. Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM. 2. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—, Einzelverkaufspreis Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ traße 19020, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße, Fe Hauptſtraße 68, W Sppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. 10 Pfg.— Beilagen: Montag: Sport der N. M. J./ Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Donnerslag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung 50, Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe. Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim 5 1 1 Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung. Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 am breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſetz und Recht Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 20. Februar 1030 141. Jahrgang— Nr. 85 Heute Reſtbereinigung Große oder kleine Deckung? Der Gedanke des Notopfers Ausſicht auf Einigung? Prahtbericht unſeres Berliner Büros a Berlin, 20. Febr. Die Generaldebatte über die Etats⸗ und Finanz⸗ ſragen, die, namentlich auch auf den bekannten An⸗ trag des Zentrums hin, zwiſchen dem Kabinett und den Führern der Regierungsparteien angebahnt worden war, iſt geſtern geſchloſſen worden. Daß in dieſem Stadium der Beſprechungen eine Einigung ber Regierung mit den Fraktionen noch nicht er⸗ keicht werden konnte, lag auf der Hand. Der Regierung, beſonders dem Finanzminiſter, war es vor allem darum zu tun, Klarheit über die ver⸗ schiedenen Anſichten zu gewinnen, die im Lager der Koalition über die zur Debatte geſtellten Vorſchläge herrſchen. Die Regierung beabſichtigte, wie ſie aus⸗ drücklich betont, nicht etwa auf die Art den Parteien bie Entſcheidung über die Geſtaltung des Etats zu übertragen, die dem Kabinett allein zuſteht. Die von ihm zu treffenden finanzpolitiſchen Maßnahmen ſind indes von ſo großer Tragweite, daß man es für geboten hielt, das Vorgelände zuſondieren. Das Kabinett wollte ſich die Entſcheidung vorbe⸗ Halten, aber zunächſt mit den einzelnen Parteien die berſchiedenen Möglichkeiten erörtern. Das iſt geſchehen. Zu der Frage der Arbeitsloſenverſicherung iſt es im Verlauf dieſer Aussprache zu den be⸗ kannten Abänderungsvorſchlägen des Finanz⸗ miniſters gekommen. Heute wird die letzte Be⸗ sprechung mit den ſozialpolitiſchen Vertretern der Regierungsparteien vor ſich gehen. Der Etat iſt mittlerweile vom Kabinett ſo weit gefördert wor⸗ den, daß nur noch ein paar kleine Fragen ungeklärt geblieben ſind. Dieſe Reſtbereinigung wird gleich⸗ falls heute vorgenommen werden. Am Abend dürfte der Etat in ſeinen Umriſſen feſtſtehen. Der Finanz⸗ kiniſter hat es, wie wir hören, in den Diskuſſionen der letzten Tage abgelehnt, den Haushalt als ſolchen mit den Parteiführern zu behandeln, da die Auseinanderſetzungen über den Geſamtetat zunächſt einmal im engeren Gremium des Kabinetts erfolgt ſein müſſen. darauf beſchränkt, die Parteiführer über die Ab⸗ ſichten der Regierung, vor allem über die geplanten Streichungen, zu unterrichten. Bei der Frage der Abtragung des Defizits handelt es ſich beſonders darum, ob der Weg der ſo⸗ genannten großen oder kleinen Deckung beſchritten werden, d. h. ob das 150 Millionen⸗Defizit des Jahes 1928 in den Schachtſchen Tilgungsfonds einbezogen werden ſoll oder nicht. Nachdem der Reichsbankpräſident ſelbſt es für wirtſchaftlich zweck⸗ mäßig erklärt hat, die Tilgung jenes Fehlbetrages in die 450 Millionen⸗Summe einzubeziehen, hat der Finanzminiſter dieſe Anregung zur Diskuſſion ge⸗ tell. Unter den Parteien gehen die Meinungen, welche von beiden Löſungen die beſſere ſei, auch fetzt noch auseinander. Verſchiedentlich iſt die Auffaſſung vertreten worden, daß es vielleicht ratſamer ſei, die große Deckung zu wählen, obgleich die Schwierigkeit, die erforderlichen Beträge aufzubringen, auch von den Befürwortern dieſer Regelung nicht verkannt wird. Ueber die Deckung des Fehlbetrags für 1930 ſind die mannigfachſten Vorſchläge gemacht worden. Man hat Gründe und Gegengründe abgewogen. Der Widerſtand der Bayeriſchen Volkspartei gegen eine Er höhung der Bierſteuer auf 75 v. H.— man hält dieſe Zwiſchenlöſung für die geeignetſte, weil ſie die Mög⸗ lichkeit bietet, gleichzeitig auch den Ländern größere Zuwendungen zu machen(25 v. H)— beſteht auch heute noch. Aber auch ſonſt werden gegen dieſe Steuer Bedenken erhoben. In noch weit ſtärkerem Maße gilt das von der Umſatzſteuer, die ſo ziem⸗ lich von allen Parteien abgelehnt worden iſt. Dann iſt der Gedanke des Notopfers erörtert worden. Es handelt ſich hier um zwei Komplexe: Zunächſt um die einmalige Erhöh⸗ ung der Einkommenſteuer durch Zu⸗ schlag, ſodann um die Erhebung eines Beitrags don den Feſtbeſoldeten oder nur von den Beamten Die zuletzt angedeutete Form Dr. Moldenhauer hat ſich vielmehr Ernte Kriſis bei der Reichsbahn Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Febr. Wie der demokratiſche Zeitungsdienſt erfährt, haben zwiſchen der Reichsbahn und den Reichsbahn⸗ Gewerkſchaften Verhandlungen stattgefunden, die ſich mit der Frage einer Arbeitseinſchränkung beſchäftigen. Eine ſolche Arbeitseinſchränkung iſt infolge der geſunkenen Verkehrsziffern und des da⸗ durch verurſachten Einnahmerückganges notwendig geworden. So ſind z. B. die Einnahmen des Monats Januar um rund 30 Millionen hinter dem Voranſchlag zurückgeblie⸗ ben und der Februar zeigt ein gleich ungünſtiges Bild. Unter dieſen Umſtänden iſt die Reichsbahn nicht in der Lage, die Saſſonarbeiter zu beſchäftigen, die ſonſt um dieſe Zeit eingeſtellt wurden. Es wird mit den Gewerkſchaften auch über eine Streckung der Arbeitszeit in den Werkſtätten ver⸗ handelt. Für beſtimmte Arbeiten denkt man an eine Fünftagewoche ſtatt der heutigen Sechstagewoche. Eine Entlaſſung von Arbeitern ſoll, wenn irgend möglich, vermieden werden. ** Beſonders bedauerlich iſt, daß die Einſchränkunge n auch auf den deutſchen Oſten ausgedehnt werden müſſen. 5 käme im Grunde auf nichts anderes als auf eine Kürzung der Beamtengehälter heraus. Keiner die⸗ ſer Vorſchläge hat indes die Zuſtimmung aller Par⸗ teien gefunden, und es braucht nicht betont zu wer⸗ den, daß die unglückſeltge Gewerkſchaftsidee des Not⸗ opfers an ſich auf den ſchärfſten Widerſtan d geſtoßen iſt. Dr. Moldenhauer ſelbſt hat, wie wir bereits erwähnten, erklärt, daß er eine Erhöhung der Einkommenſteuer als im Gegenſatz zu dem Fi⸗ nanzprogramm der Regierung vom Dezember ſtehend betrachten würde, deſſen Grundgedanke es war, durch die YVoung⸗Erſparniſſe und die Umlagerung des Schwergewichts von den direkten auf die indirekten Steuern die Wirtſchaft zu entlaſten. An dieſem Vorſatz hält die Regierung, wie ſie verſichert, nach wie vor feſt. Auf Grund der Finanzbeſprechungen mit den Parteiführern wird das Finanzminiſterium nun⸗ mehr erneut an die Prüfung der einzelnen Projekte herangehen und binnen kürzeſter Friſt dem Kabinett einen konkreten Deckungsplan uuterbreiten. Dr. Moldenhauer hofft, dieſe Vorlage, die zugleich auch beſtimmte Anregungen zur Löſung der Ar⸗ beitsloſenverſicherungsfrage enthalten wird, bereits Anfang nächſter Woche fertigſtellen zu können. Der Entwurf wird zunächſt einmal im Kabinett durch⸗ gekämpft werden. Erſt dann wird der Kanzler ver⸗ ſuchen, mit den Regierungsparteien eine Einigung herbeizuführen. Es wird ſich dann zu zeigen haben, ob die Parteien gewillt ſind, dem Reich die Mittel zu gewähren, um die Finanzen zu ſanieren und der Wirtſchaft die Ausſicht auf Entlaſtung zu eröffnen. Jür ſofortige Steuerſenkung Telegraphiſche Meldung Berlin, 20. Febr. Präſtdlum, Vorſtand und Reichsausſchuß des Reichs verbandes des deutſchen Groß⸗ und Ueberſeehandels haben eine Ent⸗ ſchließung gefaßt, in der es u. a. heißt:„Die Not der deutſchen Wirtſchaft iſt ſo groß, daß die Steuer⸗ kraft ſchon jetzt verſagt. Eine Erhöhung der Steuern iſt deshalb nicht nur untragbar, ſondern zwecklos; im Gegenteil iſt Steuerſenkung unerläßlich. Jedes Finanzprogramm iſt unannehmbar, das nicht min⸗ deſtens eine ſofortige weſentliche Sen⸗ kung der die Wirtſchaft beſonders belaſtenden direkten Steuern ermöglicht. Der Luftfahrt⸗GEtat Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 20. Febr. Die Beſprechung, die der Reichsverkehrsminiſter geſtern mit den Luftfahrtsſpezialiſten der Regie⸗ rungsparteien hatte, ſoll, wie es heißt, ergeben haben, daß über die bereits innerhalb des Kabinetts im Luftfahrtsetat vorgenommenen Streichungen hinaus keine weiteren Kürzungen vorgenommen werden ſollen. Die vom Reichsverkehrsminiſterium ange⸗ forderte Summe in Höhe von rund 16 Mil ⸗ lionen ſoll vom Kabinett bewilligt, die für die Zwecke der Luftfahrtsinduſtrie verlangten Mittel um mehrere Millionen gekürzt worden ſein. Der Wiberſtand gegen den Polenvertrag Drahtbericht unſeres Berliner Büros i Berlin, 20. Febr. In den vereinigten Reichstagsausſchüſſen für die Beratung des Poungplans wird heute das Liqui⸗ dationsabkommen mit Polen beſprochen werden. Gleichzeitig wird auch das Reichskabinett ſich mit der Frage befaſſen, ob die Entſcheidung über den deutſch⸗polniſchen Liquidationsvertrag von der über den Youngplan getrennt werden kann. Es iſt mit der Möglichkeit zu rechnen, daß ſich das Kabinett angeſichts des wachſenden Widerſtandes gegen das Abkommen tatſächlich in dieſem Sinn entſcheidet. Die Frage war bereits Gegen⸗ ſtand einer längeren Unterredung, die Staatsſekre⸗ tär Meißner geſtern mit dem Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Curtius hatte. Die Befürchtung, daß die franzöſiſche Regterung die Ratifizierung des Poungplans durch die Kammer von der deutſchen Zuſtimmung zum Polenvertrag abhängig machen werde, iſt beſtimmtem Vernehmen nach grundlos und auch ein Kabinettswechſel in Paris würde an dieſem Tatbeſtand vermutlich nichts ändern. Ein zwingender Anlaß zur Verkopplung des kleinen Polenvertrages mit dem„Neuen Plan“ läge nur dann vor, wenn von deutſcher Seite in einer Geheimabmachung den Polen bindende Zu⸗ ſicherungen auf gleichzeitige Ratifizierung gemacht worden wären. Das aber darf wohl für vollkom⸗ men ausgeſchloſſen gelten. Sozialpolitik der Gewerkſchaften Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Febr. Der„Vorwärts“ plaudert noch einige inter⸗ eſſante Einzelheiten über die Tagung des Allgemei⸗ nen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes aus, die ſich be⸗ kanntlich um die Finanz⸗ und Steuerfra⸗ gen drehte. Im Verlauf der Debatte wurde dar⸗ auf hingewieſen, daß der A. D. G. B. ſich ſtärker als bisher gegen eine nach Berufsgruppen abgeſtufte Sozialpolitik wenden müſſe. Insbeſondere hätten die Beamten eine bevorzugte Stellung. Sie beſäßen eine geſitchertere Exiſtenz als die ge⸗ ſamte andere Bevölkerung. Was hätten im Ver⸗ hältnis zu den Beamten die übrigen Arbeitnehmer für geringe ſoziale Sicherung? Es ſollten, wenn möglich, in der heutigen Situation die Beamten zu einem beſonderen Notopfer heran⸗ gezogen werden. Das allgemeine Notopfer müſſe möglichſt weiten Kreiſen auferlegt werden, auch den Arbeitern, in der Form, daß die ſogenannte Lohn⸗ ſteuerſenkung aufgehoben werde. Dieſes Eingeſtändnis iſt immerhin intereſſant, nachdem die Sozialdemokratie ſeinerzeit auf dieſe Lohnſteuerſenkung den allergrößten Wert gelegt hat. Heute wird von gewerkſchaftlicher Seite eingeräumt, daß dieſe Senkung, die dem Reich 120 Millionen gekoſtet hat, für den Einzelnen keine Erleichterung ſei. Marokko. Spanien am Scheidewege Von Graf Alvaro de Fignerva y Torres de Romanones, früherem ſpaniſchen Miniſterpräſidenten Copyright by United Preß Nachdruck, auch im Auszug, verboten. Die Diktatur hat in Spanien niemals wirklich feſten Fuß gefaßt. Von ihrem Anfang bis zu ihrem Sturz beſtand alle Macht, mit der ſie ſich ſo oft zu brüſten liebte, nur in der Einbildung, wie man mit einem Hinweis auf die unrühmliche Art ihres Ver⸗ ſchwindens beweiſen kann. Bei allen Mächten, die ſich durch Gewalt be⸗ haupten, macht ſich Schwertgeraſſel bemerkbar, wenn ſie ſich dem Zuſtande der Erſchöpfung nähern. Im Gegenſatz dazu vollzog ſich der Todeskampf der ſpaniſchen Diktatur in der Stille und ohne Zuckungen. Als ſie dahin ging, gab ihr ein Seuf⸗ zer der Erleichterung des Landes das Ge⸗ leite. Das erklärt, weshalb der Diktator nach ſeiner Abdankung durch die Straßen von Madrid gehen konnte, ohne daß ſein Erſcheinen freundſchaftliche oder feindliche Kundgebungen hervorgerufen hätte. Die Diktatur war ein Kind der Armeez ſte konnte ſich nur halten, indem ſie ſich auf das Heer ſtützte. Als dieſe Stütze entzogen wurde, ſtürzte das Gebäude zuſammen. Die Kräfte, die durch die Diktatur geſchaffen und großgezogen worden waren, wie z. B. die„Patriotiſche Union“ und die „Somatenes“(Freiwillige Wachmänner) begannen ſogleich zu zerfallen, ſobald der lebenſpendende Atem, der ſie zu tritgeriſchem und kurzem Leben erweckt hatte, entſchwand. Im Augenblick der Auflöſung der Diktatur zeigte es ſich klar, daß ihr feder innere Halt und je⸗ der Daſeinsgrund gefehlt hatte. Während ihrer langen Exiſtenz nahm ſie Dinge in Angriff und führte Maßnahmen durch, die dem Lande keinen Nutzen ſondern im Gegenteil Schaden gebracht ha⸗ ben. Den dringendſten Problemen ſtand ſie dagegen ratlos gegenüber. Für die Bewältigung der Haupt⸗ fragen, deren Löfſung von der Diktatur bei ihrer Errichtung verſprochen worden war, fehlten ihr ſo⸗ wohl Intelligenz und Fähigkeit wie auch die Unter⸗ ſtützung der öffentlichen Meinung. Die einzige Leiſtung, die die Diktatur während ſechs und einhalb Jahren ihres Daſeins vollbracht hat, beſtand in der Befriedung von Dieſen Erfolg darf man nicht in Ab⸗ rede ſtellen. Denn damit würde die Kritik an der Geſamtleiſtung der Diktatur an Stärke und Beweis⸗ kraft verlieren. Wenn man die Tätigkeit der Mit⸗ glieder des Direktoriums ohne Leidenſchaft über⸗ prüft, ſo ſpringt zunächſt in die Augen, daß ſie ſich ungeheure Schulden haben zu Laſten kommen laſſen, beſonders hinſichtlich ihrer Finanzwirtſchaft. Die Le⸗ benswurzeln eines Staates ruhen vor allem in dem Gebiete der Finanzprobleme; denn keine Organiſa⸗ tion, ſei ſie wirtſchaftlicher oder politiſcher Natur, kann gedeihen, wenn ihre Grundlagen nicht finan⸗ ziell geſichert ſind. Daß die Diktatur in dieſer wie in anderer Hin⸗ ſicht ohne die Kontrolle des Parlaments und der Preſſe, ohne die Unterſtützung von irgend einer Seite zu einem Fehlſchlag führen mußte, da ſie jeder Verantwortung enthoben war, kann nie⸗ mand überraſchen. Die gegenwärtige Regierung iſt dabei, das Bild der Kataſtrophe zu enthüllen, die ſie von der Diktatur ererbt hat. Sie hat keine andere Wahl, als raſch für die ſchwerſten Irrtümer, denen ſie ſich gegenüber ſieht, Remedur zu ſchaffen. Ich glaube, daß Spanien um ſeine Zukunft nicht zu bangen braucht, und daß unſer Land glänzenden Zeiten entgegen geht, denn ich bin ein Optimiſt. Jeder Mann muß ganz beſonders während dieſer Periode des Ueberganges— denn eine ſolche bedeutet die Regierung des Generals Berenguer— ſeine Pflicht tun. Furchtlos und voll Zuverſicht ſoll ein jeder an die Wahlurne treten und der Stimme ſeiner Ueberzeugung Folge leiſten. Es iſt nicht not⸗ wendig, die alte zerſtörte Verfaſſung in all ihren Teilen wieder zuſammen zu fügen; ihre guten Sei⸗ ten ſoll man beibehalten und die ſchlechten aus⸗ merzen, damit ſich eine Situation, die wir alle ſo tief bedauern, nicht wiederholen kann. Dazu gehört in allererſter Linie die Gewäßr, daß die normalen 2. Seite. Nr. 85 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 20. Februar 1930 Arbeiten der Kammern unter keinen Umſtänden ſuſpendiert werden. Um die Freiheit voc aller Gefahr ſicher zu ſtellen, ſcheint es mir notwendig, alle liberalen Krä fte des Landes zu einem Block zuſammenzufaſſen. Wir müſſen eine Einheitsfront herſtellen, in der alle Elemente zuſammengefaßt werden, die liberal ge⸗ richtet ſind, und die die ganze Bedeutung des Augenblickes voll begreifen, den wir jetzt durchleben. Die monarchiſtiſchen Parteten brauchen ſich nicht der Mühe zu unterziehen, nach neuen Pfaden zu ſuchen. Solche gibt es nicht. Die Monarchie kann nur in den großen hiſtoriſchen Kräften, auf denen ſie auch bisher geruht hat, eine Stütze finden. Die Politik kennt im allgemeinen nur zwei Rich⸗ tungen: liberal und konſervativ. Sollten dieſe ver⸗ nichtet werden, ſo würde daraus für die Monarchie ſchwerer Schaden erwachſen. Was vor allem not tut iſt, daß gerade die Liberalen mit allen Mitteln und mit größerer Entſchloſſenheit denn je, ſich die Gunſt der Stunde, die ohne Zweifel ihnen gehört, zunutze machen. ——ů „Primaner und Flegel Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Februar. Bei dem geſtrigen Rencontre des Miniſters Wirth mit dem deutſchnationalen Abgeordneten von Freytag⸗Loringhoven ſpielt bekanntlich ein Bericht der„Deutſchen Zeitung“ eine Rolle, in dem behauptet wurde, der Juriſt des Auswärtigen Amtes, Gauß, habe von Freytag⸗Loringhoven gegen Dr. Wirth Recht gegeben. Woher ſtammte nun der Bericht der„Deutſchen Zeitung?“ Nach Anſicht Dr. Wirths von Freytag⸗Loringhoven ſelbſt. Die „Deutſche Zeitung“ dagegen behauptet, es habe ſich überhaupt nicht um eine vertrauliche, ſondern um eine nichtvertrauliche Sitzung gehandelt. Der„Vo r⸗ wärts“ aber will inzwiſchen ergründet haben, daß die Sache noch ganz anders zuſammenhängt. Den Bericht habe nicht ein Abgeordneter des Hugenberg⸗ flügels dem Blatt zugeſteckt. Er ſei vielmehr von einem Redakteur der„Deutſchen Zeitung“ ſelbſt ver⸗ faßt worden. Der hätte ſich durch eine verſehentlich offen gebliebene Tür in die Journaliſtentribüne ein⸗ geſchlichen und ſich in verſteckter Stellung, ſodaß man ihn nicht ſehen konnte, Notizen gemacht. Aus dem Preußenparlament Drahtbericht unſeres Berline: Büros Berlin, 20. Februar. Vor dicht gefülltem Hauſe kamen geſtern im preu⸗ ßiſchen Landtag, wie bereits kurz gemeldet, die Mi ß⸗ trauensanträge gegen den Miniſterprä⸗ ſidenten Braun zur Beſprechung. Der eine geht von der Wirtſchaftspartei in Gemeinſchaft mit der deutſchen Fraktion aus und richtet ſich gegen die Ernennung des Sozialdemokraten Grim me zum Kultusminiſter. Der andere ſtammt von den Deutſch⸗ nationalen. Sie verlangen, Herrn Braun ſolle das Vertrauen entzogen werden, weil trotz dem offiziel⸗ len Landtagsbeſchluß Preußen im Reichsrat für das Pyolenabkommen geſtimmt hat. Der Miniſterpräſident hatte keinen leichten Stand. Er behauptete, in beiden ihm zur Laſt gelegten Fällen die verfaſſungsmäßigen Rechte gewahrt zu haben. Einen ſtarken Affront gegen die Koalitionspartei der Demokraten bedeutete es, daß er den Wechſel im Kultusminiſterium mit der Notwendigkeit begründete, für die„Kontinuier⸗ lichkeit der Politik“ zu ſorgen. Umſo merkwürdiger berührte es, als er den ehemaligen Kultusminiſter Becker, dem bei dieſen trüben Koalitionsgeſchäft ſo übel mitgeſpielt worden iſt, gewiſſermaßen als Schutzſchild benutzte: Der habe ihm Herrn Grimme als geeignetſten Nachfolger empfohlen. Da nur zwei Kandidaten, nämlich die Sozialdemokraten König und Grimme zur Wahl ſtanden, hat Herr Becker ja nicht gut anders entſcheiden können. Das böſe Schlagwort vom„Exponenten einer Machtgruppe“, das dem neuen Kultusminiſter bei ſeinem mißglück⸗ ten Debut im Hauptausſchuß entſchlüpft iſt, bereitete Herrn Braun ſichtliche Verlegenheit, die er vergebens zu verbergen trachtete. Auch ſeine Verteidigung der Haltung Preußens zum Polenabkommen war nicht gerade ſehr überzeugend, mußte er doch zu⸗ geben, daß die preußiſche Regierung, die dieſen Ver⸗ trag zunächſt für kaum tragbar angeſehen hat, ſich den Argumenten der Reichsregierung fügte, nachdem dieſe ihr zugeſtanden, daß ſie für etwa entſtehende Nachteile Preußens aus dem Vertrag aufkommen werde. Geſpannt durfte man ſein, wie das Zentrum ſich aus der für die Fraktion höchſt peinlichen Situation herauswinden werde. Allein, man wurde enttäuſcht. Herr Dr. Heß begnügte ſich mit allgemeinen Rede⸗ wendungen, um die Schuld des Zentrums an der Be⸗ ſetzung des Kultusminiſteriums durch einen Sozial⸗ demokraten zu verſchleiern. Der Sozialdemokrat Heilmann mußte, damit den Miniſterprſidenten korrigierend, einräumen, daß beim Polenabkommen ein formaler Verſtoß der Regierung gegen den Land⸗ tagsheſchluß ſich nicht beſtreiten laſſe. Allerſchwerſte Bedenken gegen die Berufung eines Sozialdemokraten in das Amt des Kultusminiſters äußerte der Volksparteiler Stendel, der denn auch ankündigte, daß ſeine Fraktion dem Mißtrauens⸗ antrag der Wirtſchaftspartei zuſtimmen werde, ſich die Stellungnahme zu dem deutſchnationalen Vo⸗ tum aber noch überlegen werde. Sehr reſerviert und koalitionsfromm verhielten ſich die Demokraten, trotz den Nackenſchlägen, die ſie während der letzten Koalitionsverhandlungen von den Sozialdemokraten erhalten haben. Ihr Sprecher, Herr Riedel, erklärte, daß man die Tätigkeit des neuen Herrn im Kultusminiſterium abwarten, im übrigen aber beide Mißtrauensanträge ablehnen werde. Die Abſtimmung findet bekanntlich erſt am Frei⸗ tag ſtatt. Mexikos Generalkonſul in Warſchau verunglückt — Warſchan, 19. Febr. Auf einer Straße in der Nähe von Warſchau fuhr ein mit ſechs Perſonen beſetztes Auto gegen einen Baum, wodurch es in Brand geriet. Der Chauffeur war ſofort tot, der mexikaniſche Generalkonſul Duart erlag einige Stunden ſpäter ſeinen ſchweren Verletzungen. Auch die übrigen Paſſagiere ſind ſchwer verletzt. Chautemps als Nachfolger Tardieus? Nur langſame Klärung der franzöſiſchen Regierungskriſis Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 20. Febr. Der Führer der linksbürgerlichen Parteien Chautemps, dem heute vormittag vom Präſt⸗ denten der Republik Doumergue der Antrag ge⸗ macht werden ſoll, ein Kabinett zu bilden und der durch ſeine Partei die ſtrikte Order erhalten hat, die⸗ ſen Antrag anzunehmen, wird auf ſehr große Schwie⸗ rigkeiten ſtoßen. Chautemps konnte dies bereits geſtern abend feſtſtellen, als er während des Emp⸗ fangs im Elyſes in diskreten kleinen Salons mit Parlamentariern der Mitte verhandelte. Wenn er überhaupt zu einem poſitiven Ergebnis gelangen will, ſo wird er genötigt ſein, ſeine Verſtändigungs⸗ bemühungen bis auf die Gruppe des bisherigen Kriegsminiſters Maginot zu erſtrecken. Bedenkt man, daß die Linksparteien die koſtſpielige und be⸗ unruhigende Rüſtungspolitik Maginots ſtets be⸗ kämpften, ſo läßt ſich die Tragweite eines ſolchen Zugeſtändniſſes erkennen. Möglicherweiſe ſagt man ſich in den linksſtehenden Kreiſen, daß unter dem vorigen Kabinett die Rüſtungsprojekte ſowie der Bau eines Feſtungsgürtels von der Nordſee bis zur Schweizer Grenze an⸗ genommen wurden und über dieſe erledigten Fragen jede weitere Diskuſſion nutzlos ſei. Man ſcheint ferner in der Radikalen Partei in Erwägung zu ziehen, daß die Einigung mit Maginot bei der Durch⸗ führung des Poungplanes und der Räumung der dritten Zone Erleichterungen könnte, denn Maginot würde vielleicht in der Oppo⸗ ſition neue Schwierigkeiten hinſichtlich der Räumung machen. Chautemps erhielt jedenfalls den Rat Brianbs, mit Rückſicht auf die außenpoli⸗ tiſche Lage die Zuſam menſtellung der Regie⸗ rungsparteien möglichſt breit zu geſtalten. Während die Linksparteien, wie es aus dem Be⸗ richt über die Sitzung des Vollzugsausſchuſſes der Radikalen Partei hervorgeht, alle ihre Kräfte anſpan⸗ nen, um an die Regierung zu kommen, ſei es auch aufgrund eines breiten Kompromiſſes mit dem Zen⸗ trum, ballt ſich die Rechtsoppoſition zuſammen, um dies zu verhindern. Ein wahres Ringen um die Per⸗ ſönlichkeit Tardieus iſt infolgedeſſen entſtanden. Die Rechtsparteien beſchwören den früheren Mini⸗ ſterpräſidenten, ſich nicht„in die Falle“ der Linkspar⸗ teien zu begeben. Die Linke bemüht ſich, Tardien die Aufnahme in das Kabinett der„republikaniſchen Zu⸗ ſammenfaſſung“ zu erleichtern. Es wird behauptet, daß Tardieu den erſten geſtern nachmittag erfolgten Antrag Chautemps ablehnend beantwortet habe. Wahrſcheinlich wird ſich Tardieu im Laufe des heu⸗ tigen Tages entſcheiden, denn der Präfident der Republik hat den Par⸗ lamentariern aller Parteien erklärt, daß die neue Regierung am Samstag fertig ſein mitſſe, um am Mittwoch ihre Vertreter wieder nach Lofdon ſenden zu können. Ueber die Gründe, die Tardieu zu ſeiner ab⸗ lehnenden Haltung, in ein linksgerichtetes Kabinett einzutreten, veranlaßt haben ſollen, iſt noch folgendes mitzuteilen: Es beſtand zwiſchen Briand und Tardieu eine tiefgehende Meinungs⸗ verſchiedenheit hinſichtlich der Behandlung der Londoner Flottenverhandlungen. Tardieu betrachtet das franzöſiſche Memorandum als unerſchütterliche Grundlage und iſt zu weiteren Zugeſtändniſſen an England nicht bereit. Briand wünſcht in London Konzeſſionen zu machen. Dieſe Differenz in der franzöſiſchen Delegation rief eine ernſte Stockung hervor. Tardien würde alſo, falls er wieder mit Briand nach London zurückkäme, unnachgtebig beiben. ſchaffen Es ſei noch erwähnt, daß man in Londoner Regie⸗ rungskreiſen nicht unangenehm berührt wäre, wenn Tardien nicht mehr zurückkäme, ſo ſchreibt heute morgen der Londoner Vertreter der hier erſcheinen⸗ den Kontinentalausgabe der„Chicago Tri⸗ bune!“. Gelingt Chaute m ps die Verſtändigung mit den Zentrumsgruppen nicht, ſo wäre er auf die wohl⸗ wollende Haltung der Sozialiſten angewieſen. Die maßgebenden Mitglieder der Radikalen und Radikal⸗ ſozialen Partei fühlen wenig Neigung auf die Er⸗ richtung eines ſolchen Kartells mit der ſozialiſtiſchen Linken einzugehen. Eine nicht zu unterſchätzende Schwierigkeit bildet ferner die in den Beſchluß der Radikalen Partei aufgenommene Bedingung, daß mit Maginot nicht mehr verhandelt werden dürfe. Chautemps perſönlich iſt nicht dieſer Meinung. Gerade darüber wird ſich noch ein harter Meinungs⸗ ſtreit entſpinnen. Die führenden Pariſer Blätter bezweifeln, daß es Chautemps gelingen werde, eine Mehrheitskombination zu ſchaffen, Sie meinen, daß Tardien als Kabinettsbildner Herrn Chantemps folgen und die Regierung unter Hinzuziehung einiger Linksgruppen bilden werde. Man hat den Eindruck, daß hier der Wunſch der Vater des Gedankens iſt. Nachſtehend der Bericht über die Sitzung des Vollzugsausſchuſſes der Radikalen und Radikalſozlalen Partei: Die meiſten Red⸗ ner, vor allem auch Daladter, äußerten ſich in dem Sinne, das Kabinett Tardieu ſei von einer Linksmehrheit geſtürzt worden und deshalb ſei es nötig, ein neues Kabinett der Linken zu bilden, in dem die Radikalen einen überwiegenden Einfluß ausüben. Daladier erklärte, es ſei Pflicht der Radikalen, die Regierungsbildung anzunehmen, wenn ſie ihnen übertragen werde. Wenn ſie ſich dieſem Auftrag nicht unterziehen wollten, ſo wür⸗ den ſie ein Eingeſtändnis ihrer Unfähigkeit liefern, das Vertrauen bei den Republikanern verlieren und den reaktionären Elementen die Türen öffnen. Die Stunde ſei für die Radikalen gekommen, ihren Platz in der Regierung wieder einzunehmen und kräftig an der Verwirklichung ihres Programms weiter⸗ zuarbeiten. Ueber die Zuſammenſetzung der Mehrheit, auf die ſich die neue Regierung ſtützen ſoll, gingen die Anſichten auseinander. Der Deputlerte Bergery verlangte eine reine Kartellregterung, die ſich auf die S ozialiſten ſtützt. Für den Fall, daß dieſe Löſung ſich nicht ver⸗ wirklichen laſſe, werde die Radikale Partei bis zu den Wahlen von 1932 in der Oppoſition bleiben. Die meiſten anderen Redner dagegen empfahlen eine Zu⸗ ſammenfaſſung aller republikaniſchen Elemente. Auf jeden Fall war man einſtimmig der Auffaſſung, daß ein Zuſammengehen mit den rechten Gruppen, beſon⸗ ders mit der Gruppe Maginot, nicht in Frage komme.„Wir können morgen nicht mit denſenigen zufammenarbeiten,“ erklärte ein Redner unter großem Beifall aller Ausſchußmitglieder,„die wäh⸗ rend vieler Monate unſere Freunde Caillaux und Malvy erſchießen laſſen wollten.“ Zum Schluß wurde eine Tagesordnung angenommen, in der feſtgeſtellt wird, das Kammervotum vom letzten Dienstag er⸗ laube die Bildung einer Linksmehrheit und einer Regierung, von der alle Ver⸗ treter der rechten Parteien ausgeſchloſ⸗ ſen ſind. Die Radikale Partei werde nur eine Regierung unterſtützen, deren Programm die not⸗ wendigen Steuererleichterungen und eine Einſchränkung der Militärausgaben bedeutet. Konferenzvauſe in London Allgemeine Mißſtimmung gegen Frankreich Die Italiener reiſen ab Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 20. Febr. Die Flottenkonferenz hat ſich geſtern auf den nächſten Mittwoch vertagt. Da die Nachrichten aus Paris eine ſchnelle Beendigung der franzöſiſchen Re⸗ gierungskriſe als unwahrſcheinlich darſtellten und da ferner die Stellung der japaniſchen Regierung tn⸗ folge der in dieſen Tagen in Japan abgehaltenen Wahlen nicht ganz ſicher iſt, hat man beſchloſſen, die Konferenzarbeiten für eine Woche auszuſetzen. Nur ein Unterausſchuß, der ſich mit der Klaſſifizie⸗ rung von Schiffen zu befaſſen hat, wird weiterarbei⸗ ten. Die italieniſchen Hauptdelegierten werden heute nach Rom zurückkehren. Die Amerikaner und Japaner werden in England bleiben und man erwar⸗ tet, daß während der Konferenzpauſe noch weitere in⸗ offizielle Beſprechungen zwiſchen den drei ozeaniſchen Mächten ſtattfinden werden. Die Haltung Frauk⸗ reichs hat es ohnehin in den Bereich der Möglichkeit gerückt, daß ein Fünfmächteabkommen bis auf weiteres vertagt werden muß. In dem Falle wird man verſuchen, ein Dreimächteabkommen zwiſchen England, Amerika und Japan zuſtandezubringen, das ſich auf die hauptſächlichſten Schiffsklaſſen beſchränkt und für England eine ge⸗ wiſſe Elaſtizität ſchafft und es ihm ermöglicht, ſeine Flotte nach der franzöſiſchen auszurichten. Nachdem der franzöſiſche Flottenbauplan bekannt geworden iſt, dürfte es keine unüberwindliche Schwierigkeiten mehr bieten, ein engliſches Flottenprogramm bis zum Jahre 1935 auf Grund der franzöſiſchen Forde⸗ rungen aufzuſtellen, das andererſeits eine Verſtän⸗ digung mit Japan und Amerika möglich macht. Das Regierungsblatt„Daily Herald“ deutet heute ber its an, daß ein ſolches Dreimächteabkommen nicht ganz unmöglich wäre. Vorläufig wird die Konferenz natürlich nach der Beendigung der Pauſe weiter verſuchen, eine Einigung mit Frankreich herbeizuführen. Man gibt ſich hier keinen Illuſio⸗ nen darüber hin, daß ein Wechſel in der politiſchen Parteienrichtung in der franzöſiſchen Regierung keinen bedeutenden Wandel in der Haltung der nächſten franzöſiſchen Delegation bedeuten würde. Man hofft lediglich, daß die ausgeſprochene Feindſeligkeit, mit der die franzöſiſche Haltung in der Preſſe der ganzen Welt kommentiert worden iſt, eine gewiſſe Wirkung ausüben wird. Nachdem geſtern auch die italieniſche Delegation in einem oſſiziellen Memorandum ihre Stellung dargelegt hat und es klar hervorgetreten iſt, daß Italien ſich auf Seite der angelſächſiſchen Mächte ſchlägt, iſt die Fſolierung Frankreichs ſo deutlich geworden, daß es nicht ganz unmöglich er⸗ ſcheint, daß Frankreich einiges tun wird, um dieſe Stellung zu verbeſſern. Die italieniſche Mitteilung hält ſich im weſentlichen an den ſchon bekannten Standpunkt, daß Italien bereit iſt, auf jedes be⸗ liebige Niveau abzurüſten, vorausgeſetzt, daß keine andere Kontinentalmacht dieſes Niveau überſchreitet. Der italieniſche Delegierte Grandi erklärte geſtern abend den Journaliſten viele Punkte des ita⸗ lieniſchen Memorandums, die man wie folgt zuſam⸗ menfaſſen kann: Italien iſt bereit, mit den vielen anderen Seemächten ein Abkommen über die Ver⸗ tagung der Erſatzbauten für Schlachtſchiffe bis zum Jahre 1986 abzuſchließen. Italien iſt bereit, die Abſchaffung der Schlachtſchiſſe in Be⸗ tracht zu ziehen. Italien iſt ferner nicht abgeneigt, in der Frage der Flugzeugmutterſchiffe, Kreuzer, Zerſtörer und Unterſeeboote bedeutende Kür⸗ zungen in ſeinem Programm und Beſtand vorzuneh⸗ men. Vie einzige Bedingung iſt, daß keine europäl⸗ ſche Kontinentalmacht mehr Einheiten in jeder die⸗ ſer Klaſſen beſitzt als Italien. Schließlich erklärt ſich die italieniſche Regierung bereit, den Vorſchlag der Abſchaffun der Unterſeeboote wohl⸗ wollend zu prüfen. Das italteniſche Memorandum hat einen ausgeſprochen günſtigen Eindruck auf die engliſche Oeffentlichkeit gemacht. In der Preſſe wird es mit deutlicher Moral der franzöſiſchen Haltung gegenübergeſtellt. Die liberalen„Daily News“ ſprechen aus, was viele andere Blätter nur zwiſchen den Zeilen andeuten, nämlich: „Es ſcheint tatfächlich die Abſicht Frankreichs zu ſein, die Flottenkonferenz zum Scheftern zu bringen, nachdem es bereits die Verhandlungen in eine ge⸗ fährliche Sackgaſſe geführt hat, nachdem es For⸗ urteilte geſtern derungen geſtellt hat, die alle Pläne für eine Herab⸗ ſetzung der Seerüſtungen über den Haufen geworſen haben. Frankreich will anſcheinend nicht nachgeben, ehe es zur See die gleiche Art von Sicherheits“ garantien erhalten hat, die es zu Lande in den Locarnoverträgen beſitzt. Natürlich ſoll es auch dies, mal auf Koſten Englands gehen. Dieſe Art politiſcher Erpreſſung darf auf einer Kon⸗ ferenz wie der gegenwärtigen keinen Platz haben. Zu lange iſt Frankreich das verzogene Lieblingskind der europäiſchen Politik geweſen.“ * Engliſches Unterhaus— Die ruſſiſchen Religionsfragen — London, 20. Febr. Durch verſchiedene Anfragen wurde in der geſtrigen Unterhausſitzung erneut das Thema„Religionsverfolgungen in Rußland“ an⸗ geſchnitten. Außenminiſter Henderſon gab die Erklärung ab, der britiſche Botſchafter in Moskau ſet gegenwärtig eifrig bemüht, ſich über den tatſächlichen Sachverhalt zu informieren, doch könne eine bereits eingetroffene— nur proviſoriſche— Information der Oeffentlichkeit noch nicht übergeben werden. Abg. Malcolm Macdonald, der Sohn des Premierminiſters, ſtellte feſt, daß er vor knapp vier Wochen noch gemeinſam mit vielen tauſend Glau- bigen in der Erlöſer⸗Kathedrale zu Moskau friedlich ſeine Andacht habe verrichten können. Schlägerei von Volksvertretern Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 20. Febr. In der Neuköllner Bezirksverſammlung, die ſchon wiederholt der Schauplatz wüſter Radauſzenen ge⸗ weſen iſt, hat ſich geſtern abermals ein Tumult ab⸗ geſpielt. Von bürgerlicher, aber auch ſozialdemokra⸗ tiſcher Seite war eine Verſchärfung der Geſchäfts⸗ ordnung beantragt worden. Bei der Begründung des Antrages warf ein ſozialdemokraliſcher Bezirks⸗ verordneter den Kommuniſten tungsloſigkeit vor. Darauf ſtürzten ſich dle Kommuniſten auf den Redner und griffen ihn tätlich an. Andere Bezirksverordͤnete eilten zu Hilfe und im Nu war eine ſolenne Schlägerei im Gange. An den verſchiedenſten Stellen des Saales ſah man die Bezirksverordneten ſich gegenſel⸗ tig verprügeln. Erſt auf ein Kommando des Kommuniſten Lange:„Eilt alle auf die Plätze!“ trat wieder Ruhe ein. Im weiteren Verlauf der Sitzung kam es dann abermals zu Skandalſzenen. Unter dem Höllen⸗ lärm der Tribünenbeſucher verabfolgle Lange einem ſozialdemokratiſchen Bezirksverordne⸗ ten eine ſchallende Ohrfeige. Nach einſtündiger Ver⸗ tagung der Sitzung ließen die Sozialdemokraten er⸗ klären, daß die Fraktion gegen die kommuniſtſſchen Bezirksverordneten wegen der tätlichen Angriffe Strafantrag ſtellen würde. Rekorofahrt der Bremen Telegraphiſche Meldung Ne wyork, 20. Febr.(United. Pr.) Einen neuen Rekord ſtellte der Lloyd⸗Dampfer„Bremen“ für die Fahrt auf der kürzeren Winterroute über den nord atlantiſchen Ozean auf. Das Schiff gebrauchte für die Strecke Cherbourg—Newyork 4 Tage und 28 Stunden. Unter den Paſſagieren der„Bremen“ befindet ſich auch der amerikaniſche Vertreter der Zeppelingeſell⸗ ſchaft, von Meiſter. In einem Interview erklärte er, daß das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ im Mat nach Südamerika fliegen werde. Letzte Meldungen Berlin nimmt 45 Millionen auf — Berlin, 19. Febr. Der Magiſtrat hat heute das Angebot eines Bankenkonſortiums, das unter Füh⸗ rung der Preußiſchen Staatsbank und der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft ſteht, auf einen Kre⸗ dit von 45 Millionen 4 angenommen. a Der Bößſkandal J Berlin, 20. Febr.(Von unf. Berliner Büro, Geſtern hat die Schlußvernehmung der Vorunter⸗ ſuchung des Oberbürgermeiſters Böß durch den Kom⸗ miſſar des Oberpräſidenten ſtattgefunden. Das Ma⸗ terial wird in den nächſten Tagen geprüft werden, ſo daß in abſehbarer Zeit die Entſcheidung der Frage zu erwarten iſt, ob es zu einer Anklageerhebung kommt. Attentat auf einen Bergwerks⸗Direktor — Quedlinburg, 20. Febr. Der Direktor der Kohlengrube Nachterſtedt, Kramer, wurde Mitt⸗ woch abend gegen 8 Uhr, als er aus ſeinem Hauſe trat, im Garten von einem Unbekannten in der Dunkelheit erſchoſſen.— Bereits vor einiger Zeit war auf Kramer ein ähnliches Attentat ver⸗ ſucht worden. Man vermutet einen Racheakt. Pariſer Bankier verhaftet — Paris, 20. Febr. Wegen Betrugs und Ver⸗ trauensmißbrauchs iſt der Pariſer Bankier Dlel⸗ ner verhaftet worden. In der Kaſſe ſeiner Bank, dle ſieben Provinz⸗Filialen zählt, fand man bei der Re⸗ niſion nur 91 Franken. Die Verluſte ſollen mehrere Millionen betragen. Unamuno wieder Univerſitätsprofeſſor — Madrid, 20. Febr. Der Staatsanzeiger ver⸗ öffentlicht ein Dekret, wonach Unamund als Uni, verſitäts⸗Profeſſor wieder in ſeine Rechte eingeſetzt wird. Todesurteil wegen dreifachen Raubmordes — Prag, 20. Febr. Das Geſchworenengericht ver⸗ den 34jährigen Maſchinenmonteur Rudolf Skalſky wegen dreifachen Raubmordes zum Tode durch den Strang. Skalſky hatte im Junk 1927, als er arbeitslos und in Not war, bei Paris drei junge Tſchechoflowaken, die eine Reiſe durch Frankreich unternahmen, ermordet und beraubt,. Munitionsexploſton in Athen — Athen, 19. Febr. Eine Exploſion im Vorort Lioſia ereignete ſich beim Abladen von Muni⸗ tion, wobei Granaten explodierten. Neun mit dem Abladen beſchäftigte Soldaten und Arbeiterin⸗ nen wurden getötet, drei Offiziere ſowie zehn Soldaten und Arbeiterinnen ſchwer verletzt. Durch den anſchließenden Brand wurden drei Munitlons⸗ depots vollkommen zerſtört. Der Schaden iſt ſehr groß. Verantwor⸗ ge WS SGS euen die ord⸗ die ſich eſell⸗ ärte tat Donnerstag, den 20. Februar 1930 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 88 Städtiſche Nachrichten Frühlingsboten Es iſt erſtaunlich, mit welcher Pünktlichkeit unſere geftederten Freunde, die Zugvögel, aus ihren Win⸗ kerguartieren wieder in die Heimat zurückkehren. Der Landmann rechnet damit, daß am 12. Februar die erſten Feldlerchen ſich hören laſſen. Den erſten Storch ſozuſagen als Quartiermacher erwartet man am 22. Februar, an Petri Stuhlfeier. Die Schwalbe ſoll an Maria Verkündigung(25. März) eintreffen. Der Kuckuck muß am Tiburtiustag(14. April) rufen und die Königin unter den Sängern, die Nachtigall, schlägt zum erſtenmal am 20. April. Die Singlerche hat auch dieſes Jahr den Termin pünktlich eingehalten. Am 12. Februar mittags konnte man über dem Flugplatz die erſte Lerche ſteigen ſehen und ſingen hören. Wer hätte die muntere Sängerin nicht ſchon mit Entzücken belauſcht, wenn ſie von der Scholle des Ackers ſich aufſchwingt und ſingend ſteigt bis hoch zu den Wolken. Erſtaunlich iſt der Kraftaufwand des Tierchens, wenn es minutenlang ohne Atem⸗ pauſe laut trillert und dabei ſich immer höher und Fböher in den blauen Aether windet. Die Lerche iſt die fleißigſte unter allen Singvögeln. Während andere nur zur Paarungszeit ſingen, erfreut uns die Feldlerche durch ihr frohlockend Lied der Freude vom Februar bis zum Spätherbſt. Mit dem erſten Son⸗ nenſtrahl morgens erhebt ſie ſich, und wenn die Sonne ſchon am Abendhimmel verglüht iſt, tönt noch wie ein Scheidegruß der Lerchengeſang. Die Feldlerche gehört zu unſeren nützlichſten und beliebteſten Vögeln. Mit Vorliebe bewohnt ſie Ebenen mit Getreidefel⸗ dern, Kleeäckern und Wieſen. Niemals trifft man ſie im Wald. In der Rheinebene kommt ſie be⸗ ſonde häufig vor. Oft hat ſie noch unter dem kal⸗ ten Nachwinter zu leiden. Ihr Neſt baut ſte ſtets auf dem Boden aus Blättchen, Würzelchen und Haaren; es iſt ſchwer zu entdecken. Gefährliche Feinde hat ſie unter Katzen, Raben, Wieſeln. Be⸗ ſonbers verfolgt ſie der Sperber. Ihrer Schutzfär⸗ bung hellgrau und braun wie der Ackerboden hat ſie es zu verdanken, daß ſie von ihren Feinden nicht ſo leicht geſehen wird. In ſübdlichen Ländern, wo ſie den Winter zu⸗ bringt, wird ihr leider auch von Menſchen nach⸗ geſtellt. Tauſende der lieblichen Tierchen werden dort gefangen und gegeſſen. Die Verwandte der Singlerche, die Haubenlerche, iſt Standvogel. Ste iſt auch im Winter bei uns. Man kann die flinke Läuferin mit der Federholle auf dem Scheitel auch in Mannheim häufig beobachten, wenn ſie nah⸗ rungſuchend auf Straßen und Plätzen dahineilt. * * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittags ziehung wurden fol⸗ gende Gewinne ausgeloſt: Zwei Gewinne zu ke 900 000/ auf Nr. 20 873, vier Gewinne zu je 25 000% auf die Nrn. 185 255 und 207 316, zwei Gewinne zu je 10000„ auf Nr. 211970, ſechs Gewinne zu je 5000 4 auf die Nrn. 115 000, 267 238 und 359 898, vier Gewinne zu je 3000% auf die Nrn. 186 386 und 354.320, In der Nachmittagsztehung: Vier Gewinne zu je 10 000/ auf die Nrn. 19 750 und 156 942, zwei Gewinne zu je 3000/ auf Nr. 49 383. (Ohne Gewähr.) * Aſta⸗Wahlen an der Handels⸗Hochſchule Mann⸗ heim. Bei den am 19. Februar vollzogenen Neu⸗ wahlen zum Allgemeinen Studenten⸗ Ausſchunß wurden von 555 Wahlberechtigten ins⸗ geſamt 341 Stimmen abgegeben, was einer Wahlbe⸗ telligung von 61,44 v. H. entſpricht. Es entfielen auf Liſte 1(Freie nichtkorporierte Studentenſchaft) 82 Stimmen g Sitze, Liſte 2(Nationalſsozialiſtiſcher dDeutſcher Studentenbund) 74 Stimmen= 2 Sitze, Liſte 3(Ziſte der ſportliebenden Studenten) 29 Stim⸗ men= 1 Sitz, Liſte 4(Deutſcher Hochſchulblock) 154 Stimmen 6 Sitze. Ungültig waren 2 Stimmen. Der ſeltjame Gaſt auf dem Rhein Was der Pilot des Waſſerflugzeuges ſagt— Franzöſiſche Flieger umkreiſen das Flugzeug Bingen hat ſeine Senſation. Zu Tauſenden wall⸗ fahrt man nach dem Rheinufer, um den Rieſenvogel, Dornier⸗Superwal D 1785, zu bewundern. Aus den Rheinorten der Umgebung, ja ſelbſt aus dem Huns⸗ rück ſtrömen die Menſchen herbei. Die Lehrer führen die Schulkinder zum Rhein. Die Studierenden des Rheiniſchen Technikums nehmen die Gelegenheit zum Studium wahr und die Binger Photographen machen gute Geſchäfte, da viele Schauluſtige ſich mit dem vor Anker liegenden Flugzeug aufnehmen laſſen wollen Inzwiſchen iſt die Meldung von der Notlandung des Waſſerflugzeuges durch den deutſchen Blätterwald gegangen. Die widerſprechendſten Meldungen ver⸗ anlaßten unſern Spezial⸗Mitarbeiter in Bingen, den Flugzeugführer Fat h, der die glückliche Notlandung ausgeführt hatte, zu interviewen. Im Folgenden geben wir die Unterredung mit dem Flugzeugführer wieder. „Stimmt es, daß Sie ſchon beim Start eine Schädigung des Motors feſtgeſtellt haben?— „Kein Gedanke, die Motore ſprangen an wie ſonſt. Nur ein Motor lief nicht ſofort, weil er in der Nacht vor dem Start durch den Froſt kalt geworden war. Von einer Panne konnte überhaupt nicht die Rede ſein. Bei jedem Automotor kann man die gleiche Feſt⸗ ſtellung machen, daß er nicht ſofort anſpringt, wenn er angekurbelt wird. Nachdem der betr. Motor warm war, lief er auch ganz normal. Das Ganze vollzog ſich in einem Augenblick und war nicht der Rede wert. Auf keinen Fall kann dieſe Kleinigkeit mit der Notlandung bei Bingen auf dem Rhein in Verbin⸗ dung gebracht werden. Meinen Flug ſchob ich des⸗ halb hinaus, weil ungünſtige Wetternachrichten vor⸗ lagen. Montag morgen ſtieg ich nach glücklichem Start auf und nahm den Vater Rhein als Wegweiſer. Meine Abſicht war, den Rhein bis Amſterdam hin⸗ unter zu fliegen, die Zuiderſee zu überkreuzen und dann an der Nordſeeküſte entlang nach Norderney zu fliegen.“ „Wie kam es, daß Sie in Bingen zu Waſſer gehen mußten?“„Ich überflog Bingen in einer Höhe von 500 Metern, flog über einige Rheinorte und befand mich gerade über Bacharach a. Rh. Da baute ſich vor mir eine gewaltige Schneebböe auf. Ueber den Wolken konnte ich nicht fliegen, wenn ich nicht den Rhein verlieren wollte. Ein Waſſerflugzeug muß darauf bedacht ſein, dauernd ſich über dem Waſſer, das ſein Landungsplatz ja iſt, zu halten. Unter der Böe herzufliegen war auch unmöglich, da die Sicht verſperrt war. Darum war ich gezwungen, umzukehren, um einen geeigneten Landungsplatz zu ſuchen. Da meldete mir der Bordmonteur, daß ein Anſaugkrümmer ſich losgeriſſen habe. Dieſe Tatſache beſtärkte meinen Beſchluß, niederzu⸗ gehen. Von den vier Motoren arbeiteten drei regel⸗ mäßig und ordnungsgemäß, ſo daß überhaupt kein Grund zu einer beſonders beſchleunigten Landung vorlag. Ueber Bingen angekommen, ſuchte ich mir den ge⸗ eigneten Landungsplatz aus und ging dann nieder. Eine Gefahr beſtand für uns und für das Flugzeug nicht im geringſten. Nur war zwiſchen der Landung auf dem Bodenſee und auf dem Rhein der Unterſchied, daß ich vor Bingen etwas vorſichtiger wegen der vor Anker liegenden Schiffe landen mußte. Jedoch kann die Landung auch mit nur drei Motoren jederzeit wiederholt werden. Selbſt wenn das Flugzeug voller Paſſagiere wäre, hätte die Landung glatt geklappt. Die Paſſagiere hätten von dem kleinen Defekt überhaupt nichts be⸗ merkt. Uebrigens beſteht der Schaden nur aus einem angeſpliſſenen Propeller und einer Dülle im Flug⸗ zeugrumpf. Daß ein Motor ausbrach, ſtimmt nicht.“ „Hätte dieſer kleine Motordefekt über dem Meere bei vollbeſetzten Kabinen verhängnisvoll werden In alle Schtädt: Paris unn Wien, In Buxtehude unn Berlin, In Honolulu unn in Bern, In Barcelona unn Luzern, In Rixdorf, Rom unn in Chicago, In Dumbach, London unn Carthago, In Schtockholm, Määnz unn Poſſemuckel, Do werd ſo manches ſüße Schnuckel, Wie in de Zeitung werd verzählt, Als Schönheitskönigin gewählt! O jerum, Leut, deß ſinn'r Sache, Do muß en echter Pälzer lache, Dann ſo e eingebild'tes'ſchtrunz, Deß kennt'r werklich nit bei uns! Die Mädle werre unſcheniert Wie Hämmel vor die Richter'führt, Unn s dauert dort als ſchtunnelang Bis irgend ſo e Bohneſchtang, Vielleicht aach eeni, wo wie n Bär is Unn beinoh in Doppelzentner ſchwer is, Vum Publikum, wo kreiſcht unn plärrt, Zur Königin dann gſchtempelt werd! Ach Gott, ach Gott, was Krämpf unn Boſſe, Deß ſoll'r liewer bleiwe loſſe, Dann lang ſchun weeß'r, daß die'ſchmäcker Vun üwwerzwerge Menſcheg'ſchtecker Verſchiede ſinn, verrückt unn wild, Ganz'ſunnerſcht, wann s de Mädle gilt! De eene liebt ſe zart unn drollig, De anner will ſe ernſcht unn mollig, De dritte kleen, de verte groß, De fünfte will e Deifels⸗Oos, De ſechſte awwer vun de Schpanner, Der möcht am liebſchte allmitnanner⸗ Uff alle Fäll, deß ſag ich'ſchtimmt, Is dummes Zeug ſo'n Schönheitszimmt! Do macht keen Pälzer Böbbche mit, o'n Schwindelkram, den braucht ſe nit! Die Wahl wär ſchwer, weil dort ſo n Richter Bei denne Zuckerſchnuckelg'ſichter Vor lauter Lieb wär ball verdreht Unn eenfach närriſch werre dät! 'r braucht's nit laut als zu trumpeetle: Do auck ſe an, die Pälzer Mädle! Ihr Bäckelcher wie anlacktert Unn s Aach mit Himmelsglanz bronciert, Die Hoor wie Seide grad ſo weech Unn s Mäulche zart wie Zickelsfleeſch! Drum brauche mir keen lange Tänz Unn aach keen Schönheitskonkurrenz, Unn hoſcht e Mädelmäulche'ſchnappt, Werd's mit m Schnorres zugebabbt! Hanns Glückstein. 25 Fahre Deutſches Theater unter Max Reinhardt Prof. Max Reinhardt, eine der bedeutendſten Erſcheinungen in der deutſchen Theatergeſchichte, übernahm vor 25 Jahren als Nach⸗ folger Otto Brahms das Deutſche Theater in Berlin, dos unter feiner Führung Tage unvergänglichen Glanzes erlebte. können?“—„Keineswegs! Wenn das Waſſerflug⸗ zeug ſeinen Dienſt für den Paſſagierdienſt antreten wird, bekommt es eine Radioanlage. Sollte es dann gezwungen ſein, eine Notlandung vornehmen zu müſſen, dann iſt der Pilot des Flugzeuges ſofort in der Lage, Hilfe herbeizurufen, wenn er das Feſt⸗ land nicht erreichen würde. Mit der jetzigen kleinen Panne wäre es aber noch möglich geweſen, einen ſchützenden Hafen zu erreichen. Paſſagiere wären durchaus nicht in Gefahr geraten Dafür bürgt der ſolide Bau der Motore und des ganzen Flugzeuges. Wenn auch kleinere Fehler vorkommen ſollten, ſo kann ich mich völlig auf meine Maſchine verlaſſen. Hätte ich auf dem Bodenſee dieſen kleinen Defekt gehabt, dann hätte ſich kein Menſch darum bekümmert. Dort ſieht man täglich Waſſerflugzeuge. Im übrigen Deutſchland iſt es noch eine Senſation, wenn ein größeres Waſſerflug⸗ zeug landet.“—„War der Flug von Friedrichshafen nach Bingen der erſte Flug?“—„Kein Gedanke. Das Flugzeug hat ſchon zehn Flugſtunden hinter ſich und hat, ehe es im Auftrage des Reichsverkehrs⸗ miniſteriums der Luft⸗Hanſa übergeben wurde, ſich glänzend bewährt und wird ſich auch weiter be⸗ währen.“ Eine Beſichtigung des Flugzeuges beſtätigte die Angaben des Piloten. Ein Laie konnte nur an der Dülle im Flugzeugrumpf den Defekt feſtſtellen. Auch der Verſicherung des ſympathiſchen Flugzeug⸗ führers, daß das reiſende Publikum ſtets mit dem größten Sicherheitsgefühl dieſer Maſchine ſich anvertrauen könnte, iſt aufs Wort zu glauben; denn der Rieſenvogel iſt mit allen techniſchen Schika⸗ nen ausgeſtattet und in ihm zu fliegen, wird eine Freude ſein, beſonders, wenn man den ſympathi⸗ ſchen Flugzeugführer Fath, der den Typ des moder⸗ nen Sportfliegers verkörpert, am Steuer weiß. * Seit Montag mittag hat das Flugzeug viel Beſuch empfangen. Nicht nur das Publikum ſtrömte in Maſſen herbei und verſuchte dem vor Anker liegenden Flugzeug näher zu kommen oder umfuhr es mit einem Motor⸗ boot, ſondern auch die Behörde intereſſierte ſich leb⸗ haft für den ſeltſamen Gaſt auf dem Rhein. Die Binger Ortspolizei nahm die erſte Meldung ent⸗ gegen. Dann erſchienen die Motorboote der Rhein⸗ polizei und der Strompolizei und Mittwoch morgen erſchien als Vertreter der Flugpolizei Wiesbaden Polizeimeiſter Feſt, der angenommen hatte, daß das Flugzeug ſtatt auf heſſiſchem auf preußiſchem Gebiet niedergegangen war. Von der Werft in Friedrichs⸗ hafen traf einige Stunden nach der Landung auch der Flugleiter Hellwig ein, der das Waſſerflugzeug beſichtigte, um dann nach Mainz zu fahren, damit der beſchädigte Apparat auf der dortigen Werft an Land geſchafft und repariert werden kann. Das Flugzeug iſt am Donnerstag ins Schlepptau eines Motorbootes genommen und nach Mainz geſchafft worden. Die Reparatur wird wahrſcheinlich 8 oder 14 Tage in Anſpruch nehmen. Dann ſteigt der Rie⸗ ſenvogel wieder auf und nimmt ſeinen Kurs rhein⸗ abwärts auf Norderney zu. Die endgültige Be⸗ ſtimmung des Flugzeuges liegt noch nicht feſt. Ob es den Verkehr zwiſchen Norderney und dem Feſt⸗ land oder ob es zwiſchen Deutſchland und Norwegen verkehren wird, ſoll noch beſtimmt werden. Nicht nur die deutſchen Behörden, ſondern auch die franzöſiſchen Beſatzungsangehös⸗ hörigen intereſſierten ſich für das nieder⸗ gegangene Waſſerflugzeug. Dienstag morgen be⸗ ſichtigten verſchiedene franzöſiſche Offiziere das Flugzeug. Mittwoch mittag gegen 12.30 Uhr er⸗ ſchienen plötzlich ſechs franzöſiſche Kampfflieger, die auf dem Flugplatz in Wackernheim bei Maing ſtationiert ſind, nachdem zwei kleinere franzöſiſchs Flugzeuge vorher das auf dem Rhein liegende Waſſerflugzeug überflogen hatten. Die Kampfflug⸗ zeuge ordneten ſich zur Staffel oder gingen im Gleitflug bis ungefähr 10 Meter über dem Waſſer⸗ flugzeug nieder oder vollführten einzeln verſchiedene Kunſtſtücke, wie Looping, Rolle oder trudelten und wollten anſcheinend beweiſen, daß ſie„fliegen“ könnten. Einzelne franzöſiſche Apparate umkreiſten das Niederwalddenkmal, dann den Mäuſeturm, um dann wiederum über das Waſſerflugzeug hinweg⸗ zufliegen. Verſchiedentlich konnte auch beobachtet werden, daß das Waſſerflugzeug von den Franzoſen photographiert und gefilmt wurde. Am Rheinufer hatte ſich, durch die ſechs franzöſiſchen Flieger und deren Propellerdonner angelockt, eine große Menſchenmenge angeſammelt, die dem Schau⸗ fliegen der Franzoſen beiwohnte. So hatte Bingen durch die Notlandung des D. 1785 einen Flugtag. Die franzöſiſchen Flieger wollten anſcheinend durch ihre dreiſtündigen Vorführungen beweiſen, daß ſie beſſer fliegen könnten. Anſcheinend hatten die fran⸗ zöſtſchen Piloten vergeſſen, daß im vergangenen und vor zwei Ihren franzöſiſche Flieger am Rhein ab⸗ ſtürzten und zwar ſo„ungeſchickt“, daß die Maſchinen vollſtändig zertrümmert wurden. Ein deutſcher Pilot wird kaum über drei Stunden über einem notgelandeten Flugzeug kreiſen. Daß die Frau⸗ zoſen dem deutſchen Flugzeug mit ihrem Flug eine Huldigung darbringen wollten, iſt kaum anzu⸗ nehmen. Keine Verkehrs ſtörungen im Schwarzwald Zu einer geſtern abend im Unterland verbreite⸗ ten Wintermeldung über die Lage im Schwarzwald, wonach beſonders im Gebiet der Schwarzwaldbahn und auf der Höllentalbahn und Dreifeenbahn ſtarks Verſchneiungen und in Verbindung damit Störun⸗ gen durch feſtgefrorene Weichen aufgetreten ſein ſollen, iſt, wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, zu bemerken, daß dieſe Darſtellungen vollkommen unrichtig ſind, zum mindeſten bezüglich der Schwarz⸗ waldbahn. Der Verkehr hat ſich, zumal dis Schneedecke im Bereich des Oberbaues bei der Schwarzwaldbahn nur 10 bis 15 Zentimeter beträgt völlig reibungslos und ohne Verſpä⸗ tungen abgewickelt. Auch die Angabe, daß dit Schwarzwaldpäſſe verſchneit ſeien, trifft nicht zu. Vielmehr ſind im Mittelſchwarzwald alle Staats⸗ ſtraßen für den Autoverkehr, natürlich mit Schnee⸗ ketten, ohne weiteres paſſierbar. Irgendwelche Verkehrserſchwerungen ſind nicht aufgetreten, zu⸗ mal die Schneehöhe ja durchaus nicht an die Höhen normaler Winter heranreicht.— 0— * Verhütung von Waldbränden. Eine miniſteriells Bekanntmachung macht darauf aufmerkſam, daß in den Jahren 1928 und 1929 zahlreiche Wal d⸗ brände großen Schaden angerichtet haben. In vielen Fällen ſei die Entſtehung dieſer Brände auf Unvorſichtigkeit und Gedankenloſigkeit insbeſon⸗ dere beim Spielen mit Feuer durch Schulkinder, auf das Wegwerfen von brennenden Streichhölzern, glimmenden Zigaretten⸗ und Zigarrenſtummel oder auf das Anzünden von Feuern beim Abkochen an hierfür ungeeigneten Orten und das Nichtlöſchen des Feuers beim Weggehen zurückzuführen. Die Schüler werden auf den wirtſchaftlichen Schaden eines Wald⸗ brandes und die Gefahren für die Tierwelt aufmerk⸗ ſam gemacht. Auch wird darauf hingewieſen, daß die Schüler oder ihre Eltern bei einem durch ſie verur⸗ ſachten Waldbrand zum Erſatz des oft recht großen Schadens herangezogen werden können. Schluß des redaktionellen Teils Straße Nach der Frankfurter ee des Stückes Elmer E. Rice „Komm— komm ein paar Minuten noch mit zu mir herein. Laß mich mit dieſem Eindruck jetzt nicht allein“, hätt' ich oh ſo gerne ſagen mögen. Aber nein— ich hab's nicht rausgebracht. Das iſt's ja eben, worüber ſich die Frau dort oben auf der Bühne eine halbe Stunde, bevor ihr Mann ſie getötet, ſo bitter noch beklagte, daß man nicht ſagen darf, was man denkt, was man fühlt und wie es einem ums Herz iſt. Warum nicht ehr⸗ lich ſein miteinander und freundlich und ſich's gegen⸗ ſeitig ſo ſchön, ſo warm machen, wie man nur kann, ſtatt ſich zu zanken, zu ſtreiten, ſich zu bekämpfen, in Unehrlichkeit und Heuchelei zu leben? Der Amerikaner Elmer E. Rice hat da ein Stück geſchrieben, das er die„Straße“ nennt, und von dem ſie ſagen, es ſei eine gute Lebensphotographie. Ohne Tendenz nur ein Zeigen„ſo iſt'“! Die Straße? Draußen vor der Türe? In unſer innerſtes Erleben leuchtet er hinein und das„Wa⸗ rum Warum“, das dieſe Frau des bitter verbiſſenen, wenngleich im Grunde braven, treubeſorgten, doch ſtarr und unannrührbar ſich gebenden Mannes qualvoll hinausbrüllt— das iſt unſer„Warum“, die große Menſchenfrage, auf die wir keine Ant⸗ wort wiſſen. Warum müſſen wir unſer Innerſtes verbergen in Angſt? Warum dürfen wir nicht nehmen, wenn das Leben uns etwas ſchenken will, das auf hergebrachtem Weg es uns verſagte? Warum müſſen wir die Nächſten fürchten, blüht Neid und Klatſch, wo Menſchen— zumal wo Frauen ſind und Warum gönnen ſie— wir?— einander nicht das bißchen Glück, wenn wirklich die Sonne auf eine kurze Viertelſtunde in unſere trübe Stube ſcheint? Warum glauben wir ein Recht zu haben, den lieben Nächſten zu zerreißen— zu töten gar, wenn er— nun was denn?— halt irgend etwas tut, das — ob's uns angeht oder nicht— uns einfach nicht paßt. Soviel Warum in einem Stück, um nachzudenken, tief nachzudenken. Und das— ſagen ſie— ſei ein⸗ fach Photographie— ſonſt nichts? Da iſt ein Haus in Newyork. Eine Mietskaſerne. Nicht eben in der fünften Avenue. Hinter jedem Fenſter wohnt eine andere Partei, ſeder Raum um⸗ ſchließt eine Familte mit all ihrem Glück, ihrem Leid. Aengſtlich wacht der eine, daß es dem andern ja nicht beſſer gehe als ihm ſelbſt. Nährboden für Klatſch und Nachrede übelſter Sorte. Prachtvolles Milieu für feinſte vielgeſtaltigſte Figurenmalerei. Nein, nein, das iſt keine Photographie. Da hat ein Lebendiger, der Augen hat zu ſehen und ein feines Ohr, ſeinen Typen Leben eingehaucht und dieſes kleine bißchen Schärfe ſehr künſtleriſch heraus⸗ gezeichnet. Wundervoll bie Szene, in der die Tochter der Mutter ihr Verſtehen ſchenkt und— Ratſchläge er⸗ teilt. Fein und zart und wundervoll iſt das Band, das dieſe beiden Frauen verbindet, davon die ältere — im Innern das Mädchen— das Mädel die Er⸗ fahrenere iſt. Fein— fein! Und dann, wenn ſte tot iſt, die Frau, und der, den ſie liebt— ach was, ſie liebt ihn ja gar nicht fündhaft— was man ſo nennt— ſie hat ein wenig Wärme nur bei ihm gefunden, die hat ihr gut getan unb ſie aufleben laſſen in der Kelleratmoſphäre ihrer zwanzigfährigen Ehe— wenn ſie dann tot ſind, daun malte Rice die Menſchen ſo, wie er ihnen von drau⸗ ßen zugeſehen, wenn irgendwo etwas Furchtbares paſſterte. Und die Schauſpieler ſpielen und denken ſich hin⸗ ein, ſo wie ſie glauben, daß es iſt. Und die Kritik ſitzt da mit geſtielten Gläſern vor den Augen und urteilt über ſchwächere und ſtärkere Momente, fach⸗ männiſch vielbeleſen. Und ich— und ich— ich ſitze da und ſchaue zu und—— weiß—— weiß wie es iſt und wie es tut und ſehe, ſpüre die Figuren und kenne ſie— fa, alle kenne ich ſte. Und muß vergleichen, was Thea⸗ ter iſt, was Wirklichkeit. Und ich kann's und ſage euch: Viel mehr Theater ſpielen ſie, wenn wirklich ſo oder ähnlich das Schickſal ſie ereilt. Viel wärme⸗ res Leben pulſt auf dieſer Bühne. Warum? Warum? Aufgelockert gehe ich hinaus aus dem Theater, in dem man Amerikaniſches gespielt; ein amerikaniſcher luxuriöſer Wagen bripgt mich in zwei Minuten vor meine Türe—— ich ſteige aus— und— kann nicht darum bitten, daß man mich jetzt nicht allein läßt, um eine halbe Stunde nur—— Warum? Margret Halm. Nr. 85 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 20. Februar 1990 Pfarrer Dr. Heisler ſpricht Am Sonntag ſprach Dr. Heisler im Beethovenſaal von der Chriſtengemeinſchaft aus über das Thema Krieg oder Frieden. Randbemerkungen zu Remarques, Im Weſten nichts Neues“. Dr. Heisler verſuchte, über alle Parteteinſtellungen hin⸗ weg, zu dem rein menſchlichen Kern des Provlems vorzu⸗ dringen. Er charakteriſierte Remarques Buch als ein aus ſeeliſcher Depreſſion entſtandenes Werk, dem man als einem wahrhaftigen Bekenntnis volle Gerechtigkeit wider⸗ fahren laſſen könne, ohne jedoch ſeine ſtarke Einſeitigkeit zu verkennen. Der Redner wies mit Nachdruck auf die vielſeltigen Bekenntnutſſe gefallener Studenten hin, deren Briefe— von Prof. Wittkop herausgegeben— in ihrer Vielſeittgkeit ein viel umfaſſenderes und daher objek⸗ tiveres Bild des Kriegserlebniſſes darſtellen. Hier ſpricht ein größeres und heroiſcheres Menſchentum, als aus Romarque, deſſen Held alles Furchtbare erdulden mußte, ohne daß er ſich innere Stärke und Reife hätte erringen können. „Die Zukunft“, ſo ſchreibt einer dieſer Studenten,“ wird dem Volke gehören, das den neuen Frieden am voll⸗ kommenſten wird geſtalten können und Sieger bleiben wird in den Kämpfen des Friedens“. Remarques Buch iſt von hoffnungsloſer Schwermut und Reſignation erfüllt. Sein ungeheurer Erfolg iſt ein Zeichen, daß es der allgemeinen Seelenſtimmung den Menſchheit entgegenkommt. Man kann alles in ihm voll mitfühlen und den Krieg reſtlos verurteilen und dennoch rufen:„Los von Remarane!“ Dean wir brauchen herolſchen Seelenmut und Zuverſichts⸗ kraft für unſere Zukunft. Einige Kernworte des Vortrags, der auch als Broſchüre unter gleichem Titel erſchienen iſt, ſeien wiedergegeben: „Deutſchland kann man nur vernichten, indem man es moraliſch vernichtet! Und Deutſchland kann nur wie⸗ der hochkommen in der Welt durch eine moraliſche Tat! Dem deutſchen Volke darf man mit ſeinem großen Dich⸗ ter und Denker zurufen:„Der Menſchheit Würde iſt in eure Hand gelegt!“ Wir haben die Aufgabe, eine ſoztale Ordnung zu ſchaffen, die den Menſchen erlöſt aus der Umklammerung des ſeelen vernichtenden weſtlichen Kapita⸗ Ilismus und die ihn bewahrt vor den Schrecken des rufft⸗ ſchen Bolſchewismus. Wir müſſen es der Welt des Weſtens wieder zum Bewußtſein bringen, daß der Menſch nicht um ber Wirtſchaft willen da iſt, ſondern die Wirtſchaft um des Menſchen willen. Nicht das Jaſagen zur Schwermut und Meſignation Remarques führt uns weiter und hilft Kriege verhindern. Was den Frieden erhalten könnte, wäre ein ſtarker Wille zum Leben, ein unerſchütterlicher Glaube an die geiſtige Führung des Menſchen und der Menſchheit, der Glaube an das in jeder Menſchenſeele ſchlummernde Gute!“ Der Redner ſprach zum Schluß mit erhebender Kraft und Freude von einem ſieghaften erneuten Chriſtentum, das wieder ähnlich iſt dem Rittertum des Grales.„Mit Chriſtus ſtehen wir in einem heiligen Kampf gegen alles Nledere und Gemeine, an der Seite das Schwert des kla⸗ ren Denkens und eines unbeugſamen Wollens, in der hocherhobenen Rechten das Kreuz! In dieſem Zeichen wer⸗ den wir ſiegen!“ Geburtenrückgang, Kamerabſchaftsehe und Charakter⸗ bildung. Die tiefgreifenden, auf viele ſtatiſtiſch intereſſante Be⸗ lege geſtützten Ausführungen des Redners würden eigent⸗ lich den Umfang einer Broſchüre verlangen. Was er in dieſem zweiten Vortrage ſagte, ging weit über das hinaus, was man ſonſt über dieſe Dinge zu hören gewohnt iſt. Sehr bezeichnend für die ganze ſoziale Struktur unſerer Zeit war der Hinweis auf die Tatſache, daß einerſeits die Reichen immer weniger Kinder bekommen infolge des egviſtiſchen Luxuslebens, andererſeits ärmere Familien ſich keine Kinder mehr„leiſten“ können infolge der fort⸗ ſchreitenden Verelendung. Unſere ganze Wirtſchaftsord⸗ nung iſt es, die in dieſem Sinne das Kind tötet. Dies gilt für die ganze Welt. Der Redner ging dann ein auf Lindſeys Vorſchlage für die geſetzlich zu geſtattende, aber völlig frei zu begründende Kameradſchaftsehe von eiwa 16 Jahren ab. So ſehr man Lindſeys guten Willen und ſeine menſchliche Einſtellung reſpektieren müſſe, ſo ſei er doch allzu einſeitig eingeſtellt. Er möchte es den Men⸗ ſchen nur bequem machen und unterſchätzt den perſönlich⸗ keitsbildenden Wert des ſittlichen Strebens und Kämpſens. Es geht nur durch Irrtum und Schuld hindurch zum freien, ſelbſterrungenen Menſchentum. Alles andere führt zu einem vegetterenden Daſein von Seelenprodukten, die einfach vom Mechanismus oder vom Schickſal zermalmt werden. Dr. H. erinnerte an Nietzſches wahres Wort: „Ehe: ſo heiße ich den Willen zu Zweien, das Eine zu ſchafſen, das mehr iſt, als das ſie ſchufen. Ehrfurcht vor⸗ einander nenne ich Ehe“, Ehe iſt Dienſt an der Menſch⸗ heit, nicht eine Inſtitution für Zwet. Lindſeys Ehebegriff fehlt das Gefühl für die Notwendigkeit des Opfers. Die ganze Welt aber iſt auf gegenſeitiges Opfer ange⸗ wleſen, auch in der Natur. Denn wir leben von den Opfern der Natur. Wo wir nur Kräfte vergeuden, auch die ſexuellen, gehen ſte auf der anderen Seite verloren. Die bloße matertali⸗ ſtiſche Aufſaſſung führt zu einer Ueberwucherung der Triebe, nicht zu einer Befreiung. Alle geiſtige Arbeit, vor allem echtes künſtleriſches und religiöſes Erleben aber verwandelt dieſe Kräfte, die ſowohl im Haushalt der Land, Leute und Deutſe Das 20. Jahrhundert wird das Jahrhundert Kanadas ſein— ſo denkt und urteilt ſtolz der Kanadier. Er weiß, daß ſein Land im Mittelpunkt des Intereſſes der geſamten europäiſchen Welt liegt. Daß Kanada zum Zielland von Abertauſend Deutſchen geworden iſt, kann darum nicht ver⸗ wundern. So war es auch verdienſtlich, daß die Aus ⸗ wandererberatungsſtelle hier einen Licht⸗ bild⸗ Vortragsabend veranſtaltet, der eben das Land, die Leute und das Deutſchtum in Kanada zum Gegenſtand hatte. Es ſprach einer, der drüben war: Pfarrer Hegel aus Bremen. Kanada iſt mehr als ein Haufe Schneeberge. Es iſt das erſte Weizenland der Welt und außerdem ungeheuer reich an Bodenſchätzen. Es iſt 19 mal ſo groß als Deutſchland, dabei ſchwach, faſt dürftig bevölkert. Die Gliederung des Landes iſt mannigfaltig. Die großen, weiten, mächtig aus⸗ gedehnten Prärien des Weſtens finden ihre Ergänzung in dem Bergland des Oſtens. In klimatiſcher Hinſicht hat das Land Kontinentalkltma. Dem heißen Sommer ent⸗ ſpricht der kalte Winter. Der Süden iſt ganz beſiedelt. Der Norden noch nicht. Um ihn geht es in der ganzen Aus⸗ bezw. Einwanderungsbewegung. Was ſich in dieſer Hinſicht abſpielt, kann als lebendiger Anſchauungsunterricht zur Koloni⸗ ſation in der deutſchen Vergangenheit angeſehen werden. Wer auch immer drüben ſich einfügt in den großen Rahmen der Stiedlungstätigkeit, ob gebildet oder ungebildet, der hat mit ungeheurer Mühe und Not, mit otel Verzicht und Entbehrung zu tun. Aber alle die es dort tun, wollen Pioniere ſein. Dieſe Idee iſt ihr Ideal. Wer dieſem Ideal nicht huldigen kann, ſoll zu Hauſe bleiben. Natur wie des Geiſtes notwendig ſind. Das Erwachen eines neuen Bewußtſeins für die Realität einer göttlich⸗ geiſtigen Welt läßt elementar eine neue Moralität er⸗ ſtehen. Nicht Gebote und Dogmen bewirken Moral, nur der freie Wille zum Guten. Ich tue das Gute nicht, weil es mir befohlen wird, ſondern weil ich es liebe. Dann wird das Niedere, auch die ſezuellen Triebe, nicht ausge⸗ rottet, ſondern durch die ſtärkere Kraft des Höheren, das ich erkenne, verklärt und in geiſtige Taten verwandelt. Es gibt keinen anderen Weg, jeder andere führt uns noch tiefer in die Unerlöſtheit hinein. Der Menſch iſt mehr als Natur, darum kann er auch die eigene„Natur“ auf eine neue Stufe heben. Das wollten alle wahrhaft Großen der Menſchheitsgeſchichte. A. 8. Veranſtaltungen Kirchlich⸗ liberale Vereinigung Mannheim Wie im vorigen Jahre, ſo veranſtaltet die Vereinigung auch im laufenden Jahre wieder Monatszuſammenkünfte ihrer Mitglieder. Die erſte dieſer Verſammlungen fand dieſer Tage im Wartburg⸗Hoſpiz ſtatt. Der Beſuch, der einer Generalverſammlung glich, bewies in glänzender Weiſe, daß der Vorſtand mit der Einführung dieſer Monats⸗ zuſammenkünfte einen guten Griff getan hat. Auch künftig kann wohl mit einer regen Beteiligung gerechnet werden, wenn für dieſe Abende, wie bisher, Referenten über aktuelle Themen gewonnen werden. Stadtpfarrer Walter. ſprach über das Thema Warum ſind wir liberal?“ Angeſichts der z. Zt. beſtehenden zahlreichen kirchlichen Richtungen und kirchenpolitiſchen Parteigrupven wird ſich wohl ſchon manches Mitglied dieſe Frage zur Beantwortung vorgelegt haben und nun gerne gekommen ſein, um aus be⸗ rufenem Munde eine Antwort darauf zu erhalten. Dem Referat konnte man entnehmen, daß es ſowohl äußere wie innere Gründe ſind, die veranlaſſen, kirchlich liber ſein. Als ausſchlaggebender Grund kommt das Böeſtreben Gleichgeſtunter in Betracht. der Wahrheit und Freiheit der perſönlichen religiöſen Ueberzeugung zu ihrem Recht zu verhelfen; denn nur die Frömmiakeit, die auf innerer Wahrhaftigkeit beruht, iſt echt. Wir könnten ſogar ſagen: „Wir ſind liberal, weil wir evangeliſch ſind“; denn evan⸗ geliſch ſein iſt ein Proteſt gegen jeden Zwang im Glaubens⸗ leben. Bel der angeführten religiöſen Freiheit handelt es ſich zu allererſt um ſittliche Freiheit, d. h um die Freifeſt zum Guten, die Freiheit zum Gehorſam gegen das Gebot des Gewiſſens. Dieſe wahre Freffeit iſt nie etwas fertig Ge⸗ gebenes, ſondern eine unabläſſſge Aufgabe. Von ihr gilt, daß, wer ſie haben will, ſie täglich erobern muß. Aßer nicht das macht frei, daß wir nichts ber uns merken wollen, ſondern daß wir etwos verehren, das her uns iſt. das iſt die Hoheit und Reinet deſſen, der der Freieſte auf Enden war, nämlich Reſus Chriſtus. Wir ſind aber deshalb kirch⸗ lich liberal, weil wir wiſſen, daß der Menſch etwas fFeſtes braucht. das außer im und über im ſeine Kraft und feinen Grund hat. Wir ſuchen das eſte nicht in dogmatiſch feſtaehämmerten Anſichten und Lehrmeinungen, ſondern darin, daß das Hers feſt werde. Das wird aber niemals feſt in den Relativitäten wiſſenſchaftlicher Ergeßniſſe, ſon⸗ tum in Kanada Wie überhaupt der Auswanderer ſich fragen ſoll, ob er die perſönliche Eignung beſitzt. Neben guter Geſundheit komm es an auf zähen, unbezwinglichen Arbeits willen, verbun⸗ den mit Mut und Tatkraft, die auch Rückſchläge ertragen kann. Darum können die beiden erſten Jahre immer als Lehr⸗ und Prüfungsjahre angeſehen werden. Hinzu muß kommen eine gewiſſe Anpaſſungsfähigkeit, die nicht kriti⸗ ſiert und alles beſſer weiß, ſondern willig ſich ein⸗ und unterordnet. Denn vom Achtſtundentag, von Tariflöhnen, Verſorgungs⸗ oder gar Fürſorgeeinrichtungen weiß man drüben nichts. Der Kanadier ſchüttelt darüber den Kopf. Jedenfalls muß de Einwanderer ſich nach ihm richten. Wer Umgekehrtes erwartet, wird enttäuſcht ſein. Kanada iſt etwa von 350 000 Deutſchen bewohnt Darunter entſtammt mehr als die Hälfte dem Oſten, dem deutſch⸗ruſſiſchen Oſten. Das bringt nungen mit ſich. Doch kann man im Gr auf die Deutſchen drüben ſtolz ſein. S oſſen ſich zu⸗ ſammen im einheitlichen Kulturwillen. Die Erhaltung des Deutſchtums iſt drüben abhängig von Kirche und Gemeinde. So wird für den Auswanderer die St auch manchmal Span⸗ ßen und Ganzen Stellung zur Kirche von weſentlicher Bedeutung ſein. Das kirchliche Gemeinſchafts⸗ gefühl iſt ſtark ausgeprägt, lebendig auch der Opferwille für Gemeinde und Kirche. Dieſe Kirche nimmt ja auch in ihrer Weiſe Teil am Geſchick der einwandernden Deutſchen, er⸗ hält und pflegt die Sprache und ſorgt für Bewahrung des überkommenen geiſtigen Erbes. Die intereſſanten, beinahe zweiſtündigen Ausführungen fanden ein ſtark intereſſiertes Publikum. Am Schluß dankte Pfarrer Bach vom Wohlfahrtspfarramt für den inhalts⸗ reichen, übrigens in ſchöner, freier Rede gebotenen Vortrag. Dr. B. dern allein durch Gnade, ergriffen in der Beugung und im Vertrauen vor dem Ewigen und Heiligen, zuvörderſt durch den unbedingten Gehorſam gegen den erkannten Willen Gottes. Und auch hier iſt Freiheit wieder nichts anderes als Gehorſam gegen die Wahrheit, die uns innerlich er⸗ griffen und überwältigt hat. Hiermit ſei das Weſentliche des Referats des verehrten Redners wiedergegeben. Gewiß hat er mit feinen tief⸗ ſchürfenden Ausführungen allen Anweſenden aus dem Her⸗ zen geſprochen und ſie überzeugt, daß man ein guter evan⸗ geliſcher Chriſt iſt, wenn man aufrichtig liberal iſt, weil kirchlich⸗ liberale Geſinnung und konſequenter Proteſtantis⸗ mus, aus einem Geiſt geboren, dem Evangelium der Frei⸗ heit, der Innerlichkeit, der Wahrheit dienen. R. K. Der Stolz der 3. Kompagnie im Apollotheater Wenn im Anzeigenteil zu leſen iſt, daß das Haus eine Stunde lang vor Vergnügen quietſcht, ſo wird nicht zuviel behauptet. Die Aufführung des alten Soldatenſchwankes „Der Stolz der Il. Kompagnie“ iſt tatſächlich ein einziger großer, phänomenaler Lacherfolg. Ueber Dich kann man ſich wälzen!, rief dereinſt der unvergeßliche Humoriſt Mörbitz. Auf Wilhelm Millowitſch hat ſich dieſer Satz vererbt. Es ſpricht für die Unverwüſtlichkeit des Zwei⸗ akters, in dem ſchon der Schwiegervater Hartſtein in der gleichen Rolle auftrat, daß er ſogar den Weltkrieg ſiegreich überdauert hat. Wenn man einen Vergleich zwiſchen der Darſtellung des Musketiers Diſtelbeck durch Schwieger⸗ vater und Schwiegerſohn anſtellt, dann wird man zu cem Ergebnis kommen, daß der Nachfolger dem Vorgänger nicht nachſteht. Hartſtein wirkte mehr durch die groteske äußere Erſcheinung, aber was Millowitſch in dieſer Beziehung fehlt, wird durch hervorragendes ſchauſpieleriſches Können erſetzt. Und ſo formt Millowitſch eine Glanzleiſtung ur⸗ wüchſigen Humors, der Lachſtürme von ſeltener Gewalt ent⸗ feſſelt. Das ausgezeichnete Euſemble ergänzt den„Stolz der H. Kompagnie“ in der wirkungsvollſten Wetiſe. Jedes Mitglied der vortrefflich eingeſpielten Truppe iſt auf ſei⸗ nem Platze, angefangen beim Oberſt bis hinunter zu den Mitbewohnern der Kaſernenſtube, die das Unikum Diſtel⸗ beck beherbergt. Mancher moderne Bühnendichter könnte bei Hartſtein, dem Autor dieſes jugendfriſchen Stückes, ler⸗ nen, wie man volkstümlich wird. Der Varieteteil, der dem Soldatenſchwank vorangeht, iſt qualitativ ebenfalls erſtklaſſtig. Die vier Parv, die nochmals zur nicht geringen Genugtuung aller Freunde hervorragender Tanzkunſt prolongiert wurden, ſind dies⸗ mal als Wiener Wäſchermadl entzückend. Aber auch die anderen zwei Tanznummern gefallen wieder ſehr. In einem Cowboy ⸗Akt zeigen diez wei Hallocks ihre ver⸗ blüffende Treffſicherheit im Meſſerwerfen und Schießen. Geradezu phänomenal iſt das Durchſchießen eines Papier⸗ ſtückes von der Seite in der Rückenlage. J. u. F. Elan ſind zwei Gentleman⸗Equilibriſten, die eine virtuos ab⸗ geklärte Kopf⸗auf⸗Kopf⸗Arbeit und enorme Kräfte erfor⸗ dernde Parterre⸗Akrobatik leiſten. Auch ihre Balancetricks find brillant. Ernuſt Scharff iſt ein Inſtrumentaliſt von erſtaunlicher Vielſeitigkeit. Wir haben ſchon lange nicht mehr ſo viele und dazu eigenartige Inſtrumente auf der Bühne geſehen. Dazu kommen noch verſchiedene humo⸗ riſtiſche Einfälle, u. a. das Notenpult, das ſich mit ſeinem Herrn und Meiſter dankend verneigt, wenn ſich unter ſtür⸗ a— 1224 1 0 e miſchem Befall der Vorhang ſchließt. Die M. E. Eröckerz führen vier Wunderbären vor, von denen zwei einen regel rechten Ringkampf mit einem Dompteur ausführen, wobel die Bärenſtärke ſiegt. Kapellmeiſter Emil N eu mann ſpendet wieder mit viel Umſicht und Verve den orcheſtralen Teil. Sch. Die Libelle im Faſchingsmonat Wenn man die Libelle betritt, wird man ſofort darauf aufmerkſam gemacht, daß wir mitten im Faſching leben. Ein vielverſprechendes Talent, Frl. Heymann Elepin des Malerateliers des Nationaltheaters, hat die Wände mit Illuſtrationen geſchmückt, die ebenſo originell wie witzig und humorvoll ſind. An der Spitze des Programms ſteht diesmal Deſſi Deſiderati, die„italienische Nachti⸗ gall“, die auch durch ihr Auftreten im Palaſtkaffee ſchon Viele begeiſtert hat. Was die Vorträge dieſer ungewöhn⸗ lichen Künſtlerin ſelbſt weit über Starleiſtangen hinaus⸗ hebt, iſt die Kraft und der Wohllaut ihres wunder⸗ vollen Soprans, aber auch die faszinierende Ausdrucks, kraft ihres ſprühenden und funkelnden Temperaments. Italieniſche Kompoſitionen müſſen im Urtext geſungen werden, wenn ſie zu vollkommenſter Wirkung gelangen ſollen. Darauf macht die Künſtlerin ganz beſonders auſ⸗ merkſam. Margot Kraslit, die deutſche Kollegin, ſingt mit viel Routine und Geſchmack Operettenſchlager, die auch durch das gutgeſchulte, klangvolle Organ zu eindruckg⸗ voller Wirkung gelangen. Als Dritter im Bunde iſt Geor⸗ ges Bernhardi, der exzellente Klavierkünſtler, rütß⸗ mend zu erwähnen, der, genau wie kürzlich im Apollo⸗ theater, auch hier Erſtaunen und Bewunderung erregt, wenn er die Muſikſtücke wiedergibt, die ihm aus dem Pu⸗ blikum durch die graziöſe Aſſiſtentin zugeruſen werden. Bernhardi, ein Mannheimer Kind, kann wirklich nicht be⸗ haupten, daß Propheten in ihrem Vaterlande nichts gelten, denn das Auditorium dankt ihm allabendlich durch enthuſta⸗ ſtiſchen Beifall. Weniger geeignet iſt der Künſtler zum An⸗ ſager. Aber das will nichts beſagen. Die Virtuoſenleiſtung am Klapter genügt. Der Tanz iſt in den verſchiedenſten Varlationen ver⸗ treten. Die erſte Stelle nimmt das exzentriſche Tanzduel Roſa Verron et Duebois ein, das ungemein feſ⸗ ſelnde Grazie und ungewöhnliche Beweglichkeit mit vrigi⸗ nellen humorvollen und grotesken Einfällen verbrämt 8 Tracy entwickelt viel Eigenart als akrobatiſche Tänzerin. Man glaubt eine Gummipuppe vor ſich zu haben, wenn man die Gliederverrenkungen beobachtet, und iſt erſtaunt über den Unterſchied, wenn die jugendſchöne Künſtlerin mit einem Tänzer auf dem Parkett erſcheint. Das Reyue⸗ Ballett Caſanova, das ſich aus fünf anmutigen Damen zuſammenſetzt, entfaltet ebenfalls viel Grazie, Geſchicklich⸗ keit und Farbenſchönheit in klaſſiſchen und anderen Tän⸗ zen. Als ganz beſonderes Original entpuppt ſich der Ko⸗ miker Hermaun Held, der allein ſchon durch ſein Aeu⸗ ßeres die Lacher auf ſeine Seite bringt. Und wenn er ſpricht und ſingt, iſt er ſo urkomiſch, daß der Heiterkeits⸗ erfolg ſchwer überboten werden kann. Ciros Band kon⸗ zertiert und begleitet ausgezeichnet, lockt aber auch un⸗ widerſtehlich in den Pauſen und nach Abwicklung des Pro⸗ gramms auf die Tanzfläche. Der Kampf um Waghäuſel L. Oberhauſen, 19. Febr. Am Sonntag nachmittag fand hier eine durch Altlußheim und Oberhauſen einberufene Verſammlung der an der bevor⸗ ſtehenden Aufteilung der„Unteren Luß⸗ hardt“ beteiligten Gemeinden ſtatt, wozu die Ge⸗ meinderäte und Gemeindevertreter der Gemeinden Philippsburg, Wieſental, Rheinhauſen, Reilingen, Oberhauſen, Altlußheim und Neulußheim erſchienen waren. Neben der gegenſeitigen Klarſtellung der Anſprüche war der Hauptzweck der Verſammlung, zu der geplanten Selbſtändigwerdung Waghäuſels Stellung zu nehmen. Die Anſichten der Vertreter der einzelnen Gemeinden gingen dabei, wie die leb⸗ hafte Ausſprache zeigte, ſehr weit auseinander, ſodaß der Standpunkt Oberhauſens, der auf einen Pro⸗ te ſt gegen die kommunale Selbſtändigkeit Waghäu⸗ ſels gerichtet war, teils an der Desintereſſierung, teils an der gegenſätzlichen arbeitspolitiſchen Ein⸗ ſtellung verſchiedener Gemeinden ſcheiterte. Schluß des redaktionellen Teils Gesundheitswasser Mannbeim fl., Fernsprecher 26796 und 25791 Wilhelm Müller jun, U 4. 25, Fefnsprecher 24886 „757 ⁰ Ein Doppelleben Der bemerkenswerte Roman eines Mannheimers“) In dem Verfaſſer des gleichnamigen Romans dürfen wir einen Mannheimer begrüßen, den Haupt⸗ lehrer Georg Meyer. Und wir begrüßen ihn als einen feinſinuigen Menſchen, der uns hier ein Werk tiefſter Innerlichkeit und nicht alltäglicher Ge⸗ ſtaltungskraft vorlegt, das in mehr als einer Hin⸗ ſicht bedeutſam iſt. Es iſt der Roman eines Lehrerlebens, von dem hier der erſte Band vorliegt. Derartige Romane gibt es in größerer Anzahl, allein ſchon deswegen, weil der Weg zu dieſem Beruf ſo manches ſchlummernde Talent zur Erkenntnis ſeiner Fähig⸗ keiten geführt hat. Georg Meyer iſt es ähnlich er⸗ gangen. Nur iſt die Jugendentwicklung dieſes Hel⸗ den Karl Abel, wie er im Roman heißt, eine beſon⸗ ders eigenartige und bemerkenswerte. aus der Ehe eines durch ſeine hochfliegenden Pläne geſcheiterten Tuchmachers mit einer Lehrertochter, aus einem Elternhaus, das einſt beſſere Tage ge⸗ ſehen hat als die Tage der Not in dem zur Wohnung hergerichteten Pferdeſtall oder in der dunklen armenhausmäßigen Mietskaſerne. Eine reiche Be⸗ gabung, ſelbſtbewußter Stolz und ein Hang zur perträumenden Innerlichkeit ſind dem Knaben ver⸗ erbt, die Mißachtung durch die Mitmenſchen, die liebende Sorge einer fein empfindenden Mutter und die düſtere Größe des Vaters, der im Wirtshaus Vergeſſen ſucht von dem Scheitern ſeiner Lebens⸗ hoffnungen, ſind ſormende Mächte im Werden des Knaben. Still und gedrückt, empfindſam und ſcheu wächſt er heran, er erlebt es als ſein größtes Glück, in das Seminar eintreten zu dürfen⸗ Hier erwacht unter dem Einfluß von Freunden, die aus einem freud⸗ —— „Ein Doppekleben. Roman von Georg Meyer. 1 Band. Berlaa O. Ulrich, Heilbronn. Er ſtammt volleren Elternhaus und aus freierer Umgebung kommen, ein neuer Menſch, der die ganze innere Not dieſes Erwachens empfindet, die ſchmerzvolle Abwendung von der innig geliebten Mutter, den Zwieſpalt der Loslöſung von der Welt, die ihn bis⸗ her formte, das ſcheue Hineintaſten in die Welt des Geiſtes und der Freiheit. In der klöſterlichen Ab⸗ geſchloſſenheit des Seminars unter der ſeeliſchen Knute verſtändnisloſer und vertrockneter Vorgeſetz⸗ ter ſpielt ſich das Drama einer Jugend ab, es endigt mit dem Hinauswurf Karl Abels und ſeines Freun⸗ des, der ſein überlegener geiſtiger Führer iſt. Soweit der erſte Band, der bis jetzt allein vorliegt. Aeußerlich betrachtet kaum eine nennens⸗ werte Handlung, unter der Hand des Dichters aber ſchauen wir hier in das Schickſal einer Seele und er⸗ leben mit, wie alle Ausmaße des Menſchlichen von der Tragik bis zur erhabenen Ergriffenheit durch dunkle Mächte auch im Herzen des Bettlers ſich ab⸗ ſpielen. Wie der kleine Karl den Dämon der Trunk⸗ ſucht in ſeinem Vater bändigt, wie Vater und Sohn Freunde werden, die ſich in ihrem Ringen nach dem Lichte und in der Macht ihres maßloſen Blutes ver⸗ ſtehen, das ſind Stellen, die packen und mitreißen. Das Bild der unermüdlichen Mutter, die alles glaubt und hofft und duldet für ihre Kinder und ihren Mann, dem ſie aus der Zeit der erſten glücklichen Liebe trotz der Enttäuſchungen und Mißhandlungen das Beſte, den Glauben an ſein gutes Herz bewahrt hat, iſt mit wahrer Meiſterſchaft hingeſtellt. Die Stimmungsſchwankungen der Jugend, ihre gefühlsſelige Naturſchwärmerei und ihr Grübeln über letzte Probleme, die idealiſtiſche Reinheit ihres Empfindens, ihre krankhafte Sucht nach Anerken⸗ nung als Menſch, alles lebt der Leſer in allen Phaſen mit. Denn das ſpürt man unmittelbar: Dieſer Dich⸗ ter ſchöpft aus eigenem Erxleben, all dieſe Empfindun⸗ gen ſind einmal in ihm lebendig geweſen und werden hier in die Form der Sprache gegoſſen, die für das Tiefſte immer nur ein Geſtammel bleiben wird. Ueber einen unſerer heutigen Dichter, über den man muß ſprechen können, wenn man als voll gezählt wer⸗ den will, äußerte einmal ein bekannter Graphologe, dieſer Mann habe ſo viel Verſtand, daß er ſogar Phantaſie habe. Nun, bei Georg Meyer ſcheint es mir umgekehrt. Hier ſcheinen ſich eher die Bilder zu drängen und der Verſtand mit dem Ordnen nicht nachzukommen, hier fühlt man Fülle und Reichtum des inneren Menſchen, der ſich das Innere nicht zu⸗ erſt mit Hilfe pſychologiſcher Theorien zuſammen⸗ ſtellen muß, um es dann in einem zweibändigen Ro⸗ man darbieten zu können. Das iſt ein weiterer Gewinn bei der Lektüre die⸗ ſes Romans. Er bietet eine Fundgrube tief ⸗ ſter Erkennuiniſſe der menſchlichen Seele. Sowohl der Held ſelbſt als auch die andern Romanfiguren ſtellen gelebte pſychologiſche Steuk⸗ turen dar, auch wenn man dem Verfaſſer manchmal ſubjektive Verteilung von Licht und Schatten vor⸗ werfen könnte. Zeigt er uns aber nicht gerade da⸗ durch die Wahrheit ſeiner Erlebniſſe? Gerade wenn man ſo manche Lehrerperſönlichkeit verſtehen will, hinter deren widerſprechende Charakterzüge man nicht kommen zu können ſcheint, Georg Meyer gibt uns in ſeinem Helden Aufſchluß. Es iſt ein Dop⸗ pelleben, das ſolche Menſchen führen, ein Doppel⸗ leben, das man nur verſteht, wenn man den ganzen Entwicklungsgang, die Schwierigkeit des freudloſen Emporſtrebens und die tiefe Not der Spannung des um Ausgleich ringenden Menſchen, kennt. Viele kommen ſo leicht darüber hinweg, es ſind die ſeichten Untiefen, die ſich nach den Stürmen ſo leicht wieder glätten. Wo aber Tiefe iſt, da bleibt faſt das ganze Leben über die Unruhe, da bildet ſich das Doppelleben heraus, deſſen eine Seite den Mit⸗ menſchen zugewandt iſt, deſſen andere Sette das nie Ausgeſprochene, die geheimſten Wünſche bilden. Man nehme dazu nur noch dieſes Seminarleben, in dem ein Karl Abel aufgewachſen iſt, dieſen Raubtierkäfig der Seelen. Da iſt das Doppelleben die einzige Rettung, wenn nicht ſchon früher ein glückliches Elternhaus und die freie Entwicklung einer kraſt⸗ vollen Tatnatur Körper und Geiſt gegen die Unbll⸗ den einer ſolchen Menſchenerziehung gefeit haben. Der Roman iſt ſeinem ganzen Inhalt nach ein Buch für reife und beſinnliche Menſchen, kein Senſa⸗ tionsroman, aber der Roman eines Men⸗ ſchen, der ſich auf einmal ſeinem Schickſal gegen⸗ über ſieht und nun auf ſeine Art mit ihm ferkig werden muß. Karl Abel hat ſeine eigene Art, ſeine Menſchwerdung mitzuerleben iſt ein beſonderer Reiz. Möge es ſeinen Freunden bald vergönnt ſein, den zweiten Teil kennen zu lernen. Möge er vor allem noch mehr Freunde finden unter den Men⸗ ſchen, die Sinn haben für die ſtille Größe einer ſe⸗ den, ſelbſt der ſozial ärmlichſten Menſchlichkeit, wenn ſie nur wahr und echt iſt.— — Konzerte für Kinder. Am Sonntag, den 23. Fe⸗ bruar, morgens 11 Uhr 30 Min., findet das erſte Konzert für Kinder ſtatt. Dieſe Veranſtaltun⸗ gen wollen bekanntlich den Kindern, denen der Kon⸗ zertbeſuch am Abend nicht vergönnt iſt, Gelegenheit geben, die Werke unſerer großen Meiſter kennen zu lernen.(Eine dem Programm beigegebene Er läu⸗ terung verſucht den lehrhaften Zweck, der nicht im Vordergrund ſtehen ſoll, in unaufdringlicher Weiſe zu erreichen.) Für das erſte Konzert ſind Werke von Haydn und Mozart vorgeſehen. Mitwirkende ſind Muſiklehrkräfte aus Mannheim ind Ludwigshafen, deren künſtleriſcher Ruf für eine erſtklaſſige Aufführung bürgt. Friedrich Häckel, deſſen Sinfonietta Op. 21 fllt 14 Blasinſtrumente im Juli v. Is. durch die Mitglie⸗ der des Nationaltheaters⸗Orcheſters im Rundfunk aufgeführt wurde, hat ein neues Werk geſchrie⸗ ben: Opus 22, Trio für Oboe, Viola und Violoncello, das nächſten Montag(Beethovenſaal L 4, 4) von Leh⸗ rern ſeiner Muſiklehranſtalt: Guſtl Hirſch(Violine) Elſe Michaelis(Violoncello) und Oskar Lande (Obve) uraufgeführt wird. 867 Donnerstag, den 20. Februar 1930 5. Seite. Nr. 88 Kommunale Chronik Das Waſſerverſorgungsprofekt der pfalziſchen Mittelrheingruppe 4 Mutterſtadt, 19. Febr. Die Vorarbeiten zur Verwirklichung des Projektes ſind abgeſchloſſen. Der aus den acht Gemeinden Schifferſtadt, Mutterſtadt, Neuhofen, Waldſee, Otterſtadt, Dannſtadt, Schauern⸗ heim und Limburgerhof(mit zuſammen 28 000 Be⸗ wohnern) ſeit Oktober 1927 beſtehende„Zweckver⸗ band der Pfälziſchen Mittelrheingruppe“ hat ſeine zwiſchen Altrip, Neuhofen und Waldſee vorgenom⸗ menen Bohrungen vor einem Vierteljahr mit gutem Erfolge abgeſchloſſen. Die Stadt Ludwigs⸗ hafen, die ſich an dieſen Bohrungen beteiligt, hat ſich nun ebenfalls ein Verſorgungsgebiet, anſchließend an das des Zweckverbandes, geſichert. Inwieweit ein gemeinſames Zuſammengehen zwiſchen Zweckver⸗ band und Stadt Ludwigshafen bezüglich der Waſſer⸗ verſorgung zuſtande kommt, werden die Verhand⸗ lungen ergeben. An den erfolgreichen Bohrſtellen des Zweckverbandes find genügende Waſſermengen vorhanden. Der Boden weiſt gute Kiesart auf. Die Waſſerunterſuchung ergab, daß nach einigen Klä⸗ rungen das Waſſer einwandfrei iſt. Die Erſtellung des Brunnens iſt bereits in Arbeit, und zwar wird die geſamte Anlage(mit Pumpſtation und Hoch⸗ 5 7 2 0 * ßbehälter) zwiſchen Altrip und Waldſee errichtet. Das Projekt wird einen Geſamtaufwand von rund brei Millionen Mark erfordern. Die Aufnahme einer Anleihe iſt im Gange. In Anbetracht der großen Anzahl von Erwerbsloſen wäre es erwünſcht, wenn die Arbeiten in vollem Umfange baldigſt auf⸗ genommen werden könnten. Der Zweckverband hat in ſeiner vor einigen Tagen abgehaltenen Mit⸗ glieberverſammlung die Herſtellung des Feldweges zur Pumpwerksanlage beſchloſſen. Mit den Ar⸗ beiten wird demnächſt begonnen. In der gleichen Sitzung wurde auch der Vorſtand des Zweckver⸗ bandes auf fünf Jahre wiedergewählt, und zwar die Bürgermeiſter Weber(Mutterſtadt), Iſſelhard (Schifferſtadt), Kraushaar(Neuhofen) und Zech (Otterſtadt), ferner Rechnungsrat Seppi als Kaſſierer und Verwaltungs⸗Inſpektor Krieg als Schriftführer bebe aus Mutterſtadt). * Hockenheim, 19. Febr. Der Kreis Mannheim hat hier ein Hausanweſen, die frühere Agricolaſche Zigarrenfabrik, käuflich erworben, um darin eine Wandererfürſorgeſtelle einzurichten. In bieſer Fürſorgeſtelle ſollen die mit einem Wander⸗ buch verſehenen arbeitsloſen, aber arbeitsfähigen Wanderer unentgeltlich Aufnahme finden, ſoweit ſie nicht genügend Barmittel beſitzen, um in einem Gaſt⸗ hauſe übernachten zu können. Gegenwärtig werden die notwendigen baulichen Veränderungen vorgenom⸗ men. Um die Hausmeiſterſtelle haben ſich 59 Perſonen beworben. Die Stelle wurde dem Bewerber Rabe ⸗ ner übertragen. Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Die Heidelberger 5 Der Beſchluß des Heidelberger Stadtrats, die Zinſen für Bau darlehen zu erhöhen, hat begreiflicherweiſe bei den zunächſt Betroffenen un⸗ angenehme Empfindungen erweckt. In einer gemein⸗ ſamen Erklärung verſuchen nun auch die Heidelber⸗ ger Architekten, Baugeſchäfte und Bauhandwerker nachzuweiſen, daß dieſer Beſchluß für die ganze Bau⸗ tätigkeit ſchädlich iſt, ſie ſogar lahmzulegen droht. Die unausbleibliche Folge der Zinserhöhung ſei eine M ieter höhung, die beſonders in wirtſchaftlich ſchweren Zeiten als unſozial und unangebracht an⸗ geſehen werden müſſe. In vielen Fällen beſtehe auch keine Möglichkeit, die Erhöhung auf die Mieter abzuwälzen. Wer, angeregt durch die billige Ver⸗ zinſung, bauen wollte, werde durch die Heraufſetzung des Ziunſes direkt abgeſchreckt. Die Erklärung weiſt weiter darauf hin, daß das um ſeine Meinung ge⸗ fragte Baugewerbe dringend von der Erhöhung ab⸗ geraten habe, daß die Gelder, aus denen die Stadt Darlehen gibt, aus der Gebäudeſonder ſteuer ſtammen, die Stadt ſelbſt alſo keinen Zins koſten, daß die Erträgniſſe der Gebäudeſonderſteuer Vorfälle bei der Münchener Städtiſchen Sparkaſſe * München, 20. Febr. Zu Vorfällen bei der Städtiſchen Spar⸗ und Giro⸗Kaſſe, über die der„Völ⸗ kiſche Beobachter“ berichtet hatte, teilt der ſtädtiſche Nachrichtendienſt mit: Anläßlich der Abwicklung der Wohnungsbauprogramme 1928/29 hat der Direk⸗ tor der Städtiſchen Spar⸗ und Girokaſſe München nach Feſtſtellung des ſtädtiſchen Revi⸗ ſtonsamtes für einen Girokunden gegenüber der Ge⸗ meinnützigen Wohnungsfürſorge vorſchriftswidrig und ohne Genehmigung ſeiner vorgeſetzten Stellen Bürgſchaften für Bauraten im Betrage von 220 000 Mk. übernommen. Ein Schaden iſt aber nicht eingetreten. Die der Bürgſchaft zu Grunde liegen⸗ den Forderungen ſind abgedeckt. Wegen ſeiner eigen⸗ mächtigen Handlungsweiſe wurde gegen den Direk⸗ tor der Städt. Spar⸗ und Girokaſſe eingeſchritten. * Ladenburg, 19. Febr. In der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung wurde beſchloſſen, dem Athletikſportverein am 24., 25. und 26. Mai zur Ab⸗ haltung einer Vereinsveranſtaltung den ſtädtiſchen Sportplatz und die Turnhalle zu überlaſſen.— Das Geſuch des Verwaltungsanwärters Wölffle um in⸗ formatoriſche Beſchäftigung bei der Stadtkaſſe wurde genehmigt.— Der Eintritt des Chriſtian Höflein als Gemeindeverordneter in den Bürgerausſchuß an⸗ ſtelle des infolge Austritts aus der Bürgerl.⸗wirt⸗ ſchaftlichen Partei ausgeſchiedenen Wagnermeiſters Wilhelm Engel wird beſtätigt.— Ein Geſuch um Zuzugserlaubnis wurde abgelehnt.— Der Pacht⸗ aupolitik ausſchließlich dem Zwecke dienen ſollten, Wohnungen zu bauen. Der Fonds für Bauzwecke werde aus der Erhöhung keinen Vorteil ziehen. Der Stadt ſtehen für Bauzwecke jährlich rund 174 Millionen Mark zur Verfügung. Unter Zugrunde⸗ legung der bisherigen Zinsſätze liegen für 1930/31 Darlehensanträge in Höhe von 1,2 Mill. Mark vor, die aber nach der Meinung der Architek⸗ ten und des Baugewerbes nach der Erhöhung nicht in Anſpruch genommen werden. Unwillkürlich er⸗ gebe ſich die Frage, wie die Differenz verwendet werden ſoll. Eine Erhöhung der Tilgungs⸗ quote— obwohl auch hier Gegengründe vorhanden ſeien— wäre eher zu befürworten. Nach dem ſtati⸗ ſtiſchen Jahrbuch des Landes Baden ſtehe Heidelberg hinſichtlich der Gewährung von Baudarlehen und Baudarlehensſätzen an letzter Stelle. Auch die ge⸗ plante Umordnung der Bauordnung wird von Architektenſeite einer ſcharfen Kritik unterzogen. Die Neuordnung greife nicht allein in die Rechte des Hausherrn, ſondern auch in die des Mieters ein. Kr. übergang eines Spitalgrundſtücks wurde genehmigt. — Auf Antrag wird dem Sportverein 1925 am 22. Juni der ſtädtiſche Sportplatz überlaſſen und wäh⸗ rend der Spielzeit die Abſperrung des Neckardamms geſtattet.— Die Verlegung der Privatwaſſerleitung des Konrad Wolf im Aufeld nach dem Anweſen des Direktors Filſinger entlang des Feldweges wird ge⸗ nehmigt.— Die Karuſſellplätze für die Kirchweih dieſes Jahres werden an Wilhelm Eckart hier ver⸗ geben.— Dem Antrag des Auguſt Lowinger u. Gen., den Kirchweihphbatz nach dem ehem. Fuchsſchen Holzplatz zu verlegen, wurde nicht entſprochen.— Für das Bürgerhoſpital wird die Anſchaffung von ein Paar Läuferſchweinen genehmigt.— Auf Antrag wird Ingenieur Karl Seeger, Nachfolger von Eiſen⸗ werk Förſter, bezüglich ſeines Schloſſereibetriebes in die Liſte der Handwerksmeiſter aufgenommen und ſoll bei Vergebung ſtädtiſcher Schloſſerarbeiten zum gegebenen Zeitpunkt berückſichtigt werden.— Das gegen einige Rückſtandsſchuldner eingeleitete Lle⸗ genſchaftsvollſtreckungs verfahren ſoll durchgeführt werden, da die in Frage kommenden Abgaberückſtände nicht mehr länger im Ausſtande belaſſen werden können. Schwetzingen, 19. Jebr. Aus der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Zum niederſt abgegebenen Angebote können übertragen. werden die Arbeiten und Lieferungen für die Ent⸗ wäſſerungsanlage in der Hindenburg⸗ und Richard Wagnerſtraße an Georg Becker, Maurermeiſter in Schwetzingen und in der Friedrich Ebertſtraße an die Arbeitsgemeinſchaft der Maurer Schwetzingen e. G. m. b. H. in Schwetzingen.— Auf Antrag des Ver⸗ eins Deutſche Jugendkraft, hier, wurden dieſem zum Gauturnfeſt am 20. Juli die Schloßgartenſportplätze überlaſſen.— Zur Aufführung des Aufklärungsſtücke „Olaf“, Tragödie eines Sportlers, wurde der Deut⸗ ſchen Geſellſchaft zur Bekämpfung der Geſchlechts⸗ krankheiten ein Zuſchuß gewährt.— Die Verſteige⸗ rung der Schau⸗ und Verkaufsbudenplätze vom. Februar zum Pfingſtmarkt wurde genehmigt * Koblenz, 19. Febr. Die Stadtverwaltung har einen erſten Entwurf des Geſamthaushaltsplanes für das kommende Rechnungsjahr 1930 vorgelegt, deſſen Geſamtausgaben 19 033 892/ und Geſamtein⸗ nahmen 17 149 026/ betragen. Es bleibt alſo ein ungedeckter Fehlbetrag von 1884 866. Die Stadtverwaltung iſt der Anſicht, daß es kaum möglich ſein werde, nennenswerte Abſtriche an den von den Verwaltungszweigen geforderten Beträgen vorzunehmen. Kleine Mitteilungen In feiner jüngſten Sitzung nahm der Ge⸗ meinderat Eberbach davon Kenntnis, daß der Vertrag mit der Gemeinde Hirſchhorn über die Errichtung einer gemeinſamen badiſch⸗heſſiſchen Schule in Igelsbach nunmehr endgültig abge⸗ ſchloſſen iſt und die Bewilligung des badiſchen und heſſiſchen Unterrichtsminiſteriums gefunden hat.— Entſprechend dem Vorſchlag des Verkehrsvereins und nach Anhörung der Landgemeinde des früheren Amtsbezirks Eberbach ſoll der Termin des Kuckucksmarktes in der Weiſe verlegt werden, daß der Markt am zweiten Samstag im Monat Sep⸗ tember beginnt und bis einſchließlich den darauffol⸗ genden Montag dauert. Nach Abſchluß aller Vorar⸗ beiten genehmigte der Gemeinderat endgültig, vor⸗ behaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes, die Umwandlung der Oeffentlichen Spar⸗ kaſſe Eberbach in eine öffentliche Ver⸗ bandskaſſe mit dem Namen„Bezirksſparkaſſo Eberbach“. Dem Satzungsentwurf wurde gleichfalls zugeſtimmt. Die Frage der Errichtung eines öffentlichen Schſachk⸗ hauſes in Furtwangen, die vom Bezirkstierarzt beim Bezirksamt Donaueſchingen angeregt wurde iſt nunmehr entſchieden worden. Mit Rückſich auf bie finanziellen Verhältniſſe kann der Schaffung eines Schlachthofes in abſehbarer Zeit nicht nähergetreten werden. Die Frage iſt auch nicht mehr ſo dringend wie früher, da jetzt ſämtliche ſelbſtändigen Metzger Kühlanlagen haben. Im Donaueſchinger Bürgerausſchuß wurde die Erhöhung der Gebühren für die Polizei⸗ ſtunden verlängerung auf 5 RM. zurückgezogen. Ge⸗ nehmigt wurde u. a. die Aufnahme eines Dar⸗ lehens in Höhe von 80 000 RM. zur Abdeckung einer durch Kontenüberziehung entſtandenen Schuld von 91000 RM., die dadurch entſtanden iſt, daß die Umlagen nicht rechtzeitig eingehen und die Gelder für den Krankenhausneubau ausgeblieben ſind, ferner dadurch, daß ein Teil des Holzhiebs nicht rechtzeitig verwertet werden konnte. Wagen, im Verhölt- nis zur Belastung normol bereiff mit Der Reifen 5,30-20 6 6. Als0 NU TRASFRHIEKEIT gibt noch febelle auf Grund eingehender Versuche 0⁰⁰ MEHRLTIEIS TUNG Beigleicher Beles fung Der Relfen 3,23: 20 trägt mex. 350 Kg. 600„ MEHRLEISTUNG DURCH MIND ER- S ELAS TUNG d. h. Uber größen AEngreisruNne iN, MIN OERSELASTUNG N% 5 OsERBEIAS TUNG IN% 10 4 20 — 2 8 AND EAIEISru NE N . * 0 0 MINOERLEISTUNG DURCH OBER- BELASTUNG d. h. zu schwoche Reifen 3 a 10 20 30 1 sind eine Selbstverständlichkeit, f wenn Sie die Reifen dauernd bis ein die äußerste Grenze der Tragfähigkeit belasten. Schaffen Sie sich Sicherheit! Obergrößen passen quf die gleichen Felgen bezw. Räder, sie schonen den Wagen, steigern die leistung und sind Wesentlich billiger im Gebrauch. Wagen, det gleiche Wogen-öbetlostet] bedingt die Reife WELT- B. Seite. Nr. 85 SLudwigshafen, 20. Jebr. Geſtern nachmittag gegen 2 Uhr erhielt die Ludwigshafener Feuerwehr Großalarm von der Chemiſchen Fabrit Dr. Feedrich Raſchig in der Mundenheimer Land⸗ ſtraße. Bei Eintreffen der Wehr brannte, wie be⸗ reits im geſtrigen Abendblatt kurz gemeldet, der größte Teil des ſogenannten Moſchusbaues, in dem Putzwolle hergeſtellt wird. Das Feuer griff dann auf zwei kleine Benzolbehälter über, die explodierten. Die Feuerwehren der Städte Ludwigshafen und Mannheim und zahlreiche Werks⸗ wehren rückten an, ſo vor allem die von Sulzer und der J. G. Farben. Eine große ſchwarze Wolke wies ſchon von wei⸗ tem den Weg zur Brandſtelle, die im weiteren Umkreis von Polizei abgeſperrt war. Die Explo⸗ ſionsgefahr zweier großer Benzolbehälter wurde dank dem Eingreifen der Wehren verhindert, außer⸗ dem wurde mit Schaumpulver der Brand wirk⸗ ſam unterdrückt, ſo daß gegen 4 Uhr das Feuer auf ſeinen Herd lokaliſiert war. Bis zu dieſer Zeit waren Menſchenleben nicht zu beklagen, auch keine Verletzungen kamen vor. Gleich nach Beginn des Brandes hat die Belegſchaft an⸗ ſcheinend das Werk verlaſſen. Weiter wurde der ſogenannte Naphtolbau angegriffen, indem große Mengen von Degrid zur Herſtellung von Kunſt⸗ bernſtein lagerten. Wie wir hören, iſt der größte Teil der verbrannten Bauten und Vorräte durch Verſicherung gedeckt. Der Brandſchaden wird auf etwa 500 000 4 geſchätzt. Die Brandurſache iſt Kurzſchluß an einem Motor. Das Werk wurde 1891 von dem vor zwei Jahren verſtorbenen Induſtriellen und Politiker Dr. Fried⸗ rich Raſchig gegründet. Es befaßt ſich mit ber Produktion von Karbolſäure und deren Neben⸗ produkten und iſt die größte beſtehende Anlage die⸗ ſer Art überhaupt. Der Betrieb erleitet keine weſentliche Unterbrechung. roßfeuer in Ludwigshafen Von anderer Seite wird uns noch wie folgt ge⸗ ſchrieben: Der Umfang des Brandes in der Chemiſchen Fabrik von Dr. Raſchig ſtellt ſich als nicht ſo umfangreich heraus, wie es zuerſt den Anſchein hatte. Die ſchwarz⸗ graue Rauchwolke, die, einem ungeheueren Eichbaum gleich, während der geſtrigen Nachmittagsſtunden in Richtung Mundenheim von vielen Dächern Mannheims aus beobachtet wurde, rührte von der Verbrennung der teerhaltigen Roh⸗ und Rein⸗Naphtalin⸗Vorräte her. Dieſe Stoffe, von der Firma Raſchig für die Fabrikation von Farben und die Mottenvertreibung hergeſtellt, ſind bekannt⸗ lich äußerſt entzündlich. So erſcheint es wahrſchein⸗ lich, daß irgendwelche Funkenbildung, ſei es durch Unachtſamkeit, ſei es durch Heißlaufen eines Motors oder Kurzſchluß entſtanden, die Brand⸗ urſache bildet. Wie die Arbeiter erzählen, war der Raum in einem Augenblick überhell wie von elektriſchem Licht erleuchtet, und ſchon ſchlugen Flammen und Widerſacher bei weitem nicht die Klaſſe, wie die Sharkeys „ Qualm wolkenhoch empor. Die Beſatzungstruppen erſchienen ſofort aus der nahgelegenen Kaſerne in Stärke von zwei Kompagnien, mit Spaten aus⸗ gerüſtet, doch konnte auf die angebotene Hilfe⸗ leiſtung verzichtet werden, da die ſchon im geſtrigen Bericht erwähnten Feuerwehren von Lud⸗ wigshafen und Mannheim mitſamt den Fabrik⸗ wehren der J. G. Farben, Giulini, Lanz und Raſchig genügten. Die Ludwigshafener Berufsfeuerwehr und die Werkswehr hatten aber noch während der ganzen Nacht mit Löſcharbeiten zu tun. Glücklicher⸗ weiſe gefährdete die Richtung des lebhaften Windes die zwei nahgelegenen mächtigen Benzoltanks nicht; ſonſt hätte eine Exploſion furchtbare Folgen haben können. Wegen dieſer Gefahr war das Ge⸗ lände durch ein ſtarkes Polizeiaufgebot in weitem Umkreis abgeſperrt. Von den mehr als halbhundert Bauten ſind nur zwei ldie Bauten Nr. 54 und 55) in Mitleidenſchaft gezogen, Arbeiter⸗ entlaſſungen kommen nicht in Frage. X. Tagungen Berſammlung der oberbadiſchen Beamten Am 16. Februor ſand in Freiburg i. Br. im katholiſchen Bereinshaus eine ſehr gut beſuchte Verſammlunz der ober⸗ Badiſchen Beamten ſtatt, auf der ber Vorſitzende des Deut⸗ ſchen Beamtenbundes, Flügel, über„Beamte, Stagt und Wirtſchaft“ ſprach. Der Redner befaßte ſich eingehend mit den gegenwärtigen Verhältniſſen. zwiſchen Staat und Wirtſchaft Macht ſtattfinde. In dieſem Kampfe ſei die Stellung des Beamten von vornherein gegeben durch ſein Verhältnis zum Staat. Der Beamte des deutſchen Volksſtaates ſei * kene des Volkes und habe die Geſamtinterehen zu vertreten. Ein gut beſoldetes, von der Sorge um die Zu⸗ bunft befreites, von den politiſchen Parteien und ſonſtigen Machtgruppen unabhängiges Beomtentum ſei für die par⸗ lamentariſche Demokratie unbedingte Vorausſetzung. Des⸗ Halb müßten ſich die Beamten wehren, die ohnehin beſon⸗ bers in den unteren Gehaltsklaſſen niedrigen Gehälter zu jenken. Maßſtab für die deutſche Beamtenſchaft ſei der kote⸗ oriſche Imperativ der Pflicht. Auch die„deutſche eamtenſchaft wolle mitwirken zum beſten der Volks⸗ Feſamtheit. Aus dem 8 Lande Staatliche Perſonal veränderungen Entlaſſen auf Anſuchen wurde Regie⸗ kungsbaurat Heinrich Vetter zwecks Uebertritt zum Neckarbauamt Heidelberg. Die neue Weſchnitzbrücke— Verkehrsübergabe IJ Weinheim, 20. Febr. Geſtern nachmittag 4 Uhr fand durch das Waſſer⸗ und Straßenbauamt Heidel⸗ Berg die Belaſtungsprobe und die Ver⸗ kehrsübergabe der neuen Weſchnitzbrücke ſtatt. Die Belaſtungsprobe war indeſſen nur eine vor⸗ läufige behufs Freigabe der Brücke für den Ver⸗ kehr und zwar mit 65 v. H. des Geſamtgewichtes. Die Belaſtungsprobe wurde vorgenommen mit zwei beladenen Schleppzügen der Firma Freuden⸗ berg im Gewicht von 2000 Ztr. Mit dem Riot⸗ ſchen Biegungsmeſſer ergab ſich, daß die Durch⸗ biegung der Brücke unter der 100⸗Tonnen⸗Laſt mur ganz minimal war und daß ſich die Brücke nach Es ſei kein Zweifel, daß „St. ein Kampf um die Entfernung der Laſt ſofort in ihre urſprüngliche Lage zurückverſetzte. Aufgrund des glänzenden Er⸗ gebniſſes der Belaſtungsprobe gab der anweſende Vorſtand des Waſſer⸗ und Straßenbauamtes Heidel⸗ berg, Oberbaurat Kinzler die Weſchnitzbrücke für den Verkehr frei. Mordprozeß gegen Rriminalkommiſſar Werner 5 Karlsruhe, 20. Febr. Wie wir erfahren, hat die Staatsanwaltſchaft in der Mordſache des Krimi⸗ nalkommiſſärs Karl Werner nunmehr die nahezu 100 Steindruckſeiten umfaſſende Anklageſchrift fertig geſtellt. Die Akten gehen in den nächſten Tagen an die Strafkammer Karlsruhe mit dem An⸗ trag, gegen Werner und Frau Märkle das Haupt⸗ verfahren wegen gemeinſchaftlichen Gift mor des an der verſtorbenen Ehefrau des Werner vor dem Schwurgericht zu eröffnen. Die Hauptverhand⸗ lung wird vorausſichtlich nicht vor April dieſes Jah⸗ res ſtattfinden können. * Schriesheim, 19. Febr. Am Samstag hielt der Turnerbund„Jahn“ ſeine gut beſuchte General⸗ verſammlung ab, die einen äußerſt harmoni⸗ ſchen Verlauf nahm. Der erſte Vorſtand, Hauptleh⸗ rer Maik, eröffnete die Verſammlung. Die einzel⸗ nen Berichte wurden in allen Teilen gutgeheißen. Insbeſondere war der Bericht des Kaſſenwarts über den Stand der Finanzen ſehr erfreulich. Auch in turneriſcher Hinſicht hat der Verein im letzten Jahre gewaltige Erfolge aufzuweiſen. Die Bevölkerung Schriesheims kann ſtolz auf ihren Turnerbund „Jahn“ ſein. Die Neuwahl ergab die Wieder⸗ wahl des alten Turnrates mit Hauptlehrer Maik an der Spitze. Um 12 Uhr ſchloß der erſte Vor⸗ ſitzende mit einem kurzen Ausblick auf das neue Vereinsjahr die glänzend verlaufene Verſammlung. letzten etwa 30 Arbeiter werden brotlos. Aus der Pfalz Neue Propaganda für die Pfalz Ludwigshafen a. Rh., 20. Febr. Der„Pfälzi⸗ ſche Fremdenverkehrsrat“, dem die Aufgabe zufällt, außerhalb der Pfalz für dieſe zu werben, hat ſich entſchloſſen, die diesjährige Kölner Frühjahrsmeſſe wieder mit einer gut aufgemachten Ausſtellung von Bildern, Modellen, Diarahmen uſw. zu beſchicken und Proſpekte und Werbeſchriften über Pfälzer Land und Leute aufzulegen. Der Pfälziſche Verkehrs⸗ verband e. V. wird noch in dieſem Frühjahr anläß⸗ lich der für den 1. Juli in Speyer a. Rh. geplanten Befreiungsfeier ein Faltblatt über die geſchichtliche Bedeutung der Pfalz herausgeben. Ferner befaßt ſich gegenwärtig die Geſchäftsſtelle des gleichen Ver⸗ bandes mit der Zuſammenſtellung von Lichtbilder⸗ vorträgen über das Pfälzer Land und ſein kulturel⸗ les Leben. Die Vorträge ſollen unter dem Geſichts⸗ winkel neueſter Erfahrungen und Erkenntniſſe auf⸗ gebaut werden. Vom Spiel in den Tob Altrip, 20. Febr. Das 47jährige Söhnchen des Schweizers Kühner ſpielte bei der Ziegelei Bau⸗ mann zwiſchen zwei Reihen aufgeſchichteter Steine, wobei eine Reihe einſtürzte, das Kind unter ſich begrub und den Tod herbeiführte. Auto verbrannt Hinterweidenthal, 19. Febr. Am Montag rannte das Auto zweier Herren aus dem Saargebiet, die zu Weinverſteigerungen fahren wollten, in der Wall⸗ merbach gegen einen Baum, explodierte und brannte völlig nieder. Die Inſaſſen konnten ſich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Liquidation in Lambrecht * Lambrecht, 19. Febr. Mit dem heutigen Tage ſtellen die Vereinigten Tuchfabriken Bot⸗ ſon⸗Waltzinger.⸗G., früher Arbeitsſtätte für 130 Leute, endgültig den Betrieb ein. Die Die noch unerledigten Reſtaufträge(8000 Meter Tuch) hat die in Liquidation geratene.⸗G. an die Tuchfabrik Marx weitergegeben. Damit iſt nun eine weitere Werkſtätte der deutſchen Tuchfabrikation, dieſes Stiefkind unter den deutſchen Induſtrien, geſchloſſen. Anklam zufolge wurde Bedauernswert iſt die hiermit erfolgte Arbeitsent⸗ ziehung für eine Anzahl arbeitswilliger Einwohner. Der Kampf um die Eintrittskarten Es muß aber geſagt werden, daß dieſen Abbau⸗ erſcheinungen eine befriedigende Beſchäftigung bei den drei oder vier hieſigen großen Tuchfabriken gegenüberſteht. Der Marxſchen Fabrik kommt ihre Einführung mit dem beſonderen Geſchäftszweig der pfälziſchen Fabrikation zugute und die reichsdeutſche Abnehmerſchaft gewinnt auch immer mehr Anſicht, daß die Qualitätsarbeit der Lambrechter Tuch⸗ induſtrie die Zuwendung von Aufträgen verdient. Der Webſtuhl zieht ſich immer mehr in die Fabrik⸗ räume zurück und nur noch hier und da ſieht man einen Heimweber bei der Arbeit. Früher klapperten in Lambrecht 400, heute nur noch 78 Webſtühle. ** * Endwigshafen, 17. Febr. Einer Meldung aus dort bei Kontrolle eines durchziehenden Zigeunertrupps der Arbeiter Wilh. Mitſcheele, geb. am 31. 10. 1907 in Munden⸗ heim i. Pfalz, feſtgenommen und dem Amtsgericht zugeführt. ſtahls und Unterſchlagung ſteckbrieftich geſucht. * Offenbach a.., 20. Febr. Ein hieſiger Leder⸗ händler hat ſich auf dem Städtiſchen Friedhof am Grabe ſeines Vaters erſchoſſen. Die Ku⸗ gel ging dem Lebensmüden durch die Schläfe, ſo daß der Tod ſofort eingetreten ſein muß. Der Tote entſtammt einer alten angeſehenen Offenbacher Fa⸗ milie. Tat liegen keinerlei Anhaltspunkte vor. Ueber die Motive zu der bedauernswerten E M. wurde von der Oberſtaatsanwalt⸗ ſchaft in Zusmarshauſen(Bayern) wegen Dieb⸗ Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 20. Februar 1930 Vor Schmelings Wellmeiſter — af Sharkey gegen Scott— Am 22. Februar Bon. M. Sparker[New Dork) Jack Sborkey, der Boſtoner Ex⸗Matroſe, und Philiy Shuffling Scott, der Londoner Ex⸗Feuerwehr⸗ mann, treffen ſich am 22. Februar in einem Zehnrunden⸗ Match in Miami, Florida, unter den wogenden Palmen des Winterſpielplatzes von Amerikas goldſtrotzender Elite. Der Sieger dieſes Matches gilt als der einzige Mann, der zwiſchen Max Schmeling, dem Hamburger Hämmerer, und der Meiſterſchaft oller Boxer der Welt ſteht. Nach der Pa⸗ pierform ſollte Sharkey gewinnen, und zwar ganz groß. Ex hat viel beſſere und bedeutendere Gegner geſchlagen als den Spritzenmann vom Hyde Park. Er hat gezeigt, daß er ein Puncher iſt, deſſen Hieb vernichtend wirkt. Er hat ſich nie geſcheut, einen Volltreffer einzuſtecken, wenn er glaubt, dafür doppelt und dreifach heimzohlen zu können. Und vor allem beſitzt er die nötige Brutalität, um einen Gegner kurz und klein zu ſchlagen. Phil Scott dagegen iſt ein langer, ſchlenkernder Pugi⸗ liſt, mit einem Geſicht, das eher an einen verhungerten Buchhalter als an den Meiſterboxer des britiſchen König⸗ reiches erinnert. Er hat ſchon mit einer gongen Menge von guten Gegnern geſochten, doch zeigt die Liſte dieſer Scott iſt ſehr empfindlich, oder er hat es glänzend heraus, ſo zu tun,, als ob ein Punch fürchterlich weh tue. Er hat in nicht weniger als fünf Fällen Kämpfe dadurch zu ſeinen Gunſten entſchieden, daß er, nach einem etwas niedrig follenden Punch, auf dem Boden liegend eine perfekte Imi⸗ tation des ſterbenden Gladiators gab, bis der Schiedsrichter den Gegner disqualifiziert und ihm den Sieg zugeſprochen hatte. Erſt ſein letztes Match gegen den hartſchlagenden Otto von Porat, Norwegen, gewann er auf dieſe Weiſe, obwohl der tief gegangene Punch kaum einer Fliege hätte wehe lun können. Dies ſind nun die beiden Kämpfer, die um das Recht auf den Weltmeiſterſchoftskampf aufeinander treffen. Sharkey, wie geſagt, follte nach der Papierform ge⸗ winnen! Jack hat jedoch einen kleinen Fehler in ſeiner inneren Aufmachung. Er geht ſeinem Gegner in der er⸗ ſten Runde mit wutſprühenden Augen entgegen; er per⸗ ſucht, ihm ſchon vorher einen ſolchen Schrecken einzufagen, daß dieſem die Hälfte der Luſt zum Kampf vergeht, bevor der erſte Schlag fällt. Dieſe gemimte Wut kann dem Bo⸗ ſtoner jedoch ungemein ſchnell vergehen. Es braucht nur etwas im Ring ſchief zu gehen, und ſein Selbſtvertrauen verdunſtet wie reiner Allohol. Ein Gegner braucht ihn nur aus dem Konzept zu bringen, und er wird unbeſonnen und hilflos. Und wenn jemals ein Boxer in einen Ring kletterte, bei dem einem— wenn wir ſo ſagen dürfen— die„Galle herauslommt“, ſo iſt es Philip, der Feuerwehrmann. Ein Fuchs von einem Boxer iſt dieſer Britte. Er iſt ein Mann mit ſo wenig Herz, daß man kaum verſteht, wie ſo ein Mann überhaupt Boxer werden konnte. Aber da iſt er nun mal, und ſogar ganz oben im Kampf um die Ehren des Unſ⸗ verſumb. Seine Antipathie gegen Hiebe hat ihn zu einem der geſchickteſten Fauſtfechter der Geſchichte erzogen. Er kann einen Gegner raffinierter am Schlagen verhindern, als irgend ein anderer Boxer, den wir kennen. Er raſt mit ſeiner Linken zwei, drei Mal in das Geſicht feines Gegners, und dann iſt er wieder ſort in ſicherer Diſtanz, bevor der Widerſacher ſeinen Handſchuh an ihn legen kann, Scott läßt ſich einfach auf kein Handgemenge ein. Er boxt auf Diſtanz, oder er„elincht“ und hält ſeſt, bis der Referee ſie auseinanderbringt. Wir wären nicht überraſcht, wenn Scott mit dieſen Taktiken den Kampf gegen alle Papier⸗ form gewinnt. Sharkey muß ihn k. o. ſchlagen, wenn er den Kampf haben will. FFFFFbCCCbCbCwCCCã ͤ VVbGGbcGGwpGGpwpGGpwGGPGpGpGbGpGpGpGpGpGcGpcpccGcccGcccCcccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccc—————————————————— Die deutſchen Amateurboxer in Amerika Amerikaniſche Preſſeſtimmen Die deutſchen Amateurboxer, die bei ihren beiden Starts in Amerika arg von Pech verfolgt waren, haben dort durchaus keinen ſchlechten Eindruck hinterlaſſen, wie die zahlreichen Preſſeſtimmen beweiſen. Gleich beim Debut in Boſton wurden ihnen die unfähigen Ring⸗ und Schieds⸗ richter zum Verhängnis. So ſchreibt der„Deutſche Herold“ in Newyork:„Die wirklich Leidtragenden waren die Deut⸗ ſchen, die ihre Niederlagen in jedem— aber auch jedem einzelnen Falle— allem anderen, nur nicht eigener Un⸗ fähigkeit zuzuſchreiben hatten.“ Laſſen wir nun die Boſtoner Preſſe ſprechen. W. Ha⸗ milton ſchreibt im„Boſton Herald“:„Smarte Leute, dieſe Deutſchen. Sie hatten nicht viel Chancen, Boxer vor und während des Krieges zu entwickeln, aber ſie ſcheinen die verlorene Zeit fetzt gutzumachen. Sie haben die Grundſätze des Sportes ſchon weg... Einer von ihren Kandidaten, Albert Leldmann, ſchlug in der 160⸗Pfund⸗Klaſſe Ring Larſen, aber die Richter gaben Larſen die Entſcheidung. Es war die erſte Fehlentſcheidung des Abends Es wor kein Rauch vorhanden, der vor den Augen der Richter ſchwamm und wie ſie in Larſen den Sieger ſahen, iſt ein Geheimnis.“ Bächler wird von Hamilton als einer der ſmarteſten Amateure bezeichnet, die je in den Ring klet⸗ terten. Von Figge ſchreibt er:„Bis er den Riß über dem Auge erhielt, gab er Al Dean genau ſo viel, wie er ſelbſt bekam.“ angrif ausländiſchen aily Record“ erklärt die Niederlage Leid⸗ tfelhaft und ſchreibt:„Die Gäſte waren nierte Jungen, die aus jedem Kampf eine Schlacht machten.“ David F. Egan nennt Kugler im„Boſton Globe“ einen „Miniatur⸗Horry Greb“ und ſagt, daß der Unterſchied am Ende ſeines Kampfes gegen Werther Areelli⸗Jtolien dünner war als die„Haut einer Zwiebel“. Auch er meint, wie der Reſt der Berichterſtatter, daß die Leidmann⸗Entſchei⸗ nz fälſch war. In N kennung von Larſen muß er in der Eutſcheidung gegen Piazza bedeu⸗ war, doch verdiente er auch in dieſem Match Lorbeeren. David Egan ſchreibt ferner:„Die Mannſchaften machten, trotdem ſte nur eine Entſcheidung gewannen, einen großen Eindruck; ſie waren meiſtens die beſſeren Boxer und ſchnelleren Angreifer. Was ihnen fehlte, war nur der Punch“. So urteilt die amerikaniſche Preſſe, man kann alſo un⸗ ſeren Leuten keinesweßs Vorwürfe über ihr Abſchneiden machen, lediglich den in Boſton herrſchenden unerfreu⸗ lichen Verhältniſſen iſt die Urſache des Verſagens bei⸗ zumeſſen. Tödlicher Anfall Bei den deutſch⸗böhmiſchen Meiſterſchaften Ein bedauerlicher Unfall ereignete ſich bei den Jubi⸗ läums⸗Meiſterſchaften des HDW, die am Sonntag mit den Fünferbob⸗Rennen auf der Kunſtbahn in Gablonz ihren Anfang nahmen. Das dem BC. Gablonz gehörkge Fahr⸗ Iich zeſſer nicht die zeug„Wind aut“, mit W. Hoffmann am Steuer, geriet in einer ſchwierigen Kurve ins Schleudern, ſodaß der Führer die Herrſchaft verlor und der Bob umſchlug. Hoff⸗ mann erlag bald nach Einlieferung in ein Krankenhaus ſeinen Verletzungen, während ſich ſeine vier Mitfahrer nur leichte Verletzungen zuzogen. Die Wettbewerbe wurden trotzdem weiter durchgeführt und endeten mit dem Siege des Bob„Gablonz“(BC. Gablonz) mit einer Geſamtfahrzeit von:08 Minuten vor dem Schreiberhaner Bob„Voktz“(:17). Die beiden nächſten Plätze belegten ebenfalls Fahrzeuge des HDW. In der Klaſſe 2 ſteuerten Exner⸗Ullrich den Schreiberhauer Bob „Sturm“ zum Siege. zum Länderſpiel Deutſchland—Italien Eine amtliche Bekanntmachung Der Sportdienſt für Süddeutſchland(Wi) wurde ge⸗ beten, nachſtehende amtl. Ertlärung weiter zu verbreiten: „Der Verlag des in Nürnberg erſcheinenden„Kicker“ veröffentlicht in ſeiner letzten Nummer eine Anzeige, in der zwei Stehplätze für das in Frankfurt/ M. ſtattfindende Länderſpiel Deutſchland— Italien vollſtandig umfonſt demjenigen versprochen werden, der dem Verluüg bis ſpäteſtens den 25. Februar 1980 einen neuen Jahresabonnenten zuführt. Der Deutſche Fußball⸗Bund in Berlin, der Süsdeutſche Fußball⸗ und Leichtathletik⸗Verband in Nürnberg, die Be⸗ zirksbehörde Main⸗Heſſen in Offenbach, der vorbereitende Ausſchuß in Frankfurt a.., ſowie die Leitung des Frankfurter Stadions erklären demgegenüber ausdrücklich, Faß ſie dem Verlage des„Kicker“ keinerlei Karten zur Ver⸗ fügung geſtellt haben. Frankfurt a. M. ⸗ Offenbach. t. A. gez. Herth, Bezirksvorſitzender.“ Soweit die amtliche Erklärung. Sie war notwendig, denn gerade in Frankfurt, wo zahlreiche Intereſſenten keine Eintrittskorten zum Länderſpiel mehr erhalten konnten, war man über dieſe Anzeige des„Kicker“ höchſt Aberraſcht und mon konnte ſich nicht erklären, aus welcher Quelle dem „Kicker“ dieſe Eintrittskarten zufloſſen. Dieſe Frage iſt letzt nach dieſer Erklärung noch immer nicht gelöſt und der Verdacht, daß irgendwo und irgendwie eine Schlebung vor⸗ liegt, verſtärkt ſich. Das gibt es auch In eintgen Frankfurter Tageszeitungen erſchien dieſen Tagen folgendes Interat: Fußball⸗Länderſpiel! Noch einige Tribünen ⸗Sttzplätze ohne Aufſchlag abzugeben. Abzuholen bei L. Ayſettſtr. 8 pt. in . Die Nachforſchungen der Leitung des Frankfurter Slo ötons haben ergeben, daß der Inhaber der angegebenen Wohnung keine Ahnung von dieſem Inſerat hat, und daß es fich hierbei um eine ganz grobe Myſtifikation handelt Das Ganze iſt als eines der dunklen Manöver, die in den letzten Tagen in Szene geſetzt wurden, um Unruhen be⸗ züglich des Verkaufs von Karten zum Länderspiel im Pu⸗ blikum hervorzurufen und dieſen Verkauf zu diskreditſeren, Der bedauerliche Inhaber der Wohnung wurde natürlich von einer ganz großen Anzahl Leuten, die von dieſem An gebot Gebrauch machen wollten, überlaufen und mußte, um ſich des Anſturms erwehren zu können, ein großes Schilk anbringen. Durch dieſen groben Unfug iſt nicht nur det Inhaber der Wohnung geſchädigt worden, ſondern alle die⸗ jenigen, die den Weg umſonſt gemacht haben. Nfg Mannheim im Rheinland Die erſte Herren⸗ und Damen⸗Hockeyelf des Vfg Maun⸗ heim wird ſich in den nächſten Tagen ins Rheinland be⸗ geben, um hier mit einigen der ſpielſtärkſten weſtdeutſchen Klubs einige Wettſpiele auszutragen. Die Mannheimer fahren am Donnerstag abend und werden am Freitag ihre erſten Spiele in Aachen gegen den dortigen Hockey⸗Club 06 zum Austrag bringen. Tags darauf ſpielen die Mann⸗ heimer und Mannheimerinnen in Köln und zwar die Herren gegen Stadion Rot⸗Weiß Köln und die Damen gegen die Damenelf des bringt den Abſchluß in Di SC. 99 Köln. Der Srunktag eldorf, wo vor allem die Herren in dem Deutſchen SC. Düſſeldorf auf einen der ſtärkſten antreten werden, müſſen die Herren weſtdeutſchen Hockeyvereine treffen. Während die Damen in ſtärkſber Beſetzung die Reſſe im Tor Erſatz ein⸗ ſtellen und auch auf den guten rechten Verteidiger ver⸗ zichten. Man darf geſpannt ſein, wie die Mannheimer auf dieſer Reiſe abſchneiden, zumal ſie in den letzten Wochen eine weſentliche Formverbeſſerung aufzuweiſen hatten. Darf man von der Damenelf, die zu den ſpielſtärkſten des Südens zu zählen iſt, mit guten Erfolgen rechnen, ſo ſollten auch die Herren bei ihrer derzeitigen Form in der Lage fein, Süddeutſchlands Spielſtärke zu dokumentieren, wenn man auch berückſichtigten muß, daß es nicht leicht iſt, an drei aufeinanderfolgenden Tagen Spiele zu beſtreiten, Deulſche Billard-Meiſterſchaft vom 20. bis 22. Februar Die Deutſche Meiſterſchaft der 2. Klaſſe 1930 des Deut⸗ ſchen Amateur⸗Billard⸗Bundes wird wie folgt gusgetragen; Geſpielt wird auf großen Match⸗Billards 2,859“ 1,42,5, und war Cadre⸗Partien auf 300 Punkte am Donnerstag und reitag, jeweils 15, 17, 20 und 22 Uhr, ſowie am Samstag um 11 und 15 Uhr. Stichvartien finden um 17 Uhr ſtatt. Die Kämpfe kommen im Klubheim„Kaffee Zwölf Apoſtel“, 4. 11, in den oberen Sälen zur Austragung. Beteiligt ſind folgende Herren: Reicher⸗Wien, Baron von Scharitzer⸗ Wien, Dr. Frank⸗Berlin, Krüger⸗Berlin, Wagner⸗Frei⸗ burg i.., Schnarchendorff⸗Mannheim. Waſſerball Am kommenden Dienstag wird im Herſchelbad in Mannheim das erſte Entſcheidungsſpiel um die badiſche Waſſerballmeiſterſchaft zwiſchen dem SV. Karlsruhe und tikar Heidelberg ſtattfinden. Nikar Heidelberg konnte ſich bekanntlich durch zwei Siege über den SV. Mannheim zu dieſem Treffen qualifizieren, das recht intereſſant zu wer⸗ den verſpricht. Vor dem Meoiſterſchaftsſpiel ſtehen ſich Nikar 2 und SV. Mannheim 2 in einem Freundſchaſts⸗ ſpiel gegenüber. Hier hatte die erſte Begegnung in Mann⸗ heim mit einem:1 Sieg der Mannheimer geendet, Hei⸗ delberg gewann dagegen das Rückſpiel mit 422. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Rbein Pegel 15. 17 18. 19. 20 11. 18 10 1. Necdkar⸗Megei Baſel 154[.10 8500.41 0 88 ö Schuſlerinſe 380 290 250 26 Mannheim 155192190 1 1 Fehl 149 Jaaſtielr 0 49/0 590 5705 Maxan E 27 Blochingen 0,280,200. 400% Mannheim 154 Heilbronn.171,20 116,1 Taub 114 Kö, 1,02 —— Zu beziehen in unserer Geschäftsstelle R I, 46 den Nebenstellen Waldhofstr. 6, Schwetzingetsti. 19/20, Meerfeldstr. 13 u durch unsere Trägerinnen 20 Pfennig Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: p A Meißner Feuilleton: Dr. Stefen Kayſer ſommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Spo und Vermischtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer- Geri und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakes Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung . m. b.., Manndeim. R 1.—6 er das eroße Paket r 7 Das kleine paket 90 Pfg. 80 57 1 e ö 4 0 5 — * 15 kann. c boxt eſerer wenn apier⸗ un er Man nd be⸗ itſchen heimer n hre lub 08 Nann⸗ ir die damen duntag Herren irkſten Reiſe sz ein⸗ r ver⸗ er auf Vochen hatten. ärkſten ten, ſo in der tieren, cht iſt, reiten. S e * 5 181 1 Donnerstag, den 20. Februar 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Gerichtszeitung 3 Fünf Jahre Zuchthaus für einen Profeſſional⸗ einbrecher. Das Erweiterte Schöffengericht Karls ⸗ ruhe verurteilte den 33 Jahre alten Gelegenheits⸗ arbeiter Albert Gdanitz aus Berlin, einen mehr⸗ ſach vorbeſtraften Profeſſionaleinbrecher, wegen Ein⸗ bruchdiebſtahls zu einer Zuchthausſtrafe von fünf Jahren, 10 Jahren Ehrverluſt und Stel⸗ lung unter Polizeiaufſicht. Gdanitz hatte am 30. De⸗ zember 1927 bei einem Einbruch in die Karlsruher Juſtizkaſſe mitgewirkt, bei dem etwa 10 000 1 aus zwei verſchloſſenen Kaſſen geſtohlen wurden. Gda⸗ nitz, der jeden Zuſammenhang mit dem Verbrechen leugnete, wurde durch die Zeugenausſagen über⸗ führt. § Verurteilter rückfälliger Dieb. Der 25 jährige Arbeiter Otto Benner von Pirmaſens entwendete s einem Wirtſchaftsraum einen Hut und einen aus Mantel, die er andern Tagers zurückbrachte. Seine Entſchuldigung, er ſei ſinnlos betrunken geweſen, wurde als unwahr widerlegt. B. befand ſich außer⸗ dem im Beſitze einer goldenen Uhr, deren Herkunft nicht einwandfrei nachzuweiſen war. Wegen Rück⸗ fallbiebſtahls und Hehlerei wurde er vom Schöffen⸗ gericht Pirmaſens zu fünf Monaten Ge⸗ fängnis bei Fortdauer der Haft verurteilt. 8 Aufgeklärter Diebſtahl.— Zuchthausſtrafen. We⸗ gen eines vor, etwa drei Monaten bei dem Möbel⸗ händler Lieber in Pirmaſens verübten Einbruches hatten ſich jetzt vier Perſonen zu verantworten. Zwei hatten den Einbruch inſzeniert, die andern hatten ge⸗ holfen, das Erbeutete möglichſt ſchnell wieder unter die Leute zu bringen. Das Schöffengericht Pir⸗ maſens erkannte gegen Glaſe rauf vier Jahre Zuchthaus bei Haftdauer, gegen die andern auf 2 Wochen bis 9 Monate Gefängnis. 5 Ausbeuter und Dieb. Der 20jährige Kaufmann Johann Eder, der bei einer 70jährigen Rentnerin als Untermieter wohnte, nutzte die Gutmütigkeit dieſer alten Frau auf ſehr ſchlimme Weiſe aus. Er verſchaffte ſich zu allen Schränken und Schubladen der Frau Zugang und entwendete, was er konnte. Schmuckſtücke verſetzte er bei Altwarenhänd⸗ lern. Auch größere Geldbeträge eignete er ſich an. Wegen dieſer gemeinſamen Vergehen ver⸗ urteilte ihn das Schöffengericht Kaiſerslau⸗ tern zu ſieben Monaten Gefängnis. Er wurde ſofort in Haft genommen. 8 Zuchthaus für Diebſtahl und Betrug. Ein Frankfurter ſteht wegen rückſälligen Diebſtahls und Betrugs vor dem Schöffengericht. Im November v. J. ſoll er im alten Palais ein Fahrrad geſtohlen und in einer Wirtſchaft einen Zechbetrug begangen haben. Er gab ſich als Finanzbeamter beim Landes⸗ finanzamt aus und übergab dem Wirt das geſtoh⸗ lene Rad zur Sicherheit für ſeine Zeche. Das Be⸗ zlrksſchöffengericht Darmſtadt verurteilte den rückfälligen Dieb zu 1 Jahr 6 Monate Zucht⸗ haus, ferner zu 100/ Geldſtrafe. Zwei Monate 7. Seite. Nr. 85 Unterſuchungshaft werden auf die Strafe angerech⸗ net. Weiter ſpricht das Gericht die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren aus. § Wechſelfälſchungen. Vor dem Strafgericht in Baſel hatte ſich ein in Birsfelden wohnhafter Kaufmann wegen Fälſchung von 50 Wechſeln im Betrage von 93 000 Rm., um die eine Bafler Bank geſchädigt wurde, zu verantworten. Der Angeklagte behauptete, er habe die Wechſelfälſchngen im Einver⸗ ſtändnis mit einem inzwiſchen au getretenen Di⸗ rektor der Bank vorgenommen. Das Ver⸗ fahren gegen den Direktor mußte eingeſtellt werden, da ſich eine ſtrafbare Handlung nicht nachweiſen ließ. Konferenz für Heidenmiſſion Der Badiſche Verein fſtr Aeußere Miſſion hält wie all⸗ jährlich am Faſtnachtſonntag und⸗Montag(2. und g. März) eine Landes miſſions konferenz in Karls⸗ ruhe ab. Am Nachmittag des erſten Tages wird Direk⸗ tor Hartenſtein von Baſel über das Thema„Unſere Gemeinden in Indien“ ſprechen. Am Sonntag abend folgt in der Evangeliſchen Stadtkirche ein Vortrag des gleichen Redners über„Das Angeſicht der Mutter Indiens“. Am Montag früh 10 Uhr wird im Evangeliſchen Vereinshaus eine Frauenmiſſionskonferenz gehalten, bei der Fräulein [Saraſin aus Baſel, die neue Sekretärin der Frauen⸗ miſſion, über die Schweſternarbett in der ärztlichen Miſ⸗ ſion ſpricht. Um 2 Uhr wird Direktor Hartenſtein ſeinen dritten Vortrag über„Indiſche Religioſität und das Evangelium“ halten. Miſſionsdirektor Hartenſtein, der im letzten Jahre eine Viſitationsreiſe nach Indten und China unternommen hat, kann aus unmittelbarer Erfahrung re⸗ den. Es iſt mit einem ſtarken Beſuch der diesjährigen Landesmiſſionskonferenz zu rechnen. Tageobalencles Donnerstag, den 20. Februar Kabarett Libelle: Vo ung 2) Uhr. Freier Bund(Städtiſche Kunſthalle!:„Die große Italtener⸗ Ausſtellung in London“, Vortrag mit Lichtbildern von Direktor Dr. G. F. Hartlaub, 20.15 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Das Donkoſaken⸗Lied“. Schauburg:„Die Straße der verlorenen Seelen“.— Capitol:„Der Pilger“.— Scala:„Der Froſch mit der Maske“.— Gloria⸗Palaſt:„Ein Traum von Liebe“.— Palaſt⸗ Theater:„Gefangene Nr.“. Roxy⸗ Theater:„Der Fleck auf der hr“. Unſverſum:„Melodie des Herzens“.— Odeon ⸗ Lichtſpiele:„Auf der Reeperbahn, nachts“. Ufa⸗Palaſt⸗Pfalzbau, Ludwigshafen:„Der Waffenſchmied“, 18.50 Uhr. — Sehenswürdigkeiten: Kunſthalle: laußer Montags) tägl. 10—18 Uhr, 14—10 fehr; Sonn⸗ und Feiertogs durchgehend von 11—16 Uhr, Aus⸗ ſtellung„Max Läuger, das geſammelte Werk“.— Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 14—16 Uhr. Sonntags von 11—16 Uhr durchgehend. Ansſtellung:„Meiſterwerſe der Buchmalerei“,— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 15—17 Uhrz Dienstag 15—17 Uhr;: Mittwoch 15—17 Uhr: Fleitag 17 bis 19 Uhr,— Planetarium: 16 Uhr Beſichtigung. .—— Unsere liebe Mutter Frau Dekan Dauline Simon geb. Waibel Prof. Dr. L. Simon u. Frau hat zum ewigen Frieden eingehen dürfen Ludwigshalen Primararzi Dr. H. Simon u. Frau Breslau Dekan I. Walſher u. Frau Lina geh. Simon, Schwelzingen NIE losigkʒeit zermürbt den Körper, der Be- treffende ist nicht ausgeruht, kann zeine Obliegenheiten nicht richtig erfüllen. kräftigt und beruhigt dle Ner- ven. Schon nach kurzem Ge- brauch tritt oft ein ruhiger, star- kender Schlaf ein, sodaß Körper und Gelst slch wohler fühlen. Preis N..75, große Flasche N. 3. Leciferzim- Dragees von derselben Wirkung wie das flüssige, bequem auf Reisen. Beerdigung: Freitag 12 Uhr Schachtel Nl..50 in Apoth. und Drogerien Galenus Chem. Ind., Frankfurt a. M. 9 Depots in Mannheim: 9386 Engel-Apotheke am Menpiatz, Schwan- Apothake Statt Karten a IJodes-Anzeige lieben Mann, unseren teuren Großvater, Schwager und Onkel Ibeodor Blatz Leiden, im vollendeten 71. Lebensjahr, bessere Heimat abzurufen Mannheim(G 8,), den 19. Februar 1930 In tiefer Trauer: Soſie Blaſz geb. Weidmann Archlieki Theodor Blatz und Frau Margo Blaſz als Enkelkind in ein Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen Vater, meinen guten nach schwerem, in großer Geduld getragenem 80 . Die glückliche Geburt . unteres zwellen Jungen zelgen hocherfreut an Ludvig Schnelder u. Frau Lotte geb. Weckerle 2. Zt. Diakonissenhaus * 2 9 Von deer Reise zurück Augenarzt D. Sig veft N 7, 12. Tel. 267 48. G 7. 8 0 Die Beerdigung findet Freitag. 21. Febr. 1930, nachm. 22 Uhr von der hiesigen Leichenhalle aus statt Sprechstunden 11—1 und—8. 7 8 Intl. Veräftenttichangen der Stadt Maunhelm Für die vom 1. bis einſchließl. 4. März 1980 auf dem Meßplatz ſtattfindende Faſtnachtsmeſſe 1930 werden die Plätze am Dienstag, den und Vater Hermann Ranger Leiden erlöst In tiefer Trauer: Katharina Ranger WVe. u. IJochter Solie Heute früh 2 Uhr wurde unser lieber Gatte im Alter von 58 jahren von seinem langen Mannheim(Rheinaustr.), 19. Febr. 1930 25. Februar, vormittags 10 Uhr auf dem Meß⸗ platz an den Meiſtbietenden verſteigert. Der Steigerungspreis iſt ſofort zu bezahlen. Zur Verſteigerung werden nur ſeit 1. Januar 1028 in Mannheim wohnhafte Gewerbetreibende 15 gelaſſen; nach der Verſteigerung werden keine Plätze mehr abgegeben. 9 Mannheim, den 16. Februar 1930. Der Oberbürgermeiſter. * Kuhfleiſch. ufang 550. 37 Morgen früh auf der Anfang Nr. 1062 bis 1160, Zwangs versteigerung Freitag, den 21. Februar 1930, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen Herrenzimmer bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Heißwaſſer ⸗ Automat(Vaillants], 1 Tieſſpül⸗Kloſett, 1 Feuerton⸗Waſchtiſch, eine Sanuiſalwaage, 1 Staubſauger, 1 Oelgemälde, ein Bodenteppich u. Möbel verſchiebener Art. An⸗ mittags ¾8 Uhr von der Leichenhalle aus statt. Die Beerdigung findet am Freitag, 21. Februar, nach: 8181 ſchließend hieran am Pfandort, der im Pfand⸗ kokal bekannt gegeben wird: ca. 1500 kg Flach⸗ u. T⸗Eiſen, ca. 1000 Stück verzinkte Stahlröhren, ea. 16 Tafeln verzinktes Blech 1/1 mm. 2587 Manun heim, den 19. Februar 1980. Lindenmeier, Obergerichtsvollzieher. Todes-Anzeige Verwandten. Freunden und Be- kannten die traurige Mitteilung. daß gestern nacht unsere liebe Muttar, Großmutter und Urgroß- mutter. Frau sowie alle Bllanzen Süddeutsche Finanz- u. Bücher-Beyistons-6. m. b. f. 8520 gerichtl. beeidigt. Bücher- Revisor V. D. B. 8 Gunbeim. L 2. 7 e FFC IAI Wollmatr. m. 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Jebruar 1980, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 9 Wanduhren, Regulator, neu, ein Grammophon, Möbel u. Verſchiedenes. 257 Mannheim, den 19. Februar 1930. Brehme, Obergerichtsvollzieher. 0% Laach Kümmunzt Goldantele von 1928. aD Die am 1. Juni 1930 fällige Tilgung wird durch Rückkauf erfolgen Aus- losung von Siũcken findet nicht statt Badische Kommunale Landesbank Aehtung Uebernehme Treppenreinigung im Abonnement Bekani Kukirol- Verkaufsstellen kaufen. der Preis fedoch uberall gleichmsßig 5 chung Wir geben hierdurch bekennt, dab wir zu unserem Bedauern gezwungen sind, den Verkaufspreis für Kukirol-Pflasfer um 10 Pig. pro Packung zu erhöhen. Bis Ende d. its, können Sie das Kukfrol- Pflaster nocm zu dem bisherigen Preise von 73 Pfg., pro Packung in den WN IT ma Vom 1. März ab beirägt ſowie Hausflur⸗, Speicher⸗ und Kellerreinigung bei billigſter Berechnung u. reeller Bedienung. 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Nachdem die frühere ellung auf Werkserhaltungskonto in dieſem Jahr zu rabſchreibungen auf die Neuanlagen beſtimmungs⸗ verwandt wurde, beantragte das Direktorium aus Reingewinn dieſe Rücklage in der urſprünglichen Höhe von 9 Mill./ neu zu bilden, um für weitere Aufgaben auf dem Geb berieblicher Erneuerungen gerüſtet zu fein. Der verbleibende Reſt von 1919 111, ſoll vor⸗ getragen werden. Eine Dividende gelangt demnach leder nicht zur Verteilung.(Im Vorfahr wurden b⸗ kanntlich 3 Mill. 4 der freiwilligen Fürſorge für die Pen⸗ ſtonäre zugeführt und der Reſt vorgetragen. it 4013 883 anderen Babdenwerk⸗ Kapitalerhöhung Dem Landtag iſt eine Geſetzesvorlage zugegangen, wo⸗ noch das Grundkapital der Badiſchen Landeselektrizitäts⸗ Verſorgungs AG.(Badenwerk) in Karlsruhe von 21 auf 27 Millionen/ erhöht werden ſoll. Neue Mittel ſind hier⸗ zu von der Staatskaſſe nicht zu beſchaffen. Der Staat hat nämlich dem Badenwerk vor mehreren Jahren Darlehen in Höhe von 6 Millionen I gegeben, die nun in ein Aktlen⸗ kapital umgewandelt werden ſollen. Iſt dies geſchehen, ſo wird einer fundierten Schuld des Bodenwerkes in Höhe von 46,3 Millionen 4 Privatkapital von 27 Millionen vd. 28 p. H. der fundierten Schuld gegenüberſtehen. Nach der geſetzlichen Beſtimmung vom 1. 7. 1921 haben ſämtliche Aktien des Badenwerks im Beſitz des Staates zu bleiben. * Auflegung ber Badenwerk⸗Anleihe in her Schweiz. Bon der 6proz. 12 Mill. Fr.⸗Anleihe der Badiſchen Landes⸗ Elektrizitäts⸗VBerſorgung AG.(Badenwerk) Karlsruhe ſind bekanntlich 8 Mill. Fr. von einem ſchwetzeriſchen Groß⸗ bonkenkonſortium einſchließlich der Kantonalbank von Bern feſt übernommen worden und werden jetzt bis und mit 24. Februar zu 95 v. H. zur öffentlichen Zeichnung auf⸗ legt. Die ſchweizeriſche Creditanſtalt wurde als änderin für die Geſamtheit der Teilſchuldverſchrei⸗ bungen bezeichnet. Laut Proſpekt wird auch für das am 31, März ablaufende Geſchäftsjahr mindeſtens wieder eine Dividende von 9 v. H. ausgeſchüttet werden, Golddiskontbank⸗Kredit verlängert. Die Golddigkent⸗ Hank Berlin, die vor mehr als zwei Jahren in Newyork einen Kredit von 50 Mill. Dollar zur Sicherung der Heutſchen ährung aufgenommen hat, hat dieſen Kredit um weitere zwei Jahre verlängert. Der Kre⸗ git iſt während der bisherigen Laufzeit nie beansprucht worden. Die Golodiskontbank zahlt aber den Newyorker 6 ebhern die Kommſionsgebühren, damit der Kredit 1 t geſichert iſt. Das Konſortium, das den Kredit gübt, wird von der International Acceptance Bank geführt. Getreibekreditbank AG. Berlin— Abſchreibung von Ver⸗ lẽnſten. Tretz leicht erhöhtem Reingewinn von 0,55(0,52 Mill. 4, nimmt die Bank— wie ſchon gemeldet— eine Dlpidendenreduktion auf 8(10. H. vor. Abſchrei⸗ bungen auf Verluſte ſcheinen die Haupturſache. Inſolge der Liqutbotion der alten Zentrale der deutſchen Getreide⸗ kreditbanken, die durch den Zuſammenbruch verſchiedener propinzieller Getreidekreditbanken verurſacht wurde, muß⸗ ten 1 00„ als fehlende Einzahlung nachgeſchoſſen und Geſamtwert der Aktien von 206 000, aboeſchrieben Ferner wurde die Bank von Verluſten durch idehandelsinſolvenzen in Mitleidenſchaft gezogen. Im voyrteeſchäft habe man eneraiſch abgebaut, ſo doß jetzt die Riſiken in dieſer Richtung ſich dem Vorjahr gegenüber um mehr als die Hälfte vermindert haben. Dagegen ſcheint das Lombardgeſchäft verſtärkt worden zu ſein. An der neugegründeten Zentrale der Getreidekre⸗ ditbanken nahm die Bank mit 25 000 l voll einge⸗ zahlten Aktien teil. In den AR. ſollen zwei Vertreter der RA. zugewählt werden, ferner Arthur Lehmann, ge⸗ ſchäftsführendes Präſidiolmitglied des Berliner Getretbe⸗ Karl Scheuer hat ſein Mandat nieder⸗ händler⸗Vereins. gelent. J Kapitalserhöhung bei ber Eiſenbahn⸗Verkehrsmittel Gmb.(Eig. Dr.). Wie der Berliner„Lokal⸗Anzeiger“ erfährt, ſteht bei der Eiſenbahn⸗ Verkehrsmittel GmbH. in Berlin eine Kapitalser höhung bevor. * Keine Dividenbenerhöhung bei der Ilſe⸗Bergbau AG. Bei der Geſellſchaft waren infolge der milden Witterung in der letzten Zeit ſtarke Produktionseilnſchrän⸗ kungen eingetreten, die Gewinnausfälle im Ge⸗ folge hatten. Das Ergebnis des abgelaufenen Geſchäfts⸗ fahres, das recht günſtig verlaufen iſt, wird hierdurch nicht beeinflußt. Doch dürfte nunmehr der zeitweiſe erwogene Gedanke an eine Diyidendenerhöhung um 2 v. H. hin⸗ fällig geworden ſein. Mit einer Erhöhung über den vorjährigen Satz von 10 v. H. iſt kaum mehr zu rechnen. * J. P. Bemberg— Manufactures de Buhl. In Durch⸗ führung des Abkommens zwiſchen der Manufactures de Buhl und der J. P. Bemberg AG. in Barmen werden die neuen Geſellſchaften, die Manufactures des Buhl, die Buhl Soieries und die Buhl Bonneteries die Fabritation von Kunſtfſeldeartikeln aufnehmen, und zwar ſowohl die Fabrikation von Geweben als auch von Strick⸗ und Strumpfwaren, vor allem die Herſtellung von Strümpfen. Die Buhl Soieries übernimmt die Fabrik in Cernay, wo ſie ſich auf die Herſtellung von Seidenhemden und Klei⸗ Ferſtofſen ſpezialiſieren wird, Die Buhl Bonneteries über⸗ nimmt die Fabrik in Schirmeck(Elſaß) und die Fabrik⸗ anlagen der Speiste Horopitz in Arras zur Herſtellung von Bembergſtrümpfſen und Damenunterwäſche. Die Manu⸗ factures de Buhl hat ſich neu konſtituiert. In die neue ſchaft ſind außer der Färberei in Sennheim und einer Anzahl Webſtühle in Buhl auch eine Beteiligung an der Soriétsés Immobilere Gramont in Paris, von der binnen kurzem die Buhl Soireries und die Buhl Bonneterles eine Anzeihl Geſchäftsräume beziehen wird, eingebracht worden. Die Manufactures de Buhl hat durch Fuſion ihrer Wirke⸗ rei in Schirmeck mit der Soecists Horovitz in Arras unter dem Titel Buhl Bonneteries ein größeres Wirkerei⸗Unter⸗ nehmen geſchaffen, das außer in Schirmeck auch in den Be⸗ trioben der Manufgetures de Buhl in Duppigheim und Molsheim im Elſaß die Erzeugung von Wirkwaren auf⸗ nehmen wird. * Rückforth wieder dividendenlos. Bei der Ferd. Rück⸗ forth Nachf. AG. in Stettin ſoll, wie dem„B..“ nunmehr beſtätigt wird, die Dividende wieder ausfallen, nach⸗ dem bekanntlich ſeit der Kapitalumſtellung noch nie eine Ausſchüttung erfolgt iſt. Einſchließlich 275 000„ Vortrag ergebe ſich zwar nach erhöhten Abſchreibungen ein Rein⸗ gewinn von 500 000 4 bei 6 Mill.„ Kapital, aber man wolle den Reſerveſonds um 350 000 4 auf 1 Mill. 4 er⸗ höhen und 150 000„ vortragen. Begründet wird dies da⸗ mit, daß im neuen Jahr die Umſätze und Preiſe im Likör⸗ geſchäft geſunken ſind, z. T. durch„„den Ausverkauf von Winkelhauſen“. Man hat lt. Frkſ. Ztg. den Eindruck, daß die Stettiner Geſellſchaft eine Theſaurierungs⸗ politik betreibt, ungeachtet deſſen, daß ſie in der Infla⸗ tton dem Publikum eine förmliche Häufung von Neu⸗ emiſſtonen anbot. «Die Wirtſchaftslage in der Pirmaſenſer Schuhindu⸗ strie. Die Wirtſchaftslage in der Pirmaſenſer Schuhindu⸗ ſtrie hat faſt keine Aenderung erfahren. Die Vermitt⸗ kungstätigkeit beim Arbeitsamt war rege, doch wird die der vermittelten Arbeitskräfte durch die entlaſſenen lter etwa ausgeglichen. Als ein gutes Zeichen darf wohl angedeutet werden, daß wleder mehr Spezſal⸗ arbeiter als bisher angefordert werden. In der Leder, induſtrie beſſert ſich die Lage langſam; die Kartennagen⸗ induſtrie arbeitet voll. Die Lage in der Leiſtenfabrikation bleibt unbeſtändig. Aus dem Bezirk Pirmaſens wird ebenfalls von einem kleinen Anziehen des Geſchäftes be⸗ kichtet. der Neuen Mannheimer Zeitung IRTSCHAFTS-ZETT U. Mittag-Ausgabe Nr. 85 Deutſchlands Außenhandel im Januar 1930 Die Ausſuhr leinſchließlich der Reparations⸗Sach⸗ lieferungen 1092,3 Mill.) hat gegenüber dem Vormonat um 29,4 Mill.„ zugenommen. Der Anteil der Repara⸗ tions⸗Sachlieferungen an der Ausfuhr im Januar beträgt 58,8 Mill. 4(Dezember 60,2 Mill.). Die Einfuhr hat etwas ſtärker zugenommen. geſamt ſind für Januar 12049 Mill geſtellt. Dieſe Zahl iſt jedoch nicht e weiteres mit der ausgewieſenen Ausfuhrzahl in Verbindung zu bringen, da ſie neben der eigentlichen Monatseinſuhr auch noch die Be⸗ träge umfaßt, die ſich aus den Zollabrechnungen am Ende des Jahres ergeben. Dieſe Zollabrechnungen umfaſſen die Mengen, die während des voraufgegangenen Halbjahres aus den Zollabrechnungs ern in den Verbrauch überführt worden ſind. Erſt dieſe rechnungen liefern die Unter⸗ lagen für ihre ſtatiſtiſche Erfaſſung. Die durch die im Januar(auch in den folgenden Monaten finden noch Ab⸗ rechnungen, wenn auch weſentlich geringeren Umfangs, ſtatt) vorgenommenen Zollabrechnungen ausgewi fuhr des letzten Halbjahres beläuft ſich auf Mithin verbleibt seinfuhr für Januar, die der Ausfuhrziſſer gege ergeſtellt werden kann, lediglich ein trag von 1071,9 Mill. 4. Zuzuſetzen wäre hier aller⸗ oͤings der zahlenmäßig noch nicht nte Zollabrechnungs⸗ hr für Januar 1930; Joch er nicht ſo hoch zu veranſchlagen ſein, da rch die Einfuhrziffer weſent⸗ r ſteigen würde. Man kann um i Ins⸗ als Einfuhr feſt⸗ lich über die Ausfuhr ſo mehr von einer faſt ausgeglichenen Handelsbilanz im Januar ſprechen, als das Januarergebnis in der Einfuhr auch noch durch ein anderes nur einmalig wirkendes Mo⸗ ment, nämlich die Voreindeckung von landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen im Hinblick auf die Zollerhöhungen, be⸗ einflußt iſt. Die bei den vorſtehenden Betrachtungen abgeſetzten 229 Mill.„ belaſten nun aber nicht die Handelsbilanz des Vorfahres. Denn in den Zahlen für 1929 ſind die Abrechnungen über das zweite Halbjahr 198 enthalten, die ſich auf 260,5 Mill.. beliefen. . ĩðͤvdvddddddddſ d Mengen Gegenwartswerl in Miu Rm. in 1000 Tonnen Einfuhr Ausfuhr Einfuhr Ausfuhr 15 400 1888 186.3 480 947 1481 6 252 0 624272 249 720 46756 5051 2 174 251 795 253 3863.35 48770 1204670 1092 845 10480, 9880 5 24 752 2695—— 13198 109504 einſchließlich Reparationen J. bende Tlere. 2. Lebensmittel und Getränke Rohſtoffe und Halbfabrikate Deiigwaren Reiner Warenverkehr Gold und Silber Zufammen 10489.3 9650) Die Zunahme der Ausfuhr entfällt auf die Gruppen Fertigwaren( 20,4 Mill.), ſowie Rohſtoffe und halbfertige Waren( 15,6 Mill.). Unter den Fertigwaren verzeichnen eine Mehrausfuhr insbeſondere die nichtelektriſchen Maſchinen( 18 Mill. Mark) und die Texti fextigwaren(1. 11, Mill.„), unter dieſen namentlich Gewebe aus Baumwolle und Wolle. An der Zunahme der Ausfuhr von Rohſtofſen und halbfertigen Waren ſind vorwlegend beteiligt nichtölhaltige Sämereien, ſchwefelfaures Ammoniak, Abfälle von Rohbaumwolle und Eiſenhalbzeug. Die Ausfuhr von Lebensmitteln und Ge⸗ tränken hat um 5,6 Mill.„/ abgenommen, vornehmlich infolge einer geringeren Ausfuhr von Roggen(— 4,6 Mill.) Von den wichtigſten Reparations⸗Sachliefe⸗ rungen im Januar 1930 gehören zu der Gruppe Roh⸗ ſtoffe und halbfertige Waren: Steinkohlen mit 11,1 und ſchwefelſaures Ammoniak mit 3,8 Mill.„; zu der Gruppe Fertigwaren: Walzwerkserzeugniſſe und ſonſtige Eiſen⸗ waren mit 8,5, nichtelektriſche Maſchinen mit 8,6, Waſſer⸗ fahrzeuge mit 3,7, chemiſche Erzeugniſſe einſchließlich der Farben mit 2,2, Papier und Papierwaren mit 2,1 Mill. An der Steigerung der Einfuhr ſind alle Wa⸗ vengruppen beteiligt. 2——— bar enmerte werte in M.4] Gegenwartswerte in Mill. RM Rein Warenverkehr 55 75 Monat 5 Arti- Lebensmitt Rohſtoffe Fertigwaren Einf. Ausf. pe. Einf Ausf. Einf. Ausf Einf.] Ausf. Monats⸗ 0 durchſchn. 1925 1080 733 297 355,2 43.1] 517,6 136,7 167.1 552.1 dlo. 1926833 815— 16 297.6 39 7 113,5 580,4 dio. 19271188 852— 334 860 5 84,8 5 211 6629.0 dto 19 81166 970 196 348 6 50,7 204,8 705 3 dto 1929 1120 1 57 661 318.456 189.2 754,7 Januar 28 13857 862 450,0 20,6 632,0 Februar 1247 9842 9 223,3 690, März 1229 1022 40, 24 750,8 April 11/5 924 4 2151 682,8 Mai 488 88 9 50,2 16 Juni 1108 893 415.8 Juli 1183 914 3 8 Auguſt 1095 1026 69,2 September 1089 1058 99,7 8 1163 1125 59.8 1173 1010.0 1101 970 1319 1036 1617 621 408 102 95 9 60. 1255 1104 848 1132 1088 80, 178 1018— 20855 76. 1230 1031 44,2 613,2 4127,10 780,5 .78 1145 44.6 75,9 227 8 184 854.0 Seblember. 1 88 1137 62 8547 5225 4/ 180,2 846.2 Oktober. 1107 1185. 0 77,76.02202 189 8 865.2 Novemben. 1161.84 67 3156 60,7 652,3 218.3 177 0819.0 De ember 1013 1095— 6310.7 50.11 57,5 209,51 162,8 222.8 Jannar 50. 1287 108.— 207 750,5 5 7 57 J 2 0 1 88 FN 1 Ausfuhr ohne Reparatlonslieferungen Die ſtärkſte Zunahme(4. 170,2 Mill. 4) weiſt aus den eingangs dargelegten Gründen die Gruppe Lebensmittel und Getränke auf, bei der namentlich die Einfuhr von Gerſte( 72,5 Mill.), Kaffee( 40,1 Mill.) und Weizen(4 24,0 Mill.) höher ausgewieſen iſt. Auch die Gruppe Rohſtoffe und halbfertige Waren zeigt eine erheb⸗ liche Zunahme der Einfuhr( 96,7 Mill.), die insbeſon⸗ dere bei Mineralölen( 46 Mill.. überwiegend Zoll⸗ abrechnungen), Wolle und anderen Tierhaaren(. 22,1 Mill.), Oelfrüchten und Oelſaaten(. 18,6 Mill.%) ſo⸗ wie rohen Pelzwerkfellen( 7,3 Mill. ½) feſtgeſtellt iſt; die Einfuhr von Baumwolle hat dagegen um 9 Mill.% ab⸗ genommen. Weniger bedeutend( 11,5 Mill.) ift die Zunahme der Einfuhr von Fertigwaren, unter denen Woll⸗ und Seidengewebe, Kraftfahrzeuge(Zollabrechnungen] und Leder mit höherer Einfuhr hervortreten. * Hotel⸗ und Gaſtſtätten., München.— Gewinn⸗ abſchluß. Die Geſellſchaft ſchließt das Geſchüftsfahr 1929 mit einem Gewinn von 21849, ab, wodurch ſich der Verluſtvortrag aus 1928 auf 52 368(74 217) er⸗ mäßigt. Nach dem Bericht war der Beſuch während der Reiſefaiſon 1929 im allgemeinen zufriedenſtellend. Für das laufende Jahr hofft man im Hinblick auf die Ober⸗ ammergauer Feſtſpiele ein noch günſtigeres Ergebnis. Aus der Bilanz(in Mill.): Immobilien 0,59(0,56), Moßtlien 0,18(0,18), Effekten 0,1(0,12), Debitoren 0,07 (0,03), andererſeits 0,03(0,06) Kreditoren, 0,17(0,14) Bank⸗ ſchulden, unvevändert 0, Paſſiphypotheken. Reichsreform tut oͤringend not! Vortrag von Prof. Dr. Blauſtein Im Rahmen der von der Handelshochſchule Mannheim veranſtalteten Vortragsreihe über aktuelle Staats⸗ und Wirtſchaftsprobleme ſprach als zweiter Redner in der Aula der Handelshochſchule vor einem zahlreichen Zuhörerkreis Prof. Dr. Blauſtein über„Re ichsrefor“. Von den drei Themen, die in der Vortragsreihe zur Behandlung ſtehen(Reparationsproblem und Internatio- nale Zahlungsbank, Reichsreform, Finanzreform) iſt viel⸗ leicht die Reichsreform das Problem, das, nachdem es im Laufe des vergangenen Jahres in einer Flut von Schrif⸗ ten behandelt wurde und nachdem es zahlreiche Redner aus parteipolitiſchen und anderen Intereſſen heraus auf den Plan gerufen hatte, heute am meiſten in den Hinter⸗ grund zu treten ſcheint. Es iſt deshalb wärmſtens zu unterſtreichen, wenn Prof. Dr. Blauſtein am Schluſſe ſeiner Ausführungen mit Nachdruck betonte, daß für uns Alle das Wichtigſte an dem Problem ſei, daß ſtots von jedem Einzelnen nach Kräften daran gearbeitet und der Gedanke und das Ziel der Reichs⸗ reſorm nie außer Acht gelaſſen würde. Reichs reform tut dringend not! Darüber ſind ſich wohl alle Kreiſe einig. Die einmal angeſchnittenen und aufgerollten Fragen dürſen nicht wieder in der Verſenkung verſchwinden; es darf nicht jene Laxheit in der Verfolgung der Wege, die zur Reichsrefſform führen können, eintreten, die zur dauernden Verſchiebung und Zurückſtellung der Löſung der erwachſenden ſchweren Aufgaben führt. Unter„Reichsreform“ verſteht man gewöhnlich Ver⸗ faſſungs⸗ und Verwaltungsreſor m. Der Redner machte mit Recht gegen dieſe Auslegung geltend, daß ſich das Reich nicht nur aus Ländern, Gemeinden und Behörden zuſammenſetze, ſondern aus Menſchen in all ihren Gliederungen, daß zur Reichsreform demnach auch die Bepölkerungspolitik, das Parteiweſen, das Führerproblem, das Problem der Neugliederung bis zur Wirtſchafts⸗ und Finanzreform führe. hiſtoriſche Aufgabe ſei es, Freiheit feiner Stämme und Volksklaſſen. Muſterland Deutſchlands die Einheit in her zuſtellen durch Beſreiung Europas zu werden, wie es im Kleinen die Schweiz iſt. Das Problem der deutſchen Reichsreform iſt ein europäi⸗ ſches Problem. Aus den einzelnen Fragen, die ſich bei der Reichs⸗ reform ergeben, griff der Redner zunächſt das Problem der Neugliederung des Sübweſtens auf. Die Zerſplitterung, die wir heute in dieſen Ländern ſehen, rühre von dem napoleoniſchen Regiment her, das keine Rückſicht auf hiſtoriſche, kulturelle religlöſe und wirtſchaftliche Zuſammenhänge genommen habe. Es hat die Rheinſchanze gegenüber von Mannheim abge⸗ trennt, es hat Baden geſchaffen, ein Gebilde, das ſeiner ganzen Struktur nach nicht lebensfähig iſt, und das heute als Muſterbeiſpiel dafür angeführt werden kann, wie damals neue Staaten gebildet wurden. Es hat be⸗ wirkt, daß der Ort Viernheim heute zu Heſſen gehört, während er der ganzen Struktur ſeiner Arbeits⸗ und Abſatzverhältniſſe nach auf Mannheim angewieſen iſt. Das gleiche gelte für Lampertheim und andere Orte im ſüdlichen Heſſen. Der Redner warnte vor einer teilweiſen Neugliederung, denn wer garantiere dafür, daß nicht einzelne Gebiete von ihrem Selbſtbeſtimmungsrecht Gebrauch machen würden, daß nicht Bayern dei Schaffung eines zweiten Bayern in Süddeutſchland als Aequivalent einen Korridor von Würzburg zur bayeriſchen Pfalz ver⸗ langen würde? Zur Frage der Ueberorganiſation in der Verwaltung uſw. brachte ber Redner äußerſt intereſſante Zuſammenſtellungen. Er wies darauf hin, daß gegenüber dem Einwand, wir hätten zu viel Abgeordnete und Miniſter, die eine weſentliche Belaſtung herbeiführen würden, feſtzu⸗ ſtellen ſel, daß Deutſchland mit 1500 Parlamentarieren Handelshochſchule Mannheim gegenüber den Vereinigten Staaten mit 8000 weit zurück⸗ bleiben würde. Nicht die Tatſache, daß man weniger Ab⸗ geordnete haben ſollte, ſondern daß viele Parlamente und Abgeordnete aus Mangel an richtigen Aufgaben eine Tätig⸗ keit zu entfalten ſuchen, die neuen Belaſtungen und neuen Wettbewerb zur Folge habe, ſei ausſchlag⸗ gebend. Der Redner zählte die Unmenge Organiſationen auf, die nach den neueſten Statiſtiken in Deutſchland am Werke ſind. All dieſe Verbände ſtänden untereinander— man könnte beinahe ſagen— in Kriegszuſtand. Mit beſonderem Nach⸗ bruck betonte der Reoͤner, daß(leider) gerade das Gebiet Mannheim⸗ Ludwigshafen ein Muſterbeiſpiel für Unorganiſation und Nebeneinauber⸗Arbeiten darſtelle. Er ſtellte beiſpielsweiſe feſt, daß im Umkreis von 20 Kilometern um Mannheim drei Länder, zwei Kreiſe, eine Provinz, ein Regierungsbezirk, zehn Amtsbezirke, drei Oberpoſtdirektionen, drei Poſtſcheckämter uſw. uſw Anteil hätten. Er wies darauf hin, daß im modernſten Verwal⸗ tungszweig, im Rundfunk Baden, auch der pfälziſchche Teil, aus finanziellen Gründen von dem fränkiſchen Frankfurt getrennt und dem ſchwäbiſchen Gebiet zugeſchlagen ſei. Die Pfalz werde kulturell von dem Sender München⸗Kaiſers⸗ lautern bedient. Mannheim ſei ausgeſchaltet. Eine erhebliche und beſonders fühlbare Zerſplitterung ſei auf dem Gebiet der Verteilung der Steuer⸗ laſten zwiſchen Ländern, Reich und Gemeinden feſtzuſtellen. Den Ländern und den Gemeinden werde jede verantwor⸗ tungsvolle Finanzgebarung vereitelt durch die unmögliche Konſtruktion der Ueberweiſungen durch das Reich, um deren Höhe ſie in ſtändigem Kampf lägen. Der Vortragende ging dann des Näheren auf die Arbet⸗ ten der Länderkonferenz bezw. des Verfaſſungs⸗ ausſchuſſes und des Unterausſchuſſes der Länderkonferenz, deren Wirken er mit Skepſis gegenüberſteht, ein. Er er⸗ wähnte dabei insbeſondere den Dualismus zwiſchen Preußen und dem Reich, den ein Wirtſchaftsführer einmal mit den Worten umſchrieben habe, es komme einem vor, als ob ein Unternehmen einen Vorſtand und eine Ge⸗ neralverſammlung für den ganzen Betrieb und noch einmal einen Vorſtand und eine Generalverſammlung für zwei Drittel des Betriebes beſitze, die voneinander unabhängig ſeien. Zur Beſeitigung des Dualismus ſei der Gedanke der Aufteilung Preußens fallen gelaſſen worden; der Unterausſchuß habe ſich vielmehr in erſter Linie zu einer Zuſammenlegung von Reichsparlament und preußi⸗ ſchem Landtag und der Reichsregierung und preußtiſchen Landesregierung entſchloſſen. Der Reöner warnte vor einer differenzierenden Löſung zwiſchen Nord⸗ und Süddeutſchland; die Beſchlüſſe des Un⸗ terausſchuſſes hätten gezeigt, wie wenig Verſtändnis im Norden zum Teil für die ſüddeutſchen Grenzſchwierigketten vorhanden ſei. Er warnte vor einer„kalten Unitariſierung“. Abſchließend beſchäftigte ſich Redner mit der Frage, welcher Weg zur Durchſetzung einer baldigen Reichsreform beſon⸗ ders wünſchenswert ſei. Er hält nicht viel von dem Gedan⸗ ken, daß nur ein Diktator uns die Reichsreform bringen könne. Er glaubt auch nicht daran, daß die Reichsreform von oben her durchgeführt werden könne. Der Aufbau von unten ſcheint vielmehr das Erſtrebenswerte zu ſein. Wie ſich um die Familie die Nachbarn, die Sippe uſw. ſchart, ſo ſollen ſich organiſch um die Gemeinde die mit ihr wirtſchaftlich und kulturell verbundenen Gebietsteile gite⸗ dern. Der Vortrag brachte ein auf umfaſſenden ghiſtoriſchen Kenntniſſen begründetes Material, das in ſeiner Fülle del Berückſichtigung der Kürze der Zeit(der Redner ſprach un⸗ gefähr 1 Stunden) an die Zuhsßrer beinahe zu hoch ge⸗ ſpannte Anforderungen ſtellte. Das Intereſſe, das die An⸗ weſenden den Ausführungen entgegenbrachten und der reiche Beifall bezeugten aber, daß es der Redner verſtanden hatte, den Zuhörern den ſchwierigen Stoff nahezubringen. 8 in der Letzte Handelstelegramme * Mabrid, 20. Febr.(United Preß.) Den Tiefſtanbd der Peſeta behandelte Finanzminiſter Arguilles in einer Unterredung. Er erklärte, daß der niedrige Kurs auf zu große Ausgaben der öffentlichen Arbeiten zurückzuführen ſei. Man hoffe, durch Einſtellung einer Reihe dieſer Arbei⸗ ten, eine ſofortige Beſſerung der Peſeta herbeizuführen. Beſonders hat die Regierung bei ihrem Sparprogramm die Stillegung des Baues an dem Hydro⸗elektriſchchen Werke im Auge, die noch kurz vor dem Rücktritt Primo de Riveras in Angriff genommen wurden. Betreffs der Gerüchte, daß die Regierung beabſichtige, zum Goldſtandard zurückzukehren, erklärte der Finanzminiſter, daß er ſich an die Beſchlüſſe der königlichen Kommiſſion halten werde. Dieſe Kommiſſion, die im letzten Jahre ernannt wurde, hat erklärt, daß die Zeit für eine Wiedererrichtung der Goldbaſis für die ſpaniſche Wäß⸗ rung noch nicht gekommen ſei. * Sofia, 20. Febr.(United Preß.) Zu einer einzigen Bank haben ſich die drei größten Finanzinſtitute Bulk gariens zuſammengeſchloſſen. Es handelt ſich um die Bulgarſka Banka, Banque Franco⸗Bulgari pour Com⸗ meree International und Banque de Credit National. Die neue Bank, die ein pitol von 100 Millionen Lewa beſitzt, nennt ſich Verein Bulgariſche Banken. 2 N. Der deutſch-polniſche Roggenerpo: tvertrag Das deutſch⸗polniſche Abkommen über die gemein⸗ ſame Regelung der Roggenausfuhr aus Deutſchland und Polen ſoll im Intereſſe der Landwirtſchaften beider Länder den bisherigen Zuſtand beſeitigen, daß ſich der Roggen⸗ export Deutſchlands und Polens auf den Auslandsmärkten gegenſeitig unterbieten und dadurch die Preiſe immer mehr gedrückt werden. Der Vertrag kontingentiert die Ausfuhr unter Innehaltung von Mindeſtpreiſen und ſieht die Gründung einer deutſch⸗polniſchen Kommiſſſon für ble Ausfuhrregelung vor. Zur Durchführung der geſchäftlichen Aufgaben ſoll eine G. m. b. H. errichtet werden, deren Treuhänder zunächſt die Deutſche Getreidehandelsgeſellſchaft und die Polniſche Staatliche Getreideſtelle ſein ſollen und deren Sitz ſich zunächſt in Berlin befindet. Die von beiden Staaten nach den nordiſchen Ländern auszuführende Rog⸗ genmenge ſoll auf Deutſchland und Polen im Verhältniz :2 aufgeteilt werden. Die gemiſchte Kommiſſion wird die Quoten auf den Roggenausfuhrhandel beider Länder ver⸗ teilen und die Mindeſtpreiſe je nach der Marktlage feſtſetzen, Das Abkommen läuft zunächſt bis zum 1. Ju li d. J. Für den Fall daß die gegenwärtigen Vorausſetzungen für das Abkommen fortfallen ſollten, ſind gewiſſe Kündigungs⸗ möglichkeiten vorgeſehen; beide Regierungen gehen aber davon aus, das Abkommen, wenn es ſich bewährt, zu ver⸗ länger n. Die Reichsregierung wird den von ihr er⸗ nannten Mitgliedern der Gemiſchten Kommiſſion die An⸗ weiſung erteilen, dafür zu ſorgen, daß der freie Handel im Rahmen ſeiner Quote auch tatſächlich für die Durchführung der Ausfuhr herangezogen wird. Die deutſchen Mitglieder werden ferner angewieſen, da⸗ hin zu wirken, daß die Kommiſſion keine Ausfuhr geſchäfte für eigene Rechnung vornimmt. Es verlautet, daß als Vertreter der deutſchen Regierung u. a. der Präſt⸗ dent der Spitzenorganiſation des Deutſchen Getreidehan⸗ dels, Kommerzienrat Zielenziger, in die Kommiſſion ent⸗ ſanbt wird. “ Weinverſteigerungen. Hambach, 20. Febr. Der heutige Tag brachte im pfälziſchen Weinbaugebiet gleich letzten Jahren auch bei günſtigen Abſotzverhältniſſen nicht zu verzeichnen war. In Hambach ließ das Weingut Groh 48 290 Liter 1929er Weißweine verſteigern. Das Ergebnis günſtig, da ſämtliche Weine bei Geboten von 570, 600, 050, 700, 760, 840 abgenommen wurden. Grünſtadt, 20. Febr. An der Unterhaardt ließen zwei Wein aus gebote, ein Ereignis, das in den die Mitglieder des Grünſtadter Weinmarltes in Grünſtadt 5300 Liter 1928er und 48 850 Liter 1929er Weißweine, ſo⸗ wie W 100 Liter 1929er Rotweine ausbleten. Bei dieſem Angebot woren nicht nur die Preiſe etwas gedrückt, ſon⸗ dern es wurden auch mehrere Nummern wegen Minder⸗ gebote zurückgezogen, beſonders bei den Rotweinen. 1000 Liter koſteten: 19er 400, 550, 700; 1929er 480, 550, 610, 700, 800; 1920er(rot) 920, 390, 410. * Einſchränkung des Hopfenanbaus gefordert. In der Mitgliederverſammlung des Deutſchen Hopfenbau⸗ verbandes E.., München, wurde ausgeführt, daß der Verband alles getan habe, um die troſtloſe Lage der Hopfen bauern zu beſſern. Die deutſche Ernte ſei bereits zu 93 v. H. aufgekauft. Da aber eine Rekordernte wie 1929 für dieſes Jahr nicht wieder zu erwarten ſei, be⸗ ſtehe kein Grund zur Hoffnungsloſigkeit. Zur Vermei⸗ dung einer Abſatzkriſe müſſe aber unbedingt die Produk⸗ tion eingeſchränkt werden. Der Verband hat an das mitteleuropäiſche Hopfenbaubüro vier Anträge gerich⸗ tet, in denen eine Angleichung der Anbauflächen au den tand von 1914 gefordert wird. s Genoſſenſchaf licher Holzeinkauf in Württemberg. Die Württ. Holzeinkaufsgenoſſenſchaft e. G. m. b. H. in Stutt⸗ gart, eine Organiſatlon der Sägewerkbeſitzer zum gemein⸗ ſamen Bezuge von Rundholz und zur Beeinfluſſung der Holzpreiſe, beſchloß das erſte Geſchäftsjahr mit einem Reingewinn von 14553./ bei 422 000 R. Ge⸗ noſſenſchaftskapital. Die Mitgliederzahl erhöhte ſich von bs auf 144 mit einem Verbrauchskontingent von 414000 Im. wovon 70 v. H. durch die Genoſſenſchaft beſchafft wurden. Die Durchſchnittsholzprelſe ſind im Berichtsſahr von 108 auf 98 v. H. der Forſttaxe zurückgegangen⸗ Die gegenwärtige Lage der württembergiſchen Sägewerk⸗ induſtrie wird als äußerſt ungünſtig bezeichnet. Die Ber⸗ Lluſte in 1928 hätten—6 Mill../ und 1929—9 Mill. betragen. Die Ausſichten ſind unbefriedigend. Nach einer von der.⸗V. genehmigten Satzungsänderung iſt nunmehr ſchon die Einleitung von Kaufverhand⸗ lungen ohne Zuſtimmung der Genoſſenſchaft den Mit⸗ gliedern bei Konventionalſtrafe verboten. ( Filmzoll vor dem Reichswirtſchaftsrat.(Gig. Dr.). Ueber den Verband zum Schutz der Intereſſen der chemi⸗ ſchen Induſtrie hat der Verband deutſcher Filmkopier⸗ anſtalten an den Reichswirtſchaftsrat Anträge wegen der Zollbehandlung des Films gerichtet, die in den nächſten Wochen zur Beratung kemmen follen. Die Kopie ranſtalten wollen die Negative gonz vom Zoll befreit ſehen. Andererſelts fordern ſie für Kopien eine Angleichung des Zollaiveaus an die Zölle des Auslandes, die die deutſchen Zollſätze ganz beträchtlich überſteigen. Die deutſche Zinkerzeugung im Jannar. Die deutſche Rohzinkproduktlon einſchließlich Zinkſtaub betrug, wie der Geſamtausſchuß zur Wahrung der Intereſſen der deutſchen Metallwirtſchaft, Berlin, aufarund der Berech⸗ nungen des ſtatiſtiſchen Büros der Metallgeſellſchaft AG., Frankfurt a. M. mitteilt, im Januar 9058 Tonnen gegen 8996 Tonnen im Dezember 1929. * Höherer Zementabſatz im Jannar. Infolge der milden Witterung konnte ſich der Zementverband im Januar etwas heben: Er ſtellte ſich auf 315 000 To. gegenüber 305 000 To. im Dezember 1929. Verglichen mit dem Jan. 1929, der infolge ungewöhnlich großer Kälte den Abſatz auf 176 000 To. herabdrückte, iſt das diesmalige Jannar⸗ ergebnis günſtig, obgleich es noch immer hinter dem Jan, 1928, deſſen Verſand 332 000 To. ausmachte, zurückbleibt. Deviſenmarkt Im beutigen Frür verkehr notieren Pfunde gegen New Dork N Schweiz. 29,10 Stocktolm. 1842 Paris 12423 Holland 1212 Madri?. 80g Brüſſel. 3480 Oslo 158,18 Tollar geg. Rm..10 Mailand 98283[ Kopenhagen 1815] Pfunde„„ 285 Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort- 19. Febr. Die Geſchäftslage erfuhr an der heutigen Börſe gegen geſtern keine Aenderung. Es waren nur ganz verſchwin⸗ dend wenig Reiſen am Markt. Die Frachten erfuhren tal⸗ wie bergwärts keine Aenderung. Auch blieben die Schlepp⸗ löhne auf dem geſtrigen Satze ſtehen. 8 J 2 3 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) (konzernfreh und Durchschnittsversich ihre Bewerbung zu Direktion der gebeten, leipziger lebentversicherung Wir suchen im direkten Verkehr mit uns für Mannheim und Vororte einen weiteren Platz- Vertreter. Leichtes und gewinnbringendes Arbeiten durch unsre niedrigen Prämien u. sehr geringen Gesamteinzahlungen, neuzeitliche und viel- seilige Einrichtungen, höchste Aulwertung erungssumme der großen deutschen Gesellschaften. Geschäftsgewandte Herren, die schon mit gutem Erfolg in Leben und Unfall tätig waren, werden richten an Leipziger Lebensversicherung Leipzig, Markt 5/6. — 1930— 2102 die Zu möglichst bal 7 Eintritt wird ein en gesucht Ausführliche Bewerbungsschreiben mit lückenlosen Zeugnisabschriften. Aufgabe von Referenzen u. 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Denn noch iſt Reiſen für mich Abenteuer, noch iſt die Welt für mich ſehr groß und nichts vergleich⸗ bar dem flüchtigen Reiz dunkler Städte, fremder Geſichter, unbegrenzter und wandelbarer Landſchaft. ** Hamburg, mir noch unbekannt und ſchon in der Vorſtellung ſeltſam erregend durch die ſtarken Gegen⸗ ſätze von Glanz und Dunkelheit, Fernweh und Hei⸗ matloſigkeit des Hafens, Hamburg, am Tage viel⸗ leicht mit anderen Städten vergleichbar— in der ganzen Welt ähneln ſich ja Autos, Verkehrspoltziſten, Läden und auch die Frauen—, Hamburg überwäl⸗ tigte mich im roten Dunſt des Abends, ſchimmernd und weithin leuchtend, ein ehernes Tor zur Welt, an das die wilde Freiheit des Meeres von ferne brandet. n 3 Es iſt beinahe ſelbſtverſtändlich, daß in dieſer ſtrahlenden Stadt, die durchzogen iſt von breiten, faſt feierlichen Straßen, die bewohnt wird von ſeefahren⸗ den, Schiffe bauenden Menſchen, großen Kaufleuten, alten Patriziern, die ebenſoviel Tradition wie fort⸗ ſchrittlichen Geiſt und einen einzigartigen Stil zu leben, zu wohnen und zu eſſen beſitzt, ja, es iſt ſelbſt⸗ verſtändlich und gar nicht ſo wunderbar, daß dort ein Schiff wie die„Europa“ des Norddeutſchen loyd, die jetzt auf der Werft von Blohm und Voß threr endgültigen Vollendung entgegenſieht, entſtan⸗ den iſt. 1 Es war ein großes Erlebnis: Der Hamburger Hafen, an einem von Regen und dem Rauch aus hundert Schiffsſchornſteinen gang umſchatteten Tag. Auf ber bleiernen Fläche des Waſſers Schiffe, die heimkehren, Schiffe, die ausfahren, ſüße Ferne, un⸗ erbittliche Fremde, und über mir, in den Himmel ragend, Eiſen und rieſenhafte Kräne, der ganze Herenkeſſel der Technik, der ſtahlharte, konſequente Wille des Nordens zu Macht und Freiheit. Feſtlich erleuchtet, überſtrahlt die„Europa“ alles in weitem Umkreis. Von der Höhe eines niedlichen Wolken⸗ kratzers, dem Faſſungsvermögen einer Kreisſtadt, gleicht ſie trotz ihrer Monumentalität in ihrer ele⸗ ganten Linienführung der Luſtjacht irgend eines Shbenteuernden Millionärs. Die„Europa“, wie ihre Schweſter, die„Bremen“, ſind vollkommene Schiffe, Kunſtwerke, von tauſend ſchöpferiſchen Gehirnen erdacht und bis in die klein⸗ ſten Teile ſorgfältig durchgearbeitet. Es iſt ein Wunſch, daß dieſe Vollkommenheit nicht mehr über⸗ boten und geſteigert werde, daß dieſe zweckmäßige Schönheit, dieſer fachliche Luxus, die künſtleriſche Ge⸗ ſtaltung des Raums, der zarte Rauſch der Farben, das ſanft flutende Licht, gebrochen in marmornen Schalen, daß die heitere, feſtliche, unbeſchwerte Atmoſphäre, die dieſen beiden Schiffen eigen, ſo und nicht anders erhalten bleibe. * Ungeheuer iſt der Eindruck der Maſchinenräume. Ein Druck, und durch unentwirrbar verzweigte Röh⸗ ren ſtrömt das Blut, das Oel, durch den gigantiſchen Leib; ein Druck, und Motoren ſpringen an, Maſchi⸗ nen raſen und hämmern; ein Druck, und kühle Luft weht durch die unterſten Heizräume des Schiffes. Am verwirrendſten vielleicht ſind die Ausmaße. Jeder der beiden Maſten iſt 72 Meter hoch. In einen Schornſtein paßt ein vierſtöckiges Wohnhaus hinein. Jede der vier Schiffsſchrauben hat ein Ge⸗ wicht von 14000 Kilogramm. Zur Kabellegung wurde über eine Million Kabeldraht verwandt. Mein Kopf, techniſch und mathematiſch wenig trainkert, faßt nur ſchwer dieſe außergewöhnlichen Zahlen. Kapi⸗ tän des Wunderſchiffes und Herr über Tod und Leben iſt der Commodore Nikolaus Johnſen, der älteſte, aktive Schiffsführer des Norddeutſchen Lloyd. * Die„Europa“ iſt kein Schiff der kraſſen Gegenſätze. Der Uebergang von einer Klaſſe zux anderen voll⸗ zieht ſich ſaſt unmerklich. Das Zuſammenklingen der Farben, das Holz der Möbel und Wandverkleidun⸗ gen, Bodenbelag, Beleuchtungen und Vorhänge ſind in allen vier Klaſſen mit gleichen Sorgfalt aufeinan⸗ der abgeſtimmt. In ſämtlichen Räumen herrſcht das Geſetz des behaglichen und ſchönen Wohnens. In der erſten Klaſſe iſt es geſteigert zu einem genießeriſchen Schwelgen in heiteren Kunſtwerken, edelſtem Holz, ſchweren Brokaten, Marmor, Gold, Kriſtall und was ſonſt das menſchliche Hirn an Koſtbarkeiten ſich aus⸗ denken kann. Feſtlich Halle und Wintergarten, Son⸗ nendeckreſtaurant und das luxuriöſe Schwimmbad. Noch feſtlicher der Ballſaal, blau und gold, mit wun⸗ derbar eingelegtem Fußboden— ſchön muß es ſein, nach einer leiſen Muſik hier Tango zu tanzen. Ge⸗ dämpfter wandelt es die zweite Klaſſe zu einem vor⸗ nehmen und ruhigen Aufenthalt, beſonders in dem lichten Speiſeſaal, behaglich präſentieren ſich die dritte Klaſſe und die auf der„Bremen“ raſch beliebt gewor⸗ dene Touriſtenklaſſe gleich gemütlichen Fami⸗ lienhotels von Rang. E Sicher iſt es ein freundlicher Fortſchritt, auf der„Europa“ wie auf ihrem Schweſterſchiff Zwiſchendeckreiſenden, keine Deklaſſterten mehr Daß der körperlich arbeitende, der geiſtig ſchaf Menſch, der mit geringen Mitteln der neuen oder alten Heimat zuſtrebt, dieſelbe Zuvorkommenheit, Achtung und Annehmlichkeit bei der Ueberfahrt ge⸗ nießt wie der dollarſchwere Bewohner der erſten Kajüte. * Eine Neuerung gegenüber der„Bremen“, und zwar nicht zum Schaden des Geſamteindrucks, bedeu⸗ tet die Einrichtung und Ausſtattung ſämtlicher Räume der erſten und zweiten Klaſſe nach Entwürfen eines einzigen Künſtlers, des Münchner Architekten, Profeſſor Paul Ludwig Trooſt. Die freundlich praktiſchen Entwürfe für die beiden anderen Klaſſen entſtammen den Hamburgern Klaus 5 off mann und Fridolin Mezger. 4 „Europa“, die ſchwimmende und gegen alle erdenk⸗ lichen Gefahren geradezu raffiniert geſicherte Mär⸗ t, die Welt nach nu Ausf chenſtadt, die Deutſchland in die Wel Deutſchland tragen ſoll gor der „Europa“ möge ein glückhaft Schiff ſein, geſandt über die Abenteuer des Meeres, über Mechaniſterung und Verödung hinweg Geiſt und Seele der Völker immer wieder aufs Neue verbindend. Polizei beſetzt das Liebknecht⸗Haus in Verlin e ſteht Poliziſten bewachen den Eingang des Karl⸗Liebknecht⸗Hauſes am Berliner Bülow⸗ platz, das im Auftrag des Reichsgerichts beſetzt wurde. Das Karl⸗Liebknecht⸗ Haus iſt der Sitz kommuniſtiſcher Organiſationen und vor allem der Redaktion der„Roten Fahne“, Ein Japaner verwandelt einen Ehineſen in einen Inder Raſſe und Charakter von der Ernährung ab⸗ hängig.— Ultraviolett beſtrahlte Nahrungsmittel verwandeln allmählich einen Chineſen.— Die Kinder von Milchhändlern und die von Schlächtern.— Die Nahrung der Amme und der Charakter der Kinder.— Amerikaniſche Nervoſität, deutſche Ge⸗ mütlichkeit, engliſche Nüchternheit und die Speiſe⸗ gewohnheiten der Völker. Die Speiſegewohnheiten der Völker und ihr Ein⸗ fluß auf die Charakterbildung ſind bisher nur ſehr wenig unterſucht worden, weil man dem Eſſen und der Ernährung überhaupt bis in das letzte Jahr⸗ hundert hinein nicht die Beachtung geſchenkt hat, die ſie infolge der Erfahrungen der Kriegs⸗ und Nach⸗ kriegszeit mit ihrer ſtärkeren Betonung der mate⸗ riellen Seite des Lebens gewonnen haben. Nicht zu unſerem Nachteil, wie uns die Erforſchung der Be⸗ deutung der Vitamine in den allerletzten Jahren er⸗ wieſen hat. Auch der Unfug, der als Wiſſenſchaft unmittelbar vor dem Kriege und während der Kriegs⸗ zeit beiſpielsweiſe noch über die Bedeutung der Fette für den Haushalt unſeres Körpers gelehrt wurde — ſie ſollten angeblich nur eine Art Schmiere für die Geſchmeidigkeit des Magens uſw. ſein und für die eigentliche Ernährung gar keine Bedeutung ha⸗ ben— iſt nun glücklicherweiſe für immer preisgegeben worden. Die beſonders draſtiſche Erfahrung mit wiſſenſchaftlichen Schulüberzeugungen auf dieſem Gebiete haben die Wiſſenſchaft ſelbſt mit ſo geſunder Zweifelſucht erfüllt, daß wir in der Entdeckung neuer Ernährungswahrheiten einſach raſende Fortſchritte machen und vor immer wieder neuen Auffſchlüſſen ſkehen. Dennoch will es uns als ſehr gewagt, ſehr kühn, beinahe lächerlich verwegen erſcheinen, daß die Raſ⸗ ſen der Menſchheit und die Charaktereigenſchaften des Einzelnen von der Ernährung bedingt ſein ſollen. Und doch behauptet ein japaniſcher Experi⸗ mentator von anerkanntem Ruf, daß es ihm ge⸗ lungen ſei, einen Inder allmählich aus einem Chine⸗ ſen erſtehen zu laſſen. Fragt man einen europäiſchen Ernährungsgelehrten nach ſeiner Anſicht darüber, ob es tatſächlich möglich ſei, einen Chineſen durch ultraviolette Beſtrahlung der ihm verabreichten Nahrungsmittel allmählich in einen Inder zu ver⸗ wandeln, dann weigert er ſich entſchieden, die mühe⸗ volle und jahrelange Arbeit des Japaners, der die⸗ ſes Verfahren angewandt hat, als endgültig zu be⸗ trachten. Er ſpricht aber der Sache eine weit⸗ gehende Wahrſcheinlichkeit doch nicht ab, wenn er ſofort die Ueberlegung anſtellt: Allerdings iſt Indien ein Land, deſſen Lebensmittel ſämtlich in verhältnismäßig ſtarkem Grade, jedenfalls weit kräftiger als im nördlichen und mittleren China von der Sonne beſtrahlt werden. Die Sache iſt ſchon einiges Nachdenken wert. In Deutſchland ſelbſt ſind wenigſtens einige Allgemein⸗ heobachtungen gemacht worden, die noch nicht von der exakten Wiſſenſchaft unterſucht worden ſind. ſondern als Erfahrungstatſachen von Laien betrachtet werden müßten. Dahin gehört in dieſem Zuſammenhange die allgemeine Annahme, daß die Ernährung der Säug⸗ linge durch Ammen für die Charakterbildung nicht gleichgültig iſt. Man will beobachtet haben, daß Am⸗ men mit unterwertigem Charakter auch üblen Einfluß auf den Charakter der von ihnen genährten Kinder gewonnen haben, ſelbſt wenn dieſe von moraliſch kerngeſunden Eltern ſtammten. Einleuchtender hin⸗ ſichtlich gewiſſer Einflüſſe der Nahrung auf die Charakterbildung ſind ſchon die Allgemeinanſchau⸗ ungen über die Kinder von Milchhändlern und von Fleiſchhändlern. Es iſt klar, daß ſich die einen mehr auf die Milch ſtützen und damit eine„frommere Den⸗ kungsart“ bekommen, die anderen mehr Wurſt und Fleiſch aufnehmen und damit eine ſaftvollere und an⸗ griffsluſtigere Natur erhalten. Sollte die Derbheit der Bauernjungen und die größere Empfindlichkeit der Stadtkinder nicht nur mit dem Klima und dem Milieu, ſondern auch mit der Ernährung zuſammen⸗ hängen? Dann müßte es auch derbe Stadtkinder und empfindliche Landkinder je nach der Ernährungsweiſe threr Familien geben. Und das iſt nicht zu beſtreiten. Der Japaner, der einen Chineſen in einen Inder verwandelte, erwirbt ſich mindeſtens das Verdienſt, daß die Wiſſenſchaft und die Allgemeinheit der Eharakter⸗ und Raſſenbildung und ihrer Zuſam⸗ menhänge mit der Ernährung größere Aufmerkſam⸗ keit zuwenden wird, als das bisher geſchehen iſt. Bisher haben wir uns auf dieſem Gebiete mehr um die Charaktereigenſchaften der Ameiſen und der Bie⸗ nen infolge verſchiedenartiger Ernährung bemüht. Wir wiſſen, daß die Bienen Drohnen und Arbeiterinnen und Königinnen durch ver⸗ ſchiedenartige Ernährung hervorbringen, daß dieſe Mitglieder der gleichen Familie im Bienenſtock nicht nur äußerlich ſondern auch ſeeliſch die denkbar ſtärkſten Unterſchiede und Widerſprüche aufweiſen, und daß auf dem Ernährungswege auch die verſchiedenen Ameiſenberufe beim gleichen Stam⸗ me entſtehen. Wie außerordentlich bedeutungsvoll iſt aber der Unterſchied zwiſchen den ausſchließlich pflanzeneſſenden Indern und den Fleiſcheſſern, bis zu den Kannibalen, ihrer nächſten geographiſchen Nachbarſchaft. Hier liegen Zuſammenhänge vor, die zu klären ſehr nützlich ſein kann. Vielleicht gewinnen wir aus ihrer genaueren Unterſuchung Anhaltspunkte ſelbſt für unſere Erziehung. Wenn wir die Eßge⸗ wohnheiten ſo nahe verwandter und doch ſo ſtark unterſchiedener Völker wie die Nordamerikaner, die Engländer und die Deutſchen, ſämtlich Angelſachſen, ſoweit wenigſtens die Bewohner des nordweſtlichen Deutſchlands in Frage kommen und auf jeden Fall ſämtlich Germanen, genauer betrachten, dann ver⸗ ſtehen wir ſofort, weshalb der Amerikaner nervös, der Engländer nüchtern und der Deutſche gemüt⸗ 1 5 voller daſteht. Der Amerikaner iſt ein haſtiger Eſſer. Er ißt viel raſcher als alles, was bei uns als haſtig gilt und außerdem ißt er vergleichweiſe ungeheuer ſchlecht, ſoweit er ſich nicht morgens an die grape⸗ fruit, die Pampelmuſe hält; denn ſonſt nimmt er ſo gut wie ausſchließlich Konſerven zu ſich. Die ameri⸗ kaniſche Nationalkrankheit iſt infolgedeſſen Ver⸗ dauungsſchwäche und die iſt wiederum mit einem ge⸗ ſteigerten Grade von Nervoſttät verbunden. Und der Amerikaner iſt nervös. Der Engländer kaut eine Nahrung herunter, die gewiß die nüchternſte des Erdballs iſt. Erklärt ſich ſchon daraus ſeine Nüchtern. heit und Ledernheit? Und der Deutſche: Wenn er hungrig iſt, dann gilt er als ungenießbar, aber wenn er„ſein Recht hat“— und er verlangt unbedingt reichlich Zeit zum Eſſen, dann iſt er der beſte, der gemütlichſte Menſch von der Welt. Zuſammenhänge zwiſchen Charakter und Raſſe und Ernährung? Wer möchte ſie noch leugnen! Vielleicht hat der japaniſche Verwandlungskünſtler vollkommen recht. H. I. Gleicharlige Zu illinge Engliſche Blätter berichten über einen bemerkens⸗ werten Fall von völliger Uebereinſtimmung eines Paares von Zwillingsſchweſtern. Elſie und Hilda Harrop aus Rotherham ſind zwei blauäugige Blondinen, die man ihrem Aeußeren nach nicht von einander unterſcheiden kann. Die Gleichartigkeit der Geſchwiſter hat neuerdings einen höchſt ſeltſamen Ausdruck gefunden. Die eine hat kürzlich einen ge⸗ wiſſen James Thompſon aus Cheſterfield geheiratet. Die andere wird demnächſt den Spuren ihrer Schwe⸗ ſter folgen und einen Namensvetter ihres Schwa⸗ gers, einen gewiſſen James Thompſon aus Glasgow, zum Manne nehmen. Wetter kann man die Uebereinſtimmung kaum noch treiben. Die Schwe⸗ ſtern ſind von früheſter Jugend auf einander völlig gleich geweſen. In den Tagen ihrer Jugendͤſchwär⸗ meret kam es zuweilen vor, daß ein jugendlicher Verehrer die eine küßte und als Belohnung eine kräftige Ohrfeige erhielt, weil er an die Falſche ge⸗ raten war. In anderen Fällen machten die Schwe⸗ ſtern ſich ein Vergnügen daraus, bei dem Spazier⸗ gang den Verehrer zu wechſeln. Da ſie auch immer gleich gekleidet gingen, wurde der ſcherzhafte Betrug niemals bemerkt. Die Schweſtern ſtimmten auch in ihrer Gedankenwelt völlig überein, ſodaß die eine die Unterhaltung der anderen fortſetzen konnte. In ihrer Mädchenzeit wachten ſie zuweilen in der Nacht zu derſelben Zeit von demſelben ſchreckhaften Traume auf. Selbſt der Vater und die Brüder ver⸗ mochten die beiden Zwillinge im täglichen Verkehr nicht immer zu unterſcheiden. Aus Arbeitsloſigkeit Frau geworden Ein kurioſer Fall wird aus London gemeldet: Ein Londoner Arzt wollte, da er mit ſeiner männlichen Bedienung unzufrieden war, ein Mädchen engagie⸗ ren, das zugleich chauffieren und ſeine Wohnung auf⸗ räumen könnte. Auf ſeine Annonce meldete ſich eine große, kräftig ausſehende junge Frau. Das Männ⸗ liche an dem neuen Mädchen gefiel dem Arzt; denn es gab ihm die Garantie, daß ſein Auto gut bedient ſein wird. Sein Auto war groß und ſchwer und nicht leicht zu lenken. Das neue„Dienſtmädchen“ ent⸗ puppte ſich als tüchtiger Chauffeur, ſo daß der Arzt mit ihr vollſtändig zufrieden war, zumal das Mäd⸗ chen auch ſonſt gar keinen Anlaß zum Aergernis gab. Es ging wenig aus, hatte keinen Bräutigam, war höflich und beſcheiden. Eines Tages erſchien ein Po⸗ liziſt bei dem Arzt und meldete ihm, daß der eye⸗ malige Offizier Pperey Douglas Baines aufs Revier gebeten wird. Der Arzt erklärte, keinen Offt⸗ gier dieſes Namens in ſeinem Hauſe zu beſchäftigen, worauf der Poliziſt ihm eröffnete, daß der Offizier kein anderer wäre als ſein Dienſtmädchen. Es stellte ſich heraus, daß der arbeitslos gewordene ehemalige Offizier als Mann keine Anſtellung finden konnte. Auch in England wird in Banken und in Geſchäfts⸗ häuſern tüchtig abgebaut. Als Baines die Annonee des Arztes las, entſchloß er ſich, von der langen Ar⸗ beitslofigkeit zermürbt, wie er auf dem Revier er⸗ klärte,„Frau“ zu werden. Da ſolche Maskerade den ſtreng konſervativen engliſchen Geſetzen widerſpricht, mußte der Offizier zu einer kleinen Strafe verurteilt werden. Der Arzt behielt ihn aber auch weiter in der Stellung, nur mit dem Unterſchied, daß er von jetzt ab ſeine Männlichkeit nicht zu verbergen braucht. Die„Europa“, Deutſchlands größtes Schiff, fahrtbereit 1 f eee eee e e!!!!!! ene r ee ere ene. 1 1 Oben: Kapitän Johnſon, der die„Europa“ auf ihrer erſten Fahrt nach Amerika ſtenern wird. Unten: Seitenaufnahme des 51 000 t⸗Dampfers. Blick auf einen der rieſigen Doppel⸗ 5 Schornsteine der„Europa“, der einen 1 ie„Europa“, das Schweſterſchiff der„Bremen“ e e 8 Längs⸗Durchmeſſer von 18 Metern hat. * „ebe * een e. Donnerstag, den 20. Februar 1930 11. Seite, Nr. 85 Für dle seibst- detätigte Maus musik S 426 elo PIANO Kauf oder Miete neu und gesplel NScKEI Planolager 3, 10, Kunstait Masken 5 1 des H 7270 i täglich: 200[.10.2 Iateresse! 8 8 1 3 des groben Erfolges wegen verlängert Die ebenswahre Schlichtheit der Handlung und die Volkstümlich- keit des Stoftes in Verbindung mit einer hei vorragenden Tonwie der- gabe sichern diesem einzigartigen Fülmwerk täglick sich steigerndes für Damen und Herren v. 8& an zu verleihen bei Batter, Riedſeld⸗ ſtraße 19. 778 neu, elegant, verleiht Lilli Baum, OC 4 8. 689 Masken zu verleihen. Hirſchhorn, 8 6, 19. Masken bill. zu verl. u. zu verk. Uhl, K 1, 5. Tel. 216 68 B764 Sa UN SERSUN Neue Herr.⸗ u. Damen⸗ Masken billig zu verl. Neckarau Katharinenſtr. 3, 3 Tr. 6070 ſatſonal- Theater Mannheim Donnerstag. den 20. Februar 1930 Vorstellung Nr. 10— Miete E, Nr. 24 Reparationen Lustspiel von Arnolt Bronnen In Szene gesetzt von Richard Dorns eiff Technische Einrichtung: Walther Un ruh Anfang 20 Uhr s ns e hen: Mark Willy Birgel Pfennig Bum Krüger Franke Ernst Lansheinz Piund Karl Marx Czech Raoul Alster Kalb! Hans Simshäuser Großmutter Anna Ida Ehre Mutter Anna Elisabeth Stieler Tochter Anna Annemareschradiek Ende geg. 22 Uhr 5 Der Stolz der I. Kompagnie erweekt allabendlich nichi nur Lachen, nichi nur Schreien, nein 8249 e Stunde Ananterdrockenez Lueechen n AO.. O. Schöplers Hur“ enttesselt Syd chapl Nenineater Die richtige Mische Humor und Sümmuns ensten Tage heiß palast 822! 5 vie parole d. nã GLoRIR- Beginn 5 Uhr. 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Schleffow/ Lien Dyers Friiz Kampers Kowal Samborsky Unter Mitwirkung des weltberühmten Original Don-Kosaken-Chors 3.30 8 Uhr A6 morgen Freiſag singt u. spricht Kammersänger Richard Tauber mit Werner Füſſerer u. Marla Solveg in dem deutschen Sprech- u. Gesangs-Film Ich glaub“ nie mehr an eine Fran Paul Czinner 5 der Regisseur von„Frl. Else“, zeigt hier seine Fähigkeit, Menschenschicksale von heute und ehedem, kla hingezeichnet, mit der u wüchs gen Kraft einer pola Negri zu schildern und mit 5 Warwick Ward und Hans Rehmann zu enem hinreißenden Film zu gestalten. Eine Meisferleisfung schauspieleri- schen Könnens und darstellerischer Geslalſungskraff vollbringt in dem ab heute Donnerstag zur Erstaufführung gelangenden Groß um: SEE AIST- EIL d ate 3 Diesen Film sehen Sie als Ton-, Sprech- u. 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