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Z./ Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Steuer, Geſetz und Recht Donnerslag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheimer Neiſe-Jeitung Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſikzeitung Mittag N Ausgabe Freitag, 25. April 1930 141. Ja e hrgang= Nr. 190 E in Schitkſalstag der größten Bürgerpartei Heute iſt in Berlin die große Auseinanderſetzung im Parteivorſtand der Deutſchnationalen Dampfer⸗Zuſammenſtoß im Nebel Der Lloyodampfer„Bremen“ mit einem Engländer zuſammengeſtoßen Vor wichtigen Entſcheidungen — Drahtbericht unſeres Berliner Büros D Berlin, 25. April Der heftige Meinungsaustauſch im deutſchnatio⸗ nalen Lager dauert an. In der„Deutſchen Tageszeitung“ wird auseinandergeſetzt, was die Weſtarp⸗Schiele⸗Gruppe von dem heute in Berlin zuſammentretenden Parteivorſtand er⸗ warte. Es iſt dreierlei: Zum., daß er Schluß macht mit den„Methoden der Selbſtzerfleiſchung, die ſeit den Abſtimmungen vom 12. und 14. April in offiziellen und offiziöſen Auslaſſungen der Par⸗ tei und in der ihr naheſtehenden Preſſe betrieben worden ſind“. Zum., daß er„in weiteſtem Maße dem Verhalten der Fraktionsmehrheit unter objek⸗ tiven und ſachlichen Geſichtspunkten Gerechtigkeit widerfahren läßt und anerkennt, daß ſie nicht anders handeln konnte und handeln durfte, wenn ſie nicht Partei und Landwirtſchaft zugleich in die aller⸗ ſchwerſte, Exiſtenz vernichtende Kriſe ſtürzen wollte.“ „Und ſchließlich 3. daß der Vorſtand ſeine Aufgabe darin ſieht,„unter allen Umſtänden einigend, zu⸗ ſammenfaſſend, nicht trennend zu wirken“. Inzwiſchen iſt ein neues Rundſchreiben der Parteizentrale erſchienen, deſſen aggreſſiver Charakter in be⸗ merkenswertem Gegenſatz zu der verſöhnlichen Ton⸗ art ſteht, die in dem Organ des Herrn Schiele ange⸗ ſchlagen wird. Das Schreiben bezeichnet das Abſtim⸗ mungsergebnis des 12. April rundweg als eine „Täuſchung des Vertrauens“, ein„Im⸗ ſtichlaſſen der Führung“, eine„Sabotage der Erfolgsausſichten“, vor allem als eine„Schädi⸗ gung des Anſehens der Partei“. Beſonders die letzte Wendung enthält verhüllt die Drohung des Ausſchluſſes, denn nach 8 17 der Parteiſatzun⸗ gen würde ein ſolcher Vorwurf den Ausſchluß zur Folge haben. Gleichzeitig verſchickt die deutſchnationale Haupt⸗ geſchäftsſtelle eine umfaſſende Erwiderung des Abg. Dr. Bang auf die Denkſchrift der deutſchnationalen Induſtriellen, in der feſtgeſtellt wird, daß es ſich bei der gegenwärtigen Kriſe nicht um„parlamentariſche Opportunitäts⸗“, ſondern um„politiſche Grundſatz⸗ fragen, die das Weſen und den Beſtand der Partei und damit das Schickſal der nationalen Bewegung überhaupt berühren“, handle. Demgegenüber erhebt der Reichstagsabg. Dr. Rademacher, der zu den Induſtrievertretern der deutſchnationalen Fraktion gehört und bekanntlich ebenſo wie Graf Weſtarp für die Steuergeſetze ge⸗ ſtimmt hat, die Forderung nach„Duldſamkeit“. Für den Kampf in den deutſchnationalen Landes⸗ verbänden iſt es bezeichnend, daß in Potsdam I deſſen Vorſitzender Steinhoff am Mittwoch er⸗ neut den Verſuch gemacht hat, den Grafen Weſtarp kaltzuſtellen. Die Vorſtandsſitzung, die am Mittwoch von 5 Uhr nachmittags bis 1 Uhr nachts währte, hat aber, wie der„Jungdeutſche“ zu berichten weiß, keine Mehrheit gegen den Grafen Weſtarp gebracht. Die Bemühungen maßgebender deutſchnationaler Perſönlichkeiten, einen Bruch in der heutigen Vor⸗ ſtandsſitzung zu verhüten, dauern bis zur Stunde noch an. Die„Abtrünnigen“ verlangen vor allem Sicherheiten auch gegen eine ſpätere Ausbootung bei Neuwahlen. Auf der andern Seite ſind die radikalen Elemente eifrig am Werk, eine Beilegung oder Ver⸗ tagung des Konflikts zu verhindern. In politiſchen Kreiſen ſieht man daher der Tagung des Partei⸗ vorſtandes mit größter Spannung entgegen. „Vorwärts und Stahlhelm Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. April. Während man an zuſtändiger Stelle die Meldung, das Reichskabinett habe in Preußen die Aufhebung des Stahlhelmverbots für Rheinland und Weſtfalen angeregt, als unzutreffend bezeichnet, behauptet der „Vo r w ärts“, daß vor etwa acht Tagen das preu⸗ ßziſche Innenminiſterium von der Reichsregierung um eine gemeinſame Beſprechung über die Auf⸗ ebung des Verbots des Stahſhelms erſucht wor⸗ Telegraphiſche Meldung Bremen, 24. April. Der engliſche Dampfer„Britiſh Grenadier“ ſtieß am Donnerstag vormittag mit dem Dampfer „Bremen“ des Norddeutſchen Lloyd 4 Seemeilen von Dungeneß im dichten Nebel zuſammen. Der Dampfer„Britiſh Grenadier“ lehnte jede Hilfe⸗ leiſtung ab. Der Dampfer„Bremen“ blieb bis auf einige Plattenbeulungen unbeſchädigt und ſetzte ſeine Reiſe fort. Der Engländer ſchwer beſchädigt Die„Bremen“ ſetzte nach vierſtündigem Auf⸗ enthalt am Ort des Zuſammenſtoßes mit dem bri⸗ tiſchen Tankdampfer„Britiſh Grenadier“ ihre Fahrt nach Southampton fort. Der engliſche Dampfer hat ſich nach Deel begeben und iſt dort vor Anker gegan⸗ gen. Er iſt ſchwer beſchädigt. Die Backbord⸗ ſeite iſt von der Höhe der Brücke bis unter die Waf⸗ ſerlinie aufgeriſſen worden und ſeine Tankbehälter haben große Mengen Oel verloren. Ein Mann an Bord des Tankoͤampfers wurde bei dem Zuſammen⸗ ſtoß verwundet. Eine Engländerin ſchwer verletzt — London, 25. April. Bei dem Zuſammenſtoß zwiſchen der„Bremen“ und dem„Britiſh Grenadier“ iſt eine Mrs. Robinſon ſchwer verletzt worden. den ſei. Da der Kanzler ich noch auf Urlaub befin⸗ det und auch die unmittelbar intereſſierten Reichs⸗ und Staatsminiſter zur Zeit nicht in Berlin an⸗ weſend ſind, werde die Erörterung kaum vor Mitte oder Ende nächſter Woche vor ſich gehen können. Der „Vorwärts“ betont gleichzeitig, daß das Verbot des Stahlhelms ſeiner Zeit mit Zuſtimmung der Reichsregierung erfolgt ſei und daß dieſe Zuſtim⸗ mung unwiderruflich wäre, ſo daß die Reichsregie⸗ rung von ſich aus nicht die geringſte Handhabe zur Aufhebung des Verbots beſitze. Es liege ausſchließ⸗ lich bei der preußiſchen Regierung, ob und wann ſie ihre Haltung zu dem Verbot ändern wolle. Voraus⸗ ſetzung dafür ſei, daß die damals maßgebenden Gründe behoben ſeien und von der Leitung des Stahlhelms entſprechende Garantien geleiſtet würden. Selbſtverſtändlich iſt der„Vorwärts“ der Anſicht, daß dieſe Vorausſetzungen nicht gegeben ſind. Die Verletzte, ihre zwei Kinder und zwei andere Damen waren die einzigen Paſſagiere des engliſchen Schiffes. Der Sohn der Mrs. Robinſon wurde leicht verletzt. Ammoniak-Exploſion Fünf Tote, 100 Gasvergiftete Telegraphiſche Meldung Lüttich, 24. April. In einer Lütticher Fabrik explodierte am Donnerstag ein Behälter mit 50 Kbm. Ammoniak. Die Exploſion war ſo heftig, daß die Teile des Be⸗ hälters zum Teil 90 Meter weit geſchleudert wurden. Ein Arbeiter wurde auf der Stelle getötet. Vier Arbeiter mußten in bewußtloſem Zuſtand ins Krankenhaus geſchafft werden. Sie ſind dort an den eingeatmeten giftigen Dämpfen geſtor ben. Neun liegen mit ſchweren Vergiftungserſcheinungen dar⸗ nieder. Etwa 90 ſind leichter erkrankt und konnten zum Teil in ihre Wohnungen entlaſſen werden. Zwei weitere Exploſionsopfer — Lüttich, 25. April. Die Ammoniak⸗Exploſion in der hieſigen Düngemittelfabrik hat zwei weitere To⸗ desopfer gefordert, ſodaß ſich die Zahl der Toten auf ſieben erhöht. Parker Gilbert iſt überflüſſig Drahtbericht unſeres Berliner Büros 2 Berlin, 25. April Nachdem die Internationale Bank ſich konſtituiert hat, iſt auch die Tätigkeit des Reparationsagenten Parker Gilbert in Deutſchland beendet. Der groß aufgezogene Apparat kann natürlich nicht mit einem Schlag verſchwinden. Man nimmt au, daß die Ab⸗ wicklung der Geſchäfte noch einige Wochen dauern wird. Der PYoungplan hat für dieſe Uebergangs⸗ zeit einen Sonderausſchuß vorgeſehen, der die Auf⸗ gabe hat, die Uebertragung der Funktionen des Re⸗ parationsagenten auf die Weltbank in Baſel zu voll⸗ ziehen. Sobald dieſe Arbeiten durchgeführt ſind, wird Parker Gilbert die Rückfahrt nach Amerika an⸗ treten. Klage eines Ruſſen in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. April. Vor dem Berliner Arbeitsgericht kam geſtern ein intereſſauter Fall zur Entſcheidung. Ein Mitglied der Berliner ruſſiſchen Handels ver⸗ tretung klagte gegen dieſe wegen friſtloſer Ent⸗ laſſung auf Entſchädigung. Der Kläger hatte Anfang Dezember von der Beklagten die Wei⸗ ſung erhalten, nach Moskau zu reiſen, den Auf⸗ trag aber nicht ausgeführt. Er wußte nämlich, daß man ihn in Moskau als Geißel behalten würde, weil ſein Bruder unter der Beſchuldigung konter revolutionärer Umtriebe ſtand. Das Gericht kam nach längerer Beratung zu koſtenpflichtiger Abweiſung des Klägers. In der Begründüng heißt es, der Kläger habe„eine beamtenähnliche Stellung“. Er zähle zu den 300 vom Außenhandelskommiſſar Angeſtellten, die ſich der Ge⸗ ſetzgebung ihres Heimatſtaates auch dann fügen müßten, wenn ſie ſie für ungerecht hielten. Andernfalls könne der Kläger keine Nachzahlung von der Beklagten verlangen. Franzöſiſche Truppenoperation in Marokko — Paris, 25. April. Franzöſiſche Truppen haben in Marokko am 22. April im Bezirk der Beni Mellal ein Plateau beſetzt, um zwei Stämme, die ſich kürzlich unterworfen haben, vor den ganz in der Nähe haltenden nicht unterworfenen Stämmen zu ſchützen. Die Truppen haben ſofort begonnen, ihre Stellungen zu befeſtigen, 55 8 Vor ruſſiſchen Gerichten Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 25. April. Die Zahl der Prozeſſe, die ſich gegen die Kon⸗ zeſſionen richten, wird, wie dem„B..“ berichtet wird, demnächſt um einen weiteren vermehrt werden. In Moskau werden ſich demnächſt drei leitende ruſſiſche Beamte und Angeſtellte der Lena Gol d⸗ Fields und ein Angeſtellter des Zink⸗Ko m⸗ binat Ridder zu verantworten haben. Den An⸗ geklagten wird, ähnlich wie in dem Charkower Pro⸗ zeß gegen den Bund zur Befreiung der Ukraine, Wirtſchaftsſpionage und Schädlingsarbeit vorgewor⸗ fen. Die Hauptdrahtzieher ſollen nach der Anklage⸗ ſchrift im Ausland zu ſuchen ſein, beſonders in der Perſon des ruſſiſchen Beraters der Geſellſchaft in London, der der Organiſation der emigrierten In⸗ duſtriellen angehört. Dieſe Perſönlichkeit wird be⸗ ſchuldigt, im Solde des engliſchen Geheim⸗ dienſtes zu ſtehen, und auch engliſche Angeſtellte der Geſellſchaft, die jetzt nicht mehr in Rußland wei⸗ len, für ihre Zwecke mißbraucht zu haben. Ein grundſätzliches Intereſſe für alle in Rußland arbeitenden Ausländer erhält der Prozeß durch die Tatſache, daß in der Anklageſchrift die angeblich„un⸗ zuläſſigen Informationen“ über die Wirtſchaftslage der Sowjetinduſtrie eine große Rolle ſpielen. Ich weiß, daß Gottloſigkeit Streben nach Idealen Nur gar zu leicht wird ja heutzutage auch im politiſchen Tageskampf luſtig drauf los allerlei be⸗ hauptet, für das bei Lichte beſehen auch nicht der Schimmer eines Beweiſes zu erbringen iſt. Und nichts iſt erfahrungsmäßig ſo dumm, daß es nicht von dummen Leuten geglaubt würde. Doch daß wir, d. h. die Schriftleitung der„N. M..“, mit den Nationalfozialiſten und deren augenblicklich am meiſten genannten Machtexponenten, dem thü⸗ ringiſchen Kultusminiſter Frick, ſozuſagen unter einer Decke ſtecken, wird wohl ſchwerlich ein auch nur halbwegs Urteilsfähiger behaupten oder glauben. Da wir jedoch über alle parteipolitiſchen Tages⸗ kämpfe hinweg ſtets die Geſamtintereſſen von Volk und Vaterland im Auge haben, und uns ſtrebend bemühen, alles, was uns im politiſchen All⸗ tag begegnet, unter dem Geſichtswinkel zu betrachten, ob es einer beſſeren Zukunft Deutſchlands nützen kann, wollen wir auch den Schulgebeten in Thüringen, die vom Kultusminiſter Frick dort eingeführt werden und ſo viel von ſich reden machen, überparteiliche Gerechtigkeit widerfahren laſſen. Ohne Umſchweife wollen wir feſtſtellen, daß wir uns dem wütenden Sturmlauf, den die ſozia⸗ liſtiſche, die demokratiſche und teilweiſe auch die Zentrumspreſſe dagegen unternimmt, durchaus nicht anſchließen können, daß wir im Gegenteil die ſe Schulgebete für gut und nützlich halten. Zwar ſind wir im allgemeinen der Ueberzeugung, daß Politik in der Schule durchaus vom Uebel iſt und eine polemiſche Verquickung von Gott und Politik erſt recht. Dieſer Thüringer Fall jedoch iſt eine Sache für ſich. Zu dieſer Behaup⸗ tung kommen wir, nachdem wir der Angelegenheit auf den Grund gegangen ſind und uns den Wort⸗ laut der fünf Entwürfe verſchafft haben, die vom thüringiſchen Volksbildungsminiſterium als Unterlage für Schulgebete angenommen worden ſind. Die Verfaſſer der Entwürfe ſind der Landes⸗ kirchenrat, der Führer der evangeliſchen Kirche, ein evangeliſcher Geiſtlicher, ein evangeliſcher und ein katholiſcher Lehrer und ein deutſcher Dichter, deſſen Name nicht genannt iſt. Um unſern Leſern ſelbſt eine eigene Urteilsbildung zu ermöglichen, wollen wir die fünf Entwürfe im folgenden hier veröffentlichen: Der erſte iſt einer Gebetsſammlung des Landes⸗ kirchenrats der thüringiſchen Kirche entnommen und lautet: Herr Gott, Du wolleſt mit ſtarker Hand In dieſer Zeiten Grauen Die Heimat, das deutſche Vaterland, Tief in die Herzen uns bauen. Gott laß uns wachſen rein und groß, Einſt hohen Dienſtes zu walten, Des freien Volkes lichteres Los In ſtarken Händen zu halten. Ein zweiter Entwurf ſtammt katholiſchen Lehrer und beſagt: „Hör an, o Herr, der Kinder Flehn Laß unſere Arbeit vorwärts gehn. Gib unſeren toten Kriegern Ruh! Die Witwen und Waiſen tröſte Du! Und gib uns Deutſchen wieder Kraft, Die Freiheit uns und Frieden ſchafft.“ Von einem evangeliſchen Geiſtlichen ſtammt folgender Entwurf: „Vater, in Deiner Allmacht Hand Steht unſer Volk und Vaterland. Du warſt der einen Stärke und Ehr, Biſt unſere ſtändige Waffe und Wehr. Drum mach' uns frei von Betrug und Verrat, Mach uns ſtark zu befreiender Tat, Gib uns des Heilands heldiſe Mut, Ehre und Freiheit ſei höchſtes Gut. Unſer Gelübde und Loſung ſtets ſei: Deutſchland erwache! Herr mach uns frei!“ Als Erzeugnis eines deutſchen Dichters wird der folgende Entwurf bezeichnet: Vater üm Himmel, Ich glaube an Deine allmächtige Hand, Ich glaube an Volkstum und Vaterland Ich glaube an der einen Kraft und Ehr, Ich glaube, Du biſt unſere Waffe und Wehr, Ich glaube, Du ſtrafſt unſeres Landes Verrat Und ſegneſt der Heimat befreiende Tat. Deutſchland erwache zur Freiheit.“ Der Entwurf eines evangeliſchen rers lautet: „Vater im Himmel Ich glaube an Deine Allmacht, Gerechtigkeit und Liebe, Ich glaube an mein liebes deutſches Volk und Baterlanh. und Vaterlandsverrat muſeét von einem De h⸗ Volk vernichten. kräfte hinzuwirken. 2. Seite. Nr. 100 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Ich weiß daß trotzdem in den Beſten die Sehnſucht und die Kraft zur Freiheit wohnt. Och glaube, daß dieſe Freiheit kommen wird durch die Niebe des Vaters im Himmel, Wenn wir an unſere eigene Kraft glauben.“ Wer dieſe Entwürfe völlig unbefangen prüft, wird mit uns der Meinung ſein, daß es durchaus nicht von Schaden, ſondern nur von Vorteil ſein kann, wenn die Thüringer Schulfugend zu Anfang und zu Enbe jeder Schulwoche ihre Lehr⸗ und Lernarbeit utit einem ſolchen Gebet beginnt bzw. beſchließt. Gewiß kann man, wenn man die einzelnen Ent⸗ würfe kritiſch unter die Lupe nimmt, an dieſem oder jenem Wort oder Satz nach der oder jener Richtung hin etwas auszuſetzen haben, denn wir wiſſen:„Mit Worten läßt ſich trefflich ſtreiten“ etc. Doch ſchließlich hat man ja unter fünf Ent⸗ würfen die Auswahl und mindeſtens einer davon iſt doch ganz gewiß nach jeder Richtung hin unyerdächtig. Oder kann ſich jemand, der unbefangen urteilen will, etwa der Meinung des„Berl. Tgbl.“ anſchließen, das behauptet, der Wortlaut der Gebete zeige, daß es ſich um„ uational ſozialiſtiſche Parteipropaganda“ handle? Schon eher kan man mit dem Urteil der„Voff. Ztg.“ überein⸗ ſtimmen, daß dieſe Schulgebete„offenbar nicht reli⸗ giöſen Zielen dienen, ſondern der politiſchen Beeinfluſſung“. Dabei müſſen wir für unſern Tetl allerdings ſagen, daß wir eine ſolch e politiſche Beeinfluſſung unſerer Schuljugend durchaus gern ſehen würden, weil die heiße Vaterlandsliebe und das ſtarke Ethos dieſer Schulgebete den Geiſt und das Streben der Jugend nur in einem für die Zu⸗ kunft des Volkes günſtigen Sinne beeinfluſſen kann. Zwar iſt auch das Zentrumsblatt„German ta“ der Meinung,„daß Form und Inhalt des Gebets reſtlos Sache der Religionsgemeinſchaften bleiben muß und daß gerade der heutige Staat in ſeiner ſchwierigen weltanſchaulichen Struktur allen Grund hat, bei aller Achtung vor den ſittlichen Kräften der Religion auf eine ſtrenge Scheidung in den ſtaatlichen und kirchlichen Kompetenzen zu achten“, Dieſer Einwand, mit deſſen fachlicher Grund⸗ lage wir durchaus übereinſtimmen, iſt jedoch nicht ſo tragiſch zu nehmen, ſondern u. E. eher als eine Art Kompetenzſorge anzuſehen. Gewiß kann man in normalen Zeiten dem Standpunkt der„Germania“ nur beipflichten, doch außergewöhnliche Zeiten ver⸗ langen und rechtfertigen auch außergewöhnliche Mittel. Wie ſehr dieſer Notwendigkeit von anderer kirch⸗ licher Seite aus Verſtändnis entgegengebracht wird, zeigt ein Aufruf, den der Generalſuperintendent der Kurmark, D. Dr. Dibeltus, kurz vor den Oſter⸗ feſttagen als Proteſt gegen die„Anti⸗O ſter fahrt der protelariſchen Freidenker“ erlaſſen hat, Darin hieß es zum Schluß: „Mit den Demonſtranten Mitleid; ſie wiſſen nicht, was ſie tun! Die Kinder von der Straße! Die Kirchenfahnen auf die Türme! Zu Oſtern kraftvolle Gottesbienſte der geſchloſſenen Gemeinde in der Kirche und im Freien! Mitwirkung von Dalen und Jugendlichen im Gottes⸗ bdienſt wird freigegeben.“ Wir ſind die Letzten, die die Hand dazu bieten würden, eine wirklichkeitsfremde Jugend zu erziehen. Bei der Grauſamkett unſerez heutigen Lebens wäre das gerabezu ein Verbrechen. Doch ſtets werden wir alles daran ſetzen, um auf eine Belebung der heute ſo arg darniederliegenden ſittlichen und religiöſen Trieb⸗ Im Sinne Streſemanns, dem nach einem uns ſtets unvergeßlichen Worte, die Politik nicht nur die Kunſt des Möglichen, ſondern auch ein Streben nach Idealen war. Alles muß aufgeboten werden, um ein Gegen⸗ gewicht zu ſchaffen gegen die ſyſtematiſche Zer⸗ ſetzungsarbeit der Kommuniſten. Hat man ſchon vergeſſen, mit welchem Zynismus, z. B. in Berlin, die Kommuniſten alles in den Kot zerren, was mit Religion und Ehriſtentum zuſammenhängt? Gegen dieſen Kulturbolſchewismus müſſen alle Deutſchen Front machen, die ſich darüber klar ſind, was auf dem Spiele ſteht. Jede Gelegenheit, die ſich dazu bietet, muß uns willkommen ſein. Keine Frömmler wollen wir uns erziehen, keine in dauerndem Verzückungszuſtand lebenden Hallelujah⸗ künger, aber ein Geſchlecht, das wirklich nur „Deutſchland, Deutſchland über alles, über alles in der Welt“ liebt, ein Geſchlecht, das wieder Hochzeit im Hauſe Muſſolinis (Drahtung unſ. römiſchen Vertreters) Rom, 25. April. Die Hochzeit der Tochter Muſſolinis mit dem Sohn des Verkehrsminiſters Ciano hatte trotz der betonten Schlichtheit, mit der die religiböſe Feier geſtern morgen abgehalten wurde, ihre romantiſche Seite. So ſchritt das Brautpaar beim Verlaſſen der Kirche an gezückten Dolchen vorbei, die von Leibgardiſten Muſſolinis zum Treuſchwur erhoben wurden. Später begab ſich die Hochzeitsgeſellſchaft zum Petersdom, der von päpſtlichen Garden eiligſt geräumt worden war. Dort küßten alle An⸗ weſenden nach dem Brautpaar Muſſolini und Ciando den Fuß der wundertätigen Bronzeſtatue des Apoſtelfürſten Petrus, um dadurch ihre treue Glau⸗ bensgeſinnung zu bekunden. Eine Audienz beim Papſt fand jedoch nicht ſtatt, ohwohl dies allgemein erwartet worden war. Die italieniſche Preſſe nimmt an dieſer, wie ſie ſagt faſziſtiſchſten aller Hochzeiten mit einer Begei⸗ ſterung teil, die ſelbſt den Jubel an der Kronprinzen⸗ hochzeit in den Schatten ſtellt. Nur auf den beſon⸗ deren Wunſch Muſſolinis hin, der ſeine Familie nicht in den Vordergrund geſchoben haben wollte, iſt von öffentlichen Sympathiedemonſtrationen ab⸗ geſehen worden, was jedoch nicht verhindern konnte, daß ſowohl vor der Kirche, in der die Trauung vollzogen wurde, wie auch vor dem Petersdom ſich eine unüberſehbare beifallsfreudige Menſchenmenge eingefunden hatte. Edo Muſſolini, die Tochter des Duce, und Graf Galeazzo Ciando wurden am 24. April unter königlichen Ehrungen getraut Ehetragödie im Rechtsanwalts⸗Büro Telegraphiſche Meldung Berlin, 24. April. Einen blutigen Abſchluß fand am Donnerstag nachmittag eine zerrüttete Ehe in den Büroräumen eines Rechtsanwaltes Wagener in Charlottenburg. Hier erſchoß die 32jährige geſchiedene Frau Marie Boehmer ihren früheren Ehemann, den 38 Jahre alten Kunſtmaler K. W. Boehmer, der am Kurfürſtendamm 53 wohnte und verletzte ſich felbſt lebensgefährlich durch einen Kopfſchuß. Frau Boehmer, deren Eiferſucht die Zerrüttung der Ehe herbeigeführt hatte, liebte ihren Mann immer noch und wollte verſuchen, eine Ausſöhnung herbeizuführen. Die Debatte zog ſich ſehr in die Länge. Da andere Klienten warteten, ſo bat der Anwalt das Paar, ſich im Wartezimmer etwas zu gedulden, bis er die anderen Leute abgefertigt haben würde. Er begleitete beide auf den Korridor hinaus und wandte ſich nach ſeinem Zimmer zurück. Im ſelben Augenblick hatte Frau Boehmer auch ſchon einen Revolver gezogen und drei Schüſſe abgegeben, einer, der erſte traf den Kunſtmaler ins Herz, der auf der Stelle tot zuſammenbrach. Wem der zweite Schuß gegolten hat, ſteht nicht feſt. Die dritte Kugel jagte ſich die Frau ſelbſt in die Schläfe. Auch der Maler muß Unheil geahnt haben, denn bei dem Toten wurde eine ſcharf geladene Waffe ge⸗ funden. Er iſt aber nicht dazu gekommen, von ihr Gebrauch zu machen. Die Ehefrau Boehmer iſt inzwiſchen im Kranken⸗ haus geſtorben. r d y Add ͥ¶ͥã ãyd e Gottesfurcht hat und das Ehrfurcht kennt. Denn ein Menſch, dem nichts mehr heilig iſt, iſt ein Greuel im Angeſicht der Schöpfung. H. A. Meißner. Die Kommuniſten am 1. Mai Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. April. Der„Vorwärts“, der ſich noch geſtern ſo zu⸗ verſichtlich über den ruhigen Verlauf des 1. Mai äußerte, da ſich dis Polizei ja mit den Demonſtra⸗ tionsparteien geeinigt habe, muß bereits heute ſeine Auffaſſung revidieren. In ſeiner Spätausgabe gibt er ein Rundſchreiben bekannt, das von dem Zen ⸗ tralkomitee der K. P. D. an die Bezirksleitun⸗ gen gerichtet iſt und ſte auffordert, ſogenannte„Dis⸗ kuſſionsgruppen“ von„ſtandfeſten Ge⸗ noſſen“ zu bilden, die bei den ſozialdemokratiſchen Veranſtaltungen unter der Maske ſozialdemokra⸗ tiſcher Parteiangehöriger als Provokateure ſauf⸗ treten ſollen. Den einzelnen Bezirken wird aufge⸗ geben, dafür Sorge zu tragen, daß die einzelnen Diskuſſionsgruppen in Stadtteilen eingeſetzt wer⸗ den, in denen die ſtandfeſten Genoſſen weniger be⸗ kannt ſind. Die Mitglieder der Gruppen ſollen ſich Abzeichen der Sozialdemokratiſchen Par⸗ tet und der ſozialdemokratiſchen Arbeiterjugend verſchaffen, um als„oppoſitionelle“ Sozialdemokra⸗ ten kommuniſtiſche Propaganda zu machen Mit Recht befürchtet der„Vorwärts“, daß die or⸗ ganiſterten Stürungsverſuche zu Gewalttätigkeiten führen werden, auf die es die Kommuniſtiſche Par⸗ tei abgeſehen habe. Geſtern, wie geſagt, las man noch anders. Zum Sklarek-VBößſkandal Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. April Die Verteidigungsſchrift, die der Oberbürger⸗ meiſter Böß noch in letzter Stunde eingereicht hat, iſt dem Anklagevertreter zur Gegenäußerung zuge⸗ ſtellt worden. Der Vorſitzende des Bezirksausſchuſſes hat für die Ergänzung der Anſchuldigungsſchrift eine Friſt bis zum 5. Mai geſetzt. Alsdann wird end⸗ gültig der Termin für die Hauptverhandlung be⸗ ſtimmt werden. Der Krankenurlaub des Stadt⸗ kämmerers Dr. Lange iſt abermals verlängert worden. Lange wird, gleichgültig, wie das gegen ihn eingeleitete Difziplinarverfahren ausläuft, ſein Penſionierungsgeſuch einreichen. Menſchen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. April. Ein tödlicher Unglücksfall iſt geſtern auf dem Untergrundbahnhof Neukölln durch die Rückfichts⸗ loſigkeit eines Fahrgaſtes herbeigeführt worden. Der Bahnhofsvorſteher hatte das Abfahrts⸗ ſignal bereits gegeben, als ein bisher noch unbekannt gebliebener Mann verſuchte, den Zug zu beſteigen. Bei dem Bemühen, in den Triebwagen zu kommen, drängte er den Hilfszugbegleiter, der den Wagen gerade beſteigen wollte, ſo hrüsk beiſeite, daß dieſer auf die Gleiſeſtürzte undüberfah⸗ ren wurde. Er trug ſo ſchwere Verletzungen davon, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Der Unfall verurſachte unter den Fahrgäſten große Erregung. Dem Schuldigen gelang es, in der allgemeinen Aufregung zu entkommen. Von der Lufthansa Drahtbericht unſeres Berliner Büro Berlin, 25. April. Vor einiger Zeit richtete das„Berliner Tage⸗ blatt“ unter der Spitzmarke„Piloten klagen a u“ ſchwere Vorwürfe gegen die Leitung der Luft⸗ hanſa. Sie wurde beſchuldigt, unter Hintan⸗ ſetzung der Sicherheit des Betriebes die Piloten zu rückſichtsloſer Einhaltung der fahrplan⸗ mäßigen Verkehrsflüge angehalten zu haben, auch wenn die Wetterverhältniſſe die Durchführung der Flüge als Riſiko erſcheinen ließen. Die Direktion der Lufthanſa hat ſeiner Zeit dieſe Behauptungen beſtritten. Die Angaben des„Berliner Tageblatts“ gingen offenbar auf Material zurück, das aus den Kreiſen der Piloten ſelbſt ſtammte. Wie das Blatt jetzt behauptet, ſollen den Piloten wegen jener Ver⸗ öffentlichung Maßregelungen angedroht worden feln, insbeſondere ſei ihnen mitgeteilt worden, daß etwa 50 Proz. von ihnen entlaſſen werden müßten und daß, wer von den Entlaſſenen für eine Wiederein⸗ ſtellung in Frage käme, ſich mit etwa der Hälfte ſeines gegenwärtigen Gehalts zufrieden zu geben Hätte. Wie uns von der Leitung der Lufthanſa ver⸗ ſichert wird, iſt dieſe Meldung nicht zutreffend. Man denke umſoweniger an einen Abbau der Piloten, als man gerade jelt mit dem ſtark einſetzenden Sommer. verkehr ſämtlicher Kräfte bedürfe. Die letzten Kündigungen haben in vergangenen Herbſt ſtattgefunden. Sie erwieſen ſich als notwendig, weil bekanntlich die vom Reich der Lufthauſa zuerkannten Subſidien ſehr ſtark beſchnitten worden ſind. Einwanderung nach A. S..? Telegraphiſche Meldung Waſhington, 25. April.(United Preß.) Der Senat nahm mit 41:31 Stimmen den vom demokratiſchen Senator Horris von Georgia einge⸗ brachten Nachtrag zu der von ihm ſelbſt vorgelegten Bill über die Einwanderung an. Dieſer Nachtrag beſagt, daß die Zahl der jährlich nach den Vereinigten Staaten zuziehenden europäiſchen Einwanderer auf 81000 beſchränkt werden ſoll. Bei einer geſtern nochmals vorgenommenen Ab⸗ ſtimmung über die Beibehaltung oder Abſchaffung die Urſprungsklauſel als Grundlage für die Einwan⸗ derungsquoten, beſchloß der Senat dieſe Klauſel bei⸗ zubehalten. Damit hebt der Senat den Beſchuß auf, den er erſt vor wenigen Tagen faßte und nach dem die vor dem 1. Juli 1929 gültigen Quoten wieder eingeführt wer den ſollten. Letzte Meldungen Die Englandfahrt des„Graf Zeppelin“ — Friedrichshafen, 25. April. Für die auf Sams⸗ tag angeſetzte Englandfahrt des„Graf Zeppelin“ iſt der Abflug ſehr frühzeitig angeſetzt, und zwar ſoll der Start bereits um 5 Uhr erfolgen. Bei gün⸗ ſtigem Wind wird eine Stunde ſpäter apgef logen. Für die Hinfahrt haben ſich bereits 20 Paſfa gere eingeſchrieben. In Cardington wird ein Teil ber Paſſagiere das Luftſchiff verlaſſen, an ihrer Stelle werden andere die Rückfahrt nach Friedrichshafen mitmachen. Die Rückkehr des Luftſchiffes mit Dr. Gckener wird für Sonntagvormittag zu erwarten ſein. „R 100“ leicht beſchädigt — London, 25. April. Das engliſche Luftſchiff „R 100“ wurde geſtern beim Herausbringen aus der Halle gegen das Hallentor gedrückt und leicht be⸗ ſchädigt. Die Ausbeſſerungen werden raſcheſtens vor⸗ genommen, ſodaß der für nächſten Monat geplante Flug nach Kanada durch den Unfall nicht ver⸗ zögert wird. 5 Deutſche Schwimmbdocks für Frankreich — Paris, 25. April. Havas berichtet aus Rouen, daß dort geſtern aus Deutſchland ein Schwimmdock von 4200 Tonnen Rauminhalt eingetrofſen iſt. Es handelt ſich um das fünfte auf Reparations⸗ konto gelieferte Schwimmdock für den Hafen von Rouen. Der Mann, den ich gern heiraten möchte Von Bebe Daniels, Hollywood Ich glaube nicht, daß es ſo etwas wie einen voll⸗ kommenen Ehemann gibt, ſo wenig wie eine voll⸗ kommene Ehefrau. Wenn dem ſo wäre, würde ede normale Frau dieſes männlichen Muſterexemplars ſehr bald überdrüſſig werden. Kein Ehemann iſt oder wird jemals vollkommen ſein. Das iſt ein wahres Glück. Keine Frau würde das Leben an der Seite eines vollkommenen Ehemannes viel länger als eine Woche ertragen. Nichtsdeſtoweniger formt ſich jedes junge Mädel ein Idealbild des Mannes, den ſie eines Tages zu heiraten wünſcht, und dichtet dann dieſem ihren Ideal Eigenſchaften und Charak⸗ terzüge an, die er nach ihrer Meinung beſitzen muß. Filmſtars haben genau ſolche romantiſchen Träume wie manche anderen Vertreterinnen des ſchönen Geſchlechts, doch iſt die Wahl des Filmſtars auf dem Heiratsmarkt durch künſtliche Schranken eingeengt. So ſind z. B. viele der beſten Männer zu ängſtlich, um Filmſtars einen Heiratsautrag zu machen, weil ſie ſich nicht für reich genug halten. Oft widerſtrebt dem vermögenden Mann eine Frau mit erfolgreicher Karriere. Der Gedanke an ſeine Frau, die ſich ſelbſt ihren Unterhalt verdient oder mehr als eine Zierde der Geſellſchaft iſt, iſt ihm unbehaglich. Ich perſönlich habe mich bisher niemals genug um einen Mann gekümmert, um Verlangen danach zu tragen, meine Laufbahn aufzugeben. Sollte ich aber eines Tages den richtigen Mann finden, würde ich gern und freudig meiner Filmarbeit ſeinetwegen entſagen. Das wäre ich überdies meinem Ehemann ſchuldig. Denn wenn mir mein Beruf auch Anſehen, Geld und allerlei wünſchenswerte Dinge beſchert hat, ſpüre ich doch im Innerſten, daß mir bisher noch das Wertvollſte eines Frauenlebens fehlte— ein Helm, ein Mann und Kinder. Immer habe ich mir gewünſcht, einen Mann zu nden, um mich aun ihn aulehnen zu köunen. Statt keiten it mis meistens nur der Tun von nnen begegnet, die meine Unterſtützung zu erlangen trach⸗ teten. Eine gewiſſe Scheu und Unſicherheit hielten mich vor dem Heiraten zurück. Von Zeit zu Zeit er⸗ tappte ich mich angeſichts der Bekanutſchaft eines Mannes bei der Frage: machen und er mich?“ Denn zu einer glücklichen Ehe gehören bekanntlich zwei Partner. Ich habe kein Verſtändnis für Frauen, die nur auf ihr eigenes Glück bedacht ſind und dabei vergeſſen, daß ſie nicht nur Glück empfangen, ſondern es auch ſpenden ſollen.. Die Durchſchnittsfrau verlangt zu viel von ihrem Ehemann. Sie glaubt, er könne bald die Rolle eines ſtarken Beſchützers, bald die eines zärtlichen Lieb⸗ habers, bald die eines gehorſamen Kindes ſpielen und ſich wunſchgemäß ſofort umſtellen. Das kann für gewöhnlich kein rechter Mann. Andererſeits gibt es auch Männer, die nur zufrieden ſind mit einer Frau, die eine Verbindung von Tanzpartnerin, Mutter und gefeierter Schönheit darſtellt. Ehen ſolcher Art werden mit der Zeit ſehr einſeitig, und dann er⸗ ſcheint ihre Beſtändigkeit nicht ſelten fraglich. Der vorbildliche Ehemann iſt meiner Meinung nach jener, der es verſteht, das Intereſſe ſeiner Frau an ihren eigenen Fähigkeit zu wecken, der ihr Selbſt⸗ vertrauen in Zeiten der Not einflößt und fähig iſt, nach kleinen Verdrießlichkeiten ihr erſchüttertes ſee⸗ liſches Gleichgewicht wieder herzuſtellen, wenn ſie dazu neigt, ihre eigenen Kräfte zu unterſchätzen. Nicht alle Männer beſitzen die Gabe, das Beſte in einer Frau zu erkennen. Es iſt ja lange Zeit das zwelfelhafte Vorrecht der Frau geweſen, die Launen ihres Mannes zu ſtudieren und ihre eigenen Wünſche den ſeinen unterzuordnen. Die moderne Frau da⸗ gegen bildet ſich ihre ganz beſtimmte Meinung über alle Erſcheinungen ihrer Umwelt und iſt nicht faul darin, ihre Anſichten auch mutig zum Ausdruck zu bringen. Sie liebt es, um ihre Meinung befragt zu werden, und der Mann, der dieſen ihrer Wünſche zu würdigen verſteht, iſt nicht nur beliebt bei ihr, ſondern auch der ideale Ehemann für viele Vertre⸗ terinnen ihres Typs. Beſonders wenn ſie weiß, dan den auch nuch andere Frauen zu jangen wün⸗ „Würde ich ihn glücklich ſchen, und ſie ſich ſeiner ſicheren Liebe um ſo mehr erfreuen kann. Ja, die Ehe iſt etwas Wunderbares. Aber ſie muß von Beſtand ſein. Haſtig geſchloſſene Ehen ſind meiſtens ein Irrtum. Es iſt beſſer, eine Zeitlang mit der Eheſchließung zu warten, als ſich Hals über Kopf hinein zu ſtürzen und ſich der Gefahr einer Kataſtrophe auszuſetzen. In den Ateliers von Holly⸗ wood konnte ich zur Genüge junge Männer und Mädchen beobachten und ſie vermählt von dannen ziehen ſehen, obwohl es feſtſtand, daß ſie einem elen⸗ den Leben entgegen ſteuerten. Da habe ich mir ſelbſt geſchworen, niemals ihrem Beispiel zu folgen und nicht eher zu heiraten, als bis ich den idealen Ehe⸗ mann gefunden haben werde, Die letzten Neuerwerbungen der Mannheimer Stäotiſchen Kunſthalle Aus finanztellen Gründen konnte die Lei⸗ tung der Kunſthalle im vergangenen Rechnungsjahr nur eine begrenzte Anzahl von ſolchen Kunſt⸗ werken erwerben, die bereits einen hohen Markt⸗ wert beſitzen. Angeſchafft wurde das große Gemälde von Lovis Corinth„Nach dem Bade“, ferner eine (frühe) Landſchaft mit Jagd der Diana von Arnold Böcklin, das Bildnis der Ricarda Huch von Mar⸗ tin Lauterbourg, das große Bild„Fiſcher am Strande“ von Frans Maſereel,„Die Braut“ von Otto Gleichmann und„Melancholie“ von Heinrich Hoerle,„Frau in Gedanken“ von Mario Tozzi und A. W. Dreßler„Umarmung“. Von Skulpturen erwarb die Kunſthalle den knteenden Knaben von Georg Minne ſowie die Büſte Guſtav Mahlers von A. Robin. Außer dieſen Ankäufen konnte noch eine Reihe von Werken von badiſchen und Mannheimer Künſtlern erworben werden, z. T. anläßlich der Ausſtellung„Badiſches Künſtſchaffen der Gegen⸗ wart“. Genannt ſeien u..: Adolf Abel, Karl Al⸗ biker, Karl Dillinger, Max Eichin, raver Fuhr, Franz Gelb, Hermann Goebel, Albert Henſelmann, Willi Henſelmann, Helene v. Heyden, Eugen Knaus, Willi Müller⸗Hufſchmidt, Walter Neu, Wilfried Otto. Otto Schließler, Theodor Schindler, Wilhelm Schnar⸗ renberger, Richard Stitzel, Vladimir Zabotin. Die ſtets mit beſonderer Sorgfalt ausgebaute Ab⸗ teilung„Badiſches Kunſtſchaffen“ in der Mannheimer Sammlung hat auf dieſe Art eine weſentliche Ergänzung erfahren. Siegfried Tappolet nach Newyork verpflichtet Wie uns der Berliner Agent der Metropolitan⸗ Oper in Newyork mitteilt, iſt der Baffiſt des Mann⸗ heimer Nationaltheaters, Stegfried Tappolet, unter ſehr günſtigen Vertragsbedingungen für die Dauer von fünf Jahren an die Metropo⸗ litan⸗Oper verpflichtet worden. Der Vertrag ermöglicht es dem Sänger, einen Teil ſeiner Tätig⸗ keit auch in Deutſchland auszuitben. Ueber die New⸗ horker Erfolge Tappolets, deſſen Gaſtſpiel fetzt be⸗ endet iſt, haben wir bereits berichtet. Der Sänger, der mit Ende dieſer Spielzeit aus dem Verbande des Mannheimer Nationaltheaters ausſcheidet, hat am 18. ds Mis. die Rückreife nach Europa ange treten. FJoſef Neher mit dem Pfalzorcheſter. Ein an⸗ ſprechendes Programm hat ſich Joſef Neher für ſein Konzert(heute abend; Muſenſaal) mit dem Pfalz⸗ orcheſter zuſammengeſtellt. Die Einleitung bildet das Concerto grosso Nr. 23 in-moll von Händel. Dann folgt die ſelten gehörte im Jahre 1816 geſchriebene fünfte Symphonie in B⸗Dur von Franz Schubert. Am Schluß des Programms ſteht George Bizets nach deſſen Tode veröffentlichte 3. Orcheſterſuite„Roma“— Joſef Neher 10 3 Sohn des Hofkapellmeiſters Joſef cher. Organiſt und Chorregent an verſchtedenen Kirchen. An der ſtaatl. Akademie der Tonkunſt in München abſolvierte er ein blähriges Studium. Die Proſeſ⸗ ſoren Kellermann, Bach und Rüdinger find ſeine Lehrer. Bei Hugo Röhr, dem Staatsopern⸗Kapell⸗ meiſter erhält er ſeine Ausbildung als Operndirk⸗ gent. Danach iſt er an den Theatern in München, Brünn und Berlin(Kroll⸗Oper] tätig Schon in jungen Jahren wirkte er als 1 un⸗ hie 90 be lig⸗ w be⸗ ger, des * fall e..“ B. Seite. Nr. 100 Freitag, den 25. April 1930 Städtiſche Nachrichten Neue ganzjährige Schnellverbinoͤung Frankfurt- Mannheim. Karlsruhe—Schwarz⸗ waldbahnSchaffhauſen(Zürich Luzern) Der neue Fahrplan bringt noch eine beachtens⸗ werte Verbeſſerung in den Schnellverbin dun⸗ gen vom Main und dem badiſchen Un⸗ terland über die Schwarzwaldbahn nach Schaffhauſen und weiter nach Zürich Luzern, die darum von beſonderem Gewicht iſt, als ſie ſchlagsfrei liegt. Sie beſtand 0 Sommer⸗ und Herbſt⸗Zeit derart, daß vom 1. Apr bis 31. Oktober das Zwiſchenſtück Singen Schaff⸗ hauſen bedient wurde, während in den anderen fünf iſt und ſehr g r über die Monaten die Verbindung wegfiel, ſo daß die in Schaffhauſen anſchließenden Verbindungen nach Zürich Luzern nicht auf dieſem Weg erreichbar waren. 5 Das Teilſtück Singen— Schaffhauſen wird 7 1 im neuen Fal einem Antrag der Verkehrs⸗ 3 Rhein⸗ 5 1 gemeinſchaft Schwarzwaldbahn—Bodenſee (Sitz Triberg) entſprechend von der Re bahn in dankenswerter Weiſe fortan ganzjährig gefahren. Es wird damit der direkte Anſchluß an den ſtark benützten beſchleunigten Perſonenzug 998/1452 Frankfurt- Mannheim Karlruhe—Tri⸗ berg—Singen—Konſtanz ſtändig hergeſtellt und zwar mit kurzen Uebergängen in Singen bzw. Schaffhau⸗ ſen, wobei, zwiſchen Singen und Schaffhauſen eben⸗ falls beſchleunigt durchgefahren wird. Es ergibt ſich damit folgende ausgezeichnete billige Jahresverbin⸗ dung auf der genannten Strecke: Frankfurt a. M. ab.16, Mannheim ab.11, Karlsruhe ab.40, Triberg ab 13.17, Singen ab 15.34, Schaffhauſen ab 16.05, Zürich an 17.38, Luzern an 19.39 Uhr. Wagen⸗ wechſel iſt nötig in Singen und Schaffhauſen, da ein Wagendurchgang bis Schaffhauſen aus betrieb⸗ lichen Gründen noch nicht möglich iſt. In Luzern werden abends noch die ſommerlichen Schiffe erreicht. In umgekehrter Richtung beſteht der Anſchluß be⸗ reits bisher ganzjährig für den außerdem ab Sin⸗ gen der Sommerſchnellzug D 155 Konſtanz(ab 12.12) Karlsruhe(an 17.24)— Mannheim lan 18.36) Frankfurt(an 20.23) mit Wagendurchgang Kon⸗ ſtanz Hamburg verfügbar iſt. 5 Südweſtdeulſche Schleſiertagung Die dritte Tagung derſüdweſtdeutſchen Schleſiervereine, mit der die Feier des zehnjährigen Beſtehens des aus der Orts⸗ gruppe Maunheim der Vereinigten Verbände heimat⸗ reuer Oberſchleſier hervorgegangenen Schleſier⸗ Vereins Mannheim⸗ Ludwigshafen am Rhein verbunden iſt, wird am 3. und 4. Mai in Mannheim abgehalten. Der 3. Mai(Samstag) iſt ernſten Beratungen gewidmet. Ein Begrüßungs⸗ abend im Friedrichspark beſchließt den Tag. Hier⸗ für iſt eine Reihe ausgewählter künſtleriſcher Dar⸗ hietungen vorgeſehen. Am Vormittag des 4. Mai folgt im Rahmen einer Morgenfeier im Muſenſaal eine Gedenk⸗ und Aufklärungsrede üher Schleſterland und volk, in der auch die wirt⸗ ſchaftliche und kulturelle Bedeutung der uns ent⸗ riſſenen oberſchleſiſchen Gebietsteile gewürdigt wird. Als Redner iſt der ſchleſiſche Heimatdichter Hans Ehriſtofß Kaergel gewonnen worden, der ſchon einmal mit einem vom Ortsverein veranſtalteten Lichtbildervortrag ſeinen Landsleuten einen unver⸗ geßlichen Abend bereitet hat. Kirchenmuſildirektor Landmann, ein Geſangverein und ein Orcheſter ſind ebenfalls zur Mitwirkung gewonnen. Die Stadtverwaltung hat den Muſenfaal in Anerkennung des vaterländiſchen Charakters der Veranſtaltung koſtenlos zur Verfügung geſtellt und die Einlaß⸗ gebühr erlaſſen. Wir machen heute ſchon alle vater⸗ ländiſchen Kreiſe auf dieſe landsmannſchaftliche Kundgebung mit der Bitte um recht zahlreichen Be⸗ ſuch aufmerkſam. * * Sein go jähriges Geſchäftsjubiläum begeht heute Herr Joh. Kubicki, Inhaber der Badenia⸗Garage, Rheinhäuſerſtraße 22. Neue Maunheimer Zei tung(Mittag⸗Ausgabe. Das Süddeutſche Vivarium iſt in den Kölner Zoologiſchen Garten gewandert Eine Antwort auf die Frage, warum das Vivarium nicht in Maunheim blieb Von Ernſt Bender, Köln Während meines Aufenthaltes mit meiner Repti⸗ lienausſtellung in Mannheim wurde ſchon rmal vom Publikum der Wunſch geäußert, ich möchte doch Schritte unternehmen, das Vivarium hier feſtſtehend zu etablieren; auch in der Zeitung wurde dieſer Wunſch mehrfach geäußert. Da ich ſchon längere Zeit die Abſicht hatte, aus dem koſtſpieligen Wanderunter⸗ nehmen ein rentables feſtſtehendes zu geſtalten, rich⸗ tete ich an die Stadt Mannheim ein Angebot, das ich nachher noch näher beſchreiben werde. Zu⸗ nächſt möchte ich aber mal berichten, warum ich ein Wandervivarium koſtſpielig nenne. Es iſt an und für ſich ſchon ſehr ſchwierig, exoti⸗ ſche Reptilten und Amphibien zu halten. Viel ſchwieriger noch iſt dies, wenn man mit ſolch empfindlichen Tieren fortwährend umziehen muß. Und nun wären noch verſchiedene Umſtände zu nen⸗ nen, die ein Wandervivarium geradezu unmöglich machen. Hohe Miete für den Ausſtellungsraum, Heizung, Licht, Transport und ſchließlich auch die Reklame. Erfreulicherweiſe aber gibt es in Baden noch Städte, die genügend Verſtändnis hatten und mir weiteſtgehend entgegenkamen, z. B. die Stadt Singen a.., die ſofort bereit war, mir einen Aus⸗ ſtellungsraum zur Verfügung zu ſtellen, oder die Stadt Karlsruhe, die mir einen wunderſchönen Oberlichtraum in der ſtädt. Ausſtellungshalle billigſt vermietete, oder die Muſeumsgeſellſchaft Pforzheim, die mir einen hellen Gartenſaal ſehr preiswert über⸗ ließ. In dieſen Städten beſuchte mich auch nie ein Beamter von der Vergnügungsſteuer, anſcheinend deshalb, weil man einſah, daß eine derartige Ausſtellung kein Vergnügungslokal, ſondern ein volksbildendes Unternehmen iſt, eine Tatſache, die übrigens bis jetzt jeder ver⸗ nünftige Menſch einſah. Daß es aber auch anders eingeſtellte Menſchen und Stadtverwaltungen gibt, mußte ich aus Erfahrung kennen lernen. Es iſt hier nicht der Platz, weitere Ausführungen zu machen. Nur denke ich ganz beſonders an die biedere Schwarzwaldſtadt Villingen, die ſich in jeder Hinſicht in der Ausübung ihrer„Pflicht“ beſonders hervortat. Nun aber zur Sache ſelbſt. In Mannheim waren die Verhältniſſe ganz be⸗ ſonders gelagert. Hier iſt leider kein einziger ſtädti⸗ ſcher Raum vorhanden, der für meine„Viecherei“ geeignet geweſen wäre. Deshalb mußte ich mich ent⸗ ſchließen, ein Ladenlokal zu mieten. Sehr wohltuend berührte es mich, daß die Mann⸗ heimer Bevölkerung ſo reges Intereſſe und tiefes Verſtändnis für die Ausſtellung zeigte. Ich habe bereits in meinem Artikel„Die Bedeutung eines Vivariums“ in Nr. 76 der„N. M..“ hervor⸗ gehoben, daß die Bevölkerung und vor allem zahl⸗ reiche Schulklaſſen von hier und auswärts letwa 180 Klaſſen) das Vivarium beſuchten. Sehr befrem⸗ det aber hat mich eine andere Tatſache. Da ich näm⸗ lich erſtens mit ſehr hohen Unkoſten zu rechnen hatte und zweitens, wie ſchon erwähnt, in verſchiedenen Städten unterſtützt wurde, machte ich an das Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerk eine Eingabe um Ermäßigung der Müllabfuhrgebühr und um Kraftſtromberechnung für die Beleuchtungsanlage. „Man“ konnte aus„ſogenannten“ prinzipiellen Er⸗ wägungen meinem Geſuche nicht ſtattgeben. Eine nochmalige Eingabe bezüglich der Müllabfuhrgebühr an die Stadt Mannheim war ebenfalls erfolglos. Alſo mußte ich die 12 Reichsmark monatlich bezahlen. Allen oben geſchilderten Tatſachen zufolge ver⸗ ſprach ich mir von vonherein nicht viel für ein feſt⸗ ſtehendes Mannheimer Vivarium. Da aber immer wieder aus Kreiſen der Bevölkerung in der Zeitung und bei mir in der Ausſtellung der Wunſch geäußert wurde,„etwas zu unternehmen“, ſo richtete ich, wie vorhin erwähnt, ein Angebot an die Stadt Mann⸗ heim. Ich bot meine ſämtlichen Tiere mit Behäl⸗ tern und Heizaulage koſtenlos an, ferner ein Glashaus von 120 Qm. und erbat als Gegen⸗ leiſtung eine Anſtellung an dieſem ſtädtiſchen Vivarium Da die augenblicklichen Koſten, die ſich bei dem ſchon vorhandenen Material auf 15—20 000 Mark belaufen hätten, nicht aufgebracht werden konnten, wurde von dem Angebot kein Gebrauch gemacht. 15—20 000 Mark iſt viel Geld, könnte man denken, aber was bedeutet dieſe Summe für ein Inſtitut, wie es das Mannheimer Vivarium geworden wäre? Nir⸗ gends in Süddeutſchland iſt etwas ähnliches zu ſehen. Die vielen Zoofreunde in Mannheim hätten wenig⸗ ſtens endlich einen Anfang erlebt, einen wirklichen, reellen Anfang vom„Zoo“, oder aber einen Spezial⸗ Zoo für ſich, wie er als ſolcher gut denkbar wäre. Es wär ſo ſchön geweſen, es hat nicht ſollen ſein. Deshalb ſchrieb ich an den„Zoo“ in Köln etwa folgendermaßen: Lieber Zoo! Ich hab einen ganzen Stall voll der wunderbarſten Viecher aus dem Geſchlechte der Reptilien und Amphibien einſchl. Wohnung und Heizung mit ſämtlichem Zubehör und „normalen“ Müllabfuhr⸗ und Lichtſtromtaxen. Teils dieſerhalb, teils außerdem möchte ich Dich ergebenſt fragen, ob Du vielleicht Intereſſe hätteſt an ſolchen Dingen. Ich nehme an, daß die Kölner Bevölkerung genau ſo naturliebend iſt wie die Mannheimer u. ſ. w. N, f. Sehr ſchnell hatte ich Antwort von Köln. Der Zoodirektor ſchrieb, daß es ihn ſehr freue, auf ſo günſtige Art und Weiſe in den Beſitz eines Vivariums zu gelangen; er habe natürlich größtes Intereſſe an der Anlage und ich möchte doch ſofort nähere Unterlagen und Zeugniſſe einſenden. Dieſe Aufforderung glaubte ich ſ. Zt. auch gewiß von der Stadt Mannheim erhalten zu müſſen, hatte mich aber ein klein wenig getäuſcht. Alſo ſandte ich das Geforderte nach Köln, worauf mich der Zoo bat, die Sache feſthalten zu wollen, da der Direktor zur mündlichen Verhandlung hierher⸗ kommen wolle. Inzwiſchen aber wurde ſchriftlich alles erledigt, ſodaß der endgültige Vertrag fertig⸗ geſtellt werden konnte. Inzwiſchen iſt auch meine Ueberſiedlung nach Köln erfolgt. Liebe Zoofreunde von Mannheim! Aus meinen Ausführungen werdet Ihr erſehen, daß ich getan habe, was ich konnte. Es hätte mich gefreut, in Mann⸗ heim ein Vivarium erſtellen zu können, zumal hier tatſächlich unzählig viele Menſchen wohnen, die es be⸗ grüßt haben würden, wenn mein Plan verwirklicht worden wäre. An dieſer Stelle möchte ich allen Be⸗ ſuchern, ferner den vielen Schulen, die bei mir waren, für das große Intereſſe meinen herzlichſten Dank ausſprechen. Ganz beſonders aber bin ich der„Neuen Maunheimer Zeitung“ zu größtem Dank verpflichtet, da gerade dieſe Zeitung in hervorragendem Maße meine Beſtrebungen unterſtützt hat. Die Beſtrebun⸗ gen meines Wandervivariums waren in allererſter Linie die, unter Volk und Schule den Sinn und das Gemüt für die Vorgänge in der Natur zu fördern und nicht zuletzt die am meiſten gehaßten und ver⸗ kannten Tiere dem Menſchen näher zu bringen, um ſie deſſen Schutze zu empfehlen. Der Stadtrat genehmigt die Errichtung eines Löwenzwingers im Garten des Waldpark⸗ Reſtaurants In der geſtrigen Stadtratsſitzung wurde dem Ge⸗ ſuch des Pächters des„Waldparkreſtaurants am Stern“, Herrn Kohl, um Genehmigung zur Er⸗ richtung eines Löwenzwingers auf dem ſtadteigenen Gelände beim„Stern“ zugeſtimmt. Der Zwinger, deſſen Erbauung auf Koſten des Pächters geht wird in etwa 14 Tagen erſtellt ſein. Die Baukoſten belaufen ſich auf rund 5000 Mark. Durch die ſtets drohende Hochwaſſergefahr im Wald park muß der Zwinger erhöht gebaut werden. Das Löwenpaar repräſentiert heute einen Marktwert von etwa 4000 Mark, wobei beſonders zu beachten iſt, daß die Tiere durch ihre Geburt in Deutſchland akklimatiſiert ſeuchenfrei ſind. Die Fütterungskoſten belaufen ſich auf etwa 300400 Mark monatlich, da die Löwen nur mit vollkommen einwandfreiem Fleiſch ernährt werden können. Dem Pächter des Reſtaurants wird man beim neuen Vertragsabſchluß entgegenkommen, da ja nun das Löwenpaar endgültig in den Beſitz der Stadt über⸗ gegangen iſt und Herr Kohl ſich bereit erklärt hat, die Pflege der Tiere zu übernehmen. Der für die Errichtung des Zwingers vorgeſehene Platz befindet ſich im jetzigen Auslauf der Rehe, ſodaß man die Löwen bereits vom Eingang des Reſtaurants aus ſehen kann. Auf die Reiſe geſchickt Die Winterruhe für die Brieftauben iſt zu Ende, Am nächſten Sonntag beginnen die Trainings⸗ flüge der Reiſevereinigungen von Mannheim und Umgebung mit einem Flug von Wimpfen a. N. Weitere Flüge ſind angeſetzt: 4. Mai ab Crailsheim, 130 Km.; 11. Mai ab Neumarkt(Opf.), 220 Km.; 25. Mai ab Plattling, 315 Km.; 8. Juni ab Paſſau, 400 Km.; 22. Juni ab Linz, 450 Km.; 5. Jult ab St. Pölten, 550 Km.; 19. Juli ab Bruck a.., 650 Km.; 26. Juli ab Budapeſt, 850 Km. Die Vor⸗ flüge bis Craisheim tätigen die Reiſevereinigungen allein, während die Flüge ab Linz, St. Pölten, Bruck und Budapeſt als gemeinſame Bundeswettflüge an⸗ geſetzt ſind. Für letztere Flüge ſind eine Anzahl Ehrenpreiſe ausgeſetzt. Die goldene Anſteck⸗ nadel erringt der Züchter, der mit ſeinen Preis⸗ tauben die höchſten Flugmeter erreicht. Die Bun⸗ desmeiſterſchaft für 1930 wird dem Züchter zugeſprochen, der mit ſeinen Preistauben die höchſte Punktzahl erreicht. Die Höchſtleiſtungen bei einzel⸗ nen und den Geſamtflügen werden noch durch eine anſehnliche Zahl weiterer Preiſe gewertet. Dem Bund der Reiſevereinigung der Brieftau⸗ benzüchter von Mannheim und Umgebung gehören nachſtehende 13 Reiſevereinigungen an: Mannheim⸗ Stadt, Mannheim⸗Feudenheim(), Heidelberg und Umgebung, Großſachſen⸗Heddesheim, Kurpfalz, Of⸗ tersheim, Unterbadiſche.⸗V. Bruchſal, Elſenzgau Sinsheim a.., Mannheim⸗Nord, Mannheim⸗Walbd⸗ hof, Schifferſtadt und Umgebung, Oggersheim und Umgebung, Neckar Seckenheim, Viernheim. Jeder Reiſevereinigung ſind einige Ortsvereine angeſchlof⸗ ſen. Die Geſamtzahl der Vereine überſteigt die Hundertzahl, die der Tauben über 10 000 Stück. „Gut Flug“ 1930! 0 Ankunft der Nachtigall Früher als man ſie in der Regel erwartet, iſt die königliche Sängerin, die Nachtigall, dieſes Jahr von ihrem Winteraufenthalt zurückgekehrt. Von unſeren einheimiſchen Sängern kommt ihr keiner, weder an ſeelenvoller Tiefe, noch an Wechſel der Melodie, weder an Kraft und Fülle, noch an Schmelz und Reinheit des Tones gleich. Im Luiſenpark und hauptſächlich auf dem Friedhof hat man vielfach Ge⸗ legenheit, die Nachtigall zu hören. Hier an der Stätte des Friedens mit ihren Anlagen an Sträu⸗ chern und Buſchwerk findet ſie ideale Niſtgelegen⸗ heit. In dem dichten Bauwerk des Buchsbaumes und namentlich in den vielen Tuja⸗ oder Lebens⸗ bäumen ſucht ſie Schutz vor dem ihr nachſtellenden zahlreichen Raubwild. Auf einem Aſt eines Baumes oder Strauches ſitzend, ſingt ſie in innigen, melodi⸗ ſchen Seufzern unſeren da ruhenden Lieben das Schlummerlied. Auch eine ganze Reihe anderer Singvögel iſt be⸗ reits wieder eingetroffen. Sie ſind nicht ſcheu und halten ſich gerne in der Nähe der Menſchen auf. Von dem Dachfirſt läßt das Rotſchwänzchen ſein munteres tick, teck, teck hören. Zeiſig, Hänfling, Laubſänger und Grasmücken laſſen ihre munteren Weiſen ertönen. Im Park und Wald wett⸗ eifert die Amſel mit der Droſſel. Bald wird auch der Kuckuck ſeinen Namen rufen. E, neigt In unseren Cigaretten fabriken OQVA- MADCHEN denn ihre Cigarette ist die REEMTSMA CIGARETTE 2, Sekte. Nu 190 Reus Maunbeimes Zeitung(Wittag⸗Ausgabe) Freitag, den 25. April 1980 Bilanz des Karnevals 82. Jahresverſammlung des„Feuerio“ In der Oſterwoche hielt die erſte Mannheimer Karnevalgeſellſchaft„Feuerio“ in ihrer Stamm⸗ burg Habereckl ihre 32. Jahresverſammlung ab. Nach Eröffnung der Verſammlung gedachte Präſident Bieber zunächſt der im Laufe des Jah⸗ res Verſtorbenen, die dem Feuerio beſonders nahe ſtanden. Zunächſt war es das hochverdiente Elfer⸗ ratsmitglied Brauereibeſitzer Adolph Dingel⸗ dein, der im Mai des verfloſſenen Jahres in Baden⸗Baden einem längeren ſchweren Leiden er⸗ legen iſt. Die Geſellſchaft habe durch den Tod Din⸗ geldeins, der er nahezu 30 Jahre als Elferrat ange⸗ hörte, einen unerſetzlichen Verluſt erlitten. Wenn der Feuerio ſeine heutige Bedeutung als Karneval⸗ verein erreicht habe, ſo ſei dies zum großen Teil der Förderung Adolph Dingeldeins zu verdanken. Einen eifrigen Anhänger habe der„Feuerio“ ferner durch den Tod des Ehrenvorſitzenden des Vereins für Körperpflege Jakob Thieme verloren. Am letzten Volksfeſt der Geſellſchaft wirkte er mit Mit⸗ gliedern ſeines Sports in uneigennütziger Weiſe mit. Auch Gliſe Delank, die langjährige weithin bekannte Schauſpielerin am hieſigen Nationalthea⸗ ter, hat viele Jahre ſich der Geſellſchaft bei den großen Damen⸗Fremdenſitzungen als Büttenredne⸗ rin zur Verfügung geſtellt. Unvergeſſen bleiben ihre künſtleriſchen Leiſtungen in der Geſchichte des „Feuerio“. Die Verſammlung ehrte das Andenken ber Verſtorbenen durch Erheben von den Sitzen. In ſeinem Bericht über das Vereinsjahr brachte Präſident Bieber auch die Reformierung des Mannheimer Karnevals zur Sprache, die in ihrer ganzen Form, wie voraus⸗ zuſehen war, nichts zur Förderung der Sache brin⸗ gen konnte. Der„Feuerio“ habe auch beizeiten in einem Rundſchreiben an Mitglieder, Behörden, Preſſe uſw. die Sachlage ausführlich dargelegt. Schwierigkeiten ſeien der Geſellſchaft auch bereitet worden durch die Vergebung des Roſengartens, wo⸗ runter auch die große Damen⸗Fremdenſitzung, vor allen Dingen der Maskenball zu leiden hatten. Der „Feueribo“ hätte ſich daher in einem ausführlichen Schreiben beſchwerdeführend an die Roſengarten⸗ kommiſſton gewandt, worauf eine befriedigende Ant⸗ wort nicht eingelaufen ſei. Auch hinſichtlich der Steuerſenkung konnte bedauerlicher Weiſe nichts erzielt werden. Ob unter dieſen Umſtänden weiter gearbeitet werden kann, iſt ſehr zu bezwei⸗ feln. Hohe Steuerſätze mußten die Einnahmen na⸗ turgemäß erheblich ſchmälern— von Annoncen, Pla⸗ katen, Muſik uſw. gar nicht zu reden—, ſo daß mit einem Defizit abgeſchloſſen wurde. Erfreulicher⸗ weiſe konnten aber alle Gläubiger befriedigt werden. Ueber die Kaſſenverhältniſſe erſtatteten die Kaſſiere der beiden Kaſſen(Herren Jean Holm und Fr. Schenk) Bericht. Für die gute Kaſſen⸗ führung konnte unter Dankesworten Entlaſtung er⸗ teilt werden. Zu den Wahlen teilte Präſident Bieber mit, daß ſatzungsgemäß ſechs Elferräte und drei Erſatzräte auszuſcheiden hätten. Sämtliche Ausſcheidenden wurden durch Zuruf einſtimmig wie⸗ dergewählt. Vom Erſatzrat rückte Hans Dingel⸗ dein für ſeinen verſtorbenen Vater als Elferrat auf. Zum neuen Erſatzrat wählte die Verſammlung Herrn Karl Buck. Nunmehr ſchritt man zu Punkt„Verſchiedenes“. Präſident Bieber bemerkte, daß bezüglich der von verſchtedenen Mitgliedern angeregten Ausflüge zurzeit noch keine bindende Erklärung abgegeben werden könne. Es müßte zunächſt abgewartet wer⸗ den, ob die Kaſſenverhältniſſe dies vertragen. Beſon⸗ ders freudigen Widerhall fand die Mitteilung des Präſidenten, daß beabſichtigt ſei, vorausſichtlich in dieſem Jahre nach vierjähriger Pauſe wieder ein Volksfeſt auf den Rennwieſen zu veranſtalten. Die Vorbereitungen hierzu ſeien bereits mit dem Turnverein von 1846, der mit dem im Monat Auguſt ſtattfindenden Landesturnfeſt in Verbindung ſteht, eingeleitet worden. Durch dieſe Maßnahme kann eine Verbilligung der Koſten für beide Teile erzielt werden. Sobald der Zeitpunkt gekommen iſt, ſoll in einer Mitgliederverſammlung die Angelegenheit näher erörtert und die hierzu nötigen Kommiſſionen gebildet werden. DN Wer lieſt das Schickjal aus der Hand? Friedrich Maier heißt der„bekannte“ Handleſer und Hellſeher. Nach über einem Dutzend verſchie⸗ dener Berufe, einem unſtäten Umherirren, haltlos, Feind einer ſoliden Lebensführung, zahlreichen Stra⸗ fen, entdeckte er in ſich die Berufung zum Handdeuter, zum Propheten und ſogar zum Hellſeher. Am Don⸗ nerstag kam der Prophet zum Berge, der Großen Strafkammer(Vorſitzender Landgerichtsrat Ar⸗ nol). Er hoffte die ſechs Monate Gefäng⸗ nis los zu werden, die ihm das Große Schöffen⸗ gericht vor nunmehr einem Jahre diktierte, weil es ihm die Gabe des Hellſehens nicht zuerkannte und ihn für einen Schwindler hielt. Seine Gemeinde, die auf ein Inſerat in der„Schwetzinger Zeitung“ zuſam⸗ menſtrömte, um ſeine Weisſagungen zu hören, bildete den Zeugenapparat. Mädchen, die heiraten wollten, alte Männer und Frauen, mit Sorgen des Alltags, auf eine beſſere Zukunft hoffend Für eine Mark ſchon— billiger tat er es nicht— gab der Mann Kunde von den Lebensſchickſalen ſet⸗ ner Kundinnen und Kunden. Die Mädchen bekamen zu einer genau beſtimmten Zeit ihre Männer uſw., alles ſah der Mann aus der Hand. Wenn man etwas mehr zahlte, bekam Maier auch die Gabe des Hell⸗ ſehens; er runzelte die Stirn und weisſagte aus der Zukunft. Amüſant iſt die Einvernahme der verſchie⸗ denen Mädchen. Neugier, ſagten viele, habe ſie zu dem Manne geführt. Sie gingen lachend von ihm weg.„Schwindel“ ſagten ſie, mit geheimen Hoffnun⸗ gen im Herzen. Eine Frau, die wiſſen wollte, ob ſie Geld zum Bauen bekäme, und über alles Mögliche Auskunft erhielt, nur nicht über das, was ſie fragte, war direkt erboſt über ihn. Hier und da gab es unter vielen Verſagern auch etwas Zutreffendes. Ein Mädchen hatte einen Bruder mit einem kranken Fuß, der Vater war im Kriege gefallen. Er ſoll es nicht gewußt haben und ſagte es ihr. Die Männer glaub⸗ ten mehr an den Propheten. Ein 59 Jahre alter Kaufmann hat die ihm geweisſagten beſſeren Zeiten bekommen. Ein 45 Jahre alter Bezirksrat aus Sins⸗ heim hat nur Zutreffendes über ſeine Familienver⸗ hältniſſe erfahren. Die Bezahlung einer Forderung iſt eingetreten— aber das dicke Ende— er hat die faulen Wechſel einlöſen müſſen. Und gar der 80 Jahre alte Poſtoberinſpektor— ein Mann, gefüllt mit der ganzen Literatur über die magiſchen Künſte, der alle Koryphäen mit Namen nennt. Er kam als Skeptiker, wollte ihn prüfen. Ging als Ueberzeugter von der Berufenheit des Mannes. Nichts hat er ihm geſagt, hat ihn nur aus den Händen leſen laſſen. Alles Vor⸗ ausgeſagte traf in ſeiner Familie genau zu. Dann die Arbeiterin. Sie hat ihren Beruf ver⸗ fehlt, der Seher half ihr den richtigen Beruf zu ent⸗ decken. Sie iſt Schriftſtellerin geworden Eben brütet ſie ihre Gedanken auf dem Papiere aus. Durch die Schuld des Angeklagten ſelbſt— durch die Stellung von Verkagungsanträgen iſt ein Jahr bis zur Berufungsverhandlung vergangen und manche in dieſe Friſt fallenden Prophezeiungen haben ſich in Nichts aufgelöſt. Profeſſor Gruhle, der Pfychiater von Heidel⸗ berg, ſprach ihm eine mit der Zeit gewonnene Befähi⸗ gung der Handdeutung zu, aber das gelte für die Wiſſenſchaft nur für die Charakterdeutung, alles an⸗ dere ſei Schwindel, namentlich aber das Hellſehen. Maier habe ſich immer gedrückt, wenn er geprüft wer⸗ den ſollte. Das fahrige, unruhige unſtete Weſen, nirgends einen Halt findend, illuſtriere ſeinen ganzen Charakter, erkläre auch ſeine vielen Vorſtrafen.(Er iſt heute rückfällig.) Ein neuer Vertagungsantrag des Angeklagten zur Ladung des Chiromanten Iſper⸗ ner, der kürzlich hier einen Vortrag hielt, wurde ab⸗ gelehnt. Der Staatsanwalt(Haas) ſtreifte das Vorleben des Angeklagten, verwies auf die vielen Getäuſchten im Saale und auf ſeine Strafe in Frankenthal, von 8 Monaten Gefängnis, die ihn nicht belehrte. Das Gericht entſprach ſeinem Autrage auf Verwer⸗ fung der Berufung. Wohl erkannte ihm das Gericht gewiſſe Fähigkeiten in der Handdeutung zu; wider beſſeres Wiſſen habe er ſich aber die Gabe des Hellſehens angemaßt und ſeine Handlungen charak⸗ teriſierten ſich als Betrug. CC... ddddddßßdßccßcßcccßcßccfcßcccßccGcc// VVVddbTbTGTbTbTbTbTbTbTbTbTbVTbTPTbTbTPTVbTGTVTbTGTbTbTbTbTbTVbTPTVTGTVTVTVTVTVTGT((bTͤTbͤTVTVTVT(TWTVTVTVTVTVTVvVwVVD Zum Fall Redlin Zum Fall Redlin geht durch die Tagespreſſe er⸗ neut die Nachricht, daß der Haftbefehl gegen Redlin gegen Stellung einer Kaution von 10 000 RM. aufgehoben ſei. Die Juſtiz⸗Preſſeſtelle teilte uns auf Befragen mit, daß dieſe Faſſung falſch iſt. Wahr ſei nur, daß die Strafkammer unter ausdrücklicher Aufrechterhaltung des Haftbefehls von der weiteren Inhaftierung abzuſehen beſchloſſen habe, wenn die Kaution hinterlegt würde. Um eine Beunruhigung der Sängerſchaft zu vermeiden, darf darauf hinge⸗ wieſen werden, daß nach der von der Juſtiz⸗Preſſe⸗ ſtelle geäußerten Anſicht der Strafkammer dieſer Eventual⸗Beſchluß nur theoretiſche Bedeutung hat. Man iſt der Anſicht, daß Redlin niemand finden wird, der für ihn die Kaution leiſtet. Falls aber doch die Kaution hinterlegt würde, käme Redlin vorerſt doch nicht auf freien Fuß, da aus dem zivil⸗prozeſſualen Vergehen des Deutſchen Sängerbundes gegen Redlin bereits ein neuer Haftbefehl gegen ihn wegen Ver⸗ weigerung des Offenbarungseides erwirkt iſt, auf Grund deſſen nach Erlegung des Haftvorſchuſſes be⸗ reits an zuſtändiger Stelle Ueberhaft notiert iſt. SBK. * * 1. Mai und Behörden. Bei den Staats⸗ behörden muß, wer am 1. Mai den Dienſt fern⸗ bleiben will, um einen eintägigen Urlaub ein⸗ geben, der ihm auf den Erholungsurlaub angerechnet wird. Das gleiche Verfahren gilt für die Reichsbahn. Bei der Finanzverwaltung iſt ebenfalls Urlaub ein⸗ zureichen, der beim Arbeiter entweder auf den Er⸗ holungsurlaub angerechnet oder am Lohn abgezogen wird. Bei der Mannheimer Stadtverwaltung müſſen die Beamten, Angeſtellten und Arbeiter, die am 1. Mai dienſtfrei haben wollen, einen entſprechen⸗ den Antrag ſtellen. Der Tag wird auf den Erho⸗ lungsurlaub angerechnet oder in Fällen, wo dies nicht möglich iſt, am Lohn in Abzug gebracht. „Scheinbar Boshafte, aber leider wahre Unterhaltungen Von Dr. W. A. Krannhals Der Simulant. „Morgen, meine Herren!“ 'in Morgen, Herr Direktor!“ „Na?—— Herr Grüner iſt wohl krank?— Liegt er zu Bett?“ „Ja, ſcheinbar, er iſt ſeit vorgeſtern nicht im Kontor geweſen.“ „Was— nur ſcheinbar iſt er krank, ſo ein Simu⸗ lant, ſo ein Bummler, da ſoll doch gleich.“ „„aber nein, Herr Direktor, er iſt wirklich krank, ſo viel wir wiſſen.“ „Ja, aber, beſter Müller, Sie haben noch eben ſelbſt geſagt, er ſei ſcheinbar krank! Was iſt nun eigentlich los?“ „Verzeihung, ich— ja— anſcheinend meinte ich!“ „Ach ſo!—, Na ja, die deutſche Sprache iſt reich, aber ſchwer!— „Morgen, meine Herren!“ Die Maus. „N Tag, Gretel! Na, gut geſchlafen?“ „Ja, danke, herrlich! Und du, Käthe?“ „Ach, denk, ſcheußlich! Es war immer ſo ein gräßliches Geräuſch im Zimmer— ſcheinbar war eine Maus in der Wand—l Ich graulte mich ſchrecklich!“ „Aber nein! Warum denn, wenn keine da war! Wovon kam denn nun das Geräuſch?“ ö „Aber Grete, ich ſagte es doch, eine Maus war scheinbar da! Woher glaubſt Du, daß es keine war?“ „Aber, Du haſt doch eben wieder geſagt, daß es nur ſcheinbar eine Maus war, ihr Geiſt kann's doch micht geweſen ſein!“ „Ach, Du biſt verrückt! Ich meine doch, ganz genau weiß ich's natürlich nicht, es war doch dunkel, aber es ſchien doch ſo! Was ſollte es ſonſt geweſen ein!“ f„Ach— Du meinſt,— daß anſcheinend eine Maus da war! Ja, da mußt Du eine Mauſefalle auf⸗ ſtellen!“ „Na— ja— wie kann man ſo genau ſein!“ „Weil es ſonſt Konfuſion gibt, wie Du ſtehſt!“ Die Spiritiſtin „Na, Fräulein Bugfeld— wie iſt Ihre letzte ſpi⸗ ritiſtiſche Sitzung verlaufen? Haben Sie wieder ge⸗ hörig Geiſter zitiert?“ „Machen Sie ſich nur luſtig! Ich weiß, was ich weiß, Herr Doktor! Gerade die letzte Seanee war höchſt intereſſant! Zehn Geiſter waren ſcheinbar da!“ „Was höre ich?! Sie ſind unter die Zweifler ge⸗ gangen? Wie iſt es denn herausgekommen, daß das alles nur Schein iſt, daß es in Wirklichkeit gar keine Geiſter gibt!?“ „Ich, zweifeln!? Ich? Wo ich mit meinen eigenen Augen geſehen habe, fünf, ja ſieben Erſcheinungen ſelbſt wahrgenommen habe!“ „Aber Sie ſagten doch eben ſelbſt, Fräulein, es wären nur ſcheinbar Geiſter dageweſen! Sollten Sie da nicht, wenn auch anſcheinend unwillkürlich, das Richtige geſagt haben?“ „Aber nein, nein! Ich meinte nur, daß ich nicht ganz genau die Zahl der Geiſter weiß!“ „Ach ſol— Nehmen Sie mir's nicht übel, Fräu⸗ lein, aber ſollten Sie ſich nicht erſt einmal über die Begriffe„ſcheinbar“ und„anſcheinend“ klar werden, ehe Sie an Geiſter glauben, die anſcheinend wirklich doch nur ſcheinbar da find!“ Moral Muß die Moral dieſer kleinen erlebten Geſchich⸗ ten noch gezogen werden? Der Verfaſſer hat im Laufe einer großen Reihe von Berufsjahren als Schriftleiter nicht nur in Geſprächen, ſondern in unzähligen Manuſkripten, Schriften, ja bekannten großen Werken anerkannter Gelehrter und Schrift⸗ ſteller feſtſtellen müſſen, daß kaum über zwei Be⸗ griffe und ihre Anwendung ſo viel Unklarheit be⸗ ſteht, wie über die meiſt nur als Redefloskeln ge⸗ brauchten Wörtlein„ſcheinbar“ und„anſcheinend“. In 90 von 100 Fällen wird das faſt ganz entbehrliche Wort„ſcheinbar“ fälſchlich für die einſchränkende Wendung„anſcheinend“ gebraucht.„Scheinbar“ be⸗ ſagt: Eine Wahrnehmung, eine Behauptung, eine Ausſage iſt nicht das, was ſie ſcheint.„Anſcheinend“ * Engliſche Schüler beſuchen Mannheim. Am Dienstag beſuchten etwa 15 Schüler des Laneing College, Shoreham by Sea, die Stadt Mannheim. Sie beſichtigten das Schloßmuſeum, die Lanzwerke, ein Warenhaus und wohnten einem Vortrag im Pla⸗ netarium bei. Die jungen Leute, die ſich auf einer Ferienreiſe nach Deutſchland befinden, fuhren am Abend nach Heidelberg weiter. * Ins Schaufenſter gefahren. Geſtern abend ſt ie ß ein mit Mehlſäcken beladenes Einſpänner⸗ fuhrwerk eine große Schaufenſterſcheibe des Kaufhauſes Tatterſall an der Ecke der Thoräckerſtraße mit der Deichſel ein. Das Fuhrwerk war vom Tatterſall her die etwas abſchüſſige Straße hinuntergefahren und der Kutſcher konnte den Wagen nicht mehr zum Halten bringen. Das Pferd kam auf den Gehweg zu ſtehen. Perſonen wurden nicht ver⸗ letzt. In der um dieſe Zeit ſehr belebten Schwetzin⸗ gerſtraße entſtand durch dieſen Vorfall ein großer Menſchenauflauf. * Ihren 70. Geburtstag begeht morgen Frau Na⸗ talie Zimmermann geb. Thevenot, Friedrichs⸗ ring 34, Witwe des vor einigen Jahren verſtorbenen langjährigen Direktors der Draiswerke Mannheim⸗ Waldhof. * Die gerichtliche Unterſuchung der Trichinoſe⸗ fälle. Aus Stuttgart wird uns gemeldet: Ueber die ſtrafrechtliche Seite der Trichinoſeangelegenheit wird von unterrichteter Seite mitgeteilt, daß die Er⸗ hebungen noch keineswegs abgeſchloſ⸗ ſen ſind. Sie werden in Mannheim, woher bekannt⸗ lich der trichinoſe Bär ſtammte, gegenwärtig fort⸗ geſetzt. Es iſt aber feſtgeſtellt, daß der Bär von einer Tierſchau ſtammte, die aufgelöſt wurde, weil ſie nicht rentierte. Da eine für die Angelegenheit wichtige Perſönlichkeit noch krank und nicht vernehmungs⸗ fähig iſt, wird mit dem endgültigen Ergebnis noch nicht ſo raſch zu rechnen ſein. beſagt nichts weiter, als daß der Ausſagende ſich nicht ganz ſicher über die vollſtändige Richtigkeit ſei⸗ ner Behauptung iſt, er will nur ſeine Verantwor⸗ tung vor der Wahrheit einſchränken. Noch ein kleines inſtruktives Beiſpiel: Zwei Freunde treten in das Zimmer eines Dritten, den ſie ſuchen.„Scheinbar iſt N. N. N. nicht da, ſein Hut hängt nicht mehr da!“ ſagte der eine und ſpricht falſch.„Anſcheinend doch,“ ſagte der andere,„da ſteht doch ſein Stock!“ Er ſpricht richtig. Im gleichen Augenblick tritt der Geſuchte aus der Ecke hervor.„Du biſt ja doch da,“ ruft der erſtere erſtaunt, was er gar nicht ſein dürfte, da er ſelbſt ja indirekt geſagt hatte, daß er da ſei.„Scheinbar ja,“ erwiderte der Geſuchte mit dem mißlungenen Verſuch einer ſcherzhaften Beſtä⸗ tigung.„O Gott, du biſt ein Geiſt! Fort, fort, hier iſt es anſcheinend nicht geheuer!“ ruft der zweite Freund mit komiſchem Entſetzen und wendet zum zweiten Male im Gegenſatz zu ſeinen beiden Freun⸗ den das richtige Wort an, während dieſe anſcheinend kein richtiges Deutſch zu ſprechen verſtehen. Oder iſt das nur ſcheinbar und eine Denkfaulheit? Hoffen wir auf Beſſerung! Achtung! Curt Goetz kommt! Eine romantiſche Geſchichte nennt Curt Goetz ſein neues Luſtſpiel „Der Lügner unddie Nonne“ mit dem er und ſein Enſemble in der nächſten Woche im National⸗ theater gaſtieren werden. Es iſt eine moderne Münch⸗ Hauſeniade, deren graziöſe Heiterkeit ebenſo nach der Hamburger Uraufführung wie im Berliner Komö⸗ dienhaus zum Serienerfolg führte. Curt Goetz ſelbſt ſtellt eine Doppelrolle als junger Sportsmann und Liebhaber und als lebenskluger Kardinal dar. Dem Enſemble gehören hervorragende Kräfte wie Valerie von Martens, Leontine Sagan uſw. an. Die Vorſtellungen finden am Freitag, den 2. und Samstag, den 3. Mai außer Miete ſtatt. O Aubers hundertjährige Revolntionsoper„Die Stumme von Portici“ vermochte in einer neuen Einſtudierung der Berliner Staatsoper nicht mehr zu feſſeln, zumal die Aufführung zu wünſchen übrig ließ. — Veranſtaltungen Ausſtellung von Geſellenſtücken Die Handwerkskammer Mannheim verau⸗ ſtaltet am 27. und 28. April in der Gewerbeſchule 1 Mann⸗ heim(Kurfürſtenſchule, O 6, Eingang Zeughausplatz) eine Ausſtellung gut befu ndener Geſellenſtücke, die von Lehrlingen des Handwerks, der Induſtrie und dert Reichsbahn für die Geſellenprüfungen 1929/0 angefertigt worden ſind. Mit dieſer Ausſtellung iſt die Ausſtellung der preisgekrönten Entwürfe des vom Bad. Landesgewerbe⸗ amt veranſtalteten Möbelwettbewerbs verbunden. Die Ausſtellung iſt geöffnet am Sonntag von 10—6 Uhr und am Montag von—½1 Uhr und von—0 Uhr. Der Ein⸗ tritt iſt frei. * “ Wiederſehensfeier des Ulanen⸗Regiments„Großherzog Friedrich von Baden“(Rheiniſches) Nr. 7. Die ehemaligen 7. Ulanen treffen ſich über Pfingſten in ihrer alten Gar⸗ nmiſon Saarbrücken zu einer Wie derſehens, feier. Anmeldungen zur Teilnahme müſſen bis ſpäteſtens 15. Mai erfolgen. Nähere Auskunft erteilt Kamerad Hch. Hopp, Saarbrücken, Mainzerſtraße 1. * Geſangsvortrag im Krankenhaus. Am vergangenen Sonntag hat das Min nequartett 1925 im Kranken⸗ haus geſungen. Kommunale Chronik Aus dem Heidelberger Bezirksrat In der Sitzung des Heidelberger Bezirksrats am 23. April wurden zwei größere Bau⸗ und Straßen⸗ fluchtprojekte der Stadt für feſtgeſtellt erklärt. Der Antrag der Stadt auf Feſtſtellung der Bauflucht an der Uferſtraße zwiſchen Karlstor und Karl⸗ Theodorbrücke wurde gutgeheißen, der Bezirksrat lehnte jedoch eine gleichzeitige Dispenserteilung zu einer Baufluchtüberſchreitung für Anbauten an der Oſt⸗ und Weſtſeite der Herrenmühle in dieſem Verfahren ab. Dem ſtadträtlichen Antrag auf Feſtſtellung der Bau⸗ und Straßenfluchten in dem Gebiet zwiſchen Rohrbacherlandſtraße und verlänger⸗ ten Römerſtraße ſüdlich der Güterlinie Heidelberg Würzburg wurde entſprochen, nachdem die Stadt⸗ gemeinde hier eine Verbeſſerung der Plangeſtaltung vorgenommen hatte. Der Bezirksrat brachte jedoch zum Ausdruck, daß in den Baublocks, die durch die Bahnlinie durchſchnitten würden, eine vorteilhafte Ausbildung der Rückanſichten der Gebäude im Wege orts polizeilicher Vorſchrift verlangt werden ſolle. Herabſetzung der Umlagen durch den Bezirkstag Ludwigshafen * Ludwigshafen, 24. April. Bei der geſtrigen Voranſchlagsberatung des Bezirksta⸗ ges Ludwigshafen wurde der mit 900 000 RM. abſchließende Etat mit allen gegen fünf Stimmen an⸗ genommen. Bei Kapital Straßenbau iſt erwähnens⸗ wert ein Projekt einer hochwaſſerfreien Straße von Ludwigs hafen nach Altrip. Die bedeutſamſte Tatſache iſt wohl die, daß die Bezirks⸗ umlagen in Anbetracht der allgemeinen Notlage der Gemeinden von 60 auf 45 Prozent geſenkt werden, eine Maßnahme, die von den Gemeinden ſicher be⸗ grüßt werden wird. Dr. Dahlem wiedergewählt * Bad Dürkheim, 25. April. Unter Vorſitz des zweiten Bürgermeiſters Hofmatn wählte das voll⸗ zählig verſammelte Stadtratskollegium am Donners⸗ tag den ſeitherigen erſten Bürgermeiſter Dr. Dahlem auf zehn Jahre mit 18 Stimmen wieder. Drei Zettel wurden unbeſchrieben abgegeben.(Wir geben unſerer Genugtuung über die Wiederwahl Dr. Dahlems Ausdruck, da auch wir die Verdienſte zu würdigen wiſſen, die er ſich als erſter Bürgermeiſter um die Stadt Bad Dürkheim erworben hat.) Schluß des redaktionellen Teils Für die Gesundheit Peter Rixius mb. Mannheim, fefhsprecher 28796 und 28797 Wilhelm Müller jun. U 4, 25, Ferspracher 21686 und 216g Frühling in Zahlen Es taumeln um einen(1) Blütenbaum Zwei(2) Falter in farbigem Glanz. Sie ſchweben in ihrem Frühlingstraum Wie Elfen in zärtlichem Tanz. Es ſingt ein Dutzend(12) Amſeln im Chor, Und hundert(100) Hecken blühn. Aus tauſend(1000) Blumen ſprießt hervor Zartſproſſendes, helles Grün. Ich ſtelle auf unſerm kleinen Balkon— Trotzdem die Lage Nordweſt—, Heut morgen vierzehn(14) Veilchen ſchon Und neunzehn(19) Krokos feſt. Acht(8) Reihenbeete mit fungem Spinat Stehn grün und prall in Flor; Es ſchießt der junge Kopfſalat Zehntauſendfach(10 000) hervor. Das iſt die Zeit, in der verwirrt Millionen(1 000 000) Herzen glühn; In der, von Vogelſang umgirrt, Billionen(12 Nullen!) Blumen blühn! Myriaden(?) Sterne blitzen drein Des Nachts auf Wald und Flur Und alles dies, jahraus, jahrein, 5 Gilt einem(!) Frühling nur! Puek. Wieder eine Jeßner⸗Premiere. Aus Lion Feuchtwangers angelſächſiſcher Trilogie kam geſtern auf der Bühne des Preußiſchen Staatsthea⸗ ters unter Jeßners Regie die Komödie„Wird Hill amneſtiert?“ an die Reihe. Es iſt unter den drei Stücken das ſchwächſte und erzielte nur einen Achtungserfolg.— Erich Kraußneck iſt im Staatstheater zum letzten Male(im„Prinzen von Homburg“) aufgetreten. O Der Verband deutſcher Bühnenſchriftſteller hat ſeinen Vorſtand beauftragt, bei der Regierung Schritte einzuleiten, damit von den engliſchen Autoren eine Steuer von 20 Prozent ihrer in Deutſchland verdienten Tantiemen erhoben werde. Die Hälfte der Einnahme ſoll an den Verband deut⸗ ſcher Bühnenſchriftſteller zur Unterſtützung notleiden⸗ der deutſcher Autoren abgeführt werden.(Sehr gut!) 915 . 4 1 Freitag, den 25. April 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Nr. 190 8. Seite. — Orr schwarze Thronfolger im Cafe Err reß Neger⸗Schickſale in Berlin— Die ſchwarze Bevölkerung der Reichshauptſtadt— Zigaretten⸗ boy Tſchikaja aus Belgiſch⸗Kongo— Ein Neu köllner Familien⸗Idyll in tan ſitzt mit ehemaligen Kolonialdeutſchen und Globetrottern zuſammen und rollt die Negerfrage in Berliner Beleuchtung auf. Wieviel Neger gibt es in Berlin. Keiner wußte Beſcheid. Man riet hin und her, die Zahl ſchwebte zwiſchen 10 und 300. Ob das ein Neger weiß? Man erinnerte ſich, kürzlich irgendwo in Berlin einen Neger geſehen zu haben, wo war das deun noch. ja, richtig, im Schaufenſter diner Mokka⸗Expreßſtube! Der wird es wohl wiſſen ge Bonifacius Fulli wußte es auch. Doch erſt wollen wir Ihnen Bonifacius Fulli vorſtelle Mittelgroß, fett, mit geſcheitem, mokkabraunem Ko und klugen, ja, etwas liſtigen Augen. Maler in pupurrotem Umhang gehüllt, mit Tand geziert, ſo braut er Mokka um kredenzt er Mokka um Mokka. Jeder in Berlin lebende Neger hat ſeine Ge⸗ ſchichte, ja ſeinen Roman. Er wurde im deutſchen Togo, in der Reſidenz Gligi, geboren und wäre wohl noch heute dort und wohlbeſtallter Ackerbauer und Viehzüchter, wenn ihn nicht eines Tages die Abenteurerluſt gepackt hätte. Da kam der Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg eines Tages nach Togo und führte eine Expedition ins Innere des Landes. Der Herzog wie die Expedition hatten es Fulli angetan, ſchon längſt wollte er einmal ſehen, was hinter den Bergen los ſei, welche Menſchen und Tiere dort hauſen würden. Fulli ſtellte ſich vor, Fulli wird mitgenommen, als Boy, als Koch. In der wandernden Küche des Herzogs hat Fulli dann kunſtgerecht ſchlachten, kochen und braten ge⸗ lernt und wurde des Herzogs Leibkoch. Der Her⸗ zog nahm ihn ſpäter nach Deutſchland mit, und Fulli erzählt mit ſichtlichem Stolz, daß er im Schloß zu Schwerin oft für 50 Perſonen gekocht habe. Später war er dann in mehreren Hotels Küchenchef, bis er ſchließlich der weißen Konkurrenz weichen mußte. glitzerndem Mokka, ſo Bonifacius Fulli iſt im Nebenamt Lektor am Seminar für brientaliſche Sprachen, er lieſt in der Ewe⸗ und Hauſſaſprache und iſt dabei, demnächſt ſogar ein Wörterbuch für dieſe Sprachen herauszugeben. Er iſt wohl der intelligenteſte und aktivſte unter den Negern Berlins, und darum bil⸗ det ſich ein Kreis um ihn; er iſt eine Art Zentrum unſerer ſchwarzen Landsleute in der Reichshaupt⸗ ſtadt. 5 Aber er iſt noch mehr. Er ſagt's mit gewichtigem Stolz. Er iſt der Thronfolger des Königs Adjoda. „Wenn der alte König Adjoda ſtirbt, bin ich zu ſeinem Nachfolger auserkoren, jawohl, mich hat er dazu be⸗ ſtimmt“, ſagt Bonifgeius in tiefſtem Ernſt. * Die Neger Berlins ſind vorwiegend, abgeſehen von einigen amerikaniſchen Negerartiſten, die kom⸗ men und gehen, deutſche Kolonialneger oder Neger, die in jüngſten Jahren von deutſchen Forſchungs⸗ reiſenden mitgenommen wurden, ihr halbes Leben lang in deutſchen Dienſten ſtanden und Deutſch wie ihre Muttersprache beherſchen. Nach Fullis Angaben leben in Berlin 2 Oſt⸗ afrikaneger, 20 aus Kamerun, 8 aus Togo, je 2 aus Liberia, Abeſſinien und dem Kongo, die deutſche Expe⸗ ditionen mitbrachten. In einer Kurfürſten⸗Bar arbeitet als Zigaretten⸗ boy Joſef Tſchika ja. Aus Maradi, im belgiſchen Kongo. Dort war er Schüler auf einer katholiſchen Miſſionsſchule, als ihn der Leiter einer deutſchen Forſchungsexpedition eines Tages mitnahm, zunächſt durch Innerafrika, dann nach Deukſchland, als Diener. Aber Joſef verſtand ſich nicht gut mit ſeinem Herrn und rückte eines Tages aus. Nahm zunächſt eine andere Dienſtſtelle an, dann wurde er Fahr⸗ ſtuhlboy im Hotel Monopol, ging dann mit dem Be⸗ ſitzer nach Kopenhagen, wo er ſeine Frau, eine blonde, hübſche Dänin, kennen lernte und lebte in glücklichſter Ehe, der ſechs Kinder entſproſſen, und baute ſich eine gute Exiſtenz auf. Sogar zu einem Grundſtück brachte er es. Doch dann kam, in; folge Arbeitsloſenzunahme, ein Erlaß heraus, nach dem nur inländiſche Arbeiter beſchäftigt werden dürfen, und Tſchikaja verlor ſeine Stelle. Wegen des kleinen Häuschens ließ er Frau und Kinder in Dänemark zurück und ging wieder nach Deutſchland. Nun lebt er entwurzelt zwiſchen gwei Kontinenten, swiſchen ſeiner Heimat Afrika, in die er ſich mit der weißen Frau und den Kindern nimmer zurückwagt, und Dänemark, wo ſein Häuschen ſteht— in Berlin als Zigarettenboy. Und verkauft von nachmittags 4 bis nachts 3 Uhr Zigaretten, um mit dem kärglichen Verdienſt ſich, ſeine Frau, die ſechs Kinder und das Häuschen zu unterhalten. Ruft:„Siga⸗ren, Siga⸗ rettes“, der arme Mohr aus dem Kongo, während die Jazztrompeten ſchmettern und Sektpfropfen knallen. Das iſt Joſef Tſchikasjas Roman K So etwas gibt es in Berlin! In Neukölln, in der Roſeggerſtraße 42, lieſt man ein Ladenſchild: Joſef Garber, Schneidermeiſter. Da wäre weiter nichts dabei, wenn nicht Joſef Garber— ein ſchwarz⸗ brauner Tpgoneger wäre. Ueber das Bügelbrett ge⸗ beugt, bügelt er eine Hoſe, preßt eine Bügelfalte, wie ſie am Kurfürſtendamm nicht beſſer gepreßt wer⸗ den kann. Und Magdalena, ein reizendes Mulatten⸗ kind, ſieht„Vati“ zu, während Mutti, eine liebens⸗ würdige, reſolute Berlinerin, ſich in der Küche zu ſchaffen macht. Garber iſt im Laufe der Jahre das geworden, was man mit„keſſer Berliner“ bezeichnet. Er iſt heiratete. Er Schwarz und Weiß mit ſeinen 49 Jahren der Neſtor aller deutſchen Neger in Berlin, und ſein zweites Wort iſt„vor dem Kriege“— da kommen die audern nicht mit und ſind ſtill. Geboren in Lome in Togo, kam er 1896 mit einer Truppe nach Berlin werbe⸗ ausstellung. Hier gefiel es ihm ſo gut, daß er blieb. Er ging zu einem Schneider in der Alexandrinen⸗ ſtraße in die Lehre und wurde nach vierjähriger Lehrzeit Geſelle. 1910 heiratete er, 1914 verdiente er durch„Armeelieferungen“(Mäntel), wie er ſagt, ſo viel, daß er ſich in Neukölln ſelbſtändig machen konnte. Kurz darauf wurde er eingezogen und rückte mit dem Feldartillerie⸗Kegiment Nr. 69, Minden i.., aus. Neben Magdalena hat er noch drei Kinder im Alter von 9 bis 18 Jahren. Er arbeitet, die Frau arbeitet, die Kinder arbeiten mit, abends iſt er noch bei Haller als Statiſt, und die Kinder filmen— ein Familienleben⸗Idyll in Schwarz und Weiß. zur C Die Polizeidegen von Neutra „Fahnen, Säbel und noch mehr, ja ein ganzes Kriegsheer, möcht ich gerne haben“, ſo heißt wohl der fromme Weihnachtswunſch unſerer Kleinen. Fromme Wünſche gehen aber nicht immer in Erfüllung. Zu⸗ mindeſt in der Tſchechoſlowakei nicht. Denn dieſe Siegerrepublik, wiewohl erſt vor zwölf Jahren ins Leben gerufen, hat ihre Traditionen. Und vergeblich wünſchten ſich die tſchechiſchen Offiziere ſowie Gleich⸗ geſtellte einen Degen. Man wollte ühnen nicht er⸗ lauben, Degen zu tragen; ſie mußten ſich ſchweren Herzens mit dem weit weniger dekorativen Seiten⸗ gewehr begnügen. Nur der liebe Himmel weiß, wa⸗ rum. Böſe Zungen meinten zwar, das Säbeltragen ſei hinderlich beim— Laufen. Die böſen Zungen ver⸗ drehen aber auch alles; vermutlich hatte das Kriegs⸗ miniſterium für ſein ſonſt fieberhaft ausgebautes Kriegsheer kein Geld mehr übrig, um die nötige An⸗ zahl Degen anzuſchaffen. Und ſo blieb es beim Ba⸗ jonett. Traditionen ſind aber, wenn auch ſehr jung, bekanntlich dazu da, um abgeſchafft zu werden. Und ſo faßten die führenden Köpfe des Städtchens Neu⸗ tra, bis 1918 Hauptſtadt des gleichnamigen ungari⸗ ſchen Komitats, ſeither des tſchechiſchen Gaues „Nitra“, den ehrenwerten Beſchluß, das„Gewehr⸗ weſen“ der Republik zu reformieren und das Säbel⸗ tragen zunächſt probeweiſe für die ſtädtiſche Polizei einzuführen. Der diesbezügliche Antrag wurde von den Stadtverordneten mit Stimmenmehrheit an⸗ genommen, und demnach hatten die wackeren Neu⸗ traer Söhne der Hermandad ein Anrecht auf den heißerſehnten D Fehlten nur noch die blanken Degen. Säbel ſelbſt. Woher nehmen und nicht ſtehlen? Im ſtädtiſchen Etat war dieſer Poſten nicht vorgeſehen, und überflüſſiges Geld hatte die Stadt nicht zur Ver⸗ fügung. Man beriet hin und her und löſte dann den gordiſchen Säbelknoten auf eine bisher kaum übliche Weiſe. Man befahl einfach der Polizeimannſchaft, die Degen binnen acht Tagen auf— eigene Koſten zu erwerben. So geſchah es denn auch, denn Befehl iſt eben Befehl. Die armen Kerle mußten ſich Säbel kaufen, um die Stadt formvollendet„repräſentieren“ zu können. In Anbetracht der fürſtlichen Beſoldung der Polizeimannſchaſten aller Länder kann man ſich lebhaft vorſtellen, daß die Schupoleute von Neutra ſich nie mehr im Leben einen Degen wünſchen wer⸗ den, ſondern vielmehr den Erfinder dieſes Mord⸗ und Schmuckſtückes verwünſchen Tiere beim Arzt Die Tiermedizin blickt auf eine relativ kurze Ver⸗ gangenheit zurück. Wurden früher Tiere krank, ſo wurden ſie, ſoweit es ſich um wertvollere Exemplare handelte, ſo gut es ging, von Hirten und Schmieden behandelt. Ein wirkliches„Veterinärweſen“ kam erft Ende des 18. Jahrhunderts auf. Die erſte Veran⸗ laſſung dazu boten wohl vor allem die oft geradezu verheerenden Viehſeuchen, wie Rinderpeſt u.., welche den Viehbeſtand der Länder häufig ſo er⸗ ſchreckend dezimierten, daß Armut und Hungersnot ausbrachen. 1 Heute hat ſich die Tiermedizin zu einem ſo wich⸗ tigen Faktor ausgewachſen, daß ſie nicht nur für die leidende Tierwelt, ſondern auch für den Kulturmen⸗ ſchen unentbehrlich geworden iſt. Da iſt in erſter Linie die obligatoriſche„Fleiſchbeſchau“, die dem Ve⸗ terxrinärweſen unterſteht, und durch welche verhindert wird, daß verdorbenes Fleiſch als Nahrungsmittet unter die Verbraucher gerät. Aber nicht nur auf die⸗ ſem direkten, ſondern auch auf indirekten Wegen ler⸗ ſtet uns das Veterinärweſen unſchätzbare Dienſte. Unendlich viel hat ſchon die mediziniſche Wiſſenſchaft an Erfahrungen aus dieſer Behandlung kranker Tiere profitiert, was ihr bei Behandlung kranter Menſchen zugute kam. Unzählige Experimente, ſeien ſie bperativer Art oder mögen ſie auf dem Gebiet der Arzneikunde liegen, haben erſt beim Tier die Prove beſtehen müſſen, ehe ſie ſich als Segen für leidende Menſchen erweiſen konnten. Alle die großen Forr⸗ schritte der auch noch verhältnismäßig jungen bak⸗ teriologiſchen Wiſſenſchaft wären ohne unſer enr⸗ wickeltes Veterinärweſen ſicher nicht gemacht worsen. Doch auch für die Tiere ſelbſt iſt das Veteringr⸗ weſen ein Segen. Tauſende unſerer vierbeintgen Freunde finden in der Tierärztlichen Hochſchule Het⸗ lung oder Erlöſung von ihren Leiden. Pferse, Hunde, Katzen, Papageien, Tanzmäuſe, Goldfiſche, alles mögliche Getier wird von ſeinen Beſitzern hier⸗ her zur Behandlung gebracht, und keine Menſchen⸗ behandlung kann ſorgfältiger und liebevoller vor⸗ genommen werden, als man ſie den tieriſchen Patten⸗ ten angedeihen läßt. Die Hauptmaſſe der„Patienten“ beſteht natürlich aus Pferden und Hunden. So werden jährlich z. B. ca. 4500 Pferde in der Hochſchule behandelt. Viel⸗ leicht intereſſiert es auch an dieſer Stelle zu hören, daß es in Berlin 40 000 Pferde gibt, alſo immeryin bedeutend mehr, als man bei der großen Zahl ber Autos annehmen ſollte. Nicht in allen Transporr⸗ und Arbeitszweigen konnte das Pferd von Motoren⸗ kraft erſetzt werden. Bei Bauten, wo ſchlechte Zu⸗ fahrtswege beſtehen, bei Abfuhr⸗ und Brauereifusr⸗ werken hat ſich das Pferd bis jetzt noch als billigere, beſſere und zuverläſſigere Kraft erwieſen. Ebenſo wie beim Meuſchen, verſucht man auch beim Tier ſchmerzhafte Eingriffe durch Betäubungs⸗ mittel zu lindern. Meiſtens wird ihnen ein Narto⸗ tilum ins Trinkwaſſer gemiſcht. Wo dies aus irgend⸗ welchen Gründen nicht möglich iſt, wird es ihnen durch Injektion zugeführt, ſodaß unnötige Schmerzen vermieden werden. Gegenwärtig zählt die Tierärztliche Hochſchule 320 Stuüdenteit, die ſich dem Studium der Tiermedizin gewidmet haben. Zum Heil der Tiere und Menſchen. Die Erhſchaftsſteuer einer engliſchen Familie Im Februar ſtarb auf ſeinem Landſitz Major Andrew Coats, der Inhaber einer bekannten und bedeutenden engliſchen Geſchäftsfirma. Er hinterließ ein Vermögen von annähernd 58 Mill. Mark, von dem der engliſche Staate eine Erbſchafts⸗ ſteuer von mehr als 22 Millionen Mark erhob Es iſt intereſſant zurückzuverfolgen, was die Familie Cogts dem Staate bereits an Erbſchaftsſteuern ge⸗ zůhlt hat. Der vorerwähnte Major Coats war der zehnte in einer Reihe direkter Abkommen, die alle unter Hinterlaſſung eines Millionen vermögens ge⸗ ſtorben ſind. Insgeſamt beläuft ſich ihre Hinter⸗ laſſenſchaft auf mehr als 460 Millionen Mark. Da von ſind der Staatskaſſe an Erbſchaſtsſteuern mehr als 120 Millionen Mark zugefallen. Senſation 1930: Akrobatik am Flugzeug Waghalſige Vorführungen des Luftakrobaten Schindler während des Berliner Großflugtages Links: Schindler turnt an der Flugzeugverſtrebung. — Rechts: Umſteigen vom fahrenden Auto ins Flugzeug mittels Strickleiter. 10 Milliarden Dollar Grundbeſitz 106,3 Millionen Dollar Schulden Nicht nur Berlin, auch Chicago befindet ſich ſtäm dig in Geldnöten. Die amerikaniſche Preſſe beſchäf⸗ tigt ſich in der letzten Zeit ſehr eifrig mit der angeb⸗ lich verzweifelten finanziellen Lage der Stadt, die in der ganzen Welt den Ruf hat, ein Dorado für Verbrecher zu ſein. Der Magiſtrat von Chicago hat allerdings erklärt— wie in ſolchen Fällen üblich— daß die Situation garnicht ſo troſtlos ſei, wie man wiſſen will. Man hat in Chicago eine Schätzung des Grundbeſitzes vorgenommen, wodurch die Einziehung von Steuern auf längere Zeit hinausgeſchoben wurde, da man rechnete, daß die Schätzung einen höheren Wert des Grundbeſitzes feſtſtellen wird. Da⸗ durch kam die Stadt in große Verlegenheit und man behauptet ſogar, daß die Stadtkaſſe ziemlich leer iſt⸗ Der Magiſtrat ſchritt zu einer Maßnahme, die in der ganzen Welt als Ultimaratio gelten muf zum Abbau von Beamten und Angeſtellten. Bein 3 Prozent der Magiſtratsbeamten wurden gekün Laut Bericht des Schatzmeiſters von Chicago beträgt der Wert des Grundbeſitzes 10 300 000 000 Dollar, während die Schulden der Stadt nur 106 300 000 er⸗ reichen. Die Höhe der Anleihen der Stadt beläuft ſich auf 72 965 000 Dollar. An Steuern hat die Stadt noch 75 Millionen Dollar einzuziehen. „Graf Zeppelin“ in Sevilla „„ Oben: König Alfons von Spanien beſichtigt, von Kapitän Lehmann geführt, das Luftſchiff. Unten: Königin Viktoria Eugenia(links] verläßt nach der Beſichtigung des Luftſchiffs den Startplatz. Der falſch angebrachte Dolchſtoß Ramon Enriquez in Ciudad Juarez hatte ge⸗ heiratet. Seine Dolores war ein liebes, zärtliches Weibchen. Aber ſchon nach einiger Zeit glaubte Ra⸗ mon Grund zu der Annahme zu haben, daß ſie es hinſichtlich der ehelichen Treue nicht allzu genau nehme. Ebenſo leichtfertig wie die Frauen in Me⸗ riko, ebenſo eiferſüchtig und heißblütig ſind die Män⸗ ner, und der ſich betrogen glaubende Ehemann be⸗ ſchloß alsbald, ſich an dem Nebenbuhler blutig zu rächen. Unter einem Vorwande verabſchiedete er ſich eines Abends von ſeiner Dolores, feſt überzeugt, daß die Treuloſe in ſeiner Abweſenheit den Beſuch ihres Galans empfangen würde. Dann ſchlich er ſich heimlich wieder ins Haus und verſteckte ſich, ein großes, langes Dolchmeſſer ſtoßbereit in der Hand, im Schlafzimmer unter dem Bette. Lange blieb alles ſtill. Dann hörte der wartende Ehemann, wie ſeine Frau ins Zimmer kam und ſich zum Schlafengehen fertig machte. Sie entkleidete ſich, löſchte das Licht und warf ſich dann voller Wohlbehagen mit einem kräftigen Schwung ins Bett. Den kräftigen Schwung Mitte ſie beſſer unterlaſſen. Frau Enriquez hielt nämlich, gleich vielen Mexikanerinnen, nichts von der ſchlauken Linie, im Gegenteil, man konnte ſie, ohne ihr zu nahe zu treten, wohl als recht beleibt bezeichnen. Als nun dieſe gewichtige Perſönlichkeit ſich aufs Bett warf, bog ſich die dünne Matratze nach unten durch, und im gleichen Augenblick flog Frau Dolores mit einem Schreckensſchrei wieder in die Höhe. Sie hatte an einer Körperſtelle, die wir hier nicht näher zu beſchreiben brauchen, einen ebenſo ſchmerzhaften wie unerklärlichen Stich erhalten. Was war geſchehen? Nichts weiter, als daß die Spitze des langen Dolchmeſſers, das Enriquez unter dem Bett ſtoßbereit in der Fauſt hielt, durch die ſich nach unten biegende Matratze in den beſagten Körperteil gedrungen war. Energiſch, wie es ihrer Natur entſprach, unterſuchte Frau Dolores den Fall näher und zog daun auch alsbald den eiferſüchtigen Gatten mitſamt ſeinem Dolche unter dem Bette hervor, Ueber die jetzt folgende eheliche Auseinanderſetzung breiten wir beſſer den Schleier der Nächſtenltebe, SZlumenkoki Sier- Mudein Ster.&iebele Gier Sternchen Achlen Jie aufden umen Mal und die typisc rds Serstenc grauem Heis Sarge! Grũs eis gruünkern SKeis qulienne Japiokd- Julienne Srbs Nchinken Fartoffel Heis maten. Jamaten Grbs Nopec Sosenschmanzæ FLumford MVindsor usne. he gelb · rote Juchung. pe e, 7125 75 Linoleuminduſtrie vollzogen werden. Freitag, 25. April 1930 HANDELS- o WIRTSCHAFTS-ZETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Gebr. Sulzer AG. Luowigshafen Kleiner Reingewinn Das Unternehmen berichtet, daß für den Aus bau des Werkes und die Vervollkommnung und Ergänzung der Einrichtungen und Anlagen auch dieſes Jahr erhebliche Mittelf aufgewendet wurden. Der Geſamtumſatz des Werkes ließ aber— beſonders wegen der Verhältniſſe auf dem deutſchen Markt— ſtark zu wünſchen übrig, wo⸗ gurch das Ergebnis ſehr in Mitleidenſchaft gezogen wurde. Das Betriebsergebnis ſtellt ſich auf 1,21(1,12) Mill., Generalunkoſten beanſpruchten 0,69(0,68) und Ab⸗ ſchreibungen 0,50(0,42) Mill. 4, ſo daß auf 31. Dezember ein kleiner Reingewinn von 12872 ¼ verbleibt, um den ſich der Verluſtvortrag von 1,27 Mill. // auf 1,259% ermäßigt. 8 In der Bilanz, deren Endſumme ſich durch die Nen⸗ inveſtitionen von 14,995 auf 16,029 Mill./ er ihte, werden Liegenſchaften uſw. mit 3,67(3,27) und Maſchinen und Ein⸗ richtungen mit 2,7(1,68) Mill./ ausgewieſen. Vorräte und Fabrikattonsbeſtände ſind mit 6,00(4,88) Mill./ be⸗ wertet, an flüſſigen Mitteln und Wertſchriften waren 0,96 (1,38) Mill./ vorhanden, während bei Schulönern 2,23 (251) Mill./ ausſtonden. Neben dem A. von unv. 9,6 Mill./ und unv. 0,18 Mill.% geſetzlicher Rücklage ſtehen demgegenüber an feſten Darlehen 5,01(6,88) ſowie von 5,33 guf 6,60 Mill. // angewaſene Gläubiger, die aller⸗ dings 1,16 Mill./ Anzahlungen der Kunden enthalten. * Sachtleben AG. für Bergbau und chemiſche Induſtrie, Köln.— Befriedigender Geſchäftsverlauf. Das Geſchäfts⸗ jahr 1929 iſt laut Bericht im großen und ganzen be⸗ friedigend verlaufen. Der Abſatz der Bergwerks⸗ erzeugniſſe hielt ſich etwa auf der Höhe des Vorjahrs. Das Farben geſchäft war ebenſo wie im Vorjahr verhältnis⸗ mäßig lebhaft. Wenig befriedigend geſtaltete ſich die Lage auf dem Zink markt. Der Rohüberſchuß bewegt ſich etwa auf der Höhe des Vorjahrs! er beträgt 7/18(i. V. 7,08) Mill. I. Es erforderten allgemeine Unkoſten, Steuern und ſoziale Laſten, in einem Poſten ausgewieſen, 3,77(4,11) Mill. 4. Die Abſchreibungen werden auf 1,72(1,33) Mill. Mark erhöht. Aus dem Reingewinn von 1,64(1,59) Mill. 4 werden wiederum 12 v. H. Dividende vorgeſchlagen, bei 0,28(0,20) Mill. ¼ Gewinnvortrag. In der Bilan z erſcheinen Bergwerke 5,01(4,89), chemiſche Fabriken 3,10 (8,07), metallurgiſche Anlagen 0,82(4,32), Beſtände 2,93 (3,68), Wertpapiere und Beteiligungen 2,20(2,47), Bar und Wechſel 0,29(0,31), Schuldner und Bankguthaben 10,22 (8,69) und anderſeits Gläubiger 5,82(5,81) Mill..(V. am 8. Mai in Berlin.) * Petroleumfriede. Sir Henry Deterding hat für die Royal Dutch Oil Co. mit der Standard Oil ein Abkom⸗ men egchfloſſen, wodurch der koſtſpielige Oelpreiskrieg in Oſtindien und im Orient beendigt wird. Das Abkommen bedeutet eine Preiserhöhung um 100 v. H. oder um 8 Cents pro Gallone Gaſolin und Petroleum, alſo genau US.⸗Baſis zuzüglich Transportkoſten. * Krupp⸗Abkommen mit England. Die Fried. Krupp AG. in Eſſen hat mit der Firma Thomas Firt u. Son in Scheffteld ein Abkommen über nichtroſtenden Stahl ge⸗ troffen. Beide Gruppen werden künftig weder auf dem deutſchen no chauf dem engliſchen Markt in unverarbeite⸗ tem roſtfreiem Stahl in Wettbewerb treten. Das Abkom⸗ men umfaßt auch die engliſchen Dominions und Kolonien. Es erſtreckt ſich aber nicht auf Fertigerzeugniſſe. * Linoleumfuſion in England. Im April ſo! die Fu⸗ ſton zweier olteingeſeſſener Unternehmungen der engliſchen Es handelt ſich um die 1864 gegründete Linoleum Manufacturing Co. Ltd. mit einem Ag. von 0,6 Mill. Pfd. Sterling, von der die ſeit 1800 beſtehende Firma Barry, Oſtkere and Sheperd Ltd.(AK. 1 Mitl. Pfd. Sterk.) über⸗ nommen wird. * Ac. für Zellſtoff⸗ und Papierſabrikation in Aſchaffen⸗ burg. Die Bilanzſitzung findet am 28. April ſtatt. Es iſt mit wieder 12 v. H. Dividende zu rechnen. * Verkaufsgemeinſchaft zwiſchen der NAG. und der Auſtro⸗Daimler⸗Steyr⸗Werke Ach. Die Nationale Auto⸗ moßbilgeſellſchaft Berlin und die Auſtro⸗Daimler⸗Steyr⸗ Werke AG. haben ſich zu einer Verkaufsgemeinſchaft in Deutſchland zuſammengeſchloſſen und damit ihr Verkaufs⸗ programm gegenſeitig ergänzt. * Gründung einer Dachgeſellſchaft der europäiſchen Fordfabriken. Nach Meldungen aus Luxemburg ſoll Ford beſchloſſen haben, eine luxemburgiſche Holding⸗Geſellſchaft mit 500 Mill. Fr. Kapital zu gründen, um eine Dachgeſell⸗ ſchaft für alle europäiſchen Ford⸗Filialen ins Leben zu rufen. * Ein neuer AEch.⸗Proſpekt. 33,85 Mill./ aus der Umwandlung von Vorzugsaktien herrührende Stammaktien und 2,4 Mill. A äneue Stammaktien der Allgemeinen Elek⸗ tricitäts⸗Geſellſchaft ſind zum Berliner Börſenhandel zu⸗ gelaſſen worden. Die bei der Umwandlung der Vorzugs⸗ aktien in Stammaktien geleiſtete Zuzahlung von rund 28 Mill.& wird abzüglich der Koſten der geſetzlichen Re⸗ ſervs zugeführt werden. Die Entwicklung des Geſchäftes wirb, wie im Proſpekt mitgeteilt wird, beſtimmt werden von der Geſtaltung der außenpolitiſchen und innerwirt⸗ schaftlichen Sttuation Deutschland. Falls weſentliche Stö⸗ rungen nicht eintreten, hofft die Geſellſchaft auch für bas laufende Jahr auf ein befriebigendes Ergebnis. 5 Vabdiſche Aſſecuranz⸗Geſellſchaft Mannheim Bei gleichen Rückſtellungen geſunkener Reingewinn Die Geſellſchaft hat zwar ihren Geſchäftsbevicht über das 89. Geſchäftsjahr 1929 der Preſſe noch nicht übergeben, im Hinblick auf das Intereſſe aber, das angeſichts der Divi⸗ dendenhalbierung den diesjährigen Bilanzziffern zukommt, wurde uns das Ziffernwerk von anderer Seite zur Ver⸗ fügung geſtellt. Nach dieſem kann geſagt werden, daß das Unternehmen ſich im abgelaufenen Geſchäftsjahre verſiche⸗ rungstechniſch weiter entwickelt hat, denn der Kapital⸗ und Spezialreſervefonds konnte von 390 000 auf 540 000%/ die Prämien⸗ und Schadensreſerve um 150 000 auf 1,65 Mall. und die Geſamteinnahme von 5,94 auf 6,47 Mill,/ erhöht werden. Auch die Endſumme der Bilanz zeigt eine Steige⸗ rung von 4,56 auf 5,40 Mill. J. Durch die bekannte Kapitalerhöhung ſteht das Grund⸗ kapital jetzt mit 2,5 gegen 1,8 Mill.„ zu Buch, bei 25 v. H. Einzahlung, u. zwar 2 Mill,„ StA. u. 0,5 VA. Die Ver⸗ pflichtung der Aktionäre erhöht ſich demgemäß von 1,35 auf 1,875 Mill. J. Das Hauskonto erſcheint ohne Abſchreibung unverändert mit 225 000„ und desgl. Hypotheken mit 361 482. Effekten und ausländiſche Depots verzeichnen eine Minderung von 558 813 auf 507 189 I, was bekanntlich mit Kursverluſten begründet wird, worauf noch bei der Er⸗ folgsrechnung zurückzukommen iſt. Das Wechſelkonto ſenkte ſich von 17273 auf 4224 /, desgl. Bankguthaben von 243 681 auf 130 618 /, während ſich diverſe Debitoren von .80 auf 2,29 Mill.„ erhöhten, das Verhältnis ber ſofort greifbaren Mittel hat ſich alſo etwas zu Ungunſten der Ge⸗ ſellſchaft verſchoben. Der Kapitalreſerefonds verzeichnet eine Erhöhung um 150 000 auf 330 000 /, während das Spezialreſervekonto mit 210 000/ unverändert blieb. Krebi⸗ toren verzeichnen ein Minus von 117 000 /, da ſie von 654 066 auf 537 648/ zurückgingen. Die Prämien⸗ und Schadensreſerve wurde, wie ſchon geſagt, um 150 000 auf 1,65 Mill. erhöht. Die Erfolgsrechnung verzeichnet im Zuſammenhang mit dem ausgedehnten Geſchäft bei den Nettoprämieneinnahmen einen Zuwachs von rund 340 000 J, die ſich auf 31. Dez. 1929 auf insgeſamt 4,83 gegenüber 49 Mill./ beziffern. Das Erträgnis der Kapitalanlagen und ſonſtigen Anlagen zeigt allerdings eine ſtarke Minderung von 202 324 auf 88 891 J, wobei nicht erſichtlich iſt, ob dieſe Mindereinnahmen auf die Kapitalanlagen oder auf die ſonſtigen Einnahmen entfallen. Wünſchenswert iſt, daß das Inſtitut in Zukunft, wie andere große Unternehmungen der Branche, die Erträgniſſe der Kapitalanlagen und ſonſtige Einnahmen getrennt aufführt, weil es nicht unweſentlich iſt, zu ſehen, wie dieſe beiden Poſten den Geſamtertrag beeinfluſſen. Neben dem Vor⸗ trag von 56 491(50 950) 4 figuriert die Prämien⸗ und Schadensreſerve unter Einnahmen mit 1,5(1,2) Mill. Auf der Seite der Ausgaben haben ſich die Rückverſiche⸗ rungsprämien um rund 95 000 von 2,008 auf 2,098 Mill. erhöht, während die Verwaltungs⸗ und Agenturunkoſten einſchl. Steuern mit 557 625/ faſt unverändert blieben. Der von uns kürzlich mit rund 80 000, angegebene Ver⸗ luſt auf Effekten beläuft ſich genau auf 78 581 1, wobei jedoch nicht erſichtlich iſt, ob er kurs mäßig entſtanden iſt, oder ob es ſich um einen realiſierten Verluſt handelt (i. V.—). Zwiſchen dem Bewertungsſatz der Effekten und ausländiſchen Depots in der Bilanz und dieſem ausge⸗ wieſenen Effektenverluſt beſteht inſofern eine weitere Un⸗ klarheit, als die Bewertungsminderung nur 51000/ aus⸗ macht, während der tatſächliche Verluſt rund 27 000% hüher ausgewieſen werd. Auch hier iſt eine Aufklärung ſeitens der Verwaltung erwünſcht. Bezahlte Schäden abzüglich des Anteils der Rütckverſicherer, erhöhten ſich von 1,70 auf 1,96 Mill. 1, worin die bewußten Eisſchäden nach unſerer Schätzung mit etwa 250 000„ enthalten ſind. Das Verhält- nis der Schadensleiſtungen ſtellt ſich demnach auf 72 v. H. gegen 69 v. H. i.., 54 v. H 1927 und 26, 60 v. H. 1925, 386 v. H. 1924 und 67 v. H. 1918, 8 Nach Abzug der Ausgaben und der erwähnten Dotierun⸗ gen der Rücklagen verbleibt ein von 174 121 auf 120 657 ermäßigter Reingewinn, von dem die von 20 auf 10 v. H. ermäßigte Dividende 58 500 gegenüber 79 500% erfordert. Die ſtatutariſche Tantieme ermäßigt ſich von 19 129 auf 5277 /, ſo daß nach wiederum 5000% Zuweiſung zum Witwenpenſionsfonds ein Neuvortrag von 51879/ ver- bleibt. Eine im Vorfahr mit 20 000% dotterte Unkoſten⸗ rücklage erſcheint diesmal mit 0 und kann u. E. überhaupt aus der Bilanz verſchwinden. Betrachtet man die Bilanz und ihre Erfolgsrechnung insgeſamt, ſo läßt ſich nicht leugnen, daß das Unternehmen, wie wir ſchon eingangs ausführten. im abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsjahr eine ſtetige Weiterentwicklung auch trotz der er⸗ höhten Schadeusleiſtungen verzeichnen kann. Niemand wird die Verwaltung für die Schäden und Kursverluſte verant⸗ wortlich machen können, da dieſe außerhalb des Einfluß⸗ bereiches der Verwaltung liegen. Wenn aber trotzdem in⸗ nerhalb der freien Aktionäre über die Divibenbenpolkkik Unzufriedenheit herrſcht, dann deshalb, weil abgeſehen von der ſchon einmal früher erwähnten Kurspflege die Verwal⸗ dung es in der Hand gehabt hätte, nachdem nun einmal bie jungen Aktien zu 919 v. 5. emitlert worden waren, die Dividende doch noch beizubehalten. Man muß ſich immer Kreditbetrug und Kreditſicherung Der Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft nach Be⸗ endigung des Krieges und nach Ueberwindung der In⸗ flatton iſt nur dadurch möglich geworden, daß in die völlig entleerten Kanäle neue Kredite hineingeleitet wurden. Hieran hat ſich zunächſt in erheblichem Umfang das Aus⸗ land beteiligt; ſpäter, als die deutſche Kapitalbildung in Gang kam, konnte auch das Inland größere Beträge zur Verfügung ſtellen. Es iſt allgemein bekannt, daß der Kreditbedarf der deutſchen Wirtſchaft guch jetzt noch nicht befriedigt iſt. und daß nach einer Ueberwindung der gegen⸗ wärtigen Depreſſionsperiode der Kapitalbedorf beſonders ſtark hervortreten wird. Die hohe Zahl der Zuſammenbrüche und Zahlungs⸗ ſtockungen, die ja übrigens nicht ſämtlich in den offiziellen Konkursſtatiſtiken erſcheinen, iſt nun ein deutliches Beiſptel Hafübr, daß im deutſchen Kreditweſen vieles verbeſſerungs⸗ bedürftig iſt. Gerade durch die Vorgänge der letzten Zeit iſt das Bertrouen der Kreditgeber erſchüt⸗ tert worden, und dies hat dazu geführt, daß Kredite nur noch zu verhältnismäßig teuren Bedingungen erhältilch ſind. Dies gilt naturgemäß in der Hauptſache für mittlere und kleine Firmen, während die Kreditwürdigkeit der gro⸗ ßen Unternehmungen, die mit ihrem Kapitalbedarf gerade zum Teil auf den Auslandsmarkt angewieſen ſind, von wenigen Ausnahmen abgeſehen, über jeden Zweiſel er⸗ haben iſt. Daß es jedoch ſolche Ausnahmen gibt, iſt durch den Fall Frankſurter Allgemeine Verſicherungs⸗AG. leider hewieſen worden. Im übrigen ſoll es ſich bei der Ver⸗ ſchmelzung der Deutſchen Bank mit der Discontogeſellſchaft gezeigt haben, daß überroſchend viel Kreditnehmer bei bei⸗ den Inſtituten erhebliche Summen ſchuldig waren, ohne Haß natürlich der eine Gläubiger von dem anderen etwas wußte. 5 beſonders unerfreuliches Kapitel iſt ferner die ſog. Sicherungsübereignung von Waren lagern. Es hat ſich bei Inſolvenzen und Konkurſen ſehr häufig ge⸗ eigt— beſonders kraß im Falle Weil⸗Neuſtadt— daß dos Warenlager einer Firma im Sicherungseigentum eines Dauerkreditgebers ſtand; im allgemeinen ſin es die Ban⸗ ken, deren Kredit durch ſolche Sicherungsüberei ung ge⸗ deckt iſt. Die Lieferanten, die die Ware auf Kredit ge⸗ geben haben, machen dann im Falle des Konkurſes oft die überraſchende Entdeckung, doß der Warenbeſtand von der ketpeffenden Bank vollſtändig in Anſpruch genommen wird. Dieſe Form von Sicherungsſübereignung von Waxenlogern iſt übrigens vom Rei u als durchaus zulüſſig an⸗ erkannt worden. Se erſtändrich git es im Kredit⸗ weſen noch eine ganze Reihe andere Mißſtände, deren Aufzählung und Behandlung an dieſer Stelle zu weit führen würde. ö Aus dieſem Grunde ſind ſchon ſeit langer Zeit Beſtre⸗ bungen im Gange, das Kreditweſen in Deutſchland auf eine andere Baſis zu ſtellen. Insbeſondere iſt bei dieſen Bemühungen der Verbond der Vereine Creditreform hervorgetreten. Unter Beteiligung dieſes Verbandes hat nun in dieſen Tagen mit Vertretern des Reichsjuſtigminiſteriums und der Wirtſchaft eine Be⸗ ſprechung ſtatigefunden, die ſich mit der ſtraſre ch t⸗ lichen Seite des Kreditweſens, nämlich dem Kreditbetrug beſchäftigte. Es ſoll gleich vorausgeſchickt werden, daß dieſes Problem an ſich zwar nicht unwichtig iſt, daß aber mit einer Reform der ſtrafrechtlichen Seite schließlich nur der wirkliche Kreditſchwindel erfaßt werden kann. Die größte Zahl der Mißſtände liegt gar nicht auf ſtrafrechtlichem Gebiet und muß daher mit ganz anderen Mitteln bekämpft werden. Der genannte Verband hat be⸗ reits im Herbſt 1929 der Reichsregierung eine Denkſchrift überreicht, wonach bei der Formulierung des Betrugsparo⸗ graphen im neuen Strafgeſetzbuch ein Satz einzuſchieben ſei, daß auch ein Verſchweigen eine ſtrafbare Täuſchung bedeuten ſolle, wenn hierdurch Anſtand und Sittlichkeit im Kreditverkehr gröblich verletzt werde. Bei der fetzt abgehaltenen Beſprechung, die zur Vorbereitung der zweiten Leſung des neuen Strafrechts dienen ſollte, erklärten die Wirtſchaſtsvertreter, daß es ihnen nicht ſo ſehr darauf ankomme, in welcher Form der Gedanke eines ſtrafbaren Verſchweigens in das Geſetz aufgenommen werde, Hauptſache ſei, daß das Geſetz ein ſolches Verſchwei⸗ gen audsrücklich unter Strafe ſtelle. Das Reichsgericht hat bisher den Standpunkt vertreten, daß für den Kredit⸗ nehmer eine Rechtspflicht, zur Offenbarung der Vermö⸗ gens lage nicht beſtehe. Nach den bisherigen Rechtsgrund⸗ ſätzen löſt übrigens ein Verſtoß gegen die guten Sitten nur zivilrechtliche nicht aber auch ſtrafrechtliche Nachteile aus. Der heutige Zuſtand wirkt nach der Auffaſſung der Wirt⸗ ſchaftsvertretung geradezu moralſchädigend, denn angeſichte der ungefüßhnt gebliebenen Fälle wird immer häufiger ver⸗ ſucht, durch die fetzt noch vorhandenen Maſchen des Ge⸗ ſetzes hindurchzuſchlüpfen. Eine Aenderung des Strafgeſetzes in dem erörterten Sinne erſcheint alſo immerhin recht wünſchens wert, damit wenigſtens in dieſer Beziehung mehr Sicherheit in den Kreditverkehr kommt. Die dringend notwendige Kreditverbilligung kann natürlich erſt dann eintreten, wenn der Kreöltgeber nicht im ſeine Bedingungen das Riſiko der Unſicherheit in vollem Umfange einkalkufberen muß. 8 vergegenwärtigen, daß die Aktionäre in den guten Jahren bis 1927 nicht im gleichen Verhältnis am Mehrertrag partizipierten, während ſie jetzt in vollem Maße am Min⸗ derertrag teilnehmen ſollen. Wir wollen heute auf die Dividendenpolitik der letzten Jahre noch nicht im einzelnen eingehen, vielleicht ergibt ſich anläßlich der Generalver⸗ ſammlung die Gelegenheit, einen eingehenderen Rückblick auf die Entwicklung in den letzten Jahren zu werfen. Wir möchten heute nur darauf verweiſen, daß durch eine etwas verringerte Dotierung der Kap'talreſerve und der Prämien⸗ und Schadensreſerve, ſowie auch des Vortrages, der beiſpielsweiſe 1913 38 000 und in ſämtlichen Vorjahren nie über 50 000 4 betrug, ſehr wohl die Mittel hätten frei⸗ gemacht werden können, um eine Dividendenhalbierung mit all ihren unangenehmen Auswirkungen zu vermeiden. Wo⸗ rauf es uns ankommt, iſt, zu verhüten, daß durch derartig abrupte Dividendenkürzungen das Vertrauen in die Ver⸗ ſicherungsaktie als Kapitalanlage und in den Aktienmarkt überhaupt nicht noch mehr erſchüttert wird, als es die allge⸗ meinen Erfahrungen in den letzten Jahren leider ſchon bewirkten. Die Kapitalerhöhung Neckarwerke Die HV. der Neckarwerke AG. in Eßlingen genehmigte die bekannte Bilanz, ſowie die Verteilung einer Dividende von 9 v. H. Ferner wurde beſchloſſen, das Grun d⸗ kapital um 10 Mill. J von 20 Mill. auf 30 Mill. unter Ausſchluß des geſetzl. Bezugsrechts der Aktionäre zu erhöhen. Von den neuen Aktien werden übernommen: 7 500 000„ vom Bezirksverband Neckar⸗Enz⸗ Werke, in welchem die Konzeſſionsgemeinden organiſiert ſind, zum Kurſe von 101 v. H. und 500 000/ von demſelben Verband zum Kurſe von 110 v. H. mit ber Verpflichtung, ſie dem Verband Württ. Stromabnehmer bzw. deſſen Mitgliedern zum ſelben Kurſe anzubieten, ferner 2 Mill.„ zum Kurſe von 140 v. H. von der Geſell⸗ ſchaft für Elektriſche Unternehmungen Ludwig Loewe AGG. Dem Bezirksverband wird der für die Erwerbung der Aktien notwendige Betrag ſeitens der Geffürel⸗Loewe AG. in der Form eines langfriſtigen Darlehens zu günſtigem Zinsſuß zur Verfügung geſtellt. Seitens des Bezirksverbandes und der Geſfürel Loewe AG. ſind außerdem 50 v. H. des Grundkapitals plus zwei Aktien gepoolt worden, wodurch die gegen⸗ ſeitigen Rechte und Pflichten aus dem Vertragsverhältnis, insbeſondere die Sicherſtellung der Rechte des Bezirksver⸗ bands, an der Verwaltung der Geſellſchaft geregelt ſind. Der Vorſitzende des AR., Dr. Mattes, gab bekannt, daß die Verlängerung der Konzeſſtons verträge bis 1954 von auf 94 v. H. der an die Neckarwerke AG. angeſchloſſenen Gemeinden durchgeführt iſt, daß alſo nur noch wenige Gemeinden ausſtehen. Die Bedeutung des Abkommens, durch das die Geſellſchaft in ein gemiſcht⸗ wirtſchaftliches Unternehmen umgewandelt wird, beſteht darin, daß das Unternehmen durch die Konzeſſionsverlän⸗ gerung um 25 Jahre und wohl darüber hinaus konſolidiert und dem Verlangen der von der Geſellſchaft verſorgten Ge⸗ meinden, am Unternehmen ſelbſt intereſſiert zu ſein, Rech⸗ nung getragen wird. Damit beſteht auch, wie der Vorſitzende zum Schluß betonte, die beſtimmte Hoffnung, daß die Ge⸗ ſellſchaft auch in den nächſten 25 Jahren ihre Aufgaben, die an ſie angeſchloſſenen Gemeinden mit elektriſcher Energie zu verſorgen, erfüllen kann. * Chade.— Wie wird die Schlußdividende. In maß⸗ gebenden Finanzkreiſen hält man es für ſehr wahrſchein⸗ lich, daß die Reſtdividende der Compania Hiſpang Ameri⸗ cana de Elektrieidad für das abgelaufene Geſchäftsjahr eine Erhöhung auf 10 v. H.(gegen 9 v. H. i..) erfahren werde, nachdem bereits die Abſchlagsdividende im Dezember auf 7 gegen 6 v. H. bemeſſen worden war. Es würde ſich alſo insgeſamt eine Jahresdividende von 17 v. H. gegen 15 v. H. ergeben. Wie mon hört, ſind die Abſchlußziffern außerordentlich günſtig ausgefallen. Das neue große Werk in Buenos⸗Aires habe die Erwartungen voll erfüllt. In Kreiſen, die über die Verhältniſſe der Geſellſchaft gut unterrichtet ſind, wird ferner ouf die in den letzten Jahren ſtändig vorgenommmenen bedeutenden Abſchreibungen hin⸗ gewieſen, ſodaß innerhalb eines Zeitraumes von 4 bis Mittag-Ausgabe Nr. 190 Weltproduktion an Zink und Blei im Februar 1930 Nach den Berechnungen der Statiſtiſchen Abteilung der Metallgeſellſchaft AG., Frankfurt a. M. ſtellte ſich die Zink⸗ Hüttenproduktion der Welt im Februar 1030 auf 118 5⁰0⁵ Tonnen gegen 128 111 To. im Januar 1930 und 125 466 To. im Monatsdurchſchnitt 1929. Dieſe Produktion verteilt ſich auf die einzelnen Kontinente wie folgt: Europa 59 705 (Januar 1930: 63 520) To., Amexiko 51 108 680 497 To., Auſtralien 4 318(4 768) To., Aſien 1 800(1 800) To., Afrika 1484(1526) To. An der Spitze der produzierenden Länder ſtehen die USA. mit 40 694(46 667) To.; ihnen folgen Ka⸗ nada mit 8 718(8 054) To., Belgien mit 16 000(17 500) To. (geſchätzt), Polen mit 13 593(14949) To. und Deutſchland mit 8 129(8 799) To. 5 Die Blei⸗Hüttenproduktion betrug im März 184 148 To. gegen 141 216 To. im Februar und 140 126 im Monats⸗ durchſchnitt 1929. An dieſer Produktion nehmen teil Ame⸗ rika mit 77 799(Februar: 81 194) To., Europa itt 89 995 (35 741) To., Auſtralien mit 12 993(14 721) To., Aſien mit 7 759(7 760) To. und Afrika mit 1800(1 800) To. ——...—.. ‚——— 5 Jahren die geſamten Anlagen abgeſchrieben wären, wenn keine neuen Zugänge erfolgen. Im Hinblick darauf iſt man der Anſicht, daß die Geſellſchaft im kommenden Jahre ent⸗ weder eine höhere Dividende verteilen oder die Aktionäre durch ein wertvolles Bezugsrecht entſchädigen werde. * Keine Dividende bei der Auguſt Riedinger Ballon⸗ fabrik AG., Augsburg. Die Geſ. weiſt für 1929 einſchl. des Vortrages von 9380(8218)„ einen Reingewinn von 11 900(73 669)„ aus, der vorgetragen werden ſoll. J. B. 8 v. H. Dividende.) Das wenig befriedigende Ergebnis wird mit dem Ausbleiben größerer Ballonaufträge und mit der wirtſchaftlichen Depreſſion im Möbelbau begründet. Die Geſellſchaft verzeichnet aber im laufenden Rechnungs⸗ jahr wieder einige größere Aufträge im Ballonbau. Das Möbelgeſchäft leide unter ſchwierigen Abſatzverhältniſſen. . Tuchfabrik Lörrach Ach. Die Geſellſchaft, die bekannt⸗ lich Angeige gemäߧ 240 HGB. erſtatten mußte und in ihrer GB. wiederum vorläufigen Vortrag des neuen Ver⸗ luſtes beſchloß, veröffentlicht nunmehr ihre Bilanz. Danach ſtieg der Gewinn auf Warenkonto auf 59 082(21078) die Betriebskoſten ſenkten ſich außerdem auf 72 918 (117 520), die Handlungsunkoſten auf 177 573%(202 910), jedoch ergab auch dies einen neuen Verluſt von 197 410 K, der mit dem Vortrag von 1928— 299 352/ einen Geſamt⸗ verluſt von 496 762/ ergibt. Bilanz(in]: Liegenſchaſten und Fabrikeinrichtungen 792 699(791 004), Fabrikate, fertig und im Arbeit 173 823(325 397), Rohmaterialien und Garne 322 606(354 408), div. Materialien W 748(37 240), Kaſſe, Wechſel, Effekten 8208(8808), Debitoren 118 626(177 899); andererſeits unverändert AK. 800 000, ebenſo Reſe rue 80 000, Penſionsfonds 13 400, Obligationen 8 000. Kredi⸗ toren und Akzepte 1000 073(1 050 309). Weiterer Divibendenrückgang bei der Portland⸗ Cementfabrik Blaubeuren, Gebr. Spohn As. Der am 27. Mai ſtattfindenden HV. ſoll eine von 8 auf 6 v. H. ermäßigte Dividende vorgeſchlagen werden. Zm Jahre 1927 wurden 10 v. H. Dividende verteilt. * Juſolvenz Landes— Termin vertagt. In dem auf geſtern anberaumten Vergleichstermin der Firma Carl Landes Söhne G. m. b. H. wurde, weil noch verſchiedene Fragen offen ſtehen, der Termin auf 8. Mai ver⸗ tagt. Soweit die Situation bis jetzt zu überblicken iſt, kann man annehmen, daß ſich eine Mehrheit für den Ver⸗ gleich ausſprechen dürfte, allerdings werden noch einige Schönheitsſehler am Vergleichs vorſchlag zu beſeitigen und vor allen Dingen eine ſichere Zuſage der De Di⸗Bank be⸗ züglich der Erhöhung des Betriebskredits von 150 000 auf 200 000„ notwendig ſein. * Junſolvenz Teppichhaus J. Hochſtetter G. m. b. G. Mannheim. Nach dem jetzt vorliegenden Status vom 2. April ſind an Aktiven insgeſamt 738 442 vyr⸗ handen, denen an Paſſiven 539 927% gegenüberſtehen, von denen 201 203/ geſichert ſind, ſo daß den am Ver⸗ fahren beteiligten Gläubigern rund 111000 4 zur Ver⸗ fügung ſtehen. Von den 326 000„ Warenvorräten ſind 76 000„ mit Eigentums vorbehalten behaftet und 89 000 4 ſcheiden durch Sicherungsübereignungen für die Danat⸗ bank und die Badiſche Kommunalbauk aus. * Palaſtkaffee bietet 100 v H. Der Gläubiger⸗Ausſchuß hat angeſichts der günſtigen Entwicklung des Unternehmens in den letzen Monaten zugeſtimmt, daß das gerichtliche Ver⸗ gleichsverfahren eröffnet wird. Der Vorſchlag des Schuld⸗ ners Michael Geiſel, des Inhabers der Anteile der Ba⸗ varia⸗Gaſtſtätten Gmbh. geht dahin, den Gläubigern 100 v. H. ihrer Forderungen zuzuſprechen, wobei allerdings ſehr lange Zahlungsfriſten gefordert werden. Konjunktur-Inſtitut erwartet keine durchgreifende Konjunktur-Beſſerung Das Inſtitut für Konjunkturforſchung befaßt ſich in ſeinem neueſten Wochenbericht eingehend mit der Frage, ob und wie weit die vielfach gehegten Hoffnungen auf eine baldige Beſſerung der deutſchen Konjunktur berechtigt ſeien. Solche Hoffnungen werden aus der außerordent⸗ lichen Flüſſigketit des Gelbmarktes hergeleitet. Ein flüſſi⸗ ger Geldmarkt reicht aber, wie ausgeführt wird, nicht aus, um einen nachhaltigen Aufſchwung der Wirtſchaft in bie Wege zu leiten. Ein ſolcher Auſſchwung kaun erſt bann eintreten, weun die Unternehmer in tarkem Umfange zu in veſtieren be⸗ ginnen(Bauten, Maſchinenanſchaffungen uſw.). Ob ſich die Unternehmer zu ſolchen Inveſtierungen entſchließen, hängt aber im weſentlichen von zwei Faktoren ah: von den Koſten langfriſtiger Kredite und non der Beurteilung der weiteren Wirtſchaftsausſichten durch die Unternehmer. Was nun den langfriſtigen Kreditmarkt anlangt, ſo ſei hier trotz Vergrößerung ſeiner Aufnahme⸗ fähigkeit eine nennenswerte Senkung der Zinsſätze noch nicht zu verzeichnen. Bei anhaltend flüſſigem Geldſtande könne jedoch mit einer allmählichen Senkung auch der Ko⸗ ſten für langfriſtige Kredite gerechnet werden. Hemmend auf die Wirtſchaftstätigkeit wirkte weiterhin die ſtarke Senkung der Preiſe, die dazu führte, daß die Unternehmungen vielfach zu höheren Preiſen ein⸗ gekaufte Beſtände jetzt zu niedrigeren Preiſen ab ſetzen müſſen, während die zur Beſchaffung der Waren auf⸗ genommenen Kredite in voller Höhe zurückzuzahlen ſind. Die ſtärkere Senkung der Rohſtofſpreiſe im Vergleich zu den Preiſen der Fertigwaren könne ſich erſt allmählich auf die Unternehmertätigkeit günſtig auswirken. Was den Einfluß des Auslandes auf die deut⸗ ſche Konjunkturbewegung anlange, ſo ſeien hinſichtlich einer Erhöhung des Auslandsabſatzes größe Hoffnungen zur Zeit nicht am Platz. Andererſeits ſei mit einer zu⸗ nehmenden Bereitwilligkeit des Auslandes, langfriſtige Kapitalien nach Deutſchland zu legen, zu rechnen. Zuſammenfaſſend kommt das Juſtitut für Konjunktur⸗ forſchung zu dem Schluß, daß zwar auf lange Sicht mit einer Beſſerung der Wirtſchaftslage gerechnet werden könne, daß aber für die nächſte Zelt eine durch⸗ greifende Konjunkturbeſſerung nicht 8 u erhoffen ſei. Die Lage ſei in vieler Beziehung anders als nach dem Kriſenwinter 1925/26: damals bot der eng⸗ liſche Kohlenſtreik ſtarke Anregungen, bamals waren die Warenlager des Handels radikal geräumt, damals war auch die Unternehmerſchaft bezüglich der Wirkungen von Neuinveſtitionen noch weſentlich opttmiſtiſcher, als ſie es heute nach den Erfahrungen der letzten Jahre ſein könne. Starker Rückgang des ſchwediſchen Großhandelsindex. Im Monat März erfuhr die ſchwediſche Großhandelsindex⸗ ziffer einen neuen ungewöhnlichen Rückgang. Die Index⸗ ziffer, die von der Spensk Finans Tidning im Februar mit 123(1913.14 100] errechnet worden war, ging auf 118 zurück. Der Großhandelsindex für März 1920 ftellte ſich auf 138. Entſprechend haben auch die Lebenshaltungs⸗ koſten ſeit Jahresbeginn einen anſehnlichen Rückg er⸗ fahren, die vom Wohlſahrtsminiſterium errechnete Lebens⸗ haltungsindexziffer beträgt jetzt 165 gegenüber 167 zu Jahresbeginn und 171 vor Jahresfrist 45 Die deutſche Binnenflotte 1929 Nach den nunmehr vorliegenden Ziffern hat ſich der Stand der deutſchen Binnenflotte gegenüber 1928 une wenig um 2,3 u. H. an Zahl der Schiffe und um 1,8 y. an Tragfähigkeit zugenommen. Etwa die Hälfte der beu ſchen Binnenflotte(40 n..] entfällt auf das Oögr⸗ un Elbegebiet und die märkiſchen Waſferſiroßen rund ein Drittel(34,1 v..] auf das Rßeingebiet und ein Zehntel(40, v..) auf das Weſergebtet. amt waren vorhanden an Schtffen im Jahre 4 8 697, 1929 19 105 Fahrzeuge. Davon waren oßne ei Triebkraft 1928= 14883 und 1920 14 492. Schleppſch waren 198= 2255 und 19290= 298 vorhanden. Auf dem Rhein verkehren durchſchnittlich die ſtärkſten Schlepp⸗ boote und die größten Kühne. Die mittlere Maſchinenſtärke der Schlepper beträgt 409 PS. und die Tragfähigkeit der Hähne 779 To. Es folgt das Donaugebiet nrit 617 To., das Weſergebiet einſchl. Kanälen mit 351 To.; das Oder⸗, Ebbe⸗ und märkiſche Waſſerſtroßengebiet mit 903 To, Die kleinſten Einheiten fahren in Oſtpreußen. Hier beträgt die mitt⸗ lere PS. ⸗zahl 101 und das Tragſäßhigkeitsmittel nur 197 Tonnen. Von 476 neu erbauten Fahrzeugen(65 000 To.) ſind 369(108 000 To.] in Deutſchland, 96 auf hollän⸗ diſchen, 6 auf belgiſchen und 8 auf tſchechoſlowakiſchen Werf⸗ ten erbaut worden. Die deutſchen Schiffe auf dem Rhein machen nur ein Drittel der ganzen Rheinflotte aus und betragen 2952 Fahrzeuge mit 2092 000 To. Tr fühigkeit und 230 270 PS. Niederland 5 932 Fahrzeuge mit 2 710 000 Do. und 371 000 PS.; Belgien 13890 Fahrzeuge mit 71 000 To.; Frankreich 941 Fahrzeuge mit 37000 To. und 82000 Tragfähigkeit und die Schweiz 86 Fahrzeuge mit 84 000 To. und 6 207 PS. Perſonenſchiffe verkehrten zn Beginn 1980 108 auf dem Rhein. Deviſenmarkt Im beutigen Frühverkehr notieren Pfundegegen 488,41 Schwei New Pork a chweiz. 25,08 Sieneln 8 00 Paris 123.88 55 3 Madrid Brüſſel„ 34,88 R Dollar geg. Rm. 5 Mailand 92,80 Kopenhagen 18.16 Pfunde„„ 20. * Diskontermäßigung in Italien. Durch Erlaß dez Finanzminiſters wird ber Diskontſatz der Bank von Ita⸗ lien mit Wirkung vom 24. April von 6,5 auf 6 v. H. herabgeſetzt. Neuer Weizenmehlpreis. Die Süddeutſche Mühlen⸗ konpention hat ab heute mit dem Eintreten der neuen Zollerhöhungen den Preis für Weizenmehl Spezial 0 auf 44,75, für die 100 Kg. einſchl. der Zollerhöhung feſtgefetzt. * Aufrechterhaltung des Foproz. Vermahlungszwangs. Die eser den Bene wie wir von zuständiger Seite erfahren, den Vermahlungszwang für Inlandsweizen in Höhe von 50 v. H. auch für Mai aufrecht zu erhalten. Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort 24. April Die Nachfrage nach Kahnraum wor an der heutigen Börſe geringer als je zuvor. Die Frachten er⸗ fuhren keine Aenderung. Die Schlepplöhne tol⸗ wie berg⸗ wärts blieben auch i 3* ven NB. Ke F 2 5. *„ e a 8 * u n renn nens n 22 nnr en e 3 Freitag, den B. April 1980 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 100 Aus dem Lande Beim Rettungsverſuch den Tod gefunden * Pforzheim, 24. April. Am 22. April fiel nach⸗ mittags ein 2 Jahre 1 5 Kind beim Gaswerk in die ein Meter tiefe Ens. Der 29 Jahre alte Arbeiter Fritz Kurz, der des Schwimmens nicht kundig war, ſprang dem Kinde nach und wollte es retten. Dabei geriet er ſelbſt in Gefahr. Ein Mann warf ihm eine Stange zu, an der er ſich feſthalten konnte. Als man Kurz an das Ufer gezogen hatte, war er tot. Wiederbelebungsverſuche waren erfolglos. Das Kind konnte von einem anderen Manne gerettet werden. Tragiſcher Tod auf dem Friedhof * Pforzheim, 24. April. Geſtern früh wurde im nahen Hamberg die älteſte Frau der Umgebung, die Witwe Emerentia Erhard von Steinegg, im Alter von 96 Jahr en zu Grabe getragen. Während der Be⸗ erdigung ereignete ſich ein tragiſcher Todesfall, der die Teilnehmer ſehr erſchütterte. Einer der Leichen⸗ träger, der 57 Jahre alte Landwirt Hermann — Mühltaler, erlitt am offenen Grabe einen Herzſchlag, dem er ſofort erlag. * J. Ladenburg, 24. April. Geſtern abend fiel ein vierjähriges Bübchen, das auf einer Böſchung am Neckar geſpielt hatte, in das Waſſer und verſank, ohne einen Laut von ſich zu geben. Ein Er werbs⸗ loſer, der den Vorgang bemerkt hatte, ſprang raſch entſchloſſen ins Waſſer und holte das Kind heraus, das ſo vom ſicheren Tode des Ertrinkens gerettet wurde.— Beim Verladen von Dickrüben am Güter⸗ bahnhof iel der 71jährige Landwirt Peter Müller, bei dem es erſt vor Kurzem gebrannt hat, ſo unglück⸗ lich vom Eiſenbahnwagen, daß er ſich erhebliche Verletzungen zuzog.— Erſt jetzt wurde in einem alten Kiesloch am Weinheimer Weg eine Karte ge⸗ funden, die am 6. April aus dem Freiballon „Mannheim“ abgeworfen worden war. Ab⸗ ſenderin iſt die Dame, die mitgeflogen war. Die Karte, die nach Berlin gerichtet iſt, wurde von dem Finder zur Poſt gegeben, ſodaß ſie nun doch noch, wenn auch mit 18tägiger Verſpätung, dem Adreſſaten zugeſtellt werden kann.— Im Alter von nahezu 80 Jahren iſt Schreinermeiſter Jakob Lind, ein be⸗ kannter Landenburger, geſtorben. Ein tiefer Le⸗ bensweisheit entſpringender Humor war ihm eigen. So manchen harmloſen Streich hat er mit Gleich⸗ geſinnten in früheren Jahren ausgeheckt, über den man hier weidlich gelacht hat. Nach 45jähriger Tätig⸗ keit als Schreiner mußte ihm ein Bein abgenommen werden. Aber auch da verließ ihn ſein trockener, ge⸗ laſſener Humor nicht. Er ſtellte ſich ſelbſt ein Holz⸗ bein her, über das er manche ſcherzhafte Bemerkung machte. 0 Schwetzingen, 25. April. Die Schwetzinger Spargelmärkte beginnen heute nachmittag. Wie alljährlich wird der Markt nachmittags 5% Uhr, an Sonn⸗ und Feiertagen ſchon um 5 Uhr eröffnet. Bei dem warmen und feuchten Wachswetter iſt in den nächſten Tagen mit einer ſtarken Zufuhr zu rechnen. Der Preis dürfte für die erſten Tage 80 Pfg. bis 1 Mark lerſte Sorte) betragen.— Die Nachtigalken ſind im Schwetzinger Schloßgarten wis ber eingetroffen. Weinheim, 24. April. Altſtadtrat Auguſt Gehweiler, der ein Alter von 79 Jahren er⸗ reichte, wurde heute nachmittag unter großer Betei⸗ ligung auf dem hieſigen Friedhofe beigeſetzt. Der Berſtorbene hatte eine Anzahl Ehrenämter inne. Er fungierte u. a. etwa 10 Jahre lang als Waiſenrat.— Das Steinobſt hat in hieſiger Gegend trotz der vielen Niederſchläge allgemein recht gut ver⸗ lüht. Nach den reichen Fruchtanſätzen zu urtei⸗ len, iſt, falls keine abnormalen Witterungsſtörun⸗ gen eintreten, mit einer befriedjgenden Obſternte in dieſem Jahre zu rechnen. 7 Jahre Fremdenlegion für Haſendiebſtahl Vor dem Einzelrichter Dr. Weinrich hate ſich am Freitag nachmittag der 33 Jahre alte Arbeiter A. B. aus Weiſenheim am Sand wegen ſchweren Diebſtahls zu verantworten. In der Nacht vom 12. auf 13. September 1918 brach er mit zwei Freun⸗ den in einen Schuppen ein und ſtahl vier Haſen. Seine beiden Genoſſen erhielten Gefängnisſtrafen von einigen Monaten. B. ſelbſt rückte bei einer Vor⸗ führung aus. Wegen eines ſchweren Diebſtahls wurde er in der Pfalz zu 2 Jahren Zucht⸗ haus verurteilt, die er verbüßte. Da gerade ſeiner⸗ zeit die Pfalz vom rechten Rheinufer durch die Fran⸗ zoſen abgeſperrt war, konnte B. trotz eines ergange⸗ nen Haftbefehls nicht ausgeliefert werden. Um ſich 155 Beſtrafung für den Haſendiebſtahl zu entziehen, erpflichtete er ſich unter falſchem Namen für 7 Jahre in die Fremdenlegion. Am 14. Mai 1921 trat er in dieſe Söldnertruppe ein, am 14. Mai 1928 wurde er wieder entlaſſen und ar⸗ beitete dann längere Zeit bei einem Bauer in der Gegend von Straßburg. Die Strafe, die er ſich durch den Eintritt in die Fremdenlegion ſelbſt auferlegte, war beſtimmt ſchlimmer als die, die er für den doch verhältnis⸗ mäßig geringfügigen Haſendiebſtahl ſeinerzeit er⸗ halten hätte. Während ſeiner„Militärzeit“ gab er Gaſtſpiele in Afrika, China und Marokko. Wenn er heute ſagt:„Ich habe durch die Fremdenlegion genug gebüßt“, ſo muß man ihm das ohne weiteres glauben. Trotz ſeiner gedrungenen, kräftigen Ge⸗ ſtalt ſtieht er weſentlich älter aus, als er wirklich iſt. Die ſieben Jahre gingen nicht ſpurlos vorüber, ſie Aus der Pfalz Auf der Landſtraße totgefahren * Ludwigshafen, 25. April. Ein in Geſellſchaft ſeines Vaters radfahrender Knabe wurde geſtern vor Maxdorf auf der Straße nach Dürkheim von einem Auto angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß er nach der Einlieferung ins Krankenhaus ſtar b. Der Autolenker fuhr davon, ohne ſich um den Schwerver⸗ letzten zu kümmern. * :: Mutterſtadt, 24. April. Auf der Chauſſee Mut⸗ terſtadt—Maudach rannte in der Nacht zum Dienstag ein Motorradfahrer in eine Gruppe junger Leute, die vom Mutterſtadter Oſtermarkt nach Hauſe gingen. Zwei Perſonen erlitten dabei ſo ſchwere Ver⸗ letzungen, daß ſie ins Krankenhaus eingeliefert werden mußten. § Hambach, 23. April. Durch die Blätter ging die Nachricht, daß der Fabrikarbeiter Adam Baue r von hier, als er am Gründonnerstag nachts von Niner 55 im Schöntal ſich nach Hauſe be⸗ geben wollte, in der Neuſtadter Straße von zwei Wegelagerern überfallen, vom Fahrrad gewor⸗ fen und ſeines Wochenlohnes beraubt worden ſei. Nur 15 Mark Papiergeld, die er in einer anderen Taſche ſtecken hatte, ſeien ihm verblieben. Er ſei auch mißhandelt worden und habe einen zum Glück ungefährlichen Stich in die Bruſt erhalten. Die Gendarmerie nahm pflichtgemäß die Sache in die Hände und im Kreuzverhör geſtand ſchließlich Adam Bauer ein, daß er den Raubüberfall fingiert habe. Er habe an dem betreffenden Abend zu viel getrunken und dafür zu viel Geld ausgegeben. Aus Angſt vor ſeiner Frau, die natürlich ſeinen Wochen⸗ lohn ſehen wollte, habe er ihr den Ueberfall vorge⸗ ſchwindelt und auf Befragen anderer Leute den Ueberfall beſtätigt. zählen ſicher doppelt bei ihm. Müde gibt er ſeine damalige Tat zu, auch daß er einen Schreckſchuß ab⸗ gegeben hat, als zwei Männer an den Schuppen kamen. Er weiß genau, daß er beſtraft wird. Er hat nur das Beſtreben, wieder ein anſtändiger Menſch zu werden und ſeine früheren Vorſtrafen vergeſſen zu machen. Der Haftbefehl, der 1918 hinter ihm herging, konnte vor einiger Zeit bei einem Grenzübertritt nach Elſaß ausgeführt werden. Nach 12 Jahren hat man ſich an den Diebſtahl von 1918 erinnert und B. verhaftet. Für das Gericht war es ſehr ſchwer, hier die richtige Strafe zu finden. B. hat Glück gehabt, daß ſeine faſt ſchon vergeſſene Straftat von einem Rich⸗ ter abgeurteilt wurde, der zwar eine Mindeſt⸗ ſtrafe von 1 Jahr Gefängnis unbedingt ausſprechen mußte, der ihn aber trotz ſeiner vielen Vorſtrafen auf freien Fuß ſetzte und ihm Straf⸗ aufſchub auf Wohlverhalten bis 1935 ge⸗ währte. Gefeſſelt wurde B. zur Verhandlung gebracht er ſaß ſeit einem Monat in Unterſuchungshaft—, frei konnte er den Saal verlaſſen. Diesmal hätte er beſtimmt keinen Fluchtverſuch gemacht, denn er ſcheint zur Beſſerung ernſtlich gewillt zu ſein. Sieben Jahre Fremdenlegion ſchleifen ab, zum Guten oder zum Böſen. Bei ihm ſelbſt liegt es jetzt, ſich des Entgegenkommens des Gerichts würdig zu erweiſen. Ernſt und reſigniert folgte er der Verhandlung, lächelnd verließ er den Saal.—— C. ⁰Ü m ³· AA x Beim Schmuggeln ertappt 11 Zweibrücken, 24. April. Das Zollamt Zwei⸗ brücken hatte in Erfahrung gebracht, daß eine Bande von drei Schmugglern in der Nacht zum Donnerstag mit Zigaretten und Zigarettenpapier zwiſchen Zweibrücken und Niederauerbach in der Ge⸗ gend der Faſanerie über die Saar⸗Grenze komme. Die Zollbeamten ſtellten auch tatſächlich an der be⸗ zeichneten Stelle die drei Schmuggler, die die Flucht ergriffen. Die Zollbeamten ſchoſſen hinter ihnen her. Einer erlitt einen Oberſchenkelſchuß und wurde ins Zweibrücker Krankenhaus gebracht. Der zweite konnte erreicht und feſtgenommen werden, während der dritte flüchtete. Wie man hört, ſollen die drei Schmuggler junge Burſchen aus Worms ſein. * * Grünſtadt, 283. April. Im Alter von nur 47 Jahren verſtarb hier Stadteinnehmer Heinrich Weis. * Neuſtadt a.., 24. April. Ein vier Jahre altes Kind des Arbeiters Malz riß am Samstag in einem unbewachten Augenblick die Teekanne vom Tiſch. Flüſſigkeit verbrannte das bedauerns⸗ werte Kind dermaßen, daß es bald darauf an den erlittenen Verletzungen ſtar b. (2) Bergzabern, 23. April. Wie bekannt wird, lebt in Bergzabern ein Nachkomme des großen deut⸗ ſchen Kaiſers Könrad II., des Erbauers des Speyerer Domes, deſſen 900jähriges Jubiläum man dieſes Jahr feiert. Konrad II. ſtammte aus dem rheinfrän⸗ kiſchen Geſchlechte der Salter, das in männlicher Linie mit Heinrich V. im Jahre 1125 ausſtarb. Die Ge⸗ mahlin dieſes Kaiſers war Mathilde, die in zweiter Ehe Gottfried von Plantagenet im Jahre 1127 hei⸗ ratete und dadurch die Stammutter der engliſchen Plantagenets wurde. Dieſe Plantggenets vermiſch⸗ ten ſich im Laufe der Jahrhunderte mit franzöſiſchem und deutſchem Adel. Ein Nachkomme iſt der in Berg⸗ zabern lebende Major a. D. von Brocke. i Die Minu, miu, Miele ir du dee ff! bun of lag fuel on In der Nähe des Waſſerturms Werkstätte, Caragen Vermietungen Mehrere hole Tacnaume ſowie überdachter Hof, mit Toreinfahrt und elekr. zu vermieten. R Licht zu vermieten. Eichendorffſtr. 40, Laden 4692 Nen e f Werkstatt B1821 7. 3, 2. Stock. (für 6 bis 8 Wagen), außerdem im 4. Ober⸗ geſchoß(Aufzug) 600800 am Lagerrän me zu vermieten 6174 Neckarſulmer& Oppenheimer, Q 7. 1, Telephon 212 24. Zentrum der Stadt In der Oſtſtadt am Luiſenpark 7 Zimmer mit Zubehör neugeitl. ausgeſt. mit Zentralheizung, fließendem Waſſer u. Gartenanteil zu vermieten. Adr. in 74567 der Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 3 Zimmer-Wohnung 2. Stock, in freier Lage der Oberſtadt möbl. od unmöbliert. per Sofort zu vermieten. 4683 1mal 4 Agena al Heat parene vermieten. 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Un⸗ mittelbar nachdem ſie ſich ins Waſſer ſtürzte, eilten Paſſanten herbei, um ſie zu retten, was aber nicht mehr gelang.— Geſtern nachmittag ſprang ein 55 Jahre alter Kaufmann aus Mainz von der Ingelheimer Aue aus in den Rhein und fand auch ſofort den Tod. Beide Selbſtmorde geſchahen aus Verzweiflung über die ſchlechte wirtſchaftliche Lage.— Bei St. Goar fand ein junger Han dwerks⸗ burſche namens Walter den Tod im Rhein. Er ging ins Waſſer, anſcheinend um zu baden, ver⸗ ſchwand aber in den Fluten vor den Augen eines zahlreichen Publikums, das das Hineinſpringen des Burſchen beobachtete. Auch er kannte nicht mehr ge⸗ rettet werden.— In den frühen Morgenſtunden fand ein Autofahrer, der von Aßmannshauſen kam, kurz vor dem Ortsausgang von Rüdesheim an der Rheinböſchung ein herrenloſes Motorrad. Die Binger Polizei und Gendarmerie wurde ſofort be⸗ nachrichtigt. Sie rückte mit einem Boot aus und ließ die Unglücksſtelle mit einem Scheinwerfer ab⸗ ſuchen. Eine kurze Strecke unterhalb der Stelle, wo das Rad lag, fand ſie einen Mann, der bis an die Bruſt im Waſſer ſtand und noch Lebenszeichen von ſich gab. Faſt in demſelben Augenblick, als er aus dem Waſſer gezogen wurde, trat der Tod ein. Es handelt ſich um einen Handwerker nameus Zickler aus Biebrich, der auf unbekannte Weiſe von ſeinem Motorrad die ſteile Uferböſchung herabgeworfen ſein muß. Wie das Unglück zuſtande kam, läßt ſich, da der Führer tot iſt, nicht feſtſtellen. rr 5 Freitag, den 25. April Nationaltheater:„Die Hochzeit des Figaro“, 19.30 Ihr. Roſengarten: Konzert des Pfalz⸗Sinfonieorcheſters im Muſenſaal, 20 Uhr. Künſtlertheater„Apollo“: Senſationsgaſtſpiel Horace Gol⸗ din, 20.15 Uhr. e„Libelle“: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Ka⸗ barett. Lichtſpiele: Alhambra:„Zwei Herzen im Takt.“ Schauburg:„Illuſion“.— Capitol:„Balalsoika⸗ Nichte“.— Scala⸗ Theater:„Stud. chem. Helene Willſüer“.— Roxy⸗Theater:„Der Dieb von Bagdad“. Univerſum:„Wien du Stadt der Lieder“.— Gloria⸗Palaſt:„Freiwild“,— Palaſt⸗ Theater:„Petronella“.— Odeon:„Die goldene Hölle“.— Lichtſpielhaus Müller:„Sünden der Väter“. Sehens würdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—13 Uhr, 15—17 Uhr: Sonntags und Feiertags von 11—13.30 Uhr und 15—17 Uhr. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonutags von 11—17 Uhr durchgehend. Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 15—17 Uhr: Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Fleitag 17 bis 19 4— P kanten 15 Uhr Beſi 1 Waſſerſtandsbeobachlungen im Monat April Rhein Pegel] 17. 22. 28 2 28. Neckar- Pegel 5 22 5 24. 28. Baſel.83.05.10 4,051.00 5 1 Schüſterinſel 19770 100 487 Mannheim 400 1036 15% Fehl.08.05 13 3,063, 01 Jaaſtfel? 187 9 145 Maxau.62.99 490 4864.90 Dlochingen 110 9 88 9,009.82 Mannheim.70.8 4,22 4,144.08 Heilbronn.65 0,00 1,50 Kaub 197.50.36.169,03 0 Köln.52.7603 54 3 30%19 e Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik und Votales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſümdlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mann deim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr— Rückſendung erfolgt nur del Rückporto Sennen prüfen Apparate die Zerreigfestig- keit von Gummi und Cord für den SICHERHEIT S- REITEN — 3 B. Seite. Nr. 190 Freitag, den 25.„April 1990 Deutſchland führt 120 f n Im Davispokal gegen England— Dr. Land mann ſchlägt Auſtin— Kampf Prenun⸗Lee wegen Dunkelheit abgebrochen London, 24. April.(Drahtber.) Am Mittwochabend gab der deutſche Botſchafter in London, Sthame r, der deutſchen Davispokalmannſchafſt im Carlton Empfang, bei dem zur Genugtuung der ütſchen Kolonie auch D. Prenn erſchien. Prenn erklärte, daß er. trotz ſeiner ſchweren Erkältung, die ſich leicht gebeſſert habe, ſpielen werde. Dieſe Erklärung ließ die nach Prenns Er⸗ krankung auf den Nullpunkt geſunkenen deutſchen Hoff⸗ kungen auf den Davispokalkampf gegen England wieder ein wenig aufleben. Aber allzu roſig waren ſie doch nicht. Es blieb die Sorge, ob der kranke Prenn nicht nur ein halber Prenn ſein würde. Pünktlich zur angeſetzten Stunde nahm dann am Don⸗ nerstagmittag auf den Hartplätzen des Queens⸗Club Lon⸗ don das ſchwere Treffen mit den beiden erſten Einzel⸗ kämpfen ſeinen Begian. Die Anlage des Queen⸗Club iſt für derartige Großkämpfe unzulänglich geworden. Drotz⸗ dem man eine Nottribüne errichtet hakte, mußten zahl⸗ reiche Schauluſtige abgewieſen werden und die Kämpfe lonnten ſich nur vor etwa 3 bis 4000 Zuſchanern abwickeln. Das Wetter war zunächſt ſchön. In dem über drei Stun⸗ den gehenden erſten Einzel bewölkte ſich aber der Himmel zuſehends und in der letzten Stunde des Kampfes Dr. Landmann— Auſtin ſetzte ein Regen ein, der zwar nicht allzu heftig war und ſpäter auch wieder nachließ, immerhin aber doch den Boden etwas ſchlüpfrig machte. ⸗Houſe einen Auſtin und Dr. Landmann eröffneten kurz nach 2 Uhr mit dem erſten Einzel den Kampf. Es war ein wirklicher Kampf, unerhört ſpannend, dramatiſch in ſeinem Endverlauf und Ausgang, in mancher Hinſicht an das unvergeßliche Treſſen Prenn— Auſtin des Davispokalkampfes Deutſchland—England 1929 erinnernd. Genau drei Stunden wurde erbittert um jeden Ball ge⸗ kämpft, bis ſchließlich— genau wie in Berlin 19290— eine Erſchöpfung des Engländers, die ſich wiederum in Muskel⸗ krämpfen äußerte, das Ende und den Sieg des Deutſchen beſchleunigte. Der erſte Satz fiel leicht 673 an Dr. Land⸗ ntann. Auſtin kam durch mehrere Doppelfehler des Deut⸗ ſchen zum Gewinn der erſten Spiele, dann wurde aber Dr. Landmann zuſehends ſicherer, und leichter als man geglaubt hatte, brachte er den erſten Satz an ſich. Weit härter wurde im zweiten Satz gekämpft. Auſtin ging:0 in Führung, Landmann gleich aus,— ſo wiederholte ſich das nerven⸗ erregende Spiel bis:6, dann zog Landmann davon und ſicherte ſich mit 816 auch den zweiten Satz. Der Deutſche hatte ſich indeſſen etwas verausgabt und als im dritten Satz ein heftiger Regen einſetzte, ließen auch ſeine Nerven nach und Auſtin konnte ſich die beiden nächſten Sätze:5,:4 holen. Im entſcheidenden Satz lag Auſtin:2 in Führung, als ihn ſeine Kräfte verließen. Ohne noch ernſthaften Wi⸗ derſtand zu finden, brachte Dr. Landmann die nächſten vier :6,:7,:6,:4 den zesfreude der Deut⸗ Spiele an ſich und gewann damit 64 erſten Punkt für Deutſchland. Di ſchluß des Kampfes etwas gedämpft werden, trotzdem bleibt die Tatſache, daß Dr. Landmann eine ganz große Leiſtung geboten hat, die ehrlichen Beifall verdient. Zum zweiten Match ſtellten ſich gegen 572 Uhr D. Preun und Lee urde erbittert und wechſel e Führung gel die ſchließlich mit:7 bei dem Engländer blieb. Der öritte Satz ſah den Deutſchen in einer nd guten Verfoaſſung, Prenn ſiegte 628 und wax auf dem beſten Wege zum Sieg, als der Kampf beim Stande von 614,:9, 6 für Prenn wegen Dunkel⸗ heit abgebrochen werden mußte. Bei der Fortfetzung am Freitag dürfte Prenn die beſten Chancen haben, den zwei⸗ ten Punkt für Deutſchland zu ſichern. Damit würde dann Deutſchland nach den beiden erſten Einzelſpielen:0 in Führung liegen, ein Ergebnis, das unſere ſtärkſten Op⸗ timiſten kaum erwarteten und das uns die beſten Aus⸗ ſichten auf einen deutſchen Endſieg in dieſer Davispokal⸗ Vorrunde eröffnet. Die deutſchen Leilnehmer am Davis ⸗ Cup voll um d Von links nach rechts: Frentz, Dr. Deſſart, Prenn, Kleinſchroth Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe Wiener Hockeygäſte in Mannheim V. f. R. Mannheim Wc Wien:2(:0) Wiener Athletie Clubs, der auf ſeiner Rückreiſe vom Hockeyturnier in Folkeſtone— nach Bonn— nun auch in Mannheim Station machte, um am Donnerstag nachmittag mit dem VfR. die Schläger zu kreuzen. Bei recht gutem Beſuch kam es auf dem Platz am Flughafen zu einer recht ſchnellen und temperamentvollen Begegnung, die vor allem nach der Pauſe auch techniſch auf hoher Stufe ſtand. Hier zeigten die Mannheimer ein gefälliges Kombinationsſpiel, das denn auch nicht ohne Erfolg blieb Der Sieg iſt der ausgeg zuteil geworden. Die Ma geſprochen ſchwachen Mann Gäſte neben großen Könner! Bei Mannheim gefielen im ouch die Flügel, durch vor allem er hen Drang nach dem Tor. In der Läuferreihe vermochte Baumann durch guten Spielaufbau gut zu gefallen und Geyer J recht an⸗ ſprechend zu erſetzen. Auch ſonſt zeigten ſich alle Leute in guter Form, wenn die Verteidigung noch dem Wechſel zett⸗ weiſe etwas allzu ſiegesſicher und ſebbſtſicher ſpielte, Bei den Gäſten zeigte der internationale Torwart Lichtſchein großes Können; mit ihm muß vor allem der linke Läufer Roedl genannt werden, alsdann rechter Verteidiger und Habbrechts, dagegen bhonnten ſich die Flügelſtürmer nur ſel⸗ ten erfolgreich durchſetzen. Dos Spiel ſtand unter der korrekten Leitung von Haußmonn und Dr. Zapp vom HC. Heidelberg. Bereits die erſte Halbzeit ſieht Mannheim zumeiſt mehr im Angriff, wobei aber die Chancen nur ſelten Verwertung finden können, da der Innenſturm zu überhaſtet ſpielt, zum andern aber auch Lichtſchein mehrmals ausgezeichnete Paraden zeigt. Zwei ſcharfſe Schüſſe von Heiler und Chri⸗ ſtophel gehen über die Latte. Erſt wenige Minuten vor Holbzeit kann dann Eckert auf Vorlage von Heiler pla⸗ ziert einſchießen, 110. Nach der Pauſe wird das Spiel we⸗ ſentlich beſſer. Mannheim vor allem findet ſich immer mehr zuſammen; ſchon bald erhöht Edelmann auf:0. Während Mannheim ſtark drängt, können die Gäſte bei einem ſchnellen Vorſtoß durch ihren Halbrechten zum erſten Ge⸗ genkor kommen. Bald darauf kann Heiler nach pracht⸗ vollem Durchſpiel mit Chriſtophel auf:1 verbeſſern, wo⸗ rauf wieder ein unerwarteter ſchneller Durchbruch den Gäſten durch den Linksaußen einen zweiten Erfolg bringt. Vom Anſpiel weg geht aber Mannheim durch und Edel⸗ mann kann auf Flanke von rechts mit prächtigem Schuß II. Innentrio, aber den vierten und letzten Erfolg erzielen, 42. Jugendfußballturnier in Luoͤwigshafen Während die Oſterfeiertage vielfach dazu benutzt wurden, für die 1. Fußballmannſchaften einzelner Vereine auswär⸗ tige oder Platzſpiele abzuſchließen, hatte die FG. 1903 Lud⸗ wigshafen— ganz im Gegenſatz— ein Jugendturnier aus⸗ geſchrieben, das ſich hinſichtlich der Beteiligungsziffer in jeder Weiſe ſehen laſſen konnte. Die Städte Ludwig s⸗ burg, Schweinfurt und Frankfurt hatten recht gutes Jugendmaterfal entſandt, das mit den Mannſchaften vom 03 Ludwigshafen— in heißen Kämpfen— um den Sieg ſtritt. Weit mehr aber als die Eringung des Sieges⸗ lorbeer, hatten dieſe Kämpfe zu erfüllen. Es galt in erſter Linie der Jugendbewegung durch faire Kämpfe und geſelli⸗ ges Beiſammenſein einen ſchönen Erfolg zu ſichern, wobet die Führer der Fc. 08 Ludwigshafen mit den auswärtigen Mannſchaftsleitern ſchöne Zuſammenarbeit zeigten. Allen voran gebührt ein Lob in erſter Linie dem verdienten Sportpion:er Huthof⸗ Ludwigshafen, der es ſich nicht Stati besonderer Anzeige Am 22 April verschied nach schwerem Leiden unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater Schwager und Onkel im 83. Lebensjahre Hockenheim, Mannheim, Bruchsal, den 24. April 1930 Die trauernden Hinterbliebenen: Familie F. Kreh Familie A. Dingeldein Familie C. Huber Familie J. Wellenreuther Die Feuerbestattung fand auf Wunsch des Verstorbenen in aller Stille statt mögen der Firma Handelsbüro für landwirt⸗ ſchaftliche Erzeugniſſe und Bedarfsartikel G. m. 23 894.42., wozu die Zinſen ab 12. 4. 1930 treten. Daran gehen ab die keſtlichen Gerichts⸗ Vergütung nebſt Auslagen des Konkursverwal⸗ 70 bevorrechtigte Forderungen. Das Schlußverzeich⸗ nis liegt zur Einſicht für die Beteiligten auf der Intl. Veröffenbhchungen dor statt Rankel ttellungs hallen.— Nähere Auskunft: Baubüro Seckenheimer Landſtraße, wo Ausſchreibungs⸗ bedingungen, ſoweit vorrätig, erhältlich und die Pläne eingeſehen werden können. Einreichungs⸗ termin: Freitag, 2. Mai 1930, vorm. 9 Uhr, Rat⸗ 15 haus N 1, Zimmer Nr. 124. Zuſchlagsfriſt: bis Aralzen- aus den beſſeren und beſten Lagen d. Unterhaardt. Verkauf der Ausführung von ca. 395 lfd. Mtr. Zement⸗ 15185 billig! billig! rohrkanälen 0,25 Meter l. W. nebſt den Bau⸗ neden N für Kinderreiche bei der Gartenſtadt Waldhof. Aua; Verdingungsunterlagen weren während ber Chſſiselonenes. Bett: Iodes-Anzeige sich in die obere Heimat abzurufen Um stilles Beileid bitten Die Hinterbliebenen: Fr. Job Es hat dem Herrn über Leben und Tod gefallen, meine liebe Frau, unsere Mutter, Schwiegermutter. Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Elise Job geb. Limmermanm in gutem Alter heute nach kurzem Krankenlager zu Mannheim(Schwetzingerstr. 90), 20. April 1930 bruchsachen dne Druckerei Ur, Maas, 8, m. b.., Mannheim f 1,-6 Das Vergleichsverfahren über das Vermögen des Joſef Müller, Schuhwarenhändler in Laden⸗ burg a.., wurde nach rechtskräftiger Beſtätig⸗ ung des Zwangsvergleichs aufgehoben. 187 Mannheim, den 23. April 1990. Amtsgericht B. G. 11. In dem Konkursverfahren über das Ver⸗ b. H. in Mannheim ſoll die Schlußverteilung er⸗ folgen. Der verfügbare Maſſebeſtand beträgt koſten, oͤie Koſten der Veröffentlichung und die ters. Zu berückſichtigen ſind 283 583.26 R. nicht —— nehmen ließ, öte Gaſtmannſchaften bereite am Karſams taz zu empfangen, um ſie nach einem Rundgang durch Maun⸗ heim nach Ludwigshafen zu geleiten. Bereits der 1. Oſterfeiertag brachte zwei Spiele, die einen in allen Teilen fairen und einwandfreien Verlauf nahmen. Während die 2. Jugendmannſchaft von F G. 03 Ludwigshafen über die 2. Jugendmannſchaft von 05 Schweinfurt mit 311 ſiegreich blieb, ſiegte deren 1. Jugendelf über die gleiche Mannſchaft von FG. 03 Lud⸗ wigshafen mit:1. Der 2. Feiertag ſah dann die Junſoren Ludwigshafens mit Frankfurt im Kampfe. Die 4. Jugend⸗ elf von 03 Ludwigshafen ſpielte gegen die gleichwertige Vertretung des Ballſportvereins Frankfurt:1 und die 1. Schülermannſchaften beider Vereine trennten ſich mit 2790 zu Gunſten der Frankfurter. Die Hauptbedeutung des Turniers galt dann dem Schlußſpiel der 1. Jugendmannſchaften von Ludwig s⸗ hafen und Ludwigsburg, das die Letzteren mit 312 für ſich entſchieden. Hatte man ſich beim Vorſpiel in Lud⸗ wigsburg(Oſtern 1929) mit:1 getrennt, ſo ſollte dieſe abermalige Begegnung zu Gunſten der Schwaben enden. Dieſe waren im Stellungsſpiel und Schnelligkeit etwas überlegen, was ſchließlich für den Sieg von ausſchlaggeben⸗ der Bedeutung wurde. ch. Keglerverband Maunheim Die Klaſſenkämpſe der einzelnen Klubs des Mann⸗ heimer Keglerverbandes hoben nunmehr ihr Ende erreicht, Die Tabellen weiſen jetzt folgendes Bild auf: Ligaklaſſe: Um e Hoor 18 Punkte, Edelweiß 14., 1. Kc. Waldhof 12., Goldene Sieben 10., Bock 4., Gold⸗ wurf 2 Punkte. Ganz ungeſchlagen konnte der Club Um e Hoor nicht aus den Kämpfen gehen, eine Niederlage mußte er von Edelweiß hinnehmen. -Klaſſe: Feudenheim 25 14 Punkte, Rhein⸗Neckar 14., Kurpfalz 10., Alle 9 Käfertal 8., Roland 8., Rhein⸗ gold 4 Punkte. Hier müſſen Feudenheim 28 und Rhein⸗Neckar noch ein Entſcheidungsſpiel austragen und iſt es noch zweifelhaft, wer den Sieg davontragen wird, do beide Clübs ſehr gute Kräfte haben.. 3⸗Klaſſe: Eintracht Käfertal 14 Punkte, Fidele Brüder 21 12., Flottweg 10., Fid, 28 1. M. 8., Fidele 12 4 P. In dieſer Klaſſe wurde Eintracht Käfertal Meiſter. C⸗Klaſſe: Präciſe Acht 14 Punkte, Rheinpfalz 8., Gut Holz 6., Fichele 28 2. M. 2 P. Der neue Club Präciſe Acht hat hier alle onderen Clubs hinter ſich geloſſen. Es ſteht zu erwarten, daß er noch Erſtaunliches leiſten wird. Die Clubs Gute Gaſſe und Immer ſachte ſind vorzeitig freiwillig während der Kämpfe ausgeſchieden. 8 Geſchäftliche Mitteilungen * Der Käufer des End Betriebes ſchließt ein neues großes Geſchäft ab. Mr. Harold F. Ritchie, der kanadiſche Millivnär und Präſident der International Proprietaries Et, der das weltberühmte Geſchäft der Eno's Fruit Salt vor zwei Jahren kaufte, hat jetzt in Verbindung mit einer Reihe von anderen Perſönlichkeiten die Pompeian Company non der Colgate⸗Palmolive⸗Peet Company gekauft, um das Geſchäft in Pompeian Schönheitspräparaten noch weiter zu entwickeln und bedeutend zu vergrößern. Dieſe Produkte ſind dem Handel und auch dem Publikum aller Länder ſchon bekannt, der Vertrieb in der ganzen Welt wird in Zukunft von der Verkaufsorganiſation des Herrn Ritchie durchgeführt werden. Eine Geſchäftsſtelle der Pompeian Company wird in Berlin errichtet werden. S0 N Sommersprossen, Flechten und Ge- sichtsausschlag wirken unästfefisch und berunstalfen Ihr Gesicht. Durch Behandlung mit HERBA-SEIFE und HERBA- CREME erhalten Sie einen natürlich reinen Lein. Herba- Seife N. 65, 300% verstärkt MR 1. Hetba-Creme ſeitheliig, fettfrei Nm., 60.—. 84. Ethalllich in Rpothebden. Drögerien, Parſũmerien Geſchäftsſtelle des Amtsgerichts B. G. 5 Mann⸗ heim auf. 6232 Mannheim, den 24. April 1930. Der Konkursverwalter: Hardung, Rechtsanwalt. Arbeitsvergebung. Sanitäre Einrichtungen für Neubau Aus⸗ 23. Mat 190.(19) ochbauamt. Arbeitsvergebung. Oeffentlicher Wettbewerb für die Vergebung werken und 14 Regeneinläufen in der Siedlung pro Woche an Großer Grünstadter Weinmarkt emen Il Föptderung des Gualitätsweinbaues F. tittwoch, den 30. April 30, mittags 12½ Uhr im Saalbau der Jakohsluſt zu Grünſtadt, verſteigern unfere Mitglieder 601⸗ da. 67000 Ltr. 1928er und 1929er Welg- und Rotweine Probe mit Liſtenabgabe vor der Verſteigerung um 10½ Uhr. Dienſtſtunden beim Städt. Tiefbauamt, Amts⸗ ellen in Hola. u. Met. für Geſchäfte u. Haushaltungen, jegliches Quan debe nde II, D 1 Nr. 6, Sin 28, e Beittedern, Kederkiss⸗ tum, auch im Abonnement, empfſehlt 0110 Pläne und Auskunft Zimmer Nr. 8. Eröffnung der Angebote am Mittwoch, den 7. Mai 1930, vormittags 11 Uhr, im Tiefbauamt, Zimmer Nr. 28. Zuſchlagsfriſt bis 4. Juni 1930. Mannheim, den 23. April 1930. 44 nachm. 3 Uhr von der Leichenhalle aus statt Kranzspenden im Sinne der Verstorbenen dankend verbeten. Die Beerdigung findet am Samstag, 26. Ap 1b Utef 1 G glist! Knudsen Tel. 284 9g. S647 ein prakt. Einzelne bp gert: F. k. No f man g, Eisfabrik, 5 6. 38, Einzelmöbel, wäsche, Bettbarchent. Neuer Posten Kleider- schränke in weis und Ti Nußbaum, sehr vorteil- iefbauamt. haft. 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April 1930 Vorstellung Nr. 263, Miete F Nr. 30 Die Hochzelt des Flrar se (Der tolle Lag) Kotzische Oper in 4 Akten von Mozatt Dichtung von Lorenzo da Ponte Text der Rizitative von Hermann Levi In Szene gesetzt von Dr. Richard Hein Musikalische Leitung: Erich Orthmann Bühnenbilder: Dr. Eduard Löffler Anfang 19.30 Uhr Personen: Graf Almaviva Christian Könker Gräfin Rosine, seine Gemahlin Mg. Teschemacher Susanna Kammerſungfer d. Gräfingussa Heiken Bizero, Kammerdiener d. Grafen Wilhelm Renten Bas into, Musikmeister Eritz Bartling Bartolo, Arzt Karl Mang Marzelline Nora Landerich Cherubin, Page des Graten Antonio, Gärtner Bärbel, dessen Tochter Don Curzio, Friedensrichter Erstes Bauernmädchen Zweites Bauernmädchen APOLLO Fernspr. 216 24 Lesen Sie die gesamte Mannheimer Hugo Voisin Marlanne Keiler Werner Mäckel Margarethe Ziehl Johanna Strutz Presse über Go den gröghten Illusionisten zweier Welten Abendlich 8/ Uhr Rennen 2 rranklurt Sonntag, den 27. 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