W» Wittag⸗Ausgabe Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Montag: Spori der N. M. 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Jahrgang— Nr. 192 Die Frage der Oſtreparationen Aeberblick über das Ergebnis der Pariſer Verhandlungen Hindenburg fünf Jahre Reichspräſident Man wartet guf Angarns Zuſtimmung Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 26. April Die Verhandlungen über die Oſtreparationen, die am Donnerstag unmittelbar vor dem Abſchluß zu ſein ſchienen, haben eine unerwartete Verzögerung erfahren. Man hatte bereits eine vollſtändige Eini⸗ gung angekündigt. Im Laufe der Donnerstagsſit⸗ zung machte jedoch der ungariſche Finanzminiſter Walko gewiſſe Vorbehalte in Bezug auf das Pau⸗ ſchalſyſtem geltend, das ins Auge gefaßt wurde und verlangte eine Bedenkzeit. Der ungariſche Dele⸗ gierte reiſte noch am Abend nach Budapeſt ab, um die Zuſtimmung ſeiner Regierung einzuholen. Wenn eine bejahende Antwort aus Budapeſt eintrifft, ſo wird man die vier Abkommen ſogleich un⸗ terzeichnen können, ohne die Rückkehr Walkos abzuwarten, da der zweite ungariſche Delegierte Ba⸗ ron Koranny ausreichende Vollmachten für den Abſchluß der Verhandlungen beſitzt. Der Vorſitzende der Kommiſſion für die Regelung der Oſtreparationen Loucheur gab geſtern abend den Preſſevertretern Aufſchlüſſe über die wichtigſten Beſtimmungen der zur Unterzeichnung gelangenden Akkorde. In dem erſten Akkord werden die Reparations⸗ zahlungen Ungarns genau beſtimmt. Für die erſte Periode von 1930 bis 1943 wurden die Annuitäten bereits von der Reparationskommiſſion auf 1072 Millionen Goldkronen feſtgeſetzt. Bei den Verhand⸗ lungen des unter dem Vorſitz Loucheurs ſtehenden Ausſchuſſes beſchränkte man ſich darauf, die Annui⸗ täten für die Zeit von 1944 bis 1966 auf je 13% Millionen Goldkronen feſtzuſetzen. Andererſeits wurde die Generalhypothek in Ungarn, die auf allen ungariſchen Einnahmequellen lag, aufgehoben. Im⸗ merhin haben ſich die Gläubigermächte ein Pfand⸗ recht vorbehalten für den Fall, daß Ungarn dieſe Einnahmequellen als Garantien für künftige Anleihen geben wollte. Die Abkommen 2 und 3 be⸗ ziehen ſich auf die Agrarreform d. h. auf die Forderungen der ungariſchen Staatsangehörigen, die durch die Agrarreform in Rumänien, der Tſchechoflowakei und Jugoflawien zu Schaden ge⸗ kommen ſind. Alle damit zuſammenhängenden Pro⸗ zeſſe werden durch eine neue Einrichtung den ſo⸗ genannten Fond A, der mit 220 bis 240 Millionen Goldkronen dotiert ſein wird, erledigt werden. Die⸗ ſer Fond wird von Frankreich, Italien und Groß⸗ britannien gebildet. Ferner werden die Tſchecho⸗ lowakei 40, Jugoflawien 25 und Rumänien 1315 Millionen Goldkronen beiſteuern. Ein allfälliger Ueberſchuß würde den drei Mächten, die den Fond bilden, gutgeſchriebhen werden. Ferner wird in dieſem Abkommen die Frage der Güter der Erzherzöge geregelt. In dieſer Hinſicht kommen einfach die Be⸗ ſtimmungen des Trianon⸗Vertrages zur Anwen⸗ dung, der eine Expropriation vorſieht. Die Beſtim⸗ mungen des vierten Abkommens ſehen die Grün⸗ dung eines zweiten Fonds, des ſogenannten Fond B, vor, der ebenfalls durch Frankreich, Italien und Großbritannien gebildet wird und dazu dient, die Forderungen der ungariſchen Staatsangehörigen gegenüber den Staaten der kleinen Entente zu becken. Die Abkommen 1, 2 und 4 ſind bereits von den verſchiedenen Delegierten angenommen worden, über das dritte Abkommen wird heute noch diskutiert. Von den 22 Artikeln, die es enthält, wurden bereits 19 genehmigt. Man hofft noch immer, daß die un⸗ gariſche Regierung noch heute ihre Zuſtimmung er⸗ teilt, ſo daß die endgültige Einigung über das Ver⸗ tragswerk heute nachmittag erzielt werden könnte. Dampfer in Brand; 6 Todesopfer, 10 Bermißte — Stamford(Connecticut), 26. April. Der zwiſchen Newyork und Bridgeport verkehrende Frachtdampfer„Thames“ geriet in der vergangenen Nacht in Brand. Das Feuer hatte mehrere Explo⸗ ſtonen im Gefolge. Der Dampfer wurde an einer ſeichten Stelle des Long⸗Island⸗Sundes auf Grund geſetzt. Von den 28 Mann der Beſatzung ertranken ech, zehn werden vermißt, Heute vor fünf Jahren, am 26. April 1925, fand der zweite Wahlgang der R ichspräſidenten⸗ wahl ſtatt. Generalfeldmarſchall von Hin den⸗ burg wurde mit 14,6 Millionen Stimmen ge⸗ wählt, Marx(Zentrum) erhielt 13,7, Thälmann (KPD.) 1,9 Millionen Stimmen. Das erſte Hindenburg⸗Denkmal Das Hindenburgdenkmal, das von Prof. Seiffert ⸗ Berlin für Bad Rein erz geſchaffen wird Die Vorgeſchichte dieſer Wahl iſt uns noch in fri⸗ ſcher Erinnerung. Im erſten Wahlgange(29. März) ſtand Dr. Jarres weit an der Spitze aller Kandi⸗ daten, die ſich um die Präſidentſchaft bewarben. Trotzoͤem ſchien der Ausgang des Stichwahltages un⸗ gewiß. Hauptſächlich auf die Veranlaſſung deutſch⸗ nationaler Kreiſe erfolgte deshalb für den zweiten Wahlgang ein Kandidatenwechſel. Feldmarſchall von Hindenburg wurde von den im Reichsblock vereinig⸗ ten Parteien aufgeſtellt, obwohl es nicht an Stimmen fehlte, die den Wunſch vertraten, den greiſen Helden außerhalb des politiſchen Kampfes zu halten. Die Weimarer Parteien einigten ſich auf den Zentrums⸗ abgeordneten und früheren Reichskanzler Marx, da⸗ neben blieb die kommuniſtiſche Zählkandidatur be⸗ ſtehen. Der geſchichtliche Klang des Namens Hinden⸗ burg führte den Parteien des Reichsblockes noch eine Million neuer Wähler hinzu, ſo daß ſein Wahlſieg als eine große und freudige Ueberraſchung am 26. April verkündet werden konnte. Am 12. Mai 1925 leiſtete der neue Reichspräſident vor dem Reichstage den Eid auf die Verfaſſung. Es iſt ein weiter, ſchickſalsvoller Weg geweſen, der den kaiſerlichen Heerführer an die Spitze der Republik führte. Es iſt tragiſch, daß viele von denen, die denſelben Mann vor fünf Jahren gegen ſeinen eigenen Wunſch in die vorderſte Reihe der Politik ſtellten, heute abſeits von ihm ſtehen. Das mögen Empfindungen und Empfindlichkeiten verſtändlicher Art ſein, aber das Schickſal einer großen Nation geht darüber zur Tagesordnung über. Für die deutſche Entwicklung war und bleibt es von ungehenrer Be⸗ deutung, daß ein Mann von der Größe und der un⸗ antaſtbaren Perſönlichkeit Hindenburgs das Staats- ruder ergriff. Damit hat die neue deutſche Staats⸗ form an Anſehen auch in ſolchen Schichten gewonnen, die ihr bisher feindlich gegenüberſtanden. Hinden⸗ burg hat durch ſein Beiſpiel bewieſen, daß es möglich iſt, in treuer Berehrung dem Alten zu⸗ getan zu ſein und doch mit ſtarkem Sinn und Ver⸗ antwortung der neuen Zeit zu dienen. Wort und Sinn der Reichsverfaſſung hat der zweite deut⸗ ſche Reichspräſident gewiſſenhaft befolgt. Wenn es ſeinem Vorgänger, dem hochverdienten Präſidenten Ebert, nicht immer möglich ſein konnte, ſeine partei⸗ politiſche Vergangenheit zu vergeſſen, ſo beſteht bei Hindenburg nicht der geringſte Zweifel, daß er über allen politiſchen und wirtſchaftlichen Gruppen ſteht. Das weiß im deutſchen Volke jeder Einzelne, das ſchafft Vertrauen in einer Zeit der Kriſen und der inneren Kämpfe. Reichspräſident Hindenburg hat ſich durch keinerlei parteipolitiſche Voreingenommenhei⸗ ten hindern laſſen, jeweils das zu tun, was aus der politiſchen Lage heraus und nach reiflicher Ueber⸗ legung notwendig war. Er hat mit innerer Anteil⸗ nahme das Wirken des verſtorbenen Außenminiſters begleitet und ſeine Politik bis zuletzt gebilligt und geſtützt. Er hat den Sozialdemokraten Hermann Müller zum Reichskanzler berufen und damit ſeiner Partei das gleiche Maß von Verantwortung zuge⸗ ſchoben, wie vorher und nachher bürgerlichen Frak⸗ tionen. Er hat noch in den letzten Wochen mit klarer Entſchiedenheit den Reichstag an ſeine Aufgaben er⸗ mahnen laſſen und gleichzeitig das Kabinett mit allen verfaſſungsmäßigen Vollmachten verſehen, da⸗ mit die Staatsaufgaben nicht Not leiden. In allen großen und kleinen Aufgaben und Fragen gleich ge⸗ wiſſenhaft, abgeklärt, ſtets würdig ſeines hohen Am⸗ tes, verkörpert der faſt dreiundachtzigjährige Reichspräſident Hindenburg das deutſche Ge⸗ wiſſen. Wie das Volk ihm zum 80. Geburtstage zujubelte, ſo wird ihn vor allem das Rheinland feiern, wenn er zu ſeiner Befreiungsfeier in den nächſten Wochen dort erſcheint. Dieſe Fahrt wird ein Symbol dafür ſein, daß unſer Volk und ſeine Führer, der Präſident an der Spitze, ſchwere Jahre hindurch nicht umſonſt gearbeitet und geopfert haben. Die Wahl Hindenburgs ſollte nach der Voraus⸗ ſage ſeiner damaligen Gegner im Wahlkampfe der Beginn einer Kataſtrophenpolitik für Deutſchland ſein. Der Aufruf der Sozialdemokratiſchen Partet kündete an, daß die Republik in Gefahr, daß der Friede gefährdet ſei, daß eine neue Inflation kom⸗ men werde, wenn Hindenburg zum Siege gelangt. Der jetzige Miniſterpräſident Otto Braun verkündete damals, die Wahl Hindenburgs würde den Sieg der Kapitalkonzerne, der Monarchiſten, der rechtsputſchi⸗ ſtiſchen Gruppen bedeuten, kurz aller Kräfte, die Deutſchland ins Unglück geführt haben. Heute wer⸗ den auch ſolche Propheten beſchämt zugeben, daß ſie unrecht gehabt haben, daß keine ihrer Vorausſagen eingetroffen iſt. Millionen, die einſt dem Präſident⸗ ſchaftskandibaten Hindenburg ablehnend gegenüber⸗ ſtanden, danken mit denen, die für ſeinen Wahlſieg gearbeitet und gekämpft haben, heute dem großen Führer für ſeine Pflichterfüllung, für ſein edles Vor⸗ bild. Hoffen wir und wünſchen wir dem deutſchen Volke, daß es ſich noch recht lange der ſtarken ſitt⸗ lichen Kraft eines Hindenburg erfreuen kann, dann wird es auch in Zukunft nicht an Männern fehlen, die bereit ſind, dem Volke und dem Staate zu dienen, wie es der Mann getan hat, der ſich den Ehrentitel „Vater des Vaterlandes“ längſt erworben hat. Große Politik unter Hindenburg 192⁵ 31. Auguſt bis 5. September: Londoner konferenz über die Sicherheitsfrage. 5. bis 16. Oktober: Konferenz von Locarno. 27. November: Annahme der Locarnogeſetze im Reichstag. 1. Dezember: in London. Juriſten⸗ Unterzeichnung der Locarnoperträge 1926 19. Januar: Rücktritt des zweiten Kabinetts Luther. 31. Januar: Räumung der 1. Zone vollendet. 10. Februar: Anmeldung Deutſchlands zum Völker⸗ bund in Genf überreicht. 4. bis 17. März: Das Volksbegehren für die Fürſtenabfindung ſchafft die Vorausſetzung für den Volksentſcheid. 5 16. März: Aufnahme Deutſchlands in den Völker⸗ bund kommt nicht zuſtande. 14. April: 60. Jahrestag des Eintritts Hindenburgs in die Armee. 24. April: Unterzeichnung des Berliner Vertrages mit der Sowjetunion. 5. Mai: Flaggenverordnung des Reichspräſidenten. 12. Mai/18. Mai: Rücktritt des Kabinetts Luther; Bildung des dritten Kabinetts Marx. 20. Juni: Volksentſcheid in der Fürſtenabfindungs⸗ frage ergebnislos. 8. September: Völkerbundsvollverſammlung be⸗ ſchließt einſtimmig Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund; feierliche Aufnahme Deutſch⸗ lands am 10. September. 6. Oktober/ 9. Oktober: Rücktritt des Generaloberſten von Seekt; Ernennung des Generalleutnauts Heye zum Chef der Heeresleitung. 10. September: Streſemann erhält den Friedens⸗ nobelpreis. 1927 29. Januar: Sturz des britten, Bildung des vierten Kabinetts Marx. 31. Januar: Die Interalltierte Milttärkommiſſion verſchwindet aus Deutſchland. 18. September: Hindenburgrede gegen die Kriegs⸗ ſchuldlüge bei Einweihung des Tannenberg⸗ denkmals. erſten, Bildung des 1928 19. Januar: Wechſel im Reichswehrminiſterium; Rücktrittsgeſuch Dr. Geßlers genehmigt; Gröner ernannt. 16. bis 18. Januar: Erſte Länderkonferenz über die Frage der Reichsreform und des Verhältniſſes zwiſchen Reich und Ländern. 31. März: Reichstagsauflöſung; 20. Mai Wahlen zum Reichstag und Landtag. 12. Juni/28. Juni: Rücktritt des Kabinetts Marx; Bildung des Kabinetts Müller. 27. Auguſt: Unterzeichnung des Kelloggpaktes in Paris. 3. bis 16. Oktober: Volksbegehren gegen den Panzer⸗ kreuzerbau ſcheitert. 5 1929 April: Reparations⸗(Sachverſtändigen⸗ Konferenz in Paris. 5. Mai: Die Kaſſennot des Reiches macht die Aus⸗ gabe einer ſteuerfreien 500 Millionen⸗RM.⸗An⸗ leihe notwendig. 7. Juni: Unterzeichnung des Pariſer Sachverſtän⸗ digen⸗Berichtes. 28. Juni: Nach Streſemanns Reichstagsrede über Youngplan und Räumung(24. Juni) erlaſſen Reichspräſident und Reichsregierung gemeinſam neue Kundgebung gegen Kriegsſchuldlüge. 6. Auguſt: Eröffnung der erſten Haager Konferenz. 11. Auguſt: Zehnjahresfeier der Reichsverfaſſung unter Hindenburgs Teilnahme. 30. Auguſt: Unterzeichnung der Haager Schluß⸗ dokumente. 3. Oktober: Streſemann f. 31. Oktober: Hugenbergs Volksbegehren ſchafft mit 10,02 Prozent Beteiligung die Vorausſetzung für den Volksentſcheid. 30. November: Befreiungsfeiern in Koblenz und Aachen. 22. Dezember: Volksentſcheid mit nur 13,8 Prozent der Stimmberechtigten geſcheitert. 1930 2. Januar: Eröffnung der Londoner Flotten⸗Ab⸗ rüſtungskonferenz. d 22. Februar: Oeſterreichiſcher Bundeskanzler De. Schober in Berlin. 7. März: Reichsbankpräſident Dr. Schacht kündigt ſeinen Rücktritt an. 12. März: Annahme des Poungplanes. 18. März: Kundgebung des Reichspräſidenten an⸗ läßlich des deutſch⸗polniſchen Liquidations⸗Ab⸗ kommens. 28. März/ 30. März: Rücktritt Kabinett Müller; Er⸗ nennung des Kabinetts Brüning. Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 26. April 1930 Ein Kreis der Jungdemokraten Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. April. Der„Jungdeutſche“ weiß zu berichten, daß unter dem Namen„Sozialrepublikaniſcher Kreis“ ſich eine Anzahl jungdemokratiſcher Politi⸗ ker zuſammengetan hat, die demnächſt mit einem Aktionsprogramm hervortreten wollen. Der„Kreis“ lehne ſich an die demokratiſche Partei an, ſtelle aber in den Vordergrund die Forderung nach einer„ent⸗ ſchiedenen ſtaatlichen Sozialpolitik“ und einer„unbe⸗ dingten Ueberordnung des Staates über die Wirt⸗ ſchaft“. Die Reichsführung beſteht zur Zeit aus dem Reichstagsabg. Ernſt emme r, dem Regierungsrat im preußiſchen Handelsminiſterium, Dr. Hans Muhle und dem Führer des Jugendͤbundes im Ge⸗ werkſchaftsbund der Angeſtellten, Fritz Mewes. Am den Stahlhelm Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. April. Man hat wohl zu Recht vermutet, daß der„Vor⸗ wärts“ ſeine Informationen über eine Fühlung⸗ nahme des Reichs mit Preußen in der Frage der Aufhebung des Stahlhelmverbots von preußiſchen Regierungsſtellen bezogen habe. Derlei zarte Be⸗ ziehungen haben ja ſeit jeher beſtanden. Dieſe In⸗ diskretion veranlaßt die„Germania“, die preu⸗ ßiſche Zentrumsfraktion zu erhöhter Wachſamkeit zu ermahnen. Die müſſe ſich darum bekümmern, wenn eine preußiſche Stelle Meldungen lanciere, deren politiſche Hintergründe jedes Kind erkenne. In den nächſten Tagen wird übrigens, wie die „D. A..“ zu berichten weiß, eine gemeinſame Kon⸗ ferenz der Stahlhelmführer mit Vertretern der rechtsſtehenden Parteien ſtattfinden, in der über den künftigen Kurs des Stahlhelms Klarheit geſchaffen werden ſoll. Neue Welterwollen an der Adria Drahtung unſ. römiſchen Vertreters K. Rom, 26. April. Der Trieſter Polizei iſt es endlich gelungen, den Urheber bes geheimnisvollen Bombenattentats auf⸗ zuſpüren, das im vergangenen Februar gegen die faſziſtiſche Zeitung„Popolo di Trieſto“ perübt wurde und zwei Menſchenleben gefordert hat. Es wurden bisher neun Perſonen feſtgenommen, die ſämtlich ſüdſlawiſche Namen tragen. Die Verhafteten haben darauf ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt und bis auf einen Fall die Mittäterſchaft am Attentat zugegeben. Die Aufſpürung dieſer terroriſtiſchen Banden hat in Italien große Erregung hervorgerufen, die ſich in erſter Linie gegen Südſlawien wendet, da man all⸗ gemein der Anſtcht iſt, daß die neun verhafteten Anar⸗ chiſten in Verbindung mit der in Sübflawien gegen Italien arbeitenden politiſchen Geheimgeſellſchaft Orjuna geſtanden haben. a „Giornale'Italia“, das offiziöſe Blatt der Re⸗ gierung, behauptet offen, daß die ſeit langem ſich be⸗ denklich häufenden Terrorakte in Iſtrien vom Aus⸗ land aus geleitet und mit auslänbiſchem Geld ge⸗ macht werden, einzig zu dem Zweck, die Bevtlkerung des Grenzlandes gegen Italien aufzuhetzen. Die verhafteten Anarchiſten werden vorausſicht⸗ lich von dem fafſziſtiſchen Sondergericht für die Sicherheit des Staates abgeurteilt werden. Man erwartet von dem Prozeß ſenſationelle Enthüllungen Über die Tätigkeit der ſübflawiſchen Banden, denen man die Verantwortung an allen unaufgeklärten Attentaten während der letzten Jahre zuſchiebt. Dieſe bewußte Konſtruierung von Zuſammen⸗ hängen ſtellt wieder einmal die gefährliche italieniſch⸗ ſüdflawiſche Feindſchaft in den Vordergrund und zeigt, daß die geſpannten Zuſtände an der Adria un⸗ vermindert dieſelben ſind. „Vorbildliche“ Volksvertreter I Berlin, 26. April.(Von uns. Berliner Büro.) In der Bezirksverſammlung Tiergarten kam es geſtern abend zwiſchen Deutſchnationalen und Kom⸗ muniſten zu ſo heftigen Auseinanderſetzungen, daß das Ueberfallkommando alarmiert wurde. Die Tribünen mußten mit Gummiknüppeln geräumt werden. Die Tumulte ſetzten ſich dann noch längere Zeit vor dem Hauſe fort. Joſef Neher dirigiert Konzert mit dem Pfalzorcheſter im Muſenſaal Ein junger Dirigent erſchten geſtern mit dem Pfalzorcheſter im Muſenſaale. Er trägt den Namen Neher, den ſeine Schweſter Carola, die Witwe Klabunds, in der Berliner Schauſpielwelt bekannt gemacht hat. Der Vater war in München Organiſt und Kapellmeiſter; da er aus der Dürkheimer Ge⸗ gend ſtammt, erſchien es gerechtfertigt, daß ſein talentvoller Sohn mit dem Pfalz orcheſter vor die Mannheimer Oeffentlichkeit trat. Der junge Diri⸗ gent hinterließ einen ſehr günſtigen Eindruck. Er verſteht es, mit dem Orcheſter ſehr überlegen umzu⸗ gehen und weiß trotz der ſicherlich nicht ſehr großen Probenzahl den Inſtrumentaliſten ſeinen Willen mitzuteilen. Das einleitende Concerto grosso von Händel, das ein wenig romantiſierend bearbeitet wurde, ver⸗ mochte in der Wiedergabe den eigentlichen Händel⸗ klang noch nicht recht zu erzeugen, dennoch verſpürte man bei der Interpretation, daß es dem Dirigenten zweifellos bei geeigneter Vorbereitung gelingen wird, auch dieſen heute wieder recht aktuellen Teil der Konzertmuſtk in urſprünglicher Kraft zur Gel⸗ tung zu bringen. Die B⸗Dur⸗Sinfonie von Schubert, das Werk eines Neunzehnjährigen, ließ die Muſizierfreudigkeit des Dirigenten erkennen und zeigte zugleich die überaus feine Beweglichkett des Pfalzorche⸗ ſter s, beſonders im dritten und letzten Satz. Zu⸗ wetlen hört man in dieſem Werk gewiſſe Anſätze zu dem heraus, was ſpäter in der finfoniſchen Welt Bruckners zur vollen Entfaltung kommen ſollte, ſonſt bleibt die Unbekümmertheit der Wiener Vor⸗ ſtadtlandſchaft der ſonnige Hintergrund dieſer ſtim⸗ mungsvollen Kompoſition, die ihren Eindruck auf die Hörer nicht verfehlte. Den Beſchluß des Abends bildete die Konzertſuite „Roma“ von George Bizet. Der„Carmen“ ummmutſt hal hier affenhar ſeius Giuhrdäcke aus der 2 5 7 „Graf zeppelin“ nach England unterwegs Mit 13 Paſſagieren Telegraphiſche Meldung O Friedrichshafen, 28. April. In den Strahlen der erſten Morgenſonne iſt das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ heute morgen.02 Uhr zu ſeiner Fahrt nach England geſtartet. An Bord be⸗ finden ſich 13 Paſſagiere, darunter Kapitänleut⸗ nant Dietrich aus Kaſſel, der vor Jahren auch ſchon als Luftſchifführer tätig war, ferner Lady Drummond Hay, die bekanntlich an der Weltreiſe des„Graf Zeppelin“ teilgenommen hat, und Miß Cleaver, die bekannte Fliegerin, die vor 8 Tagen mit den engliſchen Fliegern auf dem Kontinent⸗ Rundflug in Friedrichshafen gelandet war. Der Aufſtieg ging ſehr glatt vonſtatten und das Luftſchiff entfernte ſich ſogleich in Richtung Baſel. England in Erwartung Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 26. April. Der„Graf Zeppelin“ wird heute nachmittag über London erſcheinen und über das Stadion von Wembley fliegen, wo Hunderttauſende um dieſe Zeit dem Endſpiel um den engliſchen Fußballpokal beiwohnen und auch der König mit den Prinzen an⸗ weſend ſein wird. Das deutſche Luftſchiff wird dann nach Cardington weiterfliegen, um dort am Lan⸗ dungsmaſt zu ankern. Dr. Eckener wird dort mit einigen anderen Paſſagieren an Bord gehen, worauf das Luftſchiff ſehr bald wieder den Rückflug nach Friedrichshafen antreten wird. Der Beſuch des „Graf Zeppelin“ erregt in England außerordentliches Aufſehen und freudige Erwartung in der Bevpöl⸗ kerung. Hugenberg und ſeine Partei Das Ergebnis der geſtrigen Ausſprache im Parteivorſtand Drahtbericht unſeres Berliner Büros JJ Berlin, 28. April. Der deutſchnationale Parteivorſtand hat am Frei⸗ tag im Reichstag in ſtundenlangem Meinungskampf ſich mit der Kriſe beſchäftigt, die durch die zwieſpäl⸗ tige Haltung der Fraktion bei der Abſtimmung über die Finanz⸗ und Agrargeſetze akut geworden iſt. Hugenberg ſelbſt leitete die Sitzung mit einem ausführlichen Referat ein, in dem er über die Vor⸗ gänge der letzten Wochen berichtete und ſeine Auf⸗ faſſung im Gegenſatz zur Haltung der Fraktions⸗ mehrheit vertrat. Die Diskuſſion wurde durch den Grafen Weſtarp eröffnet, der das Vorgehen des poſitiven Flügels rechtfertigte. Nach einer län⸗ geren Pauſe wurden die Beratungen fortgeſetzt. Dem Parteivorſtand waren inzwiſchen zwei Anträge vorgelegt worden. Der eine von den Radikalen eingebrachte ver⸗ langte die Aus ſchließung von 15 der 36 Ja⸗ ſager, der andere, der von der Oppoſition aus⸗ geht, forderte Abſtimmungsfreiheit für die Reichstagsfraktion. In der Ausſprache ſpielte der vom Landesverband Potsdam II dem Parteinorſtand unterbreitete Beſchluß eine Rolle, der rundweg be⸗ ſtimmen will, daß bei weltanſchaulichen oder wich⸗ tigen politiſchen Entſcheidungen der Fraktion des Reichs⸗ und Landtags im Fall von Meinungsver⸗ ſchiedenheiten die Stimme des Parteiführers auch dann den Ausſchlag geben ſoll, wenn eine Frak⸗ ttonsmehrheit der gegenteiligen Auffaſſung iſt. Wie erinnerlich, hatte Hugenberg ein ähn⸗ liches Anſinnen ſchon bet der Uebernahme des Par⸗ tetvorſitzes geſtellt, ohne damit Erfolg gehabt zu haben. Von der Oppoſition wurde dieſer Beſchluß auf bas heftigſte zurückgewieſen. Mit Recht ſtellt die „Kreuzzeitung“ feſt, daß ſeine Verwirklichung eine Diktatur des Partetvorſitzenden 1 würde, die ſchlechterdings unvereinbar ſei mit der Gewiſſensfreiheit und der Verantwortlichkeit der Abgeordneten In dieſem Sinne äußerten ſich denn auch in der geſtrigen Sitzung die Vertreter der Schiele⸗ Weſtarp⸗ Gruppe. Die Sitzung des Parteivorſtandes war gegen 9 Uhr beendet. Sie hat den Ausgang genommen, den man wohl allgemein erwartet hatte: Die Kriſe iſt vertagt und alles in der Schwebe lge⸗ laſſen worden. Man hat die Anträge, deren ſcharfe Faſſung einen Bruch unvermeidlich gemacht hätte, erſt gar nicht zur Abſtimmung kommen laſſen, ſondern ſich auf eine Konkordienformel geeinigt, die einem entſchiedenen Votum ausweicht. Die Frak⸗ tionsmehrheit, die ſich gegen Hugenbergs Gebot für das Agrar⸗ und Steuerprogramm einſetzte, erhält zwar einen Tadel, aber es wird auch bedauert, daß Leitung und Fraktion die Einheitlichkeit nicht ge⸗ wahrt hätten. Aber die weiteren Konſequenzen wer⸗ den nicht gezogen. Der Riß, der zwiſchen den Radi⸗ kalen und dem gemäßigten Flügel klafft, iſt damit einſtweilen übertüncht. Der Zwieſpalt bleiht be⸗ ſtehen und wird wohl oder übel zu einem ſpäteren Termin ausgetragen werden müſſen. Hugenberg iſt zur Zeit in die Dofenſive ge⸗ drängt und hat in Erkenntnis der Si⸗ tuation darauf verzichtet, ein Parteigericht über die Abtrünnigen zu halten, wie er es nur allzu gern getan hätte. So hat es geſtern weder Sieger noch Beſiegte gegeben, ſondern ein Kompromiß, dem vier Fünftel der verſammelten 95 Vorſtandsmitglieder— der Geſamtvorſtand um⸗ faßt 99 Perſonen—, ſchließlich nach ſtundenlangen, ſtellenweiſe außerordentlich heftigen Auseinander⸗ ſetzungen, zugeſtimmt haben. Der Kampf geht weiter Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. April. Die Mehrheit der deutſchnationalen Reichstags⸗ fraktion, die für das Agrar⸗ und Finanzprogramm der Regierung geſtimmt hat, wird ſich in den nächſten Tagen in einer Sonderſitzung mit dem Beſchluß des deutſchnationalen Parteivorſtandes befaſſen. Die Berliner Morgenpreſſe faſt aller Parteiſchattierungen iſt ſich darüber einig, daß über kurz oder lang es zu einer neuen Kraftprobe zwiſchen Parteifüh⸗ rung und der poſttiv eingeſtellten Fraktionsmehrheit kommen müſſe. Man konſtatlert: Der Kampf geht weiter. Der Konflikt des 12. und 14. April kann bei dem nächſten Anlaß wieder aufflammen, vielleicht ſchon während der kommenden Etats⸗ beratungen. Bezeichnend iſt, daß die Hugenbergblätter auf jede Kommentierung des Vorſtandsbeſchluſſes verzichten. Umſo deutlicher wird die„Deutſche Tageszeitung“, die als Sprachrohr der„Abtrünnigen“ es auf das lebhafteſte bedauert, daß die geſtrige Ausſprache keine „durchgreifende Klärung“ gebracht habe, ſondern nur ein Kompromiß auf Zeit!.„Wenn alſo,“ heißt es dann weiter,„auch der offene Bruch zwiſchen Par⸗ teiführung und Fraktionsmehrheit vermieden worden iſt, ſo hängt doch die weitere Entwicklung in der Frage, wieweit die von der Minderheit der Fraktion verfolgte Intranſigenz einer beweglicheren Taktik, einer viel klaxeren Auffaſſung von den Aufgaben und Wirkungs möglichkeiten einer verantwortungs⸗ bewußten Oppoſition Platz macht. Die Probe darauf kann ſchon ſehr bald heranreifen. Sie iſt dann zu⸗ gleich die Probe, inwieweit der Partetvorſtand ſeiner bisherigen Aufgabe gerecht geworden iſt. Für den Zuſammenhalt, für die Aktionsfähigkeit einer ſtarken Rechtsmehrheit die Grundlage und die Vorausſetzun⸗ gen zu ſchaffen, darauf warten wir in aufrichtige ernſter Sorge.“ Die Oppoſition ſteht alſo mit dem Gewehr in . Anſchlag. In den Kreiſen der„Jaſager“ iſt man, wie die „Germania“ feſtſtellt, außerordentlich erregt über die in der Reſolution zum Ausdruck gekommene Bil⸗ ligung der Parteiführung, die praktiſch auf eine in, direkte Mißbilligung der Fraktionsmehrheit hinaus. läuft. Die„D. A..“ nimmt an, daß die Fraktionsmehr⸗ heit, die ſich ja ſchon vor der Tagung des Parteivor⸗ ſtandes unter Führung des Grafen Weſtarp zu be⸗ ſtimmten Schritten zuſammengefunden hatte, in Kürze weitere Entſcheidungen darüber fällen wird, wie ſie ſich zur Entſchließung des Parteivorſtandes verhalten will. In unterrichteten Kreiſen werde die Situation ſehr ernſt beurteilt und die Ausſichten auf eine wirkliche Verſtändigung ſeien weſentlich zurückgegangen Aus dieſem Grund iſt wohl auch die„Deutſche Zeitung“ mit dem Ergebnis der geſtrigen Aus⸗ einanderſetzungen zufrieden, obwohl ſie doch nicht den von ihr mit allen Mitteln erſtrebten Bruch gebracht hat. Das Blatt hält die Stellung Hugenbergs für ſo geſtärkt, daß ihm die Möglichkeit gegeben ſei,„auf das Vertrauen der Partei geſtützt, nunmehr das für richtig Erkannte durchzuſetzen.“ Warum das? Drahtbericht unſeres Berliner Büro Berlin, 28. April Wie erinnerlich, wurde ſeiner Zeit in einer offt⸗ daß der Reichskanzler vor den entſcheidenden Ab⸗ ſtimmungen im Reichstag mit den Deutſchnationalen verhandelt habe. Etwas reichlich poſt feſtum gibt nun der deutſchnationale Fraktionsführer Ober⸗ fohren in den„Mitteilungen der deutſchnativna⸗ len Volkspartei“ unter der Ueberſchrift„Zur Klar⸗ ſtellung“ eine Schilderung jener Vorgänge, in der er ſich gewiſſermaßen rühmt, dem Kabinett das Geſetz des Handelns diktiert zu haben. Her Oberfohren teilt mit: „Als ich am 2. April(dem Tag vor der Abſtim⸗ mung über den 1. Mißtrauensantrag) dem Reichs⸗ kanzler Dr. Brüning erklären konnte, daß der weit überwiegende Teil der deutſchnationalen Fraktion für den Mißtrauensantrag ſtimmen werde, wurde er ſo entgegenkommend, daß ich ihm die Bedingun⸗ gen für die etwaige Ablehnung des ſozialdemokra⸗ tiſchen Mißtrauensantrages vorſchreiben konnte Regierung erklären ſollte, ſie werde auf jeden Fall noch vor der Oſterpauſe das Agrarprogramm zur parlamentariſchen Erledigung bringen. Herr Dr Brüning erklärte ſich damit einverſtanden, machte aber darauf aufmerkſam, daß er zu dieſer Formu⸗ lierung die Zuſtimmung des Kabinetts brauche. In der Tat hat ihm das Kabinett den zweiten Teil der Erklärung(nach Möglichkeit Erledigung vor der Oſterpauſe) geſtrichen, weil man damals eine ſo früh⸗ zeitige Verabſchiedung techniſch für unmöglich hielt“ Soweit Herr Oberfohren. Wir nehmen an, daß die Regierung ſich zu dieſer Darſtellung äußern wird. Daß ſie juſt am 25. April veröffentlicht wurde, ge⸗ ſchah wohl zu dem Zweck, Herrn Oberfohrens Füh⸗ rerqualitäten vor dem Parteivorſtand in möglichst hellem Licht erſtrahlen zu laſſen. Letzte Meldungen Flugzeugabſturz— Zwei Tote — Paris, 26. April. Ein Militärflugzeug aus de Bourget ſtieß geſtern bet dem Dorfe Montpeyrvuz (Gegend von Montpellier) im Nebel gegen eine Bergkuppe und ſtürzte a b. Die Inſaſſen, zwei Unteroffiziere, waren auf der Stelle tot. Die Stenerermäßigungsvorlage in der Kammer verabſchiedet — Paris, 26. April. Die Kammer hat heute früh 5 Uhr mit ſämtlichen 460 abgegebenen Stimmen die Steuerermäßigungsvorlage verabſchiedet. Die So⸗ zialiſten enthielten ſich der Stimme. Im Verlaufe der Debatte wurde gegen den Willen der Regierung ein Antrag des rabikalen Abg. Heſſe, die Aktien mit Mehrheitsſtimmrecht innerhalb von ſechs Mo⸗ naten zu beſeitigen, mit 285 gegen 280 Stimmen an⸗ genommen. ewigen Stadt zum ſinfoniſchen Erklingen gebracht. Am meiſten malt der erſte Satz den Hintergrund der einſtigen Hauptſtadt der Welt. Eine große, romantiſche Empfindung trägt die Klänge empor und es war erſtaunlich, mit welcher Reife der junge Dirigent dem inneren und äußeren Umfang des Werks gerecht wurde. Der geiſtvolle zweite Satz, mit ſeinen glänzenden, muſikaliſchen Einfällen und vor allem der dritte, den Bizet urſprünglich„Prozeſ⸗ ſion“ überſchrieben hatte, erfuhren eine ſtimmungs⸗ volle Wiedergabe. Der melodiſche Reichtum war üppig ausgebreitet und neben der Feinheit der Streicher, konnte man hier auch die Holzbläſer des Pfalzorcheſters ſchätzen lernen. Der römiſche Carneval tanzt im letzten Satz vorüber und ſteigert ſich zum rauſchenden Hymnus auf die Stadt der Kirchen, Brunnen, Plätze und Altertümer. Das zahlreiche Publikum zeigte ſich für die Ga⸗ ben des Orcheſters und des Dirigenten ſehr emp⸗ fänglich. Man hätte gerne ein modernes Werk von ihm gehört, da in dieſem Bereich eine beſondere Eig⸗ mung zu liegen ſcheint. Daß er aber auch der älte⸗ ren Muſik mit ſo viel Liebe und Verſtändnis gegen⸗ überſteht, erſcheint als ein beſonders gutes Zeichen für die gewiß höchſt ausſichtsreiche Zukunft des Di⸗ rigenten. K. Das ehemalige franzöſiſche Fronttheater, das nach dem Waffenſtillſtand ſeine Tätigkeit nach dem Rheinland verlegte und ſeither vor den Truppen der franzöſiſchen Beſatzungsarmes Vorſtellungen gab, wird mit der Räumung des Rheinlandes von Ar⸗ beitsloſtskeit bedroht. Die Theaterleitung hat daher beſchloſſen, für ihre Truppe ein neues Wirkungsfeld zu ſuchen. Sie ſtellt das Front⸗ theater, das künftig den Namen„Neues Volks⸗ theater“ tragen wird, allen ſozialen Vereinen, Körperſchaften und Stiftungen für Wohltätigkeits⸗ vorſtellungen zur Verfügung.— Man ſcheint alſy mit dem Rückzug aus dem Rheinland wirklich ernſt e ache, Taktloſigkeiten Heiteres von G. W. Beyer Mariechen weint. Das kommt öfters vor, ſeit⸗ dem ſie verlobt iſt.„Freudentränen“, nennt es die Mutter.„Haſt recht“, pflichtet auch der Vater bei. „Bei Dir war es ſeiner Zeit dasſelbe, Mutter. Und mit vollem Recht.“ Heute klingt Mariechens Weinen aber doch an⸗ ders. So herzbrechend, mitleiderregend. Selbſt der Vater läßt ſich in ſeiner Mittagsruhe ſtören.„Was haſte denn?“ brummt er teilnahmsvoll. Mariechen beruhigt ſich endlich ein wenig.„Ach“, wiſcht ſie ſich die Tränen von der Naſe.„Vater, ich liebe ihn ja ſo ſehr. Aber heiraten kann ich ihn doch nicht!“ „Nanu“, wundert ſich der alte Herr im höchſten Grade,„warum denn nicht?“ „Ach Vater. Er iſt ja ein lieber Menſch. Aber er glaubt an gar nichts. Nicht an den Himmel, nicht an die Hölle.“ „Na, wenn's bloß das iſt“, beruhigt der Vater, „ſo kaunſt Du ihn mit beſtem Gewiſſen heiraten. Du wirſt ihn bald davon überzeugt haben, daß es eine Hölle gibt.“ 1 Herta iſt bei Eveline zu Beſuch. Evelinchen ſchwärmt der Freundin vom Bräutigam vor. Ihre Augen leuchten dabei voller Seligkeit und Bella⸗ donna. g „Ja“, ſeufzte ſie gerührt.„Er kommt bald von ſeiner großen Reiſe zurück. Er ſehnt ſich ſo nach mir. Ich will Dir einmal vorleſen, was er in ſeinem letzten Briefe zum Schluß ſchreibt:„Ja, nun kehre ich bald zurück. Dann werde ich der glücklichſte Menſch auf Erden ſein, denn ich darf das ſüßeſte, ſchönſte und liebſte Mädchen in der ganzen Welt heiraten.“ Eveline wartet auf eine anerkennende Bemerkung ihrer Freundin. Doch Herta rührt ſich nicht. Sieht ſtarr geradeaus. „Nun“, fragte Evelinchen ein wenig enttäuſcht. „Findeſt Du denn dieſen Satz nicht wunderſchönd“ „Doch“ bekennt Herta ehrlich.„Aber, Du armes Mädchen, ich wußte nicht, daß er eine andere heiratet“ * Frau Ellen führt die Freundinnen durch ihr neues Heim. Ihr Stolz iſt das Ankleidezimmer mit dem großen Friſtertiſch. Bewundernd bleiben zwei Damen davor ſtehen, Frau Ellen zeigt den anderen das Badezimmer nebenan. „Sieh einmal an!“ hört ſie eine der beiden Freundinnen vor dem Friſtertiſch ſagen.„Was Ellen doch eine Maſſe Parfüms hat: Veilchen, Roſen, Jas⸗ min, Maiglöckchen, Lavendel. Alle möglichen Eſſen⸗ zen und Auszüge!“ „Ja“, pflichtet die andere Freundin bei.„Das hat ſie. Es gibt nur einen Auszug, den Ellen nicht rie⸗ chen kaun. Ihren Auszug aus dem Geburtenregiſter“ * Meyer erzählt im Damenkreiſe die neueſten Tagesereigniſſe.„Wiſſen Ste ſchon“, fragt er unter anderem,„daß man ſchon wieder einen Mann in Frauenkleidern feſtgenommen hat?“ „Nein“, horchen die Damen geſpannt auf.„Wer war denn das?“ „Großartig hatte er ſich verkleidet“, erklärt Meyer, Niemand wäre auf den Gedanken gekommen, hinter dieſer eleganten Dame einen Mann zu vermuten Erſt ein Geheimpoliziſt entdeckte die Sache durch Zufall.“ „Wie denn das?“ ſind die Damen äußerſt neu⸗ gierig. „Ein Verkehrsunglück paſſterte. Die Leute ſtanden auf einem großen Haufen, die Frauen vorn dran. Die verkleidete Dame war die einzige, die nicht hin⸗ lief, um zu ſehen, was los war!“ r ziellen Erklärung der Regierung in Abrede geſtellt, Meine Bedingungen lauteten dahin, daß die . E de 1930 chtiget in die dit dt über ne Bil⸗ ne in⸗ hinaus. Smehr⸗ teivor⸗ zu be⸗ te, in wird, ſtandes de ie ug ttſche t Aus⸗ cht den ebracht für ſo t,„auf as für tos pril 1 offi⸗ zeſtellt, n Ab⸗ onalen n gibt ber⸗ ivna⸗ K lar⸗ in der t das a ben. bſtim⸗ ſteichs⸗ r weit aktion wurde ingun⸗ nokra⸗ onnte. aß die 1 Fall n zur r Dr. machte DTmu⸗ e. In il der * r 9 Flüſſe und Ströme geſtiegen. e. Städtiſche Nachrichten 2 35 1 Aus der Staotratsſitzung vom 24. April Bürgerausſchuß⸗Sitzung Verſchiedene Vorlagen für die Bürgerausſchuß⸗ Sitzung am 7. Mat werden genehmigt. Etat⸗ beratung im Bürgerausſchuß beginnt am 7. Mai. Aenderungen im Haushaltsplan 1930 Die durch das neue Bad. Finanzgeſetz notwendig werdenden Aenderungen im Haushaltsplan 1930 werden genehmigt. Die Verbeſſerungen betragen— einſchließlich der Schulgelderhöhung— 1371 400, Das Schulgeld an den Höheren Lehranſtalten. Das Unterrichtsminiſterium hat das Schulgeld an den Höheren Lehranſtalten für ſämtliche Klaſſen auf 200/ jährlich feſtgeſetzt. Der Stadtrat beſchließt mit Rückſicht auf die Finanzlage, von der Möglichkeit einer Herabſetzung für die ſtädt. Höheren Lehran⸗ ſtalten keinen Gebrauch zu machen. Einführung der Trichinenſchau Der Einführung der obligatoriſchen Trichinen⸗ ſchau in Mannheim wird zugeſtimmt. Der Zeitpunkt der Einführung hängt ab von der Fertigſtellung der Samstag, den 26. April 1930 Die * erforderlichen baulichen Veränderungen im ſtädt. Schlacht⸗ und Viehhof. Das Geſchenk des Zirkus Sarraſaui Dem Pächter des Waldparkreſtaurants„Stern“ Pflege der beiden der Stadt Sarraſani geſchenkten Löwen wird die Wartung und Mannheim vom Zirkus übertragen. 5 Die Gebühren für Kanäle, Müllabfuhr und Straßenreinigung Für die Benützung der Kanäle, der Müllabfuhr⸗ und Straßenreinigungsanſtalt werden im Rech⸗ nungsjahr 1930 bis auf weiteres die gleichen Ge⸗ bühren erhoben wie im Rechnungsjahr 1929. Zwiſchen den Jahreszeiten So ſelten die Strenge des vorletzten Winters war, ſo vereinzelt ſteht auch die Milde des vergangenen. Ein Doppelvorkommnis, das ſicher auf ein Menſchen⸗ alter hinaus kein Gegenſtück mehr finden wird. Sehr früh iſt der Frühling ins Land gezogen. Der anhaltende Regen der Karwoche und der der zu Ende gehenden, läßt die Vegetation ins Grün ſchießen, daß der kommende Mai einer der üppigſten ſein wird. Durch den reichen Waſſerſegen ſind Bäche, Der Schiffahrt iſt ihr Lebenselement in vollem Maße nach der Trockenheit und bedenklichen Waſſerarmut wiedergegeben. Ein Blick auf den Rhein mit ſeinen erdgefärbten Fluten läßt oͤie große Wand⸗ lung erkennen. Die Sandoͤbänke, die ſommerliche Luſt zehntauſender Badefreunde, ſind vollſtändig ver⸗ ſchwunden und auch die vorderſten Sicherheitsdämme und Richtlinien für den Schiffsverkehr, auch die ab⸗ gezweigten Uferinſeln ſtehen unter Waſſer. Nur die Weidenbäume ragen aus dem Strom. Breit und mächtig zieht der ſchönſte der deutſchen Ströme ſeine Bahn. Allerdings vielleicht nur ein vorübergehendes Bild, an der Scheide zwiſchen Winter und Sommer herausgewachſen und unter der Kraft der Sonne ſich bald wohl wieder wandelnd. Die täglich greifbar vor den Augen wachſende Natur, der Widerſtreit der rauhen und warmen Lüfte, der Brodem ſtiller, nim⸗ mermüder Entfaltung weiſt darauf hin, daß es bald vorüber ſein wird mit„Zwiſchen den Jahreszeiten.“ Ein raſtloſes Wandeln, ein ewiges Werden Klein ſtehn wir Menſchen in dem Geſchehn, Belauſchen, beſtaunen die Mutter Erden, Ihr immer ergreifendes Auferſtehn. B. M. K* 1* Befreiung von Bürolehrlingen von der Ange⸗ ſtelltenverſicherung. Auf Grund des§ 12, Abſ. 2 des Angeſtelltenverſicherungsgeſetzes iſt vom Miniſterium des Innern beſtimmt worden, daß die im Dienſte, einer badiſchen Gemeinde, eines badiſchen Gemeinde⸗ verbandes oder einer badiſchen öffentlichen Sparkaſſe heſchäftigten Bürolehrlinge für die Zeit der Ausbildung für ihren Beruf von der Angeſtell⸗ tenverſicherung befreit ſind, ſofern ſie regel⸗ mäßig in eine verſicherungsfreie Tätigkeit einrücken. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Im Mannheimer Zoo Der ſtädter Waldpark, deſſen Bedeutung für uns Groß⸗ viele Mannheimer noch nicht, zu ſchätzen wiſſen, iſt aus ſeiner Winterruhe erwacht. Er iſt bereit, an Sonntagen die großen Scharen der Spaziergänger aufzunehmen und Werktags die ſtillen Genießer. Zielpunkt der meiſten Waldpark⸗ beſucher iſt das Reſtaurant„Am Stern“, das nicht nur ſeine Anziehungskraft als Erholungsſtätte hat, ſondern auch Kindern und Tierfreunden etwas Be⸗ ſonderes zu bieten weiß: den Mannheimer „30 94. Es iſt ein einfacher, beſcheidener Tiergarten. Die Bezeichnung„Zoo“ wird natürlich nur in einer ſcherzhaften Ueberheblichkeit gebraucht. Ein kleiner Stall bietet dem Shetlandpony, dem Eſel und dem Ziegenbock Unterkunft, Große Anſchaffungen ſind nicht möglich. Gleich am Eingang tummeln ſich in einem kleinen Teich japaniſche Höckergänſe und Kajuka⸗ Euten. Die Zwergenten befanden ſich gerade auf ihrem Morgenſpaziergang. Stolzer Mittelpunkt in der ſchnatternden Geſellſchaft iſt ein ſchöner, weißer Schwan, deſſen Gefährtin vor ſechs Wochen eingegangen iſt. Ein nicht weit entferntes Gehege beherbergt eine ebenfalls verwitwete zierliche Brautente, ein Paar Wildenten, die dem Karlsruher Stadtgarten entſtammen, und ja pa⸗ niſche Seiden hühner, die eigentümlicherweiſe ein weißes Gefieder, aber kohlrabenſchwarzes Fleiſch haben. Womit ihre Nichteignung zu Suppen⸗ hühnern bewieſen iſt. Ein kleiner Stall bietet dem Shetland⸗ pony, dem Eſel und dem Ziegenbock Unterkunft, die hier einträchtiglich beiſammen haufen. Sie dienen hauptſächlich zur Unterhaltung der Kinder, Pony und Eſel als Reittiere und der harmloſe Ziegenbock als Zugtier vor einem niedlichen Gefährt. Ein Stamm Zwerghühner und Lachtauben bevölkern einen Auslauf. Gegenüber ſchlägt der Pfau, wenn er Luſt hat, ſein prächtiges Rad; ſeine Frau Ge⸗ mahlin wirkt faſt ſchäbig neben ihm. Der Pfau kann übrigens tro) des umfangreichen Schweifes recht gut fliegen, denn im vorigen Jahr iſt er einmal auf einen Baum ausgekniffen. Als Käfiggenoſſen hat er eng liſche Zitterhals⸗Pfautauben. Vorbei an einem mürriſchen Habicht, einer Neuanſchaffung der letzten Zeit, kommen wir zu den farbenprächtigen Gold⸗ und Silberfaſanen und endlich zum Clou des Ganzen, dem Affenhaus. Ueberflüſſig, über das tolle Treiben dieſer beweg⸗ lichen Geſellen etwas zu ſagen. Wir intereſſieren uns heute nur für die Wöchnerin. In geheiztem Raum, an einem kleinen Fenſter, ſitzt die Aeffin, ihr zwei Tage altes Junges zärtlich an ſich gedrückt; ſie iſt für Späſſe diesmal nicht zugänglich. Das warme Affenhaus dient noch anderem Getier als Unter⸗ ſchlupf. Eine ſchöne Angorahäſin hat da ihren Käfig, in zwei Kiſten wimmelt es von weißen Mäuſen und ſchließlich bemerken wir am Boden ein faules Etwas, das mit ſchläfrigen Augen von unſerer Anweſenheit Kenntnis nimmt; es iſt der Igel, der im Sommer oft wochenlang verſchwindet, aber immer wieder zurückkehrt. Einige Schritte weiter grunzt die Wildſchweinmama mit ihren munteren vier Sprößlingen, deren Fell ſchon ganz hübſch geſtreift iſt. Zärtlich wühlt die Alte ihre Nachkommenſchaft aus dem Stroh, um ſich dann auf die Seite zu wälzen, damit die kleinen Säuglinge zu ihrem Recht kommen. In einem größeren Gehege ſehen wir die Rehe Hans und Lieſel, die auch Familienzuwachs er⸗ warten. Aehnlich ſcheints bei dem Heidſchnucken⸗ Paar zu ſtehen, ſodaß im Laufe der nächſten Wochen eine anſehnliche Bereicherung des Tiergartens be⸗ worſteht, zumal ſich der Beſitzer noch mit dem Ge⸗ danken trägt, einen Alas ka⸗Wolf anzuſchaffen. Daß dieſe Tierſammlung eine ſtarke Anziehungs⸗ kraft beſonders auf die Kinde rausübt, iſt begreif⸗ lich und auch erfreulich. Gerade Schulkinder haben Gelegenheit, hier das Tier lebend zu ſehen, das ihnen der Unterricht nur in trockenen Beſchreibungen ſchildern kann. Unſer Rundgang durch den Mann⸗ heimer„Zob“ wäre nicht vollſtändig, wenn wir nicht Lora, die Papageidame, erwähnten, die mit nimmermüdem Schnabel unter⸗ haltſam zu ſprechen, ſingen, pfeifen und lachen ver⸗ ſteht. Ihre Artgenoſſen in den Bäumen des Wald⸗ parks begleiten uns mit munterem Gezwitſcher auf dem Rückweg. W. N. . 5ddßdddꝓdꝓꝓdßꝓßdßꝙdꝓdꝙdꝓꝙʒ;ÿũ3!é dd d Gewitter Der diesjährige April will anſcheinend in allen meteobrologiſchen Variationen auftreten. Geſtern abend hat er uns als Novum ein Gewitter ſerviert. Dick zogen ſich in der achten Abendſtunde ſchwarze Wolkenbänke zuſammen und türmten ſich gewaltig übereinander. Die ſchwüle Luft deutete darauf hin, welcher Art ſie waren. Gegen 8 Uhr abends begann es ganz leicht zu tröpfeln. Zu einem richtigen Regen⸗ guß kam es jedoch nicht. Einige Male um dieſe Zeit flankerte die elektriſche Beleuchtung vielſagend. Irgendwo in der Nähe gewitterte es alſo. Lange brauchte man nicht in Ungewißheit zu ſchweben. Das Gewitter zog auch über unſere Stadt. Aber nur kurz donnerte es. Längere Zeit wetterleuchtete es in der Ferne und klang verhallend der wuchtige Zu⸗ ſammenſtoß von Luftmaſſen zu uns herüber. Das Gewitter befand ſich bereits an der Bergſtraße. Zu uns hat es wenig Abkühlung gebracht. Hoffentlich brauchen wir in den letzten Apriltagen nicht noch andere Neuheiten zu regiſtrieren. ** * Neuregelung det Anſtaltskoſten. Mit Wirkung vom 1. April wurden die täglichen Verpflegungsſätze in den ſtaatlichen Anſtalten(Taubſtummenanſtalten Heidelberg, Gerlachsheim und Meersburg, Blinden⸗ anſtalt in Ilvesheim) auf.35/ und in den Privat⸗ anſtalten(Krüppelheim Heidelberg, Erziehungs⸗ und Pflegeanſtalt für Geiſtesſchwache in Mosbach, Heil⸗ und Pflegeanſtalt für Epileptiſche in Kork, Krüppel⸗ heim Freiburg, St. Joſefsanſtalt in Herten) auf .80 l feſtgeſetzt. *Ueberfall. Geſtern abend 11.15 Uhr wurde ein 22jähriges Mädchen, das mit dem Rad nach Hauſe fuhr, in der Nähe des ſtädtiſchen Kraftwagenhofs in Käfertal von einem unbekannten Mann über⸗ fallen, der ihm einen Stoß vor die Bruſt ver⸗ ſetzte. Da verſchiedene Männer hinzukamen, mußte der Wegelagerer von ſeinem Vorhaben ablaſſen. Er flüchtete in die benachbarten Felder, wo er entkam. * Verhaftung von Händlern mit geſchmuggeltem Zigaretteupapier. Aus Heidelberg wird uns ge⸗ meldet: Im Stadtteil Kirchheim ſind zwei junge Burſchen aus Mannheim beim Verkauf von unverſteuertem Zigarettenpapier auf friſcher Tat ertappt worden. Sie ergriffen die Flucht, konnten aber, der eine in Rohrbach, der andere in Leimen, feſtgenommen werden. Sie wurden ins Amtsgefäng⸗ nis eingeliefert. * Preußiſch⸗ſfüddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittagsziehung wurden folgende Ge⸗ winne ausgelöſt: Zwei Gewinne zu je 3000/ auf Nr. 44 219, in der Nachmittagsziehung zwei Gewinne zu je 50 000„ auf Nr. 46 995, vier Gewinne zu je 3000, auf die Nummern 128 740 und 234 364.(Ohne Gewähr.) * Das bayeriſche Bier wird teurer. Die Dele⸗ glertenverſammlung des Bayeriſchen Brauerbundes hat in ihrer geſtern in München abgehaltenen Sitzung einſtimmig beſchloſſen, auf den Verkaufs⸗ preis an die Wirte den geſetzlich feſtgeſetzten Betrag der Bierſteuererhöhung aufzuſchlagen. Für Lagerbier wird ſich der Ausſchankpreis vor⸗ ausſichtlich um ſechs Pfennig das Liter erhöhen. Semeſterbeginn an der Ingenieurſchul Charakteriſtiſch für das neue Semeſter iſt die*. tiv große Zahl Auswärtiger bei den neueintret den Studierenden. Ein Zeichen, daß die Auſtalt auswärts ihren guten Ruf gewahrt hat. Ein ſonderes Ereignis nicht nur für die Studierenden, ſondern für die intereſſierten Kreiſe überhaupt dürfte das in dieſem Semeſter ſtattfindende 25. Stif⸗ tungsfeſt der älteſten Mannheimer Verbindung, der T. W. V. Rheno⸗ Franconia, ſein, das am 31. Mai mit einer Auffahrt beginnt, an der ſich außer der Feſtverbindung auch die befreundeten Korpora⸗ tionen von Mannheim, Karlsruhe, Stuttgart, Kon⸗ ſtanz, Bingen, Kaiſerslautern und Wismar beteili⸗ gen. Es iſt das erſtemal, daß ſich in Mannheim eine größere Zahl techniſcher Verbindungen Deutſch⸗ lands in der Oeffentlichkeit zeigt. * * Verſetzt wurde die Pfarrkandidatin Annelieſe Burmann in Neckarau als Pfarrgehilfin nach Pforzheim(Sedanpfarrei). * 75. Geburtstag. Am morgigen Sonntag begeht in Heidelberg Frau Marie Mathy in vollſter Ge⸗ ſundheit und Rüſtigkeit ihren 75. Geburtstag. Frau Mathy, die im September 1927 mit ihrem Ge⸗ mahl, Generalleutnant Mathy, das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit begehen konnte, iſt, wie der kürz⸗ lich verſtorbene Auguſt Lamey, ein Kind des badiſchen Staatsmannes Auguſt Lamey. Die zehn Kinder, die der Mathyſchen Ehe entſtammen, leben ſämtlich noch. Während des Weltkrieges ſtand Exz. Mathy mit fünf Söhnen im Feld, die, allerdings zumteil ſchwer ver⸗ wundet, mit dem Vater wieder in die Heimat zurück⸗ gekehrt ſind. Wir wünſchen dem Ehepagr Mathy, das den morgigen Tag im Kreiſe der Kinder verleben wird, noch einen recht ſonnigen Lebensabend. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am mor⸗ gigen Sonntag Herr Karl Kögel, Kutſcher, R 4, 12, mit ſeiner Gattin Karoline geb. Mannsdörfer, Veranſtaltungen * Friedrichspark. Mit dem Erwachen der Natur meldet ſich auch Mannheims ſchönſter Erholungsort, der Friebrichs⸗ park. Seine Tore öffnen ſich wieder dem Naturfreund, der hier ſo richtig beobachten kann, wie aus kahlen Bäumen und Sträuchern friſches Leben hervorſprießt, wie allent⸗ holben aus der Winterruhe neues Leben erwachb. Der Friedrichspark, reich an Naturſchönheiten und gärtneriſchen Anlagen, wird ſich auch dieſes Jahr wieder durch die Bürgerſchaft eines großen Zuſpruches zu erfreuen haben. Morgen Sonntag findet ein Nachmittagskonzert ſtatt. (Siehe Anzeige.) Mannheimer Künſtlertheater„Apollo“. Horace Gol⸗ din, der idealſte aller Illuſioniſten tritt mit ſeinem Pro⸗ gramm nur noch bis einſchließlich Mittwoch auf. Die Ber⸗ liner illuſtrierte Zeitung„Der Weltſpiegel“ bringt in ihrer dies wöchigen Ausgabe ein Bild von Goldin mit einem neuen verblüffenden Trick, wonach Goldin in der Lage iſt, durch eine geſchloſſene Taſchenuhr die Zeit abzuleſen, und berichtet dazu, daß Goldin der einzige Menſch ſei, der dieſen Trick kennt. Goldin wird von morgen ab verſuchen, auch hier dieſes Experiment vorzuführen. 2* N 2*. WD 3 2 5 601 4¹ See 5 9 we men die Güte bel Getreidekaffee prüft schen Sie. Teil Bohnenkaffee mh % Teile Seeligs Komkatffese ond Sie werden nicht 1 daß nicht nur Bofnen- talſee genommen wurde.. Des fte grohe Vorzug bel Seeligs Kornkaffes mt der wertvolſen Kandierung. daß er sich dem Bomeg- laffse-Geschmeck so unvergleichlich anpaßt Und deshalb ist „Seelig Kandierter Kornkaffee“ als Famillengetrögk. auch werm er allein genossen wird, so beliebt Oabel das Gesündeste was es gſdt für Magen. Herz und Nerven. Dr. Lahmanns 5 2 Hausgetränk. 5 8 1Pfundpaket 55 Pfennig. 5 bn Safuurborffon Tierparabeln Der Affe ſaß auf einem Baume und ſchaute ins Fenſter des benachbarten Hauſes, als der heimkeh⸗ rende, etwas angeſäuſelte Gatte von der Gattin be⸗ grüßt wurde. „Du bringſt ja einen ſchönen Affen mit!“ Da ſchämte ſich der wirkliche Affe. * Die Nachtigall wurde gefragt, warum ſie nur des Nachts ihre Stimme ertönen laſſe? „Tagsüber ſpricht meine Frau!“ * Eine weiße Krähe kam eines Tages zu den ſchwarzen Krähen, wo ſte unangenehm auffiel. Da man ihr bekanntlich die Augen nicht aushacken konnte, bewarf man ſie ſolange mit Schmutz, bis ſie ſchwarz wurde, womit das politiſche Gleichgewicht wieder hergeſtellt war. 0 1 Ein Eſel, der über ſeinesgleichen hinauswollte, verliebte ſich in eine Löwin:„Wenn du mich erhörſt, werde ich dir zeitlebens dienen und für deinen Un⸗ terhalt ſorgen.“ „Der Eſel ſchuftete und trug der Löwin alle Lecker⸗ iſſen zu, die ſie ſich wünſchte. Eines Tages kam er, da er nichts gefunden hatte, mit leerem Rücken. Die Löwin aber war hungrig und begann den Eſel ſelbſt zu verſpeiſen. „Warum frißt du mich?“ „Zeitlebens wollteſt du mir dienen. Dein Leben iſt um, denn du verdienſt nichts mehr!“ Und ſie fraß ihn aus Liebe. Im Kral flüſterten die Hyänen, der Eſel ſei ſogar in dieſem Augenblick glücklich geweſen. * In einer großen Bibliothek begegnete die Spinne einem Bücherwurm. Warum zerſtörſt du die Bücher, die ich mit mel⸗ nem Netz ſchütze. Ich konſerviere die Weisheit.“ „Ich genieße ſie!“ ſagte der fette Bücherwurm. . Ein Papagei wußte ſo täuſchend zu miauen, daß die Katze glaubte, die Stimme ihresgleichen zu ver⸗ nehmen. „Kannſt Du auch Mäuſe fangen?“ frug die Katze den Vogel. „Nein! Ich bin doch Künſtler. Mäuſe fangen iſt Beruf!“ * Ein Maulwurf hatte einen ſchönen Garten durch⸗ wühlt. „Ich will Dir einen ſicheren Platz in meinem Gar⸗ ten einräumen“, ſagte der Herr,„und Dich pflegen und füttern, wenn Du mir meinen Garten nicht zer⸗ ſtörſt.“ Nach kurzer Zeit aber waren trotz beſter Wartung des Maulwurfs alle Pflanzungen wieder vernichtet. „Du haſt doch alles, was Du brauchſt! Warum bleibſt Du nicht in Deinem Neſt?“— „Ich fühle mich nicht wohl, wenn ich nicht wühlen kann!“ * „Warum ſchnattert Ihr Hühner die Gänſe. „Weil man ſonſt nicht merkt, daß wir da ſind! Und warum gackert Ihr noch, auch wenn das Ei ſchon ge⸗ legt iſt?“— „Man muß doch etwas zu tun haben!“ * ſtändig?“ fragten die Der Pfau ſtolzierte auf dem Hühnerhof umher und ſchlug ein prächtiges Rad. „Das kann ich auch,“ ſagte der Truthahn. „Aber Deines ſchillert nicht in ſo viel Farben!“ ſagte der Pfau. „Doch ich bin röter als Du!“ kullerte giftig der Truthahn,„und einfarbig iſt Mode!“ 1 Zu Pfingſten begegnete Frau Rebhuhn Meiſter Lampe, der ohne Furcht ſpazieren ging. „Nimm Dich in Acht! Der Jäger kommt!“ warnte ihn das Rebhuhn. „Ich bin zur Zeit arbeitslos und daher geſetzlich eſchützt!“ geſchütz 1 Die Tiere begannen gleich den Menſchen ſich dem modernen Sport zu widmen. Die Haſen veranſtal⸗ teten ein Sechstagerennen, die Känguruhs boxten, die Bären kämpften um die Meiſterſchaft im Ringen, die Möven trudelten in der Luft und der Adler ſtellte einen neuen Höhenweltrekord auf. Kamele, Eſel und Schafe ſahen zu. Nur die Füchſe hielten ſich ab⸗ ſeits. „Na, welchen Sport treibt Ihr?“ „Wir kaſſieren die Eintrittsgelder!“ Sommerfeſt der Mannheimer Theatermitglieder Zur Befreiung der Rheinlande Sämtliche Mitglieder des Mannheimer Nationaltheaters werden zu Gunſten ihrer Woßcltätigkeitskaſſen am 5. Juli im Fried⸗ richs park ein großes Sommerfeſt veranſtalten. Die Aufführungen ſind dem Charakter dieſes Feſtes, das auch aus Anlaß der Be⸗ freiung der Rheinlande und der Pfalz von der Beſatzung, die am 30. Juni vollzogen ſein ſoll, angepaßt. Man plant Freilichtauffüh⸗ rungen eines Bruchſtückes eines Wagnerſchen Werkes auf der großen Springbrunnenwieſe des Friedrichsparkes, eines Mozartſchen Schäfer⸗ ſpiels und einiger Hans Sachs Spiele in einem idylliſchen Winkel des Parks. Zum Gelingen dieſes großzügigen Feſtes wird das geſamte künſtleriſche und techniſche Prſonal des Nationaltheaters beiſteuern. O Achtes Akademiekonzert. Das nächſte, 8. Aka⸗ demiekonzert, am kommenden Dienstag, ſollte be⸗ kanntlich unter Leitung von Arthur Bodanzky ſtattfinden. Der Künſtler hat in einem Brief an den Vorſtand der Muſtkaliſchen Akademie des Na⸗ tionaltheater⸗Orcheſters davon Kenntnis gegeben, daß er durch Wiederaufnahme ſeiner Newyorker Tätig⸗ keit an der Metropolitan⸗Oper nicht in der Lage iſt, ſein Verſprechen, das Konzert zu übernehmen, einzulböſen. Er bedauert das umſomehr, als er ſehr gerne ein Jubiläumskonzert des Orcheſters geleitet hätte, mit dem er in vielen Jahren erfolgreichſter Tätigkeit zuſammen gearbeitet hat. Er hofft jedoch, in abſehbarer Zeit doch wieder einmal am Dirigen⸗ tenpulte der Akademiekonzerte zu erſcheinen.— An ſeiner Stelle wird nun der für Mannheim für die nächſte Spielzeit neuverpflichtete Generalmuſikdirek⸗ tor Joſef Roſenſtock die Leitung des 8. Akademie⸗ konzertes am Dienstag, den 29. April, im Muſenſaal des Roſengartens übernehmen. Es iſt das erſte Mal, daß Generalmuſikdirektor Roſenſtock in Mann⸗ heim ein Konzert leitet, das dadurch ein beſonderes Intereſſe für ſich beanſpruchen darf. Zur Aufführung gelangt Guſtav Mahlers 3. Sinfonie d⸗moll für großes Orcheſter, Altſolo, Frauen⸗ und Knaben⸗ Chor. Das Altſolo ſingt Margarete Klo ſe, den Frauen⸗Chor ſtellt der Schubertbund Mannheim⸗ Ludwigshafen und den Knaben⸗Chor die Tulla⸗Ober⸗ realſchule. Seiltaͤnzer Knie in Mannheim 1832 Die Seiltänzerfamilie Knie, die allen Mann⸗ heimern noch wohl bekannt iſt, reicht, wie manchen überraſchen wird, ſchn ein ganzes Jahrhun⸗ dert in der Geſchichte der heimatlichen Schauſtellun⸗ gen zurück. Folgende Ankündigung leſen wir in den „Mannheimer Tageblättern“ aus den Maitagen des Jahres 1832: Anzeige Die berühmte Künſtlergeſellſchaft unter der Lei⸗ tung des Rudolph Knie, erſten Akrobaten in Deutſchland, hier angekommen, wird vom 2. Mai an die Meſſe hindurch in einer gut dekorirten Bude auf dem Schloßplatze Vorſtellungen zu geben big Ehre haben. Sie wird es ſich angelegen ſeyn laſſen, den Beifall des geehrten Publikums, der ihr überall zu Theil wurde, zu erwerben. Sie erſuchen um einen zahlreichen Zuſpruch; Niemand wird den Schau⸗ platz unbefriedigt verlaſſen. Vorläufig führt man noch die Namen der Künſt⸗ lergeſellſchaft an: Hr. Knie, Demoiſ. Adelheid Knie, Madame Knie, Hr. Deba aus Paris— erſtes Mit⸗ glied, Madame Sagi, Mad. Deba, Mr. Deba Sohn, Hr. Schansle und Hr, Lafoß.* eee 4. Seite. Nr. 192 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 28. April 1030 Sozialwirtſchaftliches Die Lage des Arbeitsmarkts In der erſten Hälfte des April hat ſich die ſaiſonmäßige Entlaſtung des Arbeits⸗ markts wohl wetter durchgeſetzt, aber ſie blieb in ihrem Ausmaß noch mehr gegenüber dem Vorjahr zurück als in der zweiten Märzhälfte. Die Zahl der Perſonen, die am 15. April bei den Arbeitsämtern vorgemerkt waren, belief ſich noch auf 156 300) ſie iſt um rund 13000 gegen den Monatsanfang gefallen, iſt aber um über 24 300 höher als Mitte April vori⸗ gen Jahres. Die Geſamtzahl der Unterſtützten fiel in der Zeit vom 1. bis 15. April um 13 405 Perſonen oder um 12, v. H. von 109 496 Perſonen auf 96 091 Perſonen; davon kamen auf Baden 61 128(in der Vorwoche 67324). Im Geſamtbezirk des Landes⸗ arbeitsamts Südweſtdeutſchland kamen am 15. April auf 1000 Einwohner 19,1 Hauptunterſtützungs⸗ empfänger gegen 21,8 am 31. März 1930 und 16,4 am 15. April 1929. Schadenerſatzklage der Gefrierfleiſchimporteure Angeſichts der geplanten Verhinderung der Ein⸗ fuhr von Gefrierfleiſch weiſt der Fachausſchuß für Fleiſchverſorgung als Organ der an der Schlachtvieh⸗, Fleiſch⸗ und Fetteinfuhr beteiligten Zentralverbände darauf hin, daß durch eine im Reichsgeſetzblatt ent⸗ haltene Verordnung vom 2. November 1923 die Ein⸗ fuhr von Gefrierfleiſch mindeſtens bis zum 31. De⸗ zember 1933 nicht verhindert werden darf. Aufgrund dieſer Beſtimmung haben ſich die an der Gefrierfleiſch⸗ einfuhr beteiligten Schiffahrts⸗, Induſtrie⸗ und Han⸗ delskreiſe veranlaßt geſehen, größere Kapitalsinveſti⸗ tionen vorzunehmen, um eine reibungsloſe und hygieniſch einwandfreie Verſorgung der Bevölkerung zu gewährleiſten. Wenn nun 27 Jahre vor dem in Ausſicht genommenen Termin die Einfuhr von Ge⸗ frierfleiſch unmöglich gemacht wird, ſo ſoll, wie die „Voſſiſche Zeitung“ berichtet, für die den beteiligten Kreiſen entſtehenden Schäden das Rei ch haft ⸗ bar gemacht werden. Die Höhe der Schadenerſatz⸗ anſprüche wird auf viele Millionen geſchätzt. Kommunale Chronik Aus dem Heidelberger Stadtrat Der Heidelberger Stadtrat hat in der letzten Sitzung der vorgeſchlagenen Tarifänderun g bei der Heidelberger Straßen⸗ und Berg⸗ bahn Ach. zugeſtimmt. Darnach wird der Preis der Einzelfahrſcheine erhöht für—2 Teilſtrecken auf 20 Pfg.(ſeither 15 Pfg.), für 3 Teilſtrecken auf 25 Pfg.(ſeither 25 Pfg.), für 4 Teilſtrecken auf 30 Pfg. (ſeither 25 Pfg. Der Einzelfahrſchein für Kinder koſtet künftighin für—4 Teilſtrecken 20 Pfg.(ſeither 15 Pfg.), für—8 Teilſtrecken 30 Pfg.(ſeither 25 Pfg.). Die Preiſe für Fahrſcheinheftchen, Wochen⸗ und Monatskarten bleiben unverändert. In Durchführung der Verwaltungsreform werden die neugebildeten Aemter am 1. Mat in Kraft treten. Die durch Zuſammenlegung von Dienſtellen notwendig werdenden räumlichen Ver⸗ änderungen werden im Laufe der nächſten Zeit vor⸗ genommen. Von den ab 1. Mai geltenden allge⸗ meinen Dienſtvorſchriften für die ſtädtiſche Verwal⸗ tung in Heidelberg nimmt der Stadtrat Kenntnis. Mit der Aufhebung der Frauenſchule an der Mädchenrealſchule, für deren Beſuch ſich in dieſem Jahre nur 9 Schülerinnen(dar⸗ unter eine von auswärts) gemeldet haben, iſt der Stadtrat einverſtanden. Die alsbaldige Ausführung der Verbreite⸗ rung der Leopold⸗ und Rohrbacher⸗Straße heim Neubau Ammann wird genehmigt. Der Stadtrat nimmt davon Kenntnis, daß ihm be⸗ züglich der Regelung der Verhältniſſe auf dem Handſchuhsheimer Friedhof in der nächſten Sitzung am 30. April ausführliche Vorlage erſtattet werden ſoll. Kr. Der Kreis Heidelberg ſoll die Nebenbahnen übernehmen X Neckarbiſchofsheim, 25. April. In einer Be⸗ ſprechung von Gemeindevertretern der an der Strecke der Nebenbahn Neckarbiſchofsheim—Hüffenhardt ge⸗ legenen Gemeinden wurde eine Eingabe an den Kreisrat beſchloſſen, in der gefordert wird, daß die im Gebiet des Kreiſes Heidelberg gelegenen Bahnen übernommen werden. Der Lbrracher Voranſchlag ohne Umlage⸗ erhöhung Die Stadtverwaltung Lörrach unterbreitete dem Bürgerausſchuß dieſes Mal beſonders frühzeitig den Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1930/31. Er ent⸗ hält an Einnahmen 1686 000 Mark(im Vorjayre 1727 000 Mk.), an Ausgaben 2 205 000 Mk.(2 244 000 Mark), ſo daß ein ungedeckter Aufwand von 519 900 Mark(517 000 Mk.) verbleibt. Infolge Einſchränkung iſt es möglich, die Gemeindeſteuer auf dem vorjährt⸗ gen Satz zu belaſſen. Wegen der ſchlechten Wirt⸗ ſchaftslage mußten im neuen Voranſchlag verſchte⸗ dene Kürzungen vorgenommen werden. Wie im Vorfahre, ſo nehmen auch dieſes Mal die Ausgaben für Fürſorgeweſen, Wohlfahrtspflege, Geſundheits⸗ und Krankenpflege den Höchſtbetrag unter den Aus⸗ gaben ein, insgeſamt 325 450(329 150 Mk.). Kanaliſation in Neuſtadt a. H. * Neuſtadt a.., 24. April. Um die ſtädtiſchen Fürſorgelaſten herabzuſetzen, hat die Stadt Neuſtadt die Inangriffnahme von Notſtandsarbeiten beſchloſſen. Nachdem die Bewilligung von Zuſchüf⸗ ſen und Darlehen durch das Landesarbeitsamt nun⸗ mehr vorliegt, genehmigte der Stadtrat in ſeiner vorgeſtrigen geheimen Sitzung, daß ein weiteres Los der ſtädtiſchen Kanaliſation als Notſtandsarbeit mit einem Geſamtaufwand von 179 000 Mk. durchgeführt wird. Es handelt ſich um ein Gebiet im öſtlichen Stadtteil. Bei dem Projekt werden insgeſamt 84 916 Mark Unterſtützungs⸗ und Fürſorgegelder einge⸗ ſpart. Jagbverpachtung auf dem Submiſſionswege aW. Worms, 24. April. Da die Jagdverpachtung in zwei öffentlichen Verſteigerungsterminen ergeb⸗ nislos verlief, hat die Stadtverwaltung die Verpach⸗ tung auf dem Submiſſionswege ausgeſchriebhen und damit einen vollen Erfolg erzielt. Der Zuſchlag er⸗ folgte mit 2300 Mk. Damit wurde der doppelte Be⸗ trag erzielt wie in den Verſteigerungsterminen. Die Kriminaldelikte der Intellektuellen Was iſt eine Urkundenfälſchung?— Schutz gegen Fälſchungen und Geldverluſte.— Beliebte Schwindelmanöver.— Nachläſſig keit und Haſt ſind gefährlich Einbruch und Diebſtahl, Betrug und Urkunden⸗ fälſchung zählen zu jenen Straftaten, die unſere Kri⸗ minalpolizei am meiſten beſchäftigen. Während Ein⸗ bruch ſozuſagen ein Delikt der Technik und Routine darſtellt, erfordert der Betrug ſchon eine gewiſſe höhere Intelligenz. Mit der Urkundenfälſchung be⸗ faßt ſich in der Hauptſache nur die Elite des Gauner⸗ tums. Ein Teil unſeres privaten und geſchäftlichen Lebens beruht auf dem Wert der Beweiskraft einer großen Anzahl von Schriftſtücken, die, wie Zeugniſſe, Verträge, Schuldſcheine und Quittungen uſw. mehr privaten, Päſſe, Leumundszeugniſſe, Todesſcheine uſw. einen amtlichen Charakter tragen. Die Ver⸗ fälſchung derartiger Schriftſtücke war von altersher ein für das Gaunertum ebenſo einträgliches, als für die anſtändige Allgemeinheit gefährliches Ge⸗ ſchäft. Der Fälſcher benützt entweder ein zweifels⸗ ohne echtes Dokument, um es für ſeine Zwecke zu verändern, oder er ſtellt, und häufig mit großer Ge⸗ ſchicklichkeit, ein vollkommen neues Falſifikat her. Bekannt iſt die Häufigkeit der Wechſelfälſchungen auf eine höhere Summe. Eine 1 wird leicht in eine 4 oder 7 umgeändert, eine drei in eine 8, und auch die Umänderung des Buchſtabentextes macht keine allzugroßen Schwierigkeiten, wenn vor der Summe noch ein kleiner freier Raum verblieben iſt. Ich möchte aus naheliegenden Gründen auf die Technik der Fälſcher im einzelnen nicht eingehen. Es kann aber verraten werden, daß faſt alle Fälſchun⸗ gen durch Chemie, Photographie und andere wiſſen⸗ ſchaftliche Hilfsmittel entdeckt werden können. Immerhin iſt es angebracht, Wechſel und Quittun⸗ gen von vornherein ſo auszuſtellen, daß eine ſpätere Verfälſchung, wenn auch nie unmöglich, ſo doch we⸗ nigſtens erſchwert wird. Bei Verträgen und Schuldſcheinen uſw. ſetze man die Unterſchrift direkt unter den Text und vermeide jeden freien Raum. Leichtſinn oder Unachtſamkeit bei Unterzeichnung von Verträgen hat ſchon viel Aerger und Aufregung verurſacht, es braucht hier⸗ bei nicht einmal ein Fälſcher ſeine ſchmutzigen Hände im Spiel zu haben.— Bekannt iſt, daß in Herber⸗ gen, Pennen und ähnlichen vom Verbrechertum auf⸗ geſuchten Lokalen ſtets eine Anzahl Fälſchungs⸗ ſpezialiſten ſitzen, die gegen geringe Vergütung, oft nur gegen einige Glas Bier falſche Ausweis⸗ papiere, ſogenannte„Fleppen“ herſtellen. Auch die Nachahmung des Stempels irgend einer Behörde macht dieſen„Künſtlern“ keine nennenswerten Tagungen Die evangeliſche Landesſynode Im Laufe des Monat Mat wird die Evangeliſche Lan⸗ desſynode wiederum eine Tagung abhalten; der Tag ihres Beginns iſt noch nicht feſtgelegt. Außer den üblichen Vor⸗ lagen wird der Landesſynode auch der Entwurf eines neuen Kirchenbuches(Agende) und ber eines Perikopenbuches, das die Predigttexte und Schriftleſungen für die Gottesdienſte enthält, vorgelegt werden. Der Evangeliſche Oberkirchen⸗ rat hat die Entwürfe zu beiben Büchern ſämtlichen Kirchen⸗ gemeinderäten und Kirchenvorſtänden zur Kenntnisnahme zugeſchickt. a 5 Aus dem Lande Ein weiblicher Stadtvikar * Heidelberg, 25. April. Frl. Emma Willa⸗ reth, Tochter des Profeſſors Lic. Dr. Otto Willa⸗ reth, iſt dem„Heidelberger Tageblatt“ zufolge auf 1. Mai an die Propidenzkirche berufen worden. Sie wird als erſter badiſcher weiblicher Stadt⸗ vikar amtteren. Ein neues Naſthaus 9 Lützelſachſen, 25. April. Die hieſige Ortsgruppe des Odenwaldklubs hat mit Unterſtützung der Gemeindeverwaltung auf den Waldhöhen bet Lützel⸗ ſachſen neben dem ſogenannten„Häuſelsberg“ durch den Zimmermeiſter Ad. Schmitt ein Waldhaus im Ausmaß von 414 errichten laſſen. Das aus Na⸗ turholz errichtete Haus iſt mit Tiſch und Bänken ausgeſtattet. An der Südfront iſt eine Altane mit Sitzbank angebracht, von der aus man einen ſchönen Fernblick genießt. Für die Einweihung iſt der Juni in Ausſicht genommen. Waldbrand bei Ettlingen * Ettlingen, 25. April. Ein Waldbrand entſtand Mittwoch mittag aus noch unbekannter Urſache auf der Höhe vom Käthenberg, in der Nähe des Bis⸗ marckturms, wo es bereits im letzten Jahre gebrannt hat. Das Feuer breitete ſich ſehr ſchnell aus. Es fielen ihm—5 Hektar Jungwald, teils neugeſetzte Pflanzen und Bäumchen bis zu zehn Jahren, zum Opfer. Der Schaden iſt ſehr beträchtlich. Die Rauch⸗ ſäule war ſo ſtark, daß in der Stadt das Waldbrand⸗ ſignal gegeben wurde. Mit Laſtkraftwagen holte man Hilfe herbei, die jedoch kaum mehr einzugreifen Hrauchte. * * Heidelberg, 25. April. Während des Spazier⸗ ganges im Garten des Akademiſchen Krankenhauſes entfernte ſich geſtern gegen abend plötzlich der 47jäh⸗ rige ſtädtiſche Arbeiter Chriſtian Wieland, der ſeit einigen Tagen zur Beobachtung in der Klinik war, lief zum Neckar hinab und ſprang in den Fluß. Er ertrank. Ueber den Beweggrund iſt nichts be⸗ kannt. FLützelſachſen, 24. April. In vergangener Nacht wurden aus dem Keller einer hieſigen Gaſtwirtſchaft von unbekannten Tätern einige Flaſchen Sekt, Wein, eine Korbflaſche mit Kognak und Lebensmittel ent⸗ wendet. Mutwilligerweiſe öffneten die Einbrecher an einem einem Mieter gehörigen Moſtfäßchen den Hahnen, ſo daß der Inhalt auf den Boden lief. S. Mingolsheim, 26. April. Heute begeht Herr Jo⸗ ſef Schäfer, Ratſchreiber a.., mit ſeiner Ehe⸗ frau Luiſe geb. Rudolf das Feſt der goldenen Hochzeit in körperlicher und geiſtiger Friſche im Kreiſe der Kinder und Enkel. * Karlsruhe, W. April. Am Mittwoch abend fuhr in der Ettlinger Straße ein Radfahrer mit einem Perſonenauto zuſammen. Er wurde zu Boden ge⸗ ſchleudert und blieb mit einem Schädelbruch bewußt⸗ los liegen. Der Zuſtand iſt lebensgefährlich. * Schwierigkeiten. Auf die,— den Behörden übri⸗ gens genau bekannte— Technik dieſer Fälſchungen hier näher einzugehen, erübrigt ſich. Notwendiger ſcheinen einige Anweiſungen, die im Verdachts⸗ falle zu beachten wären.— Zuſammengeklebte Doku⸗ mente ſind immer verdächtig, ebenſo Schuldſcheine, oder andere ſchriftliche Forderungen, die nach dem Ableben des Ausſtellers von irgendwelcher Seite präſentiert werden. Handelt es ſich um eine geſchäft⸗ liche Forderung, die nicht durch eine Buchung in den Geſchäftsbüchern belegt werden kann, dann immer lieber zuviel Mißtrauen zeigen, als zu wenig. Bei privaten Schuld forderungen kann der Nach⸗ weis einer Fälſchung ſchwerer ſein, aber auch hier führt eine genaue Nachprüfung häufig zum Ziele. Man beachte genau den Inhalt des Schreibens und vergleiche Schrift und Text mit dem Bildungsgrad des Ausſtellers oder auch des Vorzeigers. Man prüfe, ob der Zeilenzwiſchenraum überall exakt der gleiche iſt, auch der Zwiſchenraum zwiſchen den ein⸗ zelnen Worten iſt wichtig. Verſchieden ausſehende Tinte, oder Kleckſe über einem Wort ſind immer verdächtig. Unſere gebräuchlichen Tintenſorten neh⸗ men nach einer gewiſſen Zeit eine beſondere Fär⸗ bung an. Alte Dokumente zeigen den bekannten gelben„Hof“. Dieſer kann zwar durch eine Bei⸗ miſchung von roſtigen Nägeln auch mit ganz friſcher Tinte vorgetäuſcht werden, hält aber einer chemiſchen Prüfung nicht ſtand. Daß die Beſchaffenheit des Pa⸗ piers ſehr häufig eine Fälſchung aufklärt, beweiſt ein aktenbekannter Fall, der die Gerichte kurz vor dem deutſch⸗franzöſiſchen Kriege beſchäftigte. Einem franzöſiſchen Kaufmann in Belfort wurde eine For⸗ derung aus Deutſchland vorgelegt, die aus dem Jahre 1868 ſtammte. Die Unterſchrift war derart gut kopiert, daß ſie der Kaufmann ſelbſt nicht bean⸗ ſtandet hätte. Aber das Dokument enthielt ein Waſ⸗ ſerzeichen mit dem deutſchen Ad ler, und da Reichs⸗ adlerpapier erſt im Jahre 1871 zur Einführung kam, konnte das vorgelegte Dokument nicht aus dem Jahre 1868 ſtammen. denfälſchungen iſt übrigens heute verhältnismäßig leicht, da der Behörde eine ganze Anzahl wiſſenſchaft⸗ liche Hilfsmittel zur Verfügung ſtehen. Es empfiehlt ſich daher unter allen Umſtänden, jeden zweifelhaf⸗ ten Fall ſofort zur Anzeige zu bringen, und von eigenen Detektivverſuchen, die meiſt mehr Schaden ſtiften als Nutzen bringen, grundſätzlich abzuſehen. Otto Schwerin. Ein Pforzheimer tödlich abgeſtürzt * Pforzheim, 25. April. Der 47 Jahre alte ver⸗ heiratete Geſchäftsführer Guſtav Stiegler der Firma Lux u. Weiß ſtürzte am Oſtermontag in den Felſengärten zu Heſſigheim bei Beſigheim ab. Er zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, daß er geſtern ſta rh. Seine 14jährige Tochter, die ſich angeſeilt hatte, blieb vor dem Abſturz bewahrt. * sch. Hockenheim, 25. April. Der hieſige Frauen⸗ verein vom roten Kreuz hielt in der„Roſe“ ſeine Generalverſammlung ab, die anſtelle der erkrankten ſtellvertr. Präſidentin, Frau Käthe Schütz, durch Bürgermeiſter Klein eröffnet und ge⸗ leitet wurde. Der Bürgermeiſter ſprach Worte ehren⸗ den Gedenkens für die im Herbſt verſtorbene Prä⸗ ſidentin, Frau Piazolo. Die Anweſenden erhoben ſich von den Sitzen. Dann erſtattete er den Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht. Der Frauenverein beabſichtigt, ſich utehr als bisher und in größerem Umfange ſeinen ſatzungsgemäßen Aufgaben zu widmen. Insbeſon⸗ dere wird er ſich künftighin der Berufsberatung und Jugendwohlfahrtspflege wioͤmen. Ferner iſt beab⸗ ſichtigt, in Verbindung mit der Sanitätskolonne Frauen für erſte Hilfe bei Unglücksfällen auszu⸗ bilden und ſogen. Hauspflegerinnen zu ſtellen. Die Neubildung des Vorſtandes hatte folgendes Ergeb⸗ nis: Präſidentin: Frau K. Schütz, ſtellvertr. Prä⸗ ſidentin, zugleich Rechnerin und Schriftführerin: Frau E. Brüning. Zu Vorſtandsdamen wurden ferner folgende Frauen gewählt: Baumgarten, Carqus, Herzer, Kammer, Kientz, Koſel, L. Naber, Weibel und Wiedemann. Es ſchloß ſich eine gemüt⸗ liche Unterhaltung mit theatraliſchen Aufführungen und muſtkaliſchen Vorträgen und eine Kaffeetafel an. Den Abſchluß der Verſammlung bildete eine Gabenverloſung. ch. Waibſtadt, 25. April. Geſtern fand man den hieſigen Zimmermann Karl Hahn tot in der Schwarzbach. * Mörſch(A. Ettlingen), 23. April. Der etwa achtjährige Knabe Friedrich Ziegler wollte ſich am Karfreitag in der elterlichen Wohnung auf einen mit gekochter Wäſche gefüllten Waſchkeſſel ſetzen. Hierbei fiel der Keſſel um und der Junge wurde ſo ſchwer verbrüht, daß er am anderen Tage im Karlsruher Krankenhaus ſeinen Verletzungen er⸗ Lag. * Bühl, 23. April. Der Altveteran von 1866 und 1870/1, Karl Konrad, zugleich der älteſte Mann von Bühl, iſt im Alter von 88 Jahren geſtorben. 8 L. Odenheim, 24. April. Der ausgangs der 70er Jahre ſtehende Altgemeinderechner Joſef Stricker, der am Tage ſeiner goldenen Hochzeit ſtarb, iſt unter allgemeiner Teilnahme zur letzten Ruhe be⸗ ſtattet worden. An ſeinem Grabe legte als Vertreter des Militär⸗ und Kriegervereins, dem der Verſtor⸗ bene 50 Jahre angehört hatte, Edmund Hammer einen Kranz nieder. Jeuerwehrkommandant Lemle ſprach im Namen der Freiw. Feuerwehr, die in dem Verſchiedenen ein langjähriges Mitglied zu beklagen hat. Im Namen der Muſeumsgeſellſchaft legte Dr. Hepp und im Namen der Gemeinderechner des Bezirks Feſſenbecker einen Kranz nieder. * Schönau, 23. April. Am 16. April konnte der hieſige Ratſchreiber Heinrich Vögele ſein 25jäh⸗ riges Amts jubiläum im Dienſte der Stadt⸗ gemeinde Schönau begehen. Von der Stadtverwal⸗ tung Mannheim kommend, verſah er bis 1919 noch das Amt eines Sparkaſſenkontrolleurs. Seit 1. Ja⸗ nuar 1929 leitet er das Grundbuchamt. Die Aufklärung von Dokumenten⸗ und Urkun⸗ Nachbargebiete Gefaßte Scheckdiebe * Ludwigshafen, 25. April. Im hieſigen Poſd⸗ ſcheckamt wurden geſtern vormittag zwei funge Leute von hier in dem Augenblick feſtgenommen, als ſie einen Scheck über 2100 Mark einlöſen wollten Der Scheck war vor einiger Zeit in einem hieſigen Fabrikbetrieb entwendet worden. Vom Auto getötet. * Maxdorf, 25. April. Geſtern nachmittag wurde der 12 Jahre alte Volksſchüler Ludwig Grimm, der mit ſeinem Vater von Dürkheim aus mit dem Rad nach Ludwigshafen fahren wollte, von einem nachkommenden unbekannten Kraftwagen erfaßt und überfahren. Kurz nach der Einlieferung ins Kranken⸗ haus iſt der Junge ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Auch der Vater war geſtürzt und hatte leichte Verletzungen erlitten, ſodaß er die Nummer des Kraftwagens nicht feſtſtellen konnte. Tödlicher Unfall im Steinbruch * Kuſel, 26. April. Am Freitag nachmittag wurde im Bellſchen Steinbruch am Remigiusberg der 27. jährige Steinſchläger Oskar Sander aus Dieſel⸗ kopf von herabfallendem Geſtein erſchlagen. Radfahrer tödlich verunglückt :: Alzey, 25. April. Zwiſchen Ensheim und Alzey an der ſogenannten roten Brücke fanden Fußgänger am Rande einer Böſchung ein Fahrrad. Am Fuße der Böſchung lag ein 19jähriger Burſche aus Gau⸗ Weinheim ſchwer verletzt. Auf dem Wege ins Kran⸗ kenhaus iſt der junge Mann geſtorben. An dem Fahrrad befand ſich kein Licht. Man nimmt daher an, daß der Verunglückte entweder mit dem unbeleuch⸗ teten Rad ſtürzte oder von einem Auto angefahren wurde. Reiterſtafette nach Darmſtabt * Darmſtadt, 25. April. Aus Anlaß der 600⸗ Jahrfeier der Stadt Darmſtadt findet am 15. Jun eine große Reiterſtafette durch ganz Heſſen ſtatt. Jeder Reiter ſoll—2 Kilometer zurücklegen. Das Ziel der Stafette wird der Markt⸗ platz in Darmſtadt ſein, Ausgangspunkte ſind Nek⸗ Ein Liebespaar vermißt * Darmſtadt, 25. April. Ein hieſiger 18 Jahre alter Student unterhielt mit einem 17 Jahre al⸗ ten Mädchen ein Liebesverhältnis. Beide haben ſich am 19. April in dem Kraftwagen des Vaters des Studenten entfernt und wollen ſich nach hinterlaſſe⸗ nen Briefen ein Leid antun. Der Kraftwagen führt das Kennzeichen VS 8369. Bisher waren alle Er⸗ mittlungen nach den beiden jungen Leuten ohne Er⸗ folg. Der Student iſt 1,75 Meter groß, ſchlank, hat dunkelblonde Haare und blaſſe Geſichtsfarbe. Das Mädchen iſt 1,60 Meter groß, von kräftiger Geſtalt hat dunkelblonde Haare und Bubikopf. Selbſtmord eines Jugendlichen (Frankfurt, 25. April. Im Schwanheimer Walb wurde geſtern, an einem Baume hängend, die Leiche des 17(!) Jahre alten Spenglerlehrlings Fritz Junge hat aus Furcht vor Strafe Selbſtmord verübt, Er hatte ſich im Verein mit einem anderen Lehrling Unregelmäßigkeiten gegen ſeinen Lehrherrn zuſchul⸗ den kommen laſſen, die jetzt entdeckt worden waren. ** * Ludwigshafen, 26. April. In vergangener Nacht haben ſich hier zwei ſchwere Verkehrs⸗ unfälle ereignet. Ein 38jähriger Portier wurde gegen Mitternacht in der Rupprechtſtraße von einem Perſonenauto angefahren, 8 Meter mitgeſchleift und ſehr ſchwer verletzt. Um dieſelbe Zeit fand man in der Mundenheimer Straße einen Fabrik arbeiter in bewußtloſem Zuſtande neben ſeinem Fahrrad liegend auf. Es konnte bisher noch nicht feſtgeſtellt werden, wie ſich der Unfall zugetragen hat. * Pirmaſens, 25. April. In der vorletzten Nacht wurde der in Pirmaſens geborene und früher hier anſäſſige 29 Jahre alte Kaufmann Richard Berger vor einem Lokal am Kurfürſtendamm in Berlin erſchoſſen aufgefunden. Wie die Kriminalpolizel ermittelte, war Berger in dem betreffenden Lokal wegen Weibergeſchichten in Streit gekommen und hat ſich dann anſcheinend aus Liebeskummer vor dem Lokal erſchoſſen. AEAr——— H— Samstag, den 26. April Nationaltheater:„Die Mitſchuldigen“ und„Der zerbrochene Krug“, 20 Uhr. Neues Theater:„Der Waffenſchmied“, 19.30 Uhr. Künſtlertheater„Apollo“: Senſationsgaſtſpiel Horace Gol⸗ din, 20.15 Uhr. Kleinkunſtbühne„Libelle“: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Ka⸗ barett. Lichtſpiele. Alhambra:„Zwei Herzen im 4 Tokt“ Schauburg:„Illuſion“.— Capitol:„Der Mann im Dunkel.— Scala⸗ Theater:„Stud. chem Helene Willftter“.— Roxy⸗Theater:„Der Dieb von Bagdad“.— Univerſum:„Wien du Stadt der Lieder“.— Glortia⸗Palaſt:„Freiwild“.— Pala ſt⸗ Theater:„Petronella“.— Odeon:„Die goldene Hölle“.— Lichtſpielhaus Müller:„Künden der Väter“. Sehens würdigkeiten: Kuuſthalle:(außer Montags) tägl. 10—13 uhr, 18—17 Uhr! Sonntags und Feiertags von 11—13.30 Uhr und 15—17 Uhr. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—16 Uhr und 1517 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus; Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 185—17 Uhr: Dienstag 18—17 Uhr: Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17 bis 19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung, Waſſerſtandsbevbachtungen im Monat April Ahein Pegel] 22. 28. 24 25. 26 ecar-Pegel] 28. 24. 28,28. Saſel 15 10 705 T 00 0 98 Schuſterinſel. 78.75.56 157183 Mannbeim..24.40, 1 Fehl.0508 155,068,012 98 Jaaſtfeld.681,54 1,45 3 Maxau 408 155 45.30.80 Blochingen 9 98 0,00].82 5 Mannhein.834,22 4,144.08 3,98 Heilbronn.65 0,00 1,500, Kaub 80 986 32819 92 Köln 3 7608 54 3890,19 8,05 Wass bietet Ihnen„Käpernick“? 2„scharfen Blick“ dureh besondere Augenprũ- fung und Punkiuslle Gläser MANNHEIM FP 2, 14/ ęegendber der Hesptpst karſteinach, Gießen, Bad Nauheim und Mainz 1 Schoyr aus Frankfurt⸗Bockenheim gefunden. Der N e 2 rer e eren..... Sr e S 2„ 2 1980 Poſd⸗ junge en, als z ollten. teſigen wurde imm, it dem einem ft, und anken⸗ zungen hatte tmmer wurde er 27. Dieſel⸗ n. Alzey jzänger Fuße Gau⸗ Kran⸗ dem her an, eleuch⸗ fahren r 600⸗ Juni ganz meter Narkt⸗ Nek⸗ Nainz. Jahre re al⸗ en ſich 8 des rlaſſe⸗ führt e Er⸗ e Er⸗ k, hat Das eſtalt, Wald Leiche Fritz Der srübt, rling ſchul⸗ en. gener h 8. bhurde einem und fand rike inem nicht t hat. Nacht hier ger erlin blizel Lokal und vor chene — Samstag, den 26. Ar — Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) zewiſſenloſer Betrüger Mannheimer Schöffengericht Der 36 Jahre alte Kaufmann L. Sch. aus Mann⸗ heim iſt dem Gericht nicht unbekannt. Dreimal ſchon hatte er ſich wegen Betrugs und ähnlicher Dinge zu verantworten. Von ſeiner letzten Strafe, die 1 Jahr und 10 Monate betrug, hat er noch 153 Tage abzu⸗ ſitzen. Durch dieſes Entgegenkommen des Gerichts hätte er eigentlich gewarnt ſein müſſen. Da es ihm durch ſeine Vorſtrafen nicht leicht iſt, Arbeit zu fin⸗ auf Gaunereien. So er⸗ den, verlegte er ſich i ſchwindelte er als Staubſaugervertreter am 25. Mai 1028 mit gefälſchter Unterſchrift ſeiner Frau einen Staubſauger, den er nach Abzahlung von 35 Mark weiterverkaufte. Die Firma wurde ſo um den Pro⸗ viſionsbetrag und 150 Mark geſchädigt. Als er an Weihnachten 1928 aus ſeiner Heidel⸗ berger Stellung entlaſſen wurde, verlegte er ſich auf den Darlehens ſchwindel. Mit einer Berliner Grundſtücks⸗ und Treuhand ⸗A. G. ſchloß er am 4. Jan. 1929 eine Lebensverſicherung ab mit gleich⸗ zeitiger Gewährung eines Darlehens von 400 Mk. Er gab an, er befinde ſich in ungekündigter Stellung in Heidelberg; ſeine Frau hafte für das Darlehen als Selbſtſchuldnerin. Den Darlehensantrag unter⸗ ſchrieb er mit der geſälſchten Unterſchrift ſeiner Frau, außerdem überſchrieb er ſeine Wohnungsein⸗ richtung als Sicherheit, obwohl die Einrich⸗ tung Eigentum ſeiner Frau war. Den Uebereig⸗ nungsvertrag und 14 Wechſel, mit denen er das Dar⸗ lehen decken und die Verſicherungsprämie bezahlen ſollte, unterſchrieb er gleichfalls mit dem Namen ſei⸗ ner Frau. Einen Wechſel mit 44,80 Mark löſte er ein, ſo daß die Berliner Firma um 350 Mark geſchä⸗ digt wurde. Hierauf ging er unter die Gründer. Im Mai 1929 rief er ein Inſtitut zur Reinigung von Woh⸗ nungen mit Staubſaugern ins Leben. Da er ſelbſt ohne Mittel, dafür aber im Beſitze von Schulden war, ſuchte er durch Anzeigen Dämme, die ihm die Mittel zur Verfügung ſtellten. Hier ging dieſer Schwindler ganz gemein vor. Einem kauf⸗ männiſchen Angeſtellten nahm er eine„Kaution“— was bei einem ſolchen Burſchen ſchon Kaution heißt! — von 1000 Mark ab. Dieſe Summe hätte bei der Ausſicht auf eine Dauerſtellung heute vielleicht auch mancher andere hergegeben. Er ſchwindelte ſei⸗ nem Opfer vor,—600 Kunden ſeien bereits vorhan⸗ den, der Kautionsgeber habe als Kaſſier monat⸗ lich 1241500 Mark zu kaſſieren. Einem armen Packer ſchwindelte er auf ähnliche Art 300 Mark ah. Als Sicherheit erhielt der neue Geldgeber ein Schlafzimmer, das aber noch Eigentum des Möbel⸗ händl war, da nur ein kleiner Teil bezahlt wor⸗ den war. Einen Dreher legte er mit 150 Mark Kaution herein und einen Arbeiter mit 250 Mk. Alle lockte die in Ausſicht geſtellte Dauerſtellung. Ganz ſkrupellos nahm Sch. dieſen armen, ver⸗ trauenſeligen Menſchen ihre letzten Spar⸗ groſchen ab. Was kümmerte ihn auch das Schick⸗ ſal anderer Menſchen, wenn nur er Geld hatte. Als er dem kaufmänniſchen Angeſtellten die 1000/ ab⸗ nahm, hatte er überhaupt noch keine Kunden. Im ganzen hatte er ſpäter 70—100 Kunden. Wie rückſichtslos Sch.„arbeitete“, beweiſt ſein Verhalten gegenüber dem jungen Kaufmann, der das Geld von ſeiner Braut geliehen hatte. Dieſem ſchien bald die Angelegenheit nicht ganz in Ordnung, er verlangte Sicherheit. Sch. war großzügig, er ſtellte folgende Urkunde aus: „Für das mir von Herrn H. als Kaution zur Ver⸗ fügung geſtellte Bargeld übereigne ich ihm hiermkt meine geſamte Wohnungseinrichtung, beſtehend aus 2 Schlafzimmern, 1 Wohnzimmer, 1 Küche. Da der Betrag bis 5. Juli 1929 ausbezahlt wird, ſo kann Herr H. erſt von dieſem Zeitpunkt ab über dieſe verpfän⸗ deten Sachen verfügen.“ Auch dieſe Urkunde unterſchrieb er mit verſtellter Schrift mit dem Namen ſeiner Frau. Das eine Schlafzimmer hatte er, obwohl es noch nicht bezahlt war, ſchon einmal verpfändet. Verſtändlich war auch die Entrüſtung ſeiner mit ihm in Eheſcheidung lebenden Frau. Verhärmt und verbittert macht ſie ihre Ausſagen, die Sch. nicht gerade in ein beſſeres Licht ſtellen.„Alles gelogen“ iſt ſeine Entgegnung. Natürlich iſt die Frau an ſei⸗ nem„Unglück“ ſchuld, weil ſie ihn nicht richtig unter⸗ ſtützt hat. Daß die Frau für die Haushaltung ſorgte, ging ſchon daraus hervor, daß ſie die ganze Zeit ins Geſchäft ging und die Ausgaben des Haushalts allein beſtritt. Scharf und eindeutig waren die gegenſeitigen Vorwürfe, die allerdings mit den Gau⸗ Aereien des Ehemanns nichts zu tun hatten. Beim Eheſcheidungsprozeß wird es vorausſichtlich noch heißer hergehen. Mit ewiger Verbitterung wird man ſich trennen. Der Angeklagte konnte mit ſeiner ganzen Ver⸗ teidigung wenig für ſich einnehmen: Einmal groß⸗ ſpurig und frech, dann wieder klein und gebückt, wie es die Situation gerade erforderte. Der 1. Staats⸗ anwalt Dr. Frey beantragte 15 Monate Gefängnis. Vertetdiger Rechtsanwalt Willi Pfeiffenberger plädierte auf eine weſentlich mildere Strafe. Das Gericht unter dem Vorſitz von Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley) ging über dieſen Antrag des Staats⸗ anwalts noch hinaus und verurteilte Sch. zu 1 Jahr 8 Monaten Gefängnis abzüglich 6 Monaten Unterſuchungshaft. Kleinigkeiten Seine einfältigen Schwätzereien mußte der Labo⸗ rant A. E. aus Ludwigshafen teuer bezahlen. Gegen⸗ über einem Bekannten tat er in einer Beleidigungs⸗ ſache die Aeußerung, daß dieſer ja jeden Prozeß ge⸗ winnen müſſe, da der Staatsanwalt ſein beſter Freund ſei. Sein früherer Freund, ein ziemlich ſchwatzhafter Kaufmann, ſoll ihm früher erzählt ha⸗ ben, daß der Staatsanwalt ſein beſter Freund ſei und er daher keinen Prozeß verliere. Da der Staats⸗ anwalt mit der ganzen Angelegenheit nichts zu tun hatte, lag unbedingt eine ſchwere Beleidigung vor. Der Kaufmann ſcheint auch ein ziemlich rabiater Menſch zu ſein, denn gegen 2 Handlungsgehilfen, die früher bei ihm waren, ſtieß er Drohungen aus. Während ſeiner Ausſagen mußte er mehrmals auf die Gefahren eines Meineids aufmerkſam gemacht werden. Der 1. Staatsanwalt Dr. Frey hielt in Anbetracht der ſchweren Beleidigung eine Strafe von 2 Monaten für angebracht. Der Verteidiger Rechts⸗ anwalt Max Kaufmann war für Freiſprechung, da die Aeußerung nicht einwandfrei erwieſen ſei. Das Gericht(Vorſitzender Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, 2. Amtsrichter Amtsgerichtsrat Dr. Petters) erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von 2 Monaten. Spezialiſt für Rauchwaren G. B. aus Feudenheim hat ſich auf den Diebſtahl von Zigaretten und Zigarren verlegt. Einem kauf⸗ männiſchen Lehrling ſchwindelte er auf ganz freche, raffinierte Weiſe am 10. Oktober 1929 1000 Zigarren im Werte von 111 Mark ab, gegen gefälſchte Quit⸗ tung. Die Zigarren verkaufte er für 100 Mark. Am 7. Dezember nahm er einem anderen Ausläufer ein Fahrrad weg, auf dem ſich 2 Pakete mit je 100 Zigarren(Wert 16,50 Mark), 2000 Zigaretten(Wert 60,30 Mark), 200 Schweizer Stumpen(Wert 14.80 Mark), befanden. Das Fahrrad ſtellte er in einen Hausgang. Wegen des 2. Diebſtahls war er in Unterſu⸗ chungshaft. Kaum aus der Unterſuchungshaft ent⸗ laſſen, ſtahl er— wie er angibt, nur mitgenommen — am 15. Januar 1930 ein Paket mit 1240 Zigarren im Werte von 117 Mark.„Ich nahm die Zigarren weg. Ich war erwerbslos, das ſagt alles.“ Eine recht merkwürdige Auffaſſung! Beim Verſuch, die geſtohlenen Zigarren abzuſetzen, wurde er verhaftet. B. iſt ſchon einige Male vorbeſtraft. Der Antrag des Staatsanwaltes lautete auf 15 Monate Gefäng⸗ nis. Rechtsanwalt N. Weindel, der B. vertei⸗ digte, bat um eine mildere Strafe. Das Gericht verurteilte B. zu 1 Jahr 2 Monaten Gefäng⸗ nis abzüglich 2 Monaten Unterſuchungshaft. Die Unterſchrift des Schwiegervaters unter eine Bürgſchaftsurkunde hatte am 8. Juni 1927 der Me⸗ chaniker O. St. aus Otterbach raſch gemacht. S. Zt. ging ſein Geſchäft noch gut, ſo daß die Bürgſchaft, auch wenn ſie gefälſcht war, weiter nicht in Anſpruch genommen werden mußte. Als dann das Geſchäft aber immer mehr zurückging, trat der Lieferant an den Schwiegervater als Bürgen heran, der Schwindel wurde aufgedeckt. Die ganze Verteidi⸗ gung half nichts, St. hatte eine glatte Urkunden⸗ fälſchung in Verbindnug mit Betrug begangen. Er⸗ folg der unüberlegten Tat: 3 Monate Gefäng⸗ mis.(Verteidiger Rechtsanwalt Hardung.) Fahrläſſige Tötung Am 20. Oktober nachmittags fuhr der Schloſſer L. D. mit einer Limbuſine auf der Straße Schwet⸗ zingen Hockenheim einen Mann an, ber vom Auto erfaßt wurde und 3 Tage ſpäter an den erlittenen ſchweren Verletzungen ſtarb. Der Getötete lief auf der rechten Straßenſeite neben einem Handwagen her, auf dem ein 11 Jahre alter Junge ſaß. D. will durch ein entgegenkommendes Auto geblendet wor⸗ den ſein, ſo daß er die Leute auf der Straße nicht geſehen habe. Er ſtreifte den Mann und den Wagen von hinten. Der Mann wurde auf die Straße ge⸗ ſchleudert, der Handwagen mit dem Kind, das un⸗ verletzt blieb, in den Straßengraben. Zuerſt war der andere Autoführer angeklagt worden, er mußte jedoch freigeſprochen werden. Die Schuld von D. wurde geſtern einwandfrei feſtgeſtellt. Er iſt nicht vorſichtig genug gefahren und hat die Entfernung unterſchätzt. Das Gericht ſchloß ſich dem Strafan⸗ trag des Staatsanwaltes an und verurteilte D. zu 4 Monaten Gefängnis. u Schwurgericht Mannheim Tagesordnung der 2. Tagung 1930 Montag: 28. April, vormittags 9 Uhr, Heuchel, Ernſt in Heddesheim wegen Meineids. Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Bär, Beiſitzer: Land⸗ gerichtsräte Dr. Arnold und Dr. Nebel, Ver⸗ treter der Anklage: 1. Staatsanwalt Dr. Bender. Verteidiger: Rechtsanwalt Oskar Mayer. Dienstag, 29. April, vormittags 9 Uhr, Wil de⸗ rotter, Joſef Johann in Hemsbach wegen Ver⸗ brechens nach§ 218. Vorſitzender: Landgerichts⸗ direktor Dr. —— Bär, Beiſitzer: Landgerichtsräte Dr. Hochſchwender und Dr. Nebel. Vertreter der Anklage: 1. Staatsanwalt Dr. Bender. Vertei⸗ diger: Rechtsanwalt Dr. Elbert.— Nachmit⸗ tags 3 Uhr: Stefan Hermann Heymann in Mannheim wegen Vergehens gegen§s 116 und 111. Vorſitzender: Landgerichtsrat Dr. Arnold. Bei⸗ ſitzer: Landgerichtsräte Dr. Hochſchwender und Dr. Nebel. Vertreter der Anklage: Oberſtaats⸗ anwalt Mickel. Verteidiger: Rechtsanwalt Karl Walter. Mittwoch, 30. April, vormittags 9 Uhr: Spatz, Erwin in Mannheim⸗Feudenheim wegen Unterſchla⸗ gung und Meineids. Vorſitzender: Landgerichts⸗ direktor Dr. Bär. Beiſitzer: Landgerichtsräte Dr. Arnold und Dr. Nebel. Vertreter der An⸗ klage: Oberſtaatsanwalt Mickel. Verteidiger: Rechtsanwalt Dr. Weindel. Donnerstag, 1. Mai, vormittags 9 Uhr: König, Marie aus Ludwigshafen und Langenſtein, Adolf aus Durlach Meineids u. a. Vor⸗ wegen Deulſchland führt :1 im Davis-Cup Der zweite Tag des Davispokalſpiels Deutſchland⸗England— Prenn ſchlägt Lee Dr. Arnold. Beiſitzer: ſchwender und Dr. lage: Oberſtaatsanwan Rebſtein⸗Metz⸗ Landgerichtsräte Dr. Nebel. Vertreter der An Mickel. Rechtsanwälte Dr. ger und Dr. Ebertsheim. Freitag, 2. Mai, vormittags 9 Uhr: J 6 1 ſt e r, Johannes in Mannheim wegen Körperverletzung mit Todesfolge. Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Bär. Beiſitzer: Landgerichtsräte Dr. Hoch⸗ ſchwoender und Dr. Nebel. Vertreter der An⸗ klage 1. Staatsanwalt Dr. Gerard. Verteidiger: Rechtsanwalt Dr. O. Simon. Samstag, 3. Mai, vormittags 9 Uhr ecker, Wilhelm in Schwetzingen und Weich n⸗ rich in Ketſch wegen Verbrechens nach 8 218 Abf. 4. Vorſttzender: Landgerichtsrat Dr. Arnold, Bei⸗ ſitzer: Landgerichtsräte Dr. Hochſchwender und Dr. Nebel. Vertreter der Anklage: 1. Staats⸗ anwalt Dr. Bender. Verteidiger: Rechtsanwälte Dr. Pfeiffen berger und Dr. Clemm. Doppel erwartungsgemäß verloren Während am Donnerstag die Dunkelheit den Spielen des Davispokalkampfes Deutſchland— England auf den Plätzen des Queens⸗Clubs in London ein vorzeitiges Ende bereitete, war am Freitag das Programm bereits vor 4 Uhr abgeſchloſſen. Schnell hatte ſich D. Prenn im Kampf gegen Lee mit:2 den entſcheidenden Satz geholt und im dann folgenden Doppelſpiel zwiſchen der deutſchen Kombination Dr. Kleinſchroth/ Dr. Deſſart und dem engliſchen Paar Gregory/ Collins, das eines der beſten Her⸗ ren⸗Doppelpaare der Welt iſt, dauerte es kaum 40 Minuten, bis die Engländer mit 612,:4,:8 den Sieg und den erſten Punkt für England an ſich gebracht hatten. So ſchloß der zweite Tag mit einer:1⸗Führung für Deutſchland, die unſeren ſtärkſten Hoffnungen entſpricht. Deutſchland hat die beſte Chanee, am Samstag durch den Gewinn eines weiteren Einzelſpieles den entſcheidenden Punkt an ſich zu bringen und damit entgegen allen Erwartungen die Davis⸗ pokal⸗Vorrunde ſiegreich zu beenden. Die Spiele am Freitag Bei leicht bewölktem Himmel herrſchte am Freitag nach⸗ mittag in London eine drückende Schwüle. Unter dem un⸗ gewohnten, feuchtheißen Klima hatten naturgemäß die deut⸗ ſchen Spieler mehr zu leiden, als die Engländer, die an die klimatiſchen Beſonderheiten des Inſelreiches gewöhnt find. Es gab zunächſt die Fortſetzung des zweiten Einzelſpieles zwiſchen D. Prenn und dem jungen Engländer Lee, das am Donnerstag abend beim Stande von 61:4, 719, 618 für Prenn abgebrochen worden war. Der zweite Punkt für Deutſchland hätte ſchon am Donnerstag abend ſichergeſtellt werden können, wäre Prenn beim Stande von 51 im zwei⸗ ten Satz nicht zu leichtſinnig geworden. Am Freitag nach⸗ mittag machte aber der Berliner ſeinen Fehler wieder gut. Prenn befand ſich in beſter Verfaſſung, er zeigte ſeinen alten, guten Aufſchlag, ſein ſchnelles Erfaſſen der Situa⸗ tion und ſein feines Laufvermögen. Lee konnte nur vor⸗ übergehend Widerſtand leiſten und ſchnell hatte Prenn den entſcheidenden Satz mit 672 an ſich gebracht und ſomit das Match:4, 779, 618,:2 gewonnen. Den erwarteten leichten Sieg holten ſich dann die Eng⸗ Gregory Collins im länder Doppel gegen Dr. leinſchroth/ Dr. Deſſart mit 612, 6·4,:8. Im engliſchen Doppel war zunächſt Gregory der überragende Mann. Gregory ließ aber ſchon im zweiten Satz— K bar unter der drückenden Schwüle— ſtark nach und war im letzten Satze zeitweiſe ſehr unſicher. Die Schwächen kamen aber bei der guten Harmonie zwiſchen den beiden Englän⸗ dern nicht ſo ſtark zur Geltung wie die im deutſchen Dop⸗ pel, wo Kleinſchroth die gewohnte Leiſtung zeigte, während Deſſart zwar recht tapfer, aber auch ſehr unſicher ſpielte und ſehr viel verſchlug. Den härteſten Widerſtand lei die H= Deutſchen im zweiten Satz, wo ſie ſogar mit 42 11 h. rung lagen. Im dritten Satz ſtand es bereits 570 für die Engländer, als dieſe in eine Schwächeperiode gerieten und noch drei Spiele an die Deutſchen abgeben mußten. Das Spiel war ſehr lebhaft. Myers tadelt Eine ſehr ſcharfe Kritik müſſen ſich die engliſchen Davis⸗ vokal⸗Führer in der engliſchen Morgenpreſſe vom Freitag gefallen laſſen. Der bekannte Tennisfachmann Myers macht den engliſchen Mannſchaftsführern den Vorwurf, daß ſie ſich zu wenig um die kontinentalen Verhältniſſe gekümmert und darum nicht gewußt hätten, daß Dr. Landmann ein ſy zäher und auch für Auſtin gefährlicher Spieler ſei. Gerlütht wird auch der Umſtand, daß für die engliſchen Davispokal⸗ ſpieler kein eigener Maſſeur bewilligt worden ſei, ſodaß ſich der deutſche Maſſeur um Auſtin hätte bemühen müſſen, als dieſer im fünften Satz ſeines Kampfes gegen Dr. Land⸗ mann zuſammenhrach. Die erſte Entſcheidung Indien— Griechenland:2 Das erſte Davis pokalſpiel der Europazone kam in Athen zwiſchen Britiſch⸗Indien und Griechenland zum Austrag und ergab mit:2 den knappen Sieg der indiſchen Vertreter Charaugiva und Soni, die nunmehr in der z ten Runde gegen den Sieger des Spieles Ungarn Zapan in Budapeſt anzutreten haben. Hockey⸗Länderkampf Deutſchland⸗ Holland Am kommenden Sonntag findet das 7. Zuſammentreffen der Ländermannſchaften von Deutſchland und Holland ſtatt. Die bdeutſche Vertretung muß in dieſem Jahre wieder nach Amſterdam und jeder weiß, was dies bedeutet. Be⸗ reits 1928 mußte Deutſchland anläßlich der Olympiſchen Spiele von Holland in Amſterdam eine Niederlage hin⸗ nehmen, die einzige, die Deutſchland nach dem Kriege überhaupt erlitt. Das erſte Länderſpiel fand 1926 in Amſterdam ſtatt und endete mit dem ſicheren Siege der deutſchen Elf. Auch die beiden nächſten Spiele, 1927 in Düſſeldorf und wieder in Amſterdam zeigten Deutſchland mit 3e und:0 klar in Front. Das Jahr 1928 brachte Deutſchland die einzige Niederlage. Auch 1929 in Berlin gelang es Holland noch ein oih Unentſchieden zu erzwin⸗ gen und erſt das letzte Weihnachts⸗Turnier in Barcelona endete wieder mit einem dentſchen Sieg, dem höchſten,:0, den eine deutſche Ländermannſchaft bisher gegen Holland errang. Für das kommende Treffen ſind die deutſchen Chancen nicht ſchlecht. Deutſchland hat wieder beinahe vollzählig die Elf zur Stelle, die an Weihnachten Holland ſchlug, während die holläudiſche Mannſchaft erſt am letzten Sonn⸗ tag gegen England eine hohe 119⸗Niederlage erlitt. Aller⸗ dings hat dieſe den großen Vorteil, im eigenen Lande ſpielen zu können, auch liefert Holland gegen Deutſchland ſtets eines ſeiner beſten Spiele. Die deutſche Mannſchaft ſteht: Tor: Brunner (Berl. He); Verteidiger: Heymann(Berl. HC), Zander (Berl. SW 92); Läufer: Ueberle(Uhlenhorſt), Th. Haag (80 Frankfurt), Schäfer(Etuf Eſſen); Stürmer: Mehlltz (Berl. S 92), Müller, K. Weiß(Berl. Sc), Scherbarth (Berl. SV 92), Wollmer(Sc Lzg.). Der fache inter⸗ nationale Torwart, Lincke vom Berl. SV 92, der urſprüng⸗ lich das Tor hätte hüten ſollen, wurde am vergangenen Sonntag verletzt, ſo daß jetzt auf Brunner zurückgegriffen wurde, der ſogar ſchon gmal für Deutſchland ſpielte. Außer dieſem wäre eptl. noch Malzkorn(Köln 99) für diefen Poſten in Frage gekommen. Die Berliner Verteidigung, die aufgeſtellt wurde, wird beſtimmt ihre Aufgabe ſicher löſen. Da ſie gut eingeſpielt iſt, wird der Einheitlichkeit halber immer wieder auf ſte zurückgegriffen; Zander iſt als linker Verteidiger unbedingt auch der beſte, den Deutſchland heute hat. Für rechts käme Heuſer(Tc 78 Heidelberg) in Betracht, der bei dem Silberſchildendſpfel in Heidelberg zeigte, daß er Heymann nicht nachſteht. Die Läuferreihe hat auch bereits oft zuſammengeſpielt, ſo daß man auch mit ihr zufrieden ſein kann. Hoffentlich iſt Ueberle in Form, ſonſt wäre ihm unbedingt Peter vom HC Heidelberg vorzuziehen, der augenblicklich ausgezeich⸗ net iſt. Die Berliner Stürmerreihe, mit dem Leipziger Wollmer, iſt das beſte, was Deutſchland heute hat. Alle Stürmer ſind aufeinander eingeſpielt und werden auch als Einzelſpieler in Deutſchland nicht erreicht. Nach allem iſt alſo mit einem wahrſcheinlichen deutſchen Siege zu rech⸗ nen, der umſo notwendiger iſt, nachdem Holland ſo hoch gegen England verloren hat, um das deutſche Anſehen im Hockeyſport weiter zu feſtigen. Karlshorſt(25. April) 1. Mainberg⸗Hürdenrennen. 3500 J, 3000 Meter: 1. Wit tigs Annchen(Lüder), 2. Palmieri, 3. Botſchafter. 71, Platz: 2, 54. Ferner liefen Mont Dore, Kißling, Fleiß. 2. Kram ſta⸗Jagdrennen. 3500 l, 4000 Meter: 1. Boſttans Firn 2(Imhof), 2. Baladin, 3. Wildfang. Toto: 38, Platz: 2, 21. Ferner lieſen Eulalia, Marſy. 8. Aupil⸗Jagdrennen. 3500 J, 3400 Meter: 1. Mahle Peritus(Gimpl), 2. Le, 3. Frundsberg. Toto: 60, Platz: 24, 28. Ferner liefen: Egmont, Felſen. 4. Silberner Humpen: 58500 /, 4000 Meter: 1. Ebbeslohs Fritz Fromm(Müſchen), 2. Kili, 3. Genius. Toto: 17, 20, 4. Ferner liefen: Oberjäger, Aſſuon. 5. Proſpero⸗Jagbrennen: 4200, 8500 Meter: 1. Metzſchs Merkur 2, 2. Credulite, 3. Husdent. Toto: 20, Platz: 18, 14. Ferner lief: Gerwin. 6. Excelſtor⸗Hürdenrennen. 3500 /, 3000 Meter: 1. Wertherus Malkaſten(Kukulies), 2. Caſtor, 3. Spalo, Toto: 17, Platz: 15, 20. Ferner lieſen Hohenfels, Tiber, Senta. 7. Preis von Blumberg. 3000 /, 1400 Meter: 1. manns Henvill(Zint), 2. Till Eulenſpiegel, 3. Sturm 2„Plaz: 36, 19, 15. Ferner liefen: Roxang, Vivat Carlchen, Orferio, Bentheim, Tiefenfurt, Helianti. — 7 Chefredakteur: Kurt ffiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Fe Kayſer Kommunalpolitik und Lotales: Richar und Vermiſchtes: Willy Müller Handelsteil; K und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſch teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in, Mannheim— He Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Hgas, Neue Mannheimer G. nt. b.., Mannheim, R 1, 46 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Ehmer- Gericht äftliche Mit⸗ e MOblSschHE SACHUICH KEH AECHNISCHE VOLLCOMMENHEUT N NU BERNTROFFENE QUALUTANT AS b e nere Nee Mannheim, Heidelbergerstraße, 03, 9/⁰11 auf 17,75—19,00 l. Samstag, 26. April 1930 der Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- n WIRTSCHAFT TS-ZETTUNG Der Getreidemarkt unter der Einwirkung der neuen Zollmaßnahmen Verhältuismäßig ruhige Auslandsweizenmärkte/ Zunehmende Vergrößerung der Preisſpanne zwiſchen Weizen und Manuheim, 25. April. Nachdem der von der Agrarreform in Ausſicht ge⸗ nommene Weizenpreis von 260/ je To. ſeit längerer Zeit bereits überſchritten war, glaubte man vielfach nicht an eine abermalige Zollerhöhung. Sie iſt nun⸗ mehr doch und zwar ziemlich überraſchend gekommen. Offenbar von der Auſicht ausgehend, daß durch eine weitere Verteuerung des Weizenbrotes dem Roggen⸗ preis aufgeholfen werden könnte, hat der Reichs⸗ miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft nunmehr doch von der ihm erteilten Vollmacht Gebrauch ge⸗ macht, ſodaß der Weizenzoll, nachdem er eben erſt auf 12/ feſtgeſetzt worden war, mit dem 25. ds. Mts. eine abermalige Erhöhung um 3/ auf 15/ und der Braugerſtenzoll eine ſolche um 5/ auf 15, erfährt. Die Folge war, daß ſich das Geſchäft faſt ausſchließ⸗ lich disponiblen, bereits verzollten Partien zuwandte. Von Auslandsweizen wurde Manitoba 1 zu⸗ letzt mit 33,90 /, desgl. U mit 33,50/ bezahlt. Von der Schweiz wurde zu Wochenmitte Ware wieder bil⸗ liger hierher angeboten und vom Handel alsbald auf⸗ genommen. Kanſas Ul und Baruſſo waren mit 32,00 bis 32,25 am Markte, während zu Wochenbeginn noch mit 30,75 30,90% anzukommen war. Für Theiß⸗Weizen wurden 29,00 29,25 /, franko Mann⸗ heim und für franzöſiſchen Weizen 29,25, eif Mannheim, verlangt. Inlandweizen ging zu⸗ letzt mit 30,50 30,90% um, vereinzelt wurden bereits 81,00 bis 31,20/ verlangt. Die Forderungen im Cif⸗ Geſchäft lauteten in hfl. je 100 Kg. eif Rotterdam /Ant⸗ werpen: Bahia Blanca, 78 Kg., April⸗Mai, 10,37, Ba⸗ ruſſo 10,52, desgl., 79 Kg., ſchwimmend, 10,58; Mani⸗ toba, Atlantic, I, Mai, 11,78, II 11,50, 111 11,21; Ma⸗ nitoba, Paeifie, I, Mai, 11,52 II 11,29. Angeſichts des knapper werdenden Angebotes an innerdeutſchem Weizen rechnet man bereits mit der Möglichkeit einer ſtärkeren Weizenausmahlung als bisher. Für die weitere Entwicklung des Weltwei⸗ zenmarktes bleibt die Witterung der nächſten Zeit ausſchlaggebend. Seit etwa zwei Wochen herrſcht in den Hauptgebieten Nordamerikas, Ar⸗ gentiniens und auch in vielen euxopäiſchen Ländern regenxreicheres Wetter und die vorher für die Preis⸗ geſtaltung ausſchlaggebende Trockenheit, die die No⸗ tierungen hatte anziehen laſſen, iſt in Wegfall ge⸗ kommen. Vorausſagen laſſen ſich trotzdem nicht machen, weil das Wetter von einem zum andern Tag wieder umſchlagen kann. Augenblicklich iſt der Weltweizenmarkt eher etwas nachgiebiger geſtimmt. Zwiſchen Weizen und Roggen hat ſich durch die Vorgänge am Weizenmarkt ein großer Preisunter⸗ ſchied herausgebildet. Es bleibt nunmehr die Frage, oh dadurch tatſächlich eine Steigerung des Roggen⸗ brotverbrauches erreicht wird, wie es offenbar Schie⸗ les Abſicht iſt. Seit dem 14. ds. Mis. iſt der hieſige Lokopreis von 18,75 19,00 4 auf 19,00 19,50/ ge⸗ ſtiegen, hat alſo die Preisbewegung des anderen Brotgetreideartikels nur in ſehr beſchränktem Um⸗ fange mitgemacht. Man fängt jetzt bereits an, die Möglichkeit in Rechnung zu ſtellen, daß es doch noch zu einem Beimahlungszwang für Roggen kommt, wenn auch die jetzige Maßnahme— Heraufſetzung der Werte für Einfuhrſcheine bei Roggen von 6 auf 9/— nichts fruchten ſollte. Das Mehlgeſchäft verzeichnet verhältnis⸗ mäßig nur kleine Bedarfsnachfrage. Die Preiſe wurden ſeit letzter Woche für alle Weizen mehl⸗ ſorten um eine volle Mark je 100 Kg. erhöht, gelten aber nur vorbehaltlich der Zollklauſel. Am Freitag wurde dann infolge der erhöhten Zölle der Karentionspreis einſchließlich Zollzuſchlag auf 44,75„ je 100 Kg. ſeſtgeſetzt, von dem nur noch im Laufe des Monats zur Ausführung kommende April⸗Lieferungen befreit bleiben ſollen. Für Roggenmehl von 70,60prozentiger Ausmahlung wurden 28,50— 33,00 4(gegen 27,252,004 in der Vorwoche), je 100 Kg., verlangt; 65prozentige Ausmahlung norddeutſcher Herkunft war mit 28,25, fret Mannheim, angeboten. Am Gerſten markt herrſchte Hauffe. Die be⸗ abſichtigte Heraufſetzung des Einfuhrſcheinwertes von 6,50 4 auf 9,00 4 bei Braugerſte ließ an⸗ geſichts der kleinen in Südweſtdeutſchland noch vor⸗ handenen freien Vorräte den Preis von vorwöchent⸗ lichen 21,50—22,50/ auf 22,25—24,00/ anziehen. Futtergerſte ſtieg gleichfalls von 17,50—18,50 Ab Pfälzer Stationen wurde Braugerſte vereinzelt zu 22,00 bis 22,50/ gehandelt. Schöne märkiſche Braugerſte ging am hieſigen Markt zu 24,65, frei Rheinſtation, um. Hafer dürfte von der bevorſtehenden Herauf⸗ ſetzung des Wertes der Einfuhrſcheine von 6 auf 9 am meiſten profitieren, da hierdurch Rendement nach dem Ausland geſchaffen wird. Das Angebot hielt ſich in mäßigen Grenzen. Im Lokogeſchäft er⸗ gab ſich gegenüber der Vorwoche eine Preisſteige⸗ rung von 0,50/ auf 18,75—19,75/ je 100 Kg. Im Mais war Angebot in monopolfreier Ware nur noch für ganz kleine Mengen vorhanden, für die 22,50 23,00/ gefordert und 22,00% geboten wur⸗ den. Bei Virginia Mais ſollen ſich in letzter Zeit mehrfach Beanſtandungen wegen der Keim⸗ fähigkeit ergeben haben. Futtermittel hatten dieſe Woche verhältnis⸗ mäßig ruhigen Markt, weil der Handel die Wirkung der neuen Zollmaßnahmen abwartet. Bei Trocken⸗ ſchnitzeln rechnet man auf Grund der neuen Aus⸗ landszollſätze mit einer faſt völligen Stockung des Importgeſchäftes und einer entſprechenden Hebung des Inlandpreiſes bis zu einer gewiſſen Angleichung. Verlangt wurden für die 100 Kg. ab Fabrik 9,50 l. Die Ware läßt jetzt Rechnung nach Mittel⸗ und Norddeutſchland, wohin bereits Verkäufe abge⸗ ſchloſſen worden ſind. Auch Steffenſchnitzel ſind etwas gefragter als bisher und ſtellen ſich ab Fabrik auf 12,50 13,00. Melaſſefutter tendiert feſter; Bier⸗ treber, Malzkeime und Oelkuchen lagen gegenüber der Vorwoche unverändert. Für Nachmehl wurden 1516 /, für Futtermehl(Bollmehl) 11,50, für feine Kleie 9,00—9,25, für mittelgrobe 10,50, für grobe 10,50—10,75 /, für Maisſchrot 22,50, fe 100 Kg., verlangt. Roggen/ Wird ein Beimahlungszwang für werden?/ Braugerſte hauſſiert, Hafer zieh! laugſam an Roggen notwendig Für die Rheinſchiffahrt war der Waſſer⸗ ſtand günſtig. Das Frachtengeſchäft liegt ſehr ſtill. Schiffs mieten wurden nicht notiert. Der Schlepplohn je Tonne betrug von der Ruhr nach Mannheim 1151,20 /, von Mannheim nach Karls⸗ ruhe 0,40 0,50%, von Mannheim nach Kehl/ Straß⸗ burg 0,850,900. Der Ta Iſchlepplohn wird nach dem Normaltarif ohne Zuſchlag berechnet. Die Getreidefracht ſtellte ſich zuletzt von Rotterdam nach Mannheim je Tonne auf 1,70 hfl., mit 10 Cts. Zuſchlag für Verladungen über Antwerpen, Baſis Schwerfrucht. Auch in der Mainſchiffahrt, die von und bis Würzburg betrieben werden kann, liegt das Geſchäft zurzeit bei unveränderten Sätzen ſehr ruhig. Georg Haller. Philipp Holzmann AG. Frankfurt Laut Bericht ſtand das verfloſſene Geſchäftsjahr im Zeichen einer ſich vertiefenden allgemeinen deutſchen Wirt⸗ ſchaftskriſis, die auch den Baumarkt ſtark in Mitleiden⸗ ſchaft zog. Die Auftraggeber der öffentlichen Hand be⸗ ſchränkten ihr Bauvorhaben auf das Allernotwendigſte. Die geplanten Siedlungsbauten konnten nur zum kleinen Teil durchgeführt werden. Der Geſellſchaft gelang es, trotz dieſer ſchwierigen Lage den Umſatz auf Vo jahres ⸗ höhe zu halten. Das Ergebnis zeigt nach Abzug von (alle Zahlen in Millionen/ 1,28(1,19) Unkoſten und 1,64(1,41) Abſchreibungen einen Reingewinn von 1,01 (1,88), aus dem bekanntlich eine von 7 auf 8 v. H. erhöhte Dividende vorgeſchlagen wird. Der Grundſtücks markt war im Jahre 1029 ent⸗ ſprechend der Wirtſchaftslage außerordentlich ſtill. Das Auslandsgeſchäft der Firma hat eine günſtige Ent⸗ wicklung genommen. Die Tochtergeſellſchaft in Argen ⸗ tinien konnte eine 15proz. Dividende zur Ausſchüttung bringen und iſt weiter gut beſchäftigt. Die chileniſche Geſellſchaft verteilt eine erhöhte Dividende von 15 v. H. (13 v..) Die peruaniſche Geſellſchaft hat 10 v. H. Dividende verteilt. Die im Jahre 1927 neu gegründete braſilianiſche Geſellſchaft iſt noch in der Entwicklung begriffen. Die in Gemeinſchaft mit der Firma Julius Ber⸗ ger und Siemens Bau⸗Union übernommenen perſiſchen Eiſenbahnbauten ſind bisher programmäßig ver⸗ laufen, die griechiſche Tochtergeſellſchaft war befriedi⸗ gend beſchäftigt. Für Frankreich wurden verſchiedene Reparationsaufträge ausgeführt, was in Zukunft nach In⸗ kraftſetzung des Poungplans nicht mehr in dem Maße der Fall ſein wird. Die Bilanz zeigt: Ack. 20; VA. 0,09; Reſerve 3,19; Hypotheken 0,94; Bankſchulden 5,04(mehrjähriger Dollar⸗ vorſchuß); Kreditoren 26,15(15,67); andererſeits Kaſſe und Bank 10,38(5,0); Wechſel 3,02(0,04, darunter 2,0 Repara⸗ tionswechſel); Beteiligungen, Wertpapiere 4,28(4,17); Häu⸗ ſer und Liegenſchaften 3,39(3,96); Gebäude und Grund⸗ ſtücke für eigenen Betrieb 486(4,99); Woren und Einrich⸗ tungen 4,28(4,4); Hypotheken 0,23(0,27); Schuldner 20,84 (17/15). Die Bürgſchaften werden mit 3,41 ausgewieſen (5,74). Ueber das laufende Geſchäftsjahr werden Mit⸗ teilungen nicht gemacht. Die günſtige Entwicklung des Auslandsgeſchäftes ſoll jedoch weiter anhalten.(GV. 5.., Kurs 108,5 v..) * Holzſtoff⸗Fabrik Gmb. Wertheim in Zahlungsſchwie⸗ rigkeiten. Die Firma hatte unterm 16. April ihren Gläu⸗ bigern mitgeteilt, daß ſie ſich in Zahlungsſchwierigkeiten geſtellt ſehe. Die Bilanz auf 15. April 1990 weiſt einen Verl uſt von 41 254/ aus. In einer Gläubigerverſamm⸗ lung am 28. April wurde beſchloſſen, der Firma eine zwei⸗ wöchige Friſt zu gewähren, innerhalb deren ſie ein Be⸗ triebskapital von mindeſtens 20 000 4 zu beſchaffen hat. Dieſes Kapital, ſowie alle in dieſer Zeit eingehenden Gel⸗ der ſollen dem Gläubigerausſchuß zur Verfügung geſtellt werden. Das Verſicherungsjahr 1929 Ueberwinterungskoſten der Schiffer im Zwiſch enhafen zu Laſten der Verſicherungsgeſell⸗ ſchaften„Europa“ und„Ufa“⸗Schäden/ Lagerhaus⸗Brände/ Langſamer Prämien⸗ eingang/ Verſtändnisloſe Konkurrenz im Trausport⸗Verſicherungs⸗Geſchäft Aus dem Bericht der VBadiſchen Aſſeturanz Die Badiſche Aſſecuranz äußert ſich in ihrem Geſchäfts⸗ bericht ſehr ausführlich über das Verſicherun gs jahr 1929, das wohl das an Kataſtrophen reichſte Jahr war, das die Geſellſchaft ſeit ihrem Beſtehen durch⸗ gemacht hat. Allem voran ſtand der überaus harte Winter 1928/29. Der Eisgang vollzog ſich allerdings in ausge⸗ zeichneter Weiſe, ſodaß aus dieſem ſehr gefürchteten Natur⸗ vorgang von Schiffsverluſten, wie ſie andernfalls unbe⸗ dingt hätten eintreten müſſen, kaum die Rede ſein konnte. Trotzdem erreichten die aus dem langen und harten Winter erſtandenen Unkoſten für Ueberwinterung eine ganz unge⸗ heure Summe. Für die Badiſche Aſſecuranz allein ſind dieſe Beträge bis zu Mitte April d. Is. auf über 250 000% angewachſen, was unſere Schätzung beſtätigt. Das Binnenſchiffahrtsgeſetz. Daß die Verſicherungsgeſellſchaften in Deutſchland mit der⸗ artigen gewaltigen Verluſten zu rechnen haben, verdanken ſte, wie die Badiſche Aſſecuranz hervorhebt, dem ſeit dem Jahre 1900 in Kraft befindlichen Binnenſchiffahrtsgeſetz. Dieſes Geſetz zwingt die Verſicherungsgeſellſchaften, zur Unterhaltung von Schiff und Mannſchaft während des Win⸗ ters bis zu einem gewiſſen, manchmal recht hohen Teil bei⸗ zutragen, vorausgeſetzt, daß das Schiff in einen Nothafen, d. h. in einen Winterhafen flüchten muß. Daß der weitaus größte Teil der auf den Flüſſen bei Eintritt von Froſt fahrenden Schiffe rechtzeitig däs Einlaufen in einen ſolchen Nothafen dem Einlaufen in den Beſtimmungshafen vor⸗ zieht, ſei leicht durch eine 30jährige Praxis nachzuweiſen. Im Beſtimmunghafen kann der Schiffer ſeiner Verſiche⸗ rungs⸗Geſellſchaft Ueberwinterungskoſten nicht anrechnen, im Zwiſchenhafen, in den er wegen drohender oder nur ver⸗ mefntlicher Eisgeſahr einlief, kann er dies tun. Die Folge hiervon iſt beit den deutſchen Verſichernngs⸗Geſellſchaften eine ungeheuere Anzahl von Havariegroße⸗Anſprüchen, und bet der Badiſchen Aſſeeuranz⸗Geſellſchaft, die einen nicht unbeträchtlichen Teil der Verſicherungen auf dem Rhein und anderen deutſchen Flüſſen beſitzt, ſind dieſe Havariegroße⸗ -Anſprüche bis jetzt auf über eine Viertelmillion ange⸗ wachſen. Es handelt ſich im allgemeinen um nicht hohe Entſchädigungsſummen, und dennoch iſt durch die große An⸗ zahl der Schiffe, denen es gelang, in einen ſogenannten Winter- oder Nothafen einzulaufen, die genannte, außer⸗ ordentlich hohe Geſamtſumme erreicht worden. Von Inter⸗ eſſe an dieſer Stelle iſt wohl die Tatſache, daß bas Ausland, bdeſonbers das benachbarte Holland, ein derartiges Geſetz nicht kennk. Ausländiſche Verſicherungs⸗Geſellſchaften haben alſo mit ſolch enormen Schäden in ihrem eigenen Lande nichts zu tun. Branbſchäden Auch an ſonſtigen außergewöhnlichen Schäden war das abgelaufene Jahr reich.„Wir erwähnen nur den Feuer⸗ ſchaden, von dem der damals noch im Bau befindliche„Nord⸗ deutſche Lloyd“⸗ Dampfer„Europa“ betroffen wurde. Wir waren auf dieſen Dampfer mit einer großen Summe beteiligt, und es wird kaum eine Transport⸗Verſicherungs⸗ Geſellſchaft in Deutſchland geben, die ſich nichk in einer ähn⸗ lichen Lage befand, wurden dieſe Bauriſiken doch bisher als ausgezeichnetes Geſchäft betrachtet. Auch der Schaden, von dem im Jahre 1928 die Filmbearbeitungsſtelle der„Ufa“ betroffen wurde, wirkte ſich für das Jahr 1929, ſowohl für uns, als auch für unſere Tochtergeſellſchaft, noch mit einem größeren Betrage aus. Das Jahr 1929 zeichnete ſich ganz beſonders durch eine große Anzahl von Brandſchäden in Lagerhäu⸗ ſern aus. Dieſe Schäden waren nicht nur ſehr zahlreich, es handelte ſich zum weitaus größten Teil auch um ſehr hohe Beträge. Es iſt eine ſonderbare Tatſache, daß gerade die Feuerſchäden dann nach Zahl und Art an wa chſen, wenn die wirtſchaftlichen Verhältniſſe darniederliegen. Je mehr der Preis für eine beſtimmte Ware fällt, umſo zahl⸗ reicher und höher werden für die Verſicherungs⸗Geſellſchaf⸗ ten die Schäden. Die Geſellſchaft, obwohl ſie nur die Trans⸗ portperſicherung betreibt, mußte aber auch von Lagerſchäden betroffen werden, weil die Transportverſicherung an und für ſich das Feuerriſiko einſchließt, und außerdem auch in einem, allerdings beſchränkten Maße Lagerverſicherungen, ſowohl bei Beginn des Transportes, als auch während des Transportes durch Zwiſchenlagerung, und nach Beendigung des Transportes vorkommen.“ Stundung fälliger Prämien Bei der Ausdehnung des Geſchäftes habe man ſich nicht nach großen, bedeutende Prämienbeträge einbringenden Ge⸗ ſchäften umgeſehen, man habe das Seeplatzgeſchäft nicht aus⸗ gedehnt, ſondern ſogar weiter ermäßigt; auch habe man im vergangenen Jahre eine Anzahl von Geſchäften, die ſich als unrentabel erwieſen, abgeſtoßen, und aus allen dieſen Gründen dürfte der Zugang von neuem Geſchäft und die dadurch entſtandene Erhöhung der Prämienein⸗ nahme Ausſicht auf Nutzen laſſen. Nichts ſei leichter in der Transportverſicherung, als die Einnahme zu erhöhen; ſchwieriger ſei es aber, die Erhöhung ſo zu geſtalten, daß ſie Ausſicht auf Gewinn gibt. Die Geſchäftsausdehnung verlangte ſelbſtverſtändlich auch größere Betriebsmittel. Dieſe Betriebsmittel waren aber nicht nur durch die Aus⸗ dehnung des Geſchäftes nötig, ſondern auch durch den mißlichen Umſtand, daß die Eingänge der Prä⸗ mienbeträge heute viel langſamer erfol⸗ gen, als in früheren Zeiten. Es kommt nicht ſelten vor, daß um Stundung von fälligen Prämien erſucht wird, und mit Rückſicht auf die an und für ſich wertvolle Kundſchaft könne ein großer Teil derartiger Anſuchen nicht abgeſchla⸗ gen werden. Dieſer mißliche Zuſtand werde noch dadurch verſchlechtert, daß man von den Verſicherungsgeſellſchaften im Schadensfalle pünktlichſte Zahlung verlangt; auf der einen Seite muß die Geſellſchaft ſich den langſamen Ein⸗ gang ihrer Prämien, alſo ihrer eigenen Zahlungs⸗ und Be⸗ triebsmittel bieten laſſen, auf der anderen Seite verlangt man von ihr beſchleunigte Erfüllung ihrer Verpflichtungen. Beſtrebungen zur Herabsetzung der Agenturproviſtonen und Maklergebühren Wenn in den letzten Jahren dartüber zu d war, daß das Trans port⸗Verſicherungs⸗Geſchäft durch e verſtänd⸗ nisloſe Konkurrenz von Johr zu Jahr mehr herabgewirt⸗ ſchaftet wurde, wenn man trotzdem ſchon im Vorjahr auf ſchwache Anzeichen zu einer Beſſerung hinweiſen konnte, ſo ſei man für das Jahr 1929 nicht in der Lage, etwas an⸗ deres zu berichten. Der Bericht führt dazu aus:„Die Transport⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaften, obwohl eine große Anzahl davon ſchon im vergangenen Jahre keine befriedi⸗ genden Ergebniſſe mehr aufweiſen konnte, ſind ſich immer noch nicht ganz der eruſten Lage unſeres Geſchäftszweiges bewußt. Es wird in Prämien und in Policebedingungen noch immer Unglaubliches geleiſtet. Es iſt dieſe Tatſache umſo ſonderbarer, als die Anzahl der Geſellſchaften gerade in der Transportverſicherung in den letzten Jahren, und ganz beſonders im Jahre 1929 eine geringere geworden iſt. 9 auf eine Beſſerung des Geſchäftes, von denen wir in der vorjährigen Generalverſammlung ſprachen, Wir dürften wohl auch jetzt wieder zu verzeichnen ſein. Der Svenska⸗ Bericht Die Ruſſenkonkurrenz— Zollerhöhungen auf Streich⸗ hölzer in aller Welt Die Svenska Tändſtiks AB, die bekanntlich für 1929 einſchließlich Vortrag aus einem Reingewinn von 64,22 (55,64) Mill. Kr. eine Dividende von wieder 15 v. H. ver⸗ teilt, legt nunmehr den Jahresbericht vor. Danach war die Geſellſchaft in der Lage den Verkauf ſchwediſcher Zündhölzer weiter auszudehnen und zwar zu Preiſen die etwas höher waren als im Jahre 1928. Auch die örtliche Fabrikation im Auslande und andere Zweige der Geſchäfts⸗ tätigkeit der Geſellſchaft haben ſich befriedigend entwickelt. In gewiſſen Exportmärkten hat ſich nach dem Bericht in⸗ deſſen die ruſſiſchen Konkurrenz als ein Störungsfaktor er⸗ wieſen. Die Preiſe, für welche ruſſiſche Zündhölzer ange⸗ boten wurden, ſind vielſach ſo niedrig geweſen, daß ſie nur einen Teil der Produktionskoſten decken konnten. Trotz dieſer Preispolitik haben die Ruſſen im Geſchäftsjahr 1929 (Abſchluß 30. Sept.) nur für 6,1 Mill. Rubel exportiert. Der Bericht bemerkt, daß die Propaganda der Ruſſen den Zweck verfolgt habe, die ſchwediſchen Zündholzgeſellſchaft zu beeinfluſſen, eine Vereinbarung zu treffen, die in irgend⸗ einer Form eine Kreditgewährung einſchließen würde. Hier⸗ zu wird erklärt, daß der Verwaltungsrat der Geſellſchaft glaubt, daß ein ſolches Abkommen unter gegenwärtigen Umſtänden weder möglich noch wünſchenswert ſein würde. Der Bericht erwähnt des weiteren, daß innerhalb der letzten 6 Monate eine Anzahl bedeutender Länder Schritte unternommen habe, um ihr Zolltarife für die Einfuhr von Zündhölzern beträchtlich zu erhöhen, oder daß ſie Maß⸗ nahmen ergriffen haben, wodurch die Einfuhr ruſſiſcher Zündhölzer verhindert wird. Dieſe Zollerhöhungen können nicht verfehlen auch den Export von Zündhölzern aus an⸗ deren Ländern ungünſtig zu beeinfluſſen und es iſt deshalb wahrſcheinlich, daß die Steigerung des ſchwediſchen Zünd⸗ holzexports, die ſich während der letzten acht Jahre gezeigt hat, für 1930 nicht aufrecht erhalten werden kann, ſondern daß für dieſes und die folgenden Jahre mit einer Export- abnahme aus Schweden zu rechnen iſt. Der Bericht geht dann im einzelnen auf die bekannten Geſchäfte mit Deutſch⸗ land und Rumänien ein, und bemerkt, daß, wie wir bereits berichteten, entſprechend der Zollerhöhung in S A und in Auſtralien dort erhöhte eigene Fabrikation betrieben würde. In der Bilanz betragen Kaſſe und Bankguthaben 31,52 Mill. Kronen, Obligationen 119 Mill. Kr., verſchiedene Debitoren 76,77 Mill. Kr., Zündholzfabrikate 1,53, Kapital- anlagen im Auslande 124,52 Mill, Kr. und Aktienporte⸗ feuille 297,58 Mill, Kr. Andererſeits erſcheinen bei einem Act von 270 Mill. Kr. und einem Reſervefonds von 700 Mill. Kr. Obligationsanleihe mit 23,92 Mill. Kr., verſchie⸗ dene Kreditoren mit 86,78 Mill. Kronen. MHittag-Ausgabe Nr. 192 Erneute Konzentrationsbeſtrebungen in der Rheinſchiffahrt Gründung einer Kahnmeldeſtelle Gmb. in den Rhein⸗Ruhr⸗Häfen Die Konzentrationsbewegung an der Rheinſchtffahrt hat, Anterſtützt durch die ſchlechte Lage der Frachtenmärkte, in der letzten Zeit weitere Fortſchritte gemacht. Die großen Rheinreedereien beabſichtigen zur beſſeren Erfaſſung der Talkohlentransporte eine Kahn meldeſtelle Gmbß. in Duisburg zu gründen, für die Vertragsentwürfe bereits vorliegen. Es iſt damit zu rechnen, daß die Gründung noch im Laufe des kommenden Monats vollzogen wird, da die beteiligten Firmen ſich grundſätzlich einig ſind. Für je 10 000 To. Kahnraum wird 100/ Einlage erhoben werden, ſodaß bei 1450 000 To. Kahnraum, der der neuen Geſell⸗ ſchaft zur Verfügung ſteht, das Kapital 145 000 4 beträgt. Es handelt ſich um eine Jahresmenge von—6 Mill. To. Kohlen nach holländiſchen Exporthäfen, die durch das neue Unternehmen gefahren werden ſollen und für die ein beſon⸗ derer Frachtſatz beſtimmt wird. Die Verteilung erfolgt prozentual der Kahnbeteiligungsguote der Geſellſchafter. Neben den bekannten Kohlenkontorsfirmen ſind auch hollän⸗ diſche Unternehmen, wie Nesca, Vulcan, im Vertragsent⸗ wurf vorgeſehen. Eine Veräußerung von Geſchäftsanteilen an Firmen anderen Charakters iſt nicht geſtattet. Die Un⸗ koſten ſollen durch eine Umlage getragen werden. Als Grundlage zählt der Beſitz an Fahrbetriebsmitteln bei Gründung der Geſellſchaft unter Einſchluß der Neubauten, ſofern ſie bis Oktober fertiggeſtellt werden ſollten. FFP TdT0TTPTbTPTPTPTbTb möchten zu dieſem Punkt nur den Beſchluß erwähnen, den der Deutſche Transport⸗Verſicherungs⸗Verband im ver⸗ gangenen Jahre wegen der auf dem Geſchäfte laſtenden hohen Agenturproviſionen und Maklergebühren zu faſſen ſuchte. Eine Steigerung ins Unerträgliche gerade ödieſer Gebühren war von einer verſtändnisloſen Konkurrenz während der Kriegs⸗ und Inflationsjahre geſtattet worden. Man ſtrebt nach einer nicht unbedeutenden Herabſetzun der eben genannten Belaſtungen, und es iſt Tatſache, da wohl die meiſten, und gerade die evnſt zu nehmenden deut⸗ ſchen Transport⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaften durchweg Er⸗ folge wach dieſer Richtung erzielt haben. Die Verſuche eine weitere Beſſerung herbeizuführen, ſcheinen— bis jetz wewigſtens— ebenfalls ausſichtsreich zu fein.“ Auslandsgeſchäft und Aktienkapital Die Geſellſchaft hält ſich zu der Kapitakerhöhung von 18 auf 2,5 Mill.& für berechtigt, weil ihr Geſchäft in den letzten Jahren eine größere Ausdehnung genommen hat, was auch non uns nicht in Abrede geſtellt wurde noch werden kann. Sie hatte in den Jahren 1927 und 1928 eine Prämienmehreinnahme von rund 1,5 Millionen, wozu im Jahre 1929 noch rund 400 000„ kommen. Angeſichts ihren großen Geſchäftes erſchien das Aktienkapital 8 u gering, ſie ſtieß deswegen bei der Organiſation wieder⸗ holt auf Swie rigkeiten.(Unſeres Erachtens nach hätte die Geſellſchaft allerdings ſchon 1927 zu der Kapital⸗ erhöhung ſchreiten können und vielleicht auch müſſen. Die Schriftleitung.) Man hielt der Geſellſchaft das kleine Ka⸗ pital vor und wies noch beſonders darauf hin, daß dieſes Kapital nur zu 25 v H. eingezahlt war. Beſonders ſchwer⸗ wiegend für die Geſellſchaft waren aber auch die ihr aus dem Ausland zugehenden Betrachtungen in ähnlicher Richtung. Man behauptete, ein Geſchäft von diefer Aus⸗ dehnung verlange ein Kapital von mindeſtens drei Mil⸗ lionen Schweizer Franken. Auch von Verſicherungs⸗ ämtern des Auslandes wurde die Geſellſchaft wie⸗ derholt auf ihr beſchränktes Kapital hingewieſen. Der Be⸗ trieb des Geſchäftes im Ausland iſt für ſie aber eine Lebensnotwendigkeit. In anderen Ländern iſt dle Konkurrenz nicht ſo über⸗ trieben ſtark und unvernünftig, wie in Deutſchland. Ebenfo gibt es noch Länder mit höheren Prämien und Heſſe ren Policebedingungen, infolgedeſſen auch mit größeren Ge⸗ winnausſichten. Um dieſes wertvolle Geſchäft nicht zu ver⸗ lieren, war man gezwungen, das Kapital einigermaßen der Ausdehnung des Geſchäftes anzupaſſen. Früher konnte die Geſellſchaft bekanntlich auf ein Aktienkapital von 6 000 000 Mark hinweiſen. Die Vorausſetzung, die an ein, wenn auch in beſcheidenem Maße erhöhtes Aktienkapital ge⸗ kwüpft waren, wurden erfüllt, denn die Verwaltung glaubt behaupten zu dürfen, daß das erhöhte Kapital dazu bei⸗ getragen hat, daß ihr Geſchäft im Auslande nicht geringer, ſondern größer geworden iſt. Dies treffe auch für das Ge⸗ ſchäft im Deutſchen Binnenlande zu. Das Geſchäftsergebnis. Zu dem Rechnungsabſchluß bemerkt die Verwaltung, es ſei trotz des ungünſtigen Geſchäftsjahres gelungen, die Prämien⸗ und Schadensreſerven im gleichem Verhältnis zu halten, wie im vergangenen Johre. Nach den bis⸗ herigen Erfahrungen komme man mit den Reſerven aus. Tatſache ſei es ſedenſalls, daß eine große Anzahl deutſcher Transport⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaften mit ihren Prämien⸗ und Schadenreſerven nicht auf der gleichen Höhe ſtehe. Im übrigen wird der Verluſt guf Effektenkonto als ein kurs⸗ mäßiger bezeichnet, ſodaß in dieſem Falle unſere Anfrage ſchon ihre Beantwortung gefunden hat. 8 Schiffahrts⸗Aſſeturanz⸗Geſellſchaft Die Tochtergeſellſchaft der Badischen Aſſekuranz verzeich⸗ net einſchl. 840 000(300 000) 4 i vgſerven e e erfor derten Schodensleiſtungen 888 911& gegenüber 44 7 — was die gleichen Urfochen hat wie der Muttergeſell⸗ ſchaft—, Rückverſicherungsprämten 57 056(80 99) und Ver⸗ waltu oſten 87 045 65 907). Der Reſerve für lan⸗ fende Verſicherungen und ſchwebende Schäden ſollen 930 000 (840 0000& zugeführt werden, ſo daß ſich der Reinge⸗ win n hier von 48 099 auf 1971, ermäßigt. Bekanntlich wird auch hier die Dividendenzohlung von 19 800„ auf 10 800„ oder nom von 6,6 auf 3,6 v. H. herabgefetzt. Die Tantieme ſenkt ſich von 4204 auf 1007/ fo daß ein Neu⸗ vortrag von 7 564(8 591)“ verbleibt.(. V. kamen noch 10 000 4 an die Spezialreſerve und 2444/ als Gewinn⸗ anteil an die Muttergeſellſchaft.) In der Bilanz blieben(alles in Mill.) Hypothelen unverändert 0,05; Effekten ſenkten ſich von 0,25 auf 0,195 und Debitoren von 0,27 auf 0,26, während Bankguthaben ſich um eine Kleinigkeit von 0,096 auf 0,087 erhöten, denen neben dem unv. Ac von 0,30 bei unv. 6,085 Kapitalreſerve der von 0,34 auf 0,35 erhöhten Prämien- und Schad ens⸗ reſerve ſowie der von 0,05 auf 0, erhöhten Spezialreſerve Kreöttoren in Höhe von 0,054(0,010) gegenüberſtehen. Daimler-Benz dementiert. Zu der geſtrigen Mitteilung, daß oͤie Daimler⸗Benz AG. beabſichtige, ihr Werk in Gag⸗ genau ausſchließlich auf die Herſtellung von Nutzfahrzeugen mit Rohölmotoren umzuſtellen, wird von zuſtändiger Seite mitgeteilt, daß die Entwicklung und praktiſche Verwertung des Rohölmotors in letzter Zeit zwar große Fortſchritte ge⸗ macht hat, daß aber keineswegs die Abſicht beſteht, den Gaggenauer Betrieb ausſchließlich auf dieſe Spezialität umzuſtellen. Deviſenmarkt Im deutigen Früßverkehr notieren Pfundegegen Nem Hork i Schweiz. 25,08 Stockholm. 18.05 Parls 2384 olan 12.08 Madrid 2807 Brüffel. 34,82 Slo 19,16 Dollar geg. Rm. 41 Mailand 92 79 Kopenhagen 18.16 Pfunde„„ 20.88 * Vermahlungsſatz für Inlandsweizen unverändert. Wie amtlich bekanntgegeben wird, hat der Reichs miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft den Vermahlungsſatz für Inlandsweizen entſprechend der bisherigen Regelung auch für den Monat Mai 1930 auf 50 v. H. feſtgeſetzt. Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort 25. April Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe wiederum äußerſt gering. Es iſt ſeit län⸗ gerer Zeit nie ſoſtil l an der hieſigen Börſe geweſen, als an ben beiden letzten Tagen. Es dürfte dies auf das kom⸗ mende Monatsende zurückzuführen ſein. Bergreiſen waren nicht am Markte. Die Frachten erfuhren keine Aenderung, Auch die Schlepplöhne blieben auf dem geſtrigen Sate ſtehen. 5 7 1 3 Samstag, den 28. April 1930 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ansgabe) 7. Seite. Nr. 192 Gottesbienſt- Ordnung Die Chriſtengemeinſchaft Sonntag mittag 3 Jahresfeier in den Konfirmandenſälen St. Peter u. Paul Feudenheim. Sonntag.30 hl. Beichte 92 i. 2 Bewegung zur religiöſen Erneuerung. der Johanniskirche. Sonntag und Mittwoch je abends 8 7 Frühmeſſe; 8 feierl. Hauptgottesdienſt mit Erſtkommu⸗ 2 Evangeliſche Gemeinde Sonntag vorm. 10 im Vortragsſaal U 6. 11, Friedrichs⸗ Evangeliſation in der Johanniskirche.— Jugendbund nion der Kinder; 11 Schülergottesdienſt; nachm. 2 Corpa Sonntag, ben 27. April 1930. ring: Die Menſchenweihehandlung und Predigt; 11.15:. E..: Teilnahme an der Evangeliſation in der Chriſti⸗Bruderſchaft; abends.30 Abendandacht für die . Trinitatiskirche: 10 Predigt, Pfarrer Renz(nachträgliche Sonntagsfeier für Kinder.— Mittwoch abend.15 in Johanniskirche. Erſtkommunikanten mit Segen. 85 5 Konfirmattonj. 5 0 r„Walpurgisnacht und Maimonat(germaniſch⸗ Adventgemeinde, J 1. 14. Sonntag abend 8 Vortrag.— Liebfrauenkirche. Sonntag von 6 an Beichtgelegenheit; 6, Konkordienkirche: 10 Jahresfeier des Epgl. Volksvereins, Wie Johanna Doflein, Pfarrer in Heidelberg.— Dienstag abd. 8 Elternverſammlung.— Mittwoch abd. 8 7 und 11 hl. Meſſen; 8 feierl. Erſtkommunion der Kinder; en Predigt, Pfarrer Horch; 6 Predigt, Vikar Karle. in Fer 15 Freitags Dem. 9: Menſchenweihehandlung Bibelſtunde.— Freitag abend 8 Jugendſtunde.— Sams⸗ nachm. 3 Sakramentale Bruderſchaft;.30 Abendandacht Chriſtnskirche: 8 Predigt, Vikar Dr. Schütz, 10 Predigt, i der Kapelle des Och⸗Lanz⸗Krankenhauſes, Lindenhof. tag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Jugendpredigt.„für die Erſtkommanikanten. 85 Dr. Barner; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Dr. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Blaukreuzverein Mannheim I, Meerfeldſtraße 44, Hinterh. St. Bonifatiusklrge Sonntag 580 Frühnle und Beicht⸗ en E e ö a Evangl. Verein für innere Miſſion A.., Stami Montag abend s Bibel⸗ und Gebetſtunde.— Mittwoch] gelegenheit; 6 hl. Meſſe; Meſſe;.45 ion de Nen ⸗Oſtheim: 10 Predigt. Vikar Dr. Schütz; 11 Kinder⸗(Juſp. Stöckle: Sonntag 50 ag meine eee nachmitt. 4 Hoffnungsbundſtunde für Kinder, abends 8 B n gottesdienst, Vikar Dr; Schütz. 8 Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2, 10(Stadtmiſſionar Blaukreuzſtunde.— Samstag abend 8 Jugendbundſtunde 8 levtt Höchämtk Nintt Predi 5 8115 Erſtkomm unt der t hat, Bolanaiskirce:. 1 N 15 Keidel): Sonntag 8 Verſammlg., Dienstag 8 C. V. j.., für junge Männer. Kinder; 11 Singmeſſe m. Prebigt; 8 Andacht;.30 Abend⸗ 95 e 8. gt, Vikar Schöpf; 10 Predigt, iir Ne 775 Schwetzingerſtr. 90(Stadt⸗ Die Heilsarmee, C 1. 15. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗ andacht der Erſtkommunikanten. ßen F„ 5. miſſionar Olpp): Sonntag 3 Verſammlung. Donnerstag verſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlg.; St. Joſefskirche Lindenhof. Sonntag 6 Beichte; 6,.80 u. 7 der ene ee e Wei e ne karan, Fiſcherſtr. 31(Stadtmiff. Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung. Sonntas⸗Schulen: hl. Meſſe 5 lend der dnn 8 feierl. 5. in Ratzel, 11 Ehriſtenlehre für Knaben, Pfr. Dr. Lehmann. ſtunde i ö er„Dienstag 8 Bibel⸗ Sonntag 11 u..30; Mittwoch 5: Donnerst. 4 Liebesbund. Erſtkommunion der Kinder; 11.15 Singmeſſe m. Predigt; reits 5 i Vikar Hörner; 11 Kinder⸗ lung. Mittwoch 0 S ellenſtenſe 52 Methodiſten⸗Gemeinde re e e ee noch gottesdienſt, Vikar Hörner. Sonntag 8 Verſammlung. Freitag 815 Bibeln Eben ⸗Ezer⸗ R 1 26. S ee 7 1 0 5 8 5 e Sonntag 8 Verſammlung. Freitag.15 Bibelſtunde.— Ebeu⸗Czer⸗Kapelle. Augartenſtr. 26. Sonntag vorm..30 St. Jakobuspfarrei Neckarau. Sonntag 6 und 7 hl. Meſſe; a die. ie Aae a0 Weipiar Vikar i Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag.00 Sandhofen Ver⸗ Predigt, Herr Wieſenauer; 11 Sonntagsſchule; abends 8 12 feterliche e.. Meſſe; Kachn.30 5 je einde.4 edigt, Miſſionar Richter von der See, 8 Luzenberg. Dienstag 8 Waldhof. Mittwoch 8 Predigt.— Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde.— Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft. 55. rden, Br 1575 m 90 2„. 5 Sandhofen. Freitag.30 Luzenberg Bibelſtunde. Feuden⸗ Donnerstag nachm. 3 Frauenmiſſionsverein. Kapelle St. Paul. Sonntag 7 Frühmeſſe;.15 feierl. Erſt⸗ eſell⸗ r i Kinderſchule: Sonntag 8 u. Dienstag.15 Katholiſche Gemeinde mne 11 Sime.80 Corp.⸗Chriſti⸗Bruderſch. trägt. Käfertal:.30 Hauptgoktesdienſt, Pfarrer Lugerz 11 15 Kin⸗ damm e ee 157 Weißer Sonntag 8 eee albhef. Sonntag.0 See 0 en 8 e r ulung. Weitere V ngen(Sonntagsſchulen, 8 8 5 meſſe mit Frühpredigt;.30 Frühmeſſe mit Predigt in d. 85 e V C. B. j.., Jungfrauenvereine) ſind bei ſeder Station Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche). Sonntag von 6 an öſterl. Kapelle der Spiegelfabrikz 8 Predigt u. Amt mit r. Feier 1000. N e zu erfahren. 8 Beichte: 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe,.50 Singmeſſe;.30 der Erſtkommunikanten; 11 Singmeſſe u. Homilie in der eſon⸗ e a At, Pfarrer Fehn; 10.45 Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda Heim“, L 11. 4. Erſtkommunionfeier mit levitiert. Hochamt; 11 hl. Meſſe; Kapelle der Spiegelfabrik; 11 Schülergottesdienſt mi Kindergottesdienſt(Südpfarrei), P yeh 0— 5 L 0 5 Spiegelfabrit; Schülerg tat eit ſolgt Ch ritenlehre(Süd pfad Neu N e 1 Sountag 2 Kinderſtunde; 4 Jugendverein; abends 8 Ge⸗ nachm. 3 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht; abds. 7 Predigt u. Singmeſſe; 2 feierl. Corporis⸗Chriſti⸗Bruder⸗ after. Nnan: 11 Predigt, Vikar J e e Fehn. miſchte Verſammlung. Dienstag abend 8 Männerſtunde, Andacht zu Ehren der Muttergottes. ſchaft; 7 Sonntagsabendandacht der Erſtkommunikanten. län- 9 ben 11.15 Rindergottesdienſt eee zugleich 745 Evangeliſationsvortrag Schillerſchule Almen⸗ St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei. Sonntag 6 Früh⸗ St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntag.30 Beichte und Zent⸗ Sandhofen:.90 Hauptgottesdienſt Par er Dürr 10.45 hof. Mittwoch abend 8 Gebetſtunde, zugleich 8 Evange⸗ meſſe und Beginn der Beichtgelegenheit bis.30;.45 hl. Kommunion; 7 Frühmeſſe;.30 feierliche Erſtkommunion eilen enkehre üs Knaben 5 ſt, Narrer Dürr; 10.45 liſationsvortrag Pfingſtberg, Oſterſtr. 30. Donnerskag Meſſe; 8 Erſtkommunionfeier mit Feſtpredigt und Hoch⸗ der Kinder mit Predigt u. Amt; 11 Schülergottesdienſt; Un 6 beim; 0 e Vikar Bee 0 ane ire e 580 8 Bibelkränzchen für 5 11 i mit Predigt; 3 Corp.⸗Chriſti⸗.80 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft. 5 ö 8 2 5 VVV. 55 junge Mädchen von 15—18 Jahren. Bruderſchaftsandacht mit Segen;.15 Abendandacht für[St Bar zuspfarrk unf Bei 3 ö r. Becker; 1 Chriſtenlehre für Verein für Jugendpflege„Haus Salem“ e.., K 4. 10. die Erſtkommunikanten mit Segen. See ert 0 e a e b. Kug„ 1 5 3 · S N 2 S 81 23 8 8 18 ger⸗ 8 reſi* N 2 S Frü 5 8 e F 8 7 8 5.5 8 Pauluskirche Waldhof:.45 Chriſtenkehre für Mädchen, e ee e e e 85 e ee en eee munion;.30 Singmeſſe: 9 feierliche Erſtkommunion der 1 Pfarrer Lemme.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Lemme; Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mi 5„ e a 8 5 Kinder mit Predigt u. Amt: 2 Corporis⸗Chriſti⸗Bruder⸗ 10.45 Kindergottesdienſt, Pfarrer Lemme 7. 1 1 etſt 5 e.— 7 ittwog 8 Männerſtunde u. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag 6 Beichte, hl. Meſſe; 7 Früh⸗ ſchaftsandacht; 7 Abendandacht f. die Erſtkommunikanten — Wachen gottesdienſt 8 8 1 5 5 iſations„Berſammlung Almenhof, Streuber⸗ meſſe; 8 Erſtkommunionfeier, Predigt und Hochamt mit mit Nachtgebet und Segen. Trinitatiskirche: Dien 1255 2 0 15 ſtraße 46.— Donnerstag 4 Frauenſtunde; 8 Blaukreuz⸗ Erſtkommunion; 10.30 hl. Meſſe; 11.15 hl. Meſſe m. Pre⸗ 7 5 0 2„ 5 50 rinitatis 15 5 Dienstag abend 8 Andacht, Vikar Kühle⸗ verſammlung. digt;.30 Corporis⸗Ehriſti⸗Brußerſchaftsandacht;.30 bei St. Aegidinskirche Seckenheim. Sonntag 7 Frühmeſſe;.80 2. e 5 Evangeliſche Gemeinſchaft, U g. 23. Sonntag.30 und 4 günft. Witterung kurze Abendandacht für die Erſtkomm. Hauptgottesdienſt mit feierl. Erſtkommunion der Kinder; nden Kirchenrat Maler. g abend 8 Bibelbeſprechung, Rergee e 11 Kindergottesdienſt.— Don⸗ Pfarrkuratie St. Peter. Sonntag 6 Beichtgelegenh.; 7 Früh⸗ 8 ee eee 08 3 aſſen Futherkirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Pfarrer Jundt eee e eee 5 9 e ene e gen e eliſche e(Su kuß e 55 71 e 55. 5 wonſtrmand. end 5 ig und Vor 2 ommunionfeier; 10 Singmeſſe mit Predigt; 2. Weißer S rm..90 3 ſche iti 99 T 8 Andacht im Kon⸗ 8 Vereinigung für Evaugeliſation und Gemeinſchafts⸗ Corporis⸗Gheiſtt,Bruderſchafthanbacht, 7 Nachtgebel der 5 1 e. 189 5 a pflege(Landeskirchl. Gemeinſchaft!, Lindenhofſtraße 34. Erſtkommunikanten. gemeiner Kommunion; abends 6 Dankveſper. un— 5——— da deut⸗ Er 1 iet 5 Am 24. April 1930 verstarb nach langem, 15 0 18 schwerem Leiden meine liebe Gattin, die 15 9 treubesorgte Mutter meines einzigen Kindes, 1 92 unsere liebe Schwester und Schwägerin, Frau ein 15 Adolph Goetfter Nachf. i Ella l 5 8 u a Erʒzoꝗg 5 1 C 1, 6 8255 u nd K Un d en d ien St f Anme 7, 6 nach geb. Zwanziger 1 ital⸗ Die ö Mannheim, den 28. Apri ri! 1930 Ta n.. 8 55 e Atohandelsgesellschaft m. h. H. Heu era leselzle wer⸗ 2———— ieee aus In tiefer Trauer: Tel. 413 70 gheinns icher 8 el. 7 Lus⸗ Friiz Herzog, Obermüller einhäuserstr. 27 Tel. 44800 Preise exzog 5 98. 9 2 2 5 2 5 Nanny Zwanziger Ant. Feröktentüöchungen der tagt Maun hein reſwilige Versteigerung Hemdenstoff eine Willy Zwanziger men tag, den 28, Aprit logo, vorm. 11 uhr enentiag, den ed. e 99 2 Uhr Stoffe verſteigern wir im ſtädtiſchen Fuhrhof, Harrlach⸗ werde ich im hieſigen Pfandloka 2 gegen ber⸗ Marie Zwanziger geb. 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September 1929 gefundenen 5 vorm von—1 Uhr, für Be⸗ 22 abt und nicht abgeholten Gegenſtände werden ver⸗ rufstätige abends v. 710 Uhr 0. te TWasc H— 18 5 7 N 2 82 e„ der 52m 785 e der le 01. 8 5 „ 5 Friedrichſchule, U 2 am Montag, den 28., Diens⸗ I feinen e ſowie des Backens.. 5 Army Pickel 5 8 tag, den 29. und Mittwoch, den 30. April 1990, 7 4 W dete d urſes mis Eſſen für * Welche Firma würde jeweils von 9 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr; g Mitgl. Mk. 35.—, f. Nichtmitg! — ein kl. Cafs mit Eis⸗ in Ludwigshafen im Verwaltungsgebäude des Mk. 40—. Anmeldungen i. Mannheimer Haus „es Gusfav Lfferle u. Konditoreimaren be Straßenbahnbetriebsbahnhofs— Beethovenſtraße frauenbund, J 2. 4 bis 2. Mat täglich von 10—12 die liefern? Angebote mit 1550 1105 e am Freitag, den 2. 5 Uhr und—5½ Uhr. Telefon 218 26. 16280 enis 1 Preisang. unt. V 0 81195 t r. 4 bis- Verloblſe an die Geſcht. 4884 5 Sommer 22 aus. In Tüncherarb all Art ſcher ö Mannhel 11 empf. ih tlicht. 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Zunächſt ein Auszug aus den Satzungen der „Jugendliga der Präſidentſchaft Bom⸗ bay“, die das obengeſchilderte Jugendtreffen ver⸗ auſtaltet hat. „Der Zweck der Liga“— heißt es da—„riſt es, Einigkeit unter der Jugend der Präſidentſchaft her⸗ zuſtellen, indem die gemeinſamen Ziele durch gemein⸗ ſame Organiſation verfolgt werden, ihr den Geiſt der Dienſtbarkeit und Selbſtaufopferung einzuflößen ——— KK... 2 Robert Bridges, der bekannte engliſche Dichter klaſſiſcher Stoffe, iſt tim 85. Lebensjahr geſtorben. Bridges, der bis 1882 als Arzt in London und ſpäter in Oxford lebte, wurde 1913 vom engliſchen König mit dem Titel„Poeta laureatus“ ausgezeichnet, eine Hof⸗ würde, die ſeit Edward IV.(144283) in England verliehen wird A ECC ˙ und ſie für den Dienſt am Mutterland vorzubereiten mit dem Ziel, die völlige Unabhängigkeit Indiens zu erreichen. Zu dieſem Ende will ſie 1. den Kommunalismus(Trennung der Bevölke⸗ rung nach Religionen und Raſſen. D. Verf.) in jeder Erſcheinungsform bekämpfen und unter ihren Mitgliedern einen weitherzigen, duldſamen und kosmopolitiſchen Standpunkt fördern; 2. für die Abſchaffung veralteter religiöſer und ſoztaler Sitten eintreten, die ihre ehemalige Be⸗ rechtigung längſt verloren haben; 3. Gelegenheit zu körperlicher und milttäriſcher Schulung fordern und ſchaffen, wo immer es möglich iſt, und bei der Verbreitung der moder⸗ nen Leibesübungen und des„akhada“(altindiſche Gymnaſtik. D. Verf.) helfen; 4. für Swadeſchi(heimiſche Produktion. D. Verf.) eintreten; B. die ſtändig wachſende Gefahr der Arbeitsloſigkeit unter der indiſchen Jugend ſtudieren und, wo immer es möglich iſt, Wege und Mittel zu ihrer Bekämpfung weſſen; 6. die ſofortige Einführung des Schulzwangs und gebührenfreien Elementarunterrichts in der Präſidentſchaft und den Ausbau des höheren Schulweſens fordern; 7. unter der Jugend ein geſundes Studium der öffentlichen Fragen fördern ſowie unabhängiges Denken, disziplinierten Gebrauch der Freiheit und das Gefühl für ſtaats bürgerliche Verant⸗ wortlichkeit; 8. zum Studium internationaler Fragen ermutigen und 9. alle ſonſtigen Pläne aufnehmen, an deren Durchführung die Jugend der Präſidentſchaft ein Intereſſe hat. 0 Dieſe Satzungen wurden im Dezember 1928 ange⸗ nommen. Im Januar dieſes Jahres war jene Ju⸗ gendkonferenz einberufen worden, die zur Gründung der Liga geführt hatte. Aus dem damals gehaltenen Hauptreferat ſeien folgende charakteriſtiſchen Stel⸗ len wiedergegeben: 5. Die heutige Verſammlung iſt einzigartig in der Geſchichte der Jugendbewegung in dieſem Teil Indiens Es iſt der erſte Verſuch, die Jugend der Präſtdentſchaft in ihrer Geſamtheit zuſammenzufaſſen, Studenten und Nichtſtudenten, ohne Anſehen des Geſchlechtes, der Kaſte oder des Glaubens, ſie auf einer Konferenz zu vereinigen, um den vielen drän⸗ genden Fragen ins Auge zu ſehen, die auf ſie und das Land einſtürmen,. und ein neues Programm für unſer nationales Beſſerungswerk zu beſchließen. Die erſte Saat der Jugendbewegung Reise ohne Bargeld! Durch Relsekfeditbtlefe läßt sſch die Nitnahme baten Geldes auf ein Nindest- mah beschränken; Geldvefluste sind deher ausgeschlossen. 300 Jahre Oberammergau Zum Voginn der diesfährigen Spielzeit Von Profeſſor Paul Burg Die ſeit alters alle zehn Jahre im Tale der Ammer in Oberbayern ſtattfindenden feierlichen und formvollendeten Aufführungen des Leidens und Sterbens, Auferſtehens Jeſu Chriſti ſind im Kultur⸗ leben Deutſchlands, ja der ganzen chriſtlichen Welt längſt zu einem Faktor geworden, der ſich nicht mehr wegdenken läßt, und nur zweimal— zur Zeit der Napoleoniſchen Kriege ſowie des Weltkrieges— hat es eine kurze Verſchiebung der Paſſionsſpiele ge⸗ geben. In dieſem Jahre nun finden ſie nach beſon⸗ ders umfaſſenden Vorbereitungen wieder ſtatt, denn es ſind rund dreihundert Jahre ſeit ihrer„Premiere“ vergangen, und im Zeitalter der allgemeinen Theaterkriſe ſehen ſich auch die Oberammergauer Bauerndarſteller genötigt, ganz Beſonderes zu bieten. Sie haben nicht nur große Unterkunftsbauten ge⸗ ſchaffen, das altbekannte Feſtſpielhaus ausgebeſſert und große Automobilanfahrtsſtraßen angelegt, ſon⸗ dern auch die„Paſſion“ innen und außen erneut und mit neuen Darſtellern beſetzt. Jeden der vielen Tauſende, die heuer das deutſche Jeruſalem an der Ammer mit feſtlich erhobenen Herzen aufſuchen, wird es intereſſieren, über die Herkunft der ſeltſam feierlichen und ſo vielfach anderswo nachgeahmten, aber nie in dieſer Gediegen⸗ heit erreichten Feſtſpiele zu hören. Sie entſtammen einem Gelübde der from⸗ men Herrgottsſchnitzer von Oberammergau. Als dieſe vor dreihundert Jahren, mitten im Dreißig⸗ jährigen Kriege, durch vagabondierende Schweden⸗ horden in arge Bedrängnis gerieten, als vollends das„ſchwarze Sterben“, die Peſt, eine üble Folge⸗ erſcheinung mittelalterlicher Kriege, auch im Tale der Ammer furchtbar hauſte und ganze Dörfer zum Ausſterben brachte, da haben die Bauern, Hirten und Schnitzer von Oberammergau— wohl auf leb⸗ haftes Betreiben der frommen Patres im nahen Benediktinerkloſter Ettal— ein förmliches Gelübde vor dem Altar abgelegt, ſie wollten die Paſſton Chriſti jedes Jahrzehnt am weißen Sonntage vor Oſtern beſonders feierlich aufführen, wenn ihnen Gott jetzt von den beiden Würgern Peſt und Schwe⸗ den hülfe. Die Peſt erloſch alsbald, und der Krieg endete auch einmal. die Bildſchnitzer in Oberam⸗ mergau aber hielten ihr Wort und ſpielten nun die Leidenszeit Chriſti nach der alten Weilheimer Hand⸗ ſchrift, wie man ſie auch ſonſt zu Oſtern auf dem Kirchhofe deklamatoriſch und dramatiſch im Zeit⸗ ſtil zur Aufführung gebracht hatte, als einen rechten Gottesdienſt vor ihren Angehörigen und einigen Freunden und Nachbarn. ö Zäh und treu hielten ſte daran feſt, und der Ruf threr Paſſionsſpiele gelangte zugleich mit den eigenartig ſchönen frommen Bildſchnitzereien ihrer kunſtfertigen Hände bald weiter und weiter über das Ammertal hinaus und lockte Fromme und Neugierige an. Schließlich wurde der bayeriſche Staat ſogar darauf aufmerkſam und kritiſierte an dem ein⸗ fältig bäueriſchen Text der Oberammergauer Paſſion herum. Aber da ſtieß er auf rechte Bauernzähigkeit, es gab harte Kämpfe, Verbote, Bittgänge— die Dörfler bei der Ammer wollten nicht laſſen von dem Text und Spiel, mit dem ſie aufwuchſen und ſtarben, denn vom Kinde bis zum Greiſe war ja jeder irgendwie verwachſen mit dem Spiel, daran beteiligt als Apoſtel, Prieſter oder Phariſäer. Schließlich mußten ſie ſich freilich bequemen, ſich dem Zeitgeiſt doch in etwas anzupaſſen, und Pater Dr. Othmar Weiß in Ettal ſchuf ihnen einen neuen Text, den dann wiederum der prächtige Pfarrer Aloys Daiſenberger moderniſierte und Rochus Ded⸗ ler mit einer ſchlichten neuen Muſik verſah. Noch der allen Bayern unvergeßliche König Ludwig II. ermahnte die Oberammergauer, ihrer Tradition treu zu bleiben, und hat das auch als ſein mahnendes Vermächtnis an ſie in Stein auf der herrlichen Kreu⸗ zigungsgruppe hinterlaſſen, die er ihnen ſchenkte. So behielten die Oberammergauer den alten Text und die Dedlerſche Muſik, an denen ſich Millionen Men⸗ ſchen aus allen Erdteilen erfreut hatten. Und ſie ſpielen ſie weiter vor dem Forum der Welt, denn es kommen immer wieder die Gläubigen und die Neu⸗ gierigen aus allen Ländern. Zumal Amerika iſt ſeit mehr als einem Menſchenalter Stammpublikum in Ober⸗ ammergau, Amerika war es auch, das letztes Mal den frommen Apoſteln anbot: Wir geben euch eine Mil⸗ lion Dollar und verfilmen euer Paſſionsſpiel!— Be⸗ denkt man, daß dieſes Angebot in einer Zeit ärgſten deutſchen Währungsverfalles erfolgte, ſo muß man es den Leuten von Oberammergau doppelt hoch an⸗ rechnen, daß ſie ſtrikte„Nein!“ ſagten und der Bürgermeiſter denen unter ihnen, die etwa doch ſchwach werden könnten, anriet: Geht ſofort nach der letzten Aufführung zum Haarſchneider und laßt euch die Apoſtelbärte abſchneiden!— Vorigen Som⸗ mer ſah man ſie ſchon wieder mit ihren langen Bärten eifrig ihr Dorf zur„Paſſion“— ſo ſagen ſie kurz— auffriſchen und anmalen. Alle Häuſer ſind an den Außenwänden mit Heiligendarſtellungen ge⸗ ſchmückt, allerorten werden Kruzifixe geſchnitzt, und es mutet in dieſem verkehrsreichen Orte nahe Gar⸗ miſch doppelt eigenartig an, wenn man gar einen ſolchen langhaarigen Jünger Chriſti am Steuer eines flinken Automobils erblickt. Geſchäftstüchtig ſind die Leute von Oberammergau zweifellos und müſſen es ſein, denn ſie haben in dieſem Sommer hunderttaufende Fremde aus allen Ländern zu Gaſte, müſſen ſie alle beherbergen und beköſtigen. All das iſt auf das großzügigſte in⸗ ſzeniert, und wenn auch ſchon viele Vorſtellungen von den Ladies und Gentlemens aus Ueberſee voll belegt ſind, ſo werben die Oberammergauer Paſſions⸗ ſpieler dennoch in Wort und Bild, im Film und Radio bei allen Chriſten um deren Beſuch, denn ſie wollen in unſerer materialiſtiſchen Zeit das Leben und Leiden der hehren Chriſtusgeſtalt den gehetzten Menſchen als wirkſamen Troſt bringen. c ßVVVVVVVVVVVCCCbCCCwCwCßCcCCcCCPCCcwPPcCccG cc ßGcGccGcGßG0cßcGCbßcGcGcGccGGGGGVGGGGTGGTGTPTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTCTGTGTPTGT(TbTTbT wurde in den Boden des ernüchterten und gelähmten Deutſchlands der Nachkriegszeit geſät. Die jungen Männer und Frauen Deutſchlands waren die erſten, die erkannten, daß ihr eigenes Geſchick und das ihres Landes nicht mehr ſicher war in der Hand der alt ge⸗ wordenen Tyrannen ihrer Heimat und daß ihnen keine andere Wahl blieb, als ſich gegen die Autorität des Alters aufzulehnen.. Was aber für das zer⸗ rüttete Deutſchland notwendig war, war nicht minder notwendig für die Jugend der alliierten Nationen, Amerikaner und Europäer, die die Blüte ihrer Jung⸗ mannſchaft geopfert hatten, um einen teueren Sieg von höchſt zweifelhaftem Wert zu erringen. So haben ſich Jugendorganiſationen in allen Teilen der Welt gebildet, und internationale Jugendtreffen ſind zu einer charakteriſtiſchen Erſcheinung unſerer Zeit ge⸗ worden. Ich brauche nicht erſt zu betonen, daß wir die hohen Dienſte anerkennen, die viele von ihnen dem Lande erwieſen haben, und den ehrlichen Willen, der heute noch die meiſten von ihnen beſeelt. Aber leider haben manche ihrer früheren Taten und ihre alten Methoden ſo völlig die Herrſchaft über ſie gewonnen, daß ſte nicht mehr imſtande ſind, dem veränderten Schritt der Zeit zu folgen und der beherrſchenden Notwendigkeit gerecht zu werden, neue Wege und neue Entſchlüſſe für die veränderten Verhältniſſe zu finden. Um dieſe Probleme zu löſen, gibt es nur eine einzige Methode, die einer Jugend würdig iſt, die dieſen Namen verdient. Wir müſſen klar und kategoriſch dieſe geſellſchaftlichen Schäden verdam⸗ men und gegen ſie eine Rebellion entfachen, ſelbſt wenn wir deshalb von der Geſellſchaft geſtraft wer⸗ den ſollten.“ Ludwig Rlages:„Menſch und Erde Am meiſten bekannt iſt Klages als Begründer der deutſchen wiſſenſchaftlichen Graphologie. Im ſelbſt aher kommt es auch in ſeiner Theorie der Schriftdeu⸗ tung auf viel mehr an. Klages iſt durch und durch ein Menſch, welcher vor allem der Pfychologie neue Wege weiſen will. Er iſt der geſchworene Feind jeder auflöſenden analytiſchen Seelenkunde, die den Menſchen dann wieder aus den Teilen zuſammenſetzt. Er geht in die Tiefe des Menſchen als Ganzheit, wo die Triebe und die Urkräfte wirken, wo der Menſch zuſam⸗ menhängt mit den Geſetzen alles Lebens. Dort iſt die Seele, das unbewußt Schöpferiſche des Menſchen, dort liegt das„Jormniveau“ und der Rhythmus alles menſchlichen Lebens. Zur Seele ſteht im Gegenſatz das Bewußtſein oder der Geiſt, er iſt der „Widerſacher“ der Seele, der ihr den Zuſammenhang mit der Natur und dem ſchöpferiſchen Leben raubt. Eine ſchöne Täuſchung iſt es, wenn die Menſchen ge⸗ glaubt haben und noch glauben, im Ideal der Per⸗ fönlichkeit dieſen Zwieſpalt zwiſchen Leben und Trieb Güte Verzinsung. einerſeits und Vernunft und Geiſt andrerſeits aus⸗ gleichen zu können. Das iſt ein frommer Selbſtbe⸗ trug. Denn„auch die höchſte Kultur war bisher nie⸗ ntals noch etwas anderes als ein längerer oder kürzerer Waffenſtillſtand im uralten Kampf von Geiſt und Leben, der erſt enden wird, wenn eines am andern verbluten wird.“ *. Hier deuten ſich die Gedanken an, die in allen Werken von Klages mehr oder weniger ausge⸗ ſprochen zugrunde liegen. Ohne ſie kann man die ganze Metaphyſik, die in ſeiner Graphologie und in ſeiner Charakterologie enthalten iſt, nicht verſtehen. Man muß ſie aber kennen, um Klages gerecht werden gut können. Dazu bietet dieſe Sammlung von ſteben Abhandlungen in der kurzen foemſchönen und ſprach⸗ lich durchgebildeten Faſſung die beſte Gelegenheit. Beſonders ſei hingewieſen auf„Menſch und Erde“ „Ueber den Begriff der Perſönlichkeit“ und auf die feine Studie„Ueber Conrad Ferdinand Meyers Gedichte.“* Nöheres durch: Liebe zum Material Unſer E..⸗Mitarbeiter hatte Gelegenheit, Alces Doſſena, der durch ſeine Nachahmungen an⸗ tiker Werke Weltruf beſitzt, während ſeines Aufenthalts in Berlin zu ſprechen. Doſſena ſelbſt ſtand vor kurzem im Mittelpunkt des Intereſſes wegen großer Fälſchungen, denen berühmte Mufeen⸗ und Kunſtſammlungen zum Opfer gefallen waren. Er ſelbſt wußte nichts davon, daß ſeine bei ihm de⸗ ſtellten Arbeiten allein zu Betrugszwecken an⸗ gefordert worden waren. Doſſena ſchildert unſerem Mitarbeiter ſeinen Lebenslauf und ſeine künſt⸗ leriſche Entwicklung. Schriftl. „Als neunjähriger Junge ſchon begann meine Ar⸗ beit als Handwerker bei einem Steinmetzer in Ere⸗ mona. Meine Eltern waren arme Leute, und da hleß es eben Geld verdienen. Ich habe in meinen Leyr⸗ jahren wohl ziemlich alles gelernt, was mit der Bild⸗ nerei zuſammenhängt. Nicht nur jede Art von Holz⸗ bildhauerei, auch die Steinbildnerei war mir bald vertraut. Aber ich habe auch Geigen gebaut und Pläne für moderne Wohnhäuſer und Kirchen entworfen, kurz, alles, was zur Bilduerei und modernen Archt⸗ Prof. Dr. Albert von Le Cog, der bekannte Archäologe und Erforſcher Mittel⸗ aſiens, iſt im 70. Lebensjahr geſtorben. Le Cog leitete 1905 die preußiſche Turfan⸗Expedition, deren wert⸗ volle Ausbeute ſich im Beſitz des Völker kunde⸗ mufſeums in Berlin befindet. 1923 wurde Le Cog Direktor am Völkerkundemuſeum, mußte aber ſchon zwei Jahre ſpäter wegen Erreichung der Altersgrenze von dieſem Poſten ſcheiden. .—ẽ⅛ tektur gehört. Als ich nach Rom kam, war es wohl ſelbſtverſtändlich, daß ſich mein Auge an den Schon⸗ heiten der alten Meiſter begeiſterte. Nicht allein das, auch mein Herz hatte Feuer gefangen und meme Hände formten mit einer mir ſelbſt erſtaunlichen Leichtigkeit und Schnelligkeit Werke der Romantik, Gotik und Renaiſſance. Mir iſt dabei niemals in den Sinn gekommen, alte Meiſter zu kopieren, auch wenn ich oft vor ihren Werken geſtanden und ſie ſtudiert habe. Schon in der Skizze ſind immer andere Skulp⸗ turen, Fresken ete. entſtanden. Ja, als mir dann einige Kunſthändler laufend Aufträge gaben, habe ich mich oft gefragt, und mir Sorgen gemacht, ob die Leute auch mit meinen Arbeiten auf ihre Koſten kom⸗ men. Bei dieſen„Nachbildungen“, die abſolut eigene Bildwerke waren, kam mir allerdings meine beinahe fanatiſche Liebe zum Material ſehr zu ſtatten. Die ſchon in meiner früheſten Jugend getätigte Stern⸗ metzarbeit beim Ausbeſſern alter Kirchen und Paläſte ließen mich den Stein— und namentlich den Mar⸗ mor— in Bezug auf ſeine Veränderungen, denen er durch Witterungs⸗ und Klimaverhältniſſe ausgeſetzt iſt, bis ins tiefſte erkennen. Ich nahm ſehr oft Bruch⸗ ſtücke mit nach Haus und ſtudierte ſie. Und da Rom wirklich eine Fundgrube für Stein jeden Alters zu nennen iſt, hat es unwillkürlich wohl meine Leiden⸗ ſchaft und den Wunſch gefördert, antike Werke zu bil⸗ den. Ich lernte nicht nur das Material gut kennen, ſondern es ſo zu behandeln und zu formen, wie es die Antike vorſchrieb. Denn die Formung und Präpa⸗ rierung ſind notwendigſte Vorbedingungen in der Nachbildung antiker Bildwerke. Ich bin in unſerer Zeit geboren, jedoch mit der Seele, dem Geſchmack und dem Empfinden eines an⸗ deren Zeitalters. Und wenn es irgendwelche Ein⸗ wände gibt, ich mußte antike Kunſt nachgeſtalten. Dle Atmosphäre, in der ich aufgewachſen Hin, hat mir den Stempel aufgedrückt, ich ſtand in den Muſeen den Bildwerken unſerer alten Meiſter verſunken gegen⸗ über, und ich fühlte bei der Skizze, daß ich in ihrem Stil werde arbeiten müſſen. Nun iſt es ganz natürlich, daß ich bei modernen Bildwerken meine Modelle eben auch ganz anders ſehe, empfinde und forme. Ich bin auch nicht nur zu Studienzwecken in Berlin, ſondern um eine Dame der Geſellſchaft zu modellieren und mir den nach mir gedrehten Film aus der Serie„Schaffende Hände“ anzuſehen. 5 8 Meinen eigenen Stil brauche ich nicht erſt zu ſuchen, den habe ich ſchon ſeit Jahrzehnten. Trotz alledem wird meine Vorliebe für die Antike bestehen bleiben, auch da hänge ich nicht am Stil eines alten Meiſters, ſondern an dem der meiſten der griechiſchen, romaniſchen und gotiſchen Kunſt— nicht zu vergeſſen die Renaiſſance,— die aber auch einen feſtumriſſenen Stäclt. Sparkasse Mannheim Unter bürgscheft det stadt Hennhelm Stil in mir geſchaffen haben, eben meinen eigenen. N Samstag, den 26. April 1930 Neue Mannheimer Zeitung— 9. Seite. Nr. 192 J 1 5 3 5— 8. 825 985 n* 1 5 1 DN 5 855 N 4 8 33 55 8 95 14, JFFFFCCT0 1 AMBER ů LEA nnz — ber überragende 8 N 1 5—— N Ein Wiedersehen mit 1 8. 27 1 f zu kaufen geſucht. An⸗ 5 Morgen 1 . 8. 8 g gebote unt. J K 75 an f 5 5 . eee,* 5 igen Sonntag, 2/ Apfm 1 e Sonntag vormittag 11.30 Uhr 2 1 8 85 Ssesinn vorm. 11.30 Unr EEEECCCCC f 2 5 1 8 3 N 2 25 D tragsfilme, d. qe erschienen sind: — conrad wir genen heute in die Alhambra! 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Maj: tert 5. eule Nur 1005 heute 180 morgen Sper von Mozart. 272. Vorſtelung. Außer Miete— Vorrecht O, ilp⸗ i amstag, den 26. April 1930 f fl 1 ü 1 U Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.45 Uhr hohe Opernpreſſe.— Gaſtſpiel Curt Götz am Vorstellung Nr. 264— Miete E, Nr. 32 üſe- Motorra D 1 Montag, den 28. April: Enſemble:„Der gügner u. die Ron ne ach Neu einstudiert: 500 cem., Mod. 29, wie ilnelm 1 2 267. Borſtellung. Miete B 92, mittlere Preiſe: eine bange ec ue ae 2240 4 5 1 Die Mitse huldigen ken, f. 780, 1 Selbſt⸗„Leinen aus Irland“, Luſtſpiel von 0 5 1 die W 8 fahrer f. 35„ zu verk. 25 Hochgebirgsdrama Stephan Kamare. Sonutag, den 4. Mat: om⸗. Ein Lustspiel in Versen von Goethe 14829 Helle, J 1. 18. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.00 Uhr 279. Vorſtellung. Miete h 33, mittlere Preiſe⸗ 5 8 559 gesetzt von Richard Dornseiff Dienstag, den 29. April: Neu einſtudiert:„Der liebe Auguſtin“, ag Ihr Ende gegen 22.30 Uhr 268. Vorſtellung. 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