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Die Franzoſen ſtehen wieder im Vordergrund der Flottenkonferenz. Ihre außerordentlich weit⸗ gehenden Forderungen haben die„ozeaniſchen“ Mächte gezwungen, für die nächſte Zeit alle ver⸗ fügbaren Kräfte für die Verhandlungen mit den franzöſiſchen Delegierten einzuſetzen. Die Konferenz hat den Kriſenpunkt erreicht, an dem Fortſchritt von der Haltung Frankreichs abhängt. Es war zwar von vorn⸗ herein klar, daß nach der engliſch⸗amerikaniſchen Einigung die Ausdehnung der Abrüſtungsgrundſätze auf Frankreich für die Konferenz entſcheidend ſein würde, Man kann auch nicht ſagen, daß es an zu⸗ treffenden Vorausſagen hinſichtlich der franzöſiſchen Forderungen gefehlt hat. Trotzdem hat das franzö⸗ ſiſche Memorandum in Konferenzkreiſen allgemeine Erregung und Kritik hervorgerufen. Die angelſächſiſchen Delegierten ver⸗ brachten geſtern viele Stunden in intenſiven Ver⸗ handlungen mit den franzöſiſchen Miniſtern. Später fuhren Tardien und Briand nach Paris ab, wohln ihnen der Marineminiſter Leygues ſchon vorausge⸗ reiſt war, Während der nächſten drei Tage wird eine Konferenzpauſe eintreten, die der Klärung der Lage dienen dürfte. Man iſt allgemein darüber Har, daß die Konferenz zur Unfruchtbarkeit verurteilt wäre, wenn die Franzoſen auf ihrer Forderung beſtehen würden Das Memorandum ſelbſt bietet allerdings die Handhabe zu ganz bedeutenden Reduktionen in dem Schiffsbauprogramm. Frankreich iſt bereit. im Aus⸗ ſeine Forderungen herabzuſetzen und damit ein inter⸗ natipvnales Abkommen über die Flottenbauten der nächſten Jahre möglich zu machen. Der Schlüſſel zu einem ſolchen Vorſchlag liegt in der franzöſiſchen Erklärung: „Ebenſo wie die amerikaniſche und britiſche Regle⸗ kung erklären konnten, daß ein Krieg zwiſchen ihren beiden Völkern undenkbar iſt, ſo kann auch Frank⸗ reich ſeiner tiefen Ueberzeugung Ausdruck geben, daß zwiſchen dem franzöſiſchen Volke und den Völkern der Vereinjgten Staaten und des britiſchen Im⸗ periums jeder bewaffnete Konflikt ebenſo un⸗ denkbar iſt.“ Dieſer Satz ſtellt den Kernpunkt des franzöſiſchen Meurorandums bar und wird hier in der Weiſe erklärt, daß Frank⸗ reich verlangt, daß ſeine Flottenziffern weder in England noch in Amerika zum Ausgangspunkt ähn⸗ licher Rüſtungen genommen werden. Es iſt natürlich bemerkenswert, daß Italien in dieſer friedlichen Erklärung nicht genannt wird, aber das iſt nur eine Nebenwirkung der Erklärung. Die wichtigſte Forderung iſt, daß der Zuſammen⸗ hang zwiſchen politiſcher Sicherheit und maritimen Rüstungen auch von Frankreich zugegeben wird, daß aber die franzöſiſche Regierung im Gegenſatz zu den Angelſachſen die beſtehenden Sicherheiten, d. h. den Völkerbund, den Kelloggpakt und die Locarnover⸗ träge nicht für ausreichend hält, um eine Herabſetzung der hohen franzöſiſchen Flottenfor⸗ derungen zu rechtfertigen. Die Franzoſen ſetzen ſich offen für den Abſchluß eines Mittelmeer⸗ locarnos und daneben weniger offen für eine Art gegenſeitigen Garantievertrages mit den beiden angelſächſiſchen Mächten ein. Die Verhandlungen über dieſe Frage werden ver⸗ mulich die nächſte Woche ausfüllen. Wie Ford die Lage auffaßt Fort Myers(Florida), 15. Febr.(United Preß.) Henry Ford gewährte dem Vertreter der United Preß ein längeres Interview, in dem er ſich in draſtiſcher Weiſe über die Ausſichten des Welt⸗ friedens im allgemeinen und der Londoner Flotten⸗ bonferenz im beſonderen äußerte.„Ich wäre bereit, 15 alle Kriegsflotten der Welt aufzukaufen und zu a verſchrotten“, Der Poungplan vor den Ausſchüſſen Ein Parlament im Kleinen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Febr. Die vereinigten Ausſchüſſe für die aus⸗ wärtigen Angelegenheiten und für den Haushalt haben— ein Novum in der Geſchichte des Reichstags — ihre Tätigkeit in den Plenarſaal verlegt. Man hat den großen Ausſchußſaal im Obergeſchoß verlaſſen müſſen, weil er ſich als zu klein erwies. Die Ver⸗ handlungen ſind ſogar als„öffentlich“ bezeichnet. Das bedeutet indes nur, daß die den Ausſchüſſen nicht an⸗ gehörenden Abgeordneten und die Vertreter des Reichs und der Länder Zulaß haben, nicht aber etwa Preſſe und Publikum. Die werden wie bisher fern gehalten, und die Türen zu den Tribünen bleiben hermetiſch geſchloſſen. Es iſt ein kleines Parlament von faſt 200 Perſonen, vor dem ſich die interne Beratung der Haag⸗Geſetze abſpielt und zwar ganz in den Formen wie bei den ordentlichen Plenarſitzungen. Die Miniſter haben ihren Platz auf der Regierungstribüne, während die Abgeordneten nach alter Gewohnheit ihre Fraktions⸗ fitze einnehmen. Die Teilnehmer ſind verpflichtet, die Einzelheiten der Beratungen geheim zu behandelm. Die breite Oeffentlichkeit erfährt von den Verhand⸗ lungen nur durch offizibs redigterte Berichte. Das Urteil im In der Berufungsverhandlung im Jorns⸗Proseß wurde heute der angeklagte Redakteur Bornſtein wegen formaler Beleidigung des Reichsanwalts Jorns zu 100/ Geldſtrafe verurteilt. In der Ur⸗ teilsbegründung heißt es, die Beſtrafung wegen formaler Beleidigung habe erfolgen müſſen, weil in Bornſteins Artikel Reichsanwalt Jorns ganz allge⸗ mein die Qualifikation als Reichsanwalt aus juriſti⸗ ſchen und menſchlichen Gründen abgeſprochen wird. Dieſes beleidigende Werturteil ſei nach der Art ſei⸗ ner Aufſtellung nicht durch einen Wahrheitsbeweis zu erweiſen geweſen. Die tatſä ch lich n Be⸗ hauptungen des Artikels, für die der Wahr⸗ heitsbeweis angetreten wurde, ſeien dagegen in der Hauptſache als wahr erwieſen worden. Auf 8 168(Verleumdung) ſei deswegen der Angeklagte nicht zu beſtrafen geweſen. Es ſeien zwar nicht alle Vorwürfe, die in dem Artikel gegen Jorns erhoben erklärte der Automobilkönig u..,„wenn es gelte, auf dieſe Weiſe dem Krieg der Völker ein Ende be⸗ reiten zu können. Aber Kriege ſind noch keines⸗ wegs unmöglich gemacht, wenn man die zur Zeit vorhandenen Schlachtſchiffe vernichtet.“ Ford er⸗ innerte dann an das gute Geſchäft, das er durch Uebernahme und Verſchrottung der Dampfer des amerikaniſchen Schiffahrtsamtes gemacht hatte und fuhr fort: „Trotzdem würde ich ein Angebot auf alle Kriegs⸗ ſchiffe der Welt machen und ſie in Automobile und Traktoren umwandeln, wenn es eine Möglichkeit gäbe, die Schiffe nach den Fordwerken in River Rouge zu bringen. Ich würde es weiß Gott tun, wenn es Geld einbringen würde.“ Ueber ſeine Einſtellung zur Londoner Konferenz befragt, meinte Ford, daß er an der Konferenz und der zu erwartenden Reſultate kein großes Intereſſe habe.„Die Konferenz gibt den Leuten etwas zu reden, das iſt alles“, ſagte ex.„Die Menſchen haben ſchon miteinander gekämpft, lange bevor es Schlacht⸗ ſchiffe und Geſchütze gab. Es gibt nur einen einzigen Weg, dem Krieg ein endgültiges Ziel zu ſetzen, nämlich indem man den Leuten, die durch Krieg verdienen, klar macht, daß ſie auf andere Weiſe mehr verdienen können.“ Für eine Zweiteilung der Haager Geſetze Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ tritt für eine Zweiteilung der Haager Geſetze ein. Das Blatt weiſt darauf hin, daß die politiſche Verbindung zwiſchen dem Moungplan und dem ſogenannten Liquidationsabkommen ſich doch nur auf den Ter⸗ min des Inkrafttretens, nicht auf die parlamen⸗ tariſche Verabſchiedung beziehen könne. Daraus ergebe ſich die an dieſer Stelle ſchon erwähnte Mög⸗ lichkeit, die Liquidationsverträge von der parlamen⸗ tariſchen Behandlung der übrigen Haag⸗Geſetze zu trennen. Sollten diplomatiſch⸗techniſche Bedenken da⸗ gegen geltend gemacht werden, mit dem Polen⸗ vertrag allein ſo zu verfahren, ſo wäre es eben das Gegebene, das geſamte Vertragswerk der Liquidationen zunächſt einmal von den übrigen Ge⸗ ſetzen abzuſondern. Der Reichstag müßte die Regierung dann anweiſen, in neue Verhandlungen mit der polniſchen Regierung einzutreten und die⸗ jenigen Punkte wieder aufzurollen, die im Reichstag bie ſchwerſten Widerſtände hervorrufen werden. Es wäre dann zu einer endgültigen Stellungnahme des Parlaments noch immer Zeit genug. Wir möchten mit der„D. A..“ meinen, daß die Reichsregierung, wenn ſie ſich auch für die gleich⸗ zeitige Verabſchiedung des Polenabkommens mit dem Poungplan einſetzt, daraus keine Kabi⸗ nettsfrage machen ſollte. Jorns-Prozeß wurden, bewieſen worden, aber es genüge auch der Wahrheitsbeweis für die weſentlichſten Beiſpiele. Als ſolche erwieſene Beſchuldigungen führt das Gericht vor allem die Nichtverhaftung Vogels und die Haftentlaſſung Pflugk⸗Hartungs an. Das Ge⸗ richt kommt zu dem Schluß, daß durch dieſe und an⸗ dere Beiſpiele der gegen Jorns gerichtete Vor⸗ wurf, daß er bei der Unterſuchung den Mör⸗ dern von Liebknecht und Roſa Luxem⸗ burg Vorſchub geleiſtet habe, erwieſen ſei. Dem Reichsanwalt Jorns wird die Befugnis zu⸗ geſprochen, das Urteil im„Tagebuch“,„Berliner Tageblatt“ und in den„Leipziger Neueſten Nach⸗ richten“ zu veröffentlichen. *. Nach dieſen geradezu vernichtenden Feſtſtellun⸗ gen des Gerichts wird Herr Jorns als Richter nicht mehr amtieren können. Deut chland auf der Jollfriedenskonferenz Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 14. Febr. Am Montag beginnt in Genf die Zollfriedens⸗ konferenz, an der auf deutſcher Seite die Miniſter Dietrich und Schmidt ſowie Finanzminiſter a. D. Hilferding teilnehmen. Im Gegenſatz zu der Weltwirtſchaftskonferenz, an der lediglich Sachver⸗ ſtändige beteiligt waren, handelt es ſich diesmal um eine diplomatiſche Konferenz, an der 27 Staaten teilnehmen, und zwar ganz überwiegend europäiſche. Lediglich So wietrußland bleibt der Konferenz natürlich fern. Amerika entſendet einen Beobachter. Außerdem wird noch Japan und Bra⸗ ſtlien vertreten ſein. Der Zollfriede, dem die Beſprechungen gelten, iſt auf zwei bis drei Jahre berechnet und hat den Zweck, die Handelshemmniſſe in Europa zu beſeitigen und die Zölle abzubauen. Da der Zollfriede aber von allen wirtſchaftlichen Kreiſen bisher abgelehnt wurde, ſind die Aus ſichten ſei⸗ ner Verwirklichung recht gering zu bewerten. Die deutſche Delegation wird ſich in ihrer Haltung von der Empfehlung des Reichswirtſchaftsrates lei⸗ ten laſſen, die die Teilnahme an der Konferenz als „des Intereſſes und der Förderung wert“ bezeichnet hat. „ozeaniſchen Mächte Baden-Würtemberg Faſt kein Tag vergeht, an dem nicht irgend ein bemerkenswerte Aeußerung zu regiſtrieren wäre. Aus der Fülle der Kommentare zu dieſer unſer Land beſonders intereſſierenden Frage ſeien drei herausgegriffen, die uns zur Klärung der Lags ſach⸗ dienlich erſcheinen. Miniſter Dr. Remmele hielt am Donnerstag abend in Karlsruhe in einer Verſammlung des Zentralverbandes der Angeſtellten eine Rede über„Das Deutſche Reich und ſeine Län⸗ der“, in der er die grundſätzlichen Fragen behandelte und nach dem„Volksfreund“ dabei etwa folgendes ausführte: Die Staatsrechtslehrer ſtritten ſich heute darüber, ob die Verfaſſung nach der föderaliſtiſchen oder uni⸗ tariſtiſchen Seite auszulegen ſei. Der Partikularis⸗ mus ſei etwas in den Hintergrund gerückt. Wir brauchten eine klare Organiſation des neuen Staates. Die Organiſationen des Reiches, der Länder, Gemeinden und Zweckverbänden ſeien zu umfangreich und für den Steuerzahler nicht mehr tragbar. In Baden habe ſich die Ueberorgani⸗ ſation am meiſten ausgewachſen. Je kleiner die Länder, deſto größer ſet der Prozentſatz für den Perſonalaufwand der Verwaltung. Die Kraft des Steuerzahlers ſei an der Grenze angelangt. Das Reich ſollte in vier gleichgroße Länder nach wirtſchaftlichen Grundſätzen geteilt werden. Die Verhältniſſe im Südweſten Deutſchlands ſchrieen geradezu nach einer Löſung in dieſer Richtung. Wir brauchten den Ein⸗ heitsſtaat bet umfangreicher Dezentraliſation der Verwaltung. Schließlich wandte ſich der Reoͤner auch der Frage des zur Zeit eifrig diskutierten Zuſammenſchluſſes mehrerer ſüdweſtdeutſcher Staaten zu. Es habe ſich gezeigt, daß die Rheinpfalz und Heſſen bei dieſer Frage ausſcheidet. Es bliebe alſo ledig⸗ lich die Frage der Vereinigung von Baden und Württemberg übrig. In dieſem Zuſammenhang kam der Miniſter auf ſeine Rede in Hockenheim zu ſprechen, die entſtellt wiedergegeben worden ſei. Er bemerkte, daß es ihm nicht im Traume einge⸗ fallen ſet, den Württembergern Unangenehmes zu ſagen und ſie dann brüskieren zu wollen. Er habe bei ſeinen Ausführungen das eine Ziel im Auge ge⸗ habt, zu einer finanziellen Erleichterung für den Steuerzahler durch eine Zuſammenlegung der Ver⸗ waltungen beider Länder zu kommen. Baden könne dabei beſonders gewinnen, denn die Verwaltung in Württemberg ſet beſſer als die unſrige. Dagegen müßte in kulturellen Fragen, wobei er die Schulen meine, der Nachbar badiſche Werte in Rechnung ſtellen, denn wir glauben, hier mehr in die etwaige Ehe mitzubringen, als Württemberg. Prälat Dr. Schofer In einer Unterredung mit der„Freib. Tagesp.“ äußerte ſich der badiſche Zentrumsführer Prälat Dr. Schofer über das Projekt Groß⸗Schwaben u. a. wie folgt: Die Frage der Vereinigung von Württemberg und Baden müſſe vom ſtaatsmänniſchen Standpunkt aus betrachtet werden. Hier gelte es zuerſt zu fragen: Haben wir nicht Pflichten gegen die Exiſtenz und die Sicherung des Reiches? Haben wir nicht Pflichten für den inneren Aufbau und die Ermög⸗ lichung des Wiederaufſtiegs des Reiches? Und dieſe Fragen legten neuerdings den berufenen Führern im Volk, vor allem den berufenen Staatsmännern, es ſehr nahe, die Frage des Zuſammenſchluſſes der beiden Nachbarländer in ernſte Erwägungen zu ziehen. Daß derartige hochpolitiſche Fragen mit Be⸗ hutſamkeit zu behandeln ſeien, darin ſei dem würt⸗ tembergiſchen Juſtizminiſter unbedingt zuzuſtimmen. Ebenſo müſſe man ihm beipflichten, wenn er fordere, dafür zu ſorgen, daß auf beiden Seiten das Ge⸗ fühl der Gleichwertigkeit und abſoluter Freiwilligkeit erhalten bleibe. Weiterhin, meinte Prälat Schofer, dürfe man noch hinzufügen: Man ſolle die Frage nicht mit Dingen belaſten, die eher hemmen als fördern. Die Vereinigung von Württemberg und Baden könne durchaus auch be⸗ eee 2. Seite. Nr. 77 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 15. Februar 1980 trachtet werden, ohne Pfalz und Heſ ſen mit⸗ einzubeziehen. Man könne Entwicklungen u icht mit Gewalt erzwingen, auch in der Richtung„abſolute Freiwilligkeit und volle Gleichwertigkeit“. Ganz be⸗ ſonders habe die Wirtſchaft alles Intereſſe, daß auch ſie daran denke, ob eine Vereinigung erſprieß⸗ lich und wünſchenswert ſei. Es gebe auch einen kul⸗ turellen Standpunkt,. Auch der habe ſeine wich⸗ tige Stelle in dieſen mit der Vereinigung zuſam⸗ menhängenden Fragen. Allein auch er habe ſich ein⸗ zuordnen, wie wiederum der ſtaatsmänniſche das kulturelle Moment nicht beiſeiteſetzen kann. Bei der weiteren Unterhaltung über Einzelheiten, die ſich einſtellen, wenn man die Frage konkret anpackt, machte Prälat Dr. Schofer immer wieder darauf auf⸗ merkſam, daß die Sache ja erſt im A nfangs⸗ ſtabium der Erörterungen, entſcheidend ſein. Wer vollends den großen ſtaats⸗ männiſchen Gedanken des Föderalismus an⸗ erkenne, der werde in einer glücklichen Löſung des Problems keine Schädigung, ſondern ſchon eher eine Stütze des geſunden Föderalismus ſehen. am Pforzheimer Bürgerausſchuß ſetzten ſich gelegentlich der Voranſchlagsberatungen die Sprecher faſt aller Parteien für den Zuſammen⸗ ſchluß von Württemberg und Baden ein. Der Frak⸗ tionsführer der Deutſchen Volkspartei hielt außer⸗ dem die Einbeziehung Heſſens und der Pfalz für ſehr wünſchenswert. Die Finanzſorgen des Reiches Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Febr. Die auf zwei Tage berechneten Beſprechungen mit den Finanzminiſtern der Länder haben Freitag vormittag im Reichsfinanzminiſterium be⸗ gonnen. Die geſtrige Beratung war nur eine Vorbeſprechung in kleinerem Kreis. Die eigentliche Vollkonferenz findet heute ſtatt. Zur Debatte ſtehen die Haushalts⸗ und Deckungsvor⸗ ſchläge. Die Vertreter der Länder werden Gelegen⸗ heit haben, die beſonderen Wünſche ihrer Regierun⸗ gen vorzutragen. Bei den interfraktionellen Beſpre⸗ chungen über die Steuervorlagen hat ſich die Lage inſofern vereinfacht, als es ſich nicht mehr um die Auf⸗ bringung einer Summe von 370, ſondern nur noch von 220 Millionen Mark handelt, da die 154 Millto⸗ nen Mark Defizit aus dem Jahr 1928 mit Einver⸗ ſtändnis des Reichsbankpräſidenten auf den Schul⸗ dentilgungsfond angerechnet werden ſollen. Es würde demnach die einfache Bierſteuer⸗ erhöhung von 180 Millionen Mark mit den ge⸗ ſteigerten Kaffee⸗ und Teezöllen genügen, die mit 50 Millionen Mark berechnet werden. Der demo⸗ kratiſche Zeitungsdienſt macht darauf aufmerkſam, daß dieſe Regelung, wenn ſie die Zuſtimmung der Regierungsparteien fände, noch vor der dritten Leſung des Youngplans in Kraft geſetzt werden könnte, da der Entwurf über die Bierſteuererhöhung ja bekanntlich den Reichsrat bereits paſſiert hat und dem Steuerausſchuß vorliegt. Die Erhöhung der Kaffee⸗ und Teezölle aber kann von der Reichsregterung im Wege der Verordnung vor⸗ genommen werden. Allerdings iſt anzunehmen, daß die Bayeriſche Volkspartei eine Erhöhung der Umſatzſteuer fordern wird, um auf die Art er⸗ höhte Ueberweiſungen an die Länder zu erreichen. Dieſe Frage wird auch in der heutigen Beſprechung der Ländesfinanzminiſter eine ſehr weſentliche Rolle ſpielen. Das Defizit der Arheitsloſenverſicherung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Febr. Im interfraktionellen Ausſchuß der Finanzſach⸗ verſtändigen hat man ſich am Freitag ausſchließlich mit der Frage der Ar beitsloſenverſiche⸗ rung beſchäftigt. Zur Diskuſſion ſtand der neut Vorſchlag des Finanzminiſters, durch Verkauf von Reichsbahnvorzugsaktien an die beiden Sozial⸗ verſicherungen ſich die Mittel zu beſchaffen, aus denen der Reichsanſtalt nochmals Zuſchüſſe zur Verfügung geſtellt werden ſollen. Das bereits beſtehende Defizit für die Arbeitsloſenverſicherung beläuft ſich bekannt⸗ lich auf 250 Millionen. Dieſe 250 Millionen ſollen vollſtändig aus dem Budget des Reiches, d. h. alſo ſo⸗ wohl aus den ordentlichen wie aus dem Nachtrags⸗ etat verſchwinden. Von durch Ueberlaſſung der Vor⸗ zugsaktien an die Sozialverſicherung zu erwartenden Darlehen will das Reich der Arbeitsloſenverſiche⸗ rungsanſtalt im Jahre 1930 150 Millionen, im Jahre 1931 100 Millionen an Zuſchüſſen gewähren. Das für das laufende Etatsjahr ſich noch ergebende Defizit berechnet man auf ungefähr 220 Millionen. Es würde ſich alſo im ganzen um einen Fehl⸗ betrag von 470 Millionen Mark handeln, von dem das Reich bis zum Jahre 1931 zuſammen 250 Millionen Mark auf ſich nehmen würde. Den überſchießenden Betrag müßte die Reichsanſtalt aus eigener Kraft aufbringen, alſo entweder durch Reformen oder durch Beitragserhöhung. Der Grundgedanke dieſes von Dr. Moldenhauer vorgeſchlagenen Verfahrens iſt der, daß die Reichs⸗ anſtalt auf eigene Füße geſtellt umd der Zuſchußwirtſchaft des Reiches mit bem Jahr 1981 ein Ende bereitet wird. Die Finanzexperten der Regierungsparteien find ſich geſtern noch nicht endgültig über den Plan ſchlüſſig geworden. Er ſoll erſt noch von einem Gremium ſozialpolitiſcher Sachverſtändiger nachge⸗ prüft werden. Erſt dann wird ſich zeigen, ob dieſes Kompromiß einige Ausſicht auf Annahme hat. Der reichlich komplizterte Deckungsplan für die Arbeitsloſenverſicherung ſtößt bereits hüben wie drüben auf ſtarken Widerſpruch. Der„Vorwärts“ polemiſtert, wenn auch zunächſt in vorſichtiger Form, gegen den neuen Vorſchlag, weil er den Abbau der Leiſtungen der Arbeitsloſenver⸗ ſicherung auf einem anderen Wege als dem bisherl⸗ gen erreichen wolle. Das Blatt ſpricht die Vermu⸗ tung aus, daß der Plan in den Kreiſen, die einen ſolchen Abbau für verhängnisvoll halten werden, d. h. bei den Gewerkſchaften, auf ſtarke Geg⸗ nerſchaft ſtoßen werde. l Das iſt der Eindruck, den auch wir wiedergaben. Sozialdebalte im Land lag Wochenendſtiimmung im Weinbrennerſaal— Viel Lärm um nichts Eigener Bericht g. Karlsruhe, 14. Febr. Im Weinbrennerſaal herrſcht Wochenendſtim⸗ mung. Das merkt man gleich zu Beginn der Frei⸗ tag⸗Nachmittagsſitzung, da von den 88 Landesboten ganze 25 auf den Bänken ſitzen, von denen zudem nur ein Drittel die Regierungsparteten ſtellen. Erſt als bekannt wird, daß möglicherweiſe namentliche Abſtimmung erfolgen ſoll, um die Beſchlußfähigkeit des Hauſes feſtzuſtellen, füllen ſich die Bänke von Zentrum und Sozialdemokratie. Das läßt nicht ge⸗ rade auf jenen„fachlichen Arbeitswillen“ ſchließen, den am Vormittage Innenminiſter Witte⸗ mann der Oppoſition predigen wollte. Gab heute morgen der Demokrat Dr. Leers eine Koſtprobe der Zentrumsberichterſtattung aus dem Landtage, ſo ſah ſich der Volksparteiler Bauer ge⸗ nötigt, auf die„Aufklärungsmethoden“ der ſozial⸗ demokratiſchen Preſſe, als dem Sprachrohr der anderen, wenn auch vom Zentrum ziemlich als quantité negligeable behandelten Regierungspartei, aufmerkſam zu machen. Die Sozialdemokratie will ſich nicht belehren laſſen und kann ſich nicht in die Mentalität Andersdenkender hineinverſetzen. So bringt auch ihre Preſſe ſpaltenlange Auszüge aus den Leitartikelreden der Genoſſen, begnügt ſich aber — wie Bauer verlas— dann mit folgendem lako⸗ niſchen Satze:„Was von bürgerlicher Seite vor⸗ gebracht wurde, iſt kaum wert, wiedergegeben zu werden.“ Auf gut deutſch will dies eben beſagen: Ihr, die Maſſe, habt euch um die Auffaſſung der anderen nicht zu kümmern. Nach der beachtens⸗ werten Rede des volksparteilichen Abgeordneten Menth hätte ſein Fraktionsfreund Bauer an und für ſich keinen Anlaß gehabt, noch einmal in die Debatte einzugreifen. Daß er es tun mußte, verſchuldete der Sozialdemokrat Rückert, der am Nachmittage als Beauftragter des Zentral⸗ verbandes der Angeſtellten ſprach. Er ſtellte dabei feſt, daß die Ausführungen des Herrn Menth auf hoher Warte ſtanden und von ſozialem Empfinden getragen waren, glaubte aber unterſtellen zu ſollen, daß die Deutſche Volkspartei im allgemeinen und Dr. Mattes im beſonderen nicht ſo ſozial empfinde. Nun konnte der Abg. Bauer in Verteidigung des abweſenden Fraktionsvorſitzenden darauf verweiſen, daß gerade dieſer es war, der vor Jahr und Tag be⸗ ſonders warm für die ſoziale Fürſorge landwirt⸗ ſchaftlicher Arbeiter eingetreten war. Aber, ſo meinte er, ſelbſt wenn nicht alle Angehörigen der Deutſchen Volkspartei ſo empfinden ſollten, ſo wäre zwiſchen ihnen und der Fraktion der gleiche Unterſchied wie etwa zwiſchen einem richtig ⸗ gehenden Arbeiter und Herrn Rückert. Worauf ſelbiger betroffen und ohne Widerrede ſchwieg. Anſonſten ließen die Parteien den Reſt der erſten Garnitur und teilweiſe auch eine zweite Redner⸗ reihe aufmarſchieren, obwohl weniger beſſer geweſen wäre, da auch hier der Landtag zu allem Ja und Amen ſagen muß, was der Reichstag beſchließt. Recht ſympathiſch war, was der deutſchnationale Fabri⸗ kant Habermehl, der trotz ſeiner 70 Jahre in ſeinem Werke noch tüchtig Hand mit anlegt, über Sozialpolitik und Sozialverſicherung zu ſagen wußte. Wahnſinn wäre es, wie er erklärte, die Sozialgeſetz⸗ gebung abſchaffen zu wollen, aber zwiſchen Abbau Auf der anderen Seite ſteht man in der Volks⸗ partei dem Kompromiß ſehr ſkepftiſch gegenüber. Hier ruft die Möglichkeit einer neuen Beitragserhöhung das ſtärkſte Mißbehagen hervor. Ueber die Modalitäten iſt man ſich geſtern im inter⸗ fraktionellen Ausſchuß noch keineswegs einig gewe⸗ ſen. Eine erhebliche Schwierigkeit liegt darin, daß das Präſidium der Reichsanſtalt paritätiſch aus Ar⸗ beitgebern und Arbeitnehmern zuſammengeſetzt iſt, ſo daß wegen Stimmengleichheit Beſchlüſſe häufig kaum zuſtande kommen können. Man wird nun Be⸗ ſchlüſſe dieſer Art von einer qualitativen Mehrheit abhängig machen. Das hätte zur Folge, daß ein⸗ ſchneidende Maßnahmen, wie etwa Beitragserhöhung oder Leiſtungsminderungen nur beſchloſſen werden können, wenn ſich Arbeitgeber und Arbeitnehmer einigen. Man glaubt, daß eine ſolche Einigung von Fall zu Fall leichter möglich iſt, wenn das Präſi⸗ dium der Arbeitsloſenverſtcherung künftig unter eigener Verantwortung hanbeln muß. Von volksparteilicher Seite wird gefordert, daß die Zu⸗ ſchüſſe nur in dem Ausmaß erfolgen ſollen wie die Verſicherung ſelbſt mit ihren eigenen Reformmaß⸗ nahmen fortſchreitet. Die kommuniſtiſchen Mühlereien Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14 Febr. Die„Rothe Fahne“, die durch die Enthüllung des „Vorwärts“, daß 5000 Exemplare des Kommuniſten⸗ blattes von der Sowjetbotſchaft bezahlt werden, in arge Verlegenheit geraten iſt, verſucht es mit einer Entlaſtungsoffenſive. Sie berichtet, daß ein Handſtreich auf die Berliner Handelsvertretung der Sowjetunion in der Lindenſtraße geplant ſei. Es liegt auf der Hand, daß dieſe Meldung ins Reich der Phantaſie gehört. Wie der ſozialdemokratiſche Preſſedienſt zu mel⸗ den weiß, hat das Zentralkomitee der K. P. D. zur „Belebung der Agitation unter den Erwerbsloſen“ nach dem mißglückten 1. Februar Richtlinien an die Funktionäre ergehen laſſen. Darin heißt es, daß alle kommenden Aktionen auf einer höheren Stufe geführt werden müſſen. Durch„revolutionäre Stoß⸗ brigaden“ müſſe der Kampf gegen Eutlaſſungen, Stillegungen und Maßregelungen geführt werden. Nach dieſem Muſter iſt offenbar auch der Sturm auf das Opelwerk geführt worden. Zur Organi⸗ ſierung und Durchführung der neuen Putſchparole ſind vom Zentralkomitee der K. P. D. beſondere Funktionäre in die einzelnen Bezirke geſchickt wor⸗ den, damit noch vor dem 8. März, dem Tag der neuen kommuniſtiſchen„Erwerbsloſendemonſtration“ eine Maſſenbewegung angekurbelt wird, und Korrektur der beſtehenden Geſetzgebung ſei doch ein himmelweiter Unterſchied. Von den Rednern aller Parteien wurden auch offen die Mißſtände und beſonders die Miß⸗ bräuche gerügt, die mit dem Verſicherungswerk getrieben werden. Selbſt der ſozialdemokratiſche Ge⸗ ſchäftsführer Rückert, früher Arbeiter⸗ und jetzt Angeſtelltenvertreter, mußte deren Vorhandenſein zugehen, wenn er auch ſich gleichſam entſchuldigend und mildernd vor ſie ſtellte. Recht lendenlahm klang ſeine poſthume Entſchuldigung dafür, daß die So⸗ ztaldemokratie im Jahre 1883 die Bismarck'ſche So⸗ zialverſicherung ablehnte, weil nämlich Landarbeiter und Dienſtboten nicht einbezogen waren. Daß der Kommuniſt Bock in allen Reformbeſtrebungen nur Abbautendenzen und Abwälzung der Soziaklaſten auf die Schultern der Arbeitnehmer ſah, iſt nicht wetter verwunderlich. Weitgehend kann man Mini⸗ ſter Wittemann zuſtimmen, wenn er der Mei⸗ nung war, am Gebäude der Sozialverſicherung dürfe nicht gerüttelt werden, es müſſe aber eine Grenze der Fürſorge geben, dort nämlich, wo die Leiſtungsfähigkeit der Arbeitgeber endet. Er hul⸗ digt aber ähnlich wie die Sozialdemokratie der Auf⸗ faſſung, daß das ganze Sozialgebäude in einer gemeinſamen Sozialverſicherung aufgehen ſolle. Auch der Miniſter mußte zugeben, daß unter den Verſicherungsnehmern weithin die Moral ſtark geſunken iſt, ſo daß ſich das Innenmini⸗ ſterium zu einer Ermahnung an die Aerzte gezwun⸗ gen ſah, den Krankheitsbefund auf Grund gründ⸗ licher Unterſuchung und im Bewußtſein ihrer beruf⸗ lichen Pflichten ſo zu ſchildern, wie er wirklich iſt. Der Selbſtändigkeit der Angeſtellten⸗ und Betriebs⸗ verſicherungen redete Wittemann ſchon deswegen das Wort, weil aus dieſen gut geleiteten und gutfundier⸗ ten Kaſſen dem Staate Millionen an Anleihemitteln zufließen. Dann wurde der Voranſchlag für Soziale Ver⸗ ſicherung mit allen Stimmen bei Enthaltung des ein⸗ zigen im Saale anweſenden Natitonalſozialiſten, ebenſo auch der Perſonal⸗Haushalt der Landesver⸗ ſicherungsanſtalt Baden gegen die Kommuniſten und bet Enthaltung des Abg. Merk angenommen. Um 6 Uhr waren die Landeshoten in die Wochen⸗ endferien entlaſſen. Am Mittwoch werden ſte wieder im Ständehaus zu Fraktionsſitzungen zuſammen⸗ treten, denen am Dienstag Ausſchußberatungen vor⸗ angehen. Am Donnerstag kommender Woche wird der Landtag dann wieder im Plenum ſich mit dem reſtlichen Teile des Innenetats befaſſen. * Baumgartner Vorſitzender der Zentrumsfraktion Die Zeutrumsfraktion des Badiſchen Landtages hat den bisherigen Landtagspräſidenten Dr. Baum⸗ gartner, der jüngſt zum Präſidenten des Rechnungs⸗ hofes ernannt wurde, anſtelle des zurückgetretenen Prälaten Dr. Schofer einmütig zum 1. Vorſitzenden der Landtagsfraktion des Zentrums gewählt. Der „Badiſche Beobachter“ bemerkt zu der Wahl:„Mit dieſer Wahl hat die Zentrumsfraktion bekundet, daß ſie gewillt iſt, aus dem ausdrücklichen Fallenlaſſen jeder verfaſſungsmäßigen oder ſonſtigen geſetzlichen Beſtimmung in der neuen Aera über eine etwaige Unvereinbarkeit der Präſidentſchaft am Rechnungs⸗ hof mit einem Abgeordnetenmandat die praktiſche Folgerung ziehen.“ Dir l Schiffers 70. Geburtstag Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Februar. Nach dem Feſtakt vom Morgen fand ſich abends eine große illuſtre Geſellſchaft in den Räumen des Hotels„Eſplanade“ zuſammen, um den 70jährigen Abg. Schiffer noch einmal zu feiern. Es waren im weſentlichen Vertreter der nämlichen Lebenskreiſe, die ihm ihre Vertreter ſchon morgens in die Woh⸗ nung entſandt hatten: Wiſſenſchaft und Wirtſchaft, Beamtenſchaft und Politik. Den Reigen der Sprecher eröffnete für den in letzter Stunde behinderten Reichsjuſtizminiſter von Gusrard Reichswehrminiſter Gröner, der für die Reichsregierung das Wort führte. Ihm folgte Friedrich Meinecke, wie ſein Vorgänger dem Jubilar durch langjährige per⸗ ſönliche Freundſchaft verbunden, der die ſtaatsmän⸗ niſche Leiſtung Schiffers würdigte. Dann erhob ſich, nicht nur als Dolmetſch der Rechtswiſſenſchaften, zugleich auch die Verdienſte Schiffers um die An⸗ gleichung, die Annäherung, die Vorbereitung für den Zuſammenſchluß der beiden deutſchen Staaten würdigend, Prof. Gerlan d⸗Jena, worauf dann launig und gemütvoll, durch die breite oſtpreußiſche Mundart noch unterſtützt, der frühere Staatsſekretär im Auswärtigen Amt, Zimmermann der Fami⸗ lie Schiffers gedachte und auf die Damen des Hauſes ſein Glas erhob. Dann, zu ſchon recht vorgerückter Stunde, nahm der Jubilar ſelber das Wort. Er hatte ſchon am Vormittag auf, genau gezählt, ſieben Anſprachen erwidert, immer friſch, immer an⸗ regend, ſelten pathetiſch, doch faſt immer mit zünden⸗ den Humoren. Nun zog er in einer achten Rede die Summe ſeines Lebens, zog, da dieſes Leben dem Dienſte am Vaterland gewioͤmet geweſen war, zugleich auch die Summe der deutſchen Politik der Gegenwart. In einem ergreifenden Appell, an der Zukunft dieſes deutſchen Landes zu arbeiten, das nicht an den politiſchen Zufallsgrenzen aufhöre, das überall da ſei, wo deutſche Menſchen nach dem Zuſammenſchluß drängten und guten Willens ſeien, klang Schiffers Anſprache qus. g f Berlins neuer Biſchof Berlin, 15. Februar. Der neue Biſchof Dr. Schreiber, der am Sonntag von ſeinen ſächſtſchen Diözeſanen in Dresden offizibs Abſchied nimmt, wird von Montag ab ſeinen Wohnſitz dauernd in Berlin nehmen. Er bezieht die Räume des früheren Weihbiſchofs Dr. Deitmer in der ehemaligen Dele⸗ gatur. Bekanntlich war geplant, das dem preußiſchen Fiskus gehörende Grundſtück in der Behrenſtraße käuflich zu erwerben und zum Palais des Biſchofs auszubauen. Die Verhandlungen haben bisher jedoch zu keinem Ergebnis geführt. i gwiſchenfälle in Nirmaſens geſprochenen Verbot von Kundgebungen je⸗ der Art anläßlich des ſechſten Jahrestages der Er, ſtürmung des Bezirksamtes Pirmaſens am 12, Fe⸗ bruar wurden in der Nacht zum Donnerstag in der ganzen Stadt anonyme Zettel an⸗ geklebt, die zu einer Kundgebung am Exerzierplatz für abends 7 Uhr aufforderten. Um dieſe Zeit hal⸗ ten ſich Donnerstag abend einige hundert Menſchen angeſammelt, ohne daß es jedoch vorläufig zu ir⸗ gendwelchen Kundgebungen gekommen wäre. Plötz⸗ lich erſchienen 15 franzöſiſche Gendarmen im Stahlhelm und mit Karabinern be⸗ waffnet. Das hatte zur Folge, daß ſich wenige Mi⸗ nuten ſpäter etwa 3000 Menſchen am Exerzierplatz verſammelt hatten, die die Franzoſen mit Pfutrufen und anderen Bemerkungen empfingen. Die Ver⸗ ſammelten ſpalteten ſich in zwei Lager, hie Kom⸗ muniſten, hie Nationalſozialiſten. Die Nationalſo⸗ zialiſten ſangen das Deutſchlandlied, das von den Kommuniſten mit der Internationale erwidert wurde. Als die Sache ſo ausſah, als oh es zu Tätlichkeiten zwiſchen beiden Parteien kom⸗ men ſollte, wurden die Franzoſen bei der Polizei vorſtellig, die darauf mit einem ſtarken Aufgebot von Schutzleuten nach dem Exerzierplatz abrückte, Es dauerte etwa eine Stunde, bis die De⸗ monſtranten ohne beſondere Zwiſchenfälle vom Plat entfernt und in die Seitenſtraßen abgedrängt wer⸗ den konnten. Die franzöſiſchen Gendarmen durch⸗ ſtreiften die Stadt bis in die ſpäten Abendſtunden. Immer wieder ſammelten ſich da und dort Grup⸗ ausfällig wurden. Der Fabrikarbeiter Ber mins der nach Ausſage der Franzoſen gegen dieſe tätlich geworden war, wurde feſtgenommen und zut Wache gebracht. Gegen 9 Uhr abends war die Ruß im großen und ganzen wieder hergeſtellt. 1 Das Wratk der Münthen⸗ Newyork, 15. Febr.(United Preß.) Die Ber gung der„München“ iſt in Angriff genommen wor⸗ den. Durch Taucher wurde zunächſt feſtgeſtellt, daß die Platten locker geworden ſind. Gleichzeitig wurde mit dem Auspumpen der Laderäume begonnen. Nach Angabe des Norddeutſchen Lloyd wird erſt eine ausführliche Unterſuchung des Schiffes ergeben, welche Zeit die Bergung in Anſpruch neh, men wird. * Brand auf dem Lloyd⸗Dampfer„Pfalz“ Auf dem in Dock III der Deſchimag⸗Werft in Bremen zur Vornahme von Ausbeſſerungen liegen⸗ den Dampfer„Pfalz“ des Nordlloyd brach geſtern an der Ladeluke des erſten und zweiten Decks Feuer aus. Es brannten Schalbretter, Matten und ſonſtiges Packmaterial. Das Feuer hatte auch auf eine nahegelegene Mannſchaftskajütte übergegriffen, Das Feuer wurde mit vier Schlauchleitungen be⸗ kämpft und in einer Stunde gelöſcht, bevor es größeren Umfang annehmen konnte. Die Ent⸗ ſtehungsurſache iſt noch nicht bekannt. Die Schneelage im Schwarzwald r. Vom Schwarzwald, 15. Febr.(Eig. Bericht) Im Anſchluß an die geſtern ſchon aufgetretenen vormittag in einzelnen Teilen des Gebirges ſtrich⸗ weiſe leichter Schneefall aufgetreten, und zwar bis auf etwa 700 Meter herunter. Die Fröſte haben ſich ermäßigt und liegen heute nur wenig unter dem Gefrierpunkt. Die Schneeverhältniſſe ſind im allgemeinen unverändert. Die fahrbare Schnee lage beginnt bei etwa 800 bis 850 Meter mit 10 bis 20 Zentimeter, die im Feldͤberggebiet in den höch⸗ ſten Lagen auf faſt einen Meter anwächſt. Die Fahrſtraßen im Schwarzwald ſind, ausgenommen vom Feldberg, überall gut fahrbar. Arf dem Feld⸗ berg können die badiſchen Hochſchulmeiſterſchaften der Univerſitäten Freiburg und Heidelberg durchgeführt werden. i.— Ausſchreitungen ſtreikender Chauffeure Berlin, 15. Febr. In faſt allen Stadtteilen Berlins kam es am geſtrigen Abend zu Ausſchrei⸗ tungen ſtreikender Chauffeure gegen nichtſtreikende Fahrer. So fielen in Moabit ſechs Chauffeure über den Fahrer einer Automobildroſchke her und ſuchten ihn am Weiterfahren mit Gewalt Täter feſt. Braud einer Tapetenfabrik Paris, 15. Febr. In Reims geriet geſtern mit⸗ tag eine große Tapetenfabrik in Brand Das Feuer griff mit ſolcher Geſchwindigkeit um ſich, daß eine Anzahl der in den oberen Stockwerken der Fa⸗ brik beſchäftigten Arbeiter nicht mehr Zeit fand, die Ausgänge zu gewinnen. Von Rauch und Flammen gebracht werden. Die Streikkrawalle in Pittsburg Pittsburg, 15. Febr.(United Preß.] Zu weiteren ſchweren Unruhen der ſtreikenden Taxichauffeure iſt es im Oſten von Pittsburg gekommen. Sechs Auto⸗ droſchken wurden im Verlaufe der Krawalle zerſtört und eine Anzahl arbeitswilliger Chauf⸗ los, obwohl 200 mit Gewehren und Tränengasbom⸗ auseinanderzutreiben verſuchten. * 5 Freitag zum Samstag wieder in Paris eingetroffen. geſtern in einem Haufe in den.⸗Quadraten eine 59 Jahre alte alleinſtehende Frau innen verriegelten Wohnung tot im Bette lie⸗ gend aufgefunden. Die Gas angefüllt. Entgegen dem von der Rheinlandkommiſſion aus, pen an, die auch gegen die Gendarmen ab und zu Letzie Meldungen Temperatur⸗ und Wetterſchwankungen, iſt heute in ihrer von Wohnung war mit Die Verbindung zwiſchen Leitung und Gasherd war nicht dicht abgeſchloſſen. Der Tos dürfte ſchon vor einigen Tagen eingetreten ſein. zu verhindern. Das Ueberfallkommando nahm die bedroht, ſprangen 15 von ihnen aus den Fenſtern. 8 Perſonen, darunter mehrere Frauen, wurden dabei ſchwer verletzt und mußten ins Krankenhaus feure verprügelt. Die Polizei war ſo gut wie macht⸗ ben bewaffnete Poliziſten die Streiker immer wieder * Tardien und Briand ſind in der Nacht vom Nachtrag zum lokalen Teil * Tot oufgefunden. Ueber die Mittagszeit wurde 8 . en 2 — . 3 2 Samstag, den 15. Februar 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 77 Städtiſche Nachrichten Mannheimer Gewerbebank Wie wir hören, erhalten die Genoſſen dieſer Tage zie Mitteilung, daß die Angelegenheit mit dem alten Aufſichtsrat endgültig durch einen Vergleich erledigt iſt. Auch die all⸗ gemeine Oeffentlichkeit wird dieſe Nachricht gerne begrüßen. Das Beſtehen der Bank erſcheint da⸗ durch geſichert. Es iſt im Intereſſe des Mannheimer Platzes zu hoffen, daß die für den Mittelſtand durch⸗ aus notwendige Bank allmählich das alte Vertrauen wiedergewinnt. Dazu wird ſicher beitragen, daß auch die Zinsſätze nunmehr ab Mitte Juni wieder erhöht werden, ſo daß keinerlei Anlaß mehr be⸗ ſteht, Gelder abzuziehen. Direktor Gmelin ver⸗ lüßt aus privaten Gründen Mannheim. An ſeine Stelle tritt Direktor Dr. Wolfens berger, der Süddeutſcher und mit Mannheim verwandtſchaftlich 7 verbunden iſt. 8 Zwiſchen Froſt und Frühling Im Volksmunde gilt der geſtrige Tag des hei⸗ ligen Valentin als Grenzſcheide zwiſchen Winter und Frühling. Nach der Annahme unſerer Land⸗ leute beginnt das Legen der Hühner, aber die an dieſem Tage gelegten Eier taugen nicht zum Brü⸗ ten:„Valentinseier ſind auch umſonſt zu teuer“. In Oberitalien ſoll an dieſem Tage bereits der Schlehdorn blühen. Bei uns in Deutſchland geht am Valentinstage das Eis fort oder es iſt ſo dünn, daß es nur„einen Diſtelfinken tragen“ kann. Valen⸗ kin„führt den Gärtner zum erſtenmal an ſeine Gar⸗ lenbeete“ Aber ſo ganz ehrlich traut der Landmann dem Valentin doch nicht. Es iſt ſchon vorgekommen, daß der Wetterſpruch Recht behielt:„An St. Valentein friert's Rad mitſamt der Mühle ein“. In England iſt der Valentinstag das eigentliche Feſt der Jugend. An dieſem Tage iſt es nämlich Sitte, daß man ſich gegenſeitig ohne Unterſchrift Liebeserklärungen, kleine Geſchenke und Neckereien, beſonders Gedichte zuſchickt, die Valentine genannt werden. Ihre Zahl ſoll alljährlich ungeheuer groß ſein, ſo daß die Briefträger als Entſchädigung für ihre Mühe ein beſonderes Mittageſſen erhalten. Früher wurde der erſte junge Mann oder das erſte junge Mädchen, das man am Morgen auf der Straße ſah, als Valentin, d. h. als der ſpätere Ehemann bw. Ehefrau angeſehen. Die Gedichte der Valentine beginnen meiſt mit den Worten:„Ich bin dein, wenn zu biſt mein, bin dein lieber Valentein.“ HRadt. Eine Autofahrer-Anſitte Ihrem Artikel„Eine Radfahrerunſitte“ ſtimme ich, ſo wird uns geſchrieben, als Radfahrer völlig hei, Ich möchte Sie aber auf die bald noch größere Gefahr aufmerkſam machen. Stellen Sie ſich vor, Sie fahren mit dem Rad den Ring entlang mit ſtren⸗ ger Einhaltung der Vorſchriften. Am Gehweg hält ein Auto. Sie müſſen links vorbeifahren. In dem⸗ ſelben Augenblick öffnet ſich die Wagentüre des Autos nach der Fahrſtraße. Mir iſt dies ſchon ſehr oft vorgekommen. Gelegentlich werde ich mal eine Autotüre an meine rechte Hand oder an den Fuß geſtoßen bekommen. Wenn ich noch ausweichen kann, werde ich vielleicht von einem mir folgenden Auto überfahren. Mit welcher Entſchuldigung wol⸗ len dann die Autobeſitzer mir gegenübertreten? Viel⸗ leicht damit, daß der Wagen nur eine Türe nach der Fahrſtraße hat, oder es ſich auf dieſe Weiſe beguemer aus⸗ und einſteigen läßt? Wo bleiben hier die Vorſchriften der Verkehrsregelung? Eine Aus⸗ kunft über dieſes Verhalten wäre für mich von größtem Intereſſe. Ich habe mich in dieſer Sache Rat, in ſolch einem Falle einen großen Bogen um ſchon an das Bezirksamt gewendet und erhielt den das Auto zu machen. * Die Berufsfeuerwehr rettet einen Hund. Im Luiſenpark brach geſtern nachmittag ein Hund, der einem Garagenmeiſter gehört, etwa 10 Meter vom Ufer weg auf dem Eiſe des Weihers ein. Da das Tier zu ertrinken drohte, wurde um 4,56 Uhr die Berufsfeuerwehr alarmiert, die den Hund glücklich ans Ufer brachte. Der Kaiſer von Amerika Kurze Verteidigung vor der Anklage Heute muß der Theaterreferent das Wort zu einer Verteidigungsrede ergreifen, noch bevor der Beſchuldigte vom Publikum verurteilt wird. Viel⸗ leicht auch nur von einem Teil des Publikums; denn es ſteht gewiß feſt, daß das Stück ſehr vielen Leuten außerordentlichen Spaß machen wird, beſon⸗ ders denen, die dem heutigen Parlamentarismus nicht gerade ſympathiſch gegenüber ſtehen. Wir rech⸗ nen uns auch dazu. Aber die anderen, die irgendwie und irgendwo parlamentariſch veranlagt ſind,— ſie brauchen dazu gar nicht in unantaſtbaren Aemtern und Würden zu ſein, ſondern nur Jaſager zu jener höchſt irrigen Meinung, die da glaubt, die Menſchen könnten ſich ſelbſt regieren—, die werden allerdings ein wenig ſchimpfen und nicht mit den angenehm⸗ ſten Gefühlen nach Hauſe gehen. Mit denen müſſen wir uns heute ein wenig auseinanderſetzen. * Zunächſt eine perſönliche Vorbemerkung. Der Abend im Deutſchen Theater in den letzten Dezem⸗ bertagen des vergangenen Jahres, an dem der „KTaiſer von Amerika“ von Bernard Shaw in Max Reinhardts Inſzenierung aufgeführt wurde, gehört zu den glücklichſten Erinnerungen, die wir überhaupt haben. Dieſe Vorſtellung war die letzte und ſchönſte Beglückung des alten Jahres, das da⸗ ran nicht unbedingt reich geweſen iſt. Werner Krauß in der Titelrolle,— wir haben ſeinerzeit darüber berichtet— war ein Erlebnis für ſich, Maria Bard als Geliebte des Königs führte außer ihrem dar⸗ ſtelleriſchen Charme noch den ganzen Berliner Win⸗ tergarten an muſikaliſcher und akrobatiſcher Bühnen⸗ beherrſchung vor. Die Miniſter, alle die köſtlichſten Ypen waren ein echtes Reinhardt⸗Enſemble,—— und heute abend ſteht die Mannheimer Erſtauffüh⸗ rung dieſes Werkes bevor. Wir freuen uns, daß ſie kommt. Wir werden ſie in keiner Zeile mit Berlin vergleichen, ſondern ſie ſo nehmen, wie ſie wird, und wenn ſie aus dem Geiſt des Stücks heraus geboren ſt, wird ſie gut. . Einiges über Auto-! Während noch vor zwei Jahrzehnten ein Ver⸗ kehrsunfall mit Verletzung oder tödlichem Ausgang im Straßenverkehr zu den Seltenheiten gehörte, ver⸗ ſchlingt der ſtets wachſende Autoverkehr immer mehr Opfer. Die Anzahl der Unfälle wächſt in erſchreckender Weiſe. Alle möglichen Mittel werden verſucht, um ihnen Einhalt zu bieten. Ohne eine polizeiliche Verkehrs⸗ regelung, wie ſie heute in allen mittleren und grö⸗ ßeren Städten intenſiv durchgeführt wird, wäre heute der Verkehr nicht mehr denkbar. Die Einrich⸗ tung ſolcher unmittelbar in den Verkehr eingreifen⸗ der Maßnahmen vorbeugender Art iſt zur Lebens⸗ notwendigkeit für den Autoverkehr geworden. Der drohende polizeiliche Strafzettel iſt gewiſſermaßen die„kleine Bremſe“ für den Kraftfahrer, die polizei⸗ lichen Beſtimmungen zu beachten und ſich nicht bei einer Uebertretung„erwiſchen“ zu laſſen. Darüber hinaus ſind im Kraftfahrzeug⸗Haftpflicht⸗ geſetz ſcharfe Beſtimmungen enthalten, die den Fahrzeughalter für den bei einem Unfall entſtehenden Schaden in vollem Umfange regreß⸗ pflichtig machen; außerdem iſt ihm die Beweislaſt bei etwaigem Nichtverſchulden auferlegt. Das fahr⸗ läſſige oder ſchuldhafte Verhalten eines Führers, der einen Unfall verurſacht, belegt ferner das Geſetz über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen mit hoher Geld⸗, ja ſogar mit Freiheitsſtrafe. Zu den vor⸗ beugenden Maßnahmen, die vom Geſetzgeber ge⸗ troffen ſind, gehört auch die obligatoriſche Ausbildung, die der Führer eines Kraftfahr⸗ zeuges durchmachen muß und durch die er angehal⸗ ten iſt, ſich ein gewiſſes Maß von Fahrpraxis anzu⸗ eignen, ſein Kraftfahrzeug und deſſen Funktionen kennen zu lernen und ſich mit der Materie des Kraft⸗ fahrens und den Verkehrsbeſtimmungen vertraut zu machen. Außerdem muß er ſich am Schluß der Aus⸗ bildung einer Prüfung unterziehen. Der belehrende und erzieheriſche Wert einer ſolchen Ausbildung ſteht außer Zweifel und hat ſich als zweckmäßig erwieſen. Wenn trotzdem wieder und in ſteigendem Maße Autounfälle vorkommen, ſo iſt es der Mühe wert, den tieferen Urſachen nachzugehen. fälle Bei einem ſehr großen Teil aller Unfälle ſpielt das Fahren mit zu großer Geſchwindigkeit eine ausſchlaggebende Rolle. Während der erfahrene Führer auf freier Land⸗ ſtraße mit großer— häufig mit ſehr großer— Ge⸗ ſchwindigkeit fäht, was für ihn durchaus nicht ge⸗ fährlich und auch nicht unzuläſſig iſt, kann man die Wahrnehmung machen, daß er an engen, verkehrs⸗ reichen oder unüberſehbaren Stellen ausgeſprochen langſam fährt. Er könnte ſicher, dank ſeiner Fahr⸗ praxis, an ſolchen Stellen ſchneller fahren, jedoch liegt die Gefahr eines Zuſammenſtoßes in vielen Fällen erfahrungsgemäß außerhalb, d. h. bei anderen Fahrzeugen, deren Führer man nicht kennt und deren Verhalten man nicht berechnen kann. In der jeweiligen Anpaſſung der Geſchwindigkeit an den Verkehr liegt überhaupt ein weſentlicher Teil der Fahrkunſt. Alſo nicht die abſolute, ſondern nur die velative Geſchwindigkeit iſt ausſchlaggebend. Nun liegt in dem Fahren mit großer Geſchwindigkeit ein gewiſſer Reiz, der auf jeden Fahrer mehr oder weniger ſtark wirkt. Unbedeutende Hinderniſſe werden bei ſchnel⸗ lem Fahren ſchon gefährlich. Hier entſcheidet, objek⸗ tiv betrachtet, die Fahrgewandtheit, deſſen Haupt⸗ faktoren Schätzungsvermögen, ſchnelles Erkennen und Handeln ſind. Subjektiv betrachtet kommt jedoch noch etwas anderes in Frage. Jeder Fahrer wird je nach ſeinen Fähigkeiten nur ein gewiſſes Maß von Fahrgewandtheit erreichen. Ein weſentliches Mo⸗ ment zur Verhütung von Unfällen liegt für den ein⸗ zelnen in der richtigen Einſchätzung ſeines Könnens bei auftretenden Hinderniſſen. Begibt ſich ein Fahrer, ſet es aus Ueberſchätzung ſeiner Gewandtheit oder aus dem Anreiz, einmal zu probieren, was er kann, in eine gefährliche Situation, ſo liegt hierin im erſten Fall eine Unvorſichtigkeit, im zweiten Fall iſt es ſchon Leichtſinn. Iſt einmal durch ſolches Ver⸗ halten die Situation zugeſpitzt, ſo läßt ſich in den meiſten Fällen der Unfall nicht mehr verhüten. Was dann noch geſchieht, um im letzten Augenblick die Gefahr abzuwenden, kann nicht mehr als Un⸗ vorſichtigkeit oder Fahrläſſigkeit angeſehen werden, dieſe liegt vielmehr zeitlich früher, als der Fahrer ſich zu weit in die gefährliche Situation vorwagte. Der Zonderzug der„in“ zu dem Fußball- Länderspiel Deutſchland- talen am 2. März in Frankfurt a. M. hat burck die günſtige Geſtallung des Fahrplans erhöhten Juſprunn gefunden. Durck die Späterlegung der Rückfahrt auf 21.05 Uli können nach dem BApiel der Karnevalszug und Frankfurt ſelbſt in aller Rule betrachtet werden. Da die Eintrittskarten im Laufe der näcſten Wocke mit Frankfurt abgerechnet werden müſſen, empffent es fich die Karten möglichſt uunngekend zu bestellen damit es nachher keine Schwierigkeiten gibt. Tintragungen für den Sonderzug und für Einteitts karten ſiund auf unlerer Goſckäftsſtelle am Markt vorzunen men. Aber was iſt das für ein Geiſt des Stückes? Es iſt der Geiſt Bernard Shaws, der einſtens nicht un⸗ gefährlich war, heute jedoch durch den weißen Bart dieſes hochgewachſenen, ſtets lächelnden Mannes ſeine ätzende Schärfe verloren hat; der Witz iſt ge⸗ blieben und gerade der wird ihm von Leuten be⸗ ſtritten, die durch das Stück offenbar einige politiſche Magenbeſchwerden bekommen haben. Das Natron einer nüchternen, völkerkundlichen Betrachtung hätte das Wohlbefinden der Betreffenden zweifellos her⸗ geſtellt. Aber die Literaten der unbedingten Demo⸗ kratie glaubten es dem guten Bernard Shaw ver⸗ übeln zu müſſen, daß er— heutzutage!— einen vich⸗ tigen König auf die Bühne bringt, dieſen ſeinen Miniſtern weit überlegen ſein läßt und den Par⸗ lamentarismus dabei einig wenig lächerlich macht. Kein Meuſch in ganz England nimmt Shaw dieſes Stück übel. Dort glaubt man nämlich nicht, daß man ſolche Miniſter hat, wie Bernard Shaw ſte darſtellt. Bei uns iſt die Geſchichte ein wenig anders. Da denkt man nur allzuſehr an die eigenen Miniſterien, und das, meine Herren Literaturdemokraten, iſt der eine Fehler. Der andere beſteht darin, daß man den König übel nimmt. Aber der König Shaw iſt ja gar kein hochmonarchiſcher König, ſondern nur ein überlegener, kluger Menſch!l Vielleicht gehört zu dieſer Eigenſchaft in den heutigen Demokratien eine beſondere Auszeichnung. Daß der Mann zufällig ge⸗ krönt iſt, du lieber Himmel, das iſt doch kein Ver⸗ brechen. Er kann ja ſelber nichts dafür. Er hätte ja ebenſogut ein bemitleidenswerter dummer Kerl ſein können. Das hätte man allerdings bedauert, denn dann hätte Bernard Shaws nicht dieſes köſt⸗ liche Stück geſchrieben. Er kam dazu auf folgende Weiſe. Eines Tages wurde Bernard Shaw gefragt, was er tun würde, wenn er König von England wäre? Darauf gab er zur Antwort: er würde zunächſt einmal zu Gunſten feines Sohnes abdanken, wäre aber als König gewiß ſchon ſo bekannt, daß er ſich ohne weiteres in einem Wahlkreis als Kandidat fürs Unterhaus aufſtellen laſſen könnte, und da in dieſem engliſchen Parlament für jeden Tüchtigen freie Bahn herrſcht, ſo wäre es ihm ein Leichtes, es bis zum Premierminiſter zu bringen. Das iſt zugleich der ganze Inhalt des Shawſchen Stückes. Es heißt im engliſchen„Apple cart“, d. h. Apfelkarren, wobei der Engländer an das anmutige Bild denkt, daß ein verfahrener Karren umfliegt, und die Aepfel luſtig durcheinander purzeln. Ur⸗ ſprünglich nannte Shaw ſein Stück eine politiſche Extravaganz, dann wählte er die Bezeichnung „Politiſche Komödie“. Daß bei uns der Titel „Kaiſer von Amerika“ lautet, iſt nicht gerade glücklich, denn dieſer Titel bezieht ſich lediglich auf eine Szene im letzten Akt, in der ein amerikaniſcher Geſandter auftritt und dem König vorſchlägt, Eng⸗ land und Amerika miteinander zu vereinigen und über dem Ganzen als(höchſt imaginärer) Kaiſer zu ſtehen. Mit dieſer Szene will Shaw ſeinen Lands⸗ leuten offenbar vor Augen führen, was ſie zu er⸗ warten hätten, wenn ſie ſich ganz unter die Füh⸗ rung Amerikas begäben; hier ſpricht der Patriot Shaw. Auch das kann man mißverſtehen. Viel wichtiger als dieſe kaiſerliche Epiſode bleibt die Auseinanderſetzung des Königs mit ſeinen Miniſtern. Zunächſt einmal verteilt Shaw durchaus nicht einſeitig Licht und Schatten; auch der König be⸗ kommt einiges ab, vor allem aber die politiſchen Hintermänner, die Drahtzieher und ähnliche liebe Leute, die jeder kennt, aber keiner einmal richtig packt. Das Stück ſpielt im königlichen Schloß zu London und Shaw verlegt es taktvollerweiſe ans Ende des 20. Jahrhunderts, was die Berliner Aufführung nicht hinderte, es im Koſtüm von heute zu ſpielen. Wieder einmal iſt eine Kabinettskriſe ausgebrochen, und das jüngſte Mitglied des Kabinetts, der Han⸗ delsminiſter mit bolſchewiſtiſcher Geſinnung und Aufmachung kommt zum König, wobei dieſer ſeine Ueberlegenheit gegenüber dem ungeſchlachten Ge⸗ ſellen zeigt, zugleich aber erkennen läßt, daß er auch die guten und brauchbaren Eigenſchaften dieſes Man⸗ nes durchſchaut. Die Miniſter treten dann auf unter Führung des Premterminiſters, der Proteus heißt(zu deutſch der Wandelbare) und ein Ultimatum in der Taſche trägt. Der König ſoll abdanken, oder ſeine Rechte auf ein Minimum einſchränken. Es wird ſcharfe Kritik an Ein großer Teil von Unfällen kommt bekanntlich auch auf das Konto„Alkohol“. Häufig fährt es ſich nach dem Genuß eines Schoppens anfangs recht gut, doch iſt nicht zu verkennen, daß die Hemmung, die in der vorſichtigen Einſchätzung des„Könnens“ zur„gefährlichen Situation“ beſteht, abgeſchwächt wird und die Wahrnehmungsſinne, die für jede ſportliche Letſtung, alſo auch für das Auto⸗ fahren, von ausſchlaggebender Bedeutung, geſchwächt werden. Bei längerem Fahren kommt dann noch eine ſchnelle Ermüdung hinzu. Vielleicht iſt der Rat für viele bei ſolchen Gelegenheiten, wenn einmal draußen etwas getrunken wird, angebracht: „Bummle“ nach Hauſe, auch wenn die Fahrgäſte un⸗ geduldig meinen, es ginge zu langſam. 1. Der deutſche Ehrenfriedhof Bauvin Die Ausgeſtaltung der deutſchen Kriegsgräber⸗ ſtätten in Frankreich durch den Volks bund Deutſche Kriegsgräberfürſor ge ſchreitet rüſtig vorwärts. Während die an 62 meiſt großen Sammelfriedhöfen in Angriff genommenen Arbeiten im Jahre 1930 fortgeführt werden, ſind im Bauprogramm 1930 auch eine Reihe weiterer Friedhöfe für den Ausbau vorgeſehen. Der deutſche Ehrenfriedhof Bau vin, der in der Nähe von Lille liegt, ſoll nun ebenfalls würdig ausgebaut werden. Baumanpflanzungen ſind zwar ſchon vorgenommen, jedoch mußte der durchgreifende Ausbau dieſer An⸗ lage noch zurückgeſtellt werden. Neuerdings ſind die Vereine des Reſ.⸗Inf.⸗Rgts. 64 bemüht, Mittel für den Friedhof Bauvin aufzubringen, ſo daß daran gedacht werden kann, einen weiteren Teil der Ar⸗ beiten zu vergeben. Der Ausgeſtaltungsplan ſieht zunächſt die ein⸗ heitliche Geſtaltung und Zuſammenfaſſung der aus orei Teilen beſtehenden Anlage vor. Zu dieſem Zweck wird der Mittelteil zu einem großen, ruhigen, von doppelten Baumreihen umfaßten Raum um⸗ geſtaltet. Die übrigen Teile erhalten ſtarke Baum⸗ einrahmungen, die das quadratiſche Mittelfeld an drei Seiten abſchließen. In der Mitte dieſes Feldes iſt ein runder Ehrenraum vorgeſehen, der von zwei Reihen Pyramidenpappeln umſtanden iſt und mit Steinguadern belegt wird. Hier ſoll ſpäter ein ſchlichter Gedenkſtein errichtet werden. Nach der Straße zu ſoll eine zehn Meter lange und ein Meter hohe Mauer aus Poulſeurſandſtein errichtet wer⸗ den, die ſich dann an die um den Friedhof angelegte Wildroſenhecke anſchließt, In der Mitte der Mauer wird ein einfaches ſchmiedeeiſernes Tor mit dem Zeichen des Volksbundes— den fünf Kreuzen— eingebaut. Wenn genügend Mittel zur Verfügung ſtehen, ſollen die Hauptwege des Friedhofes noch mit Platten belegt und ſomit befeſtigt werden. Am 16. März, Sonntag„Reminiſcere“, feiern wir wiederum den Volkstrauertag. Möge das deutſche Volk nicht nur durch eine rege Beteiligung an den Gedächtnisfeiern im ganzen Lande beweiſen, daß es ſeine Toten nicht vergeſſen hat, ſondern möge es auch daran denken, daß faſt 2 Millionen deutſche Söhne im Auslande beſtattet ſind. Die würdige und dauerhafte Herrichtung ihrer Ruheſtätten durch die Heimat ſoll vor aller Welt Zeugnis von der Liebe und Treue des deutſchen Volkes ablegen. 8 * * Verſetzt wurde Oberrechnungsrat Karl Gep⸗ pert beim Bezirksamt Pforzheim zum Bezirksamt Mannheim. Schluß des redaktionellen Teils KAFFEE HAG billiger: Des große polet NM.80 Des deine peket NM-. 90 Kaffee Hag ist feinstet Bohnenkaffee, unũbertreffſich an Ge: achmeck und Aroma, dabei coffeinfrei und völlig unschädlick. dem König geübt, der jetzt aber auch kein Blatt vor den Mund nimmt, wobei ergötzliche Streiflichter auf die Zuſammenhänge der Politik fallen. Der König kann ſich zu der Unterſchrift des Ultimatums noch nicht entſchließen, er wird das Kabinett noch einmal zuſammentreten laſſen. Inzwiſchen ſehen wir ihn bei ſeiner Geliebten Orinthia. Bernhard Shaw nennt ſie den Sonntag, gegenüber dem Werktag der Gemahlin, und er meint, daß es nur glückliche Shen geben würde, wenn bei dieſen Werktag und Sonntag in der Gemahlin zu⸗ ſammenfielen. Dieſes Intermezzo ſoll den Men⸗ ſchen zeigen, der König iſt. Der letzte Akt bringt nach der Szene mit dem amerikaniſchen Geſandten die zweite große Aus⸗ einanderſetzung mit dem Kabinett. Der König teilt ſeinen Entſchluß mit, abzudanken, aber nachdem ihm der Premierminiſter gerührt dankt für dieſes hoch⸗ herzige Opfer, verrät er ſeinen anderen Plan, ſich als Wahlkandidaten aufſtellen zu laſſen, dann werde er wohl eine Partei bilden, Parteiführer werden und die Regierung wahrſcheinlich in die Hand bekommen. Und er eröffnet den verdutzten Miniſtern ganz un⸗ verblümt:„Ich war nicht imſtande zu ſagen, was ich über Ihre verſchiedenen Fähigkeiten und Charktere denke. Dieſe Zurückhaltung, dieſe widerliche Ver⸗ logenheit, dieſes ungeſunde Verſteckenſpielen wird ein Ende haben. Ich hoffe, ſie ſehen unſerem neuen Verhältnis zueinander ſo vergnügt entgegen wie ich.“ Da zerreißt der Premier das Ultimatum; die Kabi⸗ nettskriſe ſei ein Fehlſchlag:„Wir machen weiter wie bisher.“ * In diefer Art der Beendigung der Kriſe liegt nicht nur der Schluß dieſes Stückes, ſondern auch der politiſchen Weisheit letzter Schluß, den man auch Bernard Shaw nicht zum Vorwurf machen kann. Man muß dieſes Stück verteidigen, weil man das politiſche Getriebe nicht verteidigen kann. Und wenn dieſes einmal ſo liebenswürdig angeklagt wird, wie hier, dann muß man ſchon arg bange für die demokratiſchen Fundamente des heutigen Staa⸗ tes ſein, wenn man dieſe engliſche Satire für etwas Bedrohliches hält. Und nun viel Vergnügen für beute Abend! Dr. N, 4. Eeite. — Nr. 77 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 15. Februar 1930 Miß Mannem oder die hieſige Schönheitskonkurrenz „Für den am 15. Februar im Roſengarten ſtatt⸗ findenden Gro ßen Maskenball werden etwa 50 funge hübſche Damen zur Mitwirkung ge⸗ ſucht, die als luſtige Saalpolizei eine fröh⸗ liche Stimmung vorbereiten und durchführen helfen ollen.“ Das war ungefähr der Sinn einer vor un⸗ fähr einer Woche in den hieſigen Tageszeitungen er⸗ ſchienenen Anzeige, auf die ſich über 200 Mädchen aller Klaſſen meldeten. Am vergangenen Freitag ſollte die Auswahl ge⸗ troffen werden. Alle Bewerberinnen waren auf 8 Uhr abends in die Wandelhalle des Roſengartens beſtellt worden, wo ſieben Preisrichter, wenn man ſie ſo nennen darf, ihres ſchwierigen und verantwortungsvollen Amtes walteten. Das war ein Fragen und Gewiſper, eine Neugler und Spannung. Da kamen zunächſt die Erfahrenen, Halbwiſſenden, die keck und mulig der Zukunft ins Auge ſchauten, dann die Schüchternen, Zaghaften, die teils angſtvoll der Entſcheidung harrten, ob ihnen durch die Wahl die Freikarte und Teilnahme am Maskenball zufiel. Dann die Vornehmen, Eleganten, die ſich einen ganz anderen Kreis der Teilnehmer vorgeſtellt hatten, zu⸗ rückhaltend, ſich ſogar ſeitwärts ſtellend, ſtill beobach⸗ tend; und nicht zuletzt die Ganz⸗Jugendlichen, die vielleicht auf dieſe Weiſe ihren erſten Maskenball er⸗ leben wollten und die Etwas⸗Aeltlichen, die hofften, noch einmal ihren früheren. Glanz auffriſchen zu können. Es war alles vertreten: Große Figur, Vollſchlank, magere und kräftige Formen, Hell⸗ und Dunkelblond bis zum raſſigen Schwarz. Jedem der Preisrichter wurde es allmählich himmelangſt, wie er ſeine Entſcheidung treffen ſollte, umſomehr, da die Damen auch allerlei Temperamente verrieten, die unter Umſtänden nicht immer auf Zärtlichkeiten ſchließen ließen, wenn Aber Pflicht und ein entſprechender Saalſchutz ließ dieſe Schönheitskonkurrenz ſchließlich doch zur Wirklichkeit werden. Da bekam nun jede Dame nach Eintragung ihres Namens in eine Liſte einen Stab mit Nummerntafel. Die Preisrichter an verteilten Tiſchen hatten ihre entſprechenden Liſten. Nach Auf⸗ ruf begann der Vorbeimarſch, die Revue, der ideale Wettbewerb. „Bitte, recht freundlich!“—„Bitte, lachen Sie doch!“ —„Bitte, nicht ſo ernſt!“—„Aber Fräulein, es han⸗ belt ſich doch um einen Maskenball!“„Den Kopf hierher!“ Und ſie gingen, ſchritten, wandelten, tän⸗ zelten, wiegten ſich in den Hüften, ſchlenkerten die dünnen, manchmal auch etwas maſſiven Arme nach allen Richtungen, warfen die Blicke in allen Nuancen ihrer Gefühle: lockend, beſtechend, liebenswürdig, ſcheu, naiv und alles⸗wiſſend in die Herzen der ſchwitzenden und unter der Bürde ihres Amtes ſeuf⸗ zenden Preisrichter, die nicht wußten, was ſie mit ſo⸗ viel Schönheit, Grazie, Anmut anfangen ſollten. Ja, und dann machten ſie ihre Punkte, oder Nullen, aber zumeiſt Punkte, bis zu dreien, Und prüften noch einmal und ſchauten mit vergnügten Sinnen auf das beherrſchte Samos hin. Dann wur⸗ den die Punkte addiert. Höchſtzahl war alſo 7* g, 21. Aber— es war ein ſtreuges Gericht — nur zwei Damen fanden den Beifall aller Preis⸗ richter, im übrigen waren die Geſchmäcker gerade der Herren der Schöpfung ſehr verſchieden, was ja ſchließ⸗ lich auch wieder ein Vorteil iſt. Der eine liebte die Reife, der andere ſchwärmte für Jugend, der für graecile Beine, der für Glattgeſcheitelt, der für Wuſchelkopf, der für blaue, braune, graue Augen, der für ſtumpfe, der für energiſche Näschen. Unſer Herr⸗ gott und wer ſonſt für die Menſchenſchöpfung verant⸗ wortlich iſt, hatte eine Ausleſe geſchickt, die ſich ſehen läſſen konnte und wollte. Ein Glück, daß es ſich nicht darum drehte, nur„eine“ Miß Mannem heraus⸗ zuſuchen, daß alf ſchließlich 5060 Mannemerinnen, unter denen auch fidele Kölner Mädels und fonſtige auswärtige Volksſtämme ſich geltend machten, für ſchön und gut befunden wurden, am kommenden Samstag allen männlichen Beſuchern des Roſengar⸗ tens, wenn ſie ſchlechter Laune oder einſam ſind, mit Schulpflicht! Zwar tritt ſie erſt nach Oſtern für die angehenden ABC⸗Schützen in den Kreis unmittel⸗ barſten Intereſſes! Für die einen bewertet es ſich von der Seite einer ungetrübten Neugierde und des Stolzes,„nun auch groß geworden zu ſein“, für an⸗ dere— nach Erfahrung beim größten Teil— wird das Intereſſe von einer quälenden Angſt beſtimmt. Sie wird akuter, je näher der Schulbeginn heran⸗ rückt. Nicht allein ahnen die Sechsjährigen, daß da⸗ mit ihre kindliche, unberührte Weltferne einem Stück Wirklichkeit, Lebenskraft und Lebensaufgabe weichen muß, ſie ſind auch gepeinigt von der Vorſtellung eines Schulgeſpenſtes, das erhobenen Stockes droht. Eine verkehrte Vorbereitung auf das Kommende hat ihnen Schrecken eingejagt. Vielfach erkennen das die Eltern der Kleinen nicht. Mit ſcheinbar harm⸗ loſen Anſpielungen, die ſie für Scherz halten, ſetzen ſie ſich mit den Schulanfängern auseinander. Oft auch benützen ſie Hinweiſe auf den Schulanfang als Erziehungsmittel. Dem kleinen Liebling wird bei irgend einer Unartigkeit mit dem Lehrer gedroht: „Wart' nur, wenn Du in die Schule kommſt! Der Lehrer hat einen großen Stock. Da wirſt Du Mores lernen!“ So und ähnlich lauten dieſe ſchadenſtiftenden Redens⸗ arten. Unbeſchadet der Tatſache, daß ſich Eltern mit ihrer Anwendung ſelbſt das Urteil der Hilfloſigkeit bei der Kindererziehung ausſprechen, hat dieſe frevel⸗ hafte„Schul vorbereitung“ die härteſten Nachwir⸗ kungen. Jeder Lehrer wird über ſie klagen können. Er hat ein mühevolles Amt, bis er ſie beſeitigt hat. Noch ſchmerzlicher aber leidet die Jugend ſelbſt r y ³˙¹.¹ A ͤ ihren Reizen in die Augen zu ſpringen, ſie zu ver⸗ haften und vor ein ſchnell urteilendes und ſtrafendes Schalksgericht zu ſchleppen. Das kann luftig werden! Die ſieben Preisrichter dieſer Schönheitskonkur⸗ renz ſind aber auf jeden Fall von dem Veranſtalter dieſes Wettbewerbs gegen Un⸗ und Ueberfall verſichert worden, denn es waren immerhin noch mehr als 100 Damen übrig, die.. na, eben die. Dabei waren ſogar ſolche, die... Was ſoll ich ſagen? Ich gehe 6 Wochen lang nur unter Deckung aus; ich bin verheiratet. Und auf dem Maskenball nehme ich meine Larve überhaupt nicht al. Das hat man davon! 8 Heute Mannheims großer Maskenball 1930 „Zirkusfeſt“ Der Roſengarten erwartet ſeine Gäſte! Die De⸗ korationen ſind bunt und farbenfroh ergänzt. Das Licht iſt vermehrt. Der Zirkus hat ſeine Manege aufgeſchlagen! Hyppodrom, Schießbuden, Karuſſells, Ballwerfbuden, zwei große Tierſchaubuden und manche andere werden dazu beitragen, die fröhliche Stimmung zu fördern. Bei der Mas kenprä⸗ miierung um 11 Uhr 30 wird beſonderer Wert auf Originalität, Humor und Komik der Masken ge⸗ legt. Das Schalkgericht hat ſein Ausnahmegeſetz aufgeſtellt. Es wird ſich von 9 Uhr 11 ab zuſammen⸗ finden! Die geſamte Tanzleitung des Feſtes hat Tanzmeiſter Jakob Stündebeek übernommen. * * Neuban der Ortskrankenkaſſe. Stadtbaudirek⸗ tor Perrey bittet uns um Aufnahme folgender Erwiderung:„Ich bin ſtets gern bereit, mich mit ernſten und erfahrenen Fachleuten über Fragen der Technik ſachlich auseinanderzuſetzen. Auf unſach⸗ liche Ausführungen oder gar Anpöbelungen antworte ich aber grundſätzlich nicht.“ * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittagsziehung wurden fol⸗ gende Gewinne ausgeloſt: 6 Gewinne zu je 10 000% auf die Nrn. 16 636, 163 550 und 288 108, 8 Gewinne zu je 5000 l auf die Nrn. 31 461, 103 393, 129 539 und 336397, 14 Gewinne zu je 3000% auf die Nrn. 40 678, 71 175, 85 742, 166 107, 182 610, 200 926 und 382 336; in der Nachmittags ziehung: 4 Ge⸗ winne zu je 5000& auf die Nrn. 121 401 und 351 871, 10 Gewinne zu je 3000„ auf die Nrn. 154 462, 260 780, 268 610, 315 642 und 384 272.(Ohne Gewähr.) Verängſtigte Schulanfänger da unter. Denn in zartem Kinderherzen wird auf Monate bittere Qual und Angſt bereitet ſein. Eine lange Zeit iſt ihnen das Gemüt beſchwert und wohl⸗ tuende, kindliche Unbefangenheit vertrieben. Seeliſche Depreſſionen treten ein und machen den ABC⸗ Schützen nervös. Er wird unluſtig zum Spiel, ver⸗ liert den Appetit und wird blaß. Ueber all ſeinem Treiben liegt der Alpdruck„Schulanfang zu Oſtern“. Dieſer iſt aber Beginn eines ſchrecklichen Straf⸗ gerichts. Der Lehrer erſcheint dabei nur als grau⸗ ſamer Tyrann. Kann man ein ſolches Mißverſtändnis verantworten? Iſt die Arbeit des Lehrers nicht in ihrem Erfolg ge⸗ fährdet? Iſt der heutige Lehrer noch jener diluviale vor 50 Jahren. Will er überhaupt nicht viel mehr als„Lehrer“ ſein? Doch! Er naht dem Kinde als älterer Geſpiele, als Freund und vorbildliche Per⸗ ſönlichkeit, als Berater und Fürſorger in allem und erſt ganz zu hinterſt als Autorität. Dies iſt den Kleinen, die mit kommenden Oſtern in die Schule eintreten, zu vermitteln. Die paar Monate bis zu dieſem Ziel ſind deshalb richtig und voll auszunützen. Eine von jeder Sorge ungetrübte Kinderfröhlichkeit wird dann dankbare Genugtuung ſein! Denn die Heiterkeit des kindlichen Gemüts wird erhalten bleiben, wenn nicht Angſtvorſtellungen dem Kinde eingeflößt werden. Dem Kinde den Schulanfang er⸗ leichtern und den Uebergang als ihm dienlich er⸗ ſcheinen laſſen, iſt die erſte Aufgabe für Oſtern! Er⸗ füllen wir dieſe Pflicht, ſo iſt Oſtern dem Kinde noch weiterhin„frohe Oſtern“, und der Begriff„ABC. ⸗ Schütze“ hat ſeinen Schmerz verloren. G. Partei⸗Nachrichten Aus der Deutſchen Volkspartei In den Bezirksvereinen Neckarau und Waldhof fanden Mitgliederverſammlungen ſtatt. In einem Referat über kommunalpolitiſche Fragen ſprach Stadtverordneter Walther. Anſchließend erfolgte in beiden Verſammlungen die Neuwahl des Vorſtandes, die als Ergebnis die Wiederwohl des bisherigen Vorſtandes zeitigte. Am vergangenen Donnerstag hielt der Bezirks⸗ verein Unterſtadt im Reſtaurant Germaniaſäle ſeine allmonatliche Verſammlung ab, in der Stadt⸗ rat Vath über kommunalpolitiſche Fragen eingehend referterte. Die Ausführungen, die ſehr gute Aufnahme fanden, löſten eine lebhafte Diskuſſion aus. Die nächſte Zuſammenkunft findet am 13. März ſtatt. Veranſtaltungen Verein ehemaliger 111er Mannheim In dieſem Jahre kann der Verein auf ſein 25jähri⸗ ges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem Grunde iſt über die Pfingſtfeiertagen geplant, dieſes Jubiläum feſtlich zu begehen. Ehemalige 1Iter treffen ſich an dieſen Tagen zur Wiederſehensfeier in Mannheim. Gleichzeitig findet der Verbandstag ſtatt. Der Samstag bringt die eigentliche Jubiläumsfeier, der Sonntag Volksfeſt auf den Rennwieſen und der Montag iſt für Beſichtigung der Stadt, Ausflüge uſw. beſtimmt. Nach den Vorarbeiten und den Zuſagen der einzelnen Vereine iſt ein gutes Gelingen der Jubiläumstage zu erwarten. I1ier, rüſtet für dieſe Tage! Der Familienabend des Vereins ehemaliger 112er und 142er brachte dem zahlreich erſchienenen Publikum nach der Be⸗ grüßungsanſprache des Vorſtandes Dr. Hieke und humo⸗ riſtiſchen Vorträgen einzelner Mitglieder inſofern eine an⸗ genehme Ueberraſchung, als ſich eine begabte Geſangsnovize, Frl. Elfriede Hillenbrand, mit beifällig aufgenom⸗ menen Geſangsvorträgen vorſtellte. Die junge Sängerin, die ihre Studien bei der Opernſängerin Frl. Marga Doring abſolviert, ließ in einigen heiteren Wiener Lie⸗ dern eine hübſche, tragfähige Sopranſtimme hören und zeigte auch viel Talent für treffenden Vortrag, ſodaß man der weiteren Entwicklung dieſer Begabung mit Intereffe entgegenſehen kann. Hermann Strebel zum 25. Male in Mannhein Es hat ſich herausgoſtellt, daß der verdienſtvolle und be liebte Humoriſt Hermaun Strebel gegenwärtig ſeln 25. Engagement in Maunheim abſolviert. Das iſt ein Be⸗ weis von großer Anhänglichkeit des Publirums, denn ez dürfte kaum ein zweiter Künſtler in der Lage ſein, B Verträge während einer Tätigkeit in Mannheim nach⸗ zuweiſen. In Anbetracht dieſer Tatſache hat die Direktlon des Apollo⸗Theaters beſchloſſen, Herrn Strebel heute Samstag einen Ehrenabend zu bewilligen. Es iſt zu hoffen, daß trotz der Kürze der Zeit auch das Publikum regen Anteil an dieſer Feier nehmen wird.„Gleichzeillg mit Strebel verabſchiedet ſich heute Bella Siris, die ausnahmsweiſe im erſten Teil des Programmes auftpeten wird.— Morgen beginnt, wie bekaunt, Millowitſch mit dem unverwüſtlichen Soldaten⸗Schwank„Der Stol⸗ der dritten Kompagnie“ und ein vorhergehendes grobes Variets⸗Programm ſein Gaſtſpiel. ** Orgelkonzerte der Chriſtuskirche Mannheim. Daz Programm des dieſen Sonntag, den 16. Februar abends 8 Uhr in der Chriſtuskirche von Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann veranſtalteten Orgelkonzerts bringt aus⸗ ſchließlich Erſtaufführungen zeitgenöſſtſcher Tonſetzer Waldemar von Bauſſnern iſt vertreten mit einer Fantaſie über den Choral„Aus tiefer Not ſchrei ich zu dir“; darauf folgt der 91. Pſalm des in Zürich lebenden Walter Lang und Hermann Grabners„Zwiegeſpräch“ nach einer Dichtung von Ernſt Stadler für Sopran, Bralſche und Orgel. Johannes Engelmann, geb. 1890 in Altenburg in Thüringen, Schüler von Reger, Krehl und Teichmüller, 3. Zt. Muſikdtrektor in Zwickau, unternahm das Wagnis, nach Regers großer Phantaſie über Bach eine neue Phantaſie(Paſſacaglia und Fuge) über das gleiche Thema zu ſchreiben. Durch Anwendung der neueſten harmonſſchen Mittel die zum Teil bewußt über Reger hinausgehen, bringt er das vielgeſtaltige Thema in neuer Beleuchtung. Als Soliſten wirken mit Liſa Brechter(Sopranf und Konzertmeiſter Franz Neumaier(Bratſche). Alle Freunde neuer Muſik ſeien auf den Abend, deſſen Dauer eine Stunde nicht überſchreiten wird, beſonders hinge⸗ wieſen. Der Eintritt iſt frei. * Der Sonntag⸗Abend im Nibelungenſaal. Das groß ruſſiſche Nationalorcheſter, das„Orcheſter der Virtuoſen“ wie es genannt wird, gaſtiert mit vollſtändig neuen Darbietungen am morgigen Sonntag abend im Nibelungenſaal. Die von dem ruſſiſchen Dirigenten und Komponiſten Alexander Michailowſky organiſtexte Truppe, die nunmehr auf ein zehnjähriges Beſtehen zurück⸗ blicken kann, beſitzt außer ihrem Balaleika⸗Orcheſter einen Männerchor von prächtigem Stimmaterial, deſſen Dar⸗ bietungen zuſammen mit den original ruſſiſchen Tanzſzenen in prächtigen Koſtümen das Programm bunt und abwechf⸗ lungsreich geſtalten. Soliſtin iſt Eliſabeth Wolgina Das Orcheſter berührt Mannheim auf einer ſeiner erfolg⸗ reichen großen Tourneen, die es bis jetzt über Berlin nach Wien, Genf, Mailand, Paris, Brüſſel, London und Amſter⸗ dam geführt hat. * Eine Damenſitzung der„Fröhlich Pfalz“, in der ein reichhaltiges Programm geboten wird, findet heute Sams⸗ tag abend im Kaufmannsheim ſtatt. Außer auswärtigen Gäſten wird das Offizierkorps der Ranzengarde daran teilnehmen. 5 Samstag, den 15. Februar Nationaltheater:„Der Kaiſer von Amerika“, 19.90 Uhr. Mannheimer Künſtler⸗Theater„Apollo“: Gaſtſyiel Bello Siris und Varieté, 20 Uhr. Kabarett Libelle: Vorſtellung 20 Uhr. Roſengarten: Mannheims großer Maskenball„Zirkusſeſt“ in ſämtlichen Räumen des Roſengortens, 20.30 Uhr. i Mannheimer Hof: Feſtball mit Tanztur niet, 20 r. Lichtſpiele: Alhambra:„Das Donkoſaken⸗Lied“. Schauburg:„Hochverrat“.— Capitol: Ein Traum von Liebe“.— Scala:„Die Konkurrenz platzt“.— Gloria⸗Palaſt:„Die ſeltſome Vergangenheit der Thea Carter“.— Palaſt⸗Theater:„Liebeskarne⸗ val“.— Roxy⸗ Theater:„Der Monn der nicht liebt“.— Univerſum:„Melodie des Herzens“. 5 Odeon⸗Lichtſpiele:„Auf der Reeperbahn, nachts“. Sehens würdigkeiten: Kunſthalle;(außer Montags] tägl. 10—18 Uhr, 14—10 Rühr; Sonn⸗ und Feiertogs durchgehend von 11—16 Uhr, Aus⸗ ſtellung„Max Läugex, das geſammelte Werk“.— Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 10—18 Uhr und 14—16 Uhr. Sonntags von 11—16 Uhr durchgehend. Anusſtellung:„Meiſterwerfe der Buchmalerei“. Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 1917 Uhr: Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 1 bis 19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. 45 Mir 5 „Franck dei immens lelchviel oh aus Sea ee raus J 1 Kuderer Dr. Fritz Droop ſpricht über„Das Weſen der Biographie“ Die geſtrige Veranſtaltung der Volkshochſchule war keiner der üblichen belehrenden Vortragsabende, wo in volkstümlicher Form ein Thema nach wiſſen⸗ ſchaftlichen Geſichtspunkten auseinandergeſetzt wird. Es ſprach auch nicht ein Mann der Wiſſenſchaft, ob⸗ gleich der Redner durch die kürzliche Erwerbung des Doktorgrades bewieſen hat, daß er wiſſenſchaftlich zu denken und zu arbeiten verſteht. Geſtern ſprach vor ſeinem Publikum Dr. Fritz Droop, der Dichter, im Rahmen einer Bücherſtunde. Und dieſe beiden Dinge gaben der Veranſtaltung eine beſondere Note, ſie machten die Stunde zu einer Stunde des Genuſſes. Zuerſt ein Bekenntnis, das er mit vollem Recht an die Spitze ſeiner Ausführungen ſetzte: die Per⸗ ſönlichkeit gehört als Ideal nicht der Vergangenheit an, ſie iſt nicht zu erſetzen durch einen Maſſenwillen und wird auch niemals nur der Vormann einer Machtgruppe ſein, ſelbſt wenn ein Miniſter für Volksbildung das meint, der eigentlich in erſter Linte an das Ideal der Perſönlichkeit glauben und fremde Perſönlichkeiten als ſolche achten ſollte. Jeder Menſch ſoll ein eigener ſein, ſoll mög⸗ lichſt das Allgemeine in ſich darſtellen. Wie ſehr er als Perſönlichkeit lebt, das läßt ſich ermeſſen an der Kraft, mit der er ſich gegen Hemmungen durch die Umwelt durchſetzt. So hat ihn dann auch der Bio⸗ graph darzuſtellen, wenn er es unternimmt, mit der Achtung vor dem Ureigenſten und mit dem unbe⸗ dingten Willen zur Wahrheit das Weſen eines Menſchen zu verſtehen. Das Schöpferiſche wird ſich allerdings immer der Analyſe entziehen, das iſt nur dem ſeeliſchen Erleben ſelbſt zugänglich. Die Wege, welche die Biographie wählt, um die Perſönlichkeit im Rahmen der Zeit, mit der ſte in Wechſelbeziehung ſteht, vor den fremden Menſchen lebendig werden zu laſſen, ſind mannigfaltig wie das Leben ſelbſt. Von der mit wiſſenſchaftlicher Genautg⸗ zeit in lebenslanger Kleinarbeit gewonnenen Lebensbeſchretbung führt der Weg über den biogra⸗ phiſchen Roman, die dramatiſche Geſtaltung, die Skizze von einer lebensentſcheidenden Stunde herab bis zur Satire und der Selbſtbiographie im Tele⸗ grammſttl, die der moderne Zeitungsmann auf⸗ gebracht hat. Der Redner gab davon lebendige Pro⸗ ben, um zu zeigen, wie in jeder Art, ſoweit ſie in ſich vollkommen iſt, das lebendige Gefühl die ganze Perſönlichkeit zu erfaſſen ſtrebt, wenn auch Einzel⸗ heiten nicht vor den ſtrengen Augen der philologi⸗ ſchen Weisheit zu beſtehen vermögen. Denn ſchließlich miſchen ſich in jeder Biographie Wahrheit und Dich⸗ tung oder Dichtung und Wahrheit, nur ſteht bald das eine, bald das andere mehr im Vordergrund. Und in jeder Biographie gibt der Biograph auch Perſönliches von ſich ſelbſt, ſo gewiß der Menſch in der Biographie eines Menſchen ſich ſelbſt zu erkennen ſucht. Darin liegt der große erzieheriſche Wert der Biographie, ſie iſt das Mittel, ſich ſelbſt durch andere kennen zu lernen, an anderen Menſchen emporzuwachſen. Mit dem ihm eigenen Gedankenflug, getragen von heiligem Ernſte, in formvollendeter ſchwungvoller Sprache, die reich und bildhaft doch jede Schwülſtig⸗ keit vermied, ſtellte Dr. Fritz Droop das Weſen der Biographie dar. Er hat es ganz erfaßt, weil er eben als Dichter ſprach, deſſen höchſte Aufgabe es immer ſein wird, den Menſchen in ſeinem Ureigenſten zu erfaſſen und darzuſtellen. Die Hörer ſpendeten ihm herzlichen Beifall für die anregende und packende Bücherſtunde.—b— Der neue Döblin.„Die Ehe“ heißt das neueſte Werk von Alfred Döblin, nach dem großen Roman„Berlin Alexanderplatz“, eine Arbeit für das Theater, drei Szenen und ein Vorſpiel, die das Problem der modernen Ehe in der Hauptſache von den ökonomiſchen Vorausſetzungen(auch von den Wohnverhältniſſen her) und in verſchiedenen Sekten und Klaſſen unterſucht und in einer mehr epiſch dar⸗ legenden Form zur Diskuſſion bringen will, ein Lehrſtück die Ehe alſo mit Muſik und Film. Ich würde Ich würde, falls mir noch einmal auf Erden ein zweites Leben würde je geſchenkt, ein andrer Menſch mit andern Zielen werden, ein Menſch, der weiſe lebt und richtig denkt. Ich würde erſtens ſyſtematiſch ſparen, und zwar genau ein Drittel des Gehalts. Ich würde immer gehen, ſtatt zu fahren, denn die Bewegung iſt des Lebens Salz. Ich würde täglich dann durch Frühaufſtehen die Zeiten nutzen, frei und wunderbar. Ich würde pünktlich auch zum Zahnarzt gehen, ſo wie es ſich gehört, zwei Mal im Jahr. Ich würde dann in Urlaub immer reiſen, denn Reiſen führt uns zu des Wiſſens Schacht. Ich würde Sprachen lernen und beweiſen, daß Bildung nur allein uns glücklich macht. Ich würde ſtändig in Muſeen gehen, und nicht nur, wenn Beſuch pon auswärts kommt. Ich würde nichts im Leben überſehen, was der Kultur und dem Emporſtieg frommt. Ich würde. Alter Freund, das ſind nur Worte! Du würdeſt, ſoll das Wunder je geſchehn, im alten Stiefel von der gleichen Sorte, mit gleichem Unverſtand durchs Leben gehn. Puck Beleidigt Der Herr Paſtor hatte gehört, daß der alte Warnke ſehr krank ſei und ſeine Frau zu ſich beſtellt. Mit allen Zeichen der Entrüſtung kehrte ſie heim. „Denke dir, dieſe Unverſchämtheit“, ſagte ſie zu dem Kranken.„Ich erzählte, daß du ſehr ſchwach wärſt, und der Herr Paſtor verſprach mir eine Fla⸗ ſche Wein. Er holte mir ſelbſt eine herauf und ſagte, daß ſie ſchon ſeit 1900 in ſeinem Keller liege. Da habe ich ſie natürlich nicht genommen. Solch altes Zeug laſſe ich mir nicht andrehen!“ 98 Ein neuer Pirandello 15 Uraufführung von„Einem oder Keinem“ in Rom Im Theatro dell' Argentina in Rom fand dieſer Tage die Uraufführung von Luigi Pirandel los neuem Drama„Einem oder Keinem“ mit großem Erfolg ſtatt. Zweifellos Hat Pirandello ſeit „Sechs Perſonen ſuchen einen Autor“ kein ſo reifes, tiefes, menſchlich packendes und faſt ausſchließlich auf pſychologiſche Vorgänge geſtelltes Drama ge⸗ ſchrieben, wie dieſes. Es nimmt daher nicht Wun⸗ der, daß auch die erſten Literaturhiſtoriker und Kritiker Italiens(ſo Luigi Antomelli in„Giornals 'Italia“) das neue Drama von Italtens bebeutend⸗ ſtem Gegenwartsdramatiker in ausführlicher Weise würdigen. Der Inhalt des Dramas iſt kurz diefer: Zwei Freunde, Tito und Carlino, haben in ihrer Studienzeit ein Mädchen kennen gelernt: Melina. Melina iſt beider Geliebte geworden und erwartet ein Kind. Ob Carlino, der Weiche, Schüchterne, oder Tito, der Kraftvoll⸗Männliche, der Vater iſt, iſt nicht feſtzuſtellen. Jeder von beiden beanſprucht das Kind für ſich. In dem Wettſtreit um die Vaterſchaft verfeinden ſich die Freunde. Es bleibt nur der Ausweg, das Kind einem Wohlfahrts⸗ inſtitut zu übergeben, wozu jedoch die Einwilligung der Mutter nötig iſt, die ſich hiergegen wehrt und das Kind allein behalten will. Streit und Eifer⸗ ſucht verdunkeln die klaren Sinne der Freunde, verfeinden ſie und entfernen ſie von Melina. Dieſe bringt in der Einſamkeit das Kind zur Welt und ſtirbt, Das Kind aber wird von einem fremden, mütleidigen Manne angenommen. Die Aufführung des ganz auf ſeeliſche Vorgänge und Konflikte geſtellten Dramas konnte hochgeſtell⸗ ten Anſprüchen genügen. F v, U SS GGS lle 3 Samstag, den 15. Februar 1930 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Kommunale Chronik Die Heidelberger Bauordnung Schon ſeit längerer Zeit iſt es von ſachverſtändiger Seite als dringende Notwendigkeit angeſehen wor⸗ den, die bisherige, ſtark veraltete ſtädtäſche Ba u⸗ ordnung in Heidelberg einer gründlichen Umar⸗ beitung zu unterziehen. Von der Stadtverwaltung iſt deshalb eine beſondere Kommiſſion gebildet wor⸗ den, die auf Grund eines Entwurfs des Oberbau⸗ inſpektors Pfeiffer von der Ortsbaukontrolle Vorſchläge über die künftige bauliche Ausgeſtaltung Heidelbergs machen ſoll. Die Hauptrichtlinien für einen neuen Bebauungsplan ſind durch die Lage der Stadt in der Hauptſache gegeben. Man wird viel⸗ leicht genauer als bisher in Bauzonen abgrenzen müſſen(Villengebiete, geſchloſſene oder offene Bau⸗ weiſe uſw.) und bei der Feſtlegung des General⸗ Bebauungsplanes auf das ganze Wirtſchaftsgebiet mit ſeinen beſtehenden oder kommenden Verkehrs⸗ ſtraßen Rü zt nehmen. kann wohl an⸗ nehmen, daß ſich die Kommiſſion bei ihren Bera⸗ tungen auch mit den Nachbarſtädten in Verbindung ſetzt. Kr. Der Pforzheimer Haushaltsplan für 1930/31 * Pforzheim, 13. Febr. Der Bürgerausſchuß begann geſtern die Beratung des Haushalts⸗ plans für das Rechnungsjahr 1930-31, die Oberbürgermeiſter Gündert mit einer großen Rede einleitete, in der er u. a. bemerkte, das Finanz⸗ problem harre dringend der Regelung. Es ſei aller⸗ höchſte Zeit für eine Finanzreform, die das Problem der planmäßigen ſteuerpolitiſchen Förderung der Kapitalbildung löſe und eine normale Nach⸗ frage nach Arbeitskräften wiederherſtelle. Ziel aller babiſchen Gemeinden ſei heute die Vermeidung jeder Steuererhöhung und ſparſamſte Zu rück⸗ haltung. Der vorliegende Haushaltsplan ſei zwar ausgeglichen, aber faſt jeder nennenswerten Reſerve bar. Die Etats der Jugend⸗, Fürſorge⸗ und Geſund⸗ heitsämter weiſen insgeſamt 3 111.600 RM. an Aus⸗ gaben auf. Die Abbdroſſelung des Kapitalmarktes für den Kommunalkredit ergibt für die Gemeinde die Unmöglichkeit, ſich nennenswerte Mittel auf dem Kapi⸗ talaufnahmewege zu bechafſen. 757 Man Kein Faſchingszug in München * München, 14. Febr. Die gegenwärtige große Notlage in weiten Volkskreiſen hat nun doch dahin geführt, daß der auch für dieſes Jahr geplante Zug durch die Straßen Münchens unterbleibt. Der Stadtrat hatte, um die Durchführung des Fa⸗ ſchingszuges zu ermöglichen, einen Betrag von 5000 Mark bereitgeſtellt mit der Auflage, daß die doppelte Summe von privater Seite für den Faſchingszug aufgebracht werde. Da dies jedoch ausſichtlos iſt, wurde von Kreiſen, die dem Plan naheſtehen, be⸗ ſchloſſen, den Faſchingszug nicht abzuhalten. * Seckenheim, 14. Febr. In der jüngſten Ge⸗ meinde ratsſitzung wurden die Beſcheide zur Gemeinderechnung 1927 und 1928 bekanntgegeben.— An die Familie Emil Schweizer wird ein Familien⸗ grabplatz für 3 Beerdigungen abgegeben.— An Ja⸗ kob Volz und Jakob Stein wird die Spitze beim Kalkofen zur Anlage einer Hühnerfarm auf die Dauer von 10 Jahren gegen einen jährlichen Pacht⸗ zins verpachtet.— Der Darlehensvertrag mit der Girozentrale Mannheim über ein feſtes Anlehen wird vollzogen. Kleine Mitteilungen Der Bezirksrat Heidelberg hat die Bürger⸗ meiſter wahl in Wieſenbach, zu der bereits wel Wahlgänge erforderlich waren, für ungültig erklärt. Laut Gemeindeordnung hätte die Be⸗ kauntmachung für den zweiten Wahlgang einen Tag . früher erfolgen ſollen. Unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Bollſchwei⸗ ler fand in Ziegelhauſen eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes mit folgenden Vorlagen ſtatt: Genehmigung eines außerordentlichen Holz⸗ hiebes zur teilweiſen Beſtreitung der Koſten des Moſelbrunnenweges. Uebernahme einer Gemeinde⸗ hürgſchaft für ein den Wilhelm Scholl Eheleuten zu⸗ geſagtes Darlehen der Landesverſicherungsanſtalt Baden in Höhe von 5000 Mk. Erlaſſung einer Ge⸗ meindeſatzung über die Feſtſetzung der Schlachtvieh⸗ und Fleiſchbeſchaugebühren in der Gemeinde Ziegel⸗ hauſen. Erweiterung der Waſſerleitungsanlagen und Aufnahme eines Darlehens von 28 000 Mk. bei der Bad. Verſicherungsanſtalt für Gemeinde und Körperſchaftsbeamte in Karlsruhe, Zuſtimmung zum Gemeindevoranſchlag 1929/30 und Feſt⸗ ſetzung der Gemeindeſteuer. Sämtliche Punkte fan⸗ den Zuſtimmung. Der Bürgerausſchuß Haslach i. K. hat den Voranſchlag 1929/30 mit 46 gegen 4 Stim⸗ men angenommen. Ebenſo fand die Vorlage betr. Durchführung des Stadtbauplanes einſtimmige An⸗ nahme,. Ein Waldkauf von 275 Hektar wurde mit 49 gegen 1 Stimme genehmigt. Die Mittel ſollen durch einen außerordentlichen Holzhieb aufgebracht werden. Der Bürgerausſchuß Weil a. Rh. befaßte ſich eingehend mit der Frage der Aufnahme einer neuen Anleihe von 180 000 Reichsmark für einen Mehrbedarf von Tunnelneubauten, für die Erweiterung der Friedhofanlage, der verſchiedenen Sportplätze, die Erweiterung des Ausbaues der Helingerſtraße uſw. Schwetzinger Verkehrsbilanz Starke Zunahme des Fremdenverkehrs— Ein„Mannheimer Tag“ * Schwetzingen, 14. Febr. 5 Der Verkehrsverein hielt geſtern abend ſeine Generalverſammlung ab, in der ein Ueberblick über die erfolgreichen Arbeiten im Jahre 1929 gegeben wurden. Einleitend ſprach der Syn⸗ dikus des badiſchen Verkehrsverbandes, Herr O. Rieger ⸗ Karlsruhe, über das ſpeziell für Baden intereſſante und aktuelle Thema„Fremden⸗ verkehr und Wirtſchaft“. Der Redner erläuterte in überzeugender Weiſe, welche große wirtſchaftliche Bedeutung dem Fremdenverkehr gerade in unſerem Lande zukommt. Die Verſammlung wurde vom Vorſitzenden, Dr. H. Baſſermann geleitet, der dem im vergangenen Jahre verſtorbe⸗ nen Bürgermeiſter Götz, einen der beſten Förderer des Verkehrsvereins, in ſympathiſcher Weiſe ehrte und anſchließend über Aufgabe und Arbeiten des Verkehrsvereins allgemein referierte. Die vortreff⸗ lichen Ausführungen wurden ergänzt durch einen umfangreichen Jahres⸗ und Geſchäftsbericht, den der Geſchäftsführer Stallberg gab. Man kann ſagen, daß das Jahr 1929 für den Verkehrsverein Schwetzingen das erfolgreichſte ſeit dem Be⸗ ſtehen des Verkehrsvereins war. Es iſt, obgleich die wirtſchaftliche Depreſſion dem Fremdenverkehr in Baden allgemein nicht förderlich war, nicht nur ge⸗ lungen, die Schulden früherer Jahre im Geſamt⸗ betrage von rund 5000“ abzutragen, ſondern dar⸗ über hinaus durch eine intenſive, ſehr gut organi⸗ ſierte Werbearbeit die Beſucherzahlen ganz er⸗ heblich zu ſteigern. Die verkauften Schloßgarteneintrittskarten geben die beſte Vergleichsmöglichkeit. Im Jahre 1928 wur⸗ den insgeſamt 171.653 Tages⸗Eintrittskarten an den Schloßkaſſen abgeſetzt, im Jahre 1929 jedoch ins⸗ geſamt 197 101. Das entſpricht einer erneuten Zu⸗ nahme von 25 448 Beſuchern bezw. einer Ver⸗ kehrsſteigerung im Vergleich zum Jahre 1928 von rund 15 Prozent. Am Pfingſtmontag wurde mit 16 500 Schloßgartenbeſuchern ein neuer„Ver⸗ kehrsrekord“ aufgeſtellt. NN N Aus dem Lande Staatliche Perſonalveränderungen Planmäßig angeſtellt wurde der wiſſen⸗ ſchaftliche Hilfsarbeiter Dr. Ludwig Moſer am Landesmuſeum als Konſervator. 5 Kraft Geſetzestritt in den dauernden Ruheſtand: Direktor Dr. Eugen Müller an der Oberrealſchule in Bruchſal auf 1. Mai 1930; Haupt⸗ lehrer Hermann Scher zingerr in Kirchen⸗Hauſen, Amt Engen, auf 1. Mai 1930 und Landgerichts⸗ direktor Dr. Karl Bertſch in Freiburg auf 1. Mai 1930. Autounfall L. Untergrombach, 14. Febr. Der Lieferwagen Nr. 4 der Süddeutſchen Fiſchgeſellſchaft Karlsruhe fuhr bei dem Verſuch, einem Fuhrwerk auszuweichen, auf die Böſchung auf, wodurch der Wagen das Uebergewicht verlor und kippte. Das Fuhrwerk wurde noch erfaßt und beſchädigt. Die entſtandenen Schäden blieben im Rahmen des Erträglichen, zumal Perſonen oder Vieh nicht zu Schaden kamen. Tödlich verunglückt * Ettlingen, 14. Febr. Geſtern abend kurz vor 7 Uhr wurde der durchreiſende 47 Jahre alte Land⸗ wirtſchaftsarbeiter Johann Heilmann aus Kai⸗ ſerslautern am Bahnübergang der Alptalbahn bei der Station Buſenbach anſcheinend durch eigenes Verſchulden von einem von Herrenalb kommenden Zug angefahren und ſchwer verletzt. Neben einer Kopfverletzung, Rippenbruch und Fingerver⸗ letzung trug er eine Gehirnerſchütterung davon. Er wurde ins Krankenhaus nach Ettlingen verbracht, wo er, ohne das Bewußtſein wieder er⸗ langt zu haben, geſtorben iſt. Zum Großbrand in Oefingen * Oefingen, 15. Febr. Der Feuerwehrmann Jakob Kleinhans, der geſtern von einer um⸗ ſtürzenden Telegraphenſtange getroffen und ſchwer verletzt wurde, iſt auf dem Transport ins Kranken⸗ haus ſeinen Verletzungen erlegen. Die Gendarmerie hat wegen dringenden Verdachts der Brandſtiftung eine weitere Verhaftung vor⸗ genommen, und zwar handelt es ſich um den 24 Jahre alten Knecht Joſeph Reichmann, der bei der Witwe Kremp, in deren Haus der Brand aus⸗ brach, beſchäftigt iſt. Zur Hilfe für die Brand⸗ geſchädigten hat ſich ein Hilfsausſch u ß gebildet. Die Bezirksſparkaſſe Donaueſchingen(Poſtſcheckkonto 3550 Karlsruhe), die badiſche Landwirtſchaftsbank in Donaueſchingen(Kaſſenkonto Karlsruhe 1159) und der Ländliche Kreditverein Oefingen nehmen Geldſpenden entgegen. L. Ittlingen, 14. Febr. Die älteſte Frau der Ge⸗ meinde, Friederike Münch, iſt hier im Alter von 88 Jahren geſtorben.— Hier findet am kommenden Sonntag die Gauverſammlung der Klein⸗ kaliber⸗Schützenvereine des Elſenzgaues ſtatt. Dieſer Erfolg iſt in erſter Linie der umfang⸗ reichen Werbetätigkeit zu danken. Plakate, Inſerate, Proſpekte, Kongreſſe, Film, Rundfunk und vor allem auch die Tagespreſſe wurden in den Dienſt der Verkehrswerbung geſtellt. Dazu kommen die großen verkehrswerbenden Son⸗ derveranſtaltungen des Vereins, von denen vor allem das glänzend verlaufene Rokokofeſt, der „Sommernachtstraum“ im Schloßgarten, die Spar⸗ gelausſtellung und die von anderen Vereinen ver⸗ anſtalteten größeren Feſte und Kongreſſe noch in Erinnerung ſind. Insgeſamt fanden etwa 40 Ver⸗ anſtaltungen ſtatt, die als verkehrswerbend bezeich⸗ net werden können. Für das Jahr 1930 iſt im weſentlichen die Fort⸗ führung der ſeitherigen Werbemaßnahmen geplant. Der Verkehrsverein arbeitet bekanntlich in einer Intereſſengemeinſchaft mit der Stadt Schwetzingen und der Schloßgartenverwaltung, die naturgemäß an einer Zunahme der Beſucherzahl ſtark intereſſtert ſind, weil größere Einnahmen in der Schloßgarten⸗ kaſſe die erfolgreiche Fortſetzung der Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten im Garten gewährleiſten. Es muß beſonders erwähnt werden, daß ſich im ver⸗ gangenen Jahre der badiſche Staat durch die ſchöne Renovation des Schloſſes um Schwetzingen und ſeinen Fremdenverkehr große Verdienſte er⸗ worben hat. Der Verkehrsverein plant auch für 1930 wieder einige Schloßgartenverauſtaltungen— u. a. das Rokokofeſt—, deren Termine zum Teil ſchon feſt⸗ liegen. Gewiſſermaßen als„Novität“ ſollen zur Vertiefung der freundſchaftlichen Beziehungen mit größeren Nachbarſtädten ſog. Städtetage ein⸗ geführt werden. Für 1930 iſt erſtmals ein „Mannheimer Tag“ geplant. Die Geſamtumſätze des Verkehrsvereins über⸗ ſtiegen im vergangenen Jahre in Einnahmen und Ausgaben 70 000 /.— Großes Wetterglück bei den meiſten Veranſtaltungen verminderte das finan⸗ zielle Riſiko. Eine ſehr anregende Aus ſprache, in der mannigfache Vorſchläge und Kritiken vor⸗ gebracht wurden, ſchloß ſich an den Geſchäftsbericht. e Ein neuer Brand im Südſchwarzwald * Unterbaldingen bei Donaueſchingen, 15. Febr. Kaum war die Aufregung über den Rieſenbrand im benachbarten Oefingen verebbt, als ſchon wieder Feueralarm erſcholl. Geſtern abend war in der Scheuer des Wohn⸗ und Oekonomiegebäudes des Landwirts Hermann Brodſchell, eines der größ⸗ ten Anweſen der Gemeinde, Feuer ausgebrochen. Vieh und Scheune und ein Teil der Fahrniſſe konn⸗ ten gerettet werden. Das Oekonomiegebäude wurde vollſtändig, das Wohngebäude bis auf den erſten Stock zerſtört, während das Leibgedinghaus gerettet werden konnte. Die Brandurſache iſt unbekannt. Der Schaden beläuft ſich auf 45 000%, An der Löſchung beteiligten ſich die Feuerwehren von Unter⸗ und Oberbaldingen, von Sundhauſen und die Motorſpritze von Donaueſchingen. Flugzeuglandung auf dem Titiſee * Titiſee, 14. Febr. Geſtern nachmittag landeten zwei Kleinflugzeuge auf dem zugefrorenen Titiſe e. Das eine von ihnen war in Frei⸗ burg aufgeſtiegen und wurde vom Chefpiloten des Schindler ⸗ Fluges, Fritz Schindler, geſteuert. An Bord befanden ſich zwei Perſonen. Das zweite war das Flugzeug des Sportflieger⸗ Ehepaares Heinz und Margarete Fus bahn und kam von Baſel. Nach kurzem Aufenthalt in Titiſee ſtarte⸗ ten beide Flugzeuge mit dem Ziel Freiburg. Dieſer Flug hat beſondere Bedeutung deswegen, weil er ſeit 1913 die erſte Landung von Flugzeugen auf dem zugefrorenen Titiſee brachte. 1913 landeten vier Militärflugzeuge der ſeinerzeit in Freiburg ſtatio⸗ nierten Fliegerkompagnie auf dem Titiſee. Die Landung der beiden Klemmflugzeuge iſt die erſte Landung von Privat⸗Flugzeugen auf dem zugefro⸗ renen See. Landung und Start vollzogen ſich ſehr glatt und ſicher. Der Flug ſelbſt führte über den verſchneiten Schwarzwald bei einem wunderbaren Ausblick auf die in der Ferne ſchimmernde Kette der Alpen. ** Der Reb⸗ und Obſtbauverein hielt dieſer Tage ſeine Generalverſammlung ab. Der Verein zählt gegenwärtig 115 Mitglieder. Die alte, bewährte Vorſtandſchaft wurde wieder gewählt. Nach Schluß der Tagesordnung hielt Herr Gar⸗ don vom badiſchen Landesausſchuß für gärungs⸗ loſe Früchteverwertung einen Lichtbildervor⸗ trag über die Herſtellung des Süßmoſtes. Eine reichhaltige Gabenverloſung ſchloß die Verſamm⸗ lung ab. L. Menzingen, 14. Febr. Bei dem durch den Ortsgeiſtlichen Dr. Becher veranſtalteten Fami ⸗ lienabend der evang. Kirchengemeinde ſprach der Veranſtalter in einem Vortrag über die Menzinger Verhältniſſe zur Zeit des Bauernkrieges und über die Menzinger Familiennamen auf Grund der Kirchenbücher. Bürgermeiſter Neudeck dankte im Namen der Verſammlung für den Vortrag.— In einem landw. Vortrag wies Tierarzt Dr. Hattenbach von Flehingen auf die Notwendigkeit der Unter⸗ ſuchung der Milchkühe auf Tuberkuloſe hin. L. Ketſch, 14. Febr. Nachbargebiete Unfall am ſchrankenloſen Bahnübergang * Ludwigshafen, 14. Febr. Am Freitag wurde bel ſtarkem Nebel auf dem nicht abgeſchrankten Feldweg⸗ übergang 2804 zwiſchen Sauſenheim und Grünſtadt ein Zweiſpännerfuhrwerk durch Perſonen⸗ zug 1607 Altleiningen—Grünſtadt ange fahre H. Ein Pferd wurde getötet, das Fuhrwerk leicht beſchädigt. Lenſcheinend hat der 75 Jahre alte ſchwer⸗ hörige Fuhrwerkslenker das vom Lokomotivführer abgegebene War gsſigna erhört. Jahresverſammlung des Pfälzerwaldvereins * Ludwigshafen, 14. Febr. Die Ortsgruppe Lud⸗ wigshafen des Pfälzerwaldvereins hielt geſtern abend ihre jährliche Hauptverſammlung ab. Der Vorſitzende Oberlehrer Acker gab den Jahres- bericht, aus dem eine erſprießliche Arbeit exſichtlich iſt und infolge der ſchlimmen Wirtſchaftslage eine gewiſſe Ve iederzahl hervor⸗ geht. Reichs ſelbopn berich⸗ tete über die 12 Mor 0 tber das Jugendwandern, Hr. Mandel über den neuen Kalmitturm, über die Bücherei, die rund 1000 Nummern umfaßt, Paul Schäfer. Auf Antrag des Schriftführers Ed. Müller wurde der Geſamt⸗ vorſtand wiedergewählt. Nachdem noch Hr. Heene⸗ Mannheim der Vereinsleitung für ihre vaterländi⸗ ſchen Beſtrebungen gedankt hatte, ſchloß der Vor⸗ ſitzende die Verſammlung mit den beſten Wünſchen für das neue Vereinsjahr. Plötzlicher Tod * St. Ingbert, 14. Febr. Im Nachbarort Alten⸗ wald kam es zwiſchen jungen Eheleuten und der Schwiegermutter zu einem ſchweren Streit, in den auch die Polizei eingreifen mußte. Die Schwiegermutter hat ſich bei der Geſchichte derart aufgeregt, daß ein Herzſchlag ihrem Leben un⸗ vermutet ein Ende ſetzte. Der Mord im Auto * Straßburg, 15. Febr. Die Unkerſuchung dez Leiche des Taxiführers Albert Ulrich, der bekannt⸗ lich zwiſchen Enzheim und Innenheim tot aufge⸗ funden wurde, hat ergeben, daß dem Chauffeur eine Kugel in den Hinterkopf gejagt wor⸗ den iſt, die die Schädelbaſis durchſchlug und an der Naſe wieder herausgekommen iſt. Der Tod muß auf der Stelle eingetreten ſein. Der Täter hat offenbar den Chauffeur während der Fahrt er⸗ ſchoſſen. Das Auto hat er dann zur Flucht benutzt. Alls den Mannheimer Gorichtsſälen Ein renitenter Angeklagter Auf der Tagesordnung der geſtrigen Verhand⸗ lung vor dem Großen Schöffengericht Mannheim ſtand die Anklage gegen den gerichtsbekannten Zucht⸗ häusler, den 29 Jahre alten ledigen Klempner Jof. Wybieralſki aus Coſtyn(Polen), der ſich wegen einer Reihe Einbrüche noch vor anderen deutſchen Gerichtshöfen zu verantworten hat. Der Angeklagte iſt in der Nacht zum 29. Juni in ein hieſiges bekann⸗ tes Haushaltungsgeſchäft eingebrochen. Unter ande⸗ rem ſtahl er 10 verſilberte Raſierapparate mit Etuf und Zubehör, 6 verſilberte Kuchengabeln, 6 verſil⸗ berte Obſtmeſſer, eine größere Anzahl Tiſchmeſſer, Eß⸗ und Kaffeelöffel, 20—25 Taſchenmeſſer uſw. Die Ware hatte einen Wert von 232 Mark. Als ihn der Juſtizwachtmeiſter zu der geſtrigen Nachmittagsverhandlung aus dem Unterſuchungs⸗ gefängnis holen wollte, fand er W. im Adams⸗ koſt ü m in der Zelle. W. weigerte ſich beharrlich, mitzugehen. Der Vorſitzende begab ſich ſchließlich ſelbſt in die Zelle. Aber auch er richtete nichts aus. Notdürftig zogen die Kriminalbeamten den Häftling an und brachten ihn unter Zwang bis ins Büro der Krimi⸗ nalpolizei. Dort legte ſich W. lang auf den Boden und markierte den wilden Mann. Nach ein⸗ einhalbſtündigen Bemühungen mußte die Verhand⸗ lung ſchließlich vertagt werden. Ein ſolcher Fall iſt bis jetzt vor dem Mannheimer Gericht noch nicht dageweſen. Dex Angeklagte hat etwa zehn Jahre Zuchthaus zu erwarten. J Hegar Wege!] 1213 14 11. .320.300, 1 5 0. FFA a 9030 083 Mannheim.04.2 07 168 1 98 1.80 1 9 7 Jagel.57 0 520,40 0 4 Maxau 432 Blochingen 0,279.8 0,00 0,28 Mannbeim Heilbronn 1,20.18 1 Taub 4 Köln.17 2 2 2 —— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: i. V. Kurt Fiſcher Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller„ Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ tetlungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannbeimer Zeitung B. t. 5.., Mannheim, R 1,—6 SUI ICT O sEIISCHAFT AG MANN HEIN Die amerikaniſch-kanadiſchen Woizenspeither ſind überfüllt Eine 40 Millionen Dollar⸗Geſellſchaft ſtützungsaktion, das Roggenmehlverbackgeſetz u. zur Stützung der Preiſe/ Die deutſche Roggen⸗ die deutſch⸗polniſchen Roggenverhandlungen einflußlos/ Brangerſte und Finanzprogramm Am Fnttermittelmarkt bekundet Soyaſchrot allein Feſtigkeit Maunheim, 14. Februar. Die Produktenbörſe ſchien diesmal zu Wochenbe⸗ ginn einen Anlauf zu einer Geſchäftsbelebung neh⸗ men zu wollen, als von den überſeeiſchen Märkten wiederholt höhere Forderungen gemeldet wurden. Sy ſetzten die freien kanadiſchen Verſchiffer ihre Forderungen bis zu 15 Guldencents hinauf und ar⸗ gentiniſcher Weizen wurde vorübergehend 2,5 bis 5 Guldencents höher. Jene Preisbefeſtigungen gingen ihrerſeits in der Hauptſache auf die Gründung einer Geſellſchaft zur Stützung der Getreidepreiſe zurück und waren nicht von nachhaltiger Dauer. Ueber dieſe amerikaniſche Gründung verlautete, daß der Vor⸗ ſitzende des Federal Farm Board ſeine Zuſtimmung zur Bildung einer mit einem Anfangskapital von 40000 000 Dollars zu errichtenden Geſellſchaft zur Stabiliſterung der Getreidepreiſe gegeben habe. Dieſe Grain Stabiliſation Corporation hat den Zweck, die geſamten Getreideüberſchüſſe aufzukaufen, um die Landwirtſchaft vor ſchweren finanziellen Verluſten zu bewahren, da ſich das Problem des Weizenab⸗ ſatzes in Amerika und Kanda einer Kriſe nähere, weil ſich ungeheuere Mengen Weizen in den ameri⸗ kaniſchen Speichern befinden, die nicht nach Europa verkauft werden konnten. Angeblich hat die neue Ge⸗ ſellſchaft bereits mit Aufkäufen zum Marktpreis durch die Farmers National Grain Co. begonnen. An der Donnerstagsbörſe waren Manitobas wie ſolgt angeboten(je 100 Kg. in hfl.): I. Atlantie, Februar— März, 13,60; II. 13,35; III. 18, eif Rotter⸗ dam; Manitoba II., Paeifie, diſponibel und fällig in Antwerpen, 13,13, transbordé; III, desgl., 12,75; Plataweizen: Bahia Blanca, 79 Kg., alte Ernte rheinſchwimmend, 13, eif Mannheim, garantiert alter Zoll, Käufer waren zu 12,75—12,85 vorhanden; Bahia Blanca, 78 Kg., neue Ernte, geladener 11,15 eif Antwerpen; Baruſſo, 79 Kg., 23. Januar ausgegangener Dampfer, 11,75, eif Rotterdam, be⸗ zahlt; Baruſſo, 78 Kg. neue Ernte per Februar. März ausgehender Dampfer, 11,15, eif Rotterdam, Käufer bei 11,07; Roſa Jé, 78 Kg., neu, Februar, 11,20 Rotterbam Antwerpen; Kanſas II, Golf, diſpo⸗ uthel Anwerpen, 12,40 transbordé Antwerpen desgl., Febr.⸗Abladung, 12,20, eif Rotterdam. In Gries⸗ Weizen lagen Angeboten vor für Amber Durum II Weſtern, Februar, 12,40; desgleichen III 12,00, eif Rotterdam. Süd⸗Auſtraliſcher Weizen, war loco Autwerpen zu 11,90, transbords; Theiß⸗Banat⸗Weizen(Donau), 78/79 Kg., März Its April, zu 11,25, eif Rotterdam, angeboten. Ueber England und Belgien verlautete auch, daß Ruß⸗ land neuerdings wieder mit Weizenangeboten im Markte ſei, doch ſind hier Preiſe und Muſter nicht bekannt geworden. Das Angebot in inländiſchem Weizen iſt nach dem fetzt erfolgten Inkrafttreten der neuen Zölle kaum größer geworden. Es waren fedoch ſo⸗ wohl pommeriſcher wie mecklenburgiſcher und mittel⸗ deutſcher Weizen in mehr als ausreichenden Mengen zu 26,757,000 4, eif Mannheim, offeriert. In mitteldeutſchem Weizen, 78/79 Kg., lagen Angebote zu prompter Verladung ab Hildesheim zu 26,80 /, eif Mannheim, vor und es wurde zu dieſem Preis auch Ware für norddeutſche Rechnung gehandelt. Ein größeres Geſchäft konnte ſich am ſüddeutſchen Markt für Brotgetreide nicht entwickeln, weil der Mehlver⸗ kauf bei den Mühlen— nachdem zu Wochenbeginn Abſchlüſſe im Ausmaß von etwa 100 000 Sack erfolgt waren— wieder vollſtändig zu ſtagnieren begann. Das Eigentümliche der gegenwärtigen Lage beſteht darin, daß weder der Handel noch die Genoſſenſchaf⸗ ten irgendwie nennenswerte Poſten Mehl aus frühe⸗ ren Abſchlüſſen bei den Mühlen abzurufen haben. Man glaubt ſomit, daß, wenn die anſehnlichen Vor⸗ eindeckungen vom Dezember und Jauuar her auf⸗ gebraucht find, unbedingt mit einer Aenderung der Situation gerechnet werden dürfte. Wieweit das zu⸗ trifft, wird abzuwarten bleiben. In Roggen⸗ mehl und Brotmehl blieb das Geſchäft bebeutungs⸗ los. Das neue Geſetz zum Verbacken von Roggen⸗ mehl dürfte ſich für beide Mehlſorten entſprechend auswirken; bisher war eine ſolche Wirkung jedoch noch nicht feſtzuſtellen. Von Norddeutſchland wurde Roggenmehl in 65prozentiger Ausmahlung zu 25,25„ hier angeboten, ohne Käufer zu finden. Für Roggen hat ſich irgendwelche Auswirkung der Stützungsaktion bisher in Süddeutſchland nicht im geringſten fühlbar gemacht, im Gegenteil iſt der Preis um eine weitere Viertelmark je 100 Kg. zu⸗ rückgegangen. In den deutſch⸗polniſchen Roggenver⸗ Bandlungen ſoll eine weitgehende Uebereinſtimmung erzielt worden ſein; auch ſoll die polniſche Regierung beabſichtigen, vorläufig keine neuen Roggenexport⸗ prämien zu gewähren. Pfälzer Roggen blieb mit 17,75—418,00, Parität Ludwigshafen/ Worms, Oden⸗ wälder Roggen ab Station mit 17,50—17,75, ober⸗ heſſiſcher mit 17/ angeboten; die Mühlen gehen mit ihren Geboten jedoch nicht über 17,50„ je 100 Kg., Parität Worms Mannheim) Ludwigshafen, hinaus. Gerſte lag ſchwach und gab im Preiſe nach. Das Angebot iſt zwar kaum größer geworden, insbeſon⸗ dere fehlen Offerten in beſter Qualität, es liegt aber auch keinerlei Nachfrage vor. Da ſowohl Brauereien wie Malzfabriken ſich gut voreingedeckt haben und das Moldenhauerſche Finanzprogramm die Frage der Btierſteuer noch offen läßt, liegt für den Handel kein Anreiz vor, Ware aufzunehmen. Für Hafer iſt das Inlandangebot etwas klei⸗ ner, die Konſumnachfrage eine Kleinigkeit beſſer ge⸗ worden. Der Preis blieb unverändert. Plata⸗Hafer, 46/47 Kg. neue Ernte, Febr.⸗März⸗Abladung, wurde mit 6½ hfl., eif Rotterdam, offeriert.. Mais war etwas mehr beachtet; man verlangte für in Mannheim greifbaren gelben Plata⸗Mais ge⸗ gen Bezugsſchein 16,25—16,50 4 je 100 Kg. mit Sack, für rheinſchwimmende Ware 7,35 hfl., eif Mannheim: für Mais auf in Rotterdam fälligem Dampfer 7,20 öfl., für roten Cinquantino, März⸗Abladung, 8,80 hfl., eif Rotterdam. Am Futtermittelmarkt hat ſich in dem ſeit Wochen ruhigen Geſchäftsgang Weſentliches Richt geändert, nur für Sopaſchrot iſt bei etwas leb Dampfer, hafterer Geſchäftstätigkeit ein Anziehen der Preiſe um etwa 50 Pf. für die 100 Kilo erfolgt, wobei dieſe Feſtigkeit ihren Ausgang vom Berliner und Ham⸗ burger Markt nahm. Für die übrigen Artikel beſteht die ſtarke Zurückhaltung des Konſums weiter. Ver⸗ langt wurden für die 100 Kilo Weizenkleie, feine, .80—.25, mittelgrobe.25—.75, grobe.50—9, für Bollmehl.50—9, Nachmehl je nach Qualität, 12 bis 13.50, Maisſchrot 17. Von einer Stetigkeit des Kleiemarktes kann hier noch nicht geſprochen werden. Soyaſchrot koſtete 14.50, Leinkuchen 21—21.50, Erd⸗ nußkuchen 15.50—15.75, Biertreber, je nach Qualität, 11.75—12.50, beſtes engliſches Fabrikat 12—12.75, Malzkeime 12.7514. Kennzeichnend für die Lage dieſes Marktgebietes iſt, daß wieder mehrere Ver⸗ ſteigerungen zu verſchiedenen Preiſen von Kleie und Futtermehl zur Feſtſtellung von Preisdifferenzen ſtattfinden mußten. In der Rheinſchiffahrt iſt der Waſſer⸗ ſtand weiter rückgängig und ermöglicht nur eine Abladung bis zu etwa 70 Prozent der Tragfähigkeit der Schiffe. Die Getreidefracht von Rotterdam nach Mannheim⸗Ludwigshafen ſtellt ſich für die Tonne auf.25 hfl., vereinzelt war auch etwas billiger an⸗ zukommen. Georg Haller. Das Jahlungsmittel Ware Von Alfred Lansburgh 3. Abnormitäten(Schluß Auch die Warenbewegung als ſolche iſt im vorigen Jahre eine anormale geweſen. Während nämlich der dentſche Zah⸗ lungsausgleich mit dem Auslande ſich ſeit Jahren mehr durch Veränderungen auf der Einfuhr⸗ als auf der Ausfuhr⸗ ſeite vollzieht, hat diesmal umgekehrt die Mehrausfuhr und nicht die Mindereinfuhr den deutſchen Schuldſaldo beret⸗ nigt. Indes erklärt ſich auch dieſe Abweichung vom Nor⸗ malen ohne weiteres aus dem beſonderen Charakter des vorjährigen Zahlungszwangs und aus ſeiner engen Ver⸗ bindung mit einer innerdeutſchen Vertrauenskriſis. Da„Zahlen“ im internationalen Verkehr auf„Ware fenden“ hingusläuft, Zahlung⸗empfangen alſo gleichbedeu⸗ tend mit Ware⸗einführen iſt, ſo kann es nicht wunderneh⸗ men, daß die abrupten Schwankungen in der Verſorgung Deutſchlands mit Auslandskredit ſich im Außenhandel vor⸗ nehmlich auf der Einfuhrſeite widerzuſpiegeln pflegen. Es iſt daher ebenſo charakteriſtiſch wie natürlich, daß die plötz⸗ liche Stockung der Kapitaleinfuhr, die im Sommer 1925 nach der Stinnes⸗Kriſe eintrat, nicht ſo ſehr in einer Mehr⸗ ausfuhr als in einer Mindereinfuhr zum Ausdruck kam. Vom Jult 1925 bis zum März 1926 hat die deutſche monat⸗ liche Ausfuhr nur um etwa 190 Mill. 4 oder 25 v. H.— Differenz zwiſchen Juli und März— zugenommen, die monatliche Einfuhr dagegen um nicht weniger als 500 Mill. Mark oder etwa 45 v. H. abgenommen. Genau dieſelbe Er⸗ ſcheinung, nämlich die Parallel⸗Bewegung zwiſchen Kapital und Waren einfuhr, hat ſich in der darauffolgenden Peripde(März 1926 bis Jahresende 1927/8) gezeigt. Der überaus ſtarke Kapitalzufluß hat ſich hier in einer Zu⸗ nahme der monatlichen Einfuhr um 650 Mill.„— Diffe⸗ renz zwiſchen März 1926 und Januar 1928— oder um volle 100 v. H. geäußert, während die Ausfuhr faſt während der ganzen Periode um dasſelbe Mittel pendelte und erſt Ende 1927 einen(abſolut wie prozentual nicht bedeutenden) Auf⸗ ſchwung nahm. Dieſer ſelbſtverſtändlichen Erſcheinung, daß in einem auf Auslandskredit angewieſenen Lande die Kapitalbewegung mehr die Einfuhrſeite der Handelsbilanz als ihre Ausfuhr⸗ ſetite beeinflußt, ſteht als Ausnahme das Jahr 1929 gegen⸗ über. Diesmal hat das Ausbleiben der gewohnten Kapital⸗ zuflüſſe nicht ſo ſehr auf die Einfuhrſeite wie auf die Aus⸗ fuhrſeite eingewirkt. Wenn man die Goldbewegung außer acht läßt und nur die Ziffern des reinen Warenverkehrs prüft, ergibt ſich, daß die Ausfuhr des ganzen Jahres um 1,20 Milliarden“ zugenommen, die Einfuhr aber um we⸗ niger als die Hälfte, nämlich um kaum 0,57 Milliarden, abgenommen hat. Das iſt um ſo auffallender, als Deutſch⸗ land infolge mehrerer außergewöhnlich großer Ernten we⸗ niger als je zuvor auf ausländiſches Zuſchuß⸗Getreide an⸗ gewieſen geweſen iſt. Aber auch dieſe Erſcheinung iſt in Wirklichkeit nur natürlich und hängt mit der Eigenart ver Neue Waggonverhandlungen Kombinationen um Weſtwaggon, Schöndorff, Fuchs und Linke⸗Hofmann Die vor mehreren Monaten ins Stocken geratenen Ver⸗ handlungen zwiſchen den großen deutſchen Waggon⸗ fabriken über die Frage einer Verſtändigung bezw. ſogar eines engeren Zuſammenſchluſſes, ſind vor eini⸗ gen Tagen erneut aufgenommen worden. Die Schwierigkeiten, die ſich aus einer Stillegung der Düſſel⸗ dorfer Werksanlagen der Vereinigten Weſtdeutſchen Wag⸗ gonfabriken für eine Quotenübertragung ergeben haben, würden, ſind ſicherlich Veranlaſſung zu dieſen erneuten Einigungsverſuchen geweſen. In welcher Form eine Ver⸗ ſtändigung herbeigeführt wird, läßt ſich heute auf Grund der vorſichtigen Angaben von beteiligter Seite erſt andeu⸗ tungsweiſe ſagen. Nach unſeren Informationen ſcheint ſich zunächſt zu be⸗ ſtätigen, daß die Stillegung der Düſſeldorfer Abteilung Weyer von Weſtwaggon heſchloſſene Sache iſt, daß aber die Quote in Düſſeldorf bleiben ſoll. Das heißt nichts anderes, als daß ſie auf die Gebr. Schöndorff AG. übergehen würde. Die Vereinigten Weſtdeutſchen Waggonfabriken konnten ſich zu einer ſolchen Quvptenabgabe allerdings nur gegen gewiſſe Kompenſationen entſchließen. Es iſt deshalb im Laufe der Verhandlungen der Vorſchlag aufgetaucht, in irgend einer Form das Mainzer Werk Caſtell von Weſtwaggon mit der Waggonfabrik Fuchs in Heidelberg, die Toch⸗ tergeſellſchaft der Gebr. Schöndorff AG. in Düſſeldorf iſt, zu ver koppeln. Des weiteren beziehen ſich die Ver⸗ handlungen auch auf den Plan das in Köln⸗Ehrenfeld ge⸗ legene Herbrand⸗Werk der Linke⸗Hofmann⸗ Buſch⸗ Werke AG. entweder auf Weſtwaggon übergehen zu laſſen oder doch mindeſtens die Reichsbahnquote dieſer Abteilung auf Weſtwaggon zu übertragen. Daß im Zuge einer ſolchen Einigung die Vereinigten Weſtdeutſchen Waggonfabriken AG. auch ihre Sperr⸗ minorität bei Gebr. Schöndorff AG. abzugeben bereit ſein würden, wird von betetligter Seite als wahr⸗ ſcheinlich erklärt. Es kann keine Frage ſein, daß dieſe Sperrminorität dann auf die Linke⸗Hofmann⸗Buſch⸗Werke, die der Gebr. Schöndorff AG. durch ihre Bankverbindungen ohnehin näher ſtehen, übergehen dürfte. Wie erinnerlich, hat erſt vor einigen Monaten die Linke⸗Hofmann⸗Buſch die Mehrheit der Norddeutſchen Waggonfabrik AG. in Bremen anſtelle der Gebr. Schöndorff AG., die zu dieſem beabſichtig⸗ ten Mehrheitserwerb nicht bie erforderlichen Mittel auf⸗ bringen konnte, weil die Weſtwaggon Sperrminorität in der Hanptverſammlung gegen die dazu erforderliche Kapital⸗ erhöhung ſtimmte, erworben. Es wird als nicht ausge ⸗ ſchloſſen bezeichnet, daß die Verhandlungen auch noch in anderer Form zu einer weitergehenden Annäherung ber bedeutenden Waggon⸗Erzeugergruppen führen werden. n Wieder 10 2. H. Dividende der Deutſchen Uniondank Ach., Berlin. Der auf den 1. März einberufenen o. HV. wird eine Dividende von unverändert 10 v. H. in Vorſchlag gebracht. * Laubesbank der Rheinprovinz in Düſſelborf. Für das Geſchäftsjahr 1929 bringt das Inſtitut auf das eingezahlte Stammkapital der Provinz und der Sparkaſſen wiederum 5 v. H. Dividende zur Verteilung aus einem Reinge⸗ winn von 2,68(2,82) Mill. RM. Der Umſatz hat ſich im abgelaufenen Geſchäftsjahr auf jeder Seite des Haupt⸗ buches auf 24,05(21,59) Milliarden RM. belaufen. . zuſammen. Der deutſche Die Wirtſchaft befand ſich vorjährigen Kapitalbewegung Kredit machte eine Kriſis durch. in der Lage eines Kaufmanns, der dicht vor dem Verfall⸗ tage ſeiner Schuld ſteht und ſich in dieſem Falle nicht, wie ſonſt wohl, allmählich Luft machen kann, indem er ſeine Einkäufe vermindert, ſondern der, um ſofort zahlen zu können, ſein Lager räumen, alſo ſeine Verkäufe ſteigern muß. Dazu kam die oben kurz geſchilderte, ebenfalls in der Sachlage begründete Konträrbewegung des Wechſelkurſes, deſſen günſtiger Stand eine Einfuhrprämte bedeutete, die der liquide Teil des deutſchen Importhandels ſich nicht ent⸗ gehen ließ. Neben dieſer nur ſcheinbaren Abnormität gibt es aber noch eine wirkliche. Das iſt die außerordentliche Schwan⸗ kung, welche die Warenbewegung von Semeſter zu Semeſter durchmacht, und zwar, wie wir geſehen haben, vorwiegend auf der Einfuhrſeite. Wir haben hier eine Schwankung von 45 v. H. in acht Monaten, eine andere von 100 v. H. in ein⸗ undzwanzig Monaten konſtattert. Nun kennen wir zwar die Urſache dieſer ſtarken Schwankungen, nämlich die ent⸗ ſprechenden Schwankungen im Zahlungsausgleich Deutſch⸗ lands mit dem Auslande. Aber auch vor dem Kriege hat ſes zuweilen derartig jähe Veränderungen in der Zahlungs⸗ richtung gegeben— man denke an den wiederholt eingetre⸗ tenen Zwangsfall, allein in Paris eine halbe oder ganze Milliarde Goldfranes Penſions⸗Kredite binnen weniger Wochen abdecken zu müſſen—, ohne daß es zu ſo ſcharſen Ausſchlägen der Warenbewegung gekommen wäre. Die Urſache iſt auch hier leicht zu erkennen. Man braucht ſich nur der Tatſache zu erinnern, daß die Ware zwar das Weltzahlungsmittel iſt und als ſolches alle Salden berei⸗ nigt, daß aber dieſe materiell auszugleichenden Salden frü⸗ her weit kleiner waren als heute, weil der Weltkredit und vor allem die Weltarbitrage an der Ausgleichung der Schuldenbilanz arbeitete. Die Ware hatte immer nur den⸗ jenigen Teil der Schuldbeziehungen abzudecken, der noch übrig war, nachdem Finanzkredit und Arbitrage das ihrige getan hatten. Heute arbeiten dieſe Hilfsmittel nur ſehr unvollkommen, weil ihre Orientierungs⸗Merkmale fehlen: der relativ ſtabile, vorauszuberechnende Zins, das pünkt⸗ liche Coupons⸗Inkaſſo beſtimmter internationaler Staats⸗ papiere, vor allem aber der verläßliche, niemals über die Goldpunkte hinauspendelnde Wechſelkurs, der freie Gold⸗ umlauf und die unbedingte Goldabgabe ſeitens der maß⸗ gebenden Notenbanken. In dem Maße, wle dieſe Hilfsmit⸗ tel des Weltkredits und der Weltarbitrage wieder zur Ver⸗ fügung ſtehen werden, wird die eigentliche Warenbewegung, H. h. der materielle zollſtatiſtiſch erfaßbare Teil des Außen⸗ handels, ſich von der Zahlungsbewegung emanzipieren und von der unſichtbaren Bewegung der Anlagewerte und Kre⸗ ditpapiere abgelöſt werden. Gewiſſe Anſätze nach dieſer Richtung ſind bereits zu beobachten, vor allem in der Zu⸗ nahme der international gehandelten Börſenwerte und der Weltkonzern⸗Papiere. 5 * Dentſche Schiffskreditbank in Duisburg.— Wieder 8 v. H. Dividende. Wie uns von zuſtändiger Seite mit⸗ geteilt wird, wird die Verwaltung der demnächſt ſtattfinden⸗ den GV. die Verteilung von wieder 8 v. H. Dividende vor⸗ ſchlagen. * Bedeutende Verluſtminderung bei der Maſchinenbau⸗ unternehmungen AG. in Duisburg. Die Geſellſchaft er⸗ zielte 1929 befriedigende Einkünfte, insbeſondere da eine Reihe von Vermögensbeſtandteilen mit gutem Nutzen ver⸗ äußert wurde. Die Liquidation der Firma Tigler u. Jäger deren Betrieb bekanntlich ſtillgelegt iſt, iſt im weſentlichen beendigt. Der aus dem Vorjahr übernommene Verluſtvor⸗ trag von 2049 090 Mk. dürfte eine weſentliche Verminde⸗ rung erfahren, ſo daß auf das Jahr 1930 pur ein kleiner Reſtverluſt übernommen wird.(J. V. Betriebsgewinn 1890 491 RM. um den ſich der aus 1927 übernommene Verluſt von 3 369 581 Mk, entſprechend verminderte.) * Steingutfabrik AG., Grünſtadt(Pfalz). Die o..⸗V., in der das geſamte Aktienkapital von 270 000 4 vertreten war, beſchloß einſtimmig, aus dem Reingewinn von 52 698/ eine Dividende von 8 v. H zu verteilen, nachdem Abſchreibungen und Rückſtellungen im üblichen Ausmaße vorgenommen worden ſind. * Inſolvenz Feitbelmann. Ueber das Vermögen der Fa. Emanuel Feibelmann u. Söhne G. m. b. H. in Landau iſt geſtern auf Antrag das gerichtliche Ver⸗ gleichs verfahren eröffnet worden. Norodeutſcher Lloyd 1929 Die Verwaltung des Norddeutſchen Lloyd gibt nunmehr die Ziffern für das GJ. 19290 bekannt. Das rechnungs⸗ mäßige Geſamtergebnis beträgt einſchließlich des Gewinnvortrags(alles in Mill.) 52,39(40,56). All⸗ gemeine Verwaltungsunkoſten, Steuern u. ſoziale Abgaben erforderten 12,84(13,68), Anleihe⸗ und ſonſtige Zinſen ab⸗ züglich Habenzinſen 5,32(4,15), Abſchreibungen auf See⸗ dampfer 18,10(14,16), Abſchreibungen auf Seebäderdampfer, Schleppdampfer, Leichter, Fahrzeuge uſw. 1,08(0,25), Ab⸗ ſchreibungen auf Grundbeſitz, Gebäude, Inventar und An⸗ lagen 0,86(1,18), Unkoſten, Zinſen und Abſchreibungen zu⸗ ſammen alſo 38,20(32,37). Aus dem Ueberſchuß von 14,19(14,18) Mill./ kommen bekanntlich wieder 8 v. H. Dividende auf die StA. und die VA. zur Verteilung. Der Gewinnanteil für den AR. beträgt 419 000(416 9000), Die reſtlichen 721 000(552 000)/ werden vorgetragen. Die Bilanz zeigt bei unverändertem AK. von 165 Mill.„ und unveränderten Reſerven von 40 Mill. die Anleiheaufwertung mit 1,64(1,81) Mill. 4. Der Poſten Zproz. amerikaniſche Goldanleihe iſt durch die erſte Amor⸗ tiſationsrate auf 82,73(84) Mill.„ ermäßigt. Langfriſtige Kredite und Reſtraten auf gekaufte Schiffe betragen 15,2 (1. V. langfriſtige Kredite 13,01) Mill.. Gläubiger ſind mit 74,87(31,27) Mill. ausgewieſen und innere Abrech⸗ nungskonten mit 35,20(37,18) Mill. 4. Das See⸗ dampferkonto beträgt nach vorgenommenen Abſchrei⸗ bungen 238,93(165,30) Mill.. Die Anzahlungen auf Neubauten ſind mit 44,14(83 35) Mill.„ ausgewieſen. See⸗ bäderdampfer, Schleppdampfer, Leichter, Fahrzeuge uſw. ſigurleren mit 2,85(2,43) Mill. /. Grundbeſitz, Gebäude, Inventar und Anlagen ſind mit 7,91(6,52), Kaſſenbeſtand und Bankguthaben mit 39,50(40,94) Mill. eingeſetzt, während Wertpapiere und Beteiligungen an fremden Un⸗ ternehmungen eine Erhöhung auf 32,22(25,64) Mill., ferner Lagerbeſtände in Bremen und Bremerhaven eine Steigerung auf 16,31(12,54) Mill.„ ausweiſen. Schuldner und Uebergangspoſten ſtehen mit 47,27(48,94) Mill. I zu Buch. & Parker Peu gründen eine deutſche Vertriebsgeſellſchaſt. Die amerikaniſche Füllfederhalter⸗Fabrik Parker pen Company hat bekanntlich beſchloſſen, die Füllfederhaller⸗ Fabrikation in Deutſchland einzuſtellen und ſich künftig auf den Vertrieb ihrer in Amerika hergeſtellten Erzeugniſſe zu beſchränken. Aus dieſem Grunde iſt die amerikaniſche Ge⸗ ſellſchaft, wie bereits berichtet wurde, vor kurzem auß der deutſchen Parker A. ⸗G. in Doſſenheim ausgeſchie⸗ den, die unter anderem Namen und unter deutſcher Leitung den Betrieb wieder aufnehmen will. Die amertikaniſche Ge⸗ ſellſchaft hat dagegen dem Vernehmen nach jetzt in Berlin mit einem Stammkapital von 250 000„ die Parker Pen G. m. b. H. gegründet. Gegenſtand des neuen Unterneh⸗ mens iſt lant handelsgerichtlicher Eintragung der Import und Vertrieb der Erzeugniſſe der Parker Pen Company in Janesville(U. S..) und in Toronto(Kanada). * Kolb u. Schüle. Die geſtrige GV. genehmigte die Bilanz ſowie die vorgeſchlagene Ausſchüttung einer Divi⸗ dende von bekanntlich 6 v. H. auf die VA. und 10 v. H. auf die StA. und Genußſcheine aus dem Reingewinn von 286 401(349 904) RM. Auf neue Rechnung vorgetragen werden 55 201 Mk., ſo daß ſich der Gewinnvortrag von 45 556 Mk. auf 100 757 Mk. erhöht. Der Bericht des Vor⸗ ſtandes hob die ungünſtige Geſamtlage der Terttlinduſtrie hervor. Trotzdem aber werde man die ſchlechten Zeiten überwinden und es beſtehe begründete Ausſicht, die Dipi⸗ dende aufrecht zu erhalten. Der Auſſichtsratsvorſitzende be⸗ tonte, daß die Firma dank einer vorſichtigen Finanzge⸗ barung von den Einflüſſen des allgemeinen Geldmangels im weſentlichen verſchont geblieben ſei, wobei auf den gün⸗ ſtigen Bilanzſtatus hingewieſen wurde. * 3,02 Mill.„ Verluſt bei der Hamburger Südſee⸗Ach. Die Verluſte bei der Hamburger Südſee⸗AG., die bekannt⸗ lich zu einem Moratoriumsgeſuch an die Gläubiger geführt haben, werden auf insgeſamt 3,02 Mill.„ angegeben. Die Beteiligung bei der engliſchen Melaneſia Company Ltd. de⸗ läuft ſich auf 700 000, die Beteiligungen an der Phönir en Cultuur Mji. ſtehen mit 1% zu Buche. Das Aktienkapital der Geſellſchaft iſt danach verloren. * Zahlungseinſtellung der Hamburger Futtermittelſirmg Münder u. Jentſch. Die Hamburger Futtermittelgroßftrma Münder u. Jentſch, von deren Schwierigkeiten kürzlich be⸗ richtet wurde, hat heute nunmehr ihre Zahlungen eingeſtellt, nachdem es ihr nicht gelungen iſt, die Verträge mit den Mühlengläubigern zu regulieren. „ Preiserhöhung beim Juternationalen Stahlkartell. Die franzöſiſchen, belgiſchen, luxemburgiſchen und deutſchen Mitglieder des Internationalen Stahlkartells haben geſtern ihre Verhandlungen über die Bildung von Verkaufskontors ſortgeſetzt. Sie beſchäftigten ſich insbeſondere mit den Ver⸗ kaufsbedingungen für Zwiſchenexporteure. Die Beratun⸗ gen ſollen in einer auf den 27. Februar nach Paris einbe⸗ rufenen Sitzung abgeſchloſſen werden. Geſtern wurden fer ner die Preiſe um 4 Sh. die Tonne für Grobbleche, um 2 Sh. 6 d. für Handelsſtahl und Profile und um 2 Sh. für Halbfabrikate erhöht. Die Preiſe für Bandeiſen ſollen am kommenden Donnerstag in Paris feſtgeſetzt werden. Neuer Preisermäßigung beim Norddeutſchen Zemen⸗ verband. Der Norddeutſche Zementverband, der im Januas bekanntlich ſeine Preiſe erheblich herabgeſetzt hat, ermäßigte mit Berechnung ab 1. Februar die Aufſchläge für hoch⸗ wertigen Portlandzement von 1,40 auf 1,20/ je 100 Kilo, für höchſtwertigen von 2,10 auf 1,80. Dagegen wurde der Preisnachlaß für Hochofenzement von 30 Pfg. auf 16 Pfg, verringert und für Eiſenportlandzement von 20 auf 10 Pfg. weil die Grundpreiſe entſprechend herabgeſetzt ſind. Rückläufige Weltkonjunktur Die rückläufige Konjunktur in den wichtigſten Induſtrie⸗ ländern Pder Welt ſpiegelt ſich nach Feſtſtellungen des In⸗ ſtituts für Konjunkturforſchung deuklich in den Produk⸗ tions⸗ und Beſchäftigungszahlen wider. In den europäi⸗ ſchen Ländern, wie vor allem auch in den Vereinigten Staa⸗ ten von Amerika und Kanada hat ſich in den letzten Mo⸗ naten die induſtrielle Beſchäftigung meiſt über das fatſon⸗ übliche Maß hinaus verringert. Der internationale Ar⸗ beitsmarktloge hat ſich infol del gegenüber dem Vorfahr verſchlechtert. Die Arbeitsloſigkeit hat neben Deutſchland namentlich auch in den angrenzenden Induſtrieländern Oeſterreich, Polen und der Tſchechoſlowakei, ſtark zuge⸗ nommen. Auch in Ländern, die wie die Schweiz, Belgien, Niederlande und Schweden vor einigen Monaten noch im Zeichen der Hochkonjunktur ſtanden, läßt neuerdings die Beſchäftigung in einzelnen Produktionszweigen nach. Eine bemerkenswerte Ausnahme macht allein Frankreich, das bei teilweiſe noch ſteigender. Produktion eher Mangel als Ueberfluß an gelernten Arbeitskräften hat. Sinkende Grundtendenz der Preiſe Die Indexzifſer der reagiblen Warenpreiſe bewegt ſich nach Feſtſtellungen des Inſtitut für Kon funktur⸗ forſchung gegenwärtig auf dem tiefſten Stand ſeit der Währungsſtabiliſierung. Dieſer Tiefſtand der Preiſe iſt um ſo bemerkenswerter, als die Geſchäftslage im ganzen trotz des Konjunkturrückganges nicht ſo ungünſtig iſt wie etwa im Winter 1925/26. Wenn trotzdem die Rohſtoffmärkte ſoweit ſie nicht verbandsmäßig geregelt ſind— gegenwärtig einem beſonders ſtarken Druck unterliegen, ſo wirken dabei ſtrukturelle und weltwirtſchaftliche Einflüſſe mit. Seit mehreren Jahren haben die Großhandelspreiſe faſt aller Länder ſinkende Grundtendenz, die nur vorübergehend durch einen konjunkturellen Aufſchwung unterbrochen wird. Seit einigen Monaten wird die ſinkende Grundtendenz durch den Konjunkturrückgang in den meiſten großen Wirt⸗ ſchaftsgebieten der Welt verſtärkt. Da nun der deutſcht Warenmarkt eng mit den ausländiſchen Märkten ver⸗ flochten iſt, machen ſich dieſe Einflüſſe naturgemäß auch bei der deutſchen— konjunkturell ohnehin rückläufigen— Preisbewegung geltend.— Eine Ausnahme von der ab⸗ wärts gerichteten Grundtendenz zeigte ſich bei den deut⸗ ſchen Fertigwarenpreiſen, die in der Entwicklung von Au⸗ fang 1025 bis Ende 1929 im ganzen eine leicht anſteigende Grundrichtung erkennen ließen. Die Fertigwarenpreiſe gehen zwar ſeit Anfang 1929 ebenfalls konjunkturell, wenn auch nur zögernd, zurück; ihr Höhepunkt Ende 1928 lag aber annähernd ebenſo hoch wie derjenige Ende 1925, während die reagiblen Warenpreiſe, die Indexziffer der induſtriellen Rohſtoffe und Halbwaren und auch die deutſche Großhan⸗ delsindexziffer insgeſamt bei ihren letzten Kulminattons⸗ punkt den Höhepunkt von 1925 nicht erreicht haben. Deviſenmarkt Im teutigen Früßverkehe notieren Pfunde gegen New Hork 486,34 Schweiz 25,19 Stockholm 2 Paris 5 124.— 9 870 12.17 Madrid 9 Brüſſel 3490 Oslo. 18,21 Dollar geg. Rm. 4 Mailand 92.838 Kopenhagen 15.19 Pfunde„„ 20,80 Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort- 14. Febr. Die Lage an der heutigen Börſe erfuhr 9 an eſtern keine Aenderung. Für eine einzelne Portie ab Kanal berg wärts wurden 1/ Baſis Monnheim notiert. Die Frachk nach Rotterdam erfuhr mit 70 bis 90 Pfg. ab hier bezw. Kanal inkl. Schleppen keine Aenderung. Der Zuſchlag ftr Reiſen nach Antwerpen⸗Gent blieb auf 70 Pfg. per Tonn ſtehen. Der Bergſchlepplohn notierte mit 1,20 bis 1,0 4 noch Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt noch imm 9 Pfg. per Tonne für größere beladene Kähne ab hier n Rotterdam. 935 b ebruar 1930 . + e eee 2 8 25 5 33TTTTT Beilage der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Was uns in Deulſchland am meiſten gefällt? Eine Frage an prominente Ausländer Der Japaner: Das Volk der Zukunft Von K. Kanuokogi, der Kaiſerlichen Kyuſu⸗Univerſität, Fukuoka, iger Leiter des Japan⸗Inſtituts, Berlin Als Student lernte ich bei meinem dreijährigen Aufenthalt in Deutſchland das alte deutſche Kaiſer⸗ reich aus unmittelbarer Nähe kennen. Deutſchlands große Gelehrſamkeit, die Kunſt und Muſtk und der damals noch lebendige preußiſche ritterliche Geiſt berauſchten und bezauberten die fernöſtliche, jugend⸗ liche Seele. Die Aehnlichkeit der hiſtoriſchen Lage des preußiſchen Aufſtiegs mit dem Japaus, eine ge⸗ wiſſe hiſtoriſche Schickſalsgemeinſchaft vertieften nur noch meine Sympathie für Deutſchland. Ein bei⸗ ſpiellos friſcher Lebenswille des deutſchen Volkes, der ſich in Fleiß und Arbeit, in der Liebe zu Ge⸗ nauigkeit und Ordnung offenbarte, erſchien mir als Vorbild für mein eigenes Volk. Nach dem Kriege, im Mannesalter diesmal, immer als ein treuer Freund, hatte ich die Gelegenheit, die entſetzliche Not und deren Ueberwindung miterleben zu dürfen. Es war mir wunderbar zumute, zu beobachten, wie das politiſch zerſpaltene, faſt führerloſe deutſche Volk, niedergehalten von den Feſſeln des Verſailler Ver⸗ trages, umgeben von Haß und Mißgunſt, ſich ſeinen unaufhaltſamen Wiederaufſtieg erkämpfte. Was für eine ungeheure phyſiſch⸗geiſtige Energie muß in dem Volk ſtecken! Die Größe des deutſchen Reiches ſcheint in ſeinem tiefen, ich möchte faſt ſagen: unter⸗ irdiſchen Weſen zu liegen.— Zum dritten Male, jetzt als Kulturvermittler zwiſchen Deutſchland und Japan, mußte ich das Amt verwalten, den japani⸗ ſchen Geiſt und ſeine Kultur dem deutſchen Volke verſtänblich zu machen und in Deutſchland zu ver⸗ breiten, um ſo die tiefe und breite Grundlage zu ſchaffen für die deutſch⸗japaniſche Freundſchaft. Da⸗ bei habe ich reichlich Gelegenheit gehabt, nach eigener Erfahrung einen tiefen Blick in das Gefüge, das Weſen und die Eigenart des deutſchen Volkes zu kun, was mich noch mehr in meiner Ueberzeugung beſtärkte, ein großes, junges europäiſches Volk der Zukunft vor mir zu haben. Die Mannigfaltigkeit der deutſchen Kulturzentren, die Vielſeitigkeit der deutſchen Geiſtigkeit und der deutſchen Weſensart, die Vielſchichtigkeit der deut⸗ ſchen hiſtoriſchen Tradition und das gewaltige Fort⸗ ſchreikken der modernen Technik, alles das gefällt mir an Deutſchland ſo ſehr, daß es mir zu einer zweiten Heimat wurde, * Der Amerikaner: Die deutſchen Meuſchen Von George Baneroft Der bekannte amerikaniſche Filmdarſteller weilt zurzeit in Deutſchland. Ich habe die„Unterwelt“ von Berlin geſehen. Sie war ſehr amüſant und hat mich ſehr intereſſiert, trotzdem ſie ſehr zahm iſt im Vergleich zu Chicagos Unterwelt. Ich habe den Spreewald geſehen. Und ich muß geſtehen, daß ich von der Romantik dieſer Gegend entzückt war. Vor allem iſt mir ein Hochzeitszug in Erinnerung geblieben, deſſen reizolle Eigenart ich nicht ſo leicht vergeſſen werde. Ich habe Hamburg geſehen, ſeine Docks, ſein Hafenleben und natürlich ſeine Unterwelt. Auch dieſe Stadt mit ihrem individuellen Gepräge, mit ihrer Tradition und dem Leben unter der Oberfläche hat einen ſtarken Eindruck auf mich gemacht. Was mir am beſten gefallen hat? Manche ſagen, das deutſche Bier. Manche glauben, die Würſtchen. Manche ſind der Anſicht, daß ich am begeiſtertſten von den Gurken bin. Gewiß, das Eſſen in Deutſch⸗ land finde ich ausgezeichnet. Es erinnert mich an meine Kindheit, denn bei uns zu Hauſe in Phila⸗ delphia wurde ſo ähnlich gekocht wie in Deutſchland. Aber wenn ich ehrlich und überzeugt ſagen ſoll, was mir hier am beſten gefallen hat, ſo kann ich nur immer wiederholen: die Menſchen. Dieſe Tüchtigkeit, dieſer erſtaunliche Lebenswille eines Volkes, das einen Krieg verloren hat, iſt wirklich bewunderswert. Wenn man die deutſchen Menſchen und das Zand kennen lernt, dann weiß man, daß Deutſchland die Erfolge wirklich verdient, die ihm in letzter Zeit auf den verſchiedenartigſten Gebieten zuteil geworden ſind und die es ſich durch ſeine Leiſtungen erarbeitet hat. 5 Beſonders angenehm iſt mir die Sauberkeit in Deutſchland aufgefallen und die Freundlichkeit der Menſchen. Ich habe nicht geglaubt, daß man mich hier ſo herzlich aufnehmen würde, wie es der Fall war, und dieſe Tatſache allein würde genügen, um mich in Zukunft immer mit ehr piel Freude an meinen Beſuch in Deutſchland zurückdenken zu laſſen. Die Franzsſin: Erſte Eindrücke von Deutſchland Von Colette Die auch in Deutſchland vielgeleſene franzöſiſche Schriftſtellerin weilte kürzlich in Berlin. Es iſt immer ſehr ſchwer, zu ſagen, was einem in einem Lande am meiſten gefällt. Beſonders ſchwer aber iſt es dann, wenn man dieſes Land erſt ganz wenig kennt. So kann ich nur ſagen, was mir hier ſehr gut gefällt. Und das tue ich gern— gibt es doch unter den erſten Eindrücken, die man in einer neuen Umgebung empfängt, ſtets einiges be⸗ ſonders Hervorſtechendes. So fiel mir zum Beiſpiel bei meiner Ankunft in Berlin ſofort auf, welche herrlichen Gärten und Parkanlagen dieſe Stadt beſitzt. Davon weiß man eigentlich viel zu wenig. Ich war von dem herrlichen Grün, von den vielen Bäumen, von dem Tier⸗ garten, der mitten in der Stadt liegt, ganz entzückt. Auch fiel mir auf, wieviel Blumen, wieviel ver⸗ ſchwenderiſches Grün vor den Berliner Häuſern wächſt, wieviel blumenüberſäte Balkons es gibt,— überhaupt wie blütenfreudig dieſe Stadt iſt. Das alles hat mir außerordentlich gefallen. Darf ich nun noch, ohne mich bei meinen deut⸗ ſchen Freunden unbeliebt zu machen, etwas erwäh⸗ nen, was mir in Deutſchland nicht gefällt? Man hat mich hier gezeichnet, ſofort nach meiner Ankunft. Wie man mir erzählte, iſt der Zeichner ein hervor⸗ ragender, ganz bekannter Künſtler. Aber ich finde, daß das Karikaturiſtiſche, das er in die Zeichnung hineinbrachte— und ich habe mir ſagen laſſen, daß das bei flüchtigen Momentſkizzen hierzulande allge⸗ mein ſo üblich iſt— keineswegs geeignet iſt, das Charakteriſtiſche eines Geſichts hervorzuheben. Ich bin nicht eitel, wenn ich auch eine Frau bin, aber ich finde, daß durch dieſe Manier zu zeichnen durchaus weſentliche Züge verzerrt werden. Und das gefällt mir nicht— an den deutſchen Zeichnern. Der Flaliener: Theater, Theater Von Luigi Pirandello, dem berühmten italteniſchen Dramatiker Was mir in Deutſchland am meiſten gefällt? Das Theater, das herrliche deutſche Theater! Meine Be⸗ wunderung für die großen deutſchen Regiſſeure und Schauſpieler! Ich verehre Werner Krauß, Kortner, Baſſermann, Klöpfer, die Straub, Pallenberg, Franziska Kinz und die vielen anderen. Das iſt das großartige in der deutſchen Theaterkunſt: das wunderbare Enſemble. Ich finde keineswegs, wie ſo oft behauptet wird, daß der große Schauſpieler, der „Star“, wie er oft von denen, die ſeine Bedeutung verkennen, genannt wird, der Geſamtwirkung des Enſembleſpieles Abbruch tut. Im Gegenteil, ich glaube, daß der große Schauſpieler die anderen mit⸗ reißt, daß er das Spiel der„petits acteurs“ hebt. Ueber die dramatiſche Produktion Deutſchlands kann ich zu meinem Bedauern nicht viel ſagen— ich kenne ſie zu wenig. Es iſt bisher leider nur ſehr wenig deutſche Literatur ins Italieniſche überſetzt. Sehr ſchätze ich die Werke der zwei Autoren, die hier⸗ von eine Ausnahme machen: Georg Kaiſer und Fred Angermayer. Beide Autoren ſind übrigens auch ſchon in Italien aufgeführt worden. Vielleicht wird man in dieſem Zuſammenhang noch wiſſen wollen, ob ich den deutſchen Film liebe, und da muß ich leider etwas Bitteres ſagen. So wie der deutſche Film ſich heute darbietet, kann ich ihn nicht anerkennen; ſchon die Art der Produktion ge⸗ fällt mir nicht. Die große Gelegenheit zur Schaffung einer neuen Kunſt, die der Tonfilm gab, ſcheint mir bereits verpaßt zu ſein. Die Amerikaner haben hier einen großen Vorſprung gewonnen: ſie weiſen be⸗ reits Leiſtungen auf, die den Tonfilm für alle Schich⸗ ten der Welt genießbar machen, aber der europäiſche, ſpeztell auch der deutſche Tonfilm, zeigt noch nicht einmal einen Anfang. Mein Urteil klingt ſicherlich ſehr hart, aber es entſpringt meiner Ueberzeugung. Schade, daß es ſo iſt: denn gerade Deutſchland wäre durch ſein reiches Material an hochaualifi⸗ zierten Künſtlern dazu prädeſtintert, in der Kunſt des Tonfilms erfolgreich mit Amerika zu konkurrieren. Der Angar: Ordnung, Disziplin, Ausdauer Von D. von Mihaly, dem erfolgreichen Fernſeh⸗Erfinder. Nebſt dem ausgeprägten Sinn für Ordnung und Diſziplin, den ich an den Deutſchen bewundere, ge⸗ fällt mir am beſten ihre unerhörte Ausdauer, ihre Zähigkeit in der Verfolgung eines Zieles, an das ſie glauben. Ich ſelbſt habe es ja erlebt, wie dieſer unglaub⸗ liche Fleiß und dieſes Ausharrungsvermögen die Löſung eines Problems haben verwirklichen helfen, das vielen unlösbar erſchien: die praktiſche Um⸗ wertung und Anwendung meiner Erfindung, des Fernſehens. Es war ähnlich wie mit dem Zeppe⸗ lin: die ganze Welt glaubte nicht an die Verwirk⸗ lichung dieſer„Utopie“— bis ſie eines Tages da war. Was in England und Amerika bisher noch nicht gelang,— in Deutſchland wurde es möglich. In Amerika befindet man ſich, was das Fernſehen betrifft, noch bei Laboratortumsverſuchen, in Eng⸗ land iſt man noch nicht einmal da angelangt. In Deutſchland dagegen ſendet bereits ſeit acht Mo⸗ naten der Witzlebener Sender Bilder. Das iſt nur der ſpezifiſch deutſchen Fähigkeit, ausſichtsreiche Dinge zu erkennen und dann mit der entſprechen⸗ den Zähigkeit an ihrer Verwirklichung zu arbeiten, zu verdanken. Noch etwas liebe ich an Deutſchland ſehr: das iſt der ſtark ausgeprägte Sinn für Normung. Die Deutſche Reichspoſt, der das Rundfunkweſen unter⸗ ſteht, und die dieſem Prinzip in weiteſtem Maße huldigt, hat damit ſehr viel Gutes geleiſtet. Man ſoll das nicht mit Bürokratismus verwechſeln. Amerika, doch gewiß kein bürokratiſches Land, wird, wenn erſt dort einmal das Fernſehen Wirklichkeit geworden iſt, kaum anders können, als das deutſche Prinzip übernehmen. Als ich noch in Ungarn das Gymnaſium beſuchte, ſagte mein Vater zu mir: Wenn du Techniker wer⸗ den willſt, dann mußt du ſpäter einmal nach Deutſch⸗ land gehen. Ja, Deutſchland iſt ein ideales Land K* 9 für Erfinder! Ich bin überzeugt davon, daß Deutſch⸗ land in den nächſten hundert Jahren führend ſein wird auf kulturellem Gebiet, und vor allem auf dem Gebiet der Technik. Und techniſcher Fortſchritt be⸗ deutet Macht und Anſehen. Der Ruſſe: Das Land der ſtärkſten Energie Von S. M. Eiſenſtein, dem bekannten ruſſiſchen Filmregiſſeur Seit meinem letzten Beſuch in Deutſchland— es ſind nun drei Jahre her— hat ſich Deutſchland in ganz enormer Weiſe weiter entwickelt. Dieſem Land, das mit ſo ungeheuren Schwierigkeiten zu kämpfen hat, gelingt es dank ſeiner großen Kraft immer wieder, in bewunderungswürdiger Weiſe der ſtar⸗ ken äußeren Hemmungen, die ſeinem Aufbau im Wege ſtehen, Herr zu werden. Ueber die letzten Der naiven Betrachtung ſtellt ſich die politiſche Geſchichte als ein fortgeſetzter Kampf um Ackerland, Weideplätze, ſpäter um Minen, Kohlenfelder, Ab⸗ ſatzgebiete oder Auswanderungsland, kurz um mate⸗ rielle Güter dar. Wenn da und dort auch einmal um Ideale gekämpft wird, etwa in den Kreuzzügen um das Heilige Land, ſo ſind das ſeltene Ausnahmen, die der Materialiſt als Verirrungen zu bezeichnen nicht auſtehen wird. In dieſen fortgeſetzten Kriegen ſiegt das beſſer geführte, tapferere und zahlreichere Volk, denn„Gott iſt immer bei den ſtärkſten Ba⸗ taillonen“ wie Friedrich d. Gr. ſagte. Einen Sinn erkennen wir in der Geſchichte nicht. Denn wenn wir nicht gerade ſelbſt davon betroffen werden, iſt es uns nicht nur in der Antike gleichgültig, welcher Staat und welches Volk hinten fern in der Türkei ſeine Raufhändel austrägt. Wir nehmen von vorne her⸗ ein mit Recht an, daß es ſich um Magenfragen han⸗ delt, wofern nicht lediglich Machthunger und ur⸗ wüchſige Freude am Kriege um ſeiner ſelbſt willen die Triebfeder waren. Wer noch auf dem Boden der abſoluten Willens⸗ freiheit ſteht, hat gar kein Problem zu löſen, weil er keines ſieht. Er kennt nur Kriegsgründe und fragt gar nicht nach den Urſachen. Doch auch hier gab es ſchon ſehr frühzeitig Aus⸗ nahmen,. So führt Machiavelli die Völkerwan⸗ derung auf ſtarke Vermehrung der Germanen und dadurch hervorgerufenen Nahrungsmangel zurück, der ſie lockte die fruchtbaren Gefilde des Südens zu gewinnen. Der Verfall der Hanſa wird mit der Richtungsänderung der Heringszüge erklärt, die Wickingerfahrten mit dem nördlichen Brauche, dem älteſten Sohne das väterliche Gut ungeteilt zu ver⸗ erben. Dies zwang die Jüngeren mit dem Schwert in der Fremde ihr Glück zu verſuchen. Haben wir es im letzteren Falle mit Gründen zu tun, alſo ſub⸗ jektiven Willensentſcheidungen,— denn die jungen Nordmänner hätten ja auch im Lande bleiben, man hätte den Erbbrauch ändern können—, ſo lenken die in den beiden vorgenannten Beiſpielen angeführten objektiven, in der räumlichen Welt gegebenen Ur⸗ ſachen unſere Blicke auf etwas anderes. Warum entſtehen Nahrungsſorgen und Miß⸗ ernte? Warum beſuchen auf einmal die Heringe un⸗ ſere Küſten nicht mehr und entziehen dadurch den Hanſaſtädten ihren wichtigſten Handelsartikel? Hier haben wir es mit Naturerſcheinungen zu tun, die letzten Endes ganz zweifellos terreſtriſche und wei⸗ ter kosmiſche Urſachen haben. Die Entſcheidung iſt nicht mehr im Willen des Führers gelegen, wenn er ſieht, daß ſein Volk verhungert. Da muß er das Waffenglück anrufen. Er hätte höchſtens die Wahl der Richtung, nach der er ſich durchſchlagen will, doch iſt auch dieſe Wahl durch die Fruchtbarkeit des zu erobernden Gebietes, alſo gleichfalls durch Faktoren beſtimmt, die vom menſchlichen Willen unabhängig ſind. Dasſelbe gilt ſelbſtredend dann, wenn ein In⸗ duſtrieſtaat ſeine Gruben erſchöpft ſieht und nun in der Nachbarſchaft oder in Ueberſee neue zu erwer⸗ ben trachtet. Thomas Buckle hat vor zwei Generationen in ſeiner berühmten„Geſchichte ber Ziviltſation in England“ auf die große Abhängigkeit der Kultur und Geſchichte vom Klima, der geographiſchen Lage, Flora und Fauna hingewieſen und damit terre⸗ ſtriſche Urſachen gefunden. Andere Forſcher gingen weiter, ſo etwa Ernſt Saſſe, wenn er die Revo⸗ Und das iſt es, was mir an dieſem Land am beſten gefällt: ſeine gewaltige Energie, ſein großer Eifer, ſein Arbeitsmut. In der Atmoſphäre des öffentlichen Lebens, in der ganzen Stimmung, überall tritt das deutlich hervor. Dieſe Kraft zur Entwicklung iſt beſonders uns in Rußland, die wir auch— wenngleich auf einer anderen poltitiſchen Baſis— am Wiederaufbau des Landes arbeiten, ſo ſympathiſch. Wir bewundern den großartigen techniſchen Fortſchritt in Deutſch⸗ land. Darum begrüßen wir auch deutſch⸗r 5 Zuſammenarbeit ſehr; denn wir wiſſen, daß eine ge⸗ meinſame Arbeit zwiſchen den Deutſchen, dem Volk der vollkommenſten Technik und der ſtärkſten Energie, und uns, die wir dafür eine größere Be⸗ weglichkeit, mehr Temperament und eine modernere Lebensauffaſſung haben, eine gute Syntheſe ergibt. Natürlich gibt es in Deutſchland vieles, was mir ſehr gut gefällt. Einer der ſtärkſten Eindrücke war der glänzende Zuſtand der Wege und beſonders der Autoſtraßen, die Deutſchland beſitzt. Ich bin viel mit dem Auto im Lande herumgefahren, war in Hamburg, wo mich das teils impoſante und teils höchſt traurige Leben und Treiben im Hafenviertel beſonders intereſſiert hat, war in Frankfurt a.., deſſen moderne Neubauten mich beſonders deshalb ſtark feſſelten, weil wir bei uns auf ganz ähnlicher Linie arbeiten. Ueberhaupt hat die moderne Archi⸗ tektur in Deutſchland— ich nenne nur die zwei Namen: Gropius und Mies van der Rohe— einen ſtarken Eindruck auf mich gemacht. Ich habe ja ſelbſt früher einmal Architektur ſtudiert. Ueber den deutſchen Film möchte ich nicht gern etwas ſagen. Am deutſchen Theater iſt mir das durchſchnittlich ſehr hohe Niveau der ſchauſpiele⸗ riſchen Leiſtungen angenehm aufgefallen. Ganz ab⸗ geſehen von den anerkannten Größen finde ich auch den ſchauſpieleriſchen Durchſchnitt ſehr gut. Urjachen des hiſtoriſchen Geschehens Von Dr. Max Kemmerich⸗München lutionen in urſächlichen Zuſammenhang mit den Schwankungen des flüſſigen Erdinnerns brachte und damit tatſächlich die chineſiſche Revolution des Jah⸗ res 1900, den„Boxerkrieg“ ſchon 1877 richtig vorher⸗ berechnete. Noch weiter geht der Berliner Inge⸗ nieur Rudolf Mewes, der in ſeinem Buche„Die Kriegs⸗ und Geiſtesperioden im Völkerleben“ die Sonnenflecken für die Geſchichte verantwortlich macht. Denn, ſo argumentiert er, die Menge der Strahlen(Licht, magnetiſche, elektriſche uſw.), die die Sonne der Erde zuſendet, müſſe auf Pflanzen, Tiere und Menſchen einen entſprechenden Einfluß alts⸗ üben. Nun iſt die Strahlung aber ganz beſtimmten und berechenbaren Schwankungen unterworfen, ent⸗ ſprechend dem periodiſchen Wechſel der Sonnen⸗ flecken. Er beobachtete, daß jeweils nach ca. 28 Jah⸗ ren ein Maximum einem Minimum folgt. Die Sonnenflecken wirken auch auf das Grundwaſſer, und zwar fallen die Perioden hohen Grundwaſſer⸗ ſtandes mit Kultur⸗, ſolche niederen mit Kriegsperio⸗ den zuſammen. Tatſächlich hat Mewes ſchon 1896 den ruſſiſch⸗japaniſchen Krieg ganz richtig für 1904 berechnet, ebenſo die Kriegs⸗ und Revolutions⸗ periode, in der wir heute ſtehen. Wir ſind alſo kei⸗ neswegs berechtigt, dieſe Theorie für Phantaſterei zu halten. Bei dieſer terreſtriſchen und vor allem der kos⸗ miſchen Betrachtungsweiſe wird— das liegt klar auf der Hand— der Menſch vom treibenden Faktor zum getriebenen. Seine Handlungen ſind nur ſozu⸗ ſagen Reflexerſcheinungen, die Urſache liegt außer⸗ halb, auf einer höheren Ebene. Von anderer Seite ſuchte ich dem Problem beizu⸗ kommen. Weit entfernt, kosmiſche Urſachen zu leug⸗ nen, übertrug ich die Erfahrungen der Individnal⸗ pfychologie auf die Geſchichte. Zunächſt betonte ich die erſte Auflage erſchien ſchon 1913— die Periodi⸗ zität des hiſtoriſchen Geſchehens. Dieſe können wir keineswegs aus der Pſychologie erklären. Es kann aber auch kein Zufall ſein, daß ſich die Geſchichte ſtoß⸗ weiſe abſpielt, daß kriegeriſche und friedliche Ge⸗ ſchlechter in regelmäßiger Folge geboren werben. Nur kennen wir die Urſachen nicht. Unter Berltck⸗ ſichtigung aller bisher gefundenen Erfahrungsregeln der Geſchichte argumentterte ich folgendermaßen: Wie in der Tier⸗ und Pflanzenwelt ſogen.„Muta⸗ tionen“ eintreten, die ohne erkennbare Urſache ganz plötzlich große Wandlungen herbeiführen, ſo auch im Einzelleben. Dies iſt etwa in der Genialitätsperiode der Fall, oder als Folge eines großen Aktes der Selbſtüberwindung, der Reue, ete. Genau ſo ver⸗ hält es ſich im Völkerleben.„Keine große Leiſtung ohne vorausgegangene große ſeeliſche Erſchütterung“ iſt das von mir gefundene Geſetz der pſychologiſchen Dynamik, das allgemeine Anerkennung fand. Dieſes Geſetz der Individualpſychologie auf die Ge⸗ ſchichte übertragen iſt das Geſetz der Weltgeſchichte. Nun haben wir es auch bei mir nicht mit Urſachen im ſtrengen Sinne zu tun, und es iſt fraglich, ob wir auch die terreſtriſchen die Geſchichte bewirkenden Momente als Urſachen in höherem Sinne, d. h. als letzte bezeichnen können. M. E. wird einmal eine Zeit kommen, die alle genannten Theorien mitein⸗ ander verſchmilzt und auf einen aſtronomiſch⸗aſtro⸗ logiſchen Generalnenner bringt. Damit wird dann der Menſch aber nur zum ausführenden Organ eines höheren Willens, zu einer Puppe, an beren Schnüren eine höhere Macht zieht. — Eime Frage: holen Sie umgehend des versäumte nech und bringen Sle lhre Frübflgungen zur Haben sie schon pücklegen für ſhre Zukunft und elle sonstigen Zwecke gespart? ad 4 Sparkalſe Maun beim Wenn nicht, Unter Bürgschaft der Stadt NMeannheim . ban bon Rungholt dahinführt. Der 8. Seite. Nr. 77 — Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 15. Februar 1930 Tanz und Maskenball in Mannheim im achtzehnten Jahrhundert Im genuß⸗ und ſinnenfreudigen 18. Jahrhundert ſpielten unter den Vergnügungen und Zerſtreu⸗ ungen von jung und alt Tanz und Kartenſpiel die Hauptrolle. Zu Beginn dieſer Zeitperiode herrſchten beſonders in höfiſchen Kreiſen die„Kontretänze“ vor wie Menuett, Gavotte, Pavane, Quadrille, Courante, die in feierlichem Schritt ausgeführt wurden, wobei ſich die Paare kaum anders als mit den Finger⸗ ſpitzen berührten. Dieſe Tänze waren zum Teil ſchwer zu erlernen, ſie erforderten viel Geſchick, Grazie und Anmut und konnten daher in breiteren Volksſchichten keinen Eingang finden. Seit der Mitte des Jahrhunderts drangen lebhaft bewegte Tänze, die bis dahin nur vom Volke aufgeführt wurden, auch in den vornehmen Salon ein wie der Walzer, der ſich binnen kurzer Zeit faſt zur Allein⸗ herrſchaft in den Ballſälen aufſchwang, zum Ent⸗ ſetzen der älteren Generatton. Goethe, dem in früher Jugend ſein Vater ſelbſt Tanzunterricht er⸗ Das Menuett(Adliges Paar) teilt hatte, mußte ſich als Studioſus in Straßburg dazu bequemen, von einem franzöſiſchen Tanzmeiſter „das Walzen und Drehen“ zu lernen. * Hof⸗ und Ballettänzer in Mannheim Am kurpfälziſchen Hofe in Mannheim wie auch an anderen Fürſtenhöfen fand die Tanzkunſt eifrige Pflege. Die Tänze wurden durch italieniſche und franzöſiſche Hoftanzmeiſter eingeübt, die zugleich auch die Ballettaufführungen zu leiten hatten. Von manchen ſeinerzeit weit berühmten Tänzern und Tänzerinnen, die die Kurfürſten an den Hof zogen, wiſſen wir kaum mehr als ihre Namen. Zur Zeit Carl Philipps lag die Leitung der Tanzbeluſtigungen lange Jahre in den Händen des Ballett⸗ und Hoftanzmeiſters Paul von Floris lauch de Fleuris geſchrieben). Dieſer mußte auch den Edelknaben am Hofe Tanzunterricht erteilen. Ueber ſein Leben iſt nichts weiter bekannt. Ex war vermählt mit einer Italienerin Johanna Plendra geb. Saloni, die ihm in Mannheim zwei Kinder ſchenkte. Im April 1732 ſtarb die Frau Hof⸗ Atanzmeiſterin. von Floris war Eigentümer eines der „Schwibbogen“⸗Häuſer im Kaufhausquadrat. Durch kurfürſtliches Reſkript vom Jahre 1729 wurde die „wegen ſeines neuen Hauſes zu erlegen habende Schatzung(= Steuer)“ auf 12 Gulden für die Zeit ſeines Lebens herabgeſetzt, eine große Vergünſtigung für ihn. Im Jahre 1737 ließ er durch ſeinen Toch⸗ termann, den Hofgerichtsrat und Archivarius Lamaiſon, dem Stadtrat mitteilen, daß er ſein Haus an den kurfürſtlichen Gardetrompeter Sebaſtian Dönninger für 2050 Gulden verkauft habe. Das war für jene Zeit eine erhebliche Summe. Paul von Floris ſtarb im Juni 1749. Noch zu Floris Lebzeiten, im März 1746, war Sebaſtianus Sceio zum„wirklichen Tanz⸗ meiſter und Ballettendirektor“ ernannt worden. Die Sopranſängerin am Hof Eleonora Seio war wohl ſeine Tochter. Er wohnte im Hauſe des kurfürſt⸗ lichen Saalmeiſters Verges. Unter Scio ſtand der Tanzmeiſter Johann Wilhelm Duruel, der zugleich auch bei der Hofmuſik als Violintſt angeſtellt war. Im April 1750 vermählte ſich Duruel mit der Kammerdienerin der Großhofmeiſterin Gräfin von Hoensbroeck; Trauzeuge war der Hoftanzmeiſter Anton Condar(Conta). Letzteren finden wir ſchon 1739 in Mannheim. Der Ballettmeiſter hieß Jacob Poitevin. 1751 nahm er Suſanna Curtius zur Frau. Zwei Jahre darauf kaufte er ein Haus für 3800 Gulden, die Ehefrau des Verkäu⸗ fers erhielt 12 Dukaten. Der Tanzmeiſter Duruel hatte eine Beſoldung von jährlich 400 Gulden. Um das Jahr 1770 finden wir den Hoftanzmeiſter Jo⸗ hann Baptiſt Prion genannt. Auch der Kurfürſt von Köln hatte ein berühmtes Ballett. In den 60er Jahren gingen die beiden Tänzer Bouqueton und Rée aus kurkölniſchen Dienſten und wurden von Carl Theodor in Mannheim für ſein Ballett angenommen. Dies rief bei dem Kur⸗ fürſten von Köln eine ſtarke Verſtimmung hervor und veranlaßte ihn, politiſche Verhandlungen von weittragender Bedeutung für die Pfalz abzubrechen. Nach Duruels Tode wurde der Hoftänzer Etienne Lauchery zum Hoftanzmeiſter ernannt, 1774 erfolgte ſeine Beförderung zum erſten Ballett⸗ meiſter. Unter ſeiner Leitung nahm das kurfürſt⸗ liche Ballett einen hohen Aufſchwung. Der berühmte Konzertmeiſter Chriſtian Cannabich ſchrieb zu den meiſten ſeiner Ballettlibrettis die Muſik. Die Beſoldung war verhältnismäßig ſehr hoch. So be⸗ zog der Leiter des Balletts in den 7er Jahren 2500 Gulden; Cannabichs Gehalt dagegen ſtieg von 700 nur bis auf 1500 Gulden. Der Solotänzer Antoine Crue le Cadet, der 1500 Gulden Be⸗ ſoldung hatte, erſparte ſich ein Vermögen; im Jahre 1775 lieh er dem Schutz⸗ und Handelsjuden Löw Henle Hammelburger und deſſen Frau Güdle 1500 Gulden auf erſte Hypothek. Auch die Hoftänzerinnen hatten eine gute Be⸗ zahlung. Die erſte Solotänzerin Madame Micheroux bezog jährlich 1100 Gulden. Von Tänzerinnen, die zur Zeit Carl Theodors beim Ballett waren, ſeien noch genannt: Lang, Duboulay, Gervais, Jerohe, Linze, Magdalena Wimpfin und die„Theatral⸗ Tänzerin“ Catharina Baumännin. Die Geliebte Carl Theodors, die bildſchöne Joſephine Seyffert, die er zur Gräfin Heydeck erhob, ſoll Figurantin des Opernballetts geweſen ſein. * Auch über Tanzmeiſter, die in bürgerlichen Krei⸗ ſen Tanzunterricht gaben, finden ſich verſchiedene Nachrichten. Am 1. April 1722 trug man einen Tanz⸗ meiſter zu Grabe, der im Gaſthaus zur Stadt Genf logiert hatte. Im Oktober 1736 ſtarb eine Frau Tanzmeiſterin Wibelon aus„Minichin“. In den 40er Jahren erteilte ein Tanzmeiſter Pabſt in Mannheim Tanzunterricht. Im Januar 1774 be⸗ ſchwerte ſich der Tanzmeiſter Bartholomäus Martini beim Stadtrat, daß Handwerksburſchen ſich unterſtünden, in den Wirtshäuſern zum Ritter, zum grünen Baum und in den drei ſchwediſchen Kronen „Tanzlectiones“ zu geben. Er bat, ihnen dies Un⸗ terfangen geneigteſt unterſagen zu wollen. Im Jahre 1743 kamen die Tanzluſtigen im gan⸗ zen Pfälzerland um ihr Karnevalvergnügen. Kur⸗ fürſt Carl Philipp war am 31. Dezember 1742 hoch⸗ betagt verſchieden und es wurde bekannt gegeben, daß 6 Monate lang alles„Saiten⸗ und Freudenſpiel“ und andere öffentliche Luſtbarkeiten und ſonſtige „bey dießem ſo höchſt betrübten Fall ohnanſtändige Ueppigkeit“ durchgehends verboten ſei. Da machte am 19. Februar 1743 der Judentanzmeiſter Elckan Löſer dem Stadtrat die Anzeige, der Tanzmeiſter Pabſt habe ſich nicht geſcheut, die von dem Juden abgewieſene Hochzeitsgeſellſchaft gegen das Verbot „nächtlicher weyl mit aller Ueppigkeit höchſt ſtraff⸗ bahrer weiß bedienen zu helffen“. Der Denunzierte verantwortete ſich: Es ſei wohl auf ſeinem Tanz⸗ boden etwa 7 Stunde lang getanzt worden; doch ſeten es drei ſeiner Scholaren geweſen, von denen jeder eine Frauensperſon bei ſich gehabt, und es ſei ihnen mit gedämpfter Geige aufgeſpielt worden. Der Stadtrat machte es gnädig: Pabſt wurde verwarnt und kam zur Strafe auf den Abend in Perſonal⸗ arreſt. Tanzmeiſter Elckan mußte jährlich für das Carl Borromäus⸗Hoſpital 30 Gulden Saitenſpielgelder erlegen. Hiergegen war ihm geſtattet, an Sonn⸗ und Feiertagen nach dem Gottesdienſt aufſpielen zu laſſen. Doch war ausdrücklich vorbehalten, daß„keine ärgerlichen conventicula bey ihm gehalten werden ſollen“. Lieber wollte die Hoſpitalkommiſſion auf dieſe Luxusſteuer verzichten, als„zu einem ſünd⸗ lichen Leben Anlaß geben“. Der Polizeiviſitator Ferch erhielt vom Stadtrat ſtrenge Weiſung, dar⸗ über zu wachen, ob nichts Aergerliches auf dem Tanzboden vorgehe. i Tanzbeluſtigungen im Wilden Mann In der Rokokozeit war das geſellige Leben außer⸗ ordentlich eingeengt. Hofgeſellſchaft, Hofbediente, Bürger⸗ und Handwerkerſtand, Beiſaſſen und Juden⸗ ſchaft waren durch Standesvorurteile mit unüber⸗ ſteigbaren Schranken voneinander abgeſchloſſen. Die⸗ ſer Kaſtengeiſt zeigte ſich beſonders auch bei Masken⸗ hällen, die in Mannheim in verſchiedenen Lokalen abgehalten wurden. Der von„honetten“ Leuten beſuchte Tanzboden war im„Wilden Mann“(im Quadrat N), eine der älteſten Mannheimer Wirtſchaften, noch bis vor wenigen Jahrzehnten in Betrieb. Am Silveſter⸗ tag 1727 war dem Bierbrauermeiſter Bernhard Bing auf deſſen Haus vom Stadtrat die Schildgerechtig⸗ keit„zum Wilden Mann“ verliehen worden. Er verpachtete ſpäter die Wirtſchaft an den Bierbrauer⸗ meiſter Johann Peter Müller, den Schwa⸗ ger des Hofmuſikus Matthias Cannabich. Im Februar 1747 kaufte Müller die Wirtſchaft für 8200 Gulden nebſt 12 Dukaten Trinkgeld. Er ſtarb aber noch im gleichen Jahre, und Johann Peter Müller der jüngere wurde Eigentümer des Hauſes. Dieſer veranſtaltete jedes Jahr im Wilden Mann Maskenbälle. Nach dem Regierungsantritt des jungen, lebens⸗ luſtigen Kurfürſten Carl Theodor, der alljähr⸗ lich in der Faſtnachtszeit für prächtige Maskeraden im Schloß große Summen ausgab, nahmen auch die Tanzbeluſtigungen in der Bevölkerung ſehr über⸗ hand und waren manchmal von bedenklichen„Ueppig⸗ keiten“ begleitet. Der Kurfürſt erließ daher im Januar 1750 ein ſtrenges Verbot, öffentliche Bälle ohne beſondere Erlaubnis der Regierung abzuhalten. Zwei Jahre ſpäter, im Januar 1752, wurde dem Stadtrat unter der Hand angezeigt, daß Müller, der Wilde Mann⸗ Wirt, innerhalb acht Tagen zweimal, ohne Erxlaub⸗ nis einzuholen, in ſeinem Hauſe„Masquerade Bääl“ bis gegen 4 Uhr morgens habe abhalten laſſen. Zur Verantwortung gezogen, erklärte der Wirt: Auf dieſe Bälle ſeien außer„honetten“ Leuten wie„ge⸗ heimbden“ Kanzliſten, Regierungskanzliſten und Privatſekretären niemand zugelaſſen worden. Jede Perſon habe ihm 1 großen Taler oder 2 Gulden 30 Kreuzer zahlen müſſen. Er hoffe, daß ihm das Halten der Bälle um ſo weniger verübelt werde, maßen von ſeiten der Garniſon eine Wache und zwar 1 Feldwaibel und 4 Gemeine vor die Türe geſtellt werde. Der Stadtdirektor Gobin, ein be⸗ haglich dicker Herr, ſah von einer Beſtrafung des Wirtes ab, ließ ihm aber durch den Ratsdiener mel⸗ den, er ſolle ſich bei namhafter Strafe nicht mehr unterſtehen, unbefugt Maskenbälle zu veranſtalten. Die militäriſche Ueberwachung der Maskenbälle war Vorſchrift. Ob wohl die Soldaten morgens nach dem Ball nüchtern in dis Kaſerne kamen? Im Februar 1757 gab Kurfürſt Carl Theodor dem Wilden Mann⸗Wirt Müller gnädigſt Erlaubnis, die Faſtnachtzeit hindurch„vor die churfürſtliche hoff Music ball“ zu geben. Auch genehmigte er, daß im übrigen bei Hochzeiten und„ſonſten andern verſam⸗ melten honetten Compagnien“ Muſik gehalten werde, jedoch nicht in Wirtshäuſern. Wer öffentliche Bälle halten wollte, mußte nach der am 28. Januar 1765 ergangenen Verordnung für jeden Ball 2 Gulden 45 Kreuzer dem Landesfundus bezahlen. Müller blieb im genannten Jahre mit einer ſehr erheblichen Summe im Rückſtand. Im Auguſt gab die Regierung dem Stadtrat den Be⸗ fehl, dem Säumigen eine Friſt anzuberaumen und nach deren Ablauf gegen ihn„exekutiv“ vorzugehen. Der Stadtrat bewilligte ihm eine Friſt von 14 Tagen. Im Januar 1769 wurde dem Johann Peter Mül⸗ ler von der Regierung erlaubt, am., 11. und 15. Januar Ball zu halten, nach der bevorſtehenden „Feyerlichkeit“ aber zweimal in der Woche, nämlich Mittwochs und Sonntags. Vor 11 Uhr nachts durfte der Ball nicht eröffnet werden. Der Stadtrat er⸗ hielt die Weiſung, auf gute Ordnung, Ehrbarkeit und Bewirtung der Gäſte Bedacht zu nehmen. Auch in den folgenden Jar ren wurden die Maskenbälle auf eine gewiſſe Anzahl in der Woche eingeſchränkt. Auch im Kaufhaus, im„Rentenſaal“, wurden im 18. Jahrhundert Bälle und Faſtnachtsredouten ver⸗ anſtaltet. Als dort im Jahre 1756 in der Karne⸗ valzeit ein Ball abgehalten wurde, machte die zur Aufrechterhaltung der Ordnung aufgeſtellte Militär⸗ wache auf dem Fußboden des Turmſaales ein Feuer an; mit knapper Not wurde der Ausbruch eines großen Brandes verhindert. In der Karnevalzeit Die Allemande, ein Tanz, ber meiſt die Tanzfolg eröffnete.(Bürgerliches Paar) 1742 wurde für die im Kaufhaus gehaltenen Redou⸗ ten eine Gebühr von 61 Gulden 45 Kreuzer erhoben. Hiervon wurden 40 Gulden zur Belegung des Bodens im Rentenſaal verwendet, den Reſt erhielt das neue Hoſpital. Während im Kaufhaus und im Wilden Mann die Mannheimer Honoratioren ihre Maskenbälle veranſtalteten, gingen die kleinen Bürgers⸗ und Handwerksleute in den„Prinz Karl“ zum Gaſtwirt Wendel Seitz. Der Regierung hatte dieſem im Januar 1767 bewilligt, daß er„zur Förderung ſei⸗ nes Nahrungsgewerbes“ in der Karnevalzeit Mas⸗ kenbälle abhalte, jedoch nur an ſolchen Tagen, an denen der Wilde Mann⸗Wirt Müller ſolche Bälle nicht veranſtalte. Im Jahre 1771 richtete Müller ein Geſuch an den Kurfürſten, ihm ein ausſchließliches Privileg„auf die Bals en masque“ zu erteilen. Nachdem anfangs der achtziger Jahre der große Konzert⸗ und Redoutenſaal im Theatergebäude fertiggeſtellt war, wurde dieſer auch für die Bälle und Karnevalsluſt⸗ barkeiten des Adels und der vornehmen Geſellſchaft zur Verfügung geſtellt. So erhielt im Jahre 1795 der„Redoutenhaus⸗ Entrepreneur“ Joſeph Etienne von der Regierung die Genehmigung, in den beiden letzten Wochen des Karnevals die ſonſt gewöhnlichen Maskenbälle abzuhalten. J Immer wieder kam es bei Tanzveranſtaltungen zu„ohnanſtändigen Ueppigkeiten“ und Ausſchrei⸗ tungen, ſo daß wiederholt Einſchränkungen, ja zeit⸗ weiſe gänzliches Tanzverbot in Wirtshäuſern er⸗ folgten, wodurch aber dem Landesfundus und dem Hoſpital große Einnahmen verloren gingen. Aus dem Dilemma zwiſchen der Sorge um die Wohlfahrt und die Sittlichkeit der pfälziſchen Untertanen und der Rückſicht auf den meiſt leeren Staatsſäckel kamen die Regierung, die Stadt⸗ und Hoſpitalverwaltung im 18. Jahrhundert nicht heraus. Leopold Göller. Heut bin ich über Rungholt gefahren Die Geſchichte einer wiederaufgetauchten Stadt— Von K. Anders „Heut bin ich über Rungholt gefahren, Die Stadt ging unter vor 500 Jahren...“ (Lilieneron) Wie das berühmtere Vineta, ſo ruht auch Rung⸗ holt auf dem Grund des Meeres. Sagen haben dieſe verſunkene nordfrieſiſche Stadt umſponnen, deren Mühlen ſich alle ſieben Jahre in der Johannisnacht auf dem Grunde des Meeres drehen und deren Türme dann aus der gläſernen Tiefe den Glocken⸗ ſchall zu dem einſamen Schiffer hinaufſenden, der auf gebrechlichem Kahn hoch über Zinnen und Türmen b beherzte Sprung eines Sonntagskindes— und Rungholt würde mit ſeinen blinkenden Schätzen alsbald aus der Tiefe zum Lichte des Mondes heraufſteigen. Iſt das verſunkene Rungholt ein bloßes Spinn⸗ ſtubenmärchen, oder ſchält ſich aus dem fantaſievollen Beiwerk der Sage auch ein Tatſachenkern? Der Sage nach ſollen die Leute von Rungholt gottlos wie die zu Sodom und Gomorrha geweſen ſein. Die Bauern hatten eine betrunken gemachte Sau ins Bett geſteckt, ihr eine Nachthaube aufgeſetzt und den Prediger gerufen, damit er einem angeblich Sterbenden die Sakramente reiche. Dann ſuchten ſie den Prieſter umzubringen und ſoffen ſchließlich unter läſterlichen Reden aus den Abendmahlskelchen Bier. Da machte ſich in der folgenden Nacht ein unge⸗ ſtümer Wind auf und trieb das Meer über Rungholt und ſieben andere Kirchſpiele. Soweit die von einem pfäffiſchen Vergeltungs⸗ fanatismus beeinflußte Sage. In einigen Punkten ſtimmt die Wirklichkeit mit der Sagenüberlieferung wohl überein. Darin nämlich, daß nur ein Prieſter und ein paar junge Mädchen, die zu einem Feſt in einem Nachbardorfe gegangen waren, den Untergang ihrer Heimat überlebt haben. Freilich hat kein Augenzeuge über die Ereigniſſe jener Unglücks nacht des Jahres 1326 berichten können, daß Rungholt mit Mann und Maus von den Fluten verſchlungen wor⸗ den iſt. * Im Volke hat die ganzen Jahrhunderte hindurch der Glaube gelebt, daß Rungholt eines Tages wie⸗ der aus der Tiefe auftauchen würde, und dieſe alte Prophezeiung hat ſich in unſeren Tagen in der Tat erfüllt. Das Meer hat die verſchwundene Stätte mit ihren Ruinen wiedergegeben. Diesmal hat die See archädlogiſche Arbeit geleiſtet. Der Landmann Andreas Buſch von Morſumhafen hat vor einigen Jahren zur Ebbezeit als erſter beſondere Spuren im Watt als Stätte des einſtigen Rundholt erkannt, und auf ſeine Veranlaſſung iſt ſeit ſieben Jahren dies Gebiet ſyſtematiſcher beobachtet worden.— Man fährt heute von Huſum aus mit einem klei⸗ nen Dampfer hinaus. Bald iſt man an jener Stelle, wo zu Kreuzfahrerzeiten Nordſtrand, Pellworm und Rungholt noch als Feſtland auf dem rechten Ufer der Nordereider lagen. Zwiſchen den heutigen In⸗ ſeln Nordſtrand und Pellworm ragt die Hallig Süd⸗ fall knapp über das Waſſer. Zur Ebbezeit kann man auf dem trockenen Sandboden nach Rungholt wan⸗ dern. Nordweſtlich von Südfall trifft man vor der vielzernagten Halligkante im Watt auf viel ſich recht⸗ winklig kreuzende Linien— wahrſcheinlich einſtige Gräben— umd man erkennt noch deutlich die Fennen⸗ einteilung einer längſt verſchwundenen Ueber dem Watt erheben ſich— noch deutlich er⸗ kennbar— die ſchwarzen Reſte einſtiger Warften, d. h. jener Erdhügel, auf denen die Marſchhöfe er⸗ baut waren. Dieſe Warften, die die Häuſer vor der Flut ſchützen ſollten, mögen gegen das Jahr 1100 aufgeworfen worden ſein. Neben den Gräben, die einſt die einzelnen Landſtücke begrenzten, erkennt man tiefe Ackerfurchen, die einſt das blinkende Eiſen des Pflügers kurz vor Rungholts Untergang ge⸗ zogen hat. Die Pflugſpur hat ſich im Moore alſo über ein halbes Jahrtauſend erhalten! Häufig kann man ſogar die Wendeſpur des Pfluges noch feſt⸗ ſtellen. Auf der Kirchwarft werden nach ſtarken Fluten Gräbermulden ſichtbar, aus denen das Waſſer Marſch. ſchwarze, ſteinharte Menſchenknochen herausgewaſchen hat. Die Toten von Rungholt haben alſo nach 500 Jahren in der See noch keine Ruhe finden können. Im grauen Watt hat Andreas Buſch 21 Warften von Rungholt entdeckt. Außer künſtlich ausgeho⸗ benen Waſſerlöchern erkennt man auch die Gras⸗ ſodenringe alter Brunnen. Man hat etwa 80 ſolcher Brunnen gezählt, und iſt bei einem Brunnen am Südhang auf die Reſte eines alten Faſſes ge⸗ ſtoßen, das einſt als unterer Brunnenabſchluß ge⸗ dient haben mag. Balkenreſte von Schleuſen und Deichüberreſte, Brückenſpuren, Holz⸗ und Steinüberbleibſel geſtatten uns in der Fantaſie eine Rekonſtruktion des unter⸗ gegangenen Ortes. Rungholt, der Haupthandels⸗ platz der Nordfrieſen iſt freilich keine Großſtadt mit ſtolzen Hanſeatenhäuſern, Salzſpeichern und hohen Kirchtürmen geweſen, ſondern ein dorfartiger Han⸗ delsplatz mit gut tauſend Einwohnern. So ſehen wir vor unſern geiſtigen Augen die kleinen ſtrohgedeckten Häuſer mit lehmbeworfenen Außenwänden, auf hohen Warften zwiſchen den grünen Fennen um die Kirche aus ſchweren Feldſteinen liegen; man ſieht über den Hafen, in den zwei Schleuſen das in den Kögen angeſammelte Waſſer ergoſſen. Auf den Deichen gehen blonde Frieſenmädchen mit ſchaukeln⸗ den Eimern zum Melken, und über Schleuſen, Siehlen und Deichen, einſt von den Holländern an⸗ gelegt, flimmert die Luft der weiten Ebene Worin iſt die Urſache der Kataſtrophe des 16. Januar 1362 zu ſuchen? Andreas Buſch hat uns auch hierauf die Antwort zu geben gewußt: Rung⸗ holts Untergang war die Folge einer allgemeinen Küſtenſenkung in der deutſchen Bucht; dieſe Land⸗ ſenkung wirkt auch noch in unſeren Tagen weiter. Dazu kam, daß die Rungholter den Deichbau ver⸗ nachläſſigt und nichts für die Bepflanzung und Be⸗ feſtigung der Dünen getan hatten Schlick und Sand legten ſich über den fetten Kleiboden von Rungholt. Die heutige Hallig Südfall hat ſich, nach der großen Kataſtrophe zur Wanderbühne geworden, über dem untergegangenen Ort aufgelagert. So iſt Rungholt für Jahrhunderte unter den Schlickmaſſen der Hallig hegraben geweſen und ſo ſorgfältig konſerniert wor⸗ den. Heute trägt das Meer die Hallig Südfall wieder ab, und unter dem Halligboden tritt das alte Marſchland von Rungholt wieder ans Tageslicht. Vor hundert Jahren war das heute fretliegende Rungholt noch Halligland. Wer die Zeichen im Watt zu deuten weiß, dem offenbart ſich mancherlei über die untergegangene Stadt. Vor Jahren hat ein alter Fiſcher erzählt, daß er beim Fiſchen eine Ebbe lang auf dem Rungholter Watt feſtfaß. Bei dieſer Gelegenheit ſah er angeblich den Rand einer Glocke aus dem Sande ragen; am nächſten Tage hatten Sand und Waſſer dieſe Spur ſchon wieder verwiſcht. Es darf als ſicher gelten, daß drei Mädchen aus Rungholt durch einen Zufall dem ſicheren Tode in den Fluten entronnen ſind, Sie waren in jener Un⸗ glücksnacht nach Bopſchlut zu einer Feſtlichkeit ge⸗ wandert. Als ſie nach 3 Tagen endlich wieder nach der alten Heimat ſuchen konnten, fanden ſie bei Hohl⸗ ebbe nur Planken, Baumſtümpfe, Leichen zwiſchen Haustrümmern und über fruchtbaren Fennen Sand und Schlick. Ueber dem väterlichen Hofe rollte die ſchwere See. Eltern und Heimat lagen unter Sand und neuem Halligland begraben. Ihren Nachkommen haben die Mädchen die große Bucht gezeigt, in der einmal ihre Heimat gelegen hatte. Ein Urenkel des einen Mädchen war der um 1440 geborene Broder Mummſen. Deſſen Sohn iſt ſpäter Domherr in Schleswig geworden. Durch Ueberlieferungen dieſer Familie ſind die Nachrichten über Rungholts Untergang in ſpätere Chroniken ge⸗ kommen. Und nun hat einer aus jenem Alt⸗Rung⸗ holter Geſchlecht, einer der Nachkommen des ge⸗ retteten Mädchens, die Forſchungen über Rungholt in eifſtem Buche zuſammengefaßt(Rungholt, von Paſtor Rud. Muuß in Tating, Gottfried Martin Verlag, Itzhoe⸗Berlin) und in dieſem Buche heißt es zum Schluß: Wer ſelbſt Nachkomme des Ge⸗ ſchlechtes von Rungholt iſt, wird mit ganz beſon⸗ deren Gefühlen über die Warften gehn, auf denen ſeine Vorfahren gelebt und geſchafft haben; mir jedenfalls geht es jedesmal aufs Neue ſo, wenn ich die ſpärlichen und doch ſo vielſagenden Reſte Rung⸗ holts ſehe, oder einen Waſſerkrug in der Hand halte, den meine Rungholter Ahnfrau vielleicht als junges Mädchen gebraucht hat. So lebt das Blut von Menſchen des untergegangenen Rungholt noch in unſern Tagen. 5. 5 Samstag, den 15. Februar 1930 Nene Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Sportlich Leiſtungseignung der deutſchen Auswahlmannſchaft fur die Europa⸗Ski⸗Meiſterſchaft in Oslo 4 direttem Anſchluß an die Ergebniſſe der Deutſchen ſterſchaft in Oberſhorf iſt die Auswahl der deutſchen uſchaft für die Europameiſterſchaft des Internationalen kiverbandes(iS) in Oslo getroffen wokden. Die ein⸗ zelnen Läuſer gegen für ver nturrenzen an den Start und es dürfte inter r die Leiſtungs⸗ 7 + S 1 3 teren, üb di ig der Einzelnen einiges Nähere zu ſtecknagel(Thüringen), der neue teben ſeiner aus ſeiner mühen haben. Er leiſtet bekanntlich ſchon ſeit Jah⸗ ren ügliches, ſein beſonderer Erfolg war im letzten Wi! m Deutſchen Länderſpringen in Oeſterreich das zelſpringen. Guſtav Müller(Bayern)] hat als z ſcher Meiſter alles für ſich, um in der Kom ation zu ſtehen. Daß er dieſes Jahr ſeinen Meiſtertitel abgeben mußte, beweiſt nichts gegen ihn, ſondern eher gegen die Verfehltheit der Meldung, die ihn auf den 50⸗Km.⸗Dauer⸗ leuf zwang, was wohl in Verbindung mit allen anderen [maliger deut⸗ be⸗ Anforderungen etwas zu viel war. Er bleibt unter ent⸗ ſprech en Vorausſetzungen aber doch für dieſe beiden Prüfungen ein ernſter Bewerber. Sein Stieſelſchaden, der wird ihn in Oberſtdorf aus der Meiſterfonturrenz warf, bis Oslo behoben ſein. r von Oberſtcorf, Man hat ihn in Oherſt 5 bezeichnen wollen. 1 iſt im deutſe 0 jeraumer Zeit ſchon als gut bekannt und verdient ſeine Entſendung nach Oslo) durchaus, wo er in Kombination und Einzelſprunglauf geht. Otto Wahl(Thüringen) iſt aus der Weltolympiade in St. Moritz bekannt, wo er im Langlauf der beſte mittel⸗ europäiſche Läufer war. Seiner beſonderen Eignung zu⸗ folge geht der ſchlanke Thüringer, dex zäh wie ſein Lands⸗ mann Recknagel iſt, in Oslo für den Langlauf ausſchließlich an den Start und zwar für 18 und für 50 Kilometer. Als Springer iſt Wahl nicht von Belang. Kratzer(Bayern] hat ſeinen Ruf als Springer und Langläufer über die Meiſterſchaftsdiſtanz ſeit einigem ſchon ſeſt gegründet. Seine Plazierung in Oberſtdorf ſpricht für ihn neuerdings. Böck(Bayern) wird ähnlich zu werten ſein. Er wie Kratzer gehen in die Kombination und in den Einzel⸗ ſprünglauf. Daß Böck in Oberſtdorf ausſiel, will nichts gegen ihn ſagen, er wurde wie andere eher ein Opfer de gewaltigen, faſt überſteigerten Anforderungen der verlegten Strecken und der Schneeverhältniſſe. Walter Glaß(Sachſen) iſt der weitbekannte pracht⸗ volle Springer, deſſen in Wirklichkeit unterſetzte Statur im Sprunglauf mit ſeiner Vorlage ganz anders zur Gel⸗ tung kommt. Er war zwei Jahre der ſchärſſte Konkurrent Guſtav Müllers um die Meiſterſchaft, die ihm nur um Bruchteile entging, Er gehört zu den ausſichtsreichſten in Kombination und Einzelſprunglauf. Willt Bogner(Bayern) wird für viele Nichtbayern ein unbeſchriebenes Blatt ſcheinen. Das ſtimmt nicht. Er vertritt einen ſehnigen Läufertyp, der vor allem im Sprunglauf, wo er v. J. beim deutſchen Länderſpringen in Oeſterreich bemerkt wurde, etwas zu ſagen hat. Da er für Einzelſprunglauf und Kombination gemeldet iſt, gehört er in die gute Geſellſchaft der Recknagel, Müller, Glaß, Ermel uw. Er lebt zur Zeit in Norwegen, wo ihm vermutlich Treiningsmöglichkeit geboten war. Die Geſamtbewertung der deutſchen Auswahl⸗ mannschaft, die unter Gauzenmüllers Führung ſtehen ſoll, wird auf ſtark lauten dürfen. Ueber einen Erfolg läßt ſich natürlich für die große Konkurrenz nichts eee W. R. 5 0 5 Breslauer Sechstagerennen Der Sieger: van Kempen⸗Buſchenhagen Die letzten Stunden Breslauer Sechsta rennens am Donnerstag brachten der Sportarena einen Beſuch, wie man ihn bei einer derartigen Veranſtaltung in der ſchleſiſchen Metropole noch nie erlebt hatte. Alles wartete noch auf einen ſpannenden Abſchluß der langen Fahrt. Das Publikum wurde jedoch in dieſer Hinſicht bitter enttäuſcht, denn die Fahrer machten in den letzten Stunden keinerlei Anzeichen irgendwelcher ernſthafter Vorſtöße. Mit einem Mißton klang das ſo verheißungs⸗ voll begonnene Rennen aus; denn die unbefriedigten Zu⸗ ſchauer hielten mit dem Beifall zurück und warfen dafür umſo mehr Bierſeidel und ähnliche Inſtrumente auf die des 7. Bahn. Als ſich die ſiegreichen Fahrer aufſtellten, klangen ihnen wenig ſchmeichelhafte Rufe entgegen. Der Tumult nahm ſchließlich eine derartige Form an, daß fämtliche Fahrer es vorzogen, ohne Ehrenrunde abzuziehen, eine Tatſache, die wohl glücklicher Weiſe nur zu den Selten⸗ heiten gehört. Die ſchon in den letzten Tagen führende Mannſchaft van Kempen⸗Buſchenhagen beherrſchte noch bis zum Schluß die Situation und konnte niemals ernſtlich gefährdet werden. In der neunten Abendſtunde gab Rauſch infolge von Rippenquetſchungen auf und kurze Zeit danach folgte ihm Hürtgen. Acht Mannſchaften kamen in die letzte Stunde. Gegen 11 Uhr verſuchten Faudet⸗Louet und Rieger⸗Göbel wiederholt dem Felde davon zu eilen, wur⸗ den aber von Buf hagen van Kempen ſtets nach kurzem Kampf geſt Die beiden Franzoſen waren auch während der de verſchiedentlich daran, auszureißen, ſchei⸗ Spurtf terten jedoch an der Wachſamkeit der übrigen Paare, Nach 146 Stunden waren 3517,540 Kilometer zurückge⸗ legt: Das Ergebnis iſt folgendes: 1. van Kempen⸗ Buſchen hagen 318 Punkte; 1 Runde zurück: 2. Junge⸗Pijnenburg 291.; zwei Runden zurück: 3. Rieger⸗Göbel 251., 4. Petri⸗Kroſchel 161 P. drei Runden zurück: 5. Faudet⸗Louet 165.; vier Runden zurück: 6. Preuß⸗Reſiger 254.; 7. Gooſſens⸗ Deneef 218.; 8. Charlier⸗Duray 156 Punkte. Vorſtandsſitzung des D. J. B. Der Geſamtvorſtand des Deutſchen Fußball⸗Bundes tagt am Samstag und Sonntag in Berlin. Anlaß zu dieſer Zuſammenkunft gaben aktuelle Fragen, die einer Klärung bedürfen. In erſter Linie ſteht eine neuerliche Beſprechung mit dem Vorſtand der Sportbehörde für Leichtathletik hin⸗ ſichtlich der weiteren Verhandlungen mit der Turnerſchaft im Vordergrund, zu denen man beſtimmte Richtlinien auf⸗ ſtellen will. Weiter ſteht das Spiel Deutſchland England zur Debatte. Zur Zeit verhält es ſich mit die⸗ ſer Angelegenheit ſo, daß England auf die letzten Anfragen bis heute noch keine Antwort gegeben hat. Man kann auf das Reſultat dieſer„Verhandlungen“ geſpannt ſein. Der am 6. und 7. Juni in Budapeſt vor ſich gehende Fifgkon⸗ greß ſowie das im Jahre 1931 ſtattfindende Spiel gegen Holland ſollen in ihren Einzelheiten beſprochen werden. Die bereits vom geſchäftsführenden Vorſtand vor⸗ geſchlagenen Termine der deutſchen Meiſter⸗ ſchaftsſpiele bedürfen der Genehmigung des Geſamt⸗ vorſtandes. Hierzu liegt ein dreijähriger Turnus von Linnemann vor, der die Vorrunde der deutſchen Weiſter⸗ ſchaft für drei Jahre feſtlegt. Ein Antrag des Verbandes Brändenburgiſcher Ballſpielvereine will das Pokal⸗ endſpiel gegen Norddeutſchland in Altona vom 9. auf den 23. März verlegt wiſſen, da Hertha⸗BSC für den 9. März ein Spiel gegen Sparta⸗Prag abgeſchloſſen hat. 3 5 8 12 Die Frauen-Weltſpiele gefährsel Ein„rühriger“ Ausſchuß Die Oberſte Sportbehörde der Tſchechoſlowakei, der die Durchführung 3. Frauen⸗Weltſpiele übertragen wurde, hat jetzt intereſſante Feſtſtellungen machen müſſen. Be⸗ kanntlich ſollte dieſe internationale Veranſtaltung in der Zeit vom 8. bis 9. September in Prag ſtattſinden. Der tſchechiſche Verband hatte nun zur Porbereitung dieſer Spiele einen beſonderen Ausſchuß eingeſetzt. Wie nun die Oberſte Sportbehörde feſtſtellte, hat dieſer Ausſchuß mit ſeinen Arbeiten kaum begonnen, ſodaß die ganze Durch⸗ führung dieſer Welt⸗Wettkämpfe ſtark gefährdet iſt. hat der Ausſchuß noch nicht einmal einen geeigneten Spiel⸗ platz für die leichtathletiſchen Wettkämpfe ausfindig machen können oder herrichten laſſen. Aus dieſem Grunde hat die Oberſte Sportbehörde dem zuſtändigen Verband mitgeteilt, daß, falls dieſer nicht ſofort für eine energiſche Inangriff⸗ nahme der Vorbereitungen Sorge trägt, die Veranſtaltung von der Tſchechoflowakei abgeſagt und der Internationale Frauen⸗Verband um anderweitige Vergebung angegangen wird. Es liegen bis jetzt auch ſchon einige Abſagen für die Wettſpiele vor und zwar werden Amerika, Kanada und England nicht teilnehmen. Tagung des Deutſchen Schwimm- Verbandes Wettkampf⸗Beſtimmungen Deutſche Schwimmverband tritt zu Oſtern in wichtigen Verſam: ug zu Techniſchen Ar So Die neuen Der ſchuſſes ſehen mie auch 1 115 u. g. eine R haften vor, haupt aller nur noch 8 Freiſtil. Die Wettkämpfe ſollen folgende S Freiſtil: 100, 200, 400 1000 und 1500 Meter; Bruſt: 100, 200, 400; Rücken: 100 und 200 Meter. Außerdem ſind noch zugelaſſen 300, 500 und 800 Meter für Freiſtil, 500 Meter für Bruſt und 400 Meter für Rücken. Dieſe Strecken ſollen aber nur in möglichſt beſchränktem Maße angewandt werden. Neu eingeführt wird eine 8 mal 100 Meter⸗Rücken⸗ ſtaffel und die verboten geweſene Schwellſtaffel(100, 200, 400, 200, 100 Meter) ſoll wieder eingeführt werden. Die Lagenſtaffel ſoll über 6 mal 100 Meter oder 3 mal 200 Meter gehen. Ferner wird die Einführung einer Staffel über 200 Meter⸗Bruſt, 100 Meter⸗Rücken und 100 Meter⸗ Freiſtil beantragt. Die Schwimmveranſtaltungen ſollen der größeren Werbekraft wegen wieder mit verſchiedenen Er⸗ gänzungswettkämvofen umrahmt werden, wie Hindernis, Kleider⸗Rettungsſchwimmen und Svielen verſchfedener Art. — Der Techuiſche Ausſchuß verſpricht ſich von dieſen Neue⸗ rungen einen neuen Aufſchwung der deutſchen Schwimmerei und kommt auch damit vielen Wünſchen der Vereine nach. Zahnſchwimmen der D. K. Das Meldeergebnis Das Stadtbad zu Halle iſt am Samstag und Sonntag der Schauplatz des 8. Jahnſchwimmens der Deuzſchen Tur⸗ nerſchaft. Die gewaltigen Fortſchritt, die in den letzten Jahren auf dem Gebiete des Schwimmens in der DT. ge⸗ macht wobden ſind, werden ſich auch bei dieſer Veranſtal⸗ igen. Es s. geben: f und recken umfaſſen: Rücken tung wiederſpiegeln. Bildete ſchon das Meldeergebnis im vorigen Jahre mit 53 Mannſchaften und 184 Einzelkämp⸗ 5 0 8 125 Vereinen gewalt ichſtlelſtungen, ſo wird ehmerzahl auch zſem Jahre der letztjäh Die Tatſache, daß zu dieſen Wektkär aus den Turnkreiſen zugelaſſen werden, Leiſtungen. Beſonders hart werden tpft D mal 100 Meter⸗ werden. Die 4 Turner um den Wanderpreis des ver⸗ zu neunen Berlii Wanned ſind Koſſogk ck, en Steinhauf, Berlin, Backof⸗Offenbach. Verliner Vorkämmfe mit Der Kampfabend am Donn Ring brachte einige unerwartete leitung trennten ſich Thriene nek⸗Breslau über ſechs Runden unen überraſchend kam der k..⸗Sieg bes Let über den gefürchteten Tſchechen Jan vierten Runde. Das Tref zwiſchen der 1 Swart Wilhelmshaven und 3 Di in der fünf Runde vom amtiere 1* ſchoff geſtoppt. Im Feb * 180 „Han: ieden. Etwas er Ga bſtädts 1 tmund wurde wegen Ver⸗ pf des 2 Magdeburg erringe die Vegegnung wergewichtler und Wolter„B Der Bres⸗ in den letzt gewichtsr Abſchluß bildete cho lz Breslau lauer brachte beſonde volleren Treffer an und ſiegte Wriefkaflen Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendu auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen 2 0 liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertung 8* tragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht b Eſichtigt Element und beſteht le iſt ein auf t auch Ver⸗ der Möven dürfte gerade des⸗ hier gute Lebensbedingungen Fran M. H. halb jo ſtark ſein, weil ſte finden, auch im Neckar ſelbſt. Der Zuzug L. G. Bis jetzt konnten wir den Tag nicht erfahren. Wenn wir Antwort erhalten, werden wir Ihnen das Datunt ſchriftlich mitteilen. J. B. Dagegen werden Sie kaum etwas unternehmen können. Sprechen Sie einmol mit Ihrem Hauseigentümer. K. C. Da die Wohnung genau halbiert iſt, wäre es wohl am beſten, wenn Sie die Gebühren zur Hälfte tragen würden. A. K. 100. 1. Nein, 2. Wird nicht verwendet. L. D. Das Buch können Sie ſich durch jede größere Buchhandlung beſorgen laſſen. A. R. Vielleicht bringen Sie einmal Ihren Fall bei der Auskunftsstelle des Amtsgerichts zur Sprache. F. M. Erkundigen Sie ſich bei der Auskunftsſtelle des Amtsgerichts. K. 100 Papiermark entſprochen vom 1120. 10. 1924 vom 2191. 10. 1821 2/93 Golgmark. Vertetlungsſchlüſſel für den Waſſermehr⸗ verbrauch ſcheint uns für alle Mitbewohner tragbar zu ſein. 4 9 9,23 Goldme 5 Setzen Sie ſt mit dem Hauseigentümer perſönlich in Setzer 8 9 Verbindung... E. Sch. Dieſe Anſicht haben wir nicht. Wenn nung den Beruf einer ts einzuwenden ſein. digung zum geſfetzlichen gegen nichts unternehmen. mangel gekündig 8198 Tochter in der elterlichen Woh ſeuſe ausübt, wird dagegen ni Abonnent Ri. Wenn die K Dermin erfolgt können Sie da Sollte Ihnen jedoch wegen Arbei den ſein und die Stelle wurde ort wieder dann wenden Tie ſich en Jas Arbeits t. Fran D. Wenn kein[d ausger verlangen, das Geſchäft auch kein trägliche Forderung iſt unſte O. L. Wenden Sie ſich an Mannheim, I. 2, Ha. ie eee S8 Allen Anhängern der geben wir bekannt, daß das 272 Seiten 1 N* 7 2. b farrer Heumann ſchen-Heilmilte ſtarke, reich illuſtrierte Pfarrer Heumann-Buch, ein wertvoller Ratgeber in vielen Kranſcheitsfälſen, auf Wunſch an jedermann völlig koſtenlos durch die Firma Ludwig Heumann 8 Co., Nürnberg⸗E, verſandt wird. Ferner weiſen wit darauf hin, daß die Pfarrer Heumann'ſchen Heilmittel(bis jetzt 78 doo Dankſchreiben) Künftig in allen hieſigen Apotheken zu haben ſind, bezw. beſtellt werden können, beſtimmt aber in der Hauptniederlage: Einl. Schwester, Schwägerin und Nichte Elis abeih Siener im Alter von 19 Jahren 5 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau M. Siener WVe. Heute verschied nach langem mit großer Geduld ertragenem Leiden meine liebe Tochter, unsere Mannheim(Schimperstr. 12), den 14. Februar 1930 nachmittags 2 Uhr, statt Die Beerdigung findet Montag, den 17. Februar, Seng 27 REE UE HRE A 5 J ln Ratte! P35, 1 Groge Auswahl! ä—Ü——— W. Bergbel ſelephon 218 75 ——— Rundfunkinkeres zenten! Mein neueröffnetes Ra dlo- geschält befindet sich im Hause Mähe Enge Planken (neben Schuhhaus Neher) Billige Preise! — Schallplatten 5 Keine Heinr. Geichzeinig Somderanqebel in leinster Teebufer. Pid. morgen Wellen Sonntag bad orn-Apotheke Mannheim, Markt N 1, 2/3 Televhon 27123 6 Herschelbad . 1 briagt sofort Linderung und 3826 Asthma ist heilhar Asthmakur nach Dr. Alberts fann felbſt veraltete Leiden dauernd heilen. Aerztl. Sprechſtunden in Mannheim Rheinhänferſtr. 18, eine Treppe jeden Montag u. Donnerstag von—1 und —5 Ubr. 312 Telephon ¶ Mabanzüge gut u. preiswert liefert 218 75 Rudolf Röbele; 6. 1. 3. S438 Pere Garantie f. feinheſt. 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Frantzmann. 3 Feb L ch Andacht, Pfr. 3 Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vikar Fleig; 10 Predigt, Melauchthonkirche: Mittwoch abd. 8 Bibelſtunde, Pfr. Heſſig. Pfarrer Renz; 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrer Renz; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Roſt. Neckarſpitze: 10 Predigt, Vikar Fleig; 1 Kindergottesdienſt, Vikar Fleig. Konkordienkirche: 10 Predigt, Kirchenrat Maler; 11.18 Kin⸗ dergottesdienſt, Vikar Dr. Schütz; 11.15 Chriſtenlehre für Knaben, Kirchenrat Maler; 11.45 Chriſtenlehre für Mäbd⸗ chen, Kirchenrat Maler; 6 Predigt, Vikar Karle. Chriſtuskirche: 10 Predigt, Geh. Kirchenrat D. Klein; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Dr. Hoff und Geh. Kirchenrat D. Klein; 6 Predigt, Vikar Dr. Barner; 8 Orgelkonzert von Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann. Neu⸗Oſtheim: 10 Predigt, Vikar Schmitt; 11 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Schmitt. Friedenskirche: 10 Predigt, Vikar Schweikhart; 11 Chriſten⸗ lehre d. Nordpfarxei, Landeskirchenrat Bender; 6 Predigt, i hl. Abendmahl, Landeskirchenrat Bender. Johanniskirche: 10 Predigt, Pfarrer Emlein; 11 Chriſten⸗ lehre für Knaben, Pfarrer Emlein; 11.15 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Schropp; 11.45 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Emlein; 6 Predigt, Vikar Schropp. Lutherkirche: 10 Predigt, Pfarrer Dr. Lehmann; 11 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Ratzel; 11 Chriſtenlehre für Knaben u. Mädchen, Pfarrer Jundt; 11 Chriſtenlehre f. Mädchen, Pfarrer Dr. Lehmann; ß Predigt, Pfarrer Jundt. Melanuch honkirche: 10 Predigt, Pfarrer Heſſig; 11 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Hörner; 11 Chriſtenlehre, Pfr. Rothen⸗ höfer; 6 Predigt, hl. Abendmahl, Vikar Hörner. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. Fendenheim: 10 Predigtgottesdienſt, Pfarrer Mutſchler: 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrer Mutſchler; nachm..15 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Mutſchler. Käfertal:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Dr. Barner: 11.15 Kindergottesdienſt. Matthäuskirche Neckarau:.45 Predigt, Pfarrer Fehn; 11 Kindergottesdienſt(Südpfarrei), Pfarrer Fehn; nachm. 1 Chriſtenlehre(Südpfarrei), Pfarrer Fehn. Rheinau:.30 Predigt, Pfarrer Vath; 10.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 11.15 Kindergottesdtenſt. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Dürr; 10.43 Ehriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Dürr; 11.80 Kinder⸗ gottesdtenſt, Pfarrer Dürr; 5 Abendgottesdienſt i. Schar⸗ hof, Pfarrer Dürr. Pauluskirche Waldhof:.45 Chriſtenlehre f. Knaben, Vikar Woerner;.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Wverner; 10.45 Kinbdergottesdienſt, Vikar Werner. Wochengottesdienſte. Trinitatiskirche: Mittwoch vorm. 7 Morgenandacht. n Donnerstag abend 8 Andacht, Kirchen⸗ ra aler. Feudenheim: Donnerstag abend 8 Andacht, Pfr. Mutſchler. Käfertal: Donnerstag abend.45 Andacht, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau: Donnerstag abend.30 Wochen⸗ gottesdienſt, Pfarrer Fehn. Rheinau: Donnerstag abd. 8 Bibelſtunde i. Gemeindehaus. Sandhofen: Donnerstag abend 8 Wochengottesdienſt, Pfarrer Dürr. Pauluskirche Waldhof: Mittwoch abend.30 Andacht im Konfirmandenſaal, Vikar Woerner. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evangl. Verein für innere Miſſion A.., Stamitzſtraße 15 (Inſp. Stöckle): Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2. 10(Stadtmiſſionar Keidel): Sonntag 8 Verſammlg., Dienstag 8 C. V. j.., Donnerstag 8 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtr. 90(Stadt⸗ miſſtonar Olpp): Sonntag 3 Verſammlung. Donnerstag .15 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtr. 31(Stadtmiff. Welk): Sonntag 3 Verſammlung. Dienstag.15 Bibel⸗ ſtunde.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſamm⸗ lung. Mtttwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtraße 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag.15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag.00 Sandhofen Ver⸗ ſammlg., 8 Luzenberg. Dienstag 8 Waldhof. Mittwoch 8 Sandhofen. Freitag.30 Luzenberg Bibelſtunde. Feuden⸗ heim, untere Kinderſchule: Sonntag 8 u. Dienstag.15 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Ver⸗ ſammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. V. j.., Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station zu erfahren. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L 11. 4. Sonntag 2 Kinderſtunde, 4 Jugendverein: abends 8 Ge⸗ miſchte Verſammlung. Dienstag abend 8 Männerſtunde, zugleich.45 Evangeliſations vortrag Schillerſchule A men⸗ hof. Mittwoch abend 8 Gebetſtunde, zugleich 8 Evange⸗ liſationsvortrag Pfingſtberg, Oſterſtr. 30. Donnerstag nachmitt. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibelkränzchen für junge Mädchen von 15—18 Jahren. Verein für Jugendpflege e. V.„Hans Salem“, K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkreis; 4 Ju⸗ gendverein für junge Mädchen; 8 Evangeliſations⸗Ver⸗ ſammlung.— Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch 8 Männerſtunde u. 8 Evangeliſationsverſammlung Almen⸗ hof, Streuberſtraße 46.— Donnerstag 4 Frauenſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung. Adventgemeinde, J 1. 14. Sonntag abend 8 Vortrag.— Mittwoch abend 8 Bibelſtunde.— Freitag abend 8 Jugendſtunde.— Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Pre⸗ digt; nachm. 3 Kindergottesdienſt. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 28. Predigt, Prediger Sauer; 11 Kindergottesdienſt. Sonntag.30 und 4 Südd. Vereinig Mitt⸗ Woſſblech⸗ e leder Art Wellblech- u. Stahlgaragen Fa hrradst inder Zigarren⸗Filiale Fahrradgeſchäft mit gr. Kundenkreis in Pforz⸗ Hallen 1I.beim ſucht zur Aus- nutzung des modernen Laden⸗Lokals einer Tabakgroßhandla zu übernehmen. Angeb. u. D X 199 an d. Geſch Küchen. Bäder, Hausgänge ete. stattet mit Filiale mefstermägig aus. D. R.., verschiedener Ausführung Schmiedeeiserne Fenster-Blecharbeiten F. Mogel l.. J. I. Dabtbrnch/ Wegft. postrach 50. nimmt Banßdirektor a.., ſelbſt Hausbeſitzer, über⸗ Hansverwaltungen Angeb. unt. E an die Geſchſt. dſs. Bl. Schimperstraße 19 woch 8 Jugendandacht. ug für Evangeliſation und Gemeiunſchafts⸗ pflege(Landeskirchl. Gemeinſchaft), Lindenhoſſtraße 34. Sonntag 4 Bibelſtunde(Rechts zalt Dr. Berg). Trinitatiski von Sonntag bis itag(außer Diens⸗ tag) je ab Evangeliſation(Dr. Berg).— Knaben⸗ bund: Samstag.30 für Knaben von 10—15 Jahren. Blaukreuzverein Mannheim J, Meerfeldſtraße 44, Hinterh. Sonntag abend 8 Blaukreuzſtunde Gärtnerſtraße 17. Montag abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde.— Mitwoch nach⸗ mittag 4 Hoffnungsbundſtunde für Kinder; abends 8 Blaukreuzſtunde.— Samstag abend 8 Jugendbundſtunde für junge Männer. Baptiſten⸗ Gemeinde Mannheim, Max⸗Joſephſtr. 12. Sonn⸗ tag vorm..30 Gottesdienſt; 11 Sonntagsſchule; nachm. 4 Predigt, Prediger Reich;.30 Gemeindeſtunde. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Donnerstag nachm. 3 Frauen⸗Miſſionsverein. Die Heilsarmee, C 1. 15. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗ verſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlg.; Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung. Sonntas⸗Schulen: Sonntag 11 u..30; Mittwoch 5; Donnerst. 4 Liebesbund. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 26. Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger Gebhardt; 11 Sonntagsſchule; abends .30 Evangeliſationsverſammlung, Prediger Gebhardt.— Montag abend 8 Jungfrauen⸗Miſſionsſtunde.— Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde.— Donnerstag nachm. 3 Frauen⸗Miſſionsſtunde.— Samstag 4 Relig.⸗Unterricht. Katholiſche Gemeinde Obere Pfarrkirche(Jeſuitenkirche). Sonntag v. 6 an Beicht⸗ gelegenheit; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 Kindergottesdienſt mit Predigt: 30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre;.30 Herz⸗Jeſu⸗Bruder⸗ ſchaftsandacht mit Segen;.30 Predigt u. Andacht m. Seg. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei. Sonntag 6 Früh⸗ meſſe u. Beginn der Beichtgelegenh.; 7 hl. Meſſe; 8 Sing⸗ meſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Herz⸗Mariä⸗Andacht mit Segen. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag 6 Beichte u. hl. Meſſe; 7 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt u. Hochamt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre f. Jungfrauen; .30 Herz⸗Martiä⸗Andacht mit Segen. Pfarrkuratie St. Peter. Sonntag 6 Beichtgelegenh.; 7 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 10 Hochamt mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für die Mädchen;.30 Herz⸗Jeſu⸗ Andacht mit Segen. N Liebfrauenkirche. Sonntag.30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt;.30 Predigt u. Amt; 11 Singmeſſe m. Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre der Mädchen;.30 zweite Andacht zur Muttergottes. 2 n 8 Bibelſtunde.— Katholiſches irgerſpital. Sonntag.30 Singmeſſe mit Predigt; 10 0 tnaſiumsgottesdienſt. St. Peter⸗ u. Paulskirche Feudenheim. Sonntag vorm..80 hl. Beichte; 7 und.15 hl. Kommunion;.30 Frühmeſſe; .30 Hauptgottesdienſt; 11 Schülergottesdienſt; nachm..30 Chriſtenlehre; 2 Herz⸗Marfä⸗Bruderſchaft mit Segen Herz⸗Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag 6 Frühm 1. Beichte; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt;.30 P und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſten⸗ lehre für Mädchen;.30 Herz⸗Maxiä⸗Andacht. St. Bonifatinskirche. Sonntag 6 Frühmeſſe gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nach Ehriſtenlehre für Mädchen;.30 Muttergottes⸗Andacht. St. Joſefskirche. Sonntag 6 Beichte, hl. Meſſe; 7 Kom⸗ münionmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Andacht zu Ehren der Muttergottes. St. Jakobuskirche Neckaran. Sonntag 7 Frühmeſſe;.15 Singmeſſe mit Predigt;.15 Chriſtenlehre f. Jünglinge; .45 Hochamt mit Predigt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt; .30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Corporis⸗Chriſti⸗ Bruderſchaft mit Segen. Schweſternhaus St. Paul. Sonntag.30 und 11 Singmeſſe mit Predigt. St. Franziskuskirche Waldhof. Sonntag 6 Beichte; 7 Kom⸗ muünionmeſſe mit Frühpredigt;.30 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Amt und Predigt; 11 Singmeſſe u. Homilie in d. Kapelle der Spiegelfabrik; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt und Singmeſſe;.30 Chriſtenlehre für Jünglinge u. Veſper;.30 Sonntags⸗ abendandacht mit Segen. St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntag.30 Beichte und hl. Kommunion;.15 Frühmeſſe; 9 Hauptgottesdienſt m. Predigt; 11 Predigt mit Schülergottesdienſt; nachm..30 Chriſtenlehre f. Mädchen; 2 Herz⸗Jeſu⸗Andacht m. Segen. St. Bartholomäuspfarrkirche Sandhofen. Sonntag.90 Beichte; 7 Frühmeſſe;.30 Schülergottesdienſt mit Pre⸗ digt; 10 Predigt und Amt;.30 Chriſtenlehre für Mäd⸗ chen und Muttergottes⸗Andacht. St. Antoninskirche Rheinau. Sonntag(Beginn der Vor⸗ faſtenzeit).30 Beichtgelegenh.;.30 Frühmeſſe;.15 Amt mit Predigt, Chriſtenlehre; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt;.30 Jubtläumsbetſtunde mit Segen. St. Aegidiuskirche Seckenheim. Sonntag.15 Frühmeſſe: .80 Hauptgottesdienſt, anſchließend Chriſtenlehre für die Mädchen; nachm..30 Veſper. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. Die Chriſtengemeinſchaft Bewegung zur religiöſen Erneuerung. Sonntag vorm. 10 im Vortragsſaal U 6. 11(Friedrichs⸗ ring): Die Menſchenweihehandlung und Predigt; 11.15 Sonntagsfeier für Kinder; abends.15 in L 4. 4, Kon⸗ ſervatorium für Muſik. Pfarrer Heisler⸗München:„Krieg oder Frieden?“ und Beicht⸗ 9 30 i Wand- u. Boden- 5 pfättchen Reparaturen prompt. ALBERT WIESNER Telephon 53837 5475 Drucksachen F 107 liefert prompt in jeder Ausführung Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., Mannheim ff 1,-6 mit genauer Augenprüfung ohne Unbeduem- lichkeit für Sie, .mit unserer spezial Augen- glas-Anpassg., Wir dienen: 3. mit den neuen Theater- Spielplan vom 16. Februar bis 23. Februar 1930 Natlonal- Thester: Spuntag, den 16. Februar: 184. Vorſtellung. 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Für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes— ohne Kartenverkauf— Abt.—6, 20, 5459, 65, 72, 81, 401414, 420, 433, 910,-Gruppe 165911686, 17301—17610: „Fidelio“, Oper von Beethoven. Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 22.00 Uhr Neues Theater: Sonntag, den 16. Februar: 47. Vorſtellung:„Der Man nu, der ſein en Namen änderte“, Schauſpiel von Wallace Anfang 19.30 Uhr, Ende 21.30 Uhr Sonutag, den 23. Februar: 48. Vorſtellg.:„Der Mann, der ſeinen Namen änderte“, Schauſpiel von Wallace Anfang 19.30 Uhr, Ende 21.30 Uhr Montag, den 24. Febrnar: 49. Vorſtellung. Erſte Aufklärungs⸗Vorſtellung der Geſellſchaft z. Bekämpfung der Geſchlechts⸗ krankheiten(Eintrittspreiſe.50.50 R. pro Platz):„Olaf“, Trogödie eines Sportlers von Ernſt Laskowſkt. Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.00 Uhr Dienstag, den 25. Februar: 50. Vorſtellung. Zweite Aufklärungs⸗Vorſtellg. der Geſellſchaft z. Bekämpfung der Geſchlechts⸗ krankheiten(Eintrittspreiſe.50—.50 R. pro Platz):„Olaf“, Tragödie eines Sportlers von Ernſt Laskowſki. Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.00 Uhr Künstlertheater Apollo: Sonntag, den 16. bis Sonntag, den 23. Februar: Premiere: Deutſchlands beſter Militärſchwank „Der Stolz der 3. Kompagnie“ mit Wilhelm Millowitſch und Variets. 3 Anfang jeweils 20.00 Uhr Sonntags Nachmittags ⸗Vorſtellungen. 85 Anfang 18.00 Uhr Stäckt. Theater Heidelberg: Sonntag, den 16. Febrnar: Vorſtellung zu halben Preiſen:„Der Wil d⸗ ſch ü tz“, Komiſche Oper von Lortzing. Anfang 15.00 Uhr, Ende gegen 17.45 Uhr Sonntag, den 16. Febrnar: Außer Miete:„Die Tugendpringeſ⸗ fin“, Operette von Zorlig. Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr Montag, den 17. Februar: Außer Miete u. Bühnenvolksbund: Flieg! roter Adler von Tirol“, Schauſpiel von Fred A. Angermayer. Anfang 9 55 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr Dienstag, den 18. Februar: Miete A 21:„Gräfin Marie, Operette von Kalman. Anfang 19.48 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr Mittwoch, den 19. Februar: 5 189. Vorſtellung. Miete B 24, mittlere Preiſe: „Die andere Seite“, Drama v. Sherriff Anfang 20.00 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr Donnerstag, den 20. Februar: 190. Vorſtellung. Miete N 24, mittlere Preiſe: „Reparationen“, Luſtſpiel von Bronnen Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr Freitag, den 21. Februar: 191. Vorſtellung. Miete F 24, hohe Preiſe: „Götterdämmerung“ von R. Wagner. Anfang 18.00 Uhr, Ende 23.00 Uhr Samstag, den 22. Februar: 192. Vorſtellung. Miete C 23, mittlere Preiſe: „Schwanda, der Dudelfackpfeifer“, Volksoper von J. Weinberger. Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.30 Uhr Sonntag, den 23. Februar: 193. Vorſtellung. Nachmittags ⸗ Aufführung. Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne — ohne Kartenverkauf— Gruppen C, D u. J: „Die andere Seite“, Drama v. Sherriff. Anfang 14.30 Uhr, Ende 17.00 Uhr Sonntag, den 23. Februar: 194. Vorſtellung. Miete A 23, hohe Preiſe: „Der fliegende Holländer“, Romant. Oper von Richard Wagner. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr Montag, den 24. Februar: 5 195. Vorſtellung. 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