2792 8 2 5 — * 2 42 3 1 2 2 . 1 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal Beilagen: Montag: Sport der N. M. Z./ Dienslag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Donnerslag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unsere Jugend/ Freitag: Mannheimer Neiſe⸗Jeitung Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim nnheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil R.—.40 die 32m breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für dur Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits-Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die jruchtbare Scholle Aannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſeß und Recht Mannheimer Muſikzeitung Abend⸗ Ausgabe Dienstag, 8. April 1930 141. Sahrgang— Nr. 166 li 2 8 Ablehnung der Tabak- und Mineralwaſſerſteuer, Annahme der Zuckerſteuer Handelsvertrag mit Oeſterreich Moloͤenhauer über die Kaſſenlage Drahtbericht unferes Berliner Büros Berlin, 8. April Im Steuerausſchuß des Reichstages ging die Beratung über das Tabak⸗ und Zucker⸗ ſteuergeſetz weiter. In der Abſtimmung wird gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kom⸗ muniſten ein Antrag der Deutſchnationalen ange⸗ nommen, wonach die Verwaltungsabgabe für die Tabakſteuerläger ſtatt 1 nur 4 v. H. betragen ſoll. Im übrigen wird in den Einzelabſtimmungen die von den Regierungsparteien beantragte Faſſung der Tabakſteuer mit unweſentlichen Aenderungen an⸗ genommen. Die Geſamtabſtimmung ergibt aber die Ablehnung der Tabakſteuer überhaupt, weil nur die Regierungsparteien dafür ſtimmen. Ein Geſchäftsordnungsantrag, über die urſprüngliche Regierungsvorlage abzuſtimmen, wird wgelehnt. Die Zuckerſteuer wird nach Ablehnung von Aenderungsanträgen in der Faſſung der urſprüng⸗ lichen Regierungsvorlage angenommen. Der Zeitpunkt des Inkrafttretens wird auf den 1. Mat verlegt. Es folgt bie Vorlage über die Wiederein⸗ führung der Mineralwaſſerſteuer, deren Erträgnis den Gemeinden zufließen ſoll. In der Debatte erklärt Abg. von Sybel(Chriſtl.⸗Nat, Arbeitsgem.), die Chriſtlich⸗Soztalen würden die Steuer ablehnen, aber auch die übrigen Gruppen der Chriſtlich⸗Nationalen Arbeitsgemeinſchaft hätten ſtarke Bedenken gegen dieſe unſoziale Steuer.— Abg. Dr. Hor lacher(Bayer. Vpt.) erklärt, ſeinen Freunden ſei die Mineralwaſſerſteuer unſympathiſch, aber ſie würden ihr zuſtimmen, weil ſich ihr Haupt⸗ angriff gegen die Bierſteuer richte. Abg. Coloſ⸗ ſer(Wirtſchaftsp.) meinte, die Wirtſchaftspartei hoffe um dieſe Steuer noch herumzukommen und die notwendigen Mittel aus der Umſatzſteuer her⸗ auszuholen.— Abg. Dr. Föhr(3Ztr.) äußert gleich⸗ falls ſtarke Bedenken gegen die Vorlage. Solange aber kein Erſatzvorſchlag gemacht werde, müſſe das Zentrum auch dieſem Teil des Finanzprogramms zuſtimmen.— Abg. Dr. Fiſcher(Dem.) bezweifelt, daß es ſich hier um eine rentable Steuer handele.— Abg. Dr. Becker(D. VPpt.) erklärt, auch ſeine Freunde würden ſich freuen, wenn anſtelle der Mi⸗ neralwaſſerſteuer ein anderes Mittel zur Aufbrin⸗ gung der 40 Millionen gefunden würde. Wer die Steuer ablehne, müſſe aber bedenken, daß er da⸗ durch den Gemeinden 40 Millionen entzieht. Damit ſchließt die Ausſprache ab. Die Mineral⸗ waſſerſteuer wird mit großer Mehrheit abgelehnt. Reichs finanzminiſter Dr. Moldenhauer gibt hierauf einen Bericht über die Kaſſenlage des Reiches. Sie geſtaltet ſich wie folgt: Für April Ueberſchuß von 125 Millionen, für Mai Fehl⸗ betrag von 228 Millionen, für Juni Fehlbetrag von 7 Millionen, per Saldo für das erſte Vierteljahr Fehlbetrag von 110 Millionen; für Juli Ueberſchuß von 198 Millionen, für Auguſt Ueberſchuß von 5 Millionen, für September Fehlbetrag von 38 Mil⸗ lionen; per Saldo für das zweite Vierteljahr ein Ueberſchuß von 165 Millionen; für das dritte Vier⸗ teljahr ein Fehlbetrag von 123 Millionen. Darnach würde Ende Dezember ein Fehlbetrag von rund 70 Millionen vorhanden ſein, hervorgerufen dadurch, daß Ende Dezember die Ein⸗ löſung der Auslieferungsrechte für den Anleihe⸗Alt⸗ beſitz auf einmal fällig wird und daß im November und Dezember die zweite Hälfte des 200 Millionen⸗ Kredits abzudecken iſt. Der Schwerpunkt der Bilanz liege im Monat Mai, in dem ein Fehlbetrag von 228 Mil⸗ lionen eintritt, zu deſſen Deckung nur 125 Millionen Beſtand aus April vorhanden ſei, ſo daß im Mai noch 100 Mik⸗ lionen fehlen. Außerdem wird nach den Verein⸗ barungen, die im Dezember mit dem Bankenkonſor⸗ tium getroffen ſind, wenn bis zum 10. April alle für die Abdeckung notwendigen Einnahmequellen nicht erſchloſſen ſind, der Reſtbetrag des Dezember⸗ Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. April. Der deutſch⸗öſterreichiſche Handelsvertrag ſteht, was wir erneut feſtſtellen möchten, unmittelbar vor dem Abſchluß. Grundſätzlich war man ja ſeit der Anweſenheit Schobers in Berlin einig. Es hat dann bei einigen Punkten immerhin noch die eine oder andere Schwierigkeit gegeben. Zum Teil knüpf⸗ ten ſie an die Forderung des deutſchen Maſchi⸗ nen baues auf möglichſt zollfreie Einfuhr nach Oeſterreich an. Auch dieſe Schwierigkeiten ſind jetzt beſeitigt. Es iſt gelungen, eine Linie zu finden, die die Intereſſen von hüben und drüben zuſammen⸗ führt. Ueber die land wirtſchaftlichen Fragen hatte man ſich vorher geeinigt. Im Augenblick handelt es ſich, wie man uns verſichert, um keinerlei ſachliche Differenzen mehr, vielmehr nur um die letzten Formulierungen. Details ſind zur Stunde noch nicht zu erfahren, weil die Bekanntgabe in einem gemeinſamen Kommuniqué der beiden Partner erfolgen ſoll. Die ſes Kommuniqué dürfte für Donnerstag zu erwar⸗ ten ſein. ! T kredits in Höhe von 300 Millionen kündbar. Ver⸗ handlungen über Stundung der Kündigungsfriſt und über die Deckung des Fehlbetrags für Mai ſind im Gange. Die Bilanz iſt aufgeſtellt unter der An⸗ nahme, daß die Einnahmen aus den neuen Stener⸗ geſetzen ſpäteſtens im Mai zu fließen beginnen und zwar auf der Baſis der Regierungsvorlage. Sie zeigt einen erfreulichen Fortſchritt in der Sanierung der Kaſſen lage. Sie iſt aber auch jetzt noch, namentlich in dem entſcheidenden er⸗ ſten Vierteljahr, derart angeſpannt, daß ſie durch eine mit Steuerausfällen verbundene Verzögerung in der Verabſchiedung der Deckungsvorlagen erneut gefährdet werden würde. Der Ausſchuß vertagte ſich dann auf Mittwoch. Es beſteht die Abſicht, am Mittwoch die Beratung der Deckungsvorlagen zu beenden. Heute wieder Reichstag Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. April Der Reichstag nimmt heute nachmittag um 3 Uhr ſeine Beratungen wieder auf. Er wird zunächſt die dritte Leſung des Gaſtſtättengeſetzes beenden und dann in der Beratung der Steuer vorla⸗ gen fortfahren. Die Situation hat ſich inſofern für die Regierung verſchlechtert, als heute im Steuerausſchuß ſowohl die Tabak⸗ als auch die Mineralwaſſerſteuer abgelehnt wurde. * Verſchiedentlich iſt gemeldet worden, daß die deutſch⸗ rumäniſchen Handelsvertragsverhand⸗ lungen geſcheitert ſeien. Das iſt, wie von unter⸗ richteter Seite verſichert wird, nicht der Fall. Der rumäniſche Vertreter hat Berlin nicht verlaſſen. Die Beratungen werden fortgeführt. Ebenſo un⸗ richtig iſt das Gerücht, das von einem Abbruch der Handelsvertragsverhandlungen mit der Türkei zu berichten wußte. Auch dieſe Verhandlungen gehen weiter. Geplante Steuerſenkung in Oeſterreich Telegraphiſche Meldung Wien, 8. April. Geſtern fand, wie die„Neue Freie Preſſe“ erfährt, bei Bundeskanzler Schober eine Konferenz mit Vertretern aus Wirtſchafts⸗ und Handelskreiſen ſtatt, in der er über die Tätigkeit der Miniſterien auf Grund der Beſchlüſſe der Wirtſchaftskonferenz be⸗ richtete. Schober kündigte für die nahe Zukunft, ſo⸗ bald die öſterreichiſche Anleihe ſichergeſtellt ſein werde, wichtige geſetzgeberiſche Aenderungen auf dem Gebiet des Steuerweſens mit dem Ziel einer Steuer⸗ ſenkung an. Vorher empfing er die Vertreter der Induſtrie, um ihre Wünſche in Bezug auf die For⸗ derungen der Agrarier, die bevorſtehende Reviſion des Zolltarifs und die Handelsvertragsverhandlün⸗ gen mit Deutſchland, Ungarn und Jugoflawien entgegen zu nehmen. Nur Kombinationen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Die B. Z. bringt eine lange Aufzählung über das angebliche Oſterrevirement. Es handelt ſich, wie wir erneut feſtſtellen möchten, dabei lediglich um Kombinationen, ſozuſagen um das freie Schaffen der Phantaſie. Nochmals: Eine Neu⸗ und Umbeſetzung mancher diplomatiſcher Poſten wird erfolgen, aber nicht zu Oſtern, ſondern erheblich nach Oſtern. Welche Männer und welche Poſten bei dieſem Re⸗ virement in Frage kommen, darüber iſt ſelbſt im engſten Kreiſe der Zuſtändigſten die Entſcheidung noch nicht gefallen. Das einzige was man als einigermaßen ſicher bezeichnen darf iſt, daß man nach Möglichkeit verſuchen wird, Herrn von Lin deiner in der Diplomatie unterzubringen. Aber er wird nicht gleich in London anfangen. Preußiſche Perſonalia Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. April Im preußiſchen Staatsminiſterium ſoll heute die Beſetzung der verſchiedenen hohen Regierungspoſten entſchieden werden. Regierungspräſident von Breslau Dr. Jänecke (Demokrat) als Nachfolger Momms nach Pots⸗ dam kommt. Der Poſten in Breslau ſoll auf jeden Fall einem Zentrumsmann zukommen. Freiherr Amelungſen, Regierungspräſident in Münſter i.., hat die Berufung nach Breslau abgelehnt. Als ausſichtsreicher Kandidat wird jetzt der gleichfalls dem Zentrum angehörige Direktor Happ vom Ruhrſied⸗ lungsverband genannt. Als Regierungspräſident in Erfurt iſt der Vizepräſident beim Oberpräſidium in Magdeburg Freyſeng(Demokrat) in Ausſicht ge⸗ nommen. Auf der Suche nach den Düſſeldorfer Mördern (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) gekommen, alſo entweder mit Gerichten oder Poli⸗ Berlin, 8. April. Ueber den Stand der bisherigen Ermittlungen in den Düſſeldorfer Mordfällen wird in den nächſten Tagen eine Sondernummer des Kriminalpolizeiblat⸗ tes erſcheinen, die in Wirklichkeit eine Denkſchrift des Landeskriminalpoltzeiamtes darſtellt. Dieſe Denk⸗ ſchrift geht von der Vorausſetzung aus, daß die Entwicklungsgeſchichte des Täters verſchiedene Sta⸗ dien umfaßt, die auch ſeiner Umwelt bekannt gewor⸗ den ſein müſſen. Es iſt möglich, daß er ſchon früher durch ſeine Neigung aufgefallen iſt, andere Lebe⸗ weſen grauſam zu quälen, daß er vielleicht auch ſchon Sittlichkeitsverbrechen verſucht hat. Mit großer Wahrſcheinlichkeit iſt der Täter in ſeinem Vorleben mit den Behörden einſchlägiger Art in Berührung zei, Erziehungsanſtalten, mit dem Gefängnis, mit Nervenkliniken oder Irrenanſtalten. Die Denkſchrift gibt weiter eine Zuſammenſtellung der in Betracht kommenden Düſſeldorfer Verbrechen. In dieſer Stadt ſind in der Zeit vom Februar bis Ende 1929 insgeſamt fünfzehn Schwerver⸗ brechen der erwähnten Art vorgekommen. Die Geſamtzahl der Opfer beträgt achtzehn Perſonen. Neun Perſonen wurden ge⸗ tötet und zwar ein Mann, vier erwachſene weib⸗ liche Perſonen und vier Mädchen im Alter von funf, ſechs, acht und vierzehn Jahren. Die Denkſchrift kommt zu dem Ergebnis, daß min⸗ deſtens vier verſchiedene Täter in Frage kommen. Feſt ſteht, daß der bisherige Ruſſiſcher Diplomatenſkandal in Stockholm Dramatiſche Revolverſzene in der Geſandtſchaft Von unſerem Stockholmer Vertreter. Ganz ähnlich wie die ruſſiſche Geſandtſchaft in Paris mit Beſſedowſki hat nun auch die ſowfjet⸗ ruſſiſche Geſandtſchaft in Stockholm ihren Diploma⸗ tenſkandal, bei dem auch die üblichen ſenſatio⸗ nellen Begleitumſtände nicht fehlen. Dieſer Fall begann damit, daß das ſowjetruſſiſche Nachrichtenbüro„P88“ plötzlich bekannt gab, der ſowjetruſſiſche Legationsrat Dimitrievſki ſet abberufen worden und habe ſich in Moskau für ſein Tun und Laſſen zu verantworten. Der Lega⸗ tionsrat ſelbſt erhielt keine offtzielle Mitteilung, ſondern las die intereſſante Nachricht in den Abend⸗ blättern, wobei er bezeichnend genug übrigens ge⸗ rade in der Oper ſaß und ſich das Ballett der Paw⸗ lowna anſah. Er eilte am nächſten Morgen auf die Geſandt⸗ ſchaft, um ſeinen Dienſt wie gewöhnlich anzutreten. In ſeinem Zimmer wollte er noch ſeine Papiere zu ſich ſtecken, als ihm plötzlich drei Revolyer⸗ mündungen entgegenblickten und ihm die Mitteilung zuteil wurde, daß ihn der Chef, der auch in Deutſchland nicht unbekannte Herr Kopp ſpre⸗ chen wolle. Wenn Sowfetruſſen auch an derartig neckiſche Zwiſchenfälle gewöhnt ſind, ſo zog es Herr Dimitrievſki doch vor, Herrn Kopp gar nicht erſt aufzuſuchen, ſondern den heißgewordenen exterri⸗ torialen Boden der Geſandtſchaft ſofort zu verlaſſen. Man hat ja ſchließlich ſo viel vom raſchen Handeln der Tſchekaagenten gehört und Revolver gehen ſo raſch los. Man kann es Herrn Dimitrievyſki alſo wirklich nicht übel nehmen, wenn er ſich nach Hauſe begab und dort einen offenen Brief an Moskau verfaßte, den er der ſchwediſchen Preſſe übergab. Es heißt darin, daß er nie ein hundertprozentiger Kom⸗ muniſt geweſen ſei, ſondern eigentlich immer ein Sozialrevolutionär, alſo ein Mitglied jener Partei, „welche alle Traditionen der heroiſchen ruſſiſchen Intelligenz aufgenommen habe“. Er ſet dankbar für die Provokation, denn er habe die Reihen der Kom⸗ muniſten ſchon immer verlaſſen und ſich wiſſenſchaft⸗ lichen Studien hingeben wollen. Nach Moskau werde er nie zurückkehren. Was Dimitriewſki eigentlich vorgewor⸗ fen wird, iſt bisher noch nirgends geſagt worden. Der Legationsrat hat in Stockholm mit ſeiner künſtleriſch veranlagten Frau ſtets eine ge⸗ ſellſchaftliche Rolle zu ſpielen verſucht. Man ſah ihn zum Beiſpiel auch beim Feſt des Amaranthenordens, in deſſen Reihen er ſich aufnehmen ließ... Derartige Dinge, wenn ſie auch noch ſo unſchuldig ſein mögen, liebt ja die Tſcheka weniger und dem armen Sow⸗ jetdiplomaten wäre ein kurzer Prozeß in Moskan ſicher geweſen: Dimitriewſki hat nun bisher allen Verſuchungen widerſtanden, mit diplomatiſchen Geheimniſſen im Stil von Beſſedowſki auszupacken. Nur durch einen Zufall hat man von der famoſen Revolverſzene im Hauſe der Geſandtſchaft erfahren. Daran waren auch der Vertreter des Tassbüros Serge Dalin und ein Vertreter der Handelsgeſellſchaft Svenſka Ekonomi⸗ bolaget beteiligt, was nicht des ſenſationellen Bei⸗ geſchmacks entbehrt. Die hieſige Geſandſchaft hat nämlich nach berühmten Muſtern in andern Haupt⸗ ſtädten immer wieder erklärt, daß dieſe Vertreter rein ideelle bzw. wirtſchaftliche Aufgaben hätten. Und nun treten dieſe„ideellen“ Vertreter in der Geſandt⸗ ſchaft des Herrn Kopp wie Funktionäre der Tſcheka mit dem Revolver in der Hand auf. Das war reich⸗ lich Pech,und die ſchwediſchen Zeitungen begannen ſich denn auch ſofort für dieſes Verwandlungsſpiel zu intereſſieren. Iſt der Vertreter des Lassbütros ein Tſcheka⸗Agent? So fragte„Stockholms Tidningen“ ſchon am nächſten Morgen. Und gehört der Vertreter der Handelsgeſellſchaft Svenſka Eko⸗ nomibolaget ebenfalls der Tſcheka an? ein Unter⸗ nehmen, das im übrigen einem ſchwediſchen Bankier Aſchberg gehört, der durch den Verkauf von Ikonen und andern ruſſiſchen Wertſachen in Paris und Lon⸗ don von ſich reden gemacht hat. 2. Seite. Nr. 166 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 8. April 1930 Moskau tſt uun alſo wieder einmal um einen Diplomaten ärmer geworden und man muß ſich wirklich fragen, ob dieſe Herrn denn immer noch nicht eingeſehen haben, wie ſie ihr eigenes Anſehen mit derartig ſenſationellen Abberufungen herab⸗ ſetzen? In Schweden iſt man jedenfalls allen Sow⸗ jetdiplomaten gegenüber ſehr vorſichtig geworden. Verlin-Moskau Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 8. April. keiten, die ſich gleich nach der Er⸗ des Fernſprechverkehrs zwiſchen Unzuträgli öffnung Berlin und Moskau ergeben haben, werden, wie wir 1 Aron u, zur Zeit von den zuſtändigen Stellen nach⸗ Man behauptet, daß bis jetzt en zuſſiſchen Behörden verweigert worden ſei. ürde, will uns ſcheinen, gerade die ganze Ein⸗ fllüuſoriſch machen. Jedenfalls erklären die 8 en amtlichen Stellen, daß ſie unbedingt darauf halten würden, daß die in den Vorperhandlungen ausdrücklich vereinbarte gleichartige Behandlung von Privat⸗ und Staatsgeſprächen auch eingehalten wird. * N 2 2 +* 95 Gandhi über ſeine Miſſion Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 8. April. Der Sonderberichterſtatter des Blattes„Le Journal“ in Bombay hatte ein ſchriftlich geführtes Geſpräch mit Gandhi. Der Text der ihm von Gandhi gegebenen Antworten lautet: „Die Eugländer beuten uns aus und unterdrücken Uns. In meinem Kampf gegen England gehorche ich einer inneren Stimme, die ſich in mei⸗ nem Unterbewußtſein vernehmbar macht. Der Kampf gegen die Salzſteuer iſt nur eine Etappe in dem Kampf, den ich unternommen habe. Solange das gegenwärtige Regime bleibt, wird mich keine Macht, keine Maßnahme daran hindern, mein Werk fortzu⸗ ſetzen. Ich werde mich nicht mit Zugeſtändniſſen ab⸗ fertigen laſſen. Weder einen Waffenſtillſtand noch irgend einen anderen Aufſchub werde ich bewilligen. Kein Menſch kaun ſagen, wielange dieſer Feldzug dauern, wann er ſein Ziel erreicht haben wird. Wir werden uns nicht einſchüchtern laſſen. Die Zeit ar⸗ beitet für uns. Eine allgemeine Verletzung der Ge⸗ ſetze wird nicht unmöglich ſein. Sollte unſere Bewe⸗ gung zum vollen Erfolg führen, ſo werden wir ein dem indiſchen Geiſt augepaßtes demo⸗ Lyatiſch Regierungsſyſtem wählen. Ich ſehe keine, n. Schwierigkeiten bei der Gründung eilles lebensfähigen und dauernden indiſchen Staates voraus!“ Gandhi ſagt e dem Sendboten des Pariſer Blattes noch folgendes:„Ich glaube, die Engländer haben nicht die Courage, mich zu verhaften, Aber ſie werden es am Ende doch tun müſſen. Ich werde ihnen deshalb nicht böſe ſein, ſondern zu Bott beten, damit er ihr Herz ändere.“ Die indiſche Regierung nimmt nach wie vor davon Abſtand, in die Tätigkeit des Führers ſelbſt einzu⸗ greifen, doch ſind weitere Verhaftungen unter ſeinen Anhängern erfolgt. Neun Angehörige feines Stabes ſind in den letzten Tagen an ver⸗ ſührshenen Orten Su e zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil ſie ſeiner Aufforderung Folge geleiſtet und die Bevölkerung zum Ungehorſam gegen die Salßzgeſetze aufgefordert haben. Die Polizei fährt im übrigen fort, das an vielen Stellen von den Dorfbewohnern hergeſtellte Meerſalz zu beſchlagnahmen. Die Haltung der engliſchen leitenden Kreiſe geht aus einer bezeichnenden Antwort hervor, die der Staats⸗ ſekretär für Inbien Wedgewood Benn geſtern im Unterhaus auf eine Interpellation gab. Gandhis Marſch, ſo erklärte der Miniſter, habe einige Auf⸗ regung in der Propinz Bombay hervorgerufen, na⸗ mentlich in den Bezirken, durch die er gereiſt ſei. Ein kleiner Teil der Amtmänner in den Dörfern ſet zurückgetreten. Einblick in Frankreichs Finanzen Senator Caillaur ſpricht darüber im Senat Telegraphiſche Meldung Paris, 8. April. Zu Beginn der geſtrigen Nachmittagsſitzung des Senats gab der radikale Abgeordnete Lemery eine Erklärung ab, um den Vorwurf zu rechtfertigen, den er dem Miniſterpräſidenten Tardieu während der Debatte über den Poungplan gemacht hatte. Tardieu ſoll nämlich in der Kammer erklärt haben, daß man, wenn man den Voungplan nicht annehmen werde, einem Nichts gegenüber ſtehen würde. Lemery hielt, obwohl Tardieu ihm widerſprach, ſeine Behauptungen dem Sinne nach aufrecht. Der Senat trat dann in die allgemeine Ausſprache über Einnahmen ein. Senator Caillaun hielt eine groß angelegte Finanzrede. Er wies zunächſt auf die Bedeutung der Annahme des Voung⸗ planes hin, durch die eine neue Seite der Finanz⸗ geſchichte Frankreichs aufgeſchlagen worden ſei. Cail⸗ laux erinnerte daran, unter welchen Bedingungen Frankreich Anleihen habe aufnehmen müſſen, um die für die Nichteinhaltung der deutſchen Leiſtungen ent⸗ ſtandenen Laſten zu decken, Von 1924 bis 1926 habe ſich auch die Politik in die Finanz eingemiſcht und dieſe ruiniert. s Das Land ſei eingeſchlummert auf dem Ruhe⸗ kiſſen, das die Aufſchrift trug:„Deutſchland wird zahlen“. Er wolle keineswegs die Bedeutung der von Poincaré vorgenommenen Finanzierung herab⸗ ſetzen, aber man habe damals außer Acht gelaſſen, daß zwiſchen der tatſächlichen Stabiliſierung und der rechtlichen Stabiliſierung eine gewiſſe Zeit verſtrei⸗ chen müſſe. Man habe vor allen Dingen zu lange gewartet, um die interalliierten Schulden zu regeln. Die Sachverſtändigen hätten dies zwar gefordert, Poincaré habe aber nichts getan. Infolgedeſſen ſei fremdes Kapital wach Frankreich gekommen in der Hoffnung auf Aufwertung. Die Bank von Frank⸗ reich habe ſich abſorbieren müſſen. Die Sachverſtän⸗ digen hätten ferner verlangt, daß die Bank von Frankreich Kredite im Ausland ſuche und ſchließlich habe man ausländiſche Deviſen aufgeſpeichert. Im Hinblick auf die Bezahlung der aufgekauften ameri⸗ kaniſchen Heeresbeſtände habe man 10 Mil liar⸗ den aus ländiſche Deviſen, die man mit dem Geld des franzöſiſchen Steuerzahlers auf⸗ bringen mußte, aufgeſtapelt. Dadurch ſei eine übertriebene Beſteuerung notwendig ge⸗ worden. Es ſei gewiß angenehm, budgetäre Ueber⸗ ſchüſſe verzeichnen zu können, aber ſie gingen zurück ruf eine gewiſſe Bewegung in der Preispolitik. Der Notenumlauf der Bank von Frankreich ſei von 55 Milliarden im Jahre 1926 auf 71 Mil⸗ liarden geſtiegen und das habe ſich auf die Preiſe ausgewirkt. Wenn die Preiſe aufhören würden zu ſteigen, dann würden auch die budgetären Ueberſchüſſe verſchwinden. Caillaux forderte, daß die Theſaurierungspolitik⸗ der Bank von Frankreich aufhöre. Man beſitze für 26 Milliarden ausländiſche Deviſen und man müſſe ſie nach und nach im Ausland unterbringen. Was die 18—19 Milliarden angehe, über die das Schatzamt verfügen würde, von denen das erſte Ka⸗ binett Tardieu einen Teil für große öffentliche Ar⸗ beiten verwenden wollte, müſſe man wiſſen, in wel⸗ chem Maße ſie einen aktiven Poſten darſtellten. Cail⸗ laux verlangte die ſofortige Einſetzung eines Aus⸗ ſchuſſes, um dies feſtzuſtellen. Die öffentlichen Aus⸗ gaben ſeien ſeit einigen Jahren erſchreckend geſtie⸗ gen, und zwar von 39 Milliarden im Jahr 1927 auf 50,2 Milliarden im Jahre 1930. Das könne unmög⸗ lich ſo fortgehen. Nach den Ausführungen Caillaux ſprach Finanz⸗ miniſter Reynaud vor allem davon, daß die Hauptaufgabe der Regierung ſein müſſe, die zu ſtark angeſpannte Steuerſchraube zu lockern. Magiftrat Berlin fordert 64 Millionen neue Steuern Telegraphiſche Meldung Berlin, 8. April. Stadtſynditus Lange, der übermorgen der Stadtverordneten den Haushaltsplan für das lau⸗ fende Rechnungsjahr in der vom Magiſtrat beſchloſ⸗ ſenen Form vorlegen wird, wird, wie die„B..“ berichtet, vorſchlagen, die Gewerbeſteuer von 425 Prozent auf 500 Prozent und die Grundper⸗ mögensſteuer von 200 Prozent auf 300 Prozent zu erhöhen. Der Stadtſyndikus will den Nachweis führen, daß der neue Etat der Stadt ohne dieſe Steuererhöhungen nicht zu balaneieren iſt, wenn die ſchon auf das äußerſte zuſammengeſtrichenen Aus⸗ gaben⸗Seiten nicht noch weiteren Kürzungen unter⸗ zogen werden ſollen. Aus der Erhöhung der Ge⸗ werbeſteuexr erwartet die 8 ſtädtiſche Verwaltung 44 Millionen Mehrein nahme. Die Feſtſetzung der Grundvermögensſteuer auf 300 Prozent würde eine Erhöhung der Friedensmiete um 4 Prozent ausmachen. Der Magiſtrat erwartet daraus eine Mehreinnahme von 13 Millio⸗ nen Mark im laufenden Jahr. Dann fehlen noch ſjieben Millionen Mark zur Deckung der vor⸗ geſehenen ſtädtiſchen Ausgaben, die durch höhere Einnahmen aus anderen Steuern einkommen ſollen. d. Die Ausdehnung der Gewerbeſteuer auf die freien Berufe ſowie die in Ausſicht geſtellte Erhöhung der Bierſteuer würde ſich auf den Berliner Etat nicht ſonderlich auswirken. Wenn die Stadt die bisherigen Zuſchläge zu dieſen Steuern beſtehen läßt, was beabſichtigt iſt, ſo würde die Biev⸗ ſteuer etwa 4,2 Millionen mehr einbringen. Die Ausdehnung der Gewerbeſteuer auf die freien Berufe würde nach ſtädtiſchen Schätzungen Berlin kaum mehr als eine halbe Million einbringen, weil die Einkommen bis 6000 Mark ſteuerfrei bleiben ſollen. Bei der Zuſammenſetzung des heutigen Stadt⸗ parlaments hält es das Blatt für ſehr zweifelhaft, oß ſich im Rathauſe eine Mehrheit für den Etatvor⸗ anſchlag des Magiſtrats findet. Deutſcher in Rom ausgeraubt Draäahtung unſ. römiſchen Vertreters Rom, 8. April. In der vergangenen Nacht wurde der Staatsangehörige Heurchele in Rom in der Nähe des Hauptbahnhofs von drei unbekannten Männern angehalten und aufgefordert, ihnen ſofort ſein Geld auszuhändigen. Der Ueberfallene weigerte ſich und ſetzte ſich, als man ihn tätlich angriff, zur Wehr. Er wurde daraufhin mit Stöcken niedergeſchlagen und vollſtändig ausgeraubt. Die Straßenräuber er⸗ beuteten u. a. die Brieftaſche, die 20000 Lire in deutſchem und italieniſchem Geld enthielt. Der Deutſche wurde ſpäter in bewußtloſem Zu⸗ ſtand aufgefunden und da er während des Raub⸗ überfalls ſchwer verletzt worden war, in das nächſte Krankenhaus geſchafft. Bisher iſt es der römiſchen Polizei noch nicht gelungen, eine Spur von den Tä⸗ tern zu finden. für Neue Muſk Eruſt Toch als Gaſt Klavier und Cello dominierten diesmal ſtatt der fonſt zur Diskuſſion geſtellten Streichquartette. Auch in anderer Hinſicht war eine kleine Aenderung zu könſtatiereu, man ging ohne einleitenden Worte in medias res. Es gab ein freudiges Wiederſehen mit Dr. Eruſt Toch, der als Komponiſt zwei ſeiner letztentſtandenen Kompoſitionen porführte und ſeine bedeutenden pianiſtiſchen Fähigkeiten in den Dienſt einer Cello⸗Sonate ſeines Schülers Nikolai Lo⸗ patuikoff ſtellte. Unter dem Titel„Kleinſtadtbilder“ hat Toch rei⸗ zeude Miniaturen für Klavier zuſammengefaßt, die ut ihrer aphoriſtiſchen Kürze amüſante Momentbil⸗ der aus dem geruhſamen Leben einer Kleinſtadt darſtellen. Die ſtrenge motiviſche Arbeit kommt in dieſen Genrebildern ebenſo zur Geltung wie in der breiter ausgeführten Celloſonate. Etwas lockerer gefügt, aber teilweiſe rhythmiſch ſehr ſtraff ſtellt ſich die Sonate für Cello und Klavier von Lopatni⸗ kö ff dar, dem jetzt in Berlin wirkenden aus der Schule Grabners, Rehbergs und Tochs hervor⸗ gegangenen ruſſtſchen Tonſetzer. Hatte ſchon in dem letztgenannten Werk der Celliſt Paul Hermann(Berlin) ſich als ſattel⸗ ſeſter Vertreter ſeines Inſtrumentes erwieſen, ſo konnte er ſeine ſtupenden kechniſchen Fähigkeiten in der mit Schwierigkeiten aller Art vollgepfropften Sonate für Cello allein von Zoltan Kodaly nach allen Seiten hin in blendendes Licht ſetzen. Kodaly, wie ſein Landsmann Bela Bartok eifrigſt mit ungariſcher Folklore beſchäftigt, ſchöpft ſeine An⸗ kregungen vielfach aus den Melismen der ungari⸗ ſchen Volkslieder, hält ſich aber teilweiſe ſtreug an die althergebrachte Sonatenform. Der ausgedehnte letzte Satz mutet an wie eine Impreſſion über einen ſtürmiſchen Herbſtabend auf der ungariſchen Pußta. Wiederholt wird die Erinnerung an Cymbalklänge wachgerufen. Was Kodaly dem Cello zumutet, ſcheint faſt die Grenzen des Junſtrumentes zu ſpreugen und iſt nur bei virtuoſer Doppelgriff⸗ technik ausführbar. Paul Hermann erntete denn auch wohlverdienten Beifall ebenſo Toch, der mit ſeiner erleſenen Konzert der Geſellſchaft Klavierkunſt den Abend verſchönte und den Ver⸗ ehrern ſeiner Muſe den Genuß der authentiſchen Wiedergabe der feingefügten Kleinſtadtbilder ver⸗ ſchaffte. 0. „Das bunte Buch Gerhart Hauptmanns Erſtlingswerk unter dem Hammer Kürzlich brachten wir bereits die Nachricht von der bevorſtehenden Auflöſung der berühmten Biblio⸗ thek des 1906 verſtorbenen Eduard Griſebach, die ſeinem mehrfach aufgelegten Weltlitera⸗ tur katalog“ zur Grundlage gedient hatte. Nun⸗ mehr hat Martin Breslauer, dem als einem der ſachkundigſten Antiquare die Verſteigerung an⸗ vertraut iſt, ihren Termin auf die Zeit vom 29. April bis 1. Mai feſtgeſetzt und mit der Wahl des Hotels Kaiſerhof in Berlin zum Auktionslokal dieſer Veranſtaltung einen geſellſchaftlichen Rahmen zugedacht, der ihrer einzigartigen Bedeutung aufs Würdigſte entſpricht. Wenn den deutſchen Sammlern ſo unbegrenzte Mittel zur Verfügung ſtänden, wie ſie die engliſchen oder amerikaniſchen Bibliophilen für ihre papiernen Schätze zu verſchwenden pflegen, ſo könnte man der Auktion Griſebach auch zahlenmäßig ein Ergebnis vorausſagen, daß ſich hinter ähnlichen Ereigniſſen des Auslandes oder gar den märchenhaften„Ventes des livres“ im Paris Ludwigs XV. nicht zu ver⸗ ſtecken brauchte. Aber die gedruckten Koſtbarkeiten ſind in Deutſchland von jeher ſtiefmütterlich bewer⸗ tet worden. Bezahlt man doch für ein Goethe⸗ Rariſſimum wie den Ungerſchen Sonderdruck der „Venetianiſchen Epigramme“ von 1790 kaum mehr als für ein mittelmäßiges Porzellan der gleichen Epoche! Und vollends würde in London oder New⸗ hork das Bieten mit Pfunden und Zehndollarnoten erſt dort einſetzen, wo der deulſche„Bücherwurm“ ſchon am Ende feiner markſchwachen Kaufkraft an⸗ gelangt iſt. Immerhin, die Bibliothek Griſebach weiſt eine ſo ſtattliche Fülle ſeltenſter Bücher auf, die mit ihr— teils erſtmalig— auf dem freien Markt erſcheinen, daß es nicht an ſenſationellen Schlachten unter den wenigen großen Sammlern, die es in Deutſchland noch gibt, fehlen wird. Das Ther⸗ mometer der Bücherpreiſe wird endlich wieder auf Fiebergrade ſteigen. Beſonders einer Nummer möchte man einen heftigen Wettſtreit prophezeien. Das iſt die Nummer 238. Bei ihr ſteht in fetten Let⸗ tern zu leſen: Hauptmann, Gerhart. Das bunte Buch. Das Originalmanuſkript, das als Druckvorlage diente, 160 Blatt(ſtatt urſprünglich 169) loſe und in verſchiedenen Formaten, in blauer Maroquin⸗ kaſſette. Was iſt„Das bunte Buch“ unſeres ſchleſiſchen Dichterfürſten? Nun, es iſt ſein Erſtlingswerk, ſeine erſte und einzige Gedichtſammlung, die nach ſeiner Rückkehr aus Italien 1887 in Erkner bei Berlin und in der— auch geiſtigen— Nachbar⸗ ſchaft ſeiner Friedrichshagener Freunde Bölſche, Wille und Hart entſtand. Dieſe„Gedichte, Sagen und Märchen“ des damals Fünfundzwanzigjährigen haben das ſonderbare Schickſal gehabt, daß ſie wohl gedruckt wurden, aber nie erſchienen ſind. Bis heute ſind die näheren Umſtände ihres Verhängniſſes noch nicht reſtlos aufgehellt. Denn gerade, als die Rein⸗ druckbogen die Druckerei verlaſſen ſollten, gerket Hauptmans erſter Verleger A. L. Meinhard, Buch⸗ druckerei, Buch⸗, Schreib⸗, Schulbedarf⸗ und Zigar⸗ ren⸗Handlung, Aſſekuranz⸗Geſchäft in Beerfelden⸗ Michelſtadt in Konkurs, und der Dichter bekam von ſeinem Werk nichts weiter zu Geſicht als eine loſe Zuſammenheftung der vorhandenen Korrekturbogen. Trotzdem ſind ſpäterhin einige broſchierte fertige Exemplare im Handel aufgetaucht. Wie ſich dieſes Rätſel löſt, darüber plaudert Martin Bres⸗ lauer aus eigener Erinnerung in dem kleinen literarhiſtoriſchen Exkurs, den er der Nummer 238 in ſeinem Auktionskatalog vorausſchickt. 5 „Der Verleger in Nöten war gezwungen, einen kleinen Teil der ſchon an ſich kleinen Auflage ſeinem Leipziger„Kommiſſtonär“ zum Pfande zu überlaſſen. Das war der alte Kommerzienrat Otto Nauhardt, ein Buchhändler von altem Schrot und Korn, deſſen Firma Carl Fr. Fleiſcher an die 800 Komittenten in Leipzig betreute; auch meine Firma vertrat er. Als ich eines Tages, es mögen 25 Jahre her ſein, beim alten Nauhardt im Privatkontor ſaß, erzählte er mir die Geſchichte des„Bunten Buches“ und zum Schluß rief er ſeinen langjährigen Prokuriſten Bruckner und ließ ihn aus einem Packen, der verſchnürt auf einem Schranke lag, ein Exemplar des„Bunten Buches“ nehmen, das er mir dann mit einigen freundlichen Worten ſchenkte. Ich wußte das koſthare Buch richtig deutſche Badische Politik Aerzte und Gewerbeſteuer Zu der dem Landtag vorliegenden geplanten Einführung der Gewerbeſteuer für freie Berufe(Aerzte, Architekten uſw.) nimmt die Ar⸗ beitsgemeinſchaft badiſcher Krankenkaſſenverbände in einer gemeinſam mit der Aerztlichen Landeszentrale für Baden e. V. dem Laudtag unterbreiteten Ein⸗ gabe Stellung. Nach der eingangs ausgeſprochenen Bitte, von der beabſichtigten Heranziehung der Aerzte zur Gewerbe⸗ ſteuer abſehen zu wollen, verweiſt die Eingabe da⸗ rauf, daß ſich der Beruf des Arztes in keiner Weiſe mit einer anderen Gewerbetätigkeit vergleichen laſſe. Die Praxis des Aerztes ſei in allererſter Linie be⸗ dingt durch de ondere Vertrauens verhältnis ſei⸗ ner Klienten zu n. Er könne ſich weder durch durch einen Prokuriſten noch einen anderen Bevoll⸗ mächtigten in der Praxis vertreten laſſen. Er ſei auch nicht in der Lage, durch öffentliche Reklame oder Reiſende ſeine Ware anzupreiſen und ſein Ge⸗ ſchäft auszudehnen, wie das ein anderer Gewerbe⸗ treibender ohne weiteres könne. Weiterhin ſei der Arzt nicht in der Lage, bei einer Steuererklärung Konjunkturverluſte uſw. zu berückſichtigen und über⸗ haupt alle dem Kaufmann möglichen Poſten anzu⸗ geben, die die Steuerhöhe weſentlich beeinflußten. Bei der Höhe der ärztlichen Einkommenſteuerſätze müßte gegebenenfalls bie neu hinzukommende Ge⸗ werbeertragsſteuer auf die Klientel abgewälzt wer⸗ den, was ganz naturnotwendig bei der heutigen Geldͤknappheit zu weiterhin verminderter Inan⸗ ſpruchnahme des Arztes und demzufolge einer Ge⸗ fahr für die Volksgeſundheit werden würde. Die Eingabe verweiſt ſchließlich darauf, daß, da die Privatkundſchaft des Arztes heute ſo verſchwin⸗ dend klein ſei, eine Abwälzung der Steuer auf die Krankenkaſſen und dann wieder neue Gehaltskämpfe zwiſchen Aerzten und Kaſſen die Folge wäre. Das wäre bei dem jetzigen guten Einvernehmen zwiſchen beiden Parteien beſonders in Baden zu bedauern, wo das größte Intereſſe daran beſtehe, dieſe fried⸗ liche Zuſammenarbeit im Intereſſe der Verſicherten nicht zu beeinträchtigen. Venedey 70 Jahre alt bekannte badiſche Politiker Rechtsanwalt Martin Venedey, der Sohn des Mitgliedes der erſten deutſchen Nationalverſammlung in Frankfurt a. M. in der Paulskirche, feiert heute in Konſtanz ſeinen 70. Geburtstag. Von 1891 bis 1899 und von 1903 bis 1918 gehörte Venedey dem badiſchen Landtag an. Der Selbſtmord eines Briefträgers nach der Verhaftung — Berlin, 8. April. Der 40 Jahre alte Brief⸗ träger Karl Gauſe von einem Poſtamt im Nord⸗ weſten der Stadt, der ſeit einiger Zeit im Verdacht ſtaud, Briefe unterſchlagen zu haben, wurde heute vormittag auf ſeinem Beſtellgange auf Ver⸗ anlaſſung der Oberpoſtdirektion von einem Beamten der Kriminalpoſt⸗Dienſtſtelle beobachtet, der Gauſe auf friſcher Tat ertappte. Gauſe ſollte zur Klärung ſeiner Verfehlungen dem Beamten zum Amt folgen. Auf dem Wege dorthin riß ſich Gauſe los, ſtürmte die Straße bis zur Hanſabrücke entlang und ſtürzte ſich in die Spree. Die Feuerwehr ſuchte das Waſſer nach dem Ertrunkenen ab, konnte aber die Leiche noch nicht bergen. Bei der Verhaftung hatte Gauſe die Unterſchlagungen zugegeben. 5 Poſtraub in Hohenſalza — Poſen, 8. April. In Hohenſalza drangen geſtern abend zwei maskierte Banditen in das Poft⸗ gebäude ein, beoͤrohten die beiden anweſenden Be⸗ amten mit dem Revolver, feſſelten und knebelten ſie und raubten aus der Poſtkaſſe rund 63 000 Zloty. Es z werten. gelang ihnen, ohne behelligt zu werden, zu flüchten. Kurze Zeit vorher, im Jahre 1906, hatte ein Exem⸗ plar in einer Berliner Verſteigerung den für die da⸗ malige Zeit und für einen modernen Dichter ganz ungewöhnlich hohen Preis von 290, erbracht, der in den bibliophilen Kreiſen hohes Aufſehen erregte. Ich wohnte der Verſteigerung bei und gleich, als ob es heute geweſen wäre, erinnere ich mich des Vorfalls, da ein junger Sammler nach heftigem Kampfe ſich dieſes bisher einzig bekannte Exemplar zu eigen machte. Es war Erich Reiß, der ſpätere Verleger. 3 Der alte Nauhardt ſtarb und vermachte letztwillig ſeinem Prokuriſten Bruckner die wenigen Exemplare des„Bunten Buches“, der ab und zu, beſonders in den ſchweren Zeiten der Inflation, ſein Schatzkäſtlein öffnete und ihm hin und wieder ein Exemplar des „Bunten Buches“ entnahm. Nun iſt auch Bruckner ſchon manches Jahr tot. Das iſt das Schickſal des „Bunten Buches“, deſſen Original wir hier anbieten.“ Wer wird ſich nun dieſes merkwürdige Dokument zu ſichern wiſſen? Welche Bibliothek, welcher Samm⸗ ler wird es triumphierend heimführen? Wird es vielleicht S. Fiſcher ſein, der glücklichere Verleger Hauptmanns? Oder wird gar Hauptmann mit eigener Hand ſeine eigene Handſchrift zurückkaufen? Dann wird er merken, wie teuer einem lyriſche Jugendſünden zu ſtehen kommen können. Denn Breslauer hat das Manuſkript hoch einge⸗ 0 ch ä tz t. Auf 2600 Reichsmark. Das it heutzutage viel Geld. Auch für einen Gerhart Hauptmann. H. St. 7 Der umgebrehte Spieß Berlin, 8. April.(Drahtbericht unſeres Ber⸗ liner Büros.). Der Schutzver band deutſcher Schriftſteller hat für Fräulein Marie Luiſe Fleißer, die Mitglied des Verbandes iſt, den Oberbürgermeiſter Gruber von Ingolſtadt verklagt. Grund: Marie Luiſe Fleißers„Pioni exe von Ingolſtadt“. Oberbürgermeiſter Gruber hatte nämlich, wie man ſich vielleicht noch erinnern wird, vor etwa einem Jahr beim Städtetag und beim Innenminiſter das ſofortige Verbot der „Pioniere von Jugolſtadt“ verlangt und in der Begründung behauptet, das Drama ſei ein gemeines Machwerk, ein Schmähwerk und ein Schandſtück, das die Einwohner von Ingolſtadt auf das ſchwerſte be⸗ leidige. Man hat zunächſt ein paar Schutzſchriften ge⸗ wechſelt. Nun ſoll am 12. April das Berliner Amts⸗ gericht über den Kaſus urteilen. Als Sachverſtändige ſollen Arnold Zweig und Hans Joſé Rehfiſch zuge⸗ zogen werden. d N 5 M Sg M e Sn „ eee 0 0 ten 8 A 1 in ale zin⸗ der be⸗ da⸗ eiſe iſſe. be⸗ ſei⸗ irch Ill⸗ ſei eme Ge⸗ be⸗ der ing er- 3K⸗ en. tze Be⸗ er- gen an⸗ e dem da in⸗ die pfe das )en rn, ed⸗ ten alt Er tt Ng on ag nnen We F 7 Dienstag, den 8. April 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) g. Seite. Nr. 166 Stäsdtiſche Nachrichten Mieter Verſammlung Am Donnerstag abend wurde, ſo ſchreibt man uns, im Nebenzimmer des„Prinz Max“ die or⸗ dentliche Vertreter⸗Hauptverſamm⸗ lung der Mieter vereinigung Mannheim E. V. abgehalten, die von den Vertretern faſt voll⸗ zählig beſucht war. Der Vorſitzende Dunkel teilte mit, daß die Mietervereinigung Mannheim E. V. im Mai ds. Is. auf ein 30 jähriges Beſtehen zu⸗ rückblicken kann. Aus dieſem Anlaß ſoll am Sonn⸗ tag, 18. Mai im Vereinshaus in Neckarau eine Ver⸗ . für die Mitglieder mit Familie ſtattfin⸗ en. Den Geſchäftsbericht erſtattete der Vorſitzende Dunkel. In ſeinen etwa einſtündigen Ausführungen warf er einen Rückblick auf heiten des vergangenen Jahres und gab ein anſchau⸗ liches Bild der Tätigkeit der Mannheimer Mieter⸗ organiſation, die in ihren örtlichen Maßnahmen verſchiedene beachtenswerte Erfolge aufzuweiſen hatte. Die Verſammlungstätigkeit wie auch jene in organiſatoriſcher Hinſicht war außerordentlich aus⸗ gedehnt, wie aus den von dem Vorſitzenden erbrach⸗ ten ziffernmäßigen Nachweiſen hervorging. An Poſt⸗ eingängen waren 2750 und an Poſtausgängen 4654 Stück zu verzeichnen. Die Tätigkeit der Ge⸗ ſchäftsſtelle bezüglich der Auskunfterteilung nahm im vergangenen Jahre gegenüber dem Vor⸗ fahre außerordentlich zu. Insgeſamt wurden an den jeweils 3 Auskunftstagen der Woche 5254 Auskünfte erteilt, die ſich auf die verſchiedenſten Gebiete des Mietrechtes erſtreckten. Der Löwenanteil der Aus⸗ künfte bezog ſich auf Fragen der Räumung mit über 1300 Auskünften und Reparaturfragen mit nahezu 1000 Auskünften. An Vertretungen wurden von dem hauptamtlich angeſtellten Vertreter bei den Mieter⸗ ſchutzgerichten des Amtsgerichts, Mieteinigungsamts, ferner vor dem Gemeindegericht insgeſamt 877 wahr⸗ genommen. Die Vertretungen hatten das Ergebnis, daß in den meiſten Fällen ein günſtiges Ergebnis für die vertretenen Mieter zu verzeichnen war. Der Vorſitzende behandelte in ſeinen weiteren Ausführungen vor allen Dingen Mannheimer An⸗ gelegenheiten und präziſierte vor allem die bekann⸗ ten Forderungen der organiſterten Mieterſchaft in bezug auf Wohnungsbau, Gebäudeſonderſteuer, Hypothekendarlehen und Baupflicht der Stadtverwal⸗ tung. Di eBeſtrebungen der öffentlichen Hand müſſen unter allen Umſtänden dahin gehen, daß Neubauwohnungen in ausreichendem Maße erſtellt werden zu Mietpreiſen, die für die große Maſſe der Bevölkerung erträglich ſind. Die Mitgliederbewegung weiſt einen zufriedenſtel⸗ lenden Stand auf. Der Stand der Kaſſe hat gegen⸗ über dem Vorjahre eine erfreuliche Stärkung aufzu⸗ weiſen. In Einnahmen und Ausgaben balanciert die Jahresrechnung mit/ 47 890.85. In der Diskuſſion über den beifällig aufgenom⸗ menen Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht wurde dem Vor⸗ ſtand für ſeine Tätigkeit im abgelaufenen Jahr durch Vertreter wärmſter Dank ausgeſprochen. Als Wunſch wurde dem Vorſtand anheimgegeben, bei der Stadtverwaltung mit allem Nachdruck dafür einzu⸗ treten, daß von dieſer Seite aus alles daran geſetzt wird, um endlich die ungeheure Wohnungsnot und ihre kata⸗ ſtrophalen Auswirkungen in Mannheim möglichſt raſch zu beheben. Die Wahlen hatten folgendes Ergebnis: Eine Neuwahl des 1. Vorſitzenden wurde nicht gewünſcht. Als 2. Vorſitzender wurde an Stelle des wegen Ueberlaſtung zurücktretenden bisherigen 2. Vorſitzen⸗ den Franz Düren Stabtrat Kamm gewählt. Die Zuſammenſetzung des weiteren Vorſtandes blieb die gleiche: 1. Schriftführer Fuchs, 2. Schriftführer Seiz, 1. Rechner Hartmann, 2. Rechner Joos, Beiſitzer Schütz, Düren und Frau Mühl⸗ bauer.* Schlußwrüfungen Werkführerſchule— Höhere Gewerbeſchule Mannheim Am Freitag vormittag fand der mündliche Teil der Schlußprüfung der an die Gewerbe⸗ ſchule 1 Mannheim angegliederten Werkführer⸗ ſchule ſtatt, nachdem zuvor der ſchriftliche Teil die⸗ ſer Prüfung erledigt worden war. Die Prüfung wurde von Direktor Henninger im Auftrag des Unterrichtsminiſteriums abgenommen. 21 Prüf⸗ linge haben ſich der Prüfung mit Erfolg unterzogen. 11 Prüflinge erhielten die Note„ſehr gut“, 8 Prüf⸗ linge die Note„gut“ und 2 Prüflinge die Note „ziemlich gut“. In der mündlichen Prüfung prüfte Studienrat Dipl.⸗Ing. Rittershofer über gra⸗ phiſche Statik, Studienrat Heim über Werkzeug⸗ lehre, Studienrat Dipl.⸗Ing. Krott über Werk⸗ zeugmaſchinen, und Gewerbelehre Elektro⸗Ingenieur Reſtle über Elektrotechnik. Die Prüfung ergab, daß die Prüflinge die für Werkführer erforderlichen Kenntniſſe und die Befähigung zur Uebernahme von leitenden Stellungen in maſchinentechniſchen Werkſtattbetrieben erlangt haben. Der Prüfung wohnten u. a. an: Direktor Helfferich als Ver⸗ treter des Beirats der hieſigen Gewerbeſchulen und der Handelskammer Mannheim, Direktor Her⸗ bold von der Gewerbeſchule 2 Mannheim, die Stu⸗ dienräte Seubert und Kolb von der Gewerbe⸗ ſchule Ludwigshafen, Stadtpfarrer Horch an der Konkordienkirche, Oberbauinſpektor Wieders⸗ berg als Vertreter des ſtädtiſchen Maſchinenamts Mannheim, Brandmeiſter Winkler als Vertreter der Berufsfeuerwehr, Oberingenieur Kah als Ver⸗ treter des Bad. Reviſionsvereins Mannheim, Dipl.⸗ Ing. Beierbach als Vertreter der Firma Hein⸗ rich Lanz, Architekt Karch als Vertreter des Abſol⸗ venten⸗Verbandes der techniſchen Fachſchulen Mann⸗ heim. Direktor Henninger begrüßte in ſeiner Anſprache die bei der Prüfung erſchienenen Gäſte, dankte Lehrern und Schülern der Werkführerſchule Mannheim für ihr vorbildliches Arbeiten, gab der Hoffnung Ausdruck, daß ſich die wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe bald wieder beſſern werden und wünſchte, daß die Abſolventen der Werkführerſchule ſolche Stellungen erlangen können, die ihrer guten prak⸗ tiſchen und theoretiſchen Ausbildung entſprechen. Maſchinentechniſche Fachſchule Mannheim Am Freitag nachmittag wurde der mü ndliche Teil der Schlußprüfung der an die Gewerbe⸗ schule 1 Mannheim angegliederten maſchinen⸗ techniſchen Fachſchule Mannheim abge⸗ nommen. In den Wochen zuvor iſt der schriftliche Teil der Schlußprüfung erledigt worden. Im Auf⸗ trag des Unterrichtsminiſteriums nahm Direktor Henninger die Prüfung ab. Es haben ſich 21 Prüflinge der Prüfung mit Erfolg unterzogen. 2 Prüflinge bekamen die Note„ſehr gut“ und 19 Prüf⸗ linge die Note„gut“. Bei der mündlichen Prüfung prüfte Studienrat Heim über Wärmelehre, Stu⸗ dienrat Dipl.⸗Ing. Auguſt Krott über Werkzeug⸗ maſchinen und Gewerbeſchulaſſeſſor Dipl.⸗Ing. Beu⸗ gel über Elektromaſchinen. Es zeigte ſich bei der Prüfung, daß die Prüflinge die für die Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit als Maſchinentechniker und als ſonſtige techniſche Beamte in maſchinentech⸗ niſchen Betrieben erforderlichen Kenntniſſe und Er⸗ fahrungen erlangt haben. Als Gäſte wohnten der Prüfung u. a. an: Stadtbaurat Schwarz als Ver⸗ treter der ſtädt. Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitäts⸗ werke Mannheim, Oberbauinſpektor Wie ders⸗ berg als Vertreter des ſtädtiſchen Maſchinenamts Mannheim, Brandmeiſter Schmitt als Vertreter der Berufsfeuerwehr, Direktor Herbold von der Gewerbeſchule 2 Mannheim, Profeſſor Mayer als Vertreter der Liſelotteſchule, die Studienräte Seu⸗ bert und Kolb als Vertreter der Gewerbeſchule Ludwigshafen, Dipl.⸗Ing. Bu chholz als Vertre⸗ ter der Firma Heinrich Lanz, Betriebsingenieur Lent als Vertreter der Firma J. G. Farbenindu⸗ ſtrie Ludwigshafen und Maſchinentechniker Holz ⸗ ner als Vertreter des Abſolventen⸗Verbandes der techniſchen Fachſchulen Mannheim. In ſeiner Schluß⸗ anſprache begrüßte Direktor Henninger die bei der Prüfung erſchienenen Gäſte, ſprach den Lehrern und Schülern der maſchinentechniſchen Fachſchule Dank und Anerkennung für die guten Leiſtungen der der Schule aus und wünſchte den Abſolventen der Schule auch für die Zukunft beſten Erfolg. Aus dem Fenſter geſtürzt Heute morgen um 7 Uhr ſtürzte die im 56. Lebens⸗ jahre ſtehende Ehefran des Lokomotivführers Fr. Gilbert, Schumannſtr. 6 beim Fenſterputzen vom 4. Stock in den Hof. Der Tod trat ſofortein. Der Unglücksfall iſt umſo tragiſcher, als am Sonn⸗ tag die ſilberne Hochzeit des Ehepaares Gilbert und die Verlobung der einzigen Tochter ſtattfinden ſollte. * * Todesſturz von der Leiter. Der 51 Jahre alte, verheiratete Eiſendreher Georg Heinrich Wein⸗ hart iſt geſtern nachmittag in der Toreinfahrt ſeines Hauſes in Neckarau beim Abwaſchen der Decke von der von ihm benützten Doppelleiter aus einer Höhe von etwa 3 Meter ſo unglücklich abge⸗ ſtürzt, daß er ſich einen ſchweren Schädelbruch zuzog, dem er gegen Abend erlegen iſt. * Lebensgefährlich verbrüht. Geſtern nachmittag fiel das 2 Jahre alte Kind eines Kaufmanns in eine im Gang der Waſchküche eines Hauſes in der Scharhorſtſtraße in Feudenheim ſtehende, mit heißem Waſſer gefüllte Waſchbütte, wodurch das Kind a m ganzen Körper verbrüht wurde. Es beſteht Lebensgefahr. Das Kind wurde ins ſtädtiſche Kran⸗ kenhaus verbracht. * Ständchen. Schneidermeiſter Wilhelm Baum, N 3, 15, der, wie mitgeteilt, heute das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert, wurde als langjähriges aktives Mitglied des Mannheimer Sängerkreis Montag abend durch ein Geſangsſtändchen erfreut. * Folgen einer Unſitte. Geſtern nachmittag fuh⸗ ren ein 21 Jahre alter Keſſelſchmied und ein 24 Jahre alter Taglöhner mit einem vierrädri⸗ gen Handwagen die abſchüſſige Straße zwiſchen P 6 und 7 und 6 und 7 hinab, wobei beide den Wagen ſitzend mit den Füßen lenkten. Als ſie in voller Fahrt bei dem Hauſe Q 7/1 vorbeifuhren, wurde das ſechs Jahre alte Pflegekind eines Tünchers, das die Straße überſchreiten wollte von dem Wagen er⸗ faßt und zu Boden geſchleudert. Dabei ging ihm das Vorderrad über die linke Wade, wodurch es erheb⸗ lich verletzt wurde. * Austrag eines Familienſtreits mit dem Dolch. Nach vorausgegangenem Wortwechſel brachte geſtern abend in einem Hauſe in der Dalbergſtraße ein 55 Jahre alter Eiſendreher ſeinem 26 Jahre t alten Stiefſohn mit einem Dolch Stiche am linken Oberarm und an beiden Händen bet, nachdem er kurz vorher von dem Sohn durch Treten mit den Füßen am Kopf und im Geſicht verletzt worden war. Die Ehefrau des Eiſendrehers wurde, als ſie ihrem Ehemann den Dolch zu entreißen ſuchte, in die linke Hand und in den linken Oberarm ge⸗ ſtochen. * Schwerer Unfall eines Radfahrers. Auf der Schloßgartenſtraße ſtieß geſtern früh ein 24 Jahre alter Radfahrer mit einem ihm entgegenkommen⸗ den Motorradfahrer zuſammen. Der Radfahrer wurde zu Boden geworfen und ſo erheblich am Kopfe verletzt, daß er ins Allgemeine Kranken⸗ haus übergeführt werden mußte. Aus dem Lande Zu Tode gedrückt * Eberbach, 8. April. Der 53 Jahre alte ver⸗ heiratete Steinbrecher Adolf Emig von Strümpfel⸗ bronn, Vater von ſieben Kindern, geriet bei Ver⸗ ladearbeiten auf dem Gaimühler Bahnhof zwiſchen zwei ſchwere Steine, die ihn zu Tode drückten. * sch. Hockenheim, 7. April. Im Rahmen der Ver⸗ anſtaltungen des Theater⸗ und Kultur⸗ vereins brachte hier auf der erweiterten Bühne des„Filmpalaſtes“ das Fra ukfurter Künſt⸗ lertheater Goethes„Urfau ſt“ an zwei auf⸗ einanderfolgenden Tagen bei gutem Beſuch zur Auf⸗ führung. Die Aufführung, die in 18 Bildern vor ſich ging, war ein weiterer Erfolg des Theaters und des Vereins. Die Inſzenierung war ausgezeichnet. Auch die Bühnenausſtattung konnte diesmal recht befrie⸗ digen. Das vorzügliche Spiel der Mitwirkenden ern⸗ tete reichen Beifall, packte und ergriff die Zuſchauer bis zum letzten Augenblick. Beſonders gegen Schluß ſteigerte ſich das Spiel zu dramatiſcher Wucht. Be⸗ ſonders hervorzuheben iſt das hervorragende Spiel des Fauſt(Kai Möller), des Mephiſto(Paul Ro⸗ land), der Marthe Schwerdtlein(die als Erſatz aus Berlin herbeigekommen war), und ganz beſon⸗ ders der Margarethe(Zofia Berſon). * Ziegelhauſen, 7. April. Hauptlehrer Karl Brell aus Heidelberg wurde aus Oberneudorf hierher verſetzt, ebenſo Hauptlehrer Georg Dolle u⸗ bacher aus Heiligkreuzſteinach, der ſeit 1926 in Grombach tätig war. Die Verſetzung des Oberlehrers Anton Engel als Hauptlehrer nach Ziegelhauſen wurde wieder zurückgenommen. Hauptlehrer Thomas Roth aus Neudenau, der ſchon 15 Jahre lang an der hieſigen Volksſchule wirkt, wurde auf Anſuchen nach 44jähriger Amtstätigkeit in den Ruheſtand ver⸗ ſetzt. gg. Nußloch, 8. April. Am Sonntag wurden in der evangeliſchen Kirche durch Pfarrer Braun 30 Kinder, 17 Knaben und 13 Mädchen, geprüft und konfirmiert. Die Zahl iſt etwa die Hälfte der nor⸗ malen Konfirmandenzahl, ſie wird aber im nächſten Jahre noch bedeutend geringer ſein, um von Oſtern 1032 wieder ſehr raſch anzuſteigen. In dieſem Jahre waren von der Filtalgemeinde Mais ba ch gar keine Kinder dabei. * Mingolsheim, 8. April. Die Zahl der hieſigen Erwerbsloſen wird wieder dadurch geſteigert, daß am 28. April die Zigarrenfabrik der Firma Hirſch und Nadenheimer, die nunmehr ein Jahr in Pacht der Firma Jakobi war, geſchloſſen wird. Die Firma beſchäftigte etwa 50 Arbeiter, die jetzt arbeitslos werden, da ſich an einer anderen Zigar⸗ renfabrik hier keine Möglichkeit zum Weiterarbeiten bietet. 5 * Bruchſal, 8. April. Dieſer Tage riß ein Bettler einer Frau, die ihm einen kleinen Betrag geben wollte, den Geldbeutel aus der Hand und ſchlug die Frau, ſo daß ſie ſtürzte und bewußtlos wurde. Der Täter flüchtete. * St. Blaſien, 8. April. Auf der Straße nach Häuſern iſt am Sonntag abend ein Arbeiter des Schluchſeewerkes von einem Privatkraftwagen über⸗ fahren und ſchwer verletzt worden. Im hieſigen Krankenhaus iſt der Verunglückte geſtern ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. * Meersburg, 8. April. Das Meersburger Ge⸗ meindeblatt berichtet, der Amtsvollzieher eines Finanzamts im Bezirk habe bei einem Landwirt Steuerſchuldigketten einzuziehen gehabt, die dieſer bis auf den Betrag von 5,30 Mk. bezahlen konnte, Für den Fehlbetrag wurden der Frau des Land⸗ wirts die letzten Eier gepfändet und mit 9 Pfg. das Stück verrechnet. Schluß des redaktionellen Teils fuhri ub, es wirlet sehn milde, versuchi es, und Dub bist im Bilde 7 0 un Die uit cles Nuudan ales Lela. ea El, Hebig 9 „Warum lachſt du?!“ „Ach, ich weiß nicht!“ „Natürlich weißt du's, du willſt es nur nicht ſagen. Alſo los, warum haſt du gelacht?!“ Marga fragte es herriſch, wie plötzlich argwöhniſch geworden. Wenn Marga ſo fragte, ſie dabei ſo anſah, war Marie⸗ Luiſe willenlos; ſie gehorchte, gab den Ausſpruch der Abertz preis, herzlich darüber lachend. Aber Marga lachte nicht mit. Sie war auf ein⸗ mal verſtimmt, faſt traurig.„Sm, nicht ganz vorbei⸗ geſchoſſen hat die, die alte Tante!“ Und wieder lief die ſchlanke Geſtalt im Zimmer hin und her, un⸗ ruhig und zwecklos an dem und jenem zupfend. Sie gab ihrem Schreibtiſch einen Stoß, daß er hart gegen die Wand fuhr, und ein Bild, eine große Photo⸗ graphie, herunterſtürzte. Marie⸗Luiſe hob ſie mit einem„Oh“ des Be⸗ danerns auf. Das Glas war zerbrochen, ſeine Split⸗ ter hatten das Gruppenbild der argentiniſchen Fa⸗ milie, jener Freunde von Marga, denen ſie ſo viel verdankte, arg zerkratzt. „Macht nichts!“ Marga nahm das Bild der Freundin aus der Hand und warf es läſſig neben die Hefte, den Stoß Auſſätze, den ſie zu korrigieren hatte. „Das iſt ſowieſo hin— aus und vorbei. Sag mal du“— ſie ſah Marie⸗Luiſe dabei mit ſich ſeltſam ver⸗ dunkelnden und doch forſchenden Augen an—„haſt du dir eigentlich nie Gedanken gemacht, woher ich das alles hier ſo hübſch habe— und warum? Von Hauſe hab ich's doch nicht. Bei uns ſahs ein biß⸗ chen anders aus. Wir aßen in der Küche und mit ſtählernen Gabeln. In der Stube'ne Spiegel⸗ konſole, drin Vaters Varhemdchen und Mutters Sonntagshut— ein ſteinhartes Sofa mit imitiertem Kameltaſchenbezug, ebenſolche Tiſchdecke, und überm Sofa ein Brettchen mit Photographien und ſcheu⸗ fäligen Nippes aus Porzellan. Hier ein echter Tep⸗ pich, geſchmackvolle Möbel, ſilberne Beſtecks, im Schlafzimmer ein Toilettentiſch mit Kriſtalldoſen Copyright: Deutſche Verlags⸗Anſtalt Stutigart und Schtloͤpattbürſten, und auf meinem Bett eine ſei⸗ dene Daunendecke. Sag, liebes Dummes, haſt du dir denn dabei nie was gedacht?“ „Nein.“ Marie⸗Luiſe ſah ſie offen an. Nein, darüber hatte ſie noch nie nachgedacht, es eigentlich kaum mit Bewußtſein wahrgenommen, ſie hatte nur Marga geſehen, immer allein nur Marga. Und nun war ſie verwundert, mehr als verwundert; ſie ſtand wie ſtarr über die Stimme, die ihr plötzlich zuſchrie: „Verkauft hab' ich mich dafür! An den Mann da auf dem Bild!“ Marga wies auf die zertrümmerte Photographie: „Alles hat der da für mich bezahlt: die Kurſe, mein ganzes Studium, den Aufenthalt in England, den in Frankreich, mich überall unterſtützt— ausge⸗ halten, wie man's ſo nennt. Was ich erreicht habe, habe ich durch ihn erreicht. Und ich wollte ja was erreichen. Du weißt es, mich fraß immer der Ehrgeiz, ſchon als ich noch die Grete vom„ollen Moebius“ war.„Lehrerin“— wenn man aus ſo geringem Neſt zu Haufe iſt, aus einer Stellmacher⸗ werkſtatt, dann iſt Lehrerin was Beſonderes— das Höchſte. Vater, der ſparte drauf:„Meine Grete, die ſoll Lehrerin lernen!“ Weißt du noch bei unſerem Examen? Das Leben wollte ich mir damals neh⸗ men, weil ich's nicht gans beſtand, aus Nervoſität, aus purer Nervoſität nur— aber dann— na, dann kam ich eben zu ihm, zu ſeinen Kindern— na, und dann kam's eben ſo!“ Sie nickte ſchwermütig und ließ den Kopf hän⸗ gen. Dann aber lachte ſie ſpöttiſch und laut:„Die Frau Regierungsrat geſtern, ei, hat die Augen ge⸗ macht! Aber ſoll ich vielleicht meine Möbel ver⸗ brennen? Meine Wäſche, meine Pelzſachen, meine Daunendecke? Soll ich mein Silber verſtecken? Alles ſtammt von ihm, alles was ſchön hier iſt. Ich hätte es auch durchſetzen können, daß er mich heiratete; ſeine Frau, die hätte ſich leicht getröſtet, ſie liebten ſich nicht. Aber ich, ich liebte ihn auch nicht. Ich bin froh, daß es ganz aus iſt. Ach was, Männer! Sie ſind ſich alle gleich. Ich mag nicht, ich kann nicht — nein, ich kann nicht!“ Sie fuhr ſich mit heftiger Gebärde in das kurz⸗ geſchnittene dunkle Haar, das wie eine ſeidige Kappe über'm Kopf lag, und ſtrich es mit beiden Händen noch mehr nach hinten. Dann umfaßte ſie mit gleich heftiger Gebürde die andere, preßte die ſo feſt an ſich, o wie unentrinnbar, daß Marie⸗Luiſe der Atem ausging:„Liebſt du mich? Ich lieb' nur dich!“ Marie⸗Luiſe ließ ſich küſſen— willenlos vor Be⸗ ſtürzung— aber ſie empfand plötzlich nicht die gleiche herzinnige Zärtlichkeit mehr wie geſtern, wie vor⸗ geſtern, wie vorhin noch bei ihrem Kommen. Sie war zu befremdet. Erſchrocken, gänzlich verwirrt. War das wirklich alles wahr, was Marga da geſaägt hatte? Hatte die nicht bloß laut geträumt? Oder träumte ſie ſelber? Einen böſen Traum. Und der quälte ſtie, jagte ihr das Blut glühheiß durch die Adern und machte ſie doch fröſtelnd erſchauern. Der Mann, der Mann da unter den Glasſplittern— Marga war ſeine Geliebte geweſen— Geliebte, war das ſo ſchlimm? Aber, daß Marga ihn nicht mehr liebte, ihn nie geließt hatte, überhaupt keinen Mann liebte— oh, was war das?! Sie war nicht imſtande, ſich klar über das zu werden, was auf ſie eindrang. Aber ſie ſtand bebend, ganz bleich. Sie hatte ſich los⸗ gemacht, ſenkte den Kopf und ließ die Arme schlaff herunterhängen. Marga nahm ihre Arme und legte ſie ſich um den Hals:„Du biſt erſchrocken, du Liebe. Ich hätte dir beſſer nicht gleich alles auf einmal ſagen ſollen — o mein armes Schäfchen!“ Tief ſenkten die Blicke ihrer dunklen Augen ſich in die hellen, wie darin ſuchend. Aber Marie⸗Luiſe ſah an ihr vorbei.„Sag lieber Schaf.“ Es sollte vielleicht wie Scherz klingen, aber es klang mehr nach Ernſt. Und Marie⸗Luiſe blieb einſilbig. Nichts, kein fragendes Auf⸗ſie⸗Ein⸗ dringen von Marga, kein Kuß, den ſie ſonſt gewiß mit zwei Küſſen erwidert hätte, machte ſie freier und mitteilſamer. Sie ſaß bei Marga auf dem Sofa, neben ihr, und fühlte ſich doch von ihr getrennt. Warum? Weil Marga die Geliebte eines Mannes geweſen war? Nein, darum war es wohl nicht. Sie war ſich ſelber über ihre Gefühle nicht klar, ſie empfand eine Ver⸗ worrenheit in ſich, eine Zwieſpältigkeit, die ſie un⸗ ſicher machte und traurig.— Draußen ſtrömte Frühlingsregen aus gewitter⸗ ſchwangeren Wolken; er ging nieder in Fluten. Flüch⸗ tende Menſchen patſchten durch das durch und durch näſſende warme Dunkel. Es war jetzt ſchon Nacht. „Du kannſt nicht fort bei dem Wetter!“ Marga hatte den Kopf aus dem Fenſter geſteckt, zog ihn dann zurück und ſchüttelte ihr glattes ſeidiges Schwarz, daß die Tropfen davon abliefen wie vom Gefieder des Raben.„Du bleibſt noch hier, ich laß dich nicht gehen!“ Nein, ſie mußte gehen, ſonſt würde die Mutter ſich ängſtigen. „Ach was! Das ſieht die doch ein, daß du bei ſol⸗ chem Wetter nicht zur⸗Zeit kommen kannſt! Ueber⸗ haupt nicht kommen kannſt. Du bleibt dieſe Nacht bei mir. Bei mir!“ Margas ſonſt dunkle Stimme klang hell und hoch, ſte war auf einmal wieder die Seminariſtin von früher, ganz jung, leidenſchaftlich und zu jeder Torheit bereit. Aber Marie⸗Luiſe war ſchon mit einem Arm in ihrer Jacke. Einen Schirm hatte ſie nicht— viel⸗ leicht würde Marga ihr einen borgen? Nein, ſie dachte gar nicht daran, ſie borgte keinen! Margas Stimme war wieder herriſch, ihre Augen verſuchten den alten bannenden Blick:„Du bleibſt!“ Sie wollte der anderen wieder den Arm aus der Jacke ziehen. Aber raſch war Marie⸗Luiſe vollends hineinge⸗ ſchlüpft:„Ich kann nicht. Laß mich! Ich muß gehen.“ Sie ſchob die ſie haltenwollenden Arme bei⸗ ſeite:„Gute Nacht.“ Und ſchon war ſie aus der Tür. „So nimm doch wenigſtens meinen Schirm!“ Jetzt lief Marga mit ihrem Schirm der Freundin nach, die Treppe hinunter, zur Haustür, aber ſchon war Marie⸗Luiſe nicht mehr zu erreichen, im Dun⸗ kel fort. Ganz fort—?! Enttäuſcht, wie abgeſchlagen, zornig auf die Freundin und zornig auf ſich ſelber, ſtand Marga. Horch, wie es goß! Bei dem Wet⸗ ter, bei dem ganz abſcheulichen Wetter rannte die fort?! Naß wurde Marie⸗Luiſe bis auf die Haut. Marga ging in ihr Zimmer zurück. Sie hatte ein ſeltſam ödes Gefühl: einſames Zimmer, und es hätte ſo ſchön ſein können zu zweien! Mit einem Lächeln, das ihr Geſicht, anſtatt es zu erhellen, finſter machte, ſtand ſie: war Marie⸗Luiſe etwa böſe? Es ſchien ſte ſehr verſtimmt zu haben. Ach, ach! (Fortſetzung folgt) Dienstag, 8. April 1930 Farben ⸗Jernſehen Der Berliner Ingenieur Ahronheim hat ein Verfahren ausgearbeitet, mit deſſen Hilfe es mög⸗ lich iſt, farbig fernzuſehen, d. h. alſo auf der Emp⸗ fängerſeite, der Mattſcheibe oder der Leinwand, das Bild nicht hell⸗dunkel, ſondern in den natürlichen Farben zu ſehen. Ueber die, dieſer Erfindung zu Grunde liegenden Gedanken ſind zum Teil ganz falſche Angaben verbreitet worden, ſo daß es an⸗ gebracht erſcheint, über die Grundgedanken dieſer Erfindung kurz zu berichten. Auf Einzelheiten braucht ſchon deshalb nicht eingegangen zu werden, weil das Verfahren bisher noch nicht ausgearbeitet iſt, ſondern nur eine einfache Verſuchsanordnung gezeigt hat, daß die Fern⸗Uebertragung kleiner Farben⸗Elemente auf dem geplanten Wege möglich iſt. Die eingehende Ausarbeitung des ganzen Ver⸗ fahrens muß erſt beweiſen, ob es ſich in der Praxis bewährt; der Grundgedanke iſt zweifellos gut. Der Erfinder geht von folgenden Gedanken aus: Das zu übertragende Bild oder Ereignis kann man ſich, ähnlich wie bei den bekannten Fernſeh⸗Verfah⸗ ren, in ein Netz ausreichend kleiner Farbpunkte zer⸗ legt denken. Nun kann man mit einer Reihe von Grundfarben jede Farbe des Spektrums erzeugen oder, umgekehrt, jede Miſchfarbe in eine Reihe an⸗ derer Farben zerlegen. Wenn jetzt das zu über⸗ tragende Bild, wie ſtets beim Fernſehen,„abgetaſtet“ wird, dann geht von dem im Augenblick betroffenen Farbpunkt ein Lichtſtrahl aus, den man durch ein Prisma in ſeine Beſtandteile zerlegen kann, alſo etwu in ein, zwei, ſieben oder zwanzig verſchiedene Farben. Hinter dem Prisma ſeien nun eine Reihe lichtempfindlicher Zellen angeordnet, vor denen farbige Gläſer angebracht ſind. Je größer die Zahl dieſer Zellen und Gläſer iſt, umſo naturgetreuer wird das übertragene Bild ſein. Praktiſch dürften, nach Anſicht des Erfinders, 12 Farben, alſo 12 licht⸗ empfindliche Zellen, ausreichen. Wenn jetzt das, von dem betreffenden Farbpunkt ausgehende Licht z. B. hauptſächlich aus den Farben 2, 9 und 12 beſteht, dann werden in dieſem Augenblick die dieſen Farben, bezw. Gläſern zugeordneten 3 lichtempfindlichen Zellen er⸗ regt werden, weil ja das vorgelegte Prisma die Farben in dieſe ihr drei Grundfarben zerlegt hat. Jeder Zelle ſei nun ein elektriſcher Auslöſe⸗Impuls zugeordnet. Man kommt alſo praktiſch mit 12 Im⸗ pulſen oder 12 Wellenlängen aus, die nahe beiein⸗ ander liegen können. Hierin liegt der weſentliche Unterſchied und wohl auch Vorteil dieſes Verfahrens gegenüber den Schwarz⸗Weiß⸗Fernſeh⸗ Verfahren. Wenn Helligkeits⸗Unterſchiede übertragen werden ſollen, braucht man Schwingungen, Modulationen; man braucht, wie beim Rundfunk, ein Frequenzband von beſtimmter Breite, und dieſe Breite iſt beſchränkt, weil das heute zur Verfügung ſtehende Wellenband verhältnismäßig ſchmal iſt und auf eine große An⸗ zahl⸗Sender verteilt werden muß. Die Folge iſt⸗ das Ueberſchneiden benachbarter Sender, das ja jedem Rundfunkhörer bekannt iſt. Da beim Fernſehen die Zerteilung des Bildes in eine große Zahl von Licht⸗ punkten notwendig iſt, damit das Auge beim Emp⸗ fang die Punkte als ſolche nicht mehr erkennt, ſon⸗ dern ſie zuſammengeſetzt als Bild empfindet, iſt ein recht breites Frequenzband erforderlich, das inner⸗ halb des praktiſch augenblicklich in Frage kommenden Wellenbereichs nicht zur Verfügung ſteht, und ſchon aus dieſem Grunde iſt das Fernſehen zwar bis zu einem gewiſſen Punkt entwickelt worden, aber für den Gebrauch der Allgemeinheit nicht weiter gekom⸗ men. Bei dem Farben⸗Feruſeh- Verfahren nach Ahronheim wird auf dieſe Art der Fern⸗Uebertra⸗ gung verzichtet, und man kommt ſo mit etwa 12 verſchiedenen Impulſen aus. Auf der Empfängerſeite werden mit Hilfe der eintreffenden Impulſe und 12 farbiger Lichtquellen die dieſen Impulſen jeweils entſprechenden Farben ausgelöſt, deren Strahlen durch ein Linſen⸗Syſtem geſammelt, zuſammen auf der Mattſcheibe oder Lein⸗ wand den Lichtpunkt in der richtigen Farbe abbilden. Die Erreichung der notwendigen Geſchwindigkeit beim Abtaſten und Zuſammenſetzen des Bildes, die Zerlegung in eine ausreichende Anzahl von Bild⸗ punkten, das praktiſch trägheitsloſe Anſprechen der lichtempfindlichen Zellen dürften beim heutigen Stand der Technik keine Schwierigkeiten mehr bie⸗ ten. Die Grundelemente ſind vorhanden; die bis⸗ herigen Verſuche mit 3 Grundfarben haben gezeigt, daß eine Zerlegung und Zuſgmmenſetzung der Far⸗ ben auf der Sender⸗ und Empfang erſette praktiſch durchführbar iſt; es handelt ſich jetzt darum, die vor⸗ handenen techniſchen Mittel in den Dienſt der Idee zu ſtellen und ein, für praktiſche Zwecke ausreichen⸗ des Farben⸗Fernſeh⸗Verfahren auszubilden. Wie weit elektriſche Störungen aus Stromnetz oder Atmoſphäre den Farbeneindruck verfälſchen, läßt ſich von vornherein nicht ſagen und hängt wohl guch von Art und Stärke der gewählten Elektro⸗ Impulſe ab. Einwenden kann man gegen das Ver⸗ fahren vorläufig, daß die eigentliche Helligkeit, alſo die Intenſität einer Farbe nicht berückſichtigt wird, daß alſo etwa Rot von verſchiedener Intenſttät, aber von gleicher Zuſammenſetzung aus denſelben Grund⸗ farben, auf der Empfängerſeite die gleiche Rotfarbe erzeugen muß, d. h. daß reine Helligkeits⸗Unter⸗ ſchiede, die nicht durch farbige Tönungen erzeugt wer⸗ den, praktiſch ohne Einfluß auf die Sendung bleiben. Doch läßt ſich zweifellos dieſer Mangel in der Praxis beheben, etwa durch eine Reihe von lichtempfindlichen Zellen, die nicht auf verſchiedene Farbwerte, ſondern auf Helligkeits⸗Unterſchiede anſprechen. Man muß vorerſt abwarten, was die Technik aus dieſer zweifel⸗ los brauchbaren Grundidee entwickeln wird. Dipl.-Ing. A. Lion, Berlin. l. Neuen Marconi iſt es gelungen, von ſeiner in Genua liegenden Nacht„Elektra“ 8000 Lampen der elektro⸗ techniſchen Ausſtellung in Sidney anzuzünden. Das hat deswegen beſonders impontert weil Genua und Sidney ungefähr„antipodiſch“ liegen. Mathematiſch genau iſt eine Behauptung in dieſem Sinne freilich nicht. Denn Genua liegt unter 44 Grad nördlicher Breite und 9 Grad öſtlicher Länge, Sidney unter 34 Grad ſüdlicher Breite und 150 Grad öſtlicher Länge von Greenwich. Immerhin iſt jene Feſtſtellung nicht allzu übertrieben, und man mag rühmen, daß dieſe Zündung etwa„um den halben Erdball herum“ ge⸗ lungen iſt. Aber man darf nicht überſchätzen, was hier ge⸗ leiſtet worden iſt. Tatſächlich handelt es ſich durchaus nicht um die gerichtete Uebertragung großer elek⸗ triſcher Energien. Marconi hat keine einzige jener vielen Lampen elektriſch geſpeiſt! Vielmehr iſt auch hier die ſogenannte Theorie der Auslöſung in weiten Fernen angewendet worden, und man bezeichnet der⸗ artige Wirkungsvorgänge als„telemechaniſche“. Man kann eine elektriſche Einrichtung für Telemechanik mit Hilfe eines Relais aufbauen. Sen⸗ det man einen kürzeren oder längeren ungedämpften Wellenzug drahtloſer Schwingungen nach einer Sta⸗ tion, u. ſorgt man dort für Gleichrichtung, ſo gewinnt man an der empfangenden Stelle einen puſierenden Strom, deſſen zeichneriſche Darſtellung aus einzelnen kleinen Bergen— oder auch Tälern— beſteht, die in beſtimmtem Abſtande voneinander auftreten. Na⸗ türlich laſſen ſich dieſe einzelnen Impulſe durch Röhren nach Wunſch und Bedarf verſtärken. Und bei der ungemein raſchen Aufeinanderfolge der einzel⸗ nen Stromelemente können dieſe auf ein Relais praktiſch ſo einwirken, als ob es ſich um einen gleich⸗ mäßig in einer Richtung fließenden Strom handelte. Iſt dann ein Kontakt hergeſtellt, ſo kann auf elektri⸗ ſchem Wege irgend eine Wirkung verurſacht werden, die man zu erzielen beabſichtigt. So wurde kürzlich in einem techniſchen Blatt von einem reichen Schweizer berichtet, der ſich eine tele⸗ mechaniſche Anlage gebaut hat, mittels deren er drahtlos die Türe ſeiner Garage öffnen kann, wenn er ſich ihr mit ſeinem Wagen nähert. Dabei ſchickt eine kleine Antenne vom Auto Wellen aus, die in der Garage empfangen werden, und die dann mittels eines Relais den Motor in Bewegung kommen laſſen, der das Tor öffnet. Und jeder Elektriker kon⸗ ſtruiert im Handumdrehen eine Schaltung, bei wel⸗ cher jede Zahl von elektriſchen Lampen ſofort zu brennen anfängt, wenn bei einem Relats ein gewiſ⸗ „ſer Kontaft hergeſtellt wird. e Bei der bewunderten Leiſtung Mareonis han⸗ delte es ſich alſo nur um einen einzigen beſtimm⸗ ten Effekt. Man hat aber die Telemechanik auch längſt ſchon weiter ausgebaut, und es iſt möglich, beiſpielsweiſe zehn verſchiedene Wirkungen in der Ferne auszulöſen. Zu dieſem Zwecke würden alſo zehn verſchiedene Stromſchlüſſe herzuſtellen ſein, und man muß es in der Hand haben, dieſe ganz nach Wunſch zu ſteuern. Es laſſen ſich hier zwei Wege einſchlagen. Man denke ſich betreffs des erſten ein Rad mit zehn Züh⸗ nen, und ferner damit verbunden eine Einrichtung derart, daß beim Fortrücken dieſer Zähne Schritt für Schritt irgend ein neuer Kontakt hergeſtellt wird, der einen anderen Vorgang zuſtande kom⸗ men läßt. Nun bilden wir das oben erwähnte Re⸗ lais als ein kleines Sperrhäkchen aus, welches das Zahnrad festhalten kann, das durch eine Feder oder ein Gewicht an ſich einen Kraftantrieb erhält. Wird nun an der ſendenden Stelle getaſtet und ein Wel⸗ lenzug ausgeſchickt, ſo ſoll der Anker des Relais einen Zahn des Rades im Empfänger freigeben, ſo daß ſich dieſes um einen Schritt weiter drehen kann. Taſtet man alſo beiſpielsweiſe in Abſätzen hinter⸗ einander fünfmal, ſo wird das Rad um fünf Zähne tung“ Bedeutung der Marconiſchen Experimente— Das Prinzip der Fernſtenerung von Schiffen Von Haus Bourqin weiter rücken und dann eine Lage einnehmen, die erwünſcht iſt. Dieſe Einrichtung hat den Vorteil, daß immer mit ein und derſelben Wellenlänge gearbeitet wer⸗ den kann. Aber ſie hat natürlich auch ihre Nach⸗ teile. Es ſei hier an den alten Zeigertelegraphen erinnert, bei dem ein Zeiger ſchrittweiſe über ein im Kreiſe angeordnetes Alphabet ſtrich, wenn fort⸗ ſchaltende, der Reihe nach auslöſende elektriſche Ströme von der ſendenden Station anlangten. Es trat dann häufig ein, daß Sender und Empfänger nicht genau Schritt hielten, und daß infolgedeſſen der Zeiger nicht auf dem richtigen Buchſtaben zum Halten kam. Eine entſprechende Gefahr beſteht bei einer Anlage wie ſie ſoeben ſkiziert worden iſt. Und dann iſt noch ein Punkt zu beachten, der kritiſch iſt. Geht das Zahnrad von der Nullſtellung aus bis zur Stellung 5, ſo wird es auf ſeinem Wege auch die Stellungen 1 bis 4 paſſieren, und dabei muß natürlich verhindert werden, daß die Wir⸗ kungen eintreten, welche zu dieſen Stellungen ge⸗ hören. Das läßt ſich erreichen, wenn das Rad ſchnell fortgeſchaltet wird, ſo daß die ſich entwickelnden un⸗ gewollten Ströme nicht Zeit haben, wirkſam zu werden. Zu ſolchem Zwecke laſſen ſich etwa Hitz⸗ drähte verwenden, die von der Wärme erſt nach und nach beeinflußt werden. Ein anderes Mittel, um verſchiedene telemecha⸗ niſche Effekte zu erzielen, beſteht darin, daß man für die einzelnen Zwecke mit verſchiedenen Wellen⸗ längen arbeitet oder daß man für jeden beſonderen Zweck irgend ein beſtimmtes Morſezeichen benutzt. Es gibt in dieſem Sinne zum Beiſpiel eine Einrich⸗ tung, bei der ein in Not befindliches Schiff ein ganz mechaniſch abgeſtimmtes S08⸗Signal gibt, das dann irgendwo in der Ferne von einem ausſchließlich da⸗ für vorgerichteten Empfänger aufgenommen wird, der ſodann ein Alarmwerk auslöſt. Die Telemechanik ſpielt heut eine bedeutſame Rolle. Man rüſtet mit ihren Mitteln zum Beiſpiel Schiffe aus, die zu Zielübungen dienen ſollen, und die darum als unbemannte Fahrzeuge ferngeſteuert werden müſſen. Und wo immer ein Radibempfang mit Röhren ſtattfimdet, iſt er ein telemechaniſcher. tende Bauſteine Das Licht als Bau⸗Element.— Lichtwürfel als Baueinheiten Die Elektrizität als Lichtſpenderin hat ſchon ſeit langem alle ihre Rivalen ſiegreich aus dem Felde geſchlagen. Erſt ſeitdem es elektriſches Licht gibt, weiß der Menſch, was wirkliche Beleuchtung iſt, kany er die finſtere Nacht in hellen Tag verwandeln, lernt er, daß Licht nicht nur Nutzen bringt, ſondern auch Schönheit beſitzt. Die moderne Beleuchtungstechnik hat es recht gut verſtanden, das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden, dank der Elektrizität, die die verſchiedenſten Beleuchtungsarten und Metho⸗ den ermöglichte; und die Raum⸗ und Baukunſt, in der Licht und Farbe eine immer größere Rolle ſpie⸗ len, hat ſich dieſe neuen techniſchen Errungenſchaf⸗ ken mit Begeiſterung zu eigen gemacht. Die Folge iſt, daß ſowohl Innen⸗ wie Außen⸗ architektur und Beleuchtungstechnik in Abhängigkeit von einander geraten ſind; in den Entwürfen des Dekorateurs wie des Bauherrn ſpielt das Licht eine dominierende Rolle, und die Beleuchtungsinduſtrie N N el Der Wert der Maſchinen pro Kopf des Arbeiters Unſere Darſtellung zeigt das zunehmende Maſchinenkapital pro Kopf des Arbeiters. Wie gewaltig iſt der Unterſchied des Maſchinenwertes in einem Agrarland mit ver⸗ hältnismäßig primitiv entwickelter Induſtrie modernen Großinduſtrie, den Vereinigten Staaten von Amerika! wie Rumänien und dem Land der ber beste und im Betrieb billigste elektr. Kü für Haushalt u. Gewerbe Vorführung N 7, 5 400000 im Gebraueh ihrerſeits muß ſich in ſteigendem Maße den For⸗ derungen der Architekten anpaſſen. Dies iſt für beide Teile äußerſt peinlich; denn da jedes Gebäude, jeder Raum heutzutage ſeinen individuellen Charakter be⸗ ſitzt, verlangt es auch individuelle Beleuchtung, und dieſe Forderung wird in bedeutend verſtärkter Weiſe erhoben, wenn es ſich um Reklamelicht, um Licht⸗ propaganda handelt, die ja jetzt dic große Mode ge⸗ worden iſt. Früher, in der guten alten Zeit, gab es keine ſolchen Probleme. Heute aber wird es der Beleuchtungstechnik täg⸗ lich ſchwieriger, den Anforderungen der Raum⸗ und Baukünſtler Genüge zu leiſten, und ſo wird die Be⸗ leuchtungseinrichtung, die jedesmal neue Effekte her⸗ vorbringen, jedesmal anders angelegt werden oll, äußerſt koſtſpielig. Das liegt an den notwendigen Spezialeinrichtungen und Montagen ebenſo wie an den verlangten individuellen Beleuchtungskörpern, deren Herſtellung, bisher Aufgabe der billigen Maſ⸗ ſenfabrikation, mehr und mehr vom hochbezahlten Kunſtgewerbe übernommen wird. Die Technik hat nunmehr einen Ausweg aus dieſem Dilemma gefunden, und zwar in dem ſogenannten Atrax⸗Würfel, dem Licht⸗Bauſtein, der den Begriff des Beleuchtungskörpers mit dem eines Ziegels, eines Baumaterials, verſchmilzt und ſich einzeln oder vielfach in jeden beltebigen Raumgeſtaltungskomplex einordnen läßt.. Dieſer Atrax⸗Würfel iſt ein vollkommen geſchloſ⸗ ſener, kubiſcher Hohlglaskörper, an deſſen einer Seite ſich die Einführung für die im Innern befindliche Glühlampe befindet. Dadurch, daß der Würfel ganz aus kriſtallüberfangenem Opalglas ohne jede Me⸗ talleinfaſſung beſteht, wirkt er als Licht in Körper⸗ form; durch ſeine Würfelgeſtalt bietet er die Mög⸗ lichkeit zu den verſchiedenſten Kombinationen. Er erſchließt ſozufſagen eine neue„Licht⸗Architektur“; man kann ihn als vollkommen ſelbſttragenden Bau⸗ ſtein in ganzen Wandflächen, horizontalen Streifen, beliebigen Muſtern anordnen und in das Gebäude einfügen, daneben aber auch als ſelbſtändigen Be⸗ leuchtungskörper in den verſchiedenſten Zuſammen⸗ ſtellungen montieren. Man kann Portale mit Atrax⸗ Würfeln verkleiden, Reklameſchilder aus ihnen zu⸗ ſammenſtellen, Leuchtfußböden, Leuchtfrieſe, Leucht⸗ pfeiler mit ihnen anfertigen. Man kann ſie als Wandarme und Deckenbeleuchtungskörper gebrau⸗ chen und zur Dekoration von Schaufenſtern benutzen. Der ſchattenloſe, ausgeleuchtete Glaskörper verbrei⸗ tet mit einheitlicher Intenſität eine nach allen Seiten hin gleichmäßige Lichtfülle; dabei laſſen ſich durch Benutzung farbiger Lampen und Vermiſchung der Grundfarben blau, rot, grün und gelb die verſchie⸗ denſten Farb.pirkungen erreichen, die ſedem Raume die für ihn paſſende Stimmung verleihen. Der Atrax⸗Würfel iſt wetterfeſt konſtruiert uns wird in verſchiedenen Größen geltefert. Im übrigen iſt die Form dieſes Lichtbauſteines nicht auf den Würfel beſchränkt; er wird auch als prismatiſches Dreieck, Sechseck oder Vieleck hergeſtellt. Für Re⸗ klamezwecke werden Buchſtaben und Bilder licht⸗ und wetterfeſt in die Würfel eingebrannt. Popper * Neue, alte Caruſo⸗Platten. Aeltere Caruſo⸗ Platten, auf denen die Stimme Caruſos mit Or⸗ cheſterbegleitung und gleichzeitig mit anderen Künſt⸗ lern zu hören war, ſind nach einem neuen Verfahren umgeändert worden. Die Tonimpulſe der Platten wurden in Lichtimpulſe umgewandelt und auf ein Filmband photographiert. Aus dem Filmſtreifen wurden alle Töne herausgeätzt, die nicht von Caruſo waren. Wenn dann die Lichtimpulſe wieder in Ton⸗ impulſe verwandelt und auf einen Lautſprecher über⸗ tragen wurden, erklang nur die Stimme Caruſos. Auf dieſe Weiſe iſt es gelungen, zahlreiche mangel⸗ hafte Caruſo⸗Platten, die noch aus den Anfängen der Schallplatten ſtammten, zu reinigen und die Stimme des unſterblichen Tenors in ungeahnter Schönheit neu erklingen zu laſſen. Verantwortlich: Kurt Ehmer Hlschrank 8224 4 ihre . komm den Faſch 1 ei Saal nehm und men. rere lich * Herb raum Taſch Bruf * Tage erfol mit Mon perſo erfah nach zube: Grof gone * ereig f die g g Win 5 aufg 5 die gewe geſch der Metz * hieſt ſt it e * neri hier, volle Ge 1 30 ja aus ſein ten brac S n n en t n n rener * ol — Dienstag, den 8. April 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe] Aus Zur Sprengung der der Pfalz kommuniſtiſchen Verſammlung * Ludwigshafen, 8. April. Die Verſammlung, die geſtern abend im großen Saal des Geſellſchafts⸗ hauſes geſprengt wurde, war von den Kom⸗ muniſten(nicht Nationalſozialiſten) einberufen. Die Störungen wurden infolgedeſſen von den Nationalſozialiſten verurſacht, die im Chor ihre Kampflieder ſangen, ſo daß ein Verſtehen des kommuniſtiſchen Redners ausgeſchloſſen war. Auf den Kampfruf der Gegenſeite„Nieder mit dem Faſchismus“ ſetzte eine allgemeine Raufe⸗ rei ein. Die Poltzei ſchritt ein und räumte den Saal. Bei der Durchſuchung der Verſammlungsteil⸗ nehmer fand man eine größere Anzahl von Hieb⸗ und Stichwaffen. Acht Perſonen wurden feſtgenom⸗ men. Verletzte gab es eine ganze Anzahl. Meh⸗ rere ſind dem Polizeibericht zufolge ſogar erheb⸗ lich verletzt. Meſſerſtecherei im Uebernachtungsheim * Speyer, 7. April. Freitag nacht gerieten in der Herberge zwei Handwersburſchen im Uebernachtungs⸗ raum in Streit, wobei der eine dem andern mit dem Taſchenmeſſer zwei ſchwere Stiche in die linke Bruſtſeite verſetzte. Der Täter wurde feſtgenommen. Im Zeichen der Räumung * Landau, 7. April. Nachdem in den letzten 14 Tagen weitere Freigaben von Beſatzungswohnungen erfolgt ſind, rechnet man in unterrichteten Kreiſen mit einer größeren Wohnungsrückgabe im Monat April. Die Beſatzungsfamilien und Zivil⸗ perſonen im Gefolge der Beſatzung haben, wie wir erfahren, Weiſung erhalten, ſich für ihre Rückkehr nach dem Innern Frankreichs für den 10. Mai vor⸗ zubereiten. Es dürfte um dieſen Zeitpunkt auch der Großteil der Landauer Garniſon bis auf das 18. Dra⸗ goner⸗Regiment die Stadt verlaſſen. Exploſton im Schlachthof * Pirmaſens, 8. April. Im ſtädtiſchen Schlachthof ereignete ſich geſtern morgen eine Exploſion, die glücklicherweiſe keine tragiſchen Folgen hatte. Ein Windkeſſel, der zur Druckerhöhung des Waſſers dort aufgeſtellt war war undicht geworden und eyplo⸗ dierte. Die Außenwand des Keſſels wurde mit gewaltigem Druck durch die berſtende Decke der Halle geſchleudert und fiel im Hofe nieder. Weder die in der Nähe des Keſſels befindlichen Perſonen, noch die Metzger, die ſich im Hof aufhielten, wurden verletzt. * * Ixheim, 8. April. Bei Gartenarbeiten fand ein hieſiger Bürger unter dem Dung fünf Gold⸗ ſt üt cke, drei Zwanzig⸗ und zwei Zehn⸗Markſtücke. * Imsweiler, 8. April. Eine der älteſten Bewoh⸗ nerinnen der Nordpfalz und älteſte Bürgerin von hier, Witwe Henriette Henn geb. Becker, konnte in voller geiſtiger und körperlicher Friſche ihren 95. Geburtstag feiern. * Zweibrücken, 8. April. Bei Kirrberg wurde der 30jährige verheiratete Arbeiter Karl Ballweber aus Beeden von der Gendarmerie verhaftet. In ſeinem Beſitze befanden ſich 200 Päckchen Zigaret⸗ tenpapier, die er unverzollt über die Grenze ge⸗ bracht hatte. sW. Michelſtadt, 7. April. Am Sonntag kam es hier zu Zuſammenſtößen zwiſchen auswärti⸗ gen Nationalſozialiſten und der Michel⸗ ſtädter Bevölkerung. Bereits im Januar war es zu Reibereien zwiſchen den Nationalſozialiſten und Amdersdenkenden gekommen. Als Antwort dar⸗ auf hatte die nationalſozialiſtiſche Partei für den geſtrigen Sonntag zu Kundgebungen und Verſamm⸗ lungen in und bei Höchſt, Erbach und Michelſtadt aufgerufen. Im Laufe des Vormittags erſchienen auf insgeſamt neun Laſtkraftwagen etwa 400 unifor⸗ mierte Nationalſozialiſten, von denen ungefähr 250 aus Frankfurt ſtammten, andere aus Darmſtadt und Offenbach und nur der kleinſte Teil aus dem Oden⸗ wald ſelbſt(Bezirk Spreng). Zuſammen mit den Anhängern in Zivil wurden ſie auf 600 geſchätzt. Wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit hatte das Kreisamt Erbach für Michelſtadt den Durch⸗ marſch und eine Demonſtration unter freiem Him⸗ mel verboten, damit bei der außerordentlich großen Erregung der dortigen Einwohnerſchaft die Aufrecht⸗ erhaltung der Ordnung durch die Gendarmerie er⸗ leichtert werde. Trotz des Verbotes erſchienen am Sonntag mit⸗ tag auf fünf Kraftwagen 300 Nationalſozialiſten in Bundeskleidung unter Führung des nationalſoziali⸗ ſtiſchen Staffelleiters Beckerle aus Frankfurt in Michelſtadt. Nach Mitteilungen an die Kriminal⸗ polizei hatten die Nationalſozialiſten beſchloſſen, für die Januarvorgänge Rache zu nehmen und die Wirt⸗ ſchaft„Zur Eintracht“ in Michelſtadt, wo die da⸗ Eine geheimnisvolle Geſchichte * Pirmaſens, 5. April. Zu Beginn dieſer Woche berichteten wir über umfangreiche Milch⸗ fälſchungen in Pirmaſens, denen die dortige Po⸗ lizei auf die Spur gekommen war. Der in dieſem Zuſammenhang genannte Molkeretbeſitzer aus Marn⸗ heim teilt hierzu mit, daß von der fraglichen Milch am Bahnhof Marnheim vor dem Verſand 22 Proben entnommen worden ſeien, die die durchaus einwand⸗ freie Beſchaffenheit der Milch feſtgeſtellt hätten. Die gleiche Milch ſei, nachdem ſie die Nacht über am Bahn⸗ hof Pirmaſens geſtanden habe, am Morgen wieder kontrolliert worden mit dem Ergebnis, daß ein etwa 50prozentiger Fettentzug feſtgeſtellt worden ſei. Die eingeleitete Unterſuchung müſſe ergeben, wer die Schuld daran trage, daß die beanſtandete Milch in der Zeit zwiſchen Auflieferung in Marnheim und Probeentnahmen in Pirmaſens minderwertiger ge⸗ worden. * * Mannweiler, 6. April. Die Ziege eines hieſigen Landwirts brachte dieſer Tage ſechs Zicke lchen zur Welt, von denen zwei eingingen, während die übrigen vier munter ſind. * Ungſtein, 6. April. Dieſer Tage ute Landwirt Philipp Georgens auf ſeinem Grund⸗ ſtück in der Gemarkung Faſanerie den erſten Spargel ſtechen. Nalionalſozialiſtiſche Provokation maligen Zuſammenſtöße erfolgt waren, zu demolie⸗ ren. Vor dieſer Wirtſchaft kam es zu erheblichen Ausſchreitungen der Nationalſozialiſten, wo⸗ bei auf die Menge mit Steinen geworfen und in ſie hineingeſchlagen wurde. Sieben Michel⸗ ſtäddter Einwohner wurden mißhandelt und verletzt. Die Gendarmerie konnte nur mit größ⸗ ten Schwierigkeiten die Ausſchreitungen beenden. Das auf Alarm aus Darmſtadt herbeigeeilte Schutzpolizeikommando ſtellte die Demonſtranten, die Michelſtadt zum Teil bereits wieder verlaſſen hatten, und führte ſie zwecks Aufklärung des Tat⸗ beſtandes zur Gegenüberſtellung mit den Zeugen und Verletzten nach Michelſtadt zurück. Die Verneh⸗ mungen und Durchſuchungen, die ſich bis in die heu⸗ tigen Morgenſtunden hinein erſtreckten, führten zur Verhaftung von 3 Rädels führern, des 38jähr. Elfenbeinſchnitzers Sammet aus Langen⸗ Brombach, des 39 jährigen Landwirts Joh. Dingel⸗ dein aus Rehbach und des 26jährigen Schloſſers Weitzel, des bekannten Sturmtruppführers aus Frankfurt. Die Verhafteten werden heute dem Ge⸗ richt vorgeführt. Es iſt bemerkenswert, daß die Na⸗ tionalſozialiſten derartige„Ausfälle“ aus ihrem Frankfurter Feldlager auf die benachbarte Gegend zum Syſtem erheben. So machten ſie ebenfalls in Stärke von einigen hundert Mann bereits vor drei Wochen einen Vorſtoß nach Oberroden und Urberach und erſt vor kurzem einen Ueberfall auf die Gegend Vilbel⸗Dortelweil, was jedesmal zu ſchwerer Be⸗ unruhigung der eingeſeſſenen Bevölkerung geführt hat. Nachbargebiete Der Heſſiſche Sängerbund beteiligt ſich an der 5 Befreiungsfeier SW. Darmſtadt, 8. April. Der Heſſiſche Sängerbund hielt am Samstag hier eine er⸗ weiterte Vorſtandsſitzung ab, die ſich mit der Frage der Beteiligung an der Befreiungsfeier in Mainz beſchäftigte. Man kam darüber überein, daß eine beſondere Befreiungsfeier des Heſſiſchen Sängerbundes nicht veranſtaltet werden ſoll. Es iſt vielmehr eine Beteiligung an der allgemeinen Be⸗ freiungsfeier in Ausſicht genommen, und zwar an dem Tage, an dem Reichspräſident von Hindenburg in Mainz weilt. Der Bund wird ſich mit drei Maſſenchören an der Feier beteiligen. Den einzelnen Vereinen wird die Beteiligung freigeſtellt, doch er⸗ wartet der Bundesvorſtand, daß ſich die Sänger in großer Zahl an der Feier beteiligen. Die Organi⸗ ſation iſt dem Gau Mainz⸗Stadt übertragen worden. * * Mainz, 8. April. Eine 3hfährige Frau aus Rüſſelsheim wurde Sonntag von einem Auto über⸗ fahren, wobei ſie einen Schädelhruch erlitt. Auch ein Stück der Kopfhaut wurde abgeriſſen. In be⸗ wußtloſem Zuſtand wurde die Schwerverletzte ins hieſige Krankenhaus eingeliefert, wo ſie bis noch nicht das Bewußtſein wiedererlangt hat. jetzt Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Wind druck Wetter . 5. Wertheim 151— 1 2 bedockt 563 1 4 wolkig 8 dunſtig 1 Nebel Villinger 1 N beiter St. Mlaſten 0 W. leicht halbbed eckt VBadenweil.— 5,7 2 NO icht beuter Feldbg. Hof 780 688 1%% mäßig halbbedeckt Dad. Dür th.-— 2 fun leicht deter Von Nordeuropa bis nach Spanien erſtreckt ſich jetzt ein breiter Rücken hohen Druckes, der ſeit geſtern noch verſtärkt iſt und für uns Fortdauer der trockenen Witterung in Ausſicht ſtellt. Wetterausſichten für Mittwoch, 9. April: Meiſt heiter, trocken und tagsüber warm, bei ſchwacher Luftbewegung. Das Wetter in der Schweiz vom 7. April Das Wochenende hat für die ſchweizeriſchen Kur⸗ orte zum großen Teil wieder eine Ueberraſchung mit Neuſchnee gebracht. Am Freitag und Samstag ſchneite es bis auf 800 Meter hinunter. Davos und St. Moritz verzeichnen denn auch ſofort wieder eine Kältezunahme und regiſtrierten beiſpielsweiſe am Montag— 1 und— 3 Grad Frühtemperatur. Im Mittelland wirkte ſich der Wetterumſchlag in ſtarken Platzregen aus, die vielfach— ſo in der Zentral⸗ ſchweiz und am Züricherſee— von ſchweren Gewit⸗ tern eingeleitet wurden. Am gleichen Tage Gewitter und Schneefall in den Höhenlagen iſt eine meteorolo⸗ giſche Seltenheit. Zurzeit iſt das Wetter noch ſehr unbeſtändig. Die ſtarke Bewölkung ſcheint aber wie⸗ der abzuziehen. Nach kurzer Aufhellung drohen aber ſchon neue Wolkenmaſſen, die aus dem Weſten her⸗ anziehen. Der Süden und Weſten des Landes haben heute ſchönes Wetter zu verzeichnen gehabt, doch nimmt die Bewölkung bereits wieder zu. redakteur: Kurt Fiſcher H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Lokales! Richard Schönfelder Sport 5 5 urt Ehmer- Gericht d geſchüftliche Mit⸗ im— Herausgeber, s, Neue Mannheimer Zeitung heim, R 1,—6 Verantwortlich für Polit ſer⸗ Kommunalvpolit te Geſchöftliche Mitteilungen * Verwechſeln Sie nicht mager mit ſchlank! Magerkeit macht eckig, unſchön.— Eckige Schultern, ſcharfes Kinn, ſpitze Ellenbogen ſind in der Regel Kennzeichen eines zu geringen Körpergewichtes. Dieſes wiederum deutet ouf mangelhafte Verdauung und andere Störungen, denen größte Beachtung zukommt! Sorgen Sie rechtzeitig für Ab⸗ hilfe, trinken Sie von jetzt ab täglich„Köſtritzer Schwarz- bier“! 150 die Arbeit durch Vim! sich den Frö durch Vim Alles ist bereit: Teppiche cufgerollt, Bilder von der Wand, Erleichtern Sie jhiahrspotz Schränke geleert, Bettstellen quseinondergenommen. Dos große Reinemachen knn beginnen: Erleichtern Sie sich För den Hausputz brauchen Sie ein besonders kräftiges putzmittel. Das seifenhaltige Vim reinigt fuſbõôden, Treppen, Schränke, Tbren und Wönde rasch und gründlich. Vim ist ein feinkõrniges Pulver, das nicht krotzt und ihre Hände nicht angreift. Es enthält reichlich schmotzlösende Bestandteile, und dazu ist es so dusgiebig und sparsam: Ein wenig Vim guf feuchtem Lappen schafft möhelos erstaunlich viel! pUTZZT AlLEs NORMAL OOSE JO OOpPELDOSE 50 pf. SUN LICHT SESELLSCHAFT A- G. MANNHE(MS-BERLINN Anlehnung an das Deutſche Kaliſyndikat AND Dienstag, 3. April 1930 Fuſion der Penſionskaſſen der deutſchen Bankbeamten bevorſtehend Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. April. Unverzüglich nach dem Bekanntwerden der Fuſion der Deutſchen Bank mit der Discontogeſellſchaft war vom Deut⸗ ſchen Bankbeamtenverein auch in den Generalverſammlun⸗ gen der beiden Inſtitute die Vers chmelzung des Beamtenfürſorgevereins bei der Deut⸗ ſchen Bank mit dem Beamten verſicherungs⸗ verein des Deutſchen Ban k⸗ un d Bankier⸗ gewerbes angeregt worden. In der Penſionskaſſe der früheren Deutſchen Bank ſind gegenwärtig rund 13 000 An⸗ geſtellte verſichert, während in der allgemeinen neutraten Altersverſicherung, der ſich ſeinerzeit faſt alle Großbanten und viele mittlere und kleine Bankfirmen angeſchloſſen haben, rund 56000 Verſicherte vorhanden ſind. Die Verhandlungen über die Fuſion ſind gegen⸗ wär ſoweit fortgeſchritten, daß der Vorſtand der De Di⸗Bank zugeſtimmt hat und daß auch die Aufſichtsräte der beiden Penſionskaſſen ihr Einverſtändnis erklärt haden. Nunmehr teilt der Deutſche Bankbeamtenverein mit, daß die Generalverſammlung zur Beratung und Beſchlußfaſſung über den Fuſionsvertrag demnächſt ſtattfindet. Die Tagung des Beamtenfürſorgevereins der Deutſchen Bank wird am 3. Mai und die der neutralen Penſionskaſſe am 4. Mai ab⸗ gehalten werden. Wenn die Verſchmelzung beſchloſſen wird und die Genehmigung der zuſtändigen Reichsbehörde findet, dann wird für die Bankangeſtellten eine Altersverſicherung mit einem Anfangs kapital von 120 Millionen Mark vorhanden ſein. Inſolvenz der Bankfirma Guſtar Forſchner, Biberach. (Eig. Dr.) Die Bankfirma hat, die Eröfffnung des gericht⸗ lichen Vergleichs verfahrens beantragt. Gläubigerverſamm⸗ lung am 10. April. —. 5 N Salzwerk Heilbronn AG. Erhöhung des Salzeinfuhrzolles gefordert Nach Abſchreibungen von 0,44(0,3) Mill.„ verbleibt ein Reingewinn von 0,592 Mill., aus dem bekanntlich 12(10) v. H. Dividende vorgeſchlagen werden. Der Be⸗ richt beziffert den Abſatz der in der Verkaufsvereinigung Deutſcher Steinſalzwerke verbundenen Steinſalzwerken im Jahre 1929 mit insgeſamt 1,958(0,908) Mill. Tonnen. Auf die quotenmäßige Verrechnung fallen 1,295(1,288) Mill. Tonnen, während rund 660 000 Tonnen außerhalb der Quote geliefert wurden. Davon entfallen auf Heilbronn insgeſamt rund 160 000 Tonnen. Nach langwierigen Ver⸗ handlungen und in kurzen ſcharfen Kämpfen wurde am 21. Januar 1930 die Deutſche Stein ſa Iz Gmbß. in neu gegründet. Mit dem Syndikat ſteht die Geſellſchaft in einem Kar⸗ tellverhältnis, desgleichen mit den Deutſchen Sol⸗ vaywerken. Die Produktion im Siede⸗ und Hüttenſalz blieb unverändert. Der Kampf gegen die franzöſiſchen Salinen hat ſich verſchärft. Man erſtrebt die Er höhun g des deut⸗ ſchen Salzeinfuhrzolles. Eine Angleichung der Zollſätze müſſe im Intereſſe der Erhaltung der privaten ſüddeutſchen Salinen erwartet werden. Für Neuanlagen in der Saline und in der Hütte wurde ein Betrag von 1d. 500 000/ angewandt. Die Bilanz zeigt(alles in Mill.): AK. unv. 2,821, Reſerven 9,282, Rückfallfond 0,33(0,27), Gläubiger einſchl. Steuerrückſtellung uſw. 1,134(1,275) und neu der Dispoſi⸗ tionsfond mit 0,75; andererſeits erſcheinen Bergwerkseigen⸗ tum.009(0,01), 5 8 We Aund⸗„Wohngebäude 0,859(0,38), Maſgznen und Einrich⸗ en 70,440), Vorräte 0,25(0,38), ertpaplere 0,850 (0,8), Wechſel 0,186(0,154), Schuldner 3,122(2,290) und Nerminerte Beteiligungen von 0,1(0,3). Ueber das lau⸗ fende Fahr erfolgen keine beſonderen Angaben.(5B. 16. April) * Preußengrube., Berlin. In der o. HV. wurde der Abſchluß per 31. 12. 1929 mit 6(5) v. H. Dividende genehmigt. Ein Aktionär bemängelte die Dürftigkeit des Geſchäftsberichts und gab der Hoffnung Ausdruck, daß durch die in den letzten Jahren in Höhe von git Mill./ vorgenommenen Abſchreibungen— die angeſichts des wahr⸗ ſcheinlich überſchrittenen Kulminationspunktes in Förde⸗ rung und Abſatz im oberſchleſiſchen Revier wohlberechtigt ſeien— eine ſtarke Kräftigung des Unternehmens ein⸗ getreten ſei, die die Beibehaltung der jetzigen Dividende ouch in ſchlechteren Jahren ermöglichen werde bei aller⸗ dings geringeren Abſchreibungen. J. Petſchek führte hier⸗ auf aus, daß die Preußengrube nur eine einzige Schacht⸗ anlage beſitze, was man berüchkſichtigen müſſe, und daß der vorgelegte Geſchäftsbericht durchaus hinreichend ſei. Kurszettel der Neuen Abend-Ausgabe Nr. 166 Weltwirtſchaftliche Tendenzen Bericht 1929 der Internationalen Handelskammer Der Präſident der Internationalen Handelskammer, Georges Theunis, gibt in ſeinem Bericht über die Wirt⸗ ſchaftslage im Jahre 1929 eine Analyſe der großen welt⸗ wirtſchaftlichen Bewegungen. Er zeigt die grundlegenden Wandlungen in der Struktur der weltwirtſchaftlichen Organiſation und verſucht ihren inneren Zuſammenhang ſyſtematiſch zu erklären. Als charakteriſtiſche Merkmale des Jahres 1929 hebt Theunis die internationalen Kapialbewe⸗ gungen die Konzentrationsbewegungen in Induſtrie and Verteilung und die Senkung des Preisniveaus hervor. Zur Finanzlage Europas ſagt er, daß trotz der Speku⸗ lationstendenz, die das Kapital nach Newyork orientierte, die Politik der europäiſchen Zentralbanken 1929 durch den allgemeinen Willen zur Verſtärkung der Goldvorräte und nach Möglichkeit zum Uebergang von der rechenmäßigen Goldwährung zur reinen Goldwährung gekennzeichnet ge⸗ weſen ſei. Die Regierungspoltitik habe ſich— zwar nicht freiwillig— von der Aufnahme ausländiſcher Anleihen ab⸗ wenden müſſen. Die Beſorgniſſe budgetärer Art, die wäh⸗ rend der Jahre des europäiſchen Wiederaufbaus von ſo großer Bedeutung waren, ſeien in den Hintergrund ge⸗ treten. In einer ziemlich großen Zahl von Ländern laſſe ſich auch eine Steuerherabſetzung feſtſtellen und beſonders eine Tendenz zur Reviſton der direkten Steuern. Theunis meint, daß das Jahr 1929 nicht als ein Jahr niedriger Geldpreiſe angeſehen werden könne. Es ſei vor allem ein Jahr bedeutender Schwankungen(mit Ausnahme von Frankreich) geweſen. Im ganzen habe man auf den verſchiedenen Märkten eine lebhafte Bewegung der Kapitalemiſſionen feſtſtellen können; dieſe Emiſſionen wurden jedoch faſt immer für die Bedürf⸗ niſſe der einheimiſchen Induſtrie benötigt. Von den Börſen ſagt der Bericht, daß nach der heftigen Börſendeflation von Newyork ſich die Effektenbaiſſe in der ganzen Welt verſtärkt habe. Ueber die Banken laſſe ſich verhältnismäßig wenig ſagen. Die Konzentration der Kreditanſtalten habe ſich weiter fortgeſetzt, namentlich in USA., Deutſchland, Ita⸗ lien, Griechenland unn Japan. Das Beſtehen von drei konkurrierenden internationalen Finanzzentren— New⸗ vork, London und Paris— werde auf die Feſtſetzung des Diskonts günſtꝛgen Ef» fluß haben und andererſeits durch Verteklung des Riſikos, mehr Regelmäßigkeit in die inter⸗ nationalen Geldgeſchäfte bringen. Von den Induſtrien führt Theunis aus, daß die Textilinduſtrrie weiter an Ueberproduktion leide. Die Lage der europäiſchen Baum⸗ wollinduſtrie werde durch die Konkurrenz der Kunſtſeide erſchwert. Die Kohlen⸗ und Stahlinduſtrie hätten insge⸗ ſamt eine befriedigende Tätigkeit ebenſo wie die elektro⸗ techniſche Induſtrie aufzuweiſen. Die chemiſche Induſtrie erfreue ſich einer ſtändig zunehmenden Nachfrage nach künſt⸗ lichem Dünger, vor allem in den Ländern des Fernen Oſtens. In der Automobilinduſtrie habe nach einem glän⸗ zenden Aufſchwung gegen Ende des Jahres der Abſatz' von Kraftfahrzeugen nachgelaſſen. Das Baugewerbe habe eine ernſtliche Stockung erlitten. Prüfe man die Entwicklung der Weltinduſtrie ſeit dem Kriege, ſo werde man unwillkürlich von der ſtetig zunehmenden Bedentung, die die Produktion der Verbrauchsartikel für die Wirtſchaft gewinnt, betroffen. Wenn die wachſende Be⸗ deutung des Verbrauchs in der Weltwirtſchaft einerſeits das Zeichen für eine Beſſerung der Lage der Maſſen fei, ſo ſei ſie zugleich das Merkmal einer ſehr bedeutenden Ent⸗ wicklung der Induſtrie. Zur Frage der Arbeitskräfte ſtellt Theunis feſt, daß die Arbeitsloſigkeit weiter in beunruhi⸗ gendem Maße um ſich greife. Hinſichtlich der Arbeitsſtreitig⸗ keiten könne das Jahr 1929 als wirklich ſehr ruhig ange⸗ ſehen werden. Wenn alſo die Tätigkeit der Weltinduſtrie 1929 als ſehr günſtig bezeichnet werden könne, ſo dürfte ſich die Landwirtſchaft dagegen zu ben Ergebniſſen bes Jahres nicht beglückwünſchen. Hierbei geht Theunis beſonders auch auf bie Lage am Weltgetreidemarkt ein. Eines der charakte⸗ riſtiſchſten Merkmale des Jahres 1929 ſei ſicherlich das 1924 begonnene verſchärfte Fallen der Großhandelspreiſe, die bis Ende 1929 um 20 v. H. zurückgegangen ſeien. Für den Welthandel ſtellt Theunis feſt, daß die Bewegung in vielen Ländern ſehr aktiv und durch die Zunahme der Einfuhr wie der Ausfuhr gekennzeichnet geweſen ſei. Bei der Schilderung der charakteriſtiſchen Merkmale der bedeutend⸗ ſten Länder bezeichnet der Bericht die wirtſchaftliche Entwicklung Dentſchlands im Jahre 1929 als durch einen weiterdauernden konjunk⸗ turellen Rückgang gekennzeichnet, der in der Mitte des Jahres 1928 begonnen habe. Wenngleich die Produktion, vornehmlich in den Ver⸗ brauchsgüterinduſtrien, auf einem verhältnismäßig hohen Stand gehalten werden konnte, ſo haben ſich doch ernſte Störungen der Wirtſchaft ergeben, die ihren Ausgangspunkt vornehmlich in der großen Kapitalkngppheit hatten, unter der Deutſchland keidet. Weſentlich durch dieſe Kapitalndt be⸗ dingt, entſtand daher eine Steigerung der Beſchäftigungs⸗ loſigkeit. Verſchärft wurde die Kapitalnot durch das Ver⸗ ſiegen des Anleiheſtroms aus dem Auslande, der bisher ſeit der Stabiliſierung der Währung dazu beigetragen hatte, den dringendſten Fehlbetrag der deutſchen Kapialverſor⸗ gungsbildung auszugleichen. ——————————t O Rütgers AG., Berlin. Divibendeufrage noch nicht geklärt.(Eig. Dr.) Anläßlich des ſtarken Kursrückganges der Rütgers⸗Aktie erklärt uns die Verwaltung auf Anfrage, daß die Dividendenfrage für 1929 noch volk kommen offenſteht. Sie würde ſehr beſtimmt wer⸗ den durch die nächſte Entwicklung des Geſchäftes. Eine höhere Dividende als im Vorjahre(6 v. H. komme auf keinen Fall in Frage. Ob aber 6 v. H. verteilt werden, müſſe erſt die Bilanzſitzung beſtimmen. Die augenblickliche Geſchäftslage ſei befriedigend. Nach dieſer etwas auswer⸗ chenden Erklärung iſt die Dividendenfrage auſcheinend nicht ſehr günſtig zu beurteilen. Zuwahl von Bankvertretern bei J. G. Farben. Von zuſtändiger Stelle wird uns beſtätigt, daß bei der Ver⸗ waltung der J. G. Farbeninduſtrie die Abſicht beſteht, der Generalverſammlung die Zuwahl mehrerer führender Per⸗ ſönlichkeiten der Bankwelt in den Aufſichtsrat vorzuſchla⸗ gen, und zwar handelt es ſich um Vertreter der DD.⸗Bank umd der Danatbank. lung Schuſter Gmb. in Landau, ging bekanntlich vor wenigen Wochen in Konkurs. * Aſphalt⸗Dividenden. Die Deut ſche Aſphalt⸗ AG., der Limmer und Vor wohler Gru ben⸗ felder, Hannover, bringt für das Geſchäftsjahr 1929 eine Dividende von 8 v. H. gegen 10 v. H. im Vorfahr in Vorſchlaa. G. am 10. Mai.— Die Eon tf nental Aſphalt AG., Hannover„ſchlägt für 1929 wieder 5 v. H. Dividende vor. GV. ebenfalls am 10. Mai in Hannover. Krupp Intereſſent für die AEG.⸗Lokomotivpfabrik. Zwiſchen der Ac, und der Fried. Krupp AG. ſchweben Verhandlungen, die die Abſtoßung der im Beſitz der AG. befindlichen Hennigsdorfer Lokomotivfgbrik an die Krupp⸗ Werke zum Ziele- hoben. Die Verhandlungen befinden ſich jedoch noch im Anfangs ſtadium. * Müllheim⸗ Badenweiler Eiſenbahn⸗AG., Müllheim. Die unter Vorſitz von Dr. Alfons Wiedermann⸗Mannheim abgehaltene GV. erledigte ordnungsgemäß die Regularien. Bilanz ſowie Gewinn⸗ und Verluſtrechnung wurden ein⸗ ſtimmig genehmigt, ebenſo die vorgeſchlagene Ausſchüttung einer Dividende von 4 v. H. * Deutſche Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft Hanſa in Bre⸗ men. Die o.„in der 27 917 700 ½ Aktienkapital ver⸗ treten war, genehmigte ohne Erörterung die Regularien. Es wenden 10(i. V. 10) v. H. Dividende verteilt. * Schmelzbaſalt AG. in Linz a. Rh. Der auf den 3. Mai einberufenen HV. dieſer Tochtergeſellſchaft der Ba⸗ ſalt AG. in Linz a. Rh. wird wieder ein dividendenloſer Abſchluß vorgelegt werden. — Miag, Mühlenbau AG. Frankfurt Nach Abſchreibungen von 0,86(0,88) Mill./ verbleibt ein Reingewinn von 1,869(1,814) Mill., woraus wieder unverändert 10 v. H. Dividende vor⸗ geſchlagen werden. Laut Bericht wurde trotz der rückläufigen Konjunktur der Umſatz weiter weſentlich erhöht, de⸗ ſonders durch die breitere Baſis des Exports. Eine ganze Reihe von außereuropäiſchen Ueberſeeländern wurden neu erſchloſſen. Der Geſamtumſatz hielt ſich zwiſchen gen günſtigſten Jahren 1925 und 1927 in der Mitte. Im einzelnen zeigt die Bilanz(alles in Mill.): AK. unv. 15,0, Reſerven 1,561(1,559), Amerikaanleihe 10,92 (11,34), Wohlfahrtsfonds 0,192(0,286), Hypothek 0,081, Tetl⸗ ſchuldverſchreibungen 0,040(0,063), Uebergangspoſten und Rückſtellung 1,581(1,81), Kundenanzahlungen 3,26(4,80), Schulden 7,069(6,567); andererſeits Grundſtücke 3,079 (3,198), Gebäude 4,14(4,05), Maſchinen und Einrichtungen 1,075(1,259), Beteiligungen 2,87(2,90), Effekten 9,118 (0,257), Bankguthaben 0,749(2,839), Wechſel 3,119(2,377), Außenſtände 15,526(14,524), darunter bei Tochtergeſellſchaf⸗ ten 1,354(2,418) und Lagerbeſtände 10,842(10,948). Als Avale werden 2,546(3,14) Mill./ ausgewieſen. Der Auftragsbeſtand zu Beginn des neuen Geſchäfts⸗ jahres iſt höher als im Vorjahre. Die bisherigen Nuf⸗ tragseingänge erreichten jedoch nicht ganz die Vorjayrs⸗ höhe.(GV. am 7. Mai.) O Zur Juſolvenz der Golo⸗Schuhfabrik AG., Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) Nach einem Rundſchreiben an die Gläubi⸗ ger iſt eine Garantie für einen 30 v. H. Ver⸗ gleich nicht erreicht worden, da man keinen In⸗ tereſſanten für die Aktiven finden konnte, der eine Gewähr dafür übernahm. Durch den Verkauf der Aktien an die Firma J. C. A. Schneider ſei aber die 30 v. H.': k⸗ quote geſichert. Der Verkauf geſchieht zu einem Geſan be⸗ trag von 645 000.4. Ueber die Weiterbeſchäftigung der Ar⸗ beiter⸗ und Angeſtelltenſchaft von Golo wird noch verhan⸗ delt. Vergleichstermin 7. Mai. 5 O Firmenänderung und Beſitzverlegung der Raab⸗ Katzenſtein⸗Werke, Kaſſel.(Eg. Dr) Wie wir erfahren, haben ſich die Raab⸗Katzenſtein⸗ Werke außergericht⸗ lich mit ihren Gläubigern geeinigt und den Ver⸗ gleich zurückgezogen. Die Firma wird nach Krefeld verlegt und führt jetzt den Namen Rheiniſche Luftfahrt⸗Gmb H. vor m. Raab⸗Katzenſtein⸗ Werke. Die Besteuerung deutſchen Erdöls Be: einer am Montag im Oberpräſid iu m in Hannover unter dem Vorſitz des Stellvertreters des Oberpräſidenten abgehaltenen Beſprechung wichtiger Erd⸗ ölfragen, an der Vertreter des Handelsminiſter tums, des Oberpräſidiums, des Oberbergamtes Klauſental⸗Zellerfeld, der Regierungspräſident in Lüneburg, der Landrat in Celle, ferner Vertreter der Induſtrie⸗ und Handelskammer, der Landwirtſchaftskammer und der Gewerkſchaften teilnahmen, war zunächſt Gegenſtand der Erörterung, die Gefahr einer Beſtenerung von Mineralölprodukten aus deutſchem Erdöl. Bei Erörterung dieſer Frage waren ſich alle Beteiligten einig, daß der Antrag des Wirtſchaftsbundes Niederſachſen⸗ Kaſſel beim Reichsfinanzminiſter, von jeglicher Be⸗ laſtung von Mineralprodukten aus deutſchem Erdöl Abſtan d nehmen zu wollen, aufs nachdrücklichſte unter⸗ ſtützt werden müßte im volkswirtſchaftlichen Intereſſe, ins⸗ beſondere aber auch im Intereſſe der geſamten nieder⸗ ſächſiſchen Wirtſchaft. Ferner fand eine eingehende Ausſprache über die in der Preſſe vielfach erörterte Intereſſennahme aus ländiſchen Kapitals am niederſächſiſchen Oelgebiet ſtatt. Hierbeß kam zum Ausdruck, daß gegenüber den in letzter Zeit ſichauf⸗ fallend häufenden und ſich widerſprechenden Nachrichten Vorſicht geboden iſt. Die amtlichen Berufsvertretungen (Landwirtſchaftskammer, Induſtrie⸗ und Handelskammer) und die ſtaatlichen Behörden werden die Angelegenheit mit Aufmerkſamkeit weiter verfolgen. Die deutſchen Sparkaſſen im Jebru ar Die Spareinlagen bei den 2600 ſtatiſtiſch erfaßten deutſchen Sparkaſſen haben im Februar bei 635,6 Mill., Einzahlunden. wovon 15,2 Mill./ auf Aufwertungen und rd. 61 Mill auf Zinszuſchläge entfallen, ſowie andererſeits 446,4 Mill./ Aus ohlungen eine Erhöhung auf 954758 Mill., gegenüber 9358,8 Mill.% Ende Januar bezw. 7655,3 Mill./ Ende Februar 1929 erfahren. Im Giro⸗ uſw. Verkehr haben die Einlagen genenüber dem Nor⸗ monat eine leichte Erhöhung auf 1378,4 Mill/ gegenüber 151,6 Mill.„/ Ende Januar bezw. 1523,1 Mill./ Ende Februor 1929 zu verzeichnen. 0 7 7 85 2 7 5. Mannheimer Efektenbörse one Mimen. 60 80 60 78 genſerpen daun. 4750 Schuß. Pernes 41.—(1 5 5 8% Bad. St.⸗A. 2 79.— 79,.—.⸗G. f. Seilinb. 56,.— 56.— a.0 Abeinſtahl. 5„ 7% Bad tom. 83.— 94,— Brown, Boveri. 128,0 128.0 Salzw. Heilbr 2110 2110 Lud wig3h. Wolz. 99.— 99.— Triest. Befighels 44.— 44— 10% Mm, Gold 100.0 1000] Deutſche Lino.. 28½0 2540 Nells Bergbau. 109 109,5 8% Whaſen Stadt 87.— 87.— Daimler-Benz.. 48.— 42.— Phönix Bergbau—.——.— Kraus& Co. Nock. 64.— 64.— Seilinduſt. Wolff 55.— 88.— Südd. Zucker 161,2 10,0 120,0 118.5 Lech werke f 1 Bet u. Laurahütte 53.——.— 4— 98.— Ber.& b. 82.— 82.— 5 9 25 E er Union 87.— 88. Mainkraftwerke. 98.— 98, er. Chem. Ind. 32, 5 95 Gold 700 7050..55..——— Ber Stahlwerke. 1020—.— m2 805 Frankf. 110,7 100.5 Berg e f. 1000 1659 % Farben d 0. G. 55 1 f ez Söhne.... Bergzt. Jute. 100, 5 6% Farben Bd. 28 109.0 109,0 J. G. Farben.. 175,0 178,0 Industrie-Aktien 81. 855 151 e.. 8 1150 5 t. 1470 147.0 10% Grkr. M. OA. 111.0 111.0 Henninger K. St.- venus St.⸗— 25,.— Ver. Zellſt. Be 0—.— Fla, Popelh. B. 136.0 135.5 18%„„ A. 135,0 185,0 Kwen München 259.9 282.5 Motoren Deuz 71.— 71.— Vogtl. Maſch. St.—.— 73.— Rh. Hypoth.„Bk. 1500 150.0 Schöfferh. Zindg. 2887 288,5 Motor⸗Oberurſel 1158 115,2 BPofgt& Häffner—— 218.0 Nh. Ereditbank... Karlar. Näh. Halb 28.— 28.— Schwartz Storch. 138.0 185.0 g Bolth. Seil. u. K. 61.50 61,80 Südd. Disconto.—.——— C. H. Knorr. 185,0 185.0 Werger 159,0 159,0 Pf. Rähm. Rauf. 18.58 18.— Konſerven Braun 57.— 47.— Durlacher Hof 150.0 150.0] Mannh. Gummi Judwigsh. el. Br.—.— 192.0 Pfälz. Preßhefe Südd. Zucker. 160,8 160,2 ——— Adler Klever. el r 8 a Eichbaum. e. e Pfälz. Müßlenw. 125,0 125,0 45 55 at. 1725 12.0] Rein. Gebt K Sch. 113.0 118.0 N ſchaff. Buntp. 8 „1210 1270] Port gem. Heid. 1920 132.0] Bd. Maſch. Durl. 140,0 140,0 Rütgerswerke 85,.——.— Schwartz Storch. 13,0 136,0 Ah. Elektr..-G. 149.0 149.0] Brem.⸗Beſig. Del 63.— 63.— 85 Werger Worms 157,0 159,0] Rhelnmühlemo.. 1180 118.0 Brown Boverk Wayß 4 fd 93,75 91.12 W. Wolff. 92.— 92.— 125,0 128,0 Roeder, Gebr. B. 102,0 102,5 Zellſtoff Aſchſfög. 154,1 150,2 „ Memel 142,0 140,0 5 Waldhof—.— 190,0 1285 128,5 Schnell. Hrefel. 3885 88.— Schramm Lackf.. 85,80 85,80 Ufa(Freiverk.).. 89,.— 89.— Dab. Aſſekuranz. 180,0 140,0 Verein biſch. Oelf. 76,— 76.— Cement Heidelbg. 181,8 182,2 Schuckert, Nrbg. 1940—.— Raſtalter Wagg. 11.— 11.— Continent. Berſ 46.— 44.— Wayß& Freytag 90.— 92.— 5 Mannh. Verſich. 61,50 61.50 Zellſtoff Frankfurter Börse 1 Darmſt. u. Nat. 239,0 239,5 Festverzinsliche werte Deuiſche⸗Blsconts 149.5 181.0 Tarkan e es Terminnotierungen(Schluß) Shamotte Annw. 93,— 92,— Ang. Dt dit 117.7 1170 5 181.5 1265 Chemiſche Albert g. Dt. Credit 17.9] Harpen. Bergbau 0.. h. Brockhues albhof 196,0 192,0 C habe Daimler Benz. 7475 75.— Pank Brauind. 150,0 158,0 Ph Holzmann 109.0 108.7 174.78 75.— Parmer Vankvee. 184.0 184.0 Ilſe 0 281.0 281.0 42.50 40.25 Baur Hp. u. W. 188.0 139.0 Nalf Aſchersleven 2170 216.0 Berl, Handelsgeſ. 178,5 175,0 Kali Salzdelfurth 37.0—.— 2% Melchsant) de e. O Effekten Bank 112.2 112.5 Dt. Atlant.⸗T. 1280 127.0 See 0 1650 161.5 Kali Iadenlurd 2200 219,0 50 „ 2 Ablöſungſch. 6. 5 8 0 19 ohne 11,25 11,10 Dresdner Bank D. Wertb.(Gold!—.—. l 125,5 175,5 1 Kali Weſteregeln 7 87,— 87.10 D. Hyp. u. Wechf. 144,0 141.7] D. Gold- u. S. Unſt. 154,5 184.7 S 18. 240,0 240.0 136.5 136 59.80 85. D. lleberſee- Ban 1050 100 D. eineleum i 0 154,5 154,0 Dt. Verlag Dresd. Schnellpr. —.— 250.0 R. Karſtabt 2 8 Deutſche Disconto 150,5 151.5 Klöcknerwerke. 106,7 106.0 7780 Dresdner Bank 135,9 154.) Sahmeyer& G, 1740 172.0 780.50 A ⸗G. für Verkehr 128.5 120.5 D. Schatzanw. 28—.——.— Frankf. Bank. 104,0 104,0 Düſſel. Rat. Dürr 63.— 63.— Dit Reichdb. Vorz. 99.20 98,75 Mannesmann. III.3 109,7 % Schutzg. 14. 8% Ludwiggg. 26 88.50 89.45 Nürnberg. Verein—. Eiſen Kaiſersl. 10% Mhm. Gd. 25 101.0 1010 Oeſt. Cred.⸗Anſt. 29,90 29,80 Emag Peaakf. ö 6 Pfälz. Oyp.⸗Bk., 135,0 185,0 Enzinger⸗ Union——. 8 Eßlinger Maſch. 38,— 34,10 Sergmann..—.— Reichsbank.. 294,5 204.0 Ettling. Spinn. ö„ 20—— 92.65 2%„77 7710 77 5% Grkr. Mh. 28 16,85 17,.— Rhein. Creditök. 8% Preuß. Kali 8% Preuß. Rogg. 9,05 905 ahr Gebr. 50% Südd.Feſtwb. 2,——.— Südd. Boden⸗G. 139.0 139.0 Südd. Disconto. 35.25 Frkfrt. Oyp.⸗Br. 140,0 140,0] Dyckerh.& Widm. 98.— 97,80 . 109,0 108,3 Mansfelder. 108,7 108,5 Nord. Loyd„ 1050 110,0 Metallgeſellſch.. 111, 110.0 „„ 114.0 113,7 Miageltünleu bau 1320 132.0 94,85 93,— Alg. Elektr.⸗Gef. 1240 172,5 Montecatini.. 59,50 53,50 Demberg. Oberbedarf. 78.— 75.— N Otavi Minen 61,25 61.— 210,0 210, Buderus Eiſen 81.28 77,25 Cement Heldeldg. 132,5 132.5 Pbönit Bergbau 105.7 1050 907 dc bein. Hop. Sk. 1500 150 Jaber a 8 leich. 114.5 113,5 Compan“ Hiſp. 358.0 358.0 15 Braunkoblen 2870 2970 irm.. „Farben %„ Bonds 28 105, 108.7] Daimler Benz 42.— 41.— Miebeck Montan———.— Contin. Gummi 182,0 181.5 Rh. Elek.(Rheags 149.0 147.5 1745 174.5 Ab. Stahlwerke 120,2 115.0 89e Grkr. M. abg. 77.— 77,50 Wiener Bankver. 1168 11.65 Fer Wale nne. e Ferch Ech 1087 103 Rüger werke. 60.— 75.— 8% Rh.⸗M.⸗Don.—.——.— Mürtt. Notenbk.—.——.— elt. Guilleaume 90 55 Dit. Goſd u. Silber 188,2 185.0 8 rankfurter Gas 110,0 1100 Pt. Linol. 255,0 252,0 Schuckert..„ 5 1% Bad. Kom. Gd. 84,50 84.50 Allianz. 201,5 201.5 er Bot.& Wit. 34.75 35,.— Licht u. Kraft. 178.0 176.0 Siemens KHalske 28885 2810 80% Pfälzer 28-9 98 50 8% Mh. Hyp. 24. 25 96 Mannh. Verſ.⸗G. 0%„R..8 9850 98,80 Transport- Aktien 2%„„„ 19-11 90 558 9%„„„ 1 84.— 84.— 09.2 1060 en All. Verf 89—* ordd. Lloyd.. 106,7 108,4 4%%Meining. s 84,50 84.25 6% f Pr.. B. Lig—.— 61.15 Eſchweil. Bergw. 210,0 210,0 Holzverkohl. Bank- Aktien Gelſenk. Bergw. 2 g. D. Ereditb. 117.0 116,5 Sabi Bank 147.5 147,0 Kali Aſchersleben 218,0 214,5 ayr. Hyp. u. Wb. 188.5 188,0 Klöckner Som. u. Privatb. 182.0 161.0] Mannesm. Röhr.—.— 1100 Knort, Heller, Gritzner M. Durl. 41.— 41.— Grün& Bilfinger 195.0 193,0 Hapa 1 Neu eidelb. Straßb. 41.— 41.— Hanfecet Füßen 77.50 1000 5 8 6½ 9% Rhein. Lig. 84.55 88.— 2.—— Flpert Armatur 109.0 108, 4%% Pale. g. 84 88 6,75 Setter ul. St. b.. 5 Fiesch Kuef ue. 130 130 Berliner Börse e Süddo vid——. Montan-Aktien 105 u. Tiefbau—.— 98. Kali Salzdetfurth 370,0 365.0 Kamm. Kaiſersl. 104.0 108.0 55 Bankver. 133,5 133.5 Kalt Weſteregeln 218,5 218.0 Karſtadt Nud. Elekir. Lieferung 178.2 172.0 Südd. Zucker.. 161,0 160,5 elten& Guill. 133,0 181.0 Ber. Glanzſtoff——— elſenk Bergwk. 143,2 143,0 Ber. Stahlwerke 102,0 101.6 Gesfürel... 183.0 183.5 Zellſtoff Aſchaff. 154.0 151,2 25.7 255 Goldſchmidt. 74.— 70.50 Zellſtoff Waldhof 1970 193.0 Soldſchmidt Th. 74.— 70.— g G. Farben. 175,5 175,0 Svenste Tändſt. 358.0 356.0 8 5 5% Roggenwert. 8,75 8,75 olzmann, 1 5 109,7 108.5 Festverzinsliche werte 55% Roggenrentb 6,30.25 Id., 85, 1 3 N Goldanleihe—.—. 8% Landſch, Rog..25.— 8— ee Reichsant. 27 87,0 88,90 8%. 1 Ilſe Bgb. St. A. 230,0—,— Inag Erlangen 91,.— 91, Diſch.Ablſgſch 1 35,50 55,0 Mexikaner 19,78 19,50 Jae 6 5 4 d fe f%. Jaden 2828 2088 4%„ Kronen.85 2,85 183.9 485.5 5% Bab. Kopten—.— 16.— 4%„ ce hv. Rente.70.00 Kletn, Sch.& Heck. 1170 116,0 8% Grkr. Mh. R. 16,75 4½%„ Stlb.⸗R. 4,40.50 A. ½ Pe. Kalianf. 671 6,71 4½/„ Pap.-N. 7 155 0 3 8 7 Zeitung eee Dremer Wole 1389 184 9 2 85 Leder 62,75 51— Schubert e Salzer 225. 5 Drown, Bov.& 6. 180.0 130.0 veſch Eiſen Buderus Eiſenw. 81.— 75,85 888888885 1 E 3 1 E 8 7. 4% Türk. Ab. Am. 6,25 6, 4%„ Bagd.⸗Eiſ.!.85 40.88 „„„ z I. 4%„ unif. Anl. 10,88 10, Them. Heyden„ 62,— 681,50 ohenlohe⸗Werke 90.— 90.— Phil. Holzmann 107.7 107.7 Tharlott. Waſſer 105,2 104,5 Horch K Tie. 85,25 62,75 Segall Strumpf—— Them. Gelſenk.. 60.— 80,.— Ilſe Bergbau. den Albert 85 Züdel& C 7 75. 8 5 223,7] WeſteregelnAlkal 218,8 216.0 3 1145 n& Co. 183.5 190.5 Weſtf. Eiſen„ 83.— 80.50 Schultheiß.... 300,0 297,5 Wicking⸗Cement 1180 1177 Wiesloch Tonw.——. —. Wiffener Pietall 75.— 75.— Siemens&Halske 262,7 259,5 Wittener Gußſt. 50,50 52,.— „230,5 231.0 Sinner.⸗G. 120,0 120,0 Wolff, R. —— 89.80 59.— e. 13,5 1205 Stsehr Kammg. 102. 102.2 VN 1 9 7 12 Sbem. Brockzues 74,—.0 Sebr. Junghans 38.— 36.50 Stoewer Mähne.— Zeuſte Ble 105,0 104.0 4½ 0 Ung. Str. 18 22.50 22.85 Tenesrb. Spinn 80.80 52.75 Stolberger Zinkh. 103,0 102,5 Zelkſtoff Waldhof 1845 1910 4½%„„ 14 2745 22.85 Conti- Casutſch. 181.0 181,0 Zahla Porzelan 6150 81 Süd. Immobil. 82, 52— Deutſch⸗Sſtaftika 1185 1185 6% Ung. Goldr. 25,25 28, Kronenr. 2,80 2, 8 4½% AnatSer.II 15,15 14.88 Dtſch.⸗Atlant⸗X. 1 5 122,5 C. H. Knorr 2%„ ii 17.. Seulſche Erdöl. 1048 103.5 Fol il.—.——.—[Dtſch. Gußſtahl..... Kölſch Walz. F I] Deutſche Kabel. 75,50 75.85 Sebr. Kbit Transport-Aktlen Otſche. Steinzeug 190,0 1890 Attitzer Kunſt Schantungbahn Ac f. Bertehrw. 128,0 127.8 Deutſche Linol. Zaliwk. Aſchersl. 218 21,„ gucker„ 159,7 150,7 4% Seen 88e 1770 0 421111 1 138,7 136 0 —.—— Deſſauer Gas 5 cknerwerke 1 4½% Anat. Ser.—.— 18, aue. 18858 179.5 Thörl ver. Oele 96.50 85.— Sen Kollmar K Jourd. 48.25 42,75 Tietz, Leonhard 159,0 1580 Freſverkehts-Kurse 69.— 68.75 led. Neuechulnen. 470.0 488.0 103·5 408. Telepß. Berliner———.— Stavi Minen 61.25 59,75 53.— 53,.— Trans⸗Radio 131.8 181.5 Petersb. J. Habl..50.10 1850 1300 Ruſſenbank 0,85 0,87 —.— i— Varziner Papier 128,8 128.0 f Deutſche Wow.. 10,38 Krauß& Cie. Lok. 68.25 65,.— da Deutſche Petrol. 68.— 69,28 70.— 71.— 5 50 74,25 1 2— Beithwerke....„. Denis aao. 2880 3624 fofpd aner Ole. 12— L. 5. Half Hanni D 7250 ſeldburgg. Allg. Lok. u. Str. 178,8 172,0 8 5—.——.— Ver. Chem. Charl. 65,25 65..— Benz 33 Süd. Eiſenbahn 118,7 112,8 8 Shoes 2———— Labmever& Co. 178.0 1720 P. Diſch. Nickel. 182,2 10.9 Adler Kali 3 Balfasgze en. 5780. F Dice maschine e daurabütte.. 3873s 5128 B. Saen e Diamond. 985.88 Daltimore Obie. 37.0 80,5 Drezd. Schnellpr. 78,50 77,25 Sinde s Eismaſch. 0 Jah b. Sone e Hachfreguen; 1600 1690 Fr Heinen. Diener Mera 187,0 1845 Sarl gin thats 5550 55 50 Der Siahierte. Jag 1090 Fröge ha. 1870 4875 Heini,. Dürkoppwerle.—. Lingel Schuhfabr. 55,80 55,50.„. .„1077 108,6 1 i* 0—— Stahl v. d. Zyp. 165,2 1670 g „Slldonteelke 81900 1 8 3 5 5 e Co. 120.0—,— Ber. Ultramarin. 1475 14 Ronnenberg—— anſa Diſchiff„157.0 159,5 orbd. Lloyd. 109,5 108,7 [ Elktr. Licht u. K. 175,7 174.5 Sank- Aktien Emaille Uarich Mannesmann el. Werte 139,8 187.0 i 90.75 98.25 Mansfelder Akt. 108,1 106, Bank f. el e 199,5 187.0 Enzinger Werke 13 2420 J Markt. u. Kuhle. 4482 147, 5 Maſch. Buckau. W. 139.0 17 Maximil⸗ Hütte.—.— 176. —— 2. Nech. Web. Lind. 83.— 83.7 N„ Zittau 88.— 57.50 arbenind. A. G. 175,0 174.5 Merkur Wollw. Bank f. Brauere. 159,8 1575 Eſchw. Bergwerk Barmer Bankver. 135,0 184,0 Eſſenersteinkohl.—— 143.5 Berl. Handelsges. 178,5 175,0 Com. u. Privibk. 162.2 161.0 Faber Bleiſtift 5 Darmſt. u..⸗Z. 240,0 289,7 Fahld., Liſt& To 7785 77.— Dt. Aſiatiſche Bk. 52,50—.— 5 Deutſche disconto 180, 1800 Feldmühlepapfer 181.0 179.2 Mez Söhne Dtſch eberſee B“ 100.5 106.5 Felten& Guill.. 182,2 130,0] Miag⸗Mühlen Dresdner Bank 134,7 154,0 Fhies KHöpfling. 1575 Meiningerypbk. 143.7 148.0 Oeſterr. Crebitbk. 30,75 29.85 Reichsbank.. 298,2 282.5 Wedhard Textu.—.— 85.— Ahein Erebitdk.—.——.— Gehe& Co. Südbeutſch. Dise.—.——.— Geiling E Co. Genſchow& Co. 66,25 65,50 Industrie- Aktien Accumulatoren„ 128.0 128,0 U ke.... Ge. f. elektr. Unt. 184.7 182.0 Oſtwerfte 1 34.— 33,50 Goedhardt Gebr. 195,0 198,0 Elsbach& co.—.——— Magirus.-.. 2878 28.50 Wanderer Werke 47.— 48. 131 1820 Berl. andelsgef. 1772 1785 Nix 4 Geneſt e „Friſter. 140 14/0 Motoren Deuz 7 Mühlheim Berg. 109.5 1190 Deutſche Disconlo 151,1 150,7 Alöckner Werke 107.7 107.0 5 Id.. 170,7 170,5 Oberſchl. E. Bed. 79,50 74,75 8 69,0—. Sereibeim. lag 1282 425.0 Sberſchl. Kore, 1106 7060 Fanſe Dampf. led.) 105. Orenſt.& Koppel 80,80 79.50 Nordd Loyd 249,7 249.5 lu ——— Dogel Telegraph. 66.50 66.— Sichel&..— Lukau& Steffen. 5 Pogtländ. Maſch. 75,— 79,75 Sloman Salpeter 7780 7750 i 980 1920 Ju a„„ 5 Verein Elbeſchif.. ler. 5 9 üdenſcheid Met. 80.25 i Südſee Phosphat 10,.—. Voigt& Haeffner 218,0 218,0 Rio in 92.— 94.— Drown Boveri—.— 109,8 109,0 Terminnetierungen(Sehlug) Allg. Dt. Credit 117.) 117.) Tb. Goldſchmidt 73.— 71,25 Bank f. Nen 1255 15 arven. 1 115 1148 825 Barmer Bankver. 0„ veſch Eiſ. u. St. 114. 152.0 155.0 Bayr Hyp u. W 130.8 139.5 5 e 106,0 108,5 lſe Bergbau 231.5 231,0 ali Aſchersleben 219,5 216,0 958 1490 Darmſt. u Nat 240.3 240,7 R. Karſtabt 186 84„ 84.— Baur Vereinsbk. 148.0 145.0 e D 163,7 189.5 380.5 Tom u. Pro. 162.0 161.0 7 1347 Dresoner B. 158,2 154% Köln. Neueſſen B. 1182 1120 50 54,50 Nat. Automobile 20.50 1925 1 für Nerkeht 128.8 120.5 es N 111, 109,6 8 Niederlauſ. Kohle 147.5 188,5 Aug. Lokalb 5 10 e 5 ö 7 Frankf. Allgem.—.——.— Gelſenk. Bergwk. 142,7 142,0 Nordd. Wollkäm. 96.— 92.— Dt. Reichsd. Bz. 93,50 93.50 Metallbank 172.5 1 Mansfelder 109,2 108,2 „ 110,5 110,0 108,8 109,7 Mitteldiſch. Stahl 127,0 127,2 Nordd. Wolle 95,— 68.75 9 Sberbedarf. 75,80 72.80 „109,0 110,0 Oberſchl. Koksw. 111,0 111,0 „114 113,7 Orenſt,& Koppel 81.— 79,65 Allg. Elektr.⸗Geſ. 174.2 172,1 Sſtwerke 251,5 249,5 apag 5 ambg.⸗Südam Alfeld Deligfen 12, 11 Goldſchmidt. Tb. 12.— 72. Pöbnix Bergbau 105,5 104.1 Bayr. Motorenw 69,35 80.88 Phönix Bergbau 105,5 105,0 Allg. Elektr.-S. Alſen Portl.⸗Z. 177,5 177.5 Greppiner Werke———.— Guand-Werke. 58,25 57,50 Kaste Pöge. 18 athgeber Wag + 19. J b. 95 154,0 151.7 tr „ olyphonwerke. 294,0 289.5 74.75 74.75 Bergmannckle 85.55 2025— Rh. Braunk. u. St. 239.0 237.5 Ummendorf Pap. 141.7 141.7] Grizner Maſch. 40,50 40.50 Abeinfeldenkkraft 199.5 184.0 Suderus Eſenw. 51,75 76,25 Nh. Elektrizität. 150,0 149.2 Anhalt. Kohlenw 90, Sehr Großmann—.——,— Rhein. Augsb. aſch.—— 78,25 Gtuſchwitz Textil 70.— 70. Balke Maſchinen 128.0 125.0 vage tan Baſt Rürnder⸗ 190.7 190.7 dalleſche Maſch. 87,50 80,50 Rheinſtahl Bayr. Spiegelglas 65.75 65,50 . Bembeng 151.5 150.0 rgmann Klekt 200,5 198,5 Hann. M. 5 5 Bayer. Celluloid 13.— 1250 Hammer* 112.0 110,0 Riedeck Montan 1087 103.0 Dr. Linoteumwk 255,0 252,5 1 4 Harkort St⸗Pr.—.——.—] Rütgerswerke Berlin Gubener 232.0 230,0 Harpener Bergb. 130.5 125.5 Sa ſenwerk Berl. faris. Ind. 66,50 68,0. 55 Berliner Maſchb. 67.— 66,.— Braunk. u. Stikett 147,8 148,0 dilpert Maſch. 108 5 108,5 Sarotti: Drentet — 90.— ö 0 8 Braunk. 239.0 238.0 Charlottb. Waſſer 106,0 10⁵,7 Aſchaffbg. Zellſt. 150,2 150,9 Srun& Bilfinger 1920 192.0 3 5 Chamotte 81.50 81,50 f 54 M Rhein. Elektrizit. 149,0 147 Font. Cautſchouc. 183,3 182,2 Ahein. Mödelſtoff 70.— 78,.— Dal mler⸗Benz 99.85 99.50 Rhein.⸗W. Kalk 111.7 111,7 Deſſauer Gas geſt 38,— 37,50 Roſitzer Zucker 30,50 32,„5 Sög.⸗Wien Gum 684.— 85.— Rückfortg. Ferd. 67,50 88,.— Elektrizitäts⸗Llef 173,2 1715 Schulth-Patzenh. 301,0 287.0 24.— 98,.— Sächſ. Gußſtahl. 70. 70.— eilmann Imm. 78.— 76,50 Salzdetfurth 650 7105 Jeldmühle Sr.⸗Beſtgz. Delf 68.— 8250 Lindrich 3 KKuff. 88,28 88.— Schleſ Elekt. Gas 1720 1720 Aanten 1410 140,0 Sirſch Kunfer 118,7 117 Hugo Schneider. 117.5 114,7 Gesfürel.. 185,7 163,5 Rh Stahlwerke 120,1 118,0 omp Hiſvane 359.0 357.0.⸗Weſtf Elektr. 182,0 182.0 A. Riebeck⸗Mont.—.—. 42.65 41.75 Rütgerswerke 79.— 78,15 ö 74.7 172,7 Salzdetfurth Kali 374,0 870,0 119,2 117.7 Deutſche Erdöl, 105,8 105,0 Schleſ. Portl⸗Z. 160,0 160.0 Schuber& Salzer 224,7 225,0 Dona Al. Robel 54.— 83.50 Schuckert& Eo, 1040 192.0 1055 7326 El Lich u Kreft 178,2 178,7 Siemens K alske 263,7 251,0 404,0 103,0 Eſſener Steinkohl.—.— Svenska 8. 357,0 857.0 J. G Farben 178.0 175,2 Leonhard Tietz 158,0 158.0 ö. 190.0 180.0 Ber. Stah werke 100.7 100,0 25,8 Feilen& Guill. 1320 130,5 Weſteregel Alkalt 220.7 218.7 elſenk. Bergwk. 143,5 142, Stabil Waldhof 196,0 193.0 tavta Minen„ 61,— 60,25 . e 1111888 ener eee eren 4 5 * Dienstag, den 8. April 1930 Nene Maunheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Nr. 166 7. Seite. Nur Spezialpapiere befeſtigt nrückhaltendes Publikum und Ausland/ after/ Späterhin geſchäftsſtill und abbröckelnd Mannheim freundlich Die Börſe war heute nach der geſtrigen Abſchwächung etwas erholt, ohne daß das Geſchäft an Lebhaftigkeit ewann. Die Geldmarktlage iſt nach wie vor recht flüff Lon Induſtriegltien lagen Farben mit 175 v. geſtern unverändert, dagegen U zen Waldhof weiter abge ſerner von Nebenwerten Konſ. Braun mit 47 v. waren die Kursveränderungen geringfügig. 2 markt lagen Deutſche Bank feſter. Verſicherun k wären weiter angeboten; Aſſekuranz gingen auf 140 zu⸗ rück. Von Brauereien waren Gangler und Eichbaum be⸗ feſtigt. Nach der Pauſe gelangten Ludwigshafener Aktien⸗ Brauerei mit 192 zur Notiz. Rentenwerte weiter gut ge⸗ bolten nur Neubeſitz eine Kleinigkeit abgeſchwächt. t Fraukfurt behauptet Nachdem ſich an der geſtrigen Abendbörf Zurückhaltung bemerkbar gemacht hatte, war im heutigen Vormittags verkehr auf die Verlängerung des Stickſtoffſyndikats eine weſentlich freundlichere Sum⸗ mung zu erkennen, die ſich jedoch bei Beginn des offizeꝛ⸗ len Marktes nicht erhalten konnte, da auf der anderen Seite die Zurückhaltung des Publikums und des Auslandes, was durch einen verminderten Ordre⸗ Eingang gekennzeichnet wurde, allgemein verſtimmte. eine ſtärdere Die ſchwache geſtrige Newyorker Börſe war ebenfalls nicht gazu angetan, zu einer Belebung des Geſchäftes beizutra Doch gaben die günſtigen internationalen Geldmark hältniſſe der Börſe einen eher freundlichen Grundton. Hin ſichtlich der innerpolitiſchen Lage war man ge⸗ neigt, die Situation wieder etwas vorteilhafter zu beurteilen. Speztlalpapiere ftelen jedoch bei ewas vermehrter Nachfrage wieder durch Feſtigkeit auf. Gegen⸗ Aber der geſtrigen Abendbörſe war die Kursgeſtaltung nicht einheitlich. Etwas lebhafter war die Umſatztätigkeit auch heute wieder am Rentenmarkt. Beſonders deutsche Anleihen traten mit erneuten Gewinnen hervor. Von Ausländern traten Türken in den Vordergrund. Jm Ver⸗ laufe traten überwiegende Abſchläge bis zu v. H. ein. Gut behauptet lagen bei einiger Nachfrage von Seiten eer Arbitrage Stahlverein. Zell Waldhof waren gegen Anfang en. 4 v. H. ſchwächer, doch war das Angebot nicht ſonderlich groß. Am Rentenmarkt ergaben ſich Kursabbröckelungen. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 4 v. H. leichter. Berlin nach gut behaupteter Eröffunng ſchwankend Auch die heutige Börſe eröffnete in ſehr ruhiger Haltung. Das Intereſſe des Auslandes und der Pro⸗ bing hat zwar im Vergleich zu geſtern eher etwas zuge⸗ nommen, die bei den Banken eingetroffenen Kauforders waren aber immer noch ſehr klein und erſtreckten ſich nur auf einige Spezialgebiete. Die Spekulation ſchritt heute aber eher zu Rückkäufen, zumal ſich die Auffaſſung über die innerpolitiſche Situgtion nach der grundſätzlichen Einigung betreſſs der Agrarfragen in der geſtrigen Kabinettſitzung gebeſſert hat. Schon i war eine freundliche Grundſtimmung zu erk ſen und die erſten Notierungen lager Ell meinen gut behauptet. Von einigen weniten Werten abgeſehen war die Umſatztätigkeit aber ſehr gering. An⸗ 75 Eröffnung relativ gut behauptet/ Renten leb⸗ Schluß unter Schwankungen ſchwächer leihen freundlich, Neubeſitzanleihe etwa 30 Pfennige höher, Ausländer ruhig, Oeſterreicher etwas gefragt, Pfand⸗ briefe geſchäftslos. Geld unverändert leicht, Tagesgeld 3,5 bis 5,5 v. H. und darunter, für erſte Aufgaben angeblich 2,75 Brief, Monatsgeld 6 bis 7, Warenwechſel etwa 478 H. Nach den erſten Kurſen zunächſt ſehr ruhig und kaum bhröckelten ſpäter die Kurſe aufgrund ber Ge⸗ häftsſtille allgemein etwas ab. Die Hauptſpekulations⸗ papiere verloren bis zu 2 v. H. Salzdetfurth und Bem⸗ berg gingen um 2,5 v. H. zurück, auch Polyphon lagen etwa v. H. niedriger und Waldhof verloren nach einer widerſtandsfähigen Eröffnung 9,25 v. H. Am Kaſſamorkt zeigte ſich bereits wieder Reali⸗ ſationsneigung, jedoch blieb die Tendenz noch vorwiegend feſt. Obwohl heute ſtarke Nachfrage nach Wechſeln beſtan hlieb der Privatdiskont unverändert, jedoch wurden wieder per 15. April Reichsſch weiſungen zum Zinsſatz von 65 Schwankungen neigte die Ten der Börſe noch überwiegend zur Schmäche. Schiffahrtsaktien und Aku ſchloſſen relativ feſt. Stärker gedrückt waren Conti Gummi, Oſt⸗ werke, Polyphon, Salzdetfurth, Rütgerswerke, Zellſtoff⸗ Waldhof und Schultheiß bei Tagesverluſten bis zu 5 v. H Deviſen gegen Reichsmark blieben ziemlich un⸗ verändert, der Dollar notierte.1890 bis.1895. Von den europäiſchen Naluten lagen London und Schweiz etwas .8643 5.8650, bezm. 1987% nach nach 301. Mailand 349. nuch 7 4016, alles Newyorker Ufancee. Die Dollar— Reichsmark unverändert, auf einen * ert, Nur Holland 4017 nach Swapsſätze Monat 3, auf dre! Monate 103 Stellen. Berliner Devisen iskontsätee: Hefchsbank 5. Lombard%, Privat 4½ v. fl. 8. April Barität 5 at. 5. B. M 970 Holland 100 Gulden 09 168.43 168,48 3 Athen 100 Drachmen 425.435.445 10 Brüſſel 100 8, 500 Pfr.„995 58,515 58,355.3 Danzig 100 Gulden 81,55 81,585 6,5 Helſingfors 100 FM 510,548 10.512] 7 Italien 100 Lire 3521,97 22,025 68,5 Südflavien 100 Dinar 0¹.415.355 6 Kopenhagen 100 Kr. 112,0 112.00.8 Liſſabon 100 Eskudo 18,79 17,48.8 Oslo. 100 Kronen 112.25 111,74 4. Paris. 100 Franken 88 15.4 16,445 3 Prag 100 Kronen 12,8986] 12.414 12.88 8 Schweiz 100 Franken 5 81,26 80,815 3 Soſta 100 Leva.084 3,040].917 10 Spanien 100 Peſeten 8 58 60 89,57 5 tockhoim. 100 fir. 2 112,69 112,05.5 Wien.975 39.095 58,79 8 Ungarn 78,21 72,9 6 Buenos-Aires 1 Reſ. 1,041 1,645 1,788 10 E da Can, Doll. 2.180.1734— apan 0 089.072.988] 5,8 utrzy 5 20,82 20,914 Türkei 322 2180 10 London 20,958 20,398] 20,893 3,5 New Hork, 5.193 4,1780.5 Rio de Janelrolchtiur, 0,498 0,508— Urugung 1 Gold Pes..874 4,821 Geringe Anternehmungsluſt an den Produktenmärkten Unſicherheit Berliner Produktenbörſe v. 8. April(Eig. Dr.) Angeſichts der Unſicherhelt über die weitere Ent⸗ wicklung des Agrarprogramms hielt ſich die Unterneyh⸗ mung buſt an der heutigen Produktenbörſe in mäß k⸗ gen Grenzen, wobei die Preisgeſtaltung nicht ganz einheitlich war. Inlandsweizen zur prompten Ver⸗ ladung war ziemlich ausreichend offeriert und fand infölge des ſehr ruhigen Mehlabſatzes nur zu etwa 1 bis 24 niedrigeren Preiſen Unterkunft, wobei zu berückſichtigen t, daß dieſe Brotfrucht von der am geſtrigen Börſenſchluß ein⸗ getretenen Abſchwächung kaum in Mitleidenſchaft gezogen worden war. Roggen lag dagegen bei kleinerem An⸗ gebot gut behauptet; der Lieferungsmarkt ſetzte für Weizen bis 2 1 niedriger, für Roggen in der Juliſicht 3% höher ein; dieſer Preis war jedoch kurz nach den erſten No⸗ tierungen wieder Brief. Das Mehlgeſchäßft beſchraukt ſich weiter auf Deckung des notwendigſten Bedarfes vet wenig veränderten Preiſen. In Hafer trat das Angevot etwas weniger ſtark in Erſcheinung und gegen den geſtrigen Börſenſchluß waren leichte Preisbeſſerungen zu verzetch⸗ nen. Gerſte ziemlich ſtetig. Amtlich nottert wurden Weizen 26265, matter; Mai 27479; Juli 8079,50; Sept. 26665 u..; Roggen 163 bis 65, matt; Mai 182,50—80; Juli 194 90,50; Sept, 191.50: Gerſte 190202, ruhig; Futtergerſte 180—89, ruhig; Hafer 164—74, matt: Mai 17673; Juli 18684.; Sept.— Weizenmehl 29,50 37,50, ruhig; Roggenmehl 29,75—27, ruh. Weizenkleie 10,25—11, behauptet; Roggenkleie 10/50—11.25; Viktoriaerbſen 2328? Kl. Speiſeerbſen 193; Futter⸗ erbſen 18—19; Peluſchken 17—19; Ackerbohnen 16—1 Wicken 20.2250; Lupinen, blaue 14,5016; gelbe 20—23; Seradella 88-93; Rapskuchen 15—15,50; Leinkuchen 19 bis 10,50; Trockenſchnitzel 7,20— 7; Soyaextroctionsſchrot 16 bis 16,60; Kartoffelflocken 16,5016; Rauhſuttermittel: Drahigepreßt. Roggenſtroh.201,45; Weizenſtroh 1,15 bis .30; Haferſtroh 0,901.05; Gerſtenſtroh 0,90— 1,05; gebund. Roggenlangſtroh 1,251,360; bindfadengepr. Roggenſtroh 1051,80; Weizenſtroh 0,95—1,20; Tendenz ſſtetig; Häckfel gutes 1,75 1,00; handelsübl. Heu, gef. trocken 1,80 2,10; Heu erſter Schnitt 250,90; Thymotee, ſoſe heu loſe 3,40— 90; Mielitzhen(Havel) 1,70 1,90: dr Heu in Pfg. über Notiz 40 Tendenz ruhig. Allg. malt. * Liverpooler Getreidekurſe vom 8. April,(Gig. Dr.) Anfang: Weizen(100[.] Tendenz ruhig, Mai.2,75 (.9,50); Juli.4,50(.5, 50); Oft.—(.8,50).— Mitte: ruhig, Mat 83,25; Juli.525; Okt. 8 a über Agrarprogramm hemmt Geſchäftsentwicklung Nur notmendigſte Bedarfs⸗ deckung im Mehlgeſchäft/ Hafer etwas gebeſſert, Gerſte ſtetig Rotterdamer Getreidekurſe vom 8. April.(Eig. Dr. Anfong: Weizen(in Hfl. p. 100 cg.) Mai 10.12,50; J ul 10.22,50; Sept. 10.15; Noy. 10.20 Maiß lin Hfl. p. Laf 2000 Kg.). Mai 139,757 Juli 189,5 * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 8. April.(Eg. Dr). April 8,20 B, 8 ö; Mat 8,20 B, 8,10;: Juni 8,80 B. 8725 O, Jil 8,50, B. 8,45 G, Aug. 8,70 B, 8,60 G; Sept: 8,75 B, 8,70 G; Okt. 8,00 B, 8,80 G, Dez. 9,10 B. 9; Okt.⸗Deg. 9 B, 8,90 cf; Tendenz behauplet.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 2626,65; AApril 26,65; Mai 26,80, Juni 26,95; Tendenz ruhig. * Nürnberger Hopfenbericht vom 7 April. fuhr. 10 Ballen Umſatz. Tendenz dußbig. * Bremer Banmwolle vom 8. April, rik. Univ Stand. Middl.(Schluß) 17.17. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 8. April.(Eig. Dr.) Amerie. Uuẽnniverſal. Stand. Middl. Anfaug: Mai 837 is 38, Juli 82839, Okt. 828.20 Dez. 820, Jan.(31) 130, (31) 835—386, Tagesimport 11 100, Tendenz: ruhig, — Mitte: Mai 837, Juli 889, Ort. 829, Dez. 1) 892, März(81) 897, Loco 874, Egypit Upper fair loco 1000, Tendenz ruhig. Berliner Melellbörse vom 8. April 1930 r Kupfer ö Ble! bez. Brief Geld bez. Brief! Geld 7 Ballen Zu⸗ [Eig. Dr.] Ame⸗ ae bez. Brief] Geld Januar.] 132 75,75 7. 57,— 38,75 f—— 8— 39,75 Februar—.— 132.25 481.75—381.— 38.75 f 39.— 39,25 39.— März 12.45 J. 8 39.50 89,— U— 1 38.75 36,59 38,50—.— 37.— 388.— 98.25—.— Je, 25,50 38.25—— 37.50 38.— 35.25„ 27.7 57. 36,80 Sept. 7536.52—— 38.50 37.75 Okiober⸗—.— 38,75 36,59—.— 38.75 38 25 Nov... 132.2513125—.— 88,75 36.50—.— 88,75 38,50 D Zenb.]—— 132,25 131.25—— 38,74 38.50 Glektrolytkupfer, prompt 170,50 Antimon Regulns 5 Orig. Hütten⸗ Aluminium 190.— Silber in Barren, per kg 87.25 59,25 dgl. Walze Drahtbarren 184.— Gold, Freinerkehr, 10 gr. 28.— 23,20 Hüttenzinn, 99 v. 5.( Blatin, dio. t r.509,50 Reinnickel, 9899 v. H. 350.—] Breiſe ohne Foel netalle! er 100 Ku Londoner bieiallbörse vom 8. Aprii 1930 Metalle in E pro To. Slber Unze.(1870 fein ſtaue, Platin ze g Kupfer, Standard 69,25 Zinn, Standart 133,6 Aluminium 1 Monate„25 Mongte 165,8 Antimon 5 Setil. Preis 65,25 Settl. Preis 163.7 Queckſilber 23.— Elektrolyt 93,50 Banka 167.7 Platin 55. deſt ſelected 74.75 Straits 168.0 Wolframerz 20.— kong ſheets. Blei, ausländ. 18,5 Ride—.— El'wirebars 88,78 Zint gewöhnlich 18,18 Weißblech—.— — 0 Blau-Gold-Dose Vom Sinn Deutſcher Turnfeſte Der Weltkrieg hat auf dem Gebiete der Leibesübungen Umwandlung hervorgebracht. Leibes⸗ her nur als eine Liebhaberei, ja bisweilen eine völlige Die übungen, die f ſogar als Spielerei angeſehen worden waren, wurden jetzt als Lebenusnotwendigkeit jeder Nation betrachtet, die An⸗ ſpruch auf Weltgeltung erheben wollte. In der Bevölke⸗ rung ſelbſt ſetzte plötzlich ein ſtarker innerer Trieb, eine Art körperlichen Erlebniſſes ein, zur Betätigung von Lei⸗ besübungen. Hand in Hand mit dieſem raſchen Anſchwellen der Welle körperlicher Betätigung, wuchſen aber auch die zahlloſen u Leibesübungen ohne Wett⸗ kampf, ohne derlage ſind an ſich ja wohl kaum denkbar. Es iſt jedoch ein großer Unterſchied, ob die geſamte Betätigung in Leibesübungen von dieſem Wett⸗ kampfgedanken, ja Wettkampftaumel geleitet oder beſſer ge⸗ ſagt tyyranniſiert werden, oder ob der Wettkampf nur die Krönung körperlicher Ausbildungs⸗ und Schulungsarbeit ſein ſoll. Eine Zeit lang ſchien dieſer Wettkampftaumel alle Verbände reſtlos zu erfaſſen. Auch die Deutſche Turnerſchaft ſchten ihm zu erliegen, da griff man auf dem traburger Deutſchen Turntag 1924 mit dem Gedanken der hen Scheidung dieſes Uebel an ſeiner Wurzel an, charfe Umkehr und beſann ſich auf die Ueberlieferung und innere Geſtaltung der Deutſchen Turnerſthaft. Man fand den Weg wieder zurück zum turnerſchaftlichen Gedan⸗ ken, zum Gedanken der Maſſenbreiten Arbeit im Dienſte zeſamtheit. Dieſe Volksarbeit im ſchönſten Sinne des war von jeher der Leitſtern der turnerſchaftlichen Ihren höchſten ſinnfälligen Ausdruck findet diefe Arbeit b angefangen bei den hunderten von Gaufeſten allj lich, hinweg über die alle 4 Jahre ſtattfindenden Landesturnfeſte der Deutſchen Turnkreiſe, bis hinauf zu den großen Maſſenfeſten bei Gelegenheit der Turn feſt der Deutſchen Turnerſchaft, die alle 5 Jahre ſtattfinden. Ueberblickt man die lange Reihe der 14 Deut⸗ ſchen Turnfeſte vom 1. Turufeſt 1860 zu Koburg bis zu dem jüngſten glänzend verlaufenen 14. Deutſchen Turnfeſt in Köln 1928, ſo kann man freudig feſtſtellen, daß ſie alle ein Bekenntnis für bieſe fortwährende ſtaats⸗ ezu 2 Millionen Köpfe zählenden 1 Unterſchiede hinweg ätigen Dienſt am Deutſchen Volk und Vaterland. 3 „Unſere Arbeit dem Deutſchen Volke und Vaterland“ iſt auch der Leitgedanke, mit dem z. Zt. die 75 000 badiſchen Turner ſich vorbereiten für das 15. Badiſche Landesturnen in Mannheim vom 8. bis 10. Auguſt 1930. Zuſamm rbeit zwiſchen dem örtlichen an deſſen Spitze der Badiſche Laudtags⸗ Wolfhard Mannheim und der Gauvorſitzende Stalf Mannheim ſtehen— und der Badiſchen Kreisleitung unter ihrem Führer Direktor Weiß ⸗ Heidelberg werden z: Zt. die Grundlagen für ein Turnfeſt geſchmiedet, das als das Turnfeſt in der Südweſtmark Deutſchlauds für das Jahr 1930 bezeichnet werden kann. In eifr Hauptaus ſe geordnete Dr. 2 2 4 Milgliederverſammlung 5 28— des Vabdiſchen Rennvereins Ein Jahr der Kriſe Der Badiſche Rennverein Mannheim hielt am 5. April ſeine ordentliche Mitgliederverſammlung ab, in der vom Vorſtand Bericht über das abgelaufene Jahr erſtattet wurde. Vorſitzende, Rechtsanwalt Lin⸗ deck, der die Verſammlung leitete, wies einleitend auf die überaus ſchwierige Lage hin, in der ſich heute alle Renn⸗ vereine und insbeſondere der hieſige Verein befinden. Man müſſe von einer eruſtlichen Kriſe ſprechen, die, wenn ſie nicht überwunden werbe, den ganzen deutſchen Rennſport zum Erliegen bringe, deſſen e volkswirtſchaftliche Be⸗ deutung für Erhaltung und Förderung der Pferdezucht lei⸗ der immer noch nicht genügend erkannt werde. Dieſe Er⸗ kenntnis, daß die mit der Verauſtaltung verbündenen Let⸗ 1 fungen anerkanntermaßen eine notwendige Vor für die Pferdezucht ſind, ſollte in immer weitere Kreiſe dringen, die in dieſen Verauſtaltungen nur eine Be⸗ friedigung der Schauluſt ſehen, und unſere hieſige Bevol⸗ kerung ſollte ſich mehr als bisher bewußt ſein, was ote Abhaltung des traditionellen Mai⸗Mee⸗ kings für Mannheim bedeutet, von dem weite Wirtſchafts⸗ kreiſe und ebenſo auch das Preſtige unſerer Stadt berührt werden und deſſen Erhaltung ſich daher das Direktorium des Vereins vor allem angelegen ſein laſſe. Im Hinblick auf die finanzielle Lage des Vereins ſei es in dieſem Jahr nur dadurch glich, das Mai⸗Meeting abzuhalten, daß durch die Opferwilligkeit zahlreicher Freunde des Reun⸗ ſports ein Garantiefonds in zureichendem Maße auf gebracht worden ſei.. An der Geſamtbe völkerung ldege es aber nunmehr, der Veranſtaltung dars Intereſſe entgegen zubrin gen, dals en früheren Jahren ſtets in ſo reichem Maße vorhanden geweſen ſei und das allein die Erhaltung dieſer Veranſtaltung für die ürgen könne. Dilſſe Veranſtaltung Zukunft verb D blicke auf eine 60 jährige, von Erfolg gekrönte Vergangen⸗ heit zurück, in deren Verlauf ſich der Platz Mannheim eine achtunggebietende Stellung im deutſchen Rennſport erwor⸗ ben habe, und das Direktorium ſetze jedenfalls in Verfol⸗ gung der ihm geſtellten gemeinnützigen Aufgaben alles daran, das in Jahrzehnten mit Mühe und Arbeit und auch mit Hingabe an die gute Sache Geſchaffene zu erhalten, zum Nutzen der Pferdezucht und ebenſo auch im Intereſſe unſerer Stadt. Aus dem vom Vorſtand erſtatteten Jahresbericht iſt Fol⸗ gendes hervorzuheben: Im Berichtsjahr wurden 28 Voll⸗ blutrennen abgehalten, davon 16 auf der Flachbahn und 2 über Hinderniſſe. Da der Himmelfahrtstag ausnahmswetſe in die Rennwoche fiel, ſuchte man ihn als vierten Renntag auszunutzen und damit auch den Ställen weitere Verdienſt⸗ möglichkeit zu geben. Am Meeting beteiligten ſich 103 Pferde mit 157 Starts; davon entfallen auf Hindernis⸗ rennen 64, auf Flachrennen 98. An den beiden erſten Tagen des Mai⸗Meetings waren Herrenreiten eingeſchoben und zwar zwei am Sonntag und drei am Dienstag. Die Auf⸗ wendungen des Vereins für Geldpreiſe, Ehrenpretiſe, Transportkoſten und Züchterprämien betrugen rund 114 250 Mark. Der ſeit Jahren zu beobachtende Rückgang der Pilt⸗ gliederzahl hat ſich leider auch im letzten Jahr fortgefetzt; gegen die Vorkriegszeit iſt der heutige Mitgliederſtand nur noch etwa ein Drittel. Auch alle anderen Haupteinnahme⸗ quellen wie Logenmieten, Einſätze und Reugelder, insbefon⸗ dere aber die Eintrittsgelder und die Umſätze am Totaliſa⸗ tor gingen gegen das Vorjahr ganz bedeutend zurück. So war der Beſuſch ca. 25 v. H. ſchwächer als im Vorjahr und die Eintrittsgelder gingen auf 70 v. H. der vor⸗ jährigen Erträgniſſe zurück. Auch beim Totaliſator⸗ umſatz machte ſich die allgemeine wirtſchaftliche Lage ve⸗ Der 2 RN..25 Ersstzfüllung l l 17— e 2 2 U E 2 2 — 2 7 III n .1 III ffn 775 I 1 ECC ccc A Josca-Compaci Aul manches hann man verziclien, aher gut aussehen mus man. Vie Vieles hangt davon ah Die beiclen-. Compact. Puder sind in ihrer vorbildlichen. Oualitit völlig gleich. wertig. Verschieclen ist nur clie Fackung die Grõlle- dler Heis. u Losca- Compact in eleganler, lau: goldener Dose jet ein wolires Sclimuchestuch ſur das Jaschehen und den Joiſettentisch. handllieher, noch Hlacler und noch billiger. . Erhältlich m I2 pastellaarten Tönungen. II weniger ge⸗ ſonders bemerkbar, da um rund ein Drittel wettet wurde als im Vorfahr. Die Vereinsleitung hat, nachdem ſich der Niedergang der Einnahmen zeigte, außerordentliche Einſchränkungs⸗ maßnahmen vorgenommen und da auch die Regierung und die Stadtverwaltung entgegenkam, war es möglich, die Vereins rechnung, wenn auch mit einem Defizit, ſo doch nicht ſo abſchließen zu können, wie man unmittelbar nach den Mairennen befürchten mußte. TV Maupheim 1846 1:1 Die 1846er ſpielten am Sonntag mit zwei Herren⸗ und Stuttgarter Kickers 1 einer Damenmannſchaft in Stuttgart. Die 1. Herreu⸗ mannſchaften begannen den Kampf reichlich nervös, nur ganz langſam machte ſich eine gewiſſe Ruhe bemerkbar. tanuheim foreiert das Tempo, wird knapp überlegen, Angriff auf Angr rollt gegen das Schlußtrio der Stutt⸗ garter. Auf prägiſen Angriff des rechten Flügels, den der Halbrechte mit Schuß aufs Tor abſchließt, ſcheint der erſte Erfolg fertig, doch der Stuttgarter Tormann hält, wehrt durch weiten Kick, Mannheims Rechtsaußen nimmt dieſen Ball auf, gibt ſcharf zur Mitte und Halblinks drückt dieſe Flanke unhaltbar ein. Gleich danach Pauſe. Nach Wiederbeginn drängt Stuttgart kurze Zeit auf Aus⸗ gleich. Manuheims Hintermannſchaft bat ſich in die be⸗ kannte Form geſpielt und iſt dieſem Drängen gewachſen. Mannheims Sturm wird überlegen und drängt bis zum Schluß, ohne mehr als Lattenſchüſſe zu erzielen, während die Kickers nur mehr vereinzelte Durchbrüche unternah⸗ men. 1b⸗Maunſchaften 11, Damen 374 für Stuttgart. Aus Nu 15.00 Uhr: 16.00 Uhr: Konzert. 16.55 Uhr: 17.30 Uhr: Möfunk⸗Programmen Mitwoch, 9 April t, Stuttgört: „ Stütbtga rt, Jugenbſtunde⸗ Mfinchen: Fraukfur Frankſur München: Kinderſtunde. Köln: Konzert. 18.05 Uhr: Frankfurt: Aufgaben des Stüttgart: Afrikaniſche Plagegeiſter. 19.05 Uhr: Breslau: Konzert, Frantfurt, Stutt⸗ gart: Vortrag von Mannheim. 19.35 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Reportage aus einem Saarbergwerk, Budapeſt: Konzert. 19.40 Uhr: Belgrad: Violinabend. 20.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Stunde des Laienmuſizierens; Hamburg, Oslo; Konzert; Köln, Oper„Zar und Zimmermann“; München: Konzert auf zevdei Klavieren; Brünn, Kaſcha u, Prag, Preßburg, Stockholm: Sinſoniekonzert; Laibach: Geſan Wien: Monſterkonzert, anſchl. leichte Muſik; Zürich: Muſikal. Kreuz⸗ und Querfahrt. 20.30 ltihr: Ber kin: Komöbie„Rauſch“; Breslau: Aus der Heemte; Königs weſt., München, Kat⸗ to witz, Warſchau, Mailand, Turin: Konzert 20.45 lihr: Frankfurt, Stuttgart: Dichterſtunde; London 3: Kongert. 21.00 Uhr: London 1: Nom: Sinſoniekonzert. 21.15 Uhr: London 3: Operette„Die verzauberte Inſel“, Mailand: Konzert. 22.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Zeitgenöſſiſche Muſit?F Tou louſe: Konzert; Turin: Opekettenabd. 22.15 Uhr: Stockholm; Tanzmuſi, 22.30 führ: Berlin: Kartenſpiele, anſchl. Tanzmuſik; Hamburg: Konzert. 22.40 Uhr: Lon don 1, 2, 3: Cembalo⸗Konzert. 23.00 Uhr: Bu dapeſt: Zigeunermuſikk; Turin: Konz. 23.30 Uhr: London 1, 2, 3: Tanzmuſik. 2 1 Um 19.05 Uhr ſpricht in Mannheim über Stuttgart und Frankfurt: Dr. Rud. Craemer, Heidelberg über Cecil, Rho⸗ des und Joſ. Ghamberlain. Naturſchutzes; Vortrag in deutſcher Sprache; 2 Hlach- Compact 471 Hach. Compact ist nocli 2 2= i— I 8. Seite. Nr. 166 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Achtung! Dienstag, den 8. April 1980 92868 Amtliche Bekanntmachungen Ueber das Vermögen des Ingenteurs Wilhelm Bröder, Mannheim, Rheindammſtraße Nr. 52, wurde heute vormittag 10 Uhr Konkurs eröffnet. cafe schleuer etzt I 3, 10 g Konkursverwalter iſt Rechtsanwalt Dr. Hans Heute polizeistunde-Verlängerung Neumann. Konkursforderungen ſind bis zum 25. April 1930 beim Gerichte anzumelden. Termin— Winter- Garten zur Wahl eines Verwalters, eines Gläubiger⸗ Tanz- Bar ausſchuſſes, zur Entſchließung über die in 8 132 Bis 4 Uhr geöfinef Jodes-Anzeige Tieferschüttert machen wir allen Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, dag mein lieber Mann, unser unvergeßlicher Vater, Herr Georg Dietzel infolge Schlaganfall, im Alter von 32 Jahren, sehnell und unerwartet von uns gegangen ist Mannheim(F 5, 22), den 8. April 1930 Frau Babette Dieirel und Minder Die Feuerbestattung findet am Donnerstag, den 10. April 1930, nachm. 2% Uhr statt 1 der Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen iſt am Freitag, den 2. Mai 1980, nachm. 4 Uhr, vor dem Amtsgericht, 2. Stock, Zimmer Nr. 214. Wer Gegenſtände der Konkursmaſſe beſitzt oder zur Maſſe etwas ſchuldet, darf nichts mehr an den Gemeinſchuldner leiſten. Der Beſitz der [Sache und ein Anſpruch auf abgeſonderte Be⸗ friedigung daraus iſt dem Konkursverwalter bis 25. April 1930 anzuzeigen. 1361 Mannheim, den 7. April 1930. Amtsgericht B. G. 15. Kaufmann Haus N eu mann, geboren am 28. März 1887 in Gernsbach, wohnhaft in Mann⸗ 92792 Bad Merg entheim Kuranſtalt 5 heim, zuletzt in ber Heil⸗ und Pflegeanſtalt Immer wieder hört Bethel, wurde durch Beſchluß des Amtsgerichts nan die lage Mannheim vom 15. Februar 1930 wegen Trunk⸗ a 225 clan enen auten ſucht entmündigt. 136 1 Schwelzerkäſe bekom. Mannheim, ben 3. April 1980. e. ö ſte Heil⸗ inn. 15 3 kran be, been ae e a f eee 88 gere een, eben dafl rss Jüchcgen—— 2 Für die liebevolle Teilnahme bei vom echten Emmentaler— a Ingererauhe Stoffwechſelſtörungen. 15 N f 8 5 1 2 5 3 2 2 5 3 1* 2 5 dem schweren Verluste meines% pid Aaltgt, das Vereinsregiſtereintrag vom 20. März 1950. 50 Zimmer, fließend. warmes u. kalt. Waſſer Ersllngs-Memachen 88 5 88 0 leb„ Pfd. 45 Pfg. und„Freie Schwimmer 1924 Mannheim Sand⸗ Zentralhei eigene Badeabteilung. Das milde 5 5* eben Mannes, sagt Allen viele Kunden beſtätigen hofen“ in Maunnheim⸗Sandhofen. 125 lima des bene geſtattet Herbst u. Win⸗ Mollon-Dechehen— 5 5 5 innigen Dank e 5 Bad. Amksgericht F. G. 4 Mannheim. terkuren, September bis April. Mäßige Preiſe K g„ 5 ö Mannheim, 8. April 1030 r Vereinsregiſterelntrag vom 20. März 1930 3 Dlätverpflegun Proſpekte frei. 5612 Mull-Wingeln 8 1 70 45 5 T 4a, 13 geſſen haben, 2065 Kine benen en: 8 Eportgerein Neckarhauſen“ ö 1„ 755 8 5 5 Ferner führe ich ſeit in Neckarhauſen. 125 5 2 55 5 7 Frau Sophie Hans òWe butler, d in 1,. deri F. G. 4 Manubeinn. Hichel-Tennien. 4% 16 90 40 5 butter, Pfd. zu 1,65„ 8 3 8 5 die ſelbſt den verwöhn⸗ 2 0 2541 7 10. zu⸗ Wangsvers eigerung. 68 Tre Leo Rosenbaum frieden ſtellt. 1 5 2 5 Hch. Neinmüth, E 3, 12 Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am Mittwoch, den 28. Mai 1930, vormittags 9 Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, A 1. 4, das Grundſtück der Erbengemeinſchaft zwiſchen: Kaufmann Karl Zwick Witwe, Ottilie geborene Telephon 243 87. H. Schlinck& cie Spexialhaus der guten Wäsche 1* 11* 0 as Porzellen- Zestecke reflestpaße für alle Festlichkeiten. Billige Preise. gegenuber dem aſfem Rafhaus Uu 1, 7 Dörrer in Mannheim und Karl Philipp Zwick, 9 1 Ak 1 Kaufmann baſelbſt, auf Gemarkung Mannheim. Akfiengesellschaff 1 ie 17 5 am 7. März 1930 I im Grundbu vermerkt. Die Nachweiſungen Hamburg ee eee Fe 82 elde 5950 8351 Aktionäre unſerer Geſellſchaft werden gziermit eingeladen e e ee 12105 10 5. 1 1 f u der am 29. April 1980, vormittags 10% lthr, in der Börſe in Arg, l 5 1 Fast neues kompl. mer 12¹ 1. Stock Pain denden. 8 5 0 ſnutteſtens in der Verſteigerung vor der Aufforde⸗ Aypothekenhrief 5 5 f 5 rung 7 5 1 anzumelden und bei Wider⸗ 7 1 7700 1 5000 Mk. it Nachlaß* 4 a — ſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen; Wwclen Sdernes lager., mit Nachlaß A. didentichan Gengradworsammlung. e, 8 Neugntererg ung z er. d, welehen 1 5 e e e 8 ce doldwaren Um änderung Angeb. u. 7 X 49 an * 3 5 des Gläubigers und nach den übrigen Re en 5„ 9088 5 ee e berückſchtigk. Wer ein Recht gegen die Verſteige. fermann denne, gewissenhali bill Die-Gelchaftst. 881 gturig, mit Ausziehliſch und Lederſtühlen 1. Vorlage der Bilanz und der Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung. Be⸗ rung hat, muß das Verfahren vor dem Zuſchlag 5 3 l 14 5 pl 15 85 Welch h richterſtattung des Vorſtandes über den Vermögensſtand und die aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt* anken leiht Je 905 50 Mann Mk. 428.— 8418 Verhältniſſe der Geſellſchaft nebſt den Bemerkungen des Aufſichts⸗ tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an e ee ei jg. ſtrebſ. Mann a rates. die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. 7 1 2 N 2. Beſchlußfaſſung über Grundſtücks beſchrieb: Mannheim eee 150 Mark Binzenhöfer 44 a] die Genehmigung der Jahresbilanz und der Gewinn⸗ und Lgb. Nr. 57923: 2 Ar 86 am Bauplatz, Rhein⸗ S400 kurzfriſtig geg. Bürg⸗ 1 5 Verluſt⸗Rechnung, häuſerplatz Nr. 8. Schätzung: 7150..— ſchaft. Angebote un⸗ Möbelgeschälft Augarſensfr. 38/68 l b die Verwendung des Ueberſchuſſes,. Mannheim, den 31. März 1930. 46 ter 8 2 25 an die Ge⸗ e) die feſte Vergütung gemäß 8 21 Abſatz 1 des Geſellſchafts⸗ Notariat Maunheim 6 als Vollſtreckungsgericht. Zwangsversteigerung Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am Montag, den 26. Mai 1930, vormittags 9% Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim,& 1. 4, das Grundſtück der Fa. Rheinauer Induſtrie⸗ gelände G. m. b. H. in Frankfurt a. Main, auf Gemarkung Mannheim. 46 Die Verſteigerung wurde am 10. Februar 1930 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen über das Grundſtück ſamt Schätzung kann jeéber⸗ mann einſehen. Rechte, die am 21. Februar 1930 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Auf⸗ forberung zum Bleten anzumelben und bei! Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen, ſchäftsſtelle dieſes Blat⸗ tes erbeten. 72822 ASSELER EUESTE 6 vertrages. Entlaſtung des Vorſtandes und des Aufſichts rates. Wahl zum Auſſichtsrat. Aenderung des Geſellſchaftsvertrages. § 24 erhält den Zuſatz: „Die Generalverſammlungen finden am Ort des Sitzes der Geſellſchaft ſtatt, wenn der Aufſichtsrat nicht die Abhaltung an einem anderen, innerhalb Deutſchlands gelegenen Ort beſchließt.“ Zur Teilnahme an der Generalverſammlung ſind diejenigen Aktionäre berechtigt, die ſich ſpäteſtens am dritten Tage vor der Generalverſamm⸗ 1 lung, alſo am 26. April d.., über den Beſitz von Aktien bei der Geſell⸗ ſchaft oder bei den folgenden Anmeldeſtellen ausweiſen: Dentſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft in. Berlin und deren Niederlaſſungen in Hamburg und Mannheim, Vereinsbank in Hamburg und deren Filialen, Bankhaus E. Ladenburg in Frankfurt a, Main., Effekten⸗hirobanken deutſcher Werlpaplerbörſenplätze. Die Hinterlegung iſt auch dann ordnungsgemäß erfolgt, Ein Möbelkauf ist bie beste und sicherste Napital-Anlage Schlafzimmer, Speisezimmer, Nücheneiupchtungen, Herrenzimmer Elnrelmöbel und polsterwarn Lagerung kostenlos Binzenhöfer * wenn Aktien Bekannt Billige Preise Id. As nV S qgo a mit Zuſtimmung einer Hinterlegungsſtelle für ſie bei anderen Bank⸗ ſonſt werden ſie im geringſten Gebot 1 1010 firmen bis zur Beendigung der Generalverſammlung im Sperrdepot bei der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpru gehalten werden. Desgleichen berechtigen Hinterlegungsſcheine über bei des Gläubigers und nach den übrigen Rechten Nidbel geschaft einem Notar hinterlegte Aktien diejenigen, auf deren Namen ſie aus⸗ berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Ver⸗ Augartensfirase 38.68 25 ee—— geſtellt ſind, zur Teilnahme an der Generalverſammlung, Hinterlegungsſchein ſpäteſtens am 26. gelegt wird. Die Hinterlegung von Reichsbankdepotſcheinen giht wegen der ver⸗ änderten Verwahrungsbedingungen der Reichsbank kein Recht mehr zur Stimmrechtausübung. Hamburg, den 1. April 1930. Der Aufſichts rat: Albrecht Vol land, Vorſitzender. Offene Stellen eneral- Vertreter wenn der ſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zu⸗ April d. J. dem Vorſtande vor⸗ ſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laffen, 2 ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös 11 aus guten deutschen 8 U u. englischen Stoffen liefert sehr billig und 8418 Der Vorſtand: Dr. Dopfer. Oelkers. an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. D 4 8 B E* 9 R 2 6 6 1E A H- gb. 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