153 ˖ nac Ecke 6115 unn 1005 1 . ane 55 W Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM. 2. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. 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M. 8.* Aus der Welt der Technilt* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle„Steuer, Geſetz und Recht„Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend* Mannheimer Neiſezeitung* Mannheimer Vereinszeitung* Aus Zeit und Leben* Mannheimer Muſilezeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 5. Mai 1930 141. Jahrgang— Nr. 206 11 reform und deutſche Wirtſchaft Programmatiſche Rede des Reichsfinanzminiſters auf einer Induſtrietagung Mahnung zur Selbſtbeſinnung Telegraphiſche Meldung Bad Eilſen, 4. Mai. Auf der heutigen Jahreshauptverſa m m⸗ lung des weſtfäliſch⸗lippiſchen Wirt⸗ ſchaftsbundes ſprach im Anſchluß an einen Vor⸗ trag des Vorſitzenden des Verbandes, Müller⸗Oer⸗ lingshauſen, über„zehn Jahre im Kampf für die Heimatwirtſchaft“ Reichsfinanzminiſter Dr. Mol⸗ denhauer über das Thema„Reichs reform und deutſche Wirtſchaft“. Der Miniſter beſchäftigte ſich zunächſt mit den Ur⸗ ſachen der Arbeits loſigkeit, die das äußere Zeichen der überaus ſchwierigen Lage der deutſchen Wirtſchaft ſei. Alle Abſatzmärkte ſeien während des Krieges verloren gegangen und hätten nicht wieder erobert werden können. Die Kriſe in der Landwirt⸗ ſchaft ſei mitverurſacht durch eine Ueberproduk⸗ tion in der Welt. Eine weitere Urſache für die Wirtſchaftskriſe liege in dem Kapitalmangel. Die mangelnde Kapitalbildung ſei verurſacht vor⸗ Rehmlich durch den übertrieben hohen Steuerdruck, der nicht zum geringſten Teil auf die Reparations⸗ laſten zurückzuführen ſei. 5 Aufgabe der Finanzpolitik müſſe es ſein, den Steuerdruck zu mildern, damit die Kapital⸗ bildung zu ermöglichen, den Kredit zu fördern und die Zinſen zu ſenken. Erſtes Erfordernis ſei es, die ſchwebende Schuld ſo⸗ weit abzudecken, daß ſie die Finanzgebarung nicht mehr ernſtlich bedrohe. Möglich ſei dies nur durch eine ſofortige ſtarke Erhöhung der Steuern. Die Sanierung der Kaſſen⸗ Wlage ſei die erſte und notwendige Etappe auf dem Wege zur Laſtenſenkung. Er wolle nicht verſchweigen, daß dem Etat eine große Gefahr von ſeiten der Arbeitsloſigkeit drohe. Nach den letzten Berichten liege die Zahl der Arbeitsloſen um 500 000 über der des vergangenen Jahres. Wir werden, ſo fuhr der Miniſter fort, in den nächſten Monaten ſehr ernſte Maßnahmen ergreifen müſſen, um dieſe Gefahr für den Etat, die unter allen Umſtänden gebannt werden muß, abzuwehren. Eben⸗ ſo wichtig iſt die Durchführung eines großen Agrar⸗ programms und eine wirkliche Hilfe für den Oſten. Wir ſind uns bewußt, damit auch produktive Arbeit zu ſchaffen und zur Bekämpfung der Arbeits⸗ loſigkeit beizutragen. Dem Reichstag iſt ein Ermäch⸗ tigungsgeſetz zugegangen, das die Möglichkeit gewäh⸗ Len ſoll, die Kapitalertragsſteuer für feſtverzinsliche Werte aufzuheben. Die Steuerſenkung ſoll ſich nicht nur auf die Kapitalertragsſteuer beſchränken, es ſollen ſchon jetzt die Geſetze i: Angriff genommen werden, die im kommenden Jahre die Steuerſenkung bringen. Hier ſteht in erſter Linie die Senkung der MRealſteuern, der Grundvermögens⸗ und er Gewerbeſteuer. Auch auf die Frage der Finanzpolitik der Gemeinden muß ſich die Finanzreform erſtrecken. Wir denken einmal daran, die Kreditgewährung der Gemeinden einheit⸗ lich zu regeln, damit nicht durch das gleichzeitige, ungeregelte An⸗ gehen des Kapitalmarktes von allen Seiten der öffent⸗ lichen Hand der Markt wieder verdorben wird. Wir denken an den Zwang der Gemeinden zur Rechnungslegung gegenüber einer von den Ge⸗ meinden unabhängigen Stelle und ſchließlich daran, eine Bürgerabgabe oder einen ähnlichen bewegli chen Steuerfaktor einzuführen und dieſen in eine Relation zur Gewerbeſteuer zu brin⸗ gen. Aber wir werden hier nur weiter kommen, wenn in den Ländern und Gemeinden der ſtarke Wille zur Senkung der Ausgaben vorhanden iſt. Ein ſyſtematiſches Sparen ſetzt geſetz⸗ geberiſche Eingriffe voraus. Dazu ſoll ein Ausgabenſenkungsgeſetz, für das die Vorarbeiten in meinem Amt abgeſchloſſen ſind, die Vorausſetzungen liefern. Ohne harte Ein⸗ Griffe wird es dabei nicht abgehen. Ich bin mir Abewußt, daß eine volle Auswirkung erſt dann ein⸗ treten kann, wenn wir das große Problem de Lichs reform ernſthaft anpacken. i Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 4. Mat. Vom Reichstag iſt am Samstag der Etat für 1930 an den Haushaltsausſchuß überwieſen worden, der bereits am Montag ſeine Beratungen aufnehmen wird. Die zweitägige allgemeine Ausſprache war ſo ſchwung los, wie man es noch ſelten er⸗ lebt hat. Das Haus zeigte ſich in einem Grade desintereſſiert, daß man doch einigermaßen erſtaunt war. Ein völliges Novum in der Parlaments⸗ geſchichte bedeutete es auch, daß ein Teil der Oppo⸗ ſition, nämlich die Deutſchnationalen, überhaupt auf das Wort verzichteten. Das hat natürlich ſeine guten Gründe. Der Richtungsſtreit innerhalb der deutſchnationalen Fraktion, der noch in voller Schärfe fortbeſteht, macht eine einheitliche politiſche Stellungnahme vor⸗ erſt unmöglich. Um nicht das Bild der Zerriſſenheit nach außen hin gar zu deutlich in die Erſcheinung treten zu laſſen, zog man es vor, ſich in Schweigen zu hüllen. Die Regierung hatte ſich daher nur der ſozial⸗ demokratiſchen Angriffe zu erwehren und der Kri⸗ tik, die aus den Reihen der ihr naheſtehenden Par⸗ teien geübt wurde. So ließen vor allem die Demo⸗ kraten durch den Abg. Oskar Meyer eine ganze Beſchwerdeliſte vortragen, aus der zu entnehmen war, daß die demokratiſche Fraktion in mehr als einem Punkt mit der Politik des Kabinetts Brüning nicht ein verſtanden war. Wie das bereits von Zentrumsſeite geſchehen, kündigten auch die Demokraten an, daß ſie die Rate für das Panzerſchiff B nicht bewilligen würden. Sie wird alſo im Reichstag keine Mehr⸗ heit erhalten. Die Regierung hat ſich auch bereits damit abgefunden und erklären laſſen, daß ſie Kritischer Nütkblick auf die Etat Debatte die Entſcheidung dem hohen Haus anheim ſtelle. Sie wird alſo aus der Panzerſchiff⸗Angelegenheit, wie wir von vornherein angenommen haben, keine Ka⸗ binettsfrage machen. Meyers Hinweis auf den thüringiſchen Konflikt veranlaßte den Reichs⸗ innenminiſter Wirth zu der Erwiderung, daß er bereit ſei, dem Haushaltsausſchuß das geſamte Kon⸗ fliktsmaterial vorzulegen und bei der Beratung des Innenetats eingehend den Fall Frick zu behandeln. Auch aus den Reden der Vertreter der Wirt⸗ ſchaftspartei, der Bayeriſchen Volkspartei und der chriſtlich⸗nationalen Bauernpartei klang das Be⸗ mühen heraus, vorſichtige Diſtanz zu der Regierung zu wahren. Der Reichsfinanzminiſter zog zum Schluß eine Bilanz der Debatte. Sehr geſchickt fertigte Dr. Moldenhauer die Vorwürfe ab, die ihm von der Sozialdemokratie wegen ſeiner Haltung zum Problem der Arbeitsloſenverſtche⸗ rung gemacht worden ſind. Dr. Moldenhauer hält eine Reform nach wie vor für unerläßlich, aber eine ſolche, die nicht etwa nur die Laſten vom Reich auf die Länder abſchiebt. Die Sozialdemokraten haben in der Ausſprache überhaupt ſehr ſchlecht abgeſchnitten. Ihr Verſuch, ſich von der Schuld einer Zerſchlagung der großen Koalition rein zu waſchen, iſt völlig mißlungen. Das Plenum des Reichstags tritt erſt am 15. Mai wieder zuſammen, um alsdann die zweite Beratung des Etats vorzunehmen. Be⸗ merkenswert war, daß außer den Deutſchnationalen auch die ſonſt ſo redſeligen Nationalſozia⸗ liſten diesmal keinen der Ihren an die Rampe zu ſchicken wagten: Aehnlich wie bei den Deutſchnatio⸗ nalen iſt ihre Aktionsfähigkeit durch den wachſenden Gegenſatz der Gruppe um Hitler und Straſſer ge⸗ hemmt. Wenn wir uns auf uns ſelbſt beſinnen, ſo etwa, ſchloß der Miniſter, dem großen Beiſpiel unſeres hochverehrten Reichspräſidenten von Hin⸗ denburg folgend, und uns zu gemeinſamer Arbeit die Hände reichen, dann können und müſſen die Schwierigkeiten überwunden werden. Dann wird Deutſchland wirklich ſeinem Aufſtieg entgegengehen. Induſtrie und Amſatzſteuer Telegraphiſche Meldung Berlin, 4. Mai. Zur Frage der Rückwälzung der erhöh⸗ ten Umſatzſteuer hat das Präſidium des Reichs verbandes der Deutſchen Indu⸗ ſtrie in ſeiner letzten Sitzung folgende Entſchlie⸗ ßung gefaßt: „Das Präſtdium des Reichsverbandes der Deut⸗ ſchen Induſtrie hat mit größtem Befremden feſtge⸗ ſtellt, daß einzelne Wirtſchaftsgruppen, insbeſondere die Großbetriebe des Einzelhandels, entgegen den klaren Beſtimmungen des Geſetzes über die erhöhte Umſatzſteuer dieſe Steuer auf die Lieferer zurückzu wälzen verſuchen, und zwar unter ausdrücklicher Androhung des Boykotts. Sogar auf feſtgeſchloſſene Verträge ſoll ſich dies Ver⸗ langen in vielen Fällen erſtrecken, obwohl hierfür jede juriſtiſche Stütze fehlt. Das Präſidium erblickt in dieſen Verſuchen einen Uebergriff, der über die im Kampf um die Selbſt⸗ behauptung ſtatthafte Abwehr weit hinausgeht und dem die Induſtrie mit allen Mitteln entgegen treten wird. Der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie als ſolcher hat die Erhöhung der Umſatzſteuer in Form der Sonderſteuer ſtets ſcharf bekämpft. Nach⸗ dem aber das Geſetz erlaſſen iſt mit dem klaren Willen, eine Sonderbelaſt ung gewiſſer Großbetriebe des Einzelhandels vorzu⸗ nehmen, iſt es als unzuläſſig und dem Sinne des Geſetzes direkt widerſprechend anzuſehen, wenn Rückwälzungsverſuche dieſer Art gemacht werden. Das Präſidium rät allen angeſchloſſenen Verbän⸗ den, ſich dieſen Verſuchen mit allen gebotenen Mit⸗ teln zu widerſetzen und hat die Geſchäftsführung des Reichsverbandes beauftragt, ſofort alle Schritte zu unternehmen, um der eingeriſſenen Unſicherheit zu ſteuern. Zwei Fluggäſte vom Propeller getötet Durch eigene Unvorſichtigkeit kamen am Samstag abend zwei Flugzeuggäſte, und zwar ein Herr Walter Bartelnes auf dem Flugplatz Chemnitz und eine Frau Harknack auf dem Flugplatz Tempel⸗ hof ums Leben. a Im erſteren Falle ſprang der erwähnte Fluggaſt nach Abſchluß eines Rundfluges, als das Flugzeug bereits wieder vor dem Chemnitzer Flughafengebäude anhielt, unvorſichtigerweiſe beim Ausſteigen nach vorn und wurde dabei von dem im Leerlauf befind⸗ lichen Propeller getroffen und getötet. Im zwei⸗ ten Fall lief die genannte Dame, nachdem ſie mit einem Schulflugzeug, von Deſſau kommend, in Tem⸗ pelhof gelandet war, anſtatt hinten um die Ma⸗ ſchine herumzugehen, nach vorn und kam infolge ihrer Unachtſamkeit in den Bereich des leerlaufenden Pro⸗ pellers. Sie wurde getroffeſt und war ſofort tot. Flugunglück in der Schweiz (Eigener Drahtbericht) Baſel, 4. Mai. Geſtern nachmittag unternahm der Verleger der Zeitſchrift„Individualität“, Wilhelm Storrer aus Dornach, mit einem Herrn Wolfgang Rems⸗ berger aus Eſſen und einem Baſeler Bekannten vom Flugplatz Sternenfeld aus einen Flug in die Juraberge. In der Nähe des Ausſichtsturmes beim Gempen⸗Stollen kam die Maſchine in dem Augen⸗ blick, als Storrer Bekannten zuwinken wollte, an⸗ ſcheinend mit den Baumkronen in Berührung und ſt ür zte a b. Storrer und ſein Eſſener Begleiter waren ſofort tot, während der Baſeler Fluggaſt mit ernſten Verletzungen in das Krankenhaus nach J Baſel eingeliefert wurde. Irankreich und Italien Ein Vergleich ihrer militäriſchen Streitkräfte Von Oberſt a. D. Immannel Zu den wichtigſten Fragen der großen polttiſchen Lage gehört das zwiſchen Frankreich und Italien beſtehende, von Zeit zu Zeit grell hervortretends Spannungsverhältnis.„Italien iſt undankbar“, hat Napoleon III. am Ende ſeiner Laufbahn geſagt, da Italien der franzöſiſchen Politik die Einigung und Erſtehung als Großſtaat verdanke, ſich aber beim Kriegsausbruch 1870 nicht erkenntlich zeigte, ſondern in ſchnöder Weiſe neutral blieb. Auf italieniſcher Seite warf man den Franzoſen vor, daß ſie ſich ihre Hilfe 1859 durch den Gewinn der Länder Savoyen und Nizza gut hätten bezahlen laſſen, den Italienern 1881 Tunis weggeſchnappt und nach dem Weltkrieg ihnen den Gewinnanteil an der Beute in Kleinaſien verweigert haben. Die ſchwankende Politik Italiens, das noch im April 1914 den Deutſchen 100 000 Mann Hilfstruppen gegen Frankreich ins Oberelſaß ſchicken wollte, aber im letzten Augenblick in die Neutralität abſprang und dadurch Frankreich ſchließlich einen Dienſt von vielleicht kriegsentſcheidender Bedeutung erwies, ging aus den beiden neuitalieniſchen poli⸗ tiſchen Leitſätzen hervor„Sacro egofsmo“ und „Italia farà da se“(„Heilig iſt der Eigennutz“, bezw. „Italien wird ſeine Sache allein machen“). Im Kriege ſelbſt hat Frankreich die ſicherlich ſehr bedeu⸗ tungsvolle Hilfe der Italiener, durch die Oeſterreich⸗ Ungarn nahezu gefeſſelt war, nicht voll anerkannt, Vielmehr machten ſich die franzöſiſchen Beurteiler über die ungeheuere Niederlage des italieniſchen Heeres im Oktober 1917 am Iſonzo luſtig und rühmten ſich, daß ohne die ſofort eintreffende fran⸗ zöſiſch⸗engliſche Hilfe die Flüchtlinge„bis Rom oder weiter gelaufen wären“, was man in Italien recht übel nahm. Als der Weltkrieg zu Ende war, wurde allerdings zunächſt das ſiegreiche Bündnis zwiſchen den beiden treuen„lateiniſchen“ Schweſtern Frankreich und Ita⸗ lien gehörig gefeiert, bald aber folgte bei zunehmen⸗ der Ernüchterung die Entwicklung ſcharfer Mei⸗ nungsverſchiedenheiten und Gegenſätze, die heute zu förmlicher Entfremdung geführt haben. Sie beruhen nicht auf handelspolitiſchen Gründen, wie faſt alle Weltfragen der Gegenwart, ſondern werden hauptſächlich durch militäriſche Geſichts⸗ punkte bedingt. England hat unter der Labour⸗ regierung mit der von Baldwin und Chamberlain aufgebauten engliſch⸗franzöſiſchen Bündnispolitik ge⸗ brochen und ſtatt an Frankreich an die„Mittelmeer⸗ macht der Zukunft“, alſo an Italien, Anſchluß ge⸗ nommen, was zwangsläufig zur Abkühlung der ita⸗ lieniſch⸗franzöſiſchen Beziehungen beitrug. Frankreich zog ſeine praktiſchen Folgerungen aus dieſer Wen⸗ dung und ſchritt, wie die Londoner Flottentagung klar bewies, mit Rückſicht auf ſeine„Iſolierung“ da⸗ zu, die Kriegsrüſtung zu Lande und zur See unter Einſatz ungeheurer Geldmittel zu erhöhen. Alſo— Auf rüſt ung ſtatt Abrüſtung auf der gan⸗ zen Linie. Die Grundlage der Wehrmacht iſt die waffenfähige Volkszahl. Vergleichen wir Frankreich und Italien, ſo hat das franzöſiſche Mutterland anfangs 1930 rund 40,2 Millionen, das franzöſiſche Nordafrika (Tunis, Algier, Marokko) 14 Millionen Bewohner, zuſammen etwa 54 Millionen. Hiervon entfallen aber im Mutterland faſt 4 Millionen auf Nicht⸗ franzoſen(Deutſche, Italiener, Belgier in erſter Linie), während in Nordafrika knapp 600 000 Natio⸗ nalfranzoſen gezählt werden. 1929 gab es in Frank⸗ reich ſelbſt 625 000 Italiener, deren Zahl fortwährend anſteigt, weil die blühende Induſtrie und der empfindliche Mangel an Arbeitern zur Herbei⸗ ziehung fremder Nationalitäten, in neueſter Zeit namentlich Polen und Tſchechoſlowaken, zwingen. Hierdurch iſt die früher ſinkende franzö⸗ ſiſche Geburtenzahl wieder in einen bemerkenswerten Aufſtieg geraten. Allerdings empfindet man die An⸗ ſäſſigkeit ſo zahlreicher Italiener in den Südoſt⸗ departements mit Unbehagen, um ſo mehr, als hier⸗ durch faſchiſtiſche Strömungen verbreitet werden, die, wenn vorläufig auch erſt im geheimen, gegen Frankreich gerichtet ſind, nämlich gegen den Beſitz der zum großen Teil von Italtenern bewohnte b 1 2. Seite. Nr. 206 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 8. Mat 1999 franzöſtſchen Gebietsteile(Korſika 90, Seealpen 12 v. H. Italiener). Italien hat anfangs 1930 etwa 41,1 Millionen Bewohner, faſt nur Italiener neben 280 000 Deutſchen in Tirol. Libyen kommt nicht weſentlich in Betracht. Die Zunahme iſt etwas ſtärker als in Frankreich, doch hat der 1920 bis 1925 gemeldete ſtarke Geburtenüberſchuß nicht angehalten. Die Heeresſtärken im Frieden betragen 1930 für das franzöſiſche Heimatheer 31000 Offiziere, 476 000 Mann, mit den Kolonialtruppen(Offiziere und Mannſchaften zuſammen) 621000 Köpfe. Dem⸗ gegenüber hat Italien eine Friedensſtärke von 860 000 Köpfen, wovon 230 000 auf das Heer, 130 000 auf die Nationalmiltz(Faſziſten) entfallen. Die Kriegsſtärken werden für Frankreich auf 4, für Italien auf 3,5 Milltonen angegeben, doch kann Frankreich aus ſeinen großen Kolonien in Weſt⸗ und Mtittelafrika, Madagaskar, Indo⸗China noch minde⸗ ſtens 1,4 Millionen herausziehen. Somit iſt Frank⸗ reich zahlenmäßig überlegen. Es ſtrengt ſich in der Ausſchöpfung der perſonellen Kräfte mehr als Ita⸗ lien an. Man kaun rechnen, daß Frankreich im Frieden 1 zu 60, im Krieg 1 zu 9 an Kräften für das Landheer, Italien 1 zu 113, bezw. 1 zu 12 unter den Waffen hat. Die Ausrüſtung an Artillerie, Luft⸗ ſtreitkräften, Gaskampfmitteln, Schlachtkampfwagen iſt in Frankreich reicher als in Italien, da erſteres 25 b. H. mehr an Heeresetat einzuſetzen in der Lage iſt. Was die Beſchaffenheit und den Kriegswert der Truppen anbetrifft, ſo können wir lediglich die Kriegserfahrungen gelten laſſen, die, alles in allem gemeſſen, zugunſten Frankreichs ſprechen dürften. Ein glatt abgeſtimmtes Urteil iſt aber nur unter allem Vorbehalt zu geben. g Zu Lande konnten die beiden etwaigen Gegner nicht ſo leicht zur Schlachtentſcheidung aneinander kommen. Der Kamm der Weſtalpen trennt ſie, der Päſſe ſind wenige, die Ausgänge der Alpenſtraßen durch Befeſtigungen geſperrt. Hieraus gibt ſich die einfache Folgerung, daß der Seekrieg, ſomit die Flottenmacht der Kern der Kriegsentſcheidung ſein muß. Dieſe Erkenntnis iſt natürlich der Beweggrund dafür geweſen, daß Italien auf der Londoner Flot⸗ tentagung ſo hartnäckig gegen die Seerüſtungspläne Frankreichs aufgetreten iſt und im beſonderen An⸗ ſchluß an England gehabt hat. Eine der anerkannt beſten Grundlagen für den gegenwärtigen und zu⸗ künftigen Stand der Kriegsflotte liefert der Bericht der britiſchen Admiralität an das Parlament vom 11. Januar 1930. Stellen wir Frankreich und Ita⸗ lien hiernach nebeneinander, ſo ergeben ſich fol⸗ gende Hauptpoſten: Linieuſchiffe fertig Frank⸗ reich 9, Italien 4; Kreuzer 17, bezw. 13; Zerſtörer (Torpedoboote) 58, bezw. 63; U⸗Boote 52, bezw. 43 — ſomit Zahlenüberſchuß bei Frankreich. Im Bau begriffen: Kreuzer 4, bezw. 10, Zerſtörer 6, bezw. 8; -Boote 47 bezw. 14. Das Kampfkraftverhältnis hält ſich die Wagſchale, der Gefechtswert der Beſatzungen muß abgewartet werden. Von Eutſcheidungswert bleibt die ſtrategiſche Lage des Seekrieges der Zukunft. Italien beſitzt den Vorteil einer„konzentrierten“ Macht, d. h. es hat gegen einen franzöſiſchen Seeangriff nur das eigene Land zu decken, während Frankreich da⸗ neben ſeine nordafrikaniſchen Kolonien, nament⸗ lich aber die Ueberfahrt der Kolonialtruppen nach Frankreich gegen italieniſche Flottenvorſtöße zu ſchützen haben wird. Sehr wahrſcheinlich iſt es, daß Italien den Verſuch machen würde, ſich die See⸗ herrſchaft zu ſichern, um ſeine Landmacht von Sizilien nach Tunis hinüber zu bringen und von dort aus das franzöſiſche Nordafrika(Algerien und Marokko) anzugreifen. Ob dies dem alleinſtehenden Italien gelingen wird, bleibe dahingeſtellt. Daß ein Bünd⸗ nis England⸗ Italien für Frankreich von ver⸗ nichtender Bedeutung ſein wird, bedarf keiner Be⸗ weisführung. In dieſem Gedanken liegt zugleich eins weſentliche Sicherung des Weltfrie⸗ dens. Frankreich wird zu vorſichtig ſein, ſich in einen Kampf mit dem See⸗Zweibund leichtfertg ein⸗ zulaſſen. Schwere Schiffskolliſion — Kopenhagen, 4. Mai. Nach einer aus Borkum hier eingetroffenen Meldung ſind geſtern vormittag zwiſchen Borkum und Norderney der griechiſche Dampfer„Kleopatra“ und der engliſche Dampfer „Raven“ zuſammengeſtoßen. Der engliſche Dampfer hatte ſo ſchwere Beſchädigungen erlitten, daß die Mannſchaft ihn verlaſſen hat und von dem griechi⸗ ſchen Schiff übernommen wurde. Man verſucht, das beſchädigte Schiff mit Hilfe zweier Schlepper nach Oſterems einzubringen. Sozialdemokratie und Reichsbanner Sehr beachtenswerte Offenherzigkeiten Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 4. Mai. Wenn es noch eines Beweiſes bedurfte, daß die Sozialdemokratie ſich das Reichsbanner als Schutz⸗ truppe ſichern will, ſo braucht nur auf eine Zuſchrift verwieſen zu werden, die der parteiamtliche ſozijialdemokratiſche Parlamentsdienſt veröffentlicht. In dieſem Schreiben wird das wahre Ziel der Sozialdemokraten ohne jede Zurückhaltung enthülll Es heißt da: „Was gäbe die Partei auf, wenn ſte ſich im Noichsbanner von Demokraten und Zentrum trennt? Eine Handvoll Leute— ſonſt nichts. Ein Verluſt, den der Zugang von der eigenen Linken um ein Vielfaches wieder gutmacht. Was könnte ſie gewinnen? Alles: Eine einheitliche und aktionsfähige Wehrorganiſation gegen Anſchläge der Reaktion und auch gegen die Reaktion der Demokraten und des Zentrums für eine ſozialiſtiſche Republik und für die Entwicklungstendenz des Novembers 1918. Das alte Reichsbanner muß fallen. Es iſt die Zeit der neuen, der ſozialiſtiſchen Wehrorganiſation.“ Damit iſt die Katze aus dem Sack gelaſſen. Die Bundesleitung aber, die kürzlich noch hoch und heilig verſicherte, daß der überparteiliche Charakter des Reichsbanners nach wie vor gewahrt werde, ſieht ſich durch dieſe Offenherzigkeit ac absurdum geführt. Man darf geſpannt ſein, wie das Zentrum ſich zu dieſer neuerlichen Brüskierung verhalten wird, die im Grunde genommen auf die Aufforderung hinaus⸗ läuft, den bürgerlichen Elementen des Reichs⸗ banners zuvorzukommen und ihnen den Stuhl vor die Tür zu ſetzen. Am die Emiſſion der Voungplan⸗Anleihe Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 4. Mai. Am Montag vormittag um elf Uhr(heute) wer⸗ den in Paris die Delegierten der verſchie⸗ denen Regierungen, die an der Emiſſion der Moungplananleihe intereſſiert ſind, zu einer Kon⸗ ferenz zuſammentreten. Als Grundlage der Verhand⸗ lungen dienen die Vorſchläge der Bankkonferenz, die letzte Woche in Brüſſel tagte. Ueber die Verteilung der erſten Anleihe auf die hauptſächlichſten Kapital⸗ märkte veröffentlicht der„Temps“ folgende Ein⸗ zelheiten: Von dem Geſamtbetrag von 300 Millionen Dollar ſollen zwei Abſchnitte von je 80 Millionen in Frankreich und Amerika aufgelegt werden. Für England wurde ein Anteil von 50 bis 60 Millionen Dollar vorgeſchlagen. Doch erklärten die Vertreter der Bank von England, der Londoner Geldmarkt ſei gegenwärtig nicht imſtande, eine ſolche Summe auf⸗ zubringen. Sie ſchlugen zunächſt 30 Millionen vor Der Freiſpruch im Jalke“⸗Prozeß Telegraphiſche Meldung Hamburg, 4. Mai. Nach dreieinhalbwöchiger Dauer iſt der Falke⸗ Prozeß geſtern zu Ende gegangen. Das Urteil lau⸗ tete, wie bereits gemeldet, auf Freiſpruch. In der Begründung betont das Gericht, daß der Freiſpruch nur auf juriſtiſcher Grundlage beruhe, daß aber die moraliſche Verurtei⸗ lung der Angeklagten ausgeſprochen werden mußte, weil ſie ſich mit verurteilenswerten Geſchäften und Manipulationen, die ſich gegen einen befreundeten Staat richteten, eingelaſſen hätten. Der von der Staatsanwaltſchaft auf Grund des§ 284 StG. be⸗ hauptete Menſchen raub, alſo die Bemächtigung von Perſonen durch Liſt und Gewalt, um ſie in fremde Schiffsdienſte zu bringen, laſſe ſich zweifels⸗ frei nicht beweiſen. Zwar hätten die Angeklag⸗ ten den Matroſen bet der Anheuerung nicht geſagt, um welche Transporte es ſich handele; es ſei aber aus den Ausſagen deutlich hervorgegangen, daß die Matroſen bald gemerkt hätten, daß Waffen und Munttion an ein überſeeiſches Land verſchifft wür⸗ den, und ſie hätten ja auf Grund deſſen auch eine Heuerzulage verlangt. In Gdingen ſei jedenfalls den Matroſen über den Zweck der Expedition ſchon Näheres geſagt worden. Auch liege eine Bemüch⸗ tigung durch Gewalt nicht vor, da die Matroſen noch rechtzeitig, alſo ſßateſtens in Gdingen, hätten von Bord gehen können, wie dies auch einer von ihnen getan hat. Nicht klar lägen die Dinge bezüglich der Lan⸗ dung in Cumana, wo ſicherlich einige Matroſen auf Befehl hätten mitwirken müſſen. Hierbei liege aber keine Mitwirkung der angeklagten Reeder vor, die eine derartige Mitwirkung nicht geahnt hätten. Bezüglich des Kapitäns laſſe ſich gleichfalls eine Mitwirkung nicht erweiſen, obgleich ſeine Rolle hierbei mehr als zweifelhaft geweſen fei. und gaben ſchließlich ihre Zuſtimmung für einen Ab⸗ ſchnitt von 40 Millionen. Deutſchland würde in Anbetracht ſeines Kapitalmangels nur fünf bis zehn Millionen übernehmen, Holland 30 Mil⸗ lionen, Schweden 25 Mllionen, die Schweiz 15 Mil⸗ lionen, Italien und Belgien je zehn Millionen. Für die Tilgung der Anleihe wird eine Friſt von 35 Jahren vorgeſchlagen. Ueber die Feſtſetzung des Zinsfußes ent⸗ ſpann ſich eine lange Diskuſſion. Die franzöſiſchen und deutſchen Vertreter ſprachen ſich für 572 v. H. aus, da der ganze Ppungplan auf Grund dieſes Zinsſatzes berechnet iſt. Die Amerikaner wollten jedoch eine Verzinſung von 6 v. H. Viel zu diskutieren gab auch ein Wunſch der eng⸗ liſchen Delegierten, die beſon dere Garantien für die Anleihe verlangten, insbeſondere eine Art Hypothek auf die deutſchen Eiſenbah⸗ nen.(11) Wahrſcheinlich wird dieſer Punkt auch in der Konferenz der Regierungsvertreter noch Anlaß zu Auseinanderſetzungen geben. Aus allen dieſen Gründen müſſe das Gericht zur Freiſprechung kommen unter nochmaliger Betonung, daß die Angeklagten moraliſch belaſtet aus dem Prozeß hervorgehen. 5 Tragödie während einer Hochzeitsfeier — Thorn, 4. Maf. Im Verlaufe einer Hochzeits⸗ feier hier brachte ein Telegraphenbote einige Glück⸗ wunſchtelegramme. Die junge Frau bot ihm einen Trunk mit der Bitte, das Glas auf ihr und ihres Mannes Wohl zu leeren. Kaum hatte Ejankowſfki das Glas ausgetrunken, als er zuſammenbrach. Der Hochzeitsgeſellſchaftt bemächtigte ſich große Erregung. Es ſtellte ſich heraus, daß eine Likörflaſche, die im Haushalt zur Aufbewahrung von Kñarbolfäure diente und nicht beſonders gekennzeichnet war, unter die für die Hochzeit beſtimmten Getränke geraten war. Aus dieſer Flaſche hatte der Telegraphenbote das erſte Glas erhalten. Es wurde ſofort ein Arzt gerufen, der E. ins Krankenhaus überführen ließ, wo er bald darauf ſtar b. Die Braut erlitt einen Nervenzuſammenbruch und verſuchte aus dem Fen⸗ ſter zu ſpringen. Sie konnte nur mit Mühe daran gehindert werden. Studentenſtreik in Madrid — Paris, 4. Mal. Havas berichtet aus Madrid, daß die Studenten auf Grund der Zwiſchenfälle, die ſich bei der Ankunft von Profeſſor Unamuno er⸗ eigneten, beſchloſſen haben, einen eintägigen Streik zu veranſtalten. Ein ſtarkes Polizeiaufge⸗ bot iſt in der Nähe der Univerſitätsinſtitute, nament⸗ lich vor der mediziniſchen Fakultät, zuſammenge⸗ zogen worden. Die Studenten gaben ihrem Un⸗ willen durch erregte Rufe Ausdruck. Polizei ſchritt ein, um die Ordnung wieder herzuſtellen. London im Frühling Von unſerem Londoner Vertreter Der Frühling iſt diesmal ſpät nach England ge⸗ kommen. England iſt das klaſſiſche Land der Erkältungen; ein eifriger Statiſtiker hat aus⸗ gerechnet, daß alljährlich eine Viertel Milliarde Mark des engliſchen Volkseinkommens durch Er⸗ krankungen der Atmungsorgane verloren geht. Doch um dieſe Zeit ſteht ein anderes Leiden im Vorder⸗ grund: das Reinemache⸗Fieber, das um die Oſter⸗ woche die männliche Bevölkerung zu heller Ver⸗ zweiflung treibt. In den Zeitungen finden ſich Auf⸗ rufe zur Gründung von Vereinen, in denen Ehe⸗ männer während der ſchweren, der ſchrecklichen Zeit des„spring cleanina“ Zuflucht ſuchen, in denen ſie ſich ihr Leid klagen können. Immerhin, die fana⸗ tiſche Gründlichkeit der jährlichen Reinigung er⸗ ſcheint dem Fremden nicht unangebracht, wenn er an die Mengen von ſchwarzem Kohlenruß denkt, die während des Winters aus den offenen Kaminen ſteigen. Auch hier können wir uns auf eine Stati⸗ ſtik berufen: in London ſetzt ſich auf einer Quadrat⸗ meile Oberfläche jährlich etwa 595 Tonnen Ruß ab, und von manchen Fenſterſimſen der City kratzen die Frſthlingsreiniger eine feſtie Rußdecke von zwei Zentimeter Dicke ab! Das iſt nun alles vorbei, die Sonne hat ſeit ein paar Tagen ihre pflichtgemäße Tätigkeit aufgenom⸗ men, und ſchon beginnen die Rhododendron zu blü⸗ hen, die bald ganze Wälder von roſa Blüten bilden werden, wie es ſie ſonſt nirgends in Europa gibt. Der engliſche Frühling hält Einzug in ſeiner ganzen Glorie, ſpäter zwar, doch nicht weniger farbenprächtig als die„primavera Sielliana“ oder die Gärten von Kalifornien. Wo ſonſt findet man dieſe zarten Paſtellfarben, dieſe blühenden Hecken an ge⸗ wundenen Wegen, dieſe verwunſchenen Schlöſſer und weiten Parks? Und man braucht um dieſe Jahres⸗ zeit nicht einmal aus der Stadt heraus zu fahren, um den Zauber der Landſchaft zu empfinden. London iſt mitten in die grüne Natur hineingebaut, durch ſeine ganze Ausdehnung von dreißig Kilometern zieht ſich eine faſt ununterbrochene Kette großer Parks, in denen eine ſtaunenswerte Gärtnerkunſt am Werke iſt. Wenn in der Dämmerung die ganze Be⸗ völkerung der Stadt ſich paarweiſe über die grüne Raſenfläche der Parks verteilt zu haben ſcheint, dann vergißt man, daß noch vor ein paar Tagen Schnee fiel, dann gibt es keinen Zweifel mehr, daß der Fruy⸗ ling endgültig da iſt. Auch die Preſſe merkt es. Die politiſche Ebbe kündigt ſich an, und prompt erſcheinen unſere alten Freunde, die zivilen Kampagnen. Der Golfſtrom hat wieder einmal dran glauben müſſen; beſorgt er⸗ örtert man in ſpaltenlangen Artikeln die ewig junge Nachricht, daß er die engliſchen Küſten verlaſſen und nach Nordamerika durchbrechen wolle. Doch ernſtere Gefahren liegen auf der Schwelle: die Gaſtſtätten des vornehmen Weſtends, ſo zürnen die Zeitungen, haben ſich entſchloſſen, ihre Segnungen fortan allein⸗ ſtehenden Damen zu verſagen. Die Frauen⸗ bewegung meldet ſich mit Proteſten, die Moral⸗ verteidiger ſprechen empört von mutwilligem Anreiz zu erotiſcher Libertinage, und eine adlige Dame, der man den Eintritt in ein teures Reſtaurant verwehrt, droht, ſich einen„Sandwich⸗Mant“ von der Straße als Reſpektsperſon hereinzuholen. Eine Proteſtver⸗ ſammlung wird organiſtert; in einem Lande, das zwei Millionen„überſchüſſige“ Frauen beſitzt, kann ſich das ſanfte Geſchlecht wohl ſeiner Haut wehren. Indeſſen ſei bemerkt, daß in gewiſſen ſchottiſchen Großſtädten noch heute nicht einmal ein wohlaſſor⸗ tiertes Paar im öffentlichen Reſtauraut Platz nehmen darf, ſofern es nicht durch Eheringe ausgewieſen iſt. Man ſagt, daß dieſe Regel nur dadurch zu umgehen ſei, daß die beiden Schuldigen ein drittes Gedeck für die„gleich nachkommende“ Reſpektsperſon beſtellen — und bezahlen. So ſchlimm ſtect es alſo in London 4 doch nicht. Aber die Hauptſache bleibt ja auch, daß jede Jahreszeit ihre Kampagne haben muß, damit es an den Kaminen etwas zu diskutieren gibt und der „öffentliche Geiſt“ erhalten bleibt, wie man hier das Intereſſe fürs Volsganze nennt. Das Wichtigſte iſt natürlich, daß die Seaſon beginnt. Offiziell nimmt ſie ihren Anfang, wenn Bruno Walter im königlichen Opernhaus den Stab hebt und die Meiſterſinger⸗Ouverture ertönt. Es dauert dann noch ein paar Tage, ehe die„Geſell⸗ ſchaft“ wirklich vollzählig von ihren Reiſen zurück iſt und ihre Londoner Wohnhäuſer in Ordnung ge⸗ bracht hat. Anfang Mat iſt dann alles im vollen Gange: Feſte, Hofempfänge, Rennen, Feſtſpiele und Turniere. Niemand kümmert ſich mehr um die Po⸗ litik, ums Ausland oder um die Arbeitsloſenfrage. Die Kleider der Königin, die Ausſichten der Renn⸗ pferde oder der Verlauf irgend eines Balles über⸗ ragen an aktueller Bedeutung alles, was auch nur von ferne in den Verdacht kommen kann,„lang⸗ weilig“ zu ſein. Denn die feſtliche Stadt im Früh⸗ ling iſt voller Entſchloſſenheit, das Leben zu genießen. Dem Europäer, der gewohnt iſt, ſich zu allen Zeiten Sorgen zu machen, mag es bei dieſem Ausbruch der Daſeinsfreude nicht recht geheuer ſein; der Englän⸗ der, der von allen Angehbrigen der weißen Raſſe das längſte Leben hat, hat am tiefſten erkannt, wie kurz das Leben iſt. „Pfälzers Höllen⸗ und Himmelfahrt“. Ein pfäl⸗ ziſches Schelmenſpiel in Hans Sachſens holzſchnitti⸗ ger Legendenweiſ erblickte geſtern beim Landesthea⸗ ter zu Kaiſerslautern das Rampenlicht. Paul Mü n ch verſetzt in ſeiner vieraktigen„Pfälzers Höllen⸗ und Himmelfahrt“ einen waſchechten Weſt richer, den Schorſch aus Kuſel, und einen lichtechten Sohn des Rebenlands vor der Haardt, Philp Hupſer aus Speyer, zuerſt in die Hölle,— dieſen„ob ſeiner Sauf⸗ exzeſſe und weil er ein vorlautes Mundſtück beſeſſen“, jenen durch falſchen Eintrag im Sündenregiſter. — Raubüberfall im Zuge Telegraphiſche Meldung Köln, 4. Mai. Geſtern wurde im Perſonenzug Köln.—Euskirchen in Kalſcheuren, von zwei maskierten Man nern unter Vorhaltung eines Revolvers in belt und eines Lohngeldbetrages von 18 000 Mark beraubt. Der Reiſende wurde erſt vor dem Bahn, hof Kalſcheuren von Mitreiſenden aufgefunden. Für die Ermittlung der Täter hat die Reichsbahn, geſetzt. Letzte Meloͤungen dt. Bruchſal, 4. Mat.(Eigener Drahtbericht.] Auf der Landſtraße Unteröwisheim—Ubſtadt verunglückte der 26 Jahre alte Motorradfahrer Gottfried Bur! hard aus Oeſtringen tödlich. Er trug beim Sturz einen komplizierten Schädelbruch davon und wurbe beſinnungslos in das Bruchſaler Krankenhaus einge liefert. Dort iſt er, ohne zum Bewußtſein zu ge langen, ſeinen Verletzungen erlegen. -Zug fährt in eine Arbeiterrotte— Drei Arbeiter getötet — Hannover, 3. Mai. Der-Zug 141 fuhr heul noch nicht geklärt. Tödlicher Fallſchirmabſprung ſtadt bildete. Kurz nach Verlaſſen des Flugzeuges bemerkten die Zuſchauer jedoch, daß der Fallſchirm⸗ pilot keine Verbindung mehr mit dem Schirm hatte Den Schirm über ſich laſſend, ſtürzte er in unmittel barer Nähe der Zuſchauer zu Boden. Er war ſofort tot. Die luftpolizeiliche Unterſuchung er, gab, daß Langer vergeſſen hatte, die Karabinerhaken des Schirms an den Tragriemen ſeines Körperß zu hefeſtigen. Zuſammenſtöße in Gingen graphenagentur aus Goͤingen meldet, kam es dort geſtern bei einer Tagung des„Lagers des großen Polens“, einer rechtsradikalen Organiſation, zu Zuſammenſtößen und Schießereien zwiſchen den etwa 800 Teilnehmern der Tagung und der Bepbl⸗ kerung. Die Arbeiterſchaft wollte die Verſammlung ſprengen, wurde jedoch daran von der Polizei gehin⸗ dert. Mehrere Perſonen erlitten Verletzungen. Schlag wetterunglück in Spanien— Zehn Tote — Madrid, 4. Mai. In einem Bergwerk in Barnelo, Provinz Aſturien, ereignete ſich eine Schlag⸗ wetterkataſtrophe, bei der zehn Bergleute ums Leben kamen. 5 Verhaftung in Indien — Amritſar, 4. Mai. Der Vorſitzende eines Aus, ſchuſſes des Lahore⸗Kongreſſes, Dr. Kitchlew, wurde unter der Beſchuldigung aufrühreriſcher Betä⸗ tigung verhaftet. Daraufhin wurden die Geſchäfte in der Stadt zum Zeichen der Trauer geſchloſſen, Polizei⸗ und Militärpatrouillen durchzogen die Stabi, doch kam es zu keinen Zwiſchenfällen. Der deutſche Flottenbeſuch in Sizilien — Syrakus, 4. Mai. Die deutſchen Schiſfe „Schleswig⸗Holſtein“ und„Eſſen“ ſind hier eingetroffen. den begaben ſich an Bord zur Begrüßung des Ab⸗ mirals Oldekop. Dieſer dankte für den herzlichen Empfang und erklärte, er werde ſich an Bord eines deutſchen Torpedojägers nach Catania begeben, um dem italieniſchen König, der heute dort einge⸗ troffen iſt, einen Höflichkeitsbeſuch abzuſtatten. Wirbelſturm in Japan — Torki, 4. Mai. Nahezu 200 Perſonen ſollen in einem Taifun, von dem geſtern die Juſel Sacha lin und Hokaido heimgeſucht wurden, getötet worden ſein. 94 Leichen wurden bereits ge⸗ borgen. Hundert Perſonen werden noch vermißt, Nach Ueberliſtung des dummen Teufels ins Him⸗ melreich gelangt, tun ſich die beiden dort mit andern ſeligen Landsleuten, darunter allen Heiligen und Rittern von Pirmin und Remigius bis Ottheinrich, zu einer feuchtfröhlichen Pfälzer Ecke zuſammen, deren Kriſchertum St. Michael zwingt, die Rädelsfüh⸗ rer wieder hinab in den Pfuhl zu ſtürzen. Worauf der Schorſch erwacht; es war ja alles nur ein Traum .. Der egozentriſche Kantönlisgeiſt des Rheinpfäl⸗ zers, für den nach Prof. Münchs bekanntem Epoz „Die pälziſch' Weltgeſchicht“ ſelbſt das Paradies in Kehrreimen wirklich luſtig durchgehechelt. Oberſpiel⸗ leiter Paul Petersz brachte die Aufführung ir Schwung. Mit dem Dichter in der Rolle des Kuſe⸗ lers und dem„Derkemer“ Hans Hoffmann, der das Speyrer„Haſepieteriſch“ glänzend meiſterte, wurde es ein Theatererfolg, wie die Barbaroſſaſtabt keinen ſtärkeren je erlebt hat. Die folgenden Au, führungen ſind bereits ausverkauft X. Ja, die Sitzungen Einer norddeutſchen Stadtverordnetenſttzung en ſproßten folgende Redeblüten: b „Man ſoll nicht die Stirn haben, ſich mit dem Namen Marx innerhalb des Mundes herum⸗ zubewegen.“ 5 „Die Erwerbsloſen ſind eine Summe von kleinen Menſchen.“ „Innerhalb des Oberbürgermeiſters ſtecken zwe Seelen.“ „Sie verſuchen, die Kommuniſten innerhalb der Parlamente noch mehr abzudrehen“ „Frau., Sie treten hier herum, als ob Sie im Eierkorbe ſitzen.“ „Der kurzen Rede langer Sinn iſt bei der Sozlal⸗ demokratie Trumpf.“ „Sie kennen den Gang, den Hermann Müller al? Spitzenreiter der Sozialdemokratie in der Frage bes Panzerkreuzers gehen mußte.“. i in einem 3. Klaſſewagen vor Bahnhof Köln⸗Weſt der Reiſende Hans Schäfer, Buchhalter in der Malzfabrik den Abort des Wagens geſchleift, gekne. direktion Köln eine Belohnung von 500 Mark auz, * mittag 1 Uhr bei Block 132 zwiſchen dem Bahn⸗ 3 hof Rheda und Gütersloh in eine am Gleiſe av beitende Rotte, wobei die Arbeiter Roland, Polklag und Wilmſtrok getötet wurden. Die Schuldfrage — Geldern, 4. Mai. Heute nachmittag fand in dex; Nähe der Stadt ein Flugtag, deſſen Haupt⸗ und Schlußnummer ein Fallſchirmabſprung des 35 Jahre alten Fallſchirmpiloten A. Langer aus Darm öffnete ſich programmäßig der Fallſchirm. Plötzlih — Warſchau, 4. Mai. Wie die Polniſche Tele Wonnegau gelegen war, iſt in knüttelnden End⸗ und Die Vertreter der ſtädtiſchen Behör⸗ 1 1990 im Bahn⸗ den. ichsbahn⸗ ark aug, 9 icht.) Auf unglückte B ur k m Sturz id wurde us einges⸗ n zu ge⸗ Drei ihr heutz m Bahn, leiſe au Polklaß rage t id in der pt⸗ un) 35 Jahre Darm⸗ ugzeuges Plötzlich illſchirm⸗ m hatte tnmittel⸗ Er war hung er nerhaken rpers zu he Telt⸗ es dort großen ion, zu chen den Bevbl⸗ mmlung i gehin⸗ gen. n Tote verk in Schlag⸗ s Leben es Aus. ch le w,. . Betä⸗ Beſchäfte ſchloſſen, ie Stabt, ien Schlffe! ind hier Behbr⸗ Artzlichen ed eines begeben, t einge⸗ ten. des Ab⸗ N n ſollen Sacha⸗ worden 8 ge. bermißt, — 8 Him⸗ andern en und zeinrich, ammen, delsfüh⸗ Worauf Traum einpfäl⸗ n Epoz dies in üd⸗ unde erſpiel⸗ ung in 8 Kuſe⸗ en, der eiſterte, ſſaſtabt n Auf⸗ X. ng ent⸗ it dem herum⸗ kleinen n zwei lb der Sie im Soztal⸗ ler als ge des 5 „den B. Mai 193 1 2 1930 * * „Blauen Rennzeitung“. —* . N Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe 8, Seite. Nr. 200 r Maimarkt⸗Sonntag in Mannheim Großer Fremdenverkehr Starker Andrang zum Maimarkt und zur Schaumeſſe Guter Veſuch der Pferderennen Es hatte Sonntag früh faſt den Anſchein, als ob die Zweifler recht behalten ſollten, die ſür ben Mai⸗ markt⸗Sonntag Regen vorausgeſagt hatten. Als aber gegen neun Uhr die Sonne die Wolken zer⸗ eilte, da frohlockten die Optimiſten. Nun gab es kein Halten mehr. Selbſt die Zaghafteſten rüſteten ſich zu einem Spaziergang. Immer mehr verſchwan⸗ den die Wolken. Bald ſtrahlte die Sonne vom blauen Himmel und entwickelte eine recht ange⸗ nehme Wärme. Ein herrlicher Frühlingstag war angebrochen, juſt das Wetter fſür alle Veranſtaltun⸗ gen des Tages. Waren es doch eine ganz ſtattliche Anzahl, die angeſagt waren. Wenn man alles ge⸗ wiſſenhaft mitnehmen wollte, ſo konute man gar nicht das ganze Penſum bewältigen. Möglichkeiten zur Erholung, zur Unterhaltung, zum Beſchauuen, zum Geſchäft, zum Vergnügen gab es reichlich, ſo daß für Viele es geheißen haben mag: Wer die Vahl hat, hat die Qual! Leider blieb das Wetterglück unſerer Stadt nicht den ganzen Tag hold. Gewitterwolken zogen um die dritte Nach⸗ mittagsſtunde von Weſten herauf, verdunkel⸗ ten den Himmel immer mehr und ſchickten ihr unerwünſchtes Naß herab. Trotzdem der Regen nicht allzulange anhielt und nicht überall gleich ſtark fiel, war es mit dem früh⸗ lingshaften Charakter des Tages zu Ende. Wenn es auch nicht direkt kalt wurde, ſo doch ungemütlich. Hiervon profitierten wieder die Vergnügungsſtätten und Lokale, bei denen ein ſolches Wetter immer eine Belebung des Geſchäftes zur Folge hat. In der Innenſtadt, in der der Regen ungleich heftiger als in einigen Außenbezirken niederging, ſetzte ein wahrer Sturm auf Wirtſchaften, Cafés und Finos ein. Trotz des Mannheimer Lokalfeiertages iſt der Ausflugsverkehr ziemlich lebhaft geweſen. Die Wanderluſtigen ließen ſich nicht in den Mauern zurückhalten und ſo waren die Frühzüge nach Heidel⸗ berg und an die Bergſtraße verhältnismäßig gut be⸗ ſetzt. Bei einiger Ortskenntnis konnte man ſich ſo⸗ gar noch eine Wanderung durch die Baumblüte aus⸗ ſuchen, die ſich durch die allgemein fortgeſchrittenere Entwicklung der Vegetation noch prächtiger aus⸗ nimmt, als in der, Frühblüte. Die aber, die das Mannheimer Maimarktſonntag⸗Programm ganz oder teilweiſe zu abſolvieren gedachten, begannen den Tag mit einem Frühſpaziergang durch den Waldpark. Man kann ſich eigentlich kein nerven⸗ erfriſchenderes Mittel denken, als einen ſolchen Bum⸗ mel durch die erwachende Natur, der ſogar zu einem Erlebnis werden kann, wenn man mit offenen Augen und empfänglichem Herzen dem Pulsſchlag der Na⸗ tur lauſchen gelernt hat. Wer ſchon einmal im Waldpark iſt, der beſucht natürlich auch das Strandbad. Es muß ja nicht gerade als Badegaſt ſein, denn an dem Strand iſt es immer intereſſant, ſo daß ſelbſt der Zuſchauer vollkommen auf ſeine Rechnung kommt. Der Beſuch des Bades iſt nicht ganz ſo ſtark geweſen, wie am letzten Sonntag. Immerhin darf der Beſuch als gut bezeichnet werden. Allge⸗ mein hatte man das Gefühl, als ob mit dem letzten April⸗Sonntag die Mannheimer Badezeit ihren An⸗ fang genommen habe. Zumal auch die„Bäder⸗ dampfer“ ihren Betrieb wieder aufgenommen hatten. Zu einer ſolchen Eröffnung braucht man keine Be⸗ hörde und keine offizielle Bekanntgabe. Es wird nun höchſte Zeit mit der Fertigſtellung der Radaufbe⸗ wahrungsſtelle. Den ganzen Strand entlang konnte man geſtern wieder nichts als Räder und lagernde Menſchen ſehen. Auch müſſen nun endlich die Verbots tafeln aufgeſtellt werden. Leider, denn ohne die Tafeln mit den unzähligen Vor⸗ schriften geht es nicht. Trotz des ſtarken Beſuches wurde den ganzen Strand entlang ausgiebig Ball gespielt. Die vielen Proteſte und Differenzen hielten aber die eifrigen Sportler nicht ab, kräftig weiterzuſpielen. Erſtens ſteht es nirgends, daß es verboten iſt und zweitens iſt ja kein Schutzmann da. Es bedarf diesbezüglich hoffentlich keiner weiteren Erinnerung mehr, denn die Mannheimer Badeſaiſon iſt eröffnet und es muß unbedingt dafür geſorgt wer⸗ den, daß Ordnung herrſcht. Die Mairennen zeigten das gewohnte Bild: ſtarken Beſuch, ſtarke Felder und guten Sport. Wenn die Reunen be⸗ gannen, ſah man Tauſende auf und vor den Tri⸗ hünen Kopf an Kopf. Auch der Neckardamm, von dem die unzähligen Blütenkerzen der Kaſtanien her⸗ übergrüßten, wenn man durchs Glas die Menſchen⸗ mauer muſterte, war gut beſetzt. Die Wettkämpfe, die infolge der ſtattlichen Felder ſich wieder recht ſpannend geſtalteten, verliefen ohne jeden Unfall. All⸗ gemeine Beachtung fanden die guten Tips unſerer Zu Tolflettenſtudien war diesmal weniger Gelegenheit. Die Damenwelt hat ſich dieſe Parade offenbar für den Maimarkt⸗Diens⸗ tag und den kommenden Sonntag aufgehoben. Maimarkt und Meſſe Zwei Dinge, die unbedingt in einem Atemzug genannt werden müſſen. Von jeher wirkt der Maimarkt wie ein Magnet. Auch am geſtrigen Sonntag bewies er wieder ſeine altbewährte An⸗ ziehungskraft. Trotz fortſchreitender Mechaniſierung lebt der Mannheimer Maimarkt in alter— oder neuer Friſche. Schon in aller Frühe herrſchte auf dem Schlachthofgelände ein äußerſt reger Betrieb. Der Zuſtrom wuchs von Stunde zu Stunde. Zwiſchen neun und zehn Uhr mußte man regelrecht an den Kaſſeſchaltern Schlauge ſtehen. Die Muſterung und Prämiierung der Pferde lenkte naturgemäß die größte Aufmerkſamkeit der Marktbeſucher auf ſich. Herrliches Pferdematerial aller Klaſſen, meiſtens recht bunt geſchmückt, wurde den Preisrichtern vorgeführt, die gewiß keine leichte ahl hatten. Das zuſchauende Publikum kritiſierte recht eifrig, ſodaß man mit Genugtuung feſtſtellen kounte, daß es auch noch Pferdekenner gibt. Dazu iſt ſchon etwas mehr Schulung und ein geübteres Auge notwendig, als für die Abſchätzung der Autotypen: Ein Vergleich iſt immerhin angebracht, denn das Auto hat im gewiſſen Sinn das Pferd verdrängt, wenn es das Tier auch nicht ausrotten konnte und wohl auch zum Glück nie ausrotten wird. Zur Mu⸗ ſterung waren eine ſehr große Anzahl Pferde ange⸗ meldet, ſodaß die Vorführung mehrere Stunden in Anſpruch nahm. Die Preisrichter walteten inzwiſchen auch in den Viehhallen ihres Amtes. Während dieſer Tätigkeit war der Eintritt in die Hallen unterſagt. Eine ſchwere Wartezeit für die Ausſteller, denn jeder hätte doch zu gern gewußt, ob und wie er mit ſeinem Tier abgeſchnitten hatte. Die ſpätere Muſterung des prä⸗ miierten Maſtviehs lieferte den überzeugenden Be⸗ weis, daß auch die Maſtzucht auf einer bedeutenden Stufe ſteht. Ein Rundgang durch die Hallen des Schlachthofes iſt, auch wenn man ſchon öfters dort geweſen iſt, immer wieder intereſſant. Ungeheure Mengen Vieh ſind dort untergebracht, denen für ſtadtluftgewöhnte Naſen manchmal recht unangenehme Düfte entſtrö⸗ men. Aber man gewöhnt ſich ſehr raſch an den Ge⸗ ruch und betrachtet mit Intereſſe die Kälber, Schafe, Schweine und natürlich auch Pferde, Ochſen, Rinder und Farren. Sehr lebhaft ging es in der Halle zu, in der die Kaninchen⸗ und Geflügelausſtellung untergebracht war. Hähne und Hühner aller Art, Tauben, Enten, Gänſe, Truthühner vollführten in ihren Einzelkäfigen einen Mordſpektakel, der aber die überaus zahlreichen Kaninchen keineswegs ſtörte. Wertvolle Tiere ſind hier zur Schau geſtellt worden. Manches Stück konnte mit Preiſen ausgezeichnet oder wenigſtens noch mit dem Prädikat„lobenswert“ bedacht werden. Originell benahm ſich ein Haſe, an deſſen Käfig ein Schildchen mit der Aufſchrift„man⸗ gehaft“ prangte und der ſich dieſen Tadel anſchet⸗ nend ſo zu Herzen genommen hatte, daß er an⸗ dauernd den Beſuchern ſeine Kehrſeite präſentierte. In einem großen Stall wimmelte es nur ſo von winzig kleinen Küken, die oͤurch eifriges Gepipſe be⸗ kundeten, daß ſie ſich trotz der künſtlichen Mutter wohlfühlten und in einer wärmeſpendenden Glocke recht gut zu gedeihen dachten. Wie jedes Jahr lockte auch geſtern wieder die Ausſtellung von Geräten und Maſchinen für die Landwirtſchaft und das Metzgergewerbe ſehr viele Intereſſenten und Neugierige an. Die Ausſtellung iſt ebenfalls ſehr mannigfaltig und zeigt die techniſchen Fortſchritte und Neuerungen. Natür⸗ lich fehlten nicht die Wurſtbuden und der Bieraus⸗ ſchank, denn ein Gang durch den Mannheimer Mai⸗ markt iſt oft recht anſtrengend. Die in voller Blüte Der Blürgerausſchuß Nach einjähriger Pauſe ſtattete der Bürgeraus⸗ ſchuß am Samstag nachmittag der Reißinſel den traditionellen Frühjahrsbeſuch ab. Das Wetter hätte für dieſen Ausflug nicht günſtiger ſein können. Hell und warm ſtrahlte die Sonne, ſo warm, daß bei dem Spaziergang mancher Stadtvater in Schweiß geriet. Wer ſich nicht mit dem Kurswagen der Linie 5 der Straßenbahn bis zum Endpunkt be⸗ fördern ließ, für den ſtanden um halb 4 Uhr am Pa⸗ radeplatz Sonderwagen bereit. Am Ende der Wald⸗ parkſtraße konnte man dann in einen der dort halten⸗ den Autobuſſe der OEG. umſteigen. Gar mancher Fußgänger oder Radfahrer blickte erſtaunt und miß⸗ billigend, als die bekannten blauen Wagen vorbei⸗ ſauſten. Iſt doch ſonſt das Befahren des Waldparks durch Kraftwagen verkoten. An der Stelle, an der Strandbad einbiegt, wurde der Autobus und zunächſt dem Strandbad ein Beſuch abgeſtattet Ehe man zum Eingang gelangte, konnte man feſt⸗ ſtellen, daß die Herrichtung des Platzes, der die Tau⸗ ſende von Fahrrädern während der Badeſaiſon auf⸗ nehmen ſoll, gute Fortſchritte macht. Der Bürger⸗ ausſchuß hat ſich durch die Bewilligung der nicht un⸗ bedeutenden Mittel für dieſe weitere Vervollkomm⸗ nung der Einrichtungen des Mannheimer Lido zwei⸗ ſellos ein Verdienſt erworben. Daß die Saiſon nun⸗ mehr auch offiziiell eröffnet iſt, davon zeugte der Schutzmann, der am Eingang hoch zu Roß Umſchau hielt und die ſtattliche Heerſchau muſterte, die ſich vor ihm gelagert hatte. Nur ein geringer Teil, die ap⸗ gehärteſten, wagten ſich allerdings ins Waſſer. Die meiſten begnügten ſich mit einem Sonnenbad, das ja die beſte Vorbereitung für das regelmäßige Tummeln in den Fluten des Rheines bildet. Durch eine Pforte wurde das Bad verlaſſen und die Wanderung durch die ſchönſten Teile der Inſel angetreten. Friſchgrün präſentierte ſich die von blühenden Obſtbäumen und dem in allen Farben⸗ nuancen ſchimmernden Rheinwald umrahmte große Wieſe, ſo einladend, daß man unwillkürlich auf den Gedanken kam: wie ſchön müßte ein längeres Ver⸗ weilen ſein, ein Verſinken in der Gräſerflut, in die⸗ ſer weltabgeſchiedeten Stille, in die höchſtens das ſchrille Signal eines vorbeifahrenden Rheinſchiffes dringt. Je ſchmaler der Pfad wird, der am weſt⸗ lichen Rande der Inſel entlang führt, deſto un⸗ mittelbarer iü die Wirkung der Waldſzenerie. Wenn man das durch Hochwaſſer freigelegte Wurzelwerk mächtiger Bäume ſieht, dann fühlt man ſich unwill⸗ kürlich in einen tropiſchen Urwald verſetzt, in dem man ſich nur fortbewegen kann, wenn man von einer Wurzel zur andern ſpringt. Bis nahezu an das Nordende der Inſel führte Dann wurde auf dem breiten Fahrweg die Richtung nach Süden eingeſchlagen. Als die blühende Apfel⸗ allee paſſiert war, begrüßte vor dem Jagdoͤhaus, das ſich dereinſt Geheimrat Reiß erbauen ließ, Oberßür⸗ germeiſter Dr. Heimerich die Wanderer. Weiß⸗ gedeckte Tiſche luden hier zur Einnahme einer Er⸗ friſchung ein, die nach dem ausgedehnten Spadier⸗ gang nicht unwillkommen war. Der Oberbürgermeiſter begrüßt die Gäſte Dr. Heimerich bemerkte bei der Begrüßung der am Ausfluge teilgenommenen Damen und Her⸗ die Fahrſtraße rechts zum verlaſſen der Spaziergang. ſtehenden Kaſtanienbäume ſpendeten angenehmen Schatten. Und ſo konnte man ſich an den primitiven Tiſchen recht behaglich fühlen, zumal ſich ſtets an⸗ regende Geſchehniſſe und wechſelnde Bilder auf dem Platze abwickelten. Für weiteren Betrieb ſorgten die zahlreichen„Wahren Jakobe“, die wieder alle mög⸗ lichen und unmöglichen Gegenſtände anzubieten hatten und auch an den Mann brachten. Der Betrieb auf dem Schlachthofgelände iſt den ganzen Tag recht erheblich geweſen. Die auf dem Schlachthof ſelbſt und die in den umliegenden Straßen parkenden Autos gaben ein Bild, aus welchen Gegenden überall die Menſchen zum Mannheimer Maimarkt herbei⸗ geſtrömt waren. Dem Idyll bereitete der Regen wohl Abbruch, man nahm aber die Sache nicht allzu tragiſch, denn es war ja Gelegenheit geboten, bei dem„Jakob“ ganz billige Schirme zu erſtehen. Sollte es einen wundern, daß auf der Schaumeſſe über dem Neckar wieder ein Gedränge herrſchte, daß an ein Durch⸗ kommen an manchen Stellen nicht zu denken ge⸗ weſen iſt? Attraktionen aller Art hat man wieder forgfältig in Buden verſtaut und komplimentiert die gaffende Menge mit mehr oder weniger ſchwungvoll gehaltenen Reden ins Innere. An Vergnügungen mangelt es bekanntlich nie. Trotzdem die Eintritts⸗ preiſe minimal ſind, ſummteren ſich die einzelnen Zehnerſtückchen doch, wenn man alles geſehen und mitgemacht haben will. Schießbuden und Zucker⸗ ſtände ſind ebenfalls reichlich vertreten. Auf der Meſſe konnte der Regen dem Betrieb keinen Ab⸗ bruch tun, ja, gegen Abend wurde das Gedränge manchmal direkt lebensgefährlich. Die Meſſe auf dem Zeughausplatz konnte man im Sturmſchritt nehmen. Keine Men⸗ ſchenanſammlung, kein Gedränge. Nur vereinzelt bewegten ſich die Menſchen zwiſchen den Buden⸗ reihen. Die Beſchickung der Zeughausmeſſe iſt auch nicht beſonders, denn der Platz iſt faſt nur zur Hälfte mit Buden beſetzt. Ebenſo gering iſt der Beſuch auf der Geſchirmeſſe geweſen. Die Verkäufer brauchten ſich wegen Ueberlaſtung nicht zu beklagen. Daß ſich das Geſchäft beſſert, iſt zu wünſchen und zu er⸗ warten. Naturgemäß wickelt ſich der lebhafte Ver⸗ kehr auf der Zeughausmeſſe hauptſächlich an Wochen⸗ tagen ab. Die Hausfrauen machen an einem Sonn⸗ tag nicht gern Geſchäfte. Daß die„Jakobe“ auf dem Marktplatz durch großen Stimmenaufwand ihr zahlreiches Publikum fanden, bedarf keiner be⸗ ſonderen Erwähnung. Dieſe Jakobsmeſſe iſt zu einer ſtändigen Einrichtung geworden, die man ſich nicht mehr gut fortdenken kann. 0 beſucht die Neißinſel ren, er habe urſprünglich nicht die Abſicht gehabt, bei dieſer Gelegenheit überhaupt zu reden. aber er verſpreche, daß er ſich kurz faſſen werde. Dieſes Verſprechen hat er auch eingehalten. Der Kaffee war nicht kalt geworden, als er ſeine Ausführungen beendigt hatte. Er machte einleitend darauf auf⸗ merkſam, daß im Vorjahre in dem traditionellen Beſuch der Reißinſel durch den Bürgerausſchuß eine Pauſe eintreten mußte, weil die Stadtverwaltung durch das Theaterjubiläum und andere Verauſtal⸗ tungen zu ſehr in Anſpruch genommen war. Mitt⸗ lerweile ſei die Inſel in beſchränktem Maße dem öffentlichen Verkehr zu⸗ gängig gemacht worden. Er glaube, feſtſtellen zu können, daß dieſe Freigabe der Inſel nichts ge⸗ ſchadet habe. Das Publikum, das allerlei Geheim⸗ niſſe vermutete, werde etwas enttäuſcht geweſen ſein. Er glaube, den Schleier dadurch lüften zu kön⸗ nen, daß er ſage, das ganze Geheimnis ſei die Schönheit der Natur, die man hier finde. Die Natur ſei erfreulicherweiſe ſo unberührt wie vorher geblieben. Weder das Wild noch die Vögel ſeien ausgewandert. Er wünſche, daß alle einige ſchöne und gemütliche Stunden verleben und Kräfte für die bevorſtehenden Etatberatungen ſammeln. Dieſe Bemerkung weckte allgemeine verſtändnisinnige Heiterkeit. Alle wür⸗ den, ſo bemerkte Dr. Heimerich weiter, dieſe Kräfte benötigen, weil er ſagen könne, daß man nach dem Eindruck in einer Sitzung mit den Fraktionsführern mit einer zehntägigen Dauer der Etat⸗ beratungen rechnen könne. Es iſt klar, daß dieſe Feſtſtellung, die durchaus nicht ſcherzhaft ge⸗ meint war, allgemeine Bewegung hervorrief. Wenn man uns frägt, was wir dazu zu ſagen haben, ſo iſt zu antworten, daß wir uns unſere Entſchließung vorbehalten. Aber es kann ſelbſtverſtändlich keine Rede davon ſein, daß wir über Beratungen eingehend berichten, die ſich endlos in die Länge ziehen. Dr. Heimerich knüpfte an den geäußerten erſten Wunſch den zweiten, daß der Geiſt der Gemütlichkeit und des freundſchaftlichen Beiſammen⸗ ſeins auch etwas abfärben möge auf die Bürger⸗ ausſchußverhandlungen, daß man über den verſchie⸗ denen Meinungen und Parteiungen das große Ganze, an dem alle arbeiten, nicht vergeſſen und bemüht ſein möge, die ſchwere Angelegenheit des Etats in friedlich⸗ſchiedlichem Geiſte zum Beſten der Stadt Mannheim und der Geſamtbürgerſchaft zu er⸗ ledigen. In dieſem Sinne wünſche er allen nochmals. recht ergnügte Stunden auf der Reißinſel. Der Obmann des Stadtverordnetenvorſtandes dankt Obmann Dreifuß dankte im Namen der Stadtverordneten dem Stadtrat für die Einladung, um daran einige ſcherzhafte Bemerkungen zu knüpfen. Er habe auf dem Spaziergang gehört, daß bei dieſem geſelligen Beiſammenſein die Etat⸗Deckungsfrage durch den Oberbürgermeiſter endgültig gelöſt werden ſolle. Als er bekannt gab, daß der Stadtrat be⸗ ſchloſſen habe, für den Bürgerausſchuß ein Klubhaus auf der Reißinſel errichten zu laſſen, rief ein Spaß⸗ vogel: Aber mit Kegelbahn! Worauf Herr Dreifuß ſchlagfertig erwiderte: Selbſtverſtändlich— für jede Fraktion eine! Oberbaudfrektor Zizler, der mit mehreren Amtsvorſtänden ſich an dem Ausfluge be⸗ tetligte, dürfe ruhig den Voranſchlag überſchreiten. 22.00 Uhr: 22.50 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: 29.00 Uhr: Kattowitz, Jö a Ernſthafter war der Vorſchlag zu nehmen, die ge⸗ plante ſchienenloſe Straßenbahn nach des Reißinſel auszuprobieren. Den Haupttrumpf aber ſpielte Herr Dreifuß mit dem Vorſchlag aus, die prächtigen Königsfaſanen, die die Reißinſel bevölkern, in Heimerich⸗Faſanen umzutaufen. Warum auch nicht, meinte ein Stadtverordneter, wir haben ja auch einen Kutzerteich. Zur Bekräftigung dieſes Vorſchlages wurde dem Oberbürgermeiſter von Herrn Kohl, dem Oberhüter der Reißinſel, die Schwanzfeder eines Königsfaſans überreicht, die die reſpektable Länge von 140 Ztm. hatte. Die Kinder des Oberbürgermeiſters haben ſich ſicherlich über den ſeltenen Hutſchmuck ſehr gefreut, den ihnen der Vater von dem Ausflug mit nachhauſe brachte. Ueber weitere Reden iſt nicht zu berichten. Man wählte das beſſere Teil und ließ ſich den vortreff⸗ lichen Pfälzer Tropfen ſchmecken, den der ſtädtiſche Regiekeller geliefert hatte. In angeregtem Ge⸗ plauder, das kein Mißton trübte, verging die Zeit nur zu raſch. Auf der großen Wieſe und in der Apfelallee tummelten ſich die Faſanen in Scharen. Sogar zwei Rehe ſetzten hintereinander über die weite Fläche und verſchwanden im jenseitigen Rhein⸗ wald. Autobuſſe beförderten die Ausflügler wieder zurück zum Endpunkt der Straßenbahn an der Walb⸗ parkſtraße. Sch. Städltiſche Nachrichten * Vierteljahresbericht über die Bautätigkeit in Mannheim. Der Reinzugang an Wohnun⸗ gen betrug vom 1. Januar bis 31. März 1930: 2131, (Zugang durch Neubau 210, durch Umbau 15, Ab⸗ gang durch Umbau 3, Abgang durch Abbruch 11 Von den neu geſchaffenen Wohnungen ſind 55 Woß⸗ nungen mit—3 Zimmern, 161 Wohnungen mit—8 Zimmern, 9 Wohnungen mit 7 und mehr Zimmern. Es wurden 40 neue Wohngebäude erſtellt. Für ins⸗ geſamt 28 Neubauten, die 186 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſtenbeihilfe bewilligt. 26 neue Wohngebäude wurden von privaten Baußerrn er⸗ ſtellt. Davon ſind 6 Kleinhäuſer mit—2 Wohn⸗ geſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. * Eine Gedenkfeier für Nikolaus Gehrig, den bieſer Tage verſtorbenen verdienſtvollen Landesver⸗ bandsvorſitzenden und Vorſitzenden der Ortsgruppe Mannheim des Rentnerbundes, findet am heutigen Montag nachmittag im Ballhaus ſtatt. * Eine Meſſerſtecherei trug ſich am Samstag nach⸗ mittag zwiſchen H 2 und H 3 zu. Zwei Männer waren in Streit geraten, in deſſen Verlauf der eine zum Meſſer griff und ſeinem Gegner einen Stich in die Hüfte beibrachte. Es erwies ſich als notwendig, das Ueberfallkommando zu alarmieren. Der Meſ⸗ ſerheld hatte inzwiſchen das Weite geſucht und konnte nicht feſtgenommen werden. Dagegen mußte ſich der Geſtochene, der anſcheinend auch nicht gan unſchuldig an der Affäre war, ſeine Feſtnahme ge⸗ fallen laſſen. 5 Direktor Ernſt Schilling geſtorben Offenburg, 4. Mai. Direktor Ernſt Schi ling, der Leiter der ſtädtiſchen Werke in Offen⸗ burg, iſt im Offenburger Krankenhaus, wo er von einer Mittelohrentzündung Heilung ſuchte, geſtern früh geſtorben. Montag, den 5. Mai Nationaltheater:„Orpheus in der Unterwelt“, 20 Uhr. „Apollo“-Theater: Senſationsgaſtſpiel des May⸗Enſemblet „Winnetou“, 20.15 Uhr. Kleinkunſtbühne„Libelle“: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr a⸗ barett. Lichtſpiele: Alhambra:„Zwei Herzen im ⸗Takt.“ Schauburg:„Heute Nacht Eventuell“. Capitol:„Die Nacht gehört uns!“. Sealat: „Wogen der Leidenſchaft“.— Roxy ⸗ Theater:„Heute Nacht— Eventuell“.— Univerſum:„Die letzte Kwm⸗ pagnie“. Glorta⸗Palaſt:„Die Frau ohne Nerven“. Palaſt⸗ Theater:„Ich glaube nie mehr an eine Frau“.— Odeon:„Der Schrecken von Oklahoma“.— Lichtſpielhaus Müller„Eine Nacht im Prater“. Aus Rundfunk ⸗Programmen Montag, 3. Mai .00 Uhr: Frankfurt: Kurkonzert aus Bad Homburg. 12.30 Uhr: Frankfurt: Mheinlieder. 15.30 Uhr: Stuttgart: Blumenpflege. 16.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart! Konzert München: Leſeſtunde. 16.30 Uhr: München: Konzert. 17.30 Uhr: Köln: Konzert; München! finderbaſtel 18.05 Uhr: Frankfurt: Vortrag; Stuttgart V Mannheim: Vortrag. 18.35 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag Köln: Elternſtunde. 19.00 Uhr: Bud apeſt: Zigeunermuſik; London, 7 Militärmuſik. 19.15 Uhr: Mailand, Turin: Konzert, 19.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: München: Konzert. 19.45 Uhr: Stockholm: Soliſten⸗ und Orcheſterkonzert. 20.00 Uhr: Breslau: Literariſche Folge„Prohibition“; Frankfurt, Stuttgart, Hamburg, K nig s wſt., Köln, München, Belgrad, Lat . Dichterſtunbez Hörbericht: Geſundheit; Toulouſe!: hach, Wien: Konzert; Zürich: Franzöſiſche und ſpaniſche Muſik. 20.30 Uhr: Kattowitz, Warſchau: Operette„Früh⸗ Lingsluft“, London 1: Neue Muſik, London 2 Tonlouſe: Leichte Mufik, O3 10: Violin⸗ und Liederabend. : Oper„Satuale“ auſchl. Tanzmuſtk. u, Leipzig, Kaſchau, Prag, Rom: Konzert, Könkg s w ſt., Anektodon aus dem alten Wien, Ma „Die Schwalbe“, Zürich: Quartett und 20.45 Uhr: Berlin 21.00 Uhr: Bres la Preßburg, München: an d: Oper Sololieder 21.15 Uhr: Kön gs w ſt., München: Schubertſtund 21.45 Uhr: Budapeſt: 19 0 5. Konzert und Zigeunermuft London 2: Orgelkonzert, Zondon g: Orcheſterkonzert. Frankfurt Stuttgart: Dichterſtunde. 22.15 Uhr: Brün nu, Kaſchau, Prag, Preßburg: Tanzmuſik. 22.30 Uhr: London 1, 2: Tanzmuſtk. Jazz auf zwei London 9: Klapieren. Warſchau, * n Mannheim ſpricht um 1805 Uhr nber Stuttga; Dehmel über: tchards Dehmel m ſein Freundeskreis, Tanzmuſik. Jagdrennen, sah 8 Pferde am Der erste Tag: Baumanns Lakai mit Wurst wurde Sieger im Nheingold-POkal Dr. Ness Melgoländer mit Sauer gewinnt den Prüfungs-Preis Prächtiges Maiwelter herrschte bei Beginn der diesjährigen Mairennen. Es sah nach einem Tag von Wärme und Sonne aus. Das sollte sich aber bald ändern, denn der Himmel wurde immer dunk- ler und vor dem Hauptrennen des Tages setzte ein leichter Regen ein. Es blieb aber nur bei dem Versuch zu regnen, so daß der erste Renntag rei- bungslos abgewickelt werden konnte. Der Badische Rennverein hat schon mit seinem ersten Renntag einen vollen Erfolg gehabt. Die Mannheimer und Pfälzer Pferdefreunde haben ihm durch zahlreichen Besuch für die Abhaltung der Rennen trotz der überaus schlechten wirtschaft- lichen Verhältnisse gedankt. Die herrliche Rennbahn hatte Festschmuck an- gelegt: Das frische junge Grün der weiten Bahn, unterbrochen durch buntfarbige Wiesenblumen, durchzogen von den sattgrünen Hecken, an denen die Flaggen lustig im Winde wehten, bot wie im- mer ein farbenkreudiges Bild. Die Uebersichtlich- keit der Bahn wird in Deutschland selten zu finden sein. Weit hinten im Bogen ragen die Brücken- pfeiler der Riedbahnbrücke in ihrer kühnen Stahl- konstruktion durch das Laubdach der Bäume. Wuchtig Wachsen die Schleusertürme in ihrer Gradlinigkeit am Ende der Brücke empor. Das Rund des Stadions, flankiert von den kreund- lichen Häusern Neuostheims bilden nach rechts den Abschluß. Der Besuch war ausgezeichnet, die Tribünen war dicht besetzt, so daß sich auch vor den Tribünen ein lebhaftes Treiben abwickelte. Bei den Damen war die Sommertoilette vorherrschend, ebenso der Sommerhut in den verschiedensten Farben und Formen. Groß, init weit ausladendem Rande, und die blaue Farbe scheinen am belieb- testen zu sein. Ueberhaupt spielt in diesem Jahre bei der Damenmode die blaue Farbe eine große Rolle, Auch wunderbare bunte Toiletten mit teil- Weise verlängerter Schleppe waren vertreten. Der Kurze Regen nach dem dritten Rennen konnte die Besucher nicht abschrecken. Mit einer Rekordbesetzung begannen die Rennen Das Begrühbungsrennen brachte die Riesen- Zz Aa hI von 17 Pferden an den Ablauf, so daß nach den neuen Bestimmungen zum ersten Mal in Mannheim für 4 Pferde Platzgeld bezahlt wurde. Das Feld kam, nachdem Meldereiter einmal weg- gebrochen war, geschlossen ab. Morgenröte hatte die Spitze erwischt. Im Riedbahnbogen hatte sich Enthusiast in Front gearbeitet. Barbara wurde zurückgehalten und erst im Einlauf außen vor- gebracht und erkämpfte sich die sichere Führung. Brombeere konnte Enthusiast vor dem Ziel noch knapp schlagen. Feuermal gewinnt in feiner Weise das Waldhof- Jagdrennen Das erste Jagdrennen des Tages, das Waldhof- Ablauf. Feuermal wurde vom Anfang an vorsichtig geritten und erst im Bogen vom 2. Platz in Führung gebracht, die die Stute trotz starken Drängens von Maltheser- kreuz nicht mehr abgab. Hexenprinz hafte lange geführt, war dann aber etwas zurückgefallen. Johannisfeuer zog am Schluß auch noch an Hexen- prinz vorbei. Im Neuwiesen-Rennen stellten sich 6 Pferde dem Starter. Franziskus konnte bis Mitte des Neckar- dammes führen, mußte hier aber dem Angriff von Patgulli weichen. Raphael War auf den 3. Platz gebracht worden. In der Einlaufgeraden War dann die Zeit für Raphael gekommen, er zog mächtig an Patgulli vorbei. Nemrod, der vorher am Schluß gelegen halte, holte sich noch klar den 3. Platz vor Patgulli. Lakai siegt im Rheingold-Pokal knapp vor Liebeszauber Obwohl das Hauptrennen des Tages nur ein verhältnismäßig kleines Feld von 5 Pferden an den Start brachte, war der Verlauf doch äußerst interessant. Es war von vornherein klar, daß das Rennen ein Kampf zwischen Lakai und Liebes- zauber geben würde. Kurz nach dem Start sab es allerdings aus, als sollte Marcion, der mit Längen auf und davon ging, das Rennen gewinnen. Froher Mut und Fähnrich fielen gleich zurück. Liebes- zauber liegt dicht hinter Lakai. An der Dia- gonale riß dem Reiter von Fähnrich der Bügel, so daß er zu Fall kam. Beim Passieren des Neckar- dammes war Marcion erledigt, er fiel stark ab. Liebeszauber lag in Front vor Lakai. Nach span- nendem Endkampf konnte Lakai mit„Kopf“ das wertvolle Rennen für sich entscheiden. Froher Mut, der am Schluß von den übrigen Pferden wie⸗ der etwas Boden gutmachen konnte, sicherte sich das 3. Geld. Liebeszauber hat sich, obwohl er in diesem Jahre noch nicht über Hürden gegangen War, hinter dem vorzüglichen Lakai ausgezeichnet gehalten. Den wertvollen Prüfungs-Preis sicherte sich Helgoländer. Goldjäger konnte kurze Zeit vor dem kast dicht aufgeschlossenen Feld führen. Helgo- länder ging im Bogen an die Spitze und gewann überlegen mit 4 Längen vor Goldjäger, Fortunatus, der nach dem Start am Schluß lag, hatte sich noch keln vorgearbeitet, zu einem Platz reichte es jedoch nicht mehr. Ein Zwischenfall im Preis von der Pfalz Der Preis von der Pfalz, der ein sehr span- nendes Rennen brachte, endete mit einem kleinen Zwischenfall. Der Stall von Kipnis legte gegen den Sieg von Turned up Protest wegen Behinderung ein. Nach längerer Beratung wurde der Protest jedoch als unbegründet abgelehnt. Goldelse führte zuerst, Turned up lag weit zu- rück am Schluß. Beim Passieren der Tribünen war Goldelse von Kipnis auf den 2. Platz gedrängt worden. Turned up zog dann mächtig in Front. In der Geraden griff ihn Kipnis stark an und lie- kerte ihm einen wunderbaren Gurt-an-Gurt-Kampf, den Turned up mit„Hals“ für sich entschied. Kesch ging als Dritter durchs Ziel. Ein schönes geschlossenes Rennen brachte der Schluß des ersten Renntages mit dem Luisenpark-Ausgleich. Die 6 Pferde zogen fast ge- schlossen in die Gerade ein, wo nach hartem End- kampf Pedrillo vor Winska und Negro Sieger blieb. Der Verlauf 1. Begrüßungs-Rennen Preise 1000 Mk.(500— 250— 150— 100).— Für Ajahr. u. ält. inländ. Pferde, die seit 1. März 1929 weder ein Flach- noch ein Hindernisrennen von 1000 Mk. gewonnen haben.— 1200 Meter.(21 Unter- schriften.) Es liefen 17 Pferde: Barbara, J. Eberls 4j. hbr. St. v. Adler— Barke Tr.: F. Reith. 64 kg H. Pfeiffer 1 Brombeere, H, Ludwigs 5j. br. St. v. Adler Brangäne. Tr.: W. John. 59,5 Kg. Novak 2 Enthusiast, G. Völls 4j. dbr. W. v. Warling⸗ ham Mietze. Tr.: W. John. 54,5 kg Michaelis 3 Morgenröte(Hbl.), C. Feraras hbr. St. v. Lom Möve(5 kg. erl.), 63,5 Kg. Tr.: Besitzer Dornberger 4 Perlenkönig Hbl.), W. Birghans 5j. br. H. v. Le Guide—Permeteore(5 kg. erl.), 51 kg, Tr.: Besitzer Dolff 5 Biene(Hbl.), F. Becker-Kandels 5j. br. St. v. Bringlieb-Emaralda(5 kg. erl.), 49,5 kg. Tr.: Besitzer Baloun 0 Marschall(Hbl.), F. Becker-Kandels 5j. br. W. v. Marc Aurel-Defilande(2,5 kg erl.), 49,5 kg Tr.: Besitzer Bollinger 0 Neidlos, Heinr. Buchmüllers schwbr. St. v. Lentulus—Oneida, 56,5 Kg. Tr.: Besitzer, Stock 0 Nonne, Heinr. Buchmüllers 5j. br. St. v. Ordens- jäger Novize. 61 kg. Tr.: Besitzer. Bode 0 Meldereiter, J. Eders a..-W. v. Luft- schiffer Meisterin, 57,5 kg. Tr.: Besitzer. Machan 0 Minos, J. Flecksteins 6j..-W. v. Mogul-Mie⸗ zike, 61,5 kg. Tr.: Besitzer Hauck 0 Dornenrose, J. Haucks 5. schw. St. v. Defl- cit—Olga 66 kg erl.) 50 kg. Trainer: Besitzer Riedelberger 0 Lewinius, J. Haueks a. F.-W. v. Le Guide Helene. 59,5 kg. Tr.: Besitzer Pfänder 0 Mottvogel, K. Hilds 6j. br. W. v. Ganter. Fr.: Besitzer. 54,5 leg. Buchmann 0 Zjeten,(Hbl.), O. Lienharts a, br. W. v. Gold- ring INasistra, 63,5 kg. Tr.: Besitzer. Novak 0 Maidi, G. Noeth 6j. br. St. v. Fairy King Mar- Sala, 54,5. Kg. Tr.: F. Beith. Matz 0 Teukros, O. Silbernagels 5j. br. W. v. Laland —Teufelsrose, 54,5 kg. Tr.: Besitzer. Gutmann 0 Morgenröte führt nach dem Ablauf kurze Zeit vor Perlenkönig, Minos und Enthusiast. Meldereiter war am Start einmal kurz weggebrochen. Im Ried- bahnbogen hatte Enthusiast die Spitze erreicht, vor dem dicht aufgeschlossenen Feld. In der Geraden wurde Barbara außen vorgeworfen. Brombeere ging kurz aufgefordert mit. Nach Kampf fiel En- thusiast auf den 3. Platz zurück, Morgenröte konnte noch den 4. Platz halten. Ziethen endete angehalten als Letzter. Richterspruch: 1A—K, 1 Lg. Tot.: 33.10; Pl.: 14, 46, 46, 108.10. * II. Waldhof-Jagdrennen. Ausgleich III Preise 2400 Mk.(1500— 400— 300— 200).— Für 4j. u. ält. inland. Pferde, die seit 1. April 1929 als Sieger nicht in Sa. 6000 Mk. gewonnen haben. 3000 Meter.(17 Unterschriften, von denen 16 stehen ge- blieben.) Es liefen 8 Pferde: Feuer mal, O. Münchs 5j. br. St. v. Malua Sperrfeuer(1 kg..), 64 kg. Trainer: Besitzer. Machan 1 Maltheser kreuz, Ottm. Bauers 5j. br. St. v. Lorbeer Marne, 58 kg, Tr.: Besitzer. Sauer 2 Johannis feuer, S. Schmitts a..-St. von Gulliver II-AIsis(3 kg. erl.), 62 kg. Tr.: St. Beneze. Regier 3 Hexenprinz, A. Stahls a. br. W. v. Kunstler Hexenmädel, 61 kg., Tr.: W. John. Novak 0 Melot, W. Blatts 4j..-W. v. Hadd lassuk Mutual, 61 kg. Tr.: P. Wagner. Pfänder 0 zeit: 1178. Die Rennen, die, abgesehen von dem abgelehnten Protest ohne Störung verliefen, waren in jeder Hin- sicht ein sportlicher Erfolg. Ganz aus- gezeichnet waren wieder die Voraus- sagen der„Blauen Rennzeitung', die dies- mal in einem neuen, kreundlicheren Gewand er- schien. In sämtlichen Rennen waren die Voraus- sagen äußerst treffend. Im Hauptrennen des Tages, dem Rheingoldpokal, liefen die Pferde sogar in der angegebenen Reihenfolge ein. Die„Blaue“ hat also auch diesmal nicht enttäuscht. Wie wir bereits durch Umfrage bei den Ställen erfahren haben, ist bestimmt damit zu rechnen, daß auch am Dienstag wieder große Felder an den Ab- lauf kommen. Schon im ersten Rennen wird wieder mit einer Riesenbesetzung zu rechnen sein. Der Maimarkt-Preis bringt ein ganz erlesenes Bild auf die Beine. Auch das Riese-Jagdrennen wird nur allerbeste Steeplerklasse auf der Bahn sehen. Nach dem vielversprechenden Auftakt am Sonntag wird der traditionelle Maimarkt Dienstag bestimmt nicht enttäuschen. u- der Nennen Zupo,; H. C. Bodmers 4. br. H. v. Grasteufel Felhözet, 66,5 kg. Trainer: H. Görgenhuber H. Pfeiffer 0 Schwälbehen, Dr. H. von Bosses 6j. br. St. v. Danilo II- Schwalbe. 66,5 kg. Tr.: Besitzer Guttmann 0 Heilige Johanna, R. Mätzigs 5j. br. St. v. Ulster King—Hussa(3 kg..), 64 kg. Tr.: Besitzer. W. Heuer 0 Hexenprinz führt vor Melot und Heilige Jo- hanna, dann rückt Feuermal auf den 2. Platz vor. Johannisfeuer kann kurz führen. Am Luisenpark hat Hexenprinz immer noch die Spitze vor Maltheser- kreuz und Feuermal. Am Neckardamm wird Hexen- prinz von Maltheserkreuz hart bedrängt und muß bei der Riedbahnbrücke weichen. Feuermal liegt dann vom Bogen ab in Front vor Maltheserkreuz, Johannisfeuer und dem zurückgefallenen Hexenprinz. Im Einlauf harter Kampf zwischen Feuermal und Maltheserkreuz, den Feuermal zu ihren Gunsten ent- scheidet. Johannisfeuer endet auf dem 3. Platz vor Hexenprinz. Richterspruch: 14———K. Zeit: 331,8. Tot.: 21:10; Pl.: 13, 20, 16:10. * III. Neuwiesen-Rennen Preise 3000 Mk.(2000— 450— 350— 200).— Für Ajahr. u. ält. Pferde aller Länder, die seit 1. April 1929 weder ein Rennen v. über 4000 Mk., noch seitdem als Sieger in Sa. 15 000 Mk gewonnen haben. 2000 Meter,(16 Unterschriften, von denen 14 stehen geblieben.) Es liefen 6 Pferde: 0 Raphael, Gebr. Röslers 5j. br. H. v. Fels Rosanna, 47 kg. Tr.: F. Landler Stock 1 Patgulli, A. Daubs 4j. dbr. H. v. Gulliver 11 Palschuli, 50 Kg, Tr.: Arth. Schlaefke. Kaiser 2 Nemrod, Chr. Burz. 5j..-H. v. Né'Or Pro- bation. 54,5 kg. Tr.: R. Wortmann Sauer 3 Franziskus, G. Muckels 4j. F.-H. v. Skara- bae Saint Frusqua, 48 kg. Trainer: E. Kühn L. Langenbach 4 Marionette, Haltenhofs 4j..-St. v. Land- stürmer— Mausi, 50 kg. Tr.: Oltm. Bauer. Matz 0 Perfekt, J. Haucks a. br. H. v. Pergolese Wolga, 51,5 kg. Tr.: Besitzer, Riedlberger 0 Franziskus kommt am besten ab und hat die Spitze bis Mitte des Neckardamms vor Perfekt und Pafguli. Hier kommt Raphael vom 4. Platz mäch- tig vor. Nemord liegt am Schluß. Im Bogen zieht Patgulli auf den 1. Platz vor Franziskus und Ra phael. In der Geraden geht Raphael an Patgulli vorbei, Nemrod wird aufgefordert, er kann Fran- ziskus noch den 3. Platz nehmen. Richterspruch: 14 u Lg. Zeit:.12. Tot.: 28:10; Platz: 16 16:10. * 8 IV. Rheingold-Pokal(Jagdrennen) Ehrenpreis u, 4300 Mk.(Ehrpr. u. 3000— 750— 350 — 200).— Für 4. u. alt. inländ. Pferde. 3400 Meter. (13 Unterschriften, von denen 12 stehen geblieben) Es liefen 5 Pferde: 5 Lakai, E. Baumanns a..-.-H. v. Kaius—La- palia, 63 kg. Tr.: R. Wortmann. Wurst 1 Liebeszauber, Gebr. Röslers 4j. schwbr. H. v. Aberglaube Lavande, 62 kg. Tr.: F. Landler Pinter 2 Froher Mut, Chr. Krutwigs a. br. H. von Laudon— Fleißige Arbeit, 60 kg. Tr.: Ottm. Bauer. Sauer 3 Marcion, Dr. H. Heß 5j. br. H. v. Herold oder Dark Ronald Mimeuse. Tr.: R. Wortmann Vanhauer 0 Fähnrich, 0. Münchs 5j. hbr. W. v. Famulus Quelle, 58 kg.(gef.). Tr.: A. Machan Machan 0 Froher Mut zieht in Führung ab vor Fähnrich, Marcion und Lakai. Marcion ist nicht zu halten, er liegt sofort weit vor dem auseinandergezogenen Feld. Am Luisenpark sind Froher Mut und Fähn- rich zurückgefallen, Liebeszauber hat sich hinter Lakai gelegt. In der Diagonalen hat sich das Feld noch mehr auseinandergezogen, Marcion führt im. mer noch. An der letzen Hürde der Diagonalen reißt dem Reiter von Fähnrich der Bügel, der Reiter muß zu Boden. Am Neckardamm ist Marcion erledi er hielt zurück. Liebeszauber hat jetzt die Spitze, dicht gefolgt von Lakai. In dieser Reihenfolge wird auch die letzte Hürde genommen. In der Geradeg kann Lakai Liebeszauber passieren und mit„Kopf“ gewinnen. Froher Mut belegt den 3. Platz vor dem abgekämpften Marcion. Richterspruch: K.—10—8 Lg. Zeit:.926. Tot: 1910; PI: 12 12:10. * V. Prüfungs-Preis Ehrenpreis, gegeben von Herrn A. Daub- Stuttgart N. 2 5 und 3800 Mk.(Ehrpr. u. 2500— 750— 350— 200), — Für 3j. u. Alt. inländische Pferde, die seit 1. April 1929 kein Rennen von über 4000 Mk. gewonnen haben. 1450 Meter.(19 Unterschriften, von denen 16 stehen geblieben.) Es liefen 7 Pferde. g Helgoländer, Dr. H. Heß 6j. dbr. H. v. Land- stürmer Helmchen, 57 Kg., Tr.: R. Wortmann, Sauer 1 Goldjäger, Lorenz Hahn's 3j..-H. v. Ordens- jäger Gold Rose, 55,5 Kg., Tr.: W. Pieplow, Pinter Hones ka, A. Daub's 4j..-St. v. Skarabae Honesta, 58,5 Kg., Tr.: Arth. Schlaefke, Kaiser 3 Fortunatus, W. F. Gamerdinger's 3j..-H. v. Diadumenos—Felsenriede, 50,5 Kg., Tr.: R. Mätzig Andrle Vorbote, E. Grünberg's]. br. H. v. Humbug Verbene, 50 Kg., Tr.: P. Seiffert, Matz Kybeele, J. Hechinger's 3j..-St. v. Fatinius Kätherl, 46 Kg., Tr.: Besitzer, Stock Hofherrin, Heinr. Weber's 3j..-St. v. Ab- gott—Hoffart, 48,5 Kg., Tr.: H. Brown, Ponchmann Goldjager liegt sofort vorn, Fortunatus bildet das Ende des Feldes. Bald hat Honeska die Führung vor Helgoländer und Goldjager. Fortunatus bat sich auf den 3. Platz vorgearbeitet. In der Geraden läßt sich Helgoländer die Spitze nicht mehr nehmen Sein Reiter schaut sich nach den Folgenden um, Was ihm leicht hätte den Sieg kosten können, denn Gold- jäger war gut in Fahrt. Honeska belegte den dritten Platz vor Fortunatus und Hofherrin. Richterspruch:——2—.-H.— Zeit: 191,8. Pot, 3210 PI 12, 11. 710 * VI. Preis von der Pfalz. Jagdrennen Preise 3000 Mk.(2000— 450— 350— 200).— Für 5j. u. Alt. Pferde aller Länder, die seit 1. Januar 1929 als Sieger nicht in Sa. 12 000 Mk. und weder 1920 ein Rennen von über 5000 Mk. noch 1930 eines von über 3000 Mk. gewonnen haben. 3700 Meter.(12 Un- terschriften, von denen 11 stehen geblieben.) Es liefen 5 Pferde. Turned up, H. Kirchhoffer's a. Sch.-W. v. Grey Fox II—Pussifooot II, 68 Kg., Tr.: St. Beneze, Regler 1 Kipnis, Heinr. Weber's 5j. br. H. v. Ossian Kenczeficze. 66 Kg., Tr.: A. Voigt, Stange 2 K esch, H. G. Bodmer's 5j. br. W. v. Grastaufel Kedvencz, 60 Kg., Tr.: H. Görgenhuber, Günther 9 Goldelse, K. Steiner's a..-St. v. Manfred Eiche, 59,5 Kg., Tr.: Ottm. Bauer, L. Sauer 4 Trapper, G. Wagenknecht's a, schwbr. W. v. Bajazzo Travista, 69 Kg., Tr.: A. Machan, Machan 0 Cupido war dem Rennen ferngeblieben, so daß nur 5 Pferde über den 3700 Meter langen Kurs gingen. Goldelse setzte sich gleich an die Spitze, während Turned up einige Längen zurück am Ende lag. Am Neckardamm schob sich dann Turned up an das Feld heran. Beim zweiten Passieren der Tribünen war Goldelse bereits von Kipnis in der Führung abgelöst. Turned up griff am Neckardamm den führenden Kipnis an, un dlag bald einige Längen voran, die er auch bis in die Geraden hinein halten konnte. Vor den Tribünen entspann sich ein fes- selnder Endkampf. Kipnis drang auf Turned up ein und Gurt an Gurt wurden die letzxen Meter um: kämpft, bis schließlich Turned up mit Hals sich den Sieg sicherte. Erst 6 Längen Weiter folgte Kesch als Dritter. Richterspruch: Hals 64-7. Tot 2510. PI 12, 12.10. * VII. Luisenpark-Rennen. Ausgleich III Preise 2400 Mk.(1500— 400— 300— 200).— Für ]. u. ält. inländ. Pferde, die seit 1. April 1929 als Sieger nicht in Sa, 8000 Mk. gewonnen haben. 1600 Meter,(22 Unterschriften, von denen 17 steben geblieben.) Es liefen 6 Pferde. Pedrillo, Gestüt Rösselsberg's 5..-W. V. Hadd lassuk—Perusia, 51 Kg., Tr.: P. Wagner, Matz 1 Wins ka, A. Daub's 4..-W. v. Skarabae Wintersaat, 48 Kg., Tr.: Arth. Schlaefke, Kaiser 3 Negro, W. Wegner's 5. br. H. v. Anakreon Zeit::42, 4. Scotch Nugget, 30 Kg., Tr.: E. Kühn, 4 Langenbach 5 Flüela, H. C. Bodmer's 5j. br. St. v. Grasteufel- Felhözet, 53 Kg., Tr.: H. Görgenhuber, Bollinger 4 Markstein, W. F. Gamerdinger's 6f..: W. v. Lycaon Melinda, 50,5 Kg., Tr.: R. Mätzig, Andrle 0 Latina, T. Mayer's 4. dbr. St. v. Bastern Lätare, 55 Kg., Tr.: I. Ignatzek, Pinter 0 Den Abschluß bildete das Luisenpark-Rennen, zu dem sich 6 Pferde dem Starter stellten. Nach kur- zem Warten ging das Feld fast geschlosen ab und kast geschlossen ging es auch die Geraden herunter Auch hier gab es kurz vor dem Ziel einen scharfen Endkampf, den Pedrillo knapp für sich entschied vor Winska, Negro und Flüela. Richterspruch: K. 1 2- Hals- Hals. Tot. 89:10. Pl. 17, 22:10 * * * art im. n reißt er muß rledigt, Spitze, e wird eradeg „Kopf“ or dem Utgart — 200). „April haben. stehen Latz 18.— ock Ab- an let des hrung s hat eraden ehmen. u, Was Gold- aritten 31,8. * ** Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗ Ausgabe) Montag, den 8. Mat 1990 Deulſchland ſchlügt die Schweiz:0 Deutſchland bereits bei Halbzeit mit:0 in Führung Die Eioͤgenoſſen zum zehnten Mal geſchlagen Der Fußball⸗Länderkampf gegen die Schweiz in Zürich endete mit einem unerwartet hohen Sieg der deutſchen Elf. Diesmals ſind die Peſſimiſten auf deutſcher Seite im Un⸗ zecht geblieben. Aber auch die Optimiſten können ſich nicht rühmen recht behalten zu haben, denn auf einen Sieg in zieſer Höhe hatte wohl niemand getippt. Allenfalls dachte man mit einem:1 Reſultat zu Gunſten Deutſchlands. Man muß ſich nochmals daran erinnern, daß Deutſchland in feinen letzten großen Repräſentativkämpfen nur Miß⸗ jolge hatte und daß im Gegenſatz dazu die Schweiz eine ſtändig aufſteigende Linie zeigte. Die unter de ini von Dori Kirchner zuſammengeſtellte ſchw Je hatte noch vor wenigen Wochen in Baſel gegen Ungarns Profimannſchaft ein ſehr ſchönes Unentſchieden von 272 erzielt. Es kam hinzu, daß der Deutſche Fußball⸗Bund Zuch diesmal nicht ſeine ſtärkſte Mannſchaft ſtellen konnte. Selbſt Fachleute hatten von der deutſchen Elf keine z 0 Meinung. Man ſprach ſogar von einer P ſchung. Im Gegenſatz dazu wurde die Einheit ſchweizeriſchen Elf, die ſich faſt ausſchließlich aus Züricher Spielern zuſammenſetzte, gerühmt. Aber im Fußball iſt bekanntlich nichts unmöglich. Der Kampf in Zürich ent⸗ wickelte ſich ganz anders, als man gedacht hatte. Die Deutſchen boten eine wirkliche Prachtleiſtung und zeigten einen Zuſammenhang wie eine Vereinsmannſchaft. wobei ſie einen ganz modernen, auf techniſch und taktiſch hoher Stufe ſtehenden Fußball ſpielten. Das erkannten auch die Zuſchauermaſſen an, die manche Aktion der deutſchen Mann⸗ ſchaft mit anerkennendem Beifall begleiteten. Eine Weile glaubte man allerdings auch, ſich über das harte Spiel der Deutſchen etwas entrüſten zu müſſen. Es war jedoch eine höchſt unnötige Aufregung, denn auch die Schweizer ſpiel⸗ ten nicht ſehr weich. Das deutſche Publikum konnte ſich darüber freuen, daß die deutſche Elf nicht nur einen ſchönen Kampf zeigte, ſondern auch mit dem nötigen Elan einſetzte. Der Kampf überſchritt nie die gebotenen Grenzen, da⸗ für forgte ſchon der engliſche Schiedsrichter Rous, der das Treffen ſtets ſicher in der Hand hatte. Die Schweizer konnten ſich gegen die in Hochform ſpielende deutſche Na⸗ Honalelf nicht voll entfalten. Ihr Sturm zerſchellte immer wieder an der ausgezeichneten deutſchen Hintermannſchaft. Die Läuferreihe war zur Deſenſive verurteilt; um den Angriff konnte ſie ſich kaum kümmern. Die ſchweitzeriſche Hintermannſchaft war durch den deutſchen Angriff über⸗ laſtet. Zwei weſentliche Vorzüge hatten die Deutſchen ihren Gegnern voraus: ſie waren weſentlich ſchneller und ſpielten beſſer zuſammen. So kam es daß die Eidgenoſſen nicht zum Spiel kommen konnten, daß ihnen vielmehr das Spiel von ihrem deutſchen Gegner diktiert wurde. Wir haben keinen Anlaß, über dieſen Sieg all zu laut zu jubeln, denn die Schweiz gehört in den letzten Jahren nicht mehr zu unſeren ſtärkſten Gegnern. Aber die Art, in der der eindrucksvolle Sieg errungen wurde, läßt uns doch die Hoffnung, daß der deutſche Fußball in Zukunft wieder an jene erfolgreiche Serie anknüpfen kann, die er in den Jahren 1928 und in der erſten Hälfte 1929 hatte. 25 000 Zuſchauer wundern ſich war Der Grashoppers⸗Platz in Zürich ausverkauft. Man hatte in den letzten Tagen in Zürich Szenen erlebt, die ſehr ſtark an die Vorgänge in Frankfurt vor dem Spiel Deutſchland—Italien erinnerten. Tauſende Kartenwünſche mußten unbefriedigt bleiben. Auf dem Grashoppersplatz waren die Maſſen zuſammengedrängt wie die Heringe im Faß. Unter den 25 000 Zuſchauern befanden ſich auch einige tauſend Reichsdeutſche. Im Triumph trug man ſpäter die dentſche Elf vom Platz. Aber auch die Schweizer wunder⸗ ten ſich. Man war gekommen, die ſchweizeriſche Mannſchaft ſiegen zu ſehen. Die Gelegenheit ſchien nie günſtiger zu ſein als jetzt. Man hatte auch die Erinnerung an Baſel, wo die Schweiz eine wirklich gute Leiſtung gegen die un⸗ gariſchen Profis zeigten. Und nun mußte die Maſſe er⸗ leben, wie ihre Mannſchaft gegen die Deutſchen kaum zum Spiel kam. Die Anerkennung für die deutſche Leiſtung war ehrlich. Aber die Enttäuſchung über die hohe Nieder⸗ lage ihrer Landsleute ließ ſich nicht verbergen. Schon lange vor Schluß des Kampfes ſetzte die Abwanderung der Maſſen ein. Wenn ein Zuſchauer vorzeitig den Platz ver⸗ läßt, dann wird immer eine Enttäuſchung kenntlich gemacht. Beide Mannſchaften hatten während des Spieles einen Ausfall zu beklagen. Zunächſt holt ſich Paſche⸗Gras⸗ hoppers, der Tormann der Schweizer, in der 25. Minute der erſten Halbzeit eine Handverletzung, die ihn zum Aus⸗ ſcheiden zwang. Für ihn ſprang Feuz(Cantonal) ein, der ſich als ein Hüter von guter Klaſſe erwies und für die Nie⸗ derlage nicht verantwortlich gemacht werden kann. Die Deulſchen verloren mitte der zweiten Halbzeit ihren Ver⸗ teidiger Stub b, der einer der beſten Leute auf dem Platze war. Stubb erhielt einen Schuß gegen das linke Auge, das ſofort ſtark zuſchwoll. Die Verletzung des Frankfurters iſt aber nur leichter Natur, und zum Spiel gegen England, wo man dieſen glänzenden Verteidiger nicht entbehren wil, wird er wieder zur Verfügung ſtehen. Für Stubb ſprang Hagen⸗Fürth ein, der aber den Frankfurter nicht vollwertig erſetzen konnte. Wie die Tore fielen. Der Grashoppersplatz befand ſich in beſter Verfaſſung, als die beiden Mannſchaften in der angekündigten Auf⸗ ſtellung unter dem lauten Jubel ihrer Anhänger erſchienen. Das Wetter war bei bewölktem Himmel warm. Die Schweiz ſpielte an, kam aber nicht weit. Von der erſten Minute an legte dite deutſche Mannſchaft ein geradezu ſelbſtverſtändlich anmutendes gutes Spiel hin. Flach wanderte der Ball von Mann zu Mann. Die Läuferreihe ing dies Schweizer mit einer geradezu verblüffenden Sicherheit ab, und was darüber hinaus kam, wurde von der deutſchen Hintermannſchaft mit einer ſpieleriſchen Eleganz wegbefördert. Der Sturm kombinierte ſchön zu⸗ lammen und war dabei blitzſchnell. Schon in der achten Minute fiel der Führungstreffer. Hofmann verwandelte eine Vorlage von Kuzorra mit unhaltbarem Schuß. Schon in der nächſten Minute ſchien ein zweiter Erfolg der Deut⸗ chen unvermeidbar. Aber Paſche rettete ſicher. Die Deutſchen drückten ſtark auf das Tempo und beherrſchten die Situation vollkommen. Aber Ramſeyer und Weiler nerteidigten fieberhaft. Sie hatten eine umſo größere Ar⸗ beitslaſt, als die ſchweizeriſche Läuferreihe ſich gar nicht zuſammenfinden konnte und reichlich unſicher war. Es kam zu Ecken und Strafſtößen. Paſche hielt eine Reihe von ſcarfen Schüſſen ganz glänzend, aber in der 25. Minute trug er bei einer Abwehr eine Handverletzung davon und mußte durch Feuz erſetzt werden. Feuz zeigte bald, daß er kein ſchlechter Erſatz war. Allmählich fanden ſich die Schwenizer beſſer zuſammen, aber im Handeln waren ſte nicht ſchnell genug. Immer wte⸗ der waren die deutſchen Läufer, wie die beiden Verteidiger er am Ball. Gegen Schluß der Halbzeit ſetzte die deutſche 15 zu einem Generalſturm an und ſo fielen innerhalb fünf Minuten drei Treffer, nachdem vorher noch wiederholt ſchöne Chancen in der Abſfeitsfalle der Schweizer Hinter⸗ mannſchaft geendet hatten. Alle drei Treffer konnten nach ſchöner Zuſammenarbeit des deutſchen Sturmes erztelt werden. Kuzorra ſchoß in der 38. Minute das zweite Tor, zwei Minuten ſpäter lenkte R. Hofmann den Ball zwiſchen die Pfoſten und abermals drei Minuten ſpäter iſt wieder Kuzorra der Torſchütze. Nach der Pauſe ſpielte die deutſche Elf gegen die Sonne, aber auch dieſer Umſtand konnte ſie nicht verwirren. Die Ueberlegenheit hielt an. Eckbälle und Lattenſchüſſe der Deutſchen wechſelten ab. Vorübergehend mußte Kuzorra mit einer leichten Verletzung ausſcheiden und auch Lein⸗ berger humpelte einmal eine Weile. In der 25. Minute wurde dann Stubb, der bis dahin nicht zu parkeren war, von einem Ball ins Auge getroffen. Hagen ſprang ein. Die Schweizer ſtellten um. De Lavallaz ſpielte Mittelläufer, Spiller ging nach rechts, Graſſt übernahm den Poſten eines Halblinken und Lehmann ſpielte Linksaußen. Es kam nun eiwas mehr Schwung in die Reihen der Eidgenoſſen. Die Augriffe der Schweizer mehrten ſich. Aber vorerſt blied ein Plus der Deutſchen, die auch in der 82. Minute durch einen ſcarfen Schuß Kuzorras zum fünften Tore kamen. Dann der ſetzte ein heftiger Endſpurt der Schweizer ein. Beſonders der rechte Flügel kam jetzt oft an Hagen vorbei, Kreß mußte nun wiederholt beweiſen, daß er tatſächlich ein großer Kön⸗ ner iſt. Die Schweizer Verteidigung wurde noch einige Male beſchäftigt, im allgemeinen aber zeigte die deutſche Elf keine großen Anſtreungungen mehr, das:0 machte ſicher. Einzelkritik Man wird behaupten, die Schweizer Elf hätte weit unter ihrer normalen Form geſpielt. Man ſoll aber bei der Krttik nicht vergeſſen, daß eine Mannſchaft nur immer ſo gut iſt, wie es der Gegner zuläßt. Die deutſche Nationalelf ließ diesmal wirklich nicht viel zu. Kreß, Schütz und Stubb bildeten ein unüberwindliches Bollwerk. Kreß fing ſtcher, flache und hohe Bälle wurden elegant und ohne Nervoſität unſchädlich gemacht. In der Verteidigung imponierte Stubb, den man ſich nicht mehr aus Nationalelf denken kann, durch Schnelligkeit und Wendigkeit. Er wurde kaum ein einziges Mal überlaufen. Zuſammen mit ſeinem elegant ſpielen⸗ F. Seite. Nr. 20 den und ballſicheren Vereinskameraden Schütz bildete Stubb eine ganz erſtklaſſige Abwehr. Die Ueberraſchung des Ta⸗ ges war die deutſche Läuferreihe, die nicht nur unermüdlich tätig war, ſondern auch taktiſch und techniſch glänzte. Her⸗ gert bot eine rieſige Leiſtung, der die von Heidkampf kaum nachſtand. Leinberger ſpielte wie in ſeinen beſten Tagen. Der Sturm hatte durch die Einſtellung von R. Hofmann ungeheuer an Durchſchlagskraft gewonnen; von ſeiner Ver⸗ letzung merkte man dem Dresdener, der nicht nur eine Schußkanone, ſondern auch ein Meiſter des Freiſpielens iſt, kaum noch etwas an. Huber auf Linksaußen iſt noch nicht routiniert genug; er fiel am meiſten auf die Abſeitsfalle der Schweizer herein. Bergmaier auf dem rechten Flügel war beſſer. Sackenheim war nicht ſchlecht, aber auch nicht gerade beſonders gut. Er fiel jedenfalls gegen Kuzorra ab. Der Weſtdeutſche war techniſch ausgezeichnet, er war auch wieſelflink und ſehr ſchußfreudig. Das Verſtändnis des Sturmführers mit ſeinen Nebenleuten und die Ballvertei⸗ lung ließen kaum einen Wunſch offen. Bet den Schweizern waren die Läufer ſchwächer. Nur de Lavallaz genügte internationalen Anſprüchen und Lind⸗ berg ſchlug ſich tapfer, war aber vor dem deutſchen Tore zu langſam. Der Sturm fand ſich nie zu einer ſchnellen Lei⸗ ſtung zuſammen. Die Schweizer konnten noch von Glück ſagen, daß die Niederlage nicht höher ausgefallen iſt. Deutſchland hat nun gegen die Schweiz insgeſamt 18 Spiele ausgetragen, zehn Spiele gewonnen und zwei un⸗ entſchieden geſtaltet. Das Torverhältnis ſtellt ſich auf 47:90 zugunſten Deutſchlands. in ruhiges JFußballparlament Tagung des Gaues Mannheim in Ladenburg Mit dem Einſetzen der wärmeren Jahreszeit künden die allerwärts ſtattfindenden Fußballertagungen den kurzfriſti⸗ gen Stillſtand des Fußballintereſſes, das dann zu Beginn des Herbſtes ſich wieder neu belebt. Den Tagungen der Gaue folgen die der Bezirke, die daun in dem alljährlich wiederkehrenden Verbandstag ausklingen. Früher als ſonſt hielt am Sonntag der Gau Mannheim ſeine dies⸗ jährige Tagung in Ladenburg ab. Wie nicht anders zu erwarten, war auch dieſe Jahresverſammlung von dem⸗ ſelben friſchen Geiſte beſeelt, der ihm ſchon ſeit Jahren zur Zierde gereicht. Bewährte Führer, energiſche Männer, kann der Gau Mannheim ſein Eigen neunen und das von ihnen geſchaffene Werk ſteht in vollſter Blüte. Das bewieſen nicht zuletzt die umfangreichen Tätigkeits⸗ berichte der verſchiedenen Reſſortsverwalter, ſondern in erſter Linie wohl der gute Beſuch der Tagung. Erſchienen waren 29 Vereine mit 242 Stimmen. Der F. VB. Laden⸗ burg, dem die Durchführung der Tagung übertragen war, hatte es ſich nicht nehmen laſſen, alles aufzubieten, um den Vereinsvertretern den Aufenthalt ſo angenehm wie möglich zu geſtalten. Bereits am frühen Vormittag fand unter Führung des Redakteurs Serr⸗ Ladenburg eine Beſich⸗ tigung des althiſtoriſchen Städtchens ſtatt, bei welcher alte Bauten der Römer— von deren Exiſtenz manche nur wentg wußten—, gezeigt wurden. Um 7211 Uhr begann dann die Tagung, die nach zwei⸗ ſtündiger Dauer einen glänzenden Verlauf genommen hatte. Die einzelnen Tätigkeitsberichte wurden debattenlos angenommen. Lobende Anerkennung wurde der ſportärzt⸗ lichen Beratungsſtelle, insbeſondere Herrn Dr. Linke, gezollt, und auch der Verwaltung des Mannheimer Sta⸗ dions wurde die gleiche Anerkennung zuteil. Beſonderes Intereſſe beanſpruchten die Ausführungen des Gaujugend⸗ obmannes Stüber ⸗ Waldhof. Er referierte in trefflichen Ausführungen über die fortſchreitende Aufwärtsentwick⸗ lung und betonte, daß den ca. 1500 Senioren des Gaues heute ca. 800 Junioren angehören. Gauſchiedsrichterbeiſitzer Albrecht ⸗ 07 Mannheim, er⸗ wähnte u.., daß die Mannheimer Schteösrichtergruppe fetzt zu einer ber ſtärkſten und beſtorganiſierteſten Formationen Sütddeutſchlands gerechnet werden kaun. Im abgelaufenen Geſchäftsjahr wurden von ca. 60 Mannheimer Schiedsrich⸗ tern 1800 Wettſpiele geleitet. Eine ſtattliche Zahl, wenn man dabei noch berückſichtigt, daß die Zahl ber geileiteten Bezirksligatreffen gegenüber dem Vorjahre einen 50progen⸗ tigen Abbau erfahren hatte. Der Punkt Anträge erforderte keine lange Verhand⸗ lungsdauer. Von ſeiten der Bezirksliga tänſchte man eine Reduzierung der vom Verlag des„Kicker“ abzunehmenden Pflichtexemplare, da dadurch den Vereinen erhebliche Aus⸗ gaben erſpart blieben. Dieſer Antrag wird dem Bezztres⸗ tag zum Entſcheid vorgelegt. Die angeſchloſſene Oris wahl far ben nächſten Gau⸗ tag ergab einſtimmig Hemsbach. Unter Pfoſch⸗ VfR. Mannheim nahm man daun die Entlaſtung des Geſamtvorſtandes vor, der dann in ſolgen⸗ der Beſetzung zum Teil wieder⸗, zum Teil neugewählt wurde. Gauvorſitzender Layer(BfR. Mannheim), ſtell⸗ vertretender Gauvorſitzender Weidner(Bfs. Neckarau), Gaujugendobmann Sti ber(Sp, V. Waldhof), Gaubei⸗ ſitzer Gppel(Mic. 1913), Gaubeiſitzer für die Landver⸗ eine Herdt(Seckenheim), Gauſportwart Berz(Phönix Mannheim). Am Schluß der Tagung nahm der anweſende Bürger⸗ meiſter Koch die Gelegenheit wahr, der Gaubehörde zu dem glänzenden Verlauf der Sitzung zu gratulieren, nach⸗ dem zuvor Röhnert(08 Mannheim)), Hetzler(Phönix Mannheim) und Pfoſch(ff. Mannheim) in trefflichen Ausführungen hierfür gleichfalls Worte des Dankes ge⸗ funden hatten. Ein gemeinſchaftliches Mittageſſen hielt die Teilnehmer bei einem von der Brauerei Pfiſterer⸗ Seckenheim gegebenen Ghrentrunk zuſammen und am Nach⸗ mittag trug der FV. Ladenburg zum würdigen Abſchluß zwei Wettſpiele gegen zwei Mannſchaften des Sportvereins Waldhof aus. Hand- und Jußballmeiſterſchaften der.. TV. 1846 Mannheim und TV. Frieſenheim gewinnen ihre Vorrundenſpiele Der erſte Maiſonntag brachte für die Turner durch die Vorrunde um die Deutſche Meiſterſchaft die weitere Etappe für die Entſcheidungen im Hand⸗ ball und Fußball. In Königsberg, Bremen, Mann⸗ heim, Leipzig, Hamburg, Mainz, Harburg und Stuttgart ſtanden ſich die jeweiligen Kreisgruppenmeiſter gegenüber. Dem Ausgang der beiden in Süddeutſchland vor ſich ge⸗ gangenen Treffen ſah man mit umſo geſteigertem Inter⸗ eſſe enigegen, da, als vorjährige DT.⸗Meiſter, die dtes⸗ jährigen ſüdweſtdeutſchen Meiſter T B. 1846 Mann ⸗ heim im Fußball und TV. Frieſen heim im Handball beteiligt waren. Insbeſondere hatten die 184ßfer einen ſchweren Gang zu machen, da das Spiel auf des Gegners Platz in Stuttgart ſtattfand, während die Begegnung im Handball in Mannheim⸗Neckarau vor ſich ging. Beide Meiſter haben auch im weiteren Verlauf der Spiele ihr gutes Können unter Beweis geſtellt. Während Frieſenheim die Eßlinger Mannſchaft mit klarem Tor⸗ unterſchied aus dem Rennen warf, hatten die 1846er in Stuttgart, wie vorauszuſehen war, ihr ganzes Können herzugeben, um einen kanppen, den Leiſtungen nach, aber verdienten Sieg zu erringen. Fußball TV. Stuttgart⸗Karlsvorſtabt TV. 1846 Mannheim:1(:1 Auf dem für die Mannheimer ungewohnten Raſenplatz der Stuttgarter brauchten die 1848er vor 1200 Zuſchauern geraume Zeit, ehe ſie ſich auf dem etwas kleinen Gelände zurecht fanden. Durch bevorzugtes Flügelſpiel konnte die Platzmannſchaft zu Anfang der Spielzeit den Maunnhei⸗ mern des öfteren gefährlich werden. Die Hintermann⸗ ſchaft aber im Verein mit dem gut arbeitenden Jochim im Tor läßt keine Erfolge des Gegners zu. Allmählich fin⸗ det ſich auch 1846 und trägt ſchöne Angriffe vor, zudem die Läuferreihe der Gäſte immer beſſer wird. Die Stürmer⸗ reihe der Mannheimer aber hat gegen die hartſpielende Verteidigung des Gegners einen ſchweren Stand. Eben noch kann Stuttgarts Hüter nur im Liegen abwehren, als auch der Mannheimer Torwächter kurz darauf nur auf dieſelbe Weiſe einen Erfolg der Platzeigner verhüten kann. Dann kommt Stuttgart wieder mehr auf. Bis kurz vor Halbzeit 1846 einen Strafſtoß zugeſprochen erhält, der zunächſt abgewehrt, von Zimmer jedoch aufgenommen und zum einzigen Tor des Tages verwandelt wird. In der zweiten Hälfte kann Stuttgart, das vorüber⸗ gehend drängt, durch ſchwache Stürmerleiſtungen nicht zum Ausgleich kommen, umſoweniger, als in dieſer Drangperiode die 1846er Verteidigung und Läuferreihe ſehr gut arbeitet. Einem Lattenſchuß der Stuttgarter folgt ein ſolcher der 1846er. Das Spiel wird lebhafter und härter, während Stuttgart vom einheimiſchen Publi⸗ kum lebhaft angefeuert wird. 1846 dagegen läßt ſich auch weiterhin nicht aus der Ruhe bringen und geſtaltet bis zum Schluſſe das Spiel überlegen. Die Mannheimer konnten, obwohl ſchon beſſer ſpielend, durch ihre geſchloſ⸗ ſene Mannſchaftsleiſtung gut gefallen. Die ein hohes Spiel bevorzugende Stuttgarter Mannſchaft hatte in ihrem eigenen Platz einen nicht zu unterſchätzenden Vorteil. Der gute Schiedsrichter Müller⸗Forchheim gab das Spiel nie aus der Hand. Ecken:83 für Mannheim. Handball TV. Frieſenheim— T. u. Sp. V. Eßlingen 818(:2) Auf dem Jahnplatz in Neckarau ſah es von Anfang an nicht aus, als ob der DT. Meiſter beim Schlußpfiff mit dem erzielten klaren Ergebnis ſich die weitere Teilnahme an den Endſpielen erringen würde. Die flinken Leute der Eßlinger Mannſchaft warteten mit einem flotten Spiel auf, das in der erſten Halbzeit nichts zu wünſchen übrig ließ. Insbeſondere war der Aufbau von ber Hin⸗ termannſchaft heraus bedeutend beſſer, als bei Frieſen⸗ heim, deſſen Mannſchaft lange brauchte, bis ſie ſich fand. Nach 5 Minuten ſchon geht Eßlingen durch unverhofften Schuß unter die Latte in Führung. Der Ausgleich der Frieſenheimer durch eine feine Leiſtung des Linksaußen läßt nicht lange auf ſich warten. Bei verteiltem Spiel, das durch den einſetzenden Wind etwas beeinträchtigt wird, kommt Eßlingen abermals zum Führungstor, durch einen Strafwurf, den Frieſenheims Torwächter ſelbſt hinter die Linie dreht. Den unmittelbaren abermaligen Ausgleich verhindert Eßlingens Torwächter im Fallen. Wenig ſpäter aber kann derſelbe das zweite Frieſenhei⸗ mer Tor nicht verhindern. Er muß kurz vor dem Wech⸗ ſel ſich abermals geſchlagen bekennen, ſo daß bei:2 für Frieſenheim die Seiten gewechſelt werden. Nach der Pauſe zieht Eßlingen nochmals alle Regiſter auf und vermag durch die Unachtſamkeit des Frieſenhei⸗ mer Torwächters den Spielſtaud letztmals auszugleichen. Immer mehr kommt dann Frieſenheim auf, deſſen Links⸗ außen Schwarz das 4. und 5. Tor erzielt. Eßlingen läßt immer mehr nach und muß zuſehen, wie Frieſenheim auf :3 verbeſſert. Als Unparteiiſcher war Rother⸗Kaſſel er⸗ ſchienen. Mit 2000 Zuſchauern war der Beſuch etwas ſchwächer als vor 14 Tagen. R. G. Die Vorrunde um die Hand- u. Jußballmeiſterſchaſten der D. Z. Haudball Männer: Königsberg: Königsberger MTB.— Tu. Sp. Spandau 714(:3 :). Bremen: MV. Braunſchweig— Bremer Turn⸗ gemeinde 11:4(:). Frankfurt: TV. Krefeld⸗Oppum— Polizei Frankfurt :6(27..) Mannheim: T V. Frieſen heim— Tu. Sp.⸗B. E ß⸗ lingen:8(:). f Leipzig: TV. Vorwärts Breslau— T. u. Sp.⸗B. Leip⸗ zig:8(:). Handball Frauen: Königsberg: TV. Danzig⸗Oßhra— Berliner Turner⸗ ſchaft 02(:). Hamburg: Hamburger Turnerſcheft Barmbeck⸗Uhlen⸗ horſt— Turnklub Hannover:8(:). Mainz: Turngemeinde Witten— TV. 1817 Mainz :3 nach Verlängerung. Leipzig: TV. Vorwärts Breslau—.u Sp.⸗Gemeinde Leipzig⸗Lindenau:2(:). Fußball: Haarburg: Hamburger Turnerbund— MB. Haar⸗ burg⸗Wilhelmsburg 128(:). Frankfurt: Rödelheimer Tgade.— Kruppſche Tao. 7. 4 5 Eſſen:9(27..). Cottbus: TV. Cottbus— MV. Altenburg verl. a. 11. 8. T V. Karlsvorſtadt⸗Stuttgart Stuttgart: T V. 1846 Mannheim 01(:1) Die Teilnehmer an der Deutſchen Meiſterſchaſt Für die am 18. Mai beginnenden Endſpiele um die deutſche Fußballmeiſterſchaft ſind jetzt faſt alle Teilnehmer ermittelt. Von den 16 Vertretern der Landesverbände feh⸗ len nur noch zwei. Den dritten weſtdeutſchen Vertreter werden nach dem Siege von Fortuna Düſſeldorf über Preußen Krefeld mit:1(:0) nunmehr Fortung Düſſel⸗ dorf und die Sp.⸗Vg. Köln, Sülz 07 in einem Entſchei⸗ dungsſpiel feſtſtellen. Die Meldeliſte hat nun folgendes Ausſehen: Siiddentſchland: Eintracht Frankfurt(Meiſter) Sp.⸗Vg. Fürth ſowie der U. FC. Nürnberg. Weſtdeutſchland: Fc. Schalke 04(Meiſter), Bg. Ben⸗ vath, Sülz 07 oder Fortung Düſſeldorf. und Dresdener SC.(Meiſter) und B. Mitteldeutſchlaud: Leipgig. a Brandenburg: e umd Tennts Boscuffta. Südoſtdeutſchland: Beuthen 00(Meiſter) und Breslau. Norddeutſchland: Holſtein Riel(Meister), Armee Hannover oder Hannover 96. Balten verband: VfB. Königsberg(Mobſter) und ite nba Stettin 1. J. C. Nürnberg- JS. Frankfurt 120 Der Klub iſt ſüddentſcher Dritter Num iſt zuch dde Entſchetdung im Kampf um die det Vertreterſtelle des Süden bei den Endſptelen um 8 Deutſche Meiſterſchaft gefallen. Der 1. FC. Nürnbe konnte im entſcheidenden Spiel zwiſchen den beiden Ahte lungsſteger der Troſtrunde den Fußballſportverein Früutz⸗ furt im Nürnberger Stadion vor 20 000 Zuſchauern kwapp:0 ſchlagen und ſich damit neben Eintracht Fra furt und Spielvereinigung Fürth in die ſüddeutſchen Ver, deter zur Deutſchen Meiſterſchaft einreihen. Der Klu kam gegen die Fvankſfurter nicht leicht zum Erfolg, dis Gäſte hielten ſich vecht gut und hätten ebenſo gut gewinnen können, wäre ihr Angriff etwas durchſchlagskräftiger gan weſen. Der entſcheidende Treffer fiel bereits in der 8 Minute durch den Mittelſtürmer Schmidt. Der Klub bot keine überragende Leiſtung. Er wird ſich weſentlich verbeſſern müſſen, wenn er in der Deutſchen Meiſterſchaft eine Rolle ſpielen will. Recht ſchwach war der Sturm, in dem auch der Mittelſtürmer Schmidt von eines internationalen Form weit entfernt war. Auch die Ven tebdtgung kam über Durchſchnittsleiſtungen nicht hizwaus Köhl im Tor war ein guter Stuhlfauth⸗Erfatz. Der beſte Mannſchaftsbeil war die Läuferreihe, in der Kalb und Fuchs recht gut waren. Die Geſamtleiſtung der Nürnberger aber konnte nicht befriedigen. Bei den Frankfurtern war die Hintermannſchaft anfänglich etwas nervßs, ſpäter hielt ſte ſich aber gut. Wie bei Nürnberg, ſo war auch hier die Läuferreihe der beſte Mannſchaftsbeil. Böhm hielt das Spiel flach und bediente die Flügel gut. Bretville war ein ſehr nützlicher Zerſthrer. Im Sturm fiel die rechte Seite etwas ab. Böttner verſtand es nicht, Zuſammenhang in dem Angriff zu bringen. Beſſer war die linke Seite Engel⸗Brück. Bachmann⸗Karsruhe leitete den Kampf diem⸗ lich ſicher. Slavia Prag in Süsbemſchland BfB. Stuttgart— Slavia Prag 221(:0) Nicht weniger als 10 000 Zuschauer hatten ſich zu 9 ſem Samstagſpiel eingefunden und khamen auch voll N ihre Koſtem, denn ſie ſahen ein wunderbares Spiel. Die Prager enttäuſchten trotz der Niederlage durchaus nicht; ſſe zeigten prächtige Einzelleiſtungen, alle Fineſſen übreß deenreichen Fußballkunſt, brillante Täuſchungsman bug und waren in der Ballaufnahme umd abgabe aus alles Winkeln erſtklaſſig. Erſtaunlich war, wie ſchnell die Tſche⸗ chen ben Ball nach vorn brachten, obwohl ſte in ber erſten Halbzeit vom kurzen Paß nicht loskommen konnten. In einem aber ſtand die Slavia hinter Stuttgart zurück: in der zweckdienlichen Zuſammenarbeit. Nur in der zweiten Halbzeit kamen die Gäſte auch in dieſer Hinſicht auf, ab da lag der VfB. mit zwei Treffern in Führung, die mi mehr aufzuholen waren. 85 Der wolverdiente Sieg des Vf., der noch burch die Nichtanerkennung eines einwandfreien Tores geſchmälen wurde, war durch die Art, wie er errungen wurde, eln ganz großer Erfolg für die Bewegungsſpieler. Die Har⸗ monie und Flüſſigkeit ihres Spiels, verbunden mit zuweck⸗ dienlicher Aufbauarbeit, ließen ſie über einen Gegner dpi⸗ umphteren, der ihnen hinſichtlich Technik und Fineſſe über⸗ legen war. Den Löwenanteil am Siege hatte die Läufer⸗ reihe. Hier überragte Buck in der Mitte. Im Kampfe mit dem Gegner blieb er faſt ſtets ſtegreich. Die beiden Außen ſtanden ihm nicht viel nach. Im Sturm lag die größere Durchſchbagskraft in der Mitte bei Koch und Stadelmann. Dagegem verſagte Becker. Die Verteidigung war nicht ſo ſicher wie ſonſt. Gabriel wie auch ſein tſchechiſches Gegen⸗ tber waren glänzend. Die Slavia hatte ihren verwund⸗ baren Punkt in der Verteidigung. Die Läuferreihe war hinſichtlich oͤer Zerſtörung gut mib der ſie auch meiſt be⸗ ſchäftigt war. Am beſten war der linke Läufer Fodickz. Der ſtärkſte Mannſchaftsteil der Gäſte war der Sturm, dem es nur an Genauigkeit im Schuß fehlte. Spobodda und dis beiden Halbſtürmer Pue und Solty waren hier die beſten. Schiedsrichter Schuon⸗Stuttgart ging in dem Beſtreben gegen die Gäſte obfektiv zu ſein, zu went. Karlsruher VF.— Slavia Prag 222(:1) Unter der Leitung des bekannten Pfeifenmannes Fri Oggersheim lieferten ſich die Mannſchaften einen hochkla gen Kampf, der aber nur von 6500 Zuſchauern beſucht wan. Die Tſchechen zeigten eine ſehr ſchöne Fußballkunſt und waren ihrem Gegner inbezug auf Technik gut um eine Klaſſe voraus. Die Gäſte waren mit ihren Torſchüſſen ſehr vom Pech verfolgt. Der KV. war wieder einmal ſehr gut und ſetzte harten Widerſtand entgegen, beſonders der Sturm erwies ſich als ſehr gefährlich. 5 Phönix Mannheim— 05 Ludwigshafen:2(:9 Daß die knappe 524 Niederlage gegen Schwetzingen am vorletzten Sonntag zum Teil auf den Umſtand zurück⸗ zuführen war, daß Phöwix am Samstag vorher das Spiel gegen VfR. zu erledigen hatte, zeigt dleſer, zahlenmäßig etwas hoch ausgefallene Freundſcheftskampf gegen 08. Was bei dieſem Spiel am meiſten auffiel, war der ſtarke Form⸗ rückgang Ludwigshafens ſeit dem Abſtieg, was deutlich zeigt, daß das Niveau der Leiſtungen nach einem Abſtieg meiſtens ſinkt. Allerdings hat 03 einen ſtarken Umbau ſeiner Mannſchaft vorgenommen. Der größte Teil davon ſind jüngere Kräfte. Von den früheren Spielern ſtanden nur Walter, Dauer, Goller, Koch und Heckel, die auch das Ganze ſtützten und wäre noch der Mittelſtürmer mit ſeinem zeitweiſe guten Schuß, aber doch auch nicht genügender Führung und Ballabgabe zu erwähnen. 03 fehlte vor allem jedes Syſtem und wurde auch erſt flach geſpielt, als die Mannſchaft ermüdet war und das Spiel ſich dem Ende zuneigte. Phönix zeigte unter dem Einfluß des mäßigen G. nerſpiels auch nicht die ſeltherigen Leiſtungen. Das Beſte waren die Flügel Schwarz und Volk und vor allem die Läuferreihe, die die Hauptarbeit leiſtete. Weit ſchbechter als ſonſt war Jung trotz ſeiner 2 Tore, da ihm Energie und Wendigkeit fehlten. Ein ſehr ſchönes Tor ſchoß Vols uf Einzelleiſtung. Das recht gut beſuchte Splel ſtand unter einwandfreier Leitung und verlief fair. Phönix liegt ſofort im Angriff und nach gutem Um⸗ pielen von Schwarz aber doch mißratenem Schuß, ſchießt Jung, der ungedeckt ſteht, aus der Nähe ein. Ein Eigentor auf famos getretenen Eckball von Schwarz, ſtellt faſt un⸗ mittelbar davauf:0. Phönix durch das Nusſcheiden von Rothweiler nur mit 10 Mann ſpielend, muß bis zur Pauſe den Ausgleich durch den Mittelſtürmer 08 und Koch hin⸗ nehmen. Nach Seitenwechſel üſt Phönix durch Kilian ver⸗ vollſtändigt. Ein mit der Hand erzieltes Tor Ludwigs⸗ Hafens wird natürlich nicht gegeben und ſtellt Volk auf Dattenſchuß Schallers:2 und auf gute Vorlage Kilians dann mit Einzelleiſtung und ſchönem Schuß:2. Kurz vor Schluß kann Jung dann einen abgewehrten Ball Volks nachſchießem,:2. Dauer rettete u. a. einmal bei einem Rückziehen von Wühler auf der Torlinie. A. M. Weitere Ergebniſſe Sübdeutſchland Endspiel um den 3. Platz: in Nürnberg: 1. Fc. Nürnberg— FSV. Frankfurt 110. Troſtrunde Südoſt: in Nürnberg: ASV. Nitru⸗ berg— Union Böckingen 22. Süddeutſche Aufſtiegsſpiele: Gruppe Main: Sportfr. Frankfurt Spyg. 607/94 Hanau:2; FSV. Heuſenſtamm— Vikt. Aſchaffen⸗ burg:2. Gruppe Saar: Phönix Kaiſerslautern— Fc. Kreuznach:0; VfB. Dillingen— St. Ingbert. Gruppe Baden: FV. Kehl— VfB. Karlsruhe 1189. Nordbayern: FC. Fürth— 1. 3C. Selb 09:1. Südbayern: SV. Augsburg— SSV. Ulm 4217 Inaolſtadt⸗Ringſee— FC. Straubing. Württemberg: Spfr. Eßlinge n— FV. Zuffen⸗ hauſen 218. ee hielt ſich ausgezeichnet, 6. Sekte. Nr. 206 Montag, den 8. Mai 1980 —.— Vorkämpfe der Amateure Stuttgarter Poliziſten boſiegen den JC. Phönix Karlsruhe Im Rahmen einer Ausſtellung für Jung und Alt fan⸗ den am Samstag abend in der Karlsruher Stadthalle natto⸗ nale Boxkämpfe ſtatt, die die Rekordbefucherzahl von 4500 Perſonen brachten. Der FC. Phönix Karlsrühe hatte ſich den Polizei⸗Sportverein Stuttgart als Gaſt verpflichtet, in deſſen Reihen auch Bernlöhr⸗ Mic 08 Mannheim kämpfte. Die Stuttgarter hinterließen in der badiſchen Re⸗ ſidenz den beſten Eindruck, taten ſie doch ihr Möglichſtes, zu einem Geſamtſiege zu kommen, was ihnen dank ihrer Zähig⸗ keit und vor allem ihrer Schlagſtärke denn auch ſicher ge⸗ lang. Wohl ſah man auf Karlsruher Seite die techniſch beſſeren Leiſtungen. In den Reihen der Stuttgarter ſah man zahlreiche ehemalige Da S⸗Boxer, vor allem den ſeinerzeitigen Deutſchen Meiſter Saft, der jedoch in dem Karlsruher Birk einen recht ebenbürtigen Gegner fand. Mit den Entſcheidungen des Kampfgerichts, dem als Ringrichter Schwind ⸗ Vfg. Mannheim vorſtand, wäh⸗ rend Hahner⸗Stuttgart und Hahne⸗Karlsruhe als Punkt⸗ richter ſehr objektiv wirkten, konnte man ſich jederzeit ein⸗ pverſtanden erklären. Der Verlauf der Kämpfe: Der Bantammeiſter des Bezirks Baden im SWA BV Krämer⸗ Karlsruhe, traf im Gemiſchtgewicht auf den Stuttgarter Kübeler, dem er einen in allen Phaſen überlegenen Kampf lieferte. Beſonders im Nahkampf zeigte auch Krämer beſſeres Können und ſiegte verdient und ſehr überlegen nach Punkten. Ströbele Stuttgart hatte im Leichtgewicht gegen Hettel⸗Karlsruhe nichts zu beſtellen u. mußte nach wieder⸗ holten harten Schlägen verſchiedentlich zu Boden. Hettel, der wieder im Kommen iſt, lieferte dem Poliziſten einen großen Kampf und ließ ihn nie aufkommen, ſodaß die Sie⸗ gesausſichten des Gaſtes auf ein Minimum herunter⸗ geſchraubt wurden. In der dritten Runde gab es den er⸗ warteten Abbruch wegen zu großer Ueberlegenheit für Hettel. Sehr abwechſlungsreich war auch das Treffen im Wel⸗ tergewicht zwiſchen Hermann Stuttgart und Jöſſel⸗ Karlsruhe. Hier ſah man im Vergleich zum Vorkampf aus⸗ geglichene Leiſtungen und durch ſchöne Angriffs⸗ und Ab⸗ wehrmaßnahmen einen der beſten Kämpfe. Ein Untent⸗ ſchieden wurde den Leiſtungen beider Kämpfer vollauf ge⸗ recht. Eine zweite Weltergewichtspaarung gab es in der Be⸗ gegnung Walz Stuttgart und Sproll⸗ Karlsruhe. Walz ſicherte ſich von Beginn die Führung und beendete den fafren Kampf mit einem klaren Punktſiege. Ein ſehr intereſſantes Treffen gab es im Gemiſcht⸗ gewicht zwiſchen Saft, dem ehemaligen DAS V⸗Meiſter, der 140 Pfund auf die Waage brachte, und dem Karlsruher Birk, der mit 129 Pfund nicht unbeträchtlich unterlegen war. Trotzdem ging Birk voll aus ſich heraus und zwang ſeinen kräftigen Gegner zur Entfaltung ſeines Könnens. Saft bewies vor allem größere Schlagkraft, der der Badener mit ſchöner Technik begegnete. Beſonders gegen Schluß hielt ſich Birk ausgezeichnet und machte dem Schwaben ſchwer zu ſchaffen. So gab es eine ſehr knappe Entſchei⸗ dung, die eigentlich mit einem Unentſchieden hätte zus⸗ gedrückt werden müſſen. Für ſeine beſſeren Leiſtungen zu Beginn der Runden erhielt jedoch der Poliziſt den Sieg zu⸗ geſprochen. Beträchtlichen Gewichtsunterſchied gab es in einem zwei⸗ ten Gemiſchtkampf. Der Stuttgarter Fröſch he brachte 145, Wipfler⸗ Karlsruhe 159 Pfund. Wipfler beſtritt ſeinen epſten Kampf und hinterließ einen recht guten Eindruck. Er war aber gegen den routinierten Schwaben nicht gewachſen, ſodaß deſſen Sieg außer Frage ſtand. Beſonders gegen Schluß hatte es Fröſchle auf einen Niederſchlag abgeſehen, ſcheiterte aber an dem guten Durch⸗ ſtehvermögen Wipflers, der allerhand einſtecken kann und ein großes Kämpferherz beſitzt. So kam Fröſchle nur zu einem Punktſiege. Sehr energiſch ging Bern löhr Stuttgart gegen ſei⸗ nen Mittelgewichtsrivalen Hamel ⸗Karlsruhe vor. So⸗ fort nach Gongſchlag ſetzte er dem Ginheimiſchen durch ſichere und wirkungsvolle Uppereuts derart zu, daß Hamel ſofort merkte, daß hier nichts zu wollen war. In der erſten Runde ſchon gab er als Konſequenz dleſer Einſicht die ausſichtsloſe Sache auf. Einen ſchönen Abſchluß brachte der Kampf im Schwer⸗ gewicht. Heckel wie ſein Karlsruher Gegner Grieſel ſowohl waren ſchlagkräftige Leute, die anfangs ſchwere Brocken austauſchten, die Heckel ins Wanken brachten. Im Verlauf des Treffens erholte er ſich jedoch wieder und drehte den Spieß um, ſodaß ſich nun Grieſel ſtark defenſiv verhalten mußte. Trotz ſeiner beſſeren Technik konnte ſich der Einheimiſche nicht durchſetzen und mußte in der Schluß⸗ runde die Auszählung über ſich ergehen laſſen. Damit hatten die Stuttgarter Poliziſten einen Geſamt⸗ fteg von 115 Punkten errungen. Kämpfe in Kaiſerslautern Krieger ſchlägt den luxemburgiſchen Meiſter Schäfer Auch in der Pfalz gab es am Samstag abend eine große natipnale Boxveranſtaltung, die ſich ſehen laſſen konnte. In Kalſerslautern trafen ſich die Fauſtkämpfer von Vfe Neu⸗ ſtadt mit Landſtuhl kombiniert und des Box⸗ und Gymnaſtikklubs Kaiſerslauter n. Was geboten wurde, übertraf alle Erwartungen, ſodaß die 350 Beſucher des neuen Proteſtantiſchen Geſellſchaftshauſes voll und ganz auf ihre Rechnung kamen. Die Kämpfe im Ring Neun Paarungen ſtiegen zu ehrlichem Fauſtkampf in den Ring. Zuerſt wurde ein Jugendtreffen ausgetragen. Im Gemiſchtgewicht war Kunze⸗Kaiſerslautern für den Landſtuhler Müller kein ernſthafter Geguer. Wegen zu großer Ueberlegenheit brach der Ringrichter den Kampf ſchon in der erſten Runde ab. Bei Fortführung des Tref⸗ ſens hätte Kunze nur Schaden genommen, ſodaß der Ab⸗ Pruch für ihn das beſte war. Das Weltergewicht brachte neben ſcharfem Tempo harten Sport zwiſchen Heim ⸗Neuſtadt und Schalmos⸗Kaiſers⸗ lautern. Schalmo zog ſich wohl zwei Verwarnungen zu, blieb aber ſchließlich doch ſicher Sieger nach Punkten. Eine Senſation gab es im Mittelgewicht, für das man den Mannheimer Krieger ⸗ BfR. und den luxemburgi⸗ ſchen Meiſter Schäfer verpflichtet hatte. Die erſte Runde brachte das überraſchende Ergebnis: Abbruch für Krieger wegen zu großer Ueberlegenhett. Bei den übrigen Kampfpaarungen gab es die bekannten mehr oder weniger guten Kämpfe zu ſehen. Im allgemeinen gingen die Kämpfe jedoch über den üblichen Durchſchnitt nicht hinaus; das ſportliche Moment wurde durch die harten und fairen Paarungen beſtens herausgehoben. Einen Kampfabbruch gab es auch im Gemiſchtgewicht zwiſchen Seelinger⸗Neuſtadt(122) und'öſtſt⸗Kal⸗ ſerslautern(192). Die erſte Runde verlief noch ausgegki⸗ chen, brachte aber Wüſt wegen zu tiefen Abduckens eine Ver⸗ warnung. Die Mittelrunde ſah Seelinger klar in Vorteil, um ſchließlich für den Kaiſerslauterner im Fingle wegen zu großer Ueberlegenheit einen Kampfabbruch zu bringen. Eine Senſation gab es im Mittelgewicht. Krie⸗ ger Bf Mannheim war als Gegner für Schäfer⸗ Kaiſerslautern, der ſich vor vier Wochen den Titel eines Inxemburgiſchen Mittelgewichtsmeiſters errang. Krieger ging ſofort an den Mann und ſchickte ihn durch wuchtige Haken wiederholt auf die Bretter. So war es das beſte, daß Ringrichter Werle den Kampf ſchon in der erſten Runde ahh rach. Zum Abſchluß gab es noch miſchtgewicht zwiſchen einen harten Kampf im Ge⸗ Hahn ⸗Neuſtadt und Schorr⸗ Kaiſerslautern. Obwohl Schorr 152 Pfund auf die Waage brachte und ſoeit zehn Pfund Zebergewicht hatte, konnte er ſich gegen den Neuſtadter nicht durchſetzen und mußte Runde für Runde an ihn abgeben. So holte ſich Hahn ſicher die Punkte. Sch. 2 r 2 7 Aſchaffenburger Ringer ſiegen 2 3 7 4 in Sandhofen Die Spielvereinigung 1019 knapp geſchlagen Die Spielvereinigung Sandhofen führte wieder einmal eine recht gut aufgezogene nationale Ringveranſtaltung durch, die ihren ſportlichen Werbezweck nicht verfehlte, trotzdem der Beſuch dem anderer ähnlicher Veranſtaltungen weſentlich nachſtand. 5 allem aber war es die Gäſte⸗ mannſchaft, die Ri des Kraftſportklubs Aſchaffenburg, die der Liga des Maingeb gehören, die ſich durch ihre große Ringerfahrung und Ron ehr raſch die Gunſt des Publikums erworben hatten. Sie führten einen einwand⸗ freien klaſſiſchen Ringkampf vor, an dem die Sandhöfer ihre helle Freude hatten und der ſelbſt den Beifall der ein⸗ heimiſchen Ringer fand. Sie gingen nicht auf Blitzſiege aus, ſondern waren mehr auf Punktſiege eingeſtellt, die ihnen denn ſchließlich auch den ſicheren Enderfolg brachten. Wurden ſie im Vorkampf mit 819 Punkten von den Sand⸗ höfern geſchlagen, ſo war es ihnen diesmal dank ihrer taktiſch überlegenen Einſtellung möglich, diesmal einen, wenn auch knappen g mit 10:9 Pkt. für ſich zu erzielen. Die Sandhöfer waren allerdings dadurch benachteiligt, daß be! ihnen der Weltergewichtler Klepacz fehlte, für den Wiegand einſprang und auch Wehe wurde diesmal in der Kampfmannſchaft vermißt. Dem Manuſchaftskampf gingen drei Jugendkämpfe voraus. Im erſten kamen Litters⸗Sandhofen, der zweite Sieger beim nationalen Mannheimer Wettſtreit über Oſtern, und Löffler⸗Aſchaffenburg, zuſammen. Nach fünf Minuten ſicherte ſich Litters durch Eindrücken der Brücke einen ſicheren Sieg. Horina⸗Sandhofen konnte ſich gegen den gewandten Müller⸗Aſchaffenburg nicht länger als neun Minuten halten, dann war er durch Hüftzug ausgeſchaltet. Das dritte Jugendtreffen ſtieg zwiſchen Berger und Stein⸗ Aſchaffenburg. Berger war ſeinem Gegner derart über⸗ legen, daß er ſofort in die Bodenlage mußte, wo er durch einen Ueberroller erledigt wurde. Im Mannſchafts kampf gewicht zunächſt Talmon⸗Sandhoſen und Fäth⸗Aſchaffen⸗ burg. Durch überraſchenden Ueberſtürzer holte ſich der Gäſteringer ſchon nach 1,5 Minuten einen ſicheren Schulter⸗ ſieg. 5 Im Federgewicht reichten ſich Metz⸗Sandhoſen und Kun⸗ kel⸗Aſchaffenburg auf der Matte die Hände. Diesmal war es der Einheimiſche, der ſich einen Schulterſieg holte. Nach lebhaftem Kampfverlauf konnte er in der ſiebenten Minnte einen Hüftſchwung anſetzen, der ſicher und klar zum Ziele führte, Nun kamen die Gäſte zu ihrem erſten Punktſteg. Ihr Leichtgewichtler Weiß zeigte ſich dem Sandhöfer in Stand⸗ und Bodenlage leicht überlegen und konnte ſo einen ver⸗ dienten Punktſteg einheimſen, der reſtlos anerkannt wurde. Für Sandhofen ſtartete diesmal im Weltergewicht ſtatt des erfolgreichen Klepacz der Erfatzmann Wiegand, der ſich wohl recht wacker hielt, trotzdem aber über die erſte Minute nicht hinauskommen konnte, denn hier fiel er einem blttz⸗ ſchnellen Hüftſchwung des Aſchaffenburger Weckenheim zum Opfer. l Nachow⸗Aſchaffenburg ſtartete als Mittelgewichtler der Gäſte und kam mit Schröder⸗Sandhoſen zuſammen. Schrö⸗ der hätte gewinnen müſſen, wenn er mehr Routine an den Tag gelegt hätte; ſo aber mußte er den Kürzeren ziehen und mußte ſich über die ganze Zeit bei recht guten Ausſich⸗ ten einen einwandfreien Punktſieg aufnötigen laſſen. Im Halbſchwergewicht trafen ſich Emmering⸗Sandhofen und Herrlein⸗Aſchaffenburg. Lange dauerte es nicht, dann ſah man den Einheimiſchen in der Bodenlage und nach drei Minuten durch Aufreißer auf beiden Schultern. Zum Abſchluß hatte es noch Europameiſter Ru pp mit Müller⸗Aſchaffenburg zu tun. Müller konnte natürlich gegen Rupp kaum aufkommen; Rupp nahm ſich vier Mi⸗ nuten Zeit und ſpielte mit ſeinem Gegner Katz und Maus, bis er ihn endlich in aller Gemütlichkeit in der Bodenlage auf beide Schultern drehte. Das Vereinstrefſen nahm ſo einen Ausgang mit 1019 Punkten für die Gäſte, die ſich damit für die am 12. April erlittene Niederlage recht gut revanchieren konnten. N Zum Kampf Deutſchlands gegen die Tſchechoſlowakel am 17. Mai hat man in den oberen beiden Gewichtsklaſſen eine Umſtellung vorgenommen, da Gehring bekanntlich durch eine Schulterverletzung kampfunfähig iſt, Rupp wird nun im Halbſchwergewicht für den dafür vorgeſehenen Müller⸗ Kreuznach ſtarten, während Müller ſelbſt unſeren Deutſchen Meiſter Gehring im Schwergewicht vertritt. Sch. Hotkey Klublampf BfR. Mannheim— TV. 60 Frankfurt:2(:2) Für die Mannheimer galt es, eine peinliche Niederlage im Vorſpiel in Frankfurt wieder wett zu machen. Das iſt den Platzherren auch beſtens geglückt. Nicht nur zahlen⸗ mäßig, auch im Spielverlauf bewieſen ſie ihre entſchiedene Ueberlegenheit. Bis zur Pauſe hielten ſie ſich mit 22 noch gut, allerdings war es das Hauptvewienſt des ganz hervor⸗ ragenden Torwarts Haas. Nachher hatten die Mannheimer trafen ſich im Bantam⸗ Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) — Rugby ⸗Großkampf in Heidelberg Südoͤeutſchland unterliegt gegen Paris knapp mit:9 Während die Südmannſchaft im vorigen Jahre in Paris mit 21:10 Punkten unterlag, konnte ſie diesmal ein äußerſt knappes Ergebnis erzielen; bei etwas mehr Glück wäre ſogar ein Sieg zuſtande gekommen. Nach dem geſtrigen Spiele darf man ſagen: beſte franzöſiſche Klaſſe war da, und der Widerſtand der Süddeutſchen war erſtaunlich ſtark, ja in einzelnen Spielphaſen prächtig. In der jungen Süd⸗ mannſchaft, die noch weſentlich verſtärkt werden könnte, ſteckt alſo das Zeug zu einer großen Saiſon und man muß unumwunden zugeben, daß die Mannſchaft zeitweiſe ein ſehr gutes Spiel lieferte. In der franzöſiſchen Mannſchaft befanden ſich mehrere internationale Spieler Gérald— Graciet— Gérintes— und den in Heidelberg beſtbekannten Verger, der neben Gerald der beſte Spieler der Stadtmannſchaft war. Bei allem Reſpekt vor der franzöſiſchen Spielſtärke m allge⸗ meinen, muß man ſagen, daß die Mannſchaft wohl ein ſoltdes Können aufwies, aber nicht die hohe Klaſſe war, die ein Rugby mit allen Feinheiten und aller intelligenten Durchdringung gewährleiſtet. Man hatte einen Maßſtad, an dem man das Können der Gäſte meſſen konnte. Das waren anläßlich des Jubiläumsturniers„Sportklub 1880“ die Oxford Greyhvunds Old Alleyman⸗Spiele in Frank⸗ furt. Die von den Engländern gezeigte Beweglichkeit und Schnelligkeit beſaßen die Franzoſen nicht, auch nicht die Gewandtheit bei einzelnen Tricks, nicht die raſanten und zielbewußten Spurts der Dreiviertel. Als Ganzes ge⸗ nammen, war die Par'ſer Staoͤtmannſchaft ſehr gut einge⸗ ſpielt, hatte im Sturm ungemein kräftige und robuſte Leute, einen geſchickten Gedrängehalb und eine Drei⸗ viertelreihe, die ſowohl im Angriff, als auch in der Ab⸗ wehr gefallen konnte. Beim Vorlaufen der franzöſiſchen Dreiviertel ſah man Aktionen, die ſchön überlegt waren, aber in der Zuſammenarbett, die die des Gegners ſtcherlich ſtbertraf, zu wenig fliegenden Schwung, in raſanten Solo⸗ vorſtößen, dann wieder zu viel Kopfloſigkeit. Die Südmannſchaft hatte ein großes Plus für ſich, das war eine gewaltige Kampfenergie, die man bei einzelnen Spielern ſchon in den Meiſterſchaftskämpfen RG. ⸗Rugby⸗ klub⸗Fankfurt 1880 bewundern durfte. Dieſer Geiſt wog Mängel in taktiſcher und techniſcher Hinſicht zum Teil auf. Der Sturm iſt zu loben, der zuerſt beim Gedränge recht ſchwach, ſpäter unter Bergs⸗Meyrs⸗Marcopolus⸗Führung zukammengeballt, immer wieder vorſtürzte und in die Deckung des Gegners eine Breſche ſchlagen wollte. Hier ſah man dann ſchöne Leiſtungen und reſtloſes Einſetzen aller Kräfte im unentwegten Kleinkampf. Jetzt wurden auch die Läufer mitgeriſſen, die eine Zeitlang bedenklich ſchwach, wenigſtens mit einigen gefährlichen Angriffen aufwarteten. Nervoſität und die immer noch fehlende Ballſicherheit im Lauſpaß hatten vorher ſchöne Chancen im Keim zerſtört, Eine hervorragende Leiſtung bot der Schluß⸗ ſpieler Pfiſterer. Seine Gaſſentritte waren meiſterhaft. Ungefähr 9000 Zuſchauer hatten ſich eingefunden. Der Tag war für das Kampfſpiel wie geſchaffen, erträgliche Temperatur und ein Spielfeld, das ſich in ſehr gutem Zu⸗ ſtand befand. Herzlich war der Beifall, als die beiden Mannſchaften nebeneinander, Paris in blaurotem Jerſey und weißer Hoſe, Süddeutſchland ganz weiß, im Wappen den Adler, das Spielfeld betraten. Groß war die Be⸗ geiſterung, als der franz. Spielführer Gerald dem Heibel⸗ berger Botzong einen Blumenſtrauß überreichte, dieſer dem Franzoſen eine Ehreuflagge. Die Mannſchaften ſtanden: Süddeutſchland: Pfiſterer, Botzong, K. Rapp, Prinz, Leipert, Schölch, Pfersdorf, Derleth, Lerch, Wenderli, Mayr, Berg 1, Marcopolus, Ziegler, Leinz. Paris: Gantner, Le Potkier, Gérald, Gractet, Fretok, Verger, Leonotti, Arzul, Cazille, Lediere, Conture, Ja⸗ mothe, Bobo, Katz, Gérintes. Das Spiel beginnt! Paris Ankicks wird von Botzong prompt gefangen. Ein langer Gaſſentritt ſchafft den Ball in die Mitte zurück. Ein Stürmer der Gäſte faßt den Ball, gibt zu Verger und im Nu trollen die Dreiviertl los. Die Süddeutſchen gehen mutig dagegen. Scharfe Paſſings er⸗ folgen bei den Franzoſen. Im gleichen Augenblick, wo der Mann mit dem Ball vom Gegner erreicht wird, fliegt das Leder mit Wucht eine Etappe weiter und wird. ſtets pünktlich gefangen. Doch die Süddeutſchen laſſen nicht locker und liefern ein ausgeglichenes Spiel. Jede An⸗ griffsreihe hat ein Ende. Der Ball wird gewonnen. Sud wird von Minute zu Minute beſſer. Botzong erhält den Ball nach einem Gedränge zugeſpielt, ein meiſterhafter Sprungtritt und die Partie ſteht:0 für Süd. Das Spiel wird, abgeſehen von einigen Minuten, dauernd offen durch⸗ geführt. Mit ſchönen Tritten bei Paris und ſchnellen Läufen bei Süd wird immer wieder der Kampfplatz ver⸗ ſchoben. Ein Straftritt der Gäſte wird. nicht verwertet Der Sübſturm arbeitet geſchickt und einheitlich, hat aber an der Gaſſe große Mühe ſich zu behaupten. Auffallend ſchön iſt das Springen der Franzoſen in ber Gaſſe. Plötzlich ein Paſſing von Süd; der Ball wandert von Prinz über Rapp zu Leipert, der ihn hart an der Eckflagge niederlegt. Die Erhöhung bleibt aus. Nun iſt Paris im Angriff. Dis Hinterleute von Süd, beſonders Pfiſterer, arbeiten muſter⸗ haft. Paris geht von neuem los. Es heißt ſtramm ver⸗ tetdigen, will man den Vorſprung halten. Das Mal it ſauber gehalten. Immer wieder wird Feld gurſfckgewon⸗ nen. Der Kampf wechſelt blitzſchnell die Stätte. Pari gibt allmählich den Ton an. Ein wundervoller Sprung⸗ tritt Bergers bringt Paris die erſten vier Punkte eln, Kurz darauf kommt Paris durch einen unglücklichen Tritt Leins, ber Ball prallt am Gegner ab, zu einem billigen Verſuch, der erhöht wird. Schölch und Rapp leiſten vor⸗ zügliches in ber Abwehr. Letzterer rettet einen todſicheren Verſuch des Gegners. Nach der Pauſe iſt Paris ſofort im Angriff. Verger ſchafft gute Chancen. Süd wird beſon⸗ ders in der Hintermannſchaft unſicher. Leipert verfehlt dez öfteren den Ball; auch Pfersdorf iſt reichlich unſicher. Said ſetzt mit einem grandioſen Endſpurt ein. Das Tempo mird unheimlich. Berg⸗Meyr, Derloth ſtoßen immer wieder vor. Paris wehrt mit aller Macht, die ſich blitzſchnell fol⸗ genden Angriffe ab. In letzter Sekunde vereitelt Sſtd wiederholt Erfolge der Gäſte. Viel zu ſchnell iſt das Spier zu Ende. We. . ͤ ͤ dd ã ũãõpã ĩͤĩ:d f ã ĩͤâVdũã ãĩ ããũ den Wind im Rücken und da ließ denn Frankfurt immer mehr nach, während Haas trotz noch immer ſehr guter Paraden doch vier weitere Treffer hinnehmen mußte. Außer dem Frankfurter Schlußmann zeigte vor allem der Mittel⸗ läufer ſehr gute Leiſtungen. Im Sturm gefiel ber Links⸗ außen, die übrigen traten weniger in Erſcheinung. Mann⸗ heim zeigte eine recht gute Geſamtleiſtung, die Abwehr war ſicher, die Läuferreihe zeigte eine ſehr gute Auſbau⸗ arbeit. Der Angriff gefiel nicht immer, bewies aber einen elonvollen Drang nach dem Tor und hatte auch Zeiten, in denen die Kombinationen ſehr gut und gefällig waren. Vor allem nach dem Wechſel, als ſich auch Erfolge einſtellten, ſpielten die Leute mit Ruhe und Ueberlegung. Maunheim wurde in dem äußerſt ſchnellen Spiel ſchon bald überlegen, aher Haas im Tor war nicht zu ſchlagen. Umſo überraſchender kam der Führungstreffer der Gäſte, den aber Mannheim ſogleich wieder wettmachen konnte, als Frauenſtein einen Fehlſchlag des einen Verteidigers erfolgreich ausnutzen konnte. Kurz darauf iſt Mannheim abermals erfolgreich, als Eckert wuchtig unter die Latte einſchießt,:1. Die Gäſte haben Glück; in letzter Minute bringt die Abwehr der Einheimiſchen den Ball nicht weg, worauf der Halbrechte den Ausgleich erzielt. Sofort nach Wiederbeginn ͤrängt Mannheim erneut. Haas hat harte Arbeit zu verrichten, aber erſt ein Nachſchuß von Frauen⸗ ſtein läßt Mannheim wieder in Führung kommen. Eine ſeine Einzekleiſtung von Eckert bringt den vierten Erfolg. Mannheim bleibt weiterhin im Angriff. Nach guter Kom⸗ bingtion verwandelt Eckert eine exakte Vorlage von Chri⸗ ſtophel,:2. Wenige Minuten vor Schluß haben ſich Chri⸗ ſtophel und Eckert wiederum gut durchgeſpielt und Eckert beſchließt mit dem 6. Treffer den Torreigen. Zuvor waren bie Damen nach überlegenem Spiel und techniſch ſowie taktiſch beſſeren Leiſtungen zu einem ver⸗ dienten:0 Erfolg gekommen, der erneut die zur Zeit aus⸗ gezeichnete Form der Mannheimerinnen beſtätigt. k. B. Die deutſche Mannſchaft gegen England, 10. Mai in Berlin Kreß Schü tz Brunke Mantel Leinberger Heibkamp Bergmeier, Pöttinger, Knzzora, R. Hofmann, B. Hofmann Erſatzlente: Tor: Geelhaar⸗Berlin, Verteidiger: Stubb⸗ Frankfurt. Läufer: Müller⸗Berlin, Stürmer: Czepan⸗ Schalke und Appel⸗Berlin(früher Mannheim) Meden-Klubſpiele in Baden T. C. Mannheim in der Schlußrunde Am Samstag und Sonntag wurden in Mannheim, Schwetzingen und Karlsruhe die Medenklubſpiele des 12. Bezirks(Baden, Pfalz und Saargebtiet) zur Durch⸗ führung gebracht. Am Samstag gelang es dem Tc. Mannheim mit ſeiner ſtärkſten Mannſchaft in Schwetzin⸗ gen gegen den dortigen Tennis⸗Klub zu einem ganz über⸗ legenen hio⸗Steg zu kommen. Am gleichen Tag ſchlug Grün⸗Weiß Mannheim mit 618 Rot⸗Weiß Baden Baden, während Heidelberg gegen Lu d⸗ wigshafen mit 8 ſicher ſiegreich blieb. Der Tennis⸗ und Eislauf⸗Verein Karlsruhe kam gegen Grün⸗Weiß Saarbrücken zu einem knappen 514⸗Erfolg. Der Sonntag vormittag brachte in Man n⸗ heim zunächſt Hekdelberg erwartungsgemäß einen überlegenen:0⸗Erfolg über Blau⸗Weiß Saar⸗ brücken, während am Nachmittag Mannheim gegen Heidelberg mit:1 gleichfalls ſicherer Sieger blieb und nunmehr gegen den Sieger der Begegnung Pforz⸗ heim— Karlsruhe antritt, um dann gegen Frei⸗ burg das Endſpiel zu beſtreiten. Am Vormittag erwieſen ſich die Heidelberger durch⸗ weg überlegen, aber am Nachmittag trafen ſie auf den Favoriten Maunheim, deſſen erſte Turniermannſchaft nur im letzten Doppel einen einzigen Punkt abgab. Oppen⸗ heimer hatte allerdings Mühe; gegen Hildebrandt mußte er den zweiten Satz abgeben, dann gewann er aber den oͤritten glatt:0 ohne Spielverluſt, während Dr. Buß bei den Einzelſptelen nicht mitwirkte. Baudendiſtel hielt ſich gegen Klopfer im erſten Satz recht gut, wußte ſich aber im zweiten Satz glatt geſchlagen geben. Auch das erſte Herrendoppel wurde eine ganz ſichere Beute des Mannheimer Spitzenpagres. Begünſtigte herrlichſtes Wet⸗ ter die Spiele am Samstag, ſo beeinträchtigte am Sonn⸗ tag nachmittag ein heftiger Wind und etwas Regen die Spiele, die aber dennoch auf der tadellos inſtand gehal⸗ tenen Anlage glatt abgewickelt wurden. Ergebniſſe des Samstags TC. Schwetzingen— TC. Mannheim 029 Herreneinzelſpiele: Dr. Baſſermann— Dr. Buß 118, :6; Stollberg— Oppenheimer 116,:6; Dr. Neuhaus— Klopfer 016,:6; Reichardt— Schweyer 075, 176; Schanz — Kirchgäſſer 116,:6; Schoch— Mann:6, 616. Herrendoppelſpiele: Dr. Baſſermann⸗Maiſch— Dr. Buß⸗ Oppenheimer 276,:6; Stollberg⸗Neuhaus Kirchgäſſer⸗ Schweyer 926, 276; Schanz⸗Schoch—Klopfer⸗Mann:6,:6. Sonntag: TC. Heidelberg— Grün⸗Weiß Saarbrücken 970 Herreneinzelſpiele: Hildebrandt— Janſſen 628, 628 Baudendiſtel— Blum 628,:2; Schmidt— Fox 614,:7, :3; Maihold— Haag 611, 618; Fremerey— Maurer 674,:6, 61; Packbeiſer— Weil 97, 614. Herrendoppelſpiele: Hildebrandt Baudendiſtet Janſſen⸗Fox:2, 614; Schmidt⸗Fremerey— Blaum⸗ Maurer 611, 618; Packheiſer⸗Maihold—Weil⸗Haag:1,:3. TC. Mannheim— TC. Heidelberg 811 Herreneinzelſpiele: Oppenheimer— Hildebrandt 628, :8,:0, Klopfer— Baudendiſtel 876, 611; Schweyer Maihold:7, 611,:2; Kirchgäſſer— Schmidt 64,:27 Mann— Fremerey 416,:1,:2; Armbruſter— Pack⸗ heiſer:6, 614, 62. Herreuboppelſpiele: Buß⸗Oppenheimer— Hildebrandt⸗ Baudendiſtel:1,:2; Klopfer⸗Scheyer— Mafhold⸗Pack⸗ heiſer:2, 61; Mann⸗Kirchgäſſer— Schmidt⸗Fremeren 621, 818, 426. 5 5B. Jußball Der Kampf um den Aufſtieg Gruppe Rhein Amicitia Viernheim— JV. Speyer:0(210) Unter der ausgezeichneten Spielleitung von Uhr (Bürgel) ſtieg in Viernheim vor etwa 9000 Zuſchauern erſte Aufſtiegsſpiel der Gruppe Rhein. Der als Gegner erſchienene Vorderpfalg⸗Kreismeiſter, JV. Speyer, kam mt einem ſehr ſchußſchwachen Sturm und hatte außerdem das Pech, daß ſeine Läuferreihe dem Tempo des Spiels auf die Dauer nicht gewachſen war. Die Folge davon war, daß der Platzbeſitzer während des ganzen Spiels ein leichtes Plus hatte. Ueberaus gut hielt ſich auf Seiten von Viernheim die wendige Läuferreihe und da ſich auch der Sturm in beſter Schußlaune befand, ſo konnte der Gegner ſeinem Schickſal nicht entgehen. Die Hauptſtützen bei Viernheim waren der Mittelſtürmer und der Linksaußen Kiſt, der den Hauptanteil an den Torerfolgen hatte. Bereits in der zehnten Spielminute gelang Viernheim nach einer guten Kombination das Führungstor und weiterer Torſchuß des Mittelſtürmers ergab das Halbzeitergebnis von:0. Nach der Pauſe gab Speyer alles aus ſich heraus, um die Nie⸗ derlage noch abzuwenden, aber als Viernheim mit einem weiteren Treffer den Vorſprung auf drei Tore erhöht hakte, gab ſich die Mannſchaft reſigniert geſchlagen. Speyer hatte ſeine ſchwächſten Punkte im Mittelſtürmer Gehrin der heute keinen beſonderen Tag hatte. Die Läuferrei arbeitete entſchieden zu defenſiv und konnte dem Sturm in keiner Splelphaſe das richtige Rückgrat geben. * Sp. Vgg. Sandhofen— Germania Bieber:2(:1 Vor einer ſehr mäßigen Zuſchauermenge empfing die Spielvereinigung Sandhofen den Beſuch des mainſſchen Bezirksligavertreters, Germania Bieber, der hier ſehr gut gefallen konnte. Die Bieberer erzielten bereits in der 15. Minute den Führungstreffer durch einen verwandelten Foulelfmeter, während Sandhofen durch Barth noch vor der Pauſe ausgleichen konnte. Nach dem Wechſer machte ſich auf beiden Seiten die ſommerliche Wärme allzu kraß bemerkbar und die ſpieleriſchen Leiſtungen ließen merklich nach. Bei einem Durchbruch kam Bieber erneut in Füh⸗ rung und abermals war es wieder Barth, der 10 Minuten ſpäter die Partie nochmals remis ſtellte. Die belderfeiti⸗ gen weiteren Bemühungen waren bis zum Schluß des Spieles ohne Erfolg. Beſonders erwähnenswert waren die ſpieler'ſchen Leiſtungen des Bieberer Linksaußen, ſo⸗ wie des Mittelläufers. Auf Seiten der Mannheimer Vor⸗ ſtädtler, die ohne ihren bewährten Mittelläufer Bayer ſpielen mußten, ſah man die Hauptſtärke in der gefamſen Verteidigung. Schiedsrichter konnte gefallen. Hoppegarten(4. Mat): 1. Preis des Zuchtfonds. 2800. 1600 Mieter. 1 Audacta(W. Turtle), 2. Donnerktet, 3. Morganat. Fer⸗ ner liefen: Atmau, Oktober, Metamorphoſe. Tot. 18710 Platz: 12, 14, 5%— 2 Längen. 2. Preis von Baerfelde. 1. Teneriſſe(Böhlke), 8. Gu⸗ tenberg, 3. Hauptmann. Ferner liefen: Caſanova, Ann⸗ chen. Tot.: 20:10; Platz: 13, 21:10. Kopf— 1 Längen, 3. Preis vom Tetſchendorf. 3 900 Mark. 1400 Meter 1. Erika(5. Großkopf)? 2. Radetzki: 3. Fenelou. Fernet Audacta. Tot.: 98:10; Platz 33, 75, 43,.5. 4. Preis von Dahlwitz. 6 500 Mark. 1600 Meter: 1. Sg⸗ vonarola(J. Munro); 2. Monſalvat; 3. Palfrey. Ferner Mölius, Wiener Blut, Maſſo d' Arezzo. Tot. 81710 Plaß 89, 65:10. Kopf— Hals. 5. Preis von Wickendorf. 2800. 1200 Mebert 1. Faßit (Böhlke); 2. Askari; 3. Wendelin. Ferner liefen: Rei tag. Tot: 43:10, Platz: 16, 14:10. 6. Preis von Blumberg. 5200 /. 1800 Meter: 1. Alzen⸗ erg(Narr): 2. Agitator; 3. Narcius. Tot.: 22:10, Platzt 24:10, 15. 18:10. 7. Preis von Julienhof. 2800. 1000 Meter: Mumm (Blume); 2. Eiland; 8. Henvill Ferner liefen: Blplba, Nieodemia, Flugbolle. Tot. 54210, Platz: 17, 17, 2040, rf ˙ AAA Verantwortlich für wog 5. K. Welpe Ferien; Dr. Stefan Kaner Kommunalpolltir und Lokales Richard Schönfelder Sven und Vermiſchtes; Willy Müller- Handelsteſl: Kurt Ehmer Genie und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche teilungen: Faso Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeb Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitu G. m. b.., Mannheim,. R 1,—8 Für unverlangte Beträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur 05 Rückporto 5. 7. Seite. Nr. 208 1800 Montag, den 5. Mai 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr 10 i n 9 P f e ONRADUEI DT. KARIN EV AN- ian 7. N faſt wie neu, billig zu. n 2 5 5 25.. 3 5 1 5 5 75 handl. 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Der Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt Mann⸗ heim hat die Feſtſtellung der Bau⸗ und Straßen⸗ kluchten in der Kunſtſtraße, N 7(Verbreiterung der Straße) mit teilweiſer Abänderung der früher genehmigten Fluchten beantragt. Der hierüber gefertigte Plan nebſt Beilagen liegt vom Tage der Ausgabe der dieſe Bekannt⸗ machung enthaltenden Nummer dieſer Zeitung während 2 Wochen in dem Rathaus N 1, 3. St., Zimmer 134, zur Einſicht der Beteiligten auf. Etwaige Einwendungen gegen die beabſichtigte Anlage ſind innerhalb der obenbezeichneten Friſt hei Ausſchlußvermeiden bei dem Bezirksamt oder bei dem Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt Mannheim geltend zu machen. 2 Mannheim, den 28. April 1930. Bab. Bezirksamt— Abt. II. Ban⸗ und Straßenfluchtenfeſtſtellung. Der Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt Mann⸗ heim hat die Feſtſtellung der Bau⸗ und Straßen⸗ uchten an der Humboldtſtraße zwiſchen Mittel⸗ und Riedſeldſtraße unter teilweiſer Abänderung der früher genehmigten Fluchten beantragt. Der hierüber gefertigte Plan nebſt Beilagen liegt vom Tage der Ausgabe der dieſe Bekannt⸗ machung enthaltenden Nummer dieſer Zeitung während 2 Wochen in dem Rathaus N 1, 3. St., Zimmer 134, zur Einſicht der Beteiligten auf. Etwaige Einwendungen gegen die beabſichtigte Anlage ſind innerhalb der obenbezeichneten Friſt bet Ausſchlußvermeiden bei dem Bezirksamt oder bei dem Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt Mannheim geltend zu machen. 2 Mannheim, den 29. April 190. Bad. Bezirksamt— Abt. II. Das Offenhalten der Verkaufsſtände am Strandbad in Maunheim. Der Bezirksrat hat in ſeiner heutigen Sit⸗ zung folgende Anordnung erlaſſen: 1. Auf Grund der 8s 105, 1050 der Gew.⸗ Ordn., Artikel 3 der Verordnung des Miniſte⸗ riums des Innern, den Vollzug der Gewerbe⸗ ordnung vom 24. März 1892, darf an Sonntagen und an geſetzlichen Feiertagen am Strandbad in Mannheim ein Gewerbebetrieb in folgenden Betrieben ſtattfinden: a) in Verkaufsſtellen, die ausſchließlich Bade⸗ artikel wie beiſpielsweiſe Badehoſen, Bade⸗ anzüge, Bademäntel, Bademützen, Bade⸗ ſchuhe uſw. führen oder ſolche Artikel gegen Geld verleihen: b in Verkaufsſtellen, die ausſchließlich Haut⸗ ereme und Hautöle gegen Sonnenbrand oder zur Behandlung der Haut führen. § 2. Dieſe Verkaufsſtellen dürfen in der Zeit von 7 Uhr vormittags bis 7 Uhr nachmittags geöffuet ſein. F 3. Soweit eine Beſchäftigung von Arbeit⸗ nehmern erfolgt, darf dieſelbe nicht an zwei auf⸗ einander folgenden Sonntagen oder geſetzlichen Feiertagen ſtattfinden. Auch ſoll den an einem Sonntag oder Feiertag beſchäftigten Arbeit⸗ nehmern in der darauffolgenden Woche ein ganzer Tag dienſtfrei gegeben werden. 4. Im übrigen iſt an Sonn⸗ und Feier⸗ tagen ſowie an Werktagen außerhalb der geſetz⸗ lichen Verkaufszeit ſeder ſich nicht im Rahmen einer erteilten Wirtſchaftskonzeſſion bewegende 2 Gewerbebetrieb verboten. Mannheim, den 30. April 1930. Bad. Bezirksamt— Abt. II. 5 Bekanntmachung. Gemäß 8 1975.G. B. wird über den Nach⸗ laß des am 1. April 1930 zu Ilvesheim ver⸗ ſtorbenen Landwirts Georg Stein Nachlaß⸗ verwaltung angeordnet. Zum Nachlaßverwalter iſt Ortsrichter Julius Knapp beſtellt. 48 Man uhei m, den 2. April 1930. Notariat Mannheim 7 als Nachlaßgericht. Tu Feriftenfer peo e Sagt Mantel 5 Oeffentliche Aufforderung. Im Mannheimer Hauptfriedhof gelangen zur Umgrabung: 9 A. Die Gräber der in der Zeit vom 8. März 1905 bis 23. November 1905 verſtorbenen Erwachſenen: B. die bereits einmal übergangenen Gräber der in der Zeit vom 14. September 1900 bis 12. Juli 1901 verſtorbenen Kinder. Für die Erhaltung des Grabes eines Er⸗ wachſenen beträgt die Gebühr.I 59.— Die Kindergräber können an ihren Plätzen nicht belaſſen werden; die Gebühr für die Zuweiſung eines neuen Kindergrabes be⸗ trägt.“ 25.—, wozu noch die Ueberführungs⸗ loſten nach dem neuen Grabe mit R. 25.— 85 kommen. Anträge auf Erhaltung oder Zuweiſung neuer Gräber ſind bis längſtens 31. Mai 1980 beim Friedhofamt— ſtädt. Amtsgebäude Vit N I. 2. Stock, Zimmer 13— vormittags von 8 bis 12 Uhr zu ſtellen. Später einkommende Anträge werden nicht berückſichtigt.. Denkmäler mit Fundamenten, Einfaſſungen und Pflanzungen auf Gräbern, deren Erhaltung bezw. Verlegung nicht beantragt wird, ſind bis ſpäteſtens 31. Mai 1930 zu entfernen; nach Ab⸗ lauf dieſer Friſt wird der Friedhofausſchuß über die nicht entfernten Materialien geeignete Ver- fügung treffen. Mannheim, den 2. April 1930. Der Oberbürgermeiſter. Die Hakteſtellen Bürgerhoſpital, U 1(ver⸗ ſuchsweiſe), Laurentiusſtraße, Pfeifferswörth, Traitteurſtraße, Grünewaldſtraße, Bonadies⸗ ſtraße, Neckarvorlansſtraße und G 2/8 3 werden mit Wirkung vom Dienstag, den 6. Mai auf⸗ gehoben. 5 40 Verſteigerung. In unſerem Verſteigerungslokal— C 5. 1, Eingang gegenüber dem Schulgebäude— findet an folgenden Tagen die öffentliche Berſteigerung verfallener Pfänder gegen Barzahlung ſtatt: u] für Gold, Silber, Uhren, Fahrräder u. dergl. am Mittwoch, den 7. Mai 1980; b) für Kleider, Weißzeug, Betten, Stiefel u. dgl. am Donnerstag, den 8. Mai 1930. Beginn ſeweils 14 Uhr(Lokalöffnung 13% Uhr). Mitbringen von Kindern nicht geſtattet. 3¹ Städt. Leihamt. N Wanz u. anderes Unge- ziefer vernicht. radikal nach neuestem Verfahren 5168 Kammerjäger Auler, Maunheim Mühldorferstr. 3— Tel. 449 29 AUro- BEREFUNG Würzweiller M 4, 7 5 Tel. 337 47 Vervielfältigungen prompt und billig im J eugnisabschrift en u Schreibbüro N 4. 17 Beſſere Herren u. 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