0 — 98163 2 Neue Mannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim N 4 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Walodhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, e Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Montag: Sport der N. M. Z./ Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film/ Mittwoch wechselnd: Die fruchtbare Scholle Donnerslag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung. 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Am nächſten Dienstag, an dem die Beratung der Mounggeſetze im Reichstag beginnen ſoll, werden auch die Verhandlungen der Reichsregierung mit den Fin anzſachverſtändigen der Fraktio⸗ nen über den Etat von 1930 aufgenommen werden. Der Finanzminiſter muß nach allem, was man hört, mit ſehr ſtarken Widerſtänden gegen ſeine Deckungsvorſchläge und gegen die von ihm geplanten Steuererhöhungen rechnen. Vor allem gilt das für ſeine Anregung, die Mittel für den zu⸗ ſätzlichen Bedarf der Arbeitsloſenverſicherung aus dem Vermögenszuwachs der Sozialverſicherungsträ⸗ ger zu nehmen. Prompt haben die Gewerkſchaf⸗ ten aller Richtungen dieſem Verſuch, den Etat von der Belaſtung durch die Reichsanſtalt zu befreien, die brüske Forderung entgegengeſetzt: Neue Bei⸗ tragserhöhung und Zuſchüſſe aus der Reichskaſſe. Woher das Reich die Unſummen nehmen ſoll, um den Anſprüchen der Arbeitsloſenverſicherung zu genügen, darüber macht man ſich anſcheinend in den Gewerkſchaftskreiſen keine Gedanken. Herr Wiſſell hat ja nun die gewerkſchaftliche Rückendeckung und die ſozialdemokratiſche Fraktion wird vorausſichtlich in die gleiche Kerbe hauen wie die Gewerkſchaften. Dr. Moldenhauer aber hat im Kabinett und vor der Preſſe erklärt, daß er eine ſolche Löſung, die der Wirtſchaft neue unerhörte Opfer zumutet, ab⸗ lehnen müſſe. Bleibt er, wie man hoffen möchte, dem Druck der Sozialdemokraten gegenüber feſt, ſo iſt bereits der Konfliktsfall gegeben. Sein ganzer Finanzplan wäre in Frage geſtellt, wollte er in dieſem entſcheidenden Punkte nachgeben, denn eine Möglichkeit, das Defizit der Arbeitsloſen⸗ verſicherung auf anderem Wege abzudecken, iſt nirgends ſichtbar. Wenn heute wieder der„Vorwärts“ feiner Leſer⸗ ſchaft die bequeme Illuſion vorſpiegelt, eine„poli⸗ tiſch betonte Miesmacherei“ laſſe die Lage der Wirt⸗ ſchaft ſchlimmer erſcheinen, als ſie in Wirklichkeit ſei, ſo fragt man ſich, ob bei derartiger grundſätzlicher Verſchiedenheit der Auffaſſungen eine Verſtändigung erreicht werde, zumal dieſe Gegenſätze ja offen⸗ bar im Kabinett ſelbſt bereits mit ziemlicher Schärfen zutage getreten ſind. Es iſt ein etwas merkwürdiges Verfahren des Kanzlers, den Fraktionen einen Finanzplan zur Diskuſſion zu unterbreiten, über den man ſich im Kabinett ſelbſt noch nicht einmal einig iſt. Man kann nur dem Berliner„Börſenkurier“ zuſtimmen, der den Kanz⸗ ler mahnt, die Führung zu übernehmen.„Wenn nicht im Kabinett ſelbſt ſchnell ein klarer Wille hervortritt, dann könnte der neue Fraktionswirrwarr wie ſchon ſo manches Mal zuvor bedrohliche For⸗ men annehmen. Regieren heißt eben ſelbſt Wege weiſen, nicht aber warten, bis im Koalitionslager die Unsicherheit und das gegenſeitige Mißtrauen eine Einigung faſt unmöglich machten.“ Wie die Dinge liegen, kann man verſtehen, daß das Zentrum den ſtärkſten Nachdruck darauf legt, daß über die finanzpolitiſchen Vorausſetzungen noch vor der Annahme des Poungplans Klarheit ge⸗ ſchaffen wird. Den Einwand, daß eine Verzögerung der Verabſchiedung der Pounggeſetze die Rheinland⸗ räumung am vorgeſehenen 1. Juli gefährden würde, will man im Zentrum nicht gelten laſſen.„Es hängt“, erklärt die„Germania“,„doch wohl von der Entſchloſſenheit der Regierungsparteien ab, die finanziellen Entſcheidungen ſo zu beſchleunigen, daß tine Hinausſchiebung der Poungentſcheidung gar nicht in Frage kommt oder jedenfalls belanglos iſt. Es läge im Intereſſe unſerer Finanzpolitik und gleichzeitig auch im Intereſſe ſtabiler Regierungs⸗ verhälüniſſe, wenn das Kabinett und die noch bedenk⸗ lichen und zögernden Regierungsparteien dieſe Ent⸗ ſchloſſenheit aufbringen würden.“ Das deutſch⸗ſchwediſche Zuſatzabkommen. Nach mehrſtündiger, teilweiſe ſehr lebhafter Ausſprache, haben die beiden Kammern des ſchwediſchen Reichs⸗ tages die Regierungsvorlage über die Ratifizierung des Zuſatzabkommens zum deutſch⸗ſchwediſchen Han⸗ delsvertrag von 1926 genehmigt. Schwere Anklagen gegen die Sowjets Telegraphiſche Meldung Nom, 9. Februar. Der Papſt ſandte an den Generalvikar Kardinal Pompili ein Schreiben, in dem er ihm ſeinen Schmerz über die Verbrechen und die Verfol⸗ gungen gegen Gott und gegen die katholiſche Kirche, die in Rußland begangen würden, zum Aus⸗ druck bringt und an die von ihm unternommenen Schritte erinnert, um dieſen furchtbaren Verfol⸗ gungen Einhalt zu gebieten. Der Papſt ſpricht ſein Bedauern darüber aus, daß ſein Vorſchlag, die An⸗ erkennung der Sowjetrepublik von der Konfeſſions⸗ freiheit und von der Glaubensfreiheit abhängig zu machen, auf der Konferenz von Genua nicht an⸗ genommen wurde. Dann geißelt der Papſt die Verwüſt ungen, die die„Liga der kämpfenden Gottloſen“ in der Kul⸗ tur, der Moral und ſogar im Familienleben an⸗ richte, indem ſie das Laſter verbreite und zum Ruin der menſchlichen Vernunft und ſogar der menſch⸗ lichen Natur führe. Gegenüber dieſen fundamentalen Schäden hat der Papſt, wie er erinnert, eine beſon⸗ dere Kommiſſion für Rußland unter dem Vorſitz des Kardinals Sincero eingerichtet und außerdem durch das päpſtliche orientaliſche Inſtitut eine Propaganda gegen die Greuel in Rußland veranſtaltet, die in London, Paris, Prag und Genf Nachahmung gefunden hat. Aber das könne nicht ge⸗ nügen. Denn beim letzten Weihnachtsfeſt ſeien nicht nur viele Kirchen zerſtört und viele Heiligen⸗ bilder verbrannt worden, ſondern auch die Gläu⸗ bigen wurden zur Arbeit gezwungen, wie überhaupt die Sonntagsruhe unterdrückt worden ſei. Außerdem ſeien in allen Städten und in vielen Dör⸗ fern ſchmachvolle Karnevalaufzüge veranſtaltet wor⸗ den, bei denen Gaſſenjungen, in die heiligen Ge⸗ wänder gekleidet, auf hohen Wagen fuhren und das Kreuz beſchimpften und beſpuckten. Gleich⸗ zeitig wurden in den Straßen Weihnachtsbäume er⸗ richtet, an denen Puppen in Geſtalt von orthodoxen und katholiſchen Biſchöfen aufgehängt waren. Unter Hinweis auf ſeine Bemühungen, den Opfern der Verfolgungen beizuſtehen, verkündet der Heilige Vater, er werde am 19. März perſönlich einen feierlichen Sühne⸗ und Bittgottes⸗ dienſt in der St. Petersbaſilika zelebrieren und hoffe, daß alle Katholiken der Welt ſich ſeinem Gebet anſchließen werden. Die Verramſchung der K. P. D. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 9. Febr. Ueber den Ausverkauf der Kommuniſtiſchen Partei weiß der„Vorwärts“ heute noch folgende Einzelheiten nachzutragen: Den Stellen, denen die Druckereien und ſonſtigen Betriebe zum Kaufe angeboten worden ſeien, hätten die Kommuniſten das Geſchäft dadurch ſchmackhaft zu machen geſucht, daß ſie betonten, es könnte etwa eine Million an dem Poſten„Löhne und Gehälter“ geſpart werden. Der„Vorwärts“ ſtellt nun feſt, daß in den erſten zehn Monaten des Jahres 1928 in 16 kommuniſtiſchen Unternehmungen insgeſamt etwa 2% Millionen Mark an Löhnen und Gehältern ge⸗ zahlt worden ſeien und bemerkt dazu:„Was bei ſol⸗ cher Sachlage die Einſparung von einer Million bedeutet, das können die Arbeiter und Angeſtellten der kommuniſtiſchen Betriebe wohl ermeſſen.“ Die Verramſchung der Vermögensobjekte KPD. bedeutet ſomit die Bankrotterklärung des kommuniſtiſchen Wirtſchaftsſyſtems. Man muß die Betriehe in kapitaliſtiſche Hände über⸗ leiten, um ſie exiſtenzfähig zu erhalten. So will man aus dem Zwang herauskommen, den Arbeitern Löhne zu zahlen, mit denen ſich zwar nach außen hin agitatoriſch protzen läßt, die aber die Betriebe zu⸗ grunde richten. Weitere Haftbefehle im Fall Weſſel Telegraphiſche Meldung In der Ermittlungsſache wegen des Verdachtes des verſuchten Totſchlages an dem Studenten Weſ⸗ ſel hat der Vernehmungsrichter beim Polizeipräſt⸗ dium wegen des Verdachtes der Begünſtigung Haft⸗ befehl gegen die Verleger Wilhelm Sander und Theodor Will aus Frohnau, gegen Vik⸗ tor Drewnitzki und den Angeſtellten der Roten Hilfe Hermann Schmidt und deſſen Ehefrau Luiſe ſowie ſeine Tochter Käthe erlaſſen, da Fluchtverdacht und Verdunkelungsgefahr begründet erſcheine. Die brei zuletzt Genannten ſind inzwiſchen verhaftet worden. Höhler hatte ſich nach der Tat in die Wohnung Schmidts geflüchtet, wo ſämtliche verdächtigen Papiere vernichtet wurden. Durch Ver⸗ mittlung der Tochter wurden Höhler und ein Kom⸗ plize am nächſten Tage mit einem Auto nach Gltenicke gebracht. der FFFTFTFTFTFTFFTVTFÿ]... ñxðß. ³˙... Die Stellung der Volkspartei Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 9. Febr. Ueber die Haltung der Deutſchen Volks⸗ partei zu den neuen Steuervorſchlägen ſchreibt die„N. L..“: Die Partei empfinde die vorgeſchlagenen Steuer⸗ erhöhungen umſo ſchmerzlicher als ihre ganze Politik auf die Entlaſtung der Wirtſchaft einge⸗ ſtellt ſei. ie hält damit unverbrüchlich feſt an ihrem auch von dem Finanzminiſter Moldenhauer verkündeten Programm, daß eine Sanierung der Finanzlage, die nicht das Ziel der Steuer⸗ ſenkung hat, nur Stückwerk bleibt, weil ſie jene letzten Endes entſcheidende Wirkungen nicht hervor⸗ rufen kann, die in der Förderung der Kapitalbildung, Hebung der Produktion und der Milderung der Ar⸗ beitsloſigkeit durch Entlaſtung der Wirtſchaft be⸗ ſtehen. Dem Vorgehen des Zentrums ſteht die Volkspartei an ſich nicht unſympathiſch gegenüber, hält aber die außenpolitiſche Belaſtung, die durch eine Verzögerung der Rheinlandräumung entſtehen könnte, für ganz außerordentlich bedenklich und kaum verantwortbar. Eine endgültige Stellung kann die Deutſche Volkspartei wie die übrigen Regierungs⸗ parteien natürlich erſt nehmen, wenn ein endgültiger, vom Kabinett genehmigter Etatsvorſchlag gemacht iſt.“ — S 2 Die Frage der Sanierung der Länder die ja in einem der Vorſchläge Dr. Moldenhauers ſchon berührt wird, iſt noch nicht abgeſchloſſen. Beſprechungen über den Finanzausgleich ſind im Gange. Das Zentrum hat bei der Konferenz in der Reichskanzlei nochmals betont, daß eine Klä⸗ rung der Finanzlage noch vor der Entſcheidung über den Poungplan erfolgen müſſe. Widerſpruch iſt gegen dieſes Verlangen nicht erhoben worden. Höſch bei Tardien Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 9. Febr. Botſchafter von Hoeſch hatte heute nachmittag eine Unterredung mit dern Miniſterpräſidenten Tardieu. Gegenſtand der Unterredung bildete die Frage der parlamentariſchen Behandlung der Er⸗ gebniſſe der Haager Konferenz in den beiderſeitigen Volksvertretungen. Die erſte Ratifizierung des Haager Abkommens Sofia, 8. Febr.(United Preß.) Die Ratifizie⸗ rung des Haager Reparationsabkommens iſt vom Parlament beſchloſſen worden. Der Beſchluß erfolgte nach fünftägiger Debatte. Bei der Abſtimmung ſieg⸗ ten die Regierungsparteien mit überwältigender Mehrheit, da die Oppoſition ſich der Stimmenabgabe enthtelt. Linſingen 80 Fahre Generalbberſt von Linſingen vollendet am heu⸗ tigen 10. Februar das 80. Lebensjahr. Er wurd 1850 als Sohn des Kreishauptmanns von Linſingen in Hildesheim geboren. Linſingen trat bei der Mobilmachung 1866 als Kriegsfreiwilliger bei det bannoverſchen Reiterei ein, wurde aber zu ſeinem Kummer vor Beginn der Kämpfe als zu jung wieder entlaſſen. Der großdeutſch denkende Vater brachte ihn nach der Eingliederung des Heimatlandes in den preußiſchen Staat in deſſen Armee. Der Eintritt erfolgte 1868 in Celle beim Infanterieregiment Nr. 17, in deſſen Reihen Linſingen am Kriege 1870/71 teilnahm. Im Loirefeldzuge zeichnete ſich der junge Leutnant im Gefechte bei Vendome am 16. Dezember durch Eroberung von zwei franzöſiſchen. Geſchützen und einem Munitionswagen aus, wofür er das Eiſerne Kreuz erhielt. Schon nach elfjähriger Dienſtzeit wurde Linſingen Brigadeadjutant, zunächſt in Hannover, dann in Berlin. Hier war er anſchließend zwei Jahre Kom⸗ pagniechef im 4. Garderegiment zu Fuß. 1888 wurde er Diviſionsadjutant in Straßburg i. E. und im fol⸗ genden Jahre Korpsadjutant in Karlsruhe. Von 1890—1894 war er Bataillonskommandeur im In⸗ fanterieregiment Nr. 76 in Lübeck und dann bis 1897 etatsmäßiger Stabsoffizier beim Grenadierregiment Nr. 2 in Stettin. Bis 1901 befehligte er das Grena⸗ dierregiment Nr. 4 in Raſtenburg; dann kehrte er wieder nach Lübeck als Brigadekommandeur zurück und führte von 1905 ab die Württembergiſche 27. Diviſion in Ulm. Das Vertrauen des Oberſten Kriegsherrn ſtellte den General von Linſingen 1909 an die Spitze des II. Armeekorps in Stettin. Er formte ſich in fünf arbeitsreichen Jahren die Waffe, die er, als der Weltkrieg ausbrach, gegen den Feind führen ſollte. Mit ſeinen Pommern und Grenzmärkern errang der General auf dem äußerſten rechten Heeresflügel durch Belgien und Nordfrankreich vorgehend Sieg und Ruhm. In der Marneſchlacht befehligte er vom .—8. September die Front der J. Armee am Oureg. Im Verbande einer„Armeeabteilung Linſingen“ ging dann anfangs Dezember 1914 das II. Armee⸗ korps von Kaliſch aus auf die Flanke des ruſſiſchen Heeresseutrums bei Lodz vor, an deſſen frühzeiti⸗ gem Rückzuge nach Oſten dem General hohes Ver⸗ dienſt gebührt. Anfangs 1915 wurde er an die Spitze der ſich in Oſtungarn ſammelnden Deutſchen Süd⸗ armee geſtellt. Es gelang Linſingen, im ſchwierigen Winterfeldzug über die veretſten Karpathen vor⸗ ſtoßend, die Ruſſen zurückzuſchlagen und ihre Höhen⸗ ſtellungen auf dem Zwinin zu erſtürmen. Als Mackenſen anfangs Mat die feindlichen Stellungen in Weſtgalizien hinter dem San durchbrach und all⸗ mählich das ganze ruſſiſche Stellungsſyſtem ins Wanken brachte, wurde Linſingen zur überholenden Verfolgung eingeſetzt. Seine Truppen nahmen am 26. Auguſt die Feſtung Breſt⸗Litowfk und ſtürmten in der Verfolgung weiter bis an die Pripetſümpfe. Dann kam auch in Rußland der Dauerſtellungs⸗ krieg. Mit erſtaunlich geüngen Kräften mußte Lin⸗ ſingen die nach ihm benannte 150 Kilometer lange Heeresfront halten. Als bei der feindlichen General⸗ offenſive im Juni 1916 eine ihm unterſtellte öſter⸗ reichiſche Armee von Luzk aus angegriffen und weit * . ů—„—⅛ 2 5 2. Seite. Nr. 67 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 10. Februar 1930 zurückgedrängt wurde, gelang es dem Feldherrn nicht nur, die klaffende Lücke zu ſchließen, ſondern auch im Angriffe Gelände zu gewinnen. Die Um⸗ wälzungen in Rußland 1917 brachten ruhigere Zeiten für den deutſchen Oſten und nach dem Waffenſtill⸗ ſtande eine bedeutende Verminderung der Streit⸗ kräfte zugunſten des weſtlichen Kriegsſchauplatzes. Als im Frühjahr 1918 der Poſten des Ober⸗ befehlshabers in den Marken und Generalgouver⸗ neurs in Berlin frei wurde, vertraute der Kaiſer dem inzwiſchen zum Generaloberſt Beförderten das ſchwere Amt an. Es hat den energiſchen, in Sturm und Wettern erprobten General tief bekümmert, als Unkenntnis der tatſächlichen Vorgänge ihm eine Schuld am Verſagen der Berliner Truppen am Re⸗ volutionstage zuſprach. Er erbat einen Ehrenſpruch über ſich, der ihn dann von jeglichem Verdachte einer für einen Ofſizier unvertretbaren Tat frei⸗ ſprach. Seit dem Kriege lebt der Generaloberſt in ſeiner Heimat in Hannover, beſcheiden und zurücktretend, wie es ſtets ſeine Eigenart war. Zwei wichtige wi tſchaftliche Abſtimmungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros U Berlin, 9. Febr. In der Samstag⸗Sitzung des Volkswirtſchaftlichen Ausſchuſſes des Reichstages fiel die Entſcheidung über zwei wichtige und grundlegende Fragen des Entwurfes eines Schankſtättengeſetzes. Mit 15 Stimmen der Sozialdemokraten, Kommuniſten, des Zentrums und des Abg. Dr. Mumm(Chriſtl. Nat. Arbeitsgemeinſch.) gegen 13 Stimmen der übri⸗ gen Parteien wurde die Einführung der Ver⸗ hältniszahl bei der Prüfung der Bedürfnis⸗ frage bei der Konzeſſionierung im Gaſtwirts⸗ gewerbe angenommen. Damit wäre, wenn dieſer Be⸗ ſchluß auch in der zweiten Leſung im Plenum beſtä⸗ tigt werden ſollte, das Verſchwinden von rund 70 000 Gaſtſtätten in Deutſchland die Folge. Die Frage der Konzeſ⸗ fionspflicht des Flaſchenbierhandels wurde im verneinenden Sinne entſchieden. Für dieſe ſtimmten nur die beiden Vertreter der Wirt⸗ ſchaftspartei. Vöß im Sklarek⸗Ausſchuß Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 9. Febr. Im preußiſchen Sklarek⸗Ausſchuß iſt geſtern noch⸗ mals der Oberbürgermeiſter Böß als Zeuge ver⸗ nommen worden. Sein Auftreten brachte indes kei⸗ nerlei Senſation. Böß, der nach dem jähen Sturz von der Höhe eine Nervenkriſe durchmachte, ſah blaß und leidend aus und begrüßte den Ausſchuß mit einer ſtummen Verbeugung. Man wollte von ihm hören, welche Maßnahmen er getroffen habe, um eine finanzielle Kataſtrophe der Reichs⸗ hauptſtadt zu verhüten. Viel wußte er im Grunde genommen nicht darauf zu erwidern. Man gewann aus ſeinen Ausſagen nur das ſchon wohl⸗ bekannte Bild des Neben⸗ und Durcheinan⸗ derregierens aller Verwaltungsſtel⸗ len. Jeder tat, was er wollte, und Herr Böß, der nach außen hin mit Vorliebe den ſtarken Mann 1 ſpielte, genau betrachtet, eine Schatten⸗ rolle. e Der Ausſchuß beabſichtigt, auch noch den Reichs⸗ hankpräſidenten Schacht zu vernehmen und zwar über die Beweggründe, die ihn beſtimmt haben, der ge⸗ planten Aus landsanlethe der Stadt Berlin ſeine Ge⸗ nehmigung zu verſagen. 5 Lieber tot als Legion zr — Paris, 8. Febr. Nach einer Meldung des „Petit Journal“ aus Caſablanca wurden zwei deſertierte Fremdenlegionäre auf ihrer Flucht von Gendarmen bet Benguerir erkannt. Sie gaben auf die Gendarmen einige Schüſſe ab und einem gelang es unter Benutzung eines Fahrrades, zunächſt zu entkommen. Der andere wurde verhaf⸗ tet. Der Entkommene wurde ſpäter in einem ando⸗ ren Orte ebenfalls feſtgenommen, fand aber noch die Zeit, ſich durch einen Revolverſchuß das Leben zu nehmen. Anpolitiſche Sonntagschronik Am ein Haar in den Neckar Heidelberg, 9. Febr.(Eig. Bericht.) Zwiſchen Neckargemünd und Heidelberg mußte an der Halte⸗ ſtelle Stiftsmühle ein Perſonenkraftwagen mit zwei Inſaſſen gegen 7 Uhr abends der aus entgegengeſetz⸗ ter Richtung kommenden Straßenbahn ausweichen. Wären an der Unfallſtelle nicht zwei Randſteine ge⸗ weſen, ſo wäre das Auto mit tödlicher Sicherheit in den Neckar gefallen. Der Wagen, der tief gegen das Neckarufer hinunterhing, wurde ſtark de⸗ moltert von der alarmierten Feuerwehr abgeſchleppt. 9 Tote bei zwei Autounfällen — Paris, 9. Febr. Ein mit zwei Männern, zwei Frauen und zwei Kindern beſetztes Automobil wurde bei Chatillon⸗ſur⸗Marne vom D⸗Zug Paris Straßburg erfaßt und vollkommen zerſtört, als es trotz heruntergelaſſener Schranke die Eiſenbahn⸗ gleiſe kreuzte. Sämtliche ſechs Inſaſſen kamen ums Leben. — Antwerpen, 9. Febr. Auf einem unbe⸗ wachten Bahnübergang bei Hoboken wurde ein Automobil von einem Zuge erfaßt und zerſtört. Die drei Inſaſſen des Kraftwagens wurden getötet. Alle vierzig Minuten ein Mord — Newyork, 9. Febr. Nach einer Kriminal- ſtatiſtik der Polizei wird alle vierzig Minuten in den Vereinigten Staaten ein Mord begangen. Der mit der Statiſtik befaßte Ausſchuß empfiehlt eine Verſchärfung der entſprechenden geſetzlichen Beſtimmungen und ſchlägt vor, daß nur die Polizei ermächtigt ſein ſoll, Waffen zu tragen. Schweres Verkehrsunglück — Prag, 9. Febr. Der zwiſchen Theben und Preß⸗ burg verkehrende Autobus, der mit 15 Perſonen be⸗ ſetzt war, gertet in Brand. Kurz hinter Theben entzündete ſich plötzlich der vordere Motorteil und hohe Flammen ſchlugen aus der Maſchine heraus. Die Paſſagiere, unter denen eine Panik ausbrach, ſprangen aus dem Fenſter. Trotzdem erlitetn neun von ihnen teils ſchwere, teils leichte Bran d⸗ wunden. Die aus Theben herbeigerufenen Aerzte leiſteten die erſte Hilfe. Der Autobus brannte vollſtändig nieder. Skandale auf einer Rennbahn Paris, 9. Februar. Auf der Pferderennbahn von Vincennes kam es heute nachmittag zu einem regelrechten Aufruhr, Das erſte Rennen begann mit einem Fehlſtart!“ Während fünf Pferde auf dem Platze zu⸗ rückblieben, beendeten die übrigen 9 das Rennen, das jedoch von den Schiedsrichtern ungültig erklärt wurde. Es mußte wiederholt werden und wurde ſchließlich von einem Außenſeiter gewonnen. Die Zuſchauer proteſtierten mit wütenden Pfuirufen gegen die Entſcheidung der Schiedsrichter und ver⸗ langten ihre Ginſätze zurück. Den fehlbaren Jokeys wurde eine Buße auferlegt, aber dieſe Strafmaß⸗ nahme vermochte das Publikum nicht zu beruhigen. Die wütende Menge auf den Stehplätzen riß die Schranken nieder, drang in den Sattelplatz und er⸗ ſtürmte die offizielle Tribüne. Sie ſchlug die großen Spiegelſcheiben ein und zertrüm⸗ merte die Stühle. Die anweſenden Schutzleute verſuchten vergeblich, die Ruhe herzuſtellen. Bald wurde die Baracke des Totaliſators angegriſſen und in Brand geſteckt. Nach einer halben Stunde traf endlich aus Paris eine Polizeiabteilung ein. die mit großer Mühe die Maulfeſtanten auseinander⸗ trieb. Die übrigen Rennen konnten infolge der droßen⸗ den Haltung der Menge nicht abgehalten werden, ſo daß man ſich entſchließen mußte, die Eintrittspreiſe zurückzuzahlen. Schiffsunfälle — Hamburg, 9. Febr. In der vergangenen Nacht iſt der amerikaniſche Paſſagtlerdampfer„Preſident Harding“ der United States Lines auf der Un⸗ terelbe mit dem deutſchen Dampfer„Piloce“ zu⸗ ſammengeſtoßen. Beide Schiffe ſind ſchwer be⸗ ſchädigt. — London, 9. Febr. Auf der Themſe ſank der holländiſche Schoner„Orange“, als er nach ſtür⸗ miſcher Ueberfahrt von der holländiſchen Küſte in ſchwer beſchädigtem Zuſtande nach London geſchleppt werden ſollte. Der holländiſche Kapitän des Seg⸗ lers und der deutſche Koch namens Walter er⸗ tranken. Ihre Leichen konnten noch nicht gebor⸗ gen werden. Drei weitere Grubenopfer — Salt Lake City, 9. Febr. In dem Kohlenberg⸗ werk bei Stanardville, in dem ſich, wie gemeldet, eine ſchwere Grubenexploſion ereignete, wurden drei Mitglieder einer Rettungsmannſchaft, die nach drei vermißten Bergleuten ſuchte, durch den Einſturz eines Stollens getötet. Nach dem Attentat auf Rubio Mexiko City, 9. Febr.(United Preß.) Großes Aufſehen erregt die Verhaftung von Frau Her⸗ linda Rivero im Zuſammenhang mit dem Atten⸗ tat gegen den Präſidenten Ortiz Rubio. Frau Ri⸗ vero ſpielte eine hervorragende Rolle in dem Frauenausſchuß, der ſich zur Unterſtützung der Wahlkampagne des Präſidentſchaftskandidaten Vas⸗ coneelos eingeſetzt hat. Die Polizei nimmt zahlreiche weitere Verhaftungen vor. Unter den Feſtgenom⸗ menen befindet ſich auch eine Anzahl von kommu⸗ niſtiſchen Führern. 8 Weitere Verhaftungen — Newyork, 9. Febr. Wie Aſſociated Preß aus Mexiko meldet, gibt der dortige Polizeichef bekannt, daß die Eltern des Attentäters Flores verhaf⸗ tet und zum Zweck der Vernehmung den Militär⸗ behörden übergeben worden ſeien. Das Rätſel um Kutjepoff V Paris, 9. Febr. Heute ſind vierzehn Tage verſtrichen, ſeit General Kutjepoff verſchwand. Die beſten Detektive der franzöſiſchen Polizei haben zwei Wo⸗ chen lang alle möglichen Spuren verfolgt, in den verſchiedenſten Teilen Frankreichs Erkundigungen eingezogen, Hausſuchungen vorgenommen, eine Menge Zeugen verhört, Dutzende von verdächtigen Perſonen überwacht, aber das Ergebnis all dieſer Anſtrengungen iſt bisher noch immer gleich Null. Ob Kutjepoff noch lebt oder irgendwo ermordet wurde, ob er ſich noch in Frankreich befindet oder von ſeinen Entführern ins Ausland verſchleppt wurde, ob die Agenten der G. P. U. oder andere per⸗ ſönliche Feinde des ruſſiſchen Generals den Anſchlag unternommen haben, auf alle dieſe Fragen, die das franzöſiſche Publikum leidenſchaftlich erörtert, weiß die Polizei noch immer keine Antwort zu geben. Sie läuft Gefahr, beim Publikum nach und nach in Mißkredit zu geraten. Bereits hört man zahlreiche Vorwürfe, ſie gehe nicht mit der nötigen Umſicht zu Werke, vernachläſſige wichtige An⸗ haltspunkte und gebe die Verfolgung der Spuren zu früh auf. Es bleibe dahingeſtellt, ob dieſe Anſchuldi⸗ gungen berechtigt ſind oder nicht. Jedenfalls erweiſen ſich die Gerüchte, Kutfepoff ſei wach der Riviera ver⸗ ſchleppt worden, ebenſo irrig wie die Zeugenaus⸗ ſagen, die die Nachforſchungen der Polizei in die Gegend von Montargis lenkten. Heute wird mit großem Nachdruck auf eine Spur nerwieſen, die nach Norden führt. Das berüch⸗ tigte graue Auto ſoll an der franzöſiſch⸗belgiſchen Grenze geſehen worden ſein. Sogar ein falſcher Schutzmann taucht wieder in der Phantaſie der Zeugen auk, der angeßlich das Auto unbehelligt mit einer Geschwindigkeit von 100 Km. nach Belgien fliehen ließ. e Vadͤiſche Politik Beförderung Dr. Baumgart ers Wie amtlich bekannt gegeben wird, iſt Landtags⸗ präſident Dr. Baumgartner zum Präſiden⸗ ten des badiſchen Rechnungshofes ernannt worden. Damit iſt der bisherige bewährte Brauch, an diese Stelle ſtets einen Verwaltungsjuriſten zu berufen, verlaſſen worden zugunſten des politiſchen Prinzips, bewährten Parteifreunden einen Poſten zu verſchaffen. Der Philologe Baumgartner ſſt urſprünglich vom Zentrum als Kultusminiſter aus. erſehen worden. Als dann dieſer ſchöne Plan nicht ganz nach Wunſch geriet, hat man jetzt Dr. Baum⸗ gartner mit dem Präſidentenpoſten entſchädigt. Alſo wieder ein wichtiger Staatspoſten in der Hand des Zentrums! Und was ſagt die koalitionshörige Sozialdemokratie dazu? Selbſtverſtändlich nichts. Wie ſollte ſie, die immer mehr zum Kindergeſpött wird, auch nur den Mut haben, wider den Zey⸗ trumsſtachel zu löcken? Es wird daher auch weiter in Baden fortgewurſtelt werden, d. h. das Zentrum tut, was es will, und die Sozialdemokratie hilft dabei. Dank und Lohn bekommt ſie aber dafür nicht, womit ihr im übrigen durchaus recht geſchieht. Verurteilung eines nationalſozia⸗ liſtiſ chen Landtagsabgeordneten Wegen einer im Jahr 1928 begangenen Verfeh⸗ lung gegen das Republikſchutzgeſetz hatte ſich der Landtagsabgeordnete Albert Emil Roth aus Lie⸗ dolsheim Anfang 1929 vor dem Schöffengericht zu verantworten. Er wurde zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Auf ſeine Berufung wurde die Strafe von der Großen Strafkammer Freiburg auf zwei Monate ermäßigt. Der Reyiſion wurde vom Reichsgericht aus formalen Gründen ſtattgegeben, ſodaß die Große Strafkammer Freiburg ſich nochmals mit der Frage zu befaſſen hatte. Eine Aufhebung der Immunität war nicht notwendig, da das Hauptverfahren gegen Roth ſchon eröffnet war, ehe er in den badiſchen Landtag als Abgeordneter einzog. Die Strafkammer kam aufgrund der Ver⸗ handlung zum Ausſpruch der gleichen Strafe und hielt eine Geldſtrafe zur Sühne für die Tat nicht für ausreichend. Roth hatte die Republik mit einem Kuhfladen verglichen. Letzte Meldungen Weitere Verhaftungen im Berliner Mordfall Mordfall in der Steinmetzſtraße iſt am Samstag abend auch der Kaufmann Poch verhaftet worden, dem die zwei geſtändigen Mörder der Klavierleh⸗ rerin Zimmer, Gansky und Opitz, einen Teil des von ihnen geraubten Gutes für 28 Mark verkauft batten. Poch hatte bereits einen Teil der gekauften Beute auf drei verſchiedenen Pfandleihen für 100 Mark verſetzt. Die beiden Mörder, denen gegenüber Poch ſich als Händler Silberſtein ausgab, hatten ihm weitere„Sore“ in Ausſicht geſtellt. rei Tote bei einem Einſturzunglück — Hannover, 9. Febr. Am Samstag abend er⸗ eignete ſich an der Bauſtelle der Gasfernleitung am Bahnhof Leinhauſen, an der zurzeit gearbeſtet wird, ein ſchwerez Einſturzunglück, bei dem drei Ar⸗ beiter ſchwer verletzt wurden und ins Kran⸗ kenhaus transportiert werden mußten. P ügelei im ädafrikaniſchen Senat — London, 9. Febr. Zwiſchen zwei Mitgliedern des füdafrikauiſchen Senits kam es, wie aus Kap⸗ ſtadt gemeldet wird, im Senatsgebäude zu Tätlich⸗ keiten, bei denen der eine, das Oppoſitionsmitglied Marwick, von dem andern, einem früheren Miniſter namens Bohydell niedergeſchlagen wurde, ſo daß er die Beſinnung verlor und fortgetragen wer⸗ den mußte. 1 1 5 9 8 Walter Haſent erer: Napoleon e greift ein!“ Urgufführung im Frankfurter Neuen Theater Haſenelever ward durch den Beſuch des Muſce Grepin, einem eigenartigen Pariſer Wachsfiguren⸗ kabinett, in dem man die Geſtalten unſerer Großen, Berühmten und Berüchtigten, in typiſcher Haltung nur daraus gemacht. Sicher iſt die Grundidee ein Gedanke, dem einmal einen nachdenklichen Abend zu widmen, es ſich ſchon lohnt, Nämlich die Frage: Was würde Napoleon tun und was würde ihm geſchehen, blieſe der Herrgott ihm noch einmal einen Odem ein und ſchickte ihn, den großen Führer ſeiner Zeit, heute in unſeren Tag. In guten Eingangsſzenen, geſpickt mit ſarkaſti⸗ ſchem Witz, ſtellt Haſenelever den einſtigen Feld⸗ herrn und Beherrſcher von Europa dem Dollar gegenüber und ſeiner Macht. Läßt den Wleder⸗ hen in eine Völkerbundpſitzung geraten, in der leon ein Schemen wird im Augenblick, da N e von Newyork ſtark genug iſt, nur mit einem Kabel in der Hand eines Mannes, der ſich's erlauben darf, im engliſchen Sportanzug bei einem offiziellen Tee zu erſcheinen, die gleichſam kapitu⸗ lierende Einwilligung ſämtlicher Staatspertreter zur Gründung der Vereinigten Staaten von Europa zu zwingen. So weit iſt's gut. Napoleon einen Vertreter hat wie Herrn Martin Co ſt a, ſo iſt hier ein dramatiſcher Eſfekt, ja ein Höhedvunkt herauszuarbeiten, der das Publikum Großes erwarten läßt. überlegen, wie dieſes Stück nun hätte weitergehen können. Haſenclever aber wird nun Techniker und holt ſich die bechäßrten Theatereffekte, das rot⸗rot⸗ Schlafzimmer der Diva, das Filmatelier und ſolcher⸗ Einſtellung. Und wenn die Bühne für lei Dinge, die bereits zu den Theaterbllligkeiten zä lon. Macht Napoleon, deſſen flammende Worte und ſtarker Perſönlichkeitseindruck auch die Männer von 1930 minutenlang ſrappiert, vor deren nüchter⸗ nen Sachlichkeit jedoch er daſteſen muß wie ein Utoptſt, zur Theaterfigur niederer Klaſſe bis hinab zu tiefſten Momenten. Die Aehnlichkeit der Diva Joſepßine, die gerade in einem Napoleonfilm ſeine bHoſephine Beauharnais darſtellt, führt ihn in ihre a 5 5 Arme. aufgeſtellt, zu einer an ſich ſehr guten Theateridee angeregt, hat dann jedoch nach einem guten Eingaug — man möchte glauben von einem Zuviel an Thea⸗ terroutine gepackt, ſtatt eines Stückes ein Stückchen Seine eigene Geſtalt und Poſe kauft der Filmregiſſeur, der für den erkrankten Napoleondar⸗ ſteller einen Erſatz ſucht. Im Filmatelier muß dann Napoleon durch die geſpielten Szenen erfahren, daß ſeine Joſephine ihn dereinſt betrog, wofür er nun an dieſer lebendigen ſich rächt, indem er ſie— er⸗ würgt. Nein, nein— das durfte nicht kommen. Napoleon als Oldello im Filmatelier— nicht ſehr geſchmack⸗ voll. Auch nicht die Theatraliſterung eines bekann⸗ ten Witzes— Napoleon nun in der pfychiatriſchen Abteilung eines Gefängniſſes als geiſteskrank zu erklären, eben weill er ſagt, er ſei Napoleon. labinett war von Anfang an vorauszuſehen. Als mein Nachbar zur Rechten durch vier, fünf Bilder hindurch dauernd„famos, großartig, groß— ar— tig“ fagte und ſichtlich im Vergnügen ſchvamm, zumal an jedem pointiertem Wort, das von der Und daß es ihm gefällt, iſt ſehr viel wichtiger als unſere kritiſche Doch auch ihm iſt's dann zuviel ge⸗ worden. Der gute Erfolg nach dem dritten und vierten Bild, der Darſteller und Autor auf die Szene rief, auch der Schlußapplaus Es iſt nicht unſre Sache zu aus dem Stück das denkbar Beſte herausgeholt hat. iſt zweifellos der guten Wiedergabe des Neuen Tieaters zuzuſchreiben, die Allen voran Herrn Martin Coſtas Napoleon und Lydia Buſch, die ſeinnervig vibrierende Schautſpielerin als Joſephine. * Na ja. Seine reuevolle Rückkehr in ſein Wachsfiguren⸗ Bühne kaan, ſeine Freude hatte, da dachte ich: Mein Golt, das Slück wird nicht für mich— es wird für ihn geſchrieben und aufgeführt. as ſie fand Von Max Jungnickel Sie erwartet wohl nichts mehr vom Leben, die alte, etwas gebeugte Frau. Sie iſt ärmlich, aber ſorgfältig gekleidet. Ste hat keine Auge mehr für die ſchimmernden Schaufenſter. Manchmal ſcheint ſie, faſt unmerklich, den Kopf zu ſchütteln, als ob ſie die Stadt mit ihrem Toben und Rumoren nicht mehr verſteht. Hat ſie dieſe Stadt nicht einmal wie ein Kind ge⸗ ſehen?— Das iſt ſchon lange her. Sie war damals kaum ſechs Jahre alt. Aber je größer und erwach⸗ ſener und prüchtiger dieſe Stadt wurde, deſto älter wurde die Frau. Und nun, wo ſie am Rande des Grabes ſteht, iſt die Stadt wahrhaftig eine Großſtadt geworden, die mit dem Alter nichts anzufangen weiß und nur nach kräftigen, ſonnenkräftigen Menſchen verlangt. Ste liebt in der Großſtadt immer die kleine Stadt aus ihrer Jugend, hat zu den alten Häuſern noch immer ſo etwas wie ein menſchliches Verhältnis. Die alten Häuſer ſind ja ihre Kindheit, die nun da⸗ ſteht, grau geworden iſt und abbröckelt. Ja, das fühlt ſte, die Großmutter. Da bückte ſie ſich und hebt etwas Schimmerndes auf. Und birgt es in ihr Taſchentuch. Wie ein Bün⸗ del trägt ſie den Fund.— Was mag ſie gefunden haben? Was mag das Glitzernde geweſen ſein, was ſie da aufhob? Ein Schatz? Einige Silbermünzen? So denkt der Schutzmann, der ſie beobachtet hat. Er geht auf ſie zu und fragt ſie mit dienſtlicher Freund⸗ lichkeit: was ſie gefunden habe?— Die Alte tut nicht ein bißchen überraſcht, ſie ſagt nur:„Gefunden Babe ich eigentlich nichts.— Aber aufgehoben.“ Und ie öffnet das Taſchentuch. Einige Glasſcherben ſind darin. Und mit einer Freundlichkeit, die Kinderſeele aus dem müden Herzen in das alte, ver⸗ runzelte Geſicht hebt, fährt die Großmutter fort: 2 W. H.„Wenn die Glasſcherben auf der Straße liegen blei⸗ die ben, können ſich die Kinder die Füße zerſchneiden, wenn ſie barfuß gehen“. Und als ſie das ſagt, ſcheint die große Stadt einen Augenblick den Atem anzuhalten. 5 Die Theaterverwallungen ind nicht ſchuld! Der Verband der deutſchen gemeinnützigen Theater hat in ſeiner vor kurzem in Berlin ab⸗ gehaltenen Mitgliederverſammlung die folgende Entſchließung gefaßt: i Die oft wiederholte Behauptung, daß das Ver⸗ waltungsperſongl der Theater zu zahlreich ſei und daß durch die Koſten für dieſes Perſonal und durch die bürokratiſche Schwerfälligkeit des Ver⸗ waltungsbetriebes die hohen Theater defizite bedingt ſeien, iſt falſch. Dieſe unrichtige Behaup⸗ tung iſt meiſt dadurch enkſtanden, daß in den Aus⸗ gabeüberſichten die beamteten Orcheſtermitglieder und ebenſo die feſtangeſtellten Mitglieder des techniſchen Betriebes in Unkenntnis der Theateretats den Ver⸗ waltungsbeamten hinzugerechnet wurden. Aus genauen ſtatiſtiſchen Erhebungen geht ohne weiteres hervor, daß die Urſache der ſchwierigen Lage der Bühnen— abgeſehen von den allgemeinen, außerhalb des Theaters liegenden Gründen— neben den Bezügen der Prominenten in dem außerordentlich ſtarken Anwachſen des Auf⸗ ſtellten— Orcheſter, Chor und techniſches Perſonal — zu ſuchen iſt. Der Aufwand hierfür hat ſich ver⸗ doppelt oder verdreifacht, während die Einnahmen mei ſtnur in beſcheidenem Maße haben erhöht wer⸗ den können. a ö Bei aller Anerkennung der ſozialen Geboten⸗ heiten muß darauf hingewieſen werden, daß eine Ek⸗ haltung der Theater nur dann möglich it, wenn hier Beſſerung geſchoten berden kann, ſon trelbt das deutſche 7 er neislich der Kataſtrophe entgegen. f — Berlin, g. Febr. In Verbindung mit dem wandes für die Kollektivgruppen der Theaterange⸗ ( reine daß die e zu i ſollte A blitzl Frül klar heim ran, daue leich 2 ganz Reis Sont geſic G unte himr Son verk. lend en ab⸗ die er eich nal zer⸗ ite up⸗ us⸗ und hen zer⸗ Ine age ten, en ten luf⸗ ige⸗ nal jerx⸗ nen er⸗ en⸗ Ir. iſt, onſt der 4 d — * Montag, den 10. Februar 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗ Ausgabe) 3. Seite. Nr. 67 —— Stäbtiſche Nachrichten Blankgeputzter Sonntagshimmel Schon am Samstag nachmittag begann das Groß⸗ teinemachen. Erſt wurde der Horizont blankgefegt, daß auch das letzte Wölklein verſchwunden war, und die Sonne ſich's überlegte, ob ſie denn wirklich ſchon zu ihrer Zeit überm Rhein drüben verſchwinden ſollte. Ganz frühlinghaft war ihr zumut. Aber auch die Menſchen dachten ſich, bei dem blitzblanken Wetter kann man vielleicht ſchon den Frühling über die Bergſtraße ſteigen ſehen, die ganz klar vor den oſtwärts gewendeten Blicken der Mann⸗ heimer lag. Doch das kühle Lüftlein gemahnte da⸗ ran, daß es doch immer noch eine reichliche Weile dauern mag, bis man in der lachenden Sonne mit leichterem Gewand herumſpazieren kann. Das wußte aber auch der gute Mond, der einmal ganz gerne ohne die Abendwolken ſeine wechſelvolle Reiſe macht. Und ſo zeigte er denn, je weiter die Sonne hinabſtieg, ein immer blankeres Wochenend⸗ geſicht. Glutrot ging die Sonne über der weiten Ebene unter, und dann wölbte ſich ein herrlich klarer Nacht⸗ himmel über die Stadt, Vorbote eines ſtrahlenden Sonntags. Die Geſtirne wollten ſich diesmal nicht verkleiden, ſondern zeigten ſich in ihrer ganzen ſtrah⸗ lenden Schönheit. Derweilen gab es ſo manchen Mummenſchanz hier unten auf der Erde. Doch daran kehrte ſich die Sonne nicht und bot ſchon den Frühaufſtehern ein Schauſpiel leuchtender Klarheit. Von ſo viel Himmelsglätte blieb die Luft kalt, und wenn auch noch kein Eishauch wie im ver⸗ gangenen Jahr durch den mitleidigen Winter wehte, ſo ſpürte man doch eine winterliche Friſche, die nicht ganz zu dem Meer von Sonnenſtrahlen ſtimmen wollte. Aber ein Blick zum Himmel verföhnte. In un⸗ wahrſcheinlich tiefem Blau wölbte er ſich über der ſonnigen Erde, die Bauten ſtachen in ſüdlicher Klar⸗ heit von ihm ab, und zuweilen konnte der Spazier⸗ gänger in den Mannheimer Straßen glauben, er ſei plötzlich in den Süden mit ſeinen glanzvollen Far⸗ ben verſetzt. So mancher Mannheimer Bau hat ja auch von dort ſeine Form erhalten. Die Menſchen gingen in dieſer ſonnigen Klarheit neu geſtärkt durch die Stadt und hinaus in die blatt⸗ loſe, doch dem Frühling ſchon entgegenatmende Natur. Es war ein rechter Sonnentag, den der Herrgott da geſchenkt hatte.— Eine fidele Nacht im Warteſaal von Flohali Das Wagnis, das die drei Gellertvereine(Flora, Harmonie Lindenhof und Liederhalle) mit der gemeinſamen Veranſtaltung eines Mas⸗ kenballes auf ſich nahmen, iſt geglückt. Rund 9000 Perſonen paſſierten am Samstag die Bahnſteig⸗ ſperre im Roſengarten. An den Eingängen, an denen ſonſt die Ingreſſokarten abgefordert werden, ſam⸗ melten Eiſenbahnbeamte(in Zivil Vorſtandsmitglie⸗ der der drei Vereine) die Fahrkarten ein. In der Wandelhalle miſchten ſich ebenfalls zahlreiche Eiſen⸗ hähner in das bunte Gewimmel des zu den Zügen eilenden Publikums. Der große Warteſaal, in den die Halle der Nibelungen umgewandelt war, zeigte das Bild, das man beobachten kann, wenn im Maun⸗ heimer Hauptbahnhof ein ungewöhnlicher Betrieb herrſcht. Ueberall ein Haſten und Drängen, auf dem Parkett und in den Kolonnaden, auf dem Parkett aber nach dem Takte der zwei Kapellen, die unauf⸗ hörlich ſpielten, des Philharmoniſchen Orcheſters unter Kapellmeiſter Legers Leitung auf dem Po⸗ dium und der Kapelle Mohr unter Kapellmeiſter Mohrs Leitung in der Mittelloge. Eine dritte Kapelle ſetzte die Füße der Reiſenden in der Wandel⸗ halle in Bewegung. Die Orientierung war leicht. Schilder machten u. a. darauf aufmerkſam, wie man zu den Zügen und in den„Warteſaal der Polſter⸗ klaſſe“ gelangen konnte. Folgte man dem Schilde, das den Weg zur Untergrundbahn wies, ſo kam man in den Bierkeller, wo von Anfang an wieder die heſte Stimmung herrſchte. Das friſche Bier war ſtark begehrt, und um die ſaftigen Würſtel riß man ſich. Wer geglaubt hatte, die Mitglieder der drei Ver⸗ eine würden dem Ballfeſt eine charakteriſtiſche Note durch recht viel Koſtüme geben, wurde allerdings enttäuſcht. Die Herren hatten es vorgezogen, im Hallanzug zu erſcheinen. Eine Ausnahme machten lediglich die Vorſtandsmitglieder. die ſich in Eiſen⸗ bahnbeamte aller Dienſtgrade verwandelt hatten, und einige Reiſende, die im Touriſtenkoſtüum mit dem Ruckſack erſchtenen waren. Mit einer mächtigen Glocke ſuchte ſich der Schaffner, der früher im Mann⸗ heimer Hauptbahnhof die Züge ausrief, Gehör zu verſchaffen. Der Charakter eines gutbürgerlichen Maskenballes wurde durch unzählige, geſchmackvolle, ſaubere Damenmasken betont. Wer ſich in das Ge⸗ wimmel wagte, konnte feſtſtellen, daß ſich eine ganze Anzahl Masken eingefunden hatte, die eines Preiſes würdig geweſen wären. Mittel⸗ und Höhepunkt des farbenprächtigen, in⸗ ternationalen Mummenſchanzes war die große Fiſcher⸗Riegel⸗Masken⸗Modeſchau, die eine entzückende Schar junger Damen in künſt⸗ leriſch hervorragender Koſtümierung auf dem Po⸗ dium paradieren ließ. Den Reigen eröffnete die be⸗ kannte Markendame in den Farben der Firma mit dem bauſchigen Reifrock, die man überall da im Bilde ſieht, wo ſich Fiſcher⸗Riegel empfiehlt. Dann folgten Jockei, Indianer, Orangeat, Biedermeier, Katharina, Gondolier, Alt⸗Wien in doppelter Aus⸗ führung, Rumäniſche Braut, Roſenkavalier, Midi⸗ nette, Cowboy, Venetianiſche Phantaſtie, Marguerit⸗ chen, Koſakin, Ungarin, Sennorita, Blumenkorb, Schneeballen und Pierrot und Pierette. Für jede Maske ſpielte das Philharmoniſche Orcheſter die entſprechende Muſik. Die vor allem auch in der Far⸗ benzuſammenſtellung einen hochſtehenden künſtleri⸗ ſchen Geſchmack verratenden Koſtüme wurden von den Damen der Firma Fiſcher⸗Riegel ſo grazids vorgeführt, daß man glauben konnte, Berufsmanne⸗ guins vor ſich zu haben. Dabei iſt noch beſonders zu beachten, daß ſämtliche Koſtüme nach Pariſer und Wiener Modellen in den Ateliers der Firma her⸗ geſtellt wurden, die damit ihre große Leiſtungsfähig⸗ keit auch auf karnepaliſtiſchem Gebiet beweiſt. Das Publikum, das das Podium umdrängte, ſpendete mit Recht ranſchenden Beifall, der ſich zu einer enthuſta⸗ ſtiſchen Opation ſteigerte, als ſämtliche Vorführ⸗ damen nochmals erſchienen, um als äußeres Zeichen der Anerkennung eine Bonbonniere entgegenzuneh⸗ Rundfunk Kundgebung in Mannheim Tagung des Oberdeutſchen Funkverbandes Das Jernſehen noch in weiter Ferne Im Rahmen der Haupttagung des Oberdeutſchen Funkverbandes, Sitz Heilbronn, der die Rundfunk⸗ vereine von Württemberg, Baden und Hohenzollern umfaßt, behandelte am Samstag abend im dicht be⸗ ſetzten Caſinoſaal, Dipl. Ing. Haſel⸗Leipzig, das Problem des Fernſehens. Der Redner warnte vor Illuſionen, genährt durch Veröffent⸗ lichungen von unberufener Seite, und ſtellte mit der ganzen, tiefgründigen Beweisführung des ernſthaften Technikers und Wiſſenſchaftlers feſt, daß ſich das eigentliche Fernſehen überall noch in den allererſten Anfängen befindet. Fernſehen, legte Herr Haſel dar, iſt nur auf elek⸗ triſchem Wege möglich, alſo mit Benützung des elek⸗ triſchen Stromes. Gleichgültig, ob das zu übertra⸗ gende Bild feſtſteht, beweglich iſt oder ob Perſonen oder Gegenſtände direkt ferngeſehen werden ſollen, das grundlegende Verfahren iſt das gleiche: das Bild muß in ſeine einzelnen Teile aufgelöſt und dieſe ſehr raſch hintereinander übertragen werden. Je kleiner die Bildpunkte ſind, deſto beſſer die Tönung. Das Fernſehproblem iſt ein Verſtärkerproblem Die Hauptſchwierigkeit liegt auf der Verſtärker⸗ ſeite. Die Ströme, die die Photozelle liefert, ſind ſehr ſchwach und würden alſo bei der Ausſendung ſchwer aufzufangen ſein. Auf der anderen Seite er⸗ fordert ein ruhiges Bild die Uebertragung in min⸗ deſtens ein Zehntel Sekunde. Was ſoll der Laie angeſichts dieſer Lage tun? Der Redner empfiehlt Zurückhaltung.„Werden Sie Fernſehbaſtler“, munterte Herr Haſel die Funkbaſt⸗ ler auf,„aber kaufen Sie kein Fernſehgerät.“ Eine Reihe Experimente dienten dem Nachweis, daß die Schwierigkeiten der Zerlegungseinrichtungen und des Gleichlaufs der Spiegelſcheibe behoben ſind und daß in den Laboratorien eifrig und zäh an der Löſung des Fernſehproblems gearbeitet wird. Reichsgeſetz zum Schutze des Rundfunks Die zweite öffentliche Veranſtaltung war eine Kundgebung zum Schutze des Rundfunks. Herr Saal vom Funkverein in Pforzheim behandelte in ſachlich umfaſſender Weiſe die verſchiedenen Wünſche und Forderungen auf dieſem Gebiet, die nur erfüllt werden könnten durch reichsgeſetzliche Regelung. Der Rundfunk iſt als öffentliches Verkehrsmittel und als ein Kulturfaktor aus dem Leben eines modernen Volkes nicht mehr wegzudenken. Die be⸗ ſtehenden Geſetze genügen aber nicht, um den Staatsbürger in den ungetrübten Genuß des Rund⸗ funks kommen zu laſſen, es bedarf hier einer be⸗ ſonderen geſetzlichen Regelung. Dieſes neue Geſetz muß in erſter Linie den Anſpruch auf Teilnahme am Rundfunk feſtlegen, denn bisher„genehmigt“ die Reichspoſt wohl den Betrieb einer Hörſtelle, ſie gibt aber keinen klagbaren Anſpruch darauf und unter⸗ wirft ſich nicht vertraglich irgendwelchen Wünſchen. Die nächſte Forderung iſt das Recht auf eine Außenantenne. In einer großen Anzahl von Prozeſſen zwiſchen Mieter und Vermieter haben die Gerichte dem Mie⸗ ter das Recht zugeſprochen, eine Außenantenne zu errichten, die Notwendigkeit derartiger Prozeſſe muß durch geſetzliche Regelung der Frage beſeitigt werden.. Die Verfaſſungsbeſtimmungen ſchließen eigentlich jede Rundfunkzenſur aus, tatſächlich aber beſteht ſie noch. Eine Zenſur iſt eines freien und ziviliſierten Volkes unwürdig, es gibt genügend allgemeine ge⸗ ſetzliche Beſtimmungen gegen einen Mißbrauch des Mikrophons. Wenn der Rundfunk die Volksgemein⸗ ſchaft fördern ſoll, müſſen alle wichtigen Probleme des Volkes vor dem Mikrophon diskutiert werden können. Die wichtigſte Forderung zum Schutze des Rund⸗ funks iſt aber die Beſeitigung der Störungen. Gegen die Rückkoppler kann auf Grund der Geneh⸗ migungsbedingungen vorgegangen werden. Es liegt an der Technik, die Störungen durch elektriſche An⸗ lagen zu vermeiden, denn es gibt Abhilfemittel, die direkt an der Störquelle angebracht werden können, und die Induſtrie iſt auch in der Lage, elektriſche Gebrauchsapparate ſo zu bauen, daß ſie ſtörungsfrei arbeiten. Die Induſtrie hatt, ſich dieſer Notwendig⸗ keit nicht verſchloſſen, aber es ſteht eben noch ganz im Belieben des Käufers, ob er auf Störfreiheit Wert legt bei der Anſchaffung ſeines Apparates oder nicht. Gegen dieſe große Maſſe gibt es heute noch keine wirkſame geſetzliche Handhabe zur Unterdrückung der Störungen, außer auf dem etwas umſtändlichen Wege über den Zivilprozeß. Das erforderliche Geſetz zum Schutze des Rund⸗ funks hätte hinſichtlich der Störungsfrage vorzu⸗ ſehen, daß neuerſtellte elektriſche Anlagen ſo zu kon⸗ ſtruieren und aufzuſtellen ſind, daß von ihnen Stö⸗ rungen des Rundfunks nicht ausgehen k inen. Be⸗ reits beſtehende Anlagen müßten mit Schutzvorrich⸗ tungen verſehen werden und Apparate, die ohne Schutzmittel betrieben warden, müßten während der Hauptſendezeit außer Betrieb geſetzt werden. Die weſentlichſten Forderungen wurden in einer Entſchließung zuſammengefaßt. In der Ausſprache über den Vortrag, der vom Südfunk übernommen(mit Ausnahme der Sätze über die Rundfunkzenſur) und durch einen Telefunken Großlautſprecher auf den Marktplatz hinausgegeben wurde, ſchloß ſich der Vertreter des Arbeiter⸗Radiobundes im weſentlichen den Forde⸗ rungen an und wünſchte eine größere Unterſtützung der„Funkhilfe“ durch Reichspoſt und Sendegeſell⸗ ſchaften. Ein anderer Sprecher trat für Kontrolle der Rundfunkgeräte durch Beamte der Poſt ein, ein weiterer ging auf die Notwendigkeit der Regelung der Senderfrage ein. Direktor Dr. Bofinger vom Südfunk erklärte ſich mit den Forderungen der Entſchließung einverſtanden, bei der der Paſſus wegen der Rundfunkzenſur geſtrichen worden war. Die Programmleitung des Senders müſſe ſich das Redaktionsrecht über die Vorträge vorbehalten, wie das bei der Zeitung geübt werde. Wobei zu be⸗ merken wäre, daß es bei der Preſſe eine Berichti⸗ gungspflicht und Zeitungen verſchiedener Richtung gibt, während das der Rundfunk mit ſeiner Mono⸗ polſtellung nicht kennt. Die Störbeſeitigung erfolge am wirkungsvollſten auf geſetzlichem Wege. Abtei⸗ lungsleiter Kammerer von der Oberpoſtdirektion Karlsruhe wies die Behauptung zurück, daß die Reichspoſt für die Rundfunkgebühren keine Gegen⸗ leiſtung gebe und verwies auf die Unterhaltung der Sender und der Beſprechungsſtellen. Eine Intereſſengemeinſchaft zwiſchen Reichspoſt, Sende⸗ geſellſchaften und Funkvereine ſei das beſte Mittel, der beſtehenden Schwierigkeiten Herr zu werden. Präſident a. D. Prof. Dr. Strecker, der Vor⸗ ſitzende des Verbandes, gab in ſeinem Schlußwork der Hoffnung Ausdruck, daß es den vereinten Be⸗ mühungen gelingen werde, den Rundfunkgenuß in Zukunft ſtörungsfreier zu geſtalten. Dem Fernſehvortrag am Samstag abend im Caſinoſaal ſchloß ſich ein unterhaltender Teil an. Die Kapelle Seezer ſpielte zum Tanz auf, Frl. Margit Stöhr ſang Chanſons mit Tempo, Frl. Baumgarten von der Muſikhochſchule zeigte ſich als glänzende Violiſtin und Herr Linn rezi⸗ tierte und zauberte. Den Veranſtaltungen wohnten Vertreter der Stadt, Beigeordneter Dr. Bartſch, und namentlich der Poſtbehörden bei. Vertreten war die Poſtdirek⸗ tion Mannheim durch Dir. Oetli, Karlsruhe und Speyer, außerdem Funkvereinsmitglieder, die dem Verband nicht angehören, und eine große Zahl Rundfunkhörer. 3 5565FFPFPbCbCCbCbCCããã 0 ͤVddddbdbwdbwbſwwbGäübGGVTTTdTGbGbGTGTGbGTGTGTGTPGTGTGTPTbGbTGbGTGbGTGTbTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTbTGTPTbTſVkbTVTTVTVTTVTſTVTVTVTVTTVTVTVVTVͤTVTVTVTVTͤTT„ÿhV:!!!!!!!!!.!.!.!.!.!.!.!.:.ĩůĩ˖ůĩůĩ˖ĩ w p men. Und auch dem anweſenden Chef der Firma Fiſcher⸗Riegel, Herrn Albert Wolff, wurde das ſchmeichelhafteſte Lob zuteil. Geradezu grotesk wirkte im Gegenſatz zu der hocheleganten, jugendſchönen Schar der Vorführ⸗ damen das Jungfernſtift„Schwanenweiß“, das von zehn recht rundlichen Vereinsdamen dar⸗ geſtellt wurde. Acht Girls der Tanzſchule Ilſe Ern ſt tanzten zweimal recht anmutig, das zweite Mal in Gemeinſchaft mit Charlie Chaplin, der bekannten Kinotype. Da das Ballpublikum eine einzige große Reiſegeſellſchaft bildete— die Nichtmitglieder waren in der verſchwindenden Minderheit—, war ſchneller als bei öffentlichen Ballfeſten der für eine gute Stimmung notwendige Kontakt hergeſtellt. Auffal⸗ lend war nur, daß viele Damen zuſammentanzten. Die Herren reichten nicht völlig aus. Womit be⸗ wieſen wurde, daß auch in Flohali das weibliche Element überwiegt. Sch. * * Lebhafter Ausflugsverkehr. Der Ausflugs⸗ verkehr am geſtrigen Sonntag wurde durch das trockene Wetter ſehr begünſtigt. Stark beſetzt waren die gegen Mittag gefahrenen Züge. Der Nach⸗ mittagsbetrieb war noch lebhafter. Der Stadt⸗ beſuchs verkehr bewegte ſich in den üblichen Grenzen. Wie Unfälle eutſtehen. In betrunkenem Zu⸗ ſtande fuhr am Samstag nachmittag auf der alten Frankfurter Straße in Waldhof ein 42 Jahre alter Motorradfahrer eine 40 Jahre alte Rad⸗ fahrerin von hinten an. Beide ſtürzten zu Bo⸗ den. Während die Radfahrerin mit einer leichten Verletzung am Hinterkopf davonkam, zog ſich der Motorradfahrer erhebliche Kopfverletzungen zu, ſo daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Das Motorrad wurde ſichergeſtellt. * Bewußtlos geſchlagen. Zu einer ſchweren Schlä⸗ gerei kam es am Samstag im Stadtteil Neckarau. Dabei wurde einer der Beteiligten ſo übel zuge⸗ richtet, daß er bewußtlos am Boden liegen blieb und durch die Polizei in ärztliche Behandlung gebracht werden mußte. * Paſſanten angefallen. Beim Arbeitsamt 2 fiel am Samstag vormittag eine verwitwete 50 Jahre alte Frau infolge Geiſteskrankheit Paſſanten in Neckarau an und ſchlug auf dieſe ein. Die Erkrankte mußte hem Allgemeinen Krankenhaus zugeführt werden. * Große Damen⸗Fremdenſitzung des„Feue rid.“ Die geſtrige Damen⸗Fremdenſitzung des„Feuerio“ im Roſengarten bewies die alte Anziehungskraft. Die Veranſtaltung war von rund 2500 Perſonen beſucht. In der Mittelloge hatte Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich mit mehreren Stadträten Platz genommen. Präſident Bieber begrüßte den Ober⸗ bürgermeiſter und überreichte ihm unter jubelndem Beifall der Anweſenden den„Feuerio⸗Orden. * Unverſchämter Bettler. Am Sonntag vormittag ſprach in einer Wohnung in der Mönchwörthſtraße ein Handwerksburſche um Eſſen vor. Während die Frau nach der Küche ging, ſtahl der Bettler ein Paar Herrenſchuhe aus der Wohnung. Seelenruhig nahm er noch das ihm verabreichte Eſſen ein, bedankte ſich und verſchwand. * Drei Perſonen durch einen Autounfall verletzt. Am Samstag abend kurz nach 10 Uhr fuhr ein 42 Jahre alter Wirt mit einem Perſonenkraft⸗ wagen, der mit noch fünf Perſonen beſetzt war, in übermäßiger Geſchwindigkeit durch die Werderſtraße und wollte links in die Hildaſtraße einbiegen. Infolge der hohen Geſchwindigkeit be⸗ kam er beim Einbiegen die Kurve nicht und fuhr mit voller Wucht auf einen auf dem Gehweg der Hildaſtraße ſtehenden Bau m. Von den Inſaſſen wurden drei Perſonen, darunter der Führer, der angetrunken war, verletzt. Bei einer Per⸗ ſon beſteht Lebensgefahr. Der Kraftwagen wurde derart beſchädigt, daß er abgeſchlepyt werden mußte. * Zwei Löwen ſuchen einen Pflegeonkel. Direktor Stoſch⸗Sarraſani hat der Stadt Mannheim bekannt⸗ lich am Ende ſeines jüngſten Gaſtſpieles zwei junge Löwen zum Geſchenk angeboten. So dank⸗ bar die Stadtverwaltung dieſes freundliche Aner⸗ bieten begrüßt, mußte ſie, wie uns das Städtiſche Nachrichtenamt mitteilt, doch die Uebernahme der Löwen davon abhängig machen, daß ſich eine ge⸗ eignete Perſönlichkeit findet, die für die ſachgemäße Unterbringung und Pflege der Tiere die notwendige Garantie zu bieten ver⸗ mag. Sobald ſich eine ſolche Perſönlichkeit gefunden haben wird, wird die Stadtverwaltung Direktor Stoſch⸗Sarraſani weitere Mitteilung machen.— Wie wir bereits berichtet haben, iſt Herr Kohl vom Waldparkreſtaurant„Stern“ ſehr gern bereit, die Löwen zu übernehmen und für deren ſachgemäße Be⸗ handlung und Unterbringung bemüht zu ſein. Veranſtaltungen Maunheimer Künſtlertheater Apollo Die Direktion des Apollo⸗Theaters peranſtaltet naß längerer Pauſe dieſes Jahr zum erſten Male wieder am Samstag, 1. März in ſämtlichen Räumen des Hauſes einen großen öffentlichen Maskenball der den Höhepunkt des diesjährigen Faſchings bedeuten foll und zu dem ganz beſondere Vorbereitungen getroffen werden. Karneval⸗Dienstag fludet ebenfalls in ſämtlichen Räumen des Hauſes die bekannte Apollo⸗ Redoute ſtatt. 5 Zirkusfeſt Für den einzigen großen öffentlichen Mannheimer Mas⸗ kenball, der in dieſem Jahre in ſämtlichen Räumen des Roſengartens heute in 8 Tagen ſtattfindet, wurde ein richti⸗ ger Zirkus verpflichtet, der mitten im Nibelungenſaal in einer eigens dazu hergerichteten Manege ſeiner zirſenſiſchen Künſte produziert. Für die Maskenprämiierung, in der auf die beſten und originellſten Zirkus⸗, Einzel⸗ und Gruppenmasken beſonderer Wert gelegt wird, hat ſich ein Preisgericht aus einer Anzahl Damen und Heren gebildet, die die Gewähr für eine auch das Publikum befriedigende Entſcheidung bieten. * G 3. Meiſterklarierabend Edwin Fiſcher. Heute, Mon⸗ tag abend findet im Harmonieſaal D 2, 6 der dritte und letzte Meiſterklavierabend ſtatt. Kein geringerer als Edwin Fiſcher, Deutſchlands gefeiertſter und ſympa⸗ thiſchſter Künſtler im Konzertſaal, konnte für diefen Abend gewonnen werden, der den diesjährigen Metiſter⸗ klavterabenden einen würdigen Abſchluß geben wird.— Der Künſtler wird Werke von Bach, Mozart, Beet- hoven und Schumann ſpielen. Aus dem Lande st. Aus dem Neckartal, 9. Febr. Im Vorfahre fuhren um dieſe Zeit die Landwirte mit ihren Schlitten das Holz aus den Wäldern über den zu⸗ gefrorenen Neckar. Dieſes Jahre wäre alles froh, wenn nur ein bißchen Schnee die Flur decken würde. Durch das viele, andauernde Regenwetter werden die Winterſaaten freigewaſchen. In manchen Ge⸗ meinden werden dieſen Winter auch Neurodarbeiten an den Steilhängen zu Weinbergen durchgeführt. Man will aber nur deutſche Edelſorten pflanzen, denn der Amerikanerwein iſt gerade ſo gut wie Moſt aus der Schweizer Waſſerbirne. Der Streit über dieſen Punkt iſt bei vielen Weinbauern bereits entſchieden. Es wird im Neckartal noch viele Mühe koſten, bis all die vielen Weinberge von ehemals wieder angelegt ſind. Aber ein ver⸗ heißungsvoller Anfang wird gemacht. Die Bau m⸗ pflege erfährt erhöhte Aufmerkſamkeit durch An⸗ lagen von Neupflanzungen. Das Obſt rentiert ſich immer noch beſſer. Mit dem Gurkenanbau hat man dieſes Jahr keine gute Erfahrungen gemacht. Der Tabak ließ den Pflanzer auch im Stich. Vor allem legt man mehr Wert auf größeren Futter⸗ bau und ſchränkt den Getreidebau ein. Die Hol z⸗ verſteigerungen haben überall begonnen und brachten anfangs trotz des milden Winters hohe Preiſe. Jetzt hört man, daß die Preiſe ſehr nach⸗ geben. Die Nachfrage nach Stammholz iſt ganz ſchlecht; oft liegen die Preiſe bis 40 v. H. unter dem Landesgrundpreis. Die Holzhändler haben eben geuug alte Ware, die jetzt noch nicht ver⸗ kauft iſt. f 5 5 Ta zes babencles Montag, den 10. Februar Nationaltheater:„Fideliv“, 19.30 Uhr. Mannheimer Künſtler⸗Theater„Apollo“: Siris und Varieté, 20 Uhr. Kabarett Libelle: Vorſtellung 20 Uhr. Dritter Meiſterklavierabend mit Edwin Fiſcher, Harmonie D 2, 6, 20 Uhr. Jüdiſche Gemeinde⸗Vereinigung: Vortrag vn. Herrn Rechts⸗ anwalt Dr. Pfälzer, Weinheim, über„Judentum und moderne Kultur“ im großen Saale der Auguſt Lamey⸗ Loge( 4, 12, 20.80 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Helene Willfüer“.— Schau⸗ burg:„Vererbte Triebe“,— Capitol:„Ruhiges Heim mit Küchenbenützung“.— Scala⸗Theater: „Caglioſtro“.— Glorla⸗Palaſt:„Das Zeichen des Zorro“.— Palaſt⸗ Theater:„Eva in Seide“.— Roxi⸗Theater:„Atlantic“,— Univerſum: „Menſchen im Feuer“.— Obdeon⸗Lichtſpiele: „Die Räuberbande“. Gaſtſpiel Bella in der Aus Rundfunk⸗Programmen Mon“ ag, 10. Jebruar 15.15 Uhr: Frankfurt: Jugendſtunde. 16.00 Uhr: Frankfurt: Hausſrauennachmittag, Mü n⸗ chen Pfälziſche Sendeſtunde, Stuttgart: Konzert. 16.30 Uhr: München: Konzert. 17.00 Uhr: Frankfurt: Konzert. 17.30 Uhr: Köln: Kammermuſik, München: Kinder⸗ baſtelſtunde, Buda peſt: Militärmuſtk, War ſchau: Leichte Muſtk. 18.05 Uhr: Frankfurt: Kritikerprozeß, Stuttgart: als Feinde des Menſchen. 18.35 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Chicago, München: Weltliteratur. Zeitfragen: Zum Münchener Rauch, Ruß und Staub Vortrag über 19.00 Uhr: München: Stunde der Arbeit. 19.10 Uhr: Berlin Liebeslieder, Breslau: Die Re⸗ vellers ſingen, Wien: Militärmuſik. 19.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Schrammel⸗ muſik und Schlager, München: Wunſchabend, Bu⸗ dapeſt: Sinfoniekonzert. 19.45 Uhr: Daventry, Stockholm: Mtllitärmuſik. 20.00 Uhr: Berlin: Aus der Staatsoper Unter den Linden: Oper„Schwanda, der Dudelſackpfeifer“, Ham⸗ burg: Muſik der Straße, Köln, Oslo: Konzert, Toulouſe: Ruſſiſche Lieder, Wien: Kammermuſik, Zürich: Sinfoniekonzert. 20.15 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Richard Deh⸗ mel zum Gedächtnis. 20,30 Uhr: Breslau, Hamburg, Königs wu⸗ ſterhauſen, Leipzig: Hörſpiel„Asphalt“, Tou⸗ louſe: Konzert, Kattowitz, Warſchau: Operette „Bruder Straubinger“. 20.45 Uhr: Frauk f u r t, Stuttgart: Liederabend Runa Torgen, München: Kammermuſik, London; Konzert älterer Muſik. 21.00 Uhr: Oslo, Rom: Lieder, Zürich: Berühmte Baßarien. 21.15 Uhr: Hamburg: Faſchingsbilder; Königs ⸗ wuſterhauſen: Inſtrümente des Barock, Bres⸗ lau: Klavierkonzert, Wien: Arien. 21.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Preisprogramm München: Tanzſtunde, Brünn: Jazzmuſik, Prag, Preßburg: Geigenkonzert, Wien: Volkstümliches Konzert. 22.15 Uhr: Brün nu, Kaſchau, Prag, Preßburg. Oslo: Konzert. 22.30 Uhr: Berlin: Tanzſtunde, Daventry: Tanz. 23.00 Uhr: Breslau: Aus der Sportoreng: Beim Sechs⸗ tagexennen, München, Kattowitz: Tanzmuſik, 2. ndon: Kammermuſik, Ton lone Konzert. 24.00 Uhr: London: Tanzmuſik. * Morgen- Ausgabe Montag. 10. Februar 1930 Ein Tag der Aeberraſchungen Pirmaſens ſchlägt Fürth Die Runde der Meiſter S. B. Waldhof— Eintracht Frankfurt 119(:2) Bayern München— 1..C. Freiburg 12:3(:2) F. K. Pirmaſens— Sp. Vg. Fürth:2(:2) Wormatia Worms— V. f. B. Stuttgart:4(:2) * Nach Bayern München und Eintracht Frankfurt hat nun auch Sp. Bg. Fürth die Gefährlichkeit des Pirmaſenſer Platzes auskoſten müſſen. Mit 32 blieben die Pirma⸗ ſenſer zu Hauſe Sieger. Damit konnten ſie die über⸗ raſchend hohe Niederlage gegen den ZFC. Freiburg am ver⸗ gangenen Sonntag wieber gut machen. Es war überhaupt ein Tag der Ueberraſchungen: Bayern Mü nchen konnte den FE. Freiburg mit nicht weniger als 12173 Toren aus dem Felde ſchlagen, ein Ergebnis, wie es unter Bezirksligavereinen ſchon lange nicht mehr vorkam. Der Rheinmeiſter, SV. Waldhof mußte nach einem wentg ſchönen Spiel an Eintracht Frankfurt die Punkte durch eine:8 Niederlage abtreten. Er hat bis jetzt ſo viel Punkte verloren, daß kaum mehr damit zu rechnen iſt, daß Waldhof noch am Ende etwas mit zu reden hat. Wormatia Worms erlitt auf eigenem Platze durch den wieder aufkommenden VfB. Stuttgart eine 214⸗ Niederlage. Die Tabelle hat ſich etwas verändert. Eintracht konnte ſich die alleinige Führung ſichern. Bayern München, frürth und Pirmaſens folgen mit einem Punkt zurück auf dem nächſten Platz. VfB. Stuttgart hat es in 3 Spielen auf 5 Punkte gebracht. Waldhof und Wormattiz Worms haben bis jetzt nur 4 Punkte ſammeln können. Aus ſichtslos am Schluß liegt der Fc. Freiburg. Tabellen ſtand der Meiſterrunde Ber eine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Vunkte Eintracht Frankfurt 6 4 1 1 18:16 928 Bayern München 6— 2 32:15 8˙4 Sp. Va Fürth 8 4— 2 13.7.4 1. F. C Pirmaſens 6 3 2 1 15˙16 8˙4 V. f. B. Stuttgart 6 2 1 3 21 20 5ꝛ7 S. B. Waldhof 6 1 2 8 11115 4˙8 Wormatia Worms 6 2— 1 13.20 4·8 F. C. Freiburg 8 1— 5 18:82.10 Schwache Leiſtung des Rheinmeiſters SV. Waldhof— Eintracht Frankfurt:8(:2) Immer wieder kann man die Erfahrung machen, daß den Mannheimer Vereinen ein vollwertiger Nachwuchs fehlt und wenn es dem einen quantitativ glückt eine junge Garde auf die Beine zu bringen, ſo hapert es eben doch wieder mit der Qualität, die nur vereinzekt vertreten iſt. Daß Waldhof mit ſeinem Mittelläufer Brezing ſtehl und fällt, das zeigte wieder einmal das geſtrige Spiel zur Ge⸗ nüge. Brückl an ſeiner Stelle ſoll in Stuttgart ausge⸗ zeichnet geweſen ſein, was aber doch auch wieder am Geg⸗ ner gelegen haben muß. Außer Zweifel ſteht auch, daß die Herausnahme Brückls aus dem Sturm, dieſem jeden Zuſammenſchluß nimmt, denn Walz iſt kein Sturmführer und ſein Verſuch, ſich mit dieſer Führung zu beſchäftigen, dämpft beſtimmt ſeine ſonſtige Schuß ähigkeit und den Zug gufs Tor. Sind Brezing und Brückl nicht auf ihren Poſten, iſt das Waldhofſpiel unproduktiv. So braucht die geſtrige Niederlage nicht zu verwundern, zumal Eintracht den Mannheimern weit körperlich überlegen war und dieſe auch an Zuſammenſpiel, Schnelligkeit und ſpontanen, ener⸗ giegetragenen Elnzelleiſtungen weit überragte. Wäre Frankfurt nicht früh durch Ausſchelden von Schaller und vorübergehend auch noch Goldammer ganz weſentlich ge⸗ ſchwächt geweſen, wäre das Ergebnis nech höher aus⸗ geſallen. Gewiß, muß man auch noch ausführen daß Wald⸗ hof ſeit Wochen nicht mit vollſtändiger Mannſchaft antreten kann; aber die geſtrige Leiſtung war ſo minimal, und wohl die ſchwächſte ſelt Monaten. Verfehlt war die Aufſtellung vor vornherein, und die Umſtellung erfolgte trotz klarer Beobachtung der Schwächen, wieder zu ſpät. Wenn bereits 2 Tore den Kampfgeiſt belaſten, iſt es ſchwer den Ausgleich zu ſchaffen, aber es zeigte ſich doch noch die Wirkſamkeit der Vornahme Brückls in den Sturm und Walz links⸗ außen. Brückl brachte mit ſeinem prächtigen Tor, die ein⸗ zige wirkliche Leiſtung des Waldhoſſturms. Rihm hatte wieder gewagte Ausflüge zu unternehmen, da die an ſich ſonſt noch am beſten von der Mannſchaft arbeitende Ver⸗ teidigung, ihr oft ſchon kritiſiertes ungeſtoffeltes Auf⸗ rücken nicht laſſen konnte. Verſchiedenmal ging es noch gut ob, aber das dritte Tor war die klare Folge dieſer ver⸗ fehlten Waldhoftaktik. Beſtimmt zu verurteilen ſind Sachen wie ſie Walz zeigte(Goldammer). Das ſollte nicht vor⸗ kommen Die Sympathie des Publikums ſchlug ſchließlich zu Gunſten Frankfurts um, und das will viel heißen; jedenfalls war das eine unverholene Kritik der Geſamt⸗ lelſtung des Rheinmeiſters. Eintracht zelgte ouch nichts Fehlerloſes. Gegen den Wind vor der Pauſe wurde meiſt viel zu hoch geſpielt, was keinen Fluß aufkommen ließ; aber eine ausgezeichnete Däuferreihe ſtützte die Mannſchaft und half einer mäßigen Verteidigung über die Sache hinweg. Trumpp im Tor war gut, er zauderte auch mit entſchloſſenen Attocken nicht. Er rettete manche Lage. Stubb an Schützs Stelle in der Verteidigung zeigte wenigſtens geſtern nicht, daß er den Internationalen erſetzen kann. Da fehlt noch gar manches. Der Beſte war wohl Schaller am rechten Flügel, den Haber u ſehr laufen ließ was wieder die Verteidigung belaſtete. ach der Paufe wurde Kellerhoff» Model nicht genſt⸗ gend gehalten. Rihm mußte das mit auskrſten. Das Innentrio der Frankfurter hat in Ehmer und Trumpler zwei Leute, die individuell zu ſpielen und auch kaktiſch die gegebene Lage zu nützen wiſſen.(2. und 3. Tor!) Frank⸗ furt iſt gut durchtrainiert und wenn der plazierte Schuß beſſer beherrſcht würde, käme die Meiſterſchaft(mit Schütz immer noch in Frage. Die frühe Schwächung der Mann⸗ ſchaft läßt ein vollſtändiges Urteil nicht zu, aber auch mit 10 und 9 Mann beherrſchten die Fronkfurter geſtern noch Immer die Lage. Behilflich dazu war allerdings die ſchwache Leiſtung des Rheinmeiſters. Das techniſch hervorragende Spiel des Halblinken Dietrich, ſoll gleichfalls noch erwähnt werden. Nicht übel oeſtützt wurden die Frankfurter von ihrem mitfahrenden Anhang. Oeider war die Splelleiltung durch Brendel⸗Ulm recht unglücklich; es iſt nur den Mannſchaften zu danken, daß alles noch im Rahmen blieb. Gibt ein Spielleiter als Konzeſſion einen Elfmeter, dann iſt die Sache ſchon verfahren. Der eine Elſmeter gegen Waldhof(Schäfer! war mit Recht anzuzweifeln, da der Vorgang ſich an der Straufraumlinſe abſpielte. Die Ver⸗ benaung vor Mannheim beim Elfmeter für Waldhof war abſtoßend. Alles wirkte geſtern zu einem Grau in Grau zuſammen. Waldhof: Rihm: Hauth. Schäfer; Model, Brückl, Ha⸗ ber: Halter. Ofer, Walz. Pennig, Raßmus. Eintracht: Trumnup: Stubb, Pfeiffer; Gromlich, Gold⸗ ammer, Mantel; Schaller, Trumpler, Ehmer, Dietrich, Kellerhoff. Das Spiel: Waldhof hat den halbſeitieen kräftigen Rückenwind, ſteht aber gegen die Sonne. Auf beiden Seiten wird bei dem Wind der Ball zu wenig am Boden gehalten, es kommt kein rechter Fluß ins Spiel. Zuerſt jagt Walz einen Fern⸗ ball darüber, daun läßt Ehmer auf der anderen Seite, bei prompter Vorlage an Schaller eine Rakete dicht vor dem Tor ſteigen, eine verſchenkte große Gelegenheit. Trotz ver⸗ fehltem hohen Spiel gegen den Wind drängt Frankfurt dann merklich, wobei Rihm einen Ball verliert, die Ver⸗ teidigung konn noch mit Glück retten. Ein raffiniert ge⸗ ſchoſſener Ball von Ehmer verfehlt knapp das Ziel und auf Innenkombination ſchleßt Trumpler direlt auf Rihm. Waldhof findet keinen Zuſammenhang, da Brückl häufig ſchwimmt und die Sturmmitte nicht führt. Walz wird von Pfeiffer im Strafroum unfair gelegt. Der Schieds⸗ richter ſchreitet nicht ein, dagegen wird wegen oben er⸗ wähntem Faul von Schäfer ein Elfmeterball verhängt, den Ehmer ſicher verwandelt. Ein Konzeſſions⸗Elfmeter für Waldhof wird von Walz unplaziert getreten, und gewehrt. Ehmer überſpielt den immer noch an einer Verletzung la⸗ borierenden Hauth, läuft aufs Tor, täuſcht auch Rihm und ſchiebt kurz in die Ecke. Eine tadelloſe Einzelleiſtung. Schaller ſcheidet aus. Mit:2 iſt für Waldhof kaum mehr Ausſicht für die zweite Hälfte. Dieſe beginnt mit Rückenwind für Frankfurt, ohne die erwartete Umſtellung bei Waldhof. Frankfurt bleibt ohne Schaller. Die Sturmleiſtungen loſſen auch hier nach. Waldhof ſcheint vorne nun aufzutauen; Ofer umſpielt brillant 3 Mann, doch ſein Schuß geht hart neben den Pfoſten. Nun wird Goldammer von Walz in ſehr unſau⸗ berer Weiſe verletzt und ſcheidet ebenfalls aus. Man nimm an, daß Waldhof gegen 9g Mann nun mehr aus⸗ richten wird. In Wirklichkeit weiß auch fetzt der Sturm trotz eifrigen Anlaufens nichts anzufangen. Reichlich ſpät kommt dann die Umſtellung mit Wolz linksaußen, Brückl Sturmmitte, Haber Mittelläufer, Raßmus linker Läufer. Mittlerweile tritt auch Goldammer wieder ein. Nun voll⸗ bringt Trumpler eine mit Recht ſtark applaudierte Glanz⸗ leiſtung mit Ueberlaufen der aufgerückten Woldhofverteidi⸗ gung und des weit heraus gegangenen Rihm. Der Sch ins leere Tor ſtellt:3. Die Umwandlung in der Ein⸗ ſtellung des Publikums iſt unverkennbar. Trumpp zeigt einzelne ſehr aute Paraden. Ein abermaliges Ueberſpielen der an der Mittellinie voſtierten Mannheimer Verteidiger ſchließt mit Fernſchuß Kellerhoffs ab den Rihm noch pa⸗ riert. Das gleiche Bild wiederholt ſich, nur daß der aus⸗ cepumpte Kellerhoff ins Aus ſchießt. Brückl gelinat es kurz vor Schluß auf eine Abwehr mit prächtigem Langſchuß aus dem Hinterhaft unhaltbor und unverhofft einzuſchießen. Der einzige Lichtmoment im Waldho'ſturm. Ein ſchwacher Troſt blieb, daß die:2⸗Niederlage vor zwei Jahren nicht wiederholt werden konnte. Rund 7000 Zuſchauer wohnten dem Spiel bei. August Müß le. Eine Kataſtrophe in München Bayern München— FC. Freiburg 12:3(:2) Freiburgs Auftreten in München geſtaltete ſich nach einem guten Start zu einer Kataſtrophe. Zwiſchen den beiden Maunſchaften beſtand ein Klaſſenunterſchied. Ins⸗ geſamt hatten ſich 6000 Zuſchauer eingefunden, die einen haushohen Sieg ihres Meiſters bejubeln konnten. Die Gäſte konnten nicht gefallen. Wohl lagen ſie mit 20 in Front. Dann aber wandte ſich das Blatt gründlich. Die Bayern holten auf, lagen bei der Pauſe nach blendendem Stürmerſpiel mit:2 Toren in Front und ſptelten die Gäſte in der zweiten Halbzeit in Grund und Boden. Die Ueberlegenheit der Bayern kam in einem Dutzend Toren zum Ausdruck, während die Gäſte nur durch Fern⸗ ſchuf einen dritten Erfolg buchen konnten. Als Schieds⸗ richter machte Albrecht⸗Mannheim eine ausgezeichnete Figur. Bei ber geſchlagenen Elf konnte lediglich der Mittelläu⸗ ſer Maier, die beiden Verteidiger und Winkler im Tor gefallen. Die übrigen Mannſchaftsteile ſpielten überaus ſchwach, ſodaß es wohl nicht verwunderlich iſt, wenn die Badenſer über den letzten Platz nicht hinauskommen wer⸗ den. Geradezu kataſtrophal war der Angriff, der die un⸗ glaublichſten Sachen verpaßte. Auch die beiden Außen⸗ läuſer verſagten vollkommen. Charakteriſtiſch für die hohe Niederlage war, daß die gute Verteidigung der Freiburger keinen Erfolg der Bayern verhindern konnte. Bei Bayern klappte es nach anfänglichem Verſagen auf der ganzen Linie vorzüglich. Kutterer wurde ſchon bald nach Beginn verletzt und konnte erſt nach 10 Minuten wieder mitwirken. Bis zur Pauſe kamen daun die Rot⸗ hoſen erſt richtig in Fahrt. Hervorragend arbeitete der Angriff, der von Pöttinger in ausgezeichneter Weiſe diri⸗ giert wurde. Auch Fürth in Pirmaſens beſiegt FK. Pirmaſens— Sp. Vgg. Fürth:2(:2 Vorausgeſchickt muß werden, Pärmaſens Sieg war durch⸗ aus verdient, ja ex hätte eher noch höher ausfallen können, denn Pirmaſens lag weit mehr im Angriff und hatte auch zahlreiche Torgelegenheiten. Weiter wurde ihnen ein reguläres Tor von dem ſonſt ſo hervorragenden Schieds⸗ richter Beſt⸗Höchſt annulliert. Die Fürther Mannſchaft glänzte durch techniſche Reife, dagegen brachten aber die zirmaſenſer einen glänzenden Kampfgeiſt und einen un⸗ beugſamen Siegeswillen auf den Platz, zwei Faktoren, die den Ausſchlag gaben. Bei Fürth fehlte der Internationale Frank. Franz brachte die Fürther in Führung. Der Ausgleich fiel gleich darauf durch Weilhammer. Auer brachte die Kleeblätter erneut in Führung, aber noch vor der Pauſe fiel durch Fuhrmann der Ausgleich. Ein von Kraus J. verurſachter Hünde⸗Elfmeter brachte nach dem Wechſel durch Hergert den Siegestreffer. 12000 Zuſchauer Die Fürther ſpielten techniſch weit beſſer als der Geg⸗ ner, ſcheiterten aber an dem großen Kampfeseifer der Pfälzer. Dieſe hatten auch die beſſere Läuferreihe und den ativeren Sturm zur Stelle. Bei Fürth genügte nur die linke Seite Kiesling⸗Drechsler(Frank war erſetzt). In der Läuferreihe kam Leinberger gegen den flinken Pir⸗ maſenſer Innenſturm micht recht auf und wurde zuguter⸗ letzt von ſeiner Verteidigung nicht genügend unterſtützt. Hier zeigte beſonders Kraus Schwächen. Neger hielt aus⸗ gezeichnet, war aber am zweiten Tor nicht ganz ſchuldlos. Bei Pirmaſens klappte es in ollen Teilen recht gut, be⸗ ſonders in der Läuferreihe. Im Sturm war wieder Hergert die treibende Kraft. Schlechtes Spiel in Worms Wormatia Worms— VfB. Stuttgart:4(:2) Knapp 4000 Zuſchauer waren bei froſtig klarem Wetter auf dem Wormatia⸗Platz verſammelt, als die beiden Grup⸗ penmeiſter erſchienenen Wormatia trat mit Erſatz für Giesbert, Philipp und Gölz an, aber auch Stuttgart hatte Erſatz mitgebracht, Gabriel und Reinhärdt fehlten. Der Kampf war eine große Enttäuſchung. Auf beiden Seiten machten ſich die Erſatzleute bemerkbar, aber damit nicht genug, auch die übrigen Spieler boten ſchwache Leiſtungen und ſo blieb der Kampf auf einem wenig hohen Niveau. Es war das ſchlechteſte Spiel, das man ſeit langer Zeit in Worms geſehen hat. Einigermaßen verſchönen konnte lediglich die Ritterlichkeit, mit der beide Mannſchaften kämpften. Stuttgark ging in ber erſten Halbzeit zweimal in Führung, beide Male konnte Worms ausgleichen. Aber nach der Pauſe ſtellte Stuttgart durch Treffer von Stadel⸗ mann und Koch ſeinen Sieg ſicher, der inſofern verdient war, da Stuttgart die beſſere Geſamtleiſtung geboten hatte. Der württembergiſche Meiſter hatte ein Plus, d. h. ein famoſes Deckungsſpiel und war auch ſchneller als ſein Gaſtgeber. Recht gut waren die beiden Verteidiger. Auch die Läuferreihe und die Außenſtürmer konnten befriedigen. Schwach war der Innenſturm und der Erſatz⸗Torwart. Bei Worms war wieder einmal die Läuferreihe der ſchlech⸗ teſte Mannſchaftsteil. Der Erſatztormann hatte zwe Treffer auf dem Gewiſſen; er machte eine recht nuglückliche Figur. Im Sturm wurden Philipp und Gölz ſchwer vermißt. Die beſten Leute waren der Verteidiger Gloiſet und der Rechtsaußen. Schiedsrichter Bröſchel⸗Pirmaſens ging an, das Amtieren wurde ihm allerdings leicht gemacht durch faires Spiel beider Mannſchaften. V. f. L. Neckarau holt auf Troſtrunde Noro weſt S. V. Wiesbaden— V. f. L. Neckarau:1(:0) F. S. V. Frankfurt— Phönix Ludwigshafen:2(:2) Spfrd. Saarbrücken— F. V. Saarbrücken:1(:1) V. f. L. Neu⸗Iſenburg— Rotweiß Frankfurt:0(:0) 4. Auch diesmal hielten ſich die Vertreter des Rhein⸗ bezirks wieder ſehr gut. Vf. Neckarau konnte ben SV. Wiesbaden in Wiesbaden mit 110 beſiegen. Phönix Ludwigshafen ſpielte in Frankfurt gegen den Fußballſportverein unentſchieden(:), Spfr. Saarbrücken konnten ihren Lokalgegner FV. Saar⸗ brücken knapp 2u ſchlagen. Rotweiß Frankfurt hat in letzter Zeit an Kampfkraft ziemlich eingebüßt. Auch diesmal mußte der Verein in Neu⸗Iſenburg eine glatte:0⸗Niederlage hinnehmen. Phönix Ludwigshafen liegt immer noch mit 2 Punkten Vorſprung an der Spitze. SV. Wiesbaden folgt mit 2 Punkten zurück auf den zweiten Platz FSV. Frankfurt, der bis jetzt noch einzige ungeſchlagene Verein in den ſübdeutſchen Endſpielen liegt mit 7 Punkten auf dem 3. Platz. Da er bis jetzt nur 5 Spiele hinter ſich hat, kann er immer noch Abteilungs⸗ meiſter werden. Gleiche Punktzahl wie der FW. Frank⸗ furt haben noch Bfe. Neu⸗Iſenburg und Spfrd. Saar⸗ brücken. Neckarau brachte es bei 5 Spielen auf 6 Punkte, kann alſo mit Phönix Ludwigshafen immer noch punkt⸗ gleich werden. Rotweiß Frankfurt und FV. Saarbrücken bilden den Schluß. Tabellenſtand der Gruppe Nordweſt Vereine Spiele gew. unentſch. veil. Tore Punkte Phönix Ludwigshaf. 7 4 2 1 12:6 104 S. B. Wiesbaden 75 2 2 2 108.6 F S. V. Frankfurt 3 2 83— 1125 7˙8 Neu Iſenburg 7 3 1 3 12˙11 7·7 Sp. Ferd. Saarb rück. 7 2 8 2 11·14.7 Vf. L. Neckarau 5 2 2 1:7 6˙4 Rotweiß Frankfurt 8 1 2 8 7¹9 4˙8 F. B. Saarbrücken 6— 1 5 414 17˖1 Der S. B. Wiesbaden auf eigenem Platz geſchlagen S. B. Wiesbaden— V. f. L. Neckarau:1(:0) Der Tabellenzweite der Gruppe Rhein, der B. f. L. Neckarau, bot in Wiesbaden nur ein mäßiges Spiel. Selbſt Zeilſelder, Neckaraus Schußkanone, kam nicht zur vollen Entfaltung ſeines Könnens. Gut war nur die Verteidigung und Winkler im Tor, wie auch der Mittel⸗ läuſer und der Linksaußen eine einigermaßen befrie⸗ digende Partie lieferten. Wenn aber Wiesbaden trotz die⸗ ſes ſchwachen Spieles der Gäſte die Partie dennoch verlor, ſo lag das einzig und allein an dem Verſagen der linken Sturmſeite. Glänzend dagegen war der rechte Flügel der Kurſtädter, aber die linke Seite vergab die beſten Ge⸗ legenheiten. Wiesbaden war vom Anſtoß weg durchweg leicht überlegen. Der Mittelläufer Raab fütterte ſeinen Sturm mit brauchbaren Vorlagen und ſchickte ſeine Flügel immer und immer wieder auf die Reiſe. Eine klare Tor⸗ chance löſte die andere ab, aber alle blieben ſie un⸗ verwertet. Die Hilfloſigkeit des Wiesbadener Angriffs war wohl kaum zu überbieten. So verlief der Kampf bis zur Pauſe torlos. Nach dem Wiederbeginn bot ſich das gleiche Bild. Wiesbaden lag faſt dauernd im Angriff. Neckarau ver⸗ teidigte ſich ſehr geſchickt und in der 24. Minute fiel im Anſchluß an einen Vorſtoß der Gäſte durch deren Halb⸗ linken Bernhard der Siegestreffer. Wiesbaden verſuie zwar mit aller Anſtrengung, den Vorſprung aufzuhlen, aber ein Erfola blieb den Kurſtädtern verſagt. Neu weiler⸗Pforzheim als Schiedsrichter leitete zur Zu⸗ friedenheit der Parteien. Phönix behauptet die Führung FSV. Frankfurt— Phönix Ludwigshafen:2(:2) Der Platz des FSV. Frankfurt in Bornheim vermochte die Maſſen kqum zu faſſen. 9000 Zuſchauer erlebten einen ſpannenden und ſeſſelnden Kampf, den die Frankfurter den Chancen nach hätten gewinnen müſſen. Sie führten die Partie durchweg überlegen durch, aber ihr Pech im Tor⸗ ſchuß war nicht zu faſſen. Andererſeits aber hatten die Gäſte aus der Antlinſtadt in ihrem Verteidigungstrio Odenwälder, Schmoll und Neumüller ein ſchier unüber⸗ windliches Bollwerk. Nach elf Minuten Spielzeit lagen die Gäſte bereits mit:0 in Führung. In der 5. Minute verſchuldete Eſchenlohr durch unnötiges Handſpiel einen Elfmeter, den Hörnle ſicher verwandelte. Sechs Minuten ſpäter ſchob der geiche Spieler nach einem Gedränge das Leder ins Frankfurter Tor. Die Frankfurter kämpften nun mit aller Macht um den Ausgleich, aber ſelbſt die klarſten Torchancen führten zu keinem zählbaren Erfolg. Erſt in der ſiebten Minute nach der Päuſe holte Klumpp, der ſeit langer Zeit wieder einmal den Frankfurter Sturm führte, einen Treffer auf und in der 19. Minute erzwang Armbruſter den verdienten Ausgleich. Trotz aller An⸗ ſtrengungen beiderſeits blieb es bei dem unentſchieden. Schiedsrichter Schneider ⸗Offenburg leitete den harten, aber nicht unfairen Kampf recht gut. Lokalkampf in Saarbrücken Sportfreunde— F. V. Saarbrücken:1(:1) Das Lokaltreffen in Saarbrücken hatte ſeine An⸗ ziehungskraft nicht verfehlt. Ueber 6000 Zuschauer hatten ſich zu dieſem Treffen eingefunden und dabei erleben muß⸗ ten, daß nicht der Beſſere, ſondern der Glücklichere den Sieg davontrug. In ſpieleriſcher Hinſicht war der F. B. ſeinem Gegner ſtark überlegen. Nur der kräftigen und Neueſtes vom Sport Deutſche Skimeiſterſchaften: Otto Wahl ſiegt im 18 Km. Langlauf. Beim 18 Km. Langlauf für Hoch gebirgstruppen Sieger Kemptener Jäger. 1. Eisſchnellauf⸗Weltmeiſterſchaften in Oslo: Welt meiſter Staksrud⸗Norwegen vor Ballangrud. * Deutſche Hallentennis⸗Meiſterſchaften: Oſtberg⸗ Schweden Deutſcher Meiſter. * Um die ſüddeutſche Fußballmeiſterſchaft: In der Runde der Meiſter ſchlägt Pirmaſens die Sp. Vg. Fürth, Eintracht Frankfurt den SV. Waldhof. Bayern München ſiegt über FC. Freiburg mit 1228. In der Gruppe Nordweſt ſiegt VfL. Neckarau über SV. Wiesbaden und Phönix Ludwigshafen ſpielt gegen den FSV. Frankfurt unentſchieben. *. Handballmeiſterſchaft der Gruppe Rhein: Bf. Mannheim und 08 Mannheim ſpielen zum dritten Mal unentſchieden(:3)— BfR. wird Meiſter durch das Los. 1 Bernlöhr⸗ 8s Mannheim ſchlägt in München bei den dortigen Amateurboxkämpfen den Dentſchen Meiſter Muyſers⸗München klar nach Punkten. * Winterfahrt nach Garmiſch⸗Partenkirchen: Aus gezeichnete ſportliche Leiſtungen. ſtabilen Hintermannſchaft der Sportfreunde iſt es zu⸗ zuſchreiben, daß denſelben der Sieg zufiel. Mit der Lei⸗ tung des Spieles hatte man Kratzen berger ⸗Sprend⸗ lingen beauftragt. Man hatte aber in dieſer Hinſicht einen ofſenſichtlichen Fehler gemacht, denn Kratzenberger war dem Kampf nicht gewachſen. Rotweiß Frankfurt abermals geſchlagen Vf. Neu⸗Iſenburg— Rotweiß Frankfurt 220(:0) Rot⸗Weiß, das bei den Gruppenſpielen ſo eine aus⸗ gezeichnete Rolle ſpielte, enttäuſcht in den Troſtrunden⸗ ſptelen von Sonntag zu Sonntag immer mehr, Die Mann⸗ ſchaft ſtützt ſich vor allen Dingen auf ein ausgezeichnetes Schlußtrio. Die Läuferreihe iſt nur guter Durchſchnitt, während der Sturm völlig zuſammenhanglos ſpielt. Iſen⸗ burg dagegen ſpielte weſentlich einheitlicher und kam auf⸗ grund der beſſeren Geſamtleiſtung zu einem verdienten Sieg. Dörner brachte ſeine Mannſchaft in der 25. Minute, als Kreß zu weit aus dem Tor gelaufen war, in Führung. Rotweiß antwortete zunächſt mit ganz energtiſchen Gegen⸗ angriffen, kam aber über die Iſenburger Verteidigun nicht hinaus. In der 12. Minute der zweiten Halbzei jagte Remy nach einem abgeſchlagenen Kombinatlons⸗ angriff das Leder aus dem Hinterhalt zum zweiten Male ins Netz der Gäſte. Damit war der Kampf entſchieden. Rotweiß kam aber trotz aller Anſtreugungen nicht zum Ehrentor. Schiedsrichter Schmitt ⸗Offenburg amtierte 75 vollen Zufriedenheit der beiden Parteien. 2000 Zu⸗ ſchauer. 5 Troſtrunde Südoſt Jahn Regensburg— 1. FC. Nürnberg 310(220) ASB. Nürnberg— 1860 München:8(:1) Phönix Karlsruhe— VfR. Heilbronn 22:5(:2 Union Böckingen— Karlsruher FV.:1(:0) * Die größte Ueber raſchung iſt hier die Nieber⸗ lage des Tabellenführers 1. F. C. Nürnberg gegen Jahn Regensburg mit 018. Daß ſich der 1. F. E. Nürnberg durch faſt den ſchwächſten Verein der Gruppe ſy klar ſchlagen laſſen würde, und dazu noch zum erſten Mal, damit hätte beſtimmt niemand gerechnet. 1860 Mün⸗ chen konnte A. S V. Nürnbera knapp mit:2 be⸗ ſiegen und ſich damit auf den 2. Platz vorarbeiten. Relativ ſind die Münchener mit dem 1..C. Nürnberg jetzt punkt⸗ gleich. Phönix Karlsruhe ließ ſich auf eigenem Platze von V. f. R. Heilbronn mit 225 ſchlagen und liegt fetzt auf dem drittletzten Tabellenplatz. Der Karl s⸗ ruher IV. konnte durch den 12:0 ⸗Sieg über Union Böckingen ſeine Stellung etwas verbeffern. Aber beide Karlsruher Vereine kömmen für die Spitze nicht mehr in Frage. Union Böckingen iſt der einzſae Verein, der es noch nicht zu Punktgewinn bringen konnte. Tabellen ſtand der Gruppe Südoſt Vereine Spiele cew unentſch. verl. Tore Punkte 1 F. C. Nürnberg 7 8— 1 29.10 1222 1860 München 5 4— 1 283.5 8¹² A S. V. Nürnberg 7 4— 3 16.16 8˙6 W f. R. Heilbronn 7 3 1 8 14 23 77 Karlsruher F. V. 6 2 1 3 18138 87 Phönix Karlsruhe 5 2— 8 119 48 Jahn Regensburg 5 2— 3 910.6 Union Böckingen 88— 6.25.12 Eine verdiente Niederlage Jahn Regensburg— 1..C. Nürnberg 310(:0) Etwa 7000 Zuſchauer, für Regensburg ein Rekord wer⸗ lebten einen durchweg ſpannenden und feſſelnden Kampf, aus dem die Einheimiſchen als die beſſere und angriffs⸗ freudigere Elf als verdiente Sieger hervorgingen. Die Nürnberger waren allerdings inſofern benochteiligt, als Kolb fehlte und Weikmann denſelben nie erſetzen konnte, Zudem wurde Hornauer ſchon bald nach Beginn verletzt und wirkte für den Reſt des Spieles nur noch als Statiſt. Vom Angriff der Nürnberger konnte lediglich Schmitt durch gute Einzelleiſtungen gefallen. Gut war bei den Gäſten das Schlußtrio, in dem Stuhlſauth neben einigen recht guten mitunter aber auch äußerſt ſchwache Momente hatte. Von den brei Toren, von denen das letzte ein Selbſttor war, konnte er aber keines verhindern. Regens⸗ burg zeigte einen vorbildlichen Eifer und war auch techniſch dem Gegner nicht unterlegen. Walter ⸗Ludwigsbaſen als Schiedsrichter vermochte nicht immer reſtlos zu gefallen. Der Sturm gewinnt das Spiel ASV. Nürnberg— SV. 1860 München 228(:1) Das Treffen hatte immerhin 6000 Zuſchauer angezogen, die einen ſehr ſpannenden Kampf zu sehen bekamen., Bei den Münchenern erwies ſich wiederum der Sturm als die ſtärkſte Waffe. Er wurde beſonders von Oldeuberger im⸗ mer wieder nach vorn geriſſen; ouch die Verteidigung wor recht gut. In der Läuferreihe war Pleöl der ruhende Pol, in der Verteidigung Flucht. Beim ASW. waren Brenz und Brunhuber ſehr gut, Wachtler dagegen zeigte ſchwache Momente; ein Tor hat er auf ſeinem Gewiffen. Die Qiuferreihe hatte keine ſchwachen Punkte, im Sturm war Scherm die treibende Kraft. Auch Häusler konnte bier dekallen, während Hauenſtein ſehr wenig zeigte. Schieds⸗ richter Uhrig⸗ Bürgel hatte bei der ritterlichen Kampfes⸗ weiſe der Mannſchaften ein leichtes Amt, N„ . Montag, den 10. Februar 1930 Nene Maunheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 67 q Schlechte Leiſtung von Phönir Karlsruhe Phönix Karlsruhe—.f. R. Heilbronn:5(:2 Vor etwa 1500 Zuſchauern zeigte der Phönix wieder einmal ein ſpottſchlechtes Spiel. Die Mannſchaft trat wohl mit Erſatz an, lieferte aber in allen Reihen ein erbärm⸗ liches Spiel. Lediglich in den erſten zehn Minuten glaubte man den Phönix in bekonnter Art an der Arbeit zu ſehen. Schon bald aber ging die Initiative an die Gäſte über, die allmählich gut in Fahrt kamen und dann ein ſehr nettes Kombinationsſpiel vorführten. Die Mannſchaft war in allen Reihen aut beſetzt. Ueberragend war nur ein Mann, der alte Internationale Rechtsaußen Wunderlich Ein glücklicher Sieg Union Böckingen— Karlsruher F. B.:1(:0) Die Gäſte aus Karlsruhe waren in dieſem Spiel vom Glück recht begünſtigt, denn Böckingen lag zu Zweisdrittel Har im Angriff und kam nur durch das Verſagen des Er⸗ ſatzmittelläufers Sammet 2 um ſeine Chancen. Erſt als Scholl den wichtigen Poſten übernahm, kam Fluß in das Spiel der Union, aber der Sturm war im gegneriſchen Strafraum viel zu unentſchloſſen, um ſich durchſetzen zu können. Hintermannſchaft der Union erwies ſich auch diesmal wieder als eine ausgezeichnete Waffe der Einheimiſchen. Beim Karlsruher Fußballverein fehlte Bekir. Der ohne den Türken ſpielende Sturm der Gäſte kom nur ſelten zu zuſammenhängenden Aktionen. Da⸗ gegen erwies ſich Göbel im Tor der K ler nicht als voll⸗ wertig. Vor 1500 Zuſchauern leitete Birk⸗Frankfurt recht aut. Die geſamte erſte Halbzeit verlief unter ſort⸗ geſetztem Drängen der Einheimiſchen torlos. Kurz nach Zeltenwechſel fiel dann durch Link das einzige Tor des Tages. Trotz größter Anſtrengungen beiderſeits ölteb es bei dieſem Reſultat. Die Skiwettkümpfe im Schwarzwald Die günſtigen Schneeverhältniſſe ermöglichten am Sonn⸗ tag auch die Durchführung der verſchiedenen winterſport⸗ lichen Veranſtaltungen des Skiverbandes Schwarzwald. Von Bedeutung waren hier die Skiwettkämpfe des Gaues Freiburg, die dieſer im Gebiet des Schauins⸗ land außtragen ließ. Der Geländelauf über 18 Kilometer, der zum Teil über ſehr ſtark verwehte Strecken führte, ſtellte an die Teilnehmer große Anforderungen. Als Sieger ef in dieſer Konkurrenz Oskar Wintermantel(Aka⸗ demiſcher Skiklub Freiburg) und deſſen Klubkamerad Marx Kahl ein. Wintermantel benötigte für die Strecke:23,43 Stunden, während die Zeit von Kahl:29,23 Stunden be⸗ rug. Den Sieg im Langlauf für Junioren über 8 Klm. ſicherte ſich Hermann Faller⸗St. Mürgen. Die Sprungläufe auf der neuen Schanze litten ſtark unter dem eiſigen Gegenwind, ſodaß die 20 Meter⸗Grenze ſelten über⸗ ſchritten wurde. Hockey-Klubkämpfe T. V. 1846 Heidelberg 1— MTG. 1:8 Die Sptele auf den Heidelberger Plätzen konnten bet herrlichem Wetter durchgeführt werden. Bei den erſten Mannſchaften zeigten ſich die Mannheimer in allen Teilen klar überlegen. Von Beginn an war MTG. tonangebend, doch kam dies im Halbzeit⸗Ergebnis 01 zunächſt noch kaum zum Ausdruck. Nach der Pauſe wurde aber durch die ge⸗ naue und verſtändnisvolle Zuſammenarbeit der Mann⸗ heimer die Heidelberger Hintermannſchaft immer mehr zermürbt, was durch weitere fünf Tore beſtätigt wurde. Der Heidelberger Sturm kam wenig zur Geltung, die auf⸗ merkſame und ſichere Mannheimer Hintermaunſchaft lleß ihm ſehr wenig Gelegenheit zur Entwicklung. Die Mann⸗ heimer Mannſchaft ſchein ſich wieder gefunden zu haben. Die Geſamtleiſtung war diesmal recht gut. Auch der linke Erſatzläufer paßte ſich gut an. Stockſicherheit bei allen Leuten, überraſchend auf dem ungewohnten Grasvlatz, dei⸗ ſen große Ausmaße von dem Sturm und dem Mittelläufer zu ſchnellen, raumgreifenden Angriffen, vor allem der Flügel, richtig ausgewertet wurden. Aber die Straſecken! Keine Partei konnte keine der ganzen Serie verwandeln. Alle Tore fielen nach Kombination.— Das Spiel war ſchnell und äußerſt fair. Die Heidelberger Mannſchaſt gibt in ihrer heutigen Zuſammenſetzung einen ruhig ſpielenden und ſympathiſchen Gegner ab. TV. 1846 Heidelberg 2.— MTG. 2. 28 TV. 1846 Heidelberg 3.— MTG. g. 21. 255 HC. Heidelberg— Bonner To.:0(:0) Die Heidelberger ſind verwöhnte Leute. Man weiß, daß es mit der weſtdeutſchen Hockeyklaſſe noch nicht weit her iſt und ſo hatte ſelbſt das Kommen eines der weſtdeutſchen Spitzenvereine nur geringen Beſuch zur Folge. Mehr als viele Worte ſpricht das glatte:0 Ergebnis für die ſtete klare Ueberlegenheit der Heidelberger, die techniſch und taktiſch von den eifrigen Gäſten in keiner Weiſe erreicht wurden. Hier zeigte nur Harenberg erſtklaſſige Leiſtungen, ſonſt war nicht alluzuviel zu ſehen. Den Heidelbergern wurde es nicht allzuſchwer gemacht. Sie lagen bei der Pauſe durch vier Tore bereits klar in Front und waren nach dem Wechſel noch zweimal erfolgreich, während Bonn nicht einmal zum Ehrentreffer kommen konnte. Deutſche Skimeiſterſchaft Von unſerem W..⸗Sonderberichterſtatter Der Moiſterſchaftslanglauf(18 km) Der Tag der Ueberraſchungen: Ausſcheiden der Favoriten.— Otto Wahl Sieger Der Samstag brachte lichteres Gewölke mit einigem Froſt, nachdem es die Nacht über noch etwas geſchneit hatte. Für den Meiſterſchaftslanglauf über 18 Kilo⸗ meter, mit dem auch der Heereslanglauf verbunden war, herrſchten daher bei leichtem Nordwind angenehme Verhält⸗ niſſe. Der ſtellenweis auftretende ziehende Hochnebel war keine Behinderung der Läufer. Zeitweiſe kamen auch bie friſch verſchneiten Spitzen durch und boten ein ſchönes Land⸗ ſchaftsbild. Eine Sonderheit, an die kein Menſch bachte, hatte der Tag noch in Vorbereitung: die Favoriten der Metſterſchaft, an der Spitze der zweimalige Meiſter Guſtav Müller, fielen für die Konkurrenz aus, teils durch Aufgabe, teils durch ungenügende Zeiten, ſodaß der Abſchluß des Langlaufs ein ſo ungedachtes Bild gab, wie ſelten mit einer ganz offenen Frage: Wer wird Meiſter? 4 Die Laufſtrecke machte eigentlich allen Läufern zu ſchaffen. Sie war ſchwer, vielleicht für Zwecke und Länge faſt zu ſchwer. Vor allem durch drei Momente: die ſtarken und langen Steigungen, den nochmaliden Anſtieg zum Burſtall im letzten Teil der Route und ſchließlich durch das Flachſtück zum Schluß auf dem Talboden. Die Schneever⸗ verhältniſſe waren im allgemeinen durch den Neuſchnee gut, die eine ſchwere Abfahrt nicht einfach. Es wird für weitere Fälle auf eine Minderung der Steigungen und ein Aus⸗ laſſen der ermüdenden Flachſtrecken am Schluß zu achten ſein, eine Aufgabe, die natürlich bei den breiten Talböden der bayeriſchen Gebirgsflüſſe an dem Gebirge ſchwer zu löſen iſt. * Die Teilnehmerzahl war mit 242 Nennun⸗ gen, die faſt alle eingehalten wurden, ſehr groß. Es liefen darin die Militärläufer mit, in gleicher Strecke für die Heeresmeiſterſchaft für Hochgebirgs⸗ und Mittelgebirgs⸗ truppen. Das Ausland war, wenn man von Oeſterreich abſteht, nur durch Polen vertreten, das die Internationali⸗ tät des Laufes wahrte. Die Schweiz fehlte wegen Termin⸗ kolliſton mit der eigenen Meiſterſchaft in Engelberg. Die Konkurrenz war außerordentlich ſtark. Alle Landesverbände hatten beſte Kräfte ausgeſandt, der Schwarzwald war mit acht Läufern im Spiel, die Thüringer und Sachſen hatten deſtes Material da, ebenſo die Schleſier, die Bayern, die Oeſterreicher uſw. * Es wurde ein Tag unerwarteter Ereigniſſe. Die Kunde platzt wie eine Bombe herein: der Meiſter Guſtay Müller t aufgegeben! Frogen über Fragen: wo?, wann?, warum? Ueberanſtrengung vom 50 Km.⸗Lauf? Ueber⸗ gewicht der polniſchen Konkurrenz? Des Rätſels Löſung: ein Stleſelbruch, der bei Km. 13 die Aufgabe erzwang. Weiter Böck⸗Allgäu aufgegeben! Urſache: Ohnmacht. wie es erſt hieß, jedoch ergab die Unterſuchung als Grund⸗ ürſache: Rippenbruch bei einem Sturz. Weiter: Leute, wie Flaß, Lautſchner, Czech(Polen), Striſcheck, Kröſchel, Zachäus uſw. kommen alle auf Zeiten, die mit mehr als .50 Stunde erſt hinter einer Gruppe von faſt 90 anderen erſcheinen und damit als Meiſterſchaftsbewerber eine erheb⸗ liche Punktlaſt erhalten, Dinge, mit denen kaum zu rechnen war. In der Spitzengruppe des Meiſterſchaftslaufes(kom⸗ binſerts kommen die Polen(Mityka, 140,33; Karl Szoſtak 141,25 Stunden), dazwiſchen Krebs⸗Bauyern mit 140,59, kanach Ermel⸗Schleſten(42.28), Boſto⸗Oeſterreich(:42,52), Ponn⸗Bayern(:43,08), Aſchauer⸗Bayern(:44,36), Leu⸗ dold⸗Schleſien(:44,54), Morat h⸗Schwarzwald(145,35), Hans Bauer Bayern(:46,21], Scheerbaum⸗Sachſen 1247,03), Recknagel⸗Thüringen(:47,42], Matt⸗Oeſterreich 1247,52), Herberger⸗Sachſen(:48,02), Kurſt⸗Harz(:48,20), Kratzer⸗Bahern(:48,45), Schedler⸗Allgäu(:48,50). Da⸗ gegen im Sprunglauf durch erſte Leiſtungen aufzukommen, wird für die Läufer mit mehr als.50 Stunden(Glaß 1558,04, Lautſchner:51,10, Czech:53,26, Striſcheck 1269,85, Kröſchel:88,00. Bötterich:55,23, Zachäus:52,08) außerordentlich ſchwer ſein.. Ergebnis der Sachlage: norausſichtlich ein Zufalks⸗ vielleicht Bauern, Thüringen, meiſter, vielleicht Polen, Schleſien oder Oeſterreich. Auch die Punktumrechnung läßt nichts ſicheres erkennen. 45 Neben der Meiſterklaſſe ſoll man die reinen Lang läufer nicht vergeſſen. Hier ſteht der Thüringer Wahl mit der abſoluten Beſtzeit.39.08 unbeſtritten an der Spitze. Thrane⸗Rorddeutſchland(Norweger) bat.48.57, Hagen⸗ Bayern.48.87. Die Schwarzwälder haben ſonſt Pech: Steiert hat Bindungsbruch, Dietſche muß im letzten Teil bei ſehr guter Ausſicht aufgeben. Katſer iſt mit .53.47 beſſer als Glas und andere Beſte. Eine Glanz⸗ leiſtung bringt in Altersklaſſe III Krüger Schwaben mit.52.06, die ihn vor eine Reihe Meiſter Faftsbewerber der Klaſſe J ſtellt. Auch Theato⸗ München hat mit.48451 in Altersklaſſe! ſehr gute Zeit, gefolgt von Ernſt Huber⸗ Bayern mit.50.07. In Altersklaſſe J1 liegen alle Zeiten über 2 Stunden. Glänzend iſt das Militär gelaufen, vor allem ſehr gleichmäßig zwiſchen.40 und.50 Stunden, ein deutliches Zeichen des Trainings, des dienſtlichen Trainings mit all feinen wirtſchaftlichen und zeitlichen Vorteilen. Die Gefretiten Wagner⸗Kempten und Härtner⸗Kempten laufen mit.40.32 und.40.44 offenkundige Meiſterzeiten, gefolgt von zahlreichen ihrer Kameraden. Dabei fiel allgemein die gute Verfaſſung auf, die im übrigen auch bei der Mehrzahl der Zivilläufer zu beobachten war. Was aber an der ein⸗ gangs erwähnten Schwere der Strecke nichts ändert. Der Nachmittag des Samstag war einer außerordent⸗ lichen Vertreterverſammlung des Deutſchen Skiverbandes vorbehalten. W. Romberg. Die Ergebniſſe des Samstag 18 Km.⸗Langlauf zur Deutſchen Ski⸗Meiſterſchaft: 1. O. Wahl ⸗ Thüringen:39.03 Std.; 2. Motyka⸗Polen 1240.81 St.; 3. Krebs⸗München 140.50 St.; 4. Czoſtak⸗Polen:41.25 Std.; 5. Hermel⸗Schleſien 1242.26 Stb.; 6. Boſſo⸗Wien 1142.57 Std.; 7. Ponn⸗Berchtesgaden:43.08 Std.; 8. Thranen⸗Ber⸗ lin 1243.57 Std.; 9. Aſchauer Berchtesgaden:44.36 Std.; 10. Leupold ⸗Schleſien:44.59 Std.; 11. Morath⸗Schwarzwald :45.85 Std.; 12. H. Bauer⸗Bayrtiſch⸗Zell:46.21 Std. Altersklaſſe l: 1. Theato⸗ München:48.51 Stunden; 2. Huber⸗Bayriſcher Ski⸗Verband 1250,07 Std.; 3. Schnei⸗ der⸗Sachſen:55.15 Std. Altersklaſſe II: 1. Groſſelfinger⸗Allgäu:02.28 Stunden; 2. Liebergold⸗Thüringen:10.29 Std.; 3. Gmeiner⸗Oeſter⸗ reich:11.26 Std. 18 Km.⸗Langlanf für Hochgebirgstruppen: 1. Obergefr. Härtner⸗ Kemptener Jäger:40.32 Std.; 2. Gefr. Wag⸗ ner⸗Kemptener Jäger:40.44 Std.; 3. Obergefr. Rehm⸗ Kemptener Jäger:42.31 Std.; 4. Gefr. Niederkofler⸗Juns⸗ bruck:43.01 Std. Necknagel deutſcher Ski⸗Meiſter Mit dem großen Sprunglauf erreichten die Deutſchen Jubiläumsſkimeiſterſchaften am Sonntag in Oberſtdorf (Allgäu) ihren Höhepunkt und Abſchluß. Mit Sonderzugen waren Tauſende von Menſchen nach dem Herzen des All⸗ gäus gekommen. Ueber 6000 Zuſchauer umſäumten die Sprungſchanze. Unter den zahlreichen Ehrengäſten ſah man neben hohen Militärs auch die Königin von Holland mit ihrem Gefolge. Von den 90 Teilnehmern am Sprunglauf mußten zahlreiche ſchon gleich zu Begtun durch Sturz aus⸗ ſcheiden. Der Ablauf der Schattenbergſchanze war ſtark vereiſt und auch die Aufſprungbahn, die man noch ſorgfältig mit herbeigeſchafftem Schnee in Ordnung gebracht hatte, war vereiſt. Kahl⸗Grumhübel kam beim zweiten Sprung ſo ſchwer zu Fall, daß er mit einer Kopfverletzung ins Krankenhaus transportiert werden mußte. Auch Kuert kam ſehr unglücklich von der Schanze. Er über⸗ ſchlug ſich, trug aber zum Glück nur Hautabſchürfungen da⸗ von. Zwei ſchön beſtandene Sprünge von 53 und 59 Meter erreichte der Thüringer Recknagel, die beſte Leiſtung des Tages. Recknagel gewann damit nicht nur den Sprung⸗ lauf, er ſammelte auch für den Kombinationslauf ſo viel Punkte, daß er mit 427,60 Punkten auf den erſten Platz kam und damit den Titel eines Deutſchen Skimeiſters 1930 er⸗ raug. Im Sprunglauf erhielt Recknagel die Note 225,10. Er belegte damit vor Kratzer und Walter Glaß, der mit Sprüngen von 56 und 43 Meter nur den 3. Platz er⸗ reichte, den erſten Platz. In der Kombination, für die ja der neue Meiſter ausſcheidet, gab es einen Ueberraſchungs⸗ ſieg des Schleſters Hermel, der im Langlauf 5. geworfen war u. mit beſtandenen Sprüngen von 52 u. 47 Meter hin⸗ ter Recknagel die beſte Kombinationsnote mit 425,9 er⸗ reichte. 925 5 Uhr nachmittags nahm der erſte Vorſitzende des DeSV., Dr. Kenner Jena, die Preisverteilung vor. Die Ergebniſſe: Dentſcher Skimeiſter 1930: Recknagel⸗ Thüringen Note 427,80. Kombinationslauf: 1. Hermel⸗Schleſien Note 425,90; 2. Kratzer⸗Bayern 419,20; 3. Krebs.⸗München 395,95; 4. Matt⸗St. Anton 387,17; 5. Lohſe⸗Oberwieſenthal 382,20; 6. W. Glaß⸗Klingenthal 378,89; 7. Ponn⸗Berchtes⸗ gaden 376,00; 8. Zech⸗Polen 373,00; 9. Schuſter⸗Berchtes⸗ gaden 371,15; 10. Herberger Johann⸗Georgenſtadt 369,50. Sprunglanf. 1. Klaſſe: 1. Recknagel⸗ Thüringen 33,59 Meter, Note 225,10; 2. Kratzer⸗Bayern 56,55 Meter, Note 221,20; 3. W. Glaß⸗Klingenthal 56,46 Meter, Note 218,30; 4. Böck⸗Neſſelwang 52,46 Mtr., Note 205,00; 5. Gum⸗ bold⸗Innsbruck 49,51 Meter, Note 203,30; 6. Hermel-Schle⸗ ſien 52,42 Meter, Note 200,90. Altersklaſſe 1: 1. Dr. Bader ⸗ Berlin 45,42 Meter, Note 179,60; 2. Eder⸗Oeſterreich 48,44 Meter, Note 177,80. Altersklaſſe II: 1. Erkner ⸗ Innsbruck 33,36 Meter, geſtürgzt, Note 88,10. B. f. N. Handball⸗Meiſter durch das Los Die Hand ballmeiſterſchaft der Gruppe Rhein Dreimal untentſchieden BfR— FC. 08 Maunheim 328(:1) Wiederum waren 90 Minuten erforderlich, daß es einer Partei gelang, den Sieg auf dem Platze davon zu tragen. Durch das Los, was jetzt wegen Terminnot nicht zu um⸗ gehen war, wurde Bft. glücklicher Meiſter. Das Spiel hatte ſeine Anziehungskraft nicht verfehlt; als es begann, dürf⸗ ten 2000 Perſonen auf dem Platz geweſen ſein. Zuerſt de⸗ traten die Lindenhöfer mit der üblichen Aufſtellung den Platz. VfR. erſchien wieder mit Weyrich, der begnadigt wurde, Somberger fehlte.. Als der Schiedsrichter Müller ⸗ Wiesbaden das Tref⸗ fen eröffnet, ſieht man gleich ein ſehr abwechſlungsreiches Spiel. Beide Mannſchaften ſind zwar nervös, aber trotz⸗ dem ſieht man ſehr guten Handball. VfR. drängt kurze Zeit, aber Reinhold iſt auf ſeinem Poſten. Nacheinander werfen Morgen und Kees darüber. Ein Angriff der Lin⸗ denhöfer wird durch„Faul“ unterbunden, den Freiwurf verwandelt Baader in der 5. Minute zum Führungstreffer der Lindenhöfer. Krotz hätte das Tor halten müſſen. VfR. macht nun Anſtrengungen, um den Ausgleich herzuſtellen. Kees wirft wieder knapp daneben. Das Spiel wird immer ſchneller. In der 12. Minute erzielt Morgen durch präch⸗ tige Einzelleiſtung den Ausgleich, für Reinhold unhaltbar. Das Spiel iſt jetzt ausgeglichen, die VfR.⸗Läuferreihe iſt mächtig in Schwung und leiſtet in der Abwehr ſowie im Aufbau Vorzügliches. Abermals kommen die Lindenhöfer zum Führungstor; wieder iſt es Baader, der durch halt⸗ baren Freiwurf das Führungstor erzielt. Im Feld ſtechen die VfR.⸗ler durch gute Zuſammenarbeit hervor. Aber vor dem Tore ſind ſie nicht durchſchlagskräftig genug, um ſich ſo durchzuſetzen, wie es erforderlich wäre. Berückſichtigt muß werden, daß die Verteidigung der Lindenhöfer ansgezeich⸗ net und kaum zu überwinden iſt. Die Deckung der Linden⸗ höfer war bedeutend beſſer als die der BfR.⸗Mannſchaft. VfR. kombiniert ausgezeichnet, aber die Stürmer haben kein Glück mit ihren Würfen. In kurzer Reihenfolge wer⸗ fen Fiſcher und Morgen je zweimal an die Latte. Kurz vor der Pauſe kann 08 durch 13 Meter, den Baader verwandelt, das Reſultat auf:1 erhöhen, Schließer wirft Braun von hinten, der noch allein vor dem Tore ſtand, auf den Boden. Nach der Pauſe wirft VfR. alles nach vorn. Reinhold hat oft Gelegenheit, ſein großes Können zu zeigen. Er hält alles, was auf das Tor kommt. Ziegler 08 muß dann den Platz verlaſſen; eine viel zu harte Strafe. Der Spieler hatte nicht die Abſicht, gegen Morgen tätlich zu werden. Zill⸗ hardt geht von nun ab in die Verteidigung. VfR. drängt kurze Zeit. Die Lindenhöfer begehen nun den großen tak⸗ tiſchen Fehler und ſpielen defenſiv ſtatt offenſiv. Vfg. kommt dadurch in Vorteil. Fiſcher ſtellt durch unhaltbaren Schrägwurf das Reſultat auf:9. Beide Mannſchaften gehen ganz aus ſich heraus und verſuchen den Sieg ſicher zu ſtel⸗ len. Allgemein glaubt man, daß das Spiel in der regulären Spielzeit entſchieden wird. Aber man ſah ſich getäuſcht. Kees ſtellt durch ſchönen Wurf den Ausgleich her, In der Verlängerung machte ſich das ſehr ſtarke Tempo bemerkbar, die Spieler find ziemlich abgekämpft. Krotz im VfR.⸗Tor hält zwes wuchtige Würfe von Baader und Zühlke ganz großartig. Auf der anderen Seite iſt es Reinhold, der alle Chancen des VfR. zunichte macht. Die 2. Verlängerung gehört, nachdem Morgen vom Platz geſtellt wurde, ganz den Lindenhöfern, aber kein Erfolg gelingt ihnen. Nachdem wieder 90 Minuten ver⸗ ſtrichen waren, wurde geloſt. Der Bezirksvorſitzende nahm die Ausloſung des Meiſters vor; ex betonte, da es keiner Partei gelungen wäre, müſſe er zur Ausloſung ſchreiten. Beide Spielführer wurden beſtimmt, um das Los zu ziehen. Lindenhof hatte das Vorrecht, aber Reinhold überließ es dem 1. Vorſitzenden Röhnert. Kees war glücklicher, er zog das Los des Meiſters. Die VfR.⸗Maunſchaft konnte im allgemeinen ge⸗ fallen. Krotz im Tore, war mit Ausnahme der Verlän⸗ gerung, ſchwach. Die Verteidigung konnte reſtlos gefallen. Sehr gut war wieder Schöpfe, allerdings koſtete ein Deckungsfehler das 3. Tor. Schließer war ſehr eifrig, er hatte gegen den ſtarken Zühlke keinen leichten Stand. Die Läuferreihe hat an dem Unentſchteden großen Anteil. Schön⸗ berger, Weyrich und Bonaker waren im Aufbau ſowie in der Abwehr großartig. Der Sturm war ſehr gut bewacht, allerdings beging er den Fehler, daß er die Außenſtürmer nicht einſetzte. Lenz war im Felde gut, vor dem Tore fehlte es ihm aber an der nötigen Entſchloſſenheit. Morgen war der beſte Mann im Sturm; vorbildlich war wieder feine Unterſtützung, die der Läuferreihe und der Verteidigung ſehr zugute kam. Kees meinte es mit ſeinen Aktionen immer gut; ſeine Schwäche iſt die Bedienung der Flügel. Kehl konnte nicht die Form vom Sonntag erreichen; im Feldſpiel war er gut, vor dem Tore wagte er ſelten einen Wurf. Fiſcher wurde zu wenig beſchäftigt, ſein Tor war eine Prachtleiſtung. Die Linden höfſer hätten, nachdem ſte:1 in Führung lagen, unbedingt gewinnen müſſen. Die verkehrte Taktik, ſich auf die Verteidigung zu verlegen, dürfte die Ur⸗ ſache des Unentſchiedens ſein; aber auch die zu harte Ent⸗ ſcheidung des Schiedsrichters ſpricht beſtimmt mit. Rein⸗ holb im Tor war ausgezeichnet; an den 3 Toren iſt er ſchuldlos. Sehr gut war die Verteidigung, die die BfR.⸗ Stürmer immer wieder zum Halten brachte. Die Läuſer⸗ reihe war gut; Beltle war der beſte Mann, die beiden an⸗ deren vergaßen das Nachrücken. Der Sturm war wie immer ſehr geführlich. Bader war der erfolgreichſte Spieler. Auch Zillhardt war unermüdlich; überall konnte man ihn ſehen. Braun und Zühlke waren ſehr gefährliche Außenſtürmer, ſie brachten die VfR.⸗Verteidigung oſt in Verwirrung. Im Werfen hatte Braun Pech. Scherer kam nie richtig in Schwung, er war wohl der ſchwächſte Stürmer. Der Schieds⸗ richter Müller ⸗ Wiesbaden hatte ein ſehr ſchweres Amt, das er im allgemeinen zur Zufriedenheit löſte. B V. f. R. Damen⸗Meiſter der Gruppe Rhein VfL. Neckarau— BfR.:2 Die VfR.⸗Damen ſicherten ſich durch einen:1⸗Sieg gie Meiſterſchaft. Das Spiel ſtand im Zeichen von VfR. In der erſten Hälfte kommt VfR. durch Frl. Heſchott und Frl. Alexander zu zwei Toren. Neckarau ſtrengt ſich mächtig an, kommt aber zu keinem Erfolg. Nach der Pauſe iſt Neckaran leicht überlegen. Eine ſchöne Kombination bringt den Neckaranern den Ehrentreffer. Der Schiedsrichter konnte überzeugen. B. F. Handballmeiſterſchaften der Turner Noch keine Eutſcheidung in der Handball meiſterſchaft des Turngau Maunheim TV Mannheim von 1846— Töd. Germania 620(:0) Tode. Ketſch— TV. Hockenheim:1(:0) Tbd. Vieruheim— 1 V. Sanbhofen 323(:2) TV. 1846 IB— TV. Seckenheim 1 223(:3) Auch diesmal wieder nahmen die Spiele der Tabellen⸗ fithrer den erworteten Verlauf. Dem TV. 1846 gelang es in ſeinem letzten Meiſterſchaftsſpiel den Turnerbund Ger⸗ mania in einwandfreier Weiſe zu ſchlagen. Auch der andere Anwärter die Turngemeinde Ketſch blieb weiterhin ſtegreich, ſie hatte allerdings, wie vorausgeſehen, gegen den Tabellendritten weſentlich ſchwerere Arbeit zu verrichten, immerhin aber reicht das:1 Ergebnis um den 1846ern auf den Ferſen zu bleiben. In Viernheim mußte auch Sand⸗ Hofen erfahren, daß der dortige Turnerbund allen Ernſtes bemüht iſt, ſich von dem Feld der Abſteigenden loszumachen Da die 1846er Reſerven nicht in dieſem Sinne gezählt wer⸗ den— ſie hielten ſich gegen Seckenheim überraſchend gut— ſind nunmehr außer Viernheim, die nah am günſtigſten ſtehen, Germania und Sandhofen in Abſtiegsgefahr, Sp. gew. un verl. Tore Pkt TV. 1846 Monnheim 14 12 1 1 58:28 25 Tade. Ketſch 13 11 0 2 62:22 22 TV. Hockenheim 14 7 2 5 48:82 10 TV. Seckenheim 14 7 3 10 Tod. Viernheim 12 9 3 6 21:50 9 TV. Sandhofen 15 4 1 8 84:41 9 Thd. Germania 13 4 1 8 93:44 9 TV. 1846 1b 13 0 9 138 27:67 0 * TV. M. von 1846 1— Tbb. Germania 1:0(:0) Die beiden obigen Mannſchaften lieferten ſich ein ruhi⸗ ges Treffen, aus welchem der Platzverein erwartungs⸗ gemäß als Sieger hervorging. Der TV. Mannheim von 1846 hat damit ſeine Verbandsſpiele hinter ſich. Das Spiel ſelbſt trug den Charakter früherer Begegnungen von Ger⸗ mania und TV. M. v. 1846. Die erſte Halbzeit iſt Ger⸗ mania, in deſſen Reihe ſich etliche gute Leute befinden, ſehr eifrig. Auf der Gegenſeite dagegen ſpielt man verhalten und nützt die zahlreich ſich bietenden Torgelegenheiten nicht aus. Nur 2 Mal gelang es dem ſich tapfer wehrenden Hüter der Germanen zu ſchlagen. In der zweiten Spielhälfte kommen die 1836er beſſer zu Wort und können ſehr bald ihren öritten Treffer lan⸗ den, der, wie der vorausgegangenen von Steinbach erzielt wurde. Noch 3 weitere Male mußte ſich die Hintermann⸗ ſchaft des Turnerbundes geſchlagen bekennen. Der weitere Spielverlauf kunnte am Spiel nichts mehr ändern. Die Germanen hatten wohl das Ehrentor verdien, aber Kautzmann iſt nicht zu ſchlagen. a Der Schiedsrichter hatte leichte Arbeit, er war dem Spiel in jeder Hinſicht ein gerechter Leiter. Die übrigen Spiele: T. B. M. v. 1846 1b— TV. Seckenheim 1. 2183(:): T. V. M. v. 1840 2b— TV. Kirrlach 1.:3. Jugend: T. V. M. v. 1846 2. Jgd. TV. Kirrlach 1. Jgd. 72. De. Badenia Feudenheim— Tgde. Käfertal:4 Zur Ermtztelung der Beſtmannſchaft in der A⸗Klaſſe ſtanden ſich die beiden obigen Gruppenſieger in erſtem Spiel gegenüber. Bei der Gleichwertigkeit der Mannſchaften nahm das Spiel wie vorausgeſehen, elnen knappen Verlauf, der die Turngemeinde Käfertal am Spielende mit einem Tor Vorſprung im Vorteil ſah, Käfertal hat dadurch die beſſeren Ausſichten, auch das Rück⸗ ſpiel auf eigenem Platze zu gewinnen. Weitere Ergebniſſe: A⸗Kklaſſe: TV. 1846 2b— Kirrlach 228. Jngend: Tade. Ketſch— TV. Hockenheim 083; TB. 846 B— TV. Kirrloch:2; Tbd. Viernheim— TV. Sand⸗ hofen 218. R. G. Hansdballenoſpiele der Badiſchen Turnerſchaſt TV. 62 Weinheim— Polizei Karlsruhe 315(:8) Im erſten Spiel ſtanden ſich dieſe beiden zur Nord⸗ gruppe gehörigen Endſpleltetlnehmer der Gruppe 2 und 3 in Weinheim gegenüber. Nach einem wechſelvollen Verlauf lagen bei gleichwertigen Leiſtungen die Weinheimer bei der Pauſe noch knapp in Führung. Nach dem Wechſel jedoch kommt Polizei Karlsruhe mehr auf und erzielt nach dem Ausgleich noch zwei weitere Tore, die den Stieg ſticher ſtellen. Das Spiel, dem 800 Zuſchauer anwohnten, war wohl äußerſt hart und ſcharf, ließ jedoch nie einen vor⸗ nehmen Charakter vermiſſen. Gr. Die ſonntäglichen Skiweltläufe im Noroͤſchwarzwald Bei vortrefflichen Schneeverhältniſſen konnten am Sonn⸗ tag die Ende der verfloffenen Woche raſch angeſagten fkiſportlichen Konkurrenzen programmäßig ausgetragen werden. Den Höhepunkt bildete der Schwäbiſſche Ju⸗ gend ⸗Skitag auf dem Ruheſtein, verauſtaltet vom Schwäbiſchen Schneeſchuhbund und durchgeführt von dem Schneeſchuhverein Baiersbronn. Noch niemals war die Be⸗ teiligung an einem Jugendſkilauf ſo groß wie diesmal. Aus Stuttoart und mehreren württembereſſchen Orte find in Sonderkraftpoſten und Sonderzügen Tauſende von Sportlern nach dem Ruheſtein gekommen. An den Lang⸗ und Sprungläufen beteiligten ſich 450 Läufer. Außerdem nahmen an dem Gaulauf des Gaues Stuttgart auf dem Ruheſtein 150 Läufer teil. Die Höchſtweite der beſtandenen Sprünge betrug 22 Meter. Die Sprungläufe wurden durch ſtarken Gegenwind behindert. Bei Herrenwies fand gleichzeitig ein großer Ju⸗ gend⸗Skitag der nördlichen Ortsgruppen des Ski⸗ klubs Schwarzwald ſtatt, an dem ſich 200 Jugend⸗ liche beteiligten. Eisſchnellauf⸗Weltmeiſterſchaſten Ohne Claes Thunberg Die Läufe über 300 und 5000 Meter Bef prächtigem Winterwetter und bei glänzenden Eis⸗ verhältniſſen nahmen am Samstag in Os lo die urſprüng⸗ lich nach Stockholm angeſetzten Weltmeiſterſchaften im Eis⸗ Schnellaufen ihren Beginn. Aufgrund des geſpannten Ver⸗ hältniſſes zwiſchen den finniſchen und norwegiſchen Eis⸗ läufern blteben die Finnen und damit auch Weltmeiſter Claes Thunberg dem Start fern. Unter den 20 Bewerbern, die zum erſten Teil des Programms, zu den Läufen über 500 und 5000 Meter antraten, befanden ſich die Norweger in der Mehrheit. Außer ihnen bewarben ſich nur noch einige Holländer und Schweden um die Titel. Dennoch wurden den etwa 5000 Zuschauern ſchon am erſten Tage ſehr gute Leiſtungen und ausgezeichnete Zeiten geboten. Ueber 500 Meter plazierte ſich der Norweger Haakon Pederſen in 43.8 Sekunden vor ſeinen Landsleuten Europo⸗ meiſter Ballangrud(44.), Daasnes(44.), N. Hagen(44.5) und Staaksrud(45.1 Sek.) als Erſter. Ueber 5000 Meter war der Steger Staaksrud mit:28 Min. dem Europameiſter Ballangrud, der 8137.3 Min. be⸗ nötigte, abermals ſtark überlegen. Dritter wurde der Nor⸗ weger Steenbeck in 8139.4 Min., dem die Holländer Eyden (8244.0 Min.) und van der Veer(:49.3 Min.) auf den näch⸗ ſten Plätzen folgten. * Staksrud⸗Norwegen, der neue Weltmeiſter 5 Die Weltmetſterſchaften im Eisſchnellaufen wurden am Sonntag in Oslo in Anweſenbeiz von 10600 Zuſchauern und des Königs von Norwegen beendet Ballangrud mußte über 1300 Meter eine neue Niederloge durch ſeinen Landsmann Staksrud hinnehmen, der in:25, Minuten erfolgreich war. Ueber 10 000 Meter glückte Ballangrud die Revanche. In 17:53,7 Minuten ſiegte er leicht über Stolsrud, der 17:88,8 Minuten benßtigte. Im Geſamtklaſſement ſiegte Stalsrud knapp mt 107,66 Punkten und wurde damit zum erſtenmal Wel t⸗ meiſter vor dem Favoriten Ballangrus der es nur auf 197,98 Punkte brachte. Dritter wurde van der Heiden. Hollanb mit 202,74 Punkten. 1 6. Seite. Nr. 67 Nene Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 10. Februar 1930 Garmiſch-Partenkirchen Winterfahrt Glanzleiſtungen bei der Sternfahrt Von unſerem Sonderberichterſtatter Mit vollen Akkorden hat ſte begonnen dieſe große Win⸗ terfahrt von internationalem Ruf, zum erſten Male ge⸗ meinſam veranſtaltet von ADAC. und Bayeriſchem AC. Und wie es einer echten Winterfahrt gebührt, hielten die Sternfahrer dieſer großen und wirklich einwandfreien Sternfahrt in tiefem, tieſem Neuſchnee ihren Einzug ins Weldenfelſer Land. Freilich, mancher, der von weither ge⸗ kommenen Sternfahrer— meiſt kamen ſie aus dem ſonni⸗ gen Süden— war dieſer Neuſchnee unerwünſcht und über⸗ raſchend; und einer bewährten Fahrerin, Frau Lotte Bahr in Fahrgemeinſchaft mit Frau Stliane Röhrs auf Steyr verdarb dieſer Neuſchnee kurz vorm Ziel die Chancen. Frau Bahr, erfolgreichſte deutſche Fahrerin des Monte⸗ Carlo⸗Wettbewerbs, blieb in einem Ort vor Garmiſch länger als vorgeſehen und traf 8 Minuten zu ſpät am Ziel ein, war aber ſonſt die 2000 Kilometer ab Südſpanien tadelfrei gefahren. Pech hatte auch Sportchefredakteur Buchli⸗ München in Fahrgemeinſchaft mit Freiherrn von Gerſon auf BMW.⸗Wagen Weſtlich von Madrid geſtartet, hatten die beiden die ganze Strecke ohne Ver⸗ fäumnis durchgehalten. War es eine Uhr⸗Differenz oder ſonſt ein Verſehen— ſie trafen nach ihrer Sollzeit im Poſt⸗Hotel, dem bekannten Ziel aller Sportkonkurrenzen, ein. Frau Bahr und Freiherr von Gerſon⸗Buchli erhalten Troſtpreiſe. Die höchſte Auszeichnung, den Goldenen Pokal der Stadt München erhtelt der Motorrad⸗ fahrer Lin ner⸗ München. Auf ſeiner kleinen, ver⸗ blüffend leiſtungsfähigen Zündapp ſtartete er in Island, und kam ſelbſt in beſter körperlicher Friſche und ſeine Zündapp in maſchinell tadelloſem Zuſtand an. Von den teilnehmenden Wagen erhielten 6 Bewerber erſte Preiſe: Bogelreuter Leipzig auf Steyr(Start Granada in Südſpanien; Bernet⸗Bur galler auf Wanderer. Ebenſo wie die anderen erſten Preisträger, Frau Marie Seeliger auf Mercebes⸗Benz, Doer ſchlag auf Mercedes⸗Benz, Caracciola auf Mercedes⸗Benz, hatten Bernet⸗Burgaller bereits mit großer Streckenleiſtung an der Rallye Monte⸗Carlo beteiligt und waren nach der ver⸗ patzten Riviera⸗Sternfahrt ſofort zu ihrem Startort zur Sternfahrt nach Garmiſch⸗Partenkirchen aufgebrochen. In Tag⸗und⸗Nachtfahrten erreichten ſie ihre Startorte im ſübd⸗ lichen und weſtlichen Spanien und begannen hier ſofort die Sternfahrt. Tag und Nacht blieben ſie am Steuer und haben in 72 Stunden mehr als 2100 Kilometer zurückgelegt. Dyoerſchlag hat auf ſeinem Mercedes⸗Benz ſeit dem Beginn ſeiner Sternfahrt⸗Trllogie Berlin⸗Gibraltar⸗Riga⸗Monte⸗ Carlo⸗Tolebo⸗Garmiſch innerhalb eines Monats 14 890 Kilometer zurückgelegt und kam pannenlos im tiefverſchnei⸗ ten Gramiſch an. Sternfahrtſieger iſt gleichfalls Hermann Prinz zu Leiv ingen auf Mercedes⸗Benz. Mercedes⸗ Benz hat alſo mit allen bekannten Typen ihres Fabrikats geſiegt: dem 2% Liter⸗Tyv von Frau Seeliger und Prinz zu Leiningen, dem Doerſchlagſchen 3½ Liter⸗Typ Mann⸗ heim, der ſchon ſeine 114000 Kilometer hinter ſich hat, Caracciola auf dem Nürburg⸗Z⸗Zylinder. Den zweiten Preis in der 72 Stunden ⸗Sternfahrt erhielt Rüffgen auf Simſon⸗Supra(Start Skagerrak). Die 36⸗Stunden Stern⸗ fahrt nach Garmiſch⸗Partenkirchen wurde gleichfalls gut be⸗ ſtritten. Auch hier war es auf Grund der Ausſchreibung ein Motorradfahrer(die kleinen Maſchinen werden bevor⸗ zugt), der den 1. Preis erhielt. Goldammer⸗Leivzig auf AS.(Start Stralſund). Die 750 Kilometer Luftlinie legte er in vorgeſchriebener Zeit zurück. Erſte Preiſe mit gleichen Leiſtungen erhielten: Simons Berlin auf Da W. Bollmer auf Dixi, Pforr⸗München auf BM. Wiethaus⸗ Köln auf Röhr, Hörmann⸗Berlin auf Lancia, von Lindenau auf Mercedes⸗Benz, Biedermann⸗Rudolſtadt auf Mercedes⸗ Benz, Auguſt Chriſt auf Meércedes⸗Benz und Gneomar von Natzmer auf Stoewer. Den zweiten Preis(320 Kilometer) erhielt Kleine⸗Hannover auf BMW. Beſonders aner⸗ kennenswert iſt die Leiſtung von Simons und Dr. Wiet⸗ haus, die nach Erledigung der Monte⸗Carlo⸗Fahrt in Frankreich ſtarteten. Bollmer kam von der Däniſchen Grenze, Pforr und v. Lindenau aus Stralſund, Ehriſt und Dr. Biedermann aus Kiel. Manch' Fahrer ſcheint auf der Strecke geblieben zu ſein. Vielen erſchien dieſe Win⸗ terfahrt wegen des lauen Winters eine Spielerei, die in Garmiſch ankamen, wußten, daß dieſe Winterfahrt uner⸗ hört ſchwer war,— umſo ſchöner aber die Erfolge! Bergrennen auf der Eibſeeſtraße „Die glatteſte je von mir befahrene Rennſtrecke“ ſagte mir Stuck, nachdem er in großer Fahrt ans Ziel 4 war. Und in der Tat: dieſe Bergſtrecke vom Baderſee aufwärts zum Eibſee war heute unerhört glatt. Der Untergrund war gefroren, und darauf feſtgefahrener Schnee. Daß trotzdem der Streckenrekord unterboten wurde, zeugt von der bewundernswerten ſportlichen Spitzenlei⸗ ſtung, die der Motorrad⸗Rekordfahrer Gſchwilm(München) auf ſeiner Rudge⸗Withewort vollbrachte. Schnellſter aller Beiwagenführer war Lang(Cannſtatt) auf Standard, der glänzend fuhr. Mit ſeiner Standard⸗Maſchine ſchlug er den bisherigen Beiwagenſtreckenrekord, was in gleichem Maße für Qualität der Maſchine wie Draufgängertum des Fah⸗ kers ſpricht. Der im Vorfahre von Freiherrn von Michel⸗ Rauliny aufgeſtellte Wagenrekord wurde dagegen nicht ge⸗ brochen. Diesmal fuhr Stuck auf ſeinem Auſtro⸗Daimler Rennwagen ſchnellſte Zeit aller Wagenfahrer, blieb aber inſolge der Straßenglätte um 2 Sekunden hinter der Wa⸗ genrekordzeit zurück. Die Beſtzeit aller Damen fuhr wieder wie im Vorfahre Betty Steiner(Gmünd) auf Standard jedoch blieb dieſe Zeit weſentlich hinter ihrem Vorfahrs⸗ rekord zurück. Große Sportleiſtungen vollbrachten noch im Motorradwettbewerb die Viktoria⸗Fahrer Grohmann (Innsbruck) und Möritz(München) ſowie der Sieger der 1000 Kubikzentimeter⸗Klaſſe Buſſinger auf Ardie. Zweit⸗ ſchnellſte Zeit aller Motorradfahrer fuhr Zoe Will Brand (München) auf Ag. Im Sportwagen wettbewerb fuhr Stuck auf einem Auſtro⸗Daimler⸗Sportwagen auch die beſte Zeit aller Sportwagenfahrer. Favoriten dieſer Klaſſe wie Wilh. Merck und G. v. Natzmer verloren durch Schleudern uueinbring⸗ liche Sekunden. Hervorragende Zeiten fuhren die berden Sieger der Mittelklaſſen, Rudi Klein auf Bugatti und Frhr. von Tüßling auf Bugatti. Der ſtets ſieghaft zuver⸗ ſichtliche Walter Oeſterreicher(Dresden) ſteuerte in der Klaſſe der kleinen Sportwagen ſeinen DW. in glänzen⸗ der Fahrtechnik zum Siege. Kilian(Garmiſch, ichlug im Rennwagenwettbewerb den tapferen Steinweg, der einen ſchon 5 Jahre alten, vielbewährten NSu mit Kompreſſor ſteuerte. Mag noch die famoſe Fahrt von F, C Meyer (Stuttgart) auf Da W. in der Klaſſe bis 1100 Kubtkzenti⸗ meter erwähnt ſein, der die Salmſon und Amilcar hinter ſich ließ. Die Ergebniſſe des Eibſee⸗Bergrennens: Motorräder, a) Beiwagenmaſchinen, bis 1000 cem. Lizeuzfahrer: 1. E. Buſſinger auf Ardie,.05. 2. Jof. Möritz auf Victoria,:08. Ausweisfahrer: 1. W. Theobald auf BMW.,:50 4. 2. Hans Schneider, Norton, 351,4. Beiwagenmaſchinen bis 600cem. Lizenzfahrer. 1. Hermann Lang auf Standard, 2149. 2. Eugen Grohmann auf Vik⸗ torta,:55. 3. Joſ. Möritz auf Viktoria, 256,3. Ausweis⸗ fahrer: 1. Hans Plodeck auf BMW., 345,1, Splomaſchinen: bis 1000 cem. Lizenzfahrer. 1. J. W. Brand auf A3S.,:56,4, 2. Blaſtus Fiſcher auf O.., 258,2. Ausweisfahrer: 1. A. Kreß auf Sarolea,:52,1. 2. B. Feſtl auf Kühne,:00; bis 500 cem. Lizenzfahrer. 1. Georg Gſchwilm auf Rudge⸗Withewort,:40,1.(Strecken⸗ rekord), 2. J. W. Brand auf As.,:50. 3. Hans Winkler auſ DW. 9753,1. 2. Joſ. Maurer, Rudge,:40,1; bis 350 cem. Li⸗ ebenfalls ein volles Haus. zenzfahrer 1. A. F. Dom auf Standard,:10. 2. A. Fleiſch⸗ mann auf Triumph, 313,1, 3. O. Mühlbacher auf Viktoria, :20. Ausweisfahrer: 1. Hans Welker auf DK., 418,2. 2. Haus Fiſcher auf Zündapp,:28, bis 250 cem. Eizenzfahrer. 1. Alban Böhm auf U..,:14. 2. Karl Wolf auf O.., :03. Ausweisfahrer: 1. Hans Fiſcher auf Zündapp,:00. 2. E. Haſelbeck auf Zündapp,:02, bis 175 cem. 1. Hans Winkler auf DW, 253,1. Sportwagen, über 3000 cem. 1. Haus Stuck, Auſtro⸗ Daimler,:22,2. 2. Franz S. Waldhier(München) Gra⸗ ham⸗Paige,:38,2. 3. Arnold von Praun(München) Hanſa, :51,2. 4. Rud. Lehmann(München) Chryſler, 351,3. 8. Wilhelm Merck(Darmſtadt) Mercedes⸗Benz,:58,83. 5. Karl Lanz(München) Audit,:58,3. 6. G. von Naßmer auf Stoewer, G. von Nogrady auf Horch. 8. Huesken auf Sim⸗ ſon⸗Supra. Sportwagen von 20003000 cem. 1. Rudi Klein(Mün⸗ chen) auf Bugatti,:04,4. 2. Frhr von Michel⸗Raulino (München) auf Auſtro⸗Datmler,:09, 3. Bernſtein(Mün⸗ chen) Bugatti:27,3, bis 1500 cem. 1. Frhr. Michel von Tüſſing auf Bugatti,:06,3. 2. FC. Meyer(Stuttgart) Da.,:54,1. 3. Hans Ollendorff(München) Salmſon, :58,4. 4. Lorenz Hoffmann(München) Amilcar, 815,3. 5. O. Schlicht! München) Amilcar,:49., bis 750 cem. 1. Walter Oeſterreicher(Dresden) D.,:00,22 2. Jof. Kulzer(Landshut) Dixi,:20,2. 3. Fritz Reiſch(Kufſtein) Dixt,:50, 4. M. Viktorius(Neubabelsberg) DW 715,1. Rennwagen: Ueber 17iter. 1. Hans Stuck auf Auſtro⸗ Daimler:54,3. 2. Graf Arco⸗Zinneberg, Mercedes⸗Benz :04,1, bis 1½ Liter: 1. Hans Kilian(Garmiſch) Bugatti, :12,2 2. Rud. Steinweg(München) NSu,:25. Siegfried Doerschlag. Südweſtoeutſche Hochſchul⸗ Meiſterſchaften in Heidelberg Guter Sport bei zahlreicher Beteiligung Mit insgeſamt 54 Meldungen hatten die Süsweſt⸗ deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften in Heidelberg eine ganz ausgezeichnete Beſetzung erfahren. Erwartungsgemäß war natürlich Heidelberg ſelbſt mit 89 Teilnehmern weitaus am ſtärbſten vertreten, aber auch die übrigen Univerſitäten und Hochſchulen hatten ein recht ſtarkes Aufgebot entſandt. Die Organiſation bewährte ſich an beiden Tagen ganz aus⸗ gezeichnet, ſämtliche Konkurrenzen wurden mit großer Pünktlichkeit und reibungslos zur Durchführung gebracht. Leider ließ aber die Bedienung der Preſſe manchen Wunſch offen. Man wird ſich in Zukunft doch wenigſtews einen Preſſeobmann ſuchen müſſen, um hier eine glattere Uobermittlung der Ergebniſſe zu ermöglichen. Dies gilt vor allem für den zweiten Tag, wo es leider nicht mög⸗ lich war, Geſamtergebnis und die Ergebniſſe des Fechtens und Schießens zu erhalten und auch ſonſt in ödteſer Hin⸗ ſicht manches nicht ganz der Bedeutung einer Meiſterſchaft entſprach. Man wird am Inſtitut für Zeitungsweſen beſtimmt genügend ſportkundige Herren finden, die ſich ſicherlich dieſer dankenswerten Aufgabe unterziehen und vielleicht auch größeres Verſtändnis für die Aufgaben, Pflichten, aber auch Rechte der Preſſe haben werden. Vielleicht machen die am Dienstag in acht Togen iw Heidel⸗ berg ſtattfſindenden Heidelberger Hochſchulmeiſterſchaften in dieſer Beziehung eine rühmliche Ausnahme? Den Auftakt der zweitägigen Veranſtaltung bildete das Muſterriegenturnen am Samstag nochmittag, das eine zahlenmäßig ſehr ſtarke Beſetzung erfahren hatte und den ganzen Nachmittag und die erſten Abendſtunden be⸗ nötigte. Faſt durchweg ſah man recht gute, zum Teil aus⸗ gezeichnete Leiſtungen; beſonders erfreulich iſt die ziemlich große Ausgeglichenheit, was auch in der meiſt ganz ge⸗ ringen Punktdiſſerenz der Sieger zum Ausdruck kommt. Das Hauptereignis des Sonntags war der 5 Km.⸗ Waldlguf, der erwartungsgemäß von Schilgen⸗Darmſtadt gewonnen würde, der ſich allerdings der energiſchen An⸗ griffe von dem überraſchend gut laufenden Gießener Stepp zu erwehren hatte, ihn aber im Endſpurt doch zu ſchlagen vermochte. Darmſtadt gewann auch den Mann⸗ ſchaftslauf vor Gießen und endete im Hochſchulmehrkampf mit Gießen zuſammen mit 12 Punkten an erſter Stelle. Zweiter wurde Heidelberg mit 20 Punkten vor Stuttgart mit 22 Punkten. Der Mannſchafskampf im Kleinkaliber⸗ ſchießen wurde von Frankfurt mit 542 Ringen vor Gießen mit 537 Rinzen knapy Kewannen: An dritter Stelle lan⸗ dete Karlsruhe mit gleichfalls 537 Ringen. Auf die Er⸗ gebniſſe kommen wir noch zurück. — Deulſche Hallentennis⸗Meiſterſchaften Vor den Entſcheidungen Frenz ſchlägt Auſtin:1, 628 Die Deutſchen Hallen⸗Tennismeiſterſchaften können am Sonntag programmgemäß beendet werden, nachdem am Samstag in allen Wettbewerben die Teilnehmer an den Schlußrunden ermittelt worden ſind. Im Final des Herren⸗Einzels treffen der ſchwediſche Meiſter Oeſt⸗ berg und der Hamburger Frenz zuſammen. Oeſtberg konnte vermöge ſeines phänomalen Aufſchlags Dr. Deſ⸗ ſart in zwei Sätzen 618, 613, ausſchalten. Im zweiten Spiel der Vorſchlußrunde punktete der Hamburger Frenz ebenfalls mit langen Aufſchlagsbällen den engliſchen Mei⸗ ſter Auſtin, der als Favorit galt, überraſchend, ſicher mit :1, 613 aus. Die Enſcheidung im Damen ⸗Einzel liegt zwiſchen den Damen Krahwinkel(Eſſen) und Hoff⸗ mann(Hamburg). Frl. Hoffmann bezwang dank ihrer guten Vorhand die letzte engliſche Vertreterin Frau Strawſon:5,:2. Dem routinierten Spiel von Frl. Krah⸗ winkel mußte ſich Frl. Peitz(Düſſeldorf):2,:1 beugen. Im Herren⸗Doppel ſcheiterten Lane⸗Hartz, die zuvor die Dänen Holſt⸗Gleerup 816,:6,:4 hinter ſich gelaſſen hatten, in der Vorſchlußrunde an Mackenthum⸗Oeſtberg, die ſich mit einem:2 618 für das Endſpiel gegen Dr. Deſſart⸗ Frenz qualifizierten. Vor einer ſchweren Nufgabe ſtehen im Damen ⸗Doppel Frl. Peitz⸗Frl. Krahwinkel, die nach einem ſchwer erkämpften 614,:6,:3 Sieg über Frl. Hoffmann⸗Frl. Kallmeyer die deutſchen Farben im End⸗ kampf gegen die Engländerinnen Frau Strawſon⸗Frl. Hemmant vertreten müſſen. Das engliſche Paar beſiegte in der Vorſchlußrunde Frl. Buß⸗Frau Fritzſch:4,:8,:4.— Um die Meiſterſchaft im Gemiſchten Doppel be⸗ werben ſich die Paare Frau Fick⸗Oeſtberg und Frl. Ryſt⸗ Auſtin. Die Schweden ſchlugen zuerſt die weſtdeutſche Kom⸗ bination Frl. Krahwinkel⸗Kuhlmann:8,:6,:4 und dann in der Vorſchlußrunde das Paar Frau Friedleben⸗Gleerup :5,:6,:3. In der unteren Hälfte ſiegten in ger dritten Runde Frau Strawſon⸗Gughes über Frl. Buß⸗Lane 12110, :0, während Frl. Roſt⸗Auſtin das Paar Frl. Kallmeyer⸗ Hartz nach hartem Kampf 611,:6,:1 ausſchalteten. Im Kampf um den Eintritt in die Schlußrunde zeigten ſich dann Frl, Roſt⸗Auſtin gegen Frau Strawſon⸗Hughes mit :1, 614 klar überlegen. Tennis in Cannes Cilly Außem und Frau v. Reznicek geſchlagen Das äußerſt ſtark beſetzte Turnier des Carlton⸗Klub in Cannes kommt nur langſam vorwärts. Im Einzel⸗ spiel hatte Cilly Außem zunächſt einen weiteren Sieg zu verzeichnen; ſie kam:4, 613 über Frau Charpenal⸗ Cochet eine Runde weiter. Aus dem Gemiſchten Doppel ſind die Erfolge von Eilly Außem⸗Tilden über das Ehepaar Tottenham(:1,:3) und über Miß Thompſon⸗Nicolaides(:8,:), ſowte Frau v. Rez⸗ nicek⸗Brugnon über Komteſſe de Prorock⸗Siedhoff (:0,:0) und über Frau Tunay⸗Scovel(:4,:5) her⸗ vorzuheben. Tilden⸗Kingsley ließen de Stefani⸗Berthet :3,:4 hinter ſich und im Herreneinzelſpiel rückte Artens 719,:5.:3 über Aeſchlimann eine Runde vor. Im weiteren Verlauf des Turniers mußten die beiden deutſchen Tennisſpielerinnen Cilly Außem und Frau pon Reznicek im Dameneinzel empfindliche Niederlagen einſtecken. Frl. Außem wurde von Fr. Ridley mit:6,:6 ausgeſchaltet, ebenſo unterlag die deutſche Meiſterin Frau von Reznicek mit:4.:4 gegen die Eng⸗ länderin Miß Satterthwaite. a Neuer Sieg von Eilly Außem⸗ Tilden Bei dem Carltonturnier in Cannes hatte Frl. Cilly Außem in den Doppelſpielen einen ſchönen Erfolg zu ver⸗ zeichnen. Im Gemiſchten Doppel blieb ſie mit Altmeiſter Tilden als Partner über Frl. Satterthwatte⸗Worm 116, :0.:0 und in der Vorſchlußrunde über Frau Lafaurie⸗ de Morpurgo:2,:8, 64 ſiegreich. In der Vorſchluß⸗ runde des Damendoppels ſchlugen Frl. Außem⸗Frl. Vale⸗ rio das engliſche Paar Miß Harvey⸗Ridley:1,:6.:4 und treffen nunmehr im Endſpiel am Montag mit Miß Ryan⸗Frau Lafaurie, die ihrerſeits Frl. Radcliffe⸗Platt :1,:2 hinter ſich ließen. zuſammen. Jubiläums⸗Reitturnſer in Berlin Das ſogenannte Glücks jagdſpringen haben wir nom Auslande übernommen, es ſind 30 Hinderniſſe in 100 Sekunden zu überwinden, macht einer einen Fehler, muß er ſofort aufhören. Intereſſant wie ſchnell ſelbſt gute Pferde ermüden, nach 14 bis 16 Sprüngen gehen die Fehler meiſt los. Nur Herr Hans Körfer, der eigentliche Springchampion des vergangenen Jahres mit Baron, konnte den Anforderungen genügen und blieb alſo über⸗ ragender Sieger, ein Erfolg, der ihm nach den Ent⸗ täuſchungen zu gönnen iſt. Auch der Fahrkonkurrenzen muß einmal Er⸗ wähnung getan werden. Die Geſpanne ſind ſelbſtverſtänd⸗ lich alle tadellos herausgebracht, ein überragendes Pferd iſt Goldengel, ein Reklamehengſt für die deutſche Zucht. Die Vielſeitigkeitsprüfung war nach einem Pferde benannt, das dieſe mehrfach im In⸗ und Auslande gewann, Preis vom heiligen Speer. 39 Teilnehmer hatten ſich bei einem Springen und einer Dreſſurprüfung zu meſſen. Die Wertzahl erwies ſich bei Kakadu, dem djähri⸗ gen Schimmel, der auch das Amazonenſpringen gewann, als die höchſte mit 286,50. Die drei Nächſten, Oberin, Prome⸗ nade, Meiſter, waren faſt gleich. Eine ſolche Prüfung hat außer Frage einen großen praktiſchen Wert. Verhältnismäßig viele Damen reiten noch Jagden mit, alſo muß für ein gutes Damenfagdͤpferd geſorgt werden. Als ein ſolches erwies ſich der Sieger des ſchweren Pardu⸗ bitzer Jagdrennen der Oſtpreuße Ben Hur, der in der leichten Abteilung dieſer Prüfung Erſter wurde. In der ſchweren Abteilung kam ebenfalls ein Schimmel, Raub⸗ vogel, unter Prinzeſſin Sigismund zu Siegesehren. Ein ſchönes Bild, wie das Dutzend edle Pferde, bei einem Galopp zuſammen über die Sprünge ging. Ueber die Materialprüfung der 3 bis 4jährigen Hannoveraner ſchreibt man beſſer nicht, dagegen waren bei den 25 Stück 5 bis gfährige ſchwere Klaſſe Prachterxemplare, den ſchon häufig hervorgetretenen Packari ſetzte man an die erſte Stelle, womit nicht geſagt iſt, daß Cäſar. Fridrike, Arnfried viel ſchlechter ſind. Bei der leichten Klaſſe bekam Amneris unter Frl. Marwede zum dritten Mal auf dieſem Turnier eine goldene Schleife und die 31 andern waren auch in dieſem Falle gute Pferde. Bei der Eignungsprüfung, Neulings⸗ klaſſe, wurden nur Amateure zugelaſſen, man ſah alſo wie die mehr oder weniger bekannten Pferde in Dilettan⸗ tenhand gingen. bei Kommerzienrat Hoeſch auf ſeinem Kirſch. Von denſelben Erwägüngen ging auch die mittelſchwere Dreſſurprüfung für Amateure aus. 30 Reiter, darunter viele Offiziere, löſten die immerhin ſchwierige Aufgabe der Vorſprünge gut, Oberlt. v. Lewinfki, auf dem Afährigen Deutſchritter, wurde mit 0,8 Punkten die goldene Schleife zuerkonnt. Das abendliche ſchwere Jagdödſpringen brachte Neben dem Auslande trat na⸗ türlich wieder das Beſte von Deutſchland in die Schranken „2259. Ausweisfahrer: 1. A. Kreß auf Saroléa, 0 Die erſte Abteilung gewann der Tſchechiſche Stobskapitän Ventura mit Eliot. In der zweiten Abteiſung gelang es Herrn Holſt, auf Laudsknecht, mit 0 Fehlern den ſchweren Kurs zu abſolvieren, bei dem ſpäteren Stechen ge⸗ Beſondere Anerkennung verdient hier⸗ lang es auch dieſem tüchtigen Landwirt und Springreiter, mit nur zwei Fehlern die drei Gegner zu ſchlagen. Lands⸗ knecht blieb alſo der Held des intereſſanten Abends. Baron ließ unter Herrn H. Körfer in der dritten Abteilung den Spanier Macorra, hinter ſich, in der vierten Abteilung gingen beſonders gut Beni unter dem ungariſchen Hauptm. Uſchs, Lilith unter Stallmeiſter Langen und Meerkönig unter Herrn Holſt. Herr Hartmann⸗Pauli hatte aus Buda⸗ peſt ſeinen Buſhy Leigtfoot geſchickt und Herrn Fick anver⸗ traut, der damit die fünfte Abteilung gewann und zwar gegen ein ſo gutes Pferd wie Haſſo. Der fehlerloſe Ritt von Herrn Schmidt auf ſeiner Sigrid brachte in der ſechſten Abteilung die Ueberraſchungsgudte von 336:10. Noch kein Berliner Reitturnier hat eine unveränderte Zugkraft ausgeübt, die Zuſammenlegung mit der grünen Woche war ein guter Gedanke. Der Tag des Reichspräſidenten Alljährlich beſucht Reichspräſident von Hindenburg das Reitturnier, ſo war es diesmal. Unter dem Jubel der Zuſchauer betrat er die Ehrenloge und blieb den ganzen Nachmittag. Beſondere Freude wird er an der Reichswehr gehabt haben, die wieder alle ſogenannten Schaunummern vorführte: Schulquadrille, das Springmanöver der Offi⸗ ziere, Vorführung der Feldartillerte und Maſchinenge⸗ wehrabteilung, das Karuſſell der 100 Reiter. Nachdem ſich alle Bewaffneten vor der Ehrentribüne formiert hatten, hielt der Präſident des Reichsverbandes Freiherr von Zitzewitz⸗Woedern eine Rede, die in einem Hoch auf den Reichspräſidenten ausklang, worauf das Deutſch⸗ landlied geſungen wurde. Der Reichspräſident verließ dann unter den Ovationen des ſelbſtverſtändlich ausverkauften Hauſes das Jubiläumsturnier. An Prüfungen gab es eine Eignungsprüfung, Neu⸗ lingsklaſſe, worin der Beberbeker Schimmel Orüner beſon⸗ ders auffiel, von Frl. Georgi nett geritten, auch die an⸗ dern jungen Leute ſtenerten ihre Pferde recht nett. In dem Amateurpreis Vietſeitigkeitsprüfung konnte Frl. Marwede mit ihrem Etzel einen ſchönen Sieg feiern, gefolgt von Oberlt. v. Langsdorf auf Komet, Frau Rittm. Mämpel auf Bullo 28 Teilnehmer traten an, eine ſchöne Zahl und gute Pferde. Ein nettes Bild bot der ſogenannte Familienyreis, 5 Vertreter der Familie Bürkner wurden an die Spitze der 5 Gruppen geſetzt. Ein ſpannendes Bild dagegen war der Schleifenraub, der in der üblichen Weise ausgetragen wurde. Am Nachmittag kamen nur noch die Spitzengruvven in Konkurrenz, das Beſte war der Kampf Frau Althe⸗ Müller, Prinzeſſin Sigismund, Frau Rau. Iſt noch eine mittelſchwere Dreſſurprüfung zu er⸗ wähnen: Die Meiſter des Sattels machten den Richtern das Leben ſchwer, jeder ritt mehrere Pferde, eins beſſer als das andere. Zum Schluß kriſtalliſierte ſich folgende Reihen⸗ folge heraus: Emir(Rittm. Gerhard), Arnfried(A. Stäck Kurprinz(Maf, Bürkner), Feingold(Sörkeſ, Alſter(Wat gen) und ſo fort 17 Pferde mit vielleicht 7 Reitern. Die Vorurſfungen ſind ſo interſſant, daß auch meiſt hier bei ſich Publikum einfindet. Max Aldenhoven. Abſchluß der Meiſterſchaſten Oeſtberg⸗Schweden ſiegt bei den Herren; Frl. Krahn winkel bei den Damen Die Deutſchen Hallentennts⸗Meiſterſchaften wurden am Sonntag mit den Schlußrunden in allen Wettbewerben be⸗ endet. Wie an den Vortagen ſo war auch diesmal der Beſuch ſehr gut. Als erſte Meiſterſchaft wurde daz Herreneinzel entſchieden, das der Schwede Kurt Oeſt⸗ berg nach faſt einſtündigem Kampf gegen Frenz⸗Hamburg in fünf Sätzen:4,:6,:6,:3,:2 gewann. Das Spiel der beiden zeichnete ſich durch harte Aufſchlagbälle aus. Big zur Pauſe lag Frenz noch 211 in Front. Noch vor Be⸗ endigung des vierten Satzes gab ſich der Hamburger ge⸗ ſchlagen. Die neue deutſche Hallenmeiſterin Frl. Krahwinkel mußte in ihrem Endkampf gegen Frl. Ellen Hoffmann⸗ Hamburg im erſten Satz alles aus ſich herausgeben, ſiegte dann aber doch noch leicht:5,:0. Ein Spaziergang war die Schlußrunde im Dame n⸗ doppel für das vorzüglich eingeſpielte weſtdeutſche Paar Peitz⸗Krahwinkel gegen die Engländerinnen Frl. Straw⸗ ſon⸗Frl. Hamment, die ſich:0,:2 geſchlagen bekennen mußten. Das Gemiſchte Doppel fiel erwartungsgemäß an die deutſch⸗engliſche Kombinatton Frl. Roſt⸗Auſtin, die allerdings erſt den hartnäckigen Widerſtand des ſchwedi⸗ ſchen Paares Fick⸗Oeſtberg zu brechen hatten, ehe ſie 1018, 61 ſtegen konnten. Dr. Deſſard⸗Freuz ſiegen im Doppel Der Schwede Oeſtberg hatte im Herrendoppel noch einen driten Meiſterſchaftskampf zu beſtreiten, zu dem er am Schluß recht ermüdet antrat. Dr. Deſſart⸗Frenz wurde es daher nicht allzuſchwer, die deutſch⸗ſchwediſche Kom⸗ bination Mackenthun⸗Oeſtberg:7,:4,:4 im Finale zu ſchlagen. In den Troſtrunden kam bei den Herren der Berliner H. Eichner in der Schlußrunde über ſeinen Landsmann Tomilin mit:0,:1 zu einem verdienten Erſolg. Bei den Damen ſtanden ſich die däniſche Meiſterin Frl. Stöckel und die Norwegerin Frau Selmer Anderſen gegenüber. Nach gleichwertigem langwierigen, aber ſpannendem Kampfe blieb Fräulein Stöckel mit 618, 13:11 Siegerin. Ein glanzvoller Winterſonntag im Schwarzwald Pulverſchnee— Sonne— Oſtſturm— grimmiger Froſt— Beiſpielloſer Sportbetrieb— Etwa—10 000 N Menſchen im Nordſchwarzwald Verlockende Schneeberichte aus allen Winterſportqnar⸗ tieren des Schwarzwaldes, dazu unmittelbar am Wochen⸗ ende raſches Aufklären des Himmels und zunehmender Froſt, hoher Pulverſchnee, Glanz und Sonne in allen Ber⸗ gen und Hochtälern— dieſe überraſchend zuſammentreffen⸗ den ſportbeglückenden Faktoren bedeuteten einen wahren Schlachtruf für das gegenüber dem Vorjahre offenbar ins Rieſenhafte gewachſene Heer der Winterſportler. Dieſer zweite Februarſonntag gab ſomit ein wahrlich anſchauliches Bild von der Beliebtheit des Winterſportes überhaupt, von dem Sehnen nach Schnee und Gleiten auf weißen Halden und Höhen. Dieſe Heerſchau der Skiläufer und Skiläuſer⸗ innen war in der Tat impoſant und übertraf alle Erwar⸗ tungen. Nicht nach Hunderten, ſondern nach Tauſenden bevölker⸗ ten die Leute von der weißen Zunft alle Gebiete des Hoch⸗ ſchwaxzwaldes. Sie mußten allerdings die ſchon erheblichen Höhenlagen aufſuchen, nachdem die Niederungen und die Mittellagen des Gebirges auch bei dieſem füngſten ener⸗ giſchen Wintereinbruch von Schnee übergangen wurden. So waren die bekannten Sportzentren im nördlichen wie im ſüdlichen Teile des oberen Schwarzwaldes geradezu itberlaufen und vor einzelnen Höhenhotels bildeten ſich förmlich Meuſchenknäuel. Auf dem Ruheſtein, der Hundseck, Herren wies, dann auf der Hornis⸗ grinde und dem Kniebis konnten die Gaſtſtätten bei weitem nicht alle zünftigen Sportler faſſen, Imbiß erſchienen waren. Deshalb mußten gar viele drau⸗ ßen vor den Hotels an den ſonnigen Plätzen mit einer „Freiluft⸗Steſta“ vorlieb nehmen, die nur deshalb weniger Freude bereitete, weil der grimmige Oſtwind gar zu ener⸗ giſch pfiff. a Dieſe unvermittelt aufgekommene ſtramme Kälte be⸗ einträchtigte überhaupt ein wenig das ſportliche Treiben. Während in tannenbeſtandenen Gefilden in den hohen For⸗ ſten ſelbſt idealer geführiger Pulverſchnee ausgezeichnete Skibahnen geſchaffen hatte, war der Schnee oben auf den freien Halden, den windumtoſten Kämmen und Kuppeln, vor allem am Seekopf, Vogelskopf, auf der Grinde ſelbſt und am Hochkopf ſehr bald das Spiel des eiſigen Nordoſt, der mit Stärke 6 bis 7 dahinfuhr, bei 14 Grad Kälte in der Frühe, und in Wirbeln den Schnee hochnahm, um ihn als feſte Maſſe irgendwo an den Bergkanten oder Halden rän⸗ dern abzuſetzen. Dieſe unerfreuliche Erſcheinung traf man überall auf den Hochgefilden, wo ſich manch ein nicht kral⸗ nierter Skifahrer eine leichterfrorene Naſe holte. Auch ge⸗ legentliche derbe Stürze waren nicht zu vermeiden. Im übrigen verlief der Sonntag als glanzvoller Win⸗ tertag. Von früh bis ſpät zeigte der Himmel reines tiefes Blau und goldener Sonnenſchein flutete über die Berge, deren überhelles Glitzern und Gleißen zur vollen Geltung gelangte. An den Sprungſchanzen im nördlichen Schwarz⸗ wald und an den verſchiedenen Uebungsgeländen wurde trainiert. Der Pulverſchnee lockte zur ausgedehnten Wald⸗ fahrt innerhalb der ausgedehnten Räumen des oberen Schwarzwaldes. Doch Abfahrten waren nur bis etwa 750 Meter, im Nordſchwarzwald bis halbwegs Seebach und Wiedenfelſen ermöglicht; denn die Schneelage erreichte erſt bet 800 Meter etwa 25 Zentimeter, über dieſer Berggrenze 30. bis 50 Zentimeter Mächtigkeit. Der Sportverkehr als ſolcher war, wie erwähnt, gigan⸗ tiſch und die Mehrzahl der Höhenhotelbeſitzer erklärte, daß er noch nie zuvor ſolche Ausmaße angenommen hatte; den Ruheſtein paſſierten etwa 6000, hauptſächlich aus Stuttgart und der übrigen württemberger Gegend eingetroffene Sportler. Hornisgrinde, Hundseck, Herrenwies und die übrigen dort gelegenen Gelände wurden von etwa 23000 Sportlern, vielfach ſolche aus Maunheim, Heidelberg, Karlsruhe, Baden⸗Baden und Bühl aufgeſucht. Alle nur verfügbaren Kraftpoſten der Reichspoſt, zahlloſe Privat⸗ und Laſtkraftwagen mußten von den Talorten aufgeboten werden, um den Verkehr einigermaßen zu bewältigen. Allein einige Hundert Autos fuhren über die verſchiedenen ſtark verſchnetten, aber doch gut paſſierbar gewordenen Bergkeſſel des nördlichen Schwarzwaldes. Zu den Abend⸗ zügen entſtand naturgemäß ein beiſpielloſes Gedränge und ſowohl auf der Dreiſeebahn im ſüdlichen Schwarzwald, als auch auf den Hauptlinien vom Acher⸗ und Bühlertal her mußten verſchiedene Vor⸗ und Nachzüge eingelegt worden. Doch wickelte ſich der Betrieb auf der Reichsbahn glatt ung ohne Unfälle ab. en. Irland ſchlägt England im Rugby 48 Der Rugbyländerkampf zwiſchen Irland und England ſah am Samstag in Dublin zwei gleichwertige Mannſchaſ⸗ ten im Kampf. Die Fren blieben mit dem ſehr knappe Ergebnis von 418 glückliche Sieger. 1 ä— 2 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: l. B. Furt Fiſcher Feuilleton Dr. Stefan Kauſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard S chönfelder ⸗Spoct und Vermiſchte Will Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗Gricht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchüftliche Mit⸗ teilungen: Jakob ande, ſämtlich in Mannheim— Hergusge ler, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Has, Neue Mannheimer Zeitung . m. b.., Mannheim, f 1,—6 die zu einem rah am n be⸗ der das Oeſt⸗ burg Spiel Bis Be⸗ F ge⸗ inkel ann. ſiegte de n Paar raw⸗ nnen 8 an die vebl⸗ 1078, noch n er urde kom⸗ e zu liner ann iger 000 ar- chen⸗ nder Ber⸗ ffen⸗ hren ins ieſer iches von den uſer⸗ war⸗ lker⸗ Boch⸗ ichen d die ener⸗ rden. wie dezu ſich der 18 1 bet nem rau⸗ iner tiger ner⸗ be⸗ ben. For⸗ nete den zeln, elbſt doſt, der als rän⸗ man tral⸗ ge⸗ Bin⸗ 'efes arge, tung ſarz⸗ urde ald⸗ eren 750 und erſt enze gan⸗ daß den ga rt fene die 3000 erg, nur nat⸗ oten gen. nen nen eud⸗ und als her hen. un! 8 * 5 Janzen Montag, T Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 67 National-Theater Mannheim.— B Montag., den 19. Februar 1930 Für die heatergemeinde des Bühnenvolksbu, — ohne Kartenverkauf Abt. 1116, 34 36, 41—44, 5183, 41641 427, 451 452, 461, 471472. 481. 491 492 . 02, 511. 516, 522523, 901903; Gtuppe 16 001 16 590 1700117 300: FI deli o Oper von Beethoven— Inszenierun Dr. Richard Hein— Musikalische Leitung: Erich Orthmann Bühnenbulder: Dr. Eduard Löffler Techn. Einrichtung: Walther Unruh Anfang 19.30 Uhr Ende nach 22 Uh. Personen: Fernando, Minister Sydney de Vries Pizarro, Gouverneur einer Festung, die als Staats- gelängnis dient Florestan, ein Gefangener Leonore, seine Gemahlin unter dem Namen Fidelio Rocco, Kerkermeister Marzelline, seine Tochter Jacquino, Pförtner Erster Zweiter abendlich n Bella Siris „Die Erhaltung der ewgen jugend“ Daxu: Maeiste- Strebhel-Sehwarz usw). usw. 8248 15 lte 4. 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Liebesabenteuer zweier Feuerwehrleute u. ein Resenbtand sind die tlauptmomente des Films. Neben dem Beinrogramm wieder die vollständig neue erstklassige Bühnenschau⸗ Tonis Bärrison Täpp ung Habel der fabelhafte die weltbekannten Stelzentänzer 4 Parodisten N 7 5 musikalische Leitung Kapellmeister FELIX ZANIA Beginn der Vorstellungen: Täglich[.60].40.28 r arfcat 9— aten Bauer 0 Samstag, I. März, 5 ab 21 Uht Groger ſſaskenbalt i. d. Festsälen des Kurhauses Elnteitt: Vorverkaur RM..— Abendkasse RM. 7. Sonntag, 2. Mrz, 16 Uh. Karnevalis tischer Tanztee Montag, 3. Marz, 6 Uhr Kinder-RKostümfest Austühti, Programme und Eintrittskarten: Stächt. Kurdirektion Baden-Baden ode: Vorverkauf in Mannheim: v231 Reisebüro des Verkehrsvereins 8. V. N 2, 4 oouglas faipanks „Das Teichen des Torre“ Fairbanks Meisterwerk in 8 Ak e! Als zweiten Schlager Frltz Kampers u. Leo Peukert Un benen e uc. 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