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Z./ Diens lag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Donners lag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗KKontv Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32cm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſetz und Recht Mannheimer Muſikzeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 3. März 1930 8 141. Jahrgang- Nr. 103 5 Das zweite Kabinett Tardien gebildet 18 Miniſter, 15 Staatsſekretäre und 1 Oberkommiſſar Briand wieder Außenminiſter Richtung nach rechts Die Volkspartei lehnt das Notopfer ab Charakteriſierung des Kabinetts Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 2. März. Miniſterpräſident Tardien hat heute vormit⸗ tag dem Präſidenten der Republik ſein neues Kabinett vorgeſtellt, das er nach einigen Um⸗ gliederungen in den erſten Morgenſtunden des Sonntags endgültig gebildet hatte. Zahlenmäßig iſt das Kabinett Tardieu die ſtärkſte Regierung, die ſeit Einführung der dritten Republik jemals vor das Parlament getreten iſt. Sie zählt nicht weniger als 18 Miniſter, 15 Staatsſekretäre und CCC(b0T0T0ſ(bſßTTbbTbTbTbTbTTTbTbTTTbTbTTbbbb Fußball- Tänderſpiel Deulſckland- alien 0: 2 Ausführlicher Bericht in liegenden Nummer einen Oberkommiſſar, alſo im ganzen 34 Mit⸗ glieder. Zu dem von Chautemps geſchaffenen Bud⸗ getminiſterium fügte Tardieu noch ein weiteres Miniſterium, das der öffentlichen Geſund⸗ heit, ſowie das Unterſtaatsſekretariat für die nationale Wirtſchaft und das Ober⸗ kommiſſariat für den Fremdenverkehr hinzu. Abgeſehen von dem Marineminiſter Du⸗ mesnil und dem Unterſtgatsſekretär für öffent⸗ liche Arbeiten Facoz, die zur Radikalen Partei gehören, ſetzt ſich das Miniſterium der Hauptſache nach aus führenden Mitgliedern des rechten Zen⸗ trumsflügels(Gruppe Tardieu und Maginot) ſowie der weiter rechtsſtehenden Marin⸗Gruppe zuſam⸗ der Sportbeilage der vor⸗ wen, der der neue Miniſter für öffentliche Arbeiten, N Ternot, und der Unterſtgatsſekretär für Land⸗ wirtſchaft, Serot, angehören. Dumesnil und Facoz ſind wohl als Ueberläufer zu betrachten und werden kaum den deutlich nach rechts ge⸗ richteten Kurs des neuen Kabinetts beein⸗ trächtigen können. Jedenfalls wird ihre Anweſen⸗ heit im Kabinett Tardieu bei den kommenden Ab⸗ ſtimmungen in der Kammer der neuen Regierung keinen Zuzug aus dem Lager der Linksdemokraten verſchaffen. Die Haltung Briands, der einer der erſten Miniſter war, die Tardieu ihre Mitarbeit beſtimmt zugeſagt hatten, begegnet in ge⸗ wiſſen Linkskreiſen ſcharfer Kritik. Nicht nur von ſozialfſtiſcher, ſondern auch von linksdemokratiſcher Seite wird dem Außenminiſter zum Vorwurf ge⸗ macht, er habe ſich, nachdem er einem reinen Kartell⸗ kabinett Chautemps angehörte, ſich in eine Regierung hineinmanöprieren laſſen, die ausgeſprochen nach rechts orientiert iſt. Dieſen Kritiken gegenüber weiſt man in der Um⸗ gebung des Außenminiſters darauf hin, daß es ſich Vor allem darum handelt, die wichtigen außenpolitiſchen Fragen endlich einer Löſung zuzuführen, ohne durch einen Wechſel im Außen⸗ miniſterium neue Hemmungen zu ſchaffen. Briand hat denn auch in ſeiner heutigen Unterredung mit Präſident Doumergue die beſtimmte Zuſicherung ver⸗ langt und erhalten, daß auf dem Gebiete der aus⸗ wärtigen Politik die von ihm aufgeſtellten Richt⸗ linien beibehalten werden. Wenn im Ver⸗ lauf der Ausſprache über die Regierungserklärung, die am Mittwoch erfolgen ſoll, Briand von der Lin⸗ len interpelltert wird, ſo wird er die beſtimmte Er⸗ klärung abgeben, daß an der Kontinuität ſeiner Außenpolitik nichts geäudert werden wird und ſein Eintritt in das Kabinett Tardien als eine überparteiliche Entſcheidung zu betrachten ſei.„Ich beſchäftige mich nicht mehr mit Innenpolitik“, verſicherte Briand im Ver⸗ lauf der letzten Kriſe.„Wenn man mich auffordert, auf meinem Poſten zu bleiben, um die Außenpoli⸗ tik in der bisherigen Weiſe weiterzuführen, ſo werde ich bleiben.“ Der Außenminiſter wird, wenn die Regierungserklärung am Mittwoch von der Kammer genehmigt wird, am Donnerstag mit der neuen franzöſiſchen Delegation nach London a b⸗ keiſen, um die Verhandlungen auf der Flotten⸗ konferenz weiterzuführen. Verſchärfung der Kriſe Drahtbericht unſeres Berliner Bürvs [Berlin, 2. März. Die Dinge treiben nun mit Macht der Kriſe zu. Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei, die heute nachmittag im Reichstag zu einer außer⸗ ordentlichen Sitzung einberufen war, hat ſich in allen Stücken der Auffaſſung des Fraktionsvorſtandes an⸗ geſchloſſen. Sie betont in einer Erklärung, daß ſie eine neue direkte Belaſtung, in welcher Form es auch ſei, für völlig untragbar halte und daß ſie auf der Forderung einer Steuer- ſenkung im Jahre 1931 beharren müſſe. Die Fraktion hat ſich damit auf das Dezemberpro⸗ gramm zurückgezogen, das feiner Zeit von allen Regierungsparteien gebilligt worden iſt und deſſen Grundſätze ja vorher ſchon der ſozialdemokra⸗ tiſche Finanzminiſter in mehreren Etatsreden ver⸗ treten hatte, freilich ohne für die praktiſche Durch⸗ führung irgend etwas getan zu haben. Die Stellungnahme der Deutſchen Volkspartei, die in ihrem Kern eine abermalige ſtrikte Ab⸗ lehuung des inzwiſchen auch vom Reichspräſiden⸗ ten befürworteten Notopfers bedeutet, iſt durch⸗ aus einheitlich. Sämtliche vier Gremien, der Par⸗ teivorſtand, der Fraktionsvorſtand, der Reichsaus⸗ ſchuß, der heute vormittag tagte, und ſchließlich die Fraktion, haben ſich einmütig zu dieſer Formel be⸗ kannt. Der Reichsaußenminiſter Dr. Curtius, der erneut erkrankt iſt, wohnte der heutigen Sit⸗ zung nicht bei, dagegen ſein Miniſterkollege Dr. Moldenhauer. Auch die Preußenfraktion war vertreten. Die Volkspartei iſt alſo feſt geblieben Wie ſich ihre Eutſcheidung auswirken wird, läßt ſich bis in die letzten Einzelheiten im Augenblick noch nicht überſehen. In der morgigen Kabinettsſitzung wird jedenfalls der Finanzminiſter Dr. Molden⸗ hauer mitteilen, daß er ſeine Vorſchläge in vol⸗ lem Umfang aufrecht erhalte. Er wie auch der Reichsaußenminiſter Dr. Curtins werden ſich be⸗ reit erklären, die Konſequeuzen ans dieſer Haltung Volksparteiliche Ueber die Sitzung des Reichs ausſchuſſes der Deutſchen Volkspartei teilt die Nationalliberale Correſpondenz mit: „Der Reichsausſchuß der Deutſchen Volkspartei trat am Sonntag, 2. März zu einer zahlreich beſuch⸗ ten Sitzung im Reichselub der Deutſchen Volkspar⸗ tei zuſammen. Das Referat über die politiſche Lage erſtattete der Parteivorſitzende Reichsminiſter a. D. Dr. Scholz. Er hob den Ernſt der politiſchen Lage hervor und bezeichnete unter ſtürmiſcher und ein⸗ ſtimmiger Zuſtimmung des Reichsausſchuſſes die Inangriffnahme einer Finanzreform mit dem Ziel, die deutſche Produktion zu entlaſten, die Kapitalbildung zu fördern und den Arbeitsmarkt zu beleben, als das politi⸗ ſche Kernproblem. Am Anfang dieſer Re⸗ form dürfe logiſcherweiſe keine Erhöhung der direkten Steuern ſtehen, auch nicht in der verſchleierten Form eines ſogenannten Notopfers der Feſtbefoldeten, deſſen verfaſſungsrechtliche Zu⸗ läſſigkeit höchſt zweifelhaft ſei, deſſen Wirkung aber in einer Hinausſchiebung der dringend not⸗ wendigen inneren Sanierung der Arbetitsloſenver⸗ ſicherung beſtehen würde. Die überaus beifällig aufgenommenen Darlegun⸗ gen des Reichsfinanzminiſters Dr. Moldenhauer bewegten ſich in der gleichen Richtung. In der Aus⸗ ſprache, in der ſich Vertreter aus allen Teilen des Reiches beteiligten, unterſtrichen ſämtliche Redner ohne Ausnahme die Richtigkeit dieſer Auffaſſung auf das lebhafteſte. Allgemein kam zum Ausdruck, daß das deulſche Volk aun einem Wendepunkt ſtehe, der über Leben und Sterben ſeiner Wirtſchaft ent⸗ zu ziehen. Es kommt nun darauf aun, was der Reichskanzler tut, ob er, wie der„Vorwärts“ an⸗ deutet, die Geſamtdemiſſion des Kabinetts einreichen wird. In parlamentariſchen Kreiſen rechnet man in⸗ des damit, daß die eigentliche Entſcheidung bis uach Erledigung des Noungplans hinausgeſchohen wird. Die Deutſche Volkspartei iſt grundſätzlich be⸗ reit, die außenpolitiſchen Angelegenheiten noch mit dieſer Regierung zuſammen zu bereinigen. Das kann in irgend einer Form geſchehen, etwa in der, daß der Reichskanzler die Demiſſion des Dr. Curtius voterſt nicht annimmt oder daß der Reichspräſident ihn bittet, bis zur Verabſchiedung des Noungplans ſein Mandat weiter auszuüben. Möglich wäre natürlich auch, daß die Liquidierung des Haager Ab⸗ kommens durch eine Regierung der Weim a⸗ rer Koalition geſchieht, da ja die Volkspartei auch in dieſem Fall ein Votum für den Vertrag ab⸗ geben würde. i Es wird auch die Möglichkeit erwogen, daß der Reichspräſident, wenn das Kabinett demiſſionieren ſollte, ein Geſchäftsminiſterium mit der Er⸗ ledigung des Noungplaus beauftragen würde. Dio⸗ ſen Fall möchten wir indes für unwahrſcheinlich halten. Einmal, weil es nicht gut angängig wäre, ein Geſchäftsminiſterium mit der Erledigung einer der bedeutendſten Aufgaben der Außenpolitik zu be⸗ trauen und zum andern, weil auch der Reichspräſi⸗ dent ſich ſicher nur ungern in die Situation verſetzt ſfähe, daß er als verantwortliche Inſtanz ein Kabi⸗ nett mit der Durchführung des Noungplans beauf⸗ tragt, gegen deſſen einen Teil zum mindeſten er ſelbſt ſtarke Bedenken hegt. Unter ſolchen Umſtän⸗ den ſprechen alle Anzeichen dafür, daß erſt uach der Verabſchiedung des Haager Abkommens die Kabi⸗ nettskriſe zum Ausbruch kommt. Die Sitzung der Demokraten ſchob ſich bis in die ſpäten Abendſtunden hin. Die Demokraten haben ſich dem Standpunkt der Volks⸗ pautei nicht angeſchloſſen. Bei allen grundſätzlichen Bedenken, die auch ſie gegen das Notopfer hegen, treten ſie doch dafür ein, daß man nach neuen Möglichkeiten ſuchen müſſe, die beſtehenden Ge⸗ genſätze zu ſtberbrücken. Kundgebungen ſcheide. Die Partei müſſe deshalb im Intereſſe der deutſchen Zukunft unbeirrbar an dem jetzt ein⸗ geſchlagenen Kurs feſthalten. Die parteiamtliche Erklärung der Deutſchen Volkspartei hat folgenden Wortlaut: „Die Deutſche Volkspartei iſt der Auffaſſung, aß das Kernſtück jeder Finanzreform eine Ent⸗ laſtung der Wirtſchaft, die Wiederherſtedung der Rentabilität von Landwirtſchaft, Handel, Ge⸗ werbe und Induſtrie, ſowie die Förderung der Ka⸗ pitalbildung ſein muß. Nur auf dieſem Wege iſt es möglich, das größte der ſozialen Uebel, die Ar⸗ beitsloſigkeit, wirkſam zu bekämpfen und aus dem Millionenheer der Erwerbsloſen einen möglichſt gro⸗ ßen Teil wieder in die Wirtſchaft einzugliedern. Nachdem die Entwicklung der Finanz⸗ und Kaſſen⸗ lage des Reiches die von allen Seiten als notwendig erkannte Senkung der dirskten Steuern für das Jahr 1930 unmöglich gemacht hat, muß die geſetzliche Feſtlegung einer ſolchen Senkung für das Jahr 1931 gefordert werden. Un⸗ vereinbar hiermit iſt eine Erhöhung der direkten Steuern, gleichviel unter welcher Bezeichnung ſie erfolgt. Das ſogenannte„Notopfer“ würde außer⸗ dem den Willen zur Reform auf der Ausgabenſeite des Reichshaushalts im Keime erſticken. Im Zu⸗ ſammenhang mit dem Reichshaushalt für 1930 müſſen daher folgende Maßnahmen getroffen werden: Geſetzliche Zuficherung der Ausgaben⸗ ſenkung im Reich, Ländern und Gemeinden, ins⸗ beſondere durch Sanierung der Arbeitsloſenver⸗ ſicherung. Unter Vermeidung jeder weiteren Er⸗ höhung der direkten Steuern geſetzliche Feſtlegung einer Senkung dieſer Steuern vom Beginn des nächſten Etatsjahres ab.“ 28 tät der Staatsleiſtungen prüfe. Die badiſchen Dotationen Weſentliche Schlechterſtellung der Evangeliſchen Kirche— Rückſichtsloſe Machtpolitik des Zen⸗ trums— Die Sozialdemokratie macht mit! Am vergangenen Donnerstag haben, wie bereits kurz gemeldet, die beiden Regierungsparteien, Zen⸗ trum und Sozialdemokratie in ſelten brutaler Weiſe im Haushaltausſchuß eine Aenderung der Dotationen an die Kirchen durchgedrückt, die eine weſentliche Schlechterſtellung der Gvan⸗ geliſchen Kirche gegenüber der Katholiſchen be⸗ deutet. Nach dem bisherigen Geſetz erhielt die Evan⸗ geliſche Kirche jährlich 900 000 Mk., die Katholiſche Kirche 1050 000 Mk. Das Verhältnis dieſer beiden Staatsleiſtungen betrug alſo:7, während die evan⸗ geliſche Bevölkerung nur zwei Drittel des kathy⸗ liſchen Volksteiles in Baden beträgt. Dieſer Unter⸗ ſchied war ſchon lange in Gegenſtand der Kritik des Zentrums. 1927 hat der Landtag auf Grund eines Zentrumsantrages beſchloſſen, daß die Regierung bis zum nächſten Voranſchlag die Frage der Par i⸗ Die Regie⸗ rung hat aber mit dem nächſten Staatsvoranſchlag im Jahre 1928 keinerlei Aenderungsvorſchläge zur Verteilung der Dotationen gemacht und auch die Frage der Parität ſonſt nicht aufgegriffen. Darauf⸗ hin wurden im Jahre 1928 die Dotationen in der bisherigen Höhe bis zum Jahre 1931 weiter bewil⸗ ligt und ſämtliche Anträge auf Verringerung der Dotationen abgelehnt. i Obwohl nun für die Regierung auf Grund des Landtagsbeſchluſſes des Jahres 1927 keine Notwen⸗ digkeit beſtand, die Paritätsfrage im Zuſammen⸗ hang mit dem Staatsvoranſchlag 1930 aufzugreifen, hat ſte das trotzdem getan. Sie hat dem Landtag einen Geſetzentwurf zugeleitet, durch den in den Jahren 1930 bis 34 der Anteil der Katholiſchen Kirche von 52,25 v. H. auf 60,92 v. Herhöht und der der Evangeliſchen Kirche von 44,79. v. H. auf 36,76 v. H. herabgeſetzt wird. Dadurch würde bei der Evangeliſchen Kirche im Jahre 1934 gegen⸗ über der Katholiſchen Kirche eine Verringung ihres Anteiles an den Dotationen um 180 000„ gegeu⸗ über dem jetzigen Zuſtand eintreten. Der Miniſter des Kultus und Unterrichts hat dem Haushalts⸗ ausſchuß zugegeben, daß er eine ganz ander e Art der Verringerung der Dotationen im Staats⸗ miniſterium verlangt habe, daß aber unter dem Druck des Zentriems die jetzige Regelung be⸗ ſchloſſen worden ſei. Die Regierung begründet ihr Vorgehen auf folgende Weiſe. Sie will für alle Konfeſſionen, gleichgültig, wie die beſpndere Lage im Einzelfall iſt, den Staatszuſchuß auf ein Sechſtel der Aufwendungen für eine Pfarrſtelle feſtſetzen und davon in den nächſten 4 Jahren 32 y. H. abbauen. Dieſe rein ſchematiſche Regelung bedeutet eine große Ungerechtigkeit gegenüber der Evangeliſchen Kirche, denn ſie berückſichtigt einmal die Tatſache, daß die evangeliſchen Geiſtlichen verheiratet ſind und Kinder haben, ſo gut wie nicht, ferner nicht die Tatſache, daß die Evangeliſche Kirche weſentliche Beträge für die Ruheſtaudsverſorgung aufwenden muß und außerdem nimmt ſie auch dar⸗ auf keine Rückſicht, daß im Verhältnis zur Seelen⸗ zahl die Evangeliſchen Kirche weſentlich weniger Pfarrſtellen als die Katholiſche hat. Man kann ſich dieſe ungerechte Machtpolitik des Zentrums nur da⸗ mit erklären, daß dadurch eine beſonders günſtige Lage für den Abſchluß eines Konkor dates und damit für eine endgültige Regelung der Staats⸗ leiſtungen an die Kirchen geſchaffen werden ſollen. Das eigenartige Vorgehen der Regierung wird auch dadurch gekennzeichnet, daß man den Kirchen von dem Inhalt der beabſichtigten Aenderung der Dota⸗ tionen keinerlei Mitteilung gemacht hat und ſie auch zu keiner Stellungnahme zu dieſem Ge⸗ ſetzentwurf aufgefordert hat. Die Regierung hat auch ferner die Tatſache gänz⸗ lich außer Betracht gelaſſen, daß der evangeliſche Teil in Baden weſentlich mehr Steuer als der katholiſche bezahlt, obwohl der katholiſche um 50 v. H. größer iſt. Da die Landeskirchenſteuer in Form eines 10proz. Zuſchlages zur Einkommenſteuer und zur Grund⸗ und Gewerbeſtelter erhoben wird, kann man aus dem Erträguis der Landeskirchenſteuer Rückſchlüſſe ziehen auf die Verteilung des Einkom; 5 2. Seite. Nr. 103 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe] Montag, den 3. März 1930 Grundbeſitzes und des gewerblichen Er⸗ chen und evangeliſchen Be⸗ völkerungsteil. D ndeskirchenſteuer hat nur im Jahre 1927 der Evangeliſchen Kirche 4 846 000, der Katholiſchen Kirche nur 4110 000 4 gebracht. Daraus darf man ſchließen, daß der evangeliſche Teil weſent⸗ lich mehr als die Hälfte der badiſchen Steuern bezahlt. Da ſchon bisher die Katholiſche Kirche 150 000„ mehr Dotationen als die Evange⸗ liſche Kirche erhielt, muß der evangeliſche Teil des badiſchen Volkes ſchon bisher jährlich indirekt große Beträge an Dotationen an Katholiſche Kirche bezahlen. Da nun durch den neuen Geſetzentwurf der Anteil der Evangeliſchen Kirche an den Dotatio⸗ nen weſentlich heruntergeſetzt wird, wird in Zukunft der Zuſtand noch verſtärkt eintreten, daß von der evangeliſchen Bevölkerung indirekt über den Staat einige Hunderttauſend Mark jährlich an die Katho⸗ liſche Kirche gezahlt werden. 8 und bes die Bei dieſer Lge der Dinge haben die Vertreter der Liberalen Arbeitsgemeinſchaft zu Be⸗ ginn der Sitzung ausgeführt, daß ſie die Aufwerfung der Paritätsfrage bedauern und deshalb bean⸗ tragen würden, daß die Regierung dieſen Geſetzent⸗ wurf zurückziehe und einen neuen Geſetzentwurf vorlege, der einen gleichmäßigen prozen⸗ tualen Abbau der bisher bezahlten Aufbeſſe⸗ rungszuſchüſſe für die Geiſtlichen vorſehe. Da die Regierungsparteien die Abſicht hatten, ohne Rückſicht auf irgendwelche ſachlichen Gegengründe den von ihrer Regierung eingebrachten Geſetzentwurf durch⸗ zudrücken, wurde dieſer Antrag ſofort abgelehnt. Darauf beantragte die Liberale Arbeitsgemeinſchaft eine halbſtündige Pauſe, nach der ſie zum Geſetz⸗ entwurf folgende Abänderungsanträge Dr. Mattes, Hofheinz, Bauer ſtellte. Sie beantragte zu⸗ nächſt nur eine Regelung der Dotationsfrage bis zum Ablauf der Budgetperiode 1930/32 in der Weiſe, daß entſprechend der Regierungsvorlage für das Jahr 1931/32 die Dotationsbeträge um 20 Prozent, aber zum Unterſchied von der Regierungs vorlage bei allen Religionsgeſellſchaften gleichmäßig gekürzt merden. Dieſer Antrag ſollte den Weg ebnen, um einmal die Beibehaltung von Dotationen auch für die Zukunft zu ſchaffen unter Aufrechterhaltung des bisherigen Verhältniſſes zwiſchen den einzelnen Be⸗ trägen. Da zu erwarten war, und das beſtätigte der Verlauf der Beratungen, daß dieſer Antrag nicht angenommen würde, beantragten die Parteien der Liberalen Arbeitsgemeinſchaft weiter, in den nächſten fünf Jahren jeweils jährlich 20 Prozent von dem jetzigen Betrag der Dotationen zu kürzen. Durch dieſen Antrag ſollte zwetierleierreicht werden. Einmal ſollte den Kirchen Gelegenheit gegeben wer⸗ den, durch einen allmählichen Abbau ſich auf den Zeitpunkt des Aufhörens der Dotationen vorzube⸗ reiten und zweitens ſollte die drohende Gefahr der ungerechten Regelung der Paritätsfrage durch die gänzliche Abſchaffung der Dotationen beſeitigt wer⸗ den. Aber auch dieſer Antrag wurde von den Re⸗ gierungsparteien abgelehnt. Dabei ſind zwei Dinge vor allem bemerkenswert. Einmal, daß die Sozialdemokratie, die früher immer für die Beſeitigung der Dotationen eingetreten war, dieſen Antrag trotzdem ablehnten, weil ſie, wie man deutlich im Ausſchuß feſtſtellen konnte, Angſt um ihre Regierungsſitze hatte und wetter war auffallend, daß ſich das Zentrum ſo gut wie keine Mühe gab, die von den Sprechern der Liberalen Arbeitsgemeinſchaft ins Feld geführ⸗ ten fachlichen Gründe für ihren Antrag zu wider⸗ legen. Das ganze war eben für die Regierungs⸗ parteien keine ſachliche Frage, ſondern eine Macht⸗ rage und der ganze Gang der Beratung zeigte, daß die Regierungsparteien entſchloſſen waren, die Vorlage ohne Rückſicht auf irgendwelche Ein⸗ wände auf die Oppoſttion in kürzeſter Zeit durch⸗ zudrücken. Während man ſich im letzten Jahrzehnt von allen Seiten eifrigſt bemühte einen konfeſſio⸗ nellen Frieden in Baden aufrecht zu erhalten und nicht zu ſtören, droht ihm durch dieſe Gewalt⸗ politik durch die Regierungsparteien zum erſten⸗ male eine eruſte Gefahr. Denn daß durch dieſes Vorgehen in der evangeliſchen Bevölkerung eine große Unruhe entſtehen muß, iſt klar. Sel⸗ ten iſt in einem Parlament der Machtſtandpunkt gegenüber bisherigem Recht und Sachlichkeit in ſo brutaler Weiſe durchgedrückt worden, wie bei der Beratung dieſes Gegenſtandes im badiſchen Landtag. Diebesbeute gefunden elegraphiſche Meldung = Leipzig, 1. März. Der Waffendiebſtahl, der Dienstag nacht in einem militäriſchen Gebäude in Leipzig ausgeführt wurde. ſteht vor ſeiner Aufklärung. Im Laufe des Sams⸗ tags gelang es der Leipziger Polizei, an mehreren Stellen der Stadt und auch außerhalb Leipzigs die Mehrzahl der entwendeten Gewehre und Ma⸗ ſchinengewehre zu finden. So wurden allein in einem Grundſtück der Friedrich⸗Ebert⸗Straße ſech⸗ zehn leichte Maſchinengewehre und 125 Infanterie⸗ gewehre ausgehoben und von der Polizei beſchlag⸗ nahmt. Ferner fand man im Oſten der Stadt noch Waffen. Das Verſteck in der Ebertſtraße gab wichtige Hinweiſe dafür, wer die Täter ſein könnten. In die⸗ ſem Grundſtück befindet ſich nämlich eine Bibliothek der Kommuniſtiſchen Partei. Am Samstag hatte das Reichswehrminiſterium kurz vor der Ergreifung der erſten Verdächtigen eine Be⸗ lohnung von 15 000/ ausgeſetzt. Ueber die Ver⸗ teilung dieſer Summe wird erſt in einigen Tagen Beſchluß gefaßt werdem können, da der Erfolg der Aktion der Leipziger Polizei auf mehrere Angaben zugleich zurückzuführen iſt. Mehrere Verhaftungen Wie die Leipziger Kriminalpolizei mitteilt, ſind die geſtohlenen Waffen bis auf das ſchwere und zwei leichte Maſchinengewehre aufgefunden. Die 219 Gewehre konnten ebenſo wie die 39 Maſchinengewehr⸗ gurte vollſtändig wieder herbeigeſchafft wer⸗ den. Die Waffen waren an verſchiedenen Stellen der Stadt und der Umgegend verſteckt. Es iſt bereits eine Reihe von Verhaftungen vorgenommen worden. Nähere Mitteilungen können jedoch im Intereſſe der Ermittlungen, die ununterbrochen fortgeſetzt werden, noch nicht gemacht werden. Die kommuniſtiſche Revolutionshetze Drahtbericht unſeres Berliner Büros 8 Berlin, 1. März. Der„Vorwärts“, den man gewiß nicht der Vor⸗ eingenommenheit für den Nationalſozialismus zeihen wird, findet das Verhalten der Kommu⸗ niſten bei der Beerdigung des von ihnen er⸗ mopdeten Studenten Weſſel abſcheulich. Mit ernſteren Worten als hier und da in hürgerlichen Blättern rügt er die ſeeliſche Verrohung, die durch Pfeifen, Johlen und wüſtem Straßenlärm die Trauerrede des Geiſtlichen zu ſtören verſuchten. Die Das 10jährige Jubiläum Horthys als Verweſer Ungarns wurde am Samstag und Sonntag in ganz Ungarn feſtlich begangen. Nach dem Empfang der Mitglieder der Regierung ſowie der Spitzen der weltlichen und kirchlichen Be⸗ hörden erſchienen die Mitglieder des Budapeſter Diplomatiſchen Korps unter Führung des päpſt⸗ lichen Nuntius Orſenigo, beim Reichsverweſer, um ihn zu ſeinem Jubiläum zu beglückwünſchen. Deutſche Glückwünſche Der Reichsminiſter des Auswärtigen Dr. Cur⸗ tius hat dem Berliner ungariſchen Geſandten, von Kanya, heute anläßlich der zehnfährigen Wieder⸗ kehr des Amtsantritts des ungariſchen Reichsver⸗ weſers durch den Chef des Protokolls, Graf Tatten⸗ bach, ſeine Glückwünſche aussprechen laſſen. 2 Reichspräſident v. Hindenburg hat an Horthy ein Glückwunſchtelegramm geſandt, in dem er Ungarn unter Horthys Führung Gedeihen und Wohlfahrt wünſcht. Der Leipziger Waffendiebſtahl Immerhin iſt das nur ein Teil der Angelegenheit. Ueber die grenzenloſe Gefühlloſigkeit der von Moskau ausgehaltenen Banden ſind wir uns ja wohl alle einig. Bedenklicher vom Standpunkt der Staatsautorität und des ſtaatlichen Zuſammenhaltens ſtimmen die Berichte über die Straßenſchlach⸗ ten, die an dem„nun einmal angefangenen Nach⸗ mittag“ im öſtlichen Berlin getobt haben. Man ge⸗ winnt den Eindruck, daß die Schutzpolizei nicht über⸗ all und nicht durchweg den Anſtürmen gewachſen geweſen iſt. So iſt am Bülomplatz, wo gegen.30 Uhr abends etwa 500 Perſonen zum offenen Angriff auf die Beamten übergingen, die Lage für dieſe ſo bedrohlich geworden, daß ſie nur durch eine Reihe von Schreckſchüſſen ſich Luft machen konnten. Dabei muß man ſich gewärtigen, daß das alles, auch geſtern abend, ja nur Probe⸗ exereitien geweſen ſind. Der eigentliche „Sturmtag“— die Bezeichnung ſtammt von der „Roten Fahne“ ſelber— iſt ja erſt am 6. März.„Die Berliner Arbeiterſchaft“, heißt es in dem Kommu⸗ niſtenblatt,„iſt gewillt, den 6. März zu einem Sturmtag gegen das Hungerregime der Bourgeboiſie und der Soztalfaſziſten zu geſtalten.“ Dann wird an einer anderen Stelle dekretiert:„Am 6. März wird nur ſieben Stunden gearbeitet“, und ſchließ⸗ lich in einem erläuternden Leitaufſatz das Kampf⸗ ziel aufgezeigt:„Es gibt für das deutſche Prole⸗ tariat und die Arbeiter in allen kapitaliſtiſchen Län⸗ dern nur ein Ziel, eine Erkenntnis: Nur die proletariſche Revolution, nur die Sowjet⸗ macht bringt Arbeit und Brot, erſetzt die kapitaliſti⸗ ſche Kriſe mit ihrem Hunger und Elend für die Millionen, durch die der ſozialiſtiſchen Produktion im Intereſſe der Werktätigen.“ Gewiß: ſo viele Worte, ſo viele dreiſte Lügen und Umkehrungen der ſowjetruſſiſchen Tatbeſtände. Aber dieſe verlogenen Marſchmelodien ſetzen die Maſſen in Bewegung. Man kann nur immer wieder die Mahnung ausſprechen, daß, nachdem der häusliche Krieg am Alexanderplatz ausgekämpft iſt, die Ber⸗ liner Polizei in ihren zivilen Spitzen den Ernſt der Jage erfaſſen und am Donnerstag ſich ihm gewach⸗ ſen ſein mögen. Ein gemeiner Racheakt Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 2. März. Einen gemeinen Racheakt gegen den er⸗ mordeten nationalſozialiſtiſchen Studenten haben ſich die Kommuniſten geleiſtet. An der Mauer des Friedhofes, auf dem Weſſel am Samstag beerdigt worden iſt, wurde mit großen weißen Buchſtaben die Inſchrift geſchmiert:„em Zuhälter Weſ⸗ ſel ein letztes Heil Hitler!“ Die Schmähſchrift wurde ſofort von ber Friedhofverwaltung entfernt. Err rr! e rr re Köſters Nachfolger Berlin, 2. März.(Von unſ. Berliner Büro.) Für die Nachfolge des verſtorbenen Dr. Adolf Köſter in Belgrad ſoll, wie die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ hört, in erſter Reihe der Miniſterialdirek⸗ tor im Auswärtigen Amt, Dr. Freytag, in Frage kommen. Dr. Freytag war vor Mutius Geſandter in Bukareſt und hat ſich dort großer Beliebt⸗ heit erfreut. Der ſchwehiſche Reichsmarſchall Otto Printz⸗ [köld, der Chef der Hofverwaltung, iſt im Alter von 83 Jahren geſtorben. * 72 000 polniſche Arbeiter für Deutſchland? In einer von Vertretern des polniſchen Emigranten⸗ Amtes und der deutſchen Arbeiter⸗Zentrale beſchick⸗ ten Konferenz in Warſchau wurde der Bedarf an polniſchen Landarbeitern in Deutſchland für das laufende Jahr auf 72 000 Perſonen feſtgeſetzt.— Und das bei über 2 Millionen Arbeitsloſen in Deutſch⸗ lanb? Hindenburgs Eingreifen Drahtbericht unſeres Berliner Büro Berlin, 2. März. Sehr beachtlich iſt im Zuſammenhang mit der Notopfer⸗Kriſe eine Auslaſſung des parteioffiziöſen „Demokratiſchen Zeitungsdienſtes zu der Stel⸗ lungnahme des Reichspräſidenten. Selbſtverſtändlich, heißt es da, habe der Reichspräſi⸗ dent volles Recht, ſeine perſönliche Meinung auch in politiſchen Streitfragen zu äußern. Es habe indes den Anſchein, als ob von intereſſierter Seite die Auffaſſung des Reichspräſidenten zu einem ganz beſtimmten Zweck in die Oeffentlichkeit gebracht worden ſei und ein ſolches Verfahren müſſe entſchieden zurückgewieſen werden, ſowohl im Intereſſe der Staatsautorität, als auch der Autori⸗ tät des Reichspräſidenten ſelbſt. Stellungnahme der Beamten Mit der Frage des Notopfers hat ſich am Sams⸗ tag auch die Bundesleitung des Deutſchen Be⸗ amtenbundes beſchäftigt und beſchloſſen, für Montag den Vorſtand zu einer Sitzung einzuberu⸗ fen. Die Bundesleitung drückt aber ſchon jetzt ihre größten Bedenken gegen die geplante Be⸗ laſtung einer beſtimmten Bevölkerungsſchicht zu⸗ gunſten einer anderen aus, und iſt der Meinung, daß der an ſich nicht zu beſtreitenden Notlage am gerechteſten durch Heranziehung aller Leiſtungs⸗ fähigen auf dem Wege über einen befriſteten Zu⸗ ſchlag zur Einkommenſteuer Rechnung getragen werden müſſe. Ein beachtliches Diſziplinarverfahren Unter Vorſitz von Senatspräſident Dr. Groß⸗ mann fand am Samstag vor der Reichsdiſziplinar⸗ kammer die Verhandlung gegen den nationalſozia⸗ liſtiſchen Regierungsrat Dr. Fabricius wegen Vergehen gegen das Reichsbeamtengeſetz ſtatt. Er hatte eine amtliche Aufklärung über den Noungplan von der amtlichen Anſchlagstafel ſeines Dienſt⸗ gebäudes entfernt. Vor Eintritt in die Verhandlung erklärte der Verteidiger, daß er den Vorſitzenden, Senatspräſtident Großmann, wegen Befangenheit ablehne. Nach einer Unterbrechung der Sitzung ver⸗ kündete Kammergerichtsrat Dr. Greßler, daß die Kammer, die über den Ablehnungsantrag gegen den Vorſitzenden zu entſcheiden gehabt habe, ſeine Ab⸗ weiſung beſchloſſen habe. Politiſche Betätigung reiche für eine Ablehnung wegen Befangenheit nicht aus. Nach längerer Beratung erkannte die Reichs⸗ diſziplinar⸗Kammer auf Entlaſſung aus dem Amte wegen Dienſtvergehens. Ferner hat Fabri⸗ cius die Koſten des Verfahrens zu tragen. Als Uebergangsgeld werden ihm im erſten Jahre neun Zehntel auf weitere drei Jahre dret Fünftel des Ruhegehalts belaſſen. iſzipliuarverfahren gegen Boeß eröffnet Nachdem Oberregierungsrat Tapolski bereits vor etwa zwei Wochen die Vorunterſuchung im Diſsipli⸗ narverfahren gegen Oberbürgermeiſter Boeß abge⸗ ſchloſſen und die Akten dem Oberpräſidenten unter⸗ breitet hatte, hat dieſer entſprechend den Vorſchriften für das Beamtendiſziplinarverfahren einen Beamten des Oberpräſidiums beauftragt, als Staatsanwalt die Anklageſchrift gegen Boeß anzufertigen. Damit iſt das eigentliche Diſziplinargerichtsverfahren gegen den Oberbürgermeiſter in Gang gekommen, Die Verhandlung ſelbſt wird in erſter Inſtanz vom Bezirksausſchuß durchgeführt. 137 Fiſcher im Kaſpiſchen Meer vermißt — Moskau, 2. März. Seit vier Tagen ſind im Kaſpiſchen Meer Schiffe und Flugzeuge unterwegs, um 137 Fiſcher zu ſuchen, die mit einer Eis⸗ ſcholle in der Nähe von Aſtrachan ins Meer getrieben wurden. ſchungen vergeblich geweſen. Großfeuer — Bremen, 2. März. In der Grohner Wand⸗ plattenfabrik brach am Samstag ein Großfeuer aus, das einen Teil der Fabrikanlagen vernichtete. Der Schaden ſoll etwa 150 000„ betragen. Jasekiag ien Nalionallkeat Feſt für Heine Leute Den Faſching müſſen die Mannemer auch im Theater haben. Das iſt alſo Brauch ſeit Carl Theodor die Funken⸗ und Ranzengarde und der Gille⸗Galle die Filsbach erfunden hat. Das Nationaltheater iſt ſeit der Erhöhung ſeiner Jubi⸗ läen und ſeiner Zuſchüſſe wieder ſehr hiſtoriſch ge⸗ worden und hat ſich deshalb daran erinnert, daß man früher das Weihnachtsmärchen nicht bis nach Oſtern durchgeſpielt, ſondern eine Faſtnachtsvorſtel⸗ lung für die Kinder eingeſchoben hat. Vor allem mußten da Max und Moritz herhalten, aber es gab gewiß auch andere luſtige Stücklein, die man am Nachmittag den Kindern zeigen konnte; dazu ge⸗ hörte der Lumpazivagabundus, das luſtige Paar Robert und Bertram und wie dieſe Geſtalten noch heißen mögen, die offenbar unter Abbauverbot von der Mannheimer Bühne in den letzten Jahren ge⸗ fliſſentlich ferngehalten werden. Wie ſo vieles Gute aus der alten Zeit. Das Theater meint: nicht nur die Theaterkommiſ⸗ ſion, auch die Kinder ſind modern geworden. Jeden⸗ falls reden auch ſie ſehr oft die Wahrheit. Und da⸗ bei kann man ſtaunen, wie ſich die jüngſte Jugend von heute in den modernen Dingen vom Radip bis zum Fernſehen und vom Raketenflugzeug bis zum Palaſthotel auskennt. Da kann man nicht anders uls gleiches mit gleichem vergelten, und ſo hat man deun in der Faſtnachtsküchle⸗Bäckerei des National⸗ theaters zwei einander ſonſt ſo fremde Worte wie „Kinder“ und„Kabarett“ zuſammengebacken und eine Vorſtellung draus gemacht. Sie hieß„Allerlei luſtige Streiche aus Onkel Noltes Bilderbuch“. Unter recht vielen anderen Dingen kam auch ein Wetterhäus⸗ chen darin vor, bei dem einmal der Regenmann und dann das Schönwettermädel aus ihren Türchen schlüpfen; da aber bei dem Mannheimer Wetter⸗ häuschen gegenwärtig nur das Sonnenmägdelein mit ihrem ſchönſten blitzblanken Kleidchen vor der Türe ſteht, hat jenen luſtigen Streichen geſtern und vorgeſtern die Sonne den ärgſten Streich geſpielt, und ſo war das Theater am Samstag nicht gerade ſo beſucht, daß man von einem allzuhäufigen Auf⸗ treten der Mannheimer Kabarettkinder ſprechen kann. Immerhin war es geſtern ſchon beſſer, und wenn man das Kabarett noch zwei Dutzend Mal aufführt, dann ſind ſicher eine ganze Reihe von Kindern dringeweſen. Wenn ſie hineingehen. *. Alfred Landory, dem zumeiſt ſolche Aufgaben zufallen, aus nichts etwas oder ſogar ſehr viel zu machen— vielleicht vertraut man ihm deswegen ein⸗ mal die gegenwärtigen Stadtgelder an— hatte ſich in die Haustracht Onkel Noltes geworfen, und ſchlug den ſchauluſtigen Kinderlein ſein Bilderbuch immer wie⸗ der mit launigen Worten auf. Da ſprangen zuerſt Max und Moritz mit dem böſen Streich heraus, den ſie dem Schneidermeiſter Böck ſpielen; dann erſchienen zwei Marionettengruppen, die ihre Heimat in dem „Muſikantenmädel“ von Jarno haben. Ihnen folgten zwei weitere Paare, das eine aus Tirol, das andere aus der Schule, wo man auch manchmal jodeln kann, wenn gerade ſo ein Abitur vorbei iſt. Dann kam der Zirkus Humſtibumſt i. Der war nun wirklich wunderbar, nicht wahr? Wißt ihr noch, wie die beiden Clowns komiſche Sprünge mach⸗ ten und die niedlichen, aber gar nicht friedlichen Zwergboxer aufeinander losgingen, während der kleine Zirkusdirektor den Schiedsrichter ſpielte? Ja, und dann folgten gleich drei Schlager auf einmal, wo⸗ von ihr den erſten auch gleich mitgeſungen habt: den Huſaren. Und nach den drei Gigolos kam das komiſchſte der ganzen Vorſtellung: der kleine Bimbambulla mit feiner Bimbambullanerin. Du liebe Faſtnacht, waren die luſtig! Auch die Bremer Stadtmuſtikanten, die die böſen Räuber verjagten, waren ſehr ſpaßig. Dann konnten die Kinder ſelbſt zeigen, ob ſie ſich in Mannheim aus⸗ kennen, auch wenn man ihnen kaum erkennbare Bil⸗ der von unſerer lieben— Verzeihung, wollte ſagen: lebendigen— Stadt vorführt. Und die Kinder haben ſehr gut geraten. Als Preiſe gab es Schokolade, eine Methode, die ſich die Stadtverwaltung merken kann, da ſie doch auch ſo manches zu raten aufgibt. Drei recht ausgewachſene Drillinge verſicherten ſodann ge⸗ ſanglich, daß ſie keine Zwillinge ſeien. Zum Schluß gab es noch ein Ballett, in dem man ebenfalls ſehr viel raten mußte. Den Kindern hat es offenbar recht gut gefallen, und das iſt ſchließlich die Hauptſache. Sie begleiteten die aufgeſchlagenen Seiten des Bilderbuches mit leb⸗ hafter Beteiligung aller möglichen Inſtrumente der Faſchingszeit. Vor allem waren aber auch all die kleinen Mäulchen in ſtändiger Bewegung. Und des⸗ halb wirds daheim noch ſo manches von Onkel Nol⸗ tes Bilderbuch zu erzählen geben, was hier nicht ſteht; in der Zeitung kann doch nicht alles ſtehen Der neue Orpheus in dee Anterwell“ Die Abendvorſtellung halte mit dem Kindernach⸗ mittag zumindeſt die Papierſchlangen gemein, die von den Rängen herunterrieſelten und daran er⸗ innerten, daß der Faſching im Land iſt. Er kommt heuer zwar ein wenig trübſelig daher, nach der Melodie des Gigolo, in dem es ſinnig heißt: ſchöne Welt du gingſt in Franſen().. aber ins Theater bringen die Mannemer dußer den Papierſchlangen am Faſt nacht nicht nur Franſen, ſondern auch eine gute Amüſierlaune mit. Sie erwarten etwas. Man hatte ihnen einen Orpheus verſprochen, neu bearbeitet wie vom kun⸗ digen Maſſeur im Herſchelbad. Als dann bekannt wurde, wie man den Orpheus zurechtmaſſierte, ſtellte ſich heraus, daß da ein wenig mit literariſchen Hintergründen gearbeitet wurde. Mmmm, Faſching und Literatur,— das paßt eigentlich ſo wenig zu⸗ ſammen wie der Derkemer Worſchtmarkt und das Mannheimer Palaſthotel. Doch laßt ſehen. Das Publikum am Samstag abend war jedenfalls nicht ſchlecht aufgelegt. Es war mit Luſt und Liebe bei der Sache, brachte eine ganze Maſſe Stimmung mit, und ſogar die Theater⸗ kommiſſion zeigte einmal fröhliche Geſichter. Am Pult erſchien Eugen Jochum, von Beifall und Papierſchlangen begrüßt, wie er's in Duisburg kaum finden wird, und dann begann die Ouvertüre mit ihrer Miſchung von füßen Weiſen und frechen Cancan⸗Rhythmen die Stimmung noch zu erhöhen. Ein Beifallstuſch knallte durch den Raum. Und nun ſollte die neue Aufbügelung beginnen. Eurydice erſchien, von Margarethe Tſcheche⸗ macher auf den Flügeln ihres wunderſchönen Geſanges anmutig hereingetragen,— in neugriechi⸗ ſcher Gewandung, ſo aus der Gegend der Hammel⸗ diebe, bzw. Diebinnen. Was dieſe Ueberſetzung ins Levantiniſche bedeuten ſoll, iſt nicht recht verſtänd⸗ lich, zumal nach dem ſehr komiſchen Orpheus von Hans Bartling Helmuth Neugebauer in paſtoraler Zurüſtung mit eingebauter Teufels⸗ antenne erſchien. Sein Auftrittsgeſang gehörte zu den delikaten Stücklein des Abends. d. Im zweiten Akt zeigt ſich dann, worauf die Be⸗ arbeitung von Carl Rößler hinauswill. möchte den Rahmen des zweiten Kaiſerreiches, das die Atmoſphäre der Offenbach ſchen Perſiflage dar⸗ ſtellt, beibehalten, aber von dem allzu Zettlichen, das man heute doch nicht mehr verſteht, ebenſo befreſen wie von dem mythologiſchen Ballaſt. Aber es it ein Kompromiß daraus geworden. Aus dem Olymp hat man eine Art altes Wien der Kaiſerzeit ge⸗ macht, was ſich immerhin hören läßt; denn in Wien erlebte Offenbach mit ſeinem Orpheus einſt große Triumphe, kein Geringerer als Neſtroy ſelbſt ſpielte den Jupiter unter dem ſtändig wiederkehrenden Motto: i waß net, bin i a Gott oder bin t kane, Sogar den Ur⸗Jupiter, den rundlichen Herr Deſire von Offenbachs Theater in Paris lernten die Wiener kennen,—— aber deshalb muß aus dem Olymp noch keine Kaiſerſtadt an der Donau wer! den, wenn man das Stück im Jahre 1990 bearbeite Die einzige Möglichkeit der wirkſamen und witzi⸗ gen Inszenierung bleibt der Simpliziſſimusſtil. Da kann man alle möglichen Dinge mit Leichtigkeit hineintun, ohne daß die Muſik darunter leidet, der ſe wenig etwas anzuhaben iſt wie Heineſchen Verſen, ſelbſt wenn man ſie in einem modernen Großſtabt⸗ kabarett vortragen wollte. Wie Heine iſt Offenbach ſchmeichelnd und frech, lyriſch und impertinent 155 gleich, und im Laufe der Zeit überwiegen unter dieſen Eigenſchaften immer mehr die guten. Bisher ſind alle Nachfor⸗ Sie Pla eing der ja Fah Pri nud den ſelb war in wag ließ wer Kap uni Sams⸗ Be⸗ i, für uberu⸗ zt ihre e Be⸗ yt zu⸗ inung, ge am tungs⸗ n Zu⸗ tragen ro Uinar⸗ Iſozia⸗ wegen t. Er igplan Dienſt⸗ tdlung enden, senheit ig ver⸗ iß die en den e Ab⸗ reiche t aus. Reichs⸗ dem Fabri⸗ Als Jahre Fünftel fnet ts vor iſatpli⸗ abge⸗ unter⸗ hriften samten anwalt Damit fahren mmen. z vom ißt ind im rwegs, Eis⸗ Meer achfor⸗ Wand⸗ aus, Der vertüre frechen rhöhen. nd nun jeche⸗ ſchönen griechi⸗ ammel⸗ ing ins rſtänd⸗ us von er in eufels⸗ örte zu ie Be⸗ 28, das ze dar⸗ en, das efrelen es iſt Olymp eit ge⸗ 1 Wien große ſpielte renden kane, Herrn ten die 1s dem u wer⸗ rbeitet, d witzi⸗ il. Da htigkeit der ſo Verſen, oßſtabt⸗ fenbach ent zu⸗ dieſen — g 3 — und Jean De Lank. Montag, den 3. März 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 103 —— Karneval⸗Sonntag in Hochflut karnevaliſtiſcher Veranſtaltungen-Loebhafter Fremdenverkehr Der„Feuerio“-Zug „Is des alles?“ hörte man manche enttäuſchte Stimme fragen, als der Umzug vorüber war. Ja, „wo ſich nichts mit nichts verbindet, iſt und bleibt die Summe klein“, ſagte einmal Präſident Bieber in einer Feuerioſitzung im Habereckl. Der Zug durfte nicht viel koſten; dem Feuerio hat es nur zu einem eigenen Wagen gereicht, dem Prinzenwagen, der allerdings ganz prächtig ausgefallen iſt. Der Tag begann mit der Abholung des Prinzen Karneval (Emil Ludwig, II 4, 2) durch die Prinzengarde. Im Habereckl fand das althergebrachte Prinzen⸗ eſſen ſtatt und dann gings hinaus zum Karl⸗Reiß⸗ Platz, wo ſich ſchon die Wagen und einige Gruppen eingeſtellt hatten. Pünktlich um 3 Uhr konnte ſich der Zug in Bewegung ſetzen, denn zu ordnen war ja nicht viel. Den Anfang machten Harlekins als Fahnenſchwenker, ihnen folgten die Kavallerie der Prinzengarde„Bitte nicht ſo ſtürmiſch“, Spielleute und die Kapelle Mohr in Uniform, dann, hinter den Offizteren und der Standarte die Prinzengarde ſelbſt, mit blumengeſchmückten Gewehren. Drollig waren die„Setzlinge“, die Jüngſten von der Garde, in ihren kleinen blauen Uniformen. Vom Prinzen⸗ wagen herab grüßte leutſelig Prinz Emil J. und ließ durch ſeine Pagen Süßigkeiten in die Menge werfen. Allerlei Masken füllen den Raum bis zur Kapelle Seezer, die in ihrer kleidſamen Schützen⸗ uniform dahermarſchierte. f Der Hohe Elferrat, in grünem Ornat, war in drei Droſchken verteilt und winkt mit Fähnchen in den Feueriofarben. Ihm ſolgten die Helden der Bütte und des Podiums, die von den karnevaliſtiſchen Sitzungen im Haber⸗ eckl bekannt ſind, der Hotter, der Doddl und der Fegbeutel, ferner u. a. Fritz Knapp, Julius Welker In beſonderem Wagen folgt das Floraquartett. Die Neckarſchleimer haben allerhand bei⸗ geſteuert. Da iſt vor allem der ſchöne Wagen mit dem„Ballaſt“⸗Hotel, der vom Erlenhof ſtammt. Auf der Rückſeite ſah man den vielverſprechenden An⸗ fang des Herzogenriedparks, ein Bäumchen und eine Verbotstafel. Aber es eilt ja nicht, denn ein Schild beſagt, daß die Bauzeit von 1927—1999 dauert; das ſind doch nicht unſere Sorgen. Eine Reihe von Gruppen ſpielt auf aktuelle, lokale Ereigniſſe an. Ein Schild„Geſchäftsaufſichtsverdäch⸗ tige“ und ein anderes„Große Häuteauktion im Finanzamt“ laſſen ahnen, wie die Geſtalten aus⸗ geſehen haben, die die allgemeine Pleite verkörpern ſollten. Eine„Gläubigerverſammlung im Palaſt⸗ Kaffee“ vervollſtändigt dieſe Abteilung des Zuges. Hinterher zuckelt müde die„Letſch Schees vun der Schwetzingervorſtadt“ mit einem Brautpaar und einer bärtigen Schwiegermutter. Wieder eine Gruppe aus der Neckarſtadt: Kolonialneger, die auf Zieh⸗ harmonikas, Blechtrompeten und Trommel einen betäubenden Lärm vollführen. Sie führen einen Kannibalenwagen mit, auf dem gerade ein Feſteſſen im Vorbereitung iſt; wenigſtens deuten das zwei aus einem Keſſel herausragende Menſchenbeine an. Ein Wagen voll armen Gigolos aus der Neckarſtadt und g 4 eine Raſſelbande aus Neuoſtheim bildeten den Ab⸗ ſchluß. Ein Hochradfahrer und viele Masken ſchloſſen ſich an, ſo daß der Zug ein paar Meter länger wurde. Aber ſo lang war er nicht, als daß man nicht erkannt hätte: Hier mußte geſpart werden. Aber alle Mit⸗ wirkenden einſchließlich der Sonne, gaben ſich redliche Müße. Auf dem vom Verkehrsverein bekanntgegebe⸗ nen Weg hatten ſich viele Neugierige eingefunden, enen nun mit aller Deutlichkeit klar geworden ſein dürfte, was für einen Zug man ohne Geld machen kann. In knap zwei Stunden, gegen 5 Uhr, war das Ziel, das Habereckl, erreicht. Sol, TTCTCTCTCTTTTCTGTGCTCTGTCGTbTCTbTGb0TGTGTbTGTbT(TbTGb'TGTPbTbTbTbTbTbTbTbGT0b0TbT0TbTbTbTbTbTbTbTb'bb'bbb Es war gewiß nicht leicht für den Spielleiter Lan⸗ do ry, aus dieſer nicht halben und nicht ganzen Be⸗ arbeitung etwas einigermaßen Wirkſames zu machen. Die literariſchen Abſichten hingen wie Bleigewichte an der Aufführung und beſchwerten ſie ſtatt ſie dem heutigen Tempo zu gewinnen. Landory ſelbſt mußte ſich einen k. k. Jupiter zurechtmachen, den er mit Kon⸗ eguenz und trotzdem mit Witz durchführte. Sein Gegner Pluto trug die Maske Napoleons III. Der kelatiy beſte Einfall. Aus der energiſchen Jund war ie Großtante aus der Provinz geworden, der Julie anden noch etwas Profil verlieh. Der olympiſche Hofſtaat war durch die Verwie⸗ kerung recht ernüchtert. Immerhin ragten einige Götlichkeiten daraus hervor wie die Damen Karſt (Venus), Stöhr(Amor), Heiken(Diana) mit herziger Hausmeute, Keiler(Hebe), Kloſe Minerva) und die Herren de Vries(Mars), Voiſin(Merkur), Mang(Bacchus) und Weig Morpheus). Die altbackene Koſtümierung ließ tora Landerich als öffentliche Meinung am deutlichſten erkennen. In der Hölle verloren dieſe Bearbeitungskon⸗ turen ihre ſcharfen Umriſſe, und aus dem hölliſchen Rot kauchte die ſeit der Wiener Zeit ſigellackſtängerne Geſtalt des Hans Styx in köſtlicher Kölner Mixung auf. Willy Birgel, anſonſt der Kaiſer von Amerika, ſchob ſich mit ſeinem Felixkater durch das Höllenhoudoir Eurydikens, unbeſchreiblich in ſeiner tröpfelnden Melancholie. In der Hölle ſelbſt nichts Neues. Die Ballette waren von Aennie Häns gut ein⸗ ſtudiert, für die Bühnenbilder zeichnete Dr. Löff⸗ ler, für die techniſche Einrichtung— es gab diesmal eine Schwebebahn vom Olymp herab— Walter Un⸗ uh. Die ausgezeichneten Chöre ſtudierte Karl Tlauß ein. Die mehrfach im Publikum vertretenen Smokings und anderen Faſchingsgewänder deuteten barauf hin, daß mit dem„Orpheus“ und dem dafür Nzollten Beifall die Sache noch nicht vorüber war. Sicherlich ſind die Leute noch auf ihre Faſchingskoſten gekommen. Dr. K. Das Lagerfeſt der„Fröhlich Pfalz“ Einzug der Rekruten Schon der Auftakt zur Pfälzer Faſtnacht, die Ein⸗ holung der närriſchen Rekruten brachte den Beweis, daß die Mannheimer doch lebhaftes Intereſſe an der Wiederbelebung des Faſchings bekunden. Schon vor ſechs Uhr hatten am Samstag abend eine große Anzahl Neugieriger die Verkehrsinſeln und die Gehwege am Hauptbahnhof beſetzt. Im Warteſaal 3. Klaſſe herrſchte dichtes Gedränge. Hier warteten die Rekruten auf das Eintreffen der Offiziere. Die verſchiedenſten Typen hatten ſich anwerben laſſen, vom Gigerl bis zum zerlumpteſten Landſtreicher. Kurz vor 77 Uhr traf mit klingendem Spiel die Re⸗ gimentsmuſik der Ranzengarde ein. Mit lautem Hallo wurden die Rekruten begrüßt, raſch formierte ſich der Zug und dank der beſonderen Unterſtützung der Polizei konnte unter Vorantritt der Muſik bald der Marſch durch die Stadt angetreten werden. Das von unzähligen Menſchen beglettete Regiment bot mit ſeinen Fackeln einen beſonders impoſanten An⸗ blick. Waren ſchon die Hauptverkehrsſtraßen dicht von Menſchen umſäumt, ſo war der Zeughausplatz von einer unüberſehbaren Menſchenmenge belagert. Nachdem Heinrich Bornhofen kurze Be⸗ grüßungworte geſprochen hatte, verlas der„Spieß“ der Ranzengarde die närriſchen Stammrollen. Dann folgte die Vereidigung der Rekruten, die von Sr. Exzellenz Freiherr von Herweck, Generalfeldmarſchall, Ritter hoher Orden pp. vor⸗ genommen wurde. Ein begeiſtert aufgenommenes„Ja“ brauſte über den Platz, und Generalfeldmarſchall von Herweck ſchloß mit einem Hoch auf die Prinzeſſin, den Karne⸗ val 1930 und die„Fröhlich Pfalz“. Präſident Reiſcher richtete dann noch einige Worte an die Pfälzer, die in der Aufforderung gip⸗ felten, zum Gelingen der Pfälzer Faſtnacht mitzu⸗ wirken. Nun formierte ſich wieder der Zug und in ſtrammem Marſch ging es zum„Apollotheater“, wo das Erſcheinen der Rekruten und der Ranzengardt lebhaftes Aufſehen hervorrief. Die Teilnahme der närriſchen Armee am Maskenball trug viel zum Ge⸗ lingen dieſer Veranſtaltung bei. Einzug der Karnevalsprinzeſſin Kopf an Kopf ſtanden am Sonntag vormittag wieder die Menſchen am Rheinufer. Groß war aber allſeits das Erſtaunen, als den Autos, die den Elfer⸗ rat der„Fröhlich Pfalz“ brachten, noch eine ganze Anzahl Wagen folgten, in denen die Elferräte der beiden Heidelberger Karnevalsgeſellſchaften„Perkeo“ und„Neuenheim“ Platz genommen hatten. Die Neuenheimer waren in roten und„Perkeo“ in lila Talaren erſchienen. Als die närriſche Geſellſchaft auf dem Landeſteg der Ludwigshafener Motorboote Aufſtellung genommen, tauchte das Motorboot mit der Prinzeſſin ſchon unterhalb der Rheinbrücke auf und legte nach kurzer Zeit am Steg an. Böllerſchüſſe In der Liedertafel Der Vorſtand rief und Viele, Viele kamen. Eine Fülle reizender, geſchmackvoller Damenmasken be⸗ lebte am Samstag wieder den Nibelungenſaal, aber auch die Wandelhalle, den Bierkeller und das Roſen⸗ garten⸗Reſtaurant. Der Maskenball der Maunheimer Liedertafel hat wieder gezeigt, daß er ſich ſeine führende Rolle unter den hieſigen karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen nicht nehmen läßt. Dabei iſt allerdings die Ein⸗ ſchränkung zu machen, daß es ſich die Herrenwelt immer weniger angelegen ſein läßt, im Koſtüm zu erſcheinen. Es iſt doch wirklich nicht ſchwer, aus dem Vereinsleben eine Idee für eine prigtinelle Gruppe, die keinen großen Geldaufwand erfordert, herauszugreifen und damit dem bunten Mummen⸗ ſchanz ein charakteriſtiſches Gepräge zu geben. Der Mangel an Herrenmasken war diesmal noch auf⸗ fallender als in früheren Jahren, ſo auffallend, daß das Preisgericht nicht in der Lage war, die vorge⸗ ſehenen drei Herrenpreiſe zu verteilen. Es wird zu überlegen ſein, ob es nicht möglich iſt, durch irgendwelche Maßnahmen eine Beſſerung herbei⸗ zuführen. Man hatte diesmal für ſtändige Ballmuſik im Nibelungenſaal geſorgt. Wenn die Kapelle Becker, die am Podium poſtiert war, pauſierte, ſpielte auf der gegenüberliegenden Seite in einer Sektbude ein Trio, das allerdings für den mächtigen Raum zu ſchwach war. Man mußte ſchon in der Nähe bleiben, wenn man nicht aus dem Takt kommen wollte. Am Podium war wieder die reich ausgeſtattete Tom⸗ bo la aufgebaut, die den glücklichen Gewinnern viele ſchmackhafte und praktiſche Dinge beſcherte. In den Kolonnaden lockte eine Schießbude ſtändig mit dem unwiderſtehlichen Ruf„Bitte, mein Herr, ſchießen Sie mal!“ Und auf der anderen Seite konnte man ſich mit einer beſonders reizenden Part⸗ nerin photographieren laſſen. Da ſich das farben⸗ freudige Leben und Treiben nicht auf den Nibe⸗ lungenſaal beſchränkte, vielmehr auch Wandelhalle und Bierkeller mit Beſchlag belegt hatte— in der Wandelhalle ſpielte ebenfalls ein Miniatur⸗ Orcheſter— herrſchte überall keine allzugroße Fülle. Am fidelſten ging es wie immer im Bier⸗ keller zu, wo das elektriſche Karuſſell ſtändig ſtark beſetzt war. In dieſen gaſtlichen Räumen löſchte man auch intenſiv den Durſt mit ſchäumendem Gerſtenſaft und biß dazu herzhaft in die warme Wurſt. Ehe zur Preisbewertung geſchritten wurde, entzückten 40 Damen und Herren des Vereins mit einer abwechſlungsreichen Tanz⸗Revue, die von der Solotänzerin Aenne Heuſer vom Nationaltheater mit viel Fleiß und Geſchmack ein⸗ ſtudiert worden war. Einem graziöſen Menuett krachten, Hochruſe ertönten und in Begleitung des Generalfeldmarſchalls entſtieg Prinzeſſin Edithal. dem Schiff. Kaum hatte die Prinzeſſin das Land betreten, ſchmetterte die Ranzengardemuſik den Narrhalleſen⸗ marſch. Darauf ſetzte ſich der Zug mit der auf⸗ marſchierten Ranzengarde in Bewegung. Vor dem Hauſe Parkring 21 gab es kurzen Aufenthalt: Feier⸗ lichſt wurde die Fahne der hiſtoriſchen Ranzengarde abgeholt. Die alte Fahne, die ſchon 1841 vor den Ranzengardiſten hergetragen wurde, flatterte im Wind. Unter lebhafter Anteilnahme der Bevölke⸗ rung ging es von der Rheinſtraße zum Waſſerturm und durch die Kunſtſtraße zum Zeughausplatz. Nachdem ſich der Aufmarſch der Ranzengarde voll⸗ zogen hatte, verſammelten ſich die Elferräte auf der Tribüne. Präſident Reiſcher ſtellte der Oeffent⸗ lichkeit die Prinzeſſin offiziell vor. Aufmerkſam lauſchte die vielhundertköpfige Menge den Geſangs⸗ vorträgen des Quartetts 1923, das den„Pfälzer Sängerſpruch“ und den Chor„Am ſchönen Rhein“ zum Vortrag brachte. Reicher Beifall dankte den Sängern für ihre Darbietungen und das nachfol⸗ gende Standkonzert der Ranzengarden⸗Kapelle ließ die Menſchenmaſſe ausharren, bis die letzten Klänge verklungen waren. Umzug und Lagerfeſt der Ranzengarde Kurz vor halb vier Uhr ſetzte ſich vom Zeughaus⸗ platz aus ein impoſanter Zug in Marſch, der kein Karnevalszug ſein ſollte, aber dafür als Propa⸗ ganda für die weiteren Veranſtaltungen der „Fröhlich Pfalz“ gedacht war. Voraus die ſtramme Ranzengardemuſik, dann die hübſchen Markedente⸗ rinnen und die ſchmue Ranzengarde, denen die Ge⸗ neralität hoch zu Roß vorausritt. Anſchließend folg⸗ ten die Wagen der Prinzeſſin, des Elferrats, der auswärtigen Elferräte. Den Beſchluß machte der Zirkus Knie. Unter ungeheurem Jubel der zahl⸗ reichen Menſchen, die dicht gedrängt längs des We⸗ ges ſtanden, vollzog ſich der Aufmarſch. Am Zeughausplatz zurück, entwickelte ſich richtiges: Lagerleben der Ranzengarde. ſich Laſſo⸗ Pat und Patachon, ließ der Geſangverein„Sängerluſt“ Lieder erklingen. Als Glanznummer trat ein Clown auf, eine vorzügliche Grock⸗Kopie, der durch ſeine groteske Akrobatik außerordentlich gefiel. Es fehlte nur noch, daß ſich das Volk auf ſeine Art hätte aus⸗ leben können— Weck, Worſcht, Wein— und Mann⸗ heim hätte ſeinen Volkskarneval gehabt. Aber dennoch ein voller Erfolg der„Fröhlich Pfalz“. Beim Einbruch der Dunkelheit vollzog ſich der Abmarſch der Ranzengarde. Allmählich verlief ſich auch das Volk, um ſich aber bald darauf wieder zu⸗ ſammenzufinden im Roſengarten, wo das Ranzen⸗ gardefeſt mit Maskenball anfing. Vorbedingungen für ein Gelingen waren geſchaffen und ſo herrſchte bald ein richtiges Pfälzer Leben. Auf die Ver⸗ anſtaltung werden wir im heutigen Abendblatt ein⸗ gehen.—— ein Auf dem werfer, Podium produzierten zeigten ſich Vereins⸗Maskenbälle am Samstag folgten Piccicati, Walzer, Ländler und Tango. Beſonders feſch waren vier Girls. Charlie Chap⸗ lin und Pat und Patachon hatten ſich ebenfalls ein⸗ gefunden. Ein wirbelndes Finale nach einem „Orpheus“⸗Motiv beſchloß die tänzeriſchen Darbie⸗ tungen, die den verdienten ſtürmiſchen Beifall fanden. Die Preisverteilung hatte folgendes Er⸗ gebnis: Damenpreiſe: 1. Prinzeſſin Karneval, 2. Matrofe, 3. Cowboy, 4. Prinzeßchen. Anſtelle der Herrenpreiſe wurde ein Paarpreis einem ganz aparten Fliegerpärchen zuerkannt. Gruppen⸗ preiſe: 1. Immertreu(9 Herren mit je einem Buchſtaben auf dem Rücken), 2. Liedertafelgirls (8 Damen und 1 Herr), 3. Piraten, 4. Cowboys (4 Damen). Die Damenpreiſe beſtanden aus Gegenſtänden, die die Prämiierten dauernd an das ungemein harmoniſch verlaufene Ballfeſt erinnern werden, die Gruppenpreiſe aus Wein⸗ und Sekt⸗ körben. Als wir in vorgerückter Stunde den Roſen⸗ garten verließen, folgten wir lediglich der Berufs⸗ pflicht, die uns noch zu einem andern der 48 Masken⸗ bälle rief, die am Samstag alle verfügbaren Säle mit Beſchlag belegt hatten. Im Liederkranz Die Veranſtaltungen vom Liederkranz E. V. zeichnen ſich nicht allein durch Großzügigkeit, ſondern vor allem durch ihre familiäre Grundſtimmung aus. Deshalb lag auch über den beiden am Samstag in der„Harmonie“ abgehaltenen Veranſtaltungen ein herzlicher Ton. Und dieſer Ton trat namentlich bei dem am Nachmittag abgehaltenen Kindermaskeufeſt und ⸗Maskenball recht auffallend in Erſcheinung. Es war ein großer Tag für die Kinder der Vereinsmitglieder. Die Lei⸗ tung des Feſtes oblag den Vorſtandsdamen, die in mütterlicher Hingabe die Kinder betreuten und das Feſt verſchönern halfen. Ferner hatten mehrere ſtaatlich geprüfte Kindergärtnerinnen vom hieſigen Fröbelſeminar bei retzenden Tanzſpielen mitgeholfen. Das Kaſperltheater errang ſtürmiſchen Beifall. Eben⸗ ſo großen Anklang fanden auch die Nigger. Als es dann Kaffee, Schoko und Kuchen gab und die Polo⸗ naiſe mit den großen Bergmannluftballons begann, erreichte die Freude ihren Höhepunkt. Die Kinder waren alle entzückend koſtümiert. Bald zwei Stun⸗ den dauerte das reizende Feſt, bei dem es nur kröh⸗ liche Geſichter gab. Nachdem die Kleinen ſchlafen gegangen, begann abends 9 Uhr in ſämtlichen Räumen der Harmonie das Feſt für die Großen, der Maskenball, der die übliche Anziehungskraft ausübte. Anfänglich hatte es den Anſchein, als ob Beſuch und Stimmung, die beiden ausſchlaggebenden Faktoren bei einem Maskenball, grollend im Schmollwinkel ſtanden. ſeiner weinenden Mutter zum Nannheim 8 Aber mit dem Vorrücken der Zeit kam beides zu⸗ gleich und anmutige Frauen und hübſche, ranke und ſchlanke Mädchen in prächtigen Maskenkoſtümen. Und mit ihnen kam Fröhlichkeit und Gemütlichkeit in die feſtlich froh geſchmückten, ſchönen Räume. Hübſche und dezente Preismasken befanden ſich unter den Damenmasken, während die Herren es vorgezogen hatten, im Smoking zu erſcheinen. Die Liederkranzfeſte zeichnen ſich ſtets durch eine gediegene Vornehmheit und künſtleriſche Darbietun⸗ gen aus. Wenn der Vorſtand ſich dieſes Jahr ent⸗ ſchloſſen hat, von beſonderen zeitraubenden und mit finanziellen Opfern verbundenen Maskenballauf⸗ führungen Abſtand zu nehmen, ſo geſchah dies mit Rückſichtnahme auf die allgemeine ungünſtige Wirt⸗ ſchaftslage. Außerdem wollte er auch den vielen Wünſchen ſeiner Mitglieder nach einer Vereinfachung der Veranſtaltung entgegenkommen. Trotz alledem entwickelte ſich eine lebhafte Feſt⸗ freude in den noch vom Künſtlerfeſt her geſchmackvoll dekorierten Harmonteſälen. Der große Saal glich einer einzigen prächtigen Farbenſymphonte voll Luſt und Leben. Auch die übrigen Säle wieſen die be⸗ kannte farbenfrohe und ſtimmungsfördernde Aus⸗ ſchmückung auf, in der ſich das bunte Maskentreiben voll Glanz und Schönheit abſpielte. Nach den rhyth⸗ miſch leichtbeſchwingten Weiſen der Kapelle Becker wurde in allen Sälen nahezu ununterbrochen flott getanzt. Die Feſtleitung lag bei Bankdirektor Ull⸗ mann, der trotz aller Sparmaßnahmen dem ſchönen Feſt in geſellſchaftlicher Hinſicht ein eigenes Gepräge zu geben verſtanden hatte. ch. Die Nacht der Nächte in ſämtlichen feſtlich geſchmückten Räumen des Apollo ⸗ Theaters übte am Samstag eine große Anziehungskraft aus. Als gegen zehn Uhr der Ein marſch der Ranzengarde und des Elferrats der„Fröhlichen Pfalz“ erfolgte, war ſchon eine ſehr anſehnliche Narrengemeinde ver⸗ ſammelt. Präſtdent Reiſcher begrüßte die Er⸗ ſchtenenen und dankte Direktor Zacharias für die Einladung, der ſie gerne gefolgt ſeien. Mit einem Hoch auf den Karneval 1930 und auf die Direktion des Apollo⸗Theaters klang der Vorſpruch aus. Anſchließend wurde Ihre Tollität„Editha.“, von dem Marſchallſtab eskortiert, unter Hochrufen in den Theaterſaal geleitet, worauf der Präſident auf Ihre Tollität ein dreifaches Hoch ausbrachte. Eine Polonaiſe unter hoher Führung eröffnete den Ball. Unzählige nette Masken belebten die Räume und ſchufen ſchnell echte Faſchingsſtimmung. Gegen die Mitternachtsſtunde wurde zur Preis⸗ polonaiſe angetreten, die zu folgendem Ergebnis führte: Herrenpreiſe: 1. Pat und Patachon, 2. Grock(in ausgezeichneter Ausführung), 3. India⸗ ner. Dem deutſchen Michel mit der Schuldenlaſt auf dem Buckel wurde ein Troſtpreis zuerkannt. Damenpreiſe kamen nur zwei zur Verteilung, eine Bimbambulla und zwei Lausbuben. Gute Kapellen ſind immer das beſte Stimmungsbaro⸗ meter. Kapellmeiſter Homann ⸗Webau hatte ſich mit zwei Jazzbands, die über ein erſtklaſſiges und neueſtes Repertofre in⸗ und ausländiſcher Schlager verfügten, im Goldſaal und Café etabliert. Im Teaterſaal ſpielte die Theaterkapelle und im Troka⸗ dero ebenfalls eine Jazzband mit Erfolg auf. W. Jaſinachtsbummel am Samstag abend Wenn Mannheim ein Vergnügungsviertel hat, ſo iſt es bie Heidelbergerſtraße und die Gegend um den Waſſerturm. Wenigſtens ſah es am Samstag abend ſo aus. Schon in den frühen Abendſtunden war der Menſchenſtrom bichter, allmählich tauchten Masken auf, die zu dieſem oder jenem Maskenball unterwegs waren. Es ſcheint Tradition zu ſein, daß man vorher mal durch die Planken geht. Gegen 8 Uhr ſchwoll der Verkehr ganz beängſtigend an. Es war doch wirklich kein Mangel an Maskenbällen und Kappenabenden. Ein großer Teil des Faſtnacht⸗ trubels konzentrierte ſich auf die Heidelbergerſtraße. Alle Lokale in dieſer Gegend haben wohl ein gutes Geſchäft gemacht. 5 Das Palaſt⸗Kaffee war zeitweiſe wegen Ueberfüllung geſchloſſen. Hier war es vor allem die neue Tanzkapelle, die ſchon am Nachmittag ein vol⸗ les Haus gebracht hatte und bei der es nicht nur etwas zum Hören, ſondern auch zum Sehen gab. Abends war das Parkett in eine Tanzfläche ver⸗ wandelt und mit fortſchreitender Zeit fanden ſich immer mehr Masken ein. In der Libelle herrſchte Stimmung, das neue Märzprogramm und eine neue Tanzkapelle von Ruf fanden ein dankbares Publi⸗ kum. Im Cafaſö trafen ſich die böſen Buben und auch im Kaffee Belbe war kaum noch ein Platz zu bekommen. In Wellenreuthers Negerdorf fühlte ſich alles kannibaliſch wohl, die„Nacht ohne Ende“ im Pavillon Kaiſer ſchien tatſächlich kein Enbe zu nehmen, wie überhaupt alle die genannten Gaſtſtätten erſt den richtigen Schwung erlebten, als von zahlreichen Maskenbällen die Unermüblichen herbeikamen, um dem Ende noch ein letztes Ende anzuhängen. 5 Der große Maskenball im Parkhotel war, wie alljährlich, wieder ein Stelldichein ſchöner Frauen und Männer. Auch die ſtimmungsvoll dekorierten Feſtſäle des Palaſt⸗Hotels, in dem bereits am Nachmittag wieder ein reizender Kinder⸗ ball ſtattgefunden hatte, ſahen bis in die Morgen⸗ ſtunden ein buntes Treiben. Um 10 Uhr vormittags ſah man die letzten Nachzügler durch die Planken ſchleichen. Auch das Parkhotel war das Stell⸗ dichein vieler Lokalbummler. * Luſt und Leid. Ein 7jähriger Junge, der als Schornſteinfeger maskiert war, wurde am Sams tag abend vor O 4 von einem ſehr ſchnell fahrenden Radfahrer umge fahren. Der Kleine, der vorher noch ſo lebhaft und luſtig war, hat dabei den linken Arm gebrochen und wurde vorerſt von nächſten Arzt ge⸗ bracht. 4. Seite. Nr. 103 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 3. März 1930 Städtiſche Nachrichten Frau Julie Baſſermann Zum 70. Geburtstag Die Mannheimer Frauengruppe der Deutſchen Volks partei überreichte am feſtrigen Sonntag ihrer Gründerin und Ehrenvor⸗ tzenden Frau Julie Baſſermann anläßlich deren 70. Geburtstag eine Glückwunſchadreſſe Dieſe wurde von den Damen A. Hoffmann, E. We ickert und E. Schmidt e überreicht. Die Glück⸗ wünſche der Partei überbrachten die Stadträte Lu d⸗ mig und Haas und Landtagsabg. Dr. Waldeck. Die Adreſſe hat folgenden Wortlaut: 1860 Der unermüdlichen Vorkämpferin volksparteilicher Frauenarbeit der Gründerin und Ehrenvorſttzenden der Mannheimer Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei Frau Julie Baſſerman n enthietet zum ſiebenzigſten Geburtstag die herzlichſten Glückwünſche in dankbarer Verehrung die Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei Mannheim Die Vorſitzende: Die Schriftführerin: Alice Hoffmann. Eliſabeth Weickert. Mannheim, den 2ten März 1930. 1930 Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich ließ ein in herzlichen Worten gehaltenes Glückwunſchſchreiben nebſt einem prächtigen Blumenangebinde überveichen. Vandeskommiſſär Geh. Reg.⸗Rat Hebting gratu⸗ lierte im Namen der badiſchen Regierung. Das Heim von Frau Julie Baſſermann glich einem prächtigen Blumengarten. Von allen Seiten kamen Glückwunſchtelegramme und Blumenſpenden, ſo von Reichsaußenminiſter Dr. Curtius, dem Vorſtand der Deutſchen Volkspartei, Berlin, dem Vorſtand des Landesverbandes Baden der Deutſchen Volkspartei, von Profeſſor Lederer⸗Berlin, dem Schöpfer des Baſſermann⸗Denkmals, vom Vorſtand des Bundes deutſcher Frauenvereine, vom Verein Frauenbildung, Frauenſtudirum Mannheim, deſſen Vorſitzende Frau Baſſermann von 19141929 war, von der Reichsgeſchäftsſtelle der Deutſchen Volks⸗ partei Berlin, vom badiſchen Landes⸗Frauenausſchuß der Deutſchen Volkspartei, dem Frauenausſchuß der Deutſchen Volkspartei, Mannheim, der Direktion der Deutſchen Bank und Discontogeſellſchaft, vom Rektor der Handels⸗Hochſchule Mannheim, dem Ver⸗ band der Sozialbeamtinnen Ortsgruppe Mannheim, der Gliſabethſchule Mannheim, der„Neuen Mann⸗ heimer Zeitung“ u. a. m. Mannheimer Steuerkalender für den Monat März 19390 8 a) Stadtkaſſe: Bis 5. März: Gebäudeſonderſteuer f. Februar 1930, 5 Schulgeld der Höheren Handelsſchule für März 1930, i 8 Gemeindebierſteuer, die im Februar 1930 feſtgeſtellt wurde, 5 Gebühren für Februar 1930. b) Finanzamt: 8 Abführung der Lohnſteuerbeträge für die Lohnzahlungen in der Zeit vom 16. bis 28. Februar 1930, 1 10 Börſenumſatzſteuer für Februar 1930, . Abführung der Lohnſteuerbeträge für die Lohnzahlungen in der Zeit vom 1. his 15. März 1930, „ 1.„ Verſicherungsſteuer für Februar 1930. St..-A. 0* h Silberhochzeit. Das Feſt der Silberhochzeit diert am morgigen Faſtnacht⸗Dienstag Werkmeiſter Hermann Joſef Cremer, Spelzenſtraße 8, mit ſeiner Ghefrau Katharina geb Herrmann. Gedi Dem Forſcher und Arzt Ernſt J. Leſſer riß am 1. März 1928 ein tragiſches Geſchick mitten aus ſeinem Tätigkeitsgebiet als Leiter des Hauptlabora⸗ toriums des Städtiſchen Krankeuhauſes. Im Jahre 1910 hatte ihn der damalige Leiter des Kranken⸗ hauſes Dir. Dr. Vollhardt aus Halle geholt und in den engen Räumlichkeiten in R 5 richtete ſich der hervorragend begabte Arzt eine Stätte kliniſcher Forſchung ein, die weit über Deutſchland hinaus einen Namen bekam. Nach der Ueberſiedlung in die weiten Räumlichkeiten des neuen Hauſes waren ihm nur noch einige Jahre umfaſſender Wirkſamkeit be⸗ ſchieden. Fachgenoſſen und Freunde des Verſtorbenen widmeten ihm in der Verſammlungs halle des Krankenhauſes am Samstag nachmittag eine Stunde des Gedenkens Die bronzene Büſte des Toten, von Prof. Scheibe⸗ Frankfurt, mit Meiſterhand und Verbundenheit des Freundes geſchaffen, hob ſich von einer Wand von Blattgrün ab. Vertreter der Stadtverwaltung, Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Heimerich an der Spitze, die Leitung des Krankenhauſes mit Prof. Dr. Kißling, der frühere Leiter Dr. Vollhardt, Rektor Dr. Selz von der Handelshochſchule, der Handelskam⸗ mer und eine Reihe Fachgenoſſen und Freunde und früheren Mitarbeiter waren gekommen. Das Sinzheimer Streichquartett lei⸗ tete die Feier mit ein und dann ſprach als Erſter ſein Freund und Nachfolger im Amt, Profeſſor Dr. Lvewe. Er würdigte den verſtorbenen Fachgenoſſen als den überragenden Forſcher mit der tiefen wiſſenſchaft⸗ lichen Schulung. Seine Forſchungsarbeiten auf dem Gebiet des Zuckerſtoffwechſels machten ſeinen Namen bekannt, und die Entdeckung des Inſulins gelang ihm unter beſchränkten Mitteln der Experimentier⸗ technik. Als kanadiſche Forſcher dann an die Oeffent⸗ lichkeit traten, war er der Erſte, der ſich weiter in den Wirkungsmechanismus des Inſulins vertiefte Ainisfeier für E. F. Leſſer und bei dieſen Arbeiten vielleicht den größten Er⸗ folg ſeines Forſcherlebens erzielte. Dann aber war er auch organiſatoriſch begabt als kliniſcher Forſcher und richtete im alten Kranken⸗ haus eine muſterhafte biochemiſche Forſchungsſtätte ein. Er war aber nicht nur Pro⸗Sektor, ſondern auch Pro⸗Plaſtiker, Beherrſcher der wiſſenſchaftlichen Ge⸗ ſtaltungsarbeit, ein vorzüglicher Redner im wiſſen⸗ ſchaftlichen Kreis. Die Büſte, geſtiftet von ſeinen Freunden und Fachgenoſſen aus der engeren Hei⸗ mat und aus fremden Ländern, ſoll, wenn ſte in der Vorhalle des Krankenhauſes Aufſtellung gefunden hat, erinnern an den Wiſſenſchaftler und den edlen Menſchen. Der Stadt und der Krankenhausverwal⸗ tung ſei beſonderer Dank zu ſagen für ihre Unter⸗ ſtützung. 5 Prof. Dr. Kißling der Leiter der Städtiſchen Krankenanſtalten, über⸗ nahm die Büſte mit herzlichen Dankesworten. Er erinnerte an die wiſſenſchaftlichen Vorträge des Ver⸗ ſtorbenen in dem Verſammlungsſaal des Kranken⸗ hauſes und gedachte des vortrefflichen Menſchen, der ſeine eigene Ueberzeugung immer furchtlos bekannt und vertreten habe und auch ſo ein Vorbild geweſen ſei. Zuletzt ſprach der Freund, Prof. Dr. Wichert, Frankfurt, Worte des Gedächtniſſes für den Toten, bei deſſen ſchöpferiſcher Natur die Leiſtung und das innere We⸗ ſen ſchneller wuchs, als die äußere Anerkennung. Sein Freund, der Bildhauer, habe in dieſer Büſte die Züge des Toten vortrefflich wiedergegeben, die hohe, ſtarke Stirn, den etwas ſkeptiſch gezogenen Mund und die ſtrengen Falten zu beiden Seiten, wie auch die wiſſende Schwermut der Augen. Zu Zwie⸗ ſprache mit dem Toten lade das eherne Bildnis ein. Mit Muſik ſchloß die Feier. Die bronzene Büſte, der Kopf in Lebensgröße, mit der einfachen Inſchrift „E. J. Leſſer, 19101928“ wird in der Vorhalle des Krankenhauſes Aufſtellung finden, als Erinnerung an den Toten am Ort ſeiner ſegensreichen Tätigkeit. h. .. VdßdpPVPVßPPVPbPPbPbPbPbPGPPwPVPPVPPVPGTGPGPGPGVPTGVcGTGTPGPGPcVTGCGcCcCCccccCccccccccccccCcccGcccccoccGGcPcochhhPGPoGPGhccGccccc Vom erſten Sonntag im März Während am letztjährigen Faſtnachtsſonntag eine Kälte von 7 Grad C. herrſchte, war der diesjährige Karnevalsſonntag vom ſchönſten Frühlingswetter be⸗ günſtigt. Schon in den Vormittagsſtunden, als viele Nachtſchwärmer erſt nach Hauſe gingen, ſtrahlte die Sonne vom Himmel. Die Ausſichten für den Feuerioumzug waren daher die denkbar beſten. Aber auch viele Landbewohner und vor allem die Pfäl⸗ zer kamen bei dem ſchönen Wetter zu uns über den Rhein herüber, um Prinz Karneval zu huldigen. Dies hatte zur Folge, daß ſich geſtern nachmittag ein Maſſenbeſuch von Fremden, bemerkbar machte, der außerordentlich viel Betrieb nach Mannheim brachte. In den Nachmittagsſtun⸗ den entwickelte ſich ein ſehr lebhaftes buntes Mas⸗ kentreiben in den Straßen. Vielfach konnte man die Wahrnehmung machen, daß auf eine hübſche Maskierung der Kinder beſonderer Wert gelegt worden war. Die Kindermasken erregten daher auch allenthalben Bewunderung. Der„Feuer io“ hat mit dem geſtrigen Sonntag wieder einmal ſeine alte Anziehungskraft bewieſen. Dicht gedrängt ſtanden die Menſchen in den Straßen und bildeten Spalier beim Umzug. Nach dieſem konzentrierte ſich der Hauptverkehr auf die Breite⸗ ſtraße, die Planken und die Heidelbergerſtraße, wo oft kein Durchkommen mehr war. Die„Fröhliche Pfalz“ hatte ihr Feldlager auf dem Zeughausplatz aufgeſchlagen, von wo aus der Elferrat mit der Ranzengarde in den Nachmittagsſtunden ebenfalls einen Umzug veranſtaltete. 8 Vielleicht wäre es beſſer geweſen, wenn der „Feuerio“ den Umzug allein für ſich gemacht und ſeinen Anhang, der vielfach abfällig kritiſiert wurde, weggelaſſen hätte. Erfreulicherweiſe blieben am geſtrigen Sonntag die Mannheimer trotz des verlockend ſchönen Aus⸗ flugswetters in der Stadt und harrten der Dinge, die ſich abſpielten. An Vergnügungen fehlte es nicht. Mancher ließ ſich gerne von den ziemlich hoch gehen⸗ den Wogen des Faſchings mit fortreißen. * f Unfälle Ein 28 Jahre alter Buchdrucker der ſich in einem Kettenkaruſſell unter einem Kettenſttz verſtecken wollte, erhielt von einem Sitz des in Betrieb befindlichen Karuſſells einen der⸗ artig heftigen Schlag an die linke Stiruſeite, daß er eine ſtark blutende Wunde davontrug und ſo⸗ fort nach dem Allgemeinen Krankenhaus gebracht werden mußte. Ein 43 Jahre alter Vermeſſungs⸗ gehilfe fiel beim Befeſtigen eines Straßenſchildes von der Leiter und ſtürzte aus einer Höhe von 4 Me⸗ tern auf die Erde. * Kürperverletzung. Eine 21 Jahre alte Fabrik⸗ arbeiterin erhielt von einem 19jährigen Taglöhner einen Dolchſtich in die rechte Hüftſeite. Der Tat ging ein heftiger Wortwechſel voraus. Das Mäd⸗ chen wurde ſofort nach dem Allgemeinen Kranken⸗ haus gebracht. 5 * Ein böſer Schwiegerſohn. Eine Taglöhners⸗ witwe geriet mit ihrem 46 Jahre alten Schwieger⸗ ſohn in Streit, in deſſen Verlauf der Schwiegerſohn einen Waſſereimer ergriff und auf die Schwie⸗ germutter einſchlug. Die Frau erhielt eine 4 Ztm. lange Rißwunde am Kopfe und mußte bei der Ge⸗ fährlichkeit der Verletzung ſofort ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. * Noch gut abgelaufen. Am Samstag nachmittag ſtieß ein Laſtwagen mit der Linie 5 der Straßenbahn Ecke Laurentius⸗ und Mittelſtraße zuſammen. Der Zuſammenprall war ſo heftig, daß das Auto u m⸗ geworfen wurde. Am Führerſtand des Motor⸗ wagens wurden die Scheiben eingedrückt, wodurch der Schaffner einige kleine Schnittwunden erlitt. Der Führer des Autos kam auch mit einigen unbe⸗ deutenden Verletzungen davon. Die Straßenbahn Erfahrung und Kundenurteile besser als alle Reklame! Aus den laufend eingehenden glämenden Zeugnissen über den Mercedes-Benz Achtzylinder„Nürburg“: Motor vollstandig gerãuschlos, Federung sehr elastisch, Anzugsmoment hervorragend. Ausdauer und Betriebssickerheit nicht xu übertreffen Die elegante Form des Fagens findet uberall gragte Beiunderung und Beachtung In 25 Jahren, seit ich Auiqfalirer bin, noch ein Fugen solche Freude gemacht bie dieser Dureh die bisher unerreicht feste Lage auf der Straße in Ferbindung mit der ausgezeichneten Federung und Bremsiuirkung eine Sicherheit, ioie ich sis in xwanxigjahriger Fahrpraxis nock nie heobackten konnte Ein Umschalten, selbst hei den grũgten Steigungen, kennt man bei diesem Wagen niclit Diesen hervorragenden Wagen von anerkannter internationaler Klasse liefern wir mit den vollendet schönen neuesten Karosserie-Modellen zu den bisherigen günstigen Preisen. Gs-Pullman-Limousine mit Original-Fabrik-Karosserie in vielfach preisgekrönter Ausführung u. Ausstattung RM. 1 5000.—(ab Werk) Vertretungen: Datmstadt: Mototrwagenverkaufsbüro Otto Heinrich Graf Hagenburg, Elisabetfen- straße 34- Heidelberg: Gebr Mappes, Brückenstr 47— Kaiserslautern: G. m. b. H, Mannheimerstr.-11— Landau: Dipl-Ing H. Kaul D Co.— Mosbach. i. E Ludwig Spitzer jr.—- Neustadt a. d..: Dipl.-Ing. H. Kaul W Co. Pirmasens: C. Louis Bähr, Hauptstr. 94- Worms; Georg Herwehe, Motorfabrzeuge, Römerstr. 32 und 5 konnte weiterfahren. Der Laſtwagen wurde mit Hilfe der Paſſanten aufgerichtet und in die Seiten ſtraße gedrückt. Urſache des Unfalls war die Ven ſperrung der Ausſicht des Führers des Laſtautoz durch einen vorüberfahrenden Perſonenwagen. * Ständchen im Krankenhaus. Am geſtrigen Sonntag hatte das Männerquartett 1924 Neckarau im Krankenhaus geſungen und die Kapelle Trio Muſikſtücke vorgetragen. Veranſtaltungen * Mannheims große Roſenmontags⸗Redonte im Roſen⸗ garten„Die letzte Nacht im Zirkus Knie“. Heute wird die große Roſenmontags⸗Redoute im Roſengaxten in letz⸗ ter Stunde nochmals eine große Menge fäaſchingsfroher Menſchen vereinigen. Mit dem Einzug des Schalkgerichtes und der Saalpolizei um.11 Uhr beginnt das frohe Trei⸗ ben. Im Nibelungenſaal werdn zwei Orcheſter ununterbro⸗ chen zum Tanz aufſpielen. * Der große Feuerio⸗Maskeuball.„Alles beſucht den gro. ßen Feuerto⸗Maskenball im Roſengarten am Faſt nacht, dienstag“ So verkünden die Plakatſäulen und Anzei⸗ gen in den Zeitungen. Mit einem guten Beſuch dürfte wohl zu rechnen ſein, was der„FJeuerio“!⸗Geſellſchaft aber auch zu gönnen iſt, nachdem ſie bei dem langen diesjähri⸗ gen Karneval angeſichts der ungünſtigen Verhältniſſe mit ſo manchen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Darum auf in den Roſengarten, wo man vier Orcheſter, die zum Tanze aufſpielen, antreſfſen wird. Und 500 Mark Geld preiſe bei der Prämiierung! Das läßt ſich ſchyn hören. Roſenlauben ſind ebenfalls erhältlich; aber auch der Bierkeller wird während des Balles geöffnet ſein. Punkt 12 Uhr ſpielen ſämtliche Kapellen gemeinſchaftlich „An der ſchönen blauen Donau“ in blaueſter Beleuchtung, Dann geht der Tanz weiter bis zum— Aſchermittwoch früh. 777 TTTdTdTdTdꝓVdTddTdꝓd̈/:ꝙße eee g vage kal eucles Montag, den 3. März Nationaltheater:„Orpheus in der Unterwelt“, 20 Uhr. Roſengarten: Roſenmontags⸗Redoute. Mannheimer Künſtlertheater„Apollo: lung, 20 Uhr. Kabarett Libelle: Kinder⸗Maskenball 16 Uhr, Kabarett und Tanz, 20 Uhr. Palaſt⸗Kaffee: Karnevals⸗Rummel, 16 und 20 Uhr. Palaſthotel Mannheimer Hof: Kindermaskenball 15 Uhr; Roſenmontogball, 20 Uhr. Papillon Kaiſer:„Die Nacht gehört uns“. Lichtſpiele: Alhambra:„Ich glaub' nie mehr an eine Frau“.— Schauburg:„Zigeuner⸗Rache“. Capitol:„Wenn die Großſtadt ſchläft“.— Scala⸗ Theater:„Unterwelt“.— Roxy⸗ Theater: „Sündig und ſüß“.— Univerſum:„Der weiße Teufel“.— Gloria ⸗Palaſt:„Die Fohrt ins Feuer.“ Palaſt⸗Kheater:„Der Günſtling von Schönbrunn!“ Odeon⸗Lichtſpiele:„Hallo Chayenne“. Dilettanten⸗Vorſtel⸗ Aus Rund funk⸗Programmen Montag, 3. März 14.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Uebertragung der Karnevalszüge in Köln, Düſſeldorf, Münſter, Mainz. 16.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Konzert, München: Faſchingsplauderei... 16.30 Uhr: München: Konzert. 17.30 Uhr: Köln: Konzert, Brünn, Prag: Deutſche Sendung. 18.00 Uhr: Frankfurt, Dichterſtunde, Stuttgart; Zu Gberts Todestag. 18.35 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: ein Kupferſtich und eine Radierung? Wien: Aus der Staatsoper„Walküre“. 19.00 Uhr: München: Stunde der Arbeit, Brünn, Preßburg: Volkslieder, Kaſchau, Prag: Blas, muſik, Daventry: Engliſche Lieder. 5 19.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Köllſche Kar⸗ nevalslieder, München: Theaterprobleme. 19.40 Uhr: Daven try: Militärmuſtik, Stockholm: „Mieſſtas“ von Händel. 25 20.00 Uhr: Frankfurt, München, Stuttgart: Operette„Tanz ins Glück“, Köln: Roſenmontagskon⸗ zert, Toulouſe: Chanſonettes. 20.10 Uhr: Zürich: Karnevalskonzert, Hamburg: Pucciniabend. 5 20.30 Uhr: Berlin, Breslau, Königswuſter⸗ hauſen: Aus Faſchings⸗Operetten; Kattowitz, Warſchau, Mailand, Turin, Oslo: Konzert. 21.00 Uhr: Rom: Operette„Marcheſe del Grillo“. 21.15 Uhr: Zürich: Operetten und Lautenlieder. 22.35 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Budapeſt, Toulouſe: Konzert. 29.00 Uhr: London, Warſchau: Rom: Tanzmuſik. a 24.00 Uhr: Berlin: Beim Sechstagerennen; London Tanzmuſtk. 5 Konzert; Oslo, * Die Sender Frankfurt, Köln, Stuttgart übertragen die Karnevalszüee in Köln, Düſſeldorf, Münſter und Mainz ab 14.00 Uhr. „„ 0 6 6„6 Torpedo-Garage Wie entſteht Tauzmuſtk; b 3 ccc c c ä eon e e ee . r een e 0 ern eon eden e Noſen⸗ e wird n letz⸗ froher richtes Trei⸗ terbro⸗ en gro⸗ tach i Anzei⸗ dürfte Ft aber sjähri⸗ ſſe mit im auf Tanze eld ) ſchon 1 auch ſein. haftlich chtung. iktwoch — ragung Mainz. onzert, eutſche art: entſteht us der ü nn, Blas⸗ e Kar⸗ vm: Ja 1 122 askon⸗ ur g: ſter⸗ w i tz, sert. muſik; lo, d o n: en die Mainz 5 6 4 1 885 Montag Combi, der italieniſche Torwart, gewinnt das Spiel vor 46000 Zuſchauern Italien nimmt Revanche Die Peſſimiſten haben wieder einmal Recht behalten. Deutſchland konnte ſeinen Siea von Turin in Frankfurt nicht wiederholen. Mit:20 mußte es ſich ge⸗ ſchlagen bekennen. Doch iſt dieſe Niederlage wirk⸗ lich kein Unglück. wie ſie überhaupt keine Rückſchlüſſe auf das ſpieleriſche Können des deutſchen Fußballſportes zu⸗ läßt. Man muß ſich darüber klar ſein, daß Italien das große Glück hatte, mit einer Mannſchaft zu erſcheinen, die „topfit“ war, in der ſich alte Routinters und junge viel⸗ verſprechende Talente zu einem geſchloſſenen Ganzen zu⸗ ſammenfanden. Dagegen war Dentſchland ſichtlich vom Pech verfolgt. Als noch zuguterletzt der Dresdener Hofmann mit einem Autounfall füür dieſen Länderkampf nicht mehr in Frage kam, da ſchwanden auch bei manchem Optimiſten die Hoff⸗ nungen auf einen deutſchen Sieg. Den Italienern muß man zugeſtehen, daß ihr Sieg vollkommen verdient iſt, daß er tatſächlich den im Frankfurter Stadion gezeigten Lei⸗ ſtungen entſpricht. Für Deutſchland bleibt der Troſt, daß, wenn auch der Ehrentreffer ausblieb, ſich unſere Vertre⸗ tung tapfer geſchlagen hat. Die Stunde vor dem Spiel Ein herrliches Vorfrühlingswetter emp⸗ fing die Tauſenden und Abertauſenden, die am 2. März nach Frankfurt geeilt waren. Die ganze Stadt war von einer hellſtrahlenden Sonne überflutet. Der Himmel ſtrahlte in einem tiefen Blau. Vom frühen Morgen an liefen die elf Sonderzüge ein, alle Sonderzüge brachten eine glänzende Stimmung mit. Am Bahnhof und in ſeiner Umgebung herrſchte bald ein lebensgefährliches Gedränge, zumal auch die fahrplanmäßigen Züge immer wieder neue Beſucher heranbrachten. Dazu kam der rieſige Autoverkehr. Wagen auf Wagen rollten guf den Zufahrtsſtraßen heran. Beſonders zahlreich waren die gelben Autos der Reichspoſt zu ſehen, die für dieſen Tag einen beſonderen Zubringdienſt eingerichtet hatte. Da⸗ zwiſchen die rieſige Schar der Fußgänger, die ihrem Ziele zuſtrebten. Die Tram hatte insgeſamt elf Linien nach dem Kampfplatz hingeleitet, und dennoch waren bald alle Wagen, die in ununterbrochener Reihenfolge kamen, überfüllt. Bereits um 12 Uhr hatten ſich ſchon 20000 Zuſchauer eingefunden, die der Dinge harrten. Der Aufmarſch der Maſſen ſelbſt ſpielte ſich dank der ausgezeichneten Arbeit der 700 Poliziſten, die unter dem Kommando von 70 Offizieren ſtanden und durch Feuerwehrleute noch verſtärkt wurden, auf den einzelnen Zufahrtsſtraßen reibungslos ab. Mit dem Sonderzug der NMz nach Frankfurt Die Zuſammenſtellung eines Sonderzuges iſt immer ein Wagnis, nur zu einem Fußball⸗Länderſpiel nicht. Das ſah man beim Verkauf der Karten für das Länderſpiel Deutſchland⸗Jtalien in Frankfurt. Schon lange vor der Zeit waren ſämtliche Karten ausverkauft. Am Sonntag vormittag.55 Uhr fuhr der Sonderzug der N. M. Z. Wie ſie Beide Mannſchaften ſpielten in der angegebenen Auf⸗ 8 ſtellung, und zwar: Deutschland Stuhlfauth Hagen Weber Knöpfe Leinberger Heidkamp Albrecht Czepan Pöttinger Frank Hofmann T 92 Orsi Magnozzi Meazza Balconcieri Constantin Barbieri Ferraris Pitto Calligaris Rosette Combi Italien Schiedsrichter: Ruoff-Bern Der Kampf beginnt Italien hat Anſtoß. Deutſchland ſpielt gegen die Sonne. Und ſofort entwickelte ſich ein hochſtehendes Spiel. Unſere Vertreter überraſchen nach der angenehmen Seite, ſie ſpielen überaus ſicher, ihr Spiel hat Syſtem. Italtens Sturm kommt vor. Weber wehrt ab, er verliert den Ball, aber Heidrampf kann retten. Sein Ball kommt vor zu Pöttinger, Pöttinger ſtartet, er ſchießt, und Combi mußte ſich ſtrecken, um den Schuß parieren zu können. Jetzt leitet Italien verſchledene gefährliche Angriffe ein. Hagen fällt bel der Abwehr. Doch in unerſchütterlicher Ruhe holt ſich Stuhlfauth den Ball. Einen ſchönen Schuß von Franz kann auf der Gegenſeite Combi halten. Deutſchland wird leicht überlegen Der Sturm erweiſt ſich ſehr wendig. Eine Ausnahme macht zur bie rechte Seite. Czepan iſt zu langſam, er hält das Spiel auf und ſtört ſeinen Fluß. Wieder greift Italien an. Hagen ſtoppt aber rechtzeitig ab. Ueberhaupt tritt in dieſer Spielphafe Hagen als der ſichere der beiden Be rteidiger hervor. Dann hat man wieder Gelegen⸗ heit, Stuhlfauth auf ſeinen berühmten Spaziergängen zu ſehen. Die deutſchen Angriffe mehren ſich. Da unterläuft Rofetta ein Fehlſchlag. Die erſte Ecke iſt für Deulſchland fällig. Der Ball kommt von Albrecht zu Leinberger, dieſer ſchießt aus dem Hinterhalt wider den Poſten. Eine Torchance iſt vorbei. Aber auch Italien hat verſchiedentlich klare Chancen auf einen Erfolg. Doch Stuhl fauthiſt vor⸗ erſt nicht zu schlagen. Eine gefährliche Situation ergibt ſich für die Italiener nach elner Vorlage Leinber⸗ gers an Frank. Unheimlich ſcharf ſetzt dieſer den Ball auf s gegneriſche Tor, ſein Schuß geht knapp daneben. Kurz darauf ſteht Frank wieder ſchußbereit in dem ſtalteniſchen trafraum. Wagemutig wirft ſich ihm Combi in den Schuß und rettet ſo. Von den italieniſchen Stürmern iſt es beſon⸗ vom Bahnſteig 1 nach Frankfurt ab. Schon kange vorher war dex Bahnſteig dicht beſetzt, überall wurde das kom⸗ mende Fußballereignis beſprochen. Als dann das Sonder⸗ blatt der N. M. Z. zur Verteilung gelangte, das eine Be⸗ trachtung der Mannſchaft brachte und einen Rückblick auf die bisherigen Begegnungen mit Italien gab, ſowie die deutſche Mannſchaft im Bilde darſtellte, war man allſets über das Sonderblatt und die Einrichtung des Sonder⸗ zuges ſehr befriedigt. Die Stimmung unter den Fahrtteil⸗ nehmern war ausgezeichnet. Beſonders erfreu⸗ lich war es, daß die Bahnverwaltung reichlich Wagen zur Verfügung geſtellt hatte, ſo daß die über 1000 Teilnehmer genügend Platz hatten. Die Ausſichten der deutſchen Län⸗ dermannſchaft wurden im allgemeinen peſſimiſtiſch beurteilt. Man gab ihr für einen Sieg nur geringe Chancen. Alte Fußballerinnerungen wurden ausgetauſcht und die Lei⸗ ſtungen der Mannſchaft beſprochen. den erreichte der Zug Frankfurt. Der größte Sonderzug der überhaupt zu dem Fußballſpiel kam erregte allgemeines Aufſehen. Bald wußte man, daß„Mannheim in Frankfurt“ war. Die Kornevalsſtimmung trug noch zur Erhöhung der allgemeinen Stimmung bei. Wie recht wir mit der Zufammenſtelluna des Sonderzuges hatten, bewieſen die Aeußerungen vieler Fahrtteilnehmer. die ſich überaus lobend über die Organiſation des Sonderzuges ausſprachen. Im Stadion ſelbſt hatte man noch in der letzten Woche durch beſondere Einbauten für ungefähr 6000 Zuſchauer neue Sitzplätze ge⸗ ſchaffen und jedes Plätzchen war vollkommen ausgenutzt. Um 2 Uhr war dann der größte Teil der Zuſchauer auf der Kampfſtätte erſchienen. Eine Muſtkkapelle ſorgte für die Unterhaltung. Aber auch das Jugendſpiel zwi⸗ ſchen ISW Frankfurt und Union Niederrad ließ die Zeit ſchneller verſtreichen, zumal die Jungens mit ganz ausgezeichneten Leiſtungen aufwarteten. Kurz vor 3 Uhr erſchien endlich die italieniſche Mannſchaft. Heller Jubel empfing die Gäſte, die in ihrem hellblauen Jerſey einen vorzüglichen Eindruck machten. In„Habacht“⸗ Stellung hörten die Italiener die von der Muſikkapelle in⸗ tonierte italteniſche Nationalhymne an. Als daun die deutſche Elf, geführt von dem Nürnberger Leinberger, erſchien, da ſchwoll der Jubel zu einem Orkan der Be⸗ geiſterung an. Alle 46 000 Zuſchauer erhoben ſich wie auf ein Kommando und hörten ſtehend das Deutſch⸗ landlied an Daß ſich natürlich ein Heer von Photographen und Film⸗ operateuren auf das Spielfeld ergoſſen und die Mannſchaf⸗ ten aufnahmen, gehört ohne weiteres dazu. Punkt 3 Uhr erſchien der Schledsrichter Ruoff⸗ Bern, der die beiden Mannſchaftsführer zu ſich rief. Deutſchland ſchnitt bet der Wahl ungünſtig ab. Es hatte in der erſten Halbzeit gegen die Sonne zu ſpielen. ſpielten ders der wieſelflinke Orſt, ber ſtets mit neuen Angriffen aufwartet. Aber auch hier gibt es verſchiedene Latten ⸗ ſchüſſe, die ein Tor vereiteln. Deutſchland iſt noch immer etwas überlegen, es hat die größere Anzahl von Torchancen aufzuweiſen, wie es auch im Spiel ſelbſt ein Plus hat. Dann aber begeht die deutſche Vertretung den Fehler, worauf wir ſchon in unſerer Vorbetrachtung auf⸗ merkſam gemacht haben, ſich die etwas hohen Spiel ⸗ weiſe der Jtaliener aufdrängen zu laſſen, anſtatt konſtant ihren Flachpaß, der ſich außerordentlich bewährt hat, weiter zu ſpielen. Italien verſchießt einen Elfmeter Es war die 24. Minute. Von ber Sonne geblendet wehrt Hagen mit der Hand ab. Der Schiedsrichter entſcheidet Elfmeter. Atemloſe Stille im weiten Rund. Mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit verfolgt man Orſt, wie er den Ball ſich zurechtſetzt. Der Schuß geht über die Zatte. Ein befreites Aufatmen. Dann wird Knöpfle verletzt. Er muß ausſcheiden und wird durch den Ein⸗ trachtläufer Mantel erſetzt. Das Tempo des Spiels wird forciert. Der Kampf hält an. Deutſchland kommt zu ſeiner 2. und 3. Eck e, dann aber holt Italien auch an Nach eineinhalb Stun⸗ Der Sonderzug der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Ecken auf. Noch immer bleibt ein Torerfolg aus. Die erſte Halbzeit verläuft torlos. Ueberraſchend iſt das Verhalten der Zuſchauer, die allzu ruhig und allzu⸗ nüchtern das Spiel verfolgen. Die zweile Halbzeit Nach der Pauſe hat Deutſchland Anſtoß. Der Angriff kommt vors gegneriſche Tor, doch wird Czepans Schuß von Combi gemeiſtert. Die vierte Ecke für Deutſch⸗ Jan d iſt fällig: ſie bringt nichts ein. Bei einem erneu⸗ ten Angriff legt Frank ſich ſelbſt den Ball mit der Hand vor, der Schiedsrichter überſieht dies, doch Franks Schuß landet neben dem Kaſten. In der 8 Minute gibt es dann einen Strafſtoß gegen Deutſchland auf der Mittellinie. Calligaris ſchleßt ihn, an der 16 Meter⸗ Grenze ſperrt Weber den Rechtsaußen Italiener ſcheinbar regelwidrig ab, der Unparteiiſche verhängt einen erneuten Strafſtoß, dieſer wird von Babieri ſchräg aufs Tor ge⸗ geben, Magnozzi ſchraubt ſich hoch und köpft den Ball an Stuhlfauth vorbei ins Tor. Italien führt mit:0 roßer Jubel unter den Azzurris. Elf greift unentwegt weiter an. Doch die deut⸗ G ſche Sie hat ſichtlich Die erſte Halbzeit ſah Deutſchland ſoſort glänzend im Schwung. Es ſah nach einem deutſchen Steg aus. Der deutſche Sturm kam gut vor und drückte dauernd. Die ganze deutſche Mannſchaft spielte taktiſch ausgezeichnet. Sie hätte hier unbedingt Tore vorlegen müſſen und kön⸗ nen. Der Torwart der Italiener ließ aber nichts durch. Nachdem Seitenwechſel hatte die deutſche Mann⸗ ſchaft nicht mehr die Form wie vor der Halb⸗ zeit. Es ſchien, als habe ſich die Mannſchaft ſchon zu⸗ viel ausgegeben. Die zwei Tore hätten unbedingt verhütet werden können. Stuhlfauth im Tor machte von vornherein einen recht unficheren Eindruck, überraſchend war der Wechſel zwiſchen guten und dann wieder überaus unſicheren Leiſtungen. Er hatte aber Glück, daß gerade die gefährlichſten Bälle das Tor ver⸗ fehlten und auch der von Hagen verſchuldete Elfmeter hoch darüber geſchoſſen wurde. Die Verteidigung war ausgezeichnet. Hagen war der techniſch Beſſere und auch ſicherer als Weber, der aber ſehr fleißig ſpielte. In der erſten Halbzeit hatte die Verteidigung unter der Gegenſonne ſtark zu leiden, wodurch manche Angriffe der Italiener durchkamen. Die Läuferreihe war in der erſten Halbzeit, als Knöpfle noch ſpielte, nicht ſchlecht. Knöpfle war ſehr ſicher bis zu ſeinem Ausſcheiden, einberger unermüd⸗ lich tätig. Nur konnte er den Sturm nicht in der nötigen Weiſe unterſtützen. Mantel, der für Knöpfle eintrat, war nicht ſchlecht, doch ſchien ſeine Kraft für dieſes ſchwere Spiel noch nicht ganz auszureichen. Heidko m p war in der erſten Halbzeit ſchwach, gegen Schluß kam er aber mit. Alles in allem fand ſich die Läuferreihe nicht recht zu⸗ ſammen. Der Sturm ſpielte techniſch hervorragend, aber zu weich und nicht mit dem ſonſt üblichen Zufſammenhang. Der beſte Mann des Sturmes war Hofmann, der immer wieder verſuchte, den Sturm mitzureißen. Er hatte aber Pech, daß Frank nicht mitkam. Er war zu langſam und vepdarb dadurch manche gute Gelegenheit. Pöttinger war immer ausgezeichnet, er konnte ſich aber ſelten durch⸗ ſetzen, da die Italiener immer ſchneller am Ball waren. Wenn er aber Angriffe einleitete, wurde es immer gefähr⸗ lich. Czepan überraſchte. Er ſpielte beſſer als man erwartet hatte. Er verſtand ſich mit Albrecht aus⸗ gezeichnet. Albrecht auf Rechtsaußen ſtand Hofmann am linken Flügel nicht viel nach. Auch er war immer und immer wieder beſtrebt, den Sturm nach vorne zu treiben und ſeine Mannſchaft zum Erfolg zu führen. Einer unſerer Fußball⸗ Mitarbeiter hatte nach dem Spiel Gelegenheit, einige italieniſche Spieler und Offizielle ſowie den Schiedsrichter und verſchiedene Prominente des deutſchen Fußballſports nach ihren Anſichten über den Län⸗ derkampf zu befragen. Bedauerlicherweiſe lehnte dabei die beutſche Manuſchaft geſchloſſen jegliche Meinungsäußerung ab. Die Interviews ergaben folgendes Ergebnis: Ruoff⸗Bern, Zwei Minuten vor der Abfſaßrt unſeres Londerzuges der Unparteiiſche dieſes Länderkampfes:„Beide Tore, * e eee Dazu macht ſich in der deutſchen eine gewiſſe Unſicher h elt bemerkbar. So rennt Stuhlfauth zweimal den vor ſich ſtehenden Weber über den Haufen. Dennoch gelingt es Deutſchland die fünfte, ſechſte und ſiebte Ecke zu erzielen, wieder bringen ſie nichts ein. Combi im italieniſchen Tor iſt ein Meiſter ſeines Fachs. Die 21. Minute bringt die achte Ecke. Der deutſche Sturm kann trotz die ⸗ ſer Drangperlode nicht zur Geltung kom men: er wird all zu gut bewacht. Und dann fiel in der 30. Minute die Entſcheidung: Orſt gibt eine Vor⸗ lage on Magnozzi, der hebt den Ball zu Meazza, und un⸗ haltbar für Stuhlfauth ſitzt das Leder im Netz. Deutſchland iſt mit:0 geſchlagen Zwar ergibt ſich in der 41. Minute nochmals eine große Chance für die deutſche Länderelf: im famoſen Zuſammen⸗ ſpiel kamen Pöttinger und Frank durch die gegneriſche Deckungsreihe, aber der abſchließende Schuß fand nicht ſein Ziel. Langſam ſetzt die Abwanderung der Maſſen ein, Italien kommt nochmals zum Angriff, bis der Unpartei⸗ iſche dann das Treffen abpfeift. 5 Während die italieniſchen Schlachtenbummler jubelnd in das Spielfeld eindringen und dort ihre Landsleute begei⸗ ſtert umarmen, verlaſſen die deutſchen Zuſchauer ſtillſchwei⸗ gend das Kampffeld. Ein Länderſpiel iſt zu Ende, die Revanche für Turin iſt Italien geglückt. Pech mit ihren Schüſſen. Hinter mannſchoft Kritik der Mannſchaft Techniſch war die deutſche Mannſchaft den Italienern ziemlich ebenbürtig Dieſe waren jedoch immer ſchneller am Ball. Der Start der Italiener war blitzſchnell. Bei den Italienern merkte man von Anfang an, daß ſie nach einer beſtimmten Marſchroute ſpielten. Sie ſtudierten die erſte Halbzeit die deutſche Mannſchaft, um nach dem Wechſel mit er⸗ höhtem Tempoloszulegen. Der beſte Mann der Italiener und überhaupt auf dem Spielfeld war Combi im Tor, der ſeiner Mannſchaft das Spiel gewann, deun von den vielen Chancen und Schüſſen, die Deutſchland heraus⸗ ſpielte, konnte nicht eine einzige verwertet werden. Er war unüberwindlich. Der Hauptbeifall am Schluß des Spieles galt einzig und allein ihm. Die Verteidigung war ſicher, ſie überragte aber die deutſche keineswegs. Die Läuferreihe war etwas ſchneller als die deutſche, ſie mußte ſich aber trotzdem oft überſpielen laſſen. Die deut⸗ ſchen Angriffe konnte ſie nicht immer halten. Vom italiend⸗ ſchen Sturm hatte man eigentlich mehr erwartet. Beſon⸗ ders geſpannt war man auf das Abſchneiden von Or ſi auf Linksaußen. Aber obwohl er das erſte Ueberraſchungstor erzielte, trat er nicht beſonders in Erſcheinung. Von den anderen Stürmern war vielleicht der Halbrechte Balcon⸗ cieri der Beſte. Er erzielte das zweite Tor durch präch⸗ tige Leiſtung. Die übrigen Stürmer waren Durchſchnitt, die unſeren Stürmern nur an Schnelligkeit und Körper⸗ beherrſchung überlegen waren. Der Schiedsrichter Ruoff ⸗ Bern war vorbild⸗ lich, obgleich er bei dem fairen Treffen kein allzu ſchweres Amt hatte. Er unterband das Spiel nicht unnötig und ließ dadurch jeden Angriff zur Entwicklung kommen. Die deutſche Mannſchaft klappte in der zweiten Halbzeit ſtark ab. Die Italiener ſpielten vielfach auf Zeit, indem ſie viele Bälle ins„Aus“ traten. Das Spiel konnte in der erſten Halbzeit begeiſtern, nach dem Wechſel flaute es ab, als die Italiener zum erſten Erfolg kamen und das Tempo verſchärften. Ein Unentſchieden wäre bei der Geſamtleiſtung der deutſchen Mannſchaft korrekter geweſen. In der erſten Halbzeit hatte Deutſchland 31:7 An⸗ griffe,:3 Eckbälle und:7 Strafſtöße. Nach dem Wechſel waren die deutſchen Angriſſe weit häufiger. Das Verhältnis ſtellte ſich auf 318 Angriffe,:2 Ecken uub:8 Strafſtöße. Meinungen zum Länderſpiel die gefallen ſind, waren haltbar. Der deutſchen Verteidi⸗ gung unterliefen verſchtedene taktiſche Fehler, auch die Läu⸗ ferreihe war mit Ausnahme von Mantel ſchwach. Der beſte Mann auf dem Platz war Combt, der Torhüter der Ita⸗ liener. Ein Endergebnis von 21 hätte den beiderſeitigen Letſtungen beſſer entſprochen. Dr. Peko Bauwens, der bekannte internationale deutſche Schiedsrichter: Die Schwäche der deutſchen Mannſchaft lag in der Läuferrethe, wo nur der Frankfurter Mantel gefallen konnte. Ueber Knöpfle kann man ſich kein Urteil erlauben, da er ſofort ausſcheiden mußte. Und der Sturm. Er ſpielte viel zu weich, als daß er ſich gegen die ſtabile Deckungsreihe der Italiener hätte durchſetzen können. Baraſſi, der Präſident der 1. italieniſchen Liga: In der erſten Halbzeit war die deutſche Mannſchaft unſerer Elf über⸗ legen. Sie hätte glatt mit 1 oder 2 Toren Unterſchied in Führung liegen können. Nach der Pauſe ließ der deutſche Mittelläufer ſtark nach, und damit war die Partie ent⸗ ſchieden. Ausgezeichnet gefiel mir der deutſche vechte Läufer Mantel. Die beiden gefallenen Tore waren nicht unhaltbar. Stadtrat Dr. Schmude, der Sportdezernent der Stadt Frankfurt: Die deutſche Mannſchaft hat ſich redlich um den Sieg bemüht, leider ver⸗ gebens. Die Organiſation funktionierte ausgezeichnet, wie überhaupt die ganze Veranſtaltung, wenn man von der deutſchen Niederlage abſieht, einen befriedigenden Ver⸗ lauf nahm. Dr. Albrecht⸗Frankfurt, ehemaliger Vorſitzender des Mitteldeutſchen Verbandes: Der Sieg der Italiener war vollkommen verdient. Unſere Stürmer verſtanden es nicht, ſich zur gegebenen Zeit frei⸗ zuſpielen und erleichterten ſo den Italtenern die Abwehr⸗ arbeit. Eine prächtige Figur machte der ttalieniſche Tor⸗ hüter, der Stuhlfauth und ſeine Leiſtungen in den Schat⸗ ten ſtellte. Im übrigen lieferten die Italiener nicht die erwartete überragende Arbeit, ſelbſt der vielgerühmte linke Flügel zeigte nichts außerordentliches. Bezzali, Sekretär der Vitortiale Roma: Der Sieg unſerer Mannſchaft erfolgte zu recht, wenn er auch mit:0 etwas hoch ausfiel. Ein 110⸗Ergebnis wäre beſſer gerechtfertigt geweſen. Die italieniſche Hintermannſchaft erwies ſich als unſchlagbar, vor allem, da dem deutſchen Sturm die not⸗ wendige Durchſchlagskraft fehlte. 6. Seite. Nr. 103 Balconcieri, der Kapitän der Mannſchaft: Die Deutſchen führten ein Variationen reiches und taktiſch einwandfreies Spiel vor. Ein Lob verdienen die Zuſchauer, die zwar mit großer Begetſterung, aber dennoch äußerſt korrekt dem Spiele folgten. Wir hatten eine Viertelſtunde Zeit, um unſeren Gegner zu ſtudieren. Mit dem Schiedsrichter waren wir ſehr zufrieden. Potto, der italientſche Verbandskapit ch beſſer 0 i än: Waren unſere Spieler Deutſchen dies durch ihre ht aus. Unſer Sturm eine Mannſchaft führte das einem vorher bereits genau feſtgelegten Plan haben den Lin Orſi geopfert, deſſen — ere Ueberlegenheit trat beſonders t zutage. Bereits 10 Minuten nach daß wir die Partie gewinnen. Es gab eine Zeit, da wehrte ſich die oberſte Fußball⸗ behörde gegen Uebertragunge auf den Rundfunk mit Gründen, die auf irrti er Einſchätzung des Rund⸗ funks rhaupt beruhten Nach dieſem Länderſpiel iſt kein Zwetfel mehr erlaubt, es geht nicht mehr, wenigſtens bei derlei internationalen Anläſſen, ohne die Welle. Es der Pauſe, wu hat ſich gezeigt. daß das Frankfurter Stadion viel zu klein war für die Intereſſenten und der Rundfunk mußte in die Breſche lichen hunderttauſend Sämtliche deutſchen S und die Zuſam menarbeit zwiſchen Funk und Sport und Sport und Funk dürfte damit auf lange Zeit geſichert ſein. Der Sportſprecher Dr. Laven⸗Frankfurt ließ uns in gewohnter Meiſterſchaft des„Schrift⸗Sprechers“ und Sportsmannes an dem Ereignis als Ohrenzeugen teil⸗ nehmen. Eins war anders gegen ſonſt: früher war unſer Ohr mehr den Geräuſchen aus der Maſſe zugewendet, wir waren näher beim Publikum und ſeinen Maſſenäuße⸗ rungen, diesmal bekamen wir faſt ausſchließlich den Sprecher zu hören. Der Gewinn beſtand in einer beſſer hörbaren Reportage, der Nachteil darin, daß wir oft das Gefühl hatten, nur aus zweiter Hand bedient zu werden, während wir früher mitten unterm Volk uns wähnten und mit ſeinen geballten Meinungsäußerungen zugedeckt wurden. ſpringen, um die allenthuft gaben reſt⸗ zu befriedigen. hre Wellen dazu her Es wäre wenig zweckvoll, das Gehörte zu rekonſtru⸗ teren, das war nur für den Augenblick der Durchgabe ge⸗ dacht, aber wir müſſen geſtehen, daß uns Laven, wie immer hei Sportreportagen, in den Bann ſeiner Wort⸗ und Sach⸗ beherrſchung zog. Wir waren ſofort im Bild, als er uns mit einem Zwiſchenſatz den Stuhlfauth und ſeine maß⸗ krugſchleudernde Haltung bei einer Abwehr ſchilderte, wir waren, ohne zu ſehen, überzeugt von der nicht zu erſchüt⸗ Troſtrunde Südoſt SV. München 1860— Jahn Regensburg:0(:0) Beide Mannſchaften lieferten ein Spiel, das die 4000 Zuſchauer angenehm überraſchte. Man ſah zeitweilig ganz ausgezeichnete techniſche Feinheiten, wenn auch die Ueber⸗ legenheit der Münchener unverkennbar wor. Unangewechm machten ſich die ſchlechten Platzverhältniſſe bemerkbar, die die Spieler ſtark behinderten. Eine ganz große Partie lieferte der bekannte Regensburger Torhüter Jakob, in dem man in Süddeutſchland ſchon den berufenen Erben von Stuhlfauth glaubt ſehen zu können. Er bielt mit ver⸗ blüffender Sicherheit einen ſcharf geſchoſſenen Elfmeter. Münchens erfolgreichſter Stürmer war Huber, dem im dieſem Treffen der„Hot⸗Trick“ gelang. Auf ihn ſind die beiden Treffer vor der Pauſe zurückzuführen, wie es auch Huber glückte, nach Wiederbeginn noch ein drittes Tor zu erzielen. Der viete Erfolg geht auf das Konto von Stiglbauer. München eröffnete das Treffen ſoſort mit gefährlichen Angriffen, die meiſt unſchädlich gemacht wurden. So blieb der Kampf bis zur 25. Minute torlos. Dann aber kam der Münchener Sturm gut durch. Huber konnte eine Vor⸗ kage in günſtiger Poſition aufnehmen, ſodaß ſein Schuß unhaltbar in den Maſchen landete. Jetzt erhöhten die Regensburger ihre ſtrengungen, um dieſen Vorſprung einzuholen. Es blieb vergeblich, da Huber in der 96. Mi⸗ nute auf:0 für München erhöhen konnte. Bei dieſem Ergebnis blieb es auch bis zur Pauſe. Nach Wiederbeginn drückte München mächtig aufs Tempo. Jetzt ließ Regensburg immer mehr nach und be⸗ ſchränkte ſich in der Hauptſache auf gelegentliche Durch⸗ brüche, die ſedoch nichts einbrachten. Dagegen kam München in der 14. Minute durch Huber zu ſeinem dritten Treffer. Im weiteren Spielverlauf kam dann Regensburg wieder etwas mehr zur Geltung. Dennoch konnten die Jahnſpieler es nicht verhindern, daß München noch einmal erfolgreich ſein konnte und daß das Treffen ſomit:0 endete.— Müller⸗Griesheim als Schiedsrichter konnte gefallen. 5 Bf. Heilbronn— Phönix Karlsruhe:0(o:0 Das Troſtrundenſpiel in Heilbronn zwiſchen dem dor⸗ tigen VfR. und Phönix Karlsruhe nahm vom Anfang dis zum Ende einen ſpannenden Verlauf. Die Gäſte, die in der erſten Halbzeit durchweg gleichwertige Leiſtungen zeig⸗ ten, gaben ſich erſt mit dem Schlußpfiff geſchlagen. Der Sieg der Platzbeſitzer iſt zwar verdient, fſmmerhin war Heilbronn keine brei Tore beſſer als ſein Gegner, dem trotz allen Anſtrengungen das Ehrentor nicht glücken wollte. Die entſcheidenden Tore fielen erſt nach der Pauſe. Das Spiel begann mit temperamentvollen Angriffen. Zuerſt war Heilbronn, das ſich auf eigenem Platze ſehr wohl fühlte, leicht überlegen. Doch dieſe Ueberlegenheit ſchwand bald, nachdem ſich Karlsruhe etwas beſſer zufam⸗ mengeſunden hatte. Jetzt bekam man ein ausgeglichenes Feldſpiel zu ſehen. Da dazu auf beiden Seiten ſich die Ver⸗ teidigung als überaus ſtabil und ſicher erwies, blieben Tor⸗ erfolge aus. Dann aber kamen die Karlsruher etwas mehr zur Geltung; eine Niederlage der Platzbeſitzer erſchien ſehr wahrſcheinlich, bis ſich nach Wiederbeginn das Blatt voll⸗ kommen drehte. Jetzt gab Heilbronn den Ton an und drängte zeitweilig Karlsruhe vollkommen in die Verteidigung zurück. Hier arbeiteten aber die Gäſte mit großem Geſchick, bis endlich in der 23. Minute Heilbronn durch Lieb zu ſeinem erſten Erfolg kam. Bereits drei Minuten ſpäter war es Unverricht, der auf:0 erhöhen konnte. Karlsruhe machte alle Anſtren⸗ gungen, ſich von der Umklammerung freizumachen. Dreſes Borhaben glückte der Phönixelf, doch ſcheiterten alle An⸗ griffe entweder am eigenen Schußunvermögen oder aber auch an der aufmerkſamen gegneriſchen Deckungsreihe. Va⸗ gegen kam Heilbronn noch kurz vor Schluß zu einem drtit⸗ ten Treffer, und zwar nochmals durch Unverricht. In Mauch Saarbrücken lernte man einen Schieds⸗ richter kennen, der ſich ſeiner Aufgaben mit gutem Geſchtick entledigte. Tabellenſtand der Gruppe Südoſt Vereine Spiele gew unentſch. verl. Tore Puntte 1. F. C. Nürnberg 8 7— 1 32:10 142 1860 Y chen 8 6 88 2 319 12:4 Vf. R. Heilbronn 9 5 1 8 285 11 A. S. V. Nürnberg 9 5— 4 24:21 1018 Karlsruher F. B 8 4 1 8 24114 9˙7 Jahn Regensburg 95 2— 5.15:10 Phönix Karlsruhe 7 2— 5 14:29.10 Union Böckingen 8—— 8 7ꝛ8 0¹¹⁰⁸ Neue Mannheimer Zeitung [Morgen ⸗ Ausgabe) Montag, den 3. März 1930 Preſſe⸗Beſprechung des DB. zahlreich war ſch am Samstag die auswärtige roffen. Die S tiournaliſten hielten abends 4 rcelſior“ eine Verſammlung ab, in der es zur Gründung eines Verbandes der ſüdweſt⸗ deu tſ che ortpreſſe kam. Anſchließend gab der Verein r Sportpreſſe ſeinen auswärtigen Kolle⸗ gen im„Excelſior“ einen Empfang, an dem nahezu 100 Journaliſten aus allen Teilen des Reiches, aus Ita⸗ lien, der eiz, Holland, England und Frankreich teil⸗ nahmen. 5 8 55 läßli 0 7 8 Fran Schn Deutſchland Frankfurt eine zeigte redliche Bemühun⸗ gen, das? 3 und Sportpreſſe zu ver⸗ beſſern Intereſſant waren die Aufkklä⸗ rungen d t Linnemann über das Länderſpiel gegen Eng ich erhalten die Engländer als Ver⸗ v. H. der Einnahmen. ß England zu einem Rück⸗ in Nat ein befrie⸗ ſtärke ergibt. ternden Ruhe von Hagen und wurden leicht nervös, als die Italiener ihren Elfmeter bekamen, der aber fehl ging. Dann mußten wir uns bis Schluß der erſten Halbzeit mit dem Hin und Her abfinden und gaben unbeſehen Laven recht, wenn er den einen oder anderen deutſchen Spieler unmutig von oben(vom Turm des Stadions] eine ſanfte Rüge erteilte. Während der Pauſe ließen wir uns von einem zweiten Sprecher überzeugen, daß die Italiener in ihrem Fußball die engliſche Methode nachahmen und die deutſchen Läufer glatt verſagten. Aus 80 Km. Entfernung waren wir dann Ohrenzeuge, wie die deutſchen Fußballgewaltigen in Zwie⸗ und Mehrgeſprächen über die Taktik der deutſchen Mannſchaft in der zweiten Halbzeit berieten. Aber das half anſcheinend nichts, denn auch in der zweiten Hälfte 11 die Italiener den Deutſchen ihr hohes Spiel auf un wir waren Ohrenzeuge des erſten und zweiten italieniſchen Tores, verſchiedener kritiſcher Momente für die Italiener, aber jedesmal kam das ſtereotype„Abgewehrt“ herüber. Wir glaubten, daß Meazza für ſein Tor von ſeinen Mitſpielern abgeküßt wurde und waren überzeugt, daß der Argentinier Orſi ſich hervorragend betätigte. Wir ließen die Deutſchen drängen, aber die Italiener wehrten es ihnen, und als die Anſage anfing, etwas eintönig mit enttäuſchtem Unterton zu werden, wußten wir, auch ohne es zu ſehen, daß die Partie für die deutſche Mannſchaft verloren war. Die italieniſche Abwehr iſt überragend und das deutſche Pech ebenfalls. Das Monopol der Zuſchauer auf Sportplätzen iſt end⸗ gültig gebrochen, der Zuhörer nimmt an Zahl zu. Wir warten nur noch auf das Fernſehen, auf die Durch⸗ gabe bewegter Bilder, um der akuſtiſchen Wirkung eines übertragenen Fußballſpieles die optiſche hinzuzufügen. J. W. Südoͤeuſche Terminänderungen in der Runde der Meiſter Da in Württemberg für den 9. März Spielverbot be⸗ ſteht, ſah ſich der Sübdeutſche Fußball⸗Verband gezwungen, in der Runde der Meiſter. die auf dieſen Tag angeſetzten Spiele auf den 23. März zu verlegen und dafür die Treffen vom 23. März bereits am 9. März austragen zu laſſen. Es spielen alſo: am 9. März: SV. Waldhof gegen Freiburger .; Wormatia Worms gegen Sp.⸗Vg. Fro; Eintracht Frankfurt gegen FK. Pirmaſens; Bayern München gegen VfB. Stuttgart. Am 23. März: SV. Waldhof gegen Wor⸗ matia Worms; Bayern München gegen FK. Pirmaſens; Eintracht Frankfurt gegen Freiburger FC.; VfB. Stutt⸗ gart gegen Sp.⸗Vg. Fürth. Es iſt damit zu rechnen, daß infolge dieſer Termin⸗ änderungen auch die Spiele der belden Troſtrunden geän⸗ dert werden müſſen. Die Fußballbehörde, der dieſe Ter⸗ min⸗Feſtſetzung obliegt, iſt bei den ſtändig notwendig wer⸗ denden Aenderungen und Umſtellungen wirklich nicht zu beneiden. K Um die Meiſterſchaft von Bayern Das Meiſterſchaftsſpiel im Kreis Bayern zwiſchen Bayern⸗München und Wacker⸗München, das auf den 2. März angeſetzt war, wurde auf einen noch zu be⸗ ſtimmenden Termin verlegt. Nach Aufhebung der Profiſperre Abſchlüſſe mit tſchechiſchen Mannſchaften Nach Aufhebung des beſchränkten Spielverkehrg mit Berufsſpielermannſchaften macht ſich allen halben lebhaf⸗ tes Intereſſe für unſere einſtigen„Lehrſpielgegner“ be⸗ merkbar. Sparta Prag kommt im März zweimal nach Deutſchland. Der bekannte Klub ſpielt am 9. März in Berlin gegen Hertha⸗B. S. C. und am 23. März in Dresden gegen den D. S. C. Am 16. März empfängt die Sparta Prag den ASB. Nürnberg in Prag. Weiter⸗ hin iſt eine Süddentſchland⸗Reiſe von Slavia Prag feſtgeſetzt. Die Slavia ſpielt am 3. und 4. Mai in Karls⸗ ruhe, am 6. Mat in München und am 1. Junf in Mannheim. F. C. Phönix Mannheim— 1908 Mannheim:1(:1) Nachdem ſich Phönix eine Reihe bekannter Vereine zu ſogen. Wochenendſpielen verpflichtet hat, begann am Samstag vor ungefähr 400—500 Zuſchauern das erſte dieſer begrüßenswerten Freundſchaftsſpiele, zu dem die Mannſchaft der Lindenhöfer angetreten war. Auf beiden Seiten ſtanden 2 Erſatzleute, die ſich deutlich bemerkbar machten. Der große Etfer, mit dem beide Mannſchaften ſpielten, konnte nicht darüber hinwegtäuſchen, daß man noch viel an Technik ſowie Taktik hinzulernen muß, um zu den kommenden Verbandsſpielen gerüſtet zu ſein. Ganz grobe Elementrofehler wie Stoppen und deral, beeinträch⸗ tigten den guten Eindruck. Außerdem müſſen ſich manche Spieler— von 08 wie von Phönix— eine etwas parla⸗ ntentariſchere Ausdrucksweiſe an⸗ ſowie das Widerſprechen dem Schiedsrichter abgewöhnen. Dr. Götzel von V. f.., der hier energiſch durchgriff— manchmal zu energiſch—, war dem Spiel ein gerechter Leiter.— Bei beiden Par⸗ teien ſtanden in Hering, ſowie in Pabſt 2 große Könner zwiſchen den Pfoſten. Der linke Phönixverteidiger hatte einen ſehr ſicheren Abſchlag, der rechte deckte vorzüglich, ſo daß ſie ſich gut ergänzten. In das ganze Spiel der Phönixelf kam erſt der befreiende Drang aufs geaneriſche Tor, als Wühler als Mittelläufer zurückging hier her⸗ vorragendes leiſtete und der verantwortliche Faktor für den Sieg wurde. Die Außenläufer waren Durchſchnitt. Im Sturm konnte am beſten Schwarz als Rechtsaußen überzeugen. Neben ihm wäre noch Mangolt zu erwähnen. — 08 zeigte wenig, ſehr wenig. Die Mannſchaft war kaum wiederzuerkennen. Die beſte Partie lieferte noch Frank als Mittelläufer und Aſſer als Rechtsaußen. Die anderen mütſſen noch viel lernen, damit ſie ihr Spiel auf Bezirks⸗ liganiveau bringen.— In der 1. Halbzeit war Js leicht überlegen. 4 Eckbälle und ein in der 27. Minute von Frank verwandelter Handelfmeter waren die Ausbeute. Aber nach der Pauſe war die Ueberlegenheit von Phönix nicht mehr zu verkennen. Ein Elfmeter wurde verſchoſſen, unzählige Chancen ausgelaſſen, bis dann nach der er⸗ wähnten Umſtellung Mangolt im Anſchluß an einen Freiſtoß in der 32. Minute und Schwarz in der 34. und 86. Minute den Sieg ſicherſtellten. Ls. Turner-Jußball T. V. 1846 Mannheim, der DT. Meiſter, zum fituften Male Kreismeiſter von Baden Eine ſeltene Erfolgſerie kann der T. V. 1840 Manu ⸗ heim, der vorjährige D..⸗Meiſter im Fußball, ver⸗ — um den Handballpokal der O. C. B. Die Zwiſchenrunde Die Spiele um den Handballpokal behörde für Lei i gang. Schon ſchen den beteil Reſultaten der bezwang in Mü :5 Toren, Nord erſt nach Verlänger Deutſchen Sport⸗ irz ihren Fort⸗ te Kämpfe zwi⸗ e in den knappen Süddeutſchland telverband mit den Südoſten ltenverband verlor der 9 7 und de mit:8 gegen 2[deutſchland. Brandenburg gelangt ſpielfrei in die Zwiſchenrunde. Nun trefſen ſich am 9. März in der Zwiſchenrunde Darmſtadt, während chland in 175775 ge⸗ enen Sptelſtärke der n für dieſe Spiele ſchwer Sücddeutſchland und Brandenburg ir ſich Mitteldeutſchland und Nor 11 genüberſtehen. Bei der au Landesverbände ſind Vorau möglich. Süddeutſchland erprobte ſeine vorgeſehene Mann⸗ ſchaft am vergangenen Sonntag gegen eine Darmſtädter Städtemannſchaft und mußte dabei erleben, daß die Reprä⸗ ſentativelf mit:5 geſchlagen wurde. Die Mannſchaft muß noch umgeſtellt werden und ſteht bis zur Stunde noch nicht feſt. Brandenburg hat gegenüber früheren Verbands⸗ mannſchaften eine arundlegende Aenderung vorgenommen. Die geſamte Läuferreihe ſpielt zum erſten Male repräſen⸗ tativ für Berlin. Ebenſo iſt der rechte Flügel des Stur⸗ mes mit neuen Leuten beſetzt. Es ſpielen: Tor: Chuchra (S. C..); Verteidiger: Gerloff(Polizei), Klein(D. H..); Läufer: Schmidt(Brandenburg), Schönwieſe(Pol. Span⸗ dau), Teege(B. S. C. 92): Sturm: Buſſe(D. 5.), Wichert (Siemens) Wolff(Polizei), Kaundynig(Siemens), Bar⸗ tel(Polizei). Mitteldeutſchlands Verbandsmannſchaft ſteht: Baer(Dresdener S..); Verteidiger: Mordhorſt(Pol. Magdeburg), Knobbe(Pol. Halle); Läufer: Willigmann (Pol. Hallel. Fiedler(H. C. Leipzig), Frohbera(Spfr. Leipzig!; Sturm: Kampick(Fortuna Leipzig), Mar⸗ quardt(Jahn Magdeburg], Brückner (H. C. Leipzig), Böhme II(Freital 04), Lindner(Pol. Weißenfels). Norddeutſchand wird durch nachſtehende Elf ver⸗ treten: Tor: Bockmühl(P. S. V. Hannover); Verteidiger: Wachsmuth(Pol. Hannover). Timmermann(Pol. Ham⸗ burg); Läufer: Soyka(Pol. Hambura]. Bolze(Hannover 96), Wüſtefeld(Pol. Hannover); Stürmer: Witt(Pol. Hambura), Bruſe(Pol. Hamburg), Wagler(Hannover 96), Albes(Pol. Hannover), Zorn(Pol. Hamburg]: Erſatz: Blume(Pol. Hannover). Am die Sübdeutſche Meiſterſchaft im Handball Kickers Stuttgart— Sp. Vgg. Fürth:5 Vor etwa 1500 Zuſchauern iſt es im erſten Endſpiel der Handballelf der Spielvereinigung Fürth in Stuttgart ge⸗ lungen, die Kickers knapp mit 415 Toren zu ſchlagen. Die Fürther konnten ſich nicht recht entwickeln, weil die ſchlech⸗ ten Bodenverhältniſſe eine Kombination nicht zuließen, aber trotzdem waren die Bayern überlegen. Beſonders gefallen konnte im Sturm Zacherk, während in der Läuferreihe Geb ⸗ hardt hervorragte. Die Verteidigung hatte einen ſchweren Stand, um die Angriffe der Stuttgarter zu meiſtern. Fürther im Tor hielt ausgezeichnet. Bei den Kickers war Stumpp der beſte Mann. Beſonders ſchwach war die Ver⸗ teidigung, die die Fürther Angriffe kaum aufzuhalten ver⸗ ſtand. Nunmehr müſſen die Schwachen nach Fürth. Dort wird es ihnen aber noch viel weniger gelingen, den ſſld⸗ deutſchen Meiſter zu ſchlagen. Die Handballfpiele im Mannheiner Turngau Die Meiſterſchaftsſpiele in den einzelnen Klaſſen des Turngaues Mannheim ſind erledigt, bis auf das Schluß⸗ ſpiel, das die Beſtmannſchaft des Gaues in der Jugend⸗ klafſe zwiſchen Jahn Neckarau und TV. 1846 ermit⸗ teln ſoll. Auch die Meiſterſchaftsfrage in der Aufſtlegs⸗ klaſſe ſollte nun ihre Erledigung gefunden haben, da der Einſpruch der Turngemeinde Ketſch auch vom Oberſchteds⸗ gericht des Gaues abgelehnt wurde, ſodaß die Tabelle keine Aenderung mehr erfahren wird. Damlt iſt der TW. 1846 Gaumeiſter mit einem Punkt vor der Tungemeinde Ketſch. Beide Mannſchaften ſind in ihrem Können gleich, ſodaß es nur zu begrüßen wäre, wenn wie beabſichtigt, die beiden erſten Vertreter des Mannheimer Turngaues ſich mit Er⸗ folg an den Aufſtiegsſpielen zur Kreismeiſterklaſſe betei⸗ ligen könnten. Der vergangene Sonntag drückte den Spielverkehr auf ein Minimum herab. Es ſtanden ſich lediglich dret Mann⸗ ſchaften der Tg. Rheinau und der Tgde. Ketſch gegenüber. Hier mußte ſogar die vorfährige Meiſterklaſſenmannſchaft eine knappe Niederlage durch die Aufſtiegsklaſſe einſtecken. Die Ergebniſſe: Tg. Rheinau— Tgde. Ketſch 218; zweite Mannſchaften:6; Jugendmannſchaften:1. Ur. Handball im Badiſchen Turnkreis Baden—Kon tanz Südgruppenvertreter im Endſpiel um die Badiſche Meiſterſchaft Die beiden Gruppenſieger der ſüdbadiſchen Gruppen und 5, die Mannſchaften des T. V. 62 Lörrach und Baden⸗ Konſtanz, ſtanden ſich am vergangenen Sonntag im Rück⸗ ſpiel gegenüber. Nachdem Baden⸗Konſtanz auf eigenem Platze einen knappen:0⸗Sieg für ſich buchen konnte, endete die zweite Begegnung T. V. 62 Lörrach—Baden⸗Konſtanz:2(:2) In dem Können der beiden Mannſchaften beſteht kein großer Unterſchied. Was der langjährige Vertreter det Meiſterklaſſe, Konſtanz, an geſchloſſener Mannſchafts⸗ leiſtung und größerer Spielerfahrung aufzuweiſen hatte, glich die Mannſchaft des Neulings, T. V. 62 Lörrach durch größere Schnelligkeit und hingebungsvollere Spielweise aus. Dies kam beſonders in der zweiten Hälfte des Rück⸗ ſpieles zum Ausdruck und verhalft den Lörrachern zu dem letzten Endes nicht ganz unverdienten Ausgleich. Der kugppe:0⸗Steg im Vorſpiel in Konſtanz genügt dem Ver⸗ treter des Hegaues um als Vertreter der Badiſchen Süd⸗ grupe, dem noch nicht feſtſtehenden Nordgruppenſieger im Endſpiel um die Kreismeiſterſchaft gegenübertreten zu kön⸗ nen. Die Nordgruppe, die ſpielfrei war, ſetzt am kom⸗ menden Sonntag ihre Spiele fort. M Studentenſportvereinigung Heidelberg— Lehrer⸗ bildungsanſtalt Heidelberg:13(:7) Am vergangenen Freitag trafen ſich auf dem Univerſi⸗ tätsſportplatz Heidelberg die beiden Gegner. Man ſah darum mit beſonderer Spannung der Begegnung entgegen, weil die Stud. Sp.⸗Vg. diesjähriger Hochſchulmeiſter im Handball und die Mannſchaft der L. B⸗A. bisher ungeſchla⸗ gen iſt. Der Hochſchulmeiſter trat mit 10 Mann an. Die L..⸗A. verlor im Verlauf des Spiels den ſehr guten Mittelläufer. Sofort nach Anſpiel fällt das 1. Tor für L..⸗V., dem alsbald der Ausgleich folgt. In der Folge entwickelt ſich ein lebhafter Kampf, wobei ſich die Ueber⸗ legenheit der L..⸗A. bis zur Halbzeit in dem Reſultat :2 ausdrückt. Der Hochſchulmeiſter ſetzte mit großer Zähig⸗ keit das Spiel fort, und konnte den weiteren 6 Toren der L..⸗A. in wunderbarem Endſpurt noch 2 Tore entgegen⸗ ſetzen.— Der Schiedsrichter, ein Herr der Ghibellinig Heidelberg, war dem fairen Spiel ein gerechter Leiter. B. * Phönix Mannheim 1. Igd.— MTG. 1. Jgd 226(:4) Zum letzten Verbandsſpiel trafen ſich obige Gegner auf dem Phönixplatz. Obwohl MTG. mit drei Erſatzleuten ſpielte, konnten ſie auch dieſes Spiel gewinnen und ſo ihre aufſteigende Form erneut unter Beweis ſtellen. MT. war das ganze Spiel durch überlegen, jedoch verteidigte Phönir gut und zahlreich. Bei MTG. war Zeiler im Tor gut, März der beſſere Verteidiger, die Läuferreihe Durch⸗ ſchnitt und der Sturm durchſchlagskräftig. Bei Phönix war die Verteidigung gut. Sonſt ragte nur noch der Mittel⸗ ſtitrmer heraus, der ſehr gefährlich war. Die Tore für MTG. ezielte in der Hauptſache Audäſcher, der als ein großes Talent angeſehen werden kann und für die Zukunft noch viel verſpricht.— Der Schiedsrichter gefiel Lx * MTG. 1.— Polizeiſportverein 1.:2(:0) Auf dem Platze im Schloßgarten ſtanden ſich obige Mannſchaften zu einem Freundſchaftsſpiele gegenüber. Ob⸗ wol MTG. während der ganzen 1. Halbzeit und auch mit wenigen Ausnahmen in der Schlußhälfte überlegen war, konnte Pol.⸗Sp. Vg. zwei ſchön herausgearbeitete Chancen durch raffinierte Schüſſe, von denen der ſonſt ſehr ſichere Erſatztormann Weindel das erſte hätte verhüten können, zu den zwei Siegestoren verwandeln. Gut war bei Mr. noch der Verteidiger Brodt, der mit ſeinem Partner her⸗ vorragend zerſtörte und die Läufer glänzend unterſtlützte. Hier war der linke Läufer der beſſere, womit nicht geſagt werden ſoll, daß die beiden andern ſchlecht waren. Im Sturm überragten der Linksaußen Kalauer, ſowie der Mittel⸗ ſtürmer, deren viele, gefährliche Schüſſe an dem glänzenden Polizeitormann ſcheiterten, der durch halsbrecheriſche Para⸗ den den Hauptanteil an dem Sieg ſeines Vereins trug. Die Verteidigung konnte nicht überzeugen. Der linke Läu⸗ fer zerſtörte hervorragend, ließ aber beim Aufbau wie ſeing zwei Nebenleute viel zu wünſchen übrig, ſodaß ſich der Sturm, der der beſte Mannſchaftsteil war, ſeine Bälle ſelbſt holen mußte, und ſeine Fähigkeiten nicht recht ent⸗ falten konpte.— In der Mitte der erſten Halbzeit er⸗ zielte der Linksaußen Kalauer durch unhaltbaren Schuß die Führung. zeit konnte dann Pol.⸗Sp.⸗V. Ausgleich und Sieg erringen. — Der Schiedsrichter Füg lein von der Poſt hatte bas mitunter ſehr harte Treffen nicht immer in der Hand und konnte nicht überzeugen. 2. Mannſchaft MTG.— Pol.⸗B.:8. LA. 7 T yd d Meiſtermannſchaft, faſt unverändert beſetzt, in ganz guter Verfaſſung. Trotzdem die meiſten Spiele mit mehr oder weniger Erſatzleuten beſtritten werden mußten, hat die Elf ſeit mehr als einem Jahr keine Niederlage erlitten. Ohne Punktverluſt hat ſich der Turnverein 1846 auch heuer wieder die Metiſterſchaft des X. Turnkreiſes(Baden] vor Jahn Neckarau und Tgde. Ziegelhauſen und damit zum 5. Male die Beteiligung an den D..⸗Endſpielen geſichert. Die Fußballabteilung des T. B. v. 1846 Mannheim, die in dieſem Jahre auf ein 20jähriges Beſtehen zurückblicken kann, bürfte mit eine der älteſten, wenn nicht gar die älteſte, heute noch zur D. V. gehörige, ſein. Jußball in England Im Mittelpunkt der am Samstag auf dem Inſelreich ausgetragenen Fußballſpiele ſtand die ſechſte Runde um den engliſchen Pokal. Für die am 23. März an⸗ geſetzte Vorſchlußrunde wurden erſt zwei Vereine in Huddersfield Town, die in einem unerhört ſpan⸗ nenden Kampfe Atſon Villa knapp mit:1 ſchlugen und Arſenal, die Weſtham United ſicher mit 3170 abfertigten. Außerordentlich tapfer hielten ſich die letzten beiden Ver⸗ treter der zweiten Liga. Nottingham Foreſt trotzte der ſpielſtarken Mannſchaft des Tabellenführers in der erſten Klaſſe Sheffield Wedesday ein:2 ab und auch Hull City ſchaffte gegen Neweaſtle United ein 121, ſodaß erſt die Wie⸗ derholungsſpiele im Laufe der Woche hier die Sieger brin⸗ gen werden. In der vierten Runbe des Schottiſchen Cups ſer⸗ tigten Glasgow Rangers den zweitklaſſigen Verein Mont⸗ roſe mit:0 ab, Part Thiſtle ſchlug Falkirk:0 und St. Mirren unterlag gegen Hamilton Academials:4. Dundee und Hearts trennten ſich mit einem 212⸗Reſultat und werden alſo noch einmal aufeinandertreffen. Die an den Pokalſpielen nicht beteiligten Vereine ſetzten die Meiſterſchaftsſpiele fort, die nachſtehende Er⸗ gebniſſe brachten: England, 1. Liga: Derby County Middles⸗ brough:1; Everton Blackburn Rovers:2; Leeds Uni⸗ ted—Leiceſter City:2; Mancheſter City— Liverpool 418: Sunderland— Sheffield United:2; Bolton Wanderers Mancheſter United 41.— 2. Liga: Bradford City.—Tot⸗ tenham Hotſpurs:2; Briſtol City Blackpool:1: Car⸗ diff Citn— Bradford:0; Rotts County— Bury 11g; Preſton North End—Barnsley:1: Reading—Chelſeg:1; Stoke Ciiy—Millwall:0? Swanſea Towu.—Weſtbromwich Al⸗ bion:0; Wolverhampton Wanderers— Southampton 210. Schottland, 1. Liga: Anr United—O' Aberdeen :1; Celtie Glasgow Dundee United 710? Norton O Clyde:2; Motherwell—Cowdenbeath:2; St. Jahn⸗ ſtande Kilmarnock 118. Internationale Polo⸗Woche 1930 Eine internattonale Polo⸗Woche findet in der Zeit vom 28. bis 15. Juli, alſo anſchließend an die Derbywoche, in Hamburg ⸗Altona ſtatt, an der ſicherlich zahlreiche zeichnen. Auch in dieſem Jahre wieder befindet ſich deſſen ausländiſche Spieler teilnehmen werden. Ein Hockey⸗Repräſentativtroffen Berlin ſchlägt Weſtdeutſchland:2(:1) Berlin, das im vergangenen Jahre im Endspiel um den Silberſchild gegen Weſtdeutſchland nur nach Verlängerung mit:1 gewinnen konnte, hatte in dieſem Jahr mit dem weſtbeutſchen Verband ein Revanchetreffen vereinbart, daß der Berliner Mannſchaft gleichzeitig als Trainingsſpiel füßz den bevorſtehenden Kampf gegen Süddeutſchland dienen ſollte. Die Weſtdeutſchen mußten bdiesmals, wie auch all⸗ gemein erwartet, eine empfindliche Niederlage einſtecken, und dies obwohl Berlin in der zweiten Spielhälfte merk⸗ lich nachließ. An der Torerfolgen war vor allem Weiß und Scherbart beteiligt. Bereits bet der Pauſe lagen die Ver⸗ treter der Reichshauptſtadt mit 5 lin Führung und er⸗ höhten nach der Pauſe auf:3. Von dem in der Berliner eingeſtellten Elf bewährte ſich Göldner vom BS., der nach dieſen Leiſtungen ein ſtändiges Mitglied der Berliner Ver⸗ bandsmannſchaft werden dürfte. Dagegen war Blänsborf, der für den verletzten Zander einſprang, den an ihn ge⸗ ſtellten Aufgaben nicht gewachſen. Mit dieſem Sieg hat Berlin erneut ſeine überlegen Poſition im bdeutſchen Hockeyſport bewieſen. Süddeutſch⸗ land ſteht in dem demnächſt zur Durchführung gelangenden g Finale um den Silberſchild vor einer ſchweren Aufgabe. * Silberſchild⸗Endſpiel Zum Silberſchild⸗Endſpiel, das am 23. März in Henn delberg die Hockey⸗Mannſchaften von Berlin und Süd⸗ deutſchland im Kampfe ſehen wird, ſind Herbert Schmidt Düſſeldorf und Hans Maier⸗Eſſen zu Schiedsrichtern bes ſtimmt worden. Breslauer Kampfſpiele gesichert Seit einiger Zeit waren Gerüchte im Umlauf, d die finanziellen Vorbedingungen für die Breslaue Kampfſpiele nicht zu erfüllen ſeſen und daß deshalb dit Kampfſpiele wahrſcheinlich nicht in Breslau ſtattfinden können, ſondern einer anderen Stadt übertragen werden müßten. Dieſen Gerüchten iſt nunmehr durch den Be⸗ schluß. den die Breslauer Stadtverordneten fetzt gefaßt haben, jede Grundlage genommen. Ste haben eine Magiſtratsantrag angenommen, nach dem ein Zuſchnu von 15000 Mark und außerdem eine Garantleſumm von 20 000 Mark für die Durchführung der Kamvfſptels in den Haushaltplan 1930 eingeſtellt und der Betrag vor ſchußweiſe zur Verfügung geſtellt wird. Damtt iſt der Magiſtrat von Breslau in die Lage geſetzt, die notwendigen Vorbereitungen für die Kampfſpiele durchzuführen. Außer⸗ dem verhandelt die Stadt Breslau mit dem Wohlfahrts⸗ Miniſterium wegen Genehmigung einer Kampfſplel⸗Lotz, terte oder wegen Abtretung eines Teiles an der Wohlfahrts⸗Amt geplanten großen Svportlotterte. In der 6. und 13. Minute der zweiten Halb⸗ 1 3— ähig⸗ u der egen⸗ inia B. :4) rauf euten ihre TG. digte Tor urch⸗ war ittel⸗ für ein kunft LS obige Ob⸗ mitt war, mncen ichers n, zu TG. her⸗ ſttzte. zeſagk turm ittel⸗ nden gara⸗ trug. Läu⸗ ſeing der Bälle ent⸗ Montag, den 3. März 1930 Neue Mauuheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 103 Holmenkoll⸗Rennen 1930 Das Ergebnis des Skiſpringens Im Klaſſement der erſten Skiſprünge auf der Holmen⸗ koll⸗Schanze am Freitag traten noch èinige Aenderungen ein, da man bei der Bewertung der Sprünge ziemlich viel Gewicht auf die Haltung legt und die erzielten eiter in zweiter Linie berückſichtigte. Dadurch kam Reida derſen. der mit einem Sprung von 50 Meter die beſte ſtung vollbracht hatte, erſt auf den zweiten Platz hinter ſeinen Landsmann Gunnar Anderſen. Die Vormacht⸗ ſtellung der Norweger wurde durch die Tatſache erneut bewieſen, daß unter den 33 Ausländern, die ſich an dieſer Konkurrenz beteiligten, nur vier ſich unter den erſten 50 plazieren konnten. Die genauen Ergebuiſſe ſind: 1. Gunnar Anderſen⸗Nor⸗ wegen Note 224, 40(48,5 und 48 Met.); 2. Reidar Anderſen⸗ Norwegen Note 223,80(47,5 und 50 Meter); 3. d Ruud⸗Norwegen Note 218,50(45,5 und 49 Meter); 4. Er⸗ ling Nockleby⸗Norwegen Note 217,90(46 und 48,5 Meter)]; 5. Erick Rylander⸗Schweden Note 217,80(48 und 48 Meter) und Olof Ulland⸗Norwegen Note 217,89(47.5 und 48,5 Meter); 7. Ald Anderſen⸗Norwegen Note 217,70(48 und 475 Meter]; 8. Reidar Karlſen⸗Norwegen Note 217,50(47 und 49 Meter); 9. John Sner N n Note 216,70 (47,5 und 48 Meter); 10. T Norwegen Note 216,50(47 und 47,50 Meter). W̃ Thar Der 17 Kilometer⸗Langlauf Nach Beendigung der Wettkämpfe der Internationalen Ski⸗Veranſtaltung in Oslo begannen am Samstag die klaſſiſchen Holmenkollen⸗Rennen. Den Aufana machte der 17 Kilometer⸗Langlauf. In vier Klaſſen erſchienen ins⸗ geſamt 220 Läufer am Start. In Klaſſe& ſand man faſt wieder alle Ausländer vertreten, darunter allein ſieben deutſche Teilnehmer. Die Strecke, die zurückzulegen war, war weniger ſchwieria als die in den vorhergehenden Kon⸗ kurrenzen. Nur der durch die milde Witterung auf dem freien Gelände pappig gewordene Schnee machte den Läu⸗ fern zu ſchaffen. Im allgemeinen ſchnitten diesmal die Vertreter der mitteleuropäiſchen Nationen weiter beſſer ab, als es ſeither der Fall war. Beſonders erfreulich iſt, daß auch diesmal unſere Vertreter auf verhältnismäßig guten Plätzen landen konnten. So konnte ſich W. Bogner⸗ München in:15,37 auf den 20. Platz vorarbeiten und mußte nur den Tſchechen Nemecky vor ſich kaſſen. L. Böck⸗ Neſſelwang kam an 34. Stelle in:17,54 Std., gefolgt von Guſtel Müller in:17.59 ein. Der Schleſier Ermel beſetzte mit:19,05 den 48. Platz Dagegen mußte der ſtark er⸗ kältete A. Kratzer auf halber Strecke aufgeben, wäh⸗ rend W. Claß⸗Klingenthal und E. Recknagel zuſammen mit dem Jugoflawen Janſa auf dem letzten Platz endeten. Sieger im 17 Kilometer⸗Langlauf wurde der Norweger Ole Steenen in:11,33 Stunden. Die Skiſprünge am Sonntag Die Winterſportwoche in Holmenkell wurde am Sonn⸗ tag mit den Skiſprüngen fortgeſetzt. Etwa 60 000 Zuſchauer wohnten der Veranſtaltung bei, die ſich der ausgezeichneten Organiſation erfreuten. Den Vogel ſchoſſen wiederum die Norweger ab. Henrik Ruud erreichte in 52 Meter den weiteſten geſtandenen Sprung. Sein Bruder Sigmund Ruud gewann mit Sprüngen von 48 und 40 Metern den Pokal. Von den Deutſchen enttäuſchten der deutſche Meiſter Recknagel und Müller, während Walter Glas elegante Sprünge von 46 und 45,15 Meter zum Beſten gab. Schwarzwald-Ski-Staffelläufe Nach einer Verlegung um eine Woche, die durch den Zu⸗ ſammenfall der damals ebenfalls verlegten Schwarzwald⸗ Skimeiſterſchaft auf Hundseck bedingt war, konnte der Staffellauf des Skielubs Schwarzwald, mit dem der Erwerb des Staffelmeiſterſchaftstitels verbunden iſt, am 2. März im Gebiet von Schluchſee gut durchgeführt werden. Der durchführende Gau war der Gau Feldberg. mit dem Sitz in Schluchſee, der den Ort Schluchſee zun Ausgangs⸗ und Endpunkt gemacht batte. Die Laufſtrecke ging in weitem Bogen um den Schluchſee nach allen Rich⸗ fungen herum und mißt im ganzen 40 K lometer, die ſich in 4 Teilſtrecken von ſe 8 Km. aufteilt. Staffelwechſel waren in Altglashütten, Aeule, Blaſiwald, Rothaus. Die Schneeverhältniſſe hatten ſich gegen die Vorwoche weſentlich perſchlechtert. Infolge der Erwärmung war einmal die Schneedecke ſtreckenweiſe in ihrer⸗ Mächtig⸗ ſo daß teilweife Umlegungen vor⸗ Außerdem hatte die Güte des Schuees Einfluß der Wärme herrſchte Salz⸗ ſchnee, ſo daß die erzielten Zeiten nicht die Zeiten bei guter Schneelage erreichen konnten. Ju der Schnee⸗ beſchaffenheit hinzu kam das ſehr warme Wetter an ſich, das im übrigen mit ſeiner Sonne einen herrlichen, faſt früh⸗ lingsmäßigen Tag brachte, ſo daß auch das Intereſfe und der Beſuch des Laufes gut waren. 5 5 ö 5 ſte Zeit errang der letztjährige Meiſter, der Gon Hoch für ſt, der den Titel erfolgreich verteidigte, mit der Zeit von:58,24 Stunden. Zweiter wurde der Gau Feldberg mit:19,27 Stunden. An dritter Stelle lag die Mannſchaft des Gaues Hoher Schwarz wa Id aps Fürkwangen mit:50,57 Stunden Der Meiſtertitel iſt vom Gau Hochfürſt zum dritten Mal errungen worden. In den Ortsaruppenſtaffeln erzielte Schönwald die beſte Zeit mit:15,49 Stunden. Knapp dahinter 7 8 5 einer guten Mannſchaft die Ortsgruppe Saig in n. Stunden. Dritter wurde St. Peter mit:21.55 1 Vierter Altglashütten mit:28,19 Stunden; Fünfter Em⸗ mendingen mit:12, 36 Stunden. Die Polizeiſtaf⸗ eln benztiaten, an erſter Stelle Freiburg 456,07 Sbd., an zweiter Stelle Waldshut 1. mit 5510,04 Stunden, an dritter Stelle Waldshut 2. mit 522,11 Stunden. Die 5 15 Vellern der einzelnen Teilſtrecken liefen. eilſtrecke 1: Ernſt Dietſche, Gou Hochfftrſt, 55 Minuten; Teilſtrecke 2: Wickert, Gau Feldberg, 90: Minuten; Teilſtrecke 3: Joſef Straub, Gau 2 an 55781 Minuten; Teilſtrecke 4: Joſef Schwörer, 18 e 54:02 Minuken; Teilſtrecke 8 geo Dold, risgruppe St. Peter 50:11 Minuten. Staffel⸗Skimeiſterſchaſt der Hohen Tatra Unter guter internationaler Beteiligung kam am Don⸗ nerstag die Staffel⸗Skimeiſterſchaft der Hohen Tatra in der Tatrauska Poljanka in der Tſchechoſlowakei zum Austrag. Die Strecke führte über 20 Km. durch recht schwieriges Gelände und litt unter ſchlechten Schneeverhält⸗ niſſen. 15 Staffeln waren am Start, bei denen die Polen die beiden erſten Plätze belegten. Die Staffelmeiſterſchaft brachte folgende Ergebniſſe: 1. Polniſcher Ski⸗Verband 1:24:39,5; 2. Polniſcher Ski⸗ Verband II:25:27,5; 3. Rieſengebirgs⸗Verband:26:46: 4. Polniſcher Ski⸗Verband III:28:13; 5. Karpathenverein J :28:90; 6. Ungariſcher Ski⸗Verband Budapeſt:29:52.— Jugendſtaffel(20 Manunſchaften): 1. Ungariſcher Ski⸗ Verband:86:30. Zur Kunſtlauf-Europameiſterſchaft Die tſchechiſchen Vertreter Die Tschechen haben ſich nunmehr mit ber ernebten Aus⸗ tragung der Kunſtlauf⸗Europamelſterſchaft für Herren im Berliner Sportpalaſt am 15. und 16. März abgefunden, da⸗ für jedoch die Zuſicherung erhalten, ein Vorrecht für die Europameiſterſchaften im Jahre 1631 zu haben. Als Dele⸗ glerten entſendet der Tſchechiſche Eislauf⸗Verband ſeinen Vorſitzenden Dr. J. Fürſt nach Berlin und als deſſen Ver⸗ treter Profeſſor Beſely. An den Meiſterſchafts⸗Konkur⸗ renzen nehmen iſchechiſcherſeits außer dem annullierten Eurcpameiſter Ingenieur Joſef Sliva⸗Prag noch die In⸗ genteure Gold und Saek teil. keit zurückgegangen, genomwen wurden. gelitten. Unter dem 76 0 ck f Abſchluß der ſchwediſchen Winterſportſalſon Waſa⸗Langlauf in Schweden Mit dem Waſa⸗Langlauf über 90 Kilometer wurden die bebeutenderen ſchwediſchen Winterſportereigniſſe abgeſchloſ⸗ en. Die 80 Läufer wurden bei prächtigem Wetter morgens in Mora auf die lange Reiſe geſchickt. Die Schneever⸗ hältniſſe verſchlechterten ſich unterwegs immer mehr, da die Temperatur allmählich bis zu 9 Grad Wärme geſtiegen war. Steger blieb ber bekannte ſchwediſche Läufer V. Lund⸗ tröm in 6,5603 vor dem Husjmer Jonſſon 6,58,20 und Bonander, der 75,08,14 Stunden benbtigte. Berliner Schlittſchuhklub in Schweden:1 gegen Ajik⸗Södertäljeſk Eishockeymannſchaft des Berliner Schlittſchuß⸗ klubs ſich am Freitag erſtmalig nach ihrem Stege in der Europameiſterſchaft in Stockholm vor. Die Ber⸗ liner hatten eine kombinierte Mannſchaft Afk⸗Södertäleſk zum Gegner und konnten nur ein beſchefdenes Unent⸗ chieden:1(010,:1,:0) erzielen. Die beſten Leute auf dentſcher Seite waren Brück und Jaenecke, der auch im letzten Spieldrittel den Ausaleichstreffer in einem ſeiner *— vorbildlichen Alleingänge erzielte. Ballangrud miemt Revanche Zwei Siege über Weltmeiſter Staaksrud in Wien Bei den am Donnerstag abend in Wien abgehaltenen Juternationalen Eislauf⸗Wettbewerben konnte Europa- meiſter Ballangrud(Norwegen) ſeinen Landsmann Staaks⸗ rud, dem er in der Weltmeiſterſchaft unterlag, in zwei Läufen ſchlagen. Ueber 500 Meter ſiegte Ballangrud in 44,6 Sek. vor Riedl⸗Wien 45 Sek. und Staakrud 45,2 Set. Das 5000 Meter⸗Laufen wurde von Ballangrud in der ausgezeichneten Zeit von 8,46 Sek. knapp vor Staaks⸗ rud,:48,6 Sek. gewonnen. Nachdem Europameiſter Ballangrud im Wettkampf um die„Pollak⸗Parnegg⸗Trophäe“ in Wien bereits am Don⸗ nerstag die Läufe über 500 und 5000 Meter gegen ſeinen Landsmann Staksrud gewonnen hatte, ſicate er am Frei⸗ tag auch über 1500 Meter in der Zeit von:24,3 wieder gegen Staksrud, der:25,9 benötigte. Ueber 10 000 Mtr. 2 Die wurde aber Ballangrud überraſchend von dem Wiener Junbluth in 18:50,2 geſchlagen. Im Geſamtklaſſement blieb aber Ballangrud Sieger. Koltrud ſteht 64 Meter Der Norweger Koltrud, Inhaber des Pokals des Königs von Dänemark, verbeſſerte am Freitag auf der Mont Blanc⸗ Schanze bei Chamonix den beſtehenden Schanzenrekord mit einem Sprung von 64 Meter. Die bisherige Beſt⸗ leiſtung hielt ſein Landsmann Petterſen mit 60,5 Meter. * Deutſche Ski⸗Erfolge in Italien Ausgezeichnete Leiſtungen vollbrachten die vier Mün⸗ chener Studenten Rommel, von Kaufmann, Oſtermaier und Zachäus beim Langlauf der italieniſchen Hochſchul⸗ Skimeiſterſchaften in Cortina'Ampezzo. Unter 97 Teilnehmern beſetzte Peter Rommel in der glänzenden Zeit von:05:07 für etwa 15 Km. den erſten Platz vor dem Italiener Dubini, der den Lauf in:06:13 beendete. Drit⸗ ter wurde Georg von Kaufmann in:07:58, während Oſtermaier in:09:09 auf den 5. und Zachäus in :11:55 auf den 10. Platz kam. Im Mannſchafts⸗Wettbewerb führt die Univerſität München mit 30 Punkten vor der Uni⸗ verſität Mailand mit 27 Punkten. * Lantſchner ſiegt in Adelboden Bei einem Skiſpringen in Adelboden ſiegte der Innsbrucker Helmut Lantſchner mit Note 215,80 und dem weiteſten geſtandenen Sprung von 51 Meter vor den Ein⸗ heimiſchen Peter Schmid und Albert Germann. * Rieſſerſee bayriſcher Eishockey⸗Meiſter Vor 1000 Zuſchauern wurde das Eutſcheidungsſpiel um die bayeriſche Eishockeny⸗Meiſterſchaft zwiſchen SC. Rleſſer⸗ ſee und dem ESV. Füſſen ausgetragen. Da die Eisver⸗ hältniſſe zum Teil ſehr zu wünſchen übrig ließen, einigte man ſich auf eine Herabſetzung der Spielzeit, ſodaß ein jedes Drittel nur 777 Minuten dauerte. Verlief das erſte Drittel ausgeglichen. ſo kam Rieſſerſee im zweiten Drittel durch ſein beſſeres Kombinationsſpiel etwas mehr zur Geltung und ſicherde ſich auch im Schlußdrittel durch Schröttle eine Minute vor Schluß mit:0 den Sieg und damit den Titel eines 9 Eishockeymetſters. Abgeſagtes Eishockeyſpiel Das in Schweden angeſetzte Eishockeyſpiel zwiſchen dem Berliner Schlittſchuhklub und A. J. K. mußte infolge der ſchlechten Eisverhältniſſe abgeſagt werden. Rugby Vor einer Kriſe im Rugby? Süddeutſchland gegen Brandenburg/ Mitteldeutſch⸗ land abgeſagt Wie wir bereits meldeten, wurde das auf den 9. März für Frankfurt a. M. vorgeſehene Rugby⸗Repräſentatioſpiel zwiſchen Süddeutſchland und Brandenburg/ Mitteldeutſch⸗ land vom Deutſchen Rugby⸗Fußball⸗Verband ohne einen triftigen Grund nach Berlin verlegt. Der ſüddeutſche Ver⸗ band erklärte ſich ſelbſtverſtändlicherweiſe mit der durch nichts gerechtfertigten Verlegung nicht einverſtanden und bat um Rückverlegung des Spieles nach Frankfurt. Der Deutſche Verband hat dieſer Bitte merkwürdigerweiſe nicht entſprochen und läßt das Spiel ausfallen. Das Verhalten des Deutſchen Rugby⸗ Fußballverbandes mutet in bieſer Sache ſehr merkwürdig an. Der Rugby⸗Verband greift durch Der beutſche Rugby⸗Verband hat bie Vereine Fc. Kickers Offenbach, Karlsruher Ruderver⸗ verein, Karlshorſter Turnverein und Adler Hannover geſtrichen, da dieſe Vereine ſeit lange Zeit keine Rugby⸗ Mannſchaft mehr beſitzen und auch ihren Verpflichtungen gegenüber dem Verband nicht nachgekommen ſind. Der Südkreis⸗Rugbymeiſter in Frankfurt Der Stuttgart⸗Cannſtatter RV., der in dieſem Jahre die Meiſterſchaft des Südkreiſes im Sſüddeutſchen Rugby⸗ Verband errang, weilt am 9. März als Gaſt des Sport⸗ klubs 1880 in Frankfurt a. M. Rugby⸗Auswahlſpiel in Haunover Im Hinblick auf das am 6. April in Berikn ſtattfin⸗ dende Spiel zwiſchen den Nationalmannſchaſten von Deutſchland und Froukrench zieht der Deutſche Rugby⸗Fuß⸗ ballverband die für die Nationalmannſchaft in Frage kom⸗ menden Spieler am 29. März in Hannover zuſammen. Es findet alsdann ein Probeſpiel zwiſchen zwei Aus⸗ wahlmannſchaften ſtatt, die aus den nach Hannvver be⸗ orderten Spielern gebildet werden. 5 Gleichzeitig wird das Auswahlkomitee dem am gleichen Tage in Hannover ſtattfindenden Freundſchaftsſpiel zwi⸗ ichen dem deutſchen Meiſter Viktoria der und dem ſitdöcutſchen Meiſter Sportklub Frankfurt 1880 beiwohnen. * Rudergeſ. Heidelberg— Heidelberger BC. 28:0(:0) Die Rudergeſellſchaft Heidelberg nutzte den verband⸗ ſpielfreien Sonntag zu einem Pripatſpiel mit dem Heidel⸗ berger Ballſpielklub aus. Wie vorauszuſehen war, wurde ber neue Neckar⸗Kreismeiſter ſicherer Sieger. Die Ruder⸗ geſellſchaft erzielte einen Verſuch und vier Trefſer. An den Erfolgen waren Szhoelzh und Pfiſterer beteiligt. Die zweiten Mannſchaften trennten ſich mit einem 11:8 Siege der Platzherren. Engliſche Jubiläums⸗Meiſterſchaften Der Engliſche Leichtathletik⸗Verband(Amateur⸗Athletic⸗ Aſſocication) bringt ſeine diesjährigen Meiſterſchaften am 4. und 5. Juli in Stamford⸗Bridge anläßlich der 50. Wie⸗ derholung als Jubiläums⸗Meiſterſchaften zur Durch⸗ führung. Das Programm umfaßt folgende Wettbewerbe: 100, 200, 400, 800 Yards, 1 Meile, 4 Meilenlauf, 2 und 7 Meilengehen, 120 und 440 Yards Hürden, 2 Mellen⸗Hin⸗ dernislauf, Marathonlauf, Hoch⸗ Weit⸗, Stabhochſprung, Dreiſprung, Kugelſtoßen, Hammerwurf, Diskus, Speer⸗ werfen, 4 mal 110 Nards⸗Staffel und Tauziehen, Die Tennis⸗Medenſpiele 1930 Neue Zonen⸗Einteilung Die Zeiten, da die Meiſterſchaft der Bezirks⸗Mann⸗ ſchaften, beſſer unter der Bezeichnung: Medenſpiele be⸗ kannt, als das Stiefkind des deutſchen Tennisſportes gal⸗ ten, ſind jetzt endgültig vorüber. Von Jahr zu Jahr hat ſich das Bewußtſein, mit der Beſchickuna und Durchfſüth⸗ rung der Mannſchafts⸗Meiſterſchaften eine ſportliche An⸗ gelegenheit von erheblicher tennispädagogiſcher u. tennis⸗ politiſcher Bedeutung zu unterſtützen bei den Bezirken gefeſtigt. Insbeſondere ſind es die ſüddeutſchen Tennis⸗ Diſtrikte, die alljährlich ihre Auswahl mit ganz beſonderer Sorgfalt und unter reger Die Beteiligung aller Spieler tref⸗ Schlußrunde im Vorfahre hat, wie erinnerlich, en den badiſchen Bezirk mit dem Berliner Ten⸗ and zuſammengeführt und Anlaß zu einer Reihe und ſportlich hochſtehender Kämpfe gegeben. Die einzelnen Zonen fen. In dieſem Jahre ſorgt eine neue Zonen⸗Einteilung, für die die beiden eifrigſten Befürworter des Meden⸗ gedankens im Reich, Dr. Paul Liebmann(Bezirkspräſi⸗ (ſtellv. Bezirks⸗ für die not⸗ und Karl Grauhan verantwortlich zeichnen, dent)]⸗Frankfurt präſident 8) in Köhn, wendige Verbindung zwiſchen Nord und Süd, Oſt und Weſt. Die uns in Süddeutſchland am meiſten intereſ⸗ ſierende Süd weſtzone hat auch diesmal eine Verſchie⸗ bung nach Norden beibehalten und umfaßt die Begeg⸗ nungen zwiſchen Bayern und Baden einerſeits, Württem⸗ bera und Thüringen andererſeits. Dieſe Treffen ſollen am 17. und 18. Mai auf der neuen im Bau befindlichen Anlage des Lawn Tennisclub Nürnboera ſtattfinden. Der Bezirk Heſſen, der im Vorfahre noch in der Südzone zuſammen mit Baden und Württemberg, ſowie den da⸗ mals allerdings abſagenden Rheinländern die Ausſchet⸗ dungskämpfe im Frakfurter Stadion beſtritt, iſt jetzt der Zone O zugeteilt. In dieſer ſpielen an den gleichen Tagen auf der Platzanlage von Etuf Eſſen die Be⸗ zirke 8(Rheinland) und 9(Heſſen) ſowie die Bezirke 5 (Hamburg) und 6(Weſtfalen) gegeneinander. In der B⸗Zoue treten beim Leipziger Sportelub, ebenfalls am 17. und 18. Mai, Schleſien gegen Hannover ſowie Sachſen gegen den Berliner Verband an. In der Zone A endlich, die vorausſichtlich anſchließend an das Pfingſtturnier in Berlin ausgeſptelt wird, alſo 2 Wochen ſpäter als die übrigen Zonenkämyfe, treffen ſich Oſt⸗ preußen und der Freiſtaat Danzig, der Sieger aus dieſem Spiel dann mit dem 3. Bezirk. dem Lawn⸗Tennis⸗Tur⸗ nier⸗Club Rot⸗Weiß. Favoriten ſind Als Sieger der einzelnen Gruppen darf man in der Zone A ohne Zweifel die Rotweiß⸗Mannſchaft be⸗ zeichnen. Ebenſo wird in der Zone B der Berliner Verband als Titelverteidiger keine Mühe haben, ſich für die Zwiſchenrunde zu qualifizieren. In der Zone G wird es verhältnismäßig harte Kämpfe geben. Wenn hier aber der Bezirk Hamburg mit ſeinen Spitzenſpielern Deſſart. Frenz und einem verhältnismäßig hochſtehenden Nachwuchs in normaler Form ſpielt, dürfte er hier weder in den Weſtfalen noch auch in dem Sieger des Spieles Rheinland⸗Heſſen unüberwindliche Hinderniſſe antreffen. Im ſüddeutſchen Bezirk endlich müßten die Ba⸗ dener, beſonders wenn Wetzel in dieſem Jahre wieder in Form iſt, ebenſo mühelos als Sieger aus beiden Kämpfen hervorgehen wie in den letzten Jahren. Es iſt zu hoffen, daß auch Bayern ſeine ſtärkſte Vertretung nach Nürnberg entſendet. Denn der große. unerſetzliche Wert dieſer Medenkämpfe liegt nicht in den Einzelgewin⸗ nen, ſondern in der Stärkung des Manuſchafts⸗ gefühles und der Kameradſchaftlichkelt, die allein den wahren Tennisſpieler ausmachen. Dr. W. Bg. 2 41 9—4 Deulſche Tennis⸗Erfolge 4 P.* 8 in Monte Carlo Prenn und Cilly Außem ſiegen Beim Feſt⸗Turnier in Monte Carlo waren Till Außem und Prenn neue ſchöne Erfolge beſchieden. Die Kölnerin ließ in der Vorſchlußrunde die Engländerin Ridley:5, 610 hinter ſich und hat damit in der Schluß ⸗ runde gegen die Siegerin aus der Begegnung zwiſchen Frau Mathieu und Frl. Metaxa anzutreten. Im Her ren⸗ Einzelſpiel ſtehen Prenn, Auſtin, de Mopurgo und Tilden in der Vorſchlußrunde. Der Deutſche fertigt erſt den Amerikaner Cpen:3, 674,:4 und dann den Franzoſen Bouſſus, den Meiſter von Deutſchland, mit 673,:1, 674 ab. Prenn trifft nun neuerlich mit Auſtin zuſammen, der Artens 612,:1, 611 ſchlug, während de Mopurgo über Les 671,:7, 64, 61 bi f und nun Tilden als Gegner hat. In der Vore g des Herren Doppel⸗ ſpiels um den Butler⸗Pokal ſchieden die Frauzoſen aus. Bouſſus—de Buzelet wurden von Tilden Coen ge⸗ ſchlagen und CochetBrugnon mußten Auſtin— Kingsley den Sieg überlaſſen. Pronn an don Tennisbund Er weiſt alle Angriffe zurück Beim Deutſchen Tennisbund iſt ein Telegramm des deutſchen Spitzenſpielers Daniel Prenn aus Monte Carlo eingetroffen, in dem er alle gegen ihn in der Oeffentlichkeit erhobenen Beſchuldigungen wegen grober Verletzungen der Amateur⸗Beſtimmungen zurückweiſt. In dem Telegramm heißt es, daß ſeine angebliche Forderung von 3000/ für die Benutzung einer beſtimmten Schlägerart erlogen ſei. Er will mit ſchriftlichen Beweiſen dienen, daß er eine derartige Forderung nie erhoben und derartige Abmachungen nie gewünſcht habe. Der Deutſche Tennis⸗ bund hat gleichzeitig die Zeitſchrift„Deutſche Sportartikel⸗ Induſtrie“, in der die Angriffe gegen Prenn zum erſten Male veröffentlicht worden waren, aufgefordert, ihm zum Zwecke der genauen Prüfung das vorliegende Material zur Einſicht zu überlaſſen. Die Schriftleitung hat dies auch bereitwilligſt zugeſagt; ſollte es ihr nicht möglich ſein, ſeitens der beteiligten Stellen die Einwilligung zur Ueber⸗ ſendung des Materials an den Tennisbund zu erwirken, ſo iſt ſie bereit, ihrerſeits von dieſen Angriffen abzurücken. An die fragliche Firma iſt das Erſuchen gerichtet worden, im Jntereſſe einer notwendigen Klärung des Tatbeſtandes, dem Deutſchen Tennisbund das Material auszuhändigen. Das Ergebnis der Prüfung will der Tennisbund ſchnell⸗ ſtens bekannt geben. Halleutenniskämpfe in Bremen Am Wochende wurde in Bremen zwiſchen den Manu⸗ ſchaften von Hamburg und Bremen zum vierten Mal der Hallentennis⸗Pokalkampf ausgetragen. Hamburg gewann im Geſamtergebnis mit 16:11 Punkten, 37:20 Sätzen und 338:204 Spielen. Damit hat bis jetzt jede Partei zwei Be⸗ gegnungen gewonnen, ſodaß erſt im folgenden Monat die Entſcheidung fällt. Deutſches Turnfeſt in Stuligart Der Garantiefonds bereits ſichergeſtellt Für das 15. Deutſche Turnfeſt, das 1938 in Stuttgart abgehalten wird, werden bereits eifrige Vorbereitungen ge⸗ troffen, Es war zunächſt der von der Deutſchen Turner⸗ ſchaft geforderte Garantiefonds aufzubringen. Als Schluß⸗ tag für die Zeichnung, ſoweit ſie aus Turnerkreiſen in Frage kam, hatte der Arbeits⸗Ausſchuß der Turnerſchaft von Groß⸗Stuttgart den 15. Februar angeſetzt. Erwar⸗ tungsgemäß war auch am Abſchlußtag die von der Turner⸗ ſchaft geforderte Sicherheitsſumme in Höhe von 200 000 Mk. glatt aufgebracht. Bei der Gemeinderatsſitzung der Stadt Stuttgart wurde mi großer Mehrheit beſchloſſen, das dritte und ſechſte Hunderttauſend für den Sicherheitsſtock zu über⸗ nehmen. Das vierte und fünfte Hunderttauſend,— es werden insgeſamt 500 000 Mark von der D. T. als Ga⸗ rantieſonds verlangt—, ſoll von ber Stuttgarter Geſchäfts⸗ welt aufgebracht werden. Die aus dieſen Kreiſen gehörten Stimmen laſſen vermuten, daß nicht nur 600 000 Mark, alſo bereits 100 000 Mark mehr als gefordert, zur Verfügung ge⸗ ſtellt werden, ſondern daß dieſer Betrag beträchtlich über⸗ zeichnet werden dürfte. Man rechnet mit einer Geſamt⸗ ſumme von rund 700 000 Mark. Für den kommenden Herbſt iſt in der Stuttgarter Stabdt⸗ halle eine große Werbeveranſtaltung der Turnerſchaft Groß⸗ Stuttgarts geplant, die in den Werbedienſt für das Deutſche Turnfeſt geſtellt iſt. 5 * 10. Roſengarteuſchauturnen in Mannheim Südweſtdeutſchlands bebentendſte und traditionelle Turner⸗Heerſchau, das beſtens bekannte Roſengarten⸗ Schauturnen des TV. 1846 Mannheim, eines der größten und angeſhendſten DT.⸗Vereine geht am kommenden Sonn⸗ tag, den 9. März zum 19. Male im mächtigen 5000 Perſo⸗ nen faſſenden Nibelungenſaal in ununterbrochener Folge vor ſich. Nach den gründlichen Vorbereitungen in fämt⸗ lichen Vereinsabteilungen dürfte die Veranſtaltung zu einem würdigen Auftakt für die turnertſche Jahresarbeit in der Feſtſtabt für das 15. Badiſche Landesturnen im Auguſt d. J. werden. Voxen K..⸗Siege in Berlin Im Berliner„Ständigen Ring“ gab es am Donnerstag mehrere k..⸗Siege Im Einleitungskampf ſchlug der Hirſchberger Kühn ſeinen Gegner Krey(früher Helmuth Schulz.) bereits in der erſten Runde entſcheidend. Auch der Dortmunder Schem m mhmanun ſiegte durch Nieder⸗ ſchlag, er zwang den ſtarken Swart(Wilhelmshaven) in der vierten Runde für die Zeit zu Boden. Gebſtädt(Leipzig) und W. Bolz(Berlin) trennten ſich mit einem Unentſchie⸗ den. Ex⸗Leichtgewichtsmeiſter Paul Czirſon beſiegte den Belgier Braeckel ſicher nach Punkten. Einen ganz über⸗ legenen Sieg feierte der Berliner Boguhn über den Tſchechen Poetſch. In faſt jeder Runde vermochte Boguhn den Tſchechen anzuſchlagen, der Punktſieg des Berlinere war ganz klar. Bonaglia bleibt Europameiſter Der Italiener Michel Bonaglia verteidigte in ſeinet Heimatſtadbt Turin erneut ſeinen Titel„Euxopameiſter im Halbſchwergewicht“ mit Erfolg. Er blieb über den Bel⸗ gier Jack Etienne in 15 Runden ſiegreich. Richter im Ring war der Kölner Gerd Mügge.(Wieſo ein Kölner? Hat man ſich in Köln ſo ſchnell über den Fall Bonaglia⸗ Müller getröſtet?) Sharkeys Sieg formell beſtätigt Der Kampf Sharkey Scott hatte vor der Boxkommiſſion in Miami noch ein kleines Nachſpiel. Die Intereſſen⸗ vertreter Scotts hatten gegen die Entſcheidung des Ring⸗ richters Proteſt eingelegt und außerdem behauptet, der ent⸗ ſcheidende Treffer ſei ein Tiefſchlag geweſen. Die Boxkom⸗ miſſion ließ ſich aber auf dieſe Einwände der Engländer nicht ein, wies alle Vorwürfe und Behauptungen als nicht zutreffend zurück und beſtätigte formell den Sieg von Sharken. Damit dürfte Scott wohl für die amerikaniſche Boxwelt erledigt ſein. Teddy Saudwina ſiegt in Newyork Der bekannte Schwergewichtler Teddy Sandwina konnte im Newyorker Madiſon Square Garden gegen Berta⸗ lozzo einen verdienten Punktſieg erringen. Bei der glei⸗ chen Veranſtaltung gelang es de Kuh, den Engländer Charlte Shmith bereits in der erſten Runde entſcheidend zu ſchlagen. Haymann kämpft in Brooklyn unentſchieden Der deutſche Schwergewichtsmeiſter im Boxen, Ludwig Haymann, ging nach längerer Pauſe in Brpoklyn wieder in den Ring und boxte über ſechs Runden mit dem unbekann⸗ ten Larry Bello nur unentſchieden. Der Weltergewichtlez Adolf Schell aus Elberfeld dagegen ſchlug den Amerikanet Murray Kezdͤ ſchon in der erſten Runde k. o. Gipſy Daniels ſiegt wieder Nach verſchiedenen Niederlagen konnte der engliſchs Zigeunerboxer Gipſy Daniels in London auch wieder ein⸗ mal zu einem Erfolg kommen. Infolge ſeiner größeren Ringerfahrung landete er über ſeinen Landsmann Billy Adair nach 15 Runden einen verdienten Punktſieg. Den Abſchluß der Kämpfe in Miami bildete das Treffen zwiſchen dem Amerikaner Tomy Lyughran und dem Eu ropa⸗Schwergewichtsmetſter Pierre Charles. Lough⸗ ran ſiegte nach 10 Runden glatt nach Punkten. Schwimmkämpfe in Berlin Internationale Extraklaſſe am Start Das internationale Schwimmfeſt in Berlin am Sams, tag war ein Bombenerfolg. Das Hauptintereſſe konzen⸗ trierte ſich auf den Start der beiden Ausländer Dr. Barant und Simaika. Dr. Barauy ſtellte im 200 Meter⸗Freiſtil mit:17,8 einen ungariſchen Rekord auf, und auch der dritte, der Tſcheche Getreuer, ſchuf mit 9,27 eine neue Jau⸗ desbeſtleiſtung. Der Aegypter Simaika riß die Zuſchauer mit ſeinen Leiſtungen im Kunſt⸗ und Turmſpringen hin und ſicherte ſich in beiden Konkurrenzen einen beträchtlichen Punktvorſprung. Die Kämpfe am Sountag Einen neuen deutſchen Schwimmrekord ſtellte am Sonntag bei dem internationalen Schwimmfeſt der Ber⸗ liner Intereſſengemeinſchaft im Lunapark Hellas⸗Magde⸗ burg in der 4 mal 100 Meter Lagenſtaffel mit:49, auf. Dr. Barany erzielte wieder eine hervorragende Zeit im 100 Meter Freiſtilſchwimmen mit 59,8 Sekunden. Zweiter wurde Schubert⸗Breslau in 1,021 vor Arend⸗Hellas Magbe⸗ burg in 1,08. Das Kunſtſpringen ſah den Olympia⸗Zweiten Simaika⸗Aegypten erwartungsgemäß mit 132,74 Punkten erfolgreich vor dem Deutſchen Meiſter Plumans⸗Köln mit 124,02 Punkten. Olympiaſiegerin Braun in Paris Die Olympia⸗Siegerin Marie Braun(Holland) betei⸗ ligte ſich mit großem Erfolg an einem internationaren Damenſchwimmfeſt in Paris und gewann die 100 Meter Rücken in:22,2, die 100 Meter Freiſtil in 113,2 und ſchließlich noch die Städteſtaffel über 3 mal 66 Meter in 27408 in Gemeinſchaft mit ihrer Landsmännin Frl. Gren⸗ del. Meiſterſchaftsſpieſe im Handball Die Damen ⸗Meiſterſchaft vom Bezirk Main ⸗Heſſen Der zweite Spieltag um die Damen ⸗Meiſterſchaft vom Bezirk Main ⸗Heſſen ergab in Wies baden einen ver⸗ dienten:1 Sieg der Frankfurter Eintracht gegen S. B. Wiesbaden, während das zweite Meiſterſchaftstrefſen des Tages in Worms zwiſchen Wormatia Worms und Polt, 70 Darmſtadt knapp mit:0 zu Gunſten der Darm tädterinnen endete. Eintracht Frankfurt hat bis jetzt zwei Siege aufzuw⸗ weiſen, gegen Wormatia Worms mit zwei Niederlagen und Darmſtadt und Wiesbaden mit je einem Siege, ſodaß Ein⸗ tracht Frankfurt ſtarker Favorit für dieſe Meiſterſchaft ist. Hochſchulfechtkampf Deutſchlaud Italien Der Hochſchulfechtkampf zwiſchen Deutſchland u. Italien in San Remo endete mit einem:1 Siege der Italiener. Lediglich der Berliner Hochſchulmeiſter Eugen Mayer holt mit ſeinem Sieg über Cpoce einen Ehrenpunkt für Deutſch⸗ land heraus. — 8. Seite. Nr. 103 Neue Mannheimer Zeitung[(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 3. März 1990 Ehrenpreiſe oder Was die Sportfahrer ſagen Der Organiſationsausſchuß des Baden⸗Badener Automobil⸗Turniers hat in dankenswerter Weiſe vor Veröffentlichung der Ausſchreibung zu ſeinem großen 10. Automobilturnier eine Rundfrage an prominente Sportfahrer gerichtet: Geldpreiſe oder Ehrenpreiſe? Die Anſicht der Sportsleute iſt abſolut verſchieden. Mit Recht nehmen Sportsleute, und gerade ſolche von Rang und Ruf, die ſchon viele Preiſe erringen konnten, gegen die ſich ſtändig wiederholende Ver⸗ leihung von Pokalen und Bechern Stellung. Die Technik im Silberhandwerk, die Kunſt in Silber⸗ und Goldarbeit und in der Glashütteninduſtrie hat ſo mannigfache Wertgegenſtände geſchaffen, daß die Ver⸗ anſtalter wirklich nicht immer und immer wieder Becher und Pokale kaufen ſollten. Wer ſich der Gabentiſche bei den großen Automobilturnteren in Wiesbaden und Baden⸗Baden erinnert, wird dort freudige Beſtätigung gefunden haben, daß unter Vermeidung von Bechern äſthetiſch ſchöne und wert⸗ volle Preisgegenſtände verliehen wurden. Aus den Zuſchriften der vom Baden⸗Badener Automobilklub befragten Fahrer geht, gleich, ob ſie für Barpreiſe oder für Ehrenpreiſe plädieren, der eine Wunſch klar hervor: nur keine Becher mehr! Graf Kalnein, Prinz Leiningen, Willi Roſenſtein, Max Mader, Alfred Hirthe jun., Fritz Gömöri, Ober⸗ ingenieur Kerſting, Hans Simons, Hans Schönherr, Heinz Riſſe— ſie alle ſetzen ſich für Geldͤpreiſe ein. Für den gegenteiligen Standpunkt der Verleihung von Ehrenpreiſen für alle Sportwagenführer, mithin Billigung des Vorſchlags der Baden⸗Badener Tur⸗ nierleitung: Für Sportwagen Ehrenpreiſe, für Renn⸗ wagen Barpreiſe treten ein: Wilhelm Merck, Buthe⸗ nuth, Buchli, Paul Niehenke, Dr. Schalſcha, Otto Spandel, M. W. Kaiſer, Walter Hertenſtein, Rudolf Reinecke. Man ſieht alſo, wie geteilt die Meinungen im Sportfahrerlager ſind. Die Geldpreisverleihung hat fraglos manches für ſich. Für den Veranſtalter hat ſie den Nachteil, daß kleine Geldpreiſe nach außen hin ebenſo kitſchig wirken wie geſchmacklofe Gegenſtände bei einer Preisverteilung, und daß Geldpreiſe nur dann ausgeſetzt werden dürfen, wenn es ſich um wirklich bedeutende Summen handelt. Für den Ver⸗ anſtalter iſt daher die Beſchaffung von Ehrenpreiſen billiger. Wenn ein Klaſſenſteger oder ein Stern⸗ fahrt⸗Sieger einen Ehrenpreis im Werte von 300 Mark erhält, ſo iſt das ein ſchöner, wertvoller Gegenſtand, und für ihn zugleich eine Erinnerung für Lebenszeit. 300 Mk. in bar bedeuten jedoch für einen Bergrennſieg nur eine beſcheidene Entloh⸗ nung, weil Vorbereitung zum Bergrennen mit Ab⸗ ſchluß von Verſicherung, Vorbereitung des Wagens, Tanken, Reifenkoſten, Monteur⸗Koſten, Hotel⸗Koſten, Anrollen zum Startorte ja ſehr viel mehr Unkoſten verurſachen, als ſelbſt ein erſter Preis einbringen könnte. Wenn ein Veranſtalter wie der Automobil⸗ club von Deutſchland bei ſeinem Großen Preis 1929 Preiſe bis zur Höhe von 30000 Mk. ausgeben kann, ſo ſind das Summen, die für den Fahrer Gewinn bedeuten, die bei öfterer Wiederholung aber die Ge⸗ fahr mit ſich brächten, daß unſer Herrenfahrertum von ſportlichem Berufsartiſtentum überflügelt wird. Auch vor Ausſchreibung des Wiesbadener Auto⸗ mobil⸗Turniers ſtand die Frage„Ehrenpreiſe oder Geldpreiſe gerade für die„Deutſche Sternfahrt“ nach Wiesbaden zur Diskuſſion. Der Wiesbadener Automobtil⸗Club hat ſich für Ehrenpreiſe entſchieden, denn ſelbſt wenn ein Sieger, der in 9ö6ſtündiger Fahrt nach 2500 Km. geradliniger Strecke ans Ziel kommt, einen erſten Preis in Höhe von etwa 1000/ erhalten ſollte, ſo wäre das doch nur ein knapp be⸗ meſſener Unkoſtenerſatz für die tatſächlich vom Ste⸗ ger zur Beſtreitung dieſes Wettbewerbes aufgewen⸗ deten Mittel. Hinzu kommt aber die Gefahr, daß bei Strecken⸗ und Wertungsgleichheit 6 oder 7 Sie⸗ ger prämiiert werden müßten— alſo entweder Ruin für den Veranſtalter oder Unzufriedenheit un⸗ ter allen Fahrern mit Spitzenleiſtungen, die nicht die 1000/ erhalten. Dr. Schalſcha ſchreibt mit Recht, daß„Geldpreiſe nur einen kleinen Teil der Sportunkoſten decken würden, wenn man nicht etwa die ganze Saiſon hin⸗ durch jeden Sonntag bei einem Wettbewerb ſtartet. Einen erheblichen finanziellen Vorteil hätte der Herrenfahrer aber nicht. Demgegenüber ſteht der ſchwerwiegende Nachteil, daß das ſowieſo ſchon zah⸗ lenmäßig klein gewordene Herreufahrertum völlig ausgerottet werden würde. Die Ausgabe von Geldpreiſen würde dazu führen, daß nur noch Teil⸗ nehmer erſcheinen würden, die Rennen beſtreiten, um damit Geld zu verdienen. Der Amateur⸗Sport⸗ mann fährt Rennen um des ſportlichen Kampfes willen. Für ihn iſt die Ehre des Siegers das er⸗ ſtrebenswerte Ziel. Freilich wünſcht er dabei, daß der Sieg ſeinen äußeren Ausdruck in einem ſchönen und geſchmackvollen Ehrenpreis findet.“ Niehenke befürchtet, daß Bar⸗Dotierung eine Konkurrenz⸗ ſchärfe hervorrufen würde, die automibiliſtiſchen Veranſtaltungen nicht dienlich iſt. Wilhelm Merck ſchreibt:„Ich bin der Anſicht, daß man wohl in der Klaſſe Rennwagen Gelopreiſe geben kann, da die Rennwagen entweder von Profeſſionals gefahren werden oder den wirklichen Herrenfahrern bei dem Fertig ichen ihrer Fahrzeuge deratig hohe Un⸗ koſten entſtehen, daß ein Geldpreis wohl angebrach⸗ ter erſcheint wie ein Ehrenpreis. Im übrigen ſtehe ich auf dem Standpunkt, daß für Herrenfahrer nur Ehrenpreiſe gegeben werden dürfen. Von denen, die für Barpreiſe eintreten, ſei zu⸗ nächſt Willy Roſenſtein zitiert:„Ich würde es für viel richtiger halten, wenn bei allen Rennen, wie dies ſchon in Italien nunmehr lange der Fall iſt, nur Geldpreiſe gegeben werden und es den Herren⸗ fahrern überlaſſen bleibt, ſich für dieſe Beträge die entſprechenden Ehrenpreiſe ſelbſt zu beſchaffen. Wenn es überall ſo wäre wie in Baden⸗Baden, wo die Ehrenpreiſe wirklich mit Geſchmack gekauft werden, ſo würde ich vielleicht dieſen Vorſchlag nicht machen, aber ich mußte leider öfters die Erfahrung machen, daß Veranſtalter die Preiſe nach der Größe kaufen..“ Hans Schönherr tritt für Barpreiſe ein, weil er es als Herrenfahrer ſelbſt erleben mußte, daß Preis⸗ verteilungen Mißſtimmung auslöſten, weil„die ge⸗ gebenen ſog.„Ehrenpreiſe“ eben tatſächlich keine Ehrenpreiſe waren, ſondern, wie wir ſie oft ſcherz⸗ haft nannten, nur„billige Geſchenkartikel“ darſtellen. Prinz Leiningen begrüßt es, wenn auch für die Kate⸗ gorie Sportwagen nur Geldpreiſe ausgegeben wür⸗ den, weil dies für viele Fahrer, die ſonſt nicht mel⸗ den würden, von ausſchlaggebender Bedeutung ſei. Rudolf Steinweg ſagt: Erfolgreiche Herrenfahrer, die in der Kategorie Sportwagen fahren, können ſich, und ſo geht es auch mir, bald vor Ehrenpreiſen nicht mehr retten.“ Die beſte Löſung habe ich beim Freiburger Berg⸗ rekord gefunden, wo für Renn⸗ und Sportwagen in Abſtufungen für jeden Klaſſenſieg, ſowie für den 2. evtl. 3. Preis entſprechende Gelopreiſe ausgeſetzt waren und man außerdem den offiziellen ADAG⸗ Becher, den es auch in verſchiedenen Größen für 1. oder 2. Preis gibt, dazu bekam.“ Graf Kalnein er⸗ klärt, daß er nur an ſolchen Rennveranſtaltungen teilnimmt, bei denen nennenswerte Geldpreiſe aus⸗ geſetzt werden, und ſchreibt:„Bei ſolchen Geſchwin⸗ digkeitsprüfungen, bei denen die Tagesbeſtzeiten nur dem kleinen Kreis von Fahrern vorbehalten zu ſein pflegen, deren Fahrkunſt Akrobatik genannt werden kaun, weiß ich mich mit der Mehrzahl der Fahrer dieſes Kreiſes in meiner Forderung nach angemeſſe⸗ nen Geldpreiſen eins. Dagegen glaube ich, daß für die Veranſtaltungen, die in ihrer Art mehr einen geſellſchaftlichen Charakter haben ſollen, auch jetzt noch Ehrenpreiſe am Platze ſind.“ Für Veranſtalter autoſportlicher Wettbewerbe wird das Ergebnis der Baden⸗Badener Rundfrage fraglos ſehr intereſſant ſein, es zeigt, daß eine Löſung richt gefunden werden kann. Sportkritiker und Sportfahrer in einer Perſon, bekenne ich mich ſelbſt zu denen, die da fordern: Für Sportwagen Ehren⸗ preiſe, Rennwagenfahrer mögen um Geld ſtarten! Slegfried Doerschlag. Verliner Sechstage⸗Rennen Das Feld bereits vollkommen geſprengt Einen in jeder Beziehung befriedigenden Verlauf nahm die erſte Nacht des zweiten dieswinterlichen Berliner Sechs⸗ tagerennens. Im ausgezeichnet beſuchten Sportpalaſt gaben die Akteure des langen Rennens ihr Beſtes her und nach Ablauf von 8 Stunden bei Eintritt der Neutraliſation war das Feld bereits vollkommen geſprengt. Zu den Bres⸗ lauern Preuß)/Reſiger, die ſich ſchon bald nach dem Beginn des Rennens die alleinige Führung ſichern konnten, rückten ſpäter noch RauſchſHürtgen und Rieger/ Kroſchel auf. Der Stand des Rennens um 6 Uhr morgens war folgen⸗ der: 1. Preuß/ Reſiger 31 Punkte; 2. Rauſch⸗Hürtgen 12 Punkte; 3. Rieger/ Kroſchel 4 Punkte; zwei Runden zurück: 4. Ehmer/ Tietz 10 Punkte; 5. van Kempen/ Buſchenhagen 3 Punkte; drei Runden zurück: 6. Charlier/ Duray 36 Pkt.; 7. Manthey/ Schön 24 Punkte; fünf Runden zurück: 8. Goo⸗ ſens/ Deneef 22 Pkt.; 9. Choury/ Fabre 21 Pkt.; 10. Petri/ Junge 5 Punkte; 11. Pijnenburg/ Goebel 1 Punkt; 12. Kroll/ Miethe 0 Punkte; ſechs Runden zurück: 13. Meyer/ Stübecke 29 Punkte; 14. Krüger/ Funda 22 Punkte; ſieben Runden zurück: 15. Louet/ Faudet 0 Punkte. Im Laufe des Nachmittags wurde das 7 Runden zurück⸗ liegende Paar Faudet/ Louet aus dem Rennen genommen, Rauſch gab wegen Knieprellung auf und auch Junge ſtellte die Fahrt ein. Hürtgen bildet mit Petri eine neue Mann⸗ ſchaft. Um 5 Uhr nachmittags waren 496,200 Km. gefahren und der Stand des Rennens folgender: 1. Preuß/ Reſiger 40 Punkte; 2. Rieger/ Kroſchel 9 Punkte; 1 Runde zurück: 3. Ehmer/ Tietz 31 Punkte; 4. v. Kempen/ Buſchen⸗ hagen 10 Punkte; 2 Runden zurück: 5. Petri Hürtgen 19 Punkte; 3 Runden zurück: 6. Charlier Duray 39 Punkte; 7. Manthey Schön 36 Punkte; 5 Runden zurück: 8. Gooſens/ Deneef 24 Punkte; 9. Pijnenburg Göbel 15 Punkte; 6 Run⸗ den zurück: 10. Krüger Funda 36 Punkte; 11. Choury/ Fabre 21 Punkte; 12. Kroll Miethe 12 Punkte; 7 Runden zurück: 13. Meyer/ Stübecke 29 Punkte. Preuß Reſiger behaupten ſich In der Nacht zum Sonntag war der Berliner Sport- palaſt ausgezeichnet beſucht. In den allgemeinen Jagden konnten Ehmer— Tietz zu dem Spitzenpaar Preuß Reſiger aufrücken, ſonſt gab es nur noch Rundengewinn der weiter zurückliegenden Paare. Im Anſchluß an die erſte Spurt ſerie des Sonntag nachmittag holten van Kempen. Buſchen⸗ hagen zum entſcheidenden Schlage aus und nahmen im Verein mit Goebel Piinenburg dem geſamten Felde eine * Saiſon Bahnlänge ab. Das deutſch⸗holländiſche Paar iſt damit auf den dritten Platz in der Spitzengruppe gerückt. Der Stand des Rennens nach 43 Stunden iſt fol⸗ gender: 1. Preuß—Reſiger 4 Pkt.; 2. Ehmer— Tietz 49 Pkt., 3. van Kempen Buſchenhagen 41 Pkt.; eine Runde zurück: 4. Rieger—Kroſchel 19 Pkt.; zwei Runden zurück: 5. Gooſens—Deneef 58 Pkt.; drei Runden zurück: 6. Goebel Pijnenburg 88 Pkt.; 7. Charlier Duray 67 Pkt.; 8. Petri Hürtgen 52 Pkt.; fünf Runden zurück: g. Krüger—Funda 77 Pkt.; 10. Matthey Schön 63 Pkt.; ſechs Runden zurück: 11. Chourey Fabre 30 Pkt.; ſieben Runden zurück; 12. Meyer—Stübecke 4 Punkte. Radrennen in Baſel Richli ſiegt vor Kaufmann Bei den Radrennen in Baſel gewann der Schweizer Richli die Wintermeiſterſchaft der Flieger mit 8 Punkten vor Kaufmann mit 9 Punkten, Mietſchar 12 Punkten und Mölkel mit 19 Punkten. Walter Mietſchar entſchädigte ſich einen Sieg im Vorgaberennen über Stingelin. Das Dauerrennen 300 Runden gewann der Schweizer Blatt⸗ mann vor Läuppi und Benoit. Der Frankfurter Bahnrennſport 1930 Obwohl die kommende Bahnſaiſon auch auf der Frank⸗ furter Radrennbahn im Stadion eine Einſchränkung der Veranſtaltungen mit ſich bringt, ſo werden doch ſämtliche „klaſſiſchen Rennen“ durchgeführt. Das Frankfurter Pro⸗ gramm iſt bereits aufgeſtellt und auch das Training wurde von den jungen Frankfurter Fahrern ſchon aufgenommen. Die Frankfurter Stehergilde beſteht aus Chriſtmann der wieder mit Franzmann führt, aus Schäfer, der hinter Saldow„groß“ herauskommen will, aus Huppert Vater und Sohn, aus dem jungen Sawall 2, der weiter hinter Wegmann fährt, aus den Gebr. Böttgen und ſchließlich auch aus Otto Gugau, der es hinter dem Schweizer Rütti⸗ mann verſuchen will. Gugau und Huppert wollen neben den Bahnrennen auch die Berufsfahrer⸗Straßenrennen der beſtreiten. Da ſich Paul Krewer mit ſeinem Schrittmacher Werner Krüger und Fritz Bauer mit ſeinem Berliner Führer Pryſrembel die Frankfurter Bahn zum Trainingsquartier auserſehen haben, ſo müßte ſich auf der Stadionbahn ſchon bald ein reges Leben entwickeln. Die Saiſon wird mit dem„Eröffnungspreis“, der den Fahrern — Internationales von der Matte In allen Ringkampfländern richten ſich ſeit Monaten die Gedanken auf Stockholm, der Stätte der diesjährigen Europameiſterſchaften. Bei jedem bedeutenden nationalen Wettbewerb, auf jeder internationalen Konkurrenz zogen alle Nationen Schlüſſe auf ihre derzeitige Kampfkraft und verwerteten die nötigen Lehren daraus. Im Norden haben in dieſen Wochen die Vorbereitungen mit den Landestitel⸗ kämpfen ihren Höhepunkt erreicht. Aber auch damit gad man ſich nicht immer zufrieden, ſo wurden z. Bin Schweden noch nach den Meiſterſchaften Ausſcheidungen angeordnet. Schwedens Meiſterſchaften hatten im Stockholmer Zir⸗ kus wieder einen glänzenden Publikumserfolg zu verzeich⸗ nen. Es gab mehrere Ueberraſchungen und Refultate, mir denen man ſich im Hinblick auf die Auswahl für die Europa⸗ meiſterſchaften nicht zufrieden geben wollte. Die Senſation war der Punktſieg von Söderquiſt über Weltmeiſter Spens⸗ ſon. Die Preſſe erkennt ihn allerdings nicht durchweg an, jedenfalls koſtete dem Weltmeiſter dieſe Niederlage die Meiſterſchaft, denn Weſtergren warf Söderquiſt und verlor gegen Spensſon nach Punkten. Allgemein wurde feſtgeſtellt, daß Weſtergren ſeit dem Läderkampf gegen Finnland tüchtig an ſich gearbeitet hatte und in einer Form war, die man von ihm ſeit langer Zeit nicht zu ſehen bekam. Die Reſultate lauteten: Bantamgewicht: 1. Thuveſſon⸗Bjärnum, 2. Samuel⸗Stockholm Federgewicht: 1. E. Stjerfeldt⸗Lands⸗ krone; 2. Oeſterberg⸗Sandviſens Ag. Leichtgwicht: 1. Erik Malmberg⸗Göteborg; 2. Johannſſon⸗Uddevalla; 3. Hernſtröm⸗Boras. Weltergewicht: 1. S. Lindblom⸗Norꝛ⸗ köping; 2. Algot Malmberg⸗Göteborg. Mittelgewicht: 1. Ivar Johanſſon⸗Norrköping; 2. K Johanſſon⸗Norrköping. Halbſchwergewicht: 1. Weſtergren⸗Sparta Malmö; 2. S. Söderquiſt⸗IIddevalla; 3. R Svenſſon⸗Stockholm. Schwerge⸗ wicht: 1. Richthoff⸗Kärnau; 2. R. Johanſſon⸗Eskilſtuna. Sübſchweden ſchloß erſt nach den Stockholmer Titelkämofen ſeine Meiſterſchaften ab. Sparta Malmö war der erfolg reichſte Verein. Meiſter wurde vom Bantamgewicht auf⸗ wärts: Thuveſſon⸗Bjärnum, Göte Perſſon⸗Sparta Malmd, Tage Jarl⸗Enighet Malmö, Gotthard Nilſſon⸗Arlöw, Friis⸗ Sparta Malmö, Weſtergren⸗Sparta Malmö. Anders Ahl⸗ gren⸗Enighet Malmö.— Nachdem in Südſchweden auch Mannſchaftskämpfe nach dem Serienſyſtem ausgefochten werden, haben fetzt Enighet und Sparta, die beiden Mal⸗ möer Vereine, den entſcheidenden Kampf auszutragen. In Stockholm treffen ſich am 16. März Schweden und Dänemark erſtmals zum Länderkampf im Gewichtheben. Der däniſche Ringkampfſport ſtand in den letzten Wochen völlig im Zeichen der Meiſterſchaften. Kopenhagen hofft den Pokal für den erfolgreichſten Kreis von Jütland zurückzugewinnen. Wie bisher trafen ſich in jeder Ge⸗ wichtsklaſſe die Repräſentanten und Meiſter der vier Kreiſe. Die Entſcheidungen dürften jetzt gefallen ſein. Kreismeiſter in Kopenhagen wurden: Poul Madſen⸗ Hermod, Thorvald Chriſtianſen⸗Hermod, Aage Meier⸗Dan, Tesdorff Jörgenſen⸗Sparta, Joh. Jakobſen⸗Urſus, Einar Hanſen⸗Dan, Age Abraham⸗Dan. Madſen beſiegte Erland Nielſen nach Punkten. Aage Meier hatte ſchwere Arbeit mit Evald Olſen und wurde ſchließlich Punktſieger. Sicher ſiegten Jörgenſen und Jakobſen, ſowie Einar Hanſen. Im Schwergewicht war Emil Larſen nicht, beteiligt. Dan war der erfolgreiche Verein.— Jakobſen konnte Friis⸗Malmb in der vergangenen Woche nach Punkten knapp, aber klar ſchlagen. Der Schwede Friis hatte vorher bedeutende Siege errungen, ſo u. a. beim Kopenhagener Turnier, wo er Europameiſter Tunyoghi in 16 Minuten warf. Auch Finnland ſtellte in Helſingfors ſeine Meiſter feſt. Der alte Kämpe Roſenquiſt ſchuf mit ſeinem Wieder⸗ erſcheinen eine Senſation, denn Pellinen wurde von ihm nach Punkten beſiegt und kam auf den zweiten Platz vor Sihvola. Die Liſte lautet: Bantamgewicht: 1. Pappinen, 2. Ryhänen. Federgewicht: 1. Pihlajamäki, 2. Sopolainen. Leichtgewicht: 1. Ranta, 2. Huupponen. Weltergewicht: 1. Mäki, 2. Nordling. Mittelgewicht: 1. Kokkinen, 2. Weſter⸗ land. Halbſchwergewicht: 1. Roſenquiſt, 2. Pellinen. Schwergewicht: Nyſtröm, 2. Nyaimaela. In Ungarn ſind Brüll, Eſillag und Pielitz von ber Verbandsleitung zurückgetreten. Es iſt kaum anzupehmen, daß einer dieſer Prominenten, die international etnen guten Ruf genießen, nach Stockholm zum Kongreß der Internationalen Amateur Wreſtling Federation kommt, obgleich Brüll heute noch ihr Präſident iſt. Die ungari⸗ ſchen Ringer reiſen unter der Führung des derzeitigen 2. Präſidenten des Ungariſchen Ringer⸗Verbandes, Szie⸗ barth, zu den Europameiſterſchaften. Der Länderkampf Ungarn— Italien wurde vom 16. Februar auf den 6. April verlegt und findet in Mailand ſtatt. In Buda⸗ peſt iſt am 4. Mai die Ländermannſchaft von Jugoflavien zu Gaſt, um gegen die Auswahlſtaffel Ungarns zu ringen. Berlins Ringer erhielten nun auch die ſo ſtark an⸗ regende, lehrreiche interationale Betätigung. Die Reiſt der kombinierten Mannſchaft durch Dänemark war inſo⸗ fern von Erfolg gekrönt, als an allen drei Kampftagen in ſehr guter Verfaſſung auf die Matte gegangen wurde, jeder Ringer das Aeußerſte hergab und die Mannſchaft einen wirklich guten Eindruck hinterließ. Dle Berliner verloren in Aarhus:6 bei zwei äußerſt knappen Ent⸗ ſcheidungen, gewannen aber in Aaalborg:3 und auch in Sonderburg:3. Nach der Veranſtaltung im Berliner Saalbau Friedrichshain gingen drei Ausländer in Bran⸗ denburg auf die Matte, wo der Sportverein der DTolizei⸗ ſchule zu einem glänzenden Kampftag kam. In der Ent⸗ ſcheidung des Dreierkampfes im Leichtgewicht lieferten Nitſchke⸗-Berlin und Kurland⸗Dänemark ein hochklaſſiges Ringen, das hellſte Begeiſterung auslöſte und ſchließlich den Berliner als klaren Punktſieger ſah. Das Können von Friis⸗Malmö beruht hauptſächlich auf großer Kraſt, guter körperlicher Form und Geſchicklichkeit beim Boden⸗ ringen. Kreismeiſter Barth kam niemals in ernſtliche Gefahr, mußte jedoch dem ſtärker drängenden Schweden den Punktſieg überlaſſen. Durch einen knappen Punkt⸗ ſieg über Jörgenſen⸗Dänemark erlangte Barth den 2. Platz des Mittelgewichts⸗Viererkampfes. In Frankreich wird immer wieder in der Bezeich⸗ nung von Kämpfen gegen Ausländer eine unlautere Re⸗ klame betrieben, die dieſe Begegnungen in der Preſſe in einem ganz anderen Lichte erſcheinen laſſen, als ſie es in Wirklichkeit ſind. Die Franzoſen ſchmücken ſich damit auf Koſten ihrer Gegner mit unverdienten vorbeeren. Im Vorjahr wurde in franzöſiſchen Zeitungen wochenlang auf einen in Paris ſtattfindenden Länderkampf Frankreich gegen Deutſchland hingewieſen, trotzdem die Vereins⸗ Mannſchaft von Heros Dortmund verpflichtet war und dort gegen eine kombinierte Pariſer Maunſchaft kämpfte. Sy wurde neuerdings auch der Städtekampf Paris— Berlin propagiert, obgleich es ſich um einen Kampf handelte, der zwiſchen der Mannſchaft der Sport⸗Vereinigung Oſt Berlin und der Pariſer Städtemannſchaft ausgetragen wurde, Das Treffen und nicht zuletzt auch die bewußt entſtellte Bezeichnung der Veranſtaltung in der Preſſe hatten ihre Zugkraft nicht verfehlt, denn der Wagramſaal war völlig beſetzt, als die Sp. Vg. Oſt ohne den vei den Berliner Ausſcheidungskämpfen für die Eu ropametſterſchaften ner⸗ letzten Rieger auf das Podium ging. Nur Gun del uh lam zu einem Sieg, als ſein Gegner Durand in 10.25 Min. durch Hüftſchwung unterlag. Biroth hatte gegen Marton u. W. Bauer gegen Rivollier das Nachſehen nach Punkten, jedoch verloren die Franzoſen ſchon beim Auswiegen me⸗ gen Uebergewichts. Rivollier war ſogar 2 Kilo zu ſchwer. Pariſel beſiegte St. Rutkowſki ſicher nach Punkten und Clody ſiegte durch Aufgabe von Kuprath in 8 Minuten. A. Rutkowfki ſoll im Halbſchwergewicht, wo er anſtelle Rie⸗ gers ringen mußte, Bonnefond geworfen haben, ehe dieſer wenige Sekunden ſpäter in 6,20 Min. den Sieg erhielt. Minuth verlor gegen den viel ſchwereren Lafranchi nach Punkten. Der Rückkampf ſteigt am 13. März in Berlin. K. C. Europameiſterſchaften im Ringen Die Kämpfe am Samstag Die Europameiſterſchaften im Ringen wurden am Samstag in Stockholm begonnen. Die deutſchen Vertre⸗ ter ſchnitten durchweg zufriedenſtellend ab. Brendel und Müller gewannen ihren Kampf im Bantam⸗ bezw. im Halbſchwergewicht gegen Pappinen⸗ Finnland und Norek⸗Tſchechoſlowakei entſcheidend. Nur der Federgewicht⸗ ler Ohl⸗Groß⸗Zimmern mußte eine Punktniederlage durch den Schweden Karlſſon einſtecken. Ringer⸗Kongreß in Stockholm Am Freitag abend fand in Stockholm unter dem Vorſitz des Holländers Linden eine Sitzung der Ringer ſtatl, auf der die Europa⸗Meiſterſchaften den Hauptpunkt bildeten. Als Kampfrichter wurde wieder der Berliner Steputat auserſehen, während als Punktrichter der Deut⸗ ſche Brunner mittätig ſein wird. Schließlich iſt auch noch Deutſchland durch Kampan im Schiedsgericht vertreten. — des Nachwuchſes reſerpiert iſt, Ende März oder Aufang April eingeleitet. Es folgt der Große Stadtwaldpreis, der in den vier 25⸗Km.⸗Läufen ein auserleſenes Feld am Ablauf vereinigen wird. Das erſte größere Abendreunen bringt der 18. Juni(Mittwoch). Hier werden der Preis vom Rhein und das klaſſiſche Stundenrennen um das„Goldene Rad von Frankfurt“ auf dem Programm ſtehen.— Für den 20. Juli hat man ſich den Länder kampf Deutſch⸗ land— Schweiz geſichert. Der Retourkampf folgt acht Tage ſpäter in Zürich. Die Schweizer möchten den Kampf alljährlich in gleicher Form mit Frankfurt zuſammen durchführen. Der 10. Auauſt bringt den Ve rfaſſungs⸗ preis als Einleitungsreunen, ihm ſchließt ſich das Deutſche Steherby(4 mal 20 Klm.) an. Als Ab⸗ ſchluß der Saiſon folgt am 21. September der Große Preis von Frankfurt über 10 Kirometer. Hinzu kommt noch ein Berufsfliegerrennen um die Meiſterſchaft von Deutſchland, die ja bekanntlich in dieſem Jahre nach Punkten beſtritten werden ſoll. Die Steherrennen wer⸗ den dadurch an Reiz gewinnen, daß wieder hinter einer verkürzten Rolle gefahren wird.— Außerdem ſollen vom Mal an Abendrennen für Steher und Flieger, die in Frankfurt trainieren, ſtattfinden. Amerikas beſte Leichtathleten Vormachtſtellung der Studenten Der Generalſekretär der Amertcan Amateur Athlette⸗ Union ſtellt jedes Jahr eine Liſte der beſten amerikaniſchen Leichtathleten auf. In der ſveben erſchienenen neuen Olſte iſt vor allem bemerkenswert, daß in den Laufſtrecken bis 1000 Pards durchweg die Namen von Studenten zu ſinden ſind, ein neuer Beweis vom gewaltigen Aufſchwung des amerikaniſchen Hochſchulſportes. Die Zuſammenſtel⸗ lung lautet wie folgt: 100 Yards: Tolan⸗Univ. Michtgan. 2 60 Yards: Jack Elder⸗Notre Dame.— 220 Yards: G. Simpſon⸗Ohio.— 440 Pards: E. F. Bowen⸗Univ. Pitts⸗ burg.— 880 Pards: Phil. Edwards⸗Univ. Newyork.— 1000 Narbs: Ray Conger⸗Illinois Ac.— 1 Meile: Lermond⸗ Boſton AA.— 2 Meilen: E. Wide⸗Schweden.— 6 Meilen: L. Gregory⸗St. Joſephs CC.— Marathon: A. Michelſen⸗ Millroſe AC.— 120 und 220 Nards Hürden: S. Anderſon⸗ Univ. Washington.— 440 Pards Hürden: G. Allott⸗Den⸗ ver AC.— Gehen: Hinkel⸗Newyork AC.— Hochſprung ohne Anlauf: Osborn⸗Jllinois AC.— Dreiſprung: Kelly⸗Olym⸗ pie Elub.— Stabhochſprung: Sturdy⸗Los Angeles Ac.— Diskus: Krenz⸗Univ. Stanford.— Kugelwerfen: Me. Do⸗ nald Newyork AC.— Hammerwerfen: Merchant⸗Olympie Club.— Speerwerfen: Kibby⸗Univ. Stanford.— Fünf⸗ kampf: Cortots⸗Newyork Ac.— Zehnkampf: Doherty⸗Ca⸗ dillae AC. Arbeitsgemeinſchaft von Regatta⸗Vereinen Wie in Weſt⸗ und Süddeutſchland haben nun auch in Norddeutſchland und in Weſtdeutſchland ge⸗ meinſame Intereſſen die Regatta⸗Vereine und Verbände dieſes Gebiets zu einem engeren Zuſammenſchluß gerühr⸗ Die Tagung in Berlin beſchäftigte ſich außer mit der Regelung der Regatta⸗Termine ausführlich mit der Nok⸗ wendigkeit einer Herabſetzung der Regatta⸗Abgaben und der Koſten für die nach dem Grundgeſetz zu veröffent⸗ lichenden Ausſchreibungen, Meldungen uſw. Dem näch⸗ ſten Rudertag ſoll ein diesbezüglicher Antrag unterbreitet werden. Von einer Einſchränkung der großen Zahl der⸗ jenigen Regatten, die erfahrungsgemäß ſtets mit einer er⸗ heblichen Unterbilanz arbeiten, war merkwürdigerweiße keine Rede. Eine Ausdehnung ber Zulaſſung von Renn⸗ gemeinſchaften für die unbeſchränkten Rennen wurde grundſätzlich für alle Regattaplätze gewünſcht während ſig bisher nur für die ſechs Groß⸗Regatten in Berlin, Frankfurt a.., Hamburg, Leipzig, Mannheim und Mainz zugelaſſen waren, 9 Wander⸗Ruberfahrt des DR. 1930 Wie in jedem Jahr, ſo hat auch für 1980 der Unter⸗ Ausſchuß des Deutſchen Ruder⸗Verbandes ſeine Wander⸗ fahrt ausgearbeitet, deren Ausſchreibung demnächſt er⸗ ſcheinen wird. Diesmal iſt der deutſche Oſten und zwar die Oder as Wanderführtgebiet auserſehen. In Beſpre⸗ chungen mit dem Schleſiſchen Regatta⸗Verein, dem Reoatta⸗ Verein„Mittlere Oder“ in Frankfurt o. O. und dem Pom⸗ merſchen Regatta⸗Verein in Stettin wurde das Pro⸗ gramm für neun Rudertage ausgearbeitet. Als Beginn wurde der auf die Kampfſpieltage in Breslau ſolgende Montag, alſo der 30. Juni ſeſt⸗ geſetzt, wo die Fahrt in Ranſern mit einer Tagestour bis Maltſch beginnt. Die eigentliche Ruderfahrt ſchließt mit der Etappe. Schwedt⸗Stettin und erreicht damit eine Ge⸗ ſamtlänge von 490 Klm. Im Anſchluß daran ſoll unter Leitung des Stettiner und des Pommerſchen Regatta⸗ Vereins noch ein Ausflug nach Rügen und Umgegend ſtattfinden. 5 Die Ausloſung im Bezirk Heſſen und Heſſen⸗Naſſau Bei den Mannſchaftsmeiſterſchaften des Bezirks Heſſen und Heſſen⸗Naſſau zeigt die Ausloſung folgendes Bilbdt Obere Hälfte: Höchſter Tennisklub gegen Grünweiß Frank⸗ urt und Hanauer Hockeyklub gegen Tennisklub Rotweiß Mainz, Blauweiß Kaſſel gegen Wiesbadener Tennis⸗ und Hockeyklub, Tennisverein Heimgarten Frankfurt pegen Tennisverein Geldhauſen, Turngemeinde Darmſtadt gegen Eintracht Frankfurt, Alemannia Worms gegen Tennisklub Biebrich. Untere Hälfte: Kaſſel Rotweiß gegen Sieger aus Spiel Sportklub Forſthausſtraße Frankfurt gegen Tennis⸗ und Eislaufvexein Cronberg, Tennisklub Oberurſel gegen Tennisklub Schwarzweiß, Tennisklub Kaſſel⸗Wilehlmshöhe gegen Frankfurter Tennisklub 1914, Blauweiß Kreuznach gegen Tennisklub Mainz, Blauweiß Wiesbaden gegen Sportklub Frankſurt 1880. Der Tennis⸗ und Eisklub Darmſtadt, der den Titel verteidigt, ſpielt die Heraus⸗ forderungsrunde am 14. Sept. gegen den Sieger, der bis zum 17. Auguſt ermittelt ſein muß.. . ⁰ K m Chefredakteur Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: 5 A Meißner. Feuilleton: Dr. Stefan NRauyſer⸗ Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Bermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ eilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer 8 g G. ut. b.., Manndeim, K 1, 48 7 den Buda⸗ lavien ingen. rk an⸗ Reiſt inſo⸗ ftagen wurde, nſchaft rliner Ent⸗ uch in rliner Bran⸗ olizei⸗ Ent⸗ ſerten aſſiges teßlich önnen Kraft, zoden⸗ ſtliche weden Zunkt⸗ „Platz ezeich⸗ e Re⸗ ſſe in es in it auf Im g auf reich reins⸗ dort e. So gerlin e, der zerlin ſurde. ſtellte ihre völlig liner ner⸗ lam Min. arton ukten. t me⸗ Hwer. und n. A. Rie⸗ dieſer hielt. nach erlin. 55 3 — Montag, den 3. März 1930 Neue Mannheimer 3 9. Seite. Nr. 103 2 Aus dem Schachleben Generalversammlung des Schachklubs Mann- heim. Im Klublokal(Café„Metropol“) fand eine starkbesuchte Generalversammlung statt, die den nachstehenden Verlauf nahm. Laut dem vom ersten Vorsitzenden Dr. Staeble erstatteten Geschäfts- bericht hat sich die Mitgliederzahl im verflossenen Jahre von 130 auf 170 erhöht. Die Veranstaltungen standen im Zeichen einer vorsichtigen Finanz- olitik. Bei den Spielen im Rahmen der Arbeits- gemeinschaft der Schachklubs von Mannheim, Lud- wWigshafen und Umgebung hat bekanntlich der Schachklub Mannheim wieder gut abgeschnitten. Im Städte-Wettkampf mit Karlsruhe konnte der Schachklub Mannheim im Februar 1929 einen Sieg mit 13%: 67 buchen. Am 20/21. und 27/8. April 1929 wurde im„Kaufmannsheim“ in Mannheim das Turnier der Arbeitsgemeinschaft ausgetragen, aus dem Hugo Hussong-Ludwigshafen als erster Sieger hervorging. Am Winterturnjer 1928/29 be⸗ teiligten sich 44 Spieler. In der Meisterklasse ging Hussong als erster Sieger hervor und behauptete hiermit die Stadtmeisterschaft und den Titel des Hussong hat Abstattung um die Meister durch Klubmeisters für 1929/1930. sich während der Berichtszeit von acht Vorträgen für Fortgeschrittene theoretische Schulung innerhalb des Klubs sehr ver- dient gemacht. Ein großes schachliches Ereignis War im abgelaufenen Jahre die Abhaltung des Ober- rheinischen Schachkongresses im„Kaufmanns- heim“. Der Kongreß War eigentlich für Heidelberg Vorgesehen, doch trat der Schachklub Mannheim unter finanziellen Opfern in die Bresche, als der Schachklub Heidelberg von der Veranstaltung des Kongresses 1929 entbunden zu sein wünschte. Sieger in der Meisterklasse gingen mit gleicher Punktzahl Hugo Hussong und Hans Ruchti hervor. Beim Auslosungskampf zwischen beiden Meistern fiel der Wanderpreis endgültig an Hussong. Der Kongreß legte, wie gesagt, dem Schachklub Mann- Als eitung(Morgen⸗Ausgabe) innerhalb des Klubs haben sich gut eingeführt. Für das Jahr 1930 sind u. a, vorgesehen für den Monat Mai ein Kongreß der der Arbeitsgemeinschaft ange- schlossenen Klubs im„Kaufmannsbheim“, ferner am 6. April ein Städte- Wettkampf mit Heidelberg an 80 Brettern und im Herbst das Rückspiel mit Heidel- berg, außerdem ein Städte- Wettkampf mit Karls. ruhe. Mit dem Schachklub Stuttgart wird auf dem Korrespondenzwege ein Doppelfernkampf ausge- kochten werden. Der Ober rheinische Schach- kongreß 1930 wird voraussichtlich in Donau- eschingen stattfinden. Der Bericht des Vor- sitzenden wurde beifällig zur Kenntnis genommen. Protokollführer Klausen verlas das Protokoll der Generalversammlung 1929. Bomarius er- stattete den Kassenbericht, der eine befriedigende Entwieklung aufweist. Namens der beiden Kassen- revisoren beantragt Kirsch Entlastung des Kas- sierers. Die Entlastung wird einstimmig ausge- sprochen und ebenso die Genehmigung für den Vor- anschlag 1930 erteilt. Während der darauffolgenden Vorstandswahlen übernahm Ehrenpräsident Gude hus den interimistischen Vorsitz und sprach dem Gesamtvorstande namens der Generalversammlung den Dank für die erfolgreiche Leitung im abgelau- fenen Geschäftsjahre us. Der neue Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: erster Vorsitzender: Dr. Staeble; zweiter Vorsitzender und erster Schrift- führer: Horsch; erster Kassenwart: Bomarius, Schachwart: Baus; Beisitzer: Dr. Egon Meyes Dr. Prui, Römmig und Bruno Müller; Revt⸗ soren: Kirsch und Binkert. Längere Debattes entspannen sich über die Ausgestaltung des Fach- blattes der Arbeitsgemeinschaft. Auf diesen Punkt Werden Wir noch zurückkommen. g. Schachklub Mannheim. Nummer 6(Februar) der Monatsblätter der Arbeitsgemeinschaft Mannheim⸗ Ludwigshafen und Umgegend ist mit vielgestaltigem, anregendem Inhalt erschienen. Wie bereits im Be richt über die Generalversammlung angedeutet, ent- spann sich in dieser über die„Monatsblätter“ eine längere Debatte. Hermann Römmig betonte vom rein finanziellen Standpunkte aus, daß die Heraus- gabe von lokalen eigenen Schachblättern immer eine undankbare Aufgabe sei. Der 2. Vorsitzende Herbert Kann bestätigte, daß der Mannheimer Klub ein jähr- liches Defizit von gegen 380 Mk. wegen der„Monats- blätter“ zu decken hat, das im Etat nicht unter- gebracht werden kann. Er hofft, daß sich bei der zu erwartenden fleißigeren Bestellung seitens der 1 5s der Arbeitsgemeinschaft(Mannheim, Lud⸗ wigshafen, Worms, Mundenbeim, Frankenthal, Feu- denheim und Schwetzingen) diese Verhältnisse bes- sern werden. Ehrenpräsident Gudehus und Redak- teur Kadisch zollen der redaktionellen Ausgestal- tung der„Monatsblätter“ durch Hugo Hussong volle Anerkennung. Zuletzt Wurde auf Antrag des Vor- standes beschlossen, daß zur Deckung ein jährlichen heim finanzielle Opfer auf; aber Mannheim be- trachtete es mit Recht als eine Ehrenpflicht, in diesem Falle für Heidelberg einzutreten. An son- zweiter Binkert; stigen Veranstaltungen des abgelaufenen Jahres ist noch eine Simultanvorstelung des Großmeisters Spielmann zu erwähnen. Die Monatsblitzturniere Kassenwart: zweiter jun.; erster Schachwart: Blum; erster Bi Bücher wart: Lau Hartmann Danksagung Heimgange unseres lieben Entschlafenen Leonhard Horne sprechen wir unseren aufrichtigsten Dank aus Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Juliana Hornell geb. Hübner Familie Otto Hornelf Familie Hans Münz dos Für die zahlreichen Beweise inniger Teilnahme beim Mannheim(Eichelsheimerstr. 29) den 1. März 1930 Wird wieder wie neu repariert. Alle Reparaturen an Herden u. Oefen. Ferner Setzen, Putzen u. Ausmauern. Garantie für Brennen u. 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Ein entzückender André foanne Hans Junkermann Teddy Bill/ Paul Morgan Hermann Picha 5 5— e eee e 1 RN 8 1 Die letzten Spleitagel Anny Ondra das reizende Lustspielgirl in Sündige u. Süß . Film mit Augerdem der Dina Gralla Schleger: Fräulein Lausbub mit qul. Falkenstein, Albert Paulig, Robin rvine neueste Beginn: 3..30, 8 Uhr Musikalische Leitung: Lae led ſiatlonal Theater Mannheim. Montag, den 3. März 1930 Vorstellung Nr. 204 Außer Miete Vorrecht A Orpheus in der Unterwelt Burleske Oper in 2 Akten(4 Bildern) von Hector Cérmieux Neubearbeitung: Carl Rößler Musik von J. Offenbach Musikalische Leitung: Eugen Jochum Inszenierung: Alfred Landory Einstudierung der Chöre: Karl Klauß Einstudierung der Tänze: Aennie Häns Bühnenbilder: Dr. Eduard Löffler Technische Einrichtung: Walther Unruh Anfang 20 Uhr Ende gegen 23 Uhr Pers OR: Erstes Bild: Der Ted der Eurydice Die öffentliche Meinung Nora Landerich Orpheus, Direktor des Kon- servatofiums von Theben Walter Friedmann Eurydice Marg. Teschemacher Aristeus(Pluto), arkadischer Schafhirt u. Honighändler Helmuth Neugebauer Zweites Bild: Der Olymp Drittes Bild: Der Prinz von Arkadien Viertes Bild: Die Hölle Apollo noute 20 uhr Dlie groge 124 Dilettanten-Vorstollung 1 Heute nochmals Zirkuskes! Hannheims grone nosenmontatts- cout im Rosengarten „Die letzte Nacht im Zirkus Knie“ Eintritt Rosenlauben 13.— J. 50 des. Tischplitze—. 73 Karten bei Heekel, O 8. 10; Mhm. Musikhaus, O 7. 18. im Verkehrs-. verein. N 2. 4 im Rosengarten. 1 3554 Glo 8 Unser Fastnacht- programm: 9 1 1. Der Fim der etsten Storbesetzung 80»Der Schwur 72 es Mente Adams“ 0 Wetgessene Gesichten i Ein Fim von größten Ausmaben Wenn men gefragt wird, wos es heute schenes in Fennheim gibt, dann kann man nur ontworten: „wei junge Nexzen⸗ Ein Füm, der slles des enthlt, Was sich jedes wünscht. Unsere Aufang glich 5 Uhr 5 lun J. 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