ird Pfege 5 L L 82 ſt. die⸗ * 2965 mittelt. ſönlich. ma 8. Nr. 3, *2295 Fräu⸗ t eben⸗ Anfang unt zu päterer a f Wäſche⸗ inden.) 24 an dieſes 2349 N E Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich Beilagen: Montag: Sporl der N. M. Z./ Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Donnerslag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheimer Neiſe-Jeitung Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die jruchtbare Scholle Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſetz und Recht Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗ Ausgabe Samstag, 5. April 1930 141. Jahrgang— Nr. 161 biſierung von Schulkindern Unglaubliche Skandalſzenen beim Schülerſtreik in Neukölln Königin Viktoria von Schweden Die Tochter Friedrichs J. und Schweſter Friedrichs II. von Baden Ein kommuniſtiſcher Abgeoroͤneter als Hauptanführer (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 5. April. Der Schülerſtreik in Neukölln iſt zwar abgeflaut, aber gerade das hat die Radikalen der Elter n⸗ ſchaft veranlaßt, die Streikpropaganda in der ſchärfſten Form fortzuſetzen. So wurde nach einer Verſammlung der Elternräte geſtern abend ein Demonſtrationszug der ſtreikenden Schü⸗ ler und Schülerinnen durch die Straßen Neuköllns veranſtaltet. Dem Zuge ſchloſſen ſich Kommuniſten an, die die Kinder zu Schmährufen gegen Schule und Regierung aufſtachelten. Man führte Plakate mit, die zum Sturz des bürger⸗ lichen Schulregimes aufforderten.„Verweigert den Gehorſam. Sagt den Lehrern der Bourgeoiſie, daß eure Geduld zu Ende iſt. Hinaus mit den bürger⸗ lichen Lehrern aus den Proletarierſchulen!“ Gleich⸗ zeitig wurden von Schülern mit roten Armbinden Flugblätter verteilt, in denen es heißt, daß der Schulſtreik von Neukölln nur „der Auftakt eines erbitterten Kampfes im — ganzen Reiche“ ſein werde, eine Machtprobe zwiſchen dem kampf⸗ entſchloſſenen Jungproletariat und der„verrotteten Bourgeoiſie“. Es kam ſchließlich zu einem heftigen Zuſammenſtoß mit der Polizei, die den verhetzten Kindern die Plakate und Transparente zu entreißen ſuchte. Zahlreiche kommuniſtiſche Männer und Frauen ſtellten ſich aber den Beamten entgegen, ſo daß ſich ein erbittertes Handgemenge entſpann. Es mußte ein großes Schupoauf⸗ gebot nach Neukölln entſandt werden, um weitere Zuſammenrottungen zu verhindern. Daß alle dieſe bolſchewiſtiſchen Aktionen der Schuljugend inſzeniert und geleitet werden, ergibt ſich ſchon aus der Tatſache, daß während der geſtrigen Schuldemonſtration ein kommuniſtiſcher Provinzial⸗ landtagsabgeordneter feſtgenommen wurde, der in wüſten Hetzreden die Kinder zum Widerſtand gegen die Polizei aufgefordert hatte. Der Hauptanführer iſt offenbar der kommu⸗ niſtiſche Reichstagsabgeordnete Blenkle, der für ſämtliche Schülerzeitſchriften verantwortlich zeichnet. Erſtaunlich iſt uur, daß man die Dinge überhaupt ſoweit kommen läßt und daß die Schul⸗ behörde ſelbſt keine geſetzliche Handhabe zu finden ſcheint, mit der dieſer fortſchreitenden Bol⸗ ſchewiſierung Einhalt geboten werden kann. Vorausſichtlich wird der neue preußiſche Kultus⸗ miniſter Grimme im Landtag über dieſe ſkan⸗ dalöſen Vorgänge interpelliert werden. Abwehr ſozialiſtiſcher Anmaßung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. April. In einer Verſammlung in Spremberg lin der Lauſitz) wandte ſich, wie wir einem Bericht des „Berliner Börſenkurier“ entnehmen, der Ge⸗ ſchäftsführer der demokratiſchen Land⸗ tagsfraktion Abg. Riedel ſcharf gegen die Art und Weiſe, mit der die Soz ialdemokr a⸗ tiſche Partei ſeit einiger Zeit in Preußen die Koalition belaſtet. Das Verhalten der Sozialdemo⸗ kraten in der Perſonalpolitik und insbeſondere gegenüber der Demokratiſchen Partei ſei nur n o ch ſchwer zuertragen. Riedel klagt bitter über die ſkandalöſe Tonart, die von der ſozialdemokratiſchen Preſſe gegen die Demokraten in der letzten Zeit an⸗ geſchlagen werde. Riedel verſtieg ſich bis zu der Drohung, daß die Demokraten nicht willens ſeien, ſich der Herrſchſucht der Sozialdemokratie zu beugen. * Die Kaiſerin von Abeſſinien f. Die Kaiſerin Cauditu iſt in Addis Abeba plötzlich geſtorben. Sie hatte den Thron am 27. Septmber 1916 beſtiegen und war eine Tochter des verſtorbenen Kaiſers Menelik. Der rechtmäßige Thronerbe, König Taffari, der bisher die Regentſchaft führte, iſt in das kaiſer⸗ liche Palais eingezogen, das zur Zeit von Truppen beſetzt iſt. Im Lande herrſcht weiterhin völlige Ruhe. April. Sofia Maria von Schweden iſt geſtern abend kurz nach 7 Uhr an Herzlähmung verſchieden. Der König, der ſich auf einem Ausflug nach Neapel befand, konnte noch rechtzeitig zurück⸗ berufen werden. Rom, 5. Königin Viktoria Der Tod der ſchwediſchen Königin trifft uns Badener beſonders, weil ſie ein Kind unſeres Stammes und unſerer Heimat war, an der ſie Zeit ihres Lebens mit einiger Treue hing. Die Prinzeſſin Viktoria wurde am 7. Auguſt 1862 in Karlsruhe als die Tochter des Großherzogs Friedrich J. von Baden(geſt. 1907) und deſſen 1923 verſtorbenen Gemahlin Luiſe, geboren. Ihr einziger Bruder war der frühere Großherzog Friedrich II. von Baden(geſt. 9. 8. 1928). Icr Großvater mütter⸗ licherſeits war Kaiſer Wilhelm., ihre Großmutter väterlicherſeits die Prinzeſſin Sofia Wilhelmina, eine Tochter Guſtav Adolfs IV. Ihren Unterricht genoß ſie in der ſogenannten„Prinzeſſinnen⸗Schule“ in Karlsruhe, dem ſpäteren„Viktoria⸗Stift“. Ihre Ver⸗ mählung mit dem damaligen Kronprinzen von Schweden, Guſtaf, den ſie bei den großen Manövern in der Gegend von Straßburg im Herbſt 1879 kennen gelernt hatte, fand am 20. September 1881 in Karls⸗ ruhe ſtatt. Im Dezember 1907, als ihr Gemahl den Thron beſtieg, wurde ſie Königin von Schweden. Der Ehe entſproſſen drei Söhne: Kronprinz Guſtav Adolf(geb. 1882), Wilhelm, Herzog von Söderman⸗ land(geb. 1884) und Erik, Herzog von Väſtmanland (geb. 1889, geſt. 1918). Im Kriege hat die Königin, deren Herzensgüte und Wohltätigkeit ſprichwörtlich war, viel zur Lin⸗ derung der Kriegsnot beigetragen. Im Auguſt 1914 wurde unter ihrem Vorſitz das ſogen.„Zentralkomitee der Königin“ gebildet, das die Organiſation und Lei⸗ tung der privaten Hilfstätigkeit während des Krieges ausübte und ſeine ſegenbringende Tätigkeit auch nach dem Kriege fortgeſetzt hat. Unter dem Vorſitz der hochherzigen Frau haben viele Vereine in und nach dem Kriege manche Not in Deutſchland lindern können. Die Königin hat ſtets an ihrer deutſchen und badi⸗ ſchen Heimat ſehr gehangen. Sie war bis zur Re⸗ volution ein häufiger Gaſt in Karlsruhe— aus dem ſie in der bekannten Putſchnacht am 11. Nov. 1918 fliehen mußte— und hat auch ſpäter oft bei ihrem Bruder auf der Mainau zu Beſuch geweilt. Da ihr wegen eines ſchwachen Herzens ungünſti⸗ ger Geſundheitszuſtand allmählich recht kritiſch wurde, war ſie ſchon deshalb gezwungen, viel außerhalb Schwedens zu leben. Sie verbrachte die Winter⸗ monate meiſt in Rom, wo ſie eine Villa beſitzt, oder auf Capri, die Herbſt⸗ und Frühjahrsmonate meiſt in Baden⸗Baden. Im Februar 1930 verſchlimmerte ſich ihr leidender Zuſtand ſo bedenklich, daß König Guſtav ſeinen Riviera⸗Aufenthalt abbrach und an das Krankenlager der Königin in Rom eilte, das nun zu ihrem Sterbebett geworden iſt. Finanzprogramm und Steuerfragen Eifrige Verhandlungen zwiſchen Finanzminister und den Parteiführern (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) E Berlin, 5. April. Die Regierung hatte damit gerechnet, ſchon am Montag das Finanzprogramm wieder vor das Plenum bringen zu können. Bei der Schwierigkeit der Verhandlungen, die zur Zeit noch mit den Par⸗ teiführern und Sachverſtändigen der Regierungs⸗ parteien gepflogen werden, mußte der Termin auf Mittwoch verſchoben werden. Der Finanz⸗ miniſter hatte auch geſtern wieder über einzelne Teile des Programms Beſprechungen mit den Experten. Sie drehten ſich hauptſächlich um die vorgeſehene Verkürzung der Zahlungsfriſten bet der Tabakſteuer, weiter um die Mineral⸗ waſſerſteuer und ſchließlich um den Benzin⸗ und Benzolzoll. Zwiſchendurch wurde auch über die Geſtaltung der Bierſteuer verhandelt, gegen die in der geſtrigen Parteiführerbeſprechung nicht nur von der Bayeriſchen Volkspartei, ſondern auch von der Wirtſchaftspartei Bedenken erhoben worden ſind. Es ſtand zur Erwägung, ob ſtatt der vorgeſehenen 75proz. Erhöhung man es bei einer 50proz. bewenden laſſen wollte. Der Ausgleich ſollte in einer Erhöhung der Umſatzſteuer gefun⸗ den werden. Das Kabinett hat dann aber am Ende beſchloſſen, an dem urſprünglichen Satz feſtzuhalten. Schachts Abſchied vom Reichspräſidenten — Berlin, 4. April. Reichspräſident von Hinden⸗ burg empfing geſtern den aus dem Amt ſcheidenden Reichs bankpräſidenten Dr. Schacht zur Verab⸗ ſchtedung. Hitlers Zorn auf Hugenberg Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. April. Hugenberg hat nach ſeinem Umfall vom Donners⸗ tag bei den Nationalſozialiſten endgültig verſpielt. Der„Nationale Sozialiſt“, das Berliner Organ der Hitlerpartei, teilt mit:„Als ſofortige Antwort auf das charakterloſe, in höchſtem Grade verräteriſche Verhalten der Deutſchnationalen Volkspartei hat der perſönlich in Berlin anweſende Führer der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei, Adolf Hitler, noch am gleichen Tag den ſofortigen Austritt aus dem Reichsausſchuß vollzogen. Der Reichs ⸗ ausſchuß hat damit zu beſtehen auf⸗ gehört.“ Breitſcheid-Brüning Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. April. Herr Dr. Breitſcheid hat in einem vom ſozial⸗ demokratiſchen Preſſedienſt verbreiteten Aufſatz dem Kanzler Brüning vorgeworfen, er habe am Don⸗ nerstag den hiſtoriſchen Moment verpaßt, um ſich als Politiker von Format zu zeigen. Er hätte nach der Rede Hugenbergs auf eine ſo geartete Unterſtützung verzichten oder ein direktes Vertrauensvotum fordern ſollen. Die„Germania“ führt daraufhin Herrn Breitſcheid zu Gemüte, daß Dr. Brüning die Auf⸗ löſungsorder des Reichspräſidenten nur für den Fall der Annahme der vorliegenden Miß⸗ trauensanträge gehabt hätte. Mithin hätte, ehe er die Auflöſung verfügen konnte, der Kanzler doch erſt das Ergebnis der Abſtimmung abwarten müſſen. „Im übrigen,“ fügt das Zentrumsblatt hinzu,„ſind wir der Meinung, daß, wenn Dr. Brüning auf die Rede des Herrn Hugenberg irgend etwas unternom⸗ men hätte, er dieſer Rede eine Bebeutung gegeben hätte, die ihr wirklich nicht zugekommen iſt. Das Schweigen des Kanzlers war die beſte Antwort.. Keine Antwort iſt auch eine Antwort.“ Aus der Zentrumspartei Drahtbericht unſeres Berliner Büros ! Berlin, 5. April. Am Sonntag tritt bekanntlich in Berlin der Reichsparteiausſchuß der Zentrums ⸗ partei zuſammen. Daß dieſer Tagung in der gegenwärtigen politiſchen Situation eine beſondere Bedeutung zukommen mußte, war ohnehin klar. Die„Germania“ hält es aber für geboten, das noch⸗ mals zu unterſtreichen. Das Zentrumsorgan teilt bei der Gelegenheit mit, daß nach dem Hauptreſerat des Abg. Joos, des ſtellvertretenden Vorſitzenden der Deutſchen Zentrumspartei, auch der Reichs⸗ kanzler Brüning ſprechen würde. Wirtshausfragen vor dem Reichstag Drahtbericht unſeres Berliner Büros ! Berlin, 5. April Der Reichstag ſetzte geſtern die zweite Beratung des Gaſtſtättengeſetzes fort, die er wegen der Regierungskriſe hatte unterbrechen müſſen. Der neue Wirtſchaftsminiſter Dietrich empfahl die Vorlage, ſo wie ſie aus dem Ausſchuß hervorgegan⸗ gen iſt, dem Hauſe zur Annahme. Da das Geſetz dem Alkoholmißbrauch ſteuern will, ohne das Ge⸗ werbe zu ſchädigen, mußte man die goldene Mittel⸗ ſtraße einſchlagen. Mit dem Ergebnis ſind, wie zu erwarten war, weder die Alkoholgegner noch die Intereſſenten zufrieden. Davon zeugte auch der Tiſch des Hauſes, auf dem ſich. Berge von Petitionen aus beiden Lagern häuften. Es gab eine ausgedehnte Diskuſſion, in der die einzelnen Beſtimmungen des Geſetzes einer ein⸗ gehenden Kritik unterzogen wurden. Preußens Ver⸗ treter wandte ſich gegen die im Geſetz vorgeſehene generelle Feſtſetzung der Polizeiſtunde auf ein Uhr und forderte, daß die Regelung der polizeilichen Schlußzeit den Länderregierungen anheimgeſtellt werde. Das Geſetz ſieht zwar„Ausnahmefälle“ vor, aber die treffen eigentlich auf jede größere Stadt zu. Wozu daher ſolche Reichsſchablone? Schwere Schäden für die Landwirtſchaft, die auf den Bau von Roggen, Kartoffeln und Gerſte ange⸗ wiefen iſt, befürchtete der Abg. Haenſe von der Chriſt⸗ lich⸗Nationalen Bauernpartei. Die Sozialdemokra⸗ ten wiederum legten den Hauptwert auf die Arbei⸗ terſchutzbeſtimmungen. Das Verbot des Trink⸗ branntweins an Lohntagen fand vielfach Zuſtimmung. Auch die Bayeriſche Volkspartei hatte nichts dagegen. Der Volksparteiler Biches ließ es ſich an der Hand ſtatiſtiſchen Materials angelegen ſein, die ſozialdemokratiſche Behauptung zu wider⸗ legen, daß es in Deutſchland 390 000 regiſtrierte Trunkſüchtige gebe. Am Dienstag ſoll die dritte Beratung vor ſich gehen. Hindenborgs Sohn hatte einen Reitunfall Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. April, Wie erſt jetzt bekannt wird, hat geſtern vormittag Oberſtleutnant von Hindenburg, der Sohn und Adjutant des Reichspräſidenten, einen ſchweren Reit⸗ unfall erlitten. Oberſtleutnant von Hin den⸗ burg befand ſich, nach der„Voſſiſchen Zeitung“, auf einem Ritt in den Tiergarten, als ſein Pferd in der Nähe des Zoologiſchen Gartens ihn abwarf. Er blieb mit einem Fuß im Steigbügel hängen und wurde von dem durchgehenden Pferd eine Strecke weit geſchleift. Dabei erlitt er einen Schlüſſel⸗ beinbruch und ſchwere Rippenquet⸗ ſchungen. Erſt nach etwa 100 Metern konnte das Pferd von Paſſanten aufgehalten werden. Trotz ſeiner Verletzungen ritt Oberſtleutnant von Hindenburg bis zum Stall zurück. Von hier aus wurde er in ſeine Wohnung transportiert. „2. Seite. Nr. 161 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 5. April 1930 4—— »Ein Sprachenwunder Telegraphiſche Meldung Berlin, 4. April. Der kürzlich verſtorbene Legationsrat Krebs vom Auswärtigen Amt war ein Sprachenwunder. Er hut nämlich nach amtlicher Auskunft nicht weni⸗ ger als 45 Sprachen abſolut beherrſcht. Mindeſtens 20 weitere Sprachen hat er„nur“ verſtanden. Schon in früher Jugend zeigte Krebs eine außergewöhnliche Sprachenbegabung. Bis zu ſeinem 25. Lebensjahre hat er ſämtliche landläufigen europäiſchen Sprachen gelernt. Er widmete ſich von da an hauptſächlich aſiatiſchen Mundarten, trat im 93 als Dolmetſcher in den Dienſt des Aus⸗ bigen Amtes und kam bald darauf als Drago⸗ man an die Pekinger Geſandtſchaft. Bis zur erſten chineſiſchen Revolution 1912 blieb er dort, wobei er Gelegenheit hatte, zahlreiche oſt⸗ aſigtiſche Sprachen und Dialekte, wie Mongoliſch, Tibetaniſch, Siameſiſch, Koreaniſch uſw. zu ſtudieren. Kurz vor ſeinem Weggang erregte er durch einen außerordentlichen Beweis ſeiner umfaſſenden Spra⸗ chenkenntniſſe in Peking Aufſehen. Ein mongoliſcher Stamm hatte ſich in der Zeit der Umwälzungen ſo⸗ zuſagen ſelbſtändig gemacht und richtete an die Pekin⸗ ger Revolutionsregierung ein Schreiben, das ute⸗ mand leſen noch verſtehen konnte. Die Chineſen wußten keinen anderen Rat, als ſich an Krebs zu wenden. Und in der Tat— der Deutſche überſetzte den Brief der mongoliſchen Sonderbündler, die einen ganz ausgefallenen Dialekt ſprachen, ſpielend. Als Krebs nach Berlin zurückkehrte, bat ihn der Leiter des Sprachendienſtes im Auswärtigen Amt, anzuge⸗ ben, für welche Sprachen er als Ueberſetzer verwend⸗ bar wäre. Krebs nahm einen großen Bogen Papier, ſchrieb auf den Kopf der einen Seite„Europäiſche Sprachen“, auf der anderen Seite„Aſiatiſche Spra⸗ chen“ und füllte dann das ganze Papier eng⸗ aus. Das war durchaus keine Groß⸗ abi —5 heſchrieben tuerei. Krebs wurde und blieb eine unentbehrliche Kraft, die— wie man in der Wilhelmſtraße erzählt etwa 80 Außenmitarbeiter im Sprachendienſt erſetzte. Römiſche Kritik 625 g der Floitenkonferenz Drahtung unſ. römiſchen Vertreters K. Rom, 4. April. Es wird in amtlichen Kreiſen Roms mit großer Beſtimmtheit verneint, daß in den letzten Tagen von engliſcher und franzöſiſcher Seite auf die italieniſche Regierung ein Druck ausgeübt worden ſei, von ihrem intranſigenten Standpunkt in der Paritätsfrage ab⸗ zuweichen. Man rechnet in Italten immer mehr mit einem Scheitern der Flottenkonferenz und ſelbſt mit einer Zurückziehung der ita⸗ lieniſchen Delegierten, falls weitere Ver⸗ handlungen geführt werden ſollten, die Italien und ſeine Forderungen übergehen. In der italieniſchen Preſſe wird bereits offen angedeutet, daß Italien für die Zukunft wohl nichts anderes übrig bleibt, als ſoviel Schiffe wieirgend möglich zu kon⸗ ſtrujeren und ſomit ſeinen eigenen Weg zu gehen, Aüch die letzten Meldungen aus London von einem engliſch⸗franzöſiſchen Sicherheitspakt, der eventuell ein Nachgeben Frankreichs gegenüber den italieniſchen Forderungen bedeuten könnte, werden mit äußerſter Skepſis aufgenommen.„Tribun a“ behauptet zum gegenwärtigen Stand der Verhand⸗ lungen, daß die Flottenkonferenz nicht nur die fran⸗ zöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen getrübt habe, ſondern nunmehr auch den Locarnovertrag in die Luft zu ſprengen drohe und die ſchlimmſte Verwirrung im Völkerbund anrichte. In allen Auslaſſungen der Preſſe kehrt der gleiche Satz immer wieder: mögen die anderen ſich ohne uns ver⸗ ſtändigen, wir laſſen uns durch keinerlei Einflüſſe von unſerem Ziel ablenken, denn wir wiſſen genau, was wir zu tun haben. 887% Stunden Klanierſpiel — Wien, 4. April. Der 26 Jahre alte blinde Berufsmuſiker Joſef Göll hat in Simmering den Rekord des Klavierſpielers Lewandowſky, der ſpielte 88 Stunden ſpielte, überboten. Er 88 Stunden. Auf der Such Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 5. April Die Affäre Kutjepoff kam geſtern nachmittag im Pariſer Gemeinderat zur Sprache, da ſich ein Mit⸗ glied des Rates bei dem Polizeipräfekten Chiappe erkundigte, ob die Polizei alle Maßnahmen ergriffen habe, um die Sicherheit der unter dem Schutz des Aſylrechts lebenden politiſchen Flüchtlinge zu garan⸗ tieren. Nachdem ein linksſtehendes Ratsmitglied in einer ziemlich lauen Rede die ruſſiſche Revolution verteidigt hatte, gab der Polizeipräfekt ſachliche Aus⸗ kunft auf die ihm geſtellten Fragen. Er wies darauf hin, daß ſich General Kutjepoff ſeit einiger Zeit be⸗ droht fühlte. Im vorigen Jahre hatte er von der Polizei Schutz verlangt. Man umgab ihn mit eini⸗ gen Detektiven, die jedoch auf den ausdrücklichen Wunſch des Generals nach einiger Zeit wieder zut⸗ rückgezogen wurden. Am Tag der Eutführung wurde die Polizei um ſechs Uhr abends benachrichtigt. Auf Wunſch der Familie forſchte ſie in den Hoſpitälern nach, ob der General nicht das Opfer eines Un⸗ glücksfalles geworden ſei. Erſt am andern Tag um elf Uhr, als bei der Polizeipräfektur eine formelle Klage eingereicht wurde, konnte die offizielle Unterſuchung eingeleitet werden. Sie ergab zu⸗ nächſt nichts Poſitives, doch am 5. Tage erhielt man durch die Ausſagen eines Krankenwärters die Gewißheit, daß Kutjepoff entführt worden war. Die Nachforſchungen nahmen ihren Verlauf, ſowohl in Paris als auch in der Provinz. n Anterredung mit Gandhi am Drahtung unf. 5 Londoner Vertreters § London, 5. April. Der erſte Abſchnitt der großen indiſchen Boykott⸗ bewegung geht heute zu Ende. Der Mahatma Gandhi kann, wenn er heute nachmittag dem Dorſe Dandi an der Stätte der alten Salzſiedereien an⸗ kommt, auf einen großen Erfolg zurückblicken. In drei Wochen hat er trotz mörderiſcher Hitze genau nach ſeinem Programm 300 Km. zu Fuß zurück⸗ gelegt. Das iſt keine Kleinigkeit, wenn man über 60 iſt und täglich zwei Reden zu halten hat. Gandhi hat den Marſch gut überſtanden. Die körperliche Leiſtung nötigt auch den Engländern Bewunderung ab, während die ſymboliſche Seite der! i hier eine Miſchung von Ironie und Aerger auslöſt. Man verſchließt ſich jedenfalls nicht mehr der Einſicht, daß die Lage in Indien recht ernſt iſt. Allerdings iſt davor zu warnen, Gandhi mit Indien zu verwechſeln. Selbſt bei einem ſehr Froßen Erfolg ſeiner Kampagne kann der heilige Mann die eng⸗ liſche Verwaltung nur behelligen, nicht eoſchüttern. Einen intereſſanten Einblick in die Pläne Gandhis gewährt ein Bericht des Sonderkorreſpondenten des „Daily Telegraph“, der in Dſchalalpur eine längere Unterredung mit Gandhi hatte. Der Mahatma empfing den engliſchen Journaliſten in beſter Stimmung und offenſichtlich bei ausgezeichne⸗ ten Geſundheit. Auf die Frage, ob er mit ſeiner Verhaftung rechne, anwortete Gandhi:„Gewiß, ich erwarte bald arreſtiert zu werden, ſobald ich in Dandi angekommen bin, vielleicht ſchon vorher. Dandti iſt ein höchſt unangenehmer Ort und ſchreck⸗ lich heiß. Niemand von uns möchte dort gern lange bleiben.“ Der Mahatma fuhr fort:„Ich gebe zu, daß noch keine äußeren Anzeichen für meine Verhaftung zu ſehen ſind. Aber die britiſchen Behörden ſind meiſtens am ruhigſten, wenn ſie gerade zufaſſen wol⸗ len. Meine Kampagne iſt bisher weit über die höch⸗ ſten Erwartungen hinaus erfolgreich geweſen. Meine Verſammlungen waren beſſer beſucht als die von 1919. Ich möchte betonen, daß ich gegen die gegen⸗ Mikteilungen des Pariſer Polizeipräfekten im Gemeinderat General Kutjepoff Sogar in Berlin wurden Erhebungen vorgenom⸗ men. Doch wurden ſie durch die Uneinigkeit er⸗ ſchwert, die in den ruſſiſchen Kreiſen herrſcht. Man kennt jetzt den Ort, wo die Einſchiffung des Gene⸗ rals ſtattfand. Doch über die Perſonen ſelbſt, die den General entführten, weiß man nichts Beſtimm⸗ tes. Man kann nicht ſagen, ob ſie aus der ruſſi⸗ ſchen Botſchaft kamen und ob ſie wieder dort⸗ hin zurückkehrten. Chiappe verteidigte die Polizei gegen den Vorwurf, ſte hätte in der ganzen Affäre ihre Pflicht nicht getan. Vielmehr ſei die Entführung unter ganz außerordentlichen und ſorgfältig vorbe⸗ reiteten Umſtänden vorgenommen worden, die einen Erfolg ſicherten. Der Polizeipräfekt gab zu, daß Frankreich die Ausländer, die einzig und allein nach Frankreich kommen wollen, um ihre politi⸗ ſchen Rachepläne durchzuführen, allzu gaſtlich aufnehme. Zuvfel Blut ſei ſchon gefloſſen. Hier müſſe endlich eine Aenderung eintreten. Den Flüchtigen müſſe in Frankreich ein ſicheres Aſyl geboten werden unter der Vorausſetzung, daß ſie ſich ruhig verhalten und die öffentliche Ordnung nicht ſtören. Die Ausführungen des Polizeipräfekten wurden vom Gemeinderat mit lebhaftem Beifall aufgenom⸗ men. Die wenigen den Kommuniſten naheſtehenden Mitglieder— die Kommuniſten ſelber haben keinen Vertreter im Gemeinderat— hörten Chiappe ſtill⸗ Die große Seele am Endziel ſeines Marſches zur Küſte wpeigend und ohne Proteſtrufe an. Ziele wärtige Regierung nichts habe, tung gezeigt hat. Aber die große Zurückhal⸗ ich betrachte das Regime der britiſchen Re⸗ gierung als grauſam und tyranniſch. Während der letzten hundert Jahre hat die Regie⸗ rung nichts für die indiſchen Bauern getan. Ich habe die Salzſteuer zum Ausgangspunkt des Boy⸗ kotts genommen, weil ich der Regierung nur in den⸗ jenigen Steuern entgegentreten will, die ich als un⸗ moxraliſch betrachte. Wenn die Regierung be⸗ fürchtet, daß der zweite Schritt die Aufforderung zur Zahlungsverweigerung der allgemeinen Steuern ſein werde, ſo kann ſie ſich beruhigen. Ich betrachte die Laudſteuer nicht als unmoraliſch. Ich würde ſie gerne abgeſchafft ſehen, aber ich muß zugeben, daß ſie vorläufig unvermeidlich iſt. Nach der Salzſteuer werde ich die Steuer auf Getränke und Rauſchgäfte angreifen, da ſie ein noch ſchlim⸗ meres Uebel iſt als die Salzſteuer.“ Gandhi wurde dann gefragt, warum er dann nicht an der bewporſtehenden Londoner angloeindiſchen Konferenz teilnehme, wo alle dieſe Fragen erörtert werden ſollen. Er erklärte, daß er dozu bereit ge⸗ weſen wäre, wenn der Vizekönig eine ganz beſtimmte Zuſage gegeben hätte, daß Indien in der unmittel⸗ baren Zukunft den Status eines unabhängigen britiſchen Dominiums erhalten würde. wiſſe zwar, daß der Vizekönig keine Vollmacht habe, ein ſolches Verſprechen zu geben, da dies alles bei dem engliſchen Parlament liege, aber man hätte Indien wenigſtens ſagen können, daß man ſeiner Forderung grundſätzlich zuſtimme und mit ihm zuſammen um das Ziel Dominiumſtatus arbeiten wolle. Er Er des D verlange gar nicht, daß die Engländer aus Indien fortgehen.„Ich will nicht, daß alle Engländer uns verlaſſen, ich will auch nicht, daß die engliſche Armee fortgeht, ich will nur, daß ſie uns ſagen, wir wollen mit Euch arbeiten. Aber eine indiſche Verwaltung muß die Leitung erhalten. England ſollte uns helfen, unſer Heidelberger Theater- und Konzertfragen In einer Preſſebeſprechung gab am Freitag nach⸗ mittag Bürgermeiſter Wielandt als Vorſitzender des Theater⸗ und Muſik⸗Ausſchuſſes einige Auskünfte über die Situation, die ſich durch den Beſchluß des Sbadtrats, das Theater zu ſchließen, ergeben hat. Bevor der Stadtrat dieſen Beſchluß gefaßt hat— er ſei ihm nicht leicht geworden— ſeien verſchiedene Möglichkeiten erörtert worden, wie Heidelberg das eigene Theater hätte erhalten werden können. Alle Vorſchläge ſeien aber daran geſcheitert, daß bei allem Willen zur Sparſamkeit der Stadt Ausgaben er⸗ wachſen wären, die ſie in der gegenwärtigen Notzeit, in der ſogar die Schulen ſich ganz erhebliche Ab⸗ ſtriche gefallen laſſen müſſen, nicht tragen kann. Die Möglichkeit, Heidelberg durch andere Theater ſtändig beſpielen zu laſſen, ſcheitert an dem geringen Faſs⸗ ſungs vermögen des Theaters. Die Preiſe bei ſolchen Gaſtſpielen müßten, wenn der ſtädtiſche Zuſchuß auf die geringſte mögliche Höhe beſchränkt bliebe, derart erhöht werden, daß für die minderbemittelte Bevölke⸗ rung ein Theaterbeſuch nicht mehr in Frage kommen könne. Bei einem ev. Abbau der Oper, alſo Be⸗ ſchränkung auf Schauspiel und Operette könnte man mit Sicherheit auf eine Abnahme der Beſucherzahl rechnen, damit auch mit einem Rückgang der Ein⸗ nahmen. Preſſe und Beſucherorganiſationen hätten ſich er⸗ freulicherweiſe ſtark für die Erhaltung des Theaters eingeſetzt, aber leider ſei kein Weg gezeigt worden, wie bas Theater ohne größeren Zuſchuß erhalten bleiben könnte. Eine 20prozentige Erhöhung der Eintrittspreiſe für die Beſucherorganiſationen könnte wenn keine Mitglieder abſpringen! eine Mehreinnahme von rund 17000/ bringen. Die Organiſationen verlangen aber dann auch eine Er⸗ höhung der Mieten und des freien Verkaufs lrech⸗ Geht man noch weiter und baut das Orcheſter von 43 auf 36 Muſiker ab, was eine Erſparnis von 23 000„ bedeutet, und rechnet ſelbſt eine Summe von 40000% dazu, die angeblich beim Theaterbetrieb durch organiſatoriſche Maßnahmen noch zu erſparen wäre, dann werden im letzten Effekt nur 30 000% weniger im Etat als geforderter Zuſchuß erſcheinen als beim bisherigen gekürzten Etat. Der letzte Hinderungsgrund ſei immer und immer wieder die Deckungsfrage, die poſitiv nicht gelöſt werden könne und deshalb die Schließung des Theaters un⸗ a bwendbar mache. Es beſtehe natürlich nicht die Abſicht das Haus in der kommenden Spielzeit geſchloſſen zu halten. Es werden Gaſtſptele ſtattfinden, aber in der Hauptſache nur ſolche, die die Stadt nicht belaſten. Die Organiſationen hätten ſich bereit erklärt, von ſich aus Theaterabende zu veranuſtalten, aber auch da⸗ für werde ein Zuſchuß von zuſammen rund 70 000/ verlangt, der ſelbſtverſtändlich ebenſowenig gewährt werden kann. Die Frage, wie die Stadt nach ab⸗ ſehbarer Zeit das Theater neuauf bauen werde, iſt noch vollkommen offen. Vom Orcheſterabbau ſcheint man bei der Stadtverwaltung erfreulicherweiſe abſehen zu wol⸗ len. Wenn ſchon das Theater den Notumſtänden zum Opfer fallen muß, dann will man wenigſtens die zweite Kunſtgattung erhalten. Durch die Schließung des Theaters wird das Orcheſter auch ganz frei für den Konzertbetrieb. Beſtimmte Pläne, dafür liegen, wie Bürgermeiſter Wielandt auf Befragen erklärte, noch nicht vor. Hier tut u. E. eine Reorganiſa⸗ tion an Haupt und Gliedern dringend not. Die Leitung des geſamten einheimiſchen Muſikbe⸗ triebes, ſoweit die Stadt an der Ausführung finan⸗ ziell intereſſiert iſt, muß in eine Hand, in eine junge tatkräftige Hand gelegt werden. Gerade auf muſikaliſchem Gebiete gilt es für Heidelberg ver⸗ lorenes Land wieder neu zu erobern. Dazu iſt un⸗ bedingt notwendig, daß man ſich an den maßgeben⸗ den Stellen von allem Sentiments freimacht, die in neriſches Mehr 33 000%). Man kann aber beinahe als ſicher annehmen, daß dieſe Summen durch eine Erhöhung nicht erreicht werden. t den Kopf der Nefretete nämlich. Fragen der Kunſt abwegig ſind. Eine kleine Ausſicht beſteht, daß die Städtiſche ugſchule nun doch noch erhalten wird. In eigenes Haus in Ordnung zu bringen und es ſollte unſer Verbündeter werden. dienen?“ und die anderen Führer verhaftet werden. lachte darüber laut und ſagte:„Das wird nicht den geringſten Unterſchied ausmachen. Die Bewegung iſt ſo feſt in der Volksſtimmung verankert, daß der große Boykott von 1919 nichts dagegen iſt.“ Tragödie eines Abgebauten Telegraphiſche Meldung Köln, 4. April. Ein Zivilingenieur aus Köln⸗Deutz, der in einem hieſigen großen techniſchen Betriebe in leitender Stellung tätig und vor kurzem infolge einer Firmen⸗ fuſion entlaſſen worden war, vergiftete vor einigen Tagen ſich, ſeine Frau und ſeinen 18jäh⸗ rigen Sohn burch Veronal, nachdem alle Bemühun⸗ gen des 53jährigen, Arbeit oder Penſion zu be⸗ kommen, fehlgeſchlagen waren und ihm nichts mehr zum Leben geblieben war. Alle drei wurden bewußt⸗ los ins Kölner Krankenhaus eingeliefert. Sie ſind jetzt kurz hintereinander geſtorben. Aus einem hinterlaſſenen Brief ergibt ſich, daß alle drei im Ein⸗ verſtändnis gehandelt haben. Letzte Meldungen Die holländiſchen Sozialdemokraten und die Königin — Amſterdam, 5. April. Dem ſozialdemokratiſchen Parteiorgan„Het Volk“ zufolge haben die beiden ſozialdemokratiſchen Fraktionen der erſten und zwei⸗ ten Kammer beſchloſſen, an der alljährlich im Herbſt ſtattfindenden feierlichen Eröffnungsſitzung der Nie⸗ derländiſchen Generalſtaaten durch die Königin in Zukunft nicht mehr teilzunehmen. Sie begründen dieſe Stellungnahme damit, daß infolge der Hal⸗ tung der Fraktionen der übrigen Parteien dieſe Sitzung immer mehr den Charakter einer monarchi⸗ ſtiſchen Kundgebung erhalten habe. Sturm an der franzöſiſchen Küſte — Paris, 25. April. küſte herrſcht ſeit mehreren Sturm. Geſtern wurden unweit des Hafens von Dem einen gelang es, mit ſeiner vollen Beſatzung wieder in den Hafen einzulaufen, das andere hat zwei Matroſen verloren. Dreizehn Tote — Mons, 4. April. terexploſion in der Zeche„Ferrand“ bei Elouger ſchwer verletzten Bergleute iſt ſeinen Verletzungen Exportkreditſyſtem in Englaud verlängert entwurf vorgelegt werden, durch den die Geltungs⸗ dauer des Syſtems der Exportkredite bis zum ſende Zahl von Exporteuren ſich dieſer Kredite be⸗ dienen und mit ihrer Hilfe viele neue Handelsbezte⸗ hungen in den letzten 12 Monaten angeknüpft hätten. Kein Viſumzwang nach Ungarn — Budapeſt, 4. April. Der Miniſterrat erteilte ſeine Zuſtimmung dazu, daß der Viſumzwang gegen⸗ über dem Deutſchen Reiche und Oeſterreich im Wege eines diplomatiſchen Notenwechſels abgeſchaf⸗ fen wird und den Miniſter des Aeußern ermächtigt, auch mit anderen Staaten diesbezügliche Verhand⸗ lungen einzuleiten. 660 000 Mark geraubt — Melbourne, 4. April. Zwiſchen Brisbane und Rockhampton wurde aus einem Eiſenbahnzug ein Poſtbeutel mit 30 000 Pfund Sterling in Schatzamts⸗ Melbourne abgeſandt und für ihre Filiale in Twons⸗ ville beſtimmt waren. 5 55 Beſprechungen hat ſich ergeben, daß die Eltern mit einer Erhöhung des Schulgeldes auf 10/ einver⸗ ſtanden ſind. Da mit einer Beſucherzahl von etwa 450 Schülern zu rechnen iſt, ergibt ſich für die Stadt ein Zuſchußbedarf von rund 700 /. Gelingt es, die bisherigen, auf Koſten der Stadt ausgebildeten Leh⸗ rer der Singſchule für dieſe Schule zu erhalten, wird wenigſtens die Hälfte ihrer an der Singſchule erteil⸗ ten Stunden in ihr Deputat eingerechnet, dann käme man mit dieſem Zuſchuß aus. Stadtrat und Bür⸗ gerausſchuß werden ſicher an dieſem verhältnis⸗ mäßig geringen Betrag den Weiterbeſtand der Sing⸗ ſchule nicht ſcheitern laſſen.. Der Streit um Nefretete Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. April Den Aegyptern geht ſeit dem Kriegsende es zu Herzen, daß der Kopf der Königin Nefretete ſich in Berliner Muſeumsbeſitz befindet. Um die⸗ ſen Kopf iſt ſeit Jahr und Tag zwiſchen Berlin und Kairo viel hin und her verhandelt worden. Auch König Fuad hat, als er im vorigen Sommer in Berlin war, immer wieder das Geſpräch auf die Büſte ſeiner hohen Vorgängerin gebracht. Nun hat Aegypten an Berlin das Angebot gemacht, die Ne⸗ fretetebüſte gegen eine der berühmteſten und beſten Skulpturen der alten Dynaſtie ſowie gegen eine ſehr wertvolle Statue des neuen Reiches und kleinere Ausgrabungen auszutauſchen. In Muſeumskreiſen hält man, wie das„Ber⸗ liner Tageblatt“ zu berichten weiß, die von Aegyp⸗ ten angebotenen Tauſchobjekte kunſt⸗ wiſſenſchaftlich für bedeutender als den Kopf der Nefretete. Alſo werden wir ihn wohl verlieren, Zuſammenbruch der„Defra“. Die Deutſch⸗ Franzöſiſche Filmgeſellſchaft, die unter dem Namen„Defra“ in Berlin filmt, iſt, wie die „B..“ berichtet, während der Aufnahmen zu ihrem Film„Der letzte Tango“ zuſammen⸗ gebrochen. Darſteller und techniſches Perſonal Thomas Mann war erkrankt J Bexlin, 5. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Thomas Mann iſt in Jeruſale m, wie berich⸗ tet, an der Ruhrerkrankt. Er iſt aber, wie wir einer Mitteilung Bruno Franks an das„Achtuhr⸗ Abendblatt“ entnehmen, bereits faſt vollſtänd ig wieder hergeſtellt und wird Mitte des Monats in Deutſchland eintreffen. Meyerhold inszeniert„Brülle China 5 Büros.) Im Theater in der Streſemaun⸗ ſtraß e ging geſtern im Rahmen des Geſamtgaſt⸗ ſpiels von Meyerholds Moskauer Staatstheater Tretzjakoffs Schauſpiel„Brülle China“ in Szene, eine Geſchichte von der Unterdrückung Chinas durch die Europäer in ſowfetiſtiſcher Beleuchtung. Ein entſprechend eingeſtelltes Publikum ſpendete zum Schluß ſtarken Beifall. „Das häßliche Mädchen“ im Stuttgarter Lau⸗ destheater. Mit dieſer dreiaktigen Komödie von Felix Jpachimſon hat das Württ. Landestheater ein ſehr nettes und unterhaltendes Stück auf den Spielplan bekommen. Nur glauht kein Menſch das Ende. Denn wenn dieſes kleine, keſſe Berliner Büro⸗ mädel in acht Tagen von der häßlichen Puppe zur umſchwärmten Schönheit wird und alle„Herrlich⸗ keiten“ vor ihren Füßen ſieht, wird es un möglich den um ſich den ſie noch dazu als Diebin verdächtigenden Diener zu angeln; das geht uns nicht ein. Aber ſonſt 95 viel zu lachen. Zumal ausgezeichnet geſpielt wird. unſere entzückende kleine Herta Schwarz ſo gut verkörperte, daß man ihr beinahe die Liebe zum Die⸗ ner glaubt. Der iſt von Ferry Dittri ch ſehr wir⸗ kungsvoll dargeſtellt. und Schönheitsentdecker Waldow und Kö ſt Li n. Vornweg das häßliche Mädchen ſelbſt, das Köſtlich die beiden Freunde ſind bis jetzt ohne Gagen. Warum ſollten engliſche Beamte und Offiziere etwas dagegen haben, unter einer indiſchen Regierung zu Der Korreſpondent fragte dann, ob Gandhi glaube, daß dieſe Kampagne weitergehen werde, wenn er Gandhi An der franzöſiſchen Weſt⸗ Tagen ein heftiger Nantes, zwei Küſtenſchiffe vom Sturm überraſcht. Einer der bei der Schlagwet⸗ erlegen. Die Zahl der Toten beträgt ſomit dreizehn. 55 London, 4. April. Wie verlautet, ſoll ein Geſetz⸗ 1 31. März 1935 verlängert wird, da eine ſtändig wach⸗ bons geraubt, die von der Auſtraliſchen Bank in N J Berlin, 5. April.(Drahtbericht unſ. Berliner; Heiratsantrag des reichen Juweliers ablehnen, nur 55 W. M —— pril. einem tender men⸗ vor 18jäh⸗ ühun⸗ zu be⸗ mehr wußt⸗ ſind einem Ein⸗ Samstag, den 5. April 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 161 Stäsdtiſche Nachrichten Katholiſche Wohlfahrtspflege In einer gutbeſuchten Verſammlung aller Vor⸗ ſtände katholiſcher Vereine im Kolpinghaus wurde im Anſchluß an Referate vom Hauptſchriftleiter Dufjardin, Caritasdirektor Eckert und Profeſ⸗ ſor Spiegelhalder folgende Entſchließung angenommen: Die verſammelten Vorſtände und Vertrauens⸗ leute ſämtlicher katholiſcher Vereine von Mann⸗ heim rufen in Erkenntnis der caritativen Sendung der katholiſchen Kirche alle ihre Mitglieder, Frauen und Männer auf, im Dienſte der Armen und Waiſen in großer Zahl als Armenpfleger, Vinzenzbrüder, Eliſabethenſchweſtern und Vor⸗ münder, ſowie Jugendfürſorger mitzuwirken. Die Verſammlung dankt für die großen Opfer, die Ordensgenoſſenſchaften, caritative und ſoziale Vereine, ſowie einzelne Pfarreien durch Errichtung von caritativen Anſtalten zur Hilfe für hilfsbe⸗ dürftige Menſchen in jeder Lebenslage gebracht haben. Die katholiſchen Vereine fordern von Staat und Gemeinde Beachtung und Förderung dieſer Einrichtungen, insbeſondere ſtellen ſich ſämtliche katholiſchen Vereine ſchützend vor die ſeit Jahr⸗ zehnten ſegensreich wirkenden konfeſſronel⸗ len Kindergärten. Die Vereine weiſen mit Entrüſtung die in letzter Zeit erfolgten Angriffe auf das ſchärfſte zurück. Die katholiſchen Vereine verlangen Beachtung des§ 5 der Reichsverord⸗ nung über die Fürſorgepflicht, der beſtimmt: „Die Fürſorgeverbände ſollen eigene Einrichtun⸗ gen nicht neu ſchaffen, ſoweit geeignete Einrich⸗ tungen der freien Wohlfahrtspflege ausreichend vorhanden ſind.“ In der Erholungsfürſorge fordern die katholiſchen Vereine das Recht des Kindes auf religiöſe Betreuung, auch in den Erholungsheimen. In der geſamten Wohlfahrtspflege iſt der Wie⸗ deraufbau der Familie und der Fami⸗ lien verantwortung zur Durchführung zu bringen. Nur ſo kann die beſtehende Kriſe der Wohlfahrtspflege behoben werden. Geſchloſſen Bei Geſchäftsleuten iſt es ſo Uſus, daß das Lokal, das eben umgebaut wurde, beim Weggang des letzten Handwerkers ſchon eröffnet wird. Bei öffentlichen Bauten findet gewöhnlich eine feierliche Einweihung ſtatt, auch meiſt unmittelbar nach dem Ausgang der Handwerker. Nun iſt es ſchon oft vorgekommen, daß in Gemeinden gebaut wurde zum öffentlichen Wohle, und hinterher gab es genug Stimmen, die es„beſſer gewußt“ haben und die„das ganze Geldausgeben“ ls unökonomiſch bezeichnen. Man könnte ſich eigentlich vorſtellen, daß eine im allgemeinen ſo nützliche Anſtalt wie die Untergrundſtation auf dem Gontardplatz, zar nicht früh genug eröffnet werden kann. Denn wo ſo eine Station wirklich erbaut wird, muß wohl auch das nötige dringende Bedürfnis vorhanden ſein. Oder nicht? Die verantwortliche Stelle der Stadtverwaltung ſcheint aber durch die verſchiedenen Zeitungsartikel, in denen viele ihrem Zweifel über die Notwendigkeit dieſes Bauwerks Ausdruck ge⸗ geben haben, in ihrer Anſicht geändert worden zu ſein. Seit einiger Zeit prangt nämlich an den Ein⸗ gängen zu der viel umſtrittenen Untergrundſtation je ein Schildchen mit der Aufſchrift: „geſchloſſen“. Hier iſt alſo der noch viel ſeltenere Fall einge⸗ treten, daß ein„Lokal“, noch bevor es eröffnet wurde, ſchon geſchloſſen iſt. Erinnern Sie ſich der alten Geſchichte:„Meeſchda, die Arweit is fertig! Soll ich ſe glei widda abreiße?“ Lix * * Eine Gasexploſion ereignete ſich geſtern abend in der Waſchküche des Hauſes Friedrichsring 44, weil eine Leitung undicht geworden war. Die Tür der Waſchküche, eine Wand und mehrere Fenſter wurden zertrümmert. Der Schaden beträgt etwa 850 Mk. Durch die um.46 Uhr alarmierte Berufs⸗ feuerwehr wurde die Gefahr beſeitiat. Die Fahresbilanz des Verkehrs⸗Vereins Der gutbeſuchten ordentlichen Mitglieder⸗ verſammlung, die geſtern abend im großen Saale des Hotel National abgehalten wurde, ging eine Ausſchuß⸗Sitzung voraus, in der in Verbindung mit der Erſtattung des Kaſſenberichts durch den Schatzmeiſter Barber der verdienſtvolle Vereinsvorſitzende, Prof. Dr. Wal⸗ ter, feſtſtellte, daß das im Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs eingerichtete Aus kunftsbüro des Verkehrs⸗Vereins ein Zuſchußbetrieb iſt, der die Verwaltungskoſten nicht unerheblich erhöht hat, nicht nur durch die einmaligen Ausgaben bei der Einrichtung, ſondern auch durch die ſtändigen Un⸗ koſten für das Perſonal, das ſtändig damit beſchäf⸗ tigt iſt, Auskünfte zu erteilen und Druckſachen aus⸗ zuhändigen. Bei Kongreſſen und anderen Veran⸗ ſtaltungen dient die Auskunftsſtelle als Wohnungs⸗ büro. In dieſer Eigenſchaft hat es ſich ſchon ſehr bewährt. Die Werbekoſten haben ſich ungefähr auf der Höhe des ſtädtiſchen Zuſchuſſes gehalten, der im vergangenen Jahre 40000 Mk. betrug. Es iſt dringend notwendig, daß dieſer Zuſchuß trotz der ſchwierigen ſtädtiſchen Finanzlage nicht herabgeſetzt wird. Erfreulich iſt die Tatſache, daß trotz des Sinkens des Mitgliederſtandes die Bei⸗ träge etwas höher waren. Dieſe Erhöhung wurde durch die beſondere Werbung erzielt, die eine Reihe von Mitgliedern veranlaßte, einen einmaligen be⸗ ſonderen Zuſchuß zu leiſten oder den ſtändigen Bei⸗ trag zu erhöhen. Es muß bei dieſer Gelegenheit Klage darüber geführt werden, daß viele Inter⸗ eſſenten, die den Verkehrs⸗Verein oft in Anſpruch nehmen, ſich noch nicht entſchließen konnten, Mitglied zu werden. In dieſer Beziehung muß die Opfer⸗ willigkeit noch beſſer werden. Die Anſtrengungen des Verwaltungsrates werden ſich aber auch darauf zu richten haben, daß der Mitgliederſtand ſich nicht weiter verringert. Nach aufklärenden Mitteilungen des Reichsbahnoberrats Kirſch teilte Dr. Walter mit, daß der Verwaltungsrat mit der Reichsbahn wegen Uebernahme des Auskunftsbüros der Reichsbahn im Hauptbahnhof verhandelt habe. Zu einem Ergebnis iſt es aber nicht ge⸗ kommen, weil die Bedingungen derart waren, daß ſie den Verein zu ſtark belaſtet hätten. Die ordentliche Mitgliederverſammlung, die ſich unmittelbar an Ausſchuß⸗Sitzung an⸗ ſchloß, wurde durch Prof. Dr. Walter mit begrüßen⸗ den Worten eröffnet. Unter den zahlreich Erſchie⸗ nenen befanden ſich zahlreiche Vertreter der Be⸗ die hörden. Der Vorſitzende gedachte zunächſt des Ver⸗ luſtes zweier Ausſchußmitglieder, des Direktors Ferd. Heyme und des Kaufmanns Ignatz Mor⸗ genroth. Herr Heyme als Leiter einer hieſigen Zeitung und Herr Morgenroth als Kaufmann hätten ihre Arbeitskraft und ihre Exfahrungen jederzeit in den Dienſt der Sache des Vereins geſtellt. Man werde beiden Herren ein ehrendes Andenken be⸗ wahren. Zu Ehren der beiden Verſtorbenen erhob ſich die Verſammlung von den Sitzen. Auf Vorſchlag des Vorſitzenden wurde alsdann die erſte Hälfte der ſatzungsgemäß ausſcheidenden Ausſchuß mitglieder durch Zuruf wieder⸗ gewählt. Hinzugewählt wurden außerdem die Herren Oberbaurat Bär(Rheinbauamt), Bürger⸗ meiſter Büchner, Dr. Höber(Städt. Nachrichten⸗ amt), Präſident Dr. Gugelmaier(Badiſcher Sparkaſſen⸗ und Giro⸗Verband) und Landgerichts⸗ präſtdent Wetzlar. Beſprechung des Jahresberichts Der gedruckt vorliegende Jahresbericht führt ein⸗ leitend u. a. folgendes aus: Das Jahr 1929 ſtellte an den Verkehrs⸗Verein ſehr große Anforderungen. Unſerer Anſicht nach fanden in Mannheim ſeit dem Ausſtellungsjahr 1907 noch nie ſo viele und bedeutende Veranſtaltungen ſtatt wie in dieſem Berichtsfahr. Die Feier des 150 jährigen Beſtehens des Nationaltheaters und der Muſikaliſchen Akademie, 31 Tagungen, das Länder⸗ wettſpiel Deutſchland— Schweiz, das Südweſtdeut⸗ ſche Ländertreffen der Deutſchen Jugendkraft, das Schwäbiſche Heimatfeſt mit Trachtenzug, Sonderaus⸗ ſtellungen des Schloßmuſeums und der Kunſthalle, viele muſikaliſche, ſportliche und ſonſtige Veranſtal⸗ tungen bewegten das Mannheimer Verkehrsleben. Außer ſeiner beſonderen Propagandatätigkeit hat der Verkehrs⸗Verein bei den meiſten dieſer Veranſtal⸗ tungen aktip mitgearbeitet. Die Angelegenheiten des Vereins und die allge⸗ meinen Verkehrsfragen wurden in zwei Vor⸗ ſtandsſitzungen und in zehn Verwaltungsrats⸗ ſitzungen behandelt und zwar, wie alljährlich, u. a. Eiſenbahnfragen, Fahrplangeſtaltung, Zugführung, Ausdehnung des Auto⸗, Schiffs⸗ und Luftverkehrs, Umbau des Hauptbahnhofs, Bau der Rheinbrücke, Autoſtraße Mannheim— Heidelberg, Verkehrsver⸗ handlungen mit der Umgebung, mit dem Nord⸗Süd⸗ Ausſchuß, allgemeine und beſondere Verkehrsmaß⸗ nahmen, Herausgabe von Werbeſchriften, Plakaten uſw. Den engeren Vorſtand bilden die Herren: 1. Profeſſor Dr. Friedrich Walter(1. Vorſitzen⸗ der), 2. Handelskammerſyndikus Profeſſor Dr. A. Blauſtein(ſtellvertr. Vorſitzender), 3. Beigeord⸗ neter Dr. H. Bartſch(Schatzmeiſter), 4. Kaufmann Karl Barber(ſtellvertr. Schatzmeiſter), ſtellvertr. Vorſitzender des Verbandes des Einzelhandels, Mit⸗ glied der Handelskammer und Stadtverordneter, 5. Amtsgerichtsdirektor Dr. J. Wolfhard, Mit⸗ glied des Landtags und Stadtverordneter, 6. Direk⸗ tor Fritz Hieronymi(geſchäftsführendes Vor⸗ ſtandsmitglied). Der Poſten eines zweiten ſtellver⸗ tretenden Vorſitzenden blieb auch in dieſem Jahre unbeſetzt. Die nachſtehenden Herren bilden gemein⸗ ſam mit den genannten Vorſtandsmitgliedern den Verwaltungsrat: 1. Schloſſermeiſter J. Bie⸗ ber, 2. Direktor A. Gengenbach, 3. Stadtrat E. Gulden, 4. Stadtrat A. Ludwig, 5. Verwal⸗ tungsrat Dr. F. Merz, 6. Großkaufmann L. Meyer⸗Gerngroß, 7. Fabrikant H. Mohr, 8. Hotelbeſitzer P. Steeger, 9. Stadtrat G. Zim⸗ mermann. Außer der Geſchäftsführerin Frau Diplom⸗Kaufmann A. Kloos(Reiſebüro) und dem geſchäftsführenden Vorſtandsmitglied Direktor F. Hieronymi(Werbe⸗ und Verwaltungsabteilung) waren im laufenden Berichtsjahr elf Angeſtellte be⸗ ſchäftigt, die in der Hauptſaiſon und bei beſonderen, eine große Arbeitsbelaſtung verurſachenden Ver⸗ anſtaltungen durch Hilfskräfte ergänzt werden mußten. In den erweiterten Geſchäftsräumen auf der ſüd⸗ lichen Seite der Einfahrt des Hauſes N 2, 4, wurde im Frühjahr ein Leſezimmer für die Mitglie⸗ der des Vereins errichtet. Die im Herbſt im Haupt⸗ bahnhof eröffnete Auskunftsſtelle des Vereins erfreut ſich einer lebhaften Inanſpruchnahme, ein Beweis für die Zweckdienlichkeit und Notwendigkeit dieſer Einrichtung. Prof. Dr. Walter bemerkte im Anſchluß an dieſe Ausführungen, daß die wirtſchaftliche Aus⸗ nützung der günſtigen geographiſchen Lage der Stadt Mannheim ſchon vor dem Kriege bedroht war. Un⸗ ſerer Zeit iſt die Aufgabe erwachſen, die in der Gunſt der Lage liegende wirtſchaftliche Sicherung zu er⸗ halten. Durch die Umwälzungen im Verkehr ſind mancherlei Verſchiebungen zu Ungunſten unſerer Stadt erfolgt. Dazu ſchädigt uns die Unvérnunft der politiſchen Grenzziehung in ſteigendem Maße. Es gilt, die Stellung Mannheims als kulturelles und wirkſchaftliches Zentrum zu kräftigen. Der Verkehrs⸗ Verein ſtelle die Förderung Fremdenverkehrs und der Verkehrsintereſſen der Stadt Mannheim obenan. Der vorliegende Jahresbericht zeuge von fleißiger und erfolgreicher Arbeit. Der früher ge⸗ legentlich erhobene Vorwurf, es geſchehe zu wenig, könne gegen die heutige Verkehrswerbung nicht mehr ins Feld geführt werden. Die einzelnen Teile des Jahresberichts, die zur Debatte geſtellt wurden, gaben zu ausgedehnten Er⸗ örterungen keine Veranlaſſung. Auf bemerkens⸗ werte Einzelheiten kommen wir noch zurück. Schatzmeiſter Barber erſtattete alsdann den Kaſſen bericht und gab den Voranſchlag be⸗ kannt. Die Verſammlung erklärte ſich damit ohne des weiteres einverſtanden. Den Schluß der ungewöhn⸗ lich harmoniſch verlaufenen Verſammlung bildete eine längere Ausſprache über den Werbekonflikt mit unſeren lieben links⸗ und rechtsrheiniſchen Nachbarn. Direktor Hieronymi konnte die Mit⸗ teilung machen, daß als Erſatz für die von der Ober⸗ poſtdirektion Speyer zurückgezogenen Autos von heute ab fünf Privat⸗Autobuſſe zur Beför⸗ derung der Pfälzer uach Mannheim bis zum 12. April bereitſtehen. Die Ausſprache, über die wir noch berichten, gipfelte in der Feſtſtellung des Vyor⸗ ſitzenden, daß ſich die Mehrheit der Mitgliederver⸗ ſammlung mit der Haltung des Verwaltungsrates einverſtanden erklärt habe. Sch. Wechſelnder Wettercharakter im Schwarzwald Starke Regengüſſe— überwiegend mild Vera ringerung der Schneedecke. Neigung zur Beſſe⸗ rung bei Aufhellungen; Abkühlung Die erſte Aprilwoche hat im Hochſchwarzwald, der noch ſtarke Schneemengen aufzuweiſen hat, und auch in den mittleren Lagen prachtvolle ſonnige Tage mit ſtarker Erwärmung gebracht. Ein Aufent⸗ halt in dieſen Tagen gehörte zu den ſchönſten im Schwarzwald, wie ſie das Frühjahr bieten kann. Vom erſten Grün bis in den dicken Schnee, ganz nach Wahl. Ein Umſchlag erfolgte um die Wochen⸗ mitte, wo bei Anhalten der milden Witterung raſch Bewölkung aufzog und auch Regenfälle auftraten, die zunächſt nicht allzu ſtark und auch nicht allgemein wurden. Die milden Winde und Regen haben der Schneedecke auf den freien Lagen des Hochſchwarz⸗ waldes bemerkenswert zugeſetzt, ſodaß z. B. der Feldberggipfel raſch von einem viertel Meter Schnee auf die Hälfte und dann auf lückenhaft zurückging. Dagegen haben die geſchützten Lagen noch dicke Schneepolſter, die noch lang für den Skilauf aus⸗ reichen. Die ſtärkſten Regenfälle brachte der Freitag i vormittag im Schwarzwald, wo ſie in gewitterartigem Charakter teil⸗ weiſe niedergingen. Doch ſetzte kurz danach raſch Lichtung der Wolkendecke ein, die Niederſchläge hör⸗ ten auf und die Sonne kam durch Aufhellungen hin⸗ durch. Die Temperaturen haben gegen Wochenende eine Neigung zum Sinken aufzuweiſen, wobei gleich⸗ zeitig die vielfach reine Süd⸗ und Südweſtſtrömung durch die kühlere Weſt⸗ bis Nordweſtluft abgelöſt wurden. Unverkennbar liegt bei aller Unbeſtändig⸗ keit des Wettercharakters doch ſichtlich die Neigung zur Beſſerung, jedenfalls eine Abkehr von den Niederſchlägen in Form von Regen, vor, ſodaß man dem erſten Wochenende des April eher mit einem freundlichen Gefühl entgegenſehen darf. In den Hochlagen des Feldͤberggebietes bedarf es nur einer geringen Abkühlung, um die noch lagernde Schnee⸗ maſſe für den Skilauf wieder geeignet zu machen. Wer nicht mehr ſkilaufen mag, findet gute, gangbare Wege, wenn er die offenen Lagen— nicht die Schat⸗ tenlagen— wählt. Die Fahrſtraßen ſelbſt ſind für Autos gut paſſierbar, doch haben auch die Schatten⸗ lagen z. B. auf der Feldbergſtraße noch gewiſſe un⸗ angenehme Stellen, die beſonders beim Ausweichen in Erſcheinung treten können. e * * Aus dem evangeliſchen Kirchendienſt. Vikar Herbert Schropp in Mannheim wurde zum Pfar⸗ rer in Schiltach gewählt. Vikar Karl Reich in Schiltach wurde als Vikar nach Mannheim⸗⸗Käfertal und Vikar Karl Schöpf in Singen a. H. als Vikar an die Johanniskirche in Mannheim verſetzt. Pfarrkandidat Johannes Leſchhorn wurde zur Unterſtützung des Geiſtlichen nach Schriesheim ver⸗ ſetzt.— Pfarrer Richard Krayer aus Heddesbach bei Heidelberg wird nach Z4jähriger ſeelſorgerlicher Tätigkeit am 1. Juli in den Ruheſtand treten. Pfar⸗ rer Krayer war nahezu 20 Jahre lang in der Ge⸗ meinde Asbach(Amt Mosbach) tätig. Schluß des redaktiynellen Teils „„ und einer teilt dem andern mit: Vor Moftenplage schötzt TIN Ir. (Seit Jahrzehnten bekannt als Or. Weinreich Mottsnäther) Miniaturen aus dem Geſchäftsleben Der Portier N Der Portier iſt ein großer, ſtattlicher Mann zwiſchen 40 und 50. Eine Uniform verdeckt ſeinen gewaltigen Leibesumfang. Er war früher Feld⸗ webel oder Schutzmann. Er iſt glatt raſiert oder trägt einen mächtigen Schnurrbart. Der Portier kennt alle Leute im Hauſe. Niemand kommt oder verläßt das Haus, ohne daß er ihn geſehen hätte. Der Portier grüßt morgens das Perſonal und zwar genau abgeſtuft. Den Chef ſtramm und militäriſch mit einer Untergebenenmiene, die Direktoren ſehr höflich und anerkennend, die Prokuriſten höflich; die gewöhnlichen Angeſtellten kurz und fachlich, die Lehrlinge überhaupt nicht. Kommt jemand zu ſpät, ſo betrachtet er den Un⸗ glücklichen von oben bis unten, ſo daß es dem Be⸗ treffenden ganz übel zu Mute wird, dann ſchreibt er ihn auf. Der Portier verzehrt mittags irgend etwas. Dann will er nicht geſtört ſein.(Er will überhaupt nicht geſtört ſein.] Der Portier iſt ein unumgänglicher Schmuck des Hauſes und kommt ſich unentbehrlich für das Fortbeſtehen des Ge⸗ ſchäfts vor Der Augeſtellte, der etwas werden will Dieſer Angeſtellte arbeitet den ganzen Tag über ſehr angeſtrengt. Er kommt morgens eine Viertel⸗ ſtunde früher zum Dienſt, des abends bleibt er bis 7 Uhr mit einer Feder hinter dem Ohr und einer hochwichtigen Miene über ſeinen Büchern gebeugt. Er ſteckt auffallend viel mit den Prokuriſten zuſam⸗ men und hat mauchmal etwas Herablaſſendes im Ton, wenn er mit ſeinen jüngeren Kollegen ſpricht. Die Anordnungen der Vorgeſetzten kritiſiert er niemals. Selbſt für die einfältigſten Dinge hat er eine Ent⸗ ſchuldigung. Wenn das ganze Büro ſchreit:„Solch ein Quatſch“, dann ſagt er mit verbindlichem Lächeln: Die Herren ſind vielleicht der Meinung, daß Der Angeſtellte, der etwas werden will, arbeitet muſtergültig mit zuſammengepreßten Lippen und be⸗ obachtet mit Argusaugen das ganze Büro. Eines Tages wird ſein Eifer belohnt. Er wird befördert zum..(Nach Belieben auszufüllen.) Er iſt nicht überraſcht. Er hat es gewußt, und überlegt ſchon, wie er die nächſte Stufe erklimmen kann.— Der Angeſtellte, der etwas werden will, iſt mit Borſicht zu genießen, weil er beim Klettern gern nach unten tritt.— Der Prokuriſt Der Prokuriſt iſt meiſtens ein etwas älterer, leicht ergrauter Herr, den ein geheimnisvolles Etwas umgibt. Er hat ſo ziemlich erreicht, was man in dieſem Hauſe erreichen konnte. Vom Portier zuvor⸗ kommend gegrüßt zu werden, nur vom Chef Wei⸗ ſungen entgegen zu nehmen, im allgemeinen nach eigenem Gutdünken ſchalten und walten zu können und am Abſchluß des Geſchäftsjahres eine ganz an⸗ genehme Tantiéme zu beziehen. Der Prokuriſt hat ein Zimmer für ſich mit Blumen auf dem Tiſch und einem dicken Teppich auf dem Fußboden. Am Telephon meldet er ſich ſtolz beſchei⸗ den nur mit ſeinem Namen. Er hat Klingeln auf dem Tiſch, auf die er dann und wann drückt. Meiſt kommt aber niemand. Der Prokuriſt iſt viel ge⸗ ſchäftseifriger als der Chef. Er drückt das Unkoſten⸗ konto auf ein Minimum herunter. Der Chef weiß was er an ihm hat, läßt es ihn aber nicht alluzuſehr wiſſen. Der Prokuriſt kennt alle Akten von Anbe⸗ ginn der Welt an. Man kann ſich kaum vorſtellen, daß er einmal jung geweſen iſt. Im Hauſe munkelt man zwar, er hätte als Korreſpondent hier angefangen, aber es glaubt nie⸗ mand ſo recht daran. Der Prokuriſt gehört zum Hauſe wie das Inventar. Er hat ein laufendes Konto, über ſeine eigentlichen Bezüge iſt niemand unterrichtet. Der Prokuriſt kommt ſich total unentbehrlich vor. Das Schreibmaſchinenfräulein Das Schreibmaſchinenfräulein kommt morgens kurz vor 49 Uhr atemlos ins Geſchäft, weil ſie die Elektriſche verſäumt hat. Sie lacht den Portier an und geht in die Garderobe, wo ſie ſich friſtert. Dann kommt ſie ins Büro, klappt ihre Maſchine auf und wirft Papiere durcheinander. Gleichzeitig erzählt ſie ihren Kolleginnen eine lange Geſchichte. Sie war geſtern abend im Theater, es war fabelhaft. O, Lilly, du haſt ja ein neues Kleid an. Allgemeine Bewun⸗ derung des neuen Kleides. Innerliches Gefühl: Steht ihr garnicht. Das Schreibmaſchinenfräulein nimmt Steno⸗ gramme auf und klappert nachher mit der Maſchine, daß man kein Wort mehr verſtehen kann. Fremd⸗ wörter ſchreibt ſie prinzipiell nicht. Es iſt auch beſſer ſo. Von den ihr diktierenden Männern kann ſie nicht alle leiden. Der eine diktiert zu ſchnell, der andere zu langſam. Wieder einen kann ſie ohne beſonderen Grund einfach nicht ausſtehen. Einer jedoch iſt immer ſchick und bringt ihr hie und da Schokolade mit. Für den ſchreibt ſie am liebſten.— Das Schreibmaſchinenfräulein hat einen Bräuti⸗ gam, der gegen mittag anzurufen pflegt. Dann wird im Flüſterton ins Telephon geſprochen, ſo daß die Anderen nichts mehr verſtehen. Achte Tage ſpäter hat ſie dasſelbe Kleid wie Llly. Ihr ſteht es ausge⸗ zeichnet. Das Schreibmaſchinenfräulein heiratet früher oder ſpäter oder wird Sekretärin Die Sekretärin iſt eine reſignierte, mit allen Waſſern gewaſchene Dame. Ihr kann keiner ſo leicht etwas vormachen. Böſe Zungen behaupten allerlei. Das ſtimmt aber nicht, dazu iſt ſie viel zu ſchlau. Sie iſt äußerſt zuvorkommend gegen die Gattin des Chefs, was dieſe mir beſonderem Miß⸗ trauen quittiert. Die Sekretärin iſt Herrin über die Zeit des Chefs. Sie ſitzt im Vorzimmer und ſagt: Herr Thienemann hat jetzt keine Zeit. Auch wenn er gar nicht da iſt. Sie ſetzt alles durch, weil ſie immer im Auftrage des Gewaltigen arbeitet. Die Sekretärin weiß genau, was der Chef will oder nicht. Manch⸗ mal richtet ſie ſich ſogar danach. Ihre erſte Amts⸗ handlung iſt gewöhnlich, dort ein Schild anzubrin⸗ gen„Unbefugten iſt der Zutritt verboten.“ Die Se⸗ kretärin hat neben der Schreibmaſchine eine kleine Kaffeetaſſe, eine Nagelſchere und einen unpaſſenden Roman. Sie kommt ſich vollkommen unentbehrlich vor. Der Chef Der Chef iſt ein verheirateter Mann zwiſchen 40 und 50 Jahren und einem nie ganz neuen Hut. Der Chef kommt gegen 10 Uhr morgens ins Bürvd und lieſt die Poſt. Er hat eine Laune.(Die anderen haben auch eine Laune, bringen ſie aber nicht mit ins Bürb mit, ſondern legen ſie in der Garderobe ab.) Der Chef iſt ſehr klug; in manchen Dingen da⸗ gegen wie auf den Kopf geſchlagen. Er hat eine Un⸗ menge Dinge im Kopf, meiſt andere als das Perſo⸗ nal denkt. Vor allem denkt er nicht ſo viel an das Perſonal wie dieſes annimmt. Er hat ſeine eigene Meinung von ſeinen Untergebenen. Meiſtens die Richtige. Von einer falſchen iſt er mit keinem Mit⸗ tel abzubringen. Der Chef telefoniert den ganzen Tag, er hat nie Zeit. Er vergißt vieles und macht die Sekretärin dafür verantwortlich. Der Chef iſt ſchon als ſolcher zur Welt gekommen. Er ſagt, er habe es durch eigene Tüchtigkeit ſoweit gebracht? Mauchmal ſtimmt das. Von Zeit zu Zeit reorganiſiert er den geſamten Be⸗ trieb. Das ſchadet aber nichts, weil doch alles beim alten bleibt, Der Chef wird abwechſelnd als Wohl⸗ täter, maßloſer Arbeiter und Ideal von einem Men⸗ ſchen bezeichnet. Das ſtimmt alles nicht. Er iſt nur Chef. Ohne es zu wiſſen gibt er den Ton im Hauſe an. Oft will er ſich zur Ruhe ſetzen und hat häufig den ganzen Kram ſatt. Das ſind leere Verſprechun⸗ gen, er macht den Kram mit bis an ſein Ende. Dann kommt der neue Chef. Dem Alten wird dann ein ehrendes Andenken bewahrt und alle guten Eigen⸗ ſchaften der Welt werden ihm nachgeſagt. Ja, ja, als der Alte noch da war!. * Lieber Leſer! Wenn bei Dir nicht alles ſo iſt, dann ſchüttle nicht gleich den Kopf. Es wird doch Manches dabei ſein, was auch bei Dir zutrifft. Mir hat jedenfalls mein beſter Freund dieſe Geſchichte er⸗ zählt und bei dem war es ſo. 0 Tagore auf der Reiſe nach Frankreich und England. Der indiſche Dichter Rabindranath Tagore iſt in Marſeille eingetroffen, von wo aus er ſich nach Frankreich und England begeben wird, um eine Reihe wiſſenſchaftlicher Vorträge zu halten. e 4. Seite. Nr. 161 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 5. April 1990 Rundfunk und Störungsquellen Der Frankfurter Runbfunkſender demonſtrierte in der vergangenen Woche gegen die Störungen. Aber was nützt eine derartige„Woche zur Be⸗ kämpfung der Störungen“, wenn keine poſitive Arbeit geleiſtet wird? Was nützen die Vorträge und Ermahnungen, wenn ſich keine Handhabe bietet, die Störquellen abzuſtel⸗ len? Es wird dem Rundfunkhörer ziemlich gleich⸗ gültig ſein, ob der Empfang durch einen Föhn oder durch einen Staubſauger geſtört wird. Es inter⸗ eſſiert ihn auch nicht, ob er wegen einem Motor oder wegen einem Hochfrequenzapparatbenützer ſei⸗ nen Radiokaſten abſtellen muß, weil er für das außerhalb des Rundfunkprogramms gelieferte Ma⸗ ſchinengewehrfeuer kein Verſtändnis beſitzt. Wie ein Rückkoppler ſich bemerkbar macht, das weiß jeder aus eigener Erfahrung. Dazu wäre ein Schalllat⸗ tenkonzert mit eingefügten Geräuſchen nicht not⸗ wendig geweſen. Wie Ironie kam es aber aus dem Lautſprecher, als zu den Geräuſchen der Demonſtra⸗ tion noch die Geräuſche des wirklichen Rückkopplers kamen, der anſcheinend verſucht hat, den eigenen Ton mit dem Frankfurter Ton in Gleichklang zu brin⸗ gen. Eine ganze Woche lang hat man dem Hörer eifrig zugeredet. Wenn man verſucht, die Bilanz zu ziehen, muß feſtgeſtellt werden, daß von einem Ge⸗ winn nicht die Rede ſein kann. Die Veranſtaltung iſt an ſich ſehr lobenswert ge⸗ weſen, aber auf dieſe Weiſe wird nichts gebeſſert. An der Wurzel müßte man das Uebel anpacken und den Störenfrieden auf den Leib rücken. Will man ſich auf den Paragraphen der Rundfunk⸗ erlaubnis berufen, der beſagt, daß die Reichspoſt keine Garantie für die Güte des Empfangs leiſtet bezw. daß der Hörer kein Anrecht darauf hat? Es will faſt ſcheinen, als ob man gerade in unſerem Sendebezirk die Störungsquellen noch recht lax be⸗ handelt. Andere Sender gehen, wie ſchon öfters be⸗ richtet worden iſt, mit allen verfügbaren techniſchen Mitteln gegen die Störer jeder Sorte vor und ſor⸗ gen für beſtmöglichſte Abſtellung. Aber bei uns ge⸗ ſchieht ſo gut wie gar nichts. Sache der Sendeleitung iſt es, dafür zu ſorgen, daß einmal ſyſtematiſch das ganze Gebiet auf Störungen hin unterſucht wird. Es muß ja nicht gleich beſtraft werden. Eine Ermah⸗ nung und eine Erläuterung wird ſicherlich vieles ändern. Bezeichnend iſt auch der ſchwache Beſuch der Ver⸗ anſtaltung des Filmportrags der Deutſchen Rund⸗ funk⸗Geſellſchaft am vergangenen Sonntag geweſen. Sollte es in Mannheim nicht mehr am Rundfunk intereſſierte Leute geben? Sind die anderen alle ſchon gleichgültig geworden, weil auf die verſchie⸗ denen Bitten, Wünſche und Anregungen doch nichts geſchteht? Was nützt die Vorführung des ſchönen Werbefilms für den Rundfunk, in dem gezeigt wird, wie ſorgfältig alles ausgewählt wird, daß jeder Hö⸗ rex auf ſeine Rechnung kommt. Es wird nur ge⸗ zeigt, wie es ſein könnte, wenn der Empfang gut wäre. Von Störungen wird kein Wort geſagt. Der Rundfunkhörer wird die Störungen ſchon merken, wenn er einen Apparat hat. Das könnte wohl auch ein Standpunkt ſein. Nicht oft genug kann die For⸗ derung erhoben werden: Bekümmert Euch um die Empfangsverhältniſſe, 1 überhaupt um alles! N Sonſt könnte der Rundfunk noch mehr in Mißkredit geraten. 0b Veranſtaltungen Unterſtützungs⸗ und Sterbekaſſen verein ehem. bayer. 2er, Ortsgruppe Ludwigshafen⸗Maunheim Nachdem am Sonntag, 16. März, die Gründung des Unterſtützungs⸗ und Sterbekaſſenvereins ehem. bayer. 22er, Ortsgruppe Ludwigshafen⸗Mannheim, erfolgt war, fand am 28. März im Nebenzimmer des„Bayer. Hieſl“ in Ludwigshafen die erſte Generalverſammlung ſtatt. Sowohl bei der Gründungsverſammlung(Lokal „Fröhliche Pfalz“), wie auch bei der Generalverſammlung konnte mit Befriedigung aus dem zahlreichen Beſuch ſeſt⸗ geſtellt werden, daß der Zuſammenſchluß der Kameraden von Ludwigshafen⸗Mannheim und Umgebung ſchon lange der Wunſch jedes ehem. 22ers war. Herr Heinrich Reinhardt, Oppau, der eigentliche Gründer der Ortsgruppe, der die Verſammlung im Na⸗ men des proviſoriſchen Ausſchuſſes eröffnete und leitete, gab in ſeinen Begrüßungsworten Zweck und Ziel des Vereins: Pflege der Kameradſchaft, Unterſtützung der Mitglieder in Not⸗ und Krankheitsfällen, frei von partei⸗ politiſchen und religizſen Bindungen, bekannt und bat um werbende Mitarbeit. Die Wahl der Vorſtandſchaft er⸗ gab folgendes Reſultat: 1. Vorſitzender Aloys Mayer, 2. Vorſitzender Heinrich Reinhardt, 1. Schriftführer Friebr. Faußer, 1. Kaſſier Friebr. Mühlenberg, 2. Kaſſier Ernſt Paul, Beiſitzer: Hild, Freund, Gg. Bauer, Rh. Bauer, Gieſer, Dr. Spieß, Faller, Kennerknecht, Wasmuth. In allen Punkten der Tagesordnung wurde nach Ausſprache Ein⸗ ſtimmigkeit erzielt. Alle ehem. 22er, die noch nicht ihren Beitritt erklärt haben, werden darauf aufmerkſam gemacht, daß bis zum 1 Juli die Aufnahme gebührenfrei erfolgt. Der Termin für die monatliche Zufſammenkunft wurde auf den zweiten Samstag in jedem Monat feſtgelegt. Lokal:„Bayer. Hieſl“. Es wird nochmals auf die am 26., 27. und 28. Juli in Zweibrücken ſtattſindende Wiederſehens⸗ feier hingewieſen, die, nach den Vorbereitungen zu ſchließen, ſich ſehr eindrucksvoll geſtalten und Kameraden aus allen Ganen in die ehemalige Garniſonſtadt führen wird. Deshalb iſt es Pflicht jedes ehem. 22ers in Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen und Umgebung, ſich der Ortsgruppe anzuſchließen. * cEruſt Toch in der Geſellſchaft für neue Muſik. Im 4. Konzert der Geſellſchaft für neue Muſik, das am kommen⸗ den Montag, 7. April im Vortragsſaal der Kunſthalle ſtatt⸗ findet, wird Ernſt To ch, der jetzt in Berlin lebt, zuſammen mit Paul Hermann Werke für Klavier und Cello von Lopatnikoff und von ſich ſelbſt zum Vortrag bringen. Außer⸗ dem wird er ſelbſt eigene Kompoſitionen für Klavier ſptelen, die„Kleinſtadtbilder op. 49“. “ Hundebeſitzerverſammlung im Ballhaus. Wir ver⸗ weiſen nochmals auf die heute Abend ſtattfindende öffent⸗ liche Veypſammlung wegen der Hundeſteuer. c beg. 6 1 on fiſbes e. 0 Die Reichsbahn braucht jede Mark. Daran zweifelt heute kein Schulkind mehr. In allen Ton⸗ arten, mit allen beweglichen Reden, mit jeglichen Unterlagen, amtlich, halbamtlich, nichtamtlich, hört man das Lied von der wiederum drohenden Tarif⸗ erhöhung ſo oft, daß die Allgemeinheit ſchon bald achſelzuckend wie bei Parlamentsdebatten daran vorbeigeht. Folgerichtig wäre, wenn die Reichsbahn zur Erzielung höherer Einnahmen auch alle zu Ge⸗ bote ſtehenden Wege beſchreiten würde. Man ſollte wenigſtens meinen, daß ſie es ganz automatiſch täte, wenn ihr tarifariſch das Waſſer wirklich ſo am Halſe ſtände, wie man es leſen und hören muß. Bedauer⸗ licherweiſe verfährt man aber bei der Reichsbahn nicht ſo. Im Gegenſatz zu Nachbarbahnen, die Ver⸗ kehr fördern, fördern und wieder fördern, ſieht man ſich bei der Reichsbahn immer noch Zuſtänden gegenüber, die tarifariſche Engherzigkeit, betrieb⸗ liche Aengſtlichkeit und damit Hemmungen für den Verkehr bedeuten. Eine ſolche Hemmung iſt ganz offenkundig die mehrfach ſchon erwähnte Sperrung aller Schnellzüge ganz allgemein au den hohen chriſtlichen Feſttagen wie Weihnachten, Oſtern und Pfingſten für die Inhaber von Sountagskarten. Dieſe einſchränkende Maßnahme, die letzten Endes ja doch nur zum eigenen Schaden der Reichsbahn die Leute in das von der Reichbahn ſo bekämpfte Auty treibt, erſcheint heute mehr wie überholt, aber trotzdem will man von dieſer rein zentral bei der Hauptverwaltung ohne Rückſicht auf die Bedürfniſſe der Landesteile verfügten Einengung immer noch nicht abweichen. Es iſt bei früherer Gelegenheit ſchon verlangt wordem, daß man der einzelnen Direktion auf dieſem Gebiet unbedingt die engere Entſcheidung überlaſſen ſolle, weil nur ſie die Be⸗ dürfniſſe ihres Bezirkes wirklich überblicken kann. Man iſt aber trotz aller bitteren Finanzenttäuſchun⸗ gen, die die Bahn mit dieſer reichlich übertriebenen Beſchränkung nun ſchon mehrfach gemacht hat, an⸗ ſcheinend noch immer nicht bis dahin gelangt, wenig⸗ ſtens einen Verſuch mit dieſem Vorſchlag zu machen, der durchaus nicht nur der„Erwägung““, ſondern auch des praktiſchen Verſuches wert iſt, wenn er auch aus ſogenaunten„Laienkreiſen“ kommt. Die Reichsbahn hat in dieſen Tagen wieder, wie von einer beſonderen Vergünſtigung, davon geſpro⸗ chen, daß über Oſtern die Sonntagskarten von Grün⸗ donnerstag bis Oſterdienstag früh gelten. Schön. Aber es bleibt ein unlösbarer Widerſpruch, daß man mit dieſer Ausdehnung doch alle Schnell⸗ züge an den beiden Oſtertagen ausnimmt. Damit verliert dieſe zeitliche Ausdehnung mindeſtens die Hälfte ihrer Bedeutung, vor allem in jenen Landes⸗ teilen, wo, wie es im deutſchen Südweſten der Fall Kommunale Chronik Bürgerausſchußſitzung in Schriesheim P, Schriesheim, 4. April. Unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Rufer fand Mittwoch abend eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtatt. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorſitzende des verſtorbenen Ausſchußmitgliedes Gg. Hauſer (VVgg.). Die Anweſenden erhoben ſich von den Sitzen. Verkauf von Waldgelände Die Gemeinde verkauft an Landwirt Michael Wolf im Diſtrikt Oelberg 2 Ar 36 Am. Waldgelände zum Preiſe von 1 Mk. je Am. Auf eine Anfrage von Gy. Sander(BV.) bezügl. des Herrn Menges zugewie⸗ ſenen Geländes auf dem Bräunig antwortete der Vorſtitzende, daß man noch in Unterhandlung ſtehe, ob man das Gelände im Wege des Erbbaurechts oder des Verkaufs abgeben ſoll. Der Preis ſei mindeſtens 1 Mk. Die Vorlage wird einſtimmig angenommen. Die nächſten zwei Punkte betreffen die Reichsver⸗ ſicherungsanſtalt für Angeſtellte Berlin⸗Wilmersdorf, die von der Gemeinde etwa 7000 Am Gelände an der Heilſtätte Stammberg um den Preis von 1 Mk. je Quadratmeter kaufen will. Die Gemeinde möchte von der Anſtalt ein Darlehen in Höhe von 100 000 Mk. Die Vertreter der Deutſchen Volkspartei hielten das Angebot bei 8 v. H. Zins und 94 Auszahlung für zu ungünſtig. Der Vorſitzende erklärt, daß der Gemeinde⸗ rat der gleichen Meinung ſei und daß mit der Anſtalt zuvor nochmals zu verhandeln ſei, um beſſere Bedin⸗ gungen zu bekommen. Nach längeren Auseinander⸗ ſetzungen über die Verwendung des Geldes wird die Vorlage mit 35 gegen 19 Stimmen angenommen. Schulvertrag mit Wilhelmsfeld Der mit der Gemeinde Wilhelmsfeld beſtehende Schulvertrag wird dahin abgeändert, daß die Ge⸗ meinde Schriesheim künftighin zum Schulaufwand der Gemeinde Wilhelmsfeld einen Beitrag leiſtet im Verhältnis der Schülerzahl vom Schriesheimer Hof zu der von Wilhelmsfeld. Vor dem Krieg hat der Beitrag 40 Mik. betragen. Jetzt verlange die Ge⸗ meinde Wilhelmsfeld 200 Mk. Man hat ſich aber auf keine Summe, ſondern auf obiges Verhältnis geeinigt. Nach längeren Auseinanderſetzungen wird die Vorlage einſtimmig genehmigt.— Die neueren Steinſetzergebühren wurden neu feſtgeſetzt. Sie be⸗ tragen für kleinere Arbeiten bis zu 1 Tag.25 Mk., für größere Arbeiten 1 Mk. je Stunde. Die Vorlage wird einſtimmig genehmigt.— Die Bewilligung eines Betrages an die Eigentümer umgelegter Grundſtücke in der Paſſein wird gleichfalls gut⸗ geheißen, ebenſo der Schwerſpatvertrag und zwei Vorlagen betr. Schädlingsbekämpfung und Kurtaxe. Conntagskarten und Oſterſchnellzüge iſt, Erſatzzüge mit ſchneller Fahrt, alſo beſchleu⸗ nigte Perſonenzüge oder Eilzüge(dieſe mit vollem Zuſchlag) nicht in dem Maße wie wo anders zur Verfügung ſtehen. Die Sorge der Reichsbahn iſt, daß bei der Freigabe der Schnellzüge eine Ueber⸗ füllung eintreten könnte. Nun, ſie hat letztes Jahr an Pfingſten infolge ſchlechten Wetters, ſo daß der Ausflugsverkehr ausfiel, die leeren Schnellzüge er⸗ lebt, ſie hat an Weihnachten, wo durch Wetterungunſt der ganze Winterſportverkehr fehlte, das gleiche Bild erlebt. Sie hat mit der Sperre der Schnellzüge wei⸗ ter nichts erreicht, als daß ſtie ſich den vom Wetter unabhängig fließenden Beſuchsfernverkehr, der aber der Schnellzugsbenützung nicht entraten kann, ſelbſt abgetrieben hat. Der Reiſeluſtige hatte den Aerger, die Kaſſe der Reichsbahn hatte das Loch. Es wäre wahrhaftig an der Zeit, endlich mit die⸗ ſem Modus zu brechen. Der Reichsbahn ſteht in dem Beſtreben, den reinen Ausflugsverkehr von den Schnellzügen im Uebermaß zur Vermeidung von Ueberfüllungen fernzuhalten, der verdoppelte Mindeſtzuſchlag für die Zone 1 als genügendes Mittel zur Seite. Was ſie aber mit der generellen Sperre über die hohen Feiertage trifft, das iſt der Fernverkehr, der zwiſchen Familien geht, der andere Zwecke als Ausflüge verfolgt und der vor allem nicht als Beſtandteil der Ueberfüllung und Platzwegnahme für den eigentlichen Fernverkehr betrachtet werden kann. Es iſt bei anderer Gelegen⸗ heit ſchon erwähnt worden, daß man in der Schweiz, die auch unter teilweiſe ſehr ſtarker Schnellzugs⸗ beſetzung arbeitet, umſo mehr, wo man dort nicht die teilweiſe hundertprozentigen Schnellzugszuſchläge kennt, viel weniger ängſtlich iſt und und dortigen „Sportbilletten“, die eine Ermäßigung von 50 Proz. bieten, auch über Weihnachten, alſo zu einer Zeit des vollen Winterverkehrs, alle Schnellzüge gegen Zahlung des normalen, alſo nicht einmal in der Zone J verdoppelten Zuſchlages offen gelaſſen hat. Und die Schweizeriſchen Bundesbahnen ſind gut da⸗ bei gefahren, während die Reichsbahn bei ihrer zen⸗ tral dekretierten Regelung leere Schnellzüge und leere Kaſſen hatte. Von Generaldirektor Dorpmüller vernahm man dieſer Tage auf ſeiner rheiniſchen Rede allerlei, was„unabweisbar“ für eine Berechtigung der Tarif⸗ erhöhung ſprechen ſollte. Vielleicht lenkt er einmal ſein Augenmerk auf dieſe einſchneidende die Bahn ſelbſt treffende Sperre aller Schnellzüge an hohen Feiertagen, deren Verkehrsziffern übrigens nicht ein⸗ mal immer die größten ſind— vergleiche den Ver⸗ kehrſturm an Himmelfahrt. Für die kommenden Oſtertage und anſchließend auch für die Pfingſttage hätte die Reichsbahn Gelegenheit, durch Gewährung größerer Bewegungsfreiheit der Direktionen einmal eine Probe zu machen. Auch eine ſolche Maßnahme wäre„Dienſt am Kunden“. W. R. Ausbau des Freinsheimer Obſtgroßmarktes * Freinsheim, 4. April. Der Gemeinderat beſchloß im ſeiner letzten Sitzung, den hieſigen O bſt⸗ groß markt weiter auszubauen und die da⸗ für notwendigen Koſten von rund 100 000 Mk. aus dem landwirtſchaftlichen Notprogramm zu beſt reiten. U. a. ſind die Schaffung eines großen Auffahrt⸗ platzes für—400 Fuhrwerke, der weitere Ausbau der Hallen, Aufſtellung einer Fuhrwerkswaage und die Einrichtung einer Telephon⸗Zentrale für die Händler geplant. Die letzte Entſcheidung ſteht bei den maßgebenden Behörden, die dieſe notwendigen Neueinrichtungen jedoch gutheißen. Der Gemeinde⸗ rat faßte ferner den Beſchluß, die beſtehenden Beerenobſtverſuchsfelder zu vervollkommnen. * R. Meckesheim, Amt Heidelberg, 4. April. Aus der jüngſten Gemeinderatsſitzung iſt folgen⸗ des zu berichten: Nachdem das bisherige Bürger⸗ ausſchußmitglied Karl Greiner, Schloſſer, nach Heidelberg⸗Kirchheim verzogen iſt, wird an Hand der Wahlvorſchlagsliſte feſtgeſtellt, daß der Arbeiter Johann Lederer als nächſter Bewerber an deſſen Stelle einrückt.— Sämtliche Gemeindeanleihen wer⸗ den ab 1. April 1930 auf einen Gläubiger vereinigt. Der Zinsfuß für die in Frage kommenden zuſam⸗ mengezogenen Darlehen beträgt 8 v. H. Die Heim⸗ zahlung erfolgt durch eine jährliche Abzahlung von 2000 Mark in 17 Jahren.— Die vom Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft angeordnete Schweinezählung am 1. März hatte folgendes Ergebnis: Ferkel 75(76), Läufer 310(211), Zucht⸗ eber 3(), Zuchtſauen 30(35), andere Schweine 70, zuſammen 497(435). Die Zahlen in Klammern ſind das Ergebnis vom 1. Juni 1929.— Der Ob ſt⸗ und Weinbau iſt in der hieſigen Gemeinde durch die Erfahrungen der Neuzeit in einer erfreulichen Auf⸗ wärtsentwicklung begriffen. Nachdem vor einigen Jahren im Gewann„Schwarzig“ verſchiedene Wein⸗ berge neu angelegt wurden, will man nun auch dem Steinobſtbau größere Aufmerkſamkeit ſchenken. Im Gewann„Kirchgraben“ am Nordoſtausgang des Dorfes ſoll eine geſchloſſene Baumanlage geſchaffen werden. Anfänglich war hierzu ein früheres Reb⸗ ſtück beim Schnackenberg mit ſüdweſtlicher Hanglage auserſehen. Der Plan wurde aufgegeben, weil bei der großen Anzahl von Grundſtückseigentümern die einheitliche Durchführung der Anlage mit Schwierig⸗ keiten verknüpft geweſen wäre. Das jetzt in Aus⸗ ſicht genommene Gelände wurde bereits von Kreis⸗ obſtbauoberinſpektor Brucker⸗Heidelberg für den ge⸗ planten Zweck geeignet befunden. Die Vermehrung der Steinobſtbeſtände auf hieſiger Gemarkung iſt be⸗ ſonders lohnend, da ſeit Beſtehen der hieſigen Kon⸗ ſervenfabrik den Pflanzern eine bequeme und ſichere Abſatzmöglichkeit geboten iſt. So kann die Umſtel⸗ lung nur begrüßt werden. Auch die Nachbarorte haben teilweiſe ſchon ähnliche Pflanzungen durch⸗ geführt. Brief aus Wiesloch Der ſchnee⸗ und regenarme Winter hat hier ſeing erſten nachteiligen Folgen gezeitigt: in unſeren Wie⸗ ſen und Feldern wimmeltes von Mäuſen. Es mußten bereits rund 100 Hektar Kleegrundſtücke zu dem von der Stadtgemeinde unternommenen Verttl⸗ gungsfeldzug angemeldet werden. Dazu kommt noch der durch die derzeitige Wirtſchaftsnotlage bedingte Preisrückgang aller Feldfrüchte, beſon⸗ ders bei Tabak und Hopfen. Der Wein bau gewinnt hier ſehr an Umfang. Im letzten Jahr wurde eine große Anzahl Jungfelder angelegt. Viele Land⸗ wirte von Wiesloch und Umgebung hofften in den letzten zwei bis drei Jahren durch Seiden rau⸗ penzucht einen Ausgleich für die Verluſte zu ſchaf⸗ fen. Die über 70 Seidenraupenzüchter mußten aber erkennen, daß ihre Arbeit nur Stückwerk bleiben wird, wenn ſich niemand findet, der ihnen die Beſchaffung der ſehr koſtſpieligen Haſpeleinrichtung(50 000 Mk.) ermöglicht. Von den hier anſäſſigen Induſtrien liegt die Zigarreninduſtrie immer noch darnieder. Die Zahl der Arbeitsloſen(Unterſtützungs⸗ empfänger) beträgt gegenwärtig 285. Den Bauluſtigen hat die Stadtverwaltung insgeſamt 40 000 Mk. zu dem verbilligten Zinsfuß von 6 v. H. auf 10 Jahre zur Verfügung geſtellt. Für dieſes Jahr liegen bereits die Pläne für zehn Häuſer mit je 2 bezw. 3 kleineren und mittleren Wohnungen vor. Zur Verkehrsfrage wäre zu ſagen, daß die ge⸗ plante Auto⸗Umgehungsſtraße vorläufig zu⸗ rückgeſtellt iſt, daß die ſeit Mitte Februar beſtehende Autobus⸗Verbindung mit Heidelberg ſtark benutzt wird und daß nun die Stadtverwaltung alle zur Verlegung der Straßenbahn⸗Endſtation in Frage kommenden Grundſtücke in Beſitz hat und ſie der Heidelberger Bergbaugeſellſchaft zur Verfügung ſtellt. Intereſſant iſt noch, daß die zwiſchen Wiesloch und Baierthal befindliche, nunmehr von vier auf acht Meter verbreiterte„Schlangengrundbrücke“ ſeit dle⸗ ſer Woche dem Verkehr übergeben iſt. An neuen Pro⸗ jekten ſei das eines Krieger⸗Ehrenmals und eines offenen Schwimmbades erwähnt. Aus Gründen der Sparſamkeit hat die hieſige Stadtver⸗ waltung ihr eigenes Fuhrunternehmen auf⸗ gegeben und die Pferde ſamt den Fuhrwerken ver⸗ Aus dem Lande Das Walldorfer Sängerfeſt um ein Jahr verſchoben L. Walldorf, 3. April. Der Männergeſang⸗ verein„Germania“ hielt am Mittwoch eine Verwaltungsratsſitzung ab, in der er ſich mit der Verlegung des urſprünglich auf den 18. Mai d. J. angeſetzten 40jährigen Stiftungsfeſtes auf den erſten Maiſonntag des Jahres 1931 befaßte. Der Verein entſchloß ſich zu dieſem ſchweren Schritt, da die all⸗ gemeine Zuſpitzung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe, die ſich in Walldorf durch die große Kriſe in der Zigarreninduſtrie beſonders bemerkbar macht, dem Abhalten eines Sängerfeſtes entgegenſteht. Im kom⸗ menden Jahr ſoll das Jubiläumsfeſt mit einem großen Preisſingen verbunden werden. Zu dem Großfeuer in Weingarten * Weingarten, 4. April. Das Feuer in Wein⸗ garten war wahrſcheinlich durch einen Fremoͤkörper, der in eine Zerreißmaſchine gekommen war, ver⸗ urſacht worden. Das Feuer wurde zuerſt von den Knechten bemerkt, die gerade geweckt worden waren. Die aus dem Schlafe geweckten Bewohner konnten ſich nur mit Mühe retten. Außer dem Wohnhaus und der Mühle fielen die Scheune, der Stall, ein Schuppen, das Geſindehaus und die Scheune des benachbarten Anweſens der Frau Kreuzinger Witwe zum Opfer. Die geſamten Gebäude ſind bis auf die Grundmauern aus⸗ gebrannt. Die zum Teil neue Einrichtung der Mühle iſt vollkommen vernichtet, ebenſo große Vor⸗ räte an Mehl, Getreide, Heu und Stroh. Das Mo⸗ biliar konnte zum Teil gerettet werden. Der Scha⸗ den beläuft ſich auf etwa 150 000, iſt aber nicht ganz durch Verſicherung gedeckt. * I. Eberbach, 3. April. Der 1. Vorſitzende des hie⸗ ſigen Gewerbevereins, Joſef Arnold, der 27 Jahre dieſes Amt innehatte und der 2. Vorſitzende Georg Neuer, der 15 Jahre dieſes Amt bekleidete, wurden in einer beſonderen Feier des Gewerbevereins geehrt und dabei Arnold zum Ehrenvorſitzenden, Neuer zum Ehrenmitglied ernannt. Bei der Feier hob Dr. Frank dals Bürgermeiſter der Stadt die Verdienſte der beiden Männer um das Wohl der Stadt hervor. L. Mingolsheim, 3. April. Das fünfjährige Söhn⸗ chen des Stefan Heinzmann ſtürzte beim Spielen am Mühlenkanal in das Waſſer und wäre ertrunken, wenn nicht der 6jährige() Sohn des Otto Dochat unter eigener Lebensgefahr ſeinen Spielkameraden aus dem Waſſer gezogen hätte, I. Odenheim, 3. April. Im Alter von 82 Jahren iſt der Kriegsveteran Fridolin Peter geſtorben. Der Verſtörbene hat den Feldzug 1870/71 bei den 111ern mitgemacht. An der Beiſetzung nahmen der Militär- und Kriegerverein und die Stadtkapelle teil. Jetzt leben hier noch ſechs Altveteranen. ch. Aus dem kleinen Odenwald, 3. April. Der Schnepfenſtrich iſt dieſes Jahr nicht ſchlecht. Verſchiedentlich konnten ſchöne Strecken erzielt wer⸗ den. Das warme Wetter macht ſich günſtig bemerk⸗ bar. Haslach i. K. 3. April. Ein 6 Jahre altes Kind ſtürzte im Treppenhaus über das Geländer vler Stockwerke tief herunter. Es war ſoßort tot. Schluß des redaktionellen Teils Die weltberühmten fe re Mx EIPP-PflIENM zuverlässig z. Blutreinigung u. Stunigang. Regelung Rheum, Sapo je 2, Cal. 3, Iunip. 1, loc 4. In allen Anstheken Mk..— Knei,-Kur- Wegweiser koskenfrel durch neipp-Baus-Centrale Würzburg. Hefzi 17 1 1 7 GenU e ne Cehlaclle ahne G RRR ee e a, ee 1 rikeffts ſein Wie⸗ n. Es icke zu zertil⸗ t noch dingte beſon⸗ t bau wurde Land⸗ n den rau⸗ ſchaf⸗ aber wird, iffung Mk.) liegt ieder. ungs⸗ tung ß von Für äuſer ingen ie ge⸗ ig zu⸗ hende berg tung n in nd ſie igung esloch tf acht t ödte⸗ Pro⸗ und Aus dtver⸗ f auf⸗ ver- 7.. 412 8 Samstag, den 5. . Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 161 Gerichtszeitung Eine grundſätzliche Entſch 0 heidung über Verwen⸗ dung von Lautſprechernf füütr Reklamezwecke 0 N Darmſtadt hat ein das grundſätzliche Bedeutung in Bingen hatte zum e über ſeine Ladentüre einen Laut⸗ Radiodarbietungen hat. Ei! Zwecke der? ſprecher ei und Schallplat Im Sommer D mit dem er R onzerte auf die Straße übertrug. haben dieſe Darbietungen ſolchen Umfang angenommen, daß Nachbarſchaft und Stra⸗ ßenpaſſanten Beſchwerde erhoben. Wegen ruheſtören⸗ den Lärms erkannte das Amtsgericht Bingen auf einen Strafbefehl. Der Einzelrichter ſagt in der Begründung des Urteils, daß der Lärm, der mit dem Betriebe eines geſetzlich erlaubten oder von der zuſtändigen Behörde genehmigten Gewerbes notwen⸗ digerweiſe verbunden iſt, niemals ungebührlich ſein könne. Daraus folge aber nicht, daß es dem Ange⸗ klagten erlaubt ſein ſollte, lediglich zum Zwecke der Reklame in einer kleinen Stadt in dem zeitlichen Umfang, wie dies hier geſchah, mit muſikaliſchen Darbietungen eine ganze Straße zu er⸗ füllen. Jede Art von Muſik könne wegen der Er⸗ müdung des Gehörſinns und der Nerven ſich ſchließ⸗ lich zu einer unter Umſtänden ſogar unerträglichen Beläſtigung auswachſen. Es liege ſomit der Tat⸗ beſtand des§ 360 Ziff. 11 St. G. B. vor. Das Ober⸗ landesgericht Darmſta dt hat dieſes Urteil be ſſt ä⸗ tigt. Für die Zukunft wird alſo jeder Beſitzer eines Lautſprechers geſtraft werden können, der durch U Darbietungen mit Lautſprecher ungebührlicherweiſe einen unbeſtimmten Perſonenkreis zwingt, ſein Hörer zu ſein. SW. ** Acht Jahre Zuchthaus für einen Pfarrhaus⸗Ein⸗ brecher. Das Schöffengericht Ravensburg ver⸗ urteilte den Händler Chriſtian Pfaus aus Sont⸗ heim(Bayern) wegen 6 Einbrüchen in Pfarr⸗ häuſern zu 2“ Jahren Zuchthaus. Pfaus iſt Spezialiſt für Einbrüche in Pfarr⸗ und Schulhäuſern. Er hat im letzten Halbjahr 1929 nicht weniger als 38 ſolcher Einbrüche verübt. Dafür hat er bereits in Hechingen 2 und in Kempten 37 Jahre Zuchthaus erhalten und wird ſich außerdem noch vor anderen Gerichten zu verantworten haben. § Fünf Jahre Zuchthaus für einen Brandſtifter. Das Schwurgericht Waldshut verurteilte den Landwirt Hermann Bölle aus Bettmaringen wegen Brandſtiftung und Verſicherungs⸗ betrugs zu einer Zuchthausſtrafe von fünf Jahren und zu 10 Jahren Ehrverluſt. Als in Bettmaringen am 19. November v. Js. ein Groß⸗ feuer ausbrach, benutzte Bölle die Gelegenheit, auch ſein Anweſen in Brand zu ſtecken. Er beſtreitet zwar jede Schuld, das Gericht erachtet ihn aber aufgrund der Beweisaufnahme für überführt. Als beſonders ſchwerwiegend wertete das Gericht die Tatſache, daß es bei dem Angeklagten innerhalb von fünf Jahren nicht weniger als ſechsmal gebrannt habe, darunter zweimal unmittelbar, nachdem der Verurteilte die Verſicherungsprämien bezahlt hatte. Nachbargebiete Auswanderung aus Bayern und Pfalz Nach nunmehr vorliegenden amtlichen Ergebniſ⸗ su ſind 1929 insgeſamt 8539 bayeriſche Staatsange⸗ hörige(4485 männliche und 4054 weibliche) aus der bayeriſchen Heimat mit überſeeiſchem Reiſeziel aus⸗ gewandert gegenüber 10698 im Jahre 1928. Die bayeriſche Auswanderung nach Ueberſee zeigt alſo gegenüber 1928 einen erheblichen Rückgang, der hauptſächlich auf die am 1. Juli 1929 in Kraft getretene ſtarke und einſchneidende Reduzierung der amerikaniſchen Einwanderungsquote zurückzuführen iſt. Unter den bayeriſchen Auswanderern befanden ſich 1233 Pfälzer(654 männliche und 579 weibliche) gegen 1280 im Jahre 1928; die pfälziſche Auswande⸗ rung iſt alſo nur wenig zruückgegangen. Im Ver⸗ gleich zur Geſamtauswanderungsziffer im ganzen Reich, die ſich von 57 241 im Jahre 1928 auf 48 611 im Jahre 1929 vermindert hat, iſt die Auswanderung in Bayern und überhaupt in den ſüddeutſchen Län⸗ dern beſonders hoch. Auf je 100 000 Einwohner tref⸗ fen im Reichsdurchſchnitt 74,8 Auswanderer, in Bayern aber bereits 114, in der Pfalz ſogar 129,5 Auswanderer. Jäher Tod * Wörth a. Rh., 5. April. Freitag abend glitt der 84jährige penſionierte Straßenwärter Johann Phi⸗ lipp Pfirrmann auf dem Nachhauſewege aus und fiel ſo unglücklich auf eine Hausſtaffel, daß er ſich Rippenbrüche zuzog, denen er im Karlsruher Krankenhaus vergangene Nacht erlegen iſt. Bei lebendigem Leibe verbrannt * Wörth a. Rh., 5. April. Die 38 Jahre alte Ehefrau von Jakob Stöffler wollte im Keller etwas ſuchen und ſteckte deshalb ein Streichholz an, wobei ihre Kleider Feuer fingen. Unglücklicherweiſe fiel dabei eine Flaſche mit einer leicht brennenden Flüſſigkeit um, die ſich über ihre Kleider ergoß. Ener Feuerſäule gleich ſprang die Frau noch auf die Straße, wo durch Nachbarsleute und ihren Ehe⸗ mann die Flammen erſtickt wurden. Die Verletzun⸗ gen waren aber derart ſchwerer Natur, daß die Frau wenige Stunden ſpäter im Krankenhaus Karlsruhe ſt a r b. ** :: Hornbach, 3. April. Gutsbeſitzer Chriſtian Dah⸗ lem auf dem nahen Ringweilerhof beging am Mon⸗ tag ſeinen 90, Geburtstag. Er iſt der älteſte Ein⸗ wohner unſerer Gegend, körperlich und geiſtig rüſtig und noch häufig auf der Jagd zu ſehen. * Falkenſtein, 4. April. Der Landwirtsſohn L. Fiſcher von hier war mit zwei jungen Pfer⸗ den, die Tags zuvor neu erſtanden wurden, auf das Feld gefahren, um zu eggen. Durch irgend ein Vor⸗ kommnis erſchrak das eine Pferd und beide liefen davon. Hierbei kam der junge Mann unter die Egge zu liegen und wurde mehrere 100 Meter mit⸗ geſchleift. Nur dem Umſtand, daß die Egge zwiſchen zwei Bäumen hängen blieb, war es zu verdanken, daß er mit dem Leben davon kam. Mit erheb⸗ lichen Verletzungen am ganzen Körper konnte ſich der junge Fiſcher aus ſeiner mißlichen Lage be⸗ freien. Notlandung eines Verkehrsflugzeuges * Frankfurt, 4. April. Heute vormittag gegen 9 Uhr mußte das um.25 Uhr in Frankfurt a. M. zum Fluge nach Köln geſtartete Flugzeug D 422 wegen ſchlechten und nebligen Wetters in der Nähe von Idſtein im Taunus eine Waldlandung vor⸗ nehmen. Hierbei wurde die Maſchine ſchwer be⸗ ſchädigt. Der Führer Degner erlitt eine Ge⸗ hirnerſchütterung, eine mitfliegende Kran⸗ kenſchweſter einen Unterſchenkelbruch. Ein gewichtiger Junge * Tannan(OA. Tettnang), 3. April. Unter den Schulrekruten, die ſich hier vorgeſtellt haben, befindet ſich eine ganz anſehnliche Perſönlichkeit. Ein Knabe, im Juni 1924 geboren, wiegt 118 Pfund, iſt 132 Ztm. groß, weiſt einen Bruſtumfang von 68 Ztm. und einen Bauchumfang von 104 Ztm. auf. Die gei⸗ ſtige Entwicklung iſt normal. Tagungen Badiſcher Heimatdank Die diesjährige Sitzung des geſchäftsführen⸗ den Ausſchuſſes des Landes ausſchuſſes des badiſchen Heimatdankes fand am 28. März, im Karlsruher Bezirksratsſaal ſtatt. anſprache wies der Vorſitzende, Oberregierungsrat Dr. von Babo, auf die ſoziale Bedeutung des badiſchen Heimatdankes hin, der als Einrichtung der freien Wohl⸗ fahrtspflege in Baden für Kriegsbeſchädigte und Kriegs⸗ hinterbliebene die amtliche Fürſorge in zahlreichen Fällen wirkungsvoll ergänze. Er gedachte ferner in ehrenden Worten eines verſtorbenen Mitgliedes des Landesaus⸗ ſchuſſes, Geh. Regierungsrat Landrat Hofmann, Bruch⸗ ſal, den der Tod wenige Tage vor der Sitzung abgerufen habe. Regierungsrat Hurſchig erſtattete ſodann den Ge⸗ ſchäfts bericht für das Jahr 1929, aus dem zu eut⸗ nehmen iſt daß die allgemeine wirtſchaftliche Notlage auch zu einer geſteigerten Inanſpruchnahme des badiſchen Hei⸗ matdankes im vergangenen Jahre geführt hatte. Die Ge⸗ ſchäftsführung hatte eine große Zahl von Unterſtützungs⸗ geſuchen zu bearbeiten. Aus den Mitteln des Heimat⸗ dankes konnte in 161 Fällen eine Unterſtützung gewährt werden. Der Geſamtaufwand an Unterſtützung aus Hei⸗ matdankmitteln beträgt 12 744,28. Daneben wurden auch in einzelnen Fällen Darlehen bewilligt. Für das neue Geſchäftsjahr liegen bereits zahlreiche Geſuche vor. Der Kaſſen⸗ und Rechnungsbericht wurde von dem Schatzmeiſter, Bankdirektor Hoffmann, erſtattet und er⸗ läutert. Dem geſchäftsführenden Vorſtand und dem Schatz⸗ meiſter wurde ſodann Entlaſtung erteilt. Ebenſo wurde der Voranſchlag für das Jahr 1930 angenommen. Mit der Wiederwahl der Rechnungsprüfer, Prof. Dr. Stein und Miniſterialrat Mühe, war die Tagesordnung der Sitzung erledigt. Die ordentl. Hauptverſammlung des Badiſchen Schwarzwaldvereins findet am 25. Mai in Staufen(Breisgau) ſtatt, nicht am 15. Mai. Landesverband für Leichenſchau und Begräbnisweſen Schwetzingen, 3. April. Hier fand die 14. Haupt⸗ verſammlung des Landesverbandes für Leichenſchau und Begräbnisweſen Badens ſtatt. 1. Vorſitzender Schultes ⸗ Waldkirch begrüßte die Erſchienenen der insgeſamt 700 Verbandsmitglieder, er⸗ mahnte zu zielbewußter Zuſammenarbeit, gab mit ehrenden Worten die Toten des letzten Verbandsjahres bekannt und erſtattete den Geſchäftsbericht, der ebenſo wie der von Sar⸗ tory⸗ Wolfach erſtattete Kaſſenbericht mit Entlaſtungs⸗ beſchluß gutgeheißen wurde.— Die Wahl des Vorſtandes In ſeiner Eröffnungs⸗ 2 ergab als 1. Vorſitzenden Schultes⸗ Waldkirch, 2. Bor⸗ ſitzenden Fritſch⸗Baden⸗Oos, Kaſſierer Sartory⸗ Wolfach, Geſchäftsführer Flory ⸗St. Ilgen.— Der Vor⸗ ſitzende gab von den bisher erfolgten Bemühungen um Er⸗ reichung eines Lohntarifvertrages Kenntnis. Die angegan⸗ genen Verbünde haben die Anerkennung einer einheitlichen Regelung abgelehnt.— Auf Vorſchlag Bauer Schwetzin⸗ gen wurde beſchloſſen, aufgrund eingehender Erhebungen über die einſchlägigen Verhältniſſe in den verſchiedenen Ge⸗ meinden eine Denkſchrift an den Badiſchen Landtag zu richten und in gleicher Weiſe eine auf gerechte Ablohnung der Angehörigen des Begräbnisweſens abzielende Ent⸗ ſchließung. Sollte dies Vorgehen nicht zum Ziele führen, ſo ſoll der Anſchluß an den Gemeinde⸗ und Staatsarbetterver⸗ band erwogen werden. Aus Sparſamkeitsgründen wird künftig nur eine Landesverſammlung jährlich abgehalten werden. Für die nächſte Hauptverſammlung(1931) wurde Freiburg als Tagungsort beſtimmt. Tages babencles Samstag, den 5. April Nationaltheater:„Viel Lärm um Nichts“, 20 Uhr. Neues Theater:„Der Zigeunerbaron“, 19.30 Uhr. Kleinkunstbühne„Libelle“: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Kobarett. Lichtſpiele: Alhambra:„Hai Tang“.— Schauburg; „Helden der Nacht“.— Capitol:„Die rote Lady“. Scala:„Donguwalzer“.— Roxy:„Man ſchenkt ſich Roſen, wenn man verliebt iſt.— Und verſum:„Der unſterbliche Lump“.— Gloria⸗ Pal aſt Die goldene!“,— Palaſt⸗ Theater: „Die Na gehört uns“.— Odeon ⸗Lichtfpiele: „Die Beſtie von San Milos“.— Lichtſpiel⸗ haus Müller:„Herrin und ihr Knecht“. Sehens würdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—13 Uhr, 15—17 Uhr: Sonntags und Feiertags von 11—13.30 Uhr und 1517 Uhr. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 1013 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntaf von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung:„ ſterwerke der Buchmalerei“.— Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm, von 15—17 Uhr Dienstag 15—17 Uhr: Mittwoch 15—17 Uhr: Fleitag 17 bis 19 Uhr.— Planetarinm: 15 Uhr Beſichtigung. Geſchäftliche Mitteilungen * Einen vorbildlichen Kundendienſt für den Händler und Motorradfahrer organiſieren zur Zeit die NSll⸗Werke in Neckarfſulm. Seit Anfang Februar ds. Is, finden in dieſen Werken Fabrik⸗Lehrkurſe für die NSll⸗Vertreter ſtatt, die ſich eines ſehr regen Zuſpruchs der Händlerſchaft erfreuen. Die NSu⸗Werke gehen dabei von dem richtigen Gedanken aus, daß im Intereſſe eines guten Kundendtenſtes vor allem die NStt⸗Vertreter über die zweckmäßige Einrichtung von Reparaturwerkſtätten und die Handhabung von Spe⸗ zialwerkzeugen unterrichtet werden müſſen. Auch die Ein⸗ führung von Einheitsſätzen für Reparaturen auf Grund von Zeitſtudien wird dabei behandelt, kurzum die Ausbfl⸗ dung erfolgt ſo, daß jede autoriſierte NSü⸗Kundendienſt⸗ ſtelle Garantie für ein ſoch⸗ und fachgemäße Ausführung gewährleiſtet. Bis heute haben ſich da. 1000 NSli⸗Ver⸗ treter zu den NSlt⸗Lehrkurſen angemeldet, die jede Woche an Gruppen von 50 Mann in Necharſulm eintreffen.— Die Kurſe finden in einem beſonders dafür eingerichteten großen Lehrſaal innerhalb der NSüU⸗Werke ſtatt. Der theoretiſche Unterricht wird durch Lichtbülder⸗ und Film⸗ vorträge wirkſam unterſtützt, während ſich der praktiſche Unterricht an gufgeſtellten Werkbänden vollzieht. dem ſich Gänge durch die Betriebswerkſtätten anſchließen. Auch Muſterwerkſtätten neben einer Vorrichtungsausſtellung werden gezeit. Die Lehrkräfte beſtehen aus Ingenieuren und Werkmeiſtern.— Ein Verzeichnis über die NSU⸗Kun⸗ dendienſtſtellen ſoll demnächſt erſcheinen. Außerdem ſoll durch die Herausgabe von Gutſcheinen für Kontrollarbeiten auch dez Prihatkäufer für eine gewiſſe Zeitperiode eine koſtenloſe Unterſtützung durch die NSu⸗Kundendienſtſtellen finden. S7 Se! Wir haben eine Uberraschung für Sie: Von jetzt ab erhalten Sie bei Verwendung der beliebten Sunlicht- Erzeugnisse ohne Mehrkosten wertvolle Werbegaben für Ihren Haushalt oder für sich und Ihre Kinder. 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April 1930 der Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- ο WIRTSCHAFIS-ZHTTUNG Nie„Sthiele⸗Hauffe an den Produktenmürkten Erhöhte Getreidezölle Linie/ Fortdauer Mannheim, 4. April. Am Weltmarkt für Weizen treten noch keime Anzeichen dafür auf, daß der U. S..⸗Farm⸗ Board beabſichtigt, ſeine enormen Beſtände zum Verkauf zu bringen. Im Gegenteil, von der Ver⸗ einigten⸗Staaten⸗ Regierung ſind ihm weitere 100 000 000 Dollar zur Verfügung geſtellt worden, um ihn in ſeiner ſchwierigen Aufgabe zu unterſtützen. Dieſe Lage im Zuſammenhang mit einigen wohl als ſehr verfrüht anzuſehenden un⸗ günſtigen Erntenachrichten haben dem Markt eine verhältnismäßige Feſtigkeit verliehen. Sieht man jedoch von dieſer Begründung ab, dann muß daran erinnert werden, daß die Verhältniſſe eher für eine Preisermäßigung ſprechen würden. Kanada fährt fort, im Wettbewerb mit Argentinien zu offe⸗ rieren und es beſteht auch keinerlei Zweifel dar⸗ über, daß die weiteren Weltverſchiffungen mehr als hinreichenden Umfang haben werden, um den Bedarf der europäiſchen Einfuhrhäuſer zu be⸗ friedigen, insbeſondere nachdem nunmehr Deutſch⸗ land ſeinen Weizeneinfuhrzoll erhöht hat und Frankreich die Ausfuhr von Weizen und Mehl anregt, indem es ſeine vorjährige Verordnung ver⸗ längert, die eine Rückerſtattung des Ausfuhrzolles vorſieht. Die Weltvorräte ſind groß und der Stand der neuen Ernten iſt, ſoweit bekannt, allgemein gut. Die hier vorliegenden Cif⸗Offerten haben ſich aus dem eingangs genannten Grund gegenüber der Vor⸗ woche ſowohl für Plata⸗ wie für Manitoba⸗ Weizen erhöht, je nach Poſition um 1065 Guldencents für die 100 Kg. U. a. verlangte man zuletzt(alles in hfl. je 100 Kg.) für Bahia Blanka, 77% Kg., ladend, 10,21(Vorw.: 9,69), desgl., 78 Kg., 10,27(9,60); Baruſſo, 79 Kg., Mitte April ausgehen⸗ der Dampfer, 10,40(9,95), desgl., Mai⸗Abladung, 10,50(10,075), Baruſſo, 78 Kg., Mai⸗Abladung 10,40 (40,00); Manitoba I, Atlantic, April, 11,89(11,75), desgl. II, 11,68(11,57), desgl. III, 11,58(11,25); Manitoba I, Paeific, ſeit 18. März ſchwimmend, 14,43(11,30), II, ſeit 8. März ſchwimmend, 11,26 (11,12), I, April, 14,53(11,40), desgl. 11, 11,36(11,225) eif Rotterdam⸗Anutwerpen. Inländiſcher Wei⸗ zen war mit 28,50—29,25/ angeboten und wurde von den Mühlen in kleineren Poſten auch aufge⸗ nommen. Die ſich in den Weltmarktpreiſen aus⸗ drückende Tendenz muß angeſichts der gekennzeich⸗ neten Lage als ſehr feſt bezeichnet werden, aber da⸗ durch, daß ein hoher Weizenpreis, welcher ſich über zwei bis drei Monate erſtreckt, wieder eine Redu⸗ zterung des Weizenzolles zur Folge haben kann, ſind die Käufer bei den weſentlich geſtiegenen Preiſen für Weizenmehl vorſichtig im Einkauf und die Mühlen ſind in ihren Dispoſitionen bei dem nl ſchwierigen Einkauf von Inlandwa re gehemmt. Die Lage verſchärfend tritt hinzu, daß um dieſe Jahres⸗ geit die Landwirte regelmäßig weniger als ſonſt mit Getreide an den Markt kommen, da ſie vollauf mit der Beſtellung der Aecker beſchäftigt ſind. Die Grundtendenz des gegenwärtigen Getreide⸗ geſchäftes wird jedoch als geſund aufgefaßt und es beſteht allgemein die Anſchauung, daß die Preiſe, nachdem ſich das Kabinett Brüning in der erſten Abſtimmung gehalten hat, in der nächſten Zeit in Fortſetzung der„Schiele⸗Hauſſe“ nach anziehen wer⸗ den, zumal in Deutſchland die Klagen über die große Trockenheit und den Mäuſeſchaden anhalten. Die Aufwärtsbewegung erſtreckte ſich ebenſo auf Roggen, für den heute 18,50/ gegen 17,25—17,50% in der Vorwoche je 100 Kg. bahnfrei Mannheim ge⸗ fordert werden. Die Mühlen haben ſich aber ſowohl beim Weizen⸗ wie beim Roggeneinkauf ſehr zurück⸗ gehalten, insbeſondere beim Einkauf von Auslands⸗ weizen bei dem ſie ſich auf kleine Poſten, meiſt ver⸗ zollte oder disponible Ware, beſchränkten. In Mehl vollzog ſich einiges Geſchäft; im all⸗ gemeinen ſind die Mühlen am Rhein jedoch noch durch⸗ aus unbefriedigend beſchäftigt. Die wiederholten Preiserhöhungen, nach denen Weizenmehl Spezial 0, heute auf 41,50/ gegen 40,00& in der Vorwoche, Roggenmehl in 70/60prozentiger Aus⸗ mahlung bei 27,50—32,00(25,00—28,50) 4 angelangt ſind, werden nur zögernd bewilligt; ſelbſt der Abruf früher billiger gekaufter Mehle befriedigt wenig und kann noch keineswegs als normal bezeichnet werden. Norddeutſches Roggenmehl rentiert heute nicht mehr an unſerem Markte, weil die ſüddeutſchen Mühlen infolge Kaſſaſkonto billiger ſind. So ver⸗ langte man für norddeutſches Roggenmehl in 65⸗ prozentiger Ausmahlung 27,50 /, netto Kaſſe, für die gleiche Ausmahlung bei den ſüddeutſchen Mühlen 27,5 /, jedoch mit 1 Prozent Kaſſaſkonto. Inländi⸗ ſcher Hafer konnte von der Aufwärtsbewegung gleichfalls einige Mark profitieren und ſtellte ſich heute auf 17,00 bis 17,50(Vorwoche: 15,50—16,25). Selbſt für Plata⸗Hafer Ausputz⸗Hafer) werden heute 16,50„ verlangt, während dieſe Ware vor kurzem noch mit 11,50/ kaum anzubringen war. Die Cif⸗ Offerten für Plata⸗Hafer, fag, 46/47 Kg., April⸗ Abladung, lauteten heute auf 5,91(Vorwoche: 5,22); Mai 6,00(5,35) hfl., eif Rotterdam⸗Antwerpen. Braugerſte hat ſich von vorwöchentlichen 1921 auf 2022, die 100 Kg., frei Mannheim, er⸗ höht, Futtergerſte von 15,25—15,75 auf 16,00 bis 16,50 //. Die Umſätze bewegten ſich jedoch in ſehr engen Grenzen, weil gute Braugerſte kaum angebo⸗ ten wird und andererſeits die Brauereien durch die Abnahme der Gerſten ihrer Landkundſchaft auch ganz außerordentlich ſtark verſorgt ſind. In den letzten Tagen ſind noch verſchiedene Par⸗ tten ſüdafrikaniſcher Mais über Rheinſtationen und über Hamburg gehandelt worden, weil nur kleine Poſten Virginia⸗Mais eingeführt worden waren und ſich dadurch ein Mehrbedarf in Saatmats anderer Provenienz herausſtellte. Für in Mann⸗ heim disponiblen gelben Plata⸗Mais mit Sack ver⸗ langte man zuletzt 19,25—19,75, für rheinſchwim⸗ mende Ware 7,80 hfl., eif Mannheim. Disponibler Mais blieb geſucht, doch iſt davon nur noch wenig vorhanden; das weitere Geſchäft hierin dürfte durch das Monopol unterbunden ſein. Durch die Preisſteigerungen für Getreide iſt das Preisverhältnis für landwirtſchaftliche Produkte u. neues Agrarprogramm führen zu Preisſteigerungen auf der ganzen der Aufwärtsbewegung erwartet Süddeutſches Roggenmehl billiger als norddeutſches/ Kräftige Belebung des Futtermittelgeſ äftes und für Futtermittel ein für die Landwirte vorteil⸗ hafteres geworden als bisher. Dieſer Umſtand trug bereits weſentlich zur Belebung des Futter⸗ mittelgeſchäftes bei. Es wurden größere Käufe vorgenommen, namentlich in Erdnußkuchen und Soyaſchrot, Fabrikat des Vereins Mannheimer Oelfabriken. Für Kleien und Nachmehle beſtand gute Nachfrage, da der höhere Getreidepreis die Landwirte veranlaßt, ſtatt ihres Getreides nunmehr MHittag-Ausgabe Nr. 161 andere Futterartikel zu verfüttern. Davon haben auch Malzkeime und Biertreber Nutzen gezogen. Das Angebot von polniſchen und ſüddeutſchen Bier⸗ trebern hat bedeutend nachgelaſſen und der Futter⸗ mittelhandel hat angefangen, wieder Biertreber von England zu beziehen. Für feine Weizenkleie wur⸗ den 99,25 /, für grobe etwa 10 /, für Futter⸗ mehl 10,50, für Weizennachmehl 14—14,75 J, die 100 Kg., verlangt. Im allgemeinen erfolgte auf Futtermittel gegenüber der Vorwoche ein Preis⸗ aufſchlag von etwa 1 /, je 100 Kg. Das Saatengeſchäft iſt ziemlich beendet und die Vorräte ſind nahezu geräumt, da in der letzten Zeit täglich neue Verfügungen eingegangen ſind. Georg Haller. Ein Jahr preußiſch-badiſche Gemeinſchaftsfahrt auf dem Rhein 6 vH. Dividende der Jendelgruppe Erfolgreiche Rationaliſierupg Der jetzt vorliegende Rechenſchaftsbericht der preußiſch⸗ badiſchen Rheinſchiffahrtsgruppe geht anfangs auf die Kältebehinderung zu Beginn des Berichtsjahres ein. Die Wiederaufnahme der Schiffahrt brachte eine ſtarke Belebung des Schiffsfrachtenmarktes. Die geſtei⸗ gerte Nachfrage nach Kahnraum und Schleppkraſt bedingte in der erſten Zeit nach dieſer Verkehrsſperre Schiffs ⸗ mieten von ſeltener Höhe. Das Frachtenniveau hielt ſich jedoch auch weiterhin auf einer angemeſſenen Höhe, nachdem ſich allmählich wieder normale Verhältniſſe eingeſtellt hatten. Dieſe Stabilitat wurde gefördert dadurch, daß in der zweiten Hälfte des Jahres der Waſſerſtand immer weiter zurückging, ſo daß von September bis Dezember eine ausgeſprochene Kleinwaſſerperiode Platz griff, bei welcher der am Rhein maßgebliche Waſſerſtand am Cauber Pegel bis auf 86 Ztm. zurückging. Dieſe langandauernde Nieder⸗ waſſerperiode bedingte naturgemäß eine große Nachfrage nach Fahrzeugen, und wenn auch das Ladungsangebot im zweiten Halbjahr gegenüber dem Güterandrang nach der Kälteperiode immer weiter zurückging, ſo hielten ſich Frachten und Schiffs mieten und ebenſo auch die Schlepp⸗ löhne auf einer angemeſſenen Höhe. Auf den Verkehr nach Baſel mit Rheinſchiffen mußte in dieſem Jahr vollſtändig verzichtet werden. Wäh⸗ rend der zweiten Hälfte des Jahres wäre wegen des Waſ⸗ ſerſtandes eine Rheinſchiffahrt nach Baſel ohnedies nicht möglich geweſen, und während des günſtigen Waſſerſtan⸗ des im erſten Halbjahr verhinderten die Bauarbeiten am Stauwerk Kembs die Durchführung des Schiffahrtsver⸗ kehres. Immerhin iſt die Tatſache zu verzeichnen, daß ſich der Verkehr im Hafen von Baſel von 472 000 Tonnen im Jahre 1928 auf 618 000 Tonnen im Jahre 1929 gehoben hat. Der Schiffspark wurde auch im neuen Jahr teils durch Moderniſte⸗ rung und Umbau älterer Fahrzeuge, teils durch Ein⸗ ſtellung neuer Fahrzeuge ergänzt. Die Ausgeſtaltung die⸗ ſes Dienſtes kam in eniner Beſchleunigung des Schiffs⸗ umlaufes und damit einer Steigerung der Abfahrtsmög⸗ lichkeiten zum Ausdruck. Der Umſchlagsverkehr an den verſchiedenen Hafenplätzen, vor allen Dingen Mannheim, konnte ſich auch im Jahre 1929 nicht er⸗ holen. Der Zu⸗ und Ablauf von den Häfen iſt gegen⸗ über der Vorkriegszeit auf einen außerordentlich klei⸗ nen Radius beſchränkt. Dazu kommt die im Sinne der modernen Rationaliſierung liegende Verminderung aller Lagergüter, wodurch das Lagergeſchäft ganz außer⸗ ordentlich vermindert wurde. Für die großen Getreide⸗ ſpeicher in den Rheinhäfen, vor allen Dingen aber in Mannheim, Ludwigshafen a. Rh., ſowie für die aus⸗ gedehnten Werfthallen und Lagerhäuſer fehltes des⸗ halb überall an Lagergut. Von einer Wirt⸗ ſchaftlichkeit des Hafenumſchlags⸗ und Lagerhausbetriebes konnte im Hinblick auf die in dieſen Einrichtungen ange⸗ legten Kapitalien, ſowie die hierfür aufzuwendenden Mie⸗ ten auch nicht im geringſten geſprochen werden. Solange die Reichsbahn ſich in dem gegenwärtigen Gegen⸗ ſatz zur Binnenſchiffahrt befindet, kann ſich die⸗ ſer Zuſtand leider auch nicht ändern. Dabei ſteht feſt, daß auch die Reichsbahn ihrerſeits immer grö⸗ ßere Verluſte an Transportgut zu verzeichnen hat, die letzten Endes auf das neue Staffeltarifſyſtem zu⸗ rückzuführen ſind. Es würde ſicherlich den Intereſſen der beiden großen Verkehrsmittel Eiſenbahn und Binnenſchiff⸗ fahrt entſprechen, wenn recht bald eine friedliche Auf⸗ teilung der Verkehrsintereſſen und damit eine beide Teile befriebigender Friedensſchluß erztelt würde. Die am 11. Mai 1929 geſchloſſene Intereſſengemein⸗ ſchaft zwiſchen der Fendelgruppe und der Rhein⸗ See Mannheimer Lagerhausgeſellſchaft in deren Verfolg, wie erinnerlich, die Mannheimer Lager⸗ haus in ber Rhein⸗See mit der Beibehaltung ihres Na⸗ mens aufging, hat ihren Zweck erreicht. Auf Grund der Verträge vom 11. Mai 1929 werden die geſamten Fahr⸗ zeuge, Lagerhäuſer, Umſchlagsanlagen in einheit⸗ licher Weiſe bewirtſchaftet; jede Firma führt jedoch ſelbſtändig und im eigenen Namen ihre Geſchäfte. Obwohl für das Jahr 1929 nur eine Anzahl von Mona⸗ ten für dieſe Zuſammenarbeit in Frage kam, ſo darf doch heute ſchon auf Grund der Erfahrungen erklärt werden, daß der Zweck der Rationaliſierung erreicht wird. Die Ausnützung der Betriebsmittel und damit die Leiſtungsfähigkeit der Vertragsfirmen wird durch dieſe Zuſammenarbeit ganz weſentlich geſteigert. Es iſt zu hoffen, daß vom 1. Januar 1930 ab der Vertrag ſich auch in den Ergebniſſen der Firmen auswirken wird. Leider ſind die Ausſichten für das Jahr 1930 bis zur Zeit der Abfaſſung dieſes Berichtes infolge der allgemeinen Lage der Rheinſchiffahrt recht ungünſtig. Der Waſſerſtand hat in den Wintermonaten des neuen Jahres bereits einen Tiefſtand von 83 Ztm. Cauber Pegel erreicht, eine Tatſache, die gerade während dieſer Monate ſeit vie⸗ len Jahren nicht mehr zu verzeichnen war. Dazu kommt, daß die allgemeine Wirtſchaftslage im Deutſchen Reich ſich in einem großen Mangel an Transportgut ausdrückt. Der Abſchluß der Mheinſchiffahrts⸗Ach. vorm. Feudel, Mannheim, verzeichnet einen Rohertrag von 1,17(0,73) Mill.&, die Unkoſten beanſpruchten 0,62(0,51) Mill., ſo daß nach 257 119 Abſchreibungen einſchl. 50 758„, Gewinn⸗Vortrag ein Reingewinn von 340 412, verbelibt. Der auf 7. April einberufenen o..⸗V. wird vorgeſchlagen, hieraus 6(0) v. H. Dividende zu verteilen, 60 000/ der Rück⸗ lage und 20 000 4 dem Unterſtützungsfonds zuzuweiſen, ſo daß ein Neuvortrag von 20 412, verbleibt. In der Bilanz iſt inſofern eine Veränderung einge⸗ treten, als die Anlagekonten nach Berückſichtigung der Ab⸗ ſchreibungen bilanziert wurden, die auf den Schiffspark mit 199 185, auf Gebäude mit 34 897, auf Geräte mit 9473 und auf das Inventar mit 13 614/ entfallen, während ſie im Vorjahr in der Bilanz nicht berückſichtigt wurden. Der Schiffspark ſteht demnach jetzt mit 1,77(2,11) Mill., Gebäude mit 0,58(0,595), Kranen, Geräte uſw. faſt unverändert mit 0,057 zu Buch. Material und Kohlenbeſtände erſcheinen mit 0,09(0,13), Beteiligungen und Wertpapiere mit 0,58(0,68), Kaſſe, Wechſel und Einfuhrſcheine mit 0,063(0,71) und Debitoren mit 3,6(2,53) Mill. /, denen neben dem AK. von 4 Mill./ Kreditoren mit 1,66(2,41) Mill. /, bei unv. 0,14 Mill./ Reſerve gegenüberſtehen. Die Bilanzſumme hat inſolge der vorſichtigen Bewertung der einzelnen Bilanzpoſten eine leichte Senkung von 6,79 auf 6,14 Mill. J erfahren. 5 Die Badiſche AG. für Rheinſchiffahrt und Seetransport verzeichnet einen Bruttogewinn von 991 386, ge⸗ genüber 551819 /, Unkoſten beonſpruchten hier 444611 ¼ (390 332%) und die Abſchreibungen erforderten 257 822, (194 219%), ſo daß einſchl. 40377/ Gewinnvortrag ein Reingewinn von 338 328(49 377)/ verbleibt. Auch hier kommen 6 v. H. Dividende auf das Ac von 4. Millionen/ zur Verteilung und Rücklage und Unter⸗ ſtützungsfomd erhalten ebenfalls bezw. 20 000 /, ſo daß ein Neuvortrag von 18 920/ verbleibt. Aus der Bilanz: Schiffspark 1,67(1,97), Gebäude undd Lagerplätze 0,3(0,34), Werkſtatteinrichkungen uſw. 0,17(0,28), Materialien und Kohlen 0,09(0,13). Beteiligungen und Wertpapiere 0,57 (0,64), Kaſſe und Wechſel 0,56(0,35), Debitoren 2,41(2,05) Millionen /, denen neben ebenfalls 0,14 Reſerve von 1,04 auf 0,79 Mill.„ ermäßigte Kreditoren gegenüberſtehen. Bilanzſumme 5,27 gegen 5,44 Mill. I. Die Mannheimer Lagerhausgeſellſchaft berichtet in ihrem Geſchäftsbericht noch, daß das Jahr 1929 mit der Umorganiſation und Umſtellung aus⸗ gefüllt war, daß weſentliche Mittel zur Moderniſie⸗ rung der Flotte aufgewandt wurden und im gleichen Rahmen weiter aufgewandt werden ſollen. Bemerkt wird noch, daß am 10. Dezember 1929 im Wege der Fuſton die Dütſſeldorfer Schweſterfirma, die Niederrheiniſche genommen und an deren Stelle für das lokale Geſchäft eine Gmb. gleichen Namens gegründet wurde. Anläßlich der Fuſion wurde bekanntlich das Kapital auf 4 Mill.„ um⸗ geſtellt, ſo daß es dem der beiden anderen Geſellſchaften gleichkommt. Die nunmehr vereinigte Geſellſchaft verzeich⸗ net einen Bruttoertrag von 1,41 Mill./(i. B. die beiden alten Geſellſchaften zuſammen 0,71 Mill.), Un⸗ koſten beanſpruchten 1,09(1,63) Mill.. Für Abſchreibungen werden 317 769(591 053)/ ver⸗ wandt, ſo daß ein Reingewinn von 6654/ verbleibt gegenüber 2,27 Mill. Verluſt der Rhein⸗See und 0,81 Mill. Verluſt der Mannheimer Lagerhausgeſellſchaft. Die Sa⸗ nierung und Rationaliſierung kommt naturgemäß in der vereinigten Bilanz beſonders ſtark zum Ausdruck, die eine Endſumme von 6,69 Mill. ausweiſt gegenüber einer Bilanzſumme von 10,81 der Rheinſee und von 3,25 Mill./ der Mannheimer Lagerhaus im Vorjahre. Inſofern kann man die einzelnen Bilanzkonten auch nicht mehr mit denen der alten Geſellſchaft vergleichen. Der Schiffspark erſcheint jetzt in der vereinigten neuen Geſellſchaft mit 3,01 Mill., Gebäude mit 0,68, Kranen und Geräte mit 0,03, Inventar mit 0,02, Deckkleider 0,03, Materialien und Koh⸗ len mit 0,09, Beteiligungen und Wertpapiere mit 5,5 und Debitoren mit 2,27 Mill. /, denen neben dem Ac. und 0,10 Mill./ Rücklagen Kreditoren in Höhe von 2,56 Mill. Mark gegenüberſtehen. Stieſtofferktänstgung JG. Farben-Ruhrbergbau Die Verhandlungen zwiſchen dem Ruhrbergbau und der JG. Farbeninduſtrie über die geſamte Quotenabſtimmung für das neue deutſche Stickſtoffſyndikat ſind de⸗ endigt. Die Verlängerungsverträge ſollen am 5. d. M. unterſchrieben werden. Die JG. Farben erhält, lt.„F. .“, eine Quote von 750 000 Tonnen jährlich. Die Quote des Ruhrbergbaues für den ſynthetiſchen Stickſtoff iſt ge⸗ ſtaffelt, um die noch im Gang befindlichen Neubauten bezw. die Ausbauten der vorhandenen Anlagen zu berückſichtigen. Sie beträgt im erſten Jahr 110 000 Tonnen, im zweiten Jahr 145 000 Tonnen und kommt im dritten Jahr auf die Höchſtziffer von 160 000 Tonnen. Dieſe bleibt während der insgeſamt auf fünf Jahren vorgeſehenen Vertragsdauer unverändert. Nach Erreichung der Höchſtziffer wird der Ruhrbergbau über eine Geſamtquote im Stickſtoff⸗ ſyndikat von 251 200 Tonnenverfügen, ſo daß ſeine Re⸗ lation zur JG. Farben auf 129 feſtgelegt iſt. * Frankenthaler Volksbauk AG., Frankenthal(Pfalz). Die.⸗V. der Geſellſchaft genehmigte den bekannten Ab⸗ ſchluß und beſchloß, aus dem Reingewinn von 65 481 4 eine Dividende von 10 v. H. auf das 600 000% be⸗ tragende AK. auszuſchütten. Bafler Transport⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaft in Baſel. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung pro 1929 ſchließt mit einem Netto⸗Ueberſchuß von 633 591.59 Fr. Der Verwal⸗ tungsrat hat in ſeiner Sitzung vom 2. April ds. Is. be⸗ ſchloſſen, der Generalverſammlung für das Geſchäftsjahr 1929 außer einer Dividende von 64 Fr. per Aktie eine Ein⸗ Lage von 75000 Fr. in den Reſervefonds, eine ſolche von 60 000 Fr. in den Bauſonds und eine weitere von 25 000 Fr. in den Kapital⸗Einzahlungsfonds vorzuſchlagen. * Geſellſchaft für chemiſche Induſtrie in Baſel. Der GV. am 24. April wird die Ausſchüttung einer Dividende von wiederum. 17 v. H. vorgeſchlagen. Weiter ſind einige Statutenänderungen beantragt worden. * Düſſeldorſer Eiſenbahnbedarf vorm. Carl Weyer u. Co., 7 Der AR. beſchloß, der GV. am 30. April für das abgekaufene, 9 Monate umfaſſende Geſchäftsjahr eine Dividende von 6 v. H. vorzuſchlogen(i. V. wurden für das 12 Monate umfaſſende Geſchäftsjahr 5 v. H. Dipi⸗ dende verteilt). * Allg. Lokalbahn u. Kraftwerke AG., Berlin. Die Geſell⸗ ſchaft weiſt für 1929 einen Reingewinn von 2519 920(i. V. 2 506 842)„ aus. Der.⸗V. am 14. Mai wird die Ver⸗ teilung einer Dividende von wieder 12 v. H. auf die Stammaktien vorgeſchlagen * Hugo Schneider., Leipzig. Der AR. beſchloß, der auf den 8. Mai einzuberufenden.⸗V. die Verteilung einer Dividende von wieder 10 v. H. vorzuſchlagen * Fuſion H. A. Winkelhauſen⸗Werke AG., Magdeburg— C. T. Hünlich in Wilthen⸗Sa. Die Winkelhauſen⸗Werke AG. beruft auf den 15. April eine ao. HV. nach Berlin ein, in der die Herabſetzung des Grundkapitals von bisher 3 Mill. I auf 1,5 Mill.„ zu Abſchreibungszwecken im Wege der Aktienzahlverminderung beſchloſſen werden ſoll. Weiter⸗ hin ſteht der bekannte Fuſionsvertrag mit der C. T. Hün⸗ lich AG. zur Diskuſflon. Die C. T. Hünlich beruft zum gleichen Tage eine ao. HV. ebenfalls zur Genehmigung des Verſchmelzungs vertrages. Mitgliederverſammlung des Langnamvereins Wie wird der Haushalt 19312 Die Spitzenorganiſation der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Wirt⸗ ſchaft, der Verein zur Wahrung der gemeinſamen Wirt⸗ ſchaftsintereſſen im Rheinland und Weſtfalen, hielt geſtern ſeine 58. ordentliche Mitgliederverſammlung in der Tonhalle in Düſſeldorf ab, zu der ſich über 1000 Teilnehmer eingefun⸗ den hatten, darunter auch Vertreter der Reichs⸗, Staats⸗ und Kommunalbehörden, der Reichsbahn und der Reichs⸗ poſt, ſowie zahlreiche Vertreter der Wiſſenſchaft und Preſſe. Die führenden Männer der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Wirt⸗ ſchaft waren faſt ausnahmslos anweſend. Die Tagung wurde eingeleitet mit einer Eröffnungsanſprache des neuen Vorſitzenden des Vereins, Dr. ing. Fritz Springorum⸗ Dortmund. Nach einer Rede Dr. Schlenkers über die kom⸗ menden Aufgaben der Wirtſchaft hielt Miniſterialdirektor Erecht einen Vortrag über„Erſparniſſe im öffentlichen Haushalt“. Nach eingehender Darſtellung der Ausgaben von Reich, Ländern und Gemeinden und ihrer Verflechtung unter einander führte er u. a. aus: Der Reichshaushalt für 1930 iſt finanztechniſch ſolide aufgeſtellt, aber große Er⸗ ſparniſſe bringt er nicht. Wir dürfen uns auch nicht zuviel vom Reichshaushalt 1931 verſprechen. Die Defizite von 1928 und 1929 werden durch die 450 Millionen Schulden⸗ tilgung noch nicht völlig gedeckt. 30 Millionen des Defizits bleiben nach den neueſten Feſtſtellungen noch für 1931 hän⸗ gen. Außerdem ſollen 30 Millionen für die erſte Jahresrate zum Rückkauf der Reichsbahnvorzugsaktien 1931 eingeſetzt werden. Landwirtſchaftsprogramm, Oſtprogramm, zurück⸗ geſtellte Volkszählung, Stützung der Anleihen und anderes machen weitere Erhöhungen wahrſcheinlich. Die Hoffnung auf ſeinen beſſeren Saldo für 1931 iſt alſo bisher erſt in Höhe von rund 100—150 Millionen wirklich fundiert. Hter⸗ bei iſt eingerechnet, daß die Beiträge zur Arbeitsloſenver⸗ ſicherung ſofort etwas erhöht werden. Redner appellierte an die Zuhörer, ſich mit der Erhöhung der Beiträge um „ v. H. zu befreunden. Die erwünſchten größeren Erſpar⸗ niſſe ließen ſich nur durch ein Sparprogramm auf lange Sicht erreichen. Darüber hinaus müſſe die große Reichs⸗ reform kommen. Automobilinduſtrie Schwerinduſtrie Zu den an der geſtrigen Börſe verbreiteten Nachrichten von einer geplanten Reorganiſation der deutſchen Auto⸗ mobilinduſtrie durch die Schwerinduſtrie, wobei die Ver. Stahlwerke die Führung haben ſollen, erfahren wir aus führenden induſtriellen Kreiſen, daß man verſchiedentlich über die Zweckmäßigkeit und auch Notwendigkeit einer ſol⸗ chen Maßnahme innerhalb der Wirtſchaftskreiſe geſprochen habe. Hierbei mag auch ſicherlich die Gefahr einer weiteren Ueberfremdung der deutſchen Automobilinduſtrie mit die Veranlaſſung gegeben haben, doch iſt man, wie uns ver⸗ ſichert wird, über den Rahmen von Erörterun⸗ gen nicht hinausgekommen. Namentlich ſind nach der finanziellen Seite hin bis jetzt irgendwelche Schritte weder erfolgt noch vorgeſehen. * Dortmunder Mühlenwerke AG., Dortmund. Das zum Illkirch⸗Konzern gehörende Unternehmen legt nun⸗ mehr für 1929 den Abſchluß vor. Es wurde ein Ueberſchuß von 1 482 204(1 470 43)/ erzielt, aus dem nach Abzug der allgemeinen Unkoſten von 1218 407 tz1 264 406) /, Abſchrei⸗ bungen von 89 236(100 078)/ ſich ein Reingewinn von 217 935(133 394)/ einſchl. des Gewinnvortrages von 1928 von 49 394(21514)/ ergibt, aus dem eine Dividende von wieder 6 v. H. verteilt, 50 000%(—) dem Reſervekonto 11 überwieſen und 77955(43 994)„/ neu vorgetragen werden ſollen. Die Bilanz verzeichnet u. a. Warenbeſtände von 2 596 427(1 547 531), Wechſel mit 105 870(70 0790), Bonkguthaben 304 573(167 586)„ und Debitoren mit 724 514(491969) J. Andererſeits betragen Kreditoren 3 202 932(1 849 854) /. „Vergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammerbezirk Mannheim Eröffnete Vergleichsverfahren: Firma Coeſter u. Co. Gmbß., Dampfſchreinerei und Möbelfabrik in Weinheim (Vertrauensperſon: Philipp Zinkgräf, Bankdirektor in Weinheim).— Joſef Müller, Schuhwarenhändler in Ladenburg a. N.(VB.: Rechtskonſulent Robert Pauli in Mannheim). g Aufgehobene Vergleichsverfahren(Beſtätigung des Ver⸗ gleichsf: Karl Lorenz, Spenglerei und Inſtallations⸗ geſchäft in Mannheim, Waldhofſtr. 4.— Kaufmann Leo ⸗ pol Schloß, Inhaber der Firma Leopold Schloß, Groß⸗ und Kleinhandel mit Schuhwaren in Weinheim.— Nach Zurücknahme des Antrags auf Durchführung des Vergleichsverfahrens(ſiehe auch: Mangels Maſſe abge⸗ lehnte Konkursverfahren): Firma Luöwig Oppen⸗ heimer Söhne AG., Weine und Spirituoſen in Mann⸗ heim, Bellenſtr. 2. Eröffnete e Johann Ballweber, Bauunternehmer in Mannheim⸗ Käfertal, Bäckerweg 50 (.: Ra. Dr. Franz Hirſchler in Mannheim).— Au⸗ guſt Heß, Schreinermeiſter in Mannheim, II 5, 2(KV.: RA. Oskar Mayer in Mannheim).— Firma Herbert Hoffmann GmbH., Handel mit Kohlen und ſonſtigen Brennſtoffen aller Art in Mannheim, Moltkeſtr. 6(KV.: RA. Kurt Brechter in Mannheimſ.— Weinhaus Ma⸗ Jaga, Inhaber Buenaventura Vila in Maun⸗ heim, Schwetzingerſtr. 87(KV.: RA. Dr. Walter Holder⸗ monn in Mannheim). Aufgehobene Konkursverfahren(nach Schlußtermin und Schluß verteilung: Heinrich Müllecker, Schuh⸗ warenhändler in Mannheim, Waldhofſtr. 17.— Frau Eli⸗ ſabetha Waſelowſky in Mannheim, B 6, 3, Inh. der Fa. Süd. Modekredithaus E. Wafelowſky in Mann⸗ heim, Rheinhäuſerſtr. 55. Mangels Maſſe abgelehnte Konkursverfahren: Firme Ludwig Oppenheimer Söhne AG., Weine und Spirituoſen in Mannheim, Bellenſtr. 2. * * Die Firma J. Hochſtetter Teppichhaus Gmb.., dinen⸗Dekorationen, hat ihre Zahlungen eingeſtellt. ſtrebt einen außergerichtlichen Vergleich an. heimer Platz iſt nicht beteiligt. * Inſolvenz im Mannheimer Holzgroßhandel. Die Firma Heinrich Friedberger, Holz en gros, hat ihre Zaß⸗ lungen eingeſtellt. * Neuer Vergleich Katz u. Klumpp, Gernsbach. Die Firma läßt ihren Gläubigern nunmehr einen neuen Ver⸗ gleichsvorſchlag vorlegen, wonach das geſamte Vermögen der Firma und das Privatvermögen der Teilhaber zur Verfügung geſtellt werden. Zur Beſchleunigung des Ver⸗ fahrens wird die Errichtung einer Aktiengeſellſchaft be⸗ zeichnet, die die Betriebe der alten Firma weiterführen ſoll. Das Aktienkapital ſoll höchſtens drei Millionen/ betragen und teilweiſe mit Hilfe der Gläubiger aufgebracht werden. Neben der Beteiligung an der Ac. Sürften die Gläubiger dann noch eine Bargauote von 3040 v. H. er⸗ halten. Den Gläubigern bis 8000“ fließt die ſich aus der Verwertung der geſamten Aktiven ergebende Quote in bar zu. Zuſatzleiſtungen der Familie Katz laſſen eine erheb⸗ liche Quotenverbeſſerung erwarten. Deviſenmarkt Im keutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New Pork Schweiz 25,12 Stockholm 18. Gar⸗ Sie Der Mann⸗ „ 1⁰ Paris 124.27 Holland.. 12.11 Madrid 88.70 Brüſſel 34,86 Oslo 19,17 Dollar geg. Rm. 4,18 Mailand 92.80 Kopenhagen 18.16 Pfunde„„ 20,87 * Die Preisindexziffer der„Metallwirtſchaft“. Die Preisinderziffer der„Metallwirtſchaft“ ſtellte ſich am 2. April 1930 auf 116,1 gegen 116,7 am 26. März(Durch⸗ ſchnitt 1909/13= 100), fiel alſo um 0,5 v. H. Für die ein⸗ zelnen Metalle wurden folgende Einzelindexziffern er⸗ rechnet: Kupfer 127,(127,7), Blei 119,5(121,), Zink 74,09 (77,0, Zinn 90,5(92,4), Aluminium 132,0(132,0), Nickel 107,(107, Antimon 87,4(87,4). Wirt⸗ Wirt⸗ eſtern thalle efun⸗ aats⸗ eichs⸗ reſſe. Wirt⸗ gung teuen rxum⸗ kom⸗ ektor lichen jaben htung Shalt e Er⸗ zuviel von den⸗ fizits hän⸗ Srate zeſetzt trück⸗ deres nung rſt in Hler⸗ nver⸗ lierte e um ſpar⸗ lange eichs⸗ 74,0 ickel — — Samstag, den 5. April 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nu. 101 Amtsunterſchlagung Mannheimer Schöffengericht Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley; 2. Amtsrichter: Amtsgerichtsrat Dr. Petters; Vertreter der Anklage: 1. Staatsanwalt Dr. Haas und 1. Staatsanwalt Dr. Frey Die Tat, die den 60 Jaher alten Eiſenbahnober⸗ ſchaffner O. am Freitag vor Gericht brachte, iſt faſt unverſtändlich. Am 28. Dezember 1929 wurde ihm an der Sperre von einem jungen Manne ein ge⸗ fundener 20⸗Markſchein abgeliefert. Am 5. Januar kam der Vater des jungen Mannes und verlangte eine Beſcheinigung über das gefundene Geld. O. verleugnete ſich ſelbſt und wurde am nächſten Tag von dem Vater des Finders als der Beamte des Vortages erkannt. Am 6. Januar er⸗ folgte dann Anzeige wegen Unterſchlagung. * O. ſteht über 30 Jahre im Eiſenbahndienſt, er hat noch nie eine Strafe erhalten. Faſt am Ende ſeiner Dienſtzeit bringt er ſich jetzt ſelbſt um ſeine Stellung und wahrſcheinlich auch um ſeine Penſion. Die Strafe für dieſe Dummheit iſt, ſo hart ſie auf den erſten Augenblick anmutet, gerecht und ver⸗ dient.., der von vornherein nicht gerade ſym⸗ pathiſch iſt, wirkt, je länger er ſich verteidigt, immer unangenehmer. Mit vielen Worten verſucht er ſeine Handlungsweiſe zu begründen. Wenn er am Anfang die Unwahrheit geſagt habe, ſo habe er nur ſeinen Kollegen ſchützen wollen, dem er als Fahr⸗ dienſtleiter das Geld abgeliefert habe. Er habe ihn nicht verraten wollen, da ihm, wie er wörtlich meinte, „Menſchenpflicht über ſeine Beamtenpflicht gehe.“ Aber trotz dieſer Menſchenpflicht verſuchte er ſeine Kollegen in einer Art zu belaſten, die den ſchlechten Eindruck ſeiner Geſamtperſönlichkeit noch vertiefte. Um ſich zu retten, opfert er„aus Menſchenpflicht“ natürlich ſeine Kollegen. A* Die Zeugenausſagen des 16jährigen Fin⸗ ders und deſſen Vaters ſind ſehr genau und beſtimmt, ſie erbringen unzweideutig die Schuld von O. Eine merkwürdige Rolle ſpielen dagegen die beiden Kollegen, der Fahrdienſtleiter und ein Stellwerk⸗ meiſter. Man konnte ſich des Eindrucks nicht er⸗ wehren, daß auch dieſe beiden von der Fund⸗ und Amtsunterſchlagung etwas wiſſen. Das Verhalten dieſer beiden Beamten bei der ganzen Angelegen⸗ heit iſt unverantwortlich. Der 1. Staatsanwalt Dr. Haas verurteilte das Verhalten des alten Beamten O. ſehr ſcharf. Er ließ auch gleichzeitig keinen Zweifel darüber, daß durch ſolche Vorkommniſſe das Vertrauen zur Reichsbahn Schwere Jungen In der Freitag⸗Nachmittagsverhandlung des Schöffengerichts nahmen 7 Angeklagte wegen ſchwe⸗ ren Diebſtahls im Rückfall, Begünſtigung und Hehlerei auf der Anklagebank Platz. Es handelte ſich um den Einbruch in dem Juwelier⸗ geſchäft Arnold am Markt. In der Reihenfolge: Friedrich Ecker und Heinrich Ecker aus Mann⸗ heim, A. Millbrodt aus Elbing, Emil Zipſe aus Durlach, Joh. Schuhmacher aus Menzingen, Amalie Schuhmacher aus Rülzheim und Katha⸗ rina Thielmann aus Caub hatten ſie Platz ge⸗ nommen. Mit Ausnahme der beiden Frauen ſind alle Angeklagten vorbeſtraft. F. Ecker (26 Jahre) 6mal, darunter mit 5 Jahren Zuchthaus, H. Ecker(29 Jahre) gmal, darunter mit 6 Jahren Zuchthaus, Millbrodt(28 Jahre) 6 mal, darun⸗ ter mit 5 Jahren Zuchthaus, Zipſe(23 Jahre) mal, hauptſächlich wegen Körperverletzung, und Schuhmacher(40 Jahre) Z3mal. Faſt allen ſieht man ihre bewegte Vergangenheit an, beſonders an dem unſteten Blick, der bei Mill⸗ brodt ausgeſprochen glaſig iſt. Der jüngere Ecker ſcheint ziemlich abgeſtumpft, der ältere redet wie ein Jahrmarktausrufer, er hat anſcheinend irgend einen Defekt. Den brutalſten Eindruck von allen macht Zipſe. Schuhmacher kann auch nicht gerade Ver⸗ trauen einflößen. 5 Der Hergang der Tat In der Nacht vom 19. auf den 20. Oktober 1929 zechten die 4 Genoſſen durch. Friedrich Ecker holte zu Hauſe einen Hammer und um 5 Uhr morgens zogen alle 4 nach K 1 zum Geſchäft des Juweliers wicht gerade geſtärkt werde. Sein Antrag lautete auf 6 Monate Gefängnis. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Groſ fart, trat für eine milde Beſtrafung ein. Das Urteil lautete wegen Amtsunterſchlagung auf 6 Monate Gefängnis. Zahlung mit ungedeckten Schecks Der 21jährige Taglöhner Fr. M. aus Straßburg hat trotz ſeiner Jugend ſchon allerhand Vorſtrafen. Beſſerung ſcheint bei ihm kaum noch möglich zu ſein. Am 27. November 1920 wurde er aus dem Gefängnis entlaſſen, am 28. November beging er bereits wieder eine neue Straftat, der er bis zum 21. Dezember 1929 noch 22 folgenließ. Unter der Vorſpiege⸗ lung, er ſei Boxer und beziehe ein Monatsgehalt von 250 Mark veranlaßte er in Pforzheim einen Schneider zur Hergabe eines Gummimantels, eines Hutes, einer Armbanduhr und eines neuen Anzuges. Die Sachen verkaufte oder verſetzte er dann. Er iſt an⸗ geklagt wegen: 2 Rückfalldiebſtählen, 6 Fällen verſuch⸗ ten Rückfallbetrugs, darunter 2 Fälle mit erſchwerter Urkundenfälſchung und 15 Fällen vollendeten Rück⸗ fallbetrugs, darunter 1 Fall in Verbindung mit ver⸗ ſuchtem Betrug und 6 Fälle in Verbindung mit voll⸗ endeter erſchwerter Urkundenfälſchung. Einem Bekannten ſtahl er ein Scheckheft, das er zu ſeinen Betrügereien reichlich in Anſpruch nahm und die Schecks mit falſchem Namen unter⸗ ſchrieb. Bis zum 15. Dezember„arbeitete“ er auf dieſe Weiſe in Pforzheim, dann verlegte er ſeine Tä⸗ tigkeit nach Mannheim. Am 17. Dezember ver⸗ übte er hier ſeine erſte und zugleich 11. Gaunerei. Mit ſeinen ungedeckten Schecks hatte er keine großen Erfolge. U. a. fiel ihm ein Photographenapparat in die Hände, der ſpurlos verſchwand. Bei einem Uhr⸗ macher wollte er ſich eine Uhr kaufen, natürlich bar⸗ geldlos. Er erhielt keine, dafür ließ er aber eine goldene Sprungdeckeluhr ſo mitgehen. Als er dann in Mannheim verhaftet wurde, verſuchte er auszurücken, wurde aber wieder eingeholt. Der 1. Staatsanwalt Dr. Frey beantragte 3 Jahre Ge⸗ fängnis. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Wein⸗ del war für eine weſentlich mildere Strafe, da er den Angeklagten für nicht ganz normal hielt. Das Ge⸗ richt ſchloß ſich dem Antrag des 1. Staatsanwaltes an und verurteilte W. wegen ſeiner vielen Straftaten zu drei Jahren Gefängnis und ihre Hehler Arnold. Die Lage war ſelbſtverſtändlich vorher ge⸗ nau ausbaldowert. H. Ecker und Zipſe gingen wei⸗ ter. Fr. Ecker ſchlug die Scheibe ein und nahm aus der Auslage was er erreichen konnte. Im gan⸗ zen erbeutete er etwa 50 Ringe mit Brillanten, Per⸗ len, Ohrringe, Kravattennadeln uſw. im Werte von 12000 Mark. Millerrodt und Ecker brachten die Beute in den Taſchen nach ihrer Wohnung in der Merzelſtraße. Dort wurden die Preiſe feſtgeſtellt und von H. Ecker die Etuis verbrannt. Darauf ging das Kleeblatt in die Wirtſchaft von Schuh⸗ macher, der die Beute für 78000 Mark ver⸗ kaufen wollte. Jeder der Beteiligten ſollte ein Fünftel des Erlöſes als Anteil bekommen. Da die Ringe nicht abgeſetzt werden konnten, brachen Zipſe und H. Ecker die Steine aus den Faſſungen, um ſie ſo in Holland an den Mann zu bringen. Schuh⸗ macher verſteckte die Mettallteile hinter der Bier⸗ preſſion. Frau Schuhmacher fuhr mit Frau Thielmann nach Wies baden, wo ſie die 70 ausgebrochenen Steine vergeblich 2 Juwelieren anboten. Der eine ließ die Frauen verhaften. Die Angeklagten ſind bis auf Schuhmacher ge⸗ ſtändig, der immer mit neuen Ausreden kommt. Er will die Sache nur aus Gefälligkeit gemacht haben. Gerade ſolche ſkrupelloſe Hehler ſind an vielen Diebſtählen ſchuld, da die Diebe genau wiſſen, daß ſie bei ihnen ihre Beute losbringen. Mit der Zeugeneinvernahme wurde um 749 Uhr die Verhandlung auf Samstag vormittag vertagt. — Der Sport am Sonntag Tage der Meiſterſchaften Die Meiſterſchaftskämpfe der verſchiedenen Raſenſports und verſchiedenen Landesverbände dauern an, ſie ſtehen allenthalben dicht vor dem Abſchluß und bringen darum jetzt auch Schlag auf Schlag Entſcheidungen. Aber nicht nur im Fußball, Handball und Rugby beſchäftigt man ſich zur Zeit mit der Ermittlung der Landesmeiſter, auch in der Leicht⸗ athletik(Waldläufe) und bei den Amateurboxern ſieht man die gleiche Tätigkeit. Das ſehr umfangreiche Sportpro⸗ gramm des 6. April wird noch ergänzt durch die Länder⸗ kämpfe Deutſchland— Frankreich im Rugby, Deutſchland— Polen im Amateurboxen, Holland— Italien u. Schweis Ungarn im Fußball, ſowie durch zahlreiche Radrennen, Schwimmkämpfe und Pferderennen. Im Fußball neigen ſich die ſüddeutſchen End ſpöele ihrem Ab⸗ ſchluß zu. Nachdem in der Frankfurter Eintracht bereits der ſüddeutſche Meiſter feſtſteht, ſind noch die beiden anderen Vertreter des Verbandes für die„Deutſche“ zu ermitteln. Der 6. April bringt die folgenden Spiele: Runde der Meiſter: Bayern München— Sp. Bg. Fürth, Wormatia Worms— Eintracht Frankfurt, FK. Pirmaſens— Freiburger FC. SV. Waldhof— BfB. Stuttgart. Troſtrunde: Nordweſt: Rot⸗Weiß Frankfurt— Phönix Ludwigshafen, FSV. Frankfurt— Bf. Neu⸗Iſenburg, Sportfreunde Saarbrücken— VfL. Neckarau, SV. Wiesbaben— JV. Saarbrücken. Troſtrunde: Süboſt: 1. FC. Nürnberg— München 1860, Phönix Karlsruhe— Karlsruher 5., Union Böckingen— Jahn Regensburg. An Freundſchaftsſpielen intereſſieren die ſolgen⸗ den Begegnungen: Am Samstag Bft. Mannheim— Phönix Mannheim, Stuttgarter Kickers— Ambroſiana Mailand, Sc. Freiburg— FC. Olten(Schweiz), Mainz 05— Wütrz⸗ burg 04, Wacker München— Teutonia München und C. Idar— Union Niederrad. Die Endſpiele in den anderen Länderverbänden des DaB. werden wie folgt weitergeführt: Weſtdeutſche Enb⸗ runde: Schalke 04— Köln⸗Sülz 07, Hamburger Sp. B.— Bf. Benrath. Norbbentſche Meiſterſchaft: Arminia Han⸗ nover— Holſtein Kiel; Mitteldeutſchland: Vorſchlußrunde um die Meiſterſchaft: Dresdener SC.— Sp. Vg. Erfurt, Sturm Chemnitz— VfB. Leipzig; Baltenverband: Ent⸗ ſcheidendes Spiel um den zweiten Platz: VfB. Stettin— Titania Stettin: Südoſtdeutſchland: Vorentſcheidung im Kampf um den zweiten Platz: Sportfreunde Breslau— Preußen Zaborze. Von den übrigen Spielen im Reich in⸗ tereſſiert in erſter Linie der Städtekampf Berlin— Prag, bei dem Berlin nur mit einer geſchwächten Mannſchaft an⸗ treten kann. Der Berliner Meiſter Hertha— BSC. trägt in Hamburg ein Freundſchaftsſpiel gegen den HSB. aus. Zu zwei auch uns ſehr intereſſierenden Länderſpielen kommt es im Ausland. In Baſel ſpielen Schweiz— Ungarn und in Amſterdam Holland— Italien. Handball Im Kampf um die ſüddeutſche Meiſterſchaft fällt in Nitruberg die Entſcheidung. Die Frage, ob in dieſem Spiel die Sp. Vg. Fürth ihren Titel gegen den Altmeiſter SV. 98 Darmſtadt erfolgreich behaupten kann, iſt nur ſehr ſchwer zu beantworten.— Um die ſüddeutſche Damenmeiſterſchaft ſpielen in der Gruppe Feſt Kreuznach und Ein⸗ tracht Frankfurt. Die Frankfurter Damen benötigen aus dieſem Spiel nur einen Punkt, um ſich für das Ent⸗ ſcheidungsſpiel gegen den Vertreter der Oſtgruppe, 1. JC. Nürnberg zu qualifizieren. Um den ſüddeutſchen Handballpokal treffen am Sonntag V. f. R. Mannheim und F. V. Oftersheim aufeinander. Hockey Auch an dieſem Sonntag gibt es im Hockey wieder zahl⸗ reiche bemerkenswerte Privatſpiele. In Frankfurt trifft der SC. 80, der demnächſt ſein 50 jähriges Beſtehen feiert, auf eine der ſtärkſten weſtdeutſchen Mannſchaften, Rot⸗Weiß, Köln.— V. f. R. Mannheim empfängt den H. C. Hei⸗ delberg zu einem Klubkampf. Rugbi Neben der Deutſchen Meiſterſchaft gilt im deutſchen Rugby das ſeit einigen Jahren regelmäßig zum Austrag kommende Länderſpiel Deutſchand— Frank⸗ reich als das bedeutſamſte Ereignis. Der Schauplatz des Kampfes iſt diesmal Berlin. Die deutſche Fünfzehn iſt zwar ganz geſchickt zuſammengeſtellt, trotzdem dürfte die Chance eines Steges über den rugbyſtarken Gegner aus dem Weſten nur ſehr gering ſein. Tennis Eines der letzten Rivtera⸗Tennisturniere iſt das Tur; nier in St. Raphael, das zur Zeit unter der Betel⸗ ligung von deutſchen Spielern ausgetragen wird. Motorſport Unter der Beteiligung von 25 Fahrern aus zehn verſchie⸗ denen Ländern wird am Sonntag das Autorennen um den Großen Preis von Monaco in den Straßen von Monte Carlo wiederholt. Die deutſchen Vertreter Carraciola, Graf Arco, Zinneberg, Haus von Stuck und Burgaller werden gegen die auserleſene Konkurrenz der Ausländer keinen leichten Stand haben. Nadſport In Hannover und auf der Berliner Rütt⸗ Arena ſind die Dauerfahrer in Tätigkeit. Die Kölner Rhein landhalle bringt nach dem Muſter der Weſt⸗ falenhalle ein gut beſetztes internationales Achtſtunden⸗ Mannſchaftsfahren zur Abwicklung. In Paris läuft das letzte Sechstagerennen der Satſon.— Gleichzeitig kommt es auf der Strecke Berlin— Kottbus— Ber- lin zum erſten großen deutſchen Straßenrennen der Sai⸗ ſon. Das traditivnelle Rennen ſieht in dieſem Jahre auch wieder zahlreiche Berufsfahrer im Wettbewerb. Mit Start und Ztel in Wiesbaden kommt der Große Opelpreis von Heſſen⸗Naſſau(VDR) zur Abwicklung. Schwimmen Der Sonntag bringt eine Reihe von mittleren Ver⸗ anſtaltungen, ſo das Damenſchwimmfeſt des SV. 98 Düſfel⸗ dorf, den DT.⸗Städtekampf Berlin—Halle— Magdeburg und den Clubkampf Nikar Heidelberg— 1. Frau k⸗ furter S. C. Boxen Frankfurt/ Main iſt am Samstag und Sonntag der Schaw⸗ platz der Südweſtdeutſchen Amateur⸗Boz⸗ meiſterſchaften, die bei der ſtarken Beſetzung ſicher einen guten Sport bringen werden. Ebenfalls am Wochen⸗ ende werden in München die Meiſterſchaften des Bayrt⸗ ſchen Amateur⸗Boxverbandes durchgeführt. Eine dritte große Amateur⸗Veranſtaltung iſt der in Magde⸗ burg zur Durchführung kommende Länder kampf Deutſchland— Polen. Die Dortmunder Weſt⸗ falenhalle veranſtaltet große Berufsboxkämpfe, in deres Mittelpunkt die Begegnung zwiſchen dem ehemaligen Deut⸗ ſchen Schwergewichtsmeiſter Rudi Wagener und dem Kanadier Larry Gains ſteht. Pferdeſport Der Sonntag bringt im deutſchen Galoppſport die Gn⸗ öffnungsrennen in Dresden, Magdeburg und Neu ß. Verſchiedenes In Darmſtadt wickelt der Pol. SV. am Samstag abend unter der Beteiligung von Mannſchaften aus Darmſtabt, Frankfurt und Wiesbaden ein Hallen⸗Handball⸗ Turnier ab.— In Hamburg hält der Norddentſche Hockey⸗Verband ſeine Jahresverſammlung ab. Beweiskräftige Jahlen Der 4. Kreis des DAS V.(Baden⸗Pfalz) Zahlen anführen, die beweiſen, daß die Stärke ſeiner Aktiven den anderen Sportarten in nichts nachſtehen. In der vergangenen Saiſon trugen allein in der Oberliga 106 kaun Mannſchaften(im Ringen 98, im Gewichtheben 58, und in der Leichtathletik 10) Mannſchaftskämpfe aus. 32 Mann⸗ ſchaftskämpfe(20 im Ringen, 12 im Gewichtheben) fanden in der Kreisligaklaſſe ſtatt. An insgeſamt(in allen Klaſfen) ausgetragenen 368 Meiſterſchaften beteiligten ſich 5152 Athleten. Außerdem wurden noch 56 Freundſchaftskämpfe zur Durchführung gebracht. Zuſammen fanden 424 Mann⸗ ſchafts kämpfe ſtatt, an denen insgeſamt 5936 Schwerathleten beteiligt waren. Dieſe Zahlen können ſich ſehen laſſen. Waſſerſtanbsbeobachtungen im Monat April Rhein Pegel 1 2. f 4 fs Near⸗Pegel 2. 8. 4 8. Baſel 0,120.10.03.09.92 Schuſlerinſel 9440750 640.76 4 90 Mannhelm.49.38.98.50 Fehl 1505.01 1 90.92.21 Jaalfe..599,60.9238 Maxau.78.70.66 3,683.83 Slochingen 95280528.4 9,2 Maunbein.82.482,49.39.8 Heübronn 120 18 1 5 Caub 17716.581 9 06 Köln 1721.61.40 fl. 45.39 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: 5. A. Meiß nes- Feuilleton: Dr. Stefas Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Spont und Bermiſchtest WIlly Müller- Handelstell: Kurt Ehmer Geri und altes übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche 0 tellungen: Jaloß Faude, fämtlich in annheim— 3 Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeſtung G. m. b.., Mannbeim, R 1,—8 Für unverlaugte Beitrüge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt une e Ribctporto 6 Mein* Ausverkauf Gen Teppiche nur von 1880 BR NN Elisabethstr. 1 em Friedrichsplatz Käfer u. Wanzen rotte aus bevor ſie tanzen. Packg. Mk..—. Wirkſ. u. Unſchädlichk. garant. Labor. Thiele, Lauren Husſtr. 5(Neckaſtradt]. 1433 PIAN0 Ia. Marke, faſt neu, m. voller Garantie billig Te verkaufen. B1531 arl Nauk Pianolager 8 1, 3 Seltene Gelegenheit! Kücheneinrichtung, neu, nat.⸗laſſ. kpl., m. all. Zubeh. zu verk. Spott⸗ reis 190 ,. Grünfeld, 5 5, 3[Rückgebäude]. Anzuſ. v.—7,. 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Der ältliche Mann zung, daß er ſich von Tag zu Tag bedenkli von der Zeit des jugendlichen Seins entfernte, und fand heraus, daß man ſich wenigſtens beim Tanzen an etwas Jugendlichem feſthalten könne. Um dieſe Gelegenheit recht gründ⸗ lich ausnutzen zu können, gründete er einen Klub, der ſich die Pflege der Tanzbunſt zum vornehmſten Ziel ſetzte. Aber die Gattin, die ihm im Lauf der 29 Jahre acht Kinder geſchenkt hatte, glaubte auch noch ein Anrecht auf das Leben geltend machen zu dürfen und wollte es mit ihrem Gatten gemeinſam wahrnehmen. Sie tanzten alſo allabendlich im Klub. Das langweilte den Gatten. Dazu hatte er ſich nicht in beſondere Mühen geſtürzt. Für Tänze mit ſeiner Frau hätte ers zu Hauſe beim Rundfunk leichter und bequemer gehabt. Er überzeugte ſie alſo, daß ſie zum Tanzen zu ſchwer ſei und daß er ſich eine leichtere Partnerin ſuchen müſſe. Er ver⸗ mied ausdrücklich zu ſagen: eine hübſchere; denn engliſche Frauen pflegen entſchieden eiferſüchtiger zu ſein als ihre feſtländiſchen Schweſtern und betrach⸗ ten es auf keinen Fall als gleichgültig, mit wem ihr Gatte tanzt. Frau Dray erreichte deshalb mühe⸗ los die Beteiligung an der Wahl einer leichteren Tänzerin für ihren Gatten. Sie entſchied ſich für eine Witwe mit fünf Kindern, weil dieſe ihr als ungefährlich erſchien. Aber dieſe Witwe ſchickte all⸗ abendlich, wenn ſie ihre Kinder ins Bett gebracht hatte, zu dem Klubpräſidenten, um ihn aus ſeiner häuslichen Haft zu erlöſen und ſeine Tanzbeine in Bewegung zu halten. Das paßte Frau Dray nicht länger, und ſie machte Krach. Herr Dray verließ die Wohnung mit dem Hinweis, daß er keine Luſt habe,„auf dem Gipfel eines Vulkans zu leben“, und brachte ſich als Koſtgänger, nichts weiter, bei jener Tanzwitwe unter. Und nun machte der Scheidungs⸗ richter die Bekanntſchaft der Frauen, von denen die eine zu ſchwer zum Tanzen war, und ihres Part⸗ merkte zu ſeiner Beſtür mers. Er fällte das weiſe Urteil:„Scheidung gibt es nicht! Verſuchen wirs erſt einmal mit der Tren⸗ mung; denn es iſt einfach unfaßlich, daß ſich ein älterer Mann auf die Dauer ſo töricht aufführt wie dieſer Tanzfanatiker. Er kaun ſeiner Frau zunächſt einmal wöchentlich hundert Mark Koſtgeld geben; Yfelleicht beſinnt er ſich dann bald wieder darauf, daß man die Unvernunft nicht wie ein heiliges Banner hochzuhalten braucht, und daß es nie zu ſpät iſt, ſich zu ſchämen, wenn man eine kataſtrophale Dummheit begangen hat.“ Hinrichtung im Schlaf Indiſche Fakire berſtehen es, ſich ſelbſt in hypnoti⸗ ſchen Schlaf zu verſetzen, was unter Umſtänden von größter Nützlichkeit ſein kann. Ein junger Mann, der wegen eines Mordes in Chicago hingerichtet werden ſollte, entſchloß ſich, im Schlaf ins Jenſeits überzuſte⸗ deln und verſuchte ſeine Kräfte wochenlang zu kon⸗ zentrieren, um dem Beiſpiel indiſcher Fakire folgen zu können. Es gelang dem Delinquenten, der auf den Namen Harry Churchill hörte, es ſo weit zu bringen, daß er auf Wunſch in einen vollſtändig todes⸗ ähnlichen Schlaf verſinken konnte. Er ſchlief beretts drei Tage vor der feſtgeſetzten Hinrichtung ein und konnte nicht geweckt werden. Man verſuchte ſogar mit glühendem Eiſen den Unglücklichen zum Bewußtſein zurückzubringen, aber auch das wollte nicht gelingen. So blieb der Gefängnisverwaltung nichts anderes übrig, als den Todeskandidaten im Schlafe hinzurich⸗ ten. Da man in Chicago ausnahmsweiſe die Segnun⸗ gen des elektriſchen Stuhls nicht kennt, wurde Harry Churchill im bewußtloſen Zuſtande gehenkt. Blutrache unter Schwarzen Infolge der zwiſchen zwei ſüdafrilaniſchen Neger⸗ ſtämmen, den Pondos und den Shangaans beſtehen⸗ den Blutrache kam es unlängſt zu einem Kampf d wiſchen den Eingeborenen dieſer Stämme, Swiel mit Jene rauhen Geſellen, die an den äußerſten Grenzen menſchlicher Ziviliſation den Erdboden nach Gold und Edelſteinen durchwühlen, pflegen ſich weder vor Tod noch Teufel zu fürchten. Und gleich dem„ehrlichen Seemann“ wiſſen ſie von ihren Aben⸗ teuern manch Garn zu ſpinnen, das ſelbſt den ſeligen Baron von Münchhauſen zum neidvollen Ver⸗ ſtummen gebracht hätte. Und noch einen anderen Zug haben die Goldgräber mit den Waſſerratten ge⸗ meinſam: Trotz aller Unerſchrockenheit verlieren ſie leicht die Faſſung, wenn ihnen etwas Unbegreifliches, Geheimnisvolles entgegentritt. Ein derartiges Vorkommnis ereignete ſich vor micht allzu langer Zeit am Armadale Weg im auſtra⸗ liſchen Hinterlande. Dort wollte ein Anſtedler jeinem Nachbarn einen Beſuch abſtatten. Als er auf ſein Klopfen keine Antwort erhielt, öffnete er die Tür des Hauſes. Da bot ſich ihm ein unheimlicher Anblick. Zwar zeigte ſich kein lebendes Weſen in dem halbdunklen Raum. Aber das Bett— alle, guten Geiſter!— das Bett des Goldgräbers ſchien von einem böſen Geiſt beſeſſen zu ſein: Es hob und ſenkte ſich, es ſpreizte die Beine nach rechts und links, es führte einen hölliſchen Tanz auf, es ge⸗ bärdete ſich wie ein raſend gewordener Medizin⸗ mann. Mit einem gellenden Angſtſchrei ſtürzte der Be⸗ ſucher davon, ſeiner Behauſung zu. Nach einiger Zeit erſt wagte er ſich wieder mit ſeiner getreuen Flinte ins Freie und ſuchte ſeinen Nachbarn auf, der draußen auf dem Felde im Schweiße ſeines An⸗ geſichts ſcharwerkte. Gemeinſam rückten die beiden Männer dem Spuk zu Leibe. Und nun fand ſich des Rätſels Löſung: Der Eigentümer jenes wild ge⸗ wordenen Bettes hatte bei ſeinem morgendlichen Er⸗ wachen in ſeinem Schlafzimmer eine große braune Schlange vorgefunden. Das gefährliche Reptil aber war, als es den Mann erblickte, noch erſchreckter ge⸗ weſen als dieſer und vor Angſt in ein Loch im Fuß⸗ boden geſchlüpft, ohne allerdings völlig darin ver⸗ ſchwinden zu können. Vielmehr ragte noch ein ge⸗ höriges Stück des Schwanzes daraus hervor. Der biedere Farmer gewann raſch ſeine Faſſung wieder. Zwar hatte er keine Waffe zur Hand. Schnell riß er ſich einen Lederriemen vom Stiefel und befeſtigte das Ende des Schlangenleibes am Bettpfoſten. Das Reptil ließ dieſe Prozedur auch ruhig über ſich er⸗ gehen. Darauf verließ der Gemütsmenſch beruhigt ſein Heim, um ſich an die Arbeit zu begeben. Was dann ſpäter der erſchreckte Beſucher für eine Geiſter⸗ erſcheinung hielt, waren die Befreiungsverſuche des erzürnten Reptils geweſen. Ein kräftiger Hieb mit der Goldgräberſchaufel machte dem ſeltſamen Trei⸗ ben ein Ende. So harmlos die lebende Schlange geweſen war, ſo unheilvoll ſollte die— tote wirken. Hin und wie⸗ der ſuchen die Goldgräber, wenn ihnen ein guter Fund geglückt iſt, bei einem kräftigen Trunk Er⸗ Unter Goldgräbern im auſtraliſchen Hinterlande Wenn eine Logiswirtin zu neugierig iſt Von Franz Schombach Schlangen Das tanzende Bett— Reptilien als Zechgenoſſen holung und ſind dabei auch einem handfeſten Scha⸗ bernack nicht abgeneigt. Diesmal war ein rieſiger grobknochiger Schotte, der des Guten zu viel getan hatte, als Zielſcheibe der allgemeinen Beluſtigung auserſehen. Einer ſeiner Zechgenoſſen wand ihm behutſam den Leib der toten Schlange um den Hals, dergeſtalt, daß Kopf und Schwanz des Reptils auf dem Trinkgefäß des Briten lagen. Als nun der Be⸗ rauſchte den Becher zum Munde führen wollte, grinſte ihm plötzlich der häßliche Kopf des eklen Ge⸗ würms dicht in die vor Schreck weit aufgeriſſenen Augen. Das war zu viel für den Aermſten. Mit einem Schrei des Entſetzens ließ er den Krug zu Boden fallen. Drei Tage ſpäter wölbte ſich über ihm ein friſcher Erdhügel auf dem einſamen Gold⸗ gräberfriedhofe. Eine bei den auſtraliſchen Eingeborenen beliebte Art, Schlangen lebend zu fangen, beſteht darin, die auf der Erde kauernden Tiere beharrlich zu umkrei⸗ ſen, ſich ihnen auf dieſe Weiſe allmählich zu nähern und ſie dann plötzlich am Halſe rückwärts zu packen. Dieſer Kunſtgriff gelang vor kurzem in einer nord⸗ auſtraliſchen Seeſtadt einem Arbeiter, der da durch eine weiße Frau vor dem Angriff des Reptils ret⸗ tete. In aller Gemütsruhe ging der Mann mit dem Tiere, das ſich um ſeinen Arm ringelte, zum Redak⸗ teur des Lokalblattes, der Begreiflicherweiſe ſeit je⸗ nem Tage einige graue Haare mehr auf ſeinem Scheitel zählt. Dann verſtaute der Schlangenbän⸗ diger ſeinen Gefangenen in einem Gefäß, das er gut verſchloſſen neben ſein Bett ſtellte, und begab ſich wieder an die Arbeit. Dieſe Sorgloſigkeit wurde der Wirtin des Mannes— als Junggeſelle wohnte er mit mehreren anderen Koſtgängern in dem Hauſe einer Witwe— zum Verhängnis. Sie konnte der Verſuchung nicht widerſtehen, in echt weiblicher Neu⸗ gterde das Gefäß zu öffnen. Als der Mieter zu⸗ rückkehrte fand er die Frau entſeelt neben dem Bette liegen. Die Schlange war auf und davon. Hätte der Zeitungsmann nicht bei der Aufnahme der To⸗ desanzeige Unrat gewittert, dann wäre die Todes⸗ urſache der armen Zimmervermieterin vielleicht ein ewiges Geheimnis geblieben. Lebensbeginn mit ſechzig Jahren Nach 60jähriger ununterbrochener Gefangenſchaft im Gewahrſam ihres Vaters beginnt Fräulein Lil⸗ lie Wilſon jetzt erſt ein menſchliches Daſein, nach⸗ dem der alte Wilſon im Alter von 96 Jahren in Middleton im nordamerikaniſchen Staate Conedticut im Krankenhauſe geſtorben iſt. Wilſon hauſte auf einer einſamen Farm, wo er nach dem frühen Tode ſeiner Frau ſeine drei Töchter in ſtrengſter Ab⸗ geſchie denheit erzog. Zwei Töchter ertrugen die Erziehungsmethode nicht und liefen ihrem Vater davon. Die dritte blieb zurück und wuchs ohne jede Eine„Aeber⸗Lokomolive bei dem 12 getötet und 29 verwundet wurden. Den Aulaß zu dieſer regelrechten Schlacht bildete die Er⸗ mordung von vier Pondos im Lager der Kronen⸗ grube, unter denen ſich auch der Häuptling der Pon⸗ dos befand. Dieſe Tat verſetzte die Eingeborenen in furchtbare Wut und es kam zu einem Sturm der Pondos auf die Hütten der Schangaans. Der ſofort herbeigerufenen Polizei gelang es nur mit großer Mühe und unter Einſatz bedeutender Kräfte, dem Blutvergießen ein Ende zu machen. In den Quartieren der Pondos wurden große Mengen von Waffen und auch Munition beſchlagnahmt. Auch ſpäterhin kam es wieder zu Unruhen, welche jedoch durch die auf der Kronengrube zurückgebliebenen Polfzeibeamten ſofort im Keime⸗ erſtickt wurden. N e en J eOSe O WIe Dieſe neue rieſige Güterzuglokomotive wurde ſoeben in den Dienſt einer engliſchen Eiſenbahngeſellſchaft geſtellt. 178 Tonnen ſchwer und vermochte einen Güterzug von 3 km Länge von Sheffield nach London zu Sie iſt über Berührung mit anderen Menſchen auf. Sie durfte das Haus nie verlaſſen. Selbſt das Beſorgen der Einkäufe wurde ihr nicht geſtattet. Begab ſich der Vater einmal— was ſelten geſchah— zur benach⸗ barten Stadt, ſo wurde ſie in einem Zimmer ein⸗ geſchloſſen. Sie lernte weder leſen noch ſchreiben und bekam nie eine Zeitung oder ein Buch zu Ge⸗ ſicht. Fremde Beſucher hielt ſich der alte Wilſon mit dem Gewehr vom Leibe. Moderne Errungenſchaften gab es auf der Farm nicht, weder elektriſches Licht, noch Telephon. Der einzige Lohn für dieſes Leben war das Teſtament des Vaters, der die beiden an⸗ deren Töchter enterbte und ihr ſein Barvermögen im Werte von 200 000 Mark hinterließ. Mit ſechzig Jahren hat Fräulein Wilſon zum erſten Male das Haus ihres Vaters verlaſſen und ſich in die nächſte Stadt begeben. Sie will demnächſt eine Reiſe nach Newyork wagen. Bis dahin wird ſie ſich allerdings noch etwas in ihre neue Umgebung eingewöhnen müſſen. Denn vorläufig wirken die neuen Dinge, die ſie ſieht und hört, die Autos, die Wunder des elektriſchen Lichtes, der Rundfunk und die Film⸗ ſpiele, ſo mächtig auf ſie ein, daß ſie ihr den Geiſt zu verwirren drohen. Der Roman des Torpedierten Zu Beginn des Jahrhunderts heiratete der damals zwanzigjährige engliſche Steward Thomas Car⸗ bill ein junges Mädchen aus Hull. Das eheliche Glück währte nicht lange, denn noch am gleichen Tage verließ die Jungvermählte die Wohnung ihres Mannes. Beide Gatten kümmerten ſich nicht mehr um einander. Vier Jahre ſpäter wurde Carlill eines Mordes wegen zum Tode verurteilt. Der König begnadigte ihn aber auf Grund beſonderer Umſtände zu lebenslänglichem Gefängnis. Nachdem Carlill zehn Jahre verbüßt hatte, wurde er aus der Strafanſtalt entlaſſen, weil er bei einem Brande einem Wärter das Leben rettete. Der Stewart mel⸗ dete ſich ſofort freiwillig bei der Marine und fand dort Aufnahme. Drei Jahre lang machte er den Weltkrieg an Bord eines Minenſuchbootes mit. Im Sommer 1918 wurde ſein Schiff von einem deut⸗ ſchen Unterſeeboot torpediert. Im Augenblick der Exploſion verlor Carlill die Beſinnung. Er wachte erſt im Lazarettt zu Chatam auf. Er konnte ſich nicht mehr an die Vergangenheit erinnern und wurde mit ausgezeichneten Führungspapieren als dienſtun⸗ fähig entlaſſen. Im Lazarett hatte er eine Witwe kennen gelernt, die dort als Pflegerin Dienſt tat. Ein Jahr ſpäter heiratete er ſie, ohne ſich zu erin⸗ nern, daß die Ehe mit ſeiner erſten Frau, die er ſeit achtzehn Jahren nicht mehr geſehen, noch nicht gelöſt war. Elf Jahre lang konnte ſich das Paar eines ungetrübten Glückes erfreuen und niemand ahnte etwas von dem Vorleben des Mannes. In ſeiner Erinnerung war nur der verſchwommene Eindruck böſer Jahre zurück geblieben. Doch eines Tages traf ihn ſeine Frau auf der Straße und er⸗ kannte ihn ſofort wieder. Die Folge war eine An⸗ zeige wegen Bigamie. Vor Gericht erſt erfuhr Car⸗ lill von ſeiner Vergangenheit. Er bat, ſein Leben nicht zum zweiten Mal zu zerſtören, und fand volles Verſtändnis für ſeinen eigenartigen Fall. Der Vor⸗ ſitzende verurteilte ihn zu der niedrigſten Strafe, die er fällen konnte, zu drei Tagen Haft. Proteſt gegen die Wettfahrten zwiſchen Auto und Schnellzug In Frankreich erregt es großes Aergernis, daß die ſportliebenden Engländer ſich in ſteigender Zahl ein Vergnügen daraus machen, mit dem berühmten „Blauen Zug“, dem Verbindungszug zwiſchen der Riviera und Calais, im Automobil um die Wette zu fahren und dabei den Zug um immer größere Längen zu ſchlagen. Bliebe der Zug im Vorteil, ſo hätte man vermutlich gegen die Wettfahrten nichts einzuwenden. Vor mehreren Wochen überholte ein Engländer in einem noch dazu mittelmäßigen Wa⸗ gen den„Blauen Zug“ zwiſchen St. Raphael an der Riviera und der Hafenſtadt Calais um etwa 20 Minuten. Etwas ſpäter kam ein anderer Englän⸗ der dem Zug um mehr als zwei Stunden zuvor und bei der letzten Wettfahrt war der Engländer bereits in London, als der„Blaue Zug“ in den Bahnhof von Calais einfuhr. Unter dieſen Ver⸗ gleichen muß der Ruf des franzöſiſchen Eiſenbahn⸗ weſens natürlich leiden. Deshalb hat die betreffende franzöſiſche Eiſenbahngeſellſchaft ſich beſchwerdefüh⸗ rend an den engliſchen Automobilklub gewendet und gebeten, derartige Wettfahrten, die natürlich nicht kontrolliert werden, zu unterſagen. Der Klub Hat geantwortet, er mißbillige die Fahrten, könne aber gegen die Unternehmungen einzelner engliſcher Automobiliſten nichts tun. Es iſt anzunehmen, daß die franzöſiſchen Behörden jetzt von ſich aus Schritte ins Auge faſſen, um dieſen, für den Verkehr nicht ſchleppen. ganz ungefährlichen Rennfahrten ein Ende zu machen. S. AL AN Hef fen, d uu SE 5 8 N 2 bie AN DEN. je Wert quff ſitdit. VO Z UO PSS Des SSA see een been Stets Das EZ EU NIS OER COS TEN OEUTSCHIEN SCC Aal. Mannheim, Heidelbergerstreße, O 3, 9/1 61 urfte der der nach⸗ ein⸗ eiben . Ge⸗ t mit haften Licht, geben t an⸗ tögen chzig das ächſte nach bhings ihnen inge, des Film⸗ Geiſt mals ar= liche ichen hres nehr rlill Der erer dem aus ande mel⸗ fand den mit. eut⸗ der rchte nicht tr de tun⸗ itwe tat. rin⸗ er ticht aar and In tene nes Er- An⸗ zar⸗ ben les zor⸗ afe, ö 5 1 Samstag, den 5. April 1930 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 161 Gottesdienſt rdnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 6. April 1930(Iudica]. In allen Gottesdienſten Kollekte für die Badiſche Landesbibelgeſellſchaft. Trinitatiskirche: 8 Predigt, Vikar Kühlewein;.30 Konfir⸗ mation, Pfarrer Eckert; 3 Taubſtummengottesdienſt im Konfirmandenſaal; 8 Abendmahlsfeier, Pfarrer Renz. Konkordienkirche:.30 Konfirmation, Pfr. Horch; abends 6 Liturgiſche Abendfeier, Vikar Karle. Chriſtuskirche:.30 Konfirmation, Geh. Kirchenrat D. Klein; 6 Liturgiſche Abendfeier, Pfarrer Dr. Hoff und Geh. Kirchenrat D. Klein. Nen⸗Oſtheim: 10 Predigt, Vikar Schmitt; 11 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Schmitt. Friedenskirche:.30 Konfirmation, Pfr. Walter(Kirchen⸗ chor); 2 Kindergottesdienſt, Vikar Schweikhart; 6 Liturg. Abendfeier, Pfarrer Walter. Fohanniskirche:.30 Konfirmation, Pfr. Mayer(Kirchen⸗ chor); 6 Liturgiſche Abendfeier, Vikar Schöpf. Lutherkirche:.30 Konfirmation, Pfarrer Dr. Lehmann (Kirchenchor); 11.30 Kindergottesdienſt, Vikar Ratzel; 6 Predigt, Vikar Ratzel; 8 Abendmahlsfeier, Pfr. Jundt. Melauchthonkirche:.30 Konfirmation, Pfr. Rothenhöſer (Kirchenchor, hl. Abendmahl); 6 Predigt, Vikar Hörner. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel; abends 8 Gottesdienſt für die Schüler der Leſſingſchule und deren Angehörige, Profeſſor Meier und Stadtvikar Kühlewein. Heinrich⸗Lanz⸗ Krankenhaus: 10.30 Predigt, Vikar Schulz. Feudenheim:.30 Konfirmation, Pfr. Mutſchler; 3 Litur⸗ giſche Feier, Pfarrer Mutſchler. Käfertal:.30 Konfirmation, Pfarrer Luger; 6 Liturgiſcher Abendgottesdienſt, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau:.30 Konfirmation pfarrei, Pfarrer Maurer. Rheinau:.30 Konfirmation, Pfarrer Vath; 5 Liturgiſcher Gottesdienſt, Vikar Jaeger, Sandhofen: 9 Konfirmation, Pfarrer Dürr. Seckenheim;.30 Konfirmation, Pfr. Kunz(Kirchenchor); .30 Abendgottesdienſt, Vikar Becker. Pauluskirche Waldhof: 9 Konfirmation, Pfarrer Lemme; 2 Kindergottesdienſt, Vikar Woerner; 6 Abendgottes⸗ dienſt, Vikar Woerner. Wochengottesdienſte. Trinitatiskirche: Dienstag abend 8 Paſſionsandacht, Pfr. Renz.— Mittwoch vorm. 7 Morgenandacht. Konkordienkirche: Donnerstag abend 8: 2. Paſſionsvortrag von Pfarrer Schühle, Weinheim. Thema:„Golgatha“. Chriſtuskirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Pfr. Dr. Hoff. Friedenskirche: Mittwoch abend.30 Andacht, Vikar Schweikhart. Johanniskirche: Donnerstag abd. 8 Andacht, Vikar Schöpf. Lutherkirche: Mittwoch abd. 8 Andacht, Pfr. Dr. Lehmann. Melanchthonkirche: Mittwoch 8 Bibelſtunde, Vikar Hörner. Feudenheim: Donnerstag abend 8 Paſſionsandacht, Pfarrer Mutſchler. Käfertal: Donnerstag abd..45 Paſſionsandacht, Vik. Reich. der Nord⸗ L Matthäuskirche Neckarau: Donnerstag abend 8 Wochen⸗ gottesdtenſt, Pfarrer Maurer. Aheinan: Donnerstag abd. 8 Bibelſtunde i. Gemeindehaus. Sandhofen: Donnerstag abend 8 Wochengottesdienſt, Pfarrer Dürr. Seckenheim: Mittwoch abb..30 Paſſionsandacht, V. Becker. Pauluskirche Waldhof: Dienstag abd..30 Paſſionsandacht im Saale Gerwigſtr. 12, Vikar Woerner. Mittwoch abend .90 Pafftonsandacht im Konfirmandenſaal, Pfr. Lemme. Evang.⸗luth. Gemeinde ö [Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29.] Sonntag nachmittag 5 Predigt u. hl. Abendmahl, Pfarrer Wagner. Beichte.30. Anmeldung von 4 an. Die Chriſtengemeinſchaft Bewegung zur religiöſen Ernenerung. Sonntag vorm. 10 im Vortragsſaal U 6. 11, Friedrichs⸗ ring: Die Menſchenweihehandlung; 11.15 Sonntagsfeier fiir Kinder.— Mittwoch abend.15 im Vortragsſaal G6. 11:„Die Seele des ruſſiſchen Menſchen“, Pfarrer W. Salewſki.— Dienstag und Freitags vorm. 9 in der Kapelle des Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhauſes, Lindenhof: Menuſchenweihehandlung. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evangl. Verein für innere Miſſion A.., Stamitzſtraße 15 (Inſp. Stöckle: Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2: 10(Stadtmiſſionar Keidel): Sonntag 8 Verfammlg., Dienstag 8 C. V. j.., Donnerstag 8 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtr. 90(Stadt⸗ miſſionar Olpp): Sonntag 3 Verſammlung. Donnerstag .15 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtr. 31(Stadtmiſſ. Welk): Sonntag 3 Verſammlung. Dienstag.15 Bibel⸗ ſtunde.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſamm⸗ lung. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtraße 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag.15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag.00 Sandhofen Ver⸗ ſammlg., 8 Luzenberg. Dienstag 8 Waldhof. Mittwoch 8 Sandhofen. Freitag.30 Luzenberg Bibelſtunde. Feuden⸗ heim, untere Kinderſchule: Sonntag 8 u. Dienstag.15 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Ver⸗ ſammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. B. j.., Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station zu erfahren. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L 11. 4. Sonntag 2 Kinderſtunde; 4 Jugendverein: abends 8 Ge⸗ miſchte Verſammlung. Dienstag abend 8 Männerſtunde, zugleich.45 Evangeliſations vortrag Schillerſchule Almen⸗ Hof. ittwoch abend 8 Gebetſtunde, zugleich 8 Evange⸗ liſationsvortrag Pfingſtberg, Oſterſtr. 30. Donnerstag nachmitt. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibelkränzchen für junge Mädchen von 15—18 Jahren. Verein für Jugendpflege„Haus Salem“ e.., K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkreis; 4 Ver⸗ ein für junge Mädchen; 3 Evangeliſations⸗ Vortrag.— Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch 8 Männerſtunde u. 8 Evangeliſations⸗Verſammlung Almenhof, Streuber⸗ ſtraße 46.— Donnerstag 4 Frapenſtunde; 8 Blaukreuz⸗ verſammlung. Euangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag.30 und 4 Predigt, Prediger Sauer; 11 Kindergottesdienſt. Mitt⸗ woch mittag.30 Religionsunterricht; 8 Bibelſtunde.— Donnerstag abend 8 Jugendandacht. Abventgemeinde, J 1. 14. Sonntag abend 8 Vortrag. Mittwoch abend 8 Bibelſtunde.— Freitag abend 8 Jugendſtunde.— Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Pre⸗ digt; nachm. 3 Kindergottesdienſt. Sitdd. Vereinigung für Evangeliſation und Gemeinſchafts⸗ pflege(Landeskirchl. Gemeinſchaft), Lindenhofſtraße 34. Sonntag 8 Evangeliſationsvortrag(Gem.⸗Pfl. Steeger). Montag 8 Mitgliederſtunde. Mittwoch 8 Bibelbeſprechg. Samstag 8 Männerabend. Jugendbund f. E.., a) junge Männer: Sonntag.30 u. Dienstag.15; b) Jungfrauen: Sonntag 4 u. Donnerstag 8; Knabenbund: Samstag.30 für Knaben von 10—15 Jahren. Blaukrenzverein Mannheim 1, Meerfeldſtraße 44, Hinterh. Sonntag vorm. 9 Männerſtunde; abends 8 Blaukreuz⸗ ſtunde Gärtnerſtr. 17. Montag abend 8 Bibel⸗ u. Gebet⸗ ſtunde. Mittwoch nachmitt. 4 Hoffnungsbundſtunde für Kinder; abends 8 Blaukreuzſtunde. Samstag abend 8 Jugendbundſtunde für junge Männer. Baptiſten⸗Gemeinde Mannheim, Max⸗Joſepbſtr. 12. Sonn⸗ tag vorm..30 Predigt, Prediger Willy Grimm; 11 Sonn⸗ tagsſchule; nachm. 4 Predigt, Taufe, Abendmahl, Predig. Willy Grimm. Mittwoch 8 Gebetſtunde. Die Heilsarmee, O 1. 15. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗ verſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlg.; Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung. Sonntas⸗Schulen: Sonntag 11 u..30; Mittwoch 5: Donnerst. 4 Liebesbund. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 26. Sonntag vorm..90 Predigt, Herr Wieſenauer; 11 Sonntagsſchule, abds..80 Jugendbund.— Dienstag abend 8 Sonntagsſchullehrer⸗ Verſammlung.— Mittwoch abd. 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Katholiſche Gemeinde Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche. Sonntag von 8 an öſterl. Beichte, 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.80 Singmeſſe mit Predigt;.30 Kinderzottesdieuſt mit Predigt;.30 Haupt⸗ gottesdienſt mit Predigt u. Amt: 1 hl. Meſſe m. Predigt; nachm.—3 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht, zugl. Jubiläumsbetſtunde mit Segen; abends 7 Faſtenpredigt kch. h. H. Präfekt Schinzinger, hierauf Andacht m. Segen. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei. Sonntag 6 Früh⸗ meſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 bl. Meſſe;: 8 Singmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen; 7 Faſtenpredigt und Segensandacht. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag 6 hl. Meſſe, Beichte; 7 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 kirchliche Schul⸗ entlaſſungsfeier mit Anſprache, Hochamt und Tedeum; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für die Jung⸗ frauen;.30 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen; 7 Faſtenpredigt mit Litanei und Segen. Neues Thereſienkrankenhans. Sonntag.30 hl. Meſſe mit Kommunion; 8 hl. Meſſe mit Predigt. Liebfrauenkirche. Sonntag von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Schulentlaſſungsfeier;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſten⸗ lehre für Mädchen;.30 Sakramentale Bruderſchaft. Katholiſches Bürgerſpital. Sonntag.30 Erſtkommunion⸗ feter des Gymnaſiums; 4 feierlich. Dankgottesdienſt mit Prozeſſion der Abiturienten, Tedeum und Segen. Si. Peter⸗ und Paulskirche Feudenheim. Paſſionsſonntagt vorm..30 hl. Beichte; 7 u. 9 hl. Kommunion;.30 Kom⸗ munion⸗Singmeſfe;.30 Hauptgottesdienſt; 11 Schüler gottesdienſt; nachm. 2 Herz⸗Jeſu⸗Bruderſchaft mit Segen; abends 7 Faſtenpredigt mit Andacht und Segen.. Herz⸗Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. Paſſionsſonntag 6 Früh⸗ meſſe und öſterl. Beichte; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge mit Entlaſſung des g. Jahrgangs;.30 Sühneandacht; abends 7 Faſten⸗ predigt mit Andacht und Segen. 5 St. Bonifatinskirche. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm. 2 Ehriſtenlehre für Mädchen;.30 Faſtenandacht; abends 7 Faſtenpredigt mit Litanei und Segen. Städtiſches Krankenhaus. Sonntag 6 Frühmeſſe mit An⸗ ſprache;.15 Singmeſſe mit Predigt. N St. Joſefskirche Lindenhof. Sonntag 6 Beichte, hl. Meſſe: 7 Kommunionmeſſe; 8 kirchliche Schulentlaſſungsfeier mit Singmeſſe u. Generalkommunion;.30 Predigt u. Amt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre für die Mädchen; 2 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft mit Segen; 7 Faſtenpredigt mit Segensandacht. St. Jakobuskirche Neckarau. Sonntag 7 Frühmeſſe; 8 Schul⸗ entlaſſungsfeier mit Erneuerung der Taufgelübde, Pre⸗ digt u. gemeinſ. Kommunion;.45 Hochamt mit Predigt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt; 2 Corporis⸗Chriſti⸗Bruder⸗ ſchaft mit Predigt;.30 Faſtenpredigt, Andacht u. Segen. St. Franziskuskirche Waldhof. Sonntag 6 Beichte; 7 Kom⸗ muünionmeſſe mit Frühpredigt;.30 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe und Homilie in der Kapelle der Spiegel⸗ fabrik; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt u. Singmeſſe; .80 Ehriſtenlehre für Jungfrauen und Corporis⸗Chriſti⸗ Bruderſchaft; 7 Faſtenpredigt mit Miſerere und Segen. St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntag.30 Beichte und Kommunion;.15 Frühmeſſe; 9 Hochamt mit Predigt und Schulentlaſſungsfeier; 11 Schülergottesdienſt m. Predigt; .30 Chriſtenlehre für die Mädchen; 2 Kreuzwegandacht; 7 Faſteupredigt mit Segen. St. Batholomänspfarrkirche Sandhofen. Sonntag vorm. 7 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt; 10 Predigt u. Amt; 5 feierl. Schluß der Kindermiſſion mit Prozeſſion und päpſtlichem Segen; 8 Abendpredigt für alle Erwachſenen mit kurzer Andacht. St. Antoninskirche Rheinau. Paſſionsſonntag.30 Beicht⸗ gelegenheit(fremde Aushilfe im Beichtſtuhl);.30 Oſter⸗ kommunion;.15 kirchl. Schulentlaſſungsfeier mit Amt, Predigt, Erneuerung der Taufgelübde u. gemeinſamer Kommunion der Entlaßſchüler; Chriſtenlehre; 11 Schüler⸗ gottesdienſt mit Predigt; abends.30 Faſtenpredigt mit Kreuzweg und Segen. St. Aegidinskirche Seckenheim. Sonntag.15 Frühmeſſe; .30 Hauptgottesdienſt mit Schulentlaſſungsfeier, hierauf i für Jünglinge;.30 Andacht;.90 Faſten⸗ predigt. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vorm. 10 Deutſches Amt m. Predigt. Im Anſchluß daran Paſſionsmuſik von Emmy Baſtian(Orgel) und Käthe Back(Violine). 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Nr. 161 eltenes Tonſi Mas N aubernde„ Chi on- U nd 11 (oER Regie: Richard Im 1 5 gramm: 9 nesin in ihrem e Sprech- Füm: wed z0n scrin fp Er GAA lang un in dem Aus gezei Helden 8 Akte von Kamerad Won rsten deutschen Eichberg 8 Nai uns der der Diebe“ 74 8 chnoten 5 Rex— Ein Film über scllaft und Freundestreue Man schenkt wenn man ve Im Doppelspielplan! Grit Nad/ Osear Marien/ Ernst Rülekert Nach Motiven des bekannten Schlagerliedes. Sieh Nosen, Fliebt ist. lierzu Karl Auen als LU de mit Jal. Falkensdein Beginn: 3, 5 Der Mann im Dunkel r König der Abenteurer in: Karola Verdi 30, 8 Uhr National-Theater Mannheim. Samstag, den 5. April 1939 Vorstellung Nr. 242, Miete B Nr. 30 Viel Lärm um Nieht s Lustspiel in 5 Akten von Shakespeare Inszenierung: Richard Dornseiff Bühnenbild: Dr. Eduard Löffler Leitung der Bühnenmusik: Eugen Hesse Anfang 20 Uhr Ende 22.30 Uhr Personen: Don Pedro, Prinz von Arragon Hans Finohr Leonato, Gouverneur v. Messina 1 Heinz Don quan, Pedros Halbbruder Hans Simshäuser Claudio, ein florentinlscher Graf Exich Musil Benedikt, ein Edelmann a. Padua Willy Birgel Antonio, Leonatos Bruder Georg Köbler Balthasar, Don Pedros Diener Borachio Don Juans aoul Alster Konrad Begleiter Hans Fassott Holzapfel I einfältige Ernst Langheinz Schlehwein J Gerichtsdiener Erk Linn Ein Schreiber K. Haubenreißer Hero, Leonatos Tochter Beatrice, Leonatos Nichte Elisabeth Stieler Margaretha Heros Katin Vielmetter Ursula Kammerfrauen VJulie Sanden Ein Mönch Wilhelm Kolmar Ein Edelmann Joseph Renkert Erste Karl Marx Zweite N Wacke Joseph Renkert Ein Page Walter Rießgland Ein Diener Fritz Walter Neues Theater- Rosengarten Samstag, den 3. April 1930 Für die Theatergemeinde„Freie Volksbühne“ (ohne Kartenverkauf) Gruppen A (aur Nr. 1200, 300— 400, 501600), E. F, H(on H nur Nr. 12511350) u. W on W nur Nr. 602700): Der Ilgeuner baron Operette in drei Akten. Nach einer Erzählung M. Jokals, v. J. Schoitzer. Musik v. Johann Strauß.— In Szene gesetzt v. Alfred Landory Musikal, Leitg.: Karl Klauß Tänze: Aennie Häns. Anfang 19.30 Uhr Ende 22.5 Uhr Persone Sraf Peter Homonay Conte Carnero Sandor Barinkay Kalman Zsupan Arsena, seine Tochter Mirabella, Erzieherin im Hause Zsupäns Ottokar, ihr Sohn Caiprs, Ligeunerin . Zigeunermädchen alt den 1 de Vries Fritz Bartling Werner Mäckel Alfred Landory Gussa Heiken Lene Blankenfeld Theo Herrmann Margarete Klose M. Teschemacher an die Bertzstraße 53⁵⁴ Karlklaudenreiber Annem. Schradiek Frledrichzpar“!“ 1930 20% Ermäßigung für Dauerkarlen 0 Mokgla Die Einzelkzarte 8 jede weitere Karte i. d. Fam. 4. Auf der Bühne Stand der Dichterschlacht i Norbert Stein 20 Punkte Döring Georgi 19 Punkte Zum Lelxien heute L Iur J—. Nachtvorstellung Fſuchtbarkeit preiss:—.80,.—, 1. 20,.50 5 ECC Vorzugskarten 5 Horgen Aufführung id DER 5 Morgen Sonntag, 6. 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Anfang 11.00 Uhr, Ende gegen 13.00 Uhr Sonntag, den 13. April: 253. Vorſtellung. Miete& 31, hohe Preiſe: „Götterdämmerung“ von R. Wagner. Anfang 18.00 Uhr, Ende 23.00 Uhr Montag, den 14. April: 254. Vorſtellung. Miete B 31, mittlere Preiſe: „Der Us müller“, ein Bauern⸗Drama von Friedr. Roth. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.00 Uhr Neues Theater: Samstag, den 12. April: 00. Vorſtellung. Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne ohne Kartenverkauf— e A(nur Nr. 401-500), G, L und W (von Wnnur Nr. 701-800):„Der Mann, der ſeinen Namen änderte“, Schau⸗ ſpiel von E. Wallace. Anfang 20.00 Uhr, Ende 22 00 Uhr In Ludwigshafen— Ufa-Falast— Pfalzbau: Mittwoch, den 9. April: 47. Vorſtellung. Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne— ohne Kartenverkauf— Gruppen&(nur Nr. 201300), B, H(von H nur Nr. 12011250, 13511401), J, O, S u. V: „Violetta“(La Travigta), Oper von Verdi Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr Donnerstag, den 10. April: 17 5 l ee„Adrienne“, Operette von W. Gyetze. Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.30 Uhr Mittwoch, den 16. April: 49. Vorſtellung. Für die KTheatergentennde Freie Volksbühne— ohne Kartenverkauf Gruppen O, M u. Pf:„Amneſtic“, Schau⸗ ſpiel von Karl M. Finkelnburg. Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr Stäclt. Theater Heidelberg: Sonntag, den 6. April: Auß. Miete u. Fr. Volksb. Abt. G: Kater Lampe“, Komödie von Emil Roſenow. Anfang 15.00 Uhr, Ende gegen 17.45 Uhr Sonntag, den 6. April: Vorſtellung zu halben Preiſen:„Weekend im Paradies“, Schwank v. Arnold u. Bach Anfang 20. 00˙ Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr Montag, den 7. April: Außer Miete u. Freie Volksbühne:„Gräfin Mariza“, Operette von Kalman. Anfang 10.45 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr Dieustag, den 8. April: Außer Miete u. Bühnenvolksbund Abt. 8 1: „Frühlingsluft“, Operette von Strauß⸗ Reiterer. Anfang 19.45 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr Mittwoch, den 9. Avril: Miete A 28:„Der Kaiſer v. Amerika“ Komödie von Bernard Shaw. Anfang 19.45 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr Donnerstag, den 10. 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Dividenden ⸗ Konto„ 1 942 20 Mühlenwerk⸗ N Obligationen⸗ Konto„ 1384 828 08 Konto Nu 700 000.— 15»Zinſen⸗ Kontor 1668 60 Zugang„ 246100.— 5 ⸗Genußſcheine⸗ Konto 200.— N 546 I. 5»Genußſcheine⸗Zinſen⸗Konto 46410 Abſchrei⸗ P CCCVCCCCCCCC r 6234 43897 bungen„ 246 100.—„ 700 000.— Bürgſchaften K 310 000.— 8 Gewinn⸗ und Verluſt⸗Konto Anſchluß⸗ Vortrag v. l. Januar 19209 K* 42 122.64 9 0 5 3015 Brutto⸗ Gewinn„ 791 499.72 Abſchrei. 1 N 808 022.36 bungen 1 903— 1410.— Abſchreib ungen 2802.15 557 820.21 Mobilien ⸗ Konto NM 6982.15 Abſchrei⸗ bungen„ 3842.15 5 3 640.— 1952 463 Beteiligungs⸗ JVVVVVVVVVVCVCCCVVCCCTTCVVTTCCC 2401 000 Bürgſchaft. R 310 000.— Kaff K ontseses NM 17 240.26 Wechſel⸗ Konto„ 20692807 Waren⸗ Kong„ 3775 386.72 Heizungs⸗Konto[Kohlen„ 1481.75 Debitoren Waren⸗Außen⸗ ſtüände. K 1182 873.— Banken u. Sonſtige„ 3121023 56 Nu 4303 896.566 8317 730ʃe 11671193 12 671 19336 Soll Gewinn- und Verlusi-Konſo per 31. Dezember 1929 Haben ELHL 4 1 RUM 3 An Generalunkoſte nn 2186 991/70[ Per Vortrag vom 1. Januar 19209 42 12264 „ Abſchreib ungen 275 80215„a 885 2978 49142 ian 557 820.21 a 3020 81406 8 020 61406 Durch Beſchluß der heutigen Generalverſammlung an die Dividende für das eta vom 1. Januar 1929 bis 31.„Dezember 1929 auf 107 feſtgeſetzt. Es gelangt daher der Dividendenſchein N. 3 der Aktien Nr. 20 001 bis Nr. 20 570 von nom. R. // 100.— mit R. 10.—, der Dividendenſchein Nr. 3 der Aktien Nr. 1 bis Nr. 3943 von nom. N. 1000.— mit R. I 100.— und der Dividendenſchein Nr. 3 der Aktien Nr. 4001 bis 5000 von nom. R. 1000.— mit R. 50.—(10 Dividende für 7 Jahr) jeweils abzüglich 10 Kapitalertragſteuer zur Auszahlung bei der Kaſſe der Geſellſchaft, 970 bei der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft und deren Zweigniederlaſſungen. Ebenſo kommt der Coupon Nr. 5 der Obligationen⸗Genußſcheine mit R..50 an den gleichen Stellen zur Auszahlung. Der Gee eden der im Umlauf befindlichen Genußrechte der aufgewerteten Obligationen iſt.“ 9g 700.—. Der aus dem Aufſichtsrat turnusgemäß ausſcheidende Herr Generaldirektor Henry Levy wurde wiedergewählt. Neu in den Aufſichtsrat gewählt wurde Herr Bankdirektor Dr. Richard Kahn, Mannheim. Nach durchgeführtem Aktien⸗Umtauſch der bisherigen Stücke von R. 40.— in Stücke zu R. 1000.— und Stücke u R. 100.— ſowie der lt. Generalverſammlungs⸗Beſchluß vom 7. Mai 1929 durchgeführten Kapitalerhöhung von N. 4 000 000.— auf R. 4 5 000 000.— iſt das Kapital wie folgt geſtückelt: 3043 Stücke à.“ 1 000.— von Nr. 1— 3 949=., 8 943 000.— 1000 Stücke a R. 4 1 000.— von Nr. 4001— 5 000 R. 1 000 000.— 570 Stücke à R. 100.— von Nr. 20 00120 570 R. 57 000.— E Mannheim, den 3. April 1990. Der Aufſichtsrat. 5 5 51¹¹6 Der Vorſtauk neu und gesplelt morqen Sonntag Wellenbad HMEEKEIT Planolager D 3, 10, Kunststr Nee G. d. Fr. Wüſtenroth, über 20 000 Mk.(1927 abgeſchloſſ.) 30 Proz. einbez., zu verkauſen. Angeb. u. 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