1 * ten iſt. Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50 Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, 12 mal. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhoſſtraße 6, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich Beilagen: Montag: Spori der N. M. Z./ Dienslag wechſelnd Donnerslag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Pyſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: — Telegramm ⸗Adreſſe: : Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Sammel⸗Nummer 24951 Nemazeit Maunheim 0 Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.— 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr. Für im — Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Seſetz und Recht Mannheimer Muſikzeitung Abend⸗Ausgabe Montag, 3. März 1030 Jahrgang- Nr. Joa Reithstagsdebatte über Steuer- und Detkungsſrage Verſchleppungstaktik . unſeres Berliner Büros Berlin, 3. März. Im Reichskabinett iſt es heute zu einer Entſchei⸗ dung noch nicht gekommen. Man hat die Debatte über die Steuer⸗ und Deckungsfragen fortgeſetzt. Der Reichsfinanzminiſter hat entſprechend den geſtri⸗ gen Beſchlüſſen ſeiner Fraktion keinen Zweifel dar⸗ über gelafſen, daß er ein Notopfer auch in ver⸗ ſchleierter oder gemilderter Form nicht vertreten könne. Dennoch iſt man auf Betreiben des Kanzlers dahin übereingekommen, daß, wie es in dem amt⸗ lichen Kommuniqus ausgedrückt wird,„im Hinblick auf den Ernſt der Situation“ jede Möglichkeit er⸗ örtert werden müſſe, die für die Parteien vielleicht tragbar erſcheinen könnte. Da die Gegenſätze zwiſchen der Volkspartei auf der einen, Zentrum und Sozialdemokratie auf der anderen Seite in unverminderter Schärfe Wefter beſtehen, hat ein ſolcher Verſuch kaum irgend welche Ausſicht, zu einem Ergebnis zu füh⸗ ken. Wenn die Beratungen des Kabinetts trotzdem auf morgen vertagt worden find, ſo iſt das offenbar aus dem allgemeinen Wunſch heraus geſchehen, die Entſcheidung möglichſt bis nach der Erledigung des Youngplanes hinauszuzögern. Beamte gegen einſeitige Veſteuerung Telegraphiſche Meldung a Berlin, 3. März. Der Vorſtand des Reichsbundes der höheren Be⸗ aten hat in ſeiner geſtrigen Sitzung eine Ent⸗ schließung gefaßt, die ſich mit der Frage des Not⸗ opfers beſchäftigt und in der es heißt: Die Beamtenſchaft kann keinen Rechtsgrund dafür erkennen, daß ſie zur Deckung dieſes oder eines an⸗ deren Teiles der allgemeinen Haushaltsausgaben einſeitig herangezogen wird. Sie iſt umſo weniger in der Lage, die ſich ergebende Belaſtung allein zu tragen, als ihre Bezüge ſeit Jahrzehnten hinter der allgemeinen Lohnentwicklung zurück⸗ geblieben ſind und durch die Gehaltsregelung von 1927 nur ein Teil dieſes Zurückbleibens aufgeholt worden iſt. Einem allgemeinen, das ganze Volk treffenden Notopfer wird ſich die höhere Be⸗ amtenſchaft nicht verſchließen. Sie lehnt aber eine einſeitige Belaſtung zu ihren Ungunſten als eine Sonderbeſteuerung ab. Die Entſchließung wurde Reichskanzler überreicht. „Ein demokratiſcher Vermittlungs⸗ Vorſchlag Drahtbericht unſeres Berliner Büros ! Berlin, 3. März. Die demokratiſche Fraktion ſtellt einen neuen Vorſchlag zur Debatte, der ſich an die vom Reichsernährungs⸗ miniſter Dietrich im Kabinett vertretene Anre⸗ gung anlehnt, den Fehlbetrag von 100 Millionen Mark bei der Arbeitsloſenverſicherung vorläufig durch einen Zuſchlag zur Einkommenſteuer au entnehmen, der aber ſpäter wieder zurückzuerſtat⸗ Der Vorſchlag iſt jetzt dahin modifiziert worden, daß dem„„wirtſchaftlich Leiſtungsfähigen“ ein Notbeitrag auferlegt werden ſoll, daß ihnen aber gleichzeitig eine Reichsanleihe ausge⸗ bändigt wird, die bei der Steuerentrichtung im Jahre 1931 in Zahlun j genommen werden muß. Die Ausſichten dieſes Vermittlungsvorſchlages, mit deſſen Hilfe die demokratiſche Fraktion die Kriſe glaubt aufhalten zu können, werden freilich recht gering veranſchlagt. Daß die Volkspartei dieſe Brücke der Verſtändigung werde beſchreiten können, iſt nach ihren geſtrigen Beſchlüſſen wohl ſchwerlich anzunehmen. Aber es ſcheint auch keineswegs ſicher, daß die übrigen Regierungsparteien ſich auf dieſer Baſis zuſammenfinden werden. heute vormittag dem gemäß eingeſchränkte aber Hellpach verzichtet auf ſein Mandat Telegraphiſche Meldung Heidelberg, 3. März. Der frühere badiſche Unterrichtsminiſter und Staatspräſident Prof. Dr. Hellpach hat in einem Schreiben an den Geſchäftsführer der Demokratiſchen Partei, Staatsſekretär a. D. Oskar Meyer, M. d.., mitgeteilt, daß er ſein Reichstagsmandat niederlegt und gleichzeitig aus der Leitung der Deutſchen Demokratiſchen Partei ausſcheidet. Das Schreiben erklärt, daß Prof, Hellpach zu die⸗ ſem reiflich überlegten Schritt nicht durch perſönliche Verſtimmungen, ſondern durch den Wunſch veran⸗ laßt wurde, Bindungen abzuſtreifen, die ſeine Meinungsäußerungen oder Entſchlußfaſſung zu den großen innerpolitiſchen Problemen der Zeit be⸗ ſchränken müßten. Die Begründung Ein Brief an Staatsſekretär a. D. Dr. Meyer Hellpach hat die Niederlegung ſeines Mandates durch folgenden Beef an e Dr. Meyer begründet. Hochverehrter, Ueber Herr Meyer! Als dem geſchäftsführenden Vorſitzenden der deutſchen demokratiſchen Partei zeige ich Ihnen an, daß ich hiermit mein Reichstagsmandat ſowie meinen Mitvorſitz in der Partei niederlege. Völlig ſpontan haben mir vor jetzt genau zwei Jahren die Reichstagswahlkreiſe Pfalz und Heſſen unmittelbar nacheinander ihre Kandidaturen ange⸗ tragen. Als ich mich zur Uebernahme beider durch⸗ aus unſicheren Kampagnen entſchloß, ſetzte mich die Partei auf einen durchaus ſicheren Platz der Reichs⸗ liſte, da ich es hiervon abhängig gemacht hatte, die außerordentliche Strapaze eines wochenlangen Wahlkampfes in zweien unſerer Rieſenwahlkreiſe auf mich zu nehmen. Alle anderen Bedenken hatte ich, nach langem und ſtärkſtem Drängen der beiden Kreiſe, zurückgeſtellt, hinter die Bereitſchaft zu einem Verſuch: ob das Mandat wir Zeit und Kraft für eine zwar natur⸗ doch noch ernſthafte Wahrnehmung meines Berufswirkens als Gelehrter (als Forſcher und Lehrer) laſſen— und ob es mir die poſitive Möglichkeit verſchaffen werde, im Parlament an den großen und dringlichen Aufgaben einer Reichs⸗, Reichstags⸗ und Reichstagswahl⸗Refor m, ſowie einer völ⸗ ligen Neuſchöpfung des bürgerlichen Parteiweſens mitzuwirken.: Der Verſuch iſt nach feder Richtung hin vollkommen negativ ausgefallen. 1. Die zunehmende Arbeitsanarchie des Reichstags vereitelt alle noch ſo kurzfriſtigen zeitlichen und fachlichen Dispoſitionen, wie ſie für die Aufrechterhaltung eines noch ſo beſcheidenen Maßes von beruflichem Schaffen, zumal beim Wohn⸗ ſitz an der Peripherie des Reichs, notwendig ſind. Nahezu jeden ſeiner Wochenpläne hat der Aelteſten⸗ rat nach kurzem wieder umgeſtoßen. In wachſender Regelmäßigkeit hat er ſämtliche Wochentage, auch die Montage und Samstage, mit Vollſitzungen belegt. Alle Einſprüche der weitab von der Reichshaupt⸗ ſtadt wohuhaften Abgeordneten ſind erfolglos ge⸗ blieben. Völlig erfolglos(und lediglich mit dem Echo einer befremdlichen Einſichtsloſigkeit der in Berlin anſäſſigen Mitglieder gegenüber der Situ⸗ ation der andern) hat unſer Fraktionskollege Hr. Ehlermann im Ausſchuß 21 vor einiger Zeit an dieſer Geſchäftsgebarung Kritik geübt. Unter ſolchen Umſtänden wird ein parlamentari⸗ ſches Mandat für den nicht in Berlin Anſäſſigen immer gewiſſer die Berufszerrüttung bedeu⸗ ten. Mit größtem Nachdruck weiſe ich Ihnen gegen⸗ über auf die außerordentliche ſtaatspolitiſche Gefahr hin, die in dem Gehenlaſſen dieſer Arbeitszerfahrenheit des Reichsparlaments liegt Das Ausſcheiden einer ganzen Reihe von Gelehr⸗ ten und das Fernbleiben bedeutender Träger der Wirtſchaft kind Anzeichen dafür, daß unſer Parlament inſtanz ſich ſchließlich nur noch aus Einwohnern von Berlin, vertretbaren Beamten(mozu leitende ebenſo wie Ge⸗ lehrte naturgemäß nicht zählen) und in der Haupt⸗ ſache aus Exiſtenzpolitikern zuſammenſetzen wird, teils aus ſolchen, die als angeſtellte Intereſſen⸗ vertreter hineindelegiert ſind, teils aus andern, die überhaupt ihr materielles oder moraliſches Daſein auf ein Mandat bauen. Damit aber hört das Parlament auf, echte Volksvertre⸗ tung zu ſein, und es würde reif dafür werden, andern politiſchen Vertretungsformen zu weichen, in denen das wirkliche Volkstum des geſamten Reiches ſeinen Spiegel und Ausdruck findet 2. Ausſchlaggebend iſt aber für meinen heutigen Schritt der Fehlſchlag jener Erwartungen, die ich in das poſitive Wirken im Reichstag geſetzt hatte. Zwar weiß ich, daß für die mir im beſonderen zufallende kulturpolitiſche Aufgabenſphäre der Reichstag nur dürftige Zuſtändigkeiten beſitzt, menn dieſe Tatſache auch keineswegs die tief beklagenswerte geiſtpolitiſche Teilnahmsloſigkeit ent⸗ ſchuldigt, die ſich in unſerem Parlament wiederholt und z. B. auch im vorigen Juni(10.—12.) kundgab, als dreitägigen, hochſtehenden Kulturdebatten anläß⸗ lich der zweiten Beratung des Reichshaushaltplanes nur ein beſchämend kleiner Bruchteil der Abgeordne⸗ ten, durchſchnittlich etwa ein Zehntel, die Ehre der Anweſenheit und des Gehörs ſchenkte. Aber auch die großen verfaſſungs⸗ und herrſchafts⸗ politiſchen Reformaufgaben, von deren bal⸗ diger Löſung gutenteils die politiſche Zukunft des Reiches abhängen wird, ſind in dieſen verfloſſenen eindreiviertel Jahren des neuen Reichstags weder von ſeiner Geſamtheit noch von ſeiner Regierung, noch von unſerer Partei weſentlich vorangetrieven worden. Die Initiative in der Reichsreform liegt heute geradezu außerhalb des Reichstages und der Reichsregierung bei einem überparteilichen Kreiſe von Männern des wirkenden Lebens, die ein vormaliger Kanzler um ſich verſammelt hat. Die Parlamentsreform iſt über Bagatell⸗ maßnahmen dritter Größenordnung wie die zeitweilige Beſeitigung des Redepultes, die mecha⸗ niſche Quotiſierung der Redezeiten und die Frei⸗ fahrt⸗ und Diätenentziehung gegenüber radauluſti⸗ gen Mitgliedern nicht hinausgekommen. Gegen den ſtillen Widerſtand, welchen vor allem die ſtärkſte Partei des Reichstages und Reichskabinettes einer geſunden Wahlreform entgegenſtellt, iſt niemals energiſch angegangen worden. Ebenſowenig hat gegenüber dieſer Partei die unſere in den reichslebenswichtigen Fragen einer ge⸗ ſunden Reichsfinanz⸗ und Reichsſozialreform die⸗ jenige Stoßkraft entfaltet, die ihr trotz ihrer zahlen⸗ mäßigen Unterlegenheit angeſichts ihrer ausgezeich⸗ neten geiſtigen Ausrüſtung anſtehen würde. 3. Am ſchmerzlichſten aber hat unſere Partei ſich der Aufgabe einer Wiedergeburt des Par⸗ teiweſens verſagt. Die Hauptvorſtands⸗ ſitzung vom 8. Februar ds. Is. hat es unwiderleglich kundgetan, daß unſere hauptverantwortliche Partei⸗ jede ſchöpferiſche, überhaupt jede handelnde Beteiligung an dem Werden einer ſtarken, ſtaatsbejahenden Partei der bürgerlichen Mäßigung in ihrer Mehrheit ablehnt, ja ver⸗ wirft. Dieſer Haltung, daß nuumehr das Geſetz des Handelns in größten innerdeutſchen Fragen an die Rechte übergegangen iſt, kann ich mich nicht auſchließen und auch nicht fügen. Denn es iſt allerdings meine Ueberzeugung, daß die Neuſchöpfung unſeres Parteiweſens gleich aller Politik uur durch Handeln und nicht durch„Abwarten“ geleiſtet werden kanu. 5 ich vor meinem politiſchen Gewiſſen 1 an ſolchem Handeln teilzunehmen, wo es ſich darbietet und Bindungen abzuſtreiſen, welche meine Meinungsäußerung oder Entſchlußfaſſung beſchränken müßten. Solche Bindungen liegen, wie Darum bin der Abtreibung und gewiſſer Moldenhauer gegen das Notopfer in jeder Form ich anerkenne, ebenſowohl in meinem der Reichsliſte entſtammenden Mandat(nicht verfaſſungsformell aber moraliſch) wie in meiner Stellung als Mit⸗ vorſitzender der Partei. In dieſem Sinne bitte ich die Mitglieder der Reichstagsfraktion und des Reichsparteivorſtandes meinen Entſchluß aufzufaſſen und zu würdigen. Keinerlei perſönliche Verſtimmung hat daran teil. Mit der beſonderen Bitte auch an Sie, lieber Herr Meyer, meinem Schritt, der reiflich und ſachlich überlegt iſt, die entſprechende Wertung nicht zu ver⸗ ſagen, bleibe ich in aufrichtiger Hochſchätzung und Verbundenheit Ihnen ſtets ergeben als Ihr (gez.) W. Hellpach. Deutſch-öſterreichiſches Strafrecht Wiederbeginn der Verhandlungen Am heutigen Montag tritt wieder in Wien die deutſche und öſterreichiſche Strafrechtskonferenz der beiden Parlamente, alſo des Reichstags und des Nationalrats zuſammen, nachdem der reichsdeutſche Ausſchuß die erſte Leſung des Strafgeſetzentwurfes in 127 Sitzungen zu Ende geführt hat. Die gemein⸗ ſame Bearbeitung mit Oeſterreich iſt bereits bis zum 16. Abſchnitt gediehen. Es handelt ſich alſo jetzt darum, die weiteren Abſchnitte vorzunehmen. Lei⸗ der iſt bezüglich des ganzen Entwurfes noch alles im Fluß, und man kann auch nicht von einer end⸗ gültigen Einigung zwiſchen Wien und Berlin ſpre⸗ chen. Die Todesſtrafe z.., abgeſchafft durch die öſterreichiſche Verfaſſung, iſt zwar im reichsdeut⸗ ſchen Strafrechtsausſchuß mit knapper Mühe, näns⸗ lich mit Stimmengleichhetit für und gegen gefallen, aber niemand kann fſagen, wie es einmal bei der Abſtimmung im Plenum des Reichstags werden wird. Unentſchieden geblieben ſind auch die Strettfragen der Gottesläſterung, der Beſchimpfung einer Religionsgemeinſchaft, der Ehebruchsſtrafe, Sittlichkeitsdelikte. Da die Entſcheidung über dieſe Dinge auf politiſchem Gebiet liegt und von der Parteigruppierung der Parlamente abhängt, wird wohl noch viel Waſſer den Rhein und die Donau hinunterlaufen, bis aus den beiderſeitigen Entwürfen ein wirklich einheit⸗ liches Werk wird.. Und das ſchlimmſte: die An p 41 ſung des neuen Strafgeſetzbuches an alle die vielen Geſetze, mit de⸗ nen es zuſammenhängt. Das„Einführungsgeſetz zum neuen Deutſchen Strafgeſetzbuch und zum Straf⸗ vollzugsgeſetz“, das vor einiger Zeit vom Reichs⸗ juſtizminiſterium als amtlicher Entwurf veröffent⸗ licht wurde, iſt ein dicker Band von 202 Seiten dem alten Strafgefetzbuch dienten 1870 nur acht Pa⸗ ragraphen zur Einf hrung. Das neue Anpaſſungs⸗ geſetz ſollte urſprünglich auch nur ein paar Ueber⸗ leitungsbeſtimmungen enthalten, die zum Inkraft⸗ treten des neuen Strafrechts erforderlich ſind. Es zeigte ſich aber bald, daß die Strafrechtsreform mit ihren modernen Gedanken kaum ein einziges Ge⸗ biet unſeres Geſetzesſyſtems unberührt läßt. Und tatſächlich ſehen jetzt die 202 Artikel Aenderun⸗ gen von über hundert verſchiedenen Reichsgeſetzen vor. Dazu gehören nicht nur die eigentlichen ſtrafrechtlichen Nebengeſetze, wie Sprengſtoffgeſetz, Spionagegeſetz, Preſſegeſetz uſw., ſondern auch viele andere, die ſcheinbar mit dem Strafrecht nichts zu tun haben und doch in mancher⸗ lei Hinſicht einer Angleichung bedürfen, ſo das Bür⸗ gerliche Geſetzbuch, die Zipilprozeßordnung, die Ge⸗ ſetze über das Urheberrecht, Arbeitsgerichts⸗ und Arbeitsloſen⸗Verſicherungsgeſetz, Handelsgeſetzbuch, Steuer⸗ und Verkehrsgeſetze. Ja ſogar das alte „Sklavenraubgeſetz“ von 1895, das kaum noch jemand keunt, muß in die Verjüngungsmühle des Einfüh⸗ rungsgeſetzes. Die Aenderungen beſtehen oft nur in wenigen Worten, die neu gefaßt werden. Bei manchen Ge⸗ ſetzen dagegen, insbeſondere bei der Strafprozeßord⸗ nung und beim Gerichtsverſaſſungsgefetz muß ein völlig neuer Teyt eingeſetzt werden. Von den 506 Paragraphen der Strafprozeßordnung erſcheinen nicht weniger als 240 Paragraphen abänderungs⸗ reif. Abgeſehen von der eigenlichen Strafrechts⸗ Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗ hterung 5 leine Lex Jakubow⸗ ug der Unterſuchungs⸗ kil), abermalige Erleichter! haft der Lex Höfle von 1927). 31 bs wird ein ſo umfangreiches Einfüh⸗ rungsgeſetz die Ueberſichtlichkeit unſerer Rechtsord⸗ nung nicht gerade erhöhen. Zum mindeſten in der Uebergangszeit werben die Juriſten die geplagteſten Leute von der Welt ſein. Richter und Anwälte können dan noch ein Geſetz anwenden, ohne ſich im„ wiſſern, ob die früheren Be e 1 Noch beden klicher ls dieſer Uebel ſtand dürfte die Gefahr ſein, daß die des Beſtimmungen den Parlamenten allzu eilig durchgepeitſcht wer⸗ Heißt es doch in der Begründung des miniſte⸗ Inen Einführungsgeſetzes n En das neue twurfes, die allerdringendſte Aufgabe ſei Strafrecht ſo ſchnell wie möglich in Kraft treten zu laſſen. Beſſer wäre es, die Parla⸗ mente und ihre Ausſchüſſe vor Uebereilung zu war⸗ Denn es könnten bei dem überhitzten Tempo 1 s Neſt der Reform gelegt werden, K Kuckuck mit denen eine künftige Juſtiz nichts anzufangen ' Man möge ſich alſo Zeit laſſen Die Oeſter⸗ icher müſſen ja ebenfalls noch ein Einführungs⸗ geſes vorbereiten. Sechzig Jahre lang iſt Deutſch⸗ land mit dem alten Strafgeſetzbuch leidlich ausge⸗ kommen. Es iſt, von vernünftigen Richtern menſch⸗ lich angewandt gar nicht ſo ſchlecht, als man es im Eifer der Reform hingeſtellt hat. Das neue Geſetz ſollte erſt in Kraft treten, wenn es voll ausgereift und mit der übrigen Rechtsordnung in befriedigen⸗ den Einklang gebracht 2 Grundfragen der heutſchen öffentlichen Verſchuldung Die Frage der öffentlichen Verſchuldung bildet im Zuſammenhang mit der Notwendigkeit einer umfaſſenden Finanzreform das Problem unſe⸗ rer Tage. Auf welchen Grundlagen aufbauend eine ſolche Reform einzuſetzen haben wird, verſucht Dr. Hedwig Reinhardt in einer im Verlag 0 Reiß⸗Berlin erſchienenen Schrift, der vor allen Dingen eine mit außerordentlichem Fleiß durch⸗ geführte Sichtung und Syſtematiſierung des um⸗ fangreichen und zum Teil noch verworrenen und ungeklärten Stoffes nachzurühmen tſt, zu zeigen. Die„Lücke in der Verfaſſungs⸗Geſetzgebung“(Rege⸗ lung des ſteuerlichen, aber nicht des ſchuldenmäßi⸗ gen Ausgleichs zwiſchen Gebietskörperſchaften in der Deutſcher Reichsverfaſſung), die„der Juriſt nicht ſchließen kann“(Anſchütz) will die Verfaſſerin ent⸗ weder anſchließend an Artikel 9 oder an Artikel 11 der Reichsverfaſſung ausgefüllt ſehen. Wie weit eine Verbreiterung der genannten Verfaſſungs⸗ beſtimmungen jedoch ohne tiefgreifende Umgeſtal⸗ tung der Verfaſſung überhaupt möglich ſein wird, mag dahingeſtellt bleiben. Von großer Bedeutung ſind vor allem die von gründlichem Wiſſen getragenen Ausführungen der — nebenbei bemerkt aus Mannheim ſtammenden— Verfaſſerin über die Entwicklung der Vorkriegsver⸗ ſchuldung, der Kriegsfinanzierung, der Schulden⸗ wirtſchaft der Inflationszeit und der Stabiliſie⸗ rungsneriode. Sie bilden zuſammen mit den Dar⸗ legungen über den funktionalen Zuſammenhang und die kauſale Beziehung von Wirtſchaftsbewegung und öffentlichen Schulden den wertvoöllſten Teil des Buches.— m. Ultimatum Ghandis an den Vizekönig — Ahmedabad, 3. März. Ghandi übergab geſtern abend nach dem Gebet den Brief mit ſeinem Ulti⸗ matum einem Engländer namens Reginald Rey⸗ nolds mit dem Erſuchen, ihn dem Vizekönig perſön⸗ lich zu übergeben. Reynolds, der eit einiger Zeit in Ghandis Umgebung lebt, wird unverzüglich nach Delhi abreiſen. Man glaubt, daß das Ultimatum eine achttägige Friſt gibt. Einzelheiten über den Feldzugsplan ſoll der Brief nicht enthalten. Es wird erwartet, daß es Ghandi ſelbſt entſcheiden wird, wo die„Verweigerung des bürgerlichen Gehorſams“ beginnen ſoll. — Buenos Aires, 3. März. Anläßlich der Kon⸗ greßwahlen kam es in verſchiedenen Landesteilen zu Zuſammenſtößen, bei denen ſechs Perſonen ge⸗ tötet und 20 verletzt wurden. Ausgabe) Keſſeltreiben gegen Dr. Grützner Drahtbericht Berliner Büros Berlin, 3. März. Gegen den ſozialdemokratiſchen Senatspräſiden⸗ ten Dr. Grützner, der ſich„erdreiſtet“ hat, den Parteivorſtand darauf aufmerkſam zu machen, daß inzwiſchen verabſchiedeten Miniſters Grze⸗ ſinſki Verhalten in höchſt ärgerniserregender Weiſe gegen die Beamtenpflicht verſtoße, iſt ein friſchfröhliches Keſſeltreiben im Gange. An ihm ſind nicht nur die eigenen Parteigenoſſen beteiligt, ſon⸗ dern auch gewiſſe bürgerliche Blätter der Reichs⸗ hauptſtadt. Das äußerſte leiſtet ſich indes der„Vor⸗ wärts“.„Der Verachtung preisgegeben“ überſchreibt das ſozialdemokratiſche Hauptorgan ſei⸗ nen Haßgeſang g 1„Ehren⸗Grützner“ Dieſer Verachtung preisgegebene“ Grützner hat dem Deutſchtum im Rheinland große Dienſte ge⸗ leiſtet. Sein mar ftes Eintreten für die der utſchen Intereſſen fühorte u, daß er während des Ruhr⸗ kampfes von den Franzoſen ausgewieſen wurde. Damals war er das Paradepferd der Sozialdemo⸗ kratie. Jetzt iſt mit einem Schlag die Erinnerung an ſeine Leiſtungen weggewiſcht. Grützner, der dem unſeres A Des „der 1, Hauptvorſtand des Vereins für das Deutſchtum im Ausland angehört, hat ſich ſonſt 9250 um Unbe⸗ fangenheit bemüht. Das alles ſcheint die Sozial⸗ demokratie nicht zu vertragen. Man geht ſoweit, gegen Grützner alle Maßn⸗ ſeines Boykotts Das Ganze iſt charakteriſtiſch für das in der hmen zur Durchführung zu treffen. Schickſal der Akademiker jalbemokratie. Plo liche! r Wahnſinn eines Schlächtermeiſters Telegraphiſche Meldung Berlin, 3. März. In Bern au ſpielte ſich, wie die„Voſſiſche Ztg.“ berichtet, ein unheimlicher Vorfall ab. Ein Schläch⸗ termeiſter S. forderte ſeinen 15 jährigen Lehr⸗ ling auf, mit ihm in den Schlachtraum zu kommen. Dann verſchloß er die Tür und begann die Schlacht⸗ meſſer zu ſchleifen und bereitzulegen. Der Lehrling half ihm nichtsahnend bei der Arbeit. Plötzlich griff der Meiſter nach einem Strick, um den Jungen an den Schlachtbock zu binden. Erſt jetzt wurde ſich der Lehrling darüber klar, daß er ſelbſt dem Meiſter als Schlachtopfer dienen ſollte, Laut um Hilfe rufend verſuchte er aus dem Raum zu fliehen. Der Geſelle des Schlächters, der durch den Lärm aufmerkſam ge⸗ worden war, brach die verſchloſſene Tür zu dem Schlachtraum auf und es gelang ihm, den Irrſin⸗ nigen zu Boden zu werfen und ihm dadurch, daß er den Arm brach, das Schlachtmeſſer zu entwinden. Der Schlächter wurde ſofort der Provinzial⸗Irren⸗ anſtalt Eberswalde zugeführt. Selbſtmord zweier Brüder — Berlin, 3. März. Die Bäckergeſellen Helmut und Ernſt Brett wurden heute früh in ihrer Woh⸗ nung in Spandau erſchoſſen aufgefunden. Wie die Ermittlungen ergaben, haben die beiden Brüder wegen un heilbarer Krankheit den Tod geſucht. Mit Gas vergiftet — Hamburg, 3. März. Drei Todesopfer hat eine Gasvergiftung in einer Wohnung in der Die⸗ derich⸗Straße gefordert, wo in der vergangenen Nacht von einem heimkehrenden Familienmitglied die Be⸗ ſitzerin der Wohnung, eine 42jährige Fran Men⸗ ſer, und ihr Bruder tot in den Betten aufge⸗ funden wurden. Am Gasherd in der Küche war der Schlauch gelöſt und der Hahn nicht geſchloſſen. Ein in einem Nebenzimmer untergebrachter Unter⸗ mieter wurde ebenfalls tot in ſeinem Bett auf⸗ gefunden. Großfeuer in New⸗Orleans— Millionenſchaden — New Orleans, 3. März. Am Sonntagabend brach auf den Kais am Miſſiſſippi Feuer aus, das einen rieſigen Umfang annahm. Mehrere Lager⸗ häuſer wurden völlig in Aſche gelegt. Der Schaden wird auf 3 Millionen Dollar geſchätzt. Dabei iſt die Darſtellung, als habe Grützner aus irgend welchen perſönlichen Motiven gehandelt, abſo⸗ lut irreführend: Schon ſeit Anfang Januar hat er den e erſucht, die peinliche Angelegen⸗ heit in O 1 zu bringen und es iſt ihm ſogar ausdrücklich atteſtiert worden, daß er ſeine Pflicht als Part eimitglleb vollkommen erfüllt habe. Auch wenn ein Mittagsblatt, das ſich Grzeſinſki beſon⸗ ders liebevoll annimmt, den Ausſpruch des verſtor⸗ benen Maximilian Harden zitiert:„Unterm Nabel iſt Privatſache“, ſo iſt das doch cum grano salis zu verſtehen. Gerade Harden hat zu⸗ gegriffen, wenn es ſich um politiſche Perſönlichkei⸗ ten handelte man braucht da nur an den Fall Eulenburg zu erinnern. Ein Miniſter hat eben gewiſſe Rückſichten zu üben, Die illegitimen Auf⸗ faſſungen, die in der Familie Grzeſinſkis vielleicht traditionell ſind, würden, wenn alle Be⸗ amten, die im Vorgeſetztenverhältnis leben, ſie nach⸗ ahmen wollten, zu einer irreparablen Erſchütte⸗ rung des Autoritätsbegriffes führen. Jedenfalls trifft die„Germania“ das Richtige, die kurz und erſchöpfend ihr Urteil dahin zuſammen⸗ faßt:„Das Verhalten eines Miniſters iſt Angelegenheit öffentlichen Inter⸗ eſſes. Wir halten es für unfruchtbar, mit der Sozialdemokratie über moraliſche Begriffe zu rech⸗ ten. Der Rücktritt Grzeſinſkis konnte nur die ein⸗ zige Antwort auf die gegen ihn erhobenen Angriffe ſein, ſofern er ſie nicht zu entkräften vermochte. Das wird wohl die Meinung aller unvoreingenom⸗ menen Leute ſein.“ Verbrechen oder Unglücksfall? — Breslau, 3. März. Der Berginvalide Gerſch, der ein einſames Haus an der Chauſſee zwiſchen Lud⸗ wigsdorf und Falkenberg bewohnte, iſt, wie die „Breslauer Zeitung“ meldet, am Sonntag früh von einer Landjägerſtreife halb verkohlt unter den Trüm⸗ mern des eingeäſcherten Gebäudes aufgefunden wor⸗ den. Da die näheren Umſtände die Möglichkeit eines Verbrechens offen ließen, wurde die Glatzer Staatsanwaltſchaft in Kenntnis geſetzt. Geſtern nach⸗ mittag iſt die Brandſtätte von zwei Beamten der Breslauer Kriminalpolizei unterſucht worden. Mordanklage gegen Tetzuner — Regensburg, 3. März. Der des Mordes und Verſicherungsbetruges beſchuldigte Kaufmann Tetz⸗ ner iſt vom Unterſuchungsrichter eingehend ver⸗ nommen worden. Er gab eine ausführliche Schilde⸗ rung ſeiner Tat. Die Staatsanwaltſchaft Regens⸗ burg wird wegen Mordes und Mordverſuchs An⸗ klage erheben. Die Hauptverhandlung wird voraus⸗ ſichtlich Ende März oder Anfang April ſtattfinden. Das Bildergeſchäft der Bank für deutſche Beamte Berlin, 3. März. iquidation ſtehende Bank für deut⸗ ſche Beamte hat bekanntlich gegen ihre früheren Leiter und Aufſichtsrats⸗ Mitglieder Schadenerſatzklage angeſtrengt mit der Begründung, daß deren fahrläſſige Geſchäftsführung den Zuſam⸗ menbruch des Beamtenfinanzinſtituts herbeigeführt hat. Einer dieſer Prozeſſe iſt jetzt bereits zugunſten der Bank für deutſche Beamte entſchieden worden, und zwar die Regreßklage gegen Alois Weber wegen des bekannten Bildergeſchäftes, das erhebliche Verluſte gebracht hat, da die Gemälde, die als Deckung für Millionenkredite gedient haben, nur ſehr problematiſchen Wert haben. Das Land⸗ gericht III hat der Klage der Bank für deutſche Beamten ſtattgegeben, nach der der Direktor Alois Weber zum Schadenerſatz verpflichtet und die Fahrläſſigkeit ſeiner Geſchäftsführung feſtgeſtellt wird. Zunächſt ſind nur 10 000 Mk. eingeklagt wor⸗ den, um die Vergleichsmaſſe nicht durch zu hohe Die jetzt in L Prozeßkoſten zu belaſten. Vadiſche Politik Sparerlaß des Anterrichtsminiſters Angeſichts des auf Oſtern 1930 zu erwart tenden ſtarken Andranges zu den Höheren Lehranſtalten hat Unterrichtsminiſter Dr. Re m m ele einen Er⸗ laß hinausgegeben mit der Tendenz: Keine Er, höhung der Lehrerzahl. Es wird für zu⸗ läſſig erklärt, daß die Klaſſenhöchſtſtärke auch etwa überſchritten werden kann. Parallelklaſſen, die der Schülerzahl nach nicht zu rechtfertigen ſind, ſollen zuſammengelegt werden. Wenn ſich auch ſonſt Möglichkeit einer Zuſammenlegung ergebe, man davon Gebrauch machen. Die von den einzelnen Lehrern zu erteilenden Unterrichtsſtunden ſollen der Höchſtgrenze entſprechen. t dis ſo möge Das Pforzheimer Verſammlungsverbot erneuert Durch eine Bekanntmachung des Miniſters des Innern vom 28. Februar iſt das Verbot von Um⸗ zügen und Verſammlungen unter freiem Himmel in der Stadt Pforzheim 2 im Landbezirk Pforz⸗ heim erneuert worden. Das Verbot bleibt unter Aufrechterhaltung der erlaſſenen Strafandrohung bis auf weiteres in Kraft. Politiſche Zuſammenſtoͤße in Prag Telegraphiſche Meldung Prag, 3. März. Im Kino Phönix auf dem Wenzel⸗Platz kam es geſtern bei der 2 Uhr⸗Vorſtellung zu kommun⸗ ſtiſchen Ausſchreitungen. In dem Lichtſpiel⸗ theater läuft z. Zt. das Legionärdrama„Oberſt Spec“ von Medek. Als das Publikum bei der Szene„Ein⸗ nahme der Stadt Penza“ durch die tſchechiſchen Le⸗ gionäre zu klatſchen begann, und das„Hel Slovane“ anſtimmte, warfen im Saale anweſende jugendliche Elemente, die der kommuniſtiſchen Partei angehören, Flugblätter unter das Publikum, in denen zu Aus⸗ ſchreitungen am 6. März aufgefordert wird. Gleich⸗ zeitig brachen die Kommuniſten in Pfui⸗Rufe aus. Den Skandalſzenen machte die Polizei ein Ende, die vier Verhaftungen vornahm. Im Schnell⸗ verfahren wurden von den Beteiligten der 25 Jahre alte Hörer der Prager deutſchen techniſchen Hochſchule, Schönherz aus Kaſchau zu latägigem Polizeiarreſt, der 19 Jahre alte Mediziner Slaby, ebenfalls aus der Slowakei zu ſechs Tagen Polizetarreſt verurteilt, Letzte Meloͤungen Die Beurlaubung des Reichsauwaltes Jorus — Berlin, 3. März. Kommuniſtiſche Zeitungen verbreiten unter Angabe von Einzelheiten die Be⸗ hauptung, daß der Reichsanwalt Jorns wieder Dienſt tue. Die Behauptung iſt in vollem Umfange frei erfunden. Reichsanwalt Jorns iſt nach wie vor beurlaubt und nach wie vor in keiner weber mittelbar noch unmittelbar mit Dieuſtgeſchäf⸗ ten befaßt. Die Wirtſchaftsverhandlungen mit Rumänien [ Berlin, 3. März.(Drahtbericht unſeres Ber⸗ liner Büros.] Ueber den Stand der deutſch⸗rumänk⸗ ſchen Handelsvertragsverhandlungen erfahren wir, daß heute ein Teil der rumäniſchen Delegation nach Bukareſt abgereiſt iſt, um die rumäniſche Regierung über den bisherigen Verlauf der Beſprechungen zu informieren. Dagegen iſt der Führer der Dele⸗ gation mit einigen Mitarbeitern in Berlin geblie⸗ ben, um die Beſprechungen weiterzuführen. Eine Unterbrechung der Verhandlungen iſt mithin nicht eingetreten. Schiffsuntergang — Hamburg, 3. März. Wie aus Cuxhaven ge⸗ meldet wird, iſt am Sonntag der däniſche Dampfer „Ulf“ mit dem engliſchen Dampfer„Iceland“ im dichten Nebel zuſammengeſtoßen und geſunken. Die aus 19 Mann beſtehende Beſatzung wurde vollzählig auf das Norderney⸗Feuerſchiff in Sicherheit gebracht, Der engliſche Dampfer ſetzte die Reiſe mit e Kraft fort. .....——.—.. ñ— Die Not der deutſchen Wiſſenſchaft Von Dr. W. Riepl⸗Nürnberg Daß an der allgemeinen Not des Vaterlandes auch die deutſche Wiſſenſchaft ihren gemeſſenen An⸗ teil habe, wird vielen berechtigt erſcheinen, zumal allen, denen Kunſt und Wiſſenſchaft als Luxus gelten. Verſtändigere Leute werden aber bedenken, daß unſer Anſehen im Auslande ganz beſonders auf unſerer Wiſſenſchaft und Technik(die ja von jener ausgeht) beruht und daß dies das Einzige iſt, was man uns nicht beſtreiten kann. Um der Not der Wiſſenſchaft zu ſteuern, wurde ſeinerzeit die„Not⸗ gemeinſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft“ gegründet, und ſie hat denn auch unter der vorzüglichen Leitung des ehemaligen Kultusminiſters Schmidt⸗Ott Großes geleiſtet, indem ſie den Bibliotheken den Bezug teurer Werke, Zeitſchriften uſw. ermöglichte, For⸗ ſchungsreiſen ſubventionierte, den Druck großer Werke unterſtützte. Aber jetzt iſt dieſe ſegensreiche Inſtitution ſelbſt in Not, denn der Reichstag hat von ihrem Budget eine Million geſtrichen, was beſon⸗ ders für die Bibliotheken ſchlimme Folgen hat. Denn einmal entſtandene Lücken in Serien von Zeit⸗ ſchrüſten ſind ſpäter gar nicht mehr zu ergänzen. Ebenſo können große Werke der deutſchen Wiſſen⸗ ſchaft im Auslande nicht fertig gedruckt werden. Ein beſonders trauriges Beiſpiel iſt es, daß der letzt e Band Werkes, in dem Profeſſor Schulten ſeine langjährigen Forſchungen in Numantig nieder⸗ gelegt hat, aus Mangel an Zuſchuß, auf den der Verlag Bruckmann angewieſen iſt, nicht gedruckt werden kann. Und doch handelt es ſich, ſo viel wir erfahren, nur um 10 000 Mark. Wie wenig iſt das, wenn man bedenkt, wieviele Tauſende und Mil⸗ lionen für weniger begründete und nützliche Zwecke ausgegeben werden, z. B. für den Erwerb der Emelka zu politiſchen Propagandazwecken, zweifel⸗ los ein ſchlechtes Geſchäft, das dem Reiche noch mauche Million Verluſt bringen wird. Und gerade das Numantiawerk dient, wie nur irgend eines, dem des deutſchen Anſehen. Mit Schultens Ausgrabungen beginnt in Spanien eine neue Epoche der Altertums⸗ forſchung, und das ganze Land nimmt an dem Werke, einem Denkmal ſeiner berühmten hiſtoriſchen Stätten, Anteil. Was ſoll Spanien davon denken, wenn das von ihm bewunderte Deutſchland nicht die lächerliche Summe aufbringen kann oder gar auſ⸗ bringen will und ſich für dieſes ſtolze Werk eines deutſchen Gelehrten in Spanien ſo wenig intereſſiert! Vor dem Kriege, in dem alten Staat, hat das Numantiawerk jede Förderung erfahren. Kaiſer Wilhelm, der ſich große Verdienſte um die deutſche Wiſſenſchaft erworben, ſtiftete über 20 000 Mark, ebenſo viel das Archäologiſche Inſtitut, kleinere Summen die deutſchen Akademien Berlin und Gböt⸗ tingen, das preußiſche und das bayeriſche Kulius⸗ miniſterlum, und ſelbſt private Altertumsfreunde haben mitgeholfen. Sollte das neue Deutſchland für ſolche Dinge weniger Verſtändnis beſitzen? Denn daß es nicht einmal ganze 10000 Mark aufzubringen vermöchte, das können wir nicht glauben, ſo daß es doch wohl am guten Willen fehlen muß. An der Notgemeinſchaft, die den Druck der früheren Bände ermöglicht hat, liegt es nicht. Sie kaun nicht mehr helfen, ſo lange ihre durch den erwähnten, vom Reichstag in einer unglücklichen Stunde vorgenom⸗ menen Abſtrich auf ein Minimum eingeſchränkten Mittel nicht wieder ſo weit ergänzt werden, daß ſie wenigſtens ihren allerdringlichſten Aufgaben gerecht werden kann. Beſtände darauf keinerlei Ausſicht, ſo müßte die deutſche Wiſſenſchaft ihre Hoffnung auf das Auswärtige Amt richten, das doch eine eigene Kulturabteilung beſitzt, um vielleicht von dieſer Seite die geringen Mittel zu erhalten, die zum völligen Abſchluß des unmittelbar vor der Vollendung ſtehen⸗ den Werkes noch nötig ſind. D Jochums Nachfolger. Wie das National⸗ theater heute mitteilt, wurde Dr. Ernſt Cremer (Plauen) aufgrund ſeines Mannheimer Gaſtſpiels als Erſter Kapellmeiſter mit Beginn der nächſten Spielzeit an das Mannheimer Nationaltheater ver⸗ pflichtet. Profeſſor Richard Wilhelm 7 Frankfurt, a.., 3. März. Der Gründer und Leiter des Frankfurter China⸗Juftitnis, Univerfſitätspro⸗ 16 Wilhelm, iſt nach längerer Krankheit in Tübingen m N Alter von 56 Jahren geſtorben. Profeſſor Wilhelm galt als einer der beſten Keuner der chineſiſchen Sprache, Kultur und Geſchichte. 4 Die deutſche Wiſſenſchaft erleidet durch den Tod dieſes hervorragenden Erforſchers der chineſiſchen Kultur einen außerordentlich ſchweren Verluſt. Lange Jahre hat Richard Wilhelm in Tſingtau gelebt und von dort aus weite Reiſen durch Ching unternom⸗ men. Er war zweifellos einer der beſten Kenner der chineſiſchen Kultur und Literatur und hat durch ſeine Veröffentlichungen weſentlich beigetragen, die Kennt⸗ niſſe des fernen Oſtens in Deutſchland zu vertiefen. Seine Ueberſetzungen der chineſiſchen Dichter⸗Philo⸗ ſophen, wie Dſchnang⸗Tſi: Das Buch vom ſüd⸗ lichen Blütenland, waren Meiſterwerke in der Kuuſt der Eindeutſchung. Wenn man auch von philologiſcher Seite manches dagegen eingewendet haben mag und bei einem Vergleich mit anderen Ueberſetzungen weſentliche Unterſchiede gegenüber dieſen feſtſtellen konnte, ſo war es doch offenbar, daß Richard Wilhelm wie kaum ein zweiter, es ver⸗ ſtanden hat, ſich in den Geiſt der chineſiſchen Gedan⸗ kenlyrik hineinzufinden. Beſonders die philoſophi⸗ ſche Ethik des fernen Oſtens lag ſeiner keuntnis⸗ reichen Einſicht ſehr nahe, und ſo iſt ſein Buch über „Kung⸗fu⸗tſe“(Konfucius) eine der hervorragend⸗ ſten Leiſtungen auf dem Gebiete der Vermittlung ferner Gedankenwelten. In Mannheim ſollte Richard Wilhelm im Rah⸗ men des Freien Bundes einen Vortrag halten, doch war es ihm leider nicht vergönnt, durch ſeine öffen⸗ bar auf ſeinen chineſiſchen Aufenthalt zurückzufüh⸗ rende Krankheit hierherzukommen. In verhältnis⸗ mäßig frühem Alter iſt er jetzt dieſer Krankheit er⸗ legen. Mit ihm geht ein hervorragender Forſcher, ein weitblickender Vermittler ferner Kuktur dahin; die deutſche Wiſſenſchaft ſteht an der Bahre eines verdienſtvollen Vorkämpfers für den deutſchen Ge⸗ danken in der Welt. Kunſt und Wiſſenſchaft Wilhelm Raabes 100. Geburtstag. Die Ge⸗ ſellſchaft der Freunde Wilhelm Raa⸗ bes, zu der Ortsgruppen und Einzelmitglieder in ganz Deutſchland gehören, trifft umfaſſende Vorbe⸗ reitungen, um den 100. Geburtstag Raabes am 8. September 1931 in würdiger Weiſe zu bege⸗ hen. Der unter Vorſttz von Th. Abitz⸗Schultze in München ſtehende Denkmals⸗Ausſchuß iſt ſchon ſeit längerer Zeit bemüht, eine umfaſſende Werbetätig⸗ keit zu entfalten, und er verfügt heute ſchon über einen Betrag, der nahe an 30 000/ heranreicht. Auch Stadtverwaltungen wie Düſſeldorf und Hannover haben ſich beteiligt; es ſtehen aber noch viele deutſche Städte aus, die ſicherlich bereit wären, kleinere oden größere Beträge für den Denkmals⸗Ausſchuß zu ſtif⸗ ten. Der Ausſchuß hofft, daß bis 1931 noch weitere 20—30 000/ aufgebracht werden. Dies käme dann nicht nur dem Denkmal zugute, ſondern auch dem Plan eines Raabe⸗Hauſes und dem darin ein⸗ zurichtenden Raabe⸗Muſeum und Raabe⸗Archiv. Weiter ſind noch vier Ausſchüſſe gewählt worden, die den 100. Geburtstag vorbereiten ſollen. Ein Ortsausſchuß übernimmt unter Vorſitz von Prof, Dr. Hans Martin Schultz die Ausgeſtaltung der Ge⸗ burkstagfeier in Braunſchweig. Ein literariſcher Ausſchuß bereitet die Veröffentlichungen vor und ſtellt ſich zugleich als Preſſeausſchuß in den Dienſt der Oeffentlichkeit; Vorſitzender iſt Dr. Heinrich Spiero, Berlin. Ein Schulausſchuß unter Vorſitz von Miniſtertalrat Dr. Witte, Braunſchweig, veran⸗ laßt die Abhaltung von Schulfe kern und arbeitet dafür Programme und Merkblätter aus. Schließ⸗ lich beſteht ein Ausſchuß für das Raabe⸗Haus, der unter Vorſitz von Dozent Dr. Karl Hoppe in Braun⸗ ſchweig die Einrichtung eines Hauſes für Erinne⸗ rungen an Raabe und ſeinen Kreis ſowie ein Raabe⸗ Archiv vorbereitet. Es iſt das Beſtreben und der Wunſch der Raabe⸗Geſellſchaft, den 100, Geburtstag des Dichters zu einem deutſchen Wilhelm⸗Raabe⸗Tag zu machen. Form * 1 T—ͤuJI m—ũb!!!,«. eee. e. r „ e CCC 0 f * Montag, den 3. März 1939 Skäbtiſche Nachrichten Der Rehzeinfall vun Mannem oder was em gude Lumpehafner net alles in Mannem baſſiere kann Schorſch kummt am Samstag Owens heem Mei EN un ſecht:„Bawett free dich— die Mannemer hawwe doch hneid— ſe mache en Faſenachtszug.“„Hm-, ſag ich„meenſcht, des werd was?“ Glei is r hitzig worre:„Warum ſoll denn der nix werre— die Mannemer hawwe immer Geld, wenn ſe gach jammere. Wann ich an denne ihr Schteiere denk'.“ Na, ich war net ſo leicht ze iwerzeiche!„Schorſch, du biſcht en alder Optimiſcht— mer ſinn doch net's erſchte Mol mit Mannem keing'falle! un wann ich denk, was mer ſchun e Geld doniwwer gedrage hawe.“„No alſo!“ ſecht der Schorſch,„dann erſcht recht mer hawwe a ſchun viel Annehmlichkeite bei denne genoſſe. Wann ich grad jetzert noch an de Sarraſani denk!“ „Alſo— wann gehe mer los?“ haw ich Sunn⸗ dagsmorge gfroogt.„Um zwee— do kenne mer bei dem ſcheene Wedder glei en foine Sunndagnach⸗ middagsſchbaziergang mache.“— Um zwee ſin mer losgedibbelt, iwwer die Brick, dorch de Schloßgaade in die Breitſchtroß. Do hott's ſchun vun Menſche gewimmelt un die Brezelfraae hawe e Bombe⸗ gſchäft gemacht. Der Schorſch hott a glei e Brezel gekgaft(wahrſcheinlich hott'r mer glei vun vunerein Maul ſchtoppe wolle) un dann hawwe mer uns uffg'ſchtellt. „Zugprogramm“,„Zugprogramm“, ſo hott alle Minut en Annerer gekriſche un die Leid hawe nadterlich pflichtgetrei eens gekaaft. Der Schorſch hott a ſchun ins Weſchtedäſchel lange wolle — da haw ich gebremſt.„Die zwanzig Penning kannſcht ſchbare— ich hab' ſchun do newe dran'nein⸗ gſchbickt. Der Zug ſtellt ſich beim Friedrichspark uff, geht am Zeighausplatz vorbei, dorch die verlängert Kuünſchtſchtroß un biegt zwiſche C1 un De um die Eck un geht nach em Schloß zu.„Na“— hott er giſchmunzelt,„do hawwe mer's jo grad richdig ge⸗ droffe.“(Mer ſin am Kaafhaus—Paradeplatzeck aſchtannel) 8 Um.11 geht's los, ſo hott's iwerall'heeße— awer um 4 hawe mer immer noch nix'heert un gehe. s is ſchun uff 744 gange; do is pleetzlich Bewegung in die Leit kumme— awer s war numme ſchad, daß der Feixio nit'heert hott, wie die Leit giſchennt hawe. Denn der Zug is die Plaunke nunner⸗ gezoge, beim Fiſcher⸗Riegel um die Eck geboge un die Breitſchtroß in der annere Richdung nunner! „Herrgott, ſo e''ſchiß“ war's erſchte, was ich vum Schorſch'heert hab. Du hoſcht ſicher falſch ge⸗ ſeſe, Alti— graunzt er mich an— hätte mer e Pro⸗ gramm gekaaft, wär uns des nit baſſiert.“ Ich hab ihm grad die richdig Antwort gewe wolle, do dreht ſich met Nachbern um un ſecht:„Reege ſe ſich numme nit ſo uff, do kann ihr Fraa nix dafor. Mir hawe s grad entdeckt, daß des 's Zugprogramm vum Dienſchtag is, was die Kerl verkaaft hawe.“ „Sy e Frechheit,— ſo e Gemeenheit“— hawe die Leit giſchennt un es war gut, daß ſich keen Pro⸗ grammverkaifer mehr hott blicke loſſe; ich glaab, den hätte ſe gelyncht— un recht wär em'ſchehe. Mei Schorſch hott ſei Wut nunnerg'ſchluckt, hott de Bib! gelift, Dank ſcheen'ſagt un dann ſin mer zur Neckarbrick nunner geloffe. Wie mer beinah beim Kander ware, is der Zug grad mit Zinnerabum zwiſchen K 1 und Ji um die Eck kumme.„Na“ hoött der Schorſch befriedigt'ſagt:„jetz kann's los⸗ gehe. Mer hawe uns keeniglich iwers„Ballaſthotel“ gfreet un iwwer die Landestrauer vun Mannem un dann ham mer gewaart und gewaart, daß noch was kummt, awer mit em„arme Gigolv“ war's aus. Noch keen Vertelſchtund hott der ganze Zug ge⸗ dauert un ich hab bei mir gedenkt: Schöner Feurio! Armer Feurio! Denkſt Du noch der Zeiten, Wo Du ſtolz und her Zogeſt einſt einher? Jetzt ſind wir beſcheiden! * * Meſſerſtecherei. In der Nacht zum Sonntag entſtand in einer Wirtſchaft in der Friedrichsfelder⸗ ſtraße eine Schlägerei, bei der ein 29 Jahre alter Schloſſer einen Stich in den linken Oberſchen⸗ kel erhtelt. Lebensgefahr beſteht nicht. Von dem her⸗ beigerufenen Polizeirufkommando wurden drei der Täter feſtgenommen. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Nr. 104 3. Seite. — Herrenſitzung der Liedertafel Ein karnevaliſtiſches Ereignis Jakob Frank ausgezeichnet als Präſident Brillante Büttenreden Wer der geſtrigen karnevaliſtiſchen Her⸗ renſitzung der Mannheimer Lieder⸗ tafel beigewohnt hat, wird uns beipflichten, daß ſie unbedingt das beſte war, was im Faſching ſeit Jah⸗ ren hier geboten worden iſt. Lokaldichter Jakob Frank entpuppte ſich als ein Narrenpräſident wie er ſein ſoll: umſichtig, gewandt, witzig und ſchlag⸗ fertig. Die Büttenreden waren, dem Charakter der Veranſtaltung entſprechend, derb, aber nicht aus⸗ fällig, pointenreich und witzig, die ſonſtigen Dar⸗ bietungen ebenfalls durchweg qualitativ hervor⸗ ragend. Dabei iſt zu beachten, daß es möglich war, das Programm, das zu ſeiner Abwicklung nahezu vier Stunden beanſpruchte, beinahe völlig mit Kräf⸗ ten aus Mitgliederkreiſen zu beſtreiten. Hoffent⸗ lich wagen ſich die vorzüglichen Humoriſten, die ſich geſtern vorſtellten, auch bei den anderen Herren⸗ abenden im Laufe des Jahres aus ihrer Reſerve heraus. 5 Als um 6,11 Uhr Zimmermeister Kalmbacher die Sitzung im Namen des Vorſtandes, der diesmal zu den eingeladenen Gäſten zählte und deshalb an einer Tafel abſeits an der Bühne ſaß, eröffnete, war der große Geſellſchaftsſaal mit dem anſtoßenden kleineren Raum dicht beſetzt. Der Not der Zeit ent⸗ ſprechend wurde Bier kredenzt. Rekruten in Drillich⸗ anzug und Holzkappe pfuſchten den Kellnern ins Handwerk. Die Kapelle Becker, die ſchon vorher einige flotte Märſche geſchmettert hatte, ſpielte nuft⸗ mehr den Narrhalleſenmarſch, der den Dreier⸗Rat — aus Erſparnisgründen hatte man ſich auf dieſes Trio beſchränkt— in den Saal auf das Podium ge⸗ leitete, das an der Fenſterwand aufgebaut war. Ein Pult erſetzte die Bütte. Präſident Jakob Frank wurde durch die Narren Götz und Tho⸗ min aſſiſtiert. Schon die Begrüßungsanſprache zündete. Jakob Frank iſt in Form! Dieſen Eindruck hatte man ſofort. Er war auch aktuell, denn er gab ein⸗ leitend das Ergebnis des Frankfurter Länderſpiels bekannt und machte auf die Folgen aufmerkſam: Der Straßenbahntarif hat einen erfreulichen Auf⸗ ſchwung zu verzeichnen. Die Mietervereinigung habe dagegen Einſpruch erhoben und beantragt, daß die Wohnungsmiete nur noch in Tſcherwonzen zu zahlen ſei. Daß die Amerikantſierung Deutſchlands unaufhaltſam fortſchreitet, geht aus der Tatſache hervor, daß es der neue Straßenbahndirektor vom Kellner zu dieſem wichtigen Poſten gebracht hat. Ein⸗ mütige Zuſtimmung fand der Vorſchlag, Schloſſer⸗ meiſter und Stadtrat a. D. Gordt, der am Sonn⸗ tag ſeinen 75. Geburtstag feierte und deshalb nicht anweſend ſein konnte, zum Prinzen Karneval zu ernennen. Das Hoch. in dem die witzige Anſprache ausklang, galt dem Prinzen Karneyal und der gan⸗ zen karnevaliſtiſchen Geſellſchaft. Lied Nr. 1, das nunmehr mit Kraft und Schwung geſungen wurde, betitelte ſich„Pfälzer Hochgeſang“. Wenn wir feſtſtellen, daß es von Carl Brenner ſtammte, ſo brauchen wir nicht zu betonen, daß dieſe Pfalzhymne eine Perle war. Präſident Frank fügte ſeiner Begrüßungsanſprache alsdann das Poſtſcriptum an: die Begrüßung der Honoratioren, der Land⸗, Stadt⸗ und Steuerräte, der Abordnungen aus Bruchſal und Wiesloch und der Vorſtandſchaft der Liedertafel. Anweſend waren u. a. Landgerichts⸗ präſident Dr. Wetzlar, Oberſtaatsanwalt Mickel, Regierungsrat Dr. Heim, die Stadträte Haas und Ludwig, Stv.⸗V. Walther und die Stadtv. Fritz und Dr. Martin. Der„Vetter vun Flocke⸗ bach“(Otto Kramer) bewährte ſich als Eisbrecher glänzend. Vor allem zeigte er, daß er mit den Fremdoͤworten ſtändig auf dem Kriegsfuß ſteht. Opernfänger Mäckel vom Nationaltheater, ein gern geſehener Gaſt, hatte dem Abend entſprechende Lieder gewählt. Er ſang in einer Art, die ſich zu einem ganz beſonderen Genuß geſtaltete,„Wander⸗ lied“ von Schumann und„Meinem Mädel aus Wien hab ich Roſen geſchickt“ ſo ausgezeichnet, daß der ſtürmiſche Beifall„Ich glaub nie mehr an eine Frau“ als Zugabe erzwang. Dann tauchten„Charlie Chaplin“(Mitglied Friedrich), vom Maskenball übrig geblieben, und Joſephine Baker(Mitglied Boos) auf der Bühne auf. Beide waren ſo„fſtil⸗ echt“, daß der Heiterkeitserfolg nicht übertroffen werden konnte. Mitglied Bommartus iſt zwar ein waſchechter Mannemer, aber wenn wir betonen, daß er als Mörbitz⸗Kopiſt den ſächſiſchen Dialekt vor⸗ trefflich beherrſcht, ſo liegt darin allein ſchon ein großes Lob, das noch dadurch geſteigert wird, daß wir ſeine Vortragskunſt als weit über dem Dilet⸗ tantismus ſtehend bezeichnen. Das eine Drittel vom Ratstrio, Götz, nahm in gereimter Form als Filz⸗ bach⸗Inſulaner allerhand Vorkommniſſe auf per⸗ ſönlichem, kummnalen und ſonſtigen Gebiet unter die kritiſche Lupe. Baritoniſt Beſt, der im Be⸗ ſitz einer recht guten Stimme iſt, darf als Entſchuldi⸗ gung dafür, daß er die alten Ladenhüter„Am Rhein beim Wein“ und„Der Lenz“ von Hildach vortrug, für ſich in Anſpruch nehmen, daß der aktive Nach⸗ wuchs auch zum Wort kommen will. Präſident Schuler, der alle Mitwirkenden auszeichnete, zitierte auch den Begleiter Schüttle mit aufs Podium. Nach der Pauſe folgte nach dem allgemeinen Lied „Es war einmal“(Verfaſſer Jakob Frank) der Clon des Abends, die Büttenrede Schulers, der als Ratsdiener hielt, was er uns vor einigen Tagen verſprach.„Wir wollen den Liedertäflern wieder einmal zeigen, wie man Büttenreden hält“, meinte er, als wir unſere Genugtuung darüber aus⸗ ſprachen, daß dieſer glänzende Karnevaliſt aus der Verſenkung wieder auftaucht. Alles mögliche wurde durchgehechelt, ſo fein ſatiriſch und humorvoll, daß die Lachſalven nur ſo knallten. Daß dabei das Stadt⸗ hotel nicht fehlte, iſt ſelbſtverſtändlich. U. a. teilte dieſer„Vertrauensmann des Rathauſes“ mit, daß dem Hotelfriſeur gekündigt worden ſei, weil er die Hotelbilanz zu ſchlecht friſtert habe. Der Ober⸗ bürgermeiſter, der im zweiten Stock des Hotels eine zweite Dienſtwohnung erhalte, damit er nach der Windrichtung wohnen könne, habe erklärt, er bleibe in Mannheim, weil er es mit Kathreiners Malz⸗ kaffee halte: Der Gehalt machts und die Dienſtwoh⸗ nung. Bei Schuler verbindet ſich eben Inhalt und Vortrag zu einer Einheit, die als virtuos zu be⸗ zeichnen iſt. Der Schlußbeifall war, als Schuler dekoriert wurde, verdientermaßen enthuſiaſtiſch. Opernſänger Mäckel ſpendete noch drei Operetten⸗ ſchlager, die nicht minder out gefielen. Nach der Dekorierung der Preſſe, wbbei wir die un⸗ gewöhnliche Güte der Sitzung gebührend unter⸗ ſtrichen, entfeſſelte Mitglied Bommarius, der ſich in letzter Stunde der Grippe gewaltſam entriſſen hatte, mit der Groteske„Es iſt nur gut, daß wir eine Vereinsfahne ham“ neue Heiterkeitsſtürme. Die Vorſtandsmitglieder Fauth(Kaſſier) und Feſen⸗ meyer(Vorſitzender der Wirtſchaftskommiſſion), die nunmehr aufs Podium zitiert wurden, erhielten ebenfalls den wohlverdienten Orden des Abends. Und dann marſchierten die Immertreuleute, die beim Maskenball den erſten Gruppenpreis erhalten hatten, auf, zuerſt als Labanſcher Bewegungschor und dann als Sprechchor. Die Wirkung war über⸗ wältigend, zwerchfellerſchütternd. Nach dem dritten allgemeinen Lied„Am Meinigen— am Deinigen“ geleiteten die rauſchenden Klänge der Kapelle Becker, die ſich ſehr tapfer hielt, den Dreierrat zum Saal hinaus, damit eine karnevaliſtiſche Sitzung beendi⸗ gend, die in den Annalen der Liedertafel dreimal rot unterſtrichen werden muß. Präſident Jakob Frank hat mit Unterſtützung des Vorſtandsmit⸗ gliedes Kalmbacher bei der Vorbereitung und Durchführung der Sitzung eine Leiſtung vollbracht, auf die er ſtolz ſein darf. Sch. * Maskenball des G. D. A. Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten (G. D..) veranſtaltete ſeinen Maskenball am ver⸗ gangenen Samstag in der Liedertafel. Unter der zeitgemä⸗ ßen Deviſe„Geld ham mer keens, awer Sunn im Herze“ hatten ſich die Narren und Närrinnen aus aller Herren Länder— wer will auf ſolch einem Faſchingsball als „Mannemer“ angeſehen werden!— zu löblichem Tun ſehr zahlreich eingefunden. Ein büntes, ſtimmungsvolles Bild, für das der zwar ſparſam, aber nett dekorierte große Lieder⸗ tafelſaal einen paſſenden Rahmen abgab. Auch im Bier⸗ keller und den kleineren Räumen des Hauſes entwickelte ſich bald reges Leben, bis ſchließlich die Stimmung nach der Demaskierung ihren Höhepunkt erreichte, indem ſich heraus⸗ ſtellte, daß alle die lieben Ausländer aus Köln, Ludwigs⸗ hafen, Landau und Berlin doch keine anderen als waſchechte Mannheimer und überdies zum großen Teil gute Bekannte vom G. D. A. waren. Bei der Preisverteilung holten die beſten Damenmasken nette Geſchenke. An die Herren hatte man, ſoviel feſtzuſtellen war, nicht gedacht. Wir kommen doch überall zu kurz, wir armen Adamsſöhne. Es iſt ein Jammer. Aus der richtigen Erkenntnis dieſer Tatſache heraus beſchloſſen einige beſonders beherzte Herren denn auch umgehend die Gründung einer Liga für Männerrecht. Viel Glück! Im großen Saal ſpielte eine dezente Jazz⸗ kapelle mit bewundernswerter Ausdauer zum Tanz auf. Nicht weniger bewundernswert war freilich— angeſichts der heilloſen Maſſage, die man verabfolgt bekam— die Aus⸗ dauer der Tanzenden ſelbſt. Bis in die frühen Morgen⸗ ſtunden herrſchte brodelnde Bewegung, Stimmung und, bei weitgehender Ausgelaſſenheit, trotzdem ein guter Ton, der auch den neutralen Beſucher aufs angenehmſte berührte. Heiterer bunter Abeud im Oden waldklub Am Freitag abend war der Odenwaldklub mit ſeinen Gäſten im Vereinsheim(Kaufmannsheim) zahlreich ver⸗ ſammelt, um dem Karneval zu huldigen. Nach ſehr ulkigen einleitenden Worten des Chefkanzlers(Chr. Bau⸗ müller) ſang die Geſangsabteilung unter ihrem Ton⸗ lenker(Dr. Enkrich) luſtige Lander. Dann ſepndete der Lokaldichter Karl Nohl mit vielem Erfolg ernſte und heitere Vorträge aus Eigenen und Gepumpten. Fritz Bartſch mimte„Zebedäus als Muſtergatten“ mit Beſen und Putze r und ſang ſpäter mit ſeinem luſtigen Bruder Richard„Pit und Pot als Kavaliere“ und dann an⸗ ſchließend„Zwei Verwahrloſte“. Gottlieb Knauf brachte frohe Baßlieder und ſchließlich zeigte Hilde Ried le den dozierenden Profeſſor im Klaſſenzimmer und ſchloß dann allerhand ſonſtigen ſehr gefallenden Schnickſchnack. In Mittelpunkt des vergnügten Abends ſtanden die Stadͤtbas und der Lorenz(Frau Peter und Fritz Bartſch), die allen möglichen Klubquatſch den lachenden Zuhörern leben⸗ dig machten. Gemeinſame Lieder und ein fleißiges Trio der Kapelle Mohr ſorgten für die nötige Zwiſchenunter⸗ haltung. Ein recht fröhlicher, famtlierer Wandererabend. P. Aus dem Inbalte des neuen Mannheimer Volksliederbuches Sang der Mitglieder des National⸗Theaters: „Blau fliegt ein Briefelein...“ Lied der am Bahnhof ſtationterten Portiers und Chauffeure des Palaſt⸗Hotels: „Ich weiß hinterm Schmuckplatz Hotel...!“ „Bänkel⸗Sänger“⸗Lied aus dem Luiſenpark: „Ach, wie iſt's möglich dann, daß ich dich laſſen kann Löwen⸗Duett aus dem Zirkus Sarraſani: 5 „Iſt denn kein Stall da, Stall da, Stall da.“ Chor der„Roſengarten⸗Ingreſſo⸗Karten Fremden“: „Ich weiß nicht, was ſoll es bedeuten.“ Wotans Abſchied: „Und der Hans ſchleicht umher..“ (s iſt ſchade für den Abſchiedl) G. K ein feines löſenden * Entlaufenes Kind. Am Sonntag nachmittag wurde auf der Waldhofſtraße beim Kabelwerk ein etwa—9 Jahre alter Knabe, der ſich vermutlich von ſeiner Mutter bei Spazierengehen entfernt hat, aufgegriffen und nach der Wache des 11. Polfzei⸗ reviers(Luzenberg) verbracht. Da ſich die Eltern des Kindes bis 8 Uhr abends nicht gemeldet hatten, wurde das Kind bis zur Abholung in das Kinder⸗ heim in Rheinau verbracht. Das Kind trägt einen pfeffer⸗ und ſalzfarbigen Anzug, ſchwarze Strümpfe und Schuhe und will mit dem Vornamen Heinz oder Heinrich heißen. * Die Diebſtähle in den Kleingärten des Her⸗ zogenriedgeländes gehen luſtig weiter. Wurden kürzlich Gartengerät und ein Handwagen entwendet, deſſen Räder zwei Tage ſpäter der Dieb anſcheinend aus Reue wieder in den Garten warf, iſt am letzten Samstag nachmittags während der Einfriedigungs⸗ arbeiten ein 12 Meter langer Maſchendraht vom Durchgangsweg in überaus frecher Weiſe geſtohlen worden. Derartige Diebſtähle werden für die Klein⸗ gärtenbeſitzer zur wahren Plage und bedeuten für manchen einen ſchweren Verluſt. * Ein Eichhörnchen vergnügte ſich am Samstag nachmittag in den Anlagen am Friedrichsplatz. Munter ſprang es hin und her und tat ganz zutrau⸗ lich. Erwachſene und Kinder hatten ihre große Freude an dem munteren Springer, zumal es zu den Seltenheiten gehört, daß ein Eichhörnchen ſich in die Anlagen des Friedrichsplatzes verirrt. Allmäh⸗ lich ſchien das muntere Tierchen müde zu werden, denn es blieb in ziemlicher Höhe unbeweglich auf einem Baum ſttzen und war nicht mehr zu bewegen, herunter zu kommen. Araufführung ohne Stück in Frankfurt a. M.„Die neue Sachlichkeit“ Man feiert elegant gekleidet— in Smoking, große Abendtoilette— bankettvorbereitet ſämtliche Beteiligten: Die Schauſpieler, vorab den tüchtigen Verhoeven(diesmal mußte er mehr Könner als Künſtler ſein), die hübſche Wieck, die Siewert, die immertreue Einzig, Herrn Schneider, den Ueberſachlichen. Und vor allem Papa Impeko⸗ ven als Doppelfigur: Hauptdarſteller und Autor mit Karl Mathern. Man macht großen Unſinn, wie das Stück es verlangt, das, ſelber ein Unſinn, den Unſinn der neuen Sachlichkeit unſinnigſt ver⸗ hohnepiepelt. Na ſchön! Ein Faſtnachtsſcherz. Und darum verziehen! Frankfurt iſt um einen Abend reicher. Kritik? Ach nein. Wozu? Daß Drahtmöbel nichts ſchönes ſind, und eine Couch, eine recht bequeme weichgepolſterte Couch für die ganze Fa⸗ flie(2) etwas ſehr viel ſchöneres und reizvolleres iſt— das hätten wir auch ſo gewußt. h. Tietjen Generalintendant ſämtlicher preußi⸗ ſcher Staatstheater. Wie der Amtliche Preuß. Preſſe⸗ dienſt mitteilt, hat der Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung dem Generalintendanten Tietjen die Verwaltung fämtlicher preußiſcher Staatstheater in Berlin, Kaſſel und Wies⸗ baden übertragen. Die künſtleriſche Selbſtändigkeit der einzelnen Inſtitute bleibt beſtehen.— Der Ge⸗ neralintendant iſt ferner mit der Wahrnehmung der gelegenheit der preußiſchen Staatstheater im Mi⸗ kiſterium in der gleichen Weiſe betraut worden, wie dor keit mehreren Jahren der Generaldirektor der Muſeen tätig iſt. Ein neuer Dramatikerpreis. Der Bühnen⸗ volksbund ſtellt mit Wirkung von dieſem Jahr an alljährlich einen Betrag von 3000/ zur Aus⸗ zeichnung und Förderung neuer deutſcher Bühnen⸗ dichtungen zur Verfügung. Die Höhe der alljährlich zur Verteilung kommenden Summe beſtimmen 7 Der neue Orpheus im Nationaltheater Szenenbild aus dem zweiten Akt: Der Olymp Preisrichter, welche die Preisverteilung auch ganz ausſetzen können. Der Betrag von 3000/ kann un⸗ geteilt oder in Beträgen von verſchiedener Höhe oder nur zum Teil ausgeſchüttet werden. Preisrichter ſind für die Jahre 1930, 1931 und 1932 Dr. h. c. Wilhelm Schäfer, Univerſitätsprofeſſor Dr. Joſef Nadler, Dr. Paul Fechter, Dr. Otto Forſt de Battag⸗ lia, Dr. Wilhelm Spael und(von der Leitung des Bühnenvolksbunds) Profeſſor Paul Brockhaus und und Direktor Rudolf Roeßler. Ein internationales Muſikfeſt in Venedig. Vom 8. bis 15. September ds. Is. wird in Venedig ein Internationales Muſtkfeſt veranſtaltet werden. Vorgeſehen ſind: drei große Orcheſterkonzerte— zwei davon mit zeitgenöſſiſcher Muſik— drei Kam⸗ mermuſikabende und ein Chorkonzert. Solche Muſikfeſte ſollen dort alle zwei Jahre im Zu⸗ ſammenhang mit der Internationalen Kunſtaus⸗ ſtellung, jedoch außerhalb der Reihe der jährlichen Veranſtaltungen der Internationalen Ge⸗ ſellſchaft für Neue Mufſik ſtattfinden. Die Tonſetzer Alfredo Caſella, Mario Labroca und Adrtano Lualdi haben den Muſtkfeſtgedanken auf⸗ gebracht und leiten die Vorbereitungsarbeiten. r. Attentat auf Mozart. Von einem neuen dro⸗ henden Angriff auf den guten Kunſtgeſchmack weiß die allgemeine Muſikzeitung(Berlin) zu berichten: In Amerika ſoll ein großer Mozart ⸗Tonfil m, der alle Schrecken des Dreimäderlhauſes noch zu überbieten drohe, im Werden ſein. Die Titelrolle werde der berühmte Geiger Jan Kubelik ſpie⸗ len, und dieſer wolle auch die Muſik dazu mit Ver⸗ wendung der„ſüßeſten und harmoniſchſten Melodien Mozarts“ liefern. Die Sache klingt wie ein Faſt⸗ nachtsſcherz, und doch ſcheint ſie leider wahr zu ſein. Wann endlich kommt das von Haus Pfitzner gefor⸗ derte Geſetz gegen die Verkitſchung von Meiſter⸗ werken? 5. . —— 8 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 3. März 1930 4 N 1 9 0 Die Nacht der Nanzengarde Maskenfeſt der„Fröhlich Pfalz“ Wenn man die Zahl der am Samstag und Sonntag ab⸗ gehaltenen 196 Kappenabende an Maskenbälle be⸗ trachtet, darf man ſich nicht wunde die eine oder die andere Veranſtaltung nicht in d Maße beſucht wird, wie es wünſchenswert wäre. So iſt auch der ſchlechte Be⸗ ſuch des Ranzengarden⸗Maskenballes eine nicht gerade erfreuliche Tatſache geweſen. Immerhin kann mit großer Genugtuung feſtgeſtellt werden, daß der ſchlechte Beſuch auch das einzige Fiasko des Abends geweſen iſt. Denn die Veranſtaltung wich von dem Muſter der üblichen M nbälle ab und darf als voller Erfolg der „Fröhlich Pfalz“ verbucht werden. Wer die ußztige Stim⸗ mung und den bewußten Willen mitgebracht hatte. konnte mit dem Bewußtſein den Heimweg antreten: Es war kLoor! Das Maskenfeſt war eine Miſchung von närriſcher 0 Sitzung und Maskenball. Vor Beginn war in der Wandelhalle reichlich Gelegenheit geboten, das Tanzbein zu ſchwingen. Wenn die Tanz⸗ kapelle nicht ſpielte, dann drehte man ſich zu den Klängen der Karuſſellmuſik. Mit großem Pomp vollz ſich der Einmarſch der geſamten Ranzengarde und des Elferrals die die Prinzeſſin Karneval auf ihren Thronſeſſel im Nibelungenſaal begleiteten. Als die Vorſtellung Ihrer Tollität Editha J. an das närriſche Publikum erfolgt war, trat Till Eulenſpiegel auf den Plan, der wie am Nach⸗ mittag auf dem Zeughausplatz viel zur Steigerung der Stimmung beitrug. Kein Geringerer als Willt Schlöſ⸗ ſer, Worms, ſteckte in dem Narrengewand und ſchmet⸗ terte einen Prolog in den Saal, der kräftigen Beifall fand. Hch. Bornhofen konnte beſonders Amtsgerichts⸗ rat Dr. Wolfhard, die Vertreter der ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden und die Preſſe begrüßen. Als erſter Reöner produzierte ſich Gerhard Helffen⸗ ſtein, der wie ſtets ſehr vorzüglich lokale Angelegenheiten durchhechelte. Die vorzügliche Grock⸗Kopie, die ſchon mittggs allgemein begeiſterte, trollte über die Bretter Die Laſſowerfer zeigten wieder ihre Künſte. Frau Hahn hatte als Schwiegermutter allerhand zu ſagen, was die an⸗ weſenden Männer aber nicht widerſpruchslos hannahmen und durch kräftige Zwiſchenrufe die Heiterkeit des Vor⸗ trags erhöhten. Narr Spindler ſtimmte einen Trauer⸗ geſang auf ſeine verſtorbene Frau an, der aber nur zum Lachen reizte. Das Doppelquartett 1923 ließ brei Chöre erklingen. Der letzte Chor:„Zu Rüdesheim in der Droſſelgaß“ gefiel ganz beſonders. Man ſang ſogar ſchun⸗ kelnd unaufgefordert den Refrain mit. Die Marke⸗ denterinnen tanzten wieder ganz entzückend Als letz⸗ ter Redner ſtellte ſich Narr Morgenſtern vor, der allerdings etwas zu frete Dinge brachte, Jon denen ein Teil beſſer nicht geſagt worden wäre. Zwiſchen dieſen Darbietungen ſpielten unermüdlich 2 Kapellen zum Tanze auf. Platz zum Tauz war genügend vorhanden und ſo war es eigentlich ganz gemütlich. Die Tanzleitung lag in den bewährten Händen von Tanz⸗ meiſter Karl Helm. Die Tanzmuſik ſtellte die Kapelle Hohmann⸗Webau. Kurz nach zwölf Uhr ſtellte ſich eine größere Auzahl Masken dem Preisrichterkollegium vor. Die Wahl war nicht ſchwer zu treffen, denn beſonders geſchmackvolle Masken waren nicht vorhanden. Den erſten Preis erhielt„Mexikanerin“ von Frl. Emma Zander, der zweite Preis fiel auf die vorzügliche„Grock⸗Kopie“ (er nannte ſich Fratellini⸗Kople) von Herrn Demoll. Der dritte Preis wurde dem„Herold“ von Frl. Elma Rau zugeſprochen, der vierte Preis dem„Märchen aus 1001 Nacht“ von Frl. Mia Stoll. Den Troſtpreis er⸗ hielten die feſchen Markedenterinnen. In der erſten Morgenſtunde verzog man ſich ſo nach und nach in den Bierkeller, wo die dritte Tanzkapelle konzertierte und Gelegenheit zum Karuſſellfahren gegeben war. Die Stimmung erreichte hier bald Stedegrade. Das hatte ſich raſch herumgeſprochen und ſo leerte der Nibelungenſaal ſich mehr und mehr. Um 28 Uhr konnte oben Schluß gemacht und der Faſching in kon⸗ zontrierter Form im Bierkeller weitergeführt werden. Als um 5 Uhr Feierabend geboten wurde, konnte man ſich nur ſchwer trennen. Es war eben zu gemütlich. Am heu⸗ tigen Abend geht es weiter. Um 8 Uhr iſt Feuerwerk auf dem Zeughausplatz und anſchließend daran Gelegenheit geboten, im Apollotheater weiter närriſch zu ſein. 0 Sprachenſchulen im Ausland Es iſt kein Zufall, daß die nach dem Weltkriege neu gegründeten Sprachenſchulen für junge Deutſche in England, Frankreich und Spanien eine ausge⸗ zeichnete Entwicklung nehmen. Die Arbeitsmarkt⸗ verhältniſſe für Deutſche ſind im Auslande, beſon⸗ ders in England nach wie vor durch die Abſper⸗ rungsmaßnahmen der Arbeitsminiſterien ſehr ſchlecht. Da ein Auslandsaufenthalt ohne Berufs⸗ arbeit oder ohne Schulbeſuch aber gar nicht zu emp⸗ fehlen iſt, da ein planloſes Umherſtreifen im Aus⸗ lande nur ſehr wenig ſprachbildend wirkt, kommt den deutſchen Sprachſchulen heute eine erhöhte Be⸗ deutung zu. Die erſte Tagesſchule dieſer Art hat vor Jahresfriſt der Deutſchnationale Handlungsgehilfen⸗Verband in Lon⸗ don geſchaffen. Für die Anfang April beginnenden neuen Abteilungen konnten bereits ab 31. Januar keine weiteren Aufnahmegeſuche mehr berückſichtigt werden, da alle verfügbaren Plätze bereits von Kauf⸗ mannsgehilfen belegt wurden. Eine ähnliche Schule des D. H. V. beſteht ſeit dem 1. Januar 1930 in Pa⸗ 118. In dieſer und in der Sprachenſchule des D. H. V. in Barcelona ſind am 1. April noch einige Plätze frei. Bitte an Katzenbeſitzer Der Frühling beginnt und damit auch das er⸗ neuernde Leben in der Tierwelt. Bald wird Eure „Mieze⸗Katze“ umringt ſein von ihrem nieblichen Zuwachs. Ein ſelten ſchönes und ergreifendes Bild für jeden Beſchauer. Ergreifend deswegen, wenn man an das Los dieſer poſſierlichen Geſchöpfchen denkt, das ihrer meiſtens harrt. Zuerſt liebgekoſt, dann als„Kinderſpielzeug“ herumgequält und dann als läſtig und ſatt empfunden— hinausgejagt, her⸗ renlos gemacht! Elend und verkommen ſitzen dieſe ärmſten Geſchöpfe in den Straßen und Winkeln, ſchutzlos jeder Roheit preisgegeben. Dieſen erſchüt⸗ ternden Bildern und Quälereien könnt Ihr begeg⸗ neu und abhelfen, wenn Ihr von den Jungen in den erſten Stunden alle auf humane Weiſe tötet oder nur ſoviele am Leben laßt, als Ihr beſtimmt in gute Behandlung und Pflege bringen könnt. Ihr ehrt damit Euer Menſchentum! Tierſchutz⸗ Verein Mannheim⸗ Ludwigshafen e. V. * * Beinbruch durch Umfahren. Am Sonntag nach⸗ mittag wurde auf der Breiteſtraße der dreijährige Sohn eines Kraftwagenführers von einem bis jetzt noch unbekannten Perſonenkraftwagen um⸗ gefahren und zu Boden geworfen. Das Kind, das einen rechten Unterſchenkelbruch und Hautabſchürfungen am linken Knie erlitt, fand Auf⸗ nahme im allgemeinen Krankenhaus. 2 Großer Maskenball in.⸗Baden rr. Baden⸗Baden, 2. März. Es herrſchte in den letzten Wochen auch in unſerer Bäderſtadt ſtarke Faſchingsſtimmung. Der Faſching hat ſeinen Höhepunkt für Baden⸗Baden mit dem ſogenannten „Großen Maskenball“, den die Städt. Kur⸗ verwaltung nach altem Brauch alljährlich veranſtal⸗ tet, bereits überſchritten. Die Säle des Kurhauſes trugen karnevaliſtiſchen Feſtſchmuck. Von 9 Uhr ab trafen die Beſucher ein, zuerſt vereinzelt, dann in Mengen und ſchließlich waren ſämtliche Säle der⸗ artig überfüllt, daß das Tanzen faſt zu„ſchwerer Arbeit“ wurde. Die Damen waren zumeiſt in ge⸗ ſchmackvollen Toiletten und farbenreichen Koſtümen erſchienen. Auch Charaktermasken waren in großer Zahl zu ſchauen, ebenſo einige Gruppen, ſodaß ſich im geſamten ein in allen Farben leuchtendes Karne⸗ valsbild entwickelte. Um 11 Uhr wurde zur Preis⸗ polonaiſe angetreten, die unter Vorantritt eines Herolds durch alle Säle führte und im großen Büh⸗ nenſaal ihren Abſchluß fand. Um 1 Uhr konnte das Reſultat des Preisgerichts verkündet werden. Nach der Preisverteilung wurde weitergetanzt, denn fünf Orcheſter ließen unaufhörlich ihre lockenden Weiſen erklingen. Erſt zu ſpäter, beſſer geſagt, früher Stunde verließen die letzten Beſucher die gaſtlichen Räume des Kurhauſes. * Goldenes Jubiläum der Elefanten A. G. * Konſtanz, 2. März. Der heutige Sonntag ſtand im Zeichen des Prinzen Karneval und der goldenen Jubiläumsfeier der hervorragendſten Konſtanzer Narrengeſellſchaft, der ſogen. Elefanten A. G. Eine ungeheure Menſchenmenge nicht nur aus der Jalſe Heidelberger Schöffengericht In der Gemeinde Doſſenheim fiel bei der Wahl in den Fürſorgeausſchuß die Kandidatin eines Kriegsbeſchädigtenbundes durch. Ein Vorſtandsmit⸗ glied dieſes Bundes iſt der 47 Jahre alte Former Valentin Seiler aus Pfeddersheim. Er war dar⸗ über ungehalten, zumal es in dieſem Ort noch eine weitere Kriegsbeſchädigtenorganiſation gibt. Zu einer Ausſchußvertreterin dieſes zweiten Bundes äußerte er in ſeinem erſten Unmut, daß er ſie ſchon aus dem Fürſorgeausſchuß herausbringen werde, denn man brauche nur ehrenwerte Leute. Die Aus⸗ ſchußvertreterin iſt Milchhändlerin. Bei der Lebens⸗ mittelkontrolle des Bezirksamts lief einige Zeit ſpä⸗ ter ein Schreiben mit vier Unterſchriften ein, in dem die Milchhändlerin der Milchpanſcherei geziehen wurde. Die Kontrolle ſtellte gute Milch feſt. Das Schreiben war anonym. Der Verdacht fiel auf Seiler, der entſchieden zu beſtreiten verſucht. Er iſt ein Mann, der alles, war er ſchreibt, auch unter⸗ zeichnet. Vor 14 Tagen tat er es auch ſchon, wes⸗ halb eine Vertagung mit dem Zwecke der Vornahme einer weiteren Schriftprobe erfolgte. Nach dem Gut⸗ achten von Dr. med. Buhtz von der Univerſitätsklinik ſtellte er ſich dabei an wie ein Schüler der 3. Klaſſe. Die Vergleichung des anonymen Briefes mit zweit früheren Geſuchen des Seiler an die Gemeinde er⸗ gab viele Gleichheiten in der Schrift, daß Dr. Buhtz ihn mit Beſtimmtheit als den Verfaſſer des Briefes bezeichnen konnte. Seilex erwiderte:„Ich werde mir eine andere Autorität holen, die meine Unſchuld nachweiſt.“ Mit Recht fand der Staatsanwalt in Seilers Tat eine niederträchtige Gemeinheit, für die er wegen falſcher Anſchuldigung ſechs Wochen Ge⸗ fängnis verdiene. Das Urteil lautete auf einen Monat Gefängnis, da das Gericht von ſeiner Schuld voll überzeugt war. Vor der Urteilsberatung hatte der Angeklagte mit dem Gang zum Reichs ⸗ gericht gedroht. Die Tat habe wohl ſein Doppel⸗ gänger begangen. Nach Anſicht des Gerichts iſt es aber ein Einzelgänger, nämlich Seiler. Der Fluch der böſen Tat Auf ber Anklagebank ſitzt ein Mädchen mit ſym⸗ pathiſchem Aeußeren. Ste zählt 29 Lenze, iſt von e Anschuldigung um ein aſching im Lande Stadt, ſondern auch aus der benachbarten Schweiz und dem übrigen Seegebiet durchwogte die Straßen der Stadt. Die Bahnverwaltung ließ zwei voll⸗ beſetzte Sonderzüge fahren. Begünſtigt von ſchönem Frühlingswetter konnte ſich unter der leiten⸗ den Idee„alles gratuliert“ der prachtvolle Zug von etwa 50 Gruppen und Wagen nachmittags 3 Uhr entfalten. Im Zuge bemerkte man zahlreiche Gruppen in hiſtoriſcher Tracht beſonders aus der Geſchichte von Konſtanz. Aufmerkſamkeit erreg⸗ ten auch etwa zehn Muſikkapellen in alten Trachten und in närriſcher Aufmachung, ſodann eine ganze Reihe höchſt origineller und mit großem Fleiß „zuſammengeſtellter K orſowagen, u. a. ein alle⸗ goriſcher Wagen zum 50jährigen Jubiläum der Ele⸗ fanten, eine Gruppe„Der Narrenſamen geht auf“, hauptſächlich dargeſtellt von den Damen der Ele⸗ fanten in hiſtoriſchen Konſtanzer Faſtnachtstrachten u. a. mehr. Unter den Gratulanten fanden ſich auch auswär⸗ tige Narrengeſellſchaften ein, ſo u. a. die Radolfzeller, die berühmten Ueberlinger Hänſele, das hohe grob⸗ günſtige Narrengericht aus Stockach, die Narren⸗ geſellſchaft Alet aus Allensbach und die Narrenzunft Meersburg. Auch die übrigen vier Konſtanzer Nar⸗ vengeſellſchaften fehlten nicht unter den Gratulanten. Zahlreiche Konſtanzer Firmen und Vereine hatten gleichfalls Gruppen aufgeſtellt, ſo u. a. die Bäcker⸗ innung und die Gaſtwirte. Erwähnenswert iſt noch die Anweſenheit der Emmishofer Mußbk aus der be⸗ nachbarten Schweiz. Der Feſtzug machte einen im⸗ poſanten Eindruck, ſodaß geſagt werden kann, daß das 50jährige Jubiläum der Konſtanzer Elefanten A. G. einen neuen Markſtein bildet in der uralten Geſchichte der Konſtanzer Faſtnacht. Beruf Kinderfräulein und hat eine große Schwäche für fremde Dinge. Die erſte Diebſtahlsſtraſe datiert aus ihrem 16. Lebensjahr, während im Jahre 1925 ihre letzte Beſtrafung erfolgte. Nach ihrer Entlaſ⸗ ſung ſtahl ſie einer Haustochter im Marienhaus Kleider und Wäſche im Werte von über 100 Mark, die ſie ſpäter wieder zurückgab. Um der Strafver⸗ folgung zu entgehen, fuhr ſie nach München, wo ſie unter dem Namen Funk in mehreren Stellen arbei⸗ tete. Seit dem Mai 1926 kennt ſie einen Werkmeiſter, der ſie jetzt trotz ihrer Vorſtrafen, die gegen vier Jahre betragen, heiraten will. Am 15. März ſollte die Hochzeit ſein. Für die Beſchaffung der Papiere war es nötig, daß ſie ihr„Inkognito“ lüftete. Sie fuhr daher nach Heidelberg, ſuchte einen Rechtsan⸗ walt auf und erreichte, daß man ſie in Anbetracht ihrer Selbſtgeſtellung auf freiem Fuß beließ. Ent⸗ gegen dem Rat ihres Rechtsanwaltes, gleich wieder nach Hauſe zu fahren, ließ ſie ſich von einem ihr be⸗ kannten Künſtler bereden, ihm einige Tage Geſell⸗ ſchaft zu leiſten. Nach deren Ablauf wollte ſie eine Geldſumme haben, wahrſcheinlich zur Rückreiſe und für eine Anzahlung für den Anwalt. Ste erhielt nichts mit dem Bemerken, daß er(der Künſtler) nicht viel habe. Sie überzeugte ſich aber und ſtellte feſt, daß doch Geld vorhanden war. Mit 60 Mark ging ſie dann in der Annahme, daß dies nicht beanſtandet würde. Es geſchah aber doch, was zu ihrer ſofor⸗ tigen Verhaftung führte. Die Angeklagte gab alles zu. Sie trug vor, daß ſie, die einen Stiefvater gehabt habe, auf Anleitung der Mutter für die kin⸗ derreiche Familie geſtohlen habe. Nie habe ſie dies füür ſich getan. Der ſie verteidigende Rechtsanwalt bezeichnete ſie als das Opfer ihres Milieus und wies darauf hin, daß ſeine Mandantin ſich während der letzten vier Jahre gut geführt habe. Für den zwei⸗ ten Diebſtahl treffe eher den betr. Künſtler die Schuld, weshalb eine milde Strafe Platz zu greifen itte. Bet dieſer Sachlage ſprach das Gericht gegen die Angeklagte eine Gefängnisſtrafe von ſieben Monaten wegen Diebſtahls im Rückfall aus. Nach Verbüßung eines Teils der Strafe ſoll der Verur⸗ teilten durch einen Gnadenakt die baldige Ver⸗ heiratung ermöglicht werden, da ſie einer ener⸗ giſchen Führung bedürfe. L. Aus dem Lande Staatliche Perſoualveränderungen Verſetzt wurden Verwaltungs⸗Oberſekretär Friedrich Köhler beim Bezirksamt Offenburg zu jenem in Pforzheim; Verwaltungs ⸗Oberſekretär Friedrich Grether beim Bezirksamt Pforzheim zu jenem in Lahr. 5 Das 3. Opfer der Weinheimer Familientragödie * Weinheim, 3. März. Der 56jährige Kaufmann Karl Friedrich, der von ſeinem Onkel Jochim durch drei Revolverſchüſſe ſchwer verwundet worden war, iſt heute früh im ſtädtiſchen Krankenhaus an ſeinen ſchweren Verletzungen geſtorben. Er iſt das dritte Opfer der Familientragödie. Selbſtmord einer unglücklichen Mutter * Holzhauſen(Amt Kehl), 2. März. In ihrer Verzweiflung, daß ſie ihren 13jährigen Sohn, der, wie gemeldet, von einer einſtürzenden Rüben⸗ miete verſchüttet wurde, bei der Rettung mit einer Hacke eine lebensgefährliche Kopfverletzung zu⸗ fügte, hat ſich die Frau des Landwirts Moſtber⸗ ger g auf dem Speicher ihres Hauſes erhängt. Als der Mann aus dem Krankenhaus in Kehl zu⸗ rückkehrte, fand er ſeine Frau tot vor. Der Zu⸗ ſtand des Sohnes iſt hoffnungslos. Vor zwei Jahren hatte ſich ein 16 Jahre alter Sohn ebenfalls durch Erhängen das Leben genommen. * h Schwetzingen, 3. März. Die Ein wohner⸗ zahl der Stadt Schwetzingen betrug am 1. März 9921 gegen 9902 am 1. Februar. * Lahr, 3. März. Der 50 Jahre alte Landwirt Wilhelm Vieſer ſtürzte, als er am Dach ſeiner Scheune Ziegelſtecken wollte, kopfüber in die Tenne ab. Er erlitt einen Schädelbruch und war ſofort tot. Großobſtmarkt an der Bergſtraße Weinheim, 1. März. Die Zukunft des Wein⸗ heimer Großobſtmarktes iſt nunmehr durch die denk⸗ bar glücklichſte Löſung der Platzfrage als geſichert anzuſehen. In der Generalverſammlung der Ohſt⸗ und Gemüſe⸗Abſatz⸗Genoſſenſchaft Weinheim, Berg⸗ ſtraße, die unter Vorſitz von Bürgermeiſter Dr. Meiſer im hieſigen Stadtratsſaale ſtattfand, wurde das der OEG. Mannheim gehörige Terrain weſtlich der Bergſtraße und ſüdlich der Ueberführungsbrücke, am geeignetſten für die Abhaltung des Großobſt⸗ marktes erklärt. Die wichtige Frage des unmittel⸗ baren Auſchluſſes an die Gleiſe der Haupt⸗ und Nebenbahn iſt hier glücklich gelöſt. Die General⸗ verſammlung ermächtigte den Vorſtand zum Ab⸗ ſchluß eines Vertrages mit der OG., wonach die hieſige Obſt⸗ und Gemüſe⸗Abſatz⸗Genoſſenſchaft den Platz bis Ende des Jahres 1940 in Pacht nimmt. Die Errichtung einer Verſteigerungshalle wurde nach den Entwürfen des ſtädtiſchen Bau⸗ inſpektors Wenninger einſtimmig genehmigt. Zu dieſem Zweck ſoll die Halle 2 der Maſchinenfabrik „Badenia“ Verwendung finden und aus dem Ba⸗ denia⸗Gelände nach dem obenerwähnten Platze über⸗ führt werden. Soweit der für den Hallenbau ver⸗ fügbare Reichs zuſchuß von 25 000/ und ein vom Kreiſe Mannheim erwarteter Zuſchuß von 10000/ für den geplanten Hallenbau nicht ausreichen, ſoqen die erforderlichen Mittel bis zur Höhe von 20 000/ durch Kapitalaufnahme beſchafft werden. Der Vorſtand wurde zu dieſer Kapital⸗ aufnahme ermächtigt. ** Wertheim, 1. März. Der 48jährige Landwirt Georg Reis in Hollenbach war mit dem Zerſägen von Holz beſchäftigt. Ein abſpringendes Holzſcheit traf ihn ſo heftig an den Leib, daß er ſchwere, innere Verletzungen erlitt, darunter eine lebensgefährliche Zerreißung der Leber. Obwohl ſofort eine Operation vorgenommen wurde, konnte der Verunglückte nicht mehr gerettet werden. — 8 80 15 Kommunale Chroni Erhöhung der Pforzheimer Straßenbahntarife Der Bürgerausſchuß Pforzheim befaßte ſich des längeren mit der Erhöhung der Straßen⸗ bahntarife. Die urſprüngliche Vorlage, einen Ein⸗ heitstarif von 20 Rpf. einzuführen, war unter dem Druck und der Erregung der öffentlichen Mei⸗ nung dahin abgeändert worden, daß nunmehr der Einzelfahrpreis für zwei Teilſtrecken für Erwachſene auf 15 Rpf. und über zwei Teilſtrecken auf 20 Rpf, angeſetzt wurde. Die ſeitherigen Streckenkarten zu 12, 14 und 16 Rpf. wurden allgemein auf 14 RM. feſt⸗ geſetzt, die ganzen Netzkarten auf 20 RM. im Monat,. Die Arbeiter⸗ und Schülerfahrſcheinhefte zu acht Fahrſcheinen wurden auf dem alten Preis von 90 Rpf. für 4 Teilſtrecken und 1 RM. für über vier Teilſtrecken belaſſen. Trotz der weſentlich einge⸗ ſchränkten Tariferhöhung kam es im Bürgerausſchuß zu längeren ſcharfen Auseinanderſetzungen. Schließ⸗ lich wurde nach dreiſtündiger lebhafter Debatte die neue Vorlage des Stadtrates in obiger Form mit 32 gegen 39 Stimmen angenommen. Die Erhöhung tritt im 1 April in Kraft. Das bis jetzt errechnete Deſizit der Straßenbahn beträgt zum 31. März berechnet etwa 80 000 RM. Freinsheim ohne Geld & Freiusheim, 1. März. Der Gemeindevor⸗ anſchlag für 1930 ergibt einen ungedeckten Fehl⸗ betrag von rund 68 000 Mark. Um neue Einnahme⸗ quellen zu ſchaffen, wird ab 1. April der Waſſerpreis von 25 auf 30 Pfg. und die Hundegebühr von 10 auf 12 Mark erhöht und ab 1. April eine Bierſteuer von 7 Prozent des Herſtellerpreiſes eingeführt. Gültigkeit der Wormſer Stadtratswahl * Worms, 1. März. Den„Wormſer Nachrichten“ zufolge hat die Kommuniſtiſche Partei von dem Recht der Reviſion gegen die Entſchetdung des Provinzial⸗ ausſchuſſes in der Anfechtungsklage zur letzten Wormſer Stadtratswahl bisher keinen Gebrauch ge⸗ macht. Einer baldigen Einberufung des neugewählten Stadtrats dürfte ſomit nichts mehr im Wege ſtehen, zumal der Termin, zu dem Reviſion möglich wäre, binnen kurzem abläuft. * Schwetzingen, 1. März. Mit Genehmigung des Unterrichtsminiſteriums wird die Oberreal⸗ ſchule in Schwetzingen mit Beginn des nächſten Schuljahres in ein Realgymnaſium mit neu⸗ ſprachlichem Unterbau, ſogen. Reformrealgymnaſtum mit Lateinbeginn in der vierten Klaſſe(Unter⸗ tertia), umgewandelt. In den drei unteren Klaſſen 4 bleib es beim alten, da der Lehrplan des Reform realgymnaſiums und der der Oberrealſchule in die⸗ ſen Klaſſen übereinſtimmen. Die Umwandlung voll⸗ zieht ſich von Jahr zu Jahr, beginnend mit dem kommenden Schuljahre. Kleine Mitteilungen Die Gemeinde Dornberg, Kreis Mosbach iſt ſchon ſeit Jahren durch ihren großen Waldreichrum umlagefrei. Jeder Bürger erhält als Gabholz jährlich 31 Ster Brennholz und 800 Wellen. Die Ge⸗ meinde wird im Laufe des Jahres ein Rathaus erſtellen, wofür das Baugeld bereits auf der Kaſſe liegt. Der Bürgerausſchuß Lauda genehmigte den neuen Konzeſſionsvertrag über Stromlieferung mit dem Elektrizitätswerk. Die Strompreiſe wurden auf 40 Pfg. je Kilowatt heruntergeſetzt. Die Stadt⸗ gemeinde erhält 6 Prozent der Roheinnahmen. Aus der Pfalz Brandſtiftung— Liebepoller Ehemann Gut abgelaufen * Ludwigshafen, 3. März. Am Samstag abend entſtand in einem Woll⸗ und Kurzwarengeſchäft in Mundenheim ein Brand. Zum Glück wurde das Feuer rechtzeitig bemerkt. Es konnte vom Hausbeſitzer gelöſcht werden. Unter dem Verdacht der Brandſtiftung iſt nun die Inhaberin des Geſchäfts, eine 49 Jahre alte Witwe, verhaftet worden.— Ein arbeitsloſer Tagner von hier mißhandelte, als ſeine Frau abends nicht zu Hauſe war, ſeinen vierjährigen Jungen mit einem Kar⸗ toffelſtößer in der grauſamſten Weiſe. Nach Rückkunft der Frau wurde auch ſie von ihrem Ehe⸗ mann mit Prügeln bedacht. Der Muſtergatte begleitete dieſe Tätigkeit mit lautem Schreien und Schimpfen und warf mit Küchengeräten um ſich, Schließlich mußte Polizei erſcheinen, die ihm dann Gelegenheit gab, eine Nacht im Polizeigewahrſam über ſeine Handlungsweiſe nachzudenken.— Am Samstag nachmittag ſtellte ſich ein angetrunkener Burſche von hier in einer ſchmalen Gaſſe vor ein Laſtauto und veranlaßte ſo den Wagenführer zum Anhalten. Als er von dem Fahrer zurecht⸗ gewieſen wurde, ſprang der Burſche auf das Tritt⸗ brett und bearbeitete den Wagenlenker in roheſter Art mit Fäuſten und Füßen. Dieſer wurde bei der Abwehr der Schläge natürlich heim Steuern gehindert, ſo daß das Laſtauto auf ein anderes auffuhr. Zum Glück war der Zuſammenprall nicht allzu heftig. Der Täter ging zwar zunächſt flüchtig, konnte aber durch die Polizei feſtgenome men werden. Ludwigshafener Inderziffer * Ludwigshafen, 2. März. Nach den Berechnun⸗ gen des Amtes für Wirtſchaft und Statiſtik Lud⸗ wigshafen a. Rh. beträgt die Inderziffer für Monat Februar 158,1 gegenüber 157,7 im Vormonat. Es iſt demnach eine Steigerung um 0,3 v. H. zu verzeichnen, Von einem Motorradfahrer getötet. * Klingenmünſter, 3. März. In der Nacht zum Montag wurde der Schuhmachermeiſter Heinrich Zwipf aus Klingenmünſter von dem Motorradfahrer Albert aus Silz überfahren. Zwipf iſt heute früh ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Folgenſchwerer Verkehrsunfall * Meckenheim bei Haßloch, 3. März. Geſtern abend ereignete ſich ein folgenſchwerer Verkehrsunfall, Der Radfahrer Rudolf Henne aus Böhl fuhr von Mek⸗ kenheim nach Böhl und ſtieß unweit Meckenheim mit dem von Böhl kommenden Motorradfahrer namens Otto Mattern zuſammen. Der Zuſammenprall war derart wuchtig, daß der Radfahrer ſofort tot war. Der Motorradfahrer kam mit geringeren Verletzungen davon. Die Schuldfruge iſt noch ncht geklärt, jedoch ſoll der Radfahrer die falſche Straßen ſeite eingehalten haben und zudem ohne Licht ge⸗ fahren ſein. f — 8 930 it rife efaßte raßen⸗ Ein⸗ unter Mei⸗ yr der ichſene ) Rpf. zu 12, t. feſt⸗ Nonat. acht on 90 r vier einge⸗ Sſchuß chließ⸗ te die mit 52 g tritt Deſizit rechnet vor Fehl⸗ dahme⸗ rpreis 10 auf er von 1 ichten“ Recht inzial⸗ letzten ich ge⸗ ählten ſtehen, wäre, nigung real⸗ ächſten t neu⸗ naſtum Unter⸗ klaſſen eform in die⸗ g voll⸗ it dem ach iſt ichrum abholz hie Ge⸗ haus r Kaſſe hmigte ferung burden Stadt⸗ zenom: ichnun⸗ Lud⸗ Monat Es iſt ichnen. yt zum einrich fahrer e früh ö abend „Der 1 Mek⸗ im mit amen u war t tot ugeren 0 ulcht aßen cht ge⸗ 2 end- N85 Reform der Davis⸗Pokal⸗Spiele Ueber die Notwendigkeit einer Reform der Daptspokal⸗ Spiele hat Dr. H. O. Behrens anläßlich des Bundes⸗ tages des Deutſchen Tennis⸗Bundes in Wiesbaden inter⸗ eſſante Ausführungen gemacht. Die am darauffolgenden Tage in Paris ſtattgefundene Ausloſung für den Davis⸗ pokal hat mit erſchreckender Deutlichkeit das dringende Er⸗ forbernis dieſer angeſtrebten Reforu unter Beweis geſtellt. Nachdem die frühere Gepflogenhett des Ausloſens dem jetzt üblichen„Setzen“ allenthalben Platz gemacht hat, iſt das ſtarre Feſthalten an der traditionellen Zeremonie des Aus⸗ loſens bei der internationalſten und bedeutendſten Tennts⸗ konkurrenz nicht mehr zu rechtfertigen. Freilich wird ber Wegfall der Ausloſung auch der ſportpolitiſche Akt, der all⸗ jührlich den Präſidenten der Vereinigten Staaten von Amerika oder— wie dies in den letzten Jahren der Fall war— den Präſidenten der franzöſiſchen Republik und die diplomatiſchen Geſandten aller am Davispokal teilnehmen⸗ den Länder vereinigte nicht mehr ſtattfinden. Ein Umſtand, den man notgedrungen in Anbetracht der ſportlichen Seite dieſer Angelegenheit mit in Kauf nehmen muß. Nicht allein weil Deutſchland und England in der erſten Runde der Ausloſung gegeneinander geführt wurden, (um ein typiſches Beiſpiel zu erwähnen), londern noch mehr im Intereſſe der außereuropäiſchen Länder, deren Mannſchaften wochenlange Reiſen unternehmen müſſen, iſt es geboten, die mit einer Ausloſung immer ver⸗ knüpften Zufälligkeiten in Zukunft auszuſchalten. Um bei der diesjährigen Ausloſung zu bleiben: Sollte der(nicht wahrſcheinliche) Fall eintreten, daß die Japaner in der erſten Runde von den Ungarn aus dem Rennen geworfen werden(was bei dem frühen Termin und den Schwierig⸗ keiten, die die klimatiſchen Verhältniſſe den Aſiaten be⸗ reiten können, immerhin im Bereiche der Möglichkeit liegt) ſo müßte eine ſtarke Mannſchaft, die eine Weltreiſe zurück⸗ gelegt hat, untätig zuſehen, wie kontinentale Mannſchaften in die zweite und oͤritte Runde vorrücken, deren Spielſtärke bei weitem nicht an das Können der japaniſchen Beſucher heranreicht. In noch kraſſerem Maße trifft dieſe Voraus⸗ ſetzung auf Ausſtralien zu. Der Sieger der Begegnung Deutſchland gegen England wird in der dritten Runde gegen Auſtralien anzutreten haben, was gleichbedeutend damit iſt, daß Auſtralten unter Umſtänden in der dritten Runde auf der Strecke bleibt, während zum Beiſpiel in der oberen Hälfte die den Auſtraliern normalerweiſe nicht überlegenen tſchechoflowakiſchen Vertreter vorausſichtlich de Vorſchlußrunde erreichen werden. des finanziellen Erfolges aus erſcheint es zweckmäßiger, die Begegnungen zweier gleichwertiger beſonders ſpielſtarker Länder in die dritte Runde oder Vorſchlußunde zu ver⸗ legen, da bekanntlich ein Rennen in der Nähe des Ziels höheres Intereſſe erweckt als kurz nach Ablauf vom Start, alſo zu einer Zeit zu welcher noch alle Teilnehmer mit von der Partie ſind. Bei Erörterung der Frage welche Nationen feweils als „Svielſtark“ betrachtet und deshalb geſetzt werden ſollen, ſtößt man auf die Schwierigkeit, daß gerade bei den über⸗ ſeeiſchen Mannſchaften erfahrungsgemäß mit einer regel⸗ mäßigen allfährlichen Teilnahme an der Davispokal⸗Kon⸗ 1 in der europkiſchen Zone nicht gerechnet werden ann. So fehlt z. B in dieſem Jahre Süd⸗Afrika, Im letzten Jahre waren bekanntlich die auſtraliſchen Davisvokalſpieler fern geblieben. Es könnte alſo der Fall eintreten, daß ein überſeeiſches Land das Fernbleiben in einem Jahre dadurch büßen müßte, daß ſeine Mannſchaft im nächſten Jahre ſchon in der erſten Runde— oßne Ge legenheit zur Aklimatiſierung an europäiſchen Verhält⸗ niſfe zu haben— gegen einen der ſtärkſten Gegner anzu⸗ treten hätte. Man ſollte deshalb die Beſtimmung über die zu„ſe tze n⸗ den“ Natfonen ſo faſſen, daß die acht Nationen, die in der europäiſchen Zone auf die Tabellen⸗Achtel verteilt werden, zwar in erſter Linie aus den letzten„Acht“ des Vorjahres gebildet würden. Jedoch muß dem Internationalen Davis⸗ pokal⸗KTomitee das Recht eingeräumt werden, ausnahms⸗ welſe ſolche überſeeiſche Teams zu ſetzen, deren letztmalige Teilnahme an den Davispokal⸗Spielen nicht im vorher⸗ gehenden Jahre geweſen war, die aber durch ihr Abſchnei⸗ den bei ihrer letzten Mitwirkung und durch ihre abſolute Spielſtärbe, die Grundlage zu einer gleichwertigen Beur⸗ teilung mit einer der letzten acht Mannſchaften des letzten Jahres geben. Ferner müßte naturgemäß Frankreich geſetzt werden, ſofern der Fall eintreten ſollte, daß die franzöſtſche Mannſchaft in der Herausforderungsrunde gegen die Yankes unterliegt. Um Ungerechtigkelten zu ver⸗ meiden, wäre durch Los zu entſchelden, welche zu ben letzten Acht des Vorlahres gehörige europäiſche Mannſchaft das Privileg des„Setzens“ der überſeelſchen Vertretung zu überfaſſen hätte. Nicht empfehlenswert erſcheint der engliſche Vor⸗ ſchlag, wonach den acht geſetzten Mannſchaften nur acht durch das Los der Reihenfolge nach von oben nach unten Angeſetzte ſchwächere Mannſchaften entgegentreten ſollen. Hierdurch würde zwar eine Runde in Wegfall kommen, was in erſter Linie ein Vorteil derfenigen Nationen wäre, deven Vertreter ſich durch einige Runden durchſpielen könn⸗ ten. Auf der anderen Seite wäre aber den ſpielſchwächeren, was meiſtens gleichbedeutend mit kleineren Nationen iſt, unter Umſtänden bei unglücklicher Losziehung die Terl⸗ Auch vom Geſichtspunkt“ nahme an den Davispokal⸗Spielen für mehrere Jahre hintereinander unmöglich gemacht, wodurch das Inteveſſe an dieſer Konkurrenz ſelbſtverſtändilch bei dieſen Ländern allmählich aber ſicher untergraben würde. Dieſe Wirkung hätte vorausſichtlich auch die Annahme eines von Süd⸗Afrika und Argentinien ausgehenden Vor⸗ ſchlages— der vom Standpunkt diefer Länder aus be⸗ trachtet, verſtändlich iſt— der jedoch den europäiſchen In⸗ tereſſen durchaus entgegenſteht. Dieſer Vorſchlag geht dahin daß die Davispokalſpiele nur jedes zweite Jahr ſtatt⸗ finden ſollen, ſodaß die ungeraden Jahre ſpielfrei wären. Dadurch gäbe es„Davispokal⸗Jahre“, die zu tennisſport⸗ lichen Höhepunkten würden, während die dazwiſchen lie⸗ genden Spielzeiten von vornherein als nicht„feſtſpiel⸗ mäßig“ anzuſehen wären. Ganz abgeſehen, daß die Davis⸗ pokal⸗Spiele für die Verbände der beteiligten Länder eine ſehr willkommene erhebliche Einnahmequelle bedeuten und daß die für das Davispokalſpiel vorbehaltenen Termine auch in den davispokalfreien Jahren nicht für andere große Ereigniſſe benutzt werden würden, da die Internationalen Turniere ſo eingerichtet ſind, daß ſie nicht mit den Davis⸗ pokal⸗Terminen kollidieren, ſolange Frankreich den Davis⸗ pokal zu verteidigen hat, haben wir in Europa beſonderes Intereſſe an der jährlichen Durchführung dieſer Spiele. Der Inſpirationsantrieb, der dem europäiſchen Tennis durch das alljährliche Erſcheinen der überſeeiſchen Davis⸗ pokal⸗Mannſchaften gegeben wird, drückt nicht nur dem geſamten Turnierbetrieb des Kontinents, ſondern auch der Breitenentwicklung des Tennisſports in Europa ſein Ge⸗ präge auf. Man vergleiche nur einmal den Unterſchted zwiſchen den Nachkriegsjahren, in denen zwar ſchon aus⸗ ländiſche Spieler ſich zu den deutſchen Turnieren ein fanden, Deutſchland aber noch nicht uffigtiell auf dem Tennisweltmarkt gleichberechtigt und zu den Dapispokai⸗ Spielen zugelaſſen war. Damals wurde z. B. das Er⸗ ſcheinen der Amerikaner Richards und Kingſey, die ein inoffizielles Wettſpiel in Berlin abſolvierten, in überſchwenglicher Art gefeiert. Heute würde man einer derartigen Veranſtaltung— im Reflex der Davispokal⸗ Montag, 3. März 1930 Spiele— nur ſehr bedingtes Intereſſe entgegenbringen. Das Jahr 1929 von dem man ruhig ſagen kaun, daß es in Bezug auf Erfolg und Populariſterung des weißen Sports ſeinesgleichen in der Geſchichte des deutſchen Tennisſports nicht gehabt hat, wurde von den Ereigniſſen des Davispokal⸗Spiels getragen. Sollen wir uns dafür einſetzen, daß es Jahre gibt in denen(olche Geſchehniſſe einfach nicht möglich ſind, weil die Gelegen⸗ heit dazu fehlt? Dem gegenüber ſcheint es belanglos, ob alle an den Davispokal⸗Spielen berechtigte Nationen allfäcrlich in Konkurrenz treten. Wenn ſich im Laufe der Jahre eine durchaus mögliche Reaktion einſtellen ſollte und dadurch ein Nachlaſſen des Intereſſes an den Davispokal⸗Spielen durch augenfällige Verminderung der einlaufenden Mel⸗ dungen deutlich zu bemerken iſt, dann erſt iſt die Zeit für eine grundlegende Neuregelung der Spielordnung be⸗ züglich Einſchaltung von ſpielfreien Intervallen gekommen. In dieſem Sinne wollen wir dieſes Problem auf einige Jahre zurückſtellen. Sofort veformbedürftig iſt fedoch die fetzt noch beſtehende Diskrepanz in der Beſchaffenheit der Plätze auf denen ge⸗ ſpielt wird. Daß in der europäiſchen Zone ausgerechnet ein Land— es handelt ſich notürlich um England— das Privileg für ſich in Anſpruch nimmt, im eigenen Lande auf Grasplätzen zu ſpielen, während von Weſten nach Oſten und von Süden nach Norden auf dem Kontinent nur auf Hartplätzen geſpielt wird, iſt gerade ſo unhaltbar, wie das Feſthalten an den Grasplätzen bei den Weltmeiſter⸗ ſchaften in Wimbledon. Da nun aber dieſe Meiſterſchaften von einem engliſchen Klub veranſtaltet werden, iſt ein diktatoriſcher Einfluß anderer Länder nicht möglich. Anders verhält ſich dies bei den Davispokal⸗Spielen, da das Da⸗ vispokal⸗Komitee internationale Zuſammenſetzung auf⸗ weiſt und eine ¼ Mehrheit die Abſchaffung der Grasplätze in England zum Beſchluß erheben kann. Deshalb beſteht berechtigter Grund zu der Annahme, daß die Davispokal⸗ Spiele auf Grasplätzen auf engliſchem Boden ein für alle⸗ mal der Vergangenheit angehören, nachdem England für die Ende April ſtattfindende Begegnung gegen Deutſchland Hartplätze gewählt hat und die Ende Juni während der großen Woche in Wimbledon ſtattfindende Tagung des In⸗ ternattonaben Davispokal⸗Komitees das erlöſende Macht⸗ wort zur Eliminierung der Grasplätze bei Da⸗ vispobalſpielen mit großer Wahrſcheinlichkeit ſprechen wirb.— Internationales Schwimmfeſt in Berlin 1. Tag: Neuer ungariſcher Rekord Dr. von Barauys über 200 Meter Freiſtil— Hellas Magdeburg ſchlägt Berlin im Waſſerball mit:1 Toren Die großen internationalen Schwimmwettkämpfe der .⸗G. Berliner Schwimmvereine im Lunapark waren ein ſchwimmſportliches Ereignis erſten Ranges. Schon am Samstag abend war die Halle gedrängt voll. Neben den Springwettkämpfen konzentrierte ſich das Hauptintereſſe auf den ungariſchen Rekordmann Dr. v. Barany, der auch über 200 Meter Freiſtil mit der glänzenden Zeit von 217,8 Minuten einen neuen ungariſchen Rekord aufſtellen konnte und überlegen ſiegte vor dem Deutſchen Meiſter Schubert⸗ Breslau und dem Tſchechen Getreuer, der einen neuen tſche⸗ chiſchen Rekord erreichen konnte. Das J. Bruſtſchwimmen 200 Meter endete mit dem erwarteten Siege des jungen Göppingers Schwarz. Im Waſſerballſpiel ſtegte die Clud⸗ mannſchaft des SC. Hellas Magdeburg mit:1 Toren über die A⸗Mannſchaft der Stadt Berlin. Die Ergebniſſe: 200 Meter Freiſtil: 1. Dr. v. Barany⸗Erlau:17,8 Min. (neuer ungar. Rekord); 2. K. Schubert⸗Breslau in 226,4 Min.; g. Getreuer⸗Prag in:27 Min.(neuer tſchechiſcher Rekord).— I. Bruſtſchwimmen 200 Meter: 1. P. Schwarz⸗ Göppingen 04 in:54,7 Min.; 2. Wittenberg⸗Poſ. Berlin in 2157,68. Min.— II. Lagenſtaffel 4 mal 100 Meter: 1. Magde⸗ burg 96 in:05,2 Min.; 2. Hellas⸗Magdeburg in 508,4 Min. — II. Freiſtilſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Hellas⸗Magdeburg; 2. Magdeburg 96.— Junior Rückenſchwimmen 100 Meter: 1. in totem Rennen Priewe⸗BSc und Paul BSV in 121,8 Min.(Gute Zeit).— Damen⸗Freiſtilſtaffel 10 mal 66 Meter: 1. Nixe⸗Charlottenburg; 2. Spandau 04.— Damen⸗ Bruſtſchwimmen 200 Meter: 1. H. Wunder⸗Poſ. Leipzig in 3 22,9 Min.; 2. Wiedemann⸗Nixe Charlottenburg in:23, Min.(Ueberraſchung). Auch am zweiten Tag war die Halle des Berliner Wel⸗ Unter den Anweſenden bemerkte man Exzellenz Lewald und die Vertreter der ungariſchen, tſchechiſchen und ägyptiſchen Geſandtſchaften. Gleich das Er⸗ öffnungsrennen, die J. Lagenſtaffel 4 mal 100 Meter, brachte durch Hellas⸗Magdeburg eine neue deutſche Beſtleiſtung mit :49,2 Min. Die kurze Sprinterſtrecke über 100 Meter war natürlich Dr. v. Barany nicht zu nehmen. Er ſiegte nach Belieben in der guten Zeit von 59,8 Sek. vor dem Deutſchen Meiſter Schubert⸗Breslau. Im Springen ſcheint der Aegyp⸗ ter Simatka ſeine in Amſterdam gezeigte Form noch nicht gefunden zu haben. Er ſiegte aber trotzdem mit acht Punk⸗ ten Vorſprung gegen den Deutſchen Meiſter Plumans⸗Köln. Die Ergebniſſe: I. Lagenſtaffel 4 mal 100 Meter: 1. Hellas⸗Magdeburg in :49, Min.(neuer deutſcher Rekord); 2. Boruſſia⸗Sileſia Breslau in 41505 Min.— Damen Rückenſchwimmen 100 Meter: 1. Strubel⸗Berlin in 130,2 Min.; 2. Dührung⸗ Eiſenach.— 100 Meter Freiſtil: 1. Dr. v. Barany in 059,8 Min.; 2. Schubert⸗Breslau in:02,1 Min.; 3. Ahrendt⸗ Hellas Magdeburg in:03 Min.— Damen⸗Lagenſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Nixe⸗Charlottenburg in:29,2 Min.; 2. Poſeldon⸗Leipzig in 481,5 Min.— Kunſtſpringen: 1. Si⸗ maika⸗Aegypten 132,74 Punkte; 2. Plumanns⸗Köln 124,02 Punkte.— Turmſpringen: 1. Simalka⸗Aegypten: Plz. 5. 118,18 Punkte; 2. Grothe⸗Poſeidon Berlin Plz. 8. 107,88 Punkte.— 100 Meter Rückenſchwimmen: 1. Küppers⸗Vier⸗ ſen in:11 Min.; 2. Dahlem⸗Breslau in 1115 Min.— Große Freiſtilſtaffel 10 mal 66½ Meter: 1. Hellas⸗Magdeburg in 657,1 Min. 2. Poſeidon⸗Berlin in 710653 Min.— Damen⸗ Freiſtil 100 Meter: 1. Erkens⸗Oberhauſen in 117,2 Min.; 2. Schneider⸗Borpos Stettin in:19,3 Min.— Waſſerball: Hellas⸗Magdeburg gegen A⸗Mannſchaft Stadt Berlin 812 (:). lenbades ausverkauft. 7 D ũã ã Links: Combi klärt im Sturz Mitte: Combi iſt raſcher als Frank Rechts: Combi bei einer iypiſchen Hochſprungabwehr Nr. 104 30 Him-Skilauf des Verband Mitteldeutſcheer Ski⸗Vereine Brinkmann⸗Kaſſel wieder Sieger. Bei geringer, aber noch ausreichender Schneelage aller⸗ dings in vereiſtem Zuſtand, wurde am Sonntag der Ski⸗ Dauerlauf des Verbandes Mitteldeutſcher Skivereine im Taunus abgehalten Da es nicht möglich wär, eine 30 Km. Strecke ohne Wiederholung abzuſtecken, wurden zweimal 13% Km. gelaufen. Die Strecke berührte vom Start am Sandplacken die Steile Schneiſe, Stockborn, Pfahlgraben, Rodelbahn, Obere Sprunghügelſchneiſe, Feldbergſattel, Arnoldshainerweg, Siegfriedhaus, Siegfriedſtraße und wieder zum Sandplacken. Die Strecke hatte eine Geſamt⸗ ſteigung von 350 Meter. Der Schnee war führig und ergab überraſchend gute Zeiten. Von 29 gemeldeten Teilnehmern traten nur 17 am Start an. Sie gingen mit einer Minute Abſtand über die Strecke. Schon auf der erſten Hälfte gab es ein ſcharfes Ringen zwiſchen den Favoriten Brinkmann und Kahl vom WSV.⸗Kaſſel, Schleicher von der Skiabtetlung des Taunus⸗ kluhs Frankfurt, Voigtländer und Bertſchinger vom Ski⸗ klub Taunus Frankfurt. Schleicher mit der Startnummer 8 ging als Erſter durch die Zeitkontrolle Sandplacken. Ihm folgten Kahl und Brinkmann, Letzterer mit der beſten Zeit. Schleicher mußte ohne Vordermann die Führung über⸗ nehmen. So konnte Brinkmann mit einer Minute Vor⸗ ſprung vor Schleicher Sieger werden. Kahl mußte ſich mit dem dritten Platz begnügen. Der Lauf verlief ohne jeden Unfall. Die Preisverteilung wurde um 12 Uhr am Sand⸗ placken vorgenommen. Der Winterſportverein Kaſſel hat in dreimaliger Reihenfolge gewonnen und iſt ſomit endgül⸗ tiger Beſitzer des Wanderpreiſes. Die drei Sieger waren Kahl(1928) und Brinkmann(1929 und 1930). Die Ergebniſſe: 1. Brinkman n⸗WSV. Kaſſel:52,28 Std., 2. Schleicher, Skiabteilung des Taunusklubs Frank⸗ furt:53,29, 3. Kahl, WSV. Kaſſel:55,44; 4. P. Voigt⸗ länder, Skiklub Taunus Frankfurt:02,36, 5. Bertſchin⸗ ger, Skiklub Taunus Frankfurt:63,41. 23. Verliner Sechstagerennen Preuß⸗Reſiger und Ehmer⸗Tietz au der Spitze des Feldes In der Nacht zum Sonntag war der Berliner Sport⸗ palaſt ausgezeichnet beſucht. In den zahlreichen Jagden konnten Ehmer⸗Tietz hinter das Spitzenpaar Preuß⸗Reſiger aufrücken. Sonſt gab noch Rundengewinne der weiter zurückliegenden Paare. Im Anſchluß an die erſten Spurts am Sonntag nachmittag holten van Kempen⸗Buſchenhagen zum entſcheidenden Schlag aus und nahmen im Verein mit Göbel⸗Pifnenburg dem geſamten Felde eine Bahnlänge ab. Das deutſch⸗holländiſche Paar iſt damit auf den dritten Platz in der Spitzengruppe gerllckt. Der Stand des Rennens nach 43 Stunden iſt folgender: 1. Preuß⸗Teſiger 55 Punkte; 2. Ehmer⸗Tietz 40 Punkte; 3. van Kempen⸗Buſchenhagen 41 Punkte. Eine Runde zu⸗ rück: 4. Mannſchaft: Rieger⸗Kroſchel 19 Punkte. Zwei Runden zurück: 5. Groſſens⸗Deneef 52 Punkte. Drei Runden zurück: 6. Göbel⸗Pijnenburg 88 Punkte; 7. Char⸗ lier⸗Duray 67 Punkte; 8. Rauſch⸗Hürtgen 52 Punkte. Fünf Runden zurück: 9. Krüger Funda 77 Punkte; 10. Manthey⸗ Schöne 63 Punkte. Sechs Runden zurück: 11. Choury⸗ Fabre 80 Punkte. 7 Runden zurück: 12. Paar: Meyer⸗ Stübecke 6 Punkte. Prenn an den Tennisbund Er weiſt alle Angriffe zurück Beim Deutſchen Tennis⸗Bund iſt ein Telegramm des deutſchen Spitzenſpielers Daniel Prenn aus Monte Carlo eingetroffen, in dem er alle gegen ihn in der Oeffſentlich⸗ keit erhobenen Beſchuldigungen wegen grober Verletzungen der Amateurbeſtimmungen zurückweiſt. In dem Tele⸗ gramm heißt es, daß ſeine angebliche Forderung von 9000 Mark für die Benutzung einer beſtimmten Schlägermorke erlogen ſei. Er will mit ſchriftlichen Beweiſen dienen, daß er eine derartige Forderung nie erhoben und derartige Abmachungen nie gewünſcht habe. Der Deut⸗ ſche Tennis⸗Bund hat alenchzentig die Zeitſchrift„Deutſche Sportartikel⸗Induſtrie“, in Ler die Angriffe gegen Prenn zum erſten Mal veröffentlicht worden waren, aufgefordert, ihm zum Zwecke der genauen Prüfung das vorliegende Material zur Einſicht zu überlaſſen. Die Schriftleitung hat dies auch dem Tennis⸗Bund gegenüber bereitwilligſt zugeſagt. Sollte es ihr nicht möglich ſein, ſeitens der be⸗ teiligten Stellen die Einwilligung zur Ueberſendung des Materials an den Tennis⸗Bund zu erwirken, ſo iſt ſie bereit, ihrerfeits von dieſen Angriffen abzurücken. An die fragliche Firmo iſt das Erſuchen gerichtet worden, im In⸗ tereſſe einer notwendigen Klärung des Tatbeſtandes dem Der. das Material auszuhändigen. Das Ergebnis der Prüfung will der Tenntsbund ſchnellſtens bekanntgeben. Tod eines Schwimmerführers Am Samstag vormittag fiel der bekannte Pionier des deutſchen Schwimmſports, Hermann Recker, Karlsruhe, einem Unglücksfall zum Opfer. Er wurde von einem Laſt⸗ wagen überfahren und erlag den erlittenen Verletzungen. Recker war Inhaber des Ehrenbrieſes des Deutſchen Schwimm⸗ Verbandes, langjähriger Leiter des SC. Argen⸗ toratum⸗Straßburg und Mitbegründer des Süddeutſchen Schwimmerkreiſes. Sein Tod iſt ein umſo größerer Verluſt, als er ſich erſt ſeit kurzer Zeit wieder in den Dienſt des Schwimmſports geſtellt hatte. Er hat das Alter von 50 Jahren erreicht. Intereſſante Kampfbilder vom Länderkampf Deutſchland-Jalien M 3 „März 1930 Abend-Ausgabe Nr. 104 Die Reichsbank am Ultimo dem Ausweis der Reichsbank vom 28. Febr n der Ultimowoche die geſamte Kapitalanlage der hſeln und Schecks, Lombard s und Effekten um tf 28816 Mill./. Im Ninzelnen haben die an Reichsſchatzwechſeln um 48,1, auf 1, die Beſtä 55 an Handels wechſeln und um 296,4 auf 1916,8 Mill. 4 und die Lom⸗ rdheſtände um 268,6 auf 323,3 Mill. 4 zugenommen. An Reichsbanknoten und Renten bank⸗ inen zuſammen ſind 759,2 Mill.& in den Verkehr n und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbank⸗ im 717,8 auf 4722, Mill. 4, derjenige an Renten⸗ heinen um 41,4 auf 365,3 Mill. 4 erhöht. Dement⸗ end ſind die Beſtände der Reichsbänk an Rentenbank⸗ n auf 18,2 Mill.„ zurückgegangen. Die fremden zeigen mit 4. 5 9 1 d E 468,5 Mill. eine Abnahme um 147,3 Mill.&. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen iſer zuſammen haben ſich um 19,2 auf 2828,2 Y erhöht, und zwar haben die Goldbeſtände um 34,9 auf 2444,41 Mill.“ zugenommen, die Beſtände an Heckungsfähigen Deviſen um 15,0 auf 383,8 Mill. 4 ab⸗ genommen. Die Deckung der Noten durch Gold allein betrug 1,8 H. gegen 60,2 v H. in der Vorwoche, diejenige durch Ger 15 1181 deckungsfähige Deviſen 59,9 v. H. gegen 70,1 v. H. Bayeriſche Hypotheken⸗ und Wechſel⸗Bank. genehmigte die Vorſchläge der Verwaltung(wie⸗ 10 v. H. Dividende). Im Übrigen erklärte der Vor⸗ nd, daß es gelungen ſei, in emſigem Ausbau der Organi⸗ ation nach innen und nach außen die Geſchäfte und Um⸗ ſätze in beiden Abteilungen in recht befriedigendem Maße zu heben. Es ſei zu hoffen, daß der Tieſpunkt des Kon⸗ junkturrückganges erreicht und bald überwunden werde. Auf Klagen der Organiſationen über den Beamtenabbau urklärte die Verwaltung, daß nur ein mäßiger Abbau von eſamt 200 Angeſtellten zu tragbaren Bedingungen er⸗ ſei. * Herabſetzung des Diskontſatzes der Bank von Italien. ie Bank von Italien hat den Diskontſatz von 7 auf 6,5 H. mit Wirkung vom 3. März herabgeſetzt. * Wieder 13 v. H. Dividende der Banca Commerciale Italiana. Der GV. ſchlägt der Verwaltungsrat der Bank die Verteilung einer Dividende von wieder 13 v. H. vor. * Verſchmelzung Graf Schwerin— Glückaufſegen ge⸗ nehmigt.— Liquidatiousausſchüttung an die freien Glück⸗ aufſegen⸗Aktionäre. Die a. Verſammlungen an die Berg⸗ werksgeſellſchaft Glückaufſegen G. m. b. H. u. der Gewerkſchaft Glückaufſegen 1 und 2 genehmigte die bekannten Vorſchläge Die o Di v. und Verſchmelzung mit der Gewerkſchaft Graf Schwerin. Von 1926 Stimmen gaben drei Stimmen, und zwar ein Vertreter des Bankhauſes Hammerſtein, Eſſen, Proteſt gegen die Liquidation und Verſchmelzung zu Protokoll. Die außenſtehenden Gewerken(die Mehrheit befindet ſich im Beſitz des Lothringer Konzerns bezw. der Gewerkſchaft Graf Schwerin) ſollen einen Liquidationserlös von 1600 Mark je Kux erhalten. Der Abſchluß für 1929 verzeichnet bet 0,23 Mill. Mark Gewinn und 0,42 Mill. Mark Abſchret⸗ bungen einen Verluſt von rund 194 000 Mark, der vom Kapitalkonto abgeſetzt wird. Die Anlagen liegen ſeit Jah⸗ ren ſtill. Die Syndikatsquote iſt bereits ſeit mehr als zwei Jahren an die Gewerkſchaft Graf Schwerin verpachtet. D Badiſche Plantagen AJ. Baden⸗Baden⸗Müggenſturm. — Konkurs.(Eig. Dr.) Ueber die A.(AK. 400 000% iſt nunmehr der Konkurs eröffnet worden, nachdem ein Vergleich nicht erreicht werden konnte. Konkurs Bürkle (Eig. Dr.) In der heutigen Gläubigerverſammlung wurde von der Konkursverwaltung eine buchmäßige Bilonz auf den Konkurseröffnungstag vorgekegt. 7687 000 4 Paſ⸗ ſiwen ſtehen Aktiven in Höhe von 6 714000„ gegenüber, ſodaß eine Unterbilanz von 979 000 4 verbleibt. Jedoch ind zur Beurteilung des inneren Wertes der Maſſe ganz Verſchlechterte r Die Verkehrslage auf dem Rhein war im Be⸗ richtsmonat noch ungünſtiger als im vergan⸗ genen Monat. Mannig e Gründe haben zuſammen⸗ gewirkt, um trotz 15 Waſſerſtandes ein ſtar ten herbeizuführen. des milden Winters niedrigeren und zurückgehenden 5 Zurückgehen der Frach⸗ Der Kohlenverbrauch war infolge außerordentlich gering, die Abrufe der Kundſchaft äußerſt beſchetden, Von einer nennenswerten Verminderung der großen Lagerbeſtände am Oberrhein konnte deshalb nicht die Rede ſein. So iſt nach dem Be⸗ richt der rrheiniſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer Duisburg⸗Weſel zu isburg⸗Ruhrort als Folge davon eine Einſchränkung der Kohlenverladungen von den Ruhrhäfen ſowohl nach Sſtoͤdeutſchland wie nach Holland und Belgien zu verzeicht Auch die Zufuh⸗ ren von Rotterdam, insbeſondere an Eiſenerz, haben eine ſtarke Einſchrän kung erfahren. Die Gütermen⸗ gen im Güterboots⸗ und Rhein⸗ Seeverkehr haben ſehr nachgelaſſen. Unter dieſen Umſtänden Anzahl Schlepper aus der Du ſah man ſich genötigt, eine Fahrt zu nehmen, teils um Reparaturen vorzunehmen, teils um ſie überhaupt vor⸗ läufig ſtillzulegen, weil ihre nutzbringende Beſchäftigung nicht mehr möglich war. Auch zwang die Anhäufung von Leerraum immermehr dazu, auch davon einen Teil ſo lange außer Dienſt zu ellen, bis die Frachten wieder einen derartigen Stand erreicht haben, daß ſie wenigſtens nicht mehr verluſtbringend ſind. Zu den ſchon erwähnten Uebelſtänden kam noch, daß in der erſten Hälfte des Monats ein großer Kahn durch Unklarwerden der Schleppſtränge im Bingerloch auf die Felsbänke ge⸗ riet und erſt durch ſtarke Aufleichterungen wieder flott⸗ gemacht werden konnte. Da ſich infolge der ſchwierigen Fahrt noch ein weiterer Kahn in unmittelbarer Nähe feſt⸗ fuhr, wurde der Verkehr durch das Bingerloch für mehr als acht Tage bis zum 16. Febr., gänzlich geſperrt. Da die Fahrt durch das Neue Fahrwaſſer nicht mit dem gleichen Tiefgang möglich war, ſo waren zahlreiche Aufleichterungen erforderlich. Der Waſſerſtand der am 1. des Monates der Cauber Pegel einen Stand von 1,42 Meter zeigte, der unter geringen Schwankungen, am 8. und 9 aber nochmals einen Stand von 1,58 Meter erreichte, ging bei dem anhaltenden trockenen Wetter langſam und ſtetig zurück. Am 28. des Monates zeigte der Cauber Pegel einen Stand von 1 Meter. Der Waſſerſtan d ſich außerordentlich verſchlechtert. Die Verladungen von Erz wurden unterbrochen, als der Straßburger Pegel am 3. des Monates unter 1,70 Meter fiel. Nur zwei Reedereien verſtanden ſich dazu, den Betrieb auch weiterhin durchzu⸗ führen. Als dann ab 11. des Monates eine Abladung der Kähne auf 1,50 Meter nicht mehr möglich war, ſahen ſich die Straßburger und Baſeler Reedereien gezwungen, die Schiffahrt oberhalb Mannheim als eingeſtellt zu erklären. Soweit Partien ſich unterwegs befanden, wurden ſie nur gegen die Entrichtung von Zuſchlägen bis Kehl oder Straßburg weiter befördert. Trotz der geſchilderten ſchwie⸗ rigen Lage erfyhrenauch hier die Fachten keineswegs eine Beſſerung und der Schlepplohn ging ebenfalls zurück. war doch infolge der Einſtellung der Taltransporte viel Raum und Schleppkraft zur Verfügung. In der Verkehrsbeziehung Rhein⸗Ruhrhäfen Mannheim wurde von der Schifferbörſe die Fracht, die am 28. des vergangenen Monats 1,20 4 betrug, an manchen Tagen überhaupt nicht feſtgeſtellt, woraus her⸗ vorgeht, wie flau das Geſchäft nach dem Oberrhein war. Frachten wurden nur notiert am 15., 19. und 22., ort welchen Tagen ſeweils 80 Pfg. und am 27., an welchem 80 bis 90 Pfg. je Tonne bei ganzer Lade⸗ und Löſchzeit ange⸗ legt wurden. Nur in ganz wenigen Fällen wurde in Tagesmiete angenommen, auch dieſe ſchwächte außerordent⸗ am Oberrhein hat noch mit 80 Pfg. je Tonne einſchlie konnte, ging auf 70 Pfg. am 6. heute keinen höheren Stand erreichen. Die? je Rheinzechenhäfen waren die gleichen, nur wurden 5 Pfg. weniger gezahlt. Ab Rhein⸗Herne⸗Kanal war das Bild ebenfalls entſprechend, doch mußten wie üblich 20 Pfg. mehr angelegt werden. Lage des laſſen Bei der Beurteilung der augenblicklichen Frachtenmarktes darf auch nicht außer Acht ge⸗ werden, daß die Abladung der Kähne ſehr einge⸗ ſchränkt iſt. Die ungünſtige Geſchäftslage zog, wie ſchon berichtet, ebenfalls das Schleppgeſchäft ſtark in Mit⸗ leidenſchaft. ſind die tze an der Ruhrorter Schiffer⸗ börſe in der Verkehrsbeziehung Ruhrort⸗Mannheim, die gegen Ende des vorigen Monats noch einen Stand von 1,50% bis 1,75/ aufwieſen, allmählich auf 1,20% abge⸗ bröckelt. Aehnlich auch in der Verkehrsbeziehung Rotter⸗ dom nach der Ruhr. Hier ſind die Schlepplöhne, die in den letzten Tagen des vorigen Monats noch einen Stand von 40 bis 45 Cts. pro Tarif per Laſt aufwieſen, nach und nach auf 25 Cts. gefallen. Noch unangenehmer als in der Schiffahrt wirkte ſich der Verkehrsrüt g in den Umſchlags betrieben der Duisburg⸗ Ruhrorter Häfen aus. Faſt alle Hafenumſchlagsanlagen litten unter ſtarker Beſchäftigungs⸗ loſigkeit. Gläuligerverſammlung der Firma Steigelmann-Edenkoben Zu der Gläubigerverſammlung der Firma Philipp Hermann Steigelmann, Weingroßhandlung in Eder nkoben, waren die Gläubiger in überaus großer Zahl erſchienen. Rechtsanwalt Dr. Goldberg gab einen Bericht über die Lag ge und Erklärungen 1 1 dem per 1. 2. 1930 er⸗ ſtellten Status, über den wir bereits berichtet hatten. Die Urſache des Zuſammenbruchs liege bei Steigelmann wie bei den übrigen Inſolvenzen im pfälziſche n Weinhandel in der leser Eindeckung, wo man zu hohen Preiſen ein⸗ kaufte. Im Laufe der letzten drei Jahre habe die Firma Verluſte in Höhe von rund 110 000/ erlitten. Beſonders intereſſant war auch die Feſtſtellung, daß entgegen den Be⸗ richten in der Gläubigerverſammlung Weil die Firma Steigelmann bei Weil als Gläubiger 175 die Summe von allein 2„ Akzeptſchulden 41 000/ auftritt wovon fin die Weil aus Gefälligkeit Abergeben wurden. e Volksbank Edenkoben bemängelte zu der Gude Bilanz die Abfon dern der Transportfäſſer und Utenſilien im Geſamtbetrag von 71 500/ für die allgemeine Maſſe. Sie beanſprucht dieſe Gegenſtände für ſich, da ſie als Hypothekargläubiger ein Anrecht darauf habe. Die Außenſtände der Firma Steigelmann betragen buchmäßig 382 550 l; in der vorgelegten Bilanz wurden ſie auf 186 005/ gekürzt. Die S cherungen der Banken ſind durch Verträge, die ous den Jahren 192629 ſtammen, feſt⸗ gelegt. Das Wechſelobligo der Firma beträgt insgeſamt 565 000 l. In ſehr lebhafter Aus ſprache for⸗ derten beſonders die kleinen Gläubiger, meiſt 8 mittler, eine weit höhere Quote als die vorgeſchlage⸗ nen 33 v.., da in der Maſſe noch gewiſſe Reſerven lägen. Man einigte ſich ſchließlich auf die Beſtellung eines Gläu⸗ bigerousſchuſſes, der ſich aus ſechs Perſonen zuſammenſetzt. Als Vertrauensmann wurde Rechtsanwalt Goldberg⸗Lan⸗ dau beſtellt, der beauftragt wurde, das gerichtliche Ver⸗ aleichsverfahren gegen den Schuldner zu beantragen. Nach Prüfung der Unterlagen ſoll den Gläubigern ein neuer Veraleichsvorſchlag auf beſſerer Baſis bekannt gegeben werden. * e e geuehmigt. In der GV. der Poege Flektrizitäts., Chemnitz, wurde die Herabſetzung G rundkapita s von bisher 6 006 000„ auf 000„ fowie gleichzeitig Wiedererhöhung auf 4 Mill./ mit Dividendenberechtigung ab 1. Juli 1929 beſchloſſen. Die neuen Aktien werden zu 104 v. H. von Die Einlagen der babiſchen Sparkaſſen im Januar 1930 einlagenbeſtände der badiſche n Sparkaſſen be⸗ Die Geſamt trugen En anuar 1930 etwa 569,3 Millionen 1(413, Millionen Ende Jar 1929). Die Bewegung der Spar⸗ ein lag en vo ollgo 8 ſich Einzahl Millionen,(26,1 Mill. /. Rückzahlung Millionen,(14,5 Mill.. Der Netto zugang an Spareinlagen ſtellt ſich mithin auf 9,9 Millionen,(11,6 Millionen). Dazu kommen noch 9/4 Millionen killionen) kapftaliſierte Zinſen und 0,4 Mil⸗ 0 aufgewertete Spareinlagen. uel berſchuß der Einzahlungen über die Rückzahlun⸗ gen it, wenn auch um ein geringes niedriger als im gleichen Monat des V immer noch von beachtlicher Höhe. ied bei den kapitaliſierten Zinſen er⸗ eſes Jahr ein großer Teil der Zin⸗ die Statiſtik hereingenommen 1929 der Hauptpoſten erſt im Fe⸗ rjahres, werden konnte, wogegen bruar erſchienen iſt. Die Deppſiten, Gi und Kontokorrenteinlagen haben im Berichtsmonat insgeſamt um 1,9 Mill./(2,6 Mill. zugenommen, und zwar die Depoſiten um 2,8 Millionen; bei den Girbeinlagen war eine kleine Verminderung um 0,5 Millionen und bei den Kontokorrenteinlagen um 0,4 Millionen/ zu verzeichnen. »Schwedengruppe ver urteilt. g. Dr.). In dem Mil⸗ gelagerte und die in Iltonenp die der ſchwediſche ihren Be itz übergegangene Riebe⸗ Werk AG. in Ber⸗ lin nach dem Verkauf der Riebeaktien gegen Richard Kahn und die ihm naheſtehenden Firmen angeſtrengt haf iſt petzt ei gefällt worden, daß die von der neuen ſchwediſchen häſtsleitung der Riebe⸗Werke AGG. abge⸗ ſtrittenen Verpflichtungen gegenüber der zur Kahngruppe gehörenden Rhemag Rhenania Motoren fabrik Ac. in Berlin vom Londgericht Berlin grundſätzlich als berechtigt feſtgeſtellt wurden. Auch in dem Haupt⸗ 9 in dem der Schwedentruſt einen Teil des 1 ien„ betragenden Kaufpreiſes von Kahn zurück beabſich nun, wie verlautet, die Kahngrunpe beim Gericht den Antrag zu ſtellen, unter Verzicht auf wei⸗ tere Beweisaufnahme eine Entſcheidung zu treffen. ) Miag, Mühlenbau⸗ und Induſtrie.⸗G. Fraukfurt a. Main.— Wieder 10 v. H. Dividende zu erwarten,. (Eig. Dr.) Nach unſeren Informationen an zuſtändiger Stelle hat die in den letzten Jahren vorhandene Umſatz⸗ ſteigerung auch 1929 angehalten. Die Umſatzziffer n überſteigen die des Vorjahres. Auch der Auf⸗ tragsbeſtand war höher. Das: Geſchäftsjahr wird auch ſinanziell ein günſtigeres Ergebnis aufweiſen. Weite⸗ rem Vernehmen nach wird für 1920 in der Bklanzſttzung am 24. März eine Dividende von wieder 10 v. H. vorge⸗ ſchlagen werden, da man angeſichts der Wirtſchaftslage eine gewiſſe Reſerve bezüglich höherer Ausſchüttungen ſich auferlegen wird. Weiter erfahren wir, daß im neuen Jahr in den Monaten Januar und Februar entſprechend der allgemeinen Konfunktur die Umſätze etwas hinter denen der gleichen Vorfjahrszeit zurückgeblieben ſind. * Süddeutſche Kettenfabrik Gmb. Mainz⸗Koſtheim. Das Unternehmen hat ſeine Zahlungen eingeſtellt und eine Ver⸗ gleichsbaſis von 50 v. H. vorgeſchlagen. 30 v. H. ſollen innerhalb von 10 Monaten gezohlt werden, die reſtlichen 20 v. ſind als Beſſerungsquote gedacht. Konkurs der Badiſche Holzwerkzeugſabris AG. in Oos (Eig. Dr.) Im Verlaufe des gerichtlichen Vergleichsver⸗ fahrens war eine Einigung mit dem Gläubigern nicht zu erzielen, ſo daß die Geſellſchaft, deren AK. 200 000 4 be⸗ trägt, nunmehr in Konkurs geht. * Die Sunlichtverwaltung geht nach Berlin? Bei der bekanntlich der Jürgens⸗Leverz⸗Brothers⸗Gruppe angehören⸗ den Geſellſchaft beſtehen gegenwärtig Erwägungen, einen Teil der Hauptverwaltung nach Berlin zu verlegen. Dieſe Maßnahme entſpringt Rationaliſierungsgründen, weil bei der Unti⸗Gruppe das Beſtreben nach der Verwaltungskon⸗ zentration beſteht, die ſowieſo in der Hauptſache bisher in H erhebliche Abſtriche zu machen, ſodaß von der Aktivpmaſſe annähernd nur 500 000„ Übrigbleiben, ohne daß es mög⸗ 5 lich wäre, heute ſchon eine Garantie zu übernehmen. Dem⸗ annähernd.8 bis 6 Mill. 4 Verpflich⸗ Alle Zahlen ſtellen aber nur an⸗ nähernde Schätzungen dar, de, aus verſchiedenen Gründen eine genaue Beurteilung der L gegenüber ſind tungen zu ist. Don hat ein großer Teil die Anmeldung unterlaſſen. Rund 600 Forderungen liegen vor, die gemeldet ſind. Eine Ver⸗ werlung der Immobilien hat noch nicht begonnen. 2. 850 Undet ein weiterer 3 ſtatt. rechnen. mit Sicherheiten abhängig. Lage heute noch nicht möglich Dieſe iſt auch von dem Ausgang der mit einzelnen Großekäubigern geführten Verhandlungen über Rückgabe Die Außenſtände gehen ſehr ſchlecht ein; bisher erſt ca. 115 000. Von den Gläubigern Am Kurszettel der Neuen Niannheimer Zeſtung Nennhesimer 8% Had. St.„KH. 7 e 15.— 75% Bad Kom. Gd 19,50 88.— 89% 8 hafen Stadt 88,50 87.— 1 0 Mhm. Hold 101.0 101.0 0 Gold d 88.— 88.— „ Sold 179.80 78.80 89% Farben d. 28 100.0 100, Babiſche Bank 4 1510 123 oh. Bk. 153 . ed 2 1105 110.5 19 5 Hypoth. B kebitbank S055. Disconto, 123.5 124.0 Durlacher Hof„1300 150.0 Eichbaum Ludwigsb. A. Br. Pfüälg. Preßhefe 150.0 130.0 Schwartz torch. 137.0 187.0 Werger Worms 162˙0 102.0 Dad, Aſſekurang 150,0 150,0 Continent. Berſ. 45.— 44.— Mannh. Verſich. 82.80 62.50 Frankfurter Börse Festverzinsliche Werte 3% Reichsanl“ % en Ablbfungſch. 952 5 D. Wektb. Ges 50 1 2 o Schug. 14 9% Ludwigah. 289 12„Mön Ge ** %.: 27 5% Grkr. Mh. 20 8% Preuß. Kali 5% Preuß. Rogg. 80% Süd. ffeſtwb. 9% Urkr. M. abg. 3% Ry.⸗M.⸗Don. 7% Bab. Rom. Gd. 80% Pfälzer--9 % No. Hyp. 24. %„„ R.-8 „„„ 101 90%„„„ 13 4%% hein. Eig. %%% Pfalz. Lig. 471 eüdbo vr 15 % eteining 4%% Pr. Z. B. Lig Bank Aktien Allg. D. Treditb. Dadiſche Band Barmer Bankner⸗ Dayr. Hup. u. Mb. Com. u. Priwetd. 74.95 18.15 .10 120 84.25 78.25 78.75 120.5 120.5 150.0 147.0 129.0 129,0 143.8 143.5 155,0 185.0 e .-G. f. Seifinb. Brown, Boveri, 1270 0 1270 0 Daimler⸗Benz.. 37.50 33,50 el Linol.„ 242,0 244.0 82 0 Union 82,— 82, .6. 1255—T— farben. 163.0 164,8 10¼ Srkr. M. BH. 111.0 111.0 5 2* A. 188.0 18⁵.0 N Näß. Haid 30.— 30.— C. H. Knorr „170.0 170.0 Konſerven ere 60.——.— Mannh. Gum Pfälz. Müßlenw. 1320 130 Portl. Zem. Heib. 128.8 1285.5 Ah. Elektr..-G. 142.0 1415 Rheinmütlenw. 118.0 118,0 Süd. Zucker. 158.0 159,0 Berein biſch. Oelf. 75,50 78,50 Wayß& Freyta Zellſtoff Waldho Darmſt. u. Nat. 85.50 84.50 208,5 207,5 285,0 236.0 Deutſche⸗Disconto 148,0 148.0 D Effeklen Bank 119.0 119.0 D. 52 u. Mechſ. 183,0 133.0 eberſee⸗Banz 108.0 103.0 Dresdner Bank 885 Bank 149,0 149.0 101½ 101.2 rkfrt. Hyp.⸗Bk. 140,7 140,7 Nürnberg. Verein Oeſt. Cred.⸗Anſt. Pfälg. Hyp.⸗Bk. Reichsbank Rhein. Hyp.⸗Bk. Südd. Boden-. 143,3 143. Südd. Disconto Wiener Bankver. Württ. Notenbk. Altan Frankf. All. Verf. Nannß. Vers.. 1 289,7 2 hein. Creditbk. 110,5 f 29,80 140,0 29.80 40.0 89.0 10.5 153.5 158.0 7 122,1 128.5 12.15 12.15 150,2 150.2 „197.5 197.0 48.50 44.— . 1. Transport-Aktien Hapag 5 Stroßd. torbd. Lloyd Deſter.⸗ U. St., B. 1040 42.— 42. 105,2 107.5 ** Montan-Aktien Eſchweil. Bergw Welſenk. Bergw. Ilſe Bg. St. A. ali Aſchersleben Kali Salzdetfurth Kalt Weſteregeln Klöckner Mannes m. Röhr. 38/0 8870 212,0 212,2 1080 1082 Otavi⸗Minen Phönitz Bergbau Mheinſtahl Salzw. Heilbr Tellus Pergban Bee u. Laurahütte Ver. Stahlwerke 8 K. St. öwen München Schöfferh. Bindg. Schwartz Storch. Werger Adler Klever. A. E St. Aſchaff. Buntv. Drem.⸗Beſig. Oel Brown Boveri Cement Heidelbg. arſtaßt chade. Chamotte Annw. Cdemiche Albert 0. Brock Daimler Be Ot. Atlant.⸗ D. Jold⸗ u. S. Anſt. Dit. Linoleum Dt. Verlag Dreßb. Schnellpr. Düſſel. Rat. Dürr Dyckerh.& Widm. nes Eiſen Kaiſersl. Emag Frankf. Enzinger⸗ Union Ettling. Spinn. aber& Schleich. ahr Gebr. Pirm. J. G G. Farben 8%„ Bonds 28 Felumech. Jetter felt. Guilleaume ankfurter Gas Frkf. Pok.& Wit. Solbſchmidt 5 Grizner M. Duri. Grüm& Bilfinger ald& Neu anfwerk. Füſſen Upert Armatur irſch Rupf. u. M. och⸗ u. Tiefbau olzmann, Phil. olgverkohl.⸗ nag Erlangen unghant St. A. Kamm. Kalſersl. Karſtadt Rud. Klein, Sch.& Beck Knorr, Hellbr. geſtellt. der Verkehrsbeziehung Bd. Maſch. Durl. 1 Eßlinger Maſch., nd —— e ——.— „* 1110 1110 51.75 51.— 1015 96,.— Industrie- Aktlen 161.9 1610 244.0 244.0 .0 1620 182.0 A. 1640 1080 181.0 181,0 35.0 135.0 9 128,0 127.0 128,2 125.5 141.5 141.5 822,0 819,0 87.— 87. 48.— 49.— 79.— 79. 88.75 88.25 118.0 1170 93 95 146.0 42.0 . 10 125 0 2100 2100 108,0 108.0 169.5 184.7 100.7 100,7 80.25 80.50 129,0 128.7 1912 1870 27.— 27.— 114.0 119.5 115,0 115,0 113.0 116.0 128.5 128.5 1170 117.0 1700 169.5 am 25. lich ab und wies am 24. d. Mts. von—4 Pfg. auf Garantie und freier Rücklieferung Ruhrort. Entwicklung zeigten die Notierüngen ab Kanalhäfen, doch wurden hier amtliche Frachten zahlreicher notiert als ab Rhein⸗Ruhrhäfen. Löſchzeit wurden an der d. Mts. Konſerven Braun Kraus& Co. Lock. Lechwerke Ludwigsh. Walz. Mainkraftwerke Metallg. Frankf. Mez Söhne Miag, Mühlb. Moenus St. ⸗A⸗ Motoren Deutz Motor Oberurſel Pf. Nähm. Kayf. Rein. Geb& Sch. Roeder, Gebr. D. Riligerswerke Schnellpr. Frkthl. Schramm Lackf. Schuckert, Nrög. Allg. Dt Credit Goldanleige 60% Reichsanl. Diſch. Ablöfgſch. 1 ohne Ablöfgrecht 3% Bab. Kohlen 6% Grkr. Mh. K. 5% Prß. Kaliant. An Frachten Schifferbörſe notiert bis zum 3. noch.40, am 5. 1,30, am 7. 1,20, von da ab biz zum 21., an welchem wieder einmal eine amtliche Notierung erfolgte, 1. Tagesmieten wurden hier amtlich nicht feſt⸗ Ein ähnliches Bild zeigten die Notierungen in Rhein⸗Ruhrhäfen Rotterdam. Kohlenfracht nach Rotterdam, die im Anfaug des Monats 92— 89.50 89 25 85.— 91.— 1150 16,75 16,75 113.0 118.5 77,25 40.— 94.— 84. 188,8 187,5 121.0 Bank f Brauind. 143.0 143.0 Barmer Bankvee. 129.5 129.5 Bayr Hyp. u. W. 144.0 144.5 Berl. Handelsgeſ. 185.5 188,0 Tommerzbank 155,7 158,0 Darmſt. u. Nat. 236,0 236,5 Deutſche-Disconto 149,0 149,0 Dresdner Bank 149,7 150.0 A-G. für Verkehr—.— 115,5 Di Reichdb. Vorz. 90,50 90,5 . 2 103,5 108,0 ordb. Loyd 198.0 107.5 123.5 109.0 Aug Elektre Gef 168.0 166.2 Dembergg, 160,0 Bergmann.. Buderus Eiſen 75,50 75,50 Cement Heidelbg. 125,5 128.0 Compan. Hiſp.„ 324.0 820,7 Contin. Gummi 149,0 148.0 Daimler Benz= 88,7 Deuiſcht Echt. 1028 1030 Dt. Gold u. Silber—— 148.7 Dt. Linoleum 244.0 246.0 Licht u. Kraft. 188,5 170. Elektr. Lieferung 1620 162.0 G. Farben 165,2 168.0 1 8& Guill 128.0 128.0 Gelſenk Bergwk. 139.7 188.5 Gesfür el 172.0 172.1 Goldſchmidt... 69.— 69.— Serliner Börse Festverzinsliche Werte 27 8740 67.40 51,10 51.— 8,0 8,50 6078.78 bei einen Stand von 3 Pfg. 20 Tagen bei Eine ganzer Lade⸗ ähnliche und Die einem wurde ruhe. Die Geſellſchaft teilt mit, daß ihr Geſchäftsführer, Dr. Karl Dannenberg, die ſämtlichen anteile übernommen hat, die bisher in den Firma Roſenfeld u. Co. Dannenberg u. Co. Bankenkonſortium neugewählt. * Metallhütte Dr. Dannenberg u. Co. Gmb. Dr. Roſenfeld u. dem die Metalbhütte 8 mehr. * Vergleichsverfahren Roſenſeld u. Co. Karlsruhe. auf heute angeſetzt geweſene Ve ugleichstermin iſt auf d betrieben! Eine Intereſſengemeinſchaft mit Roſenfeld u. Co. 24. März 2 worden. Schuhf. Berneis 5 Wolff 58 Südd. Zucker Trieot. Beſigheim Ver. Chem. Ind. Ver. deutſch. Self. 76.— Vergt. Jute Ver. Ultramarin Ver. Zellſt. Berl. Pogtl. Maſch. St. Voigt& Häffner Volth. Seil. u. K. 1& Freytag W. Wolff uſtoff Aſchffog. 8 5 Men „ Waldhof Ufa(Freiverk.) Raſtatter Wagg. Terminnotierungen Genlug) Harpen. Bergbau Bh Holzmann Ilſe Bergbau Kalt Aſfcersleben Kali Salzdeifurth Kali Weſteregeln R. Karſtadt Klöcknerwerke gahmeher& Co. Mannesmann Mansfelder Metallg eſellſch. Magee en Montecatini Oberbedarf Otavi Minen Phöniz Bergbau Rh. Braunkoblen Rh. Elet.(Rheag) Rh. Stahlwerke Riebeck Montan Rütgerswerke Schuckert Slemens&Halske Südd. Zuckern Spensta Tändſt. Ver. Glanzſtoff Ber Stahlwerke 5 Uſchaff. ellſtoff Waldhof 208 5% ſtoggenwert. 5% Roggenrentd 5% Landſch. Rog. 3% Mexikaner 29 700 o Oeſt Schaz Kronen „econv. Reute 4¹% 200%„ Silb.⸗R. %% e Pap.-R. %„ Goldrente 2 — 8. 5 80 5008 157.0 77.75 92.— 92.— 150.0 125.5 125,5 206.5—.— 89.— 89.— .50.50 134,0 134.5 8 255.2 247.0 210, 212,0 900.0 359,5 218,2 215% 1285 104,5 105.0 165,0 165,0 108.0 108.3 105,5 105,5 109.5 108,7 980 0 130.5 50 56,50 57.— 58.— 102.0 102.0 4% Titrk. Ad. Amd. 4„. 4% n 1 5„ unif. Anl. % Zollobl. 1911 400⸗Fr.⸗Los— %% uns. Str. 18 4/%„ 14 6% Ung. Goldr. 2070 Kronen. 4— 4½% Anat. Ser. 1 85 AnatScr. II 477 2 III 8% Leh Nat. Rail. Aktlen und. in Prozenten del Stücke-Noterungen in Merk je Stück 55 8. 5,40.20 6,50.50 .80.80 10,10 10.22 .60 6,50 2,65 14,25 14.35 14.10 14.35 14,90 15,10 . Transport-Aktlen 5 46. G f. Verkehrw. 119,2 11 Allg. Lok. u. Str. 159.0 Südd. Eiſenbahn 114,2 Jeſt. St.⸗Eiſenb. Baltimore Ohio.—. Canada Abliefer. 81.— Pr. Heinrichbahn— apg „Südamerika. 02.2 anſa Diſchiffß 15 ordd. Lloyd Verein Elbeſchiff. Bank-Aktien Bank f. el. Werte 180,0 Bank f. Brauere. 144.5 Barmer Bankver 129,0 Berl, Handelsges. 184,5 Com. u. Privtbk. Darmſt. u. N.-B. Dt, Aſigtiſche Bt. Deutſche disconto Diſch. Ueverſee Bt. Dresdner Bank Meininger Hypbk. Oeſterr. Creditbk. Reichsbank Rhein Creditbk. Sülddeutſch. Dise. Frankf. Allgem. 155.0 235.0 47.— 148.0 10²¹⁵ 149.7 134.0 29.75 „289,7 111.5 123,5 Industrie- Aktien Accumulatoren Adlerwerke Alexanderwerk Alfeld Deligſen Allg. Elektr.⸗G. Alſen Portl.⸗Z Ammendorf Pap. Anhalt. Kohlenw 1005 Aſchaffbg. Zellſt.—.— Augsb. N. Maſch Balke Maſchinen Baſt Nürnberg Bayer. Celluloid Bayr. Spiegelglas J. P Bemberg Bergmann Elekt Berlin Gubener Berl. Karls. Ind. Berliner Maſchb. Braunk. u. Briken 50 Br.⸗Beſigh. Oelf Bremer Autan 77.78 71 118.0 191.0 69.75 157.0 200,0 226.0 67.25 67,25 6 146.2 61.50 138,0 Bremer Wolle Brown, Bop.& C. Buderus Eiſenw. Charlott. Waſſer Chem. Heyden Chem. Gelſenk. Them. Albert Cbem. Brockthues Concord. Spinn Conti ⸗Caoutſch. Daimler Motoren Deſſauer Gas Dtſch.⸗Atlant⸗T. Deutſche Erdöl übernommen. wird, in Karlsruhe ſich befanden. hat auch das Der Aufſichtsrat Händen der bisher der Firma Co. gehörige Grundſtück in Karlsruhe, auf käuflich erworben. Karls⸗ Geſchäfts⸗ Die beſteht Der den Berlin ihren Sitz hat. Ob ſich eine Verwaltungsverlegung in größerem Maße notwendig erweiſen wird und wann ſie erfolgt, darüber kann heute noch nichts geſagt werden. Vorerſt wurde nur einigen älteren Angeſtellten vor⸗ ſorglich gekündigt, vermeiden zu können. Auch darüber, ob der jedoch hofft die Geſellſchaft jede Härte Sitz der Ge⸗ ſellſchaft in Mannheim verbleiht, iſt bisher noch kein Be⸗ ſchluß gefaßt worden, jedoch dürfte nur der Geſichtspunkt der um unnütze Zweckmäßigkeit entſcheidend fein. Beuuruhigtng 3 verhüten, Feſt ſteht aber. was, ausdrücklich hervorgehoben werden muß, daß die Fabrikation in Mannheim verbleibt und aller nach noch verſtärkt werden dürfte. 1 8. 159.2 159.0 127.0 127.0 74.— 74.45 105,5 106.0 61.— 60.50 60.— 60.— 49,— 51.— 45.75 45.75 147.7 148,5 87,85 88,50 172.0 171.5 118858 102,0 102,2 Diſch. Gußſtahl.. Deutſche Kabelw. 61.75 62,50 Dtſche. Steinzeug 175.2 125,2 Deutſche Wollw.—.— 8. Deutſch. Eiſenhdl. 80.— 70.— Deutſche Linol,. 243.5 249.0 Dt. Schutzgeb. 8 1 141 F. Dippe Maſchin..= Dresd. Schnellpr. 84, Dürener Metall Dürkoppwerke 184.2 133,5 .* Düſſeld. Eiſenhdl.—. Dynamit Truſt Elektr. Lieferung. Elktr. Licht u. Elsbach& Co. Emaille UArich Enzinger Werke. Eſchw. Bergwerk EſſenerSteinkohl. Faber Bleiſtift Fahld., Liſt& Co Farben ind. A. G. Feldmühlepapler 9555& Guill. hies KHöpfling. Friſtex Gebhard Textil. 79 Gehe& Co. Geiling& Co. 81 Gelſenk. Bergwk. Genſchow& Co. Germ. Portld.⸗Z. Gerresheim. Glas Geſ. f. elektr. Um. Goedhardt Gebr. Goldſchmidt. Ty. Guano- Werke Greppiner Werke Gritzner Maſch. Gebr Großmann Grun& Bilfinger Gruſchwiz Textil pagethat Halleſche Maſch 8 Hammer Spinn dann. M. Egeſt bg.⸗Wien Gum. Hackort Str Harpener Bergb. Hedwigshütte Heilmann Imm. Hilpert Maſch. Hindrich s& Auff. 8 Hirſch Kusfer 3 77.50 78.— 162,0 164.5 „167,0 169,0 82.25 82.85 2070 2070 189.0 140.0 6445 64,15 163.7 164,8 1770 1786.5 128,5 127,5 1445 1445 1500 1510 1310 131.5 170, 171.7 1830 182,0 184.0 189.0 68,75 68.75 1070 1020 37.— 87.50 74.— 74.— 132.2 134,0 96.— 98.— 67.80 67.50 128.5 2 80. 115, 0 115 5 Hirſchberg Leder Hoeſch Eſſen Hohenlohe⸗Werke Phil. Holzmann Horch& Cie Ilſe Bergban M. Jüdel& Co. Gebr. Junghans Kahla Porzellan Kaliwk. Aſchersl. Karſtadt Klöcknerwerkfe C. H. Knorr Kollmar& Jourd. Kolſch Walz. Gebr. Körting 8 Rötitzer Kunſtled. Krauß& Cie. Lok, J. Kronprinz Met. Ryffhäuſer Hütte Lahmeger& Co. Laurahütte Lindels Eismaſch. Carl Lindſtröm Lingel Schuhfabr. L. Loewe& Co. C. Lorenz Lukau& Stefen Lüdenſcheid Met. Magirus.⸗G. Mannesmann Mansfelder Axt. Markt⸗ u. Kühlh. Maſch. Buckau-W. Maximil⸗ Hütte Mech. Web. Lind. Zittau 54, Merkur Wollw. Mez Söhne. Miag⸗Mühlen Mix& Geneſt Motoren Deutz Mühlheim Berg. Nat. Automobile Niederlauſ. Kohle Nordd. Wollkäm. Oberſchl. E. Oberſchl. Koksw. Drenſt.& Koppel Oſtwerrſte Phönig Bergbau N Pöge Rathgeber Wagg Rheinfeldenfraft Rhein. Braunk. Rhein. Chamotte Rhein. Elektrizit. Ahein. Möbelſtoff Rhein.⸗W. fkalt Rheinſtahl Riebeck Montan Roſitzer Zucker Rückforth. Ferd. KRütgerswerke Sachſenwer!k Sächſ. Gußſtahl Salzdetfurth Sarotti Schleſ Elekt. Gas Hugo Schneider Bed. 7 1. 8. 0 81,25 88,25 110,8 110,0 88.— 89.75 98,.— 88.25 61,75 61.75 —0. 28.0 40 50 40 50 58.— 58.25 207.5 2110 1300 180,5 105.2 105,0 170.5 170.5 36,25 36,25 5 80 52.— 55,— 1250 0 125.2 63.— 57.50 57.50 42.— 42.25 135.0 165.5 5.50 1117 1700 578,0 570.0 —.— 40, 1700 171.5 126,7 126.0 — 62.25 22— 2 105,9 105,5 104,8 105,2 136,0 136,5 125.0 125.0 174.0 176.90 149.0 1490 0 82.25 82.— 128.5 129.0 120.0 121.5 70,25 70,25 109.0 103.5 19,35 19,.— 146,0 148,7 86,50 88.25 1005 1012 2100 2100 A 191 105 8 1 1500 1500 240,0 238.5 6,75 86,75 140.5 1407 72.— 78.50 108.2 108.2 1160, 1165 —— 88.5 32,50 32.— 81.25 61,25 78,50 77.— 9 67.— 68.— 339,0 358,0 1810 181.5 184,0 166,0 100.2 100. Schubert& Salger Schuckert& Co. Schultheis Segall Strumpf Siemens Halske Sinner.⸗ G. Stoehr Kammg. Stoewer Nähm. Stolberger Zinkh. Südd. Immobil. Zucker Teleph. Berliner Thörl's ver. Oele Tietz, Leonhard, Trans⸗Radio Barziner Papier Beithwerke D. B. Frkf. Gummi Ver. Chem. Charl V. Dtſch. Nickelw B. Glanzſt. Elbf. B. Harz. Portl-Z. . Scguhf B. KW. Ber. Stahlwerke. B Stahl. v. d. Zyp. Ber Ultramarin. Vogel Telegrap Vogtländ. Masch Voigt& Hgeffner Wanderer Werke Allg. Di. Credit Bank f. Brauind Barmer Bankver. Bayr Hyp u W 8 Vereinsbk. Berl. Handelsgeſ. Comme u Priv. t u Nat Deutſche disconto 0 ner B. 1 .⸗G für Nerkehr Alg. Lokalb Dt, Reichsb. Bz. Hapag Pong 5 Südam Hanſa Dampf Nordd Loyd 5 8 Ug. Elektr. Geſ. Bahr. Motorenw J P. Bemberg Bergr mannklektr Buderus Eiſenw. Charlottb. Waſſer Tomp Hiſpans Tont. Cautſchouc⸗ Dar mler⸗Benz Deſſauer Gas Deutſche Erdl, Dit. Lindieumwk Dyna met A Nobel Eleftrizttäts⸗Otef El Licht u. Kr ft EſſenerSteinkohl. 1 0 Farben Feldmühle re len& Gui Gelſenk Bergwk. Gesfüreel 1 Weſtere ene. Weſtf. Eiſen Wicking⸗Cement Wiesloch Tonw. Wiſſener Metall Wittener Gußſt. Wolff, R. ellſtoff Verein ellſtoff Waldhof eutſch⸗Oſtafrika Neu⸗Guinen Otavi Minen Freiverkehts Petersb. abk. Raſſenbant 3 Deutſche Petrol. Held burg Benz Adler Kali Diamond e 8 5 rügershall Ronnenberg Sichel& Co Sloman Salpeter 77 Südſee Phosphat Ufa⸗Film... 90, Brown Boverl Th. Goldſchmidt arpen. Bergbau veſch Eiſ. u. St. h. Holzmann olelbetrlebsgeſ. lſe Bergbau alt Aſchersleben R. Karſtadt.. Klöckner Werke 1 Köln- Neueſſen B. Mannesmann id 1 Mansfelder Metaſſbank Mitteldiſch Stahl Norbd Wolle Oberbedarf Oberſchl. Koksw. Orenſt,& Koppel Oſtwerke— Bhöntg Bergbau Polyphonwerke Rh. raunk u Bt. Mh. Elektrizität Ah Stahlwerke Rö.⸗Weſef Elektr. A. Riebeck⸗Mont. 87 Rütgerswerke Salzdetfurth Kali 8 Schleſ. Port 3. Schuber ck Salzer Schuckert& Eo, Schulth⸗Pagenh. 2 Siemens KHalske Svensk a 8 Leonhard Tieg Der. Stah werke Meſ ſtereget Alkali Zellſtoff Waldhof iavia Minen Wahrſcheinlichkeit 1. 2100 0 2120 9 5 101.0 1020 207%, 2072 114.5 1145 892.0 3700 58.25 5765 Kurse 208.2 57.8 88¼18 206. 4 8 Ken r 228 tmen e⸗ aben . nen; um n 0% Mil⸗ de in 3 Er. a r haf euen abge⸗ uppe rik als zupt⸗ rund rück⸗ uppe wei⸗ kfurt rten. diger nſatz⸗ e r n Auf⸗ auch zette⸗ zung orge⸗ age ngen euen chend inter Das Ver⸗ ollen ichen Dos sver⸗ t zu (be⸗ i der ören⸗ einen Dieſe L bei 5 kon⸗ er in gung in ſie vor⸗ zärte Ge⸗ Be⸗ junkt was, cklich in chkeit gen werde, und auch Montag, den 3. März 1930 — Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe! Spezialwerte befeſtigt Luſtloſe aber widerſtandsfähige Vorbörſen eingang lebhafter/ Spezialwerte feſter/ Mannheim freundlich Trotz der weiter ungeklärten innerpolitiſchen Situati blieb die Börſe auch in der neuen Woche f f ſtimmt. Die Kurſe waren gegenüber den Samsta wenig verändernt. Höher notierten am Indu Farben, Daimler, Linoleum, Weſtere Wal Südzucker. Von Nebe werten waren volf f gegen Wayß u. Freytag ſchwächer. Am Bankenmarkt waren Baediſche Bank 1 v. H. u Brauerei⸗ und Verſiche⸗ rungswerte blieben unvere Rentenwerte ſtill und behauptet. Frankfurt widerſtandskräftig, ſpäter lebhafter und feſter Im Vormittagsverkehr der neuen Woche war die Stim⸗ mung luſtlos im Zuſammenhang mit der Zuſpitzung der innerpolitiſchen Lage. Zu Beginn des offiziellen Verkehrs machte ſich jedoch eine nicht zu verkennende Wider⸗ ſtandskraft bemerkbar, wozu Rückdeckun gen der Spekulation und die vorteilhaften Geldmarkt⸗ verhältniſſe beitrugen. Der Auftragseingang war aber auch heute wieder ſehr gering, ſodaß das Geſchäft nicht nennenswert groß war; nur Spezialaktien konnten etwas mehr hervortreten. Gegenüber den letzten Schluß⸗ kurſen ergaben ſich zumeiſt kleine Gewinne. Im Vordergrund des Intereſſes ſtanden weiter Schiffahrts⸗ aklten aus den bekanten Gründen. Hapag gewannen 194 9. H. und Norddeutſcher Lloyd 1 o.., Montanwerte ſaſt umſatzlos. Banken leicht anztehend. Am Elektromarkt kam eher etwas Material heraus Am Chemiemarkt lagen J. G. Farben 1 v. H. niedriger. Etwas anziehen konuten Jung⸗ haus und Philipp Holzmann. Am Bankenmarkt überwogen kleine Beſſerungen. Renten ſtill und uneinheitlich. Neu⸗ beſitzanleihe etwas höher, dagegen Altbeſiganleihe etwas nachgebend. Im Verlaufe wurde das Heſchäft unter Bevorzugung der Spezialaktien etwas lebhafter. Die Spe⸗ kulation ſchritt zu Deckungen. Die politiſche Lage wurde ruhiger beurteilt. AEG. zogen 1,5 v. H, J. G. Farben 2 v. H. und Siemens 1 v. H. an. Die anfangs gedrückten Werte traten mehr hervor. Zell. Waldhof weiter gebeſſert. Am Montanmarkte war die Umſatztätigkeit welter becchei⸗ den, ebenſo die Nebenmärkte, da Aufträge auch ſpäter kaum eingetreten waren. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7 h. H. unverändert. Berlin nach unſicherem Beginn freundlicher Der Beginn der neuen Berichtswoche brachte eine Ver⸗ ſchärfung der politiſchen Lage; es ließ ſich im Vormittags⸗ verkehr noch nicht erkennen, wie weit ſich die Zuſpitzung auf die Börſe auswirken werde. An der Vorbörſe erkannte man jedoch ſchon, daß keineswegs größeres Angebot vorlte⸗ rein ſtimmungsmäßig bemerkte man tine beachtliche Widerſtandsfähigkeit. Als beſonders ſchwä⸗ iger. dert. Gelreidemarkt Auf Rückdeckungen und kleineren Auftrags⸗ Schluß weiter freundlich Einſetzende Auslandskäufe cher ſind zu nennen Augsburg Nürnberg minus 37, Reichs⸗ bank 271, R. W. E. 3 v. H. und Swenska minus 2 l. An ⸗ leihen unverändert, Ausländer ruhig, Pfandbriefe be⸗ hauptet. Geld eher leichter, T Sgeld 7 bis 9, Monats⸗ geld 674 bis 8½ v.., Warenwechſel ohne Umſatz. Nach den er ſten Kurſen war für Farben und Elektrowerte etwas Intereſſe vorhanden, ſodaß ſich Kursbeſſerungen von zirka 1 v. H. ergaben. Siemens plus 2 v. H. chiffe, R. W.., Oberkoks, A. G. für Verkehr uſw. blieb die Ten⸗ denz ebenfalls freundlich. Die Vertagung der Kabinetts⸗ itzung auf morgen wurde dahingehend interpretiert, daß man in der Zwiſchenzeit verſuchen wolle, eine Einigung zu erzielen. Der Kaſſamarkt zeigte etwa freundlichere Haltung. Bis zum Schluß blieb die Stimmung freundlich und für Spezialwerte feſt. Beſonders Elektrowerte, Schiffahrts⸗ werte, J. G. Farben und Kaliaktien konnten von ein⸗ ſetzenden Auslandskäufer profitieren. Deviſen gegen Reichsmark lagen etwas feſter, der Dollar notterte.1920. Schwetz und Paris feſter, 192094 nach 19294, bezw. 3911) nach 391, London und Holland ſchwach,.8590 nach.8595, bezw. 4008 nach 4008 ½, Mailand infolge der Diskontermäßigung angeboten, 524 nach 524%, alles Newyorker Uſance. Spanten unverändert, 39,90 gegen London. Berliner Devisen Ofskontsätze: Relchsbank 8 Lombard 7. bripyat 5¾ v. n. 7 8 „ruhig, mit Kälbern lebhaft, ausverkauft. Ai L. Mär? Varitätf d 2. g F.. M 50% Holland 100 Gulden 167,83 168.17 167,83 163,17 163.49 4 Athen 100 Drachmen 5,425.485].415 5,425.445 10 Brüſſel 100 B, 500 PF. 58.31 59.48 58,80 58,42 58,855 3,5 Danzig 100 Gulden] 81.37 81.53 81,36 51.52 81,553 8, Helſingfors 10% M. 10.528 10,546 10,527 10,547] 10,512 75 Italien 100 Lire 21,845 21,885 21.935 21.973 22.025 7 Südfſavien 100 Dinar 7,363 7,377 7,373 7,337.355 6 Kopenhagen 100 Kr 112.02 112.24 112.03 112,25 112,08 5,5 Liſſabon 100 Eskudo 19,93 18,87 18,85 18,89 17,48.5 Oslo 100 Kronen 111,96 112.18 111.85 112,17 11174 5,5 Paris„ 100 Franken 16.37 18.31 16,87 16,41 16,445 3 Prag.. 100 Kronen 12.40 12.42 12,401] 12.421] 12,33 5 Schweiz 100 Franken] 80,76 80,92 80.80 60,98 80,515.8 Soſia... 100 Leva 8,037 3,043].027 8,033 9,017 10 Spanien 100 Peſeten] 50 95 51,05 50,80 50,70 89,57 5 Stockholm. 100 Kr. 112,37 112.59 112,88 112 61 112,05 5 Wien 100 Schilling] 38.98 59.08 58,96 39,03 59,79 6,5 Ungarn 100 812500] 75,135 73,278 75,15 73,29 72.89 85 Duenos-Aires 1 Peſ.] 1878.582] 15786.880 1,7886 10 Canada 1 Can. Doll. 4,188.11 410 4,73 4,7— Japan. Hen 2,059 2,063 2,080.084.988.5 Tairo„1 Agypk. fd. 20,857 20,957 20,357 20,897 20,91— Türkei. 1 türk. Pd.778.782 1,778 1,782 213010 London.. 1 Pfd. 20,346 20,886] 20.348 20,388 20,398.8 Nem Hork 1 Dollar 4187 4185 4,1875 4,1845 4,170 4 Rio de Janeiro Millr..487 0,469 0,467 0,469.503— Uruguay 1 Gold Peſ.! 3,588.673 3,688.674 4,821 1 ohne Anregung Prompier Weizen gehalten, Lieferungsmarkt geörückt/ Roggen unverändert Berliner Produktenbörſe v. 3. März(Eig. Dr.) An der Produktenbörſe kam das Geſchäft zu Wochenbe⸗ ginn nur ſchleppend in Gang. Der Mehlabſatz hat noch immer nicht die erhoffte Belebung erfahren und da die Auslandsbörſen am Sonnabend überwiegend mit Preisrückgängen geſchloſſen hatten, fehlte es an jeglicher Anregung. Weizen war am Lieferungsmarkte, infolge verſchiedentlicher Realiſationen, etwas im Preiſe gedrückt, prompt verladbäre Ware blieb dagegen bei guter Nachfrage des Platzes und der Küſte, letzteres in der Hauptſache für Rechnung der Rheiniſchen Mühlen, gut gehalten. Roggen wa rheute, wie gewöhnlich Montags, nicht ſehr reichlich angeboten, Effektivware wurde von der Stützungsgeſell⸗ ſchaft zu unverändertem Preiſe aufgenommen, die Lie⸗ ſerungspreiſe wieſen nur unbedeutende Veränderungen aus. Mehl bei Sonnabendpreiſen weiter ſehr ruhig. Hafer ausreichend angeboten, jedoch nach wie vor ziem⸗ lich ſtetig. Ger ſtee vernachläſſigt. Amtlich notiert wurden: Weizen 229232 ruhig; März 0289,50; Mat 253,25 252,50; Juli 269 u. Br.; Roggen 150168 ſtetig; März 162; Mai 171,50; Juli 171,75—171; 8* Gerſte 160170; Fuktergerſte 140150 ruhig; Hafer 121 bis 180 ruhig; März 126— 126,50; Mat 136137; Juli 143; Beizenmehl 27,25—34,50 ſtetig; Roggenmehl 20,50—24 ſtetig; Beizenkleie—8,50 ſtetig; Roggenkleie 7,.25—7,75 ſtetig; Viktorigerbſen 21—26; Kl. Speiſeerbſen 1821; Futter⸗ erbſen 16—17; Peluſchken 16—18; Ackerbohnen 16—18; Wicken 1828; Lupinen, blaue 13—14; Lupinen gelbe 16 bis 17,0; Seradella 25—29; Rapskuchen 13,25—14, 25; Lein⸗ kuchen 1718; Trockenſchnitzel 6,50—6,7; Soyaextractions⸗ ſchrot 19,4—14,6; Kartoffelflocken 12,50—13; Speiſekartoffeln weiße 1,70—2; Speiſekartoffeln rote 1,80—2,20; Speiſekar⸗ toſſeln gelbfleiſch 2,50 2,80; Fabrikkartoffeln in Pfg. 72“ bis 824. Allg. Tendenz uneinheitlich. Mannheimer Produktenbörſe (Eigenbericht) Die Tendenz an der heutigen Produktenbörſe war für Brotgetreide befeſtigt, Futtermittel ruhig, Mehl ſtetig. Es wurden angeboten in R. für die 100 Kilo waggonfrei O Frankfurter Produktenbörſe vom 3. März.(Eig. Dr.)] Weizen 35,5—25,85: Roggen 17; Sommergerſte für Brau⸗ zwecke 17,50; Hafer inl. 15,50— 15,75; Mats 15,25; Weizen⸗ mehl Spezial 0 B, 25—99; Roggenmehl 24,7523; Weizen⸗ eie 8,25; Roggenklete 8,25; Erbſen 22—93; Linſen 85—80; Heu ſüdd. 8,75; Weizen⸗ und Roggenſtroß drahtgepreßt 4,80, oͤto, gebündelt 5: Treber getrocknet 12. Alles für die 100 Kilogramm. Tendenz luſtlos. Liverpooler Getreidekurſe vom 3. März.(Eig. Dr.) Anfang, Weizen(100 lb.), Tendenz ruhig, März 7/894 bis 1(7½9); Mai 8/1 unv.(8/1); Juli 8/4 unv.(8/4).— Mitte, willig, März 7/8, Mai 8/10; Juli 8/8. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 3. März. Anfang, Weizen(in Hfl. p. 100 Kg). (Eig. Dr.) Februar 9,55; athilde von Carl Hauptmann Zelchnungem aus dem Leben einer armen Frau 17 Wer ſie ſah, ſah ihr an, daß Gram eine Stätte hatte in ihr. Sie war Bauernblut. Sie empfand es wie einen Schmerz, daß ſie Saleck ſah, wie einen huckigen Kümmerer, dem es zuerſt die Seele zer⸗ brach, wie ſie anders geworden, wie er merkte, daß 7 Mathilde eine Sehnſucht erfüllte, die er nicht begriff. Und der Gram lag in ihren ſteinigen Augen, daß ſie nur wie feucht glänzten und einer Reumütigen Grund daraus hervorſchimmerte. Aber aus dieſen Augen, die aus dem Grunde aus Trauer und Reue ganz weich und verzweifelt ſchie⸗ nen, ging auch eine Lebensluſt, wenn ſie ſich endlich aus allen Zweifeln aufgerafft, alles hinter ſich ge⸗ worfen, nur ihre hellen Viſionen anſah; daß man dann begriff, daß jedes Wort abprallen müßte, wie von Diamantfelſen die toſenden Wellen oder an einer wahrhaft Liebenden ein noch ſo weiſes Mah⸗ nen:„Es wird dein Unglück!“ Mathilde war wirklich wie eine Unſinnige. Sie konnte ihrer nicht mehr Herr werden. Es war in ihr aufgegangen, wie eine Lawine und angeſchwol⸗ len, ſo leidenſchaftlich, daß ſie nicht fragte, ob es ſie ſchlleßlich verderben müßte. Und ſie wagte alles. Sie wußte, welchen Haß der Huckige aufbrachte. Ste wußte, daß er nicht wiſſen würde, was er tet, und ſie wagte doch alles. Sie wußte, oder wenig⸗ tens, ehe ſie es wagte, ſah ſie in ſich und es zerriß ſie, daß ſie treulos und gottlos hinwarf, was ihr im Grunde lieb und ſogar ganz feſt einmal ein ewiger Besitz geſchienen, wie das Kind. Aber ſie mußte es hinwerfen, ſo brannte ihr Verlangen zu Hallmann, dem jungen, geſunden, ſchmucken, weichen Bauern⸗ 4 ſohne, daß ſie alles wagte, und wenn ſte Saleck gar in ſeiner Wut erdroſſeln, oder mit einem Revolver erschießen würde, wenn ſie heimkäme. Da gab es keine Worte mehr, die das Blut ſtillen konnten, Copyrigtn by Horen-Verlag, Amb KH., Berfin-Qrune wald Das iſt das Wunder, was da einmal umrinnt und Gedanken auslöſcht und Träume aufweckt, das zeichnet mit der Hand der tiefſten Macht, deren We⸗ ſen uns oft ganz unbegreiflich iſt, unſere Menſchen⸗ wege und ſchmiedet ſie wie in eiſerne Schranken— was auch Ordnung und Anſtand, Verdienſt und Ruhe uns locken und verheißen und abmahnen mögen, daß wir ſie ſhreiten müſſen, ſchließlich ver⸗ wundet und zernagt und verzehrt, und oft um unſe⸗ res Lebens Zucht und Frucht gebracht, als gingen wir dann an der Hand eines, der unbarmherzig wider unſeren eigenen Lebensſinn uns leitet, uns zu ſeinem dunklen Sinne hinführend. Auch in Mathilde waren die Mächte lebendig, die ſie nicht gekannt hatte. Und die ſie nicht mehr ban⸗ nen konnte. Wie ſie daheim geweſen neben Saleck, ſie hatte es ein paarmal gar nicht begreifen können, daß ſie nicht ein ſchnelles Ende machte. Sie konnte nicht begreifen, daß ſie ihm nicht alles einfach vor die Füße warf und hart ſagte:„Ich ertrag es nicht!“ Sie konnte gar nicht begreifen, daß ſie immer wieder in den Wochen zu ihm zurückkehrte und im⸗ mer noch wieder ein Spiel trieb mit ihm, ihm es halb zu verbergen. Ja aber, was ſollte ſie auch tun? Sie wohnte doch bei ihm. Und Hallmann war Sol⸗ dat. Er war den Tag und die Nacht draußen in der Kaſerne, und ſie begegnete ihm nur auf Stunden. Flüchtig nur ſaßen ſie dann draußen in der kleinen Schenke im Winke, und er ließ ſich Bier geben, und ſie plauderten. Aber nur Stunden, in der ganzen Woche wenige! Sie mußte ja doch zurück. Sie konnte doch nicht obdachlos plötzlich umhertrren und ihre Wohnung ſo Knall und Fall verlaſſen, das hätte ein Aufſehen ohnegleichen in der Fabrik gegeben, und die Schale des Hohnes unbarmherzig über Salecks Kummer Mannheim:. 5 Ausl. Weizen 28, 00—82,00 Soyaſchrot 15,00 inl. Welzen 26,00—26,25 Trockenſchnitzel 9,25—9,50 inl. Roggen 17,25 17,50 Weizenmehl ſüdd. 88,75 inl. Hafer 16,00 13,25 Welzenbrotmehl 24,50 inl. Braugerſte 18,50— 20,30 Roggenmehl Futtergerſte 15,50— 16,00 60—70proz. 24,50—28,00 Malz 40,00 Weizenfuttermehl 8,75 Mais 15,50—16,00 Weizenkleie fein 8,00 Biertreber 12,00—12,25 Roggenkleie 8,25 Rapskuchen 17,00 Mais(in P. Laſt 2000 50; Juli 132, Mai 9,75; Juli 9,85; Sept. 9 Kg.], März 129,50; Mai 130): Sept. 134,25. Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 3. März.(Eig. Dr.) März 8,40 B. 8,30 G; April 8,55 B, 8,50 G; Mai 8,75 B, 8,65 G; Aug. 9,20 B, 9,10 G: Okt. 9,40 B, 9,30 G: Dez. 9,50 B, 9,45 G. Tendenz ruhiger.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 26,25; Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 3. März.(Eig. Dr. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 16,78. Liverpooler Baumwollkurſe vom 3. März.(Etg. Dr.) St Middl., Anfang, März 810 111.828—24; Dez. 8887 J 5 Amertk. itte, März 50 ai 814; Juli 820; 8 ez. 833; Jan. 31 886; Loco 898; Egypt. Upper F. G. fair loco 1001; Tendenz ruhig und behauptet. Mannheimer Viehmarkt Preis für 50 ſeg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 4392 Stück Amtliche Preis rungen vom 8. 3 1930 161 St Kühe 311 St Kälber 352 a) Mk. 4446 Ochſen. Schweine 2831 St a). Mk. 58—58 t. al. M— 77——ẽ bl 8 ).„ 414 b) 35—38—9 J7FFTTTCCVTTTTCTCTT 9—50 S ).„ 35-40 d) 18—24 cd) 55—60),„ 79-80 Bullen. 142 Si. Färſen 252 St.“% 747% ). Ml. 5156 a) Mk. 57—59 Schafe. 38 St. 0» 1873 ).„ 45 48 bd) 4850 alt. a.„ 66—72 89 42—44öreſſer. St. bj. 4446 Arbeitspferde— St .„...... ö Mt.— Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, mit Schweinen 65 Ziegen, 1224. Rückſichtsloſe Einſchränkung des Hopfenanbaues Tagung des Mitteleuropäiſchen Hopfenaubaues Am 26. Februar 1930 fand in Saaz unter dem Vorſttz des 1. Vorſitzenden des Mitteleuropäiſchen Hopfenbaubüros, Präſident Fiſcher⸗Saaz, eine auf Wunſch des deutſchen Hopfenbauverbandes, München, einberufene Sitzung ſtatt, in der die Berichte über die bisherige Anbauflächenein⸗ ſchränkung in den Anbeigebieten entgegengenommen wur⸗ den. In Erkenntnis der durch die Ueberlaſtung des Welt⸗ marktes einerſeits und die allzu große Ausdehnung der Anbaufläche andererſeits zu erwartenden Kataſtrophe in der Hopfenwirtſchaft hat das Mitteleuropäiſche Hopfenbau⸗ büro einſtimmig folgende Beſchlüſſe gefaßt: 1. Sämtliche Länder haben noch in dieſem Jahre durch energiſche Aus⸗ rodung ihre Hopfenanbauflächem radikal einzuſchränken. 2. Auf Anwendung künſtlicher Düngemittel wird allgemein und ausnahmslos verzichtet. 3. In fämtlichen Hopfenbau⸗ ländern iſt in ausreichendem Maße dafür Propaganda zu machen, daß ein entſprechender Teil der Hopfenanlagen nicht aufgeleitet wird. Dieſe Flächen ſollen mit anderen Felofrüchten in Zwiſchenlultur bebaut werden. 4. Für den Fall einer drohenden Ueberernte und dadurch bedingter neuerlicher Hopfenverluſtpreiſe haben ſämtliche Anbau⸗ ländern einen entſprechenden Teil des Hopfens ungepflückt zu laſſen. Die Feſtſetzung des nicht zu erntenden Anteils obliegt der betreffenden Landesorganiſation im Einver⸗ nehmen mit dem Mitteleuropäiſchen Hopfenbaublüro. 5. Sämtliche Landesorganiſattonen erpflichten ſich, die vor⸗ ſtehenden Anordnungen unverzüglich im Kreiſe ihrer Mit⸗ glieder nachdrücklichſt zu propagieren. 6. Ein Kontroll⸗ kommiſſion des Mitteleuropäiſchen Hopfenbaubüros wird die Ausführung vorſtehender Beſchlüſſe bei den einzelnen Landesorganiſationen im Zuſammenwirken mit dieſen zu kontrollieren. 7. Alle Länder, die dieſe Maßnahmen durch⸗ führen und dadurch die Entlaſtung des Welthopfenmarktes von dem Drucke der Ueberernte 1929 erſtreben, veranlaſſen ihre Regierungen, jene Länder, die dieſe Maßnahmen nicht durchführen, on der Einfuhr auszuſperren. Starkes Fallen des Silberpreiſes an der Schanghaier Börſe. Nach einer Schanghajer Meldung zufolge hat das Fallen des Silberpreiſes in Newyork ſowie die Nachricht von einem Einfuhrzoll auf Silber in Indien große Rück⸗ ſchläge des Silberpreiſes an der dortigen Börſe zur Folge gehabt. In Mitleidenſchaft wurde auch der Kurs des Gold⸗ dollars gezogen, der von 4673 Goldpence auf 357 Gold⸗ pence fiel. Berliner Mefallbörse vom 3. März 1930 B————— BBZ——— a Kupfer Ble Zunk bez. Brlek] cield bez.[Brief] Geld bez. Brief Geld Januar.].— 133.5013.— 3,78, 89.75 0.—.28 ebruar]. 13350 133,50—.— 27339 25—.— 40.39.75 16 35.75/84 25—,— 39.— 39 25—.— 3— 86. April.—.— 134.59 133——.— 33,73 38,25—.— 37 89 88,50 ai. 131.— 133.25—.— 39.— 33.50—.— 37.50 37, Junt— 1 133,753.25—— 39.2583.75J—.— 39.28 37,25 Null.—.— 133713. 393/083. 88.50 38. August 133,50 183,591.25—.— 39.50 39.— 39— 93.50 Sept.—.— 1133 50 133.25—— 33.839,—— 39.20 38.75 Okiober. 133,28 133.59 133,25—.— 39,809,½23 39 78 39.75 39 80 Nov. 123 5918325—.— 29,939.25. 40,.— 89.50 Dezemb. 133,50 185.50—.— 39,599.25-— 40, 39.50 Glektrolytkupfer, prompt 170,50 Antimon Regulus„ 59.— 62.— Oxig. 5 ziumſ1990.—Zilber in Barren, per kg 39.50 69,89 dal. Walze, Hrahlbarren191.— Bold, Freiverkehr, 10 gr. 29.— 29,20 Hüttenzinn, 99 v. D.„ Ibtatin, dio. 1 r..509.590 Reinnickel 98 99 v. H. 859.—] Breiſe ohne Ddelmet alle, er 100 Kg Londoner Meiallhörse vom 3. März 1930 Metalle in G pro To. Silber Unze E,(137/40 fein ſtand), Platin Unze 2 Kupfer, Standard 68,25 Zinn Standart 187,8 Aluminium 85,— 3 Monate 68 15 8 Monate 170,2 Antimon 50.50 Settl. Preis 68,48 Settl, Preis 187. Queckſilber 23,— Elektrolyt 83,50 Banka 1727] Platin 12.— beſt ſelee ed 75.75 Stralts 170,0 Wolframerz 29.— ſtrong ſheets 110,0 Blei, ausländ. 19,75 Nickel 1785.0 El'wirebars 84.25 Zink, gewöhnlich 18.50 Weißblech 18.50 Nr. 104 242 Seite. 9 1 8 8 915 0 Aus Rundfunk⸗Programmen Dienstag, 4. März 12.00 Uhr: Stuttgart: Orgelkonzert aus dem Univer⸗ ſum Mannheim. 14.45 Uhr: München: Stunde der Hausfrau. 15.30 Uhr: Stuttgart: Frauenſtunde. 16.00 Uhr: Frankfurt: Hausfrauennachmittag; Stutt⸗ gart, München: Konzert. 16.45 Uhr: München: Luſtige Geſchichten. 17.30 Uhr: Frankfurt, Köln: Konzert; München: Tanzmuſik. 18.00 Uhr: Frankfurt: Vortrag: Faſtnacht.. 18.35 Uhr: Berlin: Faſtnachtskonzert; Frankfurt, Stuttgart: Streifzüge durch weſtliches Grenzland; Köln: Vortrag über die Zeppelin⸗Polarexpedition; Brünn, Prag: Deutſche Sendung. 19.05 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Theatervortrag. 19.15 Uhr: Breslau, Mailand, Turin: Konzert; München: Pfälziſcher Humor. 19.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Operettenlieder und Schlager; München: Hörbericht: Heitere Wiſſen⸗ ſchaft; Brünn: Operette„Die luſtige Witwe“, 20.00 Uhr: Hamburg: Oper„Aleſſandro Stradella“; Köln: Abendmuſik, anſchließend Tanzmuſik! Mün⸗ chen, Oslo: Konzert; Kattowitz, Warſchau: Oper; Laibach: Violinkonzert; Wien: Kabarett⸗ ſtunde; Zürich: Singſpiel„Die Wundertur“. 20.15 Uhr: Berlin: Bunter Faſchingsabend; Bres⸗ Lau, Königs wuſterhauſen:„Faſchingsartikel“; Frankfurt, Stuttgart: FFabelgroteske„Das fa⸗ tale Ei“; Budapeſt: Bunter Abend. 20.30 Uhr: Daventry, Mailand. Stockholm Konzert. 20.45 Uhr: London: Militärmuſik 21.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Heitere Fa⸗ ſchingsſitzung; Rom: Leichte Muſit und Tanzmuſik. 21.10 Uhr: Wieu: Wiener Ballwioͤmungen. 21.30 Uhr: Breslau, Königswuſter haufen: Hei⸗ tere Stunde mit Robert Koppel; München: Poſſe „Häuptling Abendwins“; Toulouſe: Konzert; Za⸗ rich: Alte Tanzmuſik. 22.00 Uhr: Daventry: Konzert. 22.15 Uhr: Brünn, Kattowitz, Prag, Preßburg Konzert; Os bo: Klavierſolis; Rom: Tanzwmuſik, 22.30 Uhr: Berlin, Breslau: Faſtnachtsball; Ha m⸗ burg: Reportage vom Maskenfeſt. 22.45 Uhr: München: Tonzmuſik. 23.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Tanzmuſtk. 29.30 Uhr: München: Kehraus im Senderaum; Mats land: Konzert. 24.00 Uhr: Berlin: Beim Sechstagerennen: Lou don! Tanzmuſik. Leſeſtunde; Stuttgart; Kammermuſtk; Tonulouſet: * Das Orgelkonzert um 12.00 Uhr über Skuttgark kommt aus den Unkſverſum⸗Lichtſpielen Mannhelm und wird ausgeführt von Ufa⸗Organiſt Guſt. Bo ſch Wetler⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe i DD— 9 See dul E Wind bb. dri Fs e Wetter „ in,. Fs Seis nicht Sture Wertheim 151— 00 11(2d leicht bebeckt Köntgsſtuhl 568771.“ 0 8 0 2 leich won kenlog Karlsruhe 120770,— 11 1 0 0 8 Bao ⸗Bad 218 7709—1/ 12—2 0 leicht Nebel Villingen 780 778,8 83 9 3 NO leicht wolkendeg Feldba. Hof 1275 6410— 7 10 4 leicht 1 Badenweil.]— 769,8 3 180 leicht heiter St. Blaflen 780——6. 8 5 0 55 Bad. Dür.— 5 14 17 ſtill wolke nloßg 1 1 Unter dem Einfluſſe des über Mitteleuropa ſeit längerer Zeit feſtliegenden und neuerdings durch einen Warmlufteinbruch verſtärkten Hochdruck⸗ gebietes, hat das heitere und trockene Vorfrühlings⸗ wetter in unſerem Gebiete angehalten. Ein neuer⸗ liches atlantiſches Tief verſucht jetzt über England nach Oſten vorzudringen, doch wird dadurch der be⸗ e Witterungscharakter bei uns nicht geändert werden. Wetterausſichten für Dienstag, 4. März: Fortdauer der trockenen und tagsüber milden Witterung mit leichten Nachtfröſten und lokalen Frühnebeln, bei öſtlichen Winden. Hochſchwarzwalb Temperaturumkehr. —— 5 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A Meitzner Fenilleton: Dr. Stefan KRayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗ Handelstell: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ tellungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. R 1. 46 ausgegoſſen. Deshalb gewann ſie ſich immer noch ſoweit wieder, um wenigſtens von einem offenen Bruche zwiſchen ihm und ihr zurückzuſchrecken. Nun hatte Mathilde Hallmanns Bitte nicht widerſtanden und zugeſagt, zum Unteroffiziersballe in die Kaſerne zu kommen. Daran hatte Saleck nicht gedacht. Er irrte unter⸗ deſſen draußen in der Vorſtadt von Tanzſaal zu Tanzſaal und ſah ſich um. Und Mathilde hatte allen Gram hinter ſich ge⸗ worfen. Zum erſten Male faſt getrieben und ge⸗ tragen von der Leidenſchaft, die Hallmann in ihr auf⸗ geweckt, war ſie eingetreten in die etwas niedrigen, aber ſonſt reich mit Tannenreiſern und Fahnen aus⸗ geſchmückten Kaſernenräume, Soldaten waren über⸗ all. Die Unteroffiziere ſaßen im Vorzimmer, wo ein Büfett ſtand und wodurch alle, die ankamen, ſchreiten mußten. Die Bierausgeber waren in Uniform, die Kellner waren in Uniform, alles fein und im bunten Glanze, daß es Mathilde ganz wirbelig ſchien. Wie ſie durch den Büfettraum durchſchritt, folgten ihr ſo⸗ fort alle Blicke. 8 Ste war einfach, aber anſtändig gekleidet. Selt⸗ ſam, daß ſte darauf gekommen war, ſich ein kleines Kränzel wie von Myrthen und ein paar bunte Nel⸗ ken ins Haar zu legen, was ihrem Geſicht eine dop⸗ pelte Friſche gab. Eine volle Flechte blonder Haare hatte ſie um ihren fungen Kopf gewunden. Ste hatte alle Gewiſſensſchmerzen ſogleich ganz vergeſſen, und es tat ihr wohl, daß die Unteroffiziere ſie eifrig und geſpannt in den Saal verfolgten, obgleich ſie ſich nicht umzuſehen wagte. Und ſie ſah ſich auch im Saale nicht um, als wenn ſie wie eine ganz Keuſche hin⸗ ſtarrte und faſt ängſtlich nur Schritt für Schritt tat und nicht wußte, was kommen könnte. Nun war Hallmann herangetreten, aber ſie war ganz ſteif und förmlich und ängſtlich, lachte nicht und ſprach, als wenn ſie zögerte— und leiſe— und Hallmann, der ſich ganz zu Hauſe fühlte, auch einen Unteroffizier noch gleich jovial heranzog, mußte über Mathilde lachen. „Das iſt aber ſchön, Mathilde. Warum biſt'n ſo ſtille, Mathilde? Seute wollen mir ins aber mal an Luſt machen!“ Und er lachte und nannte dem Unter⸗ offtzker ihren Namen, während er ihm großmütig dann eine Zigarre anbot, aber ſie gleich wieder er⸗ ſchrocken einſteckte, als er von ihm hörte, daß man 7 nach dem eigenklichen Schluß im Saale rauchen ürfe. Mathilde ſah nun Geſicht um Geſicht von den Frauen an. Ste waren alle nicht mehr jung. Und alle ſchienen ſie angeſehen zu haben, und dann wie geichgültig fortzublicken, als wie in einiger Em⸗ pörung, daß die Männer im Saale immer ſie wie⸗ der aufs Korn nahmen. Hallmann brachte jetzt auch ſeinen Feldwebel herzu und zeigte ihm Mathilde, ganz ſtrahlend— ſo daß Mathilde faſt beſchümt war und es in ihr zu rumoren begann, wie ſte einen Augenblick ſich vorſtellte, daß plötzlich Saleck unper⸗ merkt hereintreten könnte, Aber auch der Feldwebel, ein noch junger, friſcher Mann mit einem roten Schnurrbart und ſanfter Haut mit Sommerſproſſen, tat ſehr galant. Ihm ge⸗ fiel ſte auch. Er mühte ſich, ganz ausgeſucht den Eleganten zu ſpielen und noch dazu hier, wo er eine beſondere Autorität war. Er war leutſelig, daß einige Frauen ſich heimlich drüben in der Ecke wun⸗ 1 wie lange er ſich bei ihr und Hallmann auf⸗ hielt. Das Feſt hatte längſt begonnen. Die Muſtk ſpielte und umhrauſte Mathilde ſchon mit Windeseile. Sie begann ſich noch freier zu fühlen, nun ſie ganz ſicher geworden, daß niemand da war, der ſie kannte. Hall⸗ mann tanzte mit ihr wie raſend. Und die. Unter⸗ offiziere ſtanden ſchon in der Saaltür, daß ſte es merken mußte, und warteten darauf, wann ſte ein⸗ mal zu ſitzen kam, um ſie ſofort im Wirbel fortzu⸗ führen. Es war gar nicht mehr zur Beſinnung zu kom⸗ men. Keiner achtete groß mehr auf den andern. „Das Frauenzimmer“, hatte eine junge Ser⸗ geantenfrau, auf ſie zeigend, geſagt,„ich glaube, die güht in de Fabrik.“ Es war eine gelinde Aufregung, daß Mathilde gar noch ſo jubelnd hintanzte daß mau ihr den Sieg anmerken konnte. Und ſie tanzte wieder mit dem jungen, unverheirateten Feldwebel, der ſchon zu An⸗ fang ſo leutſelig und lachend zu ihr geredet und ewig bei ihr geſtanden hatte. (Fortſetzung folgt) Nr. 104 a II Die glückliche Geburt unserer Käfin u Armin Zzelgen hocherfreut an Walther Gerig und Frau Elsbeth geb. Huettig -Anlege%, 3. Hatz 1950 NHannhelm(Auguste ft Ffanbfurter. 980108 0 nhalt de zeige.[Reichsanz zeiger 8 2, Et. Helntſch Lenz-Ktankenhaus Ueber das Ve Stuhl in Mannheim, Colliniſtraße 34, heute vormittag 11½ Uhr Konkurs Konkursverwalter iſt Recht in Mannheim. nkurs forderungen ſind bis zum 15. April 1930 beim Gerichte anzumelden. Termin zur Wahl eines V zexwalters, Gläubigerausſchuſſes, zur Entſchließung über die in§ 132 der Konkursordnung bezeichneten Ge⸗ genſtände iſt am 27. März 1930, vorm. 117 und zur Prüfung der angemeldeten gen am 1. Mai 1930 vor dem 2. Stock, Zimmer Nr. 213. Wer Konkursmaſſe beſitzt oder zur ſchuldet, darf nichts ſchuldner leiſten. Anſpruch auf abgeſonderte Befriedigung daraus eröffnet. Forderur Amtsgericht, Gegenſtände der Maſſe etwas mehr an den iſt dem Konkursverwalter bis 15. April 1980 an⸗ zuzeigen. Mannheim, den 1. März 1930. Amtsgericht B. G. 5 182 Ueber das Vermögen der Firma Sophie Lin G. m. b. H. in Mannheim, F 1. 1, wurde heut vormittag 11 Uhr 30 Min. Konkurs eröffnet, Konkursverwalter„il Rechtsanwalt Dr. Moekel in Mannheim, N 2. 3. Konkursforderungen ſind bis zum 15. April 1980 beim Gerichte anzumel⸗ den. Termin zur Wahl eines Verwalters, Gläubigerausſchuſſes, zur Entſchließung über die in§ 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegen ſtande iſt am 27. März 1980, vormittags 112 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen am 1. Mai 1930, vorm. 11½ Uhr, nor dem Amtsgericht, 2. Stock, Zimmer 213. Wer Gegenſtände der Konkursmaſſe beſitzt oder zur Maſſe etwas ſchuldet, darf nichts mehr an den Gemeinſchuldner leiſten. Der Beſttz der Sache und ein Anſpruch auf abgeſonderte Befriedi gung daraus iſt dem Konkursverwalter bis 15. April 1930 anzuzeigen. Mannheim, den 1. März 1930. Amtsgericht B. G. 5. 132 S e hne11 Eratklass1g in jeder Art 4021 Pilstee Kunstplissee. (200 verschledene Muster) eee Hohlsäume Dekatur, Kanten Knöpfe, Blesen H. Schober, Ju 70 u. 15 gegr. 1910 Tel. 828 25. Hoffegtes und führendes Seschäft Mannheims Daus wollen— F. n fran. f. 0 Lager in sämtl. Parfüm u Tolletteartikeln — — —— 3 ö ö anwalt Dr. Moekel eines 2 Uhr Gemein⸗ Der Beſitz der Sache und ein eines Frankfurter Al „Frankfurter 5 f of l l außerordentlichen Gener alverf ſammlung eingeladen. rmögen des Kaufmanns Ernſt wurde 1. Anze ige gemäß 8 nehr als der Hälfte 3. Bericht über einen desſelben; 4. En! laſt ung des keit bis 5. Beſchlu fa Auf Im rechtigt. kellen, 1. die Altionäre de getragen ſein. 1 3 25 [Wer 71 vor lar ite 1 4 ü bank ei ſchaft in f Um in der G ſen der 0 legung deutſchen V der Deutſchen Bank furt a.., der Deulſchen Effec! der Mitteldeutſchen Privatba⸗ den Herren Gebr. den Herren J. Drer der Firma Lazard S der Firma Hardy& der Firma Hardy& dem Berliner der Deutſchen Bank hinterlegen und bis zu laſſen. Sämtliche Aktionäre ſpäteſtens am dritten Vorſtand anmelden. einem Notar hinterlegt wenn Aktien mit Zuſtir Die Hinterlegung nicht notwendig. — mit der Eintrittskarte wie nach Antrag der B Frankfurt a. 2. A) 5 des 1 e) Beſtätigung bezw. Vergleich mit dem Aufſichtsrat und Genehmigung ung über die Auflöſung der ſtellung von Liguidatoren und deren Vertretungsbefugnis. ö Zur Teilnahme an der Generalverſammlung iſt jeder Aktionär be⸗ te Aktionäre der Aktien Lit. Gener der Firma Jacob S. Bankinſtitut die Hinterlegung der Aktien dem Vorſtand einzureichen, Nene Mannheimer gemneing Vefsichofungs- Ailen- Schaft, Frankfurt/Main r in der 1 5 Mann 95 80 tmer Zeitung veröffent⸗ Deutſchen Reichsanzeigers vom eige hie it wie folgt, ſodaß ſie im Reichsanzeiger veröffentlchte An⸗ März, 1. Anzeigenbeilage, Seite.) gemeine Verſicherungs⸗Aktien⸗Geſellſchaft, . a. M. f ellſchaft 30, vorm. im 1 ale des ., Bethmannſtr. vom 15 werden 11 Uhr, agesordnung: ſ. 1 H. G. B. Grundlapitals); 3 5 auf Grund dieſes Wiederwahl der Reviſions⸗Kommiſſion; ſichtsrats und des jetzigen Vorſtandes für ſeine Tage der Generalverſammlung; Geſellſchaft ſowie die Be⸗ eneralverſammlung zu ſtimmen oder Anträge zu r Aktien Lit. B im Aktienbuch als Akti müſſen ſpäteſtens am dritten alverſammlung ihre Aktien oder die über dieſe cheine der Reichsbank oder einer Effekten⸗Giro⸗ Bertpapierbörſenplatzes bei der Kaſſe der Geſell⸗ nkfurt a. M. oder bei einer Effektengirobank eines deutſchen Wertpapierbörſenplatzes oder bei einem deutſchen Notar oder bei und Disconto⸗Geſellſchaft, Berlin und Frauk⸗ en⸗ u. Wechſelbank. Berlin und Frankfurt a.., der Commerz⸗ und Privatbank.⸗G., Berlin, Creditbank, Niederlaſſung der Commerz⸗& .⸗G., Fran'furt a.., der Darmſtädter& Nationalbank, K. a.., Berlin u. Frankfurt a.., der Frankfurter Bank in Frankfurt a.., Bethmann, Fraufkfurt a.., »fus& Co., Berlin und Frankfurt a.., Speyer⸗Elliſſen, K. a.., Berlin und Fraukfurt/., Co. G. m. b.., Berlin, Co., München, H. Stern, Frankfurt a.., Joſeph Goldſchmidt& Co., Berlin, und Disconto⸗ Geſellſchaft, Mannheim, der Schweizeriſchen Creditauſtalt, Zürich, der Eidgenöſſiſchen Bank.⸗G., Zitrich r Beendigung der Generalverſammlung dort be⸗ müſſen ihre Teilnahme zur Generalverſammlung Werktage vor der Generalverſammlung bei dem Bis zum gleichen Tage iſt die Beſcheinigung über falls ſie bet ſind. Die Hinterlegung der Aktien iſt auch dann ordnungsmäßig erfolgt, mmung einer Hinterlegungsſtelle für ſie bei einer anderen Bankfirma bis zur Beendigung der Generalverſammlung im Sperrdepot gehalten werden. 7 der Gewinnanteil⸗ und Erneuerungsſcheine if Wie bereits in der vorigen Anzeige mitgeteilt, gehen den Aktionären die Druckſachen über den Vergleichsvorſchlag, ſo⸗ ericht der Reviſionskommiſſion zu. ., den 1. März 1930. Der Aufſichtsrat Adolf Hoff, Vorſitzender. n Inhalt der ſatzungs⸗ hierdurch zu der Hotels 33, ſtattfindenden (Mitteilung des Verluſtes von der von der außerordentlichen Gene⸗ 1929 gewählten Reviſions⸗Kommiſſion; Berichts zu er⸗ onäre ein⸗ Zeit itung(Abend⸗Ausgabe) 0 0 ö — Sabine. Nödchen-Tagh Nädchen-Hemdhosen Nöädchen Prinzegröôcke Knaben-Obeth .80 0 2 .25 Knaben-EISsstzhemden 53.90 2 40 .78 .50 .50 .40 emden emden Qu 1, 7 gegenüber dem alten Rathaus Breifesfraße —— 2 2— e, Vereinsbank 8. ii. m. h. fl. Mannheim Feudenheim Eli nladun9 Il Indentdhen degefddeam mung ant Samstag, den 15. März 1930, abends 8/½ Uhr, im„Prinz Max“. Tagesordnung: Jahresbericht; Entlaſtung der Verwaltung, Genehmigung der Bilanz; 3. Verteilung des Reingewinnes; 4. Wahlen; 5. Verſchiedenes. Die Bilanz liegt von heute an acht Tage zur Einſicht der Mitglieder in den Geſchäftsräumen offen. 7596 Mannheim⸗Feudenheim, den 3. März 1930. Der Aufſichtsrat: J. Krampf, Vorſitzender. Mannheimer Altertums- Verein Montag, den 17. März 1930, abends 8 ½ Uhr in der„Harmonie“, D 2, V trag von Privatdozent Dr- Curt von Raumer, Fleidelberg, über Die französische Nheinpoltk im 17. Iahthundert. Anschließend: 32⁴¹ 9 Kein Laden laber Dillige prise Gul strapazierfähige, passende Hosen erstklassiger Schnitt, füt Strasse, Sport und Beruf .80, .18,.80,.— kaufen Sie sehr billig. Etagen- Geschäft Jakob Ringel Aannheim Treppe Planten 0 1 4a deln Laden 2. Haus neben Hirschland Mftglleder-Versammlung. Erstklassiger Genaral- Vertrieb! Wir ſuchen für Mannheim einen Herrn, welcher den Verkauf eines bedenteuben Konſumartikels, den jeder Kaufmann haben muß. übernimmt. Der Artikel iſt patentamtl. geſchützt u behörbl. zugelaſſen. Jahresverdlenst ca. N. 20 00. Herren mit gutem Leumund, die über M.— verfugen, wollen ſich am Diens⸗ tag u. Mittwoch non 10 1 u. 36 Uhr bei unſerem Herrn Lorjé, Varkhstel, e vorſtellen. 156 Paul Kunert& Co, Hamburg 88. Von Tuchfabrik mit Berſandgeſch 1 5 wird ein! Provislens-Vertre für den Verkauf an Schneider und 1 perſonen, namentlich Beamte, geſucht. Meldungen unter B K 5751 an Rudolf Moſſe, Berlin SW. 100. 168 n Wir ſuchen für ſofort Henen und bamen 8 5 im Alter v. 2835 Jahren für angenehmen Wirkungskreis. Koſtenloſe Einarbeitung er⸗ ſolgt. Redegewandte, gut gekleidete Bewer⸗ berlinnen) melden ſich mit Ausweis 7644 2 org.- Büro N 2, 17, parierre am Diensteg von 10—12 und—5 Uhr. Sees eee eee Unsere konkurrenzlese der tige Beschäftsstelle 5 mit Warenlager, die nachweislich monatlich 5 14 300 Mark Verdienſt einbringt, vergeben wir an einwandfreien Herrn. 5 Ausführliche Angebote mit Angabe des 8 verfügbaren Kapitals erb. unt. K 10 077 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 29d Junges Mädchen aus achtbarer Fam. als Verkäuferigſtehrnädaben für Detailgeſchäft der geſ. Zu erfr. R 3, 15 b. Zigarren⸗Branche, gut 27690 bewand., ſofort geſucht. Möagl. m. Bild u. Ref. Angehende Tüchtiges 7641 ü ds hen erbeten. Angeb. unter 185 in Gee N E 107 die Ge⸗ tagsüber in Geſchälts⸗ E i07 an die er haushalt geſucht, ebenda ſchäftsſtelle. 18833 Mädchen für aufs Land a geſucht. Vorzuſtellen lr„beitende T 2. 18, im Laden. Friseuse Ordentliches 27652 firm in allen Fächern, N 0 b 0 b b 5 für kleinen Haushalt in Dauerſtellg. geſucht. fo fort geſucht. * 7668 Lan. Q 2. 1. Kanfmaun. L. 15. 1. neue Stelle. od. Anfragen zu richten Inge dle perfekt auch im Kass und Statistik mit a Angebote unter N und Referenzen sucht sich per bald in ebensolche Stellung zu verändern. kon, schäftsstelle ds. Blattes, uin Planken 12022 Bürorkume, geeignet für Atelier, Photo⸗ graph ete., ev. m. Wohn. ſof. z. verm. nur beſter Wohnlage(Li Tel 425 18 Dauermieter geſucht. enwesen, Buchhaltung Herbesten Zeugnissen 2 Zimmer-Wohnung (Käfertal) m. Bad, Bal⸗ Loggia(Neubau) per 1. 4. 30 zu vermieten. Angeb. unt. O WII an die Geſchäftsſt. ds. Bl. F 108 an die Ge- 3246 Kaufmann mit Fit hrerſchetn III b sSusht eine gute Vertretung Angebote unt. O 0 3 an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes. 7659 Junger Nan 19 Jahre alt, ſucht Ver⸗ tretung od. Reiſepoſten f. den Bez Heidelberg, Eberbach u. Umgebung. Führerſchein 3b vorh. Angeb. u. O R 6 an die Geſchäftsſt. 27665 7681 Eilt! Eilt! Eleg. 2 Zimmerwohng., Küche, eingericht. Bad, Bes., Speiſek., Neubau, wegzugs⸗ Zuſch. ſof. Bid zu verm. Miete 74 l. Näh. Kobellſtr. Nr. 24 [Laden]. 57633 e 757% 2 feere Zimmer L. 2 f 2 N mit el. Licht, an nur beff. Leute zu vermiet. mit zwei Schauſenſter, B99! L 18. 7. 1 Tr. Nebeuraum und Keller B99 (Jungbuſch) ſoſort zu vermieten. Angeb. unt. Q Ug an die Geſchſt. eller 14 Hen 2 große Schaufeuſter] Neckarſt.⸗Oſt, preiswert zu vermieten halb. geg. kl. Näheres 5 Lederwarengeſchäft N 8. 15. Leer., ſehr ſchön. Manſ.⸗ Suche f. meinen unbed. zuverläſſ., 24 J. alten bhauffeur der infolge Verkauf des Wagens ohne Arbeit., Angebote an Schließfach 1043 Voſtamt 2. 27581 Fräulein ſucht Stelle als Lassjerer in od. anderen Vertrauens⸗ Sicherheit vorh. 8 voſten. Angebote unt. an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes.—⁰9 Suche Stelle als Köchin b. 1. April. Gute Zeug⸗ niſſe vorhanden. Angeb. unter Q P 4 an die Geſchäftsſt. dieſes Blat⸗ tes erbeten.—861 Junge perfekte col ſucht geht auch als Beiköchi Adr. in der Geſch ſtelle öſs. Bl. 5 7629 FFF Stellg. auf ſofort, „Zu vernfeten 2 Fenſt., el.., heizb., Kleines 27688 5 v. 5 8 berufst. g ame o. ig. Ehep. z. vm. Landhaus Augſt. Haardtſtr. Nr. 5, in Weinheim, ſchönſte Waldpark. ſtaubfreie Lage, ſteuer⸗ a Leeres Zimmer frei, ſof. zu vermieten Licht zu verm. oder zu verkaufen. 5 Adr. in der Geſchäfts⸗ mit el. zu vern ſtelle dſs. Blattes erb. Adr. in 2 Geſchäftsſt. 3 5 7634 Deschlagnahmefrei!] Leeres Zimmer 2,3, 4, 5 u. 7⸗3. Wohn. mit Küche u. Badbenüt⸗ m. Zub. in heſt. Stadtl.[zung an Ehep. zu, ver⸗ zu verm., ferner auch mieten. 7635 27679 . mit Dringl.⸗Karte“ Abr. in der Geſchäf Wohnungs-Zentrale ſtelle dieſes Blattes. Holz& Sohumacher, K 347 FB 1 o Sbhön möbl. Zimmer Sehe küne 5 u rmiet Käf zu vermieten. Käfer⸗ 3 ne Mohn lalerftr. 56, 3. St. rechts mit Badez., Speiſe⸗ u. B970 Beſenk., ev. mit 2 Man⸗ 5— ſardenz. in Käfertal, 2 Nähe d. Straßenbahn, Möbliertes Zimmer 1 Tr., in einem 2⸗Fa⸗ milienhaus auf 1. Mai elektr. an Wohnungsberechtigte Penſion.. 90 Mk. zu zu vermieten. Angebote vermiet. Frau Seidel, u. O L. 90 ar die Geſch. Junabuſchſtr. 15, III. 5 75 767 3 Zimmer l. Lücke u. 1 Zimmer u. Küche 3 5 zu vermieten. 27689 Zimmer i. Schreibt in 0 aut. Hauſe an ſol. Hrn. Weber. Immob. S 9. 1 od. Dome ſof. zu verm. 3 freie Zimmer 957 S 6, 43. 2 Tr. duch als 2 Simmer n. Wohn- u. Schlafzim. Licht, mit voller 2 ant mbl. ſonn. Balk. ⸗ Zimmer. 20 qm, ſonnig, e d i e e b 4, 5, 3 Treppen: 1. möbliertes Zimmer eee enen Möbliertes Zimmer abgeſchloſſen. Angebote 2 Betten, ev. Küchenb., Fabrikfiliale ſucht 1 his 2 Zimmer 81 Bad mögl. in ſich abgeſchloſſen, möbliert od. leer, in Angebote unter G X 56 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. (kinderlos bleibendes Ehepaar) Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 7692 ndenhof bevorzugt) von 6936 für Betriebsleiter Ammer u. Küche unter R C 17 an die ſofort zu verm 851. 12 1 Tr. 18.. 21 Sohle 1 Ammer w. in. I 2, Nr. 5, part. i Möbl. 1 chat, gegen 2 Immer zu verm. Schumacher. im Zentrum Angebote *7650 unter R D 18 an die N Geſchäftsſtellee 27693 Mäblierles Zimmer Wobnungstausch mit el. Licht, ſof. gegen 2 8 Sc ee en gern. 2 Zimmer-Wohnung 7 A. Katz. R 1, 16. 3 2 5 O 3, 23, 2 Treppen: er⸗ denne, Einf. mbl. ien bak, auch Innenſtadt geſucht. zu verm. Preis monatl. Angeb. u. 2 J 88 an 30 4 m. Kaffee. 97691 Die. Geſchäftsſt. 2888 Ungeniertes. ruhiges Zinner Nähe Werderſtr., v. Frl. auf 15. 3. geſucht. An⸗ gebote unt. O E 84 an die Geſchäftsſt. 7642 ſehr preis 125 faſt neu, abzugeben. Scharf& Hauk, 0 4 4 Tauss he 1 Zimmer u. Küche, bill. Miete gegen 2 Zimmer Mäbſiertes Zimmer mit elektr. Licht, ſofort zu vermieten. 7639 u. Küche. An 2 8 geb. un⸗ S. 5. 4. part., rechts. ter 0 N an die Ge⸗ 7 a ſchältsſt 05 Möbliertes Zimmer decke 5 m. el. Licht ſof, zu vm. 32„ 2700 M 5. 1. 1 Tr. r. 2 Zimmer und Küche von kinderlof Ehepaar geſucht. Angebote unter H 87 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. B 1000 Schon wl. Aimmer n. Einf. möbl. Zimmer ſepar. Eing., el. Licht, und Küche Daämpfh. 1 Min. vom(Selbſtbedienuna) ſofort Hauptbahnh., ſof. z. vm. zu mieten geſucht. Walter Gr. 0 e 7 Angebote mit Preis⸗ *7645 angabe unt. R E 19 Gut möbl. an beſſ. *7643 Zimmer Herrn zu verm. 2 16. 2 Tr. Hochelegant., poliert. Schlafzimmer mit prachtvoll. Friſier⸗ toilette, ſehr billig ub⸗ zugeben.* 76660 . Lauber, Neckarau Neckarauerſtr. 9. Zwei weiße 17695 Küchenschränke aut erh. bill. zu verk., auch einz. Stürzl, T 6, 25 Standuhr leichen) zu verkaufen Dienstag 10—12 u.—4 Waldhofſtr. 21, part. *7682 au die Geſchäftsſt. die⸗ ute Schlafstelle les Blattes. 27696 an Herrn zu vermieten. Möbliertes Zimmer Preis un⸗ Angeb, mit öbfſertes Zimmer ker 993 und andere Bilder zu B 81 au die Ge⸗ verkauf. Wegen Umzug* 764 einige Del bilder Friedrichsplatz 417 79. ſch zu. 1 B92 * 4, 5. 1 Treppe. Schön möbl. oll Zimmer Möbelfabrik G. m. b. (Nähe Friedrichsbrücke) der Bergſtraße(Nordbaden) gelegen, welche auch Spezialmöbel für den Bedarf großinduſtrieller ſehr preisw. erm. S! 8 5 1 4 15 2 61 Firmen aufertigt, fucht 4012 5 kaäkigen Gesellsckafter (Tel. u. el. Licht) le, mit einer Einlage von 20—25 000 Mark. Das zu verm. Uhl. K 1, Unternehmen beſteht ſeit 40 Jahren(ununter⸗ Tel. 216 66. 7 8 5 brochen im Beſitz derſelb Küche ver 1. April ſchön möbl., 2 Betten, Küchenben. u. Bad, zu O 3. 20. 1 Tr. * 756 Angebote unt. N D 106 5 an die Geſchäftsſt. die⸗ vermiet. ſes Blattes. 1335 Möbliertes Zim er zu vermieten. tigt werden bei Vollbetrk 14 branch rzugt, Sakller, L 3, ll. e 4 400 an die Geſchäftsſtelle. Nr. 16 Teleph. einen von Jahr zu Jahr Imſatz der letzten 3 Jahr Kaufmann oder Fachmann aus der H. in kleiner Stadt an en Familie) und kann erheblich ſteigenden e nachweiſen. Beſchäf⸗ 2 eTTTIITTITTTTTTTEUITTI LIT. Schloghotel M 5,-9 Heute abend Gratis-rambele Konzert. Ausstoß des ausgezeichneten Welde-Märzenstarkbiers. 4018 rern „Eichbaum Stammhaus“, P 90 neute dAHDE nend bienstag S cRhlorum in allen Räumen. 4010 Faschingssfim mung E nein iin Adoldenerpfug (am Hauptbahnhof) 1 mme Dienstag 4020 21 schluß Rummel Auf fee An- und Verkauf 0 von Gold- u. Silber- 3 gegenständen 88 BEC M. Ort, M 4. 25, Goldschmied Gebrauchte Aacbeibmaschigen billig ſt, auch Teilzahlung 2 Otto 45 N 11 nnen — Schal Immer 601d 4 Silber, Brillanten, Sp rechapparate, Musikinstrumente, große Frisiertoilette und Uhren, Schuhe, Kleider kauk. Nußbaum poliert, schw. Tefelarbeit, 2 Meter breit, mit Innenspiegel. gepolstert Sitzmöbeln Pfandscheine us. w, e verkauft. 8469 Mk. 898. 5K. n 1 Zahle Inachweißl. d. höchſteng Preiſe für getragene Herrenkleid., Schuhe, Wäſche, Möbel ete JCcbeps, I 1, 10 fel. 32596 Hausschneiderin perfekt und zuverläſſig, ſucht noch einige gute Kunden. Angeb. unter R B 16 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle ödſs. Bl. 7690 Welche V zerſicherungs⸗ Geſellſchaft aibt Dare e Waschen U. Flicken Apfelng einer Leben nimmt an 7688 verſicherung? Angehnte 84 r 2 f part. unt. 0 Au an die ſchäftsſtelle. B1⁰⁰ ES Ist durchaus Nicht gleichgültig Was für einen Gasherd Se in Ihfef Küche haben, denn nicht jede bletet Ihnen so vlele Vorteile wie det Junker à Ruh- Gasherd Darum prüfen Sie die ve, schledenen Fabrikate genau, efe Sie Sich entscheiden, Nonetl Netenzehlung v. NH. 6. L af AZLEN eb ca. 50 Arbeiter. Möbel⸗ nicht Bedingung. An⸗ Pätddeplatz 8879 E 2 22„ 22— 2.„ 1= 22„.