1930 1 —— 5 — 7 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50 urch die Poſt ahne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Oppanerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich Beilagen: Montag: Sport der N. M. Z./ Dienstag 8 Aus der Welt der Technik Donnerslag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe. Mannheimer General- Anzeiger Schwetzinger⸗ straße 19/0, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, 12 mal. 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Nachdem der Haushalt für 1930, ſoweit die Aus⸗ gabenſeite in Frage kam, bereits vom Kabinett ge⸗ billigt worden war, iſt man ſich nun geſtern nach Augem ſchweren Ringen auch über die Deckungs⸗ borlage und vor allem über den Hauptſtreitpunkt, die Aufbringung des Fehlbetrags für die Arbeitsloſenverſicherung, einig geworden. Der Etat und die dazu gehörigen Geſetze befinden ich bereits auf dem Weg zum Reichsrat. Der Finanzminiſter hat ſich bei der Auf⸗ stellung ſeines Finanzplanes von zwei Leit⸗ i gedanken beherrſchen laſſen: Einmal die Kaſſenverhältniſſe einigermaßen zu kegeln, und zweitens eine Entlaſtung der Wirtſchaft zu erreichen. Dieſe Aufgabe iſt ihm nur teilweiſe gelungen. Insbeſondere der Vorſatz, die Wirtſchaft von dem auf ihr laſtenden Druck henigſtens bis zu einem gewiſſen Grade zu befreien, Mußte zurückgeſtellt werden mit Rückſicht auf die koch dringendere Notwendigkeit einer Sanierung der Kafſſen lage. Man gibt ſich dabei der Hoff⸗ nung hin, daß ſich die Möglichkeit, die Steuerlast der Wirtſchaft herabzumindern, ergeben werde, wenn es gelungen ſei, der Kaſſenſchwierigkeiten Herr zu werden. Aus dieſem Grunde hat man ſich ent⸗ ſchloſſen, Einnahmen in den Etat einzuſetzen, die licht nur in dieſem, ſondern auch in den kommenden Jahren fließen werden. Außerdem hegt man die freilich recht rege Erwartung, daß man den Tilgungs⸗ fond im nächſten Jahr zur Steuerſenkung werde benutzen können. Um über die ſanierte Haſſenlage im Jahr 1931 zur Steuerſenkung zu ge⸗ ngen, iſt im Haushaltsgeſetz eine Beſtimmung auf⸗ genommen worden, nach der der Finanzminiſter zu⸗ ſammen mit dem Sparkommiſſar ermächtigt wird, ein Programm vorzulegen, das die laufenden Aus⸗ gaben für das Jahr 1931 unter dem Stand von 1590 hält. An ſich ſteht dem Finanzminiſter dieſes Recht uhnedies zu. Man will aber dadurch, daß man die Beſtimmung geſetzlich verankert, auch den Reichstag auf die Einhaltung eines ſolchen Programms aus⸗ drücklich verpflichten. Vorgeſehen iſt, die Steuern im kommenden Jahr um rund 600 Millionen Mk. zu ſenken. Das würde den im een een getroffe⸗ nien Vereinbarungen entſprechen. Weiter hat das Kabinett geſtern einen Geſetzentwurf zur Sen⸗ kung der Einkommenſteuer verabſchiedet. Danach ſoll vom 1. April 1931 ab die Einkom⸗ menſtener in dem Maße herabgemindert werden, wie das in dem urſprünglichen Hilferdingſchen Ent⸗ wurf beabſichtigt war. Das ſteuerfreie Exiſtenz⸗ Minimum wird von 1220 auf 1440 4 heraufgeſetzt. 5 übrigen werden die Tarife auseinandergezogen, daß eine Steuerſenkung von durch⸗ ſchnittlich 12 v.., d. h. alſo in Höhe von kund 350 Millionen Mark erzielt wird. Neu iſt die eſtimmung, daß eine Lohnſteuer⸗Rückerſtattung nicht mehr erfolgen ſoll. Sie belief ſich jährlich auf etwa 60 Millionen bei 15 Millionen Mark Verwaltungskoſten. Da dieſe Summe in erſter Linie denen zugute kam, die im laufenden Jahr arbeitslos geworden waren, hat man im Kabinett beſchloſſen, den Betrag künftighin der Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung zur dung eines Notſtocks zu überlaſſen. In Ausſicht genommen iſt ferner eine Senkung der Ge⸗ werbeſteuer. Sie wird aber erſt ſpäter in An⸗ griff genommen werden können, da bis zur Aus⸗ arbeitung des Sieuervereinheitlichungsgeſetzes wohl noch einige Monate hingehen dürften. Völlig verzichtet hat man auf eine Reform der Arbeitsloſenverſicherung auf organiſatoriſcher Grundlage. Man hat ſich wieder einmal damit be⸗ znügt, durch eine Verlegenheitslöſung über die Schwierigkeiten dieſes Problems hinwegzukommen. Das einzig Erfreuliche dabei iſt, daß man den unglückſeligen Gedanken des Notopfers hat fallen laſſen und zwar des Notppfers in beiderlei Geſtalt: Der Be⸗ laſtung der Beamten und der Feſtbeſoldeten Der„rote 6. Ma Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 6. März. Manu iſt nicht gerade unruhig, aber man iſt doch ein wenig nervös angeſichts dieſes am Donnerstag nun heraufziehenden kommuniſtiſchen Groß⸗ kampftages. Man rechnet damit, daß, wie wäh⸗ rend der Maiunruhen, im Norden der Winkel um die Küſtriner⸗ und Wieſenſtraße und in Neukölln die Seitengaſſen um den Hermannsplatz die eigent⸗ lichen Aufruhrherde ſein werden. Die Kommuniſten hoffen dabei, daß ihrem Ruf, die Betriebe eine Stunde vor dem allgemeinen Arbeitsſchluß zu ver⸗ laſſen, tatſächlich in nennenswertem Umfang Folge geleiſtet wird, und daß ſich unter Zuſtrom ſtets' be⸗ reiter Arbeitsloſer große Züge formieren werden, und man dann wohl auch über die Bannmeile vor⸗ ſtoßen kann. Alles das weiß natürlich auch die Polizei und hat ſich darauf eingerichtet. Schwieriger ſteht es um die Aufgabe der Sicherheitsbehörde bei den Ueberfällen kleinerer Trupps im Innern der Stadt durch die kommuniſtiſchen Jungmannſchaften, die in den Abendſtunden der letzten Samstage einexer⸗ ziert worden iſt. Immerhin wird von der Polizei verſichert, daß ſie unter allen Umſtänden Herrin der Lage bleiben wird. Alle Maßnahmen ſeien von ihr ge⸗ troffen, um auch den„roten 6. März“ zu vereiteln. Die Polizei, die ſich bekanntlich von heute früh an in höchſter Alarmbereitſchaft befindet, wird ſchon in den Morgenſtunden alle Straßen beſetzen, in denen kommuniſtiſche Demon⸗ ſtrationen erwartet werden können. in Berlin Blutiger Auftakt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 6. März. Gewiſſermaßen als Auftakt zu den heute beab⸗ ſichtigten Maſſendemonſtrationen der Kommuniſten ereignete ſich geſtern in Moabit ein ſchwere ſa mme muniſten. aus mehreren johlend durch die Straßen zogen. zeibeamter ihnen entgegenſtellte, wurde er ange⸗ griffen, zu Boden geworfen und durch Fußtritte ſchwer verletzt. Trotzdem gelang es dem Beamten 1 Zu⸗ Dort hatte ſich ein Demonſtrationszug hundert Perſonen gebildet, die laut Als ſich ein Poli⸗ mit Unterſtützung einer inzwiſchen herbeigeeilten Patrouille den Haupträdelsführer feſtzunehmen. Demonſtranten verſuchten, den Arreſtanten zu be⸗ freien. Sie gaben fünf Schüſſe ab, durch die jedoch niemand verletzt wurde. Auch an verſchiedenen Stellen der Stadt gelang es den Kommuniſten im Laufe des Abends, das Demonſtrationsverbot des Polizeipräſidenten zu durchbrechen. So bildete ſich ein Demonſtrationszug am Oranienplatz, weiter in Neu⸗ kölln und in Spandau. In mehreren Gegenden der Stadt kam es zu Zuſammenſtößen mit der Poltzei, E Zu einem Feuergefecht zwiſchen National⸗ ſozialiſten und Reichsbannerleuten kam es geſtern abend auch im Röntgental auf der Strecke nach Bernau. Wie dem„Vorwärts“ berich⸗ tet wird, wurden zwei Reichsbannerleute ſchwer verletzt. Drei andere Perſonen erhielten Arm⸗ und Beinſchüſſe. Das Ueberfallkommando, das von Einwohnern alarmiert wurde, konnte nur noch die Verletzten abtrans portieren. und des allgemeinen Zuſchlags zur Einkom⸗ menſtener Das Kompromiß Dr. Moldenhauers ſchlägt den Mit⸗ telweg zwiſchen den Forderungen der Sozialdemo⸗ kratie und der Volkspartei ein. Es handelte ſich zu⸗ letzt bekanntlich nur noch um die Deckung des Fehl⸗ betrags von 100 Millionen. Der Reichsanſtalt wird die Verantwürtung für die Deckung des Defizits übertragen. Man kommt ihr aber inſoweit entgegen, als aus den Reſerven der Bank für Induſtrieobliga⸗ tionen 50 Millionen herausgenommen und der An⸗ ſtalt als Rücklage überwieſen werden. Das iſt die Konzeſſion, die man den Sozialdemokraten gemacht hat, in Form alſo eines ſichtbaren Opfers des Beſitzes. Die Regelung iſt ſo getroffen, daß gleich⸗ zeitig eine Steuererhöhung oder Mehrbelaſtung der Wirtſchaft vermieden wird. Aufgrund des neu vor⸗ zulegenden Aufbringungsgeſetzes werden die Um⸗ Die Einnahmeſeite des Etats für ſieht unumehr folgendermaßen aus: 5 Gef mtbetrag Für das Reich Für die Lände Bierſteuer 240 150 90 Tee und Kaffee 50 50 Benzinzoll 65 25 40 Mineralwaſſerſteuer 40 40 Ertrag aus Kürzung der Steuerfriſten 30 30. Verzicht auf die Induſtriebelaſtung 50 30— 475 305 170 (alles in Millionen) Von den 170 Millionen, die, wie aus der obigen Tabelle hervorgeht, auf die Länder entfallen, gehen 40 Millionen an die Gemeinden ab, ſo daß die Län⸗ der in Wahrheit nur 130 Millionen erhalten. Der Benzinzoll wird von ſechs auf zehn Pfennig pro Liter, alſo um vier Pfennig, erhöht. Das Benzol, für das es einen Zoll noch nicht gab, wird mit zehn Pfennig belaſtet. Im Zuſammenhang mit dieſen Steuern iſt eine Senkung der Kraft⸗ fahrzeugſteuer um zehn Millionen in Ausſicht genommen. ſtatt bisher 300 Millionen feſtgeſetzt Aus dieſen 350 Millionen werden den Ein⸗ zahlenden für den Reſervefonds 70 Millionen an⸗ gerechnet, ſo daß ſie wirklich nur mit 280 Millionen ſtatt mit 300 Millionen im vergangenen Jahr belaſtet ſind. Der Vorſtand der Reichsanſtalt hat die Mög⸗ lichkeit, die Beiträge von gegenwärtig 3% v. H. auf 4 p. H. zu erhöhen, vorausgeſetzt, daß der Beſchluß mit einer Mehrheit gefaßt wird. Er kann ferner der Regierung Vorſchläge über etwaige Reformen machen. Kommt ein Mehrheitsbeſchluß nicht zuſtande, ſo geht die Entſcheidung an das Kabinett. Es kann alsdann aus eigener Machtvollkommenheit die Beiträge um oder ½ v. H. erhöhen. Glaubt die Regierung, daß der Augenblick für Reformen gekommen iſt, muß ſie den Weg der Geſetzgebung beſchreiten. Der Vor⸗ ſchlag iſt, wie man ſieht, eine Abänderung des von Dr. Moldenhauer früher vertretenen Planes. 1930 Im Reichstag haben ſich bisher nur die Fraktio⸗ nen der Sozialdemokratie und des Zentrums, die bereits geſtern nachmittag verſammelt waren, mit den Steuerplänen der Regierung beſchäftigt, über die ſie ſich durch ihre Miniſter im Kabinett berichten ließen. Wie unſchwer vorauszuſehen war, nehmen die Sozialdemokraten vor allem an der geſetzlichen Verankerung der Steuerſen kung für das nächſte Jahr erheblichen Anſtoß. lagen auf 350 werden. Eine Komplikation droht inſofern, als gleich⸗ zeitig das Zentrum verlangt hat, daß die Regierungsparteien ſich auf das Steuer⸗ programm,„ſo wie es iſt“, noch bis zur bdritten Löſung des Noungplanes ſeſtlegen. Bis dahin, ſo droht es ſich das Zentrum, würde ſeine endgültige Stellung zum Poungplan vorbehal⸗ 4 1 5 Bü Volks alarms für Garniſon und Bürgerwehr feuerte eine Patrouille Automobil, in dem ſich der Generalſtabschef, General Fraktion der Deutſchen partei, in der ſich ſicherlich auch und mit Recht ſtarke Einwände gegen das Kompromiß geltend machen werden, tritt erſt heute zuſammen. Schließ⸗ lich darf man aber wohl erwarten, daß die Fraktiv⸗ nen ſich noch bis zur Schlußabſtimmung über den Youngplan einigen werden, ten. Die n ſtoß zwiſchen Polizei und Ko m⸗ Nach der Kriſe Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 6. März. Die Kriſe iſt wieder einmal zu Ende. Das letzte Wort zwar haben noch die Fraktionen zu ſprechen. Trotzdem glauben wir nicht, daß, nachdem man im Kabinett ſich geeinigt hat, die Parteien im Ausſchu oder Plenum ſich ihren Miniſtern verſagen werden. Ein paar Schreibbefliſſene hat auch bereits der Ueber⸗ mut gepackt: Sie witzeln über die„abgeblaſens Faſtnachtskriſe“. Damit wird man doch wohl dem Ernſt der Dinge nicht gerecht. Gewiß, die Kriſe iſt„abgeblafſen“. Man wird den Youngplan, das Liquidationsabkommen, den polniſchen Handels⸗ vertrag erledigen, wird auch, nachdem die Dinge nun einmal ſo weit gediehen ſind, die Steuergeſetze verab⸗ ſchieden, und vielleicht iſt das auch ganz gut ſo: Es ſtand im Augenblick wohl zu viel auf dem Spiel, Eine wirkliche Löſung aber iſt das, was in immer heftigerem, immer leidenſchaftlicherem„Finger⸗ ziehen“ erreicht wurde, mit nichten. Man hat ſich nach den Parteidecken geſtreckt, iſt ein wenig der Deutſchen Volkspartei, noch mehr vielleicht dem Zentrum und der Syzial⸗ demokratie entgegengekommen. Dennoch bleibt, aufs Gauze geſehen, dieſes neuer Steuerbukett eine Gelegenheitsarbeit, ein richtiges Stück⸗ und Flickwerk. Das immer wuchtiger auf uns laſtende Problem der Arbeitsloſenverficherung iſt ka u m ernſthaft augetaſtet worden. Von ihm läßt ſich nicht einmal ſagen, daß eine Notlöſung gefunden wurde, und auch die Beziehungen der ſogenannten Koalitionsparteien zueinander ſind in dem monate⸗ langen Hader kaum herzlicher geworden. Bitterſte Not, u.., wie der demokratiſche Zeitungsdienſt ver⸗ ſichert, die für den Märzultimo erneut drohende „ernſte Kaſſenlage“, hat die innerlich auseinander ſtrebenden Elemente noch einmal zuſammen⸗ gezwungen. Daß ſich auf ſolchem Grunde richtige ſchöpferiſche Arbeit, zumal auf lange Sicht, wird auf⸗ bauen laſſen, will uns noch nicht recht in den Sinn. Eines nur wird man dem mühſeligen und unfrucht⸗ baren Steuerkompromiß ins Haben buchen dürfen: Daß es neben dem Tabak nun auch das Bier in dem Ausmaß heranzieht, das es tragen kann und alſo auch tragen muß. Beide Genußmittel werden hinfort 1900 bis 2000 Millionen erbringen. Es gibt Leute, die in ſolcher Feſtlegung nur dis Gewähr einer finanziellen Geſundung ſehen, die ſchlechthin der Auffaſſung ſind, daß ohne dieſe Baſts jede wahrhafte Steuerreform für die Zukunft un⸗ möglich wäre. Bei dieſer künftigen Finanzreform wird man daun freilich auch die Ausgabenſeite zur berückſichtigen haben. Der Etat des Reichsfinanz⸗ miniſteriums und der andere, des Arbeitsmini⸗ ſteriums, müſſen endlich gründlich durchgekämmt werden. Die deutſche Wirtſchaft, weun ſie nicht er⸗ liegen oder ans dem Lande geſcheucht werden will, muß vor unproduktiven Ausgaben ge⸗ ſchlttzt werden. Einſtweilen aber iſt der faſt ſchon zerſprungen⸗ Topf auf heißem Feuer abermals gekittet worden, und nach Erledigung des YVoungplans und ſeiner Nebengeſetze und der Arbeiten zur Ausbalancierung des Etats wird, wie wir zu wiſſen glauben, zunächſt die Landwirtſchaft das Wort haben. Nach un⸗ ſeren Juformationen werden Reichsrat und Reichs⸗ tag in kurzer Friſt ſich über die agrariſchen Fraßen ganz großen Stils ſchlüſſig zu machen haben. Der Reichsernährungsminiſter und die Vertreter der Grünen Front dürften ſich über ſie ſchon einig ge⸗ worden ſein. Verhängnisvoller Probeglarm — Reval, 6. März. Während eines Probe⸗ in der Dunkelheit auf ein Toervand, und zwei andere Offiziere befanden. Durch die Schüſſe wurde ein Offizier getötet und der General leicht verletzt.— Das Unglück iſt darauf zurückzuführen, daß der Chauffeur nicht ſofort auf den Anruf das Auto zum Stehen bringen konnte. ———— 2. Seite. Nr. 109 Tumultſitzung Donnerstag, den 6. März 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) der Kammer 53 Stimmen Mehrheit für das Kabinett Tardien Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 6. März. Auf der Haager Konferenz ſagte einmal Tar⸗ dieu nach einer harten Auseinanderſetzung mit dem Reichsfinanzmii:„Ich ſchätze Männer, die Ja und Nein zu ſagen wiſſen. Deshalb gefällt mir Dr. Moldenhauer.“ Dieſer Worte erinnerte ich mich in der Kammerdebatte, die zu dem zweiten Kabinett Tardieu Stellung nahm. 280 Linksdemo⸗ kraten und Sozialiſten brüllten, johlten und ſangen Tardieu ein Nein oder anderes entgegen. Die Mit⸗ tel⸗ und Rechtsparteien bekannten ſich nicht mit den gleichen lärmenden Ausbrüchen zu ihrem Führer. Ihre Meinung wird aber bei der Abſtimmung ebenſo deutlich ausgeſprochen werden, wie das Nein der Linken. Wiederum liegt die Entſcheidung bei den Mittelgruppen des linken Flügels. Painlevé und Loucheur ſind Tardieu nicht gut geſinnt und eine erhebliche Anzahl von Abge⸗ ordneten der„radikalen Linksdemokraten“, die Briand naheſtehen, hat ſich ihre Entſchließungsfrei⸗ heit vorbehalten. Die Loſung der gegen das Kabi⸗ nett Tardieu vereinten Linksdemokraten und So⸗ zialiſten lautet:„Weg mit einem Polittker, der ſich aller möglichen Mittel bedient, um eine Zerſplitte⸗ rung und Unterbrechung der Linksparteien zu er⸗ reichen.“ Von der Rechten kommt der Kampfruf: „Wir lehnen jede Linksregterung ab, die ſich auf die Sozialiſten ſtützt. Deshalb ſcharen wir uns um Tar⸗ dien.“ Was hat Tardieu, der einige Ueberläufer aus der Linken zu gewinnen vermochte, letzten Endes er⸗ reicht? Eine enge Zuſammenfaſſung der Oppoſition, eine ſo beunruhigende Verſchärfung der parlamentari⸗ ſchen Kampflage, daß das Regieren dieſes zweiten Kabinett Tardieu recht ſchwer werden wird. Die Frage, weshalb die Linksdemokaten nicht ar die ihnen angebotene Verſtändigung eingingen, läßt ſich dahin beantworten, daß die Rechtskreiſe aus wahl⸗ politiſchen Gründen das Innenminiſterium aus⸗ ſchließlich und allein einem der Ihren anvertrauen wollten. Daraus läßt ſich erſehen, daß der rechte Zentrumsflügel und die Rechtskreiſe einen weiter⸗ gehenden Einfluß der Sozialiſten auf einen links⸗ ſtehenden Innenminiſter befürchten. Das franzöſiſche Abgeordnetenhaus iſt von Tardien zu einem Rechtsblock und einem Linksblock gehämmert worden. Kein Wun⸗ der, daß in dieſem Sitzungsſaal des Palais Bourbon das Kampfgeſchrei kein Ende nehmen wollte. Bevor die Miniſter erſchienen, benutzten die De⸗ putierten das Erſcheinen neugewählter Kollegen, um je nach ihrer Parteirichtung, zu johlen oder Beifall zu klatſchen. Als Tardieu im Sitzungsſaal erſchien, jubelte die Rechte ihm zu, die Linke brach in Ent⸗ rüſtungsrufe aus. Zufällig kam der geſtürzte Chau⸗ temps von der anderen Seite und erhielt von ſei⸗ nen Freunden eine Ovation. Die Linke vereinigte ſich vom Beginn der Debatte an auf eine ſyſtematiſche Obſtruktion. Tardien hat eine kräftige Stimme, aber dem Radau, der beim Verleſen der Regierungs- erklärung organiſtert wurde, war er nicht gewachſen. Man hörte nur Pfeifen, Schmä⸗ hungen, Demiſſtons⸗Ruſe, Abſingen von Spottliedern, Pultdeckelgeklapper Der Kammerpräſtdent drohte mit Unterbrechung der Sitzung. Tardieu las immer ſchneller und ſchneller. Die Hände an die Ohren haltend, verließ er eilig die Tribüne. Der Tumult wurde unbeſchreib⸗ lich. Dann wurde die brochen. Sitzung unter Nachher legte der Sozialiſt Froſſard gehörig los. Ihm beſcherte die Rechte den Empfang, den die Linke Herrn Tardieu bereitet hatte. Froſſard nahm beſonders Paul Reynaud, den neuen Finanzminiſter, aufs Korn. Dieſe Angelegenheit be⸗ nutzte die Linke, um Reynaud zuzurufen:„Was macht der Stahlhelm? Wie geht es Ihrem Freund Hugenberg?“ Mit einem pathetiſchen Verdammungsurteil ſchloß der junge draufgängeriſche Froſſard ſeine Rede. Dalimier, ein Linksdemokrat, forderte zum Kampf bis zum äußerſten gegen die Rechte auf. Vom ſtitrmiſchen Beifall der Rechts⸗ und Mittelparteien begrüßt, beſtieg ſodann Tardien zum zweiten Male die Tribüne. Er ſtellte zu Beginn ſeiner Ausführungen feſt, daß bisher ſich kein Redner gegen die Regierungserklä⸗ rung ausgeſprochen habe. Unter den heutigen Um⸗ ſtänden ſei überhaupt kein anderes Programm mög⸗ lich. Keine Regierung könne ſich von den Richt⸗ linien entfernen, die das Kabinett in der Regte⸗ rungserklärung feſtgelegt habe. Der Miniſterpräſi⸗ dent übte ſodann eine ſcharfe Kritik an der Haltung der Radikalen Partei(Linksdemokraten) während der letzten Miniſterkriſe. Sie habe mit ihrer Hart⸗ näckigkeit das Zuſtandekommen eines Geſchäftsmini⸗ ſteriums zur Erledigung der dringendſten Aufgaben verhindert.„Ich habe in aller Loyalität verſucht, eine Annäherung der Parteien zuſtandezubringen“, erklärte Tardieu,„doch haben ſich die Radikalen ge⸗ weigert, mit mir einen Waffenſtillſtand zu ſchließen. Sie haben mich dadurch gezwungen, eine Regierung ohne ihre Mitwirkung zu bilden.“ Von lebhaftem Beifall auf der Mitte und der Rechten unterſtützt, erhob Tardieu gegen die Radikalen weiter den Vor⸗ wurf, ſie hätten ſich darauf verſteift, das Heft in ſich hätten, denn auf eine geſicherte Unterſtützung der Sozialiſten hätten die Radikalen nicht zu rech⸗ nen, da zwiſchen der Doktrine der beiden Parteien ein tiefgreifender Gegenſatz beſtehe, der ſich nicht überbrücken laſſe. Unter dem Hohngelächter der Rechten entwickelte Tardieu die Anſicht, daß es den Linksdemokraten an der notwendigen Erkenntnis der Arithmethik fehle, ſonch hätten ſie nicht drei Viertel der verfügbaren Miniſterpoſten von ihm gefordert. Der Beifall, der dieſen Worten folgte, ließ er⸗ kennen, daß die Regierung eine knappe, über den rechten Zentrumsflügel hinausgehende Mehrheit zur Verfügung hat. Nun kam der Chef der Radikalen und Radikalſozialen Partei Herriot an die Reihe. Er beſchäftigte ſich hauptſächlich mit den Ausführungen Tardieus über das Verhältnis der Linksdemokraten zu den Sozialiſten.„Wir dan⸗ ken Herrn Tardieu für ſeine Ratſchläge. Unſere Sache iſt es, zu entſcheiden, wann und unter welchen Umſtänden wir auf berſelben Front ſtehen wie die Sozialiſten. Keinesfalls handeln wir gegen die all⸗ gemeinen Intereſſen des Landes.“ Herriot aner⸗ kannte die Notwendigkeit eines Waffenſtillſtandes zwiſchen den Parteien, aber er begründete die Ab⸗ lehnung der von Tardieu den Linksdemokraten gemachten Vorſchläge damit, daß die Rechte und Tar⸗ dieu einmal den Abg. Daladier im November zum Scheitern brachten und dann den Linksdemokraten Chautemps geſtürzt haben. Weshalb, ſo fragte Her⸗ riot, wollte man von dem Waffenſtillſtand nichts wiſ⸗ ſen, den die Linksdemokraten angeboten haben? Aus dieſem Grunde lehnen die Linksparteien den Vor⸗ ſchlag Tardieus ab. Ein weiterer Grund, weshalb die Vereinigung gegen das Kabinett Tardieu ſtim⸗ men wird, liegt darin, daß ſich die Regierung faſt Drei Opern- zuviel für Berlin Schließung der Kroll⸗Oper Die Kroll⸗Oper in Berlin wird als Staats⸗ betrieb nichtmehr fortgeführt werden. Es iſt zwar anzunehmen, daß von den verſchiedenen intereſ⸗ ſterten Seiten in nächſter Zeit Schritte unternommen werden, um die Kroll⸗Oper in dem Verband der Staatstheater zu halten. Aber gegenüber dem eiſer⸗ nen Zwang zu ſparen, werden alle dieſe Bemühungen ſcheitern. Drei Opernhäuſer ſind ſelbſt bei dem bekannten Kunſtintereſſe der Reichshauptſtadt eine zuſtarke Belaſtung. Drei Häuſer, die teils aus ſtaatlichen, teils aus ſtädtiſchen Mitteln Zuſchüſſe er⸗ forderten, köunen nebeneinander nicht mehr weiter⸗ geführt werden. Wenn man ſich dazu entſchloß, gerade die Kroll⸗Oper am Platz der Republik aufzugeben, ſo waren in erſter Linie Platzfragen und hiſtoriſche Gründe ausſchlaggebend. An eine Schließung der Staatsoper Unter den Linden iſt ſelbſtverſtändlich nicht zu denken. Vor kurzem wurde erſt der vollſtan⸗ dige Umbau, der viele Millionen gekoſtet hat, beendet. Aber auch die Städtiſche Oper in Charlottenburg kann nicht ausgeſchaltet werden; denn ihre ſtadt⸗ geographiſche Lage iſt weit günstiger als die der Kroll⸗ Oper, zumal es bei der bekannten Ausdehnung der Reichshauptſtadt wichtiger iſt, zwei Opern an ern⸗ ander ſtärker entfernten Plätzen zu unterhalten, als zwei Häuſer, die ziemlich in derſelben Gegend liegen. Außerdem kommt hinzu, daß die Städtiſche Oper in Charlottenburg bedeutend größer iſt als die Kroll⸗ Oper, womit eine größere Rentabilität von Anfang an gewährleiſtet ſcheint, ſoweit man überhaupt von einer Rentabilität der Opernhäuſer ſprechen kann. Die Kroll Oper ſelbſt ſchließt alſo wiederum ihre Pforten. Nicht zum erſten Male wird damit dieſes Theater ſeinen bisherigen Zwecken entzogen; denn ſchon vor dem Kriege mußte das Theater, das eine langjährige berühmte Vergangenheit hatte, ſeinen Betrieb einſtellen. Die Renaiſſance der Kroll⸗ Oper nach dem Kriege hat z u kei ner wirt⸗ ſchaftlichen Fundierung geführt. Der ge⸗ ſamte Theaterapparat war viel zu teuer. Außerdem kam die Konkurrenz der anderen Opernhäuſer hin⸗ zu, die allmählich ſich immer ſtärker bemerkbar machte und zu verminderten Einnahmen führte. Im weſentlichen führte die Kroll⸗Oper ihre Exiſtenz als Oper des Volksbühnenverbandes fort. Das be⸗ deutete nicht etwa, daß die künſtlexiſchen Leiſtungen nachließen, im Gegenteil muß anerkannt werden, daß es unter der Leitung von Klemperer gelungen iſt, das beſteingeſpielte Opernenſemble von Berlin zu ſchaffen, ſowie das abwechflungsreichſte und inter⸗ eſſanteſte Opernprogramm durchzuführen. Damit allein aber konnte die Wirtſchaftlichkeit der Kroll⸗ Oper nicht gehoben werden. Die Repräſen⸗ tationsoper Berlins bleibt nun einmal die Staatsoper Unter den Linden. Die Fort⸗ führung der Kroll⸗Oper war ſchon mehrfach in Frage geſtellt. Ihre weitere Exiſtenzberechtigung ergab ſich aus gewiſſen Zufallsmomenten. So nahm ſie eine beſonders wichtige Stellung ein, als die Staatsoper Unter den Linden umgebaut wurde. Aber ſeitdem das Haus Schinckel⸗Haus Unter den Linden fertiggeſtellt war, zog es in erſter Linie die Fremden, d. h. die gutzahlenden Opernbeſucher, ſo⸗ wie die geſellſchaftlichen Kreiſe Berlins an, und da⸗ mit ſanken entſprechend die Einnahmen der Kroll⸗ Oper. Wenn ſich gegen die Schließung der Kroll⸗Oper ſcharfe Proteſte erheben—, ſo darf dies doch nur als unnütze Quertreibereien gegen eine unumgänglich notwendige Maßnahme bezeichnet werden. Die Si⸗ tuation im Berliner Opernbetrieb liegt einfach ſo, daß bei einigem guten Willen alle Schwierigkeiten überwunden werden kön⸗ nen. So ſollte es der Volksbühne, die, auf ihren Vertrag pochend, eine Fortführung der Kroll⸗Oper verlangt, möglich ſein, ihre Mitglieder mit Vorfüh⸗ rungen in der Städtiſchen Oper zu befriedigen. Auch die Ueberführung des Opernenſembles dürfte nicht allzugroße Schwierigkeiten bereiten. Es mag viel⸗ leicht zu einigen Entlaſſungen kommen und ein gro⸗ ßer Teil der Künſtlerſchaft wird in der Städtiſchen Oper und in der Staatsoper Beſchäftigung finden können. Auch ſollte es möalich ſein, für Klem⸗ perer einen neuen Wirkungskreis zu ſchaffen. Eigentümlich berührt es, daß in demſelben Augen⸗ blick, da die Unmöglichkeit der Fortführung der drei Opernbühnen in Berlin durch den Staat feſtgeſtellt wird, von dritter Seite aus der Verſuch unter⸗ nommen wird, eine Privatoper zu ſchaffen, in der Vorſtellungen mit größerer Starbeſetzung herauskommen ſollen. Mancher mag vielleicht fragen: Iſt ein ſolches Projekt auf privatwirtſchaft⸗ licher Grundlage möglich, wo von Staatswegen er⸗ hebliche Zuſchüſſe gezahlt werden müſſen? Denn daß der Finanzier einer Privatoper aus reinem Kunſt⸗ Händen zu halten, obſchon ſie keine Mehrheit hinter — Die höheren Schulen in Baden In der Mittwoch⸗Sitzung des Haushalts⸗ ausſchuſſes wurden in der Hauptſache die höhe⸗ ren Lehranſtalten in Baden behandelt. Der Be⸗ richterſtatter machte längere Ausführungen über das ungeheure Anwachſen der Belaſtung des Landes und der Gemeinden ſeit 1913 für das ge⸗ ſamte Bildungsweſen. Die Ausgaben ſeien durch⸗ ſchnittlich um 100 Proz. geſtiegen. Dazu kommt noch der Mehrbetrag, der durch die Beſoldungsreform von 1927 entſtanden iſt. Bei der heutigen Finanzwirt⸗ ſchaft könne an einen weiteren Ausbau nur da ge⸗ dacht werden, wo unbedingte Notwendigkeiten vor⸗ liegen. Die Kopfbelaſtung für Bildungsausgaben iſt im badiſchen Lande mit 31,63 RM. die höchſte im ganzen Reiche. Sparmöglichkeiten beſſehen in den ſogenannten„tech⸗ niſchen Fächern“ und in der Zuſammenlegung des fakultativen Unterrichts. Da eine ſtarke Vermeh⸗ rung in abſehbarer Zeit ausgeſchloſſen iſt, beſteht ein dringendes Bedürfnis nach einem numerus clausus für die Anwärter zum Lehramtsdienſt. Ebenſo müſſen wir nach Mitteln ſuchen, um den ungeheuren Andrang zum Studium und zur Reifeprüfung einzudämmen, der in gar keinem Verhältnis mehr ſteht zu der Möglichkeit, die jungen Leute unterzubringen. Ein Zurückgehen auf den eigentlichen Zweck der höheren Schulen, der Vorbildung zum wiſſenſchaftlichen Studium durch ein ſtarkes Ausleſever⸗ verfahren iſt notwendig. Ferner wäre vorteil⸗ haft, eine ſtarke Ausſtebung der Schüler einmal nach Quarta, dann aber vor allen Dingen nach Unter⸗ ſekunda. Der Miniſter ſchiebt dieſem Anwachſen der Studenten und dem Andrang zur Reifeprüfung vor allen Dingen die Urſache als Schuld zu, daß Banken, ausſchließlich auf die Rechte ſtützt. Im Anſchluß an ſeine Rede erklärte Herriot, daß eine Rechtsregie⸗ rung weder in der Frage der Steuerſenkung noch der ſozialen Reformen fortſchrittlich wirken kann. Das Abſtimmungsergebnis werde zeigen, welcher Kurs jetzt in Frankreich eingeſchlagen werde. Der Bruch zwiſchen der Rechten und der Linken werde ſich vollziehen. Nach Herriot ſprach der Sozialiſt Renandel. Er beſtritt die Behauptung, daß die Wählermaſſen in ihrer Mehrheit den Rechts⸗ und Mittelparteien ihre Stimme gegeben hätten. Das Gegenteil ſei der Fall. Es beſtünde ein Widerſpruch zwiſchen dem Partei⸗ verhältnis der jetzigen Kammer und der Stimmung unter der Wählerſchaft. Tardieu habe das Experiment unternommen, die Sozialiſten zu iſolieren. Hierauf kam der nationaliſtiſche Deputierte Franklin⸗Bouillon zu Wort. Er betonte, daß er während der letzten Miniſterkriſe ſich für eine Konzentrations regierung eingeſetzt habe. Es ſei aufs höchſte zu bedauern, daß die Radikalen durch ihre un⸗ verſöhnliche Haltung das Zuſtandekommen eines ſol⸗ chen Kabinetts verhinderten. Das Abſtimmungsergebnis lautet: 316 Stimmen für die Regierung, 268 gegen die Regierung, 31 Stimmen Enthaltungen. Daraus ergibt ſich eine Mehrheit von 53 Stimmen für das Kabinett Tardien. Die Linksdemokraten nahmen das Abſtimmungs⸗ ergebnis mit Niederrufen entgegen. Die Rechte ant⸗ wortete mit Betfallskundgebungen für die Regierung. Auf der Straße fanden noch lebhafte Kundgebungen des Publikums ſtatt. Induſtrie und auch Gewerbe heute ſchon allgemein Lehrlinge mit Reifeprüfung verlangen. Hier müſſe man den Hebel anſetzen. Das Anwachſen des Per⸗ ſonaletats im Unterrichtsminiſterium verlangt größte Sparſamkeit auch bei den Gemeinden. Weitere Schulen dürften nicht mehr errichtet werden. Ohne den numerus clausus werde man nicht auskommen. Ein Zentrumsredner betonte die Störung im Unterricht, die durch den Betrieb von Wander⸗ heimen mit Unterrichtserteilung entſtehe. Der Miniſter gab die großen Schädigungen zu, die durch einen derartigen Wanderbetrieb ſich heraus, ſtellen; er möchte überhaupt den Sportbetrieb an den Schulen abgeſtellt haben auf eine gleichmäßige Aus⸗ bildung des Körpers und nicht auf den Rekorb⸗ betrieb, der geſundheitliche Störungen mit ſich bringe. Ein ſozialdemokratiſcher Redner hob hervor, daß die Regierung jeit 2 Jahren durch den Landtag ermächtigt ſei, Schulen, die allsuviel Koſten verurſachen, abzubauen. Ein Volksparteiler ſprach ſich im gleichen Sinne aus und macht ebenfalls Vorſchläge, wie man dem übermäßigen Zuſtrom zur Reifeprüfung begegnen könne. Ein Zentrumsredner vertrat den Stand⸗ punkt, man dürfe den numerus clausus nicht allzu ſchematiſch nehmen. Nach dem Abbau der kleinen Schulen müſſe ein Laſtenausgleich kommen; die Uebernahme der Laſten der kleinen Schulen ſei aus⸗ geſchloſſen. Der Redner der demokratiſchen Parte befürwortete die Zuſammenfaſſung der Schultypen. Wenn man Schulen abbaue, müſſe man durch Auf⸗ bauſchulen verſuchen, Erſatz zu ſchaffen. Er befür⸗ wortet ferner den einheitlichen Beginn des Schul fahres im Frühfahr in allen deutſchen Ländern. Die weitere Debatte drehte ſich in der Hauptſache um Lahrer Schulfragen. Die Einzelberatung be⸗ ginnt heute. 5 Letzte Meldungen Drei Todesopfer einer Gasvergiftung Fichtenſtraße in Ludwigshafen, wurden heute vox⸗ mittag ein Schloſſermeiſter der Anilinfabrik, ſein Ehefrau und ihr vierjähriges Kind bewußtlos aufge⸗ funden. Offenbar liegt ein Unglückſall vor. Gasgeruch in der Wohnung deutet darauf hin, daß der zum Gasherd führende Gasſchlauch im Laufe der Nacht undicht geworden iſt. Alle drei Perſonen ſind an der Vergiftung geſtorben. Selbſtmord eines Feldwebels— Sein letzter Dienſtbefehl — Berlin, 5. März. In der Nacht zum Dienstag der 27jährige Unterfeldwebel der Reichswehr Paul Falck, der ſeit acht Jahren der 8 Kompagnie des 9. Regiments angehörte. Er war für die Nacht Schreibſtube der Kaſerne auf. Als gegen Morgen auf. In das Dienſtbuch hatte er folgende Eintra⸗ gung gemacht:„Um.10 Uhr erſchoß ſich der Unter⸗ feldwebel Paul Falck. Das Wecken übernimmt der Gefreite Junker.“— Die Motive der Tat ſimd unbekannt. * Neues Steigen des Hochwaſſers — Paris, 6. März. Die Ueberſchwemmungskgta⸗ ſtrophe hat in der Ortſchaft Reynies(Departement Tarn) 14 Menſchenleben gefordert. Stellenweiſe wird ein neues Steigen des Waſſers in dieſem De⸗ partement beobachtet. 855 intereſſe ein ſolches Inſtitut ſchafft, zu dem erhebliche Zuſchüſſe gegeben werden müſſen, dürfte kaum anzu⸗ nehmen ſein. Das ganze Problem iſt im Augenblick nicht akut. Man hat wohl von Plänen gehört, aber deren Ausführung liegt noch weit im Land. Ver⸗ ſuche mit Gründungen von Privatopern ſind ſchon mehrfach, aber ſtets mit negativem Reſultat gemacht worden. Das heißt jedoch nicht, daß es nicht doch vielleicht einmal glückt, eine Privatoper in großem Stil durchzuführen. Der augenblickliche Zeitpunkt würde auf alle Fälle unmöglich ſein. Mit der Schließung der Kroll⸗Oper iſt im Früh⸗ jahr 1931 zu rechnen. Was dann aus dem Staats⸗ theater wird, ſteht noch nicht feſt. Vorausſichtlich dürfte es an einen anderen DTheaterunternehmer verpachtet werden. Nicht ausgeſchloſſen erſcheint es, daß man den Verſuch macht, die Kroll⸗Oper im Sommer als Sommeroper fortzuführen. England nach dem Kriege Vortrag in der Volkshochſchule Es iſt eine verbreitete Anſicht, daß die Völker in den Weltkrieg hineingeſchliddert ſind, der Weltkrieg alſo eine Art kosmiſche Erſcheinung war, welche alle Völker in ihrem alten Beſtaud aufrüttelte. Für dieſe Meinung ſpricht die ſtarke Veränderung, die heute in beſiegten und in Siegerſtaaten ſich allmählich vollzieht. Dipl. Volkswirt Joh Höber⸗ Mannheim verſuchte geſtern aber, das England nach dem Kriege den Hörern der Volkshochſchule darzuſtellen. Eine ſchöne Aufgabe, wenn man bedenkt, daß dieſes Land immer eine beſonder⸗ Stellung eingenommen und immer ein eigenes Gepräge gehabt hat. Wohl nimmt es teil an der Kriſe aller Induſtrieländer und der Kriſe der kapitaliſtiſchen Wirtſchaft, aber immer iſt es mitbeſtimmt von einer beſonderen wirtſchaftlichen Struktur und einer beſonderen politi⸗ ſchen Tradition. Hier entwickelte ſich zuerſt der In⸗ duſtrialismus mit der Weltwirtſchaft und den Groß⸗ ſtädten und machte die Ausfuhr zum Schickfal des Landes. Die induſtrielle Vorherrſchaft war aber ſchon vor dem Kriege erſchüttert, und iſt es hente noch mehr durch die Konkurrenz von andern Indu⸗ ſtrieſtaaten, die ſich einheimiſche Induſtrieen geſchaffen haben und durch eine gewiſſe Rückſtändigkeit des eng⸗ liſchen Unternehmertums. Denn dieſes will immer noch nicht einſehen, daß die alten Methoden des Indi⸗ vidualismus und politiſchen Liberalismus heute durch Zuſammenfaſſung und Rationaliſterung zu erſetzen ſind. Auch die engliſche Arbeiterbewegung war bis gegen 1900 ganz im Fahrwaſſer dieſer Auf⸗ faſſung und ſah den Kapttalismus als einzig mögliche Wirtſchaftsordnung an, die auch dem Arbeiter Aus⸗ kommen und ſtaats bürgerliche Rechte ſicherte. Nun iſt aber ſchon vor dem Krieg eine ſtarke Wandlung eingetreten. England iſt nicht mehr ein geſchloſſenes Reich, ſeine früheren Kolonien ſind gleichberechtigte Gemeinweſen und Glieder des britiſchen Staatenbundes. Im Inneren ſind die alten Parteien der Konſervativen und Libe⸗ ralen aus ihrer Monopolſtellung verdrängt und in den wirtſchaftlichen Problemen. Die politiſche Ver⸗ antwortung liegt heute bei der Arbeiter: partei, die ſeit 1900 nicht mehr nur Gewerkſchafts⸗ bewegung, ſondern auch politiſche Partei iſt, ſo⸗ gar die zweitſtärkſte im Parlament. Dabei fehlt ihr eine feſte theoretiſche Grundlage, der Marxismus und der Klaſſenkampf werden abgelehnt, das Band der Partei bildet der Klaſſencharakter. Ob die Ziele ſind, iſt nicht feſtgelegt, das hängt von der augenblick⸗ lichen Lage ab. Etwas Eigentümliches iſt die ökonomtiſche Aktion mit ihrer gildenſoztaliſtiſchen Bewe⸗ gung. Statt der Verſtaatlichung erſtrebt ſie die Uebernahme der Produktion durch die Gilden der produzierenden Arbeiter. Im ganzen verſpürt England ebenfalls dis Kriſe des Kontinentes. Traditionelle Bin⸗ dungen lockern ſich, ſogar die Kirche ſchlägt neus Bahnen ein, der Gegenſatz zur alten geſellſchaftlichen Ordnung wird ſtärker empfunden auch in der akade⸗ miſchen Jugend, ohne daß man ſich über das Wohin der Reiſe im klaren iſt.— 8 Die Ausführungen waren mit reichem ſtatiſtiſchen Tatſachenmaterial beladen und bewieſen ein ausge⸗ dehntes volkswirtſchaftliches Wiſſen und eingehends Kenntnis der engliſchen Verhältniſſe. Daß die Rolls der Arbeiterpartei ſo ſtark hervorgehoben wurde, iſt das perſönliche Recht des Redners. Ob dleſe Rolle in Wirklichkeit ſo ſtark hervortritt, muß vielleicht erſt die Zukunft erweiſen. Es iſt, wie der Redner ſagte, jedenfalls erſchüütternd, hier der Auseinanderſetzung von Alt und Neu, der Löſung der Kriſe zuzuſehen, die mit unſere eigene und doch wieder anders iſt. Die außerordenlich gedrängten und faſt zu reich; haltigen Ausführungen fanden freundlichen Beifall. — O Ludwigshafen, 6. März. In einem Hause der Der erſchoß ſich in Potsdam in der Kaſerne Jägerallee Dienſthabender und hielt ſich als ſolcher in der ein Kamerad das Zimmer betrat, fand er Falck tot ihrem Innern ſelbſt uneins über ihre Stellung zu auf ökonomiſchem oder politiſchem Wege zu erreichen 2 1 7 9 990 e ſtarke yr ein ſind des neren Libe⸗ ud in ig zu Ber- ter hafts⸗ ſt, ſo⸗ lt ihr s mus Band Ziele eichen blick tion we⸗ die der dis Bin⸗ neus lichen kade⸗ Lohin iſchen usge⸗ hends Rolle urde, Rolle t erſt ſagte, zung ehen, iſt. re ich⸗ eifall. —— 2 — 1 große Zahl an ſogen. Fachlehrern, 3 N Donnerstag, den 6. März 1930 Städtiſche Nachrichten Keks Neulich las ich in irgend einer Zeitung, daß ein tach Europa gekommener Amerikaner in einer deutſchen Reſtauration die vom„Ober“ mit dem Bier gebrachten Pappunterlagen verzehrt, und ihm dann beim dritten Glas Bier bedeutet habe, daß er nun keine„Keks“ mehr wolle. Das Stückchen mag ein billiger Witz ſein, aber glaube ja niemand, daß derartige Verwechſlungen bei uns nicht gut möglich ſeien. Nachfolgendes Geſchichtchen, für deſſen Wahrheit ich bürge, möge etwaige Zweifler eines anderen belehren. Es war einige Tage vor der erſten Kriegsweih⸗ nacht in einem noch ziemlich gut erhaltenen pol⸗ niſchen Neſte mit einem verzwickten Namen. Unſer Fourier hatte mit ſeinem Panjegeſpann in Lodz die Poſt und ſonſt allerlei geholt, und war eben an⸗ gekommen. Die Verteilung wurde ſofort vorge⸗ nommen. Nur allzuviele arme Teufel kehrten mit leeren Händen und betrübten Geſichtern ins Quar⸗ tier zurück. Der Zufall wollte es, daß meine Stubenkameradſchaft zum größten Teil aus ſolchen Aermſten beſtand, die weder mit irdiſchen Glücks⸗ gütern, noch mit Liebesgaben ſpendenden Freunden geſegnet waren. Es war daher ſelbſtverſtändlich, daß die wenigen glücklicheren Kameraden das Eß⸗ und Trinkbare aus ihren Paketen unverzüglich teihum gehen ließen, umſomehr, als das Aufheben gus gewiſſen Gründen ohnehin keinen Sinn hatte, wobei es nicht ſelten vorkam, daß für den Paxket⸗ eigentümer nichts mehr blieb. So fand ein Fläſchchen Zwetſchgenwaſſer, das ich auspackte, auch ohne be⸗ ſondere freundliche Nötigung ſolche Anerkennung, daß mir mein Nebenkamerad, ein Mannheimer, das leere Glas mit den bedauernden Worten zurück⸗ reichte:'s dut''r lädd, Franz'l,'s is jo ſchuftig, daß de nix devu griggt hoſcht, awer ſchreibſcht deim Freund, wann de dich bedankſcht, daß'r oͤr s nägſchde mol e größer Fläſch'l ſchickt. Mittlerweile hatten auch feſtere Subſtanzen ihre Wanderung angetreten. Der genannte Kamerad beſorgte deren„ehrliche“ Verteilung. Ich hatte gerade einen niedlichen Spirituskocher ausgepackt und betrachtete ihn von allen Seiten mit kxitiſchem Blick ob ſeiner Kriegsbrauchbarkeit, als ſich wiederum die Stimme vernehmen ließ: Ich wääß dr net, ich habb doch a's Bäckerhandwerk ge⸗ lernt, wann ich a nimi druff ſchaff, awwer der wo den Keks gebacke hot, dem'hörts Handwerk ver⸗ bodde.—„S eis halt Krieg“ ſtellte ein anderer feſt, und kaute verzweifelt an ſeinem Stück. Und ein dritter gab mir einen kleinen Reſt zurück und ſagte, e rhabe ſo ſchlechte Zähne und könne das Zeug nicht klein kriegen. Es war der zum Spirituskocher ge⸗ hörige Hartſpiritus, den meine guten Kame⸗ raden für Keks gegeſſen hatten. F ** * Babdiſche Schulſtatiſtik 1929. Die badiſchen Schulen zählten 1929 etwa 418 815 Schüler, die von etwa 11063 Lehrern unterrichtet wurden. Davon entfielen auf Höhere Lehranſtalten 29 032 Schüler, auf die Fortbildungsſchulen 71105 Schüler und auf die Volksſchulen 271813 Schüler. Die Gewerbe⸗ ſchulen wurden von 31 591 Schülern beſucht. An den Handelsſchulen wurden 15 274 Schüler gezählt. Die Lehrkräfte verteilen ſich: auf Höhere Lehranſtalten 1949 Lehrer. Auf die Volksſchulen und Fortbil⸗ dungsſchulen entftelen insgeſamt 8137 Lehrer. An den Gewerbeſchulen waren 590 Lehrer vorhanden, an den Handelsſchulen 387. Auffallend war die wie Muſik⸗, Turn⸗, Zeichen⸗ und Handarbeitslehrern. Das Land Baden verzeichnet übigens den größten Schulauf⸗ wand je Kopf der Bevölkerung, und zwar für das Land 23,40, für die Gemeinden 8,23, alſo zuſammen 31,63 Mark. * Geſchäftsjubilänm. Prokuriſt Hinkel kann auf eine 25jährige Tätigkeit bei der Firma Reuther Tiefbau G. m. b. H. in Mannheim⸗Waldhof in vol⸗ lex geiſtiger und körperlicher Friſche zurſtckblicken. Von der Firma und den Angeſtellten wurden ihm Ehrungen zuteil. 2 Indianer Von Julius Kreis In der Zeitung ſteht: Der Zirkus bringt neben anderem farbigen Volk auch eine Gruppe von Jro⸗ keſen unter ihrem Häuptling„Der weiße Adler“.— Das leſen und gleich wieder die Luft der Bubenjahre ſchnuppern war eins.— Jrokeſen!— Wie das ſchon fein nach jenen längſt verſchollenen kleinen Zehnerl⸗ heftchen klingt, die— handtellergroß— damals in leder Buchbinderauslage hingen: Marterpfahl und FJeuersbrunſt, Prärie und Muſtang, Blockhaus und Trapperſchützen äußerſt farbenfreudig auf dem Um⸗ ſchlag.— Dieſe Heftchen— ungleich mehr geſchätzt als Engelmanns lateiniſche Grammatik zuſamt dem Deutſchen Leſebuch für Schüler höherer Lehranſtal⸗ ten— gingen von Hand zu Hand. Der große Bruder vom Fritzl, jener bewunde⸗ küngswürdige Zeitgenoſſe von der ſechſten Klaſſe, zu dem die Lehrer ſchon„Sie“ ſagen mußten, hatte nach glaubwürdiger Ausſage Karl May und den Häupt⸗ ling Winnetou perſönlich in der Sendlingerſtraße getroffen und geſprochen. Er beſaß einen ihm vom roten Gentleman eigenhändig gewidmeten Toma⸗ hawk, hatte zwar im Griechiſchen die Note 4, wußte dafür aber die genaue Ausſprache des Indianer⸗ wortes„Hugh“ und war in allem Indianiſchen für ung, Lauſer ſozuſagen die letzte und oberſte Inſtanz zumal er auch noch einen Onkel in Amerika hatte, der der Familie in der alten Welt— wenn man ſo hinhörte— in jedem Brief einen Indianerſkalp als freundliche Erinnerung beilegte. Damals gings jeden Mittwoch und Samstag — ſofern nicht ein Schularreſt den freien Sohn der rärie vom Kriegspfad abhielt— in die Auen, den Tomahawk und das Bowiemeſſer im Gürtel, den Federſchmuck, mit dem ſich ſonſt der Vater die Pfeife “bereinigt hätte, auf dem Haupt und der Maxl brachte es im Wildweſtlichen einmal ſogar ſoweit, daß er den kabenſchwarzen Zopf ſeiner Tante als Ausſtattungs⸗ ſtück nit auf den Kriegspfad brachte. 1 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 109 — Die Claus⸗Synagoge im neuen Gewande 5 Im Straßenbild trat die Claus⸗Synagoge in F 1, 11 früher überhaupt nicht in Erſcheinung, weil ſie in der Seitenſtraße zwiſchen E und F 1 keine Vorderfront hatte, vielmehr völlig von Geſchäfts⸗ und Wohnräumen umgeben war. Das iſt durch den in den letzten Monaten durch die Fa. F. u. A. Lu d⸗ wig vollzogenen Umbau anders geworden. Die Eingänge zu dem Gotteshaus, für Männer und Frauen getrennt, treten nunmehr deutlich in Er⸗ ſcheinung. Man kann von der Straße aus durch ein Rundbogenfenſter über der Tür des Frauen⸗ eingangs die Treppe ſehen, über die man zur Frauen⸗Empore gelangt. Auf Veranlaſſung des Synagogenrates fand geſtern abend eine Vorbeſichtigung des Umbaues ſtatt, der heute in feierlicher Weiſe ſeiner Beſtim⸗ mung übergeben wird. Synagogenrat Dr. Otto Simon begrüßte im Namen der Landesſtiftungsbehörde der Lemle Moſes Claus⸗Stiftung die erſchienenen Da⸗ men und Herren, insbeſondere die Vertreter der Behörden— wir nennen Baurat Beck vom Be⸗ zirksamt—, Stadt⸗ und Konferenz⸗ Rabbiner Dr. Un na, den Schöpfer des neuen Gotteshauſes, Architekt Seidemann, die Vertreter der Preſſe und alle Inhaber und Angeſtellten der Firmen, die an dem Umbau beteiligt waren. Rabbiner Dr. Unna warf in längeren Ausführungen einen Rückblick auf die mehr als 200jährige Geſchichte der Lemle Moſes Claus⸗Stiftung, die ihre Entſtehung der Initiative eines angeſehenen reichen jüdiſchen Mannes, Lemle Moſes, genannt Reinganum(nach der Geburtsſtadt heingönheim) verdankt. Lemle Moſes, der 1680 nach Mannheim kam, wurde der Bankier des Kur⸗ fürſten Johann Wilhelm. 1689 floh Lemle Moſes bet der Zerſtörung von Mannheim nach Heidelberg, kehrte aber bald wieder hierher zurück. Er war einer der Erſten, die ſich an dem Wiederaufbau der Stadt beteiligten, indem er ſich in der mit der Stadt vereinigten Friedrichsburg ein Privathaus errichten ließ. Seinen Einfluß verwandte er viel zum Beſten der unterdrückten und entrechteten Glaubensgenoſ⸗ ſen. Da er kinderlos war, wollte er durch eine Stiftung ſeinen Namen verewigen. Er beſchloß deshalb, die Claus⸗Stiftung ins Leben zu rufen. Man verſteht darunter nicht eine Art Kloſter, ſon⸗ dern ein Lehrhaus, in dem ſich die Schüler der Erforſchung der füdiſchen Wiſſenſchaft widmen. Im Jahre 1706 wurde von dem damaligen Kurfürſten die Konzeſſton zur Erbauung der Klauſe und die Erlaubnts erteilt, wie in Frankfurt und anderen Orten Lehrexerzitien durch Rabbiner ausüben zu dürfen. 1708 wurde die Claus⸗Stiftung feierlich er⸗ öffnet. Lemle Moſes ſtiftete teſtamentariſch 100 000 Gulden zur Verwaltung der Stiftung. Dr. Unna ſchilderte in ſeinen weiteren Ausfüh⸗ rungen die wechſelvolle Geſchichte der Klauſe, die trotz aller Hemmungen und Anfechtungen ihre durch die Stiftung feſtgelegte Tätigkeit ausübte, 1887 wurden die baufälligen Gebäude der Stiftung um⸗ gebaut. Seitdem iſt die Synagoge zu eng geworden. Und ſo entſchloß man ſich im Frühjahr 1929 zu einem weiteren Umbau, der nunmehr heute ſeine Weihe erhält. Dr. Unna gab im Anſchluß an die Chronik der Klauſe einige Erläuterungen über den Charakter der Synagoge, die als eine Kombination von Längs⸗ und Zentralbau anzuſehen iſt. Der Längsbau erſtreckt ſich nach Südoſten. In dieſer Richtung ſtand der ehemalige Tempel in Jeruſalem. Nach Oſten zu liegt auch der Thoraraum mit der hl. Lade, zu der ſich die ganze Gemeinde wendet. In der Mitte befindet ſich das Pult, an dem Gottes Wort verleſen wird. Die Trennung der Geſchlech⸗ ter— dei Frauen ſitzen auf der Empore—, die ſymboliſche Bedeutung hat, geht ebenfalls auf den Tempel in Jeruſalem zurück. Kein Gottesdienſt⸗ beſucher ſoll abgelenkt werden. Architekt Seidemann⸗ Heidelberg bemerkte einleitend, daß der Umbau der Synagoge keine leichte Aufgabe geweſen ſei, da ſie von allen Seiten umbaut iſt. Um das für ein Gotteshaus nötige Licht zu erhalten, wurde in die Decke ein Oberlicht eingefügt, das in ſeiner feinen Farben⸗ wirkung harmoniſch mit der einfach⸗vornehmen Ausſtattung des Raumes zuſammenklingt. Eine weitere Schwierigkeit ergab ſich durch den Umſtand, daß über der Frauenempore Wohnungen und Schulſäle liegen. Durch tiefgelegene Kaſſetten wurde den Raum erhöht und dadurch in Gemeinſchaft mit dem Decken⸗Oberlicht eine gute Akuſtik geſchaffen. Die Wahl der Farben— in der Hauptſache gelb mit Goldornamenten— entſpricht dem heutigen Empfin⸗ den. Der Geſchmack hat ſich gewandelt. In allen Gotteshäuſern iſt man zu lichten Farben ütber⸗ gegangen, um eine freudige Stimmung hervorzu⸗ rufen. Auch die Beleuchtungskörper zeigen moderne Formen. Im übrigen hat man ſich bemüht, die Ausſchmückung des Raumes, der Türen und Fen⸗ ſter, recht beſcheiden zu geſtalten. Der Hauptſchmuck wurde auf die heilige Stätte konzentriert. Hier iſt blauer Marmor aus Griechenland zur Umrahmung der Thora verwendet worden. Das ſchwierigſte war, architektoniſch eine Löſung zu finden, die auf Jahrzehnte hinaus ſich bewähren ſollte. Ob dies gelungen iſt, muß die Zeit beweiſen. Bemerkens⸗ wert iſt, daß man nach Betreten des Männerein⸗ gangs zur Rechten in die Garderobe gelangt, in der die Mäntel abgelegt werden. Die Garderobe der Frauen befindet ſich neben der Empore, die durch ein Meſſinggitter eingefaßt iſt. Im Aufgang zur Empore ſind zwei Tafeln angebracht, die in deut⸗ ſcher und hebräiſcher Schrift den Stifter Lemle Moſes Reinganum ehren. Bei dem Rundgang, der ſich an die erläuternden Ausführungen der drei Redner ſchloß, konnte man die Wahrnehmung machen, daß der Architekt ſeine ſchwierige Aufgabe glänzend gelöſt hat. Die Claus⸗ Gemeinde beſitzt nunmehr ein Gotteshaus, das allen modernen Anſprüchen genügt und auch räumlich (500 gegen 230 Sitzplätze) für lange Zeit nicht zu eng werden wird. a Sch Kapitalabfindungsmittel für Kriegsbeſchädigte Im Nachtragsetat für 1929 fordert die Reichs⸗ regierung vom Reichstag 34 Millionen RM. für die Kriegsopferverſorgung an. Da aber für die im Jahre 1929 neu hinzugekommenen Verſorgungs⸗ berechtigten insgeſamt 46 Millionen Mehraufwen⸗ dungen erforderlich wurden, ſollen die nicht angefor⸗ derten 12 Millionen RM. nach den Vorſchlägen des Haushaltanſatzes aus den für die Kapitalabfindung vorgeſehenen Mitteln entnommen werden. Bei den Beratungen des Reichskabinetts ſind auch für den Etat 1930/1 ſtatt bisher 88 Millionen RM. nur 63 Millionen RM. für Kapitalabfindungen eingeſetzt worden. Dieſe Sparmaßnahmen bei der Kapitalabfindung bedeuten eine weitere Droſſelung der Sied⸗ lungstätigkeit und eine erhebliche Verſchär⸗ Wir füngeren wurden ja meiſtens zu der erbärm⸗ lichen Rolle des weißen Trappers verurteilt und hatten am Schluß das Vergnügen, am Marterpfahl zu ſchmachten, nur wenn gerade eine Rothaut fehlte, durfte man ſozuſagen als Hilfsindianer einſpringen. — Es gab da manchen Riß und manches Loch in der Hoſe wie im Kopf, und manche Hausaufgabe kam zu JJ... wf fc ccc Heinz Tietjen, der Generalintendant der preußiſchen Staatstheater Der bisherige Generalintendant der Berliner Opern Heinz Tietjen wurde, wie wir bereits mitteilten, zum Generalintendanten ſämtlicher preußiſcher Staats⸗ theater ernannt fung der Kriſe auf dem Bau⸗, Wohnungs⸗ und Sied⸗ lungsmarkte. In dem Organ des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Krieger⸗ hinterbliebenen wird darauf hingewieſen, daß die Kapitalabfindung 4 bis ½ der inveſtierten Bau⸗ gelder ausmacht. Dadurch, daß 25 Millionen RM. für die Spitzenfinanzierung der Bauvorhaben von Kriegsbeſchädigten nicht zur Verfügung ſtehen konn⸗ ten, gingen dem Baumarkte ſchon im letzten Jahre weitere 75—100 Millionen RM. verloren. Es iſt leicht, ſich die Zahl der Wohnungen, die durch die Streichung der Kapitalabfindungsmittel nicht erſtellt werden konnten, auszurechnen. Die Streichung von Kapitalabfindungsmitteln wirkt ſich demnach für das Baugewerbe und damit für die geſamte Volkswirt⸗ ſchaft äußerſt ſchädlich aus. Gewerkſchaften und Bau⸗ unternehmer dürften deshalb die Forderung der Kriegsopfer nach Erhöhung der Kapitalabfindungs⸗ mittel nachdrücklichſt unte: ſtützen.* kurz dabei, aber man war dafür auch einen Nach⸗ mittag lang ſelig als blutiger Büffel oder gelber Panther. Daheim mußten die Indianerbüchl verſteckt wer⸗ den; denn ſie galten von jeher den Eltern als ſchuliſch un vorteilhafte Lektüre, wie überhaupt die ganze Indianerei für Schule und Elteruhaus ein rotes Tuch war, und Kolumbus hat damals ſicher nicht geahnt, welche Verwirrung er in die Päda⸗ gogik durch die Entdeckung Amerikas bringt. Gewiß, man las von Zeit zu Zeit in der Zeitung von ein paar Lausbuben, die mit einem alten Revol⸗ ver und einem Schulatlas von Nordamerika in ir⸗ gend einem Eiſenbahnwaggon aufgegriffen wurden und dann hieß es erzieherlicherſeits: Seht Ihr!— Die Folgen!— Und die beſorgten Pädagogen rollten ingrimmig die Augen und zückten den Flammberg gegen das kleinen Indianerbüchl.— Man hätte nicht mit Kanonen nach Spatzen ſchießen brauchen.— Das Indianerſpiel iſt bei der Jugend von heute ſo gut wie ganz ausgeſtorben, ſo ausſterbender die wirk⸗ lichen Indianer vom Jahr zu Jahr werden. Fuß⸗ ball, Techniſches, Sport jeder Art und Gattung hat unrfere Buben heute gefangen, ſoweit ſie nicht ſchon mit fünfzehn bis ſechzehn Jahren Entwicklungs⸗ romane, Bekenntnisbücher und expreſſioniſtiſche Dramen ſchreiben. Und doch lag im Indianerſpiel die ganze ſchöne Romantik geſunder phantaſievoller Bubenjahre und heute noch, wenn ich ſo einen alten Karl Mayſchmöker in die Hand kriege(Gott ſoll mich behſtten ihn heute nochmal zu leſen!) ſo kommts einen an, ihn dankbar zu ſtreicheln. Ein Stück Bubenwelt und Bubenſelig⸗ keit iſt an ihm und die„ſchlimmen Folgen“ ſind nur halb ſo ſchlimm. Wir, die wir als Jrokeſen und Kom⸗ manchen vor 20 Jahren durch die Wälder durch die Auen ſtreiften und denen von Eltern und Erziehern nach einer über dem Kriegszug verſäumten Schulauf⸗ gabe, oder einer am Marterpfahl zerriſſenen Hoſe ein ſicheres Ende mit Schrecken prophezeit wurde— wir haben bis heute noch niemand ſkalpiert und ſind ſtatt Das Aſyl hinterm Friedhof Es gibt noch Originale. Auch in Mannem. Sprech⸗ zeit für Interviewer täglich—13 und 16—21 Uhr auf der„Herberge zur Heimat“. Das Original hört auf den Namen„Stumpe“, wie etwa ein Dackel auf „Männe“ oder ein Papagei auf„Lorchen“ hört. Stumpe hat eine ausgeſprochene Abſchen gegen Seife Auch Friſeure ſind Stumpe unſympathiſch. Was Wun⸗ der, daß es ſchwer hält, durch den Haar⸗ und Bartwald hindurch einen Begriff von Stumpes eigentlicher Viſage zu bekommen. Aus ſeinem Rockkragen müßte ſich ſchätzungsweiſe gut und gern ein Viertelpfund Speck ſieden laſſen. Vor langer Zeit— verbürgt iſt das Gerücht allerdings nicht!— ſoll Stumpe mal durch Gewaltanwendung in eine Badekabine gezerrt und gewaſchen worden ſein. Aber, wie geſagt, die Leute reden viel. Stumpe geht niemals betteln. Ex erhält 10 Mark von der Fürſorge, davon kauft er Eſſen. Rauchen, trinken oder ſpielen kennt er nicht. Sitzt auf der Herberge bis Toresſchluß und ver⸗ ſchwindet dann. Wir wiſſen von heimatloſen Vagabunden, die des Sommers in Henſchobern, Anlagen oder unter Brückenbögen nächtigen und, wenn die Stare ſüd⸗ wärts ziehen, ſtändige Winterquartiergäſte in Aſylen und Bahnhofswarteſälen werden. Stumpe ſieht auf ſolche Halbheit mit ſouveräner Verachtung herab. Ob Sommer oder Winter, Regen oder Schnee, er„reißt“ ſtets ſtändig„Platte“, d. h. er nächtigt bei Mutter Grün. Stumpe iſt zwar kein ſchwerer Junge, möchte aber ſicher ungern wegen„obdachloſen Nächtigen“ ins Kittchen! Stumpes letztes Aſyl war—— der Lager⸗ platz für welkgewordene Kränze an der Kirchhofsmauer Dort kroch er abends ſeelenvergnügt hinein, ſcherte ſich den Teufel was um Friedhofsgeiſterſpuk oder ſonſtige Ammenmärchen und ſchlief den Schlaf des Gerechten. Die verehrl. Leſer werden gebeten, ſich dieſe Situation nach Belieben auszumalen. Einem Gerücht zufolge— wenn's Schwindel iſt, iſt's famos geſchwindelt— ſoll Stumpe vor ſechs Jahren mal in einem friſch gebuddelten Grab ſein müdes Haupt zur Ruhe gelegt haben. Nun war da⸗ mals gerade Inflation, die Zeit alſo, in der die Lang⸗ finger ſelbſt vor den Ruheſtätten der Toten nicht Halt machten, um Bronzegitter und ſonſtige Hicht niet⸗ und nagelfeſte Metalle als heißbegehrte Sachwerte zit ſteh⸗ len. Es war alſo notwendig, daß man ſogar die Kirch⸗ höfe bewachte. Der Wächter macht um Mitternacht die Runde, hört ein ſcharrendes, kratzendes Geräuſch, denkt an Spitzbuben, fühlt bei der Vermutung eines etwaigen Geiſterſpukes das Blut gerinnen, zückt als 7 7 und Held Lampe und Revolver und— findet en friedlich ſchnarchenden Stumpe Weckt ihn erboſt und bringt ihn zur nächſten Polizei⸗ wache. Stumpe reibt ſich die ſchlaftrunkenen Augen und murrt:„Teifi, Teifi, nicht mal im Grab hat man vor der Polante(Polizei) Ruhe!“ —8— Veranſtaltungen * Maunheimer Künſtlertheater„Apollo“. Raſtel li, der unvergleichliche Künſtler, der Meiſter der Jongleure, gaſtiert vom kommenden Freitag bis einſchließlich Sams⸗ tag, 15. März mit einem großen Barieté⸗Programm im Apollo⸗Theater. Infolge der Kürze der Zeit und um allen Nachfragen gerecht zu werden, werden auch Samstag und Mittwoch Nachmkttags⸗Vorſtellungen abgehalten. 5 Rölmiſche Illuſtrierte Zu beziehen in unserer Geschäftsstelle R I,%/ den Nebenstellen Wald. hofstr. 6, Schwetzinger. Str. 19/20, Meerfeldstr. 13 und unsere Trägerinnen der— ach ſo verträumten— Wildweſtabenteurer 20 Pfeunig biedere Poſtinſpektoren, Amtsrichter oder Waſchan⸗ ſtaltsbeſitzer geworden, ſoweit uns das Schickfal nicht bürgerlich ſuſpekteren Berufen als dem des In⸗ dianerhäuptlings zugeführt hat. So ganz verſchollen iſt die alte Rothautromantik doch noch nicht.— Der Lateinſchüler und Gymnaſiaft von heute iſt freilich ſchon viel zu gereift dafür, ſeit die Hornbrille das Jahrhundert beherrſcht. Aber draußen in der Vorſtadt unter den Buben lebt die Rothaut immer noch, und an manchem hellen, ſchulfreien Tag taucht unter den Weiden an der Eiſenbahnbrücke ein federgeſchmücktes Haupt auf oder ſchwirrt ein Pfeil gegen die Böſchung. Hugh, ſprach der ſchwarze Fallʒle Morgen nen! Wir Großen aber gehen mit unſeren„verklemm⸗ ten Indjanertrieben(wie gern zöge man man⸗ chem den Skalp ab) in den Zirkus und ſchauen uns von oben herab die echten Indiauer an. Sie ſind ſchön und wild.— Aber lange nicht ſo ſchön, als die Indianer damals, als wir ſelbſt noch welche waren. Heidelberger Stadttheater. Raeders alte Va⸗ gabunden⸗Poſſe„Robert und Bertram“ hat am Faſtnachtsdienstag die vorhandene„Stimmung“ noch geſteigert. Intendant Hahn hat das Stück el⸗ was modern auffriſiert, von Anfang an einen ſehr luſtigen Ton angeſchlagen und ihn faſt ganz durch⸗ gehalten, die Luſtigkeit der Szene war von S ch mi tz⸗ Bous in einen äußerſt kleidſamen, witzigen Rah⸗ men geſtellt, und da das Publikum die Verwandlun⸗ gen mitſehen durfte, fühlte es ſich mit Szene und Spielern eins. Zur wirklich vorhandenen Stim⸗ mung trugen die beiden Vagabunden Daue und Imhof das Meiſte bei. Aber auch Heckhauſen als tapſiger Michel, Maud Heſter als dralles Bauernmädel, Knapfel als ſingender und poltern⸗ der Cerberus, Bopp als Kommerzienrat und viele andere waren ſtarke Mithelfer. Kapellmeiſter Mees hat mit alter und neuerer Muſik das Skſick kreffend und ſchmiſſig muſikaliſch illuſtriert. IK. ausgeführt werden können, da die nötigen Gelder 4 Seite. Nr. 109 Nene Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 6. März 1930 Kommunale Chronik Ein Prinz erſter Beigeordneter * Andernach, 4. März. Die Amtsvertretung in Andernach⸗Land wählte Prinz Albrecht von Hohenzollern(Namedy) zum Erſten Bei⸗ gebrdneten. Bemerkenwert iſt, daß auch die So⸗ zialdemokraten für den Prinzen ſtimmten, während das Zentrum einen eigenen Kandidaten vorſchlug, der jedoch nur 7 Stimmen erhielt. * 5 Schwetzingen, 5. März. Aus der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Die Ner⸗ längerung von zwei durch die Stadt verbürgte Baukre⸗ dite wurde zur Kenntnis gebracht.— Die Verſteige⸗ rung der ſtädtiſchen Fuhrleiſtungen vom 21. 2. 30 wurde genehmigt.— Für außerordentliche Inſtand⸗ ſetzung des Friedrichſchulgebäudes und Einrichtung einer Zentralheizung bereitgeſtellte Kre⸗ dite ſing zu ſchließen.— Vergeben wurden: Liefe⸗ rung von a) Hundemarken für das Steuerjahr 1030; b) Babezuſatz für das Städt. Volksbad.— Die am 25. 2. vorgenommene Verpachtung eines Teils des Wieſenumbruchgeländes mit einem Erlös von 620% wurde genehmigt. Das übrige Umbruchgelände iſt mit Hafer einzuſäen.— Wegen Holz zuweiſun⸗ gen an Kriegsbeſchädigte und Kriegshinterbliebene aus dem Staatswald wurde Bürgſchaft übernom⸗ men.— Von Zuwendungen an die Schuljubiläums⸗ ſtiftung wurde zuſtimmend Kenntnis genommen.— Der Gemeinderatsbeſchluß vom 19. 2. über verſuchs⸗ weiſe Zulaſſung verdienſtbringender Nebenbeſchäf⸗ tigung des Friedhofaufſehers wurde aufgehoben. L. Doſſeuheim, 4. März. Der Bürgeraus⸗ ſchuß genehmigte in ſeiner jüngſten Sitzung die Uebernahme einer Ausfallbürgſchaft zu Gunſten eines Doſſenheimer Bürgers, der bei der Städt. Sparkaſſe Heidelberg ein Darlehen von 6500 Mark zugeſagt erhalten hat. Auch die vom Gemeinderat vorgeſchlagene Aenderung der Leichen⸗ und Friedͤhof⸗ ordnung(Erhöhung der Grabſtättentaxen) wurde ge⸗ nehmigt. Zugeſtimmt wurde ferner der Regelung der Tilgung der am Jahre 1928/9 für Notſtands⸗ arbeiten aufgenommenen Kredite im Geſamtbetrage von 90 000 Mk. Die Sicherſtellung einer Vertretung des Ortsteiles Schwabenheim im Gemeinderat fand Annahme, während die Vorlagr über die Beſtreitung der reſtlichen Koſten für das Kriegerdenkmal von der Tagesordnung abgeſetzt wurde, weil mit dem Künſt⸗ ler übex Erlangung günſtiger Zahlungsbedingungen nerhandelt werden ſoll. a rl. Leimen, 5. März. Da der rieſige Autoverkehr durch ſeinen Lärm ein Bekauntmachen mit der Orts⸗ ſchelle unwöglich macht, hat der Gemeinderat beſchloffen, das Ausſchellen aufzuheben und ſtatt beſſen 40 Anſchlagskaſten in den verſchiedenen Ortsteilen anzubringen.— Der bürgerlichen Sport⸗ gemeinde wird die Anlage eines neuen Sport⸗ platzes genehmigt. Der bisher gemeinſam benützte gemeindeeigene Sportplatz an der Nußlocher Straße wird dem Arbeiter⸗Sportkartell überlaſſen, das beab⸗ ſichtigt, auf dieſem Platze eine Turnhalle zu errich⸗ ten, wozu vom Gemeinderat die Genehmigung be⸗ reits erteilt iſt.— Der Gemeinderat hat die Ein⸗ meihung des neuen Friedhofes mit ſeiner neuzeitlich eingerichteten Friedhofskapelle auf den „Totengedenktag, alſo auf Sonntag, 16. März, ange⸗ fetzt.— Dem Bürgerausſchuß ſoll eine neue Fried⸗ hofsordnung, die u. a. auch die ue bernahme der geſamten Beerdigungskoſten auf die Gemeindekaſſe vorſteht, zur Genehmigung vorgelegt werden.— Die Gemeinde zählt zur Zeit 368 Erwerbs loſe, wovon ſich 34 in der Kriſen⸗ fürſorge befinden. Kleine Mitteilungen Nach einem Beſchluß des Gemeinderats von Gaggenau ſind die in Kriſenfürſorge befind⸗ lichen Arbeitsloſen zur Leiſtung einer zweitägigen Arbeit wöchentlich verpflichtet, gegen eine Vergü⸗ tung von 3 RM. für Verheiratete und 2 RM. für Ledige je Arbeitstag und unter der Bedingung, daß eine einem regelmäßigen Arbeitsverhältnis ent⸗ ſprechende Arbeit geleiſtet wird. Für die Aufſtellung von Benzintankſtellen werden je nach Lage 30 bis 50 RM. jährlich und für Oeltankſtellen 20 RM. jährlich erhoben. Der Bürgeransſchuß von Achern befaßte ſich mit der Beratung des ſtädtiſchen Haus⸗ haltsplanes für 1029/30. Daß die Umlagen in gleicher Höhe wie im Vorjahr gehalten werden konnten, hat ſeinen Grund darin, daß der Staat Beträge aus dem Gebäudeſonderſteuer⸗Aufkommen der Stadt rücküberwleſen hat. Von verſchiedenen, ſchon ausgearbeiteten Straßen⸗ und Kanaliſations⸗ projekten wird im laufenden Jahr nicht ſehr viel — ohne neue Schulden zu machen— nicht aufzu⸗ bringen ſind. Nach ziemlich eingehender Debatte wurde der Haushaltsplan mit allen gegen eine Stimme angenommen. Der Stadtrat Offenburg hat zu den de⸗ ſchloſſenen Sparmaßnahmen, demzufolge 10 v. H. des Voranſchlags überall eingeſpart werden ſollen, er⸗ neut beantragt, daß das Miniſterium einige ſo⸗ genannte übergeſetzte Lehrerſtellen abbaut. Das Niveau des Unterrichts würde dadurch nicht beein⸗ trächtigt, denn es ſeien immer noch in einer Klaſſe nur durchſchnittlich 38 Schüler. In der ſtädtiſchen Kindergärtnerinnenſchule werden mit Beginn des neuen Jahres zwei Helferinnen eingeſpart. In der Frauenarbeitsſchule ſoll ebenfalls eine Lehrerin eingeſpart werden. Der Bürgerausſchuß von Müllheim hatte ſich mit dem An⸗ und Verkauf des Sük⸗ kerlinſchen Sägewerkes zu befaſſen. Der Gemeinderat hatte im Dezember auf dem Wege der Zwangsverſteigerung das Sägewerk zu 28 000 4 an⸗ gekauft. Inzwiſchen iſt der Zuſchlag erteilt worden, die Bezahlung war aber noch nicht erfolgt. Bald nach dem Kauf durch die Stadt haben ſich zwei Intereſſenten gemeldet, von denen einer aus Frei⸗ burg namens Franz Ungar das Werk zum Preiſe von 30 000 4 erwerben dürfte. Die Geldentwertung in der Inflationszeit wuß⸗ ten viele Bewohner von Bensheim derart aus⸗ zunutzen, daß ſie ſich damals das Ortsbürger⸗ recht gewiſſermaßen für ein Trinkgeld erwarben. Die Beſitzer dieſes Ortsbürgerrechts, die im Ge⸗ nuſſe der Grundſtücknutzung und eines jährlichen Holzgeldes von 10 4 ſtehen, proteſtierten nun gegen die von Seiten der Stadtgemeinde Bensheim ver⸗ langte Aufwertung jener zu niedrig bezahlten Auf⸗ nahmebeträge. Eine gerichtliche Entſcheidung dürfte Schutzaufſicht und Solange die allgemeine ungünſtige Wirtſchafts⸗ lage, verbunden mit Kurzarbeit, Arbeitsloſigkeit und Wohnungsnot, andauert, muß auch mit einer beſon⸗ ders ſtarken Gefährdung und Verwahrloſung der Jugend gerechnet werden. In einer Stadt wie Mannheim, die mit Induſtriebevölkerung ſtark durchfetzt iſt, deren Arbeitsloſenziffern zudem über dem Reichsdurchſchnitt und ganz weſentlich über dem Durchſchnitt Südweſtdeutſchlands liegen, wirken ſich dieſe Erſcheinungen naturgemäß ganz beſonders un⸗ günſtig aus und nötigen das Stadtjugendamt als Erziehungsamt auf dem Gebiete der Schutzaufſicht und Fürſorgeerziehung zu intenſiver Tätigkeit. Trotz⸗ dem kann erfreulicherweiſe feſtgeſtellt werden, daß ſich nach dem Tätigkeſtsbericht des Städt. Jugend⸗ mts die Geſamtzahl der Neufälle im Berichtsjahr 1928/29 gegenüber dem Vorjahre um 144 Fälle vermindert hat. Während im Vorjahre 882 Neufälle entſtanden, ſind es im Berichtsjahre 738. Die Geſamtzahl der Neu⸗ fälle ſetzt ſich zuſammen aus 398 männlichen und 340 weiblichen Jugendlichen. Nach dem Alter zergliedert, ergibt ſich folgende Unterſcheidung: Beim Entſtehen des Neufalles waren unter 6 Jahren 45 Jugendliche, im Alter von —9 Jahren 121, von 10—12 Jahren 57, von 13—14 Jahren 72, 15—16 Jahren 246, 17—18 Jahren 165, über 18 Jahre 32 Jugendliche. Hiervon waren 647 ehelich und 91 unehelich geboren. In 439 Fällen waren beide Elternteile am Leben, in 88 Fällen lebte nur noch der Vater und in 179 Fällen nur die Mutter. In 32 Fällen waren beide Elternteile tot. Die Eltern lebten getrennt in 29 Fällen und in 32 Fällen waren ſie geſchieden. Stiefeltern waren in 107 Fällen vorhanden und zwar Stieſpäter in 62 und Stiefmütter in 45 Fällen. Bei den Neufällen ging in 178 Fällen die Anregung vom Amtsgericht aus, in 101 Fällen von der Volizeti, in 88 Fällen vom Stadtjugendamt und in 87 Fällen von der Schule. Die Milieuſchädigung oder Verwahrloſung durch ſchuldhaftes Verhalten der Eltern war insgeſamt in 332 Fällen feſtzuſtellen, und zwar wegen Vernach⸗ läſſigung in 200 Fällen, wegen fexueller Ausſchwei⸗ fung in 69 und wegen Mißhandlung in 45 Fällen. Ungünſtige Wohnungsverhältniſſe waren in 36 Fällen die Urſache zur Antragſtellung. Wegen des Verhaltens der Jugendlichen ſelbſt mußte in zahl⸗ reichen Fällen die Frage der Fürſorgeerziehung oder Schutzaufſicht geprüft werden. Die Urſachen waren in 231 Fällen Begehung von ſtrafharen Handlungen, in 156 Unfolgſamkeit und Unbotmäßigkeit, in je 111 Vagabondieren und ſexuelle Verdorbenheit, in 58 Ar⸗ beitsunwilligkeit und in 57 Schulſchwänzen. Aus dem Lande Schwetzinger Sommertagszug Schwetzingen, 5. März. Der Schwetzinger Som⸗ mertagszug, einer der älteſten und ſchönſten unſerer Umgebung, findet in dieſem Jahre am 23. März ſtatt. Im Gegenſatz zu anderen Orten werden im Schwetzinger Sommertagszug alle vier Jahreszeiten durch eigene Wagen dargeſtellt und mit ihnen allerlei althergebrachte Gebräuche getrieben. Der Erfinder des Papiergeldes * Heidelberg, 5. März. In der Heidelberger Uni⸗ verſitätsbibliothek iſt eine alte Handſchrift aufgefun⸗ den worden, aus der hervorgeht, daß das Entſtehen und der Gebrauch des Papiergeldes dem ſpaniſchen Grafen Tendilla zu verdanken iſt. Dieſer ver⸗ teilte nämlich im Jahre 1484 unter ſeinen Kriegs⸗ leuten kleine Zettel, die auf einen beſtimmten Betrag lauteten. Das tat er, weil ihm das bare Geld aus⸗ gegangen war. Da dieſe Zettel von ihm pünktlich eingelöſt wurden, wurden ſie gerne genommen. Die Kaufmannſchaft bemächtigte ſich bald der praktiſchen Idee des Grafen Tendilla und ſpäter folgten die Stagtsverwaltungen ihrem Beiſpiel. Mit der Miſtgabel verletzt * Heidelberg, 5. März. Am Sonntag nachmittag hänſelten die Söhne des bei Wieblingen wohnenden Bahnwarts Lenz den gegen Friedrichsfeld zu woh⸗ nenden Bahnwart Schwegler, weil dieſer mit ihrem Vater Differenzen gehabt hatte. Sie ſollten auch mit Steinen nach dem Bahnwärterhäuschen ge⸗ worfen haben. Darüber wurde Schwegler ſo wütend, daß er mit einer Miſtgabel auf die jungen Leute ein⸗ drang und den etwa 22 Jahre alten Sohn des Lenz ſchwer auf den Kopf traf. Letzterer wurde dem Akademiſchen Krankenhaus Heidelberg zugeführt. Schwegler iſt heute verhaftet worden. Schwerer Uufall * Karlsruhe, 5. März. Ein ſchwerer Unfall, der erſt jetzt der Polizei bekannt wurde, ereignete ſich am Samstag vormittag in der Ettlingerſtraße bei der Bahnüberführung. Ein 30 Jahre alter Desin⸗ fektor von hier ſtürzte vom Lieferwagen einer hieſt⸗ gen Desinfektionsfirma. Er fiel auf die Stirne und zog ſich eine ſchwere Gehirnerſchütterung zu, ſo daß er am Dienstag noch nicht vernehmungsfähig war. Abgeſtürzt und ſchwer verletzt * Ettlingen, 5. März. Der verheiratete Jakob Holl ſtürzte geſtern abend in der Leopoldſtraße eine Haustreppe herunter und verletzte ſich dabei ſo ſchwer, daß er bewußtlos liegen blieb. Man verbrachte ihn in das ſtädtiſche Spital, wo eine ſchwere Gehirn⸗ erſchütterung feſtgeſtellt wurde. Der Verunglückte hatte heute früh das Bewußtſein noch nicht erlangt. * L. Bad Rappenau, 5. März. Der Kur⸗ und Ver⸗ kehrsverein hatte zu ſeiner Jahresverſammlung auch den Direktor des Verkehrsvereins Neckargemünd, von Oehlhafen, eingeladen, der in einem längeren Vortrag Anregungen und Hinweiſe gab, wie die Stellung von Rappenau als Kur⸗ un d Badeort zu ſtärken und zu heben ſei. Seine Aus⸗ führungen dürften ſehr fruchtbringend gewirkt haben. Wie der Tätigkeitsbericht, den Eiſenbahninſpektor Sch mid erſtattete, erkennen ließ, war man ſchon im vergangenen Jahre erfolgreich um eine Steige⸗ rung der Fremdenzahl bemüht. Im Namen der Gemeinde ſtattete Bürgermeiſter Hofmann unvermeidlich ſein. Es ſind etwa 1000 Einwohner Nutznießer dieſes Rechtes vorhanden. dem Verein den Dank für ſeine geleiſtete Arbeit ab. Fürſorgeerzichung Bei vielen Ingenblichen lagen mehrere Gründe zugleich zu einem Einſchreiten vor. Es kam z. B. vielfach vor, daß gegen einen Jugend⸗ lichen Anzeige erſtattet wurde wegen Schul⸗ ſchwänzen, Herumtreiben oder wegen Arbeits⸗ unwilligkeit, Begehung ſtrafbarer Handlungen und Unfolgſamkeit. Ferner konnte in einer erheblichen Zahl von Fällen ſchuldhaftes Verhalten der Eltern und der Jugendlichen zugleich feſtgeſtellt werden. Die Urſachen waren meiſtens ungenügende Beauf⸗ ſichtigung der Kinder, die infolge Vernachläſſigung die Schule ſchwänzten, vagabondierten oder auf den Bettel gingen. Bei der Bearbeitung der Neufälle haben die Organiſationen der privaten Wohlfahrts⸗ pflege, die in den Einzelfällen gehört wurden, wert⸗ volle Mitarbeit geleiſtet und zur Klärung des Sach⸗ verhalts weſentlich beigetragen. Viele Neufälle konnten durch vorbeugende Erziehungsmaßnahmen erledigt werden. Die Hortunterbringung hat ſich auch in ſchwierigen Fällen bewährt. Es war öfters möglich, die drohende Verwahrloſung der Kinder durch die Hortfürſorge zu beſeitigen. Durch Urteil des Ingendgerichts wurde die turſergeerziehung in 41 Fälleu angeordnet, die Schutzaufſicht in 57 Fällen. ö Mit dem Vollzug der gerichtlich angeordneten Für⸗ ſorgeerziehung und Schutzaufſicht wurde regelmäßig das Stadtjugendamt betraut. Der Vollzug geſchieht je nach Lage des Falles durch Ueberweiſung der Zög⸗ linge in Erziehungsheime, in Lehr⸗ und Dienſt⸗ ſtellen, in fremde Pflegefamilien ode, in die eigene Familie unter Aufſicht des Stadtjugendamtes. Ein großer Teil der Zöglinge mußte in Anſtaltserzie⸗ hung genommen werden, weil im Hinblick auf den Grad der Verdorbenheit oder Verwahrloſung der Zöglinge oder die Gefahr eines ſtörenden Eingriffs in die Erziehungsarbeit durch die Eltern eine an⸗ dere Unterbringungs möglichkeit nicht vorhanden war. Während des Berichtsjahres konnten insgeſamt 46 Anſtaltszöglinge— darunter mehrfach auch ſchwer⸗ erziehbare— infolge guter Führung probeweiſe zu den Eltern bezw. Lehr⸗ oder Dienſtſtellen entlaſſen werden. Die Zahl der Fürſorgezöglinge be⸗ trug am Ende des Berichtsjahres 825(gegen 802 am Anfang). In Anſtalten wurden 386(435), in frem⸗ den Pflegefamilien 11(11), in Lehr⸗ und Dienſtſtellen 144(137), in ſonſtigen Stellen 36(24) und in der eigenen Familie 248(195) untergebracht. Unter Schutzaufficht ſtanden am Ende des Berichts⸗ jahres 806 Jugendliche(gegen 713 am Anfang). Unter gerichtlich angeordneter Aufſicht ſtanden 200 männliche und 41 weibliche, unter freiwilliger Schutz⸗ aufſicht 277 männliche und 288 weibliche Schütz⸗ linge. Sch. Eine mißglückte Notlandung * Oberhanſen(Amt Bruchſal, 5. März. Am Sonn⸗ tag unternahmen vier Stuttgarter Ballonfahrer eine Freiballonfahrt, die ſie vormittags antraten. Bei dem heftigen Oſtwind ſolkte auf hieſiger Gemarkung eine Notlandung erfolgen. Bet dem mehrmaligen Verſuch Überſchlug ſich der Ballonkorb und die vier Inſaſſen wurden herausgeſchlebdert. Sie fielen in einen verſchlammten Graben, vom Korb zugedeckt. Ein Motorradler eilte herbei und befreite ſie aus der fatalen Lage. Zwei der Herren mußten ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Nachmittags konnten die Juftfahrer die Rückreiſe per Bahn antreten. Tödlicher Unglücksfall * Forchheim bei Raſtatt, 5. März. Geſtern abend wurde der 50 Jahre alte Heizer Hyrontmus Win⸗ ter, der mit dem Rad von Pforzheim zur Arbeit nach der Stadt fahren wollte, unterwegs von einem ausſchlagenden Pferde an den Kopf geſchlagen, ſo daß er tot vom Rade fiel. Schadenfeuer in Waldkirch * Waldkirch, 4. März. Geſtern abend 8 Uhr ent⸗ ſtand in dem großen landwirtſchaftlichen Anweſen von Karl Häringer im ſogenannten Schmied⸗ bauernhof in der Gemeinde Stensbach vermutlich infolge Kurzſchluſſes ein Brand, dem das gande Anweſen zum Opfer fiel. Das Mobiliar konnte zum größten Teil gerettet werden. Die Gebäulich⸗ beiten waren in dem letzten Jahr mit Ziegeln gedeckt worden. Der Schaden iſt beträchtlich. Sängerwettſtreit in Villingen * Villingen, 6. März. Pfingſten 1930 treffen ſich in der Schwarzwaldſtadt Villingen 4000 Sänger zu einem großen Geſangswettſtreit, der anläßlich bundes“ veranſtaltet wird. Anmeldungen liegen be⸗ reits aus dem Saargebiet, dem Rheinland, aus der Schweiz, Württemberg und Baden vor. Beſonders maleriſch wird der geplante Feſtzug werden, da die einzelnen Landsmannſchaften Saar, Rheinland, Württemberg, Schwarzwald, Baden, Schweiz, Tirol mit originellen Gruppen und Wagen erſcheinen wol⸗ len. Bei der Jubiläums⸗Hauptaufführung, die von über 600 Mitwirkenden mit Orcheſter beſtritten wird, wird ein gebürtiger Villinger, der Opern⸗ ſänger Ventur Singer, Köln, als Tenorſoliſt mit⸗ wirken. * Waldaugelloch(Kreis Heidelberg), 5. März. Am heutigen Mittwoch feiert Herr Konrad Hartmann, der älteſte Bürger von Waldangelloch, ſeinen 8 9. Ge⸗ burtstag. I. Elſenz, 5. März. Bei einer Wegkreuzung wurde ein auf der falſchen Seite fahrendes Zigeuner⸗ wägelchen von einem vorfahrenden Auto am Hinter⸗ rad geſtreift und infolge ſeines leichten Gewichtes umgeworfen. Die ſchreienden Juſaſſen krugen keinen körperlichen Schaden dauon, benahmen ſich aber gegen den Autolenker ſo gefährlich, daß dieſer ſchleunigſt abhuppte. * Freiburg i. Br., 5. März. In Freiburg wurde ein Naturheilkundiger und Homöopath we⸗ gen dringenden Verdachts der Abtreibung mit töd⸗ lichem Ausgang feſtgenommen. Die Unterſuchung hat ergeben, daß der Heilkundige beſonders am nördlichen Kaiſerſtuhl ſein ſchändliches Gewerbe mit geradezu beiſpielloſer Skrupelloſigkeit ausgeübt hat. Zwei der Frauen mußten den Eingriff mit dem Tode büßen, andere werden lebenslänglich ge⸗ ſundheitliche Schäden davontragen. Eine große Anzahl von Frauen, die ſich dem„Herrn Doktor“ anvertrauten, wurden feſtgenommen. des 75fährigen Jubiläums des„Sänger⸗ Staatliche Perſonal veränderungen Zu Profeſſoren ernannt wurden die Lehramtsaſſeſſoren: Alfons Schler am Gymnug⸗ ſium Tauberbiſchofsheim, Alfred Fuchs am Real⸗ gymnaſium Ettenheim, Theodor Grießhaber an der Oberrealſchule Sinsheim, Wilhelmine Seiler an der Oberrealſchule Raſtatt, Dr. Otto Biehler an der Oberrealſchule Schwetzingen, Georg Schmie⸗ der an der Realſchule Triberg. 5 Ernaunt wurde Obergeometer Adam Por⸗ zelt beim Vermeſſungsamt Wolfach zum Ver⸗ meſſungsrat. Verſetztin gleicher Eigenſchaft wurden die Profeſſoren Wilhelm Weingartner vom Gymnaſium Tauberbiſchofsheim an das Gymnaſtum Baden⸗Baden, Ernſt Wahlert von der Helmholtz⸗ Oberrealſchule Karlsruhe an das Realgymnaſtum Ettlingen, Franz Stolz vom Realgymnaſium Ett⸗ lingen an die Helmholtz⸗Oberrealſchule Karlsruhe, Felix Müller von der Oberrealſchule Sinsheim an die Helmholtz⸗Oberrealſchule Karlsruhe, Dr. Emil Schlageter vom Realgymnaſium Ettenheim an die Helmholtz⸗Oberrealſchule Karlsruhe, Samuel Schleſinger von der Realſchule Eppingen an die Kant⸗Oberrealſchule Karlsruhe. Kraft Geſetzes tritt in den dauernden Ruheſtand: Oberrechnungsrat Adolf Boſſert bei der Univerſitätskaſſe Heidelberg auf 1. Mai 1930; Prof. Franz Heilig an der Neuburg⸗Oberreal⸗ ſchule in Freiburg i. Br. Handarbeitshauptlehrerin Marte Kramer in Meßkirch und Hauptlehrer Jul. Straub in Radolfzell, Amt Konſtanz, fümtlich je auf 1. Juni 1930. 8 5 5 Den Tod im Rhein geſucht?. * Freiburg i. Br., 5. März. Seit dem N. Febs. wird der hieſige 49 Jahre alte Buchbinder Mem⸗ minger vermißt. Am Montag fand eine Gen⸗ darmerieſtreife am Rhein bei Breiſach Kleidungs⸗ ſtücke des Memminger. Es wird vermutet, daß er den Tod im Rhein geſucht und gefunden hat. Aufgeklärter Leichenfund * Singen a.., 5. März. Wie mitgeteilt, wurzs am Montag vormittag die Leiche des ledigen Dienſt⸗ knechts Ackermann aus Mauen aus der Aach gelün det. Die mittlerweile angeſtellten Nach⸗ forſchungen nach der Urſache des Todes haben fol⸗ gendes Ergebnis gehabt: Es liegt ein Unglücksfall vor. Ackermann hatte am Sonntag mehrere Wirz⸗ ſchaften beſucht und dabei einen Bekannten aus Mauenheim Amt Engen getroffen. Auf dem Heim⸗ weg bog er kurz vor der neuen Brücke ab, die Aach entlang gehend. Das Wehr bei der Firma K. Wai⸗ bel hielt er allem Anſcheine nach für eine Brücke und begab ſich auf den ſchmalen Steg. Anſcheinend glitt Ackermann, der etwas angetrunken war, aus, fiel in den an dieſer Stelle beſonders tiefen Fluß undd ertrank. Unfall eines Bodenſeeſchiffes * Friebrichshafen, 5. März. Das ſchweizeriſche Bodenſeedampfſchiff„Rhein“ iſt geſtern früh.10 Uhr von Romanshorn herkommend etwa 500 Meter vor der Einfahrt in den Hafen von Friedrichshafen in⸗ folge ſtarken Nebels e Die Reiſenden wurden von dem Boot„Buchhorn“ an Land gebracht. Das Schiff„Rhein“ war um.80 lühr wieder flott. * S. Langenbrücken, 4. März. Der neunjährige Eberhard Dumm ſprang mit einigen anderen Kin⸗ dern auf der Straße nach Stettfeld den Masken nach. Dadurch überhörte er das Signal eines Bruchfaler Motorradfahrers und ſprang direkt in das Rad hin⸗ ein. Der Motorradfahrer konnte ſein Rad nicht mehr zum Stehen bringen, ſodaß das Kind mit einer ſchweren Kopfverletzung bewußtlos liegen blieb. Außerdem hat es noch beide Beine ge⸗ brochen. Die Verletzungen waren ſo ſchwerer Art, daß der Knabe mit dem Sanitätsauto in das Kran⸗ kenhaus nach Bruchſal verbracht werden mußte sch. Schatthauſen, 4. März. Die Frage der Er⸗ ſtellung eines Denkmals für die Gefallenen iſt in unſerm Ort noch nicht gelöſt worden, da über den Denkmalsplatz noch keine Einigung erzielt wer⸗ den konnte. Der Kriegerverein will es vor der evangel. Kirche aufſtellen, während die Gemeinde die Plätze vor der Poſt oder dem neuen Schulhaus in Betracht zieht. Da dem Verein aber dieſe beiden Plätze nicht zuſagen, ſoll die Denkmalsfrage vorerſt noch zurückgeſtellt werden, obgleich ſchon ein beden⸗ tender Denkmalsfond vorhanden iſt. * Kandel, 4. März. Der 28 Jahre alte Ackerer Theodor Boſſert vergiftete ſich mit Lyſol. Der Lebensmüde hinterläßt Frau und vier unmün⸗ dige Kinder. a Aus der Pfalz Der Speyerdorf⸗ Flugplatz in Gefahr * Neuſtadt a. d.., 5. März. Wie bereits gemel⸗ det, hat die franzöſiſche Beſatzungsbehörde angeord⸗ net, daß ſämtliche Anlagen auf dem Flugplatz Lachen⸗Speyerdorf bis zum 15. April abgebro⸗ chen werden ſollen. trifft, ſo bedeutet das die Zerſtörung der ganzen Flugplatzanlage mit Werten, die in die Millionen gehen, weil zu dem Flugplatz eine Reihe mafſiver Gebäulichkeiten gehören. Wie wir hören, ſind bereits Schritte bei der Reichsregierung unternommen, um zu veranlaſſen, daß der Flugplatz und die Gebäulich⸗ keiten bleiben. Bekanntlich iſt beabſichtigt geweſen, den Flugplatz für die Heranbildung von jungen Flie⸗ gern und als Zwiſchenſtation für den Flugverkehr zu benutzen. Die erſte Mandelblüte in der Haardt * Neuſtadt a. d.., 5. März. Die Sonnenſtrahlen der letzten Tage und ein warmer Sprühregen in der vergangenen Nacht haben es fertig gebracht, da heute am Haardter Treppenweg die erſte Mandel⸗ blüte aufgebrochen iſt. Das dürfte die erſte Mandel⸗ blüte in Süddeutſchland ſein. 8 Schluß des redaktionellen Teils — Leicht ist eine Erkältung da, schwer sind die Folgen. Stets ein paar Wybert nehmen! eu ien 2 Wenn dieſe Anordnung zu⸗ 2 5 F ˙¹1 b e oo 2 ²˙ KK 22 ˙ V X 1167ͤ 1 3 5 2 die nug⸗ teal⸗ an ler gemel⸗ geord⸗ üg platz bir o⸗ ig zu⸗ zanzen lionen afſiver bereits n, um äulich⸗ weſen, 1 Flie⸗ jerkehr rahlen in der t, daß tandel⸗ andel⸗ K. 1 — krückzuführen. „Franz Weiler stets krisch, sehr zart u. Donnerstag, den 6. März 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe Nachbargebiete Tödlicher Wurf mit einem Bierglas * Lampertheim, 5. März. Nach einem Wortwech⸗ el zwiſchen Gäſten einer hieſigen Wirtſchaft kam es zu einem Streit, bei dem ein Bierglas nach dem Schloſſer Philipp Strohmenger geworfen wurde. Der Mann erlitt eine ſchwere Schädelverletzung, die ſeinen Tod herbeiführte. Ein kommuniſtiſcher Räbelsführer flüchtig gegangen * Groß⸗Gerau, 6. März. Der kommuniſtiſche Gemeinderat Jülich, Führer der Kommuniſten in den Opelwerken, der bei dem Opelputſch und bei den Wormſer Unruhen führend beteiligt war, iſt ſeit einigen Tagen flüchtig. Es wird die Vermutung ausgeſprochen, daß er ſich nach Rußland begeben hat, da nachgewieſen ſein ſoll, daß er die Unruhen auf Befehl Moskaus inszeniert hat. Die Staats⸗ anwaltſchaft Darmſtadt hat Haftbefehl und Steck⸗ brief gegen ihn erlaſſen. Bürgermeiſter Dr. Schier beſtätigt * St. Ingbert, 6. März. Die Regierungskom⸗ miſſion hat die Wahl des Bürgermeiſters Dr. Schier beſtätigt. Dr. Schier tritt am 1. Mai ſein Amt an. Auf den Bürgerſteig gefahren— Zwei Perſonen verletzt * St. Ingbert, 5. März. Am Montag abend kurz vor 6 Uhr ereignete ſich hier in der Saarbrücker Straße durch ein auf den Gehſteig fahrendes Auto ein ſchwerer Unglücksfall. Ein junger Mann und ein junges Mädchen paſſierten um dieſe Zeit die Saarbrücker Straße. In ſehr ſchneller Fahrt kam der Lieferwagen einer Saarbrücker Lebens⸗ mittelgroßhandlung nachgefahren. Anſcheinend in⸗ folge Trunkenheit fuhr der Lenker dieſes Wa⸗ gens auf eine kurze Strecke auf den Bürgerſteig und überfuhr hierbei die jungen Leute. Während der junge Mann mit weniger ſchweren Kopfverletzungen davon kam, erlitt das Mädchen neben anderen Verletzunen einen ſchweren Schädelbruch, ſo daß ſie in bewußtloſem Zu⸗ ſtande ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Zwei Tote bei einem Großfeuer * Colmar, 5. März. Geſtern kurz vor Mitter⸗ acht, als das Faſtnachtstreiben ſeinem Höhepunkt entgegenging, erſcholl plötzlich Feueralarm. In der Bäckerei Helmſtetter am Dominikanerplatz war ein Brand ausgebrochen, der vermutlich ſeinen Ausgang bon der Backſtube nahm und in kurzer Zeit das ganze Haus in Flammen ſetzte. Die im Hintergebäude ſchlafenden Lehrlinge Rene Frantz und Armand Roman erſtickten in den Flammen, während die beiden Geſellen ſich retten konnten. Das Feuer konnte ſchließlich auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Der Schaden iſt außerordentlich hoch, die Gebäulich⸗ keiten ſind faſt vollſtändig ausgebrannt. Der Tod der beiden Lehrlinge iſt auf ein Mißverſtändnis zu⸗ Als die Feuerwehr am Platze er⸗ ſchien, wurde ihr mitgeteilt, daß ſich im Hinterge⸗ häude keine Menſchen mehr befinden würden. Das war aber falſch. Grrichtszeitung § 20 Angeklagte freigeſprochen. Vor dem Ein⸗ zelrichter in Frankfurt a. M. hatten ſich 21 Per⸗ ſonen, davon 20 wegen Hehleret, zu verantwor⸗ ten. Ein Ausläufer in einem Modegeſchäft hatte Damenbekleidungsſtücke entwendet und den Angeklagten unter dem Vorwand billig verkauft, es handele ſich um Ausverkaufspreiſe. Da der Beſtoh⸗ leue erklärte, ſolche Preiſe könnten bei Ausverkauf ſchon vorkommen, mußten die 20 Angeklagten frei⸗ geſprochen werden. 5 Durch Queckſilber getötet. Das Große Schöffen⸗ gericht Frankfurt a. M. verurteilte den Maſſeur wegen fahrläſſiger Tötung zu ſteben Monaten Gefängnis. Anfang Januar v. J. hatte ſich ein junges Mädchen in die Behandlung des Angeklagten begeben, das etwa acht Tage ſpäter infolge Queckſilbervergiftung im Krankenhaus einen qualvollen Tod erlitt. Das Gericht nahm an, daß der Angeklagte eine Ausſpülung mit Chloroform und Queckſilber vorgenommen hatte, wodurch der Tod des Mädchens herbeigeführt wurde. — 5. Seite. Nr. 100 ebeeneneeb gen eee Der Segeljlugmeiſter erzühlt. Ein Geſpräch mit Robert Kronfeld Der bekannte öſterreichiſche Segelflieger Kronfeld, der ſich in den beiden letzten Jahren durch verſchiedene Höchſtleiſtungen an die Spitze der deutſchen Segelflieger ſetzen konnte, ſtudiert jetzt in Darmſtadt. Vortragsreiſen führen ihn jedoch durch ganz Deutſchland, auf denen er über ſeine Erfolge und ſeinen Sport berichten und für dieſen neue Freunde und Anhänger werben muß. Nach einem ſolchen Vortrag trafen wir uns, und Kronſeld war ſo liebenswürdig, uns noch verſchiedene Fragen zu beank⸗ worten, die beſonders im Hinblick auf die in der Zeit vom 88.—10. März in Darmſtadt von der„Rhön⸗Roſſitten⸗ Geſellſchaft“ veranſtaltete erſte„Wiſſenſchaftliche Segelflugtagung“ beſonderes Intereſſe auch in der breiteren Oeffentlichkeit beanſpruchen dürften. Auf unſere Frage nach den Zukunftsausſichten des Segel⸗ ſluges antwortet Kronfeld zunächſt mit einem Rückblick: „Begonnen hat der Segelflug bekanntlich als Sport, als reiner Sport. Die Freude an der Betätigung als ſolcher war es in erſter Linie, die uns dazu trieb. Ein idealer Vertreter dieſer Richtung war der unvergeßliche Ferdinand Schulz, der im vergangenen Jahre einem Un⸗ fall im Motorflugzeug zum Opfer fiel. Auf ſeinem unend⸗ lich einfachen Flugzeug, Marke„Beſenſtiel“, flog er im Jahre 1924 acht Stunden lang über dem Roſſtttener Dünengelände auf einem Kiſtenbrettchen ſitzend, beide Hände zu den damals doppelten Steuerhebeln erhoben. Mit ſeiner„Weſtpreußen“ flog der Weltmeiſter dann 14 Stunden hunderte von Malen über dieſelbe Strecke immer wieder kurvend, bis zur Welthöchſtleiſtung. Einen idealen Schüler hat er wohl in Oberleutnant Din ort gefunden: derſelbe Sportgeiſt, gleiche Zähigkeit und Wille. Er war es, der die Dauerleiſtung des großen Meiſters im ver⸗ gangenen Herbſt im ſchwierigſten Nachtflug übertraf.“ „Der Segelflug hat doch aber über ſeine Bedeutung als Sport hinaus noch andere Aufgaben?“ „Gewiß, in dem Maße, wie er ſich weiter entwickelte, zeigten ſich die verſchiedenen Aufgabengebiete des Segelfluges. Neben dem Sport begannen die Schulung, Technik und Forſchung ihre Rechte geltend zu machen. Die flugtechniſche Seite der Entwicklung brachte neue Maſchinenformen, entdeckte die natürliche Art der Formgebung im Flugzeugbau wieder, die ja auch zum Motorflugzeug geführt hakte. Neue For⸗ men wurden hier erprobt und geſchaffen. Kam noch die Forſchung hinzu. Der Segelflug lenkte die Aufmerk⸗ ſamkeit auf bisher kaum beachtete Kräfte im Luftmeer. Er zeigte ihren Einfluß, ihre Wichtigkeit auch für den Motor⸗ und Verkehrsflug. Die meteorologiſch⸗ aerologiſche Forſchung war es, die über manchen toten Punkt hinweghalf.“ Kronfeld ſchildert weiter, wie vor einigen Jahren nach vollſtändiger Erforſchung des Hangaufwindes Wiſſenſchaft und Forſchung und damit die ganze Bewegung ſich vor einem Stillſtand befand und wie in diefer ſchwierigen Lage schließlich der Wolkenſegelflu g die Rettung brachte: „Profeſſor Georgii war es, der auf den Wolken⸗ ſegelflug hinwies und die Enterſuchung leitete. Den erſten ſchulmäßigen Flügen folgten ſchnell und zahlreiche andere. Was einer vorgezeigt hatte, war in kürzeſter Zeit Gemeingut aller geworden. Man flog weite Strecken über die Ebene weg, arbeitete ſich unter Wolken hoch, um wieder zum Startplatz zurückzukehren. Die Höchſt⸗ leiſtung des Jahres 1929 ging in und über Wolken. Der Gewitterflug kam hinzu. Was Kegel, der„Gewitter⸗ maxe“, im Jahre 1926 etwas unfreiwillig und als ſport⸗ liche Glanzleiſtung gelang, das mußte jetzt bewußt und wiſſentlich gehen. Ein Segelflugzeug flog mit dem Ge⸗ witter über Land. In dieſem Jahre werden es al le tun.“ „Wie iſt die Stellung des Segelflugſports zum Motorflug?“ „Der weitere Weg zeichnet ſich hier ſchon andeutungs⸗ weiſe auf. Die immer weiter greifende Schulung, das Heranziehen der ganzen Jugend wird den Segelfkug zum Wegbereiter für den Motorflug machen, wie das Fahrrad einſt dem Motorrad den Weg bahnte. Der Segel⸗ flug ſoll allgemein den Geiſt der Fliegerei ins Volk tragen.“ „Glauben Sie, daß der Segelflug auch in Zukunft noch die techniſche Entwicklung des Flugzeuges beeinfluſſen wird?“ „Ja, beſtimmt! Flugtechniſch gibt es ſo viel Möglichkei⸗ ten, Wege und Probleme, daß das Programm auf Jahre hinaus vorliegt. Nicht nur die„ſchwanzloſe“ Form gilt es zu entwickeln, auch andere Wege gibt es da, den„Ententyp“, Verſuche mit neuen Vortriebsarten und nicht zuletzt Fort⸗ ſetzung der Pionierarbeit des Segelfluges, die er ſchon immer zur Schaffung des Leichtflugzeuges ge⸗ leiſtet hat. Dem Hochleiſtungs⸗Segelflieger aber entſpre⸗ chend gebaute leiſtungsfähigere Maſchinen zu geben, wird mit ſeine Aufgabe bleiben. Wir können heute noch nicht ſagen, ob es nun richtiger iſt, wie es manche planen, Ma⸗ ſchinen zu bauen, die den Beanſpruchungen des Gewitters gewachſen ſind, oder ſolche, die ſo leicht und fein ſind, daß man bei Windſtille an ſchönen warmen Sommertagen vom Hauch der warmen Luft getragen wird. Es iſt auch möglich, daß ein dritter Weg gewählt wird: das Hochleiſtun 88 flugzeug als Doppelſitzer, auf dem die Man n⸗ ſchaft die größte Leiſtung zeigen wird, die den fein⸗ fühligſten Piloten und den beſten Wiſſen⸗ ſchaftler als Beobachter an Bord hat. Wir ſehen ſo den Hochleiſtungs⸗Segelflieger der Zukunft vor uns, wie er am Morgen ähnlich dem Segler die Wetter⸗ lage„peilt“, nach Wetterkarte ſchon der letzten Tage Pro⸗ gramm gemacht hat, um nun— ſei es mit Thermik, ſei es mit Wolken, Hangwind oder Gewitter— über Land zu ziehen. Dabei wird er wohl keine Möglichkeit alleine nittzen, ſon⸗ dern nach Ort und Strecke gemeinſam oder wechſelnd ſich der verſchiedenen Bedingungen bedienen. Der Segelflug, der als Erſatz aus der Not der Nachkriegszeit geboren wurde, iſt eine ſtol ze, große deutſche Bewegung geworden. Kein Wunder, daß nun alle Welt kommt, um von uns zu lernen. Kein Notbehelf iſt er mehr, eine ſelbſtändige, Neues ſchaffende Bewegung iſt er geworden. Gemeinſam geht er ſeinen Weg mit ſeinem Bundesgenoſſen und Bruder, dem Motorflug, zum Wohle der geſamten Luftfahrt!“ Hauptmann a. D. Schreiber- Berlin. .:.. r d Abſchluß der Ringkampf⸗ Europameiſterſchaſten Die deutſchen Teilnehmer nur auf Plätzen Am Dienstag abend gingen in Stockholm die Kämpfe um die Europameiſterſchaften der Amateurringer zu Ende. Die weite Halle des Stockholmer Zirkuſſes erwies ſich als zu klein, um alle Intereſſenten aufnehmen zu können, die Zeuge der Schlußkämpfe ſein wollten. Unter den er⸗ ſchienenen prominenten Gäſten bemerkte man den ſchwedi⸗ ſchen Thronfolger. In allen Klaſſen wurde hart um die Entſcheidung gerungen, denn mit wenig Ausnahmen er⸗ wieſen ſich alle Gegner als durchaus ebenbürtig. In dieſer ſtarken Konkurrenz vermochten ſich die deutſchen Teilnehmer nur wenig erfolgreich durchzuſetzen, ſie mußten ſich durch⸗ weg mit den Plätzen begnügen. Entſprechend ungünſtig wirkte ſich auch die deutſche Plazierung im Mannſchafts⸗ Wettbewerb aus, wo Deutſchland nur den vierten Platz be⸗ legen konnte. Sieger wurde hier Schweden vor Finnland. Die Endkämpfe. Im Bantamgewicht hatte der Nürnberger Brendel den Schweden Harald Tuveſon im Finale zum Gegner. Brendel drängte auf eine möglichſt ſchnelle Entſcheidung. Er konnte auch verſchiedene gute Griffe anſetzen, doch Tuve⸗ ſon zeigte ſich dieſen Angriffen gewachſen, kam immer mehr auf und blieb verdienter Punktſieger. Die Meiſterſchaft im Weltergewicht fiel an Mikko Nordling Finnland, der den Hamburger Jean Föl⸗ deak ſicher nach Punkten abfertigte. Da Földeak bereits vorher auch gegen den Ungarn Gyula Zambory eine Nie⸗ derlage hatte einſtecken müſſen, endete er auf dem dritten Platz. Auf der zweiten Stelle rangierte Zambory. Ludwigshafen vangiert hier an 3. Stelle. Den Entſcheidungs kampf im Halbſchwergewicht um den 8. Platz beſtritten der Däne Hanſen und der deutſche Meiſter Müller ⸗ Kreuznach. Nach 14:2 Minuten wurde der deutſche Vertreter von ſeinem Gegner auf beide Schul⸗ tern gelegt. Meiſter dieſer Klaſſe wurde Carl Weſtergren durch ſeinen Punktſieg gegen den Finnen Gdil Roſenquiſt. Im Schwergewicht fiel die Entſcheidung zu Gunſten des Schweden Richthoff, der ſich glatt gegen den finniſchen Vertreter Nyſtröm durchſetzen konnte. Gehring⸗ Liſte der neuen Eurvpameiſter Bantamgewicht: 1. Tuveſon⸗Schweden; 2. Brendel⸗ Deutſchland; 3. Szekfü⸗Ungarn. Federgewicht: 1. Pihlajamäbi⸗Finnland; 2. Martenſen⸗ Norwegen; 3. Tomory⸗Ungarn. Leichtgewicht: 1. Malmberg⸗Schweden; 2. Väli⸗Eſtland; 3. Karpati⸗Ungarn. Weltergewicht: 1. Nordling⸗Finnland; Ungarn; 3. Földeak⸗Deutſchland. Mittelgewicht: 1. Kokkinen⸗Finnland; Schweden; 3. Kulliſaar⸗Eſtland. Halbſchwergewicht: 1. Weſtergren⸗Schweben; 2. Hanſen⸗ Dänemark; 3. Roſenquiſt⸗Finnland. Schwergewicht: 1. Richthoff⸗Schweden; 2. Nyſtröm⸗Finn⸗ land; 3. Gehring ⸗Deutſchland. Geſamiklaſſement der Nationen: 1. Schweden 14.; 2. Finnland 12.; 3. Ungarn 5.; 4. Deutſchlan d 4.; 5. Eſtland 3.; 6. und 7. Norwegen und Dänemark mit je 2 Punkten. 2. G. Zambory⸗ 2. Johanſſon⸗ Deutſche Turnerſchaſt und Schwimmverband Die Regelung des gemeinſamen Wettkampfbetriebes Im Hauſe der Deutſchen Turnerſchaft in Charlottenburg traten die techniſchen Vertreter der D. T. und des Deut⸗ ſchen Schwimmverbandes zuſammen, um über die An⸗ gleichung der Wettkampfbeſtimmungen zu beraten. Dabei kam man zu folgenden Vereinbarungen: Neben den gemeinſamen Verwaltungsausſchuß tritt ein Fachausſchuß beſtehend aus je zwei Vertretern, der alle fach⸗ lichen Angelegenheiten zu regeln hat. Es werden ferner Unterausſchüſſe eingeſetzt für die Länder und die Preußi⸗ ſchen Provinzen, die für ihren Bereich ſinngemäß die Ar⸗ beit des Verwaltungsausſchuſſes und des Fachausſchuſſes übernehmen. Nach Abſchluß des Vertrages ſoll der Wett⸗ kampfverkehr zwiſchen den beiden Verbänden zunächſt wie folgt geregelt werden: Mit Genehmigung der Landes⸗ und Provinzialausſchüſſe können in fſedem Ort innerhalb eines Kalenderjahres die am Ort anſäſſigen Vereine der D. T. und des D. S. V. zweimal in Wettkämpfen zuſammen⸗ treffen. Dieſe beiden Veranſtaltungen können gemeinſam durchgeführt werden, oder die Vereine je eines Verbandes übernehmen eine Veranſtaltung. Hierunter fallen auch Wettkämpfe, die von Stellen ausgehen, die den beiden Ver⸗ bänden nicht angehören. Gemeinſamer Uebungsbetrieb iſt zuläſſig. Als gemeinſame Veranſtaltung der D. T. und des D. S. V. wird vorgeſehen, im Jahre ein kreisoffenes Hallenwettſchwimmen zu veranſtalten. Die Verbände vereinbaren ferner kunftspflicht beim Wechſel der Verbandsmitgliederſchaft, Anerkennung der Beſtrafungen, gemeinſame Lehrgänge, Austauſch von Lehrkräften und Kampfrichtern. Als Ver⸗ treter der internationalen Belange der Arbeitsgemeinſchaft iſt der Fachausſchuß zuſtändig. Bis zur endgültigen Regelung, die im Vorſtand der FINA. herbeigeführt wer⸗ den ſoll, wird bei Länderkämpfen, Europametſterſchaften und ähnlichen Veranſtaltungen die Mannſchaft aus beiden Vey⸗ bänden nach der Leiſtung zuſammengeſetzt. Federführender Verband bleibt bis zur endgültigen Regelung der Stellung Anfrage⸗ und Auß⸗ der Arbeitsgemeinſchaft in der FINA. der Deutſche Schwimm⸗Verband. Als Ausſchetdungswettkämpfe für die Europa Meiſterſchaften 1930 in Wien gelten die Deutſchen Meiſterſchaften in München am 2. und 3. Auguſt. Beide Verbände ſtehen vor der Umarbeitung ihrer Wettkampfbe⸗ ſtimmungen. Hierbei wurden die gemeinſchaftlichen Ge⸗ ſichtspunkte durchgeſprochen, die von beiden Seiten bei dieſer Gelegenheit zu berückſichtigen ſind. Südweſtdentſche Meiſterſchaft im Gewichtheben Als Anwärter um die Südweſtdeutſche Mannſchafts⸗ meiſterſchaft im Gewichtsheben haben ſich bisher vier Ver⸗ eine gemeldet: 1. Karlsruher Sportvereinigung Germania, Kraftſportverein Lörrach⸗Baden, Kraftſport⸗Abteilung des Turnerbundes Cannſtatt und Kraftſportverein 1895 Stutt⸗ Donnerstag, den 6. März Nationaltheater:„Der Kaiſer von Amerika“, 19,30 Uhr. Kabarett Libelle: Kabarett, 20 Uhr. Irſhjahrskaffeeſtunde der„Badiſchen Hausfrau“ im Frieb⸗ richspark, 15 und 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Ich glaub' nie mehr an eine Frau“.— Schauburg:„Auf Leben und Tos“, Capitol:„Mein Himmelreich“,— Scala⸗T hea⸗ ter:„Null Uhr“.— Roxy⸗ Theater:„Eine Nacht im Prater“.— Univerſum:„Der weiße Teufel“.— Gloria⸗Palaſt:„Der Schwur des Henry Adams“.— Palaſt⸗ Theater:„Pat und Patachon“. Odeon⸗Lichtſpie le:„Hallo Chayenne“. Ufa⸗Palaſt— Pfalzban Ludwigshafen:„Adrienne“, 20 Uhr. Sehens würdigkeiten: Kuunſthalle:(außer Montags) tägl. 1013 Uhr, 18-17 Uhr⸗ Sonntags und Feiertags von 1113.90 Uhr und 1517 Uhr. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr uns 14—10 Uhr. Sonntags von 11—16 Uhr durchgehend. Ausſtellung:„Meiſterwerke der Buchmalerei“. Muſeum für Natur- und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. non 11—13 Uhr u. nachm. von 15—17 Uhr- Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17 bis 19. Uhr.— Plauetarinm: 15 Uhr Beſichtigung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Rhein Pegel] 1. 3. 4 5. 6 Neckar⸗Begel 8. 4. 56. Baſel.000.500.4046 0,42 1 Schuftennle,.450 45.46026.20 Wiapnbeln s.841 82 16. Fehl.85 81.86 138186 Jaaſtfeld 090000.8 0,05 Mapau 311306 3,033.10 ,07 Plochingen 9,00.000.000, Nannbelm 176,701,717 178] Helbronn 0,000,00 0,00 608 au.540940 89 0,90 092 1534 Köln.69 0670,68 0,63.63 1 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik! 5. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder ⸗ Sport und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchüftliche Mik⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. R 1.—6 Meiger Rise trocken. Spez f. Bäcker u. Konditoreien, auch an Wiederverkäufer. N. 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Die Beratu ſtelle wird aber nach den ſchon zu einem Geſeße wurf gediehenen Pläne nicht mehr die Produk ngungen wie wir ſchon en, nach der a vität und Erweiterung des Kreugerſchen elluloſe-Truſts Kapitalerhöhung Laut„Nya Dagligt Allehanda“ ſoll die lange erwartete ſche Celluloſe⸗Ach. Die Verhandlungen ſol 3u ſätzlicher Einigung geführt haben. Die Celluloſe Ach. wirbt die Aktienmehrheit des oben genannten Kon dieſer beſitzt ſeinerſeits die Mehrheit der Aktien d maer Sägewerks und einen großen Aktienpoſten der Sulfit⸗ AG. in Ljusnan.— Wie am der Stockholmer Börſe ver⸗ lautet, beabſichtigt die ſchwediſche Zündholzgeſell⸗ ſich aft das AK. von 270 auf 300 Mill. Kr. zu erhöhen. Die Aktionäre ſollen das Recht erhalten, je eine neue Akti für neun alte zum Paxikurſe zu zeichnen. Den A ift 3. Zt. etwa 300 Kr. bei einem Nennwert von 100! * Bayriſche Hypotheken⸗ und Wechſelbank— Verwal⸗ tung nochmals zum Schlußabfindungsangebot. Die Bank nimmt nunmehr zu der Oppoſition gegen die Pfand⸗ brief⸗Schlußabfindung Stellung. Ein Handel der„Beteiligungsſcheine“ im Freiverkehr iſt nach Meinung der Bank möglich. Daran, daß das Geſchäft unter Um⸗ ſtänden die Anſprüche ſäumiger Markpfandbriefgläubiger ſpäterhin an die Bank fallen laſſe, ſei bei anderweitigen Schlußabfindungen nie Anſtoß genommen worden. Im übrigen habe man ſchon einmal gegenüber der Aufſichtsbe⸗ hörde eine Verzichterklärung auf dieſen theoretiſch möglichen Vorteil abgegeben. Alledings wäre dabei ſpäterhin noch di Form der Ausſchüttung zu löſen, wobei die techniſche Mühe bedeutender als der Effekt ſein werde. Eine weitere Teil⸗ ausſchütttung, wie ſie die Oppoſition wünſcht, könnte trotz des Zinszuwachſes der Maſſe in abſehbarer Zeit nicht die angebotene Schlußquote von 1,5 v. H. erreichen, während die Bank mit eignen Opfern den Beteiligten eine als⸗ baldige möglichſt hohe Ausſchüttung erwirken wolle. das jetzige Angebot zum Scheitern gebracht werde, müſſe gegebenenfalls die ſtaatliche Aufſichtsbehörde entſcheiden, ob der Bank überhaupt eine Teilausſchüttung angeſonnen wer⸗ den könne. * Credit⸗Anſtalt.⸗G. in Dortmund.— Wieder 8 v. H. Dividende. Der.⸗R. beſchloß, der am 27. März ſtatl⸗ findenden o..⸗V. aus einem Reingewinn von 209 728 R. 193 813.) eine Dividende von wieder 8 v. H. vorzu⸗ ſchlagen.(.⸗K. 2 Mill...) Maſchinenbau-Geſellſchaft Karlsruhe Im geſtrigen Vergleichstermin erſtattete als Vertrauens⸗ Kperſon RA. Dr. Max Hamburger Karlsruhe einen äüüsführlichen Bericht über die Lage. Er berichtete ins ſondere über mit verſchiedenen Intereſſenten ſch benden Verhandlungen wegen Erhaltung des Werkes teilte mit, daß die Gläubigerliſte infolge der Kapitalabfin⸗ dungsanſprüche der Ruhegehaltsempfänger rund 400 000 ¼ mehr aufweiſt, als bei Eröffnung des Verfahrens. Gläu⸗ bigerausſchuß und Vertrauensperſon beantragen eine mehr⸗ wöchige Verlegung des Vergleichstermins, damit die nach allen Seiten zu führenden Verhandlungen ungeſtört weiter gehen können. Je nach dem Ausgang dieſer Verhandlun⸗ gen konn vielleicht den Gläubigern anſtelle des Liquida⸗ tHonsvergleichs eine feſte Vergleichsquote ange⸗ boten werden. Die Gläubigerverſammlung beſchloß einſtimmig, dem Verlegungstermin zuzuſtimmen. Zum neuen Termin iſt Mittwoch, der 19. April, beſtimmt.— Wie wir erfahren, hat eine ſtarke Mehrheit der Gläubiger dem vorliegenden Ver⸗ gleichsvorſchlag zugeſtimmt. Falls * Niederlauſitzer Kohlenwerke, Berlin. Der AR. be⸗ ſchloß, nach Abſchreihungen von 5,46(5,27) Mill./ die Verteilung einer Dividende von wieder 10 v. H. vor⸗ zuſchlagen. * Zellſtoffabrik Waldhof.— Keine Dividendenerhöhung. An der geſtrigen Börſe waren die Aktien ſtärker begehrt, im Zuſammenhang mit ſchon des öfteren aufgetauchten Gerüchten, daß bei dieſer Geſellſchaft für 1929 mit einer Dividendenerhöhung(i. V. 1906..) zu rechnen ſei. Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, kommt eine Steigerung der Dividende keinesfalls in Frage. Ueber die voraus⸗ ſichtliche Höhe ſei ein Ueberblick noch nicht möglich, da die Abſchlußarbeiten noch nicht beendet ſeien. * Bremer Silberwareufſabrik AZ. in Bremen. Nach Abzug ſämtlicher Unkoſten verbleibt ein Betriebsüberſchuß von 371695(827 514) /, der ſich durch den Vortrog von 44384% auf 416 080/ erhöht. Nach 40 910(39 730) Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 375 170 889 984)„, woraus 15(12) v. H. Dividende auf 1,5 Mill. K AK verteilt, 100 000„ dem Reſervefonds II über⸗ Das internationale eginn des neuen Jahres haben ſich die Ereigniſſe uhrinduſtrie förmlich überſtürmt. Zunächſt lenkte auf die Erneuerungsverhandlungen der 75 igermaßen zum Ab⸗ ſchluß geführt werden konnten. Kurz darauf erfolgten in ſchnellem Tempo größere Transaktionen, die nicht nur teller Natur waren, ſondern im Anſchluß an die de und Kartelle eine äußerſt weitgehende Rationalt⸗ und Zentraliſierung bezweckten. Nebenher liefen Verhandlungen im Kohlenbergbau, die in der Hauptſache kannten T nsaktion Gelſenkirchen⸗Eſſener Ste einkol G geführt haben. ſcheint jetzt, als ob die Verhältniſſe in der Ruhr⸗ der engültigen Konſolidierung entgegen gehen. 2 hat im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Revier zweifellos er⸗ kannt, daß der Verſchlechterung der Wirtſchaftslage zu⸗ nächſt einmal durch wohlüberlegte Maßnahmen organiſa⸗ toriſcher Art Rechnung getragen werben muß. Es kann kaum zwetifellhaft ſein, daß vor dem Zuſtandekommen einer ſo weitgehenden Kl ig der Dinge wle ſie jetzt beſtehen, zunächſt erhebliche derſtände auch perſönlicher Art aus dem Wege zu räumen waren. Von dieſen Dingen iſt aller⸗ dings ungefähr ſo gut wie nichts in die Oeffentlichkeit ge⸗ drungen. Zu begrüßen iſt es jedenfalls, daß die wirtſchaft⸗ lichen Notwendigkeiten bei allen Beteiligten für wichtiger als Einzelintereſſen betrachtet worden ſind. Aktivität bei der Neuorganiſation des Ver⸗ weſens und bei den Umgruppierungen in der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrle haben die Vereinigten Stahlwerke an den Tag gelegt; dieſer größte europäiſche ſchwerinduſtrielle Konzern ſteht nunmehr gefeſtigter da als jemals ſeit der Gründung. Der Stahltruſt hat ſich beſonders um die Ein⸗ fügung der einzelnen Verbände in die Geſamtorganiſation und 2 Die größte d band um die Beſeitigung von Außenſeitern verdient ge⸗ macht. Der wichtigſte Fortſchritt in der Außenſeiterfrage wurde bereits vor einiger Zeit dadurch vorbereitet, daß die Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Stahl⸗ und Walzwerke AG., ſowie das Gußſtahlwerk Witten, die früher zur Rohde⸗Gruppe n. Nach dem Bericht des Vorſtandes ftigung annähernd der des Vorjahres. habe zum Jahresſchluß mit 215/16 Pence ndon den niedrigſten Stand erreicht ſeit 1902. Seitdem ſei eine weitere Entwertung von ca. 5 v. H. eingetreten. Aus der Bilanz: Kreditoren und Ruüuck⸗ ſtellungen 446 978(275 816), Reſervefonds J 150 000, (160 000], Reſervefonds II 500 000(400 000) 4, anderer⸗ J Debitoren und Bankguthaben 1944 384(2 045 926) l, 453 440(584 400) /, Beteiligungen 220 000 (204 000), Kaſſe und Wechſel 80.099(121 695) l. * Spinnerei und Weberei Kottern in Kottern. Der Geſchäftsbericht betont, wie die anderen Brancheunterneh⸗ mungen, daß das abgelauſene Jahr dauernd unter dem Druck von Ueberangebot ſtand. Die Beſſerung des Auf⸗ trogseinganges Ende des Jahres hat ſich nur als vorüber⸗ tragen werden ſolle entſprach die Beſ Der Silberkurs k pro Unze in Lo gehend erwieſen. Von einer Beſſerung der Ver⸗ hältniſſe ohne ausreichenden Zollſchutz könne nicht die Rede ſein, zumal die Nachbarländer viel billiger arbeiten könnten. Die Verteilung einer Dividende ſei nur möglich geweſen, daß man freigewordene Rücklagen aus früheren Jahren herangezogen habe. Auch die Er⸗ trägniſſe der Waſſerkraft müßten in dieſem Zuſommenhang genannt werden. In der Bi la 13 erſcheinen Anlagekon⸗ ten ſtark vermehrt mit 5,87(4,89), Vorräte mit 1,27(1,41), Guthaben und Schuldner mit 2,15(1,87), Wertpapiere und Beteiligungen mit 0,77(0,73) Mill.. Unkoſten und Ab⸗ ſchreibungen werden mit 1,29(1,29) Mill./ genannt, die Kreditoren mit 1,15(0,83). Wie bereits gemeldet, verteilt die Ulſche aus dem ausgewieſenen Reingewinn von 274 323(671 691)„ eine Dividende von 8(12) v. H. * Dividendennachzahlung für 3% Jahre bei Auſtin Mo⸗ tor Co. Die Auſtin Motor Co., die große engliſche Auto⸗ mobilfabrik, hat ſich dazu entſchloſſen, alle ſeit 905 Jahren bis zum 31. Dez. 1929 ausſtehenden Dividenden auf die proz. VA. auszuzahlen. Es gelangt auch eine 20proz. Divldende auf die Vorzugsſtammaktien und ebenfalls v. H. auf die Stammaktien zur Ausſchüttung. Zum letzten Male wurde für 1919 auf Stammaktien eine Dividende ausgeſchüttet(50 v..). 1927 iſt das autoriſterte Kapital von 58 auf 3,8 Mill. Pfd. verringert und dann wieder auf 5 Mill. Pfd. erhöht worden. Die Vorzugsſtammaktien er⸗ halten diesmal zum erſten Male eine Dividende. n Fiat⸗Automobilfabriken in Turin.— Voll beſchäftigt. Der Verwaltungsrat hat die Beibehaltung der Vorfjahrs⸗ dividende von 12/5 v. H. beſchloſſen. Der Reingewinn iſt von 61,2 auf 62,9 Mill. Lire geſtiegen. Die Liegenſchaften und Maſchinen ſind um 10 auf 126,5 Mill. Lire, die Kunden⸗ guthaben um 42,7 auf 364,3 Mill. Lire, der Wertpapierbeſitz um 28,5 auf 169,3 Mill. Lire geſtiegen. Die Kaſſenbeſtände und Bankguthaben ſind mit 207 Mill. Lire unverändert, die Waren um 21 auf 333,5 Mill. Lire zurückgegangen. Dem Aktienkapital von 400 Mill. Lire ſtehen an ordentlichen Rücklagen 141 Mill. Lire gegenüber. Die amerikaniſche proz7. Anleihe wurde auf 168,5 Mill. Lire vermindert. An Guthaben der Lieferannten werden 428 Mill. Lire auf⸗ geführt. Nach einem Auszug aus dem Verwaltungsbe⸗ richt ſoll das Unternehmen zurzeit trotz des noch immer empfindlich fühlbaren amerikaniſchen Wettbewerbs voll be⸗ ſchäftigt ſein. Zur Inſolvenz Kern u. Hirſch, Fraukſurt a. M. (Eig. Dr.) In der Gläubigerverſammlung dieſer Firma konnte man zu keinem endgültigen Ergebnis gelangen, do eine Anzahl der Gläubiger noch nicht die Zuſtimmung zu dem von den Freunden der Inhaber ermöglichten 10proz. Vergleich gegeben hatten. Papierkartell tagte hinter verſchloſſenen Türen Die Eude Februar in Hamburg verſammelt geweſenen Vertreter der mitteleuropäiſchen ſowie der ſkandinaviſchen Papierinduſtrie tagten unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit, ſodaß Genaueres über den eigentlichen Gegenſtand der Be⸗ ratungen und den Beſchlüſſen der Konferenz nicht bekannt geworden iſt. Es wurde angenommen, daß auf dieſer Kon⸗ ferenz vor allem die Verſuche der amerikaniſchen Erzeuger, ſich an der norwegiſchen Papierinduſtrie gegen die kanabiſche Konkurrenz zu beteiligen, zur Diskuſſion ſtanden und wir haben von uns aus dieſen Punkt eingehend in Nr. 99 der „N. M..“ behandelt. Da in Fachkreiſen dieſe Verſuche als nicht übermäßig ausſichts reich bezeichnet werden, ſo iſt nicht anzunehmen, daß die Unterhaltung über die amerikaniſche Konkurrenz der einzige oder gar der wichtigſte Gegenſtand der Tagesordnung geweſen iſt. Ja, es beſteht ſogar die Möglichkeit, daß man nach außen hin die etwas utopiſchen Projekte der amerikaniſchen Papierinduſtrie in den Vor⸗ dergrund gerückt hat, während es ſich in Wirklichkeit um andere wichtigere Dinge gehandelt hat. Wie ſteht es überhaupt mit dem internationalen Papierkartell, wer ſind die Beteiligten, was iſt Ge⸗ gegenſtand der Kartellterung und was iſt Kartellzweck? Wäh⸗ rend man über den Aufbau anderer internationaler Kartelle (3. B. die Internationale Rohſtahlgemeinſchaft) bis in die Einzelheiten unterrichtet iſt, hat es das internationale Pa⸗ pierkartell bisher ausgezeichnet verſtanden, ſich nach außen hin zu„tarnen“. Gegenſtand der Kartellierung iſt vor allem Rotations druckpapier lalſo Zeitungspapier). Ob auch Packpapiere oder die ſeineren Druckpapiere in den is der internationalen Kartellierung irgendwie ein⸗ gen find, iſt bisher nicht bekannt geworden. Teilnehmer des internationalen Kartells ſind die Papiererzeuger Finn⸗ lands, Schwedens, Norwegens ſowie Deutſchlands, der Tſchechoflowakei und Oeſterreichs. Das Kartell iſt alſo im weſentlichen ein mitteleuropäiſch⸗ſkandinaviſches Kartell. Nicht bekannt iſt es, inwieweit in den einzelnen bezeichne⸗ ten Ländern Kartellaußenſeiter vorhanden ſind. In Deutſchland, das die Hamburger Konferenz durch drei Vertreter beſchickt hatte, beherrſchen zwei nebeneinander arbeitende Kartelle die Erzeugung von Zeitungsdruckpapter. Ungefähr 80 v. H. der Erzeugung entfallen auf den„Verband Deutſcher Druckpapierfabriken“ und 15 v. H. auf den„Ver⸗ band ringfreter Fabriken“. Das internationale Papierkar⸗ tell iſt kein Preis kartell, ſondern ein Abſatzrege⸗ lungs kartell. Die mitteleuropäiſchen und ſkandinaviſchen Erzeuger haben einen Teil der Märkte untereinander auf⸗ geteilt und dort die gegenſeitige Konkurrenz ausgeſchaltet. Neben den Reſervatmärkten gibt es allerdings auch „beſtrittene Gebiete“, die vor allem dort gelegen ſein dürf⸗ ten, wo die Konkurrenz der dem Kartell nicht angehörenden amerikaniſchen und kanadiſchen Produzenten beſonders fühl⸗ bar iſt(3. B. Südamerika und England). Aber der größte Teil deseuropäiſchen Marktes ſcheint unter den Teil⸗ nehmern durch eine Reihe von Verträgen aufgeteilt zu ſein, die ſtraff iunegehalten werden und deshalb eine wirkſame Marktſicherung bedeuten. Im Herbſt 1928 iſt der Abſchluß eines ſolchen Vertrages— ſicherlich ſehr gegen den Willen der Vertragſchließenden— bekannt geworden. Damals ver⸗ pflichtete ſich die deutſche Druckpapierinduſtrie, den ungari⸗ ſchen Markt und die Abſatzgebiete in den Balkanländern den öſterreichiſchen und tſchechoſlowakiſchen Erzeugern zur Be⸗ lieferung zu überlaſſen. 5 Auf den„Reſervatmärkten“ können die Druckpapier⸗ ſabriken natürlich eine von Konkurrenzrückſichten nicht be⸗ einflußte Preispolitik k treiben. In Deutſchland äußert ſich das auf dieſe Weiſe, daß die Druckpapierpreiſe trotz eines ſtarken Rückganges des allgemeinen Preisniveaus keine Er⸗ mäßigung erfahren. Für die Druckpapier konſu menten, das heißt das Verlagsgewerbe, iſt es alſo kein ſehr großes Vergnügen, innerhalb ſolcher„Reſervatmärkte“ gelegen zu ſein. gehörten, Einheitsfront in der Stahlinduſtrie Zur Gründung der Ruhrſtahl Ac. Intereſſenkreis der rden. Dieſe Ge⸗ ahlrehepvag und 95 zübergang bei dieſen h außen dadurch doku⸗ mmen mit der Henrichshütte in Hat⸗ neugegründete Ruhrſtahl AG. eingebracht i alle Einzelheiten der neuen Trans⸗ „beſteht noch keine Klarheit da⸗ durch Vereinigten ſellſchaft ko Aktienübernahme dem angegliedert tingen werden. aktion Fiber rüber, e endgültige 5 ſehr bald erfolgen, denn d 1 zum 25. ds. Monats Generalverſammlung ein, in der über er Vermögenswerte in die Ruhrſtahl n werden ſoll. egung dieſer eine auße die C die Dinge hinſichtlich der Aheiniſch⸗Weſt⸗ und Walzwerk AG. und des Gußſtahlwerks der erwähnten Majoritätsverhältniſſe ziem⸗ ann man über die Frage der Einbrin⸗ blick noch keine rechte her zum Intereſen⸗ Kaſſel, die bekanntlich der Eſſener Steinkohle Situtation bei Henſchel vor kurzem ih verkauft hat. durch die Steinkohle⸗Transaktion bedeutend ver⸗ beſſert wo dürfte kein akuter Bedarf an flüſſigen kittel 1; demnach iſt durchaus denkbar, daß hel u. Sohn AG. einen Einfluß auf die Ruhr⸗ ) Aktienübernahme ſichern wird, die ſich, wie eits kurz gemeldet, auf etwa 18 Mill. 41 ſtellen ſchon jetzt als ſicher gelten, daß die Ver⸗ in jedem Falle den maßgebenden Ein⸗ fluß ug haben. Die neue Konſtellation wird zweifellos dozu beitragen, die Zuſammenarbeit inner⸗ halb der Deutſchen Rohſtahlgemeinſchaft möglichſt reibungs⸗ zu geſtalten. Es kommt hinzu, daß die Vereinigten hlwerke durch die Verbreiterung ihrer Produktions⸗ is für Qualitätsſtahl der ſtark wechſelnden Nachfrage 28 von uns dürfte. * Der Streit um die Lena Golbdfields⸗Konzeſſion.— Die Räteregierung für ein Schiedsgericht. In der Streit⸗ frage zwiſchen der Räteunion und der Leno Goldfields gab die Räte regierung, wie die Telegraphenagentur der Räte⸗ union m 0 ſie bereit ſei, die Streitfrage einem Schiedsgericht vorzulegen. Zu dem von dem Mos⸗ kauer Vertreter der Konzeſſion gerade mündlich geſtellten Antrag, die Streitfrage durch Vergleichsverhandlungen zu erledigen, erklärte die Räteregierung, die Prüfung dieſes Angebots ſei bis zum Empfang eines ſchriftlichen Antrags 6 h. Der Antrag des Konzeſſionärs, das Konzeſ⸗ gentum der Räteunion in Verwahrung zu geben, iſt von der Räteregierung unter dem Hinweis abgelehnt wor⸗ den, der Konzeſſionär ſei nach ihrer Meinung nach wie vor für die Weiterführung der Arbeit und die Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen verantwortlich. Hamburger Getreide⸗Lagerhaus⸗AG., Hamburg. Das Geſchäftsfahr 1929 erbrachte Einnahmen von 1047 666 li. V. 961689) J. Nach Abſetzung von 7717 713(643 948) Unkoſten und wieder 160 000/ Abſchreibungen verbleibt ein Gewinn von 176 362/ gegenüber 173 282/ i. V. Die HV., die den Abſchluß genehmigte, beſchloß hieraus wieder 10 v. H. Dividende auf 1,5 Mill./ AK. zur Aus⸗ ſchüttung zu bringen. Nach dem Vorſtandsbericht war die Beſchäfigung im verfloſſenen Jahre unregelmäßig. Die Eröffnung dex Flußſchiffahrt im Frühjahr ſowie das Herankommen der neuen Inlandsernte im Herbſt brachten eine gute Beſchäſtigung, während das Sommergeſchäft lich ruhig war. Die Bilanz verzeichnet An⸗ (1290 118) /, Kaſſe und Bankguthaben f 9) J. Den verſchiedenen Schuldnern von 181 967(115 315)„/ ſtehen verſchiedene Gläubiger von 85 610 (72 000)„ gegenüber. Der Deviſenmarkt AFTSs-ZETTUNG MHittag-Ausgabe Nr. 109 Leipziger Frühfahrsmeſſe Der Meſſeverkehr hält unvermindert ſtark an. In ſaſt allen Branchen herrſchte zuverſichtliche Stimmung, da die bereits erteilten Aufträge den meiſten In⸗ duſtrien Beſchäftigung wenigſtens für die nächſte Zeit ſichern. Auch auf der Textilmefſſe, wo es anfangs manchmal etwas flau ausſah, iſt es, wie ſich jetzt herausſtellt, ſchon am Sonntag vielfach zu recht anſehnlichen Abſchlüſſen gekommen, da belgiſche und franzöſiſche Einkäufer und Warenhäuſer größere Aufträge erteilt haben. Recht gut abgeſchnitten haben Gardinen; auch bemalte Samtkiſſen ſind trotz dez großen Angebots gut vom JIn⸗ und vom Auslande gekauft worden. Viel kommt es ſtets darauf an, ob der Ausſteller ſeine Ware wirkſam zur Geltung zu bringen vermag und ſich ſelbſt zu rühren verſteht. Verhältnismäßig gute Abſchlüſſe ſind in preis wer⸗ ter Mittelware in der Beleuchtungsin⸗ duſtriſe zu verzeichnen, und zwar ſowohl aus dem In⸗ wie aus dem Auslande. Die Papierinduſtrie be⸗ richtet von andauernd großem Intereſſe. In Kriſtall⸗ waren liegt offenbar ein Ueberangebot vor, das die Preiſe ungünſtig beeinflußt. Auf der Techniſchen Meſſe ſind in dem Haufe Elektrotechnik größere Abſchlüſſe zuſtande gekommen, ebenſo auf der Baumeſſe, wo neuartige und praktische Hilfsvorrichtungen der Bautechnik gut gekauft werden. Be ſonders erweiſen ſich die Gließerei⸗ Anlagen für Beton als ein recht abſatzfähiger Artikel. Da das gute Intereſſe beſonders des Auslandes in allen Branchen offenſichtlich weiter anzuhalten eſcheint, ſo dürfte das Meſſegeſchäft die allgemein nicht ſehr hoch geſpaunten Erwartungen der Ausſteller mehr als rechtfertigen zu wollen. Geklagt wird eigentlich nur da, wo entweber großes Ueberangebot vorliegt oder wo man von der Meſſe mehr verlangt, als ſie leiſten kann. Charakteriſtiſch für das Vertrauen in die Leipziger Meſſe iſt es, daß im Textil⸗ meſſehaus ſchon vom Dienstag ab viele demnächſt ab⸗ laufende Verträge verlängert worden ſind, um ſich die bis⸗ herigen Plätze zu ſichern. * Sinalen AG., Detmold. Der Bruttoertrag in dem aur 91. 11. beendeten Geſchäftsjahr 1928⸗29 hat ſich auf 541 075 495 627) erhöht, ſoöaß bei 976 609(323 615), General⸗ unkoſten und 17 000(14 206)„ Abſchreibungen eine Stei⸗ gerung des Reingewinn ns auf 162 892(109 650)% einſchl. 15 427(11 845)„ Vortrag ausgewieſen werden kann. Wie bereits angekündigt, wird der zum 18. 3. ein⸗ berulenen o. HV. vorgeſchlagen, die Dividende bon 9 auf 14 v. H. für 850 000% Ask. zu erhöhen. Nach dem Vorſtandsbericht konnte ſowohl im In⸗ wie im Ausland eine weiter günſtige Abſatzſteigerung erzielt werden. Die Nachfrage nach alkoholfreien Erfriſchungsgetränken ſei ge⸗ wachſen und auch die günſtige Sommerwitterung habe nicht unweſentlich zu der Abſatzmehrung beigetragen. Der von den Nahrungsmittelbehörden geforderte Etikettlerungs⸗ zwang wird begrüßt. Das Exportgeſchäft litt unter den Importhemmungen der ausländiſchen Stagten. Nach der Bilanz haben ſich Außenſtände und Bankguthaben auf 663 725(500 121) erhöht. Der Warenbeſtand ſteht mit 129 192(122 004% zu Buch. Auf der anderen Seite be⸗ tragen Kreditoren und Rückſtellungen 108 920(84 904). Jitr das laufende Geſchäftsjahr läßt der Abſchluß und die Erneuerung wichtiger Inlands⸗ und Exportverträge wie⸗ er ein befriedigendes Reſultat erwarten. J Hermaun Lehmann.⸗G. in Liqu., Offenbach a. M. (Eig. Dr.) Die Gläubigerverſammlung wählte einen vier⸗ köpfigen Gläubigerausſchuß, der die Vorſchläge für einen Vergleich prüfen ſoll. Ueber die Quote bezw. deren Höhe kann noch nichts geſagt werden. *Kaffee⸗Handels AG. in Bremen. Der Geſchäftsüber⸗ ſchuß des am 31. 12. 1929 beendeten Berichtsjahres ſtellte ſich nach Abzug von Steuern und Unkoſten auf 1497 616 (1. V. 1 467 283). Nach Abſchreibungen von 989 854 962 713)„ verbleibt einſchl. 65 721(61151)/ Vortrag ein Reingewinn von 573 483(08), aus dem, wie bereits gemeldet, wieder 10 v. H. Diypi dende auf 5 Mill.„ AK. verteilt und 78 489/ weiter vorgetragen werden ſollen. im Februar 1930 Flüſſige Gelbmärkte und höherer Dollar⸗Kurs. 5 Die im letzten Bericht vorausgeſagte verſtärkte Ver⸗ flüſſigung der Hauptfinanzzentren iſt ein⸗ getroffen. Beſonders flüſſig waren die europäiſchen Haupt⸗ plätze, infolgedeſſen konnte der Dollar ſeinen Stand weiter verbeſſern, trotz der Newyorker Diskontermäßigung von 4,5 auf 4 v. H. Auch die Reichsmark ſchwächte ſich gegen Dollar etwas ab, da eine abermalige Discontermäßigung von 6,5 auf 6 v. H. erfolgte, der Dollar⸗Kurs ſtieg von 418.55 auf 419.20. Die Swapsſätze Dollar⸗Reichsmark gingen entſprechend zurück, von 60 bezw. 195 Stellen für einen und drei Monate auf 35 bezw. 105 Stellen am Monatsende. Die Abſchwächung der Reichsmark war alſo relativ gering, gegenüber den eurvpäiſchen Hauptvaluten lag ſie ſehr feſt, ſodaß die Reichsbank ihren Goldbeſtand durch Käufe in Paris und London um 147 Millionen erhöhen konnte. Die engliſche Geldflüſſigkeit nahm eben⸗ falls zu, die Discontrate wurde von 5 auf.5 v. H. herab⸗ geſetzt, der Privatdiscont würde ſogar eine weitere Er⸗ mäßigung zulaſſen. Der Pfundkurs ging daher von 486.40 bis 4,86 in Newyork zurück. Gegen Reichsmark hält ſich der Kurs am unteren Goldpunkt von ca. 20.36%, was die ſchon erwähnten größeren Goldtransporte nach Deutſchland zur Folg hatte. Eine relativ geringe Bewegung vollzog ſich in ſchwei⸗ der Franken. Die im Januar eingetretene rapide Ab⸗ ſchwächung ſetzte ſich nicht fort, der Kurs hielt ſich unge⸗ fähr auf der Baſis von 19.29 gegen den Dollar, was auf die größere Flüſſigkeit anderer europäiſcher Märkte, beſonders von Amſterdam und Paris, zurückzuführen iſt. Der holländiſche Gulden ſchwächte ſich weiter ab, von 40.15 auf 40.09 in Newyork, was auf eine Discont⸗ ſenkung hindeutet, obwohl Goldverluſte der Nederl. Bank ſeit der Abſchwächung des franzöſiſchen Franken nicht mehr eintraten. Der franzöſiſche Franken⸗Kurs war einem größerem Rückgang unterworfen, was auf die ſtarke Flüſſigkeit des Geldmarktes zurückzuführen iſt. Allmählich drängen immer mehr franzöſiſche Kapit⸗lien zur Anlage ins Ausland, es iſt zu hoffen auch nach Deutſchlond, der Kurs ging von 392% auf 391 gegen den Dollar zurück. Der Kapitalexport hat bedeutend zugenommen, ſodaß der Anſchluß an die übrigen Geldzentren hergeſtellt ſein dürfte. Seit langer Zeit wieder war die Bank von Frankreich ge⸗ zwungen Gold abzugeben und zwar nach Deutſchland, da der Frankenkurs vorübergehend den unteren Goldpunkt erreichte, eine Tendenz die anſcheinend von Paris nich: ungern geſehen wird. Die ſpaniſche Peſeta unterliegt andauernd gro⸗ ßem Kursdruck. Der Regterungswechſel, die republikani⸗ ſchen Aufſtände und die Unſicherheit der peiteren inner⸗ politiſchen Entwicklung erregen das Mißtrauen des Aus⸗ landes und fördern die Kapitalflucht. Der Kurs ging in⸗ folgedeſſen von 36.50 gegen London bis 40.00 zurück, es iſt mit einer weiteren Abſchwächung zu kechnen. Zuſammenfaſſend läßt ſich ſagen; daß die internationale Geldflüſſigkeit noch anhält und wahrſcheinlich von Newyork aus noch verſtärkt werden dürfte. Welt⸗Kupfer⸗Hüttenproduktion im Januar Metallgeſellſchaft AG., Frankfurt a. M. ſtellte ſich die Kup⸗ ferhüttenproduktion der Welt im Januar 1 f Tonnen gegen 154841 To. im Dezember und 165 016 To. Monatsdurchſchnitt 1929. Die Produktion verteilt ſich die, einzelnen Kontir wie folgt: Amerika 100 800 em auf Hte (Dez. 118 162) To., Europa 16 166(15 870) To., Afrika 12 000(11000) To., Aſten 6844(7 240) To., Auſtralien 112(1 560) Tonnen. *Die Preisindexziffer der„Metallwirtſchaft“, Die Pretsindexziffer der„Metollwirtſchaft“ ſtellte ſich am. Februar auf 116,3 gegen 118,1 am 19. Februar(Durch- ſchnitt 1909/13= 100), fiel alſo um 1/4 v. H. Für die einzelnen Metalle wurden folgende Einzelindexziffern er⸗ rechnet: Kupfer 127,7(127,7), Blei 125,0(134,3), Zink 7% (76,0), Zinn 93,2(96,4), Aluminium 132,0(152,0, Nickel 107,7(107,7) Antimon 94.2(90,4). * Neuberechnung der Indexziffer der induſtriellen Pro⸗ duktion. Das Inſtitut für Konjunktur fſor⸗ ſchung veröföfentlicht in ſeinem neueſten Vierteljahrs⸗ heft das Ergebnis und die Methode der Neuberechnung der Indexziffer der induſtriellen Produktion. Neben der Er⸗ weiterung der Inderziffer wurde zugleich auch eine Aen⸗ derung der Berechnungsmethode vorgenommen. Die In⸗ dexziffer der induſtriellen Produktion(1928— 1000, Neu⸗ berechnung) iſt von 109,8 im Junt und 1013 im Oktober teilweiſe unter dem Einfluß faiſonmäßiger Faktoren auf 95,90 im Januar gefallen. Der Beſchäftigungsgrad der An- duſtriearbeiterſchaft iſt von 86,4 v. H. im Oktober auf 796 v. H. im Januar zurückgegangen(Januar 1929: 75,7). Nürnberger Hopfenmarkt Niütrnberg, 5. März(Eigenbericht). Am Nürnberger Hopfenmarkte iſt die Geſchäftslage au in dieſer Woche wieder ruhig. An den erſten drei Tagen wurden dem Markte 120 Ballen zugefahren, darunter 100 Ballen mit der Bahn; dagegen beziffert ſich der dreitägige Umfatz auf 140 Ballen. Unter den Abſchlüſſen, die ſich bei vollſtändig unveränderter Markttendenz vollzogen, befanden ſich geringe Hallertauer von 9045 J, mittlere Hallertauer von 50—70, prima Hallertauer zu 80 und 85„ und ein Poſten Ausſtich⸗Hallertauer Siegelgut zu 100 l, weiterhin geringe Gebirgshopfen zu 20% und mittlere zu 40 und 45 1 und endlich geringe d mittlere Württemberger von 4055„. Stimmung Preife für prima behauptet. Vom Jntemarkt. Berlin, 5. März. Roh jute: markt: Calcutta und London ruhig. Firſts koſtem März⸗April⸗Verſchiffung Lſtr. 24.15/— ſe To., April⸗Mak⸗ Verſchiffung Lſtr. 24.17/6 je To. Fabrikatemarktin Dundee: Das Geſchäft iſt unverändert ruhig. Deut⸗ ſcher Markt: Das Geſchäft iſt immer noch ſtill. 5 * Vom Haufmarkt. Berlin, 4. 9. Italien: Auch in der Berichtswoche vermochte ſich eine Erhöhung der Preiſe noch nicht durchzuſetzen. Mittlere und geringe Hänfe brök⸗ kelten ſogar noch weiter etwas im Preiſe ab. Dagegen zeigte ſich eine fühlbar werdende Knappheit in guten Ma⸗ terialien, die den letzten Preisrückgängen leider nur in beſchränktem Umfange gefolat ſind. In Stoppen liegen die Preiſe bei gleichfalls ſtarker Maäterialknappheit unver⸗ ändert.— Jugoſlawien: Der Markt liegt ohne Zu⸗ fuhren. Deviſenmarkt Im keutigen Früß verkehr notieren Pfunde gegen New Vork 489.94 vel 25,17 Stockholm 19.19 40.65 Paris 124 23 12.12 Madrid Brüſſel 34.88 0 8 Dollar geg. Nm. 418 Mailand 92.75 Kopenhagen 18.16 Pfunde, 286 Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort- J. März Das Geſchüft an de eutigen Börſe war gegen geſtern unverändert. Die Frachten blieben tal⸗ wie bergwärts auf dem Satz von geſtern 8 r Bergſchlepplohn notierte 1,0„ nach Man: Talſchlepplohn zog inſolge Bhote⸗ mangels an und ägt 12 Pfg. größere beladene Kähne ob Rotterdam. iſt die Loge un⸗ verändert. bet hier nach 1 d 1 * * In ſaſt da die en In⸗ te Zeit iuchmal hon am ommen, ihäuſer chnitten otz des gekauft Sſteller ag und wer⸗ gs in⸗ em In⸗ te be⸗ ſtall⸗ das die Haufe oymmen, aktiſche en. Be für n allen dürfte hannten gen zu itweber r Mefſe für das Textil⸗ chſt ab⸗ ie bis⸗ werden 3. ein⸗ e von ich dem us land t. Die ſei ge⸗ be nicht er von rungs⸗ er den ach der en auf ht mit ite be⸗ 64) K. ind die ze wie⸗ a. M. n vier⸗ einen n Höhe Tagen ter 100 itägige ſich bei fanden ertauer nd ein iterhin 10 und er von auplet. jute, koſten: [⸗Mat⸗ en beut⸗ luch in Preiſe brök⸗ agegen un Ma⸗ tur in en die unver⸗ te Zu⸗ . La. 2 7 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 109 Zunahme des Weltſchiffbaus Lloyd Regiſter of Quartal 192 Erhebliche Shippin ſt zu en ierten Quartal 1929 waren mit einer Tonnage von 3,11 It im Bau gegen 741 Schiffe ide Septembe Die 1 104 Veltſchiffbaues tritt ab „ wenn man die Vergle teht. Ende 1928 waren ⸗To. in den! dotorſchiffes k. In al 192 on 0,78 Mill. Br.⸗Reg.⸗Ty. im vierten Quartal 1028 im n ſtellen ſich die Zahlen auf 0,76 In Deutſchland waren 0,16(0 ampfſchiffe und 0,08(0,15) Mill. B in Arbeit. Die übrigen Lander 5 ⸗Reg.⸗To. Dampfſchiffe ffe in Bau. 1 mit dem v t, ver ang von 1 id nach Gro den Eintragungen in dos Schiffsregiſter Baſel war der Beſtand der ſchweizeriſchen Rheinflotte ähne mit ca. 62 000 To. Faſſungsvermögen und ampſern. Die Kanalflotte beſteht aus 58 Fahr⸗ mit 17 470 To., darunter 42 ſog. Peniſchen, wovon te motorgetrieben, ſowie einigen beſonderen Mo⸗ td er zeigt ſich wie auf holländiſchen und m immer mehr das Beſtreben, ſich durch ungbhängig von der Schleppkraft zu igene Motorkraft machen. * Rouen der erſte Hafen Frankreichs. Rouen iſt der erſte Hafen Frankreichs und nicht, wie vielfach ange⸗ nommen wird, Marſeille. Der Geſamtverkehr von Rouen betrug im verfloſſenen Jahre 9,5 Mill. To. gegen 6,9 Mill. Tonnen im Jahre zuvor. Marſeille hatte 1929 nur 8,5 gegen 8,0 Mill. To. im Jahre 1928 aufzuweiſen. Der Um⸗ ſchlag von Brennſtoffen konnte ſich in Rouen von 3,1 Mill. auf 5,1 Mill. To. heben.— Der Straßburger Hafenverkehr belief ſich auf 4,7 Mill. To. * United States Lines erhalten Briefbeförderung New⸗ gork—Hamburg. Washington, 1. März.(United Preß.) Der Zuſchlag für die Beförderung der überſeeiſchen Poſt auf den Strecken Newyork⸗Hamburg und Newyork⸗London, iſt den United States Lines erteilt worden. Bekanntlich hatte dieſe Reederei für die Strecke Newyork⸗Hamburg 4 bis 10 Dollar für die nautiſche Meile gefordert. Karlsruher Produktenbörſe vom 5. März Abteilung Getreide, Mehl und Futtermittel: Den von Berlin kommenden Preisaufſchlägen am Brot⸗ getreidemarkt begegnet man einſtweilen noch mit Zurück⸗ haltung. Auch in ben anderen Artikeln iſt der Markt un⸗ verändert ruhig.(alles in.“ für die 100 Kilo): Südd. Weizen(Durchſchnittsgualität der Ernte 1929) 26,50; deut⸗ ſcher Roggen(Durchſchnittsqualität der Ernte 1929) 18 bis 18,0; Braugerſte, je nach Qualität 18,75—20,25; Futter⸗ gerſte 13,25—16,50; deutſcher Hafer, gelb oder weiß, je nach Qualität 15,25—10,25; Plata⸗Mais, zollbegünſtigt 15,75 bis 16 Weizenmehl 38,50; Roggenmehl 60—65 v.., ſüdd. 25,50 bis 27,50; Weizenballmehl(Futtermeßl) je nach Fabr., prompt—9,50 Spezialfabrikats entſprechend teuerer, Wei⸗ zenkleie, fein, prompt 8,25—8,50; Weizenkleie, grob, prompt 8,75—9; Biertreber, je nach Qualität, prompt 12—13; Malz⸗ kleime, fe nach Qualität 11,75—12,50; Trockenſchnitzel, loſe, je nach Fabrikat—9,25; Rapskuchen, loſe, ohne Angebot; Erdnußkuchen, loſe 14,50—15,25; Kokoskuchen, je nach Fa⸗ brikat 14,50—15,25; Sojaſchrert, ſüdd. Fabrikat, je nach Lie⸗ ſerzeit 15; Leinkuchenmehl, je nach Fabrikat 19,50—20,75; Speiſebartoffeln, gelbfl. 5,75—6,50; Speiſekartoffel, weißfl. 4,50. Rauhfuttermittel: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken—8,50; Rotkleeheu—9,25; Luzerne, je nach Quali⸗ tät 99,50; Stroh, drahtgepreßt, je bis 5,75. nach Qualität 5,50 Schöffengericht Die Gefahr der Straße Sehr folgenſchwer war eine Unachtſamkeit des Lenkers eines Lieferautos am 17. Okt., vorm. gegen 11 Uhr, an der Ecke J 1/ H 1(Breiteſtraße). Der 49 Jahre alte Landwirt und Winzer Richard Harm 11 von Freinsheim hatte eine Ladung Flaſchenweine im Auftrage des dortigen Winzervereins hierher ge⸗ bracht. Er kam mit ſeinem Wagen von der Fried⸗ richsbrücke her und bog eben in die Straße ein, als eine Frau Anna Raab mit einem vierjährigen Kinde einer Bekannten die andere Seite erreichen wollte. Beide gerieten unter den Wagen. Das Kind erlitt eine rechtsſeitige Geſichtsnerv⸗Läh⸗ mung und ein linksſeitiges Schielauge als dauernde Folge einer Schädelfraktur. Die Frau trug eine ſchwere Bruſtquetſchung und einen Bruch von vier Rippen davon. Die Heilung dürfte über ein halbes Jahr in Anſpruch nehmen. Urſache war wieder das leichtſinnige Fahren des Autolenkers, wie die Anklage gegen ihn wegen fahrläſſiger Körperverletzung ergab, ob⸗ ſchon er der Frau allein die Schuld zumaß. Von den zur Beweisführung geladenen 15 Zeugen war es be⸗ ſonders Oberingenieur Noll, der zuverläſſige Be⸗ obachtungen gemacht hatte. Der Staatsanwalt be⸗ antragte eine Gefängnisſtrafe von 6 Monaten und da der Angeklagte auch keinen Führerſchein für die⸗ ſes Fahrzeug hatte, noch 80 Mk. Geldſtrafe. Der Verteidiger(R. A. Hch. Meyer) beſtritt die Schuld des Angeklagten. Sein Antrag lautete auf Frei⸗ ſprechung. Das Gericht konnte ihm nicht folgen und verhängte über den Angeklagten eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 2 Monaten und 20 Mk. Geldſtrafe. Ob die Verſicherung für die Zivilanſprüche auf⸗ kommt, wenn er mit einem falſchen Führerſchein fuhr? Die Verletzten wurden in der Nebenklage durch R. A. Pfeiffenberger vertreten. Untreue eines Fürſorgebeamten Schon einmal mußte die Verhandlung gegen den 1884 in Landau in der Pfalz geborenen Oberſtadt⸗ ſekretär Friedrich Karl H. ausgeſetzt werden. Die Pſychiatriſche Klinik Heidelberg hatte ihn in die Heil⸗ und Pflegeanſtalt Konſtanz für beſſerungsfähige Trinker geſchickt. Die Ladung zum Termine war richtig in ſeine Hände gelangt— ſeine Freifahrt be⸗ nutzte er aber zu einem Erholungsaufenthalt in ſeiner Heimatſtadt Heidelberg, um einmal wieder kräftsg Bier zu trinken. Er äußerte ſich einmal:„6 bis 8 Glas Bier müſſe das tägliche Quantum eines Mannes ſein.“ Ohne Zweifel hat der Alkohol den Mann phyſiſch und moraliſch ruiniert. 1919 kam er zur Stadtverwaltung und wurde von 1921 ab bei dem Fürſorgeamt beſchäftigt. Seine Ehe blieb kinderlos. Die Frau iſt ſchon ſeit langer Zeit krank, war auch ſchon in verſchiedenen Anſtalten. Dieſe Ausgaben, ein Umzug und andere Dinge, wie die Anſchaffung eines Staubſaugers und eines Hochfrequenzappara⸗ tes, ſollen viel Geld verſchlungen haben, wie er be⸗ hauptet, ſodaß der Gehalt von 463/ brutto nicht Aus Mannheimer Gerichtsſälen langte und fortwährend Darlehensaufnahmen und Gehaltsvorſchüſſe erfolgten. Daneben hatte er auch noch eine Liaiſon, der er Kleider auf Abzahlung kaufte. Sein fortwährendes Wirtshaushocken und Ausbleiben am Mittagstiſche brachte auch ſein familiäres Leben völlig aus dem Gleiſe. Das war die Urſache, daß er wegen Untreue auf der Anklage⸗ bank ſaß. Eine in zwei Ehen geſchiedene Frau war am 27. Juni 1919 entmündigt worden. Der Ange⸗ klagte hatte für die in der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch befindliche 38 Jahre alte Frau als Vor⸗ erbin ihres Vaters die Pachtabgaven für die in der Verwaltung des Teſtamentsvollſtreckers Samſon in Kandel befindlichen Liegenſchaften an das Fürſorge⸗ amt abzuführen. Von dieſem Geld unterſchlug er 790 Mark. Mit allen möglichen Ausfüchten ſuchte er das Fehlen des Geldes zu begründen. U. a. wollte er 600/ verloren haben. Er blieb auf dieſer Behaup⸗ tung beſtehen. Pſychiater Profeſſor Gruhle⸗ Heidelberg be⸗ zeichnet ihn als einen chroniſchen Trinker aufgrund ſeiner Beobachtung in der pfſpychiatriſchen Klinik Heidelberg. Er ſei nicht mehr imſtande, die not⸗ wendigen Hemmungen für ſeine Handlungen auf⸗ zubringen. Alle Anzeichen eines Trunkſüchtigen ſeien an ihm zu beobachten geweſen. Für ſeine Handlung müſſe er aber als verantwortlich bezeich⸗ net werden. Der Verteidiger(RA. Weindel) hielt die Angaben des Angeklagten, daß er 600 ¼ verloren habe, bei feiner Trinkerei für durchaus glaubwürdig. Sein Eintreten für eine milde Strafe ſtützte er auf das Gutachten des Sachverſtändigen. Man ſolle es bei ihm mit einem Strafaufſchub auf Wohlverhalten verſuchen. Das Gericht erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von zwei Monaten. Der Vorfitzende bemerkte in der Begründung, daß das Gericht die Angabe von dem Verlieren der 600 4 nicht für glaubwürdig befunden habe. Mil⸗ dernd kam dem Angeklagten die Annahme zugute, daß er durch den Alkoholismus moraliſch und phy⸗ ſiſch völlig heruntergekommen iſt. Das Gericht will ihm Bewährungsfriſt aber nur dann geſtatten, wenn er ſich der Trinkerfürſorge unterwirft. Der An⸗ geklagte war, wie noch bemerkt ſei, der Vorgänger des Beamten, der kürzlich ebenfalls wegen Verfeh⸗ lungen beim Fürſorgeamt verurteilt wurde. 8 Verurteilung wegen Trausportgefährdung. Am 14. Juli vorigen Jahres fuhr ein Nahperſonenzug mit einer Rangierabteilung im Münchener Haupt⸗ bahnhof zuſammen. Drei Wagen des Ortszuges wurden umgeworfen und ſtark beſchädigt, und 13 Perſonen leichter verletzt. Wegen dieſes Unfalles hatten ſich vor dem Strafgericht München der Führer der Rangierabteilung und der Rangierleiter zu verantworten. Das Schöffengericht München verurteilte die beiden Angeklagten wegen fahrläſſi⸗ ger Transportgefährdung in Tateinheit mit Körper⸗ verletzung zu je 200 Mark Geldſtrafe, im Nichteinbringungsfalle zu 14 Tagen Gefängnis. Am Dienstag, den 4. März 1930 verschied uns allen Andenken erworben Liebenswürdigkeit bei G. m. b. H. Geschäftsführer und Aufsichtsratsmitglied Carl 1 Der Verstorbene war in selbstlosester, unermüdlicher und vorbildlicher Pflichttreue an der Entwicklung unserer Baugesellschaft tätig nud hat sich durch seinen geraden, aufrichtigen Charakter und durch seine ein dauerndes Wir danken Carl August Roth für seine außerordentliche Treue, die wir ihm über das Grab hinaus bewahren werden Baugesellsdalt lr Mleinvohnungen Der Aulsichisrat Aalageabelll unerwartet rasch unser Goldbirke poltert, hoch⸗ elegant, beſtehend aus: 1 3tür. Schrank mit Innenſpiegel, 2 Bett⸗ ſtellen 1 Friſiertoileite 2 Nachttiſche mit Glas⸗ platten sehr billig Abzugeben. 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März 1930, nachm. 4 Uhr. 3384 die Garantie. 1 oel 945 e 3 51 d n ihn a 1920 mit ſewäblke Muſer, liefern stärkende Wirkung Kopfschmer- . rlage der Jahresrechnung 29 mi wir zu niedrigſten Entlaſtung des Rechners; Preiſen ab Fabrik, z. zen und andere Beschwerden 2. Vorlage und Genehmigung des Vor⸗ B. teilige komplette verhütet, sodaſi frohe Laune, Lust anſchlags 1930; 8. Wahl dreier Rechnungsprüfer. onen nur Mk 125.— 8 0 Die Handelskammer Anf Wunſch roſtfreie preit Ul. 3. N ber Vorſitzende: Der Syndikus: Klingen und weik⸗ 1 5 f„ gr. Flasche M. 3. ene. Dr. Blauſtei n. gehendſte Zahlnnaser⸗ 1 5„ von . leichterung. 8 g wie das flüssige a Iwan s Verſteigerun 5 1 8 Leciferrin, zehr bequem im Gebrauch. Freitag, den 7. März 1930, nachm. 2 Uhr Verlangen Sie ſofort. werde ich be„ is 25 1 koſtenlos unſ. neuen Pr. Nl..50 per Schachtel in Apoth. u. Drog. bare Zahtung kel Vonftreckungs wege öffentlich katalog und Preisliſte GAL E Nu s bem, ind, Frankturt a. 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Zahlreiche Polizeibeamte wurden dabei ver⸗ letzt. Wegen dieſer Vorgänge wurden nun Dreſſel und zwei ſeiner Genoſſen zur Verantwortung vor dem Strafgericht München gezogen. Das Strafgericht verurteilte Dreſſel wegen eines Vergehens des Aufruhrs zu 7 Monaten, die beiden anderen zu ſechs Monaten Gefängnis. Einem der beiden Ge⸗ noſſen wurde Bewährungsfriſt zugebilligt. Gegen dieſes Urteil hatten Dreſſel und die beiden Genoſſen ſowie der Staatsanwalt Berufung eingelegt, über die die 2. Strafkammer des Landgerichts Mün⸗ chen 1 verhandelte. Nach langer ausgedehnter Sit⸗ zung verwarf das Gericht die Beru ung der Ange⸗ klagten. Der Berufung des Staatsanwaltes konnte nur in einem Falle ſtattgegeben werden. Das Ur⸗ teil der Vorinſtanz für einen der Genoſſen wurde auf 7 Monate Gefängnis erhöht, weil nicht nur Vergehen, ſondern ein Verbrechen des Aufruhrs in Betracht komme. Die Berufung gegen Dreſſel wurde ebenfalls verworfen. Schwurgericht Zweibrücken— Ein Freiſpruch Der 30jährige Beſitzer einer Möbelſchreinerei, Erwin Wendel aus Kottweiler war der Brand⸗ ſtiftung angeklagt. Sein Anweſen brannte in der Nacht zum 2. Januar d. J in ſeiner Abweſenheit nieder. Wendel hatte ſich mit ſeiner Familie am Tage nach Jettenbach begeben, wobei er ſonderbarerweiſe alle nur erdenklichen Papiere mitnahm, Rechnungen, Ausweiſe und— was beſonders hervorzuheben iſt — auch die Feuerverſicherungspolice nicht vergaß. Seine Entſchuldigung, daß dies eine Angewohnheit von ihm ſei, mutete um ſo eigentümlicher an, als feſtgeſtellt wurde, daß Wendels 1924 gegründetes und anfänglich gutgehendes Geſchäft immer mehr zurück⸗ kam und daß der Angeklagte große Schulden hatte. Die Unterſuchungen nach dem Brand ließen unzwei⸗ felhaft Brandſtiftung erkennen, ſo das Zuſam⸗ menräumen von Hobelſpänen, das Durchbohren der Decke, um dem Feuer raſche Ausdehnung zu ſichern uſw. In der Verhandlung vor dem Schwurgericht Zweibrücken ſtritt der Angeklagte jede Schuld ab. Während der Staatsanwalt drei Jahre Zuchthaus beantragte, erfolgte wegen Mangels an Beweiſen ein Freiſpruch. A* 8 500 Mk. Geldſtrafe wegen fahrläſſiger Tötung. Das Amtsgericht Lahr verurteilte in ſeiner Sitzung auf dem Rathaus zu Mietersheim den Handels⸗ reiſenden Kieske aus Berlin zu 500 Mk. Geld⸗ ſtrafe. Kieske hatte am 5. Sept. 1929 auf der Land⸗ ſtraße bei Mietersheim den 783 Jahre alten Land⸗ wirt Jülch, der mit einem Wagen aus einem Feld⸗ weg auf die Landſtraße einbog, angefahren und ſchwer verletzt. Er wurde wegen fahrläſſiger Tötung anſtelle einer an ſich verwirkten Gefängnisſtrafe von ſechs Wochen zu der erwähnten Geldſtrafe ver⸗ urteilt. Um alle Fleischspeisen schmackhaft zu machen Viele Speisen, wie Schnitzel, Kotelett, Beefsteak, Bratwurst usw., geben wenig Soße. Werden diese Gerichte mit Knorr-Bratensoße gereicht, so wird die Hausfrau bei Tisch nidit den Vorwurf hören: „Das Essen schmeckt so trocken. Knorr- Bratensoßze ist in wenigen Minuten zuzubereiten und kann niemals misslingen. Ihr feiner, würziger Geschmack paßt sich der Eigenart jeder Fleischspeise an. 1 Wärfel gibt so viel Soße f wie 2 Pfund Braten. 1 Wurfel ½ 1= is Pfennige 8. Seite. Nr. 109 Die Prieſter Von Radio, Läuſen, Von N. Die Inſel Kolgujew liegt im höchſten Norden, dort, wo der liche„Truſt für den Handel mi herrſcht. Die Einwohnerſchaft r Inſel, die noch unter dem Namen„Wodka⸗Inf bekannt iſt, be⸗ ſteht aus nur 29. n⸗Familien— es ſind im ganzen 230 Leute. Die einzige Siedlung auf der Inſel Kolgujew liegt an der ſüdlichen Küſte und be⸗ herbergt eine Jaktorei des obenerwähnten ſtaat⸗ lichen Truſts. Es iſt außerordentlich ſchwierig, an der unfreundlichen Küſte zu le 1 Sie beſteht hier aus lauter Sandbänken, ſodaß ſogar ein kleines Bpot drei Meilen vom Strand ſtecken bleibt. Die drei Meilen muß man dann zu Fuß durch das Waſſer waten. Man verſinkt im Meerſand, und hat man die Küſte erreicht, ſo iſt es beinahe unmöglich, aus dem glitſchigen Lehm herauszukommen. An der Küſte ſind Tonnen mit Sand gelagert. 1 Sand hat eine Beſtimmung, von der niemand etwas Näheres weiß. Den Samojeden hat man allerdings erklärt, um ihre Neugierde von den Tonnen fernzuhalten, daß dort Heringe eee ſeien. Samofjeden können nämlich Heringe nicht leiden. Barent⸗Meer, im ſowjetruſſiſche ſtaat⸗ em hohen Norden“ Klein Monato macht von ſich reden bingen Charlotte von Monaca und ihr Gatte Prinz Peter, deren Ehekonflikt Staat auslöſten. K erneute Unruhen in dem kleinen Prinz Peter, durch ein Ultimatum ſeiner Gattin gezwungen, hat das Land verlaſſen. Das Parlament, das auf Seiten des Prinzen ſtand, iſt durch Fürſt Louis aufgelöſt worden. Mit großer Mühe erreichten wir die Siedlung, die den Namen Bugrind trägt. Wir ſahen vier er⸗ bärmliche Häuſer, die man eher als Katen bezeichnen könnte. Das Haus, in dem der Vertreter des Truſts wohnt, iſt ſo niedrig, daß man ſich zu 90 Grad bücken muß, um durch die Tür zu kriechen. Die Wohnfläche der vier ſogenaunten„Zimmer“ beträgt nur 15 Quadratmeter. Der Vertreter bringt es ferlig, mit einer Familie von drei Perſonen auf diefer Fläche nicht nur zu wohnen, ſondern auch Leute zu empfangen und die Räume ſogar als Ge⸗ ſchäftszimmer zu benutzen. Wenn der Samowar in der ſogenannten Eßſtube raucht und mehrere Samo⸗ jeden gekrümmt am Tiſche kauern, kann man kaum noch atmen. Neben der Kate des Truſts⸗Vertreters ſteht eine Hütte des„Wetteragenten“, wie man den Abgeſandten der Welternachrichtenſtelle hier nennt. In dieſem Raum iſt ſogar eine Radio⸗Anlage unter⸗ gebracht— es iſt wahrſcheinlich die nördlichſte Radio⸗ Anlage der Welt, die dieſen weltfremden Fleck mit der Ziviliſation verbindet, Außerdem beherbergt die Siedlung eine Kirche— ſie befindet ſich in einer Hütte, die zugleich als Wa⸗ renlager für Pelze dient. Felle und Pelze ſind vor dem Altar aufgeſchichtet. Auf dem Altar liegen Kreuze und Gegenſtände des Gottesdienſtes, während an der Wand prieſterliche Gewänder hängen Nur der Prieſter ſcheint zu fehlen. Man erfährt mit Staunen, daß der Gottesdienſt von einem ſamoje⸗ diſchen Kaufmann abgehalten wird. Wenn es ihm gerade einfällt, erſcheint er in der Kirche, zündet die Kerzen an, ſchwenkt den Keſſel mit Weihrauch u. be⸗ ginnt mit dem Gottesdienſt. Manchmal beſucht der freiwillige Prieſter die Gräber der Samojeden, die in der Umgebung der Siedlung beſtattet ſind. Dieſe eigenartige Kirche exiſtiert dank freiwilliger Gaben der Eingeborenen. Die Gaben, die man ihre„Opfer“ nennt, werden in Naturalten entrichtet, und zwar im Geheimen. Iſt der Schrank mit„Opfern“ angefüllt, ſo werden die Gaben verkauft und der Ertrag der Kirche gutgeſchrieben. Einen geradezu unwahrſcheinlichen Eindruck macht neben dieſen miſerablen Katen das große Gebäude des Krankenhauſes, das einen Kilometer enfernt non der Siedlung ſein ſtolzes Haut erhebt. Man bewundert dort rieſige Fenſter, gigantiſche Zimmer eine Herrlichkeit, die hier einfach paradoxal wirkt. Eine Krankenſchweſter bewohnt allein ein Zimmer von 15 Quadratmeter. Das Empfangszimmer iſt noch einmal ſo groß. Das Sonderbare iſt aber die Tatſache daß im Krankenhaus kein einziger Kranker vorhan⸗ den iſt. Man erfährt bei dieſer Gelegenheit, daß die Samojeden ſich nicht nur nicht ärztlich behandeln laſſen ſondern trotz mangelhafte Begriffe über Hygiene überhaupt niemals krank ſind. Dabei hat man ſo viel von verheerenden Seuchen, wie Syphilis, Tuberku⸗ loſe und Typhus gehört, die angeblich unter den Ein⸗ Neue Mannheimer Zeitung[(Mittag⸗Ausgabe) Bodka-Inſel Ein Ausflug nach der Inſel Kolgujew, dem Land der Sar mojeden Der Kaufmann als Wanzen, Renntieren und gemütlicher Geſellſchaft Spanoff geborenen wüten und zu Krankenhaus errichtet iſt. Nichts von alledem, be⸗ hauptet die Krankenſchweſter, die ſelbſt blühend aus⸗ ſieht und für die Herrlichkeit der Luft auf Kolgufew die beſte Reklame macht. Man überzeugt ſich noch einmal, wie ſtark die Gegenſätze in allen Ländern, die unter der Sowjet⸗ herrſchaft ſtehen, aufeinanderprallen. Das Kranken⸗ haus iſt nach dem letzten Wort der tet. Trotzdem aber wandert in ſeinen Räumen bei Tag und Nacht ein Heer von Wanzen. Die Wand iſt manchmal ganz ſchwarz von dieſem ekelhaften Unge⸗ ziefer. Das Krankenhaus dient uns als Aufenthaltsort und ſozuſagen als Geſellſchaftszentrum. Samofeden erſcheinen, um mit uns wird unaufhörlich ſervi außerordentlich ſtarke Teetrinker. Ihre Fähigkeit, Tee zu verſchlingen, iſt geradezu phänomenal. Vier Leute verkonſumieren in kürzeſter Zeit einen ganzen Eimer Tee. Die Samojeden geben ſich allerdings mit Tee allein keineswegs zufrieden. Das Hauptgetränk für ſie iſt Wodka— daher auch der Spitzname der Inſel. Ein Fremder, der keinen Wodka mitgebracht hat, wirkt einfach verächtlich. Alle Geſpräche drehen ſich um Wodka. Erſt wenn Wodka auf dem Tiſch er⸗ ſcheint, ſteigt die Stimmung. Die Samojeden fragen uns aus; denn ſie ſind ſehr argwöhniſch. Ueberall wittern ſie Betrug und Schwindel und wollen vor allem wiſſen, wieviel Wodka wir mitgebracht haben. Als ſie erfahren, daß wir gar keinen Schnaps ihnen bieten können, machen ſie ſich ſchleunigſt davon. Am nächſten Tag unternahm unſere kleine Expe⸗ dition einen Ausflug in das Innere der Inſel, in die Tundra. Zu dieſem Zwecke mußten wir ſamo⸗ jediſche Kleidung anlegen. Der Hauptbeſtandtell iſt die Malitza, ein Hemd, das mit Fell beſetzt iſt. Im Winter trägt der Samojede ſozuſagen einen doppelten Pelz, die Malitza am Körper und einen dicken Pelz über dieſem eigenartigen Hemd, das über den Kopf gezogen wird, da es keine Kubpfe hat. Die Malitza ſoll die Eigenſchaft beſitzen, keine Läuſe zu dulden, erklären die Samojeden, haben aber mit dieſer Behauptung Unrecht; denn ich habe ſelbſt ge⸗ ſehen, wie ein Samojede unzählige Läuſe von der Malitza mit ſeinen Zähnen wegknackte! Wenn man bedenkt, daß die Samojeden ſich niemals waſchen, wundert man ſich, wie ſauber ihre Haut trotzdem er⸗ ſcheint. Es iſt die Wirkung des Renntierfelles, mit dem die Malitza verſehen iſt. Der Pelz ſäubert näm⸗ deren Bekämpfung das zu ſprechen. Tee ert; denn die Samojeden ſind Technik eingerich⸗ Schweiß. Einmal lich den Körper von Schmi wurde den Samojeden d Inſel Kolgujew ein Poſten Wäſche zur Verfü J geſtellt. Sie nahmen die Wäſche an ſich, trugen ſie aber ſo lange, bis ſie auf ihrem Körper auseinanderfiel. Auf Samojedenart ausgerüſtet, erwarteten wir die Ankunft der Renntiergeſpanne. Ein Renntier⸗ geſpann beſteht gewöhnlich aus 5 bis 6 Tieren. Die Sitze im Schlitten ſind ſehr unbequem angebracht, und es gehört viel Kun fertigke it dazu, es ſich eini⸗ germaßen bequem zu machen. Der Kutſcher läßt die Tiere zuerſt anrennen und ſpringt dann mit unbe⸗ ſchreiblicher Geſchicklichkeit auf ſeinen Sitz. Wir ſau⸗ ſen mit größter Geſchwindigkeit durch die Tundra. Ich ſehe vor mir nur die Hinterteile der Renntiere, die ſich rhythmiſch ſchaukeln, ſowie ihre Geweihe, die an phantaſtiſche, vom Wind bewegte Aeſte gemahnen. Schwer ertönt in der Stille das Atmen der Tiere. Der Wind wirft mir eine Flut von Renntierhaaren ins Geſicht. Die Rentiere haaren nämlich unbeſchreib⸗ lich. Ihr Haar riecht unangenehm, kitzelt mir das Geſicht, verſtopft mir Naſe und Mund, ſo daß ich ſchwer atmen kann. Es iſt mir vollſtändig unbegreiflich, wonach ſich unſer Kutſcher richtet, um den Weg zu finden Es gibt in der Tundra keine Kilometerſteine, und eine Uhr hat der biedere Mann wahrſcheinlich nie im Le⸗ ben geſehen. Trotzdem weiß er ganz genau, wieviel Kilometer wir zurückgelegt haben. Endlich, nach einer ermüdenden Tagesfahrt, ſah ich am Horizont die Kon⸗ turen einer Samojeden⸗Hütte. Wir ſtiegen aus und traten in die Hütte ein. Dort war es ſo unbeſchreib⸗ lich ſchmutzig, daß wir vergeblich nach einem Platz ſuchten, wo wir uns niederſetzen konnten. Der In⸗ haber der Hütte erklärte uns philoſophiſch:„Ueberall iſt Dreck, ſetz' Dich aufs Dreck“. Wir entſchloſſen uns fedoch, ein eigenes Zelt aufzuſchlagen, das wir vor⸗ ſichtshalber mitgenommen hatten. Nachts wurde es unheimlich kalt. Durch alle Oeffnungen drang der Wind ein. Als ſich der Wind legte, trat eine Toten⸗ ſtille ein. Solche Stille kann man nur in der Tundra erleben. Es wirkt unheimlich. Der einzige Ton, den man vernimmt, iſt das Schlagen des eigenen Herzens. Am nächſten Morgen wurden wir in die Hütte ein⸗ geladen. Zwei Frauen bereiten das Mahl. Ihre Hände ſind ſo ſchmutzig, daß mir bei ihrem Anblick übel wird. Eine Frau ſpuckt in die Taſſe und ich be⸗ greife, daß ſie auf dieſe Art die Taſſe für mich aus⸗ wäſcht. Der Wirt reicht mir die mit Tee gefüllte Taſſe. Ich darf nicht abſagen— es wäre eine tödliche Beleidigung. Mein Herz zieht ſich zuſammen, ich überwinde den Ekel und trinke. Alles ißt— man vernimmt lautes Grunzen und Rülpfen. Nachdem die Knochen abgeknabbert ſind, werden ſie in den Topf zurückgeworfen, um nochmals zur Suppe Ver⸗ wendung zu finden. Nach dieſem freundlichen Gaſt⸗ mahl treten wir die Rückreiſe an. Eigenartige Ein⸗ drücke aus einem eigenartigen Lande nehmen wir mit nach Hauſe, in die zipiliſterte Welt. Koſtſpieliges Schmuggeln ehrenhalber“ Eine gefährliche, wenn auch weit verbreitete Anſicht— 400 000 Mark Zollſtrafe— Peinliche Geſchichte von unverzollten Kleidern und Hüten Von Herbert Langenſcheibt Wenn jetzt in winterlichen Zeiten bei den Geſell⸗ ſchaften das Geſpräch auf eine Sommerreiſe kommt, die ins Ausland geführt hat, dann plätſchert man nach ganz kurzer Zeit mit tödlicher Gewißheit in den anmutigſten Zollgeſchichten. Dieſer hat einigen tollen Aerger erlebt, jener ſchildert die Zöllner irgend eines Landes als Menſch gewordene liebreiche Feen. Alle aber wiſſen mit allerlei putzigen Aus⸗ ſchmückungen überraſchende Wunderdinge von dem Scharfſinn zu erzählen, mit dem ſie bei der Zollkon⸗ trolle den geübten Augen der Beamtenſchaft ent⸗ gangen ſind. Niemand fällt es dabei ein, auch nur die Andeutung hören zu wollen, daß er ſich einer Handlung bezichtigt, die das Geſetz als Betrug recht bitter beſtraft. Die meiſten Geſchichten, die ſo umher gereicht werden, ſind allerdings auch nicht ſo ernſt zu nehmen. Viele Menſchen bilden ſich ein, etwas ge⸗ ſchmuggelt zu haben, und wiſſen wirklich nicht, daß es ſich um Dinge handelte, die gar nicht verzollt zu werden brauchen. Andere wiederum denken ſich in die Geſchichten als Helden hinein, die ſie während der Fahrt über die Grenze im Eiſenbahnabteil ge⸗ hört haben und die meiſt auch nicht geſchehen ſind, die wir uns aber gefallen laſfen, wenn ſie überzeugend und unterhaltend erzählt werden. Solche Erlebniſſe können den einzigen Nachteil haben, daß ſie jemand anfeuern, wirklich einen Schmuggelverſuch größeren Stils zu machen. Dann kommt es meiſt zu den Skandalen, wie die große Schmuggelaffäre in der Berliner Geſellſchaft im letzten Jahre, bei der es ſich um Spitzen handelte, Spitzen, von denen wir dann ſehr raſch nichts wieder gehört Haben. Aber die Akten des Staatsanwalts wußten darüber um ſo mehr. Es hätte nichts ge⸗ schadet, wenn der Oeffentlichkeit genauer dargelegt worden wäre, wie Schmuggelgeſchichten enden kön⸗ nen, zumal die Namen der Betroffenen ja doch be⸗ kannt geworden ſind. 1 So erbittert wir uns innerlich und zuweilen auch äußerlich dagegen wehren, dem Staat einen Zugriff auf Auslandsandenken und Auslandsnützlichkeiten zu erlauben, ſo heftig verſteht er im gegebenen Augenblick zuzupacken. Die ſchärfſte und ungeſun⸗ deſte Zolluft weht wohl in Amerika. Geſchmuggelt wird dort aber doch. Und dabei hagelt es nur ſo ſchwere Geldſtrafen. Die höchſte der letzten Zeit wurde kürzlich von Frau Frank Storos einge⸗ trieben. Für herrliche Juwelen bezahlte ſie die Strafe von 420 000 Mark, eine Summe, die ſich zu⸗ ſammenſetzt aus dem Auslandspreis der geſchmug⸗ gelten Koſtbarkeiten, den hinterzogenen— außer⸗ gewöhnlich hohen und deshalb zum Schmuggel her⸗ ausfordernden!)— Zollbeträgen und einem Straf⸗ zuſchlag von 100 Prozent. Das Haus der Deutſchen Preſſe Das nene Heim, das der Reichsverband der deutſchen Preſſe demnächſt im Berliner Tiergarten bezieht. Weſt! ung vo eine der ſchaft, aus Garderobe verwalter zollpflicht gens mit S Staatsſekretär Angeſtellten hielten es 0 Lady nicht zu verzollen. Der Wert d Hüte der ungeheuer reichen Lady Es hätte ſich alſo„gelohnt“, den die Geſchichte gut gegangen a zu einem F chlag und koſtete den digten je 7000 Mark Strafe oder zehn fängnis zweiten Grades. Auch das Schmuggeln herauskommen. Danach 1 einzurichten, wie ihm zumute iſt. und ihr Je Gepäck zu br Er ig Wochen Ge⸗ 72 ek tann beim mag ſich jeder Ein Juchs, der Meute hetzte Im Verlauf einer Hetzjagd bei Mel bray ereignete ſich der Fall, daß die den Fuchs, ſondern der Fuchs die 1 0 hetzte und dadurch den Aufwand an berittenen Damen und Herren zu ſeiner Verfolgung glatt ge genen machte. Der Fuchs war ordnung me losgelaſ⸗ ſen, und die Meute hm auch weidgerecht ſeine Spur auf. Nun aber geſchah das Unglaubliche. Der aufgeſtöberte Fuchs fegte nicht, wie man das auf beliebten Jagoͤbildern ſtundenlang ſehen kann, mit lton Mow⸗ Meute nicht 0 Leuchtmal für die Gefallenen von Veron Das Leuchtmal von Douaumont, dos jeden Abend eine Stunde lang ſeine Lichtkegel 137 5 8 ſchwei⸗ gende Dunkel der Kriegerg zräber duaumonk wirft zur Erinnerung an die nen die rings um Verdun ihr Leben ließen. ſeinem wehenden Schweif vor der Meute her, ſon⸗ dern drehte den Schwanz um und ſtürzte ſich mit fletſchenden Zähnen der Meute entgegen. Den zu⸗ erſt auf ihn losprellenden Hund biß er gleich ſo hef⸗ tig in die empfindliche Naſe, daß er heulend und jammernd die Flucht ergriff. Der Vorgang löſte unter ſeinen Hundekollegen eine Panik aus. Im Nu drehte die ganze Meute um und ergriff kläffend die Flucht. Der Fuchs pretſchte wie das Ungewitter hin⸗ terher. Die Jagdgeſellſchaft war einfach außer ſich vor Erſtaunen. Der Hundemeiſter wurde benach⸗ richtigt, daß ſeine Meute vor dem Fuchs Reißaus nehme. Seiner Autorität gelang es deun auch, die Hunde zum Halten zu bringen. Unverzüglich wur⸗ den ſie auf die Suche nach dem tapferen Rotſchwanz geſchickt. Der ſchlaue Fuchs, der ſchlaueſte ſeines Stammes, hatte ſich aber längſt in Sicherheit ge⸗ bracht. Oder aber oder aber die Hunde waren ſchlau genug, ihn nicht zum zweiten Y zufordern. tale heraus⸗ Der photographierende Feuermelder Wie die Feuerwehr aller Großſtädte, ſo hak auch die Stadt Newyork in recht hohem Maße unter den falſchen Alarmen zu leiden. Die Zahl dieſer üblen Scherze hat ſich aber in der letzten Zeit derartig vermehrt, daß die Zahl der falſchen Alarme nach den ſtatiſtiſchen Feſtſtellungen ebenſo groß wie die der berechtigten Hilferufe geworden iſt. Um dieſem Uebelſtande abzuhelfen, hat nun ein amerikaniſcher Ingenieur einen Feuermelder konſtruiert, der von demjenigen, der den Feuermelder in Tätigkeit ſetzt, im gleichen Augenblick eine photographiſche Auf⸗ nahme macht, ſo daß die Polizei im Falle eines fal⸗ ſchen Alarms wenigſtens ein Bild des Uebeltäters erhalten kann, an Hand deſſen die Feſtſtellung und Beſtrafung des Miſſetäters möglich iſt. Der erſte, der auf die verräteriſche Platte gebannt wurde, war Ja⸗ mes Walker, der Bürgermeiſter von Newyork, der ſich freilich keinen ſchlechten Scherz erlaubte, ſondern den Feuermelder in ſeiner amtlichen Eigen⸗ ſchaft erprobte. Dienſteifer während der Trauung Der Polizeiinſpektor Braulio Sautos in Madrid konnte ſelbſt am Traualtar den dienſteifri⸗ gen Beamten nicht verleugnen. Während er in der Kirche der Conception an der Seite ſeiner Braut vor dem Altar kniete, um den Segen des Prieſters zu empfangen, bemerkte er zufällig, wie an einem anderen Altar ein Taſchendieb einer Frau die Hand⸗ taſche entwendete. Kurzentſchloſſen ſprang er auf, ließ ſeine Braut und den Prieſter in großer Beſtür⸗ zung zurück und nahm die Verfolgung des Taſchen⸗ diebes auf. Es gelang ihm auch, den Dieb und die Handtaſche ſamt dem Inhalt von 30 ten der Eigentümerin wieder zurückzugeben. erfüllter Pflicht als freiwilliger Polizeibeamter nahm er dann ſeinen Platz am Altar wieder ein und die Trauung konnte zu Ende geführt werden. * 9 3 Donnerstag, den 6. HRE NUN SSC URFEBRN KUPFFRHANN hat es sich àuch Wirklich nicht leicht gemächt. Seine formschönen Modelle und seine Dilligen Preise verbunden mit vorbildlichem Kunden- dienst haben diesen Rekofd ermöglicht. 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