1 gung des britiſchen Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, zurch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waloͤhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ktraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Montag: Sport der N. M. Z./ Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kra Donnerslag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung annheimer General Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe. Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim ftfahrzeug und Verkehr zeiger Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die jruchtbare Scholle 4 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und fiir telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Für das Erſcheinen von Steuer, Geſetz und Recht Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung. Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗Ausgabe Vertrauensvotum für Lloyd George Drahtung unſ. Londoner Vertreters .§ London, 5. März. Geſtern war ein ereignisreicher Tag für die eng⸗ liſche Innenpolitik. Die in den letzten Wochen zu⸗ tage getretenen Riſſe in der Konſervativen wie in der Liberalen Partei ſchloſſen ſich unter heftigem Schwingen von Oelzweigen. Das Nettoergebnis des Kampftages iſt, daß die Lords Beaverbrook und Rothermere in den Schatten der Konſer⸗ vativen Parteileitung und ihres Führers Baldwin zurückgekehrt und daß im liberalen Lager die Füh⸗ kerſtellung Lloyd Georges evneut beſtätigt worden iſt. Um den Bericht auf der konſervativen Seite zu beginnen, ſo hat nach den angemeſſenen Worten eines liberalen Morgenblattes „England ſelten ein ſolches politiſches Er⸗ eignis erlebt wie den plötzlichen dramatiſchen und reſtloſen Zuſammenbruch der neuen Weltreichspartei der Preſſelords“. Es war ſchon ſeit einiger Zeit klar, daß die neue Partei ſich nicht ſehr erfolgreich entwickelte und daß Lord Beaverbrook die erſte Gelegenheit zur Rück⸗ kehr ins konſervative Lager ergreifen würde. Am vergangenen Freitag erklärte er in einer Aufſehen erregenden Rede, daß die neue Partei keine politiſche, ſondern eine wirtſchaftspolitiſche Gruppe ſein wolle und daß ſie bereit ſei, mit der offiziellen Konservativen Partei zuſammenzugehen, wenn dieſe das Programm der„ökonomiſchen Eini⸗ Weltreiches“ an⸗ erkenne. Auf dieſes deutliche Friedensangebot folgte, wie heute bekannt wird, eine Zuſammenkunft zwiſchen Beaverbrook und Baldwin, in der ein Kompro⸗ miß ausgearbeitet wurde. In der Weltreichspolitik ſt Baldwin der neuen Partei ſchon in Erklä⸗ kungen beträchtlich entgegengekommen. Es koſtete ihm abſolut keine Anſtrengung, die akademiſche Er⸗ klärung abzugeben, daß er die wirtſchaftliche Ein⸗ heit des Weltreiches für ein erſtrebenswertes Ideal halte. Der Kernpunkt der Weltreichspolitik aber Hegt ſchließlich in der Stellung zur Einführung von Lebensmittelzöllen, lie erſt eine Politik der Zuſammenarbeit mit den Dominien ermöglichen würde. Baldwin hat es bisher ſtets abgelehnt, ſich auf Lebensmittelzölle feſtzulegen, nach den Erfahrungen, Nie ex in zwei Pärlamentswahlen mit dieſem Ge⸗ danken bei der engliſchen Wählerſchaft gemacht hat. Auf Anregung Lord Beaverbrooks nahm aber Bald⸗ win den Gedanken auf, im Falle ſeiner Rückkehr in die Regierung die Frage der Lebens mittelzölle einem Referendum zu unterwerfen. Auf dieſe Weiſe würde dieſe Frage außerhalb der eigentlichen Poli⸗ tk geſtellt werden und das engliſche Volk hätte ſelbſt zu entſcheiden öhne durch andere Parteifragen berwirrt zu werden. Ma Es mag erwähnt ſein, daß der Gedanke des Re⸗ ferendums der Lebensmittelzölle ſehr alt iſt. Es iſt ein Zeichen für die Schwäche der neuen Partei, daß dieſes minimale Entgegenkommen von Seiten Bald⸗ wins genügt hat, um ſie mit fliegenden Fahnen ins uſervative Lager zurückzuführen. Jedenfalls brachte Baldwin geſtern in einer Rede im Hotel Cecil die Umriſſe dieſes Kompromiſſes mit Beaver⸗ brook zur öffentlichen Kenntnis, ohne jedoch mit einem Wort auf die Exiſtenz der neuen Partei an⸗ zuſpielen. Wenige Stunden ſpäter veröffentlichten owohl Beaverbrook wie Rothermere Erklärungen, zus denen hervorgeht, daß ſie nach der, wie ſie mei⸗ den, vollkommenen Annahme ihres Programms durch Baldwin die Idee einer eigenen Par⸗ tei aufgegeben härten. Es werden alſo, wenn nicht unerwartete Veränderungen eintreten, in künf⸗ ligen Parlamentswahlen keine unabhängigen konſer⸗ Vativen Kandidaten als Konkurrenz zu den offiziellen Auftreten. Die parlamentariſche Einig⸗ keit der Konſervativen Partei iſt wie ⸗ der hergeſtellt. Mittwoch, 5. März 1930 Exeignisreiche Tage der englischen Innenpolitil Am die ökonomiſche Einigung des britiſchen Weltreiches Der Endkampf um den Poungplan Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. In der geſtrigen Kabinettsſitzung ſcheint ſich der Eindruck verſtärkt zu haben, daß die Verabſchie⸗ dung auch der Nounggeſetze gefährdet ſein könnte, wenn es nicht gelingt, irgendwie über das Finanzproblem zu einer Verſtändigung zu kom⸗ men. Die Ausſichten einer ſolchen Einigung ha⸗ ben ſich, wie wir glauben möchten, inzwiſchen etwas gebeſſert. Man hat verſchiedene neue Vorſchläge erörtert, ohne freilich vorerſt ſich für den einen oder andern entſchieden zu haben. Der Finanzminiſter hat ſich bemüht, einen Weg aufzuzeigen, der für die Volkspartei und die Demokraten eben noch gang⸗ bar wäre und den zugleich doch auch die Sozial⸗ demokraten mitgehen könnten. Ueber die Einzelhei⸗ ten wird natürlich noch Stillſchweigen gewahrt, doch verlautet hier und da, daß man daran denkt, auf die Reſerven der Bank für Induſtrie⸗ obligationen zurückzugreifen. Heute vormittag um 11 Uhr ſollen die Beſpre⸗ chungen im Kabinett fortgeſetzt werden. Man ver⸗ mutet, daß ſie dann beträchtlich länger dauern wer⸗ den als an den beiden Vortagen. Jedenfalls iſt man, wie ſich auch aus dem Verlauf der geſtrigen Miniſterberatung wieder ergeben hat, in allem Ernſt dabei, in den Finanzfragen trotz den nach wie vor ganz erheblichen Schwierigkeiten, eine Löſung anzu⸗ bahnen, eine Löſung freilich— das wird man erneut unterſtreichen müſſen— die nur ein Proviſo⸗ rium darſtellen könnte. Selbſt wenn uns diesmal noch ein„happy end“ beſchert ſein ſollte, wird man ſich darüber klar ſein müſſen, daß am Tage nach der Ratifizierung des Poung⸗ plans der eigentliche Kampf erſt anhebt. Man hat, wie die„Börſenzeitung“ behauptet, aus⸗ gerechnet, daß aus der neuen Inanſpruchnahme des Induſtrieobligationenzinſendienſtes— ein Teil wurde ſchon in den Etat eingeſtellt— ſich nur 30 Millio⸗ nen würden ſchöpfen laſſen, der Reſt alſo noch irgendwie aufzubringen wäre. Man ſcheint aber an⸗ zunehmen, daß gegen eine Erhöhung der Beiträge März ö zur Arbeitsloſenverſicherung um“ Prozent von den Arbeitgebern nicht mehr Widerſpruch erhoben werden würde. So überwiegt denn in der Berliner Morgen⸗ preſſe der Optimismus und man glaubt, daß es jetzt im Kabinett zur Einigung und, ſchrittweiſe, dann auch zu einer ſolchen auf der ganzen brüchig ge⸗ wordenen Koalitionsfront kommen wird. Der„Vorwärts“, nicht ganz ſo ſicher, meint: Schließlich ſei ja auch morgen noch ein Tag. Sollte es heute nicht gelingen, die Verhandlungen im Miniſter⸗ kabinett abzuſchließen, ſo könnte man ſie noch immer am Donnerstag nach Beginn der zweiten Leſung der Younggeſetze fortführen. Eine Vertagung des Reichstages„wegen einer etwa ausgebrochenen oder drohenden Regierungskriſe“ käme auf keinen Fall in Frage. Die Schlüſſel indes liegen beim Zentrum, und das Zentrum iſt immer noch finſter und drohend. Ein bitterböſer Artikel in der „Germania“ ſpeit in richtiger Aſchermittwoch⸗ ſtimmung Gift und Galle gegen die Volks⸗ partei, deren Haltung ein abſolutes Rätſel ſei. Gerade die Vorgänge der letzten vierzehn Tage hätten nur die Ueberzeugung beſtätigen können, daß ein Verzicht auf die Klärung und Erledigung der allerdringendſten finanziellen Maßnahmen das Reich einer politiſchen und kommerziellen Kriſe ohne Ende ausſetzen würde. Die„Germania“ überſieht nur dabei, daß, was jetzt im beſten Fall erreicht werden kann, weder Klärung noch Erledigung bedeutet, daß, wie wir das ja auch ſchon an anderer Stelle ſagten, die organiſatoriſche Regelung und der gerechte Aus⸗ gleich der Laſten nunmehr erſt recht am Tage nach dieſer haſtigen Pfuſcherei anheben müßte. In der„D. A..“ wird übrigens dementiert, daß maßgebende Wirtſchaftskreiſe— im beſonderen wird da an die Herren Dr. Silverberg und Dr. Kaſtl gedacht— irgendwie im Sinne der Verſtän⸗ digung auf die Deutſche Volkspartei eingewirkt hätten. Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion tritt heute nachmittag um 3 Uhr zu ihrer entſcheiden⸗ den Sitzung zuſammen. . VVVVddddddGGdGßdGPpßdßGGßßGwßGcwßwßwGwwßwcw/wcwcwcßcwcwcßcßcccccccccccccccccccGGcccGccGcCcccccccccccccccccccccccccccccccccccccccc ccc Im liberalen Lager gingen ähnliche, wenn auch nicht ganz ſo dramatiſche Dinge vor ſich. Die mit großer Spannung erwartete Verſammlung der Parlamentsfraktion endete mit einem Vertrauensvotum für Lloyd George und für den Haupteinpeitſcher der Partei Sir Robert Hutchinſon. Die in den letzten Abſtimmungen zutage getretene Uneinigkeit der Partei, durch die die Regferung Macdonald gerettet würde, dürfte ſich nach den geſtrigen Verſicherungen der Abtrünnigen nicht wiederholen und es fragt ſich nun, was aus der Regierung werden ſoll, die ſich der wieder geeinigten Oppoſition der bürgerlichen Parteien gegenüberſtieht. Nachdem ſich die Liberalen bei der wichtigen Frage des Kohlengeſetzes ſo eindeutig gegen die Regierung gewandt haben, fragt es ſich, ob Macdonald noch lange in ſeiner Minder⸗ heitsſtellung weiter regieren kann. Er kann ſich nicht mehr länger darauf verlaſſen, daß doch noch ein paar Liberale im entſcheidenden Augenblick abſpringen. Die dritte Leſung des Bergbaugeſetzes dürfte dar⸗ über eine Entſcheidung bringen, falls nicht ſchon vor⸗ her die Beſprechung der Finanzpolitik der Regierung die Gelegenheit zur Klärung gibt. Es iſt aber für die Bedeutung der innerpolitiſchen Vorgänge bezeich⸗ nend, daß jetzt auf allen Seiten von der Möglichkeit baldiger Neuwahlen geſprochen wird. Frankreichs Sicherheitspfychoſe Telegraphiſche Mel oung 2 Waſhington, 5. März.(United Preß.) Im Rahmen des vom amerikaniſchen Rund⸗ funk organiſierten internationalen Gedankenaus⸗ tauſches ſprach der Sekretär der franzöſiſchen Bot⸗ ſchaft, Jujes Henry im Auftrage des Botſchafters Claudel. Er befaßte ſich u. a. auch eingehend mit Deutſchlan d. Er wies darauf hin, daß die Mög⸗ lichkeit der Auflegung deutſcher Anleihen in Frank⸗ reich die Grundlage für weitere franzöſiſche Rüſtungsbeſchränkungen werden könnte. Er ließ auch erkennen, daß Frankreich auch bereit wäre, ſeine auf der Londoner Flottenkonferenz vorgebrach⸗ ten Forderungen zu erniedrigen, falls die franzöſiſche Sicherheit einer wohl⸗ wollenden Betrachtung unterzogen würde. Er betonte weiter, daß die jetzige franzöſiſche wirt⸗ ſchaftliche Lage mit dem Wohlſtand vor dem Kriege verglichen werden könne. In der finanziellen Stellung Frankreichs läge eine der ſtärkſten Garan⸗ tien für den Frieden auf dem europäiſchen Feſt⸗ lande. Nachdem Frankreich ſeine eigenen finanziel⸗ len Schwierigkeiten nunmehr gelöſt habe, werde es wieder in der Lage ſein, anderen Ländern Anleihen zu gewähren. Erdbeben in Japan Atami(Japan), 5. März.(United Preß.) Meh⸗ rere Erdſtöße haben dieſen Ort und ſeine weitere Umgebung, wegen ſeiner natürlichen Heilquellen und ſeinem ſommerlichen Klima als die Riviera Japaus bekannt, heimgeſucht. Allein in den letzten 24 Stun⸗ den wurden 80 Stöße ziemlich heftiger Natur ver⸗ 141. Jahrgang- Nr. 107 Klarheit! Das auf über drei Millionen angeſchwollene Heer der Arbeitsloſen iſt eine erſchütternde Erſcheinung und ein niederzwingender Beweis für das Sterben der deutſchen Wirtſchaft. Sie ſchließt ihre Tore notgedrungen, eines nach dem anderen; vor jedem liegt Hoffnungsloſigkeit und von jedem ſtößt ein neuer Trupp Arbeitsloſer zu dem Rieſenheer der anderen. Dieſe traurige Entwicklung hat jetzt den Punkt erreicht, an dem eine Umkehr der öffentlichen Ausgabenwirtſchaft und Steuergeſetz⸗ gebung erfolgen muß, wenn nicht Leben und Zukunft der Nation aufs äußerſte gefährdet werden ſollen. Die direkten öffentlichen Abgaben haben bei ihrer durch 10 Jahre erfolgten Steigerung eine Höhe erreicht, die die Wirtſchaft unrentabel macht, die Betriebe außer Konkurrenz ſetzt und damit den Arbeitsmarkt, der alle ernähren ſoll, ſtetig ein⸗ engt und viel zu klein macht. Das iſt die grund⸗ legende Tatſache, von der jede Betrachtung ausgehen muß, die das Elend der Erwerbsloſen auf dem einzig natürlichen Wege einer Neubelebung des Ar⸗ beitsmarktes vermindern will. Wenn die Deutſche Volkspartei in den einmütig gefaßten Entſchlie⸗ ßungen ihrer Inſtanzen ſich reſtlos zu dieſem Standpunkte bekannt hat, ſo hat ſie alſo nicht nur wirtſchaftlich vernünftig, fondern auch politiſch richtig gehandelt. Sie, die durch zehn Jahre hin⸗ durch kein Opfer für die Zukunft des Reiches ge⸗ ſcheut hat, darf wohl erwarten, daß man ſie mit dem abgedroſchenen Vorwurf der„Kriſenmacherei“ ver⸗ ſchont. Die üble Methode, ſtets von der Deutſchen Volkspartei das Nachgeben zu verlangen, iſt um ſo unangebrachter, als die D. VP. ja nur auf dem Standpunkte verharrt, der bis dahin auch von an⸗ deren Parteien als der einzig wirtſchaftlich ver⸗ nünftige und politiſch richtige anerkannt worden iſt. Inſonderheit gilt dies von der Demokra⸗ tiſchen Partei. Sie hat dieſen Standpunkt in gleich entſchiedener Weiſe bis zum Augenblick der Entſcheidung vertreten, dann aber nach langer Be⸗ ratung ihrer Reichstagsfraktion eine Haltung ein⸗ genommen, die zwar die urſprüngliche Auffaſſung in der Begründung nicht aufgibt, ſich aber doch ſcheut, die erforderlichen Konſeguenzen klar und eindeutig zu ziehen. Vielmehr tritt ſie mit einem Kompromiß⸗ vorſchlag hervor, der die Stellung der Wirtſchaft ſchon zu Beginn des Entſcheidungskampfes ſchwächt. Gewiß kann man es verſtehen, wie ſchwer es der Sozialdemokratie angeſichts ihrer bisherigen Agitation fallen muß, in eine Senkung der direkten Steuern einzuwilligen. Aber die Zeiten ſind zu ernſt, als daß ſie den Luxus überlebter Schlagworte geſtatteten. Wenn die„Steuern der Beſitzenden“ zu einem Druck angewachſen ſind, der die nationale Produktion abdroſſelt, ſo daß das Heer der Arbeits⸗ loſen von Tag zu Tag wächſt, dann iſt die Vermin⸗ derung diefes Druckes keine„ſteuerliche Aktion gegen die Maſſen“, ſondern die erſte und notwendigſte ſozialle Maßnahme, die überhaupt ergriffen wer⸗ den kann. Dieſe Erkenntnis iſt bereits in der erſten Erklärung des Kabinetts Müller im Sommer 1928 enthalten. Sie hat damals auch eine gewiſſe Auswirkung in der Senkung der Einkommenſteuer für die unteren Einkommensſtufen gefunden. Alle übrigen Kreiſe, vor allem die ganze deutſche Wirt⸗ ſchaft, mußten ſich mit Verſprechungen abweiſen laſſen. Sie warten noch bis heute auf die Erfüllung der noch im Dezember 1929 durch den Reichskanzler Mlller wiederholten Zuſage,„der deutſchen Wirt⸗ ſchaft neue und ſtarke Impulſe durch ein Finanzreform zu geben, die vor allem die erforder⸗ liche Kapitalbildung fördern ſoll“, Es kann darum nur eine Erhöhung der indirekten Steuern in Frage kommen. Angeſichts der großen und tatfächlichen Vorleiſtungen der Wirtſchaft auf dem Ge⸗ biete der direkten Abgaben und Steuern kann man von ihr nicht noch einmal einen„Ausgleich“ fordern. Der Ausgleich kaun nach Lage der Dinge uur von der anderen Seite erfolgen. Eine weitere Er⸗ höhung der direkten Steuery, ganz gleich, in welcher Form, ſei es als Notopfer, Zwangs⸗ anleihe, Erhöhung der Einkommenſteuer uſw iſt auch ſtberflüſſig, weil die Moldenhauerſchen Vor⸗ ſpürt. Menſchenleben find bis jetzt nicht zu beklagen. ſchläge die Deckung des Defizits ohne Erhöhung ende 2. Seite. Nr. 107 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 5. März 1930 der direkten Abgaben vorſehen. Die Sozialdemo⸗ kratie wird ſich alſo nicht verwundern können, wenn üähre Forderungen auf Erhöhung der direkten Steuern nicht als eine aus fachlichen Gründen hervor⸗ gegangene Forderung bewertet werden, ſondern als eine zur„Beruhigung der Maſſen“ beſtimmte Geſte, mit der im Grunde genommen niemandem gedient iſt. Nicht den Maſſen ſerbſt, noch weniger der deut⸗ ſchen Wirtſchaft. Eine ſolche Geſte iſt lediglich ein falſches Signal, aber kein Mittel, die das dargelegte Grundübel vermindern könnte. Unklar iſt h die Haltung des Zentrums. Auf der einen Seite bekennen ſich ſeine Wirtſchafts⸗ kreiſe durchaus zu dem auch von der Deutſchen Volkspartei eingenommenen grundſätzlichen Standpunkt, auf der anderen Seite aber zeigen ſich in der Geſamthaltung des Zentrums Neben⸗ und Un⸗ terſtrömungen politiſcher Art, die die klare wirt⸗ ſchaftliche Erkenntnis zu verdunkeln und zu über⸗ ſpülen drohen. Vielleicht hält aber auch das Zen⸗ trum mit Rückſicht auf ſeinen linken Flügel, ähnlich mie die S. P. D. eine beſtimmte Geſte für erforderlich; vielleicht ſpielen ſonſtige politiſche Gründe mit, die ſich im Augenblick mehr ahnen als definieren laſſen. Jedenfalls ergibt ſich ſchon heute, daß es vom Zen⸗ trumun zweckmäßig war, kategoriſch zu fordern, daß die Entſcheidung über die Finanzfragen vorher oder doch gleichzeitig mit der Abſtimmung über den Youngplan erfolgen ſoll. Nach den eingehenden und langwierigen Verhand⸗ lungen in dem Ausſchuß warten die Poung⸗Geſetze ſeit Tagen nur noch auf die Abſtimmung im Plenum. Die unverzügliche Verabſchiedung des großen inter⸗ nationalen Vertragswerkes, an deſſen Zuſtande⸗ kommen das Zentrum durch ſeine Miniſter und durch ſeine Politik hervorragend beteilt war, iſt die al les ſſtberſchattende Forderung des Tages, der ſich auch die Deutſche Volkspartei folgerichtig unter⸗ wirft. Es wäre deshalb unbegreiflich und ein Bruch mit der Vergangenheit, wenn das Zentrum eine an⸗ dere Haltung einnnehmen würde. Das können und wollen wir nicht annehmen. Zur Eiſenbahn-Abfindung Ein badiſcher Vorſchlag Bei einer Beſprechung, die vor einigen Tagen in Berlin ſtattfand, hat der badiſche Finanzminiſter Dr. Schmitt vorgeſchlagen, die Dividenden aus den dem Reich gehörenden 500 Millionen Mark Vorzugs⸗ aktien der Reichsbahn den Ländern als Verzinſung der Eiſenbahn⸗Reſtabfindung zufließen zu laſſen. Reichsfinanzminiſter Dr. Moldenhauer hat, wie der „Badiſche Beobachter“ mitteilt, die badiſche Auf⸗ faſſung grundſätzlich anerkannt. Er hat dabet freilich die Vorausſetzung gemacht, daß ange⸗ ſichts der Finanzuot des Reichs in dieſem Jahr keine Forderung auf dieſem Gebiet an das Reich geſtellt werde. Mit dieſem Meinungsaustauſch ſcheint wenigſtens das Stadium der Stagnation überwun⸗ den zu ſein. Der„Bad. Beobachter“ hofft, daß der Weg zur Zurückzie hung der beim Staatsge⸗ richtshof wegen der Eiſenbahn⸗Abfindung anhängig gemachten Klagen jetzt frei gemacht ſei. 2 282 Spaniens Kriſis Telegraphiſche Meldung 4 Valencia, 5. März.(United Preß.) Ein von radikalen Elementen erlaſſener Appell! zu einem Generalſtreik wurde geſtern von einem Teil der Arbeiterſchaft befolgt. Bis jetzt haben die Tiſchler, Sattler und Bäcker die Arbeit nieder⸗ gelegt, doch rechnet man mit einer weiteren Aus⸗ dehnung der Streikbewegung. Blutige Zwiſchenfälle ind bis jetzt nicht zu verzeichnen, doch mußte die Polizei verſchiedentlich Schreckſchüſſe abgeben, als eine Gruppe Streikender mit Arbeitswilligen zu⸗ ſammenzuſtoßen drohten. Joſs Manteca, ein früheres republikaniſches Mitglied des Senats, iſt von Paris nach Valencia zurückgekehrt, wohin er während der Diktatur Primo de Riveras verbannt war. Dem zurückgekehrten Po⸗ litiker wurde ein begeiſterter Empfang zuteil. Premierminiſter Berenguer gab geſtern be⸗ kannt, daß während des noch in dieſem Jahre ſtatt⸗ findenden Wahlkampfes allen Parteien eine entſprechende Freiheit zu politiſcher Propaganda ge⸗ währt werden würde. In der Zwiſchenzeit ſind Vor⸗ bereitungen im Gange, um eine große monarchiſche Feier in Madrid abzuhalten, an der zahlreiche pro⸗ minente Perſönlichkeiten einſchließlich der Frauen teilnehmen werden. Die komt „Hungermärſche“ am 6. März Drahtbericht unſeres Büros Berlin, 5. März. Der Tag, an dem aller Vorausſicht nach im Reichstag die zweite Leſung der Younggeſetze be⸗ ginnen ſoll, haben die Kommuniſten bekanntlich für eine neue Aktion auserſehen, die in der Reichs⸗ hauptſtadt und an allen anderen Orten neue Un⸗ ruhen hervorrufen ſoll. Einmal glaubt die Kom⸗ muniſtiſche Partei die geſpannte politiſche Lage und die kritiſche Situation des Arbeitsmarktes für ihre Sonderzwecke ausnutzen 3 können, zum andern aber will ſie wohl eine Ablenkung ſchaffen für die inneren Zwiſtigkeiten, die in der letzten Zeit immer ſtärker zutage getreten ſind. Da bei der Durchſuchung des Karl⸗Liebknecht⸗Hauſes der Poli⸗ zei die Aufmarſchpläne für den 6. März, der offen⸗ har nach Abſicht der Kommuniſten eine Neuauf⸗ lage der Maivorgänge bringen ſoll, in die Hände fielen, ſind von der Leitung der KPD. und dem verbotenen Rotfront⸗Kämpferbund neue Ge⸗ heimbefehle ausgegeben worden. Man rechnet in der Hauptſache natürlich auf das Heer der Ar⸗ beitsloſen. Das Demonſtrationsverbot will man durch eine beſon dere Taktik umgehen. Die Demonſtranten ſollen ſich gruppenweiſe an vor⸗ her beſtimmten Punkten anſammeln und nach und nach in großen Zügen ſich zu einem„Hungermarſch“ vereinen. Die Demonſtrationen ſollen ſchon eine Stunde vor Arbeitsſchluß in Szene geſetzt werden, und in der„Roten Fahne“ wird ja ſchon ſeit Tagen und Wochen den Demonſtranten eingehämmert, daß ſie ſich den„Provokationen“ der Polizei nicht fügen dürften. Mit anderen Worten: Man braucht, um die Agitation zu beleben, Zuſammenſtöße. Die Polizei hat bereits ihre Gegenmaßnahmen getroffen. Sie wird durch zahlreiche Auto⸗ Motor⸗ rad⸗, Fahrrad⸗ und berittene Streifen eine An⸗ ſammlung der Maſſen zu verhindern ſuchen. Wird Waentig endlich durchgreifen? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. März. Berliner 982 Der neue preußiſche Innenminiſter, Profeſſor Waentig, hat ſich von dem ſozialdemokratiſchen Preſſedienſt über den Kurs interviewen laſſen, den er zu ſteuern gedenkt. Natürlich den ſeiner„verehr⸗ ten Amtsvorgänger“ Severing und Grzeſinſki. Die Aufgabe des preußiſchen Miniſteyrs des Innern bleibe Republik, die Sicherung und Feſtigung der der iuniſtijchen G. P. U. in Provokationen Schutz der demokratiſchen Verfaſſung:„In meinem Eifer, dieſe Aufgaben reſtlos zu erfüllen, hoffe ich in nichts meinen Amtsvorgängern nachzu⸗ ſtehen. Es wird mein Beſtreben ſein, die republi⸗ kaniſche Perſonalpolitik und die Demo⸗ kratiſierung der Verwaltung, die Severing und Grzeſinſki ſo erfolgreich begannen und fort⸗ geführt haben, mit allem Nachdruck weiter zu fördern.“ Für einen Mann von 60 Jahren und einen ordent⸗ lichen Profeſſor der Nationalökonomie an einer der angeſehenſten Univerſitäten iſt das eigentlich ein venig dürftig. Wichtiger als die ſogenannte Demo⸗ kratiſierung der Verwaltung, zu deutſch: die Fortfüh⸗ rung der auf ſtrengſte Inzucht begründeten ſozial⸗ demokratiſchen Perſonalpolitik, wäre es vielleicht, wenn der Miniſter ſich darum zu kümmern begänne, daß gewiſſe Erlaſſe ſeiner„verehrten Amtsvorgan⸗ ger“ auch wirklich durchgeführt würden. So ſcheint es uns nachgerade ein Skandal, daß das Verbot des Noten Frontkämpferbundes immer noch von den Kommuniſten Abend für Abend verhöhnt wird Die„Rote Fahne“ hat eine richtige Rubrik eingerichtet, in der ſie einen Tag um den andern von den Demonſtrationen und„Sturmſchritten des nicht zu verbietenden Rotfront⸗Kämpferbundes“ er⸗ zählt. Wenn die Herren Grzeſinſki und Zörgtebel nicht mehr die Macht zu beſitzen glaubten, ihren Be⸗ fehlen auch wirklich die Durchführung zu ſichern, hät⸗ ten ſie ſich an den Rotfront⸗Kämpferbund überhaupt nicht erſt herantrauen ſollen. Was jetzt geſchieht, untergräbt die Staatsautorität auf eine ebenſo empfindliche wie herausfordernde Weiſe und — Herr Profeſſor Waentig muß es uns ſchon gütigſt verzeihen— ſichert die Republik nicht und feſtigt ſie auch nicht. Wie die Münchener kommuniſtiſche„Neue Ztg.“ meldet, iſt der kommuniſtiſche Redakteur Hohen⸗ adl von der Polizei verhaftet worden mit der Begründung, daß er an den kürzlichen Ausſchrei⸗ tungen in der Vorſtand Gieſing, die als Landfrie⸗ densbruch erachtet werden, beteiligt geweſen zu ſein. Die G. P. A. an der Arbeit Ii Berlin, 5. März.(Von unſ. Berliner Büro.) Gegen den ruſſiſchen Hiſtoriker Patron ow, Mit⸗ glied der Akademie in Leningrad, wird am 11. April das Gerichtsverfahren wegen antiſowfetiſtiſcher Tä⸗ tigkeit beginnen. Außerdem ſind auf Befehl der Charkow elf Profeſſoren wegen antiſowjetiſtiſcher Tätigkeit und Beziehungen zu ruſſiſchen Gelehrten in Berlin und Prag verhaftet worden. Politiſcher Mord in Sofia . Soffa, 5. März.(United Preß) Ein politiſcher Mord hat ſich hier geſtern mittag auf offener Straße zugetragen. Als der Chefredak⸗ teur der mazedoniſchen Zeitung„Vardar“, des Organ der Protogeroff⸗Partei, Undeff in Beglei⸗ tung ſeiner ſtändigen Leibwache im Begriffe war in ſeine Redaktion zu gehen, gab ein bisher noch unbe⸗ kannter Täter mehrere Schüſſe auf ihn ab. Umndeff brach zuſammen und war ſofort tot. Dem Täter gelang es, in dem entſtandenen Tumult unerkannt zu entkommen. Am Nachmittag nahm jedoch die Polizei mehrere Verhaftungen por. Die Verhafteten ſind ſämtlich Mitglieder der gegneriſchen Mihailoff⸗Partei, die der Tat verdächtig ſind. Ein Stadtverordueter als Brandſtifter verhaftet — Gladbeck, 5. März. Im Keller des hieſigen Arbeitsamtes brach Dienstag früh Feuer aus, nach⸗ dem es bereits in der vergangenen Woche in den Büroräumen des Gebäudes gebrannt hatte. Der Fußboden und die Büromöbel waren mit Petro⸗ leum übergoſſen und angezündet worden. Auch diesmal liegt wieder Braudſtiftung vor. Unter dem Verdacht, das Feuer angelegt zu haben, wurde der ſozialdemokratiſche Stadtver⸗ ordnete und Angeſtellte des Arbeits⸗ amtes, Prell, feſtgenommen. Letzte Meloͤungen Gründungsurkunde der B. J. 3. von Amerika unterzeichnet — Rom, 4. März. Im Gebäude der Bank von Ita⸗ lien unterzeichnete heute in Anweſenheit des Gou⸗ verneurs Stringher und des Generaldirektors Azzolini der Bevollmächtigte der Bank Morgan, Giovanni Fümmi, im Narien der drei amerikani⸗ ſchen Banken Morgan, der Virſt Nationalbank und Firſt Nationalbank Chicago, die Gründungsurkunde der Bank für internationaley Zahlungsausgleich, die von den Vertretern der beteiligten Notenbanken be⸗ reits am 27. Februar unterzeichnet wurde. Bombenanſchlag — Belgrad, 4. März. Amtlich wird mitgeteilt: Am 3. ds. Mts. warfen zwei unbekannte Täter durch die Fenſter des Hotels„National“ in Pirot zwei Bom⸗ ben und ſofort darauf zwei Bomben auf die Straße vor dem Hotel, wo ſich ein zahlreiches Publikum be⸗ fand. Im Innern des Hotels wurden neun Per⸗ ſonen verletzt und auf der Straße 16, alle iEnheimiſche. Acht der Verletzten mußten im Krankenhaus be⸗ halten werden, während die übrigen nach Anlegung von Verbänden nach Hauſe entlaſſen werden konnten. Von den acht im Krankenhaus behaltenen ſtarb einer. Die Attentäter entflohen im Gedränge aus der Stadt gegen die bulgariſche Grenze. Vadiſche Politik Der Stand der Lehrerbildung Im Haushaltsausſchuß des Landtage wurde am Dienstag nachmittag 3 Uhr zunächſt dee außerordentliche Haushalt für Kunſt und Wiſ⸗ ſenſchaften behandelt. Von volksparteſlicher Seite wurde an⸗ gefragt, ob die im Etat bereitgeſtellten Mittel vor⸗ zugsweiſe den badiſchen Künſtlern und nicht, wie behauptet wird, zu einem großen Teil auch außer⸗ badiſchen und Ausländern zugute komme. Der Mi⸗ niſter gab darauf bekannt, daß der Betrag von 30 000/ reſtlos nur badiſchen Künſtlern zugute komme, daß dagegen bei den Beträgen, die für Aus⸗ ſtellungen uſw. in Betracht kommen, eine derart ſcharfe Grenze nicht gezogen we eden könne. Zum Kapitel„Lehrerbildungsanſtal⸗ ten“ brachte ein demokratiſcher Redner ausführliche Beanſtandungen hinſichtlich der Neberlaſtung der Schüler der Lehrerbildungsanſtaſten, die mit 32 Pflichtſtunden und 38—39 Std. in der Woche im ganzen zu einer privaten Arbeit kaum mehr kommen. Da noch von Oſtern 1925 Junglehrer vorhanden ſind, die auf Anſtellung warten, fragte er an, ob die Re⸗ gierung beabſichtige, die Neuaufnahmen im bisheri⸗ gen Umfange vorzunehmen. Der Berichterſtatter verlangte, daß das Lehrerbildungsgeſetz von 1926 loyal durchge⸗ führt werde. Die Zahl der Aufnahmen müſſe ſich an den vorausſichtlichen Bedarf anpaſſen. Irgend⸗ welche Schaffung von neuen Stellen oder gruppen⸗ weiſe Beförderungen ſeien bei der Finanzlage des Staates ausgeſchloſſen. Der Miniſter gab Aufſchluß über den Stand der Junglehrer. Oſtern 1930 ſeien im ganzen 326 Junglehrer vor⸗ handen; 198 nach dem alten Syſtem, 128 nach dem neuen geprüft. Dazu kommen 184 neue Bewerber hinzu, 200 gehen durch den normalen Bedarf im Jahre 1930 ab. Oſtern 1931 kommen 109 neue Be⸗ werber, während wieder 200 abgehen, ſo daß 1932 noch etwa 360 Bewerber im ganzen vorhanden ſeien Auch der Miniſter betonte, daß neue Stellen nicht geſchaffen werden können. Die Hochwaſſerkataſtrophe in Südfrankreich Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 5. März. Alle Meldungen über die Hochwaſſerſchäden in Südfrankreich laſſen erkennen, daß die Flüſſe in einem unglaublich raſchen Tempo angeſtiegen und über die Ufer getreten ſind. So wird gemeldet, daß die Agout bei Lapour in wenigen Stunden den Stand von 20 Meter erreichte. Ein ganzes Viertel der Stadt iſt unter Waſſer geſetzt. Von den alten Häuſern, aus denen dieſes Stadtviertel beſtand, iſt ſozuſagen nichts mehr zu ſehen. Alles iſt von den reißenden Fluten überſpült. Das Elektrizitäts⸗ und das Waſſerwerk der Stadt ſtehen 10 Meter unter Waſſer. Im Tarntal erreichte das Hochwaſſer den Stand von 12 Meter. Seit geſtern iſt die Ueberſchwemmung etwas zurück⸗ gegangen. In einem Stadtviertel von Montauber ſind zwanzig Häuſe eingeſtürzt. In St. Sulpee wurden 21 Häuſer weggeriſſen. Beim Dorfe Rabaſtens ſind eine ganze Anzahl Bauernhöfe zer⸗ ſtört worden. In der Gegend von Albi ſtehen die Döfer zwei Meter unter Waſſer. Vier 8bjährige Be⸗ wohner des Dorfes Avallats, die ſich hartnäckig wei⸗ gerten, ihre überſchwemmten Häuſer zu verlaſſen, ſtehen in Gefahr zu ertrinken. Die meiſten Telephon verbindungen mit den vom Hochwaſſer betroffenen Städten und Dörfern, ſowke mit Toulouſe, ſind unterbrochen, ebenſo ſind die Eiſen⸗ bahnlinjen an zahlreichen Stellen zerſtört worden. Der Verkehr muß auf neuen Linien umgeleitet wer⸗ den. Die Regierung wird heute in der Kammer einen Dringlichkeitskredit von 30 Millionen Franken zur Unterſtützung der durch das Hoch⸗ waſſer geſchädigten Bevölkerung verlangen. Vereidigung Dr. Waentigs — Berlin, 4. März. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, wurde der neue preußiſche Innenminiſter, Prof. Dr. Waentig, in der heutigen Kabinettſitzung durch Miniſterpräſident Braun ver⸗ eidigt. Zugleich erfolgte ſeine Ernennung zum Be⸗ vollmächtigten zum Reichsrat. Kunſt in Karlsruhe Auch für das Bad. Landestheater liegt gar kein zwingender Grund vor, im Karneval allzu⸗ viel Geiſt zu verſpritzen, wenn das ſechsmal gefüllte Haus keinen beſondern Wert darauf legt und ſich im rein Körperlichen glücklich fühlt. Dr. Waag, der Intendant, hat die Seele der Reſidenz durchdrungen und ſich daraufhin entſchloſſen, Jahr um Jahr den Witz in ſeinem Faſtnachts kabarett um einige Meter abzubauen, etwa 1929 noch Ebene, 1930 Tiefebene, 1931 vermutlich 100 Meter u. d. Meer, uſw. Und wirklich, es ging auch ſo. Teilweiſe ſogar ganz famos. Denn das Ballett unter Harald Fürſtenau erledigte die Sache in einer Menge reizvoller Bilder und amüſanter Tanzſzenen ſo unkerhaltſam, daß ſicher die Schuld anderswo lag, wenn man ſich daun und wann ein wenig mopſte= es gibt Momente, in denen dem routinierteſten Improviſator der Spiritus ausgeht... Die Koſtüme hat Margarete Schellenberg mit Geſchmack ent⸗ worfen; man ſah da viel Neues, was der kleinen, aber gutgeſchulten Ballettruppe hübſch ſtand. Alle Mühe, den Lokalwitz ein wenig über den ewigen„Dammerſtock“ und die„Dreigroſchenoper“ hinaus zu fördern, gab ſich Herm. Brandt: mit Glück beſtritt er das„geiſtige“ und„ſatiriſche“ Mo⸗ ment des Abends. Unvermeidlich, daß das Abbau⸗ geſpenſt in deutlichen Anſpielungen umging. Die Anſagerin des erſten Teils, Opernſängerin Strack, im gut ſitzenden Frack, zitierte den böſen Geiſt bei jeder Gelegenheit— in Wirklichkeit hat er ja zu⸗ nächſt noch nicht alle Opfer ſeiner Liſte verſchlungen. Durch annehmbare Funktionsverſchiebungen im Or⸗ cheſter konnte es da bei geringerer Streichung bleiben. Natürlich werden von verſchiedenſten Seiten öffent⸗ lich Vorſchläge zum rettenden Einſparen gemacht, man kam ſogar auf den Rat, die Vertreter von Schlag⸗ und Blaszeng in ihren Pauſen zu andern * nützlichen Dienſten zu verwenden!! So iſt es aber ſeit Jahren: man erteilt Ratſchläge, man„ſpart“, und doch geht's nur immer ſo hart am Abgrund hin. Und daß es auch mit Stimmung gehen kann, hat das Faſtnachtskabaret von Dr. Waag gezeigt! Noch vor dem Karneval liegt ein Konzert der Hochſchule für Muſik zu Ehren Richard Trunks. Da er in Karlsruhe die beſtimmende An⸗ regung zum Muſikſtudium erhielt, darf er hier auch als Komponiſt ſtark kultiviert werden. Eine Auswahl ſeiner beſten Lieder(Verlaine, Keller, Hebbel) fand durch ihn ſelbſt und ſeine Frau Maria, gewiß die verſtändnisvollſte Deuterin Trunkſcher Liedſchöpfun⸗ gen, ideale Wiedergabe; um ein ſehr jugendfriſches, in ſich noch unſelbſtändiges Klavierquintett(op. 10) und eine„Kleine Serenade“(op. 55) bemühte ſich Joſef Peiſcher mit ſeinem Streichquartett und Kam⸗ merorcheſter(der Komponiſt am Flügel): ſchwungvoll und feurig gab er ſich dem wohlklangreichen Werk Trunks hin. Nebenbei gehen ein paar Redner über Kunſtdinge: von„Theater, Volk und Publikum“ plauderte P. Expeditus Schmidt, hier immer gern gehört. Er konnte ſeinen nicht allzuzahlreichen Hörern keine auffallenden Neuheiten ſagen, wenn er zwiſchen Volk umd Publikum unterſchied und dafür plädierte, daß wieder das„Volk“ im Parterre maßgebend würde, und wenn er die ſchmerzlich vermißte„Einheit“ dieſes Volkes herbeiwünſchte. Ebenſo alte wie ausſichtsloſe Wünſche. Aber auch Prof. A. Briunckmann⸗Köln, früherer Dozent der Karlsruher Techniſchen Hoch⸗ ſchule, fügte den Tatſachen ſeines Buches über„Spät⸗ antike großer Meiſter“ nichts Neues hinzu, als er— in anregender, lebensfriſcher Darſtellung— das Problem der ſpäten Werke großer Künſtler mit Licht⸗ bildern beleuchtete. Ganz ohne ſubjektive Willkürlich⸗ keiten wird man bei dieſem Verſuch nicht auskommen und auch bei Briuckmann kam man über den Ein⸗ druck des ſtark Perſönlichen nicht hinweg. Dr. K. Pr, Fränkiſche Dichterwoche Von verſchiedenen Seiten werden in Würz⸗ burg ſeit nahezu einem Jahrzehnt immer wieder Anſätze zu betonter Pflege fränkiſchen Schrifttums getätigt, ohne bisher— trotz gegen⸗ teiligen Wollens— in einer der verſuchten Formen Dauer geworden zu ſein. Unbeſchadet des ſegens⸗ reichen Wirkens des Frankenbundes muß der nicht lokalpatriotiſch Feſtgelegte rückſchauend erkennen, daß der 1. Fränkiſche Dichtertag im Jahre 1923 nur die ſchöne Geſte in der Nachwirkung behielt(den Ruhm des 1. Fränkiſchen Dichtertages wird ja nie⸗ mand Würzburg rauben wollen), daß das Preisaus⸗ ſchreiben des Fränkiſchen Dramatikerpreiſes, bei dem für das beſte Kilianslegendenſpiel dem Sieger Fran⸗ kenwein überreicht wurde, letzten Endes ein Schlag ins Waſſer war, da ja das preisgekrönte Spiel bis heute nicht in Szene ging. Nun hat im Walther⸗Jahr, ohne jede Beziehung zit dieſem und ohne erkennbarem Antrieb von ein⸗ ſchlägiger Seite, der Intendant des Würzburger Stadttheaters elne„Fränkiſche Dichter⸗ woche“ unternommen. Ob es klug war, ſie am Faſchingsſonntag beginnen zu laſſen, ſei dahingeſtellt. Die Tatſache als ſolche iſt freudig zu regiſtrieren. Man begann mit einer— leider nicht gut beſuchten Morgenfeier, in deren Rahmen ſich Dr. Oskar Klöffel⸗ Würzburg, ſelbſt als Heimatſpiel⸗Autor erfolgreich bemühte, eine„Ueberſicht über Fränkiſche Dichtungen“ zu geben. Rezita⸗ tionen aus Werken fränkiſcher Autoren, durch Würz⸗ burger Bühnenkünſtler geboten, illuſtrierten den Vortrag. Nachmittags ging Julius Maria Beckers „Der Brückengeiſt“ mit der Muſik von Haus Betz in Szene— bedauerlicherweiſe vor faſt leeren Bänken. Am Abend folgte dann vor bedeutend beſſer be⸗ ſuchtem Haus die Aufführung der neuen dreiaktigen Komödie„Die Welt der Enkel“ des aus Würz⸗ burg ſtammenden Max Mohrs. In den erſten beiden Akten läßt Mohr ein wahres Feuerwerk von Sarkasmen los; Schlag auf Schlag folgen ſie einander, oft ſehr eindeutig, rückſichtslos. Im letzten Akt ſchlägt Mohr ernſthaftere Töne an, ſpricht davon, daß von den Frauen Segen ausgehen ſoll und muß durch dieſen Kontraſt ungewollt ſentimen⸗ tal wirken.— Der Erfolg des Werkes, das durch Intendant Paul Smol ny eine hochachtbare In⸗ ſzenierung erfuhr, war unverkennbar. Man wird den weiteren Ereigniſſen der„Fränki⸗ ſchen Dichterwoche“, in der noch Max Dauthen⸗ dey(mit einer Uraufführung) und Leo Weis mantel zu Wort kommen werden, mit ehrlichem Intereſſe entgegenſehen dürfen. H. N. Mannheimer Volkshochſchule. Heute Mitt⸗ woch ſpricht im alten Rathaus Diplom ⸗Volkswirk Johannes Höbers der einen längeren Studien: aufenthalt in England verbracht hat, in der Reihe „Aus fremden Ländern“ über:„England nach dem Kriege“. Die wirtſchaftliche Stellung Eng! lands zum Empire, zu Europa und zur übrigen Welt und demzufolge ſeine innerpolitiſche Struktur, haben in den letzten Jahrzehnten ſo tiefgehende Wandlungen erfahren, daß eine Ueberprüfung der traditionellen Anſchauungen über die engliſche Polſ⸗ tik unumgänglich notwendig erſcheint. G Eruſt Kreneks neue Oper in Berlin. Ernſt Kreneks„Das Leben des Oreſt“ fand geſtern in der Klemperer⸗Oper am Platz der Republik einen ſtarken Publikumserfolg. Die Beifallschöre in dieſer polftiſchen Oper ſind zuverläſſtig und allemal freudig bei der Arbeit. 7 9 ag t dee Liſ⸗ An vor⸗ „wie üßer⸗ Mi⸗ von igute Aus⸗ erart a l⸗ rliche der t 32 inzen Da ſind, g Re⸗ heri⸗ das ge⸗ e ſich gend⸗ ppen⸗ des ers irz. n in ſe in und daß Stand Stadt „aus lichts luten werk rntal keter. trück⸗ zuber n St. Dorfe zer⸗ die e Be⸗ wei⸗ aſſen, vom ſowte ziſen⸗ rden. wer⸗ einen neu Hoch⸗ durch Mitt⸗ Swirt tdien⸗ Reihe nach Eng⸗ rigen uktur, hende der Polis Ernſt eſtern einen dieſer eudig — 2 Mittwoch, den 5. März 1930 6 — —— 2 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) —— Herrliches Wetter begünſtigte wieder den letzten Faſchingstag. In den Hauptſtraßen ſetzte infolge⸗ deſſen ſchon frühzeitig reges Leben und Treiben ein, das keineswegs abflaute, als die Bogenlampen auf⸗ flammten. Noch in der zehnten Abendſtunde konn⸗ ten auf den Planken Straßenbahn und Autos kaum durchkommen. Dabei gab es bei dem Maſſenkorſo nicht viel zu ſehen. Mit Ausnahme des Umzuges der„Fröhlich Pfalz“, über den wir weiter unten berichten. Mit wenig Witz und Humor ſuchten Einzelmasken und Gruppen die allgemeine Auf⸗ merkſamkeit auf ſich zu ziehen. Viel Anerkennung fanden wieder die Kindermasken. Als der Abend zur Nacht überging, ſetzte wieder ein ſtarker Anſturm auf die Vergnügungslokale ein. Jetzt merkte man erſt, wie viele unterwegs waren. Verſchiedentlich wußte man ſich nicht anders als durch Schließen der Pforten zu helfen. Die Hauptanziehungskraft übten wieder die Vergnügungsſtätten auf den Planken und in der Waſſerturmgegend aus, in denen überall bis zum frühen Morgen Hochbetrieb herrſchte. Aber auch die außerhalb des Zentrums liegenden Lokali⸗ täten hatten über Mangel an Zuſpruch nicht zu kla⸗ gen. Wir nennen von den Vielen das Hotel National, in dem es in vorgerückter Stunde noch ſehr fidel zuging. Die Blauweiß⸗Kapelle ſpielte in den ſehr ſtimmungsvoll geſchmückten Geſellſchafts⸗ räumen unermüdlich zum Tanz auf. So darf man hoffen, daß die Gaſtſtätteninhaber geſtern noch ein⸗ mal auf ihre Rechnung gekommen ſind. Karnevalkorſo der„Fröhlich Pfalz“ Es iſt ganz erſtaunlich, welch eine große Anzahl Menſchen auf den Beinen waren und die Straßen be⸗ völkerten. Das Hauptintereſſe galt natürlich dem Korſo der„Fröhlich Pfalz“. Allgemein hatte man die Erwartungen zurückgeſchraubt, denn wer den Faſtnachtszug am Sonntag geſehen hatte, mußte ſich ſagen, daß es bei den beſchränkten Mitteln der „Fröhlich Pfalz“ auch nicht möglich ſein kann, einen Zug zuſammenzuſtellen, der den Karnevalszügen der früheren Jahre ebenbürtig geweſen wäre. Der Zug iſt nicht umfangreicher geweſen, wie der am Sonntag. Beſondere impoſante Gruppenwagen ſind ebenfalls nicht zu bemerken geweſen. Unſere Anſicht iſt aber die: „Zwei Halbe geben ein Ganzes“ In dem Zeitraum eines Jahres wird ſich vieles kit⸗ len laſſen. Die Geduld der Zuſchauer iſt zwar auf eine harte Probe geſtellt worden, denn man verſchob den Beginn des Zuges um eine Stunde, um denen Gelegenheit zu geben, dabei zu ſein, ie aus geſchäftlichen Gründen erſt um dieſe Zeit ſich in einen Narren verwandeln konnten. Wer ſich in den Seitenſtraßen aufgeſtellt hatte, konnte, ohne gedrückt zu werden, in aller Ruhe ſich den Korſo anſchauen. Dagegen herrſchte in den Hauptſtraßen ein unbeſchreibliches Gedränge. Kopf an Kopf ſtanden die Menſchen in mehreren Reihen hintereinander. An den Planken wurden ſogar die Maſten der Bogenlampen erklettert, um eine beſſere Ausſicht zu haben. Es war nicht ſchwer feſtzuſtellen, daß die Bevölkerung wohl äußeren Anteil an einem ſolchen Zug nimmt, aber innerlich doch wohl noch ge⸗ wiſſe Hemmungen beſitzt, aus ſich herauszugehen. Unzählige Luftſchlangen wurden verpulvert Es kann den Verbrauch nicht beſſer charakteriſieren, wenn mir mitteilen, daß ſchon am Dienstag vormittag in keinem Geſchäft mehr Luftſchlangen zu haben waren. Dies die äußere Anteilnahme. Was die innere Verbundenheit anbetrifft, ſo muß den Mannheimern geſagt werden, daß ſie ſich nicht getrauen, recht kräftig zu rufen und Umtrieb zu machen. Von den Zugteil⸗ nehmern wurde alles aufgeboten, um die Stimmung zu ſteigern, aber der Erfolg ſtellte ſich nur teilweiſe Lein. Charakteriſtiſch iſt es, daß das größte Leben in der„Filsbach“ herrſchte. Hier regnete es aus den Fenſtern Süßigkeiten und wer Glück hatte, bekam ſogar eine Wurſt auf den Kopf. Der Zug wurde von einem baumlangen Herold eröffnet, dem das Trommlerkorps der Ranzengarde ſolgte. Fahnenſchwenker, Muſik, Groteskfiguren, eine Gruppe Worſcht, Weck und Wein, Reitergruppe, Tragödie der Dame Skizze von Albert Halbert, Hamburg Annelieſe Felſen war eine Dame. Ich fragte meinen kleinen Freund Rolf, einen zugreifenden Burſchen von ſieben Jahren, der die kleinen Mädels ſchlug und ſie dann ſtreichelte, ob man ſo zu„Damen“ ſein dürfe. Er antwortete mir: Damen gibts ja gar nicht..“ Seine fünfjährige Freundin Giſela, ein kleines, ſreches, dickes Mädel, das ewig blankgeputzte Augen und einen wilden blonden Kopf hatte, ſprang ihn ant„Bitte ſehr, wohl gibts Damen. Eine Dame it ſo eine, der man die Hand küßt und die ſich gar nichts daraus wacht.“ Annelieſe Felſen war eine ſolche Dame. Alle Weſen männlichen Geſchlechts hatten ihr die Hand zu küſſen. Sie war ſchon eine Dame, als ſie mit Gym⸗ naſtaſten Tennis ſpielte und Golf mit ſchnauzbärti⸗ gen Männern. Die Natur hatte ſie zur Dame ge⸗ ſchaffen. Ihre Seele bildete ſich nach den Formen ihres ſchlanken Körpers. Gewiß gab es Stunden in ihrem Leben, wo ſie ſich gern zu den Menſchen ge⸗ beugt hätte, aber die Menſchen beugten ſich zu ihr, ſofern es Männer waren. 8 Annelieſe Felſen ging im Triumph durch das Lehen. Ihre Schönheit erweckte Neid bei den Mittelmäßigen, Intereſſe bei den Klugen. Sie hätte Ift Gelegenheit gehabt, Glück zu finden, gutes, ein⸗ faches, bürgerliches Glück, wenn die Triumphe ihr liſcht die Tore der Liebe verſchloſſen hätten. Aunelieſe Felſen war keine Frau, die man nahm, an der man ſich erwärmte. Sie hatte nichts von der ſchenkenden Helligkeit des Weibes. Ihr fehlte die wärmende Güte. Sie faſzinierte nur, ſie feſſelte nicht. Sie war eine Dame. Der Aſſeſſor, der lange Jahre im Hauſe ver⸗ kehrte und von aller Welt augenzwinkernd als der Zukünftige Annelieſes bezeichnet wurde, ſagte an dem Tage, als er ſich entſchloß, Flieger zu werden: „Annelieſe Felſen iſt eine Frau für die Straße, für * den Salon, für den Ballſgal, für das Kurhaus, für bie Nakur St. Moritz— aber nicht für die Liebe.“ der Wagen:„Pfälzer Faſtnacht“. Und dann kamen nach der Regimentsmuſik der Ranzengarde der Ge⸗ neralſtab und die Marketenderinnen, denen ſich die hiſtoriſche Ranzengarde von 1842 anſchloß. Auf einem Prunkwagen thronte Prinzeſſin Editha l. Ununterbrochen winkte ſie allen Seiten und ihre Pagen ſpendeten Bonbons. Nach einer weiteren Ab⸗ teilung der Ranzengarde folgte die„Bumsgarde“ mit dem Bagagewagen und ihnen ſchloſſen ſich die Wagen des Elferrats und der Wagen der Preſſe an. Den Beſchluß bildete die„Neckarrager Pferdedrotſchke“ und eine große Menge Masken. Beſonderes Auf⸗ ſehen erregten eine Anzahl tiefſchwarzer Neger, die unermüdlich die Mädchen aufkreiſchen ließen, wenn ſie mit großem Gebrüll auf ſie zuſtürmten. Dieſe Scherze trugen lebhaft zur Hebung der Stimmung bei. Es muß beſonders betont werden, daß hierbei keine Ausfälligkeiten beobachtet wurden. Ebenfalls fiel ein Motorradfahrer auf, der in gelungener Auf⸗ machung den Zug begleitete und furchtbar, zum Er⸗ götzen der Zuſchauer, mit den Augen rollen konnte, Als ſich der offizielle Zug in der Auguſtaanlage aufgelöſt hatte, formierte man einen kleineren Zug, der die Prinzeſſin zum Kaufhaus Hirſchland brachte. Von hier aus ging es zum Zeughausplatz, wo man das Feldlager der Ranzengarde inſpizierte. Wenn an dieſer Stelle geſagt wird, daß es manches⸗ mal an Organiſation gefehlt hat, daß es hätte ab und zu beſſer klappen müſſen, dann ſoll das eine Kritik ſein und gleichzeitig eine Anregung für ſpäter. Dank Allen, die ſich ſelbſtlos für die Sache eingeſetzt haben und einen beſonderen Dank dem Wettergott. Jeuerio-Maskenball Auch geſtern herrſchte im Roſengarten keine drückende Fülle. Im Nibelungenſaal konnte man ſelbſt nach Mitternacht tanzen, ohne Anſtoß zu er⸗ regen. Hier ſpielten ohne Pauſe zwei Kapellen, auf dem Podium Seezer und in der Mittelloge Mohr, während in der Wandelhalle die Kapelle Becker die Tanzluſtigen elektriſierte. Um 7410 Uhr hielt der Elferrat mit dem Prinzen Karneval Lud⸗ wig J. feierlichen Einzug. Bei der Preispolonaiſe ſtellte ſich heraus, daß ſich viele nette Masken ein⸗ gefunden hatten, von denen allerdings nur wenige preiswürdig waren, da die andern der Origi⸗ nalität entbehrten. Das Preisgericht brauchte ſich deshalb nicht allzuſehr den Kopf zu zerbrechen. Hier das Ergebnis: Herrenpreiſe: 1. Feuerio⸗ Allerlei, 2. Fußgänger im Jahre 2000, 3. Komiſche Balleteuſe. Damenpreiſe: 1. Feuerio⸗Nach⸗ wuchs, 2. Rheinland⸗Befreiung, 3. Das große Los. Gruppenpreiſe: 1. Schwäbiſche Vagabunden, 2. Der treue Huſar und ſein Schatz, 3. Die drei Frankfurter. Die Stimmung war echt feueriomäßig. Wer nur einigermaßen Stimmung mitgebracht hatte, kam vollauf auf ſeine Koſten. Tanzzmeiſter Stündebeek hatte die Tanzleitung. Kehraus im Apollo Zum letzten Male formierte ſich das Ranzen⸗ garderegiment auf dem Zeughausplatz und zog unter Klängen des Spielmannzuges zum Apollo. Wieder geſtaltete ſich der Einzug impoſant. Die Anweſen⸗ heit der ſchmucken Soldaten bildete einen weiteren Anziehungspunkt für die Veranſtaltung. In den Sälen herrſchte bald drangvolle Enge, ſodaß die Vor⸗ bedingung für eine fidele Stimmung gegeben war. Die ſich an den einzelnen Tiſchen und bei den Gruppen entwickelnde Stimmung übertrug ſich auf die ganzen Räume. Jeder amüſterte ſich auf eigene Art. Wenn bei den verſchiedenſten Veranſtaltungen im Laufe des Faſchings über Mangel an Karnevals⸗ laune und Frohſinn geklagt worden iſt, in dieſem Falle war beſtimmt alles vorhanden. Es gab keine Ausſicht auf Verlängerung mehr, ſo nützte man die letzten Stunden des Karnevals 1930 noch gründlich aus. Ein weiterer Beweis dafür, daß bei ent⸗ ſprechender Zuſammenlegung der Veranſtaltungen entſchieden etwas für die Stimmung getan werden kann. 2 Jaſchings⸗Ausklang in Mannheim Die Ranzengardiſten wurden für ihren ſtrammen Dienſt reichlich belohnt: Narr Deckert ſtiftete Fourage in feſter und flüſſiger Form. Hans Bah⸗ ling, der Stimmgewaltige, dankte in vorgerückter Stunde der Preſſe für ihr wohlwollendes Ein⸗ treten und ließ ſie hochleben. Gelegenheit zum Schwingen des Tanzbeines war reichlich geboten. Man verſuchte krampfhaft, nicht an den Aſchermitt⸗ woch zu denken. ** Närriſcher Kaffeeklatſch bei Hirſchland Mit erheblicher Verſpätung traf die Karnevals⸗ Prinzeſſin Editha J. mit ihrem Hofſtaat bei Hirſch⸗ land ein. Zuerſt fuhr der Hohe Elferrat der„Fröh⸗ lich Pfalz“ vor, dann rückte die Ranzengarde mit Pauken und Trompeten an. Die Prinzeſſin nahm die Parade ab und begab ſich dann mit Gefolge in Hirſchlands Erfriſchungsraum, wo ſie ein Vertreter des Hauſes in gereimten Worten willkommen hieß und ihr ein künſtleriſch gemaltes Diplom überreichte. Indeſſen hielt Narr Helffenſtein vom Balkon eine Anſprache an das närriſche Volk, in der er ironiſcherweiſe der Stadtverwaltung dafür dankte, daß ſie den Hauptrummel auf dem Zeughausplatz „abgeblooſe“ hat.„Awer uns kann ma de Humor nit nemme, der Karneval unn die„Fröhlich Pfalz“ in Mannem lewe hoch!“ Im Erfriſchungsraum herrſchte drangvolle fürch⸗ terliche Enge, Reſervetiſche wurden herangeſchleppt und noch reichte der Platz nicht aus, um Narren und Neugierige unterzubringen. Bei Kaffee und Faſe⸗ küchle wurde manch närriſches Wort gewechſelt. Mit Anmut führte Editha J. das Szepter, während die Kapelle Homann ⸗Webau in der Uniform der Ranzengarde die bekannten Weiſen erklingen ließ. — * Kindermaskenfeſt auf der Rennwieſe Während ſich Groß und Klein in der Stadt dem Faſchingstreiben hingab, vergnügten ſich eine große Anzahl Kinder auf der Rennwieſe. War doch der Filmonkel W. Kelling mit ſeinem Kameramanr Rottenwallner wieder erſchienen und konnte dank des wirklich muſtergültigen Verhaltens der er⸗ ſchienenen Eltern ungeſtört das Maskentreiben der Jugend filmen. Dieſes Mal war man zu der großen Polonaiſe auf die Wieſe gegangen. Frohes Kinder⸗ leben und Kinderſpiel konnte auf den Filmſtreifen gebannt werden. Großes Gedränge herrſchte, als die Loſe ausgeteilt wurden, deren Gewinnummern zur Teilnahme am Einzelfilmwettbewerb berechtigten. Dank der tatkräftigen Mitarbeit von Frau Kel⸗ ling konnten beim Scheine der vieltauſendkerzigen Jupiterlampen noch beinahe dreißig Kinder einzeln gefilmt werden. Leider reicht hier der Platz nicht aus, um auf die pädagogiſche Arbeit, die bei dieſen Aufnahmen durch W. Kelling geleiſtet wird, ginzu⸗ gehen. Jedem Buben konnte noch ein Fähnchen und jedem Mädchen ein Ballon überreicht werden, die von der Zigarettenfabrik Haus Bergmann geſtiftet worden waren. Alles in allem ein wohlgelungenes Feſt, das ſich eines ſtarken Beſuches erfreute. Kein Mißton trübte die Veranſtaltung. Den Eltern ein Kompliment, daß ſie es wirklich verſtanden haben, den Kindern dieſes Mal den Vortritt zu laſſen. Die Kinder aber werden kaum erwarten können, bis ſie ſich auf der Leinwand wieder finden können. Aber ihre Geduld wird auf keine harte Probe geſtellt, denn der Film läuft ſchop ab Freitag im„Gloria⸗Theater“. N Karneval⸗Kehraus beim Schwimmverein Ludwigshafen E. V. Der Ludwigshafener Schwimmverein E.., der die Karnevalſaiſon mit einem glänzend verlaufenen und von nahezu 3000 Perſonen beſuchten Maskenball im„Pfalzbau“ in Ludwigshafen eröffnet hatte, de⸗ ſchloß mit einem geſtern abend wiederum im„Pfalz⸗ Hau“ abgehaltenen Karneval⸗Kehraus den diesjährigen Faſching. Auch dieſe Veranſtaltung war ausgezeichnet beſucht. Mit großer Freude wurde von Sein Freund, ein Biloͤhauer der großen Dimen⸗ ſionen und ein Zyniker kleinen Formats, zwinkerte vielwiſſend und meinte:„Man kann auch Schlaf⸗ zimmer ſagen.“ Annelieſe Felſen fragte ſich oft in ſtillen Stunden, warum es ſo gar kein Blühen in ihr gab, kein Schwellen, kein Knoſpen. Alles war an ihr fertig, reif, klug, charmant, witzig, ſchön. Ihre Geſte hatte die Sicherheit der geſchulten, ſorgfältigen Konven⸗ tion. Ihre Augen konnten eine ganze Umgebung lenken, wenn dieſe Umgebung aus Männern beſtand. Tanzte ſie in einem Ballſaal, ſo glaubte man zu füh⸗ len, daß ſie über alle Männer hinwegſah, nicht allein, weil ſie groß gewachſen war, ſondern einfach, weil ſie die gelangweilte Geſte einer Prinzeſſin hatte.— Ihr Vater war ein königlicher Kaufmann. Der Krieg kam. Der Nachkrieg. Der Nimbus des großen Geſchäftsmannes verſank. Er ſtarb. Die beiden Frauen blieben zurück. Kannten nur eine Aufgabe, den alten Nimbus zu erhalten. Annelieſe Felſen mußte Staffage haben, Hintergründe, Bälle, Jours. Auf einer ſolchen Geſellſchaft ſah Annelieſe Fel⸗ ſen einen kleinen Zipfel ihrer Tragikomödie „Dame“ ſich lüften: Ihre Freundin Hella hatte ſich verlobt. Wie ſolche Dinge ſind: ſtandesgemäß; mit einem Namen, der Klang hatte; eine prachtvolle Figur von einem Mann. Die Freundin Hella war zterlich, klein⸗ gliedrig, ſtill, wenn man genau hinſah, ſtand das linke Bein ſchief. Die jungen Damen, die bei der Nachfeier der Verlobung zugegen waren, tuſchelten miteinander und fanden es unbegreiflich, daß dieſer hübſche Mann ausgerechnet die kleine, verwehte Hella zur Frau wählte. Es waren eben Freundinnen. Annelieſe ſtand zufällig während dieſes Ge⸗ ſprächs in der Mitte des Saales mit dem verlobten Paar. Und wie der Zufall boshaft und tückiſch ſein kann: Ein Freund des Hauſes kam und brachte ver⸗ ſpätet ſeine Glückwünſche dar. Er war eine offi⸗ zielle Perſönlichkeit, weil er in den Botſchaftsräu⸗ men ein⸗ und ausging. Er kam ins Zimmer, ſchlug die Hacken zuſammen, orientierte ſich weltmänniſch, ging auf den Verlobten zu, der neben zwei Damen ſen die Hand und gratulierte ihr als Braut. Der Irrtum wurde natürlich ſofort aufgeklärt. Die Freundinnen kicherten; die Braut Hella war blaß geworden. Die Geſellſchaft hat eine beſondere Fähigkeit, über ſolche Dinge zur Tagesordnung überzugehen. Aber Anneliefe Felſen ſtand an dieſem Abend im grünen, ſamtenen Geſellſchaftskleid, das ihre ſchlanken Linien noch fließender machte, vor dem Spiegel, ging vorwärts und zurſtck, drehte ſich nach allen Seiten und fühlte, daß es ihr Schickſal bleiben würde, eine Dame zu ſein. Eine, der alle Türen der Liebe und alle Tore des Leichtſinns ver⸗ ſchloſſen ſind, weil ſie Dame iſt, die in die große Welt gehört und nicht in die Verſchwiegenheit der Liebe. Annelieſe Felſen iſt Dame geblieben. Als ſie das erſte graue Haar an der Schläfe entdeckte, entſchloß ſie ſich zu einem Witwer mit einem Kinde. Ihre Mutter nahm das Kind zu ſich und ſpielte zärtliche Großmutter. Annelieſe Felſen erlebte die Tragikomö⸗ die der Dame weiter, im Winter in St. Moritz, im Spätſommer am Lido. Sie blieb die Frau, der man immer die Hand küßt und ſelten den Mund. Und die Moral? Sie iſt ſo winzig und ſo wichtig: „Mädels, werdet nicht zu früh Dame!“ Uraufführung am Mainzer Stadttheater. Wie alljährlich, ſo hatte auch diesmal wieder der Main⸗ zer Karnevalverein, der berufene Träger der Mainzer Faſtnachtstradition, einen dichteriſchen Wettbewerb zur Erlangung eines zeitgemäßen Faſt⸗ nachtsſtückes ausgeſchrieben. Das preisgekrönte Werk gelangte im Stadttheater, bei voll beſetztem Haus und in Anweſenheit des närriſchen Miniſte⸗ riums Sr. Hoheit des Prinzen Carneval XCII. mit gutem Erfolg zur Uraufführung. Es nennt ſich „Großſtadtfimmel“ und ſtammt von denſel⸗ ben beiden Verfaſſern, die auch im vorigen Jahre mit ihrer übermütigen Lokalpoſſe„Hurra, wir erwe!“ als Sieger aus dem Treffen hervorgegangen waren: Martin Mundo und Robert Waſ⸗ ſerburg. Die flott geſchriebene Handlung mit ihrem z. T. recht witzigen Dialog, ihrer Situations⸗ komik und ihren ſchlagkräftigen Geſangs⸗ und Balletteinlagen, ſpielt in einem weltverlorenen den Schwimmſportlern die Anweſenheit des Ehren⸗ mitgliedes Schultheiß aus Bukareſt vermerkt, der früher ein eifriges Mitglied des Schwimmvereins war und zur Hebung des Waſſerſports in der Pfalz viel beigetragen hat. Der Vorſitzende, Herr Kraft, hatte die Veranſtaltung ſehr gut vorbereitet, ſo daß ſich trotz des ſtarken Andranges alles reibungslos ab⸗ wickelte. Der große Konzertſaal war für den Faſtnachts⸗ Kehraus hübſch dekoriert. Einen Hauptanziehungs⸗ punkt aber bildeten die hübſchen Pfälzer Frauen und Mädchen. Man ſah entzückende Koſtüme in bunter Farbenpracht. Wie bei dem Schwimmverein nicht anders üblich, machte ſich ſofort jugendliche Fröhlich⸗ keit und heiterer Frohſinn bemerkbar. Beſondere Anerkennung verdient die Muſikvereinigung Mun⸗ denheim, die Oggersheimer Feuerwehrkapelle und die Hauskapelle des Schwimmvereins, die mit ihren un⸗ ermüdlich erklingenden Tanzweiſen ſehr viel zur fröhlichen Stimmung beigetragen haben. Pfälzer Wein und Pfälzer Mädchen war das Motto, das auf der ganzen Linie ſiegte. Von einer Maskenprämk⸗ ierung hatte der Schwimmverein diesmal abgeſehen, obwohl ſehr hübſche prämiierungswürdige Damen⸗ masken zahlreich vertreten waren. Eine Schülerin der Mannheimer Ballettſchule, Iſa Ernſt, entzückte durch einen temperamentvollen Solotanz. Muſik und Lied erſcholl zum Lobe des ſchönen Pfälzer Landes, dem hoffentlich recht bald die Befreiungsſtunde ſchlägt. Dilettantenvorſtellung bei der„Afa“ Ludwigshafen Nach berühmtem Vorbild der Schweſterſtadt ließ Direktor Heilburg am Faſtnachtsdienstag die Kindlein zu ſich kommen, die nach dem Himmelreich der Kunſt verlangen. Ein vielköpfiges Publikum ſaß über die künftigen Sterne oder auch— Unſterne zu Gericht. Das ſchöne neue Ufa⸗Theater im Pfalz bau durfte natürlich nicht zur Schießbude werden; es genügte„lärmtöneriſche“ Katzenmuſik, um mißliebige„Nummern“ des Programms in die Flucht zu ſchlagen. Preisgekrönt wurden die ſchon im Apollotheater am Vorabend erfolgreich Geweſe⸗ nen, die Radfahrer und der Zauberkünſtler nebſt einigen andern. Die Humoriſten wurden alle ernſt genommen, d. h.„veräppelt“. Ein witziger Anſager und die Hauskapelle Här zer hoben die Stimmung des gemütlichen Familienabends. X. Aſchermittwoch Die Faſtnacht iſt vorbei. Aſchermittwoch hat ihr ein Ende geſetzt. Auf den Straßen und in den Lokalen geht es wieder ſtiller zu. Die Herzens⸗ angelegenheit des„treuen Huſaren“ und die Lebe 18⸗ weisheit des„armen Gigolo“ werden nicht mehr laut in eine närriſche Umwelt hineingeſungen. Der Alltag und die Regelmäßigkeit beſtimmen wieder unſer Tun und führen uns zum Ernſt des Lebens zurück. Es iſt gut ſo! Denn die närriſchen Tage und Veranſtaltungen nahmen dieſes Jahr einen großen Raum ein, obſchon ein geſchloſſenes Vor⸗ gehen und eine umfaſſende Organiſation der Faſt⸗ nacht fehlte. Vielleicht war es das aber, was eine Dezentraliſatton verurſachte. Jedenfalls aber hat es auch dieſes Jahr etwas Saiſon in die hieſige Ge⸗ ſchäftswelt gebracht, ſo daß die Aſchermittwochſtim⸗ mung nicht vollſtändig grau iſt, ſondern auch von einigen frohfarbenen Reflexen durchbrochen wird. An ihnen wollen wir uns beſonders erfreuen, wenn wir jetzt die Narrenſchelle weglegen und den bunten Faſtnachtsflitter mit dem bürgerlichen Ge⸗ wande vertauſchen. Mit dem gewohnten Alltagsrock werden wir wieder die Würdevollen ſein. Schwere Aufgaben erfüllen, ſei unſer eigenſter Stolz. Denn nur der beſitzt Adel, der will, daß man viel von ihm verlangt. In dieſem Sinne Aſchermittwoch erleben, iſt nicht Kritiſieren aus einer miſerablen Kater⸗ ſtimmung heraus, ſondern iſt ein Zeitpunkt, in dem man ſich nach rauſchenden Feſten ſeiner ſelbſt be⸗ wußt wird und aller Verantwortung; Verantwor⸗ tung aber brauchen wir dringend nötig. Gerne wollen wir ſie nach der„Faſtnacht“ wieder auf uns nehmen. Nicht wehmütig erinnern wir uns deshalb der närriſchen Tage. Wir ſtellen feſt:„Der Sang iſt verſchollen, der Wein iſt verrauſcht.“ Aſchermitt⸗ wocht macht es uns klar. Wir wiſſen alle, was wir von nun an wieder zu tun haben. 5 ſtand, verneigte ſich vor Hella, küßte Annelieſe Fel⸗ rheiniſchen Neſt, alſo nicht in dem ſonſt üblichen Mainzer Milieu. Das Lokalkolorit tritt überhaupt in„Großſtadtfimmel“ ſtark in den Hintergrund und ließe ſich unſchwer durch ein anderes erſetzen. Im Hinblick auf den eigentlichen Zweck, der erreicht werden ſoll, mag man das bedauern, aber auf der anderen Seite erwächſt den Autoren dadurch der große Vorteil, ihr Stück, ohne nennenswerte Aenderungen, auch an anderen Bühnen anbringen zu können. Die Aufführung unter Leitung von Georg Gütlich vom Stadttheater fand freundliche Aufnahme.. Die Frankfurter Dante ⸗Handſchrift. Dem Juſtizrat Dr. Fr. Schmidt⸗Knatz in Frankfurt a. M. iſt nach jahrelanger Forſchungstätigkeit der kaum mehr anzugreifende Nachweis gelungen, daß die im Jahre 1834 an die Frankfurter Stadtbiblio⸗ thek gekommene Handſchrift von Dautes Divina Commedia vor 1336, d. h. zwiſchen 1328 und 1335 entſtanden iſt. Die Frankfurter Bibliothek iſt demnach die glückliche Beſitzerin der älteſten Faſſung des Commediatextes. Die Handſchrift iſt, wie Bibliotheksrat Dr. Ulrich Leo in, der Zeitſchrift„Forſchungen und Fortſchritte“ be⸗ richtet, eine in braunen Lederband des 19. Jahr⸗ hunderts gebundene, auf 221 Pergamentblätter ge⸗ ſchriebene Miniaturhandſchrift des 14. Jahrhunderts in beſonders ſchöner und reiner gotiſcher Baſtarda. Ihr weſentlicher Inhalt iſt der vollſtändige Text der Divina Commedia und zugleich der vollſtändige Text ihres älteſten und beſten Kommentators, des Jacopo della Lande. Die durchgehende venezianiſche Dialektfärbung und gewiſſe hiſtoriſche Erwägungen laſſen es als nahezu ſicher erſcheinen, daß ſie von einem Venezianer geſchrieben wurde. Ihr Miniatur⸗ ſchmuck, aus reich ausgeſtatteten Titelblättern der drei Hauptabſchnitte und zahlreichen Initialminia⸗ turen beſtehend, gehört der frühen Bologneſer Miniatorenſchule an, und zwar als eine ihrer Meiſterleiſtungen. Ihr Text ſteht ebenbürtig der Mutterhandſchrift von 1337(dem Mailänder Triyul⸗ ziano) gegenüber, iſt vielleicht ſogar die älteſte und für uns authentiſche Niederſchrift des Gedichts, def⸗ ſen Urſchrift von Dantes Hand ja nicht erhalten 4. Seite. Nr. 107 Stästische Nachrichten Verkehrsinſel auf dem Gontarsbplatz Wann kommt die neue Uhr? Ende letzter Woche iſt nun endlich der Bretter⸗ zaun auf der Verkehrsinſel auf dem Gontardplatz gefallen. Lange hat es gedauert, bis dieſer den gan⸗ zen Gontardplatz verſchandelnde Bretterverſchlag ver⸗ ſchwunden iſt. Etwas mehr Eile hätte nichts geſchadet Bedürfnisanſtalt dem Verkehr übergeben wer kann, vergehen immerhin noch einige Wochen, wenn nicht noch mehr. D den Da mit den Arbeiten ſchon in den letzten Monaten des vorigen Jahres begonnen wor⸗ den war, ſo kommt eine„ Bauzeit von einem halben Jahr heraus. Auf dem Lindenhof herrſcht die Anſicht vor, daß etwas mehr Tempo den Bau beſchleunigt hätte und daß in dieſer langen Zeit bald ein Wohnhaus hätte erſtellt werden können. Die praktiſch angelegte Verkehrsinſel gefällt. Sie gereicht dem ſchon ſo oft umgewandelten Platz zur Zierde. An dem Schutzgitter der Bedürfnisanſtalt üben bereits die Lindenhöfler Buben ihre Kletterkünſte. Wenn aber etwas zu tadeln und ſcharf zu kritiſieren iſt, ſo iſt es der Umſtand, daß man jetzt bald ein halbes Jahr lang den Lindenhof⸗ Stadtteil von über 21000 Menſchen ohne öffentliche Uhr gelaſſen hat. Die Bewohner dieſes aufſtrebenden Stadtteils gehören größtenteils der werktätigen Bevölkerung an. Sie alle richteten ſich nach der Uhr auf dem Gontarbplatz. Auch die Frauen, wenn ſie in die Stadt fuhren oder von der Stadt zurückkamen, warfen raſch einen Blick nach der Uhr. Den berufstätigen Mädchen war ſie nicht minder wichtig. Wann kommt nun die neue Uhr, die den Lindenhöflern nur glückliche Stun⸗ den anzeigt? Lange genug haben ſte darauf gewartet. ch. Tödlicher Verkehrsunfall Fünfjähriges Kind in Neuoſtheim von einem Laſtauto überfahren Am geſtrigen Dienstag nachmittag kurz nach halb 4 Uhr ereignete ſich an der Halteſtelle der Stra⸗ ßenbahn an der Ecke der Grünewaldſtraße—Dürer⸗ ſtraße in Neuoſtheim ein tödlicher Verkehrs⸗ unfall. Das 24 Jahre alte Dienſtmädchen Martha Steiner des von Neuoſtheim nach der Auguſta⸗ Anlage verzogenen gegenwärtig mit ſeiner Gattin nach der Schweiz verreiſten Bankdirektors Hahn, war mit der elektriſchen Straßenbahn mit dem fünf Jahre alten Kinde, einem Söhnchen der Herrſchaft, nach Neuoſtheim hinausgefahren. Beim Ueberqueren der Dürerſtraße wurden die beiden durch ein aus entgegengeſetzter Richtung kom⸗ mendes Laſt auto erfaßt und überfahren. Das Kind, dem das rechte Hinterrad des Laſtautos üher den Kopf fuhr, war ſofort tot. Das Dienſtmädchen erlitt ſchwere Verletzungen. Die Martha Steiner hatte die Abſicht, mit dem Kinde der Herrſchaft eine gut bekannte Familte zu beſuchen. Vielleicht hat die Hausangeſtellte dabei keine genügende Ueberſicht über die Fahrbahn gehabt. Im letzten Augenblick, bevor das Unglück geſchah, ver⸗ ſuchte der Chauffeur des Laſtkraftwagens das Steuer nach links herumzureißen. Es war jedoch ſchon zu ſpät. Das Mädchen wurde vom Kotflügel des Wagens erfaßt und zur Seite geſchleudert, während das Kind unter das Hinterrad des Laſt⸗ wagens zu liegen kam. Wie wir ergänzend erfahren, ſind die Verletzungen der Hausangeſtellten glücklicherweiſe nicht lebens⸗ gefährlich. Die Ueberfahrene hat neben ſchweren Kopfverletzungen Fleiſchwunden am rechten Fuß und Hautabſchürfungen am linken Oberſchenkel davongetragen. Ob innere Verletzungen Heſtehen, iſt einſtweilen nicht feſtzuſtellen. Die polizeiliche Unterſuchung hat ergeben, daß den Führer des Kraftwagens keine Schuld zu treffen ſcheint; er wurde von der Polizei wieder frei⸗ gelaſſen. 1 Sichtvermerke für Geiſtliche, Lehrer, Polizei⸗ Beamte und Militärperſonen nach Polen. Die pol⸗ niſche Regierung hat auf der Grundlage der Gegen⸗ ſeitigkeit zugeſichert, daß den deutſchen Geiſtlichen, Lehrern, Polizeibeamten und Militärperſonen zu kurzfriſtigen Einreiſen(bis zu drei Wochen) grund⸗ ſätzlich die beantragten Sichtvermerke in gleicher Weiſe wie den deutſchen Reichsangehörigen anderer Berufe erteilt werden. Bei langfriſtigen Einreiſen von Angehörigen der genannten Berufsgruppen iſt gegenſeitig wohlwollende Prüfung des Einzelfalles zugeſagt worden. * Stabtannahmeſtelle für Expreßgut. Wie aus der Anzeige in vorliegender Ausgabe erſichtlich, wurde im Rathaus in N 1, Bogen 46/48, eine An⸗ nahmeſtelle für Expreßgut eröffnet. * Falſcher Feueralarm. Grober Unfug wurde geſtern abend 23 Uhr dadurch verübt, daß ein bis jetzt noch unbekannter Täter die Scheibe am Feuermelder Dalbergſtraße Nr. 9geinſchlug und den Feuer⸗ melder ohne jegliche Urſache in Tätigkeit ſetzte, wodurch die Berufsfeuerwehr alarmiert wurde. * Zimmerbrand. Im Hauſe Rheinſtraße 9 ent⸗ ſtand geſtern abend aus unbekannter Urſache ein Zimmerbrand, wodurch verſchiedener Hausrat beſchädigt wurde. Der Brand wurde durch die alarmierte Berufsfeuerwehr gelöſcht. Der ent⸗ ſtandene Schaden dürfte etwa 500/ betragen. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterje. In der geſtrigen Vormittagsziehung wurden fol⸗ gende Gewinne ausgeloſt: Zwei Gewinne zu je 3000 Mark auf No. 23 576, zwölf Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 8 028, 115 769, 125 504, 150 504, 344 923 und 380 145; in der Nachmittags ziehung: Zwei Gewinne zu je 5000 Mark auf No. 39 236, acht Ge⸗ winne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 232 526, 259 821, 902 162 und 329 110.(Ohne Gewähr.) Voranſtaltungen * Steuographiekurſe. Kommenden Donnerstag und Freitag eröffnet der Badiſche Lehrer verband für deutſche Einheitskurzſchrift(Reichskurzſchrift) im Gymnaſium neue Stenographiekurſe für Damen und Herren. Die Leitung liegt in den Händen be⸗ währter Unterrichtskräfte. Die Teilnehmergebühr kann in Bis die auch meine Entwicklung, Schwierigkeiten Raten bezahlt werden.(Weiteres Anzeige.) Neue Maunheimer Zeitung die der Oberbürgermeiſter über die Finanzlage der der geſamten Bürgerſchaft, rordentliches Aufſehen erregt. chen Finanzen nicht glänzend ſtanden, ein. Wo gibt es in Deutſchland e Stadt, die finanziell gut ſituiert ſo ſchlimm hätte man ſich die Sache doch ö 900 000„ Fehlbetrag aus 1929/0, ckter Bedarf von 1,65 Mill./ für 1930/31 d gewichtige Zahlen, bei denen es ſelbſt dem ſchwül werden kann. Wer iſt ſchuld an n Entwicklung der ſtädtiſchen Finan⸗ ſt erklärlich, daß dieſe Frage aufgeworfen i er neue Oberbürgermeiſter beſtimmt nicht, denn er hat bei ſeinem Amtsantritt die Finanzen ſo vorgefunden, wie ſie ſind. Aber ebenſo beſtimmt nicht ſein Vorgänger. Es iſt die allge⸗ die die Städte in dieſe gebracht hat, gegen die aber jede, auch die gewiſſenhafteſte Verwaltung machtlos war, eine Entwicklung, unter der auch der Einzelne ent⸗ ſprechend ſchwer zu leiden hatte und hat. Mit der Inflation, die Millionen Deutſche buchſtäblich an den Bettelſtab brachte, ſetzte ſie ein und dann ſetzte ſie ſich mehr oder weniger verhüllt fort. Keiner Stadt⸗ verwaltung kann daraus ein Vorwurf gemacht wer⸗ den, ſoweit ſie, was in Heidelberg ſicher zutraf, wach⸗ ſam auf dem Poſten ſtand. Die Verhältniſſe waren ſtets ſtärker als die Menſchen. Dieſe Verhältniſſe aber ſind ſo bekannt, daß man es ſich erſparen kann, näher auf ſie einzugehen. Die unausbleibliche, die zwingende Folge dieſer mißlichen Finanzlage iſt die Erhöhung der ſtädti⸗ ſchen Umlage und der Tarife. Waſſer, Gas, Licht— alles wird und muß teurer werden. Es müſſen unter allen Umſtänden Mittel aufgebracht werden, um die ſchiefe Ebene weniger ab⸗ ſchüſſig zu geſtalten. Darum muß auch der Einzelne Opfer bringen. Es iſt ja Notzeit, wie der Ober⸗ bürgermeiſter zutreffend ſagte. Dieſe Opfer aber drücken beſonders in Zeitläuften allgemeiner wirt⸗ ſchaftlicher Depreſſion in erſter Linie die ohnedies hart um ihre Exiſtenz ringende Geſchäftswelt. Aber ſie nicht allein. Höhere Steuern und Abgaben machen ſich auch in der allgemeinen Preisbildung unangenehm bemerkbar, ſie treffen ſomit indirekt auch die Geſamtheit. In einem Punkte haben die Ausführungen des Oberbürgermeiſters allgemeine Zuſtimmung gefunden, im Punkt Feſtſpiele auf dem Schloß. Man erinnert ſich, daß der Stadtrat eine Vorlage an den Bürgerausſchuß beſchloſſen hatte, die neue erhebliche Opfer der Stadt für dieſes Unternehmen befürwortete. Die Vorlage wurde zurückgezogen. Im neuen Haushaltsplan werden die Feſtſpiele mit nur 25 000/ figurieren, eine Summe, die wohl lediglich dazu verwendet wird, um die Geſchäftsleute zu ihrem Geld gelangen zu laſſen. Entſcheidu (Mittag⸗Ausgabe) Finanzlage Heidelbergs Geſpielt aber wird dieſes Jahr nicht. Die ng, ob die Feſtſpiele überhaupt fortgeführt r aufgenommen werden ſollen, ebſt oder den Winter verſchoben worden. oder den Sr Wie dann Entſcheidung ausfallen wird, muß man abwar Die Ausſichten für einen bejahen⸗ den Spruch ſind jedenfalls wenig günſtig. Denn, daß ſich bis dorthin die Finanzen der Stadt ſo ge⸗ beſſert haben ſollten, daß ſie Geld übrig hat für durchaus nicht dringliche Unternehmungen, die zu⸗ dem von privater Seite ausgehen, iſt doch wohl nicht anzunehmen. Auffallend iſt es immerhin, daß man noch vor einigen Monaten glaubte, den Feſtſpielen einen 5 Finanzlage der Stadt. Dagegen empfindet man es als äußerſt peinlich, daß die ob das Frage, Stadttheater überhaupt vorläufig noch fortgeführt werden könne, ob es nicht, wenigſtens zeitweiſe, geſchloſſen werden müſſe, ernſtlich zur Debatte geſtellt worden iſt. Aus den Erklärungen des Stadtoberhauptes klang zwi⸗ ſchen den Zeilen heraus, daß man mit der einſchnei⸗ denden Maßregel einer Schließung für eine gewiſſe, in ihrer Dauer noch unbeſtimmbare Friſt rechnen muß. Hinter dieſer Friſt ſteht die Hoffnung auf eine beſſere Zeit.„Wenn die Hoffnung nicht wär' auf ein Wieder⸗Wiederſehn!“ Auf den Fremden⸗ verkehr wird nun der Mangel eines ſtädtiſchen Theaters keinen Einfluß haben. Die Fremden ſuchen und finden in Heidelberg anderes als ein Theater. Aber der Heidelberger, der Alldahieſige wird es ſehr vermiſſen. Er wird ſich indeſſen auch mit dem Gedanken vertraut machen, daß Not noch andere Dinge bricht wie Eiſen und daß das Heute nicht das Morgen zu ſein braucht. Jedenfalls iſt es ein gewiſſer Troſt, daß eine etwaige zeitweilige Schließung des Theaters die Etappe ſein kann zu einer feſteren Konſolidierung ſeiner verbeſſerungs⸗ fähigen und auch verbeſſerungsbedürftigen inneren Verhältniſſe. Notzeit! Der alte griechiſch⸗römiſche, von Spinoza in ſeiner„Ethik“ verwertete Spruch von dem Troſte des im Pech ſitzenden Menſchen, hat auch heute noch ſeine Geltung. Es werden auch wieder andere und beſſere Tage kommen. Heidelberg ſteht— das zſt der klaſſiſche Troſt— nicht allein da mit ſeiner miß⸗ lichen Finanzlage. Eine zielbewußte ſtraffe Ver⸗ waltung wird über manches Hindernis hinweg⸗ kommen, vorausgefetzt, daß das Reich und die Länder den Städten den zum Atem nötigen Sauerſtoff belaſſen und Schluß machen mit einer Politik, die auf dieſem wichtigen Gebiete zu einer Erdroſſelungspolitik werden kann— wenn ſie es nicht ſchon geworden iſt! F. Mohr. Propaganda für den Tabalbau Frühjahrstagung des Landesverbandes bayeriſcher Tabakbauvereine * Bergzabern, 4. März. Zu der Frühfahrstagung des Landesverbandes bayeriſcher Tabakbauvereine, die am Sonntag hier ſtattfand, waren etwa 400 In⸗ tereſſenten erſchienen. Oberregierungsrat Wagner⸗ Neuſtadt a. H. gab ſeiner Freude über den zahl⸗ reichen Beſuch Ausdruck. Bürgermeiſter Konrad be⸗ grüßte die Gäſte im Auftrag der Stadt Bergzabern, Obexregierungsrat Jung als Vertreter der pfälzi⸗ ſchen Kreisregierung. Im Geſchäftsbericht wird aus⸗ geführt, daß der Verband 171 Vereine und zwei Einzelmitglieder umfaßt, darunter 182 Vereine und zwei Einzelmitglieder in der Pfalz, 88 Vereine in Mittelfranken und einen Verein in Unterfranken. Dem Zeitungsverleger Pfeife r⸗Alſenz wurde aus Anlaß ſeines 40 jährigen Verlagsjubiläums um der besonderen Verdienſte die er ſich während dieſer Zeit um die Intereſſen des Verbandes erwarb, das Ehrendiplom des Verbandes überreicht. Der Vorſitzende betonte, daß ſeit dem letzten Zu⸗ ſammenſein ſich für den Tabakbau vieles geändert habe. Damals ſeien die Abſatzverhältniſſe noch völlig ungeklärt geweſen; die Sorge um die Zukunft, be⸗ ſonders die Auswirkungen des neuen Tabatfteuer⸗ geſetzes, habe die Pflanzer befangen gemacht. Dieſe Verhältniſſe hätten ſich zu einem Teil gebeſſert. Im Gebiet des Zigarrentabakbaues hätten inzwi en ſämtliche Pflanzer ihren Tabak zu einigermaßen be⸗ friedigenden Preiſen abſetzen können. Redner gab der Hoffnung Ausdruck, daß die weitere Entwicklung ſich günſtig geſtalten würde. Die Verſammlung ſtimmte dann einer Reihe Aus⸗ ſchußbeſchlüſſe zu, aus denen beſonders die zu ent⸗ faltende Propaganda für den Tabakban hervorſticht. Sämtlichen Reichstags⸗ und Landtagsab⸗ geordneten und allen Regierungsſtellen wurde zur beſſeren Information über die Lage des Tabakbaues die Tabakzeitung eingewieſen. Weter haben die Ver⸗ handlungen mit dem Landesfinanzamt Würzburg er⸗ geben, daß in Bayern zur Steuerveranlagung für Tabakpflanzer weiterhin die Werbungskoſten wiede⸗ rum nach der Anbaufläche berechnet werden. Die Rechnungsablage erſtattete Oekonomierat Hoffmann⸗Speyer. Er bezeichnete die Finanzlage des Verbandes als günſtig. Der größte Teil des Vermögens ſei in Tabakſchuppen und Trockenan⸗ lagen angelegt. Der Rechenſchaftsbericht wurde ein⸗ ſtimmig genehmigt. Der Referent ſprach dann über die Lage des Tabakbaues und deſſen Ausſichten für 1930. Der Tabakbau des Inlandes ſei durchaus noch nicht in ſtabiliſterter Lage. 1929 habe der Anbau ſich trotz der Warnungen der Fachleute weiter ver⸗ mehrt, denn inländiſcher Tabak ſei auf 9576 Hektar im Gegenſatz zu 1928 mit 9948 Hektar angebaut wor⸗ den. In der Pfalz dagegen habe ſich die An bau⸗ fläche vergrößert. Nach der Ernte 1928 habe man für Schneidegut noch befriedigende Preiſe erzie⸗ len können, und das ſei wohl der Anlaß für den verſtärkten Anbau geweſen. Die Preiſe für die 19 2ger⸗Ernte ſeien aber ſehr gering geweſen. Beſon⸗ dere Befürchtungen galten dem Zigarrengutgebiet, das erſt nach Einführung der Verarbeitungsprämie durch das Reichsfinanzminiſterium etwas Abſatz er⸗ halten habe. Auch der Pfeifentabak habe ſtark unter der ſchlechten Konfunktur gelitten. In Mittelfranken hätte man für hochwertiges Material noch einiger⸗ maßen Preiſe erzielen können, nachdem man ſich dort auf reinen Qualitätsanbau umgeſtellt habe. Redner gab bekannt, daß in Deutſchland gegenwärtig noch 50 000 Zentner unverkauftes Haupt⸗ und Schneibegnt liegen. Mit Einſetzen des neuen Tabakſteuergeſetzes am 1. Januar 1930 hätten ſich die Preiſe um etwa 12 Prozent gehoben, doch ſei der Abſatz für Schneide⸗ gut keineswegs flott geworden. Lange Zeit habe man die Abſicht der Reichsregie⸗ rung, den Tabakbau in Deutſchland ganz ver⸗ ſchwinden zu laſſen, bekämpfen müſſen. Beſondere Nachfrage herrſche gegenwärtig für braune Zigarren⸗ tabake, auf die ſich die Induſtrie umgeſtellt habe. Neuerdings ſeien in der Induſtrie Beſtrebungen auf Herſtellung einer 10 Pfg.⸗Konſumzigarre im Gange. Hiervon ſei eine Belebung des Marktes zu erhoffen. Für den Anbau 1930 gab der Redner im einzelnen techniſche Ratſchläge hinſichtlich der Düngung, des Anbaues, der Reife und der Ernte. Er betonte, daß ſich die pfälziſchen Pflanzer darauf einſtellen müßten, mindeſtens 25 Prozent ihrer bisherigen Anbaufläche fallen zu laſſen, damit künftig eine Uüeberſchwem⸗ mung des Marktes vermieden werde. Mit den übrigen deutſchen Tabakbauverbänden ſei eine ähn⸗ liche Vereinbarung getroffen worden. Der Schneide⸗ gutanbau habe ſich bisher in anerkennenswerter Weiſe nahezu vollſtändig organiſiert, weshalb für ihn günſtigere Bedingungen geſchaffen werden könnten. Es ſei zu hoffen, daß nun auch der Zigarrengutbau ſich dieſem Vorgehen anſchließe. -er Verſammlung wurden dann zwei Anträge vorgelegt. Der erſte geht dahin, daß die Banderolen für den ſteuerbegünſtigten Feinſchnitt im Verkauf von 6 auf 8 Mark erhöht werden. Dadurch bekämen die Reichsfinanzen nicht nur eine jährliche Mehr⸗ einnahme von 25 Millionen, ſondern es wäre auch möglich, den Pflanzern einigermaßen erträge e Preiſe zu verſchaffen. Weiter wird vorgeſchlagen, in Abänderung des Kontingentierungsgeſetzes über die Zigarettenfabrikation weitere Stgarettenfabriken zu⸗ zulaſſen, wenn dieſe ſich verpflichten, in ihren Fabri⸗ katen mindeſtens 50 Prozent inländiſchen Tabaks zu verarbeiten. Dieſe Anträge fanden die Zuſtimmung der Verſammlung. Der Landesverband wird entſpre⸗ chende Eingaben an die Rezierung richten. In der Ausſprache wurde ausgeführt, daß man mit einer Propaganda der Tat einſetzen müſſe. Der Deutſche Tabakbau⸗Verband ſoll Geldmittel bereit⸗ ſtellen, um Koſtproben, die aus deutſchen Tabaken hergeſtellt ſind(Zigarren und Zigaretten) weit⸗ gehendſt verteilen zu können. 1g Raubitberfall auf eine Stationskaſſe * Trier, 5. März. Am Montag abend kurz nach 10 Uhr drangen auf dem Bahnhof Otzenhauſen auf dem Hochwald zwei maskierte Geſtalten in den Dienſtraum des Bahnhofs ein, bedrohten den dienſttuenden Betriebsaſſtſtenten Schön mit dem Re⸗ volver und raubten die 40/ enthaltende Kaſſe aus. Die Räuber hatten vorher die Fernſprechlei⸗ tungen durchſchnitten und ſind unerkannt entkom⸗ men. 1 N Kommunale Chronſt heimer ſchloſſen, gegen die Erlaſſung einer bezirkspollzeſ⸗ Mittwoch, den 5. März 1980 —— 6 Seckenheim, 3. März. In der jüngſten Secken Gemeinderatsſitzung wurde bg lichen Vorſchrift über die Errichtung und den Betrieb i anf elektriſcher Starkſtromanlagen Einſpruch zu erheben, .— Der Vertrag mit der K. Röſel Ehefrau über die Verpflegung Durchreiſender wird genehmigt. Dienſtkleider ſollen für die Felöhüter nicht an⸗ geſchafft werden.— Die Lieferung von Pflaſterſteinen wird dem Jakob Schmich in Schriesheim zum An⸗ gebotspreis übertragen.— Das ſchadhafte Pflaſter beim Eingang der Kath. Kirche iſt herzuſtellen.— Es ſoll ein Ortsſtatut erlaſſen werden, wonach der Ver⸗ kauf von Milch durch Milchhändler in hie ſiger Gemeinde nur geſtattet iſt, wenn dieſe von der hieſigen Milchzentrale bezogen wurde. L. Walldorf, 4. März. Am Dienstag fand unter dem Vorſitz von Bürgermeiſterſtellvertreter Ge meinderat Heß eine Bürgerausſchußſitzung ſtatt, deren Tagesordnung folgende Poſttionen zu erledigen hatte: 1. Kapitalaufnahme in Höh von Rm. 7500 bei der badiſchen Verſicherungsanſtalt für Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamte in Karls, ruhe bei Auszahlung der vollen Höhe und 8 Prozent Verzinſung, deren Tilgung in zehn gleichbleibenden Jahresraten vorgenommen werden ſoll. Das Dar lehen dient zur Inſtandſetzung der Feldwege, die m vergangenen Jahr in gründlicher Weiſe vorgenom⸗ men wurde und wofür insgeſamt ein Aufwand von Rm. 11 270 benötigt wurde. Rm. 3721 konnten hien von durch eine frühere Kapitalaufnahme bereits gez deckt werden. 2. Kapitalaufgahme zur leitung der Abwäſſer der Bahnhofs⸗ Friedens- und Hindenburgſtraße. Das durch Straßendaumeſſtez Himmele⸗Heidelberg ausgearbeitete Projekt macht ein Darlehen von Rm. 4000 notwendig, das bei dem glos chen Inſtitut wie bei der Vorlage 1 zu den gleichen Bedingungen aufgenommen werden ſoll. 8. Aende⸗ rung der Fleiſchbeſchaugebühren, die wi folgt feſtgeſetzt werden: Beſchau für ein Rind 2 Rm, für ein Kalb, ein Schwein, ein Schaf und eine Ziege jeweils 1 Rm. und für ein Zicklein 0,60 Rm. b Wiederholung der Beſchau in lebendem Zuſtande ais Hälfte der vorgenannten Sätze, für die Beſchau ein⸗ geführten Fleiſches für je 10 Kg. 20 Pfg. und für jede weitere angefangene 10 Kg. derſelben Gattung 20 Pfg. und für die Ausſtellung einer Beſcheinigun 50 Pfg. Die erſte Vorlage wurde einſtim mig. 5. zweite mit 30 gegen 14 und die dritte mit allen gegen eine Stimme angenommen. Gerichts zeitung Schöffengericht Darmſtadt Die Schlägerei in Lützelbach, die gelegent⸗ lich der dortigen vorjährigen Kirchweihe(25. Sept. 1929) ſtattfand, war Gegenſtand einer Berufungsvei⸗ handlung. Als Angeklagte kommen nur noch 5 junge Leute aus Lützelbach und ein Winterkaſtener in Be⸗ tracht. Die Erſtgenannten haben vom Bezirksſchöf⸗ fengericht je 2 Monate Gefängnis erhalten, der letzt⸗ genannte wurde wegen ſchwerer Körperverletzung und Uebertretung(Gebrauch eines gefährlichen Werk⸗ zeugs bei einer Schlägerei) zu 2 Monaten Gefängnis und 6 Wochen Haft verurteilt. Die Angeklagten wollen eine Milderung des mit Berufung angefoch⸗ tenen Urteils erreichen. Die ſtaatsanwaltliche Be⸗ rufung iſt eine vorſorgliche. In der faſt 10ſtündigen Verhandlung wurden 28 Zeugen vernommen. Der, der als Haupttäter in Frage kommt, wurde nicht einwandfrei hingeſtellt. Der eine Angeklagte aus Winterkaſten wurde zu 10 Wochen Gefängnis verurteilt, ebenſo der erſte Angeklagte aus Lützel⸗ bach, von dem angenommen wird, daß er den Schlag ausführte. Zwei Angeklagte wurden anſtelle aus⸗ zuſprechender Gefängnisſtrafen zu Geldſtrafen von je 200, zwei weitere Angeklagte zu je 120 Mark(ie nach Vermögenslage) verurteilt. Eine in Kaiſerslautern wohnhafte Händlerin befand ſich im Juli 1927 in Beerfelden und bot dort einer Familie einen Warenpaket(Kleider⸗ ſtoff! zum Kauf an. Die Händlerin will gegen ein g⸗Monatsakzept verkauft haben. Tatſächlich lagen 2 Kaufbeſtätigungen vor, von denen eine nicht mehr vorhanden iſt. Die zweite Beſtätigung ſtellt aber ein Wechſelformular dar. Biedere Landbewoh⸗ ner pflegen auf die Tricks der wilden Hauſterer— wie das Amtsgericht Darmſtadt feſtſtellte— in ihrer Gutgläubigkeit hereinzufallen. Das Gericht erkannte gegen die Händlerin auf 2 Monate Gefängnis, wogegen Berufung eingelegt war. Wegen einer ähnlichen Sache iſt die Händlerin kürzlich in Heil⸗ bronn verurteilt worden. Von den Leuten in Beer⸗ felden wurden die Waren deshalb nicht angenom⸗ men, weil nach deren Angabe eine Nachnahme ankam und doch Teilzahlung vereinbart war, Das Gutachten des Sachverſtändigen Dr. Popp⸗ Frankfurt ſtellt feſt, daß das Akzept von dem Käufer unterſchrieben war. Der Staatsanwalt ſtellt feſt, daß nach dem Urteil des Sachverſtändigen den Aus⸗ ſagen der Käufer jede Glaubwürdigkeit zu verſagen ſei und beantragt deshalb Freiſprechung. Das Ge⸗ richt ſprach die Händlerin frei. 8. * 8 Wechſelfälſchung. Vom Amtsgericht Bad Dürk⸗ heim wurde der Anfang der Joer Jahre ſtehende Weinhändler Willy Chriſtmann von Gimmel⸗ dingen wegen Wechſelfälſchung zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von ſechs Monaten verurteilt. Chriſtmann wurde ſogleich verhaftet, da Fluchtver⸗ dacht vorlag, da er ſich demnächſt wegen eines ande⸗ ren Falles zu verantworten haben wird. 8 8 Verurteilter Fahrradmarder. Vor dem Schöfſen⸗ gericht Faiſerslautern hatte ſich der 1905 ge⸗ borene Kaufm. Eugen Walter Ziehmer aus Kai⸗ ſerslautern wegen Betrugs im wiederholten Rück⸗ fall zu verantworten. Der Angeklagte hatte es ver⸗ ſtanden, in Germersheim, Neuſtadt, Pirmaſens und Mannheim durch betrügeriſche Machenſchaften insgeſamt ſechs Fahrräder zu erſchwin⸗ deln, die er ſofort weiter veräußerte. Bei den Be⸗ trügereien ging der Angeklagte ganz raffiniert zu Werk, ſodaß die Geſchädigten immer erſt viel ſpäter merkten, daß ſie einem Schwindler zum Opfer gefallen ſind. Das Gericht ging zwar unter die vom Staatsanwalt beantragte Zuchthausſtrafe von 3 Jah⸗ ren herunter, glaubte aber doch mit Rückſicht auf ble raffinierte Art und Weiſe, wie der Angeklagte die Leute geſchädigt hatte, eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr und 9 Monaten ausſprechen zu müſſen. ik ecke w de bs poltzel⸗ Betrieb erheben. ber die igt. icht an⸗ rſteinen im Au⸗ Pflaſter — Es r Ver⸗ in hie von der b unter er Ge gung nen zu u Hohe Zanſtalt Karls, Prozent ibenden 8 Dar; die im genom⸗ nd von N Henn its ge⸗ ur 8. und meiſtes acht ein m glas Neichen Aende⸗ ie wit 2 Rm. Zi 0 ., be nde hie m ein⸗ nd für attung nigun ig, legent⸗ Sept. gsver⸗ junge in Be⸗ 'sſchöf⸗ r letzt⸗ letzung Werk⸗ ängnis lagten gefoch⸗ je Be⸗ ndigen mmen. wurde eklagte ängnis Lützel⸗ Schlag aus- von je de nach erin ub bot leider⸗ en ein lagen mehr aber bewoh⸗ rer— ihrer kannte g nis, einer Heil⸗ Beer ⸗ enom⸗ hme war. o p p: käufer t feſt, Aus⸗ rſagen s Ge⸗ SW. Dürk⸗ hende nmel⸗ r Ge⸗ teilt. htver⸗ ande⸗ öffen⸗ 95 ge⸗ Kai⸗ Rück⸗ ver⸗ 5 und haften win⸗ n Be⸗ rt zu ſpäter Opfer vom Jah⸗ uf ble e die rafe en zu . 3 Mittwoch, den 5. März 1930 — 25 Faſching im Lande Heidelberger Faſtnacht m. Heidelberg, 5. März. Es iſt nicht übermäßig viel zu berichten über die diesjährige Faſtnachts⸗ wochen und ⸗Tage in Heidelberg. Das Treiben am Sonntag, Montag und Dienstag auf den Straßen und in den Wirtſchaften wiederholt ſich in ſeiner äußern Form immer wieder ohne beſonders mar⸗ kante Striche. Diesmal fehlten zudem die Studen⸗ ten, die bereits in die Ferien gegangen waren. Die Veranſtaltungen— Maskenbälle uſw.— waren durchweg mäßig beſucht, am ſtärkſten noch der ſtädtiſche Maskenball, aber auch dieſer nicht ſo wie im vorigen Jahr. Rund 2100 Perſonen nah⸗ men an ihm teil. Faſt genau ſo ſtark war letztes Jahr der Beſuch des erſten ſtädtiſchen Maskenballes, beim zweiten aber ſtieg die Beſucherzahl auf 3100. Von einer zweiten derartigen Veranſtaltung hatte die Stadt diesmal abgeſehen. Man kann aus dieſer Minderbeteiligung und dem Verlaufe der Faſtnacht⸗ tage überhaupt ohne weiteres den Schluß ziehen, daß die allgemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſe in der Zwiſchenzeit einen weiteren Rückgang erfahren haben, der ſich automatiſch auch der Faſtnacht gegen⸗ über in entſprechender Weiſe auswirkte. Hierin iſt auch die Urſache zu ſuchen, daß man von der Ver⸗ anſtaltung eines Maskenzuges, den ſich voriges Jahr ſogar der Stadtteil Handſchuhsheim leiſtete, abſah. Vom Maskenball in den Tod. * Dilsberg, 5. März. Hermann Fiſcher, ein funger Mann vom benachbarten Dilsbergerhof ver⸗ unglückte auf der Heimfahrt vom Maskenball mit ſei⸗ nem Fahrrad. Der Mann ſtarb im Krankenauto auf dem Wege nach Heidelberg. Der Faſtnachtsſonntag ohne Ball 5* Tauberbiſchofsheim, 4. März. Am Faſtnachts⸗ ſonntag hatte kein Verein in Tauberbiſchofsheim einen Ball oder ſonſtige Veranſtaltungen abgehal⸗ ten, was ſicher als eine Ausnahmeerſcheinung be⸗ zeichnet werden darf. Kehrſeite der Faſchingszeit.— Prügelei und Selbſtmord a* Nendingen bei Donaueſchingen, 4. März. Bei einer Tanzeret in einer hieſigen Wirtſchaft kam es zwiſchen dem 24 Jahre alten ledigen Landwirt Karl Scherer und anderen jungen Burſchen zu einer Streiterei, wobei Scherer das Meſſer zog. Als die anderen Burſchen dies ſahen, verprügelten ſie den anſcheinend nicht mehr ganz nüchternen Men⸗ ſchen. Am anderen Morgen fand der Bahnſtrecken⸗ läufer auf dem Bahngelände, 500 Meter oberhalb des Bahnhofes Neudingen die Leiche des Scherer, der ſich unter den Frühzug geworfen hatte. Der Kopf war vom Rumpfe getrennt. Scherer galt immer als extravaganter Menſch. Aus dem Lande Staatliche Perſonalveränderungen Ernannt wurde Verwaltungsinſpektor Johann Klein in Karlsruhe zum Verwaltungsoberinſpektor. Zur Ruhe geſetzt wegen leiden der Ge⸗ fundheit wurde Gendarmerieoberwachtmeiſter Rudolf Kolb in Meersburg. Schwetzinger Sommertagszug * Schwetzingen, 5. März. Der Schwetzinger Sommertagszug, einer der älteſten und ſchön⸗ ſten unſerer Umgebung, findet in dieſem Jahre am 23. März ſtatt. Im Gegenſatz zu anderen Orten werden im Schwetzinger Sommertagszug alle vier Jahreszeiten durch eigene Wagen dargeſtellt und mit ihnen allerlei althergebrachte Bräuche veran⸗ ſtaltet. Am Schluß wird eine den Winter darſtellende Strohpuppe unter großem Halloh verbraunt. Der Umzug beginnt bereits nachmittags 722 Uhr. Das unrentable Heidelberger Thermalbad * Heidelberg, 5. März. Wie das„Tageblatt“ von zuverläſſiger Seite hörte, ſteht beim Thermalbad ein ung ünſtiger Abſchluß bevor. Die Bäderpreiſe decken bei weitem nicht die Selbſtkoſten zur Unterhaltung des Bades. Es darf erwartet werden, daß der in einigen Wochen zu erwartende Geſchäfts⸗ bericht genügende Klarheit über die Lage gibt. Verſuchter Einbruchsdiebſtahl— Der Täter feſtgenommen * Karlsruhe, 4. März. In der vergangenen Nacht verſuchte ein Mann in die Wohnuig des Meßners der Bonifaciuskirche einzudrin⸗ gen. Er hatte bereits die Fenſterbank erklommen und die Scheibe eingedrückt. Auf die Hilferufe des Meßners eilte ein in der Nähe poſtterter Schutzmann herbei und nahm den Täter feſt. Es handelt ſich um einen verheirateten 26 Jahre alten Kaufmann von hier, der bereits im Auguſt U. J. unter ähnlichen Umſtänden feſtgenommen wor⸗ den war. Der Mann wurde ins Bezirksgefängnis eingeliefert. Verſuch mit einem Rutengänger * Gundelfingen(Kreis Freiburg), 4. März. Immer noch auf der Waſſerſuche nach einer ergiebigen Grundwafferader, die für das Pumpwerk die aus⸗ reichende Menge liefert, hat die Gemeindeverwaltung nach mehreren erfolgloſen Bohrungen nunmehr auch den Verſuch mit einem Rutengänger gemacht. Es war intereſſant, den bekannten Rutengänger M. Vogel aus Bayern bei der Arbeit zu ſehen, und es iſt erſtaunlich, wie glänzend er die Proben beſtand, die ihm auferlegt wurden. Er fand den Hauptſtrang der Waſſerleitung, deſſen Lage ja nur wenigen genau bekannt iſt, überraſchend gut und konnte ziemlich genau die Tiefe beſtimmen. Nach ſeiner Anſicht iſt Waſſer an verſchiedenen Plätzen, auch an der Haupt⸗ bohrſtelle, die bereits bis 20 Meter Tiefe getrieben iſt, vorhanden. Aber das eigentliche Grundwaſſer, das allein in Frage kommt, befindet ſich in einer Tiefe von etwa 3540 Meter. Auf Grund der bis⸗ herigen Erfahrungen und dem Rate des Rutengän⸗ gers folgend, wird man ſich nun entſchließen müſſen, an dem 20 Meter tiefen Schacht weiter arbeiten zu laſſen. Aus der Pfalz Mord⸗ und Selbſtmordverſuch 2: Frankenthal, 4. März. Der ledige Schmied Joh. Büffor verſetzte heute vormittag auf dem Wochen⸗ markt ſeiner Braut Anna Straſſer von Studern⸗ heim mit dem Stilett einen Stich in den Rücken aus Rache darüber, weil ſie das Verhältnis mit ihm gelöſt hatte. Die Verletzte wurde mit dem Sanitäts⸗ auto in die elterliche Wohnung gebracht. Der Täter, der nach der Tat Selbſtmord begehen wollte, wurde verhaftet und in das Frankenthaler Land⸗ gerichtsgefängnis eingeliefert. Beide wollten am 25. Februar heiraten, die Braut trat jedoch davon zurück. Blutiger Familienſtreit * Neuſtadt a. d.., 5. März. Vergangene Nacht entſtand am Holzplatz eine Schlägerei. Ein Va⸗ ter war mit ſeinen beiden Söhnen in Streit geraten, der ſchließlich ein blutiges Ende nahm. Der erregte Vater ergriff eine Hol zaxt und ver⸗ letzte die beiden Söhne ſo ſchwer, daß der eine ins Krankenhaus verbracht werden mußte, während der andere in ſeine Wohnung geſchafft wurde. Beſatzungsauto überfährt Radfahrer Edesheim bei Landau, 4. März. Am Sonntag mittag ereignete ſich zwiſchen Edesheim und Wals⸗ heim ein ſchwerer Unfall. Drei junge Burſchen von hier unternahmen mit ihren Rädern einen Ausflug. In der Nähe von Walsheim wurden ſie von einem franzöſiſchen Auto von hinten über⸗ fahren und zu Boden geſchleudert. Dabei wurde Wilh. Voellinger von dem Auto überfah⸗ ren, wodurch er ſich ſchwere Verletzungen zuzog. Ein frauzöſiſcher Arzt, der ſogleich zur Stelle war, legte ihm einen Notverband an und transpor⸗ tierte ihn mit einem hinzugekommenen Auto ſofort in das Landauer Städtiſche Krankenhaus. Seine Verletzungen ſind gefährlich. Der Schaden am Auto iſt gering, dagegen wurden alle drei Fahr⸗ räder vollſtändig demoliert. Nach Feſtſtellun⸗ gen der Gendarmerie ſoll die Radfahrer beine Schuld treffen. Erhängt aufgefunden s Windsberg bei Pirmaſens, 4. März. Seit eini⸗ gen Tagen wurde der 17 Jahre alte Sohn des Milchhändlers Stock von Windsberg vermißt. Geſtern hat man den jungen Mann in der elter⸗ lichen Scheune erhängt aufgefunden. Vermut⸗ lich hat andauernde Arbeitsloſigkeit den jungen Menſchen in den Tod getrieben. Raubüberfall * Pirmaſens, 4. März. Den verſchiedenen Be⸗ läſtigungen von Spaziergängern in der Nähe von Pirmaſens durch lichtſcheues Geſindel iſt nun am hellen Tage ein frecher Raubüberfall gefolgt. Nahe dem Forſthaus Beckenhof ſprang ein Burſche aus dem Wald auf vier ſpazierengehende Damen zu, entriß einer die Handtaſche und entfloh un⸗ erkannt. Die Taſche enthielt 40 1 und eine goldene Armbanduhr. Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Sportliche Europa ⸗Meiſterſchaſten der Ringer Neue Niederlagen der deutſchen Teilnehmer Bei den Kämpfen der Amateurringer, die am Montag abend in Stockholm ausgetragen wurden, ſchnitten die deutſchen Vertreter überraſchend ſchlecht ab. So mußte der Titelverteidiger im Schwergewicht Gehring ⸗Ludwigs⸗ hafen gegen den Schweden Richthoff eine Punktniederlage einſtecken. Auch der Kreuznacher Müller wurde im Halbſchwergewicht von dem Schweden Weſtergren nach 13,12 Minuten durch Eindrücken der Britcke auf beide Schultern gezwungen und verlor dann in ſeinem nächſten Kampf gegen Kulliſaar⸗Eſtland durch Schleuderwurf. Da⸗ gegen kam der Hamburger Földeak im Weltergewicht gegen den Schweden Bergſtröm, den er auspunktete zu ſeinem zweiten Erfolg. Mit einem Punktſieg zu Gunſten des Nürnberger Brendel endete auch deſſen Kampf in der Bantam⸗Gewichtsklaſſe gegen Szekfü⸗Ungarn. Die weiteren Ergebniſſe lauten: Bantamgewicht: Tuveſon⸗Schweden ſchlägt Nicz⸗Tſchecho⸗ ſlowakei in:30 Min. Leichtgewicht: Väli⸗Eſtland ſchlägt Anderſen⸗Norwegen in:35 Min. Malmberg⸗Schweden gewinnt gegen den Un⸗ garn Karpati nach Punkten. Weltergewicht: Nillſen⸗Norwegen ſiegt gegen Aakehave⸗ Dänemark n. P. Grünbaum⸗Eſtland wirft Cleverie⸗Frank⸗ reich in 7102 Minuten. Mittelgewicht: Kokkinen⸗Finnland wirft Baranek⸗ Tſchechoflowakei in:02 und Johanſſon⸗Schweden in:23 Minuten. Halbſchwergewicht: Roſenquiſt⸗Finnland beſiegt Norek⸗ Tſchechoſlowakea n.., Hanſen⸗Dänemark gewinnt gegen Teearu⸗Eſtland in:51 Min. Schwergewicht: Urban⸗Tſchechoflowakei Finnland n. P. Gehrings zweite Niederlage In den Kämpfen um die Europametſterſchaften der Amateurringer in Stockholm, die ſich am Montag bis nach Mitternacht hinzogen, erlitt der Titelverteidiger im Schwer⸗ gewicht, Gehring⸗Lubwigshafen, ſeine zweite Niederlage durch den Finnen Nyſtrö m, der über⸗ legen der Punktſteger wurde. In der gleichen Gewichtsklaſſe verlor der Tſcheche Ur ban in:03 Minuten durch Ein⸗ drücken der Brücke gegen den Schweden Richthoff. Einen weiteren Erfolg hatte Finnland im Weltergewicht durch Nordling zu verzeichnen, der den Ungarn G. Zambory knapp nach Punkten bezwang. Der Abſchluß der Holmenkoll-Rennen 9e wirft Blikberg⸗ Vinjarengen gewinnt ben Kombinationslauf Am Montag abend fanden die Ho menkoll⸗Rennen 1930 in Oslo programmäßig mit der Preisverteilung ihren Abſchluß. Dabei wurden auch die genauen Ergebniſſe des Kombinationslaufes bekanntgegeben; erwartungs⸗ gemäß belegten in diefer Konkurrenz wiederum die Nor⸗ weger die erſten Plätze. Steger wurde in der Klaſſe A der Norweger Hans Vinfarengen mit 446,0 Punkten vor Skat⸗ nes und Lunde. Die Einzelergebniſſe in der Klaſſe A ſind: 1. Hans Vinjarengen⸗Norwegen 446,00 Punkte; 2. L. Skatnes⸗Norwegen 482,61 Punkte; 3. K. Lunde 428,08 Punkte; 4. P. Belgum 428,0 Punkte; 5. K. Holmen⸗ Norwegen 424,20 Punkte; 6. G. Muruagaſen⸗Norwegen 422.6 Punkte; 7. A. Skarpjordet 418,76 Punkte; 8. J. Snersrud 417,50 Punkte; 9. T. Stromſtad 415,20 Punkte; 10. L. Ander⸗ ſen 412,01 Punkte.— Bei den Jungmannen kam Birger Ruud, ein Bruder des bekannten Skiſpringers Rund, im Sprunglauf mit 226,40 Punkten auf den erſten Platz. Ausklang in Monte Carlo Eilly Außem gewinnt das Damen⸗Einzel Zum internationalen Tennisturnier in Monte Carlo iſt berichtigend nachzutragen, daß bei den Einzelſpielen der Damen am Montag, nicht, wie gemeldet, Frl. Außem Frau Mathieu mit 628,:1 geſchlagen, ſondern daß Frau Mathieu mit:3,:1 gegen Frl. Metaxa gewann und ſich damit zum Finale gegen Frl. Außem qualifizierte. Der Endkampf ſelbſt brachte mit einem Sieg der Kölnerin von :1,:4 erneut den Beweis, daß ſich Frl. Außem allmäh⸗ lich in ihre alle Form zurückgefunden hat. Im Herren ⸗ einzel ſiegte Tilden über den engliſchen Meiſter Auſtin :4, 624, 621. Im Damendoppel um den Beaumont⸗ Pokal blieben Frau Mathieu⸗Frl. Barbier über Frau Metaxa⸗Frl. Roſambert 611,:6 erfolgreich. Bei den tur⸗ nieroffenen Spielen konnten im Herrendoppel des Morpurgo⸗Coen das Paar Littleton⸗Rogers 623,:6, 621, :4 ſchlagen, im Damendoppel mußten Eilly Außem⸗ Miß Satterthwaite gegen Frl. Barbier⸗Frau Metaxa eine 68,:1,:7 Niederlage einſtecken. Im Gemiſchten Doppel hat das Paar Ridley⸗Hughes gegen Frau Me⸗ taxa⸗de Buzelet bei einem Stande von 12:0,:6, 32 zu⸗ rückgezogen. Berliner Sechstagerennen Der vierte Tag des 29. Berliner Sechstage⸗Rennen nahm nach Aufhebung der Neutraliſation am Dienstag nachmittag einen ruhigen Verlauf. Zunächſt wurden die am Ende des Feldes liegenden Belgier Charlier⸗Duray aus dem Rennen genommen, ſodaß nur noch elf Paare die Weiterfahrt beſtreiten. Nach 91 Stunden hatten die Spitzenmannſchaften 2201,40 Km. zurückgelegt. Der Staud der Nachmittagswertung war folgender: 1. Rieger⸗Kroſchel 61 Punkte; eine Runde zurück: 2. van Kempen⸗Buſchenhagen 91., 3. Gooſſens⸗Deneef 9 P. zwei Runden zurück: 4. Preuß⸗Reſiger 121 Punkte; drei Runden zurück: 5. Ehmer⸗Tietz 111 Punkte; vier Runden zurück: 6. Pifnenburg⸗Gpebel 206., 7. Krüger⸗Funda 153., 8. Petri⸗Hürtgen 87., 9. Choury⸗Fabre 38.; ſechs Runden zurück: 10. Manthey⸗Schön 111 P. und ſieben Runden zurück: 11. und letztes Paar Meyer⸗Stübecke 129 P. Süddeutſchlands Radrennbahnen In Vergangenheit und Gegenwart Als der Fußballſport vor dem Kriege die Maſſen noch nicht in dem heutigen Maße an ſich gezogen hatte, da ſtand der Süden des Reiches im Radrennſport mit an der Spitze. In München⸗ Milbertshofen befand ſich eine der ſchnellſten Bahnen, die der Kontinent je beſeſſen hat. Ste iſt ſchon längſt nicht mehr. Nach dem Kriege beſaß München eine Holzbahn, die ſpäter in die Dortmunder Weſtfalen⸗ halle eingebaut wurde. Die neue Ludwigshafener Bahn liegt ſo weit vom Zentrum entfernt, daß ſte nicht mehr die Rolle ſpielen kann, wie ihre Vorgängerin, auf der Otto Meyer, Rütt, Arend, van den Born u. a. Erfolge er⸗ rangen. Alle großen Flieger der Vorkriegszeit ſtarteten auch auf der Bahn an der Heidelbergerſtraße zu Dar m⸗ ſtadet, die ebenfalls verſchwunden iſt. Die kleine Bahn in Mainz war vor mehr als 30 Jahren die ſchnellſte deutſche Steherbahn. Sie wurde aber auch zu einer idealen Flte⸗ gerbahn, die vor dem Kriege große Beſucherziffern auf⸗ zuweiſen hatte. Mainz ſah ebenfalls die beſten Flteger der Welt im Kampf. Im vergangenen Jahr fiel die Bahn dann der Soitzhacke zum Opfer. Würzburg beſaß außer einer offenen ſogar einmal eine Winterbahn. Die Bahn in Ka i⸗ ſerslautern hatte gleichfalls einmal einen guten Na⸗ men, hat in den letzten Jahren aber keine größeren Rennen mehr geſehen. Die Stütze des ſüddeutſchen Bahnrennſports bilden heute die beiden modernen Zementbahnen in Frankfurt und Nürnberg. Wohl hat auch noch Bamberg eine moderne Steherbahn, aber die Stadt iſt zu klein, um große Rennen mit ſtarker Beſetzung möglich zu machen. Die übrigen Bahnen in Karlsruhe⸗Rüp⸗ pur, Darmſtadt, Michelſtadt, München, Stutt⸗ gart, Ludwigshafen uſw. dienen ausſchließlich dem Amateurſport. Wiſſenſchaftlicher Segelflugtag in Darmſtadt Eine für den internationalen Segelflugſport bedeutſame Tagung findet vom 8. bis 10. März in Darmſtadt ſtatt, die von der Rhön⸗Roſittengeſellſchaft vexanſtaltet wird. Den Ehrenvorſitz für die Tagung hat Reichsverbehrsminiſter Stegerwald übernommen, mit deſſen Vertretung der Dirigent der Luftfahrtabteilung im Verkehrsminiſterium, Miniſterialdirektor Brandenburg, beauftragt iſt. Das Ausland nimmt regen Anteil an dieſer erſten derartigen Tagung. England entſendet als offiziellen Vertreter den Attachs für Luftfahrt bei der Berliner Botſchaſt, ferner werden vertreten ſein Frankreich, Ungarn, Italien, Hol⸗ land, Amerika und Belgien. 20 der bedeutendſten Wiſſen⸗ ſchaftler und Praktiker des Flugweſens werden über Ein⸗ zelfragen ſprechen. Beſonderes Intereſſe wird eine reich⸗ haltige Ausſtellung von Segelflugzeugen und Modellen finden. Die Ausſtellung findet über die Tagungsdauer hinaus bis zum 14. März in der ſtädtiſchen Feſthalle ſtatt. Zahlreiche Schulen, auch vom Lande, haben bereits ihren Beſuch angekündigt. Preisverteilung in Oslo Am Montag abend wurde in Oslo die Preisverteilung für den Kombinationslauf der Internationalen Win⸗ terſportwoche vorgenommen, deſſen Ergebniſſe erſt hier an die Oeffentlichkeit kamen. Erwartungsgemäß dominierten die Norweger im Geſamtergebnis, die auf alle Punkte Be⸗ ſchlag legten. Bei den Jungmannen blieb der Norweger Birger Rudd durch ſeine glänzende Sprungleiſtung mit 226,40 Punkten erfolgreich. Sieger in Klaſſe A wurde H. Vinfarengen mit 446 Punkten vor L. Skagnes mit 432,61 Punkten und K. Lunde mit 428,08 Punkten. Mittwoch, den 5. März Nationaltheater:„Fidelio“, 19.90 Uhr. Kabarett Libelle: Kabarett, 20 Uhr. Volkshochſchule Mannheim:„England nach dem Kriege“, Vortrag von Diplom⸗Volkswirt Johannes Höber, im alten Rathaus, 20.15 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Ich glaub' nie mehr an eine Frau“. Schauburg:„Die Liebesfalle“,— Capitol:„Wenn die Großſtadt ſchläft“— Scala ⸗ Theater:„Null Uhr“.— Roxy⸗ Theater: „Sündig und ſüß“.— Univerſum:„Der weiße Teufel“.— Glorig⸗Palaſt:„Der Schwur des Henry Aoͤ ams“.— Pakaſt⸗ Theater:„Pat und Patachon“. Odeon⸗Lichtſpiele:„Hallo Chayenne“. Sehens würdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—18 Uhr, 117 Uhr Sonntags und Feiertags von 11—13.30 ihr und 15—17 Uhr. Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 116 Uhr. Sonntags von 11—16 Uhr durchgehend. Ansſtellung:„Meiſterwerſfe der Buüchmalerei“— Muſeum für Natur- und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 15—17 Uhr Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17 bis 19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung 17 Uhr Vorführung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Febrnar Nheln Pege 128 ö„„ Neckar ⸗Begel 1. 3. 4 5. Baſel„45 0.50.46 0 46 1 Schuſterinſ⸗ 0 140 45% 150 10 23 Mannbein 1671 100 94192 Fehl 1251.85 3136.36 Jae 0,870 000 605 50 Maxau.4503 11306.08.10 Blochingen 0,180,000, 000.00 Mannbein.77 1 761.76 J..74 Heilbronn 1200, 00,00 0,00 Caub 1000.24.400,00 Köln.6710 69.0 670,66 0,68 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H A Meitner— Feuilleton: Dr. Stefan Rayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchte s: Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ tellungen: Jakob faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. R 1.—6 Erfreuen Sie hre Gäste durch besonders zubereiteten Kaffee Weidegebiet Nordwestdeutschlands. Sorgen sis dafür, daß immer Vorrat an Libbys Mileh im Hause is?. Beachten Sie, wie begehrt Ihr Kaffee sein vird, wenn Sie Libby's Milch dazu geben. Libby's Milch hebt den Geschmack und das Aroma Ihres Kaffees. Ihre Gäste Werden Ihnen Komplimente über Ihren Kaffee machen. Der Zusatz von Libby's Milch gibt Ihnen die Sicherheit, daß guter Kaffee vorzüglich in Qualität und Geschmack Fleibt. Libby's Milch ist flüssig wie bester Rahm und preis- wert; sie ist stets gleichbleibend in Qualität und Reinheit zu jeder Jahreszeit. Libbys Mick stammt von ostyriesischen Rü en aus dem rühmlichst bekannten Das Etikett rat det Kuh iin lauen Dreieck bürgt tür beste Qualitt MI 1930 rn Neuen 2 Die Reithsbank in der Diskontfrage Gewehr bei Fuß“ Flüſſiger Geldmarkt— Nur langſame Entſpaunung des Kapitalmarktes— Die Geldtransaktionen der Kommunen An den internationalen Geldmärkten die wirtſchaftliche Depreſſion deutlicher nung. Die einzelnen Geldzentren ſind mit kurzfriſtigem Anlagematerial, namentlich mit Wechſeln ſo unzureichend verſorgt, daß eine wahre Jagd nach„Privatdiskonten“ ein⸗ geſetzt hat. Dieſer Vorgang verurſacht den Notenbankleitern inſofern ſchwere Sorgen, als er ihnen jede Beherrſchung des freien Geldmarktes aus der Hand nimmt.— Der Monats⸗ wechſel brachte in Berlin eine unerwartete Verſteifung der Geldſätze, während die Auswirkungen im Auslande nur ſehr gering waren. Die Stauung am deutſchen Geldmarkt hängt einmal damit zuſammen, daß die Frühjahrsanſprüche der Wirtſchaft infolge der warmen Witterung doch größer waren, als erwartet wurde, zum anderen aber hat die 80tägige Diskontberechnung der Reichsbank für den Februar (28 Tage) viele Bankinſtitute veranlaßt, die Ultimofinan⸗ zierung mit„täglichem Gelde“ durchzuführen. Die Bewilli⸗ gung von Zinsſätzen bis zu 10 v. H. für tägliches Geld fin⸗ det alſo in markttechniſchen Gründen ihre natürliche Er⸗ klärung. Aus der Entwicklung des deutſchen Privatdiskont⸗Mark⸗ tes iſt deutlich zu entnehmen, daß eine Aenderung in der Geſamtlage unſeres Geldmarktes nicht eingetreten iſt. Ob die Reichsbank zu einer weiteren Diskontſenkung ſchreiten wird, hängt ganz von den Entſchlüſſen der Bank von Eng⸗ land bezw. der Bundes⸗Reſerve Bank in Newyork ab. Die Reichsbank ſelbſt möchte, bevor ſie ſich zu weiteren diskont⸗ tritt gegenwärtig denn je in Erſchei⸗ politiſchen Entſchlüſſen durchringt, erſt die Frühjayrs⸗ anſprüche der Wirtſchaft abwarten. Sollte allerdings die Bank von England eine weitere Herabſetzung ihres Dis⸗ kontes vornehmen, ſo dürfte die Reichsbank einer ſolchen Maßnahme bald folgen. Die Reichsbank hat kein Intereſſe daran, das zur Zeit herrenlos in der Welt umherirrende Gold an ſich zu ziehen und es zinslos einzulagern, um es im Spätſommer, wenn die Herbſtanſprüche ſich melden, wie⸗ der herzugeben. Auf dieſe Weiſe verliert Deutſchland ledig⸗ lich Zinſen. Im Gegenſatz zu der Flüſſigkeit des Geldmarktes zeigt der Kapitalmarkt bisher keine nennenswerte Entſpannung. Freilich liegen auch eine ganze Reihe von Gründen vor, die einer Erleichterung des Kapitalmarktes noch im Wege ſtehen. Zunächſt hat in den letzten Wochen die Kapitalflucht aus Deutſchland wieder größeren Umfang angenommen. Die ungeklärten politiſchen Verhältniſſe und der ſtarke Wirtſchaftspeſſimismus haben manchen Kreiſen Veranlaſ⸗ ſung gegeben, ſich entweder Deviſen anzuſchaffen, oder doch die Gelder für einen ſolchen Kauf aufzuſparen. Auch darf uſcht außer Acht gelaſſe erden, daß ein ſehr bedeutender Konſolidfierungsbedarf der Geſamtwirtſchaft an kurzfriſti⸗ gen Verpflichtungen vorliegt, der gleichfalls wie ein bleiernes Gewicht auf dem Kapitalmarkt laſtet. Die in den beiden erſten Monaten eingetretene Belebung des Renten⸗ geſchäftes iſt wieder verſchwunden, oder richtiger, zerſtört worden durch Verkäufe jener Kommunen, die in Bedräng⸗ nis ſind. An der Spitze marſchiert die Stadt Berlin, die letzthin bedeutende Quantitäten„Interventionsware“ wte⸗ der in den Rentenmarkt hinein pumpte, um ſich Luft zu ſchaffen. Auch das Ausland hat nicht jenes Intereſſe für deutſche Anlagewerte bekundet, das viele erwartet haben. Im Auslande wird ebenſo wie in Deutſchland die Geld⸗ erleichterung dazu benutzt, um die Wirtſchaft wieder an⸗ zukurbeln. Frankreich, das genügend Anlagekapital zur Verfügung hat, wird überſchüttet von einer Flut inlän⸗ diſcher feſtverzinslicher Emiſſionen und von den Wünſchen ſeiner befreundeten Oſtſtaaten nach Gewährung von An⸗ leihen. Hoffentlich konſoltdieren ſich unſere Verhältniſſe bald ſo, daß eine Beruhigung eintritt. In dieſem Falle würden nicht nur die geflohenen Kapitalten zurückkehren, ſondern auch das Ausland würde wieder verſtärktes Intereſſe Deutſch⸗ land entgegenbringen.— Zuſammeunfoſſend kann feſtgeſtellt werden, daß die Lage des deutſchen Geldmarktes eine ge⸗ ſunde iſt. Anderſeits löſen die Hemmungen am Kapital⸗ markt einen Zwang zur Vorſicht aus. So iſt es verſtändlich, daß die Reichsbank ſich bei ihren diskontpolitiſchen Ent⸗ ſchlüſſen nach London richtet. Senkung der Lebenshaltungskoſten und Löhne Eine Vorausſetzung für die Geſundung der deutſchen Wirtſchaft Ein neuer Mahnruf der Berliner Handels⸗ Geſellſchaft Die Berliner Handels⸗Geſellſchaft forderte in den letzten Wochen von der deutſchen Wirtſchaft nicht nur böchſte Energieentfaltung zur Beſeitigung der Wirtſchafts⸗ kriſis, ſondern auch eine Angleichung der Preiſe für Fertigfabrikate an diejenigen der Rohſtoffe. Jetzt geht das Inſtitut noch einen Schritt weiter. Es verlangt in ſeinen „Wirtſchaftlichen Nachrichten“ von allen Inſtanzen, ſich ernſthaft mit der Frage zu beſchäftigen, wie ohne Reibung eine Senkung der Lebenshaltungskoſten und Löhne durch⸗ geführt werden kann, um auf dieſe Weiſe die Geſundung der Wirtſchaft zu erzwingen. Das Inſtitut ſetzt dabei voraus, daß eine Hebung der allgemeinen Wirtſchaftslage ohne Anpaſſung der Fertigfabrikatepreiſe an dem Index der Rohſtoffe nicht erwartet werden kann. Dieſe An⸗ paſſung hat aber, nach Anſicht der Berliner Handels⸗Geſell⸗ ſchaft, bereits eingeſetzt. Die Unterſchledlichkeft in der Ge⸗ staltung der einzelnen Indexgruppen während der letzten Jahre kommt ſtark zum Ausdruck, wenn auch die Juder⸗ ziffern für die Lebenshaltung und den Lohn zum Ver⸗ gleich herangezogen werden. Nachſtehende Aeberſicht kenn⸗ zeichnet die Entwicklung: Großhandel Tarlf⸗Stundenlöhne Lebens. Geſamt⸗ Roh⸗ Induſtr. gelernte ungelernte haltung ziffer ſtoffe Fertigw. Arbeiter Altbeiter 1925 Fehr. 100.0 100,0 100,0 100.0 100,0 100, Junt 101.9 98,7 98,4 103.0 109,7 109,0 Bez. 104,1 97.9 9452 1043 1178 117,2 1025 Juni 103,8 92.4 88,0 882 117.5 1170 Dez. 100.4 96,1 88,6 98,2 118.6 118,5 1927 Juni 108.9 96.6 90,8 95,7 124.3 129.5 Dez. 111.8 97.8 92.4 101,9 126,8 181.9 1028 Juni 1116 9890 831 104.2 133,1 140.3 Dez. 112.6 99 0 92.5 104 5 134 7 149,7 1929 Juni 113,1 94 6 90,7 103,2 Neuere Ziffern nicht Dez. 1125 94,1 89,9 102, verfügbar, jedoch ge⸗ Jetzt 111,8 90,4 87,2 1010 ringe Veränderungen Der Rückgang der Großhandels⸗Indexzifſer iſt eine weltwirtſchaftliche Angelegenheit. Das Mißverhältnis zwiſchen Großhandels⸗Zahlen und dem Lebenshaltungs⸗ Index hat dagegen innerwirtſchaftliche Urſachen. Merk⸗ würdigerweiſe ergibt ſich hierbei eine weitgehende Parallele zwiſchen den engliſchen und den deutſchen Verhältniſſen. In England haben ſich Lebenshaltung und Löhne ebenfalls als außerordentlich widerſtandsfähig gegen die Rückläuſig⸗ keit der Preistendenz erwleſen. Auch dort das eigentüm⸗ liche Bild, daß in dem konjunkturellen Auf und Ab der Lebenshaltungsindex ſchließlich nur um 5,2 v. H. zurück⸗ ging, während der Großhandelsindex in der Zeit vom April 1925 bis Januar 1930 eine 22,5proz. Ermäßigung erfahren hat. Bei den Löhnen war der Rückgang mit 2,3 v. H. nur ganz unweſentlich. Wenn nicht alle wirtſchaftlichen Erfahrungs⸗ tatſachen durch die Nachkriegsentwicklung hinfällig gewor⸗ den ſind, ſo muß eine allmähliche Beſeitigung dieſer Lücke erfolgen. Zieht man frithere Entwicklungsabſchnitte ähn⸗ licher Art zum Vergleich heran, ſo zeigt ſich, daß grund⸗ legende Veränderungen in den Rohſtoff⸗ und Lebensmittel- preiſen ſich viel ſchneller bis in die Sphäre des Konſums dürchzuſetzen vermochten, als dies heute der Fall iſt. Die Beweglichkeit der Preiſe für den täglichen Bedorf erleich⸗ terte in früheren Zeiten auch die Lohnpolitik, während heute zwiſchen dieſen beiden Komponenten eine Storrheit zu verzeichnen iſt, die keineswegs dem propagterten Ziel einer konjunkturloſen Wirtſchaft näher kommt. Die ſeitens der Arbeitgeberverbände zum 31. März er⸗ folgte Kündigung der Bauarbeiterlöhne kann deshalb als ein bedeutſames Symptom der gegenwärtigen Lage bezeich⸗ net werden, weil gerade das hohe Lohnniveau der Bau⸗ arbeiterſchaft in den letzten Jahren einen der wichtigſten Maßſtäbe für die Lohnortentierung der anderen Induſtrie⸗ sweige gebildet hatte. Die Bauwirtſchaft hat jahrelang Umfaug und Tempo der wirtſchaftlichen Tätigkeit in Deutſchland beſtimmt. Ein Rückgang der Bautätigkeit, wie er für die kommende Bauſaiſon erwartet wird, muß tieſ⸗ gehende Folgen für den Baumarkt und auch für deſſen Ergänzungsinduſtrien nach ſich ziehen. Die günſtige Lage dieſes Induſtriezweiges während der letzten Jahre hat dazu geführt, daß vielfach eine ſtarke Ueberſchretitung der tariſmäßigen Stundenlöhne der Maurer lin Berlin über 50 Prozent) ſtattgefunden hat. Es widerſpricht den wirt⸗ ſchaftlichen Geſetzen, wenn nicht nur der Lohnindex dauernd von der Geſtaltung der übrigen Inderreihen ob⸗ weicht, ſondern darüber hinaus eine der wichligſten Be⸗ rufsgruppen Lohnnorteile in einem Zeitpunkt genießt, der durch eine Rekordarbeitsloſenziffer gekennzeichnet er⸗ ſcheint. An einer lohnpolitiſchen Beeinfluſſung der realen Kaufkraft der großen Maſſe hat niemand ein Intereſſe. Aus dieſem Grunde wäre eine Ermäßigung des Lohn⸗ niveaus ohne gleichzeitige Verminderung der Lebenshal⸗ tungskoſten nicht gangbar. Nur wenn ſich in allen Kreiſen die Erkenntnis durchſetzt, daß eine Geſundung der Wirt⸗ ſchaft und der öffentlichen Finanzen nur auf dieſem Wege möglich iſt, wird ſich die Anpaſſung der Löhne und Preiſe ohne gefährliche Reibungen vollziehen können. Es iſt unerläßlich, daß ſich alle Inſtanzen der Wirtſchaft eruſt⸗ haft mit dieſen Fragen beſchäftigen, die im übrigen auch für die Geſtaltung unſeres Außenhandels von großer Wich⸗ tigkeit ſind. Die Lohnbewegung hat eingeſetzt und es trifft ſich günſtig, daß die Zinsſenkung, die hoffentlich noch nicht zum Abſchluß gekommen iſt, die Löſung dieſer keineswegs einfachen Probleme erleichtern hilft. Die Bayeriſche Girozentrale im Jahre 1929 Die Bayeriſche Gemeindebank berichtet, daß angeſichts der ungünſtigen Verhältniſſe am Markt für feſtverzinsliche Werte von der Durchführung der ſonſt üblichen größeren Darlehensaktionen durch Inanſpruchnahme des Konſor⸗ tiums, das in früheren Jahren regelmäßig Teile der Sammelanleihen übernommen hat, abgeſehen wurde. Die Gemeindebank konnte trotzdem 36,4 Mill./ an die bayeri⸗ ſchen Kommunen ausleihen, die faſt ausſchließlich mit Hilfe der öffentlichen Sparkaſſen aufgebracht wurden. Damit er⸗ reicht die Summe der langfriſtigen Kommunalkredite ſeit 1926 den Betrag von 2,42 Mill./ Der Geſamtumſa tz auf einer Seite des Hauptbuches ſtieg von 4,5 auf 4,9 Milliarden. Die Einnahmen ſtellten ſich auf 2,75 Mill. 4 und der Reingewinn auf 0,93 Mill./ In der Bilanz erſcheinen u. a. langfriſtige Ausleihungen mit 245,15 Mill., Noſtroguthaben mit 20,13 Mill. /, laufende Außenſtände mit 27,63 Mill. 1, langfriſtige Anleihen mit 211,11 Mill.„ und fremde Gelder mit 63,51 Mill. J. Die Bilanzſumme hat ſich auf 329,17 Mill./ erhöht. * Vereinsbonk Ettenheim e. G. m. b. H. Das 71. GJ. 1929 ſchloß einſchl. 2 392„ Vortrag mit 22884/ Rein⸗ gewinn(i. V. 18 705), woraus 10 v. H. Dividende zur Ausſchüttung gelangen, während 9658(8000)„ an die Reſerven überwieſen werden, 207/ werden vorgetragen. Die eigenen Gelder betragen jetzt 21,5 v. H. der fremden Mittel. Einem Zugang von 60 Mitgliedern ſtehen 78 Ab⸗ 2 Mittag-Ausgabe L * Geeſtemünder Bank, Weſermünde⸗Geeſtemünde. Wieder 9 v.. Dividende. Der AR. des der DD⸗Bank naheſtehenden Inſtituts ſchlägt 1 3. 4. einberu⸗ fenen Hauptverſammlung die Verteil iner Dividende von 9 v. H. wie i. V. vor Abſchluß der International Nickel Faſt doppelter Reingewinn nach Angliederung der Mond Nickel Der Reingewinn der Internationalen Nickel Com⸗ pany of Canada für das Jahr 1929 iſt von 12,4 Mill. auf 22,24 Mill. Dollar geſtiegen, was nicht reſtlos auf die wäh⸗ rend des Jahres erfolgte Angliederung der Mond Nickel Company zurückzuführen iſt. Der Gewinn entſpricht je Aktie 1,47 Dollar, während man an den Börſen mit 1,45 Dollar gerechnet hatte. Der Betrieb erforderte 14,2, während auf neue Rechnung 8,82 Mill. Dollar vorgetragen werden. Die überſchüſſigen Gewinne belaufen ſich auf 24,90 Mill. Dollar. Die Finanzlage iſt ſehr geſund. Laufenden Verpflichtungen von 10,51 ſtehen flüſſige r von 42,74, darunter 2,43 in bar und 13,96 in ausſtehenden Leihgeldern gegenüber. Die Nickelver käufe von 125,58 Millelbs. bei den Raffinereien in Kanada und England ſind um 26,4 v. H. geſtiegen, der Abſatz an Walzfabrikaten um 28,59 v. H. Der Kupferertra g ſtammt überwiegend aus der Frood⸗Grube und iſt im letzten Jahr um 54 v. H. höher geweſen als im Vorjahr. Gegen Ende des Jagres machte ſich der Konjunkturumſchwung in den Vereinigten Staaten und Kanada geltend, ſo daß beiſpielsweiſe die Nickelverkäufe aus den Port.⸗Calborne⸗Raffinerten im letz⸗ ten Vierteljahr um 20 v. H. unter dem früheren Durchſchnitt lagen. Die neuen Kupferraffinerien zu Copper Cliff(On⸗ tario), an denen die Geſellſchaft mit 40 v.., die Guggen⸗ heim⸗Gruppe mit 60 v. H. beteiligt iſt, werden zum Jahres⸗ ende fertig ſein. 6 vH. Dividende bei Harpener Entſprechend unſerer Vorankündigung beſchloß der AR. der Harpener Bergbau AG., Dortmund, der GV., die am 5. April ſtattfinden wird, die Verteilung einer Dividende von 6 v. H.(—) vorzuſchlagen. * Ergebniſſe des Lothringen⸗Konzerns. Die Han o⸗ mag und die Eiſen⸗ und Hüttenwerke AG. in Bochum werden für das Geſchäftsjahr 1929 wieder dividendenlos bleiben. Bei der Bergbou A6. Lothringen ſelbſt lauten die Schätzungen auf 5 v. H. Dividende. * Rohſtahl⸗Ac.— Ask. ſoll auf 40 Mill./ gebracht werden. Das Aktienkapital der Rohſtahl⸗AGG., der Mantel⸗ geſellſchaft der Vereinigten Stahlwerke, von vorläufig 50 000 4 ſoll demnächſt auf 40 Millionen J erhöht werden. Die Minoritätsbeteiligung der Henſchel u. Sohn AG., Kaſſel, dürfte recht beträchtlich und zwar ſchätzungsweiſe 15 Millionen& fein. * Mitteldeutſche Stahlwerke AG., Berlin. Die GW. ſetzte die Dividende auf 8(i. V. 7) v. H. feſt. Zur Ge⸗ ſchäftslage führte der Vorſtand aus, daß in den bisher ab⸗ gelaufenen 5 Monaten des neuen Jahres ein Abflauen der Geſchäftstätigkeit faſt auf allen Gebieten feſb⸗ zuſtellen ſei, wodurch in einem Teil der Betriebe Feier ⸗ ſchichten notwendig geworden ſeien. Die weitere Ent⸗ wicklung ſei im Augenblick nicht zu überſehen; Anzeichen für eine Beſſerung der Verhältniſſe lägen nicht vor. * Dividendenloſer Abſchluß bei der Weſtfäliſche Kupfer⸗ und Meſſingwerke vorm. Caſp. Noell in Lüdenſcheid. In Beſtätigung der ſchon gemeldeten Erwartungen wird der GV. am 28. 3. ein für die Stammaktionäre dividen⸗ denloſer Abſchluß(i. V. 6 v..) vorgelegt werden. Nach reichlichen Abſchreibungen auf Anlagen und Wert⸗ papiere und einer Zuweiſung an den Delkredereſonds von 36 000(29 223) /, ſpwie nach Ahzug der ſatzungsmüßigen Dividende auf die 6 000 // Vorzugsaktien in Höhe von 8 v. H. verbleibt ein kleiner Gewinnreſt(i. V. 40 640%), der wieder vorgetragen wird. Kapitalerhöhung der Mercedes Büromaſchinen⸗Werke AG., Beushauſen. In der ao. GV. wurde beſchloſſen, das At. um 1,5 Mill.„ Stel. auf 5 Mill.„ zu erhöhen. neuen Aktien ſind von der Commerz⸗ und Privatbank für Rechnung eines Konſortiums zum Kurſe von 110 v. H. übernommen worden. Nach Mitteilung der Verwaltung iſt der derzeitige Geſchäftsgang befriedigend. Der gegenwärtige Umſatz iſt gegenüber den gleichen Vorjahrs⸗ monaten geſtiegen. * Woermann Linie AG. und Deutſch⸗Oſtafrika⸗Linie, Hamburg.— Beſſeres Ergebnis, aber wieder ohne Divi⸗ dende. Das Ergebnis der Geſellſchaften für 1929 weiſt gegenüber dem Vorjahre eine weſentliche Beſſerung auf, ſo daß ausreichende Abſchreibungen vorgenommen werden können. Dagegen kann eine Dividende wieder nicht in gänge gegenüber, ſodaß die Zahl von 979 auf 963 zurückging. Vorſchlag gebracht werden. Rückläufige Kunſtſeiden-Dividenden Die Unſicherheit am internationalen Kunſtſeidenmarkt, welche ſich durch einen ſtarken Preisdruck zu Beginn des Jahres 1928 einſtellte, iſt von dieſem im Jahre 1929 kaum gewichen. Wohl hat ſich das Verhältnis der Erzeugung zum Verbrauch in der Weltkunſtſeideninduſtrie während des vergangenen Jahres gebeſſert, aber mit dieſer Aende⸗ rung war keinesfalls eine günſtigere Geſtaltung der Er⸗ folgsrechnungen verbunden. Im Jahre 1928 ſtand einer Welterzeugung von 172,60 Mill. Kg. nur ein Verbrauch von 144,60 Mill. Kg. gegenüber ſodaß die Erzeugung um etwas 17 Proz. größer war als der Verbrauch. Demgegen⸗ über ergab das Jahr 1929 mit einem Weltverbrauch von 190,10 Mill. Kg. und einer Welterzeugung von 199 10 Meill. Kg. nur einen Erzeugungsüberſchuß von 5 Profent. Die ſtärkere Angleichung von Erzeugung und Verbrauch konne ſich jedoch noch nicht in einer Preisbeſſerung ausdrücken, ſondern dies wird erſt möglich ſein, wenn die Vorräte aufgebraucht und die Betriebskapazitäten beſſer an die Abſatzmöglichkeiten angeglichen ſind. Die Erzeugung in den ergibt, die der engliſchen Zeitſchrift„Textil World“ eut⸗ wickelt, wie ſich aus der nachſolgenden guſammenſtellung ergibt, die de rengliſchen Zeitſchrift„Textil World“ ent⸗ nommen iſt. l in Mill. bb. 1927 19²⁸ 1929 Vereinigte Staaten 75,05 98,65 191.82 Großbritonnien 88,80 52,00 48,50 Italien 86,00 5,00 50,00 Deutſchland 381,00 41,00 44,00 Frankreich 21,00 30,00 38,00 Holland 16,50 16,0 20,00 Belgien 19,50 15,00 16,00 Schweiz 10,34 12.00 12,00 Japan 8,00 12,00 14,00 Polen.00 7750 5,50 Oeſterreich 3,50 4,50 4,00 Tſchechoſlowakei 3,50 3,50.00 Spanien 1,00 2,50 3,00 Ungarn— 1,00 0,70 Kanda 250 3,75 3,75 Braſilien— 1,00 1,00 Andere Länder 207.50 1,85 289,80 547,40 897,12 NN Vie ſich aus der Zuſammenſtellung ergibt, hat von den großen Erzeugungsländern Deutſchland die geringſte Er⸗ zeugungsſteigerung zu verzeichnen. Der wachſende Wett⸗ bewerb der großen Kunſtſeidenerzeuger wirkte ſich im vergangenen Jahre dahingehnd aus, daß einige der kleinen Erzeugungsländern beträchtliche Rückgänge aufzuweiſen haben. Allerdings hat die ſtarke Zunahme der Erzeugung in den wichtigſten Ländern bereits ihre Rückwirkungen ge⸗ zeitigt, die teilweiſe in Betriebseinſchänkungen und teil⸗ weiſe in dem vorläufigen Aufſchub von Ausführungen der Bauprojekte ihren Ausdruck finden. So hat der Aku⸗ Konzern, der bekanntlich die Vereingte Glanzſtoff⸗Fabriken aufgenommen hat, beſchloſſen, auf die Ausführung der projektierten Fabrikanlage in Weſel zu verzichten. Da ein Vertrag vorlag, nach welchem bis ſpäteſtens Ende 1929 mit dem Fabrikneubau begonnen werden mußte, do iſt no cheine Einigung mit der Stadt Weſel notwendig, die für den Rücktritt vom Vertrag eine Entſchädigung fordert, über deren Höhe z. Zt. noch verhandelt wird, die jedoch kaum mehr als einige 10000 Mark ausmachen wird. Auch das Bemberg⸗Projekt in Köln ſoll aufgrund freundlicher Vereinbarung mit der Kölner Stadtverwaltung vorkäuſig aufgeſchoben werden. In der amerikaniſchen Kunſtſeiden⸗ induſtrie ſind die großen Ausbaupläne während der ver⸗ gangenen Jahre zur Ausführung gelangt, ſodaß ſich hier eine ſtarke Ueberkapazität herausgebildet hat. In Anbe⸗ tracht der großen Lageranſammlungen zieht man hier eine Ermäßigung der Erzeugung um etwa 15 Prozent in ernſt⸗ hafte Erwägung, um zunächſt mindeſtens die Vorräte mit dem tatſächlichen Verbrauch in Einklang zu bringen. In der deutſchen Kunſtſeideninduſtrie wurden ebenfalls Be⸗ triebseinſchränkungen vorgenommen. Andererſeits kom⸗ men jedoch im kaufenden Jahre noch einige Kunſtſeiden⸗ fabriken in Betrieb, deren Ausbau bereits vor langer Zeit aufgenommen wurde. Das Jahr 1929 ſteht im Zeichen ſinkender Dividenden⸗ ſätze. Allerdings wäxe es auch verkehrt für das Ausmaß der Verſchlechterung dieſe Erfolgsrechnungen lediglich das Jahr 1929 verantwortlich zu machen, ſondern die Gründe liegen größtenteils bereits im Jahre 1928. Da man da⸗ mals die erſten Schwierigkeiten als vorübergehend ein ſchätzte, zog man noch keine weitgehenden Schlüſſe und friſterte die Erfolgsrechnungen in entſprechender Weiſe. Demgemäß hat die J. P. Bemberg AG., ihre Divi⸗ dende für das Jahr 1928⸗290 von 14 auf 8 v. H. ermäßigt, Die American Bemberg Corp. hat den Buchwert ihrer 280 000 nennwertloſen Common⸗Shares von 4,58 auf 1,43 Mill. Dollar reduziert und den Buchgewinn von 3,15 Mill. Dollar der Gewinnrechnung zugeſchrieben und nur auf dieſe Art und Weiſe die fällige Vorzugsdividende von 3,5 v. H. ausſchütten können. Die Courtaulds Ltd. hat ihre bereits im Vorjahre von 25 auf 15 v. H. ermäßigte Dividende weiter auf 10 v. H. herabſetzen müſſen, jedoch war auch dieſes nur dadurch möglich, daß man etwa 0,7 Mill. Sſt. dem Vortrag entnahm und auf in den letzten Jahren übliche Dotierung der Reſerven mit 1 Mill. Kſt. verzichtete. Auch die übrigen engliſchen Kunſtſeidenfabriken haben eine ſehr ungünſtige Entwicklung genommen. Von den belgiſchen Geſellſchaften laſſen ſowohl die Soleries de Tubize als auch die Soie Artificielle d' Obourg die Divi⸗ denden ausfallen, jedoch konnte die erſte Geſellſchaft noch beträchtliche Mittel zu Amortiſationszwecken aufwenden. Auch die franzöſiſche Tubize⸗Geſellſchaft verzichtet auf eine Dividende und benutzt ihren Reingewinn zu Abſchreibun⸗ gen. Daß unter dieſen Umſtänden die italſeniſche Kunſt⸗ ſeideninduſtrie, die zwar mengenmäßig an der Erzeugung ſtark beteiligt iſt, aber immer die ungünſtigſten Ergebniſſe gezeitigt hatte, keine Dividenden verteilt, iſt leicht er⸗ klärlich. Die Leipziger Frühjahrsmeſſe Wenn ſich auch der geſchäftliche Verkehr im der Meſſehäuſer und innerhalb der Meſſehallen Gelände am Völkerſchlachtdenkmal abſpielt, ſo Inneren auf dem läßt doch auch der Straßenverkehr deutlich erkennen, daß die dies⸗ jährige Frühjahrsmeſſe beſſer beſucht iſt als die vor jährige. Der Beginn der Fachtagungen auf der Techniſchen Meſſe bringt jetzt zahlreiche Intereſſenten nach Leipzig. Ob der von vielen erwartete Preisſturz während der Meſſe wirklich eintreten wird, iſt noch ſehr zweifelhaft, da die Preiſe an ſich ſchon ſehr gedrückt ſind. Der Beſuch der geſchäftlichen Intereſſenten hat in allen Meßhäuſern noch zugenommen. Erheblich beſſer geworden gegenüber dem Vorjahre iſt die Nachfrage in der Spielwaren n duſtrie, aber auch nur da, wo neuf Muſter oder eine neue Ausſtattung und Herrichtung älte⸗ rer Muſter der Kaufluſt einen Anreiz bieten. Einzelne Schlager haben wie immer einen überraſchenden Erfolg Bezeichnend iſt das vermehrte Intereſſe für Zinnſoldaten, Kinderuniformen und auch wieder für Inianerkleidung, was auf das Wiederaufleben alter Kinderromantik ſchließen läßt. Ernſthaftes Kaufln⸗ tereſſe zeigt ſich für Porzellan und Steingutge⸗ ſchirr in mittlerr Preislage. Die Mröbelmeſſee iſt nach wie vor gut beſucht. Auch auf der Teytilmeſſe herrſcht teilweiſe lebhafter Verkehr, wobei aparte Mode⸗ neuheiten bevorzugt bleiben. Der Beſuch der Techum⸗ ſchen Meſſe dient noch immer vorwiegend der Orten⸗ tierung. Nicht ohne Grund hat man die Dauer der Tech⸗ niſchen Meſſe auf eineinhalb Wochen erweitert. Jede ner⸗ vöſe Ungeduld wäre auch hier unangebracht. Viele Aus⸗ länder warten erfahrungsgemäß mit ihrer Auftragsertei⸗ lung bis zum letzten Tage, weshalb ſich auch ein vor zeitiges Einpacken ſtets als verhängnisvoll erwieſen hat. Vorläufig ſcheint aber die Techniſche Meſſe noch nicht ihren Höhepunkt erreicht zu haben. * Flensburger Dampfercompagnie, Flensburg. „Ocean“ Dampfer AGG.— Dividendenlos. Den zumd 25. 3. einberufenen Hauptverſammlungen der mit der Arbeits, gemeinſchaft verbundenen Geſellſchaften wird vorgeſchlagen, für 1929 keine Dividende zu verteilen(6 v..). Das ſchlechte Ergebnis iſt in der Hauptſache auf die Frachtaus⸗ fülle in der Mexikofahrt zurückzuführen. Da die Lage in Mexiko ſich inzwiſchen gebeſſert hat und auch die Linien⸗ fahrt wieder aufgenommen werden konnte, iſt für das laufende Jahr mit einem beſſeren Ergebnis zu rechnen. » Haufwerke Füſſen⸗Immenſtadt AG. Die Geſamtpro⸗ duktion der beiden Werke konnte während des ganzen Jahres im großen und ganzen bei normaler Arbeitszeit und Belegſchaft, und trotz der ausländiſchen Konkurrenz auch die Umſatzziffern im Export aufrecht erhalten werden. Der Umſatz der beiden Werke betrug 25,5 Mill.. Aus dem nach Abzug von 10,28(10,38) Unkoſten, 0,29(0,43 Zinſen und 0,57(0,45) Mill.„ Abſchreibungen verbleiben⸗ den Reingewinn von 704044/ ſollen bekanntlich 7 v. H. Dividende auf die StA. und 6 v. H. auf die Vorzugsaktien verteilt werden. Aus der Bilanz: 465 (4,65) Bankſchulden, 3,08(2,59) Hanftratten, 0,90(0,28) Roh⸗ ſtoffſchulden, 1,78(1,47) ſonſtige Schulden, andererſeits 9,37 (0,94) Bankſchulden, 3,08(2,59 Hauftratten, 0,90.(0,28) Roh⸗ (0,87) Bankuthaben, 3,00(3,91) Warendebitoren, 0,2(0,40) andere Debitoren, 7,03(6,75) Anlagewerte. Die Ausſichten im neuen Jahre ſeien von einer wirtſchaftlichen Wieder⸗ belebung im In⸗ und Ausland abhängig. * Deutſche Jute⸗Spinnerei und Weberei in Meißen.— Dividendenlos. Das Geſchäftsjahr 1929 ſchließt nach ent⸗ ſpvechenden Abſchreibungen u. Rückſtellungen(i. V. 139 8442 Mark) einſchl. des Vortrages aus dem Vorjahre(25 707% infolge der allgemein ungünſtigen Wirtſchaftslage mit einem Ueberſchuß von nur rd. 37 000(i. V. 248 907)„ ab. Von der Ausſchüttung einer Dividende(i. V. 9 y..) wird abgeſehen. * Neue Aktiengeſellſchaft in Freiburg i. Br. Mit einem Kapital von 160 000% wurde die„Freib er Wohnungs⸗ bau AG., Freiburg i. Br.“ gegründet. Sie verfolgt den Zweck, Bauten jeglicher Art und ihre Finanzierung durch⸗ zuführen, ferner Kouf und Verkauf von Grunoſtücken. Vorſtand iſt Kfm. Armin Panzer in Stuttgart, Pro⸗ kura hot Direktor Albert Wegenaſt in Stuttgart. Die Gründer der Geſellſchaft, die ſämtliche Akien übernommen haben, ſetzen ſich mit einer Ausnahme aus Vertretern Freiburger gewerblicher Unternehmungen zuſammen, die am Bauweſen intexreſſiert ſind. Es handelt ſich im Einzel⸗ nen um: Wayß u. Freytagſche Bau⸗ und Finanzierungs⸗ Gmöß. in Frankfurt o.., Kim. E. Zähringer und Frau, Gipſermeiſter A. Weinmann, Bauunternehmer G. Olbricht, Fa. C. Koſter, Fa. Joh. Laſſen u. Co.(fanitäre Anlagen) Fa. Sibler u. Hellwig(Maler), Schloſſermeiſter J. Lang, Blechnermeiſter Fr. Gugel, Glaſermeiſter A. Stulz und Fa. P. Faller, Sägewerk, ſämtliche aus Freiburg. Den erſten AR. bilden Kfm. E. Zähringer, Kfm. J. A. Rombach, beide in Freiburg, RA. A. Helmling in Frankfurt a. M. und Ra. Dr. H. Dreyfuß in Karlsruhe. Aeber 2 Mill. Dz. Kaliabſatz im Februar Die Abladungen der zum Deutſchen Kaliſyndikat ge⸗ hörenden Kaliwerke im Febr. 1930 betrugen 2 027 106 D. Reinkali gegen 1 446951 Dz. Reinkalt im gleichen Monat des Vorjahres. Die Abladungen in den erſten 10 Monaten (Mai 1920 bis Februar 1930) des laufenden Düugefahres betragen 11 352 858 Dz. Reinkali gegen 10 914 727 Dz. Rein⸗ kali in den erſten 10 Monaten des Düngefahres 192829. In den erſten 2 Monaten des laufenden Kalenderjahres wurden von den Kaliwerken insgeſamt 3 887 251 Dz. Rein⸗ kali gegen 3094 681 Dz. Reinkali in der gleichen Zeit des Vorjahres verſandt. In dieſen Zahlen ſind die Abladungen der Kaliwerke für die Exportläger des Syndikates mit⸗ enthalten. Große Auslands erfolge der deutſchen Flugzeuginduſtrie Die deutſche Flugzeuginduſtrie hat in den letzten Jahren einen beachtenswerten Auſſchwung ihres Exportgeſchäfts zu verzeichnen. Die Ausfuhr fertiger Flugzeuge iſt von nicht ganz einer Million, 1926 auf über 7 Mill.„ im Jahre 1929 geſtiegen. Die Einfuhr hatte dagegen im letzten Jahre nur einen Wert von rund einer Viertelmillion„. Laut Aufzeichnungen der ſtatiſtiſchen Nachweiſe über den Außenhandel ergibt die Entwicklung der Einfuhr und Ausfuhr von Flugzeugen in den letzten pier Jahren fol⸗ gendes Bild: Einfuhr Ausfuhr Stück 1000 Rm. Stſick 1000 Rm. 1920 16 208 14 8³⁰ 1927 12 990 5⁴ 3 987 192 7 282 95 5 830 1929 15 289 150 7 034. Von den im letzten Jahre exportierten 150 Flugzeugen waren 89 Stück für China beſtimmt, 18 Stück für die Ver⸗ einigten Staaten, 11 Stück für Süsdflawien(darunter 10 Stück im Werte von 1,5 Mill./ auf Reparationskonto), 10 Stück für Großbritannien, 9 Stück für die Schweiz, ſe 6 Stück für Oeſterreich, Rumänien und Auſtralten, 4 Stück für Braftlien und je 3 Stück für Rußland und Columbien. Die in vorſtehenden Ziffern nicht enthaltene Ausfuhr von Flugzeugmotoren hat dem Werte nach eine noch grö⸗ ßere Bedeutung als der Export fertiger Flugzeuge. Im letzten Jahre ſind 454 Flugzeugmotoren im Werte von 92 Mill.„ und im Gewicht von 1985 Dz. gusgeführt worden. Rußland war mit 937 Da. oder faſt 50 v. H. der Haupk⸗ abnehmer. Es folgen Seidflawien mit(Repara⸗ tions⸗Sachlieſerungen), die Schweiz mit 10., Schwe⸗ den mit 80 Dz. die Vereinigten Staaten mit 73 Dz. und Japan mit 67 Dz. 0 Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort- 3. März Die Lage erfuhr an der heutigen Börſe gegen geſtern keine Aenderung. Für vereinzelk vergebene Reiſen blieb die Fracht mit 70.0. ab hier bezw. ab Kanal einſchl. Schleppen unverändert. Eine Bergfrachtnotierung ſan nicht ſtatt. Infolge der ganz geringen Nachfrage nach Berg⸗ kahnraum und des ſehr großen Angebots konnte bis jetzt noch keine Tagesmiete erzielt werden. Der Bergſchlepplohn erfuhr mit.20% nach Mannheim keine Aenderung. Ebenso blieb auch der Talſchlepplohn mit—9 F auf dem geſtrigen Satze ſtetzen. 5 7 14 N ee —ñ. ee ————— neren dem doch dies⸗ die tf der nach hreud haft, allen leben aufin⸗ t ge. ſe iſt eſſe Mode⸗ hun- Drien⸗ Tech⸗ ner⸗ Aus⸗ ertei⸗ vor 1 hat. ihren atpro⸗ anzen tszeit rreuz erden. Aus 0,40) eiben⸗ ntlich 17 die 4,65 Roh⸗ 8 0,37 Roh⸗ (0,49) ſichten leder⸗ durch⸗ ücken. Pro⸗ Die mmen etern „ die inzel⸗ ungs⸗ Frau, richt, agen) Lang, d Fa. erſten beide und zügen Ver⸗ er 10 into), 13, je Stück bien. uhr grö⸗ Im n.2 rden. aupk⸗ para⸗ chwe⸗ und därz ſtern blieb iſchl. fand zerg⸗ jetzt lohn ens igen . 1 * 1 Iodes Anzeige Nach langem, schwerem Leiden wurde uns heute unsere liebe Mutter, Tochter, Schwester und Nichte Frau Rosa Kottler geb. Wagner im Alter von 31 Jahren durch den Tod entrissen Mannheim(F 3, 13a), 3. März 1930 In tiefer Trauer: Familie August Wagner Die Beerdigung findet am Donners tag, 6. März, nachmittags 2 Uhr von der Friedhofkapelle aus statt Nelne Praxls befindet sich jetzt in 0 7, 24 5 dgosenh Huge, staatl. geprüfter Dentist Telephon 30072 2 Zwangs versteigerung Donnerstag, den 6. März 1930, nachm. 2 Uhr im Pfandlokal Q 6. 2 im Vollſtreckungswege ſteigern; 1 Schlafzimmer kompl., 2 Büfetts, ein werde ich Zahlung Arbeitstiſch, 1 Grammo andere Möbel. Ferner großer Kaſſenſchrank, 1 Laſtwagen, eine Beton⸗ ſchnellmiſchmaſchine. Mannheim, den Lindenfelſer, gegen bare öffentlich ver⸗ phon. 4 Schreibtiſche und an Ort und Stelle: Ein 3294 4. März 1930. Gerichtsvollzieher⸗Vzb. ZWangs versteigerung Donnerstag, den 6. März 1930, nachm. 2 Uhr werde ich im Pfandloka Zahlung im Vollſtreckungswege ſteigern! 1 Fordwagen(14/8), 2 kompl. Herren⸗ Ammer, 2 Büfetts u. verſchied. Möbel. Mannheim, den Träumer, Gerichtsvollzieher⸗Amtsvz, Qu 6. 2 hier gegen bare öfſentlich ver⸗ 3298 5. März 1930. Am 10. März ds. Is. wird im Rathaus in Mannheim, N 1(Bogen 46/48), eine Annahme⸗ ſtelle für Expreßgut er⸗ öffnet. Annahmezeiten: Werktaas von 9— 12,30 u. von 14,30—19 Uhr, Sonntags geſchloſſen. Die Abfertigung erfolg zu den für den Per⸗ ſonenbahnhof Mann⸗ heim gültigen Tarif⸗ ſätzen. Für die Ueber⸗ führung nach dem Per⸗ ſonenbahnhof wird er⸗ hoben: von—10 kg 5 Rpf. von 1150 kg= 10 Rpf. über 50 kg= 20 Ruf. Nähere Auskunft erteilt Bahn⸗ hof Mannheim. Reichs⸗ bahn⸗Betriebsamt Mannheim. 1985 Lind wird in liebev. Pflege genommen. Zuſchr. unt. S 8 57 an die Geſchſt. B 1014 Filiale Mannheim, und den übrigen Nieder⸗ 1 laſfungen der Dresdner Bank oder bei der Darmſtädter& Nationalbank, Kommanditgeſell⸗ ſchaft auf Aktien in Mannheim und Filiale Lud Mannheimer Multerschulz E. U. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Nr. 107 Grün 8 Bilfinger Aktienge sellschaft, Mannheim Die Aktionäre unſerer Geſellſchaft werden Mannheim, ſtattfindenden ordentlichen General⸗ verſammlung eingeladen. 3304 Tagesordnung: Genehmigung der Vermögens⸗ und Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für 1929 und Gewinnverteilung Entlaſtung des Vorſtandes 1 rates; „Aufſichtsratswahlen; „Satzungsänderungen: 8 4 zu ergänzen durch die Worte:„auf den Inhaber lautend“; 20, ffer 8 erhält folgende Faſſung:„Der Aufſichtsrat bezieht den ihm zugeſicherten Anteil aus dem Jahresgewinn, der nach Berückſichtigung von Ziffer 1 und 2 und nach Ausſchüttung eines Gewinnaneiles von 4% des einbezahlten Grundkapitals an die Stammaktionäre verbleibt. Zur Ausübung des Stimmrechtes in der Generalverſammlung müſſen die Aktien ſpäte⸗ ſtens am Freitag, den 2. Mai 1930 bei der Ge⸗ ſellſchaftskaſſe oder bei der Dresdner Bank, do 2 22 80 wigshafen a. Rh. hinterlegt werden. Mannheim, den 4. März 1930. 15 Für den Auſſichtsrat: Geheimer Baurat Graner, Vorſitzender. R 5, 1. Zimmer 104 Einladung Alf Satzungsgemäßen Generalversammlung auf Mittwoch, den 12. März 1930, abends 6 Uhr im Sgals der Randelskammer Rannnelm, LJ, 2(lagang Breltestraße) Tagesordnung: 1. Tätigkeitsbericht 2. Kaſſenbericht 3. Bericht über bie Ehe⸗ und Sexualberatungsſtelle 4. Eventl. Anträge 5. Verſchiedenes Im Auftrag: Der Vorstand Hassermesser 2000 Geschäftsräume verlegt von F 5, 18 nach S 116 3308 898 Offene Stellen Dierlegende, gacker gesucht. Niedersedlitz Sa. Automaten u ladenstangenaàutomaten, sowie Neuheiten in Automaten Verireler bei höchster Provislon und günstigsten Vertriebsbedingungen Mum-Automaten G. m. b.., nde Hennen, Schoko- Großfabrikation von nud Füllungen. V. 12 H redeg zw., gute Garderobe nicht über 30 Jahre alt Bedingung, geſucht für leichte Reiſetätigkeit tägl. Auszahlung. land, freie Fahrt. bis Donnerstag von 15 7 Reiſetour Pfalz u. Rhein⸗ Vorzuſtellen von Mittwoch bis 17 Uhr Hotel Royal. 82 erren bei hoher Proyviſion, Nechanfker der an ſauberes Ar⸗ beiten gewöhnt. Jofort gesueht. Angebote unt. P G 71 an die Geſchäftsſt. die ſes Blattes. 7831 Aaceheg-Nofierel Berſandſtellen⸗Leiter uſw. überall geſucht. Anleitung, Muſter uſw. koſtenlos. V293 Hilmar Seiffert, Pößneck in Thüringen. FFF Angehende Verkäuferin für Detailgeſchäft der Zigarren⸗Branche, aut hewand., ſofort geſucht. Mögl. m. Bild u. Ref. erbeten. Angeb. unter N I 107 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 1333 Server- Fräulein geſucht. L 4, Nr. 13. — 819 Ein ſauberes, ordentl. welches ſelbſtänd kochen kann, für den Privat⸗ haushalt ſofort geſucht. Nis t, 0 6, 1. 7824 Auſtänd., ſolides Servier fräulein geſucht. Wo, ſagt die Geſchäftsſtelle.* 7844 flottes Serwierfräul. wicht unter 24 Jahren, ſofort geſucht. 27887 Adr. in der Geſchäftsſt. Schulentf. Mädchen f. einige Stunden täg⸗ lich geſucht. Vorzuſtell. von 13—14 Uhr 7745 Böcklinſtraße Nr. 27. Stellen Gesuch — Kaufmann ſucht Stellung. ſchulbildung. eee Perfekt Türkiſch u. Fran⸗ zöſiſch in Wort und Schrift, mit Oberreal⸗ Angebote unter 8 L 50 an die Geſchäfksſtelle dieſes Blattes. -Lehrling *7790 betriehssohlosser auch firm k. Auto, Füh⸗ kerſchein 1 u. 3b, ſucht Stellung. Angeb. unt. 8 X 62 an die Geſchſt. — 811 1 1 Unger Mann Jahre, duchürueker ſucht ſof. irgendw. Be⸗ ſchäftigung. Angeh. er⸗ beten unter 7852 Nr. 18 Hauplpoſtlagernd. Führmann Dhauffeur welcher alle Arbeiten derrichten kann, ſucht Stellung, ganz gleich welcher Art. Zuſchriften erbeten unt. 8 0 53 an die Geſchſt. 77798 Soſſſes, ehrches Serpier fräulein ſucht Stellung in gutem Hauſe übernimmt jede Hausarbeit. 7818 Angebote unt. P B 66 an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes.*7818 dunge unabhängige Madchen“ Stellen besuche Jg., ſtadtkund. Mann, Radfahrer, ſucht Stelle als Ausläufer. Angebote unter 8 N 52 an die Geſchſt. 7792 Junge ehrliotte ral mit beſt. Empfehlungen tigung im Haushalt, Max⸗Jyſefviert. bevorz. Angeb. u. 8 P 54 an die Geſchäftsſt. 97795 JInnge Frau (Wirtstochter ſucht Stellung am Büfett od. 3. Servieren. Angeb. u. N S 120 an die Geſchſt. 27805 2 unabhäng. Frauen ſuchen Büro zu reinig. od. ſonſt. Beſchäftigung. Gartenfeldſtraße 59, 3. Stock rechts. 7786 mmobilten Ansa mit Metzgerei verkaufen. zu in der Zu erfragen 131¹ Geſchäftsſtelle. ſucht ſtundenw. Beſchäf⸗ Erfor⸗ derlich 1 1215 000.—. 1 1 Kinderwagen Gut erh., groß., weiß. 1 Lauftial, Kinderbett m. Matr. 1 Kinderſtühlchen, ſowie elektr. Zimmerl. ovaler Mahagonitiſch mit 3 Armen, preisw. zu verkaufen. 47814 zu verk. Anzuf. v.—6 Strenberſtraße Nr. 28, mittags. L 2, 8. 1 Tr. *7814 27808 Almenſiedlung. —— Masa dk-Iasgacdand Großsbrauerei such kur bürgerliche Lokale per sofort oder später füchfige, Kaufions äh. Wirisleuſe. Tauschwohnung von—3 Zimmern er- forderlich. Angebote unter S M 51 an die Geschäftsstelle dieses Blattes. 1 Billig zu vermiefen i Näheres Telephon 283915 bas thaus! prima Geſch., f. Metzger ſehr geeign., bald be⸗ ziehb., zu verp. Erford. Kaut. 45000„4. Ang. u. N R 119 an d. Geſch. 27806 Hauskauf! Suche in der Qſtſtadt oder am Ring Etagenhaus b. gr. Anzahl zu kauf. Angeb. unt. GB 35 an die Geſchäftsſt Haus i. ſchön. Wohnlage mit per 1. 5. 30 beziehbarer 4 Zimmer⸗Wohng. Bad bei 15 Mille Anzahlg. zn kaufen geſucht. An⸗ gebote unt. N Q 118 an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes. 7807 Automarkt Chuser 52 Limousine zu verkaufen. 1847 Angebote unt. 8042 an d. Geſchäfts ſt. d. Bl. Ehefrau ſucht für halbe Tage (ev. ganze Tage] Be⸗ ſchäftigung in Büro od. Laden. Gute Zeuaniſſe vorhanden. 7829 Angebote unt. 1 F 70 an die Geſchäftsſt. die⸗ Fürd- Limousine faſt neu zu verkaufen. Angebote unt 8 043 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 1649 Planken laosg Büroräume, geeignet für Atelier, Photo⸗ graph etc, ev, m. Wohn. ſof. z. verm. Tel 425 18 Zwei Büroräume im Zentrum der Stadt zu vermieten. Auskunft erteilt Telephon Nr. 415 89. 7880 hiermit zu der am 5. Mai 1930, nachm. 3 Uhr n Geſchäftsgebäude der Dresdner Bank, Filtale das Geſchäftsjahr ind des Aufſichts⸗ Ehe- u. Sexualberatungsstelle— sten Freitag 5 /:% Uhr ev. getrennt. zu verm. Näh. A 3, 1 855 nachm. 7 für Kleinwagen(Dixt, [Hanomag, B. M..) ſofort zu vermieten. 10 für Perſonenauto, ſofort zu vermieten. 7855 Näheres H 3, 12, Laden. A KKarollen, ge. Koro 5 Gemüse-E Gem. Jem Spinat Pfifferlinge Tomalenpür Rollmops, Ige. ganze Keroflen 2 Pfd. D. 70 Jge. Erbsen, miſtelfein 2 Pfd.-D. 85 23 Junge Erbsen, feln 2 Pfd.-D..30,.10 Lelziger Allerlei miſtelf. 21d-D. 1 Roſe Rüben Ige. Scinilbohnen 2 Pfd. Bralheringe als des feuere Winlergemũse. Junge Wadd geschnien 2 Pfd. D. 48 e Junge Breckbohnen , exlr klein 2 Pfd. D..10 5 rbsen 2 Pfd.-D. 88 Brechispergel, mittel e Aprikosen use Konsum 2Pfd.-D. 80 Kirschen rof m. Stein 2 Pfund- Dose 60 0 Pfirsiche zur Bowle 2 Pfund- Dose 605 Ochsenmaulsglef Pfund. Dose.30 Essig- Qurken 2 Pfund Dose 25%[Oelsardinen D. 60, 38 Feſtheringe. Tomaſen Süß büdclinge Pfund 23 J, 8. Pfund-Kisle.2 Vollheringe 100 Sfück.30 Blsmardeheringe Llter-Dose 80 I. Lller-Dose 75 Dön. Schwelzerkdse 1 Braune Bohnen Elerspagheiſ Sslegurken 3 20 Kals.-Kirschen, ro! 0. FI Edemer Kse, vollfelt Pfund.20 Pfund 23 2 Pfund.05 Nur gute Qualitäten in strammen Füllungen Jem.-Erbsen m. Keroſten 2 D. 33 3 Jge Schnitt. Jge. Erbsen m. Karoſten 2. D. 75 3 milldohnen, fodenfr. 26D. 80 3 2 pfd. D. 933 Jge. Prinzeßbohnen miltelf. 2.85 2 Pfd. D. 60 longenspargel, dünn 2 Pfd.-D..40 Sfangensparg el, sterk 2 Pfd.-D..10 2 Pfd.- D..80 2 Pfund. Dose.50 2 Pfd.-D..10 eln 2 fr D..50 2 Pfd.. D..40 2 Pfd.-Dose 83 Pd Dose 30 2 Dosen 75 Dose 60 8 Pfund 1. 10 Suck 25 Versuchen Sie unseren frisch 8 gebrannten und Wohlsdimeckenden Tee. Worenhaus Kaffee D 1 u. Paradeplatz: B ii r o Magazin Klein. Lagerraum m, el. Licht zu vermiet. B92 S 6. 43, 1 Tr. Barrage per Näh. Heiß, 8 3. 1, Telephon 207 18. 1361 Garage 4 Zinner u. Zubeh., Neubau, zu vermieten. Meerwieſen⸗ ſtraße 31. Tel. 234 49. Gramlich, Waldpark⸗ damm 1. B 1016 Beſchlagnahmefreie 3 Ammer-Wornung mit Bad u. Manſarde in Neubau Neckarſtadt abzugeb. Uebern. eines neuen Herrenz. Miete 91 /. Ang. unt. T K 74 an die Geſchſt. 7884 81 Mentere, helle Lagerräume; sowie überdachter Hof. mit Toreinfahrt und elektr. Lieht zu verm. Eichendorffstr. 40, Laden. 8 Zimmer-Wohnung beſchlagnahmefrei, in ſchönſter Wohn⸗ ab 1. April zu verm. er Neingärtenstr. 15 part. Schöne Lummer und Küche in Neckarau Näheres lage am Waſſerturm, per 1. April ſehr preis⸗ wert zu vermieten. Die Wohnung iſt in vorzüglichem Zuſtand, neu hergerichtet und alle erforderlichen Nebenräume vorhanden. Anfrag. ſebesstraſe 29, J. Stock, fef. fr. 200 95 Anruf—3 Uhr. 3080 Neubau, Waldvark, an verm. Angebote unter lagernd. Beſchlaanahmefreie 1 Zimmer u. Küche kinderloſ. Ehepaar zu M K 100 hauptpoſt⸗ 7788 5 Zimmer- Wohnung mit Manſarde, Bad, Zubehör, Richard⸗Wagner⸗ craße, per 1. 4. 80 zu vermieten. Näheres: mit el. Licht, an nur N Schmieg, Richard⸗Wagnerſtraße 20 beſſ. Leute zu vermiet. 47838 Telephon 434 98. B91 L. 13. 7. 1 Tr. 2 lere Zimmer B99 5 Zimmer-Wohnung mit Zubehör P 7, am Waſſerturm, 1 Treppe, beſte Wohn⸗ u. Geſchäftslage zu vermieten. 2678 Schmieg, Nichard⸗Wagnerſtraße 26. Oststadt-Filla broß. leeres Zimmer auch a. Büro zu verm. (Elektr. vorh.) Dammſtraße 23, 2 Tr., Tel. 518 00. 7835 Licht u. Tel. Sehr schän möbl. Wohn- u. Schlafzimmer mit Bad⸗ u. Teleph.⸗Benützg. an ſol. Herrn zu vermieten. Adreſſe in der Geſchäftsſt. B1017 Mansarden- Zimmer zu vermiet. Lindenhof, Pfalzplatz 1, IV. Großes, leeres 7777 g Zimmer) u. zſtöckig. mit Küchenbenütz. p. 1. Mändelsicherg hochverzinsllehe Kapitalantage April zu verm. Schwet⸗ zingerſtr. 106 a. I. Iks. 7787 2 puf mönl. Ammer und alleinige Küche zu vermiet. 17238/51003 Näheres in der Ge⸗ ſchäftsſtelle. Leeres Zimmer mit Küchenbenützg. zu vermieten. Karl⸗Benz⸗ ſtraße 28. II. I. 31012 J 7, 20, flau 1 groß. Zimmer an ſol. Herrn, 1 kl. Zimmer an Hamburg& Mannheim, L. 4, 1 auf Feingoldbasis bilden Goldpfandbriefe erster deutscher Hypothekenbanken Efekkiewerzinsung 8 ½ is 11% Goldmarkhypotheken auf la Mannheimer und auswärtigen Grundbesitz EHekliwerzinzung 9 ½ his 12%, Kostenlose Beratung in allen Geldangelegenheiten. 3481 Co., Bankkommisslonsgeschaft Telephon 261 76 ſol. Frl., getrennt, mbl. zu vermieten. B975 Schön möbl. Zimmer zu vermieten. Käfer⸗ talerſtr. 56, 3. St. rechts B970 Vermietungen but mäbl. Zimmer mit 1 od. 2 Betten. el. Licht zu verm. Damm⸗ ſtraße 23, 2 Tr., Tel.⸗ Nr. 518 00. 7856 but mähl. Zimmer el.., Schreibt. in aut. Für Ehepaar, auch mit Kind,—2 vollſt. u. be⸗ haglich möblierte Zimmer Haufe zu verm. 7287 mit Küchenbenützung Walbparkſtraße 19, pt. in gutem Hauſe, auf 15. April oder ſpäter Nähe Hauptbahnhof! Schön möbl. Zimmer (el, Licht, Schreibt.) in ruh. Lage ſof, zu verm. Zu erfragen 7813 Heinrich Lanzſtr. 30, pt. F g. 1. 2 Treppen: Gut möbliert. Zimmer ſofort zu verm. preisw. zu vermieten. Jungbuſchſtr. 13, 3 Tr. Anzuſ. zw. 12—14 Uhr. 7794 Schön möhl. Zimmer el. Licht u. gut. Penſ. zu verm. K 1. 10, 2 Tr. (Breiteſtr.) 7780 Zinner leer od. ſchön möbl., p. ſof. od. ſpät. zu verm. Lindenhofſtr. 45. 3. St. 7822 Möhtiertes Zimmer ſofort zu verm. 7827 Schey, 0 5, 14, Kl. Aufgang Hof rechts. Ein möbl. Zimmer an berufstätigen Herrn ſofort billig zu verm. Augartenſtraße Nr. 83. Kern Mult Tu feles erneuerp. 1. Dein Metall⸗ Holzbett 2. Deine Matratzen oder art. links. 7804] 3. Deine Matr Schon. . 5 19 1. Schön ha f Dein Federbett möbl. lab. Unmer 6. Dein Federkiſſen mit elektr. Licht, ſep. 7. Deinen Schrank Eingang ſofort zu verm. 8. Deine Steppdecken 7848 Q 3. 5, 3 Tr. 9. Deine Bettwäſche 10. Deine Schlafdecken uſw. uſw, uſw. Schon von: S555 Teak Aachenrate lederberger H 7, 26 Das beliebte Spezial⸗ geſchäft für Betten und Bettwaren. Jeder Kunde K 3, 13 3 Tr.., am Ring gut möbl.., el. Licht, ſ. z. v. 1019 Lüke dalalgele ſoſort zu vermiet. 7854 K 4, 21, 3 Tr. Oststadt: Wohn- und Schlafzimmer fein möhl., in ruh. Hauſe, 1 Tr., mit el. Licht, Hübsch mäbl. Zim. Schreibtiſch, an berufstät. beff., ruhig. Herrn zu ſes Blattes. 7820 vermieten. Adreſſe! Telephon 276 27. 7850 zu herm. L 4, 10, 1 Tr. ¹³ erhält ein prakt. Geſchenk 17856 Gebrauchtes Ton ae dunkel, Eiche gebeizt preiswert abzugeben. aabötager Fl. elle 7, 6 81 tabel! Habe zirka 300 Stück amerik. Leghorn und Barnefelder, aus Hochleiſtungszucht. 8 u. 14 Tage alte Kücken zu verkaufen. Preis: R..— u..20. Bei Abnahme von 50 Stck. u. mehr 90 Pfg. bezw. .10. Garantiert geſund u. kräftig. Daſelbſt noch eine Glucke mit 9 Jun⸗ gen, 8 Tage a. Martin Mayer, Sandhofen, Bartholomäusſtr. Nr. (Teleph. 64) 7803 Geldberkenr Aufwertungshppotheg von 3800 4 mit 1200 Nachlaß zu verkaufen. Angebote unt. 8 LN 68 an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes. 27812 Nterkich Meine Privat-Kurse in Stene graphie und Maſchiuenſchreiben begſunen am 10. März Tages⸗ und Abendkurſe. Mäßtges Honorar. Kürzeſte Ausbildungszeit. Erſte Referenzen, Erfolg garantiert. Spezial-Kurse zur Weiterbildung auch für Schitler, die nicht bei mit gelernt haben. Privat- Institut WEIS, Bismarckplatz 18. Telephon 4403 3306 l, Morgen Donnerstag, den 6. und Freitag den 7. März bs Is, jeweils abends ½8 Uhr er⸗ öffnen wir im Gymnaſtum bei der Kunſthalle neue Anfängerkurse in Reichskurzschrift für Damen und Herren. Anmeldung daſelbſt oder beim I. Vorſitzenden. Ratenzahlung! Gründl. Ausbildung 3254 Lehrerverband für deutſche Einheitskurzſchrift: Meiß, Profeſſor. M. Kohler, Hptl., 1. Borſitzender, Meßplatz 2. Sämtliche 5* 7 Bürbarheften eig. bei kleinen Melſtern übernimmt zuverläſſig. Kaufmann. Angebh unt. S Q 55 an die Geſchſt. Sprachunterricht in Engfiseh und Französisch Schön mähl. Zimmes Verlangen Sie unver⸗ ſofort zu vermieten. 1020 M 4. 8, 2. St. bindl. Vertreterbeſuch! 99 für 2 Fortgeſchrittene wöchentl. einmal in Neu⸗ Oſtheim, mögl. vormittags geſucht. Lehrkraft mit Auslandspraxis bevorzugt. Gefl. Preisangebote unt. N E 117 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 778g . l Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 8 Märg 5.— 33 FFFFFCCCCCCTCCC00TTT0T0 National-fheater Mannheim. 55 i ̃ 5 ee I Mittwoch, den 5. März 1930 55 5 N 1 1 8 5 8 885 i 75 5 857085 00 a 0 Für die Theate ie Volksbühne 6 5 5 g e 5 9 8 85 8 * Heuie leizter Tag! Die Lustspielkanonen Ei deli o Oper on Beet 8 Nur noch heufe und morgen! 5 8 Ir, Riebard Kl. 0 2 2 Anny Ondra/ Dina Graſla lanuueuduge: Nichiascl Sadie g e, ere. e u ge Haulig Andre Reanns/ Paul Morgan/ Jul. Falkenstein in 2 Grohlustspielen: sündig und süß und Fräulein Lausbub Beginn: 3,.30, 8 Uhr singt und spielt mit Werner Füfferer und Marie Solveg in Ich glaub“ nie mehr an eine Frau Ein deutscher Sprech- und Gesangsfilm! Heute die 50. Aufführung dieses erfolgreichen Ton- Großfilms Beginn: 3,.40,.30.30 Uhr f Wölke Fernspr. 21624 Freitag, 7. März, 8 Uhr abends Nur. Tag e Ab heufe NMiiftwoch in Erstaufführung ftir Nannen 885 5 t 5 l Ii 5 Sensationen— Spannung— Tempo——— Humor— Heiterkeit! 5 5 Der König der im 2. Teil: Der Unvergleichliche 5 ee f 0 goes 55 8249 mit großem Programm aber die tollen Späüsse, die die EDNIVE SUN. N 7 beiden lustigen Vagabunden e Aschermittwoch 2 U„loge Mapertol' Ju 7. Kaler-Herings-Essen Bassin zum Geldbeutelwäschen steht zur Verkügung! dem grossen Uessefonsfn e 5 und 5 3764 auf der Bühne vollführen 4 1 Mal EPARTUs 0 Dazu ein großes Heute Mittwoch f Ilustspiel-Doppeiprogramm f Heute mittag 2. 30 u. 5. 10 Uhr eine große Kindervorstellung mit demselben Programm zu halben Preisen Einlaß 2 Uhr VVorz ugs Karien Große Katervergiftung Für gut und sicher wirkende Gifte ist getorgt. 8 Abschiedskonzert der Wiener Schrammeln Hausverwaltungen haben Gültigkeit! Antang:.30, 5,10,.20,.10 Un übernimmt älterer, gewiſſenhafter Bauführer, 8 der ſchon in ſeinen früheren Stellungen die Palast Th Sater fürs Geſchäft verwaltete, gegen mäßige Vergütung. Schriftl. Angebote unt. 8 K 49 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 7785 Eddie Polo als Tauch- u. Entfesselungs- Künstler, Kletterede, Kettensprenger— als Artist u. Sen- sationsheld mit neuen gefährlichen Abenteuern — so, wie wir ihn lieben. .30 822³2 Anfangszeiten: 8 Uhr Jennüg 14.— 8. Mar Kaige bombau. Held-TLolterle 16793 Gew. u. 1 Prümle RIA. 225 000 1100000 diode gut wäbſane anne daß fenen en NIifl Woch, den 12. md Donnerstag den 15. März 1930 Mohllaligkeiks-Veranskalfung im allen Sälen. D 2, 6 (Hähe Heidelbergerſtraße) 5302 in nur guter Cage von Heſchäftsmann gekorkt as. sucht. Kingebote m Preisangabe ſind zu richten unter K M 3210 an Annoncen-Frenz, P 3, 13 Freundl. möbl. Limmer Ab heute die prachtvolle Erstaufführung! Das eee das süßeste eee E e G Tombola, Krabbelsadk el 1 ſion, 1 8 8 sack eic. S 5 j„ſepar. 1 5 n 75 000 8 Saalöffnung 3 Uhr 8 ade e Lee een b e. 5 2 1 75 d * 25000 Ein Garlentraum aus Kreidolfs Märchenbildern ig Gel elt nelle Diele Walt. Nachmittags 5 Uhr: 5. 10000 Ein Wintermärchen in Ilchbildern sunhe. fausebe 4 Zimmer-Wohnung 2 Zimmer- Woran mögl. Schwetzingernenſt zWel Zimmer und Küche Angebote unt. P B 69 an die Geſchäftsſt. 5155 An Serinne der chu Ahrug 1ahlber. Los e zu 3 and taste 40 Pig. Stürmer 741 Text Ernst Kreidolf- Musik Max Kämpfert Märchenerzählerin: Elisabeth Helfferich Geigen und Schellen: In ka von Linprun und ihre Schüler Eintritt RM 1. und RM.50 Abends 7½ Uhr: sgeh ih; — , 111 f mere Egt deutsche Butter! 1 Eine ungarische Bäuerin, bekleidet mit sieben Unterröcken, wandert in Amerika eln. In der kostbarsten Seidenrobe der Millionärin sehen wir sie in den letzten Bildern. Dazwischen liegt eine Handlung voller Tempo und Spannung. Eine Sensation bilden unsere Varieté-Tonfilme, die in Erstaufführung nur bei uns zu sehen sind. Se schen unadi mäören die besten Bühnenkünstler der Welt im Tonfilm Als 1. bringen wir Carusos berühmten Kapellmeister H. Cõgal und seine Gigolos Gesang 99881 Fange Konzert keinste Allgäuer krische Gutsbutter 190 kelnste Hessische 200 hochf. Friesländer 210 hochf. dänische 220 Zum Butterbrödl, f 1, 14, üher Pollzel wache. 1359 Heute ab 5 Uhr f. Hausmacher. Pf. 80 Täglloh frischer, selbstangefertig. Ochsenmaulsalat, Pf. 60 Fs. Flelschsalat. Pf..40 Metzgerei Mels §.1 eh. Lanzstr. 5 ſroßzes Fischessen D 3, 6, Tel. 308 65 1368 dchachpariner zu einem Spielabend wöchentlich im eig. Heim Ang u. NN 115 a. d. Gſchſt. 1010 2 Fräuleins (Weißzeug⸗ u. Kleider⸗ näherinnen)] ſuchen noch einige Kunden in und auß. d. Hauſe(2% u. 3 Mk. pro Tag]: nehmen auch Flickarbeit an. An⸗ gebote unt. T H 72 an die Geſchäftsſt. Heule 180 geſucht von Dame, 40 J a. Karten bei Heckel, O 3, 10, Kaufhaus Hirschland, Sillib Nachf., Q 2, 18, Futterer, Schwetzingerstr. 101 und an der Tageskasse in der Harmonie. 3078 Schön mad. Einrichtung Speiſezimmer, Schlafzimmer, Tochterzimmer, Herrenz., Betten, Schränke, Waſchtiſche u. and., prachtwolle Gelegenheitskäufe im Auftrag zu ſehr billigen Bed. abzugeben bei“ * 7851 Zimmermann, N 4. 20. Tpaten Helles, ahmen Lopes. Latten ab Standort Mannheim zu verkaufen. Näheres Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 83⁰² Lauſend größere, guterhaltene Kisten Wert zu verkaufen. 3300 weit unter Garbäty⸗ Zigaretteufabrik, Niederlage Mannh., H 7. 20. Zu verkaufen: 7810 Sehr gut erhalt. kleiner 1 a f E f dunkler 1305 1, vollttändigen Bett. Bücherschrank . 85 em breit weg. Platz⸗ Elegantes, ſchwarzes mangel, zu verkaufen. Crepe⸗Satin⸗ Angeb. unt. M O 191 an die Geſchäftsſt. dſs. Bl. Herrenzimmep tisch (rund, 85 em Durchm.) mit 3 dazu paſſ. Rohr⸗ ſtühlen, dunk., faſt neu. billig zu verkaufen. An⸗ gebote unt. M N 190 an Nbendkkeid 42er Figur, neu billig zu verkaufen. B1005 Adr. in der Geſchäftsſt. Das le r l m. Backofen(J. u..) bill. zu verk. Stefanien⸗ 57862 die Geſchäftsſtelle dieſes ufer 18. 1 Tr. links. Blattes erbeten. 1307 57606. N Miet- Gesuche —4 Zimmerwohnung mit Friedensmiete, von Ehepaar, ohne Kinder, geſucht: ey. im Tauſch mit elegant. 8 Zimmer⸗ Wohnuna mit Heizg. d. beſt. Lage. Miete 200% Angeb. u. M W 199 an die Geſchäftsſt. 57608 Geſucht: Geräumige 3 Zimmer⸗ Wohnung mit Bad u. Zubehör, ruh. Mieter, keine Kinder.* 7845 Geboten: 4 Zimmerwohnung mit Manſ., Bad u. Zubeh. Gefl. Angebote unter P Q 80 an die Geſchſt. Möbliertes Zimmer geſucht, kl., einf., ſaub., mit od. ohne Verpfleg. Angeb. mit Preis un⸗ ter Q B 81 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. Bggg Möbliertes Zimmer von jag. Mann ſof. ge⸗ ſucht. Angeb. m. Preis u. T M 76 an die Geſch. *7840 Hauptlehrer ſucht —6 Zimmerwohnung Angeb. u. P& 65 an die Geſchäftsſt, 7816 Schöne, ſonnige 3 Zimmer-Wohnung mit Bad von 2 erw. Perſon. geſucht. Wohn⸗ berecht. vorhand. Miete wird vorausbez. Angeb. erb. unter T N 77 an die Geſchäftsſt. 7842 1 Ammer und Küche ab 15. März v. kinder⸗ loſem Ehepaar in ruh. Hauſe geſucht. Dringl.⸗ Karte vorhanden. An⸗ gebote unt. 8 R 56 an die Geſchäftsſt. 7797 Für drei Monate ab 1. April ſucht alleinſt. ruh. Dame 7784 12 levent. 3) möhl. Zimmer mit Bad⸗, Tel.⸗ und Küchenbenütz. Billiaſte Angebote unt. 8 J 48 au die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes erbeten. gut möbl. Zimmer mit Teleph., Bad, mög⸗ lichſt Zentralhz., Bahn⸗ hofsnähe, von ſeriöſem Herrn per 1. April ge⸗ ſucht. Ang. unt. T P 79 an die Geſchſt. B1021 T J 73 an die Geſchſt. Leeres Zimmer von ärt. Herrn geſucht. Angeb. u. 8 2 64 au 3 Die verzauberte Blume ſes Blattes. 7828 0 erfragen 28 Alle Lofterle- Elnnehmer Ein Märchenspiel von Ernst Kreidolf— Musik von Lue Bal mer In Szene Ig, kinderloſes Ehe⸗ D 5, 3, bei Zibp 5 gesetzt von Dr. Gustav Jacob— Tünze: Ursula Back— Musik. Leitung: paar ſucht 7839 3 u. Verkaufsstellen Jula Kaufmann und Heinz Mayer— Mitwirkung des Philh Orchesters 1 Zimmer 1 Lüche 3 Zimmer-Wohnung 8420 Leitung Hans Leger Gesang: Toni Boehringer, Leni Dörsam., Kar! f„ 5 8 Bernhard, Theodor Gaulr app Sprecherin: EIAsabeth Helfferich im Stadtzentrum per gon Beamtenfamilie Ehrt deutsche Arbeit! Eintritt RM 2. und R* 1. 4. 30. Angeb. unter g erwachſ. Perſonen zu mieten gesucht. Angeb. unter T D 68 an die Geſchäftsſt. 150 die Geſchäftsſt. 7815 ſes Blattes. Aul Wunsch Zahlungserleichterung! decken. Große Anzahl Alabünmer Taue Birke und Eiche, mit Rösten, Schoner. Woll- oder Capokmatratzen bek ann billig abzugeben Binzenhöfer Möbelgeschäft Augarlenstraße 38% — 84¹8 — Ausschneiden Gutschein Gültig nur bis zum 15. 3. 30. Gegen A gabe dieses verabfolgen die unten 1 führten Verkaufsstelſen: 7 Stück Rennopi sprudelnde stärkend u. erfrischend) Aale halber nur Mk. 1. Außerdem 1 Probefſaschchen phfum u 1 Reise. e 19 15 Sclfen Renner Mittelstr. 59. Meerfeldstr. 39, Secken- heimer-Str. 32. Feudenheim, Hauptstr. 59 Fichtennadelbäder pin ven · 88 8594. 9 182 % 7 4* 8 — 1111