— 1 * Bezugspreiſe: In Mannheint und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, .—. Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friebrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6, mal durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr R 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, — Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 W Oppauerſtraße 8. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und ſſtr telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Beilagen: Montag: Sport der. Al.§./ Dienslag wechselnd: Aus der Welt der Technik Kraftſahrzeug und Verkehr Neues vom Film/ Mittwoch wechselnd: Die jruchtbare Scholle Steuer, Geſeh und Recht Donnerslag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung. Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben „Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗Ausgabe 0 19. Februar 1930 141. Jahrgang— Nr. 83 hung der Amſaßjſteuer? Krampfhafte Suche nach einem Ausweg aus der Finanzlataſtrophe des Reiches Panzerkreuzer und Flottenkonferenz Swiſchen Stylla und Charybois Drahtbericht unſeres Berliner Büros i Berlin, 19. Febr. Wie verlautet, beſteht die Regierung darauf, daß die dritte Leſung der Nounggeſetze noch vor der Faſtnachtspauſe erledigt wird. Wenn bis zum 1 März die Schlußabſtimmung nicht vor ſich gehen kann, ſo wird mit einer Verkürzung der Faſchängsferien gerechnet werden müſſen. Trotz allem Gerede hat es den Anſchein, als ob es der Regierung gelingen wird, die Verabſchiedung der eigentlichen Nounggeſetze bis zu dieſem Termin zu erreichen. Von den Anneren freilich wird man das mit derſelben Sicherheit nicht behaupten dürfen. Hier wird man ſich, ſoweit der Polen vertrag in Frage kommt, auf Ueberraſchungen gefaßt machen müſſen. Wie ſich die Situation nach der Erledigung des Poungplanes geſtalten wird, iſt noch völlig ungewiß. Der Verſuch, der Zentrumsforderung ent⸗ ſprechend noch vorher eine Einigung über die Finanzen herbeizuführen, ſtößt anf ſchwere Hemmniſſe. Das Reichskabinett hat in ſeiner Nachtſitzung nun wenigſtens einen Teil des Etats, aber auch dieſen nur unvollkommen, bereinigen können. Es handelt ſich dabei lediglich um die Ausgabenſeite des Haus⸗ halts für 1930. Das Panzerſchiff B iſt dabei auf der Strecke geblieben. Man hat, um politiſchen Differenzen auch in dieſem Punkte aus dem Wege zu gehen, die Angelegenheit rein vom finanztech⸗ niſchen Geſichtspunkt aus geregelt. Daß auf die Art um des lieben Friedens mit den Sozialdemokraten willen, dite bürgerlichen Parteien zurück⸗ 5 gewichen ſind, läßt ſich natürlich nicht beſchönigen. Auch nicht durch die Zuſicherung, daß aufgeſchoben in dleſem Fall nicht aufgehoben bedeute. Herr Dr. Moldenhauer hat die von ihm erſtrebten Ab⸗ ſtriche, die ſich zwiſchen 80 und 100 Millionen be⸗ wegen ſollten, nicht durchzuſetzen vermocht. Der Kampf einzelner Reſſorts mit dem Finanzmini⸗ ſterium geht noch weiter. Einſparungen ſind, wie vorgeſehen, erzielt worden am Gtat des Ver⸗ kehrsnrinfſterrums, des Arbeitsminiſteriums und der Reichswehr. Die Ausgaben für die Reichswehr ſind für das Jahr 1930 auf rund 700 Millionen feſt⸗ geſetzt, alſo auf den Betrag des Jahres 1928 reduziert worden, ber etwa 30 Millionen höher liegt als der des Vor⸗ jahres. Bei den Einſparungen im Reichsarbeits⸗ miniſterium handelt es ſich um die Beihilfen für Wöchnerinnen, die vom Reich an die Kran⸗ kenkaſſen bezahlt werden ſollen. Herr Wiſſell hatte Millionen gefordert. Es wurde aber nur die Hälfte bewilligt. Ebenſo ſind von den 40 Millionen, e für die Invaliden verſorgung alljährlich zur Verfügung geſtellt werden, 20 Millionen geſtri⸗ chen, die man in den Etat 1938 einſetzen well. Die Entſcheidung über die produktive Erwerbs⸗ loſenfürſorge iſt einſtweilen noch ausgeſetzt worden. Der Reichsfinanzminiſter hat ſich mit dem Plan einer Finanzierung der Wert ſchaffenden Ar⸗ beitsloſenfürſorge aus Anleihen nicht einverſtanden erklärt. Es iſt übrigens bezeichnend, daß das Blatt der größten Regierungspartei, der„Vorwärts“, der offiziöſen Mitteilung, man habe ſich über dieſe Einſchränkung im Sozialetat geeinigt, heftig wider⸗ ſpricht und den„entſchiedenen Widerſtand“ unter⸗ ſtreicht, den, wie ſich denken läßt, Herr Wiſſell den Beſchlüſſen der Mehrheit entgegengeſetzt hat. Nach dem„Vorwärts“ hat ſich Herr Wiſſell geweigert, bieſe gegen die ſozialdemokratiſchen Kabinettsmit⸗ glieder zuſtande gekommene Regelung zu vertreten. Es ſei ſelbſtverſtändlich, daß die ganze ſozialdemo⸗ kratiſche Fraktion auf der Seite des Arbeitsmini⸗ ders ſtehen werde. Dabei hat bekanntlich gerade der Etat des Arbeitsminiſteriums allmählich Ausmaße angenommen, daß die Kürzung von insgeſamt etwa 18 Millionen verhältnismäßig gering erſcheint. Aber die Sozialdemokratie iſt noch nicht zufrieden. Sie verharrt, namentlich auch in der Frage der Ar⸗ geitsklofenperſicherung, auf rem intrauſt⸗ 2 Das Ende einer Heuchelei Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 19. Febr. Der Beſchluß der deutſchen Regierung, in das nächſte Budget keinen Betrag für das zweite Panzer⸗ ſchiff einzuſtellen, wird in den Kreiſen der Flotten⸗ konferenz lebhaft begrüßt. Man iſt ſich zwar klar darüber, daß der Kabinettsbeſchluß aus⸗ ſchließlich von innerdeutſchen Intereſſen diktiert worden iſt und mit der Agitation der Franzoſen auf der Konferenz nichts zu tun hat, immerhin iſt es günſtig, daß die Verlangſamung des deutſchen Bau⸗ programms das franzöſiſche Argument wertlos ge⸗ macht hat, daß Frankreich neue Großkampfſchiffe bauen müſſe, um dem neuen Schiffstyp überlegene Einheiten entgegenſtellen zu können. Es war von vornherein klar, daß dies nur ein Vorwand war, der die franzöſiſche Poſition für den Tauſchhandel zwiſchen Flottenherabſetzung und politiſchen Garan⸗ tiepakten verſtärken ſollte. Die in den letzten Tagen mehrfach in der Londoner Preſſe aufgetauchte Idee, Deutſchland zur Konferenz einzuladen, um von ihm zur Beruhigung der Franzoſen den Verzicht auf einen Teil des Panzerſchiffsprogramms zu erhalten, iſt wohl in den maßgebenden Kreiſen von Anfang an nicht ſehr ernſt genommen worden. Nachdem jedoch durch den Beſchluß des deutſchen Kabinetts auch der äußere Anſchein gegen das franzöſiſche Vor⸗ haben ſich gekehrt hat, dürfte eine Einladung Deutſch⸗ lands auch in inoffiziellen Londoner Kreiſen und der Preſſe als abſurd erſcheinen. Von offizieller engliſcher Seite iſt übrigens ſchon am Anfang der Konferenz dieſer Gedanke entſchie⸗ den abgelehnt worden. Es iſt den unterrichteten Kreiſen klar, daß ſelbſt fünf deutſche Panzerſchiffe des Typs Erſatz Preußen keine Flottenmacht dar⸗ ſtellen, die ernſthaft Gegenmaßnahmen von irgend einer anderen Macht verlangen könnte. Die Flottenkonferenz, die für die unmittelbare Zukunft ohne die Franzoſen weitergeführt werden muß, be⸗ ſchäfigte ſich geſtern hauptſächlich mit der Stellung Italiens. Grandi unterbreitete den Führern der amerikaniſchen, engliſchen und japaniſchen Dele⸗ gation ein Memorandum, in dem die italieniſche Regierung ihre Flottenbedürfniſſe darlegt. Das Memorandum wird erſt heute veröffentlicht werden, doch erfährt man über ſeinen Inhalt, daß es keine neuen Ziffern enthält, ſondern in der Hauptſache den bekaunten italieniſchen Standpunkt beſtätigt, wonach Italien bereit iſt, ſeine Flotte auf jeden be⸗ liebigen Tiefſtand abzubanen, vorausgeſetzt, daß es in der Flottenſtärke keiner Macht des euro⸗ päiſchen Kontingents unterlegen ſei. nend für die Nachgiebigkeit, die die Delegation auf der Flottenkonferenz daß das italieniſche Memorandum das Wort „Parität mit Frankreich“ überhaupt nicht nennt. Damit iſt natürlich die Paritätsfrage keineswegs aus der Welt geſchafft, aber die Italiener ſind offenbar bereit, mit ſich reden zu laſſen. Ein wichtiger Punkt des Memorandums iſt, wie der„Daily Herald“ erklärt, die Verſicherung der italieniſchen Regierung, daß ein Krieg zwiſchen Italien und Frankreich ebenſo undenkbar ſet, wie ein Krieg zwiſchen Italien und irgend einer der anderen drei Seemächte. Dieſe theoretiſche Er⸗ klärung iſt offenbar eine Antwort auf das franzö⸗ ſiſche Memorandum, das den Krieg zwiſchen Frank⸗ reich und den angelſächſiſchen Ländern für undenk⸗ bar erklärt, darin aber Italten mit deutlicher Ab⸗ ſicht ausgelaſſen hatte. Man wird jedoch in der Einſchätzung dieſer friedliebenden Erklärung Italiens vorſichtig ſein müſſen, da die italieniſche Regterung in allen wich⸗ tigen Fragen auf der Parität mit Frank⸗ reich beſtehen dürfte und daher ihre Verſicherung, ſie ſei bereit, ſehr weitgehend abzurſtſten, nicht ſehr viel bedeutet. gezeigt hat, genten Standpunkt. Dieſes Problem, wie über⸗ haupt das der Deckung des Defizits von 700 Millionen, iſt in der nächtlichen Kabinettſitzung noch gar nicht in Angriff genommen worden. Die Verhandlungen über dieſen Fragenkomplex dauern fort, ohne daß ſich die Ausſichten auf eine Einigung bisher verbeſſert hätten. Geſtern iſt der Vorſchlag auf Autonomiſterung der Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung zwiſchen dem Reichs⸗ finanzminiſter und den ſozialpolitiſchen Sachverſtän⸗ digen der Regierungsparteien beſprochen worden. Die Sozialdemokraten verhielten ſich auch hier durch⸗ aus ablehnend, und man muß den Mut Dr. Molden⸗ hauers bewundern, der trotzdem mit der Angeſtellten⸗ und der Invalidenverſicherung ſich in Verbindung ſetzen will, um einen Ueberblick zu gewinnen, welche Gelder dieſe Kaſſen etwa für den Kauf von Reichs⸗ bahnvorzugsaktien aufbringen könnten. Beide An⸗ ſtalten haben in ſcharfen Reſolutionen bereits ihre Abneigung gegen den Moldenhauer'ſchen Plan ausgedrückt. Der zuerſt von den Gewerkſchaften in die Debatte ge⸗ worfene Gedanke des ſogenaunnten Not⸗ opfers wird inzwiſchen von den ſozialdemo⸗ kratiſchen Unterhändlers mit immer ſtärkerem Nachdruck vertreten. Die Behauptung, der Reichsfinanzminiſter ſei vom Kabinett ermächtigt worden, den Vorſchlag des Not⸗ opfers bei den Parteien weiter zu verfolgen, iſt, wie uns von zuſtändiger Seite verſichert wird, durchaus unzutreffend. Dr. Moldenhauer hat ſich vielmehr in der geſtrigen interfraktionellen Beſpre hung ganz un⸗ zweideutig gegen einen ſolchen Plan ausgeſprochen. Das Notopfer ſoll nach den Wünſchen der Sozialdemokratie auf der Einkommenſteuer fußen nub von allen Feſtbeſoldeten aufge⸗ bracht werden, die über 8000 Mark Jahres⸗ einkommen beziehen. Das iſt nichts anderes als eine Zwangsanleihe. Ein Notopfer muß ſeiner Natur nach eine ſeltene und ganz außerordentliche Maßnahme bleiben. Man kann mit ihm nicht für die Sünden eines oder zweier Finanzminiſter beſtraft werden. Die Sozialdemo⸗ kraten ſuchen dieſen Plan den bürgerlichen Parteien dadurch ſchmackhaft zu machen, daß ſte darauf hin⸗ weiſen, ein Notopfer von der Einkommenſteuer werden, während die Umſatzſteuererhöhung, um die man ſonſt kaum herum käme, eine dauernde Belaſtung darſtellen würde. Es läßt ſich nicht verkennen, daß ſie mit dieſer Beweisführung beim Zentrum auf eine gewiſſe Gegen⸗ liebe geſtoßen ſind. Völlige Ratloſigkeit Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Febr. In einem Bericht des„Vorwärts“ über die geſtrige Beſprechung der Sozialpolttiker der Regie⸗ rungsparteien mit den Mintſtern Moldenhauer und Wiſſell wird beſtätigt, daß von ſozialdemo⸗ kratiſcher Seite alle bisherigen Vorſchläge zur Dek⸗ kung des Defizits in der Arbeitsloſenverſicherung abgelehnt worden ſeten. Die Sozialdemokratie hält daran feſt, daß das Reich bei ſchlechter Arbeits⸗ marktlage die über die Bettragseinnahmen hinaus erforderlichen Mittel bereit ſtellen müſſe. beiden Entſchließungen vertreten, die der Ausſchuß des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes nach zweitägigen Verhandlungen unter heftigen Angriffen auf die bürgerlichen Parteien Es iſt bezeich⸗ italieniſche könne ohne Schwierigkeiten auf ein Jahr befriſtet Noch eindeutiger wird dieſer Standpunkt in den gefaßt hat. Unverblümt wird da die ausſchließliche Haftung des Reiches für ſämliche gegenwärtigen und zukünftigen Fehlbeträge der Arbeitsloſenverſiche⸗ rungsanſtalt gefordert. Die ganzen Voung⸗Erleich⸗ terungen, die Erträgniſſe der neuen Steuern ſollen in allererſter Linie zur„Erfüllung der ſozialpoli⸗ tiſchen Verpflichtungen des Reiches“ verwendet wer⸗ den. Der Trumpf aber iſt das„Notopfer aller Steuerpflichtigen aus Beſitz und Ein⸗ kommen“, von deren Sonderbeſteuerung in Höhe von 1% zu Gunſten der Arbeits⸗ loſenverſicherung der Fehlbetrag der Ar⸗ beitsloſenverſicherung zum großen Teil gedeckt wer⸗ den ſoll. Es iſt kein Wunder, daß unter ſolchen Umſtänden die interfraktionellen Beſprechungen keinen Fort⸗ ſchritt machen. Man kann ſchon beinahe von einer Art Verhandlungspſychoſe ſprechen, wenn tatſächlich der Gedanke erörtert wird, außer den 154 Millionen Defizit aus dem Jahre 1928 auch noch weitere auf anderen Gebieten entſtandene Fehlbeträge, alſo in erſter Linie das der Arbeitsloſenverſicherung mit 250 Millionen, bei dem 450 Millionen Schuldentil⸗ gungsfond abzuſchreiben. Es darf doch wohl als ganz ausgeſchloſſen gelten, daß im Ernſt daran ge⸗ dacht werden kann, durch derlei Taſchenſpieler⸗ tricks über die Schwierigkeiten der Finanzlage hinwegzukommen. Luther für„bewußte“ Politik Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Febr. In einem Vortrag vor der Ortsgruppe Charlot⸗ tenburg der Deutſchen Volkspartei wandte ſich am Montag abend der frühere Reichskanzler Dr. Lu⸗ ther gegen das Syſtem der„Tagespolitik“ und ſtellte ihr die Notwendigkeit„bewußter Politik“ gegenüber, bei der eine führungsfähige Reichsregte⸗ rung planmäßig auf nationale Fernziele hinarbeite. Die Wurzel des Uebels ſieht Dr. Luther in der fal⸗ ſchen Handhabung der Verfaſſung bei der Regie⸗ rungsbildung. Die Regierung ſolle nicht, wie in den heutigen Koalitionen, ein Spiegelbild der Parteizer⸗ riſſenheit bieten, ſondern vom Reichspräſidenten aus geeigneten Perſönlichkeiten gebildet werden. Der gegenwärtige Zuſtand führe mit ſeinen ſtarken Gegen⸗ ſätzen innerhalb der Regierung zwangsläufig dazu, daß man nur eine Politik des geringſten Wider⸗ ſtandes treibe. Jeder konſtruktive Gedanke in der Politik könne nur durch eine politiſche Aktion wirk⸗ ſam werden. Geſandter Koeſter 7 Telegraphiſche Meldung Belgrad, 19. Febr. Der deutſche Geſandte in Belgrad, Dr. Adolf Ko e⸗ ſter, iſt geſtern abend verſchieden. Die unmittelbare Todesurſache war Blutvergiftung nach einem Darm⸗ leiden. * Der verſtorbene Geſandte Koeſter, der Abkömm⸗ ling einer Fiſcherfamilie, iſt aus der ſozialbemokra⸗ tiſchen Publiziſtik hervorgegangen. Während des Krieges ging er als Berichterſtatter an die Weſt⸗ front. Während der Revolution arbeitete er als Sekretär in der Reichskanzlei. Seine Beamtenlauf⸗ bahn begann 1919 mit ſeiner Ernennung zum preußi⸗ ſchen Geſandten in Hamburg. Unbeſtreitbare Ver⸗ dienſte hat ſich Koeſter als Reichskommiſſar für die Abſtimmungen in Schleswig⸗Holſtein erworben. 1920 gab er als Nachfolger Hermann Müllers, der da⸗ mals Kanzler wurde, ein kurzes, nur drei Monate währendes Debut als Außenmintiſter. Im Herbſt 1921 übernahm er unter Wirths zweiter Kanzler⸗ ſchaft das Reichsminiſterium des Innern. Auf die⸗ ſem Poſten hat Koeſter ganz einſeitig die Intereſſen ſeiner Partei vertreten, wie ſich das vor allem in ſeiner Perſonalpolitik zeigte. Aehnlich wie Rau⸗ ſcher ging er dann in die Diplomatie über. Als Geſandter in Riga hat ſein Auftreten wiederholt einiges Befremden erregt. So wurde ihm verdacht, daß er kurz nach dem Ruhreinfall den franzöſtſchen Geſchäftsträger zu einer Dampferfahrt nach der Ju⸗ ſel Oeſel aufforderte. Nach Belgrad kam Dr. Ko eſt e r im März 1928 als Nachfolger des Dr. Olshauſen⸗ 2. Seite. Nr. 83 Neue Mauuheimer Oſtaſiens kritiſches Jahr Dr. Waldemar Oehlke Seit dem 1. Januar 1930 erkennt China keine Exterritorial⸗Rechte der Ausländer auf ſeinem Boden mehr an. Theoretiſch wenigſtens, 1 die fremden Geſchütze und Bajonette in Sck hanghai, Tientſin, Peking, Mukden und auf den Strömen be⸗ b gnügen ſich mit der eigenen Anerkennung. wirkte ſich ſolche Theprie auch praktiſch aus, je 1 755 dem der Menſch iſt, der ſie handhabt und ſich nachher auf ſie beruft. Einmal ausgeſprochen, kann ſie ar f einem Kilometer Staat den übrigen chineſiſchen Staat in eine kritiſche Lage bringen, vor allem gegen⸗ über Japan, das ſich durch die Zurück: weiſung ſeines neuen China⸗Geſandten Obata ſeitens Nanking be⸗ leidigt fühlt und in ſeiner Preſſe ein Sturm⸗Jahr für China herauf Nie hen ſieht. An der Perſon Obatas, der uns Deutſchen von ſeiner Wiener Ver⸗ tretung her näher ſteht und ſich in Peking ſ. Zt. auch mit mir in fließendem Deutſch unterhielt, iſt ja auch nichs auszuſetzen, im Gegenteil: er hat etwas all⸗ gemein Sympathiſches und Gewinnendes. Für die Chineſen entſcheidet aber ſeine— damals ſubalterne Mitwirkung in dem japaniſch⸗ hineſiſchen Kon⸗ fliktjahr 1915, das ſich jetzt wie ein dunkler Schatten zwiſchen beiden Völkern Oſtaſtens aufgerichtet und zunächſt die Stellung eines nicht minder freundlichen Mannes erſchüttert hat, Wang Jung Paos, des chineſiſchen Geſandten in Tokto. Dazu nehme man nun die erwähnte Auslaſſung, die ja auch ſchon zur Verhaftung eines Japaners in China geführt hat. Wohin kommt der Ausländer, wenn er in einem Lande verhaftet und abgeurteilt werden kann, in dem ſeine eigenen Truppen ſtehen, und wohin kommt mit ihm dann der Eingeborene dieſes Landes! Man muß in China gelebt haben, um das zu wiſſen. Die Deutſchen können ſich ſeit dem Verluſt der Exterritorialität meiſt nicht beklagen, haben aber auch Eigenſtaat⸗ liches dort nicht mehr zu verlieren. Sonſt aber kann jede Kleinigkeit der Funke im Pulverfaß fein. Gleich an einem der erſten Tage 192t, an dem ich zu meiner chineſiſchen Reichs⸗Untverſttät in Peking fuhr, brachte mein Rikſcha⸗Kuli ſchuldlos einen chineſiſchen Radfahrer zu Fall, der mit einem Blick auf mich klingende Entſchädigung erhoffte, die Rikſcha zum Stehen brachte ünd mitten in einem geſtikulierenden Haufen von Chineſen einem herbetieilenden Poli⸗ ziſten die Sache klagte. Finſtere Geſichter! Ich hob ruhig mein Buch in die Höhe, zog die Uhr und nannte dem Poliziſten„ſeine“ e wozu mein Kuli chineſiſch etwas hinzufügte. Blitz⸗ ſchnell änderte ſich das Bild. Der Poliziſt fuhr den Rabfghrer zornig an, machte die Bahn frei, legte die Hand an die Mütze, und zwiſtchen ſtrahlenden Geſich⸗ tern ſauſte ich davon, während der Radfahrer be⸗ ſtürzt um die Ecke bog und mein Kuli ſich mit ver⸗ ſtändnisvollem Lachen zu mir umwandte. Hatte ſich die Rechtslage geändert? Gewiß nicht. Aber ein Deutſcher, auf den chineſiſche Studenten warteten, war kein Aus bentaugs⸗Oblekt. Im andern Fall?. Das Jahr 1930 hat das Talent zu kritiſchen Mög⸗ lichkeiten. Man denke nur an das amerikaniſche Rockefeller⸗Krankenhaus in Peking, von dem einige meiner Studenten boshaft bemerkten, man könne ſchon für 60 Cents täglich— den Mindeſtpreis pro Bett— darin ſterben. Erregte doch zu meiner Zeit ſogar ein künſtlich zurechtgemachter chineſiſcher Ent⸗ Von Prof. theoretiſche ſchädigungs⸗Anſpruch gegen deutſche Aerzte unlieb⸗ ſames Aufſehen. Wärc China wirklich erſtarkt, ſo ließe ſich einer nationalen Kraftprobe erwartungsvoll entgegenſehen. Aber die Nankinger Regierung ſamt ihrer ſogenann⸗ ten Sung⸗Dynaſtie hängt an einem Haar und nicht einmal einem chineſiſchen. Dabei ſei dahingeſtellt, ob Tſchiang Kai Tſchek ſich einſtweilen wirklich die militäriſchen Konkurrenten Ven und Feng mit ge⸗ liehenen 12 Millionen Silberdollars„gekauft“ und einer Neben regierung in Peking und Mukden zu⸗ geſtimmt hat. Letztere gibt es ja auch ohne ſeine Er⸗ laubnis, wie die Unterwerfung des mandſchuriſchen Marxſchall Tſchang unter den Willen Moskaus, wo jetzt die beiderſeitigen Delegierten tagen, und das Protokoll vom 22. Dezember in Chabarowſk bewieſen haben. Die Ruſſen waren noch kaum in der Mand⸗ ſchurei, als die Mukdener Armee ſchon floh und verhandelte, während Nanings Außenminiſter C. T. Wang fern vom Schuß unentwegt vom Völkerbund Rußlands Beſtrafung forderte. Seitdem hat man ſcherzhaft das Verhältnis zwiſchen Nanking und Mukden„metaphyſiſch“ genannt, denn letzteres führt immer aus, was erſteres— nicht befiehlt, was denn doch bei jedem Anlaß kritiſch werden könnte. Sieht man nur den Handel Chinas an, ſo ſcheint dieſem Nankings akademiſche Politik nicht ſehr zu ſchaden, denn zum Handeln gehören zwei. Kritiſcher dagegen iſt die Lage in der Landwirtſchaft, die zur Hälfte überſchuldet iſt zum Zinsfuß von 20—30 vom Hundert. In der Not vor der Ernte ſollen ſogar 50—100 Prozent gefordert werden. Die Induſtrie hält ſich nur durch die billigen weiblichen Hilfskräfte. In 5 Baumwollfabriken ſind bei 17000 Angeſtellten kürzlich 3500 Mädchen gezählt worden, davon 1400 unter 14 Jahren, die täglich nicht mehr als 75 Pfg. erhalten. Es iſt wie auch bei anderen Völkern; die Aelteren, zumal die Männer, werden als zu teuer abgebaut, was immer ein Zeichen großer nationaler Schwäche iſt. Schwach kann man nun Japan gewiß nicht nennen, aber kritiſch iſt auch ſeine Lage, zumal die Ab⸗ rüſtungskonferenz zur Erleichterung nichts beiträgt und die internationalen Konfliktſtoffe, nicht nur hinſichtlich Chinas, ſich häufen. Jetzt fällt ihm Korea wieder auf die Nerven. In Seoul haben Mitte Januar Tauſende von Studenten demonſtriert, Hun⸗ derte ſind eingekerkert. Seit dem Beginn der neuen Unabhängigkeits⸗Bewegung 1919 iſt das jedes Jahr ſchlimmer geworden, obwohl man noch zuletzt die Gehälter koreanſſcher Angeſtellter den japaniſchen an⸗ geglichen hat. Auch die koreaniſche Sprache iſt ſchon überall obligatoriſch— es hilft aber alles nichts, jedes Volk will ſich ganz allein gehören Die Japaner ſelbſt gehen ja mit gutem Beiſpiel voran und wieſen kürzlich darauf hin, daß es bei ihnen nur 248 000 Chriſten gebe neben 42 Millionen Buddhiſten und 18 Millionen Schintoiſten. Japan iſt jedoch ſtark genug, ſich national durchzu⸗ ſetzen. Lang Fang, der bekannte Vertreter hiſtoriſcher Frauenrollen, mit zwei Dutzend Begleitern nach den Vereinigten Staaten gefahren, um dort das Einzig⸗ artige der chineſiſchen Bühnenkunſt vorzuführen. Ein⸗ Die Vie erſteuererhe öhung g China dagegen iſt noch immer— China. Am 17. Januar iſt ſein berühmteſter Schauſpieler Mei 8 G Neues Kabi 4 N Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 19. Löſung der Regierung; über die Verſtändigung der Li kraten mit den Mittelparteien ſind ſich die maßgebenden Politiker eini mit Ausnahme der rein nationa „Febr. Der Weg zur her Die Preſſe, 4 ioo hält dieſe Verſtändigung für notwendig. Frage, welcher Perſönlichkeit man die Klärung der parla mentart⸗ anvertrauen ſoll, ſteht noch zur De e Würde Tardieun vom Präſidenten der rufen, um die Verhandlungen in Richtung binettsbildung zu führe en, ſo käme es vor an, ob die Linksdemokraten dem früheren präſtdenten, der auch jetzt noch durch d pen Marin und Maginot reklamiert wird, Vertrauen ſchenken. Im Elyſce iſt ſchen Lage Re Miniſter⸗ ie Rechtsgr up⸗ ihr vorläufig jeden⸗ falls Tardien bevorz P bi incaré hat dem Präſidenten der Rep ar dien als da te bi Dr em Pohl en. zigartig wirkt der Gute, Frauenſchritt Tee ſerviert, anderes. nicht ſehen. liche“ dazu bei, Oſtaſiens. wenn er mit. aber Kunſt iſt Zum zweiten Mal mochte ich ihn in Peking Aber vielleicht trägt dieſes„ewig Weib⸗ Jahr zu mildern. eſichert? Telegraphiſche Meldung Berlin, 19. Februar. Ueber die geſtrigen Beratungen der Finanzſach⸗ verſtändigen mit dem Reichsfinauzminiſter berichtet die„Voſſ. Ztg.“, daß das Zuſtandekommen der Bier⸗ ſteuer als geſichert gilt, da Bayern ſeine grundſätz⸗ lichen Bedenken gegen dieſe Steuer zurückzuſtellen beabſichtigt, falls ſeine S 0 nderwünſche bei der Rücküberweiſung erfüllt werden. Dem „BT.“ zufolge wurde 1955 Rückſicht auf die bayeri⸗ ſchen Wünſche die Bierſteuererhöhung von 360 auf 180 Millionen Mark reduziert. Schupo Kommuniſten Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Febr. Die Aktion gegen das kommuniſtiſche Karl Lieb⸗ knecht⸗Haus vollzog ſick unter einem rieſigen Auf⸗ et von Schutzmannſchaft und mit überfallartiger Schnelligkeit. 120 Polizeibeamte rückten ſo⸗ zuſagen als Stoßtrupp vor, während 140 Krimi⸗ nalpoliziſten das Haus umzingelt hielten und ſo von jeder Verbindung mit der Außenwelt ab⸗ ſchnitben. Der Ertrag der faſt dreiſtündigen Durch⸗ Zeitung inelt Tard fuchung waren zwei Wagenladungen von Broſchüren und anderen Schriftſtücken. Sie werden einer ein⸗ gehenden Prüfung unterzogen werden. Schon jetzt iſt feſtgeſtellt worden, daß es ſich um Agitatlons⸗ material zur Zerſetzung der Reichs ⸗ wehr und der Schutzpolizei handelt, weiter um Material über den verbotenen Roktfront⸗ Kämpferbund. Der Inhalt ber Broſchüren liefert den Be⸗ weis, daß innerhalb der Berliner Schutz⸗ polizei, wie man übrigens ſchon ſeit länge⸗ ver Zeit munkelte, kommuniſtiſche Zellen beſtehen. Während der Aufhebung der mut den ane ſam⸗ melten ſich große Mengen Neugieriger an. Dieſen geſellten ſich ſpäter zahlreiche Arbeitsloſe zu, die eine drohende Haltung gegen die Polizei einnahmen. Als die Mannſchaften abrücken wollten, wurden ſie mit den Rufen„Nieder!“ und„Rotfront!“ emp⸗ fangen. Die Polizei mußte mit dem Gummiknüppel vorgehen, da die Kommuniſten lebhaften Widerſtand leiſteten. Beilegung n des ene Chauffeurſtreiks Berlin, 19. Febr.(Drahtbericht unſeres Berliner 3 5 Berliner Kraftöroſchkenſtreitk iſt es geſtern zur Bildung eines paritätiſchen Schiedsgerichtes gekommen, das in ſpäter Abend⸗ ſtunde ſeinen Spruch fällte. Da beide Parteien ſich vorher verpflichtet hatten, den Schiedsſpruch als bin⸗ dend anzuerkennen, darf der Ausſtand als beendet betrachtet werden. Im Verlauf des geſtrigen Tages kam es verſchiedentlich noch zu Terrorakten gegen arbeitswillige Chauffeure. Rücktritt des Kabinelts Bünger Telegraphiſche Meldung Dresden, 18. Febr. Der Landtag nahm in ſeiner heutigen Vollſitzung nach mehr als vierſtündiger Ausſprache die Abſtim⸗ mung über die gegen das Kabinett Bünger ein⸗ gebrachten Mißtrauensanträge vor. Für den kommuniſtiſchen Mißtrauensantrag ſtimmten 45, da⸗ gegen 42 Abgeordnete bei neun Stimmenthaltungen. Der Antrag iſt damit abgelehnt, da die erforderliche Mindeſtzahl von 49 nicht erreicht iſt. Hierauf wurde die Abſtimmung über den nationalſozialiſti⸗ ſchen Mißtrauensantrag vorgenommen. Dafür ſtimmten 63, dagegen 24 bei neun Enthaltungen. Landtagspräſident Weckel ſtellte die Annahme des nationalſozialiſtiſchen Antrags feſt, womit der Re⸗ gierung das Vertrauen entzogen ſei. Mini⸗ ſterpräſident Dr. Bünger erklärte darauf den Rück⸗ tritt der Geſamtregierung. Das Kabinett wird bis zur Bildung der neuen Regierung die Geſchäfte weiterführen. Fauſtkämpfe im Sofioter Parlament Sofia, 19. Febr.(United Preß.) Heftige Szenen, bei denen es ſogar zu Fauſtkämpfen kam, ſpielten ſich in der geſtrigen Parlamentsſitzung zwiſchen Abgeordneten der Regierungsparteien und der Bauernpartei ab. Schließlich mußte die Sitzung vertagt werden, da der Präſident ſich kein Gehör verſchaffen konnte. Anlaß zu den Zuſammen⸗ ſtößen gab eine Interpellation des Bauerndepu⸗ tlerten Radoloff wegen der blutigen Zuſammen⸗ ſtöße bei den ſtädtiſchen Wahlen am vergangenen Sonntag. (Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 19. Februar 1930 dien? den Präſidenten der Republik, die bürgerlichen Links⸗ parteien bei der Kabinettsbildung in vollem Ausmaße zu berückſichtigen. Ein zweites Miniſterium Tardieu wäre alſo r unter der Bedingung realiſiervar, wenn es zu einer Einigung zwif ſchen dem Mittelpoli⸗ tiker T u und den führenden Linksdemokraten (Radikalen und Radikalſozialen) hinſichtlich der Steuerfragen käme. Der zweite Kriſentag wird die Entſcheidung brit ngen, ob Tardien oder ein links⸗ demokratiſcher J wie Chautemps oder Clementel den Auftrag erhalten werden, die Kabinettsbildung zu verſuchen. Man ſpricht 115 davon, daß Briand den Vorſttz in der neuen Regierung übernehmen könnte, um in dieſer Eigenſchaft die Verhandlungen in London zu führen. Die Morgenblätter ſtellen feſt, daß die links⸗ demokratiſchen Gruppen grundſätzlich zu einer Ver⸗ ſtändigung bereit ſind. Infolgedeſſen beurteilt man 11 im allgemeinen die 5 ſicht auf 9 219 baldige n ite. ren rte als * 2 12 Neue engliſche Partei Londoner Vertreters 8 London, 19. Febr. Lord Rothermere, der Beſitzer der„Daily Mail“ und der ange ſchloſſenen Zeitungskonzerne, veröffentlicht heute in ſeinen Blättern einen Aufruf für die neue Partei, die geſtern unter Führung Lord Beaverbrooks begründet worden iſt. Die„Em⸗ pirepartei“ iſt offenbar eine Spielart der Kon⸗ ſervativen Partei, aber ſie gibt ſich ſelbſt als eine nichtpolitiſche, ſondern wirtſchaftliche Partei aus. In der„Daily Mail“ kommt noch deutlicher als in dem Beaverbrookſchen„Daily Expreß“ die Forderung nach Schutzzöllen zum Ausdruck. In dieſer Forderung dürfte denn auch die Hauptrichtung der Partei liegen. Aus dem Artikel Lord Rothermeres erfährt man, daß die Par⸗ tei tatſächlich beabſichtige, bei den nächſten Parla⸗ mentswahlen eigene Kandidaten aufzuſtellen und zwar verpflichtet ſich Lord Rothermere ſchon heute, nicht weniger als 50 Kandidaturen in London und Südengland ſelbſt zu finanzieren. Damit iſt die neue Partei zu einem ernſthaften polttiſchen Faktor geworden und dürfte in der innen⸗ politiſchen Entwicklung Englands einen Platz ein⸗ nehmen, der über die Bedeutung ihres Programms ſtark hinausgeht. Es verlautet übrigens, daß Lord Lloyd, der frühere engliſche Oberkommiſſar in Aegypten, der auf Veranlaſſung des gegenwärtigen Außenminiſters Henderſon ſehr plötzlich ſeine Stel⸗ lung aufgeben mußte, an die Spitze der neuen Em⸗ pirepartei treten wird, allerdings mit der Abſicht, Lord Beaverbrook im geeigneten Augenblick in den Vordergrund zu ſchieben. Exploſionskataſtrophe Linden(New Jerſey), 19. Febr.(United Preß.) Zwei 2 Exploſionen haben ſich in einem Drahtung unſ. che nmnfiſchen Laboratorium der Standard Oil Räffttterſe ereſgnet. Das Laboratorſumsgebäude wurde vollſtändig zerſtört und begrub die etwa 100 beſchäftigten Laboranten unter ſich. Bis jetzt hat das Unglück bier Todesopfer ge⸗ fordert, doch muß leider damit gerechnet werden, daß ſich die Zahl der Getöteten noch weſentlich erhöht. 64 Perſonen wur den verletzt, darunter 41 ſchwer. Die Detonation war weithin hörbar. Laboranten waren gerade mit neuen Alkoholverſuchen beſchäftigt, als auf bisher noch nicht geklärte Urſache ſich das Un⸗ glück ereignete. Die zweite Exploſion folgte der erſten innerhalb nur weniger Minuten und waren ihre Auswirkungen bald verheerender als die der erſten. Uẽnter den Arbeitern und Angeſtellten der angren⸗ zenden Gebäude entſtand eine Panik. Entſetzt lief alles, weitere Exploſionen fürchtend, auf die Strate. In weitem Umkreiſe flogen die Trümmer des in die Luft gegangenen Laboratoriums umher. Faſt ſämt⸗ liche Fenſterſcheiben der angrenzenden Gebäude maren zertrümmert. Die Feuerwehr und Polizei waren ſofort zur Stelle. Der Direktor des Krankenhauſes erklärte dem Be⸗ richterſtatter der United Preß auf Anfrage, daß die 41 in ſchwer verletztem Zuſtande Eingelieferten im Sterben liegen. Verkauf ſeiner Ehefrau Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris. 19. Febr. Der Eſtländer Leppik hat ſeine Frau, eine Lett⸗ länderin, ſeinem ukrainiſchen Freund Minkh ver⸗ kauft. Das iſt in knappen Worten die ſeltſame Ge⸗ ſchichte, die geſtern vor dem Pariſer Strafgericht zur Verhandlung kam. Leppik wollte hach Amerika aus⸗ wandern und da ihm dazu das Geld fehlte, ver⸗ äußerte er ſeine Frau, die ihm auf der Reiſe ohnehin hinderlich geweſen wäre. Er einigte ſich mit dem Ukrainer auf den Preis von 2001 Franken. 2000 Franken brauchte er für die Ueberfahrt nach Amerika, 1 Franken um mit der Untergrundbahn nach Hauſe zurückzukehren. Soweit lief die Geſchichte glatt ab. Nach wenigen Tagen fand jedoch Leppik, er habe ſeine Ehehälfte z u billig losgeſchlagen. Er verlangte von dem Ukrainer einen Zuſchuß. Als der davon nichts wiſſen wollte, erging er ſich ihm und ſeiner verkauften Frau gegenüber in den ſchlimmſten Drohungen. Minkh antwortete mit Fauſtſchlägen und Fußtritten. Wegen dieſer nicht gerade freundſchaftlichen Auseinander⸗ ſetzung fand geſtern die Ver handlung vor dem Strafrichter ſtatt. Unter allgemeiner Heiterkeit beſtritt Leppik ſeine Frau verkauft zu haben. Er ſei doch kein Türke, meinte er in biederſtem Ton. Er habe ſie nur gegen eine kleine Geldſumme aus⸗ tauſchen wollen. Zehn Zeugen, meiſt Oſteuropäer, wurden einvernommen, die in wunderlichem Kauder⸗ welſch eine Menge belangloſer Dinge erzählten. Unter ihnen befand ſich auch Frau Leppfik. Sie be⸗ ſchwerte ſich, daß ihr Mann ſtatt nach Amerika zu reiſen nach Brüſſel gegangen ſei, um dort das Geld, das er für ſie erhalten habe, z u verlumpen⸗ Das Gericht verurteilte ſchließlich Leppik zu einem Monat Gefängnis und einer kleinen Geldbuße, Minkh wurde ebenfalls zu einer Buße verdonnert. Aus dem. usſchuß für R trat am Dienstag zuſammen. Ein Geſucl bundes der Zivildieuſtberechtigten w malige 5 g beihilfe an badiſche beamte. Der A chuß ſtellte ſi i Standpunkt, daß derjenige, der beamtengef Se lichtet ha 2. d nicht habe vorgelegte G zentwurf Bienenſeuche fand einſti Sodann trat 8 Antrages der Wirt über eine weitere Lockerung der Wohnungs⸗ und Geſ Dieſer Ant grenze für die geſetzes und 2 Baden⸗Baden, re Mannheim, auf 8 Städten. Alle Wohnungen, die als Friedensmiete liegen,. von den Beſtim⸗ mungen des Mieterſchutzgeſetzes befreit ſein. Bei Geſchäftsräumen wird die Herabſetzung der Grenze Mr ſchafts⸗ ſchäftsrä 0 rag verl smicten⸗ in he und n kleineren dieſen Sätzen auf 1000% in Mannheim, Karls Hei⸗ delberg verlangt, rend in allen Ge⸗ meinden alle Geſchäftsräume dem Mieter 63 und dem Reichsmietengeſetz unterzogen ſein ſollen. Der Berichterſtatter, Abg. Dr. Retzbach, gab einen aus⸗ führlichen Bericht über den Stand der Zwangswirt⸗ ſchaft in den einzelnen Ländern und die früheren Beſchlüſſe des Landtages. Nach Begründung durch die Antragſteller und nachdem ein ſozialdemokrati⸗ ſcher Redner ſich gegen jede weitere Lockerung aus⸗ geſprochen hatte, vertagte ſich der Ausſchuß. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde noch der Antrag der Nattonalſozialiſten auf Verbot dez Schächtens beraten. Berichterſtatter war der Abg. Kühn(Ztr.) Nach längerer Ausſprache, in der vor allem das religiös⸗rituelle Moment und die Auffaf⸗ ſung des Oberrats der Iſraeliten beſprochen wurde, wurde der Antrag mit 11 gegen 2 Stimmen (Nat.⸗Soz. und Bauernbund) bei 2 Ethel een (1 Soz. und 1 Volksp.) abgelehnt. Die Regle⸗ rung ſoll noch prüfen, ob die Vorſchriften über das Verfahren beim Schächten verbeſſert werden könne Ein Antrag auf weitere Prüfung, ob eine Kontingen⸗ tierung für das Schächten von Fleiſch vorgeſchrieben werden könne, wurde mit 6 gegen 6 Stimmen bet 3 Enthaltungen ebenfalls abgelehnt. 8 1 5 1 2. 2 8 1 5 Letzte Meldungen Graf Bethlen in Paris — Paris, 19. Febr. Der ungariſche Miniſterpräſi⸗ dent Graf Bethlen iſt in Paris eingetroffen, um das Abkommen für die Reparationen zu unter⸗ zeichnen. Zuſammenſtoß zwiſchen einem engliſchen und einem deutſchen Dampfer London, 18. Febr. An der Tyne⸗ Mündung er⸗ eignete ſich heute früh bei dichtem Nebel ein Zu⸗ ſammenſtoß zwiſchen dem engliſchen Dampfer „Torchbaerer“ und dem deutſchen Dampfer „Ibis“. Beide Schiffe wurden ſchwer beſchädigt, Der Zuſammenſtoß war ſo heftig, daß der Dampfer „Torchbearer“ unmittelbar darauf zu ſinken drohte. Die Mannſchaft ging zunächſt in die Ret⸗ tungsboote. Die erſten Befürchtungen ſtellten ſich jedoch als übertrieben heraus. Dem Dampfer ge⸗ lang es mit eigener Kraft, den Hafen zu erreichen. Auch der„Ibis“ konnte die Fahrt nach dem Hafen fortſetzen. Der deutſch⸗polniſche Nude unterzeichnet — Warſchau, 18. Febr. Heute wurde in Warſchau der deutſch⸗polniſche Roggenexportvertrag unterzeich⸗ net, der die Teilung der Exportquoten für Roggen im Verhältnis 40(Polen) zu 60(Deutſchland) vor⸗ ſieht. Die Verkaufstrausaktionen werden von einem gemeinſamen Verkaufsbüro durchgeführt. Der Ver⸗ trag läuft bis zum 1. Juli 1931. Beide Regierungen haben ſich gemeinſam verpflichtet, die Ausfuhr von Roggen außerhalb der vom gemeinſamen Büro durch⸗ geführten Transaktionen durch Prämien nicht zu un⸗ terſtützen. Der Vertrag ſoll in den nächſten Tagen in Kraft treten. Amau Ullah noch immer auf Reiſen — Venedig, 10. Febr.(United Preß). Exkönig Aman Ullah iſt geſtern in Begleitung ſeines Bruders aus Rom hier eingetroffen. Wie es heißt, wird Aman Ullah morgen an Bord des Dampfers „Semiramis“ ſeine Reiſe nach Kon ſtantinopel antreten. 5000 Verhaftungen in Chicago Chicago, 19. Febr.(United Preß.) Innerhalb der letzten 24 Stunden ſind weitere 628 Perſoneg; darunter 7 allgemein bekannte Straßenräuber und 54 frühere Sträflinge feſtgenommen. Insgeſamt wurden bisher im Verlaufe der Kampagne etwa 5000 Perſonen verhaftet. Deutliche Volkspartei Verſammlungskalender Mittwoch, 19. Februar, abends 89 Uhr, im Wart⸗ burg⸗Hoſpiz, B 4, 8/9, Bezirksvereinsverſammlung Oberſtadt 1 und I. Mittwoch, 19. Februar, abends 8 Uhr, im„Och⸗ ſen“ in Feudenheim Bezirksvereinsverſamm⸗ lung. Redner: Stadtverordn. Walther. Donnerstag, 20. Februar, abends 87 Uhr, im Wartburg⸗Hoſpiz, E 4, 8/9, Ausſpracheabend der Reichsgemeinſchaft junger Volkspar⸗ teiler. Freunde und Gäſte willkommen. Freitag, 21. Februar, abends 8 Uhr, im unteren hinteren Nebenzimmer des Wartburg ⸗Hoſpizes, F 4, 8/9, Sitzung des großen Ausſchuſſes Der Borſtaub. C e neee 5 art⸗ ung des kraftvollen, weitblickenden Mittwoch, den 19. Februar 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Städtiſche Nachrichten Ein gefährlicher Kreuzungspunkt Sehr gefahrvoll, nicht nur für Fußgänger, auch für Fahrzeuge aller Art, iſt der Kreuzungspunkt Schloßſtraße, Aufgangsſtraße zur Lindenhof⸗ überführung und der Platz vor dem Bahnhof bei der Treppe zum Suezkanal. Einmal trifft hier der Verkehr von in ſpitzem Winkel aufeinanderlaufenden ſehr befahrenen Zufahrtsſtra⸗ ßen zum Bahnhof zuſammen und dann noch der äußerſt lebhafte Verkehr vom Bahnhof weg. Man hat ja von verkehrs polizeilicher Seite aus dem ver⸗ wickelten Zuſtand inſofern ſchon Rechnung getragen, als man die Anfahrt in Richtung Schloß⸗Bahnpoſt⸗ gebäude am Bahnhof nicht zuläßt. Jedoch die Ab⸗ fahrt auf dieſem Kreuzungspunkt mußte man ge⸗ ſtatten. Dieſe Regelung läßt ſich aus zwingenden Gründen nicht vermeiden. Doch bedingt ſie trotz der Notwendigkeit ein äußerſt kompliztertes Schneiden der Fahrroute. Für den Fußgänger, der hier den Uebergang zum Bahnhof vornimmt, bedeutet es ein Wagnis. Aus den verſchiedenſten Richtungen blöken die Auto⸗ ſignale auf, ſchrillen die Glocken der Straßenbahnen und tönen die Hupen der Motorradfahrer. Kaum iſt es möglich, ihnen Gehör zu ſchenken. Beſonders das viele dem Bahnhof zuſtrebende Landpublikum weiß ſich an dieſer Stelle kaum zu helfen. Anlauf um Anlauf wird gewagt, doch zum völligen Ueber⸗ queren der Straße will es nicht reichen. Deshalb ſei der Vorſchlag gemacht, daß man die Gefahr, ſofern kein anderer Ausweg möglich iſt, durch eine entſprechende Beſchränkung der Fahrgeſchwindig⸗ keit mildert. gedermann vermag nämlich die Feſtſtellung zu machen, daß die Autos mitunter die ſchiefe Straße von der Lindenhofüberführung zum Bahnhof hinab⸗ ſauſen, daß einem Sehen und Hören vergeht. Die Autos von der Schloßſtraße vermeinen ſelbſtver⸗ ſtändlich, dieſem„edlen“ Straßenrennen dem Bahn⸗ hof zu und von ihm weg ſich anſchließen zu müſſen. Man muß ſich nur oft über die Kaltblütigkeit der Chauffeure wundern, die ihre Wagen in Greifweite aneinander vorbeiflitzen laſſen. Ob ſie dieſe bei⸗ behielten, wenn mal plötzlich eine Wagentüre auf⸗ ginge und der Wagen eine vom Steuer unabhängige Eigenbewegung machte? Es iſt zu bezweifeln! Not⸗ wendig iſt eine polizeiliche Regelung. Die bisherige reicht nicht aus. Leicht wäre ſie getroffen, würde man an dieſen Straßen Warnungszeichen zum langſamen Fahren anbringen. 90 Meter jeweils vor dem Kreuzungspunkt würden ſie ſicherlich nützliche Dinge verrichten. Vorbeugung iſt auch in dieſem Falle das wirkſamſte Mittel, um Schaden zu verhüten. Die ſchleunigſte Aenderung der Verkehrszuſtände am Bahnhof iſt nicht zu um⸗ gehen. G. F. N * Ernaunt wurden Rechnungsrat Heinrich Weisſchädel in Mannheim zum Oberrechnungs⸗ rat und Polizeioberwachtmeiſter Auguſt Lind ⸗ auer zum Polizeikommiſſär in Mannheim. * Naturmenſch. Geſtern abend lief in der Breite⸗ ſtraße und zwiſchen den Quadraten R1 und R2 ein mit nur Hemd und Hoſe bekleideter Mann herum, der Faſchingszeitungen verkaufte. Der Mann iſt nicht, wie allgemein geglaubt wurde, geiſtesgeſtört, ſondern ein Sportsmann, der auch im Winter ſein Baß in den Fluten des Rheines nimmt. Der Natur⸗ menſch wurde auf die Polizeiwache verbracht, weil ein Menſchenauflauf entſtand. Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der gestrigen Vor mittagsziehung wurden fol⸗ gende Gewinne ausgeloſt: Zwei Gewinne zu je 10 000, auf Nr. 176 103, zwei Gewinne zu je 5000 4 auf Nr. 346 700, 14 Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn. 24 791, 126 827, 156 907, 249 684, 265 185, 375 617 und 381201. In der Nachmittags ziehung: Sechs Gewinne zu je 5000/ auf die Nrn. 236 282, 287 637 und 388 630, ſechs Gewinne zu je 3000 4 auf die Nrn. 103 839, 187 551 und 272 462.(Ohne Gewähr.) Spen Heoͤin mit 65 Jahren auf Forſchungsreiſen in Tibet Zum 19. Februar 1930 In Sven Hedins Wohnung in der ſchönen Haupt⸗ ſtadt der Schweden, Stockholm, herrſcht der große und mächtige Geiſt der Wiſſenſchaft. Ich bin jedesmal wieder ganz befangen, wenn ich in ſein Arbeitszimmer eintrete und in der Türe einen Augenblick ſtehen bleibe. Rechts und links rote ſeidene Wandbehänge, Geſchenke von Taſchi Lama, der heiligſte Mann in Tibet neben Dalai Lama. Auf einem Rieſentiſch ein Meer von Büchern, Papieren, Landkarten, und am Fenſter ſein großer Schreibtiſch. Photographien der Eltern und ein Bild Königs Karl XII. ſchmücken ihn. Die Zuſammenſtellung iſt bezeichnend für Spen Hedin. Innige Liebe zu den Eltern hat ihn durchs ganze Leben glücklich und ſtark gemacht. Tiefe Bewunderung für die Ideen und die Tatkraft s zu früh gefallenen Schwedenkönigs— der für Europa gegen Rußland kämpfte, um Moskau zu er⸗ obern, wie ſpäter auch Napoleon— hat Spen Hedin angeſpornt, große Ziele zu erreichen. Da kommt er jetzt ſelbſt, der Forſcher, lächelnd, herzlich mit ausgeſtreckten Armen. Seine dunklen Augen ſchauen ſcharf unter den faſt geraden Augen⸗ brauen hervor. So ſcharf iſt der Blitz ſeiner oft freudig erhellten Augen, daß ſie im erſten Augen⸗ blick wie drohende Geſchützmündungen erſcheinen. Die ſchwarzen Haare rahmen ſein ſehr ausgeprägtes Geſicht ein. Sein ganzes Weſen leuchtet und ſpru⸗ delt voll Energie, Tatkraft und herzlichen Humor. Sein Leben iſt reich und ſchön geweſen. Gegen Mitte der neunziger Jahre unternahm er die erſte feiner drei großen Expeditionen nach Tibet. Unſag⸗ bare Strapazen warteten auf ihn. In Schnee und Eis, in Wüſte und Glut wußte er ſeine Karawane zu führen, obwohl ſchließlich in der Wüſte Takla⸗ kakan ſein ganzer Troß, Menſch wie Tier, dem Durſt erlag. Mit knapper Not konnte er ſich ſelbſt mit einem Diener retten. 8. Seite. Nr. 83 Iſt der Karneval nur ein Vergnügen? Von Fritz Horn, Syndikus des Verbandes Deutſcher Karneval⸗ und Feſtartikelfabrikanten e.., Sitz Leipzig Es gibt ſehr viele Kreiſe, denen die karneva⸗ liſtiſchen Veranſtaltungen angeſichts der wirtſchaft⸗ lichen Notlage unſeres deutſchen Volkes als un⸗ nötig, unſittlich und volksſchädlich erſcheinen, und die aus dieſem Grunde bei den Behörden Verord⸗ nungen zwecks Einſchränkung ſolcher Veranſtal⸗ tungen fordern. Man ſollte ſich vor Augen halten, daß die karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen überall ausgeſprochene Volksfeſte ſind und daß daran in Deutſchland alle Teile der Bevölkerung teilnehmen. Die, die mit allen Mitteln eine Unterdrückung des Karnevals fordern, ſehen immer nur das für ihre Augen rauſchende Feſt und die ſich dadurch ergebende Unmoral, vergeſſen aber, daß zur Veranſtaltung dieſer Feſte tauſende von Händen monatelang Be⸗ ſchäftigung finden, und daß es eine große eigene Induſtrie in Deutſchland gibt, die fahraus jahrein arbeitet, um dieſem feſtlichen Treiben ein luſtiges Gepräge zu geben. Für dieſe Induſtrie ſind die Tage des Karnevals ja nur die Ernte. Man würde alſo mit einem allgemeinen Verbote der Karnevalsfeſtlichkeiten gleichzeitig eine große Induſtrie vernichten und einen großen Teil der Arbeiter brotlos machen. So kann es doch wohl von denen, die die Abſchaffung des Karnevals for⸗ dern, nicht gemeint ſein. Die deutſche Karneval⸗ und Feſtartikelinduſtrie iſt eine ausgeſprochene Saiſon⸗ und Export⸗ induſtrie im engſten Sinne des Wortes In mehr als 50 Betrieben, die ihren Sitz hauptſäch⸗ lich in Württemberg, Baden, Bayern, Thüringen, Sachſen und Preußen haben, ſind mehr als 20 000 Per⸗ ſonen in den Arbeitsſtätten und faſt die gleiche An⸗ zahl als Hausarbeiter beſchäftigt. Von ganz gerin⸗ gen Ausnahmen abgeſehen, werden nur inländiſche Erzeugniſſe verarbeitet. Mindeſtens die Hälfte der Produkte wird nach dem Ausland verkauft und auf dieſe Weiſe dem Deutſchen Reiche große Beträge an Deviſen zugeführt. Das Exportgeſchäft drängt ſich ebenfalls nur auf wenige Monate zuſammen. Um dieſe Induſtrie trotz der beſonders in England und in den Vereinigten Staaten von Nordamerika ent⸗ ſtandenen ſehr kapitalkräftigen und in beiden Län⸗ dern durch hohe Zölle geſchützten Konkurrenz lebens⸗ fähig zu erhalten, iſt es unbedingtes Erfordernts, daß dieſer der Inlandsmarkt erhalten bleibt, damit der zahlreichen Arbeiterſchaft während der Zeit, in der nicht für den Export gearbeitet wer⸗ den kann, Beſchäftigung geſchaffen wird, und der In⸗ duſtrie die zur Herausarbeitung der Exportaufträge erforderlichen geübten Arbeitskräfte erhalten bleiben. Es ſei weiterhin darauf hingewieſen, daß neben der eigentlichen Karneval⸗ und Feſt⸗ artikelinduſtrie noch viele andere Induſtrien für die Herſtellung derartiger Erzeugniſſe arbeiten. Dazu kommt, daß der Groß⸗ und Kleinhandel und das Gewerbe, insbeſondere das Theater⸗ und Mas⸗ kenkoſtümverleihgewerbe, ſehr ſtark am Karneval intereſſtert ſind. Es würde zu weit führen, alle wei⸗ teren Berufszweige aufzuführen, die für karnevali⸗ ſtiſche Veranſtaltungen tätig ſind. Es kann der Nach⸗ weis erbracht werden, daß in der Zeit des Karne⸗ vals Tauſende von Erwerbsloſen für eine gewiſſe Zeit ihr Brot ſelbſt verdienen können und dadurch dem Staate nicht zur Laſt fallen. Das iſt ſoztal und national gedacht, wenn man die eigenen Intereſſen hinter die der geſamten Volks⸗ gemeinſchaft ſtellt. Wenn auf der einen Seite die Behörden ihre Steueranſprüche ſtets in ſo ſtarker und rigoroſer Weiſe geltend machen, müſſen ſie auch Rückſicht darauf nehmen, daß die am Karneval in⸗ tereſſierten Wirtſchaftskreiſe die Mittel in die Hand bekommen, um dieſe Steuern zu bezahlen. Ein je⸗ der Teil des deutſchen Volkes hat ein Recht auf ſeine Exiſtenz. Es iſt daher unſittlich, wenn dieſe ſchwer erarbeitete Exiſtenz vernichtet werden ſoll, nur weil aus Unkenntnis der Dinge und aus eige⸗ nem Intereſſe gewiſſe Kreiſe des deutſchen Volkes dies wünſchen. Das neue Sonnenbad im Werden Das alte Sonnenbad an der Seckenheimer Land⸗ ſtraße, urſprünglich einem privaten Verein gehörend und dann von der Stadt übernommen, iſt jetzt abge⸗ brochen. Das Verwaltungsgebäude iſt verſchwunden. Die Bretterwände zwiſchen den einzelnen Abteilun⸗ gen ſind niedergelegt. Mit den Aufbauarbeiten für das neue, erweiterte Luft⸗ und Sonnenbad wird in den nächſten Tagen begonnen. Die ganze Anlage rückt nach Norden, weg von der Seckenheimer Landſtraße nach der Rennwieſe hin. Der breite Eingang kommt weſtlich von der Fahrrad⸗ aufbewahrungsſtelle zu liegen. Die ganze Fläche umfaßt gegen 5 Hektar, während die bisherige knapp 2,2 Hektar einſchloß. Das tiefgelegene Gelände unmittelbar hinter dem Bretterzaun an der Secken⸗ heimer Landſtraße iſt für ein zukünftiges Schwimm⸗ hecken vorgeſehen, wird aber vorerſt mit Raſen über⸗ zogen. Dahinter wird auf einer größeren Raſenfläche das Familienbad zu liegen kommen und weiter nach der Rennwieſe zu die zwei geſchloſſenen Abteilun⸗ gen für Männer und Frauen, dazwiſchen ein Kin⸗ derſpielplatz mit einem für ſpäter vorgeſehenen, leicht erreichbaren Planſchbecken nordöſtlich davon. Eine größere Anzahl von Kabinen und Duſchen wer⸗ den den Beſuchern im allgemeinen Teil zur Verfügung ſtehen. Die Arbeiten werden als Notſtandsarbeiten ausgeführt. Der weſentliche Teil der Anlage dürfte Die Ausgabe der Narten für den Sonderzug der„umz“ zum Fußball-TLänderſpiel c Deutſckhland-Italien am 2. März, ſowie für das Spiel im Frankfurter Stadion ſelbſt, erfolgt ſobald die Fahrkarten für den Sonderzug in unſerem Beſitz ind. Eintrittskarten ſind für eden Teilnehmer gelichert. Die Karten ausgabe wird dunck Nundſchreiben rocktzeitig mitgeteilt. wohl bis zum Eintritt der wärmeren Jahreszeit be⸗ endet ſein, ſodaß dann Mannheim ein neues, ausgedehntes Luft⸗ und Sonnenbad dem Stadion angliedern kann. Es wird von den finanziellen Verhältniſſen ab⸗ hängen, wann das Schwimmbaſſin und das Planſch⸗ becken das Sonnenbad vervollkommnen werden. n⸗ . * Dienſtprüfung der Volksſchulkandidaten. Die Dienſtprüfung alter Ordnung gemäß der Verord⸗ nung vom 30. Juli 1912 wird letztmals im Jahre 1931 abgehalten. Die diesjährigen Oſterdienſtprüfun⸗ gen der Volksſchulkandidaten werden an den Lehrer⸗ bildungsanſtalten in Freiburg und Heidelberg abge⸗ halten. In Freiburg haben die Prüfung abzulegen alle Priütfungsbewerber der Kretsſchulämter Baden, Offenburg, Emmendingen, Freiburg einſchließlich des Stadtſchulamts Lörrach, Waldshut, Villingen, Stockach und Konſtanz. Die Prüfungsbewerber der übrigen Schulbezirke des Landes haben an der Prü⸗ fung in Heidelberg teilzunehmen. Maßgebend iſt alſo der Anſtellungsort des Prüfungsbewerbers * Auch eine Auswirkung der Beſatzung. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, wurden im Jayre 1929 insgeſamt 489 Anwärter zur franzöft⸗ ſchen Fremdenlegion in der Pfalz auf⸗ gegriffen. In 223 von dieſen Fällen mußte immer noch Unterſtützung der Legionskandidaten durch die e Beſatzungsdienſtſtellen feſtgeſtellt wer⸗ en. n Storchenzählung in Baden. Bekanntlich ver⸗ ſchwindet der Storch auch in Deutſchland von Jahr zu Jahr mehr, was wohl damit zuſammenhängt, daß der Storch bei der fortſchreitenden Kultivierung des Bodens nicht mehr ſo leicht ſeine Nahrung findet wie früher. Wie in anderen Teilen Deutſchlands, ſo will man auch in Baden ſich über die Zahl der Störche vergewiſſern. Die Karlsruher Vogelwarte Rappenwört richtet an alle Gemeinden im Lands die Bitte, ihr mitzuteilen, ob es in der betr. Ge⸗ meinde noch Storchenneſter gibt, ihre Zahl uſw. Veranſtaltungen e Boxrtrag in der Babiſchen Verwaltungsakabemie. Im Rahmen der Badiſchen Verwaltungs⸗Akademie, Abteilung Mannheim, ſpricht Profeſſor Dr. Schott, Direktor des Statiſtiſchen Amts der Stadt Mannheim, an zwei Abenden und zwar heute Mittwoch abend und am 20 Febr. über das Thema„Statiſtik und Verwaltung“. Die Vorträge finden jeweils in der Aula der Handelshochſchule ſtatt. * Dilettauten⸗Vorſtellung im Apollo⸗Theater. Für dieſe Vorſtellung, die eine einmalige Erſcheinung in ganz Deutſchland iſt, beginnt der Vorverkauf heute Mittwoch an der Tageskaſſe des Apollo⸗Theaters. Der„Feuerio“ veranſtaltet am morgigen Donnerstag abend eine große karnevaliſtiſche Familien ⸗ Sitzung im Sängerheim der„Flora“(Lortzingſtraße), die ſicher wieder abwechſlungsreiche Stunden bringen wird.(Weiteres Ape Kinder⸗Maskenfeſt im Film. Am Samstag, den 22. Februar, findet nachmittags im Renn wieſen⸗Re⸗ ſtau rant ein Kinder⸗Maskenfeſt mit Filmpolo⸗ naiſe ſtatt. Sämtliche anweſende Kinder werden koſtenlos gefilmt. Konzert im Krankenhaus. Am Sonntag 9. Februar hat das Muſikquartett Goldklang im Kranken⸗ haus Muſikſtücke vorgetragen. Schluß des redaktionellen Teils Stuhlverſtopfung und ihre Behandlung Erfahrungen eines Univerſitätsprofeſſors Einer unſexer bedeutendſten Profeſſoren auf dem Gebiet der inneren Krankheiten berichtet in einer erſten meditzzi⸗ niſchen Zeitſchrift über ſeine jahrzehntelangen Erfahrungen in Fällen von Stuhlverſtppfung. Er empfiehlt den an der⸗ artigen Beſchwerden Leidenden längere Zeit hindurch den regelmüßigen Gebrauch eines Abfüßhrmittels, wobei er ent⸗ ſcheidenden Wert darauf legt, daß das Mittel nur aus pflanzlichen Beſtandteilen zuſammengeſetzt iſt. Dieſes wird abends eingenommen und führt morgens die gewünſchte Wirkung herbei. Dabei gewöhnt ſich der Patient nicht etwa an das Abführmittel, ſondern infolge der fortgeſetzten gleichmäßigen Anregung der Darmtätigkeit an regel⸗ mäßigen Stuhlgang. Dieſe Erfahrung wird feder beſtä⸗ tigen, oer bei Verſtopfung die unübertroffenen Apotheker Richard Brandt's Schwetzerpillen gebraucht. Sie beſtehen ausſchließlich aus pflanzlichen Auszügen und Stoffen und enthalten keine Chemikalien. Ihre prompt und zuverläſſig abführende Wirkung erfolgt äußerſt mild, ohne Leib⸗ ſchmerzen oder ſonſtige unerwünschte Nebenerſcheinungen hervorzurufen. Sie ſind in allen Apotheken erhältlich..! „Eine Fahrt durch Aſien“, ſo heißt das Werk, in dem die Oeffentlichkeit die Einzelheiten der Expedi⸗ tion erfährt. Doch ruhen konnte Sven Hedin nicht. König Oskar und Zar Nikolaus II. ſagten ihre Unter⸗ ſtützung zu, und das Ergebnis war„Tauſend Meilen auf unbekannten Wegen“. Alte begrabene Städte Sven Hedin 65 Jahre fand er und Handſchriften, die auf 300 n. Ehr. zurück⸗ führten. Eine anſehnliche Karawane hatte er nun: 150 Kamele, Pferde, Eſel, Hunde und 35 Männer. Recht abenteuerlich geſtaltete ſich der Verſuch, in die heilige Hauptſtadt Lhaſa einzudringen, die Stadt, die noch kein Fremder betreten hatte. Die Verklei⸗ dung Spen Hedins war doch nicht gut genug, er wurde gefangen und mußte zurück. Mit reichem Material kam er 1901 nach Stock⸗ holm. Faſt 10 000 Kilometer führten durch vorher unbekannte Gebiete. Weit über 1000 Kartenblätter und über 100 aſtronomiſche Meſſungen, geologiſche, botaniſche und zoologiſche Sammlungen brachte er mit. Der ſchwediſche Reichstag hat 75 000 Kronen als Beihilfe zur Bearbeitung dieſer Ausbeute bewilligt. In ſechs Bänden der„friedlichen Arbeit“ in Stock⸗ holm erfährt man die unerhörteſten Dinge. In den Jahren 19051909 unternahm er die dritte große Retſe in Tibet, um die Quellen des Indus und Bramaputra zu finden. Transhimalaya, die große Bergkette, die bis dahin der wiſſenſchaftlichen Welt ziemlich unbekannt war, hat ihm die Benen⸗ nung zu verdanken. Zehnmal überquerte er den Transhimalaya, um das Bergmaſſiv zu erforſchen. Bei all der wiſſenſchaftlichen Arbeit und der oft⸗ maligen Abweſenheit von Schweden verſäumte Sven Hedin es nicht, auch das Wohl und Wehe ſeines Va⸗ terlandes zu verfolgen. Er, der die Länder des Oſtens kannte, wußte wohl auch, welche Gefahren von dort Schweden und ganz Europa drohten. In Artikeln und Broſchüren mahnte er zur Wachſamkeit gegen Rußland und das hinter ihm ſtehende Aſien. Wie jede Betätigung in der Politik Beifall und Widerſpruch auslöſt, mußte auch ſein Streben das gleiche erfahren. In den ſchickſalsſchweren Tagen des Sommers 1914 ſchrieb er:„Unſere Lage iſt gefährlich, ſte iſt fürchterlich. Aber es ſieht aus, als ob das Volk allmählich erwachte, und wir dürfen auf Zuſammen⸗ halten der Germanen hoffen und auf Auflöſung der Slawen.“ Er, der in ſeiner Studentenzeit ſo viel von Deutſchland bekommen hatte, konnte nie die Brüder⸗ ſchaft vergeſſen, die er mit dem deutſchen Volk ge⸗ ſchloſſen hatte. Schon im Herbſt 1914 ſuchte er ſeine Freunde an der Weſtfront auf. Der ganzen Welt zeigte er offenkundig ſeine Sympathie und warme Bewunderung für deutſchen Opfermut und Tüchtig⸗ keit. Der Bekennermut, die Freundestreue, die Sven Hedin in dieſen Jahren bewles, charakteriſteren ihn auch als Menſch. Seine Meinung ſpricht er offen und ehrlich aus. Und wie er ſpricht, ſo handelt er. Heute wird Spen Hedin 65 Jahre alt. Den Ge⸗ hurtstag muß er im fernen Aſien feiern— denn noch eine gewaltige Entdeckungsreiſe hat er unter⸗ nommen! Sein„großes Aſien“ hat ihn gerufen. Aline Nordlund. e über die große Italiener⸗ Ausſtellung in London im Freien Bund Städtiſche Kunſthalle Am Donnerstag, den 20. Feßbruar, ſpricht Direktor Dr. G. F. Hartlaub über„Diegroße JItaliener⸗Ausſtellung in London.“(Ein Bericht mit Lichtbildern.) Die zur Zeit in der Londoner Royal Academy of Arts ſtattfindende Ausſtellung altitalieniſcher Kunſt enthält aus europäiſchem und amerikaniſchem Beſttz eine Fülle ſeltener Sehens würdigkeiten alter Malerei und Plaſtik, wie man ſie wohl niemals wieder vereinigt ſehen wird. Die Aus⸗ ſtellung erfreut ſich eines ungeheuren Zuſpruchs der Kenner und Liebhaber aus der geſamten Kulturwelt, weil ſie neben berühmten Hauptwerken auch eine Menge wenig bekannter, in Privatbeſitz verſteckter oder in kleinen Muſeen verborgener Stücke aufweiſt, die unſer Bild einer Glanzzeit der Kunſtentwicklung Italiens vom 15. bis 18, Jahrhundert auf das großartigſte abrunden. Zur Schließung des Heidelberger Stadt⸗ theaters. Zu der Nachricht über die Schließung des Heidelberger Stadttheaters meldet das„Heidelberger Tageblatt“, daß ein Beſchluß zur Schließung des Theaters noch nicht gefaßt ſei. Zurzeit liege dem Stadtrat ein erſter Voranſchlagsentwurf vor, der auch eine Weiterführung des Theaters berück⸗ ſichtige. Ob der Bürgerausſchuß ſich zur Weiter⸗ führung, zu Einſparungsmaßnahmen oder zur Schließung entſcheidet, ſei noch gar nicht zu überſehen⸗ Die Streichung des Feſtſpielzuſchuſſes ſei ohne jeden Zuſammenhang mit der Möglichkeit der Weiter⸗ führung des Theaters. Der Fortbeſtand des Stettiner Stadttheaters iſt gefährdet, da nicht damit gerechnet werden darf, daß vom Stadtparlament die erforderlichen Mittel bewilligt werden. Außerdem hat der Aus⸗ ſchuß des Provinziallandtages den Antrag auf Er⸗ höhung des Zuſchuſſes auf 100 000 Mark (bisher die Hälfte) abgelehnt. 4. Seite. Nr. 83 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 19. Februar 1030 5... Krafſtſtoff⸗Ausnutzung Dieſer Tage wurde die Ingenieur ⸗Schule Mannheim von der Firma Raab Karcher Thyſ⸗ ſen G. m. b. H. eingeladen zu einem lehrreichen und in⸗ tereſſanten Vortrag des Herrn Dr. Schulze und der Vorführung eines Filmes. Die Brennſtoffe für Kraftfahr⸗ toren, ihre Eigenſchaften, ihre Veredelung und rich⸗ Snutzung bildeten den Inhalt des Vortrages und Filmes. Direktor Dr. Zech, die Dozenten: Geier, Stofferau, Dr. Pechau, Heuſer und Emmel⸗ mann und rund 200 Studierende hatten der Einladung Folge geleiſtet. Dr. Schulze erläuterte die Gewinnung der drei Breunſtoffarten: Ben⸗ zin aus Rohpetroleum, Benzol aus Steinkohlenteer und Spiritus aus Kartoffeln, Getreide und dergl. Die ſtarke Nachfrage nach Benzin in dem vergangenen Jahr⸗ zehnt führte zu einer Verſchlechterung dieſes Kraftſtoſſes, da höher ſiedende Petroleumdeſtillate ihm beigemiſcht wur⸗ den, die zwar durch das ſogenannte Kreck⸗ Verfahren erne Herabminderung ihres Siedepunktes erfahren, jedoch recht unangenehme Eigenſchaften aufweiſen, z. B. niedrige Ent⸗ zündungstemperatur, ſchlechte Vergasbarkeit, hohe Ver⸗ brennungsgeſchwindigkeit uſw. Am Motor machen dieſe Eigenſchaften ſich bemerkbar durch geringe zuläſſige Ver⸗ dichtung, unvollſtändige Vernebelung und Vergaſung, ſo⸗ daß ein Teil des Brennſtoffes in das Schmieröl gelangt und dieſes verdünnt, ferner ſchlagartigen Druck auf den Kolben und damit Ueberanſtrengung des elopfen“ des Motors) bewirkt. Benzol, das Nebenprodukt unſerer heimiſchen In⸗ duſtrie(Kokerei, Gasanſtalt) zeigt keine dieſer unangeneh⸗ men Eigenſchaften. Celſ. ermöglicht hohe Verdichtung und damit nutzung der Expanſionskraft. Eine weiche Verbrennung ſchont das Triebwerk; ein höheres ſpezifiſches Gewicht führt zu größerer Ausgiebigkeit und eine reſtloſe Vergaſung vei 140 Gr. Celſ. läßt keinen Brennſtoffreſt in das Schmterdl gelangen. Spiritus hat ähnliche gute Eigenſchaften wie Benzol, enthält jedoch meiſt zu viel Waſſer, ſodaß ein Roſten ſehr leicht auftritt. Chemiſch rein kann er mit Benzin ge⸗ miſcht(Monopolin) als guter Motorenbrennſtoff Verwen⸗ dung finden, iſt jedoch nicht ſo ausgiebig wie Benzol. Die deutſche Benzolerzeugung iſt kleiner als der Kraft⸗ ſtoffbedarf. Die ſchlechten Eigenſchaften des Benzins kön⸗ nen nur durch Beimengung von Benzol ganz erheblich ge⸗ beſſert werden. Die Herſtellung des Gemiſches verlangt jedoch beſondere Erfahrung, da ſehr leicht wieder Ent⸗ miſchung eintreten kann. Der Benzol⸗Verband hat in ſei⸗ nem B. V. Aral eine Miſchung hergeſtellt, die abſolut beſtändig iſt und ſich durch hohe Verdichtungs möglichkeit, abſolute Klopffertigkeit und größere Ausgiebigkeit gegen⸗ über Benzin auszeichnet. B..⸗Aral iſt daher auch jenen Benzinen vorzuziehen, die durch Beimengungen anderer Art(Blei⸗ und Eiſen verbindungen)„klopfſeſt“ gemacht wer⸗ den, da die Zuſätze keine abſolute Verbeſſerung des Ben⸗ zines bewirken können. N Der anſchließend gezeigte Film ließ in klarer Anſchauung, durch ſinnreichen Wechſel von Natur⸗ und Trickaufnahmen die Folgen der Verwendung von ſchlechtem Brennſtoff, wie auch die großen Vorteile des verwendeten guten Betriebsſtoffes für den Fahrzeugmotor erkennen. Er zeigte den Wald der Bohrtürme eines Pe⸗ troleumfeldes und die Raffinationsanlagen zur Gewin⸗ nung der Petroleumdeſtillate; führte den Beſchauer durch eine Kokerei, Teerdeſtillation und Reinigungsanlage für das gewonnene Benzol; ließ durch die Lachmuskeln reizende Trickaufnahmen das Empfinden des mit ſchlechtem Brenn⸗ ſtoff geſpeiſten Motors erkennen und erläuterte ſchließlich durch Beiſpiele, wie der ſchlechte Brennſtoff den Motor bald ſeinem Ende nahebringt. Wie man durch einfache Verſuche ſich von der Güte des gekauften Betriebsſtoffes überzeugen kann, wie der kluge Fahrer mit gutem Brennſtoff in der Ebene wie auch beſonders bei Steigungen über den Ande⸗ ken, der billigen und ſchlechten Kraftſtoff benutzt, ktrinm⸗ phleren kann, brachte jedem verſtändlich das bewegte Bild. Vortrag und Film fanden reichen Beifall. Der Firma Raab Karcher⸗Thyſſen gebührt der Dank, daß ſie durch ihr Entgegenkommen mit zur Ausbildung der Studierenden der Ingenieur⸗Schule beigetragen hat. Erweiterung des e e Droſchken⸗ erkehr Hamburg führt als erſte beutſche Stabt Güterkraftdroſchken ein. Die Droſchken ſtehen auf öffentlichen Halteſtellen jedermann zur Beförderung von Gütern nach behördlich feſtgeſetzten Tarifen zur Verfügung. Zum Betriebe ſolcher Droſchken bedarf es der Genehmigung der Polizei⸗ behörde. Es ſoll zunächſt nur eine kleine Zahl zu⸗ gelaſſen werden, um Erfahrungen zu ſammeln und die Bewährung zu erproben. Die Güterdroſchken ſind durch dunkelgrünen Farbanſtrich und eine ein⸗ reihige ſchwarzweiß karierte Borte gekennzeichnet. 1 erfes x 8 e 27 72 N 44 5 Triebwerkes lauf der oft ſtürmiſchen, überwiegend böigen Luftbe⸗ Der Zündungspunkt von rund 400 Gr. a gute Aus⸗ ald bei ſcharfem Nordwind und ſinkenden Temperaturen Die Schneefälle, die mit dem Kaltlufteinbruch ſeit dergegangen ſind und vielen zur vollkommenen Ueberraſchung im Schwarzwald auf den Föhnſamstag die denkbar beſten Skiverhältniſſe geſchaffen haben, ſind am Montag um die Mittagszeit erneut mit vol⸗ ler Stärke aufgetreten, nachdem den Montag vormit⸗ tag über bei teilweiſe gelichtetem Gewölk ein Auf⸗ hören oder Nachlaſſen der Schneefälle zu verzeichnen geweſen war. Die Schneefälle ſind am Montag in der Ergiebigkeit angewachſen und haben den ganzen Nachmittag und Abend fortgeſetzt angehalten. Dabei ſind auf den Hochflächen die kalten Luftſtröme in be⸗ ſchleunigtem Tempo eingebrochen und haben aus Nordweſt und Nord weitere Abkühlung gebracht, ſo⸗ daß die Temperaturen auch in Mittellagen raſch ab⸗ ſanken. Auch Tieflagen ſind in den Bereich der Kälte und des Neuſchnees gekommen und weiſen ein Win⸗ terkleid auf, viele Striche zum erſten Mal in dieſem Winter. In den Höhen ſind Verwehungen im Ver⸗ — wegung eingetreten, die unter Umſtänden, wenn die Schneefälle anhalten, für den Straßenverkehr vor⸗ übergehende Erſchwerungen bringen können. Die älte hat ſich verſchärft und iſt raſch auf über fünf, ſechs, acht, ja zehn Grad geſunken. Jedenfalls war den ganzen Winter eine Winterlandſchaft von dieſem Reiz noch nicht zu verzeichnen. Die Neuſchneedecke ſaſſt gut, da der Boden von der letzten Woche durch⸗ gefroren iſt. Die Sportbedingungen ſind derzeit die heſten und beſſer als vielſach in den Alpen. Der Schwarzwald im Hochnebel Der Zuſtrom von kalter Luft hat ſich im Schwarz⸗ wald anhaltend fortgeſetzt. Die Folgeerſcheinung war bei fortſchreitender Abkühlung bis in tieſe La⸗ gen, daß ſich über dem ganzen Gebirge eine Hoch⸗ nebelſchicht bildete, die in etwa 900 Meter Höhe beginnt und die Kuppen und Kämme einhüllt. der Nacht zum Sonntag über dem Schwarzwald nie⸗ Die Sicht war teilweiſe bis auf 20 Meter herab⸗ geſetzt. Auch in den mittleren und unteren Lagen erſcheint damit der Himmel als bedeckt oder bewölkt. Die Luftſtrömungen haben etwas gedreht von Nord⸗ weſt nach Nord bis Nordoſt. Nennenswerte Schnee⸗ fälle brachte der Dienstag nicht mehr, da und dort zerte des Schülerorcheſters. noch ein wenig ganz feinen Schnee, der Kälte ent⸗ a 5 5 Muſik eine Pflegeſtätte hat. Der Geſundheitszuſtand ſprechend, vielfach auch Schneerieſeln aus dem Ne⸗ bel. Kälte durchweg ausgezeichnet. Die Schneehöhen erreichen im Norden des Gebirges 50, im mitt⸗ leren Teil 60 Zentimeter und überſteigen in Die Schneeverhältniſſe ſind bei 5 bis 9g Grad G Schwetzingen, 17. Febr. Die Ober real⸗ ſchule Schwetzingen war im Schuljahre 1929/90 von 398 Schülern beſucht gegen 401 am Ende des vorhergehenden Schuljahres. Es waren 284 Kug⸗ ben und 114 Mädchen. 230 waren evangeliſch, 164 katholiſch und 3 iſraelitiſch. Ein Schüler gehörte einem ſonſtigen Bekenntnis an. 191 Schüler waren aus Schwetzingen und 207, alſo über die Hälfte, von auswärts. Die Schule erhielt von hieſigen Firmen und Körperſchaften zur außerordentlichen Beſchaf⸗ fung von Lehrmitteln verſchiedene Geldſpenden Sie veranſtaltete ein Turn⸗ und Sportfeſt auf den Schloßgartenſportplätzen und zwei öffentliche Kon⸗ Beide Konzerte legten Zeugnis davon ab, daß an der Anſtalt auch die war im allgemeinen gut. Die Schule verlor im Sommer durch einen Unglücksfall beim Baden den Quintaner Kurt Oertel.— In einem Schwetzin⸗ der Hochregion des Südens über 1200 Meter die Me⸗ tergrenze. Die Ausſichten ſind alſo derzeit für das letzte Februarwochenende, an dem allerlei Wettläufe, darunter die Schwarzwaldſkimeiſterſchaft auf Hunds⸗ eck, nachzuholen ſind, ausgezeichnet, zumal die Kälte und Luftbewegung nicht zu ſcharf bisher geworden ſind. Die Skitouren können bis in die tiefen Tal⸗ lagen an die Bahnſtationen durchgeführt werden. Für den Autoverkehr beſtehen abgeſehen von der Feldbergſtraße keine Schwierigkeiten. e Temperatur in Mannheim um den Gefrier⸗ punkt herum Während, wie aus den vorſtehenden Mitteilungen hervorgeht, im Schwarzwald der Schnee ſtellenweiſe ſo hoch liegt, daß Verkehrserſchwerungen eingetreten ſind, iſt in Mannheim keine Spur der weißen Maſſe zu entdecken. Aber auch der ſtrenge Froſt, der im Schwarzwald herrſcht, ſteigt nicht in die Ebene hin⸗ ab. In der vergangenen Nacht betrug das Minimum 0,4 Grad C. unter Null gegen 0,2 Grad C. über Null in der Nacht zum Dienstag. Heute früh wurden 0,2 Grad C. über Null( 1,2 Grad C) feſtgeſtellt. Im Laufe des geſtrigen Tages ſtieg die Temperatur bis zu 4,6 Grad C. über Null und war damit genau einen Grad wärmer als am Montag. Veoͤrängte Finanzlage der Städte Der Vorſtank des Badiſchen Städte⸗ verbandes beſchäftigte ſich in einer Vor⸗ ſtandsfitzung, die vor einigen Tagen im Rat⸗ hauſe in Pforzheim ſtattfand, mit den durch die bedrängle allgemeine Finanzlage der Städte entſtandenen Schwierigkeiten bei der Auf⸗ ſtellung und Ausgleichung der Voranſchläge. In allen Städten iſt ein erheblicher Rückgang der Steuern und Aßbgabenerträgniſſe, insbeſondere auch der Reichsüberweiſungsſteuern, eingetreten. Dieſen Einnahmeausfällen ſteht eine erhebliche Stei⸗ gerung zwangsläufiger Ausgaben, na⸗ mentlich auf dem Gebiete der Wohlfahres⸗ pflege, gegenüber. In den meiſten Städten ha⸗ ben ſich die Wohlfahrtslaſten in den letzten Jahren ganz außerordentlich erhöht. Hauptſächlich iſt das auf die gewaltige Steigung der Zahl der„Wohl⸗ fahrtserwerbsloſen“ zurückzuführen, die in ſteigendem Umfange den Gemeinden zur Laſt fallen. In vielen Städten reicht das geſamte Aufkommen an Grund⸗ und Gewerbeſteuer ſchon ſeit Jahren nicht mehr aus, um allein die Fürſorgelaſten zu decken. Die Aus⸗ gleichung der Voranſchläge für 1930 wird daher beſonders ſchwierig. Die Städte wer⸗ den ſich mit aller Entſchiedenheit gegen etwaige Ver⸗ ſuche wehren müſſen, ihre Einnahmen im Wege der Geſetzgebung oder der Verordnung zu verkürzen oder ihnen neue Aufgaben aufzuerlegen. Es wird für notwendig erachtet, daß in die aus Regierungsmitgliedern gebildete Sparkommiſ⸗ ſion auch Vertreter der Städte zugezogen werden, ſoweit es ſich um die Prüfung der Verhält⸗ niſſe der Gemeinden handelt. Im übrigen beſchäf⸗ tigte ſich der Vorſtand noch mit Einzelfragen aus den verſchiedenen Verwaltungszweigen. Kommunale Chronik Bürgerausſchußſitzung in Oftersheim Oftersheim, 18. Febr. In der am Mittwoch abend abgehaltenen Bürgerausſchußſitzung wurde die Erhebung eines Gemeindezuſchlages zu den Begräbnisgebühren in Höhe von 2075 mit 23 gegen 13 Stimmen genehmigt, ebenſo die Feſtſetzung der Gebühr für Verkauf eines Familiengrabes auf 50 1 je Einzelgrab mit 24 gegen 14 Stimmen.— Die endgültige Vereinnahmung des Erlöſes der vom Forſtamt Schwetzingen überwieſenen Wald⸗ und Torſſtreu mit 969/ für die Gemeindekaſſe fand einſtimmige Annahme. Die vom Bezirkswohnungs⸗ verband Mannheim⸗Land beantragte Ranggleich⸗ ſtellung zwiſchen den Hypotheken des Bezirks⸗ wohnungs verbandes und denen der Gemeinde Of⸗ tersheim ſtieß auf den einſtimmigen Widerſtand des Bürgerausſchuſſes. Mit 25 gegen 3 Stimmen wurde der gemeinderätliche Antrag auf Genehmigung der Ranggleichſtellung abgelehnt.— Die Genehmigung zur Erſtellung der Gasleitung in der Goethe-, Leſſing⸗, Hebel⸗, Auguſta⸗, Schiller⸗, Peter⸗Gieſer⸗ und Bachſtraße mit einem Koſtenaufwand von 7500 Mark und Deckung der Koſten durch Annahme eines Anlehens von 7500 /, ferner Tilgung dieſer Schuld in fünf gleichen Jahresraten von je 1500/ wurde einſtimmig erteilt.— Die Bewilligung von Mitteln zur Unterſtützung der ausgeſteuerten Er⸗ werbsloſen in Höhe von 3500/ und vorläufige Entnahme dieſes Betrages aus dem Kontokorrent⸗ Kredit der Sparkaſſe Schwetzingen und Tilgung der Schuld durch Einſtellung im Voranſchlag für 1930 fand gleichfalls einſtimmige Annahme.— Die Ge⸗ meinderechnung für 1928 und die Ortsvpiehverſiche⸗ rungsrechnung für 1928 wurden bekanntgegeben. Anträge hierzu wurden keine geſtellt. ger Uhrengeſchäft ließ ſich eine unbekannte Frau eine Anzahl Uhren vorlegen unter dem Vorwand, eine Auswahl zwecks Beſchenkung eines Konfirman⸗ ten treffen zu wollen. Die Käuferin fands nichts Paſſendes und verließ den Laden mit der Erklä⸗ rung, daß ſie wiederkommen, und das Kind zur An⸗ paſſung einer Armbanduhr mitbringen wolle. Spä⸗ ter mußte der Ladeninhaber die betrübliche Wahr⸗ nehmung machen, daß ihm eine goldene Uhr fehlte. Die Diebin konnte bis jetzt noch nicht er⸗ mittelt werden. Schriesheim, 18. Febr. In der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung mußte ein Baugeſuch wegen Nichteinhaltung der neuen Straßenflucht abgelehnt werden. Leichenſchauer⸗Stellvertreter Jakob Heugel ſoll einen Ausbildungskurs als Desinfektor mitmachen.— Das Buchenſtammholz aus dem Mittel⸗ wald wird der Heidelberger Holzinduſtrie zum An⸗ gebot überlaſſen.— Für die Maskenbälle wurde eine Luſtbarkeitsſteuer feſtgeſetzt.— Dem Landwirt Jean Urban wird der Holzhieb im Bannwald übertragen. gg. Nußloch, 18. Febr. Der Gemeinderat be⸗ ſchloß, die Bezeichwung„Blumenſtraße“ auch auf ihre Verlängerung, die bisherige Bismarckſtraße und deren Verlängerung, die ſeitherige Viktoriaſtraße auszudehnen, ſodaß jetzt die Straße vom bathollſchen Schweſternhaus bis zum Hauſe der Philipp Zuber Witwe den Namen„Blumenſtraße“ führt.— Dem Turn⸗ und Fechtklub wird auf Antrag der Gemeinde⸗ ſportplatz im Gewann Rottſtücker für den 31. Aug. zur Abhaltung eines Gau⸗Gebirgsturnfeſtes zur Verfügung geſtellt.— Die Vergnügungsſteuer für die Abhaltung eines Maskenballes wird auf 30 4 feſtgeſetzt.— Die Stangenverſteigerung im Ge⸗ meindewald wird genehmigt.— Wer noch mit Zah⸗ lungen an die Gemeinde im Rückſtand iſt, hat keimen Anſpruch auf Gabholz. sch. Reilingen, 18. Febr. Aus dem Gemeinde rat iſt zu berichten: Von der Aufſtellung des Waſ⸗ ſerverbrauchs unſerer Gemeinde im Jahre 1920 wird Kenntnis genommen. Insgeſamt wurden 70 000 Kbm. Waſſer verbraucht. Der Höchſtſtand wurde im Monat Juli infolge eines Großfeuers erreicht.— Von der Verpflichtung des Zigarrenmachers Franz Joſef Oechler als Gemeinderat der chriſtl.⸗ſozialen Arbeiterpartei, wurde Kenntnis genommen— Die Gemeindewieſen ſollen mit Kalk beſtreut und die Arbeiten durch Erwerbsloſe ausgeführt werden.— Die Reparatur eines Benzinmotors im Pumpwerk wurde Schloſſermeiſter Guſtav Kälberer und Pum⸗ penmeiſter Joh. Weibel übertragen.— Das Beſprit⸗ zen der Obſtbäume der Gemeinde ſoll durch Kreis⸗ baäumwart Engelhorn in Neulußheim vorgenommen werden. Die Vergütung dafür wurde feſtgeſetzt. Ein weiterer Zuchtfarren ſoll angekauft werden. Mit dem Ankauf wurden die Gemeinderäte Weißbrobt und Kneis beauftragt.— Die Eberhaltung ſoll öffent⸗ lich verſteigert werden infolge Wegzugs des ſeithert⸗ gen Eberhalters Peter Kief.— Dem Landesverein für Arbeiterkolonien wurde für das Rechnungsjahr 1929/0 ein Beitrag bewilligt.— Die Lieferung von Hüten für die Leichenträger wurde der Firma Mo⸗ ritz Abel in Mannheim übertragen. Kleine Mitteilungen Der Druckereibeſitzer und Zeitungsverleger J. Pfeiffer in Baden⸗Baden hat aus Geſundheits⸗ rückſichten ſein Mandat als Stadtrat nie⸗ dergelegt. Kunſt und Wiſſenſchaft Heiteres von G. W. Beyer Im Konzertſaal. Der Tenor legt ſein ganzes Gefühl, ſein ganzes großes Herz in ſeine Stimme hinein. Er ſingt ergreifend. Den alten Damen wer⸗ den die Augen feucht bei dieſen Klängen aus löngſt vergangenen Zeiten. Doch der Höhepunkt des Liedes kommt jetzt erſt. Der Tenor ſchlägt die Augen gen Himmel und macht ein Karpfenmaul. Seine Rechte liegt dort, wo unter der ſteifen Hemöbruſt das übervolle Herz pocht. Die Linke fiſcht in der Luft herum, als ſuchte ſie nach einem Halt in dieſem großen Schmerz. Und daun kommt es:„Vor Dir, Marie, möcht' ich hinknien und ſterben, ſt.. e. erben!“ Alles iſt bis ins tiefſte Herz ergriffen. Der Tenor am meiſten. Da ruft eine Männerſtimme aus dem Hinter⸗ grunde:„Fräulein Marie! Iſt Fräulein Marie nicht hier? Ste wird dringend auf der Bühne ge⸗ wülnſcht.“ * Der Theaterdirektor trifft den großen Mimen, den er kürzlich erſt für ſein Haus verpflichtete, vor den Ankleideräumen. Ein paar Zeitungsleute unterhalten ſich mit dem Schauſpieler. „Guten Abend, meine Herren“, begrüßt der Di⸗ rektor alle und will weiter gehen. Doch plötzlich bleibt er ſtehen und wendet ſich an den Mimen.„Aber Verehrteſter“, lacht er verwun⸗ dert,„wozu haben Sie Ihr Opernglas mitgebracht? Sie treten doch heute abend ſelbſt auf und werden kaum Zeit haben, ſich in die Loge zu ſetzen.“ „Das weiß ich“, ſagt der Neue mit größter Höf⸗ lichkeit.„Ich habe das Opernglas auch nur mit⸗ gebracht, weil die Herren hier ſonſt meinen Namen auf dem Theaterzettel nicht finden würden.“ Die junge Sopraniſtin iſt zum erſten Male auf⸗ getreten. Alles hat geklappt. Freudeſtrahlend empfängt ſie in ihrer Garderobe eine Kollegin:„Ach, ich bin ganz glücklich. Das Publi⸗ kum war ſehr nett zu mir. Alle haben den Mund vor Staunen aufgeriſſen, als ich ſang.“ „Oh“, entrüſtet ſich die Kollegin,„wie unhöflich vom Publikum! Hätte es nicht mit dem Gähnen warten können, bis Sie wieder abgetreten waren!“ * Auf der Schmierenbühne ſoll„Ali Baba und die vierzig Räuber“ gegeben werden. Der Wander⸗ theaterdirektor bemüht ſich, im Städtchen genügend Hilfsſtatiſten zu bekommen, um die vierzig Räuver auch vollzählig auftreten laſſen zu können. Lelder haben ſich in Anbetracht der geringen Entlohnung nur neun Räuber gemeldet. „Schadet nichts“, hat der Direktor einen genialen Einfall.„Ich laſſe ſie eben fünfmal hintereinander über die Szene laufen. Dabei kanu ich ſogar noch einen Statiſten ſparen.“ Alſo ſchickt er den neunten nach Hauſe.„Ich brauche Ste nicht.“ Die„vierzig“ Räuber treten auf. In ſo großen Abſtänden, daß niemand im Publikum den Schwindel merkt.„Donnerwetter“, denkt dort im Gegenteil jeder,„was bringt der Direktor eine Menge Leute auf die Bühne!“ Gehorſam traben die acht Braven hinter den Kuliſſen herum und erſcheinen wieder. Der Direktor freut ſich. Die Sache klappt ja glänzend. „Karl“, ſchreit da eine Stimme im Zuhörerraum, „Karl, mach nicht ſchlapp! Einmal noch hinten herum, dann darfſte abhauen und zu Hauſe auch den Fünf⸗ männerſtarken ſpielen.“ Knapp iſt krank. Schwerkrank. Seine Gattin bangt ſich um ihn. Deshalb hat ſie zwei Aerzte zu Rate ge⸗ zogen. Leider ſind ſich die beiden Heeren weder über die Diagnoſe noch über die zu treffenden Maßregeln einig. Sie geraten ſich heftig in die Wolle. Knapp, der Kranke, hört nicht gerade ſehr erbaut zu. Schließlich wird dem einen Arzt die Debatte zu ausgedehnt. Er erhebt ſich, wirft ſich überzeugt in die Bruſt. Sicher kommt jetzt ein Argument, das den anderen Arzt ad abſurdum führt. Knapp ſpitzt mit aller ihm noch zu Gebote ſtehenden Kraft die Ohren. „Herr Kollege“, ſticht der Ueberzeugte den anderen mit dem Finger moraliſch tot,„Sie mögen reden, was Sie wollen. Die Leichenöffnung wird beweiſen, daß ich recht hatte.“ „Hallo!“ freut ſich der Arzt, als er zu Meyer ins Krankenzimmer tritt.„Großartig ſehen Sie aus, mein Lieber, ganz großartig!“ „Ja, es geht“, meint der Kranke.„Ich fühle mich verhältnismäßig wohl.“ „Na ſehen Sie!“ reibt ſich der erfreute Arzt die Hände.„Ich habe es doch gleich geſagt, daß es Ihnen beſſer gehen wird, wenn Sie ſich erſt mit den Medtra⸗ menten genau nach der Vorſchrift richten!“ „Ja“, pflichtet Meyer bei.„Sie haben recht, Herr . Auf der Arznefflaſche ſtand: Gut verſchloſſen halten!“ „Die Sldpolexpedition des Kapitän Stolt Das neue Stück von Reinhard Goering Reinhard Goering, von ſeiner Seeſchlacht her noch in gutem Andenken, hatte eine Urauffüh⸗ rung im Berliner Staatlichen Schauſpiel⸗ haus„Die Südpolexpedition des Ka⸗ pitäns Scott“. Alſo auch hier wird der finſtere Untergang einer Gruppe von Menſchen geſchildert, aber leider nicht mit der Phantaſtie und der Transparenz des Schickſals, mit jener tiefen inneren Glut, die wir damals an ihm bewunderten. Das Stück, das das traurige Ende der bekannten eng⸗ liſchen Südpolexpedition zum Inhalt hat, iſt in der Anlage epiſch⸗dramatiſch. Wie eine Legende deklamieren Sprechchöre Einleitungen und Uebergänge, in guter Verteilung und Schattierung der Stimmen. Sie ſind im Or⸗ cheſterraum untergebracht. Der erſte Teil zeigt die Expedition Scott auf dem Hinmarſch voller Mut und Hoffnung. Plötzlich wird eine Szene aus der Zeit der Londoner Be⸗ ſprechungen eingeſchoben. Plötzlich erſcheint eine andere Szene, Amundſen, der Norweger, kehrt vom Sübpol mit luſtig bellenden Hunden zurück. Die Scottleute erkennen, daß er ihnen das Ziel vorweg⸗ genommen hat. Aber dieſe Szene der großen Enttäuſchung kommt nicht auf die Bühne, ſondern zwei weibliche Stim⸗ men aus dem Zuſchauerraum erklären uns, daß ſeit ſeinem Abgang von der Direktion. Amundſen ſchon vorher ſeine Fahne auf dem Süd⸗ pol gehißt hat. So bleibt der erſte Teil etwas ver⸗ ſchoben und unproportioniert. Der zweite Teil, ſo wie er hier gegeben wird, führt uns in einen Hafen, wo Frau Sebtt ihren Mann zurückerwartet. Stattdeſſen kommt Amundſen und wird von den Landsleuten und auch den Engländern gefetert. Zuletzt verkündet ihm ein Aſtrologe allerlei Unglück. Dieſer Teil iſt recht banal. Die Sprache, die ſich vorher manchmal ein wenig an Shakeſpeare angelehnt hatte, wird ſo gewöhnlich wie die Vorgänge. i Der drikte Teil ſchildert das Ende der Scott⸗ leute. Einer iſt krank geworden, man will ihn nicht zurücklaſſen, man verzögert ſich dadurch, der Krank macht mit ſich ſelbſt Schluß, der Schneeſturm wird die übrigen töten. Hier iſt viel Stimmung, viel Ex⸗ ſchütterung, viel melodramatiſches Schickſal Die Ex⸗ eigniſſe ſelbſt ſteigern das Drama. Jeßner ſelbſt hat die Regie. Das erſte Mal triert die Szenen ſehr weſentlich. Er findet einen guten rhythmiſchen Gegenſatz zwiſchen der vorwärts dringenden Art Amundſens und dem zuſammen⸗ geballten Schickſalsknäuel der Scottleute. Er hat gute Schauſpieler. Walter Frank als Scott, Reh⸗ mann, Müthel, Harlan, Lina Loſſen als Frau Scott, Paul Bildt als Amundſen, aber bei dem ganzen Zuſchnitt des Stücks können ſich die Charaktere nicht immer aus dem Epiſchen ins Dra⸗ matiſche hochentwickeln. Kafpar Neher hat das Bühnenbild gemacht, ſtreng und eiſig, durch Licht⸗ proſpekte im Hintergrund variiert. Für das Grauſen der Todeslandſchaft hätte man noch ſugge⸗ ſtivere Mittel finden können. Der Erfolg der achtbaren, wenn auch nicht be⸗ deutenden Dichtung, war zuletzt ſehr herzlich Jeßner und Goering ſelbſt dankten. 5 Oscar Bie. —— Käthe Dorſch und Fritz Kortner wurden von Direktor Saltenburg⸗Berlin verpflichtet und werden in dem neuen Stück von Alfred Neumann „Haus Danieli“, der nächſten Novpftät des Leſſing⸗ theaters, die beiden Hauptrollen ſpielen 5 Er konzen⸗ 0 N SCE AA. ĩ ¼ ↄ.—-BB.]²—- 30 dale 29/30 des Kna⸗ „ 164 hörte baren von rmen ſchaf⸗ Sie den Kon⸗ egten ) die iſtand r im 1 den etzin⸗ rau wand, man⸗ nichts örklä⸗ r An⸗ Spä⸗ Vahr⸗ Uhr qt er⸗ Ge⸗ vegen lehnt Jakob fektor kittel⸗ An⸗ eine Jean agen. t be⸗ auf e und ſtraße iſchen Zuber Dem einde⸗ Aug. —— 3 — Nr. 88 5. Seite. Mittwoch, den 19. Februar 1930 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Linksradikale Kampfmethoden Grelle Schlaglichter auf die kommuniſtiſchen Auertreibereien zur Diskreditierung unbequemer politiſcher Gegner warf ein Preſſebeleidi⸗ gungsprozeß, der vor dem Frankentha⸗⸗ ler Schwurgericht ſtattfand. Angeklagt waren die beiden Schriftleiter Guſtav Süß, Hans Schiff und der Schloſſer Peter Rauſch aus Oppau. Am 18. September und am 17. Oktober v. Is. waren zwei Artikel unter der Spitzmarke„Neues aus Zornſtadt“ und„Eine kleine Sklarekblüte“ er⸗ schienen, die ſich in einer heftigen Polemik mit den Verhältniſſen in der Oppauer Stadtverwal⸗ tung und mit dem dortigen Bürgermeiſter Zorn befaßten. Im erſten hieß es„Es ſei in Oppau Ta⸗ gesgeſpräch, daß nur der eine Wohnung erhalte, der Mitglied der SPD. ſei, ebenſo würden alle Arbeiten und Druckpöſtchen nur an SPD.⸗Angehörige abge⸗ geben“. Auch verhelfe nur das Parteibuch der SPD. dazu, nicht auf die Straße geſetzt zu werden. Im zweiten Artikel wandte man ſich gegen den„Rene⸗ gaten Baumgärtner in der Zornſtadt“, ſprach von Oppau als einem„Korruptionsherd“, in dem„dop⸗ pelte Buchführung“ üblich ſei und mit zweierlei Maß gemeſſen werde(angeblich bei Vergebung von Bau⸗ plätzen). Rauſch wurde der Verfaſſerſchaft beider Artikel beſchuldigt. Obwohl er es beſtritt, galt er infolge ſei⸗ ner Aeußerungen in der Stadtverwaltung und gegen⸗ über Dritten als überführt durch Indizien. Er allein hatte als KPD.⸗ und Fraktionsführer im Stadtrat genügend Detail⸗Kenntniſſe über die erörterten Ma⸗ terialien, die größtenteils aus geheimen Sitzun⸗ gen herrührten. Ueberdies war ſeine Verteidigung alles andere als die eines Unbeteiligten. Er zog die ganze Oppaner Kommunalpolitik in die Debatte, berſuchte ſogar, Vorfälle und verſtaupte parteipoli⸗ lige Ladenhüter und Wahlzettelerörterungen aus her Zeit vor Zorns Regime anzuführen und war un⸗ läſſig bemüht, den Tatbeſtand durch Querfragen möglichſt zu verwirren und vom„Beleidigungs“. aufs„politiſche“ Gleis abzuſchtieben. Der Vorſitzende andgerichtsdirektor Altyſch) wehrte aber ener⸗ aiſch ab, den Gerichtsſaal als Tribüne für eine lünks radikale Hetzrede herzugeben. Im Uebrigen brachte Rauſch, der ſelbſt politiſch kein rei⸗ Tagungen Tagung badiſcher Gutspächter Der Verband badiſcher Gutspächte r e. V. hielt in Kate unter Leitung ſeines Vorſitzenden Geo ard und in Anweſenheit von Vertretern der Domänen⸗ eflung des Finanzminiſteriums, der Badiſchen Land⸗ Wirtſchaftskammer und des württembergiſchen Gutspächter⸗ verbandes ſeine ordentliche Hauptverſammlung ab. Oeko⸗ mierat Bielhauer erſtattete den Geſchäfts⸗ und echenſchaftsbericht. Im Vordergrund ſtand die Neurege⸗ lung des Pachtrechtes und die Geſtaltung des Reichsmilch⸗ eſezes. Einſtimmig wurde die Verlegung der Geſchäfts⸗ lle 1 Freiburg beſchlonen. Nach 9 der Tagesordnung hielt Direktor Dr. don Engelberg einen Vortrag über„Badiſche Agrar⸗ 7155 des Jahres 1929 und Schlüſſe hieraus“. Er betonte, aß ein grund ſätzlicher Unterſchted gemacht werden müſſe alen den Produkten, die im Inland ausreichend oder rſchüſſig gebaut werden, und denen, die durch eine Zu⸗ fuhr aus dem Ausland ergänzt werden müffen. Leider werde oteſe Unterſcheidung von der Zollvorlage der Reichs⸗ regierung nicht genügend berückſichtigt. Es finde eine Er⸗ Hährungsumſtel lung ſtott, die zum Ausgangspunkt ade, daß die deutſche Arbeiterſchaft mehr und mehr zum erbrauche eiweißhaltiger Stoffe übergehe. Für die Land⸗ Piriſchaft ergebe ſich daraus die praktiſche Folgerung, daß Brokgetreide und Kartoffelanbau entweder eingeſchränkt bder auf der Futtermittelbaſis in Rechnung geſtellt werden krihſen. Es ſtellte ſich herous, daß die Viehwirtſchaft, und insbeſondere die Viehmaſt, die beſte Zukunft in der Landwirtſchaft habe. Daneben ſei eine örganffatoriſche uſammenfaſſung der Produkte an einer Stelle not⸗ wendig, um großhandelsfähige Wore dem Markte zuführen au können. Der Redner unterſtrich zum Schluß die Bodeu⸗ ung der„Grünen Front“. Schulz wa un für alle Landwirtsſöhne und die Feldbereinigung lelen notwendige Grundbedingungen für eine gute Ent⸗ wicklung. In den Verbraucherkreiſen müſſe die Erkenntnis ördert werden, daß der Bauernſtand für alle eine nsnotwendigkeit ſei. Aus dem Lande Segelflüge zum Mathaiſemarkt * Schriesheim, 18. Febr. Schriesheim, der ſchöne, weinfrohe Flecken an der Bergſtraße, iſt nicht nur ber Ort des uralten Mathaiſemarktes, ſondern auch neuerdings Mittelpunkt einer modernen Errungen⸗ ſchaft: des Segelflugs. Vom Oelberg aus werden in dieſem Jahre die Mannheimer Segelflieger oft ſtarten. Gäbe es eine beſſere Gelegenheit für den Auftakt für 1930 als den Mathaiſemarkt? Am kommenden Sonntag und Dienstag, den beiden Haupttagen dieſes bekannten Kurpfälzer Volksfeſtes, werden bei geeigneter Witterung Segelflüge Dom Oelberg aus unternommen, ſo daß den Besuchern des Mathaiſemarktes außer der ſehens⸗ Werten reichhaltigen Landwirtſchaftlichen Ausſtellung und den vielerlei leiblichen Genüſſen— der Markt⸗ wein im Zehntkeller iſt dies Jahr beſſer als je— ewas ganz Beſonderes geboten wird, was die Meiſten noch nie geſehen haben. Auf dem Markt lbſt wird ein Segelflugzeug ausgeſtellt.(Näheres he Anzeigenteil.) Jugendliche Ausreißer in Straßburg gefaßt Freiburg i. Br., 19. Febr. Am Sonntag abend 5 11 Uhr wurden auf dem Straßburger Bahn⸗ 0 der 13 Jahre alte Walter Sauer und der 16 hre alte Hans Schumacher, die aus einem nternat in Freiburg entwichen waren, auf⸗ rlffen. Die beiden hatten während des Tages re Eltern telephoniſch gebeten, ſie in Straßburg kuholen. Als das Auto, das ſie abholen wollte, Bahnhof eintraf, hatten die beiden Jungen wie⸗ r Reißaus genommen, konnten aber dann nes Gewiſſen hatte(bereits rechtskräftig in einem Beleidigungsprozeß gegen den Bürgermeiſter Zorn verurteilt, überdies ein reichliches Vorſtrafenregiſterl) eine große Reihe Anwürfe über angebliche Unregel⸗ mäßigkeiten bei der Zuweiſung von Arbeiten uſw.z Er konnte jedoch nicht nachweiſen, daß Parteimißwirtſchaft von ſeinen politiſchen Gegnern tatſächlich getrieben worden ſei. Die beiden Schriftleiter Schiff und S ü ß übernahmen die preßgeſetzliche Ver⸗ antwortung, ſuchten aber durch Darlegung angeblicher Unrichtigkeiten den Wahrheitsbeweis an⸗ zutreten reſp. den guten Glauben in Anſpruch zu nehmen. Oberbürgermeiſter Zorn, der auch als N ebenkläger zugelaſſen war, gab vorerſt als Zeuge in mehrſtündigem Verhör ausführliche, durch⸗ aus glaubwürdige Erklärungen über die in die De⸗ batte gezerrten Vorfälle ab. l Ein Zeugenaufgebot von 30 Zeugen unter⸗ ſtrich, ſoweit aus dem Verwaltungsbereich der Stadt Oppau ſtammend, faſt Wort für Wort die Angaben der Stadtoberhauptes. Der Staatsanwalt(Jung) Fonſtatiert, bon den„Anprangereien“ bewieſen ſei, hielt den Rauſch als Schreiber oder zumindeſt als Material⸗ lieferant der Artikel überführt und beantragte für Rauſch drei Monate, für Schiff zwei und für Süß einen Monat Freiheitsſtrafe ſowie Publikations⸗ befugnis des Urteils für die angegriffenen Stellen. Der Nebenkläger Zorn betonte, das Ganze ſei kein„interner Streit zwiſchen.P. D. und S. P..“ ſondern der„Verſuch einer Untergrab ung der Integrität der Stadtverwaltung“. Der Offizialverteidiger ſuchte in temperament⸗ vollen Ausführungen die Sache ſeiner Mandanten zu retten, ſtellte Rauſch für nicht⸗überführt hin und nahm für die beiden Schriftleiter den guten Glau⸗ ben in Anspruch. daß nichts Dag Urtell Nach dreizehnſtündiger Verhandlungs⸗ dauer wurde wis folgt erkannt: Rauſch erhält einen Monat Gefängnis, Schiff und Süß werden zu 400 Mark Geldſtrafe oder 20 Tage Gefängnis verurteilt. Wefterhin wurde auf Publikation des Urteils in der Pfälzer Preſſe auf Koſten der Angeklagten und die Tragung der Gerichtskoſten erkannt.— 28— Das Gerichtsweſen in Baden * Karlsruhe, 17. Febr. Intereſſante Aufſchlüſſe über den Stand des Gerichtsweſens in Baden gibt eine im Reichsjuſtigminiſterium für das Jahr 1929 bearbeitete Gerichtsſtatiſtik. Darnach waren zu Beginn des Jahres 1929 in Baden an ordent⸗ lichen Gerichten vorhanden: 1 Oberlandesgericht, 6 Landgerichte und 60 Amtsgerichte. Im Vergleich zur Bevölkerung ſtellt ſich demnach die Einwohner⸗ gahl eines Amtsgerichtsbezirks auf 39 000 gegen 36 000 im Reichsdurchſchnitt, die eines Landgerichts⸗ bezirkes auf 289 000 gegen 393 000 im Reichsdurch⸗ ſchnitt. Gegenüber dem Reichsdurchſchnitt hat alſo Baden verhältnismäßig weniger Amtsgerichte, aber erheblich mehr Landgerichte. Die Zahl der Rich⸗ ter betrug 282, die der Rechtsanwälte 538. Auf einen Richter entfallen in Baden 8200 Einwohner— im Reichsdurchſchnitt dagegen nur 6422— auf einen Rechtsanwalt 4001 Einwohner gegenüber 3930 im Reich. Die Anwaltſchaft iſt alſo in Baden ver⸗ hältnismäßig faſt ebenſo ſtark wie durchſchnittlich im Reich vertreten. Dagegen iſt die Zahl der Richter verhältnismäßig viel niedriger und nach Olden⸗ burg überhaupt die niedrigſte im ganzen Reich. Auf je 100 Richter kommen in Baden 205 Rechtsanwälte gegen 163 im Reich, nach den freien Städten Bremen und Lübeck iſt dieſe Verhältniszahl die höchſte in Deutſchland. Raubüberfall * Konſtanz, 19. Febr. Der mehrfach vorbeſtrafte 21 Jahre alte Hilfsarbeiter Julius Straub aus dem Württembergtiſchen verſetzte morgens früh der Wirtin zur„Harmonie“, Frau Haßler⸗Berger, mit einem engliſchen Schlüſſel mehrere Schläge auf den Kopf, ſodaß ſie blutüberſtrömt zu Boden fiel. Die Frau wurde in das Krankenhaus verbracht. Der Täter iſt verhaftet und geſtändig. Der wegen verſchiedener Eigentumsvergehen mehrfach vorbe⸗ ſtrafte Arbeiter logierte ſeit einigen Tagen in der Wirtſchaft zur„Harmonie“ in Arben. Am Morgen rief er die Wirtin in die Küche. Asl ſie ihm die verlangte Logierechnung brachte, ſchlug er ſie nieder. Die Frau iſt außer Lebensgefahr. Der Täter hat geſtanden, den Ueberfall ausgeführt zu haben, um in den Beſitz von Geld zu gelangen. Ueberlinger Mordtat * Ueberlingen, 19. Febr. Zur Ermordung der Sophie Friedrichs wird nunmehr feſtgeſtellt, daß der Liebhaber des ermordeten Mädchens, der verhaftete Ernſt Schiele, dem Mädchen Fuchs ⸗ gift eingegeben hat, das er einem Jäger entwendet hatte. Man hatte in ſeinen Kleidern noch das Fläſchchen vorgefunden. Demnach liegt alſo Mord⸗ verdacht vor. * * Ettlingen, 17. Febr. Der Mord an dem Forellen⸗ züchter Braun in Marxzell, iſt immer noch nicht ge⸗ klärt. Jetzt wurden zwei weitere Perſonen feſtge⸗ nommen, die mit der Tat in Zuſammenhang gebracht werden. * Auſelfingen(Amt Engen), 18. Febr. Geſtern morgen gegen halb 6 Uhr wurde das land wirtſchaft⸗ liche Anweſen des Albert Leiber vermutlich in⸗ folge Kurzſchluſſes innerhalb kurzer Zeit einge⸗ äſchert. Bei den Löſcharbeiten ſtürzte ein Giebel ein, durch den der Feuerwehrmann Kilian Mar⸗ tin durch Ziegelſteine am Kopfe lebens⸗ gefährlich verletzt wurde, ſodaß er ins Engener Krankenhaus übergeführt werden mußte. Der Schaden beläuft ſich auf annähernd 20 000 Mk. Sportliche Deutſchlands beſter Stürmer verunglückt Hoffmann⸗Dresden außer Gefecht Von den Kandidaten, die in erſter Linie für die deutſche Nationalmannſchaft zum Fußballkampf gegen Italien in Frage kommen, bleibt bald keiner mehr übrig. Frank ver⸗ letzt, Hornauer verletzt, Kalb verletzt, Schütz erkrankt, Knöpfle verletzt... Eine Liſte, die unſere Hoffnungen auf einen deutſchen Sieg über die Italiener nicht gerade ſtei⸗ gern kann. Nun kommt auch noch eine Schreckenskunde über unſeren Schützenkönig Richard Hoffmann, ehe⸗ dem Meerane, heute Dresdener Sport⸗Club. Da Hoffmann weder in einem Spiel verletzt wurde, noch erkrankte, ſo mußte natürlich ein anderer tückiſcher Zufall bereit ſtehen, um uns unſere beſte Kraft zu nehmen. Aus Dresden wird gemeldet, daß ſich Hoffmann in der Nacht zum Dienstag bei einem Autounfall eine Gehirnerſchütterung zuzog. Der Zuſtand des Internattonalen ſoll zwar nicht bedenklich ſein, aber doch wenig Hoffnung auf eine Wieberherſtellung des Verunglückten bis zum 2. März laſſen. Müller-Kreuznach Vertreter für Stockholm Der Brandenburgiſche Kraftſportverband(18. D. A. S. B. Kreis) hatte mit ſeiner internationalen Ringkampfveran⸗ ſtaltung, bei welcher u. a. auch der deutſche Vertreter im Halbſchwergewicht für die vom 1. bis 4. März in Stock⸗ holm ſtattfindenden Europameiſterſchaften in Ausſchei⸗ dungskämpfen ermittelt wurde, einen vollen Erfolg. Als deutſcher Vertreter qualifizierte ſich der deutſche Halb⸗ ſchwergewichtsmeiſter Willi Müller⸗Kreuznach, der gegen Vogedes⸗Dortmund nach Punkten und gegen Rieger⸗ Berlin dadurch gewann, daß dieſer wegen einer Kniever⸗ letzung aufgeben mußte. Rieger war bekanntlich 2 olympt⸗ ſcher Sieger in Amſterdam hinter Mouſtafa⸗Aegypten. Mit dieſem Erfolg hat Müller, der bekanntlich auch für den Schwergewichts⸗Europametſter Gehring⸗Ludwigshafen ſtets ein gefährlicher Gegner war, ſich ſeines Titels würdig erwieſen. Zu bedauern war, daß Rupp(Spielvereinigung Mannheim⸗Sandhofen) an den Ausſcheidungskämpfen nicht teilnehmen konnte. Es hätte vielleicht doch ein an⸗ deres Bild gegeben. Turnierſieger der internationalen Kämpfe wurde im Mittelgewicht der Schwede Friis, im Federgewicht dominierte der Tſcheche Fleiſchmann. * Schickat bleibt Weltmeiſter Der deutſche Weltmeiſter der Berufs⸗Freiſtilringer, Schickat, konnte ſeinen großen Erfolgen in Amerika einen neuen hinzufügen. Er hatte jetzt in Newyork ſeinen Titel gegen Jim Mac Millan zu verteidigen. Der Oſtpreuße be⸗ wies durch einen überraſchend ſchnellen Sieg in 76 Sek., daß er ſeines Meiſtertitels durchaus würdig iſt. K. C. Wintersport Die Wettkämpfe in Breslau Maier⸗Labergo deutſcher Kunſtlaufmeiſter Am Montag abend wurden die deutſchen Kunſtlauf⸗ meiſterſchaften bei ſehr guten Eislaufverhältniſſen in Bres⸗ lau fortgeſetzt, nachdem am Sonntag die Pflichtübungen er⸗ ledigt worden waren. Eine Verlegung nach Berlin konnte alſo noch einmal umgangen werden. Der Münchener Marer⸗ Labergo, der ſchon bei den Pflichtübungen ausgezeichnet ab⸗ geſchnitten hatte, wußte auch eine mit zahlreichen Sprüngen formvollendete Kür vorzuführen und war dem Berliner Härtel zweifellos überlegen. Damit konnte Mater⸗Labergo zum erſten Mal mit der Platzziffer 7 und 360,8 Punkten vor Härtel⸗Berlin den Titel eines Deutſchen Kunſtlaufmeiſters erringen. Geräteturnmeiſterſchaſten der deulſchen Hochſchulen Die deutſchen Hochſchulen trugen am Samstag und Sonntag in Aachen ihre Meiſterſchaften im Geräteturnen und Waldlauf aus. Aus allen Teilen des Reiches waren die beſten Könner erſchienen, darunter viele bekannte Leute aus dem Sportler⸗ und Turnerlager. Im Geräte⸗ turnen bildete die Zehnkampfmeiſterſchaft die Hauptkonkur⸗ reng. Titelinhaber wurde Hans Mügge⸗Leipzig mit 189 Punkten vor Sandrock⸗Köln mit 178 Punkten und Moch⸗ Berlin mit 175 Punkten. Mügge konnte auch die erſten Plätze im Reck⸗ und Formturnen holen. Im Siebenkampf der Turnerinnen ſiegte Hertha Makworth⸗Marburg mit 125 Punkten vor Frieda Steppat⸗Univerſität Heidelberg. Die Hochſchulwaldlaufmeiſterſchaften ergaben den Ueber⸗ raſchungsſieg des Königsbergers Gilde in 20,07 Minuten vor dem Stettiner Hellpap mit 20,15 Minuten und Kehl⸗ haas⸗Köln. Im Mannſchaftswettbewerb blieb die Han⸗ delshochſchule Berlin mit 70 Punkten vor Hochſchule Greifswald mit 87,19 Punkten erfolgreich. Neue Förderung des Raöſports Generalverſammlung des Vereins der deutſchen 5 Fahrrad⸗Induſtrie Nach der„Ibus“⸗Tagung am Mittwoch in Eiſenach begann am gleichen Ort am Freitag die Generalverſamm⸗ lung des Vereins der deutſchen Fahrradinduſtrie mit ver⸗ ſchiedenen Ausſchußſitzungen. In der Generalverſammlunz wurde dann nach Entgegennahme der Geſchäftsberichte der Vorſtand in der folgenden Beſetzung neu gewählt: Erſter Vorſitzender: Generaldirektor Kramer⸗ Bielefeld (Ankerwerke); erſter ſtellv. Vorſitzende: Generaldirektor Seyferth⸗ Chemnitz(Preſtowerke); zweiter ſtellv. Vor⸗ ſitzender: Kommerzienrat Dr. ing. Ernſt Sachs ⸗Schwein⸗ furt(Fichtel und Sachs). Die Verſammlung beſchäftigte ſich beſonders eingehend mit der Stellung des Vereins der Deutſchen Fahrrad⸗Induſtrie zum Raödſport. Der Ama teurſport ſoll durch große Stiftungen für Jugendliche ge⸗ fördert werden. Den Radſport⸗Verbänden ſollen große Preiſe paritätiſch zugewandt werden. Ein beſonderes Augenmerk will man auch der Frage der Schaffung von Radfahrwegen zuwenden. Im Mat wird eine Radfahr⸗ wege⸗Werbewoche in Verbindung mit einer Lotterie geplant. Verhandlungen mit den Radſport⸗Großverbänden haben bisher in dieſer Frage noch nicht ſtattgefunden, die Angelegenheit ſoll aber demnächſt in einer beſonderen Sitzung mit dem Bund Deutſcher Radfahrer beſprochen werden. Jungmannfechten der D. T. Jedes Jahr findet unter den Fechtabtetlungen des 10. Kreiſes der Deutſchen Turnerſchaft das bekannte Jung⸗ mannenfechten zur Ausſcheidung der Altmannen ſtatt. An dieſem Wettfechten, das dieſes Jahr am 16. März vorm. 8 Uhr beginnend die Fechtabteilung des TVM. v. 1846 im großen Turnſaale des Vereinshauſes Prinz⸗Wilhelmſtr. 20 abhält, werden ſich die Fechtabteilungen der Turnvereine Bruchfal, Heidelberg, Weinheim, Mannheim, Monnheim⸗ Fendenheim und die erſt kurz beſtehende Fechterſchaft des D. H. W. beteiligen. Rund ſchau Cilly Außem füdfranzöſtſche Teunismeiſterſs Die internationalen Tennisſpiele in Nizza um die Mei⸗ ſterſchaft von Südfrankreich brachten der Kölnerin Cillt Außem im Dameneinzel einen recht beachtenswerten Erfolg. Frl. Außem fertigte im Finale ihre Gegnerin Frau Gerſon Hirſch glatt mit 61:2,:0 ab und ſicherte ſich damit die Mei⸗ ſterſchaft. Dr. Peltzer in Auſtralien Der Stettiner Meiſterläufer Dr. Otto Peltzer iſt nach ſeinem Abſtecher nach Neuſeeland wieder nach der auſtrali⸗ ſchen Hauptſtadt Sidney zurückgekehrt, wo er Preſſevertretern erklärte, daß er auf den dortigen ihm ungewohnten Gras⸗ bahnen nicht immer ſeine beſten Zeiten erzielen konnte. Auch habe er ſehr oft auf ſeinen ſchwankenden Geſundheits⸗ zuſtand mehr Rückſicht nehmen müſſen, als ihm felbſt lies geweſen ſet. Dr. Peltzer hält die neuen auſtraliſchen Meiſter und Rekordläufer Carlton und Goldieng für ausſichtsreiche Kandidaten für die olympiſchen Spiele in Los Angeles, allerdings empfehle er ihnen ein gründliches Training auf Aſchenbahnen. Deutſcher Boxerfolg in Amerika Grand Rapids[Michigan], 18. Februar.(Unlted Preß). Bei den amerikaniſch⸗europäiſchen Amateurboxkämpfen be⸗ ſiegte im Endkampf für die 147 Pfund⸗Klaſſe der Deutſche Kugler den Italiener Arcelt nach Punkten. * Carnera„ſiegt“ weiter Oklahama, 18. Februar.(United Preß). Einen weiteren Sieg hat der italteniſche Boxer Carnera zu verzeichnen. In einem Kampfe mit Grickſon, ſchlug Carnera feinen Gegner in der zweiten Runde nach 105 Sekunden K. v. Mittwoch, den 19. Februar Nationaltheater:„Die andere Seite“, 20 Uhr. Mannheimer Künſtler⸗Theater„Apollo“:„Der 3. Kompagnie“ mit Wilhelm Millowitſch, 20 1h Kabarett Libelle: Vorſtellung 20 Uhr. Volkshochſchule: Vortrag von Oberingenieur Narl Leriß⸗ Korlgruhe, über:„Moderne Urgeſchichtsſorſchung“ im al⸗ ten Rathaus, 20.15 Uhr. Berein Columbus E..: Lichtbildervortrag von Regie⸗ rungsrat Hermann Blank über:„Kloſterbauten in Deutſchland“, im Kolpinghaus, 20 Uhr. Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof: Kindermaskenball, 15 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Das Donkoſaken⸗Lied“.— Schauburg:„Hochverrat“.— Capitol:„Der Pilger“,— Scala:„Der Froſch mit der Maske.— Gloria⸗Palaſt:„Die weiße Hölle von Piz Palü“.— Palaſt⸗ Theater:„Gefangene Nr.“.— Roxy⸗Theater:„Der Fleck auf der Ghr“.— Univerſum:„Melodie des Herzens“.— Odeon⸗ Lichtſpiele:„Auf der Reeperbahn, nachts“. Ufa Palaſt⸗Pfalzbau, Ludwigshafen:„Der Zigeuner⸗ baron“, 19.30 Uhr. Sehenswürdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags] tägl. 10—18 Uhr, 14—18 che; Sonn⸗ und Feiertags durchgehend von 11—16 Uhr, Aus⸗ ſtellung„Max Länger, das geſammelte Werk“,— Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 14—16 Uhr. Sonntags von 11—16 Uhr durchgehend. Ansſtellung:„RMeiſterwerke der Buchmalerei“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zenghans: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm von 15—17 Uhr: Dienstag 15—17 Uhr;: Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17 bis 19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung, 17 Uhr Vorführung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Stoltz dez 55 Rhein Bege. 14 4 15. 17 18. 19 ö Neckar ⸗Begel 0 15. 1715 19. Faſcl.320 F[J. fc 8800.47 5 Schunerinſe!.80 0 Dh 290 28 Menpbeim 38848 15 5 59 Fehl 18881351 551,50% 51 Jae!.709 3806 5800 3 M4.89.39.32.50 27 Flochingen.80 5,2 9,590.9 Manheim 27042 99.1 95.93 Heilbronn 1111,17 N Taub 12401271 2 1220(147 Köln.32.21 14171560104 Das Welter in der Schweiz Ueber Nacht und unerwartet iſt auch über die Schweiz ein Winterrückfall— oder wenn man ſo will zum erſtenmal dieſes Jahr der richtige Win⸗ ter— gekommen. Zum erſtenmal hat es in der ganzen Schweiz geſchneit und vielfach liegt der Schnee auch im Tiefland bis zu 20 Zentimeter hoch. Der Schneeſegen im Hochgebirge iſt allerdings nicht reichlich ausgefallen, er beträgt bis fetzt an den mei⸗ ſten Sportplätzen—10 Zentimeter. Immerhin iſt auch der geringe Zuwachs mit Freuden begrüßt wor⸗ den, waren doch die Halden von den Skis berefts glatt gedrückt. Die Wetterlage ſcheint noch für einige Tage unſicher zu bleiben. Man rechnet wei⸗ ter mit ſtarker Bewölkung und mit Schneefall. Dieſer Wetterſturz, der von einem ſtarken Zurück⸗ gehen des Thermometers begleitet iſt, hätte Ende Dezember kommen müſſen, um die Winterſaiſon, die heute doch ſchon ihrem Ende entgegengeht, zu einer guten zu machen. Nach den Witterungsbulletins verzeichnen die Sportplätze Adelboden: Schneefall— 4050 em Schnee Andermatt 75— 50—75„ 4 Engelberg 7—6 50-75„ 5 Gſtaad 4 7 30—40„ 5 Kloſters 1— 9 30—40„ 75 Pontreſina 0—9 75—100„ 5 St. Moritz 0—11 40—50„ 4 Wengen 1—7 20—30„ 5 Davos 5—10 30—40„ 15 S—————————Ü—— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Poltttk: 6. A Meißner feuilleton: Dr. Stefan Rayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. N 1.—6 Geſchäftliche Mitteilungen * Probewaſchen. Durch die Fa. G. Vifel, Stuttgart wurde in den beiden letzten Wochen der Meſſing⸗Waſchlom⸗ preſſor„Waſchraſch“ mit Hohlwand im Caſinofaal und im Wartburg⸗Hoſpiz vorgeführt. Das Waſchen mit dem Apparat erfolgt in einer normalen Lauge mühelos, ohne jedes Reiben oder Kochen. Dadurch ist dio größte Scho⸗ wung der Gewebefafer gewährleiſtet. Einem allgemeinen Wunſche entſprechend finden in den nächſten Tagen noch⸗ mals Vorführungen im Wartburg⸗Hoſpiz ſtatt.(Weiteres Anzeige in letzter Nummer.) gefaßt werden. 22 pflückten Frühlingsstrauß von fube 60 Pf., große Tube 1 Mu der e Wundervoll kühlend wirlet bei Juckreiz der Haut und gleichzeitig eine vorzügliche und des GSsichts. Zufspringen der Haut, unschöne Hautfarbe und ist. Teintfehſer verwendet man am besten die schneelg- weiße, feftfreie, glyzerinhaltige Creme Leodor, welche den Händen und dem Gesicht jene matte Weiße verleiht, die der vornehmen Dame so sehr erwünscht Ein besonderer Vorteil liegt auch darin, daß diese unsichtbare Unterlage für Puder ist. Der nackhaltige Duft gleicht einem taufrisck Veilchen, Maiglödechen und Flieder ohne jenen berüchtigten Moschusgeruch, den die vornehme Welt verabscheut. Creme Leodor: Leodor- Edel- Seite Stück 50 Pf.— In allen Chlorodont- Verkaufsstellen zu haben. anner. N f Mittwoch, 19. Februar 1930 Neu. n Dekonomiſierung des Golobeſtandes der Welt durch die Bank für Internationalen Zahlungs⸗ Ausgleich ßeren Kulturländern bringt wandernder Kredite Gold⸗ els richtungen und zwar in rden dürften. Zur Zeit e in London und Paris g an dieſen beiden Hhland führte, ſodaß die ſer Kredite in Mark e Anleihepläne Oeſter⸗ alls Goldverſchiebungen zur Ausgabe 1 Amerikaner Plane, das überſchüf⸗ lfarden Dollar geſchäft anzu⸗ n darauf, daß es der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, nermöge ihrer überragenden Stellung, gelingen wird, eine Ockonomiſierung des Golbobeſt der Welt vorzuneh⸗ men, damit endlich einmal die iktion der europſiſchen Geldmenge ondon hofft ſcheinbar von dem? geldlichen Reſtrikttons⸗Politik nattonalen Lebensmittel⸗ und Ein ſtand in der Abwärtsbewegung der Rohſtoffpreiſe würde nach Anſicht der Londoner City auch die Arbeitsloſigkeit mildern. Ferner erwartet London gemäß den urſprünglichen Aufgaben der Big. die Er⸗ ſchließung neuer Abſatzgebiete(China und andere Länder des fernen Oſtens) ſomit alſo, eine Befruchtung der Welt⸗ wirtſchaft. daß zum A nach allen usmaßen not Nach dem Bericht für 1920 verlief das ufene Geſchäftsjahr hinſichtlich des geſchäftlichen Er⸗ ſes durchaus befriedigend, ſo daß neben der weiteren Uung der Rücklagen die Dividende des Vor⸗ mit 10 v. aufrechterhalten werden kann. Ein⸗ ſchließlich 60 425 81 784) Vortrag ſtiegen die ge⸗ ſamten Einnahm(14,12) Mill.%. Anderſeits erforderten Zinſen 2 euern 0,75(0,71), Un⸗ Eo 8(0,58) Mindererlös aus Fein⸗ en iſt mit 0,31(0,78) Mill. gewinn von 1,74(2,04) dhypotheken waren 174,27 16 3(154,24) Mill. Hypothelenpfandbriefe im Umlauf waren.(V. 10. März). Hypotl. idbrief i ewieſen, ſo daß ein Rein verbleibt. An Feing * N 8 — — 2 D 8 — = 2 . 2 2 Siemens u. Halske AG., Berlin.— Ausgabe von Teilſchuldverſchreibungen. Die Geſellſchaft beruft auf den 21. März die bereits angebündigte ab. OV. ein. Einziger Punkt der Tagesordnung iſt die bekannte Ausgabe von Teilſchuldverſchreibungen beſonderer Art in 0 Mill. Dollar und bis 10 Mill. J. Soweit Hie 5 etrofſen werden, kommt die HV. erheblich ſpãt; Anleihe wurde in Amerika und Hollaud bereits aufgelegt. Das hat die Möglichkeit zu Tauſch⸗ geſchäften gegeben, die den Kurs der Siemens ⸗Aktie nicht unerheblich beeinflußt und das Bezugsrecht für die Aktie geſchmälert haben. Zum Streit Telefunken⸗Lorenz Eine Erwiderung Zu der am 15. Februar durch die Telefunken⸗Geſell⸗ ſchaft veröffentlichten friſtloſen Kündigung des Lo⸗ e iz Ac. die nachtolgende Stellungnahme mit, die ſie der Te + 7 7 Tele 5 gung der beſtehen⸗ den machungen weiſen wir als jeder Grundlage ent⸗ behrend zurück. Telefunken wirft uns„ſchwerſte Ver⸗ tragsverletzung“ vor und behauptet, daß eine ſolche durch das Schiedsgericht feſtgeſtellt worden ſei. Beides iſt durch⸗ aus unrichtig. Das Schiedsgericht hat ausdrücklich feſt⸗ geſtellt, daß die Telefunken⸗Geſellſchaft uns ein Ver⸗ ſchulden nicht nachgewieſen hat. Telefunken wirft uns ferner Zuwiderhandlung gegen den Schieds⸗ ſpruch vor; auch dieſe Behauptung entbehrt jeder Grund⸗ lage, da wir in jeder Bezlehung gemäß dem Schiebsſpruch handeln. Wir machen die Telefunken⸗Geſellſchaft für allen uns aus der Kündigung entſtehenden Schaden verant⸗ wortlich und weiſen die Telefunken⸗Geſellſchaft beſonders auf die ungewöhnliche Höhe dieſes Schadens hin. Wir haben der Telefunken⸗Geſellſchaft außerdem die Huth⸗ Berträge in Erinnerung gebracht. Solange die Tele⸗ funken⸗Geſellſchaft auf ihrem Standpunkt beharrt, ſind wir gezwungen, ihr die Ausübung der Rechte aus den Huth⸗ Verträgen zu unterſagen. Zu einem dritten Brief der Telefunken⸗Geſellſchaft, in dem dieſe ein Vertragsver⸗ hältnis auf neuer und für die Telefunken⸗Geſellſchaft beſſerer Grundlage anbietet, haben wir nicht nötig, Stel⸗ lungen zu nehmen, da die Hinfälligkeit der Kündigung der Telefunken⸗Geſellſchaft offenliegt. Es liegt auch ein ge⸗ wiſſer Widerſpruch darin, daß die Telefunken⸗Geſellſchart uns in den beiden Kündigungsſchreiben und der Preſſe gegenüber ſchwerſte Vertragsverletzung vorwirſt, mit dem ritten Brief aber, ohne dies der Preſſe mitzuteilen, uns zu Besprechungen über ein neues Vertragsverhält⸗ nis einlädt“. Millionen⸗Inſolvenz. Die Verwaltung der Handels⸗ Geſellſchaft Preſto⸗Fleiſchwerke Berlin⸗Wilmers⸗ dorf hat ihren Gläubigern die Zahlungsun⸗ fähigkeit des Unternehmens erklärt. Die Werke be⸗ wirtſchaften dos Gut Düppel bei Berlin und das Gut Hubertus⸗Hof bei Potsdam pachtweiſe und beſaßen tunerhalb der Stadt und der Umgebung Berlins etwa 30 große Hausgrundſtücke mit zahlreichen Ladenge⸗ ſchüäften. Lout„B..“ betragen die Paſſiven mehrere Millionen, Harunter etwa 70 000 4 ungedeckte Forde⸗ kungen. Den Pafliven ſtehen verwertbare Aktiven in nur gelativ geringem Umfange gegenüber. 'n Mannheimer Zeitung 44 0 Die Weiler-Entwicklung der Eleltrizitäts-Wirtichaft 400 Berichte aus 23 Ländern für die Weltwirtſchaftskonferenz in Berlin.— Das Problem des Strom⸗ abſatzes.— Steigerung von 246 Millionen kWh auf 14,5 Milliarden kWh. Von Dr. Dipl⸗Ing. Herler⸗Berlin. Eine der wirtſchaftlichen Sorgen des Jahres 1930 wird die zielbewußte Ausnutzung von Stoff, Energie und Arbeit ſein. Das Wirtſchaftsproblem wird allen anderen Zeit⸗ problemen vorangeſtellt werden müſſen. Das Studium der Stoff⸗ und Energiequellen und ihrer Nutzbarmachung durch die rationellſten Methoden bildet den Hauptgegenſtand der Tagesordnung der in dieſem Jahre zum erſten Male in Berlin zuſammentretenden Weltwirt fts konferenz, welche die Grundlagen zu einer Weltſtatiſtik der Energicverſorgung nach beſtimmten Richtlinien feſtlegen will, um auf dieſe Weiſe gleichzeitig der Verbeſſerung der Lebensbedingungen der Menſchheit zu dienen. Wie bedentungsvoll die genannte Tagung ſein wird, geht ſchon aus der Tatſache hervor, daß bis zum 1. November 1929, dem Meldeſchluß für wiſſen⸗ ſchaftliche Beiträge, gegen 400 Berichte aus 23 Ländern an⸗ gemeldet worden ſind. Deutſchland ſteht dabei mit 56 Bei⸗ trägen hinter den Vereinigten Staaten an der zweiten Stelle. Daß man ſich für Deutſchland als Tagungsl Konferenz entſchieden hat, iſt hr als eine höfliche Geſte der internationalen Wirtſchaftskreiſe gegenüber unſerer neuaufſtrebenden Heimat. Die Entwicklung der Energie⸗ verſorgung gerade in unſerem Lande hat in den letzten Jahren ſo bemerkenswerte Fortſchritte gemacht, daß ihr Studium den aus der ganzen Welt herbeieilenden Wirt⸗ ſchaftlern und Fachleuten tiefſchürfende Eindrücke ver⸗ mitteln dürfte. Der innigen Zuſammenarbeit der Elektrizi⸗ tätswerke und der Elektroinbuſtrie iſt in erſter Linie dieſe Entwicklung zu danken. Und wenn das Vorſtands mitglied der AG., Profeſſor Dr. Ing. h. c. Peterſen, vor kurzem in einem Vortrage vor Fachleuten ausführte, daß die Tendenz des Zuſammenſchluſſes der großen Elektrizitäts⸗ werke im Jahre 1930 ſich weiter fortſetzen u. feſtigen müfſe, ſo iſt damit das Programm für die künftige Entwicklung der Elektrizitätswirtſchaft umriſſen. Aufgabe der Elektro⸗ technik wird es ſein, die techniſchen Hilfsmittel für die unbedingt erfolgreiche Rationaliſierung und Betriebs⸗ beherrſchung der ungeheuren zuſammengeſchloſſenen Netz⸗ gebilde zu ſchaffen. Es ſind, führte Profeſſor Peterſen aus, heute nicht nur Anſätze hierfür vorhanden, ſondern faſt voll⸗ ſtändig durchgeführte Entwicklungen, die im Jahre 1930 der Feuerprobe der Praxis unterſtellt werden dürften. Einige Daten und Zahlen werden am beſten die bis⸗ herige Entwicklung kennzeichnen. In Berlin geht das Weſtkraftwerk mit Rieſenſchritten ſeiner Vollendung entgegen; im Braunkohlengebiete Mittel⸗ deutſchlands wachſen die Kraftanlagen der Elektrowerke zu Deutſchlands größten Leiſtungen heran. In Rheinland⸗ Weſtfalen werden durch das Speicherwerk Herdecke erhebliche Kapitalien im Intereſſe ſtändiger Bereithaltung großer Re⸗ ſerveleiſtungen aufgewandt werden. Das Kraftwerk Nieder⸗ wartha bei Dresden, die Murgtalſperre im Schwarzwald ſind weitere Beweiſe für den Ausbau der Energieverſor⸗ gung. Das Speicherproblem ſteht dabei im Vordergrunde der Stromverſorgungsaufgaben. Speicherung bedeutet Auf⸗ heizung während der Nacht mit billigem Nachtſtrom; ſie dient in erſter Linie der Wirtſchaftlichkeit der Heißwaſſer⸗ erzeugung für Haushalt und Induſtrie, iſt ſomit die Grundlage für eine vermehrte Abſatzmöglichkeit des Stromes. Nicht nur für die Elektrizitätswirtſchaft iſt dieſe Abſatz⸗ frage von größter Bedeutung. Aus nachſtehender Zahlen⸗ tafel wird erſichtlich, wie ſich die inſtallierten Leiſtungen der öffentlichen deutſchen Elektrizitätswerke in den Jahren 1900 bis 1928 von 146 000 kW. auf 6,5 Millionen kW. erhöht haben. Jahr: Inſt. Leiſtung: Erzeugung: Benutzungsdauer: 1000 W. Mill kWh. h. 1900 146 246 1685 1908 661 1095 1660 1914 1600 2 782 1740 1922 3268 7 891 2410 1928 6496 14.479 2280 Im gleichen Zeitraum hat ſich die verkaufte elektriſche Arbeit von 246 Millionen kWh. auf 14,5 Milliarden kWh. erhöht, d. h. es hat eine Entwicklung von außergewöhnlicher techniſcher und volkswirtſchaftlicher Bedeutung ſtattgefunden. Allerdings mit einem„Aber“. In der letzten Spalte der Zahlentafel iſt die Benutzungsdauer in Stunden angegeben. Hierunter verſteht man die Anzahl jener Stunden, während welcher die vorhandenen Maſchinen durchſchnittlich ausge⸗ nutzt werden. Da das Jahr 8760 Stunden hat, ſo würde eine Benutzungsdauer von 8760 Stunden die volle Aus⸗ nutzung der Maſchinen bedeuten, die dann jedoch keine Reſerve mehr hätten. Auch würde die Wirtſchaft durch die kleinſte Betriebsſtörung unermeßlichen Schaden leiden können. Gut ausgenutzte Kraftwerke des In⸗ und Aus⸗ landes leiſten daher nur eine Benutzungsſtundendauer von 34000 Stunden. Die obige Zahlentafel zeigt, daß ſich die Benutzungsdauer im genannten Zeitraum nur von knapp 1700 Stunden auf etwas über 2200 Stunden erhöht hat. Gegenüber dem Jahre 1922 iſt ſogar ein Rückſchlag zu er⸗ kennen. Das würde alſo bedeuten, daß ſich die Lage der Elektrizitätswerke wirtſchaftlich gegenüber 1900 wenig und gegenüber 1922 nicht gebeſſert hat, trotz der vielfach er⸗ höhten Leiſtung und Stromabgabe. Hier liegt der Schlüſſel für eine geſunde Fortentwicklung der Elektrizitätswirtſchaft; d. h. vermehrter Stromabſatz in innigſter Gemeinſchaft mit der Ausnutzung der Elektrowärme würde erſt die Grund⸗ lage für niedrigere Strompreiſe und daher rationelleren Stromverbrauch bilden können. So nur kann man es verſtehen, daß die Millionen von Lichtabnehmern bisher zu den teuerſten Kunden der Elektri⸗ zitätswerke gehören, da die Benutzungsdauer für die Haus⸗ haltskonſumenten durchſchnittlich weniger als 400 Stunden im Jahre beträgt. Die Erhöhung dieſer Ziffer auf 1000 Stunden im Jahre würde ſomit einen außerordentlichen Gewinn bedeuten, der durch erhöhte Verwendung der Elektrizität für Wärmezwecke— Kochen, Bügeln oder Heiß⸗ waſſerbereitung auf dem Lande— erreichbar wäre. Man ſieht aus dieſer knappen Darſtellung, daß die Probleme des Stromabſatzes nicht nur die Stromerzeuger fortgeſetzt beſchäftigen müſſen, ſondern daß ſie in erſter Linte auch die Verbraucher angehen, denen letzten Endes vom Erzeuger die Möglichkeit der niedrigeren Pretſe in die Hand gegeben wird. Inwieweit hier in kürzerer oder fernerer Friſt ſich ein Zuſammengehen ermöglichen läßt, kann im Rahmen dieſer Darſtellung nicht beleuchtet werden. Soviel iſt jedoch ge⸗ wiß, daß, ſo wenig Anlaß zu weitgehender optimiſtiſcher Auffaſſung vorliegt, ebenſo wenig von einer berechtigten veſſimiſtiſchen Beurteilung der Lage geſprochen werden kann, da noch Möglichkeiten gegeben ſind, die Ausnutzung der Werke und damit deren Wirtſchaftlichkeit zu ſteigern. Die fortſchreitende Automatiſterung von Kraftanlagen in Verbindung mit dem Energietransport auf große Entfer⸗ nungen vermittels der Höchſtſpannungsleitungen als auch der Großenergietransport innerhalb mit ſtarker Verbrauchs⸗ dichte bedeckte Gebiete wird davon nicht unabhängig ſein und die Entwicklung im Jahre 1930 maßgebend beein⸗ fluſſen, zumal ihr die elektrotechniſche Induſtrie gerüſtet gegenüberſteht. * Diſch Hotel⸗ und Verkehrs⸗A ch., Köln.— Befriedi⸗ gender Geſchäftsgang. Der Geſchäftsgang bei der Geſell⸗ ſchaft wird trotz teilweiſer Einwirkung der ungünſtigen Wirtſchaftslage als befriedigend bezeichnet. Die Vermie⸗ tung des neuen Bürohauſes, das an Stelle des alten Hotel Diſch in Köln errichtet wurde, ſchreitet programm⸗ mäßig weiter. Die erzielten Mieten ſeien zufriedenſtellend und entſprächen den Erwartungen. * Geſchaftsbericht der Vereinigung der Deutſchen Ar⸗ beitgeberverbände. Die Vereinigung Ler Deutſchen Arbeit⸗ geberverbände veröffentlicht ſoeben ihren Geſchäftsbericht für die Jahre 1927 bis dag, der wiederum reichholtiges Material über die verſchichenen Betätigungsgebiete der Arbeitegeberverbände und eine Auseinanderſetzung mit den zahlreichen Problemen der Sozialpolitik bringt. Beſonders ausführlich befaßt ſich die Vereinigung mit den Fragen der Arbeitgeberverbände und eine Auseinanderſetzung mit den planten Reformenmaßnahmen. Die Abhandlungen über die internationale Sozialpolitik erfahren eine wertvolle Ergänzung durch eine vergleichende Wiedergabe der ſozial⸗ politiſchen Einrichtungen und Geſetzgebung in den weſent⸗ lichen ausländiſchen Staaten. In einer Schlußbetrachtung wird die Frage aufgeworfen, ob die ſchwierige Wirtſchafts⸗ lage nicht doch dahin führen werde, daß die ſtaatliche Zwangseinwirkung auf die Geſtaltung der Arbeitsverhält⸗ niſſe, die bisher unter überſchneller Ausſchöpfung der Ra⸗ tin naliſterungsreſerve den Weg ſtändiger Lohnerhöhungen gehen zu können glaubte, in Zukunft eine andere Richtung einſchlagen werde. Geſchehe dies, ſo könne man hoffen, daß man ſich mit den Gewerkſchaften zur Ausbildung letzt⸗ verantwortlicher eigener Verhandlung und Entſcheidung über dieſe Fragen zuſammenfinden werde. am Ende des Jahres 1929 in 57 Konfumgenoſſenſchaften 209 818 Mitgliederfamilien(1928: 205 820]. Der Geſamt⸗ umſatz betrug 74 257 554(49 789 155) J. Er iſt alſo um 4% Millionen„ größer als im Jahre 1028. Die Geſchäfts⸗ anteile der Mitglleder ſind von 4827 628/ auf 4784 005 4 geſtiegen, die Reſerven aller Art von 9 121 858/ auf 3 890 835 4, die Spareinlagen von 12 708 863 1 Kohlenhandel und Witterung Das Inſtitut für Konfunkturforſchung veröffentlicht eine Uoberſicht über die Umſätze des Kohlen⸗Platzhandels in den letzten Jahren, aus der bis zu gewiſſem Grade die Schwan⸗ kungen deutlich werden, die durch die Einflüſſe der Wit⸗ terung in den einzelnen Wintern bedingt ſind. Die Zahlen⸗ angaben dleſer Verbffentlichung beruhen auf Schätzungen und betrachten Stein⸗ und Braunkohle leinſchl. Briketts) zuſammen. 5 Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Umſätze im Kohlen⸗ Handel jedesmal im letzten Viertel des Jahres ſtark an⸗ ſteigen, weil die Verbraucher ſich dann für den Winter eindecken. Der Umſatz im erſten Vierteljahr iſt dann bis zu gewiſſem Moße abhängig von der Strenge des Winters; er wird bei milder Witterung verhältnismäßig gering bleiben und bei ſtrengerem Froſt ſtark anſteigen. So iſt in den beſonders milden Winter 1928⸗27 der Umſatz im erſten Biertel 1927 bedeutend kleiner geweſen als im vorhergehenden Vierteljahr; in dem etwas kälteren Winter 8 ergab ſich für das erſte Viertel 1928 eine leichte rung, und in dem beſonders kalten Winter 1928⸗29 batte der Kohlenumſatz im erſten Viertel 1929 eine ganz ungewöhnlich hohe Spitze aufzuweiſen. Im Sommer kſt der Kohlenabſatz natürlich an ſich ge⸗ ringer als im Winter; gerade im letzten Jahre hat ſedoch im Sommer ein ziemlich hoher Abſatz ſtattgefunden, um die im Winter ſtark geleerten Lager wieder aufzufüllen t Vorrat für einen etwa wieder beſonders zu ſchaffen. Dieſe Erwartungen ſind be⸗ äuſcht worden. Infolge einer ziemlich ßbe⸗ tlichen Vorratsbildung während des Sommers iſt der Abſatz im letzten Viertelſahr verhältnismäßig gering ge⸗ Kieben. Die ungewöhnlich milde Witterung dieſes Win⸗ rs wird ſerner unzweifelhaft für das erſte Viertel 1980 K. Umfätze im Kohlenhandel ganz beſonders niedrig ge⸗ ſtalten, ſo daß mit einem ſtarken Umſatzrückgang zu vechnen iſt. Das Konfunkturinſtitut ſchätzt dieſen Rückgang für das geſamte Winterhalbjahr auf etwa 100 bis 150 Mill. 4 gegenüber dem Winterhalbjahr 1928.29. Sp. Umsätze im 30 Kehlen-Platzhenclel 2 (Mertellahres zahlen)* 4 4 1 2 ie N N 28 Durchschnitt. 7 urchschnltil. Temperatur 1001 1 ig Nieden nend(Frturtl —— 1 84 18885 1— —5—.—— 5 10e* 1 f 10 8— 28— Nu 6 4 4. 2 Burchschmltts preis In RAA“ dx auf 145 678 /, deren Liquidität durch 8 883 635 1 (1928: 7 214 900) angelegte und flüſſige Mittel His zu 57,5 v. H.(1928: 56,7 v..) geſichert iſt. Der Waren ⸗ be ſtand betrug wertmäßig zum Einkauf rund 11 Mill. 4 (99 +, die Warenſchulden 2975 788%(1928: 3 146 814 Mark). Die Rückvergütung auf den Waxenumſatz der Mitglieder betrug 3 600 488,(1028: 3 222 328), der Reinertrag noch 701084(289 110) ,. An Steuern aller Art wurden gezahlt: 1019 887(128: 951 122). Es iſt alſo durchweg eine günſtige Entwicklung der württem⸗ bergiſchen Konſumvereine feſtzuſtellen. Karlsruher Börſe. Der Börſenvorſtand ſetzt ſich nach den neueſten Wahlen folgendermaßen zuſammen: Direktor Georg Knorz, Karlsruhe, Vorſitzender; Fabrikant Eugen Wimpfheimer, Karlsruhe, 1. ſtellvertretender Vor⸗ ſitzender; Nathan Homburger, Firma Max Hom⸗ burger, Karlsruhe, 2. ſtellvertretender Vorſitzender. * Neue Zementaußenſeiter. Wie wir erfahren, ſteht die Umſtellung einiger Kallwerte am Ith(Braunſchweig) auf Herſtellung von Zement bevor. Das Werk Miebach beab⸗ ſichtigt außer den beiden in Betrieb befindlichen Schachtöfen einen dritten Ofen zu errichten. Durch die Ausdehnung diefes kapitalkräftigen Werkes dürfte ſich der Außenſeiter⸗ wettbewerb weiter verſchärfen. Im Gefeker Bezirk ſtellte ſich nach unſeren Informationen der Abſatz der Außen⸗ ſeiterwerke im Januar um etwa 80 y. H. höher als im Dezember. Die Stillegungsmaßnahmen im Wicking⸗Kon⸗ zern werden ſich entgegen urſprünglichen Meldungen vor⸗ läufig nur auf das Werk Marr erſtrecken. Internationale Zinkproduktions⸗Politik Welterzeugung 1928— Amerika und das Zinkkartell Die Weltzinkproduktion betrug(in 1000 Meter Tonnen) 1020: 1 471,5(1928: 1 420,)), iſt alſo trotz Produttions⸗ Reſtriktionen— um weitere 2,3 geſtiegen. Es wurden erzeugt in: 1 erika E ſtraſi W aufe Pugh uropa Auft 1 Aſten Afrika Mowatsdurchſchn. 28 540 58,4 4,2 1,8 0,8 dto. 1. Halbjahr 20 50,1 59,0 4,9 178 0,9 Juli 56,4 60,1 4,4 18 1,1 Auguſt 68,0 59,0 4,5 1,8 1,1 September 50,6 57,5 4,5 1,8 1,2 Oktober 55, 62,1 4,7 1,8 1,3 November 50, 61,1 4,6 18 179 Dezember 54,8 63,2 4,8.8.9 insgeſamt 100: 688,0 715,0 52,0 21,6 12,3 Auf die hauptſächlichſten europäiſchen Produzenten ent⸗ fielen hiervon: in 1000 To. Belgien Polen Deutſch⸗ Frank- land reich Monatsdurchſchn. 1028 1,5 19,5 8,2 8,1 dtp. 1. Halbfahr 1929 10,8 8,9 8,8.1 Juli 16,7 14,7 8,8 7,8 Auguſt 16,0 147,6 8,8.5 September 18.9 145 8,5 6,9 Oktober 17,1 14,8 8,8 7,9 November 17,8 19,5 8,1 8,4 Dezember 17,7 18,7 8,7 8,7 Im Monatsdurchſchnitt erzeugten: Deutſchland 8,5 (Vorfahr 6,2, Belgien 10,7(17,5), Polen 14,1(13,5), Frank⸗ reich 8(8,1) und die us A. 55,8(54,0).— Die Bemühungen, das internationale Zinkkortell wieder aufzurichten, find an dem Widerſtand der American Smelting and Refining Co. endgültig geſcheitert. Dieſe weigerte ſich, im Jahre 1930 weniger als 20 000 To.(urſprünglich 80 000 To.) Zink noch Europa zu verſchiffen. Da die geſamte europäiſche Roh⸗ zinkerzeugung etwa 60 000 To. beträgt, ſo könnte bei einer derart hohen Einfuhrquote ausländiſchen Zinks eine wirk⸗ ame, auf Preiserhöhung und Staßiliſierung eingeſtellte Fartellpolitik nicht durchgeführt werden. An Stelle der bisherigen künſtlichen Produktionsdroſſelung iſt nunmehr 8 Regulierung durch die jeweilige Marktlage ge⸗ treten. „Die erſten Folgen des neuen deutſch⸗ſchwediſchen Handelsabkommens Ueberraſchendes Inkrafttreten— Panik auf däniſchen Märkten. Die Beſttmmungen des neuen deutſch⸗ſchwediſchen Zu⸗ ſatzvertrages zum Handelsvertrag ſind ſofort mit der am 11. 2. in Stockholm erfolgten Ratiftzierung in Kraft ge⸗ treten. Das kam für die Exporteure von lebendem Vieh ſehr überraſchend, die noch mit einer Friſt gerechnet hatten, die aber von der deutſchen Seite wohl deswegen nicht ge⸗ währt wurde, weil man eine Ueberſchwemmung der deuz⸗ ſchen Märkte in letzter Stunde vermeiden wollte. In Schweden iſt dieſe Maßnahme zwar weniger fol⸗ genſchwer geweſen, wie ſich der Neue Vertrag ja überhaupt nicht gegen Schweden ſondern mit ſeinen Rückwirkungen enen Däne rk richtet. In Malmö wurden nur achtzig L zehalten, für die erſt die neue Ausſuhrlizenz be⸗ antragt werden mußte. Von Dänemark wird dagegen berichtet, daß die panikartigen P niſchen Spekulant Anfrage bei der ſtegierung wegen der raſchen Durchführung der neuen Beſtimmungen in Ausſicht geſtellt * Weinverſteigerung. Kallſtadt, 19. Febr. Beim geſtrigen Weinausgebot der Weingüter Karl Chriſtian Ru. precht, Friedrich Ruprecht und Ernſt Kößhler⸗Ruprecht mußten wegen Mindergebots verſchiedene Nummern zurückgenommen werden. Nur für die End mwummer, den 1929er, beſtand ſehr großes Intereſſe. Ausgeboten wurden zwei Stück und 500 Flaſchen 1027er, 13 Stück und 10 Halbſtück 1928er, 8 Stück, 12 Halbſtück un 3 Viertelſtück 10 er. Für die 1000 Liter bezw. die Flaf 1927er wurden bezahlt: Faßweine ohne Gebot; Flaſche 1,50— 4,60; 1928: 840, 900, 1040, 1350, 1680; 19 29er: 900, 1050, 1270. 1500, 1700 und 3200. * Vom Tabakmarkt. Die Pflanzer von Neumühl haben ſich dahin geeinigt, ihren Tabak vorjähriger Ernte zuſammenzuſetzen und ſelbſt zu fermentieren. Bis jetzt hat ſich noch kein Käufer gezeigt, der für Tabak, der zur Zigarrenfabrikation Verwendung findet, ein auch nur eint⸗ germaßen annehmbares Gebot gemacht hätte. Und doch brauchen dte Tabalpflanzer das Tabakgels ſo nötig, da hier ſehr viel Domänenpachtgüter ſind und der Pachtzins ſchon längſt fällig war.— In Bodersweier iſt der letzte Tabak— etwa 600 Ztr.— verwogen worden. Bezahlt wurden 51 Mark für den Zentner. Amtliche Schuldnerliſten für die Pfalz. Die Indu⸗ ſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigshafen am Rhein iſt durch Bekanntmachung des Bayeriſchen Staatsminiſteriumz der Juſtiz ermächtigt worden, die Schuldnerverzeichniſſe der pfälziſchen Amtsgerichte, ſo wie es die badiſchen Handels⸗ kammern bereits tun, ſelbſt zuſammenzuſtellen und zu ver⸗ öffentlichen.— Dieſe Schuldnerliſten können in Zukunft von jedem Intereſſenten bezogen werden, ohne daß es einer Verpflichtungserklärung über die vertrauliche Behandlung der Siſten bedarf. Die pfälziſchen Schuldnerliſten werden vom 1. März ab zweimal im Monat erſcheinen und frl⸗ gende Eintragungen enthalten: Offenbarungseide, Haft⸗ befehle zur Erzwingung des Offenbarungseides und Ab⸗ lehnungen von Konkursanträgen mangels Maſſe.— Als Anhang werden beigegeben: ſämtliche Eröffnungen und Einſtellungen von Konkurſen und Vergleichsverfahren in der Rheinpfalz, die Neu⸗ Eintragungen und Löſchungen in den pfälziſchen Handels⸗ und Genoſſenſchaftsregiſtern.— Die Ermächtigung des Bayeriſchen Staatsminiſteriums der Juſtiz iſt getragen von der Erkenntnis des oringenden Bedürfniſſes, beſonders in der heutigen Zeit vermeidbare Verluſte von der Wirtſchaft tunlichſt fernzuhalten. * Dachpappenkartell geſichert.— Einſgung mit Außen ſeitern. Wie wir hören, iſt es nun nach langen Verhand⸗ lungen gelungen, mit denjenigen Firmen, die der vorlän⸗ ſigen Konvention von 20 Dachpappenfabriken des rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Bezirkes nicht beigetreten ſind, zu einer völli⸗ gen Einigung zu kommen, ſodaß der endgültigen Errichtung des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Dachpappenkartells nichts mehr im Wege ſteht. Die Anſchlußverträge mit den Außenſeitern ſind, wie wir weiter hören, bereits unterzeichnet worden. Im Laufe der näſtchen Woche findet eine Zufammenkunft der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Dachpappenerzeuger ſtatt, in der das Dachpappenkartell definitiv gegründet werden ſoll. Ob und in welcher Weiſe das Kartell eine Kontingentterung der der Erzeugung vornehmen wird, ſteht noch nicht feſt. * Die deutſche Unternehmerperſönlichkeit.— Ein Preis⸗ ausſchreiben der GWS. Die Geſellſchaft für deutſche Wirk⸗ ſchafts⸗ und Sozialpolitik in Berlin veranſtaltet ein Preisausſchreiben über das Thema:„Die Per⸗ ſönlichkeit des deutſchen Unternehmers in feiner Be⸗ deutung für die Entwicklung der deutſchen Volkswirtſchaft in den Jahren 18601910“. Der Verfaſſer der preige⸗ krönten Arbeit erhält einen Preis von 5000 /. Die Be⸗ teiligung ſteht jedem Deutſchen ohne Anſehung des Be⸗ rufes oder Standes zu. Das Preis richterkolle⸗ gium beſteht aus den Herren: Reichsbankpräſident Dr. Schacht, Berlin, Prof. Dr. von Gottl⸗Ottlilien⸗ feld, Berlin, Prof. Dr Ing. Riebenſah m, Berlin, Prof. Dr. Schumpeter, Bonn, Bankdirektor Dr. Stern, Berlin, Geh. Reg.⸗Rat Prof. Dr Wiedenfeld, Leipzig. Die näheren Bedingungen ſind bei der Geſchäfts⸗ ſtelle der Geſellſchaft in Berlin W 35, Lützowſtr. 89 ſchriftlich einzufordern. Deviſenmarkt Im beutigen Frübnerkehr notteren Pfunde gegen New York 485,96 Schweiz. 25,19 Stockholm 18. 1 Paris 24 23 Holland 12.12 Madrid 39 035 Brüſſel. 334.90 Oslo 15,18 Dollar geg. Rm..10 Mailand 92.93 Kopenhagen 18.15 Pfunde„„ 20.89 Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort- 18. Febr. Die Nachfrage nach Leerraum war auch an der heutigen Börſe wieder äußerſt gering. Für vereinzelt vergebene Reiſen zu Tal wurden 70 Pfg. bezw. 90 Pfg. ab hier bezw. ab Kanal incl. Schleppen nach Rotterdam bezahlt. 2 Zuſchlag für Reiſen nach Antwerpen⸗Gent, der bisher 7 Pfennig per Tonne war, ging um 10 Pfg. zurück. Be reiſen kommen nur ganz vereinzelt an den Markt. Fracht erfuhr trotz des ſtark follenden Waſſers mit 80 Pfg. ab hier und 1% ob Kanal Baſis Mannheim keine Aen⸗ derung. Der Beraſchlepplohn blieb auf dem geſtrigen Satz ſtehen. Ebenſo erfuhr auch der Talſchlepplohn beine Aen⸗ derung. Die Binnenſch ffahrtsfrachten in 1929 Index⸗Entwicklung Die Folge des kleinen Waſſerſtandes auf allen dent⸗ ſchen Binnenwaſſerſtraßen war eine ſtarke Nachfrage na Kahnraum und ein Anziehen der Frachtfätze. Im Elbe⸗ Odergebiet, das bereits in den Jahren 1927 und 1928 unter Kleinwaſſer zu leiden hatte gingen die Frachten im ver⸗ floſfenen Jahr noch über den Durchſchnitt der vorhergehen⸗ den. Der Jahresdurchſchnitt war hier 1927— 128,8, 1928 169,7 und kam 1920= 145,8. Weitaus die größte Stei⸗ gerung erfuhren die Rheinſrachten. War hier der Jahres⸗ durchſchnitt 1927= 105,2, 1928= 113,0, ſo kamen ſie im vergangenen Jahr auf 140,1. Gegenüber 1913 indeſſen lie⸗ gen die Durchſchnittsfrachten ffür alle Waſſerſtraßen nur 45 v. H. Der Index der Binnenſchiffahrtsfrachten für alle Waſſerſtraßen betrug 1927= 112,4, 1928= 121,9 und für 1929= 144,4. Die höheren Frachten brachten jedoch der Binnenſchiffahrt beinen Vorteil, denn ſte waren nur eine olge der geringeren Odefähigkeit der Kähne. Den rachteneinnahmen ſtanden größere Betriebskoſten durch Leichterungen, längere Aufenthalbe und zahlreicher Hava⸗ rien gegenüber. Die Steigerung entſpricht im Ganzen nur in etwa der der Großhandelspreiſe. Im Ganzen über⸗ trifft der Verkehr auf allen deutſchen Waſſerſtraßen den des Jahres 1928 nur um ca. 3 v. H.— Die Koſten ei Weſamtbetriebes der Binnenſchiffahrt dürften ſich wohl in der gleichen Höhe der der Seeſchiffahrt bewegen, mit etws 100 v. H. der Vorkriegskoſten. — —4 Mittwoch, den 19. Februar 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Gerichtszeitung Schwurgericht Frankenthal Das Schwurgericht Frankenthal verurteilte in ber erſten Sitzung der am Montag begonnenen Ver⸗ handlungsperiode den Rangierer Jutzi wegen Tot⸗ ſchlagsverſuchs, begangen an ſeiner Ehefrau, zu ſechs Monaten Gefängnis abzüglich zwei Monate Unterſuchungshaft und Tragung der Koſten. Für die verbleibenden vier Monate wurde ihm bedingter Straferlaß bis 1. Februar 1933 bewilligt. Jutzi hatte am 20. Oktober v. Is. in einem Anfall wüten⸗ der Eiferſucht ſeine Frau durch Meſſerſchnitte am Hals zu ermorden geſucht und ſich dann mit dem gleichen Raſiermeſſer ſchwere Halswunden bei⸗ gebracht. Während die Verletzungen der Frau nur leichter Natur waren, konnte Jutzi ſelbſt nur mit viel Mühe am Leben erhalten werden. Ein verurteilter Rechtsanwalt Das erweiterte Schöffengericht Pirmasens hatte ſich mit einem ſeltenen Fall zu beſchäftigen. An⸗ geklagt war der in Pirmaſens anſäſſige Rechtsanwalt Eugen Eigner wegen Parteiver rates. Er hatte die Verteidigung des Vertreters Alfred Bollen⸗ bach in Pirmaſens übernommen, der von der Elek⸗ trlaitätsgeſellſchaft Alſenztal angeklagt war, Gelder, die er für die Geſellſchaft einkaſſiert hatte, zu unrecht behalten zu haben. Kurze Zeit nachher übertrug die betreffende Elektrizitätsgeſellſchaft Ein kostbarer Fund. Eine Handtaſche lag vor mir, mitten auf der Straße. War ſte aus einem Auto herausgefallen? Vorſichtig hob ich ſie auf. Wem mochte die elegante Taſche gehören? Ob ich ſie Iffnete? Vielleicht könnte ich dann die Eigentümerin or⸗ mitteln? Nun hatte ich geöffnet. Ich ſah Geloͤſcheine, ein Büchlein und andere Kleinigkeiten. Ob in dem Büchlein wohl der Name der Verliererin ſtand? Nein. Aber der Name des Büchleins intereſſierte mich lebhaft. Ich ging in ein Cafe und las und las. Das Büchlein war rieſig intereſſant! die Vertretung ihrer E tigerweiſe nun auch dieſes Aner⸗ bieten angenom ſodaß er alſo den Beklagten und den Kläger g zeitig vertrat. Er hatte das Ver⸗ fahren Bollenbach zur Klärung zivilrechtlicher An⸗ ſprüche ausſetzen laſſen und erwirkte ſpäterhin gegen Bollenbach ein Verſäumnisurteil. Der beklagte Rechtsanwalt konnte aufgrund der vorgebrachten Zeugenausſagen ein ſchweres Vergehen nicht leugnen; er entſchuldigte ſich damit, daß er krank und Überdies mit Arbeit überhäuft geweſen ſei.— Nach ziemlich ausgiebiger Verhandlung verurteilte das Gericht Rechtsanwalt Eigner wegen Parteiverrats zu drei Monaten Gefängnis. * Intereſſen. Eigner hat 8 Gefüngnisſtrafe wegen Nichtabführung von Kranken⸗ und Arbeitsloſenverſicherungsbeiträgen. Ein Karlsruher ehemaliger Bauunternehmer hat der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Karlsruhe widerrecht⸗ lich die ſeinen Arbeitnehmern abgezogenen Bei⸗ tragsanteile zur Kranken⸗ und Arbeitsloſen⸗ verſicherung vorenthalten und nicht abge⸗ führt. Da im Zwangsbeitreibungsverfahren eben⸗ falls nichts zu erreichen war, weil der Schuldner feine Grundſtücke und ſonſtigen Beſitzſtücke an einen Dritten übereignet hatte, erfolgte Strafanzeige bet der Staatsanwaltſchaft gemäߧ 533 RVO. Der 8 533 der RVO. hat folgenden Wortlaut:„Arbeit⸗ geber werden mit Gefängnis beſtraft, wenn ſie Beitragsteile, die ſie den Beſchäftigten einbehal⸗ ten oder von ihnen erhalten haben, der berechtigten etliche Beſuchskarten, einer bekannten Filmſchauſpielerin. Dieſer Größe alſo ge⸗ hörte die Taſche? Schnell fuhr ich zur Wohnung der als ſchön bekannten Verliererin. lautend auf den Namen 5 Nun ſtand ich ihr gegenüber! Ich erſtaunte ſehr! Welche Jugend, welche anmutsvolle, liebliche Friſche des Geſichts. Die war ja blendender als auf der Filmleinwand. Schminke hatte ſie nicht aufgelegt, das merkte ich bald. Aber ganz 0 80 Hilfe konnte dies Geſicht wohl kaum ſo anmutsvoll ühen. Wir plauderten eine Weile zuſammen. Schließlich fragte mich die liebenswürdige Künſtlerin, ob ſie mir irgend eine „Belohnung“ anbieten dürfe. Ich erwiderte:„Dann bitte Kaſſe vorſätzlich enthalten. Daneben kann auf Geld⸗ ſtrafe und auf Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden.“ At, Grund der Anzeige bei der Staatsanwaltſtchaft wurde der ehemalige Bauunter⸗ nehmer durch amtsgerichtliches Urteil vom 27. Jan. 1930 zu einer Gefängnisſtrafe von ſechs Wochen verurteilt. § Karlsruher. Amtsgericht. Wegen Betrugs und Betrugsverſuchs im Rückfall verurteilte das Amts⸗ gericht Karlsruhe den 43jährigen, 26 mal vor⸗ heſtraften Hilfsarbeiter Alfred Müller aus Karls⸗ ruhe zu 10 Monaten Gefängnis abzüglich fünf Monaten Unterſuchungshaft. Der Angeklagte hatte mehreren Darlehensſuchern Vermitt⸗ lungsgebühren von im einzelnen Falle bis zu 60 Mark abverlangt, die er für ſich verwendete, ohne ſich, wie verſprochen, um die Beſchaffung von Darlehen zu verwenden. § Urteil im Wormſer Einbruch⸗ und Hehler⸗ prpzeß. Nach viertägiger Verhaudlung ging vor dem Schöffengericht ein gegen 24 Angeklagte in Szene geſetzter Einbruchs⸗ und Hehlerprozeß zu 1 Ende. Gegenſtand des Prozeſſes waren ein großer Einbruch in der Renzſtraße in Worms, bei dem für 4000 Mark Seiden⸗ und Silberwaren ge⸗ ſtohlen wurden und fortgeſetzte Einbrüche in einer großen hieſigen Lebensmittelhandlung. Der Haupt⸗ angeklagte, der 29jährige Jakob Wilhelm, wurde zu vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren im Riedmann Ehrenrechtsverluſt verurteilt, wegen Hehlerei Rückfall erhielt der Angeklagte Theodor dies Büchlein plaudert ſo intereſſant und überzeugend von dem Wert der jung und lieblich machenden Marylan⸗Creme. eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr vie Sechs Augeklagte kamen mit geringen drei mit Geldſtrafen davon. In zwölf folgte Freiſprechung. Gegen eine nicht erſchiener Angeklagte wurde Haftbefehl erlaſſen. sw. Durch alle Inſtanzen. Drei Tage lang be⸗ ſchäftigte ſich die Große Strafkammer Dar m⸗ ſtadt mit einem Anhängſel des„Datterich“⸗Pro⸗ zeſſes, der die Verhältniſſe im Städtiſchen Woh⸗ nungsamt beleuchtete. Der Agent Pius nagel hatte der Schriftleitung des Blattes Material zu dem Artikel geliefert. Die Große Strafkammer hatte mit dem Schriftleiter auch den Agenten in eine kleine Geldſtrafe genommen. Auf Repiſion hat das Reichsgericht das Urteil gegen P. H. aufgehoben und die Sache an die Straf⸗ kammer zurückverwieſen mit dem Endreſultat, daß der Angeklagte freigeſprochen wurde, weil das Gericht den Wahrheitsbeweis im weſentlichen fiir erbracht anſah. 8 Allzu harte Strafe. Ein wohl ungewöhnlich hartes Urteil fällte das Amtsgericht Pir maß in ſeiner letzten Sitzung. Der 27 Jahre alte 8 arbeiter Albis Neu hatte in der Bahnhofswirtf in Biebermühle in betrunkenem Zuſtand einen Gewürzſtänder von geringem iſch Wert vom Tiſch genommen und einem Zechgenoſſen gegeben, damit dieſer die Zeche zahlen ſolle. Der Wirt, der den Vorfall bemerkte, übergabe die Sache dem Gericht, das die unüberlegte Handlungsweiſe des Neu mit zwei Monaten Gefängnis bei ſofortiger Verhaftung ahndete. änderung meiner Haut. Ich ſehe ſo ſchön aus, daß ich ſelbſt zum Film gehen könnte. Ich bin glücklich über mein Auf⸗ blühen. Man bewundert mich. Die Künſtlerin errötete leicht. Ich fühlte: hier habe ich ein Geheimnis entdeckt. Sie auch „Was ſein muß, Marylan⸗Creme, lange hübſch ausſchauen?“ eine Marylan⸗Prinzeſſin?“ muß ſein! Wir vom Film eine Probe, die jeder koſtenlos bekommt. gab mir direkt Rätſel auf. nicht erwartet. Welch ergnickendes Blühen, Ich bekam das Büchlein. Beim Hinausgehen fiel mir das allerliebſte Geſichtchen der Zofe auf. Ich flüſterte ihr auf dem Korridor zu:„Sind Neckiſch auch die Herren. Wie ſoll man ſonſt ſo Nun beſorgte ich mir auch Marylan⸗Creme. Marhlau⸗Creme Dieſe Wirkung hatte ich doch welch Ent⸗ ſagte ſte: nehmen oft bürgt. ie 8 Zunöchſt Sie Ihre in ein offenes Kuvert durch ganz Deutſchland) und hinten auf das Kuvert ſchreiben Jeder ſollte Marylan⸗Creme probieren. einer Geſichtsbehandlung mit Marylan⸗Creme ſind augen⸗ fällig! 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Jannar 1980 wurden die Bau⸗ und Straßenfluchten im Gewann Unter⸗ ſeld⸗ Waſſerbett im Stadtteil Fendenheim nach 0201185 des vorgelegten Planes für feſtgeſtellt klär Die Einſicht des Ortsſtraßenplanes iſt Jeder⸗ mann während der üblichen Dienſtſtunden auf dem Rathaus N 1, 3. Stock, Zimmer 128, ge⸗ bührenfret geſtatteit. 2 Mannheim, den 10. Februar 1930. Bad. Bezirksamt— Abt. II. lil. Aoröftentllenungen der Stadt Rannheim Bekanntmachung. Ab 1. April 1030 ſind die Fuhrleiſtungen für 5 die Mitllabfuhr in den Vororten Feudenheim, Käfertal, Neckarau, Rheinau und Sandhofen; 2, die Straßenbegießung in Feudenheim, Käfer⸗ tal, Neckarau, Rheinau, Sandhofen u. Waldhof; die Begießung der Fahrwege im Waldpark auf 1 Jahr zu vergeben. Die Bedingungen kön⸗ nen im Verwaltungsgebäude K 7, Zimmer 308 eingeſehen werden. Angebote mit Preisangabe für das Einſpänner⸗ und Zweiſpännertagewerk ſewie Halbtagewerk ſind bis Samstag, den 1. März 1980 einzureichen. 28 3 Städt. Fuhrverwaltung. Das Städt. 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In dem vorliegenden Falle hielten die Univerſttätsbehörden aber doch eine Be⸗ ſtrafung für angebracht. Die Studenten der Londoner Univerſität meſſen ſich alljährlich mit den Beſuchern einer anderen Londoner Hochſchule in einem Fuß⸗ ballkampf. Am Abend vorher pflegen ſie ſich gegen⸗ ſeitig— gewiſſermaßen zur Eröffnung des Kampfes — fle Streiche zu ſpielen. In dieſem Jahre fuhren mehrere Studenten der Londoner Univerſität im Automobil vor der gegneriſchen Hochſchule vor und teerten und federten die Denkmäler am Eingang zu dem Hochſchulgebäude, während in dem Gebäude ſelbſt ein Ball im Gange war. Bei der Beſudelung der Standbilder verſchonten ſte auch ein Kriegerdenk⸗ mal nicht. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß dieſer Streich die Beſucher der Hochſchule in große Wut ver⸗ ſetzte. Der FJußballkampf verlief unter dieſen Um⸗ ſtänden ſehr ſtürmiſch und artete in eine regelrechte Prügelei aus. Die Behörden der Londoner Uni⸗ verſität forderten daraufhin die Uebeltäter auf, ſich freiwillig zu melden und drohten anderenfalls mit der Schließung der Vorleſungen. Es meldeten ſich drei Studenten, die ſofort von der Univerſität ver⸗ wieſen wurden. Die Behörde nahm zu ihren Gunſten an, daß die Beſudelung des Kriegerdenkmals nicht abſichtlich, ſondern infolge des nächtlichen Dunkels aus Berſehen erfolgt ſei. Sonſt wäre die Strafe noch ſchärfer ausgefallen. 15 Minuten lang tot Was man nicht alles in Amerika erleben kann! Die ganze Preſſe von San Franzisko beſchäftigt ſich zurzeit mit einem Mann, der behauptet, eine Viertelſtunde lang tot geweſen zu ſein. Der Mann, der dieſes ſeltſame Erlebnis durchgemacht hat, heißt Frederik Edwards und iſt Inhaber eines kleinen Ladens in San Diego, einem kleinen Städtchen in der Nähe von San Franzisko. Mr. Edwards ſuchte in Frisko einen Zahnarzt auf, der ihn von fürchterlichen Zahnſchmerzen befreien ſollte. Der Zahnarzt erklärte nichts anderes tun zu kön⸗ nen, als den ſchlimmen Zahn zu entfernen. Mr. Edwards bekam eine lokale Betäubung, wurde aber plötzlich bleich, verlor das Bewußtſein und ſank leb⸗ los um. Der Zahnarzt holte einen Herzſpezialiſten, der ein Stockwerk tiefer wohnte. Der Kollege er⸗ klärte den Patienten für tot. Edwards war einem Herzſchlag erlegen. Nach einer Viertelſtunde ſtellte der Arzt ein Todesatteſt aus, gab aber trotzdem den Verſuch, den Verſchiedenen zu beleben, nicht auf. Jetzt geſchah ein Wunder. Edwards Herz fing lang⸗ ſam an zu ſchlagen. Der für tot Gehaltene kam allmählich wieder ins Leben zurück. Er erzählte beiden Aerzten, was er in den 15 Minuten, in denen er tot lag, empfunden hatte. Dieſelbe Geſchichte mußte Edwards den Vertretern ſämtlicher Zei⸗ tungen San Franziskos erzählen.„Ich kann die Schönheit, die ich geſehen habe, nicht mit Worten beſchreiben“, erklärte Mr. Edwards.„Ich ſah Er⸗ ſcheinungen, die menſchenähnlich waren und die wie Juwelen ſchimmerten. Sie hatten langes goldenes Haar und flogen durch die Luft. Ihre Geſichter ſtrahlten wie die Sonne. Geiſter ſchwebten durch die Luft und himmliſche Muſik dröhnte mir ent⸗ gegen.“ Skeptiſche Leute werden lächeln und er⸗ klären, daß Edwards das alles in einem Narkoſen⸗ rauſch geträumt hat. Der Arzt behauptet aber allen Ernſtes, daß Edwards vom Standpunkt der ärzt⸗ lichen Wiſſenſchaft als tot gelten mußte. Ein kleines Mädchen als letzter Nachkomme Napoleons In Paris lebt ein kleines achtjähriges Mädchen, Colette R.— den Namen will der diskrete Jour⸗ naliſt, der dieſe Entdeckung gemacht hat, nicht preis⸗ geben— die der einzige Nachkomme des großen Napoleons iſt. Die Mutter der Colette, eine ge⸗ borene Madame Mesnard⸗Léon, iſt die einzige Frau, in deren Adern das Blut des Kaiſers fließt. Es iſt hekannt, daß alle Nachkommen Bonapartes von ſei⸗ nen Brüdern ſtammen. Madame Mesnard⸗Léon iſt die Urenkelin einer gewiſſen Eleonore de la Pleigne, die im September 1787 geboren wurde. Gleonore heiratete im Jahre 1805 einen Kapitän Revell, von dem ſte ſich ein Jahr ſpäter allerdings ſcheiden ließ. Napoleon bernte die hübſche Frau bei einem feſtlichen Empfang im Hauſe ſeiner Schweſter Caroline Murat kennen und lieben. Im Dezember 1806 wurde die ſchöne Leonore Mutter eines Sohnes des Kaiſers, der Léon getauft wurde. Napoleon vermachte ſeiner Geliebten eine Lebensrente von 50 000 Frances im Jahre. Sie ſtarb im Jahre 1868. Auch den Sohn Léon hatte der Kaiſer in ſeinem Teſtament mit einer anſehnlichen Lebensrente be⸗ dacht. Napoleon verlieh ſeinem Sohne noch den Grafentitel. Graf Leon hatte drei Kinder. Als ſein letzter Nachkomme erſcheint die kleine Colette, die Tochter eines Ingenieurs, der ſich vor neun Jahren mit einer Gräfin Léon verheiratet hat. Die Irrfahrt ruſſiſcher Kronjuwelen Ein Newyorker Juwelenhändler namens Leopold Straſſer fuhr kürzlich mit ſeinem Automobil in der Nähe von Long Island in eine offene Meeresbucht und ertrank. Die Polizei fand in ſeiner Taſche eine Aufzeichnung, aus der hervorging, daß der Händler den Auftrag hatte, zwei Diamanten zu verkaufen, die zu dem ehemaligem ruſſiſchen Kronſchatz gehörten. Sie ſind im Jahre 1842 von einem Großfürſten der damaligen Zarin zum Geſchenk gemacht worden und tauchten im Jahre 1922 in Belgien auf, wo ſie von einem amerikaniſchen Diamantenhändler angekauft wurden. Sie haben ſeitdem wiederholt den Beſitz gewechſelt. Ihr gegenwärtiger Eigentümer hatte die Abſicht, ſie den Rockefellers zu verkaufen. Er ver⸗ langte einen Preis von vier Millionen Mark und hatte dem Händler, der als ſein Vermittler diente, eine Proviſion in der Höhe einer Million Mark in Ausſicht geſtellt, wenn der Kauf zuſtande käme. Straſſer kam gerade von einem Beſuch der Familie Rockefeller zurück, als er in ſeinen Tod fuhr. Er hatte wahrſcheinlich eine ablehnende Antwort erhal⸗ ten und mag wohl abſichtlich ſeinen Wagen in das Waſſer gelenkt haben, da er vor dem Bankerott ſtand und ſeine Hoffnung auf die Proviſion vereitelt ſah. In Tibet gefangen! Von Sven Hedin Am 19. Februar 1980 vollendet Sven Hedin, der große Forſchungsreiſende, ſein 65. Lebensjahr. Spen Hedins Taten als geographiſcher Forſcher ſind durch ſeine Werke allgemein bekannt. Sie gehören zu den klaſſiſchen Schöpfungen der Länder⸗ und Völ⸗ kerkunde aller Zeiten. Hedin begeht ſeinen Geburts⸗ tag fern in Aſien, wo er ſich auf der größten Expe⸗ dition befindet, die je in dieſen Erdteil eingedrungen iſt, der„Schwediſch⸗Deutſch⸗Chineſiſchen Aſien⸗ Expedition“. In Deutſchland hat man beſondere Veranlaſſung, am 19. Februar des be⸗ rühmten Schweden ehrend zu gedenken, hat er doch in den ſchweren Zeiten des Weltkrieges ſtets unbe⸗ kümmert zu Deutſchland gehalten. Wir dürfen für die nachfolgende feſſelnde Schilderung Hedins bei unſeren Leſern ganz beſonderes Intereſſe voraus⸗ ſetzen. Sie ſtammt aus Hedins Autobiographie „Mein Leben als Entdecker“, die bei ſeinem deutſchen Geſamtverleger F. A. Brockhaus in Leipzig er⸗ ſchienen iſt. 1 Als wir bei einer meiner Reiſen im weltverlaſſe⸗ nen Innern Tibets lagerten, kamen plötzlich bei Einbruch der Dunkelheit drei Tibeter auf unſer Zelt zu. Schereb, Lama und Schagdur gingen ihnen ent⸗ gegen. Sie ſprachen lange miteinander, und es ſah recht düſter aus für uns, als meine beiden Gefähr⸗ ten zurückkehrten. Ein Tibeter hatte in gebietert⸗ ſchem Ton erzählt, vor drei Tagen ſei eine Botſchaft von einem Jakjäger im Norden gekommen, der eine gewaltige Karawane in der Richtung nach Chaſa habe ziehen ſehen. „Gehört ihr zu dieſer Karawane?“ hatte er ge⸗ fragt.„Sprich die Wahrheit! Denke daran, daß du ein Lama biſt.“ N Schereb Lama hatten die Knie gezittert, und er hatte alles eingeſtanden, ohne aber mich zu erwäh⸗ nen. Aber Schagdur verſicherte, der tibetiſche Häupt⸗ ling habe mehrmals den Ausdruck Schwed⸗peling, ſchwediſcher Europäer, gebraucht. Vermutlich hatten die Pilger von Temirlik oder Tſcharchlik durch Fra⸗ gen meine Nationalität erfahren, obgleich keiner von ihnen eine Ahnung von Schweden hatte. Nur von China, Britiſch⸗Indien und Rußlanb hatten ſie eine, wenn auch recht unklare Vorſtellung. Schagdur glaubte, Schereb Lama habe uns verraten, aber ich konnte ſeinen Argwohn nicht teilen. Doch ſelbſt wenn er berechtigt war, iſt jetzt alles vergeſſen und ver⸗ ziehen. Zuletzt hatte der Häuptling geſagt:„Ihr bleibt morgen hier!“ Wir ſaßen lange auf und beſprachen unſere Aus⸗ ſichten. Während der ganzen Nacht brannten Wacht⸗ feuer rings um unſer Lager. Gleich nach Sonnenaufgang kamen drei andere Tibeter in unſer Zelt. Ich trug ſtets eine blaue mongoliſche Brille. Sie baten, meine Augen ſehen zu dürfen, und waren ſehr erſtaunt, daß dieſe ebenſo dunkel waren wie ihre eigenen. Ihre Bitte, unſere Waffen ſehen zu dürfen, wurde mit Vergnügen bewilligt. Nach dieſer Lektion gingen ſie— rückwärts zu ihren Pferden. Eine Weile ſpäter beſuchten uns ein alter grau⸗ haariger Lama und drei andere Männer. Der Alte ſtellte eine Menge Fragen nach dem Hauptquartier und teilte uns mit, daß Eilboten an den Gouverneur von Nakktſchu, Kamba Bombo, geſchickt worden waren. Bis dieſer von ſich hören ließ, waren wir Gefangene. Das nächſte Ereignis des Tages ſah bedenklich aus. Bei einem Zeltlager, das einige hundert Me⸗ ter von uns entfernt war, verſammelten ſich drei⸗ undfünfzig Reiter in roten, ſchwarzen oder grauen Mänteln, mit hohen weißen Hüten oder roten Kopf⸗ binden, mit Speeren, Lanzen, Säbeln oder be⸗ wimpelten Gabelflinten bewaffnet. Sie ſaßen ab und berieten ſich mitten im Regen an einem Feuer. Dann ſchwangen ſie ſich wieder in den Sattel. Sie⸗ ben ritten nach Oſten auf dem Weg nach Nakktſchu und zwei nach Süden auf der großen Landſtraße nach Chaſa. Die übrigen ſprengten unter wildem Kriegs⸗ geſchrei gerade auf unſer Zelt, los, indem ſie die Waffen über dem Kopf ſchwangen. Schereb Lama glaubte beſtimmt, daß unſere Minuten gezählt ſeien. Wir hielten daher die Waffen ſchußbereit und ſtellten uns vor dem Zelt auf. Die Tibeter ſtürmten wie eine Lawine an, und die Hufe ihrer Pferde klatſchten auf dem naſſen Boden. Als ſie uns ſo nahe waren, daß uns ſchon die Spritzer der vorderſten Pferde trafen, teilten ſie ſich in zwet Gruppen, ſchwenkten ab und kehrten in gro⸗ ßen Bogen zum Ausgangspunkt zurück. Nachdem ſie dieſes kriegeriſche Manöver ein paarmal wiederholt hatten, ſaßen ſie ab und ſchoſſen nach der Scheibe. Sie hatten offenbar die Abſicht, uns Achtung einzuflößen. Schließlich ritten ſie nach Nordweſten und ich fragte mich, ob ſie etwa einen Angriff auf das Hauptquartier wagen wollten. Den ganzen Tag hindurch hatten wir Beſuch. Alle brachten uns kleine Geſchenke mit: Fett, Milch oder Sauermilch, und keiner nahm dafür Bezahlung an. Während eines Regenſchauers hatten wir vier Kerle in unſerm Zelt und ſaßen dicht wie die Heringe. Aber als ein kleiner Bach ſeinen Weg gerade durch die Jurte nahm, trieb ich ſie hinaus, um einen Graben um das Zelt anzulegen. Am Abend ſahen wir rings um uns ſtebenunddreißig Wachtfeuer, die ſchwach durch den Regen leuchteten. Am nächſten Tag erſchienen neue Spione. Einer ſchenkt uns einen Sack Jakdung und einen Blaſebalg. Nach Lhaſa ſeien es noch fünf Tagereiſen, erzählte er; aber die reitende Poſt brauche nur einen Tag. Das Tal, in dem wir uns befanden, hieß Dſchallokk. Unſere ſieben Laſt⸗ tiere hatte man weggeführt, wahrſcheinlich um uns am Entfliehen zu hindern. Ueberall ſtreiften Reiter umher, einzeln oder in Scharen. Bisweilen wim⸗ melte es von Bewaffneten. Es ſah aus, als ſei eine Mobilmachung erfolgt. Wir waren nur drei Mann gegen dieſe Uebermacht; wir waren gefangen und mitten in dem großen Abenteuer. Am Morgen des 8. Auguſt beſuchten uns fünf Männer und ſchenkten uns ein Schaf. Die Nachricht war gekommen, daß Kamba Bombo ſich in höchſt⸗ eigener Perſon auf den Weg gemacht hatte! Schereb Lama fürchtete, der Gouverneur werde ihn wieder⸗ erkennen. Er erzählte von einem mongoliſchen Lama, der zur Strafe für ein Vergehen die ganze Strecke von Urga nach Lhaſa in Gebetſtellung habe zurücklegen müſſen, indem er den Weg mit ſeiner eigenen Körperlänge maß; dazu habe er ſechs Jahre gebraucht. Schereb Lama glaubte, es werde ihm ebenſo ergehen. Wir konnten uns nicht fünfzig Schritt vom Zelt entfernen, ohne daß Späher uns beobachteten. Ben Nurſu ſchien eine Art Oberſpion zu ſein. Er hatte ſein Zelt ganz in unſerer Nähe aufgeſchlagen, ſaß ſtundelang bei uns und aß mit uns. Am Nachmittag leiſteten uns gerade ſieben Tibeter am Feuer im Freien Geſellſchaft, als eine Reiterſchar im Oſten auftauchte und gerade auf uns zugeſprengt kam. Es war Kamba Bombos Dol⸗ metſcher, der zwar bedeutend ſchlechteres Mongoliſch ſprach als ich, aber im übrigen ein netter Kerl war. Er ſtellte ein großes Verhör mit uns an und inter⸗ eſſierte ſich vor allem für das Hauptquartier;— ſie glaubten offenbar, es handle ſich um einen ruſſiſchen Einfall von Tauſenden von Koſaken. Wie der Dol⸗ metſcher uns mitteilte, erhielt der Dalai⸗Lama täg⸗ lich Nachricht über uns. Ich fragte ihn im barſchen Ton, wie ſie ſich unterſtehen könnten, friedliche Pilger aus den burfätiſchen Ländern des ruſſiſchen Zaren ge⸗ fangen zu nehmen.„Eure Untertanen ſtehlen nachts unſere Pferde, aber uns, die wir euch nichts Böſes tun, behandelt ihr wie Räuber!“ Der Dolmetſcher machte ein nachdenkliches Geſicht, antwortete aber, der Weg nach Ohaſa ſei allen verſperrt, die keine or⸗ dentlichen Päſſe hätten. Am 9. Auguſt morgens kam Leben in das Spiel. Die ganze Ebene wimmelte von Reitern und Laſt⸗ tieren, und in einiger Entfernung von uns wuchs ein Zeltdorf empor. Soviel Umſtände unſertwegen, drei armer Pilger! Ein großes Zelt war weiß und blau geſtreift; ſo vornehm wohnt nur ein Häuptling. Begleitet von einer Reiterſchar, ritt der Dolmet⸗ ſcher an mein Zelt heran und teilte mir mit, daß Kamba Bombo angekommen ſei und mich zum Gaſt⸗ mahl erwarte. Es ſei ſchon alles hergerichtet. Wir würden jeder eine Haddik, eine lange weiße Binde aus dünnem Gazeſtoff, erhalten, die als Willkom⸗ mengruß gilt. Seltene Gerichte ſeien aufgetiſcht, darunter ein ganzes gekochtes Schaf. Ich antwortete abweiſend: „Menſchen von Lebensart machen erſt einen Be⸗ ſuch, bevor ſie jemanden zum Gaſtmahl einladen. Wenn Kamba Bombo etwas von uns will, mag er herkommen. Wir haben nichts mit ihm zu ſchaffen. Das einzige, was wir wiſſen wollen, iſt, ob uns der Weg nach Chaſa offen ſteht oder nicht. Wenn nicht, muß Kamba Bombo ſelbſt die Verantwortung für die Folgen tragen.“ Der Dolmetſcher war verzweifelt. Zwei Stunden ſaß er bei uns und bettelte und flehte, wir möchten zum Gaſtmahl kommen.„Ich werde abgeſetzt, wenn ihr nicht kommt!“ jammerte er. Nachdem er noch im Sattel ſeine Ueberredungskunſt verſucht hatte, ritt er ſchließlich davon. Zwei Stunden waren vergangen, als eine Linie von ſiebenundſechzig Reitern von dem neuen Zelt⸗ Seltſame Schmuggelverſuche Aegypten gehört zu den Ländern, die am meiſten durch den Konſum von Rauſchgiften verſeucht ſind. Die ägyptiſchen Zollbehörden tun alles, was ſie kön⸗ nen, um die Einfuhr der Rauſchgifte zu verhindern. Die Schmuggler arbeiten indeſſen mit ſo raffinierten Mitteln, daß auch die aufmerkſamſten Zollwächter getäuſcht werden. Hin und wieder geſtattet der Zu⸗ fall, den Schmugglern einen Strich durch die Rech⸗ nung zu machen. In einem Falle kamen den Zoll⸗ behörden die Zinnbüchſen, in denen Butter verpackt war, etwas verdächtig vor. Die Unterſuchung er⸗ gab, daß die Büchſen alle mit Doppelwänden ver⸗ ſehen waren und daß man in den Hohlraum zwiſchen den beiden Wänden Haſchiſch verpackt hatte. In einem anderen Falle machte ein Zollbeamter in Kairo die Beobachtung, daß vier Fäſſer, in denen Tomaten⸗ brühe enthalten war, bei dem Ausladen aus dem Schiff auf den Hafenplatz merkwürdig hin⸗ und her⸗ ſchlenkerten. Ihr inneres Gleichgewicht ſchien ge⸗ ſtört zu ſein. Die Unterſuchung ergab, daß in der Brühe feſte Brocken umherſchwammen: dichtverſchloſ⸗ ſene Metallbehälter, in denen Morphium verpackt war. In einem dritten Fall verhalf der Zufall auf die Spur der Schmuggler. Vierzehn Säcke mit ge⸗ trockneten Pflaumen hatten die Zollſchranke paſſiert und ſollten zum Abholen in den Zollſchuppen ge⸗ bracht werden. Bei dieſer günſtigen Gelegenheit holte ein Arbeiter aus einem etwas ſchadhaft gewor⸗ denen Sack eine Pflaume hervor, um ſie zu koſten. Sein Exſtaunen war nicht gering, als er ſah, daß der Kern entfernt und durch eine winzige Packung erſetzt worden war. Er erſtattete Anzeige und es ſtellte ſich heraus, daß ſämtliche Pflaumen in der⸗ ſelben Weiſe„präpariert“ worden waren. Jede Frucht barg ein Päckchen mit Morphium. Schmugg⸗ lerbanden, die ihre Sendungen beſonders nach Aegypten richten, ſind in der letzten Zeit wiederholt entdeckt worden, ſo z. B. in Wien und in der Schweiz. Fuchsjagd im Meer In England ſind die Fuchsjagden noch ſehr be⸗ liebt, bei denen das Wild durch Reiter und durch eine Meute von Hunden verfolgt wird. Dabei geht es oft über Stock und Stein und alle möglichen Hin⸗ derniſſe, ehe der Fuchs von der Meute gepackt wer⸗ den kann. Vor einigen Tagen nahm eine ſolche Hetz⸗ jagd ſogar erſt im Meer ihr Ende. Der Fuchs war etwa zehn Kilometer von der Küſte entfernt von den Hunden aufgeſtöbert worden. Er nahm den geraden Weg zur Küſte, verfolgt von Reitern und Hunden. An der Küſte ſtürzte ſich der Fuchs in das Meer und ſchwamm in die offene See hinaus. Hier waren die Hunde ihm an Geſchwindigkeit aber doch überlegen. Sie hatten ihn bald erreicht und durch ihre Biſſe er⸗ ledigt. Man kann es angeſichts eines ſolchen Vor⸗ ganges wohl verſtehen, daß in England die Bewe⸗ gung, die ſich gegen die Grauſamkeit derartiger Hetzjagden richtet, immer mehr wächſt. Mittwoch, den 19. Februar 1930 — dorf auf uns zugeſprengt kam. Sie boten ein präch⸗ tiges Bild in ihren tiefblauen und dunkelroten Ge⸗ wändern, mit ihren Säbeln in ſilberbeſchlagenen, mit Korallen und Türkiſen beſetzten Scheiden, ihren Amulettkapſeln und Roſenkränzen und den raſſeln⸗ den ſilbernen Schmuckſachen an der Seite. In der Mitte der Schar ritt Kamba Bombo auf einem milchweißen Mauleſel. Er war klein und bleich, mochte vierzig Jahre alt ſein, hatte ſchelmiſch blinzelnde Augen und trug einen roten Mantel und einen roten Baſchlik über einem Gewand aus gelber Seide mit weiten Aer⸗ meln, grüne Samtſtiefel und ein blaues chineſiſches Käppchen. Vor meinem Zelt ſtieg er ab. Seine Diener breiteten auf der Erde einen Teppich aus, auf den ſis Kiſſen und Polſter legten. Hier ließ er ſich mit einem zweiten hohen Beamten, dem Mönch Nauſo Lama, nieder. Ich bat die beiden Herren in mein Zelt, wo ſie jeder auf einem Mehlſack Platz nehmen durften, Kamba Bombo war artig und freundlich, obgleich wir verſucht hatten, ihn zu überliſten, auf ſeine Ein⸗ ladung zum Gaſtmahl unhöflich geantwortet hatten und in ſeiner Gewalt waren. Das Verhör begann aufs neue, und der Sekretär des Gouverneurs ſchrieb alle meine Antworten auf. Auf mein Verlangen, weiterziehen, die heilige Stadt beſuchen und dann ins Hauptquartier zurückkehren zu dürfen, erwiderte Kamba Bombo, indem er mit der flachen Hand eine bezeichnende Gebärde nach dem Hals machte: „Nein, keinen Schritt weiter in der Richtung nach Lhaſa; das würde euch den Kopf koſten— und mir auch. Ich tue meine Pflicht, ich erhalte täglich meine Befehle vom Dalai⸗Lama.“ Er war unbeugſam, unerbittlich. Die Selßſt⸗ beherrſchung verlor er nicht einen Augenblick. Er war würdevoll und zugleich jovial. Als wir von den zwei geſtohlenen Pferden ſprachen, lachte er und ſagte:„Ihr ſollt zwei andere von mir bekommen. Auf dem Rückweg zu eurem Hauptquartier wird euch eine Bedeckung bis an die Grenze meiner Provinz begleiten, ihr werdet Proviant erhalten, Jake und alles, was ihr braucht. Ihr habt nur zu befehlen aber nach Süden dürft ihr keinen Schritt weiter.“ Die Wilwe des Waterloo-Kriegers Bei einer Generalreviſton, die Stgatsſchatzmeiſter über alle ſtaatlichen Unter⸗ ſtützungskaſſen verhängte, hat ſich eine Tatſachs herausgeſtellt, die ſo grotesk iſt, daß man nieman⸗ dem verdenken kann, wenn er ſie nicht glaubt: es gibt heute noch in England eine Frau, die deshalb öffentliche Unterſtützung bezieht, weil ſie die Gattin eines Teilnehmers an der Schlacht von Waterloo geweſen iſt. Der Sergeant William Brigg war 1784 geboren und hatte als Einunddreißigfähriger die Schlacht von Waterloo mitgemacht. Er kam mit einer geringen Verletzung am Knie davon, die ihm aber immerhin eine lebenslängliche Rente einbrachte— nebſt dem Anſpruche auf ſtaatliche Verſorgung ſeiner Witwe. Brigg verließ das Heer bald nach dem Feldzuge und wurde Kaufmann. Mit vierund⸗ ſiebzig Jahren, alſo im Jahre 1859, kam der alte Herr auf den Gedanken, ſich zu verheiraten und tauſchte die Ringe mit der zwanzigjährigen Helen Whitney. Die Ehe ſcheint dem„reifen“ Bräutigam nicht recht bekommen zu ſein, denn er ſtarb ſchon zwei Jahre ſpäter. Seine Gattin aber verſchmähte es, ſich noch einmal zu vermählen, lebt alſo ſeit achtundſechzig Jahren als ſeine Witwe und hat im der engliſche Vollgenuß ihrer Waterloo⸗ Rente ſoeben ihren neunzigſten Geburtstag gefeiert. Der engliſche Staat iſt alſo in der ſeltſamen Lage, die Folgen einer vor hundertundvierzehn Jahren geſchlagenen Schlacht in ihren letzten Ausläufern noch heute tragen zu müſſen! Jünfundachtzig Stunden am Klavier Im Vorjahre hatte in Prag der Klavierſpieler Geza Ledofsky ganze dreiundachtzig Stunden un⸗ unterbrochen am Klavier geſeſſen und geſpielt und damit einen reſpektablen Rekord aufgeſtellt reſpektabel nämlich für ſolche Leute, die derartige Leiſtungen zu ſchätzen wiſſen. Aber Ledofski ließ ſein eigener Ruhm nicht ſchlafen. Er wollte ſeinen eigenen Rekord brechen und kam zu dieſem Zweck nach Agram, wo er in einer Bierhalle ununterbrochen ganze 85 Stunden am Klavier ſaß und spielte. Er begann an einem Donnerstag nachmittag um punkt vier Uhr und ſpielte ununterbrochen bis Montag 5 Uhr morgens. Seine getreue Gattin hielt Tag und Nacht bei ihm aus, gab ihm ſchwarzen Kaffee zu trinken und nährte ihn mit Butterbroten, zündete ihm die Zigaretten an und rieb ſeine Stirne von Zeit zu Zeit mit Kölniſch Waſſer ab. Selbſt während ihn der Friſeur raſierte, ſpielte der Rekordeur. Er unterbrach nur alle zwei Stunden ſein Spiel auf je zwei Minuten, da er beſtimmten Bedürfniſſen doch nicht klavierſpielend genügen konnte. Ein gewiſſen⸗ hafter Reporter zählte die Zigaretten, die Ledofski in dieſen hiſtoriſchen Tagen und Nächten rauchte, und ſtellte feſt, daß es 135 geweſen ſeien. Die Zahl der Taſſen türkiſchen Kaffees, die Ledofski während ſeiner Produktion genoß, belief ſich im Tag auf fünf. Jetzt hält ſich Ledofski— ſicher nicht mit Un⸗ recht— reif für Amerika. Er will demnächſt die Reiſe über den Ozean antreten und wird im Lande der Rekorde zweifellos viel Erfolg haben, wenn nicht unterdeſſen ein Yankee, der von dieſem neueſten Rekord gehört hat, bereits 86 Stunden am Klaviere ſitzend zugebracht hat. Schmetterlinge als Geflügel“ verzollt Eine nicht alltägliche Auseinanderſetzung mit der Zollbehörde hatte unlängſt ein amerikaniſcher Ento⸗ mologe, der von einer Forſchungsreiſe mit einer ſchönen Sammlung von Schmetterlingen, die er in Südamerika gefangen hatte, in Newyork ankam. Der amtierende Zollbeamte ſuchte vergeblich in ſeinen Vorſchriften nach einer Tarifpoſition, unter der er dieſe Tiere unterbringen konnte. Da ſich all ſein Suchen als vergeblich erwies, ſo deklarierte er die Schmetterlinge kurzerhand als„Geflügel“, mit der Begründung:„Beide Tierarten hätten Flügel und ſeien daher zolltarifariſch gleich zu behandeln.“ ae eee ell lll r rr ee Mittwoch, den 19: Februar 1930 Ein Film für die zahlreichen Freunde Ludwig Anzengrubers nach dem gleichnamigen Volksstück Fu fleck au abr mit Gritta Ley/ Rolf v. Goth Carl de Vogt dv In dien Apt 6 interessante Akte aus dem schwarzen Erdteil 3,.30, 8 Uhr Die letzten Spiellage des Ton- und Gesangs-Großfilmes: Das Mace Hans A. v. Schlettow Lien Dyers Kampers Unter Mitwirkung des we tberühmten Oliginal Don Kosaken- Chores Eine romantische Handlung von größter Wucht und Spannung! 3,.30, 8 Uhr Nene Mänunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe] sin gte und sprielit noch diese Woche in der 1 letzter Tag! Gerda Maurus Gustav Fröhlich/ Harry Hardt in dem Ufa Großfilm: Im Bei programm: Noot Gibsenl ——— 2* 2 8 101 Morgen mean 2 25 1 we dada ent- Jun Al National-Theater Mannheim Mittwoch, den 19. Februar 1930 Vorstellung Nr. 189, Miete B Nr. 24 Die andere seite Drama in 3 Akten von R. C. Sherriff Deutsch von Hans Reisiger In Szene gesetzt von Richard Dornseiff Anfang 20 Uhr Ende nach 22.30 Uhr Personen: Stanhope, Kompagnieführer Willy Birgel Osborne Tarl Marx Trolter Oftiziere der Raoul Alster Hibbert Kompagnie Hans Simshäuser Raleigh Bum Krüger Der Oberst Hans Godeck Der Kompagniefeldwebel Johannes Heinz Mason, Offizierskoch Josel Reunkert Hardy, Offizier eines and. Regiments Hans Finohr En junger deutscher Soldat Ordonnanz Harry Bender Def Stolz der Ul. fonpagnte- erweckt allabendlich a nicht nur Lachen, nichi nur Schreien, nen 8249 Ae tunde Anuntabockenez Dilettanten Vorstellung apollo am Montag. 3. März. 8249 Der Vorverkauf beginnt heute Mittwoch a. d. Theaterkasse des Apollotheaters. Meinpaus Neuss 14.1 Heute fate z Ane 7 3, 10 Heute Bunker Abend Polizeistundeverlängeruyg danket Müntener 1 Heute von 16—19 Une, groger Kinder- Maskenbal Eintritt Mk..— ausschließlich Steuer Arrrtrrrrrrrrrrrrrrrrrꝶꝶiim Goldenes Lamm Heute Mittwoch Bunter Nwend mil Nonzerl Wagen Donnerstag Schlachtfest KarlHaubenreigber Heute unser großartiges vboppel-Progremm 1 ſcclaene Fknuthüllungen aus dem Frauengefängnis 8 spannende und tragische Akte 5 In den Hauptrollen: 89 Hans Adalbert v. Schlefſow Lissi Arna Dazu der 2. 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