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S./ Dienslag wechſelnd: Aus der Donnerslag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Welt — de Für unſere Jugend, r Te echntt amiheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Kraftjahrzeug und Verkehr Freitag: Winterſport und Erholung Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die ſruchtbare Scholle Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mum breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mam breite Zeile. Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr. — Für im — Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Gerichtsſtand Maunheim. Steuer, Geſetz und Recht Mannheimer Muſikzeitung Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 27. Februar 1030 141. Sahrgang— Nr. 98 2 it ächtliche Kommuniſten⸗Anruhen in Newyork, Chikago und Los Angeles Gegen das Notopfer Polizeiliches Vorgehen mit Gummiknüppel und Tränengas Telegraphiſche Meldung i Newyork, 27. Febr.(United Preß.) Zu ſchweren kommuniſtiſchen Unruhen kam es kier in der vergangenen Nacht ebenſo wie in Chi⸗ eag o und Los Angeles. Die Polizei ging ver⸗ ſchiedentlich mit dem Gummiknüppel und ſogar auch mit Tränengasbomben gegen die Ruheſtörer vor. Die Behörden nehmen an, daß dieſe Unruhen abſicht⸗ lich von den Kommuniſten provoziert worden ſind und den Auftakt einer rieſigen, ſich über das ganze Land erſtreckenden kommuniſtiſchen Demonſtration bilden. In Chicago nahm die Poltzei eine groß⸗ angelegte Razzia auf ein kommuniſtiſches Verſamm⸗ lungslokal vor, wo 200 kommuniſtiſche Führer ge⸗ rade im Begriffe waren, Pläne auszuarbeiten zu einem De monſtrationsmarſch nach dem Rathaus. Die Polizei nahm 150 Verhaftungen vor. Unter den Verhafteten befinden ſich acht Mädchen, Schülerinnen eines Lyzeums im Alter von etwa 17 bis 19 Jahren. Als der Chieagoer Polizeichef an der Spitze ſeiner Poltziſten als erſter das kommuniſtiſche Verſamm⸗ küngslokal betrat, wurde er mit wüſten Schmäh⸗ und Schimpfworten, wie„Nieder mit den Polizei⸗ hunden“ empfangen. Daraufhin gab er den Befehl zum Angriff. Die Verhafteten geben offen zu, daß die beabſich⸗ gte Parade nur ein Teil der weltumſpan⸗ nenden großen kommuniſtiſchen Demon⸗ tration ſei. Zu Los Angeles gelang es der Polizei, einen kommuniſtiſchen Zug aufzulöſen, als dieſer gerade im Begriffe war, vor das Rathaus zu marſchieren. Es kam zu ſchweren Zuſammenſtößen. 13 Perſonen würden feſtgenommen und viele Verletzte wurden Remeldek, Auch hier machte die Polizei von dem Knüppel und von Tränengasbomben Gebrauch. Die neuen Kämpfe in China Telegraphiſche Meldung Schanghai, 27. Febr.(United Preß.) Der Belagerungszuſtand iſt nach einer Meldung der offiziellen Kuominagentur in den Be⸗ ätrken von Keifeng und Tſchoengtſchau, in der Pro⸗ binz Honang, verhängt worden. Die Maßnahme iſt angeblich auf Gerüchte über den Ausbruch von Jeindſeligkeiten zwiſchen Truppen der National⸗ kegterung und der Nordprovinzen zurückzuführen. Weiter wird gemeldet, daß ſämtliche Provinz⸗ göuverneure, ebenſo wie die führenden Parteimit⸗ glieder die Nationalregierung auf telegraphiſchem Wege erſucht haben, alle Gewaltmaßuahmen gegen die Rordprovinzen wenn irgend möglich zu vermei⸗ den. Nachrichten aus Nanking zur Folge hat die Nationalregierung das deutſche auswärtige Amt erſucht, in Moskau gegen die Ge fangen haltung von 45 chineſiſchen Bü r⸗ gern in Wladiwoſtok zu proteſtieren, die nach dem Chabarowſker Protokoll längſt hätten ſreigelaſſen werden müſſen, umſo mehr, als ſich in China ſchon ſeit langem keine ſowjetruſſiſchen Ge⸗ ſangenen mehr befinden. Tumult in Köpenick 2 Berlin, 27. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) In der geſtrigen Küper Betzirksverſammlung kam es wieder einmal zu Tumulten. Die Zuhörer⸗ tribünen wurden geſtürmt, nachdem. dig Kommuniſten vorher verſucht hatten, in den Sitzungsſaal zu dringen. Die Polizei mußte die Ein⸗ e mit Gewalt wieder aus dem Saal ent⸗ ernen. Prälat Kaas fährt nach Rom — Berlin, 27. Febr. Wie der„Börſen⸗Courier“ erfährt wird ſich der Führer des Zentrums, Prälat Kaas, demnächſt zur Erholung nach dem Süden begeben. Bei dieſer Gelegenheit wird er in Rom amerikaniſchen Schuldenabkommens über die Stellung der katholiſchen Militärgeiſtlichen in der Reichswehr verhandeln. beſonderer Fürbitte gedacht werden Draßtbericht unſeres Berlkner Büros Berlin, 27. Febr. Wie nun auch die Tationalliberale Correſpon⸗ denz beſtätigt, entſprechen die in einem Teil der Preſſe verbreiteten Mitteilungen über die angebliche Zuſtimmung des Reichsfinanzminiſters Dr. Mol⸗ denhauer und der Deutſchen Volkspartei zu einem Notopfer für die Feſtbeſoldeten in keiner Weiſe den Tatſachen. Moldenhauer wendet nach wie vor mit Recht gegen den Gedanken des Notopfers ein, daß er logiſch durchdacht und durch⸗ geführt eine einſeitige Erhöhung der Ein⸗ kommenſteuer für beſtimmte Volks⸗ teile bedeutet. * Wie wir erfahren, wird der Reichsfinanzminiſter Dr. Moldenhauer heute nachmittag um 3 Uhr die Vertreter der Länderregierungen empfangen, um ſie über ſeine(dann auch bereits vom Kabin gt behan⸗ delten) Pläne zur Sanierung der Reichsan⸗ ſtalt für Arbeitsloſenverſicherung zu Unterrichten. Finanzberatungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 27. Februar. Das Reichskabinett iſt ſeit 10 Uhr im Zeppelin⸗ ſaal des Reichstages verſammelt. Der Reichsfinanz⸗ miniſter entwickelte in eingehenden Ausführungen ſein Finanzprogramm, das in großen Zügen ja be⸗ reits bekannt iſt. An ſein Referat ſchloß ſich eine Ausſprache. Gegen 2 Uhr unterbrach das Kabinett ſeine Sitzung, die um 45 Uhr wieder aufgenommen werden ſoll. Man vermutet, daß die Miniſter die Pauſe be⸗ nutzen werden, um mit ihren Fraktionen Fühlung zu nehmen. Wie wir hören, wird das Kabinett ſeine Beratungen auch noch morgen fortſetzen. Am Frei ⸗ tag abend hofft man die Beratungen abſchließen zu können. Irgend welche Entſcheidungen ſind natürlich bisher noch nicht gefallen. Die Aus ſchußberatungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Febr. Die vereinigten Ausſchüſſe des Reichstages ſetzten heute die Beratung der mit dem Noungplan zuſammenhängenden Geſetzentwürfe fort. Zum deutſch⸗belgiſchen Markabkommen lagen keine Wort⸗ meldungen vor. Miniſterialdirektor Dr. Ritter erklärte auf eine Anfrage zum deutſch⸗amerikani⸗ ſchen Schuldenabkommen, ob ſich die Hoffnung auf einen amerikauiſchen Schulden ⸗ Nachlaß eines Tages erfülle, vermag kein Menſch zu ſagen. Auf jeden Fall ſind ſie aber durch das Abkommen nicht verbaut. Die Verſchiedenheit der Formulie⸗ rung der Sanktionsaufhebung des Abkommens mit Amerika und dem Haager Abkommen erkläre ſich ganz einfach daraus, daß bei dem Abſchluß des amerikaniſchen Schuldenabkommens noch nicht feſt⸗ ſtand, in welcher Weiſe dieſe Frage mit den frem⸗ den Mächten geregelt wird. Nach weiterer vertraulicher Beratung des deutſch⸗ wurde in der vertraulichen Sitzung auch die Ausſprache über die Räumungsamneſtie, die Vereinbarung über die Schutzgebietsanleihe und die Saarfrage zu Ende geführt. Damit iſt Ausſchüſſe beendet. Freitag vertagt. der Beratungsſtoff der vereinigten Die Abſtimmungen wurden auf Der evangeliſche Oberkirchenrat, die aberſte Behörde der evangeliſchen Kirchen der altpreu Union, ßüſchen hat angeordnet, daß am 1. Paſſionsſonntag, dem 9. März, in ſämtlichen Kirchen der Not der be⸗ drängten Chriſten in Rußland im Gottesdienſt in ſoll. Einberufung des Verfaſſungsausſchuſſes Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Febr. Wie wir noch erfahren, hat der Reichsinnenmini⸗ ſter zum 8. März nicht nur die Unterausſchüſſe des Verfaſſungsausſchuſſes der Länderkonferenz, ſondern auch das Plenum des Verfaſſungsaus⸗ ſchuſſes nach Berlin einberufen, um auch ihnen Gelegenheit zu geben, zu dem Zuſtändigkeits⸗ referat, deſſen Behandlung diesmal abgeſchloſſen werden ſoll, Stellung zu nehmen. Nach den Be⸗ ratungen im November vorigen Jahres ſind noch die Beſtimmungen der Aufgaben der Verwal⸗ tung der Länder und der Zuſammenfaſſung der verſchiedenen Reichsverwaltungen innerhalb eines jeden Landes oder einer jeden Provinz offen ge⸗ blieben, die übrigen dagegen, allerdings mit wech⸗ ſelnden Mehrheiten, von den Unterausſchüſſen gut⸗ geheißen worden. es Reichskabinelts Wohnungsfragen Wee e ch unſeres Berliner Büros Berlin, Febr. Der Wohnungsausſchuß des Reichstages beſchloß gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kom⸗ muniſten, die Verlängerung der Geltungsdauer der beiden Geſetze über Mieterſchutz nicht ent⸗ ſprechend dem Vorſchlag der Reichsregierung bis zum 30. Juni 1932 vorzunehmen, ſondern die beiden Geſetze nur bis zum 30. Juni 1931 zu verlängern. Am die Reform der Eheſcheidung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Febr. Der Unterausſchuß des Rechtsausſchuſſes des Reichstages, der die Reform der Eheſchei⸗ dung vorbereiten ſoll, beſchloß als Grundlage ſei⸗ nes Berichts an den Rechtsausſchuß und für die wei⸗ teren Verhandlungen den im früheren Reichstag eingebrachten gemeinſamen Antrag der Sozialdemo⸗ kraten, Demokraten und des Abg. Dr. Kahl D. Bpt., der zur Erleichterung der Eheſcheidung das Zerrüttungsprinzip einführen will, an⸗ zunehmen. Ueber den Antrag, die Scheidung auf Antrag eines Ehegatten nach Ablauf einer drei⸗ jährigen Trennungsfriſt zuzulaſſen, konnte im Aus⸗ ſchuß keine Einigung erzielt werden. Zur Herbei⸗ führung einer ſpäteren Verſtändigung beantragten die Sozialdemokraten eine ſolche Trennung im beiderſeitigen Einverſtändnis zuzulaſſen. Die Demo⸗ kraten beantragten ferner die Trennungsfriſt von 3 auf 5 Jahre erhöhen. Das Bxotgeſetz vor dem Reichsrat Drahtbericht eres Berliner Büros Berlin, 27. Febr. Das Plenum des Reichs rates wird jedeufalls noch heute das Brotgeſetz verabſchieden. In den Aus⸗ ſchüſſen hat die Vorlage des Reichsernährungsmini⸗ ſters allgemeine Zuſtimmung gefunden. Offen ge⸗ blieben iſt lediglich die Frage, ob bei dem neben Roggen⸗ und Weizenbrot zugelaſſenen ſogenannten Miſchbrot das prozentuale Verhältnis der ver⸗ wandten Mehlſorten geſetzlich feſtgelegt werden ſoll, Bei den Beratungen zum Nachtragshaushalt für 1929 iſt auch die Frage aufgetaucht, inwieweit das Reich für die Verluſte bei der öffentlichen Bewirt⸗ ſchaftung des Roggenverkaufs einzutreten habe. Der Reichsrat wird ſich in Uebereinſtimmung mit der Reichsregierung auf den Standpunkt ſtellen, daß das Reich die Noggenverwertungsgeſell⸗ ſchaft für ihre Verluſte ſchadlos halten müſſe. 27. 3 unſe Das neue Strafrecht Von Geheimrat Profeſſor Dr. Wilhelm Kahl (Aus einem Geſpräch) Der Reichstagsausſchuß für die Strafrechts⸗ reform hat dieſer Tage die erſte Leſung des neuen Strafgeſetzbuchentwurfes beendet. Damit iſt die ſchwierigſte Etappe der Strafrechtsrefoem über⸗ wunden, das neue Strafgeſetzbuch iſt in ſeinen weſentlichen Zügen feſtgelegt. Prof. Dr. Wilhelm Kahl, der Vorſitzende des Strafrechtsausſchuſſes und der weſentliche Schöpfer des neuen Straf⸗ rechtes überhaupt, äußerte ſich in einem Geſpräch mit einem unſerer Berliner Mitarbeiter über die Grundzüge und kriminalpolitiſchen Grundgedanken des in der erſten Leſung geſchaffenen Geſetzes⸗ werkes folgendermaßen: „Nach 127 Sitzungen des Strafrechtsausſchuſſes des Reichstages, nach unzähligen Debatten und einer großen Anzahl bedeutungsvollſter Abſtimmungen iſt es gelungen, die erſte Leſung des neuen Strafgeſetz⸗ entwurfes zum Abſchluß zu bringen. Wie allgemein bekannt, ſind immer noch eine Anzahl ernſter Streit⸗ fragen beizulegen, die Probleme der Todesſtrafe, der Religionsdelikte, des Zweikampfes, der Ab⸗ treibung, und andere praktiſch bedeutſame Fragen bedürfen noch einer Löſung. Hinſichtlich der zu er⸗ ſtrebenden großen kriminalpolitiſchen Ziele der Reform beſteht jedoch eine weſentliche Uebereinſtim⸗ mung der Meinungen. Der weſentliche Fortſchritt des neuen gegenüber dem alten Strafrecht ſoll und wird ſich namentlich in zweifacher Richtung auswirken. Einmal in der ſchärferen pfycholo⸗ giſchen Vifferenzierung des Verbrechertums. Sie bedingt vor allem auch eine beſſer individua⸗ liſierte Behandlung des jugendlichen Ver⸗ brechers.(Der Strafrechtsausſchuß hat ſich ent⸗ ſchloſſen, das materielle Jugendſtrafrecht, das heißt, das Strafrecht für Perſonen unter 18 Jahren, dem künftigen Jugendgerichtsgeſetz zu überlaſſen.) Die individualiſierte Behandlung bedingt wei⸗ terhin eine freiere Geſtaltung des Zurechnungs⸗ fähigkeits⸗ Gebietes. Neu aufgenommen iſt im neuen Strafrecht der Begriff der verminderten Zurechnungsfähigkeit, die es ermöglicht, daß zahl⸗ reiche Grenzzuſtände zwiſchen geiſtiger Geſundheit und Krankheit gebührend gewürdigt werden. End⸗ lich iſt in dem Entwurf Sorge getragen für eine zweckmäßigere Behandlung der rückfälligen Schwer⸗ verbrecher. Das iſt nicht nur geſchehen durch die Verwendbarkeit entſprechend höherer Strafen, ſon⸗ dern namentlich durch die rechtliche Ausgeſtaltung eines wirkſamen Syſtems von Beſſerungs⸗ 1 8 Sicherungsmaßregeln. War dieſes Gebiet bisher ausſchließlich der Polizei e so bekommt nunmehr der Strafricht einen entſcheidender Einfluß. Neben der pfychologiſchen Differenzierung des Verbrechertums iſt der zweite Hauptpunkt der Reform: Eine Erweiterung der Freiheit Mag zwar hierin iſt richterlichen Ermeſſens. auch eine gewiſſe Gefahr erblickt werden, ſo dieſe Erweiterung jedoch andererſeits geradez entbehrlich, um nach der Lage des Einzelfalles und Strafe in ein entſprechend richtiges richter Verhältnis zu ſetzen. Dieſem Zweck dienen die an ſich erweiterten Strafnormen, die Konſtruktion der beſonders ſchweren Fälle, die Aufnahme beſonders leichter Fälle, in denen ſogar von Strafe abgeſehen werden kann, und die Erwähnung geſetzlicher Straf⸗ zumeſſungsgründe, die dem Richter Anweiſung für iches die vertiefte Beurteilung des Falles geben. Wir nähern uns mit dieſer Tendenz bewußt dem eng⸗ liſchen Recht, das von jeher die Freiheit des Rich⸗ ters über alles geſtellt hat. Die Praxis hat bewie⸗ ſen, daß im deutſchen Recht die Paragraphengrenzen viel zu eng gezogen waren. Es wären zahlloſe Einzelpunkte anzuführen, in denen ſich ein erheblicher Fortſchritt des neuen Strafrechtes gegenüber dem beſtehenden auswirkt. Die Beratung, ſo mühſelig ſie oft war, hat gerade durch ihre Gründlichkeit erreicht, daß an das meiſte ſchon in der erſten Leſung die letzte Feile gelegt wurde. Im allgemeinen kaun man ſagen, daß man be⸗ müht geweſen iſt, den Reichtum der kriminalpoli⸗ tiſchen Erfahrungen ſeit der Mitte des 19. Jahr⸗ hunderts zum Gewinn für die Zukunft auszunutzen. Bedenkt man, wie vielfältig und auseinandergehend Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 27. Februar 1900 kilik der Londoner Floſtenkonferenz Drei⸗ oder Fünfmächtepakt? Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 27. Febr. Die Flottenkonferenz hat den geſtrigen Entſchei⸗ dungstag überlebt, ohne ſich wieder vertagen zu müſſen. Dies iſt ein allerdings beſcheidener Erfolg, der aber weit über das hinat eht, was man im all⸗ gemeinen erwartet hatte. Noch bevor in London bekannt war, daß Tardieu einen neuen Regie⸗ rungsauftrag angenommen hatte und damit mit dem Eintreffen einer franzöſiſchen Delegation zu Anfang nächſter Woche gerechnet werden kann, beſchloß die Rumpfkonferenz, die Verhandlungspauſe abzu⸗ brechen. Der franzöſiſche Botſchafter nahm an den Beſprechungen der Delegationsführer in Vertretung einer franzöſiſchen Delegation teil. Offenbar ſah man ein, daß ein weiteres Abwarten den einflußreichen Kreiſen, die auf das Scheitern der Konferenz hinarbeiten, zunehmenden Spielraum laſſen würde. In den zehn Tagen der Konferenzpauſe iſt ohnehin durch dieſe Einflüſſe die„Kuliſſe“ ſo gefährlich verſchoben worden, daß man eine Wiederholung des Manövers nicht riskieren wollte. Es wurde alſo beſchloſſen, die Verhandlungen zwiſchen den in London ver⸗ bliebenen Delegationen wieder aufzunehmen. Gleich⸗ zeitig wird aber offiziell mit größtem Nachdruck be⸗ tont, daß alle Ergebniſſe dieſer Beratungen rein pro⸗ viſoriſch ſind und von der ſpäteren Annahme durch Italien und Frankreich ſowie von dem Zuſtande⸗ kommen eines Fünfmächte vertrages ab⸗ hängen.„Die Delegationen, ſo' heißt es in der amtlichen Verlautbarung, wünſchten keinen Zweifel darüber zu laſſen, daß ſich an dem Programm der Konferenz nichts weſentliches verändert habe, daß alſo nach wie vor ein Fünfmächte⸗ und nicht ein Dreimächtepakt zwiſchen England, Amerika und Japan, angeſtrebt werde.“ Dieſe offizielle Stellungnahme trägt einerſeits den energiſchen Wünſchen der Amerikaner Rechnung, ſich nicht länger durch die franzöſiſche Regierungskriſe aufhalten zu laſſen, ſondern den Verſuch eines Entwurfes zu einem Dreimächte⸗ pakt zu unternehmen. Andererſeits erlaubt der geſtrige Beſchluß den Engländern, an ſolchen Be⸗ ſprechungen teilzunehmen, ohne ſich gegenüber Frankreich bloßzuſtellen. Die engliſche Dop⸗ pelſtellung als ozeaniſche Macht und als Kon⸗ tinentalmacht iſt bekanntlich das Haupthindernis für das Zuſtandekommen eines Dreimächtepaktes. . Die geſtern getroffene Entſcheidung, die Verhand⸗ lungen proviſoriſch zwiſchen den drei ozeaniſchen Mächten fortzuſetzen, bedeutet aber immerhin, daß ein Abkommen zwiſchen den drei Mächten nicht für unmöglich gehalten wird, falls es nicht gelingt, Frankreich zur Teilnahme auf einer vernünftigen Baſis zu bewegen. Der diplomatiſche Korreſpon⸗ dent des„Daily Telegraph“ nimmt heute an, daß man den Verſuch machen wird, einen Drei⸗ mächtepakt auszuarbeiten, der England die Möglichkeit eines elaſtiſchen Flottenyrogramms gibt, Das wäre etwa in der Art zu machen, daß eine Klauſel des Waſhingtoner Vertrages von 1922 wie⸗ der belebt wird, in der es heißt:„Wenn während der Laufzeit des gegenwärtigen Vertrages die nationale Sicherheit einer der teilnehmenden Mächte bezüglich ihrer Flottenſtärke durch irgend eine nicht vorauszuſehende Tatſache gefährdet er⸗ ſcheint, ſo verpflichten ſich die Vertragsmächte der Aufforderung dieſer Macht zu einer neuen Konferenz Folge zu leiſten.“ Ein Dreimächtepakt auf dieſer Grundlage würde England die Möglichkeit der Teilnahme geben und ihm gleichzeitig eine gewiſſe Rückendeckung gegen⸗ über neuen franzöſiſchen Flottenbauten gewähren. Es erſcheint jedoch offenbar dem engliſchen Mivi⸗ ſterpräſidenten zu früh, ſich auf dieſes Ziel zu kon⸗ zentrieren, was immerhin die Aufgabe eines großen Teiles der idealtſtiſchen Pläne bedeuten würde, mit denen gerade Macdonald die Konferenz begon⸗ nen hat. Es ſcheint aus den geſtrigen Beſchlüſſen ausdrück⸗ lich hervorzugehen, daß der Verſuch zu einem Fünf⸗ mächtepakt neben der begrenzteren Arbeit für einen Dreimächtevertrag weiter fortgeſetzt werden ſoll. Man erwartet in dieſer Richtung die Vorſchläge der franzöſiſchen Delegation, die ja nun wohl bald wie⸗ der in London eintreffen wird. Von der Frage, ob Briand dieſer Delegation angehören wird, hängt nach engliſcher Auffaſſung ſehr viel für den Erfolg der Konferenz ab, da ſich gerade Tardien als unbequemer Verhandlungs⸗ gegner gezeigt hat, dem gegenüber Briand mit ſeiner bekannten Elaſti⸗ zität beſſere Ausſicht auf Einigung verſpricht. Schon in den erſten Wochen der Konferenz trat Briand in dem Grade hervor, in dem Tardteus Stellung gegen⸗ über den anderen Delegationen geſpannt wurde. Man glaubt, daß noch keineswegs alle Möglichkeiten der Verhandlungen ſind, mit den Franzoſen erſchöpft die Weltanſchauungen innerhalb der Mehrheit wa⸗ ren, die die Annahme des Entwurfes ermöglichte, ſo muß man erſtaunt ſein über die einheitlich e, Aroßzügige Linie, die dem Geſetzeswerk er⸗ halten geblteben iſt. Dieſes neue Strafrecht iſt, das muß einmal laut und deutlich geſagt werden, ein ganz außerordentlicher Fortſchritt auf dem Ge⸗ biete praktiſcher Juſtiz. Und heute, am Ende der erſten Beratung des Entwurfes, darf man die Er⸗ wartung ausſprechen: Wenn nicht etwas ganz Un⸗ vorhergeſehenes eintritt, ſo kann man mit einiger Sicherheit darauf rechnen, daß in Kürze das neue Strafgeſetzbuch endgültig vom Reichstag verabſchie⸗ det ſein wird,— zum Segen unſeres Rechts.“ Verdächtige Auslandstourné Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 27. Febr. Geſtern abend gegen 11 Uhr kam es auf dem Lehrter Bahnhof beim Abtransport einer Truppe junger Mädchen, die unter dem Namen„Siſters u. Co.“ nach Buenos Aires gehen ſollen, zu ſtürmiſchen Skandalſzenen. In der Vorhalle des Bahnhofes hatten ſich zwölf funge Mädchen im Alter von 20 bis 25 Jahren zum Teil mit ihren Ange⸗ 2 hörigen verſammelt. die von einer ſüdamerikaniſchen Agentin für zwei Barieteeunternehmungen in Bue⸗ nos Atres engagiert waren. Obwohl gegen die Tätigkeit der Agentin ſchwere Bedenken beſtanden, beſaß die Poli⸗ zei keine Handhabe zum Einſchreiten. Obwohl die Mädchen amtlich gewarnt worden waren, hatten ſie ſich von der Annahme des Engage⸗ ments nicht zurückhalten laſſen. Zwiſchen einem Teil der Angehörigen und der Lei⸗ terin des Unternehmens und deren Angeſtellten ent⸗ ſtand nun eine heftige Auseinanderſetzung, die ſchließlich in eine Schlägerei ausartete. Die Krimi⸗ nalpolizei nahm ein Mädchen in Gewahrſam, das von Haus ausgeriſſen war, und führte es den Eltern wieder zu. Drei Mädchen beſchloſſen, von der Reiſe Abſtand zu nehmen, die übrigen aber fuhren mit dem fahrplanmäßigen Zug nach Hamburg ab. Der Truppe war von dem Berliner argentink⸗ ſchen Konſul das Viſum verweigert worden. Die Agentin hatte die Mädchen dahin unterrichtet, daß ſie vor ihrer Abreiſe keinerlei Auskünfte geben ſollten. Sie wurden beſtändig unter Bewachung gehalten und gehindert, mit irgend jemand ein Geſpräch anzu⸗ knüpfen. Japan und der ferne Oſten Vortrag in der Volkshochſchule Eine gewiſſe Vorliebe für den ganz fernen Oſten haben die Deutſchen immer gehabt. Sie füllte auch geſtern den Rathausſaal. Dr. R. Schinzinger aus Oſaka behandelte Japan, ſeine Kultur und Innenpolitik, um von hier aus kleine Streiflichter auf die Außenpolitik zu werfen. Am eigentümlichſten ſcheint uns das In⸗ einander einer aus alten religiöſen Vorſtellungen geborenen Kultur und einer Anpaſſung an den Geiſt des Weſtens. Der Kaiſer wird immer noch be⸗ trachtet als der Sohn der Götter, der in Unnahbar⸗ keit als Vater ſeines Volkes regiert, doch ſo daß die Regierung den göttlichen Willen ausführt. Ver⸗ ſtändlich wird von dieſer patriarchaliſchen Sippenauffaſſung aus das ſtarke natio⸗ nale Gefühl, welches das ganze Volk zur Ein⸗ heit verbindet. Der Parlamentarismus nach eng⸗ liſchem Syſtem mit Oberhaus und Unterhaus iſt eine fremde Form. Die beiden ſtärkſten Parteien kämpfen mit allen Mitteln um die Macht und nützen ſie rückſichts⸗ los aus. Skandale und Beſtechungen kommen ſo zuſtande. Die Zugehörigkeit zu einer Partei iſt meiſt beſtimmt durch perſönliche und familiäre Rück⸗ ſichten. Die vier alten Stände der Krieger, Lauern, Handwerker und Kaufleute beſtehen heute nicht mehr in der ſcharfen Ausprägung. Immerhin hat das Kriegerethos mit ſeinen Idealen der Treue und Todesbereitſchaft noch ſehr ſtarke Gel⸗ tung und verleiht dem Einzelnen eine eigentümliche innere Würde. Ein eigentliches Bürgertum hat ſich früher nicht gebildet, und damft fehlt auch die richtige Baſis für den Parlamentarismus. Die Bauern befinden ſich in bedrängter Lage, das einſt lithende Kunſthandwerk weicht der Maſſen⸗ ware der Induſtrie. Die heute beſtehende prägt ſich beſonders in der Bildung aus, Gleich berechtigung wo ſtrenge Prüfungen beim Eintritt für eine Ausleſe der Tüchtigen Sorge tragen. Die frühere Ueber⸗ ſchätzung der europäiſchen Bildung iſt einer mehr kritiſchen Einſtellung gewichen, wenn auch die Macht der weſtlichen Technik anerkannt wird. Der richtige Ausgleich iſt noch nicht gefunden. In der Außenpolitik. Japans ſpielt die Mandſchurei eine große Rolle. Sie iſt chineſiſch, aber im Landtag wird uns von fachmänniſcher tierärzt⸗ licher Seite geſchrieben: „Bekanntlich wird in nächſter Zeit im badiſchen Landtag über einen Antrag, in Baden in derſelben 2 wie es ſchon in Bayern geſchehen iſt, das betäu⸗ loſ ächten zu verbieten, verhandelt werden. Schächten“ verſteht man die von den Juden ge⸗ achtmethode, nach der den Schlachttieren, ohne daß ſie vorher betäubt und gegen Schmerzen unempfindlich ge⸗ macht werden, der Hals mit Luftröhre, Speiſeröhre und Halsſchlagadern bis zur Wirbelſäule durchſchnitten wird. Zu dieſem Zweck wird das Tier an den Füßen gefeſſelt, an über den Leib gehenden Hängegurten in die Höhe gezogen, dann auf dem Boden auf die Seite gelegt. Darauf wird der Kopf durch eine eiſerne Gabel vollſtändig nach rückwärts gebogen. An dem auf dieſe Weiſe angeſpannten Hals wird dann vom Schächter mit einem großen Meſſer der Hals bis el ſodaß das Tier bei vollem äule durchſchnitten, u verblutet. Der Schächtritus wird zurückgeführt auf ein von Gott dem Moſes mündlich übermitteltes Gebot, nur Fleiſch von vollſtändig ausgebluteten Tieren zu eſſen, da nach dem damaligen Glauben das Leben, die„Seele“, die Gott ſedem Weſen eingehaucht hat, im Blut ihren Sitz habe. Dieſe Methode des Schlachtens iſt nun vom ſtrenggläubigen Judentum als Religionsgebrauch ſanktioniert worden, ein Grund, weshalb das Schächten nicht ſchon längſt von allen Kulturſtaaten verboten worden iſt. Denn daß es mit den für die Schlachttiere beſonders aufregenden und ſchmerz⸗ haften Vorbereitungen eine große Tierquälerei darſtellt, darüber beſteht bei allen humandenkenden und nicht vor⸗ eingenommenen Menſchen, die das Schächten nicht nur theboretiſch, ſondern auch ſo kennen, wie es wirklich in der Schlachthalle gehandhabt wird, nicht der mindeſte Zweifel. Anerkannte Anatomen und Phyſiologen und alle Tierärzte Deutſchlands, die täglich Augenzeuge dieſes betäubungs⸗ loſen Schlachtens ſind und durch ihre wiſſenſchaftliche Vor⸗ bildung zu einem objektiven Urteil am meiſten berufen ſind, haben ſich einmütig gegen das Schächten erklärt. Es iſt durch praktiſche Verſuche von Schlachthofdirektor Dr. Klein einwandfrei feſtgeſtellt, daß die Tiere, wenn ſie nach Ytver! botsantrag dem Halsſchnitt von ihren Feſſeln befreit werden, noch lä gere Zeit geordnete Bewegungen machen, in der Halle herumlauf alſo noch bei Bewußtſein ſind. 7 Im Gegenſatz hierzu ſtützen ſich die Juden auf Gut⸗ achten von meiſt jüdiſchen Gelehrten, die theoretiſch bewet⸗ ſen, daß der Schächtakt ſchmerzlos ſei, ohne die entſetzlichen Vorbereitungen zu berückſichtigen. Beſonders betont dei noch, daß den Gegnern des betäubungsloſen Schächtenz jede Polemik gegen die Juden und jede antiſemitiſche Einſtellung vollſtändig fern liegt. Nur die Liebe zu den Tieren, deren ſich zu erbarmen jede Religion for⸗ dert, treibt ſie zum Kampf. Zum Schluß ſei noch angeführt, daß das Schächtverbot ſchon längere Zeit in der Schweiz und Finnland heſtaht, daß es in Norwegen ſeit 1. Januar 1930 Geſetz iſt und iu Bayern ab 1. Oktober 1930 eingeführt wird. Möge der Be⸗ täubungszwang für alle Schlachttiere in Deutſchland recht bald durch Reichsgeſetz beſchloſſen werden zum Segen der leidenden Tierwelt und gleichzeitig zur Herbeiftthrung eines beſſeren Einvernehmens zwiſchen dem chriſtlichen und jüdiſchen Volk.“ Wie inzwiſchen die Beratung im Ausſchuß des Landtags ergeben hat, iſt der nationalſoziallſtiſche Antrag auf Erlaß eines Schächtverbotes mit über⸗ wiegender Mehrheit, namentlich vom Zentrum und der Sozialdemokratie, ab für das Plenum das gleiche Stimmen verhältnis zu erwarten iſt. Der Strafrechtsausſchuß des Reichstags hat inzwiſchen, wie ebenfalls bereits ge⸗ meldet, auf Antrag des Zentrums einen Ju⸗ ſatz zum Tierquälerparagraphen angenommen, wo⸗ nach Viviſektionsverſuche wie auch rituelle Schlach⸗ tungen, alſo in dieſem Falle die Schächtungen, nacht unter den Begriff der Tierquälerei fallen ſollen, Es wäre zu wünſchen, daß ſich, ähnlich wie jetzt in Eng, land, wo mit Zuſtimmung der jüdiſchen Religions⸗ gemeinden eine vorherige Betäubung des Viehes durch Elektrizität erfolgt, auch für Deutſchland ein Ausweg finden möge. Sturm im Waſſerglas Drahtbericht unſeres Berliner Büros In einem Teil der Berliner Preſſe tobt ſeit eini⸗ ger Zeit ein heftiger Kampf gegen den Komman⸗ deur der Schutzpolizei, Oberſt Heimannsberg. Man ſagt— und wird damit der Wahrheit wohl nahekommen— daß dieſe Preſſefehde nur der Ab⸗ glanz einer tiefen Gegenſätzlichkeit oder meinetwegen einer Feindſchaft zwiſchen Heimannsberg und dem Polizeivizepräſidenten Dr. Weiß iſt, ſozuſagen alſo die Fortführung eines häuslichen Krieges mil an⸗ deren Mitteln. Herr Weiß, dem einmal, angeblich aus Verſehen oder aus Unkenntnis von uniformier⸗ ten Schutzleuten übel mitgeſpielt worden iſt ler iſt ziemlich rauh verprügelt worden), ſoll ſeither eine ſtarke Abneigung gegen die Schupo und ihre Offi⸗ ziere haben und die„Ziviliſierung“ der Schupo be⸗ treiben. Mit anderen Worten: Die Schutzpolizei und deren Kommandeur ſollen dem Poltzeivizepräſiden⸗ ten untergeordnet werden. Wir haben von dieſem Froſchmäuſekrieg bisher keine Notiz genommen, umſoweniger, als der Polizeipräſident Zörgtebel, der mit Heimanns⸗ berg nach wie vor gut ſteht, ſeine Ruhe und ſeinen Humor zu behalten ſchien und offenbar auch der Innenminiſter Grzeſinski keine Luſt zum Eingreifen hatte. In den letzten Tagen nahm dieſe Preſſefehde eine beſonders temperamentvolle Form an. Ein ein⸗ fallreiches Blatt veröffentlicht ſogar einen drohenden Leitartikel unter der hübſchen Ueberſchrift:„Cut oder Waffenrock?“ Und hier und da wurde behauptet: Die Artikel würden von dem Leiter der Preſſeſtelle im Berliner Polizeipräſidium, Regie⸗ rungsrat Schoeny, inſpiriert. Soviel jedenfalls iſt richtig: Die Aufſätze verrieten zum Teil eine überaus intime Kenntnis der häuslichen Vorgänge am Alexanderplatz. Aber das kann ſein oder nicht ſein: Derlei kommt vor, iſt übrigens auch ſchon, wenngleich nicht in derſelben Häufigkeit, im alten Staat vorgekommen. Nun erfährt man: Herr Schveny ſei als Polizeivizepräſtdent nach Kaſſel verſetzt worden und von Herrn Dr. Weiß wollen die Erfurter Blätter wiſſen, daß er demnächſt als Regierungspräſident in Magdeburg einrücken ſoll, womit freilich allen Teilen geholfen wäre. ſchen Schutz in der Hand der Japaner. Sie garan⸗ tieren dort den Frieden und ziehen dadurch viele Chineſen ins Land, welche aber mit der Zeit ein Ver⸗ langen nach Selbſtändigkeit geltend machen werden. Aehnlich iſt es in Korea, das von Japan koloni⸗ ſiert, aufgeforſtet, mit den Errungenſchaften der Technik und des Bildungsweſens verſehen wurde. Dabei haben die Koreaner kein Staatsbür⸗ durch die japaniſche Eiſenbahn und ihren militäri⸗[gerrecht und unterſtehen ſo einem Ausnahme⸗ Neue Funde von Caligulas Prunkſchiffen Ein vergoldeter Pilaſterſtab von 1 Meter 9e, den Gott Hermes mit zwei Geſichtern nach Art des Janus darſtellend, erregt unter den neuen Funden bei den Ausgrabungen im Nemi⸗See beſonderes Intereſſe. Letzte Meldungen Raubmord — Düren, 27. Febr. Am Dienstag abend kurz nach 10 Uhr fand die Ortspolizei von Rölsdorf die Witwe Krudewig in der Küche ihrer Schankwirtſchaft ermordet auf. Die Leiche war mit Kleidungs⸗ ſtücken bedeckt. Die Todesart konnte noch nicht feſt⸗ geſtellt werden. Da verſchiedene Wertgegenſtände fehlen, liegt unzweifelhaft Rau bmord vor. Der Leipziger Waffenraub— 30 Maſchinen⸗ gewehre geſtohlen — Berlin, 27. Febr. Der gemeldete Einbruch in die Kaſerne des Reichswehr⸗Infanterie⸗Regiments 11 in Leipzig⸗Gohlis hat doch einen größeren Um⸗ fang gehabt, als urſprünglich nach den Angaben der Behörden anzunehmen war. Wie die„Voſſiſche Zeitung“ erfährt, ſind annähernd 30 Maſchinen; gewehre und 170 Infanteriegewehre entwendet worden. Einbruchsdiebſtahl auf einem Soldaten⸗ f Friedhof. 5 V Paris 27. Febr.(Drahtung unſeres Partſer Vertreters.) Geſtern nacht wurde auf dem Soldate friedhof von Terlingthun bei Boulogne ſur Meer eingebrochen und das Goldene Buch geſtohlen, in das die berühmten Beſucher des Friedhofes ihren Namen einſchrieben. Ebenſo iſt das Regtiſter der auf dem Friedhof begrabenen engliſchen Soldaten verſchwunden. Wahrſcheinlich iſt dieſer ſeltſame Dieb⸗ ſtahl von einem leidenſchaftlichen Aukographen⸗ ſammler begangen worden. 17 Todesopfer einer Schiffskataſtrophe — Miami(Florida), 27. Febr. Erſt geſtern abend wurde durch die Mitteilungen von Reiſenden, die von der Inſel Naſſau hier eingetroffen ſind, bekannt, daß ſich am 17. Februar auf der Höhe der zu den Bahamas gehörenden Inſel Abaco ein ſchweres Schiffsunglück ereignet hat. Dort ſchlug die Scha⸗ luppe„Pretoria“ infolge hohen Seeganges voll Waſſer und ſank. Von der 20 Mann ſtarken Be⸗ ſatzung iſt es nach Angaben der Reiſenden nut dreien gelungen, ſich an den Strand der Inſel zu retaten, ſo daß 17 Todesopfer zu beklagen ſind, zuſtand, der ſich auf die Dauer kaum halten läßt Gegen eine Anerkennung als japaniſche Bürger ſträubt ſich aber der Raſſeſtolz der Japaner, Die fortſchreitende Induſtrialiſterung untergräbt ihn allerdings. Bekannt iſt die Freundſchaft gegen Deutſchland, deſſen Wiſſenſchaft und Wiederauſ⸗ bau großen Eindruck machen. Unangenehm iſt nur die Handelskonkurrenz in China. Der Bol ſche⸗ wis mus wird gefürchtet, kann aber kaum Boden ſaſſen, da ſelbſt der Sozialismus nur über ganz wenig parlamentariſche Vertreter verfügt. Die wertvollen Ausführungen zeigten von tiefem Eindringen in das Weſen des Japaners, ſeiner geographiſchen und kulturellen Gebundenheit. b Die Melt im Jahre 2000 Wer möchte nicht einmal einen Blick in die Zu⸗ kunft tun? Wer iſt nicht neugierig zu wiſſen, wie die Welt ſich weiter entwickelt? Die Kölniſche Illuſtrierte Zeitung hat ſich mit ihrer Karnevalsnummer alle Mühe gegeben, ihren Leſern dieſen Blick in die Zukunft zu ermöglichen. Ste hat die Parole, die ſich der Kölner Roſenwen⸗ tagszug in dieſem Jahr geſtellt hat, übernommen und zeigt auf ihre Weiſe die Welt im Jahre 2000, Da hat man künſtliche Menſchen als Eintänzer in den Nachtlokalen, da iſt das Verkehrsproblem in den Großſtädten gelöſt, man hat 120⸗Tage⸗Rennen, man läßt ſich beliebig verfüngen und was der Einfülle mehr ſind, die ſich eine Reihe luſtiger Köpfe füt dieſes Heft ausgedacht hat. Nur eins iſt geblieben auch im Jahre 2000: das ſind die ſchönen Frauen, die ſich auch in dieſem Karnevalsheft wieder ein⸗ gefunden haben. Und noch eins: Die Kölulſche Illuſtrierte Zeitung kündigt ein neues Preisaus⸗ ſchreiben an. Das wäre nichts Beſonderes. Sie ſetzt als Preiſe 1000 Schinken zu Oſtern aus— und das dürfte doch etwas Beſonderes ſein.(Ueber den Bezug der Zeitung ſtehe die Anzeige.) 5 5 2 1 gelehnt worden, ſodaß auch gefähr h ü ſt e Forſch Schei Städti men ſt am ko ſamml in ein umrah Streick Wich dächtni ſoll. * 5 Daf unſere Tatſack mel in dem A größte und de der bl Ludwie aber d mußte Firma name wigsha wartet eine gi Kunde —ſo e vorkom Geldes telegra rungen nach L mer m dieſer forſchte Aytstel nicht de Tag Geld a Poſtſche noch m Weiſe lichkett, Gels n halten. der Ku ſich der amt in Empfär ſtimmte mer ga ſung ol wie ſe daß eit darf, w nung ſt Retour! 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Seite. Nr. 98 Städtiſche Nachrichten Profeſſor Dr. Ernſt J. Leſſer Enthüllung einer Bronzebüſte im Städtiſchen Krankenhaus Am 1. März jährt ſich zum zweiten Male der Todestag Profeſſor Dr. Ernſt J. Leſſers, des verdienten Phyſiologen, der durch 18 Jahre das Hauptlaboratorium der Städt. Krankenanſtalten ge⸗ leitet hat. Seine Freunde, Fachgenoſſen und Arbeits⸗ gefährten aus aller Welt haben eine B ronze⸗ hüte des auf der Höhe ſeiner Schaffenskraft der Jorſchung Entriſſenen geſtiftet, die von Prof. R. Scheibe⸗Frankfurt geſchaffen wurde und in den Städtiſchen Krankenanſtalten zur Aufſtellung kom⸗ men ſoll. Die Enthüllung des Bildwerks wird am kommenden Samstag, 5 Uhr pünktlich, im Ver⸗ ſammlungsſaale der Städtiſchen Krankenanſtalten in einer kleinen öfſentlichen Feier erfolgen, in der, umrahmt von Darbietungen des Sinzheimer⸗ Streichguartetts, mit einer Rede des Prof. Dr. Pichert⸗Frankfurt in ſchlichter Weiſe das Ge⸗ dächtnis des verſtorbenen Gelehrten geehrt werden ſoll. Der Amtsſchimmel reitet Daß der Amtsſchimmel immer noch reitet, trotz unſerer fortſchrittlichen Zeit, iſt eine ſehr bekannte Tatſache. Die Geſchichtchen, die über dieſen Schim⸗ mel in Umlauf ſind, ſind leider immer wahr. Mit dem Ausdruck des Bedauernus und mit dem aller⸗ größten Erſtaunen muß ein weiterer Fall regiſtriert und der Nachwelt überliefert werden. Zwar iſt es der blauweiße Amtsſchimmel des Poſtſcheckamtes Ludwigshafen, der eine tolle Kapriole geritten hat, aber das bewußte lange Geſicht des Leidtragenden mußte die Geſchäftsleitung einer Mannheimer Firma machen. Die Firma mit einem Doppel⸗ namen unterhält auf dem Poſtſcheckamt in Lud⸗ wigshafen ein Konto ſchon jahrzehntelang und er⸗ wartete von einem Geſchäftsfreund aus Budapeſt eine größere Ueberweiſung auf dieſes Konto. Der Kunde beeilte ſich nicht beſonders mit der Zahlung —ſo etwas ſoll ja auch im deutſchen Geſchäftsleben vorkommen. Als er ſich entſchloſſen hatte, ſich des Geldes zu entledigen, aviſterte er die Ueberweiſung telegraphtſch. Die Mannheimer Firma hatte Erfah⸗ rungen, wie lange dieſe Ueberweiſung von Budapeſt nach Ludwigshafen braucht, und rechnete wie im⸗ mer mit drei Tagen. Als aber am vierten Tag bleſer Betrag nicht dem Konto gutgeſchrieben war, ſorſchte ſie bet dem Pe ſtſcheckamt unter Vorlage des Avistelegrammes nach. Natürlich war das Geld nicht da, ſonſt wäre es ja gutgeſchrieben worden. Tag um Tag verging und immer noch war das Geld aus dem Ungarland nicht eingetroffen. Das Poſtſcheckamt bedauerte, der Empfänger bedauerte noch mehr. Da ſich die Verzögerung auf keine Weiſe mehr erklären ließ, blieb keine andere Mög⸗ lichkett, als anzunehmen, daß der Schuldner das Gels nicht abgeſchickt habe. Rückfragen wurden ge⸗ halten. Wieder vergingen einige Tage. Erſt als der Kunde die Einzahlungsquittung einſandte, klärte ſich der gar nicht myſteriöſe Fall auf: Das Poſtſcheck⸗ amt in Budapeſt hatte bei dem zweiten Namen des Empfängers einen Schreibfehler begangen. Nun ſtimmte aber der erſte Namen und die Kontonum⸗ mer ganz genau und trotzdem wurde die Ueberwei⸗ ſung ohne Zögern nach Budapeſt zurücküber⸗ wieſen. Es mag wohl die Beſtimmung beſtehen, daß eine Ueberweiſung nur durchgeführt werden darf, wenn Kontonummer und Kontoname in Ord⸗ nung ſind. Aber iſt es dann notwendig, gleich eine Retourüberweiſung vorzunehmen? Nachdem die kontonummer mit dem erſten Namen des Konto⸗ iuhabers übereingeſtimmt haben, ſelbſt das die bei⸗ den Namen verbindende„und“ in Ordnung geweſen iſt, hat man es nicht für notwendig gefunden, ſich bei dem Adreſſaten zu vergewiſſern, ob die Ueber⸗ I weiſung für ihn beſtimmt iſt. Ein Telephonanruf hätte genügt, zumal doch bereits eine Woche lang täglich nach dem Eingang des Geldes nachgefragt würde. Nein, es mußte nach den Vorſchriften ge⸗ handelt und das Geld nach Budapeſt zurück über⸗ wieſen werden. Mannheim liegt auch ſo weit von Ludwigshafen entfernt. Nach Vorlage der Einzahlungsquittung in Lud⸗ wigshafen bedauerte das Poſtſcheckamt natürlich, aber das Geld war längſt wieder fort und hat ſich erſt nach acht Tagen wieder eingefunden. Nebſt einem ſehr anſtändigen Entſchuldigungsbrief des Budapeſter Poſtſcheckamtes. Aber warum denn ein⸗ ach machen, wenn es umſtändlich auch geht? So etwas darf ſich natürlich nur eine Behörde erlauben und man muß dazu noch ſchweigen. Der Odenwaloklub als Nothelfer Das große Unwetter, das im Sommer 1928 die kördliche Bergſtraße ſtreifte, hat dort ſo enorme Schäden angerichtet, daß ſie bis heute noch nicht ganz lehozen werden konnten. Der Oden waldklub hal ſich damals ſehr für die Geſchädigten eingeſetzt und eine Sammlung in ſeinen Ortsgruppen ver⸗ , die etwa 1 3600.— einbrachte. Dieſer Be⸗ käg konnte ſeither noch nicht zur Verteilung gelan⸗ 1101 da einerſeits die Staatsbehörden, denen die 0 zur Verfügung geſtellt waren, nicht zum Ab⸗ ſchluß mt den Gemeinden kommen konnten, und andererſeits die Gemeinden ſelbſt aus irgend welchen ukünden die Vorarbeiten dazu verzögerten. Nun wird der Odenwaldklub, die von ihm geſammelten Mittel endlich ſelbſt ihrer Beſtimmung zuführen. 107 einer Zuſammenkunft der beteiligten Ortsvor⸗ 1 8 mit den Vertretern des Odenwaldklubs in Bi beim einigte man ſich auf Grund der von den Ukgermeiſtern geſchilderten Verhältutſſe der Ge⸗ aer, daß erhalten ſollen: Als bach/ 300, 0 1 300, Bensheim/ 500, Birken⸗ 1 450, Hähnlein 1 450, Jugenheim 300, Laudenbach 1 300, Seeheim 1 300 10 Zwingenberg 4 500. Die Bürgermeiſter alen gemeinſam mit den Vorſitzenden der Orts⸗ gruppen des Odenwaldklubs der geſchädigten Ge⸗ een einen Verteilungsplan auf, nach dem von ter Hauptkaſſe des Odenwaldklubs aus die Geſchä⸗ A direkt bedacht werden ſollen. Es iſt mit dieſer nüctellung reichlich ſpät geworden, aber auch jetzt 1 9 05 eine Gabe bei den Meiſtbetroffenen Freude 8 * 5 a 155 Ihren 80. Geburtstag feiert am morgigen eltag Frau Eva Boos, geb. Faukel, Witwe es Buchdruckereibeſitzers Jean Boos, 6 7, 22 1 ohnhaft. Der ſtädtiſche Haushaltplan 1930/1 Die Aufſtellung begegnet großen Schwierigkeiten — Voranſchlagsberatung jedenfalls erſt in der Woche nach Oſtern In einer Konferenz, die heute mittag im Turm⸗ zimmer des Rathauſes abgehalten wurde, infor⸗ mierte Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich die Preſſe über den gegenwärtigen Stand der Aufſtellung des ſtädtiſchen Voran⸗ ſchlags für das Rechnungsjahr 1930/31. Er führte dabei einleitend folgendes aus: Die Abgleichung des Etats macht nunmehr auch in den badiſchen Städten erhebliche Schwierigkeiten. In Mannheim konnte ſchon der Voranſchlag 1929 nur mit der Erübrigung aus dem Jahre 1927 in Höhe von 1025 000 RM. ausgeglichen werden. Im Laufe des Etatjahres 1929 haben ſich vor allem beim Für⸗ ſorgeamt durch die ungeheure Zunahme der ſo genannten Wohlfahrtserwerbsloſen Ueberſchreitungen er⸗ 8 wangsläufige Wohlfahrts⸗Erwerbsloſen, die der Stadtkaſſe zur Laſt fallen, ſind allein etwa 2000 ausgeſteuert. Wenn Dr. Heimerich einerſeits darauf hingewieſen hat, daß der Voranſchlag für 1930/1 mit größter Sparſambeit aufgeſtellt wurde, ſo muß ande⸗ rerſeits darauf aufmerkſam gemacht werden, wie ge⸗ fährlich im Intereſſe einer vorſichtigen Finanz⸗ gebarung es iſt, den Etat völlig auszukämmen und damit der letzten ſtillen Reſerven zu berauben, weil ſelbſt eine verhältnismäßig geringe unvorher⸗ geſehene Ausgabenſteigerung die Stadtverwaltung durch Fehlen jeder Deckungsmöglichkeit in nicht ge⸗ ringe Verlegenheit bringen kann. Die ſtädtiſchen Voranſchläge ſind im allgemeinen in den letzten Jahren ſehr labil geworden. Größeren Aus⸗ gaben ſtehen in vielen Poſitionen geringere Ein⸗ nahmen gegenüber. Die Narten für den Bonderzug der„mz“ und für das Fußball- Länderlpiel Deutſchland-Ztalien am 2. März in Frankfurt find zum Die reſtlichen Karten tend großen Teil bei uns abgeholt. umgehend abzukolen Wit bitten am Freitag und am Samstag vormittag die Ratten, die nock nicht abgeholt wurden, auf unserer Geſckäftsſtelle am Markt anfordern zu wollen. ee vv e e geben, die mindeſtens 1,5 Millionen RM. ausmachen. Durch Einſparungen, die ſchon ſeit einer Reihe von Monaten auf anderen Etatgebieten veranlaßt ſind, wird es vorausſichtlich gelingen, das Defizit des laufenden Haushalts auf 1 Million Neichsmark herabzudrücken. Ueber die Abdeckung dieſes Betrages können erſt Enbſchließungen getroffen werden, wenn der end⸗ gültige Rechnungsabſchluß vorliegt. Der Voranſchlag für das Jahr 1930, der in den letzten Wochen im Stadtrat beraten worden iſt, wurde mit der größten Sparſamkeit aufge⸗ ſtellt; auch wurden bei der Stadtratsberatung, ſoweit irgend möglich, noch Ausgabeabſtriche vorgenommen. Trotz zahlreicher rigoroſer Maßnahmen bleibt außer dem Betrag, der mit dem fetzigen Prozentſatz der gemeindlichen Grund⸗ und Gewerbeſteuer abgedeckt werden kann, noch ein Defizit von 2 631300 RM. Ein kleinerer Teil hiervon könnte aus einer letzten Grübrigung im Jahre 1928 gedeckt werden, für den Hauptbetrag muß aber neue Deckung geſucht werden. Es iſt wichtig, feſtzuſtellen, daß für das Jahr 1931 keinesfalls mehr irgendwelche Erübri⸗ gungen oder Reſerven zur Verfügung ſtehen, ſo daß dann bei Fortdauer der gegenwärtigen Verhältniſſe der ganze Fehlbetrag in voller Höhe neu aufgebracht werden muß. Das Defizit iſt faſt ausſchließlich auf Ausgabe⸗ ſteigerungen beim Etat des Fürſorgeamts und durch Erhöhung des Anteils an der Kriſenfür⸗ ſorge mit insgeſamt 1,6 Millionen RM. und auf heute ſchon feſtſtehende Steuerminderein⸗ gänge zurückzuführen. Es iſt im neuen Etatjahre nicht nur mit geringeren Eingängen bei der Ver⸗ gnügungsſteuer, der Hundeſteuer und der Gebäude⸗ ſonderſteuer zu rechnen, ſondern es ſind vor allem auch Wenigereingänge bei den Ueber wei⸗ ſungsſteuern und der gemeindlichen Grund⸗ und Gewerbeſteuer im Mindeſt⸗ betrag von 450 000 RM. zu erwarten. Die Minder⸗ eingänge aus den Ueberweiſungsſteuern wurden erſt in den letzten Tagen bekannt. Eine von mir im Stadtrat eingebrachte Deckungsvorlage reicht deshalb zur Ab⸗ gleichung des zu erwartenden Fehlbetrages nicht mehr aus. Mit Rückſicht auf die Finanzverhandlungen im Reich und die ebenfalls bevorſtehenden Finanzver⸗ handlungen im badiſchen Landtag wird es notwendig ſein, die Abgleichung des ſtädtiſchen Etats für das Jahr 1930 und die Beratung im Bürgerausſchuß noch einige Zeit zurückzuſtellen. Es muß auf das be⸗ ſtimmteſte erwartet und gefordert werden, daß durch entſprechende Maßnahmen des Reiches und des Landes den Gemeinden zur Abdeckung ihrer in den letzten Jahren fortgeſetzt geſteigerten Wohlfahrts⸗ laſten neue Einnahmen zugeteilt werden, durch die eine übermäßige, für weite Kreiſe der Bevölkerung nicht tragbare Erhöhung der Werkstarife und der gemindlichen Grund⸗ und Ge⸗ werbeſteuer vermieden werden kann. In der Ausſprache wies der Oberbürgermeiſter mit großem Nachdruck auf die geradezu kataſtrophalen Verhält⸗ niſſe in der Wohlfahrtsfürſorge hin, die geeignet ſind, den Etat völlig über den Haufen zu betrug die Zahl der werfen. Am 31. Januar n Wohlfahrts⸗Erwerbsloſen, die ſich aus Ausgeſteuerten und ſolchen Erwerbsloſen zuſam⸗ menſetzen, für die die Vorausſetzungen zum Bezug der Erwerbsloſenunterſtützung fehlen, 3113 Par⸗ teten, die an Barunterſtützungen im Mo⸗ nat allein 180 000% bezogen. trag hat inzwiſchen noch zugenommen. 90 Von dieſen Die Wenigereingänge im Betrage von 450 000 4 ſetzen ſich aus 150 000% Weniger⸗Einnahmen aus der gemeindlichen Grund⸗ und Gewerbeſteuer und aus 300 000% Wenigereingängen bei den Ueber⸗ weiſungsſteuern zuſammen. Der Oberbürgermeiſter hält es für ganz ausgeſchloſſen, daß den Gemein⸗ den die Ueberweiſungen des Landes weiter gekürzt werden können. Es iſt bei der Unſicherheit der Höhe der Ueberwetſungen aber auch notwendig, die endgültige Aufſtellung des Haushalt⸗ planes etwas zu verſchieben, ſo daß mit der Beratung im Bürgerausſchuß vor Oſtern nicht mehr zu rechnen iſt. Im Intereſſe einer ge⸗ ſunden Etatwirtſchaft kann unter keinen Umſtänben eine Politik verfolgt werden, die nicht das Allge⸗ meinwohl im Auge hat. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich machte dieſe Bemerkung im Hinblick auf die großen Schwierigkeiten, die ſich bei der Stel⸗ lungnahme der einzelnen Fraktionen des Bürger⸗ ausſchuſſes zur Deckungsvorlage ſchon ergeben ha⸗ ben und in erhöhtem Maße bei der Beratung des ſtädtiſchen Voranſchlages in Erſcheinung treten werden. Auf die Frage, ob es wie in Heidelberg notwendig ſein werde, in der Mannheimer Stadt⸗ verwaltung einen Beamten⸗ und Angeſtell⸗ tenabbau vorzunehmen, erwiderte Dr. Hetme⸗ rich, die Perſonalſperre ſei bereits ein⸗ geführt. Außerdem dürften mit Ausnahme der ſtädtiſchen Werke Aushilfskräfte nur mit ſei⸗ ner ausdrücklichen Genehmigung eingeſtellt werden. Oeffentliche Gebände werden im kommenden Haushaltsjahr ſo gut wie nicht gebaut. Von großen Bauvorhaben bleibt nur der Neubau der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe übrig. Der Neubau des Arbeitsamtes, den die Stadtverwaltung auf dem Platze der ehe⸗ maligen Dragonerkaſerne errichten muß, iſt ein Schulbeiſpiel dafür, wie Staat und Reich Aufgaben, die früher von dieſen Inſtanzen erfüllt wurden, auf die Gemeinden abwälzen. Die Tatſache, daß die Stadtverwaltung mit dem Reich einen verhält⸗ nismäßig günſtigen Vertrag abgeſchloſſen hat, iſt ein ſchlechter Troſt. Sch. Erziehungsmethoden Die Straßenbahn war dicht beſetzt, kein Plätzchen mehr frei. Eine Frau, die ihren Blick nach einem Platz herumgehen ließ und der man es anfah, daß ihr das Stehen ſehr ſchwer fiel, wurde von einem Schüler erſucht, ſeinen Platz einzunehmen. Ein Mann in den 40er Jahren, der neben dem Schüler ſaß, bemerkte:„Dummer Bu', bleib ſitze, hoſcht jo aach bezaahlt, wie die annere. Die Stroßebahn ſoll Wage anhänge, daß die Leit net ſtehe brauche.“ Die Entrüſtung im Wagen über diefe rüpelhafte Be⸗ merkung war ſehr groß. Darf man ſich bei einer derartigen Einſtellung eines Erwachſenen darüber wundern, wenn die Unhöflichkeit der Jugend zu⸗ nimmt? L.-A. * * Der älteſte Lehrer Badens. Unter Bezugnahme auf die Meldung aus Biberach über den„älteſten Lehrer Badens“ in Nr. 95 unſeres Blattes wird uns aus Lehrerkreiſen mitgeteilt, daß Hauptlehrer i. R. Braun noch ältere Kameraden hat. Laut Schul⸗ kalender leben im Ruheſtand: Eduard Bu ggle, geb. 1839, wohnhaft in Freiburg, ſeit 1909, Wilhelm Heller, geb. 1839, wohnhaft in Bruchſal, ſeit 1903, und Theobald Wirth, geb. 1838, wohnhaft in Konſtanz, ſeit 1917. * Aus einem Altwaſſer bei Sandhofen geſfiſcht wurde ein brauner Koffer(Imitation), enthal⸗ tend einen blauen Damenmantel mit roſagelbem Futter, einen blauen Damenmantel mit braunem Dieſer horrende Be⸗ getragene Pelzkragen und hellgrauem Futter, einen braunen Damenmantel mit braunem Futter und ein Paar Spangen⸗Halbſchuhe. Marktbericht Der heutige Markt wies wieder eine ausgezeich⸗ nete Beſchickung auf. Gemüſe und Obſt waren reichlich angeboten. Orangen fangen langſam an das Obſt zu verdrängen, deſſen Zeit bald vorüber ſein dürfte. Der Beſuch war gut. Vom Stäbtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 6; Salatkartoffeln 10—12; Roſenkohl 32—35; Wirſing 25—95; Weißkrout 10—12; Rotkraut 15—29; Blu⸗ menkohl, Stück 35—80; Karotten, Bſchl. neue 25—30; Gelbe Ritben 10; Rote Rüben 10; Spinat W— 30; Zwiebeln 10 bis 12; Grünkohl 15—20; Feldſalat 120—160; Kopfſalat, Stück 355—35; Endivienſalat, Stück 25—35; Oberkohlraben, Stück 10; Erdkohlraben 10—15; Tomaten 70—80; Radies⸗ chen, Bſchl. neue 15—20; Rettich, Stück—25; Meerrettich, Stück 10—100; Schwarzwurzel 40—45; Butterrüben 10—12: Suppengrünes, Bſchl.—10; Peterſtlie, Bſchl.—10 Schnittlauch, Bſchl.—8; Lauch, Stück—15; Aepfel 14 bis 40; Birnen 40; Trauben 90; Preiſelbeeren 65; Nüſſe 60 bis 70; Haſelnüſſe 80; Kaſtanien 18—35; Zitronen, Stück 6 bis 12; Orangen 20—35; Bananen, Stück—15; Süßrahm⸗ butter 200—232; Landbutter 150—180; Weißer Käſe 503 Eier, Stück—16; Hechte 180; Barben 100—120; Karpfen 140160; Schleien 180—200; Breſem 100—120; Backfiſche 60 bis 80; Kabeljau 45—60; Schellfiſche 4060; Goldbarſch 50 Seehecht 80—90; Stockfiſche 25—50; Hahn, geſchlachtet, Stück 250—750; Huhn, geſchlachtet, Stück 900—900; Enten, ge⸗ ſchlachtet, Stück 5001000; Tauben, geſchlachtet, Stück 100 bis 120; Gänſe, geſchlachtet, Stück 1000—2000; Gänſe, ge⸗ ſchlachtet 170; Rimdfleiſch 120; Kuhfleiſch 84—100; Kalb⸗ fleiſch 120—130; Schweinefleiſch 130—150; Gefrierfleiſch 763 Zicklein 120. * Volkstrauertag. Auch in dieſem Jahr wird des Volkstrauertag am Sonntag Reminiſcere(16. März), unter Führung des Volksbundes Deutſche Kriegs⸗ gräberfürſorge begangen. Das Badiſche Staats⸗ miniſterium hat Halbmaſtflaggung der Staats⸗ gebäude verfügt. Die gleiche Anordnung haben die ſtädtiſchen Behörden getroffen. Die Bevölkerung wird gebeten, ſich auch ihrerſeits hieran beteiligen zu wollen. Auf Verfügung des Miniſters des Kultus und Unterrichts werden in den Schulen die Schüler und Schülerinnen in der letzten Schulſtunds des Vortages auf die Bedeutung des Volkstrauer⸗ tages hingewieſen. Die Oberſten Kirchen behörden haben veranlaßt, daß in den Hauptgottesdienſten der Opfer des Weltkrieges gedacht wird. Gin Teil der Kollekte wird dem Volksbund Deutſche Kriegs⸗ gräberfürſorge zur Pflege der Kriegsgräber im Aus⸗ land überwieſen. In der Mittagsſtunde werden die Glocken eine Viertelſtunde zum Gedächtnis der Gefallenen ertönen. Falſcher Dachdecker. In letzter Zeit hat hier wiederholt ein etwa 25—26 Jahre alter Burſche in Arbeitskleidung bei Hausbeſitzern oder Angeſtellten vorgeſprochen und fälſchlich behauptet, er habe beim Reparieren des Nachbardaches feſtgeſtellt, daß auch das Dach dieſes Hauſes ſchadhaft geweſen ſei, und habe die kleine Reparatur gleich ausgeführt. Der Mann verlangte ſofort Entlohnung, was ihm auch teilweiſe gelungen iſt. Vor dem Schwindler wird gewarnt. Beinbruch eines Motorradfahrers. Geſtern nachmittag wurde auf dem Luiſenring ein 26 Jahre alter Motorradfahrer von einem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Lieferkraft⸗ wagen, deſſen Führer nach dem Ueberholen eines Pferdefuhrwerkes die linke Fahrbahn einhielt, an⸗ gefahren und zu Boden geſchleudert. Der Ver⸗ unglückte, der einen rechten Oberſchenkel⸗ bruch erlitt, mußte ins Allgemeine Krankenhaus eingeliefert werden. * Ein Einbeiniger mit dem Fahrrad geſtürzt. Auf den Planken fuhr geſtern mittag ein 19 Jahre alter Radfahrer gegen einen im gleichen Augenblick geöffneten Wagenſchlag eines vor dem Hauſe O 4 ſtehenden Perſonenkraftwagen, wobei er zu Fall kam. Dabei wurde dem Verunglückten das linke künſtliche Bein beſchädigt. * Feſtnahme eines Einbrechers. Am 25. Februar wurde durch die Fahndungspolizel ein lediger, 3 Jahre alter Kaufmann aus Heidenheim a. Br. hier feſtgenommen, der am Tag zuvor in Ansbach auf erſchwerte Weiſe 1880 RM. geſtohlen hatte. Von dem Geld konnten noch 1370 RM. ſichergeſtellt wer den. Den Reſt hatte der Täter bereits für Auto⸗ fahrten, in Kaffees und Weinlokalen verausgabt. Schluß des redaktionellen Teils rzte— und Lehrer raten zu dieser Haferspeise als erstes Frühstück.— In-5 Minuten tafel⸗ fertig. Schutzmarke und Name bürgen für Güte und Bekömmlichkeit- frei von Staub frei von Spelzen. Quäker Nußslällbalæit 4. Seite. Nr. 98 Neue Mannheimer Zeitung(Abeud⸗Ausgabe) Donnerstag, den 27. Februar 1930 Jugendnot und JIngendhilfe Frauen⸗ t, die Ju Agwort zu m 1 weit ſie da iſt, die Ju⸗ le eine Teilerſcheinung der ganzen unſerer Zeit. Und das wird ſie in Not Not entſteht, wenn der Vater oder die Mutter gen wird und d ier ſein. her half das? 8 Es iſt mehr und mehr be gt uder verdrängt worden durch neue Verhältniſſe und Beſtim⸗ mungen. Das Waiſenkind iſt rentenfähig geworden und wird mit Hilfe ſeiner Reute vielfach in Pflege gegeben. Daß hierbei die private Aufnahme und Pflege manchmal um der Rente willen geſchieht, iſt einer von den Nachteilen dieſer Regelung. Da iſt es wichtig, daß ein geeigneter Vormund beſtellt iſt. Ihn für jeden Fall zu finden, iſt beſondere Aufgabe kirchlicher Organe. Denn das Gericht oder die Be⸗ hörde kann ſich im allgemeinen nur um das„daß“, aber nicht um das innere„Wie“ der Vormundſchaft kümmern. Im vergangenen Jahre waren in unſerer Stadt über 90 ſolcher evangel. Vor mundſchaften zu beſtellen. iel Weh und Herzeleid bergen ſie alle in ſich für die heimatloſen Kinder und für deren Lebensgang! Das ſchließt natürlich nicht aus, daß allen denen aufrichtig zu danken iſt, die ſich ſolcher Kinder annehmen in irgend einer 2 Und es geſchteht auch heute noch viel Gutes und Gr Man darf das nicht überſehen. Weiterhin entſteht Not, wenn die Famillen Ehen auf andere Weiſe auseinander gehen. Eine beſon⸗ dere Krankheit unſerer Zeit! Sie beweiſt, daß Treu und Glauben, Vertrauen und Hingabe weithin nicht mehr die Tugenden unſeres Geſchlechtes ſind. Nicht zu reden von jenen beſonderen Fällen, wo das Kind Eltern und doch keine hat, well es überhaupt in keine Ehe und Familie hin⸗ eingeboren wurde. Staat und Stadt helſen da durch Schaffung von Pflegeſtellen. Aber Mutter und Kind werden auf dieſe Weiſe auseinan⸗ dergeriſſen— in ſo vielen Fällen zum Nachteil für betde, beſonders für die Mutter, der die Verantwortung und die Sorge abgenommen wird. Den heranwachſenden Kindern aber gebricht es ſo an dem beſten, was es gibt: Mutterliebe und Muttertreue, die wir anderen als großes Vermächtnis mitbekommen haben, von dem wir zehren alle Tage unſeres Lebens. Wieviel Deſekte und Konflikte der Jugendlichen entſtehen gerade aus dem Mangel an Mutterllebel! Auch wo ſie normal ſind, die Häuſer und Familien, gibt es oft plötzlich Spannungen und Konflikte, weil es ent⸗ weder am guten Vorbild fehlt, oder weil Härte und Strenge die Vertrauenskriſe hervorgerufen haben. Oder es iſt ſonſt etwas paſſiert, was dem Fugendlichen wie eine Laſt auf der Seele liegt. Wie ſehr fehlt es dayn an jener Kunſt, die das Herz des Kungen oder des Mädchens entlaſten, entſorgen und— entſündigen kann. Wa iſt das Hebet immer wieder ſene große Kraft, die neues Vertrauen und neues Leben ſchafft. Spannungen und oft Verirrungen entſtehen nicht minder durch all die tauſend Reize, die eine Überreizte, kranke Zeit in Wort und Bild bei vielen Ju⸗ gendlichen hervorruft. Was eine gewiſſe Reklame⸗ und Senſationsſucht an Schaden anrichtet, erfährt man oft in verblüffender Weiſe draußen im Umgang mit der Augend oder auch drinnen zwiſchen den Wänden des— Gerichts⸗ ſaals oder Gefängniſſes. Da bedarf es kluger und ver⸗ ſtändnisvoller Leitung, damit alle negativen Dinge, die von außen auf die Jugend einſtürmen, rechtzeitig abgewehrt oder überwunden werden können. Ob ſich die Eltern immer der Verantwortung bewußt ſind? Ob ſie ſich mmer ſovſel Zeit nehmen? Mit den bloßen Geboten oder Verboten iſt es jedenfalls nicht getan. Wer z. B. ein unbrauchbares oder ſchädliches Buch verbieten will, muß natürlich ein beſſeres dafür bieten. Wer nehmen will, mu uerſt geben. Beſonders dann, wenn die ſchlimmſte No ſich zeigt, in die ein junges Leben geraten kann: das Ge⸗ fühl des Wertlosſeins und Ueberflüſſigſeins, Die Urſochen ſolcher Gefühle ſind verſchieden. Sind ſie da, dann ſehlt eben ein Lebensplan und Lebensziel. Billige Worte und Redensarten helſen hier natürlich nicht. Ein ernſtes Rin⸗ gen um das Denken, um den Willen, um die— Seele des Jugendlichen iſt da meiſtens nötig, bis das„Dennoch“ ge⸗ funden und das„a“ zum Leben und feinem letzten ewi⸗ gen Sinn geſprochen wird. Die wertvollen Ausfüßrungen fanden lebendige Ver⸗ anſchaulichung durch Beiſyiele aus der täglichen Erfahrung und machten ſo auf die zahlreiche Zuhörerſchaft tiefen Ein⸗ druck. Dr. B. Katholiſcher Deutſcher Frauenbund Tagung in Maunheim In der Einleiturg zum dritten Vortragsabend in dem vollbeſetzten Kaſinoſaal nahm die Vorſitzende des Katholiſchen Deutſchen Frauenbundes, Zweigverein Mannheim, die Gelegenheit wahr, die Mitglieder auf die bevorſtehende Gene ralver⸗ ſammlung aufmerkſam zu machen. Sie eröffnete ihre Mitteilung mit dem Bemerken, daß der Kathol. Frauen⸗ bund nur alle zwei Jahre eine Generalverſammlung ab⸗ hält und diesmal die Wahl des Tagungsortes erfreulicher. welſe auf die Stadtgemeinde Mannheim ſiel. Zu dieſer wichtigen Frauentagung in den Tagen vom 10.—12 März, werden zahlreiche Vertreterinnen„erſcheinen. Vorgeſehen ſind u. a, ein ſchlichter Begrüßungsabend, am Haupttag 11. März) rel öffentliche Verſammlungen mit hervorragenden auswärtigen Rednerinnen und am Schlußtag Beſichtigung der Stadt Mannheim und bedeuten⸗ der Werke. Eine Ausſtel lung,„Aus deutſcher Hei⸗ mat“ betitelt, dürfte für die Konſumentin von Intereſſe ſein. Die Vorſitzende ſchloß ihre Ausführungen mit dein Appell, durch Werbearbeit und Mithilfe dem Kath. Nrauen⸗ bund und ſeinen auswärtigen Gäſten angenehme Stunden zu bereiten. Nach einer kurzen Pauſe hielt Abt Adalbert von Neupperg O. S. B. ſeinen dritten Vortrag. Er wählte zu dem Grundthema Vom Weſen kathol. Frömmigkeit“ die eigentliche Tieſe der Religion, das Seele leßen. Dabei alng er aus von dem Inbegriff:„Liebende Ehrfurcht— Llebende Hingabe“ In ſeiner volkstümlichen Art ſchöpfte der Referent ſein reiches Wiſſen aus der Theologie. In ergreiſender Weiſe wußte der Redner das hohe Lied der Stebe zu predigen, die Gott mit dem Menſchen verbindet. Mit einer liefen In erlichkeit ſchilderte er die Hingabe an Gott mit den reichen Quellen unendlicher Glaubens⸗ kraft. So wurde ſein drittes Referat ein Antwortgeben auf die vorausgegangenen Themen, die in ihrer Klarheit und Deutlichkeit der katholiſchen Frau ein Wegweiſer wur⸗ den in den Wirren unſerer Zeit. Mit den ernſten Eindrücken dieſes bebeutungsvollen Vortrages gingen die Verſammelten auseinander, nachdem Abt v. Neupperg herzlicher Beifall zuteil geworden war. Der Schlußvortrag des Vortragszyklus findet amt Mitt⸗ moch, 5. März, wiederum abends im Kaſinofdal ſtatt. K. G. * * Berufskundlicher Rundſunkvortrag. Am morgigen Freitag ſpricht um 18.05 Uhr Berufsberater Biſchoff⸗ Mannheim über„Die Berufe des Holzgewer⸗ be“. 1 und Ein gefährlicher Schütze * Nangenbrand im Murgtal, 27. Febr. Vor eini⸗ gen Tagen wurde in den Morgenſtunden nach der Wohnung der katholiſchen Schwe⸗ ſte rn geſchoſſen. Eine Fenſterſcheibe wurde zwe maf durchlöchert, glückliche rweiſe niemand ver⸗ letzt. Man vermutet einen Racheakt. er Lu tz er verſackte Winter Nach monatelangem vergeblichem Warten auf den i ſtr 1 Winter, werden von den hin⸗ geſtapelten Kohlenhaufen verbarri⸗ Mannheimern erſte Vorſtöße und Streif⸗ ch dem unentbehrlichen Inventar des Wald⸗ unternommen. Luſtig etlen die Fluten des 18, froh, der Starre des an die Wand gemalten inters entgangen zu ſein, und von den in e ag⸗ und Abendſonne bereits wieder be⸗ völkerten Sitzbänken am Strom gleiten die Blicke über die funkelnde Sonnenbrücke des glitzernden Waſſers nach dem jenſeitigen Ufer. Schwer ſtampfen die Schlepper den Rhein herauf vor den grauen Hin⸗ tergründen der noch unbelaubten Uferwaldungen, in denen das taſtende Auge bereits die erſten Triebe und die erſten kleinen flinken geſiederten Zirper als Vortrupp der Frühlingsſängerſchwärme ent⸗ deckt. Fr ſo wird der Frühling dieſes Jahr kaum ſchmecken, als auf die mmigkeit des vori⸗ Wi 8, aber eines wird eafür den Rhein ent⸗ — die Hoffnung und Erwactung auf die jahrzehntelang beſetzten Glockenkläuge, Fahnenwehen werden den erſten rheiniſchen Voll⸗ Szehn Jahren begehen. Alles wartet r Nachmitt [rühling ſeit ſet auf ihn—— Vom und Rhein Symbol des dem Lebensnery Mannheim⸗ Ludwigshafener Treibens wendet ſich der ſuchende Schritt tiefer in den Park, an den harrenden Schutz⸗ hütten, den hohltönenden Brücken vorbei, auf feuch⸗ 8 Jamilientragödie in Weinheim —d— Weinheim, 27. Febr. Heute früh gegen 7 Uhr verletzte durch mehrere Revolverſchüſſe ein hier in der Hauptſtraße wohnender 74 Jahre alter Geſchäftsmann ſeinen in ſeiner Haus⸗ gemeinſchaft befindlichen 51 Jahre alten erblindeten Neffen und einen weiteren 56jährigen Ver⸗ wandten, beides Brüder, derart, daß ſie in ſchwerverletztem Zuſtande in das Krankenhaus ge⸗ bracht werden mußten. Der Erblindete iſt dort kurz nach ſeiner Einlieferung ſeinen Verletzungen er⸗ legen, während der andere in Lebensgefahr ſchwebt. Der Täter erhängte ſich unmittelbar nach der Tat in einem Heuſchuppen. Nach einer weiteren Melduyg handelt es ſich um en 74 Jahre alten Schreinermeiſter Jakob Joch im, Inhaber der u. Co. bekannten Möbelfabrik Friedrich Er ſchoß, ohne daß ein Streit voraus⸗ N Kommunale Chronik Einheitstarif im Frankfurter Straßenbahn⸗ weſen * Frankfurt a.., 27. Febr. Das ſtädtiſche Ver⸗ kehrsamt hat eine neue Vorlage für die Aenderung des Straßenbahntarifs ausgearbeitet und den ſtädti⸗ ſchen“ Kötperſchaften zur Beſchlußfaſſung vorgelegt, nachdem die früheren Tarkifvorſchläge abgelehnt worden waren. Die neue Tarifvorlage ſieht den Einheitstarif auf der Baſis von 25 Pfg. vor. Die Vergünſtigungstarife werden in etwas verän⸗ derter Form beibehalten. Die neue Tariſvorlage ſoll eine jährliche Mehreinnahme von.2 Millionen Mark bringen. * 5 L. Reilingen, 28. Febr. Am Donnerstag fand hier unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Eichhorn eine Bürgerausſchußſitzung ſtatt, wozu von von dem aus 55 Mitgliedern beſtehenden Kollegium 40 erſchienen waren. Der 1. Punkt der Tagesordnung betraf eine Bürgſchaftsübernahme in Höhe von 3000 Mark für den Kraftwagenbeſitzer Jourdan mit jeder⸗ zeitigem Widerruf, die einſtimmig genehmigt wurde. Dagegen wurde die zweite Vorlage, der Ankauf von Straßengelände an der Hockenheimerſtraße, 811 Qm. zum Preiſe von 1,35 Mk. für den QOm. zur einheit⸗ lichen Vergemeindlichung des Straßenkörpers, mit 19 gegen 19 Stimmen abgelehnt. Die beiden nächſten, ſich ebenfalls mit Ankauf von Straßengelände in der Friedhofſtraße von Ludwig Schnabel und Theodor Klein und im Speyererweg von Friedrich Aſtor, Alois und Peter Fillinger befaſſenden Vorlagen fanden wieder die reſtloſe Zuſtimmung des Ausſchuſſes. Die fünfte Vorlage hatte neben der Bekanntgabe der Ge⸗ meinderechnung 1928/29 die Verwendung des ſich aus ihr ergebenden Ueberſchuſſes in Höhe von 3900 Mark, der durch die ſparſame Verwaltung heraus⸗ gewirtſchaftet werden konnte, zum Gegenſtand. Der Ueberſchuß wird zur Senkung der Gemein de⸗ teuer in den kommenden Haushaltplan eingeſtellt. Eine lebhafte Ausſprache rief der letzte Punkt her⸗ vor: die Ermächtigung des Gemeinderats zum An⸗ kauf kleineren Straßengeländes zum Preiſe von 1,35 Mark je Quadratmeter zur Vereinfachung des Ver⸗ waltungsgeſchäftes. Das Abſtimmungsergebnis(24 gegen 15 Stimmen) brachte deutlich zum Ausdruck, daß das Kollegium auf die ihm zuſtehenden Rechte keinen Verzicht leiſten will. Aus dem Lande * Heidelberg, 27. Febr. Medizinalrat Dr. Johann Holl hier wird in ſeiner Eigenſchaft als Bezirks⸗ arzt kraft Geſetzes in den Ruheſtand treten. Mit ihm ſcheidet aus dem amtlichen Medizinalweſen unſerer Stadt eine Perſönlichkeit, die während mehr als drei Jahrzehnten ſich als Arzt und auch als Meuſch großen Anſehens erfreut. * Plankſtadt, 27. Febr. Der bei einer Maſchinen⸗ gewehrabteilung in Tübingen dienende Schütze Phi⸗ lipp Bender von hier, hat einen jähen Tod ge⸗ funden. Er wurde von einem Pferde derart auf den Kopf geſchlagen, daß er an den erlittenen Ver⸗ letzungen ſtarb, ohne das Bewußtſein wieder er⸗ langt zu haben. Bender diente im 12. Jahre. Seine Leiche wurde mit militäriſchen Ehren zum Tübinger Bahnhof verbracht und nach Plankſtadt übergeführt, um dort beerdigt zu werden. Eine alte Mutter und mehrere Geſchwiſter trauern um den Heimgegan⸗ genen. ten Pfaden. Man freut ſich der ſtädtiſchen Hand, die nicht müde wird, das Tuskulum der Einwohner mit immer neuen Raſtpunkten weiter auszubauen und zu verſchönern. Namentlich am Rhein finden ſich neuerſtellte prächtige Ruhepunkte. Kommt man in den Bereich des Waldparkreſtaurants„zum Stern“, ſpürt man die Nachwehen der glänzenden Sarraſani⸗Schau. Man traut ſeinen Augen nicht, blinzelt und ſteht, fexiert und ſpannt, denn was zwiſchen dem Geſtrüpp von Hecken dort herüber⸗ äugt iſt das„Kamel Mannem“, jung und ge⸗ ſund, ſchwungvoll im Relief ſeiner Höcker— trotz der Todesnachricht aus Berlin— aber leider ſo un⸗ beweglich, daß man bald auf die Attrappe kommt. Und da man doch gerade am Bauen iſt, ſtellte man auch gleich eine prächtige Wildſau daneben Das Hei eh nach einem Zoo ſpricht aus derlei Baulichkeiten, daß es das härteſte Herz rühren muß. Man wünſcht ſich nur Stadrat und Stadtmäcen vor dieſes anklagende Bild, das in ſeinen Zuſammenhängen mit dem entſchwundenen Sarraſani⸗Geſchenk und den immer wieder au die Oberfläche tauchenden Wünſchen der Mannheimer nach einem Tierpark, in Deutſchland, wenn nicht in der Welt überhaupt, ſeinesgleichen ſucht.. Der ſtille Humor, der über dieſer Waldͤparkecke aber gleichfalls liegt, zeugt von dem geſunden Mutterwitz der Mannheimer, beſonders des Beſitzers vom Stern, der ſeine„Pappenheimer“ kennt. Hoffentlich brin⸗ gen die Mannheimer mit der Zeit das Wunder fer⸗ tig, aus Attrappen einen wirklichen Zoo zu zaubern. A. M. gegangen war, mit einem Revolver auf ſeine beiden erwachſenen Neffen, die er beide lebensgefährlich verletzte. Der eine der beiden Schwerverletzten, der von Geburt aus blinde, 50jäh⸗ rige Adam Friedrich, der einen Schuß in die rechte Schläfe erhielt, iſt bald nach Einlieferung ins Krankenhaus geſtorben. Das Befinden des zweiten Neffen, des 56 Jahre alten Karl Fried⸗ rich, den brei Schüſſe trafen, iſt ſehr ernſt. Schreinermeiſter Jakob Jochim war ein angeſehener und tüchtiger Handwerksmeiſter. Seine Finanzlage war keineswegs ſchlecht. Aber er hat durch den Ernſt der wirtſchaftlichen Verhältniſſe und auch in⸗ folge eines Prozeſſes den Kopf verloren und in einer Anwandlung von Geiſtesumnachtung die furchtbare Tat ausgeführt. Nachbargebiete Verkehrsunfälle * Ludwigshafen, 27. Febr. Geſtern nachmittag ſtürzte in der Harxheimerſtraße ein 37 Jahre alter Motorradfahrer zu Boden und blieb be⸗ wußtlos liegen. Er erlitt eine erhebliche Jer⸗ letzung am Kopfe und Hautabſchürfungen und mußte ſich in ärztliche Behandlung begeben.— An der Kreuzung der Kaiſer⸗Wilhelm⸗ und der Bismarck⸗ ſtraße ſtteß ein Kraftwagen der Beſatzung mit einem 42 Jahre alten Motorradfahrer zuſam⸗ men, wobei der Motorradfahrer vom Rad ge⸗ ſchleudert und ſchwer verletzt wurde. Die Noggenbrotfrage * Kaiſerslautern, 27. Febr. Die von Pirmaſens ausgehende Roggenbrot ⸗⸗ Verbrauchs Bewegung wird zur pfälziſchen Angelegenheit. Die Kreisbauernkammer beabſichtigt, von ſich aus in allen Bezirken der Pfalz eine Propaganda nach dem Pirmaſenſer Muſter einzuführen. In den nächſten Tagen ſoll in Kaiſerslautern die Preſſe der Pfalz zuſammengerufen werden, um ſie über den Zweck des erhöhten Roggenbrotverbrauches zu informieren und ſie zur Unterſtützung der guten Sache anzuhalten. Aufgeklärte Auto⸗Ueberfälle 5: Darmſtadt, 27. Febr. Die in der Nacht zum 22. Februar auf der Landſtraße nach Büttelborn ver⸗ übten Ueberfälle auf Automobiliſten ſind von Darmſtädter Kriminalbeamten und der Gendar⸗ merie Griesheim aufgeklärt worden. Als Täter kommen vier ſunge Männer aus Griesheim in Frage, die ſämtlich geſtändig find. Es handelt ſich, nach dem bisherigen Ermittlungsergebnis zu urtellen, mehr um ein Roheitsdelikt, als um einen räuberiſchen Ueberfall. Neuerdings hat ſich auch ein Automobiliſt aus Wiesbaden gemeldet, der einen Schuß in den Arm bekommen hat. Mörder im Krankenhaus verhaftet * Mainz, 27. Febr. Von welcher Bedeutung die Mitwirkung der Preſſe zur Aufklärung von Verbrechen, Feſtnahme von Verbrechern uſw. für den Polizeidlenſt ſein kann, bewies wiederum ein Vorfall, der vorgeſtern abend zur Verhaftung eines langgeſuchten Mörders im ſtädtiſchen Kran⸗ kenhaus führte. In einer Mainzer Zeitung hatte eine ganz kleine Notiz über die Einlieferung eines zugereiſten Handlungsgehilfen wegen einer Fußver⸗ letzung geſtanden. Einem Polizeibeamten fiel der Name auf. Der Beamte fand beim Durchſehen der polizeilichen Fahndungsblätter, daß der Betreffende wegen Mordes geſucht wurde. Den Reſt erledigte prompt die Kriminalpolizei. — Fußball auf der Straße— Tödlicher Unfall * Frankfurt a.., 27. Febr. Geſtern mittag er⸗ eignete ſich in der Lindenſtraße ein tödlicher Un⸗ glücksfall. Ein 21jähriger Ausläufer ſpielte auf der Straße Fußball, als er von einer Auto⸗ droſchke erfaßt und überfahren wurde. Seine Verletzungen waren tödlich. Eine ungewöhnliche Liebestragödie * Stuttgart, 27. Febr. Eine Liebestragödie hat ſich am Dienstag abend in Marbach am Neckar abgeſpielt. Der 25jährige Kaufmann Haus Schmidt aus Stuttgart und die 17jährige Hildegard Kunz haben ihrem Leben durch Erſchießen ein Ende gemacht. Schmidt lebte bisher mit ſeiner 22jährigen Frau in glücklichſter Ehe, bis er Ende 1929 die Hilde⸗ waren alle drei miteinander auf e s kene ball und am anderen T beſchloſſen ſie in den Tod zu gehen. Sie nah zu dieſem Zweck 5 einem Gaſthaus in Ludwigsburg ein Zimmer. Frau Schmidt holte jedoch einen Polizeibeamten, der dann vache brachte, wo Schmidt alle drei auf die Polize nach einem Verhör der Revolver abgenommen wurde. Die drei ſuchten nun den Tod auf den Schienen, nahmen aber ſchließlich davon Abſtand und beſchloſſen die Tat in Marbach auszuführen Dort verſchafften ſie ſich bei einem Handwerks, meiſter Unterkunft, wobei Schmiot bei ihm einen Revolver ausfindig machte. Es wurde nun wieder, um ausgemacht, daß alle drei abends ihrem Lehen ein Ende machen wollten. Den Platz dafür ſuchten ſie nachmittags aus und bei einbrechender Dunkel⸗ heit begaben ſich Schmidt und ſeine Geliebte auf den Platz, während Frau Schmidt Wache hielt. Als die Frau zwei Jungen begegnete, beauftragte ſie dieſe ſofort, das Stationskommando zu benachrichtigen. Die alsbald herbeigeeilten Landjäger fanden Schmidt in den letzten Zügen, während ſeine Ge⸗ liebte mit dem Kopf tot auf ſeinen Füßen lag, Es iſt anzunehmen, daß Schmidt zuerſt ſeiner Geliebten die tödliche Kugel in die Schläfe ſchoß und dann ſich ſelbſt. Aus R 14.45 Uhr: und fun k⸗Programmen Freitag, 28. Februar München: Stunde der Frau. 16.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. München; Leſeſtunde. 16.30 Uhr: München: Konzert. 17.30 Uhr: Köln: Schrammelkonzert, Mü n chen; Klavierkonzert. 18.05 Uhr: Frankfurt, Zeitfragen, Stuttgar t, Be⸗ rufstudlicher Vortrag. 18.15 Uhr: München: Erziehungsſtunde. 18.95 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Sternkund⸗ licher Vortrag. 18.45 Uhr: München: Vortrag: Schulmuſtk pflege, 10.10 Uhr: Sämtliche gene Sender: Funk⸗ probeſchreiben für Stenographie, Mailand, Tu In, Konzert. 19 30 Uhr: Berlin: Zum Gedächtnis von Frkedr, Ghert, Frankfurt, Stultgart: Hausmuſik, München Klavierkonzert, Budapeſt: Ungariſche Lieder und Zigeunermuſik. 19.40 Uhr: Davenkry: Leichte Muſik. 20.00 Uhr: Hamburg, Os lo: Sinſoniekonzert, Köln Toulouſe: Konzert, Stockholm: Militärmuftk, Wien: Operette„Die ſüßen Griſetten“. 20,15 Uhr: München: Oper„Lruiſe“, Katto witz, Warſchau: Sinſoniekonzert. 20.30 Uhr: Breslau: Konzert, Frankfurt, Stu t gart: Humoresken, Mailand, Turin: Konzert 20.45 Uhr: London: Tanzmuſik. 21.00 Uhr: Berlin: Guarueri⸗Quartett, wuſterhauſen, Köln: Fgaſtnochtsſzenen, Daven⸗ try: Sinfoniekonzert, Kaſchau, Preßburg: Kon⸗ zert, Rom: Operette„Bambu“, Wien: Violinkonzert 21.15 Uhr: Fra kfur t, Stuttgart: Querſchitt durch europäiſche Muſik 18901900. 21.45 Uhr: Wien: Volkstümliches Konzert. 22.15 Uhr: München: Sport, Stockholm: Streich, orcheſter. a 22.30 Uhr: Berlin: Kartenſpiele, Brünn, Kaſchau, burg: Konzert. n: Seemannslieder. furt, Stuttgart: Tanzmuſik. : Einſame Muſik, London: Tanzm. * 5 Der Berufskundliche Vortrag über Stuttgart um 18.05 Uhr wird von Berufsberater Biſchoff, Mannheim ge⸗ halten über„Die Berufe des Holzgewerbes“. *. Königs Prag, Preß 22.40 Uhr: L o 23.10 Uhr: Fr 24.00 Uhr: Kö Die Hausmuſtk um 19.30 Uhr über Stuttgart und Frank⸗ furt lommt aus einem Privathauſe in Hei dehb ang. Mitwirkende: Alwine Möslinger, Rud Hindemith, Kak Grüneberger.. zee * 5 5 Die Tanzmuſik um 23.10 Uhr kommt aus dem„Cafaſhhe Mannheim und wird geſpielt von der Kapelle O. Geller rr 7 2 8——— Weller⸗Nachrichlen der Badiſchen Landeswellerwarte Karlsruhe — r Wind f 8— Wetter 8 Micht Stärke Wertheim ſt Ul leicht Regen Königsſtuhl 80 5 bedeckt Karlstuhe 8 leicht„ au Bad till leicht„ Villingen 80 leicht 4 Feldba. Hof ſtill leich 1 Badenweil. 8 wolkig St. Blaſien 8 leicht wo lig Bad. Tür h. 80 leicht wolkig Die anhaltende Zufuhr warmer Luft hat die Temperaturen des ganzen Landes weſentlich erhöht. Nur in der Baar kam es noch zu leichten Straß⸗ lungsfröſten. Im Gebirge iſt die Froſtgrenze auf ungefähr 1000 Meter geſtiegen, ſo daß bis in mittlere Lagen Tauwetter herrſcht. Vor der franzöſiſchen Küſte iſt das Biskayatief ſtatlonär geworden und füllt ſich auf. Während Deutſchland bis zur Elbe noch unter dem Einfluſſe der kontinentalen Luft⸗ zufuhr aus dem polniſchen Hoch ſteht, ſetzt ſich bei uns die warme Strömung aus Süden durch, Wir werden die milde Witterung auch morgen behalten. Wetterausſichten für Freitag, 28. Februar: Fortdauer der milden, mot b deckten Witterung. Strichweiſe geringe Niederſchläge. Nur höchſte Gez birgslagen leichter Froſt. 0 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Febrnar Abein wege 4 24 25. 26 2 eee eee e Baſel„8 5 3. Schufterime, 0 200 1 1% Mannen 1 7017 Sehl 14738 35 Jaaſſſen; a, Maxau.24 318 0 Blochingen.4000 240.79 1 Mannben 183 1 86 79 Heilbronn 1,2011744 Taub 10910 25 5 Kö; 0 940 85 71 on: Dr. Stefan ünfelder Song rt Ehmer Gicht ſchäftliche Mit⸗ Her ſusger er, Dr. Has. Neue Mannßeimer Zeitung Monvbeim R 1. 46 Schluß des kedaktionellen Teils 7 f eee, verwenden zur pfiege ihrer linder nur& 55 N e e ee eee Hengdten“!“ Cremen 7 A M lik und Lo ly Müller Handels nz Kigcher— An 0 11 8 Fr a n und gef 5 itlich in Nannheim— Dr. 8 brige f teilungen Jako Drucker und Ver m. h. H. gard Kunz kennen lernte. Am letzten Samstag . r 1—— eudose 80 Pfg. ol U brog. 5057 Große 5 einan da zu ien knall! recht D gefiel Indie Onke macht dabei ladet, geleg, Tag dort ſeine⸗ 1930 ——— kene in den weck in . Frau er dann Schmidt nommen Uf den Abſtand tführen. dwerkz, n einen wieder. t Lehen ſuchten Dunkel⸗ auf den Als die ie dieſe ichtigen. fanden ine Ge⸗ ag. Es eliebten d dann — men Konzert. u chen; 1 t, Be⸗ ernkund⸗ r. Ghert, nchen: der und Köln, ärmuſik, o witz, Stutt⸗ Konzert. nigs⸗ aven⸗ tittlere ſiſchen n und Elbe Luft⸗ ich bei 0. torgen far: lng. e Ges Mit⸗ Sger ex, zeitung * em Ende doch Freude bringen. „:..... ou lou, 27 Meine Mutter ſagte mir ſchon die ganze Woche, daß ſie mich mit etwas überraſchen würde, was mir große Freude mache. Ich war natürlich ſehr geſpannt, konnte mir aber nicht denken, was es ſein könnte. Als ich dann Samstag, den 22. Februar, mittags von der Schule nach Hauſe kam, gingen wir gleich nach dem Eſſen bei herrlichem Wetter der Rennwieſe zu. Halloh, rief ich, es geht zum Preismaskenfeſt auf der Rennwieſe, und mein Herz pochte vor Freude, denn ich hatte ſo etwas noch nie geſehen. Als wir um 4 Uhr dort waren, wimmelte es ſchon bunt durch⸗ einander im ſchön geſchmückten Saal. Was gab es da zu ſchauen und zu lachen; den größten Lärm mach⸗ ten die Indianer, die immer mit ihren Piſtolen knallten. Als die Muſik ſpielte, da hüpften wir ſo recht durcheinander und waren uns garnicht fremd. Da gab es allerhand ſchöne Masken; am beſten gefielen mir die Rotkäppchen, Kaminfeger und die Indianer. Alle kann ich garnicht aufzählen. Der Onkel, der die Sache leitete, hatte ſich ganz weiß ge⸗ macht und führte mit einem Eſel die Polonaiſe an; zabei wurden Gutſcheine verteilt, für die wir Schoto⸗ ladetäfelchen bekamen. Auch viele Ballons wurden verteilt; wer geſchickt war, konnte einen fangen, aver ich habe keinen geſchnappt. Bei den Loſen hatte ich leider auch kein Glück. Der Nachmittag war raſch zu Ende; ich wollte nur, die Schulſtunden gingen auch ſo ſchnell herum. Am Sonntag morgen ſollten dann die Masken gefilmt werben. Deshalb ging ich ſchon um 8 Uhr zur Kirche, um mir ſpäter das Filmen anzuſehen. Das war nicht ſo einfach für den Filmonkel, bis alles ſowett war. Er mußte ſo viel ſprechen, daß er oft um ein Hlas Waſſer bitten mußte und es war bereits Nach⸗ mittag, bis alles fertig war. Mit was für ſchönen Spielſachen konnte man dabei ſpielen, Teddybären, Puppenwagen, Autos und große Ballen, alles vom Spielwarenhaus am Paradeplatz. Auch goldige Kleid⸗ chen der Firma Nadelmann wurden gezeigt und ich habe mir ſchon zu Oſtern etwas gewünſcht. 4 Von den Masken verrate ich euch aber nichts; es war alles da. Deshalb verſäumt es nicht, wenn ior euch noch mitfreuen und das ſchöne Feſt im Film an⸗ ſchauen wollt; kommt am 17. März in den Glorra⸗ palaſt. Dort wird der Film vorgeführt; ich freu mich jetzt ſchon darauf, denn ich habe noch ein bißchen Geld — das wird wohl reichen. Emilie., 9 Jahre. Das Palmenhaus, das zu den beſuchteſten Gebäu⸗ gen Mannheims zählt, wurde das Ziel unſeres letz⸗ ten ſonntäglichen Spaziergangs. Wohlige Wärme empfing uns, als wir über die Schwelle des Por⸗ lales geſchritten waren. Wie einem Urwalde in tro⸗ piſcher Pflanzenfülle glich das Innere. Die ſeltenſten Naturſchönheiten boten ſich unſeren Augen. Orchideen in prächtigſter Farbtönung wech⸗ ſelten mit rieſigen Chryſanthemen. Der ganze Raum glühte von Farbe und Duft. In all' der Farbenpracht verſteckt, ſtand eine Bank, von der man den ganzen Hain überblicken konnte. O, wer da ſitzen könnte, und träumen, von fernen Lan⸗ den, fremden Sitten und Gebräuchen. In Träumen verſunken ſchritt ich neben meinem Vater her, der mir die Art der Gewächſe erklärte. Dattel⸗ und Fächerpalmen führten uns in Ge⸗ danken in die fernen Zonen des Urwaldes. Zahl⸗ keiche Goldfiſche ſchlängelten ſich durch das trauliche Wäſſerlein, das wie ein ſtiller See inmitten der Pracht lag. Noch viele andere Tropenpflanzen, die ich noch nicht kannte, wurden beſichtigt. Mit einem letzten Blick auf das prächtige Idyll, verließen wir das ſchöne Palmenhaus. Jeder, der es noch nicht kennt, ſollte es ſich jetzt in ſeiner ſchönſten Blütezeit anſehen. M. F. Es war einmal ein Landmann, der auf einem ab⸗ gelegenem Bauerngute wohnte. An einem ſchönen Tag ging er in die nächſtliegende Stadt und kaufte dort einen großen Roſenſtrauch, um ihn in die Mitte ſeines blumenreichen Gärtchens zu pflanzen. Als dies ſeine beiden Töchter, Mariechen und Zieschen ſahen, konnten ſie ſich nicht erklären, daß der Vater dieſe dürren, dornigen Stauden unter die ſchö⸗ zen, farbenprächtigen Blumen ſetzen wollte.„Dieſe Dornen ſind eine ſchlechte Zierde, ſie entſtellen un⸗ 1 ſeren ganzen Garten“, ſagten ſie zu ihm. Aber der Vater ließ ſich in ſeinem Eifer nicht ſtören und er belehrte ſie:„Habet nur Geduld liebe Kinder, ſagte er zu ihnen“, der Roſenſtrauch wird ſo wunderſchöne Blumen hervorbringen, wie ihr in eurem ganzen Leben noch keine geſehen habt. Beide wollten dies 50 glauben und ſchüttelten ihre krauſen Locken⸗ pfe. Aber ſiehe da! Der dornige Strauch fing an aus⸗ zuſchlagen und bekam ſchönes dunkelgrünes Laub. erſchienen zarte Knoſpen die nach und nach größer wurden. Nachdem nun alle anderen Blumen ver⸗ blüht waren, öffneten ſich endlich die Roſenknoſpen, und der Strauch prangte mit einer Menge von duf⸗ tenden Roſen über deren ſchöne Purpurfarbe und Wohlgeruch die beiden Mädchen ſehr erfreut und ganz entzückt waren.„O wie ſchön“, riefen ſie mehr⸗ mals,„ſie find ſchöner als alle anderen Blumen un⸗ eres Gartens. Der Roſenſtrauch, iſt die ſchönſte Zierde.„Als der Vater ihre Freudenrufe hörte, ſprach er zu ihnen.„Seht ihr nun liebe Kinder wie aus den Dornen Roſen geworden ſind, ihr mußtet zwar en ganzen Frühling hindurch warten und verloren einahe die Geduld, aber nun erkennt ihr, wie wahr Sprichwort iſt,„die Zeit bringt Roſen.“ Wie mit öteſem Dornenſtrauch, der Roſen bringt, ſo iſt es guck ait den Widerwärtigkeiten des Lebens, die uns M. E. 15 Jahre. Mannheim. e 0 cdu Mou uu Einſt lebte in einem See ein Waſſermann. Tags⸗ über ging er an das Ufer und ſchenkte den Mädchen, die am Ufer ſpielten, ſchöne Bänder und Schleifen. Da kam der Waſſermann auf den Gedanken, er könne auch einmal einem Menſchen ſein Reich zei⸗ gen. Er zog einen grünen Anzug an und ſtieg aus dem See, ging in das Bauernhaus, das in der Nähe des Sees lag. Er klingelte und der Bauer machte freudig auf. Der Bauer zeigte ihm ſeine Wohnung. Als er mit Beſichtigen fertig war, fragte der Waſ⸗ ſermann den Bauer, ob er auch einmal ſein Reich beſichtigen wolle. Da ſagte der Bauer: „Ich komme ſchon, aber heute nicht mehr, morgen bin ich am See.“ Hierauf ging der Waſſermann wieder in den See. Am andern Tag kam der Bauer an den See und durfte das Reich des Waſſermanns beſichtigen. Sie gingen durch einen langen gläſernen Gang, der zur Wohnung führte. Zuerſt kamen ſie durch große Säle, die prächtig eingerichtet waren. Dann führte ihn der Waſſermann in ein kleines Zimmer, indem viele Käfige hingen. Hier ſtand der Thron des Waſſermanns, welcher aus lauter Korallen war. Er ſetzte ſich hinein und ſagte: aud las Manis „Das ſind meine Seelenvögelchen, ſie ſind meine Liebſten im ganzen Reiche! Hör nur, wie ſie ſchön ſingen können, man muß nur eine Weile ganz ruhig ſein.“ Bald darauf hörte man den lieblichen Geſang der Seelenvögelchen. Der Waſſermann erklärte ihm, das ſeien die See⸗ len der Menſchen, die in dieſem See ertrunken ſind. Dem Bauer wurde es bang, und er bat den Waſſer⸗ mann, ihn nach Hauſe zu laſſen. Nach kurzer Zeit wollte der Waſſermann wieber jemand ſein Haus zeigen und ging deshalb in das Dorf. Währenddeſſen ging der Bauer an das Ufer des Sees, ſuchte den Glasgang, fand ihn auch und ſchlich ſich in den Saal, in welchem die Seelenvögel waren. Er öffnete die Käfige und die Seelen waren erlöſt. Der Waſſermann fand keinen Menſchen und kehrte allein in ſein Reich zurück. Als er merkte, was hier geſchehen war, hatte er kein Vertrauen mehr zu den Menſchen und blieb für ſich ganz allein in ſeinem Schloß. Das merkten am beſten die am Ufer ſpielenden Mädchen, denn er kam nicht mehr um ihnen Bänder zu ſchenken. Gertrud K. Noluu pf Die Sivux⸗Indianer hatten das Kriegsbeil aus⸗ gegraben. Diesmal ſollte aber kein Krieg mit Rot⸗ häuten geführt werden, ſondern man wollte das Bleichgeſicht, das ſich an den Grenzen Dakotas an⸗ geſiedelt hatte, vertreiben. „Grizzly“, der oberſte Sioux⸗Häuptling, hatte alle Häuptlinge und Unterhäuptlinge zum Kriegs⸗ rat zuſammengerufen, denn ein Ueberfall, ohne ihn vorher zu beraten— undenkbar. Viele Vorſchläge wurden vorgebracht, jedoch keiner wollte den An⸗ weſenden gefallen. Schließlich trat der„Rote Pfeil“, der Sohn des Oberhäuptlings, in den Kreis der Verſammelten. Er war noch ſehr jung, aber er hatte ſchon eine be⸗ achtenswerte Tat vollbracht und war daher auch in den Reihen der Krieger aufgenommen worden Der„Rote Pfeil“ war in den Kreis der Ver⸗ ſammelten getreten. Er ſprach: „Alle Söhne der Sioux zerbrechen ſich die Köpfe, um eine Ueberfallsart ohne Blutvergießen zu fin⸗ den. Der weiße Länderdieb hat aber„FJeuerrohre“ und weiß wohl, wie man damit umgeht. Doch mit Liſt laſſen ſich alle Schwierigkeiten beſeitigen. Ich opfere mich für meinen Stamm, denn ich verkleide mich als armer Indianer, gehe zu dem Bleichgeſicht und bitte um Unterkunft für die Nacht. Sicher werbe ich aufgenommen werden und während der Nacht öffne ich die Türe, daß ihr das ſo verhaßte Bleich⸗ geſicht töten könnt.— Ich habe geſprochen.— Hugh.“ Uff! Uff! ſtaunten da alle Roten und„Grizzly“ zollte ſeinem klugen Sohne hohes Lob. Die Sache hatte aber einen Haken. Zufällig hatte nimlich ein Tauſchwarenhänbler, der bei den Roten gut bekannt war, an der Be⸗ ratung teilgenommen. Dieſer erſchrak fehr, denn er kannte den„weißen Länderdieb“ ſehr gut. Es war ein Deutſcher, wie er ſelber, und der Händler kehrte oft bei ſeinem Landsmann und Freund ein, um ſich mit ihm über die Heimat zu unterhalten. Nachdem der Tauſchhandel mit den Roten beendet war, wußte der Händler nichts Eili⸗ geres zu tun, als ſeinen Freund zu warnen. „Was machen wir fetzt? Soll ich beim Fort Hilfe holen?“ fragte ein kräftiger, großer Mann den uns ſchon bekannten Händler. „Nein! Wir bringens ohne fremde Hilfe fertig, dieſen verteufelten Roten zu widerſtehen“, antwor⸗ tete dieſer.—„Wieſo?“—„Wir laſſen den„Roten Pfeil“ ruhig ins Haus eintreten und überfallen und feſſeln ihn. Aber erſt wenn der Oberhäuptling die Friedenspfeife mit uns raucht, geben wir den In⸗ dianer wieder zurück.“ „Ah!“ atmete der Farmer erleichtert auf,„ſo machen wir es.“(Schluß folgt.) cho Job folslo Eine Maunheimer Sage Ungefähr auf dem halben Wege zwiſchen Mannheim und Feudenheim führte von der Heidelberger Heerſtraße rechts abwärts ein einſamer Feldweg an dem Schützenhäuschen vorüber durch die menſchenleere Flur. Schwermütige Stille umgibt den Wanderer; nur zuweilen noch tönt der Knall einer Pei ſche von der Landſtraße herüber, bald ver⸗ liert ſich auch dieſe Spur des Lebens in der ſchauer⸗ lichen Einöde. Der Wanderer überläßt ſich ernſter Betrachtung. Plötzlich weckt ihn ein Geräuſch; er wendet die Augen rechts, ein Schwarm aufgeſcheuch⸗ ter Stare ſchwirxrt kreiſchend aus rauſchendem Schilfe. Hier iſt das Teufelsloch, eine grauen ⸗ volle ſumpfige Tiefe, von Unken be⸗ wohnt und ſcheußlichen Molchen. Durch den Nebel der Vorzeit liſpelt die geheimnisvolle Sage: In dem Dorfe Dornheim, welches mit dem benachbarten Mannheim zur Burg Rheinhauſen ge⸗ hörte, wohnten einſt dret wohlhabende Brüder, die ſich teils von Fiſchfang, teils von Ackerbau nährten. Sie beſaßen faſt am Ende der Gemarkung ein großes Stück Ackerland, auf das ſie ſeiner Fruchtbar⸗ keit wegen großen Fleiß verwandten. Da es ihnen dort an Waſſer fehlte, wünſchten ſie einen Brunnen zu haben und begannen einen ſol⸗ chen zu graben. Durch vereinte Anſtrengung gelang⸗ ten ſie bald in bedeutende Tiefe, doch fanden ſte ſelt⸗ ſamerweiſe kein Waſſer. Dagegen begegneten ihnen bei dieſer Arbeit allerlei Unfälle. Oefter rollte die aufgegrabene Erde wieder hinunter und verſchüttete die Tiefe; zuweilen zerbrachen ihre Schaufeln in lockerem Sande; ja einmal ſetzten ſich zahllose Raben rings um die Grube und krächzten aufs wil⸗ deſte. Ein andermal, als die Brüder gerade zur Arbeit kamen, ſahen ſie eine weiße Frau in der Grube ſchweben. Doch ließen ſie ſich durch das alles nicht abhalten, weiterzugraben. Endlich ſtießen ſie mit ihren Spaten auf eine große eiſerne Platte; die Schläge darauf widerhallen dumpf; nur umſo emſiger ſchürften die Brüder; aber die Erde wurde ſo ſchwer und dicht, daß die Geſchirre faſt bei jeder Anſtrengung brachen. Angſtſchweiß rollte von den Stirnen der Brüder; ſie konnten die Arbeit unmöglich weiter fördern. Der Jüngſte von ihnen eilte ins Dorf, um Hilfe zu holen, indeſſen die beiden anderen ſich wieder ans Werk machten. Da wars ihnen plötzlich, als hörten ſie dumpfes Donnergrollen tief im Innern der Erde. Erſchrocken hielten ſie eine geraume Weile inne; aber alles war wieder ſtille geworden. Der füngſte Bruder kehrte nun mit Helfershelfern und allerlei Werkzeugen zu⸗ rück, und die Arbeit begann aufs nene. Den vielen Händen gelang es endlich nach unſäglicher Mühe, die eiſerne Platte zu heben. Wie erſtaunten ſie aber, als ſie darunter einen großen Sarg von blankem Silber erblickten mit einer prächtigen Inſchrift. Es drängten nun alle herbei um dieſe Inſchrift zu leſen. Da hörte man plötzlich wieder den unterirdiſchen Donner; der Sarg wankte, ein gewaltiger Waſſerſtrom brach aus der Tiefe hervor und füllte die ganze Grube aus. Nur wenige konnten ſich retten; die meiſten wurden die Beute des Todes, die Erde ſank ringsum in die Tiefe hinab und begrub auch die Brüber auf ewig. Die wenigen, die ſich zu retten vermocht, flohen nach Dornheim zurück und erzählten das gräßliche Erlebnis. Alt und jung eilte hinaus an die Stelle: ein tiefer Teich war daraus entſtanden, deſſen fin⸗ ſteres Waſſer alle Hoffnung und Neugier und Hab⸗ ſucht für immer verſchlang. Das Dorf Dornheim iſt ſpurlos verſchwunden, es iſt untergegangen im Strom der Zeit; auch die Burg Rheinhauſen beſteht nicht mehr. Jenen Teich aber ſehen wir heute noch und ſein Name erfüllt die Seele mit Schauer. Ah! Es war alles nur ein Traum. Das war der erſte Gedanke, als ich wieder zu mir kam, nachdem ich von einem ſchrecklichen Traum entſetzt aufge⸗ fahren war. Wohl wußte ich jetzt, daß nichts Wirk⸗ lichkeit war; aber die Geiſter des Schlafes und der Nacht gaben mich noch nicht frei. Angeſtrengt verſuchten meine Augen die Dunkel⸗ heit um mich zu durchdringen. Aber die Nacht war ſo ſchwarz, daß es mir nicht gelang, die Hand, die ich vor meine Augen hielt, zu erkennen. Auch das Schweigen um mich ſchien grenzenlos. Da plötzlich dröhnten vier langſame feierliche Töne durch die Stille und gleich darauf zitterte ein noch tieferer Ton fünfmal durch die Luft. Und wie auf ein Zeichen ſchlugen noch drei andere Glocken ſchwer und ernſt die Stunden. Endlich war der letzte Ton verhallt. Aber was war das? Hatte der Glockenſchlag ſchlummerndes Leben erweckt? Ganz laut und deutlich knarrte die Diele. Ich lauſche auf⸗ merkſam, und als alles ſtill blieb, wollte ich meine Angſt ſchon verlachen und ſagte halblaut zu mir: „Du träumſt ja noch!“ Aber ſchon knarrte die Diele wieder und jetzt noch deutlicher. Ich begann zu zittern. Lebten die Geiſter, die mich vorhin ſo unſanft aus dem Schlummer riſſen, wirklich? Doch eine Zeitlang herrſchte wieder tiefe Stille, und ſchon begann es ganz laugſam zu däm⸗ mern. Aber noch immer hatte mich das Gefühl der Bangigkeit nicht ganz verlaſſen. Da ſchreckte mich ein neues fremdes Geräuſch auf. Ein ganz leiſes, fernes, helles Klingen war an mein Ohr gedrungen. Was konnte das nur ſein? Als ich mir am Tag überlegte, was das geweſen ſein könnte, wußte ich auf einmal, daß ein Wecker aus der Nachbarſchaft mit ſeinem Raſſeln mich geweckt hatte, und ich konnte es kaum verſtehen, daß dieſes alltägliche Geräuſch mich in ſolches Gruſeln hatte bringen können. Ohl wie atmete ich erleichtert auf, als die Däm⸗ merung ſo weit vorgeſchritten war, daß ich alle Gegenſtände in meinem Zimmer erkennen konnte. — Wieder ſchlugen die Kirchenuhren. Aber ſo ganz anders, ſo garnicht mehr geſpenſter⸗ haft klang ihr Ton. Konnten das dieſelben Glocken ſein, die die Nacht durchtönten? Und jetzt begann auch wieder auf der Straße das werktägliche Leben. Und als ich die erſte Straßenbahn vor dem Haus vorbeifahren hörte, war ich ſo beruhigt, daß ich mich freute, als ein Blick auf die Uhr mich belehrte, daß ich noch eine halbe Stunbe ſchlafen durfte. Annelieſe G. Zahleurätſel 123 4 5 6178 4% 8 10 2 1 10 11 12 3 13 4 14 1 15 2 7 1 17 48 1 8 16 %VV⁵P 1 18 7 17 3 19 8 7 5 17 14 12 1 17 18 7 7 1 17 4 5 2 2 10 20 7 20 21 4 7 5 11 3 21 15 4 3 15 21 17 16 21 15 8 1 0 8 2 5 15 11 4 9 8 10 2 1 8 15 11 1 15 8 21 14 1 1 15 8 21 14 d S e ee tr Die erſte wagrechte Reihe ergibt das gleiche Magiſches Qnadrat 1. Bubdhiſtiſcher Prieſter 123 2. Gebetsſchluß 2 3. Beſitzfürwort 4. Mädchenname. Kurt F. 2 3 Beſuchskartenrätſel W. E. T. Teinberg Wo wohnt dteſer Mann? Hans Hauck, 14 Jahre alt. * Silbenrätſel Aus den Silben: a— bar— bar— ber— de— e— e— e — gau— ge— he— is— je— kur— lem * Mannheimer Töchterſchule = Stadt in der Nähe Mannheims = Stadtviertel von Mannheim = Bedeutendes Induſtriehaus = Städtiſche Anſtalt * Geſchäftsſtraße = Stäbdtiſches Unternehmen = Autogarage in Mannheim = Verkehrsamt = Sportplatz = Vereinshaus = Vereinshaus = Volksſchule = Stadtteil von Mannheim = Neue Siedlung in Mannheim. wie die erſte Senkrechte. Lotte L. leut— mer— na— nant— ne— nen— ok — per— rich— ro— ro— rok— ru ru— ſa— ſche— ſi— ſta— tat— tor — troi— ur— us— vi— ſind 25 Wörter zu bilden, deren Anfangs⸗ und End⸗ buchſtaben beide von oben nach unten geleſen, den Anfang eines Gedichtes von Felix Dahn ergeben. Die Wörter bedeuten: 1. Deutſcher Liederdichter. 2. Baumart. 3. Be⸗ zeichnung der Römer für den Germanen. 4. Schlachtort im 18. Jahrhundert. 5. Germa⸗ niſche Schriftzeichen. 6. Name von 4 Päpſten. 7. Gefäß. 8. Römiſche Gottheit. 9. Stadt in Paläſtina. 10. Heldenmut. 11. Weſtgotenkönig. 12. Schlangengattung. 13. Beſondere Art von Steuer. 14. Voranſchlag. 15. Militäriſcher Rang. R. Sch. * Auflöſung bes Silbenrätſels 1. Linde. 2. Eberhard. 3. Radius. 4. Nachen. 5. Elle. 6. Ulſter. 7. Natter. 8. Differenz. 9. Abraham. 10. Ratte. 11. Benevento. 12. Erbe. 13. Iſidor. 14. Tabora. 15. Elbe. Der Spruch lautet dann: Lerne und arbeitel H. Gründung einer Getreibeabſatz⸗Genoſſen⸗ ſchaft in der Pfalz Febr. nach ſehr gebe Verhaindlungen die Gründun 9 27 Pirmaſens Dieſer Tage wurde in Pirmaſens der Pfälziſchen Getreideabſatz⸗Genoſſen⸗ ſchaft e. G. m. b. H. vorgenommen. heck und Ziel ver⸗ ſelben iſt die Zuſammenfaſſung jeder in der? e den Getreidemenge, insbeſondere des Weiz Zukunft kein Landwirt mehr einen niedrigen Preis für feine ten, ſondern jedes Mitglied am Jahresſchluß den aus den erztel⸗ ten verſchiedenen Verkaufspretſen errechneten en⸗ 1 3 tn hohen oder belie odukte erl Durchſchnittspreis zugeteilt bekommen. Hand in tung w eine Lom Hand mit der gemeinſamen Verwer⸗ rierung der Ware vor⸗ genommen, und zwar d eſta jeder Landwirt ſofort bei Anlieferung der Ware 60 bis 70 v. H. des Gegenwertes erhält, während weitere Ausſchüttungen im Laufe des Jah⸗ res nach dem Verhältnis der getätigten Verkäufe vor⸗ genommen werden. Der endgültige Zins ſatz dürfte ſich auf 4 bis 5 v. H. belaufen. Durch die Aus ſchließung jedes elgenen Ge⸗ winnes und die beabſichtigte Zuſammenarbeit zwiſchen dem beſtehenden Handel und den Genoſſenſchaften bildet die neugegründete Getreide⸗Abſatzgenoſſenſchaft eigentlich nur eine Treuhandgeſellſchaft der Landwirtſchaft. Ob auf dieſer Baſis eine Linderung der Agrarnot erzielt werven kann, wird die Zukunft lehren müſſen. e * Voxjahresdividende der Bayeriſchen Vereinsbank. Der AR. der Bayeriſchen Vereinsbank München⸗Nürnberg beſchloß, der auf den 18. März einzuberufenden HV. für 1029 die Verteilung einer Diyidende von wieder 10 v. H. auf die StA. und von unverändert 6 v. H. auf das dividendenberechtigte Vorzugs⸗Atk. in Vorſchlag zu bringen. * Karlsruher Lebensverſicherungsbank AG. Korlsruher Lebensverſicherungsbank Ach. betrug im Jahre 1979 nach den vorläufigen Feſtſtellungen der Neuzu⸗ gang 11946 Verſicherungen über 77,8 Mill./ Der Be⸗ ſtand on Kapitalverſicherungen bezifferte ſich Ende 1920 ohne die aufgewert. Verſicherungen auf 77 361 Verſicherun⸗ gen über 484,1 Mill. 4 gegen(9 260 Verſicherungen über 483,0 Mill.& auf Ende 1928. Der Reinzuwachs be⸗ trug 50,4 Mill. 4. Die Sterblichkeit iſt infolge der ſorg⸗ Bei der fältigen Riſikenauswahl ſtark hinter den erxwartungs⸗ mäßigen zurückgeblieben. Die Gewinnreſerven gewähr⸗ leiſten bei Fortdauer der verſicherungstechniſchen Voraus⸗ ſetzungen die dauernde Aufrechterhaltung ber bisherigen Dividendenſätze der Verſicherten. „.5 Millionen„ Verluſt bei der Düſſeldorfer Rück⸗ verſicherung. In der geſtrigen ao. GV. wurde ergänzend mitgeteilt, daß die Geſellſchaft im zweiten Halbjahr 199 über 15 Mill. 4 Verluſte erlitten habe; hiervon allein etwa 600 000/ in Feuergeſchäften. Es habe ſich immer tlicher herausgeſtellt, daß nur noch die Rückverſiche⸗ geſellſchaften noch arbeiten könnten, die mit den gro⸗ Konzernen auch aktienmäßig verknüpft ſeien. Die eldorfer Rückverſicherung habe infolge ihrer ſtark ver⸗ ſchlechterten Vermboensloage die Fuſionsbedingungen der Münchener Rückverſicherungs⸗Geſellſchaft akzeptieren müſ⸗ ſen, um den Aktionären wenigſtens einen wenn auch ge⸗ ringen Teil ihrer Einzahlungen zu erhalten. Ein Ver⸗ treter der Münchener Rückverſicherung gab ſchließlich noch die Zuſage, daß kleine Spitzenbeträge von Düſſeldorſer Aktien nach Möglichkeit entſprechend dem Kurswert der da⸗ für in Kauf zu gebenden Münchener Aktien in bar ab⸗ gelegt werden ſollen. * Volksbank Wehr e. Gmbez. Die Bank verteilt eine Dividende von insgeſamt 4431. Die Geſchäftsanteile betragen 50 157, die Spareinlagen 322 528. Die Mit⸗ gliederzahl ſtieg um 18 auf 422 Perſonen. * Vereinsbank Waldkirch e. Gmbceß. Im 24. Geſchäfts⸗ fahr erzielte dieſe Sparkaſſe und Genoſſenſchaftsbank einen erhöhten Reingewinn von 99 437(i. 28 703), gus dem 8 v. H. Dividende(i. V. desgl.) verteilt wer⸗ den ſollen. Die Spareinlagen haben um ca. 50 v. H. zugenemmen; die Einlegerzahl ſtieg um 567 auf 1514. Ddie Haftſumme der 855 Mitalieder mit 909 Anteil. beträgt 451 500(4 000] 4, die Mitaliederzahl ſtieg durch 107 Zu⸗ gänge und 53 Abgänge von 801 auf 835. Der Bericht kon⸗ ſtatiert für 1929 eine überaus erfreuliche Kurd Eig. O Fran furter Genoſſenſchaftsban! Frankfurt/ M. Die GV. genehmigte den bereits veröffentlichten Ab⸗ 7 V. Dr.) ſchluß mit wieder 10 v. H. Dividende. Die Ent⸗ wicklung wird als günſtig bezeichnet. O Arn. Georg Ach. Neuwied.(Eig. Dr.) Die im Vor⸗ jahre durch Zuſammenlegung des Ak. ſanierte Geſellſchaft ſchlägt der GV. am 28. März 10 v. H. Dividende auf 350 000% AK. vor. Das Werk iſt für einige Monate gut beſchäftigt. Kurszettel der Neuen Mannheimer 2 der Neuen Mannheimer Zeitung Dee Die Nach der munalkreditir uſtitute Hom⸗ h durch die Neueinbe⸗ l 6 Staatsbank um 1 erhöht hat), hat ſich der Bruttozugang an Pfand iefen nach dem Stande vom 31. Dezember 1929 gegenü dem Vormonat auf 69(58) Mill. er auch der Ab⸗ g auf 87(14 ägt ſomit (89) Mill.. ges entfällt Mil b, davon mit 62(48) 0 und 14 18 Kreditanſtalten leinſchl N ö den Bei ſtieg der 3 16 be⸗ 1 auf trägt auf den 8 v Der Aus H. 7 landsabſatz an Pfandbriefen war immer noch gering; bei 2 von 3 und einem Abgang von 1 2 ein Nettoabſatz von 2 Mill. A. An Liguidationspf wurden dies⸗ mal 17(47) Mil der Abgang hat fich Mill. Der Geſamtun uf einſchl. 2421 1 Liqui⸗ dations bri von 10 689 Mill. 4 im Vor⸗ monat auf 10 719 nur wenig erhöht. Beim Hppothekenneugeſchäft zeigen die land⸗ wirtſchaftlt ſtädtiſchen minderten Hypotheken otheken mit 5(13) Mill. 1 und die mit 16(40) Mill./ ein ſtark ver⸗ Von den landwirtſchaftlichen tbetrage von 2721 Mill.„ ſtammen Mitteln der Deutſchen Rentenbank⸗ an 104(110) Mill.„ auf Roggen lautend. chen Hyyvotheken von 439 Mill.& ent⸗ ang fallen 454 ill./ auf gewerbliche Betriebsgrund⸗ ſtücke und ß 0) Mill.„ auf Wohnungsneubauten Die aus Aufwertung entſtandenen landwirtſchaftlichen Hypotheken ſind mit 540(540) Mill., ebenſo wie die ſtädti⸗ ſchen mit 1646(1639) Mill./ nur wenig verändert; die Kommunaldarlehen gingen von 425 Mill./ im Vorfahr auf 409 Mill.& zurück. Die ſich noch in der Teilungsmaſſe befindenden, aus Aufwertung entſtandenen Hypotheken ſind mit 105(185) Realkreönigewährung im Dezember 1929 Mill./ geringer als im Vormonat, während die Kom⸗ munaldarlehen mit 100(100) Mill./ unverändert ſind. Die aus Bareingängen neugewährten Hypotheken ſind mit 19(21) Mill.„ leicht rückgängig. Ueber die wichtigſten Poſten unterrichtet faſſend nachſtehende Tabelle(Zahlen in Mill. zuſammen⸗ 9: Umlauf an Schuldverſchreibungen. 11 8 10 10 719 Zuſammen (13— (40%—— ——(0 (196% 28—. Zuſammen 12 542 12 525˙%0 49(249)! 28* *) berichtigte Angaben; die Veränderungen gegenüber den am 30. 12. 29 veröffentlichten Angaben er⸗ klären ſich aus der Einbeziehung der Thüringiſchen Staats⸗ bank. * 1,2 Milliarden/ Minderabſatz im Jahre 1929 Im Jahre 1929 konnten nach der Statiſtik der Boden⸗ kreditinſtitute unter Berückſichtigung der Rückkäufe und Tilgungen nur 562,8 Mill./ Pfandbriefe neu in den Ver⸗ kehr geſetzt werden, gegen 1410,7 Mill./ im Jahre 1928. Bei den Kommunalobligationen liegen die Verhältniſſe nicht günſtiger. Hier wurden im Jahre 1929 nur 157,9 Mill. Mark in Umlauf gebracht, gegen 550,9 Mill.„ in 1928. Schuld an dem ſchlechten Pfandbriefgeſchäft trug neben der ungünſtigen Verfaſſung des inländiſchen Geldmarktes auch die völlige Stockung des Auslandsabſatzes. Unter Berück⸗ ſichtigung der Abgänge durch Tilgung ergibt ſich bei den Pfandbriefen im Verkehr mit dem Auslande für 1929 ſo⸗ gar ein Minusſaldo von 2,5 Mill., d. h. die Tilgungen waren größer als die Neuverkäufe. Für 1928 betrug der Auslandsabſatz 352,3 Mill. 4. Bei den Nommunalobli⸗ gationen iſt im Auslandsverkehr der Minusſaldo noch einer Zunahme größer, nämlich 11,4 Mill./ gegenüber von 31,8 Mill. 4 im Jahre 1928. * 50 Jahre Adler. Die Ablerwerke vorm. Hein⸗ rich Kleyer, Frankfurt a.., feiern am 1. März d. J. ihr 50jähriges Geſchäftsjubiläum.— Dem jährigen Kommerzienrat Dr. ing. E. h. eHinrich Kleyer, der am 1. März 1880 den Grundſtein zu ſeinem Werk legte, iſt es nt, in beſter Geſundheit und tatkräfttager Friſche Vorſitzender des Auſſichtsrats an den Ge⸗ ſchicken der Adlerwerke aktiv teilzunehmen. * Vor einer Kapitalerhöhung der VGW.? Nach unſeren Informationen iſt der Kapitalbedarf der Vereinigten Elektrizitätswerke Weſtfalen Gmb, für das laufende Jahr auf etwa 40 Mill.„ zu veranſchlagen. Da die Finanzierung durch Inanſpruchnahme kurzfriſtiger Kredite ſich nicht beliebig fortſetzen läßt, ergibt ſich die Notwendigkeit einer raſchen Entſcheidung über die Frage der Zuführung neuen Kapitals. Zur Abdeckung von etwa 70 Mill.& ſchwebender Schulden iſt an eine Kapital ⸗ erhöhung um etwa 56 Mill. J gedacht, wobei ein Emiſſionskurs von 125 v. H zugrunde gelegt iſt. Angeb⸗ lich ſoll mit der Preußiſchen Elektrizitäts AG. entweder wegen teilweiſer Uebernahme der Neuemiſſion oder wegen Finanzierung der Uebernahme durch die Gemeinden und Kommunalverbände verhandelt werden. Linoleum⸗Konßern. Die Bil anzſitzungen im Linoleum⸗Konzern werden vorausſichtlich Ende März ſtatt⸗ finden. Man rechnet bekanntlich mit der gleichen Dividende wie i. V. Die Frage einer Kapital s⸗ erhöhung, wie ſie ſeit der Gründung des Konzerns faſt alljährlich vorgenommen wurde, befindet ſich in der Schwebe. Kapitalbedarf iſt ſedoch nicht vorhanden, zumal unlängſt der holländiſchen Geſellſchaft in Crommente durch die fünf⸗ prozentige Anleihe 3 Mill. Gulden zugefloſſen ſind. O Sanierung der Filzfabrik Fulda Ach. Fulda.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft ſieht ſich laut„F..⸗A.“ zu einer Sa⸗ nierung von 5 3 gezwungen. Das A. ſoll von 1,5 auf 9,0 Mill. 4 zuſammengelegt und dann ſofort wieder um 3 000 000& erhöht werden. Das Uebernahmekonſortium iſt nach dem gleichen Blatt bereits gebildet. Die Geſell⸗ ſchaft konnte 1028 eine Dividende von 5 v. H. auf das A. 1 von 1,5 Mill.& verteilen. Bilanzſitzung iſt für die nächſte Woche anberaumt. ( Zur Inſolvenz Baufirma Franz Kaver Sichler, Frei⸗ burg— Frankfurter Gläubiger mit Vergleich noch nicht einverſtanden.(Eig. Dr.). Eine Gläubigerverſammlung der Baufirma F. X. Sichler, Freiburg, deren Zweigſtelle in Frankfurt a. M. bekanntlich in Schwierigkeiten war, ſollte ſich mit einem vorgeſchlagenen Vergleich auf der Grundlage von 50 v. H. einigen. Während die Freiburger Gläubiger dem Antrag auf Erhöhung des gerichtlichen Vergleichsverfahren zuſtimmten, widerſprachen die Fronkfurter Gläubiger dieſer Maßnahme, da die Verhältniſſe als zu ungeklärt vorläufig erkannt wurden. Man wählte einen Gläubige rausſchuß, der weitere Maßnahmen beſchließen ſoll. Die Gläubigerverſammlung in Frankfurt a. M, erkannte den von uns ſchon im Mlt⸗ tagsblatt veröffentlichten Status, der 155 000/ ausweiſt, nicht an, da er bezüglich weſentlicher Vermögensbeſtand⸗ deile noch abzuändern ſei. * Erneute Inſolvenz einer pfälziſchen Möbelfabrik.— Neidenfels(pfalz), 26. Febr. Die hieſige Möbel⸗ fabrir Ihs. Hiffting hat ihren Betrieb eingeſtellt und die Arbeiter entlaſſen. Die Firma befindet ſich wiederum in Zahlungsſchwierigkeiten und ſtrebt mit ihren Glänbigern einen Vergleich an, wie man hört, auf einer Baſis von 30 v. H. Erſt vor wenigen Jahren hat die Firma Hiſſting einen Vergleich in gleicher Höhe abgeſchloſſen. Um die Lagerhauszentrale Ac. Tauberbiſchofsheim. RA. Hugo Löhr ſtellt gegenüber anderslautenden Mel⸗ dungen feſt, daß ſowohl nach dem einmütigen Beſchluß des Vorſtandes und des Aufſichtsrates der Zentrale als auch nach ihrem bei Gericht geſtellten Antrag auf Zulaſſung des gerichtlichen Vergleichsverfahrens das geſamte Vermögen der Zentrale reſtlos ihren Gläubigern zugeführt werden ſoll, ſodaß die Zentrale aufhört, zu exiſtieren. Die Nähr⸗ mittelfabrik Hardheim AG. gehörte nicht zur Zentrale; da⸗ gegen ſtänden der Zentrale ſämtliche Warenvorräte und Außenſtände der Nährmittelfabrik vertraglich zu. Dieſe feien auch im Status reſtlos berückſichtigt. Das Fabrik⸗ gebäude ſei erheblich über ſeinen Wert hypothekariſch be⸗ laſtet. Mannhelmer 286. 27. 8% Bab. St.⸗U. 2 75,— 75.— 2% Bad ſtom. Gd 83.— 88.— 9/0 hafen Stabt 88.— 88.— 10% Mhm. Gold 101.0 101.0 3%„ Gold 88.80 88.50 6%„ Gold 78.50 78.50 8% Farben d. 28 100.0 100.0 Babiſche Bant 1510 1510 Pfälz. Hypoth. B. 140.0 140.0 Rh. Hypoth. Bk. 153.0 153.0 Mh. Crebitbank. 110.0 110.0 Südd. Disconto. 128,5 123.0 Durlacher Hof 150,0 150.0 Eichbaum Ludwigs A. Br. Pfälz. Preßhefe Schwartz Storch. Werger Worms 1300 1300 1870 1370 165.0 165.0 150,0 150.0 45.— 45.— 62.50 82.50 Bab. Aſſetuxrang Fantinent. Verf. Mann. Perſich. EHektenbörse 20 27. .⸗G. f. Seilind. 51.— 55.— Brown, Boveri 1270 127.0 Daimler⸗Benz. 38. Deutſche Linol. 244.0 245,0 Enzinger Union 82,.— 82.— Gebr. Fahr..—.——, J. G. Farben.. 163,5 184.0 10% Grkr. M. D. 111.0 111.0 18%„„ BA. 1350 135.0 Karlsr. Näh. Haid 30.— 80. C. H. Knorr.. 170,0 170.0 Konſerven Braun 60.— 1 Maunh., Gummi— Pfälz. Müplenw. 1332.0 192.0 Portl. Zem. Heid. 125. 5. Ah. Elektr..-G. 1415 80 Rheinmühlenw.. 1180 118.0 Südd. Jucker.. 1590 159.0 Verein biſch. Oelf. 78,0 75,80 Wauß ck Freytag 88.— 86. Zellſtoff Waldhof 204,8 204.0 Frankfurter Börse Festverzinsliche Werte 2% Reichsanl!“—, g 60 2 67.50 87.50 51.39 51,50 .30 8,30 88.25 88,25 280.85 4 5 Ablöſungſch.. 5 ohne D. Wertb.(Gold) D. Schatzanw. 28 % Schug. 14. 6% Lubwigsh. 28 10% Mhm. Gd. 8 99%„„20 88.— 88.— 82%„ 77 7478 74% 6% Grkr. Mh. 28 3% Preuß. Kalt 3% Preuß. Rogg. 8% Südd. Feſtwö..97— 18,10 16,10 6% Grkr. M. abg. 9% Rg.⸗M.⸗ Don. 67— % Bab. Kom. Gd. 82.50 82,80 8% Pfälzer 29-9 94.— 94. 8% Mh. Hyp. 2. 25 94.— 94.— Bank Aktien Allg, D. Creditb. Babiſche Bant 151.0 129.2 Barmer Bankner. 2 1435 14 Darmſt. u. Nat. 288.3 286,0 Deutſche,Disconte 148,0 148,0 D' Effetien Bank 110.5 110.0 D. Hyp. u Wechſ. 133,0 134.0 D. Ueberſee⸗Bank 103.0 103.0 Dresdner Bank 150.0 149,2 Frankf. Bank. 101, 101,2 Irkfrt. Hyp.⸗Bk. 140,2 140.2 Nürnberg. Verein—— Deſt. Cred.⸗Anſt. 29,80 29,80 Pfälz. Hyp.⸗Bk.. 140.0 140.0 Reſchsbank 290.0 290,0 Rhein. Ereditbk. 110,0 111.5 Rhein. Hyp.⸗Bk. 152.7 152.7 Slldb. Boden⸗F. 148.7 143,7 Südd. Disconto. 124.0 Wiener Bankver. 12.18 12,15 Württ. Notenbk. 150.0 150.0 Alltanz 200,0 199.0 Frankf. All. Verf. 42.— 42.50 Mannh. Verſ.⸗GB.—.——.— Transpott-Aktien Hapag. 100,0 100,0 Helderb. Straßb, 43,— 44. Nordd. Lloyd. 104,4 Oeſter.⸗U. St.- B... Montan-Aktien Eſchwell. Bergw 205.0 295, Geiſenk. Bergw. 138,5 136.0 Jiſe Bgb. St. A. 284,0—.— 209,0 208.0 851.0 359,0 209,0 210.5 Klöckner Bayr. Hyp. u. We. Com, u, Privatb. 185.0 155,0 Manneam. Röhr. 108,7—— 28. 27 Otavi⸗Minen. 36.— 57.— Phönit Bergbau 101.6. Rheinſtahl... 1142 Salzw. Heilbr. 2070 2070 Tellus Bergbau 111.0 1110 Ve u. Laurahütte 52.50 51.25 Ber. Stahlwerke. 101.7 101.0 Industrie-Aktlen enninger K. St. 182.0 162.0 Föwen Marche 298.0 240.0 Schöfferh. Bindg. 248,0 248,0 Schwartz Storch 186.0—.— d 1650 162.0 * —* 163.5 164,5 189,0 131.0 135,0 135,0 63.— 62.50 1286.0 12⁵ü0 141.5 827.0 48.— 78.— 37.50 Adler Klener E. G. St.⸗UM. Aſchaff. Buntv. Bd. Maſch. Durl. Drem.⸗Beſig. Oel Brown Bovert. Tement Heideldg. „ Karſtadt Chabe 5 Chamotte Annw. Chemiſche Albert Ch. Brockzues Daimler Ben Dt. Atlant.⸗X. D. Gold- u. S. Anſt. Di. Linoleum Dt. Verlag Dresd. Schnellpr. Düſſel. Rat. Dilrr Dyckerh.& Widm. Eiſen Katſersl.—.—. Emag Frankf. Enzinger⸗ Union Eßlinger Maſch. Ettling. Spinn. Faber& Schleich. Fahr Gebr. Pirm.—.— J. 6 Farben 6%„ Bonds 28 Feinmech. Jetter 80 Felt. Guilleaume Frankfurter Gas Frkf. Pok.& Wit. 37.2 Goldſchmibt Th. Gritzner M. Durl. Grün& Bilfinger—.—. 8 84.50 84.— 110.0 110.0 115.0 115,0 88,50 88,50 95.— 88.25 81.50 81.85 91.— 91.— 48—.— Haid& Neu 8 Jüſſen bilpert Armatur . och⸗ u. Tiefbau Holzmann, Phil. Volzveriabt. 35. Inag Erlangen. Junghans St. A. 116.0—.— 129.5 128.5 118.0 116.0 1700—.— Kamm. Naiſersl. Karſtadt Rud. Klein, Sch.& Beck Knorr, Hetlbr. Abend-Ausgabe Nr. 9g Weitere Zahlungsſchwierigkeiten im pfälziſchen Weinhandel Laubau, 27. Febr. Eine der größten pfälziſchen Wein⸗ großhandlungen, die Firma Johann Schen 15 Inh, Heinrich Schenk, in Maikammer befindet ſich in Zahlungsſchwierigkeiten. Dieſe haben ſich nun ſy verdichtet, daß mit einer vollſtändigen Zahlungseinſteilung in den nächſten Tagen zu rechnen iſt. Ueber die Höhe der Ver⸗ bindlichkeiten war noch nichts zu erfahren, doch durtſen ſie in die Millionen gehen. Die Firma Schenk iſt eine der größten Weinhandlungen des pfälziſchen Weinbaugebietes, die in manchen Jahren bis zu einem Zehnter einer pfälzt⸗ ſchen Jahresweinernte umgeſetzt hatte. Der Zuſammenbru iſt nach unſeren Juformationen auf rieſige Verlu ſt e im Anſchluß an das 1928er Herbſtgeſchäft zurückzuführen. Die von der Firma bis zuletzt geführten Verhand'ungen mit den Banken zur Erlangung eines Ueberbrückungs⸗ kredites zur Behebung der Schwierigkeiten waren ohne Erfolg, da die Banken unter Hinweis auf die allgemeine Kriſe im Weinhandel weitere Kreditgewährungen abe lehnten. Die von den beteiligten Banken gegebenen Kredite ſollen, wie wir weiter hören voll gedeckt ſein. n Zahlungseinſtellung in der mitteldentſchen Zucker induſtrie. Die Zuckerfabrik Roßla e. G. m. b. 5, hat ihre Zahlungen eingeſtellt. Die modern eingerichtele Fabrik hat in dieſem Jahr einen ſo ſchlechten Abſatz er⸗ zielt, daß ſich das Geſchäft nicht mehr fortſetzen läßt. Os es zu einer Sanierung der Firma kommen wird, ſteht noch nicht feſt. Verhandlungen mit den Gläubigern ſind ein⸗ geleitet worden, um das Unternehmen in der nächſten Zuckerkampagne wieder weiterzuführen. Erſter Freiburger Weinmarkt Geſtern wurde der erſte Freiburger Weinmarkt abge⸗ halten, der von der Stadt Freiburg im Einvernehmen mit dem Badiſchen Weinbauverband durchgeführt wurde. Der Markt war mit 240 Nummern beſchickt und erfreute ſich eines ad. guten Beſuches. Unter den angebotenen Weinen waren naturgemäß das oberbadiſche Anbaugebiet am ſtärk⸗ ſten vertreten. Der Katiſerſtuhl, der Breisgau und das Markgräflerland hatten ihre Produkte in den verſchieden⸗ ſten Variationen zum Verkauf geſtellt. Unter den dar⸗ gebotenen Sorten befanden ſich billige Tiſchweine vog 60—70/(pro Hektoliter) bis zu den erſtklaſſigſten Spitzen⸗ weinen hinauf(4 4 und mehr die Flaſche). In ſeiner Begrüßungsanſprache wies Oberbürgermeiſter Dr. Bender doxrauf hin, daß durch die Einrichtung des Weinmarktes in Freiburg, als dem Zentrum des o berbadiſchen Weinbaugebietes, einem drir⸗ genden Bedürfnis abgeholfen werden ſoll. Die Stadt be⸗ trachte es als ihre Aufgabe, durch die Weinmärkte Konſu⸗ menten und Produzenten miteinander in Verbindung zu bringen und ſo ihrerſeits zur Beſſerung der Lage des Win⸗ zerſtandes beizutragen. Direktor Dr. Müller vom Badi⸗ ſchen Weinbauinſtitut Freiburg wies gleichfalls auf die Notwendigkeit der Propaganda für den badiſchen Wein hin und wandte ſich gegen die„unverſtändigen“ Beſchlüſſe des Volkswirtſchaftlichen Ausſchuſſes des Reichstages, aufgrund deſſen die Propaganda für den badiſchen Wein in den öf⸗ fentlichen Verkehrsanſtalten verboten werden ſoll. Ein weiterer Redner wies auf die Notwendigkeit der Ab ſatz⸗ förderung hin und warnte vor einer Wiedereinführung der Weinſteuer. Alles in allem kann wohl geſagt werden, daß der 1. Freiburger Weinmarkt zu einem vollen Erfolg geführt hat. Mannheimer Produktenbörſe (Eigenbericht) Die Tendenz des heutigen Produktenmarktes ſtellte ſich für Brotgetreide ruhig, für Futtermittel ſtill, für Mehl unverändert. Angeboten wurde(alles in R/ für die 100 Kilo waggonfrei Mannheim): Ausl. Weizen 28,00—32,00 Trockenſchnitzel 9,25—9,50 inl. Weizen 20„25 Grünkern—.— inl. Roggen) Weizenmehl ſüdd, 88,50 inl. Hafer„25 Weizenbrotmehl 2450 inl. Braugerſte 18,50—20,50 Roggenmehl Futtergerſte 15,50— 16,00 60—70proz. 24,50 28,00 Malz 40,00 Weizenfuttermehl 8,75 Mais 15,75—16,00 Weizenkleie feine 8,00 Biertreber 12,00—12,25 Rogenkleie 8, Napsluchen 17,00 Raps— Soyaſchrot 15,00 Leinſaat 2 * Intemarkt. Berlin, 28. Febr. Rohjutemarkt! Der Markt iſt etwas ſchwächer, doch kamen einige Abſchlüſſe zuſtande. Firſts koſten: Wert nee Eſtr. 26.5/— je To., März⸗April⸗Verſchiffung Lſtr. 29.5— ſe To. April⸗Mai⸗Verſchiffung Lſtr. 28.10%— ſe To. Fobri⸗ katemarkt in Dundee: Das Geſchäft iſt ſehr ruhig. Deutfcher Markt: Unverändert ruhig. 25 5 5 15 f 20. 77 20. 27. 2 l Eitung F Bremer Wolle. 189.3 160) Pirſchberg Leder 68. 91.— Schubert Salzer 2230 2280 Meng delt 2185 855 9 Drown, Bon.& C. 1270 127.0] Hoeſch Eiſen. 109.7 100.5 Schuckert& Co. 188.5 186,8 Weſtf. Eiſen 81.50 93— 28. 27. 26. 77 26. 27 Buderus Eiſenw. 73.50 74.— e 5 5 89.25 Schultheiß. 268,5 268.0 Miche 114.1 1143 Zonſerven Braun—— 60.— Schubf. Berneis 38.28 38,25 40% Türk. Ad. Am. 5,80 5,75 i bit Holzmann 8. 88 ene Kraus& Co, Bock, 64.— 64.— de Wolff 55.— 38,50 4510„ Bagd.⸗Eiſ.!.50 6,70 Charlott. Waſſer 104.6 104.6 Horch& Cie... 61.— 61.75 Segan Strumpf 33 Wiſſener Metal—„.—* Südd. Zucker— 158,8 40% 6,50 6,50 Chem. Heyden„61.35 61,25 8 Siemens Halske 256.0 257,5 Wittener Gußſt. 41, 5 debe Bei 5180 8150 Sts ehen. 44— 2 ½ ger igt d 10 5 ben te: d 2 N Huge rr ee, 15 2329 Suche Hern 00 100% dwigsh. 91.50 91.50„ 5 e 9.— 49.— J. 1 5 Stoehr Kammg. 100, f . e e. 0 Ebem. e N Gebr. Junghans 44.— 44.25 Sia Nähm.—— ate ö 1715 8915 inkraf Oer. Ind. 77.80 77.50 4½% Ung Str. 18 24.70 24.70 Concord. Spinn 50— 47 Side dee e Metal. Feanff 8 1002 Ber. each gel. 78. 70%%½„.. 14 2750 27.00] Conti Gasuiſch. 148.7 1480 Fahla Vorzenan 59650 577 Südd. Immobil. 88.75 tſch⸗Oſtafrika 1150 1145 Mez Sühne„.— 88.— Vergt Jute. 100,0 100.0 4% üng. Golde. 25.85 26.10 8768 88.— Falfk. Aſchersl. 0 J 70%. Fucker 15 2582 5. Gn 15 Miag, Mühlb. 131.0 129,0 Ver. Ultramarin 130,0 140,0 4%„ Kronenr.65.65 Daimler Motoren 57.68 88,— Karſtadt. 129.8 1281 9 5 iar 1 ine 786.45 8845 S 25—— 101,0—.—4½% Anat. Ser. ſaue 2„„ öcknerr 8 9 403. 5 1 N. Motaue 28 u 5. fe der ent dee dd%% una er 145 1410 Dear us 1100 1150 Llberverwerke 1200 1700 Toter Werltzuer 69.78.78 Dias Minen„ Motoren deus 41e s goßu Piech ee 8 80 4½% AnatSert lf 44.20 14. Deichen. 1010 162 5. 5. Knerr.. 20 4709 Toßele ver Sele e 88. Preiverkehis, Kurse Motor Oberurſel 115,0 115.0 Vofgt 2 Häffner 217,0—.— 4½%„„1 14.80 14.90 9 1 1010 10255 e 1 80 01. e 3 Peterab. g. Gab, 15 10 5 8 1 1—— 12 l.———.— Dtſch. Gußſtahl.—.——.— ölſch Walz. 59.25 53.15 Trans⸗Radio.. 129.0 129.5 etersb. J.. e CVVT 1 Deuiſche dabehe, 7959 1750 Seb. Köriſng 1850 7255 Ruſſenbank...80 G85 . 1 ayſ. 17.— 4 t 10 85. Transport-Aktlen Dtſche. Steinzeug. Kötitzer Kunſtled. 0 125. f 1 5 . W 8 8 5 N 49.25 48.25. 5 e e 8 15 i 17 1170 Sade Petrol, 52,50 52.— Rein. Gebh ee Sch. 113.0 118.0 a 8 8 5 8 1 eutſch. Eiſenh Kronprinz Met. 58.— 57, B. B. ferkf. Gummi—.——— Held burg Reder Gehe D. Jas 118.5 Zenſtoff zlſchſfoe. 180 2 151.5 Ude, Bot. u. Ste. 1820 560 Deueſche One 25 Koſfhäuſer Hütte 42.— 42.— N l 54.— 58, Benz Rülgerswerke 78,25 8 Walde,. 7090 128.0 Südd Eifenbahn 118,0 115,0 Dt. Schutzgeb. 1. 5 8 2 Go. 184.0 164 0 f. Dich Nickel 1475 149 Abler Rall„— 7 aldhof 208.0 206.0] Seſt. 6 3 Jahmeger 0. 8 B. Glanzſt. Elbf. 171.0 170,7 4d e 8 3 eſt. St.⸗Elſenb.—,.„Dippe Maſchin. 6 1 510 5150 f S 051385 8 0 e. 80.— Dallimorr Die... Freed Scaler, Uinde s Eispaſch. 1715 1217.80 Pert 3. 1130 1138 e 2 Schuckert, Nrbg. 189.0 18770 Mane 90.— 955. 89.2 5D— Sürener Meral Carl Lindſtröm 8 5er Ciahiwerle 1015 10% Arügers hal. 1760 s 2 f 5.08 9880 9985 Dürkoppwerke Lingel Schuhfabr. 47. 48,75 f Sta 5. 3. N 98.80 99,65 e fabr. 2 Stahl. v. d. Zyp. 168,5 163,5 3 Terminnotierungen(Senlug) Silben eri 1670 1688 Ade n O. Loewe& Co. 120 1252 Ber Ultramarin 141 1400 5 e Allg. Dt Credit 1270 1210 Harpen. Bergbau 184,5 184.5 Hanſa Dſchiff.—.— 148,5 i e er D e Hogel Frlegraod.— 88.75 S8 Salpeter 77,50.80 Bank f Brauind. 146.0 145,0 d Holzmann 86.— 96.50 Nordd. Floyd. 1040 103,6 Elektr. Lieferung. 161.0 161. Lüdenscheid 1 85 65.— 65.— Voßtländ. Maſch 89.— 69.— Südſee Phosphat n VBankvee. 29 29.5 Ilſe Bergbau 8 249.9] Verein Elveſchiff. 15.75 16.— Elktr. Vicht u. K. 164.7 1675 8. 3 85 Voigt& Haeffner 218,0 220.0 Ufa⸗Fllm... 90.— 90 ayr Hyp. u. W. Je Kali Af cpersteben 208.5 209.0 i lsbach& Co..—.——— Magirus.-G. 22,— 22,.— Wand 1 i Berl. Sandelsgef, 18, al! Salzdetfurg 358,0 854.5 Bank. Aktien 11 Uarich Mannesmann 108,7 1040 anderer Werke 46.— 48,.— Brown Bove 3 Tommierzbank 18 Tali Weſteregeln 211,0 2110 Bank f. el. Werte 130,0 120,0 Enzinger Werke 82.80 82,78 Mansfelder Akt. 103.0 104.0 2 Darniſt. u. Nat. R. Karſtidt.. 189,2 128,5 Jank f Drauere. 148.0 143,5 Eſchw. Bergwerk 2050 207,0] Markt⸗ u. Kühlh. 135,0 134.0 Terminnotierungen(Sehluſ) Deutſche Disconto Alöcknerwerke. 108.0 Barmer Bankver 129.0 129,0 Eſſenersteinkahl. 136.7 137.0 Maſch. Buckau⸗ W. 124.7 1250 Dresdner Pank gaßmever& Eo. 136.0 168.5 Berl. Handelsgeſ. 183.0 184,5 Makrimit Hütte 370 17 ung. Di Credit 121.2 121,2 T5. Golbſchmidt 7045 1 Ah, für Verkehr 10e 0.9 1050 Som. u. Printbk. 1880 385.0 Faber Bleiſtift.— ee Mech Web. Lind. 97.25 87 Baue f. Brauind 148.5 145,0 Harven. Bergbau 185,7 18 Mannesmann 105.0 105,0 5 10.7 Di Reichdb. Borz.„ 0 Darmſt. u. N. B. 286.0 288,0 Fahld. Liſt ck Co 64,— 64.59. Zittau 84, 54.25 Farmer Baftver. 129.2 129.5 Hoeſch Ef u. St. 1106 J 0 104.5 105.0 Faid, Li 0 Hapag 1 8 elellſch. 1075 109,5 Dt. Aſiatiſche Sk. 47— 47 Farben ind. A F. 182.7 163.0] Merkur Wollw. 1475 447.5 Bayr Hop u W 145,0 145, P95. Holzmann„9745 155 ordd. Loy Mia Mühlen dan 181.0 130.5 Deutſches disconto 148,5 148.5 Feldmühleapier 173,2 176,0 Mez Söhne 82.— 88.— Habhr Vereinsdk. 151.0 151.0 dielbetriebsgeſ. 184,5 249 Alu. None 50 56.— Dilſck lieverſee Ir. 103.5 103.5 Felten& Gui. 125,0 1285 Miag⸗Müßlen„139.5 128,5 Serl. Handelsgef. 184.0 184.5 Flſe Bergbau 251⸗5 Allg. Elektr.⸗Geſ e 149.0 Fbies K Höpfling... mir& Geneſt 1229 ke Comme u Priv. 186,5 156,2 Kall Aschersleben 7100 210 Bemberg.. 0 80.— Meininger dypdl. 188.5 136.5 K. Friſter.. 1440 14.5 Meleren Deuß 1035 70.8 Darmſt. u Raf 2870 236 f a dt.. 130, 1204 Da 8 e 5 0— 57.— e 205 29,75. Mühlbeim Berg. 1038 108.5 dees aer gene 1570 5 8 Wet N 1077 1095 uderus Eiſen hn 102.0 102,5 Reichsbank 289,0 289.0 d Tex ul 78.—.78.— resd ner B 8 150,5 Köln Neueſſen B.„ Cement Heidelbg. lf Rhein Erebitot. 1110 1110 Gebe e 558„49.50 48.25 Nat. Automobile 19.35 18.50 A ⸗ für Nerkehr 108.8 112.2 Mannesmann 105. 197 Tompan. Hiſp. Rh. Braunkohlen 242,9 241.0 Süddeutſch. Dise. 123.0 123.0 Geiling& Co. 27.50.— Niederlauſ. Kohle 148,2 145,2 Allg, Lokalb 0 Mansfelder.. 105, 108, Contin. Gummi 75 let.(Rheag) 1 00 15 Frankf. Allgem.—— 42.— Gelſenk. Dergwr 1872 1370 Nordd. Wollkäim. 86.— 88.— Dt. Reichsb. Bz. Metallbank.. 108,0 15 1 h. Stahlwerke g 8, ſcho Co. 61.— 61.— apa 385 Mitteldiſch Stahl. Daimler Benz. 378 Rlebeck Montan———.— Industrie- Aktien Be er 145,0 148,0 Oberſchl. E. Bed. 79.— 79.— e e Nords Wolle 5 86,15 80,25 Deutſche Erdöl 1 Rütgerswerke. 76.— J.— Industrie: Gerresheim. Glas 127.5 129.0 0 1000 100 3 Hanſa Dampf Ober bedarf. 7 7 Dt. G Silber Schucke 1870 188 2 Uecumulatoren„109.5 100,0 8. bel 72,50 782 Lord od Oberſchl. Koksw. 101.0 10155 11 a 1 e Ebaläte 256.5 258.0 Adlerwreke. 0 8 205 Des.. 79 5 0 208.0 208.5 Altun 11.2 109,0 Orenſt,& Koppel 2115 2094 cht u Kraft S—— 18 ˙5 Alexanderwer 80 88, ard Gebr. 10g 186, Alg. Elektr.⸗Geſ. 164,8 164,6 Oftwerte.. Flear gleſerung 185%. Speagzta Tändſt. 2880 3890 Alfeld Deligſen 377 888 gte b. 55 30 20.— Phone ergbau 101, 1018 Daß. Moterenw 7050 e Oberg Bergbau 103 101 J 6 Farten 168, 164.5 Sven on. Aug. Gtette. E. ich ice Jaang⸗Werte„ 82850 82.— Hermann ge 19.— 18.75 J h Lemberg 1562 1875 Polyphonwerle 277, 58 elten& Guill. 127.0 1270 Ver. Glanzſtoff———— Alſen Portl.⸗3 171.7 178.5 Greppiner Werke——. Rathgeber Wagg—— 66. Bergmanncklektr 203.0 203.2 Nh. Fraunk u Bt. 2411 2420 Gelſent Bergwk. 139,5 187.0 Ver Stahlwerke 101.5 102.0 Ammendorf Pap. 140,0 140.0 Gritzner Maſch. 47.— 44.— Rheinfeldenfkraft 180,0 180.0 Suderus Eiſenw. 75,.— 75.— Ah. Elektrizität 142, 7 Gesfürel.... 159,5 181.0 Zellſtoff Aſchaff. 150,7 152.8 Anhalt. Kohlenw 76.75 78.— Gebr Gro 9 Rhe Draunk. 240.0 240.7 Cyarlottb. Waſſer 106.0 105.0 Rh Stahlwerke 115,7 1185 Goldschmidt.. 69.— 69.—Zellſtoff Waldhof 205.5 206.0 A0 dealch 880 28 9 1 92 5 hein. Chamotte 145 1111 Fomp Hiſpane 330.0 328,0 Nb. ⸗Weſtf Elektr. 178,0 1764 Augsb. N Maſch 75. 78 Gruſchwitz Ter„ 69,.—[gthein. Elektrizit. 5 141,0 Font. ſchoue.. 5 9 N 3 Bei liner Börse 5 15 bein. Möbeiſtoff 78.— 78. e 99 2 3 e 78,25 7589 2% 05. 8 Maſchinen 5 1979 pagerbat 8 101 falk 7 760 5 05 Deſſauer Gas 172.7 1720 Salzdetfurth Kali 1 5 7 3 59% Roggenwert. zaſt Nürnber. 5 lleſche tat 5— 5,7 ſche E 5 5 a 2 2 Festverzinsliche Werte 8¼ Moggententd Saher. Canale 2 182 Hammer 23255;õĩ7]710˙:e˖ ß 2448 Scher 4 805. 2290 228 Sac eo Bayr. S 9,50 Hann. Zucker Dona mt A Nobel———.— Schuckert& Co, 1870 1679 69% Reichsanl. 27 87.80 87.40. 8 Ferd Eletirtzitäls-Ltef Schullh⸗Pagenh. 289.0 229 Dich. Abloſgſch.! 5030 51.20 90 Hatkort werke FE Licht u Stemens EHalske 288 38 ohne Ablöſgrecht.30.80 2 verf Eſſener Steinkohl Svenska 598.0 8 5 Berl. Rarts. Ind. 69.— 70.— J Gußſtabl. J. W 5 Leonhard Tieg 160,0 188, g Berliner Maſchb. 67.12 6715 Heil Imm. tfürth 351 Feldmühle Ber, Stah werke 1020 1020 5% Bad. Kohlen 18.— 18.— 4 5 Braunk, u. Brikett 145,2 145,7] Hilpert Maſch. 1 Sarotti 131,5 1310 Fe len& Guill Weſteregel Alkali 214.0 2185 9% Grkr. Mg. K.—.—„%%„ Silb.⸗R. Br.⸗Beſigh. Oelf 62.— 82.— Hindrich s KAuff. 90.— Schleſ Elett. Gas—— 162.5 Geiſenk Bergwk. le ellſtoff Waldhof 205.2 2069 3% Prß. Kaltanl. 6,73 6,78 4½%„ Pap.-R. Bremer Vulkan 138,0 138,0] Hirſch Kupfer 115,0 115,0 Hugo Schneider 1000 100.0 Gesfüre l iavia Minen 56,75 5550 G 0 1 2 boter 8 Auf ein. einig wel A wig ihrer der Hoch Hein Schu brei ſchide Heh D eing. Bahr Qua und Stre klette und Uebe; befin ſchrec borſtt Begl. Knie; Rate Schu! beim fahre den dauer Der Wein⸗ Inh. ſich in dichtet, in den L Ver⸗ dürkſen ine der bietes, pfälzi⸗ bruch luſte führen. ungen kungs⸗ ohne emeing n ab- Kredite Zucker b. H. richtete kt! chlüſſe J Ltr. e To, bri⸗ ruhig. e 4 Donne Trotz mangelnder Anregungen und in Spezialwerten Schlu Mannheim freundlicher war weiter leichter von der internati befeſt nalen Ge ung auf eine weitere Diskonterm s aber aus London die Nac der engliſche Disront unverändert geb n iſt, gaben Kurſe leicht nach. Farben waren auf 164 befeſtigt. Etwas höher notierten noch Daimler, Lincleum, Cement Heidelberg und Rheineleetra. Der Morkt der Bank⸗ und Brauereiwerte lag unverändert. Verſicherungsaktien ſind weiter eher offeriert. Feſtverzinsliche Werte behauptet. Frankfurt zurückhaltend Bei Beginn der Börſe herrſchte wieder ſtarke Zu⸗ ckhaltung, da der Auftragseingang weiter ſehr gering war. Anregungen waren mit Ausnahme der günſti⸗ gen Veranlagung des Geldmarktes ebenfalls nicht vorhan⸗ den, ſodaß der Kuliſſe jeder Anſporn fehlte; die Grun d⸗ ſtüimmung des Marktes war aber nicht unfreund⸗ lich. Die Spekulation ſchritt ſpäter zu einigen Deckungen, ſodaß ſich in den Spezialaktien gegenüber der geſtrigen Abendbörſe kleine Beſſerungen ergaben. Im großen und ganzen war das Geſchäft aber nicht umfang⸗ teich. Siemens⸗Bezugsrechte wurden mit 6 v. H. unver⸗ ändert gehandelt und Siemens⸗Debentures konnten ſich welter etwas beſſern, ſodaß hiervon ausgehend eine günſtt⸗ gere Beurteilung der Situation erfolgte. Das Haupt⸗ intereſſe konzentrierte ſich heute wieder auf den Verkehrs⸗ markt, an dem AG. für Verkehrsweſen nochmals 3 v. H. gewinnen konnten. Elektro⸗, Farben⸗ und Montanwerte ud. 1 v. H. gebeſſert; nur Ilſe Bergbau waren ſtärker ange⸗ boten u. 5½ v. H. ſchwächer. Renten etwas abgeſchwächt. Im Verlaufe wurde das Geſchäft wieder ſtil ler. Auf Glattſtellungen traten vereinzelte Rückgänge ein. Die Grundſtimmung blieb aber freundlich, da ſich einiges Intereſſe für Spezialwerte erhalten konnte. Am eldmarkt war Tagesgeld mit 7 v. H. unverändert. Berlin ſchwankend bei freundlicher Grund⸗ haltung Schon während des Vormittagsverkehrs erkannte man bie freundliche Grundſtimmung der Börſe. Die unſichere innerpolitiſche Lage wirkte ſich weniger auf die Kursgeſtal⸗ kung aus, als daß ſie umſatzhemmend war. In erſter Linie lam die Hoffnung auf eine Londoner Disk ontſenkung in den erſten Notierungen zum Ausdruck. Es ergaben ſich ſaſt durchweg gut behauptete Kurſe, vielfach ſogar Gewinne von—2 v. H. Der feſte Newyorker Schluß ließ eine Belebung der europäiſchen Auslandsbörſen erhoffen. Freundlich veranlagt waren insbeſondere Zellſtoffwerte, bon denen Feldmühle und Aſchaffenburger bis zu 27 v. H. gewannen, auch.⸗G. für Verkehrsweſen und Elektriſche Lieferungen zogen 3/6 bezw. 2 v. H. an. Durch Schwäche fielen neben Reichsbank und Braubank vor allem Ilſe mit zinem Verluſt von 5½ v. H. auf, wo die unverändert 10⸗ proz. Dividende enttäuſchte, und Eſſener Steinkohle ver⸗ 1 fl ung freundlich/ Einzelbewegungen T. unter Anfang zeichneten einen Rückgang von 3 v.., weil ſich herausge⸗ ſtellt hat, daß die Börſe irrtümlich an einen Umtauſch im Verhältnis 11 plus 10 v. H. geglaubt hatte, während es ſich nur um eine Entſchädigung an die Attionäre der Eff. Steinkohle für ausfe Dividende handelt. An⸗ lethe n unverändert, 2 nder geſchäftslos, Pfandbriefe unentwickelt. Gelder anziehend, T zeld 7912, 55 15 F 187% Feld über Ultimo 79%, Monatsgeld 671875, Warenwechſel ca. 2 Nach den erſten Kurſen kam es an den Hauptmärkten zu weiteren kleinen Kursſteigerungen, die in der Regel 117 v. H. betrugen. Bemberg plus 3 v. H. Später ließ das Ge ſchäft wieder ſo ſtark nach, daß das Niveau ſich etwas er⸗ mäßigte. Einige Montane gingen ſogar bis etwas unter die Anfangsnoktz. Der Kaſſamarkt war heute unausgeglichen, jedoch eher etwas 56 Falkenſteiner Gardinen plus freundlicher. 7 v. H. auf die verdoppelte Dividende, eine Reihe anderer Werte gewannen ca. 2 v. H. ſchwächer lagen Grün u. Bil⸗ finger minus 44 v. H. und eine Reihe anderer Bauwerte, Gritzner Maſchinen, Concordia Spinnerei und Wegelin u. Hübner minus 3 v. H. An den Terminmärkten bewirkte das zum Schluß völlig ſtagnierende Geſchäft, daß die Kurſe weiter abbröckelten, ſodaß das Schluß⸗ niveau etwas unter dem Anfang lag. Ilſe verloren 4 v. H. während Zell. Waldhof 1, H. anzogen und Allgem. Lokal und Kraft 2,5 v. H. gewannen. Deviſen gegen Reichsmark wurden nach ö Monate gegen London. Vevisen Lenhard 7. Prürat 5¾ v. f. Monat 36 ll einen 105 Stellen. Spanien etwas ſch Berliner Diskonts' 7 feſchsbank 8 tlich in R⸗ S 5 2 * 175 „ Kopenhagen abon 1090 — S e O D g — Rio deJaneir r Uruguay 1 Gold peſ. Japan.5 airo 1— i rei 10 on.5 w Vork. 4 Weizen anziehend Starke Interventionen am Roggenmarkt Jeſte Auslands meldungen ſtimulieren im Weizengeſchäft Bei Roggen verſtärktes Kahnangebot Oerliner Produktenbörſe v. f Die feſten Auslandsmeldungen machten auf den Ber⸗ liner Markt nur verhältnismäßig geringen Eindruck, da das Mehlgeſchäft weiterhin nur auf dringendſte Bedarfs⸗ deckung beſchränkt bleibt. Angeſichts des geringen Inlands⸗ angebotes von Weizen und der vorhandenen beträcht⸗ lichen Diſparität gegenüber Auslandsweizen war aber der Unterton des Weizenmarktes unverkennbar ſeſt. Gebote für Effektivware lauteten 1 Mark höher als geſtern, am Lieferungsmarkte waren die ſpäteren Sichten entſprechend befeſtigt, während März⸗Weizen in Erwartung größerer Andienungen ſchwächer eröffnete. Rog gen wurde in Waggonware ſtark offeriert, wird aber weiterhin von der ſtützenden Stelle aufgenommen. Infolge der E uſchränkung, die von der Stützungsgeſellſchaft jedoch bezüglich der Ver⸗ ladeſtation vorgenommen worden iſt, hat ſich das Ange⸗ bot von Kahnware wieder beträchtlich verſtärkt. Namentlich war mecklenburgiſche Ware reichlich am Markte. Für dieſes Material beſtand, auch bei—2 Mark niedrigeren Preiſen, 27. Febr.(Eig. Or.) J bisher keinerlei Aufnahmeneigung. Die Roggenlieferungs⸗ preiſe ſetzten um—3 Mark niedriger ein, in der Mai⸗ Sicht waren umfangreiche Interventionskäufe zu beobach⸗ ten. Die Offerten für Mehl wurden von den Mühlen un⸗ verändert gehalten, das Geſchäft geht nicht über die drin⸗ gendſte Bedarfsdeckung hinaus. Hafer bei mäßigem An⸗ gebot ziemlich ſtetig, Gerſte ſtill. Amtlich notiert wurden: Weizen 226—229 ruhlg; März 285,50; Mai 249,25. 248,50; Juli 258— 257,50; Roggen 159 bis 163; Mecklenburger 173 waggonfrei Berlin. Brief; März 165182 matter; Mai 169—; Juli 169.168,50; Gerſte 160170 ruhig; Futtergerſte 140—150; Hafer 121 bis 130 matt; März 128—127 u. G,; Mai 136—135,50 u. Br. Juli 141 u. Br.; Mais geſchäftlos; Weizenmehl 2734,25 ſtetig; Roggenmehl 20,25—24 ruhig; Weizenkleie 87 ruhig; Roggenkleie 7 Viktoriaerbſen 21—26; Kleine Speiſeerbſen 18—21; Futtererbſen 16—17; Peluſchken 16 bis 18,50; Ackerbohnen 16,25—418,50; Wicken 18,50—23; Lupinen blaue 13—14; Lupinen gelbe 1617,50; Seradella neue (Eig. April 8,40 B, 8 8,90 G; Okt flau.— G 20,37,50— Februar. (Schluß) kurſe vom N 16,76. 27. Februar. dl. Ai 2 boh V. 894; Dez. 830; Jan. 31 843; Loco 840; fair loco 1011; Tendenz ruhig und behauptet. löſt für 50 bis 75 c) 66 ruhig; mit keln lebhaft. Berliner Mefallbörs 2 vom Januar.]—. 134.50 1,50 3, Februar—,— 1385— 13,—— März. 124.50 184505 April.. 125,— 13459 5 134.25 Juni 73 184.25 Juli 134,59 131.25 Auguſt 135591 425 Sept. 13475 134.25 Okiober..— 134.59 184,25 Nou.—,— 1,459 134.25 39 2 Dezemb.], 134,59 134.559 2139,50 39. 14 62— 86 cg 58.50 60.50 26.— 28,20 .— Antimon Regulus Silber in Barren, per eiverkehr, 10 gr Elektrolntkupfer, prompt 170,50 Orig. Hütten⸗Alumt ium 199.— dgl. Valgz⸗, Orahlbarren 194.— üttenzinn, 0 v. H.„ dito. 1 Er 6,508.50 Reine 98 00 v H. 350.— Ur ihne Sdel inet ile zer 00 Kg Londoner delallbörse vom 27. Februar 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze E,(137/40 fein ſtand), Platin Unze 2 Kupfer, Standard] 69,15 Zinn, Standart 171, Aluminium— 3— Monate 8 50 3 Monate 173,7 1 5 Settl. Preis 69,25 Settl. Preis 1712 28. Elektrolyt 89,50 Banka 177 2 Plati—.— deſt ſelee ed 77,25 Straits 178.5 Wolframerz 29.—. firong ſheets. Blei, ausländ. 19.7 Nickel—.— El'wirebars 84.28 Zink, gewöhnlich] 18.65 Welßb lech—.— Jugendliches Schöffengericht Ludwigshafen Aus der Unterſuchungshaft wurden dem Lu d⸗ wigshaſener Schöffengericht drei trotz ihrer Jugend ſehr„ſchwere Jungen“ vorgeführt: der knapp 19jährige Bäcker Max Miller aus Hochdorf(Württemberg), der 25jährige Arbeiter Heinrich Krell aus Straßburg und der 21jährige Schuhmacher Oskar Dennue aus Zürich. Die dei Angeklagten ſind des vollendeten und verſuchten ſchmeren Diebſtahls z. Tl. im Rückfall und der Hehlerei beſchuldigt. „Die drei ziel⸗ und zwecklos umherſtreuenden, einander würdigen Spießgeſellen biederten ſich im Bahnhof⸗Warteſaal in Ludwigshafen an, bezogen Quartier in einem Kellergelaß in der Mottſtraße und unternahmen von dieſem Schlupfwinkel aus Streifzüge. Am Abend des 8. November v. J. über⸗ kletterten ſie eine zweieinhalb Meter hohe Mauer und drangen, nachdem ſie tags zuvor die Gelegen⸗ heit ausbaldowert und dabei Autopapiere in der Garage geſtohlen hatten, in eine Drogerie in der Bismarckſtraße ein. Auf der Suche nach Diebesgut demolierten ſie ſämtliche Schlöſſer im Kellergewölbe und waren eben im Begriff, nach Eindrücken eines Fenſters vom Hausflur aus, dem Laden einen Beſuch abzuſtatten, als die zufällig heimkommende Beſitzerin ſie überraſchte und verſcheuchte. Täter waren hier Miller und Krell: Dennue ſtand draußen „Schmiere“. Am nächſten Tag war ein zweiter Einbruch ge⸗ Flant. Miller verübte ihn allein, da die beiden anderen Kumpanen Angſt hatten. Abends gegen 7 Uhr drang er in den Hof eines Wollwarengeſchäfts ein, wartete, hinter einem Holzſtapel verſteckt, bis die Luft rein war und verſchaffte ſich dann durchs geöffnete Oberlichtfenſter hindurch Zugang zum La⸗ den. Hier ſtahl er Decken und Wäſche im Wert Aus den Mannheinzer Gerichtsfülen Vyrſitzender Amtsgerichtsrat Schmitt. Fahrläſſige Tötung Die Nachmittagsſitzung des Erweiterten Schöffen⸗ gerſchts hatte ſich wieder mit einem tödlichen Auto⸗ unfall zu befaſſen, der ſich am 18. Oktober v.., nachmittags gegen 6 Uhr auf der neuen Autoſtrecke Seckenheim—Ebingen vor der Eiſenbahnüberführung ereignete. Hinter dem Auto des aus der Richtung Heidelberg kommenden Arztes Dr. Reudelhuber aus Ludwigshafen ſuchte das von einem hieſigen Zahn⸗ arzt gelenkte Auto vorzufahren und in dem Moment zu überholen, als aus der Richtung Seckenheim der Motorradfahrer Berthold Fey mit dem Vorarbeiter Georg Spieß auf dem Soziusſitze ſichtbar wurde. Der Zahnarzt holte zu weit aus, ſteuerte aber, als er die Gefahr erkannte, noch weiter links, um dem Motorradfahrer die Mitte zu laſſen. Offenbar hatte er aber dennoch nicht genug Raum. Bei einem Tempo von 7080 Km. blieb er an der Koupeetüre des beim Ueberholen ebenfalls in ſtarker Fahrgeſchwindigkeit befindlichen Autos hängen. Der Anprall hatte eine ſchreckliche Wirkung: der Motorradfahrer lag mit ge⸗ lorſtenem Schädel ſterbend auf der Straße, der Begleiter hatte ſchwere Verletzungen des rechten Anies, der rechten Schulter und am Kopfe. Vier Mo⸗ kate lag er krank darnieder. Die Anklage mißt die Schuld dem Zahnarzte zu, der die nötige Vorſicht beim Ueberholen außer Acht gelaſſen habe. Das Vor⸗ fahren hätte in dem Moment des entgegenkommen⸗ den Autos unterbleiben müſſen. Der Angeklagte be⸗ dauerte das Vorkommnis, beſtreitet aber eine Schuld. Der Motorradfahrer habe zu weit nach der Mitte ge⸗ 1 9 9 inbrecher⸗Trio von 343/ und die Wechſelkaſſe mit etwa 20/ In⸗ halt. Eine mitgenommene Kollektion kunſtſeidene Damenſchlüpfer(20 Stück) verſchleuderte er weit unter Preis an Kellnerinnen, machte eine Bierreiſe und landete nachts 2 Uhr im gemeinſamen Unterſchlupf. Dort teilte er etwas Wäſche und Kleingeld aus, geriet mit Krell in Streit, den der „Kompagnie⸗ Anteil“ nicht befriedigte und ging flüch⸗ 115 Die Polizei räumte anderen Tages das Neſt. Die Drei ſind durch die Bank aus achtbaren Famtlien. Miller war bis vorigen Oktober in Arbeit. Seither hat er ſich auf der Wanderſchaft in Frankfurt, Fulda und Heidelberg ſtraffällig ge⸗ macht. Das Heidelberger Gericht hat ihn zu 11 Jahr Gefängnis für einen Einbruch in ein Ju we⸗ liergeſchäft, wo er über 4000/ Beute machte, verurteilt. Die Fuldaer Juſtizbehörde wird ſich mit dem hoffnungsvollen Neunzehnjährigen noch wegen eines Synagogenraubs zu befaſſen haben. Krell hat ſchon ein gutes Dutzend Vorſtrafen, darunter oͤrei Jahre Gefängnis wegen ſchweren Raubs, begangen in Greifswald. Dennue, als letzter des würdigen Kleeblatts, iſt gleichfalls, wenn auch geringer, vorbeſtraft. Der Staatsanwalt ſieht in allen drei Berufs⸗ verbrecher, vor denen die Oeffentlichkeit mög⸗ lichſt lange beſchützt bleiben muß, hält mildernde Umſtände nicht für angebracht und beantragt für Miller 18, für Krell 14 Monate Zuchthaus und für Dennue ein Jahr Gefängnis. Das Gericht berückſichtigt noch einmal ſtraf⸗ mildernd das jugendliche Alter der Delinquenten und verhängt unter Anrechnung der Unterſuchungs⸗ haft gegen Miller und Krell je ein Jahr, gegen Dennue vier Monate Gefängnis. Die Haft wurde aufrechterhalten.—8— fahren und ihn dadurch in Unkenntnis gelaſſen, was er zu tun beabſichtige. Um die Gefahr eines Zuſam⸗ menſtoßes abzuwenden, habe er dann weiter nach links gedreht, damit der Motorradfahrer mitten durchfahren konnte. Mit dieſer Behauptung ſtieß er aber auf den Wi⸗ derſpruch des verletzten Spieß, der behauptet, ver Angeklagte habe den Weg ſo verſperrt, daß ſie weder nach rechts noch nach links hätten fahren kon⸗ nen. Auch der Gutachter iſt der Auſicht, daß ein Ueberholen in dem gegebenen Augenblick nicht hätte ſtattfinden dürfen; der Motorradfahrer hätte unſicher werden müſſen, als der Zahnarzt mit ſeinem Auto hinter dem andern„hervorſchnellte“. Der Staatsanwalt vertrat den Standpunkt, daß der Angeklagte ſchon wegen der Ueberführung nicht hätte überholen dürfen; er ſei auch in zu großem Abſtand von dem anderen Auto vorübergefahren und in einem ſo ſchnellen Tempo— das andere Aut fuhr 50 Km.—, daß die Möglichkeit eines Zuſammenſtoßes gegeben ſein mußte. Der Staatsanwalt ſtellte dem Gericht anheim, ob es Gefängnis oder Geldſtraſe ausſprechen wollte. Der Vertreter des Nebenklägers Spieß,.⸗A. Schoch⸗ Heidelberg, ſchloß ſich dem Staatsanwalt an, während der Verteidiger des An⸗ geklagten, Dr. Gerhart, Freiſprechung beantragte, da eine Schuld des Angeklagten nicht erwieſen ſei. Das Gericht kam nach halbſtünbiger Beratung zu einer Verurteilung des Angeklagten zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von drei Monaten. Es er⸗ achtete es als ein fahrläſſiges Verhalten, daß er is dem Moment überholen wollte, als der Motorrad⸗ fahrer aus entgegengeſetzter Richtung kam, wodurch er deſſen Tod herbeigeführt hat. portlit Zur Staffelmeiſterſchaſt des Ski⸗Elubs Schwarzwald(40 Km.) am 2. März im Gan Feldberg, Gebiet am ochluchſee Der urſprünglich auf 28. Fel Staf⸗ fellauf des Ski⸗Club warzwald, der der ſi Gau⸗ ſtaffel den Titel Staffelmeiſter bringt, iſt auf den 2. März vexſchoben worden, weil am vergangenen Samstag⸗Sonn⸗ tag die vorrangige Schwarzwaldmeiſterſchaft auf Hundseck nach zweimaliger Verſchiebung nun durchgeführt werden konnte. Die Staffelmeiſterſchaft wird vom Gau Feldberg (Sitz Schluchſee) durchgeführt und geht in einer Geſamt⸗ laufſtrecke von 40 Km. in fünf Teilſtrecken zu je 8 Km. ge⸗ wiſſermaßen rings um den Schluchſee. Die einzelnen Teilſtrecken weichen naturgemäß in ihrem Geländecharakter regelmäßig mehr oder minder er⸗ heblich von einander ab und es iſt Sache der Gaue und Ortsgruppen, ihre fünf Läufer je nach ihren beſten Son⸗ derfähigkeiten auf die geeignetſte Teilſtrecken einzuſetzen. Je vollendeter die Aufteilung erfolgen kann, umſo größer die Ausſicht auf Erfolg. Die fünf Teilſtrecken teilen ſich folgendermaßen auf: Strecke J geht vom Ablauf Schluchſee 900 Meter hoch zunächſt mäßig ſteigend und erreicht bei Km. 4, alſo genau auf der Halbſtrecke, ihre Kulmination am Fiſchbacherkreuz mit 10.50 Meter, ſenkt ſich dann am Winogfällweiher bei Km. 6 auf 950 Meter und ſteigt bis Km. 8 auf 1050 Meter bei Altglashütten Fuchsfarm. Die Durchſchnittshöhe hält ſich etwa bei 975 Meter. Strecke ll führt zunächſt von der Fuchsfarm Alt⸗ glashütten ſanft, dann von Km. 2 und g ah ſtärker ſteigend zur Farnwitte, wo mit Km. g in 1200 Meter Höhe das Ma⸗ ximum erreicht wird. Alles übrige iſt Gefällſtrecke, erſt leicht bis Km. 4, dann etwas ſtärker fallend mit leiſen Wechſel bis Aeule⸗Dorf bei Km. 7,5 in Höhe 1025 Meter. 1 hnittliche Streckenhöhe etwa 1125 Meter. Strecke III bringt von Aeule in gleichmäßigem Anſtieg auf Kilometer 4 die Höhe 1075 Meter bei der Oberkrummenbrücke, zieht daun bis Km. 5 etwas an und hat den Höhepunkt bei der Krummenkreuzhütte mit 1150 Meter, danach ergibt der Reſt der Strecke faſt das Spiegel⸗ Eild des Anſtiegs mit Gefäſl bis Km. 9,5 in Blaſiwald, Höhe 1000 Meter. Durchſchnittliche Streckenhöhe etwa 1975 Meter. Strecke IV fällf zunächſt auf Km. 1 bis auf 900 Me⸗ ter, ſteigt leicht bis Seehrugg Köpferplatz bei Km. 3 auf Höhe 925, ſinkt dann wieder kaum merklich bis Km. 7 auf 900 Meter und ſteigt zuletzt auf Km. 7,5 bis Rothaus auf Höhe 975 Meter, Die Geſamtſtrecke hat überwiegend Flach⸗ lauſcharakter. Die Durchſchnittshöhe liegt bei 925 Meter. Strecke V ſteigt mäßig an und erreicht bei Km. 3 den Fanlenfirſt mit 1070 Meter, hat über den breiten Rücken einen nahezu ebenen Verlauf über 3 Km. und ſinkt dann bei Km. 5 über den Giersbühl in gleichmäßigem Ge⸗ fäll mit kleiner flacher Schlußſtrecke nach Schluchſee bei Km. 7,5 in Höhe 900 Meter, wo das Ziel liegt. Durch⸗ ſchnittshöhe iſt etwa 1000 Meter. Die Höhenlage der geſamten Laufſtrecke liegt bei etwa 1000 Meter durchſchnittlich, was für die Durchführung des Laufes ſehr günſtig iſt. Das Gelände iſt wechſelnd offenes Land und Wald. Der Ablauf iſt um 10 Uhr, daß Ziel wird etwa mit 3% Stunden erreicht ſein, je nach den Schnee⸗ und Sichtverhältniſſen. Euroyas⸗Meiſterſchaſten 1930 1 8 im Freiſiilringen vom 8. bis 10. Mai ju Brüſſel Nachdem die ſtarke belgiſche Ringer⸗Nationalmannſchuft letztes Jahr in Paris als Europameiſter mit 17 Punkten vor Francreich mit 12 und Schweden mit 11 Punkten her⸗ vorgeg ingen iſt, hat Belgien dieſes Jahr die Europa⸗ meiſterſchaften im freien Ringlampf zu organiſieren. Der Kongreß des internstionalen Ringerverbandes in Dort⸗ mund hat ihm auch ſchon die Bewilligung erteilt. Die bel⸗ aiſche Amateurliſa hat beſchloſſen, die Eurgvameiſterſchaften am 8. bis 10. Mai in der grßoen Muſikhalle in Brüſſel durchzuführen. Die Vorarbeiten ſind bereits im Gange. Die ganze Veranſtaltung wird in dieſem Jahre einen be⸗ ſonders großen Umfang annehmen, da mit ihr gleichzeiti die Feier der hundertſährigen Unobhär ſtattfinden wird. Der Organiſator ha reich, Schweden und die bet laſſen, aus welchen Staaten zu rechnen iſt. 17 50 und ſchau Mannheimer Fuß ballſpieler in Straßburg Der Verein für Raſenſpie xe, Mannheim, trug am letzten Sonntag das Rückspiel gegen A. S. S. Straß burg aus. Das T n endete 313 undatſchleden. Für Mannheim waren 2 er und Kamelen die r tzen. Das Spiel litt unter den ſchl en und ſah die Straßburger bis se. Vorteil. Gleich zu Beginn mußte bei Mannheint der Vor⸗ teldiger Schmidt gegen Müller ausgewechſelt werden Die Mannheimer fanden ſich in der Endhälfte beſſer. Wihrend Empfang und Aufnahme als vorzliglich bezeichnet wegen, kann man die Schledsrichterleiſtung nicht ganz genügestd beurteilen, da dadurch beide Mannſchaften benachteiligs würden. Der BfN. trägt ſein nächſtes Spiel am 9. März in Neunkirchen gegen Boruſſia aus. Handball ASC. Handelshochſchule— Ingenieurſchule 916(422 t Vodenve Man belam ein techniſch ſehr ſchönes, ſich raſch a des Spiel zu ſehen, bel dem die Handelshochſchul längſte Zeit über dominierte. Bei der Handelshochſchule ſplelten Neumann und Weyrich in der Läuſerreihe, Ane und König im Sturm, die die gebotenen Chancen faſt all verwerten konnten. Die vielen Gegentore rühren von dem Verſagen des Tormanus Brinkert, ſowie der Verieidigung her. Im Sturm war auch noch der Halbrechte ſehr gut.— Bei der Ingenkeurſchule brillierte Reinhold, der mit Recht als der beſte Handball⸗ Tormann im Rheinbezirk gilt, dank ſeiner famoſen Sprungtechnik. Er zeigte manchmal glän⸗ Tor hätte ver⸗ Der Mittelläufer fiel vollßommen aus, worunter das ganzt Se Spiel leiden mußte. Im Sturm geftelen Schimmelburg und Hammer am beſten.— Die Ingenicurſch Fithrung gehen, doch glich König durch 13 N n das Halbzeiterge Jugenkeurſchule und Schi: iedsrichters und des unzulängli im Ver Neumann und ſtellte Nach der Pauſe! burg konnte außen ſehr ſch kungsvermögen d Anke 1 115 Das Ir Mit vox einer anſehulichen digend. Poppen Carnera hat wieder„geſiegt“ New Orleans, 2. Febr.(United 9 ſchnellen k..⸗Sieg könnte Her italt Schwerg boxer Carnera ſeinen rſolgen“ der letzten Zett fügen. In der zwei tende beſiegte er in ei zehn Runden vorge pf mer Losge. Der heidende S harter Uppercut. Schon in der erſter Boden gemußt, doch wor er bei 9 wi n. Daß Gewicht Carneras be ge 235 ameri aniſche Pfund. ſchon lange zu den„Leichen“. Carnera ver Art ſein Geld ſehr leicht. WMinterzielfahrt nach Berlin Anläßlich der elfahrt des 8 1 977 nach Be ſtul liſten rückgelegten 112 geſtartet in Brigode dieſem unbekannten ſtellen, um ſo ſchwier über die Lage ſeine Borchert auf Az mt mithin auf den die Gillet⸗Fahrer Re und Kerber auf den d f Platz. 7 der 600 cem⸗Beiwaenllaſſe i ., gleichfalls in Vriaad t In meter. Trium, die ab Kur gelegt hatte amenpre En; ar 8. Seite. Nr. 98 Neue Mannheimer Zektung(Abend⸗ Ausgabe) Donnerstag, den 27. Februar 1930 Dy Nasken ö für Damen u. Herren J von 3 l an zu: h. N b. Vatter, Rie f ſtraße 19. behrauchte Möbel Bilder. Altertümer und 14 dgl. kauft K. Fillinger, R 6. 6 b, Tel. 313 37. B27 211 Ma Blillaat ſiten, perlen, br bold, Siiper, Platin, kae * 2 1. Altertümer, leider, ahne Schuhe. 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Februar 1930 b Mathilde von Carl Hauptmann Zeichnungen aus dem Leben einer armen Frau 14 14 Mathilde ſieht einen aus der Heimat Mathilde hatte ſich von der Pflege erholt, daß ſie ſtark und geſund war, wie die Zeit gekommen, daß ſie gebäven ſollte; daß ſie auch in Kraft den Schmerz ertrug, der ſie wenige Stunden zerriß, und daß ſie ohne Not und nur mit Frau Webers Hilfe einen kräftigen Knaben geboren hatte. Nun ſaß ſie im Felde unter Bäumen, das Kind an der Bruſt und war glücklich, daß ſie allein leben durfte mit dem luſtigen Kinde, das Salecks Entzücken war, der auch ſchon längſt geneſen, mit ihr oft am Raine draußen die Feierabende im Juni genoß. Saleck ging täglich in die Fabrik, nun allein. Er war ſorglich und außer Maßen arbeitſam, und hätte um keinen Preis auch nur den Gedanken ertragen, daß ſie, die Geſunde und Kräftige, nicht ihren anver⸗ trauten Pflegling ſelbſt an weicher Bruſt nähren und mit ſtiller Mutterſorge umgeben ſollte. Wie ſie auch einmal ſo ſaß, das Kind tränkend und ſich erlabend, hörte ſie plötzlich trommeln von der Ferne. Obwohl ſie noch niemals Soldaten im Freien marſchieren geſehen, wußte ſie es gleich— und ließ den Jungen im Graſe liegen. So ſtand ſie zögernd mit nackten Füßen, die unter ihrem leichten, roten Rocke hervorſchimmerten— und ſah neugierig, wie ein gutes Kind ſelbſt, hinüber—, das blonde Haar ganz nachläſſig flatternd, ob auch die pralle Sonne darauf ſchien, weil ſte gar nicht mehr merken konnte, daß ihr das Kopftüchel halb auf der Schulter hing— und ließ den trappenden und klappenden, gleich⸗ mäßig einherſchreitenden Zug heran und vorüber— hörte kaum, daß alle ihr zulachten— ſie„Minna“ und„Anna“ und ausgelaſſen untereinander mit aller⸗ hand anderen Namen wie Bekannte anxriefen, einer den Helm und der andere das Trinkgeſchirr ihr zu⸗ ſchwenkte, auch die Offiziere ihr zulachten. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 98 Copyrigtn by Horen-Verlag, GmbH., Berlin-Orunewald Aber einer aus dem hinterſten Gliede ſchien plötz⸗ lich ihr wirklich zuzunicken, wie ein Bekannter. „Mein Gott!“ Daß ſie ſeine Stimme auch wie be⸗ bannt hören konnte und faſt ihren Ohren micht traute, wie er ihr zurief:„Jeſes, Mathilde“— und beim Weiterztehen noch einmal ganz überraſcht ſich zurück⸗ bog und immer wieder ſich umwandte mit einigen andern und winkte.„Guten Tag, Mathilde.“ Sie hatte ihn gleich erkannt. Gleich— aber es war ihr gar nicht, als wenn es ihr gegolten. Sie hatte ſich unwillkürlich umgeſehen, ob noch jemand hinter ihr ſtünde. Dann hatte ſie ihm doch freundlich zugenickt, als wenn ſie ſagen wollte: Hahaha— du biſt es, der mich ſonſt gar nicht angeſehen, nur einmal ein paar Ohrfeigen von mir beſehen hat in der Schule, wie ich unter den letzten im grauen Kittel arm und miß⸗ achtet ſaß, und du gewagt hatteſt, mich anzurühren. Nun biſt du aber ein Schmucker geworden, nun ge⸗ fällſt du mir! Und ſie lachte ein über das an tere Mal, wie ſie endlich zögernd zu ihrem Kinde zurück⸗ ging, das ſtill mit offenen Augen unter Blumen lag — mit ganz kleinen Augen, die ſich zur Sonne noch nicht auftun konnten, und ſte lachte— und ſte koſtete ſinnend, wie es doch anders geworden. Sie ſtand und träumte und ſah immer wieder hinüber in die Ferne. Und es kam noch einmal über ſte, als ob ſie ſich fragen müßte, wer ihr den hellen Sommertag und all das Reinliche und Friſche, das ſie umgab, in den Schoß geworfen, und ſie geriet in Zweifel, ob ſie einmal auch mißachtet in der Schule geſeſſen hatte, und alle Neckereien der Sol⸗ baten fielen ihr nun ein, und ſie lachte und dachte dann:„Ob das wirklich der Sohn vom Hallmann⸗ Pauer war?“ und ſie konnte, auch wie ſie daheim war, nicht ein Vergnügen aus der Seele verlieren. —. Danksagung Für die vielen herzlichen Beweise der Teilnahme, sowie Blumenspenden beim Heimg ange meines lieben unvergeßlichen Mannes Otto Karl Rohr Kaulmann spreche ch allen auf diesem Wege meinen innigsten Ganz besonders danke ſch dem Diako- nissenhaus für die meinem Manne zu Teil gewordene liebevolle Plege, sowie für die Kranzniederlegung undd ehrenden Worte der Fußballvereine„V. f..“ und„Phönix“ und der Sängerhalle Mannheim Dank aus. Mannheim, H 3, 4, den 27. Februar 1930 In tiefer Trauer: Frau Mate Rohr Wwe. geb. Durler Zwangsverst igerung Im Au eng weg verſteigert das Notariat am Freitag, den 9. Mai 1930, vormittags 10 Uhr im Rathaus in Ladenburg das Grundſtück des 1. Karl Katzenmaier, Metzger in Ladenburg, Miteigentum, 2. Karl Katzenmater, Metzger⸗ Ehefrau, Luiſe geborene Mayer in Ladenburg, Miteigentum 2, auf Gemarkung Ladenburg. 9 Die Verſteigerung wurde am 7. Februar 1930 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen über das Grundſtück ſamt Schätzung kann ſeder⸗ mann einſehen. Rechte, die am 7. Februar 1930 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Auf⸗ forderung zum Bieten anzumelden und bei Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen; ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Ver⸗ ſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zu⸗ ſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt krikt für das Recht der Verſteigerungserlös aan die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Grundſtücksbeſchrieb: Hofreite mit 1 Ar 52 qm. Auf der Hofreite ſteht: a) ein dreiſtöckiges Wohnhaus mit gewölbtem Keller, b) ein 2ſtöckiger Seitenbau mit Wohnung und Tabakſchopf, an a) angebaut, e) Schweine⸗ ſtälle. Schätzung: 14000 R. ,. 48 Mannheim, den 22. Februar 1930. Notariat Mannheim 7 als Vollſtreckungsgericht. Zwangsversteigerung Im Zwangsweg verſteigert das Notartat am Dienstag, den 22. April 1930, vormitt. 9½ Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, A 1. 4, die Grundſtücke des Rechtsanwalts Dr. Fritz Klein in Mannheim auf Gemarkung Mannheim. Danksagung Mannheim(D 6, 18) 27. Febr. 1930 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem uns 30 schwer getroffenen Verluste sprechen wir allen innigsten Dank aus 57106 Frau Lina Bertrar mii Tocher Maihilde Die Verſteigerung wurde am 10. Juni 1929 im Grundbuch vermerkt. Die Nachwetſungen über die Grundſtücke ſamt Schätzung kann jeder⸗ mann einſehen. Rechte, die am 10. Juni 1929 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſi d ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Auf⸗ forderung zum Bieten anzumelden und bei Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen, ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erſt nach dem Anſyruch [des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Ver⸗ ſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zu⸗ ſchlag aufheben oder einſtweſſen einſtellen laſſen, ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Grundſtücksbeſchrieb: 44 a) gb. Nr. 17003: 18 Ar 61 qm Hofreite mit Gebäulichkeiten, Induſtriehafen, Frieſen⸗ heimerſtraße 26— Diffensſtraße Nr. 21, i Schätzung: 42 000.; b) Lgb. Nr. 17 007/1: 8 Ar 55 qm Induſtrie⸗ gelände, Induſtriehafen, Diffensſtraße 21, Frieſenheimerſtr. 26, Schätzung: 7500.; Weinnäherim nimmt zum Nähen und Flicken an. in der Geſchſt. e) Egb. Nr. 17009: 22 Ar 58 am Induſtrie⸗ gelände, Induſtriehafen, Diffensſtraße 19, Hemshofſtraße 13, Schätzung: 20 000 R. L. Näheres in 6985 Handelsregiſtereinträge Aheiniſche Gummi⸗ und Celluloid Fabrik, annheim. Direltor Carl Scheu, Hannover, iſt zum weiteren Vorſtandsmitglied beſtellt. Alfred Juſt, Mannheim. Zwangsversteigerung m Zwangsweg verſtelgert das Notariat am Selgich Sutie, Ping ah. den 20 Notariat Mannheim 4 als Vollſtreckungsgericht. ETTTETEFETCCCCTC Warnung! April 1990, vormittags 9 Uhr Warne hiermit Jeder⸗ jortsetter an der Domhofgäſſe, Lgb. Nr. 188, 15 Wie Mathilde zum zweiten Male dem aus der Heimat begegnet Saleck hatte das Kind zu guten Leuten in Pflege gebracht, und Mathilde und er kamen immer nach ihm ſehen, erſt täglich, dann Mathilde ſeltener und auf kürzere und kürzere Zeit. Mathilde mußte ſich die Minuten abſtehlen. Sie ging wieder in die Fabrik, Saleck mit ihr, Seite an Seite. Aber ſie mußte ſich nun ganz vor ihm in acht nehmen, ſo in Unraſt war er und ſo geſpannt und eiferſüchtig auf jeden Blick, den ihr die Männer zuwarfen, und den ſie wohl gar achtlos erwidert hatte. Es gab manchmal Szenen. Wenn er damit an⸗ fing, lachte ſie über ihn und fand, daß es drückend war, wenn er ſie immer wie ein Schutzmann bei jeder Miene, die ihm nicht paßte, malträtieren und auszanken wollte. Sie ſagte, er wäre dumm und langweilig. Und zudem mochte ſie gar nicht, daß ſie Schritt um Schritt beobachtet war:„Das macht ma' mit a Sträflingen“, ſagte ſie.„Au ſuweit bin ich noch nee.“ Sie konnte grob und geradezu barſch ſein. Sie war auf alles eingegangen, was er gewollt hatte. Sie wohnten zuſammen. Nun er eingewilligt hatte, daß ſie in die Stadt zurückzögen, weil ihm der weite Weg über Land ſeit ſeiner Krankheit doch beſchwerlicher wurde— hatte ſie alles gut gefunden, das kleine Stübel in der Nähe der Fabrik, ſo daß er nur kurze Zeit hinzulaufen hatte, und auch daß ſte gar durch eine fremde Stube unter Dach hindurch mußten, wo andere Fabrikleute wohnten. Aber ſchon, daß Mathilde jetzt die Fabrik beſſer zu gefallen ſchien, das ärgerte Saleck. Als wenn ſie in der Einſamkeit ſchätzen gelernt hätte, wie es tut, wenn man Leben und Lärm und geſundes Hand⸗ reichen und Bewegen um ſich hat. Saleck war un⸗ gerecht gegen Mathilde. Es war gar nicht die Fa⸗ brik. die ihr jetzt Behagen machte. Er war immer zärtich und ein wenig eng und kurz geweſen in dem, was er wünſchen konnte. Er war auch ſchon ein Mann, der über Dreißig ging. Wenn er ſeinen Traum von Familienglück bedroht ſah, hatte er wohl recht, mißtrauiſch zu werden, und ein Recht, nicht zu begreifen, was in Mathilde vor⸗ ging. Mathilde wußte es übrigens durchaus auch nicht. Nur im Blute ging es um. Sie war neunzehn und groß und wie eine, die mit runden vollen Armen hinter einem Bauernhauſe in einen reich behangenen Apfelbaum hätte langen und reife Aepfel herausbrechen können in der Fülle — lachend und toll aufgelegt, und der es nie macht hätte, wenn auch aus der Krone einer ihr auf den hudeligen Kopf herniedergeſauſt wäre, daß ihr die Ohren minutenlang geklungen, und ſie eine Hand auf die getroffene Stelle hätte legen müſſen, den Schmerz zu ſtillen, während der Mund behaglich in den roten Apfel einbiß und die friſchen, hellen Zähne leuchten ließ. Mathilde war ja auch ganz geordnet nun— ein ganz tüchtiger und lockender Menſch. Keiner konnte ihr anſehen, daß ſie ein Kind ge⸗ boren, ſie war jünger und roſiger als je, wie eine Jungfrau, ſo unberührt und ſo überaus luſtig ſah ſie jetzt aus. Als wenn die einſamen Tage nichts in ihr zuwege gebracht, als die Linien des Miß⸗ trauens und dtenſchenhaſſes, die ſie ſo ablehnend und barſch gemacht, ganz auszulöſchen und eine natür⸗ liche, freie Klarheit und etwas Lebensfrohes in ihr aufzuwecken. Wenn ſie kam, ſahen ſie alle an. Sie waren alle wie im Banne. Sie erkannten gleich, auch die Män⸗ ner, daß etwas in ihr war, woran ſich niemand mehr recht wagen dürfte— jetzt erſt recht nicht—, ſo rein⸗ lich und klar und jungfräulich und heimlich luſtig— und gar auch ein Zug wie frei und reif. Und ſie ging und kam mit dem Krummen, und jeder ſah es und dachte,„wie klein und dürftig der neben ihr ausſieht!“ mit ſeinen kurzen Schritten, daß er ihr nur folgen konnte. Und ſie mußte ſich eine Minute abſtehlen, um einmal wirklich allein zu ſein. 5 Aber Saleck war auch nicht froh, obgleich er ſich die Sorge gar nicht merken ließ und nichts Rechtes ſagen konnte, wenn ſich Mathilde daheim, oder wäh⸗ ren ſie dahinſchritten, jedes Mißtrauen einfach verbat. So war es gegangen bis in den Winter. Es war dunkel, die Laternen um die Fabrik war⸗ fen einen trüben Schein im Wirbel, der um die Parkmauer jagte. Mathilde war hinausgegangen aus dem Arbeitsſaal, in dem die Webſtühle heftig hin⸗ und herſchnappten und klappten, und hatte eine Stunde vor Schluß ſich aufgemacht, um zum Kinde zu gehen, weil es wegen der Zähne kränkelte. (Fortſetzung folgt) Ist manelimal die Soge knapp? Sie kommen nie wieder in Verlegenheit, wenn einmal die Bratensoße nicht ausreicht oder in Geschmack und Farbe nicht ganz gelungen ist. Ein Würfel Knorr-Bratensoße in ½ kaltem Wasser aufgelöst und dann gekocht, ergibt in wenigen Minuten eine pikante, nahrhafte Tunke, die auch 1 Wurfel gibt so viel Soße wie 2 Pfund Braten. 8 annheim, iſt als Prokuriſt beſtellt. Magimiltan E. König, Mannheim⸗ Käfertal. die Firma iſt erloſchen. Toni Löwenſtein, Mannheim. Kaufmann Samuel Lichter in Mannheim iſt in das Ge⸗ ſcäft als perfönlich haftender Geſellſchafter ein⸗ gelseten. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. 5 55 1980 l 51 85 15 otto Za eim. e Firma er⸗ lachen. Zapf, Mannh 52100 Bad. Amtsgericht F. G. 4 Maunheim. —— Ueber das Vermögen des Kaufmanns Her⸗ mann Piſter, Inhaber der Firma Hermann Fiſter, Fahrradhandlung und Nähmaſchinen in kaunheim, J 1. 7, wurde heute nachmittag 4 Uhr oukurs eröffnet. Konkursverwalter iſt Rechts⸗ anwalt Otto Hardung in Mannheim, C 3. Lonkursforderungen ſind bis zum 15. März 1990 beim Gerichte anzumelden. Termin zur Wahl eines Verwalters, eines Gläubigerausſchuſſes, zur Entſchließung über die in 8 132 der Konkurs⸗ ordnung bezeichneten Gegenſtände iſt am: Don⸗ nerstag, den 6. März 1930, nachmittags 5 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen an Donnerstag, den 20. März 1930, nachmittags r, vor dem Amtsgericht, 2. Stock, Zimmer k, 214. Wer Gegenſtände der Konkursmaſſe be⸗ lit oder zur Maſſe etwas ſchuldet, darf nichts niehr an den Gemeinſchuldner leiſten. Der Beſitz er Sache und ein Anſpruch auf abgeſonderte Befriedigung daraus iſt dem Konkursverwalter bis 15. März 1930 anzuzeigen. 132 Mannheim, den 24. Februar 1980. Amtsgericht B. G. 13. . in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, A 1. 4, die Grundſtücke des Chriſtof Mayfarth, Philipps Sohn, Landwirt in Mannheim⸗Neckarau, zwecks Aufhebung der Gemeinſchaft, auf Gemarkung Mannheim. 4 Die Verſteigerung wurde am 23. Januar 1930 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen über die Grundſtücke ſamt Schätzung kann leder⸗ mann einſehen. Rechte, die am 23. Januar 1930 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind ſpäteſtens in der Verſtelgerung vor der Aufſorde⸗ rung zum Bieten anzumelden und bei Wider⸗ ſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen; ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Verſteige⸗ rung hat, muß das Verfahren vor dem Zuſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Grundſtücksbeſchrieb: 1. Ogb. Nr. 12 060: 16 Ar 15 qm Ackerlaud, Niederfeld, Zahnig, Schätzung: 2425.: 2. Ogb. Nr. 12 486: 9 Ar 99 qm Ackerland, Aufeld, Schätzung: 1300 R. 3. gb. Nr. 12 638: 4 0 11 am„ „Caſterfeld, Unterhalb der Grüb, 95 5 Schätzung: 952.: 4. Lg. Nr. 19 388: 9 Ar 61 am Ackerland, VI. Caſterfeld, Atzelaue, Schätzung: 960 R. x; 5. Lab. Nr. 18 809: 11 Ar 06 am Ackerland, Caſterfeld, Blättel, Schätzung: 1330 R. L. Mannheim, den 18. Februar 1930. mann, meinem Sohn Willi Leutz, 17 J. alt. etwas zu leihen od. zu borgen, da ich für nichts aufkomme. Amanda Leutz Witwe, An den Kaſernen 12. 11 5 Bratensoße ohne leisdi sehr gut schmeckt. Viele schmadchafte Fleisdige- richte, wie Kalbskopf, Schnitzel, Roulade, Rumpsteak, Reste von Braten usw., geben wenig oder gar keine Tunke. Knorr- Bratensoße sorgt dafür, dass Sie auch diese Speisen mit genügend Tunke auf den Iisch bringen können. Wegen vollſtändiger Geſchäftsaufgabe eines Manufakturwarenhauſes habe ich im Laden E 3. 1, Planken gegen bare Zahlung abzugeben: Das komple te Warenlager wie: dDamenkleider, 1 Poſten Pulloner große Partie, Windjacken, Anzug⸗ ſtoffe, Gardinen, Unterwäſche, Seidenſtoffe, Ausſteuer, ferner 1 Partie gebrauchtes Mobiliar und Einzelmöbel. verkäufer. Günſtige Kaufgelegnhelt für Kon⸗ firma ion und Kommunion. 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