2 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ traße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, 10 Pfg.— W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Montag: Sport der N. M. 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Jahrgang— Nr. 81 Grund: Keine Frage der auswärtigen Politik, ſondern eine innere Finanzangelegenheit Tardien kehrt vorausſichtlich nicht zurück Briand mit einem mehr links gerichteten Kabinett die wahrſcheinliche Löſung Wieder einmal Kriſenlüfte? Die entſcheidende Sitzung Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 18. Febr. Das Kabinett Tardien iſt über die Frage der Sleuerſenkungen geſtürzt. Mit 290 gegen 281 Stimmen wurde es in die Minderheit geſetzt. Die 290 Stimmen ſetzen ſich zuſammen aus den Sozialiſten, den linksbürgerlichen Parteien und zwet gemäßigt⸗republikaniſchen Gruppen, die beide unter dem direkten Einfluß Ariſtide Briands ſtehen. Dieſe beiden Gruppen werden in der Kammer von dem Deputierten Danielou und dem früheren Kriegsminiſter Painléve geführt. Das Kabinett kämpfte im Verlauf der Diskuſſion über das Finanzgeſetz auf der Plattform, ſich aus poli⸗ tiſchen Gründen nicht in eine abenteuerliche, das Budgetgleichgewicht gefährdende Steuerſenkung ein⸗ zulaſſen. Im Einverſtäudnis mit Tardieu, der von seinem Krankenbett aus den Verlauf der Debatte verfolgte, erklärte Finanzminiſter Chéron, daß die Regierung die Amortiſation der öffentlichen Schulden betreibe und ſich auf eine verfrühte Politik der Steuerſenkungen nicht einlaſſen khnne. Die Linksparteien übten einen ſcharſen Druck auf die Regierung aus, um die Herabh⸗ ſetzung der Gewännſteuer in kaufmänniſchen und induſtriellen Unternehmungen um 20 Prozent zu erreichen. Um dieſe Frage drehte ſich in der Nachmittags debatte der Streit zwiſchen den Links⸗ parteien, einigen Mittelgruppen und der Regierung. Der Finanzminiſter Chéron ließ ſich auf irgendwelche Zugeſtändniſſe nicht ein. Er lehnte die Herabſetzung ber Gewinnſteuer um 20 Proz. rundweg ab und ſtellte schließlich die Vertrauensfrage. Der Sturz des Kabinetts Tarbieu durch eine Oppoſition von 290 Stimmen läßt klar und deutlich erkennen, nach welcher Richtung hin ſich die Verhandlungen über die Bildung einer neuen Re⸗ gierung entwickeln werden. Nach dem Rücktritt des radikal⸗ſozialiſtiſchen Deputierten Daladier als Par⸗ teichef der Radikalen und radikal⸗ſozialiſtiſchen Par⸗ tet gilt der Weg einer Beteiligung der links bürgerlichen Gruppen au einer neuen Regierung für ſo gut wie ſicher. Da nun auch die erwähnten Gruppen der Deputier⸗ ten Danielou und Painlevs bei einer neuen Mehr⸗ heitsbildung mitwirken würden, ſo käme es zu einer mehr nach links gerichteten Regierung. Die Ver⸗ handlungen werden vorerſt unter der Leitung des Außenminiſters Artſtide Briand vor ſich gehen. Man ſpricht davon, daß Poincars bereits mor⸗ gen vom Präſidenten der Republik Doumergue ein⸗ geladen werden ſoll, ſeine Anſicht über die Erledi⸗ gung des Finanzgeſetzes dem Staatsoberhaupt mit⸗ zuteilen. Die Rückwirkung auf die Londoner Flotten⸗ konferenz wird als fehr eruſt bezeichnet. Man weiß für den Augenblick überhaupt nicht, welche Richtlinien eine neue mehr nach links gerichtete Regierung auf der Londoner Flottenkonferenz einnehmen wird. Als das Mißtrauensvotum gegen die Regierung don dem Kammerpräſidenten zur Verleſung ge⸗ langte, veranſtalteten die Rechtsparteien eine Ova⸗ tion für Tardieu. Sie riefen: Hoch Tardieu! und spendeten den Miniſtern, die um viertel nach weun Uhr den Sitzungsſaal verließen, lebhaften Beifall. Die Miniſter begaben ſich zum Miniſterpräſiden⸗ ten Tardien. Tardieu, der von ſeiner Grippe noch nicht wieder hergeſtellt iſt, empfing Chsron und Maginvt in ſeinem Schlafzimmer. Cheéron ſchilderte ihm den Verlauf der Kammerſitzung. Nach einer kurzen Beratung unterzeichneten Tardieu und alle im Vorzimmer wartenden Miniſter das von Lucien Hubert aufgeſtellte Demiſſionsſchreiben Dann begaben ſich ſämtliche Miniſter ins Elyſee, wo Luvien Hubert das Schreiben dem Präſidenten der Republik übergab. Auf dem Brief fehlen lie Unterſchriften der Miniſter Leygues, Heneſſy, Pernot, Flandin und Serot, die von Paris ahweſend 1 1 gegen die Po er Reichsregierung Drahtbericht unſeres Berliner Büros ! Berlin, 18. Febr. Die Verſchiebung der für Mittwoch ange⸗ ſetzten Reichstagsſitzung auf einen noch zu beſtimmenden Termin, die Verſteifung der Finansver handlungen, die weder mit den Ländervertretern noch mit den Regierungsparteien bisher auch nur zu einer Teillöſung geführt haben, vor allem jedoch der wachſende Widerſtand gegen das Polenabkommen, geben zu allerhand Kriſengerüchten Anlaß. Es verlautet, daß Reichs⸗ gußenminiſter Dr. Curtius auf dem poli⸗ täſſcchen Junctim zwiſchen Voungplan und Polen⸗ abkommen beſtehen und falls die Mehrheit des Reichstags ſich dennoch für die Lostrennung des Polenabkommens von dem Geſamtkomplex der Vounggeſetze entſcheiden ſollte, die Konſequenzen ziehen wolle. f Das ſind vorderhand nur Vermutungen und Kombinationen. Immerhin läßt ſich, namentlich auch nach allem, was man über den Verlauf der Ausſprache in den vereinigten Ausſchüſſen hörte, feſt⸗ ſtellen, daß die Lage der Regierung ſich nachgerade recht prekär geſtaltet. Beſprechungen über Beſprechungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Febr. In der Beſprechung, die der Finanzminiſter am Montag mit dem Führer der Regierungsparteien hatte, iſt die Frage der Arbeitsloſenver⸗ ſicherung nicht behandelt worden. Die Sitzung der Soztalpolitiker der Regierungsparteien, die den interfraktionellen Beſprechungen vorausgehen ſollte, war nämlich abgeſagt worden mit Rückſicht auf die Tagung des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchafts⸗ bundes. Deſſen Sitzung machte die Teilnahme der ſoztaldemokratiſchen Abgeordneten notwendig. Der Finanzminiſter, der noch dazu durch die Verhand⸗ lungen in den vereinigten Youngausſchüſſen zurück⸗ gehalten war, beſchränkte ſich deshalb darauf, die Parteiführer über den Verlauf der Konferenz mit den Ländervertretern zu unterrichten, die übrigens zu einem ſpäteren Zeitpunkt wiederholt werden ſoll. Wie nachträglich bekannt wird, iſt in der Länder⸗ konferenz auch der Plan erwogen worden, die Bier⸗ ſteuer nicht um 50 oder 100, ſondern um 75 Proz. zu erhöhen, alſo eine Zwiſchenlöſung zu ſuchen, eir Vorſchlag, der indes wie die beiden anderen auf die Ablehnung der bayeriſchen Regierung ſtieß. Die Parteiführerbeſprechung war nur von kurzer Dauer, da ſich Dr. Moldenhauer in die Kabinettsſitzung be⸗ geben mußte. Die Beſprechungen über die Arbeitsloſenverſiche⸗ rung ſollen heute wieder aufgenommen werden und zwar in der Reihenfolge, daß zunächſt die ſozialpoli⸗ tiſchen Sachverſtändigen, dann die Finanzſachverſtän⸗ digen und ſchließlich der interfrakttionelle Ausſchuß beraten. Sitzung des Reichskabinetts Amtlich wird mitgeteilt: Das Reichs kabi⸗ nett trat in ſeiner geſtrigen, unter dem Vorſitz des Reichskanzlers abgehaltenen Sitzung den Beſchlüſſen des Reichsrats über die Geſtaltung des Nachtrags⸗ haushaltsplanes 1929 bei. Er ſetzte dann die Be⸗ ratungen über die Ausgaben des Reichshaus⸗ haltsplanes 1930 fort, die in allen weſentlichen Punkten zu einer Einigung führten. FFFFFFFUUFCCCCCCCPCUCVPCCVPPCPCVTC(CGTCTVTVTGTGTGTbTCTGTb(TVTGTbT(TbubTubwb'kwTkTk.'''kb'''''Tb''''bl''.'.'.'.'.!.'..'..!...!......··.˖. · ͤ w Vb y y VVB ⸗ ů ů ⸗ A TA 1˙w-- 5A ſind. Lucien Hubert, Chéron und Pietri gaben dem Präſibhenten der Republik Aufſchluß über die Dis⸗ kuſſion in der Kammer, worauf Präſident Doumer⸗ gue die Demiſſion des Kabinetts genehmigte und die Miniſter erfuchte, die laufenden Geſchäfte bis zur Bildung der neuen Regierung zu erledigen. Um 10.30 Uhr verließen die Miniſter das Elyſée. Die im Hof wartenden Journaliſten fragten Briand, ob wohl Tardieu von neuem mit der Kabinettsbil⸗ dung beauftragt werde. Briand gab zur Antwort: „Das kann man noch nicht wiſſen. Doch iſt es mög⸗ lich, daß er wiederkommt.“ Auf eine weitere Frage erwiderte Briand:„Natürlich können wir jetzt morgen uicht nach London reiſen.“ Chéron erklärte den Journaliſten:„Ich habe mich an die Inſtruktionen des Miniſterpräſidenten gehalten. Das politiſche Eitergeſchwür mußte aufgedrückt wer⸗ den. Ich habe es getan. Man hätte uns mit genau den gleichen Angriffen gegen jeden einzelnen Ar⸗ tikel des Finanzgeſetzes das Leben unmöglich ge⸗ macht. Ich habe vorgezogen, mich in die Schlacht zu ſtürzen, ſtatt der Demagogie das Budget Frank⸗ reichs ſtückweiſe preiszugeben.“ Der größte Teil der Miniſter begab ſich nachher wieder zu Tardieu, um mit ihm die Lage zu beraten. Präſident Doumergue wird heute vormittag ſeine Beſprechungen mit den führenden Perſönlichkeiten beginnen und traditionsgemäß zunächſt die Vorſitzen⸗ den von Kammer und Senat ins Elyſse kommen laſſen. Die Lage iſt vorläufig noch ſehr unklar. Die von Briand geäußerte Anſicht, Tardieu werde mög⸗ licherweiſe wieder ein Kabinett zuſtande bringen, wird von zahlreichen Politikern als un wahr⸗ ſcheinlich betrachtet. Schon ſeine Erkrankung hin⸗ dert Tardieu daran, langwierige Beſprechungen mit den in Frage kommenden Perſönlichkeiten zu führen. Sein Arzt hat ihm ſtrenge Schonung vorgeſchrieben und ihm verboten, Beſuche zu empfangen. Außerdem erſcheint es dem Tardieu naheſtehenden„Echo de Paris“ nicht wahrſcheinlich, daß Tardien wieder ein Kabinett zuſammenſtellen und dabei Chéron opfern will, der geſtern auf ſeine Inſtruktionen hin den Kampf aufgenommen hatte. Auch die von gewiſſen Rechtsdeputierten in Umlauf geſetzte Anregung, Tar⸗ bien ſolle die Miniſterpräſidentſchaft und die Finan⸗ zen übernehmen, kann nach dem„Echo de Parts“ nicht verwirklicht werden, da Tardieu nicht imſtande iſt, die Laſten des Finanzminiſteriums auf ſich zu nehmen, ſolange die Londoner Konferenz nicht beendet iſt. Daher wird die Möglichkeit eines neuen Mini⸗ ſterfums Briand erwogen, dem Tardieu allerdings nicht mehr angehören würde. Auch der Name Poin⸗ cares wird genannt, doch iſt Poincarés kaum ſo weit hergeſtellt, um die Regierung wieder zu übernehmen. Die Hintergründe des Sturzes Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 18. Febr. Der Sturz des Kabinetts Tardieu ergab ſich aus dem Entſchluß des Miniſterpräſidenten, trotz der un⸗ ſicheren parlamentariſchen Lage ein Vertrauens⸗ votum zu verlangen. Mit der ſportlich anmutenden draufgängeriſchen Art, die Tardieus Taktik eigen iſt, ging der Mintiſterpräſtdent auf das Ziel los, ſeine auf einen Ueberfall wartenden heimlichen Gegner zu ſtellen und ſie zu zwingen, die Karten auf den Tiſch zu legen. Vielleicht wäre es Tardieu ſelbſt gelungen, dieſen Kampf zu gewinnen, aber der Miniſterpräſident konnte die Budgetdebatte, in der Finanzminiſter Chéron den Angriffen der vereinig⸗ ten Linksparteien ausgeſetzt war, im letzten Augen⸗ blick nicht mehr perſönlich leiten. Die Linksoppo⸗ ſttion erweiterte ſich durch die„radikale Linke“, deren Leiter Danielou als alter Freund und Vertrauens⸗ mann Briands bekannt iſt. Chéron handelte ohne Zweifel im Auftrage Tardieus, der ſeinerſeits den von Poincaré vertretenen Grundſatz beobachtete, das Budget außerhalb jeder wahlpolitiſchen Diskuſſton zu ſtellen. Es iſt bekannt, daß Finanzminiſter Cheéron, der im Senat Mitglied der von Poincaré geleiteten demokratiſchen Vereinigung iſt, ſelhſt täglich zu Poincaré ging und ſich dort Inſtruk⸗ tionen geben ließ. Dies geſchah aber im Einver⸗ ſtändnis mit Tardieu. Der geſtürzte Miniſterpräſident rechnete jedoch damit, daß die auswärtige Lage ſeinen Sturz verzögern werde. Dabei kümmerte er ſich um die Gegner auf der Linken nicht beſonders. Die Mei⸗ nung der Linksoppoſition war jedoch, daß es die Pflicht der Regierung geweſen ſei, durch Herab⸗ ſetzung der Gewinnſtabgaben in induſtriellen und kaufmänniſchen Unternehmungen, wo die Frau als Mitarbeiterin ihre Mannes tätig iſt, eine Erleich⸗ terung zu ſchaffen. Die Großinduſtrie erblickte jedoch in einer ſolchen Steuerſenkung zugunſten kleiner Betriebe eine Benachteiligung. Während die klein⸗ bürgerlichen Linksparteien unbedingt die Forderung durchſetzen wollten, den kleineren induſtriellen und kaufmänniſchen Unternehmungen einen materiellen Vorteil gegenüber der Großinduſtrie zu beſorgen, ſtellten ſich die der Großinduſtrie naheſtehenden Mittel⸗ und Rechts⸗ gruppen auf die Seite des Finanzminiſters, der von einer ſolchen einhettlichen Steuerſenkung nichts wiſſen wollte. Das iſt der eigentliche wahlpolitiſche und wirtſchaftliche Hintergrund des Mißtrauensvotums, dem die Regierung zum Opfer fiel. Die führende Pariſer Preſſe verlangt heute, daß die auswärtige Politik, namentlich die Durchführung des Poungplans und der Flottenkon⸗ ferenz, durch dieſe Regierungskriſe in keiner Weiſe gefährdet werden und ſie empfiehlt deshalb die Bei⸗ behaltung Tardieus neben Briand. Das ſcheint auch die Anſicht Briands ſelbſt zu ſein. Die ſiegreiche Linksoppoſition ſtellte ſelbſtverſtänd⸗ lich innenpolitiſche Forderungen, die ſich auf die Senkung der Steuern beziehen. Es wird ſich in den jetzt kommenden Beſprechungen darum handeln, ein Kompromiß zwiſchen den Linksparteien und elnigen gemäßigten Gruppen über die weitere Steuerpolttik herzuſtellen. Das Echo aus London Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 18. Febr. Der Rücktritt des Kabinetts Tardieu hat in den Kreiſen der Flottenkonferenz eine gewiſſe Er⸗ leichterung hervorgerufen. Es war gerade geſtern von engliſcher und amertkaniſcher Seite offiziell zugegeben worden, daß der franzöſiſche Flottenplan die angelſächſiſchen Berechnungen völlig über den Haufen geworfen und eine Ueberprüfung der bisherigen Kompromiſſe nötig gemacht habe. Das bedeutet nicht weniger, als daß die Konferenz von vorn anfangen muß. Andererfeits glaubt man aber, daß eine Unterbrechung der Verhandlungen über den fran⸗ zböſiſchen Plan durch Beratungen zu dritt, zwiſchen England, Amerika und Japan, nur Gutes erzeugen kann. Die Dreimächteverhandlungen haben bereits geſtern begonnen und werden vermutlich die ganze Woche hinaus andauern. Es wird hier inoffiziell über einen politi⸗ ſchen Sicherheitspakt geſprochen, der all⸗ gemein genug formuliert werden müßte, um für Amerika annehmbar zu ſein und praktiſch wirkſam genug, um Frankreich den Anreiz zu einer Herab⸗ ſetzung ſeines Flottenbauprogramms zu geben. Es ſcheint bisher, wie Konferenzmitglieder es glauben, daß die Ausarbeitung eines ſolchen politiſchen Kompromiſſes möglich ſein werde, doch wird zweifel⸗ los daran auf jeder Seite gearbeitet. Die Konferenz befindet ſich in einer kritiſchen Phase, doch wird von beinahe allen Delegationen mit größtem Nachdruck erklärt, daß von einer Sackgaſſe zunächſt nicht die Rede ſein könne. Das Befinden der Königin von Se)weden „ Rom, 17. Febr. Ueber das Befinden der Königin von Schweden wird folgendes Kommuniqus verbreitet: Die Königin hatte geſtern einen ſehr ſchmerzlichen und lang anhaltenden An⸗ fall von Atemnot. Ihr Zuſtand iſt ſehr ernſt. Die letzte Nacht verlief ziemlich ruhig. Der König, der morgen nach Nizaa fahren wollte, bleibt in Rom, — 2. Seite. Nr. 81 Neue Mannheimer Zeitung(Mittäg⸗Ausgabe) Dienstag, den 18. Februar 1930 Zehn Jahre Weichſelkorridor In dieſem Monat feiert Polen mit allem Pomp und Gepränge, auf das es ſich wie kaum ein anderes Volk verſteht, die Eingliederung Pommerellens in den polniſchen Staat. Pommerellen(po morze= nahe am Meer) umfaßt die ehemaligen deutſchen Ge⸗ biete von Weſtpreußen und Poſen, die als„pol⸗ niſcher Korridor“ durch den Verſailler Vertrag ohne Volksabſtimmung an Polen abgetreten werden mußten. Wir ſollten uns daran gewöhnen, dieſen ypolniſchen Korridor“, das unſinnigſte Gebilde, das von den Weltverteilern in Verſailles geſchaffen wurde, nur als„Weichſelkorridor“ zu be⸗ zeichnen, da ſich aus der Begriffsverbindung mit dem Worte polniſch im Auslande allzuleicht die Vor⸗ ſtellung feſtſetzen kann, als ob Polen ein Anrecht irgendwelcher Art auf jenen Gebietsteil hätte, der willkürlich aus deutſchem Lande herausgeriſſen wurde, ſodaß die Provinz Oſtpreußen, vom Reiche abgeſchnitten zu einer Inſel inmitten der flawiſchen Flut wurde. Ein Anrecht Polens auf den Korridor kann aber weder hiſtoriſch, noch national, noch wirt⸗ ſchaftlich begründet werden. Wohl hat Polen einen tauſendjährigen Kampf um den Zugang zur Oſtſee geführt und im Laufe dieſer Zeit mehrmals das Gebiet unter ſeine Herrſchaft gebracht, das ihm auf Grund gefälſchter Statäſtiken in Verſailles zugeſprochen wurde. Aber niemals vermochte es koloniſatoriſch Boden zu gewinnen, und jedesmal, wenn es deutſches Kultur⸗ land in ſeine Gewalt brachte, vernichtete es, was beutſcher Fleiß aufgebaut hatte. Unter dem deutſchen Orden, deſſen Hochmeiſter 1309 ſeinen Sitz nach Marienburg verlegte, blühte Weſtpreußen auf und eine Städte Danzig, Elbing, Kulm, Thorn, ſchloß ſich als rege Glieder der Hanſa an. Im zweiten Thorner Frieden 1466, der eine Folge der unſeligen Schlacht bei Tannenberg war, mußte der Orden Weſtpreußen an Polen abtreten und damit wurde zum erſten Male der Korridor geſchaffen, der Oſt⸗ preußen vom Reiche trennte. Bis 1569 war Weſt⸗ preußen mit Polen nur durch Perſonalunion ver⸗ Hunden, hatte ſeinen eigenen Landtag, ſeine eigene Verwaltung und ſein deutſches Recht, ja es brauchte dem polniſchen König nicht einmal Steuern zahlen. Erſt mit dem Lubliner Dekret dieſes Jahres ſetzte eine gewaltſame Poloniſterung ein, die man nur Hann als Koloniſierung bezeichnen dürfte, wenn man auch die heutigen polniſchen Gewaltmaßnahmen ſo nennen wollte. Das ſchutzloſe Land war wehrlos, aber die Städte hielten ihr Deutſchtum trotz aller Bedrückungsverſuche aufrecht. Bis die Provinz bei der erſten Teilung Polen 1772 und die reſtlichen Städte Danzig und Thorn bei der zweiten Teilung 1793 an Preußen zurückfielen, war das Land völlig gausgefogen in einem Zuſtande des Verfalles und der Verwahrloſung, die kaum zu ſchildern iſt. Es bedurfte eines koloniſatoriſchen Genies, wie es Friedrich der Große war, um das Zerſtörte wie⸗ der aufzubauen. Mehr als 15090 Anſiedler zog er⸗ herbei, die als Landwirte und Handwerker die Wirk⸗ ſchaftslage der Provinz wieder hoben. Ein neuer Wohlſtand zeigte ſich bereits, als der Krieg von 1806/07. das Land in neues Elend ſtürzte. Im Frieden von Tilſtt wurde Thorn dem neuerrichteten Großcherzog⸗ tum Warſchau zugeſprochen und Danzig wurde wie⸗ der Freiſtaat, wie in früßerer Zeit. Von den Fran⸗ zoſen ausgeſogen, durch Teuerung und Seuchen ver⸗ heert, hatten die preußiſch gebliebenen Gebiete im Verein mit der Provinz Oſtpreußen dennoch die Kraft, die Erneuerung des preußiſchen Staates vor⸗ zubereiten. Der Wiener Kongreß vereinigte wieder Danzig und Thorn mit Weſtpreußen und während eines Zeitraumes von 100 Jahren erlebte die Pro⸗ vinz unter preußiſcher Verwaltung einen Auffſtieg auf wirtſchaftlichem und kulturellem Gebiete, wie er unter polniſcher Herrſchaft nie möglich geweſen wäre. Kein Wunder, daß die polniſche Habgier nach dem Beſitz des blühenden Landes immer ſtärker wurde. Der Pole Roman Dmowſki hat mit einer außerordentlich rührigen Propaganda im Weltkriege erreicht, daß die polniſchen Ziele wenigſtens zum Teil verwirklicht wurden. Schon 1915 gewann er in der Schweiz Paderewſki und Stenkiewiez ſowie den Journaliſten Seyda für ſeine Abſichten und legte in Vondon von Seyda verfertigte ſtatiſtiſche Karten vor, die die Verbreitung der Polen im Oſten darſtellen ſollten. Nach ſeiner Anſicht mußten faſt ganz Weſt⸗ preußen und größere Teile von Oſtpreußen zu Po⸗ len geſchlagen werden, während Königsberg eine ſelbſtändige Republik werden ſollte. Entſcheidend war es, daß es Roman Dmowſki gelang, auch Wilſon für die polniſchen Pläne zu gewinnen. Während die überraſchende Erklärung Polens zum Königreich, die von den Mittelmächten ausging, den Wünſchen Dmowfkis gar nicht entſprach, ſtand ihm 1918 ein unerwarteter Erfolg in Ausſicht, denn die Terri⸗ torialkommiſſion, die in Paris den Verſailler Ver⸗ trag vorbereitete, hatte ſchon Danzig und die vier Kreiſe rechts von der Weichſel zu Polen geſchlagen. Daß es nicht ſo kam, haben wir ſchließlich Lloyd George zu verdanken, der im Rate der Zehn an Danzigs Deutſchtum nicht rütteln ließ und es auch durchſetzte, daß die vier Kreiſe rechts der Weichſel durch Abſtimmung über ſich ſelhſt beſtimmen durften. Ebenſowenig wie hiſtoriſch, hat Polen aus natio⸗ malen Gründen irgendeinen berechtigten Anſpruch auf das Korridorgebiet, das niemals eine deutſche Min⸗ derheit gehabt hat. Als es aus dem deutſchen Staats⸗ gebiete herausgeriſſen und zu Polen geſchlagen murde, ſaßen dort nur 27 v. H. Polen. Die polniſche Bevölkerung war aber hier nicht dichter geſät, als in dem größten Teile des ſogenannten polniſchen „National⸗Staates“, den man beſſer einen Nationali⸗ tätenſtaat nennen würde und deſſen Grenzbeſtim⸗ mung durch das Verſailler Diktat die größte Willkür gegen das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker dar⸗ ſtellt. 5 Es fragt ſich nun, ob der Korridor für Polen wirtſchaftlich von irgendwelchem Werte iſt. Auch der unbefangene Beurteiler muß feſtſtellen, daß das früher blühende Gebiet heute wirtſchaftlich tot iſt. Die Idee, einen uralten Handelsweg, der ſich aus naturgegebenen Gründen von Weſten nach Oſten entwickelt hatte, plötzlich von Süden nach Norden zu legen, müßte ſich als unſinnig erweiſen. Selbſt Danzig, das früher nur einer von mehreren Häfen zweier Provinzen war, und heute als Haupthafen * f lufenthalt in Berlin Das Programm der drei Tage Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Febr. Das Programm für die Berliner Anweſen⸗ heit des Bundeskanzlers Schobers ſteht in den Hauptzügen nunmehr feſt. Der Bundeskanzler trifft am Samstag früh in Berlin ein. Gegen Mittag erfolgt dann ein Empfang beim Reichspräſi⸗ denten, an den ſich unmittelbar ein Frühſtück an⸗ ſchließt. Der Nachmittag iſt für die politiſchen Be⸗ ſprechungen reſerviert. Abends findet das große Staatsdiner beim Reichskanzler ſtatt, zu dem ein ſehr weiter Kreis aus Politik, Wirtſchaft, Wiſſen⸗ ſchaft, Beamtentum, Preſſe geladen iſt. Am Sonn⸗ tag vormittag wird der Bundeskanzler entweder einen Ausflug nach Potsdam oder ein Rundflug 1 über Berlin übernehmen. Zum Fr ck wird Für dann der Außenminiſter Curtius einladen. abends iſt eine Feſtaufführung in der Oper Unter den Linden vorgeſehen, der ein diplomatiſcher Empfang beim Geſandten Frank folgt. Der Montag Vormittag bleibt gleichfalls poli⸗ tiſchen Beſprechungen vorbehalten, worauf ein Früh⸗ ſtück in der öſterreichiſchen Geſandtſchaft folgt. Für Die allgemeine Ausſprache über den Zollwaffenſtillſtandsgedanken wurde in der geſtrigen Nachmittagsſitzung von dem öſterreichiſchen Handelsminiſter und früheren Bundespräſibdenten Heiniſch eröffnet. Der Zollwaffenſtillſtands⸗ gedanke, ſo führte Dr. Heiniſch aus, hat bei der öſter⸗ reichiſchen Bundesregierung und in den Wirtſchafts⸗ kreiſen Oeſterreichs ein ſehr ſtarkes Echo gefunden. Die wachſende Arbeitsloſigkeit hat dahin gewirkt, daß dem Schutze des inneren Marktes auch in Oeſterreich mehr Aufmerkſamkeit geſchenkt wird, und daß ſich ſeine Handelspolitik jetzt in der gleichen Richtung be⸗ wegt, die die Mehrheit der anderen Länder ſeit lan⸗ gem eingeſchlagen hat. Die öſterreichiſche Regierung bringt den neuen Beſtrebungen einer engeren wirt⸗ ſchaftlichen Zuſammenarbeit zwiſchen den Staaten und der Abſchaffung der Haudelshinderniſſe das leb⸗ hafteſte Intereſſe entgegen. Beſonderen Wert mißt ſie dem Verſuch einer Kollektivaktion zur Zollſenkung bei, da ein erfolgreiches Vorgehen auf dieſem Wege geeignet wäre, in dauerhafter Weiſe eine der wich⸗ tigſten Bedingungen für die friedliche Entwicklung des internationalen Güteraustauſches zu ſchaffen. Oeſterreich wird an der praktiſchen Verwirklichung einer internationalen wirtſchaftlichen Solidarität auf⸗ richtig mitarbeiten. Der frühere norwegtiſche Miniſterpräſident OIykke erkärte, ſeine Regierung hoffe auf einen weitgehenden Erfolg der Konferenz, die im Geiſte der internationalen Zuſammenarbeit ſtets unter dem Einfluß gegenſeitigen Vertrauens arbeiten ſollte. Als letzter Redner der Nachmittagsſitzung legte der belgiſche Außenmintſter Hymans ein Be⸗ kenntnis für den Zollwaffenſtillſtand ab. Er ſetzte ſich mit Einwänden auseinander, die insbeſondere von den Produzenten erhoben werden. Der Zoll⸗ waffenſtillſtand ſchließe, ſo ſagte er, in keiner Weiſe die für alle Staaten vorhandene Mögichkeit der Wah⸗ rung ihrer weſentlichen Intereſſen aus. Schließlich könne der Abſchluß eines Zollwaffenſtillſtandes nicht als eine gefährliche Neuerung gekennzeichnet wer⸗ den, da auf dem europäiſchen Kontinent eine teil⸗ weiſe Angleichung der Zölle erfolgt ſei. Hymans unterſtrich ſchließich die Vorteile eines Zollwaffen⸗ ſtillſtandes für die Entwicklung der internationalen Wirtſchaftsbeziehungen, während der wirtſchaftliche Partikularismus für Europa neue Kataſtrophen und den wirtſchaftlichen Verfall bringen würde. Ein Scheitern des Verſuches wäre nicht nur als ſchwerer Mißerfolg der wirtſchaftlichen Arbeiten des Völker⸗ bundes anzuſprechen, ſondern würde auch dazu führen, daß die kleineren Staaten in den um ſie errichteten Zollmauern erſticken würden. eines mittelgroßen Staates fungiert, iſt ſeit 1919 in ſeiner Bedeutung ſehr zurückgegangen Es zeigt ſich aber, daß Polen nicht einmal die Wirtſchaftsſtraße der Weichſel und den Ausgang zur Oſtſee benötigt. In dieſem Zuſammenhange iſt es recht charakte⸗ riſtiſch, was Dmowſki von einem Geſpräch mit Wilſon erzählt. Wilſon meinte, daß es den Polen doch genügen müſſe, wenn ihnen der Weichſelweg nach der See garantiert würde, ohne das Land und Danzig zu beſitzen. Darauf entgegnete Dmowſki: „Die Freiheit zu atmen mit der deutſchen Hand an der Gurgel? Und die ſtrategiſchen Geſichtspunkte?“ Wilſon wandte ein:„Wer wird noch von ſtrategi⸗ ſchen Geſichtspunkten reden. Wir werden doch den Völkerbund haben.“ Dennoch ſcheint das Argu⸗ ment der ſtrategiſchen Geſichtspunkte aus ſchlag⸗ gebender geweſen zu ſein, als das des Völker⸗ bundes. Aber wenn man es richtig betrachtet, iſt der Korridor gerade ſtrategiſch ein unmögliches Gebilde, zumal da Polen drei ſolcher Korridore hat und nur 5 v. H. ſeiner Grenzen militäriſch zu ſtützen vermag. Daß der Korridor keine Dauererſchei⸗ nüng ſein kann, darüber iſt man ſich nicht nur in Deutſchland, ſondern auch in Polen klar. Deutſch⸗ land hat ſich die Reviſion der Oſtgrenzen ausdrück⸗ lich vorbehalten und Reichsaußenminiſter Dr. Cur⸗ tius hat bei der Beratung des polniſchen Liqui⸗ dationsabkommens im Reichstag in aller Form er⸗ klärt, daß dieſer Vertrag in keiner Weiſe mit einem Oſtlocarno identiſch ſei. Wie Deutſchland eines Tages das Korridorproblem aufrollen will, iſt leider noch nicht abzuſehen. Die Polen denken ſich die Löſung auf echt polniſche Weiſe. In polniſchen Denkſchriften lieſt man immer wieder, die Korridor⸗ frage ſei nur eine Oſtpreußenfrage. Polen ſei um Oſtpreußen betrogen worden, hiſtoriſch ge⸗ höre die Provinz zu Polen, der Südoſten ſei pol⸗ niſch und wirtſchaftlich könne ſich Oſtpreußen ohne Anlehnung an Polen nicht halten. An dieſen Argu⸗ den Nachmittag rüſtet man einen Tee im Preſſe⸗ haus, bei dem der Bundeskanzler zur reichsdeutſchen Preſſe ſprechen wird. Um ſechs Uhr erfolgt dann die Abreiſe über Paſſau. Soviel über das Programm, ſoweit es bis jetzt feſtſteht. Daneben denkt man auch noch an eine Ver⸗ anſtaltung, die dem Bundeskanzler Gelegenheit böte, mit der Maſſe der Berliner Bevölkerung in Berührung zu kommen, etwa an Vorträge der Ber⸗ liner Sängervereinigungen vor der Freitreppe des Reichstags, wobef dann Dr. Schober vielleicht auch ein paar Worte an die Menge richten könnte, Aller⸗ dings iſt es fraglich, ob ſich für eine ſolche Veranſtal⸗ tung in den ohnehin überladenen drei Tagen noch Zeit ſchaffen läßt. Die Hauptſache bleibt freilich, daß man eine Möglichkeit findet, die wirtſchaft⸗ lächen Gravamina, die Oeſterreich anzumelden hat, aufzuräumen. Die Stimmung dafür dürfte, wie wir annehmen möchten, jetzt vorhanden ſein. Schließ⸗ lich gibt es doch auch Dinge, bei denen die Meiſt⸗ begünſtigungsklauſel nicht hemmend im Wege ſteht, die ſich ſozuſagen unter der Hand von Regierung zu Regierung ausgleichen laſſen. ledens⸗Konferenz Die nächſte Sitzung, in der der engliſche Handels⸗ miniſter Graham und Reichswirtſchaftsminiſter Schmidt ſprechen werden, iſt auf Dienstag vormittag angeſetzt. Die Mitglieder der deutſchen Delegation bei der Zollwaffenſtillſtands⸗ Konferenz waren geſtern abend Gäſte des franzöſiſchen Handelsminiſters Flandin. Ruſſiſche Schikanen Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 18. Febr. Nach Nachrichten, die dem„Berliner Tageblatt“ zugehen, findet gegenwärtig ein ſyſtematiſches Keſſeltreiben gegen die Druſag ſtatt, deren Aktien ſich zum größten Teil in Händen des Reiches befinden. Als der Generaldirektor Boſſe mit ſeiner famoſen Ausgleichskommiſſion vor etwa fünfviertel Jahren in Moskau war, hat man wirklich geglaubt, durch Uebernahme dieſer Anteile die„Beziehungen zwiſchen Deutſchland und der Sowjetunion zu ſtär⸗ ken“. Wie das„Berliner Tageblatt“ im einzelnen zu berichten weiß, ſind die Automobile und Schreib⸗ maſchinen der Konzeſſion gepfändet worden und die Verſteigerung iſt bereits angeſetzt. Ferner wird die ſofortige Zahlung der erſt am 11. März fälligen Pachtſumme der Konzeſſion betrieben. Von den Gewerkſchaften iſt eine Zprozentige Lohn⸗ abgabe der deutſchen Angeſtellten zur Unterſtützung 7 des Betriebsrates diktiert worden. Schließlich hat man Maßregeln getroffen, um der Konzeſſion den Abſatz ihrer Produkte unmöglich zu machen und ſie auf dieſe Weiſe in Zahlungsſchwierigkeiten zu brin⸗ gen. Man wird durchaus der Meinung ſein können, daß ein ſolches Gebahren nicht gerade für die Pflege der„guten Beziehungen“ Deutſchlands zu Rußland ſpricht! Die Nommuniſten in Frankreich Aufreizung zum militäriſchen Ungehorſam Wie dem„Temps“ aus Kolmar berichtet wird, ſind im Verfolg der gerichtlichen Nachforſchungen wegen Aufreizung von Militärperſonen zum Unge⸗ horſam zwei weitere Verhaftungen vorgenom⸗ men worden. In dem einen Fall handelt es ſich um einen aus Lyon ſtammenden Soldaten bei einem Kolmarer Regiment, in dem anderem um den Vor⸗ ſitzenden der kommuniſtiſchen Jugendorganiſation in Kolmar, der antimilitariſtiſche Flugſchriften ver⸗ kauft haben ſoll. menten iſt leider ſoviel richtig, daß Oſtpreußen in ſeiner jetzigen unglücklichen Lage auf die beſondere Unterſtützung von Reich und Staat angewieſen iſt, um als abgeſchnürte Provinz nicht wirtſchaftlich zu verelenden. Als Beispiel für die polniſchen Abſichten zitieren wir die in Thorn erſcheinende„Slowo Pomorſfkiji“. Die oſtpreußiſche Frage müſſen wir ſelbſt auf die Ge⸗ fahr hin einen Selbſtmord zu begehen, aufrollen. Der heutige Stand iſt folgender: Entweder liquidiert Polen Oſtpreußen, oder Oſtpreußen liquidiert Polen. Einen anderen Ausweg gibt es nicht. Zur Rettung der eigenen Exiſtenz müſſen wir Oſtpreußen liqui⸗ dieren. Noch vor wenigen Tagen erklärte bei einer 10 Jahresfeier in Warſchau in aller Oeffentlichkeit ein Redner, daß die polniſche Jugend die Fahnen Polens nach Oppeln und Königsberg tragen werde, wobei er darauf hinwies, daß dieſes Gelöbnis der Entſchließung des allpolniſchen Studentenkongreſſes entnommen ſei. Wenn Deutſchland dieſen polniſchen Aſpfrationen gegenüber verſucht, durch das Liquidationsabkommen 12 000 deutſche Stedler mit 5060 000 Angehörigen im Korridorgebiet auf der Scholle zu halten und den Reſt deutſchen Grundbeſitzes vor Enteignung zu be⸗ wahren, ſo darf man dieſes Beſtreben vom national⸗ politiſchen Standpunkt aus unterſtützen. Denn wenn das Korridorproblem einmal aufgerollt wird— und Deutſchland wird es aufrollen müſſen— dann wird es ſicher eine Rolle ſpielen, ob überhaupt noch Deutſche in dieſem Gebiete wohnen. Eine andere Frage iſt es allerdings, ob der Vertrag den Polen nicht doch noch Hintertüren offen läßt durch die Grenzzonenverordnung und die Agrargeſetzgebung die letzten Deutſchen aus dem Korridor zu vertreiben. Damit dies nicht geſchieht, wind Deutſchland ſobald es freie Hand im Weſten gewonnen hat alle Energle darauf verwenden müſſen, den deutſchen Oſten zuſerlöſen, bevor er endgültig verloren und damit auch Oſtpreußen kaum mehr zu halten ſein wird. — Gefängnis für Droſchkenzerſtörer Telegraphiſche Meldung — Berlin, 18. Febr. Vor dem Schnellrichter im Berliner Polizei⸗ präſidium wurde geſtern über eine Reihe von Terror handlungen verhandelt, die im Zu⸗ ſammenhang mit dem Teilſtreik im Berliner Droſch⸗ kengewerbe verübt worden ſind. Von den drei An⸗ geklagten, die ſich zu verantworten hatten, iſt nur einer Droſchkenchauffeur, während der zweite ein arbeitsloſer Maurer und der dritte ein ehemaliger Chauffeur iſt, dem der Führerſchein vor einiger Zeit entzogen wurde. Der Droſchkenchauffeur, der einen arbeitswilligen Kollegen mit Gewalt am Weiter⸗ fahren gehindert und eine Türſcheibe des Wag eingeſchlagen hatte, wurde zu drei Wochen Gefängnis verurteilt. Der arbeitsloſe Maurer erhielt wegen Sachbeſchädigung 10 Tage Gefängnis. Der ehemalige Chauffeur, der die Fahrgäſte einer Autodroſchke zum Ausſteigen gezwungen und die Windſchutzteile des Autos zertrümmert hatte, wurde zu vier Wochen Gefängnis verurteilt. Neuer Jund im Nemi- See Telegraphiſche Meldung — Rom, 18. Febr. Auf dem teilweiſe freigelegten zweiten Kaiſer⸗ ſchiff wurde bei den Freilegungsarbeiten ein ver⸗ goldeter Bronzepfeiler von über einem Meter Höhe vorgefunden. Er gehörte zur Innen⸗ ausſtattung des Schiffes und endet in einem künſt⸗ leriſch gearbeiteten Doppelkopf mit zwei Faungeſich⸗ tern. Die Arbeit iſt von außergewöhnlicher Präziſion und das Kunſtwerk gehört, den Blättern zufolge, zu den vollkommenſten künſtleriſchen Prunken des römt⸗ ſchen Altertums. Ferner fand man einen vergoldeten Dachziegel aus Kupfer. Das Schiff ſelbſt liegt noch zur Hälfte im Schlamm. Man hofft, bei der Freilegung auf weitere altrömiſche Funde zu ſtoßen. Letzte Meloungen Neue Schneefälle im Schwarzwald r. Triberg, 18. Febr.(Eigener Drahtbericht.) Im Schwarzwald ſind geſtern nachmittag und abends neuerdings ununterbrochen Schneefälle niedergegangen, die noch ſtärker als die vom Sonn⸗ tag waren und die bei ſinkenden Temperaturen bis tief in die Täler hinabreichen. Dadurch ſind die all⸗ gemeinen Sportsverhältniſſe weiterhin verbeſſert worden. Die Temperaturen liegen heute vormittag bei bedecktem Himmel und teilweiſe Hochnebel bei fünf bis neun Grad. Die geſtrigen teilweiſe ſtürmi⸗ ſchen Nordwinde haben heute abgeflaut. Die Schnee⸗ höhen betragen in mittleren Höhen von 700 bis 800 Meter 20 bis 30, bei 100) Meter 40 bis 50 und dar⸗ über über 100 Zentimeter. Geheimrat Julins Schwalbe 7 — Berlin, 18. Febr. Der Herausgeber der „Deutſchen medtziniſchen Wochenſchrift“, Geheimer Sanitätsrat Prof. Dr. Julius Schwalbe, iſt am Montag im Alter von 66 Jahren geſtorben. f Synagogenſchändung 05 — Berlin, 18. Febr. In der Nacht zum Sonntag iſt die Synagoge am Cottbuſer Tor pon unbekannten Tätern in einer unerhört gemeinen Weiſe be⸗ ſudelt worden. Die ganze Front des Gottes⸗ hauſes und ſeine Türen ſind mit 20 Hakenkreu⸗ zen in Höhe von 1 Meter bemalt worden. Ueber die ganze Breite der Faſſade erſtrecken ſich die Worts „Juda verrecke! Juda den Tod! Die Rache naht!“ 20 Fiſcher verunglückt— Neun Tote — Memel, 17. Febr. Ein ſchweres Unglück er⸗ eignete ſich am Sonntag auf dem Plateltiai⸗See, etwa 30 Kilometer von Litauiſch⸗Krottingen. Am frühen Morgen war eine Anzahl Fiſcher aus Pla⸗ teliai und Umgebung mit Schlitten auf den See ge⸗ fahren, um dort zu fiſchen. Am Nachmittag kehrten zwei Schlitten, aueinandergebunden und von einem Pferd gezogen über das Eis zurück. Auf beiden Schlitten befanden ſich insgeſamt 20 Perſonen. In der Mitte des Sees brach der erſte Schlitten ein und riß den zweiten mit ſich in die Tiefe. Elf Per⸗ ſonen konnten gerettet werden, acht Männer und eins Frau ertranken. 5 Zugzuſammenſtoß bei Glasgow — London, 18. Febr. Bei Ruther Glenn in der Nähe von Glasgow ereignete ſich Montag abend ein ſchweres Eiſenbahnunglück. In dem dichten Nebel, der über der Gegend lag, fuhr ein Zug auf einen Vorzug auf. Nach amtlicher Mitteilung wurden 51 Perſonen verletzt. 24 Verletzte, darunter ſechs Schwerverletzte, mußten im Krankenhaus blei⸗ ben. Bei den Verletzten handelt es ſich zum größten Teil um Marktfrauen. Die Kältewelle in.S. A. 8 — Newyork, 18. Febr. Die ungewöhnliche Kälte⸗ welle im Oſten der Vereinigten Staaten hat die Schiffahrt ſtark behindert. Aus Neu⸗Eng⸗ land, wo Temperaturen von 22 bis 34 Grad minus gezneſſen wurden, werden zehn Todesfälle gemeldet. In Sarxanac Lake im Staate Newyork herrſchen 37 Grad, in Tupper Lake, ebenfalls im Staate Newyork, 40 Grad unter Null.— Bei Capemay(New⸗Jerſey) ſind vier Mann Beſatzung eines geſunkenen Kohlen⸗ ſchiffs im Rettungsboot erfroren. Newyork, 18. Febr.(United Preß). Ein elſiger Schneeſturm, der, ſoweit bekannt, 17 Todesopfer ſor⸗ derte, ſuchte während des Wochenendes die atlantiſche Küſte der Vereinigten Staaten heim Beſonders ſtark war der Schneefall in den nordöſtlichen Staaten. Allein in Newyork ſind 19000 Ar better damit beſchäftigt, den Schnee, der in manchen Teilen der Stadt bis zu einem Meter Höhe zuſammenge⸗ trieben wurde, zu entfernen. Flugzengabſturz Cali(Columbien), 18. Febr.(United Preß.) Bei einem Propagandaflug ſtürzte ein von dem deutſchen Piloten von Burchardt und einem Paſſagier beſetztes Flugzeug der Seadta(Deutſch⸗ eolumbianiſche Luftfahrt⸗Geſellſchaft) ab. Die Ma⸗ ſchine ſchlug auf das Dach der Santa Librada Uni⸗ verſität auf, wobei alle beiden Inſaſſen ſoſort getb⸗ tet wurden. Die Urſache des Unglücks iſt noch nicht bekannt. Als das Flugzeug, das mit dem Abwerfen von Reklamezetteln für eine Fluglinie der Geſell⸗ ſchaft beſchäftigt war, ſich in etwa 800 Meter Höhe befand, ſtürzte es in gerader Linie auf das Dach der Univerſität Dienstag, den 18. Februar 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 81 Städtiſche Nachrichten Amorganiſation im badiſchen Reichsbahnbezirk Nachdem von den ehemaligen Ländereiſenbahnen die Reichsbahndirektionsbezirke Dresden und Stutt⸗ gart die Umſtellung des Aufgabenkreiſes der Be⸗ zirksſtellen nach der ehemalig preußiſchen Aemter⸗ organiſation durchgeführt haben, und die Gruppen⸗ verwaltung Bayern dieſe Aenderung demnächſt durchführen wird, wird ſich auch die Reichsbahndirektion Karlsruhe vorausſichtlich auf 1. November 1930 der einheitlichen Aemterorganiſation anſchließen. Im Bezirk der Reichsbahndirektion Karlsruhe ſind zur Zeit Be⸗ trieb und Verkehr im Aufgabenkreis der Betriebs⸗ ämter zuſammengefaßt. Daneben beſtehen Bau⸗ ämter für den Aufgabenkreis des Baudienſtes. Mit der Umorganiſation wird der Betriebs⸗ und Bau⸗ dienſt im Aufgabenkreis der Betriebsämter zuſam⸗ mengefaßt. Für den Verkehrsdienſt werden Ver⸗ kehrsämter neu errichtet. An die Stelle von bisher 9 Betriebsämtern und 14 Bauämtern werden künf⸗ tighin 15 Betrieb⸗ und 5 Verkehrsämter treten. Betriebsämter werden in Mannheim ), Heidelberg(), Lauda, Karlsruhe(), Offenburg, Freiburg(), Baſel, Waldshut, Villingen und Kon⸗ ſtanz errichtet. Der Aufgabenkreis der künftigen Betriebsämter wird die Durchführung des Betriebs, der Bahnunterhaltung und Bahnbewachung, ſowie die Ausführung von Bauten aller Art umfaſſen. Verkehrsämter werden in Mannheim, Karls⸗ ruhe, Freiburg, Baſel und Konſtanz errichtet. Zum Aufgabenkreis der neuen Verkehrsämter ge⸗ hören: Pflege der Beziehungen zwiſchen Reichsbahn und Verkehrsintereſſenten in allen die Abfertigung und Beförderung von Perſonen, Gepäck, Expreßgut, Gütern und Tieren betreffenden Angelegenheiten, Verkehrswerbung, Beobachtung der Verkehrsmittel, Verkehrseinrichtungen und Anlagen für die Be⸗ dürfniſſe des Handels, des Gewerbes, der Induſtrie und der Land⸗ und Forſtwirtſchaft, Abſchließen der Verträge mit Gleisanſchlußbeſitzern über Stückgut⸗ beförderung auf Privatgleisanſchlüſſen, Beaufſich⸗ tigung der geſamten Verkehrsdienſtſtellen, des Lade⸗ und Beförderungsdienſtes, des Wagendienſtes, Ueberwachung des geſamten Kaſſendienſtes der Sta⸗ Hons⸗, Fahrkarten⸗ und Güterkaſſen u. a. m. Enoͤe des Fluges nach Norderney Der Dornier⸗Superwal muß abmontiert werden Der Motorſchaben, der den Dornier⸗Superwal D 1785 in Bingen zur Notlandung zwang, ſtellt ſich nun doch als weit ſchlimmer heraus, als die erſte Meldung erkennen ließ. Das Flugboot hatte um 31 Uhr bereits Bingen in Richtung Koblenz paſ⸗ ſtert und war bis Bacharach gekommen. Hier mußte der Weiterflug aufgegeben werden. Es gelang dem Piloten, umzudrehen und im Gleitflug den Binger Hafen zu erreichen. Das Flugbodt muß abmon⸗ tiert werden. Ueber die Notlandung liegt uns noch folgende Meldung eines Binger Mit⸗ arbeiters vor: Montag mittag gegen 12.30 Uhr kreiſte das Waſſerfluggeug D 1785 der Dornier⸗Superwal⸗ Werke über dem„Binger Loch“, beſchrieb eine Schleife über dem Mäuſeturm und ging dann plötz⸗ lich auf den Rhein gegenüber der Binger Feſthalle kurz vor einem Radſchleppdampfer nieder. Das Flugzeug wurde an einer Hafenboje verankert. Die Notlandung des Waſſerflugzeuges war dadurch her⸗ vorgerufen worden, daß ſich während des Fluges die Aufſaugſtutzen vom Motor löſten und von dem Luftdruck fortgeriſſen wurden. Die losgeriſſenen Stücke riefen einen Motor⸗ bruch hervor und zerſchlugen zwei Pro⸗ peller. Weiter beſchädigten ſie die Motorgondel und riſſen einige Löcher in den Flugzeug rumpf. Perſonen kamen bei der Notlandung nicht zu Schaden. * 240 friſche Hühuereier enthielt ein grauweißer ovaler Weidenkorb, 30 Zentimeter hoch und 30—40 Zentimeter im Durchmeſſer, der dieſer Tage auf der Straße zwiſchen R und O von einem Laſtkraftwagen geſtohlen wurde. Rückgang der Tuberkuloſe⸗Sterblichkeit Dieſer Tage fand die Jahres zuſammen⸗ kunft des Vereins zur Bekämpfung der uberkuloſe Mannheim für das Jahr 1928/29 ſtatt. Es waren außer dem Vorſtand und den Ver⸗ tretern der verſchiedenen Ortsausſchüſſe erſchienen Prof. Berghaus, der verdienſtvolle Geſchäftsfüh⸗ rer des Badiſchen Landesverbandes zur Bekämpfung der Tuberkuloſe in Karlsruhe, und als Vertreter der Stadt Direktor Stolz vom Fürſorgeamt. Eingangs konnte der Vorſitzende, Direktor Dr. Harms, auf den bevorſtehenden Umzug der Lungenfürſorgeſtelle aus den unzulänglichen Räumen von M nach R5 (altes Krankenhaus) hinweiſen. Dem Leiter der Vungenfürſorgeſtelle gelang es, als die Stadt die er⸗ heblichen Koſten für die Einrichtung einer neuzeit⸗ lichen Fürſorgeſtelle nicht übernehmen zu können glaubte, wertvolle finanzielle Unterſtützung bei dem deutſchen Zentralkomitee in Berlin, dem Landesver⸗ band zur Bekämpfung der Tuberkuloſe in Karlsruhe und der hieſigen Geſellſchaft der Aerzte zu finden. Dadurch, daß im letzten Augenblicke die Geſellſchaft der Aerzte in Anerkennung der vorbildlichen Zuſam⸗ menarbeit der Lungenfürſorgeſtelle mit den prak⸗ tiſchen Aerzten einen größeren Betrag der Stadtver⸗ waltung zur Verfügung ſtellte, wurde es erſt ermög⸗ licht, die vorgeſehene Einrichtung der zukünftigen Lungenfürſorgeſtelle in vollem Umfange zur Ausfüh⸗ rung zu bringen. Erfreulich in dieſer Zeit allgemeinen Peſſimis⸗ mus klangen die Zahlen, die der Vorſitzende über den Rückgang der Tuberkuloſeſterblichkeit in Mannheim anführen konnte, die mit 9,3(1928) und 78(1920) Todesfällen an Tuberkuloſe auf je 10 000 der Bevöl⸗ kerung unter dem Landesdurchſchnitt(9,9 1928) ſteht. Die Zahl der Todesfälle an Lungentuberkuloſe allein iſt ſogar von 24 im Jahre 1918 auf 590 im Jahre 1929, alſo auf 7 des letzten Kriegsjahres zurück⸗ gegangen. Alles in allem ein Beweis für die Wirk⸗ ſamkeit der bisherigen Arbeitsmethode der Tuber⸗ kuloſefürſorge. Neben der Stadt, die die hieſige Lungenfürſorge unterhält, hat wieder der Landesver⸗ band erhebliche Mittel für die Behandlung Lungen⸗ kranker, für die ſog. nachgehende Fürſorge und für die Vorbeugung zur Verfügung geſtellt. Der Verein zur Bekämpfung der Tuberkuloſe hat nach dem Geſchäftsbericht mit den Mitteln, die ihm vom Kreis, von der Stadt und von verſchie⸗ denen Krankenkaſſen zufließen, wieder erhebliche Beihilfen an Tuberkulöſe oder tuberkulöſe Familien Schluß der Einzeichnung für den Sonderzug der„Nimz“ zu dem Fußball- Länderspiel zur Lebensmittelbeſchaffung, zur Durchführung von Kuren, zur Anſchaffung von Betten und Kleidern, zur Haltung einer Hauspflegerin u. ähnl. gegeben. Direktor Kuhn erſtattete den Kaſſenbericht. Eine lebhafte Diskuſſion entſpann ſich im Anſchluß an ein Reſerat von Dr. Stephan⸗Mannheim über die ſeitherige und zukünftige Neubantätigkeit in Mannheim Eine Eingabe an den Stadtrat ſoll dem Wunſch Ausdruck geben, daß geeignete tuberkulöſe Familien bei der Verteilung von Neubauwohnungen, auf die der Stadtrat einen Einfluß ausüben kann, nicht ausgeſchloſſen werden. Die zum Schluß vorgenommene Wahl des erſten Vorſitzenden ergab die einſtimmige Wiederwahl des ſeitherigen erſten Vorſitzenden Direktor Dr. Harms ⸗Mannheim. Zum ſtellvertretenden Vor⸗ ſitzenden wurde an Stelle von Frau Alice Bens⸗ heimer, der verdienſtvollen Begründerin und Vor⸗ kämpferin der Tuberkuloſefürſorge in Mannheim, die eine Wiederwahl wegen Ueberlaſtung leider ab⸗ lehnen zu müſſen glaubte, Hauptlehrer Keller⸗ Neckarau gewählt. Der Verein zur Bekämpfung der Tuberkuloſe Mannheim mit ſeinen verſchiedenen Ortsausſchüſſen hofft, daß er auch in Zukunft Unter⸗ ſtützung finden wird, um wetter ſo erfolgreich die gefährliche Volksſeuche bekämpfen zu können. Verlegung der ſtädtiſchen Lungenfürſorgeſtelle Die ſtädtiſche Lungenfürſorge, die zur Zeit völlig unzureichend in gemieteten Räumen untergebracht iſt, muß dieſe Räume infolge Kündigung durch den Vermieter ſpäteſtens Emde Februar 1930 aufgeben. Der Fürſorgeſtelle werden dafür geeignete Räume im Amtsgebäude 3 zugewieſen. Die neuen Räume bedürfen der Herſtellung, auch ſind unumgängliche Anſchaffungen nötig. Vor allem bedarf die Fürſorge⸗ ſtelle eines neuen Röntgenapparates, weil der vorhandene ſchon über 10 Jahre im Betrieb iſt und nicht mehr den Anforderungen genügt. Die Koſten für Herſtellungen und Anſchaffungen waren auf 47 500 Mark veranſchlagt; nach Beſchränkung auf das unbedingt Notwendige hätten 20000 Mark aus ſtädtiſchen Mitteln ausreichen müſſen. Dank reicher Zuwendungen von je 10 000 Mark von den Spitzen⸗ verbämden zur Bekämpfung der Tuberkuloſe und der Geſellſchaft der Aerzte in Mannheim ſtehen jetzt 40 000 Mark für den vorgeſehenen Zweck, insbeſon⸗ Dentſchland- talen am 2. März in Frankfurt a. M. und für Eintrittskarten in das Stadion it endgüllig Donnerstag abend Wer auf unſerer Seſchäftsſtelle am matht Sonderzugs⸗ und Eintzittskarten bestellt hat, kann bestimmt auf ſeine Karten trochnen, da dieſe bereits in unſerem VBeſitz ind. Mutzen Bie allo nom die beiden Tage zur Eingeichnung aus, da in Frankfurt ſelbſt keine Karten mehr zu erkalten find. Mach Donnerstag find bei der„nz“ heine Karten mehr zu erkalten. dere auch für die Anſchaffung eines den Anforderun⸗ gen entſprechenden Röntgenapparates, zur Ver⸗ fügung. Mit Rückſicht darauf, daß die neuen Räume im Amtsgebäude 3 ſchon am 1. März 1930 beziehbar ſein müſſen, hat der Stadtrat die Durchführung der vorgeſehenen Maßnahmen ſchon vor der Zuſtimmung durch den Bürgerausſchuß angeordnet. Der Bürger⸗ ausſchuß hat nachträglich nur noch zu genehmigen, daß 20 000 Mark aus der Rücklage zur Verfügung ge⸗ ſtellt werden. Guter Erfolg der Straßenſammlung Die Geſchäftsſtelle der Mannheimen Notgemeinſchaft ſchreibt uns: Samstag und Sonntag waren wichtige Tage für die Notgemeinſchaft. Es galt die Straßenſammlung durchzuführen. In unſeren ſonſt viel ſtilleren Räumen war großer Betrieb. Unentwegt ging es ein und aus. Es war eine Freude mitzuerleben, mit welchem Eifer die kleinen und großen Sammler und Sammlerinnen, mit Büchſen, Blumen und Ausweis bewaffnet, aus⸗ zogen, um jeden anzuhalten und um eine Gabe zu bitten. Viele kamen immer wieder und holten neue Blumen oder ließen geſchwind den Inhalt ihrer Büchſe zählen. Je mehr ſie eingeſammelt hatten, umſo größer war die Freude. Es wurden Erfah⸗ rungen ausgetauſcht. Da gab es ganz gewiegte Sammler, die es heraus hatten, wie man am ſchnell⸗ ſten zu einer vollen Büchſe gelangte. Ein gang Findiger hatte ſein Fahrrad mitgebracht und er⸗ zählte ſtrahlend, er ſauſe„von einer Kirchentür zur andern“. Die Gebefreudigkeit war groß. Wer durch die Straßen ging, freute ſich an den vie⸗ len blumengeſchmückten Menſchen. Allen, die zu dem ſchönen Ergebnis beigetragen haben, ſei an die⸗ ſer Stelle herzlichſt gedankt, vor allem den eifrigen Sammlern und Sammlerinnen, aber auch der ge⸗ ſamten Bepölkerung der Stadt und der Vororte, Die Notgemeinſchaft iſt durch den guten Erfolg der Sammlung in der Lage, Vielen zu helfen, die in ſchwerer Not ſind. Als ſehr erfreulich haben wir es empfunden, daß ſich Sammler in genügender Zahl aus allen Schichten der Bevölkerung freiwillig ein⸗ gefunden hatten. Leider iſt es durch einen miniſte⸗ riellen Erlaß den Schulleitern nicht mehr möglich, von ſich aus die Schüler zur Mitarbeit bei Sammlungen aufzufordern. Es beſteht jedoch die Möglichkeit, an die Schüler über 13 Jahre durch die Jugendorgant⸗ ſationen heranzutreten, um ſie zum Sammeln zu gewinnen. Die Gründe, die das Miniſterium zu dieſem Erlaß veranlaßten, waren gewiß ſtichhaltig. Man kann ſich aber der Anſicht nicht erwehren, daß es erzieheriſch von Nutzen wäre, wenn angeſichts der vielen Not, die es in unſerer Zeit gibt, die Jugend auch weiterhin durch die Schule angehalten werden könnte, das Ihre zur Linderung beizutragen. J. Schr. * * Amtsniederlegung. Bilro⸗Direktor Reichle, der ſeit mehr als zwei Jahrzehnten ehrenamtlich als Rektor des kathol. Knabenwaiſenhauſes„St. Anton“ hier tätig war, hat dieſes Amt nieder⸗ gelegt. Einen Teil der Arbeiten hat als Präfekt Lehrer Becken bauer übernommen. Sekretartat und Verrechnung der Anſtalt behält Büro⸗Direktor Reichle einſtweilen bei. * Plünderung eines Autos. Dieſer Tage ver⸗ ſchwanden aus einem Perſonenkraftwagen, der vor einem Hauſe in der Max⸗Joſefſtraße ſtand, eine Reiſedecke, auf der einen Seite braun und auf der anderen verſchiedenfarbig kariert, ein graublauer Herrenulſter, ein grauer Staubanzug und eine braune Aktentaſche mit Proſpekten der Firma Adolf Baum, Mannheim. * Preußiſch⸗Südbeutſche Klaſſenlotterſe. In der geſtrigen Vormittags ziehung wurden fol⸗ gende Gewinne ausgeloſt: Zwei Gewinne zu je 10000„ auf Nr. 108 576, vier Gewinne zu je 3000% auf die Nummern 204 125 und 322 083; in der Nach⸗ mittäagsziehung: zwei Gewinne zu je 5000 4 auf die Nummer 379 135 und zehn Gewinne zu je 3000 4 auf die Nummern 54 755, 125 624, 161 187, 281912 und 335 174.(Ohne Gewähr.) Querſchnitt durch ein Lokal Von Walter Haſenclever, Paris In der Rue Rambuteau, mitten im Hallenviertel, liegt der„Pere Tranquille“. Am Tage ein unſchein⸗ bares Café, in dem ſich nachts ein ſonderbares Leben abſpielt. Berühmt durch ſeine Zwiebelſuppe, dieſe un⸗ nachahmliche franzöſiſche Erfindung, die den Müden erquickt und den Selbſtmörder ins Leben zurückruft, ladet ſeine feurige Reklame die Schiffbrüchigen, ein, im Bauch von Paris vor Anker zu gehen. Aus den mit Lebensmitteln vollgepfropften Stra⸗ zen, aufgetürmten Gemüſebergen, fluchenden Karren⸗ TT.! TT Der Dichter Anton Wiloͤgans Direktor des Wiener Burgtheaters Zum Direktor des Burgtheaters in Wien, der traditionellen Stätte deutſcher Schauſpielkunſt, wurde der öſterreichiſche Dramatiker u. Lyriker Anton Wildgans ernannt. ſchiebern, mit denen nicht gut Kirſchen eſſen iſt, ge⸗ langt man in ein Lokal, das in drei Abteilungen zerfällt. Betrachten wir ſie der Reihe nach. Nicht aus feuilletoniſtiſchen Gründen, ſondern um einer intereſſanten Tatſache willen; ödteſe drei Abteilungen, genau geordnet und abgegrenzt, repräſentteren die drei Klaſſen der heutigen Geſellſchaft: die Pluto⸗ kratie, die Bourgebiſie und das Proletariat. Fangen wir mit der unterſten an. Es iſt 2 Uhr nachts. Man betritt eine ſchmutzige, verräucherte Kneipe. Der Bartiſch iſt eine Fortſetzung der Straße. Hier herrſcht ununterbrochenes Kommen und Gehen. Es gibt Kaffee, Schnaps, Bratkartoffeln und billigen Wein. Arbeiter und Marktfrauen ſitzen an rohen Tiſchen. Zuhälter mit Halstüchern und Mützen, den Arm nachläſſig auf die Theke geſtützt, äugen umher. Das Geſchäft blüht. Manchmal zetert ein Betrunke⸗ ner. Es riecht nach Knoblauch und Oel. Eine Klapptüre führt in den anſtoßenden Raum. Hier ſind die Tiſche gedeckt. Ein Klavierſpieler häm⸗ mert in der Ecke, die Speiſekarte zirkuliert und die Preiſe ſind geſalzen. In der Mitte wird getanzt; aber da die Gäſte nicht mehr ganz nüchtern ſind, ſo iſt dieſer Tanz ein zäher Kampf um das Gleichge⸗ wicht. Dort ſitzen Leute, die ſich etwas leiſten, ein gutes Geſchäft gemacht haben und eine Nacht durch⸗ bummeln. Daneben ſieht man Damen, deren Ein⸗ künfte unſicher ſind und vom Gang der Geſchäfte ab⸗ hängen. Sie ſchwingen an ihrem Buſen Jünglinge, die mit verklärtem Geſicht und verſchwitztem Kragen das Glück des Lebens genießen, wobei man nie weiß, ob nicht ein Griff in die Portokaſſe dies Glück be⸗ wirkt hat. Hier ſind alle zufrieden, ſoweit man das nachts um drei Uhr ſein kann. Es herrſcht die Ju⸗ ſammengehßrigkeit einer großen Familie, deren Exi⸗ ſtenz ſelbſt in der Ausſchweifung auf feſten Funda⸗ menten ruht. Aus dieſem Raum führt eine Treppe in die Ge⸗ mächer der oberen Zehntauſend. Denn, auch das iſt eine Eigenheit des Lokals, die örei Abteilungen ſtehen in korrekter Verbindung miteinander, ſodaß ein Menſch, deſſen Karriere auf der Straße beginnt, erſt durch das Hinterzimmer hindurch muß, um im erſten Stock zu landen, zu dem, wiederum ſymboliſch iſt, eine gewundene Stiege führt. Hier oben iſt alles aus Samt. Die Sofas ſind rot, die Vorhänge ſind rot, ſogar die Toilette iſt rotge⸗ ſtrichen. Todtraurige Bardamen ſitzen auf den Hockern, die Mixer gähnen und die Kellner ſind Menſchenfeinde. Dafür ſtehen Sektgläſer auf den Tiſchen und ſtatt des Klaviers wimmert eine Kapelle. Diskrete Separés bieten den Zahlenden ihre Reize an. Es iſt vier Uhr morgens. Wir wollen eine Gruppe von Herren betrachten, die im Smoking lallen. Einer von ihnen, denn es ſind Amerikaner, zieht ein Goldſtück aus der Taſche und präſentiert es. Er reibt es ſozuſagen den An⸗ weſenden unter die Naſe. Jetzt, denkt er in ſeinem umnebelten Gehirn, wird etwas Senſationelles paſ⸗ ſieren: die ausgepowerten Europäer ſehen echtes Gold. Aber niemand nimmt Notiz davon. Er ſtreckt die Hand mit der Münze bis zum Nebentiſch„In⸗ tereſſtert Sie das nicht?“ Nein, es intereſſiert nicht. Der peinliche Vorfall wird überſehen. Er ſteckt die Münze ein und lallt weiter. Eigentlich müßte ich meinen Bericht mit einer er⸗ greifenden Schilderung der Hallen ſchließen. Ich müßte den Aufgang der Sonne beſchreiben, die über Gute und Böſe, über Fleißige und Nichtstuer, über Franzoſen und Amerikaner ſcheint... Mittlerweile iſt es fünf Uhr geworden. Ich bin müde und gehe ſchlafen. 5 SHanneles Krankheitsbild. Der Mediziner Dr. Arthur Münzer hat einmal Gerhart Haupt⸗ manns Traumdichtung„Hanneles Himmelfahrt“ vom Standpunkt des Arztes betrachtet. Er kam zu dem Ergebnis, daß der Dichter mit großer Meiſter⸗ ſchaft das Bild einer kliniſch durchaus zu faſſenden Geiſtesſtörung entworfen hat. Im Mittelpunkt ber Störung ſteht eine traumartige Benommenheit mit zahlreichen Sinnestäuſchungen und Illuſtonen. Hier⸗ zu kommen innere Unruhe, leichte Erregbarkeit und Angſt. Wir haben ein echtes Delirium vor uns und zwar entſpricht das Zuſtandsbild im allge⸗ meinen dem in der kliniſchen Pſychiatrie als Fieber⸗ delirium bekannten. Die Annahme, daß Hannele hyſteriſch ſei, verwirft Dr. Münzer. Er ſieht in Hanneles Denken und Handeln nur die Reaktion eines ſenſiblen Kindes auf die gegebenen Daſeins⸗ bedingungen; alles Phantaſtiſche, Ueberſchwengliche, Sprunghafte kommt auf Rechnung der Sceelen⸗ ſtörung. Auch die Frage, ob ein 14jähriges Mädchen überhaupt ſolche Träume und Gedanken haben könne, bejaht Dr. Münzer. Hannele hat in ihrem kurzen Daſein viel erlebt und geſehen. Das Leid hat ſie frühzeitig geläutert, nachdenklich und fromm gemacht. Sie betrachtete die Dinge nach ihrer Weiſe und eroberte ſich ein gut Stück Lebensweisheit. Alles, was ſte bedachte, ſpiegelt ſich in ihrer Halluzt⸗ nation wieder. FFFFFFFFbCCbTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCCTTT Keine Brille mehr, ſondern„Haft⸗Glas“ Geheimrat Prof. Dr. Heine von der Uni⸗ verſitäts⸗Augenklinik Kiel, hat einen Erſatz für Brille und Kneifer erfunden: Das hauch⸗ dünne„Haft⸗ oder Kontaftglas“, das direkt auf die Hornhaut des Auges aufgeſetzt wird. 4. Seite. Nr. 81 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag ⸗Ausgabe) Dienstag, den 18. Februar 1930 5 Veranſtaltungen Erfolgreiche Damenſitzung der„Fröhlich Pfalz“ Es iſt ein glücklicher Gedanke geweſen, die Damen⸗ ſitzung am vergangenen Samstag in den für ſolchen Zweck vorzüglich geeigneten Räumen des„Kaufmannsheims“ ab⸗ zuhalten. Der Kontakt war ſehr ſchnell hergeſtellt. Trotz des großen Maskenballs im Roſengarten und der vielen ſonſtigen Veranſtaltungen war der Saal bis auf den letz⸗ ten Platz beſetzt. In bekannter eindrucksvoller Weiſe voll⸗ zog ſich unter Eskorte der Ranzengarde der Einzug des Elferrats. Präſident Reiſcher konnte in ſeiner Begrüßungsanſprache die Feſtſtellung machen, daß die Stimmung doch allmählich recht närriſch werde. Nach dem erſten gemeinſamen Lied ließ Opern⸗ ſänger Bahling in golbſtrotzender Admiralsuniform ſeine gewaltige Stime ertönen. Das Lied aus der Ope⸗ rette„Der Vogelhändler“„Laß Dir Zeit“ brachte ihm, wie nicht anders zu erwarten war, reichen Beifall. Als ihm ſein verdienter Orden überreicht wurde, konnte Präſident Reiſcher die Feſtſtellung machen, daß der vortreffliche Sänger nicht nur Gold in der Kehle, ſondern auch auf der ganzen Bruſt habe. Sein Begleiter am Flügel(Bal duf) wurde bei der Ehrung nicht vergeſſen. Als erſter Büttenredner ſtellte ſich Narr Spindler vor, der berichtete, wie er es zu Hauſe mit der Diktatur nach Muſſolinimuſter verſucht, aber kein beſonderes Glück gehabt hatte. Nicht weniger Erfolg hatte Humoriſt Set⸗ zer, der als Profeſſor aus dem neueſten Reichsadreßbuch Geſchichte aus dem Altertum dozierte. Seine Zwiſchen⸗ bemerkungen, an ſeine Schüler gerichtet, aber ins Publt⸗ kum geſchleudert, riefen wahre Lachſalven hervor. Die Dankesrede nach ſeiner Auszeichnung war ebenfalls ganz hervorragend. Nachdem man ſich mit dem von dem„Vize“ Appel gedichteten Lied„Hupf mein Mädel“ noch mehr in Stimmung geſungen hatte, vollzog ſich der Einzug der Prinzeſſin Karneval, die als„Editha.“ über den diesjährigen Faſching reſi⸗ dieren wird. Mit großem Pomp ſoll ſie am Faſtnachts⸗ sonntag am Rhein abgeholt und zum Lagerfeſt nach dem Zeughausplatz begleitet werdeu. Nun ſtieg ein„Auslän⸗ der“ in die Bütte: Karl Löwenſtein aus Mainz. Seine Büttenrede als Schuſter, im echten Mainzer Dia⸗ lekt gehalten, war eine Glanzleiſtung. Es iſt allmählich bei der„Fröhlich Pfalz“ Tradition ge⸗ worden, daß die Hochſtimmung kurz nach der Pauſe er⸗ reicht wird. Denn als man nach der Pauſe das Ranzen⸗ gardiſtenlied geſchmettert hatte und Frl. Kempf als weiblicher Verkehrsſchutzmann in die Bütte geſtiegen war, war die Ausgelaſſenheit der Narrenſchar auf dem Höhe⸗ punkt angelangt. Dadurch, daß das Publikum in die Büt⸗ tenrede eingriff, durch Zwiſchenrufe die Originalität noch erhöhte und ſich nicht an den Aufforderungen zur„Ruhe“ störte, wurde der Zuſtand hergeſtellt, der die Bezeichnung Hochſtimmung vollkommen rechtfertigt. Als abgebauter ſtädtiſcher Beam⸗ ter ſtellte ſich Gerhard Helffenſtein vor. Kempf jr. konnte ſich als Mannheimer Schuſter nicht recht durchſetzen. Die Entſchuldigung des Präſidenten wäre nicht notwendig geweſen, denn es iſt klar, daß gerade auch in den Bütten⸗ rednern Nachwuchs erzogen werden muß. Als Letzter ſtieg Adolf Kempf, der Vater bes weiblichen Verkehrs⸗ ſchutzmannes, in die Bütte. Man wird ſich klar ſein, wo⸗ her das Mädel den Humor hat. Der Erfolg, den der Va⸗ ter Kempf als„Filsbacher“ erzielte, reiht ſich würdig an den ſeiner Tochter an. Im Laufe des Abends wurden verſchiedene Ehrungen vorgenommen: Architekt Baumüller, Oberverwal⸗ tungs⸗Inſpektor Keßler, die Wirtsleute Ding, die von dem Hohen Elferrat eine Buße von Mk..11 auferlegt be⸗ kamen. Selbſtverſtändlich vergaß man nicht die anweſende Preſſe zu ehren und ihr nahezulegen, in gewohnter Weiſe für die Veranſtaltungen am Faſtnachtsſonntag ein⸗ zutreten. Die Muſik des Abends ſtellte die Kapelle Sch ⸗ Ani. Als man um Mitternacht die offizielle Sitzung ſchloß, ging man noch nicht nach Hauſe. In einer fröh⸗ lichen Nachſitzung regierte weiter Gott Jokus. 5 Maskenball beim V. f. R. Die Fülle der am Samstag abend ſtattgefundenen karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen brachte auch den tradi⸗ tionellen BſR.⸗ Maskenball, der wie ſeine Vor⸗ gänger einen glänzenden Verlauf nahm. In den Räumen des Frtedrichsparks herrſchte die gewohnt gute Stimmung. Bunte Masken führten ein heiteres Spiel der Narretei und ſorgten für köſtlichſte Unterhaltung. Die Mehrzahl der maskierten Ballbeſucher ſtellte die Damenwelt, während die Herren meiſt Geſellſchaftsanzug trugen. Unter den Masken bewegten ſich Frauen in koſtbaren Gewändern, daneben Männer in den briginellſten Verkleidungen. Kein Wunder, daß dem Preisgericht die Wahl ſchwer wurde und daß es ſich ſogar entſchließen mußte, eine Reihe von Troſtpreiſen zu geben. Unter den Beſuchern traf man na⸗ türlich— wie garnicht anders zu erwarten— die promi⸗ nenteſten Vertreter der Fußballfakultät In überaus großer Anzahl war die Mannheimer Schiedsrichtergilde erſchienen. Verbeſſerun⸗ Bei der großen Zahl der Strandbadbeſucher, die ſich des Fahrrades zur Erreichung des Strandbades bedienen, iſt ein beſonderes Augenmerk auf die Unterbringung der Räder während der Dauer des Aufenthalts der Radfahrer im Bade zu richten. Zwar hat die Stadt dieſem Bedürfnis ſchon bisher Rechnung getragen, indem ſie auf dem Bade⸗ ſtrand ſelbſt durch den Hilfsverein für Kriegs⸗ beſchädigte auf deſſen Koſten und Gefahr die Fahr⸗ radbewachung durchführen ließ. Der Platz hat ſich aber bald als nicht geeignet erwieſen. Er nimmt den Badenden insbeſondere bei Waſſerſtänden, die den größeren Teil der Strandfläche bedecken, einen ausgedehnten Raum(/ der Strandbadlänge) für Liegeplätze weg. Er ſtört auch erheblich die ungehin⸗ derte Abwicklung des Durchgangsverkehrs am Haupteingang des Badeſtrandes und reicht bei außer⸗ ordentlichem Andrang an Hauptbeſuchstagen nicht aus. Außerdem ſind die Räder auf dem bisherigen Platze der Sonnenſefte beſonders ausgeſetzt. Eine Verlegung des Aufbewahrungsplatzes iſt daher ſehr zweckmäßig. Die vom Tiefbauamt in Uebereinſtimmung mit der Gartenverwaltung des Hochbauamts vorge⸗ ſchlagene neue Unterbringungsſtelle liegt außerhalb des Badeſtrandes, aber doch in unmittel⸗ barer Nähe. DDD Daß zahlreiche Abordnungen der befreundeten Vereine nicht fehlten, verſteht ſich von ſelbſt. Auch Herzog, der Führer des Rheinbezirks, ließ es ſich nicht nehmen, dem Feſte beizuwohnen. Ueberaus fleißig ſpielte die Ballmuſik vorwiegend neue Tänze. Aber auch die älteren Semeſter kamen voll auf ihre Rechnung. Um die 4. Morgenſtunde verſtummten die Gigolo⸗ und Huſarenklänge und trupp⸗ weiſe zog man durch die laue Winternacht in Mannheims Kaffeehäuſer die in dieſer Nacht keinen Feierabend kann⸗ ten. 5 Die Preisverteilung brachte folgende Ergebniſſe: Damen⸗Einzelpreiſe: 1. VfR.⸗Wahrzeichen, 2. Corpsſtudentin, 3. Herz⸗Dame. Troſtpreiſe: Wenn Du einmal Dein Herz verſchenkſt.— Lausbub. Herren⸗Einzelpreiſe: 1. Trainerfrage, 2. Fußballmuſeum 1980. Troſtpreiſe: Vereinsnadel.— Mephiſto. Gruppenpreiſe: 1. VfR.⸗Girls, 2. Zwei Cowboys, 3. Zukunftsmode. E. P. Stubentenkonzert Die dem großen Studentenverband„Deutſche Säuger⸗ ſchaft“(Weim. C..) angehörige Handelshochſchulverbin⸗ dung„Saxo⸗Frthia“ zog am Samstag in den gaſt⸗ lichen Räumen der Mannheimer Liedertafel ihr Win⸗ terfeſt ab. Voraus ging das ſemeſterübliche Konzert. Das Programm, das eine einheitliche Note trug, deutete in ſeiner Folge auf die leichte Bewegtheit der augenblick⸗ lichen Faſtnachtszeit hin. Eingeleitet wurde das Konzert von zwei Männerchören. Mehr wie„Wein her“ von Zöll⸗ ner gefiel allerſeits das„Schön⸗Rotraud“ von Veit. An dieſe Darbietung ſchloſſen ſich drei Lieder für Sopran an: „Der Muſenſohn“ von Fr. Schubert,„s Zuſchaun“ von C. Bohm und„Liebesbote“ von Frz. Abt. Fräulein Schellberg aus Heidelberg bewies, daß ſie über einen ſchönen dramatiſchen Sopran verfügt. Ihre Stimmanlage iſt wirklich gut und verſpricht noch viel. Dies kam auch bei einer ſpäteren Liederreihe:„Niemand hat's geſehen“ von C. Loewe,„Mein Liebſter iſt ein Weber“ von E. Hil⸗ dach und„Vergebliches Ständchen“ von Joh. Brahms zum Ausdruck. Die Sängerin ſang ſich beſonders mit dem letz⸗ ten Liede ſo in die Herzen der vielen Zuhörer ein, daß eine Zugabe nicht zu umgehen war. Als Solodarbietung ſtach noch als weit über dem Durchſchnitt ſtehend der Kla⸗ viervortrag„Faſchingsſchwank aus Wien“ von Schubert hervor. Herr Dr. Klein, der Leiter des Konzerts und ſelbſt„Deutſcher Sängerſchafter“, bot Kunſt. Sein Vortrag war hinreißend und überzeugend. Jedoch hätte er noch an Wirkung gewonnen, wenn die Planoſtellen im zweiten Teil etwas mehr Berückſichtigung gefunden hätten. Sei⸗ nem Vortrag folgten wiederum zwei Männerchöre:„Tanz⸗ weiſe“ von Wolf und„Immer mehr“ von Seifert. Bei dem Liede„Tanzweiſe“ zeigten ſich bei den Ausweichungen einige Schwächen des jungen Chorkörpers. Hier wäre noch einige Verbeſſerung angebracht. Einen vollen Ausgleich ſicherte das Lied„Immer mehr“. Mit ihm konnten die jungen Stimmen zur beſten Geltung kommen. Dr. Klein Heidelberg verſtand es hier meiſterhaft, die ju⸗ gendliche Begeiſterung am Geſang auszunützen. In ihr liegt die Hauptſtärke der Sänger, deren Leiſtungen ja nicht die eines erſten Geſangvereins erreichen können. gen it Strandbad Der neue Platz kann als Daueranlage einge⸗ richtet werden, die auch bei Hochwaſſer und in den Wintermonaten belaſſen werden kann und nicht, wie am Strand, entſprechend den im waſſerpolizeilichen Verfahren zur Zeit geſtellten Bedingungen jeweils abgebaut und neu aufgeſtellt werden muß. Inner⸗ halb des bewaldeten Teils der herzurichtenden Fläche werden zunächſt die Geſträucher und das Ge⸗ ſtrüpp beſeitigt und die verſchiedenen Vertiefungen ausgeglichen. Die hochſtämmigen Gewächſe werden ausnahmslos geſchont. Entlang des Zufahrtsweges ſoll dann ein bewachſener Streifen von etwa 8 Meter Breite erhalten bleiben. Die ganze für die Auf⸗ bewahrung von Fahrrädern in Betracht kommende Fläche iſt mit einer zweckentſprechenden Maſchen⸗ drahteinfriedigung zu verſehen. Bei der Durchführung der vorſtehenden Arbeit als Notſtandsarbeit werden vorausſichtlich etwa 2000 Notſtandsarbeitertagewerke anfallen. Der aus Mit⸗ teln der wertſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge zu er⸗ wartende Zuſchuß wird etwa 5500 bis 6000 RM. be⸗ tragen. Dazu kommt möglicherweiſe— was jedoch noch keineswegs ſicher iſt— noch ein Darlehen aus Mitteln der wertſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge in he von ſchätzungsweiſe 11000 RM. bis 12 000 RM. Patachon bekannt ſind, ſeien ſelbſt anweſend. Im Falle der Gewährung der genannten Zuſchüſſe und Darlehen wird ſich der durch die Stadtkaſſe be⸗ reitzuſtellende Betrag entſprechend mindern. r N 3 Der Chorkörper iſt durch die Perſonenveränderung in je⸗ dem Semeſter nicht feſtgefügt. Um ſo mehr muß dem erſt nach Neujahr dirigierenden Leiter der hieſigen Sänger⸗ ſchaft Dr. Klein Anerkenung gezollt werden. Den jungen Sängern iſt auf dem heute z. T. leider ſo vernachläſſigten Wege des Geſangs Glück zu wünſchen, denn das Konzert war— alles in allem— ein beachtenswerter Erfolg. Das Konzert ſchloß mit dem von allen anweſenden Sänger⸗ ſchaften vierſtimmig geſungenen„Neuen Frühling“ von Patſchke, der das letzte Ziel des Sängerſchaftsverbandes, der ja auch zugleich Mitglied des Deutſchen Sängerbun⸗ des“ iſt, zum Ausdruck brachte:„Deutſches Leben im Ge⸗ ſang“. G. F. . * Der Vortragszyklus über aktuelle Staats⸗ und Wirt⸗ ſchaftsprobleme an der Handels⸗Hochſchule nimmt mit dem Vortrag des Profeſſors Dr. Blauſtein, Syndikus der Handelskammer, über„Reichsreſorm“ heute Diens⸗ tag, abends.15 Uhr in der Aula der Handels⸗Hochſchule, A 4, 1, ſeinen Fortgang. Eintritt frei. * Im Mannheimer Hausfrauenbund findet am kommen⸗ den Donnerstag abend im Saale des Kaſino ein Vortrag mit Lichtbildern von Frau Emma Kromer, Mitglied des Reichswirtſchoftsrates und Vorſitzende der Baukom⸗ miſſion des Reichsverbandes Deutſcher Hausfrauenvereine, über:„Die Hausfrauen und das neue Bauen“ ſtatt. Anſchließend wird Dr. Gugelmeier, Präſident des Badiſchen Sparkaſſen⸗ und Giro⸗Verbandes über: „Bauſparweſen“ ſprechen.(Weiteres Anzeige.) Film⸗Nundſchau Univerſum: Der Tonfilm„Melodie des Herzens“ Nun hat auch das Univerſum eine Tonfilm⸗ apparatur erhalten und gleich mit ſeinem erſten Ton⸗ film einen durchſchlagenden Erfolg errungen. Wie nicht anders zu erwarten geweſen iſt, läßt die Akuſtik des Theaters kaum einen Wunſch offen und wenn man noch den tgdelloſen Vorführungsapparat und den techniſch vor⸗ züglichen Film hinzuzählt, ſo dürfte dem heftigſten Ton⸗ film ter klar werden, daß ſich der Tonfilm durchſetzen wird. Der Tonfilm hat, trotzdem er doch noch in den Kinderſchuhen ſteckt, ungeheuere Fortſchritte gemacht. Die Wiedergabe der Muſik hat nicht mehr den hohlen mechani⸗ ſchen Ton, mit erſtaunlicher Klangfülle kommen die Streichinſtrumente durch. Einen wirklichen Kunſtgenuß bietet der Geſang der nicht mehr den Eindruck eines Lücken⸗ büßers erweckt und der nur vorgeführt wird, um zu zeigen, daß es ſich um einen Tonfilm handelt. Klar und deutlich iſt auch die Sprache, die allerdings bei dem Film„Melodie des Herzens“ nur dann ange⸗ wendet wird, wenn es unbedingt für das Verſtändnis der Handlung erforderlich iſt. Der ganze Film iſt ſo durchge⸗ führt, daß er in erſter Linie optiſch, wie beim ſtummen Film, wirkt. Der Ton unterſtreicht und verſtärkt das Ge⸗ ſchehen in eindringlichſterWeiſe und vor dem Beſchauer rollt ein Kunſtwerk über die weiße Wand, das ſelbſt die Anſyruchsvollſten befriedigen dürfte. Das Filmgeſchehen: Aus der Pußta kommt eine Bauern⸗ magd zum Dienſt in die Stadt Budaveſt. Ein Honved⸗ gefreiter verliert an ſie ſein Herz, erzählt ihr, daß er für außer der vermeintlichen ein Pferd ſpare um ſich ſelbſtändig machen zu können. Nun ſparen beide um bald heiraten zu können, doch als daß Mädel ihre Stellung verliert, treibt ſie die Not in ein verruſenes Haus. Nur wenn ſie zu ihrem Janos eilt, ig ſie die reine Unſchuld, die ſie im Herzen immer geblieben iſt. Kameraden ſchleppen eines Tages Janos mit in das Haus, er trifft ſeine Braut, geht auf Heimaturlaub und wirbt auf Geheiß ſeiner Eltern um eine reiche Bauern⸗ tochter. Doch ſein Mädel reiſt ihm nach, kauft von ihrem erſparten Geld ein Pferd. ſchickt das ihrem Janos und geht ins Waſſer. Dita Parlo iſt das ſchüchterne Mädchen vom Lande und Willy Fritſch der ſchneidige Honvedgefreite. Der Film iſt vorzüglich in ſeinem Aufbau, teilweiſe ein wenig ſentimental und das geſprochene Schriftdeutſch wirkt in dieſer Umgebung etwas ſeltſam. Großartig erfaßte Bilder aus der Kaſerne, aus der Großſtadt, aus der ungartiſchen Tiefebene gleiten vorüber. Ueber dem ganzen Film liegt die heiße Sonne der weiten Pußta. Palaſttheater: Die falſchen Pat und Patachone Das Palaſt⸗Kino hatte für geſtern den Beſuch der beiden luſtigen Filmvagabunden Pat und Patachon angekündigt, die perſönlich auftreten ſollten. Wer die Ankündigun⸗ gen genauer las, konnte allerdings zwei Zivilnamen ent⸗ decken, die nichts mit den wirklichen däniſchen Komikern zu tun haben. Auch in der geſtrigen Reklame war ganz verſteckt und Aleingedruckt in Klammer unter der großen fetten Angabe des perfönlichen Auftretens der Zuſatz ge⸗ macht:„Typen dargeſtellt von Andringa und Madiong“. In allen Filmbeſuchern mußte jedoch der Eindruck erweckt werden, die beiden Komiker, die unter dem Namen Pat und das Theater denn auch geſtern nachmittag geſteckt voll, be⸗ ſonders die jugendlichen Beſucher waren ſehr zahlreich. Mit dem perſönlichen Auftreten hatte es allerdings perſönlichen Bekanntſchaft mit den beiden Komikern noch einen Haken: die beiden Dar⸗ ſteller der Typen ſind wohl eingetroffen, haben ſich auch dem Publikum vorgeſtellt; aber der Kleine iſt erkrankt, und ſo wird es ein paar Tage dauern, bis ſie ihre Späſſe ausführen können. Mittlerweile ſollten ſich aber die zu⸗ ſtändigen Stellen überlegen, ob es richtig iſt, dem Publt⸗ kum ein& für ein U, bezw. einen falſchen Pat und einen falſchen Patachon für einen richtigen vorzumachen. Mögen auch ſonſt die beiden Vertreter der Originale mit deren Genehmigung herumgereicht werden, ſo kann man trotzdem verlangen, daß das auch vollkommen unmißverſtänd⸗ lich angekündigt wird. Elf⸗Millionen⸗Anleihe Wiesbadens * Wiesbaden, 17. Febr. Die Wiesbadener Stadtverordneten verſammlung hat die Aufnahme einer Anleihe von elf Millionen Mark zur Deckung des ao. Etats genehmigt. Dieſe elf Millionen Mark ſollen verwendet werden in erſter Linie für produktive Anlagen. Es find allein für den Ausbau des Elektrizitätswerkes, des Gas⸗ und Waſſerwerkes vier Millionen Mark vorgeſehen. Für Straßenbauten und Grunderwerbe ſollen zwei Mil⸗ lionen Mark verwendet werden. Das übrige ent⸗ fällt auf den allgemeinen Etat. — * eee Dagee hal esc Dienstag, den 18. Februar Nationaltheater:„Fidelio“, 19.30 Uhr. Mannheimer Künſtler⸗Theater„Apollo“:„Der Stolz der 3. Kompagnie“ mit Wilhelm Millowitſch, 20 Uhr. Kabarett Libelle: Vorſtellung 20 Ithr. Handelshochſchule: Vortrag von Prof. Dr. Blauſtein über „Das Problem der Reichsreform“ in der Aula A 4, 1, 20.15 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Das Donkoſaken⸗Lied“.— Schauburg:„Hochverrat“. Capitol:„Der Pilger“,— Seala:„Der Froſch mit der Maske. Gloria⸗Palaſt:„Die weiße Hölle von Piz Palü“.— Palaſt⸗ Theater:„Gefangene Nr. 7. Roxy Theater:„Der Fleck auf der Ehr“, Univerſum:„Melodie des Herzens“.— Odeon, Lichtſpiele:„Auf der Reeperbahn, nachts“. Sehens würdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—13 Uhr, 1410 luhr; Sonn⸗ und Feiertags durchgehend von 11—16 Uhr, Aus⸗ ſtellung„Max Läuger, das geſammelte Werk“.— Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 14216 Uhr. Sonntags von 11—16 Uhr durchgehend. Ansſtellung:„Meiſterwerke der Buchmalerei“ Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm von 15—17 Uhr: Dienstag 15—17 Uhr: Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17 bis 19 Uhr.— Planetarium: 16 Uhr Beſichtigung. Schluß des redaktionellen Teils Fus oelenen 22 Intereſſantes aus meinem Leben Seltſame Abenteuer mit der„Luſtigen Witwe“ Meine erſte und ſchönſte Schülerin— Erinne⸗ rung an Puccini Von Franz Lehär Operetten haben ihre eigenen Schickſale. Es war zu der Zeit, als alle Welt von der Operette„Die luſtige Witwe“ ſprach, die im Norden unter dem Titel„Den Glade Enke“ über die Bühnen ging. Ein Theater in Oslo(Chriſtiania), deſſen Direktor vor dem Ruin ſtand, brachte ſie heraus, und die Operette rettete ihn. Es liegt auf der Hand, daß ein Theater, damit es ſich rentiert, ein gutes Stück mit einer langen Reihe erfolgreicher Aufführungen braucht. Anfangs ging es nur langſam voran, aber bald war das Publikum begeiſtert und ſtrömte ins Theater, und die Operette erlebte viele hundert Auf⸗ führungen. Von Oslo kam die„Luſtige Witwe“ nach Kopen⸗ hagen, der Hauptſtadt Dänemarks. Dort herrſchte ein wahres„Glade Enke“ ⸗Fieber. Die Begeiſterung führte dazu, daß die Dänen meine Anweſenheit in ihrer Hauptſtadt verlangten, damit ich auch dort die Operette perſönlich dirigierte. Kein Komponiſt kann eine ſolche Aufforderung ablehnen; wünſcht auch kaum jemals, dies zu tun. Er iſt nur zu erfreut, zu wiſſen, daß ſich das Publikum mit ſeinem Namen vertraut macht und ihn in eigener Perſon zu ſehen wünſcht. Es verſtand ſich alſo von ſelbſt, daß ich nach Kopenhagen fuhr. Die Zeitungen brachten die Nachricht von meiner Ankunft, und ich glaube, daß mich jedermann ſchon kannte, als ich abends im Theater eintraf. Natürlich erhöhte mein perſönliches Gaſcheinen meine Volkstümlichkeit, und ich wurde ſtürmiſch begrüßt. Nach der Vorſtellung trat ich auf die Bühne; es ſah aus, als ob die Zuſchauer mich überhaupt nicht wieder fortlaſſen würden. Schon fürchtete ich, daß die fortgeſetzten Begeiſterungs⸗ ſtiirme mich hindern könnten, an einem mir zu Eh⸗ ren gegebenen Eſſen teilzunehmen. Ich mußte den großen Walzer wiederholen, und am Ende des drit⸗ ten Aktes erhoben ſich die Beſucher and riefen fort⸗ geſetzt:„Auf der Bühne bleiben! Auf der Bühne bleiben!“ a Ohne zu ahnen, was jetzt kommen würde, ge⸗ horchte ich. Dann rief die Menge wie mit einer Stimme:„Der Meiſter ſoll ſelbſt ſpielen“, und man drückte mir eine Geige— ich ahne nicht, woher ſie kam— in die Hand. Stürmiſche Zurufe:„Spielen! Spielen!“ Alſo ſetzte ich die Geige an und ſpielte „Lippen ſchweigen, während die Träger der beiden Hauptrollen zu tanzen begannen und das Publikum ſich erhob und mitſang.— In Konſtan⸗ tinopel hingegen demonſtrierten wütende Montene⸗ griner gegen die in Pontevedra ſpielende Operette. In Trieſt verurſachten Jugoflawen auf der Theater⸗ galerie bei der Aufführung der„Luſtigen Witwe“ einen derartigen Krawall, daß der Vorhang not⸗ gedrungen fallen mußte.„Arme Toren. tröſtete ich die Direktorin und ſtreichelte ihre Wange.„Waß wollen Sie?“ fuhr ſie auf,„wollte Gott, die Leute demonſtrierten meinetwegen, ſie demonſtrieren lei⸗ der— Ihrethalben.“ So mußte hier meine„Luſtige Witwe“ unter polizeilichen Schutz geſtellt werden. In Spanien lagen die Dinge anders. Dort wurden ſogar die Rekruten des Regiments Cordoba unter den Klängen eines„Luſtige⸗Witwe“⸗Marſches ver⸗ eidigt. Wie man mir ſpäter erzählte, vernahm im Februar 1910 ein Kapitän'Albertis, der ſich da⸗ mals auf einer Forſchungsreiſe nach den Viktoria⸗ fällen befand, in einem Urwaldhotel am Zambeſi Walzerklänge und traf dort ein europäiſches Ope⸗ rettenenſemble, das kurz vorher meine„Luſtige Witwe“ in Hottentottenkraalen aufgeführt hatte und nun am Zambeſi ein gleiches zu tun beabſichtigte. Hunderte von Farmern kamen mit einem Extrazug aus Nord⸗Rhodeſten, und die Aufführung im Ur⸗ wald geſtaltete ſich zu einem geſellſchaftlichen Er⸗ eignis. Dieſe Vorgänge werden für immer in meinem Gedächtnis haften. Uebrigens fällt mir noch ein reizendes Erlebnis ein. Es war in der kleinen ungariſchen Stadt Loſonez, wo ich Mllitärkapell⸗ meiſter war. Ich war jung und ehrgeizig und arbei⸗ tete tüchtig. Man macht ſich in der Regel keine richtige Vorſtellung von der Tätigkeit eines Kapell⸗ meiſters. Die Kapelle ſpielte im Kaſino, vormittags waren Proben, am Nachmittag gab ich Theorie⸗ unterricht. Später gründete ich ein Quartett, leitete die Muſik beim Hochamt und dirigierte Oratorien. Doch das war noch nicht genug. Eines Tages be⸗ auftragte mich ein hoher Offtzier, ſeiner Tochter, in der er ein außerordentliches muſikaliſches Talent entdeckt zu haben glaubte, Geſangſtunden zu geben. Was ſollte ich machen? Ohne jede pädagogiſche Er⸗ fahrung unterzog ich mich der verlangten Aufgabe. Das Mädel war ſiebzehn Jahre alt und eine wirk⸗ liche Schönheit. Ich beſtellte telegraphiſch in Wien eine Geſangſchule und unterrichtete munter drauf los. Nach drei Monaten konnte ich mit gemiſchten Gefühlen einen doppelten Erfolg dieſes Geſang⸗ unterrichts feſtſtellen: Meine reizende Schülerin hatte ihre Stimme verloren und ich— mein Herz. Was ich dann alles den verblüfften Eltern über den Wert des ihrer Tochter erteilten Unterrichts er⸗ zählte und wie ich mir weiterhin trotz meiner „Glanzleiſtung“ die Gunſt dieſes bildhübſchen Mäd⸗ chens erhielt, iſt eine Operette für ſich Ein Gutes hatte dieſe kleine Epiſode für mich: ich lernte daraus, wie die menſchliche Stimme behandelt werden muß. Leider verließ der Offizier und ſeine entzückende Tochter bald danach Loſoncz, und ich konnte den Schaden, den ich angerichtet hatte, nicht wieder gut machen. Nie wieder bot ſich mir die Ge⸗ legenheit, richtige Geſangſtunde zu geben. Zum Schluß will ich noch meine Freundſchaft mit Puceini, dem weltbekannten Komponiſten, erwähnen. Puceini war wiederholt in Wien und ſtieg ſtets in den erſten Hotels ab. Er hielt ſich gerade in Wien auf, als die„Luſtige Witwe“ volkstümlich wurde. Die Kapelle des Hotels, in dem Puceini wohnte, ſpielte mehrfach den großen Walzer aus meiner Operette, und die Gäſte ſangen leiſe den Kehrreim mit. Puccini, 0 Operette nie gehört hatte, kannte den Walzer nicht. „Welch entzückende Melodie“, bemerkte er.„Wer iſt der Komponiſt?“ Die Frage löſte große Ueber⸗ raſchung bei allen in Hörweite Befindlichen aus, denn niemand hielt es für möglich, daß Puceini„Die luſtige Witwe“ und ihren Komponiſten nicht kannte. Die Folge war, daß wir einander vorgeſtellt und ſchnell Freunde wurden. Ich beſitze noch ein wunder⸗ volles Lichtbild Puccinis, das mir der Maeſtro mit der herzlichen Wibmung:„Amieiſſimo Lehär“(Mei⸗ nem liebſten Freunde Lehär) überreichte. Ich glaube, Puccini erkannte in meinen Melodien etwas dem italieniſchen Herzen Teures wieder. An⸗ ders kann ich mir den ſchönen Erfolg meiner Operette „Eva“ in Italien nicht erklären. Nationaltheater Mannheim. Die Aufführung von Wagners„Götterdämmerung“ am Frei⸗ tag wird von Kapellmeiſter Karl Rankl von der Staatsoper am Platz der Republik(Berlin, die des „Fliegenden Holländer“ am Sonntag von Dr. Ernſt Cremer, Stadttheater Plauen, gaſtweiſe auf Anſtellung dirigiert.— Die Operette iſt zur Zeit mit der Einſtudierung von Offenbachs„Or⸗ pheus in der Unterwelt“ beſchäftigt, für den der bekannte Luſtſpieldichter Carl Rößler auf Anregung des Intendanten Sioli eine textliche Neu⸗ bearbeitung geſchaffen hat. Die Premiere erfolgt in neuer Infzenterung am Samstag, den 1. März und wird die Karnevalstage über allabendlich ge⸗ geben. Die muſikaliſche Leitung hat Eugen Jo⸗ ch um, die Inszenierung Alfred Landory, die Dekoration und koſtümliche Ausſtattung wird nach Entwürfen von Dr. Ed. Löffler gearbeitet. mf. Die dümmſten Aerzte. Zu dem alten Dr. Schleich, dem Vater des bekannten Berliner Arztes und Schriftſtellers Karl Ludwig Schleich, kam ein⸗ mal ein Arzt und verlangte von ihm, daß er als Vorſitzender des Stettiner Aerztevereins energiſch gegen einen gewiſſen Virchow vorginge, der ſich erlaubt hatte, ihm ins Geſicht zu ſagen:„In Stettin gibt es die dümmſten Aerzte.“—„Das iſt ja entſetz⸗ lich“, ſchmunzelte der alte Schleich.„Gewiß, da muß etwas geſchehen. Aber die Sache hat den einen Haken. Dieſer Virchow iſt nämlich ein Kerl, auf den man verdammt viel gibt. Der bekommts fertig und beweiſt uns beiden vor Gericht, daß wir wirk⸗ lich die größten Eſel ſind. Was daun? Ich für meinen Teil jedenfalls bin keineswegs auf alle meine Diagnoſen ſtolz.“ Das ſchlug bei dem Klä⸗ ger durch. Er verzichtete darauf, die Angelegenheit weiter zu verfolgen. So war 1 5 4 * * 1 Aegean s W eon ue e reno Ware 9 90 ö ö 1 1 1 * 1 Pienstag, den 18. Februar 1930 0 Die Reichsbahndirektion Frankfurt a. M. ließ am 28. Jult 1928 gegen Abend einen Sonderzug von Frankfurt a. M. zum Sängerbundes⸗ ſeſt nach Wien ab, der beſonders Gäſte aus Ober⸗ heſſen, Frankfurt a.., Darmſtadt und Offenbach a. Main beförderte. Der Zug beſtand aus ſieben Wa⸗ gen. In Offenbach hatten ſich eine Anzahl Fahr⸗ güſte und viel Publikum zum Abſchiednehmen auf dem Bahnſteig eingefunden. Der Zug ſollte in Of⸗ ſenbach 2 Minuten Aufenthalt haben, die Zeit war aber läugſt überſchritten. Apfelwein wurde in Flaſchen und Fäßchen in die Wagen gebracht. Es herrſchte großes Durcheinander. Als der Zug end⸗ lich abfuhr, ſollen noch einige Wagentüren offen geſtanden haben. Dieſer Umſtand ver⸗ anlaßte es, daß eine Anklage wegen fahrläſſiger Transportgefährdung 66 316 Abſ. 2 St...) erhoben wurde: 1. gegen den Stations vorſtand, 2. gegen den den Zug ab Frank⸗ furt begleitenden, ſchon 30 Jahre im Bahndienſte be⸗ findlichen Oberſchaffner und 3. gegen den Lokomotiv⸗ führer des Sonderzuges. Das erweiterte Bezirksſchöffengericht Offen ⸗ bpach verhandelte die Strafſache am 24. Mai 1929. Es ſprach die beiden erſten Angeklagten frei und verurteilte den Lokomotivführer zu 50 Mark Geld⸗ strafe. Auf Berufung des letzteren und der Staats⸗ anwaltſchaft ſprach die zweite Inſtanz alle oͤrei An⸗ geklagte frei. Die Staatsanwaltſchaft legte aber Reyiſion ein und der 1. Strafſenat des Reichsgerichts hat am 28. November v. J. das Strafkammerurteil aufgehoben. Nun fand die vierte Verhandlung in der Sache vor der Großen Strafkammer Darm⸗ tadt ſtatt. Die Angeklagten betonen, daß alle Vagentüren des Zuges geſchloſſen geweſen ſeéien. Aus dem Lande Staatliche Perſonalveränderungen Zurückgenommen wurde die Verſetzung des Reallehrers Karl Heintz an der Bürgerſchule in Kandern, Amt Lörrach, an das Realgymnaſium in Freiburg. Betrug— Verkehrsunfall— Ueberfall Karlsruhe, 17. Febr. Ein angeblicher Reiſen⸗ her aus Zürich hat einen hieſigen Zeitungsverlag burch Vorſpiegelung falſcher Tatſachen um die Summe von 200/ betrogen. Ein lediger A Jahre alter Kunſtmaler wurde ins Gefäng⸗ nis eingeliefert, weil er, obwohl völlig mittellos, eine Schaffnerswitwe um 382 Mark geſchädigt hat.— In der Nacht zum Sonntag ereignete ſich in der Kriegſtraße ein ſchwerer Verkehrsunfall. Der Führer einer Kraftdroſchke überholte ein Ehe⸗ paar zu Rad in nicht genügendem Abſtand. Dabei wurde die Radfahrerin von dem Auto erfaßt, etwa 20 Meter weit geſchleift und ſchwer verletzt. Mit dem Sanitätsauto wurde ſie ins Städt. Kran⸗ kenhaus verbracht. Die Kraftdroſchke und das Fahr⸗ rad wurden beſchädigt.— In der Honſelſtraße, in der Nähe des Mühlburger Bahnhofes, wurde in der Nacht zum Sonntag ein 25 Jahre alter Matroſe von drei Männern überfallen und durch Schläge mit Holzſcheiten verletzt. Einer der Täter iſt erkannt.— Ueber Sonntag mußte die Polizei gegen 41 Perſonen, die zum Teil erhebliche Ruheſtörungen bezw. groben Unfug verübten, ein⸗ schreiten. Fünf ſtark betrunkene Perſonen mußten in Gewahrſam genommen werden. „Ozeanſegler“ auf der Kinzig geſcheitert Kehl, 17. Febr. Vier Perſonen, zwei Männer und zwei Frauen von Berlin, wollten vom beſetzten Gebiet aus mit ihrem Sturmſegler„Freya“ eine Fahrt antreten, die ſie den Rhein hinunter bis Rot⸗ terdam und von da nach England und Amerika führen ſollte. Beim Stapellauf auf der Kinzig kippie das Boot um und warf ſeine Inſaſſen kopfüber ins Waſſer. Die ganze Einrichtung ging verloren. Fachmänner erklären, daß die Ozeanfegler mit dieſem primitiven Boot wohl kaum bis Rotterdam, geſchweige denn nach Amerika ge⸗ kommen wären. * Edingen, 18. Febr. Das der Firma Friſch und Kramer gehörende Tabakwarengebäude ging durch Zwangsverſteigerung zum Preiſe von 40 500 4 auf die Firma Hans Klein G. m. b. H. über.— Das Haſthaus„Zum Ratskeller“ wurde von dem bisheri⸗ en Eigentümer Adam Stahl an den Bankbeamten ugo Jung verkauft.— Wie man hört, ſoll auch nächſtens das Gaſthaus„Zum Lamm“ verkauft werden. Mosbach, 17. Febr. Der Gendarmerie iſt es 5 an Oberſchefflenz einen 18jährigen Kna⸗ en zu ermitteln, der in der dortigen evangeliſchen Kirche einen Opferſtockerbrochen und beraubt hatte. Der Junge iſt ſchon früher beim Ladendieb⸗ ſtahl ertappt worden. U. a. hat er im letzten Som⸗ wer in einem Oberſchefflenzer Geſchäft rund 70 Mk. aus dem Schreibtiſch geſtohlen. Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) B. Seite. Nr. 81 Tansporigeführdung eines Sängerzuges Der den Zug bis Würzburg begleitende Lokomotiv⸗ führer ſah, daß das Abfahrtszeichen mit dem Befehlsſtab gegeben wurde und fuhr ab. Paſſiert iſt beim Ab⸗ fahren des Zuges nichts. Außer dem begleitenden angeklagten Oberſchaffner war noch ein Schaffner im Zuge dienſtlich tätig. In Offenbach waren über 400 Bahnſteigkarten verkauft, der Bahnſteig war überfüllt. Manche Mitreiſende waren in angeheiter⸗ ter Stimmung. Sie hatten vorher ſchon in einer am Bahnhof gelegenen Wirtſchaft Apfelwein ge⸗ trunken. Ein den Zug benutzender Feſtteilnehmer bekundet, daß 11 Wagen von der Bahn zugeſagt, aber nur? geſtellt worden ſeten. Es ſeien, als der Zug ſich in Bewegung ſetzte, noch Türen offen ge⸗ weſen. Der Zeuge habe nur mit Mühe ſein Abteil erreichen können. Der Staatsanwalt bezeichnet die Berufung bezüg⸗ lich des Lokomotipführers nur als vorſorglich. Er betont, der Zug ſei, ohne daß der zuſtändige Be⸗ amte das Abfahrtszeichen mit dem Befehlsſtabe ge⸗ geben habe, abgefahren. Die hierdurch hervorgeru⸗ fene Transportgefährdung ſei zu einer Betriebsgefahr geworden. Zur Betriebsſicherheit gehöre auch die ſichexe Beförderung der Reiſenden. Verantwortlich ſeten die drei Beamten. Der Strafantrag geht auf je 100 Mark Geloſtrafe. Der Verteidiger verweiſt darauf, daß die Angeklagten gehandelt hätten, um jede Betriebsgefahr zu vermeiden. Das Gericht verwirft die Berufung der Ange⸗ klagten und der Staatsanwaltſchaft. Objektiv habe eine Betriebsgefahr(für Reiſende) beſtanden, ver⸗ antwortlich ſei hier der Lokomotivführer und zwar nach ſeinen eigenen Angaben. Sw. Nachbargebiete Beberfall— Vermißt— Selbſtmordverſuch * Ludwigshafen, 17. Febr. In der Nacht zum Sonntag wurde in der Kanalſtraße von zwei un⸗ bekannten Burſchen ein Angeſtellter der Pfälziſchen Bewachungsgeſellſchaft bei Ausübung ſeines Dien⸗ ſtes vom Rad geworfen und mißhandelt. Trotzdem die Angreifer Verſtärkung erhtelten, konnte ſich der Wachmann freimachen und durch Ab⸗ feuern eines Schreckſchuſſes die Rowdies in die Flucht treiben.— Vermißt wird ſeit Sams⸗ tag die Ghefrau Margaretha Koch, 37 Jahre alt, im Stadtteil Frieſenheim wohnhaft. Dieſe hat ſchon wiederholt Selbſttötungsabſichten geäußert und hat ſich vermutlich ein Leid angetan. Sie iſt etwa 1,70 Meter groß, ſchlank und hat ein blaſſes Geſicht.— Am Sonntag legte ſich der Dreher Rudolf Baganyj aus Ludwigshafen auf der Bahnſtrecke Oggersheim Ludwigshafen auf das Gleis, um ſich vom Eilzug 109 überfahren zu laſſen. Der Zug wurde durch einen Bahnwärter geſtellt. Petroleum⸗Exploſion in Pirmaſens * Pirmaſens, 17. Febr. Heute morgen gegen 4 Uhr wurden von einer Polizeiſtreife aus einem Hauſe in der Darmſtädter Straße Hilferufe ge⸗ hört. Beim Erſcheinen bemerkten die Beamten aus dem Keller des Anweſens, in dem eine Drogerie untergebracht iſt, ſtarke Rauchſchwaden dringen. Sofort wurden die Bewohner geweckt. Im ſelben Augenblick entſtand im Untergeſchoß eine ſtarke E x⸗ ploſion, wodurch die Räume erheblich demoliert wurden. Im nächſten Augenblick war das ganze Gebäude von einer ſtarken Rauchwolke einge⸗ hüllt. Die Bewohner konnten zum größten Teil infolge des Qualmes nicht mehr ins Freie gelangen und mußten von der herbeigeeilten Feuerwehr, die mit Gasmasken arbeitete, unter Zuhilfenahme von Leitern aus dem Gebäude geſchafft werden. Wie man ſpäter erfuhr, waren in dem Keller größere Vorräte von Petroleum aus nicht geklärten Gründen in Brand geraten und explodiert. * * Kandel, 17. Febr. Ein nicht alltäglicher Ver⸗ kehrsunfall ereignete ſich auf der Staatsſtraße Rhein⸗ zabern Kandel. Ein von Rheinzabern kommendes Auto überſchlug ſich, weil ihm ein durch den Lichtkegel erſchrecktes Reh in die Räder gelaufen war. Während die Inſaſſen des Wagens zum Glück mit leichteren Kopf⸗ und Armverletzungen davon⸗ kamen. wurde das Autos ſtark beſchädigt. * Lorſch, 16. Febr. Vor einiger Zeit war ein Angeſtellter bei der Hauptgenoſſenſchaft des Heſſiſchen Bauernvereins entlaſſen worden. Dafür ſann er nach Rach e. Mit einem Gewehr bewaffnet, drang er aber in die Geſchäftsräume ein und wollte die beiden Direktoren erſchießen. Die rechtzeitig her⸗ beigeholte Polizei konnte den Mann von ſeinem Vorhaben abhalten; doch mußte er in das Arreſt⸗ haus gebracht werden. In ſeiner Wut zertrüm⸗ merte er die ganze Einrichtung, ſchlug die Fenſter und die Tür ein, ſo daß er in das Amtsgerichts⸗ gefängnis überführt werden mußte, wobei er ſich noch der Beamtenbeleidigung und des Widerſtandes gegen die Staatsgewalt ſchuldig machte. Sportliche 3. Aebungsleiter⸗ und Jugend leiterkurs im Stadion Der Ortsausſchuß für Leibesübungen und Jugendpflege Mannheim veranſtaltet vom 17. bis 22. Februar im Stadion den 8. Uebungsleiter⸗ und Jugendleiterkurs im Stadion. Die Leitung hat wieder der Verbandsſportlehrer des Süd⸗ deutſchen Fußball⸗ und Leichtathletikverbandes Brechen⸗ macher inne, den der Bezirksſportlehrer Lochner unter⸗ ſtützt. Beigeordneter Zeiler begrüßte die Teilnehmer im Namen der Stadtverwaltung und dankte den beiden Sportlehrern für ihre erfolgreiche Tätigkeit. Herr Brechen⸗ macher gab einen kurzen Ueberblick über die moderne Kör⸗ perſchulung, um dann ſofort mit der praktiſchen Arbeit zu beginnen. Den Hauptwert legt Brechenmacher wie in allen Kurſen auf den Lauf. Auch beim 3. Kurs, der von Ruderern, Kanuleuten, Schwerathleten, evangeliſcher Jugend uſw. be⸗ ſucht war, konnte man ſofort den engen Kontakt zwiſchen Lehrer und Schülern feſtſtellen. Die kurze Tätigkeit Brechenmachers wird ſich auch in Mannheim auswirken. Die Deutſchen Hochſchul⸗Fechtmeiſterſchaſten Die Fechtmeiſterſchaften der deutſchen Hochſchulen ver⸗ einigten in Hannover aus allen Teilen des Reiches zahlreiche Bewerber. Bereits am Samstag wurden die Florett⸗Meiſterſchaften entſchieden. Der Titel fiel an den in allen Gefechten ungeſchlagen gebliebenen Kolbinger⸗ München mit 9 Siegen. Zwetter wurde Eugen Mayer Univerſität Berlin mit 8 Siegen und einer Niederlage und dritter Müller⸗Berlin mit 7 Siegen und zwei Niederlagen. Der Münchener Kolbinger holte ſich auch ohne Niederlage mit 6 Siegen den Titel in der Degen ⸗Meiſterſchaft. Den zweiten Platz beſetzte Drillhaaſe⸗Jena vor Schuſter⸗Leipzig. Um die Entſcheidung um die Säbel meiſterſchaft ſtanden ſich Eugen Mayer, der Bruder der Weltmeiſterin Helene Mayer, und Hoffmeiſter⸗Göttingen gegenüber. Mayer ge⸗ wann dank ſeiner reiferen Technik das Endgefecht mit 511 und damit die Meiſterſchaft. Als Dritter plazierte ſich hier Kolbinger⸗München mit 5 Siegen.— Schwach beſetzt war nur die Damen metiſterſchaft im Florett, um die ſich vier Teilnehmerinnen bewarben. Sieg und Titel ſteken an Frl. Wachtern⸗München mit drei Siegen vor Frl. Bauer⸗ München und Frl. Brand⸗Berlin. Neue Fußball⸗Termine der ſüddeulſchen Troſtrunden Der Spielausſchuß des ſüddeutſchen Fußball⸗Verbandes hat für den kommenden Sonntag folgende Spiele angeſetzt: Troſtrunde Südoſt: Union Böckingen— 1. Fc Nürn⸗ berg; München 1860— Phönix Karlsruhe; Karlsruher FV— Jahn Regenburg; AS Nürnberg— VfR Heilbronn. Troſtrunde Nordweſt: FS Frankfurt— Rotweiß Frank⸗ furt; F Saarbrücken— Pf Neckarau. Sämtliche Spiele beginnen um.30 Uhr mit 10 Minuten Wartezeit und werden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine ausgetragen. Skirennen in der Schweiz Rekordſprünge auf der St. Moritzer Schanze Die beſten Schweizer Skiläufer gaben ſich bei den Bünd⸗ neriſchen Verbandswettläufen in St. Moritz ein Stelldich⸗ ein. In der Kombination fiel der Sieg an David Zogg⸗ Arofa, der im 18 Km.⸗Langlauf den zweiten und im Sprung⸗ lauf den vierten Platz beſetzt hatte. Bei dem Sprunglauf wurden hervorragende Leiſtungen erzielt. Der Einheimiſche C. Chiogna brachte es im erſten Gang bereits auf 68 Meter und beim zweiten Verſuch erzielte er mit 67 Me⸗ tern den beſten Sprung des Tages. Die Einzelerge⸗ niſſe waren: Langlauf über 18 Km.: 1. R. Badrutt⸗ St. Moritz:19:55; 2. D. Zogg⸗Aroſa:20:04.— Sta⸗ lomlauf: 1. D. Zogg:18.— Sprunglauf: 1. C. Chiogna 343 Punkte(65, 67, 63 Meter); 2. Kielland⸗Zürich 328,7 Punkte.— Kombination: 1. Zogg 334,27 Punkte; 2. R. Badvutt 330,60 Punkte; 3. Chiogna 316,62 Punkte. Rugby in Heidelberg Sportklub Neueuheim comb.— BfR. Maunheim 15:13 Der jungen BfR.⸗Fünfzehn gelang es am Sonntag in einem flotten und fair durchgeführten Kampf erſtmals ein unentſchiedenes Ergebnis herauszuholen, ein Reſultat, das Beachtung verdient. N. hatte in der erſten Halbzeit mehr vom Spiel und konnte dank beſſerer Zuſammen⸗ arbeit durch einen Verſuch in Führung gehen, dem in kurzen Zeitabſtänden zwei weitere Verfuche folgten. M. konnte nach ſchönem Zuſammenſpiel bis zur Pauſe einen Verſuch erringen. In der zweiten Halbzeit fand ſich M. beſſer zuſammen und lieferte dem Gegner ein gleichwer⸗ tiges Spiel. Es gelang ihm nach prächtigem Paſſing einen weiteren Verſuch durch Albert zu erringen, der aber nicht erhöht werden konnte. M. Ueberlegenheit wird immer größer, ſodaß Erfolge nicht ausbleiben können. Bartho⸗ lomae, Mall und Wipfler buchen noch drei weitere Ver⸗ ſuche für ihre Farben, ſodaß beim Schlußpfiff das Reſul⸗ tat 15:15 ſtand. Turnverein Heidelberg und Sportklub Neuenheim haben für den nächſten Samstag und Sonntag Spiele mit der Rugbymannſchaft vom Linienſchiff„Schleſten“ ab⸗ geſchloſſen. 15„Bopländerkampf Dänemark-Norwegen Unter großer Beteiligung des Publikums ging am Sonntag in Kopenhagen der Boxländerkampf Dänemark Norwegen vonſtatten. Etwa 5000 Zuſchauer füllten die geräumige Kampfſtätte. Das Treffen brachte den däni⸗ ſchen Vertretern einen haushohen Sieg mit:1 Punkten. Lediglich im Federgewicht mußten ſie den Sieg an die Gäſte abgeben. Ingvald Bferkes errang einen zweifel⸗ haften Punktſieg über Hilmar Nielſen und rettete damit den Ehrenpunkt für Norwegen. In guter Form zeigte ſich aber der Halbſchwergewichtler Thygge Peterſen, der Robert Moſſetin ſchon in der erſten Runde mit einem präziſen Haken ausſchlug. Rundſchau „Akademiſcher Sportklub“ Mannheim Der ſportliebende Student, der von anderen Hochſchulen oder Univerſitäten nach Mannheim kommt, erlebt eine große Enttäuſchung: hier gilt der Sport nichts. Die Trai⸗ ningsſtunden für die Raſenſports ſind ſo ſchlecht beſucht, daß laum ein Wettſpiel ausgetragen werden kann und bei der Hallengymnaſtik und dem Schwimmen iſt es nicht beſſer. Auch die Organiſation iſt mangelhaft. Die Obleute für die einzelnen Swortarten wechſeln dauernd. Eim Student, der ſich für fähig hält, in einer Hochſchulmennſchaft mitzu⸗ wirken, weiß nicht an wen er ſich wenden ſoll. Keinerlei Anreiz bietet diefer Sportbetrieb für dieſenigen, die einer Mannſchaft nicht angehören. Um dieſen Uebelſtand durch eine ſtraffe Organiſation zu erſetzen, haben ſich die überzeugten Sportanhänger unter dem Namen„Akademiſcher Sport⸗Club“ zuſammenge⸗ ſchloſſen. Dieſe Vereinigung iſt beſtrebt, alle ſportliebenden Studierenden der Hochſchule zu umfaſſen. Das geſellſchaft⸗ liche Band ſoll den sportlichen Kameradſchaftsgeiſt erhärten. Da ſich alle im Mannheimer und ſüddeutſchen Sportleben bekonnten Studenten zu dieſer Organtſatton bekennen, dürften die großzügigen Pläne verwirklicht werden. Der „ASC.“ wird ſeinen Sportbetrieb zunächſt mit je zwef Hand⸗ und Fußballmannſchaften, mit Leichtathletik und Hocken aufnehmen. Für den Sommer ſind noch Tennis und Schwimmen vorgeſehen. Das Training übernimmt Hochſchulſportlehrer Otto Neumann. Wie ſich der„ASC.“ weiterentwickeln wird, ob er in ſeiner heutigen Form beſtehen bleibt, ob er zur Spork⸗ korporation wird, oder ſich üer alle Akademiker erſtreckt, muß die Entwicklung ergeben. K. A Deulſchland beim Genfer Salon Der 7. Genfer Automobilſalon, der diesmal nach dem im Verfjahre verunglückten Experiment der Zweiteilung wieder alle Kategorien von Fahrzeugen und Zubehörteilen in einer Schau vom 21. bis 30. März vereint, hat eine ausgezeichnete Beteiligung aufzuweiſen. Bei den Per⸗ ſonenwagen iſt Amerika urit 29 verſchledenen Marken am ſtärbſten vertreten. Aus Frankreich biegen 19 Fabrik⸗ anmeldungen vor, aus Dentſchland 7, aus Italien 8, aus England 5, aus Belgien 3, aus Oeſterreich u. der Schweiz je eine. Deutſcherſeits ſtellen Mercedes⸗Benz, Horch, Map⸗ Hach, Brennabor, Opel, Röhr und Stoewyer aus. Die Per⸗ ſonenwagenſchau iſt im Ausgſtellungspalais untergebracht Der Salon der Motorräder im Palais Electoral ſieht die deutſchen Marken NSU., Triumph. Standars, DW. neben zahlreichen engliſchen, belgiſchen, ſchweizeriſchen, franzö⸗ ſiſchen, ſowie Oeſterreichiſchen Fabriken in Konkurrenz. Dazu kommen noch die Stände für Nutzfahrzeuge und Karoſſertlefirmen, ſowie etwa 100 Ausſteller mit Beſtand⸗ teilen, Werkzeugen, Maſchinen, Bereifungen ete. Aus Rundfunk⸗Programmen Dienstag, 18. Februar Stuttgart: Promenadenkonzert. München: Stunde der Hausfrau. 15.15 Uhr: Frankfurt: Jugendſtunde. 15.30 Uhr: Stuttgart: Frauenſtunde: Wohnung und Wohnungspflege. 16.00 Uhr: Frankfurt: Hausfrauennachmittag, Mu n⸗ che n: Leſeſtunde, Stuttgart: Konzert. 16.30 Uhr: München: Konzert. 17.30 Uhr: Frankfurt, Budapeſt: Konzert, Köln: Kinderchöre, Mſtuchen: Konzertſtunde. 18.05 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag über Abraham a Santa Clara. 18.35 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag: Der Deutſche in Amerika, Stockholm, Oslo: Konzert. 19.05 Uhr: Breslau: Neue Tänze, Frankfurt, Stuttgart: Vortrag: Reiſe dunch Peru, Brünn: Dreiſtimmige Volkslieder, Daventry: Chorgeſänge, Kaſchau, Prag, Preßburg: Konzert, Wien:; Reportage: 10 Meter unter dem Donaukanal. 19.36 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Zeitberichte, Budapeſt: Konzert. 12.00 Uhr: 14.45 Uhr: 19.40 Uhr: Köln: Geſpräche über Menſchentum, Da⸗ ventry: Orgelkonzert. 20.00 Uhr: Berlin: Zeitberichte, Hamburg: Waßz iſt in Bremen los? Königswuſterhauſen: Oper „Fedora“, Brünn, Oslo: Konzert, Kaſchau, Prag, Preßburg: Volkslieder, Kattowitz: Warſchau: Oper, Toulouſe: Klavierſoli, Wie n: Als ich noch in die Schule ging, Zürich: Wunſchabend. 20.15 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Schauſpiel „Madame Sans⸗Gene“, Köln: Parodie„Taunhäuſer“, Stockholm: Regimentsmärſche. 20.30 Uhr: München: Sinfoniekongert, Mat kan, Turin: Oper. 20.45 Uhr: Berlin, Breslau: Arthur Honegger, London: Konzert. 21.00 Uhr: Prag: Liederkonzert, Preßburg: Tanz⸗ muſik, Rom: Oper. 21.30 Uhr: München: Funkkabarett, London: Lie⸗ der für Sopran, Prag, Toulouſe: 22.00 Uhr: Bu dape ſt: Militäpkonzert. 22.20 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Lieder und Chanſons mit Cembalo, Brünn, Kaſchau, Preß⸗ burg: Zigeunermuſik, Prag: Konzer“, 22.30 Uhr: London: Tanzmuſik. 23.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: tungskongert. 00.15 Uhr: London: Konzert. * Konzert. Zigeunermuſtk, Daventry: Unterhal⸗ In Mannheim ſpricht um 18.03 Uhr über Stuttgart: Prof. Dr. K. Bertſche, Schwetzingen über: Abraham a Sante Claras Leben. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Abel Pegel 18. 14 18.17 18. necar-Hegel 14 f 15[17 d. Baſel.87 0 5 5, IId 580.50 J Schuflerinſe! 030 0 30.880 230 2 Manngeim. 193.98122 1 66 Fehl.58.88 1 55.501 81 Jaaftſeld 0,400 48/0 50 05 Maxau 9590.89 882.50.25 Blochingen.090, 250,20.24 Mannheim.04.00 1,97 1881.54 Heilbronn 141/117 13.20 Taub 127 1271 1 05 Köle 132 121 1 17½1601.07 S——— ̃.— Ä Chbeltedakteut: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Polinnk: i. B. Kurt fiſcher Feuilleton: Or. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchte:: Willy Müller Handelstell: Kurt Ehmer- Grricht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ tellungen: Jakob Faude, sämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Vorleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbelmer Zeitung . m. b.., Mannheim. R 1, 46 Uhland. 3-&. Ihre „Brennabor- Ideal“„Srennabor-luwel“ 1588 Ltr. 30 PG 4 Cyl. 2,5 Ltr. 45 PS. 6 Cyt. 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Kraffwag.- Ver kauis-Ges. m. bh.., Mannheim Javag Vergleichsvorſchlag des Gläubigerkomitees der der erkomitees gefunden ein außergerichtlicher In der heutigen Sitzung des Gläubigerkomitees Favag iſt ein Vergleichsvorſchlag entworfen worden, die einſtimmige Billigung des Gläub hat. Danach wird den Gläubigern Vergleich vorgeſchlagen. Die Favag ſoll alsbald in Liquidatton treten. Die Ab⸗ wicklung wird von den Liquidatoren gemeinſam mit einem Gläubigerausſchuß durchgeführt, der aus 14 Perſonen ve⸗ ſteht. In dieſem Ausſchuß ſind vertreten: Die ausländi⸗ ſchen Finanzgläubiger mit vier Sitzen, die Verſicherungs⸗ gläubiger mit vier Sitzen, die inländiſchen Finanzgläubiger mit zwei Sitzen und die Verwaltungsbanken mit pier Sitzen. Der Liquidationserlös wird in folgender Weiſe zur Be⸗ friedigung der Kreditoren verwendet: Zunäch fämtliche Gläubiger mit Ausnahme der Banken, die ber Favag naheſtehen, 40 v. H. ihrer Forderungen. Alsdann erhalten diejenigen Gläubiger, die am 16. November 1929 wieder gedeckt waren, noch außer der Favag andere Schuld⸗ ner für ihre Forderungen hatten, weitere 10 v. H. Nach dieſen Gläubigern erhalten die der Favag naheſtehenden Banken 40 v. H. ihrer Forderungen. Ein etwa verbleiben⸗ der Reſt wird nach konkursmäßigen Grundſätzen unter ſämt⸗ liche Gläubiger verteilt. Ein deutſches Bankenkonſortium gewährt der Favag alsbald nach Zuſtandekommen des Ver⸗ gleichs einen Kredit von 8 Mill., wodurch die ſofortige Ausſchüttung einer Quote von 20 v. H. auf die feſtgeſtellten Forderungen ermöglicht wird. Im übrigen garantiert die⸗ ſes Bankenkonſortium fämtlichen Gläubigern eine Quote von 20 v. H. für den Fall, daß der Vergleich zuſtande kommt. Als Stichtag für die Anmeldung der Forderungen iſt der 16. November 1929, d. t. der Tag des Erlaſſes des Zah⸗ lungsverbotes, feſtgelegt worden. Das Reichsaufſichtsamt für Privatperſicherungen iſt einſtimmig vom Gläubiger⸗ komitee erſucht worden, ſämtliche Maßnahmen zu treffen, welche bie Durchführung des vorgeſchlagenen Vergleiches auf außergerichtlichem Wege möglich machen. Das Gläubigerkomitee hat einſtimmig beſchloſſen, den ausgearbeiteten Vergleichsvorſchlag den Gläubigern zur Annahme zu empfehlen. Schwierigkeiten beim Frankfurter Bankverein Der Frankfurter Bankverein iſt in Schwierig⸗ keiten geraten. Die Ver luſte ſollen ſich auf, 2 Mill. belaufen und durch zu große Kreditgewährungen entſtanden ſein. Das Inſtitut verfügt über 30 000 Sparer, die ungefähr 7 Mill./ Spareinlagen beſitzen. Da es ſich bei den Sparern in der Hauptſache um kleine Leute handelt, iſt ſeitens des Frankfurter Magiſtrats eine Sanie⸗ rungsaktion eingeleitet worden, um die Sicherheit der Einlagen und Kontokorrentforderungen in vollem Um⸗ fange zu gewährleiſten. In Durchführung dieſer Sanie⸗ rungsmaßnahme werden der Direktor der Städtiſchen Sparkaſſe Egler und der Bankvorſteher bei der Städtiſchen Sparkaſſe Schönrock in den Vorſtand des Frankfurter Bankvereins eintreten. Die von der Stadt zur Verfügung geſtellte Summe ſoll 700 000 4 betragen. Das Inſtitut, das vor ſeiner Umwandlung in eine Ac. Genoſſenſchaftsbank war und heute noch zu ſeinen Kunden eine große Anzahl mittlerer und kleiner Sparer rechnet, führt nach einer Korreſpondenzmeldung diesbezüg⸗ liche Beſprechungen, die darauf hinzielt, daß das Inſtitut auf dem Fuſionswege von der Genoſſenſchaftsabteilung der Dresdner Bank bezw. deren Frankfurter Filiale über⸗ nommen wird. erhalten Coblenzer Bank.⸗G. in Koblenz. Der Abſchluß für 1929 ergibt nach 49 003(i. V. 49 704) RM. Unkoſten und 12 564(9 770)/ Steuern einen Reingewinn von 21 066(19 884) /, woraus wieder 8 v. H. Dividende auf das 300 000 RM. werden. Sächſiſche Bank zu Dresden. Nach erhöhten Rück⸗ ſtellungen wird die Verteilung einer Dividende von 11 (i. V. 10) v. H. vorgeſchlagen. Konkurs einer Chemnitzer Bank. Ueber das Ver⸗ mögen der Kommanditgeſellſchaft Dürr u. Co., Bank⸗ eſchäft in Chemnitz iſt das Konkursverfahren er⸗ betragende Aktienkapital ausgeſchüttet inet worden. Ein Status liegt noch nicht vor. Den be⸗ deutenden Verbindlichteiten ſollen nur geringe Aktiven gegenüberſtehen. * Vergleichstermin der Bank für beutſche Beamte i.., Berlin. Der Termin im Vergleichsverfahren der Bank für beulſche Beamte l. L. in Berlin fand geſtern vormittag in der neuen Autohalle des Meſſe⸗Geländes der Stadt Berlin ſtatt. Es wurde hierbei feſtgeſtellt, daß nach den bisherigen Ergebniſſen dem Vergleiche von den reinen Gläubigern 6877 zugeſtimmt mit einer Kopfzahl von 74,2 v. H. und einer Kapttalzahl von 82,0 v.., während von den Wenoſſen⸗ Gläubigern 3879 zugeſtimmt haben mit einer Kopfzahl von 60,7 und einer Kapitalzahl von 81 v. H. Der Vergleich gilt ſomtt als angenommen. * Foneordia Lebens⸗Verſicherungs⸗Bank., Köln. Das Ergebnis des Jahres 1929 kann nach den bisherigen Feſtſtellungen als zufriedenſtellend bezeichnet werden. Der normale Antrogszugang des Jahres 1020 übertrifft mit 97 Mill. 4 den des Vorjahres um 9 Mill. 4. Die Sterb⸗ lichkeit iſt günſtig verlaufen. Der vorzeitige Abgang Hat ich weiter vermindert. Der Verſicherungsbeſtand beläuft ſich z. Zt. auf ca. 300 Mill./ gegen 504 Mill. I Ende 1028. Die Geſellſchaft wird vorausſichtlich die gleiche Aktionär⸗Dividende(13 v..) umd die gleichen Gewinn⸗ anteile an die Verſicherten wie im Vorjahre verteilen. Die Geſellſchaft hat durch weitere Ausgeſtaltung ihrer Kinder⸗ verſicherung Berufs⸗Ausbildungs⸗, Vollwaiſen⸗ und Töch⸗ ter⸗Verſorgungs⸗Verſicherung) ſowie ihrer Kollektiv⸗Ver⸗ ſicherungstartife das Geſchäft günſtig entwickelt. Jutereſſengemeinſchaft der deutſchen Kaltinduſtrie. Wie Britgeteilt wird, übernimmt Generaldirektor Roſterg den Vorſitz im Aufſichtsrat, während Kommerzienrat Lotz (Preußag! zum ſtellvertretenden Vorſitzenden gewählt wurde. Generaldirektor Diehn vom Deutſchen Kaliſyn⸗ dikat, den, wie ſeinerzeit gemeldet, gleichfalls dem Auf⸗ ſichtsrat angehört, wird außerdem als Delegierter die Kon⸗ trolle über die Geſchäftsführung der 4 Geſellſchaften(Stein⸗ ſalz, Brom, Chlormagneſium und Bitterſalz)] ausüben. * Oberbedarf⸗Abſchluß. Die Ovberſchleſiſche Eiſenbahn⸗ Bedarfs., Gleiwitz wird für das am 30. September 1929 abgelaufene Geſchäftsjahr bekanntlich eine Di vi dende von 6 gegen 5 v. H. i. V. auf diesmal 20 Mill.„ berechtigte Stel, zur Verteilung bringen. Die Einnahmen zeigen gegenüber dem Vorfahr kaum Veränderungen. Zinserträg⸗ niſſe ermäßigten ſich auf 942 098(1 043 184) 4, während ſonſtige Erträgniſſe, insbeſondere aus dem Beſitz an Effekten und Beteiligungen 1040 597(948 052)/ erbrachten. Die höhere Dividende wird nur durch eine Verminderung der Abſchreibungen ermöglicht. Nach Abſetzung der Unkoſten von 175 239(209 354)% verbleibt ein Gewinn von 1 890 457(1 089 954) 4. Wie im Bericht mitgeteilt wird, hat das Unternehmen den Weg der Neuordnung und Kon⸗ ſolidierung feſtſetzen können. Der Effektenbeſitz wurde durch Erwerb von 7273 Kuxen der Gewerkſchaft Caſtellengo⸗Ab⸗ 12 7 wehr, von der Vereinigte Oberſchleſiſche Hüttenwerke AG. ergänzt. Ferner erwarb das Unternehmen 40 v. H. der Anteile der Schleſiſche Montangeſellſchaft mbc. Breslau, von der Vereinigte Königs⸗ und Laurahütte Ach., Berlin. Das Effektenkonto bilanztert nunmehr nach einem Abgang von 477 009 4 nom. eigenen Vorratsaktien mit 30 946 284 26 710 181) K. * Peipers u. Cie., AG., Siegen— Wieder 7 v. H. Sivibende. Der aus Beteiligungen und Zinſen erzielte Ueberſchuß beträgt nach Abzug von Unkoſten und Abſchrei⸗ bungen zuzüglich des Vortrages von 14 792/ aus dem Vorfahre 202 898(208 749). Der.⸗B. am 14. März ſoll bie Verteilung einer Dividende von wieder 7 v. H. vorge⸗ lagen werden. e 2 TSC der Neuen Mannheimer 4 eitung 2 TS-ZETTUNMGd Mittag-Ausgabe Nr. 81 N Vor einer endgültigen Gummi⸗Verſtändigung? Der Zuſammenſchluß in der amerikaniſchen Gummi⸗ induſtrie Seit längerer Zeit beſtehen wieder zu einer Verſtändigung unter Gummierzeugern der Welt zu kommen. Sowohl von den Holländern als auch von den Englän⸗ dern, den beiden Haupterzeugern der Welt, werden eifrig Pläne ausgearbeitet, die eine Grundlage zu einem gemein⸗ ſamen Vorgehen abgeben ſollen. Der Verſtändigungswille iſt auf beiden Seiten vorhanden. Neuerdings ſoll ein Plan aufgeſtellt ſein, der für beide Parteien annehmbar iſt. An⸗ geblich ſollen die Verhandlungen ſchon ſo weit ge⸗ diehen ſein, daß man mit einer Verſtändigung rechnen zu können glaubt. Beſtrebungen den bedeutendſten Die Verhältniſſe am Weltgummimarkt befriedigten die Erzeuger im Verlaufe der ganzen letzten Jahre nicht. Um für ſie zu angemeſſenen Preiſen zu kommen, führten die Engländer in ihren Plantagen ſeinerzeit eine Droſſelung der Erzeugung ein. Ste kamen aber damit nicht zu ihrem Ziel. Denn die Holländer, die ebenfalls einen großen Teil des Weltgummibedarfes be⸗ friedigen, behielten ihre freie Hand. In ihren Plantagen nahm die Gummierzeugung zu. Sie konnten ihren Anteil an der Weltgummierzeugung auf Koſten der Eng⸗ länder vermehren. Die Engländer gerieten alſo, bet Beibehalten ihres Planes, nicht nur in die Gefahr, an Ein⸗ fluß auf dem Weltgummimarkt zu verlieren, ſondern ſie erreichten auch nicht die angeſtrebte Preisbeſſerung. Sie entſchloſſen ſich daher, die Produktionsbeſchränkung wieder aufzuheben, und am Weltmarkt den freien Wettbewerb wie⸗ der einzuführen. Dieſer Beſchluß brachte die beiden wichtigſten Produzen⸗ teugruppen, die Holländer und Engländer, wieder einander näher. Denn nun wurde auch für die Holländer die Lage auf dem Weltmarkt wieder ſchwieriger, da ſie mit dem vol ⸗ len Wettbewerb der Engländer zu rechnen hatten. Die Produktion pendelte ſich allmählich aus. Sie war im Jahre 1929 zwar auch größer als der Verbrauch. Immerhin eee Triumph⸗Werke AG., Nürnberg. Einem bereits ver⸗ öffentlichten Bilanzauszug iſt noch der Vorſtandsbericht iiber das abgelaufene Jahr nachzutragen. Die weſentliche Erhöhung der Umſätze hat es ermöglicht, trotz der eingetre⸗ tenen Preisermäßigungen wieder ein gutes Ergebnis zu er⸗ zielen. Die Inveſtierungen erforderten im vergangenen Jahr etwa 500 000 // Im laufenden Jahr dürften nennens⸗ werte Neuanſchaffungen nicht mehr erforderlich ſein. Ju der Motorrad⸗ Abteilung war das Unternehmen gut beſchäftigt und erzielte einen weſentlichen Mehrumſatz, während in der Fahrrad⸗Abtetlung ein weiterer Abſatzrückgang feſtzuſtellen iſt. In der Schreib maſchi⸗ nen⸗ Abteilung war der Abſatz zufriedenſtellend. Die Dividende ſoll bekanntlich wieder mit 15 v. H. auf 3,08 Mill. StA. und unverändert 6 v. H. auf 5000% VA. bemeſſen werden. Im laufenden Jahr ſeien die Auf⸗ tragseingänge zufriedenſtellend und beſonders in der Mo⸗ torradabteilung höher als zur gleichen Zeit des Vorjahres. * Starker Gewinnrückgang bei der Gilette Safety Razor Co. Die Gilette Safety Razor Co. hat 1929 nur einen Reingewinn von 19 Mill. Dollar(6,40 Dollar je Share) erztelt gegen 18,25 Mill. Dollar(8,12 Dollar je Share) i. V. * Deutſche Südſeephosphat Ach., Bremen— Sieg der⸗ Oppoſition. In der unter dem Vorſitz von Präſident Dr. Philipp Heineken abgehaltenen.⸗V. wurde nach faſt zweiſtündiger Erörterung des Geſchäftsberichts und der Verhältniſſe der Geſellſchaft, insbeſondere des Vertrags der Südſeephosphat mit einer Bankengruppe, nach welchem die Süddſeephosphat die Verpflichtung hatte und erfüllt hat, eigne Aktien zum Nennwert zurückzunehmen, von Rechts⸗ anwalt Dr. Lifſchütz im Namen der Oppoſition der An⸗ trag auf Vertagung eingebracht. Ferner ſollen Reviſoren beſtellt werden zur Nachprüfung der Bilanz für 1929 und der Uebernahme der Beteiligung an den Ver. Blei⸗ und Silbererzbergbau⸗⸗Gewerkſchaften. Auch ſoll der Vertrag der Geſellſchaft mit einer Gruppe überprüft werden, nach dem die erſtere verpflichtet war, Aktien der eignen Geſellſchaft von der Gruppe zu 100 v. H als Gegenwert für einen der Gruppe gewährten Kredit zurückzunehmen. Für den Antrag auf Vertagung ſtimmten mehr als die notwendigen 10 v. H. des Aktienkapitals, und im Einverſtändnis mit Aufſichtsrat und Vorſtand wurden daraufhin auch die weitern Anträge der Oppoſition als augenommen be⸗ trachtet. Da die Aktionäre anſcheinend zu dem AR. nicht das notwendige Vertrauen hätten, legte der AR. in ſeiner Geſamtheit ſein Mandat nieder. Die Neuwahl des AN. ſoll ſpäter vorgenommen werden. * Mindener Schleupſchi fahrts⸗Geſellſchaft, Minden⸗Weſt⸗ falen.— Dividendenlos. Die dem Nor dd. Jlond i Bremen naheſtehende Geſellſchaft, die mit einem Ack .55 Mill.„ ausgeſtattet iſt, wird für das G j 1920 voraußſichtlich dividendenlos bleiben, während i. V. noch eine Dividende von 7 v. H. zur Verteilung ge⸗ langte. Das ungünſtige Ergebnis wird zum größten Teile auf die ſchlechten Waſſerſtondsverhältniſſe im Berichtsſahre zurückgeführt. Das Bild der Wirtſchaft e e ee Werenpreise (Honatsmittelwerte) 8 1 ZO ale, ieco Ark. Welzan, en 1 5 eee i 0 e e eee 1 7 r 0 2 8 essen 8 55 e r I .= 31. N dee 25 Baumwolle. 150 ee eee ö ö 0 85 f 1 f g A 8 8 Ned 7 10 7 Bauftosſenſnden e 2. N 229519 8 3 485 2 8 10 2 1 e 2 J Srofbendefsindex(5t..-A. 1 Terminkupfer, Begin, 100 KA N e— f. 2 88 R Ochsen, Befün, 100 f 100 1 4 1 4 3 48 1 E f Mohelsen Werkerets“t 3 1 1881 I F 0 15 Ae e, ee ——— Rosgentnehigreis, Serin, R/ odd g ttfercterkohle, Werkgreis, RAT — re an 10 5 5 onenbrf Sl, RNA“ t ö onen Serin, R 100 be 2 5 F I 1 — war der Ueberſchuß aber nicht ſo groß als in den Vorjah⸗ ren. Wenn man jetzt einer Verſtändigung nahe gekommen iſt, ſo wird man ſich offenbar, insbeſondere auf engliſcher Seite, dazu bereit gefunden haben, das gegenwärtige Kräfte⸗ verhältnis auf dem Weltmarkte anzuerkennen. Man muß annehmen, daß ſich die Verſtändigung ſowohl auf die Produktion als auch auf die Preisgeſtaltung beziehen wird. Hinſichtlich der Preispolitik werden aber auch ſehr wich⸗ tige Intereſſen der Gummi verbraucher, insbeſon⸗ dere der Automobilinduſtrie, berührt. Die Gummipro⸗ duzenten müſſen ſich darüber klar ſein, daß ſie hier den Bogen nicht überſpannen dürfen. Denn überhöhte Preiſe würden den Verbrauch von regeneriertem Gummi ſtärker anregen und den Abſatz von Neugummi einſchränken. Außerdem könnte die Gummiinduſtrie zu Abwehrmaßnah⸗ men ſchreiten und ſich für den Einkauf von Rohgummi zu⸗ ſammenſchließen. Dieſer Zuſammenſchluß würde zur Folge haben, daß nicht die Gummierzeuger, ſondern die Gummi⸗ induſtrie die Preiſe weitgehend beſtimmt. Es iſt bezeichnend, daß gerade in dieſem Stadium der Verſtändigung zwiſchen den engliſchen und holländiſchen Gummierzeugern Pläne von einem weitgehenden Zuſammenſchluß in der bedeutenden Gummt⸗ induſtrie der Vereinigten Staaten bekaunt werden. Es heißt nämlich, daß ſich die Goodyear Co,, die Seiberling Co. und die United States Rubber Co. zu einer einzigen Geſellſchaft zuſammenſchließen wollen. Es handelt ſich bei dieſem Unternehmen um die bedeutendſten Gummi fabriken Amerikas, die einen hohen Teil der fährl Weltrohgummiproduktion verarbeiten. Einer ſolchen gruppe gegenüber würden die engliſchen und holls he Produzenten mit überſpannten Plänen kaum durchdringen. Es bleibt dann noch der Rohgummi verbrauch Europas, der zwar ſtändig ſteigt, der aber an den ame⸗ rikaniſchen Verbrauch noch nicht heranreicht. Die Roh⸗ gummiproduzenten müſſen bei ihren Plänen damit rechnen, daß ſie ſich ſchließlich auch einem europäiſchen Block der Gummiinduſtrie gegenüber ſtehen ſehen. Gebr. Großmann Ac. Brombach Verluſtabſchluß. Dieſe Baumwollweberei (.⸗K. 2 800 000 RM. und 140 000 f 6 (i. V. 105 180) wie ſchon kurz gemeld Tu ſſt von 389 474 RM.(i. V. 106 45 ſtark zurückgegangenen Bruttoüberf 405 649) und 106 431 RM. Gewinnvortrag at ſtehen außer den Abſchreibungen noch Unkoſten mit 1083 808 RM.(1 081 812) und Steuern mit 161 737 RM. (250 561) gegenüber. Für die Verluſtminderung wird vor⸗ geſchlagen den Reſervefonds von 320 000 RM. heranzu⸗ ztehen und die reſtlichen 69 474 RM. vorzutragen. Nach dem Verwaltungsbericht hat die weitere Rück⸗ läufigkeit der allgemeinen Konjunktur mit der ſchlechten Lage des Arbeitsmarktes die Aufnahmefähigkeit für die Artikel der Firma in immer größerem Maße ge⸗ ſchwächt, ſo daß das Mißverhältnis zwiſchen Produktion ind Abſatz und damit der Preisdruck immer größer wurde Um die Erzeugung dem Verbrauchsgange anzupaſſen, ſah man ſich, wie die meiſten anderen Betriebe, gezwungen, Einſchränkungen vorzunehmen. Gewiſſe Umſtellungsmaß⸗ nahmen ſchienen ſich förderlich auszuwirken.— Der Be⸗ richt hebt dann hervor, daß eine Beſſerung der Lage nur durch Herabſetzung der ſteuerlichen, ſoztalen u. a. Vor⸗ belaſtungen kommen könne und erhebt die Forderung nach angemeſſenem Zollſchutz. In der Bilanz ſind ausgewileſen: Grundſtücke und Gebäude mit 1 028 002 RM.(1 053 486) Maſchinen und Fabrikeinrichtung mit 508 063 RM.(538 214), Kaſſe, Wechſel Schecks mit 41147 RM.(28 751); Wertpapiere und Beteili⸗ gungen 801 963 RM.(588 709), Debitoren 2 793 421 RM. 2 189 367); Warenvorräte 3 827 292 RM.(4871 827) ande⸗ rerſeits neben A,„K. und Referve(..) Hypothekendar⸗ lehen unverändert mit 356875 RM., Kreditoren 5 472 269 RM.(5 410 415); Konto für Fürſorgezwecke 90 774 RM. (84 835). von 808 823 9 i 8 * Angsburger Kammgarnſpinnerei AG. in Augsburg. Der Abſchluß für das GJ. 1929 verzeichnet einen Rein ⸗ gewinn von 813 044(906 234), aus dem wieder 14 v. H. Dividende auf die Stu. und 6 v. H. auf die VA. ver⸗ teilt werden ſollen. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung werden der Reingewinn mit 941 047(1 367 628)„ und der Vortrag mit 244 514(247 141)/ ausgewieſen. Abſchrelbun⸗ gen für Werkinſtandhaltung erforderten 378 517(291 531). Sämtliche Abteilungen des Werkes ſeien zur Zeit für meh⸗ rere Monate voll beſchäftigt. Es dürfe gehofft werden, daß ſo ſtarke Preisrückgänge wie i. V. nicht eintreten würden, zumal die Mode in der Damenkleiderſtoffbranche für Kamm⸗ garn nicht ungünſtig liege. 7 v. H. Füſſen⸗Dividende. Die Hanfwerke Fü ſen Immenſtadt Ach. in Füſſen ſchlägt für 192820 nach Abſchreibungen von 570000(451 000)% und 60 000 640 000)„ Zuweiſungen an die Sonderrücklage aus 704 000 (68 000)„ Reingewinn wieder 7 v. H. Dividende vor. * Zuſammenſchluß in der württembertziſchen Gummi⸗ wareninduſtrie. Die Firma A. Rüſſch u. Co., Fabritk elaſtiſcher Chirurgieinſtrumente in Rom⸗ melshauſen, wurde von der Fatheterrefor m Willy Rüſch AG. Cannſtatt, käuflich erworben. Die Firma Rüſch u. Co., Rommelshauſen, ſoll ab 1. Mai 8. J. eingeſtellt und ihr Betrieb als Filtale der Katheter⸗ reform Willy Rüſch., Cannſtatt, weitergeführt werden. * 7,5 v. H. Dividende bei der Charlottenburger Waſſer⸗ und Jnduftriewerke AG. in Berlin. Die G. erzielte im GJ. 182829 einen Reingewinn von 5 097 020(5 403 907) A1, woraus 7,5(8) v. H. Dividende verteilt werden. Der Ge⸗ ſchäſtsgewinn ſtellt ſich auf 10 604 490(12 299 141). Die Werkbetriebe erforderten 1 161 988(1 384 288) /, die Rohr⸗ netzbetriebe 657 832(624 774) J, allgemeine Geſchäftsun⸗ koſten 791 392(882 868)„ und Steuern uſw. 2 392 448/ (2922 555). Dem Erneuerungsfonds werden wieder 800 000 Mark und der Rücklage 245 774(279 576) zugewieſen. Abſchreibungen auf Inventar und Fuhrwerk erforderten 427 900(182 007) l. * Friedr. Rückfort)h Ww. Ach. in Berlin⸗Stettin wieder divibendenlos. Der auf den 27. Febr. einzuberufenden HV. für 1928⸗29 wird eine Dividende auf die Stel. wieder nicht vorgeſchlagen. Der erzielte Reingewinn ſoll vorge⸗ tragen werden. * Oldenburgiſche Heſe⸗ u. Spirituswerke AGG. in Olden⸗ burg. Der At. beſchroß, der GB. am 19. März die Ver⸗ teilung einer Dividende von wieder 12 v. H. vorzuſchlagen. * Zur berorſtehenden Sanierung bei Winkelhauſen.— Voraus ſichtlich Aufgehen in der Hünlich⸗Geſellſchaft. Wie wir in Ergänzung der Meldungen über die Sanierung der H. A. Winkelhauſen u. in Magdeburg noch erfohren, dürfte es jetzt als ſicher anzunehmen fein, daß der Sitz der Geſellſchaft nach Wilthen, der Fabrikationsſtätte der ihr naheſtehenden C. T. Hänlich A. verlegt wird, mit der be⸗ kanntlich eine Vollfuſion geplant iſt. Die Aufſichtsrats⸗ ſitzung, die ſich mit der Reprgontſation befaſſen wird, dürfte noch im Laufe dieſes Monats ſtattfinden. * Ein neuer Weinkonkurs. Edenkoben, 18. Febr. Ueber das Vermögen der Firma Philipp Rum mer Weinkommiſſion, Lebens⸗ und Futtermittel in Rhodt wurde geſtern das Komkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter iſt Juſtizrat Wingerter⸗Edenkpben. 1. Gläubigerverſoamm⸗ lung am 1. März im Landgericht Edenkoben. * Umſatzſteuerfreiheit für Transaktionen der Getreide⸗ börfen in Polen. Der polniſche Miniſterrat beſchloß eine Novelle zur Umfatzſteuer, die u. a. die Aufheung der Um⸗ fatzſtener von Kauf⸗ und Berkaufstransaktionen an den Getreidesörſen enthält. 91,9(91,9). Die Türkei wird ihren Verpflichtungen nachkommen HV. der Türkiſchen Handelskammer für Deutſchlauz Die türkiſche Handelskammer für Deutſchland in Berlin hat gerade in einer Zeit, in der die türkiſche Wirtſchaft im Mittelpunkt der Erörterungen ſteht, ihre HB. abgehalten. Der türkiſche Botſchafter, Exzellenz Kemaledbdez Sami Paſcha, führte hierbei u. a. aus:„Neuerdings ſteht die Moratoriumsfrage in der Türkei im Vordergrund des Intereſſes. Die Türkei hat die Annuitäten, die ſie 61g Ende Auguſt 1930 zu zahlen hat, geſichert und deponiert. Sie iſt, wie ich mitteilen kann, auch im Begriff, durch Verhand⸗ lungen mit verſchiedenen Stellen ſich Mittel zur Sicherung der ſpäteren Annuktäten zu ver ſchaffen. Ein Grund zur Beſorgnis, daß die getroffene Schuldenregelung nicht eingehalten werde, liegt nicht im geringſten vor. Die Türken ſind und bleiben ihren Schul⸗ den treu. Im Notfalle würde dte Trans ferklaufel des Schuldenabkommens in Funktion treten. Etwas Ze⸗ ſorgniserregendes iſt hierin nicht zu erblicken. Aber guch dieſer Fall wird höchſt wahrſcheinlich nicht eintreten. An⸗ derslautende Berichte haben, wie ich feſtſtellen konnte, manche politiſchen Hintergründe. Die Forderungen der Gläubiger an die Türkei ſind, wie Ich nochmals ausdrücklich betonen will, durch aus geſichert.“ Auch kommunale In der Finanzmii einſtimmung Inlandsanleihen unter Kontrollef konferenz wurde bekanntlich Ueber, Aufrechterhaltung der Beratungs. ſtelle bis zur 2 ſchiedung des Haushalts 1930 erzielt verlautet, der„Börſenzeitung“ zufolge, daß die der Konferenz der Finanzminiſter vorliegenden Pläne auß die Einbeziehung der Inlandsanleihen unter die Kontrolle der Beratungsſtelle vorſehen, daß ins⸗ beſondere die Einbeziehung der Anleihen von Betrieben der Kommunen geplant ſet. * Zuſam menarbeit der enropäiſchen und amerikaniſchen Stahlinduſtrie? Wie die„Agence Geonomique et Finan⸗ 1 der amertka funden haben, amerikaniſchen Pr Zuſammena zu vermeiden. Die ſeien unter der Bedingung zu eit, daß den Intereſſen der ame nung getragen werde und die ngen nicht gegen die Antitruſt⸗ Gegebenenfalls ſollen die Verein⸗ Regierung zur Metinungs⸗ 14 oduzenten beit berei -und Handelstag zur Aktien⸗ ſtrie⸗ und Handelstag lehnt in 2 des Reichsſuſtizmini⸗ rm eine allgemeine s ab. Die Mißſtände der zen Teil auf die Unruhe hen Verhältniſſe zurückzu⸗ ckten und übervorſichtigen gane führen mochten. Notwendigkeit abzuleiten, das Umfange zu ändern. Die Aktienrechts ſeien Furchaus ge⸗ nig mancher Mißſtä änderung. Vergleichsverfahren und Nonkurſe im Hand elskammerbezirk Mannheim Eröffnete Vergleichsverſahren: Firma Friedrich Heller, Bauge„Inhaber Eduard Armbruſter in Mannheim, Auguſta⸗Anlage 22(Vertrauensperſon: Bücher⸗ reviſor Ludwig Stritter in Mannheim).— Aufgehobene (nach Beſtätigung des Vergleichs): Firma Georg Keſten, Möbel⸗ und Abzahlungsgeſchäft in Mannheim, 6 7,9.— Offene Handelsgeſellſchoft Firma Gebrüder Wolff Reiſeartikel und feine Lederwaren in Mannheim, P. 10 (Inhaber: 1. John Ketting, Kaufmann, 2. Fritz Lotheiſen Kaufmann, beide in Mannheim).— Albert Heidel⸗ berger, Herren⸗ und Damenſchneiderei in Mannheim, Colliniſtraße 8. Erüffnete Konkursverfahren: Nachlaß des am 21. 12. 1920 in Schwetzingen vorſtorbenen, in Ketſch wohnhaft geweſenen Spenglermeiſters Richard Hambſch, ſowie über dus Vermögen deſſen Witwe Helene Hambſch geb. Dhrr in Kelſch (.⸗Verwalter: Rechtsanwalt Maiſch in Schwetzingen). Deviſenmarkt Früh verkehr notieren Pfunde gegen Im deutigen New Vork, 496 03 Schweiz 25,19 Stockholm 19.13 Paris 124.23 Holland 12.12 Madrid.87 Brüſſel 34, 90 Oslo 18,18 Dollar geg⸗Rm..19 Makland 92.93 Kopenhagen 18.15 Pfunde„„ 20,87 * Mehlpreisermäßigung. Der füddeutſche Konventions⸗ preis für Weizenmehl Spezial 0 wurde heute um 280 Pfg. ermäßigt. * Weinverkanf. Gimmel dingen, 18. Febr. Daß geſtrige Weinausgebot der Vereinigten mittelhaardter Weinbauern, Sitz Gimmeldingen, bei dem 40 880 Liter ßwein und 12200 Liter Rotwein der Jahrgänge 1925, 1927 und 1928 zur Verſteigerung kamen, erbrachte nicht den erwünſchten Verkauf. Insgeſamt wurden 18 Nummern zurückgezogen. Bei den Rotweinen gelangten bei Geboten von 400 und 500 Mark überhaupt nichts zum Zuſchlag. Fü die 1000 Liter wurden bezahlt 1923er 400% 1027er 480 und 400 1, 1028er 620, 700 und 820 l. * Verminderte Roheiſeugewinnung im Jauuar 1930. Im Januar 1930 ſtellten die deutſchen Hochoſenwerke(ohne Sqgargebiet) 1092 206 Tonnen Roheiſen her, d. h. 8172 To, weniger als im Dezember 1929. Die durchſchnittliche ar⸗ beitstägliche Leiſtung des Januar iſt bei gleicher Zahl der Arbeitstage mit N Tonnen um 294 To oder um 1 v. H. niedriger als die des Dezember. Sie entſpricht 76,72 v. der durchſchnittlichen arbeitstäglichen Erzeugung des Jaßres 1913 im Deutſchen Reich damaligen Umfangs.— Von 182 (Vormonat 182) vorhandenen Hochöfen waren 95(05) in Betrieb und Wü(24) gedämpft. * Preisinderziffer der„Metallwirtſchaft“. Die Preis⸗ indexziffer der„Metallwirtſchoft“ ſtellte ſich am 12. Fehr. auf 118,9(Durchſchnitt 1909/13 100), Slieb alſo gegen die Vorwoche unverändert. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem Preisſtande vom 12. Febr. 1930 folgende Einzel⸗ indexziffern errechnet: Kupfer 127,7(am 5. Febr.: 127% Blei 192,8(192,8); Zink 80,1(80,1); Zinn 96,7(97,7), Aln⸗ minium 132,0 Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort- 17. Jebr Die Nachfrage nach Kahnraum wor an der heutigen Börſe wiederum ſehr gering. Es wurden faſt keine Berg⸗ reiſen vergeben. Die Frachten blieben mit 70 Pfg. bezw. 90 Pfg. ab hier bezw. ab Kanal unverändert. Auch Lie Bergfracht erfuhr mit 80 Pfg. bis 1/ per Tonne Baſiz Mannheim keine Aenderung. Es iſt immer noch ſehr vi Leerraum vorhanden. Literatur * Eine Sondernummer des Journal of Commerce über Deutſchland. Das bekannte Newyorker Finanzblatt„The Journal of Commerce“ hat es unternommen, eine umfang⸗ reiche Sondernummer, die ein genaues Bild des deutſchen Wirtſchaftslebens geben ſoll, zu veröffentlichen. Zu dem vielſeitigen Inhalt haben eine Reihe bekounter deutſcher Wirtſchaftsführer und prominenter Perfönlichkeiten Bei⸗ träge gelieſert. So iſt der Reichsoußenmintſter Dr. Cur⸗ tius, Reichsverkehrsminiſter Dr. Stegerwald, Reichsmint⸗ ſter a. D. Dr. Hamm, der Reichsbankpräſtdent Dr. Schacht, der Präſident des Stattſtiſchen Reichsamts Dr. Wogemann. Auch bekannte Pußliziſten ſind vertreten, u. o. Dr. Stolper und Alfred Landsburgh. Weiter finden wir Beiträge bekannter Wirtſchaftsführer über ihre Spezialindn⸗ ſtrie. Dr. Boſch ſchreibt über die chemiſche Induſtrie, Dr Reichert über die Eiſen⸗ und Stahlindustrie. Der deutf Botſchafter in den Vereinigten Staaten von Prittwitz u Gaffron hat der Sondernummer ein Geleitwort gegeben, dem er der Hoffnung Ausdruck verkeiht, daß die S nummer zum tieferen Verſtändnis der beiden Länder tragen möge. (% Nickel 1077(07) Antimon. . 5 ö . ˙ non 9 S — e Blau Berlin aft im halten. dd rdings grund ſie big rt. Sie rhand⸗ zur v e r. offene icht im Schul⸗ uſel 8 Be⸗ r guch An⸗ onnte, ngen e ic durch rolle? eber, tungs zielt. ie der a U h 1 b ins- rieben iſchen Finau⸗ ungen 8 und tattge⸗ Die ung zu ame d die itruſt⸗ erein⸗ ungs⸗ ktien⸗ int in mini⸗ eine de der wruhe ückzu⸗ heigen u, das Die s ge- rfe es E= * V Dienstag, den 18. Februar 1930 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) —— Menfſur mit tragisch Im Dezember v. J. ſtarb in der Chirurgiſchen Klinik Heidelberg ein junger Student, Angehöriger elner ſchlagenden Verbindung, an einer kleinen Stirnwunde, zu der eine Infektion hinzugetreten war. Es war der 20 Jahre alte Heinz Emil Neuhoff, der vor ſeinem Tod erklärt hatte, daß ſeine Wunde von einem Stockſchlag herrühre. Nach ſeinem Tode hat auch deſſen Vater dem vernehmenden Kriminal- beamten von einer Spielerei geſprochen. Und dennoch ſchloß man aus der Art der Wunde auf einen von einer Menſur herrührenden Schmiß. Die Ermittlungen ergaben, daß Neuhoff acht Tage vorher mit dem 21 Jahre alten Student der Medizin Wilhelm Wenzel aus Dortmund in einem Verbin⸗ dungshaus eine Beſtimmungsmenſur aus⸗ getragen hatte, bei der er(Neuhoff) mit einer Hoch⸗ guart auf dem linken Stirnſcheitelbein eine kleine Wunde erhielt. Wenzel gab ſofort zu, mit Neuhoff eine Beſtimmungsmenſur ausgetragen zu haben, ehenſo die ausgeteilte Hochquartwunde. Infolge⸗ beſſen wurde Wenzel auf Antrag der Staatsanwalt⸗ schaft wegen Zweikampfs mit tödlichem Ausgang an⸗ geklagt und nun vor dem erweiterten Schöffengericht Heidelberg verhandelt. In der Beweisaufnahme wurde feſtgeſtellt, daß die Menſur am 14. Dezember ſtattfand, der Verletzte am 18. Dezember einen Alten Herrn ſeiner Burſchen⸗ ſchaft aufſuchte, damit dieſer ihm ſeine Wunde nach⸗ ſehe. Dieſer ſtellte eine kleine Eiterung feſt, legte tym einen feuchten Verband an und beſtellte ihn auf näch⸗ ſten Tag zu ſich. Anſtatt am Abend des folgenden Tages kam Neuhoff bereits am Mittag und klagte tber ſtarke Schmerzen. Die Unterſuchung ergab, daß die Wundränder geſchwollen und Rötungen vorhan⸗ den waren. Darauf entfernte der Arzt die Nadeln, legte einen friſchen Verband au und ſchickte den Un⸗ päßlichen nach Hauſe. Entgegen dem dringlichen Rat des Alten Herrn, ſich ſofort ins Bett zu legen, ging Neuhoff in das Haus ſeiner Verbindung, wo es ihm ſchlecht wurde. Am Abend rief man den erwähnten Alten Herrn zu ihm, der nach der Feſtſtellung von 99,6 Grad Fieber ihn ſofort in die Chirurgiſche Klinik einwies. Man redigierte dort die Wunde. Allen Be⸗ mühungen zum Trotz ſtarb Neuhoff plötzlich am 22. Dezember an einer ſchweren Wundroſe als Folge einer vorausgegangenen Infektion. Eine furcht⸗ bare Weihnachtsbotſchaft für die Eltern. Der ihn in der Klinik behandelnde Aſſiſtenzarzt beſtätigte, daß er vor ſeinem Tode von einem Stockſchlag als Urſache der Wunde geſprochen hatte. Mehrfach habe er geſagt, daß er mehrmals mit ungewaſchenen Händen an die Wunde gegriffen habe. In ſeinem Plaidoyer betonte der Staatsanwalt daß dem Angeklagten keine beſonders ausdrücklich, ſchwere Schuld treffe, daß aber die Infektion von der Menſurwunde ihren Ausgang genommen habe und demzufolge für den Tod urſächlich geweſen ſei. Der Verteidiger des Angeklagten, Rechtsanwalt Leonhard, ging auf den Sportcharakter der Be⸗ ſtimmungsmenſur ein, die weniger gefährlich als ge⸗ wiſſe erlaubte Sportarten ſei. Eindringlich forderte der Verteidiger, daß das Gericht von der Empfehlung eines Gnadenakts abſehe, denn ſonſt hätte ſein Man⸗ dant aller Vorausſicht nach bei der Amneſtie übenden Juſtanz noch einmal Pech. Zwei Jahre Feſtung ve⸗ deuteten für einen jungen Menſchen faſt ein verlore⸗ nes Leben. Das Gericht verkündete nach ausgedehnter Be⸗ ratung folgendes Urteil: Der angeklagte Student der Medizin Wilhelm Wenzel wird wegen Zweikampfs mit tödlichem Ausgang gemäß St.⸗G.⸗B.§ 205 zu ſechs Mongten Feſtung verurteilt. Angeſichts der großen Härte des Geſetzes war es für den An⸗ geklagten ein Glück, daß der Verſtorbene durch ſein unachtſames vorſätzliches Handeln eine Unterbrechung des Kauſalzuſammenhanges herbeigeführt hat, denn ſonſt hätte Wenzel nach der Rechtsſprechung des Reichsgerichts zu zwei Jahren Feſtung verurteilt werden müſſen. * Handel mit Kokain. Die Geſellſchaft der Aerzte in Mannheim e. V. legt Wert auf die Mit⸗ teilung, daß der am letzten Mittwoch vom Schöffen⸗ gericht Mannheim verurteilte Dr. M. nicht Mit⸗ glied ihrer Geſellſchaft iſt. § Wegen Unterſchlagung verurtei ratete Buchhalter Georg Litzenbe Grünſtadt ſtand wegen Unterſchlag Nachteil ſeines Arbeitgebers, ein mer Firma, verübt hatte, vor der gericht Frankenthal. Zur 2 einen ganzen Tag in Anſpruch nahm, Zeugen und drei Sachverſtändige geladen. Nachmittagsverhandlung legte der Angeklagte Geſtäündnis ab. Das Gericht ſah Der verhei⸗ In der ein die Unter⸗ ſchlagung von 10 000 Mark als erwieſen an und ver⸗ urteilte Litzenberger wegen eines Vergehens der fortgeſetzten Untreue und Unterſchlagung zu einer Gefängnisſtraße von ſieben Monaten und zwei Wochen und zu den Koſten des Verfahrens. In An⸗ betracht der Höhe der unterſchlagenen Summe wurde bedingter Straferlaß verſagt. § Sechsfache Berufungsſtrafe. Der in Pirmaſens wohnhafte Fabrikarbeiter Joſef Schehl hatte in einem Streit ſeinem Schwager eine ſchwere Kopf⸗ verletzung beigebracht und dafür einen Strafbefehl über einen Monat Gefängnis erhalten. Auf ſeinen Einſpruch hin wurde die Angelegenheit vor dem Amtsgericht Pirmaſens verhandelt. Die Beweis⸗ aufnahme ergab, daß der Schlag auf den Kopf des Verletzten mit ſolcher Wucht geführt wurde, daß man das Gehirn pulſieren ſah. Der Einwand des An⸗ geklagten, in Notwehr gehandelt zu haben, wurde als nicht ſtichhaltig erachtet. Das Urteil lautete wegen gefährlicher Körperverletzung auf ſechs Monate Gefängnis. Wegen Fluchtverdachts wurde Haftbefehl erlaſſen. Todes- Anzeige In Gottes unerforschlichem Ratschlusse ist es gelegen, meinen innigst· geliebten Oatten, lieben Sohn, Bruder, Schwager und Onkel Dr. Ernst Wedel EMilie Wedel Die Beerdigung findet am Mittwoch nachmittag/ 3 Uhr von der Friedhofkapelle aus statt ſtarker Moste 2K näuel Stopftwist 1 Stopfei 103 Ferdinand Köni J N zeug Aston dos kamen 10 c 99. ngenjieu. Perlmullerknöpſe plötzlich und unerwartet, infolge eines Schlaganfalles in die Ewigkeit Vermöhſte 1 Rolle Nöbleden 2 Diz. oder 4 Dlz. 10g 8 * 1 785 1 5 Feb 19 200 Deter 105 e Diz. 104 annheim, den 16. Februar 1930 Heidelberg, den 15. Febr. 1050 e Drudcknöpfe 3 O 10 In tiefer Trauer: 955 König geb Kapprell 1 Rolle Reihgern Kragenknöpfe 128. 3 König 3 20 gr 9 10 Vorder- od. 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Febr. 1930 Die tieftrauernde Witwe: nach langer Krankheit unser der unserem Werk in nahezu Maiharina Gruninger nebsi Angehörigen Die Beerdigung findet Mittwoch 1½ Uhr von der hiesigen Leichenhalle aus statt 1 G. m. b. H. Am Sonntag, den 16. Februar, Herr Werkmeister Josel Mlingenmeier treuer und pflichtbewußfter Arbeit angehört N hat. Wir werden dem Verstorbenen stets n ein ehrendes Andenken bewahren Mannheim- Waldhof, den 17. Febr. 1930 Bopp& Reuther 130 cm o Licherheſtsnadeln 3 Schere z. Aussuchen 10g auf Bügel 5 Dt. 10 Fiese 0e 3 Brief Stecknadeln 1 80888 10 8 100 Stüde 103 5 989 3 Qleskopfslecknad. verschied orton Relßbreitsliſie 10 3 1 Brief 109 Mitarbeiter 3 Hosenirögerstrippen 103 Bublkopinedeln 1. Schuhlöffel 12 Siu 9 mit Knöpfer 0 2 Porzellen-Qussfen 2 Fingerhüie 10 e 5 1 p. Waäsdchefräger Nr. Seidentresse 10g] Kselde 103 alle Farben 37 jähriger jeder cm 5 ö Reißverschlusse 9 Sämtliche Ullstein- Sdiniſte und NMode- Alben vorrätig 264 3778 Worenhaus A Neckarstadt 1 1. Schwehlngersir. Siait besonderer Anzeige Ini. fördfeilüekdlhn dür zb Rane Hohe Renie durcn— Plötzlich unerwartet ist mein lieber Mann, Schwieger sohn, Bruder und Schwager 2 Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch Anfang Nr. 797. 37 festverzinsliche Werte! Heinrich Wolf Spenglermeisſer im Alter von 57 Jahren gestern mittag sanft entschlafen Mannheim- Waldhof, den 18. Februar 1930 Westring 23 Frau Lina Wolf geb. Wellenreuther geb. Frey Die Feuerbestattung findet am Donnerstag, den 20. Februar, ½3 Uhr statt 9 Von Beileidsbesuchen bitte ich Abstand zu nehmen schlafen i8t Statt besonderer Anzeige Verwandten, Freunden u. Bekannten die traurige Mittellung, daß meine herzensgute Frau, unsere liebe Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante frau Maria Sdummm im 58. Lebensjahre heute vormittag nach längerem mit großer Geduld ertragenem Leiden sanft ent- Mannheim(R 4, O, den 17. Februar 1930 Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Wilbelm Schumm, Küfermeister Probenummer kosfenlos. 58. 8ahrgang „Wirtschaftlicher Ratgeber“, Berlin W 56 Fo. Zwangs versteigerung Mittwoch, den 19. Febr. 1930, mittags 12 Uhr werde ich an Ort u. Stelle— Näheres am Pfaud⸗ lokal q 6. 2— gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentl. verſteigern: 1 Richtplatte, 1 Reiſbiegmaſchine; nachm. 2 Uhr im Pfandlokal as. 2: 2 Pianos, 1 Speiſezimmer, 4 eiſ. Kleider⸗ ſchränke, 1 National⸗Regiſtrierkaſſe, eine Partie [Wein und Zigarren, 4 Fl. Likör, 1 Eisſchrank ſowie verſchiedene Möbelſtücke. 2470 Mannheim, den 18. Februar 1930. Weiler, Obergerichtsvollzieher. Zwangs versteigerung Mittwoch, den 19. Februar 1930, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen [bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Photographen⸗Apparat, 2 Schreib⸗ maſchinen, 1 Sprechapparat, Möbel u. Spuſtiges. zu wollen Die Bestattung findet am Mittwoch. den 19. Febr. nachm. 3½ Uhr, von der Friedhofkapelle aus statt Von Beileidsbesuchen bitte ich Abstand nehm Mannheim, den 17. Februar 1930. 2472 Happle, Gerichtsvollzieher. Badische Bank 2 28818 0 schwere Ware, Neuprodukt Danlsagung Zu den Aktien Nr. 1— 80 000 unſerer Bank gelangen 2482 stück 1 2, 13, 15 pi Für die zahlreichen Beweise herzlicher Anteilnahme neus Gewinnanteilbogen Frische dureh Wort und Blumenschmuck. sowie Geleit zum letzten Gang beim Hinscheiden unseres lieben Entschlafenen Josel Albin Heiner Sprechen wir allen hierdurch unseren herzlichsten Dank aus Mannheim(Böckstrage), den 17. Februar 1930 Die trauernden Hinterbliebenen: Herm. Czermak u. Frau geb. Hefner Frau Marie Wegner geb. Hefner u. Kinder Familie Ofio Schmiii enn uns 30 schwer getroffenen Verluste allen innigsten Dank aus. Undenhofstr. 98 Deler Rudolf Danlsagung Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem Mannheim, 17. Februar 1930 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: zur Ausgabe; ſie können gegen Einlieferung der 0 Sezen den Talons unter Einreichung von nach Nummern geordneten Verzeichniſſen an unſeren Effektenſchaltern in Mannheim oder Karlsruhe in Empfang genommen werden. Mannheim, den 17. Februar 1930. Der Vorſtand. Mannhelmer Hausfrauenbund E. V. Donnerstag, den 20. Februar abends 8 Uhr. Kasind, R 1. 1 Llentbilder-Mortrag von Frau Emma Kromer, Mitgl. d. R. W. R. äber: „Die Hausfrauen und , Y MN 16 WN das neue Bauen Vortrag von Dr. Erwin Guglmeler, Trinkeier (Frühstückseier mit Datumstempel ö . in Papierhülle Stück 15 und 17 Pig. 3% Rabatt spreche ich 24.50 es d, Bad. Sparkassen- u. Giroverbandes über: „Bauspar wesen“. 8. Seite. Nr. 81 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 18. Februar 1990 Tänze in der Wiloͤnis Wie Eskimos und Indianer um ihre Mädchen kämpfen Von M. A. v. Lütgendorff Die Freude am Tanz lebt in allen Naturvöl⸗ rn und hat von jeher in ihnen gelebt. Allein die ze und Tanzbräuche ſind ſo mannigfaltig und erſchieden von einander, wie es die Völker ſind, die ſie tanzen, denn wo der Naturmenſch tanzt, da ennzeichnet ſein Tanz in Bewegung und Bild ur⸗ lichſte völkiſche Eigenart. Die grönländiſchen mos führen innerhalb des engen Zeltes nur e„Stehtänze“ aus, bei denen ſie ſich nicht von der Stelle rühren und nur Arme und Beine bewegen. Ein Tanz in unſerem Wortſinn iſt der Stehtanz alſo keinesfalls, aber die Eskimos tanzen ihn gern und entwickeln dabei, obgleich ſie an ein und derſelben Stelle ſtehen bleiben, oft eine überaus lebhafte Be⸗ 0 0 Aehnlich, aber wenn möglich noch ein⸗ facher, ſind die Stehtänze einiger Eskimoſtämme im nördlichſten Amerika, jener Menſchen, die noch heute wie die Giszeitmenſchen leben, von denen viele noch kein Zündholz und keine Feuerwaffe kennen. Auch ſie tanzen ſtehend, nur mit Arm⸗ und Oberkörper⸗ e ungen, während die Füße unbeweglich bleiben. werden die Tänzer aber ſchließlich ſo aus⸗ daß der Stehtanz, ſo einfach ſeine Bewe⸗ en auch ſind, doch ganz lebhaft wirkt. Daß die Eskimos alles eher als ſchwerfällig ſind, zeigen ſie auch in ihren„Duelltänzen“, die beſonders in Oſtgrönland viel getanzt werden. Wenn zwei Männer miteinander in Streit geraten oder ſich etwa als Nebenbuhler um ein Mädchen bewerben, dann kommt es oft zu einem Duell, aber zu keinem blutigen Zweikampf, ſondern zu einem Tanzduell. Es beſteht darin, daß beide Männer tanzend Streit⸗ und Spottgeſänge gegen einander ſingen, wobei je⸗ der beſtrebt iſt, den Gegner ſo lächerlich wie möglich hinzuſtellen. g Wem es gelingt, die Zuſchauer am meiſten zum Lachen und damit auf ſeine Seite zu bringen, der führt die Braut heim, ſofern ſie der Siegespreis war. Den Sieg beim Tanzduell zu erringen, iſt aber immerhin keine leichte Sache, denn außer der Gewandtheit im Tan⸗ zen verlangt der Brauch, daß die Spottlieder treff⸗ ſicher und humorvoll ſind und daß der Streitende ſeinem Gegner auch immer gleich geiſtesgegenwärtig zu antworten verſteht. Der winterliche Aufenthalt in der raumbeſchränk⸗ ten Jurte hat ferner bei den als Nomaden lebenden Lamuten in Kamtſchatka als Nationaltanz einen Stehtanz, den„Norgali“, geſchaffen. Sten Berg⸗ man, der ſchwediſche Forſcher, der kürzlich das eiſtge, menſchenarme Land bereiſte, beſchreibt den Norgali o:„Männer und Frauen ſtellen ſich wie zu einem Reigen um das Feuer auf und bleiben auf ihrem Fleck ſtehen, um unaufhörlich einen tieriſchen, fau⸗ chenden Laut gegeneinander auszuſtoßen, wobei ſie abwechſelnd die Augen zudrücken und Grimaſſen schneiden.“ Ein beſonders ſchöner Anblick iſt der Norgalt alſo keinesfalls, aber eigenartig iſt er und ſeltſam anzuſchauen. Und dazu kommt das Wun⸗ derliche: wie es die Tänzer anſtellen, ſich ſo lange anzufauchen, ohne ſtockheiſer zu werden. Der Brauch, ſich ein Mädchen im Tanzduell zu erobern, findet ſich nicht nur bei den grönländiſchen Eskimos, ſondern auch, wenngleich in anderer Form, in einem Lande, das von dem kalten, fernen„Grün⸗ land“ durch ein Weltmeer getrennt iſt. Mitten in Panama, im ſüdlichen Chiriqui, beobachtete Profeſſor Lutz auf ſeiner letzten Reiſe, alſo noch vor wenigen Jahren, dieſen ſonderbaren Tanz bei den Guayni⸗ Indianern. Mit einem Kopfputz aus Federn ge⸗ schmückt, das Geſicht mit einer Tanzmaske verhüllt und mit einem Stocke in der Hand ſtellen ſich die Tänzer in zwei Reihen einander gegenüber auf. Dann heben ſie den Stock hoch in die Höhe, ſchwin⸗ gen ſich auf einem Bein und laden einen Gegner zum Kampfe ein. Der findet ſich denn auch ſchnell genug, und nun beginnt ein grauſamer„Tanz“, denn jeder ſucht mit ſeinem Stock den Fußknöchel ſeines Gegners zu treffen, um ihn kampfunfähig zu machen. Zudem ſteht hinter jedem Tänzer ein Mädchen, das ihn unabläſſig aufreizt und anfeuert, und ſo wird der Kampf immer wilder und blutiger, bis endlich einer der beiden Tänzer— oft mit einer tödlichen Verwundung— ſich ergeben muß, worauf dann dem Sieger das Mädchen zufällt, das eigent⸗ lich dem Unterlegenen beſtimmt war. Die India⸗ ner nennen dieſen Duelltanz„Balſeria“, weil die 9 7 0 5 8 5 Stöcke, mit denen ſie ſich bekämpfen, aus dem Holz des Balſaſtrauches beſtehen. Aber der Sinn, der in dem Tanze liegt oder vielmehr urſprünglich lag, iſt noch heute wenig geklärt. Beſteht der Ehrgeiz des Guayni⸗Indianers darin, ſich ein Mädchen im Tanzduell zu erkämpfen, ſo ſuchen die jungen Negermädchen in Omdurman am weißen Nil— gegenüber der Stadt Khartum— ſich ihren Zukünftigen durch einen Tanz zu erobern. Auch dieſer Tanz bietet einen Anblick, der an Eigenart nichts zu wünſchen übrig läßt.„Die Tänzerin beugt den Kopf zurück“, erzählt Hugo Bernatzik, der, als er den Sudan durchzog, dieſen Tanz ſah,„bis ſie mit dem Geſicht in den Himmel ſieht, dreht die Arme ſo weit wie möglich nach außen und rückwärts und ſtampft im Takt mit angezogenen Knien im Kreiſe herum.“ Unter eigentümlichen Verrenkungen des Kopfes führt ſie den Tanz weiter, während dazu in ſcharfem Rhythmus das Tamtam geſchlagen wird, bis ſie ſchließlich vor ihrem Auserwählten halb in die Knie bricht. Als Zeichen ſeines Wohlgefallens und der Befriedigung über ihre Leiſtung ſchwingt der beglückte Negerjüngling nun eine Peitſche über ſie hin, und damit iſt der Tanz zu Ende. Die Neger⸗ ſchöne hat ihren Zweck erreicht und ſich den Mann ertanzt, den ſie ſich wünſchte. Mitten in den Urwäldern, die die Ufer des Amazonas ſäumen und die zu einem großen Teil noch heute gänzlich unerforſcht ſind, leben nahe dem oberen Tapajoz⸗Fluſſe die Apiacas⸗Indianer. Man kennt nur wenige ihrer Bräuche, weil dieſe Indianer den Weißen noch immer ſcheuen und vor ihm fliehen, wo ſie ihn ſehen, aber ihre Mondtänze hat man dennoch beobachtet, dieſe wun⸗ derlichen nächtlichen Tänze, bei denen die Tänzer ihren eigenen Schatten mit Speeren durchbohren. Was ſie durch dieſe leidenſchaftlichen Tänze aus⸗ drücken wollen, weiß man nicht. Nur ſo viel iſt be⸗ kannt, daß die Apiacas⸗Indianer den Mond für —1 10 7 einen böſen Geiſt halten, der Unheil bringt, wohin ſein Licht fällt. In das Leben des Naturmenſchen ſpielen alle Umwelteinflüſſe mit herein. Er lebt in der Natur, iſt ein Stück von ihr, nicht viel anders als die Tiere, die ihn umgeben. Und ſo hat er denn auch Freude daran, ein Tier zu„tanzen“, das er gut kennt. Solche Tiertänze— ſie ſind vielleicht die eigenartigſten aller urſtändigen Volkstänze— kennen die Naturvölker der ganzen Erde; immer in dem gleichen Beſtseben, das Tier, das ſie tanzend darſtellen, ſo naturgetreu wie möglich nachzuahmen. Wenn die nordamerikani⸗ ſchen Eskimos ihre Wolfstänze tanzen, ſo bewegen ſie ſich dabei wie ein Wolf, der hungrig nach Beute ſucht, bis er ſie endlich aufſpürt und überfällt. Der Feuerländer tanzt, während er dazu grunzt, ſich windet und ſich kratzt, überaus naturwahr den See⸗ hundstanz, die Sudan⸗Negerin ihren Turteltauben⸗ tanz; der Eingeborene der Mentawei⸗Inſeln führt ſeinen Reihertanz und der Hottentotte ſeinen Bienen⸗ tanz aus, wobei er wie eine Biene ſummt, oder— auf den Händen laufend— den Pavpiantanz. Die nordbraſtlianiſchen Indianer, die Koch⸗Grün⸗ berg beſuchte, erfreuen ſich am Schweinetanz, deſſen Teilnehmer eine Herde grunzender Wildſchweine nachahmen. Im Fiſchtanz ſuchen ſie ſich gleich ſchwimmen⸗ den Fiſchen zu bewegen, und beim„Tanz aller Vierfüßler“ oder dem„Tanz aller Vögel“ benehmen ſie ſich wieder in der Art dieſer Tiere. An ſich bieten alle dieſe Tänze, werden ſte nun vom Eskimo im engen Zelt oder vom In⸗ dianer im Urwald oder vom Sudanneger auf der von der Sonne verbrannten Grasſteppe ausgeführt, gewiß einen eigenartigen Anblick, aber nur ſelten bieten ſie ein wirklich häßliches Bild. Denn das vermeiden alle dieſe Naturmenſchen ſchon dadurch, daß ſie treffliche Tierbeobachter ſind und daher die „getanzten“ Tiere ungemein naturgetreu nachahmen, gleichzeitig aber auch faſt immer mit einer gewiſſen urwüchſigen Grazie tanzen. Selbſt die Bärentänze der Oſtjaken, jener heute noch halbwilden Nomaden Sibiriens, wirken, wenngleich die Tänze die ſchwer⸗ Bären nachmachen, nicht reizlos oder wild, ſondern gerade wegen ihrer Naturwahrheit feſſelnd. Die neue Reichskanzlei vor der Vollendung Der Erweiterungsbau der Reichskanzlei in Deutſchlands„politiſcher Straße“, in der Wilhelmſtraße in Berlin, iſt ſoweit fortgeſchritten, daß fetzt die Gerüſte entfernt wurden und die Behörden in kurzer Zeit ihren Einzug halten können. Ein entſchwundenes Rieſenvermögen Es wird vielfach als feſtſtehend angenommen, daß die in Amerika in den Händen von Einzelperſonen aufgehäuften Rieſenvermögen automatiſch immer größer werden müſſen. Daß dies nicht in allen Fällen zutrifft, beweiſt die jetzt bekannt gewordene Tatſache, daß J. Ogden Armour ſeiner Frau und feiner Toch⸗ ter nur eine Million Dollars hinterlaſſen konnte. Dieſes Ergebnis der unlängſt erfolgten Teſtaments⸗ eröffnung kam weiten Kreiſen überraſchend. * Vor zwanzig Jahren war J. Ogden Armour der zweitreichſte Mann Amerikas. Er rangierte da⸗ mals unmittelbar hinter den Aſtors und kam noch vor Rockefeller. Vor acht Jahren noch wurde ſein Privatvermögen auf 200 Millionen Dollar geſchätzt, dazu kamen große finanzielle Beteiligungen an der Armour⸗Geſellſchaft umd ihren Tochtergeſellſchaften, Anteile an Eiſenbahnen, Banken, Bergwerken, Ter⸗ rains, die viele hundert Millionen Dollar wert waren. Während des Krieges war Armour einer der Hauptlieferanten der Ententeheere und in jener Zeit nahmen die rieſigen Fleiſchverwertungsbetrieb in Thicago einen bis dahin unerhörten Aufſchwung. Nach Beendigung des Krieges machte Armour den erſten großen Fehler in ſeiner bis dahin an kauf⸗ männiſchen Erfolgen ſo reichen Laufbahn. Die erſten günſtigen Erfolge, die er mit dem Abſatz ſeiner Pro⸗ dukte in dem ausgehungerten Deutſchland machte, veranlaßten ihn, rieſige Mengen an Fleiſch, Fett und Schinken herüberzuſenden, Quantitäten, die viel zu groß waren, um raſch abgeſetzt wevden zu können. So verdarben ihm Werte von vielen Hunderttauſend Dollar. Es kam hinzu, daß die Ware zum weitaus größten Teile in Mark bezahlt wurde, einer Wäh⸗ rung, die unter dem Drucke der Inflation ſich von Tag zu Tag verminderte. So wurde das Geſchäft mit Deutſchland ein ſchweres Verluſtgeſchäft für Armour. Dieſe Verluſte hätte J. Ogden Armour recht gutt verſchmerzen können, aber er wollte ſie mit Gewalt wieder ausgleichen und verlegte ſich daher im großen Stile auf die Getreideſpekulation. Hier traf ihn nun Schlag auf Schlag. Vier Jahre hindurch bezifferten ſich die Verluſte von Armour auf eine Million Dollar in der Woche. In den Tagen des wildeſten Spekulationskampfes verlor er nach ſeinen eigenen Angaben in 130 Tagen genau 130 Millionen Dollar. Dieſe furchtbaren Schläge fraßen ſein Vermögen auf. Seine Geſellſchaftsbeteiligungen, ſeine Terrains in Kalifornien, die Eiſenbahn Chicago⸗Milwaukee, deren Hauptaktionär er war, wechſelten ihren Be⸗ ſitzer. Als die Lage Armours bedrohlich wurde, ſprangen ihm die amerikaniſchen Großbanken bei. Sie ſchafften Ordnung, allerdings mußten die letzten Reſerven J. Os herangeholt werden, um eine noch vorhandene Schuldenlaſt von 20 Millionen Dollar abzudecken. So kam es, daß der einſtmals ſo uner⸗ meßlich reiche J. O. nur eine einzige Million Dollar aus dem Zuſammenbruch retten konnte, einen win⸗ zigen Bruchteil ſeines früheren Rieſen vermögens. Der verhängnisvolle Sack Mit welchen großen Gefahren Raubtierdreſſuren und ⸗vorführungen verbunden ſind, beweiſt ein Vor⸗ fall, der ſich während einer Abendvorſtellung im Zirkus Krone ereignete. Dort war das zen⸗ trale Schutzgitter eben aufgerichtet worden und einige Tiger der von Tierlehrer Montbaron ge⸗ zeigten Gruppe hatten mit ihrem Dompteur die Manege bereits betreten, als ſich plötzlich in dem vom Käfig nach vorn führenden Laufgang ein wil⸗ des Brüllen erhob.„India“, eine ausgewachſene ſibiriſche Tigerin, hatte auf ihrem Wege einen neben den Eiſenſtäben liegenden leeren Sack entdeckt, in dem vorher Sägemehl transportiert worden war, und den die Wärter verſehentlich nicht beiſeite ge⸗ ſchafft hatten. Es war ihr gelungen, die vermeint⸗ liche Beute in einem unbeaufſichtigten Augenblick zu ſich hineinzuzerren, was plötzlich die Erregung aller ſchlummernden Wildtterinſtinkte nicht nur bei ihr, ſondern auch bei den anderen Tigern zur Folge hatte. Denn auch dieſe glaubten nun, ein für ſie begehrenswertes Beuteſtück entdeckt zu haben, und ein Kampf darum drohte zu entbrennen. Mit gewal⸗ tigen Sprüngen ſtürzte„India“ in das Gitterrund, wo ihr Hauptpartner„Tibet“ ſich ihr fauchend und mit gezückten Tatzen entgegenſtellte, während auch die übrigen Raubtierkatzen knurrend und heulend um die beiden herumſchlichen. Einen Augenblick lang ſtockte in dem vollbeſetzten Hauſe der Atem von Tauſenden, ſelbſt Dompteur, Wärter und Fachper⸗ ſonal waren in dieſem Bruchteil einer Sekunde kaum klarer Ueberlegung fähig. Nur Tierlehrer Montbaron, deſſen hervorragende Ruhe und bewun⸗ dernswerte Umſicht ihm bereits Weltruf verſchafft haben, erkannte ſofort die drohende Gefahr und er⸗ griff mit erſtaunlicher Energie die geeigneten Maß⸗ nahmen, indem er zunächſt den hinterher kommen⸗ den Tigern durch Abſchluß des Gitterganges den Zutritt verſperrte und alsdann die Tigerin„India“ zurückzutreiben verſuchte, was ihm auch nach aller⸗ dings nicht unerheblichen Mühen gelang. In dem Käfigwagen wurde das Tier von den übrigen ge⸗ trennt und ihm danach durch große Fleiſchbiſſen der Sack, den es noch immer krampfhaft zwiſchen den Zähnen hielt, entlockt. Auch dies gelang erſt nach geraumer Zeit, ſo daß ſich die Vorführung der Gruppe nur mit erheblicher Verſpätung und unter manchen Schwierigkeiten bewerkſtelligen ließ. Merkwürdige Funde in einem ägyptiſchen Grab Wie aus Kairo berichtet wird, hat man in der Nähe der Sphinx ein Grab entdeckt, das an Größe ſelbſt die bisher freigelegten Königsgräber über⸗ trifft. Es enthält die Mumien eines Hohenprieſters namens Ra Over und ſeiner Dienerſchaft. Das Ganze beſteht aus 80 einzelnen Grabkammern und 30 Räumen, in denen Standbilder der Toten auf⸗ geſtellt ſind. Der Hoheprieſter iſt mit zwei Statuen vertreten. Unter den aufgefundenen Gegenſtänden erregten zwei Raſiermeſſer aus Feuerſtein beſon⸗ deres Intereſſe. Sie dienten dem Prieſter offenbar zum Scheren des Kopf⸗ und Barthaares, das zu ſeinen prieſterlichen Obliegenheiten zählte. Die Meſ⸗ ſer ſind noch heute ſo ſcharf, daß man Haare damit abſchneiden kann. Sehr überraſcht war man, in dem Sarg einer Mumie eine losgelöſte Knochenhand vor⸗ zufinden, die, wie es ſchien, nach einem koſtbaren Halsband aus Edelſteinen griff. Des Rätſels Lö⸗ ſung ergab ſich bei weiterem Nachſuchen. In der Nähe des Sarges lag ein männliches Skelett, dem eine Hand fehlte. Offenbar handelt es ſich um einen Räuber, der wahrſcheinlich durch den Fall eines Steines von der Decke des Grahes getötet wurde, als er gerade die Hand nach der Beute ausſtreckte. — Kupferfunde in Deutſch-Südweſtafrikg Das S. A. Da Mining ane Engineering Journal bringt eine Beſchreibung über das Kupfer⸗Vorkom⸗ men in Südweſtafrika. Das Blatt ſagt, daß die amerikaniſche Kupfergruppe bereits 200 000 Pfund für Aufſchließung der Kupfervorkommen in Nama⸗ qualand ausgab und jetzt weitere neun Millionen Dollar für dieſen Zweck bewilligt hat. Dadurch ent⸗ wickelte ſich eine rege Schürftät it im Richters veld. Die Cape Copper Co. hatte lange Jahre mit Erfolg die verſtreuten Kupfervorkommen bearbeitet, Schließlich ſah die Geſellſchaft ſchlechte Tage, und man glaubte ſchon, daß das Vorkommen erſchöpft ſei. Seither hat ſich aber herausgeſtellt, daß dieſe Annahme nicht zutreffend war. Die Amerikaner ha⸗ ben bereits nachgewieſen, daß ungefähr zwei Millio⸗ nen Tonnen hochgradiges Erz vorhanden ſind. Ein Blick auf die Karte zeigt, daß der hauptſäch⸗ lichſte Kupfergürtel gegen Norden durch das Richters, veld zieht und den Oranje nach Südweſt⸗Afrika hin⸗ ein überquert. Auf einer Strecke von drei Meilen nach Norden hat man bis jetzt Anzeichen von kupfer⸗ haltigen Mineralien in einer Breite von einer hal⸗ ben Meile feſtgeſtellt. Geologiſch iſt die Formation dieſelbe wie im Namaqualand. Das Vorhandenſein von Lazurſtein, Kupferpyrit und Malachit iſt bereits nachgewieſen. Lazurſtein findet man in Quarzadern eingeſprengt, die in allen Richtungen durch die Schichten laufen. Die anderen Mineralien finden ſich hauptſächlich in den Schiefern, die in Laufrich⸗ tung und Neigung der allgemeinen Formation ent⸗ ſprechen und die Schürffelder von einem zum ande⸗ ren Ende durchqueren. An einigen Stellen treten die Kupfermineralien zu Tage, an anderen Stellen ſind ſie leicht bedeckt, können aber überall verfolgt werden. Die Schürfarbeiten ſind ſeit mehreren Monaten im Gange, und es wurden bisher mindeſtens fünf kupferführende Gänge in dem ſogenannten Zentral⸗ block feſtgeſtellt, der ungefähr ein und eine halbe Meile vom Oranje entfernt iſt. Das kupferführende Geſtein iſt weich und kann leicht und billig gefördert werden. Proben des Erzes wurden Dr. Marloth in Kapſtadt vorgelegt, der einen Gehalt von durch⸗ ſchnittlich 35 Porzent feſtſtellte. Um die Abtransport⸗ verhältniſſe ſicher zu ſtellen, wird geplant, die Schmalſpurbahn von Port Nolloth nach Norden zu verlängern. Die Todesbotſchaſt Wie der Gouverneur von Britiſch Neu Guinea Sir Hubert Murray berichtet, iſt er durch einen Zufall einer intereſſanten Zeichenſchrift der Papus Bergſtämme auf die Spur gekommen. Serakawa, ein Eingeborener aus dem Papua⸗Dorfe Dalo⸗Tata war vier Tage lang auf einem Jagdausfluge von ſeinem Wohnſitz abweſend geweſen. Als er nach Haus zurückkehrte, fand er ſein Heim zerſtört und zwei Frauen und zwei Mädchen enthauptet vor. Die Schädel hatten Kopffäger als grauſige Tro⸗ phäen mitgenommen. Serawaka wandte ſich nun um Hilfe an den britiſchen Diſtriktsoffizier, der ſofort mit einer ſtarken Abteilung eingeborener Poliziſten zur Verfolgung der Mörder aufbrach. Nach einem Marſche von mehreren Tagen ſtießen ſie auf einen Haufen eigenartig angeordneter Stöcke und Blätter, und Serakawa erklärte ihnen, daß ſie hier eine Mitteilung der Mörder an ihn vor ſich hätten. Dis beiden größeren Stöcke ſtellten die beiden ermorde⸗ ten Frauen dar, während zwei kleinere Stöcke ſich auf die beiden getöteten Mädchen bezogen. Ein klei⸗ ner Bogen mit zwei Pfeilen brachte eine Mittei⸗ lung über zwei Knaben, welche von den Mördern entführt worden waren. Serawaka erläuterte den Engländern den Sinn dieſer Mitteilung folgender⸗ maßen: „Wir, die Obiris, haben zwei Frauen und zwei Mädchen getötet. Die beiden Knaben leben und ſind bei uns. Hole ſie, wenn du es wagſt.“ Auf die Frage des engliſchen Offiziers, woraus er erſehen könnte, daß die beiden Knaben noch am Leben ſeien, erklärte Serawaka, daß im anderen Falle nicht die beiden Pfeile auf dem Bogen gele⸗ gen hätten. Die Abteilung ſetzte darauf die Verfolgung im Eilmarſch fort, überrumpelte die Obiris und nahm ſie gefangen. Die beiden Knaben wurden lebend angetroffen und befreit. Wie Sir Hubert Murray erklärt, iſt dieſes der erſte Fall, der ihm begegnet iſt, in dem ſich Papuas einer Zeichenſprache beöͤienten, um Nachrichten zu übermitteln. Rußlanoͤs Kampf gegen die Religion Die rückſichtsloſe Zerſtörung des Kloſterg Simonow in Moskau Der Kampf der Sowfets gegen die Kirchen aller Be⸗ kenntniſſe wird mit äußerſter Schärfe durchgeführt. Ueberall werden die Sakramente verhöhnt, Kirchen in Fabriken umgewandelt und ihre Schätze ein: gezogen. Der Papſt hat einen ſcharfen Prokeſtbrief gegen die Gottesläſterungen im Gebiet der Sowfet⸗ unlon veröffentlicht, in dem er die Kulturländer auf⸗ fordert, alle Mittel zum Schutz der Religionsfreiheit in Rußland geltend zu machen. — r 4 —— . SSS n r den 18. Dienstag, Febr Hür 1930 ſindet geſetzter, Vertre bei Eign wiſſenh.! reichen u Keine Maſch. u. 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Atitta Ley— Nolf von Soth Tatl de Vogt Baus Marz als Hauptdarsteller in: 7 ab heute bis dan e Der groge Kriminalfilm Nach dem bekannten Volksstück von Ludwig Anzengruber Hart spielt das Schicksal mit der schönen Franzi. Des Diebstahls bezichtigt, muß sie ins Gefängnis, indeß der Wahre Täter feige schweigt. Wie Sie von diesem Fleck auf ihrer Ehre befreit wird, zeigt in eindrucksvollen Bildern, umwoben von der einzigartigen Szenerie der bayerischen 5 Bergwelt, unser heutiger Großfilm N Hierzu: Nach dem Roman von n Wallace Der Film der Sensationen! 8 Der Film der Ueberraschungen Der Film der Spannung bis zum letzten Bild! Der Film der geheimnisvollen Ge- schehnisse! Der Fim mit atemraubendem Tempo! 7 Akte! 2. Großfum: Die Maachnundene Fiau Liebe im Warzen Erdleil Indiskretionen aus dem dunklen Afrika in 6 Akten 3,.30, 8 Uhr. [Damen u. Herreu] bill. gu verleihen. B741 Hirſchhorn,§ 6, 19. National-Theater Mannheim Dienstag, den 18. Februar 1930 Für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes — ohne Kartenverkauf Abt. 46, 29, 549, 68, 72, 81, 401414, 429 Stadthalle Heidel 483, 910, B. Gruppe 1689116863, 1730117610: Samstag den 1 März 1930 F Id el f Oper von Beethoven— Inszenierung Dr. Richard Hein Musikalische Leitung: Erich Orthmann Bühnenbilder: Dr. Eduard Löffler Techn. Einrichtung: Walther Unruh Anfang 19.30 Uhr Ende nach 22 Uhr Personen: N Fernando, Minister Sydney de Vries Pizarro, Gouverneur einer Festung, die als Staats- gefängnis dient Florestan, ein Gefangener Leonore, seine Gemahlin unter dem Namen Fidelio Rocco Kerkermeister Marzelline, seine Tochter Hans Bahling Adolf Loeltgen 3 Tanz orchester Jertt.Bindernagel Eintrittspreise: Jieglried Tappolet Gussa Heiken Mk..— mit Steuer im Vorverkauf Ja„ Ffð Fritz Bartli 85 W 1 ffleim Neugebauzr e vorverhauf in Monnhelm in den Geschäflsstelled des Vechehrsvereius Zweiter Staatsgefangener TAlbert Weig 5 Maaabeim, N 2, 4 und. Bahnhof. N Näheres siehe Plakatel Sühneprinz“ E 1 4. 6 rel. 278.40 8 Stacithalle · Aussenhun br Heufe großes D dahladitest Pollasistunds- Verlängerung, berg Großer Slädiischern Maskenball „Ein Abend bei Wilhelm Busch“ Dem Motto angepaßte prachtvolle Dekorationen Beginn 20.30 Uhr Mk..— mit Steuer an der Abendkasse Eine schauerliche Begeben heit in 7 lustigen Akten Hauptdarsteller: Mary Kid u. Harry Haim Beginn nachm. 5 Uhr Weinhaus Zimmern Ludwigshafen a. Rh. Tel. 626 47 Wredesir. 18 Heute großer Kappenabend Pollzeistunde verlängerung Es ladet höfl. ein E. Zimmern 5 bis W 40 60 830 charlie Chapling erweckt allabendlich nichf nur Lachen, nichi nur Schreien, nein 2249 Aar stunde ununkesbrocheneg Aich, im Aol. in seinen 2 besten Filmen Der Pilger Feine Leute 8. Film 0 Haupimann Sorell und sein 30hn bie Liebe eines Vaters zu seinem Sohn und des Schnes zum Vater 10 spannende Akte, mit H. B. 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