r Neue Mannheimer Zeitung Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus 8355 i. 72 7 2* 5 2 5 monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, ami eh f. 0 0 b 0 0 cad 855 f. E er durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 89, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. 10 Pfg.— Abholſtellen: W Oppauerſtraße 8.— Veilagen: Montag: Spori der N. 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Mai Einzelheiten über die letzte Phaſe der geſtrigen Schlußſitzung Feindliche Schweſtern Stundenlange Abſtimmung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Z Berlin, 15. April. Die Regierung Brüning hat es endlich geſchafft. Gegen ſechs Uhr abends war das Deckungs⸗ und Steuerprogramm in Sicherheit gebracht. Aber die Oppoſition hat es dem Kanzler nicht leicht gemacht. Ein ſtundenlaunger Abſtimmungskampf, ſo erbittert, wie ihn der Reichstag ſelten erlebte, ging der Verab⸗ ſchiedung der Geſetze voraus. Noch bis zur letzten Minute ſchwebte man in Ungewißheit. Die Frak⸗ tionen haben Telegraph und Telephon in Bewegung geſetzt, um die letzten Reſerven heranzuholen. Zur Mittagsſtunde ſchien es, als ſollten die Sozial⸗ demokraten, die mit ihrer Sonntagsparole das Signal zu dieſem nervenaufreibenden Endſpurt gaben, als Sieger aus dieſem Wettlauf hervorgehen. Dann aber trugen Eiſenbahn und Flugzeug den hinter der Regierung ſtehenden Parteien doch die notwendigen Verſtärkungen zu. Die Debatte im Plenum, die im Grunde kaum mehr zu feſſeln vermochte, wurde künſtlich in die Länge gedehnt, um Zeit zu gewinnen. Die Sozialdemokratie, die den früheren badiſchen Staatspräſidenten Remmele und ihren Finanz⸗ ſachverſtändigen Hertz in die Arena ſchickte, fochten noch einen grimmigen Strauß mit Dr. Moldenhauer über die Beſteuerung der Konſum vereine aus. Der Landbundführer Hepp redete dem Bayer. Bauernbund ins Gewiſſen, mit Rückſicht auf den landwirtſchaftlichen Teil des Regierungsprogramms doch den Widerſtand gegen die Bierſteuer auf⸗ zugeben. Herr Schiele, der Ernährungsminiſter, verteidigte die Agrarmaßnahmen gegen die ſcharfe Kritik des ehemaligen Finanzminiſters Hilfer⸗ ding und zwiſchendurch ließen die Kommuniſten ihr Kriegsgeſchrei ertönen. Im Hauſe aber ſteigerte ſich die Erregung all⸗ mählich bis zur Unerträglichkeit. Immer und immer wieder wurde Bilanz gezogen und die eigene Front überzählt und die der Gegner argwöhniſch gemuſtert, 0 denn jeder Zuwachs auf der einen oder anderen Seite konnte das Zünglein an der Waage bilden und als dann endlich die Entſcheidungsſtun de ſchlug, geſchah es, daß mit dem Benzin⸗ und Benzol⸗ zoll und den dazu gehörigen Agrarbeſtimmungen das heiß umſtrittene Junetim in einfacher Ab⸗ ſtimmung mit durchſchlüpfte. Erſt hinter⸗ drein wurde man ſich dieſer Tatſache bewußt, und es gab, wie ſich denken läßt, höchſt erſtaunte Geſichter namentlich unter den Hugenbergleuten, die die Ge⸗ legenheit verpaßt hatten, der Regierung in die Flanke zu fallen. Die Schlußabſtimmung über die Zollnovelle brachte dem Kabinett eine immerhin reſpektable Mehrheit, 250 gegen 204. Im höchſten Grade kritiſch geſtaltete ſich die Situation bei der Bierſteuer. Noch während die Urnen zur Aufnahme der Stimm⸗ zettel herumgetragen wurden, beſtürmten die Natio⸗ nalſozialiſten von der einen, das Zentrum von der anderen Seite die Abgeordneten des Bayeriſchen Bauern bundes, die ſchließlich, wenn auch offen⸗ bar ſchweren Herzens, ihr Votum für die Regie⸗ rung abgaben, Trotzdem wäre es beinahe noch zu einer Panne gekommen, denn bei der Schlußabſtim⸗ mung über das Kompromiß, das Bier⸗, Umſatz⸗ und Warenhausſtener umfaßt, brachte es die Regierung nur auf vier Stimmen Mehrheit, die ſich bei der Mineralwaſſerſteuer ſogar noch um eine weitere Stimme verringerte. Damit war dann aber die Hauptgefahr überſtanden. Der Reſt der Abſtimmungen ſtieß auf keinen ernſtlichen Wider⸗ ſtänd mehr. Gerade noch um Naſenlänge iſt das Kabinett Brüning durchs Ziel gegangen. Es hat ſeinen am Samstag mühſelig errungenen Erfolg behaupten kön⸗ nen, aber die ſchier unmenſchlichen Auſtrengungen der Oppoſition, das Regierungsprogramm noch in dritter Leſung zu Fall zu bringen, zeigen, daß Herr Dr. Brüning und ſein Miniſterium auf ihren weiteren Wegen ſtändig ſchweren Bedrohungen ausgeſetzt ſein werden. men, nach der Entſcheidung geſtürzt worden Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 15. April. Die Erregung über Italien ſteigert ſich zuſehends. Ein Chor der Entrüſtung über die„lateiniſche Schweſter“ erhebt ſich in allen Zeitungen. „Echo de Paris“, deſſen Sympathie für Muſſolint noch zu Beginn der Flottenkonferenz erkennbar war, ſchlägt ſich nun auf die Seite der ſchärfſten Gegner Italiens. Das Blatt bezeichnet Italien als den eigentlichen Feind Frankreichs und berichtet von den zahlreichen Kriegsſchiff⸗ bauten, die gegenwärtig auf italieniſchen Werften angeblich für fremde Mächte vor ſich gehen. So ſind dem„Echo de Paris“ zufolge zwei Panzerkreuzer für Argentinien, dret Torpedobootsjäger und fünf Unterſeeboote für Griechenland und die Türkei in Bau. Im Kriegsfalle würden dieſe Flotten⸗ einheiten nicht abgeliefert werden, ſondern zur Ver⸗ ſtärkung der italieniſchen Flotte dienen. Dieſe Tatfache, ſo ſchreibt„Echo de Parks“, er⸗ eignete ſich 1914 in England, wo drei für Argen⸗ tinien gebaute Panzerkreuzer und einige kleinere Kriegsſchiffe für die Türkei unter britiſcher Flagge den Krieg mitmachten. Es muß daher mit dieſen italieniſchen e auf franzöſiſcher Seite gerechnet werden. Das Blatt verrät natürlich nicht, daß gegenwärtig auf franzöſiſchen Werften Unterſeeboote und Torpedobootsjäger für Polen und Südſlawien gebaut werden. Das Revolverkampf zwiſchen Faſziſten und Kommuniſten Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 15. April. Eine blutige Schießerei zwiſchen italieni⸗ ſchen Arbeitern, die auf politiſche Motive zu⸗ rückzuführen iſt, forderte geſtern abend mehrere Opfer. Bereits letzten Sonntag kam es in dem Pa⸗ riſer Vorort Pontin zu einer Schlägerei zwiſchen italieniſchen Kommuniſten und Fafziſten, wobei meh⸗ rere der Radaubrüder verwundet wurden. Geſtern abend betraten vier Faſziſten, die an der letzten Schlägerei beteiligt waren, eine Schenke im Ville Quartier, in der ſich mehrere ihrer Gegner befanden. Sie verließen das Lokal unverzüglich wieder, da ſie ſich in der Minderheit befanden. Fünf Kommuniſten folgten ihnen jedoch nach und ſtellten ſie auf der Straße mit den Rufen„Hände hoch!“ Gleichzeitig gaben die Angreifer eine wahre Salve von Revolverſchüſſen ab, die von ihren Gegnern erwidert wurde. Zwei Faſziſten wurden auf der Stelle niedergeſtreckt. Bevor die Poltzei zur Stelle war, hatten die Re⸗ volverhelden den Kampfplatz geräumt. Man fand jedoch bald einen ſchwerverwundeten Kommuniſten, der ſich in den Hof einer Gasfabrik geflüchtet hatte und einer der Angreifer, ein gewiſſer Ongaro konnte feſtgenommen werden. In welcher Erbitte⸗ rung der kurze Kampf geführt wurde, geht aus dem Bericht eines Augenzeugen hervor, wonach der eine Faſziſt noch fünfmal feuerte, als er bereits tödlich getroffen am Boden lag. CCC ͤVVTVCcGGTTTGCTTTVTTVTVTTVTTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVVVVVCVUVVCVCVUVCVCVCVTTTTTTTTT Das dürfte ſich bereits bei den Etatsberatun⸗ gen erweiſen, die gleich bei Wiederzuſammentritt des Reichstags nach einer 14tägigen Atempauſe auf⸗ genommen werden ſollen. Immerhin nimmt man in parlamentariſchen Kreiſen an, daß die Regierung vorerſt bis zum Herbſt ihres Amtes wird walten können, ohne zur Anwendung„außergewöhnlicher Mittel“ ihre Zuflucht nehmen zu müſſen. nſche für Brüning Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. April. Die Zentrumsfraktion des Reichstags hat geſtern, wie wir einem Bericht der„Germania“ entneh⸗ im Plenum noch eine kurze Sitzung abgehalten, in der dem Kanzler Brüning für den politiſchen Erfolg der Reichsregie⸗ rung Glück gewünſcht wurde. Der Kanzler gab in ſeiner Erwiderung der Genugtuung darüber Aus⸗ druck, daß es ihm gelungen ſei, eine parlamentariſche Löſung der Finanzgeſetze herbeizuführen, ohne vom Artikel 48 der Reichsverfaſſung einen Gebrauch zu machen. Die Fraktion, die mit Bedauern feſtſtellen mußte, daß fünf Abgeordnete ſich der geſtrigen Entſcheidung entzogen haben, be⸗ ſchäftigte ſich dann noch mit dem Fall Schlack. Herr Schlack, der bekanntlich ohne Auftrag der Frak⸗ tion in ſchärfſter Form gegen das Kabinett Brü⸗ ning wegen der Umſatzſteuer polemiſierte, iſt dur) eine plötzliche Erkrankung gezwungen worden, nach Hauſe zurückzukehren. Er hat vorher der Frak⸗ tion in einem Schreiben ſein Bedauern über ſein merkwürdiges Verhalten ausgedrückt. Zwiſchen dem Abg. Schlack und dem Reichskanzler Brüning ſoll im Laufe der Woche eine Ausſprache ſtattfir den. Zentrums⸗Drohung an die Sozialdemokratie Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. April. Die Auseinanderſetzungen mit der Sozialdemo⸗ kratie werden in der„Germania“ unter der Ueber⸗ ſchrift„Politiſcher Aufſtand“ fortgeſetzt. Gegenüber den Verſchleierungsverſuchen des Abg. Breitſcheid ſtellt das Zentrumsblatt nochmals feſt, daß die Regierung Müller hinter den Kuliſſen ſei, und zwar durch Fraktions⸗ beſchluß der Sozialdemokratte, die den Kanz⸗ ler ſtellte, derſelben Sozialdemokratie, die jetzt in der Oppoſition darauf ausgeht,„das Kabinett Brüning nicht ſachlich zu bekämpfen, ſondern die Mittel einer leidenſchaftlichen zügelloſen Demagogie zu gebrau⸗ chen“. Es wird dann weiter angedeutet, daß die So⸗ zialdemokraten, wenn fie mit denſelben üblen Kampf⸗ methoden fortführen, ſchließlich die Brücke zum Zentrum endgültig e würden. Beſonders bemerkenswert iſt, daß die„German in dieſem Zuſammenhang an die Dinge in Preu⸗ ßen rührt. Wie denke ſich die Soztaldemokratie eine weitere Zuſammenarbeit in Preußen, wenn ihre Op⸗ poſition im Reich gegen den Zeutrumskanzler mit ſolcher Gehäſſigkeit ankämpfe? Zum Schluß droht die„Germania“ unmißverſtändlich mit den„Rück⸗ wirkungen“, die eine ſolche Haltung auch auf die Ein⸗ ſtellung des Zentrums zur Sozialdemokratie haben würde. Briand wieder in Paris — Paris, 15. April. Außenminiſter Briand und Marineminiſter Dumesnil ſind geſtern abend, aus London kommend, wieder in Paris eingetroffen. Verabſchiedung des franzöſiſchen Budgets — Paris, 15. April. Der Senat hat geſtern abend das Budget in zweiter Leſung verabſchiedet. Es beſtehen noch eine Reihe von Unſtimmigkeiten in dem Kammertert. Nach dem Entwurf beträgt der Ein⸗ nahmeüberſchuß rund 148 Millionen, bei einem Einnahme⸗ und Ausgabebetrag von über 50 Mil⸗ Verurteilung des Bürgermeiſters von Kalkutta — Kalkutta, 14. April. Der Bürgermeiſter von Kalkutta, Sengupta, und vier Studenten wurden we⸗ gen Auflehnung gegen die Staatsgewalt zu ſechs Monaten Gefänguis verurteilt. Die Spaltung der Deutſchnationalen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. April Der Ausgang des Ringens um die Agrar⸗ und Deckungsvorlagen ruft natürlich allerhand Betrach⸗ tungen wach über die Weitergeſtaltung der inner⸗ politiſchen Entwicklung. Es iſt begreiflich, daß an die Tatſache der Iſolierung Hugenbergs gewiſſe Hoffnungen geknüpft werden, denn während am Samstag 31 Deutſchnationale für die Regierung eintraten, waren es geſtern bereits fünf Abgeord⸗ nete mehr, nämlich 36. Demgegenüber hat ſich die Stärke des intranſigenten Flügels der Deutſchnatto⸗ nalen von 25 auf 20 Abgeordnete verringert. Der „Lokal⸗Anzeiger“ weis ſich angeſichts dieſes für den Parteichef ſo peinlichen Faktums nicht anders zu helfen, als von eine„Pſychoſe“ zu ſprechen, die er dafür verantwortlich macht, daß„entgegen der in einmütig gefaßten Entſcheidungen klar ausgeſproche⸗ wen Willensmeinung vom deutſchnationalen Partei⸗ vorſtand und N eee ſchließlich die Mehrheit der Fraktion gegen die Führung ſtand und geſtimmt haben. Das iſt ſo nicht ganz richtig, da dieſe beiden Inſtanzen der Fraktton keine beſtimmte Marſchroute vorſchrie⸗ ben, ſondern ihr ausdrücklich freie Hand gelaſſen wurde. Aber der„Lokal,⸗Anzeiger“ will„mit nieman⸗ den rechten, der jetzt der Pſychoſe erlegen ſei“. Indes, ſo wie es jetzt war, gehe es nicht weiter, und um der nationalen Bewegung willen dürfte die Schlagkraft der Deutſchnationalen Partei durch deren Reichstagsfraktion nicht weiter lahmgelegt werden. Das klingt nun freilich recht unbeſtimmt und weit weniger energiſch, als man es in den letzten Tagen, da Hugenbergs ſtrategiſche Talente mit denen des Siegers von Leuthen verglichen wurden, von dieſer Seite her gewohnt war. Will Hugenberg nun das Tiſchtuch zwiſchen ſich und den Apoſtaten zerſchneiden und vor allem: Wird der bisher blindlings ergebene Parteivorſtand am 1. Mai bereit ſein, ein Scherbengericht über die Mehrheit der Fraktion abzuhalten? Im Reichstag war man geſtern vielfach der Mei⸗ nung, daß der Parteivorſtand den Mut zu entſchei⸗ denden Konſequenzen weder nach der einen noch der andern Seite finden werde, d. h. man wird eine Spaltung zu vermeiden ſuchen, aber auch an Hugen⸗ bergs Stellung als Parteivorſitzender nicht zu rütteln wagen. Die„Deutſche Tageszeitung“ ver⸗ zeichnet, wie ſich denken läßt, mit Befriedigung, nicht ohne eine Spitze gegen Hugenberg, daß die Zahl der Jaſager ſeit der zweiten Leſung gewachſen iſt. Dieſe poſitive Fraktionsmehrheit habe ſich nicht nur den Dank der Landwirutſchaft und des Oſtens, ſondern den des Vaterlandes verdient. Sie habe „weitblickende Nativonalpolitik“ getrieben und „das ihrige zur Rettung der Fundamente getan, auf denen allein eine wirkliche Be⸗ fretiungspolitik aufgebaut werden könne“ Es iſt auch bedeutſam, wenn das Blatt, auf die Zu⸗ kunft anſpielend, bemerkt, die ſchmale Grundlage, auf der das Kabinett Brüning⸗Schiele die parlamen⸗ tariſchen Kämpfe dieſer Tage beſtanden habe, müſſe wenigſtens bis zur Sicherung des Agrarprogramms gefeſtigt und ausgebaut werden. Was hier nur vorſichtig angedeutet wird, drückt die„D. A..“ deutlich und ohne Umſchweife aus. Von der Feſtſtellung ausgehend, daß die Deutſchnationale Volkspartei eine konſervative Partei im engliſchen Sinne werden oder untergehen müſſe, gibt ſie für die kommenden inneren Auseinanderſetzungen im bürgerlichen Lager die Loſung aus:„Nicht Zerſplit⸗ terung, ſondern Zuſammenballung der Kräfte, die ja in Wirklichkeit viel größer ſind als der betrüb⸗ liche äußere Anſchein verrät.“ Die Brücken zur volks⸗ konſervativen Bewegung, zum Chriſtlichen Volks⸗ dienſt, zur Deutſchen Volkspartet und Bauerupartei dürfen nicht abgebrochen, ſondern müſſen neu ge⸗ ſchlagen werden. Die„Germania“ ſieht neben der Machtmin⸗ derung Hugenbergs als wichtigſtes Ergebnis des geſtrigen Endkampfes, den ſie als„eine der ſpan⸗ nendſten Epiſoden der deutſchen Politik“ bezeichnet, 2. Seite. Nr. 177 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 18. April 1930 die Erkenntnis, daß es auch in dieſem Reichstag zur Not ohne die Sozialdemo⸗ kratie möglich iſt, wichtige Entſcheidungen zu treffen, wenn ſte ſich aus Gründen politiſcher Starrköpfigkeit der Verant„ortung entzieht. Her„Vorwärts“ verſchließt ſich der Einſicht, die hier aufgezeigt wird, keineswegs, aber er iſt nicht ge⸗ neigt, die Folgerungen zu ziehen, die ihm Zen⸗ trumsblatt nahelegt. Der Aerger über ihre törichte Selbſtausſchaltung trieb im Gegenteil die Sozial⸗ demokratie ſichtlich immer weiter in die Arme ein⸗ ſturen Oppoſition. Daß chiele und? ſich zur bürgerlichen Regierung hin entwickelt haben, will das ſozialdemolratiſche Hauytorgan nicht ahr haben. Umgekehrt hätten die Bürgerlichen ſich dem Druck und den Forderungen dieſer Kräfte unte:⸗ worfen. Ergo werde die Sozialdemokratie den Kampf gegen die„reaktionäre Regierung Brüning“ unerbittlich fortſetzen,„den Zuſammenbruch des Bürgerblocks herbeiführen, um ſelbſt wieder die Regierung in die Hand zu nehmen— das iſt die nächſte Aufgabe der Sozialdemokratie“. Brief an den Reichswehrminiſter Telegraphiſche Meldung Berlin 14. April Wie bekannt, hatte der„Völktiſche Beobachter“ vor kurzem den Beitritt des Generalleutnants von Falkenhauſen, des früheren Kommandeurs der Dresdener Infanterieſchule zur Nattonalſozlaliſti⸗ ſchen Partei gemeldet. Herr von Falkenhauſen hat jetzt an den Reichswehrminiſter Cröner ein Schrei⸗ hen gerichtet, in welchem er die Meldung des „Völkiſchen Beobachters“ als frei erfunden be⸗ zeichnet. Nach dem„Tempo“ heißt es in dem Briefe an den Reichswehrminiſter u..: Euer Exzellenz werden die Artikel der Preſſe über meinen angeblichen Beitritt zur NSDAP. bekannt fein. Ich darf dabei vorausſetzen, daß Euer Exz. allein ſchon auf Grund unſerer eingehenden Ausſprache am 18. Dezember in Dresden bekannt ſein dürfte, daß die Nachricht fret erfunden iſt. Eine einfache Anfrage bei mir hätte jedenfalls jeden Zweifel be⸗ hoben.“ Im weiteren beſchwert ſich der General darüber, daß er vom Reichswehrminiſterium gegen die fal⸗ ſchen Anſchuldigungen unzuläſſiger politiſcher Betätt⸗ gung nicht in Schutz genommen worden ſei, weshalb er jetzt auch ſeinen Brief der Preſſe übergebe. Pfälzer in Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. April. Der„Verein der Pfälzer in Berlin“ konnte am Samstag ſein 20 jähriges Beſtehen begehen. In den Kammerſälen ſammelten ſich um die feſtlich gedeckte, reich mit Blumen geſchmückte Feſttafel Ehrenmitglte⸗ der und Gäſte in großer Zahl, unter ihnen Staats⸗ ſekretär Dr. Geib, Miniſterialrat Dr. Müller, Kommerzienrat Fritz Guggenheim, der Ge⸗ ſchäftsführer des Pfälziſchen Verkehrsverbandes Grim m⸗Ludwigshafen a. Rh. Die landsmannſchaft⸗ lichen Organiſationen, beſonders die ſüddeutſchen, waren durch deren Vorſtandsmitglieder vertreten. Diplomingenieur Klug als Vorſitzender gab einen kurzen Ueberblick auf die Arbeiten des Vereins in den zwanzig Jahren ſeines Beſtehens. Im Namen der Ehrenmitglieder dankte Staatsſekretär Dr. Geib. Miniſterialrat Dr. Müller überbrachte die Grüße des Reichsminiſtertums für die beſetzten Ge⸗ biete und entwarf ein Bild von dem, was Reich und Bayern für die Pfalz getan haben. Für die pfälziſche Heimat ſprach der Geſchäftsführer Grim m, für die landsmannſchaftlichen Verbände der Bayern, Ba⸗ dener, Württemberger, Heſſen, Elſaß⸗Lothringer und Egerländer der Vorſitzende der ſüddeutſchen Arbeits⸗ gemeinſchaft, Kaeplanueck. Die Vorträge zweier Pfälzer Künſtler, des Piani⸗ 800 Nillionen Nark Defizit Das Steuerprogramm des Schatzkanzlers Snowden Dractung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 15. April. Der Schatzkanzler Snowden hatte geſtern die ſchwere Aufgabe, dem Unterhaus bekanntzugeben, wie das Defizit von 40 Millionen Pfund gedeckt werden ſoll, das teils eine Erbſchaft der kon⸗ ſervativen Regierung, teils eine Folge der neuen ſoztalen Leiſtungen des Staates iſt. Snowden hat den einfachſten Weg gewählt. Er hat die Ein⸗ kommenſteuer um einen halben Schilling auf das Pfund, d. h. um 2 Prozent erhöht. Da⸗ bei ſind aber kleine und mittlere Einkommen von der Erhöhung ausgeſchloſſen worden, ſo daß, wie Snow⸗ den ausrechnet, die neuen Laſten faſt ausſchließlich auf ene Gruppe von 550 000 Perſonen mit hohen Einkommen fallen. Es iſt begreiflich, daß die Linkspreſſe dieſe kraſſe Löſung des Finanzproblems begrüßt, durch die, wie der„Daily Herald“ ſagt, die Laſt auf breite Schul⸗ tern gelegt wird, die ſie tragen können. Gbenſo begreiflich iſt aber, daß die Konſervativen höchſt un⸗ zufrieden ſind. Die„Times“ ſchreiben:„Es iſt der alte Irrtum der Sozialiſten, daß der arme Mann dadurch reich werden kann, daß er den reichen Mann arm macht“. Da aber die Liberalen im ganzen mit dem Budget einverſtanden ſind, ſo dürfte ſeine Annahme im Parlament geſichert ſein, wenn auch nicht ohne hitzige Debatten. Weit größeren Anſtoß als die Er⸗ höhung der Einkommenſteuer erregen im konſervati⸗ ven Lager die übrigen Angriffe des Kanzlers auf die direkten Steuern. Die Staffelung der Vermögenſteuer iſt zum Schaden der größten Vermögen umgeſtaltet worden. Die Abgabe für den Landbeſitz und die bereits ungeheuer hohe Erbſchafts⸗ ſteuer werden weiter erhöht. Demgegenüber iſt die einzige Erhöhung der indirekten Steuern eine unbeträchtliche Anziehung der Bierabgabe, die ſich jedoch auf den Verbraucher kaum auswirken wird, da der Betrag ſehr gering iſt. Im übrigen ſtellt das Budget einen Verſuch dar, mit den Finanz⸗ künſten aufzuräumen, die Churchill eingeführt hat. Der Uebergang zu einer klaren und überſicht⸗ lichen Finanzführung iſt koſtſpielig und Snowden würde ihn kaum gewagt haben, wenn er nicht ſo gut wie ſicher wäre, daß ihm noch ein weiteres Budget im nächſten Jahr bevorſteht. Er hat bereits geſtern darauf angeſpielt, indem er verſprach, daß nach einem Jahr ſozialiſtiſcher Finanzführung keine neuen Steuern mehr eingebracht zu werden brauchten. Dieſe Zuſage iſt bindend und die bürgerlichen Parteien dürften keinen Bruch dieſes Verſprechens zulaſſen. Die Art, wie Snowden die unvermeidlichen Laſten verteilt hat, iſt kaum ſozialiſtiſch zu nennen, obwohl natürlich ein konſervativer Finanzminiſter ſte anders verteilt hätte. Das intereſſanteſte Ele⸗ ment in dem Bubget iſt der Appell der Regierung an den Mittelſtand, der aus der Schonung der kleinen und mittleren Einkommen ſpricht. Dies iſt ein weiterer Verſuch der Arbeiterpartei, der ſogenannten Schwarzrock⸗ klaſſe entgegenzukommen, a der ſie beträchtliche Mengen neuer Wähler erhalten muß, wenn ſie eines 8 die abſolute Mehrheit im Parlament erhalten wi Urteil im Nogens⸗Prozeß Todesſtrafe für Auguſt Nogens Telegraphiſche Meldung Neuſtrelitz, 14. April. In ſeinem Plädoyer hielt Oberſtaatsanwalt Dr. Weber den Verſuch, das Alibi des Auguſt Nogens nachzuweiſen, für mißlungen. Dann erhielten die Angeklagten das letzte Wort. Auguſt Nogens erklärte, indem er einen Zettel zur Hilfe nahm: „Ich bleibe dabei, daß ich am Mord nicht be⸗ teiligt bin. Ich habe mit großer Liebe an dem kleinen Ewald gehangen!“ Zu ſeinen Angaben über Jakubowſki erklärte er, er habe von Jakubowfkil ſelbſt gehört, daß Jakubowſki nur Anſtifter fei. „Wenn iſt trotz allem verurteilt werde, iſt es ein Juſtigmord!“— Fritz Nogens erklärte ebenfalls, er ſei nicht beteiligt geweſen. Er habe nur dem Drängen des Kriminalbeamten nachgegeben und bleibe hei dem Wtberruf ſeines Geſtändniſſes. Nach langet Betatung verkündete um.15 Uhr der Vorſitzende des Schwurgerichtes im Nogens⸗ Prozeß, Landgerichtsdirektor Hoff, unter allgemeiner Spannung folgendes Urteil: Es werden verurteilt: Der Angeklagte Aug uſt Nogens wegen Mordes zum Tode, der An⸗ geklagte Fritz Nogens wegen Beihilfe zum Mord unter Berückſichtigung des Ju⸗ gendgeſetzes zu einer Gefängnisſtrafe von vier Jahren, die Angeklagte Frau Kähler wegen Beihilfe zu einer Geſamtſtrafe zu ſechs Jahren Zuchthaus. Die bisher verbüßte Ge⸗ fängnisſtrafe und Unterſuchungshaft wird den Ange⸗ klagten angerechnet. Dem Angeklagten Auguſt No⸗ gens werden die bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit aberkannt. Fritz Nogens wird, wenn er ſeine Strafe bis auf einen Reſt von einem Jahr verbüßt hat, eine Bewährungsfriſt von 5 Juhren zu⸗ Aus der Arteilsbegründung In der Begründung zum Urteil im Nogensprozeß, das wir gemeldet haben, führte der Vorſfitzende, Landge u ichtsdirektor Hoff, u. a. aus: Alle Angeklagten haben ſich in einem ſelbſtge⸗ ſchriebenen Lebenslauf freiwillig und völlig un beeinflußt zu der Tat bekannt. Eine Erſchleichung der Geſtändniſſe durch die Kriminal⸗ beamten kommt nicht in Frage. Daß Jakubow⸗ ſki die Tötung vorgenommen hat, geht aus der Selbſtbezichtigung des Auguſt her⸗ vor, Doch ſind die Geſtändniſſe in dieſem Verfahren nur gegen die Angeklagten ſelbſt zu bewerten, da hier nur intereſſiert, oh Auguſt und Fritz den Mord in Mittäterſchaft mit anderen begangen haben. Die Widerſprüche zwiſchen den einzelnen Geſtändniſſen erklären ſich aus der Tatſache, daß die Angeklagten erſt allmählich den Schleier von den Ereigniſſen weg⸗ gezogen haben. Trotz der grundſätzlichen Zugrunde⸗ legung der Geſtändniſſe des Auguſt und des Fritz Nogens hat das Gericht über den Ausführenden der Tötung ſelbſt eine weitergehende beſtimmte Feſt⸗ ſtellung vermieden, als daran liegt, daß unter Hin⸗ ausgehen über das Geſtändnis des Auguſt im ge⸗ wiſſen Grade als erwieſen erachtet wird, daß ent⸗ weder Auguſt oder Jakubowſki die Tö⸗ tung vorgenommen hat. Eine ſolche wahl⸗ weiſe Feſtſtellung erſcheint auch nach der Rechtſpre⸗ chung des Reichsgerichts zuläſſtig, wenn es ſich nur um den Unterſchied gleichartiger Ausfüh ung eines und desſelben Tatbeſtandes handelt. Mit dieſer Un⸗ beſtimmtheit ſind Auguſt und Jakubowfki als Mittäter feſtgeſtellt. Auch Frau Kähler iſt des Mordes ſchuldig. Sie hat die Reiſe unter⸗ ſten Keidel und des Opernſängers Seltſam, geſtanden. Frau Kähler werden die Ehrenrechte kuf nommen mit dem Willen und mit dem Erfolg, die fanden lebhaften Beifall. fünf Jahre aberkannt. beabſichtigte Tat zu ermöglichen. Die Neunte Sinfonie im Bühnenvolksbund Leitung: Kapellmeiſter Max Sinzheimer Geſtern ſchloß der Bühnenvolksbund ſeine Konzert⸗ reihe, die ihm gewiß wieder eine Menge von Muſik⸗ freunden gewonnen hat. Es iſt höchſt verdienſtvoll, die Aufführung der Neunten Sinfonie Beethovens ſchon zum zweiten Male in dieſe Konzertreihe auf⸗ zunehmen. Die Aufführung des Werks gehört nicht zum ſogenannten guten Ton, ſondern iſt für zahl⸗ reiche Muſikfreunde ein wirkliches Bedürfnis. Die muſikaliſche Akademie des National⸗ theaterorcheſters hat in dieſem Jahr mit gro⸗ ßem inneren Gewinn, dem allerdings kein äußerer gegenüberſteht, die Gurrelieder von Schönberg auf⸗ geführt. Das gleiche Orcheſter ſtellte ſich geſtern wie⸗ der in den Dienſt des Beethoven⸗Werkes. Hundert Jahre trennen die beiden Kompoſitionen voneinan⸗ der, deren jede eine beſondere Stellung in der Muſik⸗ geſchichte einnimmt. In Beethovens Werk ſtellt ſich die Hinneigung zum Wort in der Sinnerfüllung des Finales ein; bei Schönberg zeigte ſich, wie die durch die Romantik des neunzehnten Jahrhunderts hin⸗ durchgeſchrittene Muſtk ſich wieder vom Wort löſen will. Aber trotz jener Richtung auf das Wort, die Beethovens Sinfonie beſitzt, ſollte doch nicht ver⸗ kannt werden, daß ihr eigentlicher Schwerpunkt im Inſtrumentalen liegt. Nur Richard Wagners Be⸗ tonung des geſanglichen Finales, das den Abſichten des Meiſters ſo ſehr entſprach, hat zu einer Ueber⸗ ſchätzung des choriſchen Teils der Sinfonie geführt. Man braucht ſich nur einzugeſtehen, daß auch der Geſang am Schluß— ſeine techniſchen Schwierig⸗ keiten zeigen es zur Genüge— inſtrumentalen Cha⸗ rerkter beſitzt. In dieſem Sinn war die Wiedergabe ſehr ſtil⸗ gerecht vorbereitet. Kapellmeiſter Singhelmer entfaltete mit dem Orcheſter einen Inſtrumental⸗ Hung von beſonderer Eindringlichkeit. Als Beiſpiel dafür mag das Adagio gelten, das ein Muſter tiefer Beethovenſcher Innigkeit war, die nie der inneren Größe enträt. Der Schubertbund Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen beſtritt den choriſchen Teil und zeigte dabei, daß dieſe Vereinigung ſich immer mehr zu einem ausgezeichneten Vokalkörper zuſammenfindet. Die choriſche Wucht war ebenſo erreicht, wie die geſangtechniſchen Vorausſetzungen in den ſchwierigen Partien erfüllt ſchienen, und der muſikaliſche Leiter des Abends konnte ſeinen höchſt feurigen, aber mit echt künſtleriſcher Konſequenz durchgeführten Tempoabſichten geen Schluß unge⸗ hindert nachgehen. Das Soloquartett, das zu den exponierteſten Epiſoden im Konzertſaal gehört, beſtand aus den Damen Ria Ginſter, Frankfurt, die ihre Sopran⸗ partie mit triumphierender Stimme und tapferer Haltung an der heiklen Klippe des„ſanften Flügels“ durchführte und Margarethe Kloſe, der auch im Konzertſaal ſtets vortrefflichen Altiſtin unſerer Oper. Der Kölner Tenor Ventur Singer, einſt eine Hoffnung der Karlsruher Muſikjugend, ließ die ſchöne Färbung ſeiner Stimme erkennen, und der einheimiſche Baſſiſt Fritz Seefried zeigte erneut ſeine wertvollen Fähigkeiten. Der ſehr bekfällig aufgenommenen Sinfonie war eine etwas zu ausführliche Wiedergabe der Waſſermuſik von Händel vorangegangen, von der eine weſentlich kürzere Auswaßl vollkommen ge⸗ nügt hätte. Das ſoll nichts gegen die blühend⸗ ſchöne Wiedergabe ſagen, die dieſes vielfältige Werk, eine wahrhaft königliche Unterhaltungsmuſik aus der Barockzeit Englands, durch das Orcheſter erfuhr. Es iſt kaum anzunehmen, daß die zuweilen höchſt ſchwierigen Partien ſelbſt unter der Leitung Meiſter Händels in den ſchwanken Booten der Themſe obllig rein erklangen. Unſere Maunheimer Muſtker auf ihrem weſentlich feſteren Grunde hielten ſich den nicht geringen Anſprüchen Händels gegen⸗ über ausgezeichnet und ließen ſowohl in den empfind⸗ ſamen Partien, wie vor allem in dem höfiſch reprä⸗ ſentattwen Schlußſtück ihre reichen Eignungen immer auf Neue erkennen. Sie und ihr Füßrer ernteten herzlichen Beifall. K Berliner Kunſtbrief Von Oscar Bie Kunſtbrief? Wer kümmert ſich um die Kunſt? Alle die kleinen Sonderausſtellungen und die Privatſalons ſind eigentlich nur für die Bericht⸗ erſtatter da. Aber was iſt das? Da ſtrömen die Leute in die Akademie ſchon ſeit Wochen, das iſt die Rembrandtausſtellung. Sie hat einen unheimlichen Erfolg wie alle dieſe Unternehmungen. Erſtens iſt es ſchick hinzugehen, und außerdem kann man etwas dabei lernen. Man weiß, woran man iſt. Daß ſeiner⸗ zeit auf Rembrandt ebenſo geſchimpft wurde wie heute auf die junge Kunſt, das braucht man nicht mehr zu wiſſen. Daß die Leute faſt alle dieſe Bilder, Zeichnungen und Radierungen gratis jeden Tag im Muſeum ſehen können, ahnen ſie wohl kaum. Man geht eben hin. Man geht ſogar vorbet bei der Philipp Franck⸗ Ausſtellung, die in den vorderen Räumen der Aka⸗ demie untergebracht iſt. Und dabei iſt das eine ſo gute Sache. Dieſer Philipp Franck iſt 70 Jahre, ein ehr⸗ licher und anſtändiger Menſch und Künſtler und hat ſich ſein Leben lang abgemüht, auf der Kunſtſchule den jungen Leuten einen ſehr aktiven Unterricht zu geben. Ihm zu Ehren hat man ſeine Aquarelle der letzten fünf Jahre ausgeſtellt. Welch eine ſolide Kunſt, niemals übertrieben und doch aus der Zeit geſchaffen, ein friſches Sehen in die Natur, am Rhein oder am Comerſee und eine glänzende Technik, die Eindrücke in Farbe umzuſetzen und ein geſchloſſenes Bild zu komponieren. Aquarellſammlung. Aquarell iſt heut Trumpf. Es gibt den linearen Naturen ebenſo viel Chance wie den phantaſtiſchen Koloriſten. Es iſt ebenſo präziſe wie flüſſig. Hundert Aquarelle von Chagall ſieht man hier. Es ſind Illuſtrationen zu den Fabeln von La Fontaine, die der Verleger Vollard in dieſer prächtigen Form erſcheinen läßt. Das war etwas für Chagalls Ideenwelt. Nicht, daß er die Moral der Fabel beſonders herausgekehrt hätte, aber dies lu⸗ ſtige Theater von Tieren und Göttern, Narren und Badiſche Politik Abänderung des Finanzgeſetzes Die Mannheimer Sonderzulage gefallen Der Haushaltsausſchuß des Landtags ge⸗ nehmigte geſtern ahend durch Annahme des Ar⸗ tikel 12 des Finanzgeſetzes die Streichung der 5⸗ prozentigen Sonder zulage für die Staatsbeam⸗ ten in Mannheim und Kehl. Gegen die Strei⸗ chung ſtimmten ein volksparteilicher und der demokratiſche Vertreter, während alle an⸗ deren Mitglieder des Haushaltsausſchuſſes der Streichung zuſtimmten. Für die Reichs⸗ und die Gemeindebeamten bleibt der Zuſchlag bekannt⸗ lich beſtehen. Mit allen gegen eine volksparteiliche Stimme nahm der Haushaltsausſchuß Artikel 15 des Finanz⸗ geſetzes an, der die freien Berufe der Ge⸗ werbeſteuer unterwirft. Die Beſtimmung, wonach die Ruheſtands⸗ grenze für Beamte vom 65. auf das 67. Jahr hin⸗ aufgeſetzt werden ſollte, hat die Regierung zurück ⸗ gezogen. Ebenſo zog die Regierung ihren Antrag auf Einführung der Ein wohnerſteuer zurück. Weiterhin hat die Regierung auf den außerordent⸗ lichen Zuſchlag zur Steuer vom Grundvermögen und Gewerbebetrieb verzichtet. Eine Reihe von Anträgen verſchiedener Parteien wurden abgelehnt bzw. für erledigt erklärt. Durch die geſtrige Annahme der Finanzgeſetze im Reichstag entſteht eine neue Lage für das badiſche Finanzgeſetz. Daher wurden folgende Aen⸗ derungen notwendig: Streichung der Benzin⸗ ſteuer, Vermehrung der Umſatzſteuer um 500 000 Die ſich hieraus ergebenden Anträge wur⸗ den einſtimmig angenommen. Am Mittwoch ſoll im Plenum in zwei Sſt⸗ zungen das ganze Finanzgeſetz erledigt werden. Letzte Meloͤungen Wieder Neuſchnuee im Schwarzwald r. Aus dem Schwarzwald, 15. April.(Eig. Dr.) Der Kältevorſtoß, der ſich ſeit Sonntag bereits im Gebirge bemerkbar machte und der geſtern im Hochſchwarzwald im Feldberggel iet ſchon Schnee ⸗ fall brachte, hat ſich heute im ganzen Schwarzwald echeblich ſtärker ausgewirkt. Die Froſtgrenze liegt heute früh bei ungefähr 850 Meter und die Nieder⸗ ſchläge gehen bis auf ca. 750 Meter als Schnee nie⸗ der, bleiben jedoch in den unteren Lagen natur⸗ gemäß nicht mehr liegen. Dagegen ſind die höheren Lagen und die Wälder eingeſchneit und ſtehen im Winterbilde. Die Nieberſchläge halten heute vor⸗ mittag bei Temperaturen, die im Hochſchwarzwald bis zu 4 Grad unter Null gehen, noch an, doch iſt ein Steigen des Luftdruckes und eine Auflockerung der Wolkendecke zu erkennen, ſo daß vielleicht mit einem baldigen Ueberwinden des Rückfalles zu rechnen ſſt. Die Verkehrsverhältniſſe auf den Straßen dee Ge⸗ birges ſind durch den Schneefall nicht beeinträchtigt. Verſchiebung der Spanienfahrt des„Graf Zeppelin“ — Friedrichshafen, 15. April. Wegen der außer⸗ ordentlichen Verſchlechterung der allgemeinen Wet⸗ terlage iſt der Aufſtieg des Luftſchiffes„Graf Zep⸗ pelin“ zu der Spanienfahrt zunächſt verſchoben wor⸗ den. Die nächſte Nachricht wird Diensktag mittag gegeben. Gastob einer Familf e — Leipzig, 15. April. Montag abend wurde in ſeiner Wohnung ein Kaufmann mit ſeiner Ehefrau und ſeinem 13jährigen Sohn durch Gas vergiſlet tot aufgefunden. Ob es ſich um Unfall oder Selbſt⸗ mord handelt, iſt unbekannt. Feuer im Dorfkino; 15 Todesopfer Ro m, 15. April. Im Dorſe Licata in der Provinz Girgenti brach in einem überfüllten Kino während der Vorſtellung, der hauptſüchlich Kinder beiwohnten, aus noch ungeklärter Urſache Feuer aus. 15 Perſonen fanden den Tohd, mehrere wur⸗ den verletzt, darunter 3 ſchwer. Handwerkern, Königen und Satyrn amüſtert ihn und reizt ihn zu einer geradezu erſtaunlichen Fülle von Entwilrfen, von Farbmuſik, von zeichneriſchen Ca⸗ priccios, immer wieder anders, immer wieder nen und lebendig wie ein rieſiges Album von Volks⸗ märchen, die er auf dem Boden des Landes ſam⸗ melte, auch wenn es nicht Rußland iſt, deſſen phanta⸗ ſtiſche Welt dennoch ſeine Vorſtellungen beſtimmt. Alles das iſt leer. Ein Gedränge entwickelt ſich wieder im Kronprinzenpalais. Was iſt da los? Die neuen Erwerbungen der Natio⸗ nalgalerie ſind ausgeſtellt. Das ſcheint Gott ſei Dank Intereſſe zu wecken. Es gibt jetzt einen Verein der Freunde der Nationalgalerie, ſo wie früher Bobe ſeinen Muſeumsverein gehabt hat. Da kam ſchon einiges zuſammen, was ſich der Mühe lohnt. Juſtt hat die Wahl ausgezeichnet getroffen, in die Zukunft hinein und doch mit ſicherer Qualität, fortſchrittlich und bleibend zugleich. Es iſt ein Muſeum moderner Kunſt, das kaum ſeinesgleichen hat. Ich zähle kurz auf: Munchs Entwurf zu den Geſpenſtern, Van Goghs ſeltenes und frühes Straßenbild, Hofers Porträts, die Kaffeeterraſſe von Fuhr, vom letzten Corinth das kochende Porträt von Bran dez und das gewaltige Ecce hommo, von Kok of ch ka ein Stilleben, ein gleiches von Picaſſo und Gris, jedes in feiner Art, von Nolde den Ehriſtus mit der Sünderin, Pechſtein, Kleinſchmidt, Dir (Porträt) Däubler), Jankel Adle r, vo Kirchner das monumentale vierfache Porträt der Gründer der Brücke, Plaſtik von Belling, Thorak, von [Scharf, ein glänzendes Stück, eine Kauernde von Chagall bei Flechtheim— eine zweite große vorn geſehen und ein ganz naturaliſtiſches Hinden⸗ burgporträt, Proben der Abſtrakten, Kandeinſky Schlemmer, Baumeiſter, die neuen Sachlichen, Fritſch, Schrimpf, Kanold— wer zählt ſie alle auf, kurz iſt es nicht zu machen, lang iſt der Ge⸗ nuß, wenn man dieſe Galerie abwandelt, jedes Stuck ein wichtiges Dokument, ein Augenblick unſerer Zelt am Schopf gefaßt und ins Muſeum geſtellt. Und wer baut einmal das würdige Muſeum dafür? National⸗ galerte iſt unmöglich geworden, Kronprinzenpalais iſt ein Proyiſorium. nnn eee * rene ern eee eee 5 R . 1 4 re, c 4 5— die Gage ein. Dienstag, den a Aprkl 2000 Lene Nau gener Nektrng Akütag-Aaßgabe! 2. Sekte, Nu, . f Stäbliſche Nachrichten Der Roſengarten in Jahlen 263 000 Beſucher im Winterhalbjahr Der Monat Oktober war im vergangenen Winter ein Rekordmonat hinſichtlich des Beſuches: 68 000 Menſchen paſſierten die Einlaßkartenkontrolle. Eine Fülle von Veranſtaltungen eröffnete die Win⸗ terſaiſon. Namentlich die großen weltanſchaulichen und politiſchen Vereinigungen nutzten die geiſtige Friſche des durch einen nicht allzuheißen Sommer hindurchgegangenen Publikums aus. Eine Katho⸗ likenverſammlung brachte über 4000 Beſucher in den Nibelungenſaal. Geſang und Muſik füllten gleich⸗ falls die Säle. Der Männergeſangverein Liederhalle erreichte 4200 Beſucher, das Straußkonzert 3000, der Volkschor Ludwigshafen 3200 und der Ausſchuß für Volksmuſikpflege die gleiche Zahl. Im Novem⸗ ber war der Zudrang weniger groß. Immerhin wurden 37000 Beſucher eingelaſſen. Die evangeliſche Kirchengemeinde vereinigte 3500 Beſucher, der Schu⸗ bertbund 3000, die Freien Turner 3100 und die„Lie⸗ dertafel“ 2700. Im Dezember ſtieg die Kurve wieder und zeigte 45 000 verkaufte Einlaßkarten an. Die„Czardasfürſtin“ lockte in zweimaliger Auffüh⸗ rung 5100 Liebhaber der Operette an. Die Nachwirkungen der Feiertage brachten den Verſammlungsbetrieb im Januar nur langſam in Fluß. Die Statiſtik dieſes Monats zählt nur 31 000 Beſucher auf. Februar und März brachten die Karnevalsveranſtaltungen. Politik und Weltanſchau⸗ ung wurden zurückgedräugt. Auch ernſthafte Muſik hielt ſich zurück und wartete beſſere Wochen ab. 27000 Beſucher wurden im Februar gezählt. Das Feſt für große und kleine Leute wies einen Beſuch von 5000 auf. Der Maskenball„Zirkus Knie“ brachte 3000 auf die Tanzbeine. Die anderen größe⸗ ren Maskenbälle, wie„Flora“, Schubertbund und die Feueriv⸗Damenſitzung durchſchnittlich 2500. Der „Walzertraum“ ergötzte in der tanzfrohen Zeit 2300 Beſucher. Der März war wieder überwiegend ern⸗ ſtem Tun gewidmet. Die Beſucherzahl ſtieg auf 55 000. Der Parteitag der Deutſchen Volkspartei iſt mit 9000 Teilnehmern verzeichnet. Die Totengedenkfeier am 16. März vereinigte gegen 9000 Beſucher im Ni⸗ belungen⸗ und Muſenſaal. Das Akademiekonzert mit den Gurre⸗Liedern hatte einen Rekordbeſuch von 4000. dazu kamen verſchiedene kleinere politiſche und weltanſchauliche Veranſtaltungen. Im Winterhalbjahr 1929/0 wurden ſo insgeſamt 263000 Beſucher gezählt(gegen 258 000 in der glei⸗ N chen Zeit des Vorjahres). 2 * * Totaliſator. Dem Badiſchen Rennverein in Mannheim iſt vom Miniſterium des Innern die Er⸗ laubnis zum Betrieb eines Totaliſators bei den am 4, 6. und 11. Mai, ferner am., 10. und 14. Sep⸗ tember 1930 in Mannheim ſtattfindenden Pferde⸗ rennen erteilt worden. * Von der Straßenbahn überfahren. Montag abend wurde in Feudenheim auf der Hauptſtraße die radfahrende 19jährige Hausangeſtellte Erna Klein⸗ mann von Feudenheim von einem Straßenbahn⸗ wagen überfahren. Das Mädchen, das mit mehre⸗ ren Kuochenbrüchen ins ſtädtiſche Kranken⸗ haus eingeliefert werden mußte, wollte ein Fahrzeug überholen und blieb dabei in den Schienen der Straßenbahn hängen. Ein aus entgegengeſetzter Richtung kommender Straßenbahnwagen konnte wegen der kurzen Entfernung nicht rechtzeitig zum Stehen gebracht werden, ſooͤaß das Mädchen unter die Räder geriet. * Schlägerei im Eilzug. Bei dem um 20.40 Uhr in Weinheim abgehenden Eilzug der O. E. G. ent⸗ ſtand am Sonntag kurz nach der Abfahrt in dem letzten Wagen dadurch, daß ein jüngerer Reiſender einen älteren wiederholt beläſtigte, ein Wortwechſel, der nach einigen Minuten in Tätlichkeiten aus⸗ artete, wobei eine große Fenſterſcheibe des Wagens in Trümmer ging. Einem im gleichen Wagen mit⸗ fahrenden Jäger verſuchte man das Gewehr zu ent⸗ reißen, um damit draufſchlagen zu können. Nur durch Ziehen des Notſignals gelang es einem Mit⸗ reiſenden, das Zugperſonal herbeizurufen, das die ſtreitenden Parteien trennte und Ruhe im Wagen ſchaffte. In der Realſchule Mannheim⸗Feudenheim Am Freitag abend fand im vollbeſetzten großen Saale des Kolpinghauſes der Schlußakt mit Entlaſſung der Unterſekundaner der Realſchule Mannheim⸗Feudenheim ſtatt. Das Schülerorcheſter eröffnete die Feier mit Haydens Allegretto aus der Militärſymphonie unter der wie immer trefflichen Leitung des Muſiklehrers Braxmaier. Dann kamen in bunter Folge vorzügliche Soliſtenvorträge von Schülern der Anſtalt(Klavier: Lotte Beſſerer OIII, Violine und Klavier: Hellfritzſch und Hofheinz Ul), ſtimmungsvolle Gedichtchen(vor⸗ getragen von Schleh IV und Kiſſel UI), ferner vom Schülerchor dargebotene Volksweiſen. Das „Mailied“ von Joſ. Haas„Dudeldumdei“ mußte auf allgemeinen Wunſch wiederholt werden. In ſeiner Anſprache bedauerte Direktor Boß zunächſt die miß⸗ liche Lage der Anſtalt, die jetzt(nach 8 Jahren!) im⸗ mer noch kein eigenes Heim hat, ſo daß die Schüler viel koſtbare Zeit auf dem weiten Schulweg verlieren und den Lehrern die Arbeit erſchwert wird, u. knüpfte daran die Hoffnung, in abſehbarer Zeit die berech⸗ tigten Wünſche der Anſtalt in dieſer Richtung er⸗ füllt zu ſehen. In herzlichen Worten verabſchiedete er die Unterſekundaner, denen er die Mahnung mit auf den Weg gab:„Haltet Seele und Körper rein!“ Nach der Preisverteilung beendeten Mendelsſohns hübſches Abſchiedsliedchen„Nun zu guter Letzt“ und Haydens Menuett aus der Militärſymphonie die wohlgelungene Feier. B. In der Haus Thoma⸗Schule Die Schlußfeier der Hans⸗Thoma⸗Schule fand in der Harmonie ſtatt, die ſich für die große Zahl der erſchienenen Eltern und Freunde der Anſtalt nicht als ausreichend erwies. In ſeiner Anſprache gab Direktor Schulze⸗Diesdorf an Stelle des auch in dieſem Jahre aus Erſparnisgründen nicht ge⸗ druckten Jahresberichts einen kurzen Ueberblick über das verfloſſene Schuljahr. Die Schule war von 380 Schülerinnen beſucht. Im Lehrkörper gab es durch Verſetzungen vielfach Veränderungen. Trotz mehre⸗ rer Erkrankungen, zum Teil von längerer Dauer, konnten die Klaſſenziele erreicht werden. Anerken⸗ nende Worte wurden der Einrichtung der ſchulärzt⸗ lichen Unterſuchungen, den Bemühungen des Vereins für Jugendwohlfahrt und der Inſtitution der Kin⸗ derſpeiſung gezollt. Erſprießliche Tätigkeit entfaltete Fräulein Hauptlehrerin Grohe mit ihrer Jugend⸗ gruppe des V. D. A. Im Juli fand das Spielfeſt ſtatt. Es erfolgten wiederholte Beſuche der Landheime der Eliſabeth⸗ und der Liſelotteſchule. Der neugegründete Landheimverein wird nach Oſtern ſeine Organiſation finden. Zunächſt iſt an die Anſammlung eines Fonds gedacht, aus dem in den nächſten Jahren das Land⸗ heim erſtehen ſoll. Das Problem der Frauen⸗ o berſchule wird weiter verfolgt. Von Wichtig⸗ keit für intereſſierte Kreiſe iſt die Feſtſtellung, daß der Stadtrat die Frauenoberſchule nicht abgelehnt hat, ſondern ſeine Stellungnahme von der Entſchei⸗ dung des Miniſteriums abhängig macht, das ſich die Unterlagen für ſeine Entſchließungen in dieſer Frage erſt durch Prüfung der Verhältniſſe in anderen Län⸗ dern, wo dieſer Schultyp bereits beſteht, ſchaffen will. Der Höhepunkt der Inflation der Schule iſt ütberſchritten. Für die Hochſchule trifft das nicht zu. Dieſe Tatſache drängt um ſo mehr zur Errichtung einer Frauenoberſchule, wo die Frau die ihrer Ver⸗ anlagung gemäße, zum praktiſchen Leben führende Bildungsreife ſich holen kann, ohne zu ausſichtsloſem Hochſchulſtudium gezwungen zu ſein. Dem Dank an die Stadtyerwaltung folgten anerkennende Worte für die westvolle Mitarbeit des Elternbeirats, deſſen verdienſtvoller Vorſitzender, Hauptlehrer El bs, lei⸗ der ſatzungsgemäß ausſcheiden mußte. Die Notwen⸗ digkeit einer Sparpolitik wird anerkannt, aber ein rigoroſes Verſetzungsverfahren abgelehnt. Nach einem kurzen Hinweis auf das fünfjährige Beſtehen der Anſtalt und ihren genialen Namengeber, der im Programm mit einem gemeſſen vorgetrage⸗ nen Sprechchor geehrt wurde, folgte die Verteilung der Preiſe und Belobungen. Die Abſchiedsworte an die Abſolventinnen der drei Unterſekunden gipfel⸗ ten in dem Geleitwort: Das Leben ſoll ein Kampf um die innere Menſchenbildung ſein. Nicht Beſitz, Ausklang des Schuljahres nicht Stellung, nicht Wiſſen bedeuten das Glück ſon⸗ dern die inneren Werte, um die der Meuſch ringen ſoll— bis zum Tode. Darin liegt ſeine wahre Lebens⸗ aufgabe. Mit den vorgetragenen Liedern hat Muſik⸗ lehrer Dapper in der ihm eigenen Prägung und Betonung dem edelſten Muſikſtil Ausdruck gegeben. Die Auswahl der Lieder muß als eine beſonders glückliche bezeichnet werden wegen des trotz der Jahrhundertferne ihrer Entſtehung textlich und muſi⸗ kaliſch in uns mitſchwingenden Stimmungsgehalts. Gedichte und ein ſehr beifällig gewürdigter Reigen, geleitet von der Turnlehrerin Frl. Schmeichel, und begleitet von Frl. Liſa Heinke⸗ Heidelberg, waren in die Liederſerie eingefügt. St. In der katholiſchen Mädchenrealſchule Luiſeninſtitut Zu einer ſchlichten Feier fanden ſich die Lehr⸗ kräfte, Schülerinnen und deren Angehörige im gro⸗ ßen Saale des Ballhauſes zuſammen. Neben dem Vorſtand der Anſtalt, Prälat Bauer, waren zu⸗ gegen Stadtrat Braun, Rektor Frickhofen und die Leiterin der Mädchenrealſchule, Schweſter Hippo⸗ lyta O. S. D. Eingeleitet wurde die Feier durch das Singſpiel„Frühlingszauber“. Die ſtimmungsvollen Lieder des gutgeſchulten Mädchenchores ergänzten die reizenden Reigen. Prälat Bauer gab ſodann einen Rückblick auf das verfloſſene Schuljahr. Dabei hob er hervor, daß beſonders das rege Zuſammenarbeiten von Eltern⸗ haus und Schule fruchtbringende Erfolge gezeitigt habe. Herzliche Worte des Dankes richtete er an Leitung und Lehrkräfte der Anſtalt, gutgemeinte Er⸗ mahnungen an die Jugend. In einem weiteren Spiel „Frauenſegen“ ernteten vor allem die Kleinen im Reigen der Zwerge herzlichen Beifall. Nachfolgend war eine Beſichtigung der Aus⸗ ſtellung. Aus dem vielſeitigen Arbeitsgebiet der Schule gab eine Ausleſe von Zeichnungen und weib⸗ lichen Handarbeiten Zeugnis von ſorgfältiger Er⸗ ziehungsarbeit. ad. In der Höheren Handelsſchule 1 Die Handelsſchule und Höhere Han⸗ delsſchule J hielt am Freitag im Muſenſaal des Roſengartens ihre Jahresſchlußfeier. Es war eine wahre Feierſtunde für alle Teilnehmer. Direktor Hauck fand in ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache zu Herzen gehende Worte und zeigte in einem Beiſpiel, daß es bei jeder Arbeit, die adeln ſoll, darauf ankommt, daß die große Idee, an einem großen Werke mitzuſchaffen, aller Arbeit Leitmotiv ſein müſſe. Herr Haas aus der Klaſſe OI hielt eine Rede, die ſowohl inhaltlich als auch rein ſprachlich betrachtet durch Können und Reife einen tiefen Eindruck machte. Es wurden eine Reihe von Preiſen für beſonderen Fleiß und beſondere Leiſtungen verteilt. In herzlichen Dankesworten gedachte gegen Schluß der Feier Direktor Hauck all derer, die zu dem ſchönen Gelingen der Feier beigetragen hatten. Handelsſchulaſſeſſor Gersbach zeigte, daß mit Liebe und Luſt ein Schülerorcheſter gute Leiſtungen vollbringen kann. Das Streichquartett Adagio aus op. 54 Nr. 2 von Haydn und das Rondo aus der Serenade Nr. 6 von Mozart wurden wie auch Meyer⸗ beers Krönungsmarſch aus der Oper„Der Prophet“ ſehr ſchön dargeboten. Die Handelsſchulaſſeſſoren Henn und Dr. Schweickert erhöhten die Feier⸗ ſtimmung durch das Orgelvorſpiel Prélude von Chopin und das Celloſolo Berceuſe von Goderd. Wohlgelungene Vorträge von Gedichten durch Schüler und Schſtlerinnen der Anſtalt füllten das Programm. W. Sch. Im Inſtitut Schwarz Das Inſtitut Schwarz, Höhere Privatlehr⸗ anſtalt und Privatrealſchule, wurde im abgelaufenen Schuljahre von 227 Schülern und 56 Schülerinnen beſucht. Der Unterricht wurde erteilt von 18 Lehr⸗ kräften, die meiſtens hauptamtlich an der Schule tätig ſind; dazu kommen die Religionslehrer der verſchiedenen Konfeſſionen. Im Laufe des Schul⸗ jahres beſtanden 13 Schüler die ſtagatliche Reifeprü⸗ fung bzw. die ſtaatliche Oberſekundareife. 39 Schü⸗ . ker und Schüternnen des Inſtituts fanden Auße nahme in die verſchiedenen Klaſſen Sexta bis Ober⸗ prima der ſtaatlichen Höheren Lehranſtalten. Vom N. bis 11. April fanden die privaten Abſchlußprü⸗ fungen unter Vorſitz von Geheimrat Prof. Dr. Grupe, Heidelberg au der Anſtalt ſtatt. Sämt⸗ liche 30 Prüflinge erhielten das Abſchlußzeugnis. Die Schule ſchloß am Freitag den Unterricht, wäß⸗ rend die abgehenden Unterſekundaner am Samstag mit Mahnungen und Belehrungen durch den Direk⸗ tor aus dem Verbande der Schule entlaſſen wur⸗ den. Das neue Schuljahr beginnt Montag, 5. Mai, Witterungsumſchlag Der April macht uns darauf aufmerkſam, daß er ſich dazu berufen fühlt, ſeinen wetterwendiſchen Charakter zu betonen. Es iſt wieder recht naßkalt geworden. Der Himmel hat ſich auf die ſtille Wochs eingeſtellt. In der vergangenen Nacht ging dis Temperatur bis auf 5 Grad C. zurück und war damit noch um einen Grad niedriger als in der Nacht zum Montag. Das Maximum wurde geſtern mit 10. Grad C.(gegen 13.2 Grad C. am Sonntag) erreicht Heute früh wurden.5(.8) Grad C. feſtgeſtellt. Während die Reichsbahn am Sonntag keinen ſonderlich ſtarken Verkehr melden konnte, erreichten die Nebenbahnen weit höhere Beförderungszahlen⸗ Ungewöhnlich lebhaft war in der Vorderpfalz und an sder Bergſtraße der Kraftfahrzeugver⸗ kehr. Während einer Stunde, zwiſchen 6 und 7 Uhr abends, wurden am Ausgang von Bensheim mehr als tauſend in einer Richtung paſſierends Fahrzeuge dieſer Art gezählt. Den Nummernſchil⸗ dern nach waren Fremde aus Baden und der Pfalz, Heſſen, Preußen und Württemberg in die Baumblütze unterwegs. Der Verkehr war namentlich gegen Dunkelwerden ſo ſtark, daß die Kraftfahrzeuge in ununterbrochener Schlange die Fahrſtraße belegten und ein Ueberqueren der Straße geradezu lebens⸗ gefährlich war. Hie und da gab es an Kurven und beim Wenden Verſtopfungen, die ohne ernſtliche Zuſammenſtöße behoben wurden. Wer am Palmſonntag nicht in der Lage war, in die Baumblüte zu fahren, darf nicht glauben, daß er am Karfreitag und an den Oſterfeiertagen zu ſpät kommt. Die Bergſtraße iſt etwas mehr als dis Vorderpfalz voran. Aber die Vollblüte wird erſt bis zum Sonntag erreicht. Hoffentlich macht bis dahin der Himmel ein freundlicheres Geſicht. Schnee im Allgän Nachdem noch am Samstag im Allgäu unter dem Einfluß des Föhn ſchönſtes Frühlingswetter mit 18 Grad Wärme geherrſcht hatte, brachte der Sonntag mit Regen ſtarken Temperaturrückgang. Sonntag abend ging in den Vorbergen der Regen in Schnee über. Montag früh ſchneite es auch im Tal. * * Der Oſterſamstag in den Bäckereien. Der Bad. Bäcker⸗Innungsverband hat beim Badiſchen Ge⸗ werbeaufſichtsamt beantragt, daß am Oſterſamstag morgens um 3 Uhr(wie früher) mit der Arbeit be⸗ gonnen werden darf. * Seltene Blüte. Im Garten des Herrn Dr. Reuther, Werderſtraße 42, blüht z. Zt. eine merops(Palme) an 5 Stengeln. Eine weitere hat 4 Knoſpen, die am Aufſpringen ſind. Zu ſehen iſt die Seltenheit von der Carolaſtraße aus. Schluß des redaktionellen Teils Fritz Ch a⸗ 20 ſdl, c,, ululbin ellen(udn Gehn Non nie ged. N Ell erg; Ne nudeln, Ice, And. 20, Nenn ale, Huber Lr ne geb en Als gore mu es geln in oer Sehnen roten Opinel un. Varieté- Aphorismen Von Otto Reutter „Kann man es denn wagen, in Ihren Tingel⸗ tangel auch ne Dame mitzunehmen?“ frug näſelnd ein mit ſeiner Frau erſchienener Aſſeſſor den Beſitzer eines erſtklaſſigen Varietes.„Wenn die Dame an⸗ ſtändig iſt, ja,“ erwiderte dieſer. e Die meiſten Humoriſten ſchreiben ihre Couplets mit Kopiertinte. 5 * Der Bußtag iſt ſpeziell für uns Artiſten ge⸗ ſchaffen, denn gerade uur wir büßen an dieſem Tage *. Mancher Löwe, der ſeinen Dreſſeur haßt, hat ihn trotzdem zum Freſſen gern. * Ein gutes Couplet iſt nicht immer wirkungsvoll, und ein wirkungsvolles Couplet iſt nicht immer gut. * Kein haben. zweiten enden. Artiſt will die erſte oder letzte Nummer Darum müßte jedes Programm mit der Nummer beginnen und mit der vorletzten * Wir Artiſten prahlen oft damit, daß wir viel Geld verdienen; dabei kriegen wir oft nur viel Geld, ohne es— verdient zu haben. * Mich macht beim Vortragen das Klappern eines Weinglaſes nervöſer als das Klatſchen von 3000 Händen. 8* . Ein Artiſt ſucht den anderen in der Gage zu über⸗ flügeln. Man nennt das Ehrgeiz, obwohl es eh'r Geiz iſt. . „Mit dem Vaxiete werde ich immer noch fertig“, ſagte ſtolz ein ausgeſungener Opernſänger— und * richtig— nach dem erſten Auftreten war er mit dem Variete fertig. Ich hatte früher einmal den Größenwahn, bis ich an ein Varieté kam, in welchem ein dreſſierter Affe beſſer gefiel als ich. 0 Mir hat ſchon mancher geſagt:„Ich wäre auch gar zu gern Komiker geworden, aber ich habe leider kein ſolch' dummes Geſicht wie Sie!“ * Wenn eine Chanſonette ſchlecht tanzt, ſo iſt damit noch nicht geſagt, daß ſie gut ſingen kann. d Es gibt bildſchöne Soubretten. Es gibt aber auch ſolche, die nur auf dem Bild ſchön ſind. * Ich traf ſchon manchen Charakterkomiker ohne Charakter, aber leider noch nie eine Koſtümſoubrette ohne Koſtüm. * Nicht alle Artiſten mit engliſchem Namen ſind aus Deutſchland. 4 Ich kannte einen Degenſchlucker, der ſtarb daran, daß ihm eine Gräte in die unrechte Kehle gekommen war. It „Ich kann dieſer Nummer nichts abgewinnen,“ ſagte ärgerlich der Direktor, als er mit ſeinem Kar⸗ tenkünſtler Skat ſpielte. s „Das iſt ja ein ausgezeichneter, ungewöhnlich treffender Witz,“ ſagte lachend der Zenſor und— ſtrich ihn. 2 „Ihre Tiere ſollen mir das Haus, aber nicht die Bühne— füllen,“ ſagte der Direktor zum Elefanten⸗ Dreſſeur. . „Wenn ich nur wüßte, was der Direktor von un⸗ ſerer Nummer denkt,“ ſagte der Gedankenleſer zu ſeiner Partnerin. * Wenn ein Löwenbändiger mit ſeiner Frau in l Konflikt gerät, flüchtet er in den Käfig. Ida Dehmel ſpricht Die Entwicklung der Gedok Es wird ernſt. Wir müſſen Abſchied nehmen von dem uns lieb gewordenen Namen:„Maluheidu“, — nur in Klammer dürfen wir uns noch ein Weil⸗ chen an ihm freuen; aber da wir der Gedok(Gemein⸗ ſchaft deutſche und öſterreichiſcher Künſtlerinnen) an⸗ geſchloſſen ſind, heißen wir nun ernſt und ge⸗ ſchäftlich: Gedok: Ortsgruppe Mannheim. Im blauen Saal des Palaſt⸗Hotels ſitzen wir an den runden gemütlichen Teetiſchen und hören mit großem Intereſſe den Ausführungen zu, die uns Frau Ida Dehmel mit ſtarker Eindringlichkeit und tiefempfundener Liebe zu dem Werk, macht. Frau Dehmel iſt die Mutter der Gedok. Ihr iſt die Idee dieſes Zuſammenſchluſſes der Künſtlerinnen und Kunſtfreunde zu danken. In Hamburg ſtand die Wiege der 1. Ortsgruppe, die in 3 Jahren ſchon 650 Mitglieder beſitzt; auch in Mannheim hat ſich die Zahl der Mitglieder in einem Jahr verdoppelt; ein Beweis, daß dieſe Gemeinſchaft eine Notwendigkeit bedeutet, Immer neue Ortsgruppen entſtehen; in 22 Städten hat die Gedok Fuß gefaßt. Berlin iſt im Begriff ſich zu einer Ortsgruppe zuſammen⸗ zuſchließen; 70 Frauen wollen den Gründungsaus⸗ ſchuß bilden. Allerdings gehen die Anſichten über Aufnahmebedingungen dort gewaltig auseinander. Man will nämlich nur anerkannte Künſt⸗ lerinnen in die Gemeinſchaft aufnehmen, was der Grundidee des Bundes widerſpricht. Es geht hart auf hart. Dem Wort des Reichs⸗ kunſtwart Redslob:„die Gedok ſoll der„Werk⸗ bund“ der Frauen werden“ ſteht das wunder⸗ bare Wort Dehmels von der„Mitmenſchlichkeit“ entgegen. Denn die Anerkannten, die Prominenten, die überall Gefeierten; ſie brauchen dieſen Zu⸗ ſammenſchluß nicht. Wichtig iſt, daß der einſame Menſch ſich ausſprechen kann, gehört und gefördert werden ſoll. 5 Die werdende Künſtlerin muß in die Ge⸗ dok aufgenommen werden; ſie ſoll ſehr ſtreug kritiſch betrachtet werden,— denn die Gedok darf nicht den Dilettantismus fördern,— aber auch nicht den jun⸗ gen, ringenden Menſchen ausſchließen. Führerin ſoll ſie ſein, aber nicht nur Höhenmenſchen als„Zeit⸗ genoſſe“ bezeichnen. Frau Dehmels Anſicht, in der Aufnahme der Künſtlerin und Kunſtfreundin ſo weit wie möglich entgegenzukommen, da ſich in vielen „kleinen“ Künſtlern große, wertvolle Meuſchen ber⸗ gen, wurde allgemein begrüßt. Auch daß das künſt⸗ leriſche Niveau bei Veranſtaltungen und Ausſtellun⸗ gen gewahrt bleiben muß, iſt nur zu unterſchreiben. Frau Dehmel erzählte, daß ſeit 27 Jahren in Hamburg die Einrichtung beſteht, in zwei kleinen Räumen eine ſtändige Verkaufsſtelle für die kunſt⸗ gewerblichen Arbeiten der Mitglieder zu unterhalten und daß in dieſem Zeitraum für 42000 Mark Arbei⸗ ten verkauft wurden. Die Rednerin fügte die Mah⸗ nung hinzu, daß alle Ortsgruppen ihre künſtleri⸗ ſchen Käufe möglichſt bei den Mitgliedern der Gedok tätigen ſollen. Eine Mahnung, die wirklich befolgt werden ſollte! * Frau Dr. Altmann ⸗Gottheiner dankte Frau Dehmel im Sinne aller Anweſenden herzlich für ihre anregenden, feinfühlenden Worte, die uns das Aufblühen einer Organiſation zeigen, die wirk⸗ lich verdient, ernſt genommen zu werden und die ihren Mitgliedern und Freunden Auregung, Arbeits⸗ möglichkeit und Förderung gibt. Gerda Carstens, E Schulmuſikaliſche Tagung in Kaſſel. Das Zen⸗ tralinſtitut für Erziehung und Unterricht veranſtal⸗ tet in Verbindung mit der Stadt Kaſſel, dem Mittel⸗ deutſchen Sängerbund E.., dem Arbeiterſänger⸗ bund, Gau Kurheſſen, Süd⸗Hannover und dem Mit⸗ teldeutſchen Chormeiſterverband vom 31. Mat bis 4. Juni 1930 eine ſchulmuſikaliſche Tagung. Die Ta⸗ gung findet im Anſchluß an das Mittel deutſche Sängerbundesfeſt ſtatt. Den Teil⸗ nehmern wird Gelegenheit gegeben, die Konzerte des Sängerbundesfeſtes zu beſuchen. In den Vorträgen und Uebungen werden zeitgemüße und ſtark in die Chorpraxis eingreifende Fragen behandelt werden, 1 1 Seite. Nr. irh Neue Mannheimer Zeitung Wittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 13. April 1980 Kommunale Chronik Abſchluß der Voranſchlagsberatungen im Baden⸗Badener Bürgerausſchuß Die Budgetdebatte des Baden Badener Bürgerausſchuſſes fand am Donnerstag mit der Annahme des Voranſchlages mit allen gegen 2 Stimmen ihren Abſchluß. Die Theaterfrage iſt ſomit gemäß dem Vorſchlage des Stadtrates dahin erledigt, daß die Städtiſchen Schauſpiele am 1. Auguſt zu beſtehen aufhören. Falls aber durch die Schauſpieler in nächſter Zeit Vorſchläge kommen, die ein Weiterſpielen mit einem Zuſchuß von insgeſamt 100 000 Mark in der Zeit vom 1. April 1930 bis 1. April 1931 ermöglichen, ſo ſoll dem im ſozialen Intereſſe ſtattgegeben werden. Die Balanzierung des Budgets wurde erreicht einerſeits durch die Auf⸗ hebung des eigenen Theaters, durch Abſtriche im Ge⸗ ſamtbetrage von 150 000 Mark in allen Reſſorts, fer⸗ ner durch Erhöhung der Bauamtsgebühren, der Schlachthofgebühren und der Kurtaxe, welch letztere durch eine Neueinteilung der Gaſtwirtsbetriebe auf eine neue Grundlage geſtellt wurde. Ein rechne⸗ riſches Defizit von 500 000 Mark wurde auf fünf Jahre verteilt. Die jetzt fällige Rate wurde aus Rücklagen gelöſcht. Die in der Debatte zahlreich ge⸗ ſtellten Wünſche und Abänderungsanträge wurden ſämtlich abgelehnt, da das Budget ſo angeſpannt iſt, daß es unmöglich geweſen wäre, ſie irgendwie unter⸗ zubringen. Einzig der Antrag, den Arbeitsloſen im Bedarfsfalle eine Weihnachtsbeihilſe zu gewähren, wurde angenommen. a Bürgerausſchußſitzung in Meckesheim R. Meckesheim(Amt Heidelberg), 14. April. Die Bürgerausſchußſitzung unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Kirſch hatte drei Vorlagen zu behandeln, die einſtimmig zur Annahme gelangten. Der erſte Punkt behandelte die Veräußerung eines gemeindeeigenen Grundſtücks. Zur Durchführung der Kanaliſation in der Eſchelbronner⸗ ſtraß e wurden ſchon im laufenden Voranſchlag 3500/ eingeſetzt. Der Koſtenaufwand beläuft ſich nach Fertigſtellung der Arbeiten auf 2200 //. Der Bürgerausſchuß erteilte nunmehr ſeine Zuſtimmung zu dem vom Gemeinderat vorgelegten Dar le hens⸗ vertrag mit der Verſicherungsanſtalt für Ge⸗ meinde⸗ und Körperſchaftsbeamten in Höhe von 2000. Der Reſtbetrag wird aus Wirtſchaftsmitteln beſtritten. Weiterhin hatte der Bürgerausſchuß die geplante Umſchuldung und den neuen Til⸗ gungsplan zu verabſchieden, der mit Wirkung vom 1. April in Kraft treten ſoll. Die geſamte Schuld in Höhe von 43 300 /, in der die Darlehen der Gemeinde an die Bauluſtigen enthalten ſind, ſoll von der Verſicherungsanſtalt für Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamte in Karlsruhe übernommen werden zu einem Zinsſatz von 8 v. H. Infolge größerer Aufwertungsverpflichtungen der Gemeinde ſoll die jährliche Tilgungsquote ſo herabgeſetzt wer⸗ den, daß jährlich während 17 Jahren 2000/ zu til⸗ gen find. Nach dem Stand vom 1. 4. 1930 beträgt die Geſamtſchuldenlaſt der Gemeinde einſchließlich der Aufwertungs verpflichtung 48 821 ,, während die Vorkriegsſchuld die Summe von 124.000% erreichte. 1 Eine Gemeinde ohne Defizit. Oppau, 14. April. Die Stadt Oppau wird, wenn im Finanzjahr 1930⸗31 alles nach den Voraus⸗ ſetzungen des Voranſchlages geht, ohne Defizit be⸗ ſtehen können. Der Voranſchlag ſieht bei 3 853 783% Einnahmen ebenſoviele Ausgaben vor, wovon allein 296 860/ für Fürſorgezwecke benötigt werden. Die Stadt beſaß am 31. März ein rentierendes Vermö⸗ gen von 5 637 584/ und ein unrentierendes Ver⸗ mögen von 4174999, demgegenüber nur 2768 836 Mark Schulden. Beamte klagen gegen Frankfurt * Frankfurt a.., 12. April. Die Frankfurter Stadtverwaltung hat etwa 100 Beamten in den neu eingemeindeten Vororten das Ge⸗ halt gekürzt, weil ſie kurz vor der Eingemein⸗ dung in höhere Gehaltsſtufen eingereiht worden ſeien, als dies nach der Frankfurter Beſoldungs⸗ ordnung guläſſig iſt. Der Regierungspräſident in Wiesbaden hat dieſe Maßnahme genehmigt. Die Be⸗ amten wollen nun die Entſcheidung des Regierungs⸗ präſidenten anfechten und die Stadt Frankfurt auf Auszahlung ihrer früheren Bezüge verklagen. * I. Neckargemünd, 14. April. Im Gemein de⸗ rat wurde nach vorausgegangener Verſtändigung beſchloſſen, bei der Weiterbearbeitung des General⸗ bebauungsplans von Neckargemünd Stadtoberbau⸗ rat-Roemer⸗Mannheim, als Begutachter hinzuzu⸗ ziehen. Die Bearbeitung wird Dipl.⸗Ing. Neuer⸗ Eberbach übergeben. IT. Neckarſteinach, 14. April. Im Gemeinderat wurde beſchloſſen, die Enthüllung des Krie⸗ gerdenkmals auf den 1. Juni zu legen. An⸗ ſchließend an einen Feſtzug durch das Städtchen wird Bürgermeiſter Schmitt die Denkmalsenthüllung vornehmen, worauf Anſprachen der beiden Konfeſ⸗ ſionsgeiſtlichen und Niederlegung von Kränzen durch die Vereine folgen. R. Spechbach(Amt Heidelberg), 14. April,. Aus der letzten Gemeiuderatsſitzung iſt folgendes zu berichten: Es wurde beſchloſſen, den alten Schieß⸗ platz im Neurott dem Kriegerbund Lobenfeld pacht⸗ weiſe zu überlaſſen. Mit dem Ausbau des Scheiben⸗ ſtandes wird ſofort begonnen. Auch ein trans⸗ portables Holzſchützenhaus ſoll Aufſtellung finden. Der Schießplatz in einer romantiſchen Gegend und unmittelbar an der Straße gelegen, nur 3 Minuten vom Dorfe Lobenfeld entfernt, dürfte zu einer der ſchönſten Anlagen innerhalb des Bad. Kriegerbun⸗ des werden. Kleine Mitteilungen Der Gemeinderat Ueberlingen hat beſchlof⸗ ſen, von einem Freiherrn von Reichlin⸗Meldegg in Mun⸗ chen 22 Familienbilder des alten Geſchlechts zu er⸗ werben, deſſen Stammhaus in Ueberlingen ſtand. Die Koſten werden innerhalb von drei Jahren aus laufenden Mitteln des Muſeums bezahlt. Der Zweckverband für Waßferverforgung vorderpfälziſcher Gemeinden hielt in Neu⸗ Hofen eine Eipwohnerverſammlung ab, in der die Vertreter des Verbandes ihre Theorien entwickelten. Demgegenüber werwieſen die Sprecher des Neuhofener Ge⸗ meinderats auf den viel zu hohen Waſſerpreis des Zweck⸗ verbands⸗Werkes und auf die größeren Vorteile, die Neu⸗ hofen aus der Errichtung eines eigenen automatiſchen Waſſerwerkes ziehen könne. Bet der mmung ſprachen ſich ſchließlich alle anweſenden Einwohner dafür aus, daß die Gemeinde aus dem Zweckvervond austreten und die Konzert Arbeitergeſangverein„Freiheit“ In dem gutbeſetzten Saale des„Jägerhauſes“ in Feudenheim fand das erſte diesjährige Konzert des Ar⸗ beiter⸗Geſang vereins Mannheim ⸗Feudenheim ſtatt. Für das ausgeſuchte Programm hatte man ſich die Mitwirkung Max Kergls geſichert, deſſen bewährte Kunſt denn auch viel zur künſtleriſchen Qualität des Nach⸗ mittags beitrug. Ihn ſowohl, wie Frl. Gertrud Bopp (Flügel) und den Dirigenten Muſikdirektor Willi Bil z ehrte der Verein durch Frühjahrsblumengebinde. Mit dem Lenvaiſchen„Glockenlied“ ſuchte man in den Bereich der modernen Muſik vorzudringen. Hier liegt noch eine Zukunftsaufgabe, die aber erſt noch der Löſung bedarf. Die kräftigen, einheitlich durchgebildeten Männer⸗Chöre des Vereins trugen die Lieder, beſonders„Kumpanei“— ein rhythmiſches Bergmannslied— mit ſtarker Empfin⸗ dung vor. Die ſaubere Arbeit des Dirigenten, der erſt ein halbes Jahr dem Verein vorſteht, verdient vollſte An⸗ erkennung. Der ſtraffe Vortrag, des Trunkſchen Chors „Nun ſind die Tage der Garben“ war denn auch ein voller Erfolg. Mit einem hübſchen Tanzlied von Moldenhauer fand das Konzert ſeinen Abſchluß. Den Mitwirkenden wurde herzlichſt gedankt und der ſtürmiſche Beifall für Kergls große Kunſt forderte ſein Opfer: eine Zugabe. Die Vermittlung edler muſikaliſcher Genüſſe, wie ſie die Geſangvereine betreiben, muß ſtets gefördert werden, denn ſie hebt über den Alltag h' aus und gibt den Feier⸗ tagen erſt die rechte Weihe! WU. Der Geſangverein„Frohſinn“ 1897 E..“, Mann⸗ heim⸗Käfertal hatte für den Nachmittag des Palmſonntages in den Saal der Turngemeinde zu einem Früh ja hrskonzert ein⸗ geladen, das bei der Beliebtheit des Vereins, dem ſorgfältig ausgewählten, ſehr abwechſlungsreichen Programm und der großen Anzahl der Mitwirkenden von vornherein auf einen guten Beſuch rechnen konnte. Tatſächlich war denn auch der große Turnſaal bis auf den letzten Platz beſetzt, ja Viele, die nicht rechtzeitig erſchienen waren, mußten ſo⸗ gar ſtehen. Abgeſehen von der eingangs gegebenen Ouvertüre zu „Egmont“ von Beethoven, die ſtellenweiſe ein wenig daneben geraten war, konnte das Konzert durchaus befriedigen. Der 23. Pſalm von Schubert gab dem Chor Gelegenheit, ſein vorzügliches Stimmaterial voll zu eutfalten. In der Arie von Haydn„Nun beut die Flur“ erfreute Marjan ne Keiler vom Nationaltheater durch geſchmackvollen Vor⸗ trag und durch ihr liebenswürdiges, warmes Organ. Aller⸗ dings wurde die an ſich nicht beſonders ſtarke Stimme von dem ungünſtigen Raum förmlich verſchluckt. Auch eine ſtimmliche Indispoſition machte ſich bei der Künſtlerin bis⸗ weilen ſtörend bemerkbar. Mit der nun folgenden„All⸗ macht“ von Schubert, die Männerchor, Sopran und Orcheſter zu einer mächtig dahinbrauſenden Muſik vereinigte, erzielte man ſehr ſtarken und ehrlichen Beifall. Hier wäre größere Zurückhaltung des Chores am Platze geweſen, damit der Sopran, der Chor und Orcheſter zu überſingen hat, nicht allzu ſehr verdeckt wird. Im zweiten Teil des Konzertes hörte man zuerſt die „Landerkennung“ von Grieg, eine in ſtrenger Liedform komponierte Ballade des bekannten norwegiſchen Dichters Björnſon. Die kraftvollen, eigenwilligen Liedmotive hin⸗ terließen in dem ausgezeichneten Vortrag des Chores einen tiefen Eindruck. Bei der Solopartie entdeckte man unter den Mitgliedern des Chores einen ſehr ſympathiſchen Ba⸗ riton, der freilich mit Frl. Keiler das gleiche Schickſal tei⸗ len mußte: zu ſchwach für den gefräßig ſchluckenden Holz⸗ bau. In einem„Halleluja“ von Ferdinand Hummel hatte Frl. Keiler noch einmal Gelegenheit, ihre ſchöne, biegſame Eine Fahrt ins Blütenmeer der Bergſtraße unternahm am Sonntag nachmittag der Landes⸗ verband der badiſchen Preſſe. Mit zwei Autobuſſen der OGG. ging es zuerſt nach Heidel⸗ berg, wo die dortigen Kollegen zuſtiegen; dann ſchnurſtracks nach Wein heim, immer an den Blütenbäumen der Bergſtraße entlang. Auf dem wunderſchönen Marktplatz von Wein⸗ heim mit ſeinem einzigartigen Blick auf die beiden Burgen empfing Oberbürgermeiſter Huegel die Vertreter der Preſſe aus Mannheim und Heidel⸗ berg im Namen der Stadt Weinheim ſehr herzlich. Ein ſinniger Willkommengruß unter freiem Him⸗ mel, angeſichts der landſchaftlichen Schönheiten der emſigen Stadt an der Bergſtraße. Darauf machte Kreisrat Zinkgräf, der Großſiegelbewahrer der Weinheimer Hiſtorie, mit der wechſelvollen Geſchichte Weinheims in einem kurzen, ausgezeichneten Ueber⸗ blick vertraut. Und dann zeigte die Stadt unter ſachgemäßer Führung ihrer namhaften Vertreter einen Teil ihrer Reichtümer. Da ging es zuerſt zu der rieſigen Zeder, der größten in Deutſchland und wohl auch einer der größten der Welt. Mächtig breitete der alte ſtolze Baum mit dem bibliſchen Namen ſeine Arme aus. Ein Blick vom hohen Turm des Berckheimer Schloſſes zeigte die herrliche Kompoſition der Wein⸗ Aus dem Lande Staatliche Perſonalveränderungen Ernannt wurde Kriminalaſſiſtent Gottfried⸗ Steinhauſer beim Bezirksamt Offenburg zum Kriminalſekretär daſelbſt und Muſiklehrkandidat Albert Bauſt an der Oberealſchule in Sinsheim zum Muſiklehrer an der Goetheſchule in Karlsruhe. Verſetzt in gleicher Eigenſchaft wurden Profeſſor Dr. Otto Fehringer von der Oberreal⸗ ſchule in Heidelberg an die Kant⸗Oberrealſchule in Karlsruhe; Studienrat Arthur Fritz an der Fichte⸗ ſchule in Karlsruhe an die Humbolbdtſchule in Karls⸗ ruhe. In den Ruheſtand verſetzt wurde Polizei⸗ Iberwachtmeiſter Auguſt Möckel in Pforzheim. Die erſten Spargeln O Schwetzingen, 14. April. Auf dem heutigen Wochenmarkte wurden die erſten frischen Spargeln zum Kauf angeboten. Wenn das warme, ſonnige Wetter anhält, wird die diesjährige Spargelernte etwa 14 Tage früher, als in den beiden Vorjahren, beginnen. * * Raſtatt, 14. April. Im benachbarten Roten⸗ fels brannte geſtern die Schreinerei Scherer vollſtändig nieder. Die Feuer⸗ wehren aus Rotenfels und Gaggenau konnten ein Uebergreifen des Feuers verhindern. Es brannten die Schreinerwerkſtatt, die Lagerräume mit Holzvor⸗ räten, Scheune und Stall vollſtändig nieder, während rage der Errichtung eines eigenen Werkes näher 5 Auge faſſen ſolle. Frühjahrskonzerte Stimme aufſtrahlen zu laſſen. Blumen. Mit einem Geſang„An das Vaterland“— Worte von Gerhart Hauptmann, Muſik von Zöllu er— fand die wohlgelungene Veranſtaltung einen würdigen Ausklang. Die machtvolle Schlußapotheoſe dieſes Geſanges verdankte nicht zuletzt dem Einſatz eines großen Knaben⸗ chores ihre mitreißende Wirkung. Gerade dieſes auch mit techniſchen Raffineſſen vollbepackte Werk zeigte noch einmal in überzeugender Weiſe, welch mühevolle Vorarbeit von allen Beteiligten geleiſtet worden war. Beſonderes Ver⸗ dienſt gebührt dem Chormeiſter Alfons Sütterlin, der das Konzert mit großer Umſicht und Einfühlung vor⸗ bereitet und geleitet hat. 118 Reichen Beifall gad es und Frühjahrskonzert der„Liedertafel“ Seckenheim Mit einem inſtruktiven Programm, das drei Erſtauf⸗ führungen von Werken zeitgenöſſiſcher Tonſetzer aufwies, trat der Männergeſangverein„Liedertafel“ in Secken⸗ heim in ſeinem Frühjahrskonzert vor das Publikum. Der Verein, der über gutes Stimmenmaterial verfügt, hatte unter der zielbewußten Leitung des tüchtigen Chormeiſter Max Adam ſeine Aufmerkſamkeit vorwiegend Chorwerken zugewendet, die, ohne an die Ausführbarkeit übertriebene Anforderungen zu ſtellen, doch mit der modernen Kompo⸗ ſitionsrichtung Schritt halten. So läßt ſich erziehliche, vom Geiſt des Fortſchrittes geleitete Kulturarbeit leiſten, die ebenſowohl ausgefahrene Geleiſe vermeidet, als auch einer Kräftezerſplitterung durch das Studium übertrieben ſchwieriger Werke aus dem Wege geht. Die Erſtaufführun⸗ gen kamen Kompoſitionen des angeſehenen Tonſetzers Waldemar von Baußnern, ferner desin Tübingen mirkenden Rudolf Buck, ſowie des in Kaſſel anſäſſigen Otto Scheuch zu gute. Namentlich das„Deutſche Gebet“ des letztgenannten Komponiſten ſtellt ſich ziehung des Chorals„Ein feſte Burg“ in das kunſtreich gefügte Stimmengewebe als kompoſitoriſch feſſelnde Arbeit vor, wenngleich wir nicht verhehlen wollen, daß der mit dem Vortrag des Chorals betraute Schülerchor ſich gegenüber der Stimmgewalt des Männerchors nicht immer mit der vom Komponiſten beabſichtigten Wucht durchzuſetzen vermochte und ſich vielleicht eine günſtigere Aufſtellung des Kinder⸗ chors, etwa vor dem Männerchor empfohlen hätte. Die hingebende Arbeit des Chormeiſters Herrn Ad a m, trat in der klaren Ausarbeitung des Stimmengewebes, ſowie in der ſorgfältigen Verteilung von hellen und dunlen Klang⸗ farben klar zu Tage. Zur ßſoliſtiſchen Mitwirkung war Frau Hela Melle ⸗ Mannheim gewonnen worden, die ſich als Altiſtin von großer Muſikalität und reifer Auf⸗ faſſung einen guten Ruf erworben hat. Die Begabung der Sängerin kam ſorgfältig ausgewählten Liedern von Hugo Wolf und Rich. Strauß zu gute, die nicht gerade dankbar im ſündläufigen Sinn, eine znnige Vertrautheit mii dem Schaffen der beiden Tonſetzer erfordern. Als feinfühlen⸗ der Begleiter am Flügel(der heimiſchen Marke Scharf u. Hauk) erwies ſich Herr Adam, der vor allem die Ton⸗ malereien ſorgfältig wiedergab und den Stimmungsgehalt liebevoll zur Geltung brachte. Dem ungewöhnlich gut be⸗ ſuchten, erfolgreich verlaufenem Konzert folgte ein Bankett an dem ſich Geſangvereine der Umgebung mit Liedervorträ⸗ gen beteiligten, und das den geeigneten Anlaß für die Ehrung verdienſtlicher Sänger bot. Die Herren Martin Bauer und Karl Herdt erhielten für 25jährige Tätig⸗ keit im Dienſte des deutſchen Liedes die ſilberne Ehren⸗ nadel, die ihnen namens des Badiſchen Sängerbundes über⸗ reicht wurde. In humorvoller, treffender Weiſe hob Herr Mathes aus Kirchheim die Vorzüge des deutſchen Liedes hervor und ermahnte zu weiterer Pflege dieſes Kultur⸗ Die Preſſe beſucht Weinheim gutes. i e. ganzen Reichtum, allüberall durchwirkt von den duf⸗ tigen Farben des Blütenfrühlings. Sie waren die Sonne au dieſem Tag. Dann ging es durch den Gräflich Berckheimſchen Park, der durch ſeine Baumbeſtände eine forſtliche Seltenheit darſtellt; mit deren eigenartigen Erſchei⸗ nungen machte die Fahrtteilnehmer Herr Forſtrat Fabrietus vertraut. Seine gufſchlußreichen mit Humor gewürzten Erklärungen fanden allgemeinen Beifall. Wieviel gibt es doch da drüben zu ſehen, zu verſtehen und zu lernen! Vor dieſem theoretiſchen Teil in freier Luft ging man ſodann zum Prakti⸗ ſchen über, als unter der Führung des Herrn Rent⸗ amtmann Schweickert die große Berckheimſche Kellerei aufgeſucht wurde, wo es eine Weinprobe gab. Gleich der erſte Trunk, ein weißgekelterter Rot⸗ wein aus dem Jahre 27, labte nicht nur die Zunge, ſondern auch das Herz. Und der Schluß, eine Probe 29er ließ der Weinheimer Kelterei gie beſte Prognoyſe ſtellen. Der Vorſitzende der Bezirksgruppe Unterbaden im Preſſeverband, Chefredakteur Kurt Fiſcher, dankte ſodann in einer mit Witz durchtränkten An⸗ ſprache für die ſchönen Stunden in Weinheim und die herzliche Aufnahme, die die Gäſte dort gefunden hatten. Die Weinheimer dürfen überzeugt ſein, daß dieſer Beſuch in beſter Erinnerung bleiben wird. CC.. ã ß(77... Die Alfred Maul⸗Medaille Weinheim, 13. April. Anläßlich der Schul⸗ feier des Realgymnaſiums mit Oberrealſchule wur⸗ den erſtmals bei der Entlaſſung der Abiturienten Auszeichnungen für ſportliche Sonderleiſtungen ver⸗ teilt. Direktor Dr. Br aun überreichte den Abitu⸗ rienten Karl Edam⸗ Hemsbach, Wilhelm Gärt⸗ ner⸗ Weinheim und Alfred Reichle ⸗ Heddesheim je ein Exemplar der im April 1928 geſtifteten Al⸗ red Maul⸗Medaille und dem Abiturienten Hans Mayer ⸗ Hemsbach das deutſche Sport⸗ abzeichen. Schweres Sandgrubenunglück * Rheinfelden, 15. April. In einer Sandgrube zwiſchen Magden und Winterſingen wurden drei Arbeiter von herabſtürzenden Sand⸗ und Kiesmaſſen überraſcht. Einem Arbeiter gelang es, zur Seite zu ſpringen, ſo daß er ſich relativ ſchnell aus den Kiesmaſſen herausarbeiten konnte. Mit voller Wucht trafen aber die ſtürzenden Schuttmaſſen ſeine beiden Arbeitskollegen, von denen der eine nur noch als Leiche geborgen werden konnte, während der andere ſchwere Verletzungen erlitt. Er wurde ins Bezirksſpital nach Rheinfelden trans⸗ portiert. Man hofft, ihn am Leben erhalten zu können. 8 * L. Schwetzingen, 14. April. Heute feierte die älteſte Frau der Stad t, Eliſabeth Cen t⸗ maier geb. Schirufka, ihren 90. Geburts ta g. — Die Eheleute Friedrich Brixner und Frau Anna geb. Schäfer feiern die goldene Hochzeit. * Karlsruhe, 14. April. In der Landesfrauen⸗ vom Wohnhaus nur das Dachgeſchoß zerſtört wurde. klinik wurde eine Frau von Drilkingen und durch Einbe⸗ heimer Landſchaft in ihrer ganzen Fülle und ihrem Arbeitsloſigkeit in Freiburg Aprils Am 1. April ſtanden in Arbeitsamtsbezirk Freiburg 3030(2694 männliche und 336 weibliche) Arbeitsloſe in Unterſtützung und zwar 1794 in der Stadt Freiburg und 1236 in den übrigen Gemeinden des Arbeitsamtsbezirks. Die Zahl der unterſtützten Arbeitsloſen zeigt gegen den 1. März eine Abnahme von rund 1600 oder 33,4 Proz. Zwei Knaben vom Fuhrwerk geſtürzt * Unterlauchringen, 14. April. Am Samstag nach⸗ mittag ließ der Fuhrmann eines Fuhrwerks der Spinnerei Lauffenmühle zwei Knaben aufſitzen. In einer Kurve kam die Decke, auf der die Knaben ſaßen, ins Rutſchen und die beiden Knaben ſtürzten vom Wagen herab. Während der eine völlig unverletzt davonkam, brach der andere, der 10 Jahre alte Volks⸗ ſchüler Arthur Karle, das Genick und war ſofort tot. Dem Fuhrmann trifft keine Schuld. ** * Heidelberg, 14. April. Beim Stauwehr Wieb⸗ lingen erhängte ſich ein 75jähriger Wa 15 en- führer aus Heilbronn. Der Beweggrund iſt un⸗ bekannt.. * Malſch(Amt Wiesloch), 13. April. Hier find faſt 100 Kinder an Maſern erkra nk t. Glücklicherweiſe war bis jetzt noch kein Todesfall zu verzeichnen. Die Kleinkinderſchule iſt geſchloſſen. * Karlsruhe, 14. April. Der Poſtſekretär Heinr. Mädge, der Freitag nachmittag bei einem Verkehrs⸗ unfall in der Weſtendſtraße ſchwer verunglückte, iſt noch am ſelben Abend im Diakoniſſenkrankenhaus geſtorben. * Wehr, 14. April. Ein von Todtmoos kommen⸗ des Perſonenauto mit vier Inſaſſen fuhr bei der alten Säge im Wehratal die Böſchung in die Wehra hinab, wobei es ſich wiederhölt überſchlug. Das Auto kam mitten im Flußbett wieder auf die Räder zu ſtehen. Es wurde ſchwer beſchädigt. Die vier Inſaſſen kamen mit leichten Verletzungen davon. * Lörrach, 14. April. Die vier Jahre alte Berta Keller ſtürzte in einen mit heißem Waſſer gefüll⸗ ten Waſchzuber und erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß ſie geſtern abend geſtorben iſt. Aus der Pfalz Auto verbrannt * Germersheim, 14. April. Auf der Germers⸗ heimer Straße fing vergangene Nacht eine Opel⸗ Limouſine durch Vergaſerbrand Feuer und verbrannte bis auf wenige Teile. Am nächſten Morgen eigneten ſich Alteiſenhändler, die von Bell⸗ heim kommend vorbeifuhren, auch noch dieſe Teile an, die einen Nennwert von etwa 500 Mkk. hatten. Sie werden ſich wegen Diebſtahls zu verantworten haben. Abnahme der * Freiburg, 13. Vorſicht mit Mäuſegift * Oberluſtadt, 14. April. Zwei trächtig Mutterſchweine des Landwirts Adam Klingen⸗ felder fraßen von dem Gift, das zur Auslegung im Felde zur Mäuſebekämpfung ausgeteilt worden war. Beide Tiere verendeten. Neun Wildſchweine gefangen 2: Börrſtadt, 12. April. Durch einen in der Wald⸗ abteilung„Bocksrück“ aufgeſtellten ſogen.„Saufang“ konnten innerhalb weniger Tage neun Wildſchweine gefangen werden.. g Grauenhafter Selbſtmordverſuch * Lichtenfels, 13. April. Einen ſchrecklichen Selbſt⸗ mordverſuch verübte hier eine 60 Jahre alte Hebamme. Mit einer Axt ſchlug ſie ſich ungefähr zehnmal mit der Schneide in den Kopf, ſodaß die Schädeldecke zerſplitterte. Angehörige fanden die Lebensmüde in ihrem Blute liegend. * * Ludwigshafen, 14. April. Dieſer Tage brachten drei junge Burſchen im Alter von 19 Jahren ein 15 Jahre altes Mädchen, das in der Wredeſtraße an ihnen vorbeikam, durch Beinſtellen zu Fall. Das Mädchen hat ſich vermutlich einen Beckenbruch zugezogen und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Den Burſchen dürfte dieſer„Scherz“ teuer zu ſtehen kommen.— Geſtern vormittag wurde in der Oppauer Straße ein 74 Jahre alter ſchwerhöriger Mann von Frieſenheim von einem Moktorrad⸗ fahrer in dem Moment angefahren, als er von einem Trottoir zum andern gelangen wollte. Er wurde zu Boden geſchleudert; wobei er ſich einen Unterſchenkelbruch zuzog. * Ludwigshafen, 12. April. Geſtern nachmittag geriet bei der Firma Giuli ni in Mundenheim ein 39 Jahre alter verheirateter Arbeiter beim Schmieren einer Transmiſſion mit dem rechten Arm in eine Maſchine, wobei ihm der Arm unterhalb der Achſelhöhle abgeriſſen wurde. *Neuſtadt a. d.., 14. April. Aus der hieſigen Volksſchule ſind 80 Knaben und 85 Mädchen entlaſſen worden, für eine Stadt von 21 000 Einwohnern eine kleine Zahl, die ſich nur dadurch erklären läßt, daß es ſich um einen Kriegsjahrgang handelt. Dagegen werden von der Berufsfortbil⸗ dungsſchule 198 Knaben und 148 Mädchen entlaſſen. Die weſentlich höhere Zahl rührt daher, daß etwa 40 v. H. auswärtige Schüler find. * Oberweiler, 13. April. Der älteſte Ein⸗ wohner, Feldhüter a. D. Jakob Reis, feierte in ſeltener geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit ſeinen 90. Geburtstag. 5 5 Dienstag, den 15. April Nativnalthegter:„Moua Liſa“, 20 Uhr. 5 Kleinkunſtbühne„Libelle“: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Kabarett. Philharmoniſcher Verein: Fünftes Konzert unter Leitung von Generakmuſikdirektor Prof. Hermann Abendroth, im Muſenfgal, 19.30 Uhr. Lichtſpiele Akhambra:„Die heiligen drei Brunnen“ Schauburg:„Schweſter Marian.— Ca pitol!: Atlantic“— Scala Theater:„Titanic“. Roxy,;„Die Dame aus Moskau“,— Univer⸗ um: Al Jolſon„Der Jazzſänger“.— Gloria Palaſt:„Millionen um ein Weib“— ꝓ a ba ſt⸗ Theater:„Der weiße Teufel“,— Odeon? Die Beſtie von San Milos“.— Sichtfptel⸗ haus Müller:„Herrin und ihr Knecht“. Sehens würdigkeiten: Kunfthalle:(außer Montags) tägl. 1013 Uhr, 15—17 Uhr! Sonntags und Feiertags von 11—13.30 Uhr und 15—17 Uhr. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 1517 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. us ſtellung:„Meiſterwerke der Buchmalerei“.— Muſeum für Natur- und Völkerkunde im Zeughaus; Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 18—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr: Freitaa 1 zwar— drei Mädchen entbunden. bis 19 Uhr.— Planetarinm: 15 Uhr Beſichtigung. F r. 4 2- 1 2 e 2 3 — 5 eee eee n Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Nachbargebiete — N 3 Heimfahrt der Newyorker Heſſen In Darmſtadt, 5. April. Die zahlreichen Heſſen⸗ Darmſtädter Newyorks— man ſchätzt ſie auf faſt 40 000 Perſonen— werden in dieſem Jahre eine De⸗ legation nach der alten Heimat ſenden, wie man ſie ſo zahlreich nach dem Weltkriege nicht mehr geſehen hat. Schon auf der letzten Verſammlung des Hef⸗ ſen⸗Darmſtädter Volksfeſt⸗ Vereins von Newyork konnte der Präſident, William L. Strauß, bekaunt geben, daß faſt ſämtliche Kabinen⸗ plätze für die Heimreiſe, die am 5. Juli auf der„Mil⸗ waukee“ treten wird, belegt ſind. Wenn der An⸗ ſturm zur Teilnahme an der Deutſchlandreiſe an⸗ hält, ſo ſoll noch ein zweiter Dampfer gechartert wer⸗ den, der Mitte Juli Newyork verlaſſen dürfte. Vie Geſellſchaftsreiſe der amerikaniſchen Heſſen führt non Hamburg nach Köln, von wo aus eine Rheindampfer⸗ fahrt angetrete d, die verſchiedene Städte des Rheinlandes berühr Nach einer Nacht in Rüdes⸗ heim folgt die Beſichtigung des Niederwalddenkmals und ein Aufenthalt in Bingen und Mainz. Uever Laubenheim, Nierſtein und Oppenheim geht es dann nach Darmſtadt, das die amerikaniſchen Gäſte offizte begrüßen und zu der 600⸗Jahrfeier willkommen het⸗ ßen wird. Am 23. Juli geht es dann in Automobilen durch das Odenwaldgebiet über die Bergſtraße nach Heidelberg, auf ein Abſtecher ins Bayeriſche Hochland vr ehen iſt. Die Heſſenfahrt findet ihren offiziellen Abſchluß am 5. Auguſt in Frankfurt a. M. Ein Schloſſermeiſter als Einbrecher * Erbach(Rheingau), 10. April. Zu Beginn der vergangenen Woche waren der Inhaberin der hie⸗ ſigen Poſtagentur, Witwe Berninger, in der Nacht aus dem Poſtbüro durch Einbruch 2000 Mk. geſtohlen worden. Trotzdem waren alle Türen und Schlöſſer des Hauſes intakt. Händeabdrücke waren nicht feſtzuſtellen. Die Nachforſchungen von Land⸗ jägerei und Kriminalpolizei lekten ſich von vorn⸗ herein auf einen„Fachmann“, denn nur ein ſolcher konnte als Einbrecher in Frage kommen. Der Ver⸗ dacht lenkte ſich auf den Hausnachbar der Poſtanſtalt, einen 45 Jahre alten Schloſſermeiſter, der ſchließlich ein Geſtändnis ablegte. Die Tat war in der Nacht zum vergangenen Sonntag ausgeführt worden, als die Witwe Berninger einen Familien⸗ beſuch zum Bahnhof begleitete. Der Dieb hatte in der Zwiſchenzeit fünf Schlöſſer geöffnet und wieder geſchloſſen. Durch größere Geldausgaben und Reiſen nach Wiesbaden und Mainz hatte er ſich verraten. Rund 1100 Mark wurden noch vorgefunden. Direktor Hofmann aus der Unterſuchungshaft entlaſſen * Mainz, 11. April. Nachdem es dem Direktor Hofmann von der Getreide- und Kreditbank ge⸗ glückt war, ſichere Bürgſchaften im Werte von 20000 Mark herbeizuſchaffen, wurde er aus der Un⸗ terſuchungshaft entlaſſen. An die Entlaſſung wurde die Bedingung geknüpft, daß er jederzeit zur Verfügung der Mainzer Staatsanwaltſchaft ſtehe und ſich jede Woche zweimal bei der Polizei ſeines Wohnortes in Wiesbaden melden muß. * April. Donnerstag früh fand * Worms, 11. man auf dem Schienenſtrang Worms— Hofheim einen Mann, deſſen Kopf völlig vom Rumpf getrennt war. Daß es ſich um einen Selbſtmord handelt, ſteht außer Frage. Der Le⸗ bensmüde ſtammt aus einem Dorf bei Altenburg in Thüringen. Er war 22 Jahre alt befand ſich auf der Wanderſchaft und hat allem Anſchein nach aus wirtſchaftlicher Notlage Selbſtmord begangen. t Bad Kreuznach, 9. April. In einem Haus der Engelsgaſſe ſtürzte die 40 Jahre alte Frau Katharina Braun auf dem Speicher ſo unglücklich durch morſche Bretter, daß ſie mehrere Stockwerke tief in den Keller einer Brauerei fiel. Sie zog ſich hiervet ſo ſchwere Verletzungen zu, daß ſie kurze Zeit darauf verſtarb. * Frankfurt a.., 11. April. Der hieſigen Kri⸗ minalpolizei iſt es gelungen, in Verbindung mit der Kommunalpolizei Enkheim und der Landjägeret Bi⸗ Etn⸗ ſchofsheim vier gewerbsmäßige brecher feſtzu nehmen, die es hauptſächlich auf Metall abgeſehen hatten. Im ganzen konnten den Tätern zwanzig Einbrüche nachgewieſen wer⸗ den. Ihr Arbeitsfeld war Eſchenheim und Um⸗ gebung. 5 „Kolibri ra Gerichtszeitung Die Geliebte erſtochen 5 Freiburg i. Br., 14. April. Das hieſige Schwur⸗ gericht verurteilte geſtern den 40 Jahre alten Tag⸗ löhner Joſeph Waiz aus Steinenſtadt, der am 12. November v. Is. ſeine 20jährige Geliebte, Mar⸗ garete Kosloweki, mit einem Taſchenmeſſer die Halsſchlagader durchſchnitt und ſo deren Tod herbei⸗ geführt hatte, wegen Totſchlags zu 12 Jahren Zucht⸗ haus. Der Staatsanwalt hatte wegen Mordes die Todesſtrafe beantragt. Ungetreuer Bahnhofsvorſteher * Villingen, 14. April. Von dem hieſigen erwei⸗ terten Schöffengericht wurde der Reichsbahninſpektor Adolf Schauenburg aus Schliengen wegen Amts⸗ unterſchlagung, die er in ſeiner Eigenſchaft als Bahn⸗ hofsvorſtand von Peterzell bei Villingen begangen hat, zu acht Monaten Gefänanis verurteilt. Sühne für den Speyerer Bahnhofseinbruch * Speyer, 14. April. Der Kraftfahrunternehmer Wilhelm Benninger, gebürtig aus Rülzheim, war in der Nacht zum 14. Januar durch ein Fenſter in die Schalterräume des hieſigen Bahnhofes ein⸗ gedrungen und entwendete aus Wand⸗ und Kaſſen⸗ ſchränken insgeſamt 1200 Mark. Das Schöffengericht verurteilte ihn vor einigen Tagen zu 272 Jahren Zuchthaus. Klagen gegen Förſter und Heß. Der„Eiſenhammer“ teilt ſeinen Leſern mit, die Staatsanwaltſchaft habe eine Klage des Bürger⸗ meiſters Dr. Forthuber⸗Neuſtadt a. H. gegen Förſter und eine weitere gegen den Landtags⸗ abgeordneten Heß⸗Dannenfels niedergeſchlagen bzw. verworfen. Wie wir bei der Juſtizpreſſeſtelle in Frankenthal erfahren, hatte die Staatsauwaltſchaft mit der Sache überhaupt nichts zu tun. Es handelte ſich vielmehr um zwei Zivil⸗Unterlaſſungsanklagen Dr. Forthubers aus dem Jahre 1929, für die nur die Zivilkammer zuſtändig iſt. Die eine gegen För⸗ ſter ſchwebt noch in zweiter Inſtanz beim Ober⸗ landesgericht in Zweibrücken. Die andere gegen Heß wurde abgewieſen, weil die Zivilkammer zu Gunſten von Heß annahm, daß er ſeine Behauptungen nicht wiederholen werde. Wichtige Gerichtsurteile für Geſangvereine Die Vorſchriften über die Feierabendſtunde gel⸗ ten nicht für einen Verein, der in einem eigenen Sängerheim mit Reſtaurationsbetrieb tagt, wenn fremde Gäſte nach Feterabend keinen Zutritt mehr haben. So wurden die wegen Uebertretung der Feierabendſtunde angezeigten Mitglieder des Liederkranz Nieder ⸗ Saulheim, die in ihrer Sängerhalle nach Ablauf der Feierabendſtunde im Aunſchluß an eine Generalverſammlung noch Ge⸗ tränke zu ſich nahmen, freigeſprochen, weil die Wirt⸗ ſchaft nur von Vereinsmitgliedern(Hausherrn) be⸗ ſucht war und Wein, der dem Verein gehörte, zum Ausſchank kam. Ein gleiches Urteil konnte der Männergeſangverein„Harmonie“ Mainz⸗Koſtheim bezüglich der Wirtſchaft in ſeinem Vereinshauſe erzielen. Das Urteil iſt vom Oberlandesgericht be⸗ ſtätigt worden. * § Die ihm anvertraute Reiſekaſſe ſeines Vereins⸗ Männerchors geleert und die darin befindlichen 2600 Mark für ſich verwertet hat ein 59 jähriger lediger Kaufmann. Außerdem veräußerte er noch für 240 Mark Wertpapiere des Vereins zu ſeinen Gun⸗ ſten. Der noch nicht vorbeſtrafte Angeklagte, der für eine 85jährige Mutter zu ſorgen hat und ſeit langem ſtellungslos iſt, ohne Anſpruch auf Unterſtützung zu haben, konnte drängende Not als Entlaſtungsgrund für die ſich über ein Jahr hinziehenden Unterſchla⸗ gungen geltend machen. Mit Rückſicht darauf und in Erwägung des Umſtandes, daß ein Teil des Scha⸗ dens bereits gedeckt iſt und Ausſicht für den Ver⸗ ein beſteht, auch noch den Reſtbetrag in Bälde erſetzt zu erhalten, blieb das Schöffengericht Stuttgart hinter dem Antrag des Staatsanwalts auf 2 Monate Gefängnis zurück und verurteilte den Angeklagten zu 6 Wochen Gefängnis nebſt Tragung der Koſten des Verfahrens. 1 . Bedeutet Bes 88 rauch Ballonverfolgung 7 2 28 2 des Rheiniſchen Automobiltlubs Am 6. April veranſtaltete der Rhein. Automobilclub zum erſten Male wieder nach 20 Jahren eine Ballon⸗ verfolgung oder Begleitfahrt. Nachdem es noch am Sams⸗ tag in Strömen geregnet hatte, lichtete ſich am Sonntag früh der graue Himmel immer mehr und als ſchließlich um 11 Uhr der Ballon„Mannheim“ vom Flugplatz durch den Vorſitzenden der Sportkommiſſion, Herrn Fauth, zum Start freigegeben wurde war es ein ſtrahlender Sonntag geworden. Vor dem Start wurden kleine Verſuchsballons abgelaſſen die alle Richtung Süd nahmen, ſodaß der Ballonführer und die Teilnehmer ſchon glaubten. in Richtung Speyer, bis zur lothringiſchen Grenze fahren zu mütſſen. Aber dieſe Erwartungen wurden getäuſcht, da ſich in den oberen Regionen Nordoſt gedreht hatte. Der Ballon „Mannheim“ wurde von dem erſten Vorſitzenden des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtverein, Dr. Müller⸗Clemm, nerſönlich geſteuert und nahm zunächſt in langſamer Fahrt Richtung auf Rheinau. Aber die allzu eifrigen Fahrer, die ſchon bis Schwetzin⸗ gen, oder in Richtung Speyer vorgeſtoßen waren, mußten bald einſehen, daß der Ballon bei der großen Windſtille nur langſam vorwärts kam und lange Zeit über Rheinau ſtand. Die Fahrt war auf drei Stunden Ballonfahrt be⸗ grenzt und der Ballon war verpflichtet, im Umkreis von höchſtens 120 Kilometer niederzugehen. Die erſte Stunde der Verfolgung war recht gemütlich, da infolge der Wind⸗ ſtille der Ballon nach Süden nur bis Rheinau fuhr und erſt um 12 Uhr ſeinen Standort laugſam nach Norden verlegte und eine volle weitere Stunde über dem Gebiet von Laden⸗ burg und Heddesheim ſchwebte. Die unter ihm herfahrenden Verfolger konnten ſich alſo mit ihren Wagen von der Sonn⸗ tagsſonne beſcheinen laſſen und nützten die Zeit aus, um bet Blütenduft und Vogelgezwitſcher ausgiebig Picknicks zu machen. Einige Fahrer glaubten ſchon, daß der Ballon bei Ladenburg landen werde, da er dort ſtark nieder ging. Aber der Ballonführer hatte ſie getäuſcht. Um 1 Uhr erhob er ſich wieder ſehr raſch in ziemliche Höhe von etwa 1500 Meter. In dieſer Höhe trug ihn nun der Wind ſehr raſch nach Nordoſten an die Bergſtraße und über Großſachſen flog der Ballon in den Odenwald. Jetzt begann erſt der Reiz der Fahrt. Ein eifriges Kartenſtudium der Auto⸗ führer begann und ein lebhaftes Beraten, welches der ver⸗ ſchiedenen Täler man zur Verfolgung benutzen ſolle. Einige fuhren ins Gorrheimer Tal, wieder andere fuhren weiter nördlich bis Weinheim und dann ins Birkenauer Tal. Andere wiederum kehrten um und bogen bei Birkenau rechts ab und ſtiegen über das Dörfchen Löhrbach immer weiter auf die Höhe bis Ober⸗Abſteinach und von da immer näher dem Ballon, bis zur Kreidacher Höhe. Bei dem ſchnellen Flug des Ballons überſchwebte dieſer viele Kuppen und Höhen, auf denen ihm die Autofahrer nicht ſo leicht nachkommen konnten. Aber diejenigen, die als Hauptrichtung die Kreidacher Höhe gewählt hatten, hatten die Fahrtrichtung richtig beurteilt. Es war bald 2 Uhr, alſo nahe an der Zeit, zu der der Ballon nieder⸗ gehen mußte, als er über die Kreidacher Höhe hinwegfuhr. Aber der Ballon kam noch ein gutes Stück vorwärts und ſchlug ſeinen Verfolgern gerade in den letzten 5 Minuten durch Ueberfliegung einer letzten Berghöhe nochmals ein Schnippchen, ſodaß er aller Augen entzogen war, als er tat⸗ ſächlich um 2 Uhr niederging. Es zeugte von einer guten Fahrkunſt und von rich⸗ tigem Karten⸗Leſen, daß an der Landeſtelle alsbald von den verſchiedenen Richtungen her die Begleitwagen an⸗ fuhren und nun begann ein Rennen der Fahrer zu Fuß, um möglichſt als Erſter den Ballon zu berühren und zu fangen, da nur derjenige, der innerhalb einer halben Stunde nach Landung des Ballons dieſen erreichte, als Sieger in Frage kam. Die Reihenfolge der Ankunft der Südoſt * Wagen war für den Sieg nicht allein entſcheidend, ſondern Nas Glück beſtimmte die beſten Läufer die die letzte Strecke a Fuß am richtigſten wählten und hinter ſich brachten, zu Siegern. Die Begeiſterung und die Freude über die reizvolle Fahrt waren groß und die Teilnehmer tauſchten in freu⸗ diger Erregung ihre verſchiedenen Erfahrungen und Be⸗ rechnungen über Fahrtrichtung und Straßen aus. Nach⸗ dem der Sieg errungen war, trudelten die Wagen am Nach⸗ mittag zum gemütlichen Kaffee nach Waldmichelbach und über das Neckartal nach Hauſe. Abends fand im Clubheim des Rheiniſchen Automobilclubs die Preisverteilung ſtatt. Die Begrüßungsrede, ſowie die Preisverteilung nahm in Verhinderung des erſten Präſidenten, das Verwaltungs⸗ ratsmitglied, Rechtsanwalt Dr. W. Bergdolt vor. Die Steger waren: 1. Frau Dr. van der Borght, 2. Herr A. Selinger, 3. Herr O. Weitzel. * Großer Erfolg des Vereins für Hundeſport Mann⸗ heim. Am 6. April erzielte Herr Heinrich Nagel aus Neckarau mit ſeiner Deutſchen Schäferhündin„Betty von der Grindenhöhe“, Tochter der 3. Deutſchen Siegerin„Aſta v. Sonnenbild“ die Zuchtnote„Vorzüglich“ bei großer Kon. kurrenz auf der großen Jubiläumsſchau für alle Raſſe⸗ Hunde in Oggersheim. —— 22 n 9 Mn 3 Handball Polizeiſportverein—.C. 08 Manuheim 124 Schwung. Nach dem Die Lindenhöfer ſind wieder in a ſchönen 10:2⸗Sieg über V. f. R. Kaiſerslautern folgt ein:1 über die Poliziſten. Als Unparteiiſcher war Schwan von 08 eingeſprungen, er konnte ſein ſchwieriges Amt ſicher zu Ende führen. Das Spiel, das trotz der klaren Tordifferenz jederzeit ofſen war, zeigte auf beiden Seiten klar die Stärken und Schwächen der Mannſchaften. 08 ſtützt ſich auf die zuverläſſige Arbeit ſeines jhächters Reinhold, ſeinen unermüdlichen Belke in der uferreihe und leaſt not laſt ſe der allerdings heute in Ganzes war und das iſt die Schwäche der Elf. Man überſah die Flügel und läßt ſo zwei tüchtige Leute brach liegen. Die Polizei arbeitet aber nicht zuſammen und darin liegt der Umſtand, daß es nur zu einem Gegentrefſer reichte. Ab⸗ ſpielen, Freilaufen und Schieß muß die Elf lernen, wenn der Eifer und das techniſche Können, das die Elf mit⸗ bringt, Erfolge bringen ſoll. Klinget iſt im Tor noch der Alte, wenn er auch eines der 4 Tore auf dem Gewiſſen hat. 08 konnte jede Hälfte zwei Tore erringen durch Baader(8) und Scherer(), Schmalfus erzielte nach der Pauſe den Ehrentreffer.— Polizeiſportverein 2 M. F. C. 08 3 11:8. Poſtſportverein ſchlägt Eiſenbahn 11:4 Die rührigen Leute der Poſt brachten den Eiſen⸗ bahnern eine empfindliche 11:4⸗Niederlage bei, nachdem vorher die zweite Elf ſchon 1210 triumphieren konnte. ex. Deutſchlands Hockey⸗Elf gegen Holland 5 Hockey⸗Länderſpiel gegen Holland am 27. April nun auch die beiden Außenlä he⸗ e Vertretung wird in der gleichen Auf⸗ e in Barcelona ſpielen, wo ſie bekanntlich land:0 ſchluf Führer der Mannſchaft iſt der Spielaus⸗ ſchußworſitzende Detmar Wette⸗Köln. Als hiedsrichter fungiert deutſcherſeits der frühere Internationale Gperne⸗ Hamburg. Die Aufſtellung der Mannſchaft iſt folgende: Lincke(BSV 92) 5 Heymann(Baß) Zander(BSc 92) Ueberle Theo Haag S (Hamburg)(Frankfurt 80)(Etuf Eſſer Mehlitz Müller Scherbarth Wollner (BSV 92)(BS 92)(Sc Leipzig) Engliſche Hockey⸗Schülermannſchaſt „Ealing County School in Mannheim Aus dem hockeyſporlich traditionsreichen England kommt jugendlicher Beſuch, um uns Hockey zu demonſtrieren. Schon die kleinen Leute, die uns hier ihre Spielkunſt vor⸗ führen wollen, verfügen über ein Können, das eigentlich über dem ihrer deutſchen Altersgenoſſen ſtehen muß, denn letzere betreiben den Hockeyſport ohne jegliche Vorbedin⸗ gung, außer der perſönlichen Zuneigung, die ſie ihm ent⸗ gegenbringen. Am Mittwoch(16. April), nachmitags 28 Uhr ſpielen die Ealing County Schpol gegen Turnverein 1846(Jugendmannſchaften) auf den Plätzen im oberen Luiſenpark. Das Wetter in der Schweiz Vom 14. April Der Palmſonntag hat ſeinem altgewohnten Schlechtwetterruf Rechnung getragen und über die ganze Schweiz richtiggehendes Regenwetter mit ziemlicher Abkühlung gebracht. Da und dort kom⸗ men allerdings Aufhellungen vor, doch ſind dieſe vorübergehend. Vorläufig ſind die Ausſichten auf gutes Oſterwetter noch nicht da. Von zwei Seiten — aus dem Süden und Weſten werden neue Stö⸗ rungen gemeldet und ſelbſt der Teſſin, der doch jetzt das Wonneland der Frühlingsbeſucher iſt, meldet Abkühlung und troſtloſe Regenſtimmung. Immer⸗ hin iſt der Charakter des herrſchenden Wetters ty⸗ piſch aprilhaft, das heißt es ſpringt von Aufhellung zu Aufhellung und dazwiſchen kommen wieder die Gießbäche vom Himmel. Möge ſich Petrus auf die Oſtertage der„armen“ Hoteliers erbarmen, die wohl zurzeit die eifrigſten Barometerbeobachter in der Schweiz ſind. —— ̃—.,... ̃ ̃ ̃—.. ‚———— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— 5 und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in annheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. R 1,—8 Für unverlangte Beitrüge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Müctporte 1 Sturm n Sturm, kannt. ſtellung u n.. denn»Kolibri« — nach neuesten Methoden und aus besten mazedonischen Tabaken hergestellt— ist von zartem, mildsüßem Geschmack — 5 — 5 1 — — 8 0 5 „55444 Anletheſchulden 1131,83 Mill. betragen. nhaenms- mms znrru xa Dienstag, 15. April 1930 der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 177 Die Großbanken der Welt Ende 1929 Da muumntehr die Abſchlüſſe ſämtlicher Großbanken des und Auslandes vorliegen, iſt es von größtem In⸗ tereſſe, den Status der Weltbanken miteinander zu ver⸗ gleichen Hierüber macht das Dresdner Bankhaus Gebr. Arnhold folgende Berechnung auf, wobei die neueſten Fu⸗ ſinnen in der amerikaniſchen Bankwelt in dem Ziffernwerk bereits berückſichtigt wurden(in Mill.): Sofort Kredi⸗ Aktien- Re⸗ greifb. Nein⸗ Divi Ren⸗ toren kapital ſerven Mittel gewinn dende dite in v in vH. in p. Deutſchland Deutſche Bank 4729 285 160 39.8 34,2 10 712 Darmſtädter Bank 2834 60 60 39.1 11.8 12 3,29 Dresdner Bant 2276 100 34 40.8 11.4 10.92 Commerzbank 167⁰ 75 40,5 37,2 109 11.83 Vereinigte Staaten Chaſe Nation. Bk. 8709 622 924 35,0— 20 2,40 Nat City Bank 692 452 5⁴5⁵ 26,5 111,6 20.85 Guaranty Truſt 5499 378 851 32.8— 20 284 Irving Truſt 2774 210 352 40.5— 16.32 Bankiers Truſt 2545 105 347 279— 30 1772 England Midland Bank 7782 234 284 38,2 71.6 18 4,96 Lloyds Bank 7204 320 204 36, 61.8 16% 5,34 Barclays Bank 6684 324 209 36,5 47.6 14 4,89 Weſtminſter Bank 5841 199 190 39,0 55 2 29 5,15 Nat. Provincialbk. 5550 193 193 32,8 44,7 18 5,25 Frankreich Speiets Génsrale 1929 52 52 58,7— Crédit Lyonnais 1854 67 131 81.5 14.2 20 3,01 CTomvtoir Nat. 'Escompte 1537 86 70 70.5 11.8 1.92 Italien Bk. Commerc. Italiana 1742 154 126 56,4 25, 13.82 Da die Methode der Bilanzierung und beſonders der Gliederung von Aktiven und Paſſiven in den einzelnen Ländern außerordentlich verſchieden iſt, war eine Er⸗ rechnung der Liquidität nach dem in Deutſchland üblichen Verfahren nicht möglich. Statt deſſen wurde verſucht, aus der Höhe der Kreditoren und der ſofort greifbaren Mittel einen Prozentſatz zu errechnen, der für die meiſten Inſtitute einheitlich feſtſtellbar iſt. Danach ſind die fran⸗ ö ſüäſchen Großbanken am liquideſten. Der Cré⸗ it Lyonnais erreicht einſchl. Bons de la Defenſe Nationale eine Liquiditätsquote von 81,5 v. H. Die Liquidität der deutſchen Banken liegt nach dieſer Berechnung über denen der amerikaniſchen und engliſchen Inſtitute. Eine Er⸗ nung der Renditeſätze ergibt, daß die deutſchen Ban⸗ ken mit Ausnahme der Danatbank einen Durchſchnittsſatz von mehr als 7 v. H. haben gegenüber einem Satz von 1,75 bis 1,0 f. H. in USA., von—4 v. H. in Frankreich, 4,6 v. H. in Italien und 5 v. H. in England.(Unter ſo⸗ fort greifbaren Mitteln ſind Barbeſtände, Sorten, Bank⸗ guthaben, Wechſel, Schecks und unverzinsliche Schatzanwei⸗ fungen aufgeführt.) Handels⸗ und Gewerbebank Heilbronn.— Wieder 8 v. H. Dividende. Der AR. ſchlägt der o. H. am 29. April eine Dividende von wieder 8 v. H. vor. Das Inſtitut ſteht bekanntlich ſeit Löſung der Beziehungen zur DD⸗Bank dem wütrtt. Stagt und der Reichskredit⸗Geſellſchaft Berlin nahe. Abſchluß der Arbed Erhöhte Erträgniſſe Bei der Ver. Hüttenwerke Burbach⸗Eich⸗ Düdelingen(Arbed) in Luxemburg beträgt der Roh⸗ gewinn für 1929 234,69(196,71) Mill. Franken. Für Ab⸗ ſchreibungen werden 110(90) Mill. verwandt, für Wohl⸗ fahrtszwecke 17,50(15) Mill. Der Reingewinn beläuft ſich auf 107,19(91,71) Mill. Franken. Wie bereits gemeldet, werden je Geſchäftsanteil 350 Fr.(300 Fr.) Dividende verteilt. 1469,14 Mill., während die Verbindlichkeiten einſchlteßlich Die Rücklagen be⸗ laufen ſich auf 442,16 Mill. und der Abſchreibungsſtock be⸗ trägt 296,12 Mill. Franken. Die Anlagen werden mit 1309,89 Mill. Franken ausgewieſen. Die Société Meétallurgique de Terre Rouge in Lu⸗ zemburg, die mit der Arbed ſeit 1926 in Intereſſengemein⸗ ſchaft ſteht, erzielte 1929 einen Rohgewinn von 65,04(i. B. 56,04) Mill. Franken. Abſchreibungen erfordern 39(38) Mill. und für Wohlfahrtszwecke werden 6,3(5,4) Mill. ver⸗ wandt. Der Reingewinn ſtellt ſich auf 20,74(17,64) Mill. Franken. An Dividende werden 87,50 Fr.(75 Fr.) je Aktie verteilt. * Hadir Hüttenwerke, Differdingen⸗ Luxemburg. Der Rohgewinn für 1929 ſtellt ſich auf 63,38(i. V. 52,13) Mill. Franken. Für Abſchreibungen werden 35(30) Mill. ver⸗ wandt. Wie bereits gemeldet, werden je Aktie 220 Franken 180 Franken) Dividende verteilt. * Dividendenerhöhung bei der Halleſchen Salzwerke AG. in Schlettau. Die Geſellſchaft ſchlägt der HV. für 1920 die Erhöchung der Dividende von 15 auf 18 v. H. vor. Weſtfäliſch⸗Auhaltiſche Sprengſtoff⸗Ac. Chemiſche Fa⸗ briken, Berlin. Das Unternehmen konnte im Geſchäfts jahr einen Rohgewiun von 4 226 947 4 gegen 3 808 474 4 i. B. erzielen. Die Erträgniſſe aus Bank⸗ und Wertpapierzinſen⸗ konto haben ſich mit 480 529(228 702) 4 mehr als verdop⸗ pelt. Aus dem Vorjahr wurde ein Gewinnvortrag von 649 756(579 485)„ übernommen. Nach Abſetzung der Ge⸗ neralunkoſten, die leider in einem Poſten ausgewieſen wer⸗ den, von 2 403 864(2 188 594)„ und Abſchreibungen von 920 132(843 285)& verbleibt ein Gewinn von 2 038 286 1 567 782), der, wie bereits gemeldet, die Verteilung einer Dividende von wieder 12 v. H. ermöglicht. Der Gewinnvortrag wird auf 789 849/ erhöht. Die i. B. be⸗ ſchloſſene Kapitalerhöhung um 2 auf 10 Mill. Mark iſt durchgeführt. Sie diente für Neuanlagen und eine erhebliche Beteiligung an der Rheiniſchen Gummi⸗ und Zelluloidfabrik in Mann⸗ hei m. Die in den Vorjahren gegründeten Verkaufsgeſell⸗ ſchaften in Bergbauſprengſtoffen und Zündmitteln haben ſich weiterhin bewährt, der Umſatz konnte etwas erhöht wer⸗ den. * Gebr. Körting AG. in Hannover⸗Linden. Bekanntlich ſollen wieder 6 v. H. Dipidende verteilt werden. Die Bi⸗ lanz verzeichnet unter den Aktiwen das Beteiligungskonto mit 254 000(205 000) 4. Der Zugang erklärt ſich durch die Beteiligung an der neugegründeten Koerting Societe Ano⸗ nyme Fraucagiſe Paris. Rohmaterialien, Halb⸗ und Fertig⸗ fabrikate ſind auf 3 505 247(3 931 651)„ zurückgegangen. Es wird dazu bemerkt, daß ſich der hier ausprägende Rück⸗ ang um 7386 072„ gegenüber dem Vorjahre aus der fort⸗ chrettenden Rativnaliſierung und ſchärferer Dispoſition er⸗ kläre. In Montage befindliche Arbeiten gingen auf 569 104 (872 7700„ zurück. Konto⸗Korrent ſteht mit 8 988 151 4 7 645 083) zu Buch, Kaſſe mit 92 48(34 274) l und Wechſel mit 16 999(54 657. Auf der anderen Seite blieb das Aktienkapital mit 7 Mill.& unverändert. Aufgewertete Teilſchuldverſchreibungen betragen 713 550(714 000) 4, ebenfalls blieb das Anleihekonto mit 3 582250& unver⸗ ändert. Der Reſervefonds ſteht mit 105 267 nur un⸗ weſentlich verändert zu Buch. Akzepte ſtiegen auf 672 715 (624 234), Gläubiger und Anzahlungen erfuhren eine Heachtliche Steigerung auf 5 626 620(5 042 335) 4. * Dllſſeldorfer Eiſenbahnbedarf vorm. Weyer u. Co. in Düſſeldorf.— Erhöhter Reingewinn. Das Unternehmen, das ſeinen Betrieb bekanntlich in die Vereinigten Weſt⸗ deutſchen Waggonfabriken AGG. in Köln gegen eine Betei⸗ ligung eingebracht hat, legt ſeinen Bericht für das diesmal nur neun Monate umfaſſende Geſchäftsjahr wor. Die Dividende iſt bekanntlich mit 6(i. B. 5 v. H. fer das 12 Monate umfaſſende GJ.) bemeſſen. Auf Dividenden⸗ konto wurden Einnahmen von 199 500(110 996) 4 erzielt. Mieten erbruchten 20 809(80 816) J. Andexrerſeits erfor⸗ derten Unkoſten 71281(688 219)„ und Zinſen 803 851 (52 024) 4. Der Reingewinn bat ich auf 147 669 80 088) 4 erhöht. Die i. V. begonnene Verwertung des mmobilienbeſitzes in Reisholz wurde weiter durchgefuhrt verbleiben noch Grundſticke und Häuſer im Werte von In der Bilanz erſcheinen Vermögenswerte mit Neue Sorgen der Autoinduſtrie Die Verteuerung der Treibſtoffpreiſe.— Der Kampf der Reichsbahn gegen das Auto.— Der Zu⸗ ſammenſchlußgedanke lebt noch.— Die Hilfe der Ruhrinduſtrie.— Der franzöſiſche Kampf gegen die amerikaniſche Konkurrenz. In der letzten Zeit iſt die Aufmerkſamkeit der Oeffent⸗ lichbeit wieder mehrfach auf die deutſche Automobilinduſtrie gelenkt worden. Leider waren es in der Mehrzahl keine günſtigen Anläſſe, die die Erörterung der alten Probleme der deutſchen Automobilinduſtrie zur Folge hatten. Wir erwähnen nur, die Erhöhung der Benzol⸗ und Ben⸗ zinzölle ſowie die Schaffung einer inneren Benzol⸗ und Benzinausgleichabgabe, die eine Verteuerung der Treöbſtoffſpreiſe zur Folge haben werden. Ferner ſei an den Kampf der Reichsbahn gegen den Kraftwagenwett⸗ bewerb erinnert. Das ſind alles Momente, die dazu an⸗ getan ſind, den heimiſchen Markt der deutſchen Automobil- induſtrie noch weiter zu verengen. Angeſichts ſolcher Verhältmniſſe iſt es nicht verwunderlich, wenn wieder in ſtärkerem Maße Pläne erörtert werden, wie die Lage der deutſchen Automobilinduſtrie verbeſſert werden kann. Trotz der zahlreichen Nachrichten, die in der letzten Zeit aufgetaucht ſind, iſt nicht anzunehmen, daß die nächſte Zeit der deutſchen Autpmobilinduſtrie irgendwelche grundlegenden Veränderungen zu ihren Gunſten bringen dürfte. Die tatſächliche Lage der deutſchen Automobilindu⸗ ſtrie zeigt im Grunde noch die gleiche Geſtaltung, die ſie ſchon feit einigen Jahren hat. Die Zahl der einzelnen Werke hat ſich im Laufe der einzelnen Jahre durch den natürlichen Ausleſeprozeß weſentlich verringert. Die übriggebliebenen Werke mögen z. T. ausreichend be⸗ ſchäftigt ſein. Teilweiſe iſt es ihnen auch gelungen, ihren Abfſatz auszuweiten. Aber von einer befriedigenden Ge⸗ ſtaltung der einzelnen Werke kann keinesfalls geſprochen werden. Das Problem der deutſchen Automobilinduſtrie öſt noch immer nicht gelöſt. Je nachdem von welcher Seite wan es aufrollen will, iſt es entweder ein Preis- oder Abfatzproblem. Im Grunde ſind beide Fragen von einan⸗ der abhängig. Eine weſentliche Abſatzausweitung iſt nur wöglich, insbeſondere gegenüber der ameribaniſchen Kon⸗ kurrenz, bei einer weſentlich billigeren Preisgeſtaltung. Das iſt aber wiederum nur dann möglich, wenn der Abſatz ſich erheblich ausgedehnt hat oder aber wenn die Werke über eine außerordentlich ſtarke Kapitalbaſis verfügen, die es ihnen geſtattet, vorerſt mit Verluſtpreiſen ſich gegenüber der ausländiſchen Konkurrenz den notwendigen Abſatz⸗ markt zu ſchaffen. Beide Möglichkeiten ſind aber gegenwärtig bei der deut⸗ ſchen Automobilinduſtrie nicht gegeben. Die ausländiſche, amerikaniſche Automobilinduſtrie beherrſcht nicht nur nach wie vor den Weltmarkt, ſondern ſie iſt eifrig dabei, auch ihre Poſitton auf dem deutſchen Markte zu verſtärken. Je länger die deutſche Automobilinduſtrie den entſcheidenden Schritt nicht wagt, deſto ſchwieriger wird es für ſie in der Zukunft, dem ausländiſchen Wettbewerb wirkſam zu be⸗ gegnen. Es ſcheint immer mehr, als ob ſich die deutſche Automobilinduſtrie künftig überwiegend auf die Pro⸗ duktion hochwertiger Qualitätswagen be⸗ ſchränken möchte und der Konkurrenz das Feld auf dem Gebiete des billigen Gebrauchs⸗ und Volkswagens über⸗ laſſen will. Trotzdem wird man aber zu weiteren Maß⸗ nahmen zu Gunſten der deutſchen Automobilinduſtrie kom⸗ men müſſen. Der Gedanke eines weitgehenden Zu⸗ ſammenſchluſſes in der öHeutſchen Automobilindu⸗ ſtrie wird nach wie vor verfolgt. Dieſe Anſicht konnten wir erſt ßürzlich von dem Leiter einer bekonnten deutſchen Großbank, die ſich beſonders um die deutſche Automobil- induſtrie bemüht, beſtätigt erhalten. Es heißt ſogar, daß dieſe Bank als Vorausſetzung eines ſolchen Zuſammen⸗ ſchluſſes die Verwirklichung der bekannten und umſtritte⸗ nen Idee der europäiſchen Zollkontingente gegenüber der amerikaniſchen Konkurrenz fordert. Eine finanztelle Beteiligung der Ruhrindu⸗ trie am einem zeutſchen Autozuſammenſchluß wird wohl, wenigſtens vorerſt, ernſthaft nicht in Frage kommen. Ge⸗ genüber derartigen Meldungen, die darüber in letzter Zeit verbreitet wurden, wurde von den zuſtändägen Stellen ver⸗ ſichert, daß es ſich dabei lediglich um eine Erörterung ver⸗ ſchiedener Pläne handelte. Hingegen iſt es aber durchaus möglich, daß die Autoinduſtrie mit derjenigen Induſtrie, die ihr die Vorprodukte liefert, zu einem beſſeren Zuſammenarbeiten auf dem Wege über Lieferungsverträge kommt. Von dem Plan der Schafſungeuropäiſcher Auto⸗ zollkontingente gegen die amerikoniſche Konkurrenz hat man in der letzten Zeit nichts neues gehört. Es hat ſich aber inzwiſchen herausgeſtellt, daß europäiſche Länder durchaus gewillt ſind, den Kampf gegen die amerikaniſche Konkurrenz aufzunehmen. Das hat der Beſchluß des franzöfiſchen Haudelsminiſters gezeigt, den Auto⸗ zoll von W auf 60 v. H. zu erhöhen. Dieſe Maß⸗ nahme bedeutet nichts anderes als ein völliges Fernhalten der amerikaniſchen Konkurrenz vom franzöſiſchen Markt. Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG. Frankfurt a. M. Die Urſachen der Kursſteigerung An den beiden letzten Börſentagen erfuhren die Aktien der Adlerwerke im Freiverkehr eine ſtarke Kursſteigerung bis über pari. Au der Börſe begründete man dieſe Kurs⸗ erhöhung mit der angeblich von der Verwaltung geplanten baldigen Wiedereinführung der Kleyeraktien in den offi⸗ ziellen Börſenverkehr. Gleichzeitig ſprach man von einer Intereſſennahme der Stahlinduſtrie an dem Unternehmen. Wie wer auf Anfrage erfahren, beabſichtigt die Verwal⸗ tung der Adlerwerke tatſächlich, die Wiedereinfüh⸗ rung der Kleyeraktien bald zu beantragen. Be⸗ kanntlich iſt der Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1928/29 noch zu erwarten. Die Bfilanzarbeiten dürften nun ſoweit fortgeſchritten ſein, daß der Abſchluß in einigen Wochen der Oeffentlichkeit vorgelegt werden kann. tigung im verfloſſenen Geſchäftsjahr war recht gut. Zu Beginn des neuen Jahres iſt bei dem Unternehmen eine weitere nicht unerhebliche Umſatzſten gerung zu verzeichnen. Zu den Gerüchten über eine Intereſſen⸗ nahme des Stahlvereins nimmt die Kleyerverwaltung keine Stellung. Die Vereinigten Stahlwerke erklären uns jedoch auf Anfrage, daß ſich an dem vor einigen Tagen bekannt⸗ gegebenen Verhältn's eines nur beratenden Einfluſſes des Stahlvereins auf die Adlerwerke bisher nichts geändert habe. Eine kapitalmäßige Intereſſennahme habe der Stahl⸗ verein noch nicht vorgenommen. 6 Mill. Pfund zur Löſung der engliſchen Autokriſis Vor einigen Tagen iſt in London die Gründung einer Finanzierungsgeſellſchaft angekün⸗ digt worden, an der die Bank von England ſowie private engliſche Großbanken beteiligt ſind und die über ein Ka⸗ pital von 6 Mill. Pfund verfügen ſoll. Zweck des Unter⸗ nehmens iſt die finanzielle Durchführung einer weitgehen⸗ den Rationaltſterung der Induſtrie. Als eine der erſten Aufgaben des neuen Unternehmens wird die Finan⸗ zierung einer Fuſion zwiſchen den drei Automobilwerken Rover, Laucheſter und Standard genannt, welche bisher an der Beſchaffung des erforderlichen Betriebskapitals ſcheiterte. In maßgeb⸗ lichen Kreiſen der engliſchen Automobilinduſtrie iſt man der Anſicht, daß die Gewährung eines Kredits von einer Million Pfund zur Durchführung des Zuſammenſchluſſes ausreicht. Man erwartet, daß durch dieſen Zuſammenſchluß eine allgemeine Konzentrationsbewegung ausgelöſt würde, für welche die Geſellſchaſtft die erforderlichen Beträge be⸗ reitzuſtellen hätte. Die Zerſplitterung in der engliſchen Automobilinduſtrie iſt bekanntlich— ähnlich wie in Frank⸗ reich— weſentlich ſtärker als in Deutſchland, wo der Aus⸗ leſeprozeß bis in die letzten Wochen hinein durch Ausſchei⸗ den zahlreicher Firmen weit fortgeſchritten iſt. 117 643. Die Geſellſchaft hofft, im laufenden Jahre eine weitere Abnahme des Meſtbeſtandes erzielen zu können. *Die Auflöſung der Sächſ. Maſchinenfabrik Hartmann. Die Sächſiſche Maſchinenfabrik vorw. Rich. Hartmann AG., Chemnitz hat als Folge der GV.⸗Beſchlüffe den Bau von Ziegeleimaſchinen aufgegeben und die Abteilung Nienbur⸗ ger Maſchinenfabrik, Keramik⸗Maſchinenbau an die be⸗ kannte Spezialfabrik Richard Raupach Görlitz Gmb. Gör⸗ litz verkauft. Dieſe Firma, die ſeit mehr als 50 Jahren Maſchinen für Grob⸗Keramik und für die feuerfeſte Indu⸗ ſtrie baut, führt ſie unter der Bezeichnung„Abteilung Nienburger Kevamik⸗Maſchinenbau“ weiter. * Deutſche Eiſenbahn⸗Betriebs⸗Geſellſchaft AG., Berlin. Nach dem Abſchluß für 1929 brachten Bahnen, Zinſen und verſchiedene Einlagen einen Ertrag von 0,61(0,63) Mill. Der Reingewinn beläuft ſich auf 0,51(0,52) Mill. /, wozu noch der Vortrag von 7g 850 4(58 122)„ tritt. Aus dem Gewinn erhalten die Vorzugsaktien wieder 6 v H. Divi⸗ dende, die Stammaktien wieder 7 v. H. und die Genußrechte wieder 2 v. H. bei 74 500/ Vortrag. Entſppechend dem Aufwertungsgeſetz wurden in der Bilanz als Aufwer⸗ tungsausgleichskonto der volle Betrag einer am Bilanztage noch beſtehenden Verpflichtung gegenüber der Provinz Hannover mit 301 945 4 eingeſetzt. 3. übrigen erſcheinen in der Bilanz u. a. noch folgende Poſten: Eigne hn⸗ anlagen(in Mill.): 7,59(7,46), Beſitz an Bahn⸗Aktien 280(2,20), ſonſtige Wertpapiere 0,30(0,80), Bankguthaben 0,57(0,70), Außenstände 0,14(0,18), Grundſtücke 0,27(0,27), Betriebsmittel und Geräte 0,87(0,40), anderſeits Gläubiger unverändert 0,37 Mill.. l „ Saccharinſabrik vorm. Fahlberg Liſt u. Co., Magde⸗ burg. Der Abſchluß für 1029 ergibt nach 0,57(0,47) Mill. Mark Abſchreibungen einen Reingewinn von 0,56(0,64) Mill., woraus, wie bereits gemeldet, 7 v. H.(8 v..) Dividende ausgeſchüttet werden. Nach dem Bericht wurden die ſeit dem Vorfahre geſteigerten Geſamtumſätze im abgelaufenen Geſchäftsjahr 5 7 erreicht. doch haben außerordentliche Aufwendungen das Ergebnis beeinträch⸗ tigt. Die infolge der Vorbereitungen auf das kommende Frühfahrsgeſchäft alljährlich eintretende Beanſpruchung zum Jahresabſchluß ſpiegelt ſich bilanzmäßig in der Höhe der Warenvorräte, Schuldner und Gläubiger wider. Im einzelnen zeigt die Bilanz u a.(in Mill.): Fabrik⸗ anlagen 20, Maſchinen und Apparate 4,7(i. V. dieſe Po⸗ ſten zuſammengefaßt 9,4), ſonſtiger Grundbeſitz und Wohn⸗ häuſer 0,66(0,84), Warenvorräte 4,24(4,55). Wertpapiere und Beteiligungen ſind mit rund 5(4,9), Schuldner mit 1,5(.5) ausgewieſen, Gläubiger haben ſich etwas vermin⸗ dert auf.5(5,8).(HV. am 30. April.) * Deutſche Linoleumwerke. Im Gegenſatz zu der angeb⸗ lich aus gut vrientierten Kreiſen ausgegebenen Meldung erfährt der DoD auf Anfrage bei der Verwaltung in Stutt⸗ gart, daß weder eine Dävidenden⸗ noch eine Kapitalerhöhung zu erwarten ſei. Vielmehr wird für das günſtig verlaufene Geſchäftsjahr 1929 in der Ende April oder Anfang Mai ſtattfindenden Bilanzſitzung unverändert eine Dipidende von 15 v. H. vorgeſchlagen und auch beſchloſſen werden. Kapitalbedarf beſteht nicht, ſodaß auch eine Kapitalerhöhung nicht beabſichtigt iſt. Eine Son⸗ derausſchüttung an die Aktionäre für 1929 kommt alſo nicht in Frage. Auch Angaben, wonach in den nächſten Tagen neue Verandlungen mit den engliſchen Fabriken ſtattfinden, ſind gegenſtandslos, da ſich in den bereits beſtehenden durch⸗ aus freundſchaftlichen Verheltniſſen mit den engliſchen Fabriken durchaus nichts geändert hat. N „ Konkurs des Rheiupfälziſchen Emaillierwerk Butt⸗ weiler und Heinrich, Gmbh. in Germersheim. Ueber das Vermögen der Firma wurde das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: RA. Juſtizrat Roebel in Germersheim. Erſte Gläubigerverſammlung findet Mittwoch, 7. Mai im Sitzungsſaal des Amtsgerichts Germersheim ſtatt. Deniſch⸗Amerikaniſche Petroleum⸗Geſellſchaft Ham⸗ burg. Die zur Standard Oil⸗Gruppe gehörende Geſellſchaft erztelte nach Abſchreibungen von 7,42(t. B. 6,70) Mill.& einen Reingewinn von 3,80(6,33) Mill., auf dem 9 v. H.(15 v..) Dividende verteilt werden. Nach dem ſehr dürftigen Bericht war der Abſatz zufriedenſtellend. Der Verbrauch an Autobetriebsſtoff und Gasbl iſt weiter geſtiegen. Die Weltmarktpreiſe für Mineralöl waren im allgemeinen ſtetig, Tankdampferfrachten zogen ſtändig an. Eine Begründung für den ſtarken Gewinnrückgang gibt die Geſellſchaft nicht. In der ſummariſch aufgemachten Bilanz erſcheinen u. a.(in Mill.): Kaſſe, Bank, Wertpapiere und Beteiligungen mit 5,66(4,83), Forderungen und Vorrtäe 41,29(49,19), verſchiedene Anlagen 55,20(43,63) und Ver⸗ bindlichkeiten und Vorträge 54,56(47,91). Die HV. wählte Albert Spangenberg in den Vorſtand und das bisherige Vorſtandsmitglied Dotzert neu in den Auſſichts rat. Befriedigender Polyphon-Abſchluß Wieder 20 v. H. Dividende— Bezugsrecht auf Po⸗ Iyphon⸗Holding⸗Aktien— 10 v. H. Umſatzſteigerung In der geſtrigen Ast.⸗Sitzung wurde der Abſchluß für 1929 vorgelegt, der einen Reingewin u von 3 685 517 (t. V. 3 176 606) ergibt. Der auf den 3. Juni einzubern⸗ fenden HV. ſoll eine Dividende von wieder 20 v. H. auf das diesmal 17(12,5) Mill./ betragende AK. vor⸗ geſchlagen werden. Es ſoll den Aktionären der Polyphon⸗ Werke AG. bei Ausſchüttung der Dividende die Möglich⸗ keit gegeben werden, nach ihrem Belieben entweder 20 v. H. ubzüglich Kapitalertragsſteuer in bar zu nehmen oder 10 v. H. netto in bar und 10 v. H. abzüglich der Kapitalertragsſteuer in Aktien Lit. A der Polyphon⸗Holding⸗ Geſellſchaft. Es iſt in Ausſicht genommen, die Aktien Lit. A. der Polyphon⸗Holding AG. in Baſel baldigſt an der Berliner Börſe einzuführen, ebenſop in Zürich, Baſel und anderen Börſenplätzen. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für 1929 zeigt einen Betriebsüberſchuß von 7379 709 (6 502 844). Dem gegenüber unkoſten auf 2 210 824(2 181 592)) /, Steuern auf 1 325 030 (959 241) 4, während Abſchreibungen 200 716(226 114) 4 beanſpruchten, ſo daß ſich einſchl. Vortrag von 41879„ der vorgenannte Reingewinn ergibt. Nach dem Bericht konnte der Umſatz trotz der Wirtſchafts⸗ kriſe um 10 v. H. gegenüber der Vorjahrshöhe geſteigert werden. Nach der Bilanz iſt die Erhöhung des Kontos „Effekten und Beteiligungen“ von bisher 3,32 auf 3,63 Mill.„ auf die Beteiligung an der Klang⸗ film G. m. b. H.(300 000%) und durch Beteiligung an der Orxcanon Lehrplatten⸗ und Lehrfilm GmbH. zurück⸗ zuführen. Die Bankguthaben haben ſich auf 10,35(12,075) Mill.& verringert. Kaſſe, Poſtſcheck und Wechſel haben ſich dagegen auf 2,09 Mill./(i. V. Kaſſe und Poſtſcheck zuſam⸗ men 0,25 Mill. 4 und Wechſel 0,54 Mill. /) erhöht. Unter den Debitoren von insgeſamt 11,54(11,03) Mill.“ befinden ſich 4,98(4,69) Mill. Forderungen an Tochtergeſellſchaf⸗ ten. Die Kreditoren ſind um faſt 2 Mill.„ auf 1,88(3,75) Mill. zurückgegangen. Die Umſätze im neuen Jahre ſind auf gleicher Höhe geblieben, wobei bemerkt wird, daß das Exportgeſchäft ſich weiter in aufſteigender Linie bewegt. eee e U* Warner Brothers hat beträchtlichen Anteil am den Tobis⸗Patenten. Wie die United Preß über die zwiſchen Warner Brothers und der Tobis ⸗Klangfilm⸗ gruppe hier abgeſchloſſenen Verhandlungen erfährt, er⸗ halten die Amerikaner durch das getroffene Abkommen einen Anteil an den Patenten und Lizenzrechten, jedoch mit Ausſchluß des Gebietes der Vereinigten Staaten, Kanadas und Neufundland. Direktor Sobernheim von der Commerz⸗ Die Beſchäf⸗ erhöhten ſich Handlungs⸗ Mülheimer Bergwerksverein Der zur Stinnes⸗ Gruppe gehörende Mülheimer Bergwerks⸗Verein hat 1929 einen Rohgewinn von 8,63 Mil⸗ lionen.“ erzielt, von dem nach Abzug von 1 Mill. R.„ Handlungsunkoſten, 2,53 Mill. R. Steuern und 2,46 Mill. .“ ſoziale Abgaben ſowie nach Vornahme ermäßigter Ab ſchreibungen in Höhe von 0,9(i. V. 1,27) Mill.., ein Reingewinn von 1,75(1,51) Mill../ verbleibt. Es gelangt, wie ſchon gemeldet, eine von 7 auf 8 v. H. erhöhte Dividende auf das 20 Mill. R. I betragende.⸗K. zur Ver⸗ teilung. Der Geſamtumſatz ſteigerte ſich von 31,59 auf 33,23 Mill..J/. Die Kohlenförderung iſt mit 2,16 Mill. To. gegen 2,11 Mill. To. kaum verändert, die Briketter zeugung auf 326 000 To.(248 000 To.) ere höht. Die. Ziegelſteinproduktion hingegen iſt auf 7,6 Mill. Stück(9,6 Mill.) zurückgegangen. Die Er⸗ zeugung von elektriſchem Strom iſt auf 91,4 Mill. K Wh(83,2) angewachſen. g In der Bilanz erſcheinen Anlagen mit 15,7(15,2) Mill. R/ und Beteiligungen mit 4,8(4,7) Mill.., Wert⸗ papiere 1 Mill. R.(unv.), Vorräte betragen wiederum 1,8 Mill.., Forderungen erſcheinen mit 5,7, Bankgut⸗ haben mit 0,29 Mill. R.(i. V. Forderungen 6,2 Mill..), Auf der Paſſipſeite iſt die geſetzliche Rücklage auf 1,2(1, Mill../ erhöht. Von weiteren Veränderungen iſt ledig⸗ lich die Verringerung der Schulden auf 5,16(5,4) Mill... zu erwähnen. Die Bilanz zeigt alſo wiederum ein gün⸗ ſtiges Bild, wobei noch daran zu erinnern iſt, daß bei der Geſellſchaft erhebliche ſtille Reſerven vermutet werden, die von der Oppoſition im vorigen Jahr auf 14 Mill. R. ge⸗ ſchätzt wurden. In den erſten drei Monaten des neuen Geſchäfts⸗ jahres war der Abſatz ſtark rückläufig und die Geſell⸗ ſchaft hat ſich, um ein weiteres Anſteigen der Lagerbeſtände zu verhindern, zur Einſchränkung der Förderung ent⸗ ſchloſſen. Die Geſellſchaft hofft, durch den weiteren Aus⸗ bau der Werksanlagen und erneute Betriebszuſammen⸗ faſſung eine ſichere Grundlage für kommende Schwierig⸗ keiten ſchaffen „232 ĩ 00000000 3 Bank, der mit Warner Brothers verhandelte, iſt in der vergangenen Nacht an Bord der„Bremen“ nach Deutſchland abgereiſt; der Vertreter der Tobis, Herr von Ilberg, war ebenſowenig wie Warner Brothers zur Mitteilung ge⸗ nauerer Einzelheiten über das Abkommen zu bewegen, er⸗ klärte jedoch, daß die Amerikaner einen beträchtlichen An⸗ teil an den Patentrechten erworben hätten. * Bremen: Beſigheimer Oelfabriken, Bremen. Im Ge⸗ ſchäftsjahr 1920 betrug der Rohertrag nach Abzug der Un⸗ koſten 4,56(i. V. 7,54) Mill. 4. Dazu treten noch 0,16 (0,16) Mill./ Gewinnvortrag. Die Abſchreibungen er⸗ forderten 0,50(0,28) Mill. J. Es verbleibt ein Rein⸗ gewinn von 0,64(0,63) Mill. 1. Daraus ſollen, wie be⸗ reits gemeldet, 4 v. H.(wie i..) verteilt werden. * C. H. Knorr AG.— Mindeſtens wieder 11 v. H. Di⸗ vidende. Auf Anfrage wird beſtätigt, daß auf Grund der bisher vorliegenden Gewinnziffern kaum anzunehmen ſet, daß die Dividende hinter der vorjährigen von 11 v. H. (nach 10 v..) zurückbleiben wird. Anderſeits ſei noch nicht vorauszuſehen, ob die Börſengerüchte zutreffen, die von einer weiteren Erhöhung wiſſen wollen, da das Geſchäfts⸗ jahr erſt vor vierzehn Tagen abgelaufen iſt, und insbeſon⸗ dere die Abſchlüſſe von vier ausländiſchen Beteiligungen abgewartet werden müſſen. Der Geſchäftsgang iſt im ab⸗ gelaufenen Geſchäftsjahr verhältnismäßig gut geweſen, oß⸗ wohl die Geſellſchaft von den Auswirkungen der allgemei⸗ nen Depreſſion nicht verſchont geblieben ſei. * Schüle⸗Hohenlohe AG. in Kaſſel, Plüderhauſen, Gera⸗ broun. Die Geſellſchaft beruft ihre o. HV. auf den 7. Mat ein und beantrogt die Verteilung einer Dividende von wieder 8 v. H. Wie aus Kreiſen der Verwaltung zu hören iſt, iſt das Jahresergebnis ungefähr das gleiche wie in 1928.29 geblieben und auch die Abschreibungen haben ungefähr die gleiche Höhe wie ii B * Wiederaufnahme der Dividendenzahlung bei Hartwig u. Vogel AG. in Dresden. Der AR. beſchloß, nach dem worjährigen Dividendenausfall(1927 wurden 8 v. H. ver⸗ teilt), die Dividendenzahlung mit 4 v. H. auf 75 Mill. Kapital wieder aufzunehmen. f. * Fuſion Landauer Brauhaus Ach.— Frankenthaler Brauhaus AG. In Ergänzung unſerer bisherigen Mel⸗ dungen verlautet von unterrichteter Seite, daß eine Nieder⸗ laſſung in Londgu nicht in der Abſicht der Eichbaum⸗Werger Brauereien AG. zu Mannheim⸗Worms liege. Es beſtehe die Abſicht, eine Fuſion der Landauer Brauhaus AG, mit der Frankenthaler Brauhaus AG. durch⸗ zuführen, die bekanntlich zum Eichbaum⸗Werger⸗Konzern gehört. Der Umtauſch dürfte im Verhältnis 54 Lan, dauer Brauhaus⸗Aktien gegen Aktien der Eichbaum⸗ Werger⸗Brauereien Al. erfolgen. Sektkellerei Wachenheim AG., Wachenheim. Die Ge⸗ ſellſchaft, die bekanntlich für das abgelaufene Geſchäftsfahr eine Dividendenhalbierung auf 4 v. H. vornimmt, ver⸗ zeichnet einen Reingewinn von 0,48 auf 0,44 Mill. /. Der Reingewinn für 1929 wird mit 4193/ ausgewieſen. Er erhöht ſich durch den Gewinnvortrag aus dem Vorfahr auf 34523(70 408). Im Geſchäftsbericht wird ausgeführt, daß der Umſatz ſich auf befriedigender Höhe gehalten hat, trotz⸗ dem der Sektkonſum im allgemeinen bedeutend zurückging. Ueber die Entwicklung des laufenden Jahres könne nichts geſagt werden. In der Bilanz erſcheinen Vorräte mit 0,83(0,390), Außenſtände mit 0,33(0,42), Schulden einſchl. Sektſteuer mit 0,31(0,47) Millionen/ Abſchreibungen bleiben unverändert 10 000, die Unkoſten bewegen ſich mit 0,95 Will.„ etwas unter denen des Vorfahves. Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen 50 1 8 05 5 New Dork chweiz f Stockholm. 19.08 Paris 124.19 olland.. 12.11 Madrid 5 Brüſſel. a4 Slo Dollar geg. Rm. 4,1 Mailand 92.80 Kopenhagen 18.16 Pfunde„„ 20,88 * Neue Mehlpreisermäßigung. Der geſtrigen ſeit län⸗ erer Zeit erſtmals wieder vorgenommenen Senkung des Preiſes für Weizenmehl Spezial 0 folgt heute eine weitere um 25 Pfg. auf 42/ für die 100 Kilo. Berliner Roggen⸗Börſenpreis. Der durchſchnittliche Berliner Börſen⸗Roggenpreis für 1000 Kg. betrug in der Woche vom 24. 9. bis. 3. 1930 ab märk. Station 144,7. * Großhandelsinderx. Die auf den Stichtag des 9. April berechnete Großhondelsindexziffer des Statiſtiſchen Reichs⸗ amts hat ſich mit 126,9 gegenüber der Vorwoche(128,6) um 0, v. H. erhöht. Von den Hauptgruppen iſt die Inderx⸗ ziffer für Agrarſtofſe um 1,0 v. H. auf 112,2(111,1) geſtie⸗ gen. Die Indexziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halb⸗ waren iſt mit 125,4(125,6) und diejenige für induſtrielle Fextigwaren mit 152,0(182,1) leicht zurückge n. reis indesziffer 0„Metallwirtſcha en ie Preis⸗ inderziffer der„Metallwirtſchaft“ ſtellte ſich am 9. April 1980 auf 115.6 gegen 116.1 am 2. April(Durchſchnitt 1909/13 gleich 100), fiel alſo um.4 v. H. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem Preisſtande vom 9. April folgende Einzel⸗ indexziffern errechnet: Kupfer 127.7(127.), Blei 114.8 (119.), Zink 74.9(74.), Zinn 91.1(90.), Aluminium 132.0 (182.), Nickel 107.7(107.), Antimon 88.9(87.). * Der neue Feinblechverband.— Preiserhöhung für Haudelsfeinbleche. Entgegen anderweitiger Meldungen er⸗ fahren wir, daß in Wiesbaden bereits definitiv eine Her⸗ aufſetzung der bisherigen Richtpreiſe für Handelsfeinbleche auf nunmehr 172,50(bisher 167,50)„ die Tonne Fracht⸗ Baſis Siegen beſchloſſen worden iſt. Ebenſo iſt der Preis für kaſtengeglühte Feinbleche auf 192,50& die Tonne er⸗ höht worden. Ueber die Aufteilung der Quoten waren nähere Angaben noch nicht zu erhalten. Die„RW.“ gibt die geſamte Quote des Verbandes, auf 1 Milli meter⸗Bleche umgerechnet, mit 1 Mill. To. an. Frachtenmarkt Duisburg-MRuhrort 14. April Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen die Vorwoche keine weſentliche Aenderung. Die Fracht nach Antwerpen—Gent ging um 10 Pfg. per Tonne zurück und notierte mit.10 bis.30/ ab hier bezw. ab Kanal. Die Fracht nach Rotterdam erfuhr mit 60 bis 80 Pfg. inkl. Schleppen keine Aenderung. Der Bergſchlepplohn beträgt .20„ nach Mannheim, der Talſchlepplohn noch immer 8 Pfg. für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam. 1 Fu Sn n Dienstag, den 18. April 1930 Iodes-Anzeige Qestern entschlief sanft unser lieber Vater Josel Oberst Lokomofiviührer a. D. im 87. Lebensjahr Mannheim, den 14. April 1930 Die trauernd Hinterbliebenen: Ceschwister Oberst Die Beerdigung findet Mittwoch 3½ Uhr statt Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Sette. Nr. 177 IJodesanzeige Wir machen Freunden u. Bekeann- ten die Mitteilung, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat unser einziges herzensgutes Kind Marga nach kurzem, schwerem Leiden im blühenden Alter von 5½ Jah- ren zu sich in die Ewigkeit abzurufen In tiefem Schmerz im Namen der trauernden Hinterbliebenen Gofffried Hörr und Frau Milchhandlung Mannheim, den 15. April 1930 Käfertalerstr. 205 887 Die Beerdigung findet am Mittwoch nachm. 2 Uhr von der Leichenhalle aus statt Allen Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit die traurige Nachricht, daß unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter Frau Luise Kirsdn Witwe im Alter von 52 jahren heute nacht ½ 2 Uhr sanft entschlafen ist Mannheim(Mittelstr. 28), den 15. April 1930 Die tieftrauernden Hinterbliebenen: Geschwister Kirsch nebsf Angehörigen Die Beerdigung findet am Mittwoch, 16. April 1930, nachmittags ½2 Uhr statt 5668 Danksagung Für die vielen Beweise aufrichtiger Teil- nahme an dem Heimgang unserer lieben Gattin und treusorgenden Mutter sagen wWir herzlichen Dank Mannheim, Schumannstr.), 14. April 1930 Friedrid Gilbert und Lochier Friedel der in der Zeit vom 11. Juli 1901 bis 1. De⸗ 1 Meerwiesenstr. 14 die Gräber der in der Zeit vom 7. November 1901 Welcher Statt Kaften FNITZ DREOLL PAULAD ROL geb. Dech vermählte NMennheim, den 15. April 19350 Lucvigshefen 8. Eh. 2 251 0 Lulsenstt. 8 Statt Karten! Ludwig Hyner Else f r geb, Steitr Vermähſte Mannheim, 13. April 1930 Heckerstr. 33 1 3575 Deffentliche Aufforderung. Im Mannheimer Hauptfriedhof gelangen wegen Erweiterung des Aſchebeiſetzungsfeldes bis 27. Auguſt 1902 verſtorbenen Erwachſenen und die bereits einmal übergangenen Gräber zember 1901 verſtorbenen Kinder zur Umgrabung. Die Hinterbliebenen werden aufgefordert, etwa vorhandene Grabſteine mit Einfaſſungen, 1. Juni 1930 zu entfernen; nach Ablauf dieſer entfernten Materialien Verfügung treffen. geeignete alten Grab dahin ſind gleichfalls bis längſtens 1. Juni 1930 beim Friedhofamt— ſtädt. Amts⸗ intl Jerdttanliehunann dar dtalt Manenn f Friſt wird der Friedhofausſchuß über die nicht Anträge wegen Zuweiſung einer neuen 15 Grabſtätte und Ueberführung der Ueberreſte vom 6 Monate bettlägerig war ich infolge Rheumatismus und habe jahrelang au ſchweren Rheuma⸗ tismus gelitten. Nachdem ich 5 Pakete Ihres Rheumatismus ⸗ Tees ver⸗ braucht habe, fühle ich mich wie neu⸗ geboren u. kann meinem Berufe wie⸗ der nachgehen. Allen Leidenden kann ich Ihren Tee beſtens empfehlen. Elber⸗ felderſtr. 22.(19 735). 25 000 frei⸗ willige ähnliche Anerkennungen liegen uns vor. Jeder Rheumatismuskranke ſollte einen Verſuch mit Zinſſer⸗ Rheumatismus ⸗ Tee machen. Der Verſuch wird ſich beſtimmt lohnen. 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Aprtl 1930 Die achte Plage Peuſchrecken über Aegypten— Die Löſung des Rätſels der Heuſchrecken⸗Wandernuß— Ent⸗ ſtehung und Untergang der Schwärme Als fromme Legende betrachten wir die Erzäh⸗ lung von den zehn ägyptiſchen Plagen der Bibel, für die man heute kaum eine zwingende Erklärung geben kann und von denen das moderne Aegypten heute nur noch eine einzige kennt: die Heuſchreckenplage, die achte, die im zweiten Buch Moſes geſchildert wird. Gerade in den letzten Tagen trafen wieder aus Aegyp⸗ ten Alarmnachrichten ein, die von dem kataſtrophalen Auftreten der Schwärme berichten, ſodaß ſogar der Eiſenbahnverkehr an manchen Stellen unterbrochen murde. Es zeigt ſich alſo, daß man gegen die anderen Plagen, Epidemien und andere bedrohliche Natur⸗ ereigniſſe ſich mit dem Rüſtzeug der modernen Wiſſen⸗ ſchaft wehren kann, daß aber die Heuſchrecken ihr ent⸗ ſetzliches Zerſtörungswerk heute noch ebenſo vollbrin⸗ gen wie vor Jahrtauſenden. Dieſe verheerenden Maſſenwanderungen treten in allen Ländern rings ums Mittelmeer periodiſch auf und führen durch Vernichtung des Pflanzenwuchſes zu entſetzlichen Hungersnöten. So kamen 1866 in Algerien allein 20000 Menſchen auf dieſe Weiſe um. Aber auch in Amerika kennt man ſolche Schwärme, die Flächen von Quadratkilometern be⸗ decken und Strecken von 1500 bis 2000 Kilometer zu⸗ rücklegen. Sie überkriechen alle Hiuderniſſe, durch⸗ ſchwimmen ſelbſt Flüſſe trotz rieſiger Verluſte, und wenn ſie bis zur Flugfähigkeit entwickelt ſind, ver⸗ finſtern ſie in Wolken den Himmel. Alte Darſtellung der Henſchreckenplage Es iſt ein ſchwacher Troſt, daß ſie auch einen klei⸗ nen Nutzen bringen, indem ſie nämlich von den ärmeren Volksſchichten geröſtet und mit Behagen verzehrt werden. Im Altertum galten ſie ſogax als Delikateſſe und wurden bei den Gelagen der Vorneh⸗ men, an langen Stangen geröſtet, in Bündeln herum⸗ gereicht. Welches ſind die Gründe der Bildung dieſer Züge, ihrer Wanderung, und wie kaun man ſich gegen ſie ſchützen? Auf manche dieſer Fragen eine tref⸗ fende Antwort zu geben, gelang erſt vor wenigen Monaten durch die eingehenden Forſchungen von Profeſſor Bodenheimer und ſeinen Mitarbeitern in Jeruſalem, die zumindeſt für die Heuſchreckenplage in Paläſtina und Tranusjordauien teilweiſe Aufklä⸗ rung bringen konnten. Ein ſeltſames Bild aus dem Inſektenleben tut ſich da vor uns auf. Ein Staunen über das eigen⸗ artige Zuſammenwirken verſchiedenartigſter Urſachen und über das teilweiſe ſo„menſchlich“ zweckmäßige Verhalten der Junſekten ergreift uns. Die erſte grundlegende Frage iſt wohl die nach den Bedingungen des Entſtehens und der Maſſenvermehrung dieſer Tiere. Nicht immer ſind die Bedingungen günſtig, ſondern nur unter beſonderen klimatiſchen Zufällen. Das maſſenhafte Ausſchlüpfen der Brut aus den Eiern erfolgt nur bei einer Wärme von etwa 30 Grad C. und bei größter Luftfeuchtigkeit, aber nur nach ge⸗ nügendem Regenfall zu der Zeit der Eiablage. Dann legen die Weibchen Eipakete von 40—100 Stück in wüſten, ſandigen Gegenden in eine in den Boden gegrabene Röhre, die mit einem Schaumpfropf be⸗ deckt iſt. Die Eiablage findet faſt gleichzeitig ſtatt, nach—14 Tagen ſchlüpfen die Larven aus, und acht Tage danach ſetzt ſich der Zug, der aus Tieren ungleichen Entwicklungsſtadiums beſteht, in Bewe⸗ gung. Es findet vor dem Aufbruch ein Sammeln kleinerer Herden ſtatt. Was iſt es überhaupt, was die Tiere zum Wan⸗ dern treibt und ihre Richtung beſtimmt? Gerade über dieſen Punkt kann man noch keine befriedigende Antwort geben. Wie ſchon in der Bibel beſchrieben, orientieren ſie ſich immer nach einer Richtung und kehalten dieſe auf einer Fläche von mehreren hundert Quadratkilometern ſelbſt durch Monate hindurch bei, vielleicht durch die Sonne und den Wind gelenkt, vielleicht durch andere uns unbekaunte Kräfte. Die Urſache des Wanderns an ſich iſt aber wohl die Suche nach immer neuen Futterplätzen. Die Tiere ſind deutlich beeinflußbar durch äußere Sinnesreize, durch Licht, Schwerkraft, Temperatur und Luftfeuchtigkeit, doch erfolgt die Schwarmbildung keineswegs nur infolge des Zwanges äußerer Reize. Die Heuſchrecken ſind alſo keineswegs reine Reflex⸗ maſchinen. e Methoden der Bekämpfung In ihnen wirkt ein äußerſt ſtarker Herdentrieb, ſodaß einzelne, verſprengte Tiere ſich in allem ganz anders verhalten wie die inmitten des Schwarmes. Wäre kein ſolcher Sozialinſtinkt vorhanden, dann könnte man, wenn alle Tiere einzeln handeln, das Entſtehen der großen Schwärme nicht erklären. Bei der Wanderung kommen die Tiere mehrmals des maßen einen Stundenplan für ihre Reiſe aufſtellen. Am Morgen und Abend ſtellen ſie ihren Leib quer zur Sonne, um ſich zu erwärmen, in den heißen Mittagsſtunden in der Längsrichtung, um ſich vor der Glut zu ſchützen. * Fröhlich und geſund leben ſie ſo auf ihrem Ver⸗ nichtungszug dahin, aber ſie leben nur ein Jahr lang, dann ſterben die Schwärme am Endpunkt ihrer Wanderung aus, nirgends entwickelt ſich von dieſen Tieren mehr als eine Generation, oder ſie verſchwin⸗ den wieder ſpurlos in der Wüſte. Vielleicht ſind auch hir klimatiſche Einflüſſe wirkſam. Es iſt dies ein großer Segen, da ihre Bekämpfung ſhr viel Mühe und Koſten verurſacht. Der Berliner Grund ſtücksſkandal Das Herrenhaus des Rittergutes Düppel, bei deſſen Ankauf die ungeheure Vermittlerproviſion von rund 2 Millionen Mark gezahlt wurde, ein Vorfall, der jetzt vor dem preußiſchen Landtag einer Unterſuchung unterzogen wird Tages immer wieder in enge Fühlung, wodurch die Zerſtreuung verhindert wird. Schon die friſch ge⸗ ſchlüpften Larven halten ſich in kleinen Gruppen zuſammen, auch beſteht der Rieſenſchwarm aus lauter einige Dezimeter breiten Zügen, zwiſchen denen ſich nur wenige Tiere aufhalten. Bei den Morgen⸗ und Abendanſammlungen ſitzen ſie am Boden und auf Bäumen und Sträuchern in Flecken dichtgedrängt, auch das Freſſen geſchieht in Haufen. Ein ſtark entwickelter Nachahmungstrieb ſorgt für die Beibehaltung der Richtung. Treffen Schwärme unter verſchiedenen Winkeln aufeinander, dann ver⸗ einigen ſie ſich zu einem in gleicher Richtung wan⸗ dernden. Vorbeihüpfende Tiere bringen kriechende zum Mithüpfen, Freſſende die vorbeiziehenden zum Mitfreſſen. Die Wanderung erfolgt nur tagsüber mit wechſelnder Geſchwindigkeit, die ſtark von der Temperatur beeinflußt wird. Den größten Bewegungsdrang entwickeln die Heu⸗ ſchrecken bei 30 bis 36 Grad. Man kann ſo gewiſſer⸗ In Transjordanien gibt es jetzt ſchon eine gut aufgebaute Organiſation von Befichterſtattern über das Auftauchen von Schwärmen und geübte Vernichtungskolonnen. Die Bekämpfung erfolgt mit verhältnismäßig geringem Erfolg durch dis um⸗ ſtändliche Umpflügen der Eiablage lätze und durch kleine Flammenwerfer, die man an den Schlafplätzen verwendet. Sehr wirkſam iſt es aber, die noch nicht flüggen Schwärme gegen auf dem Boden aufgeſtellte Hinderniſſe aus Zinkblechſtreifen und in zwiſchen diefe gegraßene Gruben zu treiben, wo ſie dann vor⸗ nichtet werden. In Amerika werden ſie auch durch Ventilatoren angeſaugt nud in Behälter gedrückt. Die Vertilgung durch die natürlichen Feinde, andere Inſekten und Storchſchwärme allein genügt auch icht. * Wenn alſo auch noch nicht alle Fragen auf dieſem Gebiet reſtlos geklärt ſind, ſo hat man doch die Müg⸗ lichkeit, dieſe furchtbare Plage durch planmäßiges, ſich über viele Jahre erſtreckendes Arbeiten zumin⸗ deſt in ihren Wirkungen ſehr zu mildern. N Polarflieger Byrd von der Südpolfahrt zurückgekehrt — Byrd(c) bei der Ankunft im Hafen von Dumedin(Neuſeeland) Der amerikaniſche Polarflieger Byrd iſt von ſeinem großen Südpolſorſchungsflug glücklich zurückgekehrt. Byrd, der nun beide Pole überflogen hat, wurde nach ſeiner Landung in Dumedin(Neuſeeland), wohin er an Bord des Forſchungsſchiffs„City of New York“ zurück⸗ kehrte, ſtürmiſch gefeiert. 9 HERVORERACEN DO IN GUALTTAT Mannheim, Heidelbergerstraße, 05, 9/11 * 8 ND PASS FOREN. Kleiſter ſtatt Strumpfbänder Die kleinen Filmgirls in Hollywood haben el nicht ſo gut, wie man es im allgemeinen glaubt. Sie werden ſchlecht bezahlt, und ſind den Launen des Regiſſeurs mit Haut und Haaren ausgeſetzt. Da⸗ bei müſſen ſie froh ſein, daß ſie überhaupt Beſchäf⸗ tigung haben; denn viele junge Mädchen, die aus allen Ecken nicht nur Amerikas, ſondern der ganzen Welt im Filmparadies die Erfüllung aller ihrer Wünſche ſehen, müſſen wochenlang hungern, ehe ſie eine Beſchäftigung bekommen. Die Chancen, eine Filmkarriere zu machen, Filmſtar mit Rieſengehalt, Luxusauto und fürſtlichem Palaſt zu werden, ſind geringer als die Chancen, in Monte Carlo die Bank zu ſprengen. Zurzeit wird in Hollywood folgende anekdotiſch⸗ Geſchichte erzählt, die die Rückſichtsloſigkeit, denen die Filmſtatiſten ausgeſetzt ſind, grell beleuchten. Ein Statiſtin mußte ſich in einer Kombination zei⸗ gen, bei der die Strümpfe ziemlich hoch reichen ſoll⸗ ten. Nun fehlte aber plötzlich das dazu gehörende Strumpfband. Ohne ſich zu bedenken, klebte der Re⸗ giſſeur den Strumpf an das Bein des Mädchens. Der Strumpf wurde ſo feſt angeklebt, daß man ſpäter nur mit Hilfe eines Arztes— das unglück⸗ liche Mädchen hat Blutſtockung bekommen— den Strumpf abziehen konnte. Ueber ſolche Kleinig⸗ keiten macht man ſich aber in Hollywood kein Kopf⸗ zerbrechen. g Eheloſigkeit als Vorbedingung einer reichen Erbſchaſt Die Londoner Blätter verzeichnen ein Teſtament, das den zahlreichen Fällen engliſcher Erbſchaftswill⸗ kür ein neues bemerkenswertes Beiſpiel hinzufügt. Im vorigen Jahre ſtarb ein reicher Induſtrieller namens Samuel Newlyn im Alter von 74 Jahren. Er hinterließ ein Vermögen von etwa anderthalb Millionen Mark. Der weitaus größte Teil dieſes Vermögens wurde einem Fräulein Marjorie Joyce, der Tochter eines engliſchen Landgeiſtlichen teſtamentariſch vermacht. Außer einem Barvermögen von mehr als einer Million Mark fällt der Erbin das prächtige Landhaus des Verſtorbenen mit allem Zubehör zu. Die näheren Verwandten, darunter eine alte und in dürftigen Verhältniſſen lebende Schweſter, werden mit kleinen Legaten abgefunden. Man weiß aber nicht, ob man die Erbin glücklich preiſen ſoll. Denn mit dem Beſitz der Erbſchaft iſt der Verzicht auf die Ehe verbunden. Der Verſtor⸗ bene ordnete in ſeinem Teſtamente an, daß die Erbin ſich des Beſitzes des Hauſes und des Vermögens nur ſo lange erfreuen könne, als ſie ledig bleibe. Falls ſie heiratet, ſoll der ganze ererbte Beſitz in das Eigentum einer wohltätigen Stiftung übergehen. Eigentumsanſpruch der Vereinigten Staaten auf den Südpol Von der Expedition des Polarforſchers Byrd ſind nach einem Aufenthalt von 14 Monaten im Südpolargebiet zwei Photographen als erſte nach Newyork zurückgekehrt. In ihrem Beſitz befand ſich ein mehr als 30 000 Meter langer Film, den ſie in dem Südpolargebiet aufgenommen haben. Bei der Einfuhr dieſes Filmſtreifens ſpielte die Frage nath der Staatszugehörigkeit des Urſprungslandes eine große Rolle. Sollte der Film verzollt werden oder nicht? Die zur Entſcheidung angerufene Bundes⸗ behörde ordnete die zollfreie Einfuhr des Filmes an, und zwar mit der Begründung, der Film komme nicht aus dem Auslande. Nach der amerikaniſchen Auslegung hat man unter Ausland ein Gebiet zu verſtehen, das der Staatshoheit der Vereinigten Staaten nicht unterſteht, ſondern der eines auslän⸗ diſchen Staates. Wenn dieſe Definition auf das Südpolargebiet nicht zutrifft, ſo folgt daraus, daß die Vereinigten Staaten Beſitzanſprüche auf das von Byrd erforſchte Land erheben. Von England ſind derartige Anſprüche bekanntlich wiederholt beſtritten worden. 5 Der Rieſenmagnet von Miami Das bekannte Seebad Miami hat ſich einen Schiloͤbürgerſtreich moderuſter Art geleiſtet, der in ganz Amerika ungeheure Heiterkeit hervorgerufen hat. Miami wird mit Vorliebe von amerikaniſchen Milliardären und anderen ſehr reichen Leuten beſucht, von denen eine ganze Anzahl prächtige Landſitze an dieſem klimatiſch ſo überaus günſtigen Platze beſitzt. Um nun dieſe reichen Gäſte in jeder Hinſicht zufrie⸗ den zu ſtellen, legt die Stadtverwaltung großen Wert darauf, daß auch die prächtigen Automobilſtraßen ſtets ſauber und frei von Schmutz und Eiſenteilen ſind, die etwa die Reifen der Automobile gefährden könnten. So kam man denn auf den genialen Ge⸗ danken, einen Rieſenmagnet anzuſchaffen, der durch die Straßen der Stadt fahren und alle verroſteten Nägel und andere Eiſenteile aufleſen ſollte. Nach kurzer Zeit war auch dieſer Magnet geliefert, ſo daß die erſten Fahrten mit ihm unternommen werden konnten. Er funktionierte geradezu großartig. Denn nicht nur Nägel und Eiſenſtücke von der Straße flo⸗ gen ihm zu, ſondern auch die eiſernen Deckel der Ka⸗ naliſation, ſowie die Eiſen⸗ und Stahlwaren, die die Ladenbeſitzer vor ihren Geſchäften zur Schau geſtellt hatten. Nach dieſem überwältigenden Erfolge trat eine lange Pauſe in der Tätigkeit dieſes fahrenden Magnetberges ein, der gänzlich umgebaut werden muß, damit er nicht mehr einen„hinreißenden“ Er⸗ folg erzielen kann. 1 * A 4 C 5 1 r P r Dienstag, den 15. April 1930 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 177 1 Mn III Direkt vom jedermann wird ihn wieder hören ö 18 5 wollen, Al Jelsen, den bestbezahites ö 5 Darsteller der Weit! Wieder rührt er mit seiner unerhört ö Eine künstlerische Spitzenleistung d t 4! sehnen Amme die Herzen mit einam eker gener ee en 0 Iebensroman einer e l argrelfenden Filmwerk: ö ütskorderungen er 1 5 1 donfi 5 17 i indr i 2 40lgreien Eo 1 5 1walen Tonfilm er N Klos terschülerin in dem eindrucksvollen Filmwerk 1 22 Deutsche Filmzig.) behandelt unser mit grögtem Erfolg 1 über laufender Ufa: Großfim: 10 ame aus 05 au 1 Luls Trenker n Schwoster Mari Nach dem Bübnenstück„FEEDORA= von VICTOR SARDOOU 1 a 5 Der Regisseur Eudwilg Berger schafft 1 le heiligen 3 BAHN mit iris Arlan/ Werner piſischau(%) im Heiall wie in den isssenszenen 8 8 78 Hie Bilder von eindringlicher Wucht. mit Betty Bird/ Boris de Fas. f Hoot Gibson n Außerdem ein brasilianischer im Belprogramm: a J fl f J* 1 Jagd- Film: Emelks- Wochenschau. f 8 el J Halle del Mal Mit ee e der berühmten Kultes Uede Wildi: 2 0 zeanfliegerin 8 Jagadausflug Im Sudan. 7 humorvolle und sensationsreiche Akte Ufa- Wochenschau per Liter 85.3 2. 5. 7,.20 Uhr. eee 8 5 Anfang: 3. 5,30. 8 Uhr Anfang: 3, 5,30 8 Uhr 55 N N e eee 5 N f — 8 R 1, 7, Breitestraßge N E 8, 10, Ecke(2095 Mational-Theater Mannheim. I Kabaret Walter Burkhardt 8 Dienstag, den 1B. AprIl 1930 5 d 5 konferiert Vorstellung Nr. 258— Miete E, Nr. 91 Dr d 0 Libelle Garga nnd Krock 0 11 ee Tanz„ Tänze 1 Oper in zwei Akten Dichtung von Beatrice. Dovsky Musik von Max Schillings In Szene gesetzt von Dr. Richard Hein Musikalische Leitung: Karl Klauß Chöre: Rudolf Schickle Anfang 20 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr o rs Oo nen: (der ersten und letzten Szene) ö Ein Fremder Sydney de Vries Eine Frau Edit Maerker Ein Laienbruder Helmuth Neugebauer (der übrigen Szenen) Francesco del Giocondo Sydney de Vries Pietro Tumoni Wilhelm Fenten Arrigo Oldotfredi Theo Herrmann Alessio Beneventi Fritz Bartling Sandto da Luzzano Christian Könker Masolino Pedruzzi Hugo Voisin Giovanni de Salviati Helmuth Neugebauer Fiordalisa, Gattin d. Francesco Edit Maerker . Ginevra ad Alta Rocca Marie Theres Heindl Dianora, Francescos Töchterchen Marlanne Keiler Piccarda, Zofe Nora Landerich 9 Eintritt 1 Mk. Russ. 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