1 Hezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. * Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Film Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung«„ Mannheimer Vereinszeitung* Aus Zeit und Leben„ Mannheimer Mufikzeitung durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM. g. Beilagen: Sport der N. M. Z. Mannheimer Frauenzeitung* Fi Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 am breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe Mittwoch, 7. Mai 1030 141. Jahrgang— Nr. 210 sw ehr⸗ N Im Haushaltsausſchuß des Reichstags Der Reichswehrminiſter beantwortet Anfragen Die Sturmkataſtrophe in Texas 73 Tote, mehrere Hundert Verletzte Vorſtöße der Oppoſition Draßtbericht unſeres Berliner Büros UI Berlin, 7. Mab Der Haushaltsausſchuß des Reichs ⸗ tages ging heute zur Einzelberatung des Haus⸗ halts der Reichswehr über. Angenommen wurde der ſozialdemokratiſche Antrag, wonach der Bericht des Reichsſparkommiſſars über die Durchprüfung des Heeres und Marinehaushalts dem Reichstag vor⸗ zulegen iſt. Bei dem Titel„1 Million Mark zur Verfügung des Reichs wehrmini⸗ ſters für beſondere Zwecke“ beantragen die Kommuniſten Streichung des ganzen. Fonds, die Sbozialdemokraten die Kürzung auf 500 000 Mark. Reichswehrminiſter Groen er:„Ich bitte dringend, beide Anträge abzulehnen. Es iſt das eine Sache des Vertrauens zum Miniſter. Ich bitte um dieſes Vertrauen.“ Der kommuniſtiſche und ſozialdemokratiſche An⸗ trag werden gegen die Stimmen der Antragſteller ahgelehnt. Der Fond wird in der vorgeſehenen Höhe bewilligt. Bei den Mitteln zur Unterſtützung von Beamten, Offizieren, Unteroffizieren und Mannſchaften wünſcht Abg., Torgler(Komm.) eine Ueberſicht über die Art der Verteilung. Abg. Schöpflin(Soz.) be⸗ mängelt gleichfalls die Art der Verteilung dieſer Mittel. Eine einſeitige Bevorzugung der höheren Offtziere ſei nicht zu beſtreiten. Reichswehrminiſter Groener wies darauf hin, daß man derartige Mittel, die doch zur Behebung befonderer Notlagefälle beſtimmt ſeien, unmöglich nach einem feſten Schema gleich⸗ mäßig an alle Angehörigen der Wehrmacht verteilen könne. Vielmehr habe man die Pflicht, von Fall zu Fall die Notlage jedesmal genau zu prüfen. Es ließe ſich bei genauer Beobachtung nicht in Abrede ſtellen, daß in den verheirateten Offiziers⸗ familien wirklich oftmals die größte Notlage an⸗ zutreffen iſt. Damit ließe ſich die Notlage der Mann⸗ ſchaften in den meiſten Fällen kaum vergleichen. Bei den Offtztersfamilien trete die Notlage meiſt als Folge der allgemeinen Notzeit ein, bei den Mann⸗ ſchaften ſei ſie leider öfters die Folge ſchlechten Wirt⸗ ſchaftens. Jedenfalls habe der Miniſter den Eindruck, daß in den Offiziersfamilien mehr Sparſamkeit herrſchte als in manchen Arbeitervierteln. Der Miniſter erklärte weiter, er werde ſelbſtver⸗ ſtändlich die Verteilung der Unterſtützungsmittel pexſönlich ſchärfſtens kontrollteren und unter allen Umſtänden dafür ſorgen, daß gerecht verfahren wird. Nach Ablehnung kommuniſtiſcher Anträge wird der Unterſtützungsfond bewilligt. 25 [E Berlin, 6. Mai. In den Beratungen am Dienstag wies der Be⸗ richterſtatter Abg. Stücklen(Soz.) darauf hin, daß der Haushalt einen Reichszuſchuß von 502 Millionen beanſpruche. Umfangreichere Erſparniſſe ſeien beim Wehretat nur möglich, wenn man von dem Grund⸗ ſatz abgehe, die Möglichkeiten des Verſailler Vertra⸗ ges auszuſchöpfen, und wenn man beſonders das ungeſunde Verhältnis zwiſchen Infanterie und Ka⸗ dallerie dadurch ändere, daß mehrere Regimenter Kavallerie abgeſchafft würden. Auskunft verlangte der Redner beſonders über die Tätigkeit der Natio⸗ nalſozialiſten im Offtzterskorps. Im Verlaufe der Ausſprache forderten die Sozialdemokraten b Auskunft über angebliche geheime Rüstungen. Wenn der Reichswehrminiſter die Gerüchte nicht widerlegen könnte oder wolle, würden die Sozial⸗ demokraten genötigt ſein, im Plenum vom Reichs⸗ lanzler Aufklärung zu verlangen. Auch ber Zen⸗ krumsabgeordnete Dr. Köhler erklärte, daß ſeine bartei eine klare Auskunft darüber vom Reichs⸗ wehrminiſter erwarte. Telegraphiſche Meldung Mexiko, 7. Mai. Die Zahl der Opfer der bereits gemeldeten Sturmkataſtrophe wächſt mit jeder einlaufenden Meldung an, ſodaß man der Anſicht iſt, daß die erſten Schätzungen noch überſchritten werden dürften. Zur⸗ zeit rechnet man mit 73 Toten und mehreren hundert Verletzten. Eine genaue Erfaſſung der Zahlen iſt immer noch nicht möglich, da die Ver⸗ kehrsmittel durch den Sturm vernichtet worden ſind. Da der im Krankenhaus zur Verfügung ſtehende Raum nicht ausreicht, ſind Privathäuſer und öffent⸗ liche Gebäude als Verbandsſtationen und Not⸗ hoſpitäler eingerichtet worden. Aus den Städten der Nachbarſchaft werden in aller Eile Aerzte und Kran⸗ kenſchweſtern nach dem Kataſtrophengebiet gebracht. Das Rote Kreuz hat bereits Maßnahmen zur Lin⸗ derung der Not in dem betroffenen Gebiet einge⸗ leitet. a 5 Der kleine Ort Froſt, der nur 1000 Einwohner hat, hat anſcheinend am ſchwerſten gelitten. Hier ſind 26 Perſonen getötet worden. Erdſtöße in Calabrien — Rom, 7. Mai.„Popolo di Roma“ berichtet, daß geſtern abend um 9,45 Uhr in der geſamten Pro⸗ vinz Calabrien ein ſtarkes Erdbeben verſpürt wurde, das zum Glück nur wenige Sekunden Dauer hatte. Schäden ſind bisher noch nicht gemeldet. Die Waldbrände in New Jerſey — Newyork, 7. Mai. Die Waldbrände im Ge⸗ biet des Staates New Jerſey nehmen immer kata⸗ ſtrophalere Formen an. Etwa 200 Wohuſtätten ſind neuerdings in Flammen aufgegangen. Bei den Ar⸗ beiten zur Eindämmung des Feuers ſind meh⸗ rere 100 Perſonen verletzt worden. Die Lage wird weſentlich erſchwert durch die ungeheure Hitze der letzten Tage, hatte man doch im Stadtge⸗ biet von Newyork die Rekordtemperatur von 30 Grad Celſtus zu verzeichnen. DS e Abg. Biedermann(Soz.) führt Beſchwerde über die Behandlung der Mannſchaften. In vielen Fällen werden die Mannſchaften ſchlimmer„ge⸗ ſchliffen“ als im alten Heere. g Reichswehrminiſter Groener: Zu der Frage der Soldatenmißhandlungen kann ich nur wie⸗ derholen, was ich in den letzten Jahren geſagt habe: Wir verurteilen jegliche ſchimpfliche Behandlung von Soldaten und ihre Mißhandlung auf das allerſchärfſte und es wird von mir in jedem einzelnen Falle, der zu meiner Kenntnis kommt, in rückſichtsloſeſter Weiſe vorgegangen. Wir verlangen, daß unſere Sol⸗ daten menſchenwürdig, anſtändig und vornehm be⸗ handelt werden. Im weiteren Verlauf der Ausſprache kündigte der Abg. Bernhard(Dem.) für die zweite Leſung Streichungsanträge an nach vorausgegangenen Be⸗ ſprechungen der hinter der Regierung ſtehenden Parteien mit dem Miniſterium. Infolgedeſſen könne er den Streichungsanträgen der Demokraten nicht zuſtimmen. Abg. Dr. Cremer(D. pt.) ſchloß ſich der Er⸗ klärung des Abg. Bernhard an und wies darauf hin, daß im vorigen Jahre die alten Koalitionsparteien einſchließlich der Sozialdemokraten dem Miniſter zu⸗ geſtchert hätten, daß ſie die Mittel für Herbſtübungen in dieſem Jahr bewilligen würden. 1 Keine geheime Rüſtungen Reichswehrminiſter Groener erklärte, daß das Miniſterium bei der Aufſtellung des Haushalts mit ganz intenſiver Kritik an ſich ſelbſt vorgegangen ſei. Der Reichsſparkommiſſar habe wiederholt anerkannt, daß er vom Reichswehr⸗ miniſterium bei ſeiner Tätigkeit in beſter Weiſe unterſtützt worden ſei. Alle angeführten Dinge ſeien von der Geſamtregierung gebilligt worden. Es ſei nicht ſo, als ob der Reichswehrminiſter eine Sonder⸗ politik führen könne oder geführt hätte. Bei allen Maßnahmen, die außenpolitiſche Wirkungen haben könnten, ſei der Reichswehrminiſter von der Zu⸗ ſtimmung des Außenminiſters ab⸗ hängig. Die ſozialdemokratiſchen Redner könnten vom früheren Reichskanzler erfahren, daß es tat⸗ ſächlich ſo gehandhabt worden fei. Der Reichswehr⸗ miniſter betonte, er werde allen Verſuchen, den Ge⸗ horſam in der Reichswehr zu untergraben, rück⸗ ſichtslos entgegentreten. Einen Zwang zur Beför⸗ derung eines beſtimmten Prozentſatzes der Mann⸗ ſchaften zu Offizieren müſſe er abſolut ablehnen. Dagegen ſei man eifrig beſtrebt, durch Heraus⸗ heben bewährter Menſchen aus den Mannſchaften und Unteroffizieren dem Offizierkorps friſches Blut zuzuführen. Die Klagen über unmenſchliche Behandlung der Soldaten ſeien nicht begründet. Die Her bſtmanöver habe man beibehalten müſſen, um in der Truppenführung auf der Höhe zu bleiben. Bei der Beſchaffung von Waffen und Munition ſei Sparſamkeit ſchlecht ange⸗ bracht. Der Miniſter antwortete dann in vertraulichen Ausführungen auf die Fragen der Sozialdemokra⸗ ten und des Zentrums wegen angeblicher gehei⸗ mer Rüſtungen. Er betonte dabei nochmals, daß er immer im Einverſtändnis mit dem Reichs⸗ außenminiſter und dem Reichskanzler, alſo auch mit dem früheren Reichskanzler Müller, gehandelt habe. Er habe den Wunſch, daß zwiſchen dem Offizierkorps des neuen Heeres und dem der alten Armee die innigſten kameradſchaftlichen Verbindungen be⸗ ſtehen. Er werde daher für die nächſten Herbſt⸗ manöver auch eine Anzahl Offiziere der alten Armee ſowie Abgeoroͤnete und Preſſevertreter einladen, um eine weitere Entgiftung der Atmoſphäre herbei⸗ zuführen. Um eine einſeitige politiſche Preſſebeein⸗ fluſſung der Offiziere und Mannſchaften zu verhin⸗ dern, würden die Preſſeberichte aller Parteirich⸗ tungen in den Kameradſchaftsheimen ausgelegt werden.. Der Haushaltsausſchuß führte die allgemeine Ausſprache über den Reichswehrhaushalt zu Ende. Die Weiterberatung wurde auf Mittwoch vertagt. 700 deutſche Flugzeuge Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 7. Mai. Aus einer Notiz, die die Runde durch die Blätter macht, entſteht der irrige Eindruck, als ob Deutſch⸗ land zur Zeit über 2000 Flugzeuge verfügt. Das iſt ſelbſtverſtändlich nicht der Fall. Die Zahl iſt ſo zu begreifen, daß alle in Deutſchland gebauten Flugzeuge fortlaufende Nummern erhalten, ſo daß auch die inzwiſchen bereits wieder außer Betrieb geſetzten oder verunglückten Flugzeuge in dieſer Ziffer mit einbegriffen ſind. Alles in allem verfügt Deutſchland zur Zeit über rund 700 Flugzeuge. Als Spion in Deutſchland — Paris, 7. Mai. Der„Matin“ beginnt mit der Veröffentlichug von Erinnerungen eines franzöſi⸗ ſchen Offiziers des Spionagedienſtes, der während des Krieges in Holland, im beſetzten Belgien und Deutſchland war und ſich als ein Franzoſe aus⸗ gegeben habe, der gegen ſein Vaterland arbeite. Die⸗ ſer Offizier, Leutnant Desgranges, der ſeine Ein⸗ drücke auch in Buchform erſcheinen laſſen wird, habe ſich während des Krieges als der Induſtrielle Joſeph Crozier ausgegeben. Er habe die Truppenbewe⸗ gungen beobachtet und für die Bevölkerung des be⸗ ſetzten Belgien Briefe befördert. Der Dämon des Mißtrauens Das allgemeine Mißtrauen iſt politiſche Atmoſphäre dauernd vergiftet. in der Innenpolitik und ſo iſt es in der Außen⸗ politik.„Mißtrauen iſt die Tugend des Schwachen“, ſagt man. Doch denken wir an Frankreich, ſo ſcheint dieſes Wort nicht zuzutreffen. Denn kein Volk auf der Erde kann mißtrauiſcher ſein, als Frankreich iſt. Dabei haben die Franzoſen das ſtürkſte Landheer der Welt und eine Flotte, mit der keine europäiſche Kontinentalmacht ſich meſſen kann. Ganz zu ſchweigen von ſeinen Bombengeſchwadern, die die ſtärkſten der ganzen Welt ſind und die allein ſchon genügen würden, innerhalb weniger Stunden weite Strecken blühenden deutſchen Gebietes in einen Trümmerhaufen zu verwandeln. Dieſer Ueberlegenheit iſt ſich Frankreich durchaus bewußt. Trotzdem kann es nicht herausfinden aus der „Tugend“ des Schwachen, dem Mißtrauen. Es i ſt zwar nicht ſchwach, aber es fühlt ſich ſchwach und iſt von einer Heidenangſt vor allem, was deutſch iſt, wie von einer fixen Idee beſeſſen. Aus dieſer fixen Idee heraus ſchreit es dauernd nach immer noch mehr Sicherheit gegen den doch faſt völlig ab⸗ gerüſteten deutſchen Nachbarn. So groß iſt dieſe Pſychoſe, daß ihm auch die ſchwerwiegendſten inter⸗ nationalen Garantien ſeiner Sicherheit nicht ge⸗ nügen, kein Locarnopakt, kein Völkerbund, kein Kelloggpakt. es, das die So iſt es Die franzöſiſche Beſeſſenheit iſt umſo tragiſcher, als ſich dieſer Horror keinesfalls nicht nur gegen uns richtet. Gerade in dieſen letzten Wochen hat ja die ganze Welt wieder erfahren, von welchem unüber⸗ windlichen Mißtrauen Marianne auch gegen die lateiniſche Schweſter Italia beſeſſen iſt. Und wie es Frankreich mit Italien geht, ſo geht es Italien mit Frankreich und wie Frankreich mit Deutſchland und Italien, ſo den Engländern mit den Amerikanern und Japanern. Mißtrauen überall, Mißtrauen dominiert in den Beziehungen der Menſchen und Völker, Mißtrauen ver⸗ giftet und verpeſtet alle menſchlichen Beziehungen, die ganze Welt. Alle Menſchen, alle Völker, ſind ſich dieſes Seu⸗ chenherdes bewußt, ſie erkennen ihn klar und leiden darunter. Viele bemühen ſich, dieſen Seuchenherd als die Wurzel allen Uebels zu bekämpfen, doch die wenigſten ſind ſich darüber klar, daß„charity begins at home“, daß man mit Wohlzutun bei ſich ſelbſt zu Hauſe beginnen muß. Und tatfächlich iſt es ja auch ohne weiteres klar, daß ein Volk zuerſt lernen muß, bei ſich ſelbſt, d. h. zwiſchen einen ein⸗ zelnen Klaſſen und ſozialen Schichten bei den ver⸗ ſchiedenen Volksteilen, in die es ſich gliedert, gegen⸗ ſeitiges Bertrauen als etwas Selbſtverſtänd⸗ liches, als eine Lebeusnotwendigkeit zu ſtabiliſieren. Dann erſt, ſo in ſich ſelbſt g feſtigt, kann es daran gehen, um Vertrauen auch bei ande⸗ ren Völkern zu werben. Wer ſich aber nicht ſelbſt traut, der kann auch nicht verlangen, daß andere ihm trauen. Wenn wir ehrlich gegen uns ſelbſt find, dann müſſen wir zugeben, daß wir ſo lange kein Recht haben, über das Mißtrauen der anderen gegen uns zu klagen, als wir unter uns, in unſerer auf Gedeih und Verderben miteinander verbundenen Schickſalsgemeinſchaft ſo uneinig ſind wir bisher. Mißtrauen zwiſchen dem Reich und den Ländern, Miß trauen zwiſchen Regierung und Parteien, Miß trauen zwiſchen allen Parteien. Hier liegt der Krankheitsherd, hier die Wurzel vieler Uebel, unter denen das ganze Volk dauernd ſo ſchwer leidet. Alle Deutſche, die das richtig erkannt haben, und denen die innere Feſtigung und die Zukunft unſeres Volkes mehr am Herzen liegt als irgend welche Parteintereſſen, dürfen nicht raſten und roſten, um gegen dieſes, den ganzen Volkskörper vergiftende Mißtrauen mit allen Mitteln anzukämpfen., Wie haben ſich alle, die ſchon ſeit Jahr und Tag in dieſem Sinne wirken, gefreut, mit welch' tief⸗ innerer Genugtuung haben ſie es begrüßt, als in disſen letzten Wochen das jahrelange Gerede von A. Seite. Nr. 210 der bringenden Notwendigkeit eines engen Zu⸗ ſfammenſchluſſes aller Bürgerparteien der Mitte feſte Geſtalt anzunehmen ſchien. Doch kaum gedacht, ward der Luſt ein End' gemacht. Nach anfänglich hoffnungswollem Beginn der Verhand⸗ lungen muß man jetzt von Tag zu Tag leider immer mehr erkennen, daß die bürgerlichen Parteien, auf die es ankommt, noch immer nicht die K r aft und die Selbſtüberwin dung gefunden haben, um in voller Erkenntnis der Zeichen der Zeit der dringenden ſtaatspolitiſchen Forderung des Tages zu genügen. Bei wem die Hauptſchuld an der Zer⸗ ſchlagung aller ſchönen Hoffnungen auf eine partei⸗ politiſche Einigung des Bürgertums liegt, läßt ſich nicht ohne weiteres ſagen, weil die Verhandlungen naturgemäß hinter den Kuliſſen ſtattfanden. Als offenkundige Tatſache muß man jedoch feſtſtellen, daß die Demokraten die erſten waren, die nach der Sitzung ihres Parteivorſtandes öffentlich erklären ließen, daß eine Fuſion mit der Volkspartei für die Demokraten nicht in Betracht komme. Die Anſchluß⸗ gegner in der Volkspartei werden dadurch neuen Auftrieb erhalten und das Geſetz des Han⸗ delns wird vorausſichtlich von dieſen beiden Mittelparteien weg noch betonter als bisher nach rechts fallen, nämlich zu der Volkskonſer⸗ vativen Vereinigung des Herrn Trevi⸗ ranus und an die Volks nationale Reichs⸗ vereinigung des Jungdeutſchen Ordens. Dieſe heiden großen Parteigruppen werden dann das Sammelbecken ſein, in das die Jugend hineinſtrömen wird. Volkspartei und Demokraten aber werden gur Seite gedrängt und würden an Bedeutung ſchwer einbüßen. Und warum das alles? Weil ſowohl Demokraten wie Volkspartei nicht loskommen können von er⸗ ſtarrten Formen, weil ſie ihren Parteirahmen viel zu eng und ſchwer anſehen und weil jede von den beiden glaubt, daß ſie und ihr parteipolitiſches Ge⸗ dankengut das Primäre iſt, von dem bei einem Zu⸗ ſammenſchluß kein Tüpfelchen verloren gehen darf. Und weil die beiderſeitigen Führer nicht erkennen, mit welcher Inbrunſt im geſamten liberalen Bürger⸗ tum ein enger Zuſammenſchluß aller bürgerlichen Parteien auf möglichſt breiter Baſts erſehnt und er⸗ ſtrebt wird. Unter ſolchen Umſtänden kann man durchaus verſtehen, wenn der von uns als glühender Patriot und klarer politiſcher Kopf hochgeſchätzte frühere babiſche Staatspräſibent Prof. Dr. Hell⸗ pach zu dem Bekenntnis kommt: „Den Aufruf: Tretet in die Deutſche Volks⸗ partei von heute ein, dann iſt die große Partei der Mitte dal— werden wir mit einem klaren Nein beantworten. Denn groß iſt die Zahl von volkstüm⸗ lich und ſtaatswillig fühlenden und wollenden Men⸗ ſchen, beſonders fungen Menſchen, die, vor die Wahl einer eingigen Gruppe geſtellt, ohne Zaudern 5. B. die volkskonſervative Gruppe vor der heutigen Volkspartei bevorzugen müßten, weil ſie ihr im Volkstümlichen wie im Staats ⸗ willigen voraus iſt.“ Solche Prognoſe muß alle, die der Partei Baſſer⸗ mann und Streſemanns jahrzehntelang hingebungs⸗ volls, wenn auch nie kritiklos, nahegeſtanden haben, ungemein ſchmerzlich berühren. Sollte wirklich bieſer einſt ſo mächtigen nationalen und liberalen Partei ein ſo unrühmliches Ende beſchieden ſein? Noch knnen und wollen wir es nicht glauben, noch meinen wir, daß es Zeit iſt, ſofern man ſich nur bei den maßgebenden Stellen der Parteileitung über alle Bedenken und Hemmniſſe hinweg zu ber erlöſenden Tat aufrafft. Es gilt ein weithin leuchtendes Bei⸗ ſpiel zu geben an klarer Erkenntnis des politiſch Notwendigen, an Selbſtüberwindung und über⸗ parteilicher Vaterlandsliebe. Beſtärkt werden müſſen die Parteien des Bürgertums dabei durch den gerade jetzt erſt wieder zum Ausdruck ge⸗ kommenen Kampfwillen der Sozialdemo⸗ kratie und den gerade heute(in unſerem Mittags⸗ blatt) veröffentlichten Kampfentſchluß der Exekutive der Sozialiſtiſchen Arbeiterinternationale, in dem es heißt, daß„die deutſche Sozialdemokratie geſchloſ⸗ ſener denn je zuſammenſteht, um die reak⸗ tionären Anſchläge eines Bürgerblock⸗ Kabinetts ab⸗ Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Baldiſ Der Haushaltsausſchuß des Landtages befaßte ſich mit dem Geſetzentwurf über die Aenderung des Geſetzes der Aufhebung des Pflaſtergeldes und die Ausſcheidung von Landſtraßen. Der Berichterſtatter Abg. Dr. Waldeck(D. Bp.)) erkannte an, daß ſiſich ſeit Erlaſſung des Pflaſtergeldgeſetzes die für die Be⸗ rechnung der Statszuſchüſſe maßgebenden Verhält⸗ niſſe in einem Maße geändert hätten, daß die ſeiner⸗ zeit feſtgelegten Berechnungsgrundlagen nicht mehr aufrecht erhalten werden könnten. Nach dem Grund⸗ gedanken des bisherigen Geſetzes ſollten die den Städten der vormaligen Städteordnung für die Un⸗ terhaltung der aus dem Landſtraßenverband ausge⸗ ſchiedenen Landſtraßenſtrecken innerhalb der Ge⸗ meinden zu gewährenden Staatszuſchüſſe eine teil⸗ weiſe Entſchädigung für die Unterhaltungspflicht der Städte bilden. Das Verhältnis der Unterhaltungskoſten für die Landſtraßen zu dem Unterhaltungsaufwand für die Straßen innerhalb der Gemeindengebiete hat ſich aber im Laufe der Jahre völlig verändert. Die Neu⸗ regelung hält an dem Grundgedanken feſt, daß die Städte einen Erſatz für den Unterhaltsaufwand vom Staate erhalten; es ſollen aber neue Berech⸗ nungsgrundlagen geſchaffen werden. Da die Städte von der beabſichtigten geſetzlichen Regelung empfind⸗ lich getroffen werden, hat der Städteverband und der Städtebund in einer eingehenden Denkſchrift die Stellungnahme der Städte der früheren Städte⸗ ordnung zu dem Geſetzentwurf dargelegt. Sowohl der Bericht wie die Ausſprache ſetzte ſich mit dieſen Einwendungen auseinander. Der Staats⸗ präſident und der Präſident der Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion, Dr. Fuchs, begründeten den zuwehren und um kommende Kämpfe für die Er⸗ langung noch größerer Macht im demo⸗ kratiſch⸗republikaniſchen Deutſchland zu führen“. Noch iſt es Zeit, wenn auch alleräußerſter Termin. Nur der iſt verloren, der ſich ſelbſt auf⸗ gibt! H. A. Meißner. ——— Reichseinnahmen und Ausgaben im März 1930 Telegraphiſche Meldung Berlin, 7. Mai. Nach Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums haben die Einnahmen im ordentlichen Haushalt i m März 1930 536,5 und für die Zeit vom 1. April 29 bis 31. März 30: 95240 und die Ausgaben 982,9 bezw. 10 260,6 Millionen R/ betragen, ſodaß ſich eine Mehrausgabe von 440,4 bezw. 741,7 Mill. R. ergibt. Im außerordentlichen Haushalt be⸗ trugen die entſprechenden Ziffern in der Einnahme 94,3 bezw. 448,3 umd in der Ausgabe minus 65,9 bezw. 802,0, ſodaß für März eine Mehreinnahme von 1602 und für das ganze Rechnungsjahr eine Mehrein⸗ nahme von 146,3 Mill. R. entſtanden iſt. Die Minusausgabe erklärt ſich aus dem Rück⸗ kauf von Schuldverſchreibungen ufw. des Reiches in Höhe von 79,0, in der die Ausgaben in von 13,1 Mill. R. in Abzug gebracht ſind. Unter Berückſichbtigung der Defizitvorträge aus dem Finanzjahr 1928/29 für beide Haushaltungen in Höhe von insgeſamt 1 058,9 ergibt ſich am Ende des Rechnungsjahres 1929/80 ein Gefamtfehlbetrag von 1654 Mill. R. I. Der Kaſſen⸗Sollbeſtand des Reiches be⸗ trug am 31. März 30 2080 Mill. RJ, von denen 2046 verwendet worden ſind, ſodaß ein Reſtbeſtand bei der Reichshauptkaſſe und den Außenkaſſen von 34 Mill. R. vorhanden war.— Die ſchweben de Schuld hat ſich von 17359 Ende Februar auf 1938,4 Mill... Ende März erhöht. In Berlin ſpielt man In der Komödie hat man mit ſchönem Er⸗ ſolg ein altes Stück von Bernard Shaw wieder aufgenommen, das jetzt„Soll man heiraten“ heißt. Es handelt ſich darum, daß eine engliſche Geſellſchaft aus Anlaß einer bevorſtehenden Ehe ſich über dies Problem ausführlich unterhält, das in⸗ folge der aufſteigenden Zweifel die junge Ehe in die Brüche zu gehen ſcheint, aber ſchließlich doch ſtatt⸗ findet, weil weder die Beteiligten noch der Autor etwas Beſſeres als Erſatz für dies zweifelhafte Glück wiſſen. In der Handlung ſehr altmobiſch, auch ſehr künſtlich, amüſiert das Stück am meiſten durch den Witz des Dialogs und die ſatiriſche Schärfe der Le⸗ bensbeobachtung. Gülſtorff als Biſchof, Wall⸗ burg als General, vor allem Gründgens als vom Schickſal übel verfolgter Snob, und einige andere ſcharf geſchnittene Figuren leben ſich nach Zuſt und Anlage auf der Bühne aus, ohne daß die Regte von Karl Heinz Martin ſie einheitlich genug zuſammenfaßt. * Im Theater in der Behrenſtraße wird ein Stück von Lonsdale geſpielt„Vögel, die am Morgen fingen“, das einen ähnlichen Inhalt und Verlauf hat. Ein Dichter klagt ſeinem Kana⸗ rienvogel ſein Leid. Es iſt ein Spiel zwiſchen zwei Paaren. Er will ſeine verzierte Frau abgeben und möchte dafür die Frau des Andern eintauſchen. Wie⸗ der wird viel über Ehe, Liebe und Glück geredet, wieder verläuft alles zu bürgerlicher Zufriedenheit, es bleibt beim Alten. Die Regie von Zickel hatte den Vorzug, mit Ralph Artur Roberts in der Hauptrolle zu arbeiten, der einen guten Typ zwiſchen aufgeregter Spielerei und ſtiller Reſigna⸗ tton ſchuf. * Im Leſſingtheater herrſcht Verneuil als Autor und Schauſpieler. Auch von ihm iſt ein altes Stück umgearbeitet worden, es heißt jetzt „Frau Peters hat einen Geliebten“ und iſt von Frankreich nach Berlin und Zoppot verlegt worden. Ein Boulevardſtück des alten Genres mit verſchobener Liebeslyrik. Frau Peters nimmt ſich einen Scheinliebhaber, um ihren Mann zu reizen. Ste ſpielt in wirklicher Liebe, der Liebhaber in be⸗ zahlter Liebe— eine Situation, die der Schauſpieler mit allzu heftiger äußerer Gelenkigkeit und Koket⸗ terie und Ueberbetonung durchführt, Verneuil ſelbſt, der die deutſche Sprache ein wenig malträtferen darf, weil er eben einen Franzoſen ſpielt. Eine künſt⸗ leriſche Senſation war es weniger als eine perſön⸗ liche. Wir hatten und haben liebenswürdige Schau⸗ ſpieler genug, die dieſen Bühnentyp bei uns beſſer in Szene ſetzen. Erkka von Thellmann in der weiblichen Hauptpartie ſtrahlte neben ihm in Phantaſie und Leidenſchaft, Temperament und Technik. Oscar Bie. Ferien von der Ehe Sollen ſich Ehegatten gelegentlich trennen? Iſt es vorteilhaft? Iſt es klug? Jedenfalls ſind Ferien oder ein längeres Aus⸗ ruhen von der gewohnten Beſchäftigung eine Not⸗ wendigkeit für Körper und Geiſt. Nun ſtellen die neuzeitlichen Pſychologen die For⸗ derung auf, daß Ehegatten einen Teil ihrer Ferien ab und zu getrennt genießen ſollen. Das iſt ein neuer Gedanke und auf den erſten Blick wird man ihm mißtrauiſch gegenüber ſtehen. Die Verfechtet der Eheferien behaupten, daß Menſchen, die jahrelang zuſammen leben, ſich gegenſeitig mit ſich ſelbſt überlaſten. Das Intereſſe ſoll ſchwinden. Reizbarkeit, Lange⸗ weile, ſelbſt Abneigung und Haß ſollen ihre Quelle in der zeitlich unbegrenzten Gemeinſchaft haben. In einer Zeit der wachſenden Perſönlichkeiten und der damit verbundenen zunehmenden Auseinan⸗ derſetzungen ſollte man jeden Weg, der zu einer Steigerung der Anhänglichkeit in der Ehe führen kann, zum mindeſten verſuchsweiſe gehen. Dabei ſoll keineswegs an eine Lockerung der Grundſätze oder an eine Verletzung der ſelbſtverſtändlichen Pflichten gedacht werden. Wenn eine Frau glaubt, daß ſie ihrem Mann nicht trauen kann, ſobald ſie ihn aus den Augen verliert, oder wenn der Maun gar das gleiche Gefühl hegt, dann allerdings könnte eine zeitweiſe Trennung die Kluft, die ſich in ſolcher Ehe aufgetan hat, nur noch vertiefen. Daun wird der gleiche Gedanke als Schat⸗ ten auch ſelbſt über dem Alltag ſtehen. Aber Menſchen, deren Liebe und Zuneigung ſtark genug iſt, um ſich gegenſeitig zu halten, können den 1 hes Pflaſtergeld⸗ und Süraßengtſet Geſetzentwurf und erläuterten die Stellungnahme der Regierung. In der Nachmittagsſitzung befaßte ſich der Haus⸗ haltsausſchuß mit dem neuen Entwurf für das Straßengeſetz. Auch zu dieſem Geſetz nimmt die er⸗ wähnte Denkſchrift des Städteverbandes und des Städtebundes eingehend Stellung. Das Geſetz be⸗ zweckt eine Verflüſſtigung der Grenzen bezüglich der einzelnen Straßenkategorien und eine Erleich⸗ terung der Gemeinden hinſichtlich der Landſtraßen inſofern als die Gemeinden künftig für die Unter⸗ haltungskoſten der Landſtraßen für den laufenden Meter nur in der Höhe herangezogen werden, die der Unterhaltung einer Verbindungsſtraße zweier Gemeinden entſpricht. Die Städte verlangen, daß der Gemeindebeitrag jedoch nicht nach dem Aufwand für einen Gemeindeverbindungsweg, ſondern nach dem Aufwand für einen Gemeindeweg mit rein örtlichem Verkehr berechnet wird. * In einer weiteren Denukſchrift nimmt der Badiſche Gemeindeverband, dem die kleinen Gemeinden des Landes Auch dieſes Geſetz berührt ebenſo wie das Pflaſter⸗ geldgeſetz nachdrücklich die Gemeindefinanzen. Be⸗ richt und Ausſprache erörterten im einzelnen die Stellung der Regierung und der drei Gemeindeorga⸗ niſationen. Zu beiden Geſetzen nahmen Redner faſt aller Fraktionen Stellung, ohne ſich jedoch abſchlie⸗ ßend zu den Geſetzentwürfen zu äußern. Der Haushaltsausſchuß wird am Mittwoch das Wohnungsfürſorgegeſetz behandeln, am Donnerstag ſollen die Fraktionen zu den drei genannten Geſetz⸗ entwürfen Stellung nehmen, ſodann ſoll am Freitag die Ausſprache über Pflaſtergelogeſetz und Straßen⸗ geſetz fortgeſetzt werden. Länderkonferenz Ende Mai Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 7. Mai. In einem Hannoverſchen Blatt iſt die Vermutung ausgeſprochen worden, daß die Einberufung der Länderkonferenz durch den Reichsinnenminiſter auf Ende des Monats durch die neuerdings von Hanno⸗ ver aus betriebene Propaganda für ein ſelb⸗ ſtändig es Niederſachſen veranlaßt worden ſei. Von preußiſcher Seite wird dieſe Angabe als eine„grobe Selbſttäuſchung“ bezeichnet. Die Ein⸗ berufung des Verfaſſungsausſchuſſes ſtehe ohne jeden Zuſammenhang mit der Kriſenmacherei in Hannover, vielmehr habe der preußiſche Miniſterialdirektor Brecht Ende voriger Woche bereits den Reichs⸗ kanzler und den Reichsinnenminiſter um die Anbe⸗ raumung der Länderkonferenz gebeten, die ſeinerzeit von Severing auf Anfang März feſtgeſetzt worden, dann aber mit Rückſicht auf die Geſchäftslage des Reichstages wieder verſchoben worden iſt. Als Ter⸗ min für die Tagung kommt, wie wir hören, der 30. bis 31. Mai in Frage. Neuer Miniſterpräſident in Sachſen — Dresden, 6. Mai. An der in der Dienstagsſitzung des Landtages vorgenommenen Miniſterpräſtdentenwahl nahmen 95 Abgeordnete teil, ein ſozialdemokratiſcher Abge⸗ ordneter fehlte. Es wurden abgegeben für den Präſi⸗ denten Schieſck 46 Stimmen der Vereinigten bürger⸗ lichen Fraktion, für den Reichstagsabgeordneten Fleißner 22 ſozialdemokratiſche und für den Abg. Renner 12 kommuniſtiſche Stimmen. Die Natio⸗ nalſozialiſten gaben weiße Zettel ab. Da bei 90 abgegebenen Stimmzetteln— die weißen Zettel zählen nicht mit— Schieck mit 46 Stimmen die abſolute Mehrheit erhalten hat, iſt er zum Mini⸗ ſterpräſidenten gewählt. angehören, zum Geſetzentwurf Stellung. Mittwoch, den 7. Mai 1990 Die Korruption im Verliner Stadtrat Drahtbericht unſeres Berliner Büro E Berlin, 7. Mai. Stadtrat Katz, Herrn Buſchs Nachfolger, der vom Oberpräſidenten zur Vernehmung nach Berlin zurückberufen worden iſt, ſoll in wenigen Tagen in Berlin eintreffen. Wie die B. Z. meldet, wird der Magiſtrat ſich heute noch mit der Angelegenheit he⸗ ſchäftigen. Der Magiſtrat will verlangen, daß Herr Katz ſich auch vor ihm, dem Magiſtrat, wegen der gegen ihn erhobenen Anſchuldigungen verantwortet. Das jetzt eingeleitete Verfahren iſt zurückzufüh⸗ ren auf die Ausſagen des Grundſtücksmaklers Blumke, der vom Unterſuchungsausſchuß des Landtags vernommen worden iſt. Blumke hatte da⸗ mals ausgeſagt, daß er bei den vielfachen Verhand⸗ lungen, die er ſowohl mit Stadtrat Buſch, als auch mit deſſen Nachfolger Stadtrat Katz geführt habe, ſchließlich Katz den Vorſchlag zur Gründung eines eigenen Maklerbüros gemacht habe. Dieſes Büro ſollte von Stadtrat Katz gegründet werden und zwar in Gemeinſchaft mit Stadtrat Buſch und Blumke und ſollte die Ankäufe für die Stadt Berlin durchführen. Der Hauptzweck dieſes Büros ſollte ſein, eine beſſere und unauffäl⸗ ligere Verteilung der Proviſionen vornehmen zu können. Letzte Melöungen Ehrung für Oskar v. Miller Berlin, 7. Mai.(Von unſerem Berliner Büro) Der Reichspräſident hat dem Leiter des Deutſchen Muſeums Oskar v. Miller zu ſeinem 75. Geburts⸗ tag den Adlerſchild des Reiches, bekanntlich die höchſte Auszeichnung der deutſchen Republik, mit einem herzlich gehaltenen Begleitſchreiben verliehen Auf dem Schild befindet ſich die Inſchrift„Dei Schöpfer des Deutſchen Muſeums“. Selbſtmord eines Berliner Bankiers — Berlin, 6. Mai. Der Mitinhaber des Berl Bankgeſchäftes Oppenheimer u. Roſenbaum, der Jahre alte Bankier Dr. Ernſt Oppenhelmer, iſt geſtern in der Nähe von Spandau als Leiche aus der Havel geländet worden. Alle Umſtände deuten auf einen Selbſtmord hin. Der Tote trug keine Papiere bei ſich. Erſt heute iſt ſeine Identifizierung gelungen. Aus Nahrungsſorgen in den Tod — Halle, 7. Mai. Der ſtellungsloſe Gärtner Richard Krewatſch aus Kaſſel hat in der Nacht zum Dienstag in den Anlagen der Klauſenberge dis 18 Jahre alte aus Meißen ſtammende ſtellungsloſe Hausangeſtellte Lotte Menzel mit einem dolch⸗ artigen Meſſer erſtochen und ſich mit dem gleichen Inſtrument Verletzungen am Halſe beigebracht. Aus hinterlaſſenen Briefen geht hervor, daß beide wegen Nahrungsſorgen freiwillig aus dem Leben ſcheiden wollten. Krewatſch hat ſich heute früh der Polizei geſtellt. Ulitz am Sprechen verhindert — Laurahütte, 7. Mai. Für Montag abend war hier eine Wahlverſammlung der Deutſchen Wahlge⸗ meinſchaft einberufen, zu der mehrere hundert Per⸗ ſonen erſchienen waren. Die Verſammlung verlief zunächſt ruhig. Als Ulitz, der Geſchäftsführer des Deutſchen Volksbundes, das Wort ergreifen wollte, kam es zu Tumulten, die von Mitgliedern des Pol⸗ niſchen Aufſtändiſchen⸗Verbandes hervorgerufen wur⸗ den. Die Verſammlung wurde polizeilich aufgelböſt. Oberſt Buturlin freigelaſſen — Warſchau, 7. Mai. Wie aus Wilna gemeldet wird, iſt der im Zuſammenhang mit dem Bomben⸗ anſchlag auf die Warſchauer Sowjetgeſandtſchaft ver⸗ haftete ehemalige ruſſiſche Oberſt Buturlin wieder freigelaſſen worden. Das in ſeiner Wohnung vorge⸗ fundene verdächtige Uhrwerk hat ſich als ein harm⸗ loſer, von Buturlin konſtruierter neuartiger Zäh⸗ ler für Kraftdroſchken erwieſen. Verſuch getroſt wagen. Denn in ganz kurzer Zeit, in wenigen Tagen ſchon, wird es den einen zum andern ziehen. Goethes Wort:„Mögen mich die Götter ſtrafen, wenn ich ohne Dich genieße“ wird bei ſolchen Men⸗ ſchen lebendig, und je früher dieſes Gefühl auf⸗ flammt, deſto kürzer werden die Ferien von der Ehe ſein. m. a. Große künſtleriſche Filmvereinigung Drahtbericht unſeres Berliner Büros AJ Berlin, 7. Mai. Wie die B. Z. gehört haben will, dürften heute die Verkaufsver handlungen der Terra⸗ Film A. G. zum Abſchluß führen. Die Majo⸗ rität gehe an ein kulturpolitiſches Un⸗ ternehmen, in dem maßgebende Berliner Künſtler vereinigt ſind. Das gewährleiſte den Fortbeſtand der Terra als Filmproduzent. Es ver⸗ lautet, daß die Staatstheater an der neuen Kombination intereſſiert ſind. Staatliche Anerkennung von Privatmuſiklehr⸗ kräften. Frau Erna Walde u, Mannheim, wurde vom Miniſterium des Kultus und Unterrichts Karls⸗ ruhe die Berechtigung verliehen, ſich als„ſtaatlich an⸗ erkannte Muſiklehrerin für Klavier“ zu bezeichnen. — Die gleiche Berechtigung, ſich als„ſtaatlich aner⸗ kannte Muſiklehrerin für Violine“ zu bezeichnen, wurde der Mannheimer Diplom⸗Geigerin Fräulein Annemarie Hoffmann verliehen. E Gaſtſpiele an der Frankfurter Oper. Im Frankfurter Opernhaus gaſtierte Jovita Fuen⸗ tes einmal wieder in der„Madame Butterfly“, tags⸗ darauf mit Eva Turner und Joſef Witt in „Turandot“. Drei Namen von Klang und Rang. Eva Turner,»die in Newyork und London ſowohl wie in der Mailänder Scala ſtürmiſch gefeierte Sängerin, verfügt über ein Geſangsmaterial von überragender Gewalt und Ausgeglichenheit. Jyſef Witt ein Tenor, deſſen Stimme ſowohl in den Solo⸗ partien wie im Soliſten⸗Enſemble von großer Trag⸗ kraft und reicher Klangfülle iſt. Die muſikaliſche Leitung lag in den Händen von Helmut Seidel ⸗ man n. b Das erſtaerte Lächeln Erlebtes von Gerhard Steinhauer⸗Oberhauſen Ueber den aufgeweichten Feldweg kommt ſie mir entgegen. Es iſt ein kleines Bündel, das ſie heute im Walde vor der Stadt geſammelt hat; iſt halt auch keine Jahreszeit für reiche Fallholzernte. Aber die Jahre verdoppelten die Gewichte, es drückt ſchon ſchwer genug. Die Alte iſt zu müde und zu ſchwach, die Pfützen zu umgehen. Ihre Schuhe ſtapfen durch Waſſer und Lehm, ſo daß ſich ein breiter Grad Schlamm an ihven Spitzen aufwirft. Jetzt kann ich ihr ins Geſicht ſehen. Es iſt von tauſend Runzeln durchfurcht. Um die Augen ſind viele kleine Fältchen ſtrahlenförmig verſammelt wie bei Müttern, wenn ſie alle ihre Güte und Liebe in ihre Augen vereinigen und ihre Kinder anlächeln. Aber dieſe alten Augen mit ihrem Faltenkranz Pupillen ins Grenzenloſe. Nur die Geſte des Lächelns blieb und erſtarrte, wie wenn ihr plöbhlich die Seele, die Liebe getötet worden ſel. Sie muß vor vielen Jahren Furchtbares erlebt haben. Vielleicht iſt ihr Kind, das ſie lange aus der Fremde erwartet und dem ſie nun endlich Arme und Lächeln entgegen ſtreckte, fremd an ihr vorüber ge⸗ gangen. Denn ſo ſieht es aus: wie ein ſtehen ge⸗ bliebenes, gelähmtes Lächeln. Der Anblick der alten Frau tut mir weh, daß ich es körperlich empfinde, Ich möchte ihr etwas Gutes tun, ihr die Laſt ab⸗ nehmen und ein Stück Weges kragen, 5 5 Nun iſt ſie neben mir. Aber ſie ſieht mich nicht an, ſie ſieht ſo weit, in eine trübe, uferloſe Ferne, Und ich wage nicht, ſie anzureden. Jetzt iſt ſie vorbei gegangen. Sie wird denſelben Weg noch einige Jahre gehen, immer mühſamer, bis ſie ſchließlich zu Hauſe bleiben und ſich für immer ſchlafen legen wird. N Ich bin noch einmal vor die Stadt gegangen. Ich wollte ihr einen„guten Tag“ münſchen und, wenn ſie den Gruß hörte, ihr das Holzbündel abneß nen; vfelleicht erinnert ſie ſich dann an einen lieben Menſchen, und der Fältchenkran; um ihre Augen würde ſie lächeln. Aber ich habe ſie nicht wieder geſehen, lächeln nicht mehr; ſie ſehen mit verſchwommenengg wird noch einmal lebendig, noch einmal vielleicht 5 ürogß Mai. der Berlin en in d der it he⸗ Herr n der vortet. zufüh⸗ aklers des te da⸗ c hand⸗ 5 auch habe, eines Dieſes erden h und die tzweck muffäl⸗ n zu Jürog aſchen jurts⸗ mtlich k, mit tehen, „Dei linge er ner, e aus euten keine rung rtner Nacht je die Jloſe dolch⸗ eichen Aus vegen eiden oltzet war hlge⸗ Per⸗ lief des ollte, Pol⸗ wur⸗ elöſt. eldet ben⸗ ver⸗ ieder rge⸗ arm⸗ ä h⸗ — uſen mir heute halt Aber ſchon vach, pfen Arad von ſind wie ein eln. anz nen⸗ des glich lebt der und ge⸗ ge⸗ Iten nde. ab⸗ f 2 Mittwoch, den 7. P Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Stödtiſche Nachrichten Eine Anmenge Abänderungsanträge liegen für die heute begonnene Beratung des ſtädti⸗ ſchen Haushaltsplanes vor. Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei hat folgende Anträ e geſtellt: 118 2 Site 2 57 R. /. J. In ſtreichen e(Induſtrieberater. 23 (Stat. Amt, Nachrichten⸗Amt, Wahlamt) ſind zu kür⸗ ., 6000. Bei O. Z. 31 ſind zu ſtreicher 8 8000 adtgeſchichte,/ 4000 ige 2 chen uſw.), den O. Z. 48/50% 10 000. II. In 2, Voranſchlag 3, ſind die O. Z. 6/8 zu kürzen um R. 50 000(Anſatz für Mehrungen) und bei O. 3. 9 in Einnahme zu ſetzen R/ 164 800 (Minderung der Ueberweiſung in den Ruhegehalts⸗ fonds). III. In Titel 2, Voranſchlag 4,.. 4, iſt der Betrag von R/ 10 000 zu ſtreichen(Lebendige Stadt). IV. In Titel 4, Voranſchlag 16, ſind in O. Z. 16 die Aufwendungen für Schotterſtraßen zu mindern um R/ 28 000. V. In Titel 4, Voranſchläge 18/20(Städt. Werke) ſind die Einnahmen zu erhöhen um R. 200 000. VI. In Titel 5, Voranſchläge 21, iſt bei O. Z. 19 der Betrag für Unterhaltung der 74 0 on/ 2 Hochbauten um N. 10 000 zu kürzen(Betriebsbahnhöfe Spelzengär⸗ ten und Neckarauer Uebergang) und bei O. Z. 34% die Anſammlung eines beſonderen Straßenbahn⸗Haft⸗ pflicht⸗ Fonds zu mindern um R./ 35 400. WII. In Titel 5, Voranſchlag 26, ſind unter.. se bet der baulichen Unterhaltung des Herſchelbades R. 5000 weniger aufzüwenden. MIII. In Titel 5, Voranſchlag 34, ſind Streichungen im Geſamtbetrag von 107 550 RM. vorzunehmen. IX. In Titel 6, Voranſchlag 36, O. Z. 29 ff. ſind bei den ſachlichen Aufwendungen der Volksſchule die Ausgaben zu mindern um 30 000 RM. In Titel Voranſchlag 3943, O. Z. ge (Höhere Lehranſtalten für Knaben) ſind bei Bau⸗ unterhaltung abzuſetzen 10000 RM., in O. Z. 11 zu kürzen 12 000 RM. XI. In Titel 6, Voranſchläge 44/46, O. 3. 12 (Höhere Lehranſtalten für Mädchen) ſind zu ſtreichen 8000 RN. XII. In Titel 7, Voranſchlag 56, O. Z. ga/ d, ſind zu ſtreichen 15 000 RM. XIII. In Titel 7, Voranſchlag 59, O. Z. 6(Samm⸗ lung für Natur⸗ und Völkerkunde) Streichung von 5000 RM. Weitere Streichungen ſind bei dieſem Voranſchlag im Geſamtbetrag von 41500 RM. be⸗ antragt. XIV. In Titel 8, Voranſchlag 62, O. 3. 12/ e, ſind durch Erhöhung der Verpflegungsſätze um 10 Proz. als Mehreinnahme einzuſetzen 125.000 RM. Für die in dem Voranſchlag nicht enthaltenen Dienſt⸗ leiſtungen(Röntgen⸗Aufnahmen, beſ. Unterſuchungen pp. werden als Einnahme eingeſetzt 50 000 RM. XV. In Titel 8, Voranſchlag 62, O. Z. 14, ſind ein⸗ gzuſparen 10 000 RM., in O. Z. 17 zu ſtreichen 10 000 Ma, in O. Z. 22b(bauliche Unterhaltung) zu ſtreichen 12000 RM. XVI. In Titel 8, Voranſchlag 67, O. Z. 3,(Auf⸗ wand für das Geſundheitsamt: Stadt⸗Ober⸗Medi⸗ zinalrat) iſt zu kürzen um 30 000 RM. XVII. In Titel 9, Voranſchlag 71, O. 3. 8(Unter⸗ haltung der Gebäude) iſt zu kürzen um 20 000 RM. Bei Neubauten um 12000 RM., bei Altwohnungen um 8000 RM. XVIII. In Titel 9, Voranſchlag 74, O. Z. 1, ſind die Ausgaben für„Unvorhergeſehenes“ zu kürzen um 100 000 RM. Ergänzung des Bürgerausſchuſſes Anſtelle der am 2. Mai verſtorbenen Stadtver⸗ ordneten Frau Blaſe tritt Herr Ludwig Waibel, Kontrolleur, Krappmühlſtraße 10, in den Bürger⸗ ausſchuß ein. Stadtverordneter Georg Fuchs hat unter Hinweis auf ſeinen Geſundheitszuſtand ſein Amt als Stadtverordneter niedergelegt. Der Stadt⸗ rat hat die Amtsniederlegung als berechtigt aner⸗ kannt. An ſeine Stelle tritt Herr Georg Mangold, Geſchäftsführer, Schafweide 81, in den Bürgeraus⸗ ſchuß ein. Die Stabtverordneten Mangold und Waibel gehören der ſozialdemokratiſchen Fraktion an 8 Y, Zum Bau der Rheinbrücke Verteilung der Koſten auf Reich, Reichsbahn, Länder und Gemeinden In den Beratungen zum Etat des bayeriſchen Staats miniſtertums des Innern über Poſitionen für die Pfalz von 250 000 Mk. für den Neubau der Rheinbrücken Ludwigshafen, Speyer und Maxau(2. Rate) wird geſagt: „Die Verhandlungen über die Aufbringung der Roſten für die drei Rheinbrücken ſind ſo weit abge⸗ ſchloſſen, daß je ein Drittel der 42 Millionen Mark betragenden Koſten vom Reiche, von der Deutſchen kReichsbahn⸗Geſellſchaft und von den beiden Ländern Bayern und Baden zuſammen aufgebracht werden. Die Verteilung des Koſtendrittels zwiſchen Bayern und Baden einerſeits und bezüglich des bayeriſchen Anteiles zwiſchen Staat, den beteiligten Städten und ſonſtigen Intereſſenten anderſeits iſt noch nicht endgültig abgeſchloſſen. Entſprechend dem Haus⸗ haltsanſatz des Reiches und der Deutſchen Reichs⸗ bahngeſellſchaft für 1930(je 500 000 Mk.) wird als Bayerns Anteil vorbehaltlich der noch unentſchie⸗ denen internen Koſtenverteilung der Betrag von 280 000 Mk. als zweite Rate beantragt.“ * Ein Autobrand trug ſich in der Nacht zum Dienstag auf der Strecke Kaiſerslautern Lauterbach zu. Aus noch nicht feſtgeſtellter Urſache geriet ein mit wertvoller Ware beladener Kraftwagen eines annheimer Kaufmanns in Brand. Der Chauffeur verſuchte mit Sand den Brand zu löſchen, was aber nicht gelang. Er konnte ſich nur mit knap⸗ der Not aus dem brennenden Wagen retten, der mit der Ware vollſtändig vernichtet wurde. Der Schaden beträgt 20 000 Mark. * Schülerin von einem Auto erheblich verletzt. ine 15jährige Schülerin, in der Heinrich⸗Lanz⸗ ſtraße wohnhaft, wurde heute nachmittag auf dem Heimwege in der Mannheimer Straße von einem Auto erfaßt und erheblich verletzt. Man verbrachte die bewußklofe Verunglückte in ein in der Nähe ge⸗ legenes Haus, bis ſie das Sanitätsauto ins Kranken⸗ baus trausportierte. miverſität und Handelshot Hauptimmatrikulation der Handelshochſchule— Bedeutſame Rede des Rektors Im Rahmen der akademiſchen Feierlichkeiten nimmt dieſer Tag ſtets eine bevorzugte Stellung ein, da für viele damit ein entſcheidender Abſchnitt be⸗ 1e ginut. bunter, mit dem E bindungen wurde. überfüllte Aula mit dem Gewoge entiſcher Farben ein ſchönes Bild, als inzug der Chargen des Aſta und der Ver⸗ die Immatrikulationsfeier eröffnet In ihrem Mittelpunkt ſtand die hochbedeut⸗ Magnifi des Herrn Rektors der f Nach herzlichen Willlommensgrüßen, die er für einen Hohen Senat und ſich ſelbſt überbrachte, wi auf den Zweck der Feier hin. Vor dem feierl Handſchlag ſoll ſie den Neufmmatrikulierten die Geiſt der Hock i D bot f Roklor Prof. Selz führte dann aus:„Ich mache mir dabei tige pſychologiſche Erfahrung zunutze, daß uns der Vergleich die Eigenart eines Gegenſtandes am ſchärfſten ſehen lehrt, und wähle daher das Thema: Handelshochſchule und Univerſität. die wich⸗ Unſere älteren Schweſteranſtalten, die techniſchen Hochſchulen, haben ſich urſprünglich aus dem techni⸗ ſchen Fachſchulweſen heraus entwickelt. Erſt ſpäter vollzog ſich ein langſamer Prozeß der An⸗ gleichung ihrer Verfaſſung und ihres Lehr⸗ betriebs an den der Univerſitäten. Dieſer Umwand⸗ lungsprozeß ſchreitet noch heute fort. Die bedeutſame Antrittsrede des derzeitigen Rektors der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe vom November 1929„Die Techniſche Hochſchule am Scheidewege“ kündigt eine bevorſtehende weitere Annäherung zwiſchen Techni⸗ ſcher Hochſchule und Univerſität an. für die techniſche Seite unſerer Wirtſchaft ſchon heute unbe⸗ ſtritten gilt, wird auch für ihre kaufmänniſche Seite mehr und mehr Geltung haben. Es iſt die allgemeine Fünktion der Wiſſenſchaft, durch grund⸗ ſätzliche Einſichten den langſamen, vom Zufall ab⸗ hängigen und ſich oft ins Endloſe verlierenden Weg der praktiſchen Erfahrung abzukürzen. Wie daher Mathematik und Naturwiſſenſchaften für den leiten⸗ den Ingenieur unentbehrlich geworden ſind, ſo werden es die Wirtſchaftswiſſenſchaften in ihrer Geſamtheit zukünftig für den leitenden Kaufmann ſein. Um dieſen natürlichen Entwicklungsgang zu be⸗ ſchleunigen, ſind ſeit einem knappen Menſchenalter — ſeit 1898— die erſten deutſchen Handelshoch⸗ ſchulen ins Leben gerufen worden. Sie ſollten einer⸗ ſeits gegenüber den Univerſitäten dem Kaufmann den Zugang zu allen für ihn lebenswichtigen Wiſſen⸗ ſchaften erleichtern, andererſeits die Wirtſchaſts⸗ wiſſenſchaften ſelbſt durch ihre Pflege an eigenen Hochſchulen und durch eine engere Fühlung mit den Bedürfniſſen des praktiſchen Wirtſchaftslebens be⸗ fruchten. Der erſte große ſichtbare Erfolg der Gründung der Handelshochſchule war die raſche Entwick⸗ lung der Betriebswirtſchaftslehre, einer Lehre von der Privatwirtſchaft, als ſelöſtſtän⸗ diger Wiſſenſchaft neben der an den Univerſitäten allein anerkannten Volkswirtſchaftslehr e. Bezeich⸗ nend für die Schnelligkeit, mit der ſich der Auf⸗ ſchwung dieſer Wiſſenſchaft aus einer bloßen Technik vollzog, iſt die Tatſache, daß das erſte voll ausge⸗ baute betriebswiſſenſchaftliche Forſchungsinſtitut, Was das für ſpätere ähnliche Inſtitute vorbildlich wurde, erſt im Jahre 1914 von Heinrich Nickliſch und zwar an der Handelshochſchule Mannheim ge⸗ gründet wurde. Die Handelshochſchulen ſtrebten ſeit jeher zu⸗ gleich auch eine allgemeine Bildung an. Es liegt nahe, in der Vereinigung von For⸗ ſchung, Lehre und Bildung im Sinne einer geiſtigen Prägung des Menſchen die beſondere Idee der Uni⸗ verſität zu ſehen. Allein, wie ſich gezeigt, iſt dieſe Dreiheit der Aufgaben den Handelshochſchulen und ebenſo den Techniſchen Hochſchulen in ihrer heutigen Geſtalt mit den Univerſitäten gemeinſam. Dennoch bleibt die Eigenart und damit die Exiſtenz⸗ berechtigung jeder der drei Hochſchultypen ge⸗ wahrt. Sie beruht darauf, daß dieſelben allgemeinen Hochſchulaufgaben der Forſchung, Lehre und Bildung jeweils um einen anderen Mittelpunkt zentriert ſind. Die geiſtige Prägung, die die humaniſtiſche Uni⸗ verſität verleiht, iſt in erſter Linie die Entwick⸗ Jung des reinen Erkenntnistriebes, des Strebens nach Wiſſen um des Wiſſens willen, des Bedürfniſſes, das in wiſſenſchaftlicher Arbeitsteilung erwählte Fachgebiet in das Ganze der menſchlichen Erkenntnis einzuordnen und durch eine philoſophiſche Deutung dieſes Ganzen zu einer abgeſchloſſenen Weltanſchauung zu gelangen. Die Verwertbarkeit der wiſſenſchaftlichen Forſchung und der wiſſenſchaft⸗ lichen Erziehung für das praktiſche Leben iſt weniger Ziel als Folge. Die Univerſitäten haben aber immer wieder in Perioden eines geſteigerten Einfluſſes auf wechſelnden Gebieten bewieſen, daß ihre reine Gei⸗ ſtigkeit über ihren Selbſtwert hinaus eine uner⸗ ſchöpfliche Quelle praktiſcher Anwen⸗ dung im Bereich der Geſamtkultur darſtellt. Eine ganz andere Art der Zentrierung von Forſchung, Lehre und Bildung zeigen die Techni⸗ ſchen Hochſchulen und die Handelshoch⸗ ſchulen. Ihre Möglichkeit beruht auf der pfycho⸗ logiſchen Tatſache, daß der Forſchungsdrang ſich auf einem doppelten Wege entwickeln kann. Einmal aus dem philoſophiſchen Bedürfnis nach einer abge⸗ ſchloſſenen Weltanſchauung heraus; dann aber auch in Verfolgung praktiſcher Bedürfniſſe, die eine theoretiſche Löſung verlangen. Der geniale Pädagoge Kerſchenſteiner hat wohl im Anſchluß an eigenes Erleben auf einen außerordentlich verbreite⸗ ten Jugendtypus hingewieſen, der nur vom prakti⸗ ſchen Handeln und ſeinen Frageſtellungen her die Freude an theoretiſcher Forſchung gewinnen kann. Es beſteht Anlaß zu der Vermutung, daß der ökono⸗ miſch ud techniſch begabte Menſch vorwiegend nicht nur im Jugendalter, ſondern dauernd dem prak⸗ tiſch⸗theoretiſchen Menſchentypus ange⸗ hört, wie wir ihn im Gegenſatz zum phlloſophiſch⸗ theoretiſchen Typus nennen können. Wer den Be⸗ ruf zum leitenden Kaufmann als innere Berufung empfindet, wird auch den ihm an hieſi⸗ ger Handels⸗Hochſchule eröffneten Weg zur Wiſſen⸗ ſchaft freudigen Herzens finden.“ Nach langandauerndem Beifall des großen Audi⸗ toriums wurden die vielen Neuſtudenten durch Hand⸗ ſchlag auf die Satzungen der Handelshochſchule Mannheim verpflichtet. Nach dieſer Feierlichkeit ſprach der derzeitige Vorſitzende der Studenten der Handels⸗ hochſchule gand. rer. bee. Kleinau Worte herzlicher Begrüßung. Eingehend legte er den jungen Kom⸗ militonen den Standpunkt der heutigen akademiſchen Generation dar. In der gegenwärtigen Notlage unſeres Volkes ſind Wollen und Können zu ver⸗ langen. Die Chargen zogen aus, die Aula leerte ſich. Die Immmatrikulationsfeier hatte ihr Ende gefunden. Mannheim hat eine Reihe neuer Studenten. G. F. Tanzturnier im Palaſthotel Die Frühjahrs⸗Tanzmeiſterſchaſt von Mannheim und Baden wurde, wie ſchon im Mit⸗ tagblatt kurz berichtet, am Abend des Maimarkt⸗Dienstags im Palaſthotel ausgetragen. Das unſichere Wetter, das den Beſuch der Rennen nachteilig beeinflußt hatte, kam dieſer großzügig aufgezogenen und durchgeführten Tanz⸗ veranſtaltung weſentlich zugute. Etwa 300 Beſucher aus den erſten Geſellſchaftskreiſen, darunter einige offizielle und prominente Perſönlichkeiten, die dadurch ihrem Intereſſe am Tanzſport Ausdruck gaben, hatten ſich in den für ſolche Veranſtaltungen geradezu geſchaffenen Räumen des Palaſthotels zuſammengefunden. Man hatte aus dem im Winter veranſtalteten Tanzturnier gelernt. Die Organiſation klappte hervorragend. Der Ablauf des eigentlichen Turniers war zeitlich ſo zuſammengedrängt, daß er die Zuſchauer nicht ermüdete und durch die Oeff⸗ nung ſämtlicher angrenzender Räumlichkeiten herrſchte niemals Ueberfüllung in einem Saale. Direktor Weil vom Palaſthotel und der Initiator und Organiſator des Turniers und Balles, Herr Curt Rudolf Wein⸗ lein, hatten in vorbildlicher Handinhandarbeit dafür geſorgt, daß die Beſucher in jeder Hinſicht befriedigt murden. Uhr das Tanzturnter im Sil⸗ berſaal begann, ſtanden dichte Mauern von Zuſchauern um die Tanzfläche. Herr Weinlein wies in einen Begrüßungsworten auf den Zuſammenhang des Turniers mit den Maunheimer Frühjahrsrennen hin und gab der Hoffnung Ausdruck, daß der erſte Verſuch, im Rahmen der Maimarktwoche ein ſolches Turnier im geſellſchaft⸗ lichen Mittelpunkt Mannheims zu einem geſellſchaftlichen Teſt zu geſtalten, gelingen möge, damit er zu Wieder⸗ holungen anreize. Wie er weiter durchaus zutreffend hervorhob, iſt die Kriſe in Tanz und Tanzmuſik glücklich überwunden. Ueberſprudelnde Auswüchſe der Nachkriegs⸗ zeit ſind abgelöſt worden durch ruhige Sachlichkeit. Beim Tanz hat die Anmut der Bewegung ihren Platz zuruc⸗ erobert. mobei der engliſche Stil vorbildlich gewoeden tſt. Der Verlauf des Turniers bewies die Richtigkeit dieſer Worte. Wie ſehr auch die Tanz verbände dem Mannheimer Turnier ihre Aufmerk⸗ ſamkeit entgegenbrachten, bewies die Mitwirkung des Neichs verbandes zur Pflege des Geſellſchaftstanzes in Berlin und der Internationalen Turnier⸗ Tanzliga in Zürich. Beide hatten eine Reihe ihrer beſten Tänzer und Tänzerinnen entſandt, ſo daß dem Turnter durch die Teilnahme von faſt 20 erſten Tanz⸗ Als gegen 7410 paaren eine beſondere Note gegeben wurde Für den Reichsverband war Herr Großkopf⸗ Karlsruhe, für die Turntier⸗Tanzliga Herr Baron von Kaiſer als Vertreter zugegen. Beide Herren betätigten ſich ouch als Punkt⸗ und Schiedsrichter. Die Startklaſſen verteilten ſich folgendermaßen: 1. Gäſte⸗ und Meiſterſchaftsklaſſe von Mannheim, 2. Kombinierte B⸗ und A⸗Klaſſe fiir Amateurpaare des Reichsverbandes, 3. Profeſſionalklaſſe ir Profeſſional⸗ paare der Internationalen Turnier⸗Tanzliga und 4. die die Sonderklaſſe für Amateurpaare des Reichsverbandes. Die Beteiligung an allen vier Klaſſen war außerordentlich ſtark, ſo daß mehrfach Paralleltänze mit zahlreichen Aus⸗ ſcheidungen vorgenommen werden mußten. Dennoch ſptelte ſich das umfangreiche Turnter binnen zwet Stun⸗ den ab. Für den aufmerkſamen Zuſchauer ergab ſich aus bem ſtändig wechſelnden Tonfilm des Tanzes und der Tanzmuſik ein überaus anſchanliches Bild des Geſell⸗ ſchaftstanzes von 1990. Neben der betonten ruhigen Sach⸗ lichkett der Zwei⸗ oder Viervterteltänze iſt das leichte Wiegen während der Dreivierteltänze(Engliſh Waltz und Deutſcher Walzer) bemerkenswert, wobei für dieſe Tänze die Mode des verlängerten Frauenrocks geradezu eine äſthetiſche Vorausſetzung bildet. Daß gerade ein Wiener Walzer, der von Herrn Flohr und Frl. Hepprich (Baden⸗Baden— Berlin) virtuos überlegen getanzt wurde, derartige Stürme bes Beifalls erweckte, daß er wiederholt werden mußte, ſei als charakteriſtiſches Merkmal der augenblicklichen Tanzentwicklung beſonders gebucht. Die Ergebniſſe 5 der einzelnen Startklaſſen⸗Tänze waren folgende: J. Gäſte⸗ und Meiſterſchaftsklaſſe von Mannheim(offen für Amateurpaare, die keinem Verbande angehören): 1. Herr Harre/ Frl. Keicher, die die Wintermeiſter⸗ ſchaft verteidigten und die Frühjahrsmeiſterſchaft wieder gewannen. 2. Herr Stüber/ Frl. Stüber. 3. Herr Franz/ Frau Fiſche r. 4. Herr Gein zer Frl. Geng. II. Kombinierte B⸗ und A⸗Klaſſe für Amateurpaare des R. P..: 1. Herr Eglinger/ Frl. Strätter vom Schwarzweiß⸗Club Karlsruhe. 2. Herr Honey Frl. Schimmelbuſch(Grünweiß⸗Club Köln). 3.(gleiche bunktzahl) Herr Villers und Frl. Tohn(Rotweiß⸗ Club Bad Nauheim) und Herr Deecke/ Frl Silber⸗ borth(Schwarzweiß⸗Club Karlsruhe). III. Profeſſionalklaſſe: 1. Herr Flohr/ Frl. Hepp⸗ rich(Berlin⸗Baden⸗Baden). 2. Herr und Frau Bäulke (Gießen). 3. Herr und Frau Sachſe⸗Beck(Gera). 4. Herr Frenſchoffſky/ Frau Fiſcher. IV. Sonderklaſſe für Amateurpaare des R. P..: 1. Herr Ratze l/ Frl. von Göhler(Schwarzweiß Karlsruhe), die damit den Großen Preis von Baden er⸗ Herr Wertheimer und Partnerin vom Berlin. 3. Herr Eglinger/ Frl. Herr Regierungsbaurat Söhn(Blau⸗ Jöckel(Gelbſchwarzeaſino rangen. 2. Schwarzweiß⸗Club Strätter. 4. brange Berlin)/ Frl. München). Die Preiſe beſtanden in goldenen, ſilbernen Me⸗ datillen und Plaketten mit dem Mannheimer Stadtwappen, der Große Preis von Baden in einer großen ſilbergerahm⸗ ten Ehrenplakette. Zwiſchen Turnier und Preisverteilung brachte Herr Wein lein mit ſeiner ſiegbewährten Part⸗ nerin Frl. Jäger in einer Tanzſchau einen Tango und einen Quickſtep zur Vorführung, bet denen das Paar wieder einmal ſein reiches Können in der modernen Tanzkunſt bewährte und ſich ſtürmiſchen Beifall rorcheſter ſtellte thotels, derem ver⸗ irt Brümann, die Goldene schule 1 heimer Siegerpaare ſich nochmals zu Medaille„r der Inter trr 0 ausgezeichnete Leiſt t wurde. Mit vollem 8 denn die Kap aliſch und tech h voll⸗ kommen auf der Höhe. 5 Nach dem Turnier dankte Beigeordneter Dr. Cahn⸗ Garnier im Namen der Hotelgeſellſchaft Herrn Wein⸗ lein für ſeine große Mühe, die er ſich um das Zuſtande⸗ kommen des Turniers gegeben habe. Auch er hob her⸗ vor, daß dieſe Turniere und Frühjah und Herbſt⸗ meiſterſchaften zu einer ſtändigen Einri ng in Mann⸗ heim werden en, wodurch zweifellos das geſellſchaft⸗ liche und öffentliche Leben unſerer Vaterſtadt eine wert⸗ volle Bereicherung erfahren würde. Im Anſchluß doran blieben Turnierteilnehmer und Beſucher noch lange bei Tanz und Unterhalt beiſammen. Die Freude über das wohlgelungene Feſt war allgemein. Sonntag Va werden die Mann⸗ einer Tanz ⸗ zeinlein Am kommenden abend ſchau im Palaſthotel vereinigen. Auch und ſeine Partnerin werden wieder moderne Tänze vor⸗ führen. 55 124 Mannheim als Kongreßſtadt Im Monat Mai 1930 werden in Mannheim nachſtehenden Tagungen abgehalten: .—11. Mai: 12. Hauptverſammlung des Badiſchen Sparkaſſen⸗ und Girover⸗ bandes(rund 700 Teilnehmer); 17.19. Mai: Jahresverbandstag 1930 des Reichs ver bands die des Deutſchen Elektroinſtallations⸗ gewerbes, Landesverband Württem⸗ berg und Baden(rund 300 Teilnehmer); 25.—26. Mai: 8. Tagung des Süddeutſchen Be⸗ zirksverbands deutſcher Haarformer (rund 1200 Teilnehmer). Die 5. Jahreshauptverſammlung des Reichsver⸗ bandes des deutſchen Elektro⸗Inſtallateur⸗ Gewerbes, Landesverband Württemberg und Baden e.., beginnt am Samstag, 17. Mai, mit der Vertreterverſammlung. Am Sonntag, 18. Mai findet die Jahreshauptverſammlung im Verſammlungs⸗ ſaale des Roſengartens ſtatt. Nachmittags treffen ſich die Verſammlungsteilnehmer zu einer Rhein⸗ und Hafenrundfahrt. Den Abſchluß der Tagung bildet ein Feſtabend in den Sälen des Ballhauſes am Schloß. Die Vorbereitungen ſind in vollem Gange. Es iſt mit einer regen Beteiligung an dieſer Tagung zu rechnen. Mit der 8. ſſtddeutſchen Bezirkstagung des Bundes deutſcher Haarformer am Sonn⸗ tag, 25. und Montag, 26. Mai wird in den Räumen des Ballhauſes gleichzeitig das 25 jährige Be⸗ ſtehen der Ortsgruppe Mannheim gefeiert. Mit der Tagung des Bezirksverbandes, der die Länder Baden, Bayern, Pfalz, Württemberg und Heſſen umfaßt, ſind ein großes Preis ⸗ friſieren mit Wettbewerb um die Meiſterſchaft von Süddeutſchland und eine große Fachausſtellung verbunden. * * Herabſetzung der Mindeſtteilnehmerzahl für Geſellſchaftsſonderzüge. Seit 1. Mai ſind die Min⸗ deſtteilnehmerzahlen für Geſellſchaftsſonderzüge her⸗ abgeſetzt. Nunmehr ſind mindeſtens zu löſen: bet Benutzung der 1. Klaſſe 100 Fahrkarten(bisher 125) der 2. Klaſſe 200 Fahrkarten(bisher 250), der 3. Klaſſe 300 Fahrkarten(bisher 380). In jedem Falle ſind für die ganze Sonderzugsſtrecke mindeſtens RM. 190.— zu entrichten. * Wiener Feſtwochen 1930. Die Generaldirektion der öſterreichiſchen Bundesbahn gewährt Beſuchern der in der Zeit vom.—15. Juni ſtattfindenden Wie⸗ ner Feſtwochen 1930 auf Grund eines beſonderen Ausweiſes eine Fahrpreisermäßigung von 30 Prozent für die Rückfahrt. Nach einem Aufent⸗ halt von mindeſtens 5 Tagen in Wien, wobei der Tage der Ankunft und der Abfahrt als je ein Tag gerechnet wird, können die Reiſenden in Wien die ermäßigten Fahrtausweiſe nach einer beliebigen öſterreichiſchen Grenzſtation löſen. * Freiwilliger Tod. Im Laufe des geſtrigen Nachmittages hat ſich eine 22 Jahre alte ledige Hausangeſtellte aus Lampertheim in der Küche ihrer Dienſtherrſchaft in der Oberſtadt mit Leuchtgas vergiftet. Die Verſtorbene ſoll ſchwer⸗ mütig veranlagt geweſen ſein. Veranſtaltungen Das Nationaltheater teilt mit: Da für die Erſt⸗ aufführung des Schwanks„Dreimal Hochzeit am Samstag ein großer Teil der Plätze von auswärtigen Beſuchern der Hauptverſammlung des„Badiſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes“ in Anſpruch genommen iſt, ſind im freien Verkauf nur noch Plätze im 4. Pang und Stehparterre erhältlich. 5 e Maunheimer Künſtlertheater„Apollbv“. Vom 8. bis einſchließlich 15. Mai gaſtiert im Apollotheater die Wiener Revne⸗Operette mit der dreiaktigen Operette von Okon⸗ kowſky und Steinberg„Tauſend ſüße Beinchen“, Muſik von Walter Bromme. Die Operette hat in Berlin und Wien 400 Aufführungen erlebt. In Lucie Hamberger, Friedl Röck, Sylvia Hruby, Mees⸗Booggarts, Brund Wiesner, Max Reichardt ſtehen dem Enſemble ausgezeich⸗ nete Solokräfte zur Verfügung. Der Tanz iſt vertreten durch die Moulin⸗Ronge⸗Girls und die Solotänze von Les Rogses, ebenfalls vom Moulin Rouge. Das Enſemble kann nur bis zum 15. Mai verbleiben, da es am 16. Mai wieder ſeine ſchweizeriſchen Gaſtſpiel⸗Verpflichtungen zu erfüllen hat. Vortrag Dr. Höcker. den heute abend im C 7 de n Demonſtra⸗ bions⸗Vortrag:„Sterne ſind Menſchen⸗ ſchickſale“ von Dr. Carl Höcker(Berlin) verwieſen. ſei N. hiermit nochmals auf Achtjähriger Junge im Streit getötet * Heidelberg, 7. Mai. Hier ſtarb geſtern ein achtjähriger Knabe namens Domnick baran, daß ihm ein gleichalteriger Knabe bei einem Streit wäh⸗ rend des Spiels einen Fußtritt in den Leib ge⸗ geben hatte. Das Kind erlitt eine Darmzerreißung 1 war auch durch eine Operation nicht mehr zu retten. Schluß des redaktionellen Teils VVV 8 Sträflich leichtſinnig fh viele Meuſchen mit ihrer Geſundheit um! Sie hüten ich zwar äugſtlich vor jeder Anſteckung, vor jedem Luftzug achten aber dabei nicht darauf, ob eine der Hauptbedingun⸗ gen für Geſundheit und Wohlbefinden erfüllt iſt, nämlich die regelmäßige Darmtätigkeit. Die infolge von Darm⸗ trägheit zu lange im Körper zurückgehaltenen Speifereſte wirken ungünſtig auf die Zuſammenſetzung des Blutes ein, Verunreinigtes Blut bedeutet aber eine große Gefahr für die Geſundheit. Deshalb beſeitige man die Stuhlverſtapfung rechtzeitig und iehe den Darm allmählich wieder zu durch Gebrauch ihrmittels, wie es die bet Aerzten Richard der gleichmäßigen Anregung der Darmtä mäßigen Stuhlgang 5 — — 4. Seite. Nr. 210 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe Mittwoch, den 7. Mai 1939 Kommunale Chronik Bürgermeiſterwahlen In Kuielingen(Amt Karlsruhe) wurde Bür⸗ germeiſter Dörr mit 44 von 69 Stimmen wieder⸗ gewählt. Kandidat Gärtner Adolf König erhielt 16 Stimmen, während auf den kommuniſtiſchen Land⸗ tagsabgeordneten Bock 9 Stimmen entfielen. In Hügelsheim(bei Raſtatt) wurde der bis⸗ herige Bürgermeiſter Franz Karl Frank mit 312 Stimmen wiedergewählt. Der Gegenkandidat Friedr. Eberle erhielt 276 Stimmen Abgeſtimmt haben 589 von 602 Wahlberechtigten. Bei der am Sonntag in Schwenningen vor⸗ genommenen Stadtvorſtaudswahl haben von 13 490 Wahlberechtigten 9580 abgeſtimmt. Der Kan⸗ didat der bürgerlichen Parteien, Dr. Gönnewein⸗ Heilbronn, erhielt dabei 3291 Stimmen. Auf den ſoztaldemokratiſchen Kandidaten Dr. Sigloch⸗Stutt⸗ gart entfielen 2260 Stimmen. Regierungsrat Dede⸗ rer erhielt 2607, der kommuniſtiſche Landtagsabge⸗ ordnete Vollmer 1402 Stimmen. Der Zweibrücker Haushaltsplan genehmigt Zweibrücken, 7. Mai. Der Stadtrat ge⸗ nehmigte in ſeiner Dienstagſitzung mit 15 gegen 8 Stimmen der Kommuniſten, Sozialdemokraten und Nationalſozialiſten den Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1930⸗31. Der Voranſchlag ſieht rund 1832 000 Mark Einnahmen und 2316 000 Mark Ausgaben, ſomit einnen Fehlbetrag von rund 484000 Mark vor. Der Geſamtfehlbetrag unter Be⸗ rückſichtigung der Vorträge aus früheren Jahren beträgt insgeſamt 1028 000 Mark. Der neue Bürgermeiſter von St. Ingbert * St. Ingbert, 6. Mai. Der zum Bürger⸗ meiſter unſerer Stadt gewählte bisherige Bürger⸗ meiſter Dr. Schier aus Lichtenfels in Bayern wurde geſtern abend im großen Saal des Becker⸗ bräus eingeführt. Geladen waren der Stadt⸗ rat und ſämtliche Beamten und Angeſtellten der Stadt. Der bisherige ſtellvertretende Bürgermeiſter 1. Adjunkt Rickert richtete herzliche Begrüßungs⸗ worte an den neuen Bürgermeiſter. Namens des Zentrums gab Landesratspräſident und Stadtrat Scheuer einen Rückblick auf die Vergangenheit der Stadt und würdigte ihre augenblickliche Lage. Namens der Bürgervereinigung entbot Stadtrat Klees dem neuen Stadtoberhaupt den Willkomm⸗ gruß und verſicherte ihm das Vertrauen ſeiner Frak⸗ tton. Namens der Deutſch⸗ſaarländiſchen Volkspar⸗ tei ſprach Stadtrat Mitteldorf einige herzliche Begrüßungsworte. Dann ergriff Bürgermeiſter Dr. Schier das Wort, um zunächſt einmal für die einſtimmige Wahl zum Bürgermeiſter von St. Ingbert zu danken. Er wolle ſich heute nicht programmatiſch feſtlegen, er wolle die Arbeit ſo aufnehmen, wie ſie an ihn heran⸗ trete. Er ſei ein Freund des Fortſchritts. Er bitte um Geduld, da er kein Wundermann ſei und er bitte um das Vertrauen. Seine Stellungnahme zur Geſamtbevölkerung lege er ſo dax, daß er nicht für eine Partei da ſei, ſondern für alle. Pflicht⸗ erfüllung ſei die ſichere Baſis des Gemeinwohls. * gg. Nußloch, 6. Mai. Der ſogen. Tröpfles⸗ brunnen im Oberdorf an der Sinsheimerſtraße, der noch aus der Zeit ſtammte, wo Nußloch noch keine Hauswaſſerlettung hatte, ſondern wo. nur einige laufende Brunnen die Gemeinde mit Waſſer verſorgten, wurde nun beſeitigt, da ſein großer Trog doch nur noch als Abladeſtelle für allerlei Unrat diente. Der Gemeinderat genehmigte den Ver⸗ kauf des Brunnengeländes an den Angrenzer, Vor⸗ arbeiter Philipp Renſch. Der Tröpflesbrunnen hatte ſeinen Namen wohl daher, daß er der hochgelegenſte Brunnen war und deshalb bei Waſſerknappheit wohl am erſten zu tröpfeln anfing. Auch der Joſephs⸗ brunnen in der Loppengaſſe mußte dem Fortſchritt weichen, nachdem ſein maſſiver Trog rund 100 Jahre lang geſtanden hatte. Zur Bekämpfung der Feldmäuſeplage werden ein Zentner Zelio⸗ Giftweizen und drei Legeflinten beſtellt.— Die Re⸗ gelung der Entſchädigung, die der Gemeinde durch den weiteren Einrutſch von Waldgelände beim Stein⸗ bruch bes Portlandzementwerkes entſtanb, behält ſich der Gemeinderat für ſpäter auf. rganiſationsgrun in der heutigen Polizei Von Miniſterialrat Dr. Barck, Karlsruhe III. Wie ſchon eingangs erwähnt, haben die organiſa⸗ toriſchen und techniſchen Veränderungen im deutſchen Polizeiweſen auch Veränderungen und Verbeſſerun⸗ gen in der Auswahl und in der Ausbildung der Polizeibeamten notwendig gemacht. Der Erſatz der Polizei und Gendarmerie kam früher größtenteils aus dem Heer und führte dem ſtaatlichen Sicherheitsdienſt waffen⸗ kundige Beamte zu, die lediglich noch fachlich auszu⸗ bilden waren. Heute haben wir, nachdem das frü⸗ here Zeitverhältnis in der Sicherheitspolizei auf Grund des Friedensvertrages beſeitigt werden mußte, nach Maßgabe der neueren Polizeibeamten⸗ geſetze überall die ſogenaunte Einheitslaufbahn, die es notwendig macht, die Polizeianwärter ſelbſt her⸗ anzuziehen und waffentechniſch wie fachlich auszu⸗ bilden. Es geſchieht das einmal auf den Polizei⸗ ſchulen, in die die Anwärter jahrgangsweiſe ein⸗ berufen werden. Die weitere Ausbildung erfolgt ſodann in den Bereitſchaften, wo dieſe Ausbildung ſowohl eine fachliche wie eine allgemein berufliche iſt. Der allgemein berufliche Unterricht ſoll den Be⸗ amten nicht nur jene Allgemeinbildung und allge⸗ meine Kenntnis des modernen Lebens vermitteln, die er für die verantwortliche Tätigkeit in ſeinem ſpäteren Beruf braucht, ſondern er ſoll m. E. auch dazu dienen, bei frühzeitiger körperlicher Untaug⸗ lichkeit für den Außendienſt, der in einem gewiſſen Prozentſatz immer eintreten wird, den Uebergang in andere Beamtenlaufbahnen zu erleichtern. Wer die hier entſtehenden Schwierigkeiten in der Praxis kennt, wird dieſe Bedeutung des allgemein bilden⸗ den Unterrichts beſonders zu ſchätzen wiſſen. Steht der älter gewordene Beamte zum Einzeldienſt oder zur techniſchen Sonderverwendung heran, ſo erhält er hierfür auf den Landespoltzeiſchulen nochmals eine beſondere kursmäßige Ausbildung. Von dieſem Zeitpunkt an ſtellt dann ſeine Fortbildung für die gehobenen Stellen gewiſſermaßen eine freiwillige Leiſtung dar, der Staat gibt nur in einem gewiſſen Umfange die Möglichkeit, die qualifizierte Eignung nachzuweiſen. Nicht alle, ſondern nur die Beſten ſollen und können in die Führerſtellen einrücken. Eine beſondere Ausbildung wird m. E. in der heutigen Polizei auch notwendig für die der Exekutive übergeordneten und für ſie verantwortlichen Verwaltungsbeamten. Aus dem Lande Zwei Doppelhäuſer niedergebrannt * Rietheim(A. Villingen), 7. Mai. Geſtern nachmittag brannten hier zwei große Dop⸗ pelhäuſer nieder. Etwa um vier Uhr entſtand im zweiten Stockwerk des Hauſes des Landwirts Peter Bucher aus noch unbekannter Urſache ein Feuer, das raſch auf das angebaute Anweſen des Landwirts Andreas Wener übergriff, ſo daß das ganze Haus im Augenblick in Flammen ſtand. Durch den herrſchenden Weſtwind waren zahlreiche um⸗ liegende Gebäude gefährdet, ſo daß auch die Nachbar⸗ feuerwehr alarmiert werden mußte. Kurz vor Ein⸗ treffen der Villinger Motorſpritze trieb ein Wind⸗ ſtoß die Flammen auf das in der Nähe gelegene Doppelanweſen der Landwirte Ernſt Neininger und Franz Zimmermann, das ebenfalls inner⸗ halb kurzer Zeit einem Flammenmeer glich. Die Motorſpritze konnte noch mit größter Mühe das dicht dabei ſtehende Wohnhaus des Altbürgermeiſters Hettich retten, das auch ſchon Feuer gefangen hatte. Die beiden mit Schindeln bedeckten Anweſen ſind bis auf den Grund niedergebrannt, während ein zwi⸗ ſchen ihnen liegendes kleines Haus, das mit Ziegeln Die Fahr⸗ Der gedeckt iſt, vom Feuer verſchont wurde. niſſe konnten nur zum Teil gerettet werden. Schaden ſteht noch nicht feſt. P Noamuas ælaes Naſuesin. Don Elm Viebig 32 In der großen Trübſeligkeit von Straßen, die Großſtadt waren und doch nicht Großſtadt, die wie Kleinſtadt waren trotz ihrer hohen Häuſer und ihrer Dichtbevölkertheit, Straßen, die nur den Alltag kannten und nie mit feſtlich⸗freundlichem Geſicht lächelten, die ſchon fetzt um acht Uhr abends eine Stille zeigten, die wie eine Unhetimlichkeit herabſank, fühlte Marie⸗Luiſe eine große Traurigkeit. Ste ging geſchwind, nicht, daß ſie ſich gefürchtet hätte— vor einem Jahr noch freilich hätte ſie es nicht gewagt, hier ſo ſpät allein zu gehen— aber es trieb ſie voran wie mit Ungeduld. Es drängte ſie etwas: voran, voran! Es war wie ein Laufen nach einem Ziel, das ſie noch nicht ſah, das ſie auch nicht benennen konnte, und das ſie doch zu erreichen ſich mühte. Und nach dem es ſie unbeſchreiblich verlangte. Ach, etwas tun, das ihre innere Unruhe beſchwich⸗ tigte! Ach, ein Licht ſehen, das ihr ihren Weg deut⸗ licher zeigte! Oh, wie dunkel war es hier! Sie ſchauerte nun doch. Am großen Kind drüben war es ganz hell, das heißt, nur gerade vorm Eingang, wo der Kranz elektriſcher Lampen um das ſcheußlich ſchreiende Reklamebild„Verlorene Töchter“ einen grellen und in ſeiner ſcharfen Begrenzung wie abgeſchnittenen Lichtſchein auf das breite Trottoir warf. Rechts und links davon erſchien alles deſto dunkler, ſo dunkel, daß man die Geſtalten nicht genau erkennen konnte, die da warteten. Kleine und größere, dürftige und wenige dürftige Geſtalten. Waren es Kinder? Zwei gingen jetzt dicht vor Marie⸗Luiſe. Das eine, das etwas größere Mädchen, war das nicht Copyright: Deutſche Verlags⸗Anſtalt Stuttgart Trude Schindler? Unwillkürlich hielt Marie⸗Luiſe ſich dicht hinter den beiden. Die Kinovorführung war gerade aus, ein ſpär⸗ liches Publikum zerſtreute ſich, an einen Herr mit hochgeſchlagenem Paletotkragen drängten ſich die beiden jetzt heran. Sie nahten ſich chm von rechts und von links, nahmen ihn ſo in die Mitte. Sie flüſterten. Marie⸗Luiſe lauſchte angeſtrengt. Wenn ſte doch verſtehen könnte, was die ſagten! Jetzt ſprach die Schindler etwas lauter:„Ich hab auch noch'ne Schweſter, die is aber ſchon achtzehn— ſe is noch drin im Kino. Meine Freundin hier die is— Lenchen, ſo ſag doch, du biſt erſt elf, nich? Ich bin zwölf!“ Was der Mann darauf ſagte, das verſtand Marie⸗ Luiſe nicht, ſein Murmeln verſchluckte der hochge⸗ ſchlagene Kragen. Im Augenblick wurde ihr auch noch nicht klar, was all dies hier bedeutete, ſie ſah nur, daß der Herr ſich den ſteifen Hut tiefer in die Stirn drückte, und dann die Kleinere von beiden mit ſich nahm. Sie verſchwanden raſch. Die Schindler drehte noch einmal um, unwillkür⸗ lich wich Marie⸗Luiſe ihr aus auf die Mitte des Dammes. Was tat die nun weiter? Die kehrte zum Kino zurück. War es die Trude denn wirklich? Oder war es ein Spuk, die Viſion von etwas Widrigem, Scheußlichem? Ja, ſie war es, ſie war es! Jetzt ſtand ſie vorm Eingang, vom grellen Lichtſchein geſpenſtiſch beleuchtet. Das war der Schindler halbfertige Back⸗ fiſchgeſtalt, ihre hellbeſtrumpften, bis weit über das Knie hinauf ſichtbaren Beine unterm noch kindlichen Denn es iſt ganz zweifellos, daß durch die Univer⸗ ſitäts⸗ und die Vorbereitungspraxis den angehenden Juriſten eine nur geringe polizeiliche Belehrung zu⸗ teil werden kann. Hier wird man verſuchen müſſen, durch Aborönung zu größeren Polizeidienſtſtellen, 2 aber auch durch Kurſe(Polizeiinſtitut Berlin) eine ergänzende Unterrichtsmöglichkeit zu eröffnen. Die⸗ ſes Bedürfnis iſt übrigens auch im Ausland empfunden worden. Es iſt wohl dieſe Ausbildungs⸗ frage heute am beſten geregelt in Ungarn, wo Poli⸗ zeijuriſten und Polizeioffiziere auf der Zentral⸗ polizeiſchule in Budapeſt eine gemeinſame Fachaus⸗ bildung erfahren. Von den eingangs vorgetragenen Hauptgrund⸗ ſätzen der modernen Polizei ſcheint mir der Geſichts⸗ punkt der Einheitspolizei und des einheit⸗ lichen Zuſammenwirkens aller Polizei⸗ kräfte der ſtärkſte und weittragendſte zu ſein, denn er reicht einmal unmittelbar über die Ländergrenzen hinaus und führt zu einer Verflechtung des Abwehr⸗ kampfes der Polizeien aller Kulturländer der Erde (Begriff der Weltpolizei). Aber auch innerhalb Deutſchlands hat er mit Notwendigkeit dazu geführt, Polizei und Gendarmerie, d. h. den Sicherheits⸗ und Kriminaldienſt, in Stadt und Land immer enger zu verbinden. Für die Gendarmerie fiel mit der Aufhebung der Militärgerichtsbarkeit nach dem Kriege die Sonderſtellung der bisherigen militäri⸗ ſchen Gendarmerievorgeſetzten; die Diſziplinar⸗ gewalt ging damit auf die Verwaltungsbehörden über, denen nach Aufhebung der bisherigen Sonder⸗ leitung die Gendarmerie als Polizei des flachen Landes unterſtellt wurde. Nicht nur im uniformier⸗ ten Dienſt kann heute die Gendarmerie in weitem Umfange auf die Hilfe der Polizei rechnen, ſondern auch im Kriminaldienſt arbeitet die Gendarmerie aufs engſte, im Erkennungsdienſt ſowohl wie im Nachrichtendienſt mit den Kriminalpolizeiſtellen zu⸗ ſammen. Die deutſche Gendarmerie iſt heute über 100 Jahre alt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Gen⸗ darmeriebeamten ſtolz auf ihre Geſchichte ſind. Es iſt aber auch gewiß, daß eine moderne und qualifi⸗ zierte Gendarmerie in ihrer neuen Organiſations⸗ form und im Rahmen der Einheitspolizei ihren alten Ruf wahren und mehren muß. Einheit macht auch in der Polizei ſtark: und wir wollen doch alle ein ſtarke moderne Polizei, nicht als Selbſtzweck, ſondern zum Schutze des Staats und des Bürgers und, wie ich beifügen möchte, auch der deutſchen Wirtſchaft. C ˙wwꝛꝛv A1. 5 Neues Erdbeben feſtgeſtellt Karlsruhe, 7. Mai. Die Erdbebenmeldung des geodätiſchen Inſtituts der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe vom vergangenen Montag hat durch die kürzlichen Nachrichten aus Indien eine raſche Beſtä⸗ tigung erfahren. Auch aus Argentinien wurde über ſchwere Erdͤſtöße berichtet. Eine neue ſtarke Erd⸗ erſchütterung regiſtrierten die Inſtrumente der Erd⸗ bebenwarte bei der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe in der Nacht zum Mittwoch um 23.40.22 Uhr. Das Epizentrum liegt bedeutend näher als bei dem Beben der vorhergegangenen Tage und dürfte in einer Ent⸗ fernung von etwa 3 500 Km. zu ſuchen ſein. Das Ende der Bewegung erfolgte gegen 2 Uhr. Nach den Auf⸗ zeichnungen muß im Epizentralgebiet mit einer zer⸗ ſtörenden Wirkung des Bebens gerechnet werden. Zurzeit befindet ſich unſere Erde in einer Periode er⸗ höhter ſeismiſcher Tätigkeit, deren Urſache in den all⸗ mählich ſich vollziehenden iſoſtatiſchen Ausgleichbewe⸗ gungen der Erdrinde zu ſuchen iſt. Vom Zug überfahren und getötet Achern, 7. Mat. Der 45 Jahre alte Albert Fackel aus Schwetzingen, ſprang bei der Station Achern aus dem Zuge, geriet unter die Räder, die ihm den Kopf abfuhren. Der Getötete ſollte ſich in Begleitung ſeiner Frau nach dem Luftkurort Erlenbad begeben. i—— Im Nauſch ertrunken . Neufracht(A. Ueberlingen), 6. Maf. Der 63 Jahre alte Dienſtknecht Joſef Schorer aus Deg⸗ genhauſen wurde nachts von drei jungen Männern in einem—10 Zentimeter Waſſer führenden Straßengraben tot aufgefunden. Offenbar hatte Schorer gezecht und war dann auf dem Heim⸗ weg in den Graben gefallen und ertrunken. * G Schwetzingen, 5. Mai. Die Fliederblitte im Schwetzinger Schloßgarten und der Schwetzinger Spargel zogen in den letzten Tagen viele Fremde nach Schwetzingen. Am Sams⸗ tag beſuchten etwa 2000 Perſonen den Schloßgarten. Am geſtrigen Sonntag wurden 9647 Tageskarten für den Schloßgarten verkauft. Die Fliederblüte dürfte bis zum nächſten Sonntag noch anhalten, ſo daß mit einem weiteren ſtarken Fremdenzuſtrom zu rechnen iſt. Die Kaſtanien ſtehen z. Zt. ebenfalls in vollem Blütenſchmuck.— Wie verlautet, hat die badiſche Re, gierung es abgelehnt, die Verſetzung des Forſtrats Gillardon rückgängig zu machen. * Baden⸗Baden, 7. Mai. Der ſeit einigen Tagen vermißte Schreiner Leppert wurde in der Klär⸗ anlage erhängt aufgefunden. Die Urſache des Selbſtmords ſoll in jahrelanger Arbeitsloſigkeit liegen. * Oberachern, 6. Mai. Unter großer Anteilnahme wurde der im Alter von 87 Jahren verſtorbene Straßenwart a. D. Joſef Bluſt zu Grabe getragen. Er war Altveteran von 66 und 7071. * Triberg, 5. Mai. Die Feuerſchutzwoche hat in der Bevölkerung viel Aufmerkſamkeit gefun⸗ den. Die Freiwillige Feuerwehr und der Motor⸗ löſchzug haben Vorführungen und Proben veranſtal⸗ tet. Auch die Stadtkapelle hat ſich mit einem Kon⸗ zertabend beteiligt, ſo daß wohl angenommen wer⸗ den darf, daß die Allgemeinheit die gegebenen An⸗ regungen in ſich aufgenommen hat und in die Pra⸗ xis umſetzt. Nachbargebiete Um den konfeſſionellen Frieden * Ludwigshafen, 7. Mai. Die Vorſtände des Proteſtantismus von Ludwigshafen(die Presbyte⸗ rien und die Vorſtände ſämtlicher kirchlicher Ver⸗ eine) erlaſſen in der Tagespreſſe einen Proteſt, der ſich„mit größter Entrüſtung gegen die maßloſen Angriffe“ wendet, die von den Rednern der katholiſchen Oſtermiſſionen und deren Helfern öffentlich und beſonders bei der Hauspropa⸗ ganda in gemiſchten Ehen und bei Uebergetretenen dem ev. Teil gegenüber gemacht wurden. Die Er⸗ klärung weiſt ferner die beleidigenden Aeußerungen über den Reformator Luther und ſeine Bibelüber⸗ ſetzung entſchieden zurück. Zum Schluß ſpricht die Proteſterklärung die Erwartung aus, daß die katho⸗ liſche Geiſtlichkeit für die Folgezeit den Frieden zwiſchen den Konfeſſionen durch ſolche Umtriebe nicht mehr ſtören läßt. Tod auf den Schienen i * Kaiſerslautern, 6. Mai. Am Dienstag vormit⸗ tag ließ ſich ein etwa 30 jähriger Mann kurz vor dem Haltepunkt Galgenſchanze der Strecke Kaiſers⸗ lautern—Biebermühle von dem aus Richtung Bie⸗ bermühle kommenden Perſonenzug 1401 überfahren. Der Mann wurde getötet. Seine Perſonalien konnten noch nicht ermittelt werden. In den Kalkofen gefallen * Meiſenheim, 7. Mai. In Medard fiel die 40jährige Frau Schlemmer beim Arbeiten in den Kalkofen von Auguſt Schlemmer jun. Obwohl der Ofen ausgelöſcht war, befand ſich noch etwas Glut unter den Maſſen. Ein Arbeiter zog die Frau gleich heraus, doch fingen die Kleider zit brennen an. Die Verunglückte, mit Brandwunden ſchwer bedeckt, ſtanb im Kreuznacher Krankenhaus. — r Chefredakteur: Kurt Fiſcher Derantwortlich für Politik: 5. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kanſer fommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller» Handelstell: Kurt Ehmer» Gerſcht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mi⸗ leilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, k 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr— Rückſendung erfolgt nur be Rüctvorto Pliſſeeröckchen, ihrs ſchlecht geſchnittene Mähne, ihr grünlich ſchillerndes blaſſes Geſicht, ihre Züge, die gemein und ſchon alt waren trotz aller Jugend. Sie wartete hier, ſie lauerte— auf wen, auf was 71 Ein Schupo näherte ſich, kaum ſah die Schindler ihn, ſo tat ſie ganz harmlos und gaffte angelegentlich⸗ intereſſiert zum bunten Reklamebild auf:„Verlorene Töchter.“ „Haſte Geld? fragte Theo Schindler ſeine Schwe⸗ ſter Trude im Bett. „Nee.“ Aber ſie log, ſte hatte heute abend noch zwei Mark verdient. Dazu die zwanzig Pfennig, die ihr Herr Krauſe gegeben hatte, die kriegte ſie jedes⸗ mal von ihm, wenn ſie Lenchen mitnahm,— zehn Prozent— ſte rechnete ganz genau. „Du haſt doch Geld“, beharrte der Bruder und ſuchte ihr das Beutelchen abzureißen, das ſie an einer Schnur unterm Hemd auf der Bruſt barg. Aber ſie hielt feſt ihre Hand darauf und ſtieß ihn mit den Beinen:„Ich laß mir niſcht wegnehmen mit Ge⸗ walt! Du haſt ja auch Geld.“ „Keinen Pfennig“. Und nün tat „Ach, Trudeken, gib mir doch was ab!“ „Wenn du mich jetzt nicht ſchlafen läßt, denn ſchrei ich. Denn haut Mutter dir oder der Piefke. Und ſch ſag es Piefken, daß er im Stroßhſack nachguckt, da haſte das Geld drin verſteckt, was dir deine Olle gegeben hat!“ „Sei ſtill!“ Er legte ihr erſchrocken die Hand auf den Mund. Sie lachte leiſe:„Mir kannſte niſcht vormachen. Deine Olle, die is doof, aber ich nich. Die kann mir ordentlich leid tun. Und nu laß mich in Ruh, ich will ſchlafen.“ Sie drängte ihn an den Rand des Bettes, kehrte ihm den Rücken und ſchlief bald ganz feſt. Es ſchliefen alle, die im engen Raum beiſammen lagen. Der Schlafburſche Piefke ſchnarchte, die Mut⸗ ter ſchnarchte; der Vater war noch nicht da, aber wenn der kam, ſchnarchte er auch gleich. Alle hatten er kläglich: ein gutes Gewiſſen, darum konnten ſie ſchlafen nur er, er konnte es nicht! Theo Schindler ſtemmte beide Hände gegen ſeine Bruſt: wie das da drin pochte, ganz ekelhaft. Er hatte Angſt, regelrechte Angſt. Was ſagte er ihr nun, wenn ſie wieder und wieder fragte:„Warum bringſt du den Anzug nicht? Und den Lodenmantel nicht? Ich will beides doch mal ſehen“. Die hundert Mark von ihr hätte er ausgeben müſſen, hatte er ihr geſagt, Billigeres hatte er nicht kaufen können, denn das war zu unhaltbar. Sie war des auch ganz zufrieden geweſen, hundert Mark gab ſie gern für ihn aus, aber ſehen, wenigſtens ſehen wollte ſie doch endlich den Einkauf. Ob ſie Verdacht ſchöpſte? Es dünkte den Knaben ſo, als habe ſie ihn heute ganz merkwürdig angeſehen, mißtrauiſch fra⸗ gend; Mißtrauen lag ihr ſonſt nicht— oder kam es ihr jetzt doch? Und was ſagte er bloß, warum er die Stelle im Hotel zu guter Letzt nicht gekriegt hätte? Auch danach fragte ſie immerzu. Es war läſtig, un⸗ geheuer läſtig. Sie war ihm überhaupt läſtig. Es war ja ganz ſchön warm bei ihr oben, und ihr Eſſen ſchmeckte ihm auch, er mochte ſie eigentlich auch ganz gut leiden— aber eine Stellung als Hotelpage hatte er niemals in Ausſicht gehabt, alles Schwindel, Schwindel! Die Trude war geriſſener, wenn er es wagen könnte, ſich der anzuvertrauen? Die wüßte vielleicht einen Aus⸗ weg. Aber nein, er traute ſich nicht. 8 Theo Schindler hatte ſich bereits ſo verhebdert in Schwindeleien, daß er nicht mehr herausfand. Wenn die Alte jetzt dahinter kam? Dann ſchmiß ſie ihn heraus, dann gab's keine warme Stube und kein Eſſen mehr— und vor allem kein Geld mehr. Geld, Geld! Ohne Geld iſt man ein unglücklicher Menſch, wenn das Fräulein Ebertz auch anders ſagte. Die hatte gut reden, die hatte ja Geld. Es lag bei ihr i — 1 1 27 r De im Schreibtiſch im eiſernen Kaſten, Den 90 kannte er gut, den hatte er erſt kürzlich geſehen. Und der Schlüſſel zu der verſchloſſenen Schr ſchichub⸗ lade, der lag bei ihr im Nachtiſch am Bett. (JTortfetzung folgt) 1 * 1 — V — Das Da das i der ſe auch Wag! zielle! umfa in Be heute San Teiln nen. einen 100 V werde höhnn gun Sams erſte anſchl dert geſam . von ten ſta von e tung ſein. wirku 8 ſehen — Chorv (Konz Drei nenme der G ſpanm Orato genom Heilig Marb. akader Au führe des, te Jugen Außer ſel be Fulda Sänge Nürnb .⸗G. quarte führur Feſth 30 — 1 65 Deg⸗ nern nden nbar eim. te der tzten ims⸗ ten. für irfte mit nen llem Re⸗ des ü. en lär⸗ des keit hme jene gen. che fun⸗ tor⸗ ſtal⸗ kon⸗ ver⸗ An⸗ Bra⸗ * Nees Sòugesfeet Das Mitteldeutſche Sängerbundesfeſt in Kaſſel vom 29. Mai bis 4. Juni 1930 Das großangelegte Mitteldeutſche Sängerbundesfeſt das im Stadium der Vorbereitungen in Anbetracht der ſchwierigen Finanzlage von Staat und Stadt und Hinſicht als nahezu geſichert gelten. Dank einer umfaſſenden außerordentlich rührigen Vorarbeit der in Betracht kommenden Ausſchüſſe gelang es, ſchon heute eine Teilnehmerzahl von weit über 10 000 Sängern und Sängerin nen auf Grund der Teilnehmerliſten als feſte Meldung werten zu kön⸗ nen, Da bis heute nur eine Meldung von 250 Ver⸗ einen vorliegt und eine weitere Meldung von etwa 100 Vereinen zu erwarten iſt, ſo darf angenommen werden, daß dieſe Zahl eine ſehr weſentliche Er⸗ höhung in den nächſten Wochen erfahren wird und 5 Zahl der am Feſt intereſſierten Muſikfreunde — iſt och dieſes Sängerbundesfeſt gleichzeitig ein Mufſikfeſt großen Stiles— das Vielfache dieſer Zahl betragen wird. In der Feſthalle auf dem Friedrichsplatz ſind an Veranſtaltungen geplant: Ein Begrü⸗ ghungsabend des Gaues Kurheſſen⸗Haſſel am Samstag, den 31. Mai der Chor der 10 000 als erſte Hauptveranſtaltung am Sonntag, den 1. Junt, anſchließend als zweite Hauptveranſtaltung ein Kon⸗ zert der Einzelgaue. Als Höhepunkt der geſamten Veranſtaltungen dürfte die g. Sinfonie von Beethoven unter Mitwirkung des verſtärk⸗ ten ſtaatlichen Orcheſters und eines gemiſchten Chores von etwa 1000 Sängern und Sängerinnen unter Lei⸗ kung von Staatskapellmeiſter Dr. Laugs zu werten ſein. Vier weitere Choxorcheſterkonzerte unter Mit⸗ wirkung des ſtaatlichen Orcheſters in der Stadthalle ſehen folgende Werke vor: Suter: Le Laudi(Kaſſeler Chorvereinigung), Pfitzner: Von deutſcher Seele (onzertchor des Kaſſeler Lehrer⸗Geſangvereins). Drei Uraufführungen: Stürmer, Meſſe des Maſchi⸗ neumenſchen, Stieber, Eccce homo, Maurick, Geſang der Geiſter über den Waſſern, darf man mit hochge⸗ ſpanmten Erwartungen entgegenſehen. Als kleine Oratorien ebenfalls in der Stadthalle ſind in Ausſicht genommen: Händel, Dettinger Te deum(Singverein⸗ Heiligenſtadt), Bruckner, Te deum(Konzertverein⸗ Marburg), Sätze aus Bruckners C⸗moll⸗Meſſe(Sing⸗ akademte⸗Hannover). Außer dieſen Konzerten ſind 22 Stundenkonzerte führender Vereine des Mitteldeutſchen Sängerbun⸗ des, teilweiſe unter Mitwirkung von Frauen⸗ und Jugendchören in zahlreichen Sälen vorgeſehen. Außer den Konzerten der größeren Kaſſeler Vereine ſel beſonders auf die Stundenkonzerte der Winfridia Fulda mit einem Chor von etwa 200 Sängern und Sängerinnen, des Marburger Liedervereins, des in Nürnberg mit ſehr großem Erfolg hervorgetretenen .⸗G.⸗BV. Frohſinn, Meerholz, und des Männer⸗ guartettvereins Helſa mit einer wertvollen Urauf⸗ führung von Wehle hingewieſen. Als Höhepunkt des ganzen Feſtes dürfte der Feſt⸗ bug, in dem etwa 300 Banner vertreten ſein werden, Umtt hiſtoriſchen Gruppen und Trachtengruppen be⸗ zeichnet werden. Auf dem Friedrichsplatz wird eine Feſthalle in einer Größe von 84“ 48 Meter er⸗ ſtehen. Dieſe Halle bietet Raum für etwa 7500 Sän⸗ ger guf dem Podium und ebenſoviel Hörer. Als Auf⸗ tat des Feſtes wurde außer einer Aufführung der Metſterſünger von Nürnberg“ von Richard Wagner ein Kammermuſikkonzert des Stürmer Trios im Ballſaal des Schloſſes Wil⸗ helmshöhe in Ausficht genommen. Den Teilnehmern ber anschließenden Schulmuſiktagung wird Gelegen⸗ belt gegeben werden, die Konzerte des Mitteldeutſchen Sängerbumdesfeſtes zu beſuchen. In den Vorträgen ud Uebungen werden zeitgemäße und ſtark im die horprapts eingreifende Fragen von namhaften behandelt werden. N Harf erwartet werben baß das großangelegte teldeutſche Süngerbundesfeſt den Ruhm Kaſſels Muſtkſtadt weit über die Grenzen der Provinz Inaustragen wird und daß bei Gelingen dieſes Jeſtes geſagt werden kann: Von hier ab und von heute beginnt eine neue Wertung des ee „ Mnuſik im 19. Jahrhundert und Inſtrumenten⸗ kunde. Lieferung 2/2. Das„Handbuch der uſikwiſſenſchaft“, das mit jeder Lieferung Reichhaltigreit und Gediegenheit erweiſt, bringt A Heft 21 und 22 die Anfänge zweier neuer Einzel⸗ bude:„Die Muſtk des 19. Jahrhunderts bis zur Romantik“ von Prof. Dr. Ernſt Bücke n⸗Köln und Inſtrumentenkunde“ von Dr. Wilh. Heinitz⸗Ham⸗ burg. Damit ſind zwei Themen angeſchnitten, die in alen muſtkaliſch intereſſterten Kreiſen größte Beach⸗ finden werden. Prof. Bücken, der das„Hand⸗ buch“ mit ſeiner„Mufik des Rokokos und ber Klaſ⸗ k“ ſo vielversprechend einleitete, gibt in dieſem Werk eine neue glänzende Probe ſeiner Sachbennt⸗ nis und ſeiner klaren Schreibart. Das erſte Heft, das gleichermaßen durch Inhalt und gewohnt vor⸗ bildliche Ausſtattung beſticht, läßt auf die Entſtehung es neuen Meiſterwerkes ſchlteßen. Es ſcheint bei der gleichbleibenden Güte der einzelnen Lieferungen, baß jeder Autor beſtrebt iſt, ſeine Einzeldarſtellung du einer hervorragenden wiſſenſchaftlichen Sonder⸗ leitung zu machen. a ——— flag. Hau Alein-Vertatung l. Lager 5 Bechsfeln- Blüſhner- Ibach„ Schiedmayer& Söhne Von Ali Weyl⸗Niſſen, Berlin Wer macht ſich einen Begriff, wieviel Muſik allein durch die Sprechmaſch ine auf die Menſchen losgelaſſen wird? 250 Millionen Platten werden in einem Jahr erzeugt. Bis dieſe abgeſpielt ſind, haben die Nadeln einen Weg von 10 Milliarden Kilometern zurückgelegt, einen Weg 66 mal von der Erde zur Sonne oder 250 000 mal um die Erdel Das iſt die Schallplattenmuſik nur eines einzigen Jahres. Früher glaubte man einmal, der Rundfunk würde das Theater töten. Er hat es nicht getan. Und auch nicht die Sprechmaſchinen getötet. Und der Tonfilm als dritter im Bunde gedeiht eben⸗ falls prächtig. Die drei ſind wirklich Verbündete. Sie bieten im großen und ganzen das gleiche Pro⸗ gramm, ſie arbeiten auf die gleiche Weiſe, und ſie werden hergeſtellt von den gleichen Konzernen der Vergnügungsinduſtrie. Das Mikrophon, das uns die Darbietungen des Rundfunks vermittelt, iſt heute auch ſchon der Vermittler für die Konzerte, die auf Schallplatten eingefangen werden. Und ohne Mikrophon ſtände es ſchlimm um den Tonfilm. Nicht Rundfunk, Sprechmaſchine, Tonfilm müſſen wir ſagen, ſondern Mikrophon. Das Mikrophon herrſcht heute über das Unterhaltungsbedürfnis der Welt. Weil alles immer wieder aufs Mikrophon zurück⸗ geht, darum wird auch in zwanzig Jahren wohl nie⸗ mand mehr eine Sprechmaſchine haben oder einen Rundfunkempfänger oder einen Fernſeher. Sondern: das alles iſt dann das gleiche Gerät. Nur ein kleiner Hebeldruck entſcheidet, ob eine Schallplatte aus dem Apparat tönt oder die Darbietung des Deutſchland⸗ ſenders, oder ob die Maſchine den neueſten Tonfilm im Heim vorführt. Das Mikrophon iſt nicht nur ein Mittel, uns Darbietungen zu übertragen, ſondern ein Muſikinſtrument mit ganz eigenen Geſetzen, mit einem Klangcharakter, der ſich von dem anderer Inſtrumente ſo ſehr unterſcheiden kann wie etwa der Klangcharakter der Geige von dem des Klaviers. Das iſt doch merkwürdig: der gleiche Ton C klingt auf dem Klavier ganz anders als auf der Geige, und die Trompete gibt ihm wieder einen an⸗ deren Klangcharakter,— obgleich es immer der ge⸗ nau gleiche shohe Ton O bleibt. Und noch etwas: Legen wir eine Schallplatte auf eine gute deutſche Sprechmaſchine, dann klingt die Muſik ſo und ſo in ganz beſtimmter Weiſe. Legen wir nun genau die gleiche Platte auf ein gutes amerikaniſches Inſtru⸗ ment, dann klingt die Muſik gewöhnlich ganz anders. Es ſind zwar dieſelben Töne, es iſt das gleiche Mu⸗ ſikſtück, aber die Töne ſind anders„gefärbt“. Das hat einen ganz eigenartigen Grund: Niemals ent⸗ ſteht nur ein Ton, wenn wir einen Ton auf einem Muſikinſtrument erzeugen. Gleichzeitig mit ihm er⸗ zeugen wir eine Reihe anderer Töne, die in einem ganz beſtimmten Verhältnis zu dem eigentlichen Ton ſtehen. Wir nennen ſie Obertöne. Die Obertöne und den eigentlichen Ton hören wir zu⸗ ſammen als etwas Einheitliches, als den Ton, den wir ſpielen wollten. Jedes Inſtrument fügt zu dem eigentlich erzeugten Ton eine ganze Reihe von Obertönen hinzu,— aber ein Klavier miſcht andere Obertöne bei als eine Geige, dieſe wieder andere als eine Trompete. Je nach der Miſchung klingt der Ton geigenhaft oder klaviermäßig. um Stabi clas cleditoche U Das Inſtrument der Zukunft iſt etwas ganz anderes. Eins iſt es nicht: Utopie. deutſche Phyſiker Jörg Mager und das deutſche telegra⸗ phen⸗techniſche Reichsamt, auch die Rundfunkver⸗ ſuchsſtelle der Muſikhochſchule in Berlin haben ſchon ſolche Inſtrumente gebaut. Sie ſind noch primitiv, aber ſie zeigen ſchon im kleinen die fabelhafteſten Eigenſchaften: Sie ſind Ton⸗ miſcher. Man erzeugt den Ton C, aber hin ganz allein ohne die Obertöne. Dieſer Ton hat mit einem muſikali⸗ ſchen Klang nicht viel zu tun. Er muß erſt gewürzt werden. Alſo läßt man gleichzeitig mit ihm eine Serie von Obertönen erklingen, die Serie K. Nun hat der Ton O genau den Klang eines Klavier⸗C. Wir ſtellen die Obertonſerie K ab und geben nun zum reinen Ton C eine P⸗Serie von Obertönen. Jetzt tönt aus dem gleichen Inſtrument Trompeten⸗ klang. Und wünſchen wir Geige, dann miſchen wir zum O ſtatt der Serie P einfach die Oberton⸗Serie G. Das iſt das Prinzip. Keine Rede, daß die Charaktere der In⸗ ſtrumente nur nachgeahmt werden ſollen, wie etwa der Artiſt Hundegebell und Papageiengekrächze imitiert. Keine Rede auch, daß dieſe Töne etwa ein Surrogat wären wie im Kriege das„Ei in der Tüte“. Die künſtlich erzeugten Töne aus dem Ton⸗ miſcher ſind den echten Tönen ſo vollkom⸗ men gleich wie künſtlicher Stickſtoff dem natür⸗ lichen. Aber das iſt nicht das Wichtigſte am Prinzip der neuen Erfindung. Wir können mit ihr zu dem ein⸗ fachen Ton C nicht nur die Obertonſerien K, G und T geben und ſolche für den Klang anderer bekannter In⸗ ſtrumente. Sondern: wir können zum nackten Ton Obeliebige Obertöne hin zumiſchen, das heißt: Töne von neuer nie geahnter Klangfarbe erzeugen. Einige von ihnen gleichen den Tönen der „Aetherwellen⸗Muſik“ von Profeſſor Theremin. An⸗ dere klingen ganz anders und ſo, daß ſie mit nichts Bekanntem zu vergleichen ſind. Dieſe neuen nie geahnten Klangfarben der Töne, die bisher nur wenige Menſchen zu einem kleinen Teil kennen gelernt haben, dieſe völlig neuen Farben auf der Palette der Muſik ſind das Material für die Muſik der Zukunft. f Der große Komponiſt Richard Strauß ver⸗ kündete: Das muſikaliſche Materſal iſt im Laufe der Jahrhunderte erſchöpft. Ich fürchte, daß die Muſik ihren Höhepunkt überſchritten hat.“ Vielleicht iſt die⸗ ſer Peſſimismus berechtigt, vielleicht auch nicht. Wenn aber wirklich Strauß recht hat inſofern, daß mit dem bisherigen muſtkaliſchen Material nichts Neues meyr geſchaffen werden kann,— auch in dieſem bedauer⸗ lichen Falle wäre kein Grund zur Verzweif⸗ lung. Denn es wird nun ja neues Tonmaterial geben aus den Tonmiſchern, aus den elektriſchen Muſikinſtrumenten, aus Sphärophonen und wie die Inſtrumente alle heißen mögen, die mit dem Mi⸗ krophon, mit Rundfunkgeräten verwandt ſind. Dieſe Muſik wird— man denke nur an die Schallplatten⸗ zahlen— ungemein viel weiter verbreitet werden können, als es früher für Kompoſitionen möglich war. Wir ſtehen am erſten Anfang einer neuen Epoche der Muſik, die ſich durch ungeheure Popularität der Kunſt und einen neuen Reichtum an ſchönen Klängen auszeichnen wird. Der adio? Eine neue bedeutungsvolle Umfrage— Wie ſich Furtwängler, v. Schillings, Georg Schumann n. a. Die Frage nach einer Wiedergeburt des deutſchen Volksbiedes, die ſoeben der Verleger der„Zeitſchvift für Muſik“, Guſtaw Boſſe in Regensburg, an die führenden Vertreter der deutſchen Muſtkwelt gerichtet Hat, zählt zu den bedeutungsvollſten Umfragen, die in den letzten Jahrzehnten erfolgt ſind, und beſitzt einen außerordentlichen kulturellen Wert. Nicht weniger als nahezu ſiebzig der bekannteſten Perſön lichkeiten haben das Wort ergriffen, um zum Volksliedproblem Stellung zu nehmen, und ihre Niederſchriften zeigen, daß nach wie vor das ſtärkſte Intereſſe am Fortbeſtehen un⸗ ſerer Volksliedkultur vorhanden iſt. Aus den ſelbſt⸗ verſtändlich im Einzelnen widerſpruchsvollen Ant⸗ worten ergeben ſich jedoch gemeinſame Berührungs⸗ punkte in den Anſichten über die Vorausſetzungen für eine Wiederbelebung des Volksliedes. Volks⸗ weiſen entſtehen nur auf der Grundlage einer Volks⸗ Einheit. Solange unſer Volk zerfallen und zerſplit⸗ tert iſt, werden wir vergeblich auf eine neue Blüte des Volksliedes hoffen.„Die Frage, ob uns noch ein Volkslied beſchieden iſt, hängt ausſchließlich davon ab, ob es noch„Volk“ in dem Sinne einer durch die internationale nivellierende Walze unberührten Eigenart gibt“, ſchreibt Geh. R. S. v. Hausegger, der Präſident der Münchener Akademie der Ton⸗ kunſt.„Ein Volkslied in wahrem Sinne des Wortes kann nur dort gedeihen, wo einer von der Not und der Freude des andern weiß“, bemerkt der Berliner Univerſttätsprofeſſor Arnold Schering.„Wer dem Volk hilft, hilft dem Lied“, äußert ſich Univer.⸗Prof. W. Gurlätt.„Jedes Volk hat die Muſik, die es änßern verdient,“ meint ſehr richtig der Muſikverlag Breit⸗ kopf und Härtel.„Der Dreigroſchen⸗Geſin⸗ nung folgt die Dreigroſchen⸗Muſik.“ Es iſt klar, daß die Mehrzahl der Einſender ſehr peſſimiſtiſch über die Zukunft des Volksliedes denkt, da die notwendige Volks⸗Einheit als Spiegel des Volks⸗Erlebens im Liede fehlt. Starke Kräfte ſind am Werke, um der ſeeliſchen Not des Volkes Hilfe angedeihen zu laſſen, um die innere Verbundenheit mit der Heimatſcholle wieder herzuſtellen. Nicht die Arbeitswerkſtatt, die Maſchinenhalle vermag zum Ausgangspunkt einer neuen Volksliedkultur zu wer⸗ den, obgleich Geh. Reg.⸗Rat H. Zilcher(Würz⸗ burg) es wohl für möglich hält, das neue Hand⸗ werks⸗ und Arbeitslieder entſtehen können, ſobald die Volksſeele zu den Errungenſchaften der Technik den nötigen Abſtand der Reife gefunden hat. Die eigentliche Quelle des Volksliedes bleibt die ſeeliſche Gemeinſchaft von Natur und Volk, deren Liedſehn⸗ ſucht zu ſtärken iſt,„und in dieſer Hinſicht verſpreche ich mir viel von den Singſchulen und der Jugend⸗ bewegung“, meint Prof. G. Schumann, der Di⸗ rektor der Berliner Singakademie. So lange wir auf neue Volkslieder Verzicht leiſten müſſen, bleibt uns lediglich die Aufgabe, unſer ererbtes Liedgut zu hüten und zu bewahren.„Der Beſitz von altem Erbgut des Volksliedes wird nicht ſo bald in der deutſchen Seele abſterben“, bemerkt GMD. Prof. M. v. Schillings.„Ganz umzubringen iſt es ſelbſt durch ſolche ſchauderhaften Maßnahmen nicht, wie ſie in der Verjazzung der Volksmelodien zu erleben ſind.“ Das Volksliedproblem iſt von weittragender Be⸗ deutung für die Kunſtmuſik. Denn alle großen Meiſter waren nur„Fortſetzer des Volksliedes und die wahren Zeugen der ungeſchwächten Kraft des muſik⸗ d. h. liedſchaffenden Volsgeiſtes“, wie unſer größter Konzertdirigent Wilhelm Furtwängler feſtſtellt.„Anders iſt es mit der ſogenannten „neuen“, d. h. atonalen Muſik. Die„Kriſis“ des Volksliedes iſt zum großen Tei lein Werk der Kräfte, die die„neue“ Muſik geſchaffen haben. Die Frage nach einer Zukunft des Volksliedes hängt eng mit der Frage nach den Zukunfts⸗ und Lebensmöglich⸗ keiten der„neuen“ Muſik zuſammen.“ Ein immerhin merkwürdiges Ergebnis der Volkslied⸗Umfrage beſteht in den gegenſätzlichen An⸗ ſchauungen der praktiſchen Muſiker und derjenigen Stellen, die man ſo gern für die Mechaniſierung unſeres Zeitalters verantwortlich macht: Der Rund⸗ funk⸗Leiter. Während verſchiedene Einſender ſich äußerſt peſſimiſtiſch ausſprechen— am ſtärkſten der Generalintendant der Bayeriſchen Staatstheater, Cl. Frhr. v. Franckenſtein, der jede„Fortſetzung des Volksliedes“ beſtreitet, bekunden die maßgebenden Vertreter des Rundfunks ein erfreuliches Verant⸗ wortungsbewußtſein gegenüber der Volksliedpflege, & ui N. uo, Negalcel Zu ſeinem 70. Geburtstag Der Komponiſt von Reznicek war Erſter Kapellmeiſter om Mannheimer National- theater von 1896 bis 1899. Ueber Rezuniceks Kompoſitionsſchöpfungen prangt, von der Mitwelt begutachtet, die Warnungstafel: „Straußianer“. Dieſes kategoriſierende Signal wirkt für Rezniceks Kunſt doppelt degradierend. Einmal erſcheint er den Reaktiynären, den Wagnerianern, als Schattenblümchen im Bezirk Straußſcher Ton⸗ dramatik, das andere Mal lehnt ihn die künſtleriſche Avant⸗Garde ab, weil er eben nur Mitläufer Richard Strauß' iſt. Nichts iſt ungerechter, als eine ori⸗ ginelle, ſchöpferiſche Perſönlichkeit, wie ſie ſchließlich Reznicek darſtellt, bedingungslos ins Lager des Epigonismüs abzuſchieben. Wenn einer in ſeinem Opernſchaffen Straußianer iſt und im Schatten des Größeren vegettert, dann iſt es Alexander von Zem⸗ linsky. Niemals aber Reznicek. Halten wir uns gleich an ſein maßgebendſtes Werk an das Märchendrama„Ritter Blau⸗ bart“. Die deutſche Opernbühne hat in den erſten Nackkriegsjahren lange von ſeinem Erfolge gezehrt. Dieſes bizare, düſtere Werk mit ſeiner dämoniſch aufgepeitſchten Tonſprache, mit feiner raffinſert ge⸗ meiſterten Inſtrumentattonskunſt, in ſeiner muſtk⸗ dramatiſchen Formgeſchloſſenheit, mußte aufhorchen machen. Hier war plötzlich ein Muſtker, der an das Nervengefühl ſeiner Hörerſchaft appellierte, der Im⸗ pulſe aufwiegelte und nicht eimſeitig, wie Schreker, zu den Sinnen ſprach. Hier war einer, der nicht mit Fingerſpitzenkunſt blendete, der vielmehr durch die Schwunghaftigkeit ſeiner Muſik, mittels einer in allen Teilen entfeſſelten Tonmaterie fafzinierte. Man ſagt, zwiſchen dem Strauß der„Salome“ und dem Stravinſky der„Petruſchka“ beſtänden ent⸗ wicklungsverwandte Zuſammenhänge. Das trifft zu. Aber Rezuicek iſt mit ſeinem„Ritter Blaubart“ über die„Salome“ ⸗Impreſſion zu einem Eigenperſönlich⸗ keitsſtil vorgedrungen, der vielleicht noch weiter weiſt. Die Harmonik im„Ritter Blaubart“ iſt weit freier, von tonalen Geſetzen gelöſter, als die der „Salome“. Daß der Künſtler mit ſeinen weiteren Arbeiten — hierher gehören die für Michael Bohnen kompo⸗ nierte Oper„Holofernes“, nach dem Hebbel⸗ ſchen Stoff vom Komponiſten zuſammengeſtellt, die Südſee⸗Oper„Satuala“ und das jüngſte, heitere Werk„Benzin“ den großartigen Wurf des „Blaubart“ nicht wieder erreicht, behellt ſeine Ein⸗ maligkeit. Schließlich hat Reznicek neben einer Eulenſptegel⸗Oper als echt muſikaliſcher Schalk noch die freudeſprühende„Donna Diana“⸗Operette ge⸗ ſchrieben, die über die meiſten deutſchen und aus⸗ ländiſchen Bühnen gelaufen iſt und deren Ouver⸗ türe heute zu den delikateſten Kabinettſtücken des Konzertſaals zählt. Der Sinfoniker Reznicek iſt mit Werken wie„Schlemihl“,„Traumſpiel⸗Suite“ und „Tanz⸗Symphonie“ ebenſo bekannt geworden wie der Lyriker und Chorkomponiſt mit den„Bet⸗ und Bußgeſängen“,„In Memoriam“,„Vater unſer“ und dem„Steinernen Pfſalm“. H. R. G. N. von Steinway& Sons O 5, 10 Seger. 1821 ü KRurlstsfr. von Meek piaten-Aoprdte 1 nur ersſen Fabrikafen 61054 In größer Auswahl Mittwoch, 7. Ma 1 1930 e 2 2 e 2 N Der Abſchluß der 36. Jarbeninduſtrie für 1929 Optimiſtiſche Darlegungen— Die Bedeutung des Amerikageſchäftes— Behauptete Liquidität Während der Beſchluß der AR.⸗Sitzung neben der Aus⸗ ſchüttung von 12 v. H. Dividende durch die Sonder⸗ zuwendung von 2 v. H. Freigabebonus eine gewiſſe Senſation brachte, zeigt der vorliegende Gef ch äf ts ⸗ herſtcht, der die einzelnen Arbeitsgebiete je nach Wichtig⸗ keit ausführlich behandelt, kaum über das bisher bekannt Gewordene hinaus etwas bemerkenswertes Neues. Teilweiſe hätte man eine Begründung von Veränderun⸗ gen von Bilanzpoſten gerne erwartet und es iſt nur be⸗ dauerlich, daß eine von der J. G. erſtrebte Berliner Preſſe⸗ beſprechung zu entſprechenden Darlegungen nicht zuſtand kam, weil von einem Teil der Oeffentlichkeit eine dies⸗ bezügliche Publizitätserweiterung nicht erwünſcht war.() So fällt im Konto Beteiligung der um 11 Mill. erhöhte Rheinſtahlbeſitz auf. Außerdem ſind die Neuerwerbungen im letzten Jahre nur teil ⸗ weiſe aufgeführt. Trotzdem erſcheinen bilanzgemäß die Beteiligungen um rund 20 Mill./ niedriger, wobei zu be⸗ rückſichtigen iſt, daß eine Verſchiebung der Beter⸗ ligungen zugunſten der J. G. Chemie Bafſel, ſowie die Einbeziehung der amerikaniſchen Farben⸗ und Oelintereſſen in die amerikaniſche J. G. Chemi⸗ cal erfolgte, die wiederum bet der J. G. Chemie Baſel liegt. Eine ſubſtanzmäßige Verringerung der Beteiligung iſt nicht anzunehmen, ſondern umgekehrt das Gegenteil. Der zweite bemerkenswerte Poſten, dass um rund 90 Mill. y verminderte Bankguthaben, er⸗ folgte nicht etwa auf verminderte Liquidität hin, ſondern das letztjährige große Bankguthaben zeigte aus der Ka⸗ pittalbeſchaffung aus der J. G. Chemie Baſel gor⸗ handene Mittel, die inzwiſchen für die Umſtellun g des Leunawerkes verbaut worden ſind. Da das Werk Merſeburg bilanzmäßig nicht geſondert erſcheint, iſt eine anderweitige bilanzmäßige Darſtellung nicht erſichtlich. Zu beachten bleibt hierbei, daß auch die Ban kf chulden der J. G. und die ſonſtigen Verbindlichkeiten um insgeſamt 85 Mill. zurückgegangen ſind. Der Bericht läßt aber beſondere Angaben über das A me⸗ rkageſchäft der J. G. vermiſſen, obwohl man weiß, daß beſonders auf dem Oelgebiete das Schwergewicht der J. G. heute in Amerika liegt. Betont wird nur die Be⸗ deutung dieſes Arbeitsgebietes und die künftigen weſent⸗ lichen Einnahmen aus dieſen Oellizenzen. Die Gewinn- und Verluſtrechnung macht diesmal die Generalunkoſten nicht geſondert erſichtlich, verzeichnet dagegen die Steuerleiſtungen mit über 66 Mill.. Gegenüber einem Roherträgnis von 256,48(257,14) Mill.& verbleiben nach den Generalunkoſten und nach 14,98 Mill.„ Zinſendienſt auf Teilſchuldver⸗ ſchreibungen ſowie nach 70,1(71,8) Mill./ Ab- ſchreibungen ein Reingewinn von 110,06(122,88) Mill.„, aus dem bekanntlich wieder 12 v. H. Dividende verteilt werden. Außerdem werden aus den 21,06 Mill. Freigabeeingängen 2 v. H. Bonus gewährt. Im einzelnen berichtet die J. G. u. a. im Geſchäfts bericht Die rückläufige Bewegung in der Welt⸗ wirtſchaft verſtärkte ſich in ihrem Einfluſſe bei der J. G. im letzten Viertel 1929 und im erſten Viertel 190. Seitdem iſt eine Beſſerung nicht verzeichnet. Der Vor⸗ lahresumſatz wurde wieder erreicht. Das Farbengebiet wurde von der Abſchwächung der Weltkonſunktur kaum be⸗ troffen. Eine erhebliche Anzahl neuer wertvoller Farb⸗ ſtoffe und Färbereihilfsprodukte wurden in den Handel ge⸗ Lracht. Im neuen Jahr wird mit einem Aufleben des Verbrauchs infolge geänderter Mode⸗ richtungen gerechnet. Das geſamte Farbengeſchäft der J. G. wird im Spätherbſt 1930 auch räumlich im neuen Ver⸗ waltungsgebände Frankfurt a. M. vereinigt ſein. In anorganiſchen Erzeugniſſen und organiſchen Zwiſchenprodukten wurde eine erneute Umſatzſteigerung erzielt. Im laufenden Jahr hat die ungünſtige Weltkonjunktur den TChemikalienabſatz nur wenig beeinflußt. Auf dem Leicht⸗ metallgebéet wurde der Auslandsabſatz erhöht. Für ben geſteigerten Abſatz in Lacken, Lö ſungsmit⸗ te Un, techniſcher Cellodiumwolle, wurden neue Gebiete im In⸗ und Aus lande erſchloſſen. Auf dem Gebiete der 255 Pharmazeutika, tzenſchutz, war die die ſabrikator ſonders konnte das Entwicklung ſehr be⸗ en Anlagen er⸗ pezialitäten⸗ 2 Serumpro⸗ Das Geſchäft auf dem geſchäft ausg. dukte fanden ver 5 photographiſchen Gebiet geſtaltete ſich wieder günſtig, dagegen iſt dier Lage auf dem Kunſtſeidegebiet nach wie vor ſehr un befriedi gend auch im Auslande unter Druck. vention kam nicht zuſtande. und die Preiſe Die internationale Kon⸗ Die Produktion an Düngſtickſtoff wurde eingeſchränkt, um die Vorräte nicht zu ſehr auwachſen zu laſſen. Der Inlandabſatz war höher, der Auslandsverkauf geringer, Der Stickſtoffabſatz für techniſche Zwecke war befriedigend. Erwähnt wird das Abkommen mit dem engliſchen Chemietruſt, ſowie die kürzliche Ver⸗ längerung des deutſchen Stickſtoffſyndikats, wodurch für internationale Verhandlungen eine wichtige Vorausſetzung erfüllt ſei, Das Gebiet der Hydrierung führte zu der bekannten Vereinbarung zwiſchen der Standard Oil Company, die beſonders die Ver⸗ arbeitung der ſchweren Rohöle behandelt. Der Abſatz in Leichtbenzin iſt ſtark geſtiegen. Hier greift das Verfahren der J. G. ein, nach dem es möglich iſt, gewiſſe ſchwere Rohöle ſo vorzubereiten, daß ſie ſich in den vor⸗ handenen Raffinerieanlagen ebenſo verorbeiten laſſen, wie die früher faſt ausſchließlich verarbeiteten leichten Rohöle. Bei der gemeinſamen Arbeit mit der Standard Oil, die ſpäter zur Errichtung von großen Verſuchsanlagen in Amerika führte, deren Jahresleiſtung etwa einem Drittel des geſamten deutſchen Verbauchs an Oelprodukten im Jahre 1928 entſprechen wird, zeigte es ſich jedoch, daß dieſes Abkommen Ergänzungen bedurfte, beſonders da die Standard Oil ſich in ihren Geſchäftsgebieten auf alle wich⸗ tigen Länder der Erde erſtreckt. In ſachlicher Hinſicht zeigte es ſich, daß mit den Erfahrungen der J. G. über die Hydrie⸗ rung von Oelen auch wichtige Erfahrungen für die Abſchluß des Sulzer⸗Konzerns 1929 Der Geſchäftsbericht der Sul zer⸗unterne h mungen AGG. Winterthur ſtellt feſt, daß der Kon⸗ zern im abgelaufenen Geſchäftsjahr ſeine innere Stärkung ſortſetzen konnte. Die deutſchen Unternehmungen Gebr. Sulzer AG. Ludwigshafen a. Rh. und Sulzer Zentralheizungen GmbH. in Mannheim litten unter den bekannten Erſcheinungen der deutſchen Wirt⸗ ſchaftsnot, trotzdem konnten beide Unternehmungen mit Aktivüberſchüſſen abſchließen, der bei dem Ludwigshafener Werk zur Abdeckung des vorjährigen Verluſtes und bei dem Mannheimer Werk zur Ausſchüttung einer Dividende von 6 v. H. verwendet wird. Die franzöſiſchen Beteili⸗ gungen(Cie de Conſtruetions Mécaniques. Procédes Sul⸗ ger, S. A. Chauffage Sulzer beide Paris) weiſen ſteigende Proſperität auf. Die Zweiggeſellſchaften Buenos⸗Aires, Bukareſt, Kairo. Kobe und London erzielten befpiedigende Ergebniſſe. Der Abſatz am italieniſchen Markt geſtaltete ſich dagegen ſo ungünſtig, daß die Liquidation der Mzi⸗ länder Firma beſchloſſen worden iſt. Das Jahresergebnis der Buſch, Sulzer Broſ. Dieſel, Engine Co. in St. Louis USA. reichte zur Dividendenzahlung nicht aus. Die Ge⸗ brüder Sulzer AG. in Winterthur hate in allen Abtei⸗ lungen ein an Beſchäftigung reiches Jahr hinter ſich. Der von 1929 in das neue Geſchäftsjahr übernommene Auf⸗ tpagsbeſtand iſt weſentlich höher und die Ausſichten für das neue Jahr ſind befriedigend. Die Eiſenwerk Gonzen AG. in Sargans hat den erzielten Ertrag in der Haupt⸗ ſache zur verſtärkten Abſchreibungen verwendet. Die Konzernbälanz weiſt ein Aktienkapital von 40 Mill. Schw.⸗Fr. aus. Der Reſervefonds beläuft ſich auf 2,5 Müll., Obligationenkonto 24 Mill., Dividenden 2,8 Mill. und Gewinnvortrag 583 000 Franken. Die Aktivpoſten ſind Beteiligungen 92 426000 Schw.⸗Fr., Wertſchaften 446 000 Schw.⸗Fr. und Guthaben 37 956 000 Schw.⸗Fr. Der Brutto⸗ ertrag beziffert ſich auf 5 428 000 Schw. Fr., die Dividende beträgt wie im Vorfahre 7 v. H. Die Gebrüder Sulzer AG. Winterthur verteilt ebenfalls eine Dividende von 7 v. H. e C 2 e AFIS- nnbheimer Zeitung Kohle⸗ und Teerhydrierung aus der Hand ge⸗ geben werden, da zwiſchen beiden Verfahren ſehr enge Be⸗ ziehungen beſtehen. Die Herſtellung von Oel aus Kohle und Teer ge⸗ winnt ſchon jetzt an Intereſſe und wird bei einem Knappwerden des natürlichen Rohöls ſpäter ſehr wichtig werden. r Sachlage Rechnung zu tragen, wurde bekanntlich mit der tandord Oil die Holdinggeſellſchaft, die tan dard IG. Compagny, gegründet zur Verwer⸗ d U itbeſitzes der Hydrierung auf der hme von Deutſchland, wo ſie der b. Die JG. rechnet durch die ſo zege geleitete Verwertung ihrer Hydrierverfahren, re aus den Oellizenzen, weſentliche Ein ⸗ zu erzielen. Die Beteiligungen 5, haben nach dem Bericht durchaus gut gearbeitet. Chemie Baſel ſei 1930 bereits in der Lage, idende aus eigenen Erträgniſſen zu beſtreiten. Die G. Chemical Newyork hat für 1929/30(31. März) nen Reingewinn von 2,088 Mill. Dollar vorgetragen. Jusgeſamt iſt die Verwaltung der J. G. für die nächſte Zukunft optimiſtiſch geſtimmt Die Entwicklung im laufenden Jahre ſei bisher befrie⸗ digend. Die flüſſigen Mittel der J. G. haben eine weſentliche Erhöhung ſeit Jahresanfang erfahren und betragen mehrere hundert Mill. J. Zu beachten bleibt dabei, daß die Beträge aus dem Kaliabſatz von der Kam⸗ pagne 1929/0 vorhanden waren. Die Zahl der beſchäf⸗ tigten Arbeiter und Angeſtellten iſt um 28 000 auf 131000 wegen des Abſchluſſes des Ausbauprogramm Ende 1929 zurückgegangen. Die Bilanz zeigt(alles in Mill.): Stammkapital 799,347(799,297), Vorzugsaktien wieder 13,393, Reſerven 200,0(188,29), Wohl⸗ fahrtsfonds 58,0(46,4), Teilſchuldverſchreibungen aus 1928 249,7(250,0), Zinſen auf dieſe 14,98(15,0), Verbindlichkeiten, ſtark ermäßigt, 327,80(412,57), darunter Bankſchulden 31,05 (82,09). Andererſeits erſcheinen Anlagewerte trotz des Aus⸗ baues von Leuna nur bis 501,0 erhöht(451,91), Beteiligun⸗ gen und Wertpapiere ermäßigt 288,63(306,26), wobei auf die eingangs erwähnte Verſchiebung hinzuweiſen iſt, Vorräte 357,09(342,126), Forderungen 485,88(500,47), Kaſſe und Wechſel 22,62(23,31) und vermindertes Bankguthaben 136,88 (227,77). Dividendenberechtigt für 1929 iſt wieder ein (Generalverſammlung Stammkapital von 799,347 Mill.. 4. Juni in Frankfurt a..). O Einigung der Großaktionäre Eiſeuhüttenwerk Thale AG. Wie wir erfahren, iſt im Anſchluß an die Gründung des Feinblechverbondes zwiſchen den beiden Großaktionär⸗ gruppen, der Thale AG., der Aquila AG. Frankfurt(51 v..) und der Firma Albert Ottenheim, Köln rund 40 v. H. eine Einigung über die bisher beſtehenden Differen⸗ zen erreicht worden, ſo daß anzunehmen iſt, daß im Inter⸗ eſſe der Geſellſchaft eine friedliche Zuſommenarbeit künftig ermöglicht wird. Die Vereinbarung bezieht ſich ſowohl auf den Schrotthandel als auch auf den Feinblechhandel. Die Firma Ottenheim hat ihre im Vorjohr geſtellten Anträge zur diesjährigen G. V. nicht mehr angemeldet. Weiter er⸗ fährt der F. W.., Haß ein Vertreter der Firma Ottenheim mieder in den Aufſichtsrat der Thale AG. eintreten wird. * Der Verkauf der C. Lorenz AG. an die Standard Electrizitätsgeſellſchaft perfekt.(Eig. Dr.) Wie jetzt aus Berlin gemeldet wird, beſtätigt ſich unſere Information. Ein Konſortium, das der zur Wahrung der Intereſſen der der International Telephon⸗ und Tele⸗ graphen⸗ Corporation gehörenden Stan dard Elektrizitätsgeſellſchaft in Berlin naheſteht, hat, wie mitgeteilt wird, Vereinbarungen getroffen, um ſich in den Beſitz der Aktienmajorität der C. Lorenz AG. Berlin zu ſetzen. Das Konſortium wird vorausſichtlich demnächſt den Aktionären der C. Lorenz AG. Berlin ein Angebot zum Kurſe von etwas unter 190 v. H. unterbreiten. Miag Mühlenbau⸗ und Induſtrie⸗A.⸗G., Frank⸗ furt a. M.(Eig. Dr.) Die.⸗V., in der 12 702 720 R.% St.⸗A. mit 635 936 Stimmen und 200 000 R..⸗A. mit 10000 bezw. 180 000 Stimmen vertreten waren, genehmigte ohne Erörterungen den bekannten Abſchluß mit 10 v. H. Dividende. Die turnusmäßig ausſcheidenden.⸗R.⸗ Mitglieder wurden wiedergewählt. Neu in den.⸗R. ge⸗ wählt wurde Dr. Bek⸗Baſel und der aus dem Vorſtand ausſcheidende Kommerzienrat Dr. Ernſt Amme ⸗Braun⸗ ſchweig. Die deutſchen Sparkaſſen im März Nach Feſtſtellungen des Stat. Reichsamts wurden bei den Sparkaſſen des Deutſchen Reichs im Monat März 588,9 Mill.„ eingezahlt, davon ſind 2,5 Mill. Aufwer⸗ tung und 25,7 Mill.% Zinszuſchlag. Zur Auszahlung kamen 499,6 Mill., ſodaß der Einlagenſtand am Ende des Berichtsmonats ſich auf 9637,2 Mill./ gegenüber 95478 Mill. 4 am Ende des Vormonats, 9015,63 Mill. Ende Dezember und 78279 Mill./ Ende März 1929 ſtellt. Im Giro⸗Verkehr hat ſich der Einlagenbeſtand auf 1407.6 (187,4) Mill./ verbeſſert. O Die Neugeſtaltung der Terra⸗Film AG.(Eig. Ber.) Wie wir erfahren, iſt nach längeren Verhandlungen die Mehrheit des AK. der Terra⸗Film AG. aus dem Beſitz der J. G. Farbeninduſtrie in die Hände der Prof. Reinhardt⸗Mehlitz⸗Gruppe über⸗ gegangen. Die J. G. Farben haben ihre Rohfilmintereſſen durch den Rohfilmvertrag mit der Terra geſichert und damit auch erreicht, daß die von der Terra ins Ausland verliehe⸗ nen Filme auf deutſchen Rohfilmen kopiert werden. In den AR. werden u. a. Prof. Mar Reinhardt, Genern⸗ intendant Tietjen und Reimund v. Hoffmann s⸗ thal eintreten. Die beſonderen deutſchen Intereſſen ſind, abgeſehen von dem Rohfilmvertrag mit der J. G. Farden⸗ induſtrie, noch dadurch gewahrt, daß die Filme auf deutſcher Tobis⸗Apparatur hergeſtellt werden. 5 O Vergleichsverfahren Golo⸗Schuhfabrik Acc., Frank⸗ furt a. M.(Eig. Dr.) Der Vergleichstermin vor dem Amts⸗ gericht Frankfurt a. M. führte gegen eine Gläubigerſtimme zur Vertagung um einige Wochen, da inzwiſchen eine Einigung mit den Banken wegen Herausgabe einiger im Januar 1930 übereigneten Sicherung in Form von 90 000 Paar Schuhen an die freie Maſſe erreicht und außerdem der enoͤgültige Status vorgelegt werden ſoll. Die ein⸗ ſtimmige Annahme des Vergleichs auf der Grundlage von 30 v. H. dürfte nach der Einigung mit den Banken ge⸗ ſichert ſein. * Geſellſchaft für Spinnerei und Weberei in Ettlingen (Baden). Die Geſellſchaft bleibt für 1929 weiter ohne Di⸗ vidende. Es iſt ein Verluſt enſtonden, der vorgetragen werden ſoll. Tonwareninduſtrie Wiesloch Ac). Bei der für die Aktionäre ſicherlich ſehr überraſchend gekommenen Mittei⸗ lung über die Zuſammenlegung des Stammaktienkapftals wunde dieſes in unſerer Mittagsausgabe durch einen Satz⸗ fehler mit 1,19 ſtatt richtig mit 1,96 Mill./ angegeben. * Wayß u. Freytag AG. Frankfurt a. M.— Wieder 8 v. H. Dividende. Die Bilanzſitzung findet am 8. Mal ſtatt. Es werden 8 v. H. Dividende für 1929/0(31..) vor⸗ geſchlagen werden. * Zum Konkurs Max Weil, Neuſtadt a. d. H. Das Wein⸗ Deſtillationslager der in Konkurs gegangenen Weinfirmo Max Weil, das ſich in Landau befindet und der DD⸗Bank übereignet war, wurde vom Hauptzollamt Landau ernent beſchlagnahmt. Wieder 8 v. H. Dividende bei der Weſermühlen Ach. in Hameln a. Weſer. Der.R. dieſer zum Kampfe meyer Konzern gehörenden Geſellſchaft beſchloß, der G. VB. am 28. Mai die Verteilung von wieder 8 v. H. Divi⸗ dende auf 2,75 Mill/ AK vorzuſchlogen. Im abgetau⸗ fenen Jahre wurden nach Abſchreibungen von 162 392 (166 577) auf Anlagen und 14085(25 172)/ auf Schudd⸗ ner nach Abzug der Gewinnanteile 275 151(277 278) Reingewinn erzielt. Berliner Meiallbörse vom 7. Mai 1930 Kupfer lei Zink bez. Brief Geld bez. Brief] Geld eſ bez. Brief] Geld Januar.] 88,.— 86.— 95.75—.— 34,28 34,25—.— 31.75 3¼5 Februar 88,— 986.— 85,75. 35 84.25—.— 88..25 März.. 98.— 98.— 9575—.— 34.25 34.2535— 33.25 85, April.. 96 75 96,- 85,78—.— 34,50 34,2535 25 35 50 35,25 Mai 5 95,.——.— 34,50 33.50—.— 33.— 30,50 Jun 92,——.— 34.25 33,50—.— 33.50 30,50 Juli 5 94.50—.— 34,25 33,75— 30. 31.— Auguſt 95,— 94.75—.— 34,50 33.75—.— 3331.50 Sept. e 95.——.— 33.50 34.—(—.— 33.25 382,— Oktober. 95.75 35,59—.—.50 34,.——— 34.— 32, Nov... 385.75 95.50—.— 3459 34.——.— 34%— 2 Dezemb. 85,75—,— 95,75—— 34,5031.— l-— 34,25 83.— Elektrolytkupfer, prompt 133,75 Antimon Regulus 59.— 61.— Orig. Hütten⸗Aluminiumſ190.— Silber in Barren, per leg 57,50 59,80 dgl. Walz⸗„Drahtbarren194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,— 29,20 Hüttenzinn, 99 v. 5.—[Blatin, dto. 1 Kr 1 5,.——.— Reinnickel, 9899 v. H. 350.—] Preiſe(ohne Edelmetalle) tur 100 feg Londoner Meiallbörse vom 7. Mai 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze P.(137/40 fein ſtand), Platin Unze g Kupfer, Standards 48,45 Zinn, Standart 145,2 Aluminium 3 3 Monate 48.15 3 Monate 147,2 Antimon 35 Settl. Preis 48,50 Settl. Preis 145,2] Queckſilber 22.65 Elektrolyt 89.— Banka 152.2 Platin 5 deſt ſelec ed 57.25 Straits 147,2 Wolframerz 24,50 ſtrong ſheets 87,— Blei, ausländ. 17,25 Nickel 8 El'wirebars 59.— Zink, gewöhnlich ö 16,15 Weißblech 2 1 f— 0— Aktlen und Auslandsanleſhen in Prozenten 8 7. 1 5 9 9 1 5.„0 230.0 Kurszettel der N annheimer Zeitung. teten e Ster gg gate, 20 ge eh gere gs s Seeg fis. Blr de 709 55 0. 7. 6. 7. 5 6, 7. 6. 7.] Buderus Eiſenw. 70,25 69.25 Hohenlohe-Werke 76.— 75. Schultheiz... 300,0 301,5 Wicking⸗Cement 10 75 Mannheimer EHektenbörse Dtavl⸗ Minen e—— 43.— Konſerven Braun 54,.. Schuhf. Berneis 48,— 44.— 4% Türk. Ad. Ant..—. ee 10 00 e e 0 i Bi e 8 7 0 7 Phönix Bergbau———.— Kraus& Co. Lock. 64.28 64.25 Sd Wolff—— 55,.— 4%„ Bagd.⸗Eiſ,i 710.— 5 1 8 e. 38, 59,8. 3355 85. 15 5 3 5 8 4 0 50 0 3— 5*„„* 25 10 5 % Seb. Steen 82.— 81.— Fe. Fenn. 1285 1280 Nbeinſtahl.. 1178 119,7 Lechwerke e Ehem. Helfen. 84.78 6458 Ilse vergbau 215,5 215.2 Sinner... 1000 1035, Wolff, M. ſe dab Kom Gb 85.— 85.—Prewn Bovert„Jago za Salzw. Heibr.. 2070 207.0 Ludwigsh. Walz, 101.0 101, Triest. Besigheim—— 44. 40%, gelobt. 1911 7.—.95 Them. Albert. 89.50 50.50 M. Jude& Co.— 124,0 Stochr Kammg. 101,2 100, 9% Uhgfen Stabt 90,.— 91.—] Daimler-Benz.. 39,50 39.50 Tellus Bergbau. 1085 103.5 5„ N„ cat. Beſig 5„ n 400⸗Fr.⸗Zos 12.75 12,90 Cbem. Brockzues 75,00 74,.— Gebr. Junghans 45,— 44.— Stoewer Nüähm...—.— Zenlſtoff Verein 99. 97 e Ver. Chem. nb. 7985 7,78 4 ½% Ung⸗ Ste. 13 21.85 21.85 Concord. Sinn 87,— 58 Stolberger Zinit. 85,50 87.50 Jeflſtoff Waldhof 1809[19 90% So 73— 19— Sa Nahr wien S2.— 92.—, Ver. Stahlwerke. 95.— 97.— Metallg. Frankf. 108. 1100 Der beuuſch. Self..— 72.— 4½% 14 28,85 Conti- aoutſch. 171.5 169.5 Kobler Wa agk 2259 9290 S ere k. 8050 po 59 Vea eite 1 1142 Fam 580 1„ 0 2 5 9* 5 4 3 85 N. 12 9 1 J.. 5 226. 8 3 6% baldencd. 28 112,8 1110 J. G. Farben. 1880 184,0 industrie-Aktlen A 1 8 186 155 5 1 0 e 155 1 Dulinler Wöteren 38.78 80 Karta 1 1971075 ucker 161,5 180.5 Neu- Oulnen.. 3888 950 Babiſche Bank. 151,0 1810 10% rkr. M. BH. 111.0 111,0 Henninger K. St. 162,0 183,0 Moenus St.⸗A. 25, 25, Ber. Zellſt. Berl.—.— 100,0 4½% Anat. Ser.—.——.— Deſſauer Gas 105 1 5 ſelöcknerwerke. 100.0 9990. Berliner————Otavi Minen 49.88 40 5 1 0 5 0 1 5 252.0 50„Maſch. St. 68.——.—4½% AnatSer. II———.— Dtſch.⸗Atlant⸗T. 125,5 128,5 C. H. Rnorr.. 180,0 180, hörl's ver. Oele 31.50 81,85 jverkehts-Kurse Flite r 1510 270]“„ 1650 185, See gde 1 229 o 1———— Deuiſche Erdl. 102.2 101,5 Follmar s Jourd, 37.30 37,.— Tietz, Leonhard 1500 1510 Preiveckehfs- Ku 10 e Sale Sr/ t Sela abet. 7 0 77— Seite Kuen 0 50 be. 1230 4292 Rande 8 g 8*. 7 5 5 8 3 eutſche Kabelw. 75, 9 5 5„ 58.— 58. uſſe 8 0 Süd. Disconto„ r e G. H. Knorr. 179,0 180.0] Werger.. 7. f. Nahm. Kauf. 18,.——— 3-Aktlen Dtſche. Steinzeug 188.0 188.0 Astizer Kunſtled. 185 0 135.0 5 LKonſerven Braun 52.— 52,.— Wayß& Freytag 94.50 98.— Pransport- Ae eee f 8525 Barziner Papier 111,0 111.0„ 5 5 lacher Ho 130.0 180,0 Mannh. Gummi 25.— 25.— Abler Klener... e W. Wolff.. 0. 90. Schantungbahn. 75.25 78,50 e 5 1 e 65.— 55 Beithwerke. 22.— 21,25 Deutſche Petrol——.— 85 Durlacher Hof l 168,5 Rein. Gedh& Sch. 118.0 118.0 Deutſch. Eiſenhdl. 77, 5 nprinz Met. 45,. 20 Seld burg. Alchbaum...... Pfälz, Mühlenw. 125,0 1250 U. E. G. St.⸗A. 189.5 168, 5 118, ö uch fe Verkehrw. 1292 128,4 Deulſche Linol. 284,7 252,5 Koffhäuſer Hüte 44.— 45.— J., Irkf Gummi 70 70,0 Pe— Judwwigsh. ft. Gr. 103,0 193.0 Aſchaff. Bunt. 128.0 129,0 Roeder, Gebr. B. 108,5 108.5 Zeuſtoff Aſchffög. 1470 1477 Allg, Lok. u. Str. 1 1650 Dt. 8 98 Ber Chem. Charl. 85.75 65.75 Benn 070 5 eee Ne gem 5 134.5 135,0 Bb. 8 5945 3605 Rülgerswerke. 69.— 69.25 5— 132.5 11 Süd. Eifendahn 115,2 115,2 De. Schußgeb. 22 5. elan ft. Gibt 1850 155 Adler Kall e lorch. 137.0 187,0 5. Elette Ach. 146 9 Brem. Beſig. 7„ D 180,2 Seſt. St.⸗Eiſend... F. Dipp 5 5 46— 48. B. Glanzft. Elbf. 1520 148.5 ft e Wirger Worms 1770 1770 9 7 8„ 1190 1160 Brown Boveri 127,0 127,0 en 5 2 5 un ee Baltimore 255 8 7 e 78.— 76,25 Aab e 1890 1850. 8 1 85 1 Hoch eng 5 1000 100 üdd. Zucker. 160.7 160.7„. 9. ufa te ca. 10.— 16. Canada Abliefer. 32,75—.— Dürener Metall 133.0 131,5 Li 6230 825,0 J. Schuhf. B. KW. 43,— 44. ügers 1670 1660 2 8 188,0 135,2 Schuckert, Nebg. 191,5 191.8 Raſtatter Wagg. 10.— 10.— ce gebe, S Carl Lindſtröm 30 5280 Jer. St hlwerke. 97.78 97.15 Krügershall 157, Had. Aſſekuranz 120,0 120,0] Verein biſch. Oelf. 72.— 72.— Cement Heldelbg. 135,0 188, 9 101.. or deinrichbahn 0 1120 Dürkeppwerke.., e Kingel Schuhfabe. 78,25 78.25 ger. Stahlwerke. 99,75 ze ſnent. Verf.———— Wapß& Freotag 91.— 98.—-„ Karſtadt 142.2 142.2 7 ap ag 110 112.0 Di if 54.— 54.— we Go. Stahl. v. d. 0p. 1700 170,. Meannb. Herſc 60.— 60.— Seufteff chalsbef 2600 1500 Chad.. 8470 840 Terminnotierungen(Schius) H. Eldena: 4702 170 Dollamit rut. 6712 8.— L. dort, 4. 180 1560 er. llkeamarfa. 1409 4490 Sicht 20 e eee ee e ee e e 20) dea e 8. de e 8 8 8 5 emiſche ert f ind, 159, Ph. Holzmann.2 2 Nordd. Llogd N J N 8 55.7 Pit 88 57.— 9 2„ 55 2 1— Frankfurter 8e Eg. Wosh ue 75. Vormte Banter. 1279 420 Je Vergban. 2180 2180 Verein Elbeſchit. Elktr icht n. f. 188 0 185 Bienchen Mel. 56 85 57,— Loft cr Haeffner 180 1850 en Lesheoreinallene erte] Seelze a 59 48 derne den 228 750 Ser onde, 58 Jig de Saaler 8 dee Sent Arten Ema ure). Mannes ae: 1050 402 Wanderer Werte 51.— 80.45 down Boperl,. 0„ 2 8 l erl. Handelsgeſ. 178.„ all Salzdeifur„ ö Emaille Ulrich.—.—. eee ö 5 4 9% Reich sant!. D Effekten Bank 119,5 110,5 Dt. Atlant.⸗T... 128.0 128,0 0 150,2 1510 Kali Weſteregeln 282,0 229.2 el. Werte 18 8 i 5 9 Mansfelder klkt. 75,0 74.25 85 ö nim ff.. e un. 20 440 Terminnotierungen(Schluß) Ablsſungſch. u„ 59.80 60,15 D. Ueberſee⸗Bank 100,0 101,2 Dt. Linoleum 174.0 1740 Deutſche Disconto 143, 142.5 Albcknerwerke: 100.5 100,5 Barmer Bankver. 126,0 126,0 Eſſenersteinkohl. 141.0 141.5 Maſch. Buckau- W. 123.0 154,0 9— 5 ohne 11,50 12.05 Dresdner Bank 143,3 143,0 Dt. Verlag lellör. 7 7 Dresdner Bank. 1340 133.5 Labmeger& Eo. 171.0—.— Gerl. Handelsgef. 174.2 174.7 Maximil ⸗ Hütte 1770 1770 Allg. Dt. Credit 115,5 115,5 Td. 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Handelsges. 0 176,0 5 e Bergban 5. 10% Möm. Gd. des 00,0 Deſt. Cred.⸗Kaſt. 7950 2030 mag Frankf, 2,75.— Allg. Elektr. Gef. 170.2 169.5 Moniecatinl... 54,25 54.25 Ptesdner Jank 148,0 142,0 Fhies E Höpfling.—.——.— Mix& Geneſt 129.6 139.6 Sen u. Pil. 150.5 150,8 11 0 ersleben 227 48 20 94,— 54.— Pf 1875 186,0 Enz— 91.— 10— 40 a g M 71.— 9 1370 1552 %» 40 04,— Pfälz. Hop.⸗Bk., 187, Enzinger unkon.. Demberg... 410—.— Oper bedarf... 73,.— Meiningethypök. 141 7 1420] R. Friſter.. 149.5—— Motoren Deuz„— Darm. u Nat 778 2280 K. Karſtadt 1002 1005 %%„„ 1 78,50 70,.— Reicgsbank 4000 e 2100 2100 l 95 11.50 15 Otavi Minen 50,— 49,50 Oeſterr. Creditbk. 770 85 5 Mühlheim Berg. 98,50 99, Deutſche Disconts 1 83 Klöckner a 100, 1055 35„ ng. Spinn. 5 5 uderus Etiſen 1. 2 Phöniz Bergbau—.— 100,0 Reichsbank. 297,„8 Gebhard Text 86., 5 Dresdner B. 2 148,5 Köln-Neueſſen B. 8% Grkr. Mt. 20 17.— 16,75 7 Seni. 118 1515 Cement Heidelbg. 188.5 188.5 bunt Berg Rhein Crebitbk.———.— Gehe 4 Cos. 0055.— Net. nutemopile 1618 16,18 fl. für Berkeht 129.0 128. Pannesmann ns 103 5 89% Preuß. Kall—.— 6,0 Rhein. Hyp.⸗Bk. 181,8 181.5 Faber 4 Schleich. 128.0 126,0 Compan Hiſp. 49.0 350.0 gh. Vraunkoblen 227.0 226,0 Süddeutſch. Dise.———— Geiling& Co 5 35,5 Niederlauſ. Kohle 140,5 140,5 Lokal 65,2 9 74.35 030 a pan. Hiſp, 5 ſch 5—[ Geiling& Co. 35,78 85. 91 Aug. Lokalb 185,2 165.0 Mansfelder 1107 1 e—.—.— e f. 1080 181% Contin. Gummt—.— 171.0 0 N 1155 585 Frankf. Allgem.—.——.—Gelſenk.. 138.0 88655 Nordd. Wollkäm. 87,80 87.— Dt. Relchsd. Bz. 1 95,35 Metallbank 100 109.5 1285 2*— 1.. F. G. Farben„ 5 Rh. S.„ Genſchow& Co. 69.50 63.25 Hapag 2 110,2 112,8 Mitteldtſch. Stahl f Südd. Disconto.,. 8%„ Bonds 28 1110 111, Daimler B. 39.50 Riebeck Montan—.——.— 1„ Portld. 3. 168,0 168.0 Oderſchl. E. Ded. 71.50 70.— b 5 3 5 lle. 87.50 68, 9% Gekr. M. abg. 78.— 78.— Wiener Bankver. 10,95 10,85 Felunzech Jetter 67,.— 86,50 Deutch Erdsl 103.0 103.5 Rütgerswerke.. 69,25 70.— Industrie- Aktien f eee 122.5 122.7 Oberſchl. Koksw 111.0 1110 i—.— 1055 ee 170.50 1101 8% Rö. ⸗M.⸗Don. e. ie Württ. Notenbk. 146,0 140 Felt. Guilleaume——. St. Gold u. Silber 151, 151.5 Schuck 1015 191 5 Llecumulatoren 1285 129.5 Oreuſt e Koppel 62— 62, fordd Loyd 111.2 112.8 Sberſchl. Kotsw. 107 190. Frankfurter Gas 1190 1100 Dt. Linvleum 242.0 248,0 25 18 8 alas 241,5 242.5 Adlerwerke.. 2,—.8] Ges..elektr. Unt. 158.0 186,5 Sſtwerte 28555 2840 flu 115 108.0 Srenſt.& Koppel 62,25 525 1% Bad. Kom. Od. 88,75 80,— Allianz...= 2080 15 Bol. 4 Wit. 35,, Licht u. Kraft.. 1870 1885 Sud. Zucer 161.2 160 7 Aleranderwert 20, 450 Goedhard Gebe. 1800 1859 Alg. Etefir-Geſ. 102 289 2 Siwerte. gs 10 20% Pfälzer..0 e 88.50 Dare ee Fleer. deferung 1874 182.5 Svensta Tändſt, 341.0 840,0 feld deus 1659 1890 Godin Tb.„ 89.73 Ppdnie bergan 99 2 ge. Dapc. Motorenw..25 85,50 Dbönie Bergbau 5,8 5 „Hyp. U. 1 98,50 98.75 Mannh. Berſ.⸗G. 80,.— 60.— Solbſchmidt Th. 70.— 68.— 8 e 8 e. Allg. Elektr.⸗G. 1689, 189.0 Guano-Werke. 60.— 60.25 Hermann Pöge 158.25 18,25 9 8 1„2846 40 9% Rh. Pop. 24. 21 98,50 96. 5. Verf g ch 5 J. G. Farben. 12, 9 b 5 9 Pöge 25 49,25 J. P. Bemberg 139.0 132.5 Polyphonwerke 770 A e)%%%%%%%ã. 1 985.. N rün& Bilfinger 200, 5 188. 9. er. Stahlwerke 97.50 98.— Ammendorf Pap. 138. 7 Gritzr. b 60 Rheinſelde 0 156, 5 N—— 5 izität, 1460 20 2 2„ ll 88,— 88,50 9 1 0 555. 2 1122 5 e 166,0 186.0 Zeuftof Aſchaff. 147 1477 Anhalt Kohlen 755 00 Jeb Orehmann d 2 Braunk. 7 5 224.7 S eee e 0 5 104,8 85 e 1190 101 %„„„. 67,80 8,50 Hebels Straßb. 38.. Had 4 Neu. 28.7 2877 Goldſchnͤdt... 70.— 69.50 Jeüſtoſf Waldhof 185.5 150.7 Aſchaffbg. Jen, 1 5 1960 750 1 e 0 8450 bein. Eda morte 779 77.50 Tomo. olſdano 349. 8520 Kb. ⸗Weſtf Eleker. 161 181 Norbd. eonb s 1102 1131 Panfwerk. Füſſen 76,40 7880 8 Augsd. R. Maſch. 79.— 79. ruſchwiz Tekttt.50 63.50 Nein. Kletter 1455 147.5 Font. Kautſchoue, 112 1700 A. Rlebeck Mont. 8 5 155 4%% bein. Sig, 88,50 88.18 Oeſter St„.. blilpert Armatur. 1410 112.0 Berliner Börse 5 5 bein. Möbelſtoſf—.— 70.— Dal mler⸗Benz 4980 39.25 Rütgerswerke 702 955 4%% Pfülz. Lic. 88.— 86.25 tes,. 5 Hirſch Kupf. u. M. 124.0 122.0 Balke Maſchinen 124,5 124.5 paget gan..— 96.25 Rhein.⸗W. Kalk 99.— 96, Deſſauer Gas 167,3 185,7 Salzdetfurth Kalt 3970 870 4½% Südbo Lig—.— 84,50 Montan-Aktien och⸗ u. Tiefbau 96.75 96.75 5 5% Roggenwert.. 68,5 Baſt Nürnberg 192.5 192,5 Halleſche Maſch 87,— 89,.— Rheinſtahl 1180 115, Deutſche Erdöl 1020 102.5 Schleſ. Vortl. 3. 159, 5 4% ½ eining. B 89.0—.— ontan- e Phil. 1085 100,7 Festverzinsliche werte 3% Roggenrentb.75.28 Baper. Ceuutoid 11.— 11,15 dammerſ Spinn. 198.5 Riebeck Montan 108 8 108,7 Dr. Lind leummk: 2410 242.5 Schuber& Salzer 220,0 120 4½%% Pr. g. B. Big 84.— 83 35 gſchwell. Bergw. 212.9 2120 Polzverkozl.- Jb. 88,78. Goddanleibe Daßr- Spiegelglas 4350 6380 Haun. M. Cgeſt 35,— 35.12 Roltzer Jucker 322 32.— Dynamit A. Node. e Schucker!& Ce, 188 8010 Gelſent. Bergw. 187,5—.— 8 27 875 8740 8% Landſch. Rog.. e. J. P. Bemberg 139.0 135,5 Pbg.⸗Wien Gum..——— Rückforth. Ferd. r Eleltriztidts- Le—.——— Schulih⸗Pageng. 80 817 Bank-Aktlen Ilſe 8b. St. U.—.——.— Inag Erlangen, 91.— 91.— 9% Reichsanl. 80.68 60.30%, Mexikaner 1859 18,44 Bergmann kElekt. 85. Harkort StPr.—.——— Rülgerswerke 70,15 71 El. Licht u. Ar. ft 164,2 166,0 Stemens K alse 240,5 57 Ang. D. Crebitb, 115,2 114.8 5 a St. A. 44——.— Disch. Ablöſgſch.“ 11.48 12.15 4 Det Schaß 3870 38. Serlin Gubener 2250 225,0 Harpener Bergb. 2240 1240] Sachſenweek 103.8 105.0 Eſiener Steintohl.. e Svens ita. 0 0 Babiſche Bank 151.0 151,1 Katz uſchersleben 2280 224,5 one äblöſgrecht iwas zac 4%„ Foldrente 28 59 25.78 Gerl Karls. Ind. 68,7 90,— Hedwigshüle 95.— 95.— Such Gußſtahl. 10 70. J. c Farben 82.) 181, Leenbard Ties 80 1105 5 Kali Salzdetfurth 398,0 395.0 Kamm. Kalſersl. 101,0 101.0 45 7„Kronen 250.50 Berliner Maſchb. 69.65 70 Heilmann Imm, 78.— 78, Salzdetfurth. 397,5 998,0 Feld mühle 1772 1780 Der. Stah werke 9765 15 0 armer Bankver, 128,0 128, Kalt Weſteregeln 231.0 2285 Karſtadt Rug. 136.9 138.0 8% Sad. Roplen—.. ee 4„eon Rente 24 20 Hraunk. u. Brikett 148.5 148.5 ilpert Maſch. 1120 1127 Sarotti.... 135.5 135.0 Je len& Guid 124 124,7 Weſteregel Alkali 9320 0 ar Hyd u. Wb. 187.5 137,5 Klöckner„„ e Flein. Sch.& Beck, 116,5 116.5 8% Grkr. Mh, K. 18,— 16.75 4/59„ Silb.⸗R..50 455 Br.⸗Beſigh. Oel 60.15 60,15 Hindrich s& Auff. 83.75 83,78 Schleſ Elekt. Gas 180.0 159.0 1 1 Bergwt 1836 139 Zelftoff Wadgof 1805 5 Jom. l. Pridatb. 150.0 150,2] Mannesm. Nöbr.. 105,0 Knakr, Heildr. 175,0 1790 8% Urß. Kalſant..71 6% 4½%„ Pap. N.—— 265 Bremer Vulkan Dei e irſch Kupfer. 125.0 122.5 Hugo Schneſdit 117 1170] Gesfürei.. 165.7 186,7 Stavig Tlinen 39.18 45 8 6 3 5,7 i 8 geſtr ſigen keine Har elwa Mom in le ten i ſache führt Wert wiede auf 1 und Spez ten f Anfa gehat S Se N S S . D S888 5 88 25 7 8 7 e 2 2 12 8 — — 1 ö n bei März ifwer⸗ hlung Ende nüber ill. I ellt. 14070 über⸗ reſſen damit kliehe⸗ n den neral⸗ n 8 t ſind, erden⸗ itſcher A Frank⸗ Amts- imme eine er im 90 000 erdem ein⸗ e von n ge⸗ ingen e Di⸗ ragen r die tittei⸗ bitals Satz⸗ 175 zieder Mai vor⸗ Weln⸗ firmo Bank rneut Ach. p G. V. iv i⸗ elau⸗ huld⸗ ö 2 — . 1 2888 888 N 82 * 2 2 888 118 9, 75—10½25, ſtill; Viktorigerbſen 24,5080; Kl. Speiſeerbſen Mittwoch, den 7. Mat 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freundlicher Beginn ſchwacher Schluß Trotz fehlender zweiter Hand freundliche Schwachſtromwerte befeſtigt/ Im Verlaufe und Reutenmarkt/ Schwache Kunſtſeidepapiere/ Mannheim ſtill Der Aktienmarkt lag auch heute ruhig bei kaum ver⸗ änderten Kurſen. Im Verlauf brockelten die Kur ſe lescht ab. Intereſſe erhielt ſich bei ſteigenden Kurſen für Rentenwerte. Hier lag obuchforderungen feſt, ſerner Kommunal⸗ Obligationen und Pfandbriefe. Auch Staats⸗ und Stadtanleihen konnten höhere Kurſe erreichen. Am Aktienmarkt notierten Farben etwas ſchwächer mit 183%. Höher geſucht waren Zement Heidelberg. Von Verſicherungswerten wurden Mannh. Verſicherung mit 60 gehandelt. Bank⸗ und Brauereiaktien blieben unverändert. Frankfurt freundlicher Im Einklang mit den feſteren Schlußkurſen an der geſtrigen Newyorker Börſe war die Stimmung am hie⸗ ſigen Markt freundlicher. Das Geſchäft erfuhr aber keine nennenswerte Belebung, da immer noch die zweite Hand fehlt. Einzelne Spezialwerte traten elwas mehr in Erſcheinung, trotzdem beſonders anregende Momente nicht vorhanden waren. Vielmehr bdrückten die in letzter Zeit bekannt gewordenen ungünſtigen Nachrich⸗ ten immer noch etwas auf die Stimmung. In der Haupt⸗ ſache wurden die Rückgänge der Kupferpreiſe beachtet und führten zu einer völligen Intereſſeloſigkeit in dieſen Werten. Am Rentenmarkt waren deutſche Anleihen wieder lebhafter gehandelt und Neubeſitzankeihe konnte bis auf 12,10 anziehen. Ausländiſche Renten geſchäftslos und meiſt ſchwächer. Im Verlaufe blieben vereinzelte Spezialwerte im Vordergrunde. In der Hauptſache konn⸗ ten ſich bei freundlicher Tendenz die Kurſe gegenüber dem Anfangsniveau gut behaupten. Neubeſitz weiter lebhaft gehandelt dei erneuter Kurserhöhung. Am Geldmarkt war Tagesgeld 4 v. H. Berlin leicht befeſtigt⸗ Trotz ber weiter anhaltenden Geſchäftsloſigkeit und ber fehlenden Orders für die Aktienmärkte war die Stim⸗ mung auch zum heutigen offiziellen Börſenbeginn ziem⸗ Ich freundlich. Gegenüber den feſteren Vorbörſen⸗ tagen enttäuſchten die erſten Notierungen zwar etwas, lagen Grundtendenz/ Schluß über immer noch bei der Mehrzahl der Papiere bis zu 1 8, über dem geſtrigen Schluß. Die feſteren Auslands⸗ tend Spezialitäten, namentlich zum Schluß aber erſtmals Realiſationen am daraufhin überwiegend ſchwächer börſen und leichtes Geld regten an. Auffällig ſchwach lagen Kaliaktien, die um—3 v. H. nachgaben. Auch Hirſch Kupfer verloren auf die Dividendenreduktion von 9 auf 7 v. H. weitere 3½ v. H. Stärkere Befeſtigungen erfuhren nur Lorenz(p 4% v..), Svenska auf feſtere Auslands⸗ meldungen p und Siemens plus 2 v. H. Vogel Telegraph, die tern ſchon als Schwachſtromwert beſon⸗ ders auffielen, erſchienen mit Plus Plus⸗Zeichen und die Notiz wurde bis zum Kaſſakurs ausgeſetzt; man taxiert die⸗ ſen auf ca. 85 v. H. Anhaltendes Intereſſe hatte auch heute Anleihemarkt. Von deutſchen Anleihen kärker gefragt und bei lebhaften Umſätzen usländer lagen knapp behauptet undo rt feſt. Auch für Reichsſchuldbuch⸗ weiter Nachfrage. Geldmarkt leich⸗ ter, Tagesgeld—6, Monatsgeld 5% 6% und Warenwechſel ca. 4% v. H. Der Verlauf brachte auch am Effekten⸗ markte in einigen Spezialwerten etwas lebhafteres Geſchäft. Farben, Oberkoks, Gelſenkirchen und Rheinſtahl fanden etwas mehr Beachtung, bei letzten ſprach man von der Mög⸗ lichkeit einer Dividendenerhöhung. Ferner waren Schiff⸗ fahrtsaktien höher, wobei ein größeres Privatbankhaus als Käufer im Markte war. Hacketahl gewannen im Verlaufe, angeregt durch die Lorenz⸗ und Vogelbewegungen, 4 v. H. Der Kaſſabericht zeigte maßgebende Holtung. Die orſte für die Börſe war, daß der Privatdis⸗ kont ch 9 ine Ermäßigung erfuhr. Weiter ver⸗ ſtimmte etwas, daß heute der Rentenmarkt er ſt⸗ malig ſeil längerer Zeit unter Realiſationen litt. Als drittes Moment gewann die Schwäche des Kunſtſeiden⸗ marktes auf die Allgemeintendenz einen Einfluß. Man wies auf oͤie ungünſtigen Mitteilungen über die Situa⸗ tion der Kunſtſeideninduſtrie im JG. Farben⸗Geſchäft hin. Mit Ausnahme der Schwachſtromwerte schloß die Börſe überwiegend in ſchwächerer Haltung. Deviſen gegen Reichsmark blieb ztemlich un⸗ verändert. Der Dollar lag international feſter, gegen Reichsmark.9 nach.1890. Das engliſche Pfund ſetzte ſeine Abwärtsbewegung f ort.8590 nach.8610, Paris 39272, Holland 40244 nach 4025, Schweiz 197% nach 1938, alles Newyorker Uſance. Spanien 39.50 nach 39.90 gegen London. Die Swaps ⸗Sätze Dollar⸗Reichsmark nied⸗ riger, auf einen Monat W, auf drei Monate 85 nach 70 Stellen. Trotz Einfuhrſcheinregelung malte Getreidemärkte Auch Ueberſeebefeſtignng ohne Einfluß/ Kon tingent⸗Unzufriedenheit) Preisniveau gedrückt Berliner Probuktenbörſe v. 7. Mai.(Eig. Dr.) Nachdem im Vormittagsverkehr für Weizen auf Grund der feſten Ueberſee meldungen das Preis⸗ niveau gut behauptet war und Roggen in den ſpäteren Sichten des Lieferungsmarktes, infolge der nun⸗ mehr geklärten Einfuhrſcheinfrage, um—3„ höher ge⸗ sprochen wurde, enttäuſchte die Eröffnung der Produkten⸗ börſe ſtark. Weizen wurde aus erſter Hand, gemeſſen an der Nachfrage der Mühlen, ausreichend offeriert, die zweite Hand war mit Angebot dringlicher am Markte, Abſchlüſſe kamen in geringem Umfange zu etwa 1„ niedrigeren Preiſen zuſtande, Weizen neuer Ernte fand zu etwa 2 4 niebrigeren Preiſen als geſtern Unterkunft. Der Liefe⸗ rungsmarkt folgte dieſer Preisbewegung, Roggen zur prompten Verladung blieb namentlich in Kahnware, faſt un verkäuflich, das Kontingent von 70 000 Tonnen zuird als zu niedrig angeſehen. In Waggonmatertal kechnet man mit weiteren Stützungskäufen. Am Liefe⸗ zungsmarkte ſetzte Mai⸗Roggen 1/ höher ein, da ein gehßerer Teil der heute beſichtigten Mengen unkontraktlich war. Die anderen Sichten lagen ſtet'g. Der Weizen⸗ und Roggen mehlabſatz war bei unveränderten Mühlen⸗ offerten nach wie vor unbefriedigend. Am Hafer⸗ markte machte ſich gleichfalls Verſtimmung über das niebrige Kontingent bemerkbar. Bei ſtärkerer Verkaufs⸗ luſt der Provinz neigten die Preiſe zur Schwäche. Ger ſte Amtlich notiert wurden: Weizen 288287, ſchwächer; Mat 201,50—92; Jult 298,50.; Sept. 264— 268,50; Roggen 150—154, Mai 169—107,50, matter; Juli 178— 75,50; Sept. 182181; Gerſte 192.203, ſtetig; Futtergerſte 175—188, matter; Hafer 157168, matter; Ma 169.167,50; Juli 178 515 17/5; Sept. 1778,50; Weizenmehl 91,7540 geſchäftslos; Roggenmehl 28—26, ſtill; Weizenkleie 9,2524; Roggenkleie 22; Futtererbſen 18—19; Peluſchken 17—19; Acker⸗ bohnen 15,50—17; Wicke 19— 22,50; Lupinen, blaue 15 bis 107 gelbe 20— 22,50; Seradelba, neue 28,5031; Rapskuchen 12,75—18,75; Lein kuchen 18% Trockenſchnitzel, inländiſche 98,70; Soyaexrtpactionsſchrot 19,50—14,20; Kartoffelflocken 15,0; allg. Tendenz chwächer. IJ Frankfurter Produktenbörſe vom 7. Mak.(Eig. Dr.) Weizen 78 Kg. Hektolitergewicht, 905; Roggen 72 Kg. Hekto⸗ Uitergewicht 182,50—185; Sommergerſte für Brauzwecke 205 bis 907,50; Hafer(inländ.) 185190; Weizenmehl ſübd. Aus Rund funk⸗Programmen Donnerstag, S. Mai n kfurt: Kurkonzent aus Bd Homburg 08.00 4550 F ra 1500 uhr: Frankfurt Stuttgart: Jugendſtunde. 46.00 Uhr: Frankfurt. Stuttgart: Konzert, Mü n⸗ chen; Leſeſtunde. 10% Ur: München: Konzert. 16405 uhr: Frankfurt: Zeitfragen, Stuttgart: ortrag. 5 18.35 Uhr! Frankfart, Stuttgart: Vorträge. 40.00 Uhr: München! Zwiegeſpräche mit Berufstätigen. 105 Uhr: Mailand, Turin: Konzert. 19.0 Uhr: Frankfurt, Stuttgart! Konzert, Kö ⸗ . Oper 19 4 r: Stockholm: Populäres Konzert. % Uhr: Berlin: Dem Andenken Tſchaikowſkys, Brezlau:„Die Marquiſe von Areis“, von Stern⸗ heim. Köln: Schiller„Maria Stuart“, Kettowftz, Warſchau, Touloufe! Konzert. Zl Uhr: London 1. 2: Konzert, London g: Klavier- und Chorkonzert, Zürich! Gaſtſpiel Marya Diepard, anſchließend Konzert ü % Uhr: Fraukfurt, Stuttgart: Zeitberichte, schaut Tanzmuſik, Rom: Opernabend. zun Uhr: Zondon 1, 2, Malband, Turin: Konzert 24.0 Uhr: Frankfurt, Stutigart: Kammermuſtk, Stockholm! Konzert. 2200 Uhr: Buda peſt: Zigennermuſik. 25 Uhr: Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg! Orgelkonzert 290 Uhr: Breslau: unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik, London 8: Konzert anſchließend Tanzmuſik. 28.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart, Warſchan: Tanzmusik, Kattowitz: Beethovenkonzert. 2840 Übr: Mailand, Turin: Konzert. Spezial 0 43,50—45,25; Weizenmehl wiederrhein. Spezial 0 43,2545; Roggenmehl 26,50— 27,75; Weizenkleie 7,75; Rog⸗ genkleie—9,25; alles für de 100 Kg.; Tendenz flau. Rotterdamer Getreidekurſe vom 7. Mai.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Mai.42.50; Juli .387,50; Sept..85; Nov..397,50; Mais(in Hfl p. Luft 2000 Kg.) Mai 114,50; Jult 118; Sept. 120,50; Now. 125. * Liverpooler Getreidekurſe vom 7. Mai.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.), Tendenz feſt, Mai—(76); Juli 708(78); Okt. 7/10(77100.— Mitte träge, Maj 7678; Juli 7/855; Okt. 7/10/85. Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 7. Mai. 99 8 Dr.) Mat 7,60 B, 7,40 G; Juni 7,65 B. 7,55 G; Jult 7,809 7,75 G; Aug. 7,05 B,.85 G; Sept. 8 B, 7,90 G; Okt. 8,20 5 8,10 G: Dez. 8,50 B, 8,40 G; Okt.⸗Dez. 8,40 B, 8,30 G: Jan.⸗März 8,70 B, 8,60 G; Tendenz flau.— Gemahl. Meh⸗ lis prompt per 10 Tage 26,65; Mai 28,80; Juni 25,95; Ten⸗ denz ruhig. * Nürnberger Hopſenbericht vom 6. Mai.: Keine Zufuhr, 90 Ballen Umſatz. Tendenz unverändert ruhig. * Vom Hanfmarkt. Italien: In der Berichtswoche wurden ſowohl Hänfe als auch Werge von der einheimi⸗ ſchen Induſtrie wie auch vom Ausland weiter gekauft. Das Wetter war in den letzten Tagen für die Weiterentwicklung der Ausſaat nicht ſonderlich günſtig, das Hagelregen uns im Durchſchnitt zu kühles Wetter die Entwicklung der jungen Pfanzen etwas gehemmt hat. Jugoſlavient Markt⸗Situation unverändert. Bremer Baumwolle vom 7. Mai.(Eig. Dr.) Amertk. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 17,25. Liverpooler Baumwollkurſe vom 7. Mai.(Eig. Dr.) Americ. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Jan. 91 767; März 81 772; Mat 797798; Juli 788789; Okt. 765 bis 767; Dez.—; Tagesimport 22 800; Tendenz ruhig und behauptet.— Mitte: Jan. 81 771; März 776; Mat 801; Juli 704; Okt. 771; Dez. 770 Loco 851; Egypt. Upper F. G. fair loco 1026; Tendenz ſtetig. Kupferpreis 13,30. Das amerikaniſche Kupferkartell ſetzte den offiziellen Kupferpreis für die Auslandsverbrau⸗ cher von 14,30 auf 13,0 cent herab, während der Inlonds⸗ preis auf 13 et herabgeſetzt wurde. Hiermit iſt alſo eine weitere Ermäßigung um 1 ct eingetreten. * Zur Kupferpreisſenkung. Infolge der neuen Er⸗ mäßigung des offiziellen Kartellpreiſes hat ſich die Vereini⸗ gung für die deutſche Elektrolytkupfernotiz entſchloſſen, den amtlichen Elektrolytkupferpreis auf 128,75 gegenüber 138,25/ bisher für je 100 Kilogramm herabzuſetzen. Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags See. Luft⸗. S2 82 Wind hö. dr 58 8 S8 8 e e,, n un 3 3888 micht. Stärke Wertheim 151— 10 18 9 NW leicht bedeckt Königsſtuhl 563 7643 6 14 5 N, leicht 1 Karlsruhe 120 758.8 9 16 8 leicht 2 Bad.⸗Bad. 213 758,9 8 15 7 NO leicht 8 Villingen 780 753.7 6 1 5 N leicht Regen St. Blaſien 1275 7 12 68. N bedeckt Badenweil.— 751,1 66 15 5 NO leicht bedeckt Feldbg. Hof 780 626,6 11 5 1 N mäßig Regen Bad. Dür th.—— 80 14 2 N leicht 5 Der tiefe Druck liegt heute morgen mit ſeinem Kern über Süddeutſchland. In ſeinen Rücken ſtrömt kühle maritime Luft, die unter verbreiteten Nieder⸗ ſchlägen bei uns eingedrungen iſt. Auch morgen wird unſere Witterung von der in vielen Staffeln nach Süden vordringenden Kaltluft beſtimmt ſein. Wetterausſichten für Donnerstag, 8. Mai: Kühl und vorwiegend trüb, vielfach regneriſch, beſonders im Süden des Landes, nördliche Luft⸗ zufuhr. „ Gobi: e Silber, Brillanten. Prechapparate, gebr. Schaſlplat- ten, Kleider, Schuhe, Pfand. 0 scheine usw. auft u. verkauft mann m4, 18 Telephon 29084 rdlern Fie Staffellauf„Rund um den Friedrichsplatz 40 Vereine melden 82 Mannſchaften Der Staffellauf„Rund um den Friedrichsplatz“, vom Ortsausſchuß Mannheim für Leibesübungen und Jugend⸗ pflege ins Leben gerufen und ſeit einer Reihe von Jahren durchgeführt, bildet einen wichtigen Beſtandteil der Mann⸗ heimer Maiveranſtaltungen. Das Jahresprogramm des Mannheimer Verkehrsvereins könnte man ſich ohne dieſen traditionellen Lauf nicht gut denken, denn gleich dem Mai⸗ Pferderennen iſt der Staffellauf„Rund um den Friedrichs⸗ platz“ eine Veranſtaltung volkstümlichen Charakters, an der nicht nur die Anhänger des Sports, ſondern auch die Allgemeinheit ſtark intereſſiert iſt. Die Betetligungsziffer der Vereine ſowohl, als auch die Beſucherzahl des Publi⸗ kums iſt von Jahr zu Jahr geſtiegen, ſodaß anderereſits umfangreiche Vorkehrungen getroffen werden mußten, um den Lauf ſeinem Zweck und Sinn entſprechend propagan⸗ diſtiſch oͤurchführen zu können. In der Sitzung des Ortsausſchuſſes im Schloßhotel am Montag abend konnte der Vorſitzende Stalf vom Wett⸗ kampfausſchuß den Vertretern der teilnehmenden Vereine und der Preſſe mitteilen, daß das Meldeergebnis von 82 Mannſchaften die vorjährige Nennungsziffer erreicht hat und daß dieſes Ergebnis im Hinblick auf die kurze Spanne Zeit, die den Vereinen ſeit der Ausſchreibung des Laufes zur Verfügung ſtand, als gut anzuſehen ſei. Der an dieſem Jahre am Samstag(10. Mat) abends .30 Uhr ſtattfindende Staffellauf„Runb um ben Fried⸗ richsplatz“ wird in 9 Abteilungen ausgetragen, In der Abteilung 1 um den Wanderpreis des Verkehrs⸗ vereins Mannheim ſtarten 4 Mannſchaften: Polizet⸗ Sportverein, Mannheimer Turnſpork⸗Geſellſchaft, Turn⸗ verein von 1846 und Verein für Raſenſpiele. In der Abteilung 2 laufen 8 Mannſchaften, in der Abtetlung s ſind es 10 Mannſchaften, in der Abtei⸗ In ng. 4 die in einem 1. und 2. Lauf untergeteilt werden mußten, ſe 8 Mannſchaften, in den Abteilungen 8 und 7 laufen ſe 6 Mannſchaften und in der Abteilung 8, bie wiederum in einen 1. und 2. Lauf untergeteilt werden mußte, ſtarten ſe 8 Mannſchaften, während die Abtei ⸗ lung 9 ebenfalls mit 8 Mannſchaften beſetzt iſt. Insge⸗ ſamt werden 11 Staffelläufe von 40 Vereinen mit 820 Län⸗ fern beſtritten. Ferner wird erſtmals in dieſem Jahre ein Lang ſtrecken lauf von 8 Runden im Einzelwettbewerb aus⸗ getragen, zu dem 7 Teilnehmer gemeldet ſind. Das größte Intereſſe wird auf den Lauf der Abteilung 1 gerichtet ſein. 1928 und 1929 hat VfR. die Siegesſerie der Mannheimer Turnſport⸗Geſellſchaft unterbrochen und den Wanderpreis des Verkehrsvereins errungen. Ob es ihm auch dieſes Mal gelingen wird, ſich als Sieger durchzuſetzen, hängt ganz von den Mannſchaften ber übrigen Vereine ab. Die Mannheimer Turnſport⸗Geſellſchaft wird alles darau⸗ ſetzen, um den Preis wieder zurückzugewinnen. Aber auch die Rennmannſchaft des Turnvereins von 1846, könnte ein ernſtes Wort um den erſten Platz mitſprechen. Nicht zuletzt muß auch der Polizeiſportverein beachtet werden, deſſen Mannſchaft nicht leicht zu ſchlagen iſt. In den Abteilungen 8 und 9(Jugendmannſchaften) werden MTG., TV. 46 und VfR. erbitterte Rennen um den Sieg liefern, auch in den übrigen Abteilungen ſind ſpan⸗ nende Läufe zu erwarten. Zu wünſchen wäre alſo nur ein für die Läufer und das Publikum günſtiges Wetter, dann wirb der Staffellauf auch in dieſem Jahre ſeinen Zweck nicht verfehlen. K. C Es laufen: Polizeiſport⸗Verein, VſR., MTG. und Abteilung 1: TV. 46 Abteilung 2: Dic. Käfertal, MTG. Poltzei⸗Vp.., MC. Phönix, Turnverein Seckenheim, TV. 46, MßC. 08 und Di. Neckarſtadt. Ahteilung 3: Poſt⸗Sp⸗V., Vf., Cl. 10 Käfertal, Vf., Spielverg. 07, Polizei⸗Sp. V. Abteilung 4— 1. Lauf: Turnr. Badenia Feudenheim TB. 46 1, TB: 40 2, Mr.(Turner, TV. 46 83, Turngen. Rheinau, Turngem Käfertal 1 u. 2.— 2. Lauf: TV. 40 6 Turngem. Käfertal 8, Tunrerbund Germania, TV. 46 8, MTG.(Turner) 2, TV. Jahn Neckarau, TV. 46 6 u. 7. Abteilung 5: Deutſche Jugendkraft— Rot⸗Weiß, Walb⸗ hof, Feudenheim, Grün⸗Weiß, Eintracht, Käfertal, Waſſer⸗ freunde. Abteilung 6: Evangel. Jugend— Eichenkreuz Neckarau, B. 5. J. Käfertal, Aufwärts Neckarau, Bund engl. Jugend, C. B. J. M. Schwetzingerſtraße, Evangel. Jugend Neckar⸗ k. MG., Phönix, Sp. MTG. 2, VfR. 2, Abteilung 71 Kanusport Oſt 1, Kanngeſellſchaft Neckarau, Kanuſport Oſt 2, Ingenieurſchule, Gewerkſchaftsdund des Angeſtellten, Handelshochſchule Abteilnng 8— 1. Lauf: Spielverg. Sandhofen, Turn⸗ gem. Käfertal, TV. 46, Poſt⸗Sp.., MG., MS C. 08, Fuß⸗ ball⸗Geſ. 1913, BfR.— 2. Lauf: TV. 46, Turngen. Rhei⸗ nau, MC. Phönix, Turnverein 77 Waldhof, Mr., TW. Badenia Feudenheim, Vf., Jugendver. Friedenskirche Abteilung 9: TV. 46, Evangel. Jug. Eichenkreuz Neckarau, Aufwärts Neckarau, Mc. Dic. Feudenheim, Turngem. Käfertal, Spfelverg. Sandhofen, Vfg. Laugſtreckenlauf: Matting und Kern(Polizei⸗Sport⸗ verein), Weber(MTG.), Fiſcher(CBM. Eichenkreuz Neckarau), Koch und Betz(Poſt⸗Sportverein) und Gaſſert (Dick. Rot⸗Weiß). c——— n Deutſchland-NRunofahrt 1930 Die zweite Etappe— Geyer knapper Sieger vor Manthey Die zweite Etappe der Deutſchland⸗Rundfahrt führte von Glogau nach Dresden. Die Wetterverhältniſſe hat⸗ ten ſich am Dienstag verbeſſert wie auch die Straßen durch den vorhergehenden Regen faſt ſtaubfrei waren. Infolge verſchiedbener Umleitungen, die infolge Straßenreparaturen notwendig waren, mußten die Fahrer an Stelle der vor⸗ geſehenen 245 Km. ungefähr 280 Km. zurücklegen und trafen dadurch ſpäter, als erwartet, am Ziel ein. Das Intereſſe an der Fahrt war wiederum außerordentlich rege. Von den Fahrern ſelbſt hatten ſich alle 62 gemeldeten am Start ein⸗ gefunden, ſelbſt der bei der erſten Etappe geſtürzte Chem⸗ nitzer John, von dem man geglaubt hatte, daß er aufgeben würde, befand ſich darunter, wenn er auch durch den Sturz eine Stunde verloren hat. Der Kampf auf der Straße Der erſte Teil der Fahrt verlief äußerſt monoton. Man bewachte ſich gegenſeitig mit größter Aufmerkſamkeit, etwaige Ausreißgelüſte wurden im Keime erſtickt, ſodaß das Feld geſchloſſen Liegnitz zuzog. Kurz vor Liegnitz waren dann die erſten Defekte zu regiſtrieren. So fiel der Ber⸗ liner Uſſat infolge eines Reifenſchadens etwas zurück, doch konnte er nach kurzer Zeit wieder den Anſchluß finden. Bei Hainwalde waren die erſten Berge zu überwinden. Mit gewechſelten Ueberſetzungen wurden ſie in Angriff genom⸗ men, das Rennen wurde lebhafter. Und bald war das Feld äuseinandergeriſſen. Doch dauerte dies nicht allzulange und auch die Abgeſprengten lagen wieder in der Spitzengruppe. Sp wurde die erſte Verpflegungsſtation bei Görlitz von einem Rudel, das über 40 Fahrer umfaßt, angelaufen, und zwar um 12.50 Uhr. R. Wolke hatte dabei einen kleinen Vorſprung herausgearbeitet, dicht gefolgt vom übrigen Feld. Im weiteren Verlauf verſuchte Manthey einen Vor⸗ ſtoß, er mißglückte, auch die Verſuche von verſchiedenen an⸗ deren Fahrern blieben erfolglos. Erſt als die Spitze mit einem Tempo von 40 Std.⸗ Am. losfegte, glückte die Spren⸗ gung, aber auch nur vorübergehend. Schon bei Biſchofs⸗ werder lag man wieder einträchtig zuſammen. Hier wurde die erſte Jagd entfeſſelt. Dorn und Niſchke arbei⸗ teten ſich vor, es bildeten ſich einzelne Grupepnu, die den Ausreißern mit verbiſſener Energie nachſetzten. Kroll fuhr hierbei ein großes Rennen; ihm iſt es auch zuzuſchreiben, daß die Jagd verhältnismäßig ſchnell zu Ende ging und ſich alles wieder vereinigen konnte. Doch das überaus flotte Tempo hielt an bis dicht vor Stolpen. Wieder wurde von der Spitze aus ein Vorſtoß unternommen. Kroll, der Pechvogel, hatte im entſcheidenden Augenblick, wie bei der erſten Etappe, auch hier einen Reifenſchaden. In einem raſenden Tempo wurde der letzte Berg bewältigt, die Spren⸗ gung war geglückt. Manthey und Geyer klagen im Elbtal mit einem Vorſprung von drei Minuten in Führung. Kurz vorher gab es einen Sturz von Hertwig⸗Dresden, der jedoch ſehr glimpflich verlief, ſodaß Hertwig bald wieder das Ren⸗ nen aufnahm. Trotz aller Verſuche, die beiden führenden Fahrer waren nicht mehr einzuholen, ſie machten das Ende kurz vor dem Ziel, der Hygieneausſtellung in Dresden, unter ſich aus. Geyer konnte Manthey mit Handbreite im Ztelband abfangen und damit den Sieg der zweiten Etappe ſich ſichern. Die Ergebniſſe: 1. Geyer Schweinfurt:13:04 Std. 15 Pkt.; 2. Wan⸗ they⸗Berlin Handbreite zurück, 14 Punkte; 3. Stöpel⸗Berlin 19:15:48, 13 Punkte; 4. Sieronſki⸗Berlin 12 Punkte; 5. Set⸗ fert⸗Leipzig 11 Punkte; alle dichtauf. Die Teilnehmer der Rundfahrt: Die genaue Starterliſte hat folgendes Ausſehen: Mifa⸗ Mannſchaft: 1. Kroll, 2. Tietz, 3. Brund Wolke, 4. Ru⸗ dolf Wolke, 5. Brandes, 6. Meyer, 7. Berger, 8. Altenbur⸗ ger, 9. Cap, 10. Gieße, 11. Kaſper, 12. Uſſai, 13. R. Schröder; Opel⸗Mannſchaft: 21. Dumm, 22. Gugau, 23. Metze, 24. M. Meyer, 25. Schorn, 26. Schön, 27. Stübecke, 28. Zind, 29. Fuhrmann, 30. Heide, 31. Koch, 32. Mandelkow, 3g. Plug, 34. Puſch; Breu nabor⸗Mannſchaft: 41. Nebe, 42. Seifert, 43. Manthey, 44. Siegel, 45. Feder, 46. Thier⸗ bach, 47. Dahms, 48. K. Kohl, 49. Neumann, 50. Wrzecione, 51. W. Schröder, 52. Miethe, 58. Dorn, 54. Wiſſel, 55. Grü⸗ nert; Dürkopp⸗Mannſchaft 61. Bulla, 62. Remold, 63. Buſe, 64. Sieronſki, 65. Geyer, 66. Gottwald, 67. Hert⸗ wig, 68. Ungar, 69. Günther, 70. Korge, 71. Nitſchke, 72. laß, 78. M. Kohl, 74. Arndt; Dia mant⸗Mannſchaft: 75. Stöpel, 76. Eſſing, 77. Röſch, 78. John, 79. Müller, 80. Elpel, 81. Olböter. Bahnrennen in Rheingönheim Die am letzten Sonntag auf der Olympiabahn in Rheingönheim des Regens wegen abgebrochenen Rad⸗ rennen wurden am Dienstag abend zu Ende geführt. Die Witterung war wiederum nicht beſonders günſtig. Gegen 6 Uhr ſetzte ein leichter Regen ein, der die Aus⸗ tragung der Rennen faſt wieder verhindert hätte. Als dann aber mit Verſpätung die Fuhrer ſich dem Starter ſtellten, blieb es wohl feuchtkühl, der Regen aber hatte aufgehört und bei vorſichtigem Fahren konnten die Teil⸗ nehmer an dem 1 Stunden⸗Mannſchaftsfahren auf die Reiſe geſchickt werden. Von den 14 gemeldeten Paaren erſchienen nur 7 am Start, worunter natürlich die Quali⸗ tät des Rennens zu leiden hatte. Man vermißte die Karlsruher Fahrer bis auf Derzenbach und die ſtarken Paare Dangel⸗Ackermann und Leichert⸗Hönning. Da ſich die Fahrer größte Zurückhaltung auferlegten, was bei der feuchten Bahn nur zu begrüßen war, verlief das Ren⸗ nen nicht ſo ſpannend und aufregend, wie man es ſonſt bet Mannſchaftsfahren allgemein erwartet. Sieger wurde das Paar Wagner⸗Denzer, das von deu 4 Wertungen 3 gewinnen konnte. Das Paar erwies ſich als am weitaus ſpurtſtärkſten, nur dem Umſtand eines Defektes in der 3. Wertung iſt es zuzuſchreiben, daß der Sieg nicht noch eindrucksvoller errungen wurde. Maile⸗Oberbeck mußten ſich mit dem ehrenvollen zweiten Platz zufrieden geben, beide erſchienen noch nicht ſchnell genug. Wolke⸗Klein kamen erſt nach der 2. Wertung in Fahrt. Das Fliegerhauptfahren ſicherte Frieſenheim nach ſchönem und erbitterrem 1 Länge vor E. Wolke, der Mühe hatte, H. dem dritten Platz zu halten. ſich Denzer⸗ Kampf mit Wagner auf Das Armbindenrennen, das in Form eines über 10 Runden gehenden Berfolgungsrennens ausgefahren wurde, ſicherte ſich Erich Stahl⸗Mannheim. Die Ergebniſſe: Fliegerhauptfahren 1200 Meter: 1. W. heim; 2. E. Wolke⸗Frieſenheim; 3. H. Denzer⸗Frieſen⸗ Wagner⸗Frieſen⸗ heim; 4. Derzenbach⸗ Karlsruhe. 1. Stunden⸗Mannſchaftsfahren: Wagner⸗Denzer, Frie⸗ 28 ſenheim 24 Punkte; 2. Maile⸗Oberbeck, Muttorſtadt Punkte; 3. A. Walter⸗Heidger, Frieſenheim 18 a 4. Spreng⸗Mannheim⸗Derzenbach⸗Karlsruhe 13 5. E. Wolke⸗Klein⸗ Ludwigshafen 12 Punkte; 6. E. Walter⸗Lndwigshaſen 10 kenthal 5 Punkte. Flick 9 1 f 80 5 Neue Mannheimer Zei tung(Abend⸗Ausgabe) 557 2 Der zweite Hausfrau und Der Multer Zeichen der 1 tag Soll Liebe, die ihr dankt. lichkeit zu achten und zu schätzen. ollen, arm oder reich, Institut fürsorg Badischer Lehrer verein; 2; Landrat Dr. st⸗ e 5 5 5 Katholischer allen Müttern, Gymnasium; Schwarz; Sozia estelle; der Aerzte; auch den einsamen, Guth-Bender; mnasium; Trinkerfürsorgestelle at; Mütterverein; Frauenverein vom Roten Kreuz; Ge sellschaft Hebammenverein des der Ruhe und Einkehr Nöte der Mutter um ihrer als ein Tag der Dankbarkeit für Mutterliebe und der Ehrfurcht vor der Dieser eiten Grundgedanke des Ta ages ist interkonfessionell und überparteilich und ermög lich Er ist für die Frauenwe der Besi Armen, elt ein Tag auf die Gabe eine Freude mung kranken, Oris ausschuß für den Polizeidirektor Dr. 5. icher Oberreals le; Lessingschule; Fröbelseminar; Gewerbe deschule Allgemeine Hrtskrankente⸗ asse Ist. deli tisches Woh 2 Verein Bund der Kinderr alte 0 Amtsbezirks Mannheim E. Mädchen; Verband der nSe hule; fufterfag 193 Maiensonntag gilt den Müttern! Ihnen soll ein besonderer“ Mutter belastet. Wer kennt die seelischen und körperlichen „ Marmheimer Mutterschutz E. V. S920 geschaſfen werden, Kinder willen? Mutter begangen werden. Er ec 5 machen, Mülterlichkeit, mit der sie auch der verstorbenen in Muffertfea g: Maler; Deutschen Prälat Bauer; Kirchenrat Dekan Realschule Feudenheim; Mollrealschule; 6 II, III; Handelsschule I, II; Stadtfür Ortskrankenkasse für Hausangestellte; für Arbeiter wohlfahrt; Fünfter Woh Manrheimer Fr auenorganisation en; Ehe- und amtinnenz Wöchnerinnen-Asyl. und Großmutter Beit geb. Mellinger im 78. Lebensjahr Hans Pohly Stall besonderer Anzeige Gestern entschlief sanft in Bornim unsere liebe Mutter Pobly Mannheim, Ladenburg, Berlin, den 7. Mai 1930 Für die trauernd Hinterbliebenen: Die Beisetzung findet in Bornim in aller Stille statt nebenberufl. Angeb. u. 8 X 2 an die Von der Reise zurück! Dr. med. 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