N Mann⸗ lin iſt it be⸗ rmann Franz rer be⸗ oſchen. ra des nta iſt okuren ind er⸗ d Paſ⸗ Gack⸗ udwig s als Firma Kauf⸗ ber iſt . t Karl 69 „ und Him⸗ heute fnung „Kon⸗ riſtian forde⸗ n Ge⸗ eines zur ikurs⸗ zur ſt am r dem Wer r zur u den Sache igung April 136 rege, * Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—, Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Poſtſcheck⸗Konto Nummer Beilagen: Montag: Sport der N. M. Z./ Diensiag wechſelnd: Aus der Welt der Technit Kraftjahrzeug und Verkehr Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheimer Neiſe⸗Zeitung Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben heb Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 7590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Neues vom Film/ Mittwoch wechselnd: Die ruchtbare Scholle er Seitung Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm hreite CTolonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſetz und Recht Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 8. April 1930 141. Jahrgang— Nr. 165 aft auch im Ausland Ein Altimatum des ruſſiſchen Generalkonſuls in London an entlaſſene ruſſiſche Angeſtellte Zum Tode verurteilt Londoner Vertreters § London, 8. April. veröffentlicht den Tert Drahtung unſ. Die„Morningpoſt“ eines Briefes, den der ruſſiſche Generalkonſul in London an etwa zwanzig ehemalige An⸗ geſtellte der Londoner Sowfjethandels⸗ agentur gerichtet hat. Der Brief enthält eine Auf⸗ forderung an die Empfänger, binnen einer Woche nach Rußland zurückzukehren und die Drohung, daß em Falle der Weigerung die Geſetze Anwendung finden würden, die den Verluſt der ruſſiſchen Bürgerrechte, die Beſchlagnahme alles Eigentums und die Verurteilung zum Tode vorſehen Die betreffenden Ruſſen wurden bei der kürz⸗ lichen Reorganiſation der Handelsdelegation ent⸗ laſſen und zogen es jedoch vor, in London zu bleiben. Vier von ihnen ſind bereits, wie die„Morning⸗ poſt“ mitteilt, vom Moskauer Oberſten Gerichtshof in Ahbweſenheit zum Tode durch Er⸗ chleßen verurteilt worden. Bereits vor einer Woche haben die Betreffenden eine Einladung erhalten, ſich zum Zwecke einer Unterhaltung im Generalkonſulat in der Londoner Eity einzufinden. Erſchreckt durch Berichte über ähnliche Unterhal⸗ tungen mit tödlichem Ausgang, die in anderen Städten vorgekommen find, leiſteten die Empfänger der freundlichen Aufforderung keine Folge. Nunmehr hat der Generalkonſul ihnen in einem mit amtlichem Siegel verſehenen Brief ein Ulti⸗ matum geſtellt. Die„Morningpoſt“ ſtellt die intereſſante Frage, ob die engliſche Regierung in ihrem Hoheitsgebiet ſolche Vorgänge dulden könne Gleichzeitig fragt das Blatt, wie man es mit den beſtehenden diplomatiſchen Beziehungen vereinigen wolle, den mit dem Tode bedrohten Sowjetbürgern ein Aſyl in England zu gewähren. Die Angelegen⸗ heit erregt jedenfalls ein gewiſſes Aufſehen und Hürfte ein Nachſpiel im Unterhaus haben. Moskauer Willkür Drahtbericht unfſeres Berliner Büros I Berlin, 8. April. Das Moskauer Fernamt hat bei dem Verſuch eines Berliner Zeitungsverlags ſeinen Moskauer Korreſpondenten anzurufen, erwidert: Das gebe es nicht. Der Verkehr von Korreſpondenten in Mos⸗ kau mit ihren Zeitungen könne nach wie vor nur durch zenſierte Telegramme geſchehen. Wie der„Vorwärts“ dazu feſtſtellt, haben die Ruſſen in den jahrelangen Verhandlungen niemals etwas davon geſagt, daß der öffentliche Fernſprech⸗ verkehr, ſobald er zugelaſſen ſei, irgendwelche Ein⸗ ſchränkungen erfahre. Für die Reichspoſtver⸗ waltung werde dadurch eine neue Lage geſchaffen. Wenn nicht vollkommene Gleichberechtigung an bei⸗ ben Enden der Leitung beſteht— denn von Moskau kann jeder Fernſprechteilnehmer in Berlin ange⸗ rufen werden und das Geſpräch wird in keiner Weiſe gehindert— wird man wohl hier dankend auf einen ſolchen„Fortſchritt des Verkehrs“ verzichten. Bolſchafter⸗ und Geſandtenwechſel? Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 8. April. Ein„diplomatiſches Oſterrevirement“ glaubt die„Voſſiſche Zeitung“ ankündigen zu können. Sie führt als Botſchafter⸗ und Geſandtenpoſten, die neu beſetzt werden ſollen, London, Wien, An⸗ gora, Luxemburg und andere auf und zählt auch bereits die nach ihrer Anſicht in Frage kommen⸗ den Kandidaten auf. Es iſt ſchon richtig, daß in der nächſten Zeit einige Stellen im diplomatiſchen Außendienſt vakant wer⸗ den, ebenſo richtig aber, wie wir hier bereits andeu⸗ teten, daß es Leute gibt, die jetzt durchaus in den diplomatiſchen Dienſt vordringen möchten und die glauben, daß da und dort der falſche Mann ſitzt. Indes, unter den augenblicklichen Verhältniſſen kon⸗ nen Umbeſetzungen nicht vorgenommen werden. Ein diplomatiſches Revirement wird kommen, aber kein Oſter⸗, ſondern im früheſten Falle ein Nachoſtern⸗ Revirement. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. April. Das Reichskabinett hat ſich geſtern vormittag mit dem Agrarprogramm beſchäftigt, das der neue Reichsernährungsminiſter Schiele ausgearbeitet hat. Der Inhalt der Vorlage iſt in ſeinen weſent⸗ lichen Punkten bereits bekannt. Die Jahresdurch⸗ ſchnittspreiſe für Weizen und Roggen werden mit den Sätzen von 260 bzw. 230/ beibehalten. Schie⸗ les Vorſchläge weichen aber inſofern von der letzten Zollregelung ab, als er für Weizen, Roggen, Gerſte, Hafer und Erbſen eine Vollmacht haben will, die Zölle gleitend zu geſtalten. Der neue Zollvorſchlag ſieht die Friſt von 3 Monaten, nach deren Ablauf die Notwendigkeit einer Aende⸗ rung geprüft werden ſoll, nicht nur wie bisher bei Weizen, ſondern auch bei Roggen vor. Die Ver⸗ änderlichkeit für Hafer, Gerſte und Erbſen ſoll ganz in das Belieben des Ernährungsminiſters geſtellt werden. Weiter fordert Schiele die Ausdehnung der Ein⸗ fuhrſcheine über den bisherigen Rahmen, ſpwie die Einführung des Beimahlungszwangs. Im übrigen bringt der Zollplan eine Reihe von Zollerhöhungen. Neu iſt die Beſtimmung, die zoll⸗ freie Einfuhr von Gefrierfleiſch vom 1. Juli d. J. ab einzuſtellen. Die Sitzung des Reichskabinetts zog ſich mehrere Stunden hin. Die Beratung über das„Geſetz zum Schutz der Landwirtſchaft“, wie das Schieleſche Agrarprogramm ſich offiziell nennt, konnte geſtern noch nicht abgeſchloſſen werden. Man wird die Be⸗ ſprechung auch noch heute fortſetzen. Doch iſt, wie von amtlicher Seite verſichert wird, bereits eine grundſätzliche Uebereinſtimmung erzielt worden. Die neuen Getreidezölle und das Maismonopol Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 8. April Am 27. März ſind die neuen noch von der vori⸗ gen Regierung durchgeſetzten Getreidezölle in Kraft getreten. Gleichzeitig wurde das Mais mon o⸗ pol in aller Eile organiſiert, ſo daß es ab 1. April Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 8. April. Der Gouverneur der franzöſiſchen Staatsbank, Moreau, und ſein Mitarbeiter Quesnay, den man hier mit Beſtimmtheit als den künftigen Generaldirektor der Juter nationalen Zahlungsbank bezeichnet, führte dieſer Tage Beſprechungen mit Bevollmächtigten der ſchweize⸗ riſchen, ſchwediſchen und holländiſchen Bankengrup⸗ pen die ſich an der Reparationsanleihe zu beteiligen wünſchen. Es handelte ſich um die Feſtſtellung der zu übernehmenden Beträge. Eine leichte Verände⸗ rung der franzöſiſchen Quote dürfte ſich als not⸗ wendig erweiſen. Frankreich wird wahrſcheinlich nur 75 Millionen Dollar ſtatt der urſprünglich ge⸗ planten 100 Millionen übernehmen, um den neutralen Staaten einen größeren Anteil zu ſichern. Auch die Vereinigten Staaten ſollen ſich mit 75 Mil⸗ lionen begnügen. *. Was die Kapitaliſterung der Internationalen Zahlungsbank betrifft, die auf 100 Millionen Dollar feſtgeſetzt iſt, ſo werden die damit zuſammenhängen⸗ den Beſprechungen zwiſchen dem 20. April und der letzten Monatswoche ſtattfinden. Am 2. Mai wird eine Zuſammenkunft der Notenbankdirektoren in Paris vor ſich gehen. In dieſer Fuſammenkunft ſoll die Eröffnung der Bank zum Beſchluß erhoben wer⸗ Schieles Agrarprogramm mit ſeinen Arbeiten beginnen konnte. Die Folgen ſind am Getreidemarkt deutlich zu ſehen. Am 20. März ſtand Weizen in Berlin auf 243—245 /. Der Preis iſt in der Zwiſchenzeit um 20/ die Tonne geſtiegen und zwar bis zur Höhe von 265, am 1. April ſogar auf 267 /. Weit ſtärker noch war die Steigerung des Weizenpreiſes in Hamburg, der ſich um 30/ die Tonne auf 280— 284/ in der gleichen Zeit erhöhte. Hafer ſtieg um 40 bis 50/ die Tonne. Wintergerſte um denſelben Betrag und ebenſo Som⸗ mergerſte, während Futtergerſte ihren Preis um etwa 35/ die Tonne heben konnte. Ueber den Maispreis läßt ſich nicht viel ſagen. Er hat in ähnlichem Aus⸗ maß angezogen. Entſcheidend iſt aber, daß er ſeit dem 1. April vorläufig auf 180 M. die Tonne feſtgeſetzt iſt. Das bedeutet eine Steigerung um 60 M. Be⸗ kanntlich wurde ſowohl die Weizenzollerhöhung als auch die Futtermittel⸗Zollerhöhung weniger um ihrer ſelbſt willen, als zu dem Zweck gemacht, den Roggen⸗ preis in die Höhe zu treiben. Tatſächlich iſt das auch gelungen. Beſonders aber war das Termingeſchäft für die Monate Mai und Juli günſtig. Angeſichts dieſer Entwicklung entſteht die Frage, ob Herrn Schiele auf dieſem Feld noch viel zu tun übrig bleiben wird. Eine weitere Verteuerung des Weizens oder gar der Futtermittel wird ſich ſchwer⸗ lich empfehlen. Beim Roggen aber wird man ab⸗ warten müſſen, wie ſich die Dinge jetzt, wo wir auf den Schluß des Erutejahres losmarſchieren, ent⸗ wickeln werden. Hier iſt allemal zu bedenken, daß der Preis des Roggens ſich aus dem Inlandsangebat und der Inlandsnachfrage ergibt und nicht durch Zölle gemacht werden kann. Weſentlich ungünſtiger liegt die Preisentwicklung bei einzelnen tieriſchen Produkten, beſonders bei Schweinen, Butter und Eiern. Wieweit hier durch Zollmaßnahmen zu helfen beab⸗ ſichtigt iſt, entzieht ſich einſtweilen unſerer Kenntnis. Vor allem wäre zu wünſchen, daß endlich einmal der bereits im vorigen Sommer faſt verdoppelte But⸗ terzoll durch Abſchluß der noch immer ſchweben⸗ den Verhandlungen mit Finnland allgemein in Gel⸗ tung geſetzt wird. Der Eierzoll iſt unſeres Wiſſens in mehreren Verträgen gebunden, ſo daß man ihn höchſtens auf dem Papier erhöhen könnte. Am die Reparationsanleihe den. Dieſer erſten Ausſprache folgt ſodann eine internationale Bankkonferenz in Paris. Für die dritte Maiwoche wird ſchließlich die Auflegung der Reparationsanleihe erwartet. D. O. B. gegen Ludendorff Der Landesverband Baden des Deutſchen Offizierbundes bittet uns um Aufnahme der nach⸗ folgenden Zeilen: „General Ludendorff hat im Anſchluß an die Unterzeichnung des Poung⸗Planes in ſeiner„Volks⸗ warte“ vom 30. März als„Vertreter des alten Hee⸗ res“ den Herrn Reichspräſidenten und Generalfeld⸗ marſchall von Hindenburg in unerhörter Art und Weiſe angegriffen. Er verſteigt ſich zum Schluß dazu, daß er dem Herrn General⸗ feldmarſchall das Recht abſpricht, das feldgraue Sol⸗ datenkleid des alten Heeres zu tragen und es mit ſich in das Grab zu nehmen. Der Deutſche Offi⸗ ziersbund legt aufs ſchärfſte Verwahrung gegen dieſe ungeheuerliche Verunglimpfung des Herrn Generalfeldmarſchalls ein und ſpricht dem General Ludendorff das Recht ab, als Vertreter des alten Heeres zu ſprechen. Sein Verfahren iſt ge⸗ radezu Hohn auf die Tradition des alten Heeres“. * Stenerermäßigungen in Frankreich. Die fran⸗ zöſtſche Regierung beabſichtigt, Steuererleichterungen in Höhe von 1500 Millionen Franken vorzunehmen, was mit den bereits beſchloſſenen Steuererleichte⸗ rungen insgeſamt mehr als fünf Milliarden ergibt. Hundert Fahre freies Hellas 5 Von Dr. A. Gabrielowitſch 1930 iſt das große Jubiläumsjahr aller Griechen; Hundertfahr⸗Jubiläum der Befreiung des kleinen Hellas von der Türkenherrſchaft und deſſen Unab⸗ hängigkeitserklärung als eines ſelbſtändigen, ſou⸗ veränen Staates. Im Laufe der kommenden Monate ſollen in ganz Griechenland nationale Feſtlichkeiten begangen werden. Auch andere europäiſche Länder können ſich den nationalen grie⸗ chiſchen Feierlichkeiten gegenüber nicht indifferent ver⸗ halten. Durch die aktive, ſympathievolle Unter⸗ ſtützung europäiſcher Länder, darunter auch Deutſchlands, geſchah es ja, daß Griechenland jetzt vor hundert Jahren ſeine nationale Selbſtän⸗ digkeit zu erkämpfen vermochte. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war das Osmaniſche Reich ſchon längſt in die Defenſive ge⸗ drängt worden. Europa hatte keine Furcht mehr vor einer Türkengefahr. Auch die Balkanvölker er⸗ wachten allmählich aus ihrem Schlaf und errangen durch langjährige Freiheitskämpfe ihre nationale Selbſtändigkeit. Das Gebirgsland Montenegro, das die Osmanen eigentlich nie völlig beherrſcht hatten, ferner die Donauländer Moldau und Wallachei ſo⸗ wie Serbien waren die erſten Länder auf bieſem Wege, wenn ſie auch noch eine zeitlang im Vaſallen⸗ verhältnis zur Türkei bleiben mußten. Nun kam Griechenland an die Reihe. Der Weg zu ſeiner Freiheit war noch ſchwieriger. Neun lange Jahre dauerte der griechiſche Befreiungskampf. Er verlangte unzählige menſchliche und materielle Opfer, bis endlich auch ihm die Stunde der Freiheit ſchlug, nachdem es mehr als drei Jahrhunderte das Fermdͤjoch hatte tragen müſſen. Die politiſche Freiheits bewegung lief mit der kulturellen parallel. Die Führer beider waren vorwiegend Intellektuelle: Lehrer, Dichter, Geiſtliche. Ein Dichter war es auch, Konſtantin Ri⸗ gas, der als Vorläufer der griechiſchen Freiheits⸗ bewegung deren Ideal noch Ende des 18. Jahrhun⸗ derts klar formuliert hatte. Am 21. März 1821 hißte der Metropolit Germanos zum erſtenmal die natio⸗ nal⸗griechiſche Flagge auf den Mauern der Stadt Kalawitra. Das war das Signal zum offenen Auf⸗ ſtand. Die ganze Nation war, wenigſtens zu Beginn der Kämpfe, einig und für alle Opfer bereit. Lazar Konduriotis, ein reicher Grieche, verkündete in einem Aufruf an ſein Volk:„Seit dreißig Jahren habe ich viel Reichtum geſpeichert. Ich würde mich glücklich fühlen, wenn er heute der Befreiung meines Vater⸗ landes dienen könnte“. Sein Beiſpiel befolgten andere. 5 Der Aufſtand breitete ſich immer mehr aus. Auch die Inſelbevölkerung nahm daran teil. Die türkiſchen Herrſcher waren freilich nicht einge⸗ ſchlafen. Sie ergriffen drakoniſche Maßnahmen gegen die Aufſtändiſchen und waren feſt entſchloſſen, die Bewegung in Blut zu erſticken. Allein Chios zählte hunderttauſend Opfer. Etwa die Hälfte dawon — auch Kinder, Frauen, Greiſe— wurden einfach gemetzelt, die andere Hälfte aber auf verſchiedene Sklavenmärkte verſchickt. Von der Geſamtbevölke⸗ rung von Chios konnten nur 900 Perſonen ihr Leben retten. Die ganze Stadt wurde der Zer⸗ ſtörung und den Flammen preisgegeben. Nieder⸗ lagen und Mißgeſchicke riefen Spaltung und Feind⸗ ſeligkeiten unter der griechiſchen Führerſchaft her⸗ vor. Die Verzweiflung gewann allmählich dis Oberhand. Die europäiſchen Mächte waren dem tragiſchen Schickfal der Griechen gegenüber gleichgültig. England wollte nichts von einer Einmiſchung hören, ebenſowenig Metternichs Oeſter⸗ reich. Sie fürchteten, daß nur Rußland davon einen Nutzen ziehen könnte. Aber auch Alexander L. dachte micht daran, den Griechen eine aktive Hilfe zu ſen⸗ den. Nur noch wenige griechiſche Führer glaubten weiter an einen endgültigen Sieg. 1826 war das tragiſchſte, aber auch das ſchickſals⸗ entſcheidende Jahr für die griechiſche Freiheitsbewe⸗ gung. Niederlagen folgten auf Niederlagen. Das Ringen um die kleine Uferſtadt Miſſolungi, die ſeit 1821 mitten im Aufſtande war, ſollte das Los werfen. Sie hatte zwar fortwährend die Angriffe des Feindes zurückgeſchlagen. Als aber dem Sultan ſein ägyptiſcher Vaſalle Mehemed Ali und deſſen 2. Seite. Nr. 165 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Adoptivſohn Ibrahim mit ihrer Flotte, zur Hilfe kamen, geſtaltete ſich die Lage der Griechen außer⸗ ordentlich kritiſch. Elf Monate dauerte die Blockade. Die Bemühungen griechiſcher Freiheitsführer, die Stadt zu retten, verltefen ergebnislos. Das Blutbad von Chies wurde wiederholt: Man ſchlachtete 10 000 Griechen, die übrigen Bewohner aber wurden als Sklaven verkauft. Dieſes tragiſche Ereignis erſchütterte das Ge⸗ wiſſen der ziviliſterten Welt. Die öffentliche Mei⸗ nung Europas wurde erweckt. Die intellektuellen Kreiſe erhoben ihre Proteſtſtimmen, die philhele⸗ niſche Bewegung nahm täglich zu. Mit Geldſendun⸗ gen und Freiwilligen⸗Scharen kam man Griechen⸗ land zu Hilfe. Der berühmte engliſche Dichter Byron hatte noch früher in ſeiner Begeiſterung für das ſchöne und herviſche Hellas das ruhige Ge⸗ ſtade Venedigs verlaſſen, um an Ort und Stelle den Griechen mit ſeiner Feder, ſeinem Wort und Reich⸗ tum nützlich zu ſein. In Griechenland iſt dann der Dichter⸗Lord einer Krankheit erlegen. Das tragiſche Schickſal von Miſſolungi und das Beiſpiel Byrons hatten nun auch in anderen europäiſchen Ländern die Geiſter tief berührt. In Deutſchland ſtan⸗ den die Sänger Wilhelm Müller, der„Griechen⸗ müller“, und Hölderlin, in Frankreich Victor Hugo und Chateaubriand an der Spitze der Bewegung. Und ſie erzielten auch ſchließlich einen politiſchen Erfolg. 5 Die internationale Lage hatte ſich in⸗ zwiſchen für Griechenland gebeſſert. Nikolaus l. hatte den Thron Alexanders J. beſtiegen. In England war der liberale Cannings ans Ruder gekommen und ſich mit Frankreich vereinbart. Metternich war eben⸗ falls nicht mehr ſo feindlich gegen die Griechen ge⸗ ſtimmt. Man hatte allgemein die Angſt, daß der neue tatkräftige Zar allein eingreifen würde. Ruß⸗ land, England und Frankreich einigten ſich 1827 als Schutzmächte Griechenlands und traten für ſeine Freiheit auf. Die Türkei war unnachgiebig. Die See⸗ ſchlacht von Navarino am 20. Oktober des glei⸗ chen Jahres war entſcheidend. Die Türken wurden vernichtend geſchlagen. Im März 1829 erklärten die Schutzmächte Griechenland als eine tributpflich⸗ tige Monarchie. Das war vorwiegend damit zu erklären, daß inzwiſchen in England Wellington auf Cunnings gefolgt war. Die Griechen proteſtterten heftig. Die Weltmeinung war auf ihrer Seite. Die Schutzmächte mußten ihren erſten Beſchluß revidieren und in ihrem Protokoll vom 3. Februar 1830 Grichenland als ein völlig unabhängiges König⸗ reich erklären. Sein erſter Souverän war Otto, Sohn des Königs Ludwigs von Bayern. Hellas war neu erſtanden. Es war zwar noch ſehr klein und hatte nicht einmal eine halbe Mill. Einwohner, konnte aber mit Zuverficht auf ſeine Zukunft ſehen. Auch haben die 100 Jahre Freiheit wirklich koſtbare Früchte getragen. Das Griechenland von heute iſt bedeutend größer, zählt 6 Millionen Einwohner und iſt ein feſtgefügter europätſcher Staat. Die Mißwirtſchaft bei der Berliner Stadtverwaltung Telegraphiſche Meldung Berlin, 7. April. Am Montag wurde die„Prüfung der Miß⸗ wirtſchaft in der Berliner Stadtver⸗ wältung“ durch den dafür eingefetzten Unter⸗ ſuchungs⸗Ausſchuß des Preußiſchen Landtags fort⸗ geſetzt. Allerdings war der Hauptzeuge, der frühere Grundſtücksreferent, Stadtrat Buſch, wegen einer Blaſenoperation nicht vernehmungsſähig, ſo daß ſich der Ausſchuß lediglich auf die Entgegennahme eines Referats des Berichterſtatters Abg. Koennecke(Dn.) über die Gutskäufe begnügte. Nach dem Referat wurden die Preiſe für die Gutsankäufe durch das Dazwiſchentreten von Vermittlern er⸗ heblich in die Höhe getrieben, und zwar war der Endeffekt der Preiſe viel höher als die Be⸗ zrksämter hätten bezahlen müſſen. So konnten die Grundſtückshändler Hiller und Genoſſen die er⸗ forderlichen Anzahlungen nur aufbringen, wenn ihnen vorher entſprechende Kredite gegeben wurden. Und. tatſächlich erhielt Hiller dreieinhalb Millionen Mark in bar auf drei Jahre zu einem Satz von zwei Prozent unter dem Reichsbankdtskont. Außer dieſem Kredit verſchaffte ſich Hiller 13 Millionen, die von Buſch, Boeß und Bürgermeiſter Scholz befürwortet wurden. Die Akten ſtellen ſeſt, daß Hiller ſeine Geſchäfte ſtets mit ſtädtiſchen Geldern gemacht habe. noͤſpurt der Floltenkonferenz Dreimächte⸗Pakt der Jünfmächte⸗Konferenz? Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 8. April Briand wird heute nachmittag in London zurück⸗ erwartet. Es iſt wahrſcheinlich, daß unmittelbar nach ſeiner Ankunft die Entſcheidung darüber fallen wird, ob es überhaupt noch Zweck hat, ſich um einen Flottenpakt zu Juünfen zu bemühen. In Konferenzkreiſen ebenſo wie in der Oeffentlichkeit iſt die Ungeduld auf das höchſte geſtiegen. Allgemein begegnet man der Anſicht, daß die Fünfmächtekonfe⸗ renz einen Stand erreicht hat, bei dem jede wei⸗ tere Verzögerung gefährlich wäre. Von allen Seiten fordert man, daß noch im Laufe dieſer Woche eine öffentliche Verſammlung abgehalten werde, die den geheimen Verhandlungen ein Ende macht und eine klare Entſcheidung bringt. Die vor⸗ herrſchende Anſicht in politiſchen Kreiſen iſt jetzt, daß die Konferenz ſich ſchon in den nächſten Tagen als Fünfmächtekonferenz bis auf weiteres vertagen werde. Dies würde es den drei ozeaniſchen Mächten ermöglichen, unverzüglich mit der endgül⸗ tigen Redaktion des Dreimächtepaktes zu be⸗ ginnen, der ſo elaſtiſch formuliert ſein würde, um Frankreich und Italten einen ſpäteren Beitritt zu ermöglichen. Die geſtrige Debatte im Unterhaus über die Sicherheitsfrage machte es völlig klar, daß in weiten Kreiſen die Beſorgnis Platz gegriffen hat, daß Macdonald zur Rettung der Konferenz Eng⸗ land mit neuen und gefährlichen Verpflichtungen zu belaſten bereit ſei. Die Regierung weigerte ſich, irgend welche Aufklärungen zu geben, erklärte ſich aber bereit, den Parteiführern der Oppoſitionspar⸗ teien in privater Unterhaltung alle Tatſachen mit⸗ zuteilen. Die verſchiedenen Interpellationen, die nicht nur von den Oppoſitionsparteien, ſondern auch aus dem eigenen Lager der Regierung kamen, Nogens- wurden darauf fallen gelaſſen. Es iſt jedoch deut⸗ lich, daß überall höchſte Beſorgnis herrſcht und daß Macdonald in Bezug auf die Sicherheitsverhand⸗ lungen mit Frankreich gebundene Hände hat. Es wird im übrigen bekannt, daß Grandi die Ab⸗ ſicht hat, ſo ſchnell als möglich nach Rom zurück⸗ zukehren. Er ſoll dem Miniſterpräſidenten geſtern mitgeteilt haben, daß er unmöglich länger als bis Dienstag in London bleiben könne. Man erwartet jetzt ziemlich allgemein, daß bis dahin alles vorüber ſein wird. Briands Standpunkt Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 8. April. In einer offiziöſen Mitteilung des„Matin“ über die vorausſichtlichen Londoner Schlußverhand⸗ lungen geht hervor, daß Briand im geſtrigen Miniſterrat den Vorſchlag gemacht hat, die Londoner Abmachungen nicht ohne Italien zu unter⸗ zeichnen. Briand bezeichnete es für falſch, wenn Frankreich in dem zu ſignierenden Schlußdokument Vorbehalte zur italieniſchen Flottenparitätserklä⸗ rung ausſprechen würde. Dem„Matin“ zufolge riet Briand dringend davon ab, durch einen derartigen franzöſiſchen Vorbehalt„die italieniſchen Forde⸗ rungen noch ſchärfer zu unterſtreichen und den Kon⸗ flikt in einen dauernden umzuwandeln“. Der Miniſterrat ſtimmte der Auffaſſung Briands zu. Es bleibt nun abzuwarten, wie ſich die Londoner Schlußbeſprechungen geſtalten werden. Hier wird jedenfalls erklärt, daß Frankreich die italieniſche Forderung der Flottenparität als„theoretiſch“ an⸗ ſehe und ſich daher mit dem italieniſchen Poſtulat abfinden wolle. akubowski- Prozeß Plaidoyer des Oberſtaatsanwaltes Strafanträge Telegraphiſche Meldung Neuſtrelitz, 7. April. Lautloſe Stille über dem Gelben Saal des Neu⸗Strelitzer Schloſſes, der Zu⸗ ſchauerraum iſt überfüllt, als Oberſtaatsanwalt Dr. Weber am Montag nachmittag ſein Plädoyer gegen die Angeklagten im Nogens⸗Jakubowͤſki⸗Pro⸗ zeß begann. Es ſind nicht die ſchlechteſten Eigen⸗ ſchaften, ſo ſagte er, die hier entbrannt ſind, um die Schuld oder Unſchuld Jakubowſkis; aber jetzt müſſen alle Gefühle und Wünſche ſchweigen. Nur ſtrenge Rechtlichkeit kann hier den Ausweg finden: Dann ſchilderte Oberſtaatsanwalt Dr. Weber den Hergang der Tat, das Auffinden der Leiche und die früheren Geſtändniſſe der jetzt Angeklagten, wonach Fraus Kähler von der Abſicht der Ermordung ge⸗ wußt habe und daraufhin am Mordtage verreiſt ſei. Ferner, wie Auguſt Nogens, was durch zahlreiche Indizien beſtätigt werde, die Tat ausgeführt und Fritz Nogens an der Vorbereitung und dem Beiſeiteſchaffen der Leiche mitgewirkt habe. Frau Kähler habe ihr früheres Geſtändnis im weſent⸗ lichen aufrecht erhalten. Der Widerruf von Fritz und Auguſt Nogens ſei völlig unglaubwürdig. Zu⸗ ſammenfaſſend kommt Oberſtaatsanwalt Weber zu dem Ergebnis, daß die Mordtat von Jaku⸗ bowſki angeſtiftet und von Aug uſt Nogens ausgeführt wurde. Es erſcheint dem Oberſtaatsanwalt erwieſen, daß Jabubowſeki nicht die Tat ſelbſt ausgeführt hat. Unter atemloſer Spannung ſtellt Oberſtaatsanwalt Dr. Weber am Schluß ſeines verſtändigen Plädoyers die folgenden Strafanträge: Gegen Auguſt Nogens die Todesſtrafe wegen Mordes und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit; gegen Frau Kähler 7 Jahre Zuchthaus wegen Beihilfe zum Morde und Meineid unter An⸗ tauſcht. rechnung der Unterſuchungshaft ſowie 10 Jahre Ehr⸗ verluſt; gegen Fritz Nogens 4 Jahre Gefäng⸗ nis wegen Beihilfe zum Morde und Meineid unter Berückſichtigung des§ 9 des Jugendgerichtgeſetzes. * Frau Kähler iſt mit geſenktem Kopf den Aus⸗ führungen des Staatsanwalts gefolgt. Nur das ge⸗ rötete Geſicht verrät deutlich ihre innere Erregung. Fritz und Auguſt Nogens folgten vom erſten bis zum letzten Wort mit angeſpannter Aufmerkſamkeit der Rede des Staatsanwalts; auch nach Verkündung der Strafanträge laſſen ſie keinerlei Bewegung er⸗ kennen. Die Plädoyers der Rechtsanwälte werden Mitt⸗ woch vormittag beginnen. Landung des„Graf Zeppelin“ — Friedrichshafen, 7. April.„Graf Zeppelin“ iſt nach Durchführung ſeiner zweiten Probefahrt, die das Luftſchiff in die Schweiz führte, nach ſchwiert⸗ gen Landungsmanövern, die infolge der ungünſtigen Windverhältniſſe ungewöhnlich lange dauerten, um 3,05 Uhr nachmittags glatt gelandet. Geheimer Rat Frhr. von Stengel geſtorben — München, 7. April. Der Dozent für Völker⸗ recht und Staatsrecht an der Univerſität München, Geheimer Juſtizrat Karl Frhr. von Stengel, iſt heute hier im Alter von faſt 90 Jahren geſtorben. Er vertrat im Jahre 1899 auf der erſten Frie⸗ denskonferenz im Haag das Deutſche Reich. Das deutſche Mittelmeergeſchwader in Vigo — Vigo, 8. April. Das deutſche Geſchwader, das ſich auf einer Kreuzerfahrt nach dem Mittelmeer be⸗ findet, hat Montag Vigo angelaufen, Mit dem ſpaniſchen Flaggſchiff wurde ein Ehrenſalut ausge⸗ Dienstag, den 8. April 1930 Badische Politik Gefährliches Hetztempo! Wie berichtet, ſoll das Finanzgeſetz mit ſeinen einſchneidenden Veränderungen und Neubelaſtungen ſchon heute im Haushaltsausſchuß zur Be⸗ ratung kommen. Die Regierungsparteien wollen die Ausſchußverhandlung ſo beſchleunigen, 5 5 abſchiedung im Plenum ſo raſch wie mög aber noch vor der Oſterpauſe e Die Arbeitsgemeinſchaft der Volk der Demokraten hat nunmehr dem Vo Haushaltsausſchuſſes mitgeteiltt, daß ſie bei der Kürze der Zeit noch nicht in der Lage ſei, bereits in der heutigen Sitzung des Haushaltsausſchuſſes zu den Problemen Stellung zu nehmen. Mit Recht verwahren ſich die nicht in Karlsruhe wohnenden Abgeordneten gegen dieſes überſtürzie Hals⸗über⸗Kopf⸗Arbeiten, weil ſie das Finanzgeſetz und deſſen umfangreiche Begründung erſt im Laufe des Samstags erhalten haben. enden des Wie es über⸗ haupt möglich ſein ſoll, ein derartiges, vor allem die Städte vor ganz neue Probleme ſtellendes Geſetz binnen weniger Tagen durchzupeitſchen, ohne daß ſich daraus die ſchlimmſten Folgen für die Finanzgebarung der Gemeinden ergeben, iſt uner⸗ findlich. Seit drei Tagen beraten alle nur möglichen Organiſationen und Sachverſtändigengremien, die in höchſter Eile zuſammenberufen werden mußten. Günſtigſtensfalls kommt, wenn man das Finanzgeſetz nicht in Bauſch und Bogen annehmen will, doch nur Flick⸗ und Pfuſcharbeit heraus, die dem Lande unbe⸗ dingt ſchaden wird. Die Mahnung zur Beſonnenheit, die von allen Seiten erhoben wird, auch von der Sozialdemokratie, ſoweit ſie in den großen Städten ihre Kerntruppen beſitzt, ſollte nicht ungehört verhallen. Schließlich iſt ein Staatsfinanzgeſetz nicht die Angelegenheit einer einzelnen Partei oder Koalition, ſondern geht alle an und deshalb ſoll⸗ ten vor allem auch die Stimmen jener gehört wer⸗ den, die, wie beiſpielweiſe die Handelskammern oder die Oberbürgermeiſter der Städte, wirklich etwas zu ſagen haben. Für die Sozialdemo⸗ kratie iſt abermals eine kritiſche Entſchei⸗ dungsſtunde gekommen, in der ſich zeigen wird, ob ſie, wie bislang auch in Finanzfragen dem Zen⸗ trum hörig iſt, oder ob ſie bei der ausgeſprochen ſtadt feindlichen Tendenz des Finanz geſetzes auch einmal auf ihre Wähler, die ſich bekanntermaßen vornehmlich aus rekrutieren, Rückſicht nimmt. An der geſtrigen Sitzung der ſozialdemokratiſchen Fraktion hat u. a. auch Oberbürgermeiſter Dr. Het⸗ merich⸗ Mannheim teilgenommen, um ihr die Be⸗ denken der Städte vorzutragen, in dem gleichen Sinne, wie dies bereits im geſtrigen Abendblatt aus⸗ führlich dargetan iſt. Auch die Oppoſition im Badiſchen Landtag wird dem Staate das zum Leben und Beſtehen Notwendige nicht verweigern. Einſeitiger und ſelbſtherrlicher Finanzgebarung einer beſtimmten Partei gebührt jedoch ſchärfſter Widerſtand! Letzte Meldungen Oberleutnant z. D. Eckermann wieder in Haft — Eſſen, 7. April. Wie die„Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Zeitung“ meldet, iſt der Oberleutnant z. D. Ecker ⸗ mann erneut verhaftet worden, nachdem das Reichs⸗ gericht den Freiſpruch des Schweriner Gerichtes auf⸗ gehoben und die Durchführung des Verfahrens vor einem anderen Landgericht angeordnet hat. Pelzdiebſtahl en⸗gros — Berlin, 7. April. Bei der Firma Louis Fried⸗ länder u. Co. in der Wallſtraße im Zentrum Ber⸗ lins ſind Pelzmäntel und Felle im Werte von 80100 000% geſtohlen worden. Sturm auf dem Atlanutiſchen Ozean — Newyork, 8. April. Infolge der herrſchenden Stürme auf dem Atlantiſchen Ozean haben zahlreiche Dampfer ihren Beſtimmungsort mit Verſpätung er⸗ reicht. So iſt der Dampfer„America“ mit über zweitägiger Verſpätung hier eingetroffen. Bei acht weiteren Transatlantikdampfern ſind Ver⸗ ſpätungen von 1 bis 2 Tagen zu verzeichnen. Dle heute hier fällige„Bremen“ wird erſt am Mittwoch im Newyorker Hafen einlaufen. „Der Asmüller“ Zur morgigen Uraufführung des Bauern⸗ dramas von Friedrich Roth Die Dialektdichtung in den letzten Jahren trug ſtark literariſche Züge: Zuckmayers Werk— und er vertritt ſie ja allein, wenn man von ſeinen bläſſeren Nachſchreibern abſieht— erklärt ſich als Reaktion auf einen immer abſtrakter gewordenen Expreſſio⸗ nismus.„Zurück zur Natur“ ſteht hinter jeder Zeile, nicht zuletzt hinter den bravouröſen Hand⸗ greiflichkeiten. Und in dieſer Parteinahme für das Volkshafte liegt, bei all ſeinen ſtark dichteriſchen Gaben(Schinderhannes), die Schwäche der Zuck⸗ mayerſchen Dialektbichtung. So hemmungslos natu⸗ va liſtiſch ſie auch ſchildert, ſie idealiſiert! Sie iſt ſchließlich werbendes Idyll. Das Beſondere des Rothſchen Werkes liegt darum in deſſen Objektivität: es iſt nicht ſo, daß alle Miſere haitigen Daſeins ſich auf die Großſtädte wälzte. Der Menſch leidet am Menſchentier nicht nur im Gemeinſchaftsverband der Zinskaſerne, ſon⸗ dern auch in dem des Dorfes ebenſo ſehr; nur an⸗ ders. Ja, er leidet im dörflichen Verband vielleicht mehr, weil dieſer für den Dorfmenſchen unentrinn⸗ barer iſt, als es der ſtädtiſche Wohn⸗ und Lebens⸗ verband für den Städter iſt. In der vorſatzloſen, aber eindringlichen Schil⸗ derung des dörflichen Gemeinweſens und ſeiner Mentalität liegt die Aktualität des Roth'ſchen„Us⸗ müllers“: im Gegenſatz zu Zuckmayer wird die drückende Enge des dörflichen Lebenskreiſes gezeigt, die laſtende Langeweile, aus der die Leidenſchaft zum Klatſch, die Ausdauer im Hecheln erwächſt. Aber es bleibt nicht bei dümmlicher Wirtsſtubenſchwätzerei, die den Außenſtehenden z. B. bei Zuckmayer ſo ſehr ergötzt. Der Stammtiſch wird vermittels der bdörf⸗ lichen Souveränität des Gendarmen zum Exekutiv⸗ büro. Die Bierſtubenſchwätzerei wird geſchärft und lärt zur machtbeſeſſenen Parteiidedlogie. Einzeln mmen ſind dieſe Wirtshaushelden prachtvolle Kerle, in der kompakten Bündelung von Stammtiſch und Partei verlieren ſie jede Hemmung elementarer Menſchlichkeit. So grundſatzlos⸗gemütlich ſie als In⸗ dividuen ſind, ſo erbarmungslos ſind ſie als Maſſe. Es iſt heute ſchwer, als Individuum durch die Welt zu gehen: die Menſchen denken in Schlagworten die von Gruppen geprägt ſind. Es meſſen ſich nicht mehr Perſönlichkeiten, ſondern Machtgruppen, und die Ueberlegenheit des Einzelnen über den Einzel⸗ nen drückt ſich immer häufiger in der Berufung auf die im Moment ſtärkere Machtgruppe aus. Roth zeigt, daß das auch auf dem Lande nicht anders iſt: Erwerbsſinn wie dumpfer Inſtinkt weiſen zum An⸗ ſchluß an die Mehrheit. Mancherlei Spielarten ſind in der Anwendung dieſes Prinzips denkbar: bloßes opportuniſtiſches Mitläufertum, aber auch echtes, naturhaftes Drinſtehen im Gemeinſchaftsverband, der für den ländlichen Menſchen immer noch ein religtöſer iſt. Er erlebt die Gemeinſchaft nur in der Glaubensgemeinſchaft, in der„Gemeinde“ und das Naturhafte der Kirche, ihre im Menſchlichen ge⸗ gebene innerere Vorherrſchaft über die lediglich äu⸗ ßeren Belange der politiſchen Gemeinde wird an der ſympathiſchen Figur des Kolb außerordentlich glaub⸗ haft. Es erfordert entweder eine vollkommene äußere Unabhängigkeit, wie ſie der in Amerika reich ge⸗ wordene Rentier des Dorfes beſitzt, oder aber eine ganz in ſich gefeſtigte Perſönlichkeit von Format, um gegen dieſen Strom dörflicher Vergeſellſchaftung ſchwimmen zu können. Und es iſt die tragiſche Schuld des Usmüllers, daß er dieſes Wagnis unternimmt, ohne genügend Kraft und Format zu beſitzen. Stark, überſtark iſt in ihm allein das Wollen, das Nie⸗zur⸗ Ruhe⸗Kommen, die Sehnſucht heraus aus dörflicher Enge, die ſein edles Menſchentum bedrückt. Und ſo liegt die urſächliche Kraft an dem Zerſtörungsprozeß, der ſich an ihm vollzieht, nicht allein in ſeiner gegen ihn gerichteten Umwelt, ſondern in ihm ſelbſt. Er hat vom Michael Kohlhaas wohl die Naivität, die eine ungebrochene Rechtlichkeit in der Welt poſtu⸗ liert. Aber er hat nicht ſeine Zähigkeit, ſeine Konſe⸗ quenz und Strenge gegen ſich ſelbſt. Nicht umſonſt iſt er Müller: er iſt vor allem Eigenbrötler; das Vagabundieren liegt ihm im Blut. Die börfliche Oede drückt ihn letzten Endes nicht wegen ihrer Immoralität, ſie bedrückt ihn, den Phantaſten und heimlichen Muſtkanten, in ihrer grauen, faden Mono⸗ tonie! Er ſpürt ſeine Unzulänglichkeit und will ſich befreien. Und er befreit ſich ſchließlich nach wirren Anläufen in einer bewußt vollzogenen Tat: mit dem Mord an ſeinem Hauptwiderſacher im Dorf. Ihn greift er aber nur faſt zufällig heraus,„die ganze Welt“ hat er für ſich in ihm getötet. Dieſer Gegenſpieler iſt kein Böſewicht, kein Shy⸗ lock, der von ſeiner Rache lebt: er iſt der kleine pfif⸗ fige Bourgeois. Sein Hader mit dem Müller geht um keine beſtimmte Sache; er beruht lediglich auf der Intoleranz und dem inſtinktiven Haß des Spie⸗ ßers gegen den Nichtſpießer. Und gerade darin liegt ein Zug des Rothſchen Bauerndramas, daß die Par⸗ teiung, der alle, auch im Innerſten Parteiloſe, wie die beiden Frauenfiguren des Stückes es ſind, unterworfen werden, im Grunde um nichts, um vor⸗ geſchohene Bagatellen geht. Dieſer Zug iſt nur bis zu einem gewiſſen Grad zeitlos; dieſe Gruppen⸗ bildung, dieſer Machtwille, der ſich der Gruppe be⸗ dient, dieſe Nervoſität im Dorf, in dem der Streit in der Luft liegt— ſie haben eine wirtſchaftlich⸗ ſoziologiſche Urſache: Es iſt wie mit der ſeeliſchen ſo auch mit der wirtſchaftlichen Eigenſtändigkeit des Bauern und Handwerkers vorbei! Es genügt nicht mehr, auf ſich geſtellt redlich zu ſein und zu arbeiten, die Not von Landwirtſchaft und Handwerk zwingt auch den Einzelnen zur„Intereſſen⸗Polittk“. So iſt Roths„Usmüller“ nicht ein reines Cha⸗ rakterdrama in der Art der Hebbelſchen Maria Magdalena(Meiſter Anton) oder des Ludwigſchen „Erbförſters“, die Rolle, die Umwelt und Exiſtenz⸗ bedingungen ſpielen, machen es zum bäuerlichen Gegenwartsdrama. Dr. Gerhard Storz. — Ausſchuß für Volksmuſikpflege 2. Sonderveranſtaltung: Dvorak und Schubert Mit dem Quintett⸗Abend des Kergl⸗Quar⸗ tetts hat der Ausſchuß für Volksmufik⸗ pflege in dieſer zweiten Sonderveranſtaltung den Beſuchern ein auserleſenes Programm geboten, das mit Beifall aufgenommen wurde. Ergänzt durch Kammermuſiker M. Flechſig(Kontrabaß) brachten die Konzertmeiſter Kergl, Conradi, Müller und Neumayer das Streich⸗Quartett in-Dur (op. 77) von Anton Dvorak in vorbildlicher Weiſe zu Gehör, das Allegro wirklich feurig belebt, gefällig das Violinſolo zu Anfang des zweiten Satzes, das Andante mit überaus zartem Schluß. Der Früh⸗ lingschor aus Franz Schuberts„Roſamunde“ wurde durch den Singchor der Mannheimer Volks⸗ ſchule unter Leitung von Hauptlehrer Nos rein und ſauber mit ſicheren Einſätzen zum Vortrag ge⸗ bracht, nur die hohen Mädchenſtimmen ſchienen etwas belegt. Vom gleichen Chor hörte man zwei Duette aus Anton Dvoraks Op. 32(„Klänge aus Mähren“), am Flügel von Muſiklehrer Guldenſchuh begleitet; das erſte„Die Beſcheidene“, eine reizende Kleinig⸗ keit im Volksliedton, und auch das zweite,„Die Ge⸗ fangene“,— ſtellenweiſe etwas unrein intoniert verdienen weiter bekannt zu werden. Daß bei letz⸗ terem Liedvortrag das Klavtiernachſpiel nieder⸗ geklatſcht wurde, iſt eine Unart, die offenbar im Kon⸗ zertſaal nicht auszurotten iſt. Höhepunkt und Abſchluß des Abends war das Klavier⸗Quintett in A⸗Dur von Franz Schubert, das bekannte„Forellen⸗Quintett“. Es erübrigt ſich eigent⸗ lich zu ſagen, daß es von unſerem bewährten Kergl⸗ Quartett unter Aſſiſtenz von Frau Luiſe Schart⸗ Eberts am Flügel in tadelfreier Weiſe wiever⸗ gegeben wurde; ausnehmend ſchön gelangen wieder die Variationen über das Lied„Die Forelle“ Der Beifall war denn auch anhaltend und herzlich. Wing, Stadthewohnern . . 5 8 1930 tungen ur Be⸗ len die e Ver⸗ ſtimmt wird, tei und en des hei der eits in 3u 853 1 ſeinen 1 1 rIsruhe oſtürzte nzgeſetz rſt im s über⸗ lem die llendes t, ohne die uner⸗ glichen die in nußten. nzgeſetz och nur unbe⸗ t, die n der großen igehört lzgeſetz ei oder lb ſoll⸗ t wer⸗ mmern virklich e mo⸗- ſchei⸗ t wird, n Zen⸗ hrochen anz ⸗ die ſich ohnern itiſchen H et ⸗ ie Be⸗ leichen t aus⸗ wird endige rlicher ebührt Haft öliſche cker ⸗ e ichs⸗ S auf⸗ s vor Fried⸗ 1 t Ber⸗* von enden lreiche ng er⸗ it ber bert u ar uſfik⸗ ig den das durch achten er J Dur iſe zu efällig 8, das Früh⸗ wurde Es- rein ig ge⸗ etwas Duette ren“), leltet; elnig⸗ e Ge⸗ ert— Ietz⸗ ie der⸗ Kon⸗ 7 r das t, das igent⸗ kergl⸗ abt ⸗ lever⸗ lieber Der ina, 2— Dienstag, den 8. April 1930 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) J. Seite. Nr. 165 Städtische Nachrichten Zur Frage der Miſchehen Der Faſtenhirtenbrief des Freibur⸗ ger Erzbiſchofs über die gemiſchten Ehen hat in evangeliſchen Kreiſen eine große Erregung her⸗ vorgerufen, ſo daß— was nicht verwunderlich iſt— ſich evangeliſche Stimmen zum Proteſt erheben. Die von der Evangeliſchen Preſſeſtelle herausgegebenen Evangeliſch⸗Kirchlichen Nachrichten brin⸗ gen auf einem Sonderblatt einen Aufſatz mit der Ueberſchrift„Die Miſchehe im Urteil des Freiburger Erzbiſchofs— und wir“. Der Evangeliſche Bund verbreitet in der 2. Nummer des Bundes⸗ boten den Wortlaut des Hirtenbriefes. Der Landes⸗ vorſtand des Evangeliſchen Bundes erließ eine Kundgebung zum Hirtenbrief. 9 5 5 Veſuch in Mannheim Trotz der Gewitterwolken, die ſich durch die Fahrten der Intereſſengemeinſchaft für Verkehrs⸗ werbung am pfälziſchen Himmel gebildet hatten, ſetzte der Verkehrsverein ſeine eigene Werbung fort, indem er am Sonntag wieder eine Reihe von ſeinen Verbindungsleuten aus der Um⸗ gebung Mannheims als Gäſte empfing. Es waren etwa 35 Herren Lerſchienen, darunter erfreulicher⸗ weiſe eine ganze Anzahl Pfälzer. Nach einer Auto⸗Rundfahrt durch die Stadt, das Induſtriegebiet, die Oſtſtadt bis zum Flughafen, wo gerade der Ballon„Mannheim“ aufſtieg und von einem Flugzeug umkreiſt ſüdoſtwärts entſchwand, wurde das Schloß beſichtigt. Unter der bewährten und ſachkundigen Führung von Herrn Dr. Jacob, deſſen flüſſige und anſchauliche Erläuterungen all⸗ gemeine Anerkennung fanden, bekamen die Beſucher einen Begriff von den reichen kunſthiſtoriſchen Schätzen des Schloßmuſeums. Beim Mittagstiſch begrüßte Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard die Gäſte im Namen des Verkehrsvereins. Nachmittags wurde in einem Motorboot Neckar, Rhein und ein Teil des Hafengebiets befahren. Ein Vortrag im Planetarium gab den Gäſten einen überwältigenden Eindruck von den Ereigniſſen am Himmelsgewölbe. Den Schluß der Veranſtaltungen bildete die Oper „Undine“ von Lortzing im Nationaltheater. Die Anerkennung der Gäſte über das ihnen Ge⸗ hotene war allgemein und wird ſicher dazu bei⸗ tragen, die Beziehungen von Mannheim zu ſeiner A Umgebung inniger zu geſtalten.* Meiſterprüfung für Tapezierer Für Tapezierer, Polſterer und Dekorateure hielt die Meiſterprüfungskommiſſion der Handwerkskam⸗ mer für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mos⸗ bach am 4. April in Mannheim die Schlußprü⸗ fung ab. Die Ergebniſſe der Prüfung waren im allgemeinen recht gut. Angemeldet hatten ſich 11 Prüflinge, hiervon 6 Prüflinge aus dem Kreis Mannheim, 4 Prüflinge aus dem Kreis Heidelberg und 1 Prüfling aus dem Kreis Mosbach. Vor⸗ ſitzender der Meiſterprüfungskommiſſion war Tape⸗ ziermeiſter Edwin Wiegand, Beiſitzer waren die Tapeziermeiſter J. Gerlach, E. Würth, K. Gut⸗ knecht und für die Abnahme in Buchführung uſw. Studienrat W. Fink. Von den 11 Prüflingen haben 9 Herren die Mei⸗ ſterprüfung beſtanden, 2 Prüflinge konnten nicht als beſtanden erklärt werden. Die Prüfung haben be⸗ ſtanden: O. Reichert, H. Herweh, K. Kraus aus Mannheim, S. Heinemann, Weinheim, G. Hodel, H. Ziegler, Heidelberg, E. Gaberdiel, Wiesloch, G. Molz, Bammenthal und W. Baumann, Walldürn. Die Prüfung erſtreckte ſich auf das geſamte Gebiet der praktiſchen Arbeiten und auf theoretiſche Fragen des Tapezierberufes. Die theoretiſche Prüſung ſelbſt erforderte 2 Tage, die Ausführung der praktiſchen Arbeiten weitere—8 Tage, je nach Größe der aus⸗ geführten Arbeiten. Nach der Prüfung wurde den Prüflingen das Diplom über die beſtandene Meiſterprüfung von dem Vorſitzenden überreicht. Herr Wiegand be⸗ glückwünſchte die jungen Meiſter und ermahnte ſie, trotz beſtandener Meiſterprüfung ſtets auf Weiter⸗ bildung und Bereicherung ihrer praktiſchen Kennt⸗ niſſe bedacht zu ſein.* Der Haushaltplan der Stadt Mannheim für das Rechnungsjahr 1930/31 Pünktlich, wie durch den Oberbürgermeiſter an⸗ gekündigt, iſt der Haushaltplan der Stadt Mannheim für das Rechnungsjahr 1930/⁰31 den Mitgliedern des Bürgerausſchuſſes und damit auch uns zugeſtellt worden. Der 202 Seiten ſtarke Folioband enthält nach der einleiten⸗ den Zuſammenſtellung der Abſchlüſſe der einzelnen Haushalte die 74 Teil⸗ vorſchläge, die mit dem„Beſtand der Vorjahre“ beginnen und mit der„Rücklage“ endigen. Hieran ſchließen ſich der Voranſchlag über die außer⸗ ordentlichen Ausgaben im Rechnungsjahr 1930 und mehrere Beilagen, zu denen die Nachwei⸗ ſungen über den Ertrag und die Unterhaltungskoſten der ſtädtiſchen Gebäude und über die außer⸗ ordentlichen Bauaufwen dungen ge⸗ hören, die in verſchiedenen Einzelvoranſchlägen an⸗ gefordert ſind. Die Zuſammenſtellung der Abſchlüſſe der einzelnen Haushalte ſchließt mit einem Brutto⸗Haushalt von 108 994 300 Mk. ab(gegen 103 683 800 Mk. im Vor⸗ jahre). Rechnet man die durchlaufenden Poſten im Betrage von 35 126 517(31 925 318) Mk. ab, ſo verblieben als Geſamtſumme des Netto⸗ Haushalts 73 867 783(71 758 482) Mk. Beginnen wir bei der näheren Betrachtung der Einzelvor⸗ anſchläge mit dem Beſtand der Vorjahre, ſo finden wir, daß es möglich war, an Erübrigungen aus dem Haushaltjahr 1928 das nette Sümmchen von 1018 200 Mk. einzuſtellen. Die ſtädtiſchen Kol⸗ legien haben 1923 und 1926 beſchloſſen, daß Waſſer⸗ Gas⸗ und Elektrizitätswerk aus der Abgabe von Waſſer, Gas und Strom und aus den Verkaufs⸗ erlöſen der bei der Gasbereitung erzeugten Neben⸗ produkte einen Anteil von 10 Proz. beim Waſſer⸗ und Gaswerk und von 15 Proz. beim Elektrizitäts⸗ werk an den Stadthaushalt allwöchentlich abzu⸗ liefern haben. Ueber den bereits an die Stadtkaſſe abgelieferten Anteil der Stadt an den Verkaufs⸗ erlöſen ergeben ſich für das Rechnungsjahr 1929 beim Waſſerwerk 1000 Mk. und beim Elektrizitäts⸗ werk 500 000 Mk., die in den Voranſchlag eingeſtellt wurden. Beim Gaswerk ſind keine über die 10pro⸗ zentige Ablieferung hinausgehenden Gewinne er⸗ zielt worden. Im ganzen weiſt der Beſtand der Vorjahre 1520 100 Mk. Einnahmen aus(gegen 1775 400 Mk. i..). Der Voranſchlag der Hauptverwaltung ſchließt bei 1042 000(978 800) Mk. Einnahmen und 2751000(2695 300) Mk. Ausgaben mit einem Fehlbetrag von 1709 000(1716 500) Mk. ab. 777 000(718 500) Mk, tragen bei den Einnahmen die ſtädtiſchen Aemter und Betriebe bei, u. a. das Elektrizitätswerk 108 700 Mk., das Gaswerk 96 900 Mark, die Volksſchulen 86 400 Mk., das Stadt⸗ Jugendamt 82 600 Mk., die Straßenbahn 80 000 Mk. die Krankenanſtalten 74800 Mk. und das Fürſorge⸗ amt 52 900 Mk. Der Koſtenbeitrag für die Beſorgung der Kaſſen⸗ und Rechnungsgeſchäfte der bei der Stadtkaſſe geführten Nebenkaſſen iſt für 1930 auf 125 000 Mk.(wie i..) feſtgeſetzt worden. So müſſen z. B. die Fondskaſſe 35000 Mk. und die Roſengarten⸗ kaſſe 13400 Mk. zuſchießen. Bei Lieferungen aus den ſtädtiſchen Materialbeſtänden an die ſtädtiſchen Amtsſtellen, Betriebe, Anſtalten, ferner an nicht ſtädtiſche Stellen wird ein Zuſchlag als Vergütung der Verwaltungskoſten des Materialamts erhoben, der auf 85 000(80 000) Mk. veranſchlagt iſt. Die Ge⸗ halte der Beamten und Angeſtellten der Hauptver⸗ waltung betragen 729 400(731700) Mk. Die Ge⸗ meindeſekretariate beauſpruchen 86 000(76 700) Mk. Die Stadtkaſſe hat für Gehalte uſw. 333 300(317 300) Mark aufzuwenden. Das Rechnungsamt koſtet 184 200(180 000) Mk., das Perſonalamt 80 500 (88 500) Mk., das Statiſtiſche Amt 45 700(45 500) Mk., das Nachrichtenamt 13 800(11 200) Mk., das Wahl⸗ amt und Büro für Preisſtatiſtik 29 400(29 600) Mk. und das Materialamt 86 700(86 100) Mk. Die Ruhe⸗ gehalte und Hinterbliebenenverſorgung beanſpruchen 281 500(253 300) Mk., der fachliche Aufwand 478 400 Ein Neger ſpielt Klavier Skizze von Joſef Robert Harrer, Wien Im Laufe eines halben Jahres erſchienen in den großen Städten Europas begeiſterte Kritiken über einen Neger namens John Flaffith, deſſen vollende⸗ tes Klavierſpiel überall, wo er auftrat, bewundert und ſtürmiſch bejubelt wurde. Eine Budapeſter Zeitung ſchrieb unter anderem: „ Wir hatten erſt vorige Woche Gelegenheit, eine traurige Notiz über den Klavierkünſtler Jwan Molt zu bringen. Um ſo mehr freut es uns, heute von dem ungeheuren Erfolg Miſter John Flaffiths, eines Negers, zu berichten.“ Das polniſche Regierungsblatt konnte ſeinen Leſern mitteilen:„Der Neger John Flaffith hat geſtern vor einem Publikum, das vor Begeiſterung tobte, Debuſſy und Strawinsky geſpielt. John Flaffith war beſſer als die größten Meiſter des Klavierſpieles.“ Im Bukareſter Bericht konnte man leſen:„. Wir waren durch den ſchwachen Erfolg des Klavierabends Guiſeppe Sperantes— im Gedanken an das Geſetz der Serie— der Meinung, daß auch John Flaffith, ein Neger, mit ſeinem Klavierſpiel wenig Anklang finden würde. Dieſer Negerkünſtler aber brachte Mozart und Bach in einer Vollendung, die man himmliſch neunen möchte.“ Die Amſterdamer, Madrider, Mailänder, Londo⸗ ner, Pariſer, Wiener, Berliner und ſonſtige Blätter ſchrieben in ähnlicher Weiſe; alle nannten den Ne⸗ gerkünſtler außerdem noch einen beſcheidenen und faſt ſcheuen Menſchen, der nichts ſo ſehr haßte wie Interviews und ähnliche Angelegenheiten, die man der Reklame wegen über ſich ergehen zu laſſen pflegt. Europa hatte ſeine Senſation. Die größten Va⸗ rietees und Vergnügungsſtätten boten dem Neger John Flaffith Unſummen an, wenn er bei ihnen ſpielen wollte. John Flaffith, beſſer geſagt, ſeine Sekretärin Anny, eine ſehr ſchöne, funge, goldblonde Dame, lehnte aber alle Anträge ab. Die anderen großen Klavierſpieler aber waren verzweifelt. Von heute auf morgen merkten ſie, daß ſie die Gunſt des Publikums verloren. Ernſte Kri⸗ tiker nahmen ſich ihrer an und ſchrieben über die Dekadenz Europas. Die Jazzmuſik ſei von den Ne⸗ gern übernommen worden; nun müſſe man ſich noch von einem Neger Bach, Beethoven, Schubert und andere klaſſiſche Muſik auf dem Klaviere vorſpielen laſſen. Europa ſei reif zum Untergang uſw.... Aber wenn dieſe Kritiker dann Gelegenheit hatten, John Flaffiths Kunſt zu hören, dann mußten ſie ihr Ur⸗ teil zurücknehmen; denn auch ſie, ſo voreingenommen ſie waren, wurden von ſeinem herrlichen Klavier⸗ ſpiel begeiſtert. Natürlich zerbrach man ſich den Kopf, woher eigentlich John Flaffith ſtamme. Da er ſelbſt nie eine Auskunft gab und ſeine ſchöne Sekretärin nicht reden durfte, erfand man ſich ſeine Geſchichte einfach. Und ſo waren bald die merkwürdigſten Berichte zu leſen. Alles las John Flaffith und lächelte vor ſich hin. Armes Europa, dachte er, du haſt Sorgen! Wie ſchon erwähnt, waren die Klavierkünſtler Europas ratlos. Einer von ihnen, der heißblütige und ſtürmiſche George MeGrix, konnte nicht mehr ſchlafen; es mußte etwas geſchehen, ging es ihm im Kopfe herum. Da hörte er, daß in wenigen Tagen in London ein großes Konzert John Flaffiths ſtatt⸗ ſinden ſollte. Es war am Abend des Konzertes. Der Saal war dicht beſetzt. Das Konzert hatte begonnen. Mit rüh⸗ render Hingebung in dem ſchwarzen Geſicht ſp⸗ te Flaffith eine Klavierſuite von Händel, als plt 3 ein Revolverſchuß wie ein Peitſchenknall die we e⸗ volle Stille zwiſchen zwei Akkorden durchbrach. Jähe Aufſchreie ſchrillten durch den Saal, während Flaffith ſtumm vom Seſſel ſank. Und ſchon ſtürzte die blonde Anny auf das Podium und warf ſich ſchluchzend über den Neger. „John“, flüſterte ſie,„John, öffne doch die Augen!“ Mit Mühe verhütete man eine Panik. George MecGrix, der den Schuß aus der erſten Parkettreihe abgegeben hatte, ließ ſich wehrlos verhaften. (440 200) Mk. In der letzteren Summe ſind u. a. ent⸗ halten 75 500(64 000) Mk. für Vordrucke und Druck⸗ arbeiten und 49 800(48 500) Mk. für Fahrt⸗ und Reiſekoſten von Mitgliedern der ſtädtiſchen Kollegien und Beamten und Angeſtellten. Der ſtändige Zuſchuß für den Verkehrs⸗Verein wird von 40 000 auf 50 000 Mk. erhöht. Der Voranſchlag„Ruhegehalte, Ruhelöhne, Hinterbliebenenverſorgung“ weiſt bei 3 877 000(3 303 600) Mk. Einnahmen und 3 744 100(3 441 400) Mk. Ausgaben einen Ueber ⸗ ſchuß von 132 900(137 800) Mk. auf. Das Ver⸗ mögen des Ruhegehaltsfonds betrug am Ende des Rechnungsjahres 1928: 4 115 500 Mk. Da der Haushalt mit ſämtlichen Verſorgungsbezügen be⸗ laſtet iſt, ſoll von 1930 ab der Zinsertrag nicht mehr dem Fonds ſelbſt, ſondern der Wirtſchaft zu⸗ fließen. Deshalb ſind auf der Einnahmenſeite 282 000 Mark eingeſtellt. Die Körperſchaften des öffentlichen Rechts(Sparkaſſe, Leihamt, Handels⸗Hochſchule) und das Nationaltheater leiſteten früher als Erſatz für die Aufwendungen an Ruhe⸗ und Verſorgungsbezü⸗ gen für ihre Beamten und Arbeiter Beiträge in Höhe von 15 Prozent aus den Bezügen ihrer Beamten, Anwärter und Arbeiter. In Anbetracht der allge⸗ meinen Notlage tritt an die Stelle dieſer Beitrags⸗ leiſtung, die teilweiſe höher war als der wirklich be⸗ nötigte Betrag, für den Haushalt 1930 wie ſchon ſeit 1925 der Erſatz der tatſächlichen Aufwendungen. Infolgedeſſen haben Sparkaſſe 9200 Mk., Handels⸗ Hochſchule 19 500 Mk., Leihamt 24600 Mk. und Natio⸗ naltheater 59000 Mk. zu erſetzen. Die Betriebe und Anſtalten haben zur Anſammlung eines Fonds zur Beſtreitung von Ruhe⸗ und Unterſtützungsgehalten, Ruhe⸗ und Unterſtützungs⸗ löhnen und der Hinterbliebenenverſorgungen 1055 800 (922 800) Mk. abzuliefern. Davon entfallen 628 000 Mark auf die Straßenbahn, 282 000 Mk. auf das Gas⸗ werk, 114100 Mk. auf das Elektrizitätswerk und 31 700 Mk. auf das Waſſerwerk. Die Erhöhung der Fondszuführung iſt darauf zurückzuführen, daß 1930 erſtmals auch die Ablieferungen der ſtädtiſchen Werke für die Bedienſteten des Inſtallations⸗ und Kabel⸗ netzbetriebs berückſichtigt ſind. Die Erſatzleiſtungen ſind auf 2426 900 (2 268 500)/ veranſchlagt. Davon entfallen allein 1 363 200/ auf die Voranſchläge der verſchiedenen Verwaltungszweige und Anſtalten und die nicht ge⸗ werbeähnlichen Betriebe, die ſeit 1926 wieder wie in früheren Jahren mit den auf ſie entfallenden an⸗ teiligen Verſorgungsbezügen belaſtet werden, 691000/ auf die Aufwendungen an Verſorgungs⸗ bezügen für zuletzt bei den Werken und der Straßen⸗ bahn beſchäftigt geweſene Beamte, Angeſtellte und Arbeiter, 199 000/ auf die Aufwendungen an Ruhe⸗ und Hinterbliebenenverſorgungen für die Theater⸗ mitglieder und 132 000/ auf die Stadt Ludwigsha⸗ fen für den Anteil an der Ruhe⸗ und Hinterblie⸗ benenverſorgung der zuletzt beim Straßenbahnamt beſchäftigt geweſenen Beamten, Angeſtellten und Ar⸗ beiter und außerdem für den Aufwand an Beſat⸗ zungszulagen, die ſeit 1. April 1929 auch den in Lud⸗ wigshafen wohnenden Verſorgungsempfängern der Straßenbahn gewährt werden. Die Mehrung gegen⸗ über dem Vorjahr iſt in der Hauptſache durch Neu⸗ zugänge an Verſorgungsempfängern veranlaßt, zum kleinen Teil aber auch durch die Verbeſſerungen, die infolge der ſeit 1. April 1929 den Arbeitern gewähr⸗ ten Lohnerhöhung eingetreten ſind. 228 Zuruhegeſetzte mit Rechtsanſpruch erhalten 860 000(790 000) /, 233 Hinterbliebene 546 000 (522 000) J, 26 Zuruhegeſetzte ohne Rechtsanſpruch 35 500(34 000), 49 Hinterbliebene 50 000(49 000) LI. Die Mehrung gegenüber dem Vorfahr iſt auf die gleichen Gründe wie bei den Erſatzleiſtungen zurück⸗ zuführen. Die Markbezüge der infolge der Perſonal⸗ abbau⸗Verordnung des Reiches einſtweilig in den Ruheſtand verſetzten 38 Beamten betragen 160 000(158 000)„. Bis Ende März 1931 werden infolge Vollendung des 65. Lebensjahres 2 in den endgültigen Ruheſtand übertreten. 222 zuruhe⸗ geſetzte Arbeiter mit Rechtsanſpruch erhalten 353 000 „Ich wollte uns weiße Künſtler von der ſchwarzen Gefahr befreien“, ſagte er, als er abgeführt wurde. Inzwiſchen bemühte man ſich um den bewußt⸗ loſen Pianiſten; der Arzt ſtellte einen ungefährlichen Streifſchuß feſt, der nur eine plötzliche Ohnmacht verurſacht habe. Und er wollte Flaffith die Stirne mit kaltem Waſſer kühlen. „Kein Waſſer, kein Waſſer!“ rief Anny. „Warum denn nicht?“ fragte erſtaunt der Arzt. Dann wuſch er Flaffiths Stirne und Schläfen. Und als er wieder ſachte mit dem Schwamm rieb, ſah er, wie das Waſſer ſchwarz und Stirne und Schläfen blaß und bläſſer und allmählich weiß wurden. Da Zum 60. Geburtstag von Oskar Straus Oskar Straus, der Komponiſt von„Fideler Bauer“, „Marietta“ und„Tereſina“, wurde um 6. April 60 Jahre alt. Zurzeit weilt er in Hollywood, um mehrere Operetten⸗Tonfilme zu komponieren. (824 000) 4, 146 Hinterbliebene 173 700(156 000) ohne Rechtsanſpruch 37 Zuruhegeſetzte 38 000(40 300) , 79 Hinterbliebene 65 000(71 000) 4. Zur An⸗ ſammlung eines Fonds zur Beſtreitung von Ruhe⸗ und Unterſtützungsgehalten und ⸗löhnen und der Hinterbliebenenverſorgungen ſind 1055 800(922 300) aufzuwenden, an Zuſchüſſen an die 49 Zu⸗ ruhegeſetzten und die 30 Hinterbliebenen des Natio⸗ naltheaters 199 000(179 000) l. Sch. —— Kampf der Luftſtrömungen über dem Schwarzwald Oeſtliche Kaltluft unter wärmerer Südweſtluft Nachdem der erſte Aprilſonntag im Hochſchwars⸗ wald die angekündigte Wetterbeſſerung gehalten hatte, indem ſich die Aufklärung und Beſonnung weithin durchſetzte, blieb trotzdem der Aufenthalt im Schatten etwas rauh, da ſich die wechſelnden Luft⸗ ſtrömungen empfindlich bemerkbar machten. In der Sonne warm, im Schatten kühl. In Verfolg dieſer Wechſelſtrömungen blieben auch Niederſchläge, teil⸗ weiſe ergiebige, in Form von Schauern nicht aus, die in Verbindung mit deu noch lagernden Schnee⸗ maſſen im Südſchwarzwald ankühlend wirkten. Der Montag war der Tag meiſt heiterer, doch von Wolkenzug unterbrochener Witterung. Es war nicht warm, es war nicht kalt im Schwarzwald. Ein wenig Neigung zwiſchen rauh und angenehm, je nach Tageszeit und Stellung. Intereſſant der Tag durch den Kampf der Luftſtrömungen, der ſich morgens ſchon zeigte und faſt den ganzen Tag anhielt, mit dem Erfolg, daß die kältere Luft aus Nord bis Nordoſt die Ueberhand zu behalten ſchien. Doch war der Kampf am Montag abend noch nicht ganz ent⸗ ſchieden. Man ſah es nicht oft, daß die beiden Luft⸗ ſtrömungen in dieſer ſtarken Ausprägung gegenein⸗ ander angingen. In hohen Lagen ſtrömte aus Süd⸗ weſt die bekannte feinfiedrige Bewölkung ein, wäh⸗ rend in tieferen Sichten mit ausgeſprochener Be⸗ ſchleunigung und Kraft Haufenwolkenbildungen aus Nord bis Nordoſt ins Gebirge und darüber hinweg zogen. Zwei Luftſtrömungen, faſt genau diametral, von denen keine weichen zu wollen ſchien. Infolge der tiefer liegenden kälteren Nordluft war für den Schwarzwald beſtimmend der etwas rauhere Charak⸗ ter eines Vorfrühlingstages im Gebirge, wo zwi⸗ ſchen Blumen eben noch die Schmelzwaſſer der Schneelagen in der Gipfelregion fließen. Der Grundcharakter des Wetters ſcheint aber zur Stabi⸗ liſierung zu neigen, da die Nordluft ſich ziemlich durchſetzte, mit tagsüber wirkſamer jahreszeitlich entſprechend kräftiger Einſtrahlung. OE. * * Die ſtarke Abkühlung, die in der vorigen Woche nach der anormalen Wärme einſetzte, ſcheint dem Tiefſtand erreicht zu haben. Die heutige Frühtem⸗ peratur war mit 4 Grad C. allerdings immer noch ſehr niedrig, aber immerhin doch ein klein wenig höher als am geſtrigen Morgen mit 3,2 Grad C. In der vergangenen Nacht betrug das Minimum 3,3 Grad C.(gegen 2,7 Grad C. in der Nacht zum Montag). Die Höchſttemperatur wurde geſtern mit 14,5(12) Grad C. erreicht. * Rechts fahren! Die Tiroler Landes⸗ negerung hat mit ſofortiger Wirkung be⸗ ſchloſſen, im Bereich des Bundeslandes mit Aus⸗ nahme der Bezirkshauptmannſchaft Linz das Rechtsfahren auf allen Straßen einzu⸗ führen. Im übrigen Oeſterreich iſt die Friſt zur Anwendung des Rechtsfahrens bis zum 1. Dez. 1932 erſtreckt. Schluß des redaktionellen Teils Graue Haare aid ben! auf ganz natürliche Welse graue Haare, indem es die Haarwurzeln zur neuen Farbstoffbildung u.-einlage- rung im Haatmark anregt. Daher das einfachste und ungenierteste Mittel bel voller Fehlfarbenfteiheit! Ausgezeichnet gegen Haarausfall und Schuppen,. Fl. .80 Rm. Verlangen Sie Gratisprospekt In allen Apothegen, bestimmt Elnhorn-Apotheke am Markt gingen laute Rufe durch den Saal:„Flaffith iſt kein Neger, ſondern ein Weißer!“ Und der Telegraph ſchickte die Neuigkeit in alle Welt. Vor John Flaffith, reete John Mooring aus Newyork, ſaß der Reporter der Hearſt⸗Preſſe.„Wie ſind Sie auf die Idee gekommen, als Neger aufzu⸗ treten?“ „Es iſt nicht meine Idee, ſondern die meiner Frau. Ja, ſtaunen Sie nur, Anny iſt ſeit einem Jahre meine treue Gattin. Als wir gehefratet hatten, ſpielte ich in einer Bar Newyorks; es ging ſo ſchlecht und recht. Aber ich verlor die Stelle, weil mein Spiel zu ernſt war. Anny, die mir immer Mut zu⸗ ſprach, ſagte, ich ſolle es als Klaviervirtuoſe ver⸗ ſuchen und einen Neger vortäuſchen. Anfangs ver⸗ ſuchte ich in den einzelnen Städten noch als Weißer aufzutreten, ſo in Budapeſt als Iwan Mold, in Bu⸗ kareſt als Guiſeppe Sperante; ich hatte keinen Er⸗ folg. Wenn ich aber bald als Neger kam, wurde ich begeiſtert emſpangen. MeGrix hat mich wieder zum Weißen gemacht.“ „Und was werden Sie jetzt beginnen?“ „Mir iſt nicht bange. Wenn Sie mich verlaſſen haben, kommen die verſchiedenen Vertreters von Va⸗ rietees und Konzertunternehmungen. Denn man braucht nicht unbedingt ſchwarz zu ſein, man muß nur Glück haben.“ ö „Und eine geſcheite, treue Frau,“ ſagte der Re⸗ porter Pläne des Schiffbauer⸗Theaters in Berlin. Die Theaterdirektion Haller iſt nach dem Miß⸗ erfolg, den das Stück„Der doppelte Bräuti⸗ gam“ im Theater am Schiffbauer da ij m hatte, zuſammengebrochen. Sie hinterläßt große Ver⸗ bindlichkeiten an den Direktor Aufrecht und ſeine Schauſpieler. Aufrecht will nun verſuchen, am Schiff⸗ bauerdamm ein Gaſtſpiel zu inſzenieren. Er ſteht aber auch in Verhandlungen Robert, der den Plan hat, in dem frei gewordenen Theater mit Eliſabeth Bergner in einem neuen Stück im September herauszukommen. mit Direktor Eugen 1 eeite. Nr. 168 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 60. Geburtstag Seinen 60. Geburtstag begeht am heutigen Dienstag unſer Mitbürger Arthur Luckweil, Betriebsleiter bei der.⸗G. für Seilinduſtrie, vorm. Ferdinand Wolff in Neckarau, Abteilung Textil⸗ betriebsgeſellſchaft. Des Jubilars Wiege ſtand in Böhrichen bei Waldheim im Sachſenlande, wo ſein Vater eine Hanfſeilerei betrieb. Nach den Lehrjah⸗ ren und praktiſcher Tätigkeit in der Fremde über⸗ nahm Luckweil die Geſchäftsführung in der Seil⸗ warenfabrik ſeines Onkels Brund Luckweil in Wald⸗ heim, der durch ſeine Angehörigkeit als Algeord⸗ neter des ſächſiſchen Landtags und Gewerberat bei der Gewerbekammer in Dresden häufig ſeinem Ge⸗ ſchäft fern bleiben mußte. Anfangs der neunziger Jahre kam Luckweil in die Quadratſeilfabrik Bek in Stockach, die im Jahre 1896 nach Neckarau verlegt und ſpäter mit der.⸗G. für Seilinduſtrie vereinigt wurde. Luckweil hatte ſich vermöge ſeiner Intelli⸗ genz und Geſchäftstüchtigkeit im Laufe der Jahre ein reiches Maß von Kenntniſſen erworben und wurde Inhaber einer Reihe von Patenten auf dem Gebiete der Seilherſtellung, wie er auch wertvolle Verbeſſerungen in der Fabrikation einführte. So kam es, daß er bei ſeiner Firma ſich allgemeiner Wertſchätzung erfreuen darf. Aber auch außerhalb der Berufstätigkeit nimmt der jetzt Sechzigjährige in geſellſchaftlichen Kreiſen von Neckarau eine ſeinen Perſönlichkeitswerten ent⸗ ſprechende Stellung ein. Lange Jahre widmete er ſeine Kraft der Pflege des deutſchen Liedes als akti⸗ ver Sänger und Vorſitzender des Geſangvereins „Badenia“ unter der Aera Boß⸗Pelliſſier. Durch Veröffentlichungen in der Lokalpreſſe trug er mit ſeiner von Humor, Satyre und geſundem Mutterwitz getränkten Feder bei verſchiedenen Gelegenheiten zum Nutz und Frommen des Stadtteils Neckarau viel bei. Mannheim iſt ihm in den 34 Jahren ſei⸗ nes Hierſeins zur zweiten Heimat geworden, aber ſein Sachſenland iſt ihm im Innern doch geblieben. Leider iſt das Geburtstagskind in den letzten Wochen von einem Fußleiden heimgeſucht, das ihn ans Krankenzimmer feſſelt. Möge ihm recht bald die gute Geſundheit wieder gegeben werden, damit er ſich noch viele Jahre im Kreiſe ſeiner Familie eines ſonnigen Lebensabends erfreuen und auch ſeiner Firma er⸗ ſprießlich weiterdienen kann! G. M. Zirkus Gleich kommt in die Nähe von Mannheim Mit zwei Pferden, einem Eſel und einem Zylin⸗ derhut begann vor etwa 10 Jahren ein intereſſanter Maun ſeine Selbſtändigkeit, deſſen Name heute in⸗ ternationalen Ruf hat und den unſer Gebiet in den nächſten Wochen zum erſten Male perſönlich kennen lernen wird. Dieſer Mann— einſt ein „Fahrender Muſikant“ iſt Commendatore Julius Gleich, Direktor und Eigentümer des deutſchen Rieſenzirkus gleichen Namens. Er wird ſich uns mit einem ganz erſtaunlichen Unternehmen vorſtellen. Auf dem Wege von Belgien, Luxemburg, durch das Saargebiet, Frankreich und Spanien über Italien kommt dieſer internationalſte Zirkusmann des Kon⸗ tinents uund der Gegenwart. Er bringt mit ſich nicht weniger als an die 1000 Menſchen, 200 Wagen, 800 Tiere und den größten Zeltbbau der alten Welt für 16000 Plätze. Brüſſel, Paras, Barcelona und Rom waren die markanteſten Stationen ſeiner jüngſten Sechsländerfahrt, auf der er die Landesoberhäupter oft zu ſeinen Gäſten zählte. Ein bezeichnendes Ur⸗ tell über ihn fällte die Preſſe von Paris, wo er 6 Wochen lang die„Große Senſation“ war, indem ſie ſagte:„.. dieſer Zirkus⸗Gigant hat einer veraltet geglaubten Kunſt in ſeiner Renn⸗ und Kampfhahn von 62 Metern Durchmeſſer einen neuen Horizont er⸗ öffnet, faſt möchte man ſagen, eine neue Zirkus⸗ kun ſt in unſerem Jahrhundert geſchaffen; das iſt das Geheimnis ſeines rätſelhaft ſcheinendem Erfolgs“. Die erſten Gaſtſpiele in unſerer Gegend werden im April beginnen. * * Einreiſe nach Litauen. nach Litauen reiſen wollen, werden am einfachſten bei dem litauiſchen Generalkouſulat in München Himmelreichſtraße 4, beantragt, deſſen Amtsbereich ſich auch auf Baden erſtreckt, * Kirchenkollekte für die Heiden miſſion. Die am Sonntag, 12. Januar erhobene Kirchenſammlung des Miſſionsſonntages hat 11 956,63/ ergeben. Hiervon wurden zugewieſen: 5000/ der Evang. Miſſions⸗ anſtalt in Baſel, 1900„ dem Badiſchen Landesver⸗ ein des Allg. evang.⸗prot. Miſſionsvereins, 400/ der Evang. Miſſionsgeſellſchaft(für Deutſch⸗Oſt⸗ afrika) in Bethel, 1100„ der Miſſionsverwaltung der Brüderunität in Herruhut, 300/ der Norddeut⸗ ſchen Miſſionsgeſellſchaft in Bremen, 2450% dem Deutſchen Inſtitut für ärztliche Miſſion in Tübin⸗ gen, 200, der Berliner Miſſionsgeſellſchaft in Ber⸗ lin und 600„ dem Syriſchen Waiſenhaus in Jeru⸗ ſalem. * Freitod auf den Schienen. Der 23jährige Kaſſenbote einer hieſigen Firma hat ſich am Montag vormittag in der Nähe von Sandtorf vom Zug überfahren laſſen. Das Motiv der Tat iſt un⸗ bekannt. * 40 Jahre Stadtgärtner. Gärtner Johann Kratzert, Max⸗Joſefſtraße 10, iſt am morgigen Mittwoch 40 Jahre bei der Stadtgärtnerei tätig. * Doppeljubilaum. Das Feſt der ſilbernen Hoch⸗ zeit begeht am heutigen Tag Herr Wilhelm Baum mit ſeiner Ehefrau Margarete geb. Ries, Damen⸗ ſchneiderei, N 3, 15. Gleichzeitig feiert das Ehepaar ſein 25jähriges Geſchäfts jubiläum. Veranſtaltungen e Tanzturnier um die Sübdeutſche Meiſterſchaft. Wie uns der allgemeine Deutſche Tanzlehrerverband mitteilt, ſind zu dem am 13. April in der Libelle ſtattfindenden Turnier bereits zahlreiche Meldungen bekannter Sübdeut⸗ ſcher Amateurpaare eingetroffen. Als Turnierteilnehmer haben ſich bis jetzt Vertreter aus folgenden Städten ge⸗ meldet: Wien, Stuttgart, Karlsruhe, Baden⸗Baden, Heil⸗ bronn, Pforzheim, Frankfurt a.., Ludwigshafen und Mannheim. Das große Intereſſe aller Tanzintereſſierten, ſowie die ſtarke Beteiligung am Turnier verſprechen be⸗ reits heute der Veranſtaltung einen guten Erfolg. Viſa für Badener, die Wenn die Mittel fehlen! m. Heidelberg, 7. April. Auf totem Punkt an⸗ gelangt iſt anſcheinenb die Bahnhofsfrage. Auch die Reichsbahndirektion muß zugeben, daß die Heidel⸗ berger Bahnhofsverhältniſſe ſich längſt überlebt haben und unhaltbar geworden ſind. Seit Jahren bemüht ſich die Stadt, um Gehör an maßgebender Stelle zu finden, bis jetzt leidex vergeblich. Die Reichsbahn hüllt ſich in ſouveränes Schweigen. Auch der neue Oberbürgermeiſter hat ſich vergeblich dieſes für die Stadt ſo wichtigen Problems angenommen. Er grtff energiſch ein, reiſte ſogar nach Berlin, um perſönlich bei der Reichsbahnbehörde vorſtellig zu werden. Von einem poſitiven Ergebnis iſt aber bis jetzt noch nichts verlautet. Der Beſcheid, der ihm in den höheren Dimenſionen geworden ſein dürfte, hat wohl gelautet: Wir haben kein Geld für eine Hebung der Heidel⸗ berger Bahnhofsnöte. Später vielleicht.. Bahnhofs⸗ und Schulhausnöte! Auch der Stadtteil Handſchuhsheim bedarf dringend eines neuen Schulhauſes. An deſſen Erſtellung iſt aber im Laufe der nächſten Jahre nicht zu denken. Der Bauplatz iſt geſichert, die Pläne ſind fertig, aber es fehlen die Mittel! Bei der mißlichen Finanzlage der Stadt iſt am bedauerlichſten, daß auch kulturelle Belange unter ihnen und ihrem Druck leiden müſſen. Als beſtimmt kann es nun an⸗ geſehen werden, daß das Stadttheater mit Ab⸗ lauf der Spielzeit ſeine Pforten ſchließen muß. Als das einzige Mittel, es vielleicht weiter fortführen zu können, bezeichnete in einer Beſprechung mit der Preſſe der Oberbürgermeiſter ein nachdrückliches finanzielles Eingreifen privater Kreiſe. Dieſes Mit⸗ tel müßte aber ſchleunigſt zur Anwendung kom⸗ men. Es iſt 7412 Uhr und die zwölfte Stunde wird bald ſchlagen. Leider dürfte es gänzlich ausgeſchloſſen ſein, daß in der letzten Stunde dieſe Hilfe, an die man in der Stadtverwaltung überhaupt und mit Recht nicht glaubt, dem Theater zuteil wird. Die Kreiſe, die dafür in Betracht kommen könnten und früher wohl auch bereitwillig eingegriffen hätten, ſind heute nicht mehr in der Lage, erhebliche Geld⸗ mittel für kulturelle Zwecke zu ſpenden. Die wirtſchaft⸗ liche Not hat Beſitzt genommen von dem Geſamtorga⸗ nismus des Volkes und das Mäzen atentum gedeiht nicht mehr in Deutſchland. Man muß ſich auf beſſere Zeiten und auf den homeriſchen Tag vertröſten, der einſt kommen mag. Daß von der Heidelberger Bür⸗ gerſchaft, beſonders von den zahlreichen Freunden des bodenſtändigen Theaters die von der Finanznot diktierte Schließung ſehr ſchmerzlich empfunden wird, bedarf keiner beſonderen Erwähnung. Man hatte ge⸗ hofft bis zum letzten Augenblick, man wartete ſogar auf ein Wunder, aber Wunder gibt es einmal nicht mehr. Wenn die Mittel fehlen, dann bleiben alle Entwürfe in den erſten Anfängen ſtecken. Das wird auch dick unterſtrichen durch den neuen ſtädtiſchen Voranſchlag, der in ſeinen wich⸗ tigſten Ziffern bereits an dieſer Stelle veröffentlicht wurde. Er kann— wenn noch eine allgemeine Be⸗ merkung geſtattet ſein mag— als ein Muſter im Sparen gewertet werden und zeigt in ſeinem tieferen Sinn, wie die Finanzlage der Stadt ge⸗ beſſert werden kann— nicht von heute auf morgen, ſondern mit der Zeit und in Etappen. Jörderung des Obſt⸗ und Gemüſebaues ( Schwetzingen, 7. April. Vertreter der Obſt⸗ Reb⸗ und Gartenbauvereine des oberen Bezirks Schwetzingen ſind am Sonntag im„goldenen Schwan“ in Schwetzingen zuſammengetreten, um die Arbeitsgemeinſchaft der Vereine endgültig zu konſtituieren. Als Vorort für das laufende Jahr wurde Hockenheim beſtimmt. Gewählt wurde als Vorſitzender Gärtnereibeſitzer Kohmann von Hockenheim, als Schriftführer Kammer⸗Hocken⸗ heim, ferner als Beiſitzer die Vorſitzenden der Orts⸗ vereine und zwar Ritter⸗Schwetzingen, Wein⸗ hardt⸗ Brühl, Müller ⸗Ketſch und Zahn⸗ Reilingen. Im Benehmen mit Obſtbauoberinſpektor Mar⸗ tin von Ladenburg wurden als wichtige Aufgaben der Arbeitsgemeinſchaft der Obſt⸗ und Gartenbau⸗ vereine im Bezirk Schwetzingen feſtgelegt: Im Ausſtellungsweſen: Einheitliche Richtlinten unter Anlehnung an die Richtlinien der Badiſchen Landwirtſchaftskammer; gemeinſame Feſtlegung der Ausſtellungen inbezug auf Zeit, Ort und Ausbau; gegenſeitige Unter⸗ ſtützung bei Abhaltung von Ausſtellungen evtl. durch Beteiligung im Wettbewerb, durch Sonderſchauen uſw. Bei der Vortrags⸗ und Kurstätigkeit, Verſuchsarbeit: Gemeinſame Einteilung und Wahl der Vorträge nach Zett und Thema; gemein⸗ ſame Behandlung evtl. Lehrkurſe uſw. innerhalb des Bezirkes; gemeinſame Feſtlegung evtl. vorzu⸗ nehmender Verſuchsarbeit in beſtimmten Zweigen des Obſt⸗ und Gemüſebaues. Für die Schädlings⸗ bekämpfung: Gegenſeitige Berichterſtattung über das Auftreten beſtimmter Krankheiten und Schäd⸗ linge; gemeinſames Vorgehen in der Schädlings⸗ bekämpfung und Einwirkung bei den Gemeindever⸗ waltungen in obigem Sinne. In Abſatzfragen: Gemeinſame Behandlung der Organiſation des Ab⸗ ſatzes von Obſt und Gemüſe, evtl. Zuſammenfaſſung der Ernten aus mehreren Vereinsgebieten, durch Einheitlichkeit in der Sortierung und Verpackung der Erzeugniſſe zum Verkauf. Allgemeine Fragen des Obſt⸗ und Gemüſe⸗ banes: Austauſch von Erfahrungen und Gedanken auf dem geſamten Gebiet der Obſt⸗ und Gemüſebauförderung in gemeinſamen Beſprechungen; Unterſtützung des Kreisbaumwartes und Stellungnahme gegen unbe⸗ rufene Pfuſcherarbeiten in der Baumpflege; ge⸗ meinſame Behandlung der Sortenpflege im Obſt⸗ und Gemüſebau. Der Antrag des Ortsvereins Ketſch, bei der be⸗ vorſtehenden Vertretertagung der badiſchen Obſt⸗ und Gartenbauvereine in Pforzheim anzuregen, Zwangsvorſchriften in der Schädlingsbekämpfung für das ganze badiſche Land zu erlaſſen, wurden einſtimmig angenommen. Bei dieſem Vertretertagg ſoll weiter beantragt werden, von den den Bäuer⸗ lichen Verſuchsringen zugewieſenen Reichsmitteln einen Teil für Verſuche auf dem Gebiete des Obſt⸗ und Gemüſebaues abzuſondern und dieſe Gelder den hierfür in Frage kommenden überweiſen. Als nächſter Tagungsort der Arbeits⸗ gemeinſchaft wurde Ketſch beſtimmt. Männerchöre in Ludwigshafen Das Frühfahrs konzert der Liedertafel am Sonntag nachmittag im Vereinshaus brachte einen lenz⸗ bunten Strauß von Chören und Soli der neuromantiſchen Richtung, die dem Dirigenten Carl Bartoſch im Blut ltegt. Von ſeinen engeren Landsleuten, den Wienern S. Enugelsberg hörte man den Chor„An Diana“, von Ad. Kirchl den öſtimmigen„Es muß ein Wunderbares ſein“, beids Tonwerke ſo ſein und empfindſam ausgeführt wie ausgedacht. Die von Othegraven mit noch veiferer Satz⸗ beherrſchung nachgeſchaffenen Volkslieder„Der Leier⸗ nonn“ mit ſeinen köſtlich obſtinaten Brumbäſſen und„Der Beſenbinder“ wurden deklamtoriſch frei und doch ntuſika⸗ liſch ſicher und ſtraff wieder gegeben. Neben dteſen A⸗capella⸗ Chören wurden zwet begleitete geſungen: Rudd. Hoffmanns „Wieland“(am Klavier Hans Forth) und Fritz Neſfs „Teutſches Reiterlied“ mit Klavier und Orgel. Muſik⸗ direktor Bartoſch leitete alle Chöre guswendig mit der ihm eigenen Spannkroft und ſeurigen Einfühlung. Die Orgel im Reiterlied des Durlacher Komponiſten ſpielte Muſikdtrektor Arno Landmann. Als Groß⸗ meiſter auf den gleich Moſaiſchen Geſetzestafeln beidſeits des Spieltiſchs ragenden Regiſtertabulaturen und den vier Manualen bezwang der Orgelbeherrſcher durch ſeine er⸗ habene Kunſt in CEäſar Francktz Choralfantaſte A⸗moll und noch mehr in zweit„überliſzteten“ urſprünglichen Chorfätzen: Allegris Miſerere, das mit Glocken im Fern⸗ werk antönte, und Mozarts wunderſam zart und doch be⸗ wegt erfühltem„Ave verum“.— Sidney de Vries' in Mailand geſchulte Sangestechnik kam italieniſchen Arien Verdis und Leoncavallos Prolog trefflich zuſtatten; zwei dieſer Stücke wurden dem beliebten Künſtler als Drein⸗ gabe abgentztigt. Seine hohe Muſtkalttät und ſein männ⸗ lich⸗markiger Bariton erfreute auch in Liedern von Rich. Strauß und zwei Liebesliebern von Carl Bartoſch, deren weitgeſpannte Melodik beſſer zur Wirkung kam als die orcheſtral und warmfarbig erſonnene Begleitung, für die dem Komponiſten nur ein unzulänglicher Flügel zu Gebot ſtand. Die zahlreiche Hörerſchaft kargte nicht mit dem verdienten Dankeszoll. Abends gabs noch im Vereinshaus einen Volkslteder⸗ abend der Männergeſangvereine„Flieder halle“ und „Vulkania“⸗Ludwigshafen und„Volkschor“⸗Speyer, bei dem Frieda Herbel⸗ Speyer Lieder und im Verein mit dem tüchtigen Dirigenten und Sänger Wilh. Jacob Duette ſang, mit Rudolf Fetſch als beſtbewährtem „Flügeladjutanten“. 8 * 8 * Die deutſche Spitzbergen⸗Expebition 1925, die unter der Leitung des Profeſſors Dr. Grotewahl, des Direktors des Archivs für Polarforſchung, in Kiel ſtattfand und deren Verlauf in der ganzen Welt große Beachtung ge⸗ funden hat, wird in Mannheim in Wort und Bild ge⸗ ſchildert. Die hieſige Ortsgruppe des Gewerkſchaftsbun⸗ des der Angeſtellten hat Dr. Grotewahl perſönlich für morgen Mittwoch verpflichtet. Der Vortrag, der im gro⸗ ßen Saal des Kolpinghauſes ſtattſtndet, wird beſtimmt einen intereſſanten Verlauf nehmen.(Weiteres Anzeige.) * Geſangsvortrüäge im Krankenhaus. Am Sonntag haben im Krankenhaus geſungen: das Roſenquartett Mannhe'hm und die Sänger halle e. V. Mann⸗ heim. Kommunale Chronik Die Belaſtung Münchens durch den Poungplan * München, 6. April. An den Belaſtungen, die der Poungplan und die damit zuſammenhängenden Geſetze dem deutſchen Volke auferlegen, iſt die Stadt München mit 19672 230 Mark oder auf den Kopf der Bewölkerung mit 26,95 Mark im erſten Jahre be⸗ laſtet. Wenn man die Durchſchnittsſumme der Re⸗ parationen überhaupt nimmt, ſo muß München bis zum Jahre 1987 nicht weniger als 22 503 140 Mark jährlich oder je Kopf der Bevölkerung 30,83 Mark im Jahr aufbringen. Daß die Kopfdurchſchnitts⸗ zahlen für München ſich von der Geſamtdurchſchnitts⸗ zahl für das Reich unterſcheiden, erklärt ſich daraus, daß die Anteile nach den ſteuerlichen Leiſtungen be⸗ rechnet werden. Dieſe Zahlen laſſen erkennen, wie der Einzelne zu ſparen hat, um die Reparations⸗ ſchuld mit tilgen zu helfen. 5 Der neue Oberbürgermeiſter von Leipzig Die Leipziger Stadtverordneten wählten am Mittwoch im zweiten Wahlgang Bürgermeiſter Dr. Goerdeler(Königsberg i. Pr.) mit 34 gegen 30 Stimmen, die auf den Bürgermeiſter Pick(Stettin) entftelen, zum Oberbürgermeiſter von Leipzig. * A Baden⸗Baden, 6. April. Am Mittwoch, 9. April findet im großen Saale des Rathauſes eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes mit ſehr wichtiger Tagesordnung ſtatt. Zur Beratung ſteht der Vor⸗ anſchlag für das Rechnungsjahr 1930/31, mit dem zwei Fragen von großer Bedeutung zur Entſchei⸗ dung gebracht werden müſſen. Der Stadtrat hat einen Antrag auf Erhöhung der Kurtaxe ge⸗ ſtellt, da ohne eine ſolche die Erhöhung der Umlage nicht zu vermeiden iſt. Die Erhöhung der Umlage wirkt ebenfſo unangenehm wie die der Kurtaxe. Man darf geſpannt darauf ſein, wie die Würfel fallen. In Verbindung mit der Beratung des Voranſchlags ſteht auch die Theaterfrage, d. h. alſo, ob das eigene Theater noch beſtehen bleibt oder ob es ſchon in kurzer Zeit abgebaut wird. Die Meinungen hier⸗ über ſind ſehr verſchieden. Es gibt in allen Partei⸗ lagern Stadtverordnete, die für Abbau oder Wei⸗ terführung eintreten. Wie die Entſcheidung aus⸗ fallen wird, läßt ſich kaum vorausſagen. Sicher iſt nur, daß geſpart werden muß, wenn die Geſamtheit nicht Schaden leiden ſoll. Organiſationen zu Dienstag, den 8. April 1980 Aus dem Lande Grabſchänder durch den Polizeihund„Basko“ entdeckt. * Sandhauſen, 7. April. In der Nacht vom 9. auf 10. März d. J. wurden auf dem Friedhof in Sandhauſen mehrere Grabſteine zer⸗ ſtört, wodurch erheblicher Schaden entſtand. Die Polizei begab ſich mit dem Spürhund„Basko“ zum Tatort, wo dieſer an zurückgelaſſenen Fußſpu⸗ ren angeſetzt wurde. Der Hund verfolgte eine Spur vom Tatort bis zur Wirtſchaft zum„Adler“, führte dann weiter in das Wirtſchaftslokal und dort an einen runden Tiſch. Auf Grund dieſes Ergebniſſes wurde feſtgeſtellt, daß in der vergangenen Nacht an dteſem Tiſch einige Perſonen bis zur ſpäten Stunde gezecht hatten; dieſe wurden ermittelt und einer ge⸗ ſtand, daß er mit ſeinen Genoſſen im angetrunkenen Zuſtand über die Friedhofmauer geſtiegen ſei, und daß dieſe dann die Grabſchändung ausgeführt hätten. Die Schuldigen, die bei Ankunft der Gendarmerie die Flucht ergriffen hatten, ſtellten ſich ſpäter ſelbſt. Dem tüchtigen Polizeiſpürhund„Basko“ iſt es zu danken, daß die Täter ſo raſch ermittelt werden konnten. Baumblüte im Reuchtal. * Oberkirch, 7. April. Schon jetzt prangt das Renchtal im Schmuck der blühenden Pfirſichbäume. Die Blüte der Kirſchbäume ſteht unmittelbar bevor, noch dazu, wenn die warme Witterung der beiden letzten Tage anhält. Dann wird das Renchtal im Schmuck der weißen und roſaroten Blüten wieder einen unvergleichlichen Anblick bieten. Von einem Baumſtamm erſchlagen * Obertal(Amt Bühl), 8. April. Der verheiratete Landwirt Johann Ludwig von Büchelbach wurde beim Holzfällen im Badener Wald von einem Stamm ſo ſchwer getroffen, daß die erlittenen ſchweren inne⸗ den Verletzungen auf dem Transport ins Bühler Krankenhaus den Tod herbeiführten. Auf dem Weg zur Taufe geſtorben. * Einbach bei Wolfach, 7. April. Als man ein Zwillingspaar, ein Mädchen und einen Knaben, zur Taufe in die Kirche bringen wollte, ſtarb der Knabe, ſo daß die Taufgeſellſchaft nur ein totes und ein lebendiges Kind zur Kirche brachte. Ein Knabe in der Trausmiſſion verunglückt. * Lörrach, 7. April. In der Nachbargemeinde Schallbach kam der ſechs Jahre alte Sohn des Landwirts Adolf Weber auf der Heubühne der Transmiſſion zu nahe. Er wurde mehrere Male herumgeſchleudert und an die Wand geſchlagen. Ob⸗ wohl man den Motor ſofort abſtellte, konnte der Knabe nur als Leiche geborgen werden. Mit dem Motorrad in den Tod * Ueberlingen, 8. April. Kurz vor Mitternacht ſtießen geſtern in der Nähe des Oſtbahnhofes ein Auto und ein Motorrad in voller Fahrt zuſammen. Der Fahrer des Motorrades und ſein Sozius wur⸗ den auf die Straße geſchleudert und ſchwer ver⸗ letzt. Die vier Inſaſſen des Autos kamen ohne Verletzungen davon. Der Motorradfahrer Hans Stengele von Sipplingen, der ſchwere Lungenver⸗ letzungen und Lungenblutungen hatte, ſtarb auf dem Wege ins Krankenhaus. Sein Beifahrer Frido⸗ lin Schirrmeiſter, ebenfalls von Sipplingen, erlitt einen Armbruch und eine Gehirnerſchütterung. Die Schuld dürfte den Motorradfahrer treffen. * 60 Schwetzingen, 7. April. Das zweijährige Töch⸗ 5 terchen einer hieſigen Familie riß vor mehreren Tagen im elterlichen Hauſe eine mit kauſtiſcher Sodalöſung gefüllte Konſervenbüchſe von einem Bordbrett. Die ſcharfe Flüſſigkeit ging dem Kinde über das Geſicht und geriet auch teilweiſe in den Mund. Das Mädchen, das ſchwere Verbren⸗ nungen erlitt, mußte nach Heidelberg gebracht werden. Da ſich der Zuſtand ſchon gebeſſert hatte, durfte man hoffen, das verunglückte Mädchen am Leben zu erhalten. Geſtern früh iſt plötzlich der Tod eingetreten. c Plankſtadt, 7. April. Der 42 Jahre alte Polizeiwachtmeiſter Georg Berlingh off reinigte in der Polizeiwachtſtube ſeinen Dienſtrevolver, aus dem er vorher den Patronenſtreifen entfernte. Er hatte jedoch nicht darauf geachtet, daß eine Patrone ſich ſchon im Lauf befand. Als der Polizeibeamte beim Putzen des Laufes die Waffe gegen die Augen hielt, löſte ſich plötzlich der Schuß. Die Kugel drang in den Kopf. Die Verletzung iſt lebens⸗ gefährlich. Der Verunglückte wurde zur Ope⸗ ration nach Heidelberg überführt. * Heidelberg, 6. April. Gegenüber der Vorwoche hat auch in Heidelberg die Zahl der Ar beits⸗ loſen eine Verminderung erfahren, und zwar in Höhe von 783, ſodaß im Bezirk Heidelberg jetzt noch 8813 Perſonen ohne Arbeit ſind. gg. Nußloch, 6. April. Ein bedauerlicher Unfall ereignete ſich geſtern morgen beim Schichtwechſel im Steinbruch des Portlandzementwerkes. Der ver⸗ heiratete 33jährige Schießmeiſter Hermaun Winter wollte ſich an die Arbeitsſtelle begeben, als von einer durch die alte Schicht noch vorgenommenen mehrere hundert Meter entfernten Sprengung ein Stein durch die Luft flog und ihm die Naſe abriß. Wäre Winter eine Hand breit weiter voran geweſen, hätte ihn der Stein, der wie ein Geſchoß ankam, er⸗ ſchlagen. Der Verunglückte wurde ſofort ins Ort getragen, wo ihm von Dr. Rohrhurſt ein Notverband angelegt wurde, worauf ihn das Sanitätsauto ſofort nach Heidelberg brachte. Erfreulicherweiſe beſteht keine Lebensgefahr; doch iſt die Verletzung ſehr ſchmerzhaft. 0 * Waldshut, 6. April. Hier wurde die Kal⸗ varienbergkirche mit roter Farbe be⸗ ſu delt. Auf beiden Seiten des Eingangsportals befanden ſich Schriften, wie„Der Bapſt lügt über Rußland“ und„Heraus aus, der Kirche“. Außer⸗ dem waren große unſittliche Zeichnungen angebracht worden. Weiße 5 8 8 5 N A. n N Einheitspreis 1 Mark bei höchster Qualität.— Man verlange 1 machen jedes Antlitz ansprechend und schön. Oft schon durch einmaliges Putzen mit der herrlich erfrischend schmeckenden Chlorodont-Zahnpaste erzielen Sie einen wundervollen Elfenbeinglanz der Zähne, auch an den Seitenflächen, bei gleichzeiſiger Benutzung der dafür eigens konstruierten Chlorodont- Zahnbürste mit gezahntem Borstenschnitt. 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Ein halbes Tauſend Angeſtellte und Trans⸗ porteure befaſſen ſich mit der Herbeiſchaffung und dem Einräumen der Waren in den fünf Stockwerken, über denen ein Gartenreſtaurant einen weitreichen⸗ den Blick über Häuſer und Häfen der Doppelgroß⸗ ſtadt und die blauenden Odenwald⸗ und Haardtberge erſchließt. Eine Reklamewand leitet zu dem anſehn⸗ lichen Geſchäftshaus Münch, deſſen 50 Meter breite Auslagen beſonders bei Abendbeleuchtung ſich wir⸗ kungsvoll in das achtunggebietende Trio mit Pfalz⸗ bau und Tietz⸗Warenhaus einfügen. Die Bürgerſteige der Jubiläumsſtraße ſind gleichfalls am kommenden Donnerstag allgemein begehbar. gen wird die Fahrſtraße erſt etwa in einer Woche dem Verkehr freigegeben, wenn der Be⸗ Aus der Pfalz Geſprengte nationalſozialiſtiſche Verſammlung Acht Perſonen verletzt * Ludwigshafen, 8. April. Zu einer natio⸗ nalſozialiſtiſchen Verſammlung im Geſellſchaftshaus, in der geſtern abend als Referent Leuzuer über „Faſzismus ohne Maske“ ſprechen ſollte, waren Mitglieder der KPD. in großer Zahl erſchienen. Urſprünglich zur Verſammlungsteilnahme eingela⸗ den und zur Diskuſſion aufgefordert, ſtörten ſie den Redner öfters durch Zwiſchenrufe und durch Singen ihrer Kampflieder. Schließlich wurde ein Stuhl von der Rednertribüne geworfen, wo⸗ durch ein Verſammlungsteilnehmer verletzt wurde. Die Verſammlung wurde, da das Polizei⸗ aufgebot nicht mehr die Ordnung aufrecht erhalten konnte, ſchließlich aufgelöſt und die Streitenden mit dem Gummiknüppel getrennt. Acht Perſo⸗ nen erlitten teils erhebliche, teils leichtere Ver⸗ letzungen. Ein Verſammlungsteilneb⸗ mer ſchnitt ſich an einer Glasſcheibe die Naſe ab. Einige Perſonen ſind durch eine ätzende Flüſſigkeit im Geſicht verletzt worden. Starke Poli⸗ zeiſtreifen verhinderten in den Straßen die Fort⸗ ſetzung der Schlägereien. Stürmiſche Bauernverſammlung in Pirmaſens * Pirmaſens, 7. April. Für geſtern nachmittag hatte die Pfälziſche Bauern vereinigung, Sitz Landau, zu einer großen Bauernkund⸗ gebung in den Saal der Parkbrauerei in Pirma⸗ ſens einberufen. Zu Anfang ſprach Baron von Lippka⸗Groß⸗Roſenberg über die Getreideabſatz⸗ frage als wichtiges Agrarproblem. Der Vorſttzende der Pfälziſchen Bauernſchaft wandte ſich dann in längeren Ausführungen gegen den Vorredner, da deſſen Vorſchläge für die pfälziſchen Verhältniſſe nicht zuträfen. Es zwiſchen beiden Lagern— die Anhänger der ternſchaft waren recht zahlreich u erregten Auseinander- ſetzungen schließlich bis zu ſchweren perſönliche n. Be⸗ leidigungen, ſo daß die Verſammlung ein nicht gerade günf Bild bot. Hybridenfrage und ein angeblicher V bruch der Pfälzer Bauernſchaft ge⸗ legentlich 8 zur Kreisbauernkammer waren die Gr die ſo offen zum Ausbruch gekommene Fe ft der beiden Bauernorgani⸗ ſationen in der Pfalz. Ein Redner, der für Einig⸗ keit ſprach, fand wenig Gehör. Die Tumulte ver⸗ ſtärkten ſich von Min zu Minute, bis ſchließlich die Anhänger der Pfälzer Bauernſchaft den Saal verließen, nachdem die Ausführungen mehrerer Diskuſſionsredner ummöglich gemacht worden waren. Die Verſammlung löſte ſich dann von ſelber auf. * Germersheim, 5. April. Am Stadtwald wurde hier ein zehn Jahre alter Schüler, der ſich mit dem Rad in die Schule begeben wollte, von einem ülteren Mann angefallen, vom Rad ge⸗ riſſen und unter Bedrohung mit dem Meſſer zur Herausgabe ſeiner Barſchaft genötigt. Man nimmt an, daß es ſich um einen geiſtesſchwachen Men⸗ ſchen handelt und hat einen Rülzheimer Einwohner im Verdacht der Täterſchaft. * Landau, 6. April. Die offizielle Befreiungs⸗ feier der Stadt Landau findet in der Nacht nach dem Abzug der Beſatzung auf dem Paradeplatz ſtatt. Geplant iſt ein Fackelzug und anſchließend eine ſchlichte Feier mit einer entſprechenden Anſprache auf dem Max⸗Joſeph⸗Platz. Eine größere ſportliche Veranſtaltung aus gleichem Anlaß will der Stadt⸗ verband für Leibesübungen am 6. Juli im Stadion abhalten. 1 bruch in Ludwigshafen tonbelag die nötige Härte erlangt hat. Eine Holzein⸗ friedigung von drei Meter Höhe ſucht de Anblick der Hinterhäuſer zu vepdecken, bis eine günſtigere Wirt⸗ ſchaftslage den Vollausbau der Straßenwände er⸗ möglicht. * Die bereits genehmigte Polizeiverordnung, wo⸗ nach künftighin der Fahrverkehr von der Rhein⸗ brücke durch die Ludwigsſtraße und vom Nordviadukt durch die Bismarck⸗ und Jubiläumsſtraße führen ſoll, hat zur Vorausſetzung, daß die Reichsbahndirek⸗ tion(wie allerdings zu erwarten ſteht) ab Mitte Mai den Lokalbahnverkehr auf die Hauptgeſchäftszeiten früh morgens und die ſpäten Abendſtunden be⸗ ſchränkt. Dann wird der Wagenverkehr dem Pfalz⸗ bau entlang aus der Jubiläumsſtraße nach Mann⸗ heim gelenkt werden können. . ũꝑ d e Tödlicher Motorradunfall. * Laudau, 7. April. Am Sonntag abend fuhr der 30 Jahre alte verheiratete Kohlenhändler Johann Claus aus dem benachbarten Offenbach mit ſeinem Motorrad in Richtung Landau. Beim Schänzel ober⸗ halb der Krupp'ſchen Garage hat er anſcheinend die Kurve zu ſchnell genommen, ſodaß er aus der Fahr⸗ bahn geriet. Seine auf dem Soziusſitz mitfahrende Frau wurde derart unglücklich vom Rad geſchleu⸗ dert, daß ſie mit ſchweren Verletzungen ins Kranken⸗ haus verbracht werden mußte, wo ſie heute vormittag geſtorben iſt. Claus ſelbſt blieb unverletzt. * * Rockenhauſen, 6. April. Infolge einer Infek⸗ tion, die er beim Säen von Düngemitteln erlitt, ſtarb geſtern nachmittag nach nur zweitägigem Krankſein Peter Grogro im Alter von erſt 56 Nachbargebiete Entdeckung alter Malere * Worms, 5. April. Bei der Inſtandſetzung des dem Landwirt Matthias Schreiber gehörenden älteſten Hauſes von Abenheim fanden ſich unter dem Verputz im Flur des 1. Stockwerkes wohlerhaltene Reſte von ornamentaler Wandmalerei mit der Jahreszahl 1585. Eine Beſichtigung und genaue Unterſuchung durch die Wormſer Muſeumsdirektion ergab, daß von dem einſt zweifellos ausgedehnten Wandſchmuck nur noch dieſes eine Feld erhalten war, für deſſen ſachgemäße Konſervierung Sorge getragen wurde. Uebrigens zeigt der Seiteneingang zum Hof noch eine ſehr ſchöne ſteinerne Türumrahmung mit Roſetten, einem von vier Drachen gehaltenen Wap⸗ penſchild und der Datierung 1581. Das Haus iſt dem⸗ nach 1581 erbaut und 1585 im Innern ausgeſtattet worden. Von einem Beſatzungsauto überfahren * Mainz, 6. April. Als der 14jährige Hausburſche Franz Neßlex, aus der Forſterſtraße kommend, mit ſeinem Fahrrade in die Kaiſerſtraße einbog, geriet er in das Gleis der Straßenbahn und kam im ſel⸗ ben Moment zum Sturz, als ein franzöſiſches Auto in voller Fahrt die Kaiſerſtraße vom Rhein herkom⸗ mend die Stelle paſſierte. Da ein Ausweichen nicht mehr möglich war, rannte das Auto den Daliegen⸗ den an, wobei dieſer einen Beinbruch und eine ſtarke Kopfverletzung davontrug. Ein in der Nähe woh⸗ nender Arzt legte dem Bewußtloſen auf der Sani⸗ tätswache einen erſten Notverband an, worauf der Verletzte durch das Sanitätsauto nach dem Städti⸗ ſchen Krankenhaus überführt wurde. ** * Zwingenberg a. d.., 7. April. Geſtern wurde im Beiſein ſtaatlicher und ſtädtiſcher Behörden die Jugendherberge Karl Ulrich⸗Heim in feierlicher Weiſe eingeweiht. * Wiesbaden⸗ Biebrich, 5. April. Im Verlauf eines Wortwechſels ſchlug ein Fuhrmann auf dem Wagen ſeinem Sohn gegen den Kopf. Der junge Mann fiel vom Wagen, wurde überfahren und getötet. * Lorſch, 6. April. Freitag abend ereignete ſich auf der Straße Lorſch— Bensheim in der Nähe der Kreisabdeckerei ein ſchweres Autounglück. Ein von Worms kommendes Auto wollte einem Bauernwagen ausweichen und rannte dabei mit aller Wucht gegen einen Baum. Der Fahrer ſelbſt wurde wenig verletzt, aber der hinter dieſem ſitzende Herr wurde durch die Scheibe geſchleudert und ſchwer verletzt in das Bensheimer Krankenhaus ver⸗ bracht. Der Wagen wurde ſchwer beſchädigt abge⸗ ſchleppt. 5. Seite. Nr. 185 2 Ein Mahnwort an Jugend und Elternhaus Verufswahl und Sportpflicht Ohne Geſundheitspflege und Geſundheitserhaltung keinen Fortſchritt im beruflichen Leben Wieder verläßt in einigen Tagen unſere Jugend zu Tauſenden die Schulen. Hoffnungsvoll liegt das künftige Leben vor ihr. Und ſie hat Grund genug, vertrauensvoll in die Zukunft zu blicken. Sorgfältig war das Erziehungswerk der Schule. In ſteigendem Maße beginnt ſich das Kultur⸗ werk einer verfeinerten und vertieften Bildung an der heranwachſenden Jugend auszuwirken, ſo daß die Erwach⸗ ſenen ſpäter unbeſorgt ihr Werk in die Hände dieſer Jugend legen können. In ſteiler Kurve geht es hinan, dem großen Ziele eines auf den Höhen der Menſchheit wandelnden Volkes zu. Möge da und dort dieſes Streben durch einen Rückſchlag gehemmt werden, mögen Ereigniſſe eintreten, die verzweifeln laſſen könnten an dem höchſten Menſchheits⸗ ideal. Die Stärke des deutſchen Volkstums, die ungebro⸗ chenen geiſtigen und ſeeliſchen Kräfte unſeres Volkes ſind die Gewähr dafür, daß jede Generation eine Stufe auf dem Wege zur Vervollkommnung iſt. Hand in Hand mit dem ſtaatlichen Erziehungswerk wächſt auch die Familienerziehung. Immer fürſorgender waltet Elternliebe über die Zukunft ihrer Kinder. Nur vereinzelt noch läßt man ſie hilflos hinaus ins Leben ziehen und auch nur dort, wo Armut oder Mangel an eigener Erziehung die Sorge um das Wohl der Kinder zurückhält. In liebevoll⸗ ſter Weiſe ebnen heute die Eltern den Kindern den Weg ins Leben. Schon bei der Berufswahl findet eine ſorgfältige Ausleſe ſtatt, und alle Faktoren für das Fortkommen und die wirtſchaftliche Sicherſtellung werden peinlichſt erwogen. Weitere Bildungsmittel in der Lehrzeit finden Anwendung und ergänzen das Erziehungswerk. Kein Volk der Erde wendet ſo viel Sorgfalt auf die Berufswahl ſeiner Jugend wie das deutſche Damit wächſt jeder von ſelbſt in höchſtem Maße in ſeine Berufspflichten hinein. Die Zeit iſt vorüber, wo die Kin⸗ der, ohne gehört zu werden, einfach ſchon lange vor ber Schulentlaſſung für einen Beruf beſtimmt wurden und ihn dann ohne Freude und Liebe durch ein langes Leben tru⸗ gen. Heute prüfen Eltern und Lehrer die Anlagen der Kinder und verſuchen, bei der Berufswahl den Neigungen gerecht zu werden, ſo daß die Zahl der mit ihrem Beruf mehr zurückgeht. Welche unzufriedenen Menſchen immer ſittliche Kraft aber muß von einem Volke ausgehen, wenn es in Berufsfreude und Berufspflicht aufgeht! Muß ſich nicht ſein Leiſtungsvermögen dadurch ungeheuer ſtetgern? Die Schulentlaſſenen nehmen alſo Vorbedingungen mit hinaus ins Leben, die dazu beitragen werden und mütſſen, das deutſche Volk dem Hochſtand feinſter Menſchenbildung näher zu bringen. Nur in einem Punkt verſagt noch man⸗ ches Elternhaus. An alles wurde gedacht, nur nicht daran, der Jugend die Bildung und menſchen⸗ möglichſte Vervollkommnung des Körpers durch Leibesübungen zur Pflicht zu machen, ſie daran zu erinnern, daß die Jahre nach der Schulent⸗ laſſung die entſcheidenden für die Geſtaltung und Entwick⸗ lung des äußeren Menſchen ſind und daß die äußere Er⸗ ſcheinung eine der ſchönſten Menſchheitsgaben iſt. Die Eltern haben zum großen Teil nicht am eigenen Leib ver⸗ ſpürt, was es heißt, durch regelmäßige Leibesübungen, durch Turnen, Sport und Spiel den Körper geſtalten und kräftigen zu können, und daß dadurch ein vollendeteres und ſchöneres Menſchengeſchlecht hervorgehen muß. Zu den Wünſchen und Ratſchlägen der Elternſchaft muß die Mahnung an die Kinder zur Sportpflicht kommen: „Tritt einem Turn⸗ oder Sportverein bei, lege deine freie Zeit nützlich an, ſuche deine Freunde unter den edlen Jünglingen, die die Reinheit und Heiligkeit ihres Körpers erſtreben, denen Sport mehr iſt als Wettkampf, denen Sport Lebenselexier iſt und die durch ihn in ihren Berufs⸗ und Menſchheitspflichten geſtärkt und gehoben werden.“ Alle Eltern ſollten dieſe Sportpflicht ihren ins Leden tretenden Kindern ans Herz legen. Mag auch hier und da die Sorge vor Uebertreibungen und Abwegen die Eltern⸗ liebe zu einer gewiſſen Zurückhaltung veranlaſſen, ſie ſoll⸗ ten aber immer eingedenk bleiben, daß es nichts im Leben gibt, was den Eltern die Glückſeligkeit ihrer Kinder garan⸗ tieren könnte. Die Mahnung, Turnen und Sport zu trei⸗ ben, ſollte unter den Elternwünſchen und Elternratſchlagen mit an erſter Stelle ſtehen, denn ohne Geſundheitspflege und Geſundheitserhaltung gibt es kein Werden und Wach⸗ ſen im beruflichen Leben. Eine vernünftige ſportliche Be⸗ tätigung gehört zum Lebensſtandard eines Kulturvolkes! Süsddeutſchlands Vertretung für das Wiener Spiel am 13. April Wir erfahren, daß der füddeutſche Verbands⸗Spiel⸗ Ausſchuß für das am 13. April in Wien auf der„Hohen Warte“ ſtattfindende Spiel gegen Niederöſterreich die folgende Mannſchaft nominiert hat: Stuhlfauth (1. FC. Nürnberg) Hagen Stubb (SpVg. Fürth)(Eintracht Frankfurt) Schäfer Hergert Mantel (München 60)(FK. Pirmaſens)(Eintr. Frankfurt) Huber Scherm Schmitt Frank Kellerhoff (Raſtatt)(ASV..)(1. FC. Nürnb.)(Fürth)(E. Frankf, Die ſüddeutſchen Endſpiele am 13. April Da eine Reihe von Vereinen am 13. April Spieler für das Treffen Süddeutſchland gegen Niederöſterreich abgeben muß, kommt an dieſem Tage nur ein Teil der urſprünglich angeſetzten Enoͤſpiele zur Durchführung. In der Meiſter⸗ runde werden die Spiele VfB. Stuttgart— FK. Pirma⸗ ſens, Eintracht Frankfurt— Bayern München und Wald⸗ hof Sp. Vg. Fürth ausfallen und erſt am 27. April ab⸗ gewickelt werden. Als einziges Spiel der Meiſterrunde dürfte das Treffen Freiburger FC. Wormatia Worms ſtatfinden. Das Programm der Troſtrunden wird da⸗ gegen kaum Aenderungen finden. Hter ſollen ſpielen: Ab⸗ teilung Nord weſt: FSV. Frankfurt— Vf. Neckarau, Rot⸗Weiß Frankfurt Vf. Neu⸗Iſenburg; Abteilung Südoſt: As V. Nürnberg— Karlsruher FV. Union Böckingen— München 1860. Die ſüddeutſchen Bezirkstage Wie aus Stuttgart gemeldet wird, wurde auf einer Sitzung des Verbands⸗Vorſtandes beſchloſſen, die Bezirks⸗ tage in dieſem Jahr am 1. Jun abzuhalten.— Die„A n⸗ gelegenheit Weingärtner“ iſt dem 3. Verbands⸗ vorſitzenden Schindel⸗Worms übergeben worden. Schindel ſoll die Akten pritfen und dem Verbandsvorſtand einen Bericht erſtatten. Zum Davistupſpiel gegen England Deutſchlands Vertretung Auf Grund der bei den dreitägigen Uebungsſpielen in Berlin gemachten Erfahrungen wurden vom Bundes⸗ leiter des Deutſchen Tennisbundes, Dr. W. Schomburgk⸗ Leipzig die Spieler Prenn, Dr. Landmann, Dr. Deſſart und Dr. Kleinſchroth vorerſt zur Ver⸗ tretung der deutſchen Farben für den Vorrundenkampf gegen England ausgewählt. Die Teilnahme von Dr. Landmann iſt allerdings davon abhängig, ob ſich der Ber⸗ liner in den nächſten Wochen beruflich freimachen kann. Die Zuſammenſtellung des Doppelpaares wird ſicherlich erſt in England erfolgen, da die deutſche Mannſchaft durch ihre frühzeitige Abreiſe noch eine Woche Gelegenheit zum Training hat, bevor ſie vom 24. bis 26. April den Kampf gegen die Briten aufnimmt. Hockey⸗Länderkampf Holland⸗ Deutſchland Die deutſche Mannſchaft Wie kaum anders zu erwarten, hat der Spiel⸗Ausſchuß des Deutſchen Hockey⸗Bundes bei der Aufſtellung der Na⸗ tionalmannſchaft ge Holland für den 27. April in Am⸗ ſterdam auf die bei rten Spieler Berlins zurückgegriffen, die Deutſchland in dem großen Weihnachtsturnter in Barcelona ſo erfolgreich vertreten haben. Der Sturm wurde durch Wollmer(Leipziger SC.) auf dem Linksaußen⸗ poſten ergänzt. Die Poſten der beiden Außenläuſer ſind dagegen noch nicht beſetzt. In Frage hierfür kommen wohl in erſter Linie Ueberle(Hamburg), Schäfer(Etuf Eſſen) und Peter Heidelberg. Die Mannſchaft hat alſo bisher folgendes Ausſehen: Lincke(BSW 92) Heymonn(Bic) Zander(BS 92) 7 Theo Haag(Frankfurt 80) 2 * Müller K. Weiß Scherbart Wollmer (BSV)(BSC)(BSC)(BSV)(Sc Leipzig Schwimmfeſt in Spandau Die Berliner Schwimmerin Frl. Wiedemann ſtellte bei dem Schwimmfeſt in Spandau am Sonntag über 400 Meter Rücken mit:51,3 Min. einen neuen deutſchen Re⸗ kord auf. Die alte Beſtleiſtung von Frau Wudram war :01 Min.— Der ägyptiſche Schwimmer Simaika zeigte nur einige Schauſprünge, die ſtark on amertikaniſche Komik erinnerten, und beteiligte ſich nücht an den offenen Konkur⸗ renzen. In den Staffelwettbewerben zeigte ſich Magdeburg 96 von beſter Seite und konnte dreimal ſiegreich bleiben. Schluß des redaktionellen Teils Geſchäftliche Mitteilungen * Täglich Wohlbefinden. Die Folge vernachläſſigter Verdauung oder chrontſcher Stuhlverſtopfung ſind häufig Mattigkeit in den Gliedern, allgemeine Abgeſpanntheit, dumpfes Gefühl im Kopf, Appetitloſigkeit und ſchlechte Stimmung. Und doch können Sie ſchon für die Kleinig⸗ keit von 3 Pfennigen pro Tag das beſte Wohlbefinden und die allerbeſte Stimmung beſitzen. 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April 1930 HANDELS- WIRTSCHAFTS-ZETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Der Deviſenmarkt im Monat März Weitere Verſtärkung der internationalen Geldflüſſigkeit Auch dieſer Monat ſtand im Zeichen weiterer Diskont⸗ ermäßigungen der Zentralbanken. Seit dem Jahre 1927 haben wir zum erſten Mal wieder einen Reichsbankdiskont von 5 v.., Newyork ging von 4 auf 37 v. H. zurück, Holland ermäßigte zweimal bis auf 3 v.., London eben⸗ falls von 4½ v. H. auf 3% v. H. Die Reichsmark lag infolge der immer noch großen Zinsſpanne im Vergleich zu den Hauptfinanzplätzen des Auslandes ſehr feſt, der Dollar ging gegen Ende des Berichtsmonats bits 4,1865 zurück. Der plötzliche Rücktritt des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht verurſachte eine vorübergehende Abſchwächung der Reichsmark, der Dollar war bis 4,1980 geſteigert. Das Deviſenangebot rührte hauptſächlich aus Anleiheerlöſen her, die Reichsbank konnte daher ihren Goldbeſtand durch Käufe in Paris und London weiter verſtärken. Die Swap⸗ ſätze Dollar⸗Reichsmark erfuhren keine größere Verände⸗ rung. Für einen Monat ſchwankte der Satz swiſchen 95 und 45 Stellen, für 3 Monate zwiſchen 100 und 115 Stel⸗ len, wobei am Quartalsultimo die höchſten Sätze bezahlt wurden. Trotz des niedrigen Diskontſatzes konnte das eng⸗ liſche Pfund ſeinen Kurs verbeſſern, es ſtieg im Laufe des Monats von 4,86 bis vorübergehend auf 4,87, um dann wieder auf 4,8650 zu fallen. Mit größeren Ver⸗ änderungen des Kurſes gegen Dollar dürfte nicht zu rechnen ſein. l Der ſchweizer Franken ſetzte ſeine Steigerung fort, in Newyork von 19,30 bis 19,365, was auf den relativ hohen Privatdiskontſatz von 3 v. H. zurückzuführen iſt, eine baldige Aenderung ſcheint nicht einzutreten. Der holländiſche Gulden ſchwächte ſich trotz des niedrigen Diskontſatzes nur wenig ab, der Kurs bewegte ſich zwiſchen 40,08 und 40,16 gegen den Dollar. Eine weſentliche Aenderung dürfte auch hierin nicht zu er⸗ warten ſein. Der franzöſiſche Franken bewegte ſich auf der im vorigen Berichtsmonat erreichten niedrigen Baſis von 8,91 und 3,915 Newyorker Uſance. Der franzöſiſche Kapi⸗ talexport hat zugenommen, was die ſchon erwähnten Gold⸗ exporte nach Deutſchland zur Folge hatte. Es iſt infolge der Flüſſigkeit der europäiſchen Hauptplätze eher mit einer kleinen Befeſtigung zu rechnen. Die ſpaniſche Peſeta verbeſſerte ihren Stand in⸗ folge der Aenderung des Regimes weſentlich; das eng⸗ liſche Pfund, das vorübergehend einen Kurs von 41,75 in Madrid erreicht hatte, fiel bis 38,90 zurück. Die inner⸗ politiſchen Verhältniſſe ſind jedoch noch derart undurchſich⸗ tig, daß die weitere Kursentwicklung nicht beurteilt wer⸗ den kann. Zuſammenfaſſend läßt ſich ſagen, daß die internationale Geloöflüſſigkeit ihren Tiefpunkt überſchritten haben dürfte und eher wieder mit höheren Zins⸗ ſätzen zu rechnen iſt. Mürttembergiſche Notenbank, Stuttgart Erklärung zum Fall Zoeppritz * Stuttgart, 7. April. Die.⸗V. unter dem Vorſitz von Finanzminiſter Dr. Dehlinger genehmigte den Abſchluß mit wieder 7 v. H. Dividende. Die Verwaltung be⸗ zeichnete das Ergebnis des Jahres 1929 als günſtig, abge⸗ ſehen von dem Fall Zoeppritz, über den etwa folgen⸗ des ausgeführt wurde: Die Württembergiſche Notenbank habe in beſonderem Maße die Aufgabe, das württem⸗ bergiſche Wirtſchaftsleben zu fördern. Deshalb habe das Inſtitut vor einer Reihe von Jahren Einfluß auf die Firma Zoeppritz genommen und ſich die majorität geſichert. Ihre beſondere Funktion habe die Notenbank in einer ganzen Reihe heſtem Erfolg erfüllt. Daß man dabei Riſiken tragen müſſe, ſei unvermeidlich; dafür ſeien bei der Notenbank aus⸗ reichende Reſerven vorhanden. Im Falle Zoeppritz habe man ſich nach dem Zuſammenbruch vor der Aufgabe geſehen, das Weiterbeſtehen der Firma zu ſichern. Das ſei geſchehen und zwar ohne daß deshalb die Reſerven verkürzt worden wären. Neu in den AR. gewählt wurden Wirtſchaftsminiſter Dr. Maier, der Präſident des Sparkaſſen⸗ und Girover⸗ bandes Miniſterialdirektor a. D. Neuffer, Direktor Walz(Robert Boſch AG., Stuttgart) und Fabrikant Wider. * Frankfurter Bank, Frankfurt a. M.— Wieder 7 v. H. Der At. beſchloß, der GV. am 6. Mgi eine Dividende von wieder 7 p. H. für 1929 vorzuſchlagen. * Prozeß Sübweſtdeutſche Bank— Gebr. Gutbrod G. m. b.. In dem Prozeß der Südweſtdeutſchen Bank AB., Frankfurt a. M.(Favagkonzern). die Gebrüder Gut⸗ rod G. m. b.., Franbfurt a. M. fand geſtern wieder Termin vor der Kammer für Handelsſachen des Landge⸗ richts Frankfurt a. M. ſtatt. Bekanntlich beſtreitet die Firma Gutbrod dos Weiterbeſtehen der von der Südweſt⸗ bank geltend gemachten Bürgſchaft, die von der Heyl⸗ Beringer Forbenfabriken AG., Berlin zugunſten der Firma Gutbrod geleiſtet worden war, und hat ihrerſeits Schadenerſatzklage gegen die Sid weſthbank angeſtrengt. Ent⸗ en den Erwartungen kam das Gericht noch nicht zur Entſchetdung. Verkündungstermin wurde auf den 20. April anberaumt. O Die Verluſte der Babiſchen Aſſeenranz. Wie wir ſchon ern andeuteten, liegen die Gründe für die Dividenden ⸗ rzung in Schadensverluſten die der ſtrenge Winter im Gefolge hatte. Bekanntlich hatte die Ver⸗ waltung in der.⸗V. am 10. April noch erklärt, daß das neue Geſchäftsjahr infolge des außergewönlich harten Win⸗ ters einen bedrohlichen Anfang genommen habe, daß aber „dank der getroffenen Maßnahmen ſchwere Schäden für die Geſellſchaft nicht in Frage kommen“. Trotz dieſer Er⸗ klärung ſind jedoch größere Verluſte eingetreten, die uns von einer der Verwaltung naheſtehenden Preſönlichkeit mit 250 00 0„ angegeben werden, die dadurch entſtanden, daß infolge des ſtrengen Winters viele Schiffe Nothäfen an⸗ laufen mußten, alſo Schäden zu verzeichnen waren, für die die Rückverſicherung nur teilwetſe eintreten konnte. Außer⸗ dem hat die Geſellſchaft aus ihren ausländiſchen Wert⸗ papieren einen Kursverluſt von rd. 80000 4 erlitten.— Das Tochterunternehmen der Badiſchen Aſſe⸗ kuranz, die Schiffahrts⸗Aſſekuranz AG. in Mannheim, die im Vorjahr 40% Dividende verteilt, halbierte dieſe gleichfalls. * Garantiegemeinſchaft der württ. Kreditgenoſſenſchaften. Die württ. Kreditgenoſſenſchaften haben in einer am 25. März 1930 in Stuttgart ſtattgefundenen Verſammlung eine Garantiegemeinſchaft mit 2000 000/ zur gegenſeitigen Unterſtützung in Notfällen gebildet. Generalverſammlungen im Fendel⸗Konzern Die geſtrigen Generalverſammlungen der zum Fen⸗ del Konzern gehörenden Schiffahrtsgeſellſchaften geneh⸗ migten debattelos die Anträge der Verwaltung. Die Rheinſchtſffahrt AG. vorm. Fendel, in der 3,83 Mill./ Aktien vertreten waren, verteilt aus einem Reingewinn von 340 412„ eine Dividende von 6 v. H. auf das 4 Mill./ betragende Ack. Die Badiſche AG. für Rheinſchiffahrt und „Transport, Mannheim, ſchüttet gleichfalls 6 v. H. Dividende auf 4 Mill. 4 A. aus. Der Reingewinn der Maunheimer Lagerhausgeſell⸗ ſchaft wird dagegen auf neue Rechnung vorgetragen. Bremer Schleppſchiffahrtsgeſellſchaft.— Ueberraſchen⸗ der Dividendenausfall. Die Bremer Schleppſchiffahrts⸗ geſellſchaft in Bremen, die in den letzten beiden Jahren noch 10 und 7 v. H. Dividende ausſchüttete, bleibt nach unſeren Informationen für das am 31. Dezember abgelaufene Ge⸗ ſchäfts jahr dividenbenlos. Aktien von Fällen mit Die Deutſche Bank und Distonto-Geſellſchaft zur Wirtſchaftslage Aktivierung des Außenhandels nötig In Nr. 6 ihrer Wirtſchaftlichen Mitteilungen ſchreibt bie DD⸗Bank folgendes: Der deutſche Außenhandel des verfloſſenen Jahres repräſentierte'n Ein⸗ und Ausfuhr einen Geſamtwert von ſtark 26 Milliarden 1 gegenüber 15 Milliarden 4 im Jahre 1924 und rund 21 Milliarden im Jahre 1913. Iſt alſo unter Berückſichtigung des geſun⸗ kenen Geldwertes auch das Vorkriegs volumen noch nicht voll erreicht, ſo iſt doch die Wiederein⸗ reihung Deutſchlands in den internationalen Güteraus⸗ tauſch bis zu einem Grade gediehen, daß alle Vorgänge auf weltwirtſchaftlichem Gebiet unmittelbar und oft ein⸗ ſch ne- dend die Entwicklung unſerer eigenen Wirt⸗ ſchaft beeinfluſſen. Der Kapitalverkehr hat für Deutſchland unter der Wirkung der Kriegs⸗ und Inflationsverluſte einen recht einſeitigen Charakter angenommen. Wir ſind in ihm faſt ausſchließlich die Nehmenden. So wichtig die Ergiebigkeit des Weltkapitalmarktes für unſere eigenen wirtſchaftlichen Möglichkeiten iſt, bleibt doch das Ziel die möglichſt bald zu erreichende Beſeitigung der Kred'tbedürfniſſe, die gegenwärtig dem deutſchen Kapitalverkehr mit der übrigen Welt ſeinen ausgeſprochenen Abhängigkeitscharakter ver⸗ leihen. Erreichbar iſt dieſes Ziel oder wenigſtens zunächſt die Verringerung der Paſſivpoſten in der Bilanz des deut⸗ ſchen Außenverkehrs nur durch eine Aktivierun 8 unſeres Außenhandels, dabei ſpielt neben der mengenmäßigen auch die preismäßige Entwicklung eine äußerſt wichtige Rolle. Unter dem Einfluß eines ſeit langem nicht erlebten Preisſturzes iſt die internattonale Rohſtoff⸗ wirtſchaft in einen kriſenhaften Zuſtand ver⸗ fallen, der mehr und mehr die Entwicklung ber allgemei⸗ nen Weltkonſunktur abträglich beeinflußt. Bei einer Reihe wichtiger Welthandelsartikel reicht der langſame Preisrückgang bereits zwei Jahre zurück, ſo bet Baum⸗ wolle, Brotgetreide, Gummi und Häuten. Mit dem deut⸗ licher gewordenen internationalen Konjunkturabſtieg iſt dann ſeit dem vergangenen Herbſt dieſer Preisſturz in ein ſcharfes Tempo übergegangen und hat faſt die Geſamt⸗ heit der Agrar⸗ und Rohſtoffmärkte erfaßt. Bei einer ganzen Anzahl von Waren handelt es ſich in der Haupt⸗ ſache um das Mißlingen jahrelanger fort⸗ geſetzter Valoriſationsverſuche, durch die ſeitens des betreffenden Staates oder einer beſtimmten Produzentengruppe verſucht wurde, künſtlich die Preiſe hochzuhalten, ſo daß der natürliche Ausgleich zwiſchen An⸗ gebot und Nachfrage verhindert wurde. Die Folge war ein gewaltiges Anſchwellen der Weltwarenvorräte, daß auch, nachdem an verſchiedenen Stellen die Parole mehr oder weniger radikaler Produktionsdroſſelung wie im Falle des Kupfers und des Gummis, ausgegeben worden war, noch angehalten hat. Auch in Deutſchland iſt die Entwicklung in ihrer Geſamtheit hinter derjenigen der übrigen Länder kaum zurückgegangen, die Preisſenkung der agrariſchen Erzeugniſſe hat ſogar zum ſchweren Schaden unſerer Landwirtſchaft das Welttempo zum Teil übertroffen. Da⸗ gegen haben die Preiſe der induſtriellen Fertigwaren nur ſehr zögernd nachgegeben, und die Folge iſt, daß ſich die Preisſchere noch weiter geöffnet hat, Das Problem der Preisſchere Commerz⸗ und Privatbank über internationale Geld⸗ nerbilligung und rückgängige Warenpreiſe Die Commerz⸗ und Privatbank beſchäftigt ſich in ihrem Wirtſchaftsbericht mit der internationalen Geld ver⸗ billigung, die in die Periode eines empfind⸗ lichen Rückgangs der Warenpreiſe fällt. Der Großhandelsindex hat ſich weiterhin ermäßigt, und zahl⸗ reiche wichtige Waren haben den Preis der Vor⸗ kriegszeit wieder erreicht oder ſogar unterſchritten. Daß in dieſer Entwicklung, deren Urſachen teils in den ſpeztellen Bedingungen der Produktion, teils in konjunk⸗ turellen Momenten, teils wahrſcheinlich auch in mone⸗ tären Gründen beſtehen dürften, eine ebenſo nachhaltige, wie in ihren letzten Auswirkungen noch nicht abzuſchätzende Tendenz zu erblicken iſt, muß um ſo ſchärfer hervorgehoben werden, als man ſich dieſer Erkenntnis noch in weiten Kreiſen der Politik und Wirtſchaft zu verſchließen ſcheint. Und doch iſt gerade die internationale Preisbewegung für ein in ſo hohem Maße auf den Export angewieſenes Land wie Deutſchland von ganz beſonderer Bedeutung. Das immer ſchärfer in die Erſcheinung tretende Ausein⸗ anderklaffen der Preiſe der induſtriellen Fertigwaren einerſeits und der Preiſe der Agrarprodukte, Kolonial⸗ waren und induſtrielle Rohſtoffe andererſeits zeigt mit das wichtigſte Problem unſerer Wirtſchaftspolitik, das auch mit der Frage der Durchführung der Reparationsleiſtungen aufs engſte verknüpft iſt. Wie die internationalen Indexzifſern zeigen, haben auch die anderen Länder das„Problem der Preisſchere“ noch nicht zu meiſtern vermocht; auch dort hat ſich die „Starrheit“ im Lebenshaltungskoſteninder— obenſo wie in Deutſchland— trotz des Rückganges der meiſten Groß⸗ handelspreiſe behauptet. * Chemiſche Fabrik Grünau Landshoff u. Meyer AG., Berlin⸗Grünau. Die Geſellſchoft ſchlägt die Ausſchüttung einer Dividende von wieder 5 v. H. auf das Stat. von 2,1 Mill. 4 vor. * Kupfer⸗ und Meſſingwerke Mooſach AG., München. — Inſolvent. Die Firma hal das gerichtliche Ver⸗ 90 eich a verfahren beantragen müſſen. Die Paſſiven belaufen ſich auf etwa 3 Mill. /, darunter 700 000„ Ver⸗ wandtenforderungen. Demgegenüber ſind die Aktiven ſchwer zu ſchätzen. Z. Zt. wird mit einer Quote von höch⸗ ſtens 40 v. H. gerechnet.— Die Firma wies im abgelaufe⸗ nen Geſchäftsjahv einen Verluſt von 195 209 4 aus, der aus dem Gewinnvortrag und der Reſerve gedeckt wurde. Das Aktienkapital beträgt 2 Mill. J. * Wieder 9 v. H. Dividende bei Allgemeinen Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt, Pforzheim. Die Geſelbſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1929 mit einem Gewinn von 122 105 (123 194)/ ab, woraus wieder 9 v. H. Dividende auf 1,2 Mill./ AK, verteilt werden ſollen. Nach dem Bericht wurden die Gewinnmöglichkeiten trotz guter Beſchäftigung im Verhältnis wieder geringer, angeſichts der ungeheuer⸗ lichen ſteuerlichen Belaſtung und der höheren Löhne. Der ſcharfe Rückgang des Silberpreiſes habe die Geſellſchaft veranlaßt, die ſchon bisher geübte weitgehende Vorſicht in gleichem oder, wo angebracht, ſogar in verſtärktem Maße walten zu laſſen. In der Bilanz erſcheinen Gläubiger ſtark ermäßigt mit 1/27(1,76) Mill. 4. Andererſeits ſind Barmittel und Wechſel mit 35 102(19 268)) 4, Guthaben bei Reichsbank und Poſtſcheckamt mit 22 696(i. V. einſchl. Banbguthaben 91 907) l, Feingold, Feinſilber und Platin mit 0,15(0,27) Mill. /, Schuldner mit 100(1,06) Mill./ und das Metallkonto mit 1,09(1,98) Mill./ ausgewieſen. Hackethal-Draht⸗ und Kabel Werke AG. in Hannover Rekordumſatz Der Betriebsüberſchuß des Jahres 1929 beläuft ſich auf 4,00(ti. V. 4,30) Mill., wozu noch ein Gewinnvortrag aus dem Vorjahre von 0,06 0,04) kommt. Allgemeine Handlungsunkoſten erforderten 457(2/9), ſoz. Pflicht⸗ verſicherung 0,19, Steuern 0,71(0,59), Abſchreibungen auf Anleihe Disagio 0,10(0,08) und Abſchreibungen auf Ge⸗ bäude, Maſchinen und Inventar 0,49(0,49) Mill. 1. Aus dem verbleibenden Reingewinn von 0,815(0,796) Mill.& ſollen, wie bereits mitgeteilt wird, wieder 8 u. G Diolibende auf 9 ell. AK. gleich 0,8 Mill.& verteilt und 9,08 Mill.& neu vorgetragen werden. — Nach dem Bericht des Vorſtandes iſt der Umſatz der Geſelbſchaft weiter geſtiegen und erreichte den Höch ſt⸗ ſtanbd ſeit Beſtehen des Unternehmens. Zur Erzielu beſſerer Arbeitsbedingungen habe man zum Bau ein neuen Schwachſtromkabelwerkes ſchreiten müſſen, das ſeiner Vollendung und Inbetriebnahme entgegen gehe, Die Nitrn⸗ berger Tochtergefellſchaft befinde ſich gleichfalls in fort⸗ ſchreitender Entwicklung. Das gegen Ende des abgelaufe⸗ nen Jahres ſtark zurückgegangene Geſchüft habe z. Zt. eine nennenswerte Wiederbelebung noch nicht erfahren. Die Bi⸗ lanz per 31. Dez. 1929 verzeichnet Kapital, Reſerven und Obligationsanleihe unverändert mit 9,2 bzw. 1 bzw. 3,5 Mill. 4. Die Buchſchulden zeigen eine Erhöhung auf 5,09 (4,29) Mill. J. Andererſeits haben ſich die Buchforderun⸗ gen auf 7,19(6,48) Mill.„ erhöht. Der Wechſelbeſtand er⸗ ſcheint mit 0,20(0,27) Mill., Beteiligungen mit 2ÿ89 (809) Mill. 4, Rohmaterialien und Waͤrenbeſtände mit 4,84(4,52) Mill. /. * Nordddeutſche Kabelwerke AG.— Liquide Bilanz und Dividendenſteigerung. Die Norddeutſche Kabelwerke AG. in Berlin⸗Neukölln erhöht die Dividende für 1929 von 10 auf 12 v. H. Der Bruttogewinn iſt von 1,7 auf 1,8 Mill.„ geſtiegen, Handlungsunkoſten erforderten 0,40(0,4) Mill., Steuern und Soziallaſten 0,89(0,4) Mill. A. Nach 0,43 Mill. 4 faſt unveränderten Abſchreibungen ver⸗ bleiben 0,56(0,47) Mill. 4 Reingewinn. Der Inlands⸗ umſatz war, wie bei den anderen Kabelwerken, infolge des Ausfalles von Beſtellungen öffentlicher Betriebe rückläufig. Die Verminderung wurde durch vermehrten Export, vor allem nach Ueberſee, faſt vhllig ausgeglichen. Eine Kühl⸗ anlage wurde eingerichtet und die Rohrdraht⸗ und Gummi⸗ Iſolierrohr⸗Fabrikation aufgenommen, Zu Beginn des neuen Geſchäftsjahres war der Auftragsbeſtand auf Grund von Exportabſchlüſſen befriedigend, doch bleiben die Be⸗ ſtellungen im Inlande weiter zurück. In der Bilanz ſtehen die Anlagen mit 1,3(1,37) Mill. zu Buche. Das Warenlager iſt auf 2,12(1,07) Mill.„ geſtiegen, darunter die Rohmaterialien auf 1,16(1,02) Mill., Halbfabrikate auf 0,31(0,24) Mill. 4, während Fertigfabrikate auf 0,05 (.72) Mill.„ zurückgegangen ſind. Die Debitoren haben gleichfalls auf 2(1,03) Mill.& erhöht, darunter die nkguthaben von 6,44 auf 09 Mill. I. Auf der Paſſiv⸗ ſeite erſcheinen auf 122(0,86) Mill.& erhöhte Kreditoren. Lloyd Dynamowerke AG., Bremen. Die Geſellſchaft erzielte 1020 nach Abzug ſämtlicher Betriebsunkoſten einen Usberſchuß von 754222(i. V. 866 6390) 4. Für Geſchäfte, Unkoſten einſchl. Steuern und ſoziole Laſten wurden 884 102 (684 602), für Abſchreibungen 177 595(199 400) 4 ver⸗ wandt. Der verbleibende Reingewinn von 2724(12508) ſoll zuzüglich des Gewinnvortrags auf neue Rechnung vor⸗ getragen werden. Nach dem Geſchäftsbericht wird die „Schinag“ Schiß⸗Inſtallation AG. eine Dividende von 10 v. H. verteilen, während das Ergebnis der Elektrizitäts⸗ Geſellſchaft Hanſa m. b. H. nicht befriedrigend war. Abſchluß der General- Elektrit Co. Starkes Anwachſen aller Zahlen In 1930 ſtellten ſich die Nettoverkäufe auf 415,34 Mill. Dollar gegen 987,19 Mill. Dollar im Vorjahr und 912,60 Mill. Dollar in 1027. Sie ſind damit um W v. H. geſtiegen. Der unerledigte Auftragsbeſtand Ende vorigen Jahres be⸗ trug 94,2(Ende 1928 72,95) Mill. Dollar. Nach Abzug blieben 40,40(39,7) Mill. Dollar, ſo daß ſich einſchließlich, 21,43(17,%7) Mill. Dollar Gewinn aus Zinſen und Bekei⸗ ligungen die Geſamteinnahmen auf 70,82(57,3) Mill. Dollar belaufen. 3,08(2,86) Mill. Dollar wurden der Rücklage überwieſen. Der Reingewinn hob ſich entſpre⸗ chend der Umſatzzunahme um 24 v. H.(11) auf 67,3(54,2) Mill. Dollar. te Dividendenzahlungen erforderten 42,2 (358) Mill. Dollar. Dem Surplus wurden 25,05(8,31) Mill. Dollar und weitere 13,47 Mill. Dollar aus dem Ver⸗ kauf der Beteiligung an der Mohowk Husſon Power Corp. und der Frontter Corp. überwieſen, wodurch der Surplus auf 174,0 gegenüber 192,67 Mill. Dollar anwuchs. Die Bilanz ſchließt mit 491,66 Mill. Dollar gegenüber 440,2 Mill. ab. Bei unverändertem Stammaktienkapital von 189,29 Mill. Dollar ſind die kurzfriſtigen Schulden um 5,30 auf 29,29 Mill. Dollar gewachſen. Der Beſtand an Regierungsanleihen wurde um 55,29 auf 59,33 Mill. Dollar ermäßigt, während ſich Wechſel um 14,77 auf 54,57 Mill. Dollor und die Vorräte um 17,06 auf 80,84 Mill. Dollar vermehrten. Die größte Steigerung zeigen Wertpapiere und Beteiligungen, die von 108,8 auf 183,8 Mill. Dollar anwuchſen u. a. infolge der Beteiligung an der Rodio Corp. Die Reineinnahmen der Tochtergeſellſchaft „International General Electric Co. die ſich bekanntlich hauptſüchlich im Auslamd betätigt, ſtie⸗ gen von 1,68 auf 1,71 Mill. Dollar, d. h. von 9,81 Dollar auf 10,08 Dollar je Share. Die Geſellſchaft iſt mit etwa 25 v. H. an der AGG. beteiligt, ferner mit ½ an der Osrum Gmb. iſie beteiligte ſich ſodann an der Kapi⸗ talerhöhung der Niederl. Philips Glühlampenfabrik und verſtärkte ihr Intereſſe bei der Soc. Gen. de Conſtructions Gleetriques et Mecaniques. Mittelſchwäbiſche Ueberlandzentrale AG., Giengen a. nen und deshalb ſtarke Zollſchranken errichten. d. Brenz.— Kapitalerhöhung, Die zur Gruppe der Würt⸗ te mcergiſchen Landeselektrizitäts⸗ MG., Giengen a. d. Brenz, ſchlägt der am 30. 4. ſtattfindenden GV. die Erhöhung des Grundkapitals von ſeither 2 Mtll. auf 2,5 Mill. 4 vor. * Horch⸗Werke Ach.— Vor einem Dividendenausfall? Wenngleich die Meinungen innerhalb der Verwaltung noch etwas auseinandergehen, beſteht lt.„B..“ nunmehr doch die Wahrſcheinlichkeit, daß die Horch⸗Werke von der Aus⸗ ſchüttung einer Dividende Abſtand nehmen werden(i. V. 8 w..]. In der letzten Zeit hat ſich die Geſchäftslage et⸗ was gebeſſert. fälziſche Häuteverwertung eGmbs. 1 8 Ludwigshafen a. 910. In dem Geſchäftsbericht für 1929 der Pfälziſchen Häuteverwertung e. G. m. b. H. Ludwigshafen wird die ſchlechte Lage auf dem Häutemarkt treffend illuſtriert durch eine Gegenüberſtellung der Abſchlüſſe von 1928 und 1929. Während 1928 die bei der Genoſſenſchaft angelie⸗ ſerten 44000 Großviehhäute bei einem Gewicht von 3 000 000 Kilo mit 2 782 000„ bewertet wurden, hatten die im Jahre 1929 angelieferten 47 700 Großvtehhäute bei 3 152 000 Kilo Gewicht nur einen Wert von 2274 000%, alſo trotzdem 3300 Großbiehhäute mit 152 000 Kilo Gewicht mehr ausgeliefert wurden, blieb der Geſamtwert um 508 000„ hinter dem des Jahres 1928 zurück. Wäre nicht frühzeitig durch die Verwertungsgenoſſenſchaft für ſach⸗ gemäße Behandlung der Häute und zentrale Durchführung der Verkäufe geſorgt worden, ſo hätten die Preiſe einen noch größeren Rückgang erfahren.— Die GV. beſchloß nach entſprechenden Abſchreibungen uſw. eine 7proz. Verzinſung der Anteile. Mitglieder dürfen in Zu⸗ kunft nur Einlagen in Höhe ihres Geſchäftsanteils haben, ſie erhalten keine Kredite mehr, außer Vorſchüſſen für be⸗ reits angelieferte Häute. Der durch den Neubau ange⸗ ſpannte Status ſoll flüſſiger gemacht werden durch Aus⸗ gabe eines zweiten Geſchäftsanteils à 100& an die Mit⸗ glteber. Malzfabrik Dinglingen bei Lahr. Bekanntlich iſt das Stammhaus dieſer Unternehmung, die Geſellſchaft für Malzfabrikation in Baſel, kürzlich aufgelöſt worden; Li⸗ guidator iſt die Schweizeriſche Treuhandgeſ. AG. in Baſel. Im Verfolg dieſer Abwicklung iſt nun auch die Zweigſtelle im badiſchen Oberland, in Dinglingen, aufgehoben worden. der Unkoſten und Steuern von 365,94(297,3) Mill. Dollar MHittag-Ausgabe Nr. 165 Das neue Stickſtoff⸗Syndikat Einzelheiten des Abkommens In Ergänzung unſerer Meldung im geſtrigen Abend⸗ blatt geben wir nachſtehend noch einige Einzelheiten des Abkommens bekannt. Danach wird das Syndikat auch noch die Stickſtofferzen⸗ gung einiger anderer deutſcher Geſellſchaften, wie z. B. der Loca⸗Werke, Elektrochemiſche Fabriken G. m. b. H. m Waldshut(Baden) und der Kali⸗Chemi AG., Berlin, ver⸗ kaufen. Für die Beteiligung am Abſatz des Syndikates ſind Kontingente maßgebend, die aufgrund der Erzeugungskapa⸗ zitäten feſtgeſetzt ſind. Die Kontingente betragen für: 1. JG. Farbeninduſtrie AG. einſchließlich der Norſk Hydro Elektrik Kvaelſtoff AS.(90 000 Tonnen.) jährlich 840 000 Tonnen.; 2. Deutſche Ammoniak⸗Verkaufsvereinigung G. m. b..: a) für die Ammontiakerzeugung im GJ. 1930/81 110 000 To.., im GJ. 1931/2 140 000 To. N. und im G. 1992/33 und folgenden jährlich 160 000 To..; b) für die Erzeugung der weſtdeutſchen Kokereien die tatſächliche Stick⸗ ſtofferzeugung von etwa 90 000 To..; 3. Bayeriſche Stick⸗ ſtoff⸗Werle AG. einſchl. der Beſellſchaft für Chemiſche Pro⸗ dukte G. m. b. H. in Berlin jährlich 90 000 Tonnen.; 4. AG. für Stickſtoffdünger in Kuappſack(Bezirk Köln am Rhein) jährlich 22 500 To..; 5. Kokswerke und Chemiſche Fabriken AG. die tatſächliche Stickſtofferzeugung aus deut⸗ ſchen Kokereien von jährlich 6000 To..; 6. Vereinigung Deutſcher Gaswerke(Gaskoks⸗Syndikats⸗AGG.) die tatſäch⸗ liche Stickſtoff⸗Gaserzeugung der deutſchen Gasanſtalren von etwa jährlich 60 000 To. N. An Kokereien und Gas⸗ anſtalten wird im Rahmen des Geſamtabſatzes ein Verzicht auf bevorzugten Abſatz des ſchwefelſauren Ammoniaks ge⸗ währt, das bei ihren Anlagen für Nebenprodukte gewon⸗ nen wird. Dieſes Recht wird im Jahresdurchſchnitt auf die obige jährliche Produktionshöhe begrenzt. Der bevorzugte Abſatz geht zu Laſten der Syndikats⸗ geſellſchaften, die Ammonfak auf ſynthetiſchem Wege her⸗ ſtellen. Dafſtr haben die Kokereien und Gasanſtalten den Trägern der Abſatzgewähr als Gegenleiſtung eine beſtimmte Geldentſchädigung pro Kilo Stickſtoff zu bezahlen. Der Verkauf aller ſtickſtoffhaltigen Düngemittel im In⸗ und Auslande iſt grundſätzlich dem Stickſtoffſyndikat vorbehalten. Ein Verkauf durch die einzelnen Geſellſchaften findet im Inlandsabſatz in beſchränktem Umfange wie bisher ſtatt. Hinſichtlich der Stickſtofferzeugung für techniſche Verwen⸗ dungszwecke, wie z. B. Salmiakgeiſt, Salpeterſaure, Ammonhydrat, mit deren Verkauf ſich das bisherige Stick⸗ ſtoffſyndikat nicht befaßt hat, iſt es gleichfalls zu einer de⸗ ſonderen Verſtändigung gekommen, aufgrund deren der Verkauf auch dieſer Erzeugniſſe künftig ausſchließlich durch Verkauf auch dieſer Erzeugniſſe künftig ausſchließlich durch das Syndikat erfolgt. An Stelle des aus dem Vorſtand bes Syndikates ausſcheidenden Herrn Dr. Bueb iſt Herr Dr. Oter in den Vorſtand des Syndikates eingetreten. Herr Dr. Bueb hat den Vorſitz des Verwaltungsrates übernom⸗ men, den ſtellvertretenden Vorſitz führt Dr. Haßlache. * Sektkellerei Wachenheim AG. in Wachenheim.— Diyf⸗ dendenhalbierung. Der AR. heſchloß, der GV. einen von 8 auf 4 v. H. ermäßigten Gewinnanteil für das Geſchäfts⸗ 1929 in Vorſchlag zu bringen. * Kronenbrauerei AG., Offenburg. Die mit 980 000 Ad. arbeitende Brauerei, die bekanntlich im vorletzten Ge⸗ ſchäftsjahre die Lahrer Brauhaus AG. fuſions⸗ weiſe übernahm und hierzu ihr At. von 850 0004 um 80 000/ erhöhte, ſchließt das am 90. 9. 29 beendete Geſchäftsfahr noch erhöhten Abſchreibungen von ro. 138 600 684 517)/ mit rd. 20 000(13 979)/ Reingewinn, der vorgetragen werden ſoll(G. am 12. d..). Bezüglich der Ausſichten für das neue Geſchäftsjahr heißt es auch hier, daß Hie billigen Weinpreiſe den Bierkonſum ungünſtig be⸗ eninflußt hätten und eine Bierſteuererhöhung weiteren Rückgang bringen werde. * Unveränderter Eiſenzoll in Amerika. Waſhington, 8. April.(United Preß.) Die neue Zollrate auf Rohetſen iſt in der geſtrigen Sitzung des gemeinſamen Ausſchuſſes des Senats und des Abgeordnetenhauſes auf 1 Dollar 12,8 Cents pro Tonne feſtgeſetzt worden. Nach dem Zollgeſetz von 1922 betrug der Zoll 0,75 Dollar, im Jahre 1927 wurde er aber durch Dekret des Präſidenten auf 1,125 Dollar er⸗ höht. Nach dem Vorſchlag des gemiſchten Ausſchuſſes ſoll dieſer Satz alſo beibehalten werden. * Großhandelsinder erhöht. Die auf den Stichtag det 2. April berechnete Großhandelsindexziffer des Statiſtiſchen Reichsamtes hat ſich mit 129,6 gegenüber der Vorwoche (26,1) um 0,4 v. H. erhöht. Von den Hauptgruppen iſt die Inderziffer für Agrarſtoſſe um 1,8 v. H. auf 111,1(109,1) geſtiegen. Die Indexziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halhwaxen iſt mit 125,6(125,7) und diejenige für indu⸗ ſtrielle Fertigwaren mit 152,1(152,4) leicht zurückgegangen. Im Monatsdurchſchnitt März iſt die Geſamtindexziffer gegenüber dem Vormonat(129,3) um 2,2 v. H. auf 128,9) geſunken. Die Inderziffern der Hauptgruppen lauten für Agrarſtoffe 110,0(—5, v..), für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 125,5(—0,9 v..) und für induſtrielle Fertigwaren 152,9(1,1 v..). Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen NewYork 486,47 Schweiz. 25,10 e„ Paris 1424.19 olland. 12.11 Mad 9 a ade 34.87 Io.„„ 19,17 Dollar geg. Rm. 4, „Mailand 9277 Kopenhagen 18,16 Pfunde„„ 20 Preußens Saatenſtand Anfang April Nach dem erſten Sagtenſtandsbericht vom 150951 33 1930 des Preußiſchen Statiſtiſchen Landesomtes haben d Herbſtfaaten trotz fehlender Schneedecke die kritiſche Winter⸗ zeit ſchadlos überdauert. Der Sagtenſtand wird daher als durchaus befriedigend begutachtet. Wenn 2 gut und 8 mittel bedeutet, ſo ergübt ſich für den Winterweizen die Note 2,5 gegen 2,5 Anfang Dezember 1929 und 3,0 Anfang April 1929. Die entſprechenden Ziffern lauten für Winter⸗ roggen 2,5(2,4, 2,9, Wintergerſte 2/7, 2,5, 8,4, Gemenge aus Wintergetreide 2,7 25, 2,9, Klee 3,0, 9,1, 3,2. Kartoffeln und Futterrüben ſind in den Kellern überwiegend ohne viel Schwund und Fäulnisverluſt überwintert. Nur in zu ſtark eingedeckten Mieten ergab ſich ein größerer Ver⸗ luſt infolge Kartoffelſäule. In allen Winterlagern haben Kartoffeln zu früh gekeimt. 7 Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort- 7. April Die Nachfrage nach Kahnraum erfuhr auch an der hen⸗ tigen Börſe keine Belebung. Bergreiſen wurden nur ganz vereinzelt abgegeben. Der vorhandene Leerraum nimmt noch immer eher zu als ab. Auch in Rotterdam iſt das Ge⸗ ſchäft äußerſt ſchlecht und iſt kaum eine Reiſe zu bekommen. Der Bergſchlepplohn notterte mit 1,20 nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt 8 Pfg. für größere beladene Kähne nach Rotterdam. Die Bergfracht blieb mit 70 bis 90 Pfg. Baſis Mannheim unverändert. Karlsruher Hafenverkehr im März Im März 1930 ſind im Karlsruher Rheinhafen 41 Güter⸗ boote und 186 Kähne angekommen ſowie 39 Güterboote und 194 Kähne abgegangen. Der Gitter bootsbienſt war hiernach nur wenig, der Kʒahn verkehr dagegen um rund ein Drittel ſchwächer als der entſprechende Verkehr des Monats Februar 1930, was weniger auf die Waſſer⸗ ſtandsverhältniſſe als auf die allgeme ne ungünſtige wirt⸗ ſchaftliche Lage zurückzuführen iſt.— Dem geringen Kahn⸗ verkehr entſpricht ein Ausfall in der Zufuhr von rund 70 000 Tonnen, während die Abfuhr im März 1980 rund 40000 Tonnen größer war als im Februar 1930. Im erſten Viertelfahr 1930 iſt trotz dieſes Rückganges der Ge⸗ ſamtverkehr rund 280000 Tonnen 1 geweſen als im erſten Vierteljahr 1929. Infolge der günſti⸗ gen Witterung konnten am Ende des Berichtsmonals die Schülerfahrten mit dem ſtädtiſchen Motorboot wieder am genommen werden. 8 27 rr* c Kn FF Ä ee ö Dienstag, den 8. April 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 165 Ein„Privileg“ der Straßenbahn 8 Heidelberg, 7. April. Eine für Kraftfahrer ſehr intereſſante Entſcheidung fällte heute das Heidel⸗ berger Schöffengericht, das gegen einen Motorradfahrer wegen fahrläſſiger Körper⸗ verletzung und wegen Vergehens gegen die Ver⸗ kehrsordnung verhandelte. Der Motorradfahrer, ein ſtädtiſcher Beamter, war am 13. Dezbr. v. J. mit ſeinem Motorrad am frühen Morgen, als es noch ziemlich dunkel war, von hinten auf einen Handkarren gefahren, der auf der Straßenmitte un⸗ beleuchtet von zwei jungen Marktmädels geführt wurde. Der Angeklagte machte geltend, daß er durch das grelle ſtarke Licht eines daherkommenden Stra⸗ ßenbahnwagens derart geblendet geweſen ſei, daß er den unbeleuchteten Handkarren gar nicht geſehen habe. Um dem grellen Licht zu begegnen, habe er ſein Boſchlicht abgeblendet. Darin ſah das Gericht einen ſtrafbaren Fehler. Der Fahrſachverſtändige war der Auffaſſung, daß der Angeklagte dem Licht⸗ kegel nur hätte begegnen können, wenn er ſein Licht verſtärkt hätte. Hätte ſich dieſe Maßnahme als falſch erwieſen, dann hätte er ſein Motorrad an⸗ halten müſſen. Der Zuſammenſtoß hatte ſich auf of⸗ fener Landſtraße abgeſpielt, ſo daß die große Ge⸗ ſchwindigkeit des Angeklagten rechtlich ohne Bedeu⸗ tung war. Angeſichts dieſer Umſtände ſchloß ſich das Gericht der Auffaſſung des Sachverſtändigen an und kam daher zu einer Verurteilung im Sinne der Anklage. Das Urteil lautete auf 20% Gel d⸗ ſtrafe, da man das größere Verſchulden bei der Führerin des Marktkarrens ſah, die auf der Stra⸗ ßenmitte ohne Licht gefahren war. In der Urteils⸗ begründung wurde zum Ausdruck gebracht, daß die Kraftfahrer ſich dem grellen Licht der Straßenbahn anzupaſſen haben. Die Straßenbahn könne nicht ihr Licht abſchwächen oder verſtärken. Dieſe Tatſache müſſe nun einmal vom Kraftfahrer mit in Kauf genommen werden. Gerichtszeitung Arbeitsgericht⸗Statiſtik Die Auswirkungen der Betriebseinſchränkungen im Mannheimer Induſtriegebiet zeigen ſich in einer vermehrten Inanſpruchnahme des Arbeitsgerichts. Die Zahl der Fälle im erſten Vierteljahr 1930 weiſt gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres eine Steigerung von nahezu 50 v. H. auf. Die Arbeiter⸗ kammer beſchäftigte ſich mit 407 Fällen(gegen 280 im erſten Vierteljahr 1929). Die Angeſtelltenkammer hatte 315(214) Fälle zu erledigen. kammer 67(43). Kammern 789(537) Fälle im erſten Die Handwerks⸗ Insgeſamt kamen in den drei Quartal zur Be⸗ handlung. Beim Landesarbeitsgericht blieb die Zahl der Fälle auf der Höhe des Vorjahres; hier wurden 21 Fälle in der Berufungsinſtanz behandelt. * § Der Kuppeleiprozeß gegen die Gräfin Schwerin. In der Berufungsverhandlung gegen die Gräfin Schwerin, die ſeinerzeit wegen ſchwerer Kuppelei zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden war, iſt am Samstag das Urteil geſprochen worden. Die Berufung des Staatsanwalts gegen das Urteil der erſten Inſtanz wurde verworfen, hingegen der Be⸗ rufung der Gräfin Schwerin inſofern ſtattgegeben, als die Strafe von 3 Monaten auf 1 Monat herab⸗ geſetzt und ihr bedingter Straferlaß zugebilligt wurde. Beleidigung im Wahlkampf Wegen eines Vergehens der Beleidigung in Tat⸗ einheit mit einem Vergehen der üblen Nachrede in Verbindung mit einem ſolchen gegen die 88 20 und 22 des Geſetzes über die Preſſe vom 7. Mai 1874 hatte ſich Bürſtenfabrikant und Bürgermeiſter Joſeph Braun⸗Dernbach in Landau zu verantwor⸗ ten. Er hatte während des letztjährigen Wahlkampfes ſeinen Gegenkandidaten um den Bürgermeiſterpoſten von Dernbach, Forſtamtmann Gra b⸗Dernbach, in einem in der Druckerei Friſch⸗Edenkoben gedruckten Flugblatt verſchiedener ſchwerer Verfehlungen aller Art bezichtigt. Grab und ſeine vorgeſetzte Behörde hatten daraufhin ſtrafrechtliche Verfolgung des Braun beantragt, die zur Verhandlung führte. Mit⸗ angeklagt war wegen Beihilfe Druckereibeſitzer Friſch⸗ Edenkoben. Vor Beginn der Verhandlung ſchlug der Anwalt der Beklagten einen Vergleich derart vor, daß Braun ſeine Anſchuldigungen mit dem Ausdruck des Bedauerns zurücknehmen und eine Ehrenerklärung für Grab abgeben wolle. Da⸗ mit erklärten ſich Privatkläger und Regierungsver⸗ treter einverſtanden. Der Vergleich kam auf obiger Baſis zuſtande, Braun trägt die Koſten des Prozeß⸗ verfahrens und zahlt außerdem 25 Mark Buße in die Kaſſe für Witwen⸗ und Waiſenfürſorge bayeri⸗ ſcher Forſtbeamter. Nebenkläger und Regierungs⸗ vertreter erklärten hierzu, daß ſie ihre Strafanträge erſt dann zurücknehmen, wenn der Angeklagte ſeinen Verpflichtungen aus dieſem Vergleich nachgekom⸗ men ſei. * § Links überholen. Auf der Straße Zwingen⸗ berg- Bickenbach kam es im April v. Is. nahe bei Bickenbach am ſchrankenloſen Bahnübergang dadurch zu einem Verkehrsunfall, daß ein Autofahrer einen Radfahrer rechts überholen wollte. Das Gericht hat den Autofahrer zu 150/ Geldſtrafe verurteilt, wo⸗ gegen Berufung eingelegt iſt. Die Große Straf⸗ kammer Darmſtadt hat die Berufung zurück⸗ gewieſen. Das Gericht ſagt, der Angeklagte mußte in einer Gegend, die er nicht kennt, doppelt vorſichtig fahren, zumal er den Bahnübergang und den Orts⸗ eingang vor ſich ſah. Er hätte die Geſchwindigkeit herabſetzen müſſen und durfte auf keinen Fall rechts überholen. 8 Ungetreuer Beamter. Der frühere Poſtaſſiſtent Friedrich Freyhof hatte ſich vor dem Erweſterten Schöffengericht Pirmaſens wegen Amtsunter⸗ ſchlagung zu verantworten. Er hatte in Rodalben im letzten Viertelſahr des vergangenen Jahres Gelder unterſchlagen und die Bücher unrichtig ge⸗ führt. Das Geld hat er zwar der Poſt wieder zurückerſtabtet, wurde aber trotzdem zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Auch wurde ihm die Fähigkeit der Bekleidung öffentlicher Aemter für die Dauer von drei Jahren abge⸗ ſprochen. ages hale Dienstag, den 8. April Nationaltheater:„Der Waffenſchmied“, 14.30 Uhr;„Leinen aus Irland“, 20 Uhr Kleinkunſtbühne„Libelle“: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Kabarett. Konzert der Mannheimer Singſchule, veronſtaltet vom Skadtſchulamt, im Muſenſaal, 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Hal Tang“— Schauburg: „Helene Wilfuer“.— Capitol:„Die rote Lady.— Scala⸗Theater:„Die Flucht vor Blond“. Roxy⸗ Theater:„Rhapſodie der Liebe.“— Uni ⸗ verſum:„Der unſterbliche Lump“. Gloria⸗ Palaſt:„Fräulein Elſe“.— Palaſt⸗ Theater: „Melodie des Herzens“ Odeon⸗Lichtſpiele: „Die Beſtie von San Milos“.— Lichtſprel⸗ haus Müller:„Herrin und ihr Knecht“. Sehens würdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—13 Uhr, 15—17 Uhr: Sonntags und Feiertags von 11— 13.30 Uhr und 15—17 Uhr. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. An sſtellung:„Meiſterwerke der Buchmalerei““ Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 15—17 Uhr- Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17 bis 19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. Danlasagung Anton Bre dat Bäckermeisier aus. Besonders Verstorbenen im Gebet gedenken Mannheim, den 7. April 1930 Familie Gruber Für die uns allseits erwiesene aufrichtige Teil- nahme an dem schmerzlichen Verluste, der uns durch den Heimgang unseres lieben, treuen Vaters betroffen hat, sprechen wir unsern innigen Dank edankt sei den ehrwürdigen Niederbronner Schwestern(Merzelstr.) für ihre aufopfernde Pflege und allen, die des teuren Familie Senger Ein Molkerei- Erzeugnis von überragender Güte jeden Morgen friseh prund.75 Holländische l Süßrahmhutter 180 Sia Karſen! SHZUZSiger: Fr geb. Heiss NMerrmheirm(B 5, 18), S. Aplil 1850 8 HTE VERNMAHLUNG beefren sid IHicel MSc er 5800 3 Pfund Bachbutter piund 135 1 o. Rinde Schachtel v. 2. 225 g 2 Schachteln zirka 180 g 455 neines Amerikanisches Als ob Sie Blei an den Füßen hätten! Sie bringen ſie kaum noch fort? nicht allein das Frühjahr! Neige gehen! ſorgt wird. ſich tun! zur Verfügung ſtehen ſollte. werden!— Sie bekommen Müdigkeit ſchwindet, die mehr Blut, Verdauung den gekräftigt, wenn Sie jeden Tag Flaſche„Köstritzer Schwarzbier“ trinken. werden ein ganz anderer K. Köhler, Seckenheimerſtraße 27, ſprecher 48 166. Das macht Ein Signal iſt es, daß Sie überanſtrengt ſind, Ihre Kräfte zur Berufliche Tätigkeit zehren ſie auf, wenn nicht rechtzeitig für Erneuerung ge⸗ Sie müſſen dringend etwas für Auch wenn Ihnen nur wenig Geld Nur nicht krank die macht Ihnen keine Beſchwerden, Ihre Nerven wer⸗ eine Sie Menſch!— Sie fangen doch heute noch an. Generalvertretung: Fern⸗ Vi50 Edamer Räse vollfett.. Pfund 90 Schweilzerkäse 18 eee Nomadour oh. Rinde Stangenkäse 20, pm. 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Vor zwei Jahrzehnten fand er beim Durchſtöbern alter budoͤhiſtiſcher Schrif⸗ ten ein Manuſkript, das aus einem Kloſter ſtammte. Ein Mönch, der vor einem halben Jahrtauſend lebte, berichtete darin der Nachwelt, in ſeinem Kloſter ſeien 300 Jahre alte Männer keine Seltenheit, weil die In⸗ ſaſſen ſtrenge Lebensregeln befolgten. Nüſſe und Waſſer bildeten, die einzige Nahrung dieſer ſteinalten Mönche. Die Ausſicht, noch ein paar Jahrhunderte leben zu können, erſchien dem Polizeipräſidenten ſo ver⸗ lockend, daß der damals Vierzigjährige ſofort zum begeiſterten Nacheiferer dieſes verſtorbenen Methu⸗ ſalems wurde. Seit zwanzig Jahern hat Say⸗Ki⸗ nan nichts anderes als Nüſſe gegeſſen und Waſſer getrunken, und er befindet ſich bei dieſer frugalen Lebensweiſe ſehr wohl. Nun ſollen auch ſeine Landsleute Gelegenheit erhalten, 300 Jaher alt zu werden. Eine ſtattliche Gemeinde hat ſich um den ſonderbaren Heiligen geſammelt. Demnächſt will ſtie mit dem Bau eines Tempels beginnen. Say⸗Ki⸗ nan hat ſich nämlich für ſein zukünftiges langes Leben auch eine„praktiſche Aufgabe“ geſtellt: Er will in den nächſten dreihundert Jahren mit eigener Hand rund 20 000 hölzerne Buddhaſtatuen ſchnitzen, die im Tempel untergebracht werden ſollen. 1600 davon, die Erute der erſten zwei Jahrzehnte ſeines Asketenlebens, harren ſchon darauf, im neuen Tempel der Dreihundertjährigen ein Unterkommen zu fin⸗ den. Say⸗Ki⸗nan wird demnächſt vor dem Adels⸗ klub in Tokio einen Vortrag halten und erklären, auf welche Weiſe man in heutiger Zeit am billigſten und doch zufrieden leben könne. Der ehemalige Polizei⸗ präſident befindet ſich augenblicklich unterwegs nach Tokio. Er trägt alles, was ihm außer den Buddͤha⸗ Bildern gehört, in einem ſeidenen Taſchentuch bei ſich, darunter ſechzig Nüſſe, mit denen er bei einer täglichen Ration von drei Stück während der Reiſe auszukommen hofft. Verbrannle Photographie als Selbſtnordurſache Vor einigen Tagen beſuchte der 26jährige Arbei⸗ ter Wilfried Bowditch ſeine 17jährige Braut Dolly Dawes in ihrem Elternhaus im kleinen engliſchen Städtchen Weymouth. Die beiden Ver⸗ lobten ſahen ſich Familienbilder an. Plötzlich legte die reizende Dolly ihr kleines Händchen über ein Bild, das ſie unter keinen Umſtänden dem Bräuti⸗ gam zeigen wollte. Es entſtand ein kleiner Streit, der immer heftiger wurde und damit endete, daß der temperamentvolle Wilfried ſeine Braut im Böſen verließ und nach Hauſe ging. Am nächſten Morgen erſchien er bei der Braut und bat ſie noch einmal, ihm das geheimnisvolle Bild zu zeigen. Aber auch diesmal wollte die launiſche Dolly den Wunſch ihres Verlobten nicht erfüllen. Im Gegen⸗ teil, ſie packte die ominöſe Photographie und warf ſte in das Feuer, das hell im Kamin brannte. Ohne ein Wort zu ſagen, richtete Wilfried den Lauf des Jagdgewehres, das er bei ſich trug gegen ſeine Bruſt und drückte ab. In derſelben Sekunde ſtürzte er tot zuſammen. Negerfrauen als Nonnen Hat man jemals etwas von ſchwarzen Nonnen gehört? Heute ſind ſie Tatſache geworden. Im bel⸗ giſchen Kongo arbeiten Miſſionare an der chriſtlichen Aufklärung der Neger und haben mehrere Klöſter eingerichtet. Schwarze junge Mädchen wurden in einer Kloſterſchule ausgebildet, und einige von ihnen ſind vor einigen Tagen Npnnen geworden. Die ſchwarzen Nonnen ſind dann als Miſſionarinnen in ihre Heimatdörfer zurückgekehrt. Ihre Landsleute trauten kaum ihren Augen, als ſie Negerinnen, in tiefe Schleier gehüllt, vor ſich ſahen. Die ſchwaͤrze Bevölkerung empfing die Nonnen mit großem Radau, und es war der Kolonialpolizei nicht leicht, die aufgeregte Menge zu beruhigen. Es iſt das erſte Mal in der Weltgeſchichte, daß Negerfrauen den Schleier genommen haben. Leben ohne 2 rbeit Mie bie engliſchen Arbeitsloſen leben Von unſerem Londoner Vertreter Nacht für Nacht ſind die Bänke der Londoner Ufer⸗ ſtraßen beſetzt mit Schläfern, die ihre zerlumpten Kleider mit Zeitungsblättern vervollſtändigen. In Hauseingängen, auf den Stufen von Kirchen und öffentlichen Gebäuden trifft man kauernde Geſtalten, in den Parks liegen Hunderte unter Bäumen und Büſchen, und jeden Abend ſammeln ſich an den Ein⸗ gängen der Aſyle lange Reihen, von denen nur ein Teil Einlaß findet. Die Statiſtik liefert die Erklä⸗ rung für dieſe Erſcheinung: England hat mehr als Millionen, in Wirklichkeit wohl über zwei Millio⸗ nen Arbeitsloſe. Wie leben dieſe Leute? Hundert⸗ tauſende haben ſeit Jahren, meiſt ſeit dem Kriege, keine regelmäßige Beſchäftigung gehabt, viele junge Männer haben überhaupt noch keine ordentliche Ar⸗ beit kennen gelernt. Man kann ſich denken, wie dte Empfänger der ſtaatlichen Unterſtützung leben, die 17 Mark, für Verheiratete 26 Mark wöchentlich be⸗ trägt, mit einer Zulage von 2 Mark für jedes Kind. Aber was wird mit den Maſſen der„Ausgeſteuerten“, die nur noch ganz kleine Beträge von der Armenkaſſe erhalten, und mit den Vielen, die auch dazu keine Be⸗ rechtigung haben? Wie dieſer Teil der engliſchen Bevölkerung lebt, was er denkt, und was für ſoztale Entwicklungen ſich in dieſer Schicht anbahnen,— in dieſe Dinge erhält man ſelten Einblick. Es iſt ein beſonderer Glücksfall, daß wir nach⸗ ſtehend den Bericht eines engliſchen Ar⸗ beitsloſen wiedergeben können, der im„Man⸗ cheſter Guardian“ erſchienen iſt und mit großer An⸗ ſchaulichkeit ſchildert, wie ſich dieſe Leute durchs Le⸗ ben ſchlagen. Das Außerordentliche des ſchlichten Be⸗ richtes iſt ſein Ton, die Gelaſſenheit, die aus iym ſpricht, und das Fehlen jeder ſozialen Kritik, jedes politiſchen Arguments. Aus dem ſeltenen Dokument ſpricht der gleiche Fatälismus, aber auch die gleiche Würde, die man unter den Arbeitsloſen der verfallen⸗ den Kohlendörfer wiederfindet, die ihr trauriges Schickſal wie eine Niederlage beim Fußballſpiel hin⸗ nehmen. 8 „Seit Monaten“ haben mich die Umſtände ge⸗ zwungen, in einem öffentlichen Unterkunfts⸗ haus Wohnung zu nehmen. Es iſt wunderbar, wie Tauſende von Arbeitsloſen die täglichen Kupfer zuſammenbringen, um für das Nachtlager und ein wenig Eſſen zu bezahlen. Es gibt viele Methoden. Da iſt ein Mann, der alte Kleider und Lumpen ſammelt und ſie an den Großhändler verkauft. Der„Häuter“ ſammelt Kaninchen⸗ und Haſenfelle. Der„Stauber“ verkauft Sägeſpäne an Gaſtwirte. Manche etablieren ſich als„Tipſter“ und verkaufen„abſolut ſichere“ Renntips. Andere ſingen in den Straßen oder vor den Kneipen. Wieder an⸗ dere verdienen ein paar Groſchen als Ausrufer, Träger, Auto⸗Aufpaſſer oder Fremdenführer. Zwei der merkwürdigſten Beſchäftigungen ſind die des „Tigerfägers“, der Türmatten aus Kokosfaſer repa⸗ riert, und die des„„Moskitofängers“, der in ſumpfi⸗ gen Gegenden Moos für die Blumenhändler ſammelt und dabei von Stechfliegen gepeinigt wird. Fremdenführer iſt noch die angenehmſte Beſchäfti⸗ gung. Man kann dabei oft gut verdienen, manchmal aber auch eigenartige Dinge erfahren. Eines Tages führte ich einen Mann herum, der plötzlich eine Whiskyflaſche aus der Taſche zog und ſie mir zum Trinken hinhielt. Als ich höflich ablehnte, ſchickte er mich fort, ohne mir einen Pfennig für die zwei Stunden zu geben, die ich mit ihm zugebracht hatte. Er rief mir noch nach: Solche Leute gehören nach Amerika! Ein andermal war ich Fremdenführer für einen Gentleman und ſeine Tocher; er nahm mich mit in ein Reſtaurant, beſtellte einen guten Tee für mich und ließ mich behalten, was von einem Zehn⸗ markſchein übrig blieb, nachdem ich mich ſatt gegeſſen hatte. Dann gab er mir die Hand und ließ ſich meinen Namen und meine Adreſſe geben. Vier Tage darauf erhielt ich ein Paket mit einem beinahe neuen Anzug, einem Hut und einem Paar Stiefel. Mein Wohltäter nannte ſeinen Namen nicht, aber ſollte er dieſe Zeilen leſen, ſo wird er hoffentlich überzeugt ſein, daß ich ihm dankbar bin. Manu muß gute Nerven haben, wenn man zum erſten Mal in einem öffentlichen Unter⸗ kunftshaus Zuflucht ſucht, wenn man vorher an ein ſauberes Bett und eine ordentliche Wohnung gewöhnt wär. Ich denke oft an den Abend zurück, an dem ich mich zum erſten Mal in ein ſolches Haus wagte. Auf meinen Wanderun⸗ gen auf der Suche nach Arbeit ſah ich ein Schild: „Gutes Logis, reine Betten“; und da ich gezwungen 600 Fahre Kloſter Ettal Kloſter Ettal am Fuß des Ettaler Mandls(Oberbayern) feiert in dieſen Tagen ſein 600 jähriges Beſtehen. Das Kloſter wurde 1330 von Kaiſer Ludwig gegründet, als er nach ſeiner unglücklichen Romfahrt zuerſt wieder den Boden ſeiner Erblande betrat! Kloſter Ettal iſt eines der ſchönſten und ehrwürdigſten Klöſter Deutſchlands. war,, zwiſchen dem Obdachloſen⸗Aſyl und einem „Doß⸗Haus“ zu wählen, entſchloß ich mich für das Letztere. Aber als ich die gemiſchte Menge von Män⸗ nern und Frauen in der kleinen Küche des Hauſes ſah, wandte ich mich ſofort um und ſchlief danach ſechs Nächte lang unter einem Schutzdach auf einem Sport⸗ platz. Dann trieb mich die Kälte fort, und ich mußte ins„Doß⸗Haus“ gehen. Ich hatte acht Pence(ſiebzig Pfennige) für ein Einzelbett gezahlt, aber in dem kahlen, ſchmutzigen Schlafraum gab es nur achtzehn Betten für mehr als zwanzig Mann. Ich will über dieſe Nacht nichts mehr ſagen, als daß ich ſie größ⸗ tenteils damit zubrachte, am Fenſter zu ſtehen und auf den Tag zu warten. Am nächſten Tage gab mir ein Schutzmann, dem ich mich anvertraute, die Adreſſe eines beſſeren Hauſet, in dem ich für den gleichen Preis, neben einem Glaſe Bier für den Aufſeher, ein richtiges Bett mit Wäſche bekam. In dieſem„Hotel“ wohne ich nun ſchon lange. Da es in der Küche— die gleichzeitig Waſchraum, Speiſezimmer, Leſeſaal und manches andere iſt— wenig Platz gibt, dürfen wir ſchon um ſechs Uhr in den Schlafſaal. Vierzehn von uns ſind Stammgäſte. Von dieſen ſind fünf Bauarbeiter, die bei gutem Wetter regelmäßige Arbeit haben, zwei ſind Gepäck⸗ träger, die ſich täglich einen Handkarren mieten, einer iſt Zeitungsverkäufer und wird deshalb„der Literat“genannt; ein anderer iſt Flickſchuſter in Ge⸗ legenheitsarbeit, zwei arbeiten als Viehtreiber. Un⸗ ter den gelegentlichen Beſuchern ſind erſtaunlich viele junge Männer, von denen man immer wieder die Antwort bekommt:„Keine reguläre Arbeit ſeit dem Kriege.“ Unter allen Arbeitsloſen herrſcht eine Art Freimaurertum; wenn einem gerade ein„Kup⸗ fer“ fürs Nachtlager oder für den Tee fehlt, hilft ihm ſtets ein anderer aus. Ich habe ſehr wenig Be⸗ trunkene geſehen. Die Unterhaltung dreht ſich haupt⸗ ſächlich um den neueſten Mord oder Skandal, der hohe Preis des Biers— und Pferderennen, an dem jeder Anteil nimmt. Oft tun ſich drei oder vier zu⸗ ſammen, um einen halben Schilling„Sieg und Platz“ auf ein Pferd zu ſetzen; ſie teilen ſich dann in den Gewinn oder— meiſtens— den Verluſt. Man lebt von der Hand in den Mund. Jede Ar⸗ beit iſt willkommen, ganz gleich, wie klein oder nied⸗ rig ſie ſein mag. So oder ſo zwängt man ſich durchs Daſein— wenn wir es nicht täten, würde ſich das Arbeitsloſenproblen bald von ſelbſt löſen. Es mag manchen intereſſieren, wie wir unſer Einkommen verbrauchen; ich habe deshalb aufgeſchrieben, was ich in der letzten Woche ausgegeben habe: Wohnung 4,70, Brot 1,20, Tee und Zucker 0,70, Speck 0,50, Heringe 0,35, Margarine 0,50, Fleiſch, Kartoffel und Zwiebel 0,75, Seife 0,20, Kakao 0,20, Leder und Schuhnägel 0,40, Raſieren und Bad 0,60, Papier und Briefmarke für dieſen Artikel 0,40, Tabak und Streichhölzer 0,0 Pfennige. Die Wochenausgabe be⸗ trägt alſo 10, Mark und 90 Pfennige,“ Die„Litanei der Todeszelie Amerikaniſche Blätter berichten darüber, wie die letzte ſchriftliche Hinterlaſſenſchaft eines Verbrechers zu einer lohnenden Einnahmequelle für die Mutter wurde. Im April vorigen Jahres mußte ein ge⸗ wiſſer Robert Blake in dem Staatsgefängnis in Te⸗ xas den elektriſchen Stuhl beſteigen. Vor ſeinem Tode ſchrieb er die„Litanei der Todeszelle“ nieder, eine Aufzeichnung der Geſpräche, die dem Tode ver⸗ fallene Verbrecher in ihrer letzten Stunde führen. Die Aufzeichnung wurde in der Zeitung„American Mercury“ veröffentlicht und erregte viel Aufſehen. Die genannte Zeitung überließ dann das Nachdrucks⸗ recht der Mutter des Verfaſſers. Vor kurzem über⸗ nahm der Verfaſſer eines Bühnenſtücks„Die letzte Meile“, John Wexley, die„Litanei“ wortwörtlich in den erſten Akt ſeines Dramas, das in Newyork und anderen amerikaniſchen Städten mit großem Erfolg geſpielt wird. Frau Blake erfuhr von dieſem Nach⸗ druck und trat auf den Rat ihrer Freunde an den Verfaſſer mit der Forderung von Nachdrucksgebüh⸗ ren heran. John Wexley konnte ſich der Forderung nicht entziehen und ſo wurde zwiſchen ihm und Frau Blake ein Vertrag abgeſchloſſen, der der Frau zehn Prozent aller Einnahmen ſichert, die der Verfaſſer des Stücks aus deſſen Aufführung oder Verfilmung erzielt. Das Stück läuft erſt ſeit einem Monat und noch eine große Zukunft. Frau Blake bezieht gegen⸗ wärtig aus dem Vertrag etwa tauſend Mark in der Woche. Sie müſſen weiter durch den Whisky walten In der Nähe von Richmond in Virginia liegt der kleine Ort Churchville. Es trägt ſeinen Namen„Kirchenſtadt“ zu recht, denn obgleich das Städtchen nur rund 400 Einwohner zählt, beſitzt es doch eine lutheriſche, eine presbyterianiſche, eine methodiſtiſche und eine Kirche der Freien Brüder. Und die Mitglieder aller dieſer vier Gemeinden ſind trocken bis auf die Knochen. Um ſo mehr muß es ſie wurmen, daß unweit von Churchville ein kleiner Bach ſich durch das Gelände ſchlängelt, der den für ausgeſprochene Alkoholgegner einfach un⸗ möglichen Namen„Whisky⸗ Bach“ führt. Kürz⸗ lich ſollte nun eine Brücke über das Wäſſerchen ge⸗ baut werden, wobei die Koſten von Churchville und dem benachbarten Auguſta gemeinſam zu tragen waren. Aber da taten ſich die Frauen, die bei Ver⸗ rücktheiten oft die Männer noch in den Schatten ſtellen, in Ehurchville zuſammen und erhoben ener⸗ giſchen Einſpruch. Für eine Whisky⸗Brücke keinen Pfennig! lautete ihr Schlachtruf. Und es wurde allen Ernſtes der Antrag geſtellt, den unſchuldigen Waſſerlauf mit dem anſtößigen Namen in„Burg⸗ Bach“ umzutaufen. So wäre es wohl auch ge⸗ kommen, wenn ſich in Auguſta, wo man offenbar nicht ſo trocken iſt wie in Churchville, nicht Wider⸗ ſtand erhoben hätte. Keinen Pfennig für die Brücke, wenn der Whisky⸗Bach nicht ſeinen Namen behält! hieß es hier. Der Wortführer der Whisky⸗Partei wies darauf hin, daß der Bach ſeinen Namen von jeher in Ehren getragen habe und man ihm dieſen ſchon aus Pietätsgründen laſſen müſſe. Vor allem ſei aber der von den Trockenen ſo gehaßte Name eine geradezu unvergleichliche Reklame für den ganzen Kreis. Kein anderer Flußlauf in den Vereinigten Staaten heiße„Whisky“, und ſo müſſe die Aufmerk⸗ ſamkeit des ganzen Landes(beſcheidenerweiſe ſagte er nicht: der ganzen Welt) notwendigerweiſe hierher gelenkt werden, wo zwar nicht Milch und Honig, dafür aber der Whisky fließt. So ſtehen ſich denn Burgbach⸗ und Whisky⸗Partei ſcharf gegenüber, und da ein Ausgleich der beiden Standpunkte wohl kaum zu erreichen ſein wird, dürfte die Brücke ungebaut bleiben. Wer über den Bach gelangen will— auch der ſogenannte Knochentrockene— wird wie bisher bis zu den Knien im Whisky waten müſſen. Regumur als Lebensretter Der berühmte Phyſiker Réaumur hat ſich eine zeitlang auch intenſiv mit dem Problem der Wieder⸗ beleheng Ertrunkener beſchäftigt; allerdings mit weniger Erfolg auf dieſem Gebiete. Im Jahre 1740 veröffentlichte er— was nur Wenigen bekannt iſt— eine Arbeit, in der er dieſes Problem abhandelt. In dieſer Schrift, die im Auftrage des Grafen von Maurepas in der königlichen Druckerei her⸗ geſtellt wurde, wendet ſich Réaumur zunächſt ener⸗ giſch gegen jene Wiederbelegungsmethode, die damit einſetzt, daß der Ertrunkene bei den Füßen gefaßt und auf den Kopf geſtellt würde, damit er das ge⸗ ſchluckte Waſſer von ſich gebe. 5 „Es iſt vorzuziehen, den Patienten in eine Tonne zu legen, aus der man Deckel und Boden entfernt hat; dann rollt man ihn abwechſelnd hin und her.“ Immerhin gibt Réaumur als Erſter den wirklich guten Rat, die Ertrunkenen nicht— wie dies bis dahin Brauch war, nackt am Ufer liegen zu laſſen, ſondern vielmehr„in warme Tücher zu hüllen und ihm Liqueur und Spirituosen einzugeben.“ Sein radikalſtes Mittel aber, das auch von Joſef II. in die„Vorſchriften für die Anleitung zur Wiederbelebung Ertrunkener für das Kaiſertum Oeſterreich“ übernommen worden iſt, war die Vor⸗ ſchrift:„Tabakrauch von einer Pfeife dem Ertrunke⸗ nen in den Magen zu blaſen.“„Unſere Akademiker“, fährt Réaumur in ſeiner Schrift fort,„haben einen Zeugen unter ſich, der die glückliche und ſchnelle Wirkung beobachtet hat, den die Einräucherung Er⸗ trunkener hatte..“ Man kann wohl ſagen, daß dieſe Methode des großen Phyſikers, Ertrunkene ins Leben zurück⸗ zurufen, ſtarker Tabak geweſen ſein muß. BB Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich ſür Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan tayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht — und alles übrige Franz Kircher— Ae und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim, K 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr— Rückſendung erfolgt nur bel Rüctvorto 1 0 e eee 2 Aae a een HASZTTLLTENN hgeffen, Handel u Acricinjumderveh) Holsengzündungen Nach 12 Jahren beerdigt Die Beerdigung der 67 Opfer der Kriegstragödie im Hafen von Dover Im September 1918 fand auf einem Patronillenſchiff der U⸗Bvotsſperre zwiſchen Dover und Calais eine Exploſion ſtatt. Da der Hafen von Dover, in dem das Schiff lag, mit in die 1 Luft zu gehen drohte, entſchloß ſich das engliſche Kommando, das brennende Schiff durch einen Torpedoſchuß raſch zu verſenken. 57 Mann gingen mit dem Schiff unter, deren Leichen erſt jetzt geborgen werden konnten. FTT * 0 liegt inen das t es eine der. eden muß ein der un⸗ Urz⸗ ge⸗ und agen Ver⸗ itten ner⸗ inen urde igen urg⸗ ge⸗ bar der⸗ ücke, hält! artei von eſen llem eine nzen gten terk⸗ agte rher nig, enn und aum baut auch Sher eine der⸗ mit 1740 lt. afen her⸗ ner⸗ mit faßt ge⸗ une ernt ger.“ klich bis ſſen, und von zur tum Zor⸗ nik e⸗ 12 nen telle Er⸗ des ück⸗ 8 8 Für die Werd Maus Hstteur für elektriſche Stark⸗ u i anten ger sofort gesuoht. Angebote unt. D L 174 an die Geſchf hieſtigen Hobelwerks ges Uuh t. ehr g i Gefk. Angebote ait 1 Lebenslauf u. Zeugnis abſchriften unter 5 M gute Nr. 175 d. d. Geſchäfts ſtelle dis. dss. 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