1 n ee Dore, e 1 1 vi Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ Mannheimer General-Anzeiger monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im 3% Raf Zuſtellgebüß 9 1 8 rs n 2 55 5 53 durch die 8 ohne ee RM..—. Einzelverkaufs preis Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Pe Hauptſtraße 6g, Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſetz und Recht Mannheimer Mufikzeitung Beilagen: Montag: Sport der N. N. J./ Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr 8 Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die ruchtbare Scholle Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Wintersport und Erholung Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben 141. Jahrgang— Nr. 69 5 Kanzler die„ganze Tragweite“ des Mittag⸗Ausgabe —— Dienstag, 11. Februar 1030 ſtarke Bedenken ſtößt. Auch die Verbeſſerungen, die nach den letzten Verhandlungen erreicht wurden, haben die gegen das Abkommen beſtehenden ſchwe⸗ ren Beſorgniſſe nicht verſcheuchen können. tiviſtiſchen Herr Grimme hat das getan und Herrn Dr. Becker halb mitleidig als den letzten Vertreter des Judivi⸗ dualismus bezeichnet, dem er ſeine eigenen kollek⸗ Gedankengänge mit einer präſidium von Pommern, für das bekannt⸗ lich ein Volksparteiler auserſehen iſt, und bedauerte, daß man damit infolge der Verhältniſſe in Kaſſel, wohin wiederum die Sozialdemokraten ihren Mann N — 2 4 27 2 4 das Vorhalten der zentrumsminifter ſcheint die Koalition zu bedrohen- Die Sozialdemokratie muß Farbe bekennen Draßtbericht unſeres Berliner Büros und Frankreichs Heereshaushalt Berlin, 11. Februar. 5 5„. 5 5 Im Reichstag waren bereits am Montag, ein Grimmes Debüt e e e 51 8 1 5 1 Von Oberſt a. D Immannel Tg vor dem Beginn der großen Poungdebatte, faſt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Gli desen Rede nnn Verkier g 1 e arbßeren Gegenſatz kun man sieh nich en i raktionen verſammelt, um über die innen⸗ und 8 f 55 i. 1 17 ſtellen: hier die eifrigen Bemühungen, zu London 5 55 N Berlin, 11. Febr. etwas auffällig bezeichnet wird, nicht gerade ver⸗ und Genf im allgemeinen Abrüſtung zuſtande außenpolitiſche Lage zu beraten. Die Mehrheit 5 8 5 e 0 mindert werden. Ueber die„Orenzen demo⸗ brei 155 85 0 Feſthaltu 5 855 für die Vounggeſetze gilt zwar als ge⸗ 1 Deb 5 des 1 preußiſchen K ut u 5 kratiſcher Geduld“ hat ſich ſveben erſt dem e 8 i Febal 88 0 eee 2 1 e miniſters Grimme iſt etwas eigenartig aus⸗ iſcher Geduld) hat ſich ſoeben erſt auf Deutſchland ausgenommen, Frankreich aber an der ſichert. Das Gefahren moment für die Re⸗ gefallen. Es widerf richt im altem parla⸗ Kölner Wahlkreis⸗Parteitag der Vorſitzende der Spitze der Aufrüſtung T9 eb ie un d Praxis! gierung liegt aber beim Polenabkommen, das mentariſchem Brauch 545 ein Minister in ſeiner An⸗ demokratiſchen Landtagsfraktion, Juſtizrat Falk, Bei Gelegenheit ar Sbeabelitungskonfe rens er⸗ auch bei den Regierungsparteien bekanntlich auf ktrittsrede an feinem N„ Nit ſehr deutlich ausgelaſſen. Falk vertrat mit Nach⸗ klärte der in Stimm, Aeſtagen der fran ie * 8 e druck den Anſpruch der Demokraten auf das Obe r⸗ ee e en feen de Rüſtungspolitik maßgebende„Matin“:„Wenn ſich die Geiſtesverfaſſung der Völker und die politiſche Lage der Welt nicht von Grund auf ändern, iſt zur Zeit auf eine weitergehende Abrüſtung nicht zu * 2—. 2 12 2 0 4 7 5 7 1 ge a* 7% No N** 87 7 5 Dennoch ſcheint der Verlauf der geſtrigen Fraktions⸗ Ueberheblichkeit entgegenſetzte, die bringen wollen, in eine falſche Front gerate. Wenn rechnen.“ Der Kelloggvertrag, am 27. 8. 1928 von 5 2 7 7 N 5 2 5 8 Er s of N 0 55, ile e 5 5 8* hear Achte z ali* 8 dere ſizungen die hier bereits geäußerte Auffaſſung zu 1 rkes Erſtau 1 5 5 her 10„ 15 N in der Oberpräſidentenfrage ſo erklärte 815 eee ee ee e e e 75„ 5. e etwa eines ſozialiſtiſchen Kollegs mathte Herr 55 95 e N Stgaten, angenommen, ſetzte feſt: Die vertrag⸗ VVV ſiltehlich Genn 96. A 200 utun 0 f wie er Herr Falk die Enkſcheidung gegen die Demo; ſck b eßend 1 dae 10 lic daf 10 5 15 5 8 63 2 N 3 me daun e ge Andeutungen darüber, w* 8 1 5 8 5 chlleßenden Staate lar eler 3 E de dem Zwang fügen werden, der aus politiſchen Grün⸗, Unltns. kraten ausfalle, wäre das mehr, als ihnen 1 3 5 e 5 5 5 5 8 nach dem„ſymptomatiſchen Wechſel“ im Kultus⸗ a. 1 78 5 125 Krieg verurteilen und auf ihn als Werkzeug . eichzeitige Ver dung 8 Po E 2 ö N 8 5. zugemutet werden könne. Sie würden damit an die 1 e 8 5 5 en die gleichzeitige Verabſchiedung des enver 4 5 5 8 miniſterium den neuen Kurs zu ſteuern gedenke. Gene der Mögliche gedrängt i! den be nationaler Politik verzichten. Der Austrag aller ag heyſa 0 u Nor. 70 8 5 7 8 5 85 5 8 8 de Moglichke gedrang 1 de J 5— 70 N 98 5 5 85 g trages verlangt, obwohl geſetzlich keine Ver⸗ Was er als höchſtes Geſetz proklamiert hat, iſt nichts 5 5 Stre iſt niemls auf eine andere Art als bindung zwiſchen ihm und dem Qodungplan ge⸗ geben iſt. Offen iſt noch die Frage, ob die Fraktionen die Abſtimmung frei ſtellen werden. Dann wäre immerhin damit zu rechnen, daß auch vom Koglitionslager einiger Stimmen abſplittern. Vom Zentrum iſt dieſe Abſicht angedeutet wor⸗ den. Vielleicht ſoll ſie als Druckmittel dienen, um die Forderung nach Klärung der Etatsverhält⸗ niſſe vor der Verabſchiedung des Ppungplans zu unterſtützen. Die„Kölniſche Zeitung“ hatte behaup⸗ tet, in der Parteiführerbeſprechung beim Kanzler hätten die drei Redner des Zentrums keine einheit⸗ liche Auffaſſung bekundet. Dieſer Darſtellung tritt der Vorſtand der Zentrumsfraktion aufs entſchie⸗ denſte entgegen und erklärt:„Den von dem Frak⸗ tionsführer Dr. Brüning mit aller Deutlichkeit vertretenen Standpunkt der Zentrumsfraktion im Sinne des bekannten Vorſtoßes, der die Sanie⸗ rung der Reichskaſſe vor der endgül⸗ tigen Annahme des Haager Abkommens fordert, hat der Miniſter Dr. Wirth mit der ein⸗ deutigen Erklärung unterſtrichen, daß die drei Zeutrumsminiſter in dieſer Frage anderes als“ der Parteideſpotismus in Reinkultur. Wenn es nach den Doktrinen geht, auf die Herr Grimme eingeſchworen iſt, dann gibt es außerhalb der Parteien kein Heil, keine Möglichkeit des Wirkens und des Emporkommeus. Im Grunde ſind wir in Preußen ja längſt ſoweit. Der geiſtreiche Herr Grimme lieferte nur die Theo⸗ rie zu der rauhen Praxis. Nach dieſer ſeiner erſten Talentprobe vor dem Hauptausſchuß des preußiſchen Landtags wird man ſich auf allerhand gefaßt machen müßſſen. Die Demokraten betrachten Herrn Dr. Becker, der vor Herrn Grimme das Kultusreſſort betreute, ge⸗ ſinnungsgemäß als einen der Ihren, obwohl er nicht die Parteizugehörigkeit beſitzt. Die Mißſtimmung, die bei den preußiſchen Demokraten ſeit den letzten den anderen Parteien zuſammen wei⸗ ter die Regierung in Preußen zu führen. Die halbe Treppe hinaufgefallen Telegraphiſche Meldung Als Nachfolger für den jetzigen preußiſchen Unterrichtsminiſter Grimme, der ſich geſtern ſo ent⸗ zückend eingeführt hat, ſoll der ſoztaldemokratiſche Landtagsabgeordnete König zum Vizepräſi⸗ denten des Provinzialſchulkollegiums beſtimmt werden. Zur Zeit leitet Herr König die Volksſchulabteilung im Propinzialſchulkollegium. König war bereits von Herrn Heilmann zum Unter⸗ richtsminiſter im Lande Preußen außerſehen. Da das nicht ganz geglückt iſt, ſoll Herr König wenig⸗ ſtens die halbe Treppe herauffallen. Die engliſchen Preſſelords gegen Baldwin Aneinigkeiten der engliſchen Konſervativen— Streit um die Schutzzölle Londoner Vertreters London, 11. Febr. Die Palaſtrevolution in der Konſervativen Drahtung unſ. wurde aufgefordert, ſich oder die Konſequenzen zu ziehen. zu unterwerfen Damit iſt, wie die„Daily Mail“ meint, die durch friedliche Mittel zu erſtreben.“ Trotzdem ſind alle Mächte immer wieder das zwangsweiſe ent⸗ waffnete Deutſche Reich ausgenommen— auf dem geraden Wege des Rüſtens geblieben:„um ihrer Sicherheit willen!“, heißt es. * Voran geht Frankreich. Mit dem Jahre 1930 hat die dortige„Heer⸗ und Wehrreform“ ihren Ab⸗ ſchluß gefunden. Sie iſt das gerade Gegenſtück einer Abrüſtung. Die Einführung der einjährigen Dienſt⸗ zeit für die„weiße“ Bevölkerung iſt ein mühſam ab⸗ gerungenes Zugeſtändnis an die Forderungen der wirtſchaftlich Notwendigkeiten des Mutterlandes. Sie wird ausgeglichen durch die ſtark geſteigerte Heranziehung der farbigen Truppen, durch umfang⸗ reiche Uebungen der Reſerven, durch ſtraffe Aus⸗ nutzung der militäriſchen Jugendausbildung, durch gründlichſte Vorbereitung der Mobilmachung auch auf wirtſchaftlichem und techniſchem Gebiet, endlich durch Schaffung einer neuen Grenzbefeſtigung nach Oſten im Zuſammenhang mit den belgiſchen Anlagen. Der franzöſiſche Heeres haushalt 1930 gibt für alle dieſe Maßnahmen den vollgültigen Beweis. Es iſt allerdings nicht ganz leicht, wie auch die Oppoſition der Radikalſozialiſten in der fran⸗ zöſiſchen Kammer erklärt hat, ſich in den Winkel⸗ Partei iſt in ein kritiſches Stadium eingetreten. Umgruppi 5. a ti 19 011 12 uppierung der Parteiverhältniſſe auf 55„ e 5 i 8. mit der Fraktion ſolidariſch ſeien. Während bisher die beiden Preſſemagnaten Lord 2 5 1 15 f zügen der Haushaltszahlen zurechtzufinden. In der 2 N i 8* 2 8 ird igenen N 1 N Aehn do Der dritte Redner, Abg. Eſſer, hat ſich vom Beaverbrook und Lord Rothermere ihren 3 5 5 8. 8 3 8 eigenen Volke und noch mehr de m gemeinſamen Feldzug gegen Baldwin im Rah⸗ geworden. Es heißt dabei weiter:„Unter dieſen Auslande gegenüber mit erſtaunlicher Geſchicklichkeit Standpunkt eines Vertreters des beſetzten Gebietes aus ebenfalls mit unbedingter Klarheit für die For⸗ derung des Zentrums ausgeſprochen.“ Die Zentrumsfraktion hat ſich geſtern einmütig hinter die Erklärungen ihrer Führer geſtellt. Sie hat ihrem Beſchluß eine ſehr ſcharfe und präziſierte Faſſung gegeben und ihm noch dadurch beſonderen Nachdruck ver⸗ liehen, daß ſie ihn durch die Zentrums miniſter ſo⸗ gleich dem Reichskanzler übermitteln ließ. Auch wenn man noch nicht von einer akuten Koalitionskri ſe zu ſprechen braucht, ſo iſt dieſer Schritt des Zentrums in ſeiner Bedeutung „doch keineswegs zu unterſchätzen und als„lin⸗ der Alarm“ abzutun. Durch ihr Vorgehen be⸗ men der Konſervativen Partei führten, ruft heute Rothermeres„Daily Mail“ offen zur Bil⸗ dung einer neuen Partei unter Füh⸗ rung Beaverbrooks auf, 5 Der Revolte liegt das Verlangen weiter konſer⸗ vativer Kreiſe nach ausgeſprochener Schutzzollpolitik zugrunde. Baldwin, der ſchon zweimal wegen ſeiner maßgeblichen Förderung dieſer Wünſche die Wahl verloren hat, ſcheut das Feuer und begnügt ſich mit halben Vorſchlägen. In ſeiner Rede in der vergangenen Woche hat der Parteiführer zwar den Schutzzöllnern einige Zugeſtändniſſe gemacht, aber er bleibt bei der Parole, die ihm ſeine bittere Wahl⸗ Umſtänden wird die Bildung einer neuen Partei un⸗ ter der Führerſchaft Lord Beaverbrooks eine unmit⸗ telbare Notwendigkeit. Baldwin hat zwei Parla⸗ mentswahlen für die Konſervattven verloren und ſein Verbleiben an der Spitze der Partei verdankt er nur dem Umſtand, daß man ſich nicht auf einen Nach⸗ folger einigen konnte. Der Nachfolger iſt jetzt in der Perſon Lord Beaverbrooks gefunden. Baldwin darf nicht zum dritten Male Miniſterpräſi⸗ dent werden.“ Es läßt ſich noch nicht überſehen, wie ſtark der Anhang der vereinigten Preſſelords im Lande iſt. Es iſt auf jeden Fall ein bedeutſamer Schritt daß Lord Beaverbrooks öffentlich als kommender konſervativer Miniſterpräſident in Vorſchlag ge⸗ die feine Kunſt des Verſchleierns geübt, namentlich dadurch, daß ſehr beträchtliche rein militäriſche Aus⸗ gaben bei den Haushaltungen anderer Miniſterien „untergeſteckt“ werden. So trägt z. B. das Kolonial⸗ miniſterium die Koſten für die„überſeeiſchen“ Trup⸗ pen, außer denen in Nordafrika, Syrien, China, das Außenminiſterium die„Abwicklung“ der Rheinland⸗ beſetzung, das Verkehrsminiſterium den Bau der neuen ſtrategiſchen Bahnen, das Unterrichts⸗ und Landwirtſchaftsminiſterium die Beträge der ſolda⸗ tiſchen Jugendſchulung, während die im Bau begrif⸗ fene Befeſtigung der Oſtgrenze nebſt Luftſchutz einen beſonderen Etat hat. Auf ſolthe Art wurde der Haus⸗ halt 1930 des Kriegsminiſteriums mit der an ſich ſchon ſehr hohen Summe von 6,5 Milliarden Frk. weiſt je. 2„ rn R ff„ er Ab⸗ 8— 5 5 5 1 0 8 ö 5 5 N Zenkrumsfraktion, 55 5 1 585 15 erfahrung gelehrt hat: Keine Lebensmittel⸗ bracht wird. Die Tatſache, daß man weder ihn noch(heutigen Kurſes) angenommen. Daladier, der ehe⸗ imung des Youngplans die Entſcheidung darüber z lle! Lord Rothermere in eigentlichen politiſchen Kreiſen malige Kriegsminiſter und jetzige Führer der Ra⸗ herbeiführen will, ob eine tragbare Finanzpolitik mit den Sozial⸗ demokraten möglich iſt oder nicht. Vor der dritten Leſung der Nounggeſetze ſoll dieſe Frage geklärt werden. Die Regierun g, die dem Zentrumswunſch gegenüber bisher nur hat durch⸗ blicken laſſen, daß ſie ihm„im Rahmen des Mög⸗ lichen“ entſprechen werde, wird nun nicht umhin können, eine etwas deutlichere Antwort zu erteilen. Der Reichskanzler hatte denn auch nach feiner Unterredung mit den Miniſterkollegen vom Zentrum noch eine längere Ausſprache mit ſeiner Fraktion. Die Zentrumsbeauftragten ſind von ihrer Fraktion ausdrücklich angewieſen worden, dem Beſchluſſes zu Gemüt zu führen. der frühere Kolonialminiſter Amery, Dieſe klare Feſtſtellung nahm den Protektioniſten alle Hoffnung, unter Baldwins Führerſchaft ihre Pläne durchzuſetzen. Lord Beaverbrook, der die alten Schutzzollpläne Joſeph Chamberlains unter der ablenkenden Flagge des„Imperium ⸗Frei⸗ handels“ wieder zu beleben ſucht, erklärte un⸗ mittelbar nach Baldwins Rede, das Parteiprogramm ſei höchſt unbefriedigend. Lord Rothermere, der ſeit einigen Monaten eng mit dem geſchäftlichen Rivalen vom„Daily Expreß“ zuſammenarbeitet, ſchloß ſich dem Proteſt an, und der dritte im Bunde, ſprach in ſeinem Wahlkreiſe offen aus, daß Baldwin das Hin⸗ dernis für die Entwicklung der Konſervativen Par⸗ tei ſei. Die Antwort war eine ſtrenge Rüge für Herrn Amery von ſeiten der Parteileitung. Er beſonders ernſt nimmt, kann nicht darüber hinweg⸗ täuſchen, daß die Beſitzer der beiden meiſtverbreiteten engliſchen Tageszeitungen über einen ſtarken Anhang in den breiteſten Schichten verfügen. Reorganiſation des Handelskommiſſariats der Sowjetunion — Moskau, 11. Febr. Das Handelskommiſfartat der Sowjetunion wird reorganiſtert und zwar wer⸗ den beſondere Ausfuhr⸗ und Einfuhrvereinigungen geſchaffen, von denen ſämtliche Außenhandelsopera⸗ tionen ausgeführt werden ſollen. Für die Ausfuhr werden 14 und für die Einfuhr 10 Vereinigungen ge⸗ ſchaffen. Mit der Einfuhr von Artikeln des allge⸗ meinen Bedarfs wird ſich der Zentroſojus befaſſen. dikalſozialiſten, hat der Regierung vorgerechnet, daß in Wahrheit die geſamten Mehrausgaben Frauk⸗ reichs(die Kriegsflotte nicht einbegriffen) für 1930 auf 12,2 Milliarden ſich belaufen. Gleichwohl fanden dieſe Forderungen, allerdings nach zum Teil recht ſtürmiſchen Verhandlungen, Annahme, nachdem die Regierung ausdrücklich hatte erklären laſſen, daß „die ungewöhnlich hohen Laſten wegen der Auf⸗ rüſtung aller anderen Staaten im Hinblick auf die bedrohte Sicherheit Frankreichs un vermelbd⸗ lich ſeien“. Im beſonderen ſollen die Mechani⸗ ſierung der Kriegsausüſtung(Motorartillerſe und Kampfpanzerwagen), Wohnungsbauten, Gehalts⸗ und Lohnerhöhungen, vor allem die Ver ängerung der Reſerveübungen, die Vergrößerung der lebungs⸗ Jager bebeutende Zuſchüſſe erhalten. 2. Sette. Nr. 69 — Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dien tag, den 11. Februar 1930 ———— ſiſcher Mutter⸗ nicht dem Kolonial⸗ 537 Offiziere, 440 000 große Anzahl der ige Stellen⸗ erforderlich. irke für das : 17 weiße (von denen viſionen ionen; weißen Mann⸗ ts Mad kar erband iſt aufge⸗ Korps zu 3 In⸗ nem Teil der 4. Kaval⸗ ng bildet. 9 1929 Heereshaus 8, ſe tz“ angenommen, in 1930 bis 1934 insgeſamt ſtgrenze und t wurden. 0 1 Mannſcha aktiven beſetzung d Vom 1. 1. endermaßen valleri ſchaften), und Indochi hoben. E fanteriet e leriediviſion die 9 In den letzten der Kan 0 große„ f dem für die Re 2,9 Milliarden 409 Millionen für! Pillie wurde von das für techniſche nämlich beiten, 250 für 2 Der Raum Diedenhofen ey— Dieuze — Forbach mi 1 elpunkt M oll ein ver⸗ ſchanztes Lager allerſte m ſten Ausm werden, die Sgarfront von Saarburg bis Saargemünd wird als Ueberſchwemmungsgebiet vorbereitet. Von Ant⸗ tetz— Mutzig— Mülhauſen ichdringliche Sperrfront s entwaffnete Deutſch⸗ land fragen. Die wont kann nur dahin lauten, daß man in Frankreich eine ganz außerordentliche, nach unſerer Meinung unbegründete Beſorgnis vor Deutſchland hegt. Oder geſchieht es nur deshalb, weil man unter Vorſpiegelung einer ſolchen Furcht dem eigenen Volke und der Welt gegenüber die Rüſtung aufs höchſte ſteigern will? Um der angeblich be⸗ drohten, in Wahrheit abor nicht bedrohten Sicherheit willen! t eine fortlaufe gedacht.„Wozu die Neue Luftverkehrs ⸗Orönung Der Verkehrsausſchuß des Reichstags beſchäftigt ſich zur Zeit mit einer vom Reichs⸗ rat bereits gebilligten Luftverkehrsordnung, die in Ergänzung der vorhandenen geſetzlichen Beſtimmun⸗ gen namentlich eine Verſtärkung der polizeilichen Einflußnahme beim Freiballon⸗ und Segelflugweſen bringen wird. Die Luftfahrtverbände hatten für dieſe Verordnung ſehr umfangreiche und weitgehende Aenderungsvorſchläge ausgearbeitet, die ſie dem Verkehrsausſchuß unterbreitet haben. Inzwiſchen hat im Reichsverkehrsminiſterium eine Beſprechung mit den Geſchäftsführern der Verbände ſtattgefun⸗ den, die zu dem Ergebnis führte, daß die Luftver⸗ kehrsverbände ihre Aenderungsvorſchläge zurück⸗ gezogen haben, weil ſte ſich davon überzeugen muß⸗ ten, daß dieſe Vorſchläge im Rahmen einer Ver⸗ ordnung undurchführbar wären und eine weſent⸗ liche Verzögerung der dem Verkehrsausſchuß vor⸗ liegenden neuen Verordnung zur Folge hätte. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, hat das Reichsverkehrsminiſterium die Abſicht, alsbald nach Inkraftſetzung der neuen Verordnung den Auf⸗ hau eines vollſtändigen Geſetzes über Luftverkehr in Angriff zu nehmen. In dieſem Geſetz dürften dann auch die von den Luftfahrt⸗ verbänden zurückgeſtellten weitergehenden Forde⸗ rungen Berückſichtigung finden. Abſchaffung der-Voote? Drahtung unf. Londoner Vertreters London, 11. Febr. Die Flotten konferenz wird heute im Zeichen der U⸗Boote ſtehen. Die Vollkonfe⸗ renz, die heute vormittag um 11 Uhr im St. James⸗ Palaſt zuſammentritt, wird den fünf beteiligten Müchten Gelegenheit geben, ihren Standpunkt zur U⸗Boytfrage klarzulegen. Wie man bereits weiß, kreten ſowohl England wie Amerika für die völlige Abſchaffung der Unterſeeboote ein. England ſchlägt als Alternative dazu die Beſchränkung der U⸗Bootsflotten auf kleine Einheiten vor. Die Begründung iſt, daß große U Boote, wie ſie neuerdings in großer Zahl von Frankreich gebaut worden ſind, ausgeſprochene Angriffswaffen ſind, während das Unkeiſee⸗ boot nur zu Verteidigungszwecken beibehalten wer⸗ den dürfe. Daneben ſind beinahe alle Mächte darin einig, daß feſte völkerrechtliche Beſtimmungen für die Verwendung von Unterſeebvoten feſtgelegt wer⸗ den müſſen. Bekanntlich iſt ein diesbezüglicher Ver⸗ trag bereits 1922 in Waſhington unterzeichnet, aber von Frankreich nicht ratifiziert worden, wo⸗ durch ſein Inkrafttreten verhindert wurde. Dieſer Vertrag ſoll jetzt mit gewiſſen Aenderungen neu beleht werden. * — London, 11. Febr. Die franzöſiſche Dele⸗ gation hielt wach der Ankunft des Miniſterpräſi⸗ denten Tardien eine Sitzung ab, in der ſie ſich, wie der franzöſiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ berichtet, mit der heute vom Marine⸗ mimiſter abzugebenden Erklärung über die U⸗Boote befaßte. Sie wird heute nochmals zuſammentreten, um die gleiche Frage zu erwägen und den Entwurf eines Schriftſtückes zu prüfen, das ſehr bald ver⸗ üffentlicht werden wird und in dem die Erfor⸗ derniſſe der franzöſiſchen Flotte mit Zahlen belegt werden ſollen. Die Küſtenſchiffahrt gefährdet Ein dentſcher Dampfer ruft um Hilfe Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 11. Febr. Wie aus Breſt gemeldet wird, iſt die Küſten⸗ ſchiffahrt durch das in den letzten Tagen herr⸗ ſchende Sturmwekter ſtark gefährdet. Zahl⸗ reiche Schiffe trafen im Haſen von Breſt mit ſchwe⸗ ren Beſchädigungen ein, um vor dem Un⸗ wetter Schutz zu ſuchen. Die Küſtenſtationen haben einen Notruf des deutſchen Damp⸗ fers„Günther Zeleck“ aufgefangen. Das Schiff erh elt in einer Entfernung von 40 Meilen von der Inſel Batz einen Steuerbruch und iſt in⸗ folgedeſſen nicht imſtande ſeine Reiſe ſortzuſetzen. Ein Schleppdampfer iſt aus Breſt ausgefahren, um dem deutſchen Schiff Hilfe zu bringen. 72 Vorarbeiten für Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 11. Febr. Der mitteleuropäiſche Wirtſchaftstag wird vom 28. Februar bis 2. März in Breslau ſeine 5. Tagung abhalten. Damit kommt er das erſte Mal ins Reich. Bisher haben die Kongreſſe in Wien ſtattgefunden, wo auch das Zentralbüro des Bundes ſich niedergelaſſen hat. Die Tagung wird im B Zeichen einer ſtarken Beteiligung aus dem Reich, Deutſchöſterreich und den mit⸗ teleuropäiſchen Ländern ſtehen. Frankreich und England werden ſein. Der mitteleuropäiſche Wirtſchaftstag erſtr in Anlehnung an die vor dem Krieg beſtehende union zwiſchen Oeſterreich, Ungarn und 1 wie an den„Verein deutſcher Eiſenk tungen“(dem beiläufig nicht nur die deutſchen Län⸗ der, ſondern auch Oeſterreich, die Niederlande und mit einigen Linien Rußland und Belgien ange⸗ hörten) die Einführung des Inlandportos im kontinentalen Poſtverkehr und eine Verein heitlichung der Betriebs vor⸗ ſchriften bei den Eiſen bahnen, eine Ver⸗ minderung u. a. des Perſonalwechſels und der Aufenthalte bei Grenzübergängen. Vor⸗ läufig zeigen ſich die Tſchechoſlowakei und Rr noch recht unzugänglich für eſe Gedanken. Da⸗ gegen ſind die Schweiz und die ſkandinaviſchen Staa⸗ ten bereits mit von der Partie. Auf den Binnenwaſſerſtraßen wird in erſter Linie die Vereinheitlichung der Zoll⸗ D ch And ü ntrol kt e ſchiift en, der Lade⸗ und Löſchvor richtungen und der Frachttarife auf der Donau äangeſtrebt. Wei⸗ ter dürfte im Brennpunkt der Breslauer Ausſprache ein großzügiges Kanalprojekt ſtehen, die Donau mit der Elbe und Oder zu verbinden. Mitteleuropäiſche Straßen ſollen den Kraft⸗ wagen verkehr, eine Angleichung der gül⸗ tigen Beſtimmungen die Luftfahrt erleichtern. Die Hauptarbeit des mitteleuropäiſchen Wirtſchafts⸗ Die Wirkung des Urteils im tages aber gilt einem höheren Ziel: Die hohen Zoll⸗ auer bzu bauen d für das große mittel⸗ pt sgebiet die Freizügigkeit des 8 führen. Eine mitteleuropäiſche Zollunion Abſicht naturgemäß am beſten verwirk⸗ hen zurzeit aber noch durch die auf geſchaffenen und aufrecht erhaltenen Induf eiferſüchtigen Nachfolgeſtaaten ſtarke Hinderniſſe im Wege. Eine Zolluni würde aller⸗ di di ubedingte i iſtigung aus⸗ ft r g der zurzeit auch desjenigen mit macht. Da wir mit faſt mit einigen engliſchen Handelsperträge auf der Meiſtbegünſtigung abgeſchloſſen den mitteleuropäiſchen S en weiteren Vorteile automatiſch dürfte dieſe en. Dire 11 nötigen. ſcheint, wie geſtern der Reichsminiſter a. 3 tages, D. G 0, vor einem 13 von Preſſe⸗ vertretern ihrte, ein anderes Projekt, das ge⸗ ſermaßen eine Uebergangslöſung darſtellt, näm⸗ ein ſogenanntes lich Wirtſchaftsb der Leitender Geſichtspunkt ſoll nach den von der öſter⸗ reichiſchen Gruppe der internationalen Handelskam⸗ mer vorgeſchlagenen Richtlinien dabei die Herbei⸗ führung niedriger Zollſätze bzw. der Zollfreiheit ſein. Hierfür wird die Meiſtbegünſtigung nicht in Anwendung zu kommen brauchen. Auf der gleichen wird allem Anſchein nach auch die hoffentlich nicht mehr allzu ferne handelsvertragliche Regelung mit Deutſchöſterreich zuſtande kommen: Eine direkte Zollunion mit dem Bruderſtaat unterſagt uns näm⸗ lich das famoſe Verſailler Friedenstraktat. ſcherwonzen⸗Prozeß Allerhand Lärm um den Freiſpeuch Antwort an die Sowjets Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin 11. Februar. Das Urteil im Tſcherwonzeufälſcherprozeß hat einigermaßen überraſcht. Der„Vorwärts“ ſagt: Ein„unverſtändliches“, die„Deutſche Zeitung“ ein „gerechtes“ Urteil, die kommuniſtiſche„Welt am Abend“ aber raſt:„Ein Fauſtſchlag gegen Sowjet⸗ rußland“. Die Entrüſtung des Kommuniſtenorgans iſt ſo unangebracht wie möglich und man verſteht nicht, wie auch bürgerliche Blätter ſich in Klagen darüber ergehen können, daß durch den Freiſpruch der Georgier und ihrer deutſchen Helfer den Mos⸗ kauer Machthabern ein bitteres Unrecht gsſchehe, denn es beſteht die an Gewißheit grenzende Ver⸗ mutung, daß die Sowjets die gleichen Metho⸗ den, über die ſte ſich hier moraliſch eutrüſten, ſelbſt angewendet haben. Den Verdacht, daß durch angeſtellte Spione falſche Dollarnoten verbreitet wurden, hat Moskau jedeyfalls bisher nicht zu widerlegen vermocht. Aus Andeutungen des ruſſiſchen Regierungs⸗ organs„Isweſttja“ iſt zu folgern, daß die ruſſiſche Regierung im Auswärtigen Amt einen diploma⸗ tiſchen Schritt unternehmen, wahrſcheinlich alſo wohl erklären werde, ſie fühle ſich durch den Frei⸗ ſpruch geſchädigt. Die deutſche Regierung kann ſolcher Proteſt kühl bis ans Herz hinan laſſen. Ueber die Tſcherwonzenfälſcher iſt von einem unabhängigen deutſchen Gericht nach den beſtehenden Geſetzen ge⸗ urteilt worden. Einen politiſchen Druck auszuüben, wie das in Sowjetrußland Sitte iſt, ſteht einer deut⸗ ſchen Regierung nicht an. In der ruſſiſchen Preſſe wird mit kaum zu über⸗ bietender Schärfe gegen das Urteil im Tſcher⸗ wonzenprozeß Stellung genommen. Man ſpricht ganz offen die Behauptung aus, daß es ſich um ein litiſches Urteil handle, das von der offiziellen tſchen Politik beeinflußt ſei. Die Sowjetregie⸗ rung ſelöſt hat zu dem Urteil bisher nicht Stellung genommen. Man erwartet auch keine amtlichen diplomatiſchen Schritte, da man auch in Moskau darüber unterrichtet iſt, daß die deutſche Gerichts⸗ verfaſſung eine Einwirkung auf ein richterliches Urteil nicht zuläßt. Uebrigens ſind die Akten über die rwonzenfäsſcher noch nicht geſchloſſen, da bekanntlich die Staatsanwaltſchaft gegen das Urteil Berufung angemeldet hat. Amtliche diplomatiſche Schritte wegen des Urteils hat die Sowjetregierung bisher nicht unternommen, auch ſeien ſolche Schritte nicht zu erwarten. . Berlin, 11. Febr. Das Wolffbüro hat den Auftrag erhalten, auf die durch die„Isweſtija“ verbreiteten ſowjetoffiziö⸗ ſen Dreiſtigkeiten mit ein paar Sätzen zu antworten, die matt waren wie Luiſens Limonade. Der„Vor⸗ wärts“ und dafür wird man ihm immerhin Dank wiſſen dürfen— rückt die Dinge einigermaßen zurecht und ſtellt an die„Isweſtija“ oder ihre Hin⸗ terxmänner die Gegenfrage:„Was gedenkt die Sow⸗ jetregierung dagegen zu tun, daß ruſſiſche und deutſche Bolſchewiſten auf ruſſiſchem Boden unter dem Schutz und mit dem Geld der ruſſiſchen Regierung dauernd Verbrechen gegen die deutſche Republik beraten und vor⸗ bereiten?“ Wir haben mit einer ähnlichen Argumentation ſchon die Kümmerniſſe der Berliner Großpreſſe über das Urteil vom Samstag abgefertigt. Die Liebe des Auswärtigen Amtes, was die ſowjetruſſiſchen Dinge angeht, höret freilich nimmer auf. Ein Jahr römiſcher Friede zwichen Kirche und Staat Der ſcheidende und der kommende Karoöinalſtaatsſekretär Die wirkliche Ausföhnung kommt erſt Drahtung römiſchen Vertreters Rom, 11. Febr. Heute kehrt der Tag wieder, an dem im Vor⸗ unſ. jahre die Unterzeichnung der Lateran⸗ Verträge ſtattfand und damit die Ausſöh⸗ nung zwiſchen Kirche und italieniſchem Staat erfolgte. Aus dieſem Anlaß hat Muſſo⸗ lini angeordnet, daß alle öffentlichen Gebäude in Rom die Nationalfahne flaggen und daß in den Schulen auf die hiſtoriſche Bedeutung des 11. Fe⸗ bruars hingewieſen wird. Sämtliche Zeitungen bringen ſpaltenlange Leitartikel zur Er⸗ innerung an das für Italien ſo denkwürdige Er⸗ eignis. Wie aus Hofkreiſen mitgeteilt wird, will der König dem nunmehr endgültig aus ſeinem Amte ſcheidenden Kardinalſtaatsſekretär Gaſpari die Goldene Halskette des Annunciaten Ordens verleihen für ſeine Verdienſte um die Herbeiführung des Friedens zwiſchen Staat und Kirche. Mit die⸗ ſer höchſten italieniſchen Auszeichnung wird Kardi⸗ nal Gaſpari die Ehre zuteil, ſich„Vetter des Königs von Italien“ zu nennen. Die offi⸗ zielle Uüebergabe des Staatsſekretariats an Kardinal Pacelli wird am 15. Februar erfolgen, obwohl die erſte Einführung des neuen Kardinalſtgatsſekretärs laut einer Meldung aus der Stadt des Vatikans bereits geſtern morgen ſtattgefun den hat. Wenn einem Gerücht, das bisher weder demen⸗ tiert noch beſtätigt worden iſt, Glauben zu ſchenken iſt, ſo wird Muſſolint am Mittwoch vom Papſt in feierlicher Audienz empfan⸗ gen werden. Polittſch geſehen würde ein Beſuch Muſſolinis im Vatikan bedeuten, daß die Strei⸗ tigkeiten über Jugenderziehung, die ein Jahr lang die Gemüter ſowohl der Faſziſten wie der Klerikalen in Italien ſtark erregt haben, nun⸗ mehr beigelegt ſeien. Beſtätigt ſich dieſe Meldung, ſo bringt der Gang Muſſolinis zum Papſt erſt die wirkliche Ausſöhnung zwiſchen Kirche und faſziſtiſchem Staat. * Berlin, 11. Februar. Die„Germania“ glaubt betonen zu müſſen, daß Kardinal Pacellt einſtweilen noch nicht zum Kardinalſtaatsſekretär ernannt wor⸗ den iſt. Seine Beſtätigung, meint das Zentrums⸗ organ, liege noch nicht vor. Der„Oſſervatore“ Romano“ habe bis geſtern die Ernennung noch nicht veröffentlicht. Hausſuchung in einer Sowjetgeſandtſchaft — Mexiko City, 11. Febr.(Knited Preß.) In der Sowjetgeſandtſchaft haben Beamte der mexikaniſchen Geheimpolizei eine Hausſuchung vorgenommen und ſämtliche Papiere des früheren Sowjetgeſandten ge⸗ prüft. Ein Geſandtſchaftsdiener wurde verhaftet. Der Geſandte ſelbſt wurde vor ſeiner Abreiſe in Veracruz drei Stunden zurückgehalten. Die diplomatiſchen Siegel ſeines Gepäcks wurden auf⸗ gebrochen und zahlreiche Papiere beſchlagnahmt. Der ſowjetruſſiſche Geſandte Makar iſt in Be⸗ gleitung ſeiner Gattin ani Bord des mandſchuriſchen Paſſagierdampfers„La Bourdonnaiſe“ von Veracruz nach Le Havre abgereiſt. Außen miniſter Eſtra da hatte der Polizei von Veracruz, die das Reiſe⸗ gepäck Makars durchſuchte, Befehl gegeben, alles etwa Beſchlagnahmte dem Geſandken zurückzuerſtatten und ſeiner Abreiſe keine Hinderniſſe in den Weg zu legen. staaten 8 35K 5 2 0 Mere nden Gener U Zum Verſchwinden Genera ggg Kut poßfs Telegraphiſche Meldung 2 Paris, 11. Febr. Der ehemalige ruſſiſche General Miller, der an Stelle des verſchwundenen General Kutiepoff die Leitung der weißruſſtſchen Emigrantenorganiſation übernommen hat, hat an die ruſſiſche Militärvereini⸗ gung einen Aufruf erlaſſen, in dem er mahnt, kalt⸗ blütig zu bleiben, denn die franzöſiſche Regierung habe energiſche Maßnahmen zur Entdeckung der Eut⸗ führer des Generals Kutjepoff getroffen. Die An⸗ hänger der Militärvereinigung dürften keinesfalls ſich dazm hinreißen laſſen, den Aufforderungen von Provokateuren zu entſprechen. Man müſſe die Hoff⸗ nung bewahren, General Kutfepoff wiedererſcheinen werde. * 578 Daß ee Paris, 1 Febr. Während die Polizei von neuem ſehr dis⸗ ret Kutje⸗ verlauten li lanzieren ihre frei⸗ willigen Helfer und Liebhaberdetekkive, die noch immer eifrig am Werke ſind, alle möglichen Gerüchte. Aus Brüſſel liegen Nachrichten vor, wonach das graue Auto in der Nacht vom 26. zum 27. Januar auf örſenplatz in Brüſſel geſehen wurde. Es fiel den Augenzeugen beſonders dadurch auf, daß es über und über mit Staub und Kot bedeckt Das Auto verſchwand in Richtung von Ant⸗ werpen. Im Hafen von Antwerpen befanden ſich um dieſe Zeit zwei Sowjetdampfer, der „Karl Marz“, der am 27. Januar ankam und am 1. Februar nach Liverpool weiterfuhr und der Damp⸗ fer„Spartek“, der ebenfalls am 27. ankam und am 30. Janitar nach Leningrad abreiſte. An dieſe Feſtſtellung werden allerhand Ver⸗ mutungen geknüpft, Kutiepoff könnte auf eines dieſer Schiffe gebracht worden ſeien, doch liegen keine beſtimmten Anhaltspunkte vor. Unterdeſſen werden die Nachforſchungen im Walde von Meu don auf Grund neuer Zeugenausſagen wieder aufge⸗ dem War. nommen. Gewiſſe Anzeichen ſcheinen den Schluß zuzulaſſen, daß Kutiepoff ermordet und ſchließ⸗ lich in dieſem ſüdlich von Paris liegenden Walde be⸗ graben wurde. i Sfarokg Die Sklareks Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 11. Febr. Der Sklarek⸗ Prozeß ſoll, wie ſich der„Lo⸗ kalanzeiger“ von einem der Verteidiger der Sklareks mitteilen läßt, vor den Gerichtsferien nicht mehr beginnen. Die Vorunterſuchung würde Ende dieſes Monats abgeſchloſſen, dann gingen die Akten der Beſchlußkammer zu, die ſie einem Staats⸗ anwalt zur Prüfung weiterreicht. Die Anklage⸗ erhebung würde dann in weiteren ſteben bis acht Wochen erfolgen. Neuer Aufſtand in Afghaniſtan Delhi, 11. Febr.(United Pr.) Ein Aufſtand iſt nach Meldung von Booten, die in Peſchawar von der afghaniſchen Grenze eintrafen, unter dem krie⸗ geriſchen Bergſtamm der Schinwaris ausgebro⸗ chen. Es iſt bereits zu Truppen gekommen, in deren Verlauf es den Auf⸗ ſtändiſchen gelang, ſich der wichtigen Zollſtatton Torkhan an der afghaniſchen Seite des Khyberpaſſes zu bemächtigen, um deren Beſitz/ die Schinwaris mit der afghaniſchen Regierung im Streit liegen. Der Aufſtand ſteht, wie erklärt wird, im Zuſammen⸗ hang mit der vorgeſtern in Peſchawar erfolgten Feſt⸗ nahme des Bruders Aman Ullahs, Prinz Amin Jan, der ſich an die Spitze der Schinwaris ſetzen wollte, um gegen Nadir Khan zu Felde zu gehen. Letzte Meloͤungen Vereinigung Schaumburg ⸗Lippes mit Preußen beſchloſſen — Bückeburg, 10. Febr. anderſetzung ergab ſich in der heutigen Sitzung des Schaumburg⸗Lippiſchen Zweidrittelmehrheit für die Annahme des Geſetzes über die Vereinigung des Freiſtaates Schaumburg⸗ Lippe mit Preußen. Dritte Leſung vorausſichtlich in acht Tagen. Sechs Bergleute verſchüttet — Köln, 10. Febr. In Hückelhoven(Kreis Erkelenz! wurden heute auf der Zeche„Sophia Jakoba“ durch Zubruchgehen einer Strebe ſechs Bergleute verſchüttet. Drei von ihnen konnten nach angeſtrengten Bergungsarbeiten unverſehrt gebor⸗ gen werden. Der vierte teilte durch Klopfzeichen mit, daß er leicht verletzt ſei. Das Rettungswerk wird unter Aufſicht der Bergwerksbehörden mit größtmöglicher Beſchleunigung von zwei Seiten aus betrieben. Ueber das Schickſal des 5. und 6. Berg⸗ mannes herrſcht noch Ungewißheit. 24ſtündiger Proteſtſtreik der Berliner Droſchken⸗ Chauffeure? — Berlin, 11. Febr. Eine Verſammlung der Kraft⸗ droſchkenführer beſchloß, den Arbeitnehmerverband zu erſuchen, Schritte zu unternehmen, daß die ausge⸗ ſperrten Kraftdroſchkenfahrer ſofort wieder einge⸗ ſtellt werden, und zwar auf Grund ihrer Forde⸗ rungen. Sollte das nicht geſchehen, dann ſei dafür zu ſorgen, daß innerhalb 24 Stunden der geſamte Taxbetrleb von Groß⸗Berlin ſtillſteht. Ueber die Wege, die Stillegung des Betriebes herbeizuführen, konnte man ſich nicht einigen. Folgenſchwere Exploſton in einem Trieſter Zeitungsgebäude — Trieſt, 11. Febr. In dem Gebäude der Zeitung „Popolo di Trieſto“ ereignete ſich geſtern ein ſchwe⸗ res Exploſionsunglück. Der Journaliſt Nori erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß ihm im Krankenhaus beide Beine amputiert werden mußten. Zwei Korrek⸗ toren und ein Angeſtellter wurden an den Beinen und am Unterleib verletzt. Deutſcher Dampfer in Seenot — Paris, 11. Febr. Aus Breſt wird gemeldet, daß der deutſche Dampfer„Günther Zelack“ 40 Meilen nördlich der Inſel Batz in Seenot geriet. Er hat eine Havarte am Steuer erlitten. Aus Breſt iſt ein Schlepper zur Hilfe abgegangen. müſſen noch warten mpfen mit den afghaniſchen Nach heftiger Ausein⸗ Landtags die erforderliche 8 1 un n% 4 N — een ener * r E pborgenommen beim Landgericht Dienstag, den 11. Februar 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 69 Städtiſche Nachrichten Haupiſpeiſepunkt U 2 Ungefähr ein Drittel des freien Platzes zwiſchen Fortbildungs⸗ und U⸗Schule(Friedrichſchule/ im zweiten U⸗Quadrat iſt ſeit Monaten mit einem über⸗ mannshohen Bretterverſchlag umzäunt, hinter dem ſich eine rege Ausſchachtungs⸗ und Bautätigkeit ab⸗ spielt. Noch eine kurze Friſt von zwei, drei Wochen und ein neues Bauwerk, an dem ſeit Mitte September gearbeitet worden iſt, wird der Oeffent⸗ lichkeit übergeben werden. Dem erhöhten Eingang der.Schule ſind ſyme⸗ triſch vorgelagert zwei zylinderförmige Baulichkeiten aus rotem Sandſtein mit einem Durchmeſſer von 3,20 Meter und einer Höhe von 3,50 Meter. Sie ſind oben von einem zwei hand⸗ breiten Kupferring umrandet, in etwa 20 Meter Diſtanz errichtet und durch ein rötlich geſtrichenes, dreigeteiltes Eiſengitter untereinander verbunden. Das Ganze wirkt architektoniſch als durchaus har⸗ moniſcher Abſchluß und bildet eine wirkſame Unter⸗ ſtreichung der Schulhausfaſſade. Man iſt verſucht, an zwei plaſtiſche Verkaufshäuschen zu denken, was die Sache eigentlich vorſtellt, darüber zerbricht man ſich den Kopf vergeblich. Man mutmaßt eine Art Pferch, in dem die kleinen Abe⸗Schützen in der Pauſe un⸗ gefährdet herumtollen können, man vermutet teil⸗ weiſe, weil an der Bauplatztafel zu leſen ſteht: „Neubau: Hauptſpeiſepunkt U“, die Errichtung einer Volksküche oder einer Schulkinder⸗Speiſean⸗ ſtalt. Noch andere halten das ganze für eine unter⸗ irdiſche Kloſettanlage. Ein Mannemer Witzbold ſchoß den Vogel ab mit der ſcherzhaften Prophe⸗ zeiung:„Deß gibbd die Kobbſchtazjon vunn de neie Manuemer Unnergrundbaa!“ All dieſe Vermutungen und Späſſe treffen natür⸗ lich weit am Schwarzen vorbei, das neue Bauwerk iſt ein Umformwerk für elektriſchen Strom. Die beiden ſchmucken Häuschen enthalten den Mate⸗ rialaufzug und den Perſonenaufgang. Die geſamte Anlage iſt unterirdiſch. Durch eine Wendeltreppe gelangen wir drei Meter tief ins Innere und kom⸗ men in einen 22 Meter langen, 10 Meter breiten und 37 Meter hohen Raum, in dem ſich etwa 3400 Iſolatoren zur Kurzſchlußvermeidung befin⸗ den. Darunter iſt in gleichen Ausmaßen ein zweiter Keller, in dem 16 Betongelaſſe ausgemauert find. In dieſe werden 14 Oelſchalter und 2 Stromaus⸗ gleicher lſogen. Regktanzen) eingebaut. In dieſen beiden Räumen wird nach Inbetriebnahme die Um⸗ ſpannung von Hochfrequenz⸗ in Niederfrequenzſtrom werden. Das beiſpielsweiſe mit 100 000 Volt geladene Kabel wird durch die Oel⸗ ſchalter hindurchgeleitet(die Spannſtärke wird durch das Oelbad gewiſſermaßen abgeſchwächt) und auf eine Anzahl Kabel mit nur 5000 Voltſtärke um⸗ geſpannt. Man formt, wie der Fachmann ſagt, den Starkſtrom für das normale Netz(220 Volt) um. Ueber dieſen techniſchen Vorgang werden wir an⸗ läßlich der Inbetriebnahme in ca. drei Wochen unſeren Leſern noch genaueren Aufſchluß geben. Populär anſchaulich iſt die Sache etwa ſo, wie der Betriebsleiter ſcherzhaft erläutert, als wenn man aus reinem Himbeerſaft durch Zuſatz von Waſſer Himbeerwaſſer gewinnt. Bisher wurde der Stark⸗ ſtrom im Elektrizitätswerk draußen im Induſtrie⸗ hafen umgeſpannt. Gewiſſe Strompverluſte, die mit dfeſem Verfahren verknüpft waren, ſollen ſich zurch Einſparung dieſes Weges und Bewerkſtelli⸗ gung mitten in der Stadt in Zukunft vermeiden laſſen.—8— * “ Verſetzt wurde Kanzleioberſekretär Johann Winken bach beim Amtsgericht Mannheim zum Landgericht, Kanzleiſekretär Georg Diehl beim Landgericht Mannheim zum Amtsgericht; die Kanz⸗ tinnen Lydia Meyer beim Amtsgericht Mann⸗ heim zum Landgericht und Laura Hundemer Mannheim zum Amtsgericht Mannheim. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſeulotterie. In der geſtrigen Nachmittags ziehung wurden fol⸗ gende Gewinne ausgeloſt: Zwei Gewinne zu je 3000„ auf Nr. 261942, zwei Gewinne zu je 50 000 ¼ auf die Nr. 359 687, pier Gewinne zu je 10000%¼ auf die Nrn. 301 282 und 368 139, vier Gewinne zu 5 auf die Nrn. 213 296, 250 634.(Ohne Ge⸗ währ. Die ſchönſten Ueber dieſes Thema ſprach am Dienstag abend im Gartenſaal der Harmonie in Heidelberg der Vor⸗ ſitzende des Gartenbauverein 8, Gartenbau- direktor Diebolder. Der Redner führte in der Hauptverſammlung dieſes Vereins folgendes aus: Erfreulicherweiſe haben in den letzten Jahrzehn⸗ ten die Blütenpflanzen in den Wohnräumen zuge⸗ nommen. Manche Blumenfreunde wetteifern, um in den Beſitz der ſchönſten Blütengewächſe zu kom⸗ men. Man will heute nicht allein dann Blumen, wenn ſie von Natur aus blühen, alſo in den Früh⸗ jahrs⸗ und Sommermonaten, nein, der Blumen⸗ freund iſt verwöhnter geworden. Die Gewächshäuſer unſerer zahlreichen Gärtnereien am Platze ſorgen, daß unſere Blumengeſchäfte mit genügend Material verſehen werden und von da aus gehen die Blumen⸗ pflanzen ihren Weg in die Privathäuſer zum Wohle der Gartenbaubetriebe, zur Freude der Blumen⸗ freunde und deren Beſucher. Und das iſt gut ſo. Beſonders geübten Blumenfreunden gelingt aber auch das frühere Blühen der Gewächſe ſchon durch die Wärme und gute Pflege, die man dieſen Pflan⸗ zen angedeihen läßt. Anders iſt es mit den Blattgewächſen, die in den letzten Jahrzehnten zugunſten der Blüten⸗ gewächſe in unſerer Stadt entſchieden in den Hintergrund geraten ſind. Und doch gehören dieſe Gewächſe ſchon ſeit langer Zeit zu den belieb⸗ teſten Dauerpflanzen, zu den dankbarſten. Gerade in den Wintermonaten, wenn draußen Eis und Schnee die Landſchaft decken, wenn kein grünes Blatt unſere Freilandlaubgehölze, ſoweit ſie ſommergrün ſind, ſchmücken, dann erfreut dieſes Grün in den mollig geheizten Räumen ganz beſonders unſer Auge. Hand in Hand ſollten mit den Blütenpflanzen auch die Blattgewächſe mehr Eingang in unſeren Wohnräumen erhalten, zumal viele davon gleich⸗ zeitig blühen. Der ſchönſten eine ſind die„Fürſten der Pflanzenwelt“, ein Ausdruck, der von keinem geringeren als Linné gegeben worden iſt. Sie werden in Fieder⸗ und Fächerpalmen eingeteilt. Die meiſten unſerer Zimmerpalmen ſtammen aus tropiſch Südamerika. Von dort aus wird bei uns reichlich Samen eingeführt, der willig keimt und billig bezogen werden kann. Außer⸗ gewöhnlich zierlich iſt die Cocos palme, wider⸗ ſtamdsfähig und leicht kultivierbar die Dattel⸗ palme, am härteſten aber die Fächerpalme. Sehr ſchmuck ſind auch die Latanien und Ken⸗ tien. Faſt alle dieſe Arten vertragen die Zimmer⸗ luft ſehr gut. Die beſte Durchſchnittstemperatur iſt für Palmen 10—12 Grad. Je höher die Zimmer⸗ temperatur iſt, deſto trockener iſt auch die Zimmer⸗ luft, was aber der Kultur dann nicht von Vorteil iſt, wenn die entſprechende Zimmerfeuchtigkeit fehlt. Das Gießen richtet ſich ganz nach der Zimmertempe⸗ ratur. Auch die Größe der Töpfe, die Wurzel⸗ beſchaffenheit und der Geſundheitszuſtand der Pal⸗ men iſt hierfür maßgebend. Ein übermäßiges Be⸗ wäſſern iſt namentlich in den Wintermonaten von großem Nachteil. Zur Frage des Umpflanzens darf geſagt werden, daß junge Pflanzen, die ein geſundes Wachstum zeigen, jährlich umgepflanzt werden können. Aeltere Palmen können dagegen oft 3 bis 4 Jahre in den gleichen Töpfen ſtehen bleiben. Die Kultur der Blattgewächſe iſt in der letzten Zeit etwas zurückgegangen. Durch die im Laufe der Zeit eingetretene außerordentliche Verbeſſerung unſerer beliebteſten Florblumen und die Vervoll⸗ kommnung der Blumentreiberei und nicht zuletzt auch durch die in den letzten Jahrzehnten aufgekom⸗ mene Liebhaberei für den Balkonſchmuck und auch die Verwendung von Schnittblumen zur Vaſen⸗ dekoration hat die Blattpflanzenkultur eine Vernach⸗ läſſigung gefunden. Und doch tragen die Blatt⸗ pflanzen nicht allein zur Verbeſſerung der Zimmer⸗ luft im hohen Maße bei, ſondern ſie geben auch einen dauernden, prächtigen Zimmerſchmuck ab. Eine der ſchmuckſten Blattpflanzen ſind auch unſere Edeltannen, die nur ſelten wirklich ſchön und dekorativ ausge⸗ ſtaltet ſind. Wir geben unſeren Zimmertannen zu⸗ viel Wärme, viel zu ſchwere Erde und zu trockene Luft. Die Folge iſt ein häufiges Welken und zu Blaltwflanzen Grunde gehen. Wer ſeine Zimmertanne mit Liebe und Aufmerkſamkeit behandelt, wird viele Jahre Freude und Gefallen an ihnen haben. Eine geſunde Pflanze mit fehlerloſen Etagen iſt in der Tat ein prächtiger Schmuck. Zu den härteſten Blattpflanzen gehören auch die Schildblumen(Aſpidiſtren), die als Zimmerpflanze erſten Ranges gelten kann. Auch buntblättrige Arten gibt es. Durch öfteres Um⸗ pflanzen, entſprechendem Dungguß und Feuchtigkeit kann man es zu Schaupflanzen bringen. Die Klivien haben nicht nur den Vorzug, deko⸗ ralive Blattpflanzen zu ſein, ſondern kommen auch als prächtige Blütengewächſe in Frage. Die ſorg⸗ fältigſte Zuchtwahl hat in den letzten Jahrzehnten zu den größten Erfolgen geführt. Pflanzen, die an einem Stiel bis 35 Blumen aufweiſen, ſind bei guten Pflegern durchaus keine Seltenheit. Häufig kommt es bei den Klivien vor, daß die Wurzeln oben aus der Erde hervorwachſen. Viele glauben, daß dieſe entfernt werden müſſen, was für ſie von großem Nachteile wäre. Der Gummibaum war noch vor einem halben Jahrhundert unſere be⸗ liebteſte Zimmerpflanze, die heute beinahe zu den Seltenheiten geworden iſt. Viele Gärtnereien haben ſich mit der Anzucht damals befaßt. Der Gummi⸗ baum wurde der beliebteſte Handelsartikel. Selten ſieht man heute noch einen ſtattlichen Gummibaum, wie in jenen Tagen. Die Vermehrung geſchieht wie beim Oleander durch das Waſſer. Hierzu nimmt man die Flaſche mit etwas weitem Hals, verſchließe ſte mit einem durchlochten Kork und ſteckt den Zweig ſo tief ins Waſſer, daß er mindeſtens—3 Ztm. noch in das Waſſer reicht. Nach etwa—6 Wochen hat ſich der Steckling ſoweit bewurzelt, daß an ein Ein⸗ pflanzen in kleine Töpfe gedacht werden kann. Der Gummibaum liebt Feuchtigkeit und Wärme. mecht beliebt war früher auch die Aralie. Namentlich als füngere Pflanze iſt ſie ſehr zu empfehlen. Werden dieſe zu alt und haben ſie im Laufe der Zeit einen kahlen Stamm bekommen, ſo müſſen ſie verfüngt werden. Zu dieſem Zwecke kerbt oder ringelt man den Stamm auf einer Höhe von 30—40 Ztm. auf“ ſeines Umfangs bis auf den Splint. Unterhalb dieſer Stelle wird ſich nun bald eine üppige Krone bilden und mit erneuter Kraft ergrünt dieſe ſchmucke Pflanze. Drazaenen be⸗ kommen meiſt zu warme Plätze angewieſen, die ihnen mehr ſchaden. Häufig iſt das Vergelben der Blätter, die infolge Vertrocknens leicht entſtehen, zu beobachten. Der Zierſpargel iſt heute allgemein beliebt geworden. Sein zierliches, graziöſes Blatt⸗ werk, feine langen Ranken und auch die kleinen Blüten gereichen dieſem Gewächs zur ganz beſon⸗ deren Zierde. Auch die Blattbegonien, die ſchmucke Credner'ſche Begonie und die Blattkak⸗ teen ſollten mehr wie ſeither in unſerem Wohn⸗ raum gezogen werden. * Ernannt wurde Kanzleigehilfe Richand F r ö h⸗ lich bei der Staatsanwaltſchaft Mannheim zum Kanzleiaſſiſtenten. * Perſonalien. Verwaltungsoberſekretär Karl Geier wurde in den Verwaltungsdienſt des Giro⸗ Verbandes hier berufen. Schwerer Sturz vom Motorrad. Geſtern mittag ſtürzte in der Schwetzingerſtraße eine Dame aus Frankfurt a. M. von dem Soziusſitze eines Motor⸗ rades herunter und erlitt erhebliche innere Verletzungen. Außerdem war das linke Auge ſchwer verletzt. Der Motorradfahrer war nicht ſchnell gefahren. Er konnte ſich nicht erklären, wie der Unfall geſchah. Die Dame mußte nach dem Krankenhaus gebracht werden. * Feſtnahme eines Einbrechers. Aus Weinheim wird uns gemeldet: Kürzlich war hier bei einem Induſtriellen in der Bismarckſtraße eingebrochen worden, wobei der Täter Wäſcheſtücke im Geſamt⸗ werte von über 1000 4 erbeutete. Jetzt iſt der Dieb in der Perſon eines in Mannheim in der Pe⸗ ſtalozziſtraße wohn haften Mannes feſtgenom⸗ men worden. Die geſtohlene Wäſche war zum Teil in einem Mannheimer Pfandamte beſchlagnahmt worden. Der beſtohlene Fabrikant hat ſein Eigen⸗ tum zurückerhalten. Veſtattung des Brandmeiſters Reinet In der mit Leidtragenden gefüllten Leichenhalle war der Sarg des am Freitag verſtorbenen Brand⸗ meiſters Auguſt Reiner aufgebahrt. Kranz⸗ und Blumenſpenden ſchmückten den Sockel. Der mit einer großen blau⸗weiß⸗roten Schleife gezierte Kranz der Stadt Mannheim, Helm und Koppel des Toten bedeckten den Sargdeckel. Zu beiden Seiten ſtand die von den Feuerwehrkameraden geſtellte Ehren⸗ wache. Nach dem Harmoniumvorſpiel ſtimmte der Ge⸗ ſangverein der Berufsfeuerwehr den Chor„Heilig, heilig iſt der Herr“ an. Pfarrer Rothenhöfer zeichnete den ſtets dienſtfreudigen und arbeitſamen Menſchen Reiner, in dem ſich eine ſeltene Berufs⸗ begeiſterung und Liebe zur Familie vereinten. In Stuttgart am 28. Februar 1867 geboren, kam Brand⸗ meiſter Reiner 1899 nach Mannheim und ſtand ſeit mehr denn dreißig Jahren im Dienſte der ſtädtiſchen Feuerwehr. Aus feiner 1903 geſchloſſenen Ehe ſtammt ein Sohn, der mit der Witwe und der hoch⸗ betagten Mutter des Verſtorbenen nun am Grabe trauert. Faſt 40 Jahre ſtand Reiner in ſeinem Be⸗ ruf, in dem er aufgegangen war und dem er bis zum letzten Atemzug diente. Nach kurzem Gebet und einem Choralvortrag be⸗ wegte ſich der lange Trauerzug unter den dumpfen Wirbeln des Kameradenmarſches zum Grab. Das Schönig⸗ Quartett ſpielte ein wehmütiges Ab⸗ ſchiedslied. Für die ſtädtiſche Berufsfeuerwehr dankte Branddͤirektor Vaulont dem toten Brand⸗ meiſter für ſeine Dienſte und ſtellte ihn als Vorbild für die füngeren Kameraden hin. Oberkommandant Schlimm gedachte für die Freiwillige Feuerwehr des langjährigen Inſtrukteurs und Mitarbeiters, Für die Fabrikfeuerwehren legte Kommandant Knebel von der Zellſtoffabrik Waldhof einen Kranz nieder, für den Verein ſtädtiſcher Beamten Herr Geiger. Kranzſpenden als letzte Zeichen ihres Gedenkens widmeten noch der IX. Badiſche Feuerwehrkreis, die ſtädtiſchen Feuerwehren von Heidelberg und Ludwigshafen, die Freiwillige Feuerwehr von Sandhofen, die Fabrikfeuerwehr von Brown, Boveri u. Cie., der Marine⸗Verein Mann⸗ heim, der Stammtiſch„Neckarſchloß“ und die Ver⸗ wandten. Am Grabe bemerkte man noch Beigeord⸗ neten Dr. Zeiler und Stadtrat Trautwein. Dann fielen die Schollen und bedeckten den Sarg, in dem ein treuer Feuerwehrmann ſeine letzte Ruhe gefunden hat. Vel. * * Vom Bund der Kinderreichen! Eine am Sams⸗ tag abend abgehaltene Verſammlung der im Dezbr. v. Is. ins Leben gerufenen Mannheimer Ortsgruppe des Bundes der Kinderreichen beſchäftigte ſich ins⸗ beſondere mit der Wohnungsfrage. Die kinder⸗ reichen Familien haben es bei der herrſchenden Woh⸗ nungsknappheit beſonders ſchwer, ſelbſt als Woh⸗ nungsberechtigte, Wohnungen erhalten, da mehrere Kinder oft nicht gerne geſehen werden. Darum ſind alle Beſtrebungen zu begrüßen, die auf den Bau von Wohnungen für Kinderreiche abzielen. Der Redner des Abends, Prof. Dr. Dietrich, konnte mitteilen, daß im neuen Voranſchlag des badiſchen Staatshaushalts die Summe von 700 000 Mk. zum Bau ſolcher Wohnungen eingeſetzt wurde. Der erſte Erfolg der jungen Organiſation! Beim Bau der Wohnungen müſſe aber berückſichtigt werden, daß die einzelnen Wohnungen nicht zu klein ſeien, da in einer kinderreichen Familie naturgemäß mehr Möbel unterzubringen ſind, auch der Raum für die Bewegung ausreichend ſein muß. Eine weitere For⸗ derung des Bundes: Steuererleichterungen zu er⸗ reichen, wird z. Zt. in Berlin verfochten, wie der Redner und der Vorſitzende, Herr Ulrich, ausführte, mit wahrſcheinlichem Erfolg. Car mit MWiablotten Ar n Seni Do Qmglecltamg umd bei Frdſnamgs gift: 5 Vieltausendyach von den Arien empfohlenes Schutz- und Desinfektionamittel für Mund une Rachen. W e Die Hoſe Eine Künſtlerſkizze von Richard Rieß Mein Freund Max hatte gar kein Geld mehr. Und in drei Tagen fand das Künſtlerfeſt ſtatt, auf dem er eine kleine Malerin wiederſehen wollte. Mein Freund Max hatte gerade das letzte Fünf⸗ markſtück ausgegeben. Bei einer Wette hatte er es eingebüßt: Ob Marietta wirklich Papierkügelchen, die man ihr über einen Meter weit zuwarf, mit dem Munde auffangen könne.. Und ſie konnte es. Mein Freund Max war nun blank und leer. Und deshalb kam er in die Univerſität. Eigens ins germaniſtiſche Seminar, um mich anzupumpen. Statt aller Antwort geſtand ich ihm, daß ich tags zuvor beim Trabrennen geweſen war.„Dann müſſen wir zuſammen etwas auftun,“ ſagte er.„Komm mit aus dieſen Bücherkatakomben.“ Ich legte den Ulftlas beiſeite.„Ich glaube, wenn uns heute nicht ein ret⸗ 1 Engel ſelber kommt, dann können wir Nägel auen.“ Der rettende Engel kam und ſtellte ſich vor: Mar⸗ kus Grünbaum. Und: Ob wir keine alten Kleider hätten, er zahle die höchſten Preiſe Mein Freund Max hatte alte Kleider zu verkau⸗ ſen. Zwar nicht viele, ſondern eine etwas rampo⸗ nierte Hoſe, die er ſich einmal im Warenhauſe ge⸗ kauft hatte... für ein Faſchingskoſtüm. Er be⸗ 185 Herrn Grünbaum für morgen um neun Uhr rüh. Da trat ein zweiter Herr auf uns zu, ein Nuß⸗ baum, Heimann Nußbaum, und er zahle die aller⸗ höchſten Preiſe Mein Freund Max wurde nachdenklich geſtimmt. Er hatte ja nur eine Hoſe zu verkaufen. Und nicht einmal eine ſehr ſchöne. Aber— man konnte ja nicht wiſſen.. Und er beſtellte Herrn Nußbaum gleich⸗ falls in ſeine Wohnung. Anderntags 9 Uhr fünf. Kaulbachſtraße Nr. 250 Rückgeb. III. r. 2. Tür. ch werde eine Auktion veranſtalten“, ſagte mein Freund Max, Es gab ja noch mehr rettende Engel. Zweit, bei denen„telephoniſcher Anruf genügte“, be⸗ ſtellte er ſchnell, die Händler Rieſenfeld und Jaro⸗ czewer. g Mein Freund Max fragte mich, als ich am an⸗ deren Morgen, kurz nach 8 Uhr, ſein Atelier betrat: „Kannſt Du mir zwei Mark pumpen? In zwei Stunden kriegſt Du ſie retour. Ich brauche ſie ſehr nötig. In zwei Stücken.“ Ich wunderte mich ſchwei⸗ gend, und dann verſetzte ich Felix Dahns„Geſam⸗ melte Werke“, mein Erbteil von einer Tante her. Ich bekam 7 Mark 30 Pfennig. Es waren 45 Bände. „Da!“ ſagte ich würdevoll und reichte Maxen die beiden Silberlinge.„Mögen ſie wuchern!“ Mein Freund Map aber machte ſich nun an ſeinem Kleiderkaſten zu ſchaffen in dem außer den beiden Sonntags⸗Staatsgewändern der würdigen Haus⸗ frau und Zimmervermieterin ein durchſchnittlicher Straßenanzug und eine einſame Stoffhoſe hingen. Die war zwar grün, aber chön war ſie nicht. Um neun Uhr, pünktlich erſchien Herr Grünbaum. „Woll de Sachen von der verſtorbenen Frau Ge⸗ mahlin?“ fragte er. Frau Herterichs Hüftenumfang maß 130 Zentimeter. „Dieſe ehrwürdigen Andenken ſind mir nicht feil“, erwiderte Max hoheitsvoll.„Aber die Hoſe dort“ „Die Hos? Gar nichts wert is die Hos. Und wenn ich Ihnen fünfzig Pfennig dafür geb, dann bin ich um eine halbe Mark ärmer.“ Da klingelte es. Herr Nußbaum betrat den Raum. Max hatte ihm die Türe geöffnet, während Grün⸗ baum ſich noch mit der Hoſe beſchäftigte. Die Kon⸗ kurrenten waren wütend, als ſie einander erblickten. „Nun Grünbaum“ Nuuu nun Nuß⸗ baum?!“ „Die Hos?“ ſagte Nußbaum. Ich geh wieder.“ Er ſchwenkte das Kleidungsſtück ein wenig hin und her„ Was? Klang es nicht ſilbern im In⸗ nern einer Taſche? Max konnte nichts gehört haben. Denn er war gerade dabei, die Herren Rieſenfeld und Jaroezewer einzulaſſen. Die kamen und began⸗ nen, ihre Kollegen ſehr häßlich zu beſchimpfen. Schließlich riß Grünbaum die Hoſe an ſich und ſagte: „Ich werd ſe nehmen. für fufzig Pfennig, Vierzig verlier ich an dem Geſchäft.“ Der gewiegte Grün⸗ baum wollte das wertloſe Stück kaufen? Rieſenfeld wurde aufmerkſam.„Zaigen Sie mir auch mal“, ſagte er. „Wozu?“ ſchrie Grünbaum“.„Ich kauf ſe doch!“ „Was heißt das? Sehen wird man ſe doch auch mal dürfen“. Max gab ihm recht und die Hoſe. Wie⸗ der klang es ſilbern im Innern. „Da is Gold drinn“, ſchoß es durch Jaroczewers Kopf. Er ſchielte nach Max, Der aber ſtand ziemlich weit abſeits und band ſich die Krawatte vor dem Spiegel feſter.„Silber,“ dachte Rieſenfeld. „Ich geb Ihnen ä runde Mark“, ſagte er dann. „Is das recht., ſagen Se ſelber, Herr Kunſt⸗ maler.. Nur aus Schikane will er mich in die Höhe treiben“, fuhr Grünbaum auf.„Weil er ſieht, daß mir die Hos gefällt.. die Farbe. Denn wert is ſe nichts. wert is ſe gar nichts!“ Grünbaum ſchwitzte. „Ich geb Ihnen.50 für das Stück. Bar auf den Tiſch!“ rief Grünbaum. „Zwei Mark!“ bot Nußbaum. Die Herren gerieten in Hitze. Sie wußten ja nicht, wie hoch ſich die Summe belaufen mochte, die in der Hoſentaſche ihr verborgenes Daſein führte. Doch Silber war's. Sicher. „Zwei und a halb“, ſchrie Rieſenfelb. „Drei Mark“, Jaroczewer. Grünbaum war ein Starrkopf. Er liebte das Spiel. Mit dem Gebot von 4 Mark 50 ſchlug er alle ſeine Rivalen. Nußbaum fluchte. Grünbaums Hände zitterten, während er ſeinen Leinenſack ausbreitete, das neuerworbene Stück zu verſtauen. Vorher aber zog er einen rieſtgen ledernen Geldbeutel und zählte vier Markſtücke und einen Fünfzigpfenniger auf den Tiſch.„Dabke!“ ſagte mein Freund Max. Aber Nußbaum, der eben gehen wollte, drehte ſich unter der Tür noch einmal um und rief: „Schaun Se zur Vorſicht nur noch mol in die Taſchen. „Nichts da...“ Grünbaum ſtellte ſich ſchützend vor ſeinen Beſttz. „Sie geſtatten ſchon“, ſagte Max und zeigte auf das Bürgerliche Geſetzbuch, das er vor Beginn der Geſchäftsverhandlungen auf den Tiſch gelegt hatte. Und dann zog er in Seelenruhe die beiden Geldſtücke aus der Hoſentaſche und übergab mir das aus⸗ geliehene Geld. Grünbaum tobte.„Betrug! Das Geſchäft iſt un⸗ gültig! Ich will mei Geld zurück hawel!“ „Nehmen Sie Ihre Hoſe und gehen Sie“, erwiderte Max mit der ihm eigenen Gemütsruhe. „Das ganze Ding iſt ja keine fünf Mark wert. Solchene Hos krieg ich ja neu um einen Taler“, tobte der Händler. „Irrtum“, ſagte Max.„Sie hat.78 gekoſtet.“ Heute Mady Chriſtians und Eruſt Deutſch im Nationaltheater. Henri Bernſtein, bekannt und erfolgreich als Verfaſſer theaterſtarker Dramen, deſſen Schauſpiel„Der Dieb“ z. Zt. in Berlin einen Serienerfolg aufweiſt, behandelt auch in dem an⸗ läßlich des heutigen Gaſtſpieles von Ma dy Chri⸗ ſtians und Ernſt Deutſch zur Mannheimer Erſtaufführung kommenden Drama„Hazard“ daß Thema„Geſellſchaft und Verbrechen“ mit der ihm eigenen Kenntnis der Pariſer Atmoſphäre in bühne n ſicheren Effektſzenen. Die weibliche Hauptrolle givt Mady Chriſtians Gelegenheit, die Regiſter ihres Charakteriſtierungskunſt von der harmlos tändelnden bis zur leidenſchaftlich liebenden Frau und zur aufe opfernden Retterin des Geliebten ſpielen zu laſſen. Auch Ernſt Deutſch zeigt die Rolle eines verwegenen Spielers und mitreißenden Liebhabers auf ſeinem ureigenſten Gebiet. Dem gaſtierenden Enſemble ge⸗ hört auch der in Mannheim noch in beſter Erinne⸗ rung ſtehende Schauſpieler Fritz Alberti an. Eine eindringliche Jazz⸗Kompoſition. In der Chicagoer Oper gelangte kürzlich eine Jazz ko mpoſi⸗ tion zur Uraufführung. Um die Aufführung möge lichſt eindringlich zu geſtalten, verwendete man 108 Vielleicht, daß Se noch was drinnen haben.“ Dann ſchlug er lachend die Tür hinter ſich zu, Saxophonbläſer, 25 Schlagzeugſpieler und ein vo beſetztes Sinfonſeorcheſter, 4. Seite. Nr. 69 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 11. Februar 1930 Gäſte des Verkehrsvereins in Mannheim Anfang Dezember hat der Verkehrs⸗Verein Mannheim E. V. durch ein Rundſchreiben au etwa 500 Bürgermeiſterämter der näheren und weiteren Umgebung Mannheims die Fühlungnahme zur Pflege des wechſelſeitigen Verkehrs aufge⸗ nommen. Etwa die Hälfte der Städte und Ort⸗ ſchaften iſt auf die Anregung des Verkehrs⸗Vereins eingegangen und ſtellte Vertrauensleute zur Mitarbeit zur Verfügung. Ein Teil dieſer Herren war am vergangenen Sonntag Gäſte des Verkehrs⸗ Vereins. Vertreten waren die Gemeinden Maxdorf, Hockenheim, Rheingönheim, St. Leon, Großſachſen, Frankenthal, Meckesheim, Ziegelhauſen, Altlußheim, Oftersheim, Viernheim, Tröſel, Leimen, Neckar⸗ ſteinach, Auerbach, Altrip, Dilsberg, Friedrichs⸗ feld. Nach dem Empfang am Sonntag vormittag durch die Geſchäftsleitung des Vereins wurden die Herren durch eine Autoomnibus fahrt mit den Schönheiten und Sehenswürdigkeiten Mann⸗ heims bekanntgemacht. Auch die Induſtrieanlagen, das Hafengebiet und das Stadion wurden beſichtigt. Auf dem Flugplatz Neuoſtheim verfolgten die Herren mit großem Intereſſe einen Start und be⸗ ſichtigten ein Junkers⸗Verkehrsflugzeug. Der Auto⸗ omnibus brachte dann die Gäſte durch die Auguſta⸗ Anlage zum Schloßmuſeum. Muſeumsdirektor Pro⸗ feſſor Dr. Walter begrüßte die Herren und führte ſte in einem einſtündigen Rundgang durch die reichen Sammlungen. Bei dem Mittageſſen in der„Land⸗ kutſche“ legte Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard in einer Anſprache nochmals die Werbe⸗ und Propa⸗ gandabeſtrebungen des Verkehrs⸗Vereins Mann⸗ heim dar. Der Beſuch der Nachmittags vorſtellung im Nationaltheater„Die andere Seite“ von R. C. Sherriff beſchloß die Darbietungen für die Gäſte, die von dem Geſehenen und Gebotenen hochbefriedigt waren. Weitere Beſuche der gewonnenen Ver⸗ trauensleute in Mannheim folgen.* Eiſiger Oſtſturm überm Hochſchwarzwald Der ſchwere Oſtſturm, der am Sonntag über die Schwarzwaldhöhen fegte und die winterſportlichen Freuden etwas trübte, hat in der Nacht zum Mon⸗ tag erneut aufgefriſcht und in den Vormittags⸗ ſtunden zeitweilig orkanartigen Charakter an⸗ genommen. Beſonders in den exponierten Höhen⸗ lagen erreichte der ſcharfe Oſtſturm eine Stärke von 9 Grad, alſo über 25 Sekundenmeter⸗Geſchwindigkett. Gleichzeitig ſank die Temperatur im Sturmbereich auf—14 Grad Kälte, ſo z. B. auf der Seebuckhalde am Feldberg, am Herzogenhorn und auf dem Bel⸗ chen. Auch im Gebiete der Hornisgrinde tobt ein außerordentlich heftiger Oſtſturm von Stärke—9 bei klarem Himmel und—12 Grad Kälte. Ein Vor⸗ wärtskommen gegen den ſchneidenden Oſtſturm iſt kaum möglich, da ſeine Heftigkeit und Kälte zugleich atemberaubend wirken. Durch den unvermindert anhaltenden Eisſturm ſind auf den Bergkammlagen und Kuppen ſchwere Schneeverwehungen eingetreten. Auf zahlreichen Bergplateaus iſt der Schnee über Nacht teilweiſe weggeweht. Es hat ſich Wind⸗ und Eisharſch gebildet, eine recht bedenkliche Schneeſorte, die jedenfalls an Steilhängen zur Vor⸗ ſicht mahnt. Im Feldberggebiet iſt der Schnee an den Oſtabhängen bis zu 1 Meter hoch angeweht worden. Auch die Eiberkeſſelwächte an der Hornis⸗ grinde, in die der Oſtwind in wilden Wirbeln den Pulverſchnee hineinweht, bietet einen wirkungs⸗ vollen Anblick. Streckenweiſe ſind die Bergkamm⸗ lagen ſchneefrei oder vereiſt, während alle geſchütz⸗ teren Gebiete, hauptſächlich Waldwege, unverändert guten Pulverſchnee aufweiſen. Im Hochſchwarzwald iſt neuerdings Schaden durch Win d⸗ und Schnee⸗ bruch entſtanden. Der Sturm hat den neuen, lockeren Schnee raſch vereiſen und verkruſten laſſen. Fortgeſetzte Windſtöße verurſachen nun ein Knicken und Brechen der unerwartet ſchwer durch Eis be⸗ laſteten Bäume; hauptſächlich gefährden Eis, Schnee, Kälte und Sturm die Jungſchonungen. en. Tanzliedchen“ Landheimfeſt der Leſſingſchule In den Räumen des Turnvereins 1846 hielt am Sams⸗ tag abend der Verein Landheim⸗Leſſingſchule e. V. ſein diesjähriges Landheimfeſt ab, deſſen Rein⸗ ertrag dem Landheim zufällt. Der 1. Vorſitzende, Stadtvermeſſungsrat Becken bach, begrüßte die Mitglieder und Gäſte, dte Angehöeigen der Schule, Vertreter der Eltern⸗ und Lehrerſchaft, der Abi⸗ turienten vereinigung und der Preſſe. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß auch dieſes Landheimfeſt, das einen ſo guten Beſuch aufweiſe, wieder einen ſtattlichen Erlös zugunſten des Heimes bringe, das ja noch mit einer reſtlichen Bau⸗ ſchuld belaſtet iſt. Vielleicht gelinge es auch in abſehbarer Zeit, von der Stadt einen höheren Beitrag zu erhalten. Im vergangenen Jahre ſet das Landheim wiederholt das Ziel aller Klaſſen der Leſſingſchule geweſen. Auch wurde zum erſtenmal ein Schüleraustauſch mit einer Hamburger Schule durchgeführt. Der nun folgende erſte Teil des Programms wurde faſt ausſchlteßlich von Schülern beſtritten. Frl. Lotte Bopp ſang mit angenehmer Stimme und gut einfühlend einige von Beethoven vertonte ſchottiſche Lieder. Am Flügel be⸗ gleitete Prof. Dr. S. Billigheimer, unterſtützt von ſtud. jur. Max Eberle(Violine) und Kurt Lubber⸗ ger(Cello). Ein aus Schülern zuſammengeſtellter Sprech⸗ chor wartete mit zwei Vorträgen auf:„Der große Krebs im Mohriner See“ von Auguſt Kopiſch und„Es war ein⸗ mal ein König“ von Goethe. Beide Dichtungen wurden deutlich und akzentutert gut vorgetragen. Parodien aus dem„Deutſchen Dichterroß“ brachten die Unterprimaner Vollinger und Emmel zu Gehör. Dann ſprach der Chor das köſtliche Vereinslied von Johannes Trojan Volkstümlithes Konzert Der Geſangverein„Deutſche Einheit“, Maunheim⸗Feu⸗ denheim, lud Mitglieder und Freunde in den Saal des Jägerhauſes, Feudenheim zu einem„Volkstümlichen Konzert“ ein. Trotz des ſchönen Wetters und der un⸗ gewöhnlichen Zeit, in der die Veranſtaltung ſtattfand, war der Saal dicht beſetzt. Man merkte den Feudenheimern wie⸗ der einmal ſo recht ihre Liebe zum Geſang, zur Muſik an. Das Programm des Sonntags beſtand aus Liedern, die ihrer Natur nach volkstümlichen Charakters waren. Lie⸗ der, von Künſtlern für einen weiten Kreis von Meuſchen geſchrieben, einfache, herbe und weiche, innige Weiſen. Es iſt eine dankbare Aufgabe, wie es auch das ſonntägliche Konzert bewies, ſolche Lieder zu ſingen. Man ſichert ſich mit ihnen Erfolg, denn in den Liedern liegt die Kraft, an Sat⸗ ten im menſchlichen Gemüt zu rühren, die anderer Art gon Muſik in ihrer Stärke verſagt iſt. Der Geſangverein„Deutſche Einheit“ brachte ein paar der Schönſten dieſer Gattung zu Gehör. Da war einmal dag„Gloria“ aus der deutſchen Meſſe von Franz Schubert. Ueber die wundervolle Muſik ſelbſt iſt woyl kaum etwas zu ſagen. Dem muſikaliſchen Leiter, Herrn Oskar Pfeifer, gebührt Ehre mit ſeinem diſziplinierten, verſtändnisvollen Männerchor. Es folgte„Cin Maſen⸗ tag“ von Schauß; ein Lied, wie man es unter den Dorf⸗ linden zu ſingen pflegt; eine einfache, herzliche Weiſe. Der Vortrag hatte den rechten Ton getroffen, nicht zu weich, nicht zu ſchmelzend. Karl Kern ſchrieb zu einem Gedicht⸗ chen„Mondzauber“ eine feine, leichte Melodie. Der Dirigent wußte auch hier das rechte Lied daraus zu machen. Das Gleiche gilt für„Drei Nelken“ von Pracht, einer herben Weiſe und dem enkzückenden Schwabenlied⸗ chen„Werbung“ von Fr. Silcher,„O Maidle du biſt mei Morgeſtern“. Ein Min nelied aus dem 13. Jayr⸗ hundert von Zander hatte ſeine beſonderen Reize. Die meiſte Sympathie erwarb ſich ein„Schwäbiſches von Moldenhauer. Der Erfolg lag zur Hauptſache am Vortrag. Dieſe Nachahmung ſchwä⸗ biſcher Bauernmuſtk, der feſte Rhythmus, die Leichtigkeit im Singen erzielte den wohlverdienten, wärmſten Beifall. Das Liedchen mußte wiederholt werden. Als Soliſtinnen waren zwei Mannheimer Damen ver⸗ pflichtet, Frl. Alma Linden mit Sopran⸗ und Frl. Käte Back mit Violin⸗Solts. Frl. Linden ergänzte die Lieder⸗ reihe des Männerchors durch die bekannte„Widmung“ von R. Schumann. Das weiche Timbre Frl. Lindens nicht ſehr großer Stimme vermochte Freude zu bereiten. Als zweites ſang Frl. Linden„Still wie die Nacht“ von Bohm.„Verborgenheit“ von Hugo Wolf gelang ihr am Beſten.„Die Nacht“ von Richard Strauß ſtellte Anforderungen an ihre Stimme, denen ſie nicht ganz gewachſen war. In der Höhe klang die Stimme gepreßt. Merkwürdig war, daß Frl. Linden erſt bei ihrer Zugabe „Zueignung“ von Strauß weſentlich freier ſang und beſonders in den hohen Lagen den Anſprüchen des Liedes vollkommen genügte. Eine ſehr angenehme Ahwechſlung bot Frl. Back mit ihrem„Violinkonzert III. Satz“ von Max Bruch. Ihr Spiel iſt beherrſcht von einem wunderbaren Rhythmus, von einem hinreißenden Temperament. Max Bruch iſt ihr geläufig wie dem Frommen ſeine Bibel. Sie ſpielt ihn mit einer Leichtigkeit, mit einer Einfühlungsgabe, wie man es „Laſt uns in Vereine treten“: Das Trinklied von Rich. Dehmel galt dem Gedächtnis des vor 10 Jahren ver⸗ ſtorbenen Dichters. Alle Darbietungen zeugten von fleißi⸗ ger Einſtudierung und wurden ſehr beifällig aufgenommen. Den Höhepunkt der gut gewählten Vortragsfolge bildete entſchieben die Aufführung des überaus geheimnisvollen Stückes„Der kupferne Aladin“. Der Verfaſſer Martin Luſerke neunt es einen orientaliſch⸗ myſtiſchen Zirkus“. Schüler der Ober⸗ und Unterprima und die dret Damen Gſcheidlen ſprachen, ſangen und tanz⸗ ten die köſtliche Sache, zu der Unterprimaner Hans Eck die Bühnenbilder und Koſtüme entworfen hat. Das Schluß⸗ bild entfeſſelte wahre Hetterkettsſtürme. Die ganze orlen⸗ taliſche Angelegenheit löſte ſich in eine revneartige Tanz⸗ ſzene auf. Wie dann die Primaner in Turnhöschen das Menuett von Boccerini parodterten, das war einfach zum Kugeln. Toſender Beifall erzwang die teilweiſe Wieder⸗ holung der Girl⸗Tänze. Der„Flügelmann“, Oberprimaner Helmut Lin d, für die muſikaliſche Untermalung, ebenſo wie alle Darſteller durften verdienten Beifall entgegenneh⸗ men. Ende gut, alles gut, das waren die noriſtiſchen Vor⸗ träge Hugo Voiſins, der bayeriſche Belange gewichtig vertrat. Daun ſpielte die Kapelle Mohr zum Tanz. Blu⸗ menbuden, wie auch die anderen Verkaufsſtände und nicht zuletzt eine gut ausgeſtattete Tombola zeigten ſich recht „einnehmend“, ſodaß wohl ein kräftiger Bauſtein zum Landheim herausgekommen iſt. und die Sonntag Verſchiebdene Darbietungen des Programms Aufführung„Der kupferne Aladin“ wurden am nachmittag für die jüngeren Schüler wiederholt. der„Deulſchen Einheit“ nicht alle Tage trifft. Mit einer„Polonatſe“ von H. VBieuxtemps gibt ſie eine bewunderuswerte Probe ihrer Spieltechnik. Gleichzeitig publiziert ſie die Muſik mit den ſeltſomen Ryhthmen dieſes Meiſters auf eine ein⸗ dringliche Art. Unter ſtürmiſchen Beifall ſpielte ſie noch „Berceuſe“ von Renard. Unter dem Dämpfer ſprang ein graziöſes, zierlich⸗ſchmeichelndes Liedchen in den Saal, freundlich aufgenommen von einem dankbaren Publikum. Die Begleitung am Flügel hatte Herr Alfred Schmitt übernommen, der beiden Damen ein verſtändnisvoller Helfer war. Am Schluß lohnte herzlicher Beifall die wohlgelungene Veranſtaltung. Es folgte anſchließend ein Feſtkommers. —1 „ Evangeliſcher Kirchenchor Mannheim⸗Wallſladt Der Evangel. Kirchenchor Mannheim ⸗ Wallſtadt hielt am vergangenen Sonntag im Saale zum„Prinz Max“ in Wallſtadbt ſeinen Familten⸗ abend ab. Der überaus zahlreiche Beſuch der Veranſtal⸗ tung bewies, wie ſehr der Kirchenchor damit einem Wunſche ſeiner Mitglieder entgegengekommen iſt. Als Einleitung ſang er unter der Führung ſeines Dirigenten, Hauptlehrer Müller,„Wenn es dunkelt“, Volksweiſe 1532 und„Es ſchienen ſo golden die Sterne“ von J. W. Lyra. Beide Chöre wurden tonſchön und fein nuanctert vorgetragen. Hierauf folgte die Begrüßungsanſprache des Vorſttzenden V. Dün kel, der mit gehaltvollen Worten Zweck und Ziel der Kirchenchöre treffend vortrug, und dabei erwähnte, daß dem evangel. Kirchenchor Maunheim⸗Wallſtadt durch die Eingemeindung von Wallſtabt zu der Kunſt⸗ und Muſtkſtadt Mannheim auch dementſprechend künſtleriſch höhere Pflich⸗ ten und Aufgaben erwachſen ſind. Sinnig und innig ſprach alsdann Frl. G. Rudolph einen Prolog:„Drei Worte des Glaubens“ von Fr. v. Schiller Daran anſchließend fang Herr V. Dünkel drei Arien aus Wagneropern: Walters Preislied aus den„Meiſterſingern“, Lied an den Abendſtern aus„Tannhäuſer“, Graserzählung aus„Lohen⸗ grin“. Der Sänger hatte ſich keine leichte Aufgabe geſtellt. Umſo mehr muß anerkannt werden, daß der Vortragende, der einen umfangreichen, wohlklingenden Bariton beſitzt, dieſe Arten beſeelt und mit ſchöner Tongebung fang. Einen muſikaliſch feinfühligen Begleiter am Klapfer hatte der Sänger in Pfarrer Dr. K. Anton gefunden. An⸗ ſchließend an dieſe Geſänge hielt Pfarrer Dr. K. Anton eine ſehr lehrreiche Anſprache, in der er u. a. über Wagner⸗ muſik ſprach und dabei beſonders„Lohengrin“ und„Parſi⸗ fal“ erklärte. Auch über Schillers Gedicht„Drei Worte des Glaubens“ ſtellte der Vortragende eine Betrachtung an. Die hierauf aufgeführten heiteren Schwänke„Der Kaffee⸗ klatſch“ mit Duett von R. Buſſe und„Die Naturheil⸗ methode“ von A. Laufs, die von allen Mitſpielenden gut N wurden, hatten einen großen Heiterkeits⸗ erfolg. Zum Anfang des zweiten Teils ſang der Chor in gleich ſchöner Tongebung„Argwohn“, ein ſchwäbiſches Volkslied, und, Mein Herz hat ſich geſellet“, Volkslied aus dem 15. Jahrhundert. Alsdann folgte ein Sopranſolo von Frau Friebn Karch. Die Sängerin trug die Arte aus„Frei⸗ Verdis Simone Bottanegra“ Erſtaufführung in Berlin „Simone Boccanegra“ von Verdi in ber Bearbeitung von Werfel iſt als deutſche Erſtauf⸗ führung in der Berliner Städtiſchen Oper mit einem geradezu ſtürmiſchen Beifall begrüßt worden. Man weiß, daß die Handlung dieſer Oper weniger ſolche Begelſterung hervorrufen kann, als es immer⸗ hin die Muſik vermag. Was Piave da zuſammen⸗ gedichtet hat, dieſer Kampf eines Genueſer Patri⸗ ziers und eines plebefiſchen Kanzlers um die ver⸗ borgen gehaltene Tochter des Dogen Boeccanegra, das bleibt auf der Bühne ſehr unklar und konzentriert nirgends die Aufmerkſamkeit. Auch was Boito bei der ſpäteren Bearbeitung am Text verbeſſerte, half nicht viel. Selbſt was Werfel änderte, rettet die Bühne nicht. Er hat die Vorgänge mehr auf einen Parteikampf in Genua ſelbſt zuſammengezogen und eine friedlich menſchliche Stimmung über den Schluß gebreitet, nur durch leichte Aenderung der Worte, nicht etwa der Szenen oder der Muſtk. Aber dieſe Muſtk ſelbſt hat ſchon ihre großen und ſchönen Stellen, namentlich in der ſpäteren Verſion, die Verdi dem 1857 geſchrie⸗ enen Werke im Jahre 1880 gab. Er ließ viel aus, fügte noch mehr hinzu, aber ſtellte doch einen einheitlichen Stil her zwiſchen der alten Arienoper und der modernen, mehr rezita⸗ tiylſchen. Beſonders das Finale des erſten Akts, die Ratsſitzung, in der der Intrigant Paolo erledigt wird, iſt eine der bedeutendſten Schöpf⸗ ungen des Meiſters. Der Othelloſtil, der hier ungefähr angeſchlagen wird, ſpitzt ſich in dem Bau aus Soli und Chören, ſogar Doppelchören, zu ſolcher Schärfe und Klarheit zu, es iſt ſo ſchlagend bei aller Melodie, ſo dramatiſch bei aller Verwirrung des Textes, daß das Othellv⸗ finale uns dagegen ſchwach erſcheint. Es gibt auch ſonſt einige Duette und Enſembles, die die ganze Leidenſchaft Verdis atmen und in ſeinem melodiſchen Feuer aufglühen. Es iſt im ganzen eine ſo vornehme und tief künſt⸗ leriſche Haltung der Faktur, daß uns Verdi recht nahe kommt. Der Maskenball freilich, der das Jahr nach der erſten Faſſung geſchrieben wurde,— an den dürfen wir nicht denken. So vergängliche Muſik wie hier im dritten Akt ſteht darin nicht. Konventionell iſt es eigentlich nirgends, aber eben manchmal unbe⸗ deutend, wie es in den Zwiſchenwerken von Verbi, die in ſolchem Miſchſtil gehalten ſind, leicht einmal vorkommt. Aeſthetiſch iſt es äußerſt intereſſant, die alte Faſſung mit der ſpäteren zu vergleichen. Stie dx y, der Dirigent, hat darüber im Programmbuch einen lehrreichen Aufſatz geſchrieben. Manchmal kompo⸗ niert Verdi früher ſchon ſo, als ob es Othellozeit wäre, manchmal ſpäter ſo, als oß er die Traviata noch in den Gliedern hätte. Wie es auch ſei, er hoffte damals, als die Oper 1881 in der Scala wie⸗ der herauskam, auf einen dauernden Erfolg. Es kam nicht ſo. Wir wollen ſehen, ob Werfel ihm jetzt noch die Freude bereitet, wie er es mit der Macht des Schickſals getan hat. Unſere Aufführung war mehr als ruhmvoll. Stiedry ſtrengte alle Kräfte an, um klanglich und dramatiſch Wirkung zu erzielen, die genialen Stellen der Partitur hervorzuheben, die großen Chöre in Leidenſchaft zu verſetzen und die Sänger ihre beſten Kräfte hergeben zu laſſen. Er hat eine außerordent⸗ liche Leiſtung vollbracht. Die Regie von Otto Krauſe war meiſt auf ſeiner Seite, die Sänger dagegen ſchienen am erſten Abend noch an einer Müdigkeit zu leiden, die ſte überwinden werden. Reinmar als Boccanegra von äußerſter Kultur der Stimme, wächſt allmählich auch in die Kraft ſei⸗ ner Rolle hinein. Beate Malkin als Amelia, techniſch nicht ganz einwandfrei, aber in der Farbe der Stimme doch immer ſehr ſympathiſch. Max Roth als Intrigant Paolo, auf dem Wege zur Beſſerung ſeines Organs. Dagegen Ludwig Hofmann als Fiesco, durch ſtimmliche Experimente(auch er Ee ſchütz“„Und ob die Wolke ſich verhülle“ und die Arie aug konnte mit dieſen Geſängen ihren weichen, ſchönklingenden Sopran gut zur Geltung bringen. Am Klavier wurden dieſe Geſänge von Hauptlehrer Fr. Müller ſicher und ge⸗ wandt begleitet. Herr K. Welßling erfreute hierauf die Zuhörer mit einigen wirkungsvoll vorgetragenen heiteren pfälzer Gedichten. Nunmehr folgte ein größerer Schwank in zwei Au gen:„Die Allerweltskäte“ pon. Neuenhöfer. Außer Programm wurde noch ein Tenyr⸗ ſolb von Herrn Fr. Arnold tonſchön geſungen. Ferner wurde das Singſpiel„7 Hühnchen und der Hahn“ gut ge⸗ ſpielt und geſungen. „Mutter und Kinb“ Wohltätigkeitsfeſt der Caritas Hundert fleißige Hände regen ſich, um bei der heute be⸗ ginnenden Veranſtaltung„Mutter und Kind“ etwas Gutes bieten zu können, daß dieſe mit vielen Mühen bis ins Kleinſte hinein vorbereitete N ſtaltung ihren Zweck, Mittel zu bringen für die dringendſten Aufgaben der Carte tas unſerer Stadt, auch erreichen kann. In Anbetracht der erhöhten Not unſerer Tage hat ſich der Vorſtand des Ca sverbaudes entſchloſſen, in dieſem Jahre das Wohltätigkeitsfeſt für die Geſamtcaritaz der Stadt Mannheim Kolpinghaus mit ſeinen neuen großen al die Veranſtaltung beherbergen. Das ch jeden Nachmittag und beſonders jeden Abend abwickelt, iſt außerordentlich gut und reichhaltig. Muſikaliſche und geſangliche Darhbie⸗ tungen und Aufführungen auf der Bühne werden die Abende zu ſtimmungsvollen Stunden geſtalten. Für die Kleinen beſorgen der Onkel und die Tante eine ganze Menge ſchöner Ueberraſchungen. nungsfeier am heutigen Dienstag nachmittag, als auch an den folgenden Tagen und Abenden. X Partei⸗Nachrichten Aus der Deutſchen Volkspartei Am vergangenen Sonntag fand im Ballhaus die ſehr gut beſuchte Wahlkreiskonferenz Mannheim Land, Weinheim, ſtatt. Der Vorſitzende, Stadtrat Haas, eröffnete die Sitzung mit herzlichen Begrüßungs⸗ worten und leitete über zu einem Referat über„Drin⸗ gende politiſche Fragen in Reich, Land und Kommune“. In ſeinen Ausführungen, die ſehr leb⸗ haften Beifall fanden, unterzog der Redner die Haager Ab⸗ machungen einer kritiſchen Betrachtung und hob vor allem die Vorteile des Mpungplanes gegenüber dem Dawesplan hervor. Uebergehend zu den Verhältniſſen in Baden be⸗ ſprach er die Regierungsbildung in Baden und die badiſche Koalitionspolitik und deren Auswirkungen. An das Nefe⸗ rat ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache an, die recht inter⸗ eſſante Anregungen zu Tage förderte. Bei der dann vorge⸗ nommenen Wahl des Vorſtandes des Bezirkes Mannheim⸗ Land, Weinheim wurde der bisherige Vorſtand mit kleinen Aenderungen wieder gewählt: Vorſitzender: Stadtrat, Rektor Lubwig Haas, Mannheim, ſtellv. Vorſitzender: Direktor Dr. Albert Kleinſchmitt, Schwetzingen, ſtellv. Vorſitzender: Kfm. Georg Randoll, Schriftführer: Kfm. Jakob Teutſch, Frleörichsfeld. Film⸗Rundſchau Univerſum:„Menſchen im Feuer.“ Mit ſeinem neueſten Film hat Harry Piel eine Rolle geſchaffen, die weit über dem Durchſchnitt ſeiner üblichen Senſationsmätzchen ſteht. Er verzichtet darauf, als Einzelmenſch aufzufallen, den Retter zu ſpielen und mit ſeinen artiſtiſchen Leiſtungen zu prunken, ſondern ordnet ſich in das Geſamtſpiel der übrigen Mitwirkenden ein, ſo⸗ daß ein einheitliches Bild entſteht. Im Mittelpunkt des Films ſtehen zwei Rieſenbrände die Harry Piel als. Re⸗ giſſeur im Zuſammenhang mit dem Eingreifen der Fkiter⸗ wehr bildmäßig wirkungsvoll ausgewertet hat. Die Handlung ſelbſt iſt etwas in die Länge gezogen zwei Feuerwehrleute gehen auf den Bummel, finden nur ein Mädel und die Freundſchaft der beiden Freunde geht in die Brüche. Die gemeinſame Not bei dem Goßfeuer läßt ſie die Nichtigkeit ihres Streites erkennen. Nun geht es wieder zuſammen auf den Bummel, das Glück iſt ihnen hold, denn ſie finden Zwillingsſchweſtern und aller Streit hat ein Ende. Von einigen pfychologiſchen Unmöglichkeiten abgeſehen — 8. B. wird nach mehrtägiger lebensgefährlicher Arbeit an der Brandſtelle niemand zu einem Bummel aufgelegt ſein— iſt der Film recht nett aufgemacht, heiter, unter⸗ haltend und dennoch ſpannend. Nica T ur off iſt der un⸗ komplizierte Kamerad von Harry Piel, Lotte Lor ring die kokette Kaſſiererin von dem Automatenreſtaurant und Helen Steels entzückt in der kurzen Doppelrolle als Zwillingsſchweſter. Schluß des redakffonellen Teils Basler Hellöl Oleum Basieum) schnell befreit von Erkälfungs-, Stolf wechsel-, Nerven- usw. Krenkhell“ Apoth., Ludwig& Schütthelm, O.3, Sanit.- u. Reformhaus. 84842 ſchraubt den Baß zum Bariton hoch) etwas unſtcher. Martin Oehman als ſtrahlender Tenor Gabriele führt allein die Aufführung zu einem unumſtritte⸗ nen ſtimmlichen Glanz. Oscar Bie. — Kunſt und Wiſfenſchaft Von der Univerſität Heidelberg. Nach dem ſoeben erſchienenen Vorleſungsverzeichnis iſt der Beginn des Sommerſemeſters auf den 15. April, der Beginn der Vorlefungen auf den 29. April, die erſte Immatrikulation auf den 26. Appil, die letzte auf den 20. Mal feſtgeſetzt. Aus der Reihe der ſog. öffentlichen Vorleſun⸗ gen, die für einen größeren Zuhörerkreis beſtimmt ſind, ſeien genannt: Dibelius, Chriſtentum und Politik(Mi. 12—1) Radbruch, Juriſtiſche Tages⸗ fragen(Mi.—); Gundel, Soziale Hygiene [Mi. 15—17); Kümmel, Phyſivlogie und Pa⸗ thologie der Stimme und Sprache(Do. 1920); Hellpach, Die Leiſtungen des Entwußtſeins (Traum, Witz, Einfall, Neuroſe, Mo. 16—17); Andreas, Deutſches Wirtſchaftsleben im Zeitalter der Renaiſſance und Reformation(Mo. 18109); Holborn, Politiſche Geſchichte Deulſchlands von 1890 bis 1919(Sa.—11); Neumann, Die Kunſt Matthias Grünewalds(Mi. 1718); Beſſeler, Muſikaliſches Hören und Verſtehen(Di. 1819). Dr. Bergius erſcheint zum erſtenmal mit einer Gaſtvorleſung über„Probleme der Rohſtoff⸗ wirtſchaft“(Mo. 1718). O Kunſt in Sansſouci. Der Verfall der Kunſt⸗ galerie in Sansſouct hat im Laufe der Zeit wenig Beachtung erweckt. Viele Kunſtprodukte ſind ins Kaiſer Friedrich⸗Muſeum nach Berlin oder in aus⸗ wärtige Galerien gewandert. Nun ſetzt eine ernſte Beſtrebung ein, die Gemälde⸗Sammlung in Sans⸗ ſouet wieder auf ihren einſtigen Beſtand zurückzu⸗ bringen. Aus Schlöſſern und auswärtigen Bild⸗ galerten ſind bereits verſchollen gegangene Werke, darunter zwei bedeutende Bilder von Rubens, „Tarquinius und Lukrezia“ ſowie das Bildnis der Helene Fourment, zurückgewonnen worden. 2 Deutſche Kunſt⸗Ausſtellungen. Das Städtiſche Kunſtmuſeum in Königsberg begeht zur Zeit eine größere Emil Nolde ⸗Ausſtellung.— Das Münchener Graphiſche Kabinett zeigt eine umfaſſende Ausſtellung„Wege abſtrakter Malerei“. — Der Dresdener Kunſtverein hat ſeine füngſte Kunſtausſtellung dem Schaffen Klees gewidmet.= Die Keſtner⸗Geſellſchaft in Hannover veranſtaltet im Februar eine Chriſtian Rohlfs? Gedächtnisausſtellung. Im März wird ſie das Le⸗ benswerk Alfred Kubins zur Schau stellen. Wiederaufbau des Parthenons. Auf dem Burg⸗ hügel in Athen werden zur Zeit alle Vorkehrungen getroffen, um den Tempel der Athene Parthenons völlig freizulegen und zu ergänzen. Ein doppelt ſchwieriges Anſinnen, da ja bekanntlich die mafſiven Säulengruppen durch die Pulverexploſion von 1687 den Tempelbau des Phidias ſtark beſchädigte. Zu⸗ nächſt wird man die Nord und Südſeite des Par⸗ thenon wieder herſtellen, 8 Nene Stücke.„Verkettung“ betitelt ſich eine Komödie von Joachim Brugge, die im Ber⸗ liner Leſſingtheater zur Uraufführung gelangt. Das neueſte Stück Pirandellos„Jeder nach ſeiner Art“ kommt im Theater am Nollendorf⸗ platz zur Urauführung.—„Die S pie lwitti⸗ gen“ heißt ein nächtliches Einakter⸗Theater, das ſich in Berlin aufgetan hat und folgende neue Stücke ur⸗ aufführt: Molnars„Buben und Mädels“, Triedell⸗Polgars„Goethe“ und Norbert Schillers Kurzdrama„Na un de“— Fritz Schwieferts dreiaktiges Luſtſpiel„Margue⸗ rite durch drei“ kommt am Komödienhaus in Berlin zur Uraufführung. O Die Marienburger Feſtſpiele, die in den letzten beiden Jahren Heimatſpiele aus der Zeit des Ritter⸗ ordens zur Aufführung brachten, werden im näch⸗ ſten Jahre Goethes„Egmont“ mit der Muſik von Beethoven aufführen. „Prezioſa“„Einſam bin ich nicht alleine“ vor. Die Soliſtin Weinheim, = Stenstag, den 11. Februar 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) ——— 5. Seite. Nr. 39 4 Aus dem Lande Kufbeckung einer zweiten Schwarzbrennerei bei Bruchſal 1 Bruchſal, 10. Febr. Aufſehen erregt die Auf⸗ beckung einer zweiten Schwarzbrennerei auf Bruch⸗ ſaler Gemarkung. Am Samstag nachmittag wurde auf dem Grundſtück der Forellenzuchtanſtalt, die an einen Herrn Rauſchmeier aus Konſtanz verpachtet it, eine modern eingerichtete Schwarzbrenne⸗ rei ausgehoben und ein Karlsruher Obſt⸗ händler namens Ries nebſt ſeinen Komplizen verhaftet. In dem Unterſtock des neuerbauten Hruthauſes war die Brennerei untergebracht. Man ſand fünf Benzinfäſſer mit 1000 Liter aus Zucker gebranntem Schnaps, und 10 Halbſtückfäſſer mit Zuckermaiſche. Die Unter⸗ ſuchung geht weiter und führt nach Gallen bach im Büßlertal, wo die Unternehmer der Schwarz⸗ drennerei zu ſuchen ſein dürften. Vom Maskenball in den Tod Pforzheim, 10. Febr. Heute morgen hat ſich ein 29 Jahre alter Goldmacher vergiftet. Die Nacht vorher war er mit ſeiner Frau auf einem Maskenball. Das Motiv zur Tat iſt Eiferſucht. Kraftpoſtverbindung K. elsruhe—Rußheim Graben s Karlsruhe, 10. Febr. Mit Wirkung vom 18. März wird die längſt gewünſchte Kraftpoſtveroin⸗ dung Karlsruhe—Eggenſtein—Linkenheim—Hochſtet⸗ ten—Liedolsheim—Rußheim(bezw. Graben) und um⸗ gekehrt zuſtande kommen. Vom gleichen Zeitpunkt an wird die Reichsbahndirektion den Trieb⸗ wagen verkehr auf der Eiſenbahnſtrecke Karls⸗ kuhe—Eggenſtein Graben einſtellen. Dieſe Züge werden durch den Kraftwagenverkehr Karlsruhe Dinkenheim— Graben erſetzt. Unter die Straßenbahn geraten Karlsruhe, 10. Febr. Ein 20 Jahre alter einer aus Eggenſtein kam am Sonntag nachmittag Ecke Geranienſtraße und Kaiſerallee beim Hößeigen von einem im Anfahren begriffenen Straßen bahnzug zu Fall. Dabei brachte er ſeine Füße unter die Räder des Anhänge⸗ wagens. Auf Zuruf von Fahrgäſten gab der Schaff⸗ ner ſofort Notſignal, worauf der Führer an⸗ hielt. Das Fahrperſonal befreite den Unglücklichen aus ſeiner Lage. Der linke Fuß war derart verletzt, daß er im Krankent zus amputiert werden mußte. im rechten Fuß ſind die Zehen gequetſcht. Es be⸗ ſteht Lebensgefahr. Töblicher Autounfall eil am Rhein, 10. Febr. Auf der Landſtraße kwiſchen Auggen und Schliengen ſtteß geſtern nach⸗ mittag ein Kraftwagen, der einen Motorrad⸗ ſahrer Überholen wollte, mit einem entgegenkommen⸗ den Wagen zuſammen. Dabei wurden beide Wa⸗ gen ſchwer beſchädigt. Der Sägewerksbeſitzer Tritſchler von Niederweiler erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er unmittelbar darauf ſtarb. ** Oftersheim, 10. Febr. In einem anonymen Arleſe an die Staatsanwaltſchaft beſchul⸗ digte ein hieſiger Einwohner den Brandgeſchädigten Emil Schmitt von hier der Brandſtiftung. Durch einen Schriftvergleich konnte der Briefſchrei⸗ ber einwandfrei ermittelt werden. Der Täter iſt ge⸗ fändig, Er will den Brief aus Rache geſchrieben haben. Gegen den Briefſchreiber iſt Klage beim Gericht eingereicht worden. Aus der Pfalz Der Freinsheimer„Starkſtrom“ Freinsheim, 9. Febr. Die Schwerblütigkeit und ie immer mehr zutage tretende Glut des neuen Beines veranlaßte den Freinsheimer Winzer⸗ verein, ſein Gewächs als„Freinsheimer Starkſtrom“ zu bezeichnen, denn wer ihm zu nahe kommt, erhält ſicher einen Schlag. Der Grünſtadter Bahnhofsumban. Grünſtadt, 10. Febr. Dem hieſigen Verkehrs⸗ verein iſt— wie in der Generalverſammlung mit⸗ geteilt wurde— von maßgebender Seite verſichert worden, daß mit dem Bahn hofsumbau im Frühjahr begonnen werde, ſobald die erforder⸗ Achen Geldmittel bereitgeſtellt ſind. Die Verſamm⸗ kung gab hinſichtlich der Eistalbahn dem Wunſche Ausdruck, durch Fertigſtellung der Eiswoogbrücke del Ramſen die Inbetriebnahme der Bahn zu er⸗ möglichen. Einweihung des vierten Pfälzer Eigenheims des D. H. V. Speyer, 10. Febr. Am Sonntag mittag wurde hier das in der Karlsgaſſe aus einem umgebauten Privathauſe entſtandene Eigenheim der Orts⸗ gruppe Speyer des Deutſchnationalen Handlungs⸗ gehilfen⸗Berbandes, nach Ludwigshafen, Pirmaſens und Zweibrücken das vierte in der Pfalz, in Gegen⸗ wart von Vertretern der Regierung und der Stadt, feierlich eingeweiht. Nach Begrüßung der Erwähnten und der Vertreter der zwanzig D. H..⸗Ortsgruppen in der Pfalz durch Vertrauensmann Schwager⸗ Speyer hielt Gauvorſteher Landtagsabg. Menth⸗ Mannheim die Weiherede, in der er die Ziele des .. B. zeichnete und ein Bild der Entwicklung des Verbandes und ſeiner Tätigkeit gab.— Oberbürger⸗ meiſter Lei ling ſprach die Glückwünſche der Stadt und Bürgerſchaft aus. Geſänge und Inſtrumental⸗ muſtk umrahmten die ſtimmungsvolle Feier in dem Eigenheim, das neben Unterrichts-, Leſe⸗ und lon⸗ n Räumen einen mit 150 Sitzplätzen ausgeſtat⸗ teten Saal beſitzt. Winzerkundgebung in Bad Dürkheim Bad Dürkheim, 10. Febr. Der Saal des hieſigen Winzervereins war am geſtrigen Sonntag nachmit⸗ tag vollbeſetzt mit Winzern aus dem Bezirk Dürk⸗ heim, die einem Rufe der Pfälzer Bauernſchaft zu einer Kundgebung unb gleichzeitig zur Landes⸗ bezirksjahresverſammlung gefolgt waren. Auch der Junglandbund hatte ſich mit umflorten Wimpeln eingefunden. Transparente mit Aufſchriften in bezug 1 555 Forderungen der Winzer ſchmückten die Wände. Oekonomierat Beck begrüßte die Erſchienenen, darunter die Vertreter der Bezirke Neuſtadt, Lud⸗ wigshafen, Frankenthal und Kirchheimbolanden. Der Geſchäftsführer der Pfälzer Bauernſchaft, Direktor Reber, erſtattete Bericht über das, was iſt und was werden ſoll. Leider ſei den Winzern mich zu wenig bekannt, wie ſehr ihre Geſchicke vom Reichstag abhängig ſind. Seit 1924 führten die Bauern einen verzweifelten Kampf um Gleichberechtigung mit den anderen Wirtſchaftskreiſen. Redner weiſt darauf hin, daß vor fünf Jahren im gleichen Saale in Bad Dürkheim die Winzer gegen den deutſch⸗ ſpaniſchen Handelsvertrag proteſtierten, der der deutſchen Induſtrie den Export erleichtern ſollte, zum Schaden der Bauernſchaft. Ohne den Proteſt der Bauern wäre es nicht gelungen, den Vertrag zur Kündigung zu bringen. Es ſei jetzt die Aufgabe, die Loslöſung der Wirtſchaftspolitik von der Par⸗ teipolitik zu vollziehen. Redner verwies auf die In⸗ ſolvenzen der jüngſten Zeit und die Zwangsver⸗ ſteigerungen der letzten zwei Jahre: Von 1928 bis 1929 ſeien 1618 landwirtſchaftliche Großbetriebe mit 44547 Hektar zwangsveräußert worden, 1929/30 nach vorläufigen Feſtſtellungen bereits 1003 Betriebe mit 62 000 Hektar. Nur durch Einſatz der geſamten Wucht der 18 Millionen, die durch die Landwirtſchaft ſich er⸗ nähren, könne der Einfluß der Bauern und Winzer geſichert werden. Die Weineinfuhr im letzten Jahre betrug an Doppelzentnern(= hl) 1 155 000 im Werte von etwa 60,9 Millionen Mark. Dem gegenüber ſtehe eine Ausfuhr von nur 64000 Dz. mit einem Wert von etwa 12,5 Millionen Mark. Es ſei erwie⸗ ſen, daß wir minderwertige Weine ein⸗ und unſere guten Qualitätsweine ausführen. Direktor Reber formulierte dann acht Anträge zu Maßnahmen, die die Regierung zur Linderung der Winzer⸗ not zu ergreifen habe. Die Anträge decken ſich im weſentlichen mit den Forderungen der Neuſtadter Winzerkundgebung. Notwendig ſei noch die Schaf⸗ fung eines Notfonds für den Weinbau, um beſonders Geſchädigten Hilfe zu leiſten. Nach kurzer Pauſe referierte der Hauptſchrift⸗ leiter der„Deutſchen Wacht“, Fleiſchmann⸗Kaiſers⸗ lautern. Bauernnot heiße heute Winzer ⸗ not, und Winzernot heiße Bauernnot. Die Not des deutſchen Landvolkes ſei keine Einzelerſcheinung mehr, ſondern eine allgemeine Volks not. Zum Schluß der Kundgebung dankte Oekonomie⸗ rat Beck den beiden Referenten für ihre Aus⸗ führungen. Der verhängnisvolle Arlaub Heidelberger Schöffengericht Eine ſeit ſiebzehn Jahren im Dienſt ſtehende Poſt⸗ betriebsaſſiſtentin in Heidelberg trat im Juli vorigen Jahres ihren Urlaub an, der ihr zum Verhängnis werden ſollte. Unmittelbar nach ihrer Abreiſe wurden Unregelmäßigkeiten feſtgeſtellt. Die ſofort vorgenommenen Erhebungen führten zu einem über⸗ raſchenden Ergebnis. Die Beamtin hatte zur Ver⸗ ſchleierung eines von ihr zu vertretenden Defizits ein halbs Jahr lang Poſtanweiſungen und Zahlkarten, die ſie entgegengenommen hatte, mit nach Hauſe ge⸗ nommen und erſt etliche Tage ſpäter richtig abge⸗ führt. Die eingenommenen Beträge legte ſie jeweils der Kaſſe bei. Sie fertigte Atrappen an, in denen ſie Verſicherungsmarken in höherem Werte vor⸗ täuſchte, als der Beſtand wirklich war. Aehnliche Täuſchungsmanöver nahm ſte mit Geldrollen vor. Sie wickelte fünfzig Zehnpfennigſtückhe in Rollenpapier zu 50 Mark. Die Unterſuchung dieſer Vorkommniſſe förderte die Tatſache zutage, daß die Beamtin vom Mai 1926 bis September 1927 als Kundin einer Beamtenbank vier Kreditanträge eingereicht hatte, denen Bürgſchaften beilagen, die ſie mit dem Namen zweier bei ihrem Amt beſchäftigten Poſtſchaffner verſehen hatte. Von den geforderten 1600 Mark erhielt ſie nur 900 Mark. i Zur Sache vernommen, räumte ſie objektiv ihre Taten ein, ſtellte aber jede Betrugsabſicht energiſch in Abrede. Am 28. Dezember 1928 habe ſie bei Vor⸗ nahme des Abſchluſſes zu ihrem Schrecken feſt⸗ geſtellt, daß ihr 2000 Mark(vierzig Fünfzigmark⸗ ſcheine) fehlten. Vermutlich habe ſie das Geld ver⸗ ſehentlich mit Papier in den Ofen geworfen, inſofern es nicht geſtohlen worden ſei. Im Jahre 1924 habe ihr einmal der Betrag von 100 Mark geſehlt, da habe man ſie der Tat verdächtigt. Später aber ſei ein Aus⸗ helfer überführt und verurteilt worden. Sie habe dennoch das Geld bezahlen müſſen, weil ſte es nicht richtig aufbewahrt habe. Aus Angſt habe ſie das Defizit von 2000 Mark verſchwiegen. Die von der Bank erhaltenen 900 Mark verwandte ſie zur Bezahlung des Defizits. 300 Mark nahm ſie von ihrem Gehalt zur weiteren Abdeckung. Den Reſt beſchaffte ihr Vater, ſodaß kein Schaden mehr beſteht. Die Bürgſchaften habe ſie als etwas Formelles an⸗ geſehen. Mit ihren Schlebungen habe ſie niemand ſchädigen wollen. Heute ſehe ſie vollkommen ein, daß ſie damit die größte Dummheit ihres Lebens begangen habe. Von ihrem nicht gerade allzuhohen Gehalt unterſtützte ſie noch die Eltern und den Bruder. Der mit der Unterſuchung beauftragte Ober⸗ poſtinſpektor bekundete, daß die Angekbagte allein die Kaſſe geführt habe(mit Ausnahme eines Nachmittags in der Woche) und ihre Abſchlüſſe nie kontrolliert wurden. Seit dem Beſtehen des Fehlbetrags ſeien alle Regiſter und Abſchlüſſe gefälſcht geweſen. Ihr Vorgeſetzter läßt Gnade für Recht ergeben und be⸗ ſtätigt, daß ſie eine tüchtige Arbeiterin ſei, die in ihrem Dienſt ſonſt nie etwas unehrenhaftes ge⸗ tan habe. Die Zeugen, deren Unterſchrift von der Angeklagten gefälſcht wurden, bezeugen beide, daß ſie jederzeit die Unterſchrift der Angeklagten auf ihr Verlangen geleiſtet haben würden. Der Vater ſagte gus, daß ſeine Tochter hochgradig nervös ſei und aus dieſem Grunde ſchon verſchiedentlich in ärztlicher Behandlung geſtanden habe. In den letzten Jahren hätten ihr die Aerzte mehrfach angeraten, ſie ſolle in Erholungsurlaub gehen, doch die Gefahr des Ab⸗ baues habe ſie davon abgehalten. Das Schöffengericht Heidelberg ſprach die An⸗ geklagte nach langer Beratung von der Anklage der Amtsunterſchlagung frei, verurteilte ſie jedoch wegen erſchwerter Urkundenfälſchung aus Gewinn⸗ ſucht in vier Fällen zu vier Monaten Gefäng⸗ nis und gleichzeitiger Gewährung einer Bewäh⸗ rungsfriſt. 455 Nachbargebiete „8 Bonsweier bei Mörlenbach, 10. Febr. Bei der Jagdverſteigerung wurden als Höchſt⸗ gebot 401/ und als zweites Angebot 400/ erzielt. Der Zuſchlag wird erſt in einigen Tagen von det Gemeinde erteilt. Der frühere Pachtpreis betrug 438.— Schnee liegt ſehr wenig im heſſiſchen Odenwald. Nur hinter Fürth liegt an einem Ab⸗ hang etwas Schnee. sw. Pfeddersheim, 10. Febr. In einer Amts⸗ gerichtsſitzung machte der Erwerbsloſe J. Häberle Bemerkungen über das Gericht, ſodaß er aus dem Saal gewieſen wurde. Da er nicht ging, wurde er in eine Strafe von 50 Mk. genommen. Aus dem Saal verbracht, erſchien er bald wieder. Er wurde feſtgenommen. Da zertrümmerte er verſchiedene Scheiben im Amtsgericht. Schließlich mußte er gefeſſelt und auf einem Karren abtranspor⸗ tiert werden. Im Haftlokal zertrümmerte er eben⸗ falls die Scheiben und Einrichtungsgegenſtände. Das dicke Ende folgt. * Wiesbaden, 10. Febr. Aus bis jetzt noch wicht geklärter Urſache geriet heute vormittag der Da ch⸗ ſtock des Hauptlagers der Reichs ver⸗ mögens verwaltung in der ehemaligen Kro⸗ nenbrauerei in Brand. Die Feuerwehr griff das Feuer mit drei Schlauchleitungen an und konnte es noch glücklicherweiſe auf ſeinen Herd beſchränken. Nur dadurch, daß der Brand noch früh genug wahr⸗ genommen wurde, iſt das Lager vor dem Zerſtören bewahrt geblieben. Gerichtszeitung Falſche Bezichtigung in der Bombenaffäre Ein bösartiger Dummfungenſtreich führte den im 20. Lebensjahr ſtehenden beſchäftigungsloſen Schloſſer Brund Felgenhauer unter die Anklage der wiſſentlich falſchen Anſchuldigung vor das Schöffen⸗ gericht Berlin. Kurze Zeit nach dem Bombenan⸗ ſchlag auf das Reichstagsgebäude meldete ſich der Angeklagte am 5. November nachts gegen 2 Uhr bei dem Nachtdienſt der Abteilung la im Polizet⸗ präſidium und ſagte aus, er ſei ſchon früher in der Bombenaffäre vernommen worden, habe aber die Un wahrheit ausgeſagt. Jetzt wolle er die Wahrheit geſtehen. Er ſei Mitglied der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei und habe gemeinſam mit ſeinem Freunde Hans Heinicke die Bombe am Reichstag gelegt. Auf einer Propagandafahrt nach München hätten ſie vom Grafen Reventlow die Bombe mit dem Auftrag erhalten, in Berlin ein Sprengattentat auszuführen, und ſie hätten ſich für den Reichstag entſchloſſen. Der junge Mann machte über die Einzelheiten der Ausführungen ge⸗ naue Angaben, bald aber merkte der Beamte, der ihn vernahm, daß die Sache nicht ſtimmen könne. Die Vernehmung wurde alsbald wegen offenbarer Unglaubwürdigkelt der Angaben abgebro⸗ chen. Der Staatsanwalt hob hervor, daß durch der⸗ artige falſche Anzeigen den Strafverfolgungs⸗ behörden bei großen Kriminalaffären beſondere Schwierigkeiten gemacht würden, und daß Unſchuldige leicht ins Gefängnis kämen. Das Der große Schlager! Gericht verurteilte den Angeklagten zu einem Monat Gefängnis, gab ihm aber Bewä ße rung sfriſt unter Auflage einer Buße von 1004 die in Raten zu zahlen iſt. * 8 Schwurgericht Colmar. Wegen vorſätzlicher Körperverletzung mit tödlichem Ausgang wurde der 32 Jahre alte Eugen Eicher zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 27 Jahren verurteilt. Eicher hatte in der Nacht zum 5. Mai v. Is. im Verlaufe einer Streiterei den Landwirt Joſef Stoffel mit einer Schrotladung niedergeſchoſſen. Der Tod trat dadurch ein, daß mehrere Schrotkörner die Hals⸗ ſchlagader trafen, ſodaß Stoffel verblutete. Tages balencl er Dienstag, den 11. Februar Nationaltheater: Goſtſpiel Mady Chriſtians, Ernſt Deutſch mit Berliner Enſemble in„Hazard“, 20 Uhr. Neues Theater:„Die Fledermaus, 19.30 Uhr. Mannheimer Künſtler⸗Theater„Apollo“: Gaſtſpiel Bells Stris und Varieté, 20 Uhr. Kabarett Libelle: Vorſtellung 20 Uhr. f Caritasverband: Wehltätigkeitsfeſt für Mutter und Kin in den Sälen des Kolpinghauſes v. 11. bis 14. Febrwar. Lichtſpiele: Alhambra:„Heilige oder Dirne“. Scho u⸗ burg:„Vererbte Triebe“,— Capitol:„Ruhiges Heim mit Küchenbenützung“.— Scala⸗ Theater: „Frühlingserwochen“. Glori a⸗Pal a ſt:„Das Zeichen des Zorro“.— Pal aſt⸗ Theater:„Eva in Seide“, Roxi⸗Theater:„Atlantic“.— Univerſum: „Menſchen im Feuer“.— Odeon ⸗Lichtſpiele: „Die Räuberbande“. Seheuswürdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags] tägl. 10—18 Uhr, 14—10 Uhr; Sonn- und Feiertags durchgehend von 11—16 Uhr, Aus⸗ ſtellung„Max Läuger, das geſammelte Werk“. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr uns 14—16 Uhr. Sonntags von 11—16 Uhr durchgehend. Ausſtellung:„Meiſterwerke der Buchmalerei“. Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughausz Sonntag vorm. von 11—18 Uhr u. nachm. von 18—17 Uhr Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr: Freitag 1 bis 19 Uhr.— Planetarium: 16 Uhr Beſichtigung. Aus Rundfunk⸗Programmen Dienstag, 11. Jebrucr 20.00 Uhr: Homburg: Kirchenkonzert, Köln: Wie Tänze und Märſche, München: Bauernpoſſe„Dr Tage Haft“, Toulouſe: Akkordeonmuſik, Wien; Mandolinenkonzert, Zürich: Ernſt Toller ſpricht. 20.15 Uhr: Daventry, Stockholm: Konzert. 20.30 Uhr: Berlin: Konzert des Dresdener 9 chores, Frankfurt, Stuttgart: Hörſpiel„M chail“, Budapeſt: Teile aus der Oper:„Die Königin von Saba“, Oslo, Prag, Toulouſe: Kenzert. 20.45 Uhr: London: Konzert, Mailand, Turin Opernübertragung. 21.00 Uhr: Berlin, Breslau: Hörſplel 77 8 im Frieden““, Brünn: Militärkonzert, Rom: ver Zürich: Liederſtunde. 21.30 uhr: Hamburg: Madrigal, München: Lie⸗ derſtunde, Prag: Klavierkonzert. 22.00 Uhr: Berlin, Breslau: Politiſche Zeitun ſchau, München: Sport, Daventry, Toulouſe: Konzert. 28.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Von Mann⸗ heim: Kompoſitionsſtunde. 29.95 Uhr: Fronkfurt, Stuttgart: Tanzmuſik. 00.30 Uhr: München: Nachtkonzert: Altmeiſter der Opevette. 9 Die um 22.50 Uhr von Mannheim über Frankfurt und Stuttgart geſendete Kompoſitionsſtunde Kurt Spanich bringt folgendes Programm: Drei Sicke für Violincell und Klavier. Vier Inventionen für Voline und Biolin⸗ cell. Drei Stücke für Violine und Klavier. Ausführende: Joſ. Sauer, Violine. Walter Kötſcher, Violincell, am . Flügel: der Kemponiſt. Die um.35 Uhr auch über Stuttgart und Fronkfurt geſendete Tanzmufik wird aus dem„Caf af“, Mannheim übertragen und von der Kapelle Otte Geller ausgeführt. Brieffaſten Wir bitten für den Brieſkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als folche kenntlich zu machen Münd, liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtigt. L. W. 3. Ihre Tochter iſt Ihnen gegenüber unter⸗ haltungspflichtig. Einen Betrag kann man nicht angeben. St. 1. Die Reparatur iſt Sache des Hauseigentümers. 2. Er kann Ihnen kündigen und dann die gleichwertige Wohnung zur Verfügung ſtellen. Von ſich aus kann er eine ſolche Aenderung nicht verlangen. H. B. Auch eine mündliche Abmachung gilt, Wenn ſich Ihre Untermiekerin bereit erklärt hat, das Klavier ſtimmen zu laſſen, muß Sie dies auch tun. . Ru. Wegen des Altertumswerts der Bibel wenden Sie ſtch am beſten an Direktor Prof. Dr. Fränger von der Schloßbibliothek. Groh. Hierüber gibt Ihnen das Auslandsinſtitut in Stuttgart Auskunft. G. 19. 1. Die Berechnung des Waſſerverbrauchs richtet ſich nach dem Mletwert. Vielleicht wenden Sie ſich wegen des nach Ihrer Anſicht zu gering angeſetzten Bedarfs an das Waſſerwerk. 2. Wenn der Mehrverbrauch nachweisbar durch die Bäckerei entſteht, kann Ihnen der Hausherr den Betrag nicht in Anrechnung bringen. 3. Ja, denn das 8 eines eigenen Waffermeſſers wäre die einfachſte ſung. M. S..—3. Ohne Ihre Genehmigung dürfen keine Hunde gehalten werden. Erkundigen Sie ſich beim Bezirks, amt. 4. Sonntags dürfen keine Teppiche geklopft werden. 5. Hier legt man ſich am beſten nicht ins Mittel. 6. Wenn ſich der Mleter nicht in die Ordnung fügt, bleibt Ihnen nur eine Regelung durch bas Mieteinigungsomt. 7. Die Mieter haben ſich nach den Beſtimmungen des Vertrags zu richten. 8. Der Mieter muß ſo viel Stromkoſten zahlen, als auf ihn entfallen. 9. Das dürfte Sache des Haus⸗ eigentümers ſein. 10. Ohne Ihre Genehmigung dürfen 1 8 3 Die den werden. tte. prechen Sie doch einmal bel der vorgeſetzten Behörde Ihres Mannes vor. e 8 ——— „ Eheſredakteur: Kurt fiſcher Verantwortlich für Politik:. V. Furt fischer ⸗ Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Spott und Bermiſchte: Willy Müller» Handelsteil: Kurt ehmer ⸗ Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mik⸗ teilungen: Jakob Fande, ſämtlich in Mannheim— Heraus eber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Bel . m. b.., Mannheim. R 1. 48 Mercedes-Benz Typ Stuttgert 200 zweilter) innensteuerlimousine RM. 5 980—. un Besuchen Sie unsre Sonderschau vom 12. Februar bis 20. Februar in unsren Geschäftsräumen Mannhelm, P 7, 24 0 0 —— Dienstag. II. Februar 1930 dler Neuen Mannheimer Zeitung abe Nr. 69 8 gungsgrades i mal die milde Wet Wenn auch dies⸗ rung von günſtigem Einfluß war, ſo ließen ſich doch re Abſchwächungen des Produktions⸗ und Beſ ſrades nicht vermeiden. Wenn auch in den nächſten hen die ungünſtigen Saiſoneinflüſſe zu⸗ nä noch wirlſam bleiben werden, ſo könnte man doch das& damit rechnen, daß inſetzen des Frühfahrs⸗ ifts den Auftakt zu einer allgemeineren Erholung der aft bildet. dem Geldmarkt ſind die be⸗ dingungen dazu ſchon jetzt in weitem Umfange gegeben. Es iſt zu erwarten, daß allmählöch auch langfriſtiges Aus⸗ landslapital den Weg nach Deutſchland wieder finden wird, wozu man in der Siemens⸗Anleihe einen bemerkenswerten Auftrakt erblicken kann. Als Anzeichen dafür, daß ſich die auf dem Geldmarkt bemerbbare konfunkturelle Entſpannung nun auch bereits auf den Kapitalmarkt zu übertragen be⸗ ginnt, kann die Kursſteigerung bei den feſtwerzinslichen Werten angeſehen werden. Die günſtigen Abſchlüſſe in der Montaninduſtrie, in der Elektrizitätsinduſtrie und einigen underen Inbuſtriezweigen waren geeignet, auch das Ge⸗ ſchäfſt an den Aktienmärkten anzuregen, und ebenſo gab die im Zuſammenhang mit der Erneuerung der Eiſen⸗ verbände bemerobare Konzentrationsbewegung in der Montaninduſtrie der Börſe einen Antrieb. 5 Auf Bayerische Hypotheken- und Wechſelbank München Das Inſtitut erzielte im Geſchäftsjahr 1929 einen Bruttogewinn von 21.23 Mill.., der ſich zuſammen⸗ ſetzt aus: Zinsüberſchuß im Hypothekengeſchäft.03, Pro⸗ viſionen und ſonſtige Leiſtungen im Hypothekengeſchäft.72, Erträgniſſe aus dauernden Beteiligungen.81, aus Wert⸗ papteren und Konſorttalbeteiligungen.68, aus Wechſeln und Zinſen.97, Proviſionen.02. Demgegenüber erforder⸗ ten Unkoſten einſchl..93 Mill.& Steuern 16.07 Mill. A. Nach Ueberweiſung von 192 856„ an die Pfandbrief⸗Spe⸗ gialreſerve und 318 625 4 an die Penſtonskaſſe ergibt ſich ein Reingewinn von 4 763 422, woraus, wie bereits ge⸗ meldet, wieder 10 v. H. Dividende verteilt werden ſollen. Bum Vortrag verbleiben 159 439 l. Nach dem Bericht war das Geſchäftsjahr 1929 für Börſe und Wirtſchaft und damit auch für das Bankgewerbe das ſchwerſte ſeit der Stabiliſterung. In ganz beſonderem Maße habe ſich der große Vorzug eines engen Zuſammen⸗ wirkens des Hypothekengeſchäftes mit dem Bankgeſchäft ge⸗ zeigt.— In der Bilanz erhöhten ſich Wechſel und feſtver⸗ zinsliche Schatzanweiſungen auf 45.64(37.14), Noſtrogut⸗ gaben bei Banken auf 29.76(23.97), eigene Wertpapiere auf 41.99(10.76), Debitoren in laufender Rechnung auf 198.97 192.03) und Hypothekendarlehen auf 589.62(523.26) Mill. K. Konſorttalbeteiltigungen betragen 10.85(10.76), dauernde Beteiligungen bei anderen Banken 13.54(13.88). Anderer⸗ ſeiis ſtiegen Kreditoren auf 283.40(239.37), Hypothexen⸗ pfandbriefe im Umlauf auf 549.38(491.73) Mill. 4. Akzepte ſind mit 23.34(23.59) ausgewieſen. Das Konto ber Deut⸗ ſchen Rentenbank⸗Kreditanſtalt beträgt 25.22(31.07), die Aufwertungsmaſſe für Pfandbriefe 15.31(13.94) Mill.. Pie Bilaunzſumme ſerhöhte ſich auf 983.85(869.41) Mill. Mark. Hypothekenbank in Hamburg. Die o. HV. genehmigte den Abſchluß per 31. Dezember 1929, der einen Reingewinn von 1857 755(1 208 096) 4 auſweiſt und beſchloß die Ver⸗ teilung einer Dividende von wieder 10 v. H. auf die StA. und von wieder 6 v. H. auf die VA, während 149 972 Mark vorgetragen werden. In der Ausſprache über die Bilanz bemängelte ein Aktionär, daß die Auſwertungs⸗ quoten für die alten Papiermarkhypotheken noch ſeiner Anſicht im Verhältnis zur Bilanz viel zu gering ſeien. Er wies darauf hin, daß die übrigen Banken durch weit Höhere Aufwertungsgnoten einen größeren Kundenkreis gewonnen hätten, was bei der Hypothekenbank doch auch möglichp geweſen wäre. Ferner bemängelte er die Höhe der Verwaltungsunkoſten und wünſchte bei der nächſten Bilanz eine genauere Spezifizterung der Unkoſten. Die Verwaltung ſagte die Erfüllung des letzten Wunſches zu und verteidtate gegenüber dem Aktionär, der auch die Höhe der Möſchreübungen beanſtandet hatte, die Aufſtellung der Bilanz, bei der man auch die allgemeine wirtſchaftliche Lage berückſichtigt habe. Ueber den Verlauf des neuen Geſchüfts⸗ jahres wurde mitgeteilt, daß an und für ſich wenig zu Berichten ſei. Bay. Notenbank. Der AR. ſchlägt der GV. am 7. März auf 15 Mill. 4 Kapital für 1020 unverändert 12 . H. Dibidende vor. Schleswig⸗Holſteinſche Bank in Huſum.— Wieder 12 v. H. Dividende. In der Al.⸗Sitzung wurde beſchlogen, wie im Vorfahre eine Dividende von 12 v. H. zu verteilen. Dresdener Handelsbank Ach. Die Verwaltung bringt derum eine Dlußdende von 11 v. H. in Vorſchlag. Die einerzeit beſchloſſene Kapltalserhöhung um 1 Mill.& foll nunmehr im Berichtsfahr durchgeführt werden. Bremer Kreditbank Ach. in Bremen. Der AR. ſchlägt für 100 die Verteilung von wieder 9 v. H. Dippßdende vor. Mecklenburgiſche Depoſiten⸗ u. Wechſelbank, Schwerin. Pie Bilanzſttzung des Act. iſt auf den 6. März einberufen. Vorausſichtlich wird in diefer Sitzung, wie im Vorfahre, die Verteilung einer Dipidende von 11 v. H. für das Ge⸗ ſchäftsſahr 1929 in Vorschlag gebracht werden. Mieder 7,5 v. H. Dividende bei der Bank von Danzig. In der AR. ⸗Sitzung wurde der Abſchluß für 1929 vor⸗ elegt, der einen Reingewinn von 1617075(i. B. 1 568 756) 8. ausweiſtz aus dem eine Dividende von wieder 75 v. H. in Vorſchlag gebracht wird. 1032 620 G. ſollen dem Reſerveſonds ücberwieſen werden, der dadurch auf 5 70 647., d. h. 76,20 v. H. des Aktienkapitals, anwächſt. Allgemeine Elſäſſiſche Bankgeſellſchaft, Straßburg. Reſerveverſtär' ung durch Reichsentſchädigung. Der AR. ſchlügt der HV. am W. Februar wieder eine Dividende bon 10 v. H. vor. Die Rücklagen können von 84 Mill. Fr. uf 64 Mill. Fr. erhöht werden, do ein gegen die deutſche egterung über die Valoriſterung von Marlbeſtänden an⸗ geſtrengter Prozeß zu Gunſten des Inſtituts entſchteden u iſt. eee Handelsbank. Als erſte der Kopen⸗ hagener Großbanken legt die Handelsbank ihren Abichluß für 1020 vor. Danach betrug der Reingewinn vd. 4,9 Mill. Kronen gegenüber rd. 5 Mill. Kr. im Vorfahre. An Aktio⸗ näre werden 4 Mill. Kr. als proz. Diyldende ausgeſchüttet, während 800 000 Kr. dem Reſervefonds überführt werden. 514 000 Kr. entfallen auf Tantieme und 207 000 Kr. werden vorgetragen. Schweizeriſche Bankabſchlüſſe. Der Verwaltungsrat ber Schwelzeriſchen Bankgeſellſchaft, Zürich ſchlägt aus.89 1. V. 8,43) Mill. Sfrs. Reingewinn die Ausſchüttung einer Dividende von wieder 7 v. H. auf 100 Mill. Sürs. Aktienkapital vor.— Das Comptoir d' Escompte de Gendve ſchließt das Geſchäftsjahr 1929 mit einem Rein⸗ gewinn von.35(.44) Mill. Sfrs. ab, woraus wieder 7 v. H. Dividende verteilt werden ſollen.— Der Ver⸗ waltungsrat der Schweizeriſchen Bodenkrebit⸗ anſtalt ſchlägt eine erhöhte Dividende von 7(6) v. H. auf 18 Mill. Frs. dividendenberechtigte Aktien vor. Der Reingewinn beträgt 1,36(1,18) Mill. Sfrs. 4 Bergleichsverfahren Fioriud u. Sichel in Kaſſel. Bei dem geſtrigen Vergleichtstermin im Landgericht in Kaſſel wurde nach fünfſtündiger, teilweiſe erregter Auseinander⸗ ſetzung das beantragte Vergleichsverfahren mit 82 v. H. der Kopfzahl der 960 Gläubiger beſtätigt. Das Gericht behielt ſich eine Nachprüfung dieſer Feſtſtellung vor. Etwa An⸗ fang März ſollen 20 v. H. ausgezahlt werden, während die übrigen 45 bezw. 49 v. H. des Vergleichsvorſchlages in mehreren Raten zu le 10 v. H. ausgeſchüttet werden ſollen. 4 Magbeburter Lebensverſicherungsgeſellſchaft Magde ⸗ gurg. Die Magdeburger Lebens⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaft Alte Magdeburger“ von 1855) hatte im abgelaufenen Fahr K allen Geſchäftszweigen einen geſteigerten Antragszugang 1929 9858 Anträge über 41 51 1 Verſicherungsſumme ein. Abgeſchloſſen wurden 8569 Verſicherungen über 34 874 106 4. Der Verſicherungsbeſtand belief ſich Ende 1929 auf 65 819 Verſicheri über 188 102 469 4 Verſiche⸗ rungsſumme einſchl. 32 003, aufgewerteter Verſicherungen über 15 244 955„ Verſicherungsſumme.— In der Unfall⸗ verſicherung wurden im Jahre 1929 abgeſchloſſen 1668 Ver⸗ ſicherungen mit einer Prämieneinnahme von etwa 278 000 Hark und in der Haftpflichtverſicherung 6752 Ver⸗ ſicherungen mit einer Prämieneinnahme von etwa 736 000 Mark. Das finanzielle Ergebnis wird für die Gewinn⸗ beteiligung der Verſicherten und die Aktionäre gleichfalls günſtig ſein. Preußengrube AG. Berlin. Bei der Geſellſchaft wird, wie vir erfahren, vorausſichtlich wieder eine Divrdende von 5 v. H. zur Verteilung gelangen. Bekanntlich iſt ein Bonus von 6 v. H. bereits während des Jahres 1929 an ole Aktionäre ausgeſchüttet worden. Die Förderung des abgelaufenen Geſchäftsjahres fand normalen Abſatz. Das abnorm warme Wetter hat jetzt, wie allgemein, zur Ein⸗ legung zahlreicher Feierſchichten Veranlaſſung gegeben. * Vergleich Graf Schwerin beſtätigt. Der von den Gläubigern der Gewerkſchaft Graf Schwerin angenom⸗ mene Vergleich iſt jetzt durch das Amtsgericht Bochum be⸗ ſtätigt und nunmehr rechtskräftig geworden Produktionsausweitung im J. G. Chemical⸗Konzern. Die DAZ. meldet aus Newyork, daß die General Aniline Works, die Tochtergeſellſchaft der im vergangenen Jahr unter Mitwirkung der J. G. Farbeninduſtrie gegründeten American J. G. Chemical Corp. die Fabritatlonseinrich⸗ tungen ihrer Werke in den letzten Monaten ſyſtematiſch weiter ausgebaut und vor kurzem die Fabrikatien von 8 weiteren Farbſtoffen aufgenommen hat, die bisher in den Vereinigten Staaten nicht hergeſtellt werden konnten. Ins⸗ geſamt werden jetzt nach den Patenten der der JG. 27 Farb⸗ ſtoffe fabriziert, die bis letzt ausſchließlich aus Deutſchland bezogen werden mußten. Die Aku⸗Verwaltung über die Geſchäftslage. Die Aku⸗ Verwaltung erklärte Preſſevertretern gegenüber, daß die zahlreichen Entlaſſungen in der letzten Zeit auf die Ratio⸗ naltſierung der Betriebe zurückzuführen iſt. Seitdem die Fabriken nicht weiter vergrößert werden, ſei die Einfüh⸗ rung anderer Arbeitsmethoden zur Herabſetzung der Pro⸗ duktionsunkoſten möglich. Ob außer den Entlaſſungen von 850 Arbeiterinnen und Arbeitern noch weitere Entlaſſungen und Lohnermäßigungen felgen werden, ſei mit Gewißheit noch nicht zu ſagen. Ueber die Gerüchte einer völligen Ein⸗ ſbellung der Fabrikation in Arnheim und Ebe erklärte die Direktion, daß bei einer neuen Konzentration möglicher⸗ weiſe ein mit größeren Unkoſten arbeitender Betrieb ge⸗ ſchloſſen werde. * Ban der größten Zelluloſefabrik des Kreuger u. Toll Zellſtoff⸗Konzerns. Die kürzlich von Kreuger u. Toll ge⸗ gründete, co. 30 v. H. des ſchwediſchen Holzſtoff⸗Geſamt⸗ exports kontrollierende Svensko Zelluloſe A. B. hat jetzt mit dem Bau ihrer neuen großen Zelluloſe⸗Fabrik bei Oeſtrand in Sundsvallbezirk begonnen. Die Anlage wird die größte ihrer Art in der Welt ſein mit einer Fabri⸗ fations kapazität von bis zu 100 000 To, Zelluloſe jährlich. Ste wird mit Hen letzten techniſchen Verbeſſerungen aus⸗ geſtattet ſein, deren intereſſanteſte ein neues ſchwediſches Verfahren der Zelluloſe Lufttrocknung der A. B. Svenska Flaektfabriken iſt. Dieſe ſogenannten„Lufttrockner“ ner⸗ bürgen bei beträchtlicher Erſparnis an Dampf und Feue⸗ rung im Vergleich zum bisherigen Dampftrocknungsſyſtem eine beſſere Qualität des Holzſtoffs. * Sonderauftrag der Reichsbahn für Chriſtoph u. Un⸗ mack.— Wieder keine Dividende. Wie wir hören, ſind die Differenzen zwiſchen der Chriſtoph u. Un mack Ac. und der Reichsbahn wegen der Anrechnung des Poſt⸗ waggonauftrags auf die Reichsbahnquote der Firma beige⸗ legt worden, Die Chriſtoph u. Unmack Ach. hat außerhalb ihrer Reichsbahnquote einen Auftrag für 15 Perſonen⸗ waggons im Werte von 819 000 4 für 1930 erhalten. Die Differenzen, die zwiſchen der Geſellſchaft und der Deutſchen Waggonbau⸗Vereinigung beſtehen, von der die Firma be⸗ kanntlich mit 50 000 4 in Strafe genommen wurde, wer⸗ den ihre Regelung in einem Schiedsverfahren finden. Im übrigen dürfte die Chriſtoph u. Unmack AG. trotz befriedi⸗ gender Entwicklung auch für das Geſchäftsjahr 1928/9 dlpldendenlos bleiben. Deutſche Treuhand ⸗Geſellſchaft, Berlin.— Wieder 12 v. H. Dividende. Die o. HV. genehmigte den Abſchluß ftr 199. Gebühren und Reviſtionseinnahmen erbrachten 1370 95 li. V. 1 234 25) /, Zinſengewinn aus Wert⸗ papieren und Beteiligungen ſowie Erkrag des Geſchäfts⸗ gebäudes ſtellten ſich auf 812 318(41 910). Demgegen⸗ über erforderten Handlungsunkoſten einſchl. Steuern 1 201 214(1 100 819) 4, Abſchreibungen auf Geſchäftsgebäude und Einrichtungen 12 800(9 51) 4, ſodaß ſich ein Rein⸗ gewinn letnſchl. l 082 21 6851„ Vortrag aus dem Vor⸗ jahre) von 418 7a(400 410)/ ergibt. Hieraus werden 60 000 4 der Reſerve zugeführt, die damit die Höhe von 900 000„ erreicht, wieder 12 v. H. Dividende auf das Aktienkapital von 2,4 Mill.& erteilt und 44 458„ vor⸗ getragen. Neu in den At. wurde Dr. fur. Georg Solmſſen (Deutſche Bank und Discontogeſellſchaft) Berlin, gewählt. Glaäubigerverſammlung der Holzfirma A. Buchert Hardenburg In der am Montag nachmittag in Monnheim abgehal⸗ senen Gläubigerverſammlung gab der Vorſitzende Rechts⸗ anwalt Juſtizrat Dr. Baumann den Status der Geſell⸗ ſchaſt per 1. ebruar 1980 bekonnt. Es ergeben ſich 418 843 Mark Gläubigerforderungen ohne Vorrecht, denen 104 338 Mark freie Aktiven gegenüberſtehen. Nicht berückſichtigt i eine Forderung der Bayeriſchen Staatsbank von 60 000 Holzgelbkrebiten und 50 000, Zinſen, auf die das In⸗ stitut verzichten will, falls ein Vergleich zuſtande kommt. Es wäre nach dieſem Status olſo mit einer Quote von 15 bi 16 v. H, für die Gläubiger zu rechnen. Wie Juſtizrat Dr. Baumann weiter über die Urſachen des Zuſammenbruches ausführte, war 1923 noch ein Ver⸗ mögen von 587 000/ vorhanden. Durch den paſſiven Wi⸗ derſtand und beſonders durch die im Intereſſe der Erhal⸗ tung des Pfälzerwaldes vorgenommenen Woldkäufe ver⸗ ringerte ſich das Vermögen ganz erheblich. Allein die schnelle Liguldation des Ulmer Werkes ergab einen buch⸗ mäßigen Verluſt von 128 000 J. Infolgedeſſen ſah ſich die Geſellſchaft zur Zahlungseinſtellung gezwungen. Die Ausſprache geſtaltete ſich ſehr erregt. Von verſchbedenen Seiten wurden Beanſtandungen des Stutus vorgebracht. Herr Buchert erklärte ſich auf Auffor⸗ derung hin bereit, die Gläubiger mit 30 v. H. zu befriedigen, in Halbfahresraten ab 1. Oktober 1930. Ein fünfgliedriger Gläubigerausſchuß ſoll nochmalz den Status nach einer günſtigeren Vergleichsmöglichkeit prüfen. In einer zum Schluß angenommenen Ent⸗ ſchließung wird die Bereitwflligkeit zum Vergleich aus⸗ geſprochen, unter dem Vorbehalt, daß 30 v. H. Mindeſt⸗ quote gewährt werden. Die Bayriſche Staatsbank ſoll erſucht werden, auf ihre Anſprüche zu verzichten. In dem Fall Lex⸗Zwieſel, der als Hauptgläubiger mit 25 000 Forderungen vertreten iſt, ſoll die bayeriſche Staats⸗ vegierung um einen zinsloſen Jahreskredit in Höhe der Forderungen von Lex an Buchert gewähren, zur Rettung einer größeren Zohl kleinerer Exiſtenzen im Bayeriſchen Wald, dte mit Lex in Verbindung ſtanden. — Abſatzerhöhung um 20 v. H. bei der Bewag.— Reber .) Milliarden Kilowattſtunden Umſaß. Die Leiſtungen der Berliner Städctſche Elektrizitätswerke AG. haben 1929 die Milliardengrenze überſchritten. Mit ihrer geſamten Arbeit hat die Bewag einen Jahresumſatz von mehr als 15(1928 1,8) Milliarden Kilowattſtunden erreicht, davon Eigener⸗ zeugung über eine Milliorde(1928 0,90 Milltarden] Kilo⸗ wattſtunden. Trotzdem iſt die Bewog noch auf den Fremd⸗ ſtrombezug angewieſen, den ſie hauptfächlich bei den Elek- trowerken deckt. Der Strombezug von dem märktſchen Elektrinttätswerk ſpielt fetzt in der Elektrizitätsverſorgung Berlins nur noch eine geringe Rolle. Der Stromper⸗ Kanf 1029 berug 1,82(128 1,10) Milltarben Kilewattſtd. Wie wir hören, eber das Ergebnis läßt ſich zur nehmen, daß die v. H. geſteigert AR.⸗Sitzung * Hackethul D iſt die Geſchäf des am 31. Dez Zeit noch ni n Dividende des Vorjahres, werden lonnte, rechterhalten wird. Die erfolgt in der zweiten Hälfte des März. * Stillegungsantrag bei Wicking⸗Zement. Die Wicking⸗ ſche Portland⸗Cement⸗ und Waſſerkalkwerke AG. in Mün⸗ ſter i. W. hat für die Werke Friedrichshorſt und Mark bei Beckum Stillegungsantrag geſtellt. Nach Angabe der Ver⸗ waltung handelt es ſich um eine vorſorgliche Maßnahme, die in dem Anwachſen der Vorräte begründet iſt. Für den Fall einer unvorhergeſehenen Abſatzbeſſerung könne damit ge⸗ rechnete werden, daß die Stillegung nicht erfolgt. Die milde Witterung in den letzten Monaten habe die Werks⸗ verhältniſſe günſtig beeinflußt. Allerdings mache ſich eine Stockung der Bautätigkeit infolge Beſchränkung der be⸗ hördlichen Bauvorhaben bemerkbar. * Umgründung der Gebr. Heſſelberger, München. Die Leder⸗ und Treibriemenfabrik Gebrüder Heſſelberger in München, über deren Schwierigkeiten bereits berichtet wurde, ſteht gegenwärtig in Unterhandlungen, die die Um⸗ wandlung der Firma in eine andere Geſellſchaftsform vor⸗ ſehen. Man ſpricht von einer Aktiengeſellſchaft oder einer Gmich. Die beteiligten Bankkreiſe haben dem Plan in der Hauptſache bereits grundſätzlich zugeſtimmt. Von den noch ausſtehenden Bankgläubigern wird eine alsbaldige Zu⸗ ſtimmung erhofft. * AG. für Strumpfwarenfabrikation vorm. Max Segall, Berlin.— Dividendenausfall. Wie verlautet, iſt infolge der unbefriedigenden Entwicklung des abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsfahres mit keiner Dividende zu renchen(i. V. 6 v..]. Die At.⸗Sitzung wird im Laufe des nächſten Monats ſtattfinden. * Niedrige Dividenden in der Mitteldeutſchen Schiff⸗ fahrt. Die Hafen⸗ und Lagerhaus AG. bn Aken wird, wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, für das Geſchäftsjahr 1929 3,5 v. H. Dividende gegen 8 v. H. im Vorfahr vorſchlagen. Die Urſache für den Rückgang iſt die außergewöhnliche Behinderung der Schiffahrt durch den niedrigen Waſſerſtand der Elbe und der Saale. Aus glei⸗ chem Grunde wird die mit der Geſellſchaft in Intereſſen⸗ gemeinſchaft ſtehende Mittelelbiſche Hafen⸗ und Lagerhaus AG. in Wallwitzhafen ihre Diwi⸗ dende von 8 auf 3,5 v. H. herabſetzen. Bayeriſche Brauerei Schuck⸗Jaeniſch AG., Kaiſers⸗ lautern.— Divibendenerhöhung. Die Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahr 190 8⸗29 einen Brutibertrag von 404 934 (i. V. 467 951%). Nach Abzug der 152 608(161 345) 4 be⸗ tragenden Aöſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 341 726 /, der ſich durch Gewinnvortrag von 29 210 (22 259)/ auf 370 996(i. V. 805 69)/ erhöht. Die G. beſchloß, hieraus 285 000„ dem Reſervefonds, 15 000 4 dem Delkrederefonds zuzuweiſen und je 10 v. H. Dividende auf die Sta. und BA.(i. V. je 8) zu verteilen. Auf neue Rechnung ſollen 27996/ vorgetragen werden. Infolge der Arbeitsloſigbeit und der derzeitigen Notlage der Land⸗ wirtſchaft ſind die Ausſichten für das laufende Geſchäfts⸗ jahr nicht günſtig zu nennen. * Abſchluß der C. Kipke Brauerei AG., Breslau. Die Geſellſchaft hat 198⸗ 9 einen Reingewinn von 690 748, (894 151) erzielt, aus dem wieder 20 v. H auf die StA. und 7 pb. H. Dividende auf die Val. vorgeſchlagen werden. In den erſten Monaten des neuen Geſchäftsjahres bewegten ſich die Abſatzzahlen weiter in ſteigender Richtung. beendeten t. Es iſt je die von 6 auf 8 2 Preisvergleiche für Häute, Leder und Schuhwaren Die Kurvenzüge des vorſtehenden Schaubildes ſtützen ſich auf die monatlich bekanntgegebenen Vergleichszahlen des Statiſtiſchen Reichsamtes, die das Verhältnis der heutigen Preiſe zu den Preiſen des Jahres 1913 angeben. Selbſtverſtändlich haben derartige Preisvergleiche nur dann einen eigentlichen Wert, wenn die heute betrachteten Waren gleichartigen Waren und Preisgrundlagen im Jahre 1913 entſprechen. Dieſe Preisgrundlagen müſſen natürlich mit großer Sorgfalt ausgeſucht werden. Leider hat das Stattiſtiſche Reichsamt vor kurzem die Preisgrund⸗ lage für Kalbleder abgeändert, ſo daß als„vergleich⸗ barer Vorkriegspreis“ für Kalbleder in Frankfurt jetzt 1,375 ſtatt bisher 1,275/ für einen Qu.⸗F. eingeſetzt werden. Dadurch rückt die Indexkurve für Kalbleder ganz beträchtlich herunter. Der Charakter ihres Verlaufes bleibt natürlich beſtehen. * der 18015 375 1 Kalplecler 170 akrünere Feststellung! 160 g. 0 S K N. kenise Schuhe 140. 1 ** N ü— . N Ralsſede s 130 f neſdfene Lineue Feststellung) 120— N no 1 80* Sc hllecfer 4 ute NT 5 50 N XN 05 VI N. 2 90% pre ven 1913 82 1 1 f— 80. Haute;, Leder- uncl— Schuhpreise 10 im verhättnis zu 1913 a 700 —0 l L 1 2 75 Für fämtliche Häute⸗ und Lederſorten hat die ſtarke Preisſteigerung des zweiten Halbjahres 1927 nicht ange⸗ halten; ſchon das Jahr 1928 brachte auf der ganzen Linie einen Preisrückgang, und dieſer Preisrückgang hat ſich im allgemeinen während des Jahres 1929 fortgeſetzt. Zu be⸗ achten iſt, daß die Preiſe für Kalbfelle ſeit der Mitte des Jahres nicht mehr weiter gefallen ſind, vielmehr eine leichte Aufwärtsbewegung zeigen. Chevreauleder iſt ſeit Mitte 1928 im Preiſe völlig unverändert; es hat dadurch einen un verhältnismäßig hohen Preisſtand gegenüber den anderen Lederſorten erhalten. Die Preiſe für fertige Schuhe ſind naturgemäß mit den Lederpreiſen geſunken, allerdings nicht ganz im gleichen Maße, da ſie ja nicht nur durch die Lederpreiſe bedingt ſind. Jahresbericht des Vabiſchen Weinbauinſtituts Das Badiſche Weinbauinſtitut in Freiburg 1. Br. gibt nunmehr ſeinen Jahresbericht heraus, der wiederum ein überſichtliches Bild über die ſegensreiche Tätigkeit dieſes Inſtituts auf dem Gebiete der Schädlingsbekämpfung, Rebenzüchtung, Verſuchsanlagen, Lehrtätigkeit uſw. gibt. Im abgelaufenen Berichtsjahr hat der Umfang der Arbei⸗ ten des Inſtituts wieder gewaltig zugenommen. Dement⸗ ſprechend ſtieg auch die Arbeit in den einzelnen Arbeits⸗ gebieten. So mußten an der Hauptanſtalt ſechs verſchledene Abteilungen geſchaffen werden, und zwar eine Abteilung für die Leitung und Verwaltung des Inſtituts, weitere Abteilungen wurden eingerichtet für Rebkrankheiten und ihre Bekämpfung, für Pflanzenſchutz, Weinunterſuchungen und zwei Abteilungen, die das Gebiet des praktiſchen Weinbaues in beſonderem Maße bearbeiten. Zu dieſen Ab⸗ teilungen in Freiburg kommen als auswärtige Dienſt⸗ ſtellen noch hinzu die Rebenveredlungsanſtalt in Durlach, das ſtaatliche Rebgut in Lauda und die Weinbauberatungs⸗ ſtelle in Offenburg. Aus dem Bericht iſt ferner zu ent⸗ nehmen, daß die Raumfrage des Inſtituts im Berichts ſahr Kommuna papiere reichsbanklombardfähig? Der Reichs rat beſchloß, daß die Reichsbank künftig nicht nur Schuldverſchreibungen der Länder und des Rei⸗ ches, ſondern auch der Kommunen zum Lombardverkehr zulaſſen ſolle. In dem Entwurf des Reichs bankgeſetzes wird das damit begründet, daß einſtweilen der Kapital⸗ markt noch zu ſtark von den Finanzbedürfniſſen des Reichez in Anſpruch genommen ſei, daß aber außerdem die Reichs⸗ bank jeden Antrag auf Lombardierung nachprüfen müſſe, ſo daß Ablehnungen durchaus möglich ſeien. Solche Ableh⸗ nungen aber würden den Kredit der betreffenden Antrag⸗ ſteller ſchwer ſchädigen und vielleicht auf den geſamten öffentlichen Kredit unangenehme Rückwirkungen hapven. Drundſätzlich ſtehe die Reichsregierung dem Plan, die kommunalen Schuldverſchreibungen zum Lombardverkehr zuzulaſſen, nicht ablehnend gegenüber. Man werde aber damit warten müſſen, bis die Finanzlage der Kommunen ſich gebeſſert hat und bis durch die Neuordnung der Reichs⸗ finanzen die Reichsbank entſprechend entlaſtet ſei. Malzbierbrauerei Groterjan u. Co. AG.— Divpi⸗ denden⸗ und Kapitalerhöhung. In der geſtrigen MR. Sitzung der Geſellſchaft wurde beſchloſſen, für das obge⸗ laufene Geſchäftsjahr eine Dividende von 14(i. V. 15) v. H. vorzuſchlagen. Der auf den 28. Februar 1990 einzu⸗ berufenden o. GV. wird ſerner die Erhöhung des Aktien, kapitals um 1 100 000 4 vorgeſchlagen werden. Die Moda⸗ litäten der Kapitalserhöhung bleüben der GV. vorbehalten. * Weiterer Rückgang der Großhandelspreiſe. Die auf den Stichtag des 5. Februar berechnete Großhandelsindex⸗ ziffer des Statiſtiſchen Reichsamts iſt gegenüber der Vor⸗ woche von 131,1 auf 10,1 Ger um 0,8 v. H. geſunken. Von den Hauptgruppen iſt die Indexziffer für Agrarſtoffe um 1,5 v. H. auf 117,1(Vorwoche 118,9) und die Indexziffer für induſtrieelle Rohſtoffe und Halbwaren um 0,5 v. H. auf 1273 (127,83) zurückgegangen. Die Inderziffer für induſtrielle Fertigwaren hat um 0,2 v. H. auf 185,6(155,9 nachgegeben. * Zunahme der Spareinlagen im Dezember 1929. Ende Dezember 1929 beliefen ſich die Spareinlagen bei den deutſchen Sparkaſſen auf 9015,68 Mill.„“ gegen 8827, Mill. Mark Ende November. Im einzelnen betrugen die Ein⸗ zahlungen 706,7 und die Auszahlungen 518,5 Mill.. Die Scheck⸗, Giro⸗, Kontokorrent⸗ und Depoſiteneinlagen ſtellten ſich auf 1356,5(.368,9) Mill.& Der ſchweizeriſche Außenhandel im Jannar. Der Me⸗ nat Jonuar zeigt gegenüber dem Dezember eine rückläufige Tendenz. Der Wert der Einfuhr verminderte ſich von 388,3 Mill. ſFr. im Dezember auf 205,7 Mill. Fr., der Wert der Ausfuhr von 176,2 auf 145,2 Mill.[Fr. Beſonders um⸗ günſtug ſchneidet wiederum die Textilinduſtrie ab. * Das zweite Zuſatzabkommen zum deutſch⸗ſchwebiſchen Vertrag. Das zweite Zuſatzabkommen zum deutſch⸗ ſchwediſchen Handels⸗ und Schiffahrtsvertrag vom 14. Mat 1926 iſt am 8. Februar vom ſchwediſchen Reichstag ange⸗ nommen worden und tritt am 11. d. M. mit dem Austauſch der Ratifikationsurkunden in Kraft. Damit kommen die in dem deutſch⸗ſchwediſchen Handels⸗ und Schiffahrtsvertrag vereinbarten Zollſätze für Getreide und Vieh in Fortfall; gleichzeitig treten die neuen autonomen Zollſätze für Malz, Roggen⸗ und Weizenmehl in Kraft. 2 einer Löſung noch nicht zugeführt werben konnte. Dagegen wurde zuſammen mit dem Bezirksbauamt Freiburg eine Anzahl von Bauplänen für Inſtitutneubauten und Um⸗ bauten vorhandener Gebäude entworfen. Die Bauplätze konnten aber der hohen Koſten wegen und aus anderen Gründen noch nicht in die Wirklichkeit umgeſetzt werden. Im Perſonalbeſtand iſt eine Veränderung eingetreten und zwar trat am 2. Jan. Diplom agr. Dr. Albrecht Ritſchin den Dienſt der Anſtalt in der Hauptſache zur Unterſtützung der Hauptſtelle für Pflanzenſchutz. n Tabakverkauf Eckartsweier Amt Kehl, 9. Febr. 850 Zentner Tabak Obergut, alſo etwa 1 der letztjährigen Ernte wurden verkauft und zwar zu 42 Mark pro Zeutner. Daß noch 4 der Ernte unverkauft ſind, iſt ein ſehr un⸗ günſtiges Zeichen für die Lage des Tabakmarktes. * Berliner Roggen⸗Börſenpreis. Der durchſchnittliche Bepliner Börſen⸗Roggenpreis für 1000 Kg. betrug in der Woche vom 20. 1. bis 25. 1. 1080 ab märkiſcher Station 157,5 Mark. * Die Bleiprobuktion der Welt im Dezember 1929. Nach den Berechnungen der Meftallgeſellſchaft Ach. in Frankfurt a. M ſtellte ſich die Blei⸗Hüttenproduktion der Welt im Dezember 1929 auf 145 762 To. gegen 148 879 To. im November 1929. Dieſe Produktion verteilt ſich auf die einzelnen Kontinente wie folgt: Amerika 84 192(87 3640, Europa 36 542(36 197); Auſtralien 15 468(15 259), Aſien 7760(7759), und Afrika 1800(1800) Tonnen. Die Weltpro⸗ duktion betrug im ganzen Jahre 1929 1 74 489 To., das be⸗ deutet 148374 To. im Monatsdurchſchnitt 1929 gegen 188 049 To. im Monatsdurchſchnit 1928. * Preisindexziffer der„Metallwirtſchaft“. Die Preis⸗ indexziffer der„Metallwirtſchaft“ ſtellte ſich am 5. Februar auf 118.9 gegen 119.1 am 29. Januar, fiel alſo um.2 v. H. Für die einzelnen Metalle wurden folgende Einzelinder⸗ ziffern errechnet: Kupfer 127.7(127.), Blei 182.8(132.), Zink 80.1(82.), Zinn 97.7(99.), Aluminium 182.0(132.), Nickel 107.7(107.), Antimon 91.9(87.). Der Güterverkehr im Rheinhafen Baſel Im Bafler Rheinhafen wurden 1929 insgeſomt lin 1000 Tonnen) 617,6(1028: 471,8) Güter umgeſchlagen. Der mo⸗ natliche Durchſchnitt belief ſich ab April auf 64, in den er⸗ ſten dred Monaten nur auf etwa 10. Die Güter wurden faſt ausſchließlich durch Kanalſchiſffe nach und von Boſel befördert. Im Bergverkehr wurden 502,2(426,9), im Tal⸗ verkehr 85,4(45,5) verfrachtet. Der Anteil Deutſchlands am Talverkehr ſtieg von 2,8 auf 5,1. Die Durchſchnltts⸗ belaſtung der abgehenden Hafenzüge betrug pro Zug 1078 (1000) To. Ende 1929 lagerten in den Hafenanlagew ins⸗ geſamt 85 800 To. Güter, davon 88 000 To. Kohle, 24 000 To. Getreide und 18 000 Do. flüſſige Brennſtoffe. Die Größe der Belgiſchen Flotte Anfang 1930. Anfang 1990 beſtand die belgiſche Handelslotte(ohne Binnenſohr zeuge) aus 170 Fahrzeugen(i. V. 154) mit 525 000 BR. G. V. 457 000). «Erweiterung des Antwerpener Hafens. Die Gemeinde⸗ verwaltung hat beſchloſſen, ein neues Hafenbecken von 50 Hektar Größe für den Getreideverkehr zu erbouen. Die Koſten betragen ungefähr 150 Mill. Francs. e Kommuniſtiſche Wühlereien in der Mheinſchiſfahrt. Die Tätigkeit der Kommunisten innerhalb der Rheinſchiſſ⸗ fahrt nimmt mehr und mehr zu. Zu Beginn des Monarz fand in den Rhein⸗Ruhrhäſen eine ſog. Internationale Schifferkenferenz ſtatt, die aber nur gering bſucht war⸗ Bisher iſt es den Kommuniſten nicht gelungen, irgend⸗ welche Erfolge zu erringen. Doch gibt die augenblickliche Anfammlung von Schiffen an den Rhein⸗Ruhrhäfen infolge der ungünſtigen Frachtenlage zu Befürchtungen Anlaß. Ein weiteres Schnellfrachtenſchiff der Hapag.— Stapel⸗ lauf der„Tacoma“. Am Samstag iſt auf der Deutſchen Werft in Hamburg⸗Finkenwärder der Fracht⸗ und Paſſa⸗ gierdampfer„Tacoma“ glücklich vm Stapel gelaufen. Det Dampfer beſitzt einen Rauminhalt von 7600 Bruttoregiſter⸗ tonnen, ſeine Geſchwindigketi wird 15 Knoten betragen. Er iſt für den Dienſt nach der Weſtküſte Nordamerikas be⸗ ſtimmt. Gegenwärtig befindet ſich noch ein weiteres Schnell⸗ frachtenſchiff der Hapag, der Dampfer„Vancouver“, der für die gleiche Linie beſtimmt ist, im Bau. Nach Fertigſtellung beider Einheiten wird die Hamburg⸗Amerika⸗Linie ökeſen bisher zwöchigen Dienſt auf latägiger Baſis durchführen. Deviſenmarkt Am keutigen Frül verkehr notieren Pfunde gegen New Pork 30 Schwei) 25,18 f Stocbelm. 1 Paris 144 Holland 12.12 Madrid. 61.77 Srüffel. 3490 ls. 18.21 Bene ge m Malland. 92,3 Kopenhagen 18.19 Pfunde„ UN 1 . 2 „den 11. Februar 1930 Neue Mannheimer Breslauen Soehne Veiu 5 Der ſenſation rennens wirkt ſi Abenden iſt je den letzten a iſt der Beſuch ganz Sechstage⸗ a An Florettfechten: 3 e⸗Darmſtad den Säbelfe 8 0 4 f 70 2 5 24 4 2 5 g 8 07 8 8. Jubiläums-Meitturnier IN Berlin raf Hohenau), Buhſy ind Gießen je 12 tagen aus de mmy(Lange), muß⸗ burg und Stutt⸗ Verlauf des Rennens hält an. 7* 1 211 2312 1 7 8* rt 1* eser un Deutſchland gewinnt den Preis der Nationen dabei ſprangen Elſa g zwiſchen 9 und 11 Uhr wieder 1 4 1——— 19 7** Ni„„Güßbel f 9 Der Pre is von Deutſchland, oder wie man in e 5 nochmaligem Stechen 5 57 4 bei konnten Rieger⸗ Göbel 8 andern Ländern ſagen würde, Preis der Nationen, wurde da er ſich am Doppelſprung ver⸗ Nationgle Borkämpfe In der Nacht gab es nur noch kleinere 7— 17— 7 72 4 5 1 5 1 8 5 Nag re— wen 1 701 zum erſten Mal in dieſer Form in Berlin ausgetragen eine Stange ab und blieb damit 2 ie ein 9 19 iſten Paare vollkommen erſchüpf Nr a. 7 185 2 8. 7 0 5 Haller, die it zur fallen waren, weer Jede Nation ſtellte 4 Reiter, zu ſpringen waren 14 Hinder⸗„ 3 5 5 n Bieligheim 5„ 7 5 1 5 5 55 8 5 5 au ige 1 80 Meter hoch, Höchſtzeit 70 Sekunden für jede mehr 5 2 ieſes ne tier hatte einen noch nie dagewe⸗ f 5„VV 55 Rennen genommen. Hoffmann fand aber aus g ſenen Beſuch, eß Boxverein Heros 26 Durmersheim. mittag in Knappe, deſſen Partne ethe aufg Sekunde wurden. war zweimal Fehler berechnet. Die zurückzulegen, die Fehler der Für Spanien rilt (Zapataro), Die etrug 49, wo⸗ t die auf den zweiten P kam. Die yppelte Zahl Strafpunkte zogen ſich die Tſchechen zu mit Popler(Fauſt), Stabskapt. Pimpl(Enver Paſchaf, Stabskapt. Ventura(Eliot), Stabskapt. Rodzianka(Hasbok) überlegen zeigte ſich die deutſche Mannſchaft mit Ol utn. Sahla(Schwabenſohn), Leutn. Haſſe(Derby), Schmalz(Benno), Herr Körfſer(Baron). Mit nur enkten, Derby und Baron gingen ſogar einmal wurden die Deutſchen Sieger. Die Ungarn u nicht, da ſie nicht genügend Reiter hatten. Ueber⸗ bei dem deutſchen Sieg die überfüllte pt. Fernandez(Reviſtada), Weit 1. ie ig zu ſagen, daß Halle tobte. Die weitere ſportliche Delikateſſe war die Olympia⸗ [furprüfung, wozu die Vorpri 1 intenſive Arbeit des Ausländer, der Spanier r Thiel auf ms ver⸗ pt. Xifr⸗ führen, zu erläutern, was von der Lektion gut und was schlecht gemacht wurde, Rittmeiſter Gerhard auf Gimpel war jedenfalls der Beſte, dann kam Maj. Bürkner auf Caracalla, dann Stallmeiſter Lörke auf Alberich, Stall⸗ meiſter Stäſck auf Draufgänger und ſo fort, im ganzen gingen 12 Pferde. Beim Reiterchampionat wurden bewertet eine leichte Dreſſurprüfung, ein leichtes Jagoͤſpringen und ein sogenannter Schleifenraub; die Pferde mußten 6 Wochen von dem Reiter allein bearbeitet ſein. Wie vorauszuſehen, bekam Mal. Bürkner das Ehrendiplom, Frau Franke wurde Zweiter, Major Haugh Dritter, dann folgten Be⸗ rufsreiter, Reichswehr⸗ und Polizeioffiziere; im Ganzen kamen ein Dutzend Prämiierte in die Bahn. Anders ſah es bei dem Championat der Reiterinnen aus. Erſter Preis Prinzeſſin Sigismund, zwetter Preis Frau Rau, die Gattin des Richters und Geſchäfts⸗ führers des Reichs verbandes, dann ſah man noch Frl. icht, die übrigen 9 Damen fehlten, ſie erkannten den Richterſpruch nicht an. Zwiſchen 10 Konkurentinnen wurde das Championat der Damen reitpferde entſchieden. Irpkeſe unter Frau Fran ke galt als das geeignetſte Tier, zwei Bremer Damen, Frau Alta Müller(Artus), Frl. Marwede Amneris), ſteuertern in gewohnter Meiſterſchaft die beiden nächſten. Ein mittelſchweres Springen dauerte genau 4% Stunden und wurde von Oberlt. Baade mit Clemens gewonnen; weitere fehlerloſe Ritte abſolvierten Oberlt. Andreae auf Allah, Oberlt. Sah la auf Herrin, Rittm. v. Saucken auf Flavy. Der Ungar, Maj. Binder mit Hafra warf einmal vorne ab. Eine noch größere Gedulds⸗ probe war das ſchwere Springen, das gegen 2 Uhr nachts endlich entſchieden wurde. Die 8 Fehlerloſen, Ter⸗ Kinde(Maj. Binder), Elſa[Hauptm. Hamann), Landsknecht ar ein Erfolg in jeder Weiſe. Max Aldenhoven. Die Sücweſtdeutſchen 5 a8 328 Fe 7 Hochſchulmeiſterſchaften Darmſtadt und Gießen im Mehrkampf au 1. Stelle. Die Ergebniſſe 1 ampf Obe pſtufe und E ßen 172 Punkte; 2. Dierkir er⸗Frankfurt Punk 5. Gärtner⸗Darmſtadt 5 Punkte. Reiſterſchaf Punkte; Köhne⸗Gießen 48 Punkte— Muf 919 Punkte; 2. ferd⸗Barren) Dwimmen. Bruſtſchwimmen 4 Bahnen(a 24 Meter). 1. Tübingen:15,83 Minuten; 2. S 3. Sander⸗Darmſtadt:19,8— Seitenſchwimmen 4 Bahnen: 1. Vogt⸗ Heidelberg:12 Minuten; 2. Hacker⸗ Karlsruhe :16; 3. Schmidt⸗Stuttgart:24, 4.— Rückenſchwimmen Bahnen: 1. Frank⸗Heid 115,8; 2. Engelhardt⸗ Darmſtadt:25,44; 3. Weitzdörffer⸗ Heidelberg:42,41.— Tauchen: 1. Schelling⸗Stuttgart 48 Meter, 42 Sekunden; 2. Gäßler⸗Stuttgart 8 Meter, 45,4 Sekunden; 3. Müller⸗ Heidelberg 43 Meter, 42,8 Sekunden.— Springen: 1. Braun⸗ Heidelberg 58,78 Punkte; 2. Friedrich⸗Stuttgart 51,64 Punkte; 3. Fontlus⸗Gießen 49,40 Punkte.— Freiſtil⸗ ſtaffel: 1. Heidelberg 12543 Minuten; 2. Darmſtadt:59, Minuten; 3. Tübingen:01 Minuten; 4. Karlsruhe 201,8 Minuten(vier mal 2 Bahnen).— Bruſtſtaffel: 4 mal 2 Bahnen: 1. Darmſtadt:26,4 Minuten; 2. Heidelberg:28,8 Minuten; 3. Frankfurt:27,83 Minuten.— Lagenſtaffel: 4 mal 2 Bahnen: 1. Heidelberg:10,11 Minuten; 2. Gießen :17,8; 3. Tübingen 219,2.— Freiſtilſchwimmen 4 Bohnen: 1. Vogt⸗ Heidelberg:01,6; 2. Frank⸗Heidelberg:01,83; 8. Ueber⸗Karlsruhe 102,8. Studentiunen: Bruſtſchmimmen: J. Bär⸗Heidelberg 41 Sekunden(2, Bahnen); 2. Heinzelmaun⸗Stuttgart; 3. Gye⸗ bel⸗Heidelberg.— Baeitiwieme 1. Bär⸗Heibelberg 40,2 Me Weigmann⸗ chmidt⸗Frantfurt 119,6; 29,6; 2. Fuhr⸗Darmſtadt 40,2.— Bruſtſtaffſel: 3 mal 2 Bahnen: 1. Heidelberg:11; 2. Stuttgart:28. Kleinkaliberſchießen: 5 Schuß liegend: 1. Uhl⸗Hoßhen⸗ 2. Meyer⸗ Heidelberg, 55 Ringe; 3. Dörſam⸗ — 5 Schuß kuieend: 1. Röbenbeck⸗ Ringe; 2. Oehmichen Karlsruhe 51 Ringe; Franbfurt 1 Ringe.— 5 Schuß ſtehend: I. en 48 Ringe; 2. Unger⸗Frankfurt 45 Ringe; 3. Stuttgart 44 Ringe.— Dreikampf: 1. Röden⸗ heck ttaart 152 Ringe; 9. Jankbe⸗Gießen 149 Ringe; g. Ströhlen⸗ Stuttgart 141 Ring e.— Mannſchaftskampf: 1. Frankfurt 542 Ringe; 2. Gießen 587 Ringe; 3. Karlsruhe 537 inge. Waldlauf: Einzellauf: 1. Schilgen ⸗Darmſtadt 16:35,8 Minnten(5 Km.). 2. Stepp⸗Gießen 10:46 Miuuten; 3. Ten⸗ nigkeit⸗Gließen 19.53,3 Minuten. Maunſchaftslauf: 1. heim 57 Ringe; Ringe. * 8 0 Iodes-Anzeige Merr Julias Sdsährr Frau Marie Schär geb. Ziegler Nach kurzem, schwerem Leiden entschlief heute vormittag mein lieber, treusorgender Gatte, unser herzensguter Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager u. Onkel Mannheim(Beilstr.), den 10. Febr. 1930 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Verband d. Deatschen Bechepkcker Bezirksverein Mannheim Uaganzvsrein Tppographis Unseren Mitgliedern die trau- rige Nachrieht, daß unser lieber Kollege, der Maschinensetzer Jacob Ludwig nach schwerem, unheilbarem Leiden, im Alter von 47 Jahren. unerwartet verschieden ist. Ein treues Verbandsmitglied, einen liebenswerten Menschen haben wir in ihm verloren. Sein An- denken wei den wir in NPhren halten Die Vorstände Beerdigung am Mittwoch. den 12. Febr. nachm..45 Uhr von der hies. Leichenhalle aus. Wir bitten um zahlreh. Beteiligung Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 12. Febr. nachm, 1% Uhr von der Leichenhalle aus statt Steitt Kerfern! Walter Rocher MerfHel Rocher geb. Gerold 4787 Danlsagung Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem Tode unseres Ib. Bruders, Schwagers u. Onkels Verrnäbulfe Neariheirn, 11. Februer 1850. Perſonenbahnhof Mannheim, 4 anſtaltete am Samstag in Bietigheim einen Werbe⸗Box⸗ abend, der aber nicht den erwarteten Publikumserfolg J verzeichnen hatte, da ledglich die Durmersheimer Anhän⸗ ger der ledernen Fauſt zahlreich er enen waren. Es war ſchade, daß ſich von Bietigheim ſelbſt nicht mehr Intersſſen⸗ ten eingefunden hatten, denn die 0 ug bot etne hniſch guter Kämpfe. Beſonders geſpannt war man Voranſtalt! * die Begegnung Rummel Al ons⸗Durmersheim mit Pirmaſens. Die völlig ver⸗ Weißgerber⸗A. C. Herkules dene Kampfesweiſe beſder ließ zunächſt die Frage nach 0 offen, obglen Rummel als Weltergewichtler Mittelgewichtslimit des Pfälzers von vorn⸗ ü zte man doch von Rummol, daß er enorm tragen kann, ſehr aggreſſiv im Angriff und ſtets gut bei Luft iſt. Die Kampfhandlungen waren über⸗ aus abwechſlungsreich. Weißgerber konnte nach Ablauf des auf 5 Runden angeſetzten Kampfes nach beiderſeits hervor⸗ ragenden Leiſtungen einen hart erkämpften, aber auch ver⸗ dienten Punktſieg mit nach Hauſe nehmen. pfe: beide herein im? 71 t N 1 Der Verlauf der Fliege: Durmers ober auch K ſich die Klubkamerader em gerechten Unentſchieden. Bantamgewicht: In Kohler und Ganz ſtanden ſich zwet weitere Klubkameraden von Heros Durmersheim gegen⸗ über. Zu Beginn der 1. Runde bearbeitete Kohler, der gut gefallen konnte, ſeinen Partner mit ſchweren Kopftrefſern, ſodaß dieſer ins Schwimmen kam und es vorzog, den Kampf vor dem Auszählen aufzugeben. Leichigewicht: L. Heck⸗Heros Durmersheim— Hartmann⸗ Herkules Pirmaſens. Recht hart und erbittert kämpfte die⸗ ſes Paar. Ha. zeigte ſich in blendender Form, was man von Heck nicht ſagen konnte. Heck wurde gegen Ende der 1. Runde burch klare Treffer angeſchlagen und mußte bis 4 auf den ſchützenden Boden. Auf Diſtanz hatte er nicht viel romicht 1 iſewicht: zu beſtellen und im Nahkampf ſuchte er ſein Heil im Clinch. Die zweite Runde konnte er jedoch ausgeglichen geſtalten, während die 1. und 3. Runde hoch an Hartmann fiel, der dann auch Punktſieger wurde, Miſchgewicht: A. Rummel⸗Heros Durmersheim— Weiß⸗ gerber⸗Herkules Pirmaſens. Schon der Anſang ſah beide in heftigen Angriffen aufeinander prallen, wo W. mit Ge⸗ raden und R. mit Haken landet. Auch im weiteren Verlauf der Runden gaß es heftigen Schlagwechſel. An Schlaghärte und Ausdauer ſtand R. ſeinem Gegner nicht viel nach, er kämpfte bis zuletzt erbittert, ohne aber die Führung des Kampfes an ſich reißen zu können. Der Punktſieg des tech⸗ niſch beſſeren Weißgerber war überzeugend. Im Federgewicht trennten ſich in Hettel und Bertſch ein weiteres Klubpaar von Heros Durmersheim nach ſchönem Kampfe mit einem Unentſchieden. Im Leichtgewicht lieferten die Klubkameraden Raſtätter und Burkard von Heros Durmersheim einen Kampf, der nach gleich guten Leiſtungen unentſchleden gewertet wurde. Im Bantamgewicht konnte Berg, der hart einſtocken mußte, ſeinen Klubkameraden Koßler von Heros Durmers⸗ heim nach 3 temperamentvoll geführten Runden ein Un⸗ entſchieden aufzwingen. 8 Dachdecker⸗ u. Blechnerarbeiten zur Erneue⸗ rung der Dachdeckung am Lokomotivſchuppen 4, öffentlich zu ver⸗ geben. Pläne u, Bedingungen bei der Hochbau⸗ bahnmeiſterek 2, Weſtflügel des Aufnahme⸗ gebältdes Mannheim, 3. Stock, zur Einſicht; dort auch Abgabe der Leiſtungsverzeichniſſe. Angebote mit Aufſchrift, verſchloſſen, poſtfrei, bis längſtens Montag, 24. 2. 30, 10 Uhr, hierher einzureichen. 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Das Paar wurde mit vier Runden 5 eingeſetzt, konnte aber bald ebenſo wie einigd andere Mannſchaften nlich k 1 eine Runde authſolen. Der Montagnachmittag br bei ſtarkem Beſuch Reihe von Plänelei ittleren Jagd „ der am Sonn gezeigt hatte, holte Runde auf und da auf den zweiten rung nicht nur be durchgeführten Vor 9a tag nach Cine Rar Paar Füh⸗ des Rennens wie Zwei Runden zur 113 P. 3. Petri⸗Kroſchel 77 P. 4. Vier Runden zur üch: 5 P 7 3 Reſiger P. 6. Fünf Nunden ek: 12. Faudet⸗Louet 30 2 4 2——. 9 a Sbimeiſterſchaſten der babiſchen Polkzei Am 8. und 9. Februar wurden unter zahbreicher Betet⸗ ligung auf dem Wiedner Eck im Schwarzwald die Skk⸗ metſterſchaften der badiſchen Polizet ausgetragen Es gab dabei fehr intereſſante und ſpannende Kämpfe, die folgendes Ergebnis brachten: 4 Kombinierter Langlauf: 1. Koch⸗Karlsruhe 191,25 Punkte, 2. Schmidt⸗Freiburg 174,36 Punkte. 35 Altersklaſſe: 1. Oberleutnant Heller⸗Karlsruhe 168,73 Punkte, 3. Oberleutnant Brenner⸗Maunheim 166,64 Punkte. Manuſchafts kämpfe: 1. PSV. Karlsruhe, 2. SV. Frel⸗ burg, 3. PSV. Mannheim. Geſchöftliche Mitteilungen „ Sonderſchau hei Mercedes⸗Benz. Um allen Antereſſen⸗ ten die Möglichkeit zu geben, ich durch perſt chen Algen ſchein von der hehen Qualität und Preis rt f. des Mercedes⸗Benz Tup„Suttgart 200“ zu Überze anſtaltet die heſige Mercedes ⸗Ben 12. bis 20. Februar 1990 eine Sonderf J die gerade mit Rückſicht auf die kürz ermäßigung dieſes Typs größte Aufn aller Liebhaber eines preiswerten Qualitätswa. anſpruchen darf. Der neue Preiß für 1 n Innenlenker mit der elegant und for 5 Alnal⸗Fabrikkorcherſe deß delfinger N. 3980.— ab Werk. Die e Preisſenkung wir beſonderer Genugtuung begr 0 t werden, i „Stutigart 6“ oi 5 en Typen aus dem Fabr Mehr als 12 mirtſcha öchſter t Kinder- Strümpfe aus starkem mellertem Baum- wollgorn, guler Oebreuchsstrumpf für Stroße unc Schule Anl. Veibftecthachungen dor Staat Mapnkeln Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch⸗ Anfang Nr. 1035. 97 Laden, 2 Zimmer, Küche u. 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In einer eigens zu dieſem Zweck angelegten Kartei lagerten nicht weniger als 10000 Zuſchriften, von denen 4000 Verdächtigungen genannter Perſonen und 3000 Verdächtigungen Unbekannter ſeien. Zwei⸗ fellos ſeien die Schreiben in ſehr vielen Fällen von perſönlicher Racheſucht diktiert. Sehr erſchwert ſeien die Nachforſchungen nach dem Täter durch die Tat⸗ ſache, daß nur eine vage Beſchreibung von ihm vor⸗ liege. Dieſe Beſchreibung könne allerdings paſſen auf den Mörder in einem mörderiſchen Ueberfall auf ein Mädchen in Oberkaſſel im Jahre 1927. Die Ueberfallene, die mit einem ſpitzen Gegenſtand auf den Kopf geſchlagen worden war, enbklam damals mur, indem ſie ſich tot ſtellte. Auch hier wurde der Täter beſchrieben als ein etwa 30jähriger Mann, etwa 1,68 Meter groß, mit vollem, friſchem, bart⸗ loſem Geſicht. Im weiteren Verlauf ging Kriminalrat Mom⸗ berg dann auf einzelne Spuren ein. Zunächſt ſchil⸗ derte er den geheimnisvollen Vorfall des angeblich in Weſtfalen unter Mordverdacht verhafteten Oberregierungsrates. Nach den Feſtſtellungen der Kriminalpolizei handelt es ſich nicht um einen Re⸗ gierungsbeamten, ſondern um einen Arzt, der aus ſeinem weſtfäliſchen Wohnort häufig nach Dort⸗ mund kommt. Bei einer dieſer Spritztouren lernte er drei funge Mädchen kennen. Mit einem derſel⸗ ben war er in einen Briefwechſel getreten. Dem Mädchen kam es auffallend und verdächtig vor, daß der Arzt es immer allein und an wenig beſuchten Orten ſprechen wollte. Es erzählte ſeinen Eltern don ſeinem Verdacht. Die Eltern benachrichtigten die Kriminalpolizei. Als der Arzt bei ſeinem nächſten Dortmunder Aufenthalt das Mädchen in einem Café nahe dem Bahnhof traf, befanden ſich ſchon mehrere Kriminalbeamte im Lokal. Der Arzt ſoll nun das Mädchen zum Büfett geſchickt haben, damit es ſich eine Bonbonniere ausſuche und ſoll wlührenddeſſen etwas in die Taſſe des Mädchens ge⸗ ſchüttet haben. Ob bdieſe in den Akten vermerkte Annahme zutrifft, wird erſt die Unterſuchung des in der Taſſe enthaltenen Kaffees ergeben. Nachdem die Perſonalien des Arztes feſtgeſtellt worden waren wurde er aus der Haft entlaſſen. Eine weitere Spur führte zu einem geheimnis⸗ vollen Klub in der Kaiſerwertherſtraße, der öm Dezember ausgehoben wurde. Man fand bei der Aushebung des Klubs, in dem Damen und Herren recht ſonderbare Feſte gefeiert haben ſollen, Beweisſtücke für eine ſtark ſadiſtiſche Verawlagung der Mitglieder. Mit den Mordtaten haben die Klub mitglieder nach der Ueberzeugung der Krimi⸗ nalpolizei nichts zu tun. Die Ermittlungen gegen den Verwandten eines Großinduſtriellen, deſſen Villa in Grafenberg von der Kriminalpolizei durchſucht wurde, haben eben⸗ falls kein Ergebnis gehabt. Ein Fall„C“ wurde akut, durch den neuen Mordüberfall in Eſchweiler. Im Jahre 19286 ſind bekanntlich fünf Ueberfälle auf Frauen verübt worden. Der neue Ueberfall wurde in genau der⸗ ſelben Weiſe ausgeführt. Von hinten erhielten die Opfer einen einzigen ſchweren Schlag mit einem ſchweren Gegenſtand. Schon vor dieſer neuen Blut⸗ akten⸗ tat vor einigen Wochen hatten die Düſſeldorfer Kriminalpolizeibeamte in Eſchweiler, Düren und Neuß, die nach einem verkommenen Geometer C. fahndeten. C. treibt ſich wohnungslos auf den Landſtraßen zwiſchen den drei Orten umher. Er ſtand längere Zeit unter dem Verdacht, der Düſſeldorfer Täter zu ſein. Er ſcheidet nach den letzten Feſtſtel⸗ lungen ſowohl für die Düſſeldorfer, wie auch für die Eſchweiler Bluttaten aus. Die letzteren wurden offenbar von einem Linkshänder verübt. C. war während der letzten Taten in einer Anſtalt. Der Eſchweiler Täter hat übrigens im Gegenſatz zum Düſſeldorfer Mörder keine Tötungsabſicht; er will ſeine Opfer nur betäuben, um ſie dann zu miß⸗ brauchen. Ein nicht völlig geklärter Fall iſt der des Düſſel⸗ dorfers K. Dieſer ſonderbare Heilige läuft einen Tag wie der ärmſte Bettler umher, anderen Tags in Cutuway mit weißer Nelke. Seine Paſſion für ſchöne Kleidung hat zur Trennung ſeiner Ehe ge⸗ führt, weil er ſeine Frau hungern ließ. Er wurde ſchwer verdächtig, weil man ihn an der Fundſtelle der ermordeten Dörrier zur Zeit der Tat geſehen hatte. Er behauptete, er habe einen Spaziergang nach Mett⸗ mann gemacht, um ſich Fallobſt zu ſuchen. Tatſäch⸗ lich fand man Apfelmus in ſeiner Wohnung.„Schon dreimal haben wir dieſen Mann im Präſidium ge⸗ habt, erklärt Kriminalrat Momberg, aber man kommt nicht weiter mit ihm“. Ein ſehr ſchwieriger Fall war auch der des aus einer Irrenanſtalt in Vorarlberg entwichenen Oeſter⸗ reichers P.., der ſchon als Knabe einmal ver⸗ ſucht hatte, ſeine ſämtlichen Lehrer durch Gasvergif⸗ tung zu töten, war nach ſeinem Ausbruch aus der Anſtalt auf dem Fahrrad nach hier gekommen und kampierte auf freiem Felde und in Neubauten. Seine hier angeſtellte Schweſter brachte ihm abends Decken und Nahrung. Einmal nächtigte er ganz in der Nähe der Fundſtelle der kleinen Albermann. Nach der Feſtnahme des P. verſtärkte die Schweſter noch den Verdacht gegen ihren Bruder, indem ſie an die in Oeſterreich wohnenden Eltern Briefe und Tele⸗ gramme ſandte, die aufgefangen und der Kripo über⸗ geben wurden. In faſt allen Briefen waren aus⸗ führliche fiktive Alibis für ihren Bruder enthalten, oder die Bitte, nichts auszuſagen.(Man hält auch die Schweſter für nicht ganz normal). Gegen., der ſi) in Auslieferungshaft befindet, war ſonſt fachlich nichts Belaſtendes feſtzuſtellen. 5 Eine weitere, noch nicht erledigte Spur iſt die des R. aus Erlangen. Schon im Jahre 1925 wurde R. dort in einer anderen Sache feſtgenom⸗ men. Er beſchuldigte ſich dann ſelbſt, einen 16jährigen Jungen bei einem homoſexuellen Verkehr erſtochen und ihn dann an einer beſtimmten Stelle vergraben zu haben. Da ſeine Angaben in keiner Weiſe Be⸗ ſtätigung fanden, man auch keine Leiche fand, wurde er freigelaſſen. Er wurde jetzt erneut feſtgenommen und ſitzt auch noch in Haft. Diesmal hat er ſich ſelbſt eines ähnlichen ſcheußlichen Mordverſuches be⸗ zichtigt, den er in einem Wald, nahe der franzöſiſchen Grenze an einem jungen Manne begangen haben will. Ob die Angaben ſtimmen, ſteht noch nicht feſt. Der Gerichtsarzt iſt der Meinung, daß R. die Wahrheit ſagt. Ob man erneut gegen R. vorgehen kann, iſt noch offen. Er 1 zyniſcher Stoiker, der wiederholt geäußert hat, daß es ihm ganz egal ſei, wen er im Blutrauſch„kaput mache“; und ebenſo gleichgültig ſei ihm, wenn und wann man ihn„kaput mache“. In ſeinem Notizbuch findet ſich eine Grab⸗ zeichnung mit der Inſchrift:„Hier ruht mein zu Tode geliebter Julius“. Für die Düſſeldorfer Taten dürfte R. ausſcheiden. Zum Schluſſe ſeiner Ausführungen bat Krimi⸗ nalrat Momberg die Preſſe, eindringlich die Eltern auf die Gefahren für die Kinder aufmerkſam zu machen. Es ſei nicht vergeſſen, daß wir in dieſen Tagen das traurige Jahresjubiläum der erſten Mordtaten begehen. GKG. Frauentauſch In Bennet in Nebrafſka ſtanden kürzlich zwei Ehe⸗ paare wegen Frauen⸗ und Männertauſch vor Gericht. Die beiden angeklagten Paare des Namens Slade und Reed waren miteinander ſehr befreundet. Vor einiger Zeit verzankten ſich die beiden Männer mit ihren Frauen, wobei Herr Slade ſeiner Ehehälfte Frau Reed, und Herr Reed der ſeinen Frau Slade als Muſter vorhielt. Darauf ſchlugen die Frauen im Scherz einen Tauſch vor. Aus dem Scherz wurde ſchließlich Ernſt. Die Männer tauſchten in allſeitigem Einverſtändnis die Frauen, was ſich um ſo leichter bewerkſtelligen ließ, als die beiden Paare in dem⸗ ſelben Haus und in demſelben Stockwerk wohnten. Herr Reed verlangte indeſſen eine Entſchädigung, da er die ältere und weniger ſchöne Frau in Tauſch nehmen mußte. Herr Slade war einverſtanden und übergab dem Freunde ein blühendes Garagengeſchäft, das gut und gern ſeine 80000 Mark wert war. Alles ging gut und hätte weiter gut gehen können, wenn nicht doch ſchließlich Gerüchte über den Tauſch in die Oeffentlichkeit gedrungen wären. Die Polizei ver⸗ haftete die beiden Paare und es kam zur Gerichts⸗ verhandlung. Da der Richter nicht wußte, gegen wel⸗ chen Paragraphen des Geſetzes die Sünder eigentlich ſich verſtoßen hatten, ſo verſprach er Straffreiheit, wenn der Tauſch rückgängig gemacht werde. Dagegen ſetzten ſich aber die Frauen mit aller Entſchiedenheit zur Wehr. In einer neuen Verhandlung wurden nunmehr die Ehemänner zu je neun Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Was ſoll werden, wenn ſie ihre Strafe verbüßt haben? Kaiſerſchloß Cadinen zur Beſichtigung freigegeben Schloß Cabinen, das Jagoſchloß Exkaiſer Wilhelm II. am Friſchen Haff, iſt nun zur allgemeinen Beſichtigung freigegeben worden. Der Name Cadinen wurde vor allem bekannt durch die Mafolikafabrik, die der Exkaiſer in der Nachbarſchaft des Schloſſes anlegen ließ. onde 16 Von unſerem rumäniſchen Vertreter Seit beinahe einem Jahre brennt ununterbrochen, Tag und Nacht, die der Petroleumgeſellſchaft„Ro⸗ mano⸗Americana“ gehörende Petroleumſonde Nr. 160 in nächſter Nähe der Ortſchaft Moreni im Her⸗ zen des rumäniſchen Petroleumzentrums. Schon von weitem ſieht man die dicken Rauchſchwaden ſchmutzig zum Himmel ſteigen und die Züge der Strecken von Polen und Ungarn nach Bukareſt ſehen nachts die Umgebung der Sonde durch das gewaltige Flammenmeer taghell erleuchtet. Inter⸗ nationale Ausſchreibungen mit der Zuſage hoher Prämien bei Löſchung der Sonde wurden verlaut⸗ bart und an Ort und Stelle gaben ſich die Petro⸗ leumfachleute der verſchiedenſten Länder der weiten Welt ein Stelldichein, um ihr theoretiſches Wiſſen in die Praxis umzuſetzen und dem Feuer die Luft ab⸗ zugraben. Monate für Monate wurde Tag und Nacht gearbeitet, um dieſes oder jenes„Syſtem“ auszuprobieren— immer vergeblich. Ein amerika⸗ niſcher Fachmann von Weltruf ſagte ſein Eintreffen in Rumänien per Flugzeug zu und verlangte für eine ſicher wirkende Löſcherfindung mehrere Millionen Lei, die ihm, da die Sonde jeden Tag mehrere Wag⸗ gons Rohöl vernichtet, auch zugeſagt wurde. Auf telegraphiſche Anweiſung aus Amerika wurde un⸗ verzüglich an den Bau von drei Tunnels geſchrit⸗ ten, um unterirdiſch an das brennende Sondenloch heranzukommen. Hierbei wurde in den letzten Ja⸗ nuartagen das Sondenrohr in gutem Zuſtande ge⸗ funden, und man war der Hoffnung, daß dieſe Tat⸗ ſache die weiteren Löſcharbeiten erheblich erleichtern werde. Zuerſt galt es, die Gaſe zur Ableitung zu bringen, die unaufhörlich in die Stollengänge ein⸗ drangen und die ein Arbeiten lediglich mit Gas⸗ masken erlaubten; man nahm zuerſt an, daß dieſe Gasmengen aus dem Sondenxohre einfluteten, mußte jedoch in Anbetracht der Unbeſchädigtheit letz⸗ teren feſtſtellen, daß es ſich um Infiltrationen han⸗ delte, die in der rumäniſchen Petroleumgegend von Moreni häufig beobachtet werden. Der Plan der Techniker und Sachverſtändigen war nun der, einen rieſigen, mit bedeutenden Koſten aus beſtem Stahl hergeſtellten Helm in Glockenform über den Son⸗ denmund zu kippen, und ſo das Feuer zu erſticken. Sehr gelegen kam die Mitte Januar feſtzuſtellende Tatſache, daß der Atmoſphärendruck der brennenden Sonde ſich von 200 Atmoſphären plötzlich auf 24 Atmoſphären ſenkte. Trotzdem verbrennen täglich noch ſchätzungs⸗ weiſe drei bis fünf Millionen Kubikmeter Gas. Dieſe geradezu phantaſtiſch anmutende Menge kann wiſſenſchaftlich nur damit erklärt werden, daß die Gaſe von einer Tiefe von 1600 Metern dem Erd⸗ boden entſtrömen. Am 1. Februar hatten die Tun⸗ nelbauer den Sondengang erreicht, ohne natürlich ſofort den Durchſtich vorzunehmen; es wurde viel⸗ mehr die Helmkammer dicht an den Sondeneingang plaziert, während gleichzeitig zur Vermeidung des Durchſickerns von Gaſen am Löſchtage die Wände mit Eiſenbeton gefeſtigt wurden. Dieſe geſamten Arbeiten, die in Anbetracht der ſtändigen Explo⸗ ſtonsgefahr bei der geringſten Funkenbildung unter Lebensgefahr durch beſondere, aus dem Bergwerke von Baia⸗Mare in Siebenbürgen herangezogene Bergleute durchgeführt wurden, waren am 3. Fe⸗ bruar beendet, ſo daß für den 4. Februar die eigent⸗ liche Löſchung nach dem Syſtem des Amerikaners Cruks angeſetzt wurde. Die Löſchkammer, die einen Inhalt von vier Kubikmetern beſitzt, wurde heran⸗ gebracht und ſogar eine Probeſetzung durchgeführt, die gelang. Man rechnete mit Sicherheit auf einen vollen Erfolg der Löſchaktion, da das gleiche Syſtem bei Sondenbränden bereits in Polen mit Erfolg an⸗ gewandt wurde. Unter Auweſenheit eines zahlreichen Publikums und ſämtlicher Petroleumſpezialiſten von Rang und Namen aus Rumänien ſowie bekannter ausländi⸗ ſcher Fachleute des Berg⸗ und Petroleumweſens wurde nun heute an die Löſchung der Sonde 160 geſchritten. Die Löſchung mißlang! Die Ausſichten des Erſtickens des Feuers werden von allen Sachverſtändigen als ſehr gering bezeich⸗ net, und die Brandſonde wird neuerlich unter An⸗ richtung von Millionenſchäden noch eine Reihe von Monaten fortbrennen, ohne daß man im entfernte⸗ ſten ſagen kann, ob und wie das Feuer jemals zu löſchen iſt. Die eigentliche Löſchung war für 12 Uhr nachts angeſetzt, da erfahrungsgemäß um dieſe Stunde der atmoſphäriſche Sondendruck täglich für die Dauer von zwei Stunden nächläßt. Ein rieſiges Geſtell, ähnlich dem eines Dreifuß⸗Kranes war um die Sonde plaziert und vermittels von Flaſchenzügen wurde die Helmkammer aufwärts gezogen, um dann über das Brandloch geſchwenkt und herabgeſtürzt zu werden. Scheinbar durch fehlerhaftes Material ver⸗ anlaßt, riß jedoch plötzlich eine Kette, die beiden reſtlichen Halteketten gaben ebenfalls nach, die Kammer fiel in die Flamme und im Handumdrehen hatten die ganz bedeutenden Tem: raturen erſtere geſchmolzen, ohne den geringſten Reſt zurückzulaſſen. Der Verſuch war mißlungen! An und für ſich wäre dieſes Scheitern des Löſch⸗ verſuches nicht ſo ſchlimm, da die Konſtruktions⸗ koſten in Anbetracht des Schadens, der Tag für Tag durch das Feuer und das Verbrennen rieſiger Mengen Naphtha angerichtet wird, verſchwindend ge⸗ ring; es handelt ſich jedoch darum, feſtzuſtellen, daß ſcheinbar kein Metall exiſtiert, das die Rieſenhitze der Brandſonde aushält und das bei einer Neu⸗ konſtraktion auch ohne Kettenriß ſofort beim Ueber⸗ ſturz noch vor erfolgter Branderſtickung ſchmelzen wüde. Zwar ſoll verſucht werden, eine Legierung zu finden, die in höchſtem Maße feuerbeſtändig iſt, und die möglichſt erſt dann ſchmilzt, wenn das Sondenloch bereits feuererſtickt iſt. Um ein Ent⸗ zünden der Gasmaſſen an dem glühenden Erdbode zu verhindern, ſollte gleichzeitig mit Aufſtü Löſchkammer in beträchtlicher Tiefe das Sondenrohr durchgeſtoßen und die aufwärtstreibenden Gaſe durch die drei Tunnels abgepumpt und ins Freie gezogen werden. Dieſes letztere Experiment konnte natur⸗ gemäß durch das Scheitern der Arbeiten über der Erde überhaupt nicht ausgeführt werden. Gleichzeitig mit dem heutigen Löſchverſuche mußte feſtgeſtellt werden, daß ſich der Atmoſphärendruck neuerlich auf 90 Atmoſphären ſteigerte; an Eruptionsmaſſe bringt die Sonde 160 ſomit täglich 1000 000 bis 1500 000 und auch ſogar 2 000 000 Kubikmeter herauf. Bei den ausſtrömenden Gaſen handelt es ſich um Erdgaſe von einerſeits 40 Gramm Schwere/ Kubik⸗ meter, und andererſeits um ſolche von einer Dichte von 80—100 Gramm Kubikmeter. Wie ſehr die Erd⸗ krume bereits von dem anhaltenden Feuer durch⸗ glüht iſt, beweiſt die Tatſache, daß im Umkreiſe von 200 Metern um die Brandſonde anhaltende Infiltrationen dieſer Gaſe auftreten und ſomit immer mehr die Nachbarſonden gefährden. In An⸗ betracht dieſes ſich immer mehr ſteigenderen Ge⸗ fahrenmomentes wird im Bukareſter Induſtrie⸗ miniſterium unverzüglich eine Sachverſtändigenkon⸗ ferenz zuſammentreten, um nochmals die letzten Möglichkeiten einer baldmöglichen Löſchung der der „Romano⸗Americana“ gehörenden Sonde Nr. 160 zu erörtern. Dr. H. E. Meißel. Der Führer des Schnelldampfers „Europa“ Der dritte im Ozean⸗Expreßdienſt des Norddeut⸗ ſchen Lloyd, der Schnellbampfer„Europa, tritt am 19. März von Bremerhaven aus ſeine erſte Ausreise nach Newyork an. Er wird alſo von dieſem Tage ah, gemeinſam mit dem vielgenannten Rekorddampfer „Bremen“ und dem Schnelldampfer„Columbus“ den ſchnellſten Dienſt der Welt verſehen. Die Führung dieſes etwa 51000 Br.⸗Reg.⸗Tons großen Lloyddampfers iſt dem älteſten der aktiven Kapitäne des Norddeutſchen Lloyd, Nikolaus John⸗ ſen, übertragen worden, dem im Juni 1929 in An⸗ erkennung ſeiner dem Lloyd in mehr als 30 Jahren geleiſteten Dienſte und im beſonderen wegen der um⸗ ſichtigen Führung des Dampfers„Columbus“, der Titel Commodore verliehen worden iſt. Commodore Johnſen wurde 1869 in Groß⸗Stein⸗ rade bei Lübeck geboren. Als Sechzehnjähriger wandte er ſich der Seefahrt zu. Auf einem kleinen Dampfer, der den Namen„Stadt Lübeck“ trug, verließ er zuerſt die heimatliche Küſte, um ſich ſeemänniſche Kenntniſſe zu erwerben und neben der Erfüllung harter, mit ſeinem Beruf zuſammenhängender Pflichten in der weiten Welt Umſchau zu halten. Nachdem er in wechſelnden Funktionen auf verſchiedenen Schiffen gefahren und ſeine erſten ſeemänniſchen Examina be⸗ ſtanden hatte, trat er 1895 in die Dienſte des Nord⸗ deutſchen Lloyd. Schon bald nach Antritt ſeines Dienſtes als Offt⸗ zier hatte der Lloyd Johnſens navigatoriſche Fähig⸗ keiten und vor allem ſeine Zuverläſſigkeit und Pflicht⸗ treue erkannt, ſo daß er nicht zögerte, ihn ſchon, be⸗ vor er zum Kapitän ernannt war, vorübergehend mit der Führung des vor dem Kriege größten und wertvollſten Schnelldampfers der Lloydflotte, des Dampfers„Kronprinzeſſin Cecilie“ zu betrauen. Kapitän wurde Johnſen im Januar des Jahres 1913. Als erſtes Kommando wurde ihm damals das des Dampfers„Helgoland“ übertragen. Später trat Johnſen auf Wunſch des Norddeutſchen Lloyd in die Leitung des Staueretbetriebes in Bremerhaven ein. Im Weltkrieg war er als Kapitän auf Spezial⸗ dampfern tätig. Nach Ablieferung der Handelsflotte verblieb er in ſeiner Heimat, bis ihn der Lloyd im Jahre 1920 mit der Führung ſeines damals größten Paſſagierdampfers„Grüßgott“, eines Bäderdampfers von nur 700 Tonnen Raumgehalt, betraute, der den Verkehr zwiſchen Swinemünde und Oſtpreußen auf⸗ rechterhalten hatte. Drei Jahre ſpäter ſehen wir ihn bereits als Führer des damals größten Schiffes der deutſchen Handelsflotte, des Dampfers„Colum⸗ bus“, deſſen Kommando er innehatte, bis der Lloyd ihn mit der Bauaufſicht und der ſpäteren Führung des 51000.⸗R.⸗T. großen Schnelldampfers„Europa“ betraute. So hat er nach dem Zuſammenbruch des deutſchen Wirtſchaftsleben perſönlich großen Anteil an dem Wiederaufbau eines Teiles der deutſchen Handels⸗ flotte und insbeſondere an der Wiedererringung deutſcher Seegeltung. Als einer der bewährteſten deutſchen Schiffsführer iſt er nicht nur ſeiner Ree⸗ derei ein hochgeſchätzter Mitarbeiter, ſeinen Unter⸗ gebenen ein gerechter Vorgeſetzter mit beſten Cha⸗ raktereigenſchaften, ſondern auch bei ſeinen Paſſa⸗ gieren eine beliebte und in hohem Anſehen ſtehende Perſönlichkeit. Eine gelungene Wette Ein engliſcher Kaufmann hat auf Koſten der Paßbehörden eine originelle Wette gewonnen. Stuart Woolf— ſo iſt ſein Name— hatte die Abſicht, eine Reiſe nach der Schweiz zu unternehmen und bat ſeine Frau, den unentbehrlichen Auslandspaß mit in den Handkoffer zu packen. In Tilbury wurde bei dem Betreten des engliſchen Dampfers der Paß zum er⸗ ſten Male vorgezeigt. Als der Reiſende ihn wieder einſtecken wollte, belehrte ihn ein flüchtiger Blick darüber, daß das Dokument falſch war. Es war der bereits im April vorigen Jahres abgelaufene Paß der Frau Woolf. Der Mann ſetzte ſeine Reiſe nach der Schweiz auf gut Glück fort und telegraphierte ſeiner Frau, den richtigen Paß nach Paris nachzu⸗ ſchicken. Bis zur Ankunft in der franzöſiſchen Haupt⸗ ſtadt wurde der Paß zweimal geprüft und in Ord⸗ nung befunden. Nunmehr ging der Kaufmann mit einem Reiſebegleiter die Wette ein, er werde mit dem falſchen Paß auf der ganzen Reiſe durchkommen. Die Wette wurde gewonnen. Im ganzen wurde der Paß achtmal nachgeſehen, zweimal in England und je dreimal in Frankreich und der Schweiz. Dabei wurde er jedesmal geöffnet, ſodaß das Bild der mit einem großen Hut und einem Pelz bekleideten Frau dem Beamten unbedingt in die Augen fallen mußte, Einmal wurde der Paß abgeſtempelt und zwar auf der Seite, auf der deutlich geſchrieben ſtand, daß de: Paß bereits erloſchen war. Kann man nach dieſem Erlebnis noch daran zweifeln, daß die Paßvorſchrif⸗ ten in den meiſten Fällen zu einer reinen Formalk⸗ tät herabgeſunken ſtud? rere eee NN . «E 21 W nenne- ert tum Aon n „** nen, eee een e . 4 * Dienstag, den 11. Februar 1930 —— Dienstag, den 11. Februar 1930 Vorstellung Nr. 179 Außer Miete- Vorrecht B Einmaliges Gastspiel Mad Christians Ernst Deutsch mit Berliner Ensemble: Ha z à 1 d Ein Stück in 3 Akten von Henry Bernstein Deutsch von Rudolph Lothar Bearbeitet von Alned Fischer Spielleitung: Dr. Philipp Manning Anfang 20 Uhr Personen: Hans junkermann Baron Lebourg 4 5 Claire Reigbert Baronin Lebourg Helene Brechebe! N Robert von Chaceroy Ernst Deutsch Amadeus Lebourg Fe Fürth General Herzog von Brial Fritz Alberti Marquise van Doullence Bragelin Teues Theater- Rosengarten Dlenstag, den 11. Februar 1930 Für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes — ohne Kartenverkauf Abt. 79, 1718, 2526, 3133, 70, 8991 9699, 211213, 221, 241242. 251 252 251202, 271. 281, 291292. 321: Die Fledermaus Operette in 8 Akten nach Meilhac u. Halévy Musik von Johann Strauß Spielleuung: Allred Landory Musikal sche Leitung: Karl Klauß Tünze: Aennie Häns Anfang 19.30 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr Personen: Helm. Neugebauer Sophie Karst Hugo Voisin Nora Landerich Werner Mäckel Alfred Landory Walter Friedmann Marianne Keiler Hans Waschatko Ali-Bey Adolt Jungmann Murray Robert Walden Getragene Cariconi Hans Karasek Ramusin Adolf Karlinger Herrenklelder Ide Margit Stoehr one Pfands she ins Melanie 3 8 i kauft Felicitas enne Brenn- Faustino Emmy Pabst nm Wo. 6 4,1, Mimi Margarethe Ziehl tel. 266 03 Hermins Christ. Resemever. 8 2 Natalie Else Wiesheu Frosch, Gefängnis-Aufseher Iwan. Orlofskys Kammerdiener Karl Mang Franz Bartenstein Erster Herm. Trembich Zweiter Diener Karl Zöller Dritter Orlofskys osephCerharts Vierter Komad Ritter Diener bei Eisenstein Adolf Albrecht APOILIO Nur noch 5 Abende 8 Uhr . L Bella Siri „Die Erhaltung der ewigen jugend“ Dazu: NMaelste⸗Strebel- Schwarz usw. usw. 8248 Städt. Planeiarium Donnerstag, 13. februar, 20 Uhr H. Hichtbilder vortrag üb. Populäre Kstronomie Sternhaufen u. mehrfache Sterne“ Vortragender: Dr Feurstein 72 Eintritt RM..50— Stud. u. Schüler RM. 0. 25 Tae Selber, ö 3, 10. Bates Abend The Ha war Nigger. ſatſonal-Fheater Mannheim S 428 Ende 22.30 Uhr Mady Christians Helene Konschewska Für die selbst- betätigte Naus musik eln PIANO Kauf oder Miete, neu und gespielt NE(eKEI Planolager 2, 10, Kunstair Heffenkleider Jchube, Pfandschelne Hinkel, 6 5, 5 Tel. 25474. 8433 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 69 Has ken neu, elegant, verleiht Lilli Banm, C 4. 8. 5 Masken [amen und Herren) billig zu verleihen. Hirſchhorn, 8 6, 19. B64 Masken für Damen u. Herren von 8 Mk. an zu verleih b. Batter, Riedſeldſtr. 10 2643 UNIVERS Heute in Erstaufführung HARRY PIEl in seinem neuesten Grogfilm 1 HARRVPIEL Lotte Lorring und Nico Turoff Neben dem Beiprogramm wieder die vollständig neue erstklassige Bühnenschau: UN LI feuer“ In den Hauptrollen: Louis Barrison Läpp ung Habel der fabelhafte die wellbekannten Stelzentänzer Parodisten Musikrusammenstellung und musikalische Leitung Kapellmeister FELIX ZANIA Beginn der Vorstellungen: Täglich reiten Knospen 8 dringen— dann Polizeistunde- Verlängerung. 829 Fchlaraffen-Abend heute im 4914 Maxim B.4 Der schönste Schlaraffe wird blamiert Polizeistunde- Verlängerung Eine Rolf v. Goth. „ 1 Wir bringen ab heute bis Donnerstag den gewaltigen Sittenlilm rühlingserwache n“ Wenn in den Herzen zum ersten Male die Sehpsucht nach einem geheimnis⸗ vollen Glück aufblöht. wenn die ersten der 1 hochdramoetische. Films chöpfung noch dem Bühnenwerk von Frank Wedekind mit Tony v. Byck, Carl Balhaus, 5 Rasp und Bernh Goethe. 9 55 Im Seipftogramm: 85 mit dem wunderhunde, Winnetou“ Wochenschau Orgel- S0¹ι, Anfang B. letzte Vorstellung 8 30 Uhr 5 einschl. Liebe empor 8 lelert die Jugend Cloria-Palast Douglas Falrbanks ersckütter nde Ita Kena, Fritz „NEIrH's WEINHAUS HUT TE“, O 3, 4 Das schönste, gemütliehste und leistungsfähigste Weinlokal — Morgen NiittwWoch SchLAchrFEST 85 Heule in der ging u 4 Ecke „ IIlszon Geöffnet bis zum Morgenrot e ee e eee 5 Sarsser Ceben 9 6 Tel. 203 36 4 Gul ziehi an, das Gute bricht sich Bahn! b lungette Schlatumae rösten. Birke poliert, 3 türig mit 2 Patentrösten, 2 Schoner- decken, 2 Kapokmafratzen . 1028, 1078, 1148, 1178, 1248, 1278 Eiche 3 türig mit 2 Patent 2 Schòonerdecken, f uunpetb Jchatamner 1 BINZENHUFER Möbelgeschäff u. Schrenerel 2 Wollmatratzen, je M. 558, 578, 638, 678, 718, 738 Bestie und sichere Kepitalenlege. 8418 Augarfenstr. 38/68 Ar Schlafzimmer Elche, 180 om brit., kpl., m. Röſten u. Matratzen 570„. 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Fm: Die Frau im Talat eine ganz große Ro lenbesetzung: Fritz Kortner(Per Hauptdarsteler aus„Alan paul ichter/ Aud Egede Nissen/ Nikolai Malixoff, Wolfgang Zilzer Mona Martenson/ Hugo Döblin die diesem deuſschen Großfilm zu einem vollen Erfolg verhelfen Beginn 3,.30, 8 Uhr Otto Apfel dirigiert! 5 9 VVT — * 1 * * — 5 — 8 * 1 „„ene s e l 2 D 5 Verkaufe Zu verkaufen: 1 altes, ſolides, ſehr gut erhalt. Verstei gerun 98 halle Hahagoni- Schlafzimmer 5. kun nbeim N 4 20 2 Betten, Spiegelſchr., Waſchtiſch m. Marmorpl., Großer Freihandverkauf 2 Nachttiſche, ferner Violfne u. eich. geſchn. Regu⸗ Tägl.—19 Uhr in Etagen im Auftrage zu ſeb. lator. Adreſſe in der Geſchaftsſt. d. Bl. 577 Jen, Preiſen u. Beding. abzugeben: 2 prachto⸗ Schlafz, 3 bill. Schlafz., 1 hocheleg. Herrenz. Gelesenheitskauf 1 Speiſez., ſehr gut erhalt., 3 Pitchpine⸗Auche be N e 1 u. Wäſche⸗ „ verſch. rei e u. Bü än! Zirka 110 lfd. 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