1 — Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ straße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. 10 Pfg.— Abholſtellen: Waloͤhofſtraße 6, W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Montag: Sport der N. N. Z./ Diensiag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Donnerslag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Mannheimer General- Amzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von we 0 Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheimer Neiſe⸗Jeitung. Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und fiir telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſetz und Recht Mannheimer Muſikzeitung Abend⸗ Ausgabe Freitag, 25. Apr il 1930 141. Jahrgang— Nr. 191 he Unzufriedenheit mit der Welkbank Londoner Preſſekritik an den Ergebniſſen der Baſeler Tagung And die Reparationsanleihe? Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 25. April. Das Mißtrauen engliſcher Finanzkreiſe gegen die Bank für internationale Zahlungen kommt heute in einer heftigen Kritik zum Ausdruck, die der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Tele⸗ graph“ gegen die Ergebniſſe der Baſeler Tagung des Verwaltungsrates richtet. Der Korreſpondent ſchreibt, die Reſultate der Wahlen für die verſchie⸗ denen Aemter würden in engliſchen Kreiſen als höchſt unbefriedigend, ja ſogar möglicherweiſe als gefährlich für die engliſchen Intereſſen betrachtet. Die Tatſache, daß der Generaldirektor ein Franzoſe und ſein Stellvertreter ein Deutſcher ſeien, müſſe dem Hauptgläubiger und dem Hauptſchuldner der Reparationen einen übermäßigen Ein⸗ fluß auf die Führung der Bank geben. Man könne es Deutſchland kaum verdenken, wenn es darauf beſtanden habe, den Poſten des ſtellvertreten⸗ den Generaldirektors zu erhalten zum Ausgleich gegen die Ernennung des Franzoſen zum General⸗ direktor. Aber es ſet bedauerlich, daß die Leitung der Bank auf dieſe Weiſe den beiden Partnern zu⸗ falle, die am meiſten politiſch intereſſtert ſeien. Der Korreſpondent wirft den engliſchen Mitgliedern des Ver⸗ waltungsrates vor, daß ſie die Intereſſen Englands nicht genügend wahrgenommen hätten. Nicht einer der wichtigſten Poſten ſei an einen Eng⸗ länder gefallen, wiewohl eine Reihe von Aemtern mit Vollmachten ausgeſtattet ſei, die unter Um⸗ ſtänden ſtark gegen die engliſchen finanziellen Inter⸗ eſſen benutzt werden könnten. Der Korreſpondent bringt den Mißmut gewiſſer engliſcher Kreiſe gegen die bevorſtehende Reparationsanleihe zum Ausdruck, wenn er darauf hinweiſt, daß London einen erheblichen Teil dieſer Emiſſion aufzunehmen habe, daß aber das Kapital faſt ausſchließlich Frankreich zugute kommen werde. Der Korreſpon⸗ dent fügt mit offenſichtlicher Propagandaabſicht hin⸗ zu, daß die Reparationsanleihe in keiner Weiſe dem engliſchen Ausfuhrhandel zugute kommen werde, ſondern im Gegenteil den anderer Mächte auf Koſten Englands ſtärken werde. Die Auslaſſung des konſervativen Blattes iſt an ſich nicht tragiſch zu nehmen, iſt aber bezeichnend für die Stimmung in gewiſſen einflußreichen Kreiſen und dürfte der Beginn einer Kampagne ſein, die ſich unter Umſtänden ſehr zu Ungunſten der Repara⸗ tionsanleihe auswirken könnte. Das Ende der Repo Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 25. April. Die Gründung der Bank für internationale Zah⸗ lungen bereitet der Reparationskommiſſion ein Ende. Heute wird im franzöſiſchen Miniſterium des Auswärtigen der in den Haager Beſchlüſſen vorge⸗ ſehene Ausſchuß zuſammentreten, um die Ueberlei⸗ tung der im früheren Dawesplan geſchaffenen Or⸗ gane auf die des Poungplanes durchzuführen. Dieſer Sonderausſchuß hat die Aufgabe, die Rech⸗ nungslegung des Generalagenten Parker Gilbert während des Zeitraums vom 1. Auguſt 1929 bis 1. Maf 1930 zu prüfen. Sodann wird er zur Nich⸗ tigkeitserklärung der früheren deutſchen Reparations⸗ bons A, B und C übergehen Die Auflöſung der Reparationskommiſſion bildet den Schlußakt der dem Sonderausſchuß zugewieſenen Arbeiten.„Mögen wir die Auflöſung der Reparationskommiſſion und die Gründung der Zahlungsbank niemals zu bedauern haben,“ ſchreibt der„Figaro“. * Oeſterreichiſche Auswanderungen nach Frank⸗ reich. Die öſterreichiſche Regierung hat, mit dem franzöſiſchen Auswanderungskomitee Abkommen ge⸗ troffen, wonach 15000 öſterreichiſche Erz⸗ arbeiter in einem Zeitraum von drei Jahren nach Frankreich vermittelt werden ſollen. Für die Aus⸗ wanderung kommen nur Männer in Betracht, die Mitnahme von Frauen iſt ausgeſchloſſen. 7 14 eſuch bei Stegerwald Der internationale Bundechriſtl. Angeſtelltenverbände beim Reichsarbeitsminiſter Telegraphiſche Meldung Berlin, 24. April. Der Reichsarbeitsminiſter Dr. Stegerwald hat heute den Vorſtand des Internationalen Bundes Chriſtlicher Angeſtelltenverbände im Reichsarbeits⸗ miniſterium empfangen, der rund 660 000 Mit⸗ glieder umfaßt, davon in Deutſchland allein 560 000. Vertreten waren bei dieſem Empfang die Bundesorganiſationen von Belgien, Holland, Oeſterreich, Deutſchland und Tſchechei. Der Vorſitzende Habermann⸗ Hamburg hob in ſeiner Rede hervor, daß die Schaffung eines Angeſtellten⸗Ausſchuſſes beim Internationalen Ar⸗ beitsamt in Genf nicht zuletzt der Unterſtützung der darauf hinzielenden Beſtrebungen der Angeſtellten⸗ ſchaft durch das Reichsarbeitsminiſterium zu danken ſei. Das Reichsarbeitsminiſterium habe der Inter⸗ nationalen Angeſtelltenſchaft für den Fortgang der internationalen Arbeit wertvolle Verbindungen er⸗ öffnet. Reichsarbeitsminiſter Dr. Steger⸗ wald begrüßte zugleich namens der Reichsregie⸗ rung die Vertreter des Internationalen Bundes ſämtlicher Angeſtelltenverbände. Er betonte die Be⸗ deutung, die die Sozialpolitik Deutſchlands ſowohl für Deutſchland ſelbſt wie auch international ſtets in der Vergangenheit genoſſen habe und in aller Zu⸗ kunft beſitzen werde. Er wies darauf hin, daß das Reichsarbeitsminiſterium eines der bedeutungsvoll⸗ ſten Miniſterien Deutſchlands ſei. Zurückblickend ſtellte der Miniſter dem Emanzipationskampf des Bürgertums in der franzöſiſchen Revolution den Emanzipationskampf der Arbeitnehmer gegenüber, der mit der Staatsumwälzung in Mittel⸗ und Oſt⸗ europa eingeſetzt habe und in welchen das Reichs⸗ arbeitsminiſterium ſowohl auf dem Gebiete der in⸗ ternationalen wie der nationalen Sozialpolitik große Aufgaben zu erfüllen habe. Der Vertreter Frankreichs, Teſſier, betonte, daß man ſich in den zehn Jahren des Be⸗ ſtehens des internationalen Bundes chriſtlicher An⸗ geſtelltenverbände gegenſeitig achten gelernt habe. Er erkenne gerne an, daß Deutſchland auf dem Ge⸗ biete der internationalen Sozialpolitik eine ganz be⸗ ſonders bedeutungsvolle Rolle geſpielt habe. Deutſch⸗ land habe auch den anderen ein Beiſpiel darin gegeben, daß es einer aus der Chriſtlichen Gewerk⸗ ſchaft hervorgegangenen Perſönlichkeit Gelegenheit bot, an ſo hervorragender Stelle für die Intereſſen der Angeſtellten wirken zu können. Nach dieſer Begrüßung wurden die Vertreter durch die Ausſtellung im Reichsarbeitsminiſterium geführt. CCCCCCCTCTꝙTòyöbͥCòC0bCbCbCbCbbPbPPbGbGbPbPbGTbGbGTGGbGTGäGTͤbGTGTGbéTGbwbõͤä(uwuuuͤͤͤͤã p TVVwfwVVVVVVVTTVTWTFTFTFTFTTCT——————————————.rrr.rjßc c—————j j— Neuer Nuntius für Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. April. Heute morgen kurz vor 9 Uhr iſt auf dem Pots⸗ damer Bahnhof der neue Nuntius Monſignore Orſenigo angekommen. Im Namen des Aus⸗ wärtigen Amtes war der Chef des Protokolls Graf Tattenbach in Begleitung des Botſchaftsrates Dr. Klee, dem Referenten der vatikaniſchen Abteilung, erſchienen. Der hohe Berliner Klerus war unter Führung des Biſchofs Dr. Schreiber zur Stelle. In den nächſten Tagen wird der neue Nuntius ſich dem Reichsaußenminiſter vorſtellen und am „Montag oder Dienstag dem Reichspräſidenten ſein Beglaubigungsſchreiben überreichen. Thüringen und das Reich Drahtbericht unſeres Berliner Büros E] Berlin, 25. April. Bei dem nunmehr auf den 30. April feſtgeſetzten Beſuch des Staatsfekretärs Dr. Zweigert in Weimar wird es ſich, wie bereits angekündigt, um die Fortſetzung der kürzlich zwiſchen dem thüringiſchen Miniſterpräſidenten Baum und Wirth in Berlin geführten Unterhaltungen handeln und im Mittelpunkt der Erörterungen dürften wiederum die Dr. vom Reich und Thüringen gleichzeitig beim Reichs⸗ gericht zu unternehmenden Schritte ſtehen, das be⸗ kanntlich um ſeine Entſcheidung über die Verfaſ⸗ ſungsmäßigkeit des neuen thüringiſchen Verwal⸗ tungsreformgeſetzes angerufen werden ſoll. Dieſes Geſetz ſieht bekanntlich in ſeinem Abſatz 4 einen neuerlichen Beamtenabbau vor, deſſen Recht⸗ mäßigkeit von der Reichsregierung beſtritten wor⸗ den iſt. Die Bekämpfung der kommuniſtiſchen Wühlarboeit Telegraphiſche Meldung Berlin, 25. April. Im Verlaufe der Ermittlungen nach den für die Herſtellung von zur Zerſetzung der Schutzpolizei und der Reichswehr beſtimmten Druckſchriften in Frage kommenden Auftragsgebern und Hauptverbreitern fanden durch Beamte der Abteilung la geſtern zahl⸗ reiche Durchſuchungen ſtatt, u. a. auch im Parteibüro des Unterbezirks der KPD. in Lichtenberg. Drei Perſonen wurden feſtgenommen und dem Unterſuchungsrichter des Reichsgerichtes beim Land⸗ gericht 3, Berlin zugeführt. Es befinden ſich nunmehr wegen Herſtellung und Verbreitung kommuniſtiſcher Zerſetzungsſchriften von den Beſchuldigten elf Per⸗ ſonen als Täter oder Mittäter in Haft. Die Englandfahrt des„Graf Zeppelin“ Telegraphiſche Meldung Friedrichshafen, 25. April. Wie aus einer Unterredung mit Kapitän Leh⸗ mann hervorgeht, wird das Luftſchiff„Graf Zep⸗ pelin“ am Samstag früh um 6 Uhr zu ſeiner Eng: landfahrt aufſteigen. Sein Weg führt über Baſel Befangon nach Paris, wo Poſt abgeworfen wird. Sodann fliegt er in direkter Richtung über den Kanal nach London, wo er zwiſchen 3 und 4 Uhr erwartet wird! Nach einigen Schleifen über der Stadt wird er den Luftſchiffhafen Cardington anfliegen, der von London etwa 60 Kilometer ent⸗ fernt iſt. Die Landung in Cardington dürfte zwi⸗ ſchen 5 und 6 Uhr erfolgen. Der Ankermaſt wird dabei nicht benutzt werden. Das Luftſchiff wird von der dortigen Haltemannſchaft während des Aufent⸗ halts, für den etwa zwei Stunden vorgeſehen ſind, feſtgehalten werden. Der Rückflug, für den bereits alle Plätze ver⸗ geben ſind, wird vor Eintritt der Dunkelheit gegen 8 Uhr abends angetreten werden und wahrſcheinlich auf derſelben Strecke wie beim Hinflug vonſtatten gehen. Die Landung in Friedrichshafen wird am Sonntag früh zwiſchen 7 und 8 Uhr vor ſich gehen. Flugzeugabsturz auf der Straße — Berlin, 25. April. In Rudom, in der Weich⸗ bildgrenze Berlins, ſtürzte heute vormittag kurs vor 9 Uhr ein Flamingo⸗Flugzeug der Deutſchen Ver⸗ ſuchtsanſtalt für Luftfahrt, das von Tempelhof nach Adlershof unterwegs war, aus geringer Höhe ab. Der Begleiter wurde ſchwer, der Pilot leichter ver⸗ letzt. Der Pilot hatte verſucht, als der Motor wie⸗ derholt ausſetzte, zu notlanden, er erreichte aber kein offenes Feld mehr. Die Maſchine verfing ſich in Telegraphenleitungen und ſtürzte zu Boden. Paſ⸗ ſanten wurden nicht verletzt. Gel in China Von Prof. Dr. Waldemar Oehlke Allerlei hat das Geld ſchon fertig gebracht in der Welt, nur noch nicht den ewigen Frieden, wie ihn uns Kant entwickelt hat. China ſcheint es vor⸗ behalten zu ſein, dieſes Problem zu löſen. Die Mit⸗ teilung, die ich ſoeben privatim erhalte, daß einer meiner früheren Pekinger Studenten es jetzt in Tſchiangs Armee zum Major gebracht hat, kann die Ausſicht nicht ſtören, denn er war der Aermſte von allen und mit Kant wohl vertraut— zum Kriege hetzt er ſicher nicht. Die Sache liegt nämlich drüben fetzt ſo, daß keiner mehr loszuſchlagen wagt aus Angſt, daß ihm ſeine Offiziere in der Nacht nach dem Kriegsaus⸗ bruch vom Gegner— nun ſagen wir: für die Idee des ewigen Friedens abgewonnen werden. Iſt das erſt ſicher, dann hat China nicht nur die Idee. ſon⸗ dern praktiſch den ewigen Frieden ſelbſt; ſolange es dem Angegriffenen nicht an Geld fehlt. Das Volk ſelbſt iſt friedlich, und dieſe Soldaten ſind Volk. Und an einen ewigen Frieden aus reiner allgemeiner Menſchenliebe glauben doch wohl nicht einmal die Völker mehr, die ſich um Verhältniszahlen der ſoge⸗ nannten Abrüſtung ſtreiten.. General Nen, der Peiping wieder in Peking um⸗ getauft hat und von dort aus Nanking erobern möchte, glaubte der Generäle von Schuntang und Hunan ſicher zu ſein. Aber dieſe Herren Schen und Ho ſcheinen inzwiſchen von dem Feinde Tſchiang mehr bekommen zu haben, was denn den Frieden im Augen⸗ blick wiederherſtellte. Der Führer der Kuominchun, einer Abzweigung der Kuomingtang, namens Schi und Han ſollen— wie in der oſtaſiatiſchen Preſſe fröhlich gedruckt ſteht,— je 1 Million Dollars von Nanking erhalten haben. Die Friede wurde ſo noch feſter. Als der General Sun das ſah, ſchlug er ſich auf die Seite des Silbers. Darüber freute ſich der mandſchuriſche Marſchall Tſchang, der nur dafür ſorgt, daß keiner der Kriegführenden zu ſtark wird: wurde doch jetzt Tſchiang an Geld und entſprechend Yen an Soldaten geſchwächt, ohne daß er ſelbſt zu zahlen oder ſeine„bewaffnete Neutralität“ aufzu⸗ geben brauchte. Bei ſolchem Ablöſungsverfahren hinter der Szene wird ja eigentlich der ganze Kel⸗ logg⸗Pakt überflüſſig. Wer mehr Geld hat, entſchei⸗ det über den Frieden. Die chineſiſchen Städte wiſ⸗ ſen das längſt, denn der betreffende General, der ſich drohend nähert, ladet ihre Häupter— die Kaufleute nicht zu vergeſſen— vor ſein Angeſicht, legt ihnen 100 000 Dollars auf und verſchont ſie bei Zahlung mit ſeiner und ſeiner Lieben Gegenwart. Unter ſob⸗ chen Umſtänden mag man den Eiufluß der fremden Mächte mit hoher Valuta auf den chineſiſchen Bür⸗ gerkrieg abſchätzen. Sogar Rußland ſcheint ſich insgeheim wieder für das ſübliche China intereſſiert zu haben. Es iſt ihm ganz gleichgültig, daß der Begründer des modernen China, Dr. Sun Yat Sen, nicht einmal mit Marx übereinſtimmte, denn der Chineſe wies darauf hin, daß die Idee, der Klaſſenkampf des Proletariats fördere den kulturellen und ſozialen Fortſchritt, durch die Entwicklung von Handel und Induſtrie völlig widerlegt ſei. Aber die ſog. chineſiſchen Kom⸗ muniſten, die ſich 1924 in das Fahrwaſſer des ruſſi⸗ ſchen Beraters Borodin begaben, bleiben enttäuſcht, daß ſie dadurch perſönlich nicht an die Spitze kamen, und ſind dem Rubel weiter zugänglich. Außen⸗ politiſch geht das gegen England und Japan. Letzteres hat mit Nankings Außenminiſter Dr. C. T. Wang, der jetzt ſeinen Rücktritt erklärt hat, am 29. März einen neuen Handelsvertrag verein⸗ bart, der freilich noch der Beſtätigung bedarf und vor dem Herbſt nicht in Kraft treten kaun. Immer⸗ hin wird Nanking dadurch politiſch wie finanziell — denn es beherrſcht ja den Schanghaier Hafen— geſtützt. Wieder greift das Geld ein. Der chineſiſche Verzicht auf den Binnenzoll, den Likin, fällt Nau⸗ king nicht ſchwer, weil es nach vorläufigem Aufgeben der Provinzen Honan und Hunan im Junern Chinas ſowieſo nicht viel zu ſagen hat, vielmehr beim Verſagen alles auf die aufſtändiſchen Mar⸗ ſchälle abſchieben kann. Die werden dann wieder daran ſchuld ſein, daß China nicht geeinigt und zur Blüte gebracht wird. Sollte Nanking tatſächlich Wathaiwat im irgendeiner Jorm von den Briten 2. Sette. Nr. 191 Newe Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Freitag, den 28. April 1950 zurückbekommen, ſo würde das ein weiteres Boll⸗ werk gegen Peking und Mukden ſein. Das Zünglein der Waage bleibt indeſſen nach wie nor Tokio, was namentlich die Amerikaner wiſſen. Aber auch die Chineſen ſind ſich darüber klar, denn das ſoeben von Chao Wu Wu veröffentlichte Buch „National Program for China“ beſchäftigt ſich faſt ausſchließlich mit dem politiſchen Geſichtspunkt Ja⸗ Fanz. Es ſieht ſo aus, als ob die Randvpölker des Großen Ozeans anfangen, ſich als eine Welt für ſich zu betrachten in dem Sinne: Der Pazifik den Pazifik⸗ ſtaaten! Anders kann man auch den Plan einer Pan⸗Pazifik⸗ Handelskammer kaum noch verſtehen. Sie iſt ſo gedacht, daß neben einer Zentrale, vielleicht in Honolulu, Zweigſtellen rund herum an den pa⸗ zifiſchen Küſten ins Leben treten ſollen. Das würde Schanghai ebenfalls neues Geld zuführen. Aber auch die Japaner können es gebrauchen, obwohl ihr zum 1. April eröffnetes Tokio⸗Theater im Speiſeſaal des fünften Stocks 1000 Perſonen faſſen kann. Das Elend der Arbeitsloſigkeit bleibt deshalb nicht weni⸗ ger groß— 800 000 Arbeitsloſe ſind für ein kleines Inſelreich viel! Zwar gab es am 6. März keine pro⸗ letariſche Demonſtration in ganz Japan, im Gegenſatz zu Berlin, London, Paris und Newyork, wo 75 000— in Boſton ſogar 100 000— demonſtrierten.„Wir Wil⸗ den ſind doch beſſere Menſchen.“ Aber an Geld fehlt es gleichwohl. Dabei iſt der Nen ſchon beinahe wie⸗ der einen halben Golddollar wert. Der chineſiſche Silberdollar ſteht aber unerſchüt⸗ tert. Mit Geld in China eiagreiſen, iſt mithin auch für Japan ſchwierig, koſtſpielig und unſicher, letzteres deshalb, weil keine kriegeriſche Partei im Norden oder Süden Garantien auch nur für den nächſten Tag bieten kann. Nehmen und laufen iſt für chine⸗ ſiſche Politiker immer noch beſſer als ſich ſchlagen und ausplündern laſſen. Nanking kauft wenigſtens unentwegt Kriegsmaterial, worüber ſeine eigenen Anhänger keineswegs entzückt ſind, zumal die Aka⸗ demiker. Leider darf ich mich nicht näher äußern. Man wird mich wohl auch ſo verctehn. Kriegsgeld ſollte man Ching wirklich laſſen. Es braucht es fa nötiger für die Idee des„ewigen Friedens“. — . Am den Stahlhelm Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 25. April. Zu den Meldungen über die angeblich beabſichtigte Aufhebung des Verbots des Stahlhelm im Rheinland und Weſtfalen wird jetzt von zuſtändiger Stelle mit⸗ geteilt, daß der Reichsregierung ſchon ſeit langem non verſchiedenen Seiten Anregungen und Anträge auf eine Beſeitigung des Verbotes zugegangen ſeien. Um nun die durch dieſes Anſinnen aufgewor⸗ fenen Fragen mit den beteiligten Reſſorts des Reiches und Preußens erörtern zu können, ſind die Vertreter dieſer Reſſorts zu einer kommiſſariſchen Ausſprache ins Reichsinnenminiſterium berufen mopden. Solche Beſprechungen ſind übrigens bei Angele⸗ genheiten, bei denen verſchiedene Reſſorts beteiligt ſind, durchaus üblich. Die angekündigte Unterhal⸗ tung dürfte aber kaum vor Anfang Mai ſtattfinden. Jedenfalls iſt es nicht richtig, wie ein Berliner Links⸗ blatt behauptet, daß das Reichskabinett die Auf⸗ hebung des Stahlhelmperbotz bel der preußiſchen Regierung beantragt habs. An ſich war von vornherein klar, daß es ſich bei der Auflöſung der Stahlhelmverbände im Rhein⸗ land und in Weſtfalen nur um befriſtete Maß⸗ nahmen handeln konnte. Es iſt durchaus in der Ord⸗ nung, daß von Zeit zu Zeit einmal nachgeprüft wird, oh die Gründe für eine Aufrechterhaltung des Ver⸗ butes noch beſtehen. * Politiſche Schlägerei; 50 Verletzte — Artern, 28. April.(Kreis Sangerhauſen). Im Anſchluß an eine geſtern abend hier abgehaltene Verſammlung der Nationalſozialiſten entwickelte ſich zwiſchen dieſen und Kommuniſten eine ſchwere Schlägerei mit Biergläſern, Stöcken und Stühlen. Die Zahl der Verletzten beträgt auf beiden Seiten etwa 50. Ein Nationalſozialiſt erlitt ſchwere Ver⸗ letzungen und wurde ins Krankenhaus gebracht, Da die im Sagal anweſende ſtädtiſche Polizei nicht aus⸗ reichte, mußten die Landjäger von Sangerhauſen zu Hilfe gerufen werden. Das Lokal wurde gegen 12 Uhr nachts polizeilich geſchloſſen. Erſt gegen drei Uhr morgens war die Ruhe wiederhergeſtellt. NN Aus der badischen Landwirt Zu der heutigen Vollverſammlung der Badiſchen Landwirtſchafts kammer in Karls⸗ ruhe liegt ein gedruckter Tätigkeitsbericht für das Jahr 1929 vor. Er verweiſt einleitend auf die Unſicherhett der Wirtſchaftslage. Es habe ſich gezeigt, daß der heutigen Kriſe nicht einſeitig von außen entgegen⸗ gewirkt werden könne, ſondern daß wirkſame Maß⸗ nahmen für den Abſatz im Innern und ſtarke Selbſtbeſchränkung der Landwirte notwendig ſeien. Die Forderungen nach Pro⸗ duktionseinſchränkungen auf zahlreichen Gebieten (Tabak, Hopfen, Zuckerrüben uſw.) neben dem Ver⸗ langen nach einer möglichſten Einſtellung des Roggenbaues in Baden würden mehr und mehr in den Vordergrund treten. Daneben ſpiele die Aus⸗ bildung der Abſatzorganiſation eine entſcheidende Rolle. Der Bericht hebt hervor, daß das erfreulichſte Ereignis im Berichtsjahr im genoſſenſchaft⸗ lichen Zuſammenſchluß liege, der ermögliche, daß große Auſgaben nunmehr in ganz anderer Weiſe gelöſt werden könnten. Der Bericht verbreitet ſich ſodann ausführlich über die einzelnen Tätigkeitsgebiete der Landwirt⸗ ſchaftskammer. Der Arbeits nachweis wurde auch im Berichtsjahr wieder ſtark in Anſpruch ge⸗ nommen. Als erfreulich wird die Tatſache feſtgeſtellt, daß die kleinen bäuerlichen Betriebe immer ſtär⸗ ker in die Reihe der Mitglieder der Kontrollvereine eintreten, deren wir in Baden augenblicklich 16 mit 575 angeſchloſſenen Betrieben und 4173 Kühen zählen. Das Jahr 1929 war für die geſamte Schweine⸗ zucht als allgemein günſtig zu bezeichnen. Im Betriebe befanden ſich 66 Schweinezuchtſtationen, 7 Schweineſtammzuchten und 3 Schweinezuchtgenoſ⸗ ſenſchaften. Die Nachfrage nach guten Zuchttieren war äußerſt rege. Weniger günſtig lagen die Verhältniſſe für Schafzucht. Die Ziegen haltung geht anhal⸗ tend zurück, In Baden beſtehen 73 Ziegenzucht⸗ genoſſenſchaften mit zuſammen 1446 Mitgliedern. Da⸗ gegen haben die Beſtände an Geflügel im ver⸗ gangenen Jahre wieder in erfreulicher Weiſe zuge⸗ nommen. Die Zählung vom 1. Dezember 1929 er⸗ gab einen Beſtand von 2,9 Milltonen Hühnern, hier⸗ von ſind Legehühner 2,6 Millionen. Die Vermeh⸗ rung iſt eine etwa 10prozentige, ſie hält mit der Ver⸗ mehrung im Reiche von 76 auf 83 Mill. Hühner Schritt. die Im Weinbau ſtanden die Abſatzverhältniſſe und damit die Herbſt⸗ preiſe in keinem Zuſammenhang zu dem vorzüg⸗ lichen Wetnangebot, wodurch die Lage des badiſchen Weinbaues ſich außerordentlich ſchwierig geſtaltete. Die Gärung in Indien Telegraphiſche Meldung g London, 25. April Die Blätter melden aus Jahore: Geſtern trafen Meldungen ein, wonach feindliche Stämme von Kohat her nach Peſchawar unterwegs ſeien, um die Stadt zu plündern. Flugzeuge und Panzerwagen wurden alsbald abgeſandt. Sie fanden, daß die Telegraphenleitungen an verſchiedenen Stel⸗ len zerſchnitten und die Brücken verbarrikadiert waren, konnten aber keine Spur von den Stämmen entdecken. Es wird angenommen, daß die Stämme glaubten Peſchawar ſei in den Händen der Aufſtändi⸗ ſchen, und daß ſie umkehrten, als ſie erfuhren, daß die britiſchen Truppen die Stadt halten. „Times“ berichtet aus Bombay: In Peſchawar iſt eine amtliche Verfügung erlaſſen worden, durch die allen Europäern der Zutritt zur Stadt verboten wird, außer wenn ſie dienſtlich dort zu tun haben. Bei den Unruhen vom 28. April wurden die Fenſter⸗ ſcheiben des Telegraphenamtes zertrümmert und an verſchiedenen Stellen die Telegraphendrähte zer⸗ ſchnitten. Die Unruhen wurden durch ein Bataillon britiſcher Infanterie, Gurkhas und eine Kompagnie Panzerwagen unterdrückt. Einer Exchange ⸗Meldung zufolge hatten die Truppen drei Tote und acht Verwundete. aft Trotz niedriger Preiſe wurde nur ein Teil der Weinernte vom Handel und Wirtſchaftsgewerbe auf⸗ genommen. Das Beſtrebhen nach Zuſammenſchluß in Winzergenoſſenſchaften trat daher in verſchiedenen Gebieten des Landes ſtärker hervor. In weiteren Abſchnitten ſchildert der Bericht die außerordentlich ungſftuſtige wirtſchaftliche Entwicklung, die im Jahre 1929 der Pflanzen ⸗Tabak⸗ und Hopfen bau genommen haben. Die Zahl der Tabakbauvereine hat ſich von 62 auf 77 mit rund 3000 Mitgliedern und einer Anbaufläche von ca. 1000 Hektar erhöht. Die Grünlandwirtſchaft hatte emp⸗ findlich unter der anhaltenden Trockenheit zu lei⸗ den; doch ſind die Fortſchritte in der Leiſtung der verbeſſerten Weiden nicht zu verkennen. Auf Jah⸗ resſchluß waren 77 Saatbauſtellen vorhanden, von denen 48 Saaten zur Anerkennung angemeldet ha⸗ ben. Im ganzen wurden im Berichtsjahre 771.04 Hektar Feld beſichtigt, von denen 601.49 Hektar end⸗ gültig anerkannt wurden. Die ungünſtigen Wirt⸗ ſchaftsverhältniſſe wirkten ſich auch in den verſchie⸗ denen Arbeitsgebieten der badiſchen Pflanzenzüch⸗ tung fühlbar aus. Die Saatzuchtanſtalt Raſtatt hat wiederum neben einer großen Anzahl von wiſſen⸗ ſchaftlichen Verſuchen eine umfangreiche Aufklärungs⸗ und Beratungstätigkeit durchgeführt. Die Nach⸗ frage und Vermittlung von Originalſaatgut ſowie Originalſaatkartoffeln war ſehr groß. Von 46 Sorten Anbauverſuchen gelangten 16 zum Abſchluß. Neu eingeleitet wurden zehn Sorten⸗ verſuche. Im Lande Baden ſelbſt wurde im Be⸗ richtsjahre in Gemeinſchaft mit den bäuerlichen Ber⸗ ſuchsringen eine Neuregelung des Sortenverſuchs⸗ weſens eingeleitet und zu dieſem Zweck das Land in neun Anbaugebiete eingeſtellt. Im Winter 1929 ſchwebten Verhandlungen mit dem Ziele einer Ver⸗ einheitlichung und Vereinfachung des ganzen Pflan⸗ zenſortenprüfungsweſens. Zurzeit ſind 32 Ver⸗ ſuchsringe an 30 Lamdwirtſchaftsſchulen des Landes angeſchloſſen. Die.⸗K. hat im verfloſſenen Jahre einen gut beſuchten Lehrgang für landwirtſchaftliche Buch⸗ führung veranſtaltet und die Verarbeitung der Buch⸗ führungsergebniſſe der vorhergehenden Jahre zu einer Wirtſchaftsſtatiſtik abgeſchloſſen. Im Vorder⸗ grunde der Arbeiten der Steuerberatung ſtand die Behandlung von Steuerfällen als Auswirkungen der Neufeſtſtellung der Einheitswerte. Der Bericht gibt dann einen Einblick in die Entwicklung der Verſuchs⸗ und Lehrgüter der.⸗K. und beſchäftigt ſich ſchließ⸗ lich eingehend mit den Fragen des Obſt⸗ und Ge⸗ müſebaues. In der Organtſation des Abſatzes iſt man einen weſentlichen Schritt vorwärts gekommen. 7 5 Die Geſchäfte ruhen in der Stadt. In den Ein⸗ geborenenvierteln ſind die britiſchen Truppen jetzt von Gurkhas abgelöſt worden. Zenſur in Indien „Daily Expreß“ berichtet aus Lahore, daß nach Nachrichten aus dem Pundſchab und von der indi⸗ ſchen Nordweſtgrenze die Zenſur eingeführt wor⸗ den ſei. Aus Bombay melden die Blätter: In Erwide⸗ rung auf den von mohammedaniſcher Seite erhobe⸗ nen Vorwurf, Gandhi wolle die mohammedaniſche Minderheit unter die Herrſchaft der Hindus briu⸗ gen, erklärte Gandhi in ſeiner Zeitung„Jung⸗ indien“: Ich würde nicht zögern den Minderheiten die Regierung Indiens zu überlaſſen. Todesurteil gegen zwei Araber — Jeruſalem, 25. April. Wegen Mordes wähß⸗ rend der Unruhen in Hebron wurden zwei Araber zum Tode verurteilt. Auch wurde ihnen eine ge⸗ meinſame Buße von 1700& auferlegt. Heuſchreckenſchwarm in Gibraltar — Gibraltar, 25. April.(Reuter.) Ein großer Schwarm Heuſchrecken, der in Marokko Perhee⸗ rungen angerichtet hat, iſt über die Meerenge ge⸗ kommen und hat ſich in einem Teil von Gibraltar feſtgeſetzt. ſertiggeſtellt. Mechtloſigkeit der Drahtbericht unſeres Minderheiten Berliner Büroß Berlin, 25. April Wie dem„Vorwärts“ aus Siebenbürgen gemeb⸗ det wird, hat der dortige Regionaldirektor als oberſte Regierungsbehörde des Landes neuerdings eine Verfügung erlaſſen, die den Gebrauch der Minder⸗ heitenſprachen, alſo des Deutſchen und Ungaxi⸗ ſchen, in Zukunft bei ſämtlichen Verhandlungen der Komitats⸗ und Gemeinderäte, ſelbſt in rein deutſchen und ungariſchen Gemeinden, verbje⸗ tet. Die Beratungen aller offiziellen Körperſchaften dürfen danach künftig nur noch in der rumäntiſchen Landesſprache geführt werden. Dieſe Verordnung bedeutet einen neuen ſchweren Verſtoß gegen die Rechte der Minderheiten. Jehlgeſchlagene Spekulation Drahtbericht unſeres Berliner Büros [Berlin, 25. April. Die„Ballettunternehmerin“ Frau Schmeling, die vor kurzem mit einer Schar Berliner„Tän⸗ zerinnen“ nach Argentinien abfuhr und deren Affäre in Berlin viel Staub aufwirbelte, iſt in Buenos Aires von den Einwanderungsbehörden an der Einreiſe verhindert worden. Frau Schmeling hat daraufhin an die Berliner Artiſtenloge ein Tele⸗ gramm gerichtet, in dem ſie um Intervention bei der deutſchen Regierung erſuchte. Selbſtverſtändlich hat die Artiſtenloge das Telegramm unbeachtet gelaſſen. Aus feinen Fehlern ſoll man lernen! Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 28. April. Die franzöſiſche Zeitſchrift„Das neue Europa“ veröffentlicht in einer Sondernummer eine Auswahl der vom Londoner Foreign Offties in letzter Zeit herausgegebenen amtlichen Akten⸗ ſtücke, die ſich auf die Bildung der entente cordiale, die Einkreiſung Deutſchlands und die all⸗ gemeinen Urſachen des Weltkrieges beziehen. Der ehemalige franzöſiſche Botſchafter in Berlin, Jules Cambon, ſchrieb zu dieſer Auswahl ein Vorwort, in dem er die Ereigniſſe knapp zuſammenfaßt. Die durchaus tendenztöſe Darſtellung Camhons gipfelt in der Behauptung, Deutſchlend habe durch ſeine agreſſive Politik in hohem Maße eine Annäherung zwiſchen Frankreich und England be⸗ günſtigt. Während Frankreich nach den Ausfüh⸗ rungen Cambons darnach ſtrebte, überall in Europa Verbündeten werden konnten, war Deutſchland all⸗ zirſehr von ſeiner Ueberlegenheit gegenüber an⸗ deren Ländern überzeugt. Selbhſt wenn ſich Deutſch⸗ in einer Art Nachläſſigkeit doch ſtets die anderen Staaten vor den Kopf geſtoßen. Dieſe verfehlte Politik Wilhelm II. führte zu einer Entfremdung zwiſchen England und Deutſchland und bildete einen direkten Anſporn für den Abſchluß der entente cordisle. Letzte Meldungen Familientragödie — Berlin, 25. April. Die Staatsanwaltſchaft hat — der.. zufolge— die 50jährige Witwe des Ge⸗ heimen Rechnungsreviſors, Rechnungsrat. R. Auguſt Martin Roether, Frau Helene Ryether aus Potsdam, wegen zahlreicher Betrügereien im Rückfall, begangen an Potsdamer und auswärtigen Kaufleuten, ſowie wegen ſchwerer Urkundenfälſchng verhaften laſſen. Der Geheime Rechnungs rat Rether iſt in einem Potsdamer Krankenhaus aus Gram über ſeine Frau und ihre Verhaftung ge⸗ ſtorben. Feuerwerksexploſion— Sieben Tote 5 — Karachi, 25. April. Durch eine Exploſion in einem Lager von Feuerwerkskörpern wurden ſieben Perſonen getötet. * Turkeſtaniſch⸗ſtbiriſche Eiſenbahn. Der Schieuen⸗ ſtrang der turkeſtaniſch⸗ſibiriſchen Eiſenbahn iſt, wie die Telegraphenagentur der Sowjetunion meldet, Die Geſamtſtrecke beträgt 1445 Km. reer Wiener Brief Die Oper„Wozzeck“ des jungen Wiener Kom⸗ poniſten Alban Berg wurde an der Berliner Staatsoper ſchon im Jahre 1925 aufgeführt und hatte damals ſchon, wenn auch umſtritten, einen großen Erfolg zu verzeichnen. Inzwiſchen iſt dieſes Werk an vielen größeren und kleineren Bühnen gegeben worden und zählt heute ſchon zu dem feſten Beſtand deſſen, was man moderne Muſik nennt. Nun hat der neue Direktor der Wiener Staatsoper, Clemens Krauß, dieſes Werk herausgebracht und durch per, ſünliche Leitung und Güte der Aufführung vieles gut gemacht, was Wien an Alban Berg verſäumt hat. Die Aufführung war durchweg glänzend, das prachtvolle Orcheſter unter der Leitung Krauß hat die Muſik Bergs, die eine Menge formaler Schön⸗ heiten beſitzt, bis ins Kleinſte herausgearbeitet. Auch die Dekorationen Prof. Strnabs gehören zu dem heſten, was hieſer Künſtler geſchaffen hat. Ma⸗ nmowarda in der Titelrolle überraſchte durch fein⸗ geiſtiges Spiel und ſeine ſchöne Stimme klang ſel⸗ ten gut an jenem Abend. Roſe Pauly ganz her⸗ vorragend als Marie, dann Wiedemann und Graarud. Die Aufnahme des Werkes war enthuſtaſtiſch und der Beifall ſteigerte ſich von Akt zu Akt, für den Komponiſten, den Dirigenten und alle Mitwirkenden. Im Burgtheater iſt zunächſt eine ſchöne Feier zu verzeichnen: Der ewig junge Reimers, der ſchöne Mann, der ausgezeichnete Schauſpieler und Liebling der Frauen feierte ſeinen ſiebzigſten Geburtstag. Man will es gar nicht glauben, daß er ſchon ſiebzig ſein ſoll, daß er ſchon ſeit dem Jahre 85 Mitglied des Burgtheaters iſt, und daß er eigentlich ein Norddeutſcher, ein Hamburger Kind iſt, ſo ſehr hat er ſich hier die Herzen erobert, mit ſeinem ſon⸗ nigen Humor und feinem jungen Herzen. Im Jahre 1901 ſchloß er einen lebenslänglichen Vertrag mit dem Burgtheater und nun zu ſeinem ſiebzigſten Ge⸗ burtstage wurde er mit dem Hofratstitel aus⸗ gegeichnet, Es gab eine große Feier, an dem das ganze Burgtheater teilnahm, mit einem guten Tropfen, den Reimers neben ſeinem Beruf außer⸗ ordentlich ſchätzt. Ein Stück von Schönherr„Herr Doktor, haben Sie zu eſſen?“, über das wir bereits ausführlich berichteten, hatte einen freundlichen Er⸗ folg zu verzeichnen. Emil Jannings' Gaſtſpiel am Deutſchen Volkstheater war ein Greignis und brachte ausverkaufte Häuſer. War man doch neugierig, den allgemeinen Filmliebling wieder auf der Bühne zu ſehen. Seine Rückkehr zum Sprechtheater war ein beiſpielloſer Erfolg, Er hatte die alte Komödie Mirbeaus„Geſchäft kſt Geſchäft“ erwählt, in der Albert Heine am Burgtheater ſchon vor zwanzig Jahren einen großen Erfolg hatte. Dieſe Bomben⸗ rolle gab ihm Gelegenheit, ſeine wundervolle Dar⸗ ſtellungskunſt zu zeigen. Unter der Regie Dr. Beers wurde das Senſa⸗ tionsſtück„Die Affaire Dreyfus“ gegeben, von Rehfiſch und W. Herzog. Das Stück gefiel auch hier. Es iſt packend, wenn auch kein eigentliches Drama und wurde ausgezeichnet geſpielt. Von all den vielen andern Nieten und kleinen Erfolgen an den andern rührigen Theatern ſet noch „Die Wunderbar“ erwähn, die allabendlich aus⸗ verkaufte Häuſer bringt und auf dem Gebiet des Theaters ein neues Genre darſtellt. Farka's und Geza Herzeg, die geſchickten Theaterleute, haben hier eine luſtige, recht unterhaltende Sache geſchaf⸗ fen. Es tſt ein Zwiſchending von Reue und Theater und es wirkt ganz reizend, wenn man das Theater betritt, in deſſen Mitte ein Podium aufgebaut iſt, rund herum Tiſche ſtehen und dann erſt die Sitz⸗ reihen ſich anſchließen, wenn das Publikum zu der ausgezeichneten Jazzmuſik gleich ein wenig mittau⸗ zen darf und dann erſt die Vorſtellung beginnt, die teils auf dem Podium, teils an den umſtehenden Diſchen verteilt iſt. Die Handlung iſt nicht auf⸗ regend. Eine ſchöne Gräfin verliebt ſich in einen Eintänzer, geht mit ihm durch, kommt als Kabarett⸗ ſtar vrieder und verſößnt ſich ſchließlich mit dem Gat⸗ ten. Aber das alles iſt liebenswürdig, Wie ſen⸗ thal als Konferenzier und Direktor, die ſchöne Hearlin als Gräfin, die auch tanzen und ſingen. muß und dramatiſch ſein; es wird eben heute viel verlangt. Alles wird toll und luſtig geſpielt, reichlich mit guten Witzen verſehen und die Idee, ſo die Brütcke zum Zuſchauer einfach fallen zu laſſen, wäh⸗ rend das Publikum dafür ſich auf der Bühne einen Platz kaufen kann, iſt jedenfalls neu und hübſch. 555 Bildende Kunſt in Bruchſal Austellung des Bundes badiſcher Künſtlerinnen im Kunſtverein Bruchſal. Die auf durchweg beachtenswerter Höhe ſich hal⸗ tende Ausſtellung zeigt als beſtimmenden Grundzug treues Feſthalten an bewährten Traditionen. Keine einſeitige Zeitrichtung tritt alleinherrſchend auf; im⸗ preſſioniſtiſche und expreſſioniſtiſche Züge wirken neben ſachlich betonter Malweiſe ohne anderen An⸗ ſpruch, als dem gewollten Ausdruck zu dienen. Der Ablehnung des Einſeitigen und Gewalt⸗ ſamen entſpricht eine gewiffe Verhaltenheit der Ge⸗ fühlsſprache. Aufwühlende maleriſche Erlebniſſe fin⸗ den ſich kaum verzeichnet. Grübleriſches Experimen⸗ tieren lockt die malenden Damen nicht. Das Hand⸗ werkliche bleibt ihnen ſaſt immer die Hauptſache und das Ringen nach gediegener Technik die wichtigſte Angelegenheit. Eine weitere wurzelhafte Berbin⸗ dung erkennt man in der gemeinſamen Vorliebe für gewiſſe landſchaftliche Motive. Das Wechſelſpiel von Licht und Schatten im grünen Blattgewirr, in der Dämmerung, die Luft⸗ malerei in farbfroher Natur ſind immer wieder⸗ kehrende Themen. Winter⸗ und Frühlingsland⸗ ſchaften finden in wechſelnder Farbigkeit ihre häufig wiederholte maleriſche Niederſchrift. Erna Parce⸗ val, Johanna Dill⸗ Marburg, Martha Kropp, Klara Vogel⸗ Gutmann dürfen als Schöpferin⸗ nen ſtimmungsvoller Landſchaftsbilder hervorge⸗ hoben werden. ſcher Durchfühlung zeugen, Als beſonders ſympathiſcher Ausdruck fraulicher Eigenart empfinden wir die überreiche Fülle feiner Blumenſtücke, die in den aparteſten Farben leuchten und von feinſter zeichneriſcher und koloriſti⸗ Frieda Edelmann, Vera Joho, Helene von Heyden zeigen im ma⸗ leriſchen Geſtalten, der Blumen ihre beſonders glückliche Hand. 5 . O Hiſtoriſche Kammerkonzerte im Bruchſaler Schloß. Die hiſtoriſchen Konzerte im Bruchſaler Schloß wurden für dieſes Jahr auf 16., 17. und 18. Juni feſtgeſetzt. Wiederum bietet die Vortrags⸗ folge eine Ausleſe wertvoller Gaben aus der Muſik des Rokokos; wieder ſind es zu unrecht vergeſſene Kompoſttionen jener farben⸗ und formfreudigen Zeit, deren Partituren im Archiy der Grafen von Schön⸗ born zu Wieſentheid begraben waren und nun wieder zu neuem klingenden Leben erweckt werden. Die Namen Guiſeppe Mattes Alberti, Ignatio Conkt, Giovanni Platti, Franz Anton Hoffmeiſter, Pierre Alexandre Monſigny, Nicola Piceini, Leppold Ko⸗ zeluch ſtehen auf dem Programm des Konzertes, das Joſeph Haydn mit einer ungedruckten Symphonſe ab⸗ ſchließen wird. Die Veranſtaltung wird wiederum im Fürſtenſgal des Schloſſes ſtattfinden; der da⸗ durch beſtimmte Barockſtil wird weiterhin durch die Raumbeleuchtung und durch hiſtoriſche Koſtüme der Mitwirkenden betont werden. Letztes L. S..⸗Konzert bei der J. G. Farben⸗ induſtrie. Am Schluß ſeines Jubiläums jahrs durch⸗ maß das Pfalzorcheſter geſtern bei der J. G. Farben⸗ induſtrie zu Ludwigshafen nochmals den Weg der Sinfonie, im Zeichen Beethovens als ihres Zielweiſers. Die voraufgehende Erſte Sinfonie wurde als noch galante Spielmuſik mit all ihrem ariſtokratiſchen Zierwerk von Eruſt Boche mit leichter Hand hingemalt. Der melodiſche Schwung des Erſtlings war ſchon vordeutend auf die den Abend krönende Neunte Sinfonie. Es fand eins ſchlechthin vollendete Wiedergabe durch des Freunde zu ſuchen, die im gegebenen Augenblick zu 80 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Nr. 191 3. Seite. — Freitag, den 25. April 1930 Stäoͤtiſche Nachrichten Veilchen Zwei liebe Veilchen ſah ich ſchau'n Durch einen Spalt im Gartenzaun. Sie ſtrebten nach der Morgenſonne Und freuten ſich der Lenzeswonne. Das eine Blümchen, himmelblau, Das andre weiß, von gleichem Bau, Mir allerliebſt ins Auge blicken, Den Morgengruß gar hold ſie nicken. Den lieben Veilchen, blau und weiß, Gäb' gerne ich den erſten Preis, Hätt' ich beim Wettkampf mitzuwirken, Die Farbenpreiſe zu umzirken. Wo Schönheit und Beſcheidenheit Und Unſchuld unſer Herz erfreut, Mit unſerm Sinn wir gern verweilen, Und Preiſe ſind leicht zu verteilen. August Göller. Baum Sonderlinge Wer jetzt durch unſere Anlagen oder die Wälder ſchreitet, trifft da und dort Bäume mit abſonderlich ausſehenden dicken Seitenknoſpen unter den Zweig⸗ ſpitzen, aus denen noch vor Ausbruch des Laubes ſchwarzfilzige Knoſpen zum Vorſchein gekom⸗ men ſind. Am Rand der Otto⸗Beckſtraße fällt wohl manchem Spaziergänger einer dieſer Sonderlinge, die von einem Lenzſchmuck noch nichts wiſſen wollen, beim neuen Luiſenpark auf. Es iſt die Hoch⸗ Eſche, deren ſchöne, dunkelgrüne, unpaarig gefie⸗ derten Blätter dem Naturfreund ſpäter gefallen. Dieſe Blätter geben dem ſtattlichen, unbeäſteten, hohen Stamm mit der eirunden Krone ein ſchönes, fremd⸗ artiges Ausſehen. Bäume mit Fiederblättern ſind bei uns nicht ſtark vertreten. Beim erſten Froſt im Oktober fallen die Blätter der Eſche auf einmal ab. Durch die Kultur ſind mehrere Spielarten der Eſche entſtanden. Die Trauer⸗Eſche hat bis zur Erde herabhän⸗ gende Aeſte. Sie wird gewöhnlich durch verkehrt auf gepfropfte Zweige erzogen. Die Namen Eſche und Eſpe werden vom Volk öfters verwechſelt. Viel⸗ leicht ſind ſie auch verwandt. Die Paulownie erhält ſchon im Herbſt braunhaarige Knoſpen. Die Früchte bleiben wie Welſchnüſſe den Winter über hängen. Wie die Paulownie gehört auch der Trompeten baum zu den Rachenblütlern. Er zählt wie mancher andere Ausländer zu den Son⸗ derlingen, zu den Spätblühern. Einen ſolchen ſehe ich jeden Tag in meinem Hof. Er iſt mit armlangen, fingerdicken Früchten behangen, die wie dürre Hölz⸗ chen ausſehen und dem noch ganz kahlen, im Som⸗ mer aber prächtig belaubten und herrlich blühenden Baum ein unſchönes, fremdes Ausſehen geben. A.&. 5 * Dienſtbezeichnung bei den Arbeitsämtern. Die Vorſitzenden der Arbeitsämter werden, nach einem Beſchluß des Vorſtandes der Reichsanſtalt, künftig die Dienſtbezeichnung„Arbeitsamtsdirek⸗ tor“, die ſtändigen Stellvertreter die Bezeichnung „ſtellvertretender Arbeitsamtsdirek⸗ tor“ führen. a Lebensgefährlicher Sturz vom Baugerüſt. Ge⸗ ſtern nachmittag ſtürzte ein 46 Jahre alter Maurer auf einer Bauſtelle an der Riedbahnüberführung an der Feudenheimerſtraße beim Abbau eines Bau⸗ gerüſtes aus einer Höhe von etwa 4 Metern ab. Der Verunglückte, der einen Schädelgrundbru ch davontrug, wurde in lebensgefährlichem Zuſtande von Bauarbeitern mit der Straßenbahn in das Allg. Krankenhaus verbracht. Von der Straßenbahn geſchleift. Beim Spielen vor dem elterlichen Hauſe ſprang geſtern abend die 5 Jahre alte Tochter eines Maurers über die Schwetzingerſtraße. Die Kleine, die dabei von einem vorbeifahrenden Straßenbahnzug der Linie 16 erfaßt und etwa 10 Meter weit geſchleift wurde, trug Ver⸗ letzungen am Kopfe davon und wurde von Paſſanten nach der elterlichen Wohnung verbracht. Nach An⸗ gaben des herbeigerufenen Arztes beſteht keine Le⸗ bensgefahr. Beinbruch durch Sturz von der Leiter. Ein 33 Jahre alter verheirateter Gipſer, der geſtern nach⸗ mittag im Großkraftwerk von einer Leiter aus 6 Meter Höhe herabſtürzte, zog ſich einen Bruch des linken Unterſchenkels zu. Der Verunglückte ſand Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. FPCCFCCCCCCTCCTVTCTCTCTCTCTCT(TCTGTCTCTéTVT''''.'.'.:...... Beethovenchor, der ſeinen Namen daher trägt, daß er in der ärgſten politiſchen und wirtſchaftlichen Drangſal von ſeinem ausgezeichneten Erzieher Fritz Schmidt(mit dem Madrigalchor als Grund⸗ ſtock) zuſammengeſtellt wurde; der Beethovenchor hat dann in perſchiedenen Städten der IX. Sinfonie eine begeiſterte Aufnahme bereiten helfen und da⸗ mit das Pfalzorcheſter gerettet. Der Erfolg heftete ſich auch diesmal an die Fahne beider Tonkörper; dazu trug ein vorzügliches Soliſtenquartett bei: die Frankfurterinnen Ria Ginſter(Sopran) und Lieſel Richards(Alt), der Baſſiſt Joh. Welly, gleichfalls aus der Mainſtadt, und der Tenor Alfred Wilde aus Berlin. X. „Doris löſt die Ehefrage“.— Im Frankfurter Neuen Theater. Wenn jeder Doris gerade im Augen⸗ blick wenn ihr der Herr Gemahl davon läuft, ein eubaniſcher Milliardär zu Füßen fällt, dann iſt jede Ehefrage, will ſagen jede fragliche Ehe, ſchnell gelöſt. Allein es kommt nicht auf den Inhalt an uſw. „und wenn man es ſo entzückend, beſtrickend, ſo reizend uns ſervieren kann wie Jydia Buſch dieſe Doris„hingelegt“, dann frißt das p. p. Publi⸗ kum noch mehr und kriegt garnicht genug. Lydia Buſch aber Lö ſt die Ehefrage in der Tat. Nicht in dem ſie die Worte wiedergibt, die Harry Segall für dieſen Zweck geſchrieben, ſie zeigt die Löſung die⸗ ſer ſchwierigen Frage effektiv und zeigt ſie famos und mit ſehr viel wahrhaften Ernſt als die Komödie gibt: durch ihre unerhörte Haltung, Beherrſchung und Klugheit in jeder Bewegung, in jedem Wort. Ellen Frank als die die alle haben will— zuerſt den Mann und dann den„Neuen“ ſpielt ihre Rolle recht mit Geſchick, Günther als Ehemann iſt nicht ganz ſo auf der Höhe wie wir ihn ſonſt gewohnt ſind. Flotte Regie— ein angenehmer Abend. g. h. Aulomobil-Todesjahrt einer Sängerin Der unſolide Fahrgaſt verzichtet ſtillſchweigend auf Haftungsanſprüche Die gegenwärtige Reichsgerichtsentſcheidung iſt in bezug auf die Automobilhalterhaftung von größ⸗ tem Intereſſe. Sie läßt die Möglichkeit zu, daß der Fahrgaſt eines Mietautos, der den Chauffeur zum Alkoholgenuß verleitet und ihn dann trotz Ueber⸗ müdung mit der Kraftwagenfahrt weiter beauftragt, ſtillſchweigend auf alle Haftungsanſprüche verzichtet, die ihm aus einem Verſchulden des Chauffeurs er⸗ wachſen könnten. Der Kläger und die Sängerin E. hatten die Nacht zum 24. Februar 1927 miteinander in Freiburg i. Br. verlebt. Gegen 3 Uhr morgens entſchloſſen ſie ſich, noch eine Kraftwagenfahrt nach dem Glotter⸗ tal zu unternehmen. Sie mieteten zu dieſem Zweck einen auf der Kaiſerſtraße in Freiburg haltenden Kraftwagen der Automobilvermietung S. u. Co. In Glottertal kehrten ſie in einer Gaſtwirtſchaft ein und tranken dort in Gemeinſchaft mit dem von dem Klä⸗ ger eingeladenen Kraftwagenführer H. zuſammen zwei Liter Wein und je ein Viertel Glühwein und zum Schluß Kaffee. Hierbei bekamen der Kläger und die Sängerin Streit. Und als gegen 7 Uhr früh die Rückfahrt nach Freiburg angetreten wurde, nahm die Sängerin auf dem Führerſitz neben dem Kraftwagenführer Platz. Am Eingang von Gundel⸗ fingen fuhr der Wagen gegen einen Baum und ſtürzte die Straßenböſchung hinab. Hierbei fand die Sängerin den Tod, der Kläger erlitt ſchwere Verletzungen. Er nimmt für den ihm erwachſenen Schaden ſowohl den Chauf⸗ feur H. als auch die Automobilhalterin auf Scha⸗ denerſatz in Anſpruch. Jandgericht Freiburg und Oberlan⸗ desgericht Karlsruhe haben die gegen die be⸗ klagte Automobilhalterin gerichteten Anſprüche dem Grunde nach zur Hälfte für gerechtfertigt erklärt und den Kläger mit der andern Hälfte abgewieſen. Auf die Repiſion der Beklagten hat das Reichsgericht das Urteil des Oberlandesgerichts, ſoweit es zu Un⸗ gunſten der Beklagten ergangen war, aufgehoben und die Sache in dieſem Umfange zur anderweiten Verhandlung und Entſcheidung an einen anderen Senat des Oberlandesgerichts zurückverwieſen. Aus den reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründen iſt fol⸗ gendes von grundſätzlicher Bedeutung: Das Ober⸗ landesgericht hatte die Annahme eines Verzichtes des Klägers auf etwaige Haftungsanſprüche damit aus⸗ geräumt, daß der Kläger bei der Abfahrt in Glotter⸗ tal angetrunken geweſen ſei und die möglichen Fol⸗ gen der Fahrt nicht mehr habe vorausſehen können. Bei der Prüfung dieſer Verzichtfrage kommt es aber — wie die Reviſion geltend macht— nicht auf den Zeitpunkt an, zu dem der Kläger die Rückfahrt von Glottertal angeordnet hat. Denn eine nächtliche Rückfahrt war von vornherein vorgeſehen. Der Klä⸗ ger handelte ſchon grob ſchuldhaft, als er den Fahrer, der ihn wieder heimfahren mußte, zum Mittrinken nötigte. Zu dieſem Zeitpunkt war der Kläger noch nicht angetrunken. Dieſe Reviſionsrüge iſt berech⸗ tigt. Daß auf die Gefährdenshaftung auch ſtillſchwei⸗ gend verzichtet werden kann, iſt anerkannten Rech⸗ tens. Es iſt aber kein Grund erſichtlich, der einen ſtillſchweigenden Verzicht des Inhalts zunichte machen könnte, daß den Schuldner auch die Haftung für ſolche Schä⸗ den erlaſſen wird, die auf einer Fahrläſſig⸗ keit des Schuldners beruhen Handelt es ſich um einen entgeltlichen Vertrag, ſo werden an die Annahme eines ſtillſchweigenden Haf⸗ tungsausſchluſſes auch für Fahrläſſigkeitsſchäden ſtrenge Anforderungen zu ſtellen ſein. Die Wür⸗ digung der Umſtände im Einzelfall iſt Sache des Tat⸗ richters. Prüft man den vorliegenden Fall auf die⸗ ſer rechtlichen Grundlage, ſo wäre es möglich, daß der Haftungsverzicht des Klägers einmal darin liege, daß er den nachts 3 Uhr angetroffenen und aller Vorausſicht nach ermüdeten Chauffeur H. zur Teil⸗ nahme an dem Trinkgelage aufforderte und ſodann darin, daß er nach dem Trinkgelage früh um 7 Uhr die Rückfahrt nach Freiburg angeordnet hat.(„Reichs⸗ gerichtsbriefe“.(VI 347/29.— 10. März 1930.) Das Heidelberger Schullandheim „Waldeck Eine kleine Stunde weit vor Neckarſteinach, ge⸗ genüber von Dilsberg, liegt das Dorf Dars berg, deſſen oberſtes, dicht am Walde ſtehendes Haus zum Landheim der Heidelberger Mädchen⸗ realſchule mit Mädchengymnaſium und gymna⸗ ſialer Abteilung aus⸗ und umgebaut wurde. Das Heim hat Keller⸗, Erd⸗, Ober⸗ und Dachgeſchoß, Räume für den Hausverwalter, Lehrer⸗ und Lehre⸗ rinnenzimmer, ſieben Schlafräume mit bis jetzt 29 Betten, Waſchräume, Küche uſw. Der Tagesſatz für den Aufenthalt iſt auf 2,50 Mark feſtgeſetzt; für be⸗ dürftige Schülerinnen kann er auf 1 Mark ermäßigt werden. Der erſte Wochenendaufenthalt konnte am 15. Juni 1929 gewährt werden. Seitdem iſt der ein⸗ oder zweitätige Beſuch des Heims, das kürzlich auf das erſte Jahr ſeines Beſtehens zurückblicken konnte, zur ſtehenden Erſcheinung geworden. Der Rundblick, den man von dem Heim aus genießt, iſt entzückend. Von einer Höhe von 350 Meter aus iſt der kleine Odenwald bis zum Steinsberg zu überſehen. Außer⸗ dem ſchweift das Auge bis zum Kraichgau und den Bergen des nördlichen Schwaben. Der ſtundenweit nach Norden, Oſten und Weſten ſich ausbreitende Wald bietet Gelegenheit zu kürzeren oder weiteren Spaziergängen. Das Heim iſt das Werk des„Bun⸗ des der Freunde der Höheren Mädchenſchulen“. Es wurde am 11. Februar 1929 für 23 000 Mark käuf⸗ lich erworben und dann mit vielſeitiger dankenswer⸗ ter Unterſtützung ausgebaut und ausgeſtattet. Möge dem Heim, das auch eine nicht geringe erzieheriſche Bedeutung hat, eine gute Weiterentwicklung beſchie⸗ den ſein! m. * * Kirchliche Perſonalnachrichten. Kaplan Auguſt Walter an der Herz⸗Jeſu⸗Pfarrei iſt als Koopera⸗ tor an das Münſter in Freiburg verſetzt worden. Als Nachfolger wurde Kaplan Zieſer aus Wieſental angewieſen. Die wilde Fußballſpielerei hat geſtern nach⸗ mittag auf dem K 5⸗Schulplatz einen ſchweren Un⸗ fall verſchuldet. Der 10 Jahre alte Sohn eines Malers wurde beim Ueberſchreiten des Platzes von einem 20 Jahre alten Burſchen, der mit etwa 20 gleichaltrigen jungen Leuten Fußball ſpielte, der⸗ maßen angerannt, daß der Junge zu Boden ſtürzte und ſich den linken Oberarm brach. Warum duldet die Polizei derartige Spiele auf Plätzen innerhalb der Stadt? Wer nachmittags ſoviel Zeit hat, daß er ſich an Spielen beteiligen kann, gegen die wir an ſich nichts einzuwenden haben, der ſoll ſich mit ſeinen Kameraden eine Stelle an der Peripherie oder außerhalb der Stadt ausfuchen, an der kein Unbeteiligter in Gefahr geraten kann. * Zur Bekämpfung der Spatzen. Auf Grund von Beobachtungen in einer amerikaniſchen Pflanzenver⸗ ſuchsſtation erkannte man, daß die Spatzen eine un⸗ überwindliche Abneigung gegen blaues Papier haben. Dieſe inneren Hemmungen des Spatzenhirns nutzte man aus, um die Kulturen durch Ueberſpannen mit dünnen Fäden, an denen blaue Papierſtreifen be⸗ feſtigt waren, zu ſchützen. Der Erfolg entſprach durchaus den Erwartungen. Die Saatbeete blieben verſchont. Veranſtaltungen Der Große Preis und chie Frühjahrstanzmeiſterſchaft von Baden wird, wie bereits gemeldet, im Rahmen der Mannheimer Maiwoche am Matmarkt⸗Dienstag, 6. Mai, im Palaſthotel ausgetragen werden. An dieſem Turnier, deſſen Organiſation und Leitung dem Mannheimer Tanzpädagogen Curt Rudolf Weinlein übertragen worden iſt, wirken der Reichsverband zur Pflege des Ge⸗ ſellſchaftstanzes in Berlin und die Internationale Turnier- tanz⸗Liga in Zürich mit. Beide Verbände werden durch ihre beſten Amateur⸗ und Profeſional⸗Paare das Mannheimer Turnier unterſtützen, ſodaß allein ſchon dadurch eine beſon⸗ dere Anziehungskraft für das tanzintereſſierte Publikum geſchaffen wird. Außerdem liegen noch weitere Meldungen aus München, Düſſeldorf, Kaſſel, Gera, Gießen, Freiburg und Karlsruhe vor. Kommunale Chronik Bürgerausſchußſitzung in Reilingen sch. Reilingen, 24. April. In der letzten Bür⸗ gerausſchußſitzung, die unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Eichhorn ſtattfand, waren 43 Mitglieder anweſend. Auf der Tagesordnung ſtan⸗ den 3 Punkte: 1. Uebernahme von 6 Prozent Zinſen für das von der Gemeindeſparkaſſe an Kraftwagen⸗ beſitzer Otto Jourdan gewährte Darlehen in Höhe von 3000 Mark auf die Gemeindekaſſe. 2. Abgabe von Streu aus Abteilung 7 und 11 des Gemeindewaldes an minderbemittelte Landwirte nach den Richtlinien des badiſchen Finanzminiſteriums, Forſtabteilung. 3. Ankauf des Grundſtückes gb. Nr. 4486 mit 10 Ar 12 Qm. in den Hausſtückern, zum Preiſe von 250 Mk. von Fabrikarbeiter Karl Althaus. Das Grundſtück ſoll zur Erweiterung der Gemeindeſandgrube benutzt werden. Sämtliche Punkte wurden nach kurzer De⸗ batte einſtimmig angenommen. Die Straßenbauten in Germersheim Erfolgreiche Entwäſſerung :: Germersheim, 24. April. Die Stadt Germers⸗ heim hatte aus Mitteln des Entfeſtigungsfonds die Anlage von Zufahrtsſtraßen nach Germers⸗ heim beſchloſſen und dieſen Beſchluß auch in die Tat umgeſetzt. Die Arbeiten beginnen an der Straße, die durch das Ludwigstor führt, und enden in der Nähe der katholiſchen Kirche. Eine Abzweigung der Straße führt durch das Tor ſelbſt und der Hauptweg an dem Tor rechts vorbei. Das Vorwerkstor, das dem Lud⸗ wigstor vorgelagert iſt, bleibt beſtehen. Die Straße wird mit Aſphalt befeſtigt und von einem Grünſtrei⸗ fen umgeben. Der freie Platz rechts der Straße ſoll eventuell als Meßplatz Verwendung finden. Die Stadtverwaltung hofft, daß die Arbeiten an dieſer Straße bis Oſtern beendet ſind, um dann an den Aus⸗ bau der drei anderen zu gehen. Am Kirchenplatz waren im vorigen Jahre die Kaſtanien vollſtändig er⸗ froren. Die Stadt ſah ſich gezwungen, die Bäume zu entfernen. Dafür werden jetzt Grünflächen an⸗ gelegt. So vor allem eine Liguſterhecke rund um den Platz mit einzelnen Baumgruppen dazwiſchen. Zu⸗ gänge von allen Seiten werden geſchaffen. Später ſoll der Platz Blumenbeete erhalten. Die Koſten für dieſe Anlage betragen etwa 800—1000 Mark. Durch die nachhaltige Wirkung der Rheinniebe⸗ rungs⸗Entwäſſerungsanlagen wird nunmehr in ver⸗ mehrtem Maße zu Neu⸗Ausſaaten von Wie⸗ ſen geſchritten werden können. Um in dieſer Hinſicht der großen Maſſe der landwirtſchaftlichen Betriebe Beiſpiele zeigen zu können, hat die Bezirksbauern⸗ kammer in ihrer letzten Sitzung beſchloſſen, die Schaffung von Muſteranlagen zu unter⸗ ſtützen. Anträge wollen an die Landwirtſchaftsſtelle Kandel gerichtet werden, die alsdann eine Beſich⸗ tigung und Beratung vornehmen wird. * R. Meckesheim(Amt Heidelberg), 24. April. Aus der jüngſten Gemeinderatsſitzung iſt fol⸗ gendes zu berichten: Zur Bekämpfung der Feld⸗ mäuſe hat die Gemeinde ſechs Zentner Giftweizen bezogen, der an die Grundbeſitzer zur ſofortigen Auslegung verteilt wird. Da die Bekämpfung der Feldmäuſe zum Teil im allgemeinen Intereſſe liegt, werden die Koſten zur Hälfte auf die Gemeindekaſſe übernommen. Landwirte, die guten Weizen zum Vergiften abliefern, erhalten für den Doppelzentner 28. Da Gefahr im Verzug iſt, muß die Bekämp⸗ fung ſo raſch als möglich durchgeführt werden. Der Voranſchlag über Beſchaffung der Lehrmittel für die Volksſchule wurde geprüft und feſt⸗ geſtellt, daß ſich die Ausgaben auf dieſem Gebiete von Jahr zu Jahr vermehren. Sie werden ſich für dieſes Jahr auf etwa 1100/ belaufen. Da ſich der Gemeinderat bet der allgemein angeſpannten Finanz⸗ lage der Gemeinde größter Sparſamkeit befleißigen muß, ſoll durch die Ortsſchulbehörde geprüft werden, ob, wo und wie in dieſer Poſition geſpart werden kann. Aus dem Lande Urkunden zum„Ritter“ in belgiſcher Hand. m. Heidelberg, 24. April. Der Heidelberger „Ritter“ iſt auch im Auslande als ein Juwel deut⸗ ſcher Baukunſt und der Baukunſt überhaußt bekannt und berühmt. Nur ſchade, daß manche Akten, die ſich auf ihn beziehen, im Laufe der Jahrhunderte ab⸗ handen gekommen ſind. Der Zufall fügt es aber mit⸗ unter, daß ſie doch aufgefunden werden und zwar an Stellen, wo man ſie weder ſuchte, noch vermutete. Wie ſind derartige Akten in das Muſeum der bel⸗ giſchen Stadt Tournat gekommen? Ein Feld⸗ grauer, der ſich für ſolche Sachen intereſſiert und ſich während des Krieges gelegentlich im„Hotel de ville“— im Rathaus— in Tournai etwas umſah, entdeckte dort in einem eigenen Fach wertvolle Ur⸗ kunden und Akten, die über die Geſchichte dieſes monumentalen Bauwerkes wichtige Auskunft gaben. Man kann es verſtehen, daß er als Heidelberger Luſt verſpürte, den für die Heimatgeſchichte ſo bedeut⸗ ſamen Fund dorthin zu entführen, wohin er von Gottes und Rechts wegen gehört, nämlich nach Heidelberg. Aber ein Vorgeſetzter verbot ihm die in dieſem Falle durchaus berechtigte Erwerbung. Man war eben zu gewiſſenhaft. Die Stadt Tournai hätte die Akten, die für ſie nicht den geringſten Wert haben, ſicher nicht vermißt. Daß ſie ſie nachträglich herausgeben würde, iſt bei der„freundſchaftlichen“ Geſinnung, die die Belgier immer noch gegen uns hegen, wohl ganz aus geſchloſſen, obwohl ſie ſicher einmal geraubt ſind und obwohl der Feldgraue, der als derzeitiger Beſitzer des„Ritter“ ganz beſonders daran intereſſiert iſt, nur ſich rechtmäßigen Eigen⸗ tums bemächtigt hätte. * R. Meckesheim(Amt Heidelberg), 24. April. Mit der kommenden Fahrplanänderung im Mai werden aus den Kreiſen der Bevölkerung des Schwarzbachtales wiederum manche Wünſche laut, die eine Verbeſ⸗ ſerung des Bahnverkehrs zum Zwecke haben. Es iſt bekannt, daß gerade die hieſige Gegend recht wenig Berückſichtigung bei der Feſtlegung der Verkehrszeiten durch die Reichsbahn findet und daß berechtigte Forderungen einfach unberückſichtigt blei⸗ ben. Manche Klagen von Behörden, Gemeinden und aus den Kreiſen der Geſchäftswelt ſind ſchon an die Oeffentlichkeit gedrungen oder wurden bei den maß⸗ gebenden Stellen zum Ausdruck gebracht, leider aber immer ohne den erwünſchten Erfolg. Ein Blick auf den Fahrplan zeigt deutlich die Zunickſetzung gegen⸗ über anderen Gegenden mit gleichen oder ähnlichen wirtſchaftlichen und geographiſchen Vorausſetzungen. Von Meckesheim verkehren z. B. täglich fünf Züge in der Richtung Neckarelz bezw. Heidelberg, während nach der Richtung nach Sinsheim acht und an Sonn⸗ und Feiertagen 10 Züge laufen. Auf den verſtärkten Sonntagsverkehr iſt überhaupt keine Rückſicht genom⸗ men, mit Ausnahme der ganz unbedeutenden Später⸗ verlegung des Zuges 463 um 24 Minuten am Abend. Die letzte Fahrgelegenheit von Meckesheim nach Neckarelz iſt an Werktagen um 20,16 Uhr, alſo bei⸗ nahe 4 Stunden vor Mitternacht. Schon iſt es vor⸗ gekommen, daß Reiſende aus dem Oberlande, die mit Verſpätung in Heidelberg eintrafen, von 7,30 Uhr ab keine Möglichkeit mehr hatten, die Heimatſtation im Schwarzbachtale zu erreichen. Dringendes Gebot wäre im Hinblick auf die geſchilderten Zuſtände vor allen Dingen die Einführung eines Spät zuges von Meckesheim ab. Ein weiterer Nachteil, der ſich beſonders auch für die Bewohner Meckesheims und Umgebung ſtark fühlbar macht, iſt der Umſtand, daß der BD-Zug 833 Stuttgart Wiesbaden in Meckes⸗ heim nicht hält. Dadurch geht eine bequeme Nachmittags verbindung nach Heidel⸗ berg verloren. Die lange Pauſe von 1 bis 5 Uhr wird nicht beſeitigt. Bei Entgegenkommen der Reichsbahndirektion wäre außerdem die Möglichkeit gegeben, daß Reiſende aus der Richtung Heilbronn Anſchluß an den Zug 455 bekämen, wenn deſſen Ab⸗ fahrszeit in Meckesheim um einige Minuten ver⸗ ſchoben würde. * Karlsruhe, 23. April. Ein Perſonenauto ſtteß in der ſcharfen Kurve beim Schlößchen Rüppur mit einem Motorradfahrer zuſammen, der mit großer Geſchwindigkeit die Kurve paſſierte. Der Motorrad⸗ fahrer namens Otto Boſſert wurde lebens⸗ gefährlich verletzt ins Karlsruher Kranken⸗ haus verbracht. * Karlsruhe, 23. April. Geſtern abend wurde aus dem Mittelbecken des ſtädtiſchen Rheinhafens die Leiche eines ſeit 5. April vermißten jungen Han d⸗ werkers geländet. * Pforzheim, 24. April. In der Nacht zum Mitt⸗ woch nahm ſich auf einer Bank an der Büchen⸗ bronnerſtraße ein 58 Jahre alter Mann durch Er⸗ ſchießen das Leben. Der Grund zur Tat ſoll eine Krankheit ſein. Aus Rundfunk⸗Programmen Samstag, 26. April f 14.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Jugendſtunde. 14.25 Uhr: München: Schallplattenkonzert. 15.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 16.00 Uhr: München: Zitherkonzert. 160.30 Uhr: München: Konzert. 17.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Tanzmuſik. 135 Uhr: Köln: Schrammelkonzert; München: Orgel⸗ onzert. 18.35 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Stunde d. Arb. 19.05 Uhr: Breslau: Kenzert. 19.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Hörfolge„Der ſchwarze Schatten von Newyork“; London 2: Tanz⸗ muſik; Toulouſe: Konzert; Wien: Mildner⸗Quart. 19.45 Uhr: München, Budapeſt: Konzert. 20.00 Uhr: Hamburg: Militärmuſtk; Höl n, Kö⸗ nig swſt.: Heiterer Abend: Oslo, Preßburg: Konzert; Wien: Komödie„Bunbury“, anſchl. Tanz. 20.15 Uhr: London 9: Konzert; Kattowitz, War⸗ ſchau: Klavierkonzert; Stockholm: Funbball; Z ü rich: Tanz⸗Suiten des 17. und 18. Jahrhunderts. 20,30 Uhr: Berlin, Breslau: Poſſe„100 000 Taler“; Frankfurt, Stuttgart: Bunter Abend; Tou⸗ ouſe: Chanſons; Mailand, Turin: Operette; Brünn: Tanzmuſik; Kaſchau, Preßburg: Konz. 20.45 Uhr: Bud apeſt: Klavierkonzert. 21.00 Uhr: Homburg: Chanſons, Couplet und Nigger⸗ ſong; Zondon 2, 8, Preßburg: Konzert; Rom: Opernübertragung oder Konzert. 21.30 Uhr: Zürich, Prag: Konzert. 21.50 Uhr: München: Luſtige Szene„Die ſchönſte Naſe“, 22.00 Uhr: London 8: Tanzmuſik. 5 f 22.15 Uhr: Zürich: Konzert; Brünn, Kaſchan, Prag, Preßburg: Militärkonzert. 22.30 Uhr: Breslau: Unterhaltungs⸗ und Tonzmuſtk; Frankfurt, Stuttgart: Tanzmuſik aus Babden⸗ Baden; London 3: Tanzmuſik; Os lo: Mandolinen⸗ Konzert 22.45 Uhr: London 2: Tanzmuſik. 25.00 Uhr: Hamburg, Warſchan: Tanzmuſik; Wo⸗ chan: Konzert.. 4 Seite. Nr. 191 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 25. April 1930 Freiburg tontra Unterland Die ſchwierige Verkehrs- und Wirtſchaftslage der Stadt Freiburg mit dem ganzen badiſchen Oberland wird nirgends verkannt. Beſtrebungen, hier zu mil⸗ bern ung oſtwärts auszubauen, werden ſelbſt da noch verſtanden, wo man ſich vielleicht trügeriſchen Hoff⸗ nungen hingibt und über ein erreichbares Ziel hin⸗ ausſchießt. Was man nicht verſtehen wird, weil es auch geographiſch und verkehrspolitiſch abwegig iſt, iſt die neuerliche Entrüſtung in Freiburg, die ſich gegen die Schwarzwaldhöhenfern fahrten Heidelberg- Karlsruhe Triberg—Titi⸗ ſee-Zürich-Luzern kund tut. Man polemi⸗ ſiert gegen die Lintenführung, die Freiburg nicht berührt und verſtändlicherweiſe auch nicht berühren kann und wird, wenn man nicht den ganzen Grund⸗ charakter dieſer Fernfahrt, die eine Nord⸗Süd⸗ Fahrt und keine Zick⸗Zack⸗Fahrt darſtellen ſoll und darf, illuſoriſch machen will. Dieſe Fern⸗ fahrten ſollen die Reiſenden vorwärts bringen und nicht im Sinne der bisherigen Rundfahrten ſpa⸗ zieren fahren. Hierin liegt eben der grundlegende Unterſchled zwiſchen den ſeitherigen Fremdenfahrten und dieſen neuen Fernkursfahrten. Statt daß man ſich dieſe Sachlage einmal ruhig durchdenkt, beginnt man in Freiburg die Oeffentlich⸗ keit rebelliſch zu machen gegen die erneute Zurück⸗ ſetzung der Schwarzwaldhauptſtadt, die die Autotouri⸗ ſtik des Schwarzwaldes für ſich in Anſpruch nimmt, und wendet ſich gegen das Unterland, das die Lan⸗ deshauptſtadt Karlsruhe beſuche und dieſe Stadt Freiburg vorztehe.„Iſt es nicht geradezu grotesk Karlsruhe Freiburg vorzuziehen?“ wird ausgeführt. Auf dem Wege geht es nun ſchließlich nicht. Es ſoll nicht abgewogen werden, welche Stadt kulturell oder ſonſtwie ſchöner, bedeutender, wichtiger, unterhalt⸗ ſamer uſw iſt. Klagt man über Karlsruhes Lange⸗ weile, ſo ſtehen die Freiburger Boppele nicht weit. Aber darum dreht es ſich ja hier nicht, ſondern es handelt ſich um eine„Schwarzwald⸗Verkehrsfahrt“. Dieſe wird man weder an dem einen Rand im Weſten, noch an dem anderen Rand im Oſten am Schwarzwald vorbeiführen, ſondern eben mitten durch das Herzſtück. Und das iſt eben von Karlsruhe aus die erwähnte Mittelroute. Es iſt ein fatales geographiſches Entgleiſen, wenn man im Eifer gegen das Unterland behauptet:„Der ſüdliche Schwarzwald(will heißen Freiburg) bleibt rechts — die Redewendung ſpricht von links—) liegen, man zieht ihm die Baar vor.“ Man erfährt alſo, daß di Route Allerheiligen Triberg—Titiſee—Höchen⸗ ſchwand— Waldshut kein Schwarzwald, ſondern Baar iſt. Man lernt in alten Tagen noch um und hört, daß Freiburg„der Schwarzwald“ ſei. Immerhin iſt Freiburg eine ſehr ſchüne Stadt am Schwarzwald, die doch auch gleichzeitig faſt am Rhein liegen möchte, wenn man recht unterrichtet iſt.* Aus der Pfalz * Ludwigshafen, 25. April. Polizeirat Probſt, der Leiter der Ludwigshafener Polizei, feiert morgen ſeinen 50. Geburtstag. Seit bald einem Viertel⸗ jahrhundert iſt der aus München ſtammende, wegen ſeines liebenswürdigen Benehmens allgemein ge⸗ ſchätzte Beamte in Ludwigshafen tätig. Nach Unter⸗ brechung ſeines Wirkens in Ludwigshafen durch den Krieg und eine Berufung nach der Kreishauptſtadt ſteht Polizeirat Probſt ſeit 1920 wieder im Dienſte unſerer Nachbarſtadt. : Limburgerhof, 24. April. Schwer verun⸗ glückt iſt hier bei der Rehhütte eine Familie, die in einem Beiwagenmotorrab einen Oſterausflug hatte machen wollen. Während der Fahrt löſte ſich plötzlich der Beiwagen und das darin ſttzende Kind wurde auf die Straße geſchleudert. Der Vater raumte mit dem Rad dann gegen einen Baum. Er und die auf dem Soziusſitz mitfahrende Frau wurden ver⸗ letzt. Alle dret mußten ins Speyerer Vinzentius⸗ krankenhaus überführt werden. Dit Weltfirmn in 2 Zimmerthen im 3. Stotf SW. Offenbach, 22. April. In einer ganzen Reihe von Zeitungen Deutſchlands erſchienen in Inſeraten die verlockendſten Angebote für„Seribſe arbeits⸗ freudige Damen und Herrn Tagesverdienſt von 10 bis 40 /, Proviſion, ſichere Exiſtenz uſw.“ Als Generalvertreter der„weltberühmten“ Offenbacher Lederwaren wurden Perſonen geſucht. Etwa 40 000 Bewerbungen gingen allein im Jahre 1928 bei dem Inſerenten ein. Den Bewerbern wurde auf einem vervielfältigtem Briefbogen der„Weltfirma“ be⸗ kannt, daß es ſich um den Verkauf von Brieftaſchen und Damentaſchen handle und daß vor einer An⸗ ſtellung als Generalvertreter eine Probezeit erfor⸗ derlich ſei in der durch entſprechenden Verkauf die Eignung nachgewieſen werden müſſe. Bedingung war aber zum Beginn der Tätigkeit der Erwerb einer Muſterkollektion die gegen Nachnahme für 60—80 Mark zugeſtellt wurde. Die Ware war überteuert. Eine Anſtellung kam in keinem Falle zuſtande. Es wurden höchſtens Be⸗ ſuche des Vertreters der Firma in Ausſicht geſtellt. Für die Abnahme der Muſterkollektion ſollte kein Riſiko beſtehen. Durch ganz ſpttzfindige Kniffe war Beſſerung der Wirtſchaftslage in Pirmaſens 1: Pirmaſens, 24. April. Die Wirtſchaftslage in Pirmaſens hat ſich in den letzten Wochen wiederum erheblich gebeſſert. Die Zahl der Erwerbsloſen in der Schuhinduſtrie iſt um weitere 700 zurückgegan⸗ gen und es ſind gegenwärtig nur noch 3 700 Er⸗ werbsloſe vorhanden, und zwar in Pirmaſens⸗ Stadt etwa 2000, in Pirmaſens⸗Land 1700. Ins⸗ geſamt ſind alſo in der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie gegenwärtig über 20 000 Arbeiter beſchäftigt, was ſchon lange nicht mehr der Fall war. Allerdings be⸗ finden ſich hierunter etwa 2000 Kurzarbeiter. Die beſſere Beſchäftigung in der Schuhinduſtrie rührt in der Hauptſache von der ſaiſonmäßigen Belebung her, die vor den Oſter⸗ und Pfingſtfeiertagen regelmäßig wiederzukehren pflegt. Die gute Witterung dieſes Frühjahrs trägt allerdings auch erheblich zum flot⸗ teren Schuhabſatz bei. * Lachen, 24. April. Im Ordenswald wurden Rehſchlingen bemerkt. Die Gendarmerie ſtellte ſich auf die Wache und erwiſchte hierbei den verheira⸗ teten Georg Freytag aus Speyerdorf. In ſeiner Wohnung wurden noch verſchiedene Schlingen gefun⸗ den. Die Gendarmerie verbrachte den Wilddieb ins Amtsgerichtsgefängnis. *. Pirmaſeus, 24. April. Ueber die Oſterfeiertage haben die beiden Fabrikarbeiter Wilhelm und Eugen Wolle zuſammen mit dem in Pirmaſens bekannten Einbrecher Michael Stahl in zwei Wirtſchaften je ein Faß Bier geſtohlen, das ſte in der Wohnung eines Kollegen tranken. Die Sache wurde jedoch verraten und die Polizei konnte die Diebe mitten aus dem Gelage heraus verhaften. Bei der anſchließend in der Wohnung des Eugen Wolle vorgenommenen Hausſuchung wurde Leder im Werte von mehreren tauſend Mark gefunden, das bei einem, vor einigen Tagen, verübten Einbruchsdiebſtahl in das Lager der Lederhandlung Treuſch geſtohlen worden war. In den letzten Wochen wurden verſchiedentlich Ueber⸗ fälle auf alleingehende Spaziergänger in der wald⸗ reichen Umgebung der Stadt verübt. So wurde der Frau eines hieſigen Bankdirektors die Handbtaſche mit Geldinhalt und einer goldenen Uhr entriſſen. Nun konnten die Täter als zwei 18jährige Fabrik⸗ arbeiter ermittelt und verhaftet werden. Sie haben in vollem Umfange geſtanden. * Weſelberg, 24. April. Dieſer Tage verſtarb hier der älteſte Mann von Weſelberg und einer der älteſten Perſonen der Sickingerhöhe über⸗ haupt, Landwirt Mangold, im Alter von 91 Jah⸗ ren. Er war bis einige Tage vor ſeinem Tode noch ſehr rüſtig. ſogenannten Räumungsamneſtie nicht aufgehoben in einem Schreiben mitgeteilt, daß nach Verkauf von Gegenſtänden die Kollektion endgültig in den Beſitz des Inhabers übergehe. Dieſes ganze Schwindel⸗ manöver hat in geriſſener Weiſe der Offenbacher Lederwarenhändler Auguſt Schmid fertiggebracht, der ſeine„Weltftrma“ mit 5000/ Kapital aufbaute. Das Vertriebsgeſchäft der„weltberühmten“ Offen⸗ bacher Lederwaren, deſſen angeblicher ſtattlicher Bau auf den Briefbogen aufgedruckt war, befand ſich in zwei Zimmerchen des dritten Stockes dieſes Baues, das Perſonal beſtand aus einem kaufmänniſchen An⸗ geſtellten, der für einen Wochenverdienſt von 30 ¼/¼ das Mädchen für alles war. In ganz raffinierter Weiſe wurde ſo eine Menge von Leuten getäuſcht und viele um ihre letzten Geldbeträge gebracht. Schmid hatte ſich jetzt wegen fortgeſetztem vollende⸗ tem Betrug zu verantworten und der Staatsanwalt beantragte mit Rückſicht darauf, daß er(Schmid) ähnliche Geſchäftsgebahren bereits früher zeigte eine Gefängnisſtrafe von 2 Jahren und 1000 4 Geld⸗ ſtrafe. Das Gericht erkannte unter Einbeziehung einer Strafe von 2 Monaten für ähnliche Vergehen 0 auf 1% Jahre Gefängnis. Gerichtszeitung Diebſtahl aus Konkurrenzueid * Ludwigshafen a. Rh., 25. April. Der 40jährige Rolladenmacher Eugen Mohr, gebürtig aus Lachen, hatte ſich am Mittwoch wegen Diebſtahls im wieder⸗ holten Rückfall, Sachbeſchädigung und Hausfriedens⸗ bruchs vor dem Einzelrichter zu verantworten. Der Anklage lag folgender Tatbeſtand zu Grunde: Um die Lieferung der Rolläden für das Altersheim be⸗ warb ſich auch Mohr, doch erhielt er keinen Auftrag. Er ſoll ſich nun in den Neubau eingeſchlichen und eine Rolladenwalze mitgenommen haben. In einem in der Nähe befindlichen Neubau ſoll er an 24 Rol⸗ läden die Aufzugsſchnüre angeſchnitten haben, ſodaß ſie reißen mußten. Bei einem erneuten Beſuche wurde Mohr gefaßt. Ueber ſeine Schuhe hatte er Socken gezogen. Mohr, der wegen Eigentumsvergehens mehrfach, darunter erheblich vorbeſtraft iſt, will unſchuldig ſein. Er ſei in die Bauten nur gegangen, um ſich von der Güte der Konkurrenzarbeit zu überzeugen. — Das Gericht hielt den Angeklagten nur des Dieb⸗ ſtahls und des Hausfriedensbruchs ſchuldig, während es trotz der ſehr erheblichen Verdachtsgründe nicht zu einer Verurteilung wegen Sachbeſchädigung ge⸗ langen konnte. Mohr kam mit einer Gefängnis⸗ ſtrafe von dreieinhalb Monaten davon. Der Staatsanwalt hatte acht Monate beantragt. Franzöſiſches Militärgericht Landau, 25. April. Unſere Nachricht, daß die Militärgerichte im beſetzten Gebiet mit Erlaß der werden, beſtätigt ſich. Vor dem Militärgericht Landau hatte ſich am Donnerstag nachmittag die 27jährige Näherin Margarethe Harſch aus Landau wegen Diebſtahls und wegen Erregung öffentlichen Aerger⸗ niſſes zu verantworten. Sie hatte mit ihrem Freund, einem franzöſiſchen Unteroffizier, in einem militäri⸗ ſchen Dienſtgebäude genächtigt. Dabei ſoll aus dem Zimmer eine Brieftaſche mit 15 Franken Inhalt verſchwunden ſein. Die Angeklagte wurde deshalb des Diebſtahls beſchuldigt. Das Militärgericht ſprach die Angeklagte von der Anklage des Diebſtahls frei, verurteilte ſie aber wegen Erregung öffentlicher Aergernis zu einem Monat Gefängnis. Der Unteroffizier wurde wegen des gleichen Vergehens ebenfalls zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Ihm wurde Bewährungsfriſt zugebilligt, die der Harſch jedoch verſagt blieb. Weiter wurde in Abweſenheit der deutſche Staats⸗ angehörige Jean Holla aus Kaiſerslautern wegen Begünſtigung zur Deſertion eines franzö⸗ ſiſchen Soldaten zu ſechs Monaten Gefäng, nis und 250 Franken Geldſtrafe verurteilt. Der deſertterte Soldat, ein Elſäßer namens Hermann Barth von der in Kaiſerslautern garniſonierenden 30. Train⸗Eskadron, erhielt in Abweſenheit fünf Jahre Gefängnis. Ein Feldwebel der gleichen Eskadron, Dadvune, erhielt wegen Fahnen, flucht in Abweſenheit fünf Jahre Zwangs arbeit, fünf Jahre Landesverbot und 3000 Franken Geloöſtrafe. Dadoune ſcheint ein geriebener Burſche geweſen zu ſein, der die Bücher ſeines Truppenteiles fälſchte, Lebensmittel unterſchlug und auch ſonſtige Unregelmäßigkeiten beging. chen Landeswelterwarte Karlsruhe *— See. Luft- 8 Wind e ba 1 8 Richt. Stärte Wertheim 10 ſtill wolkig Königsſtuhl 10 NW. leicht 7 Karlsruhe 11080 leicht 5 Bad.⸗Bad. 10 898 7 Billingen 6 8 5 5 St. Blaſten 1 5 ſtill heiter Babenweill. 1758, 12 16 10, keicht wolkig eldbg. Hof 780 632.8— 711 9—4 S leicht halbbedech ad. Dürch.„ 6 17 4 ſtill 5 Das raſch wechſelnde Wetter dauerte auch geſtern an und brachte im ganzen Lande geringe Nieder⸗ ſchläge. Dabei ſtiegen die Temperaturen durch Zu⸗ fuhr warmer Luft ſtark an(Karlsruhe 4, Grad über normal). Im Gebirge iſt die Schneedecke ſehr raſch geſchmolzen(Feldberg geſtern 57 Zentimeter Schnee⸗ höhe, heute lückenhafte Schneedecke). Der tieſe Druck im Weſten Europas füllt ſich auf, zieht aber dabei nach Oſten weiter. An ſeiner Rückſeite iſt kühlere Luft nach Süden vorgedrungen, die jetzt, den tiefen Druck umſtrömend, zu uns gelangen wird, Wir werden morgen in dem Bereich der füdweſt⸗ lichen Strömung etwas kühleres Wetter mit gewit⸗ terigem Regen bekommen. Wetterausſichten für Samstag, 28. April: Meiſt wolkig. Etwas kühler, Gewitterregen. Süb⸗ weſtliche, vorübergehend friſche Winde. Südbaden zeitweiſe Föhn. Das Metter in der Schweiz Vom 24. April Die Nach⸗Oſterwoche gibt den richtigen Rahmen zu der ihr vorangehenden. Wenn die beiden Sſter⸗ etwas Sonne geſegnet abheben, ſo iſt dies für die Unmenge von Fremden, die den Süden der Schweiz aufſuchten, ein kleiner Troſt geweſen. Wer aber nach den beiden Sonnentagen an den oberitalieniſchen Seen ſich auf lachende Frühlingsſonne freute, ſah ſich arg enttäuſcht, als ſchon am Dienstag der Him⸗ mel ſich wieder überzog und ſeither weder Sonne noch der ſprichwörtliche„azurne Himmel“ über Lu⸗ gano oder Locarno zum Vorſchein kam. Im Ge⸗ genteil, der Himmel öffnete wieder ſeine Schleuſen und die Ferientage blieben kalt und unfreundlich Das ſchlechte Wetter ſcheint auch jetzt noch ſtabil zu ſein und von keiner Seite beſteht Hoffnung auf bal⸗ dige Beſſerung. Die Höhenkurorte, ſofern ſie nicht ganz verlaſſen ſind, haben wieder Neuſchnee bekom⸗ men, teilweiſe liegt er höher, als den ganzen Win⸗ ter über. Das bringt aber nur Hochwaſſergefahr, die bei den jetzt ſchon hochgehenden Flüſſen durch eine plötzliche Schneeſchmelze bataſtrophal werden könnte. DS.... ñññññññ 7cͤͤ— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Raver: fommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelstell: Kurt Ehmer- Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mif⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim F 1,—6 Für unverlangte Beſträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur des Rüctvorto MNoaun lues Lehsesin. Don lα Hebig 22 In ſolch verzweifelten Nächten dachte Droſte da⸗ ran, zu entfliehen, alles hier aufzugeben, was er ſich mühſam errungen hatte, eine Schiffsarztſtelle anzunehmen, um dann in weiter Ferne unter neuen Eindrücken die Sache endgültig loszuwerden, Eine Erltzſung würde das ſein, denn, ach, eine Heirat— ſolch eine Hetrat— die trotz aller Liebe und Leiden⸗ ſchaft von vornherein den Stempel des Vergehens an ſich trug durch das Verſinken in gewiſſermaßen proletariſche Verhältniſſe, nein, das war auch un⸗ möglich!— Und doch ſprach er ihr von Heiraten. Es war an dem Tage, an dem die Beerdigung von Frau Pro⸗ feſſor Büchner ſtattgefunden hatte. Es war ſehr ſchnell gegangen mit der armen Frau. Marie⸗Luiſe hatte in der Nacht plötzlich die Mutter rufen hören— freundlich, gar nicht ängſtlich — und doch war ſie aufgefahren in plötzlichem, jähem Schrecken. Die Mutter hatte ihr ſchon tagelang nicht gefallen wollen, ſie war viel hinfälltger geworden in letzter Zeit und auf einmal merkwürdig ſanft. Auch öftere Ohnmachten hatten ſich eingeſtellt, die Alwin Droſte auf die ſehr raſch zunehmende Ver⸗ kalkung ſchob. Als Marie⸗Luiſe nun ins Zimmer der Mutter ſtürzte, fand ſie die vor ihrem Bett am Boden liegen. Im Fallen hatte ihre Schläfe noch eine Stuhlkante geſtreift— ſie blutete, o Gott, ſie Dlutete ja! Kam davon die Ohnmacht? Die Tochter hob den Kopf der Hingeſunkenen auf ihre Knie, im Nachthemd ſaß ſte auf der Diele und rieb und ſtreichelte das vom Leiden ſehr fein ge⸗ wordene alte Geſicht. Es wurde immer feiner und fetzt auch kälter, raſch immer kälter.„Mutter, Mut⸗ ter!“ Kein aus der Ohnmacht Zuſichkommen. Da ſchrie Marie⸗Luiſe laut um Hilfe.— Die Gläßners hatten ihr treulich beigeſtanden, und vor allem Alwin. Nun ſaßen ſie auf Marte⸗ Luiſes Schlafſofa in dem plötzlich ſo leer geworde⸗ nen und öden Eßzimmer. Eine groe Trauer war Copyright: Deutſche Verlags⸗Anſtalt Stuttgart in der Tochter; ſie hatte tapfer mit ſich gekämpft, keine Szene auf dem Friedhof gemacht, ſtill hatte ſie dem Sinken des Sarges zugeſehen und ſtatt liebloſen Sandes Hände voll Roſen hinabgeſtreut. Sie hatte auch dem Rektor— im ſchwarzen Rock und Zylinder war der herausgekommen mit einer Anzahl größerer Kinder, die in vierſtimmigem Chor das„Es iſt beſtimmt in Gottes Rat“ ſangen— die Hand gegeben und ihm Dank geſagt für ſeine Teil⸗ nahme. Herr Volbert war erregter und ſcheinbar ergriffener geweſen als Marie⸗Luiſe, dachte er doch im ſtillen: wenn das deine Schwiegermutter geweſen wäre! Die Tochter war ganz ruhig geblieben, ganz ge⸗ faßt, wie betäubt hatte ſie Margas Umarmungen über ſich ergehen laſſen, aber nun, jetzt, da alles vorüber war, ſie, eben von der Beerdigung gekom⸗ men, mit dem Geliebten allein war, ganz ohne Zeu⸗ gen, er ihre Hand gefaßt hielt und die ſanft ſtreichelte, konnte ſie nicht mehr an ſich halten. Sie lehnte den Kopf an ſeine Schulter und weinte herzbrechend. Er ließ ſie ſich ausweinen, kein Wort des Troſtes ſagte er ihr und ſprach auch ſonſt kein Wort. Aber als ihre Tränen anfingen ſeinen Hals zu netzen und heiß auf ſeine Hand tropften, die er an ihre glühende Wange gelegt hatte, ging es wie ein Krampf über ſein Geſicht. Er wurde ſehr bleich, ſeine Stimme kämpfte gegen etwas an, das ihn zu er⸗ ſticken drohte, ſich dann aber herauszwängte, ohne daß er es eigentlich wollte. Er mußte plötzlich ſagen:„Wann heiraten wir?!“ Sie gab keine Antwort, rührte ſich nicht an ſeiner Schulter. Da wiederholte er noch einmal:„Wann heiraten wir?“ Und diesmal kam es klarer heraus, klang es feſter in einem alles überwindenden Entſchluß. Hatte ſie es nicht gehört, gab ſie noch immer keine Antwort? Ja, ſte hatte es gehört, ihr Weinen ließ nach, jetzt hörte es plötzlich ganz auf. Und ſich ſo unvermutet aufrichtend, daß er faſt erſchrak: Nun, nun würde ſie ſicher antworten: Sobald als mög⸗ lich— ſagte ſie, unter Tränen lächelnd:„Was für eine Idee! Du Lieber, Guter! Wir heiraten doch nicht.“ „Warum nicht, warum denn nicht?“ Jetzt ver⸗ bohrte er ſich plötzlich in den Entſchluß.„Aber na⸗ türlich heiraten wir! Jetzt gerade, wo du ſo allein ſtehſt!“ Sie ſchüttelte verneinend den Kopf; das Lä⸗ cheln, das ſie jetzt zeigte, das kannte er noch nicht an ihr. Trauer, Freude, Dankbarkeit, Glück, Zuverſicht, Stolz, Wehmut, alles das war in ihrem Lächeln— und Reſignation.„Alwin, nein, wir heiraten nicht! Es ſei ferne von mir, mich dir anzuhängen als Hemmſchuh. Nein, du biſt viel zu jung— erſt ſtebenundzwanzig— ich bin älter, ich muß die Ver⸗ ſtändigere ſein von uns beiden. Du mußt dich erſt durchſetzen in deinem Beruf, etwas erreichen, dann kannſt du heiraten. Und bis dahin bin ich viel zu alt.“ „Unſinn, alles Unſinn, was du da redeſt! Natür⸗ lich heiraten wir, ich habe mir ſchon alles reiflich überlegt. Meine Wohnung reicht aus, ſie iſt groß genug für zwei Menſchen, die ſich ſo lieb haben wie wir. Deine Möbel bringſt du mit, die werden ſie uns gemütlicher machen. Warum willſt du nicht? Du liebſt mich doch— warum alſo willſt du nicht?“ „Weil es nicht geht.“ Ihre Tränen waren ver⸗ ſiegt, ſie ſah ernſt und entſchloſſen aus. Er ereiferte ſich, er bedrängte ſie förmlich, ſeine Leidenſchaft war aufs neue entfacht, tötete alle bis⸗ herigen Gegengründe. Er mußte ſie beſitzen. Und da das nicht anders ſein konnte, ſo mußten ſie heira⸗ ten.„Ich liebe dich, ich liebe dich doch ſo,“ ſtammelte er, kniete bei ihr nieder und legte den Kopf in ihren Schoß. 5 5 Sie ſtreichelte ſanft ſein Haar, ihre Tränen began⸗ nen fetzt wieder zu rinnen; aber ſie rannen nicht ſo ſchmerzlich wie vordem.„Sei vernünftig,“ bat ſie,„mach es uns nicht ſo ſchwer! Du würdeſt mir zuliebe eine ſorgenvolle, vielleicht ſogar armſelige Exiſtenz gern auf dich nehmen, ja, das weiß ich ſei ſtill!“ Sie legte ihm die Hand auf den Mund. Er war aufgefahren, wollte beteuern, beſchwören: „Was heißt armſelig, was ſorgenvoll! Wenn ich mal keinen Pfennig hätte, ſo würde ich das nicht „Wie lieb du biſt!“ Sie küßte ihn innig.„Ich danke dir, daß ich“— was ſie weiter ſagen wollte, konnte ſie nicht ſagen, es klopfte an der Tür. Herein trat Marga, und hinter ihr tauchte die Ebertz auf. Die alte Kollegin war auch bei der Be⸗ erdigung geweſen, dann waren beide erſt noch eine Stunde herumgetrödelt, um Marie⸗Luiſe etwas Zeit zu laſſen, jetzt aber kamen ſie her. Marga war ſehr weich. Wenn etwas geweſen war, das ſie Marie⸗Luiſe übel genommen hatte, jetzt war es vergeſſen. Sie umarmte die Freundin in hef⸗ tiger Rührung:„Ach, meine arme Marie⸗Luiſe, meine geliebte Marte⸗Luiſe, nun biſt du ſo allein wie ich!“ Ihre Tränen und Küſſe überſchauerten die in ihrem ſchwarzen Kleid ſtill Daſtehende. Wer war das? Unwillig ſtreifte des Doktors Blick Marga Moebius: Eine ſchöne Perſon, aber, wie es ſchien, etwas exaltiert.„Willſt du mich vor⸗ ſtellen, bitte!“ Marie⸗Luiſe hatte ihm noch nie von der Freundin geſprochen. Marga ſtutzte: du?! Er ſagte du?! Ihre Augen blickten ſcharf, ſie begannen zu funkeln. Nun war es ihr auf einmal klar: ein Mann, dieſer Mann war zwiſchen ſte beide getreten! Darum alſo hatte die Freundin ſich von ihr gewendet. Und ſie hatte gehofft, feſt erwartet, daß nun, da die Mutter ge⸗ ſtorben war, Marie⸗Luiſe ihr wieder mehr, nein, ganz ausſchließlich gehören würde. Jähe Eifersucht flammte in ihr auf und machte ſie ungerecht: dieſer Mann war wie alle Männer, dumm und ſtörend. Ihr ſonſt ſo weicher Alt wurde hart, ſie ſprach völlig anders, als es ſonſt ihre Art war. Auch Doktor Droſte war nicht liebenswürdig; er hatte ſo gar keine Luſt, ſich zu unterhalten, ſeine Gedanken beſchäftigten ſich unausgeſetzt mit dem, was er eben mit der Geliebten beſprochen hatte. „Ich danke dir, daß ich“— da waren ſie unterbrochen worden, gerade da. Was hatte ſie noch ſagen wol⸗ len? O dieſe beiden verfluchten Weiber, wenn die doch zum Teufel gingen! Aber ſie gingen nicht. Marie⸗Luiſe hatte ſie ge⸗ beten, abzulegen; die beiden hatten ſolch weiten Weg gemacht, beſonders die gute Ebertz. Sie ſah es ja auch gern, wenn ſie noch ein wenig blieben, das gab ihr Zeit, ſich zu faſſen und zu überlegen: ach, ſie liebte ihn ja ſo ſehr— aber nein, nein! Und die beiden da waren noch etwas von früher, aus damals tragiſch nehmen. Wenn ich nur dich, nur dich habe!“ noch ſorgloſer Zeit. Sie klammerte ſich förmlich an Melitta Gbertz. Fortſetzung folgt) tage ſich in dieſer grauen Regenperiode als mit — 5 80 5 * Der Breisgau im Frühling Freiburg, die Breisgauperle und Schwarzwald⸗ Hauptſtadt zeigt ſich im herrlichſten Frühlingsſchmuck. Die grünen Blumenwieſen ſind mit unzähligen Obſtbäumen überſät, die im weißen und roſaroten Blütenkranz wie ein bunter Teppich in den Tälern und in der Rheinebene ausgebreitet liegen, und bilden mit ihrer Umgebung eine wunderbare Farbenſymphonie. In der ganzen Landſchaft des Breisgaues, den die Natur mit ſo vielen Reizen aus⸗ geſtattet hat, liegt jetzt reges Leben; die Bäume, Wieſen, Fluren, Wälder und Berge ſind mit zartem Grün, weißem Blütenſchnee und roſanem Duft über⸗ goſſen und beleben Herz und Auge des Beſchauers. Stolz grüßen die noch ſchneebedeckten Häupter es Südſchwarzwaldes in die Täler und zur Rheinebene hinab. Majeſtätiſch erhebt ſich des Kan⸗ els mächtiges Haupt über dem idylliſchen Tal der zz, die ihre rauſchenden Waſſer am Nordende des kaiſerſtuhls bei Riegel vorbei in den hochgehenden ſthein ergießt. Sanft ſteigt von Denzlingen aus das Glottertal zwiſchen den Bergen hindurch bis nach St. Peter hinauf. Wer kennt nicht den Glotter⸗ täler, den feurigſten badiſchen Wein! Wer kennt nicht das beſonnte und reizend gelegene Glotter⸗ 2 = = K 9 bad, umgeben von blumenreichen Wieſen, ent⸗ zückenden Schwarzwaldhäuſern, ſorgſam gepflegten Gärten und rebeureichen Hängen! Ueberall hat die Frühlingsſonne den letzten Bann des langen kalten Winters gebrochen. Die Schnee⸗ glöckchen hahen den Lenz eingeläutet, überall blühen die Schlüſſelblumen und Anemonen. Endlich hat auch auf den Höhen des Schwarzwaldes der lachende Frühling geſiegt. Seine leuchtenden Farben haben ſich über die Hänge geworfen. In tiefbrauem Dunkel heben ſich die dichten Tannenwälder gegen das herr⸗ liche Blau des hohen Himmels ab. Die ſonſt ſo zahmen Wieſenbächlein rauſchen, von der Schnee⸗ ſchmelze angeſchwollen, wild von den Höhen herab und bilden mächtige Sturzbäche. Hochwogend wälzt ſich die Dreiſam in ihrem Bett, quer durch Frei⸗ burg, nach Weſten, dem Rhein entgegen. Langſam muß die Schneedecke den wärmenden Strahlen weichen. Auf dem Schauins land, der freundlich nach Günterstal bei Freiburg grüßt, ver⸗ ſchwinden bereits die letzten Spuren des Winters. Noch einige Tage, dann können auch die Fußwan⸗ derungen bis zu den höchſten Höhen des Feld⸗ berggebietes auf nahezu ſchneefreien Straßen und Wegen beginnen. Wie wunderbar zeigt ſich die Frühlingspracht im Münſtertal, das ſich von Staufen bis zum Fuße des Belchen hinaufſchlängelt! Er, der ge⸗ waltigſte des Schwarzwaldes mit ſeinem mächtigen Bergrücken, überragt alle Täler und Höhen und be⸗ herrſcht die ganze Umgebung. Welch ein herrlicher Anblick, wenn das Auge von der Nordwand der Belchenkuppe mit ihren tiefen, verſchneiten und ver⸗ eiſten Rinnen zu den im Frühlingsſchmuck ſich weitenden Tälern ſchweift, alle Kontraſte zu einem Bild harmogiſcher Schönheit vereinend! Weiter im Süden das Markgräflerland mit den blühenden Obſtgärten und den rebenbewach⸗ tenen Hängen bei Müllheim, und am Fuße des wald⸗ reichen Blauens in geſchützter Lage der herrliche Juftkurort Badenweiler. Auf eine maleriſche Frühlingslandſchaft ſei noch hingewieſen, die ſich am Rhein ausbreitet: Das vul⸗ kaniſche Baſaltgebirge des Kaiſerſtuhls iſt von lieblichen Weindörfern, von dem Blütenmeer der Obſtbäume umſäumt. Rings um dieſe iſolierte Berginſel weitet ſich ein bunter Weeſenteppich, die fruchtbare Rheinebene. Auf der Weſtſeite trennt der breite Rheinſtrom die ehemals deutſchen Gauen des Elſaß mit den in der Ferne ſchimmernden Vogeſen vom badiſchen deutſchen Land. Franz K. Mayas, Eine Frühlingsfahrt ins Unter⸗Frankenland— Das Dreieck DarmſtadtHeidelbergMiltenberg Frankenland! Wer denkt beim Klang dieſes Wortes nicht unwillkürlich an den großen Dichter⸗ Wanderer Joſef Vietor von Scheffel, der das Land der Franken in unzähligen Liedern beſungen hat, der es durchſtreifte von Nord nach Süd, von Oſt nach Weſt, um immer wieder neue Eigenarten der Landſchaft, der Städte und des Volkes zu entdecken! „Wir wollen zur ſchönen Sommerzeit ins Land der Franken fahren!“ heißt es in einem ſeiner ſchönſten Lieder. Doch es muß ja nicht der Sommer ſein; auch im Frühling iſt Franken ein ſchönes, lohnendes Reiſeztel. Um dieſe Zeit iſt es namentlich der weſt⸗ liche Teil um den Odenwald, das untere Franken⸗ land, das dem Wanderer wundervolle Landſchafts⸗ und Städtebilder bietet. Die heſſiſch⸗badiſche„Berg⸗ ſtraße“ lenkt das Intereſſe zwar am meiſten auf ſich, aber ſie iſt nur eine, die weſtliche Seite des ver⸗ heißungsvollen Dreiecks Darmſtadt—Heidel⸗ berg— Miltenberg. Dies Dreieck umſchließt den geſchichtlich wie kulturell bedeutſamen Teil des gro⸗ ßen Rhein⸗Main⸗Nekar⸗Kulturkreiſes, den„Wunder⸗ garten Gottes“, wie der Maler Trübner ihn genannt hat. Ueberall ſtößt man hier auf Zeugen früherer Zeiten, in denen dieſes Gebiet in der deutſchen Ge⸗ ſchichte des Mittelalters eine gewichtige Rolle ſpielte. Zugegeben, daß die Zahl der Touriſten, die be⸗ ſonders vom Neckar, von Heidelberg her, dieſen Teil Unterfrankens beſuchen, von Jahr zu Jahr größer wird. Aber ſie iſt noch klein, viel zu klein angeſichts der Genüſſe, die den Beſucher hier auf Schritt und Tritt erwarten. Den meiſten iſt Unter⸗Franken noch ein ziemlich unbekanntes Land und man möchte ihnen in Abwandlung der Scheffel⸗ ſchen Verſe zurufen:„Laßt uns zur ſchönen Früh⸗ lingszeit nach Unter⸗Franken reiſen.“ Nordweſtliches, verkehrstechniſch günſtig gelegenes Einfallstor ins Unterfränkiſche iſt Darmſtadt. Schon hier in der Hauptſtadt Heſſen⸗Darmſtadts, in der Wiege der modernen Baukunſt, wo Hofmann und Meſſel und viele andere Künſtler vor dem Welt⸗ kriege neue Kunſtformen ſchufen, die in dem bekann⸗ ten„Hochzeitsturm“ ihren ragenden Ausdruck fan⸗ den, bietet ſich manches Sehenswerte. Muſeen und Bibliotheken bergen reiche Schätze. Vom 14.—15. Juni wird Darmſtadt ſein 600jähriges Beſtehen feiern. Vom—10. Auguſt werden die Internatio⸗ nalen Meiſterſchaften der Studenten in dem ſchönen, neuen Hochſchulſtadion ausgetragen. Zunächſt geht es von Darmſtadt aus durch den Odenwald nach Reinheim mit mahnenden Rui⸗ nen aus dem 30jährigen Kriege, der auch in den blühenden Fluren, Wäldern und Städtchen dieſer anmutigen Berglandſchaft arg gewütet hat. Dann folgt Höch ſt, eine Stadt, deren Siedlung bis auf Römerzeiten zurückgeht, mit Hügelgräbern und Re⸗ ſten römiſcher Hetzungsaulagen. In der Nähe er⸗ heben ſich zwei prächtige Ausſichtsberge, Otzberg und Breuberg. Weithin ſchweift der Blick von hier über die bewaldeten Kuppen des Odenwaldes. Durchs Tal der Mümling führt der Weg über das Stahlbad König mit einem maleriſch gelegenen Schloß der Grafen von Erbach nach Michelſtadt, dem„Michlin⸗ ſtat“ Einharts, des Geſchichtsſchreibers Karls des Großen, der hier ein Kloſter gründete. Von der elf⸗ hundertjährigen Kirche, der ſogenannten Einhart⸗ Baſilika, ſind noch das Mittelſchiff mit der Apſis, Teile des Querſchiffs und die Krypta erhalten. Die alte Bibliothek in der ſpätgotiſchen Kirche enthält ſel⸗ tene Druckwerke der Frühzeit. Luſtig wirkt das merkwürdige Rathaus, ein Fachwerkbau, der auf Stelzen zu ſtehen ſcheint, denn das Erbgeſchoß iſt Aus Bädern und Kurorten Bad Dürkheim und das Blütenwunder Es iſt wieder die Zeit, da über die Landſchaft das große Staunen geht. Die Stunde iſt nicht fern, da ſich die vielen hunderttauſend Augen der Erde öffnen. Ein fremder Wind, plötzlich aus Süden kommend, ein Wanderer der Suſt und des Auferweckens, ſtreicht wie eine milde Hand über Baum und Strauch, über Weinberg, Wieſenplan und ſanften Hügel. Schaut her, die Erde will blühen! Oeffnet weit die Augen; denn das Land zeigt die Geſte der Unerſättlichkeit. Seid wach mit allen Sinnen und öffnet die verſchloſſene Pforte eurer Bruſt; denn über die Heimat iſt das Wunder der Blüten gekommen! Hinter der unruhig pochenden Nacht iſt der Morgen aufgebrochen. Sein Odem iſt kühl und haucht die Schleier treibender Nebel über die milde geſchwungenen Weinberg⸗ hügel. In durchſichtigem Dunſt liegt die Stadt Bad Dürkheim am Ausgang des Tales. Ihre Häuſer ſind ſeltſam blank und wach, ihre Gaſſen und Plätze ausgeſchla⸗ ſen. Dem aufſteigenden Tag wollen ſehnſüchtige Flügel wachſen. Ringsum das Meer der Weinſtöcke, die Fülle der Obſtbäume und im Hintergrund hinaufſtrebend Kaſtanien⸗ wald und verſunkenes Gemäuer der alten Kloſterabtei Limburg, die auf neun Jahrhunderte blickt. Verwirrt halb von Traum und Schlafſucht, ein ſchattenhaft ſchwermütiger Reſt verſunkener Epoche, geſtorbenes Ueberbleibſel glanz⸗ voller Kaiſerzeit, greift das zerfallene Gemäuer in die ge⸗ ſättigte Bläue des ungedämmten Himmels. Wenn ich durch Blüten auſwärts ſteige, ſchlägt mir das Herz des Landes entgegen. Alle Pfade wollen ſich weiten und alle Bäume ſcheinen mir gewachſen, nun ſie das lieb⸗ lich vergängliche Kleid des Frühlings tragen. Neu erſteht die Landſchaft; Blickfeld wächſt in verzaubertes Licht; im⸗ mer weiter dehnen ſich Berge und dunſtige Ebene, immer berauſchender wird das weiße Wunder, das aus Millionen Poren ſprießt und im Glanz des großen Zentralgeſtirnes ſteht wie eine troſtvolle, ſtumme Inkarnation des Schöpfer⸗ gedankens. * Bad Tölz Die Erkenntnis, daß in den natürlichen Heilquellen Mittel zur Verfügung ſtehen, die ſchlechthin unnachahmlich und unerſetzlich ſind, gewinnt ſtetig au Boden. Dies drückt ſich nicht nur in der Frequenzſteigerung der Bäder aus, ſon⸗ dern wird auch dadurch belegt, daß beiſpielsweiſe der preu⸗ ßiſche Staat eine Millionenanleihe ſeinen Bädern zur Verfügung geſtellt hat. Umſo bemerkenswerter iſt es, daß Bad Tölz, deſſen Kurmittel im Beſitz der Krankenhetter Jodquellen Aktiengeſellſchaft ſind, den Erforderniſſen ſeiner Entwicklung und den Bedürfniſſen der Zeit durch den Neu⸗ bau einer impoſanten Trink⸗ und Wandelhalle Rechnung trägt. Dieſe Trink⸗ und Wandelhalle iſt mit 4080 Qm. bebauter Fläche eine der größten Deutſchlands. Geſtützt ist das Tölzer Unternehmen auf die ſeit 80 Jahren erzielten Kurerfolge, die dem Bade Tölz den Ruf als deutſches Jod⸗ bad gegeben haben. Franzensbad Nach einem milden Winter iſt der Frühling mit vielem Sonnenſchein bei uns eingezogen. Franzensbad, die teb⸗ liche Gartenſtadt, das Schmuckkäſtchen der böhmiſchen Bäder, das durch ſeine unübertroffenen weit und breit bekannten Kurmitteln ſchon ſo Vielen Heilung gebracht hat, wird dald ſeine Gäſte empfangen können. Peinliche Reinlichkeit, ozonreiche, ſtaub⸗ und rauchfreie Luft, ſowie die wohltuende Ruhe werden Körper und Geiſt, Sinn und Gemüt mit neuem, friſch pulſierenden Leben erfüllen. Franzensbads weltberühmte, unübertroffenen Moorbäder, natürliche Koh⸗ lenſäure⸗ und Gasbäder, eiſenreiche Mineralwäſſer und bis⸗ her unübertroffene Glauberſalzſtarkquellen bieten eine ſolche Fülle von Heilſchätzen, die wohl kaum ein anderer Kurort aufzuweiſen hat. Die Kurverwaltung und auch die Kurhausbeſitzer haben Verbeſſerungen, Verſchönerungen und Zubauten durchgeführt. Erſtklaſſige Autoſtraßen füh⸗ ren jetzt nach allen Richtungen. Der im Vorjahre begon⸗ nene Tempelbau bei den Glauberquellen wurde beendet; aufgrund von Plänen, die der heimiſche Architekt Enger ⸗ hardt ausgearbeitet hat, wurde ein prächtiger Bau auf⸗ geführt, der ſich in ſeinem Stile dem Kurort anpaßt. In Erkenntnis der ſchweren wirtſchaftlichen Schäden, die der Mittelſtand, Kaufleute, Gewerbetreibende, Landwirte, öffentliche und private Angeſtellte ſowie der Arbeiterſtand durch die Kriegsfolgen erlitten haben, hat die Kurverwal⸗ tung des Weltkurortes Franzensbad beſchloſſen, ihre rei⸗ chen, natürlichen Heilſchätze und Kurmittel in der Zeit vom 15. April bis 31. Mat und vom 1. September bis zum Schluſſe der Kurzeit(derzeit 31. Oktober) jeden Jahres den Angehörigen dieſer Berufsgruppen durch die Gewährung weiteſtgehender Ermäßigungen zugänglich zu machen. offen. Man kann alſo unter dem Rathaus hindurch⸗ gehen. Merkwürdig auch vor dem Rathaus die Statue des zu einer Juſtitia umgemodelten Erz⸗ engels Michael. Von dieſem Hauptort des Odenwaldes wendet man ſich gen Erbach mit dem Jagdſchloß Eul⸗ bach, deſſen Beſitzer im Schloßpark intereſſante Reſte zweier Römerkaſtelle wiederaufgebaut haben. Hinter Eulbach geht der bisher vorherrſchende helle Buchen⸗ und Miſchwald in feierlichen, dunklen Tannenwald iiber. Dieſer Gegenſatz im Nebeneinander von Hell und Dunkel iſt der große Reiz des Odenwaldes, in dem einſt der düſtere Hagen den lichten Siegfried hinterrücks auf froher Jagd ermordet hat. Hört man nicht noch heute den ſilbernen Klang des Hift⸗ horns durch die Stille dieſer Wälder ſchallen? Wür⸗ ziger Harzduft umweht die ſtillen Wanderwege durch das zerklüftete Gebirge, das ſich zum Tal des Mubbach hinabſenkt. Wie ein Rieſenſpielzeug liegt e eee „Der Marktplatz in Miltenberg ins Tal gebettet die Reſidenzſtadt der Leininger Für⸗ ſten, Amorbach. Die ehemalige Benediktinerabtei dient jetzt der fürſtlichen Verwaltung als Bürohaus. Sie beſitzt einen ſchönen Bibliothekſaal, einen ſtim⸗ mungsvollen Kreuzgang mit prächtiger Innenaus⸗ ſtattung im Rokokoſtil. Die Güntherſchen Deckengemälde haben in den faſt zwei Jahrhunderten ihres Daſeins an Farbenſchönheit nichts verloren. um Amorbach herum der Reich⸗ tum an idylliſchen Plätzchen inmitten meilenweiter Wald⸗ und Bergeinſamkeit. Um wenigſtens einiges davon kennen zu lernen, muß man ſich Zeit laſſen. Da iſt z. B. vom 305 Meter hohen St. Gotthardsberg die einzigartige Fernſicht in ſieben verſchie⸗ dene Täler hinein, da iſt im Otterbachtal der St. Amorsbrunnen mit zierlicher Kapelle von 1521, und weiter das Schloß Waldleiningen mit ſeinem großen Wildpark. In auderthalbſtündiger Wanderung iſt von hier auch eine der ſchönſten und größten roma⸗ niſchen Ruinen des Odenwaldes zu erreichen, die um 1200 entſtandene Wilden burg. Und nun das Mudbachtal abwärts, hin zum Main nach Miltenberg! Behaglich zieht ſich das alter⸗ tümliche Städtchen mit ſeinen weißbraun leuchtenden Fachwerkhäuſern, im Schutze der hoch darüber auf⸗ ragenden Burg, am Ufer des Mains entlang. Im Sommer wimmelt es von Touriſten und Malern in den freundlich⸗ſauberen Straßen. Ueberall trifft man ſkizzenbuch⸗bewehrte„Jäger“, auf Motive „pürſchend“, die ſich in verſchwenderiſcher Fülle dar⸗ bieten. Jetzt im Frühling iſt's noch recht ruhig in Miltenberg. Ungeſtört darf man die Schönheit dieſes fränkiſchen Städtebildes genießen, an den hübſchen Zierbrunnen herumſtehen und in Muße das Hotel „Zum Rieſen“ betrachten, das älteſte Gaſthaus Deutſchlands, das ſchon 1590 als„Fürſten⸗ herberge“ genannt wird. Miltenberg hat bereits zur Römerzeit eine wich⸗ tige Rolle geſpielt, davon zeugen die teilweiſe er⸗ haltenen mächtigen Wälle. Die Römer beuteten auch die in der Nähe Miltenbergs gelegenen Rotſand⸗ Unerſchöpflich iſt ſteinbrüche aus. Noch mahnen die Hainſäulen, die Reſte eines ſolchen römiſchen Steinbruches, an die Vergänglichkeit weltlicher Macht... Wer genügend Zeit hat, möge ſich's nicht verdrießen laſſen, zu der einſt kurmainziſchen Burg hinaufzuklettern und da⸗ mit den köſtlichen Blick auf Miltenberg und den Main zu erobern, der in ſpitzem Bogen an dem Städtchen vorbeifließt und in entſchiedener Wendung nach Norden Aſchaffenburg zuſtrebt R. D. V. „Das Schönſte was Europa bietet“ betitelt ſich das Programm der diesjährigen Erholungs⸗ reiſen der bekannten„Alpiner Verlag und Reiſedienſt G. m. b..“, München 39, Trivaſtraße 15, das ſoeben in Form einer„Reiſemappe“ erſchienen iſt. Das Vorwort hat Fr. Willy Frerk, ein bekannter Berliner Fachſchriftſteller verfaßt, es folgen dann allgemeine Reiſewinke und ſchließ⸗ lich von jeder Erholungsreiſe eine ausführliche Beſchrei⸗ bung mit prächtigen Bildern auf Kunſtdruckpapier(zirka 70 Bilder). Das Ganze wird in einer Mappe verſandt, die im Titelbild(Photomontage) nochmals die Glanzpunkte der Reiſen zeigt. Frühling am Rhein Im Rheinland da blühen die Bäumge, Da ſummen die Bienen durch's Tal, Da ſteigen die Winzer zu- Dort leuchtet ein Frühlingsfanal. Denn mit dem Frühling zieht der Glaube an die baldige Freiheit der Heimat ſtärker in die Seele des Volkes am Rhein und Zutrauen erwacht trotz allen Bitterniſſen und trotz aller Enttäuſchungen. Mit dieſem Frühling blüht neues Selbſtvertrauen in den Seelen der Rheinländern auf. Es wächſt der Glaube an die alte Kraft mit den jungen Blüten und dieſe ſtimmt, wenn auch nicht fröhlich, ſo doch gläubiger und zuverſichtlicher. Es iſt als ſpiele die Natur in dieſem Jahre ein beſonderes Lied in die Herzen der Uferbewohner des alten Stromes hinein und wer jetzt den alten Leinpfad, den alten Fuß pfad dicht am Waſſer entlang zieht, dem bietet die Lande das Schönſte des Jahres: Frühlingserwachen am Rhein! Eine Melodie gibt es dazu, die muß ſich jeder ſelber ſchaffen. Das will der alte Rhein. Denn ſo ein Wanderer am Stroue, der beginnt, ſchreitet er in der Sonntagsfrühe am Ufer entlang, unwill⸗ kitrlich von ſelber zu ſingen und all die Morgen⸗ glocken in der Runde begleiten ihn. Selbſt Menſchen, deren Herz in der bitteren Schwere unſerer Tage das Singen verlernt hat, werden angeſichts dieſes farbenfrohen Erwachens des Frühlings am Rhein innerlich aufjauchzen und gläubig jubilieren. Die melodiſchen Schiffsglocken der Rheindampfer ver⸗ hallen wieder durch die Lande und ihr Geſchaufel, ihre Wellen künden im ſelben Rhythmus— Der Frühling iſt da wie Amſel, Fink und Kuckuck. In den ſieben Bergen ertönt ſchon ſein uralter Ruf, den die Amſeln jedoch zu übertönen verſuchen. Selbſt die Spatzen tummeln ſich luſtiger als ſonſt durch die Aeſte der blühenden Bäume. Aus dem Ge⸗ mäuer der alten Burgen reckt der Goldſack ſchon ſeine duftenden Blüten, und hoch im Blauen ziehen Habicht und Sperber wieder ihre großen Kreiſe. Das ganze Rheintal von Bonn bis Bingen ſcheint jetzt mit weißen und zartroſa Schleiern bedeckt. Die Hänge am Godesberg⸗Mehlem prangen in der Pfir⸗ ſichblüte, die Villen von Honnef haben ſich hinter einem weißen Blütenvorhang verſteckt, ſelbſt um die alte Burg Rheineck zwiſchen Breiſig und Brohl färbt ſich das monotone Grau, als wäre ein Paſtellſtift drum herum gefahren. Andernach. Leutesdorf, das ganz Mayfeld, Koblenz, Boppard, Bingen und alles gegenüber grünt, blüht, jauchzt und jubiliert die große Hymne eines Frühlings, der dem Lande die Freißeit bringen wird. Wandervosſcsläge Tages wanderung Weinheim, Sulzbach, Sulzbacherhof, Niederliebers⸗ bach, Juhöhe, Arnoldseiche, Heppenheim Sonntagsrückfahrkarte nach Heppenheim bei der Haupt⸗ bahn.70 /, be! der OEcg..60 J. Hauptbahnhof ab:.48..90(Eilzug mit Zuſchlagß, an: .89,.03, OEch. Bahnhof⸗Neckarſtadt ab:.00,.15, Wein⸗ heim⸗Brücke an:.86,.56 Uhr. Von Weinheim⸗Brücke zum Hauptbahnhof. Ueber die Weſchnitz auf der neuen Brücke. In der Verlängerung weiter, am Juxplatz links entlang, über die Bahn nach Birkenau, zur Straße nach Sulzbach. leber dieſe, ein Wegweiſerſtein mit der Nebenlinie 10, weißes R au Straße nach Nächſtenbach bequem aufwärts. Bald verläßt das Wegzeichen die Straße und geht links hinter. Auf halber Höhe, nördlich zwiſchen Weinberge durch, mit prächti⸗ gem Ausblick auf Mannheim, die Bergſtraße und das Haardtgebirge. Der Weg macht einmal eine Schwenkung rechts und führt links auf zu einem Steinbruch. Nun pinab nach Sulzbach,% St. Ueber ein Bächlein. An der Kapelle rechts vorüber und rechts, öſtlich, ohne Weg⸗ zeichen an einem Bach aufwärts zum Sulzbacherhof. Bom Weg und ber Richtung nicht abweichen. Durch Feld, Unks ein alter Steinbruch, aufwärts in ſchönem Buchenwald. Auch in oieſem gemächlich bergan und durch einen Hohlweg zur Höhe. Hier über die Hauptlinie 1, roter Strich. Ein Tannenwäldchen rechts. Im Feld abwärts. Schöner Blick auf Niederliebersbach und das Tal vor bis Birkenau. Hinab nach Niederliebers bach, 1 St. Beim Gaſt⸗ haus zur Roſe Zuſammentreſſen mit der Hauptlinie 5, blaue Scheibe. Mit dieſer nördlich durch dan Ort und rechts in Feld durch einen Hohlweg etwa 8 bis 10 Min auf⸗ wärts. Von da ab ſchöne Höhenwanderung mit ſchöner Fernſicht und mit nur wenig Schwankungen. Rechts das Weſchnitztal bis nach Fürth, umrahmt von Höhenzug der Tromm und des Stotz, links ein liebliches Tülchen, das ſich gegen die Juhöhe hinzieht. Abwechſelnd Feld und Wald. Zuletzt mit der Hauptlinie 1, roter Strich nach Ju höhe, 1% St. Nördlich durch Juhöhe mit der Nebenlinie 32, weißgelbem Strich, kurz begleitet von dem Wegzeichon, roter Strich und blauer Scheibe. In ſchönem Buchenwald bald links, weſtlich und bald links geöffnete Hunnengräber und prähiſtoriſchen Wohnſtätten der Len. Rechts drüben ſchöner Blick auf Lindenfels. Gleich im Wald abwärts zur Arnoldseiche, mit einer Bank eingefaßt. Von da etwa 10 Min. links weſtlich, ohne Markierung zu einem Ausſichtstempel. Daſelbſt prächtiger Blick auf die Berg⸗ ſtraße, Rheinebene und den Donnersberg. Rechts zum Teil etwas ſteil auf Pfad bergab nach Heppenheim, 1½ S Heppenheim ab: 19.33, 21.13, Mannheim an: 20.52, 92.34 Weinheim an: 19.53, 21.30, Brücke ab: 20.05, 21.40, Neckar⸗ F. Sch. ſtadt an: 20.48, 22.18 Uhr. boten. D ———— Berantwortlies: Willy Müller. 8. Seite. Nr. 191 Freitag, den 28. April 10380 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe] Nordseebad Westerlond- Sylt das Bad, in dom mon sich am roschesten erholt. Jahre den xp cht erst ab 4. ſage. 20 fogen. K nor bis ö Personen. Jun frei. bod vom Sfrondkorb qus. Im B0 Die Wosterlander orschrift togt ihnen alles. bored, odler von der alt verbilligende Einrichtungen; tageskor- Kurtoxfreſheit nach def onter 6 Jahren frel. Grosse fomillen zahlen Sept. nur holbe Kurtoxe. Seebdd dekostom zum Stran- Bine, fordern Sie diese in Ihrem else Städtischen Badeverwaltung Westerland in diesem.50 an. Ab 15. 6. von tk..00 an, ab 1. 9. von Mk..50 an. Proſpekte in der Geſchäftsſtelle 0 pA 1812 in den bayerischen Alpen gegen Bluthochdruck,. Frauenleiden; landschaftlich u. klimatisch be- vorzugte Lage.— Prospekte durch Kurverein 5 Bitte, kommen Sie zu uns. Sie werden Freude haben 2 P .. ˙ r ² ꝛ 8 lesbaden Unsere Leser lich in unserer Ges beginnen und enden Soll. Sie befragen wöchenilich: Körmen sich die Neue Mannheuner Zelfung“ nach rem Ferien-Aufenfhalfsorf nachschidten Assen. Wir bitten, jeden Wunsch auf Nachsendung schriff- Allsslelle N J,-6 anzubringen. Erforderliche Angaben sind: Die bisherige und die neue Adresse, das Daum, àn dem der Versand Die uns selbst enſsfehenden Porſo- u anderen Un- Kosten biffen wir möglichst im Voraus emzuzahlen Für ein bereits abonnſertes Exemplar M. 1. Ausland M..40 M..70 Ausland M..30 Neue Mannheimer Zeitung Für ein besonderes Exemplar 2 Min. v. Kurhaus, Kochbrunnen u. Staats⸗ theater. Volle Penſion einſchließl. Thermalbad 812. Fließ. kalt. u. warmes Waſſer. Wies⸗ badener Kurdiüt. 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Hetzel Tour Mäß,. 102 Sporlliche Rundſchau Mannheimer Mai⸗ Pferderennen Eine begrüßenswerte Neuerung wird der Totaliſator beim diesmaligen Mairennen verſuchsweiſe erfahren. Das Miniſtertum des Innern hat dem Rennverein auf ſeinen Antrag genehmigt, daß auf dem Dritten Zuſchauerplatz, der Mark Eintrittsgeld koſtet, der Totaltſator⸗Mindeſteinſatz für Sieg⸗ oder Platzwetten von 5 Mk. auf 2% Mk. reduziert werden darf. Der Reunverein erhöht hierdurch zunächſt allerdings ſein Riſiko, indem ſich im Voraus noch nicht be⸗ Urteilen läßt, ob zu dieſem verbilligten Wetteinſatz auch das Doppelte au den Einſatzſchaltern umgeſetzt wird, denn wenn das nicht geſchieht, hat der Verein aus ber Neuerung den Nachteil. Trotzdem wird man den Verſuch machen, da der Rennverein bemüht iſt, auch in dieſer Hinſicht„Dienſt am Kunden“ zu pflegen. Von der Vermehrung des Totaliſa⸗ torumſatzes auf dem Dritten Zuſchauerplatz wird es ab⸗ hängen, ob der reduzierte Mindeſt⸗Wetteinſatz für dieſen Platz beſtehen bleiben kann; es wird hieraus auch zu er⸗ wägen ſein, ob der Rennverein es riskieren kann, vielleicht auf dem Zweiten Platz die Mindeſtwette zu reoͤnzieren. Die Oberſte Rennbehörde greiſt durch Trainer von Herder gemaßregelt Etne empfindliche Geldſtraſe in Höhe von 1000 4 iſt fetzt bem bekonnten Trainer Hans von Herder zuteil ge⸗ worden, mit der Begründung, daß er die neuen Beſtim⸗ mungen über die Vorſtarterangaben mit Abſicht außer Acht gelaſſen und außerdem unter 1 9 8 olgen. Trat⸗ Habe,er brauche die 1 nicht zu be ner von Herder hatte für das Turmalin⸗Hürdenrennen in Karlshorſt am Oſter⸗Montag„Fleiß“ als Starter ange⸗ geben, ließ aber das Pferd e Hoch nicht laufen, was durchaus verſtändlich erſcheint, da„Fleiß“ tag geſtartet war. Art energiſch einzuſchrekten gewillt ist. 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Von dort aus führt der Weg durch den herrlichen Schloß⸗ garten, die Rheinpromenade entlang, über die verſchie⸗ denen Wege des im Früßlingsſchmuck prangenden Wald⸗ 9 1 8 zum Ablaufplatz. ezug auf das Meldeergebnis reiht ſich der Kreis⸗ a würdig an die glänzend verlaufenen Gau⸗ Waldläufe an. Nach den vorliegenden Nennungen, die ſich über das ganze Badiſche Land erſtrecken, darf mit der Teilnahme von etwo 105 Einzelläufern und 22 Manuſchaften gerechnet werden, ſodaß Fieſe erſte tur⸗ neriſche Werbeveranſtaltung für das Landesturnen ganz do⸗ zu angetan iſt, vor aller Oeffentlichkeit ihren Zweck zu erfüllen, um ſo mehr, als die Rheinpromenode und der Waldpark zu den beliebteſten Spazierwegen der Mann⸗ heimer zählen. Gr. Babiſch-Wfälziſcher Kunſtturnweltkampf in Oppau Der kommende Sonntag nachmittag ſieht im Evangel. Gemeindehaus in Oppau die Kunſtturnriegen des TV. 54 Pforzheim und des TVB. 1846 Mannheim als Vertreter des Badiſchen Turnkreiſes im Wettbewerb mit einem tüchtigen Vertreter des Pfälzer Turnerbundes, der Mannſchaft des Tod. Germania Oppau. Jede Riege turnt mit 7 Mann. von denen im Endergebnis 9 Mann gewertet werden. Der Wettkampf ſelbſt eſtreckt ſich auf je eine Kürſtbung am Barren, Pferd und Reck und einer Freiübung. Die beiden Badiſch en, wie auch die Pfälzer Riege haben mit die beſten Vertreter des Kunſt⸗ turnens in ihren Reihen, ſodaß wohl mit einem knappen Ausgang des Vierkampfes gerechnet werden muß, falls nicht die eine oder andere Mannſchaft in beſonderem Maße vom Pech verfolgt ſein 9 Gr. Zum 91. Male.. N.— Phönix Mannheim Am kommenden Samstag(26. April) ſtellt ſich die junge VfſR.⸗Mannſchaft im Freundſchaftsſpiele dem MC. Phö⸗ nix⸗Mannheim. Phönix ſtellt einen würdigen Kampf⸗ partner dar, der es in ſeinen letzten Treffen verſtanden hat, ſeine Spielſtärke zu betonen. Da die früheren Spiele VfR.— Phönix ſtets guten Sport brachten und Phönix beſtimmt ſeinen letzten Erfolg wiederholen will, iſt mit einem ſpannenden Verlauf zu rechnen.— Die VfR.⸗ Damen reiſen nunmehr am kommenden Sonntag (27. April) nach Kreuznach, um das Rückſpiel um die Be⸗ zirksmeiſterſchaft gegen FC. 03 Kreuznach auszutragen. Um Bezirksmeiſter zu werden, müſſen die Mannhetmerin⸗ nen gewinnen. 55 Der Sport im Mannheimer Haushaltplan Der Voranſchlag Nr. 68 iſt beſcheidenerweiſe betitelt „Förderung der Leibesübungen“ und gehört zum Titel „Wohlfahrtspflege“. Der Voranſchlag für 1990 ſieht einen Zuſchußbedarf von 228 800 Mk. vor, gegen 245 100 im Vor⸗ jahre und 189 000 im Jahre 1928. Im Eigentum und in der Verwaltung ber Stadt ſteyen Spielplatzanlagen mit einer Geſamtausdehnung von 22,56 Hektar, außerdem wurden 53 Hektar Gelände an Vereine zu Spielzwecken überlaſſen. Für die Vermietung der Städti⸗ ſchen Spielplatzanlagen ſind 44000 Mk. an Einnahmen vor⸗ geſehen, wozu die Schulen 20 000 Mk. beiſteuern und die Tennisplätze 11000 Mk. Der Reſt verteilt ſich auf Ver⸗ anſtaltungen und Uebungsſtunden der Vereine, auf Son⸗ nenbad und Erlös aus Schank⸗ und Verkaufserlaubniſſen. Das ſind die einzigen Einnahmemöglichkeiten, die in dieſem Jahre durch die Fertigſtellung der Tennisplätze auf dem Pfalzplatz um 6000 Mk. höher angeſetzt werden konnten. Die Zuwendungen an Vereine und die Unter⸗ ſt üttzungen von ſportlichen Veranſtaltungen ſind mit 60000 Mark angeſetzt. Die Unterhaltung der ſtädtiſchen Spielplatzanlagen iſt auf 77 000 Mk. veranſchlagt und für die Neuanlage von Spielplätzen ſind 58 800 Mk. vorgeſeyen. Davon ſind zu beſtreiten die Koſten für Ergänzungen am Stadion, Beleuchtungsanlage, Motorwalze und Wegbefeſti⸗ gung, weiter die Errichtung von Tennisplätzen, Fahrrav⸗ ſtänder, Fernſprecheinrichtung und Beleuchtungsanlage am Pfalzplatz, ſowie die zweite Rate von 17 000 Mk. für die Herſtellung des Spielplatzes in Sandhofen. Für die ſportärztliche Beratungsſtelle, die der Städtiſchen Schularztſtelle angegliedert iſt,(Sport⸗ arzt Dr. Linke), ſind wie im Vorfahre 3000 Mk. vorgeſehen. Die Sportarztſtelle hat die ſtädtiſchen Spielplätze und den Spielbetrieb hygieniſch zu überwachen und Vorträge üder Sporthygiene zu verauſtalten. Auf Antrag der Vereine kann ſie auch die Ueberwachung von Trainingsmannſchaften übernehmen. In der Sprechſtunde werden die Sportler unentgeltlich unterſucht und beraten, aber nicht behandelt. O Jahrbuch des Akademiſchen Turnbunbes Dar 5. der 8 1 vereine u urnverbindungen auf deutſchen Hochſchulen, hat ſoeben ſein„Handbuch 1929“ der Oeffentlichkeit vor⸗ gelegt. Es ſoll Zeugnis ablegen von der Arbeit des Bun⸗ des. Die beiden Hauptaufgaben des ATB. umfaſſend, krägt es den Titel„Leibesübungen und Deutſchtumbzarbeit“ und will damit zugleich auf die Notwendigkeit ihrer Verbin⸗ dung auch in den großen Verbänden außerhalb der Hoch⸗ ſchulen hinweiſen. Die Möglichkeiten und Auswirkungen dieſer Verbindung zeigt der Bericht über das Klagenfurter Bundesfeſt, das 2. Grenzlandturnfeſt des ATB. das„dan beſtinemt war, dem Allenſteiner AT.⸗Feſt 1035 gleich in dem gemeinſamen Erleben der Feſttage und ihrer viel⸗ artigen Wettkämpfe Fäden engſter Verbundenheit zu den Grengzlanddeutſchen zu knüpfen“. In turneriſch⸗ſportlie 5 inſicht ſind„die 15 der S Steger des Klagenfurter ſtes“ und„die Uoberſicht der Erfolge des AT.“ für 56 ac e des Bundes außerordentlich aufſchluß⸗ kur innere Kranke, Nervenkranke, Frauenkranke u. — ee een were *— „„ ͤr. ̃ ⅛ N11... ̃˙—. ĩᷣͤ v ¼— .]äRä1—... „„ n e — 8 1 ere Der Mannheimer Singverein e. B. gegr. 1844, der im letzten Spätfahr die Feier ſeines 85⸗ fährigen Gründungsfeſtes, verbunden mit der Weihe einer von den Damen des Vereins geſtifteten neuen Vereins⸗ fahne, begehen konnte, ſah ſich infolge des anſehnlichen Aufſchwunges, den er unter ſeinem bewährten Chordiri⸗ genten, Kapellmeiſter Hans Leger, genommen hat, ge⸗ zwungen, das ihm lieb aber zu klein gewordene Heim „Rheinſchanze“ mit einem größeren Vereinslokal, dem „Kaufmannsheim“ in G 1, 10, zu vertauſchen. Aus dteſem Anlaß veranſtaltete der Verein einen„unten Abend“ im neuen Heim. Nach herzlicher Begrüßung durch den 1. Vorſitzenden, Herrn Georg Arnold, folgten Männerchöre, Liederſolis von den Vereinsmitgliedern Jungmack, Mettler und Seu ber, Cello⸗Vorträge von Herrn Hartmann und humoriſtiſche Darbietungen von Herrn Julius Kolb. Allen Mitwirkenden wurde veicher und wohlverdienter Beifall geſpendet. Der Vor⸗ ſitzende der Mannheimer Sängervereinigung, Hauptlehrer Hügel, überreichte im Auftrage des Deutſchen Sänger⸗ bundes dem Vereinsmitglied Vincenz Mechler zu ſeinem 5 0 jährigen Sänger⸗ Jubiläum den Ehrenbrief. In ehrenden Worten gedachte der Redner der Wirkſamkett des Jubtilars für das deutſche Lied. Die Ausführungen waren zugleich einen Appell an die deutſche Jugend, mehr als bisher dem deutſchen Lied und dem deutſchen Geſang Intereſſe entgegenzubringen: Die Schlußworte klangen aus in dem Wahlſpruch des Mannheimer Singvereins:„Deut⸗ ſches Lied und deutſche Kraft, Hort, der Edles, Großes ſchafft“. Mit Worten des innigſten Dankes erwiderte der Jubilar und ſchloß mit der Aufforderung an den Chor, ſeinen Dank durch den deutſchen Sängerſpruch zu bekräf⸗ tigen. Brauſend erklang:„Grüß Gott mit hellem Klang, Heil deutſchem Wort und Sang“. Ein Tünzchen hielt die zuhlreich Erſchienenen noch einige Stunden in fröhlichſter Stimmung beiſammen. Der Verein ehemaliger 17er Mannheim zielt im dichtbeſetzten Saale der Harmonie Lindenhof ſei⸗ nen Familienabend ab. Ein ſchwungooll geſpielter Marſch der Kapelle(ehem. 170er Reg.⸗Muſiker) leitete die Beranſtaltung ein. Kamerad Breuneiſen als 1. Vor⸗ ſitzender begrüßte die Erſchienenen, insbeſondere die ehe⸗ maligen aktiven Offiziere des Regiments, u. a. Major 4. D. Rode, Hauptmann a. D. Kremp, ferner Kamerad Rüntzi⸗ Schwetzingen, den 1. Gauvorſitzenden Haupt⸗ mann a. D. Kreutzer, ferner Vertreter hieſiger Militär⸗ vereine, und wünſchte allen Teilnehmern einige frohe Stunden. In ſeinen weiteren Ausführungen gedachte der Redner auch der gefallenen Kameraden, zu deren Ehren ſich die Anweſenden von ihren Sitzen erhoben, während die Kapelle das Lied vom„guten Kameraden“ ſpielte. Auf der Bühne war ein Kriegergrab aufgebaut, das in ſeiner ſchlichten Einfachheit ergreifend wirkte. Nach einem weite⸗ ren Muſikſtück brachte Frau Carola Rode, eine Schülerin der rühmlichſt bekannten Geſangsſchule Jane Freun d⸗ Nauen, mit gut ausgebildeter Stimme drei Lieder in Alt zu Gehör. Die Begleitung am Klavier hatte wiederum Frau Hochſtetter übernommen. Reicher Beifall lohnte die Darbtetungen. Im zweiten Teil gewann die kleine Trubel Engel mit ihren„Pfälzer Schnoke“ raſch alle Herzen. nen Soloſzenen ſich ſeines Erfolges freuen. Als Pro⸗ gramm⸗Abwechſlung brachte Herr Lehmann einige Klarinettenſolis zu Gehör, die ebenfalls reichen Beifall fanden. Die Kapelle, die unermüdlich den Abend aufs beſte umrahmte, ferner Herr Kühne als tadelloſer Be⸗ gleiter der Solovorträge am Klavier ſeien ebenfalls nicht vergeſſen. Auch konnte im Laufe des Abends wiederum die Ehrung einiger Kameraden durch Ueberreichung der Kyffhäuſergedenkmünze durch den 1. Gauvorſitzenden Kreutzer vorgenommen werden. H. K. Der Vortrag eines Vielgereiſten Dieſer Tage hielt der Verfaſſer bes intereſſanten Reiſe⸗ zuches„Aus Werkſtätten und Gaſſen dreier Erdteile“, Herr Edmund Kleinſchmitt, im Deutſchnatio⸗ nalen Handlungsgehilfen⸗Verband im voll⸗ beſetzten Saale des Kaufmannsheimes einen gleichnami⸗ gen Vortrag. Der Redner hatte im Auftrage des DHB. eine 27gjährige Weltreiſe unternommen, um die Völker beim Kampf ums tägliche Brot zu beobachten. Die Wahl der Länder blieb nicht dem Zufall überlaſſen. Außerhalb Europas ſammeln ſich um drei Brennpunkte Kräfte und Gewalten, bie die Welt zu verändern drohen. Dieſe drei Brennpunkte ſind Amerika, ein Pionier kapitaliſtiſchen Geiſtes, Japan u. China, mit 400 Millivnen nach europäi⸗ ſcher Technik greifenden Menſchen und ſchließlich Auſtra⸗ lien, beinahe noch Raum ohne Volk, eine Hochburg für Bodenreform und Sozialismus, auf Vorpoſten kämpfend für das engliſche Weltreich gegen Amerika und Oſtaſten. Nicht mit der Darſtellung ſoztialer Geſetze langweilte der Reöner die Hörer, ſondern er ſchilderte an Hand bunter Beiſpiele das, was er erlebt und geſehen hat. Und das war wirklich viel. Seine Reiſe führte ihn zuerſt nach Amerika. Hier war es die Fabrik von Henry Ford, die ihn monatelang als einfachen Arbeiter am laufenden Bande beſchäftigt hat. Von Detroit kam er nach Chicago und San Francisco. Von den USA. aus führte ihn der Weg nach Japan(von Tokio bis nach Kobe). Anſchließend daran wurden die chineſiſchen Stäbte Dalny, Tfingtau, Amon und Schanghai beſucht. Von dort ging es über Hongkong, Manila nach Townusville in Auſtralien und von bier aus auf dem Landwege nach Brisbane und Sidney. Die Rückreiſe nach Deutſchland erfolgte über Ceylon, durch den Suezkanal nach Marſeille. Kleinſchmitt wurde auf ſeiner Reiſe in allen Ländern freundlich empfangen. Seinen Arbeiten und Studien brachte man größtes Intereſſe entgegen. Man geſtattete ihm die Beſichtigung vieler Induſtrieanlagen und machte ihm außerdem noch wertvolle Angaben. Freilich konnte ſein Wunſch, mit zahlreichen genauen Statiſttken über das Wirtſchaftsleben der heſuchten Länder heimzukehren, nicht in Erfüllung gehen. Der Redner lernte dafür kennen, daß das Erfühlen der geiſtigen Wirklichkeiten noch mehr Bedeutung als die Sammlung von Statiſtiken habe. Der lebhafte Beifall bewies, daß der Redner mit ſeinen Aus⸗ führungen lebhaften Anklang gefunden hatte. * Der Evaug. VBolksverein Mannheim begeht am Sonn⸗ tag, 77. April ſein Jahrezfeſt mit Feſtgottesdtenſt in der Konkordlenkirche und vorungehender Kirchenparade mit Muſtt vom Bereinslokal„Alte Sonne“, N 5, 14, zur Kon⸗ kardienkirche. Ebenſo durfte Herr Heinrich Karbach mit ſel⸗ vereinen in Mannheim und Umgebung. Im Be⸗ In der Frage der Armenſpeiſung wurde im VBadiſckhe Tandesbauſpar ö Auſtalt des Bffentl. Nachts, maunheim, Auguſta- Anlage 33/1, fel. 40601 unter unbeschränkter Haftung des Badischen Sparkassen- und Giroverbandes Beilage der„Neuen Mann heimer Zeitu Zerſplitterung In der Deutſchen Sängerbumdeszeitung ſtellt K. Engelhart Betrachtungen über die Stärke der Wiener Vereine an. Die dort aufgezeigten Ver⸗ hältniſſe ſind chavakteriſtiſch für ein Großteil un⸗ ſerer Städte. Im Gebiete der Stadt Wien ſind 152 Ge⸗ ſangvereine mit 7471 ausübenden Mitgliedern dem Oſtmärkiſchen Sängerbunde angeſchloſſen. Von dieſen Bundesvereinen haben 2 über 500 Sänger, 1 über 300, 3 über 200 und 5 über 100. Dieſe 11 Vereine kann man als die großen Chorvereini⸗ gungen unſerer Stadt bezeichnen. Es folgt die Gruppe der mittleren Vereine, die ſich ſo zuſam⸗ menſetzt: 6 Vereine mit über 89 Sängern, 3 mit über 70, 13 mit über 60, 12 mit über 50 und 8 mit über 40, insgeſamt 42 Vereine. In der Gruppe der kleinen Vereine befinden ſich 32 mit über 30 Sän⸗ gern, 45 mit über 20, 21 mit über 10 und ein Ver⸗ ein mit weniger als 10 Sängern. Das ergibt die erſchreckende Zahl von 99 Bundesvereinen, die weniger als 40 Mit⸗ glieder, ja 22, die ſogar weniger als 20 ausübende Mitglieder beſitzen. Man denke, daß dieſe Ziffern Chor⸗Vereinigungen in der Muſikſtadt Wien bedeuten! Hinzu kommt, daß von der Buchzahl der Sänger erfahrungsgemäß nur mit höchſtens zwei Dritteilen für die Uebungsabende und Aufführungen zu rechnen iſt, denn Krankheiten, Trauerfälle, Reiſen, geſchäftliche Inanſpruchnahme oder Erwerbsloſigkeit bilden unanfechtbare Abhal⸗ tungsgründe. Somit wollen 99 Vereine mit etlichen 20 oder noch weniger Sängern den Chorgeſang pfle⸗ gen! Wie wird da wohl die Stimmenverteilung be⸗ ſchaffen ſein? Welche Chorwerke können dergeſtalt zu einem anregenden und erſprießlichen Studium aufgelegt werden? Welche Empfindungen müſſen bei ſolcher Unzulänglichkeit einen ſachkundigen, ſtreb⸗ ſamen Chormeiſter erfüllen? Dieſe Fragen können nur eine troſtloſe Antwort finden, denn die Zeitver⸗ hältniſſe geſtatten keinen phantaſtiſchen Optimismus. Der Chorgeſang hat ſicherlich die Kraft, unſere deutſche Jugend zu begeiſtern und für ſich zu gewinnen. Aber dann muß die Ausübung auf künſtleriſcher Höhe ſtehen, ſchon gar in einer Großſtabt, wo die Vergleichsmög⸗ lichkeit und damit die Bildung einer eigenen Ur⸗ teilsmeinung ſo leicht gegeben iſt. Glaubt wirklich ein kleiner Verein, daß ihm bei ſeiner geringen Lei⸗ ſtungsfähigkeit die Jugend unſerer Muſikſtadt zu⸗ ſtrömen werde? Und wenn er dies ſelbſt nicht glaubt, iſt dann ſein bewußt vergebliches Beſtreben irgend⸗ wie gerechtfertigt, ſteht es in einem befriedigenden Verhältnis zu dem gar nicht unbeträchtlichen Auf⸗ wand an Zeit, Mühewaltung und Koſten, der ſeinen Mitgliedern erwächſt? Schließlich ſei erkannt, daß eine Anzahl von 99 ſolcher kleinen Vereine die be⸗ deutende Maſſe von rund 2000 Sängern umfaßt. Welche ungeheure Kräfteverſchwen dung! Zweitauſend brave, zumeiſt tüchtige Sänger, die zu herrlichen Aufgaben berufen und befähigt wären, und die in ihren Vereinen zu einer kläglichen Tä⸗ tigkeit verurteilt ſind. Darin liegt ein ſchweres Vergehen an dem Geiſte unſeres Sängertums, das in den Dienſt für Volkskultur geſtellt iſt und damit der Heimat und dem großen deutſchen Vaterlande zum Nutzen und zur Ehre gereichen ſoll. Die Be⸗ weggründe des Feſthaltens dieſer 2000 Sänger an ihren kleinen Vereinigungen ſind ſchön, ja ergrei⸗ fend, denn ſie entſtammen faſt immer einer rühren⸗ den Treue zu dem nun einmal erwählten Bruder⸗ kreiſe, mit dem ſie ſich in unlösbare Freundſchaft verbunden fühlen! Das iſt wunderbar ſchön;: aber doch verfehlt! Der Freundeskreis ſoll ſtets untrennbar er⸗ halten bleiben, jedoch der Vereinszweck darf nicht verkümmern! Und er braucht es auch nicht. Wir Sänger nennen uns ja alle Brüder und ſollen es ſein. Was darf uns da hindern, gegenſeitigen Anſchluß oder Vereinigung zu ſuchen? Fahresarbeit des Mannheimer Caritasverbandes Der Jahresbericht des Mannheimer Caritasverbandes, der in dieſen Tagen an die Mitglieder hinausgeht, gibt Rechenſchaft über ein reiches Arbeitsgebiet. Im Kalenderjahr 1929 wurden vom Sekretariat 6 Lehrgänge bezw. Schulungskurſe organiſtert und gehalten, darunter ein Schulungs⸗ kurs für Kindergruppenarbeit und ein ſolcher für Trinkerrettungsarbeit. 16 Caritas⸗Vorträge fanden ſtatt, darunter 5 in Verſammlungen von Arbeiter⸗ richtsjahr ſind 12 Artikel vom Caritas⸗Sekretariat in der Mannheimer Preſſe veröffentlicht worden; denn zur Ausbreitung und Belebung des Geiſtes carita⸗ tiver Betätigung ſoll auch die Bedienung der Preſſe mit grundſätzlichen Artikeln und Berichten beitragen. In Gemeinſchaft mit dem Bezirksverband der katholiſchen Arbeitervereine Mannheim wurde deſſen Ferienkolonie in Freudenberg und Waldhauſen durchgeführt. Aus Zuſchüſſen der Stadt und des Kreiſes konnten an 35 Mannheimer Auſtalten Beihilfen in Höhe von 18 300/ durch den Caritasverband verteilt werden. Laufe des letzten Jahres vom Caritasſekretariat die Ausgabe von Eſſen durch Schweſternhäuſer plan⸗ mäßig geordnet. So wird durch Ausſtellung eines Ausweiſes jede Doppelunterſtützung, Unterſtützung von Unwürdigen und Ausnützung der Gutmütigkeit ausgeſchaltet. Zur Aufbringung von Mitteln wurde wie im Vorjahre die Lotterie„Frohe Kindheit“ durchgeführt, Sammlungen veranſtaltet, ſo am 5. Mat eine Haus⸗ und Straßenſammlung der drei größten Wohlfahrtsverbände in Mannheim, am 3. Nopbr. die Straßenſammlung„Mutter und Kind“ und Mitte Dezember die Sammlung„Für das kranke Kind“. Durch Aufführung von Filmen und Verkauf von Wohlfahrtsbriefmarken wurden die Mittel geſteigert. Aus den eigenen Aufgaben des Caritasverbandes die im Berichtsjahr durchgeführt wurden, ſeien als wichtige Einzelaufgaben die Geſundheits⸗ Jugend⸗ und Armenfürſorge genannt. Ins⸗ geſamt 950 Kinder fanden Unterkunft in Kinderheil⸗ ſtätten, Erholungsheimen, Ferienkolonien und Ein⸗ zel⸗Familien auf dem Lande. Die Aufgaben der Jugendfürſorge, alſo die Fürſorge für die männliche gefährdete Jugend, führt der kath. Männerfürſorge⸗ verein durch. Es werden zur Zeit 116 Vormund⸗ ſchaften(Pflegſchaften und Beiſtandſchaften) geführt. In dauernder Kontrolle befinden ſich 1200 Mündel. Die Armenfürſorgeſtelle (Fürſorger Richard Eberhardt) wurde im Monat won 1600 Perſonen in Anſpruch genommen, alſo im Jahresdurchſchnitt von 18 000 Perſonen. Als Hilfs⸗ mittel ſtanden die Möglichkeiten von Speiſungen in den Schweſternhäuſern zur Verfügung, außerdem Kleidungsſtücke und Lebensmittel, die freigebige Menſchen immer noch zur Verfügung ſtellen. Im all⸗ gemeinen werden Ortsarme an die beſtehenden cari⸗ tativen Vereine überwieſen. Eine große Schwierig⸗ keit beſteht allerdings darin, daß die Aermſten der Armen an der Peripherie der Stadt wohnen, wo kein caritativer Verein beſteht und Hilfsmöglichkeiten nur ſehr gering ſind. Gbenfalls mit dem Sekretariat des Caritasver⸗ bandes räumlich verbunden iſt die Bezirksſtelle der Sterbevorſorge der Katholiſchen Volks⸗ hilfe. 17000/ an Sterbegelder in 108 Sterbe⸗ fällen hat dieſes ſozial⸗caritative Werk hier ausbe⸗ zahlt. Die Tätigkeit der Aus wandererbera⸗ tungsſtelle hielt ſich in der Höhe des Vorjahres. Der Mitgliederſtaud betrug 390. Die hauptberuflich angeſtellten Kräfte ſind außer dem Leiter Dr. Gillmann drei Caritas⸗Sekretärinnen, eine Hilfskraft, zwei Lioba⸗ Schweſtern(Mannheim⸗Land), ein Fürſorger(Rich. Eberhardt), Inſpektor Mendel Sterbevor⸗ ſorge). Die Geſamteinnahmen betrugen 276 285,88 Mark, die Geſamtausgaben 271 000,32 Mk. An beſonderen Aufgaben ſtanden mit Jahres⸗ ſchluß bevur: Organiſation der Kindergruppenarbeit, Intenſivierung der Gefährdetenfürſorge, Neugrün⸗ dung von Vinzenzkonferenzen in den Vororten, Vorbereitung der im Spätjahr hier ſtattfindenden Tagung des Caritasverbandes für die Erzdiözeſe Freiburg. ad. CCC. yd ͥ d ßFGFPPPwwccfcfcccccccccc————————————————————— Bayeriſcher Automobiltlub Der Verwaltungs bezirk Pfalz des Bayeri⸗ ſchen Automobilolubs hatte ſeine Mitglieder für den 18. April zu einer Blütenfahrt in die Vorder ⸗ pfalz aufgefordert, der als Auftakt zu den kommenden Veranſtaltungen des Klubjahres ein voller Erfolg beſchte⸗ den war. Eine anſehnliche Kolonne eleganter Wagen aus allen Teilen der Pfalz ſetzte ſich kurz nach 8 Uhr vom Sam⸗ melplatz Saalbau Neuſtadt a. H. auf die Straße Neuſtadt Gimmeldingen in Marſch. An den Hängen der blühenden Haardt entlang wurde über die Weinorte Königsbach, Dei⸗ desheim, Forſt und Wachenheim nach Bad Dürkheim gefah⸗ ren. Von hier aus ging es auf die benachbarte Höhe von Leiſtadt und Weiſenheim am Berg, wo ſich den Teilnehmern ein erhebender Rundblick über die im reichſten Blüten⸗ ſchmuck prangende Vorderpfalz und die Rheinebene barbot. Anſchließend wurde der Winzergenoſſenſchaft Kallſtabt mit ihren bekannten Qnalitätserzeugniſſen ein Beſuch abgeſtat⸗ tet. Ueber Ungſtein— Dürkheim fand die Fahrt ihre Fort⸗ Rafe ſetzung zurück nach Wachenheim, wohin man in Erwartung eines beſonderen Tropfens einem Teil der Klubfreunde aus Neuſtadt das Gelette gegeben hatte. Der Abend vereinigte die Kolonne faſt vollzählig im Kurgartenhotel Bad Dürkheim, wo nach dem gemeinſamen Abenbeſſen auch der Tanz zu ſeinem Rechte kam. Dr. Karl Klein ⸗ Ludwigshafen vergaß als Stellvertreter des Prä⸗ ſidiums während der Abendunterhaltung nicht, allen zu dan⸗ ken, die zu dem Gelingen der ſchönen Fahrt beigetragen haben. Insbeſondere aber gebühre dieſes Verdienſt dem rührigen Sportleiter, Dr. Kleinfelder⸗Kaiſerslautern, der ſich auch erboten hatte, die Führung bei der am g. bis 4. Mai ſtattfindenden Moſelfahrt zu übernehmen. Wenn ſich die vorbildliche Geſchloſſenheit anläßlich der Blütenfahrt auch bei den folgenden Verauſtaltungen des Jahres, in dem die Pfalz ihre Befreiung feiert, unter den Mitgliedern weiter vertieft, dann werden auch die inner halb des Bayeriſchen Automobtilelubs in ber Pfalz gebote⸗ nen geſellſchaftlichen Beranſtaltungen hohe Bewertung finden. Seudhrung von unkundbaren zu 4 Bozirkskonferenz des Genfer Verbandes der Hotel⸗ und Gaſtſtätken⸗ Augeſtellten Deutſchlands E. VB. im„Haus der Landwirte“ in Stuttgart eine aus allen Teilen Württembergs, Badens, der Pfalz Kürzlich tagte Konferenz der Orts⸗ gruppen vertreter des Verbandes, die ſich außer mit ſozialpolitiſchen Fragen auch mit dem Ausban der innerorgantſatoriſchen Einrichtungen des Verbandes be⸗ faßte. U. a. wurde einem Beſchluß der Verbandsleitung, die bereits ſeit drei Jahrzehnten beſtehende Alter sreu⸗ tenkaſſe des Verbandes zu einer Alters⸗ und In⸗ valtden⸗Unterſtützungs⸗Kaſſe zu erweitern, mit dem Ziel, Alters⸗ und Invaliden⸗Unterſtützungen bis zum Betrag von 600 Mk. bezw. 300 Mk. jährlich auszu⸗ bezahlen, einmütig zugeſtimmt. Der nächſte Verbandstag ſoll die endgültigen Beſchlüſſe über die Ausgeſtaltung und Ingangſetzung dieſer Selbſthilfeeinrichtung faſſen. Referate der zuſtändigen berufsamtlichen Bezirksleiter über aktuelle Fragen der Sozialpolitik und Tarifgeſtaltung gaben den Anſtoß zu einer ausgiebigen Ausſprache, deren Ergebnis in nachſtehenden Entſchließ ungen feſtgehalten wurde: und Heſſens gut beſchickte 1. Lohn⸗ und Tariffragen „Die wirtſchaftliche Lage der qualtfizierten Arbeitneh⸗ mer im Gaſtſtättengewerbe nötigt dazu, erneut vor aller Oeffentlichkeit auf die zerſtörende Lohn⸗ und Tarifpolitik der Arbeitgeber⸗Organiſationen hinzuweiſen. Dieſer Lohn⸗ politik iſt in erſter Linie der im Hotelgewerbe beſonders fühlbare Mangel an gutgeſchulten und qualifizierten Ar⸗ beitskräften zuzuſchreiben. Infolge des Widerſtandes der Arbeitgeber fehlt den Tarifverträgen im allgemeinen feg⸗ licher Anreiz zur Erreichung höherer Ppſitionen und zur entſprechenden beruflichen Ertüchtigung. Der Genfer Ver⸗ band fordert daher nach wie vor eine höhere Bewertung und Anerkennung der fachlichen Leiſtungen und Fähigkeiten bet Tarifabſchlüſſen. Nur dadurch kann ber bereits eingeſetzten Abwanderung hochwertiger Fachkräfte aus dem Gewerbe Einhalt geboten und weiterer wirtſchaftlicher Schaden für das ganze Gewerbe abgewendet werden. 2. Gaſtſtätten⸗Geſetzentwurf Zu dem zur Zeit im Reichstage zur Beratung ſtehenden Gaſtſtätten⸗Geſetzentwurf verlangt der Genfer Verband unbedingtes Feſthalten an der wiederholt beſchloſſenen Reichspolizeiſtunde von 1 Uhr nachts. Die vorhandenen Möglichkeiten, in beſonderen Fällen und für beſondere Be⸗ triebsarten Ausnahmen zu machen, tragen ſowohl den be⸗ rechtigten Bedürfniſſen des Gewerbes, als der Allgemein⸗ heit vollkommen ausreichend Rechnung, ſo daß ein Grund zu der Agitation der Arbeitgeber gegen dieſen Beſchluß nicht gegeben iſt. Des Weiteren verlangt der Genfer Verband im Intereſſe der Berufsangehörigen die Einführung des Be⸗ fähigungsnachweiſes bei Konzeſſions⸗ erteilungen. Nachdem zweifellos das Gaſtſtätten⸗ geſetz eine ſtarke Einſchränkung der Konzeſſionsbewilligun⸗ gen bringen wird, iſt dieſe Forderung nichts anderes, als der Ausdruck des Selbſterhaltungswillens der Berufs⸗ angehörigen. Ihnen ſoll die Selbſtändigmachung im erlern⸗ ten Berufe in erſter Linie vorbehalten ſein. Der Befäht⸗ gungsnachweis iſt daher das unbedingt notwendige Gegen⸗ ſtück zu den ſtarken Einengungen, die das Gaſtſtättengeſetz den wirtſchaftlichen Aufſtiegsmöglichkeiten der Berufs⸗ angehörigen bringt. 3. Arbeitsloſen⸗Frage Angeſichts der ungeheuren Zahl von Arbeitsloſen, dte in der Mehrzahl Familienväter ſind, erhebt die Bezirkskon⸗ ferenz ferner die Forderung, endlich dem Un weſen der Doppelverdiener ein Ende zu machen. In all den Fällen, in denen der Haushaltungsvorſtand über ein aus⸗ kömmliches Einkommen verfügt(Tarif oder Gehaltsklaſſe) muß die Beſchäftigung der Ghefrauen geſetz⸗ lich unterbunden werden. Das gleiche gilt für Be⸗ amte im Warte⸗ und Ruheſtand. Die jetzige außerordent⸗ liche Notlage verlangt derartige außergewöhnlichen Maß⸗ nahmen, durch die die Zahl der Erwerbsloſen ohne Wei⸗ tere eine ſtarke Einſchräukung erfahren würde und dem Staat und ſeinen ſozialen Einrichtungen ein guter Dienſt geleiſtet wäre. Auch das Defizit der Arbeitsloſenverſiche⸗ rung könnte dadurch beſeitigt und die Beſträge wieder auf einen erträglichen Satz zurückgeführt werden.“ Verantwortlich: Richard Schönfelder. NENA VEHEINS- KALENDER Für dle Zeil vom 26. bis 28. April Samstag, 268. April Internationale Roſenkreuzer⸗Gemeinſchaft. Einladung. Abends 8 Uhr hält Herr Ortwin Schaumburg aus Cali⸗ fornien im großen Saale der Loge Karl, L. 8. 9, einen öffentlichen Vortrag mit Lichtbildern. Thema: Religion und geiſtige Wiſſenſchaft vom Standpunkt der Roſen⸗ kreuzer. Eintritt fret. Verein für Hundeſport E.., Mannheim, Eichelsheimer⸗ ſtraße 15, Mitglied des Kartells: Jeden Samstag nachmittag v.—7 Uhr unentgeltliche Dreſſurſtunden auf dem Uebungsplatz im Waldpark bet 1(hinter Tieraſyl). Anerkannte Ab⸗ 15 Berein für Raſeuſpiele E.., Mannheim: Nachm. 46 Uhr: Wochenendſpiel Phönix⸗Maunheim. Sonntag, 27. April Mytorfahrer⸗Club Mannheim E. V.(D. M..): Tagesfahrt: Speyer a. Rh.— Landau— Johannis⸗ krenz. Treffpunkt: vormitt. 7 Uhr an der Rheinluſt. Fahrwarte: Piſter und Horn. Maunheimer Fußballklub Phönix 02 E..: Sportplatz bei der Uhlandſchule. 3 Uhr nachmittags: Liga⸗Freundſchaftsſpiel gegen Sp. V. 1898 Schwetzingen. kl ontag, 28. April Stenografenverein„Stolze⸗Schrey⸗Einheit“, Maunheim: Montag und Donnerstag abend 7 Uhr in der F 2. Schule, Mädchenabteilung: Anfänger⸗, Fortbildungs⸗ u. Debattenkurſe ſowie Diktatabende von 60—300 Silben, — Nachdruck verboten.— — ve Zinslichen Cigungsdarlehen Ar genheim, Zaus auß Juvolſiekenablôsung durch Föbschluss von Bausrarerhdgen .* f Freitag, 28. April 1930 ELS- U 2 IRTSCHAF der Neuen Mannheimer Zeitung -ZETT UU 0 Abend-Ausgabe Nr. 191 Weiter befriedigende Entlaſtung der Reichsbank Nach dem Aus weis der Reichsbank vom 23. N pril hat ſich in der dritten Aprilwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 147,2 auf 1 779,0 Mill./ er ma ßigt. Im einzelnen haben die Beſtände an Handels wechſeln und Schecks um 135,2 auf 16305 Mill.„ und die Lom bard⸗ beſtände um 12,0 auf 55,1 Mill.% abgenommen. Beſtände an Reichsſchatzwechſeln waren wie am Ende der V rwoche nicht vorhanden. An Reichs bauknoten und Rentenbankſcheinen zu⸗ ſammen ſind 215,4 Mill./ in die Kaſſen der Bank zurück⸗ gefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichs⸗ banknoten um 108,8 auf 41099 Mill. /, der Umlauf an Rentenbankſcheinen um 16,5 auf 309,0 Mill., verringert. Unter Berückſichtigung, daß in der Berichtswoche Renten⸗ bankſcheine in Höhe von 1,3 Mill. J getilgt worden ſind, haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbank⸗ ſcheinen auf 71,3 Mill./ erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 732,5 Mill./ eine Zunahme um 94½ Mill. J. Die Beſtände an Gold und deckun g sfähigen Devlſen haben ſich um 4,4 auf 29119 Mill. Jer hö ht. Im einzelnen haben die G old beſtände um 6,9 auf 2557,1 Mill./ zugenommen, die Beſtände an deckungsfähigen Devfſen um 2,5 auf 354,9 Mill. abgenommen. Die Deckung der Noten durch Gold allein erhöhte ſich von 59,2 v. H. in der Vorwoche auf 62,2 v.., dieſenige burch Gold und deckungsfähigen Deviſen von 67,5 auf 70,0 v. H. Commerz- und Privatbank OSHamburg, 25. April.(Eig. Dr.) In der heutigen.⸗ V. der Commerz⸗ und Privatbank in Hamburg, in der 61,05 Mill. AK. mit 610 546 Stimmen vertreten waren, wurde nach längerer Debatte die Dividende auf 11 v. H. feſtgeſetzt. Es ſtimmten die Vertreter des All⸗ gemeinen Verbandes der Bankangeſtellten mit 260 000 gegen die Abrechnung und gegen die Entlaſtung, außerdem ein Berliner Aktionär gegen die Entlaſtung. Dieſe De⸗ monſtration erfolgte, weil der Vorſitzende, Senator Wit⸗ hoefft, die Beantwortung verſchtedener Anfragen ab⸗ lehnte, weil ſie nicht im Intereſſe der Bank lägen. Der Vertreter der Angeſtelltenſchaft erklärte, daß die Abfindung der abgebauten 850 Angeſtellten mit rund 850 000 4 ver⸗ hältuismäßig klein ſei, wenn man bedenke, daß der AR. noch 200 000/ mehr erhalten habe, als im Vorjahre. Der AR. ſei viel zu groß. Auf die Anfrage, welche Sicherungen gegen Verluſte aus der Bimdung des Mans fel d⸗ Paketes getroffen ſeien, erklärte die Verwaltung, im Intereſſe der Bank über ſchwebende Engagements keine Auskunft geben zu können. Der Verluſt bei der Fava g könne im einzelnen noch nicht angegeben werden. Die Favag⸗H. habe ja beſchloſſen, von einem Regreß gegen die Agt.⸗ Mitglieder abzuſehen. Es ſchwebten Verhandlungen we⸗ gen Mitleiſtung der Bank für das früher dem Favag AR. angehörende Vorſtandsmitglied. Neu in den AR. wurde das frühere Vorſtandsmitglied Juſtigrat Katzenellenbogen⸗ Frankfurt a. M. ge⸗ wählt. Es ſchieden auf eigenen Wunſch aus: Direktor Charlier, Kommerzienrat Klopfer⸗ Augsburg und Hermann Mumm von Schwarzenſtein. O Favag⸗Regreßprozeß gegen ihre Vorſtands mitglieder. (Eig. Dr.) In der Favag⸗Affäre iſt bekanntlich auch die Vorunterſuchung durch den Staatsanwalt neben Direktor Becker und Kirſchbaum auf die beiden ordentlichen Vor⸗ ſtandsmitglieder Lindner und Schumacher aus⸗ gedehnt worden, weil der Verdacht beſteht, daß bei einet Kapitaltransaktion mit der Düſſeldorſer Nuückverſicherungs⸗ Geſellſchaft eine Selbſtbereicherung der Direktoren geſetz⸗ widrig vorliege. Zu Zwecken des Regreſſes hatte die Favag einen Arreſt auf das Vermögen der beiden Direktoren in Höhe von je 500 000/ erwirkt, der auch vom Amts⸗ gericht gegen Sicherſtellung der Favag von je 250 000 l angeordnet wurde. Nachdem in der Verhandlung am 10,½ ds. Mts. gegen den Arreſt Einſpruch erhoben wurde, verkündigte nunmehr die 9. Strafkammer für Hondels⸗ ſachen Frankfurt a. M. ein Urteil dahingehend, daß der Arreſtbefehl weiterhin aufrecht erhalten bleibt. Auch wurde der Einſpruch der Favag gegen ihre Sicherheitsleiſtung zu den erwirkten Arreſten in Höhe von zuſammen 500 000 4 abgewieſen. Kurszettel der Ne Mannheimer Effektenbörse 24. 25. 8% Bad. St.-. 21 79,— 79.— 7% Bad Kom. Gd 84.— 84.— 8% Phafen Stadt 90.— 90.— 10% Mhm. Gold 100.0 100,0 4%„ Sold 92.35 82,85 %„ Gold 78,50 78,50 8% Farben gd. 28 109,0 109.0 Fe älz. Hypoth, B. 5 5 90 Popolh. Bl. 1518 1815 2 24. 5 .⸗G. f. Seilinb. 59.— 59.— Brown, Boveri. 128.0 128.0 Daimler⸗Benz. 42,— 41.— Deutſche Linol. 253.0 249,0 Enzinger Union—— 92. Gebr. Fah. J. G. Farben. 178,5 178,5 Salzw. A. 135.0 185,0 Karlsr. Näh. Hald 25.— 25.— C. H. Knorr.. 180,0 180,0 Konſerven Braun 58.— 53.— Mannh. Gummi—.——.— Pfälz,. Mühlenw. 125.0 125,0 Portl. Jem. Heid. 138.0 182.0 Ab. Elektr..-G. 148.0 148.0 Rheinmühlenw. 118,0 118.0 Südd. Zucker„ 186,7 159,2 Verein biſch. Oelf. 78,— 78. Rh. Crebitbank,—.——.— Südd. Pisconto Durlacher Hof 150.0 150.0 Eichbaum Zubwigsh. A. Br. 192.0 192.0 Sage Preßhefe 121,0 1210 chwartz Storch. 196,0 186,0 Werger Worms 163,0 183,0 Bab. Aſſekurang. 130,0 130,0 Continent. Verf. 40,.— 40.— Wayß& Freyta Mannh. Dec 60.— 60,— Zellſtoff Walbho Frankfurter Zörse 1 Darmſt. u. Nat. 228,0 227.0 Festverzinsliche Werte Deuiſche⸗Disconto 149,0 149.0 24 Reichen, 3 2 Eſſetten Bank 115.5 15.5 N 87.28 87ë25 Abldfungſch. 1 91.— 91.— 5 187¼0 185,0 Chade 1 D. Hyp. u. Wechſ.—— 187,5 „55.55 55,70 D. Ueberſce⸗Bank 108,0 106,0 5 ohne 10,50 10,80 Dresdner Bank. 144,0 144, D. Wertb.(Gold!—.—. D. Schazanw. 23—.——.— 485 Dank.. 103,0 104.0 6% Schußg. 14. 9,30 3,20 Frefrt. Hyp.⸗Bk. 140,0 140,0 9% Lubwigsh. 28 90.— 89.75 Nürnberg. Verein——. 10% Mom. Gb. 25 100,0 100,0 Oeſt. Cred.⸗Anſt. 29,90 29,80 3 2* 0 D I. E Reichsbank. 293,0—.— 0 5% Grkr. Mh. 28—,——— 1 985 Erebitbkr. 3% Preuß. falt.70.70 R 5% Preuß. Rogg. 9,05 9,05 3% Süd. Feſtwü.—— 206 8% Grkr. M. abg. 78,.— 78. b 8% Rh.⸗M.⸗Don. 89.25—,— Württ. Notenbk.—.— 7% Bab. Rom. Gb. 88,.— 85,.— Allianz „ Fee 18. ding den Raniß a Pe.—— 8. 8% Rh. Hop.. 21 97,75 97.75 Mannh. Berſ.⸗G.—.— 60.— „ R. 69 96,78 97,75 4„ 10-11 92,.— 92. „ e„-l 87.— 87.— Südb. Boden⸗K. 139,5 139.5 Südd. Disconto.. Wiener Bankver. 11,45 11,65 Transport- Aktlen Hapag... 1100 109,2 Heidelb. Straßb. 40.50 40,50 Nordd. loyd.. 110,0 109,2 %% Pfalz. ig.—.— 6% Südbo vi 8 8 4% e Meining. 8 88.— 86.— ½% Pr. g. B. Liq 83.40. Bank-Aktlen Montan-Aktien Gelſenk. Bergw. 1875 Ilſe Bgb. St. A. 229,0 229,5 che Bank„ 151.2 151,5 Kall Aſchersleben 222.0 228.0 Kali Salzdetfurth 390,0 390,0 Kalt Weſteregeln 225,0 227.0 Klöckner 101.0 Mannesm. Röhr,—.— 105,3 Barmer Bankver. 1255 128.5 Bayr. Hyp. u. Wb. 187.0 187,0 om. u. Prlpatb. 160,8 160,5 en Mannheimer Teitu 24. 285. Otavi⸗Minen.. 52,65 52,.— 25. Phönig Bergbau—,——.— Kraus& Co. Bock, 64 Rheinſtahl eilbr.. 208,0 208.0 Tellus Bergbau. 109,5 108,5 B u. Laurahütte 51.28 51.25 Ver. Stahlwerke. 86.50 97.— Industrie-Aktion 10% Grkr. M. BA. 111.0 111,0 8 KR...... 18% wen München—— 259.0 Schöfferh. Bindg. 2860 284,0 Schwartz Stor Werger Adler Kleyer U. E. G. St.⸗U. 5 Aſchaff. Buntp.. 126.0 „ rem.⸗Beſig. g.* Drown 55 129.5 129,0 Schnellpr. Frkthl. 0 Cement Heidelbg. 1 75 Karas 3630 86, Terminnotierungen(Schluß) Chamatte Annw, 92.— 91,50 Chemiſche Albert Eb. Brochues 74.75. Dalmler Beng.. 40, Dt. Atlant.⸗T... 123,5 128.5 D. Gold⸗u. S. Anſt. 151,5 180.0 Dt. Linoleum 250,0 252.0 Dt. Verlag Dresd. Schnellpr. Dülſſel. Rat. Dürr 67.— Dyckerh.& Widm. 112,6 118.5 A1 rang. ee ee ee mag Frankf. Pfälz. Hyp.⸗Bk., 187,0 187,0 Eee Union 82.— 92.— inger Maſch, 34. Ettling. Spinn.. 210,0 210,0 ein. Hyp.⸗Bk. 151,5 150,5 Faber 4 Schleich. 119,0 119,0 * „G. Farben 9%„ Bonds 28 109.7 109.7 Feinmech. Jetter—.— 92, „ Felt. Guilleaume—— 5 0 Gas 110, 110.0 202,0 202,0 Frkf. Pok.& Wit. 38,— 36, m.— Goldſchmidt Th. 71.25 70.— G Gritzner M. Durl. 39.75 38,50 9 Grün& Bilfinger 190,0 33 Hanfwerk. Füſſen 77, 77 6¼% Rhein. Lig. 85,90 85.90 8 il Armatur. 107˙5 108,0 7 0. 18 85,10 Oeſter.⸗U. St..—.— 5 N leſch Ruf. u M. 111.0 1110 boch⸗ u. Tiefbau 98,50 98,75 Holzmann, Phil. 107.7 107,7 Eſchweil. Bergw. 213,0 219,0 Holzverkohl.⸗Jd. 85.— ald& Neu. nag Erlangen 91.— 91.— Bag d. Bente. 115.2 115.2 ugdans St. A. 40,80 44.50 Babi 0 Kamm. Kalſersl. 109,5 108.8 Karſtabt Rub. 137.7. Klein, Sch.& Beck. 116,5 116.5 Knorr, Heilbr. 179,5 179,0 Das Geheimnis des Geld und Kapitalmarktes Iſt eine Stabilität niedrigerer Zinſen zu erreichen? Dem Geld⸗ und Kapitalmarkt in Deutſchland gilt augen⸗ blicklich das allgemeine öffentliche Intereſſe. Während noch bis vor kurzem damit gerechnet wurde, daß die Diskont⸗ ſenkungsära nicht ihren Abſchluß gefunden hat, häufen ſich fetzt die Anzeichen dafür, daß an den bedeutendſten Plätzen, in Newyork und in London, keine weitere Diskontherab⸗ ſetzung vorgenommen werden wird. In Deutſchland liegen die Verhältniſſe allerdings noch anders. Vorläufig iſt es unklar, wie ſich die Reichsbank erfolgreich des ſich auf ſie ergießenden Goldſtromes erwehren kann. Immer mehr zeigt ſich, daß die Diskontſpanne zwiſchen Berlin auf der einen Seite, London, Paris und Newyork auf der anderen — um nur die bedeutendſten Plätze zu nennen— groß iſt. Wenn ſich die Reichsbank nicht dazu entſchließen kann, den Diskontſatz, wozu ſie nach ihren augenblicklichen Geld⸗ verhältniſſen in der Lage wäre, herabzuſetzen, ſo iſt aus⸗ ſchlaggebend dafür, daß die tatſächlichen Geld⸗ und Kapital⸗ verhältniſſe in Deutſchland dieſen Schritt kaum rechtfertigen würden. Das große Problem der nächſten Zeit wird es ſein, ob von dem friſchen Wind am Geldmarkt auch eine nachhaltige Wirkung am Kapitalmarkt zu verſpüren iſt. Einige erfreuliche Anzeichen ſprechen dafür. Nach der ſtar⸗ ken Hauſſe in feſtverzinslichen Werten iſt nach einem kur⸗ zen Stillſtand weiter Intereſſe für Anlagepapiere vorhan⸗ den. Noch vor wenigen Monaten empfahlen die Banken ſtatt einer Kapitalinveſtierung in Wertpapieren eine An⸗ lage der Gelder als Monatsgelder. Die Zinsſätze waren verhältnismäßig hoch, ſelbſt bei einer Bindung auf nur zwei Monate. Dabei brauchte der Einleger nicht das Riſiko von Kursverluſten einzugehen. Die verhältnismäßig niedrige Verzinſung, die jetzt bei den Banken zu erzielen iſt, dürfte viele Kunden dazu veranlaßt haben, ihr Geld lieber in feſtverzinslichen Werten anzulegen. Es iſt hier eine ähnliche Erſcheinung feſtzuſtellen wie im Jahre 1926, als ſich zum erſten Mal ein gewaltiger Kapitalſtrom nach Deutſchland ergoß. Damals erhoffte man allgemein ebenfalls eine Senkung des Zinsniveaus. Die feſtverzinslichen Werte ſtanden im Vordergrunde des Intereſſes und konnten anſehnliche Kursſteigerungen er⸗ zielen. Darüber hinaus wurden neue Emiſſionen mit einer nicht unbeträchtlichen Senkung des Zinsfußes auf⸗ gelegt. Aber das Aufleben am Kapitalmarkt war nur eine Scheinblüte. Die Bewegung wurde 1926 dadurch for⸗ ekert, daß nur ein Teil der geliehenen Gelder ſofort in⸗ veſtiert wurde, nicht unbeträchtliche Summen dagegen erſt ſpäter Verwendung finden ſollten. Um dtieſe nicht zinslos liegen zu laſſen, ſuchte man Anlage in feſtverzinslichen O Gebr. Gutbrod AG.— Sübweſtdeutſche Bank AG.— Heyl Beringer.(Eig. Dr.) Der Gläubigerausſchuß von Heyl Beringer AG. hat beſchloſſen, den Konkursverwalter zu beauftragen, Strafanzeige wegen Konkurs vergehens gegen den Bankbeamten Zwicky, gewe⸗ ſener Generalbevollmächtigter von Heyl Beringer AG. in Arlesheim bei Baſel, bei der Staatsauwaltſchaft Baſel und Berlin zu erſtatten und gleichzeitig eine Schadens ⸗ erſatzklage gegen Zwicky wegen Konkursvergehen durch einen Schweizer ſowie einen Berliner Rechtsanwalt anzuſtrengen. Der vorläufige Status bei Heyl Beringer, den der Konkursverwalter am 25. Februar vorlegte und der bei 1,04 Mill.„ Vermögenswerte 1,96 Mill. I Verbind⸗ lichkeiten aufwies, hat ſich inzwiſchen weiter verſchlechtert, ſo daß die Ausſichten auf eine Quote ſich noch mehr verrin⸗ gert haben. Der angeſetzte Prüfungstermin wurde vertagt bis bie gerichtliche Entſcheidung über die Anſprüche der Sübweſtdeutſchen Bank AGG. an der Maſſe vorliegt. Der oben genannte Status berückſichtigte dieſe Forderungen noch nicht. So iſt kaum mehr mit einer nennenswerten Quote für die Gläubiger zu rechnen. Die Ausſichten des Farbentruſts In maßgebenden Berliner Bankkreiſen verlautet, daß führende Perſonen der J. G. Farbeninduſtrie ſich in d ieſen Tagen recht zuverſichtlich über die Ausſichten des Unter⸗ nehmens geäußert hätten. Es handelt ſich dobei vor allem um die amerikaniſchen Intereſſen der Geſellſchaft: man will wiſſen, daß die J. G. Farbeninduſtrie in nächſter Zeit bie deutende Eingänge aus Amerika zu er⸗ warten habe. Was übrigens das Benzingewinnungs⸗ 24, 28. 2 —Schuhf. Berneis 41,.— 41.— Seilinduſt. Wolff 58,75 89.— Sübd. Zucker 158,0 159.0 Tricot. Beſigheim 44,.— 44.— Ber. Chem. Ind. 80.— 80,50 Ber. deutſch. Oelf. 76.— 78. ee, ee, e Ver. Ultramarin 148.0 147.0 Ver. Zellſt. Berl. 100,0 100,0 Vogtl. Maſch. St. 71.— 70.— Voigt& Häffner 217.0 218.0 Volth. Seil. u. K. 68,.— 63.— Wayß& Freytag 91,.— 91.— W. Wolff „ 80.— 90.— Konſerven Braun —.— 111,5] Lechwerke Ludwigsh. Walz.—.— 100,5 Mainkraftwerke, 92.— 92.10 Metallg. Frankf. 107,0 107.0 Mez Söhne 79.50 79,50 Miag, Mühlb.. 131.5 182,0 Moenus St.⸗A“ W 171. 70.— otor. Ob 1865 180.5 N „165, 167.0 Pf. Nähm. Kayf. 17,50 17.— 1115 1712 Rein. Geb& Sch. 1130 1130 Roeder, Gebr. B. 109,5 103,5 Uſtoff A 151,1 147.0 40,0 Rütgerswerke 70,10 71.— 8 5 ff malle. 0 Memel, 136.0 135,0 Waldhof—.— 184,5 Ufa(Freiverk.).. 92.— 92. Raſtatter Wagg. 10,.— 10.— 35.50 85.25 84.50 84.50 188.0 189.0 Schramm Lackf. Schuckert, Nrbg. Allg. Dt. Credit 115,5 115,5 Harpen. Bergbau 124,8 124.3 Bank f Brauind. 158,0 Ph. Holzmann 108.0 Barmer Bankvee. 127,0 127.0 Na Bergbau 2 Bayr Hyp. u. G. 187,0 137.0 Kali Aſchersleben 228.0 228.5 Berl. Handelsges. 175,0 174.0 Kali Salzdetfurth 890,0 390,0 Fommerzbank„160,3 160,7 Kali Weſteregeln 228,0 227,8 Darmſt. u. Nat. 9 R. Karſtadbt. 1 Deutſche Disconto 149,2 148.7 Klöcknerwerke. 102.5 A f ae 5 175 1255 Lahmeyer& Co. 171.0 170.7 AG. für Verkehr 5„ 5 5,65 Mannesmann 105,2 105,2 * Mansfelder..50 84.— i Metalſgeſellſch.. 107,7 108.0 1 MiagMühteubau 181.5 182,0 Montecatini... 54.50 54.50 Oberbedarf.. 72.— Otavi Minen—— 52. Phöniz Bergbau 103,8 104,5 Rh. Braunkohlen 228,0 227.0 Rh. Elek.(Rheag) 149,0 148,0 Rp. Stahlwerke 112.0 112,0 Riebeck Montan—.——.— Rütgerswerke. 70.— 70,50 Schuckert 0. Siemens Halske 247,0 248,5 Südd. Zucer Svenska Tändſt. 351,0 850,0 elten& Guill. Ver. Glanzſtoff——— elſenk Bergwk. 138.0 189.0 Ver. Slahlwerke 97,.— 97.— Gesfürel.. 178.0 177.0 8 Aſchaff.—.— 148.5 Goldſchmidt... 70,85 70.— Zellſtoff Waldhof 1870 188,0 Berliner Börse 5% Roggenwert. 8,75.75 5% Roggententb 8,27.28 5% Landſch. Rog,.——.— 5% Mexikaner 19,50 19.90 4½⸗% Oeſt. Scha. 44,25 43,50 4%„ Goldrente 27.65 27.35 4%„Kronen.85 5% Bad. Kodlen—.——.— 4% 1 tonv. Rente.40 8% Grkr. Mh. K. 18,75—.—4½%„ Silb.⸗R..15—.— 5% Prß. Ralſanf..71 6,71%%„ Pap.-R. 40,50 40,25 „1740 174.5 77.50 77.— 0* ku. 2 88,78 81.90 Allg. Elektr., Geſ. 1422 17115 — 84.— „ LContin. Gummi—.— 180.5 1755 178,0 Daimler Benz 41.— 40.50 Deutſche Grdtt 100,0 89.— Dt. Gold u. Silber 52,5 180.2 Dt. Linoleum 2 251.5 Licht u. Kraft.. 169.2 169.2 Elektr. Lieferung 159.5 180,0 Farben. 1 Festverzinsliche Werte Goldanleihe... 6% Reichsanl. 2 87,10 87.10 Diſch. Ablöfgſch. 1 55,60 55.85 ohne Ablöfgrecht 10.80 10,60 Werten, was den doppelten Vorteil von zu erzielenden Kursgewinnen und einer recht anſehnlichen Verzinſung Das Riſiko bei den ſteigenden Kurſen war verhält⸗ Der Rückſchlag trat dann ein, als die nicht unbeträchtlichen geliehenen Auslandsgelder für In⸗ veſtitionen benötigt wurden hatte. nismäßig gering. mußten. Damit zu befürchten. Tranche. trat ein erneuter nicht genügend Käufer, d. h. nicht genügend Kapital vor⸗ handen war, um die Werte reibungslos aufzunehmen. Eine ſolche Forcierung wie 1926 iſt in dem augenblick⸗ lichen Stadium in der Kapitalmarktentwicklung weniger Es iſt zwar richtig, daß nicht unbedeutende Gelder nach Deutſchland kommen, u. a. die 300 Millionen der Kreuger⸗Anleihe und die 400 Millionen der Deutſchen Aber dieſe Beträge werden nicht auf den Geld⸗ markt drücken, da über ihre Verwendung ſchon verfügt iſt. Vor allem wird auf dieſe Weiſe eine Verſchärfung der Zinsſenkung vermieden, deren allzu radikales Tempo in keinem Verhältnis zu den tatſächlichen innerdeutſchen Ka⸗ pitalverhältniſſen ſteht. Auf der anderen Seite liegt kein Grund dazu vor, die Situation des deutſchen Kapitalmarktes ſo peſſimiſtiſch zu beurteilen, wie es vielfach in letzter Zeit der Fall war. Wir befinden uns im Augenblick in einer Umſchichtung der in Deutſchland vorhandenen Kapitalſummen. Prozeß, deſſen Auswirkungen in einem langſamen Abbau der Zinsſätze beſtehen werden, iſt noch lange nicht zum Abſchluß gekommen. ken werden. Demnach bleibt das Ergebnis der Diskontſenkungs⸗ welle, die hinter uns liegt, eine leichte Erholung am die vorläufig noch Eine gewiſſe Verbilligung der Zinsſätze iſt eingetreten, neue Emiſſionen konnten im Verhältnis zu früher in gün⸗ ſtiger Weiſe plactlert werden, alte Beſtände ſind zum gro⸗ Teil ausverkauft worden. Pfandbriefe nähert ſich ſeit langer Zeit wieder einmal dem Eine einſchneidende Aenderung der Verhält⸗ niſſe hängt von der allgemeinen Entwicklung auf lange Kapitalmarkt, ßen Pari⸗Stand. Sicht ab. verfahren der Geſellſchaft betrifft, ſo ſcheint es, daß man deſſen Bedeutung in Deutſchland bisher ſtark verkonnt hat. Viel bedeutſamer als die Benziu gewinnung aus der Kohle nach den Patenten der J. G. iſt nämlich die⸗ jenige aus dem Petroleum, wobei es ſich im Gegen⸗ ſatz zu allen früheren Verfahren um eine reſtloſe Umwand⸗ lung dieſes Produkts in Benzin handelt. der hauptſächlichſte Grund, aus dem die Standard⸗Oil⸗ Gruppe ſich für die Patente intereſſierte und den Vertrag nrit der J. G. abſchloß. Außerdem verlautet, daß auch die Verſuche zur Herſtellung künſtlichen Kautſchuks in letzter Zeit gute Fortſchritte gemacht hätten. abſchluß betrifft, ſo könne als feſtſtehend gelten, daß die Ziffern ſehr befriedi weiteres öie Auszahlung einer Dividende von 12 v. H. rechtfertigen. J Diwidendenermäßigung Aſchaffenburger Zellſtoff.(Eig. Im Gegenſatz zu den bisherigen Annahmen, daß Aſchaffenburger Zellſtoff auf Grund der letzten Börſenpro⸗ ſpektangaben auch auf das erhöhte AK. wieder 12 v. H. für 1929 ausſchütten ſoll, erfahren wir nunmehr aus maß⸗ gabenden AR.⸗Kreiſen daß die Befürcht ungen über eine Dtividendewermäßigung tatſächlich zurecht Die poſitive Entſcheidung fällt aber erſt in der Bilanzſitzung am nächſten Montag. Die Erwägungen des AR. auf Dividendenſenkung gründen ſich hauptſächlich darauf. daß Auftragseingang und Umſatz ſich im wollten Jahre infolge der verſchlechterten Lage ungünſtiger ent⸗ wickelten als im Vorjahre, wobei noch zu berückſichtigen iſt, daß auch die Preisentwicklung bei der vollen Produktion im Jahre 1929 nicht ganz befriedigte. das Beiſpiel von Waldhof aus, ſo daß Dr) be ſte hen. Aſchaffenburger Zellſtoff eher mit einer Divldendenkürzung und Sein Umfang und ſeine Bedeutung werden davon abhängen, welche Fortſchritte die Kapital⸗ bildung in Deutſchland macht. ſkeptiſche Beurteilung durchaus am Platze. allgemeine Not und die ungünſtige Konjunktur einer verſtärkten Kapitalbildung entgegen, ganz abgeſehen davon, daß heute niemand beurteilen kann, in welcher Weiſe die künftigen Zahlungen Deutſchlands ſich auswir⸗ gerechnet werden muß, als nicht. 24. 4% Türk. Kb. Ant.—.— 10 85 e 8,80 e„* 2. 9 4%„ unif. Anl..80 4%„ Zollobl. 1911 6,90 „ 400=Fr.⸗Los 12,40 4¼½/ Ung. Str. 13 22. 4%„ 14 27, 6% Ung. Goldr. 24.70 4%„ Kronenr. 2,40 4¼% Anat. Ser. 1 14.40 4½% AnatScr.II 14.— 4%, ‚ n— 5% Teh. Nat. Rail.—. Transport-Aktlen Schantungbahn 75,50 AG f. Verkehrw. 125,7 Allg. Lok. u. Str. 187.0 Süßd. Eiſenbahn 114,8 Oeſt. St.⸗Eiſenb.— Baltimore Ohio 0 110 75 82.— r. Heinrichbahn— 8755 oi 5 ui. 1 anſa Diſchiff J kordd. Lloyd. 110,0 Verein Elbeſchiff.—.— Bank-Aktlen Bank f. el. Werte 135,5 Bank f. Brauere. 155,0 Barmer Bankver, 126,5 Berl. Handelsgeſ. 175,0 Tom. u. Privfbk. 160.7 D te u..-⸗B. 228,0 Dt. Aſiatiſche Bk. 51,75 DeutſchesDisconts 149,2 Dtſch.Ueberſee Bk. 106.0 Dresdner Bank 144.8 Meininger ypbk. 137.2 Oeſterr. Crebitbk.—.— Reichsbank. 291.8 Rhein. Crebitbk.—.— Süddeutſch. Dise.—.— Frankf. Allgem.—.— Industrle-Aktien Uecumulatoren. 131,7 Adlerwerke.... Alexanderwerk 32.75 Alfeld Deligſen Allg. Elektr.⸗G. Alſen Portl.⸗Z. 175.0 Ammendorf Pap, 1 Anhalt. Kohlenw 80.75 Augen 97 22 Augsb. Balke Maſchinen 125,0 Baſt Nürnderg 190,7 Baper. Celluloid 12,50 Bahr. Spiegelglas 61.50 P. Bemberg 142.2 ergmann Elekt 186,5 Berlin Gubener 225.0 Berl. Rarls. Ind. 86.25 Berliner Maſchb. 65.85 Braunk. u. Briten 145,2 Br.⸗Beſigh. Oelf, 84.— Dremer Vulkan 131,0 aſch. 75,50 75 Aktion und Auslandsanlelhen in Prozenten del Stücke-Notlerungen in Mark je Stück 76,50 128.4 167.2 115.0 159.0 109,2 128.0 82.75 40.0 81.50 147.0 „50 128,0 90,7 12.50 61.80 43.7 86.5 225,0 66.25 66.— 144,7 64.— .0 1 1 1 4 10 Bremer Wolle Brown, Bop.& C. 129,2 129.5 Buderus Eiſenw. 71,75 71.12 Charlott. Waſſer 103.7 103,6 Horch Chem. Heyden Chem. Gelſenk. Chem. Albert Chem. Brockhues 75.——.— Concord. Spinn Conti-Caoutſch. 180.0 181.2 45 Daimler Motoren 40,50 40,50 Deſſauer Gas 20 Otſch.⸗Atlant⸗T. Deutſche Erdöl Deb ech e 5 beutſche Kabelw. 5 0 Dtſche. Steinzeug 190.0 190,0 Deutſche Wollw. 11.50—, Deutſch. Eiſenhdl. 74,50 78.12 Deutſche Linol.. Dt. Schußged. 21 5 F. Dippe Maſchin.. Dredd. Schnellpr. 77.35 77,50 Dürener Metall 182.0 130,0 Dürkoppwerke Dynamit Truſt Elektr. Oieferung. Elktr. Licht u. K. Elsbach& Co. Emaille Uurich.—.—. Enzinger Werke. 92,— 81,50 Eſchw. Bergwerk 214.8 214,5 EſſenerSteinkohl. 142.0 142,7 Faber Bleiſtift 111 Liſt& Co. 77.80 77.75 arbenind. A. G. 175,8 178,8 Feldmühlepapier 179,5 179.5 4 1 0& Guill. tes& Höpfling.—— e 145,2 145,2 R. Friſter Gebhard Textu Gehe& Co. Gelſenk. Hier iſt Der Kurs der 8 proz. gend ausfallen und ohne Düſſeld. Eiſenhbl. 54.— 84.— L. 8 52,7 Geiling E Co. ergwk. 138, Genſchow& Co. 66,50 Germ. Portlb.⸗Z. 169,5 Gerresheim. Glas 128,5 5 2 Geſ. f. elektr. Unr. 178, Goedhardt Gebr. 195,0 1 Goldſchmidt. Th. zurückgezogen werden Kursverfall ein, da Dieſer allerdings eine Denn die wirken nicht abgeſchloſſen iſt. Das war auch Was den Jahres⸗ Schließlich wirkt ſich leider auch bei Knoll AG. Chemiſche Fabrik Ludwigshafen Geſtiegene Erträgniſſe— Wieder 15 v. H. Dividende In der heute in Ludwigshafen a. Rh. abgehaltenen o. GB. wurde die Bilanz und Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für das Geſchäftsjahr 1929 vorgelegt. Der Brutto⸗ gewinn beträgt 4 323 926/ gegen 3 789 991, i. V. 15 Abzug von Abſchreibungen in Höhe von 282 245(183 507) umd der Unkoſten von 3 110 881(2 641 729) J verbleibt ein⸗ ſchließlich des Vortrages von 64 755(21511) I ein Rei n⸗ gewinn für 1929 von 1025 941 gegen 964 754„. Davon werden 400 000/ einer Sonderrücklage zugewieſen, wieder 15 v. H. Dividende 500 000/ leinſchl. Kapitalertrags⸗ ſteuer) auf das AK. von 3 Mill., verteilt und 125 591. auf neue Rechnung vorgetragen. Aus der Bilanz. Aktiva: Gelände, Gebäude und Ein⸗ richtungen 2,41(2,9) Mill. /, Beteiligungen 82 939(75 480) Mark, Warenvorräte 3,59(2,697) Mill. ¼, Kaſſe, Poſtſcheck⸗ guthaben und Wechſel 338 460(294 251) /, Waren⸗ und ſonſtige Schuldner.04(2,77) Mill. J. Paſſiven: Grund⸗ kapital 3 Mill., geſetzliche Rückloge 300 000(200 000), Sonderrücklage 300 000%(—), Erneuerungsrücklogen unv. 200 000„, Guthaben der Wohlfahrtseinrichtungen 364 102 (838 14), Waren⸗ und ſonſtige Gläubiger 4,23(3,59) Millionen. * Kommt eine Annäherung des engliſchen an den kon⸗ tinentalen Linoleumblock? Der Zuſammenſchluß von zwei der größten engliſchen Linoleum⸗Gruppen, der Linoleum Manufacturing Co. und der Barry Oſtlere u. Shepherd Std., läßt die Frage auftauchen, ob dieſe Blockbildung als Anlaß für einen Anſchluß der engliſchen Produzenten on die Continentale Linoleum⸗Union anzuſehen iſt. Der Be⸗ rührungspunkt zwiſchen kontinentalen und engliſchen Pro, duzenten liegt im franzöſiſchen Abſatzgebiet, für deſſen Be⸗ lieferung ein„Gentlemens Agreement“ zwiſchen der Con⸗ tinentalen Linoleum⸗Union und den engliſchen Fabriken Richtlinien gibt. Der vor kurzem erfolgte Uebergang der franzöſiſchen Linoleum⸗Fabrik Sarlino auf die Continen⸗ tale Linoleum⸗Union berührt ſomit auch die engliſchen Intereſſen und könnte um ſo eher zu einer weiteren eng⸗ Iiſch⸗kontinentalen Linoleum⸗ Annäherung führen, als ein Eindringen der Continentalen Linoleum⸗Union in das hauptſächlichſte engliſche Abſatzgebiet, die Dominten, im Zuge der Expanſionspolitik des Kontinental⸗Truſts liegt. * Weſteregeln⸗Konzeru.— Dividenden. Bei den Alkali⸗ werken Sigmunds hall, AG., Bokeloh, wird für 1929 die Verteilung einer Dividende von wieder 8 v. H. vorge⸗ ſchlagen.— Die Kaligewerkſchaft Hanſa⸗Silberßerg, Empelde, bleibt auch für 1929 wieder ohne Ausbeute. Velriebsumſtellung bei Daimler-Benz Gaggenau wird ganz auf den Bau von Nutzfahrzeugen mit Rohölmotor umgeſtellt Die Daimler⸗Benz AG. in Gaggenau wird ihren Be⸗ trieb ganz auf die Herſtellung von Nutz⸗ fahrzeugen mit Rohölmotor umſtelle n. Ver⸗ anlaßt werde dieſe Maßnahme durch die mit dem Rohöbl⸗ motor in allen Erdteilen gemachten günſtigen Erfahrungen und die ſich daraus ergebenden enormen Erſparniſſe, ferner durch die infolge der Zollerhöhung vor kurzem eingetretene Benzinpreiserhöhung ſowie die neue Benzinſteuer. Nach dem letzten Stande laſſen ſich die Betriebskoſten von Rohölmotoren im Fahrbetrieb noch weiter⸗ hin vermindern, wodurch ſich dem ſchwerbetroffenen deutſchen Laſtfuhrgewerbe neue Erwerbsmöglichkeiten bieten. O Dividendenausfall bei Ludwig Ganz AG., Mainz. (Eig. Dr.) Wie wir hören, kann für 1929 eine Dividende nicht verteilt werden, nachdem noch 1927 und 1928 je 10 v. H. Dividende verteilt wurden. Die ungünſtigen wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe, unter denen die Firma ſowohl 1929, woch mehr aber in den bisherigen Monaten des Jahres 1930 zu leiden hatte, haben ſich beſonders auf den Handel mit Luxuswaren ausgewirkt, ſo daß der ſchon 19²0 nicht unerheblich zurückgegangene Umſatz 1930 eine weitere größere Verminderung erfahren hat. Die Aktien der Ge⸗ ſellſchaft ſind in der letzten Zeit im Freiverkehr an der Frankfurter Börſe bis auf 15 v. H. geſunken. O Vergleichsverfahren A. Mainz u. Co., Frankfurt M. (Eig. Dr.) Nachdem von zwei Banken Konkursantrag ge⸗ ſtellt worden iſt, hat die Firma am Freitag einen Antrog auf Eröffnung des gerichtlichen Vergleichs ver⸗ fahrens zur Abwendung dieſer Konkursanträge ein⸗ gereicht. Dies geſchah mit Rückſicht darauf, weil zur Zeit mit den Hauptgläubigern ausſichtsreiche Verhandlungen ſchweben, nach deren erfolgreichem Abſchluß die Konkurs⸗ onträge zurückgezogen werden dürften. * Inſolvenz Teppichhaus J Hochſtetter. Jufolge eines Druckfehlers wurde der Geſamtwert der Aktiven mit 758 442 ſtatt mit 878 442/ angegeben, von denen 141 629 4 frei ſind, ſodaß nach Abzug von 90 592/ bevorrechtigten Forderungen der in der Mitlagsausgabe genannte Betrag von 111 037„ den 336 090“ freien Paſſiven gegenüberſteht. 24. 25. 8 157.0 156,0 854 85 Leder 83,15 88,25 Hoeſch Eiſen. 108,0—.— Hohenlohe⸗Werke 81.— 82.— Phil. Holzmann 108.2 107,7 4 Cie. 60.— 59,50 229,5 229.0 Jüdel& Co. 125,2 1240 Gebr. Junghans 39,75 40.50 Kahla Porzellan 49.— 81.25 Kaliwk. Aſchersl. 222.0 222,5 Karſtadt. 138,0 1871 Klöcknerwerke„ 101,0 100,7 i 64.— 61.— Re Bergbau. 1240 128,0 C. H. Knorr 99,25 98,50 Rollmar& Jourd. Kölſch Wa 5. Gebr. Kört 15 5 Kötitzer Kunſtled. Rrauß& Cie., Lok. 256,0 254,0 Kyffhäuſer Hütte N Lahmeyer& Co. Oinde's Eismaſch. Carl Lindſtröm Lingel Schuhfabr. oewe& Co. F. Lorenz Lukau& Steffen Lüdenſcheid Met. Magirus.⸗G. Mannesmann Mansfelder Akt. Markt⸗ u. Kühlh. Maſch. Buckau-W. Maximil⸗ Hütte. Mech. Web. Lind. *„ Zittau Merkur Wolw. 62.75 84,85 159,0 159,0 109.0 * Miag⸗Mühlen Mix& Geneſt Motoren Deu Mühlheim Berg. 128.5 126,7 83 5 Nat. Automobile 5 Niederlauſ. Kohle Nordd. Wollkäm. Oberſchl. E. Bed. Oberſchl. Koksw. Drenſt.& Koppel Oſtwerjʒte 70,—Phöniz Bergbau 69.— 70, Guano-Werke, 60,75 60,50 5 1. a Greppiner Werke——. Gritzner Maſch. Gebr. Großmann 30,50 30,50 Grün& Bilfinger 190.2 190.0 Gruſchwitz Textil 69,50 69. pacetpa: Balleſche Hilpert Maſch. Hindrich s& Auff, . 111,0 114. Hirſch Kupfer Maſch. 86,25 85,25 Hammers. Spinn.——. hann. M. Egeſt. 39,50 85.60 pbg.⸗Wien Gum. 85.50 80,75 Darkort St⸗Pr. 8— Harpener Bergb. 224.2 123,1 Hebwigshütte peilmann Imm. 75,.— 75,50 athgeber Wagg. Rhgetafeldengraft Rhein. Braunk. Rhein. Chamotte Rhein. Elektrizit. Rhein. Möbelſteff Rhein.⸗W. alk Rheinſtahl Riebeck Montan Roſitzer Zucker Rückforth. Ferd. Rütgerswerke Sachſenwerk. Sächſ. Gußſtahl Salzdetfurth Sarotti Schleſ. Elekt. Gas Hugo Schneider 91.50 91.— 1070 108.7 „ 85.— 84,50 Kronprinz Met.„ 83. Laurahütte... 5 Mez Söhne 80, 24. 25. 24, 25. 219.5 219,7 e 227,0 228.0 189,0 189,2] Weſtf. Eiſen 82,15 684,50 294,5 295,0] Wicking⸗Cement 119.2 1180 Wiesloch Tonw.——— Wiſſener Metal 72.50 72,25 Wittener Gußſt. 4775 47.85 Wolff, 1 8 Salzer Schuckert& Co. Schultheiß Segall Strumpf Siemens EHalske S.⸗G. 13831595 toehr Kammg.„. N Stoewer Nahm.—— 1 Verein 99,75 Stolberger Zinkh. 100,0 978 Bellſtoff Waldbof 186.7 185,0 Südd. Smobtl. 3⁴—] Deutſch⸗Oſtafrika 116,5 117.0 — 54. 5 cker. 159.0 159.0 . Neu- Bulnea.. 440 4109 Teleph. Berliner—. Otavi Minen„„ 52.50 52,15 0 Thörl's ver. Oele 85,50 88.— J 86,7 32,50 Tieg, Leonhard. 1820 151 Preiverkehts-Kurse Trans⸗Radio. 130,2 129,0 Petersd. J. Habk,.20.07 Ruſſenbank. 0,87.87 Deutſche Petrol. 57.— 57. Held burg Benz 2450 2475 1170 1170 Barziner Papier Beithwerke 5— B. B. Irkf. Gummi Ber. Chem. Charl. D. Dtſch. Nickelw. B. Glanzſt. Elbf. 8 5 B. Schühf. B.& 50 Ber. Stahlwerke. ———— 3 Stahl. v. d. Zyp. 114.0 11² 5 Ber, Ultramarin. 146.2 147,0 ———— Vogel Telegraph. 68,.— 68. 59,25 59.25 Bogtländ. Maf„70.— 69.— 2 8 Voigt& Haeffner 213,0 215,0 1047 1975 Wanderer Werke 54,25 53,.— Terminnotierungen (Liquidationsturſe) 115.5 1180 J K6. Goldſchmidt 70,— 70 157.0 156,0 Harpen. Bergbau 1 126,7 127,0] Hoeſch Eiſ. u. St. 100,8 107.0 1876 187.90 Ph. Holzmann 145,0 145.0 Hotelbetriebsgeſ.— 174.0 174.0 Ilſe Bergbau 160, 160,0 Kali Aſchersleben 224.0 278.0 228,0 K. Karſtadt 1520 1279 105.5 1210 1200 74— 14. 64,75 63,.— 1510 2500 Adler Kah. * 1225 122.5 Diamond e 10.— 10.— 5 ochfrequenz 168,0 169.0 3050 9570 Neitersen. 180 4570 „5656„„ Ronnenberg Sichel& Co... Sloman Salpeter 77.50 77 Südſee Phosphat.——.— Ufa⸗Fllm... 95, 9550 Brown Bovert —— 0 7 5 84,.— 88,75 181.0 181.0 124.0 122,0 17655 176 5 .— 92.— 60.— 59,25 149,0 148.0 Allg. Dt. Credit Bank f. Brauind. Barmer Bankver. 0 5 5 ahr. Vereinsbk. 4010 134.0 Berl. Handelsgeſ. 139,6 139,8 Comm. u. Priv. Zl J Darmſt. u Nat. 109.5 108,5 5 resdner B. 10.80 19.15.-G. für Verkehr 140.3 189,5 Aug. Lofals 92.— 92.— Ot. Reichsb. Bz. 85 Metallbank apag.. 110.6 109,0 Mitteldiſch. Stahl ambg.⸗ Südam. 0 Nordd. Wolle„ 91,75 91. anſa Dampf.. 160,0 159,0 Oberbedarf. 7 Nordd Logd. 110.8 108,0 Sberſchl. Kolsw. 109,5 1100 Aku...... 119,2 110,0 Orenſt,& Koppel Allg. Elektr.⸗Geſ. 172.8 172,0 Sſtwerke Bayr. Motorenm 87,35 88,.— Phöniz Bergbau J. P. Bemberg. 143,2 142.0 187,1 187.0 2 Klöckner Werke 1 KRöln-Neueſſen 8. 105 Mannesmann nd 105,0 Mansfelder„.25 85, . E * 2 2 77.— 78.75 249.6 251.5 104.0 104.8 10,88 85 166.0 165,0 2270 228.0 78,50 77.50 146,2 147.5 2 18. 103,0 100,5 112.0 112,0 102.7 104.2 92.50 83.— 74.75 71.— Polyphonwerke Bergmanncklekir Mh. Braunk. u. Bt. Buderus Eiſenw. 71,88 71 Ah. Elektrizität. Charlottb. Waſſer „Stahlwerke Comp. Hiſpano. 869,0 367,0 Rb.⸗Weſtf Elektr. 188,0 1 Cont. Cäutſchoue. 180.8 181,0 A. Riebeck⸗Mont.—— 10200 Dai mler⸗Benz Rütgerswerke 71, Deſſauer Gas Salzdetfurth Kall 391,5 390.0 Deutſche Erdöl. Schleſ. Portl⸗ 3. 154.0 154,0 Dt. Linoteumwk. Schubert& Salzer Dynamit A. Rodel 88.50 84.— Egucert& Eo, 189.0 1890 Cleklrizitäts-Vlef Schulth⸗Patend. 790,5 295.0 71— 70.— El, Licht u. Kro Siemens EHalske 257 2490 103,2 104,0 EſſenerSteinkoh Svenska 0 N 70,.— 70.— J. G. Farben 176,5 177,0 Leonhard Tieg 8 391,0 888,5 Feldmühle.... 179,5 179.0 Ber. Stahlwerke 97,15 97 188,8 185,0 Felſen 4 Gui.—— 127,0] Weſteregel Alkalf 228,0 228.0 170.0 178,0 Gelſenk. Hergwk. 139,2 189,0. Waldhof 188.0 1880 117,8 1170 J Gesfür el. iavia Minen„52,25 5, D ee CCC C Cc ä itag, den 25. April 1980 a N Freitag, u 8 5 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 191 7 annahm zuſehens freundlicher. Etnerſeits batten die Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 28. April.(Eig. U 4 Ane N Großbanken wohl kein Intereſſe an niedrigen Liquida⸗ Dr.) April 8 B 700 G; Mai 8 B 7,90;: Juni 8,15 8 1 1 er tout 0 Kiens g tionskurſen, andererſeits deckte die Spe kulation und zeigte 9,10 O: Juli 8,40 B 8,30 G; Aug. 8,60 B 8,50 G: Sepi. Kaufintereſſe per Ultimo Mai. Einen guten Eindruck 8,75 B 8,65 G: Okt. 8,90 B 8,80 G c 01 295 — 5 5 2 g g 525 machte übrigens der Reichsbankausweis. Bis auf Chade⸗ Dez. 8,05 B 8,90 G; Tendenz ruhig.— Gema Me h⸗ Weiter Serringerte Umſatztätigkeit Starkes Angebot in Zellſtoffwerten/ Pfandbriefe ge⸗ aktien, die ca. 3/ verloren, waren die meiſten Werte um ki s prompt per 10 Tage 25,15 u. 285,65; April 26,50 u. fe ſragt/ Späterhin etwas freundlicher ioproßz. Veränderungen bei den Liquldationskurſen(. 1 ö 8 geehrt ei werte um Kuben u ae, e me 0; Juri Baß Tendenz dä, 1 Schluß auf Anfangsnivean Weder af em Pet bier wos geen ſcnger. dt e 20 Poben u el. Tee abet 5 28 95 uhr, allen Umſa endenz un ver nde Maunheim luſtlos[tage noch kleiner als ſonſt. Der Ordereingaug nach der beute ſeſheſehten Liquibationskurſe weiſen Ver⸗ 8. 11 n 191% u o. 8 5 e 12 9 75 Ge 1 7 war die Tendenz an einen oder der anderen Seite blieb minimal, ſodaß es der e 55 10 v. 25 nach 1 2 8 10 Nur univ. Stand. Misdl.(Schluß) 17558. ung r Börſe weiter luſtlos, ſodaß die Kurſe wiederum Spekulation je nach Nuffaſſung der Lage ein leichtes war, einige Speztalpapiere wie Conti Gummi, Schultheiß u. a.* L il. Dr. to- zux Schwäche neigten. Von Induſtriewerden waren kleine Kursſchwankungen hervorzurufen. Gerüchte, die die einerſeits und Mansfelder und Zell Waldhof andererſeits i 8255 1750 Rach Farben mit 176½ gut behauptet, feſter waren noch Südd. geſtrig e beeinflußt hatten, en ſich zumindeſt als waren darüber hinaus verändert. Bis zum Schluß der 818 März(31)—, Mai 891922, Juli 824825, Okt. 815, 3 74 Zucker mit 159, dagegen ſchwächer lagen Linoleum, Weſter⸗ übertrieben heraus, ſodaß die Stimmung vorbörslich we⸗ Börſe b bas Geſchäſt ruhig und die Kurſe lagen auf 80—, Tendenz ruhig und behauptet.— Mitte: Jan. 75 egeln und Waldhof. Bauk⸗ und Brauereiwerte lagen un⸗ entlich beruhigter war. Man glaubte, daß der Ultimo 1. Chade ſchloſſen 2 niedriger. Deutſche 1 813, März(81) 821, Mai 822, Juli 823, Okt. 818, Dez. 10 5 verändert. Von Verſicherungsaktien blieben Mannh. Ver⸗ keine Abgaben mehr zur Folge haben dürfte, man ſah ſich Linol(minus g v..) holten ihren Anfangs verluſt voll auf 815 Loco 87, Tagesimport 29 000, Eg zypt. Upper F. G. eder ſicherung mit 60 angeboten. Feſt blieben Rentenwerte allerdings zu Beginn des offiziellen Verkehrs in diefer und Reichsbank ſchloffen 34 v. H. feſter. fart loco 1042, Tendenz ruhig und behauptet. 3• namentlich Goldpfandbriefe, die zu erhöhten Kurſen ſtark Annahme etwas enttäuſcht. An einigen Märkten drückte Deviſen gegen Reichsmark blieben ziemlich n 1 4 umgeſetzt wurden. i f f 9 8 Prämienware auf c e dieſe bis zu unverändert, der Dollar notierte.1870. Die europgiſchen... 5 885 5 3 2, v. H. verloren. Da aber auch einige Papiere im ſelben Valuten lagen feſter, London 489.35 nach 486.80, 0 VCC Bie: 3„Fraulfurt uneinheitlich i Ausmaße anzogen, konnte die Anfangstendenz als un⸗ 95 Schweiz 1939 nach 103 380 e 5 9 bez. Brief Geld N. Am hentigen P r a mienerklärungstage ver⸗ einheitlich bezeichnet werden. Anleihen lagen 95 5 0 Nach F 8 5 0 Januar 1= 101 18 25,5 ſtärkte ſich die bereits die ganze Woche anhaltende Zurück⸗ ruhig, Ausländer meiſt Pehaustet, für Pfandbriefe erhielt 0 in 9055 wirkung der Diskontermäßigung etwas Februar—.— 10150 109,50 35,75 haliung und die Umſatztätigkeit ging noch wei⸗ ſich die Kar gung. Der Geldmarkt lag unverän⸗ angeboten, 5z47s nach 524½, alles Newyorker Uſance. Swap⸗ März. 101 100,78 8 38.— ler zurück. Neue Ordres und ſonſtige Anregungen dert. Mach den ſerſten Kurſen wunde die Tendenz, ſätze Dollar Reichsmark höher, auf einen Monat 3235 nach Apr—.— 104 fe.—— 38. ſehlten. Andererſeits erwartet man jedoch, daß der lilting obne daß das Geſchäft allerdings einen größeren Umfang] 30 Stellen, auf 3 Monate 77 nach 75 Stellen. 5 101, 15 1* uu. keine größeren Schwierigkeiten bereiten wird, da die noch i 2 55 4.— 101.— 189.80 5 35.50 25. 5 10² beſtehenden Engagements nur gering ſein dürften und die K fl f G 8 k e eee e 5 53) Geldmarktverhältniſſe weiter ſehr günſtig ſind. Etwas exinge 50 15. am etrei Einar. Suse 5 101.— 109.55 85 5 5 4 Prämienware kam am Elektromarkt heraus, an dem AG., 586 85 5 3 5* Rov.—.— 101.— 108.50 35.753 36,25 84.50 n Dergmann, Licht und Kraft und Geſfürel bis 14 v. 5. Schleppender Mehlabſatz/ Schwache Auslandsmeldungen Roggen ſchwach Degen“ 101,80 102.80—— 85.75 ö 1 75 jedriger fnet 1 g 5 1 5 5 Elektrolytkupfer, promt 188,.— Antimon Regulus e 155. De 1 ee Ae een ſchten] Berliner Produktenbörſe v. 25. April.(Eig. Dr.) J ger ſtark gedrückt, als am Beferungsmarkte. Gerste in] Dig aten un nen.— Ser in da en e e 2— 00 1. a e Heckun s käufe 15 1 5 e Infolge des ſchleppenden Mehlabſatzes und an⸗ unveränderter Marktlage, 192 10 8 1 184. 107 e 10 K 8 115 ö 3 85 1 9 9 85 5015 1 5 dee 5 geſichts der für die Entwicklung der S Sagten außerordentlich 250 10 notiert wurden: Weizen 278201, ruhig; Mal Nasen 98.99 v. H. 350. Helfe en Ecke en für 100 Kg W daß der Kurs 1 v. H. höher lag. Schiffahrtsaktien dagegen Prader Witterung zeigte ſich an der heutigen 100 Juli 299,508.50; Sept. 2700; Roggen 166 bis Londoner Mefallbörse vom 28. April 1930 Be⸗. wieder erneut angeboten und bis 1 v. H. ſchwächer, Am dd Geiste 12 904, 1 0„ 8 0 Metalle in E pro To. Süber Unze 6(16¼ö0 fein ſtand), Platin Unze ro Montanmarkt herrſchte erneut weitgehende Geichäftsſtille dd matter; Mai 171 507 Juli e S 1 Weil 8 Kupfer, Standard 52,45 Zinn, Staudart 180, Aluminium e Be⸗ Im Verlaufe trat ſärkeres An o 5 8e landsweizen alter Ernte war allerdings weiterhin außer- mehl 30 7868,78, feſter 1970 n 3 7 5 e Monate 32.18 4 Monate 181,2 Antimon—.— ken toffmarkt zutage. Zell Waldhof 1 1578 5 1 85 g a0 ordentlich knapp angeboten und wurde von den Mühlen zu 5 Weizenkleie 9, 70100 füt, Meggen lese 1080 518 Fete 99— 9 169 7 Nie“ 8 ken Üſchaffenburg i115 755 97 8 1 0 e geſtrigen Preiſen aufgenommen, zumal ſich die Preisſpanne Viktorlaerbſen 24203 Kl. Speiſeerbſen 20—23; Futter⸗ beſt 2 5 ed 60.28 Straits fel. Wolframerz 24.50 15 Aeräckgang erlitten 2 9 1 5 Scheideanſtalt 515 9 gegenüber Auslandsweizen infolge der ab heute geltenden ren 1819 Peluſchken 1719; Ackerbohnen 18,50 177 ſtrong ſheets—.— lei, ausländ. 18, Nickel 8 00 7% v. H. Am An leihemarkt 5 Neubeſitzanleihe Abheren Bonſatze noch erweſtert hat. Weizen neuer S 5. 105 8 Lupinen, blaue 15—16; gelbe 2022,50; al wiilbars en gewönlic a8 Welbdies 7 „ 18 f g Ernte bleibt dagegen reichlicher offertert und war nur zu Seradella, neue 31—33,50; Rapskuchen 13,25—14.50; Lein⸗ 5 ung⸗ etwas ſchwächer, Altbeſitzanleihe dagegen leicht anziehend. e 1 Umfirmierung der Debewa in Deutſches Bekleidungs⸗ ein Bon ausländiſchen Renten Türken aut behauptet. Spa- 2 niedrigeren Preiſen unterzubringen. Der Alefe⸗ kionsſcrer 11.565 Zoos 1 5 4. warenhaus Gmbh. Um allen Angriffen ein vollſtändiges das 5 eren, iat eee e markt folgte diefer Preisbemegung. Roggen Ten 1 artoffelflocken 15,40—10, 0 allg.] Ende zu bereiten, hat ſich die Bundesleitung des Deutſchen im Kursveränderungen blieben gering. 2 Die Sti man 1 lag ſowohl im Prompt⸗ als auch im handelsrechtlichen Lie⸗* Rotterdamer Getreiber Beemten⸗Wirtſchaftsbundes in Rebereintimmung mit dem egt. ö den befriedigenden Neigen 18 60 Su ſerungsgeſchäft, trotz erfolgender Interventionen, ſchwach. Anf an 45 kin 2 9 nom 25, April.(Gig. Dr. Aufſichts rat und dem Vorſtand der Debewa dazu ent⸗ 11 ir Pfandbriefe erhielt ſich„„ ündlicher, Maßgebend für die—4„/ betragenden Preisrückgänge war 9,65 15 9,5 55805 15 9275 per 100 Kg.) Moi 9, Juli ſchloſſen, eine Firmenänderung freiwillig vorzunehmen. 25 400 Bü 85. ſic 8 wolter kleinem Angebat einerſeits die fehlende Mühlennachfrage, andererſelts das Mat 1705 Ja 120 E gn mais(in oft, der 2000 Kg.) Die Dezewe wird hiernach in Zukunft bie eingetragene 5 die Nachfrage. Tagesgeld lag zu 4 v. F. gefragter, günſtige Wetter. Wetzen mehl bei unveränderten 5. ö b i 0 850 125,78; Nov. 125. Firma füßren: Deutſches Bekleidungswarenhaus Gmöth, 1 2 7 1 5 1 17 5 8 U f. iverpoo. 5 ig. Dr. 8 ü ſei 1 g. Berlin nach uneinheitlichem Beginn freundlicher Preiſen in ruhigem Geſchäft, Roggenmehl auch zu entgegen. Anf 3 e 100 115 e Sheet al e ee e 8 5 leidk Das in der legten Jeit wieder ſtark erlabnnte Intereſſe 1 Forderungen, ſchwer verkäuflich. Haſer war,(706); Juli.10(.1176); Okt..07(.276) Mitte: felbſtverſtändlich auch vertragsmößige Anſtalt des Deutſchen für die Aktienmärkte war heute zum Liguidatlons⸗ infolge des nur mäßigen Angebote, im Promptgeſchäft weni⸗ ruhig; Mai.736; Juli.958; Okt..056. Beamten⸗Wirtſchaftsbundes. 175 r e 5 5 zer⸗— 9öl⸗ ber Danksagung 5 ene 5 5 Es ist nicht möglich, für die uns in se reichem— Lach 5 5 Mage bewiesene wohltuende Anteilnahme beim Hin-— bn scheiden meines lieben Mannes, unseres herzens- 5— e r⸗ F guten Vaters, Bruders, Schwagers, Onkels, Schwie- nen gervaters und Großvaters, Herrn ten.—— . 12 55. 1— 5. inhaber der Firma 505 1 Mannheimer Meiallgleßerel G. m. b. H. es den jedem einzelnen persönlieh zu danken. Seine große 920 Beliebtheit führte uns so viele Besuche zu, daß wir tere hiermit allen, allen unseren aufrichtigsten Dank 2 5 ch 1 5. Ge⸗ aussprechen. Besonders danken wir Herrn Vikar der Ratzel für seine edlen trostreichen Worte, Herrn 5 Dr. Narath und Dr. Weber für ihre große Mühe, 5 Dem Gesangverein Liederpalme für den wunder- 1 Se I Een M. g 5 baren Gesang am Grabe. Außerdem unseren auf- 100 25 ra Dank dem Gesamtverband Deutscher Me- 00 tallglegereien Bezirksgruppe Baden, dem Deutschen 9 5. B e en Ortsgruppe Maunbeim, dem mit Lux Selfenflocken er in⸗ Veutschen Formermeisterbund Ortsgruppe Mann- zeit 4 heim, den Arbeitern upd Angestellten der Firma Sunlieht A. G. 4. N annheim gen Nannheimer Metallgießerei Müller sowie den lieben rs⸗ 5 Hzusbewohnern für die Anteilnahme und Kranz⸗- Um innen das vlehtige Waschen dleser ganz niederlegung am Grabe des lieben Verschiedenen besonders praküschen Handschuhe zu zeigen, 5 Mannheim(Pflügersgrundstr. 18), 25. April 1930 velanslalten wir diese Voriührung. Bliſe be, 4 ö suchen Sie unsere recent interessante Veran- ten b. Die trauernden Hinterbliebenen staltung. Sle können dert gewis manches 5* 5 N Neue erfahren und sie sehen, wie Sle ihre 2 55 * VVV Nit Fiigen geireten 1 5 werden Bodenanstriche und darum sollen sie 1 l 19 Lux Seifenflocken ee ee, e ee ee e 1383 in s eintacher Art u. ohne Mühe waschen kön- Geld weg und ärgert sich am Ende über unzweck-. 180 N den ih mäßige aufgewendete Mühe. Zuverlässig kauft N 5 i 5 nen. 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