maire Hueber mit dem Straßburger kommuniſtiſchen Deputierten Mourer bei; in der Rechtfertigungsver⸗ ſammlung der Mehrheitsparteien des Straßburger Stadtrats im Sängerhaus berichtete der Maire von Straßburg von dem Empfang bei der Freiburger Freiburger Stadtverwaltung mit einem reichlich ge⸗ wagten Wortſpiel: Die Burg an der Straße habe der freien Burg ihren Beſuch ahgeſtattet, und ſicher werde die Stadt Freiburg der. Stadt Straßburg den Beſuch erwidern, wenn die Burg an der Straße eine freie Burg geworden ſei. In einem Teil der Freiburger Preſſe wurde die Sache ſo dargeſtellt, als ob es der Freiburger Ober⸗ bürgermeiſter geweſen ſei, der das Wortſpiel beim Empfang des Maire von Straßburg gebraucht und ſich damit eine Auffälligkeit gegen Frankreich er⸗ laubt habe; darum kam es im Straßburger Stadt⸗ rat zur Interpellation. Der Maire Hueber ver⸗ ſicherte, daß der Freiburger Oberbürgermeiſter den Ausſpruch nicht getan habe, daß es ſich alſo um einen höchſt eigenen Getiſtesblitz handle, den er in die Sängerhausverſammlung geſchleudert habe. Statt es mit dieſer Erklärung bewenden zu laſſen, ließ ſich der Stadtrat in eine unmögliche Debatte ein, die zu ſcharfen Auseinanderſetzungen zwiſchen der kom⸗ muniſtiſch⸗autonomiſtiſchen Mehrheit und der ſozia⸗ liſtiſchen und demokratiſchen Minderheit, zu Tu⸗ multſzenen und zu argen perſönlichen Beſchimp⸗ fungen führte. So warf[t.„N. Zür. Ztg.“ der Uni⸗ verſitätsprofeſſor Staehling dem Maire Hueber vor, er ſei ein„Schwob“, worauf der Deputierte Haus den Univerſitätsprofeſſor mit„Idiot“ titulierte. Der frühere Maire von Straßburg, der Deputierte Pei⸗ rotes, verſicherte dem heutigen Bürgermeiſter, er ſei ein ganz gewöhnlicher Schloſſer, und der Maire Hueber entgegnete dem ſozialiſtiſchen Deputierten liebenswürdig, er ſet nicht mehr normal. Die wü⸗ ſten Lärmſzenen, die den Straßburger Stadt⸗ rat ſchon im vollen Faſchingsbetrieb zeigten, nahmen ſchlteßlich tm Sturm ihr Ende. Es iſt jedenfalls jammerſchade, daß eine ſo erfreuliche und verdienſt⸗ volle Tat, wie die Straßburger franzöſiſche Auffüh⸗ rung in Deutſchland, ein ſolch groteskes Nachſpiel finden mußte. * kr. Heidelberg, 6. Febr.(Eig. Drahtber.) Der Bürgerausſchuß iſt auf Donnerstag, 20. Febr. zu einer Sitzung einberufen worden. Auf der Togesordnung ſtehen 18 Vorlagen, darunter Bei⸗ tritt der Stadt Heidelberg zur Südweſt⸗ deutſchen Gas ⸗A.⸗G., Ankauf einer Priwatlehr⸗ anſtalt, Aufnahme einer Wohnungsbau ⸗An⸗ leihe, Nachträge für die Uferſtraßen und den Bau der Ernſt Walz⸗Brücke, Uebernahme einer Bürg⸗ ſchaft für die Bad Heidelberg A. Kleine Mitteilungen Der badiſche Innenminiſter teilte, wie aus Säckin⸗ gen gemeldet wird, den betreffenden Gemeinden am Oberrhein mit, daß die Milchfrankenſchuld an die Schweiz mit dem 31. Dezember 1929 reſtlos ab⸗ gedeckt werden konnte, und daß nunmehr die Schluß⸗ abrechnung des Reiches darüber vorliegt. Damit hat eine wirtſchaftliche Angelegenheit ihr Ende gefunden, die die oberbadiſchen Gemeinden jahrelang auf das ſchwerſte belaſtete, In der Stadtratsſitzung von Zwei⸗ brücken wurde der nationalſozialiſtiſche Antrag auf Streichung der Aufwandsenktſchädigun⸗ gen für die Mitglieder des Stadtrates von der Mehrheit abgelehnt. Nur ſechs Stadb⸗ räte traten für Abſchaffung ein. 1 ö 0 1 0 ö 0 4. Seite. Nr. 62 Neue Maunheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Donnerstag, den 6. Februar 1930 Gemlde⸗Diebt * Karlsruhe, 6. Febr. Der Polizeibericht meldet: In der Nacht zum 4. Februar wurde in einer Wein⸗ ſtu be in der Kreuzſtraße ein Einbruch verübt. Der bis jetzt noch unbekannte Täter ſchniit drei Oelgemälde im Werte von etlichen Tauſend Mark aus den Rahmen.— Es handelt ſich um einen Einbruch in Fiſcher's Weinſtube, Kreuzſtraße 29. Wie die Unterſuchung bisher ergeben hat, ſcheint ſich der Dieb im Abort der Weinſtube eingeſchloſſen zu haben, um hier die Schließung der Wirtſchaft abzuwarten. um die Schließung der Wirtſchaft abzuwarten. Da außer den Bildern nichts geſtohlen wurde— ſelbſt die in greifbarer Nähe befindliche Kaſſe war unbe⸗ rührt— wird angenommen, daß es ſich bei dem Diebſtahl lediglich um die Erlangung der koſtbaren Gemälde gehandelt hat. Der Liebhaberwert der geſtohlenen Gemälde wird auf 30 000 Mark geſchätzt. Verſichert ſind die Bilder mit 13000 Mark. Es han⸗ delt ſich um Originalgemälde berühmter Meiſter. Zwei Bilder ſtammen von dem Maler Th. Bauerle, der beſonders in England und den eng⸗ liſchen Dominien als Künſtler hochgeſchätzt wurde und der auch ehrenvolle Aufträge vom engliſchen Hofe zur Ausführung brachte. Das größte Bild 680:120 Zentimeter) ſtellt lt. Bad. Pr. einen italie⸗ niſchen Straßenhändler vor, der mit Streich⸗ hölzern handelt. Das zweite Bild, das erheblich kleiner iſt, zeigt einen italieniſchen Fiſcher⸗ jungen am Meer mit einem Korb Fiſchen neben ſich. Das dritte Bild, das als echter Segantini an⸗ geſprochen wird, zeigt eine Bauersfrau in ita⸗ lieniſcher Volkstracht. Trotz den eifrigen Bemü⸗ hungen der Kriminalpolizei iſt es bis jetzt noch nicht gelungen, den Dieb zu ermitteln. Für eine badiſche Gartenbauſchule * Heidelberg, 6. Febr. Auf der Generalverſamm⸗ lung des Verbandes badiſcher Gartenbaubetriebe, Bezirk Heidelberg, Eberbach, Mosbach, wurde die Frage der Errichtung einer Gartenbau⸗ ſchule erörtert. An den Landesverband wurde ein Antrag weitergeleitet, worin dieſer aufgefordert wird, bei der badiſchen Regierung dafür einzutreten, daß auch in Baden eine Gavptenbauſchule gegrün⸗ det wird, um zu vermeiden, daß weiterhin unſere heranwachſendden Gärtner zur theoretiſchen Aus⸗ bildung in außerbadiſche, überfüllte Lehranſtalten eintreten müſſen. Als geeignetſten Platz für die Errichtung einer badiſchen Gärtnerlehranſtalt wird Heidelberg oder ſeine nächſte Umgebung an⸗ geſprochen. Schwerer Unglücksfall * Hauſatz bei Bühl, 5. Febr. Hier ereignete ſich am ſog. Wolffſtein ein ſchweres Unglück. Vater und Sohn der Familie Otto Fallert, Maurer⸗ meiſter, waren im Walde, um Holz zu ſchlagen. Dabei wurde der Sohn Karl Fallert während des Fällens von einem Eichenſtamm getroffen und ſo ſchwer verletzt, daß der junge Mann kurz darauf ver⸗ ſtarb. Der Verunglückte iſt 23 Jahre alt und un⸗ pverhetratet. Wiederſehensfeier in Offenburg * Offenburg, 4. Febr. Die Wiederſehens feier der früheren Angehörigen des 4. Badiſchen Inf.⸗Erſatz⸗ Bat. Heidelberg 14/17 vereinigte zahlreiche Kame⸗ raden mit ihren Frauen zum Teil in maleriſchen Trachten ihrer Heimat. Landgerichts rat Friedrich Haſencamp, der ehemalige Hauptmann und Bataillonskommandeur, begrüßte ſeine alten treuen Landſturmleute mit ihren Familienangehörigen und gedachte jener großen und ſchweren Zeit, die ſie zu⸗ ſammen verlebt hatten. Er brachte ein Hoch auf das deutſche Vaterland aus, worauf die Anweſenden begeiſtert das Deutſchlandlied anſtimmten. Kamerad Emil Waldmann Freiburg hielt die Feſtrede, in der er auf die Geſchehniſſe des Bataillons hin⸗ wies. An Hand der Totenliſte hielt Metzgermeiſter Richard Müller ⸗ Riegel die Gedächtnis rede für die Gefallenen und Verſtorbenen. Schnell ver⸗ flogen die Wiederſehensſtunden. * I. Schwetzingen, 5. Febr. Die Ortsgruppe der „Badiſchen Heimat“ zählt nach dem in der General⸗ verſammlung eröffneten Bericht 99 Mitglieder; der Kaſſenſtand ſchloß mit 191 Mk. ab, die Hebelgedächt⸗ nis⸗Stiftung, deren Grundſtock beim letztjährigen Hebeltrunk gelegt wurde, beträgt 70 Mk. Die Neu⸗ wahlen hatten ſolgendes Ergebnis: Aſal 1. Vorſitzen⸗ der, Hörner 2. Vorſitzender, Klebes Kaſſier, Knühl Schriftführer und Seyfried Beiſitzer. Mit der Hauptverſammlung war ein Heimatabend ver⸗ bunden, in deſſen Verlauf Hauptlehrer Seyfried von Ketſch einen eindrucksvollen Vortrag über„Kul⸗ turhiſtoriſche Bilder aus der Geſchichte der Pfalz“ hielt. Der Vortrag zeigte in ſeiner Reichhaltigkeit und in ſeinem Aufbau, daß der bekannte Heimat⸗ forſcher wieder einen wertvollen Beitrag zur Hei⸗ matgeſchichte geliefert hat.— Die Zahl der Einwohner betrug am 1. Februar 9902 gegen 9854 am 1. Januar.— Die Malzfabrik Brauch u. Gutteuberger, die vor einigen Tagen ihre Zah⸗ lungen einſtellte, hat mit ihren Gläubigern einen außergerichtlichen Vergleich erzielt, wonach dieſe mit einer außergerichtlichen Quote von 40 Proz. abgefunden werden. Da die Firma noch größere, ſicher erſcheinende Außenſtände hat, darf angenom⸗ men werden, daß das Unternehmen weitergeführt wird und ſeine alte Stabilität erreicht. kahl in Karlsruhe Babiſcher Komponiſten⸗Abend rr. Baden⸗Baden, 4. Febr. Im Gartenſaale des Kurhauſes gab der Geſangverein„Sängerbund Hohenbaden“ ein Konzert, dem die Bezeichnung „Badiſcher Komponiſten⸗Abend“ vorangeſtellt war. Auf dem Programm ſtanden nur Namen von Kom⸗ poniſten, die im badiſchen Lande ihren Wohnſitz haben. Unter Leitung des um den Verein hochver⸗ dienten Dirigenten Edmund Braun brachten die Sänger wie auch das Jugend⸗Quartett Chöre und Lieder von Ludwig Baumann⸗Karlsruhe, Wilh. Jung Karlsruhe und Robert Pracht⸗ Freiburg zu Gehör, die eine ſehr ſtimmungsvolle Wiedergabe fanden, reichſten Beifall auslöſten und dem geſang⸗ lichen Können der Hohenbadener ein vorzügliches Zeugnis ausſtellten. Soliſtin des Abends war die Sopraniſtin Lola Kötter von hier, die ſechs Lieder von Arthur Kuſterer⸗ Karlsruhe ſehr gut ſang und durch herzlichen Beifall ausgezeichnet wurde. Nach Beendigung des Konzertes ſprach der Präſident Hohenbadens, Stadtrat Oskar Zabler, den vier Komponiſten herzlichen Dank aus und überreichte ihnen als Andenken die Sängernadel des Vereins. e Der große Dauerlauf über 30 Kilometer Im 25. Jahre ſeines Beſtehens hat man der alten ur⸗ ſprünglichen Konkurrenz um die Deutſche Skimeiſterſchaft eine weitere Ausdehnung gegeben: es kam nach dem Muſter anderer Länder der große Dauerlauf über 50 Kilometer hinzu. Nicht als Kampfteil der Deutſchen Meiſterſchaft, ſondern als zeitlichen Auftakt. Nimmt man zu der Deutſchen Meiſterſchaft die vor einigen Jahren ent⸗ ſtandene und ebenfalls zeitlich damit verbundene Deutſche Heeresmeiſterſchaft hinzu, ſo ergibt das heuti ge Bild ein Wachstum zu einer förmlichen Skimeiſter⸗ ſchafts woche, ein Begriff, der denn auch da und dort verwendet wird. Man zählt nun fünf volle Kampftage, innerhalb deren angeſichts der hohen Anforderungen des 50 Km.⸗Laufs, hinter dieſem ein Ruhetag eingeſchoben iſt. So ergibt ſich eine Wettlauffolge von Dienstag bis einſchl. Sonntag. Oberſtdorf, der ſchöne zentrale Erdenfleck im bayri⸗ ſchen Allgäu, übrigens in der Bedeutung nächſt Garmiſch und Berchtesgaden der dritte, hatte die Aufgabe, die Kämpfe zu organiſieren. Die vereinigten örtlichen und regionalen Stellen haben in Verbindung mit den leitenden Verbandsſtellen und der Heexesleitung eine ſchwere Arbeit übernommen, die nur der Kenner der Praxis zu ſchätzen weiß. Dazu der ungünſtige Winter, der ſich nicht entſchlie⸗ Rand- Italien begiunt wegen des Franbfurter Rarwevalszugs am 2. März bereits um 2 Abr. 8 a 6 Die Vorteile bes Bondberzeags ber,, Mang werden brech den früheren Bogiun des Apfels nok erbönt. Da ber Jug vor 11 Alen im nas terk Dimtziſſt, it reichlich Joit, Ra zen Stabon einem guten Platz zu ickern. Benutzen Lie daker die nock zter Veniigung ſtenende Jott Zur Eim zeichnung und boſtellen Ain ate unseres Geſckäftsſtolle e nn onderzeg⸗ und Sittktitts karten. Aus der Pfalz Betriebe der Handelskammer Ludwigshafen * Ludwigshafen, 6. Febr. Nach den letzten hebungen zählte die Handelskammer Ludwi am 1. April 1929 ansgeſamt 7509 beitrag Betriebe. Unter den neun bayeriſchen Handels⸗ kammern, die zuſammen 40 112 Betriebe zählen, nimmt damit die Handelskammer Ludwigshafen nach der Handelskammer München die zweite Stelle ein, während ſie hinſichtlich der Gebietsgröße des Kammerbezirks vor Koburg an vorletzter Stelle ſteht. Lebensmüde Ludwigshafen, 6. Febr. Am Mittwoch abend verſuchte ein lediger 22jühriger Bleilöther in ſetner elterlichen Wohnung ſich durch Erhängen das Leben zu nehmen. Die Tat wurde beobachtet und der Lebensmüde an ſeinem Vorhaben verhin⸗ dert. Wiederbelebungsverſuche hatten Erfolg. Proteſt der Bürgerſchaft * Bad Dürkheim, 6. Febr. Der Handelsſchutz⸗ verband, Ortsgruppe Bad Dürkheim, Gewerbe⸗ verein, Induſtrie⸗ und Handelsgremium und Gaſt⸗ wirtsperein Bad Dürkheim, erlaſſen nachſtehende Mahnung an die Stadtverwaltung Bad Dürkheim:„Wir legen öffentlich ſchärfſte Verwah⸗ rung dagegen ein, daß man unſeren Mitgliedern von der Stadtverwaltung neue untragbare Laſten aufbürden will. Obwohl jetzt ſchon erhebliche Ge⸗ winne aus den ſtädtiſchen Betrieben erzielt werden, ſollen ohne Rückſicht auf die in ſchwerer Kriſis be⸗ findlichen Gewerbebetriebe die Preiſe für Gas, Waſſer, Kraft und Licht nacheinander erheblich er⸗ höht werden. Es iſt ausgeſchloſſen, daß unſere Mitglieder dieſe erhöhten Koſten auf ihre Waren abwälzen können. Rüchſichtsloſe Sparmaßregeln, z. B. Einſchränkung der Beleuchtung, Verkleinerung der Betriebe durch Entlaſſung bisher durchgehalte⸗ ner Arbeitskräfte müſſen, aus Selbſterhaltungs⸗ trieb heraus, die Folge einer rückſichtsloſen Ge⸗ bührenerhöhung ſein. Von unſeren Vertretern im Er⸗ Shafen lichtige Stadtrat erwarten wir Verſtändnis für unſere troſt⸗ loſe wirtſchaftliche Lage und Hilfe, nicht aber neue Belaſtungen.“ i ßen kann, endlich mit ſeinem Regiment Ernſt zu machen, ein Winter, der die ganzen Vorbereitungswochen hindurch den Zweifel auf die Gemüter wälzte: wird es auf die Met⸗ ſterſchaftstage Schnee geben, wird man ohne Verſchiebung durchkommen? In der reinen techniſch⸗organtſatoriſchen Arbeit hatten die Oberſtdorfer Stellen auch noch dieſe Ner⸗ venbelaſtung zu tragen. Der Zwol iſt nun gelöſt, der angeſetzte Termin iſt gehalten worden vom 4. bis 9. Februar. Wenige Dage vorher beſann ſich der Winter auf Schneefall, der auch in Logen bis Tal hinab eine weiße Landſchaft herab. Wohl hatte es auf den Höhen genügend Schnee gehabt, ſodaß die Durchführung der Longläufe immer geſichert war, aber mit der Sprungſchanze kann man nicht wie mit einer Lauglaufſtrecke einfach höher gehen. Hier hätte tüchtiger Schneefall die Sache erleichtert, während ſo nichts übrig blieb, mit item Schnee, woei die Trausport⸗ bahn der Nebelhoruſchwebebahn, die demnächſt fertig wird, aute Hilfsdtenſte leiſten lonnte. Auch hier hat gemeinſame Arbeit, wie ſie aus der guten Organiſation vom erſten Eindruck an unaufdringlich ſprach, ihr Beſtes geleiſtet, in aller Stille und mit muſterhafter Emſigkelt. Wer es mit⸗ erlebt hat, fühlt ſich in der Art dieſer Arbeit an die Deut⸗ ſche Skimeiſterſchaft 1928 auf dem Feldberg erinnert. 11 Der 50 Km.⸗Dauerlauf als ſchwere Leiſtungsprüfung machte den Auftakt der Kämpfe. Läufe dieſer Art, deren allgemein ſportlicher Wert verſchieden beurteilt wird, kann immer nur eine beſchränkte Teilnehmerzahl haben. Heuer war es die Zahl 19, die ſtattlich genannt werden muß. In ihr war der Schwarzwald vertreten durch die letztjährigen Sieger im Schwarzwälder 50 Km.⸗Lauf, Winter man⸗ tel⸗ Freiburg i. Br.(St. Georgen k. Schw.).— Die Lauf⸗ ſtrecke ging tief in die von Oberſtdorf ſüdwärts ſtrahlenden Täler und Höhen und konnte eingehalten werden. Bei der Schwere der Prüfung waren große Steigungen vermie⸗ den, dabei natürlich aber auch große Abfahrten. Der Start lag etwa bei 90 Mtr., der Höchſtpunkt ca. 100 Mtr. höher, das Ziel bei 850 Meter. ins * Die Schneeverhältniſſe zwar ſchwerer. Das ſchaffte keine einfachen Bedingungen und verlangſamte die Zeiten. Man hatte auf je 10 Km. eine Stunde gerechnet, es wurden aber in der Siegergruppe 5%—6 Stunden. Zwiſchendurch ſchien auch wieder Sonne und nicht minder am Ziel, als Guſtl Mille 1 ⸗Bayriſch⸗ Zell, der zweimalige Deutſche Meiſter, als Erſter mit faſt 5% Stunden einlief. Bemerkenswert iſt ſeine ausgezeich⸗ nete Verfaſſung nach dieſer Leiſtung, die ihm eine Gewichts⸗ abnahme von? Pfund brachte. Der harte Kampf verwies den guten Thüringer Wahl⸗Zella⸗Mehlis, der erſt vor Müller lag, auf den zweiten Platz mit 4 Minuten Abſtand; der dritte Platz ging mit 5 Minuten Abſtand an den Polen Motyka⸗Warſchau vor Schuſter⸗ Berchtesgaden. Sehr waren Neuſchnee und Rottach⸗Egern. Der Schwarzwald errang mantel den 7. Platz in.09 Stunden. Dieſe Gruppe per⸗ teilt ſich alſo auf über eine halbe Stunde Abſtand, wobei die erſten drei wieder die zeitennahe Spitze bilden, die wel⸗ teren vier wieder in ſich ſich nähern. Das fehlende Tral⸗ ning des ſchlechten Winters wurde offenſichtlich vielfach fühlbar. Nicht unerwähnt ſei, daß die ebene Schlußſtrecke zum Ziel, im Talboden mit Schnee aufgefüllt werden mußte. Durchs Ziel gingen von 19 Teilnehmern 14. ** Am gleichen Tage lieſen die Truppen ihren Lang⸗ lauf über 12 Kilometer für Flachlandtrup⸗ pen, der für die Errechnung der Heeresmeiſter⸗ ſchaft als Teilleitung beſtritten mere muß. Auch hier trat der Mangel an Trakning in den Zeiten deutlich zutage. Gefr. Schmid vom Inf.⸗Regt. 7 Oppeln benötigte.09 Stun⸗ den, Oberſchütze Schmiedel vom Inf.⸗Regt. 11 in Freiberg in Sachſen.11.49, Obergefreite Steinert vom Inf.⸗Regt. 1 Meiningen.11.5 Die folgenden drei liegen bis.14.41, alſo in bemerkenswert kleinen Abſtänden. W. Romberg, 2 4 2 2 Zwiſchen Hallen⸗Meiſterſchaften und Davis⸗Pokal Mit den Hallen⸗Meiſterſchaften in Bremen hat die Hallen⸗Tenwis⸗Splelzeit ihren Höhepunkt erreicht. Daß in Süd⸗ und Weſt⸗Deutſchland keine Hallen⸗Wettſpiele von be⸗ ſonderer Bedeutung zur Abwicklung gelangten iſt in erſter Linie darouf zurückzuführen, daß die in dieſem Teil des Reiches zur Verfügung ſtehenden behelfsmäßtgen Hallen — Wiesbaden ausgenommen— nicht heizbar ſind, wodurch ein längerer Aufenthalt von Zuſchauern in der Halle un⸗ möglich gemacht wird. Falls der Plan, die neue Ausſtel⸗ lungshalle in Mannheim während der Wintermonate der Ausübung des Tennisſpiels nutzbar zu machen. in die Wirklichkeit umgeſetzt wird, kann jetzt ſchon mit Beſtimmt⸗ heit geſagt werden, daß im kommenden Winter Maunbeim der Mittelpunkt bedeutender tennisſportlicher Ereigniſe werden wird. Dr. H. O. Behrens, der im Haag anſäſſige „Außenminiſter“ des Deutſchen Tennis⸗Bundes hat die Entſendung einer holländiſchen Mannſchalt zur Austragang eines Hallen⸗Wettſpiels in znnheim in beſtimmte Ans⸗ ſicht geſtellt, auch das Rückwettſpiel Baden— Rheinl wind mit Sicherheit im nächſten Winter in Mannheim ſtatt⸗ finden, ſofern die Tennisplätze in der Ausſtellungshalle zur Verfügung ſtehen. Die ſoeben erfolgte Ausloſung des Davis⸗Pokals iſt Signal zur Vorbereitung der neuen Spielzeit. Der Deut, ſche Tennis⸗Bund muß mit größter Beſchleunigung die Mannſchaft zum Davis⸗Pokal⸗Spiel gegen Euglaud fit machen da dieſes Spiel ſchon Ende April oder Anfang Mai ſtattfinden muß. Naturgemäß iſt eine definitive Aufſtel⸗ lung der Dayis⸗Pofal⸗Mannſchaft heute noch nicht möglich, In Anbetracht der ſportlichen wie auch der politiſchen Be⸗ deutung dieſes Davis⸗Pokal⸗Spiels hat der Deutſche Ten⸗ nis⸗Bund die Abſicht, die in Frage kommenden Spieler zur Teilnahme an den im März ſtattfindenden Rivlerg⸗Tur⸗ nieren nach dem Süden zu entſenden, da dieſe Rioiera⸗ Turniere die einzige Möglichkeit zu dem ſo notwendigen Vortraining bieten. In Betracht kommen die Herren: Prenn, Froitzheim, Dr. Landmann, Dr. Kleinſchreth, Dr. Buß, JZuhlmann und Dr. Deſſart. Dr. Buß hat bereits vom Deutſchen Teunis⸗Bund die Aufforderung erhalten, zum Zwecke des Trainings die Riviera⸗ Turniere zu beſuchen. Noch vor Beginn der deutſchen Turnier⸗Saiſon findet ein Wettſpiel ſtatt, deſſen Bedeutung weit über Deutſch⸗ land hinaus Reſonanz erwecken wird. Süd⸗ Frankreich gegen Süd⸗Deutſchland heißt die Loſung. Eine füßdeut⸗ ſche Mannſchaft beſtehend aus den Herren: Fryoitzheim, Dr. Buß, St. Oppenheimer, Dr. Fuchs und den Damen; Frau Friedleben u. Frau Richter⸗Weihermann wird Ende März oder Anſang April gegen eine Mannſchaft Sild⸗ Frankreichs in Ciotat⸗Plage bei Marſeille ein Wektſpiel zur Austragung bringen. Süd⸗Franukreich ſtellt eine ſtber⸗ aus ſtarke Mannſchaft, an deren Spitze Cochet ſteht, die übrigen Vertreter ſind Brugnon, Géraud und Reynaud, ſowie die Damen Fräulein Metaxa und Fräulein Vlaſto, Das Rückwettſpiel in Deutſchland iſt für September feſt⸗ gelegt, es findet in Baden⸗Baden am 3. und 4. September ſtatt. 2 K 2 Kal VVV Wetlter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarie Karlsruhe —— r See Luft. Windo höh. den Wel in 8 Richt ö Stärke Wertheim leicht Nebel Königsſtuhl 1 1 S E Karlsruhe 148 8 ſt bedeckt Bar Bad 55 89 leicht Regen Viſtingen 5 6 8 1 8 leicht wolkig Jeldbg. Hof 1275 625,4—11 31 ſtill halbbedeckt Hadenweil. 7523 8 4 S„bedeckt St. Blaſien 780 S ſchwach Nebel Had. Dür h- 0 3 22 8 leicht bͤchecz 1 1 1 Das weſteuropäiſche Tiefdruckgebiet iſt unter dem Einfluſſe der von Norden eindringenden Polarluft nach Südfrankreich abgedrängt worden. Ein zweiter Tiefdruckkern hat ſich über der Oſtſee erhalten. Zwiſchen beiden ſtößt bereits über dem Rheingebiet eine erſte Staffel kühlere Luft nach Süddeutſchland vor und verurfacht im nördlichen Teile unſeres Ge⸗ bietes heute früh ſtrichweiſe Niederschläge. Zu nennenswerter Aufheiterung wird es daher vorerſt nicht kommen. Der eigentliche Vorſtoß polarer Luft ſteht für uns erſt noch bevor und wird eine Periode winterlichen Froſtwetters einleiten. Wetteransſichten für Freitag, 7. Februar: Fortdauer des naßkalten Wetters in der Ebene. Gebirge weitere leichte Schneefälle bei mäßigem Frost. leicht lief Pellhofer⸗Bayrtiſch⸗Zell, der als fünfter Leichle nördliche Winde. NIVEA KINDER SEER Sie ist nach ärztlicher Vor- Schrift besonders für dis emp- ſimdliche Haut des Kindes hergestellt. 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Lang⸗ dtru 5 e iſter⸗ luch hier 9 zutage. g Stun⸗ Freiberg Regt. 10 s.14.41, berg, flen hat die Daß in vom be, in erſter Teil des Hallen wodurch alle un⸗ Ausſtel⸗ tate der in die eſtimmt⸗ nuünheim reigniſſe anſäſſige hat die tragung te Atgs⸗ heinlam m ſtatt, ngs halle kals iſt r Deut, tug die aud kit ing Mai 09 möglich. hen Be⸗ he Ten⸗ ler zur ra⸗Tur⸗ ſtiviera⸗ endigen Herren: th, Dr. ektſpiel e ütber⸗ * Letter — Nebel tegen edeckt 191 7 volktg bbedeckt edeckt Nebel edeckt r dem arluft weiter alten. gebiet chland 8 Ge⸗ 5 orerſt Luft eriobe Ar: bene. Froſt. —— eimer Zeitung“ Töchter⸗Berufswahl Von Margret Halm Die Geſichtspunkte, unter welchen wir die Be⸗ rufswahl der Töchter mitanſehen oder treffen, ändern ſich heuer von Jahr zu Jahr. Wohl ſpielen auch in der Berufswahl der Söhne jeweils die all⸗ gemeinen Verhältniſſe mit, und die Wirtſchaftslage beeinflußt unſere Einſtellung. Die Berufsfrage der Töchter jedoch iſt noch von einem zweiten Unterton begleitet, der, je mehr Jahre ins Land gehen, ſeitdem die erſten Frauen männlich ſich betätigten, immer hörbarer laut und dringlicher fühlbar wird. In der Frauenfrage, die man durch mehr denn ein Dezennium lediglich vom Exiſtenzkampf aus ange⸗ ſehen, tritt immer ſtärker die Frage um das Frau ſein in den Vordergrund. Denn— o, ſo bitter ſchmerzlich müſſen es gerade die Energiſchſten und Tütchtigſten erfahren, daß hinter kleinſte„Weibchen“ man ſie zurückſtellt. „Gewiß“, ſagt der Mann,„Exiſtenzkampf iſt Not.“ Und die ſoztale Lage fördert die Tüchtigkeit der Frau. Wir aber, die wir abgeſchafft und müde von unſerer Arbeit kommen, wir ſuchen das biologiſche Weſen, dem nach Naturgeſetz Liebe und Mutterſchaft an erſter Stelle ſtehen. Wohl mögen manche aus irregeleiteter Idee ſich dazu ablehnend verhalten. Ihr wahres Ichtum aber zieht alle geſunden Frauen ausnahmslos zum anderen Geſchlecht. Warum dies nicht geſtehen? Un⸗ ehrlich ſein im abſurden Glauben, größer dazuſtehen, wenn man Natürlichſtes verleugnet? Das aber bringt ein tiefes Weh, wenn man, da am ſchwerſten man gekämpft, gerungen, ſet's für andere, ſet's für ſich, mit offenen Augen ſehen muß, wie ge⸗ rade dieſes Ringen, das vermehrte Sehnſucht nach Wärme und Verſtändnis auslöſt, ein— Leeraus⸗ gehen einträgt um der Kräfte willen, die man an den Tag gelegt, und die der Mann in einer Frau nicht wiſſen will. Nicht ertragen kann. Ebſung? Tja— ſo einfach iſt das nicht. Wieder Sklavin werden? Tierchen? Das liegt uns nicht mehr. Und gar zu tief ſchon iſt der Samen zur Selbſtverwaltung eingeſenkt in die kommenden Generationen. Auch geſtattet die Lage, ſo wie ſie heute ſich uns darſtellt, für Jahre hinaus einen ſol⸗ chen Luxus nicht. So gilt es, weibliche Berufe zu finden, weib⸗ liche Berufe zu ſchaffen— Berufe weiblich zu ma⸗ chen, ſobald ſie in die Hände von Frauen gelegt ſind. Mehr„Eva“ muß ſie ſein denn je, die Frau, die heute im Beruf ſteht— will ſie nicht reſignieren und für Fleiß und Streben gleichſam büßend allein durchs Leben gehen Grauſamer Widerſinn. Doch gegen die Natur zu kämpfen, hieße nutzloſer die Kräfte vergeuden als im Suchen nach Ausweg und ſei es durch Liſt. Wir Frauen müſſen eben lernen, um ſechs Uhr abends unſer Denken und Handeln auszuſchalten, auszuknipſen wie ein elek⸗ triſches Licht. Sehnſucht und Liebe werden uns Lehrmeiſter ſein, nicht wie ein Mann zu ſchaffen und im Lebenskampf zu ſtehen, ſondern welchen Poſten wir auch bekleiden— wie eine Frau und nur als Frau ihn auszuüben. Solchen Erwägungen ſteht das ſchulentlaſſene Mädel kaum ſehr verſtändnisvoll gegenüber. Wie kann— wie ſoll es auch? Darum iſt heute mehr wie es je geweſen, Sache der Mutter, bei der Be⸗ rufswahl ihrer Tochter die führende Freundin ihres Kindes zu ſein. Sich das volle ungeſchmälerte Ver⸗ trauen ihres Kindes zu erringen, ſo daß es gern und freiwillig ſich den Entſchließungen und Ratſchlägen der Mutter fügt, freudig annimmt, was ſie für es erwogen. Eine Aufgabe, die für die geſamte Lebens⸗ geſtaltung ihres Kindes entſcheidend iſt. Und noch ein zweites ſoll bei der Berufswahl eines Mädchens weit mehr in Betracht gezogen wer⸗ den als etwa die Frage, ob eine Arbeitsleiſtung ge⸗ ſellſchaftlich„höher“ oder„niedriger“ bewertet wird: die Möglichkeit, auch als Gattin und Mutter ſich zu betätigen, um im gegebenen Fall entweder in der Ehe weiter tätig zu ſein, oder wenn es nötig wird, den bei der Heirat verlaſſenen Beruf wieder auf⸗ zugreifen. Die Haushaltungsberufe ſollten auf der Liſte der weiblichen Berufe immer obenan ſtehen. Angefangen bei der kleinen Hausgehilfin, dem Stuben⸗ oder Hausmädchen, der Köchin, Kindermädchen, Kinder⸗ fräulein zur geprüften Hausbeamtin, die hinüber⸗ führt zu größeren Betrieben, in welchen eine Koch⸗ frau, Wirtſchafterin, Stadtköchin benötigt wird und in der Leiterin einer Speiſeanſtalt eines Fremden⸗ heimes oder Krankenhauſes gipfelt. Erztehung und Unterricht bieten durchaus weib⸗ liche Betätigung ſowohl als Lehrerin der Volksſchule, der mittleren und höheren Lehranſtalt, der Ober⸗ lehrerin wie der beſonderen Fachlehrerinnen für Sprachen, Gewerbe, Hauswirtſchaft, ſowie für Zeich⸗ nen, Muſik, Handfertigkeiten und Gymnaſtik. Da ſind gar vielerlei Möglichkeiten, ein Mädel urweiblich zu beſchäftigen, bevor wir nach wiſſen⸗ ſchaftlichen Berufen ſtreben: der Aerztin, Zahnärztin, Jurtiſtin, Apothekerin, zur Chemie, der Volkswirt⸗ ſchaft unſere Töchter lenken. Bakteriologin, Laboran⸗ tin, Röntgengehilfin ſowie die techniſchen Hilfskräfte in Krankenhaus, Sanatorien und Büchereien— ſie ſtehen von unſerem Geſichtspunkt der Weiblichkeit aus geſehen in einer Linie mit den Büroangeſtellten, die gar ſo leicht dem Frauſein— mit— ſeidenen Beinchen zu genügen glauben. Frauen, die ſi Im allgemeinen gehören Schlankheit und Regſamkeit zuſammen. Man kann zwar nicht einfach dicke Menſchen als untüchtig bezeichnen, doch ſind in der Regel Korpulenz und Untätigkeit mit⸗ einander verbunden, und Untätigkeit verführt leicht zu Trägheit. Zu gewiſſen Zeiten unſeres Lebens iſt das Dickſein ganz natürlich. Säuglinge und ſtillende Mütter neigen gewöhnlich zur Korpulenz. Viele Menſchen ſetzen gleich Tieren im Herbſt vor dem Herannahen des Winters Fett an. Dicke Leute er⸗ halten ſich meiſt ihr Gewicht bis zum 60. Lebensjahr und nehmen dann allmählich ab. Wenn wir Schlankheit und Korpulenz lediglich nach ihrem Gewicht beurteilen, kommen wir zu Trugſchlüſſen, ſchon aus dem einfachen Grunde weil die beiden Hauptfaktoren des Gewichts aus Mus⸗ keln und Fett beſtehen. Ein gut entwickelter Menſch kann durch ſeine Muskeln, die ſchwerer als Fett wiegen, wuchtig erſcheinen. Andererſeits er⸗ wecken oft dicke Leute den Anſchein, als ſeien ſie ſehr muskulös, doch iſt ihre Muskelkraft armſelig, teils weil ihre Muskeln untätig ſind, teils weil das dieſe umgebende Fett eine freie Betätigung verhindert. Das gilt vor allem für das Herz, das am meiſten durch die es umlagernde Fettſchicht in ſeiner Tätigkeit beeinträchtigt wird. Dicke Menſchen befinden ſich demnach in einem doppelten Nachteil; ſie haben eine größere Menge Fleiſch zu bewegen, und ihre Herzen ſind häufig bei der Verſorgung der Muskeln mit friſchem Blut beeinträchtigt. Tatſächlich ſind häufig dicke Menſchen ruhig und glücklich, dünne unruhig und nervös. Es iſt wahr⸗ ſcheinlich, daß die natürliche Veranlagung die Dicken zu einer guten Verdauung und Nahrungsaufnahme befähigt und ſie auch dick macht und erhält. Anderer⸗ ſeits ſind in der Regel queckſilbrige Menſchen auf⸗ fallend mager und nehmen an Gewicht nicht zu, was ſte auch immer dafür tun mögen. Für Frauen iſt das Problem ſchon deshalb ſchwieriger als für Männer, weil ſie ängſtlich darauf bedacht ſind, die modiſche Linie einzuhalten, ohne dabei an Schönheit zu verlieren. Der heutige Ruf nach Schlankheit als vollendeter Schönheit wirkt übertrieben. Ex iſt geeignet, die natürlichen For⸗ men des Geſichts und der Bruſt zu zerſtören. Viele Frauen finden es zwar ſchwer, aber dennoch ſchick, ihre Geſichter hinreichend dick und ihre Körper dabei gleichmäßig hinreichend ſchlauk zu erhalten. Vom ärztlichen Standpunkt betrachtet, iſt Schlankheit wünſchenswerter als Korpulenz. Nun erhebt ſich die Frage: welches iſt die beſte Methode, ohne geſundheitliche Schädigung ſchlank zu werden? Die Einnahme von Medikamenten zwecks Gewichts⸗ verminderung kann nicht ſcharf genug verurteilt wer⸗ den. In der Regel erzeugen ſie ganz andere Wirkun⸗ gen auf den Körper, die nicht erwünſcht ſind und nicht ſelten zu hochgradiger Nerpoſität, Herzbeſchwerden, Schlaflosigkeit, Abgeſpanntheit und anderen Geſund⸗ heitsſtörungen führen. Eine Abnahme des Körper⸗ gewichts wird gewöhnlich am erfolgreichſten durch eine genau geregelte Diät ſowie durch gymnaſtiſche Uebungen erzielt. In der Diät haben wir den mächtigſten Faktor zur Kontrolle des Gewichts und der(körperlichen) Regſamkeit. Das Ernährungsproblem zur Sicherung von Schlankheit und Korpulenz iſt nicht ſchwierig. Wenn wir die Reihe unſerer Nahrungsmittel be⸗ zu Tode hungern Wie wird man ſchlank und geſund? Warum ſind dicke Leute gutartig? Von Dr. Bertrand P. Allinſon n, finden wir, daß rohe Früchte, Salate und ge Vegetabilien zur Hauptnahrung gehören, die unbeſchadet und ohne Gefahr, dadurch dick zu wer⸗ den, genoſſen werden kann. Proteinhaältige Koſt jſt weniger dickend als ſtärkehaltige, übt aber einen ge⸗ wiſſen Einfluß auf die Blutzirkulation und die Nieren aus und ſollte deshalb nicht ausſchließlich und nicht zu viel genoſſen werden. Eine fleiſchloſe Koſt iſt gefünder als eine fleiſchreiche; noch günſtiger iſt die ſogenannte gemiſchte Koſt. Von ſtärkehaltigen Nahrungsmitteln ſchlagen Zucker und Weizenmehl⸗ produkte am meiſten an. Puddings aus Weizenmehl, Fett, Zucker, Milch und Eiern dicken nicht nur, ſon⸗ dern ſind auch ungeſund und ſollten deshalb gemieden werden. Von Fetten ſind Creme, Eidotter und Mayonnaiſe die am meiſten dick machenden Stoffe. Butter ſollte man ſparſam und Olivenöl nur mäßig eſſen. Von Getränken ſchlagen Milch und milch⸗ haltige Getränke an, von alkoholiſchen, die faſt alle dicken, beſonders die malzhaltigen ſowie Süßweine und Liköre. Tee und Kaffee dicken nicht, ihr häufiger Genuß kann aber zu Lebererkrankungen führen. Fruchtſäfte ſind zwar ſehr mäßige Getränke, doch zehrt der Genuß von mehr als zwei Limonaden am Tage an den mineraliſchen Subſtanzen des Körpers. Die Frage der Verteilung und Zahl der Mahlzeiten iſt wichtig. Ein Maximum von drei Mahlzeiten täglich empfiehlt ſich im allgemeinen. Ge⸗ tränke werden am zweckmäßigſten zwiſchen den Mahl⸗ zeiten genoſſen, am beſten eine halbe Stunde vorher. Betreffs der jeweils einzunehmenden Speiſenmenge, die durch Appetit, Gelegenheit, Klima, Alter und Temperament bedingt iſt, iſt es unmöglich, feſte Nor⸗ men aufzuſtellen. Viel iſt über die Vorteile und Gefahren des Faſtens ſchon geſagt worden. Man kann nicht leugnen, daß vernunftgemäß durchgeführtes Faſten der kürzeſte Weg iſt, gefahrlos ſchlank zu werden. Ein Menſch von guter Geſundheit kann zehn Tage lang von Waſſer allein ohne Schaden leben, aber die Rück⸗ kehr zur gewohnten Nahrung muß dann ſehr vorſich⸗ tig erfolgen. Für einen widerſtandsfähigen Menſchen iſt es manchmal ganz gut, mit Faſten zu beginnen. und dann nach einer geregelten Diät zu leben. Ver⸗ faſſer weiß aus Erfahrung, daß durch ein vernunft⸗ gemäß durchgeführtes Faſten kein Schaden entſteht und die dadurch erlangten Vorteile für den menſch⸗ lichen Körper häufig erſtaunlich ſind. Wenn die Anhänger modiſcher Schlankheit die Diät genau geregelt haben, müſſen ſie die Frage körperlicher Uebungen beachten. Weſentlich dabei iſt, daß dieſe regelmäßig vorgenommen werden, wobei es nicht ſo ſehr wichtig iſt, welcher Art ſie ſind, ob ſie im Laufen, Tanzen oder Schwimmen heſtehen. Eine Stunde Laufen täglich iſt aber das Mindeſte. Es kommt vor, daß Frauen aufs äußerſte beſchränkte Diätvorſchriften befolgen oder ſich durch ſchlechte Diätanordnungen ihrer we⸗ ſentlichſten Nahrung berauben, aber ein derartiges Verhalten iſt nicht erforderlich zur Erziehung von Schlankheit. Was auch immer die Zukunft bringen mag, ſo wollen wir doch hoffen, daß es nicht der Ruf nach Korpulenz ſein wird. Gleichzeitig dick und rührig zu bleiben, wäre in der Tat ein Problem! Kind und Theater Die Zeit der Weihnachtsſtücke iſt vorüber und manche Mutter wird ſich nun die Frage vorlegen: „War es klug von mir, mein 4 oder öjähriges Kind mit ins Theater zu nehmen? Haben Ruth oder Pe⸗ ter wirklich Freude empfunden und iſt das Kind irgendwie bereichert worden?“ Darf ich, die ich dem Theater eng verbunden bin, meine Stellungnahme zu dieſer ſtets aktuellen Frage verraten. Meiner Meinung nach iſt es in den meiſten Fäl⸗ len ſchädlich für das zarte Seelchen des noch nicht ſchulpflichtigen Kindes, der Aufregung, Augſt und Belaſtung, die auch eine kindliche Theatervorſtel⸗ lung mit ſich bringt, ausgeſetzt zu ſein. Das Kind, das ſich inſtinktiv vom Böſen abwendet, wird nie zum wahren Genuß des Märchenhaften im„Schneewitt⸗ chen“ kommen, ſolange die böſe Königin, die durch das ganze Stück geht, das kleine Herzchen in ſteter banger Erwartung klopfen läßt. Selbſt in dem ganz aufs Kind eingeſtellten, reizenden Märchenſpiel von „Peterchens Mondfahrt“ wirkt die Figur des Mond⸗ mannes lähmend auf das zarte Nervenſyſtem der Kleinen; ſie fangen hilflos zu weinen an, klammern ſich an die Mutti und wir erleben es in jeder Vor⸗ ſtellung, daß ein ängſtliches Stimmchen ruft:„geh weg, du ekliger Mondmann!“ Das Kind,— ich ſpreche immer vom Kleinkind zwiſchen—6 Jahren—, braucht die phantaſtiſche An⸗ regung durch die Bühnendarſtellung noch nicht, es lebt ohnehin in einer Gedankenwelt voller Zauber und Phantaſie und ſieht in einer leeren Garnrolle, in einem Streichholzſchächtelchen die herrlichſten Spiel⸗ zeuge, ſodaß wir Großen beſchämt erkennen müſſen, wie wir dem Kind gegenüber vor verſchloſſenen Tüt⸗ ren ſtehen, wenn es um die kindliche Erfindungswelt geht. Es iſt zum großen Teil der Egoismus der Eltern, die das Kind, kaum daß es laufen und ſtammeln kann, ſchon ins Weihnachtsmärchen mitnehmen.„Ich bin mal neugierig, wie ſich meine Lilo im Theater be⸗ uimmt!“ Dieſen Ausſpruch einer ſtolzen Mutter hören wir ſehr oft. Das kleine„Opfer“ wird geputzt, um ſeinen Mittagsſchlaf gebracht oder gar,— damit der Papi auch mitgehen kann,— am Abend ins Theater mitgenommen. Es fühlt ſich ſehr unbehaglich und dieſes Unbehagen äußert ſich, je nach Veran⸗ lagung des Kindes in Weinen, Müdigkeit, andauern⸗ dem Schwatzen oder tapferem Durchhalten, wahre Freude wird in den wenigſten Fällen empfunden, Jedenfalls habe ich die Erfahrung gemacht, daß bei den meiſten Kindern am andern Tage entweder gar keine Erinnerung mehr vorhanden war, oder daß ſie mir erzählten:„die Königin war aber bös“, oder„vor dem böſen Mann hab ich Angſt gehabt!“ Mancher Komplex, deſſen Urſache unerklärlich ſcheint, hat ſeinen Urſprung in einem zu frühen Theaterbeſuch, der ein Angſtgefühl hinterlaſſen hat. Darum iſt mein Rat im Intereſſe eurer Kinder: ſchickt die Kleinen nicht vor 6 Jahren ins Theater! Ihr tut ihnen nichts Gutes. Gerda Carstens. Arterlenverkalkung äußert ſich in Geſtalt von Blutandrang, erbaria⸗Arterieſeleroſe⸗Tee ſehr erfolgreich behandelt Kopfſchmerz, Geb ächtnisſchwäche, 1 5 0 klemmung, Angſtgefühl, Atemnot, Netzhautblutungen und kann zu Schlaganfällen und Lähmungen führen. fleht man oft ſchon bei rekativ jungen Menſchen arterioſclerotiſche Symptome. Gegenmittel iſt das zweckmäßigſte, was dagegen zu tun iſt⸗ ö Herr Kretsarzt Dr. med. James Silberſtein bat 155 e Reihe von Sclerotikern mit dem bekannten und berichtet Schwindelgefühl, Ohrenſauſen, Heute Rechtzeitige Anwendung geeigneter u,.:„ Erregte Patienten wurden ruhiger, chwindelaufälle ließen an Stärke und Heftigkeit nach, hartnäckige Schlafloſigkeit wurde weitgehend gebeſſert, das Herzbe⸗ ö men, Alleiniger Hersteller: Her Aeberoͤruß in der Ehe Von Dr. Heinrich Holtmann Die Anzahl der Scheidungen wächſt von Tag zu Tag, beinahe ſichtbar. Schon kommen in Berlin auf zehn Ehen zwei Scheidungen und in den anderen Großſtädten dürfte es nicht viel beſſer ausſehen. Die meiſten Richter, dem Zuge der Zeit folgend, machen den trennungsluſtigen Eheleuten das Auseinander⸗ gehen nicht ſchwer; entweder erfolgen die meiſten Scheidungen wegen Schuld des Mannes, oder aber es werden beide Teile für ſchuldig erklärt. In Wirk⸗ lichkeit ſind der überwiegende Teil der Scheidungs⸗ gründe nur Scheinmanöver, vorher zwecks Erfüllung der geſetzlichen Erforderniſſe verabredet. Woher ſchreibt ſich dieſe rieſenhafte, täglich er⸗ ſtarkende Tendenz zur Eheauflöſung in einer bewußt nüchternen, praktiſche Sachlichkeit an⸗ ſtrebenden Zeit, die das Seeliſche immer geringer wertet und gewöhnlich das am beſten heißt, was, brutal geſagt, am billigſten iſt? Und daß die Ehe von allen Lebensformen die am wenigſten koſtſpie⸗ lige iſt, ſteht doch wohl außer Diskuſſion? Die Beantwortung dieſer Fragen wird gerade dem Wiſſenden nicht leicht fallen. Es gibt eine furcht⸗ bare, wenn auch meiſterhaft erzählte Anektode des großen Wilhelm Schäfer, der immer noch viel zu wenig gewürdigt wird. Ein uraltes Ehepaar begeht die eiſerne Hochzeit, alſo die ſechzigſte Wie⸗ derholung ſeines Hochzeitstages. Der Dichter hofft ein inniges Idyll vorzufinden und begibt ſich in das Häuschen des Jubelpaares, um es auszufragen. Der Mann ſteht nach ein paar Worten auf und verſchwin⸗ det. Die alte Frau aber, nachdem ſie den Fragen des Dichters mehrmals mit merkwürdiger Geſchick⸗ lichkeit ausgewichen iſt, bricht ſchließlich elementar in die Worte aus:„Zum Ekel wird man ſich! Rein zum Ekel!“ Ich möchte annehmen, daß dieſer Ueberdruß an⸗ einander der tiefſte und letzte Grund für die zahl⸗ loſen Scheidungen der letzten Jahre iſt. Be⸗ kanntlich hat ſich ein dürrer Schulmeiſter als Ehren⸗ doktor etabliert und einige dicke Bücher über die ideale Ehe geſchrieben, die, da ſie in ein reichlich wallendes wiſſenſchaftliches Gewand gekleidet waren, reißenden Abſatz fanden, weil ſie gewiſſen Leuten den Caſanova und die„Memoiren einer Sängerin“ erſetzten. Dieſer Schriftſteller, deſſen mediziniſche Kapazität nicht herabgeſetzt werden ſoll, geht von der Vorausſetzung aus, daß die Grundlage einer Ehe das Sexuale ſei. Wenn dieſes Wort auf jenen Herrn angewendet, nicht gar zu grotesk klänge— man könnte ihn naiv nennen. Das Sexualleben in der Ehe iſt heute mehr denn je ein Faktor, der an Wichtigkeit von Jahr zu Jahr abnimmt. So be⸗ deutend er im erſten Ehejahre iſt, ſo unwichtig wird er etwa vom ſiebenten ab. Die Scheidungs⸗ ſtatiſtik aber lehrt, baß gerade in dieſem Zeitab⸗ ſchnitte die weitaus meiſten Ehen getrennt werden. Die Wohnungsnot zwingt den Großſtadt⸗ menſchen zu ganz beſonders engem Zuſammenleben. Der Kleinſtädter und dem Landmanne ſchadet das wenig; noch ſind ſeine Nerven robuſt genug, um ein Zuſammenleben in allerengſter Berührung er⸗ tragen zu können, meiſtens ohne ſich dabei irgend einer Laſt bewußt zu werden. Der Großſtadtmenſch aber hat, je kultivierter er iſt, ein deſto dringen⸗ deres Bedürfnis nach— Einſamkeit. Ich glaube, daß eines der ſchwerſten Leiden unſerer Tage die Un⸗ fähigkeit des Kulturmenſchen iſt, ſich einem anderen gauz zu erſchließen. Dieſes Leiden wird latent in den erſten Ehejahren und tritt dann um ſo ſtärker wieder auf. Für unſere Großväter exiſtierten all die tauſend Reibungsflächen nicht, die ſich für uns aus dieſem Bedürfnis nach Einſamkett ergeben. Ge⸗ lingt es den Ehegatten in den erſten Monaten, ſich an die körperlichen Eigenheiten des Partners ſo weit zu gewöhnen, daß ſie ihm zur Selbſtverſtänd⸗ lichkeit werden, ſo kann die Gefahr als überwunden gelten. Gelingt dies nicht, ſo wird jede intime Be⸗ wegung des einen dem anderen zur Nervenqual, die ſich faſt von Tag zu Tag verſtärkt und falls die Möglichkeit zur Trennung nicht vorhanden iſt, zur Kataſtrophe führen kann. Gegen dieſen Ueberdruß, der aus der Zivjlifa⸗ tion gewachſen iſt, gibt es außer der Trennung nur ztpiliſatoriſche Mittel. Wem es irgend möglich iſt, der ſollte in ſeiner Ehe auf getrennte Schlafzimmer Wert legen und lieber auf alle Be⸗ quemlichkeiten verzichten als auf dieſe Notwendig⸗ keit. Wo es nicht angängig iſt, mögen ſich die Ehe⸗ leute vom erſten Tage ab dazu erziehen, die geſell⸗ ſchaftlichen Formen ins Schlafzimmer mitzunehmen, und ſie natütrlich auch in ihrem übrigen Zuſammen⸗ leben tunlichſt wahren. Die glücklichſten Ehen unſe⸗ rer Zeit ſind die, in denen ſich der Mann vor der Frau nie ohne Kragen, die Gattin vor dem Gatten nie unfriſiert zeigen würde. Wer in ſeiner Gattin auch nach der Silher⸗ hochzeit noch die Dame achtet— und auch eine Grünkramfrau kann eine Dame ſein— der wird ihrer nicht ſo leicht überdrüſſig werden und ſeine Frau wird es ihm zu danken wiffen. Selbſtverſtänd⸗ lich iſt es nebenbei gut, gelegentlich eine Weile von einander entfernt zu ſein, etwa ſeine Ferien zu tei⸗ len und den einen Abſchnitt gemeinſam, den ande⸗ ren getrennt zu verbringen. Aber ſelbſt das iſt nicht unbedingt notwendig, wenn im ehelichen Leben jene Diskretion herrſcht, die der große Van de Velde vergeſſen hat, ſeine Anhänger zu lehren. nahm zu, das Wohl. leicht Trocken einzuneh⸗ Broſchüre koſtenlos! bar la- Kräuter paradies, Philippsburg A 581/ Baden Herbaria⸗ Präparate ſind zu haben in allen, durch unſer Plakat gekennzeichneten Apotheken, beſtimmt in der Einhorn⸗Apotheke, Mannheim, R 1, 2. Die Zuſammenſetzung iſt auf der Originalpackung angegeben. Die Dedi⸗Bank über e und Auslandsverſchuldung Für Deutſchland bedeutet Steigerung des Exports die löwälzung ſonſt unvermeidlich entſtehender Koſten und Helaſtungen auf das Ausland. Die Vermehrung der 10 ortquote gibt auch die Erklärung dafür, daß im De⸗ f ſtonsjahr 1929 die Geſamtproduktion auf der Höhe des Jahres 1928 gehalten, teilweiſe ſogar darüber hinaus ge⸗ ſtwigert werden konnte. Eine Verbeſſerung der Handels⸗ zilanz durch Ausfuhrſteigerung iſt nach Anſicht der Deut⸗ chen Bank in ihren neueſten Mitteilungen von größerer Bedeutung, wenn man über die Augenblickswirkungen der Konjunkturentlaſtung hinaus auf die größeren Zuſammen⸗ Hänge ſieht. Es mag Deutſchland gelingen, ſich in den näch en Jahren durch Dienſtleiſtung für das Ausland geſtei⸗ gerte Einnahmen zu verſchaffen. Aber als Folge der wei⸗ teren Kapitaleinfſuhr werden die Zinsverpflichtungen an das Ausland weit ſtärker anſteigen und mit ihnen der Minuspoſten„Zinſenſaldo“ in der Zahlungsbilanz. Er mird gegenwärtig nicht viel unter 1 Milliarde RM. ge⸗ schätzt. Hinzu kommt der Poſten„Reparationen“ der unter Borausſetzung der bisherigen Sachlieferungen in Höhe von 800, Mill. einen baren Deviſenbedarf von ebenfalls 1 Milliarde RM. erfordert. Die Größenordnungen dieſer Paſſivpoſten genügen, um darzutun, welche Aufgaben die Jeſamterſorderniſſe des Landes an den Außenhandel der lommenden Zeit ſtellen werden. * Dividendenerhöhung der bank. Der Generalrat der Oeſterreichiſchen Nationalbank zeſchloß, der Generolverſammlung eine Dividende von 12,5 v. H. gegen 11 v. H. im Vorjahr vorzuſchlagen. * Schweizeriſcher Bankverein, Baſel. Der Verwal⸗ tungsrat genehmigte in ſeiner heutigen Sitzung die Jahres⸗ rechnung für 1929. Aus dem einſchl. 715 267 ffrs. Vortrag ſich ergebenden Reingewinn von 18 108 572(16 104 996) ffrs. ſollen 8 v. H. Dividende verteilt, 1 Mill. ſfrs. der Bau⸗ reſerve für das Bankgebäude in Baſel, 2 Mill. ſfrs. der Spezialreſerve überwieſen und 1019 242 ſfrs. vorgetragen werden. Die Reſerven werden dann mit Einſchluß des Oeſterreichiſchen National⸗ Saldovortrages 52 Mill. ffrs. betragen bei einem Aktien⸗ kapital von 160 Mill. ſfrs.(.⸗V. 28. Februar). * Islandbank.— AK. und Reſerven verloren.— 35 Mill. Kronen Verpflichtungen. Eine vorläufige Unter⸗ juchung der Situation der Bank von Island hat ergeben, daß ſowohl das Aktienka vi ital, als auch die Re⸗ ſerven verloren ſind. Die FF der Bank betragen ungefähr 35 Mill. Kronen. Die Bank ſtand natürlich in vielfachen Geſc ziehungen zu Däne⸗ mark, beſonders zu däniſchen Banken und hier in erſter Linie zur Privatbank; doch iſt für die däniſchen Intereſſen volle Deckung vorhanden. Im Althing iſt r noch keine Einigung erzielt worden, ob man der B die von ihr verlangte Staatsgorantie, die die ſofortige Rekonſtruktion der Bank ermöglichen würde, gewähren ſoll. *Die Mehrheitsbeſitzer des Stahlvereins. Von be⸗ teilioter Seite wird beſtätigt, daß nachdem nunmehr Vereinbarungen zwiſchen den oben genannten Parteien zustande. ſind, tat ſächlich die Gruppe Gelſen⸗ L r die oabſolute Majorität bei%%%%- verfügt. Die Bemühungen, auch die Rheiniſche Stahlwerke Ach. in Eſſen mit in die Gruppe Gelſenkirchen—Flick zu bringen ſcheinen vorerſt nicht weiter betrieben zu werden, weil auch bei Rhein. Stahl der entſchekdende Einfluß auf die Vereinigten Stahlwerke geſichert ſei. Die Vereinigte Stahlwerke Ach. beantragen nunmehr in der am 28. Febr. fattfindenden GV. die Zuwahl folgender fünf Herren in den Auſſichtsrat: Geh ⸗Rat Ottmar Strauß(Teilhaber der Firma Otto Wolff⸗Köln), Bankier Guſtov Sintenis(Ge⸗ ſchäftsinhaber der Berliner Handel ellſchaft), Bouldir. Moritz Schultze(Commerz⸗ und Prival 9 15 Frhr. v. Oppenheim⸗Köln, Bankier Heinrich von Stein⸗Köln. ( Wayß u. Freytag Ach. Frankfurt a. N.(Eig. Dr). Wie wir erfahren, ſteht das Ergebnis des Geſe Sahres 192990(31. Januar) ſoweit es der jetzige Ueberblick er⸗ laubt, nicht hinter dem des Vorjahres zurück. Die letzten günſtigen Wintermonate kamen der 85 it ſehr zu⸗ ſtatten. Es kann Nee prechend für das letzte Jahr mit unverändert 8 v. H. Dividende gerechnet werden Mit den Bilanzarbeiten iſt erſt begonnen worden. Das Auslands⸗ geſchäft ſei gut geweſen. (J 14(o) v. H. Dividende Silnalco A. Detmold.(Eig. Dr. Der AR beſchl hloß, der GV am 18. März eine 1 erhöhte ne e von 14(9) v. H. für 1928⸗29 vor⸗ zuſchlagen. Die Bilanz ſei außer ordentlich flüſſig. In den 1 Jahren wurden infolge der ſchwebe nden Prozeſſe des Vrbeſitzers Hartmann der(ellchaft. die nunmehr fämtliche zu Gunſten der Geſellſchaft erledigt 5 ſind, Reſerveſtellungen vorgenommen, die nunmehr offenbar eee den 3 3 kommen. ING Abend- Ausgabe Nr. 62 Entwicke een und weltwirtjthaftliche Aufgaben der deutſchen Großbanken Einer Aufforderung der Deutſch⸗Schwelzeri⸗ ſchen Handelskammer folgend ſprach am Mittwoch das Vorſtandsmitglied der Deutſchen Bank und Disconto⸗ Geſellſchaft Dr. Solmſſen in Zürich über„Entwick⸗ lungstendenzen und weltwirtſchafliche Aufgaben der deut⸗ ſchen Großbanken“. Dr. Solmſſen wies in ſeinem Referat einleitend auf die Eigenart der deutſchen Großbanken hin, die in ſich die Pflege des Kxeditgeſchäfts und des Geldhandels mit dem Emiſſions⸗ und Gründungsgeſchäft vereinigen. Er unter⸗ ſtrich bei der Induſtriefinanzierungstätigkeit, die er als Beiſpiel gab, die Jahre hinausſchauende Gepflogenheit, die Werte der ins Werk geſetzten Unternehmungen allmählich emiſſtionsreif zu machen. Dieſe ſolide Arbeitsweiſe habe den Emiſſionskredit der Großbanken derart geſtärkt, daß auf ihre Unterſchrift hin ſtets die notwendigen Kapi⸗ talien zur Verfügung ſtehen. Die ſorgſame Pflege des laufenden Geſchäfts habe ihnen die für das er⸗ folgreiche Emiſſionsgeſchäft notwendige Kundſchaft ſichert. Die glückliche Auslandstätigkeit der deutſchen Gro banken in der Vorkriegszeit wurde in der gewaltigen Ex⸗ ploſion des Krieges faſt vollſtändig unterbunden. Aus dem Vorkriegskapital der 4 D⸗Banken von einer Milli⸗ arde Mark wurden nach der Voldmarkumſtellung ge⸗ 388 Mill. Das Akzeptkonto hat bis jetzt nur ein Viertel des Vorkriegsbeſtandes erreicht. Von den 14%¼ Milliarden Einlagen der Monatsbilanzen veröffent⸗ lichenden Banken ſind nur 7 Milliarden auf inner⸗ deutſche Kapitalbildung zurückzuführen. Das Verhältnis der kur zz und langfriſtigen An⸗ lagen hat ſich vollkommen umgekehrt. Trotz bemerkens⸗ werter Rationaliſierungserfolge betrug das Nettoer⸗ trägnis 1298 nur 18,4 v. H. des Bruttogewinns gegen⸗ über 53,25 v. H. vor dem Kriege. Der Rohgewinn verdoppelte ſich 1928 gegenüber 1913 nicht ganz, während die Steuern vervielfacht und die ſonſtigen Laſten ſich ver⸗ dreifacht haben. 1929 ſeien rund 7 Milliarden Fremdkapital in Form langfriſtiger Anleihen und rund 1½ Milli⸗ arden in Form von Induſtriebeteiligungen her⸗ eingefloſſen. An der Form der Kapitalhergabe übte Dr. Solmſſen Kritik, die Großbanken würden bei den Abſchlüf ſen der ausländiſchen Geldtransaktionen umgangen' und es fehle ſo oft die neutrale Stelle zwiſchen beiden Geſchäfts⸗ partnern, die mit ihren Erfahrungen und der Kenntnis der verſchiedenen Rechtsanſchauungen der gegebene Ausgleichs⸗ faktor iſt. Dabei gewähre grade die beſondere Eigenart der deutſchen Großbanken wegen ihrer unverſellen Betätigungs⸗ form dem ausländiſchen Kapitalgeber jeden gewünſchten Dienſt. Eine weitere Aufgabe des deutſchen Großbanken⸗ apparats ſei die Förderung der Kapitalbildung im eigenen Lande. Das Ziel ſeien ſowohl Leiſtungsſteigerungen wie Er⸗ ſparniſſe. Beides habe man in der Induſtrie durch groß⸗ artige Zuſammenſchlüſſe zu erreichen verſucht. Die Großbanken bemühten ſich, die Senkung der Unkoſten zu⸗ nächſt durch innere Rationaliſterung zu erreichen. Ein Uebereinkommen über die Einichränkung des Filialſyſtems hat ſich als undurchführbar erwieſen. Infolgedeſſen kam man zu der radikaleren Erwägung des Zuſammenſchluſſes, wie in die Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft aus⸗ geführt habe. Somlßen polemiſierte in dieſem Zufammen⸗ hang gegen den Standpunkt in der Deutſchlandnummer des „Journal of Commerce“, das bezweifelt, ob die DD⸗Bank der Bürokratiſierung entgehen werde. Dr. Som⸗ ßen betonte demgegenüber, daß mit dem Wachſen eines Un⸗ ternehmens auch deſſen Verwaltungsmethoden wüchſen. Die Kunſt der Leitung großer Organiſationen liege in der Dezentraliſation bei gleichzeitig aufrechterhaltener enger Fühlung aller maßgebenden Faktoren unter⸗ einander Die oberſte Leitung dürfe ſich nicht in Details verlieren, ſondern die Geſchäfts bearbeitung müſſe in abgeſtufter Verantwortung in den betreffenden Dezernaten der oberen Leitung gipfeln und nur die wichtigſten Fälle dür⸗ fen vor das Forum des Geſamtkollegiums kommen. So be⸗ trachtet, erhoffe man von dem Zuſammenſchluß einen ſtar⸗ ken n an 5 Viele noch ihrer weiteren Löſung harrenden Aufgaben weiterer Rationaliſierung der deutſchen Wirtſchaftskon⸗ zerne ſeien durch die Fuſion in ein ganz neues Licht gerückt. Solmßen ging dann auf den oung⸗Plan ein und un⸗ terſtrich dabei mit allem Nachdruck, daß der Plan nur dann zum Leben gebracht werden könne, wenn auch die Gläu⸗ biger nationen ſich dem Geiſt, von dem er diktiert wurde, unterwerfen und aufhören, durch Zollſchranken und prohibitive Maßnahmen dem deutſchen Export unüberſteigliche Wälle entgegenzuſetzen. Die Durchführung der Aufgaben der Reparationsbank ſtelle die Bank für Internationale Zahlungen vor Pro⸗ bleme, deren Löſung eine weitgehende Verbundenheit der verſchiedenen Länderwirtſchaften zugunſten eines höheren internationalen Zwecks vorausſetze. Auf jeden Fall müſſe die B. J. Z. die mangelnde Kenntnis der deutſchen Verhältniſſe dadurch ergänzen, daß ſie ſich auf das Sachverſtändnis der deutſchen Großbanken ſtützt. ausländiſche Kapital habe faſt durchweg ſeine Anlagen in Deutſchland unter dem Geſichtspunkt unternommen, ſich möglichſt raſch wieder des Engagements zu entledigen, ganz im Gegenſatz zu der deutſchen Vorkriegspraxis, aufzubauen und ſchöpferiſch abwartend neue Werte zu ſchaffen. Ein internationaler Kapitalismus, der aus der Vergangenheit gelernt habe und die zerſtörenden Tendenzen ſeines Syſtems zu überwinden wiſſe, ſei der einzige Weg, die Gefahren zu beſeitigen, die entſtehen müſſen, wenn die Menſchheit an der Idee des Kapitalismus verzweifelt. Londoner Diskontſenkung London, 6. Febr.[United Preß). Die Bank von England hat die Diskontrate um% auf 4% v. H. geſenkt. Das Obgleich ſeit Wochen erhofft und eifrig diskutiert, kam die Ermäßigung der Londoner amtlichen Rate heute doch allgemein überraſchend. Ueberraſchend inſofern, als ange⸗ ſichts der in der letzten Zeit in London zu beobachtenden leichten Geldverknappung und der noch in den letzten Tagen verſtärkten Goldabzüge die an ſich vorhandenen Hoffnungen erſtickt hatten. Wenn ſich die Bank von England zu dem Schritt entſchloſſen hat, dann ſicher aus der internationalen Situation der Geldmärkte heraus, die es als wahrſcheinlich erſcheinen laſſen, daß der Golddruck und damit der Druck auf den Pfundkurs in Kürze verſchwindet. Sicherlich 8 man die Senkung als den Vorboten einer Natenxeduktion auch von Newyork betrachten, weil berechtigte Anzeichen vorliegen, die auf eine gemeinſame Diskontpolitiß von London und Newyork ſchließen laſſen. Auf jeden Fall kann man mit der engliſchen Ermäßigung einen weſentlichen Schritt vorwärts in der Normaliſierung der internatio⸗ nalen Zinsſätze feſtſtelen, wobei es für uns ganz gleich⸗ gültig ſein kann, ob der Antrieb zu dem Zinsabbau von Frankreich ausgeht oder ob er mit Rückſicht auf, oder als Vorbereitung der großen Reparationsanleihe zu werten iſt. * Rudolf Landes, Mannheim. Die Firma Rudolf Landes, Mannheim, 5, 4, bittet uns mitzuteilen, daß ſie mit der Firma Carl Landes u. Söhne G. m. b. H. Mannheim, die das Vergleichsverfahren einleiten mußte, nicht das gerinaſte zu tun hat. O Zahlungseinſtellung und Vergleichsverfahren Golo⸗ Schuhfabrik Frankfurt a. M.(Eig Dr.) Die Geſellſchaft, die nach Löſung ihrer Intereſſengemeinſchaft mit zwei Frankfurter Hausſchuhfabriken ſeit einigen Monaten mit der Luwal AG. in Luckenwalde in Intereſſengemeinſchaft ſteht. bemühte ſich in der letzten Zeit erfolglos um neue Kredite und Anlehnung zur Befriedigung finanzieller An⸗ ſprüche. Infolge Wechſelproteſten hat ſie nunmehr, wie ſie uns mitteilt, die- Zahlungen eingeſtellt und am Donnerstag das gerichtliche Vergleichs ver⸗ fahren beantragt. Die Situation ſei durch die ſchlechte Konjunktur und Verluſte in einem Teil der Fabrikation, ſowie an der Kundſchaft verurſacht. Augenblicklich finden Verhandlungen wegen Weiterführung des Geſchäfts ſtatt, die die Möglichkeit eröffnen, daß die Gläubiger keine großen Verluſte erleiden. Auch wenn dieſe Verhandlungen nicht zum Ziele führen, ſei bei ruhiger Abwicklung eines Vergleichsverfahrens für die Gläubiger keine Gefahr hoher Verluſte vorhanden. Die Quote wurde als ziemlich hoch in Ausſicht geſtellt. Die Süddeutſche Reviſions⸗ und Treuhand ⸗A G. Mannheim ſtellt zur Zeit den Status auf. eine Schul⸗ Obwohl in der letzten Bilanz Der Abſatz die Projekt ge geworden i Am 6. kurz wi war, Com miſ reid e Rheinland. ſich ſeit vornehmlich Italiens, lands verfolgte Plan der Autozollkontingente, verſchiedenen Länder ſich gegenſeitig für den gegenwärtigen Zollhöhe Regi erungen ö Stelle dem Plan nicht abgeneigt zu ſein. A man Automobilinduſtrie eine Gewähr dafür verlangen, ſchutz eine verſtärkte Rationaliſierung einſetzt. eſſe des amerikaniſchen Autokapitals ſteht man infolge der abo en 1 an den verſchiedenen nationalen Ne von wurde auf 1,35 Mill. Dividende verteilt. * Amſterdamer Getreideinſolvenz. Handel im Jahre 1920 mit eine mͤapital von 600 000 Gulden, iſt in finanzielle Schwieri der größten mit ſehr 222 Kommt die europäif tierung? bisherige neigter. ſt. der intereſſierten Induſtrien ſtatt. oder lang zur das Wort. gleichzeitig von 3,88 e Handels einiger Zeit von Belgiens, Verſtändögung auf keiten geraten. Frankreichs und bei garantieren, im der che Autozollkontingen⸗ den Automobilinduſtrien, Deutſch⸗ dem die übrigen Hand behalt en, hat nach unferen Informationen wei⸗ freie 8 5 tere Fortſchrit t e gemacht. Insbeſondere iſt Ci⸗ troen, der eine t ein Gegner war, jetzt dem da die Sorge vor Amerika größer Februar findet eine neue Beſprechung Sollten ſie dann bommen, ſo haben die Man ſcheint an zuſtändiger deut⸗ über lerdings daß unter dem erhöhten Zoll⸗ Das Inter⸗ Mill. 1.⸗K. unverändert 5,96. zu ve Der Allge in Rotterdam, Verbindungen läßt ſich Das Ereignis nach rzeichnen 6 v. H. meene gegründet Die Firma iſt eine eſellſchaften in Oelſaat und Ge⸗ bedeutenden Wie groß die Paſſiva find, Umfang der Kontrakte jetzt noch nicht feſtſtellen, doch ſollen Zahlen angeſichts der Bedeutung und Ausdehnung der Geſe lſchaft recht erheblich ſtellen. der Amſterdamer Getreidebörſe großes Aufſehen erregt. Berliner Devisen dem bei dem hat auf veſt ſeler rong ſheets 1255 El'wirebars 176,5 Aluminium 6945 3 Monate 179,5 Antimon Settl. Preis 176,5 Queckſilber 89,50 Banka 184 5 Platin ed 77.50 Straits 178,7] Wolframerz Blei, ausländ 21,35 Nickel 84 25 19.3 Weißblech Zink, gewöhnlich Dlskontsatze: fleſchsbank 8, Lombard%, Prat 5% v. N. Amtlich in R⸗ M für 55 Februar 6. Februar Pore. . 5. 8.. N 7 Holland 100 Gulden 167,94 168,28 167,80 168 14 168,43 4 Athen 100 Drachmen.405 5,415 5,405.415 5,445 10 Brüſſel 1008. 500 PF. 58,28 58,40 58.275 58.395 58,355.5 Danzig 100 Gulden] 81,32 81,48 81.32 81.43 81,555] 6,5 Helſingfors 100 FM 10,516 10,536 10,515 10,535 10,5120 7 Italien. 100 Lire 21.905 21.945 21,89 21,98 22.025 7 Südflavie 100 Dinar 7,368] 7,382] 7,870 77334.355 8 Kopenhagen 100 Kr 111.87 112,09 111.85 112.07 112,08.5 Liſſabon 100 Eskudo] 18,78 19,82 18,80 18,84 17,49.5 Oslo. 100 Kronen 111,72 111,94 111,70 111. 92 111,74 8,8 Paris. 100 Franken] 18,40 16,44 16.335 16.435 16.445 8 Prag.. 100 Kronen] 12.377] 12.397 12.378 12,3986 12,38 5 Schweiz 100 Fra; ken] 80.77 80,93 80,735 80,895 80,515.8 Soſia. 100 Leva.027 3,083.027 3,03.017 10 Spanien 100 Peſeten 55,1355, 25 54 90 55.00 69,57 5 Stockholm.. 100 Kr. 112,27 112 49 112,23 112,42[112,95 5 Wien 105 Schilling 58,885 59,005] 58,835] 59.005] 58,79.3 Ungarn 10012500 f 73,11 78,25 73,11] 78,25 72,897 Buenos-Aires 1Peſ.].624.623] 1,560] 1,563 1,738 10 Canada 1 Can. 9 4,142 4,150.141[.143 4,178]— Japan. 1 Yen] 2,054 2,058 2,056 2,089.9360.5 Hairo ägypt. Pfd.] 20,865 20,905 20,885] 20,995] 20,91— Türkei ,. 1 türk. Pd„930 1,934.923.927 2 130 10 London.. 1 Pfd.] 20,344 20,387 20,344 20,334 20,393].5 New Pork. 1 Dollar] 4,1835 4,1915.1825 4,1905] 4,1730] 4,5 Rio de JaneirolMillr. 0,470 0,480.481 0,433 0,503— Uruguay 1 Gold Peſ.! 3,746.754.700.714.3211— Berliner Meſallbörse vom 6. Februar 1930 Ftupfer Blei Zint bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. Brief] Geid Januar.]—.— 135.50 135.50—.— 42,5 42,50 f—.— 41 75 41, Februar], 17 5036,50— 42,.— 153—.— 338,75 37.75 März—.— 136.75 138— 41.75 2, 41 75—.— 33.— 88. April—.— 156,.— 13550 127254 41,75—— 3150 38,50 Mai—— 136. 135.50—— 2,25 4.—— 49. 29,80 Juni 125 50 135, 0135,50—.— 42.9042,—„40,7 39,75 Juli. 135 50 35,50 135,50—,— 42,5042,„41. 40,25 Auguſt 88,50 1.50— 42,042,258 41— 40 25 Sept.—.— 135.50 135.50—— 42.7 42,25—.—41.— 49.50 Oktober 135,80 135.50 135,50 J 42.50 42.75 42,0—.— 41.25 40 75 Nov.. 155.50 135.50—.— 42.752,57—.— 4150 31. Dezemb.],— 135 50 185,50—— 42,75 42.0 1—— 41,50 41.— Elektrolyttupfer, prompt 170,2][ Antimon Regelus 69.— 53,— Orig. Hütten⸗Alumi ium 190,.— Silber in Barren, per eg 59.25 61,25 dal. Walz⸗,Orahtbarrenſ194.—[Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28. 28,20 Hüttenzinn, 90 v..„ ISlatin, dio. 1 Kr 810 Reinnickel 98 99 v 9 350.— Ereiſe ohne deln ot alle) ur 100 Kg Londoner Meiallbörse vom 6. Februar 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze E,(137/10 fein ſtand), Platin Unze 8 ee 74,25 Zinn, Standart 3 Monaſe Setll. Preis 74,25 Elektrolyi 5 3 6 5 Aktien und Auslandsanleihen In Prozenten 5 5. eite ine 1 1 f 155,0 152. Hirſchberg Leder 83,78 63.25 der N bel Stücke-Notlerungen in Mark je Stück] Bremer Wolle 1 ieee 5 Brown, Vov.& C. 130.0 129,0 Hoeſch Eiſen 117.5 115.0 5 Gif 77,85 76,.— Hohenlohe⸗Werke 8 6. 5. 6 8. 6. Buderus Eiſenw. 77. of 2— 1 zhil. Holzmann. nannhefmer Efektenbörse Otavi⸗Minen.. 61. 80 60, 60 Konſerven Braun 75. 0 7.50 Schuhf. Berneis 38,.— 45% Türk. Ad. Am, 5,80.80 i 9 1 0 6. 8 6 Phönix Bergbau 106.0 104, Kraus& Co. Lock. 65. 50 855 50 8 Seilinduſt. Wolff 11 70 75 8 4000„Bagd.⸗Eiſ.! 9— 0 e dene 925 155 Horch& Cie 8 4 Südd. Zucker ö„.o„. 5 e 5 0 1 2 Dad Korn 22 98— Neon Sober. 1200 120.0 Abeinſtah.. zds ung gecwerke. e doc 3 70 e 1811 8 e e 90 8050. Juden e. Gs. 1349 345 75 2 1 129.0 5 e eee— 5 5 2e* M. 0 18 134. 1 ken bt 95— 85,25 9995 5 42, 04, Sa dende 5 1100 1125 1 8 wah e 1 eee 5 4 e 13.50 125 Cbem. Brockhues 83,.— 83,.— Gebr. Junghans 45.— 45.25 8 e„ness 1s 2350 2880 Concord. Spinn.50 50, g 10/0 Mhm. Gold 100.0 100, 0 0 259,0 252,0 Bit u. Laurahütte 56,— 55.— 5 915 Ver. Chem. Ind. 78,75%% 4½% Ung. Str. 18 28,50 28,60 Concord. Sp 1 5 3% 4 75 8 1195 5— 55— Ver. Stahlwerte. 1050 103,2 Metallg. rauf. 1112 9 del. 1000 100 32 05. G51 250 230 Conki- Cadutſch. 1512 1502 Nahe iche 2105 * 5 5 g Mez Sök„ 0 4% Ung. Goldr. 23, g 5 8 Kaliwk. ersl. 219,„ 60% Farben d. 28———— 1690 1650 Industrie-Aktien Mig Mußt. N der Ultramarin 1415 142.0 405„ Kronenr.50.70 Daimler Motoren 1150 4830 Karſtabt. 1380 187,5 1 Henni K. St. 168.0 165.0 Moenus St.⸗A.—.— 20 25 Ver. Zellſt. Berl. 4%% Anat. Ser.] 16.15 15,70 Deſſauer Gas 190 1180 Klöcknerwerke. 109, 110.5 Badiſche Bank. 1630 163.0 19% Grkr. M. Pal. 110 111.9 Henninger F. St. 28g, 0 1 g e e Vogtt Maſch. Sr..50—— 4 2 Anat sent 15.85 15,60 Dtſch.⸗Atiant⸗T. 1180 1480 C. H. Knorr.. 168.2 166.2 0 155% DA. 135.0 135.0 Löwen München 258.0 258,90] Motoren Deutz g 9 ach. 9000 0 f 5 108,0 106,0 J gfälz. Hypolh. B. 139.0 140.0 5%„ A. 195,0 138.0 Löwen N 268 ee 2 220,0 220,2 117.— 16,45, Deutſche Erdöl. 108, Kollmar& Jourd. 30.75 38,50 fäl Bonet Schöfferb. Bindg. 255.0 268,0 Motor Sberurſel 1150 1150 Poigt& Häfner 0% 4½„ 5 1 Ert— ob Kollmar eg 8 Ah Gepiband 1130 110 Katar Mäh. Hatd 30.— 90 Schwe Storch. 198.5 i Volſh. Seil. u. K. 64.— 6. 5½ Leh. marca.. Dale maden 6250 ges Feu agen, 69 01 rebitban 8 o 1 1. 2 eutſche Kabelw. f 5 ebr. Körting 8 Süd. Disconto 126,0 126,0 e 0 156.0 Werger. 170.0 170.0 Pf. Rähm. Kayf. 18.— 18.— Wayß drestas 88.— 87 Transport-Aktlen Tala e 180,0 8 fan 2800 136.0 ennie 5———.— W. Wolff d 2. Schantungbahn 4825 48.— Deufſche en 7250 s Neuß eiae e Durkacher Hof. 150.0 1500 Panne amm e e ade. d St. A. 180.2—.— Rein. Gebh& Sch.——, 1130 Gr adden 1151 113,0 Deutſch. Eiſenhdl. 720 780 Kronprinz Met.. 49.50 50,— 1%%% 1350 1870 Rotter, Gente. 182 7805 Zellſtoff Aſchffog. 156.7 155,0 4108 Vol. u. Ste. 19210 1615 chase 0. 0 Kyffhäuſer Hütte———.— Ludwigsh. r. 8 ger id Ob. Mach. Durl. 180.0 132,0 Rütgerswerke 81,— 79,25„ Memel: 1250 122,0 Südd. Eiſenbahn 3 0 3 Pfalz. Preggefe. 19.0 10.0] Norte, dem. ech, 1180 110.0 rem. Veſig. Oe 84.— 84.„ Waldhof 216.0 214,5] Seſt. St. ⸗Elſenb.———.— e—.——— Labmeger 4 Co. 3249 325 Schwartz Storch. 142.0 138.0 1 7 0 klete, mec, 1480 land arem⸗Laſig Dez 0 120,5 Schnellpr. Frktyl. 50.— 50.— 9 5 1———Fdiope Maſchin.„ Jaurahütte 59.75 58,25 Berger Worms 1700 1700] Säge nenn. 140 1550 Seen Boner 168 Schramm daf:.— 94 5 ue(relverk). 69. 89.— Gan a Adlteſer. 40,78 l.— Dresd Schnellpr. 195 8 5 Linde Eismaſch. 1710 167.0 Zucker.. 152, 157.5 118.0 118,0 Schuckert, Nrbg. 195.0 190,5 Raſtatter Wagg. 09.— 09.— 3 Dürener Metall 0 FCarl Lindſtröm.—.— 619.0 Va. Assekuranz 150/0 150,0] Verein diſch. Oelf. 75,9 75.50 Cement Heidelbg. 118,0 bie, Pr. Heinrichbahn 1072 106.2 Dürkoppwerke..—.— Lingel Schuhfabr.—— 148,5 Continent. Verf. 48.— 48.— Nagß c ſrebag 8 e, Karſtabt/—— Terminnetierungen(Senluß) Segnbentettite. 187,0 1670 Düſſeld Eiſenhdl. 80 80 4 T. Loewe& Co. 1740 134.9 Mannh. Herſtch. 68.— 65.— Jellſtoff Waldhof 2155 2110] Chade 8400 5. Südameriig. 1870 1870 Donamit Trust 80 50 80.45 F. Pon 1240 12555 8. 5 a Mun, 5 5 25 e Credit 1 5 126,2 Harpen. Bergbau 1980 7725 9255 651 0„ 79 70 3 17004675 Jukau Stefen* 1 85 Chemiſche Albert! ankf Brauind. 157.0—.— Ph Holzmann 88.5 2 dd. d 5„ ieferung. 0 167, nden sche. Frankfurter Börse Ch. Brockhues.—.— 681,— Darmer Vankvee. 181,2 181, Ilſe Bergbau 249.0 248.0 Verein Elbeſchiff. 19.25 18.— 80 Lieferung 174.5 172.5 Lüdenſcheld Met. 02 65 45 Festwerzinslichs Werte] Parmft. u. Nan. 283 0 24 8 42. 40 50 Pang l. 247 1 0 Kalt alcreesleben 2700 3 Sant Alien Elsbach g.. e Nagirus.-G.. 43.8 2078 3 Deulſche. Dise 152,7 152.0 Daimler Benz. 42, 40,0] Berl. Handelsgeſ.—— 189,0 Kali Salzdetfurth 370,0 364,0 5 Emaille Uärſch—.——— Mannesmann 111,1 1416 5% 687.50 67,508 1 1120 1115 Dt. Atlant.⸗T... 113,0 116, Commerzbank 161.5 161,0 Kali Weſteregeln 222.0 218,5 Hank f. el. Werte 141,0 140,0 Enzi Werke 81,— 81,— Mausfelder Akt. 111.0 110,3 97. 8 b u wecht. 188 140.5 O. Held u. Anſt. 1520 2520 Darmſt. 2. Rat. 2440 24 N. Kacſtbt ge. 1340 11,0 Bant f. Brauere. 15,7 18.0 Eiche Hergwerk 438 220 Markt u. Kuhlh. 139.5 4209 Ablsſungſch. 59. 15 82, 05 erſee⸗Ban 106,5 107,5 Dt, Linoleum„. 255.) e Deutſche⸗Disconto 1540 158,0 klöcknerwerke 110,0 111.0 Barmer Bankver. 130,0 130,5 Eſſenersteinkohl. 188,0 138.0 Maſch.Buckau⸗W. 122.2 125.0 2 19 5.—.35 Dresdner Bank 155,2 158.2 Dt. Verlag.. 1710 170 Dresdner Band 185.) 154.0 Lahmeyer& Eo.—— 178.0 Berl. Handelsgeſ. 191.0 189.5 Maximil⸗ Hütte. 175.0 178,0 S. Wertb.(Gold] 89,50—.— Dresd. Schnellpr. 98.50).— A h. für Verkehr 146,0 115.0 Com. u. Privtbk. 161.0 160,8 Faber Bleiſtift ie u Mech. Web. Lind. 101.2 192.0 D. Schazanw. 28. e Frankf. Bank. 100 0 5 8 e 915 121 Di Neichdb. Vorz. 0 8 e 8 1122 1120 Darmiſt. u. N. B. 2480 2410 Fahlb. Liſt& C0 68,85 875 ö N 1 5 3,17.— erifrt. Hyp.⸗Bk. 140,0 140,0 Dyckerh.& Widm. 81. apag. 108.5 2 n f 1 dt. Aſiati 48. 1 g 0 169,2 17,2 erkur Wollw. 147.5 5 e 0 g N f 5 Nord. Loyd 1090 10/2 Meta eſenſch. 0 123 1 5 Deutsche ds ontz 1830 1550 Feldene panier 102,5 180,2 Mez Söhne 78.50 78 85% Ludwigsh. 28 85.— 65,50 Nürnberg e D Eiſen Kaiſersl... Alu.„eh Jes Ning bau 57 87 Tiſck lteberſee Bt. 107.0 107.5 Felten& Guill.. 128.7 12.0 Miag⸗Müblen. 1398 440.0 100% Mm. Gd. 25—.—. Oeſt.&„49,80 29,80 Emiag Frankf. 88.— 88. Allg. Elektr⸗ Gef. 18.7 170.5 Montecatini... 5. 87. Dresdner Bank. 158,2 155.2 Fyies& Höpfling. 74, e Mix& Geneſt 140.0 140.0 %„„28 87. 87.— Pfälz. 140,0 141.5 Ae Union 81,— 80,50 Bemberg... 169.0 184,0 Oberbedarf. 82.50 82,50] Meininger pypök. 135,0 141,0 N. Friſter 144,0 143,0 Motoren Deuz 70.— 70. 8% e e, linger Maſch. 31.50 83.— Bergmann... 214.0—.— Stari Minen 61,.— 60.50 Seſterr. Creditbk. 31.— 80,15 i Mühlheim Berg. 100.7 108.5 Reichsbank.. 310.0. Ettling. Spinn...——.— Buderus Eiſen 49,8 77.— Phönig Bergbau 105,7 105,0 Reichsbank. 11,2 306.0 Gebhard Textil—.—. 6% Grkr. Mh. 28 15.85—.— Rhein. Creditbk. 1155 113,5 5 Cement Heidelbg. 118.9 1180 5 g„Rhein Ereditök. 114.7 114.2 Gehe& Co. 3. 50,— 50.— Nat. Automobile—— 5% Preuß. Rali———, Rhein. Hyp.⸗Bk. 153,0 152,5 Faber& Schleich. 102.0 107,0 Compan. Hiſp.„349,0 34 Rh. Vraunkohlen 249.0 248.5 Süddeutſch. Disc. 127 127.5 Geiling& Co. 20. 28,5 Niederlauſ. Kohle 149.0 151.0 30% Preuß. Rogg..10.10 1. Fahr Gebr. Pirm. 15 1857 Contin, Gummi 151,7 151.0 193 e 1895 135 Frankf. Allgem. 57.— 60.— Gelſenk. Bergwk. 9515 8325 Nordd. Wollkäm. 81.— 88.50 5% Südd. Feſtwb.—.——.— Siidd. Boden⸗C. 149.0 148.0 J. G. Farben. 169, 5, Ah. Stahlwerke. 5 Genſchow& Co. S 1 n 5 01 5 5 Klebeck Montan—.——.— ö 1 ger 3 0 5 Dec, d. 55g Seng ante e 12e Fee, dense sh es dea egg: dg 400 Miserere er d8 5025 Industrie Alen Sarge len 20 1220 Seer at me 8 5% Rh.⸗M.⸗Don. Württ. Notenbk. 150.5 150,2 Felt. Guilleaume—— 1267 Dt. Go du. Silber 151.5 1520 Sate 195.5 191 5 Accumulgtoren 11¹.⁰—2⁰5 8 178.0 1250 Orenſt,& Koppel 78.85 7⁰.— 5 Frankfurter Gas 115,0 115,0 Dt. 9 250,0 254,0 Siemens Halske 287,0 280,0 Adlerwerke. e e Geſ. f. elektr. Unt. 80 100 Oſtwerke. 214.0 212,5 7% Bad. Kom. d.—, Alllanz 5 2020 2020 Irkf, Pot.& Wit.—.— 47.80 Licht u. Kraft. 174.5 1720 Sudd. Zucker 158,5 158,2 Aleranderwerk 5 5 Goedhbardt Gebr. 78.15 73 5 S. füge..0 0— 4, Flanaſz aat ed,—— 88.— 70. 1 f 0 Füsen s 1702 17 Svensti Tündft. 3510 88370 file cet. 1807 1780] Gun erk 5.—2 15 2 80 Phonir Bergbau 10 5 11 85 % Rh. Hr„ 25 94.— 94.50 Mannh. Verſ.⸗G.- Boldſ idt T— 73.— J G rben 10% 5 5 8 lig. Elektr.⸗G. 5 0 uano-Werke 90 ene Geiger dt. Dur. 35,25 55.—, Jae de Guig 130.0 129,0 Ver. Glanzſtoſf.—— Alſen Wortt⸗g. 178,7 170,2 Greppiner Werke Haharber N 80%„R.-8 94.— 94,50 Transport-Aktien Grün& Bilfinger 168,0 168.0] Gelſent Bergwk. 142.5 141.0 Ver. Stahlwerke 105,7 104.7] Ammendorf Pap. 145,0 144.5 Gritzner Maſch. 84. 50 8450 RheinfeldenKraft 150.0 180.5 2 10-41 85,50 86,50 Gesfürel.. 177 175,0 Zellſtoff Aſchaff. 157,7 155,0 Anhalt. Kohlenw 80,80 81,.— Gebr Großmann 30. Rhein. Braunk. 248.2 248.0 6%„„ 2713 89.25 8250 Haag 107.7—.— Hald e Neu 28.— 28,25 Goldſchmidt.. 74.30 74.— Zellſtoff Waldhof 2175 212.0 Aſchaffbg. Jellſt. 1575 156,0] Grun E Bilfinger 675 1075 Rhein. Chamotte 65,25 66,75 . 8 80 Norbb. geg 89. 2038 1070 Nanfwerk. Juen 7e 1050 8 5 Augsb. N. Masch. 78.50 78,50 Gruſchwiß Textil 69.— 66,50 Rhein. Ekektrizit. 146,2 145.7 % 0% Rhein. Lig. k 0 Norbpd. Llodd. 108, ö 105.0 105,0 8 Rhein. Möbelſtoff 88.— 79.— .— Bester. il. St. d. e e Huch uf u. M. 1180 1180 Berliner Börse Balke Maſchinen 118,5 113,5] padetpal.. 85, 95.— Ahein.⸗W. Kalk 1030 105,0 4%% Südbo Lig 89,28 81,— Montan-Akti Hoch⸗ u. Tiefbau 88, 88,— a 8 5% Roggenwert..85 9,90] Baſt Nürnderg 190,0 192.0 Halleſche Maſch. 81,50 61.50 120,2 118,5 5%% Meining 8. Montan-Aktien Holzmann, Phil. 88.50 9480 Festverzinsliche werte 5% Roggenrentd.79.85 5 5 Celluloid 9 855 5 Hammer Spinn. 3505 120.0 99.62 98.25 r. a 0 0—— 81 ſchweil. 1 201.0—.— reohl. 84.— 84,50 3 apr. Spiegelglas 70.— 70,.— Hann. M. Egeſt 3 ig 32,50 33,50 41 ek. Bin 81 90 1 8 1415 1400 Holzverkohl. 5 8750 8750 L vandſch grog. 78 d. 3. 0 19770 191.0 N Gan 78 78.80 f 8b Bank Altien Jie Bg. St. A. 2490 2475 Inas Erlangen 3 93.— Plſch Able. 1 53.— 52.75 2 1 19—. 2290 25 Sartan e ere 1 81.80 79,50 8 260 1257 3 unghans St. A. 46.25 45.—— 2 o Oeſt. Schatz 40.——.— erlin Gubener 238, 5 arpener Bergb. 1 chſenwerk. 93.— 81.— . Dad. 1879 1850 Ken Ascher l n 0 obne Ablöſgrecht 8.—.80 4„ aldrenke 2878 28.90 Berl. Mare Ind. 20. 10.— Hedwigshütte 84 88. Sach. Gußſtahl 89— 6080 diſche Bank 164.0 163.0 eben ö„ e 1 eur„ 0 Kamr Reisers 180. 4„ Kronen.5 280 Serliner Maſchd. 7178 70.75 Heilmenn Jam. 99,75 69. etfurth. 3670 368.2 Harmer Vankver. 130.5 132 e eregeln 2210 210 Narſtadt Rud..— 8% Bad. Kohlen 18.——,— 10 N'conv. Rente.60.90 Braunk. u. Brikett 149,5 148,5 Hilpert Maſch. 105.0 1055 otti 135.0 133,2 80 1 5 u. Wb. 146.0 148,5 1 10,0 110,0 Klein, Sch.& Beck 1184 11652 6% Grkr. Mh. K.:„ 4½9%„ Silb.⸗R.—.— 4,15 5 Oelf 65,— 85,— Hindrich s KAuff. 85,— 82.7: Schleſ Elekt. Gas—— 1 161.0 1000 Mannesm. Röhr. 1110 Knorr. dellbr.—.— 5% Prß. Kalianl. 6,77.67 4½%„ Pap.-R. 3,90—— Bremer Bultan 142,2 142,21 Hirſch Kupfer 119.0 1170 Hugo Schubert& Salzer Schuckert& Co. Schultheis Segall Strumpf Siemens Halske 28 Sinner.⸗G. Stoehr Kammg. Stoewer Nähm. Stolberger Zinkh. Südd. Immobil. Zucker Teleph. Berliner Thörl's ver. Oele Tietz, Leonhard Trans⸗Radio Varziner Papier Veithwerkfʒe B. B. Frkf. Gummi Ver. Chem. Charl B. Dtſch. Nickelw. B. Glanzſt. Eldf. B. Harz. Portl Z. V. Schühf. B. K Ver. Stahlwerke. V Stahl. v. d. Zyp. Ver. Ultramarin Vogel Telegraph Bogtländ. Maſch Voigt& Haeffner Wanderer Werke Allg. Di. Credit Bank f. Brauind Barmer Bankver. Bayr Hyp u. W̃ Bayr Vereinsbk. Berl. Handelsgeſ. Com en Priv. Darmſt. u Nat Deutſche Disconto Dresdner B. .⸗G für Nerkehr Allg. Lokalb 5 Dt. Reichsb. Bz. Hapag Hambg.⸗ Einem Hanſa ee 5 1 5 Loyd Ann Aüg. Elektr.⸗Geſ. Bayr. Motorenw J P. Bemberg Bergmannclektr Buderus Eiſenw. Charlottb. Waſſer Comp Hiſpans Cont. Cautſchoue. Dar mler⸗Benz Deſſauer Gas Deutſche Erdöl Dit. Linoieumwk Dynamit A. Nodel Elektrizitäts⸗Lief El. Licht u. zr ft Eſſener Stemkohl. G Farben Feldmühle Fe len& Suill. Gelſenk Bergwk. Schneider 108.0 106, Gesfürel 5 6. 287.7 194.0 203.0 279.5 WeſteregelnAlkal. Weſtf. Eiſen Wicking⸗Cement Wiesloch Tonw. Wiſſener Metall Wittener Gußſt. 116,0 Wolff, R 3 Jene Verein. Zellſtoff Waldhof Deutſch⸗Oſtafrika Neu⸗Gutnen Otavi Minen Freiverkehis Petersb. J. Hadk. Ruſſenbant Deutſche Petrol. Held burg Benz Adler Kali 5510—** — Hochfrequenz e Feldern 82 Ronnenberg Sichel K Co Sloman Salpeter Südſee Phosphat Ufa⸗Film Brown Boveri 220.0 50,50 127.0 158.0 131,2 146,7 Th. Goldſchmidt 153,7 1 Bergbau veſch Eiſ. u. St. 152,0 Hotelbetriebsgeſ. lſe Bergban ali Aſchersleben Klöckner Werke Köln⸗Neueſſen B. Mannesmanngts Mansfelder Metallbank Mitteldiſch Stahl Nordd Wolle Oberbedarf Oberſchl. Koksw. Orenſt,& Koppel Oſtwerre Phönir Bergbau Rh. Braunk, u. Bt. Rh. Elektrizität Rh Stahlwerke Rb.⸗Weſtf Elektr. A. Riebeck⸗Mont. Rütgerswerke Salzdetfurth Kali Schleſ. Portl. 3. Schuder& Salzer Schuckert& Eo, Schulth⸗Patzenh. Stemens& Halske Spen ska Leonhard Tietz Ber. Stah werke Weſteregel Alkali 140.0 Stabat Waldhof 178,7 Otavia Minen 141.7 178.0 Ph. Holzmann 9 R. Karſtadt.. 1 Polyphonwerke. 2 220 0 80 60.— 115.8 79.— 45.75 4 5 5 103.0 21500 128,2 1250 420.0 61.— Kurse r Sn o 28 ſc Donnerstag, den 6. Februar 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Aben d⸗Ausgabe) ö 14 7 8 5 re ei ui 118. 5 5 4 824 ö lich einſetzenden Angebot, was der Börſe ein Unſicherheits⸗ tagen 140 Ballen 2 Die Spekulation zieht nicht de 1 . E II Der Kaſſamarkt lag heute uneinheitlich. Eine von 40—50. 2 7. g i 3 is 8 a 1 Bahnabladungen 0 ö Reihe von Werten gewannen 3 bis 6 v.., während auf e 1 Aufnahmeunluſtige Spekulation/ Auftragsmangel drückt 7 Geſchäftes; 1 der anderen Seite Werte wie Ford Motor, Rückforth uſw. unde ee s 8 Kurseinbußen bei Spezialwerten/ Englif 9 Die e Geſchäftsentwicklung Größere Verluſte von 2 bis 5 v. H. zu erleiden hatten. Friedrichs⸗[ verändert uns bean 5 urset 5 Spes tos en Eng iſche iskontſenkung und neue Ermäßigung des hütte wurden bei Nachfrage von intereſſierter Seite mit Privatdiskontes verfangen nicht Luſtloſer Schluß 140 nach 106 am 29. Januar wieder notiert. Die Börſe f 25 blieb bis zum Schluß ohne Anregung, auch die . Börf e Geſchä ganz freiwillig auch ſeitens der Provinz Ware heraus. weitere Ermäßigung des Privat diskontes um Die Börſe war heute zunächſt bei kleinem Geſchäft zu⸗ Die Kurſe zeigten ziemli 1777 5 e 18 auf 594 v. H. konnte an der luſtloſen Stimmung nichts 3 E rück haltend and leicht abgeſchwäch. Segen! uhr». Stalder geilen n 1 eh n Siemens Goldschmidt Bert 5 510„ Aan, Buer „ urde die Ermäßigung des Londoner Bankdiskontes be⸗ JJ... FZ 5 N hig, mit Ferkel Läufe 8 5 57 und bot dann dem Martte eine gewiſſe Stütze. 15 hen uneinheitlich, von Ausländern lagen Türken auf Naltwerte ſchloſſen eee. e e eee, 9 We e Die Farben⸗Aktie war mit 168 gegen geſtern 1 Punkt das angeblich beantragte 5jährige Moratorium der Türkei, etwas erholen konnten. Bemerkenswert feſt ſchloſſen Neu⸗ 7 51 2 1 1 n ſchwächer. Auch ſonſt hatten die führenden Induſtriewerte ſchwächer, Pfandbriefe waren zumindeſt gut gehalten. Am beſitz⸗Anleihe. Türken lagen trotz des Dementis der tür⸗ 28 K und un 8 krogr mne: u überwieden kleine Kurseinbußen zu verzeichnen, ſo Lino: Geldmarkte war eine kleine Erleichterung in den kiſchen Botſchaft nicht weſentlich erholt.. 7. Job f 5 leum. Daimler. Weſteregeln und. Waldhof. Von Neben⸗ Sätzen feſtzuſtellen, Tagesgeld ſtellte ſich auf 6,5—8,5, Deviſen gegen Reichsmark ſchwächten ſich trotz Freitag, 7. Februar 5 85 werten waren Seilwolf gefragt. Am VBankenmarkt waren Monatsgeld auf 676—8½ v. H. Nach den erſten Kur⸗ der Diskontermäßigung vom vergangenen Dienstag weiter 19.05 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Vo n Pfälz. Hypotheken⸗Zank und Creditbank feſter. Von en blieb die Tend 8 5 755 5 7 5 8 1 heim: Volkswirtſch. Reihe, München: 5 Brauereien zogen Ludwigshafener Actien⸗Brauerei auf 195 ſen blieb die Tendenz bei ſehr geringen Umſätzen un⸗ ab. Dollars gegen Reichsmark.1870. Auch London war S525 Ber e 955 4 10 1 9 1 02 Pre an, dagegen waren Schwartz⸗Storchen niedriger angeboten. einheitlich. Etwas Nachfrage machte ſich wieder nach von der heute beſchloſſenen Ermäßigung des engliſchen Due Der Sturm Da en ee 8 Der Rentenmarkt lag weiter feſt. 1 1 Mannesmann bemerkbar. Accumulatoren Bankſatzes von 5 auf 4½ v. H. unberührt, gegen Dollars ane Violine 1 2 a * 2 5 3 5 wurden im Verlaufe bemerkenswert feſt mit 115 v. H. feſt⸗.8635. Dollars gegen Schweiz.1805, Holland ſchwach gegen 19.30 Uhr: Breslau: Violinkonzert, Frankfurt, e pe e aer e geſetzt, dagegen litten Warenhauswerte unter einem plötz⸗ Dollars.4922. Spanien gegen London 36.95. Stuttgart: Von Mannheim Arien und jeder t⸗ uch heute an Zörſenbeginn ſehr enttäuſcht. München: Konzert, Budapeſt: Alte Tänze und 8 Obwohl die geſtrige Newyorker Börſe einen feſten Verlauf 2 7 7 Walzer. le genommen hakte, die internationale Geldmarktlage günſtig 8 Ber timmter Getreidemarkt 20.00 Uhr: Berlin: Oper„Dinorah“ 5 beurteilt wird und die DD⸗Bank ſich in einem Wirtſchafts⸗ Frankfurt, Stuttgart: Neu ⸗ imiſtif äußert 1 fre 777 2 ö 5 für Arbeit., Hamburg, König bericht optimiſtiſch äußerte, konnte keine freundlichere 51 5 2 K 7 ür Ha g. 9. r i f˖ Anhaltend flaue Auslandsmärkte Größes Weizen- und Roggenangebot Karnevalskonz, Langenberg: Stimmung aufkommen. Vor allem fehlten wieder f 2 0 28 e e V 8 ä äfts Weichende Pre Deck chf f gäßigtem Niveau Sinfoniekonzert, Stockholm: Konze Aufträge, was in der Hauptſache geſchäftshemmend 8 reiſe/ Deckungsnachfrage auf er mäßig e eee, eee 0 2 5 8 2 A umuſik, WIe empfunden wurde. Bezüglich einer Diskontſenkun der Narr! 5 8 274 f 5 2 2 5 5 5 555 Muſik“ Zürich: 8 Bank von England war man zum Börſenbeginn nicht ſehr Befkiner Produktenbörſe v. h. Febr.(Eig. Dr.) fe n 1 VV 2030 Uhr: 8 res lan: n* hoffnungsfreudig, man hielt eine Reduktion der offiziellen Die dauernde Flaue der Auslandsmärkte, Auel een Trockenſchnitzel 9,50 derthalle: Vorbereitun 5' 51 5 ſſen. Das di 1 bor allem bie ſehr ſchwachen Notieru Liverpools, wirkt i Wei hl ſü 39,75 hen: Muſtkaliſche 9 1 Rate vielmehr für ausgeſchloſſen. Das Finanzprogramm dor e die ſehr ſchwachen Notierungen Liverppols, wirkte inl. Weizenmehl ſüdd. 39,75 oo ö Moldenhauers, wonach Stenerſenkungen in der nächſten auf den hieſigen Markt außerordentlich verſtimmend inl. Roggen Weizenbrotmehl i e 1 Zeit noch nicht zu erwarten ſind, hatte ebenfalls eine Ver⸗ 185 der Geſchäftsumfang leidet hierunter in erſter Linie. inl. Hafer Roggenmehl e ankfurt, Stuttgart: et ſtimmung zur Folge. Das Geſchäft bewegte ſich bei Weizen war vom Inlande verhältnismäßig ſtark, aber inl. Braugerſte 6460.—70proz. 26,00 28,50 22.00 an 4 i Tonz muſtk t großer Zurückhaltung in ſehr kleinem Rah⸗ keineswegs dringlich angeboten; das vorhandene Material e e. 17 50 90 ee„„ ie men. Die Spekulation zeigte nur ſehr wenig Auf⸗ fand zu etwa 23% niedrigeren Preiſen Unterkunft. 1 19 11 900 e feine 5 28.20 Uhr: Frankfurt küttgart: 2 1 nahmeluſt und die Folge davon war, daß das heraus- N den wurde laufend preislich offeriert, durch die an⸗ Biertredes 17,00 Raps N Mannheim: Taufmuſit, London: Cello 5 kommende Material nur mit Verluſten aufgenom⸗ S 5 dungs käufe trat das Angebot am] Rapskuchen 14,50—14,75 Peinſaat 40,00 land: Leichte Muſik. n men werden konnte. In erſter Linie waren wieder Reich 3⸗ Platze beſonders ſtark in Erſcheinung. Die Mühlen, die„Rotterdamer Getreidekurſe vom 6. Februar.(Eig.* 5 5 er bankanteile angeboten; man ſteht hier auf dem Stand⸗ über ſehr ſchleppenden Roggenmehlabſatz klagen, anderer⸗ Dr.). Anfang, Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.), März Der Berufskundliche Vortrag um 18.05 Uhr f punkt, daß durch den hohen Kurs wektere Gewinnchancen ſeits infolge der Stützungsaktion Rohmaterial zu einiger⸗ 10, 47,50; Mai 10,50; Juli 10,72,50; Sept. 10,80; Mais(in über Stuttgart behandelt den Beruf und die Ausbildung l i maß tab Preiſe ich er f Hfl. p. Laſt 2000 Kg.), März 130,50; Mai 135,25; Juli des Flugzeugführers und Flugzeugmonteurs. nicht mehr zu erwarten ſind. Auch in Elektrowerten kam aßen ren ablen Preiſen nicht erwerben können, bekunden 135 50. Sept 188.50.), März 130,50 2 729 l Abu sch 511 1 Reihe um 19.08 ſtärktes Angebot 8 f a 5 kaum irgendwelche Nachfrage. Darüber, ob und zu welchen 35,30 Sept 186,50. 88 5 In der Volkswirkſchaftlichen Reihe um.05 e dn heraus, wie auch ſonſt die Favoriten Preiſen der Rogge 1 5 7 9 8 f“Liverpooler Getreidekurſe vom 6. Februar.(Eig. Ühr über Frankfurt und Stutlgart ſpricht Prof. Dr. H. v. teils bis zu 2 v. H. und in einzelnen Fällen bis 4, ſogar bis reiſen der Roggenmarkt auch heute wieder geſtützt werden Dr.). An fan g, Weizen(100 lb.), Tendenz flau; März Eckardt, Heidelberg: Wirtſchaftliches Nach nweſen. 7 v. H. hergeben mußten. Renten uneinheitlich. Neu⸗ an, war bis gur Berichtsabfaſſung nichts zu erfahren. Am 8/8(8/5,25);: Mai 8/50(8/058); Juli—(8/1136). Mitte, Um 19.30 Uhr über Frankfurt und Stuttgart ſingt in 5 beſihanleihe leicht erhöht, dagegen Altbeſitzanleihe etwas ge⸗ Lieferungsmarkte eröſſnete Weizen 273, Roggen 3„ ſchwä⸗ Tendenz flau, März 8/78; Maj 8/7 Juli 8/0/50 Mannheim: Guſſa Helken, am Flügel Hedwig Woerle: st. drückt; Ausländer knapp behauptet. Als wider Erwarten 9 dem ermäßigten Niveau zeigte ſich jedoch 6 Magdeburger. vom 6. 83 Zwei Arien aus e e i 910 u. 858 bie Diskontſenkung der Bank von 8 4 v. H. Deckungs nachfrage. Am Mehlmarkte blieben Fig. Dr.). Febr. 9 B, 8,00 G; März 9 B 8,90 G; April Waldeinſamkeit von Marx: drei Lieder von Rich. Strauß. a. 0 England um de v. H. die Umſätze bei nachgtebigen Preiſen auf ein Mindeſ 9,15 B, 9,10 G; Mai 9,25 B, 9/15 G; Aug. 9,65 B, 9,55 0 Um 23 Uhr über Frankfurt und Stuttgart aus Mann⸗ N gemeldet wurde, nahm die Tendenz im Verlaufe ein etwas hgtebigen Preif fein Mindeſtmaß 5 1 2 25 5 5 8 ö ſreunblicheres Ausſehen an. Die Spekulation ſchri beſchränkt. Hafer war ausreichend offeriert und bei Zu⸗ Fkt. 980 B. 0,5 G, Dez..0 B, 9% G; Tendenz ſtetig. beim Tanzmuſik aus dem Cafaſb. 15 215 ben zan Die pekulatiun ſchritt zu kuckhal tung des donſum d 5 Gemahl. Mehlis wiederum ſtill und Melaſſe⸗Rohzucker 2,0— 5— 5 Rückdeckungen, ſodaß ſich das Kursniveau im allgemeinen e 785 N 1 abgeſchwächt. 15 geſtrichen. ü bis zu 1 v. H. beben konnte. Am Geldmarkt war der 49 lob untiert, wurden. Weizen 7 matt: März Bremer Baumwolle vom 6. Februar.(Eig. Dr.). Verantworclich für Rel u durt Satz für Tagesgeld auf 7 v. H. erhöht worden. 5 earn J.% Nai 5070 Juli 1, Roggen ibi, man; Amerik. Univ, Stand. Middl.(Schluß) 17,58. 8 g e ö 5 5 1 5 März 170,50—71 Mai 179,309; Juli 182—81 Gerſte 100* Liverpooler Baumwollkurſe vom 6. Februar.(Eig. und alle übe ran Ni 5 Berlin uneinheitlich bis 70 matt; Fuktergerſte 188—47 matt; Hafer 128—93, Dr.). Americ. Untverſal. Stand. Middl., Anfang, März tellungen: Jakob Faude, ſümtlich in 58 Nach einem ſehr ſtillen Vormittagsverkehr zeigten ſich matt, Mars 128 u..; Mai 14,5045; Juli—: Mais, 84344; Mai 854856; Juli 863864; Okt. 872875; Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Ma ö ſchon an der heutigen Vorbörſe die erſten Schwächeerſchei⸗ r 44 75 11 e 8 17 Jan. 31 878; Tagesimport. kaum ſtetig.— G. m. b.., Mannheim. R 1, 40 N nungen. Man diskutierte lebhaft den Etatvorſchlag Mol⸗ nnz e. Fre 0 abgeſchwächt; Roggenmehl 214,50, abge⸗ Mitte, März 846; Mai 856; Juli 864; Okt. 870; Dez. 5 7 7 8 8 3 55 chlag Mo ſchwächt; Weizenkleie—8,50, ruhig; Roggenkleie 8/4 877; Jan. 31 878: Loco 870; Egyd er 7 G. fal 0 ſch 1 ch 91 N 5 1„ daß vorläufig keine ruhig; Viktorigerbſen 23 31; Kl. Speiſeerbſen 2023; 1 ee e en Fange e Ges Y li 2 Mitteilungen VVVVVVVVCſEßCCꝙꝙCC%% TTT f 4 f a 3 5 r 5 nin gebe markt: Der Markt iſt ruhia aber ſtetig. Firſts koſten: mit den weltbekannten Qualitätserzeugniſſen: Kn a 5 0 landen auch die wenig günſtigen Ausführungen im 187, Seradella 6. Nops kuchen 11040; Leinkuchen Febr.⸗Möärz⸗Berſchskfung Otr. 27.10— je To, Wirz April. Nara und Kwak Schoko adde bekannt zu machen, j* Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchungen e o Verschiffung Eſtr. 27.15/— fe To.— Fabrikatemarkt finden auch jetzt in Mannheim„Kwatte 0 1 f über die Aussichten des Frühjahrsgeſchäftes. Auch ſonſt 190 70. 25 5 205 e in Dundee: Der Gewehemarkt iſt ruhig, der Gorn. Wochen“ ſtatt. Unſere Leſer wird es! er 5 1 überwogen ungünſtige Momente wie die Widerſtände der brikkurtoffeln in Pfg..75875 2 e 8 markt etwas belebter.— Deutſcher Markt: Der fahren, daß die hochwertigen Kwatta⸗Fab ö Auslandsgläubiger gegen den Favagvergleich, eine Rotter⸗ enen Garnmarkt blieb weiter ruhig. Dagegen war das Gewebe⸗ Rhein in einer mit den modernſten Machte a1 5 5 ö damer Milli 5 z i den 1 42 5 8 85 37 5 und Sackgeſchäft erheblich lebhafter. g großen Fabrik, die bereits einige Hundert 2 b be: 15 So 5 1 5 8 e 18 1 5 1 Mannheimer Produktenbörſe(Eigenbericht)* Nürnberger Hopfenmarkt. Am Nürnberger Hopfen⸗ ſchäftigt, hergeſtellt werden. Der Name der Firma lautet: g 1 50 itens 5 2 1„„ af 2 3 Die Tendenz des heutigen Produktenmarktes war für markte hat die Nachfrage in den letzten Tagen wieder etw„Deutſche Kwatta Kakao⸗ und Schokolad e — en ſeitens der Spekulation und anſcheinend nicht immer Brotgetreide ruhig, für Futtermittel gehalten, für Mehl nachgelaſſen, immerhin wurden an den erſten ͤrei Markt⸗ fabrik.⸗G., Köhn. 277 3 8———— 1 e Steuerzahlung für Februar 1930. Arbeitsvergebung Zwangs⸗Verſteigerung 0 Bekanntmachungen 5 1. a e 8 28 ee Oeffentliche Erinnerung. Abbruch des Hauſes Gärtnerei Fuhr, Secken⸗ Freitag, 7. Febr. 1930, r A* 8 3; 3 Fine beſondere Mah jedes Pflichti heimer Anlage, beim zukünftigen Ausſtellungs⸗ nachmittags 2Uhr werde debe 8e seerd ker e 5 15 J n e een e e gebäude. Nähere Ans kunft im Bau büro See ich im hieſigen Pfand f 1 N 50 e vom 5. Februar 1980: innerhalb einer Woche die fällig gewordene heimer Anlage, wo Ausſchretbungs bedingungen, lokal, 20. 775 gel ünte N Mod Uingeriocht Schlosserei! 45 Ludwig Nagel, Geſellſchaft mit beſchränkter Steuerart begleichen, wird die Zwangsvoll⸗ ſoweit vorrätig, erhältlich. Einreichungstermin 3 1 3 5 1888 Toreink, nen oder gebraucht, aut 25 ö Haftung, Mannheim. Der Geſellſchaftsvertrag ſtreckung eingeleitet werden. Wird eine ge⸗ für die Angebote: Donnerstag, 18. Februar 1930, ng wege öſentl. peff Prima Existenz maschinell eingericht..Tgreinf, erhalten 74423 25 iſt durch Geſellſchafterbeſchlus vom 20. Januar ſtundete Steuerſchuld nicht friſtgemäß entrichtet, vorm gehh Uhr, Rathaus N 1, Zimmer 124. Zu⸗ aſets 1 8 den Nabefabnh. sehr günst. vk. Ell. Miete. Eridl ap. 8 50 1030 entſprechend der eingereichten Niederſchrift, ſo wird vor Einleitung von Zwangsmaßnahmen ſchlagsfriſt: bis 13. März 1930. 19 2 Schränke f Sees Ca. 6500 RM. Kapitalkräft.Interess-erh Ausk, d. das 2 Kaufen Hesllcht. 55 auf die 1 5 genommen wird, geändert: 8 7 iſt nicht welter gemahnt. Hochbauamt. liche, 1 Sofa. 1 Waſch⸗ menden Carl Weber, P 4, 18. Tel. 24975 lngeb. unter W E 2 Agen i gelliche f. pis Es wird erinnert an die Zahlung der: tiſch, 1 Schreibmaſchine 295. ö angefügt. Die Dauer der Geſellſchaft iſt zum 1. Lohnſteuerbeträge für die Lohnzahlungen in S1 KIA uu. andere S 5 25 l. Dezember 1939 feſtgeſetzt. Kündigt. der 995 Zeit 9 10 bis 31. Janna 1030, Kallig Ellerer Tunigen. 5 1 30. me 20 Heſellſchafter ſpäteſtens 1 Monate vor Ablauf am 5. 2. 30 und in der Zeit vom 1. bis 15. Fe⸗ und Steuerbllanzen fertigt ſachgemäß 584 Ar Febr. 30. Wir verkaufen: K i fd Hen here ö bieſer Friſt, ſo läuft die Geſellſchaft jeweils auf e 90 2. 1980 5 j 15 75 5 3 8 gemäß är, 8 905 18 1 bruar 1930, fällig am 20. 2. 1930, ſowie an die Bücherreviſor Joſef Bader, U 1. 10, Tel. 99 480. Gerichtsvollzieher⸗Stv. 1 Harle Zimmerofen ete. abzug. 70 2 Jahre weiter. i f rechtzeitige Abgabe der eidesſtattlichen Er⸗ N 2 8 Angelſtr. Nr. 76, 2. St Werner& Nieola Germanig Müßlenwerke klärung, die in jedem Falle abzugeben iſt. 8 1200 cem, fast neu Neckarau. 5 74396 Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. 2. Börſenumſatzſteuer für Januar 1030, fällig am 8 1 Super--XXx x Dle Prokura des Wilhelm Caſpers iſt erloſchen 9 30 5 D Dem heinrich Heller in Duisburg ist Prokura e für Landwirte bzw. Steuer⸗ 8 285 W. 5 2 getaner wage 1 5 8. e e 2 2 5 N ſo erteilt, daß er gemeinſam mit einem Ge⸗ pflichtige, die hauptſächlich Einkünfte aus der Bekauntmackung 1 Sarolea WHngSKIn EtWwagen nterkfaht * e zur Zeichnung der Firma be⸗ Landwirtſchaft beziehen. Die Vorauszahlungen. Hob dem, obengesteuert] bill. zu verk. bei Kurt, ener 5 Allah& Mayer, Aktiengeſellſchaft, Mann ſind 1 Höhe von 1 Viertel der zuletzt 15 1 B. S. A Kaiſerring 46.* 1412 5 8 8 5 in? geſtellten Steuerſchuld zu entrichten. 10 v. H.— 5— 15 E Ell 1 heim. Karl Allſtadt und Herbert Allſtadt, beide— Iſrael. 6 v. H.— ſind als Landeskirchen⸗ Große er 2 gerun dog dom, abengesteuent] Nette, feſche N 8 5 U. in Mannheim, ſind zu Prokuriſten ſo beſtellt ſteuer mit zu entrichten. Fällig am 15. 2. 1930. 1. O. 5 Seiden⸗Damenmas ke Französisch 80 jeder von ihnen nur gemeinſam mit einem 4. Vermögenſteuer erſte Rate 1930, und zwar ein? i Rück bä 8 8 2 3 5 einmal getr., für 20 2 Vorſtandsmitglied zur Vertretung der Geſell⸗ Viertel der zuletzt feſtgeſtellten Steuerſchuld f m Ruückgebaude des dd cem, obengesleuert zu verkaufen. Anzuſ. b. Mk, 5. pro Monat ſchaft berechtigt ist. und der Reſt für 1929, fällig am 15, 2. 1030. A Ile Maschinen in] Albrecht(Fam. Bürkle Kufragen unt. L 200 E. Möbius, Mannheim. Die Prokura des 88t d. 81 Karl Möbius iſt erloſchen. * an d. Gesch S1 B5 Dammſtr. 44 a. „Verſicherungsſteuer für Januar 1930, fällig am 28. 2. 1930. bestem Zustand, z.. Bauzahr 1929, werden Die Firma iſt er⸗ „Cafaſo loſchen. 6. Gebäudeverſicherungsbeiträge 1. Hälfte, ſoweit zu günstigen Be. 5 e Hermann Günther, Mannheim Das Ge⸗ die Forderungszettel zugeſtellt ſind.. e 4 0 Kai- Gesuch Junge Dame erteile ſchäft ſamt Firma— jedoch ohne Forderungen 7. Rückſtände an Aufbringungsabgabe und erſte Mannheim Planken P 6. 20 5 f Geb g N iiniliche 040 und Verbindlichteiten— iſt auf Hermann Gün⸗ Rate Aufbringung 1930 nach den zugeſtellten Ein an durch die Hofeinfahrt Niesenacker à Nomich rauchter Arundnoner 180 ther Ehefrau, Johanna geborene Metzger in Steuerbeſcheiden, 1. Rate fällig am 20. 2. 1930. gang. 2 5 5 Kohlehadegfen Klavier- teprioht 25,0 8 übergegangen, die es unter der bis⸗ Es wird weiter erinnert an die Leiſtung der Inveutar u. durch Umbau freigewordene Einrichtungsgegenſtände, Augartenstrags 37, fel. 441 63 n 233 5 Auel-Unteskie 30 erigen Firma weiterführt. 58 10 5 der dug gengsnen 1 Um⸗ beſteh. aus: Kaffeehaus ⸗Tiſchen und Stühlen, Drehtüren, Türen, N 7 55 b ee, 0 4 .85 Bad. f 1 5 8 atz., Vermögen⸗, Grund⸗ und Gewerbeſteuer⸗ Fenſter, Spiegel, Holz⸗ und Metallverkleidungen, Beleuchtungs⸗ ebots unt. J 2 59 Zuſchriften u. 69 n Amtsgericht F. G. 4 Mannheim beſcheide fälligen Abſchlußzahlungen. körper, Bodenbeläge, Vorhänge, Büfetts, Telephonzellen, Schränke, d p i a n 0 an die Geſchäftsſt. die⸗ Jan die Geſchäftsſt. die⸗ . Bei nicht rechtzeitiger Zahlung werden 10 v. H. Schaukäſten u. ſonſtiges Kaffechaus⸗, Küchen⸗ u. Keller⸗Inventar. 5 5 5 ſes Blattes. 4980 ſes Blattes. 588 130 jährlich an Verzugszinſen erhoben. 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Er nimmt die Beleidigungen, insbeſondere den Ausdruck:„Schmier⸗ jockels“ mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück und trägt die Verfahrenskoſten. 5 Puder- 0 toupigant, Cheramy, Hud. n nut, Lanthérie, Tre-Jur, Knasana Mystikum, Ka oderma, Leichner in allen Preislagen. 5 saxophone 0,20 f 48 Sehr billig Die Privatkläger ſind befugt, dieſen 10 Uhr, Rathaus N 1, Zimmer 124. Zuſchlags⸗—7 Uhr durchgehend mitt. und 3 Uhr nachm hochelegantes modernes Vergleich in der Neuen Mannheimer Zei⸗ friſt: bis 13. März 1930. Hochbauamt. 1— ee Hesbllschaffskleid Luftschlangen 4 Pakete tung(Mannheimer General⸗Anzeiger] ein⸗ mal auf Koſten des Privatbeklagten inner⸗ halb eines Monats zu veröffentlichen. Für die Richtigkeit! 23 Auhtzonskaus J. Weber 5 5 3 Maltebälle groge Beutel 10 3 Mannheim Tele hon 28488 Partfſ. Mode, zweimal Aagetr., f. ſchl. ig, f. Ball. Bühne, Bar geeign., zu verkaufen. Adr in der Arbeitsvergebung. 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Das völlig unbemannte Schiff, das nicht die geringſte Havarie erlitten hatte und deſſen Ladung vollſtändig unberührt war, führte den Namen„Mary ECeleſte“. Es war— ſo erklärte Moorhouſe den Hafenbehörden — ein„Geſpenſterſchiff“, eines jener geheimnisvollen Fahrzeuge, die, ohne Beſatzung ziellos dahinſegelnd, immer wieder auf den Weltmeeren angetroffen wer⸗ den und immer wieder zu den ſeltſamſten Vermu⸗ tungen, zu den abenteuerlichſten Geſchichten und Ro⸗ manen Anlaß gegeben haben. Moorhouſe wollte der„Mary Celeſte“ am Mor⸗ gen des 4. Dezember 1872 unter dem 37. Grad nörd⸗ licher Breite und dem 19, Grad weſtlicher Länge be⸗ gegnet ſein, wie ſie langſam, ein wenig unſicher und offenbar ſteuerlos über die Wellen des atlantiſchen Ozeans dahin glitt. Als die Brigg auf Anruf hin keine Zeichen gab, näherte ſich ihr die„Dei gratia“ und Moorhouſe ſelbſt ging an Bord des Schiffes, das vollkommen verödet war. Er fand zwar das Bordbuch: die letzte, am 24. November gemachte Ein⸗ tragung ſprach aber lediglich von ruhigem Verlauf der Fahrt. Proviant war vorhanden, das ganze Deck in beſter Oroͤnung. In der Kapitäns⸗Kajüte ſtand alles am Platz. Auf dem Tiſch war das Frühſtück aufgetragen, ſcheinbar für drei Perſonen. Und drei Taſſen Tee waren eingegoſſen.„Der Tee“, ſo be⸗ hauptete Moorhouſe,„war noch warm als ich das Geſpenſterſchiff betrat. Einige wertvolle Schmuck⸗ ſtücke, offenbar einer Frau gehörig, deren Kleider ſich ebenfalls fanden, lagen unberührt daneben. Nicht die geringſte Spur deutete auf ein an Bord verttbtes Verbrechen ober auf einen Piratenüberfall hin. Und dabei hingen die beiden Rettungsboote der Brigg in ihren Ver⸗ tauungen, ſo daß es rätſelhaft blieb, auf welchem Wege die Beſatzung die„Mary Celeſte“ verlaſſen hatte.“ a Der Fall erregte Senſation. Die Preſſe beſchäf⸗ tigte ſich damit. Die engliſchen Seegerichte leiteten eine Unterſuchung ein. Vergebens. Völlig vergebens. Der Kapitän und die geſamte Mannſchaft der „Mary Celeſte“, die doch bei der Ausfahrt der Brigg aus dem Hafen von Newyork am 7. November noch von zahlreichen Perſonen geſehen worden war, blieben verſchollen. Und ſo nahm der Reeder J. H. Wincheſter, nachdem er denen von der„Dei Gratia“ eine Prämie von 1700 Pfund Sterling aus⸗ bezahlt hatte, das ihm gehörige Geſpenſterſchiff wie⸗ der in Beſitz. Es durchkreuzte von da an noch für zwei Jahrzehnte die Weltmeere. Aber das Rätſel, das es umgab, blieb ungelöſt. Trotz immer wieder unternommener Aufklärungs⸗ verſuche. Trotz angeblicher Enthüllungen, die ein amerikaniſcher Jvurnaliſt 1885 veröffentlichte, und denen andere Publikationen folgten. Und erſt jetzt erſcheint ein Buch des Amerikaners L. J. Keating, das, aufgrund eines Augenzeugenberichtes, wirkliche Aufklärung bringt:„Endgültige Enthüllungen über das größte Geheimnis des atlantiſchen Ozeans.“ Eine atlantiſche Tragödie von geſpenſtiſcher Grauſigkeit— auch wenn die Geſchichte vom Geſpenſterſchiff durch ſie eine realiſtiſche Erklärung findet. John Pemberton, Keatings Kronzeuge, war Koch auf der„Mary Celeſte“, der neunte einer neun⸗ köpfigen Beſatzung, mit der das Schiff Newyork ver⸗ laſſen hatte. Kapitän war ein Amerikaner namens Briggs; erſter Offizier ein gewiſſer Hullog den man an Bord wegen ſeiner gewaltigen Körperkräfte den„Stier von Baltimore“ nannte. Außerdem be⸗ fand ſich an Bord noch die Frau des Kapitäns, eine magere, kleine Frau, mit ſtechenden ſchwarzen Aeug⸗ lein und winzigen Kinderhändchen, in die Briggs trotz all ihrer Häßlichkeit ſehr verliebt war. Schließ⸗ lich aber— und dieſe Mitteilung John Pembertons brachte die Aufklärung des Falles— drei Mann, die urſprünglich zur Beſatzung des„Dei Gratia“ gehört hatten. Beide Schiffe, die„Dei Gratia“ und die„Mary Celeſte“ hatten in Newyork wochenlang am gleichen Kai gelegen. Dabei waren Moorhouſe und Briggs Kameraden und ſogar Freunde geworden. Gleiche Intereſſen hatten ſie zuſammengeführt. Ihre Schiffe waren beide ſogenannte„Bettelſchiffe“; herunter⸗ gekommene, nicht mehr recht ſeetüchtige Fahrzeuge, die von Hafen zu Hafen ſegelten auf der Suche nach Ladung, die ſchlecht genug war, um ihnen anvertraut zu werden, und nach Seeleuten, die verzweifelt und wagemutig genug waren, um ſich auf ihnen zu ver⸗ dingen. Die„Mary Celeſte“ hatte nun in Newyork wohl Fracht bekommen, ein paar hundert Fäſſer Wal⸗ fiſchtran, aber dieſe Fracht war ſo übelriechend, das Schiff ſah ſo verkommen und baufällig aus, daß Briggs und Hullog ſelbſt unter den verworfenſten Elementen des Hafens keine ausreichende Mannſchaft rekrutieren konnten. Da kam ihnen Mvorhouſe zu Hilfe. Er lieh ihnen drei Mann ſeiner Beſatzung unter der Bedingung, daß ſie ſie auf den Azoren wie⸗ der abſetzen würden, wo er ſelbſt ſie wieder aufzuneh⸗ men gedachte. So verließ die„Mary Céleſte“ New⸗ 1 55 einige Tage ſpäter von der„Dei Gratia“ ge⸗ olgt. Die Reiſe der Brigg ſtand unter einem ſchlechten 5 Stern. Die Nahrung war knapp. Zwiſchen dem Kapitän und ſeinem Offizier herrſchte das denkbar ſchlechteſte Verhältnis. Dieſer und die geſamte Mannſchaft, die dem„Stier von Baltimore“ blind ergeben war, haßten aber vor Allem die kleine Frau des Kapi⸗ täns, der man unheilbringende Kräfte zuſchrieb und von der Hullog behauptete, daß ſie ſeine Ruhe durch ihr ununterbrochenes Klavierſpielen ſtöre. In der Nähe der Azoren kam die„Mary Celeſte“ in einen Sturm. Von einer gewaltigen Welle ge⸗ hoben, von einer plötzlichen Böe gepackt, wäre ſie verloren geweſen, hätte der ſeekundige Hullog nicht plötzlich Steuer umd Großſegel herumgeriſſen. Aber kaum hatte die verzweifelte Mannſchaft begriffen, daß ſie gerettet war, als man einen furchtbaren Schrei hörte, der aus der Kapitänskajüte kam. Dort waren durch den plötzlichen Ruck, den Hullog dem Schiffe gegeben hatte, die Taue geriſſen, mit denen das Klavier an der Wand befeſtigt war, und dieſes hatte nun die Kapitänin unter ſich begraben. Briggs war verzweifelt. Er beſchuldigte Hullog durch ſein Manöver die kleine Frau getötet zu haben. Er wollte nun ſo ſchnell wie möglich nach den Azoren gelangen, um den Leichnam beizuſetzen. Aber Hullog und die Matroſen, die die Anweſenheit der Toten mit abergläubiſcher Furcht erfüllte, zwangen ihn, die Leiche ins Meer zu verſenken. Darauf gab es abermals Streit zwiſchen Briggs und Hullog, der damit endete, daß der„Stier von Baltimore“ den Kapitän lebend ſeiner Frau nachſchickte. Andern Tags ein neuer Streit an Bord: ein Mann warf Hullog ſeinen Mord or. Der Offizier, in verzwei⸗ felter Stimmung, erſchlug auch dieſen. Dann, in der Nähe der Azoren floh er mit einem Teil der Be⸗ ſatzung mit einem fremden Boot auf die Inſeln und verſchwand. An Bord des Unglücksſchiffes blieben nun ledig⸗ lich die drei Mann, die der ſelige Briggs von der „Dei gratia“ übernommen hatte. Sie ſetzten wieder⸗ um Segel und begneten am 4. Dezember ihrem ehe⸗ maligen Kapitän. Da ſie aber fürchteten bei ihrer Heimkehr der drei Morde an Bord der„Mary Celeſte“ verdächtigt und vor die Gerichte gezogen zu werden, Moorhouſe außerdem auf die Rettungs⸗ rämie der Reederei h erfanden ſie die Ge⸗ ſchichte vom Geſpenſterſchiff. Und alle, der Kapitän der„Dei gratia“ und ſeine ganze Mannſchaft be⸗ wahrten das Geheimnis ſo gut, daß es erſt jetzt, nach 58 Jahren, durch die Erzählung des letzten Ueber⸗ lebenden ſeine Aufklärung gefunden hat. Island rüſtet zur 1000 Jahr-Feier Touriſten aus der ganzen Welt werden im kom⸗ menden Sommer nach Island wallfahren, um den großartigen Feſtlichkeiten anläßlich der 1000 Jahr⸗ Feier Islands beizuwohnen. Auch der König von Dänemark hat ſeine Ankunft zugeſagt. Heute ſchon macht ſich eine fieberhafte Tätigkeit in der Haupt⸗ ſtadt Islands, Reykjavik, bemerkbar. Noch nie hat man ſo viel gebaut, wie im Laufe der Winter⸗ monate. Zum mindeſten 100 neue Häuſer ſind wie aus dem Boden gewachſen. Alte verfallene Behau⸗ ſungen ſind abgeriſſen, und es gibt kein einziges Ge⸗ bäude in der Stadt, das nicht einer gründlichen Reparatur unterzogen wird. Reykjavik zählt 26000 Einwohner, macht aber den Eindruck einer ſehr großen Stadt, da jedes Haus ein Einfamilienhaus iſt, wodurch die Grundfläche der Stadt ſehr ausgedehnt iſt. Der Isländer hält ſich an das Prinzip des Engländers auf dem Gebiete der Wohnkultur—„mein Haus iſt mein Schloß.“ Der Fremdeninvaſton, die im Sommer erwartet wird, iſt die Hauptſtadt Islands nicht gewachſen, da man mit mindeſtens 30 000 Gäſten rechnet. Heute ſind bereits 15000 Wohnungsbeſtellungen eingetroffen. Der Magiſtvat hat ſich entſchloſſen, den Fremden, da es nicht anders geht, Zeltwohnungen zur Verfügung zu ſtellen. Außerhalb der Stadt ſoll ein mächtiges Zeltlager entſtehen. Die Zelte werden ſo komfor⸗ tabel wie möglich eingerichtet, um für die Dauer der offiziellen Feierlichkeiten, die drei“ Tage in Anſpruch nehmen werden, den auswärtigen Beſuchern ein be⸗ quemes Quartier zu bieten. Es wird nicht leicht ſein, die großen Menſchen⸗ mengen von Reykjavik nach Thing vellir, die Stätte des erſten isländiſchen Reichstags, zu trans⸗ portieren, obwohl Reykjavik mit Autos gut verſehen iſt. Die Stadt beſitzt 800 Autos und hat für den Sommer noch 300 Autodroſchken beſtellt. Jeden Sommer laufen in Refkjavik vier amerikaniſche, drei engliſche und drei große deutſche Dampfer an. Die Zahl der Dampfer wird ſelbſtverſtändlich in dieſem Jahre vergrößert. Ein Extra⸗Dampfer wird Vertreter der isländiſchen Emigranten aus Kanada in das Mutterland befördern. Die Feierlichkeiten werden ein maleriſches Bild bieten. Die Beſucher der Feierlichkeiten werden Gelegenheit haben, Is⸗ länder in ihren authentiſchen Nationaltrachten, Wikinger in uralten Rüſtungen und Ritter in ſchim⸗ mernder Wehr, zu bewundern. Weltrennen Expreßzug-Motorboot Der„Fliegende Schotte“, Englands ſchuellſter Expreßzug Seite an Seite mit dem Rennboot „Dart Craft“ Der bekannte engliſche Rennfahrer Shillan fuhr mit ſeinem Motorboot„Dart Craft“ auf dem Ouſe⸗Fluß um die Wette mit dem ſchnellſten engliſchen Expreßzug, genannt der„Fliegende Schotte“. Mehr als 3 Kilometer lagen Expreßzug und Rennboot Seite an Seite, dann zog der„Fliegende Schotte“ unwiderſtehlich davon. Tom Dreimann, der Ti erokeſe Die abenteuerliche Laufbahn eines modernen Indianers Von John C. Waters, Chicago Bei den Tſcherokeſen, einem nordamerikaniſchen Indtanerſtamm, will es ein alter Brauch, daß die Mutter ihren Neugeborenen nach dem erſten leben⸗ den Weſen oder Gegenſtand nennt, worauf ihr Auge fällt, ſobald der neue Erdenbürger ſeinen Einzug in dieſe Welt gehalten hat. So kam es, daß der hoffnungsvolle Tſcherokeſe, der an einem heißen Sommertag des Jahres 1890 im väterlichen Wig⸗ wam im Indianerreſervat von Oklahoma das Licht der Welt erblickte, Tom Dreimann genannt wurde, weil ſich gleich nach dem wichtigen Ereignis drei der etwas friedlich gewordenen roten Krieger nach dem Befinden der Mutter erkundigen wollten. Doch die⸗ ſer Name ſcheint für Toms ſpäteres Leben eine Vorbedeutung gehabt zu haben, denn der Indianer⸗ ſäugling entwickelte ſich zu einem Mann, der mehr kann als ein einziger gewöhnlichen Schlages. Seine Jugend verbrachte Tom Dreimann in Ok⸗ lahoma, wo er alle Schliche und Künſte des Weſtens erlernte: Eichhörnchen mit Steinen erlegen, Fiſche mit Roßhaarſchlingen fangen, Menſchen⸗ und Tier⸗ fährten leſen wie die Vorfahren, als ſie noch auf dem Kriegspfade waren, ſchießen wie ein Kunſt⸗ ſchütze, reiten wie der beſte Cowboy, ſich vor keiner Gefahr fürchten und Menſchen erkennen. Als Tom halberwachſen wax, ſchoſſen zwei Tau⸗ genichtſe ſeinen Vater über den Haufen. Sie wurden zwar vom Sheriff und ſeinen Leuten feſtgenommen, doch bald darauf gegen Stellung einer Bürgſchaft auf freien Fuß geſetzt. Tom war mit dieſem Ver⸗ fahren nicht einverſtanden. Was er im Schilde führte, wird niemand erfahren. Tatſache aber iſt, daß er am nächſten Tage den„Salvon“ aufſuchte, in dem ſich die beiden Revolverhelden aufhielten. Ein Be⸗ kannter, der vor dem Wirtshauſe ſtand, wollte ihn aufhalten:„Geh nicht hinein, Tom! Sie haben ihre Revolver im Gürtel.“ Der Indianer ſchob den Mann zur Seite. Durch den Türſpalt hindurch ſah der andere, daß die beiden Totſchläger ihre Schieß⸗ ſeiſen hoben. Eine Sekunde ſpäter lagen beide mit durchlöcherter Stirn am Boden. Tom Dreimann kam vor die Geſchworenen, doch dieſe verneinten nach kurzer Beratung einſtimmig die Schuldfrage. Als Tom erwachſen war, betätigte er ſich ein Jahr lang als Cowboy. Doch er blieb nicht ſeßhaft und bewarb ſich um einen Poſten bei der Kanadiſchen Berittenen Polizei. Eine der erſten Aufgaben, die ihm geſtellt wurden, war die Verhaftung dreier Schmuggler, die in der Nähe von Calgary in Alberta eine Familie erſchlagen hat⸗ ten und nun nach Norden flüchteten. Ein Kamerad begleitete ihn. Fünf Tage lang verfolgte Tom die Spur der Flüchtigen zu Pferde. Dann zwang ihn tiefer Schnee, die Tiere zurück zu laſſen. Im Morgen⸗ grauen des ſiebken Tages wurden die Poliziſten von den Mördern aus dem Hinterhalt beſchoſſen. Toms Kamerad erhielt einen Bruſtſchuß. Der Tſcherokeſe legte einen der Schmuggler in den Schnee, die beiden anderen flohen. Der Verwundete ſtarb in Drei⸗ manns Armen. Tom hätte jetzt alle Berechtigung gehabt, umzu⸗ kehren. Er dachte nicht daran. Wochenlang blieb er den Mördern auf den Ferſen. Er überſchrikt hinter ihnen die Grenze von Alaska, 2200 Kilometer Luft⸗ linie von Calgary entfernt. Bei The⸗End⸗of⸗the⸗ Trail, einer verlorenen Siedlung, die deswegen ihren eigenartigen Namen(Wegende) führte, ſtellte er die Verfolgten. Sie hatten eine verlaſſene Block⸗ hütte zum Quartier gewählt und wurden von Tom bei der Rückkehr von einem Gang in den Ort über⸗ raſcht:„Hände hoch!“ Statt deſſen griffen ſie nach ihren Waffen und Toms Hut bekam ein Loch. Doch im nüchſten Augenblick lagen die Schmuggler im Schnee. „Es tut mir leid, daß ich ſie nicht lebend hierher bringen konnte,“ meldete ſich der Tſcherokeſe nach Monaten in Calgary zurück und erwartete eine Rüge. Doch der Vorgeſetzte meinte nur:„Sie ſind zum Sergeanten befördert worden.“ Toms unſeßhaften Geiſt litt es nicht lange in Kanada. Der Tſcherokeſe ging nach dem Südweſten der Ver⸗ einigten Staaten und wurde Schaureiter bei Cow⸗ bpyfeſten. Bei jeder größeren derartigen Veranſtal⸗ tung war er zu treffen, und er errang den Cowboy⸗ Weltmeiſtertttel. Als General Perſhing 1914 über die mexika⸗ niſche Grenze ging, um den Bandenführer Villa zu bekämpfen, wurde Tom Dreimann Spion in ameri⸗ kaniſchen Dienſten. Dabei fiel er mit einem Kame⸗ raden in die Hände der Aufſtändiſchen und ſollte am nächſten Morgen erſchoſſen werden. Doch als das Exekutionspeleton im Morgengrauen antrat, fand es nur die von ein paar Schlägen auf den harten Schädel bewußtloſen Wachtpoſten vor. Einen Monat ſpäter ſtahlen ſich zwei zerlumpte Geſtalter barfuß und halb verhungert über die amerilaniſche Grenze. Während der ganzen Flucht hatte Toms und ſeines Kameraden Nahrung aus Ziegenmilch be⸗ ſtanden, die ſie ſich nachts aus den Ställen der Mexi⸗ kaner holten. Als Amerika in den Weltkrieg eintrat, wurde Tom Dreimann Soldat und meldete ſich an die Weſt⸗ front. Seine Vorgeſetzten waren aber der Meinn daß Toms Fähigkeiten als Wildweſtmann Schützengraben kaum zur Geltung kommen wür⸗ den, und ſchickten ihn zum Militärgeſtüt nach El Paſo, wo der Tſcherokeſe Hunderte von Wildpferden für die Armee zähmte und zuritt. Nach dem Kriege gefiel ihm dieſe verhältnismäßig friedliche Beſchäf⸗ tigung nicht mehr, und er wurde Schutzmann in El Paſo. Zwei Jahre hielt er es in dieſer Stellung aus und war der Schrecken des Geſindels, von dem es in der Grenzſtadt wimmelte. Dann verſuchte ſich Tom als Prohibitionsagent. Doch dem offenen Manne behagte dieſe gkeit wenig, und er dankte bald ab. Nun verſuchte er ſich einige Monate lang als Aufſeher einer Viehfarm in Mexiko, deren Ländereien ein Gebiet von der Gri Heſſens umfaßten. Aber auch dort gefiel es ihm nicht beſon⸗ ders; eines Tages ſchnürte Tom ſein Bündel und ging nach El Paſo zurück. Der dortige Zoll⸗ kommiſſar bot ihm die Stellung eines berittenen Zoll⸗ wachtmeiſters an. Nun begann für die merikaniſchen Schmuggler, die ihre Waren bei Nacht über den Rio Grande zu bringen pflegten, eine ſchlechte Zeit. Tom Dreimann ſchien überall und nirgends zu ſein. Wenn dem Schmugglerführer gemeldet wurde, der In⸗ dianer befinde ſich augenblicklich im Norden der Stadt, ſo ſaß Tom ſchon ein paar Stunden ſpäter den Mexikanern, die ſüdlich El Paſo den Rio Grande überſchreiten wollten, auf dem Halſe. Bei einer Ge⸗ legenheit überraſchte er ganz allein 16 Schmuggler. Ein paar hiervon verkrochen ſich verwundet im Buſch, die anderen hoben die Hände bereitwillig hoch, weil ſie einen ſtarken Trupp Zollbeamten gegenüber zu ſtehen glaubten, und ließen ſich einzeln feſſeln. Dann ſuchte Tom Dreimann die Verwundeten zu⸗ ſammen, lud ſie auf die Packtiere der Mexikaner und trieb die ſechzehn Mann nach El Paſo. Eines Tages aber kam Tom auf den Einfall zu heiraten, und nun war auch ſeine Zollaufbahn zu Ende. Frau Dreimann, ein Indfianerhalbblut, brachte das fertig, was alle Schmuggler und Ver⸗ brecher nicht vermocht hatten. Sie zähmte Tom, und zwar dermaßen, daß er ſich gutwillig zum Geſchirr⸗ ſpülen und zu anderen nützlichen Haushaltsarbeiten amſtellen ließ. Er gab ſeinen Poſten als Zollwacht⸗ meiſter auf. Heute ſitzt— oder reitet er vielmehr— als Aufſeher über eine Viehfarm in Neu⸗Mexiko. Doch wahrſcheinlich nur ſo lange, bis ſich ſein un⸗ ruhiges Blut nach einer neuen Tätigkeit ſehnt. Vor⸗ ausgeſetzt, daß ſeine Frau ſich nicht als die Stärkere erweiſt. Hätte Karl May den Tſcherokeſen gekannt, ſicher wären uns auch einige Bücher über Tom Drei⸗ mäun beſchieden geweſen. Der Mäuſekrieg von St. Flores Die holländiſche Regierung hat dieſer Tage auf dringendes Erſuchen der Bevölkerung ein Kriegs⸗ ſchiff nach dem holländiſch⸗indiſchen Inſelarchipel von St. Flores, der zu den Sunda⸗Inſeln gehört ent⸗ ſandt, und zwar zu dem Zweck, die dort aufgetretene Mäuſeplage zu bekämpfen. Man iſt vielleicht geneigt, dieſe Meldung für einen verfrühten April⸗ oder für einen Faſchingsulk zu halten, denn daß ein Kriegs⸗ ſchiff zum Kampf gegen die Mäuſe entſandt wird, klingt doch etwas unwahrſcheinlich, Die Nachrichten, die aus St. Flores kommen, lauten aber tatſächlich ſehr ernſt, und ein ſchnelles und energiſches Eingrei⸗ fen ſcheint geboten. Nach den vorliegenden Meldun⸗ gen iſt die Inſelgruppe von einer förmlichen Mäuſe⸗ überſchwemmung heimgeſucht. Unabſehbare Scharen der langgeſchwänzten Nager ſind aus den Urwäldern in die bewohnten Ortſchaften vorgedrungen und ha⸗ ben auf Meilen hinaus die geſamte Vegetation, ſo⸗ wie alle Erntevorräte vernichtet. Die Bewohner haben in die Wälder flüchten müſſen, weil die hung⸗ rigen Tiere, als ſie keine Nahrung mehr fanden, auch die Menſchen ſelber nachts im Schlafe angriffen und eine Anzahl kleiner Kinder töteten. Wie berichtet wird, ſind bereits Tauſende der Eingeborenen der durch dieſe Mäuſeplage verurſachten Hungersnot er⸗ legen und das zur Hilfe entſandte Kriegsſchiff führt neben Arzneien, Mäuſevertilgungsgeräten und einer großen Zahl von Katzen auch große Vorräte von Korn und Lebensmitteln mit, um der ſchlimmſten Not erſt einmal zu ſteuern. Drei Wochen lebendig begraben In der Kirche von Wetherby in Yorkſhire war es ſchon ſeit einiger Zeit nicht ganz geheuer. Spielende Kinder wollten aus dem Gewölbe des Gotteshauses dumpfes Stöhnen gehört haben, aber man maß ihren Berichten zunächſt keinen Glauben bei. Als jedoch kürzlich ein an der Zentralheizung beſchäftigter Ar⸗ beiter Aehnliches meldete, wurde eine genauere Unterſuchung vorgenommen. Dabei ſtieß man im Grabgewölbe der Kirche auf den bewußtlos daliegen⸗ den, in einen Teppich eingehüllten Körper eines ver⸗ wahrloſten alten Mannes. Sorgfältige Pflege brachte den Unglücklichen bald wieder ſo weit zu Kräften, daß er über ſein Schickſal berichten konnte. Es handelte ſich um einen ſtellungsloſen Kaufmann, der ſich am Silveſterabend in die Kirche geſchlichen hatte, um nahe der Zentralheizung ein warmes Plätzchen zu finden. In dem unterirdiſchen Gewölbe war er eingeſchlafen und hatte beim Erwachen den Ausgang verſchloſſen gefunden. Er verbrachte dann meiſt ſchlafend oder völlig bewußtlos mehr als drei Wochen in ſeinem Gefängnis. Einige aus der Hei⸗ zungsanlage rinnende Tropfen Waſſer waren das Einzige, was er über die Lippen brachte. Rätſelhaft bleibt noch, worauf das zu ſeiner Rettung führende Geräuſch zurückzuführen iſt. Wie der„Auferſtan⸗ dene“ verſichert, war er außerſtande, um Hilfe zu rufen. Das Abenteuer in dem Grabgewölbe hat nun mitleidige Seelen auf den alten Herrn aufmerkſam gemacht und ihm einen geſicherten Lebensabend ein⸗ getragen. * 18 E e 5 Pes A D . den 6. Februar 1930 4³ Said Huſſein rührte ſich nicht. Er ſtierte mit rück⸗ wärts geneigtem Haupt auf die Erſcheinung, ein matter Lichtſchein übergeiſterte ſein Leichengeſicht. Cradocks Stimme unterbrach die drückende Stille. „Auf Ihren Befehl, Said Huſſein, ſtach Ihr Leib⸗ mameluck dieſen Mann auf dem C⸗Deck der Aqua⸗ tie' nieder und warf ihn ins Meer. Aber Sie hatten kein Glück. Die Spitze des Dolches wurde von den Hoſenträgern abgelenkt und traf keine empfindliche Stelle. Ismael iſt trotz ſeiner ſchmächtigen Geſtalt ein guter Schwimmer und hielt ſich, ungeachtet der ſtürmiſchen See, länger als eine Stunde über Waſ⸗ ſer, bis er von einem korſiſchen Fiſchkutter aufge⸗ nommen wurde. Nach langer Krankheit kehrte er nach Paris zurück, und wir erfuhren, daß er noch am Leben ſei. Soll ich Ihnen auseinanderſetzen, warum Sie ſich ſeiner entledigen wollten? Es war dieſelbe Geſchichte wie bei Seaton. Ismael hatte Sie als Ramoſi erkannt!“ „Ja, rief Ismael mit einer Stimme, die vor Aufregung bebte.„In fener Nacht, als wir uns hier in dieſem Zimmer trafen, bemerkte ich die Ver⸗ ſtümmelung Ihrer Hand. Und dann, an dem Sturm⸗ abend an Bord, als ich in den Rauchſalon trat, ſaß dort jemand an einem Tiſche und trank. Es fehlte ihm genau das gleiche Glied des rechten kleinen Fingers. Ich erkannte daran den Mann aus der Villa Scarabse. Zwar ſahen Sie ſeinerzeit bei der Beſprechung hier anders aus: Ihr Haar war da⸗ mals dunkler und Ihre Augen hielten Sie hinter einer Brille verſteckt. Aber ich war meiner Sache trotzdem ſicher. Auch Ihre Stimme erkannte ich wieder und— ich fürchtete mich! Aus der Paſſagier⸗ liſte hatte ich erfahren, daß Herr Cradock an Bord Das Natel Der Roman eines geheimnisvollen Aegypters von V. Williams Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 62 Deutſches Recht bei Gg. Müller⸗München ſei. Er war immer mein Freund geweſen. Ich wußte, daß er helfen würde und mir raten könne, was zu tun ſei. Ich ſuchte ihn überall— auch in ſeiner Kabine— doch konnte ich ihn nicht finden. Ich wagte nicht, in meinen eigenen Schlafraum zu gehen. So wanderte ich auf Deck auf und ab und wartete, bis er kommen würde, denn ich hatte ihm ein paar Zeilen hinterlaſſen. Und dann ſah ich Sie an der Seite eines Schiffsbeamten vorüberkommen. Ich hatte mich hinter ein Boot geduckt, aber ſpäter kam es mir zum Bewußtſein, daß haben mußten, denn Sie machten mit der Hand eine ſol Was das zu bedeuten hatte, wußte ich nicht; bis kurz darauf, als ich mich über die Re⸗ ling beugte, einer Ihrer gedungenen S Bewegung von rückwärts verwundete, bei den Armen ergriff Ich ſchrie auf, aber ſchon war mein Während ich fiel, ſah ich ein Geſicht zu mir herabgrinſen— das Geſicht eines Teufel Namen. begann wütend auf arabiſch zu fluchen. Cradock legte die Hand auf ſeine Schulter und hieß ihn ſchweigen. Er wandte ſich an den Prinzen. „Haben Sie noch irgend etwas zu ſagen?“ Seſſel regte ſich nicht. Cradock blickte zu Ardiſſon hinüber,„Wenn Sie was und hochhob. Körper halb über Bord. Schwarzen. Der Gefeſſelte im all dem Ah! In aller folgen konnten, wurde..“ „Gewiß! Ich verſtehe ſehr gut Engliſch.“ „Ich wollte Ihnen den Nachweis erbringen, daß dieſer Aegypter ein ganz gefährlicher Verbrecher iſt. Ich hatte die Abſicht, mit ſeiner Verhaftung zu war⸗ ten, bis die beiden Detektive, die jetzt von Kairo unterwegs find, mit den Auslieferungspapieren hier Sie mich erſpäht özchufte mich e hier feſtgeſtellt eingetroffen wären. Aber angeſichts der Tatſache, daß der Halunke, wenn ich nicht irre, dieſe Dame in ſein Haus gelockt hat, um ſie hier gegen ihren Wil⸗ len feſtzuhalten, und im Lichte der ſchriftlichen Zeu⸗ genausſagen Imaels, die ich Ihnen gab, fühle ich mich berechtigt, Sie zu erſuchen, Said Huſſein als⸗ hald den Gerichten zu überliefern. Sind Sie meiner Meinung?“ » Unter allen Umſtänden!“ beteuerte der Inſpek⸗ tor.„Ein Buürſche wie der, paßt ins Gefängnis wie eine Erbſe in ihre Schote!“ „Dann wäre es alſo das beſte, Sie führten ihn gleich ab?“ „Wir werden ihn erſt durchſuchen,“ meinte der Beamte. Mit geſchulten Händen taſtete er den Gefeſſelten ab, der noch immer apathiſch in ſeinem Seſſel kauerte. Ein dickes Notizbuch, ein Zigarettenetui, ein Schlüſſelbund und ein Meſſer fielen nacheinander auf den Löſchkarton des Schreibtiſches. Bald kam ein geladener Revolver aus der Hüftentaſche dazu. „Vorwärts nun!“ donnerte der Juſpektor, riß ſeinen Gefangenen in die Höhe und ſtieß ihn zur Tür. Als Ardiſſon einen Schritt vortrat, knirſchte etwas unter ſeinem Fuß. Cradock wies auf den zerbrochenen Champagner⸗ kelch auf dem Teppich.„Ach ſo!“ ſagte Ardiſſon und ſtreifte ein paar Glasſplitter von den Fingern. Als der Prinz an Joan vorbeiging, ſah er ſie an. Ein undurchdringliches Lachen lag auf ſeinen Lippen. „Meine alte Amme hat alſo doch recht gehabt! Aber ſind nun Sie die Frau oder iſt es Nadja?“ „Weiter!“ kommandierte Ardiſſon, und die beiden traten über die Schwelle hinaus. Ismael folgte ihnen— ein Ausdruck höchſter Befriedigung ver⸗ klärte ſein ausgemergeltes Geſicht. Cradock blickte den Entſchwindenden nach.„Was wollte er damit ſagen?“ fragte er Joan. „Er meinte eine Prophezeiung. Man hat ihm einſt angedeutet, daß er den Tod durch eine Frau im Zeichen des Ram finden werde.“ „Im Zeichen des Ram?“ wiederholte Cradock und ſtand eine Weile ſinnend. Dann hob er Joans Mantel vom Boden auf und hüllte ſte darin ein. „Gott ſei Dank, daß Ihnen kein Leid widerfahren iſt!“ Er blickte ihr warm in die Augen.„Was hatte dieſe Beſtie mit Ihnen vor?“ „Reden wir nicht von ihm!“ leiſem Zittern. „Aber wie gefunden?“ „Nicht weit entfernt iſt eine leere Villa. Dort wohne ich ſchon ſeit fünf Tagen und beobachtete ab⸗ wechſelnd mit Ardiſſon dieſes Haus und ſeine Be⸗ wohner. Ich lag auch heute abend auf der Lauer und ſah Sie ankommen. Der Inſpektor war dienſt⸗ lich auf eine Stunde nach Cannes gefahren. und ich mußte auf ſeine Rückkehr warten, da ich niemand entwiſchen laſſen wollte.“ antwortete ſie mit in aller Welt haben Sie mich hier Von unten rief plötzlich eine heiſere Stimme. „Hallo! Hallo!“ Doch Cradock achtete nicht darauf, Er ſah nur Joan „Wie kommen Ste nach Cannes?“ Das Blut ſchoß ihr in die blaſſen Wangen. Ihre Augen waren unter den langen Wimpern verbor⸗ gen. Sie drehte das Taſchentuch zwiſchen den Fin⸗ gern.„Ich wollte,“ begann ſie und brach ab.„Es war.. ich dachte, ich wollte... Sie wiederſehen!“ Sein Geſicht war jetzt ganz nahe bei dem ihren, aber ſie wandte ſcheu den Kopf zur Seite. Er legte die Hände auf ihre Schultern und zog ſie ſanft au ſich.„Joan“ flüſterte er zärtlich.„Joan!“ Sie hob den Kopf und ſah ihn an— eine Be⸗ ſiegte. In dieſem Augenblick wurde heftig die Tür auf⸗ geriſſen. Ein Poliziſt in Uniform ſtand auf der Schwelle.„Mein Herr, Sie müſſen ſoſort herabkom⸗ men!“ Cradock folgte eilig ſeinem Wunſch. Joan trat aus Fenſter. Vor dem Tore hielt ein Automobil, deſſen blendender Scheinwerfer einen Ausſchnitt leuchtend grüner Palmen aus der Gartenfinſternis heraushob. In ſeinem Lichte blitzten die niederſtür⸗ zenden Regentropfen wie ſchräge Lanzen. Nach einer Weile vernahm man das Murmeln von Stimmen und unruhige Schritte in der Halle. (Schluß folgt) Die 90805 0 Unserer Abfeilung 2 Pfund Eierschniffnudeln 2 Pfund Mischobst 2 Pfund kelif. Pflaumen 3 Pfund Erbsen, gelb, /agesch. 4 ½% Pfund Kaffee, gebrannt 20 Stück Zitronen 3 pfuncl Srießh, gelb s pfund Bruchvreis 4 Pfund Malzkaffee 6 Pfund Orengen 2 klelne Dosen Haw. Anenss 4 Dosen Norw.Sild i. Oven 2 Klubdosenportug. Sardinen Dose Feſiheringe und Dose Serdinen 2 Dosen à 1 Pfd. Essig- oder Salzgurken 2 pfunddose Berliner Allerlel 2 Pfunddose junge Erbsen mit geschn. Feenettenttis) 25 funddose jg. Wachshohnen 2 Pfunddose große Bohnen 2 Pfunddose Mirsbelſen 5 Desen ſematenmerk Sles Himbeer-, Johannis- beer-Konfifüre(Heſvefie) 4 Paar Lendjager 1 Pfund Krakauer 1 Paar Frankfurter Pfund Zervelaſwurst Zerveletwurst ½ Pfund frische Bufter 2 Pfund Margarine 2 Schachteln 3% ftaler ohne Rinde 1 Liter ſefelöl 1 Liter Bechiheimer % Pfund ſeespitzen pfund Spritzkuchen n pfund Spritzgeböche [Leistun 9 [rkebensmittel- 2 2 pfund- Dose Apfelmus imm Fefidarm ½ Pfund prime Selemi oder 2 grohe Meffwürste c. 300 g 10 5 4 Dosen kondensierte Milch Emmen- / Pfund seff. Schwejzerkäse 10 Stück Holländische Eier 1 Flasche Gaubickelheimer inkl. Sles mit Schokoledebezug 1 Pfund Cremehüſchen 0 3 lafeln Wronkers Halbbitter ſof. geſ. mit Geh.⸗Anſpr. u. VS Nr. 52 an die Geſchſt. Amen- Fleck.90 Herren-Flececxk 20 Kinder- Sohlen(extra starkes Material) entsprechend billiger 1016 Modem Soſufeparatumeststätte 1 9210 S. Bendet J 1, 910 2 15 Roll. Tapeten a 1% nach Wahl liefern und aufstehen 4355 bebr. 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