eee 1 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich Beilagen: Montag: Sport der N. M. 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Jahrgang— Nr. 159 Mittag⸗ Ausgabe Das neue Kal inett bei der ſachlichen Arbeit Nähere Einzelheiten über die Vorgeſchichte der deutſchnationalen Abſtimmung Kritik an Hugenberg Der Wandel der Szene Orahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 4. April. Man nahte ſich geſtern dem Reichstag wie ein Leidtragender, der ſich anſchickt, ein Sterbehaus zu betreten. Aber es gab keinen Toten zu beweinen und die Nekrologe konnten in der Schublade bleiben. Der überraſchende Beſchluß der Deutſchnationalen, der dieſen Szenenwandel verurſacht hat, kennzeichnet Hugenbergs Niederlage ſo deutlich, daß ſein Verſuch, ſie in das Gegenteil umzufälſchen, ver⸗ geblich ſein mußte und ihn der Lächerlichkeit preis⸗ gab. Er hat den Sturz des Kabinetts Brüning und die Reichstagsauflöfung gewollt und mit allen Mit⸗ teln auf dieſes Ziel hingearbeitet. Der Druck des gemäßigten Flügels der Fraktion aber, hinter dem der Reichslandbund mit dem ganzen Gewicht ſeiner weitverzweigten Organiſation ſtand, hat ihn ſchließlich zur Kapitulation gezwungen, und das iſt ſo gekommen: Wie erſt nachträglich bekannt geworden iſt, ſind bei der namentlichen Abſtimmung über das trauensvotum, die vorgeſtern abend in der Fraktion norgenomr wurde, zwölf Abgeordnete und zwar offenbar demonſtrativ den Verhandlungen fern ge⸗ blieben. 27 Abgeordnete ſprachen ſich für, 19 gegen das Mißtrauensvotum aus und ſechs enthielten ſich der Stimme. Angeſichts dieſes Ergebniſſes erklärte Hugenberg, er müßte eine einmütige Stimmen⸗ abgabe fordern und nach dieſer Abſtimmung ſei die Mehrheit für das Mißtrauensvotum. 19 Abgeordnete widerſprachen dem auf das Entſchiedenſte und zwölf betonten, ſie würden ſich einem ſolchen Diktat nicht fügen und ſofort aus der Partei austreten. Man ſah ſich alſo einer regelrechten Palaſt revolution gegenüber, da nur ſieben Abgeordnete willens ſchienen, ſich zu fügen. Der Eindruck, den die Der o⸗ hung mit einer neuen Sezeſſion guf den Fraktionsvorſtand hervorrief, war ſo ſtark, daß er mitten in der Nacht noch zu einer Sitzung zufſammentrat. Inzwiſchen hatte man durch einen Mittelsmann Fühlung mit der Regie⸗ rung genommen. Der Kanzler war bereit, durch eine entgegenkommende Geſte den Deutſchngtionalen den Rückzug zu erleichtern. Daß Hugenberg bis zuletzt bemüht war, ſeinen entgegengeſetzten Standpunkt zu behaupten, geht daraus hervor, daß er telegraphiſch die beiden Stahlhelm⸗ führer Seldte und Düſterberg nach Berlin bat. Beide ſagten indes ab. Das iſt der ebenſo einfache wie klare Tatbeſtand, und es konnte einen faſt ein menſchliches Rühren er⸗ greifen ob des kläglichen Ungeſchicks, mit dem Hugenberg in der geſtrigen Plenarſitzung ihn zu maskieren verſuchte. Durch ſein perſönliches Auf⸗ treten wollte er offenbar nach außen hin den Ein⸗ druck erwecken, als ob die Entſcheidung der Fraktion, einmütig das Mißtrauenvotum abzulehnen, ſeinem Führerſcharfſinn zu verdanken ſei. Gewiß i ſt 8 ein Poſitivum, daß der Auseinander⸗ fall der Fraktion verhütet wurde, aber Hugenberg wollte doch, wie er es immer und immer wieder verkündet hat, den„Block und nicht den Brei“, Darüber aber gibt es doch wohl keine Täuſchung: Der innere Riß in der Fraktion bleibt beſtehen und die Ausſicht, ihn zu heilen, und nicht nur zu verkleiſtern, iſt an die Voraus⸗ 5 ſetzung gebunden, daß Hugenberg von ſeinem N Poſten ſteige. Die Begründung, die Hugenberg für das Ver⸗ 4 halten der Fraktion gegeben hat, will den Anſchein erwecken, als ſei durch nachträgliche Konzeſſionen der Regierung es den Deutſchnationalen erſt ermög⸗ Micht worden, vorläufige Toleranz zu üben. Das einzige, was man vielleicht in dieſem Sinne deuten könnte, iſt die Zuſicherung des Kanzlers, das T bereits in der näch⸗ ſthen Woche und auch den Plan für die Oſthilfe mite möglichſter Beſchleunigung vorzulegen. Das aber z iſt nicht viel mehr als eine Selbſtverſtändlich⸗ keit g da der Kanzler in der Regierungserklärung derbe betont hat, daß ſchnellſtes Handeln not⸗ wied 8 wenkgig ſei. Hugenberg hätte überhaupt beſſer getan, ſich die einprägſame Kürze der zweiten eee Miß⸗ ungeniert verdeutlicht:„Wir Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 4. April. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu ſorgen. Herr Hugenberg, der ausgezogen war, das Kabinett Brüning zu ſtürzen, hat geſtern an der Spitze ſeiner Fraktion die Mißtrauensvoten niederſtimmen helfen. Ueber dieſe Tatſache, die zu⸗ gleich vielleicht auch einen inneren Bruch des Mau⸗ nes ſelber bedeutet, trügen alle die böſen Worte nicht hinweg, die, um ſeine perſönliche Niederlage zu perhüllen, Herr Hugenberg der Regierung im nämlichen Atemzug ſpenden zu müſſen meinte. „Auch diejenigen“, ſchreibt der„Ju ngdeutſche“ und gibt damit den Eindruck wieder, dem kein Un⸗ befangener bei dieſem Schauſpiel ſich entziehen konnte,„die bei Dr. Hugenberg noch einen Reſt von wirklichen Führereigenſchaften glaubten, wurden enttäuſcht.“ Und der„Deutſche“:„Das Ganze iſt ein Umfall, wie man ihn nicht für möglich gehal⸗ ten hat.“ Einige der Radikalen im Hugenberglager ſind entſetzt, ſie machen auch keinen Hehl aus dem Mißvergnügen über dieſes„Verſagen ihres Führers“. Es wird ohne Zweifel zu erheblichen Auseinander⸗ ſetzungen kommen, ſo oder ſo. Für Hugenberg wer⸗ den die Folgen peinlich ſein. Nicht viel anders ſieht die„Voſſiſche Zei⸗ tung“ die Dinge:„Wenn man ſo tief umgefallen iſt, wie geſtern der deutſchnationale Parteiführer, dann macht das Auferſtehen einige Schwierigkeiten.“ Der„Börſenkurier“ findet es ärgerlich, daß der Alles⸗ oder Nichts⸗Politiker Hugenberg zwar unterlegen, der Parteivorſitzende gleichen Namens aber gerettet und ſeine Partei nicht zerſchlagen iſt. Warum ſo vorſchnell? Gibt es nicht Pyrrhus⸗ ſiege, von denen auch ein Parteiführer ſich nicht ſo leicht erholt? Der ſchwankende Boden, auf dem Hugenberg von dieſem 3. April ab ſtehen wird durch das Urteil der„Deutſchen Zeitung“ bedauern, daß die deutſchnationale Fraktion unter dieſem doppelten Druck(des Landbundes und des Schiele⸗Brieſes an Hugenberg, wo von dem perſönlichen Wunſch des Reichspräſidenten die Rede war), zu dem Entſchluß kommen zu müſſen glaubte, dieſem Kabinett das Mißtrauen zu verſagen. Die Zukunft wird lehren, daß ohne einen völligen Wechſel in den führenden Männern der Regierung weder eine wirkſame Land⸗ wirtſchaftshilfe noch eine Hilfe für den deutſchen wird, Oſten zu erwarten iſt. Die Landwirtſchaftskreiſe hät⸗ ten aus den Erfahrungen der letzten Jahre lernen können, daß auf dem Wege von Kompromiſſen nicht einmal eine vorübergehende Beſſerung zu erzielen iſt, geſchweige denn eine Rettung aus der Not. Wenn das noch nicht Tatſache geworden iſt, ſo tra⸗ gen ſie ſelbſt hierfür und für die Folgen die Verant⸗ wortung.“ Kann auf ſo ſchwankem Grunde Herr Hugenberg im Ernſt noch daran denken, die bisherige diktatori⸗ ſche Gewalt in ſeiner Partei weiter auszuüben? Anders als ſonſt in Menſchenköpfen malt einem Politiker des„B..“ die Welt. Der gibt der Regierung den Rat, ſich„ſo ſchnell wie möglich überflüſſig zu machen und ſich durch eine feſte parlamentariſche Mehrheit ablöſen zu laffen.“ Er ſchwärmt für die„ruhigen und geordneten Ver⸗ hältniſſe in Preußen.“ Vor ein paar Tagen noch hat dieſelbe Feder und mit Recht beklagt, daß Preußen mehr und mehr zur Domäne zweier Par⸗ teien würde. Bündiger und ſchlüſſiger ſchon iſt die Haltung des „Vorwärts“, der kurzer Hand erklärt:„Die Re⸗ gierung Brüning lebt nur von der Gnade der Hu⸗ genbergpartei, was ihren Kredit im Inlande noch mehr untergraben muß als bisher.“ Um die Auto⸗ rität und die Stellung des neuen Kabinetts, das ſich ſeine eigentliche Mehrheit erſt noch ſuchen muß, zu untergraben, gibt es keinen wirkſameren Vorwurf, weshalb die gleichen Ideengänge ja auch bereits in der Hugenbergſchen„Nachtausgabe“ freigelegt wer⸗ den. Gerade a gegen dieſen Vorwurf läßt denn auch Herr Dr. Brüning ſich und ſein Kabinett ſchon im Abendblatt der„Germania“ verteidigen. Dort heißt es:„Die Rede Hugenbergs hat jedenfalls das eine bewirkt: zwiſchen ihm und ſeiner engeren Gefolgſchaft einerſeits und dem Kabinett und den hinter ihm ſtehenden Parteien andererſeits iſt eine ſich klare, weithin ſichtbare Scheidung erfolgt. Wenn Hugenberg dem Kabinett taktiſch zu einem erſten Erfolg verholfen hat, dann iſt das alles, was ihn mit dem Kabinett heute und in Zu⸗ kunft verbindet. Hugenberg geht in Oppoſition und zwar in ſchärfſte Oppoſition— wie es ja auch gar nicht anders ſein kann und darf— und ſeine Hal⸗ tung wird die Deutſchnationale Volkspartei und ihre Reichstagsfraktion auch weiterhin noch vor ernſte und folgenſchwere Entſcheidungen ſtellen.“ u——ñů» ͤͤĩäĩĩä 4—?Vm c zum Vorbild zu nehmen, in der mit wenigen ſchlag⸗ fertigen Sätzen noch einmal die wichtigſten Aufgaben der Regierung skizziert wurden, ſtatt mit ſchwülſti⸗ gen Verlegenheitsphraſen die widerſpruchsvolle Ten⸗ denz der deutſchnationalen Abſtimmungstaktik zu verteidigen. 5 Auf der Miniſterbank rief die überaus ſcharfe Tonart der Hugenbergerklärung. offenſichtlich Verblüffung hervor. Man hatte mit Recht erwartet, daß dieſe Erklärung, die doch die Ablehnung des Mißtrauensantrages rechtfertigen ſollte, gewiſſe Grenzen der Oppoſition einhielte. Man ſah den Zentrumsabg. Eſſer, wäh⸗ rend Hugenberg ſein Manuſkript zuſammenraffte und unter den Pfuirufen der Nationalſozialiſten und unter dem Gelächter der Mehrheit des Hauſes abtrat, zur Regierungseſtrade hinaufeilen und erregt auf den Kanzler einſprechen. Dr. Brüning aber wehrte ab. Dieſe Szene hat offenbar Anlaß zu dem Gerücht gegeben, die Reichs⸗ regierung hätte nun doch die Anflöſung des Reichstags erwogen. Das iſt ein Trugſchluß. Die Regierung hat ſolche Pläne weder gehegt noch erörtert, ſondern ſich in einer Sitzung unmittelbar nach der Abſtimmung gleich an die praktiſche Arbeit begeben. Hugenberg hat kein Hehl daraus gemacht, daß er den durch die beſſere Einſicht ſeiner Gegner in der Fraktion vereitelten Aaſchlag a uf das Ka bi⸗ nett Brüning bei der nächſten Gelegenheit wie⸗ derholen wird. Vielleicht hält er dieſen Zeitpunkt ſchon mit der Verabſchiedung des Agrarprogramms für gekommen und hofft dann die Gefolgſchaft zu finden, die ſich ihm geſtern verſagte. Das Kabinett wird ſich dieſer Gefahr bewußt ſein. Dr. Brüning hat die Beſorgnis der Sozialdemokratie, daß er förmlich darauf brenne, mit Hilfe des Art. 48 zu regieren, fürs erſte geſchickt und überzeugend zu zer⸗ ſtreuen verſtanden. Dennoch bleibt abzuwarten, wie lange er auf der ſchwachen Baſis, auf der ſein Ka⸗ binett ſteht, mit parlamentariſchen Mitteln ſich durch⸗ zuſetzen vermag. Gelingt ihm das nicht, ſo hat ſich die Sozialdemokratie ſelbſt die Hauptſchuld daran beizumeſſen. Sie hat ſich im kritiſchen Moment aus der Ver⸗ antwortung zurückgezogen, und ſie wird daher die Zwangsläufigkeit der von ihr leichtfertig herauf⸗ beſchworenen Situation wohl oder übel in Kauf neh⸗ men müſſen. Auf jeden Fall verfügt die Regierung Brüning jetzt über eine Schonfriſt, in der ſie durch die Tat beweiſen kann, daß ſie des Vertrauens einer bürgerlichen Mehrheit würdig iſt. * Das Mandat des ausgeſchiedenen Reichstagsabg. Dr. Wunderlich übernimmt der nächſte Bewerber auf dem Kreiswahlvorſchlag der Deutſchen Volkspartei im Wahlkreis 29, der Reichstagsabg. Thiel. Das durch deſſen Verzicht freigewordene Mandat erhält der Geſchäftsführer des Großhandelsverbandes, Otto Ketiuath. a: Ausfahrt der deutſchen Flotte Die Manöver im Mittelmeer Die deutſchen Linienſchiffe, ein Kreuzer und zwei Torpedoboots⸗Halbflotillen haben von Wilhelms⸗ haven aus eine 2½ͤmonatige Auslandsreiſe zu Ausbildungszwecken angetreten. Das Linienſchiff Flaggſchiff„Schleswig⸗Holſtein“ auf der Fahrt durch die Holtenauer Schleuſen. „Schlieswig⸗Holſtein“ mit dem Flottenkom⸗ mando an Bord, das Linienſchiff„Heſſen“ ſowie fünf Torpedobvote waren von Kiel durch den Kaifer⸗ Wilhelm⸗Kaual nach der Nordſee gekommen. Es folgte der Kreuzer„Königsberg“ mit dem Be⸗ fehlshaber der Aufklärungsſtreitkräfte. Am Weſer⸗ feuerſchiff trafen ſich die Oſtſeeſtreitkräfte mit denen der Nordſee, um dann gemeinſam nach dem Mittel⸗ meer zu gehen und über Spanien, Sizilien, Griechen⸗ land bis zur kleinaſtatiſchen Küſte hin Manöver ab⸗ zuhalten. Dieſe Nachrichten erinnern an die große Vor⸗ kriegszeit, als Deutſchland noch über eine gewaltige Flotte verfügte und ſtolz auf allen Weltmeeren manöprierte. Auch könnte dieſe Ausreiſe nach dem Süden angeſichts des faulen Endes der Londoner Flottenkonferenz wie eine Reklamefahrt des unbetet⸗ ligten frohlockenden„Dritten“ anmuten. Sie iſt aver alles andere als dies. Wenn ſie überhaupt etwas zer⸗ gen ſoll, ſo iſt ſie nur ein Beweis für die beſchämende Schwäche der Seerüſtung, zu der uns der Verſailler Vertrag verdammt hat. 5 ö 1 Nach den Beſtimmungen dieſes Gewaltpakts(Ar⸗ tikel 181 bis 197) dürfen die in Dienſt befindlichen deutſchen Seeſtreitkräfte nicht mehr betragen als: 6 Schlachtſchiffe der Deutſchland⸗ oder Lothringen⸗ klaſſe, 6 kleine Kreuzer, 12 Zerſtörer und 12 Torpebo⸗ boote. Es iſt uns verboten, irgendwelche Kriegs⸗ ſchiffe zu bauen oder zu erwerben außer zum Exfatz der im Dienſt befindlichen Einheiten innerhalb eines Zeitraumes von zwanzig Jahren bei Schlachtſchiffen und Kreuzern, von fünfzehn Jahren bei Zerſtörern und Torpedobvoten. Die Waſſerverdrängung darf bet Schlachtſchiffen 10000 Tonnen, bei Kreuzern 6 000 Tonnen, bei Zerſtörern 800 Tounen, bei Torpedo⸗ booten 200 Tonnen nicht überſchreiten. Tatſächlich iſt aber der Beſtand der deutſchen Flotte noch durch dle Vorſchrift eingeſchränkt, daß die Geſamtkopfſtärke ber Schiffsbeſatzung 15000 Mann nicht überſchreiten darf. (Artikel 183). Deutſchland iſt dadurch in der Zwangs⸗ lage, nur 4 Schlachtſchiffe und 4 Kreuzer in Dienſt ſtellen zu können. Unſer Flottenmaterial iſt iufolge⸗ deſſen vollſtändig veraltet. Die deutſchen Schlacht⸗ ſchiffe, die jetzt durch die Säulen des Herakles dampfen, ſind 21 bis 25 Jahre alt. Dieſe Linten⸗ ſchiffe entſprechen keineswegs mehr den Auforderun⸗ gen an ſeemänniſche Sicherheit, Geſchwindigkeit, mill⸗ täriſchen Kampfwert und Wohnlichkeit. i Seite. Nr. 159 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Außerdem koſten ſie jährlich mehr als 1 Million ark an Reparaturen. Schon aus dieſem Grunde haben wir begonnen, den Panzerkreuzer A zu bauen, und um ſein Schweſterſchiff B wird ja bald wieder der Streit im Reichstag anheben.(Hugenberg hat bereits an das Kabinett Brüning unter anderem die ſchriftliche Frage gerichtet, ob es die Baurate für das Panzerſchiff B in den Haushaltsplan einſetzen werbe.) Wie man in Frankreich ber die kommenden deut⸗ ſchen Erſatzſchiffe denkt, dafür ein paar Ausſprüche: Der ehemalige linksſtehende Miniſterpräſident Her⸗ riot ſagte, das durch das Waſhingtoner Abkommen nicht gebundene Deutſchland baue jetzt Kriegsſchiffe, die der Schrecken aller Marinen ſein werden. Der Maxrtineberichterſtatter Dumesnil erklärte in der Kammer:„Deutſchland muß an dem Bau dieſes Schiffes verhindert werden, weil ſonſt ein neues Wettrüſten zur See entſteht“. Der Schriftſteller J. B. Gautreau in Naval and Military Record:„Die Mehrzahl der Fachleute der Welt be⸗ wundert die Pläne für bie„Erſatz Preußen“ und die weitſichtigen Grundſätze, die ſie ſchufen. Das Reſultat Meſes Meiſterſtreiches wird eine Diviſion von vier deutſchen Schlachtkreuzern ſein, die die ganze franzö⸗ ſiſche Flotte von den Meeren fegen, Fangball mit dem franzöſiſchen Handel ſpielen und gefährliche An⸗ griffe gegen die franzöſtſchen Kolonien durchführen kann“. Endlich der Abgeordnete Reynold:„Deutſch⸗ land hat offenbar die Abſicht, mit ſeinen neuen Schiffen die Meere zu beherrſchen“. Dieſe lächerlichen Uebertreibungen wurden ausge⸗ ſprochen, ehe der Panzerkreuzer 4 richtig auf Stapel lag. Was wird der Neid erſt ſagen und ſchreiben, menn unſere neuen Schlachtſchiffe die ſommerlichen UHebungsreiſen mitmachen? Gegenüber den künftigen Angriffen muß ſchon heute geſagt werden, daß ohne Ne Erſatzſchiffe die deutſche Flotte über haupt keine Wehrmarine mehr wäre. Wir brauchen ie zum Schutz unſerer Küſten, deren Verteidigungs⸗ linien ja nicht mehr ßenehen. Ohne die Erſatzſchiffe ict bie deutſche Klotte ein Torſo und überhaupt keine moderne Waffe mehr. Die auslänbiſchen Fachleute mögen ſich das Geſchwader, das nun ausgefahren iſt, um die Mannſchaft mit großer Fahrt vertraut zu machen, nur ruhig anſehen. Wenn ſie ehrlich urteilen, müſſen ſte uns recht geben. — Die ruſſiſchen Amtriebe in Deutſchland [Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 4. April. Die Enthüllungen eines Pariſer Emigranten⸗ Blattes über ſowjetiſtiſche Spionagetätigkeit mit Un⸗ terſtüttzung der Berliner Sowjetbotſchaft beranlaßt die„Germania“ zu der Frage, ob es ſich hier um Wahrheit oder Dichtung handle. Unter den aufgezählten Tatſachen gebe es Einzelheiten, für die auch von anderer Seite gewiſſe beweiskräftige Behauptungen vorgebracht worden ſeien. Vor allen Dingen ſei unaufgeklärt, woher die großzügig organiſierte und zentraliſierte Propagandgarbeit in Deutſchland ſtammt, wo ſie ihren Sitz hat und wo der große bolſchewiſtiſche Apparat geblt wird, der heute bereits in alle Standes⸗ und Berufsſchichten des deutſchen Volkes hineingreiſe. Von dentſcher amtlicher Seite hat man den Dingen mit allzu großer Geduld ihren Lauf gelaſſen Allmählich haben die ſowjetiſtiſchen Umtriebe in Deutſchland aber einen ſolchen Umfang angenommen, daß bekanntlich Dr. Curtius ſich jüngſt veranlaßt ſah, die ernſteſten Vorſtellungen zu erheben. Vielleicht geben die Beſchuldigungen der Pariſer Emigranten⸗ zeitung den Anlaß, in dieſe dunklen Vorgänge etwas hineinzuleuchten. Mit Recht fragt die„Germania“: „Könnte nicht unſere großartig organiſierte Polizei eine Sonderabteilung einrichten, deren Spe⸗ zialxeſſort die Ueberwachung und Aufdeckung der⸗ artiger Vorgänge iſt oder fürchten wir uns vor der Feſtſtellung von Wahrheiten die viel⸗ leicht unſer Verhältnis zu einem Lande trüben könnte, das ſeinerſeits bedeutend weniger Rückſicht auf unſere Berlin, 4. April. Kanzler in Gegenwart Moldenhauer mit den Parteiführern nanzprogramms auf Schwierigketten ſtieße. und innerhalb der vom Kanzler treten. Im Steuerausſchuß, und Benzolzoll ſowie ſteuer, zu erledigen ſucht. renzen beſtehen, wie ſchon angedeutet, in der Frage der Bierſteuererhöhung. dafür die Umſatzſteuer von 0,7 heraufſetzen. Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 4. April. Der tſchechiſche Außenminiſter Bene ſch, der ſich ſeit einigen Tagen in Paris aufhält, um an den Verhandlungen über die Oſtreparationen teilzuneh⸗ men, unterhielt ſich geſtern mit dem Vertreter des „Figaro“ über außenpolitiſche Fragen, wobei er ſich beſonders über den Einfluß der ſeit Ende des Krieges abgeſchloſſenen internationalen Ver⸗ träge äußerte. Beneſch bemerkte, daß das Syſtem dieſer Verträge das Schickſal ſo mancher Regierung erleide und ſein Preſtige im Niedergang begriffen ſei, je mehr ſich die Erinnerung an den Krieg ver⸗ wiſche. Der Locarnopakt ſet vom moraliſchen Standpunkt aus beſonders deshalb ein großes Er⸗ eignis geweſen, weil er zum erſten Male ſeit dem Kriege in die europäiſche Atmoſphäre ein wirkſames Element der Entſpannung und der Wiederverſöh⸗ nung gebracht habe.„Seither iſt die Zeit vergangen, erklärte Beneſch, die Geiſter haben ſich gewandelt. Widerſtrebende Intereſſen tauchen unvermeidlich auf und das Preſtige des Wortes„Pakt“ iſt heute nicht mehr ſo glänzend wie noch vor einigen Jahren. Aus dem gleichen Grunde ſtößt man bei der An⸗ wendung der bisherigen diplomatiſchen Methoden auf Schwierigkeiten, was uns nicht in Erſtaunen ſetzen kann, ſolange die Sicherheitsgaran⸗ deutſchen Empfindlichkeiten nimmt?“ tien nicht verſtärkt worden ſin.“ Die Vorlage über die Agrarmaßnahmen und die Oſthilfe ſollen unverzüglich an den Reichsrat gehen zugeſagten Friſt, alſo noch vor den Oſterferien, Geſetzeskraft erlangen. Heute vormittag wird der Steuerausſchuß des Reichs⸗ tages in die Beratung des Finanzprogramms ein⸗ der heute den Kampf um die Deckungsvorlagen auf⸗ nimmt, wird man vorausſichtlich ſo vorgehen, daß man zunächſt die kleineren Entwürfe, wie Benzin⸗ Mineralwaſſer⸗ Da hier ernſte Schwie⸗ rigkeiten nicht beſtehen, ſo rechnet man damit, daß dieſer Teil des Finanzprogramms mit wechſelnden Mehrheiten angenommen wird. Beträchtliche Diffe⸗ Um der Bayeriſchen Volkspartei entgegenzukommen, will man ſich bei der Erhöhung, die urſprünglich auf 75 Proz. lautete, mit nur 50 Proz. begnügen und auf 0,85 Die Beſprechung der Regierung mit den Parteiführern und Sachverſtändigen ſoll noch um Finanzprogramm und Oſthilfe Drahtbericht unſeres Berliner Büros Im Anſchluß an die Kabinettsſitzung hatte der des Reichsfinanzminiſters und Sachverſtändigen der in der Regierung vertretenen Parteien eine Ausſprache über das Deckungs⸗ programm. Die Regierung betrachtet die Finanz⸗ vorlage als ein Ganzes, und ſie will verſuchen, die Verabſchiedung der geſamten Vorlagen zu bewirken. Sie ſteht auf dem Standpunkt, daß etwa die Ableh⸗ nung einzelner Geſetzentwürfe nicht in Frage käme. Die Auflöſungsgefahr beſteht alſo in dieſem Falle fort, da der Kanzler von ſeiner Vollmacht Ge⸗ brauch machen würde, wenn die Erledigung des Fi⸗ Beneſch über Außenpolitik Beachtenswerte Aeußerungen des kſchechiſchen Außenminiſters im Laufe des Nachmittags fortgeſetzt werden. Nicht ganz unberechtigt erſcheint uns die Mahnung der „D. A..“, die die Regierung warnt, ſie möge nicht in den Fehler des verfloſſenen Kabinetts verfallen und ſich von dem interfraktionellen Ausſchuß die Füh⸗ rung aus der Hand nehmen laſſen. In den Kreiſen der Regierung hofft man, daß der Reichstag am Montag die zweite Leſung der Deckungsvorlage in Angriff nehmen wird und daß die Vorlage in ihrer Geſamtheit bis Ende nächſter Woche erledigt werden könne. Mit beſonderem Nachdruck hebt die„Germania“ nochmals hervor, daß das Santierungsprogramm der Regierung ein großes zuſammenhängendes Ganze bilde. Wer alſo, und damit wendet ſich das Zen⸗ trum an die Adreſſe der Deutſchnarionalen, ein Hilfswerk für die Landwirtſchaft und den deutſchen Oſten wolle, der dürfe eine Sanierung der Reichs⸗ finanzen nicht verhindern. Das müſſe beſonders beachtet werden, weil gewiſſe Kreiſe offenbar mit dem Gedanken liebäugeln, die Durchführung der Agrar⸗ und oſtpolitiſchen Maßnahmen„mit Ret⸗ terpoſe und frohem Gemüt“ abzuwarten, um ſich dann an den weniger angenehmen Aufga⸗ ben zu desintereſſieren.„Wir erwarten,“ erklärt das Blatt,„daß das Kabinett einer ſolchen Politik energiſch begegnet. Ohne finanzielle Sanierung des Reiches laſſen ſich auch die agrariſchen und zollpoli⸗ tiſchen Aufgaben des Regierungsprogramms nicht durchführen. Wer das eine fordert, muß folglich auch das andere wollen.“ Durch dieſe Verkopplung des Agrarprogramms mit dem Finanzprogramm, die beide in der Tat nicht von einander zu trennen ſind, ſoll mithin den Sabotageabſichten, die Hugen⸗ berg geſtern ganz offen geäußert hat, ein Riegel vor⸗ geſchoben werden. Nach den bisherigen Dispoſitio⸗ nen ſoll der Reichstag bis zum 12. April zuſammenbleiben und, falls ſich inzwiſchen keine Komplikationen ergeben, anfangs Mai ſeine Beratungen wieder aufnehmen. Ueber die Hinderniſſe, die auf der Londoner Flottenkonferenz auftauchen, äußerte ſich Beneſch mit folgenden Worten:„Die Unterredungen zwiſchen Briand und Henderſon haben noch nicht zu einem Vertragstext geführt. Das iſt ein Beweis da⸗ für, daß die Verſtändiguns mit Macdonald über das Problem der Sicherheit noch nicht zuſtandegekommen iſt. Ich kann nur wiederholen, was ich ſchon oft in Genf verkündet habe: Die. Kung hat als Grundbeſtimmung die Sicherheit zur Vorausſetzung. Dieſe Theſe, die vom Quat'Orſay unterſtützt wird, läßt ſich folgendermaßen umſchreiben: Jede Kriegs⸗ gefahr wird faſt völlig ausgeſchaltet, wenn man ver⸗ einbart, daß gegen den Staat, der ſich einer Ver⸗ letzung des Völkerbundspaktes ſchuldig macht, ſich alle politiſchen, wirtſchaftlichen, moraliſchen und nötigenfalls auch militäriſchen Kräfte aller übrigen Unterzeichner erheben werden.“ Auf die Frage, ob er an eine Reviſion des Verſailler Vertrages glaube, antwortete Be⸗ neſch mit einem feſten„Nein“.„Wenn Deutſchland jemals ein ſolches Anliegen vor den Völkerbund bringen ſollte, ſo würde es nur eine Stimme dafür erhalten, nämlich die ſeinige.“ Während langer Zeit wird das noch ſo bleiben. Unſere Generation wird keine Diskuſſion über die Grenzverhältniſſe mehr erleben, die ſich aus dem Siege der Alliierten ergeben haben. Ich bin über⸗ Karl Neumann-Hobditz gahß geſtern abend im Caſino wieder ſeinen Vor⸗ tragsabend. Der Saal war von dankbaren Zu⸗ hörern dicht beſetzt, denn ſpeziell bei Neumann⸗Hoditz beſtätigt ſich der alte Satz, daß Gleiches mit Gleichem gelohnt wird; er hat Mannheim die Treue gehalten und hält ſie ihm noch immer, in dieſen dunklen Ta⸗ gen. Und die Mannheimer danken ihm dies mit der gleichen Treue des Beſuchs. Ja, in Neumann⸗Hoditz hat der genius loci ein williges Organ, der ur⸗ ſprüngliche Stadtgeiſt Mannheims feiert bei ſeinem Auftreten fröhliche Urſtänd und macht binnen weni⸗ ger Minuten aus den vielen einzelnen Zuhörern eine Gemeinde. So kam ein Abend zustande, der viel mehr war als eine etwa bloß literariſche Sache. Der Humor, dem unſer Neumann⸗Hoditz die Stange hält, iſt etwa derb und muß es ſein, denn er entſpringt einem wahrhaften Wirklichkeitsſinn, der den Tag und das Leben klaren Blickes und nüch⸗ tern ſchaut. Und gerade dieſer Humor dringt zu den erzen der Hörer,— eben weil er von einem ge⸗ bändigten Herzen zeugt, das ſich um keinen Preis Sentimentalitäten geſtattet. So iſt Neumann⸗Hoditz ein rechter Humoraltherapeut, denn mit dem geſun⸗ den, kräftigen Lachen, das er in ſeiner Gemeinde weckt, ſchenkt er aufrichtende Kraft, deren wir ja heute in weiteſtem Sinne bedürfen Zu Eingang des Abends ſprach Neumann⸗Hoditz zum Gedenken an Paul Heyſe deſſen„Heimkehr“ und erinnerte an Hamerling durch ſeine„Tauſend Küſſe.“ Dann hißte er ein Segel ums andere in herzhafter Steigerung und ſteuerte das Schiff mit ſelöſtverſtändlicher Routine in die weite See.„Der erſte Schultag“ von Richard Rieß, Zobeltitzens „Fahrplan“ waren Vorläufer mancher kräftigen Stkurzwelle, die praſſelnd über Deck ging; die„Be⸗ krunkenengeſchichten“ von Presber, die„Abendgeſell⸗ ſchaft“ von Kobell, der Papagei mit dem Erbonkel from american von Mareell Salzer,— ſie drohten den Hörer über Bord zu ſchwemmen. Wer die bunte Fahrt berzoffen mitmachte, hatte es nicht immer leicht, ſich auf dem Stuhl zu halten; und zweifellos — im Schlaf gelacht über die Geckſche Redaktivns⸗ mans mit der gelbſeidenen Leibbinde. Wir erhoffen uns noch viele ſolcher Abende von Neumann⸗Hoditz. Kr. Jluch dem, der meinen Leib berührt! Was für eine Bewandtnis hat es mit den zahl⸗ reſchen Todesfällen, von denen nicht nur die Mit⸗ glieder jener denkwürdigen Tut⸗anch⸗Amon⸗Expedi⸗ tion, wie Lord Carnarvon, H. Carter, Colonel Au⸗ brey Herber, Sir Archibald Douglas Reid, Profeſſor Laffleur u.., betroffen wurden, ſondern auch Leute, die nur mit den Entdeckern, dem Pharaonengrab oder den ausgegrabenen Gegenſtänden in Berührung kamen? Selbſt Leute, die alles andre als abergläu⸗ biſch ſind, ſchütteln den Kopf und finden keine Er⸗ klärung für dieſes Rätſel. Gotthard Brodt ſetzt ſich in der Kölniſchen Illuſtrierten mit dieſen Fragen auseinander. Aufnahmen von Sarkophagen und Mumien begleiten die recht feſſelnden Ausführungen. — Die Vielſeitigkeit des Heftes mögen einige Ueber⸗ ſchriften dartun: Ueber das Theater berichten Bilder von den neueſten Aufführungen. Elegante Aufnah⸗ men zeigen die Frühjahrsmode. Gandhis Kampf gegen die engliſche Herrſchaft in Indien wird in einem Bildbericht„Der Marſch zum Salz“ darge⸗ tan. Das Leben ſelbſt gewiſſermaßen wurde feſt⸗ gehalten in den Aufnahmen„Verkehrsunfall“. Ueber das Spiel auf 10 000 Pfeifen berichtet der Kölner Domorganiſt Hans Bachem. Luſtige Bilder zeichnete Hans Michaelis zu dem Thema:„Meine Frau war verreiſt“.(Ueber den Bezug der Zeitung ſiehe die Anzeige im geſtrigen Mittagsblatt.) Keine Myſterienſpiele in Mannheim Mannheim, 4. April. Der Stadtrat hat ſich mit dem Angebot der Feſtſpiele in Schwäbiſch⸗Hall, im Sommer ds. Is. im Manuheimer Schloß hof das Hofmannsthalſche Myſterienſpiel„Jeder⸗ mann“ aufzuführen, beſchäftigt. Da die Feſtſpiel⸗ leitung ihr Angebot an eine Reihe von Bedin⸗ gungen geknüpft hat, deren Erfüllung die Stadt in ſehr erheblichem Maße finanziell belaſten hat mancher noch,— nachdem das Schiff längſt den Hafen erreicht, und viele Blumenkörbe den Kapitän, würde, hat der Stadtrat beſchloſſen, das An⸗ gebot abzulehnen. * Berliner Theater Im Theater am Nollen dorfplatz hatte eine dramatiſche Bearbeitung Arnold Zweigs von ſeinem berühmten Roman„Der Streit um den Sergeanten Griſcha“ einen ſehr ſchönen Er⸗ folg. Natürlich ergeben ſich die Mißſtände, die aus der Umwandlung eines Romanes in ein Drama ſtammen, auch hier. Der innere Zuſammenhang wird gelockert und die Figuren als Erſcheinungen der Bühne treten zu heftig hervor. Diesmal hatte man wenigſtens den Vorteil, eine ſehr ſchnell wech⸗ ſelnde Bühne zu benutzen, die durch Drehung, durch Hebung von ganzen Zimmern, durch alle verblüffen⸗ den Verwandlungen eine Unzahl von Situationen in kurzer Zeit ermöglichte. Als Theatervergnügen verdient der Abend alles Lob. Der ruſſiſche Regiſ⸗ ſeur Granowſky hatte diesmal Glück. Inner⸗ halb der ſo vielgeſtaltigen und ſo abwechſlungsrei⸗ chen Bühnenbilder ſchuf er eine bewegte Spannung, einen leidenſchaftlichen Rhythmus und einen Reich⸗ tum an Milieuideen, die ſich ſelbſt in die leeren Winkel der Drehbühne nach Reinhardtſchem Muſter als Füllung einſchoben. Das Publikum war von all dieſen Dingen entzückt. Dem Stück ſelbſt gegen⸗ über verhielt es ſich merkwürdig naiv, indem es den böſen Offizier, der den Griſcha aus Milttärpolilik erſchießen laſſen will, nicht ſo gut behandelte als den menſchlichen Offizier, der den Unſchuldigen ſelbſt gegen die Diſöiplin retten will. Dabei waren beide Darſteller, Valleutin und Keyßler, von gleich⸗ wertiger Qualität. Dagny Sernaes gibt das wilde Mädchen, die Geliebte des Griſcha, und Griſcha ſelbſt, der ruſſiſche Gefangene, der in die Heimat will und dabei zwiſchen den Weltanſchauungen des Mili⸗ tärs zerrieben, zerrüttet, zerſtört wird, iſt Hermann Thimig, der alles für die rührende Kindlichkeit mitbringt, außer dem ruſſiſchen Akzent. * Die Volksbühne bringt ein amerikaniſches Stück„Das Lied von Hoboken“ von Michael Gold, das ein Negerſchickſal behandelt. Aber es geht nicht in die Tiefe, es enthüllt nicht die Seele des Negervolks, es erſchöpft nicht das Problem die⸗ ſes Pickens, der aus der Negerſtadt Haarlem, aus kommt wieder Trauer um ſich und in Hochzeit mit einem Leichen⸗ beſtatter, und er verwünſcht die Welt und legt ſich hin. auf Amüſement der Bühne, auf Jazzerei, auf Mana⸗ ger, die dieſe Neger vor das Publikum ſtellen wol⸗ len, und es gibt viel Muſik von Groſz, ſo in der Art der Dreigroſchenoper, und es ſind großartige allem Raffinement bleibt ein Theater von Dingen, die ſonſt wert wä⸗ ren, auch unſer Herz zu rühren. iſt der Sam Pickens, neben dem Lotte Lenja der ſchwarzen Raſſe noch am nächſten kommt. * Berlin eingetroffen. wurde geſtern das Stück des Credét„8 218“ aufgeführt. Das Stück behandelt dasſelbe Thema Teil des Stücks Ganze hat mit Kunſt nichts zu tun, ſondern war eine Propaganda bungsparagraphen. litten mehrere Frauen Ohnmachtsanfälle.(Wie inan ſich erinnert, fand Freitag, den 4. April 1930 zeugt, daß die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Oſtpreußen zu keiner Störung zwiſchen Deutſchlanzd und Polen führen werden. Die deutſch⸗pol⸗ niſchen Beziehungen werden ſich nach und nach beſſern. Diejenigen, die den letzten Krieg er⸗ klebt haben, werden in keine ſolche Kataſtrophe mehr hineingeriſſen werden. Für alle Staaten würde ſich aus einem neuen Krieg eine große Gefahr im In⸗ nern ergeben. Der Bolſchewismus wäre bald überall Herr und Meiſter und Europa würde im Chaos untergehen. Ich überſehe nicht die Hartnäckig⸗ keit, mit der gewiſſe gefährliche Forderungen er⸗ hoben werden, aber ich glaube nicht, daß ſie den Friedenswillen der Welt erſchüttern können.“ Letzte Meloungen „Graf Zeppelin“ wieder gelandet — Friedrichshaſen, 4. April. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt nach Beendigung einer kurzen Werk⸗ ſtättenfahrt um 13.40 Uhr glatt gelandet. Selbſtmord eines Oberrealſchülers — Wuppertal, 3. April. Ein Schüler der Barmer Oberrealſchule erſchoß ſich im Hauſe ſeiner Eltern, nachdem er einen an ſeinen Vater gerichteten Brief an ſich genommen hatte, in dem mitgeteilt wurde, daß er nicht verſetzt würde. Die eigentlichen Beweg⸗ gründe zu dem Selbſtmord ſind jedoch noch nicht ge⸗ klärt, da die Eltern und der Schüler ſeit Monaten wußten, daß er nicht mit der Verſetzung rechnen könne. Berliner U⸗Bahn⸗Vorlage angenommen — Berlin, 3. April. Die Berliner Stadtverorb⸗ netenverſammlung nahm heute die Magiſtratsvor⸗ lage über Beſchaffung der zur Fertigſtellung von Untergrundbahnen benötigten Mittel in Höhe von 80 Millionen Mark und Uebernahme dieſer Bahn durch die Berliner Vorkehrsgeſellſchaft an. Ge⸗ gen die Vorlage ſtimmten die Kommuniſten und die Deutſchnationalen. Ein Teil der Deutſchnationalen trat für die Vorlage ein. Feuer im Dorfkino — Rotenburg(Hannover), 3. April. In dem mit Stroh gedeckten Gaſthaus des Dorfes Hetzwege im Kreiſe Rotenburg brach während einer Kinvauffüh⸗ rung Feuer aus. Die Beſucher konnten mit Not und Mühe das Freie gewinnen. Der Vorführer erlitt Brandwunden. Das ganze Gebäude wurde ein Raub der Flammen. In ihrer Stallung fielen auch ſieben Kühe und zwei Pferde dem Feuer zum Opfer. Der Brand dürfte durch Kurzſchluß verurſacht worben ſern. Uẽòfall eines deutſchen Dampfers — Bremen, 3. April. Der deutſche Dampfer „Seydlitz“ erlitt auf der Fahrt nach Newyork einen Unfall der Bakbordmaſchine, durch Bruch der Hoch⸗ druckkurbelwelle. Nach Auskuppelung der Hoch⸗ druckkurbel konnten Mitlel⸗ und Niederdruck wieder in Betrieb genommen und die Reiſe mit beiden Ma⸗ ſchinen fortgeſetzt werden. Das Schiff kann durch die Havarie eine Verſpätung von ein bis zwei Tagen erleiden. Acht Tote —. Philadelphia, 3. April. Die Exploſion in der Fabrik der Pennſylvania Fireworks Co. hat, wie bis⸗ her feſtgeſtellt, acht Todesopfer gefordert. Außerdem wurden zahlreiche Perſonen verletzt. Etwa 35 ſind allein in das hieſige Brynmawr⸗Hoſpital ein⸗ geliefert worden. Die Explosion, die auf viele Meilen verſpürt wurde, verurſachte großen Schaden. Der Luftdruck war ſo ſtark, daß in der unmittelbaren Um⸗ gegend des Unglücksortes Automobile einfach weg⸗ geſchleudert wurden. Der Bevölkerung bemächtigte ſich eine gewaltige Aufregung. * Dr. Luther übernimmt ſein Amt. Der nene Reichsbankpräſident Dr. Luther hat am Donners⸗ tag ſein Amt übernommen. 5 Hoboken, um Arbeit zu ſuchen, und er wird dort auf einem Rummelplatz mißhandelt und verhöhnt, und er zurück und findet ſeine Fran in Alles das iſt auf ſeine äußere Seite geſehen, Wilhelm Proſpekte von Caſpar Neher mit der modernen Technik, aber es Speemanns In der Nacht darauf ſah man einen echten Neger, den berühmten Paul Robeſon im Künſtler⸗ theater ſpielen. wenn auch nicht ganz endgültig. Robeſon hat einen natürlichen Ton, ein leichtes Sichbewegen, eine un⸗ aufdringliche Konverſation, eine unverkünſtelte Art N in ſeine volle Baßſprache einzulaſſen, aber— er 'Neill— er reißt nicht fort, auch er iſt ſchließlich f ein Produkt der allgemeinen Theaterkultur, die ihm 4 beſtenfalls eine ethnologiſche Stelle zuweiſt. Er iſt z beherrſcht, um ganz animaliſch werden zu können. Der Vergleich war intereſſant, ſpielt den„Kaiſer Jones“ von Oscar Bie. 1 ö Pistator taucht wieder auf 5 9 Draßhtbericht unſeres Berliner Büros i 2 Berlin, 4. April. Piscator ö iſt mit ſeinem Wandertheater in Im Wallner⸗Theater eller Arztes Karl wie Wolffs„Cyankali“. Ein ſpielt im Zuſchauerraum Daz für die Aufhebung des Abhrei⸗ Während der Vorſtellung er⸗ die Uraufführung des Sttickes der Geſellſchaft der Arbeitsgegner hinübergeht nach im November vorigen Jahres „Apollo⸗Theater“ ſtatt.) im Mannhe imer 0 eee E Fr Freitag, den 4. April 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seike. Nr. 150 Sſtädtiſche Nachrichten Frau Eule und die Vöglein Nun iſt der Frühling wieder da, Frei atmet jede Bruſt. In Feld und Garten ſingt's und klingt's. Und jubelt voller Luſt. Die Lerche trägt ihr klingend Lied In blaue Luft empor, Und Amſel, Meiſe, Fink und Star Studieren ſchon im Chor. Da kommt Frau Eule mißvergnügt Und ärgerlich herbei: Was macht ihr um den Frühling doch Tagtäglich ein Geſchrei? Dem jungen, übermüt'gen Fant Sing' ich nicht einen Ton. Ein bißchen Grün und Sonnenſchein, Was habt ihr viel davon? „Auf deinen Sang, Gevarterin, Verzichten wir recht gern“, Entgegnet ihr die Amſfel fetzt, „Drum bleibe uns nur fern.“ A. Weber. Verkehrswerbung mit Hinderniſſen Die Autobusfahrten nach Mannheim mit ſofortiger Wirkung eingeſtellt Der Handelsſchutzverband der Pfalz teilt dem Oberrh. Landesdienſt mit, daß die OP D. Speyer ihren ſämtlichen Poſtämtern die Anordnung habe zugehen laſſen, daß die Werbe⸗Autobus⸗ fahrten aus pfälziſchen Orten nach Maun heim mit ſofortiger Wirkung einzuſtellen ſeien. Hierzu erfährt der Oberrh. Landesdienſt an zuſtändiger Stelle, daß dieſe Mittei⸗ lung den Tatſachen entſpricht. Die Stelle teilt dem Oberrh. Landesdienſt zu der Angelegenheit wei⸗ ter mit: „Nachdem der Verkehrsverein Mannheim nicht mehr als Veranſtalter der Kraftpoſtſonderfahrten aus pfälziſchen Orten nach Mannheim auftritt, ſon⸗ dern an deſſen Stelle eine Intereſſengemeinſchaft für Verkehrswerbung in Mannheim die Fahrten ver⸗ anſtaltet, mit der aber ſeitens der OP D. kein Ver⸗ tragsverhältnis beſteht, hat die Oberpoſtdirektion Speyer mit ſofortiger Wirkſamkeit die Einſtellung der genannten Sonderfahrten angeordnet.“ Der Handelsſchutzverband der Pfalz hat erreicht, was er mit ſeinem Ultimatum beabſichtigte. Die Autofahrten werden nicht am 12. April, wie beſchloſ⸗ ſen war, eingeſtellt, ſondern mit ſofortiger Wirkung. Der Handelsſchutzverband wird ſeines Sieges nicht froh werden. Mag er Genugtuung darüber empfin⸗ den, daß die Beziehungen zwiſchen Mannheim und der Pfalz eine bedauerliche Trübung erfahren haben. ** * Fahrpreisermäßigung. Anläßlich der Schwei⸗ zer Muſtermeſſe in Baſel, die vom 26. April bis zum 6. Mai ſtattfindet, gewährt die Deutſche Reichsbahn den Beſuchern eine Fahrpreiser⸗ mäßigung von 25 Prozent zur Hinfahrt ab 21. April bis 1. Mai und für die Rückfahrt vom 26. April bis 9. Mai. * Ingenieurſchule. Das Winterſemeſter 1929/30 wurde am 21. März geſchloſſen. Der Abſchlußprüfung unterzogen ſich unter Anweſenheit einiger Mitglieder des ſtädtiſchen Beirates 82 Studierende. Bon dieſen beſtanden 44 die Prüfung als Maſchineningenieur und 25 die Prüfung als Elektroingenieur(Stark⸗ bezw. Schwachſtrom). Die erzielten Leiſtungen waren zufriedenſtellend. Es beſtanden zwei Kandidaten mit Auszeichnung, 9 mit ſehr gut, 10 mit gut, 24 mit be⸗ friedigend und 24 mit noch beſtanden. Das Som ⸗ merſemeſter 1930 beginnt am 24. April. Badiſcher Frauenverein vom Rolen Kreuz Mitgliederverſammlung Ehrung Friedrich Ripperts Geſtern nachmittag hielt im Speiſeſaal des Damenheims der Zweigverein Mannheim des Badiſchen Frauen vereins vom Roten Kreuz ſeine ſatzungsmäßige Mitgliederver⸗ lammlung ab, die erfreulicher Weiſe gut beſucht war. Die Vorſitzende, Frau Elſa Hefſe, gedachte nach der Begrüßung zunächſt der dahingeſchiedenen Vor⸗ ſtandsmitglieder Frau Geheimrat Ladenburg und Frau Joſt, zu deren ehrenden Gedächtnis ſich die Anweſenden von ihren Sitzen erhoben. Sie gab als⸗ dann Bericht von der Tätigkeit des Frauenvereins, der trotz der wirtſchaftlichen Not ſeine Aufgaben im Rahmen der vorhandenen, allerdings nicht allzu reichen Mittel erfüllen konnte. Die einzelnen Ab⸗ teilungen, Arbeits⸗ und Nähſaal, die Jugen d⸗ fürſorge, die Krankenpflege, der ſich neuer⸗ dings nach dem Lehrkurs und der erfolgreich verlau⸗ fenen Prüfung ein„Helferinnenbund“ als Unterabteilung angeſchloſſen hat, deren Mitglieder nicht nur Kranke pflegen, ſondern überall in allen Betrieben des Lebens zupacken, wo es Not tut, die Säuglingsfürſorge, das Damenheim mit der Kochſchule, die demnächſt außer den bisherigen Abendkurſen einen Lehrgang für Diätküche und einen Bügelkurs einrichten will und ſchließlich die Speiſeanſtalten der Volksküchen, die in Hinſicht auf das Arbeitsloſenproblem eine engere Verbindung mit den amtlichen Stellen erſtreben, haben ſich durchweg gut entwickelt und erfüllen ihren ſozialen Zweck in weiteſtem Maße. Der Ortsverein Mannheim des Badiſchen Frauenvereins kann in dieſem Jahre auf ſein 80 jähriges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem Anlaß iſt eine Kreis⸗ verſammlung, vielleicht auch eine Ausſtel⸗ lung und eine kleine Feier geplant. Der Badiſche Frauenverein hat inzwiſchen auch wiederum in der zielbewußten Perſönlichkeit von Frau Neſtler⸗ Karlsruhe eine erſte Präſtdentin erhalten, die mit den Ortsgruppen enge Fühlung genommen hat. Ueber die wirtſchaftliche Lage des Ver⸗ etnus und über die neu aufgeſtellten Satzungen berichtete in kurzen Zügen der Beirat, Oberamt⸗ mann a. D. Carl Eckhard, worauf die Wahl des Vorſtandes vorgenommen wurde, der ſich in der bisherigen Faſſung folgendermaßen zuſam⸗ menſetzt: 1. Vorſitzende: Frau Elſa Heſſe, ſtellver⸗ tretende Vorſitzende Frau Emma Röchling, Bei⸗ räte: die Herren Oberamtmann Carl Eckhard und Friedrich Rippert. Auch in der Leitung der ein⸗ zelnen Abteilungen iſt ein Wechſel nicht vorgenom⸗ men worden. Nach einem warmen Dank des Prä⸗ laten Bauer an den Geſamtvorſtand und ſeine Mitglieder für das menſchenfreundliche Werk, das hier geleiſtet werde, konnte die anregend verlaufene Sitzung geſchloſſen werden. Hieran ſchloß ſich in dem auch hiſtoriſch nicht un⸗ intereſſanten„Blauen Saal“ eine kleine intime Feier zur Ehrung des Herrn Friedrich Rippert, der, wie mitgeteilt, ſeinen 80 jährigen Ge⸗ burtstag begehen konnte. Ein dreiſtimmiger, zu Herzen gehender Geſang leitete über zu einer ein⸗ drucksvollen Anſprache des Oberamtmanns Eck⸗ hard, der nochmals auf die Verdienſte, den Pflicht⸗ eifer und die Exaktheit des Jubilars hinwies und die Ehrenſchreiben und Glückwünſche des Landesver⸗ eins, des Männerhilfsvereins, deſſen Ehrenmedaille überreicht wurde, des Frauenvereins der Deutſchen über See zur Verleſung brachte. Frl. Szipio gratulierte in Anweſenheit der leitenden Schweſtern für die Abteilung Krankenpflege und übergab zu dem Berg von Blumen und ſonſtigen Angebinden — auch der Oberbürgermeiſter und der Vorſtand der Städtiſchen Volksfürſorge hatten in ehrenden Schrei⸗ ben und Blumenarrangements des Geburtstags ge⸗ dacht— einen ſchönen Blütenſtrauß. Ein gemütlicher Tee, bei dem auch eine Anzahl älteſter Inſaſſen des Damenheims auweſend waren— die Spitze der Ta⸗ ſel zählte in wenigen Perſonen an die 500 Jahre— hielt die Teilnehmer, die auch die Gattin des Jubi⸗ lars gebührend feierten, noch längere Zeit zuſam⸗ men. Es war eine ſympathiſche Stunde.* Trichinenſchau Der Stuttgarter Trichinoſefall rief am Mittwoch eine ſtattliche Anzahl Metzgergehilfen des D. F. B. nach dem Vorführungsraum des Städtiſchen Schlacht⸗ und Viehhofes, woſelbſt Stadtveterinärrat Dr. Remmels in längeren Ausführungen die Gefah⸗ ren dieſes Bazillenträgers den Anweſenden vor Augen führte. Können doch durch ein infiziertes Schwein 100—150 Menſchen ſchwer erkranken. Wenn auch bei uns in Deutſchland erſt auf 20 000 Schweine ein infiziertes Schwein entfällt, ſo iſt es doch er⸗ ſtaunlich, mit welcher Sorgfalt trotzdem gerade auf dieſem Gebiet von der Veterinärärzteſchaft gearbeitet wird. Wird doch nun in beſchleunigtem Maße die Trichinenſchau auf das ganze Land Baden ausge⸗ dehnt. Es werden in Mannheim 7 Trichinoſkope zur Aufſtellung gelangen, ſodaß die hieſige Bevölkerung im Hinblick auf den Stuttgarter Fall, keine Sorge zu haben braucht. Muß doch von nun an auch das zum Verkauf gelangende Wild dem Schlachthofe zur Trichinenſchau zugeführt werden. Beſonderes Intereſſe wurde bei den Vorführun⸗ gen dem Trichinoſkop zugewandt. Der Apparat warf das Bild eines Stückchen Fleiſches von 1 Zentimeter Größe in 100facher Vergrößerung auf die Wand, ſo⸗ daß es einem jeden Anweſenden möglich war, die Er⸗ krankung zu erkennen. Die Anweſenden, die den Aus⸗ bezw. Vorführungen mit geſpannter Aufmerk⸗ ſamkeit folgten, ließen nach Schluß des Vortrages durch Herrn K. Bopp den Dank ausſprechen. Er wünſchte, daß beim kaufenden Publikum die Erkennt⸗ nis ſich durchringen möge, daß das Fleiſchergewerbe mit der Aerzteſchaft im engſten Einvernehmen ſteht, um eine hygieniſch einwandfreie Belieferung der Einwohnerſchaft zu erzielen. K. B. * Kein Sarraſani⸗Eisbär in Mannheim eingegangen Im Zuſammenhang mit der Stuttgarter Tri⸗ chinpſe⸗Affäre war damals die Vermutung aufge⸗ taucht, daß ein im Zirkus Sarraſani verendeter Eisbär auf Umwegen nach Stuttgart gekommen ſein könnte. Ungeklärt war geblieben, wohin Sarraſanis toter Eisbär gekommen ſein ſollte, der nach Erklä⸗ rung der Zirkusdirektion der Abdeckerei Ladenburg übergeben wurde, während dieſe den Empfang eines Eisbären beſtritt. Nun teilt uns Sarraſani mit, daß ihm während ſeines Mannheimer Gaſtſpiels kein Eisbär verendete. Dagegen ſei am 9. No⸗ vember v. Is. einer ſeiner Eisbären in Bad Kreuz⸗ nach am Krämpfen eingegangen. Der Kadaver ſei am gleichen Tage der Provinzial⸗Abdeckerei Sprend⸗ lingen zugeführt worden. Damit entfallen alle Vor⸗ würfe gegen die Zirkusleitung und auch gegen die Abdeckerei Ladenburg. Warum ich meinen 60. Geburtstag begehe Von Otto Reutter Der weltbekannte Humoriſt Otto Reutter voll⸗ endet in dieſem Monat dieſes Jahres ſein 60. Ve⸗ bensjahr. Das genaue Geburtsdatum hält er, um allen Ovationen zu entgehen, geheim. Im April werde ich— unberufen— 60 Jahre. Man wird mir nicht nachweiſen können, daß ich in meiner langen Variété⸗Laufbahn jemals irgendein Jubiläum begangen hätte. Seit 1895 bin ich— nach Abſolvierung meiner„Lehr⸗ und Wanderjahre“— als Humoriſt tätig und es wurde mir häufig nahe gelegt, irgendeine runde Ziffer, den 20., 25. oder 30. Jahres⸗ tag meines Auftretens— oder meinen 50. Geburts⸗ tag— oder die 25. oder 30. Wiederkehr in irgendein Theater— feſtlich zu begehen, aber ich verſtand es ſtets, den mir zugedachten„Huldigungen“ auszuwet⸗ chen. Ich mache gar kein Hehl daraus, daß ich alle Feierlichkeit haſſe und daß es meinem Naturell ſehr zuwider iſt, irgendwie unliebſames Aufſehen zu erre⸗ gen und herzliche Gratulationen und Feſtreden über mich ergehen zu laſſen. Und trotzdem: dieſes Mal wäre es mir recht lieb, wenn die Bekanntgabe meines ſechzigſten Geburts⸗ tages ein möglichſt breites Echo fände, obwohl ich ge⸗ rade jetzt oft genug gewarnt wurde, mein hohes Alter der Oeffentlichkeit preiszugeben. Ich will aber gerade möglichſt vielen erzählen, daß ich erſt 60 Jahre bin.— Jawohl: erſt— denn ich werde ſeit 20 Jahren ſtändig für erheblich älter gehalten, als ich bin. Ich teile dle⸗ ſes Los mit vielen Künſtlern vom Theater, insbeſon⸗ dere mit den weiblichen, denen dieſe„Hochſchätzung“ ja ſchon manchen Kummer bereitet hat. Nicht nur Kriegsjahre, ſondern auch Theaterjahre ſcheinen dop⸗ pelt zu zählen.— Für richtig jung hat man mich eigentlich nie ge⸗ halten. Meine der männlichen Grazie durchaus ent⸗ behrende körperliche Konſtitution mag daßu weſent⸗ lich beigetragen haben— und ich habe mich niemals bemüht, irgendwelche vertuſchenden Korrekturen ern mir vorzunehmen, ſondern ich war mit der mir von der verſchwenderiſchen Natur verliehenen Körper⸗ fülle immer reichlich zufrieden. Der ältere, aber ſtets agile Robert Steidl wurde immer für bedeutend jünger als ich gehalten— und ich ließ die Leute gern bei ihrem Glauben. Steidl iſt dann„jung“ ge⸗ ſtorben, aber ich werde auf alle Fälle„alt“ ſterben. Je früher man alt wird, um ſo läuger bleibt man es, und wer nie ſchön war, wird nie häßlich. Als ſich nun gar ſchon vor reichlich 20 Jahren die erſten grauen Haare bei mir einſtellten, da war mein Greiſentum endgültig beſiegelt und ich habe ſeit dieſer Zeit ſelten eine Kritik bekommen, in der nicht vor allem meine grauen Haar gebührend her⸗ vorgehoben wurden. Auch das liebe Publikum hat in dieſer Hinſicht immer ein großes Intereſſe an mir bekundet und mich bereitwilligſt älter gemacht, als ich bin. In manchem Blick meiner mich überaus freundlich begrüßenden Verehrer war die vor⸗ wurfsvolle Frage zu leſen:„Was, Sie leben auch * noch?— Und Sie wagen es ſogar, noch aufzutreten Und die meiſten gleichaltrigen Frageſteller, die mein graues Haar bemängelten, hatten gewöhnlich eine Glatze. Drei Fragen find es, die von dieſen Varietsé⸗ Enthuſiaſten immer wieder an mich gerichtet werden (und anderen Artiſten wird es nicht anders er⸗ gehen). Zuerſt fragt man:„Wo kommen Sie her?“ Nachdem man die letzte Wirkungsſtätte genannt hat, heißt es:„Wo gehen Sie von hier aus hin?“— Man nennt alſo ſein nächſtes Domizil— und hier⸗ auf fragt der kunſtbefliſſene Beſucher:„Wiſſen Sie, wo ich Sie das letzte Mal geſehen habe?“— und er nennt dann gewöhnlich den Namen einer Stadt, in Jack Hylton und ſeine Jazzband * Jack Hylton b Zu dem einmaligen Gaſtſpiel des berühmten Jazzorcheſters am Sonntag, den 6. April im Nibelungenſaal des Mannheimer Roſengartens 1 3— 2 Automobile für Reiſegepäck Um Automobilreiſenden, die gelegentlich Tetl⸗ ſtrecken mit der Eiſenbahn fahren wollen, entgegen⸗ zukommen, hat die Deutſche Reichsbahn⸗Geſellſchaft am 1. April auf der Strecke Hamburg und Bremen Baſel verſuchsweiſe die vereinfachte Abfertigung von Kraftwagen zu halben Gepäckfrachtſätzen eingeführt. Für dieſen Verkehr ſind die Bahnhöfe Bremerhaven, Weſermünde, Bremen, Hannover, Hamburg, Kreien⸗ ſen, Göttingen, Kaſſel, Marburg, Bad Nauhetvyr, Frankfurt a.., Darmſtadt, Mannheim, Heidel⸗ berg, Karlsruhe, Baden⸗Baden, Freiburg und Baſel zugelaſſen. Die Beförderungsgebühr, die nach halben Gepäck⸗ frachtſätzen und nach dem Eigengewicht der Wagen berechnet wird, iſt mindeſtens für 200 Tarifkilometer zu zahlen. Die Aufgabe des Kraftwagens erfolgt nur in Verbindung mit der Löſung einer Fahrkarte. Dis Kraftwagen werden mit günſtig liegenden Eilgüter⸗ zügen befördert, deren Fahrgeſchwindigkeit nur wenig hinter den beſchleunigten Perſonenzügen liegt, Bei⸗ ſpielsweiſe braucht ein Eilgüterzug für die Strecke von Baſel nach Hamburg nur 30 Stunden. Damit der Wagen auch mit dem in Ausſicht genommenen Zuge befördert wird, iſt die rechtzeitige Auflieferung— eim allgemeinen 1“ Stunde vor Abgang des Zuges— ge⸗ boten. * * Zwei Warenhausdiebinnen erwiſcht. Aus Hockenheim wird uns gemeldet: In Maunheim wurden in einem Warenhaus die beiden hieſigen Ehefrauen Stohner und Seiler, in den Ba⸗ racken wohnhaft, bei Warenhausdiebſtählen auf friſcher Tat ertappt, feſtgenommen und in Unter: ſuchungshaft abgeführt. Frau Stohner war ſchon. vor Jahren einmal in Warenhausdiebſtähle ver wickelt. Auf telephoniſchen Anruf der Mannheimer Kriminalpolizei nahm die hieſige Gendarmerie it der Wohnung der beiden Verhafteten Hausſuchung vor, die eine Fülle von Diebesgut aller Art zu⸗ tage förderte, bas alles von Warenhausdiebereien herrühren dürfte. Schluß des redaktionellen Teils ceneraldireltor I. ist ein Mann der Jat. Weitblick und Energie haben ihn schnell an führende Stelle gerückt. Er steckt voller Ideen, seine Entscheidungen sind schnell und bestimmt. So kühn, seine Pläne, so sicher ihre Durchführung. „Ideen und Nerven, meine Herren- sagt er häufig sind des Wesentliche. Die Okonomie der Kröſte verlangt, daß wir den Fluß der Gedanken fördern und die Nerven schonen. Sie Werden gesehen haben, daß ich stets den coffeinfreſen Kaffee Hog trinke. Er regt an, aber nicht auf, schont Herz und Nerven und schmeckt vorzüglich.“ 5 der man— ausgerechnet— noch nie geweſen ſſt. Man wagt alſo den Einwand, daß man noch nie den unſchätzbaren Vorzug gehabt habe, jenes Städtchen zu ſehen, aber der betreffende Varietskenner— der einen meiſt nur in der Stadt, wo man noch nie war, geſehen hat— widerſpricht ſo lange, bis man des lieben Friedens wegen zugibt, um die von ihm ge⸗ nannte Zeit, die gewöhnlich 40 bis 50 Jahre zurück liegt, dort aufgetreten zu ſein.„Na, ſehen Sie“, ſagt er befriedigt,„ich habs doch genau gewußt“. dann verlegene Pauſe er räuſpert ſich:„Aha“, denkt man,„jetzt kommt die künſtleriſche Würdigung deiner Perſönlichkeit“— dann ſagt unſer Freund: „Verzeihen Sie, ich habe mit jemand gewettet— wie alt ſind Sie eigentlich?“— Wenn man nun, wie ich dies unbedachterweiſe einige Male getan habe, ſein richtiges Alter angibt, dann iſt der betreffende Beſ⸗ ſerwiſſer, der auf ein viel höheres Alter gewettet hatte, derart empört ob unſerer Verlogenheit, daß es ſchon zu den heftigſten Auseinanderſetzungen ge⸗ kommen iſt. Ich ziehe es daher neuerdings vor, ihn die Wette gewinnen zu laſſen und die mir zugedachte Bürde der Jahre auf mich zu nehmen. Ich habe mich dann in der Folge entſchloſſen, den Wünſchen des Publikums weiteſtgehend entgegenzu⸗ kommen und bin bis auf 70 hinaufgegangen— aber das hielt auch nicht lange— und ſo mußte ich mich vor ungefähr 5 Jahren zu 80 entſchließen, womit ich bis vor kurzem einigermaßen ausgekommen bin, ohne allzuſtarken Zweifeln zu begegnen. Nun aber, nachdem die„Weisheit“ meines Hauptes weitere Fortſchritte machte, langen auch die 80 nicht mehr, und als ſich kürzlich wieder ein ſo ſympathiſcher Reutter⸗Verehrer kunſtbegeiſtert nach meinem Al⸗ ter erkundigte, ſagte ich ärgerlich:„100“.— Und was tat der liebliche Frager? Er lachte mich nicht etwa aus wegen dieſes„alten“ Witzes, ſondern er ſagte nur allen Ernſtes:„Na, da haben Sie ſich aber ziem⸗ lich gut gehalten“.. Ich wundere mich noch jetzt, daß ich dieſe men⸗ ſchenfreundliche Aeußerung ſo tatenlos hingenommen habe, aber ich ſehe ein, ſo kann das nicht weitergehen. Es fällt mir gar nicht ein, einem anſpruchsvollen Publikum zuliebe mich ſchon jetzt zu den dreiſtelligen Altersziffern zu verſteigen, ſondern ich ziehe es vor, geſtützt auf unantaſtbare Dokumente, mit freund⸗ licher Bewilligung der Wintergarten⸗Direktion ein Jubiläum— und zwar einmal und nie wieder!! — zu begehen, um allen Nörglern und Zweiflern zu deweiſen, daß ich erſt 60 Jahre bin. Sonntag bei günſtiger Witterung ſtattfinden. 4. Seite. — Nr. 159 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 4. April 1930 Gut überwinterte Zierſträucher In unſeren Anlagen können die Spaziergänger da und dort einen ſchön gelb blühenden, etwa ein Meter hohen Strauch, die glä nzende Maho⸗ nie, beobachten. Die oberſeits ſtark glänzenden Blätter ſehen jung roſenfarbig aus. Der aus Nordamerika ſtammende Strauch blüht gewöhnlich erſt im Mai und Juni. Der ebenfalls zur Gattung Mahonia gehörende Sauer do rn, Berberitze, Saurach(Erbſelen, Weinlagein) iſt immergrün. Die ſechsmännige Zwitterblüte hat einen ſechsblättrigen Kelch und ſechs Blumenblätter und in herabhängende Blumen. Die Früchte ſind zwei⸗ ſamige, hellrote Beeren. Sie enthalten eine an⸗ genehme Säure und werden in Zucker oder Eſſig eingemacht oder getrocknet. Auch kann der aus⸗ gepreßte Saft der Beeren wie Zitronenſaft benützt werden. Die jungen Blätter werden in Holland als Salat gegeſſen. Wie die Mahonien haben ſich auch die Ma⸗ g nolien, die im vorletzten Winter ſehr geſchädigt wurden, jetzt wieder ſehr gut erholt und bilden mit den Forſythien die Pracht des Parade⸗ platzes. A. Göller. einfachen Trauben * * Konſulariſche Vertretung der Vereinigten Staa⸗ ten von Amerika. Der zum Generalkonſul der Ver⸗ einigten Staaten von Amerika in Stuttgart ernannte Herr Leon Dominiau iſt zur Ausübung konſuta⸗ riſcher Amtshandlungen in Baden endgültig zugelaf⸗ ſen worden. * Verkauf von Altertümern. Das Hiſtoriſche Mu⸗ ſeum der Pfalz macht hinſichtlich des Verkaufs von Altertümern darauf aufmerkſam, daß es eine alltäg⸗ liche Erſcheinung iſt, daß Händler, Agenten und Pri⸗ vatſammler das Land bereiſen, um Altertümer auf⸗ zukaufen. Kein Dorf iſt zu abgelegen, daß die Kauf⸗ liebhaber ſich nicht einfinden und den Leuten die Alter⸗ tümer abhandeln. Meiſtens werden die erſtandenen Gegenſtände nicht im Entfernteſten dem Werte nach bezahlt und vom Käufer mit beträchtlichem Gewinn dann in den Großſtädten weiterverkauft, an Muſeen und Privatſammler. Für alles, ſeien es Münzen, Zinngeräte, Möbel, Figuren u. dgl., finden ſich Ab⸗ nehmer und Liebhaber. Nichts iſt vor dieſen Händlern ſicher und ſogar Steinkreuze werden weggeſchleppt. Von der Bevölkerung wird deshalb erwartet, daß ſie künftighin zu ſtolz iſt, um ſolche Erinnerungen ohne Not wegzugeben und daß es nur obiger Warnung be⸗ darf, um ſie von übereilten Entſchlüſſen abzuhalten. Man wende ſich lieber an das pfälziſche Muſeum in Speyer, wenn man zum Verkauf genötigt oder zur Ueberlaſſung geneigt iſt. Altertümer, die mit einem Bau verbunden ſind, ſollten überhaupt nicht aus ihrem Zuſammenhang geriſſen werden. Der einzelne Beſitzer wie die ganze Bevölkerung ſollten eine Ehre daxein ſetzen, ſolche alten Wahrzeichen der engeren Heimat an Ort und Stelle zu erhalten. * Eine Laterne umgefahren. Geſtern nachmittag fuhr am Anfang der Langerötterſtraße ein Perſonen⸗ kraftwagen in ziemlich ſchnellem Tempo gegen einen Laternenpfahl, der vollſtän dig zer⸗ trümmert und etwa 30 Meter weit geſchleudert wurde. Der ſchwerbeſchädigte Kraftwagen mußte ab⸗ geſchleppt werden. Verletzt wurde niemand. Nach der Ausſage des Lenkers wollte er einem Radfahrer ausweichen, der auf der falſchen Seite fuhr und den er ſonſt überfahren hätte. 0. Geburtstag. Photograßh Karl Weinmann begeht heute ſeinen 60. Geburtstag. Herr Weinmann war vom Jahre 1912 bis zur Einziehung zum Kriegs⸗ dienſt als Leiter der photographiſchen Abteilung der Tiefdruckanlage der Druckerei Dr. Haas tätig. Im Jahre 1923 gründete er ſein jetziges Geſchäft(Werk⸗ ſtätte für techniſche Photographie), das ſich Dank ſeiner großen Fachkenntniſſe in ſteter Auſwärtsent⸗ wicklung befindet. Voranſtaltungen Hindenburgbund Die Zungmännergruppe der D. V. P. veranſtal⸗ tete am letzten Dienstag im Kaffee Gruber unter dem Vor⸗ ſitz von Herrn Karl Dürr eine Zuſammenkunft in Form eines Ausſprache abends. Für die Reichs⸗Schulungs⸗ woche ber Jugendgruppen der D. V. P. in Braunlage(Harz) une 22. bis 27. 4. wurde ein Vertreter der männlichen Ju⸗ 14 Heſtimmt. Der Vorſchlag der Mitglieder, Herrn Karl udernatſch als Vertreter zu entſenden, wurde ein⸗ ſütmmig angenommen. Auf Boſchluß der Mitglieder wurde eine Aenderung in der Zuſammenſetzung des Vorſtandes vorgenommen, der ſich ans zwei organiſationsfähigen Mitgliedern zuſammenſetzt. Shriftfäbrer und Kaſſter werden ausgeſchieden. Der Vor⸗ ſchlag, die beiden Mitglieder Dürr und Gubernatſch gente iuſam mit ber Führung der Jungmännergruppe zu be⸗ anftragen, fand bei den Anweſenden einmütige Annahme. Die neue Leitung der Jungmännergruppe der D. V. P. ſtellt ſich die Aufgabe, eine zielbewußte Werbe⸗ und Vereins⸗ aktion in den von der Deutſchen Volkspartei gegebenen Richtlinien auszuüben. Ein in dieſer Richtung ausgearbei⸗ ktetes Arbeitsprogramm wird die zukünftige Tätigkeit neu u. Für interne Ausſpracheabende werden als Aus⸗ ſchuß mitglieder die älteſten Vereinsmitglieder als Erſatz für Vorſtandsmitglieder zur Beratung jeweils hinzugezogen. Folgende Beſchlüſſe wurden angenommen: 1. Für die Aus ſpracheabende der Reichsgemeinſchaft junger Volks⸗ parteiler wird ein Vertreter der Gruppe entſandt. 2. Das Zuſammenwirken mit der Jungmädchengruppe wird ver⸗ ſtärkt. 3. Ständige Fühlungnahme mit dem Ortsverein der D. V. P. Der Ausſpracheabend zeigte das Beſtreben der neuen Leitung, mit allen Mitteln am Aufbau der Jugend⸗ bewegung der D. V. P. mitzuwirken. Kg. * Jack Hylton kommt! Jack Hylton, der mit ſeiner berühmten, geſeierden Jazz⸗Band bekanntlich ein ein ⸗ maliges Gaſtſpiel am Sonntag, den 6. April hier in Mannheim im Nibelungenſgal des Roſengarten gibt, trifft erſt im Laufe des Sonntags, unmittelbar von Paris kommend, hier ein. Sein mehrtägiges Pariſer Gaſtſpiel hat ihm wieder einen außergewöhnlichen Erfolg gebracht. Es iſt erſtaunlich, in welch geſteigerten und welch vielfätti⸗ gen Formen alte, bekannteſte Melodien wie völlig neu im Jazz⸗Rhythmus auftauchen. Alles wird beſeſſen von dieſem Tempo, von dieſem Rhythmus, von dieſer belebenden Muſik. Es wird ein Abend werden, der allen Zuhörern frohe Stun⸗ den und einen ungetrübten Genuß vermitteln wird. Alles an dieſem Abend iſt Tanz, Revue, Theater, Muſik! * Der Sommertagszug auf dem Lindenhof kann, Dank der Opferwelligkeit der Lindenhofbewohner und Firmen und der Unermüdlichkeit des neuen Elferrats der Großen Karnevals⸗Geſellſchaft Lindenhof E. V. am kommenden Aufſtellung um 14.30 Uhr vor der Lanzſchen Fabrik, Abmarſch punkt 15 Uhr. Im Zug werden mehrere Muſtk⸗Abteilungen und ſchön ausgeſtattete Wagen vertreten ſein, ſodaß es ſich lohnt, dem Lindenhof am Sonntag einen Beſuch abzuſtatten. * Heute Vortrag Kaplan Fahſel! Wir weiſen nochmals auf den heute Freitag abend im Kolpinghaus(JJ 1, 18/10) ſtattſindenden Vortrag von Kaplan Fahſel über„Das moderne Sexualproblem“ hin. Verſammlung am acht Arbeiter aus den Betrieben des Tiefbauamts, Heidelberger Frühling Der Heidelberger Frühling hat ſeine eigene Art, in dieſem Jahre ganz beſonders. Es wurde und wird behauptet, daß einem zu milden Winter, einem Winter alſo, der ſeinen natürlichen Charakter ver⸗ leugnet, ein Frühling folge, der kein Frühling ſei, in dem der Winter noch in der Agonie mit unzeiti⸗ gen Mucken aufwarte und das Wachſen, das Sproſſen, das Blühen möglichſt zu beeinträchtigen ſuche. So ſei die Regel und der Hundertjährige be⸗ ſtätige ſie und die berühmten alten Schäfer, die auf Monate hinaus das Wetter vorausriechen, ebenſo. Für dieſen Frühling hat dieſe„Regel“ aber keine Geltung. Es iſt in Heidelberg ein Lenz eingezogen, wie man ihn ſchöner ſeit vielen Jahren nicht erlebt hat. Seit Jahren wurde auch nicht der Sommertagszug von ſo herrlichem Frühlingswetter begünſtigt, wie heuer, von ſo warmem, leuchtendem Sonnenſchein, von Finken⸗ und Amſel⸗ und Droſſelſchlag, vom Zauber des ſich geradezu wollüſtig entfaltenden Le⸗ bens in der geſamten Natur. Es war diesmal leicht, die rieſige Frühlingspuppe mit Blumen zu ſchmücken. Schneeglöckchen, Märzveilchen, Schlüſſel⸗ blumen, Primeln, Palmkätzchen, Blütenzweige von Zierſträuchen und Zierbäumen, friſches Grün, junges Grün— nichts fehlte. Und in den Anlagen des Schloſſes ſingt ſogar ſchon die Primadonna unter den Vögeln, die Nachtigall, ihre brünſtigen Liebeslieder. Die Nachtigall kehrt gewöhnlich erſt in der zweiten Aprilhälfte aus ihrem Winterquartier zurück, je nach der Witterung aber auch ſchon früher. Nicht unmöglich iſt es auch, daß die Primadonna auf dem Schloß überhaupt in der Heimat überwintert hat, was ihr in dem vergangenen milden Winter nicht ſchwer gefallen iſt. Noch ſchläft der Laubwald, der, vermiſcht mit Kiefernbeſtänden, die Heidelberg betreuenden Berge krönt. Aber gerade dieſe anſcheinend noch ruhenden Buchen und Eichen bilden in ihrer Kahlheit einen maleriſchen Kontraſt zu dem unteren Teil der Berge mit ihren ſchon im Blütenſchmuck prangenden Sträuchern und ihrem jungen friſchen Grün, dem ſaftigen Grün auch der den Waldesrand umſäumen⸗ den Grasmatten. In den Anlagen iſt es auch ſchon grün; überall entfalten die Platanen ihre Knoſpen, überall leuchten in lockendem Sonnenſchein die harzigen Blätterhüllen der Roßkaſtanien, nach oben dem Lichte zuſtrebend und wie Kerzen feierlich ſich reckend. Die Ouvertüre des Lenzes iſt geſpielt, bald wird rau⸗ ſchend und mit elementarer Gewalt die gewaltige Sinfonie volltönend erklingen und das empfängliche Menſchenherz trotz aller Nöte der Zeit höher ſchlagen laſſen. Im Menſchendaſein iſt die ſchönſte Zeit die Jugend, im Leben des Jahres der Frühling, das Erwachen des Lebens. Weithin lockt der Heidelberger Frühling und von weither kommen ſchon Fremde, die ſeinen Zauber genießen wollen. Tagtäglich ziehen beſon⸗ ders auswärtige Schulen den Schloßberg hinan, namentlich aus der Pfalz und dem benach⸗ barten Rheinheſſen, aber auch vom Rheine her. So traf dieſer Tage u. a. auch das Mädchengymaſium in Neuwied auf einer dreitägigen Frühlingsfahrt ein.„Wir waren vorher in Frankfurt und in Offenbach“, ſagte auf Befragen eine Oberſekun⸗ danerin. „Und wo hat es Ihnen am beſten gefallen?“ „In Heidelberg natürlich!“ Noch iſt das Schloß nicht ſo überlaufen von Frem⸗ den, wie in der Hochſaiſon, an Werktagen wenig⸗ ſtens. An ſchönen Sonntagen aber, wie dem letzten, wimmelt es ſchon von Menſchen, die meiſtenteils von auswärts kommen. Auch der Schloßfrühling iſt von unwiderſtehlichem Reiz und die Konzerte, die von Amſel, Droſſel, Fink und Star tagaus, tagein von frühmorgens bis zur abendlichen Dämmerung gegeben werden, finden dankbare Zuhörer. Es lau⸗ ſchen ihnen auch die vielen Eichhörnchen, die in einem Teile der Schloßanlagen wohnen, es lauſchen ihnen der Marder und der Iltis, die in der Ruine gerade⸗ zu ideale Schlupfwinkel finden, und die zwei Falken⸗ pärchen, die eben daran ſind, ihre Horſte wieder zu flicken. Welch ein Vogelparadies das Schloß mit ſeinen Anlagen iſt, das enthüllt gerade der Früh⸗ ling, ſolange er einen Durchblick durch die Kronen der Bäume geſtattet. Im ſtrengen Winter 1928/29 wurden nebenbei geſagt, auf dem Schloß nicht weni⸗ ger als vier Marder in Tellereiſen gefangen. Goethe wünſchte ſich die Flügel eines Maikäfers, um alle Reize der Wetzlarer Frühlingslandſchaft bis auf die Neige ſchlürfen zu können. Den Heidelber⸗ ger Lenz kannte er nicht, wohl aber kannte ihn ein Scheffel. Es muß ein Frühling wie der von heute geweſen ſein, der ihn zu ſeinem ſo burſchikos⸗innigen Sang an die„Stadt an Ehren reich“, der keine gleich iſt am Neckar und am Rheine, begeiſterte. F. Mohr. Der Ludwigshafener Voranſchlag Beſprechung in der Ortsgruppe Ludwigshafen der Deutſchen Volkspartei Die Tagesordnung„Bericht und Aus⸗ ſprache über den ſtädtiſchen Voran⸗ ſchlag 1930“ hatte begreiflicher Weiſe ſehr zahl⸗ reiche Mitglieder zu der dieswöchentlichen Ver⸗ ſammlung der Deutſchen Volkspartei gelockt. Der Vorſitzende, Amtsgerichtsrat Dr. Röhrig, erin⸗ nerte zunächſt an die 115. Wiederkehr des Geburts⸗ tages unſeres größten deutſchen Staatsmannes, des Fürſten Bismarck, und wies darauf hin, daß die nächſten Dienstag dieſem Ge⸗ denken gewidmet ſei. Stadtrat Dr. Röhrig trat dann in den Bericht über den ſtädtiſchen Vor⸗ anſchlag ein, gab ein eingehendes und umfaſſendes Bild ſeiner Bedeutung, ſeines Entſtehens und Auf⸗ baues und ſeines Charakters. Er berichtete, wie in einer Reihe von Sitzungen in angeſpannter Arbeit verſucht wurde, Einnahmen und Ausgaben in Ein⸗ klang zu bringen und wie es ſchließlich auch ge⸗ lungen ſei, den Fehlbetrag erheblich herabzudrücken, wie aber immer noch ein Fehlbetrag von rund 725 000„/ und zuzüglich des vorjährigen mit 900 000 4, ein ſolcher von rund 1625 000„/ ver⸗ bleibe. Der Redner beleuchtete kritiſch einige Son⸗ dergebiete des Voranſchlags, wie die ſtädtiſchen Be⸗ triebe, den Fürſorgeetat, den Fehlbetrag des Städti⸗ ſchen Krankenhauſes, die Finanzierung des Durch⸗ bruchs u. a. Zur Frage der Deckung des Fehl⸗ betrages erkannte er die Notwendigkeit einer Abgleichung von Einnahmen und Ausgaben an, er⸗ klärte ſich auch mit der ratenweiſen Abtragung des vorjährigen Fehlbetrages einverſtanden, hatte aber Bedenken gegen die vom Bürgermeisteramt vor⸗ geſchlagene Abdeckung des diesjährigen Fehlbetra⸗ ges. Er hob die Bedeutung der Deckungsfrage her⸗ vor, betonte das Intereſſe der Oeffentlichkeit an ihr und ihr Recht auf Stellungnahme und bat die Verſammlung um Meinungsäußerung. Die eingehende Ausſprache, an der ſich zahlreiche Mitglieder, darunter auch die beiden Stadträte Profeſſor Jung und Laubſcher, beteiligten, war ſehr anregend und aufſchlußreich. Lebhaft wurde die Finanzgebarung der Stadtver⸗ waltung in den letzten Jahren und ihre mangelnde Vorausſicht kritiſiert. Eine große Anzahl von Einzel⸗ beanſtandungen wurde erhoben. Die Meinung der Verſammlung ging ſchließlich dahin, daß man mit der ratenweiſen Abdeckung des vorjährigen Fehl⸗ betrages einverſtanden ſein könne, daß der dies⸗ jährige abgeglichen werden müſſe, daß aber der Gebührenerhöhungsvorſchlag der Stadt⸗ verwaltung bei den heutigen wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſen nicht tragbar ſei. Die Verſammlung beſchloß, der Stadtratsfraktion den von dieſer be⸗ reits beratenen Antrag auf Senkung der Ausgaben durch ſchematiſche, prozentuale Kürzung der wirk⸗ lichen Geſamtausgabenſumme des Voranſchlags, die Verantwortlichmachung der Vorſtände uſw. für ver⸗ ſchuldete Kreditüberſchreitungen, die Durchführung einer Reihe von Sparmaßnahmen bei der Stadt⸗ verwaltung, auch durch Fortführung der bereits ein⸗ geleiteten Vereinfachung des Beamtenapparates, endlich die Ermächtigung einer Stelle zur Durch⸗ führung und Ueberwachung der Sparmaßnahmen, zu empfehlen. Auch die Frage des Verwaltungskoſten⸗ beitrages wurde geſtreift. Der Vorſitzende dankte für die Anregungen und gab bekannt, daß die endgültige Stellungnahme der Fraktion in einer Sitzung der nächſten Tage feſt⸗ gelegt werde. X Kommunale Chronik Aus dem Heidelberger Stabtrat In der Sitzung vom 2. April hat der Heidelberger Stadtrat folgende Beſchlüſſe gefaßt: Das Bezirksamt(Polizeidirektion) beabſichtigt, die Vorſchrift des§ 18e der Verkehrs⸗ und Straßen⸗ polizeiordnung für die Stadt Heidelberg aufzuheben, nach der die Kraftfahrzeuge in der Haupt⸗ ſtraß e(zwiſchen Markt⸗ und Bismarckplatz) nur mit einer Höchſtgeſchwin digkeit von 15 Km. fahren dürfen. Der Stadtrat ſtimmt der Aufhebung dieſer Vorſchrift zu. Der Stadtrat beſchließt, die allgemeinen Ver⸗ tragsbedingungen für die Ausführung von Bau⸗ leiſtungen bei den ſtädtiſchen Vergebun⸗ gen durch folgende Beſtimmung zu ergänzen:„Die in dem Angebot aufgenommenen Preiſe verſtehen ſich als Feſtpreiſe. Nachzahlungen bei Lohnver⸗ änderungen werden nur geleiſtet, wenn beſondere Abmachungen vorher getroffen ſind.“ 5 Der Stadtrat beſchäftigte ſich wiederholt mit der Frage der Arbeiterenutlaſſungen, die in⸗ folge der Einſchränkung der etatmäßigen Mittel notwendig wurden. Unter der Vorausſetzung, daß die Gehwegreinigung eingeführt wird, ſollen nur Gartenamts und Friedshofs endgültig entlaſſen wer⸗ den, abgeſehen von den Arbeitern, die zuxuhegeſetzt oder unter Gewährung einer Suſtentation ent⸗ laſſen wurden. a Die im Schulhaus II in Wioblingen vor⸗ handene Zentralheizung ſoll ſo verbeſſert werden, daß im Zuſammenhang mit der Herrichtung von Lehrerwohnungen zu Schulſälen auch die Räume im Schulhaus III mitbeheizt werden können. Der erforderliche Kredit von 9000„ wird bewilligt. Gegen die hypothekariſche Belaſtung eines Wirt⸗ ſchaftsgrundſtücks im Pfaffengrund durch die Ge⸗ meinnützige Bau⸗Genoſſenſchaft„Neu⸗ Heidelberg“ unter Einräumung des Vorrangs vor der ſtädt. Baugelohypothek für die Wirtswoh⸗ nung wird nichts eingewendet. Mit der Uebernahme des lebenden und toten In⸗ ventars vom Bierhelderhof durch den Guts⸗ pächter Schneider zu dem von den beiderſeitigen Sachverſtändigen geſchätzten Wert von 16 690/ iſt der Stadtrat einverſtanden. Die Anſchaffung neuer Tiſche, Bänke und Stühle für zwei Säle der Kleinkinderſchule Oſt⸗ ſtadt und die Anſchaffung von 120 Meter Schlauch⸗ material für die Freiw. Feuerwehr wird genehmigt. 1 Kr. Kleine Mitteilungen Der Gemeinderat Kehl hat Dr. med. Wolfgang Zandmann zum Chefarzt des Städtiſchen Krankenhaufes gewählt. Dr. F. war eine Reihe von Jahren hindurch Ober⸗ arzt am Städtiſchen Krankenhaus in Offenbach a. M. und in der letzten Zeit an ber chirurgiſchen Univerfitätsklinik in Frankfurt a. M. tätig. In Kalſerslautern wurde in der Stadt⸗ ratsſitzung beſchloſſen, die Winter beihilfe für die Ausgeſteuerten nicht fallen zu laſſen. Zur Deckung ſollen die bereits eingegangenen Beträge aus den Umlagen 1925/78 verwendet werden. Gleichzeitig fanden Anträge auf Erhöhung der Gebühren für Waſſer, Mütllabfuhr und Kanaliſatton Ablehnung, ſo daß es in dieſer Hinſicht beim ſeitherigen Zuſtand bleibt. Weiter beſchloß der Stadtrat, die Stundenzahl an den Mädchen⸗ handelsſchulklaſſen zu erhöhen und an der Berufsfort⸗ bildungsſchule den Arbeitsunterricht einzuführen. Realſteuererhöhung in Frankfurt * Frankfurt a.., 3. April. Die Stadtver⸗ ordnetenverſammlung nahm am Mittwoch mit großer Mehrheit gegen die Stimmen der Kom⸗ muniſten und Nationalſozialiſten die Erhöhung der Sätze der Gewerbeertragsſteuer um 50 Prozent auf 450 Prozent, der Grun dver⸗ mögensſteuer um 25 Prozent auf 225 Prozent und der Lohnſummenſteuer auf 1500 Prozent an. Mit dieſem Beſchluß, der einen vollſtändigen Ausgleich des Etats für 1930 bringt, iſt die drohende Gefahr einer zwangsmäßigen Erhöhung der Real⸗ ſteuern durch die Aufſichtsbehörde abgewandt. Die Stadtverordnetenverſammlung erörterte am Dienstag abend bei Verabſchiedung des Etats für 1930 allgemeine kommunalpolitiſche Fragen. Als Ergebnis dieſer Erörterungen nahm ſie folgenden Antrag an:„Die Frankfurter Stadtverordnetenver⸗ ſammlung beſchließt, den Magiſtrat zu erſuchen, die Bildung eines zwiſchenſtädtiſchen Aus⸗ ſchuſſes unter Beteiligung der Städte Darmſtadt, Frankfurt a.., Mainz, Offenbach und Wiesbaden anzuſtreben und dieſem Ausſchuß die beſondere⸗ Auf⸗ gabe zu ſtellen, die gemeinſamen Intereſſen der ge⸗ nannten rhein⸗mainiſchen Städte auf dem Gebiete dr Verkehrswerbung, des Verkehrs ſelbſt, der indu⸗ ſtriellen Entwicklung und der kulturpolitiſchen Fra⸗ gen zu wahren und ein Gegeneinanderarbeiten der genannten Städte zu vermeiden.“ Aus der Pfalz Stehlender Bettler * Ludwigshafen, 3. April. Geſtern nachmittag wurde aus einer Wohnung in der hinteren Stern⸗ gaſſe ein frei auf dem Tiſche liegender Geldbetrag von 115 I geſtohlen. Als Täter kommt ein Bettler in Betracht, der wie folgt beſchrieben wird: Etwa 18 Jahre alt, 1,64 Meter groß, trug dunkle Hoſe, dunkelbraune Joppe, blaue Schiffer⸗ mütze und dunkelgraue Segeltuchſchuhe. Sachdten⸗ liche Mitteilung an die Polizei erbeten. Tödliche Verkehrsunfälle * Flomersheim, 4. April. Am Mittwoch nachmit⸗ tag wurde der 77 Jahre alte Privatmann Michael Baum beim Ueberſchreiten der Fahrbahn von dem Motorradfahrer Johann Neu in der Nähe des Bahnüberganges von hinten angefahren und zu Fall gebracht. Baum iſt in der Nacht geſtorben. Tödlicher Autounfall * Pirmaſens, 3. April. Heute vormittag wurde am Marktplatz in der Schloßſtraße der Händler Franz Schuch von einem Poſtautobus, der mit Ar⸗ beitern vom Lande kam, überfahren und ſofort getötet. Nach Ausſagen der Zeugen trifft den Führer keine Schuld. Es hat vielmehr den Anuſchein, als ob Schuch abſichtlich in den Wagen hineingelaufen wäre. Die Leiche wurde vom Gericht beſchlagnahmt. * Neuſtadt a.., 4. April. In der Nähe der Fabrik„Neue Maſchine“ bei Lindenberg wurde geſtern die dreijährige Gertrud Schake aus Lin⸗ denberg von einem Auto aus Neuſtadt überfahren. Das Kind erlitt einen Schädelbruch und ſtarb kurz darauf. Den Chauffeur ſoll keine Schuld treffen. Das Kind ſoll direkt in den Wagen hineingelaufen ſein. 5 N * :: Speyer, 3. April. Dieſer Tage wurden bei den Kanalifationsarbeiten in der Ludwigsſtraße in Speyer einige römiſche Funde gemacht. Es handelt ſich um eine größere Urne und verſchiedene kleine Ge⸗ fäße, die dem Hiſtoriſchen Muſeum der Pfalz zu⸗ geführt wurden. a * Wörth a. Rh., 2. April. Beim Verſuch, die Grenze zu erreichen, wurden auf dem hieſigen Bahn⸗ hof zwei junge Leute im Alter von etwa 18 Jahren von der Gendarmerie verhaftet, als ſie im Begriff waren, Karten nach Kapswayer zu löſen. Bei ihrer Vernehmung gaben ſie an, daß ſie die Mutter des einen in Metz beſuchen wollten. Die⸗ ſen Angaben wurde aber kein Glauben geſchenkt und beide zur Leibesviſitation zur Gendarmerieſtation gebracht. Während der eine von ſeinen Eltern ab⸗ geholt wurde, lieferte man den anderen wegen paß⸗ vergehens dem Amtsgericht Kandel ein. * Winden(Südpfalz), 2. April. Wie wir erfah⸗ ren, wurden von den ſüödpfälziſchen Gendarmerte⸗ ſtationen im Laufe des Monats März an der Grenze insgeſamt 28 junge Leute angehalten, die ſich ohne vorſchriftsmäßigen Paß auf dem Wege nach Frankreich befanden, um ſich dort zur Fremden⸗ legion anwerben zu laſſen. Sie wurden den zu⸗ ſtändigen Amtsgerichten wegen Paßvergehens zur Aburteilung zugewieſen bezw. von ihren Eltern, ſo⸗ weit ſich die Feſtgenommenen in jugendlichem Alter befanden, zurückgeholt. * Kriegsfeld, 3. April. Reichspräſtdent von Hin⸗ denburg hat dem Veteran von 1866 und 1870/1 Jakob Rheinfrank anläßlich eines Familien⸗ feſtes 100 Mark überweiſen laſſen. Gleichzeitig er⸗ hielt Rheinfrank ein Schreiben des Reichspräſi⸗ denten. * Enkenbach, 3. April. Als der Buchbindermeiſter Wildberg im hieſigen Erziehungsheim während der Arbeit den 18jährigen Zögling Karl Kohl wegen einer Ungehörigkeit zurechtwies, verſetzte die⸗ ſer dem Buchbindermeiſter einen Stich in den Un⸗ terleib. Man hofft, daß Wildberg mit dem Leben davonkommen wird. * Pirmaſens, 3. April. Am Montag abend ſtürzte die ſieben Jahre alte Luiſe Pres von einem neben dem elterlichen Haus liegenden Felſen aus etwa zwei Meter Höhe ab und zog ſich ernſte Verletzungen zu. Bei der geſtern erfolgten Operation iſt das Kind geſtor ben. Die Leiche wurde vom Gericht beſchlagnahmt. 5 Schluß des redaktionellen Teils Leiden Sie an Stuhlverſtopfung? Dann ſchaffen Sie rechtzeitig Abhilfe und unterſchätzen Sie die Folgen ungenügenden Stuhlganges nicht! Häufig ruft die Verſtopfung nur Beſchwerden allgemeiner Natur wie Unbehagen, Verſtimmung, Mattigkeit, Gereiztheit und Kopfſchmerzen hervor, doch kann ſie auch weit unange⸗ nehmere e und ſogar exnſthafte Erkrankungen a Deshalb gebrauchen Sie am zweckmäßi ſten nach dem Urteil Ne Aerzte und erſter mediziniſcher Autoritäten 9 eitigung der Stuhlträgheit ein unſchäd⸗ liches pflanzliches Abführmittel, wie es bie weltbekannten Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen ſind. Dieſe beſtehen e aus pflanzlichen Auszügen und Stoffen und enthalten keine ſcharfen chemiſchen Befandtelle Sie regen die träge gewordenen Verdauungsorgane zu er⸗ höhter Tätigkeit an, aſig un die Verſtopfunz und kegeln den Stuhlgang zuverläſſig und ſchmerzlos. Inu allen Apotheken ethältlich — kee 2 ͤ ä ̃⁵˙ A. get N N Freitag, den 4. April! 1930 3—5ð.— Sozialwirtſchaftliches Die Arbeitsmarktlage in Südweſtdeutſchland Die ſaiſonmäßige Entlaſtung des Arbeitsmarktes in Südweſtdeutſchland ging unter dem Einfluß der Depreſſion auf dem Baumarkt und des anſcheinend immer noch ſinkenden Beſchäftigungsſtandes der Metallinduſtrie wieder nur ſchleppend vor ſich. Seit dem Einſetzen des Umſchwungs iſt die Zahl der Un⸗ terſtützten in der verſicherungsmäßigen Arbeitsloſen⸗ unterſtützung erſt um 22 000 Perſonen zurückgegan⸗ gen, während im Vorjahre in der gleichen Zeit mehr als doppelt ſoviel wieder Arbeit gefunden haben, obwohl die Witterung in dieſem Jahre beſonders günſtig iſt. Die Kriſenunterſtützung hat in dieſem Jahre überhaupt noch keine Entlaſtung er⸗ fahren, die Zahl der Kriſenunterſtützten hat im Ge⸗ genteil von Woche zu Woche noch zugenommen. Der Stand an unterſtützten Arbeitsloſen war am 26. März folgender: In der verſicherungsmäßigen Ar⸗ beitsloſenunterſtützung 101453 Perſonen(86 766 Männer, 14687 Frauen), in der Kriſenunterſtützung 14 190 Perſonen(11140 Männer, 3050 Frauen). Die Geſamtzahl der Unterſtützten fiel um 6811 Perſonen oder um 5,6 v. H. von 122 454 Perſonen auf 115 643 Perſonen. Im Geſamtbezirk des Landesarbeitsamts Südweſtdeutſchland kamen am 26. März 1930 auf 1000 Einwohner 23,0 Hauptunterſtützungsempfänger gegen 24,3 in der Vorwoche und 27,3 am 5. März. Der Lee ee, Stelleumarkt im Monat März ohne die erhoffte Belebung Der kaufmänniſche Stellenmarkt zeigt nach einem Bericht der kaufmänniſchen Stellenvermittlung des DHV. immer noch eine bedenkiche Stagna⸗ tion. Die zum Frühjahr erhoffte Belebung der Wirtſchaft hat bis jetzt vergeblich auf ſich warten laſſen. Die in den vergangenen Monaten ſtetig ge⸗ ſunkene Kaufkraft der Bevölkerung, als Folge herr⸗ ſchender Arbeitsloſigkeit, erſchwert die ſonſt gewohnte Belebung des Geſchäftes in Induſtrie und Handel. Der Baumarkt bietet bis jetzt keine der Sai⸗ ſon entſprechende Ausſicht auf Beſchäftigungsmöglich⸗ keiten. Damit verringern ſich die Hoffnungen auf eine Belebung der Geſamtwirtſchaft. Selbſt die Tex⸗ tilinduſtrie, die ſonſt um dieſe Jahreszeit voll be⸗ ſchäftigt zu ſein pflegt, liegt noch vollkommen ruhig. Sie nimmt teilweiſe ſogar Betriebseinſchränkungen und Entlaſſungen vor. Die Vorbereitung der Ge⸗ brauchs maſchinen⸗ und Metallin duſtrie, zum Beiſpiel der Fahrradin du ſt rie, auf einen Frühjahrsmaſſenabſatz iſt ausgeblieben. Teilweiſe werden ſogar Betriebseinſchränkungen und Maſſen⸗ entlaſſungen gemeldet, Aehnlich ungünſtig ſcheinen die Verhältniſſe in der Automobilinduſtrie zu liegen. Auch ſie nimmt zum Teil Kündigungen von Augeſtellten in beachtenswertem Umfange vor. Nirgends iſt eine Belebung des kaufmänniſchen Stellenmarktes zu beobachten. Ueberall begegnet man einer abwartenden Haltung. Viele Unternehmer zö⸗ gern, ſelbſt dringend zu beſetzende Poſten auszu⸗ ſchreiben. Nur Proviſions vertreter, deren Anſtellung für den Betrieb riſikolos iſt, werden in Maſſen geſucht. Nachfrage in geringem Umfange beſteht zur Zeit lediglich nach jungen Kontori ſte n, an die hohe Anforderungen bei mäßiger 5 5 lung geſtellt werden. Die Vermittlungsmöglichkeit iſt deshalb nur gering. Sie ſteht zur Steigerung des Bewerberandranges, der ſich durch die zum Quartals⸗ ſchluß ausgeſprochenen Kündigungen beſonders be⸗ merkbar macht, in ſtarkem Mißverhältnis. Nur bei qualitativ ausgezeichneten Bewerbern beſteht Aus⸗ ſicht auf Unterbringung. L. Sinsheim, 3. April. Die Geſelleunprü⸗ fung haben an der hieſigen Gewerbeſchule 154 Leyr⸗ linge beſtanden. Es waren: 29 Schreiner, 13 Maurer, 12 Schneider, 10 Schuhmacher, 9 Metzger, 9 Blechner, 8 Bäcker, 7 Elektriker, 6 Bauſchloſſer, 6 Küſer, 6 Zim⸗ merer, 5 Maſchinenſchloſſer, 5 Sattler, 4 Friſeure, 4 Maler, 3 Schmiede, 2 Steinhauer, 2 Bierbrauer, 2 Dameuſchneiderinnen, 2 Gipſer, 2 Orgelbauer, 1 Buchdrucker, 1 Buchbinder, 1 Schriftſetzer, 1 Wagner, 1 Werkzeugſchloſſer, 1 Glaſer, 1 Konditor, 1 Eiſen⸗ dreher. Zwei Autonnglücke mit Todesfolge Vor dem Ludwigshafener Erweiterten Schöffengericht(Vorſitz: Amtsgerichtsdirektor German, zweiter Richter: Amtsgerichtsrat Dr. Alvens) fanden in der Mittwoch⸗Sitzung gleich zwei Autounfälle ihre ſtrafrechtliche Erledigung. Bei beiden war der Verluſt eines blühenden Menſchen⸗ lebens zu beklagen und in jedem Falle hatte die Staatsanwaltſchaft Anklage auf fahrläſſige Tötung erhoben. Der 34jährige Jakob H. von Mannheim kam an 23. 11. 29 zur Mittagszent geſchäftlich von Saar⸗ brücken gefahren. Am Ortseingang von Oggers⸗ heim ſah er zwei ſpielende ſiebenjährige Mädchen, on denen das eine über die Straße lief. H. ver⸗ ringerte ſeine Geſchwindigkeit und wollte mit Vor⸗ ſichtsbremſung und Ausbiegen die Stelle paſſieren. Unvers ehens ward jedoch das Kind kopflos und ſuchte die alte Straßenſeite zu gewinnen. Der Fahrer gab zur Erreichung freier Fahrt Gas, doch das kleine Mädel ſtolperte von der Seite her an die Maſchine und lief ſo blindlings vom Spiel von den Tod. „Der Angeklagte iſt ein beſonnener Menſch und fährt einen tadelloſen Buickwagen. Er hat ordnungs⸗ gemäß gehupt, gebremſt und konnte nicht mit dem unvorausſehbaren Rückſpringen des Kindes rechnen.“ So begutachteten die beiden Sachverſtändigen(Dip⸗ lomingenieur Schuſter und Zivilingenieur Wür⸗ mell⸗ Ludwigshafen) den an ſich tief bedauerlichen Fall. Der eine Gutachter hielt die Fahrtgeſchwin⸗ digkeit allerdings für etwas zu hoch. Die Verteidi⸗ gung(.⸗A. Gerhard ⸗ Mannheim) ſtützte ſich in ihrem Freiſpruch⸗Plaidoyer auf die Ausführungen Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe) der Sachve gatsauwalt hatte bei dem Ange hen 80 1 vermißt und at gnis beantragt. Das Ge⸗ richt jte einen Monat, weil der Fahrer R mite genü dem Unverſtand der Kinder Rechnung getra . n Bleilöter J. Braun von Lud⸗ Leben laſſen. 01 der Nacht auf dem Nachhauſe⸗ Fahr bahn an debat⸗ mußte der 24 wigshafen ſei zum 16. März v. weg von der Wirtſe lierte, ohne Obacht ſeinen Wirtshaus Autos Ecke Rr hafen blieb er ſtatt auf den gefäh rte in Lu Nils . den ſtehen, an⸗ zurückzuſpringen. Der Fahrer ſucht letzter Sekunde herumzure hintere Kotfligel riß den Unvorſichtigen zu Noch in der gleichen Nacht verſtarb der Uel Polizeiwachtmeiſter der 27jährige Berufsfahrer Ludwigshafen, durchaus korrekt ge⸗ Getötete„ſich benommen hatte, unangebrachter Scherz!— Nach Ausſage ., war der F Guſtav G. von fahren, während der als wolle er— ein übler atzeugen, 7 das Auto anhalten, als ſei er betrunken geweſen oder habe gar Selbſtmord begehen wollen“. Auch eine auf Anforderung eines Zeugen nochmals vor⸗ genommene Beſichtigung der Unfallſtelle konnte dem Gericht keine anderen Eindrücke vermitteln. Der Freiſpruch des Angeklagten unter Ueberbürdung der Koſten auf die Staatskaſſe war zwangsläufige Folge. 8 b ͤ y...... Vankier kommt ins Zuchthaus * Koburg, 2. April, Das Große Schöffengericht verurteilte im Prozeß wegen des am 16. Oktober vorigen Jahres erfolgten Zuſammenbruches des Bankhauſes Haeßler u. Hül big(Koburg) 5 geſchäftsführenden Inhaber e Eduard Hſtl big wegen fortgeſetzter Depotunterſchla gung zu vier Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt. Der mitangeklagte Prokuxiſt Niemann erhielt wegen Beihilfe eineinviertel Jahr Gefängnis. Der Staatsanwalt hatte fünf Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverluſt für Hül⸗ bil verlangt und 1 Jahren Gefängnis für Nie⸗ mtann beantragt. An Depotwerten wurden 314000 Mark veruntreut und Hülbig lebte davon auf großem Fuße. Alle älteren Angeſtellten hatten ihre Kon⸗ ten mit großen Beträgen überzogen. Eine Bilanz war ſeit 1924 nicht aufgeſtellt und keine Konkrolle erfolgt. Aus dem Lande Frühling im Neckartal st, Aus dem Neckartal, 1. April. Nun iſt auch in unſer ſchönes Neckartal Frühling einge⸗ zogen, An den ſteilen Uferhängen blüht in ſüßlila der Seidelbaſt, der frühe Künder des Frühlings. Auf den Talwieſen blühen Sternhyazinthen in blau, rot und weiß, die gelbe Feigwurz ſteht auf der Böſchung noch einſam und an ſonnigen Halden bre⸗ chen die Knoſpen der Küchenſchelle auf. Im ſeichten Uferwaſſer ſtehen die Fiſchreiher in philoſophiſcher Ruhe und warten, bis ein Beutefiſchlein geſchwom⸗ men kommt. Hoch 5 der Luft zieht der Milan feine Kreiſe. Der Landwirt war die letzten Tage ſchon ſehr fleißig. Hafer und Gerſte ſind ausgeſät Die Winterfrüchte, die durchweg gut über den Win⸗ ter kamen, nur hie und da unter ee raß zu leiden hatten, werden leicht geeggt und bekommen ihren Kopfdünger. Jetzt muß durch Bodenauflocke⸗ rung und durch raſche Zufuhr von Dünger der Saad gufgeholfen werden, ſolange der Waſſervorrat im Boden genügend groß iſt. Die Erfolge bleiben bei ſolchen Feldern nie aus. Der Klee ſteht dieſes Jahr ſehr ſchön. Aber auch hier haben die Mäuſe Schaden angerichtet. Rauh⸗ und Rübenfubter iſt gentgend vorhanden. Die Landwirte machen jetzt auf den Feldern die Rübenmieten leer. Heu und Stroh zu Futterzwecken iſt noch da, bis das erſte Gras auf den Neckarwieſen wächſt, die zurzeit mit Miſtwaſſer, Thomasmehl und langem Miſt gedüngt werden. Ueberhaupt erfährt der Futtera 1 5 uU eine größere Aufmerkſamkeit. Das Getreide lohnt ſich nur für den eigenen Bedarf. Alle verfügbaren Felder werden für Gemüſe⸗ und Futterbau freige⸗ macht. In den Gärten ſind die Frauen ſehr tätig. Die Rübenſamen und Küchengewächſe werden aus geſät, die Blumenbeete in Ordnung gebracht. Der Obſtzüchte r hat das Setzen der jungen Bäume be⸗ endet, ſeine Edelreiſer geſchnitten und beſchäftigt ſich mit dem Ausputzen und vor allem dem Spritzen mit Obſtbaumkarbolineum, um die vielen kleinen ſchäd⸗ lichen Infekten zu töten. Der Imker durfte dieſes Frühjahr eine Freude erleben. Die Völker kamen ſtark über den Winter und die Futtervorräte ſind gut, ſo daß die Biemen bei den herrlichen Sonnen⸗ tagen Blüt bringen für ihre junge Brut. Stock 119 der Bienen⸗ U 5 ine Völker. Wärme und me und Futter ſind jetzt die Hauptſache, Volk gerüſtet iſt, wenn die Baumblüte beginnt. Die Knoſpen ſind ſchon weit vor. Eimige warme Tage und das Frühobſt wird ſein weißes Frühlingskleid anziehen. * Weinheim, 3. April. Heute früh geriet der ver⸗ heiratete Arbeiter Julius H 92 516 aus Lützelſachſen in ſeiner hieſigen Arbeitsſtätte mit der Hand in die Preßmaſchine. Schwerverletzt wurde der Ver⸗ unglückte in das hieſige ſtädtiſche Krankenhaus ein⸗ geliefert. * Vom Taubergrund, 3. April. alte verheiratete Albis Weber in Grünsfeld hieb ſich beim Holzhacken in die Hand. Im Würzburger Krankeuhaus mußte ihm nach wenigen Tagen der Arm abgenommen werden. Der Mann war aber nicht mehr zu retten, denn bald darauf trat der Tod ein. züchker er wieder 4 damit das Der 41 Jahre . 5. Seite. Nr. 159 „ Hockenheim, 2. Ap 3 + Bithnen⸗ Der hieſige polksbund brachte bei normalem Beſuch das Weiheſpiel„Parſival“ von Wolfram von Eſchenbach zweimalig mit gutem Erfolg in der„Jeſth⸗ alle“ zur Aufführ Wie ſich der jr Parſival als Retter des heiligen von der Heimat trennt 98 hir naus⸗ tit ihre und t, griff 210 jeden Beſucher ans Verſuchungen ſtii ra in die t mancherlei Gefahren Herz. Die Bühnendekoration, von dem M aunheimer Bühnenmaler Bornhofen eigens für die Aufüh⸗ rung entworfen und angefertigt, ferner die Beleuch⸗ tung waren eingig. Auch das Spiel der Mitwirken⸗ war hervorragend und wurde zu einem Erfolg . für die 1 zu einem Erlebnis. 1 8 hrung zei„daß der Bühnen⸗ volfksbund etw Dieſe Ueberzeugung werden hoffentlich die weiteren Aufführungen des Bundes beſtätigen. * Heidelberg, 3. 1 April. Das Pachtverhältnis zwiſchen der Gaſthaus Kohlhof A G. und Herrn Theodor Oefner iſt erneuert worden und geht in unveränderter Weiſe weiter. g. Nußloch, 1. April. Ende vergangener Woche ſuchten zwei fremde junge Männer die hieſigen Ge⸗ ſchäftshäuſer auf— nachdem ſie dieſe Tätigkeit zuvor ſchon im benachbarten St. Ilgen und in Sand⸗ hauſen ausgeübt hatten, wo man aber zu ſpät auf ſie aufmerkſam wurde,— um angeblich für die deutſche Jugendbewegung Geld zu ſammeln. Hm keinen Verdacht aufkommen zu laſſen, ließen ſie den Spender ſelbſt den Namen und den geſtifteten Betrag in eine Liſte einzeichnen. Als einer dieſer Sammler von einem hieſigen Schu en un nach ſeinen Ausweis⸗ papieren gefragt wurde, riß er dem Beamten plötzlich die hingereichte Sammelliſte aus der Hand und er⸗ griff die Flucht. Er wurde aber eingeholt und trotz heftigen Widerſtandes in den Ortsgrreſt nerbracht. Wie er jetzt angab, ſollen die Gelder zur Finanzie⸗ rung eines kommuniſtiſchen Jugendtreffens in 8 ſen beſtimmt geweſen ſein. Doch hakte er keine Ausweispapiere weder vom Bezirksamt noch vun ſeiner Parteileitung. Der Verhafkete, der Fat Hetdel⸗ berg wohnhaft iſt, wurde zur weiteren Unterſuchung der Angelegenheit ins Amtsgefüngufs nach Heidaf⸗ berg verbracht. Sein Helfer hatte ſich ſchoͤn vorh auf einem Feldweg davongemacht. eh. Unterſchwarzach, 3. April. Sonntag 11 wurden hier 5 Könfirmanden(4 Knaben und ein Mädchen) eingeſegnet. Da nun di e ſchwachen Juhrgange folgen, wird die hieſige Fi ilialgemeinde auf einige Jahre dieſes ſchöne Feſt nicht mehr in der hieſigen Kirche feiern können. Wenn die Zaßl der Konfirmanden unter 5 ſinkt, erfolgt die Einſeg⸗ nung an Judica in Aglaſterhauſen. Reichenbach bei Gengenbach, 1. April. Die Ge⸗ meinde Reichenbach feierte heute das Feſt der gol, denen Hochzeit ihres Altbürgermeiſters Wilhelm Brüderle, der 92 Jahre laug als Oberhaupt dar Gemeinde ſegensreich gewirkt hat. Der Jubilar und die Jubilarin erfreuen ſich körperlicher und geiſtiger Friſche. Freiburg i. Br., 3. April. Ein Hilfsarbel⸗ ter von hier, der bei Arbeiten auf dem Schloßberg eine Böſchung hinunterſtürzte und ſich dabet ſchwere innere Verletzungen zugezogen hat, die ſeine Verbrin⸗ gung in die Klinik notwendig machten, iſt dort ge⸗ ſt or ben. Ferner iſt die ledige, 20 Jahre alte Hilfsarbeiterin Anni Kellſtern, die am Sonntag den Bauernturm im Gfällſelſeugebiet bei Oberried erklettern wollte, aus einer Höhe von etwa 25 Meter abgeſtürzt und den dabei erlittenen Verletzungen anf dem Transport in die Klinik hier erlegen. Markdorf, 3. April. Geſtern abend verun⸗ glückte hier ein Motorrad. Der Beifahrer Straßen wart Auguſt Lehm aus Weiler(OA. Ravensburg), stürzte dabei ſo unglücklich, daß ihm die Schädeldecke abgeriſſen wurde. B. war ſofort tot. Der Fahrer (Köberle), ebenfalls aus Weiler, blieb mit einer Ge⸗ hirnerſchütterung liegen. * Triberg, 3. April. Nach langem Leiden iſt Hotelier Richard Pfaff im Alter von etwas über 60 Jahren geſtorben. Mit ihm ging nicht nur ein überall geſchätzter Fachmann, ſondern auch ein aufrechter Menſch, den mam überall gern ſah, und der im Fremdenverkehrsweſen lange Jahre eine Rolle geſpielt hat, dahin. e Am Generalvertretung: Fritz Waibel, Mannheim Heinrich Lanzstrage 44, Tel. 402 79 6, Seite. Nr. 159 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe) Freitag, den 4. April 1980 Nachbargebiete Schwerer Junge gefaßt Sti. Jugbert, 2. April. Seit Wochen wurden hier verſchiedene ſchwere Ein bruü che aus⸗ geführt. Der Rädelsführer der Einbrecherbande war der der Polizei bekannte Wagner aus St. Ing⸗ bert, der ſchon diverſe Jahre im Zuchthaus und Ge⸗ fängnis geſeſſen hat. Sein jetziger Schlupfwinkel konnte lange nicht ermittelt werden. Tag und Nacht wurden Streifen durch die Wälder unternommen, alles erfolglos. Am Samstag abend endlich konn⸗ ten drei Polizeibeamte den Wagner an der Pforte des St. Ingberter Kloſters ſtellen und verhaf⸗ ten, ehe der Verbrecher, der ſich in Begleitung eines gleichwertigen Komplizen befand, von dem entſicherten Revolver, den man ſpäter in ſeiner Ta⸗ ſche fand, Gebrauch machen konnte. Es konnte im Laufe der Unterſuchung dann noch feſtgeſtellt wer⸗ den, daß ein Arbeiter Gries aus Sengſcheidt den Verbrechern Unterſchlupf gewährt hatte. Ein Totgeglaubter wiedergefunden W Erfelden(Ried), 2. April. Dieſer Tage wurde hei Nackenheim das Paddelboot des Kieler Stu⸗ denten Gieſe im Rhein herrenlos aufge⸗ fiſcht. Man vermutete, daß der junge Mann im Rhein ertrunken ſei. Jetzt aber hat man ihn wfeder gefunden. Reichlich mit Proviant und einem Zelt verſehen, hat er ſich— wahrſcheinlich wegen un⸗ günſtiger Examensausſichten— auf die Walterinſel in der Nähe des Kühlkopfes geflüchtet und dort als moderner Robinſon Wohnung genommen, Er wurde der Strompolizei übergeben, die ihn an den Vater, der von Kiel eintraf und die entſprechende Beloh⸗ nung für die Auffindung der„Leiche“ den Beteilig⸗ ten hatte zukommen laſſen, wieder übergab. * b. Worms, 2. April. In einer Verſammlung des Bolksvereins für das kath. Deutſchland wurde Eonntag nachmittag der Stadtrat Jakob Bin ne⸗ feld plötzlich vom Tode überraſcht. Trotz ſeines hohen Alters nahm der 76jährige Mann noch das regſts Intereſfe an den Vorgängen des Lebens. Viele Jahre und Jahrzehnte ſtand er in den vorderſten Reihen der Wormſer Zentrumspartei und war lange Jahre Mitglied des Wormſer Stadt⸗ rates. Er bekleidete lange Jahre das Amt des Rechners der Dompfarxei und war zuletzt noch Mit⸗ glied des Kirchenvorſtandes von St. Peter. m Beusheim, 2. April. Eine Reihe von Die b⸗ th len, darunter auch ſolche, die bereits vor ſieben Jahren verübt wurden, konnten nunmehr auf⸗ gedeckt werden. Die beiden Täter, Zinſel und Eichner von Hofheim(Ried) wurden ermittelt und hinter Schloß und Riegel verbracht, der letzten Zeit in Bensheim und in der Riedgegend über 20 Einbrüche verübt. öffentlichen Sie haben in Totſchlagsprozeß Vor dem Schwurgericht Landau hatte ſich der 1905 geborene Maurer Auguſt Oerther aus Oberotterbach wegen Totſchlags zu verantwor⸗ ten. Die Anklage wirft ihm vor, daß er am 24. Dez. 1929 in Oberotterbach dem Tüncher Richard Speyerer mit einem feſtſtehenden Meſſer einen Stich in die rechte Bruſtſeite verſetzt habe, wodurch oͤie Lunge in lebensgefährlicher Weiſe verletzt wurde. Der Ge⸗ troffene iſt oͤrei Tage darauf durch innere Verblu⸗ tung ſeinen Verletzungen erlegen. Er hatte an dem betreffenden Tage ſeine Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung in Bergzabern geholt und war dort im „Wilden Mann“ eingekehrt, wo er mit Oberotter⸗ bacher Burſchen zechte. Es entſtanden Streitigkeiten, die auf der Straße fortgeſetzt wurden. Dabei wurde ein 50jähriger Arbeiter von dem Bruder des Ge⸗ töteten mißhandelt. Der Angeklagte machte deshalb Vorhaltungen und wurde von dem nachher erſtoche⸗ nen Speyerer ebenfalls geſchlagen. Man trennte ſich und ging ſeiner Wege. In Oberotterbach kehrte der Angeklagte wieder ein, um ſeine Kleider zu reinigen. Dabei ſoll er in erregter Weiſe Drohungen gegen den Speyerer ausgeſtoßen haben, beſonders, als er erfuhr, daß ſich ſein Widerſacher in der Wirt⸗ ſchaft„Zum Ochſen“ aufhalte. Er hatte dem als Zeugen vernommenen Arbeiter Schmitz ein feſt⸗ ſtehendes Meſſer aus der Taſche genommen und ihm auf deſſen Verlangen nicht zurückgegeben, mit der Bemerkung, er werde es wohl noch brauchen. In der Vorunterſuchung beſtritt der Angeklagte den Beſitz des Meſſers und weiter, daß er den tödlichen Stich geführt habe. In der Hauptverhandlung gab Oerther die Möglichkeit zu, den Stich geführt zu haben, betonte allerdings, von den Brüdern Speye⸗ rer beim Verlaſſen der Wirtſchaft„Zur Krone“, wo⸗ hin er ſich ſpäter begeben habe, erneut geſchlagen worden zu ſein. Dabei habe er das Bewußtſein verloren. In der Beweisaufnahme konnte völlig klar geſtellb werden, daß der Angeklagte den tödlichen Stich ausführte. Der Staatsanwalt billigte ihm in ſeinem Plaidoyer in Anbetracht aller Widrigkeiten, die der Fall mit ſich brachte, mildernde Umſtände zu. Wegen eines Verbrechens des Totſchlags bean⸗ tragte er die Verurtejlung zu vier Jahren Gefäng⸗ nis. Der Verteidiger plaidierte auf vorſätzliche Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode. Das Gericht folgte dieſem Antrage und verurteilte den Angeklagten wegen vorſätzlicher Körperverletzung mit Todesfolge zu zwei Jahren ſechs Monaten Gefängnis. Zwei Monate Unterſuchungshaft werden angerechnet. In der Urteilsbegründung wurde geſagt, daß Zweifel beſtünden, ob talſächlich bewieſen iſt, daß die Abſicht der Tötung bei der Stecherei vorhanden geweſen ſei. Das echte und das falſche Vecker⸗Teſtament sp. Mainz, 3. April.(Eigenb.) In einem ſeit mehreren Jahren ſchon laufenden Prozeß gegen den Direktor des Caritasverbandes der Diözeſe Mainz, den durch die Reſtaurierung des Mainzer Domes und die Beſchaffung der Amerika⸗Anleihe bayeriſcher Bistümer bekannten Geiſtlichen Rat Aloys Strem⸗ pel in Mainz, iſt jetzt durch das Oberlandesgericht Darmſtadt die Abweiſung einer Klage beſtätigt wor⸗ den, die namens der Becker⸗Erbengemeinſchaft in der ſchon ſagenhaft gewordenen 80 Mill.⸗Dollar⸗ Erbſchaßt auf Herausgabe und Schadenserſatz ge⸗ ſtellt worden war. Der Kläger, der im Beſitz einer engliſchen Teſta⸗ mentsabſchrift eines gewiſſen Becker oder Baker war, hatte im April 1925 dem Direktor Strempel dies Schriftſtück übergeben, m Nachforſchungen in Amerikt anzuſtellen. Strempel gab die Urkunden ſofort an die Commerz⸗ und Privatbank, um durch deren Newyorker Vertretung Ermittlungen vor⸗ nehmen zu laſſen. Im Oktober 1926 werlangte der Kläger die Rückgabe der Urkunden und im Januar 1928 händigte der Caritasverband die ihm angeblich ſeinerzeit anvertrauten Urkunden dem Bevollmäch⸗ tigten der Beckers aus. Der Kläger behauptete nun, daß ihm hierbei eine völlig wertloſe Teſtaments⸗ abſſchrift eines andern Becker in Philadelphia übergeben worden ſei. Das Landgericht Mainz hatte am 3. Juli 29 die Klage als unbegründet abgewieſen. In der Berufung verlangte der Kläger außer der Rückgabe des„richti⸗ gen“ Teſtaments entſprechenden Schadenerſatz. In den Entſcheidungsgründen der jetzt erfolgten Abwei⸗ ſung durch das Oberlandesgericht Darmſtadt wird u. a. geſagt, daß die Angaben der Zeugen über das Ausſehen der urſprünglichen Teſtamentsurkunde untereinander durchaus nicht übereinſtimmten, zudem ſind die Angaden, welcher Becker als Erblaſſer in Frage komme, ſehr verſchieden. Tatſächlich geht auch aus einer in den Strafakten der Staatsanwaltſchaft Mainz niedergelegten Auskunft des Deutſchen Ge⸗ neralkonſulats in Newyork hervor, daß,„wie wieder⸗ holte eingehende Nachforſchungen bei dem Gericht in Philadelphia in überzeugendſter Weiſe dargetan haben, ein Nachlaß Ph. J. Becker in Philadelphia nicht epiſtiert und niemals exiſtiert hat.“ Die Beru⸗ fung wurde alſo koſtenpflichtig zurückgewieſen. Die Fata Morgana der Baker⸗Milltonen hat ſchon allzuviel Unheil und Schaden angerichtet. Die Summen, die die verblendeten und verhetzten rhein⸗ heſſiſchen Bauern durch die Becker⸗Erbengemein⸗ ſchaft ſchon geopfert haben durch die Entſendung von Agenten nach Amerika, zur Prozeßführung und für Bauernfänger, haben ſchon manchen Leichtgläubigen durch Hypotheken um Haus und Hof gebracht. Man ſollte es nicht für möglich halten, daß der Irrſinn nun ſogar noch, wie verlautet, bis zum Reichsge⸗ richt zur Reviſton der Geſchichte vom echten oder falſchen Baker⸗Teſtament getrieben werden ſoll! vage hal eicles Freitag, den 4. April Nationaltheater:„Mona Liſa“, 20 Uhr. Kleinkunſtbühne„Libelle“: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Kabarett. Lichtſpiele: Alhambra:„oi Tang“.— Schauburg: „Helden der Nacht“.— Capitol:„Wenn Du einmal Dein Herz verſchenkſt“.— Scala⸗Theater: „Donauwalzer“.— Roxy⸗Theater:„Man ſchenkt ſich Roſen, wenn man verliebt iſt.— Uni⸗ verfum:„Der unſterbliche Lump“.— Gloria Pala ſt:„Die goldene Hölle“. Palaſt⸗ Theater: „Die Nacht gehört uns“.— Odeon⸗Lichtſpiele: „Die Beſtie von San Milos“. Lichtſpiel⸗ haus Müller:„Herrin und ihr Knecht“. Sehenswürdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—13 Uhr, 15—17 Uhr: Sonntags und Feiertags von 11—13.30 Uhr und 15—17 Uhr. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung:„Meiſterwerke der e— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zelnghaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag bis 19 Uhr,— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat April Rhein Pegel] 81 1 2 8 N 4 Neckar⸗Pegel 1. 2. 8. 6. Baſel.150, 120.100.030 09 f Schunerinſe.77.24 9. 780 80.78 i Fehl.001,95 1,911 80 1,32 Jaga 923 5 Maxan.89 9,733.70.56 3,63 Blochingen 0,240,230, 2800.8 Mafnhein.80 2,52.48 2,43 2,36 Heilbronn 1221,20 4,181, 6 Taub.781.661.4518 1 50 Köln 1783.72161 1,49 1,45 Das Wetter in der Schweiz Am 3. April Die Woche hat nicht ganz gehalten, was ſie ver⸗ ſprach. Während die erſten Wochentage noch blauen Himmel und richtige Frühlingsſtimmung zeigten, kamen vom Mittwoch ab die Störungen deutlich zum Durchbruch, die bis heute Bewölkung und teilweise Niederſchläge mitbrachten. Faſt aus allen Kurorten und dex geſamten Schweiz inkluſive Teſſin werben Bewölkung und Niederſchläge gemeldet. Die Tem⸗ peraturen ſind überall über Null hinaufgeſtiegen und erreichen ſogar in St. Moritz frühmorgens 2 bts 3 Grad Celſius. Das Vorfrühlingswetter ſcheint Einzug zu halten. Bis jetzt war die Vegetation noch ſehr gehemmt durch die große Trockenheit, die nun langſam zu weichen beginnt. Immerhin zeigen Seen und Flüſſe immer noch einen Tiefſtand, wie er ſonſt um dieſe Jahreszeit zur Seltenheit gehört. Die nächſten Tage dürften noch weitere Störungen brin⸗ gen, wobei allerdings die Landwirtſchaft den Regen mit Freuden kommen ſieht. Chefredakteur: Kart Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗ Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— 5 Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Ze G. m. b.., Mannbeim, R 1,—t 5 Für unperlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur dei Rückporto 8 tung . N und Hilbersachen O nur Ol Alle Fett-, Saucen- und Speisenreste nimmt es im Nu von Platten, Schüsseln, Tellern, Bestecken, einfach herrlich in wun⸗ dervollem Glanz strahlt alles wieder wie neul Wie Diamanten glitzern und funkeln die wertvollen, silbernen Sachen. O macht Silber= und auch Kristall und Porzellan- nicht nur blendend sauber/ es pflegt und verschönt sie zugleich. 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Dividende in Vorſchlag bringt, legt jetzt ihre Abſchlußziffern ſowie die Bilanz per 31. Dez. 1929 vor. Der Rohgewinn von 96,218(102,030) Mill. Sire erhöht ſich um den Gewinn aus Beteiligungen und die Zinsein⸗ nahmen von 61,290(60,765) Mill. Lire auf 157,503(162,795) Mill. Lire. Auf der Ausgabenſeite werden allgemeine Un⸗ koſten mit 9,325(9,788) Mill. Lire und gewöhnliche Ab⸗ gaben und Steuern ſowie Kriegsgewinnſteuer mit 25,787 (81,246) Mill. Lire ausgewieſen. An die Beamtenunter⸗ ſtützungskaſſe werden wieber 1 Mill. Lire überwieſen und als Wertminderung und Abnützung in den Betrieben wer⸗ den 11/125(10,750) Mill. Lire abgeſchrieben. Der Rein⸗ gewinn erſcheint mit 98,172(97,368) Mill. Lire. In der Bilanz ſtehen auf der Aktipſeite— in Mill. Etre— Bergwerksanlagen, unterirdiſche Bodenſchätze und Gerechtſame mit 28,55(28,539), induſtrielle Anlagen und ver⸗ ſchiedener Beſitz 187,39(180,225), ſtädtiſcher und ländlicher Grunöbeſitz ſowie Gebäude 31,659(30,874), Vorräte: Mine⸗ ralten, Rohſtoffe, Fertigfabrikate 98,847(118,512), Betriebs- materialien 39,7483(43,073) Waren unterwegs und bei Dritten 40,503(22,958), Wertpapiere 370,010(249,449), Ban⸗ ken, Kaſſe und Reports 89,053(152,496), Wechſelportefeuille 6,315(23,423), diverſe Debitoren 476,452(540,526), diverſe Bürgſchaften 0,531(0,330), Kautionen der Verwaltungs⸗ räte 0,75(0,95), im Depot und als Garantie bei der Geſell⸗ ſchaft liegende Wertpapiere Dritter 1,382(0,588)), Waren Dritter zu deren Verfügung 6,441(18,359). Auf der Paſſiv⸗ ſeite erſcheint das.⸗K. unv. mit 300 und die ord. Reſerven ebenfalls unv. mit 100,0. Die außerordentliche Reſerve er⸗ höhte ſich von 245,959 auf 282,843. Die Obligationen aus der 7 v. H. Amerikaanleihe über nom. 10 Mill. Dollar ſtehen mit 197,658(208,297) zu Buche. Diverſe Kreditoren figu⸗ rieren mit 181,245(209,289). Die drei letzten Poſten der Aktivſeite, nämlich die Kaution der Verwaltungsräte, die im Depot und als Garantie bei öder Geſellſchaft liegenden Wertpapiere Dritter und die Waren Dritter zu deren Ver⸗ fügung werden als„Merkpoſten“ auch auf der Paſſtvpſeite ausgewieſen. Grube Leppold., Köthen.— Wieder 4 v. H. Die Geſellſchaft beantragt die Ausſchüktung einer Dividende von wieder 4 v. H. Eine Sonderabſchreibung von 200 000% erfährt das Schuldverſchreibungs⸗Disagiokonto. Bremen⸗Beſigheimer Oelfabriken AG., Bremen. Die Geſellſchaft beantragt die Wiederaufnahme der Divldenden⸗ zahlung mit 4 v. H. * Delfabrik Großgerau⸗Bremen, Bremen. Der AR, be⸗ ſchloß für 1929 wieder von der Verteilung einer Dividende Abſtand zu nehmen. Kohlenförderung im Ruhrgebiet Nach vorläufigen Berechnungen wurden in der Zeit vom W. 9. bis 29. 3. im Ruhrgebiet in 6 Arbeitstagen 221 819 Do. Kohle gefördert gegen 2 229 946 To. in der norhergehenden Woche bei ebenfalls 6 Arbeitstagen. Die Kokserzeugung ſtellte ſich in den 7 Tagen der Berichts⸗ woche(in den Kokereien wird auch Sonntags gearbeitet) auf 572 785 To. gegen 572 208 To. in der vorhergehenden Woche, die Preßkohlenherſtellung auf 54984 To. gegen 60 790 To. in 6 Arbeitstagen. Die arbeite tägliche Kohlen⸗ förderung betrug in der Zeit vom 23. 3. bis 29. 3. 369 220 Tonnen gegen 371 558 To. in der vorhergehenden Woche. Die tägliche Kokserzeugung ſtellte ſich ouf 818819(81 735) Tonnen, die arbeitstägliche Preßkohlenherſtellung auf .164(10 193) To. Wegen Abfatzmangels wurden in der Berichtswoche 247 687(arbeitstäglich 41281) Feierſchichten eingelegt gegen 250 937(41 823) in der Vorwoche. Die Regelung des Nuhrkohlenabſatzes nach Elſaß-Lothringen Die Meldungen von dem Abſchluß einer Kynvention zwiſchen der franzöſiſchen Regierung und dem Rheiniſch⸗ Weſtfäliſchen Kohlenſyndikat über die Belieferung Elſaß⸗ Lothringens mit Ruhrkohle treffen nicht zu. Die Verhand⸗ lungen ſind noch nicht zum Abſchluß gelangt. Es ſind im Gegenteil noch große Schwierigkeiten zu überwinden. Das Ziel der geplanten Vereinbarung iſt, innerhalb des Abſatz⸗ gebietes einen ruinöbſen Wettbewerb des Handels zu ver⸗ meiden. Das Syndikat hat ſich bereit erklärt, der franzböſi⸗ ſchen Rheinſchiffahrt unter gewiſſen Vorausſetzungen einen angemeſſenen Anteil an den Kohlentransporten zu übertra⸗ gen, wobei natürlich nicht daran gedacht iſt, die deutſchen Reedereien ungünſtiger als die franzöſiſchen zu ſtellen. * Güterwagenſtellung der Reichsbahn. In der Woche vom 16. bis 22. März 1930 ſind bei der Deutſchen Reichs⸗ bahngeſellſchaft in 6 Arbeitstagen 792 059 Güterwagen ge⸗ ſtellt worden gegen 928 772 in der entſprechenden Woche 1929 (6 Arbeitstage) und 798 206 in der Vorwoche 1930(ebenfalls 6 Arbeitstage). Für den Arbeitstag im Durchſchnitt berech⸗ net lauten die entſprechenden Ziffern 132 010, 154 787, 133 084. Nicht rechtzeitig geſtellt wurden 387(340) Güterwagen. Produktionseinſchränkung in der belgiſchen Diamant⸗ inbuſtrie. Der Arbeitgeberverband der belgiſchen Diamant⸗ imduſtrie beſchloß, die Produktion um 50 v. H. ein⸗ zuſchränken und zwar derart, daß vom 14. April ab biz auf weiteves die Betriebe in jedem Monat zwei Wochen ſtillgelegt werden. * Zunahme der Ham burger Kaffeebeſtände. Die Ham⸗ Durger Lageraufnohme am 31. März ergab eine Zunahme der Kaffeebeſtände um 60 375 auf 7 267 Sack. Hiervon waren c 551(60 000) Sack Braſil⸗, der Reſt zentralameri⸗ kaniſcher und anderer Kaffee. In der letzten Woche be⸗ trug die Kaffee⸗Einfuhr über Hamburg 50 000(Vorwoche 54 000) Sack. Literatur Eherne Lohngeſetze“. In Heft 18 der„Bank“ beſchäf⸗ tigt ſich Alfred Lansburgh mit der antiklaſſiſchen Lohntheorie, die von J. M. Keynes vertreten wird. Neben der Wahl zwiſchen Gewinnverzicht und Rationali⸗ ſterung, die dem Unternehmer durch höhere Löhne geſtellt wird, ſieht Keynes noch die Möglichkeit der Kapitalaus⸗ fuhr. Um dieſer volkswirtſchaftlich ſchädlichen Folge des Kompfes um den Anteil am Sozialprodukt vorzubeugen, empfiehlt er ſtatt Lohnerhöhung eine erhöhte Beſteuerung des Unternehmergewinns, aus deren Ertrag dann ſoziale Maßnahmen finanziert werden könnten. Dieſer Auffaſ⸗ ſung ſtellt Landsburgh die Behauptung entgegen, daß das eherne Lohngeſetz nach wie vor gültig ſei, da eine Unter⸗ nehmerauswanderung infolge der Verwurzelung des im⸗ mobilen Kapitals generell unmöglich, ein Gewinnverzicht unwahrſcheinlich und damit nur der Weg der Rationali⸗ ſterung gegeben ſei, der zwangsläufig durch Freiſetzung größerer Arbeitermaſſen zur Wiederherabdrückung der Löhne führe. In einem Aufſatz, der die Urfachen des Zu⸗ ſermmmenbruchs der Favag aufrollt, ſchneidet Dr. Lud ⸗ wig Mellingeir das grundſätzliche Problem der Ver⸗ antwortlichkeit des Aufſichtsrates und der Reform des Reichsgufſichtsamtes für Privatverſicherung an. Kritiſche Betrachtungen aktueller Probleme aus allen Wiriſchaftsgebieten, ein umfangreiches Literaturverzeichnis Und ein ausgiebiger ſtatiſtiſcher Teir bilden die Ergänzung des in verſtärktem Umfange erſcheinenden Heftes. Die Voxmeiſterſchaſten von VBaden-Pfalz Mannheim in Front— Lutz, Bahr, Kreimes, Stein⸗ müller vom Vf. 86 und Kirſch vom M. JFC. Phönix holen 5 Titel— Kirſch ſchlägt Kahrmann⸗ Karlsruhe im Hauptkampf Die badiſch⸗pfälziſchen Boxmeiſterſchaften des 4. Kre'ſes im Deutſchen Athletik⸗Sport⸗Verband, mit deren Durch⸗ führung der Boxklub Gelbſtern Karlsruhe, beauf⸗ tragt war, wurden im Saale der alten Brauerei Kammerer in Karlsruhe zum Abſchluß gebracht. Die Bedeutung der Kämpfe und nicht zuletzt der Rang, den die Jünger des Fauſtkampfes von Baden und Pfalz m deutſchen Amateur⸗ boxſport einnehmen, ſicherte der Veranſtaltung an beiden Tagen ein vollbeſetztes Haus. Es muß aber auch anerkannt werden, daß der BK. Gelbſtern alles getan hatte, um dem boxſportlichen Ereignis einen würdigen Rahmen zu ver⸗ leihen. Kreisgeſchäftsführer Wiedmaſer⸗ Karlsruhe er⸗ öffnete pünktlich die Veranſtaltung mit herzlichen Be⸗ grüßungsworten an Kämpfer, Publikum und Preſſe. Die Abwicklung des Programms war vorbildlich und ſo ließ auch die techniſche Organiſation, für die Kreisboxwart Ulmrich⸗Mannheim verantwortlich zeichnete, keinen Wunſch offen. Die überaus ſtarke Beteiligung an dieſem Wettbewerb brachte eine Reihe ernſter Titelanwärter in den Ring, die bis zuletzt erbittert um den Sieg kämpften. Der zweimalige Deutſche Bantamgewichts⸗Meiſter Lutz, der inzwiſchen ins Federgewicht aufgerückt iſt, hatte ſchwere Arbeit zu ver⸗ richten, um ſich ͤurchſetzen zu können. Der Titelverteidiger von Baden⸗Pfalz, Heitzmann⸗ Freiburg, wie auch der oberbadiſche Meiſter Stor z⸗ Freiburg zwangen ihn zur Entfaltung ſeines ganzen Könnens. Lutz konnte beide erſt nach äußerſt harten Kämpfen nach Punkten beſiegen. Den Höhepunkt der Kämpfe bildete die Begegnung im Mittel⸗ gewicht zwiſchen Kirſch⸗ Phönix Mannheim und dem Lokalmatador Kahrmann⸗Gelbſtern Karlsruhe. Nach einem abwechſlungsreichen Kampf, der von den beiden aus⸗ geſprochenen Fightern mit heftigen Angriffen und Schlag⸗ ſerien geführt wurde, landete Kirſch, der ſich in blendender Form zeigte, einen verdienten Punktſieg. Der Verlauf und Ausgang dieſes Kampfes überraſchte am meiſten die vielen Anhänger Kahrmanns, die mit einem ſicheren Sieg ihres Mannes über Kirſch gerechnet hatten. Kahrmann konnte dieſen ſeinen 50. Kampf, aus deſſen Anlaß ihm zuvor von einem Verein eine beſondere Ehrung zuteil wurde, nicht mit einem Sieg feiern. Wie Kirſch, ſo zeigten ſich auch Bahr, Kreimes, Steinmüller und Gräske vom Bf. 86 und Fritz vom Phönix Mannheim von der beſten Seite. Bahr ſchlug Hunkler⸗Pirmaſens ſchon in der erſten Runde k. b. und beſiegte im Endkampf den oberbadi⸗ ſchen Meiſter Markſtahler⸗ Emmendingen klar nach Punkten. Kreimes ſiegte über den mittelbadiſchen Meiſter Wieland 1⸗ Karlsruhe durch deſſen Aufgabe in der zweiten Runde und im Endkampf über Rummel II⸗Durmersheim ſicher nach Punkten. Steinmüller fertigte den oberbadiſchen Meiſter Seiler⸗ Emmendingen nach Punkten ab und nur Fritz und Gräske mußten ſich im Kampfe gegen den Titelverteidiger Rieder⸗Freiburg im Fliegengewicht nach tapferem'᷑der⸗ ſtand geſchlagen bekennen. Mit vier Meiſtertiteln ſicherke ſich Vfet. 86 Mannheim die ſtärkſte Vertretung des Kreiſes Baden⸗Pfalz zu den deutſchen Meiſterſchaften. Phön' x Manheim wird durch Kirſch, Vereinfigung Freiburger Fauſt⸗ kämpfer durch Rieder und Schillinger und Boxklub Emmen⸗ dingen durch Sillman an Oſtern in Stuttgart vertreten ſe'n. Nach Beendigung der Kämpfe wurden die Sieger in würdt⸗ ger Weiſe geehrt. Die Endkämpfe Fliegengewicht: Gräske⸗Vfg. 86 Mannheim— Rieder⸗ Vereinigung Freiburger Fauſtkämpfer. R. körperlich ſtär⸗ ker und in dauerndem Angriff, führte die drei Runden, in denen G. ſchlecht diſtanziert. Punktſieger Rieder. Bantamgewicht: Sillmann⸗Borklub Emmendingen— Kohler⸗Borklub Heros Durmersheim. S. iſt viel größer, dafür auch langſamer. Die Kontrahenten lagen dauernd im Schlagwechſel. Einſtimmiger Punktſieger Sillmann. Federgewicht: Lutz⸗Vfg. 86 Mannheim— Heitzmann⸗ Vereinigung Freiburger Fauſtkämpfer. L. iſt größer, trotz⸗ dem ließ er in der 1. Runde H. öfters in den Nahkampf kommen, anſtatt ihn auf Diſtanz zu punkten. In der zwet⸗ ten Runde konnte der tapfere Freiburger trotz größter Energie nicht verhüten, daß Lutz im Austauſch der Treffer ſtets das beſſere Ende hatte. Die 3. Runde konnte H. aus⸗ gleichend geſtalten, da L. zum eigenen Nachteil in den Nah⸗ kampf ging. Sieger nach Punkten Lutz. Leichtgewicht: Wieland II⸗Boxklub Gelbſtern Karlsruhe gegen Schillinger⸗Veretnigung Freiburger Fauſtkämpfer. Einen raſſigen Kampf lieferte dieſes Paar. Schillinger wurde einſtimmiger Punktſieger. Weltergewicht: Bahr⸗Vfet. 86 Mannheim— Markſtahler⸗ Boxklub Emmendingen. Die 1. Runde ſah Bahr in dauern⸗ dem Angriff, aber ſchlecht diſtanzieren. M. ging auf keinen Schlagwechſel auf Diſtanz ein, um dem harten Rechten von B. aus dem Wege zu gehen. Es gab nur Nahbampf. In der 3g. Runde kam Bahr verſchiedentlich mit harten Linken und Rechten gut herein, die ihm den Punktſteg ſichern. Mittelgewicht: Küörſch⸗Phönixr Mannheim— Kahrmann⸗ Gelbſtern Karlsruhe. Schon in der 1. Runde kam Kirſch mit genauen linken und rechten Treffern wach Hauſe, die ihn knapp in Führung bringen Die beiderfeitigen An⸗ griſſe wurden aggreſſiver und in erhöhtem Tempo vor⸗ getragen; keiner blieb dem anderen etwas ſchuldig. Kirſch war nicht wieder zu erkennen. Seine Schläge kamen kurz und trocken. Kahrmann kam ernſtlich in Nöten. Erſt der Gongſchlag beendete dieſen wuchtigen, ſehr ſpannenden Kampf. Der Anteil des Publikums war begreiflicher Weiſ⸗ ganz groß. Die ſportliche Auseinanderſetzung endete mit einem einwandfreien Sieg von Kirſch. Halbſchwergewicht: Kreimes⸗Vfͤ. 86 Mannheim— Rummel 2⸗Borklub Heros Durmersheim. Die 1. Runde gehört K. der durch linke Gerade Punkte ſammelt. Die 2. Runde konnte der zum Angriff übergegangene R. aus⸗ geglichen geſtalten, da Kreimes anſtatt zu kontern, ihn auf halbe Diſtanz kommen ließ. In der 3. Runde treibt Kr., der ſich wieder auf ſeinen linken Geraden beſonnen hat, ſeinen Gegner bis zum Schluß durch den Ring und wurde einſtimmiger Punktſieger. Schwergewicht: Steinmüller⸗VfK. 86 Mannheim— Sei⸗ ler-Borklub Emmendingen. Anfänglich kämpften beide zu⸗ rückhaltend, dann wurde es lebhafter. St. hatte etwas mehr vom Kampfe. Die 2. Runde gibt das gleiche Bild, der dauernd angreifende St. erzielt auch hier ein kleines Punktplus. In der 3. Runde mußte der Emmendinger einige Male die Bretter aufſuchen. Steinmüller wurde einſtimmiger Punktſieger. K. G. Das erſte Berliner Flachrennen In Straußberg am 3. April Bei unangenehm kühlem und regneriſchem Wetter kamen am Donnerstag in Straußberg die 1. Berliner Flach⸗ rennen zur Ausführung. Doch der gute Sport, der geboten wurde, ließ keine Wünſche mehr offen. Im Frühlings⸗ hürdenrennen brach Prünas wie ſchon ſo oft aus und mußte Teja einen leichten Sieg überlaſſen. Das Rehfelder Ausgleichsrennen mußte in zwei Abteilungen geritten werden, da nicht weniger als 18 Pferde ſtarteten. Mit Otto Schmidt gewann Weltwanderer vor Ditſchau und Trianon die erſte Abteilung, nachdem er in der Geraden und offenen Strecke in Führung gegangen war. Unter Grabſch gewann Virradat die 2. Abteilung recht ſicher. Die Ergebniſſe: 1. Frühlings⸗Hürdenrennen: 2200 /, 2800 Meter: 1. Fritſches Teja(Ackermann), 2. Schmidts San Marco, 3. Prünas. Toto: 96. 2. Strauß⸗Jagdreunen: 2200 /, 9700 Meter: 1. Stahls Panter(Stahl), 2. Barfuß, 3. Automedon. Toto: 18, Platz: 12, 12. 3. Rehfelder Ausgleich: 2200 /, 1800 Meter, 1. Abtlg.: 1. Puttlamers Weltwanderer(O.)midt), 2. Därſchau, Trianon. Toto: 29, Platz 15, 23, 24. Ferner liefen: Schnee⸗ berg, Coracab, Francesko, Nicomedia.— 2. Abtlg.: 1. Büh. rers Virradat(E. Grabſch), 2. La Plave, 3. Leichte Iſobel. Toto: 40, Platz: 21, 43, W. Ferner liefen: Otis, Olaig, Teddy, Sophiſt, Stalliebling, Kamtſchatka. 4. April⸗Jagdrennen: 5 u. 2200, 3400 Meter: 1. Poraks Fairy(Oſtermann), 2. Undine, 3. Eiche. Toto: 82, Platz 25, 2. Ferner lief: Richtlinie. 5. Rotkäppchen⸗Jagdrennen: 2200 /, 3400 Meter: 1. Jan⸗ ſens Julia(Scharffh 2. Sonnenlicht, 3. Oſikos. Toto: 83, Platz: 14, 17, 24. Ferner liefen: Mimi, Treuherz, Oda, Filmſtar, Aladin. 8. Holländer Flachreunen: 2200 J, 1250 Meter: 1. Gger⸗ lands Purne(Printen), 2. Monte Carlo, 3. Flotte Fohrt. Toto: 184, Platz: 18, 12, 16. Ferner liefen: Dill Eulen⸗ ſpiegel, Suravia, Chapot, Bodo, Talma, Europa. 7. Herzfelber Flachrennen: 2200 ,, 1800 Meter: 1. von Oetzens Signora(A. Sadjik), 2. Mitridades, 3. Mirim. Toto: 21, Platz 12, 15, 16. Ferner liefen: Tornhelm, Sa⸗ trap, Sigmar, Kermark. Süd deutſche Damen⸗Handballmeiſterſchaft Das zweite Spiel um die Meiſterſchaft der Gruppe Weſt fündet am Sonntag in Kreuznach zwiſchen dem dortigen FC. 02 und der Frankfurter Eintracht ſtatt. Eintracht, die das Vorſpiel am vergangenen Sonntag 30 gewann, wird im Rückſpiele gegen die ſehr guten Kreuznacherinnen ſchwer zu kämpfen haben, da deren Frankfurter Niederlage zu⸗ mindeſt in der Höhe des Ergebniſſes unverdient war. Ge⸗ winnt Frankfurt nur einen Punkt, iſt es Gruppenmeiſter. Im Falle eines Kreuznachers Sieges wird dagegen ein Entſcheidungsſpiel notwendig. In dieſem Falle müßte das für den 18. April noch Darmſtadt angeſetzte Endſpiel zwi⸗ ſchen dem 1. FC. Nürnberg und dem Weſtgruppenmeiſter eine Verlegung erfahren und dann wohl erſt nach Oſtern ausgetragen werden können. Aus der Vadiſchen Turnerſchaft Die Vorbereitungsarbeit für das Landestur nen in Mannheim liegt am kommenden Samstag und Sonntag im Norden des Landes durch zwei Vorturner⸗ ſtunden des Main⸗Neckargaues in Mosbach(vormeltags) und Lauda(nachmittags! durch Kreisoberturnwart Schwei⸗ zer, Mannheim. An letzterem Ort findet gleichzeitig für die Preſſewarte dieſe Gaues ein Lehrgang ſtatt. Eine wei⸗ tere Vorturnerſtunde hat auch der Mannheimer⸗Gau an⸗ geſetzt, desgleichen der Markgräfler⸗Gau, der auch ſeine Ti enwarte in Lörrach⸗Stetten zur Gründung einer Ar⸗ beitsgemeinſchaft dabei hat. Vom Breisgau treffen ſich die Kunſtturner und Kampfrichter in Freiburg in der Rotheck⸗ oberrealſchule. Weitere Lehr⸗ und Ausbildungsarbeit für. Leiter⸗ und Leiterinnen im Kinderturnen leiſten der Ba⸗ diſche⸗Neckargau in Heidelberg. Schiedsrichterkurſe und Spielwarte ver ſammlungen verzeichnen die Gaue Hegau⸗Bodenſee, Breisgau und Karlsruhe in Radolfzell, Herbolzheim und Karlsruhe. Eine Kunſtturnbegegnung zwiſchen dem Pforzhei⸗ mer⸗Gau und dem Gau Groß⸗ Stuttgart geht in Wii eim vor ſich. Das Anfängerfechten des 2. Bezirkes der Badiſchen Turner findet am.—6. April in Pforzheim und Karls⸗ ruhe ſtatt. Gr. Wanderpreisſwiele im Mannheimer Turngau Nachdem in der erſten Runde um den Jahnſchild des Mannheimer Turngaues von den 17 teilnehmenden Mann⸗ ſchaften bereits 7 Vereine ausgeſchieden ſind,— das Tref⸗ ſen Germonia— Viernheim endete mit Zmaliger Ver⸗ längerung unentſchieden— weit die zweite Runde am kommenden Sonntag mit dem Wiederholungstreffen nur noch 4 Spiele auf. Tb d. Germania— Tod. Viernheim trefſen ſich neuerdings, dieſesmal in Oftersheim. Dreimal ſchon ſtanden ſich die beiden Mannſchaften in dieſer Spielzeit gegenüber, jedesmal war ein Unentſchieden das Ergebnis. Man wird abwarten müſſen, ob dieſesmal die eine oder andere Mannſchaft die Entſcheidung zu erzwingen vermag. Tag. Rheinau— TV. Hockenheim müſſen eben⸗ falls in Oftersheim, vor obigem Spiel antreten. Nach hartem Verlauf ſollte Rheinau knapper Sieger über die ſpielſtarken Hockenheimer bleiben. Die anderen Begegnungen gehen auf der Rheinau, dem Platze der Tg. vor ſich. Tad. Käfertal— TV. Seckenheim ſtellt das eine Paar. Man wird geſpannt ſein, wie der A⸗Klaſſen⸗ meiſter des Gaues ſich gegen die Aufſtiegsklaſſe hält. Tg. Oftersheim— T V. Reilingen bilden den Schluß. Hier iſt als ſicherer Sieger die Tg. Ofters⸗ heim zu erwarten. Freundſchaftsſpiele: Während die 1. Elf der 1848er zum Aufſtiegsſpiel in Graben weilt, bevölbern die unteren Mannſchaften das eigene Gelände zu Freundſchaftstreffen und zwar: TV. 1846 2. Ig.— Tg. Oftersheim 1. Ig. TV. 1846 2 gegen Badenia Feudenheim.; TV. 1846 2.— Feuden⸗ heim.; TV. 1846 1. Ig.— Feudenheim 1. Ig. Ar. Ein neues Riviera⸗Turnier Im Anſchluß an den am 9. und 10. April in Mar⸗ ſeß lle ſtattfindenden Länderkampf zwiſchen Sl d⸗ frankreich und Stddeutſchland kommt dort ein internationales Tennisturnier zum Austrag, zu dem bereits zahlreiche Meldungen, darunter die der deutſchen Spielerin Frau v. Reznicek, vorliegen. Gemeldet haben ferner: Frau Mathien, Frl. Jacobs, Brugnon, Bouſſus, Harada, Sato Die ſübdoentſche Juli⸗Pauſe Der ſüddeutſche Fußball⸗ und Leichat! letik⸗Verband macht darauf aufmerkſam, daß in ſeinem Verbandsgebiet in der Zeit vom 1. bis 31. Juli Spielverbot für Fußball und Handball beſteht. Ausnahmen aus irgendwelchen An⸗ läffen, wie Vereinsjubiläen etc. können nicht gemacht werden. Skikurs auf Zeinisjoch Silvretta Zwölf mutige Skilehrlinge fuhren mit ihrem Skilehrer Bargmann mit freudig geſpannten Erwartungen mit dem Wiener Schnellzug nachts von Mannheim ab.— In Ulm mußten wir in den ſogenannten Allgäuer Milchzug umſteigen, der uns äußerſt gemütvoll— aber ſicher— nach Friedrichshafen brachte. Ein heißer Kaffee zur Wieder⸗ belebung der auf den Holzbänken gerüttelten Glieder, eine kurze Fahrt mit der Nebenbahn nach Lindau— und freudig begrüßten wir den Bodenſee. Dampfer⸗Ueberfahrt nach Bregenz gegen 9 Uhr. In Bregenz verlief die Zoll⸗ reviſion ſehr ſchmerzlos— Skiſportler ſehen vertrauen⸗ erweckend aus! Dann gings mit der Arlbergbahn den heiß⸗ erſehnten Bergen zu. In Bludenz erwartete uns ein Omnibus, der uns in das Montafontal über Schruns—Ga⸗ ſchurn immer tiefer in die weiße Schönheit bis zu unſerem vorläufigen Haltepunkt: Parthennen— brachte. Träger waren zur Stelle, die das Gepäck und den Anfän⸗ gern auch die Ski auf das Zeinisjoch beförderten. Und dann wurde der ſchöne, aber für uns Neulinge etwas beſchwerliche Aufſtieg vollbracht: 800 Meter Steigung in 3 Stunden. Mlülde, aber begeiſtert von dem Anblick der uns umgebenden Schneegipfel kamen wir an unſerem Ziel an: Zeints⸗ jpchhaus, ein einfacher, aber gemütlicher Alpengaſthof, ſauber und mit guter Verpflegung. Am Sonntag morgen(23. Februar), begann der Kurs bei unſerem ſtrengen, aber liebenswürdigen Lehrer. Nachdem die Anfänge der Skilaufkunſt einigermaßen ſaßen— wie Schneepflug, Schneepflugbogen und Stemmfahren— wurde dieſes bei kleineren Touren ausprobiert. Als Abſchluß des Kurſes wurde eine zweitägige Tour unternommen: Wies⸗ badener Hütte— 2500 Meter— Dreiländerſpitze 3200 Meter — Jammtalgletſcher und Jammtalhütte 2300 Meter und über Galtür zurück. Die Tage verliefen nur allzuſchnell und die Kursteilnehmer, die es mit ihrer Zeit einigermaßen vereinbaren konnten, blieben noch 8 Tage länger oben. In dieſem Zuſammenhang ſei auch bemerkt, daß ſich der bisherige Kursleiter im Deutſchen Skiverband jetzt Ski⸗ Sport⸗ und Skilehrer V. D. S. Tr. ff Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, meödiziniſcher und Aufwertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtigt. G. Z. 1. Die Adreſſe der Zeitſchriften können Sie ſich auf unſerer Geſchäftsſtelle aus dem Katalog herausſchrei⸗ ben. 2. Bücher hierüber erhalten Sie in jeder Buchhand⸗ Lung. N 5 F. B. Der Abzug kann nur erfolgen, wenn ein Ver⸗ ſchulden vorliegt. Verſuchen Ste doch einmal durch eine Ausſprache eine gütliche Löſung herbeizuführen W. Pf. Laſſen Sie ſich die Verſicherungspolice zeigen, ob darüber beſtimmte Vorſchriften beſtehen. Sonſt können Sie reparieren laſſen wo Sie wollen. K. F. 16 in S. Erkundigen Sie ſich mit dem Urteil eim Amtsgericht. Silberpapier. Erkundigen Sie ſich im einer Metall⸗ gbeßerei oder bei einem Altmetallhändler. Stuttgart 100. 1. Herr Doktor. 2. Muß notariell be⸗ glaubigt ſein. Haeſenan. 1. Bis zum 25. Lebensjahr. 2. Reichsmarſne⸗ amt Berlin. H. 1. Vertragsmäßig kann die Miete ſchon erhöht werden. 2. Die genaue Höhe können Sie durch das Miet⸗ einigungsamt erfahren. 3. Ja, der Hausbeſitzer iſt dazu verpflichtet. Sie können eine Aufſtellung verlangen. Schluß des redaktionellen Teils Geſchäftliche Mitteilungen * Umbau ⸗Ausverkauf bei Hoſenmüller. Das weitaus bekannte Herren⸗ und Knabenkonfektionsgeſchäft Hoſen⸗ müller(Gebr. Müller) Ecke K 3, 1, veranſtaltet anläß⸗ lich des bevorſtehenden Umbaues einen großen Ausverkauf, der eine gewaltige Preisſenkung ſämtlicher Artikel bedeutet. Näheres Anzeige in dieſer Nummer. S208 * Automobil⸗Meſſe. Die nach dem Vorbilde des Aus⸗ landes zum erſtenmale auch in Deutſchland am 18. April und zwor in Neuſtadt a. d. H. ſtattfindende Automobil- Meſſe für gebrauchte Wagen, Laſtkraftwagen und Motor⸗ räder begegnet allſeits großem Jutereſſe. Die Geſchäfts⸗ ſtelle Verkehrsbüro Neuſtadt a. d. H. ertellt jede gewünſchte Auskunft.(Siehe Anzeige am 29. März abends.] 4884 * Kein Fleiſch und doch Bratenſoße.„Man kann nicht jeden Tag Fleiſchſpeiſen machen“, klagt die Hausfrau;— „aber Kartoffeln, Makkaronf, Nudeln, Klöße uſw. ſchmecken, trocken gereicht, nicht gut.“ Da bedeutet Knorr⸗ Bratenſoße für die geplagte Hausfrau eine erfreuliche Hilſe. Ein Würfel zu 15 Pfg. gibt ſoviel Soße wie 2 Pfd. Braten.— Dieſe Tunke, in der alles enthalten iſt— von der Mehlſchwitze bis zum feinſten Gemürg— iſt ausgtebig und nahrhaft und ſchmeckt auch ohne Fleisch vorzüglich. Jetzt im Frühjahr iſt es geradezu eine Notwendigkeit, Herba Seife und Herba⸗Creme(äglich zu ge brauchen! Gerade jetzt treten bei vielen Menſchen Unrein⸗ heiten des Bbutes zutage, indem im Geſicht, wenn auch kleine, aber immerhin ſehr häßliche unnd unäſthetiſche Haut⸗ übel erſcheinen. Ein Arzt hat z. B. in 3 Monaten etwa 100 Patienten mit Herba⸗ Seife behandelt, und wenn er Ihnen mit beſtem Gewiſſen dieſe— und keine andere— Seife empfiehlt, dann ſollten Sie ohne weitere Ueberlegung nur Herba⸗Seiſe verwenden. 8320 * Alle 8 Tage ein neues Parkett. Ein neuer Fortſchritt auf dem Gebiet der Fußbodenpflege: Loba und Lobalin. Loba iſt ein reines Wachs, das unter Verwendung von Balſam⸗Terpentinöl hergeſtellt wird. Nach dem Gebrauch von Loba⸗Wachs(farblos) oder Loba⸗Beize(in den Farben! gelb. grün, rot, braun, grau und blau) iſt der Fußboden mit einer unſichtbaren Wachsſchicht überzogen, die das Holz ſchützt. Es gibt keine Flecken, keine Fußſpuren mehr auf dem Boden, und das häuſige Scheuern mit Seife und Soda mübrigt ſich. Für Parkett⸗Böden, Weichholzböden, Tannen⸗ böden und zum Auffriſchen von abgetretenem Linoleum geeignet. Lobalin: das flüſſige chemiſche Reinigungs⸗ mittel— zum Reinigen von Böden und Treppen. Es löſt den Schmutz raſch und ſorgfältig auf,— der Boden iſt wieder rein. 5 V¹ FIS EGEl. EL ler BilliG! SrSbHfes Sp eZieD Us SUdWeEsfCeUItschles ſtir DSœrHere u. NMSdCheryPeKlei dur MANNHEIM- PARADE PLATZ lehrer D. S. V. nennt, der Berufsſkilehrer dagegen gepr. g 2 Dee e ee, 1 N FF n * Kn AF Freitag, den 4. April 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 159 Cypressenstraße 13 Stati besonderer Anzeige Nach Gottes Ratschluß mußte mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwager, Schwiegersohn und Onkel, Herr Wills elm Adolf Schmitt Archiſeki heute nach schwerem Leiden im Alter von 42½ Jahren von uns scheiden Mannheim-Neckarau, den 2. April 1930 Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Frau Christine Schmitt Wwe. nebst Minder Die Beerdigung findet am Samstag, den 5. April, nachm. 3 Uhr von der Friedhofkapelle Neckarau aus statt. 5 Allen Freunden und Bekannten die schmerzliche Mitteilung, daß unsere innigstgeliebte, herzensgute Mutter, Frau Auguste Kempf. nee Apofhekerswifwe heute nacht plötzlich und unerwartet entschlafen ist Mannheim(Fildastrage la), den 2. April 1930 In tiefem Schmerze: Else Kinzinger geb. Kempf Oo Kempf Erich Kempf Adolf Kinzinger Die Beerdigung findet am Samstag, den 5. April, nachm. 3½ Uhr statt Von Beileidsbesuchen bittet man Abstand zu nehmen * 2276 Stuhlverstopfung und Apnetitlosigkeit verschwunden! Herr Eugen Mittelbach in Berlin N, Hochstr. 35, treibt wörtlich wie folgt: Meine Frau litt seit Jahren an Stuhlverstopfung und Appetitlosigkeit. Nachdem meine Frau„Neo- Krüschensalz““ seit längerer Zeit täglich genau nach Vorschrift gebraucht, fühlt sie sich bedeutend wohler, man möchte sagen frischer, leichter in ihrem ganzen Körper. Meine Frau hat durch Kruschen regelmäßigen Stuhlgang, immer guten Appetit, alles schmeckt ihr und, während sie früher an Rheumatismus litt, hat sie jetzt, nachdem sie Kruschen regelmäßig nimmt, nichts mehr damit zu tun, denn auch der Rheumatismus ist vollständig verschwunden. Nehmen Sie hierdurch meinen besten Dank. lech kann nur jedem, der an der- artigen Zuständen leidet,„Neo- Kruschen- Salz“ bestens empfehlen. gen. Unterschrift. (Original-Schreiben Hegt vor und kann ein- osehen werden.) Kruschen regt das innere System des Menschen kräftiger Arbeit an. Lästige Ansammlungen von tigen Massen in den Därmen werden durch die an- nehm leichte Wirkung von Kruschen prompt inner- ub weniger Stunden ausgeschieden. Die beruhi- ende, erleiehternde und völlig reizlose Wirkung von ruschen ist geradezu frappierend. Wer Kruschen ändig gebraucht, wird sich bei entsprechender abensweise frisch, wohl, rüstig, elastisch fühlen, er ird keine Mattigkeit, Müdigkeit, Abgespanntheit nnen, da Verdauung und Därme regelmäßig ar- iten und zu dauernder Tätigkeit angeregt sind. Sirnen auch Sie noch heute mit AEO ruschen Es bedeutet für Sie: Körperliche und geistige rische, Elastizität und Energie, die jeder Mensch zur Urreichung seiner Ziele benötigt. 1 Originalglas Kruschen kostet Mark.— in Apotheken und Dro- gerien, sein Inhalt reicht für 100 Tage. Aber hüten Sie sich vor angepriesenen Nachahmungen, achten Sie auf den Namen„Neo-Kruschen-Salz“ und die gelb-schwarze Packung. Kein Land der Erde ohne Kruschen. Iodes-Anzeige Onkel und Neffe, Herr leiden erlöst und Tochfer Anneliese Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Sophie Roſhenberger WWe. geb. Häffner 4 Heute nachmittag% Uhr wurde mein lieber Gatte ö und treusorgender Vater, Sohn, Bruder, Schwager, Josel Rothenberger wohlvorbereitet von seinem langen, schweren Herz- Mannheim Große Merzelstr.), Speyer, Augsburg, Nürnberg und Zürich, den 3. April 1930 * 2888 Die Beerdigung findet am Samstag, den 5. April 30, % Uhr von der hiesigen Leichenhalle aus statt Das erste Seelenamt für den Verstorbenen ist am Montag, den 7. April, vorm. 6½ Uhr Jodes-Anzeige mit, daß heute vormittag Schwager und Onkel und Eukel Leiderfülit tellen wir Freunden und Bekannten unser lieber, treube- sorgter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder Anton Brecht, Bäckermeisier im Alter von 60 Jahren nach kurzem, mit Geduld getragenen Leiden sanft im Herrn entschlafen ist Namens der trauernden Hinterbliebenen: Adolf Gruber, Bäckermstr. u. Frau Elsa geb. Brecht Otto Senger, Finanzinsp. u. Frau Emilie geb. Brecht Mannheim(Kleinfeldstr. 37), 3. April 1930 nachmittags ½3 Uhr statt Die Beerdigung findet am Samstag, den 5. ds. Mts., ihre A. H. A. H Mannheim-Neckarau in Kenntnis zu setzen Darmstadt Die Akitviias: Weidt Unterzeichnete erfüllt hiermit die traurige Pflicht. „Aktiven und Inaktiven von dem am 2. er. erfolgten Ableben ihres Ib. A. H. Wilh. Adolf Sdamitt, Ard-ste let 52820 Akad. Verbindung„Nheinhessen“ Der Ali-Herren- Verband: Hans Haefele Die Beisetzung findet Samstag. 5. er, nachm. 8 Uhr von d. Friedhofkapelle in Mannh.-Neckarau aus statt Danksagung Für die innige Teilnahme und für Kranz- und Blumenspenden bei dem wiesen haben Georg Sechaus und meiner lieben Frau, unserer treubesorgten Mutter Frau Mäütlne Seehaus sagen wir unseren herzlichsten Dank. Dank Herrn Stadtpfarrer Renz für seine trost- reichen Worte, den Schwestern im Krankenhause für ihre aufopfernde, liebevolle Pflege, sowie allen, die der lieben Verstorbenen die letzte Ehre Die tiektrauernden Hinterbliebenen: Mannheim Waldhof, den 3. April 1930 die schönen Hinscheiden Besonderen Or- 92297 Kind JUnglings⸗ Es ist die höchste Zeit daß such Sie dis ungeheuren Preis- vorteile unserer guten Nerren-, und Knaben⸗- Gualitäts kleidung ausnützen. Die Frühlahrsneuheiten und Sommerware aus unſerem Ordre- Rückstand sind zum Jeil eingetroffen und werden zu radikal herabgeseh- ten Riumungsprelsen verkauft. Also- zuerst zu Preise früher teils bis 56 100. teils 1 5 früher feils bis 28 99. ſells* früher feils bis jetzt 2 12. teils 7 2 Auch Hoensommer kleidung Fumünbs pressen f gew. issehraul, 1 Eiskonservator für zwei Büchſen, à 6 Liter, gebraucht, zu kaufen geſ. Angeb. unt. K V6 an die Geſchſt. * 2280 Guterhaltenen 52216 dunkelblauen Anzug für 16jährigen Jungen 2u Kaufen gesucht Eſtlein, J 7. 22. Sommersprossen, Fleduen und Ge- sichtsausschlag wirken unäsfheffsch und verunstalten Ihr Gesicht. Durch Behandlung mit HERBA- SEIFE und HERBA- CREME erhalten Sie einen natürlich ⸗ reinen Tei. Herba, Seife I. 65, 30 0% bersfart Nh. 1. 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Mannheim-München, 3. April 30 Mönchwörthstr. 212 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen gen Weber Die Beerdigung findet am Sams- tag nachm. um ½4 Uhr von der Leichenhalle Mhm.- Neckarau Aus statt. 1 Für die am Sonntag, den 4. Mai 1930 be⸗ den 15. April 1980, vorm. 9 Uhr im alten Rat⸗ Mannheim, den 29. März 1930. Der Oberbürgermeiſter. ZWangs versteigerung Montag, den 7. April 1930, vorm. 10 Uhr werde ich in Wallſtadbt— Zuſammenkunft am 0 5300 Mannheim, den 3. April 1930. Happle, Gerichtsvollzieher. Samstag, den 5. April 1930, nachm..00 Uhr Zahlung öffentlich verſteigern: 1 Eßzimmer ge⸗ braucht, beſtehend aus Büfett, Kredenz, Auszieh⸗ tiſch, 6 Lederſtühlen, Standuhr, 1 Klubſofa mit Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt.(5298) Morath, Gerichtsvollzieher. In jeder Ausführung UHefert prompt ür Geſchäfts⸗ u. Aus⸗ flugstouren bei billigſt. Berechnung. 1509 Telephon 504 08, Proßw-äscherei mit Ia. Herren⸗ und Haushaltungswäſche, vergibt B1499 Annahmesteſlen in allen Stadfteiſen bei hoh. 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April 1930 HANDELS- v WIRTSCHAFTS- Z EITUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 189 Kr——........ Die Vörſe zu Anfang April Von Dr. Georg Tiſchert, Berlin Preuß. Bergwerks ⸗ und Hütten- A. 5[d) v. H. Dividende In der GB. der Preußiſchen Bergwerks⸗ und Hütten ⸗A ch., Berlin, in der ſämtliche Aktien des Unternehmens durch die Vereinigte Elektrizitäts⸗ und Bergwerks⸗AG.(Veba) ver⸗ treten waren, wurde der Abſchluß für 1929 geneh⸗ migt. Miniſtertalrat Böhm, Miniſterpräſident Deiſt und Staatsſekretär Dr. Staudinger wurden dem Aufſichtsrat zu⸗ gewählt. Der Vorſtandsbericht ſtellt einleitend zu der all⸗ gemeinen Lage feſt, daß der unerfreuliche Stand unſeres Wirtſchaftslebens auch im Jahre 1929 feine Beſſerung erfah⸗ ren hat, daß im Gegenteil vor allem in den letzten Monaten des Jahres ſich die Depreſſton auf nahezu allen Wirtſchafts⸗ gebieten noch verſtärkte. Beſonders erwähnt wird der Ab⸗ ſchluß der deutſch⸗polniſchen Verhandlungen über die Ein⸗ fuhr polniſcher Kohle nach Deutſchland. Der Bericht hebt hervor, daß eine empfindliche Beeinträchtigung des Abſatzes der oberſchleſiſchen Kohle bei Inkrafttreten des Abkommens unausbleihlich ſei. Erhebliche Entlaſſungen in den Beleg⸗ ſchaften würden ſich nicht vermeiden laſſen. Der Geſamtumſatz der Werke ausſchließlich des Abſatzes an eigene Werke erhöhte ſich auf 197,86(i. V. 125,18) Mill.. Der Wert der eingekauften Materialien betrug 4,36(40,55) Mill. 4. Für Löhne und Gehälter wurden 64,25(59,91) Mill., verausgabt, und zwar für 31 802 30 924) Angeſtellte und Arbeiter. An Steuern wurden 4,93 (4,01) Mill.„ abgeführt. Der Betriebsgewinn erhöhte ſich auf 22,06(17,25) Mill.& und der Beteiligungsgewinn auf 2,76(2,48) Mill.. Nach Abſetzung der Un ko ſten von insgeſamt 7,50 (6,33) Mill.„ und der A b ſchreibungen von 10,19 (8,46) Millionen„ verbleibt ein Rein gewinn von 8901943(6689 451) ,, der nach Vornahme der ſtbli⸗ chen Rückſtellungen von 1,76(0,98) Mill./ zur Ausſchüt⸗ tung einer Dividende. von 5(4) v. H. auf das ein⸗ gezahlte dividendenberechtigte Ack. von 110(100) Mill. verbleibt. Die Kapitalerhöhung um 40 auf 140 Mill. iſt bis auf 19 Mill.„ inzwiſchen durchgeführt worden. Der Reſthetrag wurde zunächſt von der Veba als Darlehen zur Verfügung geſtellt. Die Liquidität der Geſellſchaft hat ſich durch die Kapitalerhöhung günſtig entwickelt. Oppoſition bei Becker⸗Stahl a geſtrigen GV. der Stahlwerk Becker AG. ver⸗ traten 15 Aktionäre ein Kapital von elwas über 11,9 Mill. Mark. Hiervon entfielen 1188 Mill. auf das bekannte Aufkaufkonſortium. RA. Weber(Köln] als Vertreter von RA. Freund(Berlin) bemängelte vor Eintritt in die Ta⸗ ges ordnung, daß die Verſammlung nicht ordnungsgemäß einberufen worden ſei. Der Geſchäftsbericht ſei nicht, wie es Vorſchrift ſei, zwei Wochen vor der GV. zur Einſicht⸗ nahme der Aktionäre ausgelegt worden. Er beantragte daher Vertagung, RA. Aarons(Berlin) ſchloß ſich dieſem Antrag an. Bei der Abſtimmung ergab ſich die Ablech⸗ uung des Vertagungsantrages gegen 6500/ Aktien der Opponenten. Auf die zahlreichen Aufragen und Bilanzbemängelungen gab die Verwaltung keine irgendwie befriedigende Aus⸗ kunft. Nach längerer Debatte wurden die Regularien ge⸗ gen bie Stimmen der Opponenten(7880/ Aktien) ge⸗ nehmigt, die Proteſt zu Proytoko ll gaben. In der * Deutſche Golddiskontbank Ende März.— Vor höherer Kreditgewährung. Wertpapiere(Hypothekorſchuloͤſcheine) gingen im März um weitere 0,40 auf 6,25 Mill. Eſtr. zu⸗ rilck, dagegen erhöhten ſich wieder Wechſel und Schecks um 9,7 auf 6,8 Mill. Lſtr. Auf der Pafftpſeite ſtiegen täglich fällige Verbindlichkeiten von 0,4 auf 3,99 Mill. Oſtr., Giro⸗ verbindlichkeiten werden faſt unverändert mit 0,54(0,55) Mill. Str. ausgewieſen. Wie wir ſchon mitteilten, kauft das Inſtttut won jetzt an auch auf Reichsmark lautende Aus londswechſel mit einer Laufzeit bis zu ſechs Monaten, wodurch ſich die Kreditgewährung erhöhen dürfte. F. W. Krauſe u. Co., Bankgeſchäft, Komm.⸗Geſ. a. Aktien, Berlin.— Liquidation noch nicht beſchloffen. In der ao. GV. der Geſellſchaft waren von 9 Mill./ Ask. 3,0 Mill. vertreten. Ein Beſchluß über die Liguida⸗ tion der Geſellſchaft, zu dem ſatzungsgemäß drei Viertel des Aktienkapftals erforderlich ſind, konnte noch nicht ge⸗ faßt werden. Um für künftige Entſchlüſſe freiere Hand 3 ¹ haben, genehmigte die Verſammlung die Abänderung der entſprechenden Satzungsbeſtimmungen dahin, daß zu einem Siquidativnsbeſchluß nur Dreipbertelmehrheit des vertre⸗ tenen Kapitals erforderlich iſt. Ein Kommanditiſt gab hier⸗ gegen mit 28 Stimmen Proteſt zu Protokoll. Ein Antrag eines Aktionärvertreters, eine Reviſſonskommiſ⸗ ton einzuſetzen, wurde mit 5199 Stimmen bei 151 Stimm⸗ enthaltungen genehmigt. Der Vorſtand gab bekannt, daß die ſtille Liquidation der Geſellſchaft bereits durchgeführt werde. Die Verſammlung genehmigte die weitere Durch⸗ führung. * Der Status der Eiſenbahnerbank. In der geſtrigen läubigerverſammlung der Eiſenbahnerbank München wurde von dem Konkursverwalter ein Status vorgelegt, nach dem den geſamten Paſſiven von 5,65 Mill. Aktiven in Höhe von 1,44 Mill./ gegenüberſtehen. In der Maſſe liegt alſo eine Quote von ungefähr 20 v. H. In der Ausſprache wurde vor allem die Verpflichtung des Bayeriſchen Eiſenbahnerverbandes betont, für eine möglichſt gerechte Ausgleichsentſchädigung der Gläubiger zu ſorgen. Von den geſchädigten Sparern wurde immer wieder Hervorgehoben, daß ſie der Meinung geweſen ſeien, ihr Geld einer Bank anvertraut zu haben, die durch das Geſamtver⸗ mögen des Bayeriſchen Giſenbahnerverbandes gedeckt fet. Schließlich wurde ein elfköpfiger Gläubigerausſchuß ge⸗ wählt. Prenßiſche Zentralſtadtſchaft. Nach dem Jahres⸗ bericht des Inſtituts für 1920 erbrachten Pfandbriefdar⸗ lehnszinſen 15,95(i. V. 13,96) Mill. 4. Einſchl. der ſon⸗ tigen Einnahmen und des Vortrags von 20 784(27 094), ſtellt ſich der Rohgewinn auf 16,50(14,47) Mill. /. Auf der Ausgabenſeite erforderten Zinſen für die umlaufenden koſten 0,39(0,28). Unter Berückſichtigung der Pfandbriefver⸗ ktriebskoſten, der Ueberweiſung an den Penſions⸗ u. Unter⸗ ſtützungsfonds von wieder 10000 4 verbleiben 30 748 1 zum Vortrag. Im abgelaufenen Jahre konnte das In⸗ ſttut 39 005 800.% Pfandbriefe neu imitieren, die faſt ausnahmslos auf den Sproz. Typ entfallen und faſt durch⸗ weg im Inlande untergebracht wurden. Die Rückflüffe waren erträglich, das hereinkommende Material konnte bis guf 2,5 Mill./ wieder verkauft werden. Die an⸗ geſchlüſſenen Stadtſchaften haben ihre Beleihungstätigkeit wieder weitgehend in den Dienſt der Neu baufinanzierung geſtellt. Der Pfandbriefumlauf hat per 31. 12. 1929 gegen⸗ über Ende 1028 einen tatſächlichen Zugang von 290,06 Mill. auf 206,62 Mill.„ erfahren. In gleicher Höhe werden die Golddeckungshypotheken ausgewieſen. Im übrigen ver⸗ zeichnet die Bilonz als Hauptpoſten in Mill.„: Bankgut⸗ haben 1,50; ſonſtige Debitoren 6,66(i. V. Guthaben in lau⸗ ſender Rechnung 8,41); eigene Wertpapiere 10,71(8,43) und andererſeits Kreditoren 9,18(9,86); Kursregulierungs⸗ konto 4,99(1,84) und einzulöſende Zinsſcheine 5,02(5,19). * Volksbank Neuſtadt e GmbH., Neuſtadt(Schwarzw.) Bei einem Geſomtumſatz von 36 181541%(i B. rd. W, 8 Mill.] erzielte die Bank in ihrem N. Geſchäftsjahr 1929 einen Reingewinn von 12 782(8 920] /, woraus auf die Geſchäftsguthaben von 115 587(106 022) // eine Divi⸗ dende von 7 v. H.(i. V. 7) verteilt wird. Dem neu⸗ aufzufüllenden Aufwertungsfonds werden 6 624„ zuge⸗ wleſen, nachdem aus dem alten Fonds eine Aufwertungs⸗ ragte von 5 v. H. zur Verteilung gelangt war. 5 Die Spar⸗ einlagen ſtiegen auf 596 200(426 07e), Die Zahl 8er Mitglieder ſtieg durch 37 Zugänge und 31 Abgänge von 515 auf 521 mit 579 Anteilen. Der Kampf gegen Petſchek geht weiter Gründung einer freien Briketteinkaufsvereinigung Unter dem Namen„Ebriko“, Einkaufsvereinigung der Brikett⸗Groſſiſten Oſtelbiens e mbc baben ſich mit dem Sitz in Dresden die freien Brikett⸗Groſſiſten im Bereiche des Oſtelbiſchen Braunkohlenſyndikats zu einer Einkaufs⸗ vereinigung zuſammengeſchloſſen, nachdem dieſe Kreiſe be⸗ Ein ereignisreicher Monat liegt hinter uns. In Politik und Finanzen war zeitweilig Hochbetrieb. Wenige Schlag⸗ worte werden das Gedächtnis raſch auffriſchen: Wechſel im Präſidium der Reichsbank, Regierungswechſel im Reiche, Intereſſengemeinſchaft Hapag Lloyd, Großbank⸗Bilanzen, Rentenhauſſe, Annahme der Doungplan⸗Geſetze, Gelderleich⸗ terung, endgültige Fuſion im Bereiche der Norddeutſchen Hypothekenbanken. Dieſe Vorgänge ſpiegeln ſich auch in der Kursentwicklung ab. Es notierten: 2. Jan. 15. Jan. 1. März 31. März 2 April höchſter Kurs Farben 1714 18874 165% 1745 1797 Polyphon 2587 20⁰0 2777 2827 287 Salzdetfurth 314 35054.) 359% 374% 379 Schultheiß 267 285 272 282% 29875 Siemens 272 312 254 258 56 264 Paket 97741 109% 103 11176 111774 Deutſche u. Disc. 14176 154% 1494 151 15134 Reichsbank 27 902] 291 2897 2897 Ver. Stahl 10⁵ 107 36 102 977 9956 Glanzſtoff 146 190 169 1497 151 Rhein. EW. 1⁴⁰ 147 14 5 14775 150 Waldhof 182 20890 2084 214 2174 Badiſche Bank 156 160 148 147 147 Brown Boveri 123 129 127 126 128 Grün u. Bilfüng. 105% 168 184 100 192 Sſtödt. Zucker 161 150 159 7⁴ 158 160 ) 27. 1.= 978.) 4. 2.. 91591.). 2. Aus unſerer Tabelle gewinnt der Leſer auch einen Ueder⸗ blick über die Entwicklung der Tendenz ſeit Jahres⸗ beginn. Die Effektenmärkte haben im Januar eine ſchöne Aufwärtsbewegung gehabt. Die Bewegung iſt dann im Sande verlaufen. Anfang März hatte man niedrigſte Kurſe. Dann kam die Bewegung von neuem in Gang. Im Großen und Ganzen kann man mit dem Monat März zu⸗ frieden ſein. Die Tendenz hat geſchwankt, wie an der Börſe, ſagte man ſcherzhaft. Aber die Kurve lag im ganzen eher nach oben. Im letzten Drittel des Monats iſt dazu eine faſt exploſive Hauſſe in ſeſtverzinslichen Werten gekommen. Den Hypothekenbanken iſt es gelungen, grote Poſten Pfandbriefe abzuſtoßen. Sie haben im erſten Quar⸗ gen Jahre. Das war freilich kein Kunſtſtück, iſt aber doch erfreulich. Auch ſonſt konnten bedeutende Mengen feſtver⸗ zinsliche Ladenhüter in den Verkehr gebracht werden. Ihren Anſtoß hat dieſe Bewegung vom Geld markte her be⸗ Braunkohlenſundikates e. V. mit dem Sitz in Dresden, ins Leben gerufen haben. Die Einkaufsvereinigung iſt den Zwecken der auf dem Gedanken der Gemeinwirtſchaft be⸗ vuhenden Kohlenwirtſchafts⸗Geſetzgebung angepaßt und ſoll auch im Intereſſe der Verbraucher und der in der Braun⸗ kohleninduſtrie tätigen Erwerbskräfte den Direktbezug der freien Brikettgroſſiſten des Oſtelbiſchen Braunkohlenſyn⸗ dikat ſichern. Zugleich ſoll die Vereinigung unter den ver⸗ ſchiedenen Brikettmarken den notwendigen Ausgleich vor⸗ nehmen und auf dieſe Weiſe die Mengen⸗ und Sortenfrage zu löfen verſuchen. Die Geſchäftsführung der Einkaufs⸗ vereinigung liegt in den Händen von Syndikus Löffler, Freital bei Dresden. Ilſe Bergbau A. Berlin Betriebsſtillegung der Hälfte der Anlagen In der GB., in der 36 988 Mill.„ Stiel. mit 181 075 Stimmen und g 274 500„ Bl. mit 92 745 Stimmen ver⸗ treten waren, kritiſterte RA. vom Berg, wie ſchon in den Vorjahren, den angeblich unberechtigten Handels⸗ nutzen des Großhandels. Von der Verwaltung und anderen Aktionären wurde hierzu bemerkt, daß die Frage der Preispolitik und der gleichfalls zur Sprache gebrachten Kontingentspolitik nicht vor dem Forum der GV. behan⸗ delt werden könne. Die Zunahme der Schuldner und Gläubiger bängt nach Mitteilung der Verwaltung mit der Vergrößerung des Geſchäfts zuſammen. Im neuen Jahre mußten bis Ende März rund 102 000 Tonnen auf Stapel gelegt werden. Der dadurch entſtandene Produk⸗ ktonsausfall betrage etwa 172 000 Tonnem. Aus betriebs⸗ techniſchen und ſozialen Gründen habe die Verwaltung be⸗ ſchloſſen, ab 24. März die Hälfte fämtlicher Anlagen bis auf weiteres ſtillzulegen. Der Abſchluß(wieder 10 v..) Dividende) wurde mit allen gegen 79 Stimmen des Aktlonärs Dr. vom Berg angenommen, ebenſo die Entlaſtung des Vorſtandes und Ag., wobei ſich allerdings 29 076 Stimmen(Bubjag, Schaffgott, Friedländer) der Stimme enthielten. Dr. vom Berg gab Proteſt zu Protokoll. * Braunkohlen, und Brikettwerke Noddergrube AG., Brühl. Die GV., in der 17,03 Mill.„ Aktien vertreten waren, beſchloß aufgrund des Intereſſengemeinſchaftsver⸗ trages mit dem Rück. die Ausſchüttung einer Div l⸗ die ide von 30 v. H. Mitteilungen über die Geſchäfts⸗ lage wurden nicht gemacht. „ Chriſtoph u. Unmack At., Niesky.⸗L. Die Geſell⸗ ſchaft bleibt bekanntlich für 1028⸗29 wieder dividen⸗ denlos. Der Bruttogewinn hat ſich auf 793g 539 9 288 026)„ vermindert und auf der anderen Seite Löhne, Gehälter und Unkoſten auf 6 404 480(7 557 386) L. Steuern und Zinſen beanſpruchten 926 778(877 626) l, ſodaß nach Abſchreibungen von 405 802(567 999)„ ein Gewinn von 100 979(285 019)& verbleibt, der ſich durch den Gewinn⸗ vortrag auf 148 257(841 277) erhöht. Nachdem im Vor⸗ jahr die geſetzliche und außerordentliche Reſerve mit 450 000 dotiert wupde, kann diesmal die Spezialreſerve nur 100 000& erhalten, während der Gewinnvortrag auf 48 257 Mark erhöht wird. Der Vorſtand ſchlägt vor, 400 000% aus der Spezialreſerve in die ordentliche Reſerve zu über⸗ führen. In der Bilanz ſind Fabrikationsbeſtände und Materialien mit 5 820 618(7071 716)„ bewertet. Debitoren betragen 3 287 451(3 808 317) 4, Kreditoren 3 789 355 (4 472 783), Lieſerungskredite und Anzahlungen werden mit 1 885 848(1950 156)„ ausgewieſen. Die ordentliche und die Spezialreſerve beträgt nunmehr zuſammen 10 v. H. des 8 Mill.„ betragenden Kapitals. Das Wechſelporte⸗ feuille figuriert mit 449 867(215 031) 4 und Beteiligungen unverändert mit 575 302. Der vorliegende Auftrags⸗ beſtand laſſe ein beſſeres Ergebnis im laufenden Jahr er⸗ hoſſen.(HB 10..) Heyligenſtädt u. Com., Werkzeugmaſchinenfabrik und Eiſengießerei Ach., Gießen.— Zahlungseinſtellung. Die Geſellſchaft hat geſtern ihre Zahlungeneingeſtellt und Konkurs angemeldet. Der Firma war ein größerer Kredit gekündigt worden, und mehrfache Verhan⸗ lungen wegen anderweitiger Uebernahme dieſes Kredites waren erfolglos geblieben, ſo daß ſich die Geſellſchaft zur Zahlungseinſtellung gezwungen ſah. Vorläufig wird der Betrieb fortgeführt, da die Firma z. Zt. noch mit erheb⸗ lichen Aufträgen verſehen iſt. Gegenwärtig werden in dem Werk rd. 900 Arbeiter beſchäfkigt. * Rameſohl u. Schmidt AG., Oelde i. Weſtf.— Wieder 9 v. H. Dividende. Der AR. dieſer mit 2 Mill. 4 arbei⸗ tenden Geſellſchaft(Separgtoren und Melkmaſchinen) be⸗ ſchloß, der GB. am 24. April für das Geſchäftsjahr 1929 die Verteilung einer Dividende von wieder 9 v. H. vor⸗ zuſchlagen. a. * A. B. Separator, Stockholm. Der Jahresabſchluß für 1929 der ſchwediſchen A. B. Separator verzeichnet einen Nettogewinn von 9982 2790 Kr. gegen 9 791 955 Kr. i. V. Mit dem Vortrag von 4579 248 Kr. zuſammen ſtehen der o. HB. zur Verfügung 14 561 527 Kr.(19 621 28 Kr. i..). Dos Direktorium ſchlägt vor, auf jede StA. 9 Kr. zu ver⸗ teilen= 7989 000 Kr. für die diesjährige Dividende der Preferenzakttien 100 000 Kr. zu reſervieren, für die Steuern 1000 00 Kr. zurückzuſtellen und den Reſt von 5 058 587 Kr. vorzutragen. 5 * Spinnerei und WBeberei Offenburg, Offeuburg i. B. Die GV. genehmigte die Regularien. Entſprechend dem Vorſchlag der Verwaltung gelangt eine Dividende nicht zur Verteilung, lediglich die VA. erhalten einen Bonus von 6 v. H. Im übrigen wird der verbleibende Reingewinn its Ende 1020 den bisher erfolgreich tätigen Schutzper⸗ Fand der Brikett⸗Groffiſten im Bereiche des Oſtelbiſchen tal mehr Emiſſions⸗Papiere verkauft, als im ganzen vori⸗ kommen. Eine Flut von Diskontermäßigungen hat ſich über die Märkte und Menſchheit ergoſſen. Zuletzt mußte ſich der Kapitaliſt mit einer Verzinſung von 27 v. H. für täglich fällige Gelder begnügen. Das kann auf dieſer Welt kein Menſch auf die Dauer aushalten, denn der Lebensunterhalt iſt grauſam teuer. Alles iſt entſetzlich teuer, aber Geld iſt immer billiger geworden. Daraus hat ſich ganz von ſelbſt der Anſturm auf die feſtverzinslichen Werte ergeben, denn ſie bringen 8 v. H. und mehr. Man wird die Entwicklung des letzten Monats und ſchon der Wochen vorher am eheſten verſtehen, wenn man ſich er⸗ innert, daß im Hintergrunde die große Reparations⸗Auleihe liegt. Auf die erfolgreiche Abwicklung dieſes Rieſengeſchäfts werden die Märkte ſeit Wochen präpariert. Für ein ſolches Rentengeſchäft hraucht man flüſſiges Geld. Dieſe Vorbereitung der Märkte iſt noch nicht zu Ende. Sie erſtreckt ſich auch auf den Monat April. Man rechnet deshalb auch für den Monat April wie ⸗ der auf leichtes Geld. Paris, London, Newyork und die Schweiz ſollen vor neuen Dis kont⸗Ermäßigungen ſtehen. Die Welt ſtrebt einem Zproz. Bankdiskont zu. Holland iſt damit ſchon durchs Ziel gegangen. Bei einem Bankdiskont von 3 v. H. iſt eine 5proz. internationale Anleihe, welche unter Pari angeboten werden ſoll, billig. Vorſichtiger Weiſe werden aber auch die Aktien⸗ märkte bei guter Laune erhalten. Der New⸗ horker Platz läuft den großen Managern manchmal weg. Die Amerikaner ſcheinen temperamentvolle Spekulanten zu ſein. Aber wenn ſie ſich zu weit vorwagen, wird ein kalter Waſſerſtrahl über dieſe erhitzten Gemüter geſchleudert. Ganz will man aber die Aktienmärkte auch nicht umwerfen, denn flaue Aktienmärkte verderben den Kapitaliſten die Laune Man ſieht denn auch immer wieder, Aktienmärkte freundlich wird. So arbeitet alles zuſammen, um der Reparations⸗Au⸗ leihe einen großen Erfolg zu ſichern. Selbſt Deutſchlands Börſen und Geldmarkt wirken auf dieſes Ziel hin. Man hofft, daß das leichte Geld, obwohl es ein wenig gewaltſam manipuliert erſcheint, weiterhin zur Ankurbelung des Wirtſchaftslebens führen werde. Aber auf ſo lange hinaus darf man ſich nicht feſtlegen. Immerhin will man das Beſte hoffen: das Schlechte kommt meiſt von allein. daß die Tendenz der . dd dddãõãͥũã y * Meyer Kauffmaun Textilwerke AG.— Der Verluſt⸗ abſchluß. Das Unternehmen konnte im Geſchäftsjahr 1929 ſeinen Umſatz weiter ſteigern. Das Ergebnis blieb jedoch infolge des Rückganges der Konjunktur, des Abgleitens der Baumwollpreiſe, ſchwerer Lohnkämpfe und namentlich durch Ausfälle an Debitoren und Unterbietungen am Garnmarkt unbefriedigend. Noch Aufzehrung des Ge⸗ winnvortrages von 0,8 Mill.„ verbleibt bekanntlich noch ein Verluſt von 198 400 J, obwohl die Abſchreibungen non 0,43 auf 0,35 Mill. ermäßigt worden ſewd. Dieſe Er⸗ mäßigung iſt beſonders bemerkenswert, weil auf den An⸗ lagekonten 2,79 Mill., neu inveſtiert worden ſind, haupr⸗ ſüchlich durch die Angliederung der Langenbielauer Be⸗ triebe der Deutſchen Textilwerke Mautner AGG. Das Ergänzungs⸗ und Rationaliſierungsprogramm iſt damit zum Abſchluß gelangt. Die Verbindlichkeiten er⸗ mäßigten ſich trotz Zunahme der Bankſchulden von 0,83 auf 127 Mill.insgeſamt von 4,11 auf 4,02 Mill.. Auf der anderen Seite gelang es, Vorräte von 5,32 auf 4,31 Mill. abzubauen. Dagegen ſind Außenſtände und Anzahlungen von 3,01 guf 4,30 Mill./ geſtiegen. Barmittel haben ſich mit 0,08(0,18) Mill./ kaum verändert, feſtverzins liche Werte von 0,19 auf 0,02 Mill.„ ermäßigt. Die Abſatz⸗ organiſation iſt weſentlich ausgebaut worden. Die Be⸗ ſchäftigung der Werke war unter Schwankungen befrie⸗ digend. Vogtländiſche Baumwollſpinneref in Hof.— Dividen⸗ denrückgang. Wie die meiſten anderen deutſchen Textil⸗ unternehmungen, zeigt auch bei dieſer Geſellſchaft der im abgelaufenen Geſchäftsjahr erzielte Reingewinn einen fühl⸗ baren Rückgang, der eine Dividendenkürzung mit ſich bringt. Mit 437 704/ bleibt der Gewinn gegen das Vor⸗ jahr mit 701 503/ ganz erheblich zurück. ſchreibungen wurden in Höhe von 322 491,(289 537)„ vorgenommen. Zur Verteilung gelangt eine Divigende von 12 v. H. gegen 18 v. H. im Vorjahr. 5 Diskontherabſetzung der Bauk von Indien. Die Kai⸗ ſerlich Indiſche Bank hat den Diskontſatz von 7 auf 6 v. H. herabgeſetzt. Aeberſtürzung in der Die in den letzten Tagen in Kraft getretenen Agrargeſetze haben durch die Ueberſtürzung ihrer Einfüh⸗ rung em letzten Augenblick faſt ebenſoviel Ver⸗ wirkung in den Markt und in die laufenden Ver⸗ träge gebracht wie das lange Hin und Her im Reichstag. Die neuen Zollgeſetze ſind in Kraft getreten, ohne d a ß die Ausführungsbeſtemmungen, ſoweit ſolche erforderlich ſind, erlaſſen wurden. So fehlen bis heute noch die Vorſchriften über die Reinheitszeugniſſe, welche von der Reichsregierung für die zollfreie Einfuhr von Wes⸗ zenkleie verlangt werden. Die Grenzzollbehör⸗ den halten die im Ausland abgerufenen und zum Teil unterwegs befindlichen Waggons auf und verlangen Zollzohlung oder Gewährung von Zollſicherungen, obgleich mit Sicherheit anzunehmen iſt, daß die Ware, wenn erſt die erforderlichen Ausführungsbeſtimmungen erlaffen ſind, zollfrei bleibt. Was eine derartige Maßnahme für einen Großhandels⸗ betrieb bedeutet, der aus den verſchiedenſten Ländern und bei den verſchiedenſten Zollämtern des deutſchen Reichs plötzlich Waggons ſtehen hat, für die er erhebliche Mittel aufbringen ſoll, läßt ſich kaum ermeſſen. Schwierigkeiten mit den Abnehmern, Gefahr des Verderbs und vor allen Dingen die plötzliche und überraſchende Inanſpruchnahme von erheblichen Mitteln ſind nicht geeignet, eine Beruhigung herbeizuführen. Aehnlich liegen die Verhältniſſe beim Maisgeſetz, für welches die Ausführungsbeſtimmungen auch erſt er⸗ ſchienen ſind, nachdem es bereits in Kraft getreten war. So notwendig es erſcheint, der Landwirtſchaft raſche Hilfe zu bringen, ſo ſehr muß eine derart überſtürzte, den Erforderniſſen der Praxis keinerlei Rechnung tragende Ge⸗ ſetzgebung verurteilt werden. Das Mindeſte, was verlangt werden muß iſt, l daß die zur Auwendung der Geſetze erforderlichen Ausführungsbeſtimmungen am Tage des Jukraft⸗ tretens in den Händen der zur Anwendung ver⸗ pflichteten Behörden ſind. Der Saatenſtand in Baden Anfang April 1930 Die Herbſtſaaten ſind im allgemeinen gut durch den außerordentlich milden Winter gekommen. Die 92 wurden ſehr früh grün und zeigen mit wenig Ausnahmen einen geſunden und kräftigen Beſtand. Die Frühjahrsbeſtellung hat begonnen und wird bei an⸗ dauernd günſtiger Witterung fleißig durchgeführt; auch das Kartoffelſetzen iſt vielerorts ſchon im Gang. Gerſte⸗ und Haferfaaken beginnen da und dort aufzulaufen. Umpflügungen werden in größerem Maß bei Getreide⸗ und Kleeäckern vorausſichtlich nur verrinzelt notwendig. von 68 600 4 auf neue Rechnung vorgetragen. An ktieriſchen Schädlingen wird hauptſächlich und aus allen Jiasko der amerikaniſchen Arbeiterbank⸗ Bewegung Die amertikaniſchen Gewerkſchaften haben ſeit Jahr⸗ zehnten den Gedanken propagiert, Arbeiterbanken zu grün⸗ den. 1920 wurde in Waſhington von der internationalen Maſchinenarbeiter⸗Vereinigung eine nur mit Arbeitergel⸗ dern arbeitende Bank gegründet, die„Engineers Na⸗ tional Bank“. Dieſe Arbeiterbank nohm in den erſten Jahren einen ſtarken Auſſchwung. Bis zum Juni 192 ſtiegen die Depoſiten von 1 Mill. Dollar auf 26 Mill. Doll. licher zeigte es ſich, daß die Leiter der Arbeiterbank bei der Verwendung und der Verwaltung dieſer Gelder ſchwere banktechniſche Fehler begingen. Es traten ſchwere Verluſte ein, und die anfängliche Begeiſterung der amerikaniſchen Arbeiter für die Idee der Arbeiterbank ließ ſtark nach In einer Abhandlung in der vom United States De⸗ partment of Labour herausgegebenen Momthly Labour Review“ werden bei Beſprechung der Arbeiterbank⸗ bewegung neben Geſchäftsunkenntnis der Leitung als Gründe für den Niedergang des Geſchäfts folgende ange⸗ geben: Beſchränkte Unterſtützung aus den Arbeiterkreiſen, denen vielfach das Vertrauen gefehlt habe, zahlreiche Ver⸗ luſte bei kleinen Konten und Schwierigkeiten, Depoſiten aus hinreichend verſchiedenen Wirtſchaftskreiſen zu erhal⸗ ten, um eine geſunde Riſikoverteilung zu ermöglichen. Jetzt vertreten die amerikaniſchen Gewerkſchaften den Standpunkt, daß die Arbeiter bank Bewegung mehr Schaden als Nutzen geſtiftet habe. Die ablehnende Haltung der Gewerkſchaften hat nunmehr dazu geführt, daß die„Engineers National Bank“ in ein rei⸗ nes Bankinſtitut, in die„Citizens Bank u. Truſt Company“ aufgegangen iſt. * AB. Kunſtmühe Aichach, Aichach. Nach Abſchreibun⸗ gen von 21 471(20 778)„ verbleibd ein Gewinn von 27 789, aus dem der Verluſtvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von 26 377„ gedeckt wird, ſodaß ein Gewinnvortrag auf neue Rechnung in Höhe von 1362 4 verbleibt. Die Bruttveinnahmen ſind von 0,28 auf 0,38, die Unkoſten von 0,18 auf 0,21 Mill.„ geſtiegen. In der Bilanz erſcheinen Debitoren mit 0,31(0,25), Waren mit 0,85(0,25), dagegen Kreditoren mit 0,5(0,35) und Paſſiphypotheken mit 6,17 (0,175). Bankdirektor Otto Kohn ⸗Nürnberg iſt zu Be⸗ ginn des Berichtsjahres aus dem Aufſichtsrat ausgeſchieden. * F. Baus back AG. Breiſach.— Verluſtabſchluß. Dieſe Weinhandelsfirma(Ak. 200 000 /) erlitt in 1929 einen Ver luſt von 188 226(i. V. 5 022), zuzügl. des Vortrages von insgeſ. 149 248.(Von einer Anzeige lt. § 240 HB. iſt nichts bekannt.) Einem Bruttogewinn von 100 436(273 652]/ ſtehen Generalunkoſten mit 127 043 ¼ (271 188), Verluſte mit 79 334/(neu) und Abſchreibungen urit 38285(10 262)/ Zinſen gegenüber. Bilanz(in.): Debitoren 10 940(204 660), Gebäude und Einrichtung 147 600(107 341), Inventarien und Mobilien 27 840 (122 213), Waren—(866 244); andererſeits neben dem A. 8 229 Reſerve(unv.), Banken 6683(neu), Kreditoren 114 747(639 588) J. * Chr. Adt, Kupferbeg u. Co. K. G. a.., Mainz. In der GV. wurde von der Verwaltung mitgeteilt, daß die Ge⸗ rüchte über eine bevorſtehende Fuſion mit einer anderen deutſchen Sektkellerei und über eine evtl. Sitzverlegung nach Wien unzutreffend ſeien. Die im Berichtsjahr ent⸗ ſtandenen Verluſte ſeien abgeſchrieben. Die Banzſchulden wurden um 400 000„ gegen das Vorfahr vermindert. Weitere 350 000 4 ſeien ſeit Januar 1930 zurückgezahlt wor⸗ den. Die Ausſichſiten des laufenden Jahres könne man nicht als günſtig bezeichnen. * Gläubigerverſammlung„Schloßhotel“ Neuſtabt. Die Gläubigerverſammlung des in Zahlungsſchwierigkeiten ge⸗ ratenen Beſitzers des Schloßhotels in Neuſtadt a. d.. Heinrich Kanzler, entſchied ſich für einen au ße r gerichtlichen Vergleich. Dem Schuldner wurde ein Moratorium zunächſt auf ein Jahr bewilligt, in welchem die Liegenſchaften, darunter das Schloßhotel, veräußert werden ſollen. Nach dem Status belaufen ſich die Aktiven (Häuſer und Liegenſchaften) auf 248 000, die Paſſiven auf 198 000 /, ſodaß, wenn nach den im Status feſtgeſetzten Ziffern die Veräußerung der Immobilien vor ſich geht, noch ein Ueberſchuß für den Schuldner von 47 000/ ver⸗ bleiben würde. Stark aktiver Schuhaußenhandel im Februar Im Fehruar 1930 wurden 51923 Paar Lederſchuhe(Ppf. 556—c— des deutſchen Zolltarifs) eingeführt gegenüber 289 003 Paar im Februar 19290. Die Ausenge von Leder⸗ ſchuhen betrug 838 979 Paar gegenüber 169 292 Panr im Februar 1020. Der Wert der Lederſchuheinſuhr bezifferte ſich auf 614000, der Lederſchuhausfuhr auf 3 629 000 H. Der Schuhaußenhandel war demnach mit 3 015 0004 aktiv. Landesgegenden über ſtarke Zunahme der Felömäuſe ge⸗ Mengenmäßig betrug der Ausfuhrüberſchuß 287 050 Paar. Agrar-Geſetzgebung 1 Wonne ihre Bekämpfung allerorts 9 be⸗ rieben wird, iſt ein weſentlicher Rückgang der gefbäßigeg Nager bis jetzt noch nicht überall erkennbar. * Mehlpreis um 50 Pfg. erhöht. Die füsdeutſche vention hat heute den Weigenmehlpreis um weitere 50 1 K elf erhöht. as olſäſſiſche Kali wird weiter über Antwerpen vor⸗ frachtet. Infolge Intervention der bel iſchen und franzöfiſchen Regierung ſind die rhand⸗ lungen der elſäſſiſchen Kaliverkaufsgefellſchoft mit der R o tterdame r Hafen verwaltung, die kurz vor dem Abſchluß ſtanden, abgebro chen worden. Antwer⸗ den räumt zu den gleichen Bedingungen den elfäffiſchen Kauligruben Lagerhallen uſw. ein. Die elſäſſiſche Kaliaus⸗ fuhr über Antwerpen betrug im verfloſſenen Jahr etwa 550 000 Tonnen. Das deutſche Porzellan vom Weltmarkt verdrängt Kriege genoß das deutſche Porzellan einen uf, In der Nachkriegszeit iſt es der deutſchen Por⸗ zellaninduſtric nicht gelungen, die frühere Poſition wieder zu erobern. Die Ausfuhr von Luxus⸗Porzellan hat zur⸗ zeit noch nicht ein Drittel der Ausfuhr von 1913 erreicht. Seit dem Jahre 1920 beträgt der Rückgang im Export bei dem Geſchirr⸗Porzellan 22 v. H. und im Luxus⸗Porzellan 23 v. H. Seit Einfützrung des Schutzzolles in England be⸗ zieht der britiſche Markt aus Deutſchland nur noch Qua⸗ litätsware, die billigen Porzellane werden hingegen teils durch Steingut erſetzt, im Übrigen aber aus der Tſchechv⸗ Kowakei bezogen. Der Abſatz nach Mepikp, Auſtralien, Beru, Chile, der Türkei und Portugal litt it Jahre 1029 unter der Erhöhung der Porzellanzölle.— Der Inlands⸗ ahſotz an Porzellangeſchirren hat im Jahre 1929 mengen⸗ mäßig um 10 v.., der der Zier⸗ und Porzellaninduſtrie um 20 v. H. abgenommen. Die im vorigen Jahre be⸗ ſchloſſene Kontingentierung der Porzellangeſchirr⸗Induſtrie iſt ſeit Oktober hauptfächlich für Stapelware in Kraft, Die Kontrolle wird ſcharf durchgeführt.(Wo.) Deviſenmarkt Früßverkehr notieren Pfunde gegen Vor dem Weltruf. In Im b eutigen New Hork 50 Schweiz 25,12 St a Paris 124.27 Ho Hand 12.11 1 28.70 Brüſſel 4,8 Oslo 1 Dollar geg. Rm..18 Mailand 92.80 Kopenhagen 18.18 Pfunde„ 290.87 Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort 3. April Das Geſchäft erfuhr an der heutigen Börſe im großen und ganzen keine Aederung. Die Fracht erfuhr mit 60 bis 80 Pfg. ab hier bezw. ab Kanal inkl. Schleppen nach Rotter⸗ dam keine Aenderung. Die Bergfracht blieb ebenfalls un⸗ verändert. Der Talſchlepplohn beträgt 8 bis 9 Pfg. für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam. Der Berg⸗ ſchlepplohn notierte mit.20% nach Maunheim. Je größer aber die Mittel der Bank wurden, um ſo deut⸗ 11 Sekte. Nr. 159 5 Freitag, den 4. April 1980 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Behördlich genehmigter wegen Austritt eines Teilhabers detzt sind selbst unsere billigsten Preise rücksichtslos (teilweise bis zur Hälfte) herabgesetzt.- Da selbst bei regulàren Preisen unsere Rundenzahl tagtäglich wuchs, dürfte dieser Ausverkauf die Raufgelegenheit des dahres 1980 werden. n unerhörter Auswahl finden Sie alles für Herren und Knaben wie Mäntel, Anzüge, Nosen, Sdort, Trachten, Negenkleidung usw. Samstag, 5. April vorm. Unser Ausverkauf beginnt morgen: 8 + 8 1 25 288 r „ ofklzischen Verkehr mit das anerkannt beste Schuck, J 3 e N 2, 4 Gebr. Aleter Buchhendlg, N 3, 134 Heinrich Korcher, Paplerhdlg., F 4, 13 Klosk, Neckerbrũcke 72 8 nen 8 Augengläser sind in rer Güte versehieden! 1. Unsere Punktuellen Augengläser sind von vollendeter * Schön möbl. Zimmer Nähe d. Poſt. u. Bezirks⸗ senden Qualität u. kosten in den 127 8 „„Es ist Im hädisehen und Fahrplanbuch. amt ſof, zu vermieten. N 3. 13 a, bei Braun. * 884 e uk möhl. 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Heinrich Ulbmng Kslerlalerstreße 1 Filiale Lindenhot, ieerfeldstr. 11 Th. Bortholemé, Zigerrengeschöff, Neerfeldstr. 47 Buchbinderei Ludwig. Meerfeldstr. 80 A. Schenk, Paplerhdlg., Mittelstr. 17 Max Herbarth, Rilifelstr. 39 Herm. Greiner. Buchh., Mittelsſr. 66 .kklaes, Schrelbw.-Hdlg., Mittelstr. 8 B. Ziegler WWòW. Zigerrengeschtt, FPorkring 12 Fillele Schwetaingerstr. 20 · Fernsprecher 27995 AIgerrenheus W. Gebauer, Schwet⸗ ingersir.— Ecke Heinrick-Lenzstr. Friedr. Hitschfel. Schweilrlngerstr. 28 Kerl Egg, Buch- u. Kunsfhendlung Schwelzlngerstr. 23 Th. Reppus, Schwefzingerstr. 76 ch. Fulterer, Scrwelzingerstr. 101 u borlehen duroh dis Hauptgeschättsstelle der„Neuen Mannheſmer Zeſtung“, f Ferner zu haben bet: Paul J. Kunert, Peplerhendlung, 5 Sectenhelmerstr. 84 Jos. Kohler, Peplerhendlung ö Seckenhelmersfr. 96 Kiosk Tattersell Gg. Kercher, Tullostrebe 10 Pillele Weldhofstrebe 6 Fondenheim: Wilh. 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Neuerdings haben auch die Vorſtadt⸗ hühnen ſich die Welle zunutze gemacht. In den obſkuren Varietés der Vorſtädte, wo bis vor kurzem die Liebeskomödie und die Sportſatire das Feld be⸗ herrſchte, hat der„Flandern⸗Sketch“ ſeinen Einzug gehalten. Schützengräben, Kanonendonner, Kom⸗ mandos, Leuchtraketen und Soldatenwitze beleben die Bühne, und oft genug treten deutſche Soldaten, „Fritz“ genannt, als komiſche Figuren auf. Es endet meiſtens damit, daß ein Tommy zehn„Fritze“ ge⸗ fangen nimmt; manchmal ſpielt auch ein Spion oder eine hübſche junge Krankenpflegerin eine erheiternde Rolle. Kein Zweifel: Krieg iſt wieder Mode. Aber er iſt doch wohl auch etwas mehr als das. Daran wurden die Beſucher eines Theaters in dem Lon⸗ doner Vorort Wood Green unliebſam erinnert, als plötzlich durch den Lärm einer Unterſtandſzene ein wirklicher Schuß klang. Er kam nicht aus dem Schlachtenlärm der Bühne, ſondern von der Galerie; im nächſten Augenblick ſchrie eine Frau auf, die Lich⸗ ter gingen an und ein Mann wurde mit durch⸗ ſchoſſener Schläfe hinausgetragen. Er ſtarb kurz darauf im Hoſpital. Und man erfährt, daß es ſich um einen füngeren Angeſtellten handelt, der den Krieg in Flandern mitgemacht hat und dann bei der Armee blieb, bis er vor zwei Jahren ſeinen Ah⸗ ſchied nahm. Er hatte eine Auſtellung bei der Stadtverwaltung bekommen und war glücklich ver⸗ heiratet, überhaupt ging es ihm gut— bis auf eine periodiſch wiederkehrende Schlafloſigkeit, die der Arzt auf eine Kriegsverſchüttung zurückführte. Man iſt verſucht anzunehmen, daß es viele Männer gibt, die den Krieg nur durch Vergeſſen überwinden konnten. Für dieſen war jedenfalls die anſchauliche Erinne⸗ rung an die Frontjahre zu viel, und als auf der Bühne der Kanonendonner von den Klängen des ſentimentalen Soldatenliedes„Es iſt ein langer, langer Weg zu dem Laahand meiner Träume“ un⸗ terbrochen wurde, überkam es den Mann auf der Galerie. Den Armeerevolver führte er aus alter Gewohnheit immer mit ſich. Noch ein paar Tage, dann wird der„Coroner“ die übliche Beſcheinigung ausſtellen, der Selbſtmord ſei„im Zuſtand geiſtiger Verwirrung“ erfolgt. Wie paradox die Sprache iſt! Sollte es nicht heißen: im Zuſtand plötzlicher geiſti⸗ ger Klarheit? Eine andere Tragödie, ein anderes Geheimnis des Alltags. William Tuke, ein Bücherreviſor, lebte mit Frau und Kind ruhig und geachtet in einem Londoner Vorort. Er hatte ein Geſchäft in der Eity und ein kleines Haus im Grünen, wie es Tauſende haben. Alle Nachbarn kannten ihn als ordentlichen Bürger, in deſſen Leben es keine Ueberraſchungen oder Ge⸗ heimniſſe gab. Man und Frau ſpielten Tennis, ge⸗ hörten lokalen Sportvereinen an, ſchickten ihren Sohn in eine gute Schule und nahmen angemeſſenen Anteil am politiſchen Leben des Vororts. Mr. Tuke war überhaupt in jeder Beziehung ein Durchſchnitts⸗ menſch.. Und nun hat man eines Morgens Frau und Kind mit zertrümmerten Köpfen tot in ihren Betten aufgefunden, und eine dünne Blutſpur lenkte die Polizei zur Garage, wo der Mann mit Furchſchnittener Kehle auf dem Polſter ſeines Autos lag. Er wurde in kritiſchem Zuſtand ins Kranken⸗ haus eingeliefert. Daß er ſelbſt die Frau und den Sohn erſchlagen und ſich faſt getötet hat, unterliegt keinem Zweifel. Aber warum?„Das Motiv der Tat iſt unbekannt“, beſagt der Polizeibericht. Keiner der Nachbarn, Verwandten und Geſchäftsfreunde kann einen Anhaltspunkt für die Löſung des Rätſels gehen. Der Hausarzt ſagt aus, daß Mr. Tuke„recht nervös“ geweſen ſei, aber das iſt kaum ein aus⸗ peichendes Motiv für den furchtbaren Mord. Die Nachwelt wird vergebens nach einer Erklärung ſuchen. Sie kann das Ereignis nur zum Anlaß nehmen, über die ſeltſamen Mächte nachzudenken, die von werden. Zeit zu Zeit im Alltag unſerer Zeit ſichtbar Der Tod des alten John Pearce, der ein Original und ein großer Volksfreund war, bringt eine andere Art von Trauerſpiel aus Licht, das nun auch ſchon alltäglich geworden iſt.„J..“ war der Gründer der Arbeiterſpeiſehäuſer, die in den engliſchen Großſtädten überall zu finden ſind. Er begann ſeine Laufbahn als„Ernährer ſeines Volkes“ vor mehr als einem halben Jahrhundert mit einem Kaffeebehälter, den er auf einen Hand⸗ wagen ſtellte. Daraus verkaufte er in den trüben Morgenſtunden auf dem Obſtmarkt Covent Garden heißen Kaffee für einen halben Penny die Taſſe. Das Geſchäft ging gut, und Pearce ging bald zu einem richtigen Kaffeewagen über. Er war ein religibſer Mann und bedeckte ſeinen Stand mit Bibelſprüchen. Der Segen blieb nicht aus; bald konnte er ſeinen erſten Laden eröffnen, in dem er billige, ſaubere, gut gekochte Speiſen verkaufte; eine Zuſammenſtellung, die es damals in London nicht gab. Er verdankt ſeinen ſpäteren Rieſenerfolg dem Umſtand, daß er„Bratkartoffeln ohne Fleiſch“ ver⸗ kaufte. Die Arbeiter der umliegenden Fabriken Mordverſuch Ein grauer Vorfrühlingstag ſchickt ſein maites Licht in das Dämmerdunkel eines muffigen Warte⸗ zimmers. Zwei junge Leute ſitzen auf den verbliche⸗ nen Polſtermöbeln. Der eine blond, mit ſcharf⸗ geſchnittenen Zügen. Seine ſchmalen langen Hände haben etwas von Raubtierknallen an ſich. Er iſt ein„Kopf“. Das Geſicht des anderen iſt weich, faſt weibiſch, energielos. Seine Haltung drückt unwill⸗ kürlich aus, daß er ſich dem Blonden unterlegen fühlt. Seine Augen verraten, daß er für eine Irrenanſtalt reif iſt. Da öffnet eine Empfangsdame die Tür zum Nebenraum:„Madame läßt bitten.“ Es klingt ſo feierlich, und doch iſt„Madame“ nichts anderes als ein weiblicher Scharlatan, der aus dem Aberglauben ſeiner Mitmenſchen klingende Münze zu ſchlagen verſteht. Madame ſagt die Zukunft voraus, ſie legt Karten. Der Blonde führt das Wort:„Wir haben ein geſchäftliches Unternehmen vor und möchten wiſſen, ob wir auf Erfolg rechnen dürfen.“ Madame runzelt mit geſchäftsmäßiger Wichtigkeit die Stirn und legt die Karten. Dann ſagt ſie:„Meine Herren, Sie werden Glück haben!“ Sie weiß nicht, daß ſie ſich eben eines Verbrechens mitſchuldig machte. Die beiden jungen Männer ſtehen im halbdumk⸗ len Flur des Hauſes.„Du weißt, was du zu tun haſt,“ ſagt der Blonde, und ſein Blick greift nach den Augen des anderen. Die Pupillen des Geiſtes⸗ kranken ſuchen zu entfliehen. Sie zittern ſekunden⸗ lang unſtet im Raum und vermeiden in das Geſicht des Blonden zu ſehen. Doch ſie wehren ſich umſonſt. Der ſcharfe Blick des Ueberlegenen ſeſſelt ſie und bohrt ſich in ſie hinein:„Du weißt doch, was du zu tun haſt!“ Willenlos ſagt der Schwächling„Ja“. Weil er nicht anders kann.„Dann geh'!“ befiehlt der Blonde. Der Schwache muß gehorchen. Er ſteht vollkommen im Banne des anderen, ſeines Freun⸗ des Charles Gillanut. Eine Stunde ſpäter klopft Chantrien, der Irre, an die Tür einer alten Rentnerin. Frau Gillant iſt die Tante des Blonden. Der Schwächling handelt unter dem Einfluß des über⸗ legenen Willens, den der andere ihm aufzwang, me⸗ chaniſch, als ſpiele er eine eingelernte Rolle:„Frau Gillant, ich bin ein Freund Ihres Neffen Charles und ſoll Sie von ihm grüßen.“ Die alte Frau läßt den Fremden eintreten. Nur aus Höflichkeit fordert ſie den Beſucher zum Sitzen auf. Die Unterhaltung will nicht ſo recht in Gang kommen. Ein Unter⸗ bewußtſein ſagt dem förmlich Hypnotiſierten, daß er im Begriff iſt, eine ſchlechte Tat zu begehen. Doch Das Mainzer Gutenberg⸗Muſeum wird Weltmuſeum ſtrömten in das Speiſehaus, und in wenigen Jahren beſaß Pearce eine ganze Kette ſolcher Geſchäfte, die unter dem Namen„J..“ populär wurden. Jeder Londoner kennt dieſe Buchſtaben und die konvexen und konkaven Spiegel, die im Eingang aller dieſer Reſtaurants angebracht ſind, um dem Eintretenden ſein Bild„vor und nach der Mahlzeit“ zu zeigen. Doch das Geſchäft wuchs dem alten Pearce und ſeinen Söhnen über den Kopf, als andere Firmen, namentlich der allgegenwärtige Lyons, ſich zu ge⸗ waltigen Großkonzernen entwickelten.„J..“ mußte ſchließlich ſein Unternehmen an eine dieſer Konkurrenzgeſellſchaften verkaufen, blieb aber nach wie vor im Direktorium und fuhr, wie er es ſeit fünfzig Jahren getan hatte, jeden Tag bei all ſeinen Speiſehäuſern vor, um perſönlich nach dem Rechten zu ſehen. Dieſe altmodiſche Geſchäftsführung ver⸗ trug ſich ſchließlich nicht mehr mit den Grundſätzen der Rieſengeſellſchaft, die das Aktienkapital beſaß. Es kam zu Auseinanderſetzungen, und in einer Aufſichtsratsſitzung wurde dem 84jährigen John Pearce mit allen Verſicherungen des Reſpekts und der Hochachtung der Stuhl vor die Türe geſetzt. We⸗ nige Stunden ſpäter ſtarb„J..“ am Herzſchlag, und London iſt um eines ſeiner beliebteſten Origi⸗ nale ärmer. Es hat keinen Sinn, den Sieg der neuen Zeit über die alte zu beweinen, aber dieſer Tod des bis in die letzten Lebensſtunden tätigen Greiſes iſt doch wohl mehr als ein petſönlicher Ver⸗ luſt; er iſt ein Akt in dem niemals endenden Trauerſpiel des Wechſels. auf Diſtanz der Wille des Anderen ringt das erwachende Gewiſ⸗ ſen des Schwächlings nieder. Eine ungeſchickte Bewegung Chantrieus, wie un⸗ beabſichtigt und doch gewollt, wirft einen Gegenſtand vom Tiſch. Beſorgt um die Nippſache bückt ſich die alte Frau. Da trifft ſie ein harter Schlag auf den Hinterkopf. Sie fällt in die Knie, will die Hände ſchützend erheben. Ein zweiter, ein dritter Hieb werfen ſie zu Boden, erſticken ihren Hilferuf. Der Geiſteskranke iſt völlig ruhig geworden. Er holt aus dem Schlafzimmer, das er zu kennen ſcheint, obwohl er es nie ſah, ein Federbett und breitet die⸗ ſes über ſein Opfer aus. Dann durchſucht er die Schränke und Fächer der Wohnſtube. Der Wille des Anderen, der nach dem Gelde der Rentnerin giert, hält ihn ſo gefangen, daß er ſeine Umgebung ver⸗ gißt. Doch die Karten haben gelogen. Sie verſchwiegen das Ende des geſchäftlichen Unternehmens, das bis⸗ her ſo gut verlief. Ein Nachbar hörte den Schrei der Ueberfallenen. Er öffnet vorſichtig die Tür zur Wohnung der Rentnerin. Ein Fremder kramt dort drinnen in der Stube. Der Lauſcher iſt unbewaffnet. Er wagt nicht, dem Verbrecher entgegen zu treten. Doch leiſe zieht er den Schlüſſel aus dem Schloß und ſperrt die Tür von außen zu. Dann ruft er die Polizei. Die Schutzleute fangen den Eingeſchloſſenen, der ſich kaum wehrt.„Er hat mich dazu gezwungen“, iſt alles, was der Schwächling ſagt. Er, ſein Freund Charles Gillant, der Ueberlegene.— „Sp“, behauptet der Staatsanwalt,„hat ſich das Verbrechen an der Rentnerin zugetragen. Gillant allein iſt der Schuldige. 782 Er hat den Geiſteskranken förmlich hypnptiſiert und hielt ſich ſelbſt fern. Er wollte den Tod der alten Verwandten, weil er wußte, daß ſie Geld im Hauſe hatte.“ Und der Staatsanwalt entwirft den Geſchworenen ein Bild, vom Vorleben des Angeklagten Gillant, der mit mokantem Lächeln zwiſchen den Gendarmen ſitzt: Der Vater gefallen. Den Sechzehnjährigen jagt die Mutter aus dem Hauſe. Hier und da arbeitet Gillant ein wenig. Dann läßt er ſich bei der Kriegsmarine anwerben:„Der rote Pompon auf der Marinemütze lockte mich!“ Seine Mutter ſtirbt. Er kommt nicht zur Beerdigung. Bei der Marine gefällt es ihm bald nicht mehr. Er fährt nach Hauſe, wird zum Vormund ſeiner Schweſtern beſtellt, ohrfeigt ſie, wenn ſie ihm, der nur zwei Jahre älter iſt, nicht ge⸗ horchen wollen. Dann verſucht er ſich als Privat⸗ detektiv. Im Dienſtzimmer ſeines Chefs knallt er mit der Piſtole, weil ſein Arbeitgeber nicht ſeiner Anſicht iſt. Er gründet ſelbſt ein Detektivbüro, ver⸗ dient im erſten Monat ſchon ſechstauſend Franken. 1 ö ö 1 1 Hier lernt er Chantrieu kennen, den geiſtig Minder⸗ wertigen. Er ſtellt ihn als Privatpoliziſten ein und unter irft ihn vollkommen ſeinem Willen. Da unterbricht der Verteidiger den Staatsanwalt: „Ja, dieſer Geiſteskranke, der heute im Irrenhauſe ſitzt, iſt Ihr einziger Zeuge.“—„Nein, denn alle, die Gillant gekannt haben, Verwandte, Kameraden, Arbeitgeber, Nachbarn werden beſtätigen, daß ſie ihn ſeiner Feigheit und ſeiner geiſtigen Ueberlegenheit wegen der Tat fähig halten. Auch Frau Gillant, das Opfer des Ueberfalls, die Chantrieu nur betäubt hatte und die ſeitdem erblindet iſt.“— Dieſe Blinde, die gegen ihn zeugen ſoll, ſcheint die Einzige zu ſein, vox der ſich Gillant fürchtet. Er atmet auf, als der Anwalt der Ueberfallenen erklärt, er verzichte auf Vernehmung ſeiner Mandantin, um dem Gerichtshof, den Geſchworenen, den Zuhörern das peinliche Schauſpiel der anklagenden Blinden zu erſparen. Doch vielleicht iſt gerade dieſer Verzicht der beſte Schachzug des Nebenklägers. Der Staatsanwalt be⸗ antragt die Verurteilung Gillants zu licher Zwangsarbeit. Der Verteidiger hebt hervor, daß die Ausſage eines Geiſteskranken niemals be⸗ weiskräftig ſein kann. Die Jury ſelbſt ſcheint zu ſchwanken. Anderthalb Stunden dauert es, bis ſie ihren Wahrſpruch verkündet: Schuldig! Doch acht Jahre Gefängnis ſollen genügen, um Gillants Ver⸗ brechen zu ſühnen. Das Urteil ſcheint ein Kompro⸗ miß zu ſein. Der eiferſüchtige Bräutigam Daß ein junger Mann aus Eiferſucht einen Hund erſchlägt, iſt ſicher kein alltägliches Ereignis. Es kommt aber vor, wie ein Gerichtsverhandlung gegen den jungen Amerikaner Maurice Ford in Long Boach in Kalifornien beweiſt. Ford wurde auf die Anzeige ſeiner Braut wegen Tierquälerei zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Er geſtand ſeine Straf⸗ tat ein, zeigte aber keine Spur von Reue. Nach ſeiner Ausſage wurde er als Bräutigam ſehr ſchlecht behan⸗ delt. Seine Verlobte wies alle ſeine Zärtlichkeiten zurück, behandelte aber ihr Hündchen außerordentlich liebevoll. Eines Tages ſah er, wie ſie es küßte.„Mit einem Hunde wollte ich keine Küſſe teilen“, erklärte der Angeklagte vor Gericht.„Aber es war nicht ein⸗ mal von Teilen die Rede, denn ich erhielt überhaupt keine Küſſe.“ So übermannte ihn die Eiferſucht und er ſchlug das Hündchen tot, zum größten Schmerz ſeiner Braut Marion Marquart, die das Ver⸗ löbnis ſofort löſte und den Uebeltäter dem Gericht auslieferte. Da der Angeklagte vor Gericht verſicherte, er freue ſich ſeiner Tat, mußte er in das Gefängnis wandern. Aeberraſchung bei einem Ton und Sprechfilm In der alten Stadt Brünn führte die Auf⸗ führung eines Ton⸗ und Sprechfilms zu einem regelrechten Skandal. Das erſte Filmtheater am Orte hatte ſich auf allgemeines Verlangen dazu ent⸗ ſchloſſen, einen Ton⸗ und Sprechfilm zu zeigen. Auf dem Programm ſtanden die„Zwölf Wolgabanditen“. Das Theater war überfüllt und alle waren aufs höchſte geſpannt. Der Orcheſterraum war leer. Das Spiel begann und befriedigte das Publikum ſehr. Zwar hatte es mit der vielgerühmten völligen Uebereinſtimmung zwiſchen der Handlung und den dazu gehörigen Tönen nicht kcmmer ſeine Richtigkeit. Vielmehr klappten Muſik und geſprochenes Wort mitunter erheblich nach oder auch vor. Aber im großen und ganzen war der Eindruck doch recht günſtig. Störend wirkten nur eine Reihe von weißen Flecken auf der belebten Leinwand, die das Bild undeutlich machten. Als die Beſchwerden nichts nutzten, drangen einige beherzte Zuſchauer hinter die Kuliſſen vor und entdeckten dort zu ihrem größ⸗ ten Epſtaunen die Urſachen der ſtörenden Licht⸗ flecken: Muſ ik und Schauſpieler hatten hin⸗ ker der Leinwand Platz genommen und markierten„Ton⸗ und Sprechfilm“. Die elektriſchen Lampen der Muſiker warfen ihren Schein durch die Leinwand. Man hatte nun auch für die Schwan⸗ kungen der Muſik und der Textworte eine Erklä⸗ rung, fand ſie aber keineswegs erfreulich oder be⸗ friedigend. Man hatte ſich den„Ton⸗ und Sprech⸗ film“ doch etwas anders vorgeſtellt und begann gegen die Vorſpiegelung falſcher Tatſachen mit Genvaltakten vorzugehen. Man hätte das Theater wahrſcheinlich demoliert, wenn von den mit an⸗ weſenden Vertretern hoher Behörden nicht ſofort die Polizei alarmiert worden wäre. 5 Das Rieſenbrandunglück in Hadley Field, A. S. A. Der Hof des„König von England“, eines alten Mainzer Patrizierhauſes, das für die Erweiterung des Gutenberg⸗Muſeums benutzt wird. Bis zur 500⸗Jahrfeier der Buchdruckerkunſt im Jahre 1940 ſoll das Gutenberg⸗ Muſeum zu einem Weltmuſeum der Buchdruckerkunſt ausgebaut werden. Die Reſte eines der 14 verbrannten Flugzeugs Auf dem Flugfeld von Hadley Field(Staat New Jerſey) Haugar mit nicht weniger als 14 Flugzeugen. vernichtete ein Großfeuer einen Auch das Flugpoſtamt brannte nieder. beſß a0. 750 0 1. d erf 8 25 2 ne(chlaclte alne C van Hue, Cru 229020 1 He e. 4 . Ag. I becelbri.- Mon 4 00 lo f 5 8 5 25 lebensläng⸗ — 155 FFP Freitag, den 4. April 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 13. Seite. Nr. 159 9 e. . und 7* alt: 5 5 0 tuſe 2 7 658 Ni ehi 9255 lle, 5 15 Zz Derwechseln. heit 8 das 1 8 bt Erstens siehst du auf jeder ade, 3 ein, Packung den charakteristischen der 5 2 f. auf Schriftzug in der blauen Schleife. hof, iche ele Und zweitens hat jedes Paket 1 5„Rama im Blauband“ ein Garan- 115 tiedatum. 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Ledebour Margol Landa e Iuigi Sewenlki im Beipro gramm: 99 1.* die Tonfilmmaus in: N Wie lernt man fliegen! Beginn: 3, 5,30, 8 Uhr Musik. Lig.: Ofio Apfel Beginn: 3,.30, 8 Uhr Musikalische 8 LEO JOD. Sonnfag, den 6 8 111. Einmalige Früh- Vorstellung des großen 0 Naturfilmwerkes: Al EH Fil M von DEg El Bk. Aus dem Inhalt: Elbquelle Böhm. Mittelgebirge/ Am Schreckenstein/ g Elbsandsteingebirge/ Schrammsteingebiet Schloß Pilinitz/ Der Zwinger/ Meissen/ Wittenberg/ Schloßkirche/ Anhalt Leunawerke Tangermünde/ Aalfischer Lüneburger Heide Bergedorf/ Hamburg Cuxhafen Feuerschiffe. Mliein W Ausverkauf Ihr (Koen Teppiche nur von loro BRNNI Elisabethstr. 1 m Friedrichsplatz/ Heute bis Montag 8.30, 8. 800 ö 2 groge Erstaufführungen Ein Film besser und stärker als „Der Wolgaschiffer“ 90 groge Tonfm- gt Ulak Halo dus rav Fnohrien in dem e o Preise: —.80,.—,.30,.50. Vorverkauf an beiden Theaterkassen. Jugendliche haben Zutritt!(Preise 50). atio nal Theater annteim. Freitag, den 4. April 1930 Vorstellung Nr. 241. Miete F Nr. 29 Mon a Lis a Oper in zwei Akten Dichtung von Beatrice Dovsky Musik von Max Schillings In Szene gesetzt von Dr. Richard Hein Musikalische Leitung: Karl Klauß Chöre: Rudolf Schickle 12 Anfang 20 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr Personen: (der ersten und letzten Szene) Ein Fremder Sydney de Vries Unſere 15 mal prämierte, hoch⸗ feine Molkerei-Tee- Butter 585 4 Nr. 1 verſenden wir in Poſt⸗ Ait Ah heute Pteitag! Ein Groß fim mit einer bombenbesetzung! Ernst Verehes— ferm. picha Harry Hardt— Adele Sandrock und zateten von 9 Pfund(Pfund⸗ 5 un 8 1 85 eſolzen, poſtfrei Nachnahme da F g* 10125 VBeſlellung fbr 1 1 erndem Bezug. Silger.., Oberſchwäb. Aan e Biberach/ Niß 66 Würitog. Oberland. gilteſſer und größter Betrieb Deutſchlands dleſer Art. B60 D rA. F 5 5 Eelit NMaerk Ein Groß-Tonfilm der 155 Way Produktion der Mia. N a R HARRY, 10 Eoſ hk 1 Manuskript: Nobert Liebmann und Karl Hart; 8(der übrigen Szenen) 9 cc e e 8. 15 85 Beagkün! J Francesco del Giocondo Sydney de Vries 7 Regie: Gustav Ucicky.— nden a uplrollen: Wale ae, Wiel denen, Kaufe Liazbe Mad sus rab FN let 8 Arrigo ofredi Theo Herrmann, 1 . 3 10 en 5* 1 da Luzzano 1 Könker. 1 0 2.. N 5 ai 95 1 Masolino Pedruzzi Jugo Voisin 5 Jugendliche haben Zuir 7185 — Giovanni de Salvia Helmuth Neugebauer n Sturmiage der Leidenschaften Mule, fandschelne 5 K Tiordalisa, i 3 1 1 5 h 8 Akten! Finke! 0 9 0 Anfangszeiten: 4. 00.10.20 Ginevra ad Alta Rocca arie Theres Hein 5 9 Dianora, Francescos Töchterchen Marianne Keiler ys de Putti in einer ihrer J J Wir bitien im Interesse unserer Gäste höflichst, die Anfangs: Pi cearda, Zote Margarete Klose Pier e e 1 Tel. 25474. 8438 zeiten beachten u. zum Besuck möglichst einhalten zu wollen Fister* u 2 kann ber Film ist mit großem und ge- Sschmackvoll angebrachtem Auf- Wand hergestellt. Einige Massenszenen sind aus- gozelohnet. Netxjasd auf Mense u. 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