Außenwelt abgeſchloſſen, und alle Verſuche, 1 4. 1 4 Bruttoregiſtertonnen. kehr Aman Ullahs monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt Re durch die Poſt ohne Zuftellgebühr RM. g. 10 Pfg.— Abholſtellen: Einzelverka Waldhofſtraße 6, Sch W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe Beilagen: Montag: Sport der N. M. Z., Dienslag wechselnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung wöchentlich 12 mal wetzinger straße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Pe Hauptſtraße 63, Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 4 6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Abreſſe: Nemazeit Mannheim we Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung. 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Tauſende ſind vollkommen von der ihnen Hilfe zu bringen, ſind bisher vollkommen fehl⸗ geſchlagen. Vielfach ſind ſogar die Helfer ſelbſt in ſchwerſte Lebensgefahr geraten, und an einigen Plätzen iſt eine Anzahl von ihnen auch ertrunken. In Moiſſac, ungefähr 70 Kilometer nordweſtlich von Töulvuſe am Fluſſe Tarn gelegen, hat die Ueberſchwemmungskataſtrophe beſonders ſchwer ge⸗ wfltet und dort ſind zum mindeſten hundert Er⸗ trunkene zu beklagen. Die Haupturſache des Un⸗ glücks iſt ein Deichbruch, der die unteren Teile Her Stadt vollkommen unter Waſſer ſetzte. Bisher konnten außer einigen Leichen von Einwohnern des Ortes auch die Leichen von ſechs Soldaten uud einem Offizier geborgen werden, die verſuchten, während des Deichbruches Hilfe zu bringen. Ueberall werden in aller Eile herbei⸗ beorderte Abteilungen von Soldaten und Marine Lingeſetzt, doch müſſen ſie vielfach tatenlos ver⸗ harren. g In einigen überſchwemmten Gegenden ſitzen die Bewohner ganzer Ortſchaften auf den Dächern ihrer Häuſer und rufen nach Hilfe. Doch iſt es nicht möglich, durch das reißende Waſſer bis zu ihnen vorzudringen. Nach Berichten aus ver⸗ ſchiedenen Teilen des Ueberſchwemmungsgebietes ſteht das Waſſer an einigen Stellen bis zu zehn Meter. Deutſcher Dampfer im Nebel geſtrandet Toelegraphiſche Meldung e London, 3. März.(United Preß.) Auf Grund gelaufen iſt der deutſche Dampfer „Erik Larſen“ aus Roſtock während eines dich⸗ ten Nebels in der Nähe des Leuchtturmes von Dungeneß lam Oſtausgang des engliſchen Kanals). Ein Schlepper aus Dover und zwei Rettungsboote halten ſich in der Nähe des Dampfers auf, um Hilfe leiſten zu können. Die Mannſchaft des Schiffes, das feſt aufſitzt, weigert ſich, von Bord zu gehen, da keine direkte Gefahr beſteht. Bei Einſetzen der nächſten Flut ſoll mit dem Verſuch, das Schiff abzuſchleppen, begonnen werden. Der Dampfer„Erik Larſen“, der im Jahre 1896 erbaut wurde, beſitzt einen Rauminhalt von 2730 Brand eines Flugzengdepots— Waſſermangel — Newyork, 5. März. In Atlanta, im Staate Georgien iſt ein großer Flugzeugſchuppen mit den darin untergebrachten 20 Aexoplanen durch Brand bernichtet worden. Der Brand konnte raſch einen größeren Umfang annehmen, da die Fernſprech⸗ Anlage verſagte und beim verſpäteten Eintreffen der Feuerwehr dieſe feſtſtellte, daß uicht genügend Waſſer in der Umgebung des Flugplatzes zu be⸗ ſchaffen war. g Zwei Filmoperateure verbrannt — Rom, 5. März. In einer kleinen Ortſchaft in der Nähe von Chieti geriet während einer Filmvor⸗ ſtellung der Film in Brand. Von den vier in der Projektionskabine anweſenden Perſonen konnten nur zwei mit ſchweren Brandwunden gerettet werden, die beiden anderen ſind verbrannt. * Keine Rückkehr Aman⸗Ullahs nach Afghaniſtan. Wie die Londoner afghaniſche Geſandtſchaft mitteilt, entbehren Meldungen von einer bevorſtehenden Rück⸗ nach Afghaniſtan jeder Be⸗ gründung. Es gebe gegenwärtig in Afghaniſtan keine Bewegung, die eine Rückkehr Aman Ullahs begün⸗ tige. Der Kanzler bei Hindenburg Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 5. Der Reichspräſident hat heute vormittag den Reichskanzler empfangen, um ſich über die Lage Bericht erſtatten zu laſſen. Das Kabinett iſt, wie vorgeſehen, um elf Uhr zuſammengetreten und hat die Beratungen fortgeſetzt. Sie drehen ſich bekannt⸗ lich um den Vermittlungsvorſchlag des Reichs⸗ finanzminiſters, der darauf hinausläuft, daß dem noch umſtrittenen 100 Millionen Reſtbetrag für die Arbeitsloſenverſicherung ein Teil durch eine weitere Beitragserhöhung und durch einen Rückgriff auf die Reſerven des Induſtrieobligationenfonds gedeckt werden ſollen. März Ueber die Millionen reſerven der Bank für deutſche Induſtrieobligationen weiß die„B..“ mitzuteilen: Die Obligationsbank, deren Aufgabe es iſt, die der Induſtrie vom Dawesplan auferlegten Laſten einzutreiben und an den Reparationsagenten wei⸗ terzuleiten und bei der Krupp von Bohlen ⸗ Halbach den Vorſitz im Aufſichtsrat führt, hat in den fünf Jahren ihres Beſtehens als Sicherheit gegen Zwiſchenfälle umfangreiche Reſerven ange⸗ ſammelt, die in Form einer jährlichen Zuſchlags⸗ zahlung von 10 Prozent aufgebracht wurden. Der letzte Geſchäftsbericht wies allein derartige Siche⸗ rungsreſerven mit 677 Millionen auf, und man kann annehmen, daß inzwiſchen dieſer Betrag weſentlich größer geworden iſt. Da nach dem Inkrafttreten des Moungplans die Funktionen der Bank für Induſtrieobligationen automatiſch aufhören würden, war bereits mehrfach die Frage diskuliert worden, was mit dieſen Millio⸗ nenbeträgen geſchehen ſoll. Das Reich glaubte min⸗ Alarmbereitf Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. März. Ueber die für morgen geplanten Vorſichtsmaß⸗ regeln der Polizei wird von der„B..“ noch folgen⸗ des mitgeteilt: Schon vom frühen Morgen an wird eine Beſetzung der Straßen erfolgen, in denen man kommuniſtiſche Demonſtrationen erwartet. Es wer⸗ den ferner überall Bereitſchaften zur Stelle ſein, um eingreifen wenn dieſe Demonſtrationen irgendwie aggreſſiven Charakter annehmen ſollten. Nach den bisher von Munde zu Munde verbreiteten Parolen iſt die ſchenmengen ſchön für den Vormittag geplant. Iuns⸗ beſondere ſollen die Stempelſtellen der Er⸗ werbsloſen morgen ſehr pünktlich beſucht wer⸗ den, um dort Maſſenanſammlungen zu inſzenieren. Außerdem ſollen an anderen geeigneten Orten, wie 3. B. in den Obdachloſenaſy len, die dorthen kommenden Perſonen um ſo den Stamm zu bilden für weitere Anſammlungen und evtl. Züge. Die für den Nachmittag geplanten Ver⸗ ſuche, die Arbeiterſchaft zur Arbeitseinſtel⸗ lung nach ſiebenſtün diger Arbeitszeit zu veranlaſſen, ſollen von der Straße aus möglichſt durch Maſſenanſammlungen unterſtützt werden. Demonſtrationen in Sachſen Telegraphiſche Meldung zu können, Zuſammenrottung größerer Men⸗ vereinigt werden, Dresden, 5. März. In der kommuniſtiſchen Preſſe wird für den 6. und 13. März und die dazwiſchen liegende Zeit zu Demon⸗ ſtrationen und ſogenannten Hungermärſchen auf⸗ gefordert. Nach zahlreichen Vorgängen in der letzten Zeit iſt mit Gewalttätigkeiten gegen Perſonen und ſonſtigen ſtrafbaren Handlungen hierbei zu rechnen. Das Miniſterium des Innern hat daher für die Zeit vom 6. bis 14. März alle Verſammlungen, Umzüge und ſonſtige demonſtrative Veranſtaltungen unter freiem Himmel verboten. von deſtens teilweiſe Anſpruch auf dieſe Reſerven anmel⸗ den zu müſſen, während die Wirtſchaft betont, daß ſie lediglich aus den ihr auferlegten Laſten ſtammen und deshalb in irgend einer Weiſe au die Aufbrin⸗ ger zurückfallen müßten. Der Plan des Reichskabi⸗ netts, einen Teil der Reſerven zur Sanierung des Etats heranzuziehen, würde dieſe Frage zu⸗ gunſten des Reiches präjudizieren. Allerdings könn⸗ ten Handel, Juduſtrie und Gewerbe darauf hinwei⸗ ſen, daß ſie bei ihrer Zuſtimmung zu dem Plan dem Reich ein beſonderes Opfer darbringen. Verſtändigung im Kabinett Drahtbericht Berliner Büros Berlin, 5. März. Im Reichskabinett, das gegen 3 Uhr ſeine Sitzung beendet hatte, iſt eine Verſtändigung erreicht worden. Die Beratungen über die Deckungsvorlage haben zu einem Einvernehmen geführt, ſo daß der Haushaltsplan für 1930 zugleich mit den Deckungs⸗ vorlagen nunmehr dem Reichsrat zugeleitet werden kann Wie verlautet, hat man ſich auf der Baſis des neuen Kompromißvorſchlages Molden hauers zuſammengefunden. Die Frak⸗ tionen des Zentrums und der Sozialdemokraten, die heute nachmittag im Reichstag zuſammentreten, wer⸗ den dann bereits Stellung zum Kompromiß nehmen Die übrigen Fraktionen ſind für morgen einberufen worden. unſeres Dr. Man nimmt in parlamentariſchen Kreiſen an, daß, wenn auch die Zuſttmmung der Fraktionen zu den Vorſchlägen der Regierung noch ausſteht, dennoch die zweite Popungdebatte ohne Schwierigkeiten mor⸗ gen beginnen kann. aft in Berlin Die Arbeitsloſigkeit Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. März. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger iſt im Vergleich zum Vorjahr in dieſem Monat um etwa 100 000 zurückgeblieben. Am 1. März zählte man 2365 000 Perſonen dieſer Kategorie, während es um dieſelbe Zeit des Vorjahres 2461000 waren. Dieſe Beſſerung iſt jedoch nur ſchein bar; ſie wird nämlich wettgemacht durch die größere Zahl der unter die Kriſenfürſorge fallenden Arbeitsloſen. Deren Zahl betrug am 15. v. M. 266 000 gegenüber 154 000 des Vorjahres. Kommuniſtendemonſtrationen auch in Newyork Telegraphiſche Meldung Newyork, 5. März. Die Newyorker Polizei hat mit Rüclſicht auf die für Donnerstag geplanten großen kommuniſti⸗ ſich e n Erwerbsloſendemonſtrationen Vorſichtsmaßnahmen in dem Umfange getroffen, wie ſie ſonſt nur für den 1. Mai üblich ſind. und öffentliche Gebäude ſowie die Wohnungen bekannter Millionäre unter beſondere Bewachung geſtellt. Man glaubt bei den Behörden nach den vorliegenden Anzeichen übrigens nicht, daß die Kundgebung deu Umfang erreicht, den die Kommuniſten ankündigen. Dagegen herrſcht in der Newyorker Bevölkerung, wie die Blätter hervorheben, beträchtliche Nervoſität, was ſich gestern darin zeigte, daß ſtarke Polizeikräfte durch unbegründete Alarmge⸗ rüchte über geplante Bombenattentate und Demon⸗ ſtrationen unnütz in Atem gehalten wurden. Der Präſident der ruſſiſchen Handelsgeſellſchaft Amtorg Bodganoff, hat eine Erklärung ver⸗ öffentlicht, in der er ſich mit Nachdruck gegen die neuerdings aufgetretene Behauptung wendet, die Demonſtrationen würden von der ſowjetruſſiſchen Handelsgeſellſchaft finanziert. U. a. werden Kirchen zübeln, ſie will ſchließlich auch noch Die miniſterielle Diktatur in Baden Zu der Diskuſſion über dieſes Thema in der r. 97 und 100 der.„N. M..“ erhalten wir noch Zuſchrift: * folgende Zwei haben geſprochen: ein Vertreter der höheren Schule und ein Vertreter der Volksſchule. Beide ſcheinen mir auf die prinzipielle Frage nicht genügend eingegangen zu ſein, nämlich auf die Frage der Schüle rausleſe. Die Schülerausleſe iſt nämlich an ſich ſchon eine problematiſche Sache. Abgeſehen von den Wünſchen der Eltern ſprechen dabei mit die höhere Schule, die den Schüler aufnehmen ſoll, die Volksſchule, die den Schüler ſchon ſeit Jahren kennt, und ſchließlich könnte der Arzt noch ein ge⸗ wichtiges Wort reden. Keine dieſer Stellen hat ein Recht, über das Schickſal eines Schülers allein zu entſcheiden. Und praktiſch iſt es auch bisher nicht der Fall geweſen, wenigſtens nicht in den letzten Jahren gerade hier in Mannheim, wo durch die Ver⸗ mitt lung Inſtituts für Pſycho⸗ logie und Pädagogik an der Handelshochſchule eine Verbindung hergeſtellt war. Die höhere Schule gab hierbei ihr Intereſſe an dem Urteil der Volksſchule zu erkennen. Daß ſie ſich nicht allein auf dieſes Urteil verließ, wird ihr niemand ver⸗ was zu ſagen haben. Daß ihr Urteil ebenſo wenig wie das aller andern Stellen unbedingt richtig iſt, wird niemand behaupten, am wenigſten ſie ſelbſt. Es iſt aber zu bedenken, daß das endgültige Urteil der höheren Schule erſt nach der für alle Schüler ver⸗ bindlichen Probezeit gefällt wird. Unter dieſem Geſichtspunkt wird die Mitwirkung der Volk s⸗ ſchullehrer bei der Aufnahmeprüfung ziemlich illuſoriſch. Deun während dieſer Probezeit ſind ſie nicht dabei und können auch kein Urteil darüber abgeben, wie ſich der Schüler während dieſer Zeit unter anderem Arbeitsbedingungen bewährt hat. So lange die Probezeit beſteht, wird alſo die höhere Schule immer das letzte Wort haben. Das Recht auf eine Probezeit wird der höheren Schüle niemand abſprechen wollen, denn in der unter⸗ richtlichen Tätigkeit kann der Lehrer immer noch am beſten ſeinen Zögling kennen lernen, beſonders wenn er alle vorhergehenden Prüfungen und Bewertungen berückſichtigt. Ob er das wirklich tut, iſt Sache des perſönlichen Verantwortungsgefühl s, für das es keine Aufſicht gibt. Die Möglichkeit des Irrtums iſt immer da, ſolange wir Menſchen ſind. Um den Andraug zur höheren Schule abzu dämmen, ſcheinen mir ganz andere Wege notwendig. Wie wäre es denn mit einem numerus clausus? Könnte man nicht einfach beſtimmen, es gibt nicht mehr als ſo und ſo viel Schüler in dieſer Schule, und dieſe beſtimmte Zahl wird dann aus den Anmeldungen ausgeſucht? Die Hilfsmittel der Teſts und der Probezeit kaun man dann immer noch in An⸗ wendung bringen. Man könnte auch beſtimmen, daß es auf der höheren Schule einfach keine Repeten⸗ ten gibt. Wer das Klaſſenziel nicht erreicht hat, fliegt aus der Schule. Wer Oſt wal ds„Große Män⸗ ner“ geleſen hat, wird dann allerdings ſagen, daß die Schule„ſich immer wieder als ein zäher und unerbitt⸗ licher Feind der genialen Begabung erweiſt“(Seite 342). Es wäre ja auch möglich, von den Repetenten doppeltes Schulgeld zu verlangen; ein ganz einträgliches Geſchäft. Doch ſind das alles nur neben⸗ ſächliche und äußere Mittel. Das Grundübel iſt, wie in einer Zuſchrift ſchon erwähnt wurde, das Bereſch⸗ tigungsweſen bezw. un weſen. Dem abet kommt man mit ſolchen Mitteln nicht bei, da gibt es nur ein Radikalmittel, nämlich Abbau de s heutigen Schulberechtigungsweſens und gründliche Umorganiſation unſeres ganzen Bildungs au fhgues. Warum muß denn einer, der Chemie ſtudieren will, daneben ſich ganze neun Jahre mit ein ⸗ gehenden Sprachſtudien beſchäftigen? Lie⸗ big iſt auch als abgebauter Apotheker ⸗ gehilfe an die Univerſität gegangen, nachdem er vörher das Gymnaſium verlaßfen hatte, ohne die Prima erreichte zu haben. Warum ſoll nicht ein tüchtiger Laborant, der durch Abendſchulen und gründ⸗ liches Bücherſtudium ſowie durch gute Bewährung in dee s 6 ö 1 9 3 4 75 4 4 ——— .. 2. Seite. Nr. 108 Neue Maunheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Mittwoch, den 5. März 1930 der Praxis Begabung für ſein Fach gezeigt hat, ohne Abiturium zum Studium an der Univerſität zu⸗ gelaſſen werden? Die Möglichkeit beſteht ja nach den heutigen Beſtimmungen, man ſollte ſie nur nicht engherzig handhaben und immer glauben, nur der könnte Naturwiſſenſchaft ſtudieren, der zu⸗ gleich ein halber Philologe iſt, und umgekehrt. Warum haben wir noch nicht einmal einen Plan, gar nicht zu reden von ſchuliſchen Einrichtungen, die dem Streb⸗ ſamen von Staats wegen den Weg ebnen, ſerne Reife zum Studium oder auch zu andern Be⸗ rechtigungen in der Praxis des Lebens und nicht auf der höheren Schule zu erwerben. Wenn dleſe Wege einmal geebnet ſind, dann kann einer die Volksſchule beſuchen, Mechaniker werden und nach notwendigen fachlichen Prüfungen unter beſtimmten Bedingungen ſich die Berechtigung erwer⸗ ben, als Vollſtudent Jugenieur zu ſtudieren. Glaubt jemand, daß er ſchlechtere Maſchinen baut als der, den die höhere Schule neun Jahre lang„ge⸗ bildet“ hat. Der praktiſche Weg zu Berech⸗ kigungen, das iſt der einzige Weg, um den Zuſtrom zur höheren Schule abzudämmen, weil er ihr den Nimbus nimmt, daß ſie der einzige legale Weg zur Geltung und Macht fel. Einem großen Teil unſerer Jugend wird dieſer Weg des wirklichen„Werk“⸗ Studenten gewiß auch mehr liegen als der des Bücherſtudenten. Unter dieſem Winkel geſehen, ſcheint mir die Auseinanderſetzung über die„miniſterielle Diktatur“ ein Sturm im Waſſerglas. Zu⸗ gegeben, daß es taktiſch unklug war, über die Köpfe der Direktoren oder Fachverbände hinweg ſolch eine an ſich belangloſe Maßnahme zu treffen. Ob der wirkliche Grund Mißtrauen oder Reſſentiment war oder nur ein Formfehler, der einem ſozialdemokra⸗ tiſchen Miniſter ſchlecht anſteht, das kann man nicht unterſuchen. Die Volksſchullehrerſchaft wäre jeden⸗ falls auch verſchnupft, wenn ein Miniſter auf ihrem Gebiete eine Verfügung treffen würde, ohne vor⸗ her die Organiſationen gehört zu haben. Wer ernſten Willens iſt, der Ueberfüllung der höheren Schule entgegenzuwirken, kann das nur auf dem einzig richtigen Wege der Schul⸗ reform unternehmen. Möge dieſer Gedanke ſich bald ebenſo durchſetzen, wie der Gedanke der Gleich⸗ berechtigung von Oberrealſchule und Gymnaſium ſich durchgeſetzt hat.“ N B. Vertagung der Länderkonferenz Telegraphiſche Meldung Berlin, 5. März. Die Länderkonferenz iſt im letzten Augenblick ab⸗ geſagt worden und zwar, weil einige Länderregie⸗ rungen, insbeſondere die von Bayern und Württem⸗ berg, haben mitteilen laſſen, daß ihre Vertreter durch die Schwierigkeiten der eigenen Etatsverhand⸗ lungen unabkömmlich ſeien. Ein beſtimmter Termin für die nächſte Tagung iſt bisher nicht in Ausſicht genommen. Oſtfragen vor der Generalſynode Telegraphiſche Meldung 8— Berlin, 4. März. Im Mittelpunkt der Generalſynode ſtand heute die Behandlung der Oſtfragen. Die Kulturarbeit der Kirche in den Oſtgebieten wurde von allen Seiten beleuchtet. Der Generalſuperintendent der Provinz Oſt⸗ preußen, Dr. Genn rich, erklärte, daß es ſich bet der kirchlichen Arbeit im Oſten nicht um eine Pro⸗ vinzialangelegenheit, ſondern um eine Kulturfrage von weitgehender Bedeutung handele. Das Ergebnis der Ausſprache war ein einſtimmig angenommener Antrag, der die Pflege des kirchlichen Lebens im Oſten, insbeſondere Internierung der geiſtlichen Kräfte und die Wahrung evangeliſcher Belange beim Siedlungswerk vorſieht. Augeſichts der im Reichstag zur Debatte ſtehenden Entwürfe zum Gaſtſtättengeſetz gab die Synode der Hoffnung auf die baldige Verabſchiedung eines Geſetzes Ausdruck, das dem Schaden des Konzeſſions⸗ weſens ſteuere und die Jugend ſchütze. Rom, 5. März.(United Preß.) Das albaniſche Kabinett iſt nach Meldungen aus Tirana zurück⸗ getreten. Als Grund werden Unſtimmigketten bei den Budgetberatungen angegeben. Das Kabinett Tardien vor der Kan Telegraphiſche Meldung Paris, 5. März. Das Miniſterium Tardieu tritt heute vor das Parlament. Man erwartet wieder eine leidenſchaft⸗ liche Debatte in der Kammer; ſie wird nur ausblei⸗ ben, wenn etwa die tragiſchen Ereigniſſe im Ueberſchng mmungsgebiet der Oppo⸗ ſition Veranlaſſung geben ſollten, ihren Eifer zu mpfen. Das Kabinett T dien wird in ſeiner Programm⸗ erklärung zweifello, das wirtſchaftlich fin an⸗ zielle Moment in den Vordergrund ſtellen, da es alle Veranlaſſung hat, eine Diskuſ⸗ ſion über ſeine Zuſammenſetzung zu vermeiden, die immerhin gewiſſe Angriffspunkte gibt. Es iſt kein Geheimnis, daß die Perſon des Miniſterpräſidenten die Schaffung einer weitgehenden Konzentration verhindert hat. Eine Perſonenfrage hat aͤlſo eine innervolitiſche Entwicklung aufgehalten und damit logiſcherweiſe auch den Gang der parlamentariſchen Geſchäfte erſchwert, wenn nicht gar verlangſamt. Trotz allem wird das Kabinett Tardieu, das ja alle Rechtselemente umfaßt und das zweifelsohne auch nicht eine einzige Stimme auf der äußerſten Rechten, alſo über die Marin⸗Gruppe hinaus, ver⸗ lieren wird, eine Mehrheit erreichen. Man kann ſte ſchon jetzt ziffernmäßig bezeichnen. Gegen das Kabinett werden ſtimmen 10 Kommuniſten, 99 Sozialiſten, 115 Radikaliſten und etwa 60 Abgeord⸗ nete, die ſich aus kleinen Gruppen zuſammenſetzen. Die Oppoſition wird alſo etwa 285 Stimmen auf ſich vereinigen, vielleicht auch nur ſoviel, wie ſie am letzten Dienstag erzielte, alſo 277, und dem Kabinett wird dadurch eine Mehrheit von 15—20 Stimmen, je nach der Stärke des Beſuchs der Kammerſtitzung, zufallen. * Litwinow, der ſtellvertretende Volkskommiſſar für Außenpolitik, hat einen zweimonatigen Urlaub erhalten, den er im Ausland verbringen will. In Moskau nimmt man an, daß er nicht mehr auf ſeinen Poſten zurückkehren wird. mer Meuterei 2 5 828 3 5 Lill im Gefängnis von Lille Drahtung unſ. Pariſer Vertreters y Paris, 5. März. Im Gefängnis von Lille brach geſtern unter den Sträflingen eine im geheimen vorbereitete Meuterei aus, die nur durch einen Zufall noch im Keime er⸗ ſtickt werden konnte. In einem Arbeitsſaal waren 65 Gefangene beſchäftigt, denen es gelungen war, einen gemeinſamen Ausbruch zu verab⸗ reden, ohne den Verdacht der Aufſeher zu erregen. Der geſtrige Tag wurde von den Rädelsführern, zwei berüchtigten Banditen namens Martin und Dupfire, zur Ausführung dieſes Planes auserſehen und warfen ihm plötzlich eine Decke über den Kopf Der Aufſeher wehrte ſich verzweifelt und ver⸗ ſuchte mit Hilfe einer elektriſchen Klingel ſeine Kol⸗ legen zu alarmieren, doch hatten die Sträflinge vor⸗ her die Drähte durchſchnitten. Martin verſetzte dem Aufſeher mit einem Haken einen wuchtigen Hieb über den Kopf, ſo daß der Ueberfallene mit geſpal⸗ tenem Schädel zu Boden ſank. Dann nahm ihm der Sträfling den Schlüſſelbund ab, um die Zellen der übrigen Gefangenen zu öffnen. Glück⸗ licherweiſe aber waren die Türen zu dem Arbeits⸗ ſaal von außen verriegelt. Unterdeſſen waren einige andere Aufſeher in den benachbarten Arbeitsſälen durch den Lärm aufmerkſam geworden. Es gelang ihnen, mit dem Repolver in der Hand die Meutern⸗ den zum Gehorſam zu zwingen und die beiden Aufrührer feſtzunehmen. Als man Martin ins Verhör nehmen und in das Büro des Oberaufſehers führen wollte, erblickte der Bandit eine offene Tür, riß ſich los und wollte fliehen. Er lief jedoch dem Portier des Gefängniſſes in die Hände. Martin machte kehrt und kletterte mit affen⸗ artiger Geſchwindigkeit über eine 472 Meter hohe Mauer. Als er jedoch einen Anlauf nahm, um die letzte Umfaſſungsmauer des Gefängnishofes hinüber⸗ zukommen ſtolperte er und zog ſich ſchwere Ver⸗ letzungen zu, ſodaß man ihn ins Krankenhaus des Gefängniſſes bringen mußte. Am den Handelsvertrag mit Polen E Berlin, 5. März.(Von unſ. Berliner Büro.) Die Meldung verſchiedener Blätter, daß die Unterzeichnung des deutſch⸗polniſchen Handelsver⸗ trages für nächſten Freitag in Ausſicht genommen ſei, eilt, wie wir hören, den Tatſachen voraus. Rich⸗ tig iſt, daß die Verhandlungen ſich in der Schluß⸗ phaſe befinden. Wann der Vertrag aber unter⸗ zeichnet werden kann, ſteht noch nicht feſt, und man wird bei der Unzuverläſſigkeit des polniſchen Kon⸗ trahenten bis zuletzt ſich noch auf Verzögerungen gefaßt machen müſſen. Die ruſſiſche Chriſten verfolgung Telegraphiſche Meldung Rom, 5. März(United Preß) Wie die United Preß erfährt, wird der Papſt ſchon in allernächſter Zeit durch Urkunden beglaubig⸗ tes Material über die Maßnahmen der Sowjetregie⸗ rung gegen den Katholizismus und über die Kam⸗ pagne der Atheiſten veröffentlichen. Dieſes Material ſtützt ſich auf Berichte, die ſtän⸗ dig im Vatikan einlaufen. Es wird bisher unbe⸗ kannte Tatſachen enthalten, oder Tatſachen, über die die Oeffentlichkeit nur von ruſſtſcher Seite infor⸗ miert war. Die Veröffentlichung wird in der Zeit⸗ ſchrift„Civilta Catholica“ erſcheinen, die hier als das Sprachrohr des Papſtes angeſehen wird. — Bern, 5. März. Der Nattonalrat hat in der Geſamtabſtimmung die Vorlage, die ein einheitliches ſchweizeriſches Strafrecht ſchafft, mit 99 gegen 5 Stim⸗ men angenommen. Neue Interpretierung der Monroe Doktrin Telegraphiſche Meldung Waſhington, 4. März. Das Staats departement veröffentlicht ein bisher geheim gehaltenes, aus dem Dezember 1928 ſtammendes Gutachten über die Monrove⸗ Doktrin, das von dem früheren Unterſtaatsſekretär Clark, der gegenwärtig der Botſchaft in Mexiko zugeteilt iſt, anläßlich der Beſetzung Nicaraguas auf Verlangen des Senats verfaßt wurde. Nach einer Ueberſicht über die bekannten, unter der Be⸗ zeichnung„Monroe⸗Doktrin“ zuſammengefaßten poli⸗ tiſchen Grundſätze betont das Gutachten, daß dieſe Grundſätze natürlich auch auf aggreſſive Handlun⸗ gen nichteuropäiſcher Staaten gegen Staaten Ameri⸗ kas anwendbar ſeien. Im übrigen berühre die Monroe⸗Doktrin die Beziehungen der Vereinigten Staaten und der anderen amerikaniſchen Nationen nur inſofern, als Angriffe nichtamerikaniſcher Staaten auf ameri⸗ kaniſche Staaten in Frage kommen. Die Interpre⸗ tation Clarks wird als Verzicht auf die ſogenann⸗ ten Rooſeveltſchen Erweiterungen der Monrve⸗ Doktrin, die zur Zeit der Panamakanal⸗Epiſode vorgenommen wurden, aufgefaßt. * Statiſtiſches. Während vor dem Kriege jährlich 9000 Abiturienten die höheren Schulen in Preußen verließen, iſt dieſe Zahl Ende 1929 auf 25000 geſtiegen. Während der neugeborene Menſch noch vor 50 Jahren nur mit einem Lebens⸗ durchſchnitt von 27 Jahren rechnen konnte, be⸗ trägt heute die durchſchnittliche Lebensdauer über 57 Jahre. — Zum Leipziger Waffendiebſtah e N 8* Telegraphiſche Meldung Leipzig, 4. März Von der Kriminalpolizei wird mitgeteilt, daß die bisherigen Ermittlungen in der Diebſtahlsaffäre folgendes vorläufiges Ergebnis gehabt haben: Etwa Ende Januar dieſes Jahres hat der Tarif. angeſtellte Peſtner, der als Lagerverwalter bet der Reichswehr beſchäftigt war und ſich in Geld⸗ ſchwierigkeiten befand, dem Büro der Sächſiſchen Arbeiterwehr im Franz⸗Mehring⸗Haus die Waffen der Reichswehr für 2000/ angeboten. Peſtner wurde darauf die Bekanntſchaft mit dem Mitglied der KPD. und früheren Rot⸗Front⸗Kämpfer Ernſt Döring vermittelt, der im weſentlichen die Ver⸗ handlungen geführt hat. Er gab dem Peſtner noch vor der Ausführung des Diebſtahls 300 ,, nach der Tat 500. Die reſtlichen 1200 ſollte Peſtner noch erhalten. Die Waffen ſind bereits am Abend des 22. Ig⸗ nuar mit einem Laſtkraftwagen aus dem Lager⸗ gebäude heraustransportiert worden. Die Behaup⸗ tung, der ganze Diebſtahl ginge auf die Tätigkeit eines Spitzels zurück, entbehrt jeder Begründung, Vielmehr war der erſte Anlaß zu dem Diebſtahl dig Geldnot Peſtners, der zweifellos über ſeine Verhält, niſſe gelebt hat. Döring und Peſtner ſind geſtern vormittag feſtgenommen worden. Letzte Meldungen Berliner Propſt darf Kirchenfahne hiſſen — Berlin, 4. März. Der 14. Zivilſenat des Kam⸗ mergerichts hat im Flaggenſtreit der Stadt Berlin mit dem evangeliſchen Propſt Dr. Händler am Dienstag nachmittag gegen die Stadt Berlin ent⸗ ſchieden. Das Gericht erklärt, daß dem Propſt von Berlin das Dienſtgebäude zuſtehe und daß die Stadt Berlin dem Propſt keinerlei Vorſchriften über die Art des Flaggens machen dürfe. Auch ein Hauswirt könne nach dem geltenden Recht einem Mieter nicht vorſchreiben, welche Fahne er etwa aus⸗ ſeiner Wohnung heraushängen wolle. Infolgedeſſen müſſe es dem Propſt überlaſſen bleiben die Fahne zu hiſſen, die er bei einzelnen Anläſſen für gegeben erachte. Sobald das Kamergericht den beiden Parteien dis Urteilsbegründung zugeſtellt hat, will die Stadt Ber⸗ lin entſcheiden, ob ſte gegen das Urteil des Kammer⸗ gerichts Repiſion beim Reichsgericht einlegt. Ausbrecher Sandowſki wieder verhaftet — Berlin, 5. März. In einem Juweliergeſchäft in der Friedrichſtraße wurde heute früh von Beamten der Kriminalpolizei der berüchtigte Juwelendieb Sandowſki, der am 3. Februar aus dem Straf⸗ gefängnis Tegel entwichen war, feſtgenommen. Sandowſki war kurz nach Ladenöffnung zu dem Geſchäft gekommen, und von dem Juwelier, der ihn bei einem früheren Termin kennen gelernt hatte, trotz ſeiner Verkleidung wieder erkannt worden. Der Juwelier bat ihn unter einer Ausrede, wieder zu kommen und benachrichtigte inzwiſchen die Polizei. Man fand bei dem Verhafteten eine Piſtole, einen Glasſchneider und einen Säure⸗Hummiball. Sandowſki wird wieder nach Tegel gebracht wer⸗ den, wo er den Reſt der gegen ihn wegen Meute re! verhängten ſechs Monate Gefängens verbüßen wird. Hausſuchung und Beſchlagnahme bei der Berliner Kreditbank — Berlin, 5. März. Im Zuſammenhang mit der Prager Juwelenaffäre ſind Prager Kriminal⸗ beamte in Berlin eingetroffen und haben gemeinſam mit Beamten der zuſtändigen Dienſtſtelle des Polizei⸗ präſidiums eine Durchſuchung der Räume der Ber⸗ liner Kreditbank A. G. vorgenommen. Die Bank⸗ bücher wurden beſchlagnahmt. Mit ihrer Durchſicht, die einige Zeit in Anſpruch nehmen dürfte, iſt die Kriminalpolizei noch beſchäftigt. Norbd⸗Oſtſee⸗Kanal vorübergehend geſperrt — Kiel, 5. März. Der lettiſche Dampfer „Zigurds“ iſt heute nacht im Nord⸗Oſtſee⸗Kanal in⸗ folge Verſagens des Ruders feſtgelaufen. Er konnte bis 9 Uhr durch Schlepperhilfe nicht abge⸗ bracht werden. Das Schiff ſitzt auf moorigem Grund, wodurch das Abbringen erſchwert iſt. Det Kanaldurchgangsverkehr iſt geſperrt. . i Ein armer Hund Von Martin Richard Möbius Wieder einmal fing es an zu regnen. Ich er⸗ reichte noch einen Hausflur, klopfte mir die Näſſe vom Mantel und ſah dann auf die Straße, deren Fahrbahn ſich in einen dunkel glänzenden Spiegel verwandelt hatte, den die dicken Regentropfen im⸗ merfort punktierten. Es bildeten ſich Bäche, die mit viel Geſchwätz über die Schleuſendeckel ſtolperten, Kaskaden, die wie Segel aus Waſſer über die Dächer gegen die Wände und Fenſter klatſchten—, binnen kurzem triefte alles von Regenwaſſer. Leer war die Welt in Schweigen gefallen. Die perödete Straße herauf kam ein kleiner Hund ge⸗ zottelt, von den Windbben ſeitlich getrieben wie ein Schiff bei hohem Seegang. Ich ſah, er hatte Mühe, ſich auf den Beinen zit halten, nicht einfach weg⸗ zurutſchen und in die Strömung zu geraten. Mit tiefgeſenktem Kopf kämpfte er ſich langſam voran, ſeine Kräfte ſchienen mir faſt erſchöpft, ſie reichten gerade noch, die Füße zu bewegen und das Gleich⸗ gewicht zu halten. Als er näherkam, ſah ich, daß es ein elender, magerer Hund mit ſtruppigem, gelb⸗ lichem Fell war, der wochenlang ſchon ohne Pflege geweſen ſein mußte. Unter dem durchnäßten, trop⸗ fenden Fell zeichneten ſich die Rippen ab; auf dem Rücken wurden Höcker ſichtbar, zwiſchen denen der Leib einſank. Da ich ihn anrief, blieb er ſekundenlang ſtehen, kam etwas näher heran, hob den ſtruppigen Kopf und ſah mich mit zweit dunklen, wehen Augen an, worin der Kummer vieler Wochen ſtand. ach, es waren Augen, die ſchon nicht mehr dazu taugten, nach außen zu blicken und am Leben teilzunehmen; ich ſah, daß in dem Augenblick, wo er ſie ſtarr auf mich gerichtet hielt, mein Bild mit allem, was gemeint war, nicht weiter kam als bis zum Grund der Augen, bis zur Sehhaut, und daß er innen nichts von mir und meiner Zuneigung erfuhr. Ich lockte ihn noch mehr, hielt meine Hand hin Mantels, um anzudeuten, wie ſchn warm und trocken er es darin haben könnte, jedoch, er ſah nicht meine Zuneigung, traute mir nicht, ſenkte ſeinen Kopf, ſeinen armen, elenden, zerzauſten Kopf, hob ſeine müden verſagenden Beine— und ging, ging einfach weiter, ein wenig rutſchend im ſtrömenden Waſſer, ſchräg vor dem Wind Es nützte nichts, daß ich ihn rief, im Gegenteil, auf einmal lief er ſchreck⸗ lich geängſtigt quer über die Fahrbahn und trabte drüben um die Straßenecke, ſchnell das Weite ſuchend. Und der Regen ſtrömte weiter. Das Geheimnis des Chevaliers d' Eon Erſt Rittmeiſter und Botſchafter, dann Hofdame und Fechtlehrerin, ſchließlich doch ein Mann Wenige Menſchen können auf einen ſo eigenarti⸗ gen Lebenslauf zurückblicken wie Charles Genevieve d' Eon, der, 1728 geboren, während der 82 Jahre ſeines Lebens nacheinander Königlicher Stallmeiſter, Doctor juris, Parlamentsanwalt, Rittmeiſter, Bot⸗ ſchafter am Hofe von St. James, Königlicher Zenſor und ein angeſehener Schriftſteller, außerdem aber auch noch Königliche Hoßdame und Fechtlehrerin war. Alſo zweifellos eine intereſſante Perſönlichkeit, bei der das Intereſſanteſte iſt, daß man bis zu ihrem Tode nicht mit Beſtimmtheit wußte, ob der Chevalier d' Eon— ein Mann oder ein Weib war. Der junge d' Con wurde als Knabe getauft. Als er indeſſen drei Jahre zählte, tauchten Zweifel be⸗ züglich ſeines Geſchlechts auf, und das Kind wurde in Mädchenkleider geſteckt; kurz darauf änderte man auch ſeine Vornamen in weibliche um. Als Mädchen galt d' Eon jedoch nur vier Jahre lang, dann trat von neuem ein Wechſel ein, und die kleine Genevieve er⸗ hielt wieder Knabenkleidung und namen. Der junge Chevalier zeigte ſich als begabter Schüler und promovierte ſpäter eum laude zum Doktor der Rechte. Nachdem d' Eon kurze Zeit in beſonderer Miſſion am Hofe von St. Petersburg geweilt, machte Lud⸗ und ſprach gütig zu, zeigte in das Innere meines wig XV. ihn zum Dragonerrittmeiſter und ſchickte ihn dann als Botſchaftsſekretär nach London. Nicht lange danach wurde der Chevalier zum Botſchafter daſelbſt ernannt. Als ſolcher wirkte er 14 Jahre lang in der engliſchen Hauptſtadt, bis er 1777 plötzlich nach Paris zurückberufen wurde. Wieder nämlich hatten ſich Zweifel erhoben, ob 'Eon dem männlichen oder weiblichen Geſchlecht an⸗ gehöre. In London war dieſe Frage ſogar zu einem beliebten Wettgegenſtand geworden; wie es heißt, ſollen über das intereſſante Problem mehr als zwei⸗ einhalb Millionen Mark umgeſetzt ſein, eine für damalige Zeiten ſehr erhebliche Summe. In einem Falle klagte ein gewiſſer Hayes, der behauptet hatte, d' Con ſei eine Frau, eine ſolche Wettforderung ein, und das Gericht gab ihm recht. Auch die franzöſiſche Regierung ſchloß ſich dieſer Anſicht an, der König be⸗ willigte ſeinem bisherigen Botſchafter eine Penſion von 1000 Mark, aber unter der Bedingung, daß„er“ in Zukunft Frauenkleidung trüge. Dieſe Vorſchrift übertrat'Con indeſſen recht häufig; im Auguſt 1777 erſchien er z. B. am Hofe zu Verſailles in ſeiner alten Rittmeiſteruniform, worauf alsbald eine Königliche Verordnung ihm unterſagte, ſich in Zu⸗ kunft anders als in Frauenkleidern zu zeigen. Die Königin ſelbſt nahm ſich der Sache an und ſorgte für eine angemeſſene Ausſtattung. Wie die Umwandlung vor ſich ging, berichtet anſchaulich eine alte franzöſiſche Quelle, in der es heißt:„Sie— d' Con— wurde mit duftenden Wohlgerüchen ge⸗ ſalbt, ihr Haar gekräuſelt und mit einem prächtigen Kopfputz geſchmückt. Kleid, Unterröcke und Strümpfe waren aus beſtem Stoff, Dann legte man ihr Arm⸗ bänder, ein Halsband, Ohrringe und andere Ringe an und ſtellte ſie ſo bei Hofe vor mit der Verpflich⸗ tung, zwei Jahre dort zu bleiben, damit ſie ſich völlig in ihren neuen Stand einleben könne“. Die jetzige Madame d' Eon wurde nun Hofdame bei Marie Antoinette. Nach dem Ablauf der beiden Pflichtjahre bei Hofe, lebte ſie noch acht Jahre in Faris; nicht weniger als drei Mal ſuchte ſie ein Kloſter auf. 1787 tauchte ſie dann plötzlich wieder in London auf. Hier erregte ſie geradezu Senſation, indem ſie bei verſchiedenen Gelegenheiten öffentlich als Florett⸗ und Degenfechterin auftrat. Eine Frau, die ſich dieſem bis dahin ausſchließlich dem ſtarken Geſchlecht vorbehaltenen Sport widmete, erſchien den Londonern als etwas ganz Unerhörtes. Auch als Schachſpielerin produzierte ſich Madame don mit Erfolg in der Oeffentlichkeit. So ſchlug ſie den berühmten Philidor, als dieſer einmal blind gegen drei Gegner ſpielte. Die franzöſiſche Revolution hatte den ehemaligen Botſchafter und die frühere Hofdame natürlich die Penſion gekoſtet; daher ver⸗ diente ſich Madame ihren Lebensunterhalt durch Erteilung von Fechtſtunden, die ſie indeſſen aufgeben mußte, als ſie, bereits 68 Jahre alt, einen ſo un; glücklichen Stich in den Arm erhielt, daß ſie nicht länger den Degen zu führen vermochte.. Sie friſtete noch 14 Jahre lang ihr Leben mt Hilfe ihrer Freunde und einer kleinen, ihr vom Kb⸗ nig Georg III. ausgeſetzten Penſion; dann machte 1810 der Tod dieſem eigenartigen Daſein ein Ende, Jetzt kommt aber eigentlich erſt die größte Ueber, raſchung im Leben dieſer eigenartigen Perſönlichkeit. Als man daran ging, die Leiche der Madame d Con, die 33 Jahre lang nur in Frauenkleidern aufgetre⸗ ten war, fitr den letzten Weg zurecht zu machen ſtellte ſich heraus, daß man einen Toten unzweiſel⸗ haft männlichen Geſchlechts vor ſich hatte. In Män⸗ nerkleidung wurde auch der jetzt wieder zum Che⸗ valier'con Gewordene am 26. Mai 1910 auf dem Kirchhof St. Pankraz beſtattet. 8 Das Rätſel, das dieſe geheimnisvolle Perſönlich⸗ keit ihren Zeitgenoſſen aufgegeben hatte, beſchäftigte auch ſpäter noch lange die Oeffentlichkeit und die wiſſenſchaftlichen Kreiſe. Heute ſcheint keſteu he daß'EEon tatſächlich ein Mann war, der nur a Grund ſeiner zarten Geſtalt und ausgeſprochen weiblicher Formen und Geſichtszuüge für eine Frau gehalten werden konnte. Eine neue Wedekind⸗Oper. Alban Berg, der Komponiſt des„Wozzeck“, hat die Vorarbeiten zu ſeiner füngſten Oper„Lulu“ nach Wedekind ah geſchloſſen und wird nun an die Kompoſition des Werkes herantreten. . 8 — n r 2: 8 2 2 2 2 „ iet err o 2 irz. daß iffäre Tarif⸗ r bet Geld⸗ iſchen affen eſtner tglied Ernſt Ver⸗ noch ch der noch 5 Ja⸗ ager⸗ haup⸗ igkeit dung. l dig rhält⸗ eſtern en Kam⸗ zerlin r am ent⸗ t hon Stadt ten ch ein einem 1 aus⸗ deſſen ne zu geben en die Ber⸗ nmer⸗ 25 äft in amten dieb Straf⸗ dem er ihn hatte, . Der er zu olizet. einen wWer⸗ ere! wird. er it der ninal⸗ inſam blizei⸗ Ber⸗ Bank⸗ chſicht, ſt die rt mpfer al in⸗ U abge⸗ rigem Der . Frau, tarken oſchien Auch d' Con ie den gegen lution zühers ver- durch geben o un⸗ nicht n mit n Kö⸗ machte Ende. Leber⸗ ichkeil. Eon, getre⸗ zachen veifel⸗ Män⸗ Che⸗ dem inlich⸗ iftigte id die tehe . d rochen Frau * 14 * Mittwoch, den 5. März 1930 — 3. Seite. Nr. 108 —ä— Stästiſche Nachrichten Kleiderablage in der Schule Die Mützen und Ueberkleider der Kinder, wie auch die Regenſchirme u. dergl. müſſen in den Gän⸗ gen der Schulgebäude untergebracht werden, wo ſie Zugriffen unberechtigter Beſucher ausgeſetzt ſind. Wohl haftet die Stadt für ſolche Entwendungen; ſie hat ſich begreiflicherweiſe durch eine Verſicherung gegen etwaige Erſatzanſprüche geſchützt. Aber es iſt in jedem Schadenfalle ſowohl für die Kinder, wie deren Eltern und Lehrer nicht angenehm, den er⸗ forderlichen Erhebungen, Einwendungen u. dergl. ſtand zu halten. Beſſer wäre ſchon auch hier ein Vorbeugen! In neueren Schulgebäuden befindet ſich neben dem Klaſſenzimmer, nur durch dieſes zugänglich, ein Garderoberaum, der geſondert verſchloſſen werden kann. Dieſe Einrichtung bietet vollkommenen Schutz gegen Entwendungen klaſſen⸗ und ſchulfremder Per⸗ ſonen. In bereits beſtehenden Schulgebäuden kann eine ſolche Vermehrung der Räumlichkeiten kaum vorgenommen werden. Der hierfür nötige Koſten⸗ aufwand und der Platzverluſt wären zu groß. Wie wäre es aber mit eiſernen Wandſchränken? Dieſe könnten leicht, da ſie nicht ſehr hoch und auch nur ſchmal zu ſein brauchten, in die doch durchweg ſehr dicken Schulmauern eingefügt werden. Die Lüf⸗ tung müßte nach außen, dem Gange zu, erfolgen. Auch die Schirme könnten hier untergebracht wer⸗ den. Es würde auch nichts ſchaden, wenn für den gehrer, die Lehrerin ein ſolcher Kleiderſchrank in entſprechendem Ausmaß vorgeſehen würde. Die Klaſſenzimmerſchränke ſind nicht allzu groß und werden ſowohl in unteren, wie in den Oberklaſſen bei dem heutigen Arbeitsunterricht mit Zeichnen, Formen und den notwendigen Anſchau⸗ ungsmitteln, Apparaten, Sammlungen u. dergl., meiſt vollauf für die Lehr⸗ und Lernmittel benötigt. Oft iſt der Kleiderhaken für den Lehrer außen am Klaſſenſchrank. Ein Schirmſtänder für ihn fehlt durchweg. Die Vorrichtungen zum Aufhängen von Bildern, die ringsum laufende Schultafelfläche(hieran man⸗ gelt es beſonders in älteren Schulhäuſern, ſo daß der Lehrer oft etwas wegwiſchen muß, was er noch benötigte) und die Heizkörper finden trotzdem noch freien Wandraum genug, wenn eine zweckentſpre⸗ chende Verteilung vorgenommen wird. Jedenfalls würde eine derartige Verbeſſerung von Eltern und Lehrern begrüßt werden. Sie könnte allmählich in allen Schulhäuſern durchgeführt werden, do daß keine allzu hohen Koſten in einem Jahre entſtünden. Dadurch würde Eltern, Lehrern und Kindern mancher unnötige Aerger erſpart bleiben; denn eine Ueberwachung der Gänge während des Unterrichts iſt dem Lehrperſonal unmöglich. Dieſes hat ſeine ganzen Kräfte auf die Vorgänge im Klaſ⸗ ſenzimmer zu konzentrieren, ſo daß dieſe von man⸗ cher Seite erhobene Forderung unmöglich erfüllt werden kann, wenn der Unterricht nicht darunter lei⸗ den ſoll. Dr. Maler⸗Einkaufs⸗Genoſſenſchaſt Mannheim e. G. m. b. H. Dieſer Tage hielt die ſeit 1907 beſtehende Maler⸗ Einkaufs Genoſſenſchaft, die ſich anf Mannheim Ludwigshafen und weitere Um⸗ gebung erſtreckt, ihre Generalverſammlung ah, in der die Genoſſen ſehr zahlreich vertreten waren. Der ausführliche Geſchäftsbericht betont die über 10proz. Umſatzſteigerung trotz der ſchwie⸗ rigen Lage im Malerberufe bei um zwei erhöhter 8 0 Mitgliederzahl. Die Genoſſenſchaft hat weder Bank⸗ ſchulden, noch Lieferantenverbindlichkeiten und keine 1 eigenen Akzepte, iſt alſo ſehr flüſſig. Bei reichlichen Abſchreibungen wurde die Kapitaldividende von 8 auf 10 v. H. und die Warenrückvergütung von 5 auf 7 v. H. erhöht. Die ſatzungsgemäß ausſchei⸗ denden Aufſichtsratsmitglieder Eberle, Eichen⸗ herr und Lang wurden wiedergewählt. Anſtelle des infolge Krankheit ausgeſchiedenen Aufſichtsrats⸗ mitgliedes Mayer wurde der zweite Innungs⸗ vorſitzende Guſtabo Schöffler neu gewählt. Die Geſchäftsleitung rechnet auch für 1930 mit einem guten Geſchäftsgang. X * BVerſetzi wurden die Reg.⸗Räte Karl Müller im Miniſterium des Innern an das Bezirksamt Mannheim, Albert Peter beim Bezirksamt Mannheim an das Bezirksamt Bruchſal und Karl Lamb von der Gewerbeſchule 1 Mannheim an die Tulla⸗Oberrealſchule Mannheim. * In den dauernden Ruheſtand tritt kraft Ge⸗ ſetzes Hauptlehrer Ludwig Gomer in Mannheim auf 1. Junt 1930. f * Zum halben Preiſe über den Kanal! Das hieſige Reiſebüro des Verkehrs⸗Vereins Mannheim E.., N 2, 4(Vertretung des Mitteleuropäiſchen Reiſebüros G. m. b..) teilt uns mit, daß anläßlich der Austellung„Ideal Home“ in London(24. März bis 17. April) die bekannten I5tägigen Rückfahrt⸗ karten Vliſſingen London—Bliſſingen auch wäh⸗ rend dieſer Zeit eine rund 50prozentige Ermäßigung vorſehen und zur Rückfahrt überdies ſchon vom ulerten Tage ab berechtigen, ſtatt wie ſonſt vom 8. Tage ab. * Lebensmüde. In der vergangenen Nacht brachte ſich ein lediger, 21 Johre alter Taglöh⸗ ner in den Abortanlagen einer Wirtſchaft in der Laurentiusſtraße mit einem Revolver einen Schuß in die linke Bruſtſeite bei. Der Verletzte fand Auf⸗ nahme im Allg. Krankenhaus. Lebensgefahr be⸗ ſteht nicht. Grund zur Tat: Liebeskummer. * Verluſt des linken Armes. Ein 46 Jahre alter Säger bekam geſtern beim Arbeiten an einer Fräsmaſchine das Uebergewicht und wurde infolge⸗ deſſen mit dem linken Aermel des Arbeitskittels von dem Fräskopf erfaßt, der den Arm in den Fräſer hineinzog und zertrümmerte. Im ſtäbtiſchen Krankenhaus mußte der Arm abgenommen werden. 8 Folgen einer Unſttte. Als geſtern nachmittag ein 12 Jahre alter Volksſchüler auf dem ein⸗ ſtzigen Fahrrad eines Mitſchtlers mitfuhr, brachte er auf der Jungbuſchbrütcke einen linken Fuß in die 5 Speichen des Hinterrads, wodu ech er eine erheb⸗ liche ſtark blutende Verletzung erlitt. Der Verunglückte mußte ſich in ärztliche Behand⸗ lung begeben. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe] Freie Bahn dem Tüchtigen Der Aufſtieg von der Grundſchule in Mannheim Im Mittelpunkt der kulturpolitiſchen Ziele der Nachkriegszeit ſtehen die Bemühungen, den begabten Schülern auch der breiten Maſſe des Volkes den Weg zu höherer Bildung zu öffnen. In Verfolg dieſer Beſtrebungen wurde die Grundſchule als urganiſche Vorſtufe zum Uebergang auf die höhere Schule geſchaffen. Es iſt nun von beſonderem Inter⸗ eſſe und ſowohl nach der pädagogiſchen wie auch nach der allgemein⸗kulturpolitiſchen Seite hin wert⸗ voll, feſtzuſtellen, in welchem Ausmaße in den einzelnen Städten dieſer Uebergang von der Grund⸗ ſchule zu einer höheren Lehranſtalt vollzogen wor⸗ den iſt. Geeignetes Material hierfür bieten die Er⸗ gebniſſe einer vom Deutſchen Städtetag auf Veranlaſſung des Stadtſchulrats Dr. Hartnacke⸗ Dresden vorgenommenen Rundfrage bei den deutſchen Städten von 509000 Einwohnern über die Umſchulung am Schluß des vierten Grund⸗ ſchuljahres zu Oſtern 1928 auf die Sexten der höheren bzw. auf die Mittelſchulen. Die Erhebungen ſind für Knaben und Mädchen ge⸗ trennt vorgenommen, Gemäß dem ſehr differenzier⸗ ten Bevölkerungscharakter der einzelnen Städte er⸗ gehen ſich außerordentlich große Unterſchiede in den Über Prozentſätzen der von der Volksſchule in eine höhere Schule übertretenden Schüler. In den Städten mit vorwiegender Arbeiterbe völkerung iſt der Prozentſatz beſonders gering, während er in jenen mit wohlhabender Bevölkerung ſehr hoch liegt. So traten z. B. in Sterkrade nur 4,2 v. H. der Knaben in eine höhere Schule am Stichtag 1928 über, während im Schulbetrieb Berlin⸗Wilmersdorf mehr als Zweidrittel der Grundſchüler(67,8 v..) den Uebergang in eine höhere Lehranſtalt vollzogen. In der Stadt Mannheim gingen Oſtern 1928 über: in höhere Schulen 28 Proz. Knaben und 18,9 Prozent Mädchen, in Mittelſchulen und höhere Abteilungen 6,3 Prozent Knaben und 5,8 Prozent Mädchen. Es verblieben in der Volksſchule 65,7 Prozent Knaben und 75,3 Prozent Mädchen. Es ſtieg alſo mehr als ein Viertel der die Grundſchule beſuchenden Knaben in eine höhere Schule auf. Mit dem Prozentſatz von 28 der Knaben übertrifft die alte Handelsſtadt den Durchſchnitt der von der Statiſtik erfaßten 87 deutſchen Städte, der auf 21,2 Prozent errechnet iſt, bei weitem. Ebenſo wird bei den Mädchen der mit 14,2 Prozent feſtgeſtellte Durch⸗ ſchnitt überſchritten. Vergleicht man die Schulver⸗ hältniſſe der fünf badiſchen Städte, die auf die Rund⸗ frage Material lieferten, ſo wird der Prozentſatz der Knaben, die in Mannheim in die höhere Schule ütbertraten, zwar von Pforzheim, Karlsruhe und Heidelberg überholt, jedoch muß man bedenken, daß in dieſen Städten ein Uebergang in die Mittelſchule bzw. höheren Abteilungen nicht ſtattfindet. In Frei⸗ burg, wo gleichfalls nur die Wahl der höheren Schule in Frage kommt, bleibt die Ziffer indeſſen mit 26,8 Prozent noch unter der Mannheimer Ziffer. Bei den Mädchen bleibt Mannheim gleichfalls hinter den Prozentſätzen der übrigen Städte bei der Wahl der höheren Schule zurück, aber auch hier gleicht der Uebergang zur Mittelſchule die Sätze wie⸗ der aus. Die Quoten der Oſtern 1928 in der Volks⸗ ſchule verbliebenen Kinder ergeben ſich aus folgen⸗ der Zuſammenfrellung: Knaben Mädchen Freiburg 732% 77,975 Heidelberg 57% 78,6% Karlsruhe 77 73,0% Mannheim 65,7% 75,7% Pforzheim 68,0% 77,0% In einer weiteren Rundfrage des Städte⸗ tages iſt daun die Zahl der Volksſchüler, die Oſtern 1929 aus der erſten Klaſſe entlaſſen wurden, erfragt. Ein Vergleich der ſtädtiſchen Angaben ſtößt inſofern auf Schwierigkeiten, weil einmal die Anforderungen in den einzelnen Schulen keineswegs immer abſolut die gleichen ſind, ſodaun auch in einigen Städten die beiden letzten Schuljahrgänge in einer Klaſſe ver⸗ einigt ſind. Nach den Erhebungen des Städtetages wurden in Mannheim 71,5 Prozent der Knaben und 74,2 Prozent der Mädchen aus der erſten Volksſchul⸗ ſchulklaſſe entlaſſen. Damit überſteigen die Sätze in beiden Fällen den für die erfaßten deutſchen Städte errechneten Durchſchnitt von 60,39 bzw. 64,94 Pro⸗ gent beträchtlich. 8 J!!!!!! y Kriegsopferverſorgung und Haushaltsberatungen Zu den Haushaltsberatungen hat der Zentral⸗ verband deutſcher Kriegsbeſchädigter und Krieger⸗ hinterbliebener E.., Sitz Berlin NO 18(Geſchäfts⸗ ſtellen in Baden: Karlsruhe Jollyſtr. 19; Freiburg t. Br. Kaiſerſtr. 28 Mannheim K I, 16 dem Deutſchen Reichstage eine Eingabe zugehen laſ⸗ ſen, worin die den Haushalt berührenden Fragen der Kriegsopferverſorgung ausführlich behandelt werden. Die Eingabe bemerkt einleitend, daß Reichs⸗ kanzler Müller bei der Abgabe der Regierungser⸗ klärung am 28. Juni 1928 zutreffend ausgeführt habe, daß niemand im deutſchen Volke den zu Scha⸗ den gekommenen Kämpfern des Weltkrieges und ihren Hinterbliebenen das Recht auf eine ausrei⸗ chende Verſorgung verſagen werde. Leider habe die Abſicht der Reichsregierung, das Los der Kriegsbe⸗ ſchädigten und Kriegerhinterbliebenen zu beſſern, bisher nicht verwirklicht werden können. Es ſeien hingegen Sparmaßnahmen langt, die im Kreiſe der Kriegsopfer wegen ihrer Häufung und wegen ihrer teilweiſe rigoroſen An⸗ wendung nicht anders als ein planmäßig durchge⸗ führter Verſorgungsabbau hätten empfunden wer⸗ den können. Grundſätzlich ſei für den neuen Haushaltsplan aus den Erfahrungen des letzten Jahres, ſo führt die Eingabe weiter aus, die Forderung abzuleiten, daß die beſtehenden Rechtsanſprüche der Kriegsbeſchädig⸗ ten und Kriegerhinterbliebenen unter allen Umſtän⸗ den pünktlich befriedigt werden müſſen. Es ſei wei⸗ ter zu fordern, zur Sicherung künftiger Kapital⸗ abfindungen im neuen Haushaltsplan eine beſondere Poſitſon „Kapitalabfindungen“ aufzunehmen. Schließlich ſei Wert darauf zu legen, daß nicht nur die rechtlichen Anſprüche der Kriegsopfer, ſondern in gleicher Weiſe auch deren moraliſche Anſprüche durch ausreichende Etatmittel unbedingt ſichergeſtellt wür⸗ den. Es müßte der Grundſatz herrſchend ſein, daß die geſamte Kriegsopferverſorgung durch den Haus⸗ haltsplan geſichert werde und daß namentlich die an⸗ erkannte Finanznot des Reiches, vorzüglich hervor⸗ gerufen durch die Reparationsverpflichtungen, nicht dazu führt, daß die Wünſche der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen auf den notwendigen Ausbau der Verſorgung unerfüllt blieben. Die Eingabe ſchildert dann die gegenwärtige ſoziale Lage der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen und begründet die ſich hieraus ergebenden Folgerun⸗ gen. Das Ziel in der Hinterbliebenenverſorgung müſſe dahin abgeſteckt werden, daß die Rente der Kriegerhinterbliebenen mit dem Maßſtabe der ſozialen Bedürfniſſe gemeſſen und dieſen Bebütrf⸗ niſſen unbedingt angepaßt werde. Dabei ſei gleich der Einbau der Zuſatzrente in die Grundrente ins Auge zu faſſen. Dem Streit um die Heilbehand⸗ lung für Kriegerhinterbliebene müſſe durch die Schaffung eines Rechtsanſpruches nun enblich ein Ende gemacht werden. Wichtig ſei auch die Sicher⸗ ſtellung der Heilbehandlung für die Hinterbliebenen, die ſich durch die Pflege anſteckungs gefährlicher Kriegsbeſchädigter ſelbſt infiziert hätten. Die För⸗ derung der Berufsausbildung der Kriegerwaiſen ſei ein dringliches Gegenwartsproblem, das keinen weiteren Aufſchub vertrage. Die Eingabe fordert weiter eine Reform des Schwerbeſchädigtengeſetzes und des Ge⸗ ſetzes über das Verfahren in VBerſor⸗ gungsſachen, eine anderweitige Fürſorge für die auſteckungsgefährlichen Kriegsbeſchädigten, die Streichung der Friſtvorſchriften des Reichsverſor⸗ gungsgeſetzes, die Beſeitigung der Kürzungsvor⸗ ſchriften des Reichsverſorgungsgeſetzes, eine Reform der Kapitalabfindungsbeſtimmungen ünd die Rück⸗ führung der Fürſorge an das Reich. zur Durchführung ge⸗ 7 Veranſtaltungen Chinas Not Darüber berichtete geſtern im Rahmen eines Vortrags- abends der Kirchlich⸗Poſitiven Vereinigung Miſſionsinſpektor Dr. Oehler aus Baſel. Er war ſelber über 10 Jahre in Ching im Dienſte der Miſſion tätig und kann darum als Kenner der Verhältniſſe angeſehen werden. Dieſe Verhältniſſe ſind höchſt chaotiſch. Das Räuberunweſen herrſcht weithin, freilich nicht erſt ſeit heute oder geſtern. Dieſe Räuber ſind übrigens keine geſtrandeten Exiſtenzen, ſondern vielfach ſchlichte Leute, die ihre Lage durch Raub verbeſſern wollen. Ganze Dörfer ſind oft von ihnen bene⸗ delt. Ihr Tun und Treiben iſt möglich, weil eine feſte Re⸗ gierung fehlt. Der von Rußland eingedrungene Kommuntis⸗ mus kann hier und auch ſonſt nicht das Heil ſchaffen. Er hat zwar ſeine Ziele. Er kämpft gegen den Imperialismus, d. h. gegen die fremden Mächte ſchlechthin. So kommts, daß auch die Chriſtliche Miſſion oft als Gegner und Feind de⸗ trachtet wird. Der Kapitalismus iſt das weitere Kampfziel des chineſiſchen Kommunismus. Wer China kennt, der weiß, daß dieſer Kampf nicht unbegreiflich iſt. Der wirtſchaftlich Schwache war im fernen Oſten ohne jeden Schutz und beſaß keinerlei Rechtsmittel. Die Reaktion, die kam, ſchießt nun ihrerſeits über das Ziel hinaus und übt auf ihre Weiſe nicht minder Gewalt. Auch im Kampf gegen den dritten Gegner: den Militarismus. Denn der Kommunismus iſt modern ausgerüſtet und es will oft ſcheinen, als ſeien ſeine Anhänger von einer wahren Luſt am Morden beſeelt. Volks⸗ beglückend iſt das alles natürlich nicht. Iſt es nicht gewagt, Miſſion zu treiben? Soll nan unter ſolchen Umſtänden die begonnene Arbeit nicht einſtellen? Solche Fragen werden immer wieder laut. Die Miſſions verwaltung überhört ſie nicht, ſchon aus Rück⸗ ſicht auf das Leben der Miſſionen und der Aerzte, die im Dienſte der Miſſion ſtehen. Aber die einheimiſchen, alſo chineſiſchen Chriſten denken nicht daran, ihre Gemeinſchaft mit den europäiſchen Sendboten preiszugeben. Die Ge⸗ meinden ſelbſt bedürfen immer wieder der Leitung durch bewährte und fähige Perſönlichkeiten. Die Arbett iſt natur⸗ lich äußerſt ſchwierig. Mit dem Einſatz des Lebens muß gerechnet werden. Aber gerade das macht die Lage groß. Iſt es doch ein heiliger Kampf, der geführt wird, der größte, den dieſe Erde kennt, der Kampf um das Heil der Welt durch den lebendigen Gott in Chriſtus. Um dieſen Kampf geht es heute ja überall, Draußen und daheim. So iſt es ſchließ⸗ lich ein und dieſelbe Front, in die die Glaubensträger ein⸗ treten müſſen. Der Kampf zwiſchen Chriſtentum und Anti⸗ chriſtentum iſt geſetzt, er iſt da, lebendiger als ſonſt, wir müſſen ihn aufnehmen und durchführen um Chriſti und um der Welt willen, damit ihr das Höchſte zuteil werden kann, der Friede mit Gott, den ſie auch im fernen Oſten brauchen, der Kapitaliſt ſowohl als auch der Kommuniſt. Und dieſen Frieden zu bringen, iſt immer die vornehmſte und eigent⸗ liche Aufgabe aller Miſſion geweſen. Dankbar lauſchte die große Miſſionsgemeinde den in⸗ tereſſanten und zum Teil programmatiſchen Ausführungen des wohl unterrichteten Redners, der den angeſagten und durch einen Todesfall in letzter Stunde abgehaltenen Miſ⸗ ſionsdirektor Dr. Hartenſtein aufs beſte vertreten hat. Dr. B. . Wohltätigkeitsfeſt im Luiſen⸗Stephanienhaus Den Reigen der Jugendbazare beſchloß geſtern das im Zeichen des Faſchings veranſtaltete Wohltätigkeits⸗ fe ſſt im Luiſen⸗Stephanienhaus in L 3,—5. Die feſtlichen Räume prangten im Karnevalsſchmuck. Der Beſuch des Feſtes war über alle Erwartungen hinaus glänzend. Die Eröffnungsfeier wurde mit einem vierhändig geſpielten Klavtervortrag eingeleitet. Als nächſte Nummer folgte ein Rokokoreigen. Prälat Bauer dankte zunächſt allen Mit⸗ wirkenden, insbeſondere den Oberinnen, die für Unter⸗ kunft der drei Bazare ſorgten. Er begrüßte ſodann die geiſtlichen Herren und Frau Generaloberin Mara Cäcilta von Offenburg und erklärte dann den Bazar für eröffnet. Im weiteren Verlauf der Feier folgtenein nettes Singſpiel und ein temperamentvoller Zigeunertanz. Ein äußerſt farbenprächtiger Faſchingsaufzug mit den originellſten Masken beſchloß die Eröffnungsfeier. Nun ſetzte ein buntbewegtes Treiben ein. Die Damen hatten viel Mühe, alle Gäſte zu bewirten. Ein Rundgang bewies, wie ſchön das Feſt arrangiert war. Aus allen Räumen klangen die Weiſen ſchöner Muſik. Auch dieſes Wohltätigkeitsfeſt dürfte einen guten Reinertrag zu Gun⸗ ſten der Wohlfahrtspflege der Oberen Pfarrei ergeben haben. Prälat Bauer, den Obertanen und Mitwirkenden war es zu danken, daß die drei Bazare überaus gelungen ſind. 1 K. G. Bohnenſtecken Ein Fuhrwerk geſtohlen. Eine 18jährige Schimmelſtute mit einer grüngeſtrichenen Pferde⸗ rolle wurde am 22. Februar vor einer Wirtſchaſt in der Gartenfeldſtraße weggenommen. Das Fuhr⸗ werk dürfte hier oder in der Umgebung untergeſtellt ein. a ö* Radbruch eines Radſchleppdampfers. Aus Bingen wird uns gemeldet: Der große Rad⸗ ſchleppdampfer„Rotterdam“ von Mannhei m erlitt, als er das Fahrwaſſer des Binger Loches verlaſſen hatte, einen Radbruch. Unter der größ⸗ ten Anſtrengung konnte der Schleppzug, den der Dampfer führte, gehalten werden. Als ein Glück iſt es zu bezeichnen, daß ſich der Raddampfer„Bavarier“ von der gleichen Firma in der Nähe des havarierten Schleppdampfers befand. Dieſer eilte zu dem be⸗ ſchädigten Dampfer hin und half mit, die Schlepp⸗ kähne auf die Binger Reede zu ſchaffen. Auch kann es als beſonderer Glücksumſtand gelten, daß der Radbruch des Dampfers nicht im„Binger Loch“ er⸗ folgte, was eine tagelange Sperrung zur Folge ge⸗ habt haben würde. 5 Kommunale Chronik Freiburger Rechenſchaftsbericht 1928/29 * Freiburg, 5. März. Der Stadtrat Freiburg legte dem Bürgerausſchuß vor, aus dem ſich ergibt, daß die Einnahmen mit rund 14,9 Millionen Reichs⸗ mark die Ausgaben mit 14,4 Millionen RM. um rund 0,5 überſteigen. Der nach dem Voranſchlag vorge⸗ ſehene zuſätzliche Betrag von 500 000 RM. aus Wirt⸗ ſchaftsüberſchüſſen früherer Jahre brauchte ſomit nicht in Angriff genommen zu werden. Die Ver⸗ mögensnachweiſung weiſt am Ende des Rechnungs⸗ jahres 1928 ein Reinvermögen von rund 52 Millionen RM. aus. Stellungnahme des Münchener Stadtrats zu den Kommuniſtenverhaftungen r * München, 4. März. Die kommuniſtiſche Stadt⸗ ratsfraktion hatte in der heutigen Stadtratsſitzung in einem Dringlichkeitsantrag gefordert, daß der Stadt⸗ rat ſich für die ſofortige Freilaſſung der von der Polizei unter dem Verdacht des Landfriedensbruches verhafteten kommuniſtiſchen Stadträtin Sarueckt und deren Ehemann und des ehemaligen Land⸗ tagsabgeordneten Götz einſetzen ſolle. Der Stadtrat beſchloß gegen zwei kommuniſtiſche Stimmen, über den Antrag ohne Ausſprache zur Tagesordnung über⸗ zugehen, da es nicht ſeine Aufgabe ſei, in ein ſchwe⸗ bendes Verfahren einzugreifen. K R. Meckesheim(Amt Heidelberg), 4. März. Aus der letzten Gemeinderatsſitzung iſt folgen⸗ des zu berichten: Für die Pflege und Aus beſſerung der Feldwege und Ortsſtraßen ſind in den letzten Jahren erhebliche Mittel in den Gemeinde⸗Voranſchlag eingeſtellt worden. Die Ar⸗ beiten ſind dadurch auf einen Stand gebracht, der im Intereſſe der einheimiſchen Landwirtſchaft nur zu begrüßen iſt.— Die Erhebungsliſte der Gebäuwde⸗ verſicherungsanſtalt Karlsruhe weiſt für die 318 Hauptgebäude der hieſigen Gemeinde eine Um⸗ lageſumme von 5512,08/ auf, die zur Hälfte ſofort auf 1. Juli d. J. zu entrichten iſt.— Die Ver⸗ ſteigerung von Bau⸗ und Hopfenſtangen, Reb⸗ und im hieſigen Gemeindewald hatte eine ſtarke Beteiligung und demzufolge auch ein gutes Ergebnis. Es wurden etwa 10 v. H. über den forſtamtlichen Anſchlag erzielt, deshalb auch ſofort der Zuſchlag erteilt.— Auch der Firma Reinig, Sägewerk in Sinsheim, wurde das gefällte Buchen⸗ holz im Gemeindewald unter gewiſſen Bedingungen durch den Waldbeſitzerverband, Zweigſtelle Mosbach, zugeſagt.— Genehmigt wurde auch die Verſteige⸗ rung der Anfuhr des Gemeindeholzes. Bei den günſtigen Witterungs⸗ und Wegverhältniſſen wurde das Holz um einen außergewöhnlich billigen Preis gefahren.. Kleine Mitteilungen Der Gemeinderat Eberbach nahm Kennt⸗ nis vom Stand der Verhandlungen über die Einrich⸗ tung der Poſtkraftverbin dung durch das Sensbachtal. Der Gemeinderat hält daran feſt, daß eine Unterſtützung des Projekts Eberbach nur in. Frage käme, wenn die Linie bis Eberbach durchgeführt wird. Man will erſt Vorſchläge der anderen intereſ⸗ ſierten Gemeinden hören. Der Gemeinderat bewil⸗ ligte noch einen Beitrag für die Einrichtung der Hei⸗ zungsanlage der Autohalle der Poſtkraftverbindung durch das Gammelsbachtal. Ferner wurde der Vor⸗ ſchlag des Miniſters des Kultus und Unterrichts ge⸗ billigt, eine Hauptlehrerſtelle an die Oberrealſchule zu verlegen. Vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bür⸗ gerausſchuſſes wurde dem Beſchluß des Verwaltungs⸗ rats der Oeffentlichen Sparkaſſe beigetreten, wonach mit Wirkung vom 1. April 1930 an der Beitrag der öffentlichen Sparkaſſe an die Stadtkaſſe zu deren Auf⸗ wendung für das Gehalt des Bürgermeiſters von 1200 Mk. auf 2000 Mk. im Jahr erhöht werden ſoll, Schließlich beſchäftigte ſich der Gemeinderat noch mit einem Geſuch um Genehmigung eines Wohnhaus⸗ anbaus, bei deſſen Durchführung eine Ueberbauung der badiſch⸗heſſiſchen Landesgrenze notwendig iſt. Die Vorſchrift der Lundesbauordnung, wonach die Ueber⸗ bauung der Landesgrenze verboten iſt, wurde für nicht mehr zeitgemäß gehalten und deshalb eine Be⸗ 15 von dieſem Verbot vom Gemeinderat befür⸗ wortet. Der Bürgerausſchuß Singen a. H. er⸗ mächtigte den Gemeinderat, zur Förderung des Wohnungsbaues von der Badiſchen Staats⸗ ſchuldenverwaltung ein weiteres Darlehen von 120 000 Reichsmark aufzunehmen. Weiter wurde der Bau einer Viehausladerampe beim ſtädtiſchen Schlachthaus mit einem Koſtenvoranſchlag von 20000 RM. beſchloſſen. Dadurch ſoll Singen der Um⸗ ſchlageplatz werden für Vieh, das vom Ausland und nach dem Ausland verſchickt wird, alſo die Tranſit⸗ ſtation für Schlachtvieh. Die genoſſenſchaftliche Vieh⸗ verwertungsſtelle in Karlsruhe zeigt großes In⸗ tereſſe für den Schlachtviehmarkt. Zuerſt ſoll aber die Zuſtimmung des Miniſteriums des Innern zur Errichtung eines Schlachtviehmarktes in Singen ab⸗ gewartet und dann erſt mit der Errichtung der Vieh⸗ ausladerampe begonnen werden. HREIFP- PETER zuverlässig z. Blutreinigung u. Suh. gang- gegelung Rheum, Sapo ſe 2, Cal. 3, Junlp. I, Rloe 4 In alten Anatneken Mk. 1 Hneipp-Kur-Wegwelser kosienfrei durch Haus · Centrale ura. Tagung Badiſche Geflügelzüchtertagung in Lörrach 5 Am Samstag und Sonntag in Lörrach die dies⸗ fährige Hau ptverſa mm a des Landes ver 5 8 badiſcher Geflügelzuchtvereine Samstag nachmittag war im Bahnhofſshotel der der auswä 0 Gäſte, der Vorſtand des g II des Verk des, Ober 5 1 ne r⸗Haa⸗ gen, begrüßte. Es fol late eine Ausſprache über 5 die badiſch⸗pfälziſche Eierverwertungsgenoſſenſchaft deren Geſchäftsführer von der Linde ausf führ! ich über 2 und Ziele dieſer Organiſatlon, die 0 er noch g praktiſche Arbeit hin ſich hat, ausfüh h berich⸗ Ziel iſt die Organiſierung des Fri f ch e ies, af ung von Saznmmelſtellen in den einzelnen Ort ſchaften, 3 mmenſchluß dieſer Sammelſtellen in Bezirksſammel⸗ ſtellen und Vereinigung in einer großen Zentral ſte lle in Karlsruhe, die den Ausgleich bezgl. Produk⸗ tion und Verbrauch innerhalb der einzelnen Bezirksſam⸗ melſtellen herſtellen ſoll. Ein Bankett im Schützen⸗ haus ſchloß den Samstag. i eigentliche begann am · Zur 2 Landes„ 1. enen, außer dem V tadt und des Kreiſes i ügelorganiſationen, auch a ftsbericht erſtattete Tierzuch Bericht iſt zu entnehmen, daß m . mit über 7900 Mitglieder an⸗ ehören. Es wurde darauf hingewieſe n, daß in Lörrach im Fahr re 1895 die Grundlagen zu dem Verband gelegt wur⸗ den. Der Vovanſchlag wurde genehmigt. Der Rechenſchaſts⸗ 1 1 befaßt ſich u. a. mit der verbilligten Futter⸗ eſchaffung des Verbandes für die Züchter. Von der Sin de referierte über die Eier verwertung. Einen breiteren Raum in den Beratungen nahm die Laudesgeflügelſchau ein, die im Laufe dieſes Jahres in Lörrach ſtattfinden ſoll, zu welchem Zwecke die Stadt bereits die Feſthalle unent⸗ geltlich zur Verfügung geſtellt und Ehrenpreiſe ausgeſetzt hat. Den Referaten folgte eine rege Ausſprache. Aus dem Lande Feſtgenommene Zigeuner * Kehl, 4. März. Eine Zigeunerbande aus —10 Perſonen, die aus dem Clſaß herüberkam und ſich in hieſigen Wirtſchaften ungebührlich be⸗ nommen hatte, wurde am Samstag in Neumühl bei Sonntag vormittag war auch der Vor⸗ htinſpektor Langen⸗ 1 es Bezirksamts, der 1 Vertreter von anderen s der Schweiz. Den Ge⸗ iſpektor Langenſtein, dem em Verband heute 160 Kehl in einer Wirtſchaft von einem größeren Gendarmerieaufgebot feſtgenommen und ins Amtsgerichtsgefängnis Kehl eingeliefert.— Geſtern mittag kreiſten längere Zeit fünf Störche über dem nördlichen Teil der Stadt, um ſpäter in nörd⸗ licher Richtung weiterzufliegen.— Am Sonntag kam „Gevatter Storch“ aus dem Süden auch nach Achern im Schwarzwald zurück, um das ſchon im Jahre 1892 erbaute Neſt zu beziehen. Frau Störchin wird noch erwartet. Verunglückter Wunderdoktor * Allmannsweiler(Amt Lahr), 5. März. Der als Wunderdoktor viel von ſich reden 9 Julius Seiler geriet abends beim Ueberholen mit ſeinem Auto an einen Baum. Während der Wagen ſchwer beſchädigt wurde, kam der Wunderdoktor mit geringfügigen Verletzungen davon. Glück beim Lotterieſpiel Freiburg i. Br., 5. März. Der ſchon ſeit längerer Zeit arbeitsloſe Schloſſer Acker mann aus Dietkirchen bei Limburg a. d. L. gewann bei der Breslauer Wohlfahrtslotterie 25 000 4. Sei⸗ nen Haushalt hatte er ſ. Zt. auflöſen müſſen. Wäh⸗ rend er bei ſeinem Schwager Bernhard Prinzbach in Hauſach Unterkunft fand, wohnte ſeine Frau bei ihrer Mutter in Freiburg i. Br. Nunmehr iſt es beiden Leuten wieder möglich, ihren Hausſtand von Grund auf neu aufzubauen. Eine Unglücksnacht— Zwei Brände— Motorrad⸗ Unfall * Günzgen(Amt Waldshut), 5. März. Heute nacht 12 Uhr ſtand plötzlich das Anweſen des Zim⸗ mermanns Böhler in Günzgen in Flammen. Trotzdem die Feuerwehr ſehr bald am Brandplatz er⸗ ſchien, konnten weder Vieh noch Fahrniſſe gerettet werden. So kamen neun Stück Großvieh undfünf Schweine in den Flammen um. Auch die Hohentengener Feuerwehr war am Branbplatz, als es plötzlich hieß, daß es auch in Hohentengen brenne. Das beſtätigte ſich. Hier brannte die Werkſtatt des Zimmermanns Norden⸗ grün nieder, ehe Hilfe zur Stelle war.— Als die Feuerwehren von Hohentengen und Günzgen unter⸗ wegs nach Hohentengen waren, fuhr der Metzger Joſeph Maier mit ſeinem Motorrad auf einen Feuerwehrwagen auf und wurde von der Feuerwehrſpritze überfahren. Er mußte ſchwer⸗ verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Bel beiden Brandfällen vermutet man vorſätzliche Brandſtiftung. Der Schaden bei Böhler dürfte ſich auf mehr als 30 000 Mk. belaufen. Faſtnachtsumzug in Donanueſchingen Donaneſchingen, 5. März. Am Sonntag nach⸗ mittag bewegte ſich auch durch die Straßen unſerer Stadt ein Faſtnachts zug, der zwar den Zeit⸗ umſtänden entſprechend nicht lang, dafür aber recht geſchmackvoll geraten war. Beſonderes Intereſſe er⸗ regte das Bild„Der abgebaute N mit Trauer⸗ geleite“. Selbſtmorb durch Starkſtrom * Degerfelden(Amt Lörrach), 4. März. Der in Badiſch⸗Rheinfelden wohnhafte Heinrich Daucher kletterte am Sonntag morgen auf die Stark⸗ ſtromleitung in der Nähe von Degerfelden und verübte auf dieſe Weiſe Selbſtmor d. Daucher war unheilbar erkrankt. Neue Mannheimer Doppelte Anklage wegen Kindeststung Ein Paar ſitzt auf der Anklagebank. Kein Ehe⸗ paar, ein Menſchenpaar. Sie ſollen gemeinſchaftlich ihr uneheliches Kind gleich nach der Geburt getötet haben. Die Angeklagte, Luiſe Schiefer, iſt ein eigen⸗ artiges Weſen. Man ſieht es ihrer ſchlanken Ge⸗ ſtalt nicht an, daß ſie zweimal ein Kind ohne jede Hilfe, ganz allein, zuhauſe zur Welt gebracht hat. Das erſte Mal in Heidelberg; das Kind blieb am Leben, iſt heute bei Pflegeeltern untergebracht. Das zweite Mal hat ſie ihr Kind nach der Ge⸗ burt getötet. Man merke wohl: nicht während der Geburt, ſondern erſt ein paar Stunden ſpäter, als alles ſchon vorüber war. Mittlerweile war ſie an ein Telephon gegangen und hatte den Vater des Kindes, den ſtellenloſen Otto Beetz aus Heidelberg telephoniſch herübergeholt. Gewiß ein außergewöhnlicher Fall. Ein Mädchen bringt ganz allein ein Kind zur Welt, und nicht länger als einen halben Tag nach der Geburt geht ſie hinunter in eine Wirtſchaft ans Telephon und kehrt dann wieder zu ihrem neugeborenen Kind zurück. Die Angeklagte iſt ein ſeltſam verſchloſſener, ſchwerblütiger Menſch. Der mediziniſche Sachver⸗ ſtändige, der nicht nur den Körper, ſondern auch die Seele der Angeklagten gewiſſenhaft prüft, ſagt, daß ſie nicht verlogen ſei; knapp aber wahr ſeien ihre Ausſagen. Die Selbſtmordverſuche während der zweiten Schwangerſchaft geben einen Einblick in diefes ſchwere Leben eines ſparſamen, allge⸗ mein als ordentlich hingeſtellten Mädchens, das nur von einer Seite als nicht glaubwürdig hingeſtellt wird. Aber es iſt nicht ohne weiteres geboten, ge⸗ rade auf dieſes Zeugnis hin der Bewertung eine andere Richtung zu geben. Sie wird im April 24 Jahre. Das iſt jung für das Maß der Dinge, die über ſie hereingebrochen ſind. Der Mitangeklagte iſt 25 Jahre alt. Schon in dieſem Alter der Beiden liegen Zeichen der Zeit. Das Leben hat ſie ſchuldig werden laͤſſen, und jetzt beſchuldigen ſie ſich gegenſeitig ſelbſt. Er behauptet, ſie habe das Kind erſtickt, als er nach ihrem Anruf aus Heidelberg bei ihr erſchtenen ſei. Sie behaup⸗ tet, beide hätten die Tat gemeinſam begangen, deren Einzelheiten zu dem trüben und traurigen Bild der ganzen Angelegenheit ſtimmen. Während das Mädchen ihre Angaben gegenüber den eindringlichen, aber von Verſtändnis getragenen Fragen des Richters kurz und tonlos macht, er⸗ ſcheint ihr Mitangeklagter und jetzt ihr Ankläger als ſehr beredter Anwalt ſeines guten Glaubens und ſeiner, wie er meint, nicht ſo ſchlimmen Sache. Er will erſt das Kind von den böſen Abſichten der Mut⸗ ter bewahrt und dann in der Nacht im Lehnſtuhl geſeſſen und geſchlafen haben. Am Morgen ſei er aufgewacht und habe überraſcht vor der Tatſache ge⸗ ſtanden, daß das Kind tot war. Während die Angeklagte kein Wort der Kritik an ihm übt, benimmt er ſich in ſeinen Aeußerungen nicht wie ein Mann, der ein Mädchen zu dem brachte, was mit der geſchah, die jetzt neben ihm vor den Geſchworenen ſitzt, ganz gleichgültig, wie weit ſie ſelbſt an der Sache beteiligt geweſen ſein mag. Auch ſein Lebensbild iſt nicht das beſte. Er hat einen guten Vater, der als Zeuge für ſeinen Sohn eintritt. Das war der beſte Eindruck, den man aus dem Umkreis des Angeklagten erhalten konnte. Er hat nach der Tat die Kindsleiche nach Heidel⸗ berg geſchafft und ſie dort vergraben, aber— nun kommt das Seltſame— ſeiner Frau von der ganzen Sache erzählt. Allerdings ſo, wie er es jetzt auch vor Gericht darſtellt. Dieſe Frau iſt aber gleichſam Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) er iſt der wirklich S Erſte Tagung des Schwurgerichts Mannheim zuldige? eine Rivalin der Angeklagten geweſen. Beide Frauen waren in anderen Umſtänden, bevor Beetz die eine ſeiner Geliebten geheiratet hat, ohne daß die Mitangeklagte zunächſt davon wußte. Und durch die Frau erfolgte, wie es ſcheint, mittelbar die An⸗ zeige. So kam die Sache an den Tag. Kindstötung liegt zweifellos vor und die Ange⸗ klagte beſtreitet auch die Dinge nicht, die zu dem Verbrechen geführt haben. Das Geſetz billigt ihr als unehelicher Mutter Milderungen im Strafmaß zu. Auch der Staatsanwalt weiß ſeine An⸗ klagebegründung auf dem menſchlichen Verſtändnis für das außerordentlich Schwere im Schickſal dieſes Mädchens aufzubauen. Man hört nicht oft eine ſolche Anklage des Vertreters des Staates, die zu⸗ gleich auch eine Verteidigung iſt. Der Vertei⸗ diger ſelbſt hebt auf das Menſchliche ab und verſucht dem Urteil die Richtung zu geben, die be⸗ reits der Staatsanwalt ohne entſprechenden Antrag gewieſen hat: mildernde Gründe, alſo nicht Zucht⸗ haus, ſondern Gefängnis. Umſo ſchärfer geht der Staatsanwalt mit dem Angeklagten ins Zeug, an dem er auch nicht das geringſte Gute läßt; er bejaht die Frage nach vorſätzlicher Tötung. Darauf ſteht als Mindeſtſtrafe fünf Jahre Zuchthaus. Der Verteidiger ſtellt in überaus klarem Aufbau die Gründe zuſammen, die das Zweifelhafte des ganzen Falles unterſtreichen: das durch die Not der Zeit Bedingte und vor allem, was den Fall ſo unklar macht, die Einſicht in die wirklichen Vor⸗ gänge bei der Tat. Er plädiert ſelbſt gegen⸗die An⸗ nahme einer Begünſtigung zu dem Verbrechen und ſtellt den Freiſprechungsantrag. Welch ein Kontraſt zu dem Antrag des Staatsanwalts! Das Urteil Das Gericht erkennt nach ſehr langer Bera⸗ tung auf zwei Jahre Gefängnis unter An⸗ rechnung der Unterſuchungshaft für die Ange⸗ klagte. Für den Angeklagten auf neun Monate Gefängnis wegen Begünſtigung, wo⸗ bei ihm fünf Monate Unterſuchungshaft angerechnet werden. Bei allen wohlerwogenen Gründen, die das Ge⸗ richt zu dieſem Urteil gebracht haben mag, und unter Berückſichtigung alles deſſen, was der Verteidiger in vorbildlicher Weiſe ausgeführt hat, muß man ſagen, daß dieſes Urteil, was den Angeklagten betrifft, be⸗ fremdet. Soll es wirklich damit ſein Bewenden ha⸗ ben, daß er jetzt vier Monate ins Gefängnis wan⸗ dert, während man ihm doch zumindeſt eine nicht ge⸗ rade alltägliche Aktivität in dieſer ganzen traurigen Sache nachſagen muß? Hier verſagt wieder einmal das Geſetz. Zwiſchen den fünf Jahren Zuchthaus für Tötung und der Gefängnisſtrafe für Begünſtigung liegt eben eine zu große Spanne, die wohl die Paragraphen haben können, die aber nicht dem Leben entſpricht, wie es ſich in der tragiſchen Verzahnung eines ſolchen Falles zeigt. K. * Den Vorſtitz der Verhandlung führte Landgerichts⸗ direktor Dr. Bär. Erſter Staatsanwalt: Dr. Gérard. Geſchworene: Friedrich Böllſterling, e Friedrich Stark, Mannheim, Johann ſch m ann, Mannheim, Adam Bechtold, Laden⸗ 0 Frau Anna Ebert, Mannheim und Frau Anna Fröhlig in Mannheim. Verteidiger der Angeklagten: Willy Pfeiffen berger, klagten: Rechtsanwalt Dr. ſtändige: Medizinalrat Dr. heim, und Dr. Buh tz, Rechtsanwalt Verteidiger des Ange⸗ R. Selig. Sachver⸗ Götzmann, Mann⸗ Heidelberg. Nachbargebiete Gefahren der Straße * Ludwigshafen, 5. März. Geſtern abend zwiſchen 8 und 9 Uhr wurde auf der Landſtraße zwiſchen Oppau und Frieſenheim der ſich auf Wanderſchaft befindliche 56 Jahre alte Peter Stein von Kinden⸗ heim von einem Perſonenauto von hinten ange⸗ fahren und zu Boden geſchleudert. Er wurde von einem anderen Auto erheblich verletzt ins Krankenhaus gebracht. Für das achte Schuljahr Grünſtabt, 5. März. Der Bezirksverein Dürk⸗ heim⸗Grünſtadt hat zur Kretsausſchußſitzung des Pfälziſchen Lehrervereins folgenden Antrag eingebracht: Der.L. V. bittet den Kreisausſchuß und die Vorſtandſchaft des Pfälziſchen Kreislehrer⸗ vereins, in eine tatkräftige zielbewußte Werbung für Einführung des 8. Schuljahres auf dem Lande einzutreten und mit allen zuſtändigen Stellen ſich ins Benehmen zu ſetzen. Ein Knirps als Verkehrsregler * Darmſtadt, 5. März. Bei dem regen Masken⸗ treiben in Darmſtadt erweckte beſonders ein kleiner Knirps mit Zylinder Aufmerkſamkeit. Dieſer hat an der Ecke der Rhein⸗ und Grafenſtraße den Verkehr ſo gewichtig und vorbildlich geregelt, daß der amtliche Verkehrsdienſtleiter ſeine Freude daran hatte. Die Autofahrer gingen auch gern auf den Scherz ein und umfuhren den Bub vorſichtig in großer Kurve. Aber die hunderte von Zuſchauern, die das Kerlchen ſo nett unterhielt, drängten ſich vom Fußſteig herab und umringten den kleinen Ver⸗ kehrsſchutzmann immer enger, ſo daß für ihn der Spaß zeitweiſe lebensgefährlich wurde. Faſtnachtsakrobat alarmiert Polizei und Feuerwehr sw. Darmſtadt, 5. März. Einen etwas eigen⸗ artigen und halsbrecheriſchen Faſtnachtsſcher z leiſtete ſich geſtern nachmittag ein junger Dachdecker aus der Altſtadt. Der junge Mann kletterte am „Weißen Turm“, der etwa 2830 Meter hoch iſt, am Blitzableiter in die Höhe bis zur Wetterfahne, zog ſeinen Rock aus und produzierte ſich faſt eine Stunde lang als Akrobat. Er machte auf der Wetterfahne Handſtand und ſonſtige Kunſtſtücke. Ein Poliziſt war mit der Feſtſtellung der Per⸗ ſonalien des Helden beauftragt. Man hatte die Feuerwehr alarmiert, um den„Künſtler“ herabzu⸗ holen. Dieſer war aber inzwiſchen wieder am Blitz⸗ ableiter herabgeklettert und wurde von der Men⸗ ſchenmenge, die ſich angeſammelt hatte, gebührend gefeiert, ſo daß die Polizei machtlos war und von der Feſtſtellung der Perſonalien Abſtand neh⸗ men mußte. Rosenmontagszug— Ungehenrer Fremdenandrang * Mainz, 5. März. Die Reichsbahn ließ am Ro⸗ ſenmontag insgeſamt 40 Sonderzüge nach und von Mainz fahren. Der Hauptzuſtrom kam von Wiesbaden und Frankfurt. Allein von Wiesbaden beförderte die Reichsbahn 17000 Perſonen nach Mainz. In Mainz Haupt⸗ und Südbahnhof kamen an 57 000 Perſonen, in Mainz⸗Kaſtel 7000 Perſonen. Abgefahren ſind in Mainz Haupt⸗ und Südbahnhof 59 000 Perſonen, in Mainz⸗Kaſtel 7500 Perſonen. Der„Mainzer Anzeiger“ ſchätzt, daß etwa 100000 Fremde in der Stadt weilten, eine Zahl, wie ſie ſeit langem nicht erreicht wurde. Drei Selbſtmorde an einem Tag * Stuttgart, 5. März. Am 2. März nahmen zwei Männer durch Erſchießen ſich das Leben. Ein 9 verübte Selbſtmord durch Einatmen von Gas. Mittwoch, Folgen der Eiferſucht * Frankfurt a.., 5. März. Am vergangenen Sonntag ereignete ſich in der Königſteinerſtraße in Frankfurt a..—Höchſt ein aufregender Vorfall. Eine junge Frau glaubte Grund zur Eiferſucht zu haben, die ſich ſchließlich zur Raſerei ſteigerte, Die Frau brachte ihrem noch im Bett liegenden Manne mit einem Beil eine ſchwere Kopfper⸗ letzung bei und flüchtete dann in nokdürftiger Kleidung auf die Straße. Hier ſchrie ſie fortgeſetzt nach einem Meſſer, mit dem ſie ſich töten wolle, Die Raſende wurde von der Polizei in Obhut genommen und ihren Angehörigen übergeben. Der ſchwerverletzte Ehemann hatte noch ſo viel Kraft, um ſich aus dem Bett zu erheben und nach dem Kranken⸗ haus zu begeben. Stellung eines Strafantrages gegen ſeine Frau lehnte er ab. Beim Faſtnachtszug ſchwer verunglückt * Mainz, 5. März. Der 28jährige Fuhrmann Joſef Kaufmann von hier, der als Gardiſt beim Roſenmontagszug mitwirkte und als Bremſer auf einem Wagen tätig war, ſtürzte während des Zuges vom Wagen und blieb bewußtlos liegen. Er wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus ge⸗ bracht, wo ein ſchwerer Schädelbruch feſtgeſtellt wurde. Der Zuſtand des Verletzten iſt ſehr bedenklich, Vom Maskenball in den Tod * Gries(Bezirk Homburg), 5. März. Hier machte der zur Zeit arbeitsloſe 20jährige Diamantſchleiſer Emil Kafitz ſeinem Leben ein Ende. Er beſuchte den Maskenball, von dem er gegen 5 Uhr nach Hauſe Zimmer dann am Fenſter⸗ kam, um ſich in einem kreuz zu erhängen. Aus Nundfunk⸗ Programmen Donnerstag, 6. März 15.15 Uhr: Frankfurt: Jugendſtunde. 16.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Konzert, München: Gartenpflege. 16.30 Uhr: München: Konzert. 17.30 Uhr: Köln: Konzert. 18.05 Uhr: Vortrag. 18.35 Uhr: Frankfurt: Zwiegeſpräch: der Wirtſchaftsnot. 19.00 Uhr: Brünn, Prag, Kaſchau, Preßburg: Oper„Libuſe“ von Smetana. 19.15 Uhr: Breslau, Mailand, Turin: Konzert. 19.30 Uhr: Berlin: Singſpiel„Der tapfere Kaſſian“, Frankfurt, Stuttgart: Zitherkonzert, Bud a⸗ peſt: Oper„La Gioconda“, Laibach: Oper. 19.45 Uhr: München: Konzert, Stockholm: So⸗ Königs wuſterhauſen: liſtenprogramm. 20.00 Uhr: Hamburg, Poſſe„Kyritz⸗Pyritz“, Köln iſſ Konzert, Daventry: Violinſeli, Toulouſe: Klavierſoli, Graz: Bunter Abend, Zürich: Konzert, Werke von Grieg. 20.30 Uhr: Breslau: Lettiſche Muſik, Frankfurt, Frankfurt: Zeitfragen, Stuttgart Bekämpfung Stuttgart: Leſeſtunde, Daventry: Sinfonle⸗ konzert, Kattowitz, Warſchau: Wagnerkonzert, Oslo: Lieder. 20.45 Uhr: München: Leſeſtunde, Wien: Spiel „Medea“. 21.00 Uhr: Berlin: Franz Schreker dirigiert eigene Werke, Köln: Tanz ums Geld, London: Sinfonie⸗ konzert, Rom: Oper„Som nambule“. 21.20 Uhr: München Orgelkonzert. 21.30 Uhr: Toulouſe: Abendkonzert. 22.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Zipfelmützen ringsherum, Daventry: Konzert, Tou louſe: Sin⸗ foniekonzert. 22.90 Uhr: Breslau: Tanzmuſik. 23.00 Uhr: Kattowitz: Tanzmuſtk. 23.30 Uhr: Mailand: Konzert, Turin: Tanzmuſik. 00.15 Uhr: 00.30 Uhr: London: Hamburg: Tanzmuſik. Nachtkonzert. Wetter⸗ Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Se 2 Wind hoh, in Ss—— Wett l Nicht Stärke Wertheim 181— 2 13189 beicht balbbebect Königsſtuhl 5687735 5 10 4* leich 1 Karlsruhe 120 778.5 14 6 fſtill wolkig Dao. ⸗Bad 210 774.0 0 183—3 8 leicht Nebel Villingen 780 786 0 11 1 NW leicht haldbe eckt Feldbg. Hof 1275 644,— 1 1ſt beitet Badenweil.— 773,6 6 13 4 8 leicht wol St. Blaſtien 780—— 1 6 1 NW 5 Neb Bad. Dült h. 9„ halbbebeckt Die mit der Hochdruckwelle nach Europa geför⸗ derte Warmluft iſt inzwiſchen bis zum Oſten Deutſch⸗ lands vorgedrungen, wo ſtarker Druckfall eingeſetzt hat. Die allgemeine Druckverteilung mit dem weſt⸗ lich von uns liegenden Hochdruckkern iſt unverändert geblieben. Sie ermöglicht nunmehr einen neuen Vorſtoß polarer Luft über Skandinavien, da tiefer Druck den Nordoſten Europas überdeckt. Unſer Ge⸗ biet wird vorderhand im Bereiche der milden Weſt⸗ luft bleiben, die uns heute leichte Bewölkung ge⸗ bracht hat. Niederſchläge ſind jedoch wegen des noch relativ hohen Druckes vorerſt nicht zu erwarten. Wetterausſichten für Donnerstag, 6. März: Keine weſentliche Aenderung. Cheftedakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H A Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Spon und Vermiſchtes: Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— An eigen und geſchäftliche Mit⸗ tellungen: Jakob Faude, ſämtlich in Maungel eim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G m. b.., Manndeim. R 1,—6 Geſchäftliche Mitteilungen „ Die Ziehung der großen Kölner Dom ban⸗Lotterie findet vom 14. bis 18. März ſtatt. 16 793 Gewinne werden verloſt im Geſamtbetrage von 225 000, darunter ein Höchſtgewinn von/ 100 000 /. Da nur eine beſchränkte Anzahl Loſe für Baden zur Verfügung ſteht, dürfte der Vorrat ſehr raſch vergriffen ſein. Es empfiehlt ſich daher, die Beſtellungen baldigſt einzufenden.(Weiteres Anzeige im heutigen Mittagsblatt.) 2 3 J 4 1 3 9 — N J 8— 55. 2 I d V N VV Y N Wos N e Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung“ zu ſchwingen, ſtärker wird das Pfeifen; da, mit einem einzigen Satz gräbt der Mungo ſein meſſerſcharfes Gebiß in den Schlangenleib, hauen die Gifthaken der Brillenſchlange blitzſchnell in die Schnauze des Mungo. Doch der ſchütttelt ſich nur ein wenig, um ſich ſofort abermals auf die ſchon wieder faſt zu ihrer halben Länge aufgerichtet: Feindin zu ſtürzen. Wieder Gebißzupacken, Giftzahnh Angriff, Ab⸗ eo wehr— Zupacken, da, jetzt! Mit einem einzigen Satz.., ſauſt die Otter aus der Dekoration heraus, Eine Endlich wird das durch die zahl⸗ 57 5 Reptil ein⸗ Gedulds⸗ um ſich in der äußerſten Ecke zu verkriechen. tolle Jagd beginnt. reichen Biſſen recht harmlos gewordene gefangen und in ſeinen akrobatik. Mar Schmeling ſiegt nicht nur im Ring Käfig verſtaut. ſondern als Filmheld auch gegen die böſe„Verlockung“, die in dem Terrafilm„Liebe im Die Woche meines Mißvergnügens Von George Baneroft George Baneroft erfreut ſich durch ſeine Leiſtungen in den Filmen„Unterwelt“,„Poli⸗ zei“ und„Die Docks von Newyork“ auch in Deutſchland großer Popularität. Sollte es mir einmal einfallen, meine Memoiren zu ſchreiben, ſo darf folgende kleine Geſchichte nicht fehlen. Vielleicht finden Sie ſie erheiternd, aber ich, als leidtragender Teil, denke nur mit Schrecken an fene unvergeßlichen acht Tage zurück, in denen ich einen Teil meiner Sünden abbüßte. Ich hatte in dem Film„Die Docks von Newyork“ einen Schiffheizer zu ſpielen. Den Auftakt zu der Woche meines Mißvergnügens bildete ein Nach⸗ mittag im Keſſelraum eines Schiffes, in dem ich Oefen zu heizen und Kohlen zu ſchippen hatte. Die Temperatur in dem Raum betrug mehr als fünfzig Grad, und mein Kollege Clyde Cook und ich ſchippten im Schweiße unſeres Angeſichts. An dieſem einen Nachmittag wurde ich drei Pfund leichter. „Im Weſten nichts Neues“ verfilmt Eine Szene des Films: Deutſche Truppen werden an den Weſtfront ausgeladen. „Im Weſten nichts Neues“, Erich Maria Remarques Kriegsroman, der in Millionen Exem⸗ plaren verbreitet iſt, wurde von der„Univerſal“ als Tonfilm gedreht und wird demnächſt feine deutſche Uraufführung erleben. Aber dann fingen meine Freuden erſt richtig an. Ich hatte in anderen Szenen, die im Studio gedreht wurden, in derſelben Verfaſſung zu erſcheinen wie im Keſſelraum. Jeden Morgen, den Gott werden ließ, wurde ich von Kopf bis Fuß mit Fett und Schmutz bedeckt. Unter der Oberaufſicht unſeres Regiſſeurs Joſef von Sternberg ſchmierte mich Bob Lee, der Regieaſſiſtent, mit Oel und Kohlenſtaub ein. Ich habe ihn im Verdacht, daß ihm dieſe Arbeit ein beſonderes Vergnügen bereitete, denn er grinſte ganz infam bei ſeiner Tätigkeit, und ich glaube, daß er zu ſeinem Amüſement des Guten zu viel tat. Aber er hatte ja die Ausrede, es müßte„realiſtiſch“ wirken. Und dieſe„lebenswahre“ Maske war ſchuld, daß ich aus der Atelierkantine ausgeſperrt wurde. Wenn die Mittagspauſe kam, konnte ich mich natürlich nicht erſt in einen Gentleman verwandeln, um für die Aufnahmen des Nachmittags erneut die langwierige Einſchmierprozedur über mich ergehen zu laſſen. Als ich zum erſten Mal mit meinem Oel⸗ und Kohlen⸗ ſtaubüberzug in der Kantine erſchien, um meine ehr⸗ lich verdiente Mahlzeit einzunehmen, ſtürzte Hazel Moore, der Leiter der Kantine, entſetzt auf mich zu und erklärte mir in nicht mißzuverſtehenden Worten, daß ich in der Kantine nichts zu ſuchen hätte. Mein Proteſt half nicht das Geringſte. Und auch meine bedauernswerten Kollegen, die dieſelbe„realiſtiſche“ Maske trugen wie ich, ging es genau ſo. Schließ⸗ lich erklärte man ſich großmütig bereit, uns das Eſſen draußen zu ſervieren, und da wir alle recht⸗ ſchaffenen Hunger hatten, blieb uns nichts übrig als dieſes demütigende Angebot zu akzeptieren. Eine ganze Woche ging das ſo. Da der Kan⸗ tinenleiter uns ſo ſchmählich behandelt hatte, wollten wir ihn wenigſtens ärgern und verſuchten jeden Tag um die Mittagszeit, in die Kantine einzudringen. Aber Hazel Moore zeigte ſich hartnäckig. Wir blieben ausgeſperrt. Nun, die Woche ging ja auch einmal vorüber, und als ich zum erſten Mal wieder in ſauber gewaſche⸗ nem und menſchenwürdigem Zuſtand in der Kantine erſchien, kam ich mir vor wie der Prinz aus dem Märchen, der in die Geſtalt eines häßlichen Tieres verzaubert geweſen war und durch ein wunderbares Ereignis erlöſt wurde. s Jilmehen die wirklich glücklich ſind Obwohl es wie ein Märchen klingt und manches ungläubige Lächeln hervorrufen wird— in Holly⸗ wood gibt es tatſächlich eine große Anzahl glücklicher Ehen, wenn auch alle Augenblicke Gerüchte von „ſenſationellen“ Scheidungen auftreten. In der Filmſtadt Hollywood iſt man nämlich nach getaner Arbeit auf ſeine Häuslichkeit ange⸗ wieſen. Es exiſtteren keine Nachtklubs, es finden keine Sechstagerennen ſtatt, und außer Kino und Theater gibt es keine„Amüſtermöglichkeiten“ Man bleibt entweder zuhauſe in ſeinen herrlich eingerich⸗ teten Räumen oder macht Beſuche bei ſeinen Freun⸗ den und Kollegen. Daß ſovtel von Scheidungen in Hollywoob ge⸗ klatſcht wird, liegt nicht daran, daß die betreffenden Perſonen reklametechniſch ſo wichtig ſind, ſondern weil Hollywood ſelbſt die Aufmerkſamkeit der film⸗ intereſſierten Welt auf ſich konzentriert. Von Scheidungen ſpricht man, die glücklichen Ehen ſind untntereſſant. Wenn man ſich die Schauſpieler⸗ liſten der führenden Filmfirmen anſieht, wird man erſtaunt ſehen, wieviele dieſer Schauſpieler und Schauſpielerinnen in den harmoniſchſten Ehen leben. — Die Ehen von Douglas Fairbanks und Mary Pickford, der MeCormicks— Frau MecCormick iſt Colleen Moore— der Milton Sills,— Frau Sills iſt Doris Kenyon— können als vorbflö⸗ lich bezeichnet werden. George Bancroft teilt ſeit vielen Jahren in treuer Kameradſchaft Glück und Leid mit ſeiner Gattin; Eſther Ralſton und ihr Mann leben nach zweijähriger Ehe noch wie in den Flitterwochen; Herr und Frau Harold Lloyd führen ein beneidenswertes, glückliches Familien⸗ leben. Dasſelbe gilt von Clive Brook, der zwei reizende Kinder beſitzt. Daß Neil Hamiltons und Richard Arlens junge Ehen glücklich ſind, iſt ſelbſtverſtändlich. Auch Evelyn Brent, die ſich kürzlich verheſtratet hat, ſchwört auf die Ehe. Eine Ahnung von dem vorbildlichen Familien⸗ leben der Hollywvoder Berühmtheiten erhält man, wenn man am Sonntag nachmittag nach Malibu Beach kommt, wo ſich die Filmleute von ihrer Wochentagsarbeit erholen. Hier ſind ſie ganz unter ſich, laſſen ſich von der Sonne bräunen, vom Waſſer beſpülen und tollen mit ihren Kindern, die ſich wenig um die Popularität ihrer Eltern kümmern. Natürlich: Schauspieler ſind durchaus nicht kem⸗ peramentlos. Sie zanken ſich leicht und vertragen ſich ſchnell. Hollywood wird von neuigkeitsſüchtigen Reportern überlaufen, die eiferſüchtig wachen, daß ihnen nicht die kleinſte Nachricht entgeht, und ſo wer⸗ den alle winzigen Ereigniſſe in die Welt poſaunt, während in Wirklichkeit ein kleiner Ehezwiſt längſt beigelegt iſt und die Betreffenden zu ihrer Verblüf⸗ fung aus den Blättern erfahren müſſen, daß ſie ſich unter aufſehenerregenden Umſtänden ſcheiden laſſen wollen.— Die Dinge ſehen eben ganz anders aus, wenn fremde Augen ſie betrachten. 1 N 930 4 74 N IJ D 2X ʒB I; N S. NN o( r r genen 5 f 1 0 aße in orfall. ö ſucht ö b igerte. 1 8 e 8 80 5 zenden 1 I I XVI IJ VV Y IV IJ I Y II V I—2 N N e 5 C geſetzt 2 5 175 e wolle, Mittwoch, 5 ärz 1930 Obhut—. 325 . Der 5 ft, um anken⸗ 74 8 Geduldsakrobatik 1 1 Leiden und Freuden der Tierfilmoperateure t beim 5 1. r auf Von Günther Herkt id des Er war ein„guter Kerl“, ſtets bei beſter Laune,] gezeichnete Szene zu ſchlecht oder ſcharf beleuchtet, los liebenswürdig und zufrieden. Standen wir in alſo unbrauchbar iſt. 1 fſtrömendem Regen zähneklappernd und kaffeedür⸗ Da bringen die„höheren Verwandten“, wie Lurch gestellt ſtend an der Halteſtelle und ſchaukelten 10 Autobuſſe Molche, Quallen, Fiſche uſw. uſw., doch nicht ſo viel nklich. hohnraſſelnd mit„beſetzt“ an uns vorbei: er lächelte.]„Augenpulver“ mit ſich. Wochen⸗ monatelang heißt Wuchtete ihm ein Zweieinhalbzentnermann im Vor⸗ es nun abermals vor den Aquarien zu ſtehen und machte ortzug 20 Minuten lang auf ſeinen funkelnagelneuen, bloß.. zur rechten Zeit das Licht einzuſchalten, um hleiſer der äſthetiſchen Linie wegen etwas zu engen Lack⸗ ie ſchuhſpitzen: er lächelte. Tanzte ihm die liebliche Haufe Gattin und ſeine blühende, neckiſche Kinderſchar von, enſter⸗ ſage und ſchreibe, 11 munteren Köpfchen ſtändig auf der Naſe herum: er lächelte herzig, verſtändnisinnig und verzeihend. Ein wandelndes Kreuzworträtſel — engelhafter Langmütigkeit! Ein Geduldsakrobat, Nen denn er war Biologiefilm⸗Regiſſeur. Geduld, Geduld und wieder Geduld gehört nun einmal zur Herſtellung eines biologiſchen Kultur⸗ films; warten, warten und immer wieder warten, 'onzett, um den„allein richtigen Augenblick“ abzupaſſen, und 5 ein vom Laien ungeahntes, kaum zu überbietendes Maß mühſeliger Vorarbeit. Tage⸗, wochen⸗„ monate⸗, 141 ja nicht allzu ſelten jahrelanges Warten erfordert 1 mitunter dieſer„richtige Augenblick.“ mpfung So konnten die modernen,„abendfüllenden“ burg: Biologie⸗Großfilme, wie z. B.„Natur und Liebe“, 5 nur unter den unſäglichſten Zeit⸗, Geld⸗, Arbeits⸗ onzert. und Geduldsopfern entſtehen, und Szenen, die ſich 17 vor unſerem Auge auf der Projektionswand in wenigen Minuten abſpielen, bedurften zu ihrer Auf⸗ : So. 3 nahme meiſt das Hundertfache an Arbeitsſtunden. 1 7 Selbſt reine Modellaufnahmen, bei denen man alſo uro? nicht einmal mit der Mentalität der Tierpſfyche zu Bunter rechnen, d. h. zu warten braucht, machen da keine 145 Ausnahme. nſonle⸗ Um die Weltentſtehung nach der Kant⸗Laplace⸗ konzert, ſchen Theorie, nach der ſich alle Fixyſterne, Sonnen, Spiel Planeten uſw. aus rotierenden Urnebeln bilden, überzeugend bildhaft darzuſtellen, bedurfte man frei⸗ 5 Ring“ Olga Tſchechowa zu verkörpern hat. eigene lich nur eines recht einfach anmutenden Film⸗Koch⸗ nfonie · buchrezepts.„Man nehme“— ein Glas Waſſer, tropfe ein wenig Oel hinein, bringe den Oeltropfen[damit wieder die„intereſſanteſten Bieſter“— aus zu immer ſtärker werdendem Rotieren, bis er ſich dem Aufnahmefeld zu verjagen. Und dazu kommt 5 hlralig zentrifugiert und ſo kleine Einzeltröpfchen nun noch der Kampf mit dem Glasreflex! Im beſten 5 abſpaltet, ſetze das ganze in das rechte Licht und Augenblick ſpiegelt ſich totſicher irgendetwas, Kamera, e drehe! Erfolg: Das gefilmte„Wunder der Lampe oder dergleichen in der Aquartumſcheibe; im⸗ Schöpfung“ wirkt groß und hinreißend und„richtig“. mer, immer. Alſo von neuem warten und lauern! zmuffk. Nach dem erſten Dutzend Fehlaufnahmen— das Oel Geduldsakrobatik! will ſich nämlich durchaus nicht gleich in dem Tempo Stehen da, von keiner Glaswand geſchützt, vor der abſpalten, wie es für„den Gang der Handlung“ er⸗ kleinen Mimiatur⸗Landſchaft zum Mungo⸗Brillen⸗ wünſcht iſt— kann man dann immerhin bei dem ſchlangen⸗Kampf drehbereit. Die ſaſt ebenſo hungrige zweiten Aufnahmedutzend auf eine wenigſtens wie wütende Giftotter— man hat ſie drei Wochen⸗ einigermaßen gelungene Aufnahme hoffen. Gebulds⸗ lang faſten laſſen und kurz vor der Aufnahme künſt⸗ 5 ſpiel! lich aufs äußerſte erregt— Mungo von rechts und Genau ſo bei den nicht immer zu umgehenden links in die Dekoration geſetzt. Im Nu ſchießt der en Tiermodellſzenen, wie z. B. bei den längſt ausge⸗ Schlangenkopf hoch, die Brillen⸗Halswülſte blähen 5. ſtorbenen Sauriern. Die ungefähr 1 Meter großen, ſich auf, ein pfeifendes Ziſchen entfährt ihrem nervös f nach den Knochenfunden rekonſtruierten Saurier⸗ vibrierenden, ganz wenig geöffneten. Maule, zornig, 9 5 Plaſtilin⸗Puppen müſſen auf einer Miniaturbühne haßerfüllt funkeln ihre Augen auf, ſtechen dem in Vetter von der Größe eines normalen Ausziehtiſches in⸗ aller Seelenruhe, Schritt für Schritt anſchleichen⸗ mitten einer Gips⸗ und Pappfzenerie des Urland⸗ den Mungo entgegen. Rrrr ſurren die Apparate. Hin 'bbebeckt ſchaftsbildes zum Laufen, Freſſen, Lieben, Kämpfen und her beginnt der ſich immer mehr aufrichtende 55 uſw. gebracht werden. Auch wieder mit der Hand. Schlangenhals, wenn man ſo ſagen darf, zu pendeln, 5 Nicht nur ein jedes Modell als Ganzes für ſich, ibde eckt o nein, das wäre ja einfach, ſondern auch ein jedes 5005 Glied des Einzeltieres darf nur in ſeine natürliche Ne Teilbewegungsphaſe zur jeweiligen Hauptſtellung 8 gebracht werden. Da nun aber eine einzige Vor⸗ geför⸗ führungsminute normalerweiſe 1520 Filmmeter eutſch⸗ verſchluckt, ſo verſchlingt ein kurzes Saurierſzenchen geſetzt von einer Minute etwa 1000 Einzelaufnahmen oder weſt⸗— bei nur 2 Sauriern mit ihren 2 mal 2 Leibern, ändert Köpfen, 2 Paar Augen, 2 Paar Kiefern, 2 Schwän⸗ 13 zen, 4 Beinen und 4 Krallentatzen—„bloß“ etwa tieſer 80000 Bewegungshandgriffe— wenn alles klappt; r 00 aber es klappt nie alles! Geduldsathletik! Weſt⸗ Ein anderes Bild: Unter gewaltiger Hitzeentwick⸗ g ge⸗ lung, bis zu 1000 Grad und mehr, werden z. B. die 8 noch verſchkedenſten Kriſtalle in wochenlangen Verſuchen 11 bis an die Grenze ihrer Verflüſſigung gebracht und 8 durch die Filmlinſe im allen ihren Umwandlungs⸗ rz: phaſen feſtgehalten, damit ſich das Wunder des an⸗ brganiſchen Lebens, die„Kriſtallſeele“, in der Häckel — bon den Uebergang des Anorganiſchen zum Organi⸗ Stefan 1 ſchen erblicken wollte, dem Laienauge im rieſigen Spot Projektionsbild offenbaren kann. Geduldsakrobatik, 1 die nur von der Siſyphusarbeit am Kinemikrofkop in usgeber, den Schatten geſtellt wird. Ein Waſſer⸗, Blut⸗ oder Zeitung Nährflüſſigkeitströpfchen liegt im ſchärfſten Licht unter dem Mikroſkop; es gilt eine Infuſoriengruppe, einen Bazillenhaufen, ein einziges dieſer allerwinzig⸗ f ſten, meiſt pfeilſchnell beweglichen Lebeweſen im 19 ltelde Filmbild feſtzuhalten. Hunderttauſendmal iſts ein⸗ werden geſtellt, tauſendmal huſcht es bein Kurbelbeginn au, e dem winzig kleinen Blickfekd. Tauſendmal iſts nach 1 geradezu verblödendem Warten doch endlich vom daher, Kameramann„gefaßt“ worden, hat die Kurbel end⸗ Inzeige lich geſchnurrt und ſich alles gefreut, um beim Film⸗ entwickeln zu entdecken, daß die Luderchen trotz allem N nicht darauf gekommen ſind oder daß die ſonſt aus⸗ * Das größte und modernste Lichtspiel-Th 1 Auf einer Ammlung, Kraft waren, wurde Gegen den Venzeinzoll in Berlin abgehaltenen, zu der die Vertreter, von mehr a verkehrswirtſchaft intereſſierten 2 iſtimmig gegen die vom Reich ſtark 18 zerbände beſuchten Ver⸗ 30 an der erſchienen nanzmini. ſtertum in Ausſicht genommene ſchwere neue Belaſtung der 8 er Feb Kraftverkehrswirtſchaft durch Einführung eines Be E är und Benzolzolles, ſowie durch Erhöhung des Zuſchl ages war nicht we zur Kraftfahrzeugſteuer Einſpruch erhoben und eine ent nicht i ſprechende Entſchließung angenommen. Dr. Ing. Scholz, recht h Generalſekretär des Reichsverbandes der deutſchen Auto⸗ ſthmatiſch mobilinduſtrie, bezeichnete die Politik der geplanten Bela ſtungen geradezu als ein Keſſeltreiben, deſſen volkswirt⸗ N Schäden nicht abzuſehen ſeien. terialrat d. D. Dr. Breme wies als Vertreter des(⸗Reichs⸗ e darauf hin, daß die Frage noch ganz ungeklärt ſei, ob und in welcher Weiſe man die induſtriellen Ben⸗ zine, durch deren Beſteuerung u. a. die Gummi⸗, Mar garine⸗ und Lackinduſtrie ſchwer betroffen werden würde, ausnehmen wo lle. Staatsanwaltſchaftsrat Grau, der An den Motiven immlung d und Ver nationalen tahlwerken. Hypotheken⸗B * 1 N Abend — 5 usgabe Nr. G 108 Die VBörſe zu Anfang März ruar war ein kten, wie in der Natur. arm; es war nicht e. M den auf 1 ö. Effektenmärkten hat es gefehlt. Man denke der Reichsbank und den die Man in d nuken. Man Diskont⸗Ermäß treter des Automobilklubs für Deutſchland, und Bern Aber alles das iſt hard für den Allgemeinen Deutſchen Automobil⸗Club, abgeprallt. P wandten ſich ebenfalls ſcharf gegen die geplante Belaſtung Wochenlang hat ſich die des Kraftverkehrs. d dreht. Jeder will nach e Spanne zwiſchen Diskont und Lombard ſoll erhöht wieder das Wort werden?(Eig. Dr.) Bei der Reichsbank wird laut Fr. 3 jemand w zurzeit erwogen, die Spanne zwiſchen Diskont⸗ der nächſten ſatz und Lombardſatz bei Gelegenheit wieder zu Regierungsk erhöhen. Sie beträgt zurzeit 1 v. H. Die Erwägungen politiſch haben ihre Urſache in der zu den letzten Ultimo⸗ fun 5 7 7 terminen jeweils eingetretenen ſtarken Lombard⸗ 5111 800 1 beanſpruchung der Reichsbank, die eine Höhe e en Hatte, fährdet hätte. Duisburger Bankverein A. zu Duisburg. Das nur Es war das richtige Milieu für die Baiſſiers, nit 1 Mill. ¼ kapitaliſierte Bankinſtitut verzeichnet 1929 ſollte man u en. Aber auch ſie konnten ſich nicht weit Zins⸗ und Proviſionseinnahmen von 295 836(247 926)% vorwagen. Die Geldflüſſigkeit hat die Baiſſe und Einnahmen aus Effekten und Devifen von 27785 im Zaun e gehalten Die Baiſfiers waren nicht völl . 8 J 4. 5 e gehalten. Die Baiſſiers waren nicht völlt (88 422)„. Aus dem nach Abſetzung der Unkoſten ver⸗ 5 0 5„ 5 5 9 die die Innehaltung des 8 28 des Bankgeſetzes ge⸗ und Eiſer laſfſungen her untätig, aber was nde 1 Ulſis 2 Wirtſcha Jer ch e auch maß vor treten. Pleibenden Gewinn von 116 721(87 327)/ ſollen, wie ge⸗ e 1. meldet, wieder 10 v. H. Dividende verteilt werden. in der nächſten Stunde Die Umfätze hielten ſich mit 279 519 172(281 665 785) im Hier aber wollen wir Rahmen des Vorfahres. Einer Umſatzverringerung im Danach notierten: Effektengeſchäft um 10 Mill. ſtand eine Zunahme um den gleichen Betrag im Kontokorrentgeſchäft 111 0 In der Bilanz betragen Kreditoren 4570939(4114 035), Debi⸗ 8 toren 3 690 804(3 151 148) /, Kundenwechſel und Schecks, Farben 11837 231(1 332 640)“, Neſtroguthaben 316 440(203 707 ,, Polyphon Reports und Lombards 193 420(175 950) Sorten 212 071 Neue (Eig. Dr.) Nachdem in der letzten Zeit zwei Privatbanken Paket 8 in Biebherach ihre Zahlungen eingeſtellt haben, hat nun auch Deutſche Uu. Disc. die dritte Privatbank, die Firma Forſchmer, ihre Jr⸗ 1 ſolvenz bekannt gegeben und um ein Moratorium nach⸗ er ahl geſucht. Die Bank will, um alle ihre Gläubiger gleich⸗ Glangftofß, mäßig zu befriedigen, jedes Viertelfahr 10 v. H. der Ein⸗ Rhein. EW. lage zurückvergüten. Als erſter Zahlungstermin iſt der Waldhof 5 15. März in Ausſicht genommen. a Badiſche Bank, * Neue Bankinſolvenzen in Weſtdeutſchland.(Eig. Dr.) Rhein. Ereditb. Die Niederrhein. Creditbank Ac. in Erkelenz Südd. Disconto 234 824) . 1 und Zahlungseinſtellung einer Bieberacher Bank. Kaſſe und S 1 Schultheiß Siemens Salzdetfurt! Baſis von 50 v. H. unterbreitet werden. Schwere Waggonverſtändigung (Eig. Dr.) Wie die V. Z. hört, ſind in dieſen Tagen Einſigungsverhandlungen zwiſchen dem Waggon⸗ kartell und den drei Außenſeitern 15 Waggonfabrik Uerdingen und Chriſtoff und Un ma ck. Bevor dieſe Verſtändigung zuſtande kommen tant ſind jedoch noch gewiſſe neue Differenzen inner⸗ halb der Waggoninduſtrie aus dem Wege zu räumen. Wie verlautet, ſollen die Kalkulationen, die ein Außenſeiter⸗ werk ſeinen Lieferungen an die Reichspoſt zugrundegelegt hat, von einigen Konkurrenzfirmen beanſtandet worden ſein. Außerdem aber ſcheint innerhalb des Kartells dadurch eine gewiſſe Mißſtimmung entſtanden zu ſein, daß ſich einige Firmen hinſichtlich der ſogenannten Beloh⸗ uungsaufträge der Reichsbahn benachteiligt fühlen. Die Reichsbahn iſt verpflichtet, 90 v. H. ihrer geſamten Be⸗ ſtellungen nach beſten Quoten an die Mitglieder der Wag⸗ gonbau vereinigung zu verteilen. Die reſtlichen 10 v. H. Februar große Kursrückgänge. Siemens genannt werden. einen kungen niedrigſter 27. Dez 29 16674 neuen k und Wirtſchafts ebrochen ebende verdrießlicher uchmal brannte einem die Glei ich darauf bekam vandlungen durch Februarnebel Dollar denke igungen. Politik in 9 1 N te ſei. heit ftskriſ zahlreichen Von den Siemens hatte man mal erwartet, etwa, wie es jetzt bei d kommen wird. es gerade ir geſtellt word n den letzten en iſt, nur 6 v. und dafür von den neuen Bonds gekauft, ſich überhaupt von den Siemens getrennt. Tagen des H. Farben waren auch unbeliebt. Sonſt aber waren die funden. Kur veränderungen des Monats Februar geringfügig. Das Kursniveau im ganzen hat ſich gehalten Hoffnung auf neue Diskontermäßigung ge⸗ Grün und Bilfinger ſind ſogar recht hübſch ge⸗ Geſellſchaft. Bereiche vor kriſis er andere gierungs unt e hat Organe mit ausgeſprochen peſſimiſtiſchen Aus⸗ Kurstabelle An erſter Der Kurs Tiefſtand erreicht. ſich zwar noch ſehen laſſen, aber von den etwas anderes gewöhnt. Freilich haben die Siemens ihren Verehrern eine ſchwere Enttäuſchung bereitet. Es hat eine S Von Monat, Es war Hauſſe, e nicht an an die bei den löſchlüſſe bei Man d und 9 -Anleihe der allem an di Kreiſe Jtichtung. riſis. Wie s 8 Die 6 Ur 1 8 aus der werden. [Aktienkapital 200 000) hat ihre Zahlungen eingeſtellt. Brown, Boveri Man hofft, auf dem Wege eines außergerichtlichen Ver⸗ Grün u. Bilſing. gleichs zu einer Verſtändigung mit den Gläubigern zu 0 Zucker kommen.— Ueber die Firma A. J. Elsberg, Bank⸗ 1927. 1. 3% 1,. 2 geſellſchaft in Iſerlohn, 5 das. Vergl 1 e B. R. und Div. 5) ex. Div.() ex. Div. fahren eröffnet worden, Der am 2. April ſtattfindenden a„ 25— 285 1 F ſoll ein Vergleichsvorſchlag auf der Nur einzelne Werte zeigen per Saldo des * ein fettes en Monats an S Sonne ſchon man wieder großen Generalver⸗ Vereinigten Krupp, enke an Norddeutſchen e inter⸗ an den Effektenmärkten wirkungslos waren maßgebend. herumge⸗ Immer ſollte konnte doch in Nachricht einlaufen, daß eine große an dauernde Verſchär⸗ beigetragen Kohl ſie mußten ſich meuagieren, denn ſie konnten aufgeſchwänzt unſere einſchieben. 3. Me N 30 2805) 967⁴⁰) 169 143 209 1297 Monats Stelle müſſen da hat mit Schwan⸗ Der Kurs kann Siemens iſt man Bezugsrecht Reichsbankanteilen In Wirklichkeit war das Bezugsrecht, wie Februar ſeſt⸗ Man hat Siemens verkauft oder man hat Bemberg und tütze an der den nicht kalt, es Dr. Georg Tiſchert, a* an die da en⸗ Berlin gönnen. Der 1. März hat Kursſteigerungen bis 6 v. H. gebracht. Der 3. März hat ſich recht brav gehalten. Im neuen Monot ein neues Hoffen! Man glaubt an der Börſe annehmen zu dürfen, daß ſich aus der politiſchen Wirrſal ein Ausweg finden laſſen werde. Habe man das politiſche Hindernis genommen, dann wurden neue Diskontermäßigungen folgen, auch bei der Reichs⸗ bank. D anregend einwirken. werde. günſtige werden. Börſe cher Bonner Bergwerks⸗ und Hütten⸗Verein AG.,. Bonn 10(15) v. H. Dividende. Für Die markttechniſche gilt 115 geſund. Baiſſe⸗Engagements. Folglich könne es nur umſchlagen, fabrik in Oberkaſſel b. der GV. AR. beſchloß, Dividende Buderusſche (Eig. Rechnungsabf ſoll Dividende. der 5. Apr 6 v. H. v Dr.) In pour l 1929/30 würden erlauben, den ſei, größer ſei. der von 10 v. die obgleich Auch bei der g 1 dendenerhöhung gerechnet werden. An der Societé Centrale A. 0. Eiſenwerke Wetzlar. heutigen 1929 vorgelegt. Dividende Dr.) chluß für Verteilung geſchlagen werden(i. V, 5 („) Dividendenerhöhung bei Sofina G. V. das am H. Es Alle 15. (15 v. Der einer der iſt bekanntlich die Sofina beteiligt. Deutſch-hollän Die Abmachungen zwiſchen dem Norddeutſchen Lloyd Der Begriff iſt, Norddeutſche Lloyd, mit Schiffen„Columbus“ daſteht, Wie wir ſchon kurz mitteilten, ſtehen nämlich die Ver⸗ handlungen, die der Norddeutſche Lloyd ſchon ſeit län⸗ Holländiſchen Es handelt ſich bei dieſen chaf fung eines Pools zwi⸗ und dem Königlich Hollän⸗ einſchaftliche Ein nahmeverrechnung Das Angebot des Norddeutſchen Lloyd ſoll gerer Zeit und„Bremen“ und Nordamerika einen zurichten, der, was die Schnelligkeit und die Ausſtattung 8 Schiffe anbetrifft, bisher unerreicht in de ſteht ſoeben auch vor bedeutenden Er weiterung der Sü dame ri kafahrt. mit der eine aus dem Grunde d erfolgt ſein, diſchen Reederei in der Südamerikafahrt rung notwendig machte. vor der Frage, ſich entweder mit die auf dieſen Linien Neubau und fahren, zu eines großen Schnelldampfers em„Königl. Lloyd pflegt, vor dem Abſchluß. Verhandlungen um die S ſchen dem Norddeutſchen Lloyd diſchen Lloyd, plan regelung zum Ziele hat. ge me Die dieſer Fahrt zu verſtärken. Eine Holländiſchen Hinzu kommt noch, daß die Flotte der holländiſchen Reederei und die Südamerikaſchiffe des Norddeutſchen Lloyd ſowohl hinſichtlich der Beſchaffenheit als auch hinſicht⸗ lich der Größe ziemlich übers inſtimmen. Man glaubt daher, daß ſich der fahrplanmäßige Ausgleich rechnung des beiderſeitigen Betrages ziemlich reibungslos vollziehen wird. finanzielle Societé as leichte Geld werde auf Konjunktur und Börſe die Reparationsan leihe Atmoſphäregeſchaffen Poſition an der Es beſtehen ſind Peſſimiſten. meinen manche Leute. iſt ausverkauft. Leute April, die Verteilung einer .) vorzuſchlagen 8 AR. ⸗Sitzung wurde Der GV. 1.). mit Bremen, der Indtienſtſtellung des „Europa“ und mit den beiden ſchon im Betrieb befindlichen zwiſchen Europa Expreß verkehr einer bemerkenswerten 1110 ſeiner Intereſſen in weil die Lage holländiſche Reederei den übrigen Reedereten, verſtändigen ihre Stellung Unterſtützung des Lloyd durch den Norddeutſchen Lloyd iſt, es ſchon früher betont wurde, nicht in Ausſicht genommen. und Chade. Centrale Induſtrie Electric erklärte die Verwal⸗ tung, die Ergebniſſe der erſten Hälfte des Geſchäftsjahres eine bedeutend höhere Dividende auszuſchütten als zuletzt bei der alten Sofina gezahlt wor⸗ dividendenberechtigte Kapital Chade dürfte einer Divi⸗ der jetzt im Expreßdampfers der hollän⸗ eine Neuorientie⸗ und die Ver⸗ Der (5) v. H. am vo n Eig. jetzt ein⸗ r'̃e Fahr⸗ ſtand oder durch auf Königl. wie — Roggenbeimahlungszwang angeregt Zur Verh. Fülle Einer dieſer Vorſchläge geht Vertrieb der Beſſerung ältnine der auf dem von reine außerordentlich m Beimaohlungszwang ſehr lichen zur Fol ge haben 60 v.. Wie zur weſentliche Einſchränkung der würde. unbefriedigenden Roggenmarkte ſind bekanntlich eine von Anregungen und Vorſchlägen gemacht worden. dahin, daß die Herſtellung und Weizenmehl verboten von Weizen angeordnet ee soll. unterliegen, daß die 2 und ein Roggen zum Es kann keinem Zweifel Durchführung dieſes Vorſchlages einen erheblichen Mehrverbrauch von Roggen Ernährung und eine Weizeneinfuhr menſch⸗ uns von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, wird dieſer Vorft ſchlag zur wirtſchaft allerdings, zwanges unterliegt. auf ſeine als ob die in der genan! iten Zeit im Reichsminister! um für Ernährung und Land⸗ Durchführbarkeit geprüft. Einführung Höhe Es ſcheint eines Beimahlungs⸗ verſchiedenen Bedenken Andererſeits wird nicht verkannt werden dür⸗ fen, daß eine fühlbare Beſſerung des Roggenabſatzes nur von durchgreifenden Maßnahmen erwartet werden kann, die eine vermehrte Verwendung des Roggens zur menſch⸗ lichen Ernährung ſicherſtellen. * Dividendenrückgang bei der Württ. nerei u. Weberei bei Eßlingen a. N. wurde beſchloſſen, der am 27. von 11 a uf 6 v. H. vorzuſchlagen. 2 * Arienheller ermäßigte Divide Der.⸗R. Baumwoll⸗Spin⸗ 4 In der AR. ⸗S 7 März ſattfindenden HV. eine nde itzung* für 1929 Sprudel und Kohlenſäure A. G. in Rhein⸗ brohl.— Wieder 10 v. H. Dividende. beſchloß, der.⸗V. am 10. März die Verteilung einer Dividende von wieder 10 v. H. auf das.⸗K. von 825 000 R. vor⸗ zuſchlagen. ) Norddeutſcher Lloyd AG., Bremen.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft beruft auf den 25. März eine.⸗V. ein. Auf der Tagesordnung ſteht u. a. Beſchlußfaſſung über den Umtauſch der über weniger als je 1000 4 lautenden Vorzugsaktien in Stücke über 1e 100 0 /, ferner Aenderung des§ 22 der Satzung dahin, daß je 100 einer Stammaktie eine S 100/ einer Vorzugsaktie 8 Stimmen gewähren. ſich jedoch desintereſſiert gezeigt. teiligung an dem Abkommen ab, und dem Königl. Holländiſchen Lloyd timme und je diſche Schiffahrts⸗Gemeinſchaft Sie lehnten eine Be⸗ weil ſie, wie es heißt, die finanzielle Lage des Holländiſchen Lloyd für ſchwach er⸗ achten. Hamburg⸗Südamerikaniſche ja alle vier in Frage der Anteil der Hapag amerikafahrt hinreichend geſichert iſt. Insbeſondere war es gerade der Norddeutſche Lloyd, der den Wunſch hatte, auch die Hapag und die Südamerikaniſche Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft Holländiſchen menarbeit ſollte zu Königl. in das Lloyd einzubeziehen. Abkommen Außerdem betonten die Hapag ſowohl als auch die Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft, daß kommenden Reedereien ſchon an die Südamerika⸗ Konferenz angeſchloſſen ſind und infolgedeſſen und der Hamburg⸗Süd an der Süd⸗ mit dem Dieſe Zuſam⸗ Maß⸗ 1 * —— 2 2 2 5 2 gleichen Bedingungen erfolgen. gebend war für dieſen Wunſch des Norddeutſchen Lloyd die Erkenntnis, daß gerade die Vexhältniſſe in der Süd⸗ amerikafahrt eine Rationaliſierung dringend notwendig machen. Es wäre zu bedauern, wenn dieſer Plan mit dem beab⸗ ſichtigten Abkommen gleichzeitig eine Rationaliſierung in der Südamerikafahrt zu erzielen, durch die Ablehnung der beiden Hamburger Reedereien nicht in vollem Umfange ver⸗ wirklicht werden könnte. Vornehmlich ſind es die Fracht⸗ unterbietungen, die ein ruhiges Arbeiten auf amerikafahrt oft ſtören. Wenn es nun dabei bleibt, daß der Norddeutſche Lloyd der einzige Partner des Königl. Holländiſchen Lloyd wird, ſo wird für ihn natürlich die engere Verbindung mit dem holländiſchen Platze nur um ſo wertvoller. Es zeigt ſich auch hier wieder die große Initiative, die der Nor d⸗ deutſche Lloyd entfaltet und die bisher immer zu ſei⸗ nem Vorteil ausgeſchlagen iſt. Es iſt von allen deutſchen Schiffahrtsgeſellſchaften ſchon ſo oft der Wille zu einer Zuſammenarbeit betont worden. Leider ſcheint aver in der Praxis ſich dieſer Wille noch immer nicht ſo recht durchſetzen zu wollen. An ſich iſt eine geſunde Kon⸗ der Sud⸗ — e — v ee. vergibt ſie jedoch nach freiem Ermeſſen an ſolche Firmen, ſtiegen. Die Geſellſchaft gehört freilich zu den wenigen Wie wir hören, wurde im Verlauf der Verhandlungen kurren z auch in vieler Hinſicht vorteilhaft. Sie regt die 8 die ihr techniſch oder wirtſchaftlich beſonders leiſtungsfähig Unternehmungen, welche ihren Aktionären mit einer Divi⸗ auch den übrigen deutſchen Reedereien, die an der Süd⸗ Unternehmungsluſt an, wie es ja auch beim Norddeutſchen 5 erſcheinen. Die Auswahlprinzipen der Reichsbahn ſcheinen[ dendenerhöhung eine beſondere Freude bereiten. Alle Welt] amerikafahrt ein größeres Intereſſe haben, mitgeteilt, ſich Lloyd der Fall iſt. Will man es aber bei dieſem Wettbewerb 2 jedoch bei einigen Kartellmitgliedern auf Widerſtand zu iſt froh, daß man den Monat Februar hinter ſich hat.] an dieſem Abkommen zu beteiligen. Die Hapag ſowohl, vorerſt belaſſen, ſo ſollte man aufhören, von dem mangeln⸗ f ſtoßen. Den Frühlingsmonat hat man mtit beſſeren Kurfen be⸗ als auch die Hamburg Südamerika⸗Linie haben den Verſtändigungswillen zu reden. — 0 0 Kurszettel der Neuen Manmheimer Zeitung CCCCCCCCCCCCCCCCCCCC%%%%ccc a del 8 in NMark je Stück] Brown, Bop.& C. 1275 1270] Hoeſch Elſen 1100 1110 9 5. 5 „Bop.& C. 127.. N 22 Schuckert& Co. 187,2 197.2] Weſtf. Eiſen 83— 83.— l heimer Efektenbörse— 55 4. 5. Buderus Eiſenw. 75,50 75,—. 5 95— Schulthe... 2700 270 Miete un, 113 5 annne Otavi⸗Minen. 58,—. Konſerven Braun 59— 3 Schuhf. Berneis 5550 85, 4% Türk. Ad. An. 5,30 8,20 3 55 lesloch Tonw.. 4 8 5 Phöniz Bergbau—.— 101,7 8 Co, Bock. 63,.— 68.— Sa ui Wolff 5 5 0—.— 1„Bagd.⸗Eiſl 950 300 1 890 11— Horch& Cie. 61,78 60.50 i 2250 55 8, 85 11— ö 2 a 8 Südd. Zucker N 8 6.. e— Ile Be Jiene a.„ 8— e•VU;!!!! 3 21 8% Taimier⸗ Benz. ee 380 Techne ernvan: 1140 110 5. Walz, 82 e Teen Beige: 4. 05 991 850 125 Edem. Brochues.. Gebr. Junghans 3075 89.— Stoewer Rähm...—. Henſtoff Verein. 1010 1029 10% Müm. Gold 410 65.— Ensiiger Anton 326 82 P u. daurahütte 5150—.— Mainkraftwerke. 1070 1070 Ver. Ehen, Ind..— 5. 10%, üs. 13 2,40 54,0 Cone c h 1 88 Sieger ere.. eee 7 1150 !!!)! n f ü“““... 8% garden. 28 100,0 100.0 J. G. Farben. 165,0 165,0 5 Mez Söhne,„8.. Ber. Ultramarin 139.0 140.0 40% Kronenr.80—.— Daimler Motoren 39.50 40, Farſtadt. 1285 180, 5 l Neu-Guinea 390,0 879.0 dias Munne. 7590 7880 Ver. Zeil. Ber. 1000 1000 4½% Anat. Ser J 14.20 14.40] Deſſauer Gas. 1758 1720 Klbanerwerte 104 103. Teleop. Bertiner 69.75—.— Dia Minen Se Sfr Hadiſche Bant 15000 150019 Grkr. M. Bu. 1110 1110 Henninger K. St.„4 Moenus Stu 2870 78.59 Log f 68.50 69.— 105 AnatSer. 11 14.20 14,10 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 112,5 112.9 C. H. Knorr... 1705 170.5 Thörl's ver. Oele—-— 140.0 140,0 15% A. 185,0 185,0 Löwen Med 2440 2440 Motoren Deug 70.50 70.50 Pogtl. Maſch. St. 68. f 7 5 5 f 51. 102.8 102,5 ff 8 35,75 3/,— Tieg. Freiverkshis- Kurse A Fond r.„ e se bd Schöſfeh. Bindg. 240 9 2670] Motor Oberursel 1150 1150 Fig 8 Hafner 3185 8180 8% n e e, Ab. Gerdetbank: 110 110 8 Kanlsr, Hab. Hals 20 2 90. Schwarz Storch. 1330 1090 i Set Sek e dees e sda Deals üben.. ee Lee adele: e g Nene: n 8 rebdithan 7 8 8 2 1 5* 5 2 5 uſſenbank 9 f 1 162.0 162.0 0— 85 10.. Südd. Disconto 124,0 128.0 55 1 n 29 80 Werger Pf. Nähm, Kayf. 16,78—, Wand 15 Freytag 88.50 82.50 Transport-Aktlen De ee 1758. 2 2 1380 en e ie don— 3 Varziner Papier 117.0 116,5 Deutſche Peteol. 58.— 56, Durlacher Hof. 1500 1500 Pfarg mln 1280 1850 A.. Ste fl. 155,2—— Kein. OGebh a Sch. 1130 1190„„ 1 1740 Deutsch. Eiſenhdl. 5059 55 Fronorinz Met. 59.50 89.50 1—.—.— Seldbur g e ine mee dec ane Ache Hung.. 09 899 Rieder Gebr. B. 1160 1570 Zeuftoff cho. 7 1880 Aue Let. u. Str. 1509 1570 De Sch 1105 9 e eee Lütt e e der cen Char, 5d 80 BN Gfalz. dasdete 5 15350 1800 ee 2 5 1288 12600 155 8 2054 92 135.0. Rülgerswertre—— 85, 8 Waldhe 9 88 2105 a 114.7 114.7 2 1 8 11 gahmeyer& Co. 168.8 188.2—5 d 148.5 147,5 Adler Kai. a Elektr..-G. rem.⸗Beſig⸗ 50 5 e„Elſend..F. in.— 5 85 51.— 55 1 . 80 8 20 Rheinmühlenw. 1150 1190 Brown Ber 1270 120 Schnellpr. Irkthl. 55— 41.— Baltimore Ohio.—— e 76.— 78,50 Laurahütte 5 5 1 B. Harz. Poril: 3. 1159 113.5 Diamond„ 10.68 1075 0 Werger Worms 1620 16 Sudd. Zucker 118.0 118.0 Schramm Lack. 84.— 84.— ufo(Frelverk).. 89.— 89.— Cana a Abliefer. 32.25 33,25 redd. Schnellpr. 355 1335 Linde's Eismaſch. 170. 366.0 B. Schuhf. B. 1 2. Fei„1680.0 1620 ö e Ferenc De 55 12 8 Cement Heibelbg. 126,0 126.5 Schuckert, Nrbg. 16050 e Raſtatter Wagg..50 9,50 Pr. Heinrichbahn———. e N Aae n 48.— 4750 Ber. Stahlwerke. 96,— 98.— Krügershal„ 1820 1 g e e e d l 8 8e ee e rerwunnonerungen Genianh e e bes e ee e eee hade 5—— 4 7 0 it Truſt.. 5 0 8 8 f Mann. berſtc 6280 62 88 Ehamotte Aunw. 57.— 85, Aug. Dt Credit 1210 1219 Sarpen, Bergbau 184,0 1840 le Diſchiff. 145,7 145,7 Donamit Fruf F 109 1200 128.5 Noget Telegranh. 65.25 88.— Siem bee 9 8 7 K 7 Börse Themiſche Albert 49.— 4750 Bankf Brauind. 143.0 143.0 55 Holzmann„ 68,25 Nordd. Jlonyd. 110.8 1070 Elektr. gieferung. 182.5 182,4 Lüdenscheid Met. 62.— 62.— Bogtländ. Maſch. 869.— 89, Südſer B98 9 155 3 Frank Mrte Ch. Brockhues 79,— 79.— Harmer Bantvee. 130,0 180.0 Ilſe Bergban 2499 249.5 Verein Eldeſchfff..—.— Elktr. Sicht u. 9. 166,0 167,0 e Voigt r Haeffner 2180 2180 lfa⸗ Fu 8 5 8 90.— 90. a Festystzinsſiche werte Deich 115 140 1475 Daimler Benz.. 39.— Sen 995 79152 1857 1840 20 de 3 8750 Bank- Aktien 5 leich 3 ee 8 5 1 Wanderer Werke 42,75 48.— Stown Boveri 1 ſche, Disconto 8— Berl. Handelsgeſ. 185.7 184, Kali Salzdelfur.. Emaille Uarſch—.„108, N. 0 g Relchsanl“—— D Effetten Bank 119.0 1100 Dt Aland.. 10 Commerzbank 150,5 136,0 Kali Weſteregeln 214.0 228, Bank f. el. Werte 180,9 1260 Enzinger Werke 82.25 82. Mansfelder Akt. 103,1 103.5 0 Ronde, 1 f.8 e e e ee e e dee e e ee ee ee ee, bee g alle ec, 8 rerminnoherungen Gehlub“ 5.. 5 Ban„. Dt. e 5 5 kutſche Disconto. 8 ner werke. armer Bankver.. 29.0 Eſſen teir kol L. taſch. Buckau. W.. Aüloſaröſa. ohne.55.88 Dresdner Bank 149.0 14,0 Dt. Verlag 3920 192 Dreapner Baut 40. 4400 Laßmexer K Ge. 18058 1880 Berl. Handelsges. 188.5 182. ſenerSteltto Meth Web. Sind. 94 928 ug, Di. Credit 123.9 121 Te. wolfomidt 1976 1887 g i D. Wekib. Gold!—.——.— Dread Schnellpr⸗ 9 2.— Ae ſür erkehr died zes Nannes 1008 1065 Tom. u. Privtbk. 155,5 155.5 Faber Bleiſtift—.— t. Mech. Web. Lind. 99. 8 Bank f. Brauind 148.5 145, pen. Bergbau 134, 188, 1 D. Schazanw. 28—.——, Feier Bank 5 2 5 1 5 Ide—.— 99.50 Di Reichdb Borg. 105 0 75 Mansfelder 106.0 1055 Darmſt. u..-B. 235,0 285,2 Fahlb., Liſt& To 64.— 85 Merker h 1 54,50 5 Barmer Bantver. 180.0 129. Hoeſch Eiſ u. St. 109.0. 1 N——„ erh. 7 8 5— 5 5 3 1 5— 7 0..— 5 F ee e eee e 8% Uüldwigah, 20—.— Nürnberg Verein—.. ien Kaisersl... Alu. 108,5 1082 Niang 3 56.50 55,35 Diſck ieberſee Bt. 102.5 102,0 Felten& Guill.. 1275 126,5 Miag⸗Mühlen 1290 120 Berl. Saabelsgeſ 185.0 188.5 Jiſe Bergdau 240 249 5 10% Mom. Gd. 25 8 Beſt. Cred.⸗Anſt. 29,90 29,80 Emag Frankf. 83,— 88,— Allg. Elektr. 0 e Dresdner Bank 149.0 149,0] Fhies e Höpfling... mir& Geneſt 7626 52 Tomo u Priv. 158,0 156,2 Tall Aſchersleben 218 218 80%„„ 5 5 1175 Pfülz. Hyp.⸗Bk.. 140,0 140.0 pz 3107 2 92— 1 85 5 erg.. 159.0 1080 Oberbedarf. 5 85 5 184.0 2 R. Friſter.. 143.0 148.0 Mütlhele Berg 1995 1175 Darmſt. u Nat 5 3 R. Rarſtadt 1 1025 0 5 Eßlinger Maf— 32.— ergmanigßß„ Mi 1 5— ditbk.—,— 29,. 0 g 55 8 9 . Relgedenk. zn 269.6 Etteng. Spinne. 2100 2100 duberns dien 7578 Bböne Bergben 155„00 Jeicsdan k. 2889 2874 Gebhard Tertt 5 de le. e ec jeg Lein Kraeſen e 408 108 g 88% Grkr. Mh. 29 16,15 16,15 Rhein. Creditbk. 110,5 110.5 Cement Heldelbg. 1285 127.0 Rhein Erebisbk. 1110 1100 Gehe& Fo. 49.50 50,.— Nat. Automobiſe 19.— e A. für Verkehr 114.0 114.6 Mannesmann Rs 108, 1085 e... 5% Preuß. Rogg..05 9,05 Fahr chebr Pirm. e, Contin. Gumm. 5 K. eag) 5 Frankf. Allgem.—.——.—Gelſenk. Bergwk. 138.0 J Nordd. Wolltäm. 5 Dt. Reichsb. Pz. 89,85 89.35 Metafldan 5 30% Sd Feld. 1 50—— Südd. Boden-. 1440 144,5 J. G Farben. 163,0 163. Ro. Stahlwerke.—— 1175 60. 52,— 62.— 103.) 1080 g 7900—.— . Südd. Disconto 122,5 85%„onde 6 100,1 110 Dafmter Heng, 3928 39.98 Tiebeck Montan 9980 88. industrie Aktien. 152.0 150,2 Oberſchl. E. Bed. 77.— 72,25 175„Sübam 168, 169,7 Kerbe We. 92.50 69% Gett. an. abg. 78,— 78,.— miener Bankver. 12.15 125 Felumech, Jetter 837 81.25 Deneſche Erdhl: 1080 4035 Rütgerswerke..8 71.50 Gerresheim. Glas 131,5 181.5 Oberſchl. Koksw. 1012 anſa Dampf.., Oberbedarf.. 18.— 86. 50% Nh.⸗WI. Won.—.—. Württ. Notenbk. 150.2 150.2 Felt. Guileaume 127,5—— Di. Go du. Silber 1 5 8 0 Schuckett.. 188 5 169.0. 15 11155 e e 9 Koppel 2980 5 200.5 Nordd Loyd„ 107.7 10.2 Sberſchl Koks. 1011 1 5 Frankfurter Gas———.— Dt. Linoleum e pal 5 erwecke D Gef. f. elektr. Unr, 170,. werke Au—.— 109,5—.— 7% Bad. Kom. Gd. 38,— 88.— Allianz... 1980 198.0 Ark Bos& Wit. A 86.—, Licht u. Kraft. 1880 189.0 Sad 51 575 1 815 Alerunderwer: 86.— 9e. Goedhardt Gebr. 1770 1770 Alg. Elette-Gef. 184.2 164.7 8 78 7108 21055 1 20% Pfälzer 28.5 94.— 94.— Nanu 500 JFFFFFTFTTFTTCC0cCCCC 165 5 Svenstn Tändßt. 38800 370 Age ernte. 16955 164 Sac Werde 52— 52,. 195 f 192 3 Daß: Wetorenw 18 188 debe gern 4070 3 0 5 9% Mh. Hyp. 24. 25 94.— 84. annh. Verſ.⸗G.. oldſchmidt.— 70. J 6 Farben 5 8 5 g. Elektr.⸗G. 5„ Suan Werke„ 32. Hermann Pöge B. Bemberg 184.5 155,0 Polpphonwerke 5 2 5 e Gritzner M. Durk. 44,— 44,75 5* Gulll 128.0 128.0 Ber. Glanzſtoff—.—. Alſen Portl.⸗JZ. 175,0 175,0 Greppiner Werke———.— Halhgeder Wg 68. 60. F ir 202.0 203.5 25. Begun u k. 200 a 80% R.•8 94.— 94.— de Grün& Bilfinger 189,0. Helſent Vergwk, 196,0 188.0 Ber Stahlwerke 98,— 99,50 Ammendorf Pap. 140.2 1410] Gritzner Maſch. 43,— 44,— Rheinfelden kraft 160.0 1800 Buderus Eiſenw. 78.25 78,25 5. Clektrizität. 1420. f 7%„„ 0 JJ 85,80 85,50 Gesfüre.. 172.0 173,0 Zelſtoff Aſchaff. 152 153.5 Anhalt. Kohlenw 78,690 78,12 Gebr Großmann„. Azein. Braunk. 25,50—— Charlottb. Waſſer 104,5 105.7 Stahlwerke 110,5 117 g 6% i 11 Hap ie Hald& Neu 27.— 27.— Goldschmidt.. 70.— 70.— Jellſtoff Wuldhof 209.5 218.0 Aſchoffbg. Zellſt. 152,7 153.8 Grun& Bilfinger 188.0 187.5 Rhein. Chamotte 66.75 86.75 Tomp Hiſvans 3150 318,0 N-⸗Weſtf Elektr. 175,2 1 U g . 8 8 Hebdecd. Straßb. 42 7 Füſten 83,.— 82.— Augsb. N. Maſch 72.0 72.50 Gruſchwitz Teßtil 68,75 68.75 Rhein. Elektrigit. 1410 1415 2 9—.—— f 0 Nordd. Lloyd 1074 e Füſſen 1120 Bei liner Börse 9 ch N98 587. 15 f 7280.75 5. 0 8080 5 Rieb. 7725 1145 %% R„ig. 81,55 81.5 8 333 ilpert Armalur 25 5 n. 9 elſto al mler⸗Be 88. N ütgerswerke. 77, 55 98 2195 800 80 80 81.25 Oeſter. Uu. St.. B. 5 Hiaſch Kupf. u. M. 115,0 1150 1 5 Balke Maſchinen 118.0 118,0 paget har.59 80.50 Rhein.⸗W. Kalt 108.0 108,2 Deſſauer Gas 173.0 172.0 Salsa g en 9600 585% 8 40„Südbo vig. 60,78 Montan-Akti Hoch- u. Tiefbau 88.50 89.50 5 5% Roggenwert. 9,50.50 Baſt Rürnderg 190,7 190,7 Halleſche Maſch. 90,25 93,.— Rgeinſtahl 1160. 116.8 Deutſche Erdöl 102,0 102.7 Schleſ. Porti⸗Z. 1510 1510 a a 93.45 83.15 ontan- ion Holzmann, Phil.—.— 85,10 Festverzinsliche Werte 5% Roggenrentd.58.58 Bayer. Celluloid-. Vene Spinn 100 101, Kiebeck Montan 88,50 96,75 Di. Lino teumwk 245,0 248,0 Schur er 226. 2275 K ed J bie 78 50 78 80 Sſchweil. Berge 2989 2060 Poizverkazt.“ 5. 62—.25 Geſdenletze.. e. 5, 9 Jag egen 550 188 Son gn Heat 72 580 dae ere 58d 8— Dune diebe e r Sauen Kae denz 3 8 Gelenk. Bergw. 1390 00e, Reichs. 27 87.40 89.40 8% Landſch Rog. 780. J. 5 bemdeg 187.0 585.4 Dogen Gum 5. 74.50 Jäckorth. Ferd..50 88.— Flekirizutäts⸗Lief 152.0 169,5 Schulth⸗Pazend 2700 70 Bank Aktien Jiſe gb. St. A. 2480 248,0 Inag Erlangen. 91.— 91.— Disch 0 1 81.— 31, 5% Mexikaner—.— 19.— Bergmann Elekt 202.0 2010 Harkort St Br.———.— Rütgerswerke 77— 70,50 El Licht u. Ar et 168,5 169,0 Siemens Kalske 284.0 288. f a. unghans St. A. 40.—. disch. glehgch⸗%% Deſt. Schaz 4,75 48,10 Berlin Gubener 225.9 2270 Harpener Bergb. 134.0 184.5 Sachſenwerk 96.50 86.50 EſſenerSteinkohl. 140,2 1400 Svensk 356.5 8870 a Ang. D. Grebitb. 120,5 120,5 Jungh ohne Ablöfgrecht.50.70 4% 28.75 28.75 675 62 ene Sachſenwen 9 8 Svenska 5 Babiſche ant 147.0 147.0 Kall uſchersleben 219.5 a%. enen e e Venti ed 5725 680 Sen mc düete. 8 S te e e e een, e eee, Kalt Salzderfurth 358.0 3680 Kamm. Raiſers! 11809 1149 5 4 0 Kronen—.—.95 Berliner Maſchb. 67.25 67,50 Heilmann Imm. 68,— 87.— Salzdetfurth 1895 360% Feldmühle. 178.5 178,5 Der. Stah werke 26.35 955 Harmer Bankver. 129.5 129,2 Kali Weſteregeln 212,5—,—[ Karſtadt Rud. 129.5 130.0 8% Dad. Kanlen.. 42 0 8 eonv. Rente= e Sraunk. u. Briten 135.5 1455 Hilpert Maſch. 1185 1150 Sarotti 30,5 130,0 85 e len& Guin. 127.) 127,5 Weſteregel Alta 715,5 21 Bayr. hp. u, Wb. 1840 4840 Kbaner- e. Klein Sch s dec 110 8 e Het Ae e eee ae,.80 845 8 Brrheſſg, Hef 6 2 58 Dindeie s uff. 50 Schleſ Elekt has 1040 1680 Gelſent Berawk. 138.5 138.2 Zeaſtoff Waldhof 208 A 5 8 Privat. 155,7 155.5 Mannesm. Röhr. 105.6—.— Knorr, Heilbr. 169,5 169,3, 3% Prß. Kalianl. 6,73 6,71 f 4½%%„ Pap.-R.——— Bremer Vulkan 138,0 138,0 1 Hirſch Kupfer 1140 114 Hugo Schneidet 100,1 100 Ochesfürel.... 170,5 172.2 Stavia Minen 57.25 57518 ge. eißt, er⸗ die daß die eſſen Züd⸗ der iſche dem ſam⸗ Naß⸗ die ü d gend eab⸗ g in der ver⸗ acht⸗ Sud 4 3 9— Mittwoch, den 5. ————— Kleine Deckungs⸗ und Meinungskäufe der Zuperſichtlichere Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe] Voörſe Spekulation/ Gelegentliche Auslandsaufträge Spezialwerte befeſtigt/ Im Verlaufe bei kleinen Umſätzen allgemein feſter! Schluß aber wieder matter 5 Mannheim freundlich Nachrichten über eine bevorſtehende Löſung der f Schwierigkeiten wurden von der Börſe f ommen, ſodaß ſich die Tendenz am tlenmarkt bei kl m Geſch freundlich geß tete. Farben waren mit ert. Etwas feſter k⸗ und Brauereiwer imler und unverändert. Am Markt der rger Schatzanwe 10proz. Mannheimer S anleihe bleibt morgen und übermorgen wegen Auslofung geſtrichen. feſtver⸗ uugen Die Frankfurt zuverſichtlicher Die Stimmung an der Börſe war heute im Zuſammen⸗ hang mit der Hoffnung auf eine baldige Betlegung der Koalitionsſtreitigkeiten etwas zuverſichtlicher. Die ſeſte geſtrige Newyorker Börſe und die hoffnungsvolle Entwicklung am Geldmarkt trugen zur Beſſerung ebenfalls bei. Das Geſchäft konnte keinen größeren Umfang anneh⸗ men, da ſich das Fehlen der zweiten Hand immer noch nachteilig bemerkbar macht und als größter geſchäfts⸗ hemmender Faktor empfunden wird. Das Ausland betei⸗ ligte ſich ebenfalls kaum am Geſchäft. Gegenüber der ge⸗ ſtrigen Abendbörſe waren jedoch zumeiſt kleine Er holungen zu verzeichnen, wobei Spezialaktien etwas mehr in Erſcheinung traten. Die Spekulation ſchritt, du einige Zufallsordres den Anſporn boten, zu Deckun⸗ gen, aber auch einige andere günſtige Momente veran⸗ laßten Meinungskäufe. Aus einem nicht klar zu er⸗ lennenden Grunde beſtand für Zell. Waldhof mit plus 9% v. H. verſtärktes Intereſſe. Am Montaumarkt waren die Umſätze beſcheiden. Die Wiederaufnahme einer Divi⸗ dendenzahlung bei Harpener machte vorerſt noch keinen Eindruck. Schiffahrtswerte auf die.⸗G. von Nordd. Lloyd mit einer holländiſchen Reederei bis zu 1,5 v. H. höher. Banken zumeiſt behauptet. Im Verlaufe trafen ver⸗ einzelt von Auslandsſeite einige Aufträge ein und in Spezialaktien waren die Umſätze weiter etwas größer. Die Beſſerungen gingen erneut bis zu 1 v. H. Am Gel d⸗ markt war Tagesgeld mit 6,5 v. H. unverändert. Berlin anziehend Der neue Plan des Reichsfinanzminiſters Moldenhauer, der in Börſenkreiſen die Hoffnung auf eine Einigung adt⸗ innerhalb der Regierung und der Koalitionsparteien we⸗ ſentlich verſtärkt hat, bewirkte, daß ſchon während des Vor⸗ mittags eine freundlichere Grundſtimmung die Oberhand gewann. Eine Reihe anregender Momente ls dazu beitragen, dem Beginn des offiziellen eſteres Ausſehen zu geben. Die leichte er wurde als Symptom einer enden Beſſerung der ſchaft begrüßt. Zum erſten eit mehreren Jahren 1 nach einer vielbeachteten Newyorker Meldung 12 Monatsgeld an der dortigen Börſe mit 5 v. H. angeboten, was zu Hoffnungen auf eine wei⸗ tere Erleichterung des internationalen Geldmarktes An⸗ laß gab. Für die Mehrzahl der Werte ergaben ſich aus den an⸗ geführten Gründen bei kleinen Umſätzen Gewinne bis zu 1% v. H. Bemerkenswert feſt lagen am Kalimarkte Salzdetfurth mit plus 274 und Kali Aſchersleben mit plus 2% v. H. Bank für elektr. Werte waren mit minus 3 v. H. heute recht ſchwach veranlagt. Anleihen ruhig, im Ver⸗ laufe anziehend, Ausländer bei ſehr geringem Geſchäft nicht ganz einheitlich, Oeſterr. Staatsrente von 1914 weiter feſt. Geldfätze unverändert. Im Verlaufe erhielt ſich die freundliche Stimmung und es kam unter Führung von Kali⸗ und Spritwerten zu Beſſ ngen, die im allgemeinen ea. 1 v. H. betrugen, bei Spezialwerten aber bis zu 2 v. H. gingen. Elektrowerte, Farben und einige Spezialwerte erfreuten ſich eines gewiſſen Intereſſes von Schweizer und ſüddeutſcher Seite. tsloſenzi 2 Der Kaſſamarkt Die Gewinne der erſten Börſenſtunde gi loren. Auf Grun Kurſe ſogar te äftsloſigkeit bröckelten die r ab. Zwei neue Bank⸗ treditbank AG. in Erkelenz rden bekannt, wirkten ſich aber in der Tendenz nicht aus. Deviſen gegen Reichsmark waren ſchwächer, der Dollar ging bis zu 4,19 zurück. Sehr feſt lag der ſchweizer Franken, der von 1 auf 1932 in Newyork ſtieg. Man bringt die Käufe in Zuſammenhang mit den Divi⸗ denden lungen der Großbanken und den evtl. Diskont⸗ . in in London und Newyork. London unver. 486, Paris 4, Holland feſter, 4009 nach 4009, Mailand ſchwächer, 1 nach 824, alles Newyorker Uſance. Die Swaps⸗Sätze ſind höher, auf einen Monat 37½, auf drei Monate 110 Stellen. Spanien ſehr ſchwankend, gegen London bis 41,75 abgeſchwächt, dann auf Interventionen bis auf 41,25 gebeſſert. umfangreiche Deckungskäufe in Weizen und Roggen Starke Anſicherheit über die weiteren Pläne der Regierung/ Angebot in Brotgetreide verringert/ Mehle lebhafter/ Preisſteigerungen Berliner Produktenbörſe v. 5. März(Eig. Dr.) Die in den Morgenblättern enthaltenen Meldungen über die im Reichsernährungsminiſterium zur Beratung stehenden neuen Vorſchläge zur Hebung des Getreidepreis⸗ niveaus riefen zu Beginn der heutigen Produktenbörſe ſtarke Unſicherheit hervor. Im handelsrechtlichen Lleferungsgeſchäft erfolgten für beide Brotgetreidearten umfangreiche Deckungskäufe, ſodaß Weizen 47 und Roggen 5 1 höher einſetzte. Das Inlandsangebot für Weizen prompte Verladung war ſehr knapp, und da das Mehlgeſchäft gleichfalls eine Belebung erfahren hat, wurde das herauskommende Material von den Mühlen um etwa 4% höher aufgenommen. Das Roggenangebot war gleichfalls weniger reichlich als geſtern und dürfte von der Stützungsgeſellſchaft zu unveränderten Preiſen aufgenommen werden. Weizen⸗ und Roggenmehle waren bei um 25 erhöhten Mühlenangeboten beſſer gefragt. Hafer war nur wenig angeboten, das Preisniveau war im Einklang mit der Bewegung am Brotgetreidemarkte gleichfalls erhöht. Ger ſte ruhig, aber ſtetig. Amtlich notiert wurden: Weizen 232—235; März 247 bis 246, feſt; Mai 255,50 254,75; Juli 264,50 u. G. bis 0? Roggen 159163, feſter; März 168,75. 168; Mai 176 bis 174,50; Juli 176,25— 74,25; Gerſte 160170; Futtergerſte 140150, ruhig; Hafer 121—131, feſter; März—: Mai 136,5; Juli 144,50 142,50; Mais, loco Berlin 157159, ruhig; do, waggonfrei ab Hbg. 145; Weizenmehl 27,.50—34,50; Rog⸗ genmehl 20,75—24, feſter; Weizenkleie 88,50; Roggenkleie 7 25—, ſtill; Viktoriaerbſen 20—25; Kl. Speiſeerbſen 18 is 205 Futtererbſen 16—17; Peluſchken 16—18; Ackerbohnen 16—18; Wicken 18—23; Lupinen, blaue 1314; gelbe 16 bis 1750; Seradella 2529,50; Rapskuchen 13,25— 14,25; Lein⸗ kuchen 17—18; Trockenſchnitzel 6,6—6,7; Soyaextractions⸗ ſchrot 18,1146; Kartoffelflocken 11,2—12,7; allg. Tendenz ſehr nervös. „J Frankfurter Produktenbörſe vom 5. März.(Eig. Dr.) Weizen 25,7525,85; Roggen 17; Sommergerſte für Brauzwecke 17,50, Hafer(inländ.) 15,50 15,75; Mais 15,15; Weizenmehl Spezial 0 3838,75; Roggenmehl 24,75 bis 20% Weizenkleie 8,25—8,35; Roggenkleie 8,25—8,35; alles für die 100 Kg. Tendenz ſtill. 8 g Rotterdamer Getreibekurſe vom 5. März.(Eig. Dr.) Anfang, Weizen lin Hfl. p. 100 Kg.) März 9,50 Mai 955 775 9,757 irg 128,50; 8 Getreibekurſe vom 5. 5 7,25: Sept. 9,82,50; Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Mai 126; Juli 127; Sept. 131,25. (Eig. Dr.). Kg.) l Liverpooler Mat Anfang, Weizen(100 Ib.), März—(7 (7/11); Juli 8/2,50(8/1,25J.— Mitte, März—; Mai 7,11,75; Juli 8,2. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 5. März.(Eig. Dr.) März 8,30 B, 8,20 G; April 8,45 B, 8,35 G; Mai 8,05 B, 8 G; Aug. 9,55 B, 9,50 G; Okt. 9,25 B, 9,20 G; Dez. 9,40 B, 9,35 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 26 und 28,50; März 28,30; Tendenz ruhig, Wetter unbeſtändig. * Nürnberger Hopfenbericht vom 4. März. fuhr. 100 Ballen Umſatz. Ruhiger Einkauf. Bremer Baumwolle vom 5. März.(Eig. Dr.) Ame⸗ rik. Univ. Stand. Middͤl.(Schluß) 16,48. „ Liverppoler Baumwollkurſe vom 5. März.(Eig. Dr.) Americ. Univerſal. Stand. Miöddl. Anfang März 799; Mai 802; Juli 806807; Okt. 807; Dez. 820; Jan. 31 821 bis 822; Tagesimport 23 Tendenz ruhig. Mitte, März 798; ai 801; Juli 806; Okt. 812, Dez. 818; Jan. 31 821; Loco 828; Egypt. Upper F. G. fair loco 1002; Dendenz Keine Zu⸗ ruhig. Berliner Meiallbörse vom 3. März 1930 Kupfer Blei Zint bez. Brief Geld bez. Brief] Geld bez. Brief] Geld Fanudar. 182, 182 1317 39,50 8, 7 9,5 Februar—.— 132.— 131,75—.—.—— 1—.— 189.78 39.25 März. 132 30 192.50 182 50,— 38 7835 590. 389.— 39,50 Aprik. 131.78 132,50 18175—.— 37.253,75—.— 39 50 38. Mai. 182. 181.80. 37.7588. 33,75 38.25 Juni 132,25 5 0 39.— 39,75 Juli.. 33.— 38,75 Auguſt. 39 25 33,75 Sept. 39.30 39.— Oktober.—.— 39.50 39, Nov. 18175 5 0380, 8 89.50 89, Dezemb. 131,75 132,— 131.75—.— 39,75 38,751—.— 39,50 39.— Elektrolytkupfer, prompt 170,50 Antimon Regulus 59,.— 62.— Orig. Hütten⸗Alumigium 190.— Silber in Barren, per lieg 55.——57.— bal. Walz⸗„Drahtbarren 194.[Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28.—— 28,20 Hüttenzinn, 59 v. h.. Glatin, dio. 1 Kr.508,50 Reinnickel, 98.99 v. H.[350.—] Preiſe ohne Edelmetalle ur 100 Ku Londoner Mefallbörse vom 3. März 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze G.(187/40 fein ſtand), Platin Unze g Kupfer, Standard 67,15 Zinn, Standart 162,7] Aluminium 5 3 Monate 67.15 4 Monate 265,1 Antimon—— Settl. Preis 67,25 Settl. Preis 162,7 Queckſilber 28,— Elektrolyt 83,50 Banka 1677 Platin—.— deſt ſelee eb 75,25 Straits 165.0 Wolframerz 29,— ſrong ſheets Blei, ausländ. 19.17 Nickel— El'wirebars 84.25 Zink, gewöhnlich 18.45 Weißblech—.— Mathilde von Carl Hauptmann Zeichnungen aus dem Leben einer armen Frau 19 Und Saleck nahm ſich wieder vor, daß er ihr alles vergeben wollte— daß er nicht reden wollte—, daß er alles vergeſſen wollte, nur wenn ſie jetzt zur Be⸗ ſinnung käme; während er ſie noch immer heimlich wie ein Schlafender anſah, lange ſtarrte, bis ſie ſtumm und ſtarr und zerriſſen ſelbſt im Blick, und doch kühn und unbarmherzig zum Lichte an den Tiſch kam, völlig verſunken daran putzte, vor ſich in die Flamme ſah, ſie verſunken löſchte, auch wieder ganz erſtarrt im Dunkel der Nacht daſtand und nicht wußte, was in ihr vorging, läſſig und zögernd ins Beit kroch— und endlich ſchwer in Schlaf und un⸗ rühiges, tolles, ratloſes Träumen einſank. 20 Mathilde fährt Ernſt auf Urlaub nach Der alte Hallmann war ein Rieſe unter Zwergen in ſeinem Bauernhöfe, ein Mann mit ſtarker Stim⸗ me, die etwas heiſer klang, aber bei aller Geſchäftig⸗ keit und der harten Arbeit, die er leiſten konnte, hatte er doch immer einen Schalk im Blick und machte unter ſeinen Leuten alles mit Güte. N Es war um die Oſtertage, und dem alten Hall⸗ mann kam ein Lachen an. Schon einige Male, ehe er ſich zu Tiſch geſetzt hatte. Der Bauer nahm einen Brief aus der Taſche und las und hielt ihn hin, daß die Frau ihn ſehen mußte. Denn es ärgerte ihn ſaſt, daß ſie die Gleichgültige ſpielte. Und wie ſie noch immer nichts ſagte und auch nicht wiſſen wollte, wa⸗ rum der Brief geſchrieben war, ſagte er endlich: „Ernſt kommt.“—„Ich hab mer's ſchon gedacht,“ ſagte die Alte. i Hallmann liebte ihn. Hallmann war vernarrt. Hallmann ſah Ernſt alles nach. Er ſetzte ſich noch für ihn ein, wenn er gegen den Lehrer, ſo ſtark wie er mit dreizehn, vierzehn Jahren war, einmal die Copyrigti by Horen · Verlag, Omb.; Berli · Orune walls 1 Hand erhoben und zu drohen gewagt hatte Ernſt war Vaters Ebenbild. Nur an ſich leichter einge⸗ ſchüchtert und im ganzen unter Vaters Macht geduck⸗ ter und gutmütiger. Mathilde kannte in der Liebe zu Hallmanns Sohn keine Grenzen. Wer ſie ſah, wunderte ſich. Es war in ſie gekommen wie eine höhere Macht, daß ſie Tag und Nacht an ihn dachte und jede Gelegenheit wahr⸗ nahm und ausſann, wo ſie ihn auch nur von ferne ſehen und ihm zuwinken konnte. Es war ſchier eine wilde und unzähmbare Fülle von heißen Gefühlen, die aufkochten in ihr, wenn ſte ſich auch nur ſein gutes, friſches Geſicht vorſtellte, ganz von der kräftigen Geſtalt und dem energiſchen Schreiten zu ſchweigen, das ihm nun in der Kaſerne noch vollends Schliff und Friſche gegeben. Und ſie kümmerte ſich um nichts, was ſich auch ihrem Ver⸗ langen nach ihm in den Weg ſtellte. Es hatte eine Aufregung gegeben zwiſchen ihr und dem Krummen, daß ſie dachte, den Huckigen würde den Schlag treffen, und er war faſt ohnmäch⸗ tig mit einer Art Krampf des Herzens umgeſchlagen. Das nützte alles nichts. Sie war wie beſeſſen. Ernſt lag ihr im Sinn, und ſie hätte ſich umbrin⸗ gen, aber nicht abbringen laſſen. Das ſtand feſt. Der Huckige, ehe er es gewußt, weil ſie aus Mit⸗ leid mit ihm noch immer hingezögert hatte, wollte immer wieder auch ſich drein geben, ihr nicht den Rückweg zu ſich ganz verbauen. Denn wie ſie an Hallmann, nicht mit der geſunden Kraft, aber mit einer ſinnlos verzehrenden Wut und Rache faſt, hing er an ihr. Aber alles war nichts gegen ihr einziges Gefühl, wie es jetzt einmal ſich frei gemacht, und aufgeblitzt war an Ernſts Nähe; und ſie ſaun und dachte nichts, als nur ihn, und ſein männliches, gütiges und kindliches Weſen voll Geſundheit, und um den Handball 7. Seite. Nr. 108 Pokal der D. S. B. Die Zwiſchenrunde am 9. März Zu den alljä hen Höhepunkten der an Jahren noch ſehr jungen H bewegung zählen neben den Spielen um die Deutſche Meiſterſchaft in erſter Linie die Spiele um den Handball⸗Pokal der Deutſchen rtbehörde für Leichtathletik. Die Führer der 3. hatten es rechtzeitig r noch jungen Be gg durch Schaffung einen beſonderen iz zu geben. Im Gegenſatz den Pokalſpielen des Deutſchen⸗Fußball⸗ Bundes, zu denen nicht ſelten ſeitens der Landesverbände Mannſchaften zweiter Garnitur g sandesverbände der DSB. di Handballpokal zu gewinnen. Preis iſt kein Pokal im Sinn ſehr wertvoller Ehrenpreis. In den bisher ausgetragenen Pokalſpielen war Bran⸗ denburg nicht ſo vorherrſchend wie in den alljährlichen Deutſchen Meiſterſchaften, die ſeit ihrer Einführung ſtets von Berliner Mannſchaften gewonnen wurden. Berlin mußte in den Pokalſpielen ſogar zweimal Niederlagen Süddeutſchlands hinnehmen, das durch den letzten Sieg im Jahre 1928 auch Pokalmeiſter wurde. rengungen, den er z erfügung ſtehende e des Wortes, ſondern ein In der Saiſon 1929/0 wurde die Vorrunde am 3. No⸗ vember ausgetragen. W tſchland, de g und der Baltenverband blieben dabei auf der re deutſchland, Norddeutſchland und Mitteldeutſchland waren die Sieger der 1. Runde, während Brandenburg das Glück hatte, ſpielfrei in die Zwiſchenrunde zu gelangen. Süddeutſchland— Brandenburg in Darmſtadt Sücddeutſchland, das im erſten Treffen in Mülheim ge⸗ gen Weſtdeutſchland gewann, hat in der Zwiſchenrunde die Berliner Auswahlmannf t zu Gaſt. Schon zweimal waren die Berliner in einem Pokalſpiel in Darmſtadt Gäſte der Süddeutſchen und b Male mußten ſie 7 ſiegte der Süden ſich mit Niederlagen beſcheiden. 1 ö r dann aber in Halle erſtmals in der Zwiſchenrunde, ver das Enoͤſpiel gegen Mitteldeutſchland. 1927/28 glückte dann der große Wurf. Berlin wurde im Endſpiel in Darm⸗ ſtadt geſchlagen, Süddeutſchland gewann erſtmals den DSB ⸗Pokal. Die ſüddeutſche Mannſchaft wurde nach den Erfahrungen des Probeſpieles umgeſtellt und präſentiert ſich jetzt in fol⸗ gender Aufſtellung: Tor: Bender(VfR. Schwanheim); Verteidiger: Denzer(Fürth), Reuter(Darmſtadt 98); Läufer: Delp(Darmſtadt 98), Gebhardt(Fürth), Jäger (Darmſtadt 98); Sturm: Bohl, Huber(beide Polizei Darm⸗ ſtadt), Fuchs, Feigk, Freund(alle Darmſtadt 98). Als Er⸗ ſatzleute ſtehen Walter, Schmidt(Polizei Darmſtadt) und Hennemann(Darmſtadt 98) zur Verfügung. Deutſchlands Fußball-Länderkämpfe 1930 Noch fünf Länderſpiele Die am letzten Sonntag gegen Italien verlorene Be⸗ gegnung läßt das Intereſſe an den weiteren vom DB. für das Jahr 1930 abgeſchloſſenen Länderſpielen nicht ver⸗ blaſſen. Nach den guten Erfolgen des Jahres 1929, das mit vier Siegen(gegen die Schweiz, Schweden, Finnland und Italien) und einem Unentſchieden gegen Schottland das erfolgreichſte war, hat der DB. allen Grund, auch weiter⸗ hin die größten Anſtrengungen zu machen, um die un⸗ günſtige Länderſpielbilanz zu verbeſſern. Seit 1908 ſind 74 Kämpfe ausgetragen worden, von denen 26 gewonnen wurden. 19 Spiele endeten unentſchieden und in 35 Treffen trugen die Gegner den Sieg davon. Es bleibt abzuwarten, ob Deutſchland in den noch ausſtehenden ſchweren Spielen des Jahres 1930 die Bilanz weſentlich verbeſſern kann. Das Länderſpielprogramm des DB. für 1980 umfaßt Spiele, von denen bisher eines durchgeführt wurde. Dieſes Spiel— gegen Italien— ging:2 verloren. Die nüchſten Kämpfe ſtehen im Monat Mai auf dem Programm. Am 4. Mat hat die deutſche Nationalmannſchaft in Zürich gegen die Schweiz anzutreten. Bereits acht Tage ſpäter, am 11. Mai, ſteigt im Berliner Stad ton das größte Fußballereignis des Jahres, der Länderkampf gegen Eng⸗ Jan d. Gegen die Schweiz hat Deutſchland bisher günſtig abgeſchnitten. Von 15 Spielen würden 9 gewonnen und 2 unentſchieden beendet, alſo nur vier verloren. Mit England treten wir nach 18 Jahren erſtmals wieder zum friedlichen Wettkampf an. Drei Niederlagen(1908:5 in Berlin, 1909:9 in Oxfod und 1910:3 in Berlin) ſteht ein 1911 in Berlin errungenes:2 gegenüber. Zwei Länderkämpfe bringt auch der September. Am 7 September tritt die deutſche Nationalelf in Kopen hag en gegen Däne⸗ mark an und am 28. September iſt Ungarn in Dresden unſer Gegner. Gegen Dänemark konnte Deutſchland 1928 in Nürnberg im vierten Spiel ſeinen erſten Sieg feiern. Gegen Ungarn konnten Deutſchlands Vertreter in acht Länderſpielen nur einen Sieg heraus⸗ holen. Viermal blieb Ungarn ſiegreich und drei Spiele endeten unentſchieden. Den Abſchluß der Länberkämpfe bildet dann am 2. November das in Breslau vor ſich gehende Spiel gegen Norwegen, die ſchwächſte Fußball⸗ wußte ja auch, daß Ernſt nach ihr trachtete, und nichts anderes Tag und Nacht. Sie war ausgezogen. Sie kümmerte ſich um nie⸗ mand, nur daß ſie wieder in die Arbeit ging, hart und tüchtig ſchaffte und Tag und Nacht keinen ande⸗ ren Gedanken hatte, als an ihn, der ihr zudem die Heirat verſprochen, und der, wie ſie in ihrer Ver⸗ blendung dachte, auch ſeinen Schwur halten würde. Mathilde war ganz unſinnig. Auch ums Kind kümmerte ſie ſich n Wahrheit nicht mehr. Es war plötzlich, als wenn ſie wirklich ſo dächte, wie ſie es Saleck ins Geſicht geſchrieen hatte:„Es iſt mir abge⸗ quält!“ Jetzt, wo ſie über die Zwanzig, ſtark und tüchtig erſchien, war ſie unbekümmert um alles, als nur um den Mann, der eine Leidenſchaft ohne Sinn und Grenzen plötzlich in ihr aufgeweckt hatte. Und ſie dachte wieder an daheim. Ernſt wollte zu Oſtern auf Urlaub, und hatte den Gedanken bet ihren Fragen ſelbſt angeregt, ob ſie nicht auch hinkäme— heim in die Berge und ins kleine Dorf, aus dem ſie wohl fünf volle Jahre ſchon geflohen war.— In der Bäuerei oben war eine Freude, daß man den ganzen Tag den Alten nur lachen hörte; daß der Alte ſchier vor Freuden geweint hatte, als der Sohn im Mantel und mit ſeinem Settengewehr, ſogar im Helm eingetreten war, ſich ſorglich bückend, und ernſt tuend vor den Alten hingetreten, und ſich ſoldatiſch zur Stelle gemeldet hatte, als wenn er zu einem Offizier träte. So war er gekommen, und alle hatten vor Staunen nur dabei geſtanden, auch die Mutter, die Hände gefaltet, und der Kahlköpfige, heimlich ſein Seitengewehr betaſtend, bis es laut zuging und der Alte gleich zu trinken gebracht und ſelbſt einen Schemel herzugeſchoben, daß es dann ganz ſtille um den Soldaten geworden und er erzählen gemußt. Und Mathilde hatte ſich nicht halten können. Sie machte ſich fein und fuhr heimlich nach— und er⸗ ſchten auch im Dorfe. Und der alte Hällmann hatte ſchon manchmal geſtutzt, wenn Ernſt auf den Un⸗ terofftztiersball zu reden kam und von Mathilde er⸗ zählen wollte. Aber er war zu ſtolz und hatte ſich nichts merken Die Berliner haben mit dem Brauch, ſolchen Spielen durch kombinierte Mannſchaften J Polizei umd DHC. vertreten zu laſſen, ge en und diesmal auch einige ganz neue Leut: aufgeſtellt, ſich in den bisherigen zert elen gut bewährten. Die Berliner Euchra(SC.); Gerloff(Polizei), Klein Manuſchaft ſteht: (Doc.); Schmidt(Brandenburg), Schönwieſe(Polizei Spandau), Teege(BSC. Buſſe(Do.), Wichert,(Sie⸗ mens), Wolff(Polizei), Kaundynia(Siemens), Bartel (Polizei). Man ſieht, daß Berlin in ſeiner Aufſtellung Experimente vorgenommen hat, wärend Süddeutſchland wohl kaum i Beſitzt man Süddeutſchland auch für einige Poſten beſſere Spes ſo fehlt diefen Leuten aber der Zuſammenhang eine ſtärkere Elf auf die Beine bringen kann. in Unter Berückſichtigung dieſer Geſichtspunkte, muß man die vom ſüddeutſchen lausſchuß getroffene Löſung als glücklich bezeichnen. Läuferreihe, B digung und Tor⸗ m Probeſpiel g und nur Verſtändnis waren hüter der ſüddeutſchen Elf gegen Darmſtadt in ausge dem Sturm ging die G) nhei f' untereinander ab. Das iſt bei der neuen Sturmreihe aus⸗ geſchloſſen und ſo wird man dem Süden vor eigenem Pub⸗ likum wohl auch einen dritten Sieg über Brandenburg zu⸗ trauen dürfen. Mitteldeutſchland— Norbdeutſchland Das zweite Spiel der Zwiſchenrunde ſteigt am Sonntag zwiſchen Mitteldeutſchland und Norddeutſchland in Leipzig. Der Ausgang dieſes Spieles iſt als durchaus offen zu be⸗ zeichnen. Beide Verbände ſind etwa gleichſtark. Mittel⸗ deutſchland hat le ich durch den A ungsort im 2 2 a eigenen Verbandsgebiete ein kleines Plus, das u. U. für einen knappen Sieg ausreichend ſein dürfte. Die beiden Mannſchaften ſtehen ſich in folgender Aufſtellung gegenüber Mitteldentſchland: Baer(Dresdener SC.); Mordhorſt (Polizei Magdeburg), Knobbe(Polizei Halle); Willigmaun (Polizei Halle), Fiedler(HC. Leipzig), Frohberg(Spfr. Leipzig); Kampick(Fortuna Leipzig), Marquardt(Jahn Magdeburg), Brückner(HC. Leipzig), Böhme 2(Freital 04), Lindner(Polizef Weißenfels). Norddeutſchlaund: Bockmühl(Polizet Hannover); Wachs⸗ muth(Polizei Hannover), Timmermann(Polizei Ham⸗ burg): Soyka(Polizei Hamburg], Bolze(Hannover 99), Wüſtefeld(Polizei Hannover]; itt(Polizef Hamburg], Bruſe(Polizei Hamburg), Wagler(Hannover 96), Albes (Polizet Hannover), Zorn(Polizei Hamburg). ſtation, mit der Deutſchland bisher im Kampfe ſtand. In vier Spielen wurden bei einem Tordurchſchnitt von 1272 ebenſoviele deutſche Siege erſtritten. Athletik Um die Meiſterſchaft des Bezirkes Unterbaden⸗ Pfalz Der Athletenklub„Germania“ Ziegelhauſen, der als Meiſter der Klaſſe& des Neckar⸗Elſenz⸗ Gaues im Ringen und Gewichtheben die Berechtigung zur Teilnahme an den Aufſtiegskämpfen hatte und im Ringen gegen ASV. Laden⸗ burg antreten ſollte, im Gewichtheben gegen SB. 906 Mannheim, hat in beiden Fällen auf den Kampf verzichtet und iſt dem Start fern geblieben. Ausſchlaggebend daffüür mögen die geringen Siegesausſichten der Ziegelhauſer ge⸗ weſen ſein; bei den Gaukämpfen lag 06 Mannheim nämlich ſchon mit 200 Pfund Differenz im Vorſprung, die nicht einzuholen geweſen wären. Auch im Ringen waren die Ausſichten der Ziegelhauſer ſehr ſchwach. Der Steger aus dem Treffen Ladenburg—Teileiſchweiler rückt nun zur Kreisliga auf. Bei den Gewichthebern muß der Abſtiegs⸗ kandidat SV. 84 Mannheim gegen SV. 06 Mannheim an⸗ treten. 5 Sch. SN SV. Europameiſterſchaften der Amateurringer Der internationale Ringkampfſport feterte am Schlußtag der Europameiſterſchaften im griechiſch⸗römiſchen Spiel wie⸗ der einen ſeiner Ehrentage. Der Entſcheidungskampf wurde am Dienstag abend im überfüllten Stockholmer Zirkus ausgetragen und die Feſtſtimmung der Tauſende von Zu⸗ ſchauern wurde durch die Anweſenheit des ſchwediſchen Thronfolger noch erhöht. In allen Klaſſen wurde hart um den Steg gerungen, denn mit wenig Ausnahmen waren ſich die Gegner voll⸗ kommen ebenbürtig. Deutſchlands Vertreter vermochten in dieſer ſtarken Konkurrenz wenig erfolgreſch zu bleiben. Im Weltergewicht beſetzte Fölbdeck den dritten Platz und an gleicher Stelle rang Gehring im Schwer⸗ gewicht. Auch Brendel gelang es nicht, ſich ſiegreich zu behaupten. Der dentſche Bantamgewichts⸗ meiſter wurde in ſeiner Klaſſe Zweiter. Dementſprechend ungünſtig wirkte ſich auch die Plazierung im Mannſchafts⸗ wettbewerb aus, wo Deutſchland dieſes Mal mit dem vierten Platz vorlieb nehmen mußte. alte Stube eingetreten, wo die Großmutter noch im⸗ mer heulend und mit faſt verklebten Augen auf ihrem Schube hockte, wie vor fünf Jahren, und der Heintke ſie anſtarrte und verlegen ſie immer wieder anglotzte, während die ſchielige Heintken ihr gleich um den Hals fiel und ſie küßte, daß Mathilde ganz demütige Elendigkeit plötzlich fühlte, wie ſie jetzt dachte, daß Ernſt ſie liebte und ſie doch hier in der Verkommenheit ſaß. Und ſie wagte die erſten Tage gar nicht mehr hinauszugehen. Bis ſie Ernſt einmal am Abend das Gemeinde⸗ haus umſchleichend fand. Da ſprang ſie hinaus und war nicht zu tröſten, ſo elend und traurig kam ſie ſich vor, ſo ſchienen alle ihre Hoffnungen verronnen, und alle ihre Demütigungen ſich über ſie auszubrei⸗ ten, daß ſie Ernſt faſt nicht wieder anzurühren wagte, und er in Unruhe ſich aufrichtete und ihr mit aller⸗ hand Schwüren ſchließlich ſagte, wie er von ihr nicht laſſen würde. Aber daheim hatte er nicht zu reden gewagt daheim war er doch im Banne des alten Rieſen, der vielleicht beim plötzlichen Gedanken den Tiſch in den Boden geſtampft oder den Soldaten unverſehens er⸗ würgt hätte, ſo hätte es ihn treffen können. Und man hatte wohl geredet, wie Mathilde einmal an Hallmanns Gut vorbeigegangen war, wie gut und anſtändig ſie ausgeſehen. Doch der alte Bauer hatte keinerlei Miene ge⸗ macht, und der Sohn ſah ihn nur heimlich an und wagte auch dabei kein Wort, und ſchließlich waren beide für ſich abgereiſt; denn ſelbſt ſich zu treffen und miteinander zu fahren, ging nicht, weil der Alte den Sohn ſelber zur Bahn fuhr und am Ende ſichtlich jeden Gedanken vermied, der in ihm mißtrauiſch auf⸗ ſtieg, ihn niederkämpfend, vertraulich und ſtolz noch immer zum Sohne— während Mathilde von der ſchieligen Heintken, die alle mißachteten, ihren nun auch wieder mit verachteten Weg zu Fuß durchs Dorf ins Tal einſchlagen mußte. Es waren harte Tage voll Kampf und Unruhe, daheim und draußen, ein Gefühl, als wenn man ſie geſchlagen hätte und ſie mit blutigen Striemen aus dem Dorf lief, war in ihr. Sie mar nie im Leben ſo innig arm und elend geweſen. laſſen. Denn Mathilde war nur in die rauchige, (Fortfetzung folgt) ———— ꝓöͤ——— 5—— 8. Seite. Nr. 108 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 5. März 1930 1 Vermögen des Heinrich Boos, In⸗ habers der Firma Jean Boos, Buchdruckerei in Mannheim, G 7. 22, wurde heute mittag 12 Uhr Konkurs eröffnet. Konkursverwalter iſt: Rechts⸗ anwalt Dr. Fritz Morgenroth in Mannheim. Konkursforderungen ſind bis zum 15. April 1930 beim Gerichte anzumelden. Termin zur Wahl 6 Verwalters, eines Gläubigerausſchuſſes, zur Entſchließung über die in 8 132 der Konkurs⸗ ordnung bezeichneten Gegenſtände iſt am: Frei⸗ tag, den 28. März 1930, vorm. 11% Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen am: Mein innigstgeliebter Mann, unser treuer Vater, unser lieber Zruder, Schwager und Onkel Carl Aug. Noth bieten wir in größter 7 Freitag, den 2. Mai 1930, vorm. 11½ Uhr, vor dem Amtsgericht, 2. Stock, Zimmer 213. Wer Auswahl. [Gegenſtände der Konkursmaſſe beſitzt oder zur 7 2 Maſſe etwas ſchuldet, darf nichts mehr an den Die Preise 10 Stern he 40 ture Fr 1 55 5 8 dner leiſten. Der Beſitz der Sache 2 ist gestern abend nach kurzer Krankheit plötzlich und un- Semeinſcar 1275 * 5 5 8 5 1 ee und ein Anſpruch auf abgeſonderte Befriedigung sind 50 erwartet, im Alter von 59 jahren, verschieden daraus iſt dem Konkursverwalter bis 15. April niedrig, daß S A 1930 anzuzeigen. 39 . Mannheim, den 4. März 1930. 1 Ff Mannheim(U 6, 12), den 5. März 1930 Amtsgericht B. G. 2. Sle freudiges Im Konkursverfahren über das Vermögen Erstaunen In tiefer Frater der Firma Heim& Co., Bad. Automobilfabrik, hervorrufen 8 Komm.⸗Geſ. und der perſönlich haftenden Ge⸗ ſellſchafter Jakob Stengel und Oskar Eberle in Werden. 2 Elise Noth geb. May Mannheim iſt das Verfahren gegen die Geſell⸗ ſcſchafter mangels Maſſe eingeſtellt. Im Ver⸗ Darum Magda Noth 8 jahren gegen die Firma iſt zur Abnahme der 4 2 Schlußrechnung, zur Erhebung von Einwen⸗ dungen gegen das Verzeichnis der bei der Ver⸗ Anny Roih teilung zu berückſichtigenden Forderungen, zur Beſchlußfaſſung über die nicht verwertbaren Dr. August Roth Vermöensſtücke und die Feſtſetzung der Ver⸗ gütungen und Auslagen der Gläubigerausſchuß⸗ mitglieder, ſowie zur Feſtſetzung der Vergütung und Auslagen des Verwalters Schlußtermin zuerst 5 5 beſtimmt auf: Dienstag, den 15. April 1930, vor⸗ USeiden-Crpe Wat, 5 prima. e Jelvet prima Die Beerdigung findet in der Stille statt. mittags 9 Uhr, vor dem Amtsgericht, 2. Stock ö 12 57 a 7 1 Zimmer 215. Mannheim, den 28. Februar 1930. de Thine, mit Oual., Teiz. form, J Jualität, mit 120 N Amtsgericht B. G. 4. 139 Spitrengamn. Mit Seidengurt Lackbandgarn. 8 Güterrechtsregiſtereinträge WAREN 67881 1. vom 1. März 19302: Kommunion⸗- ene 5 Joſef Anton Johmann, Maſchiniſt, Mann⸗ g e 8 5 beim⸗Rheinau, und Wilhelmine geborene Dürr⸗ Kleider 1 0 e— wächter, daſelbſt. Durch Vertrag vom 22. Fe⸗ 8 e bruar 1930 iſt Gütertrennung vereinbart.— In. 5 N Paul Johann Scheib, Ingenieur, Mannheim⸗ Zu Nandefetbrelsen HANNH EA! Funden im, und Amalie geborene Krämer, da⸗ ſelbſt. Durch Vertrag vom 30. Januar 1930 iſt eee* 5 Errungenſchaftsgemeinſchaft verginbart. Vor⸗ a behaltsgut der Frau 50 ihr in 3 2 bezeichnetes f 0 1 1 n 1 J ö Einbringen, ferner dasjenige Vermögen, wel⸗ 5 U fl Duddbauduno 10 Uf I. Jol U An dim. Unser lieber guter ches ſie noch durch Erbſchaft, Schenkung oder als 5 U E i f 1 b F 1 blflichtteil erwirbt, ferner dasjenige Vermögen,„ 8 inn Hause der 1 3 90 5 welch ſie durch Ausübung ihres Erwerbs⸗ Wer kann mir ein bil⸗ 5 eeſchäftes erwirbt. 127„ f elmm e neee N. 0. Warnken. delle en Olal-AuSsverKa 5 2 7 8 Br. a 8 905 n vom 1. März 1980: 1 e wegen Aufgabe dieses Ladens. 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