90 — Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ Mannheimer General-Anzeiger monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im durch die 25 ohne eee.— Einzelverkaufs preis Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ 10 Pfg.— Abholſtellen: Walodhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Beilagen: Sport der N. m. 3.„ Aus der Welt der Cechnil* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht»Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend«„ Mannheimer Reiſezeitung„ Maunheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſilkzeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 9. Mai 1930 141. Jahrgang— Nr. 213 7 90 1 Sehr beachtenswerter Vericht des Reichsausſchuſſes für VBevölkerungspflege f Deutſche Sorgen Am Panzerkr euzer 3 Sächſiſche Grotesken Drahtbericht unſeres Berliner Büros Die Verlegenheitslöſung in Sachſen 90 1, 9. Mat. Drahtbericht unſeres Berliner Büros ſchuldung einen Aufwand von 6 bis 700 Millionen er⸗(Von unſerm Dresdener Vertreter) 2 f. ee 05 e; Berlin, 9. Mai. fordern wird, im weſentlichen geeinigt hat, bleibt für Wenn man ein beſonders eindrucksvolles ra.* Uar Er eichsinnenminiſter i Vei 1 Mi 1 F 8 Beiſpi fü 1 konſtituiert hatte, gab am Donnerstag vor einem Nach dem Berlauf der Ausſprache im Hausbalts⸗ e eee e 5 5 1255 1 1507 1% 50 Kreis von Preſſevertretern das erſtemal Bericht sche des Reichstags rechnet man in polikiſchen klären. 31 er Ausſpr i i 9 ich 18 s hätte ſuche üſſen, a 5 a N g 1 Zu der Ausſprache wird wiederum Reichs⸗ taris mus hätte ſuchen müſſen, man hätte es auch e über ſeine Tätigkeit. Sein Vorſitzender, Miniſterial⸗ Kreiſen mit der Möglichkeit der Ablehnung der bankpräſident Dr. Luther zugezogen werden. Un⸗ direktor Prof. Gottſtein, wies auf Ziel und erſten Rate für den Panzerkreuzer Bauch im entſchieden iſt noch die 9 5 375 Reichskommiſſa⸗ Methoden der in Angriff genommenen Arbeiten hin. Plenu u m, da vorausſichtlich ein erheblicher Teil des riat geſchaffen und ob die Reichsfonds für die Oſt⸗ b g Nicht Kongreſſe, Reden und Entſchließungen wolle Zentrums und die Demokraten geſchloſſen die gefor- ſiedlung in das Programm binelnbegngen werden man veranſtalten und entwerfen, vielmehr in zäher derte Anerkennungsſumme verweigern werden. Die ſollen gKleinarbett, ähnlich wie bei der Bekämpfung der Regierung hat durch den Reichswehrminiſter Grö⸗ f 5. 8 4 ö Tuberkuloſe, in wiſſenſchaftlicher Sichtung des Ma⸗ ner erklären laſſen, daß ſie die Entſcheidung dem„Wenn auch De Federführung een eee eee ü terials und geſetzgeberiſcher Arbeit der allgemeinen Parlament überlaſſen, aus einer Ablehnung der i e n neee: Aufklärung die Wege ebnen. Rate alſo keine Konſequenzen ziehe nwerde. gegangen iſt, ſo wird doch die Regelung der Einzel⸗ eit ſind drei Arbeitsgruppen des Gerundſäzlich kann uber die Erneuerung der aten bei den Niniſanien verbieten, die daf on⸗ Ausſchuſes am Werk, die Urſachen des Be⸗ Flotte ein Streit nicht mehr beſtehen, da das Kabinett ſtändig ſind. Das Reichs verkehrsminiſterium wird, völkerungsrückgangs lunſer zahlenmäßiger Brüning ja nur dasſelbe fordert, was die Regierung e e Geburtenüberſchuß nämlich iſt frommer Betrug, in Müller bereits beſchloſſen hat, nämlich einen Schiffs⸗ e e eee e Vahrheit geht es bereits bergab und wir ſind ein bauerſatzplan für das nächſte Jahr. Dem Reichstag bewilligten Mittel entſcheiden, das Reichsfinanzmini⸗ ſchrumpfender Volkskörper) aufzuſpüren und das bleibt es anheimgeſtellt, den Zeitpunkt des ſterium über 4 Uebel an der Wurzel zu kurieren. Welche Dring⸗ Baubeginns für das neue Panzerſchiff zu be⸗ eine Laſtenſenkung und ſonſtige Stenermaß⸗ a lichkeit das Problem der Geburtenfrage für bas ſtimmen. Fällt die Rate in dieſem Jahr, ſo wird ſie nahmen 3 beutſche Leben bereits gewonnen, beleuchteten einige im nächſten Haushaltsplan wieder auftauchen. Mit und das Reichsernährungsminiſterium wird in der Angaben des Direktors im Statiſtiſchen Reichsamt, der Erklärung Gröners im Haushaltsausſchuß ſind Frage der Umſchuldung und der Siedlung eine ent⸗ 85 Dr. Burgsdörfer: Rein äußerlich hat 1 15 e 1 5 wegen 15 1 ſcheidende Rolle ſpielen. Wird ein Reichskommiſſa⸗ 15 das Jahr 1929, das ſeit 1841 die ſchlechteſte 1 1 115 1 1 a b 75 a. riat beſchloſſen, ſo wird es dem Reichsinnenminiſte⸗ ige Geburtenbilanz aufweiſt, men 155 hen Lage kommen könnte, aus der Welt ge⸗ rium unterſtehen, aber die Anordnungen des Reichs⸗ rr e ſchafft. kommiſſars werden in allen landwirtſchaftlichen Din⸗ ein⸗ fällen noch einen e von 341 1 915. 1775 11„ a 5 auf das Tauſend der Bevölkerungszahl aufzu⸗ Noch vieles in der Schwebe 1 15 0 1 0 8 Miniſterpräſident Schieck a 7777) dd ĩ ͤ ⁊ ß owie f 1 8„ ä bnor.„ 9. ugreiche Arbeiten übertragen werden könnten, wir; 3; 12 i 5 35 4 aufbau unſerer Bevölkerung, ihre, wenn man ſo Obwohl man ſich im Reichskabinett über das Oſt⸗ die preußiſche Mitarbeit in ſehr ſtarkem 1 5 a ub 17 1 1 2 5 e⸗ ſagen will, hohe Todeshypothek und geringe Fort⸗ programm, das insgeſamt einſchließlich der vom Maße beanſprucht werden. Darüber haben denn auch 2 10 Sachſen der Oeffentlichkeit 5 1 A 15 pflanzungsfähigkeit berückſichtigen, zeigen bereits Reich zu übernehmenden Bürgſchaften für die Um⸗ bereits eingehende Beſprechungen ſtattgefunden. 9 0 1 1 5 1 5 S 5 1 5 1 ein Geburtendefizit von 12 v. H.„„—.:...?ẽ⸗n,)%rün(—k—...... Bünger, ſo iſt auch alles folgende nur als grober es dede Ghe müßte, um nur die Bevölkerungszahl er⸗ 5 1. i e eee bes halten zu können, durchſchnittlich 3,4 Nachkommen rung der Beſtimmungen über die Arbeitsruhe keit, der Sterblichkeit in der erſten Lebenswoche, Man muß ganz kurz wiederholen: Dr. Bünger 8 0 haben. Jedoch entſpringen jeder Ehe nur mehr 3,1 nach der Entbindung erforderlich. der bei uns die Frühgeborenen viermal häufiger wurde von den Deutſchnationalen des⸗ Kinder und nur 10 v. H. aller heutigen Ehen erfüllen Prof. Rott⸗Berlin zeigte auf, wie ausgeſetzt ſind als die normal Ausgetragenen. Daher wegen geſtürzt, weil die ſächſiſchen Regierungs⸗ „die Forderung der Erhaltung des Volksbeſtandes die Erhaltung der Geborenen eine ſozial⸗ iſt es notwendig, in einer Neugeborenen⸗Fürſorge vertreter im Reichsrate für die Annahme des 9 75 und haben mehr als drei Kinder. hygienische Aufgabe eine Sonderform der Säuglingsfürſorge. Noungplans geſtimmt hatten. Eigentlich wollten die fl Prof. Grotjahn, der die Arbeitergruppe 1 des iſt, zu deren Löſung Reich und Länder, öffentliche Die Vaſts dieſer Arbeit iſt die Swangerenberatnne Deutſchnationalen den Sturz nicht. Ihr Fraktions⸗ Reichsausſchuſſes leitet, die ſich mit dem Geburten⸗ Ani freie Geſundheitsfürſorge ſchon kan e alle e ende 1 Arbeit erna des Reichsaus⸗ führer wollte ſozuſagen nur einen Schreckſchuß ab⸗ — n n 5 5 5„„ 8 ſchuſſes hat zu dieſem Ende am 13. März bs. Is. geben, tat es aber ſo ungeſchickt, daß die National⸗ em in ſeinen bevölkerungspolitiſchen Auswir⸗ Kräfte eingeſetzt haben. Seit 1905 ſind in Deutſch⸗ unter anderem dem Reichsaußenminiſterium r. 0 kungen befaßt, erläuterte: Wohnungsnot und land mehr als 5000 Säuglingsfürſorgeſtellen errich⸗ ſozialiſten ihn als ſcharfen Schuß anſprachen und 1 5 könnten den Geburtenrück- tet worden und die Säuglingsſterblichkeit iſt von folgende Foderungen weitergeleitet: ie e 19 ung weder begründen noch rechtfertigen. Bald wer⸗ 1 1 rozent ges Noch aber iſt es 5„ 1 trachten. Im Landtag er 1 1 1 den ſich. die 1 9 n e 5 1 eee 83 e eee 175 das groteske Bild, daß Deutſchnationale, Nattonal⸗ 555 Kriegs⸗ und Nachkriegs⸗Geburtenrüchgang verurſacht heiten zu beſeitigen. Das auf etwa 3 Proz. zu bezif⸗ fürſorgeberechtigt. Frühgeborene Kinder ſind als ſozialiſten und Landbund zuſammen mit den„Mar⸗ ung hat, fernde Minimum der Säuglingsſterblichkeit iſt noch kranke Kinder zu betrachten im Sinne der Familien- xiſten“ ein nichtſozialiſtiſches Kabinett, das erſte die⸗ 1920 8 3. kan icht erreicht und zwar müſſe die Säuglings⸗ bilfe der Krankenkaſſen. Beſonderer Wert iſt auf die ſer Art in Sachſen ſeit dem Umſturz, ſtürzien, weil 950 5 725. e 7 98 8 fed 15 5 0 192 elentt 1 5 vertiefte Ausbildung der Aerzte, Hebammen und der es ſich für die Annahme der Mounggeſetze entſchieden 1 1 e 10 85 den: die Bekämpfung der Frühſterblich⸗ Pflege⸗ und Fürſorgeperſonen zu legen. 11 e die e 155 0 rag n en, obwohl ſie für die Annahme(r der beun während im Jahre 1928 noch 1294000 Jugend⸗ 4 4 3 3 Wounggeſetze waren. Und zwei Tage nach dem hen: 1 liche neu ins bee eingetreten ſind, werden Die Etatbeſprechung in der Reichskanzlei Sturze dieſer Regierung erklärte der ſächſiſche Land⸗ 15 infolge des Kriegsgeburtenrückgangs in den drei bundführer Schladebach in einer großen Berſamm⸗ 115 lolgenden Jahren durchſchnittlich nur noch 700 000[Drahtbericht unſeres Berliner Büros Oſtprogramm herzuſtellen, beſteht nach Anſicht des lung 5 Landbundes, daß das Kabinett Bünger die 110 ſein. In den folgenden drei Jahren wird ſich dieſer Berlin, 9. Mai. Kabinetts und der Fraktionsführer keine Notwen⸗ beſte Regierung ſeit dem Umſturz geweſen wäre, onſt Ausfall bei den Vollarbeitern bemerkbar machen.„ 5 2 5 digkeit, da ohnehin der Sofortplan mit dem Haus⸗ Ausgezeichnetes geleiſtet, ſich in allen Kreiſen der ai. Allein in den Jahren 1933 bis 1937 wird er auf etwa Die interfraktivnelle Beſprechung, die geſtern halt inſofern zwangsläufig verbunden iſt, als deſſen Bevölkerung großes Anſehen verſchafft hätte und zwei Millionen zu ſchätzen ſein. Wird aber ein nachmittag unter dem Vorſitz des Reichskanzlers und Deckung ja aus Mitteln des Etats erfolgen ſoll. am beſten wiedergewählt werden müßte, obwohl die⸗ tes Induſtrieſtaat wie Deutſchland bevölkerungsarm, ſo im Beiſein der Miniſter Dietrich und Molden⸗ i 1. 1 ſer Landbund,führer“ wenige Tage vorher für den hof⸗ wird d i 5„ hauer in der Reichskanzlei ſtattfand, drehte ſich, Eine Ablehnung des Etats würde danach auch Mißtrauensantrag geſtimmt hatte. Und endlich 8 85 Einzug fremder, auf niedriger eue das taktiſche Zuſ eine Nichtbewilligung des Oſtprogramms bedeuten, 15 5„„ 8 am Lebenshaltung ſtehender, den durch⸗ wie ſchon ange deutet, um das taktiſ he 8 uſammen⸗ für 9e in enden e e ee ee gründete ſich der Zorn der Deitſchnationalen gegen am ſchnttlichen Arbeitslohn herabdrücken⸗ wirken der Regierung und der hinter ihr ſtehenden 11 f 1 1 8 a 1 1 1 Dr. Bünger auf die Tatſache, daß die Regierung der Arbeitskräfte ganz unausbleiblich ſein. Parteien bei den kommenden Etatsberatungen im 115% 5 8 Dr. Bünger ſich frei von varlamentariſchen Bindun⸗ Univerſitätsprof. Dr. H. Sellheim⸗Leipzig als Plenum des Reichstags. Man war einmütig der son. gen gemacht hatte und nach ſachlichen Grund⸗ Leiter der Arbeitsgruppe II trat für den verſtärkten Anſicht, daß alle Möglichkeiten, noch Abſtriche und 3. ätzen regierte. Schutz der werdenden Mukter und des wer. Erſparniſſe am Etat vorzunehmen, erſchöpft werden Italien hat ratifiziert Dieſer„lichtvollen“ Klarheit der Deutſchnationa⸗ 2 Le bob vor alem hervor ie wüßten um unlieh am n menen e eee— Paris, 9. Mai. Nach dem„Petit Pariſten“ len und der Politik der andern eutſprach auch ihr t 1 zur Niederkunft verrichtete Erwerbsarbeit iſt ſowohl 8 e e e CVVT 105 ,, 5 N 5 2 2 2871 5„ Ich 5 8 7 geſetzt, E ständfi 2 451K 18 G 1 250 Mutter wie für das Kind N Auch für tiſche Streitobjekte handelt, vorher eine Verſtändi⸗ Ratifizierung der Haager Abkommen durch 1 e e logiſche Pflicht von ſten Wochen nach der Niederkunft iſt Arbseits⸗ 55 5 i helzu. Italien am Vortage erfolgt ſei und das betreffende niſterſtürzern iſt es zweifellos, eine beſſere Regie⸗ 5 zuhe weit ſtärker als bisher ſicher zu ſtellen. Die gung zwiſchen Regie run und Füßteien benen; en knit unterzeichnete d 1 rung auf die Beine zu ſtellen. Nichts von alledem f 8 855 5. en. chzeitig hat der Kanzler, einem dringen⸗ König unterzeichnete Dokument heute, Freitag, n Sad„„ geldliche Entſchädigung, die zur Zeit in Form der führen. Gleichz 155 5 1„ in Paris eintreffen werde. in Sachſen. Die Deutſchnationalen ſtanden durch „ Wochenhilſe oder Wochenfürſorge in den letzten den)) Da die Ratifizierungsurkunden Frankreichs, Bel⸗ Wochen und Monate greinend abſeits, bemühten ſich, 9 Wochen vor der Entbindung gezahlt wird, müßte da⸗ ſchon in allernächſter Zeit ein Ausgaben⸗ giens, Großbritanniens und Deutſchlands be⸗ den anderen Parteien unerbetene, überflüſſige und f ö her den Lohnausfall in voller Höhe decken, wenn ſenkungsgeſetz vorzulegen. reits in Paris vorliegen; werde man ſie zweifels⸗ unpraktiſche Ratſchläge zu geben, um mit dem giechte 5 der bevölkerungspolitiſche und geſundheitliche Zweck Ueber das Oſtprogramm iſt nicht geſprochen ohne ſchon heute am Quai d' Orſan hinterlegen, wo⸗ emer erſchütternden Natvität auch noch Kritik zu be. voll erreicht werden ſoll. Ebenſo ſei eine Verbeſſe⸗ worden. Ein beſonderes Junctim zwiſchen Etat und durch die Abkommen in Kraft treten. üben. Sie hatten eben ihre Pflicht, den gröbſten 1⁸ 2 23 Nate Nene unheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 9. Mai 1980 5 Freft 2 Ste 1— 5 nu 1 n, kreulich erfüllt und überließen ie Ga ier 85. es den anderen, den politiſchen Karren aus 6 398 29. 5 Peck 15 1 den politiſchen Karren aus dem 0 4 rache 92 Pr eu en arlament ie Arung in Indien 4 5 Sb * 1 n. 0 N N— 8 0 0 5 Die weitere Entwicklung dieſer ſeltſamſten aller 8 5 0 5 5 2 8 5 ö„%/ͤũ mare Kriſen entſprach du us dem en Anfang. Die 155 i ſprach du 1 n Anfang. Die 5 5. 0 5 5 5 3 8 5 8 London, 9. Demokraten gaben ſich alle Mühe, eine Regie⸗ Orahtbericht unſeres Berline. lite l, den dampf gegen das Kabinett Arüning mig. Unruhen, di ſt in Schol 5 0% gabe 1* 7* 1—— 2 321 1a 7 1 Schärf ü ruhen a 0 bur 8 rung der Großen Koalition herbei u⸗ Berlin, 9. Mai. lichſt unter Vermeidung verletzender Schärfe zu füh⸗ ch„ 1 5 Nas ſind 6 ung e 0 Bei K o it io 8 2. 5 555— 5 70 e noch immer nich ganz Üüberſichtlich. Na en erſten führen. Prompt antworteten die ſächſiſchen Sozial⸗ Im preußiſchen L geſtern bei der ren. W 1 Meldungen ſollten 25 Perſone 5 N a taten mit Regierungsforderungen 5e 1 zweiten Leſung d sminiſteriums Auf die Art gelang es ihm, ſich ſtarken Beifall bei] Meldungen ſollten 25 Perſonen getötet und 100 ver⸗ 2 1 ee ee eee ige, die 8 9 und des Miniſt f drei Tage berech⸗ den Weimarer Parteien zu ſichern letzt worden ſein. Spätere Meldungen ſprachen jedoch 3 and 3 i e 5 t 3 M ii 1 ei Tag erech⸗„ 5 90 T d 1 i Vert 1 ie Deme u als auch für die Deutſche Volks⸗ 2 N f 1f d Lage erech⸗ Der Rolfes rteiler Dr Sten rüßte die nur von 4 Toten und wenigen Verwundeten. Tat⸗ D partei völlig une waren. Nach einem nete grof 10 war inſofern ,, ſache ſcheint zu ſein, daß ausgedehnte Feu Zwiſchenſpiel v und demokratiſche, beſonders intereſſant als Fre er Rückwir⸗ Zuſicherung des Miniſterpräſidenten, die preußiſche ſache ſcheint i n . 0 875 und demokratiſcher e e e 65 11 0 Politik nicht gegen die des Reiches auszuſpielen, frei⸗ gefechte ſtattfanden und daß militäriſche Verſtär⸗ O 55 5 8 Sozialdemokratie auf Peeußer r 11180 i. 4 1 1 lich nicht ohne die Skepſis, die nach allem, was man kungen an den Ort der Unruhen geſandt wurden. 1 u erbitte e Beteiligung an einer n 8 285 780 85 15 200 10 1 br iſt. Im übrigen Die Stadt Scho 0 e e 8 Regierung mit Pai feien 1 5 bes leitete, wie ſch ö e ſelbſt ein bisher erlebte, ja nur zu angebracht iſt. Im übrigen 5 e hat. e vun D egierung 5 da eien. Wob je 12 5 1 5 4 1 2 7 1 8 85 1 97 2611 8*. ſonders bemerken nicht ur 5 0 Wenig glücklich! veiſung der An⸗ hielt er dem Miniſterpräſtdenten entgegen, daß die e e„„ 5 lichere Gewerkſchafts e en griffe, die gegen ihn er 5, weil er juſt Leiſtungen der preußiſchen Regierung durchaus nicht der Waumwollſpinnereien e ine e 1 9 8 51 0. ft 15 auch ſozialdemo⸗ 5 Volksteaßeptaz. innerkund⸗ das überſchwengliche Lob verdienten, das Herr Braun ſammenſtoß unter der Beytllkerung ſelber, der zum H ſtritten war leidenſch. 5 8 5 55 e daß der für ſie in Anſpruch genommen hatte. Vor allem gei⸗ Enareifen f der Polizei 55 le ic an mee 50 0 ar, l 5 und be arrlich für eine eiche die Toten belte Stendel kämpfen führte. Die Menge verbrannte mehrere Po⸗ D lammenarbeit mit dem Bürgertum ſich einſetzten. Neichspräſit 5„„ lizeiſtationen, Sämtliche europäiſchen Frauen und D Die ſogzialdemokratiſchen Aktien ſtehen zur Zeit nicht des Weltkrieges te it, hätte Herrn die von rein parteivolitiſchen Geſichtspunkten Kinder ſind geſtern im Sonderzug nach Povna trans⸗ 8 gut: die ſchwere wirt he Notlage, die in dem Braun etwas mehr gen ſollen betriebene Perſonalpolitit, die zu immer portiert worden. D Induſtrielande Sachſen beſonders ſchmerzhaf Nach den ſehr heftigen Differenzen chlimmeren Auswüchſen führe Weitere Einzelheit 8 dieſe 8 872 chmerzhafte a f„ Weitere Einzelheiten aus dieſem neuen Unruhe. 2 Formen angenommen hat, iſt ein günſtiger Nähr⸗ die in der letzten Zeit zwiſchen Zentrum und Obwohl der volksparteiliche Rebner die Maßrege⸗ herd widerſprechen ſich ſo ſtark, daß es keinen Sinn D boden für den noch größeren Radikalismus von rechts Sozialdemokraten ſich ponnen haben, ſah lung der hannoverſchen Landräte auf das Entſchte⸗ hat, ſie zu wiederholen. Der plötzliche Ausbruch der D 7 8 55 8 7*— f 93 7 7 5 7 iF billi f ich 5 ſtri i j falls i 85 und links, und die jahrelange grundſätzliche Oppo⸗ man mit einiger Neugier den ungen des Zen⸗ denſte mißbilligte, zog er doch ſehr deutlich den Tren⸗ geſtrigen Unruhen beweiſt jedenfalls, wie geſpannt die ſition hat der ſächſtſchen Sozialdemokratie nicht nur trumsſprechers entgegen. ionslüſterne kamen(nungsſtrich zu der„Los von Preußen“⸗Bewegung in Lage in Indien nach wie vor iſt. keine Erfolge, ſondern hweislich ſchwere Schädi⸗ indes nicht auf ihre Koſten. Zwar übte der Vertreter Hannover.— Die Debatte wurde dann auf heute ver⸗ Aus Bombay wird gemeldet, daß dort geſtern gungen gebracht. Ihr Anſehen iſt in weiten Arbeitet. kreiſen ſtark geſunken. Aus ſich ohne weiteres die Hinneigung zu einer großen Koalition, doch erfanden bie unentwegten Radikalen noch den überſchlauen Plau, nicht nur den Miniſter⸗ präſidenten, ſondern auch die Mehrheit des Kabinetts für ſich zu fordern. Sie lehnten eine gleiche Partie für Sozialiſten und Nichtſozialiſten rundweg ab und erſt recht ein Kabinett mit verſchleierter ſozialdemo⸗ kratiſcher Beteiligung. Ein willkommener Anlaß für die Ablehnung war ihnen die ſelbſtverſtändliche Forderung der Deutſchen Volkspartei, auch die Wirt⸗ ſchaftspartei an einem ſolchen Koalitionskabinett zu beteiligen. dieſem Zwange erklärt Somit war man wieder zum Ausgangspunkte der Kriſe zurückgekehrt, und Neuwahlen ſchienen die ein⸗ zige Möglichkeit zu ſein, eine andere Löſung der Raegierungsfrage zu finden. Und die Ereigniſſe der letzten zehn Tage ſind um nichts geringer grotesk, als jene„Politik“, die zum Sturze des Kabinetts führte. Aus dem jammervollen Hin und Her löſten ſich ſchließlich zwei Vorſchläge: Das Kabinett Bünger wiederum zu beſtellen oder ein unpolitiſches Kabinekt zu bilden, obwohl das Kabinett Bünger durchaus als Unpolitiſches Kabinett anzuſprechen war. Der Vor⸗ ſchlag eines unpolitiſchen Beamtenkobinetts kam ausgerechnet von den Demokraten, den Befürwortern des Parlamentarismus, während die grundſätzlichen Verneiner des Parlamentarismus, die Nationalſozialiſten, ein politiſches fordern. Schließlich iſt dann der Präſident des Staatsrech⸗ nungshoſes Schieck zum Miniſterpräſidenten ge⸗ wählt worden, obwohl er der Deutſchen Volks⸗ partei nicht nur als gewöhnliches Mitglied, ſon⸗ dern als Vorſtandsmitglied angehört, alſo die gleiche politiſche Abſtempelung mitbringt, wie ſein Vorgän⸗ ger Dr. Bünger, der zudem noch bis zu ſeinem Ein⸗ tritt in die ſächſiſche Regierung als Juſtizminiſter Reichsanwalt war und ſomit ganz zweifellos al⸗ alter Beamter angeſprochen werden muß. Aber Herr Schieck iſt nur ſozuſagen auf Kün⸗ digung gewählt, denn die endgtltige Zuſtim⸗ mung zu ſeiner Wahl machen die Nationalſozialiſten wiederum davon abhängig, ob das von Herrn Schieck zuſammengeſtellte Kabinett ihren Beifall findet. Am nächſten Dienstag erſt wird ſich das entſcheiden, und wenn die Naſe des neuen Kabinetts dem nattonal⸗ ſozialiſtiſchen Oberkommando in München nicht ge⸗ fällt, ſo werden die Nationalſozialiſten dem„marxi⸗ ſtiſchen“ Auflöſungsantrag zuſtimmen, und dann wird die Entſcheidung an die Wähler getragen werden. Nein, was hier Politik genannt wird, hat ſchon nichts mehr mit Politik zu tun. Man hat weder Herrn Schieck noch dem Anſehen des Parla⸗ mentarismus einen Gefallen getan, ſondern hat beide vor der Oeffentlichkeit bloßgeſtellt und in nicht ge⸗ ringer Weiſe lächerlich gemacht. Es iſt einfach ein Unfug, ſich von der Seylla Otto Straßerſchen in die Charybdis Hitlerſchen Nationalſozialismus ſtürzen zu laſſen. Oder umgekehrt. In dieſem Augenblick hätte die Entſcheidung, den Landtag aufzulöſen, nicht des Zentrums an der Haltung ſchen Oppoſition im Re die Flucht der Sozialde tung für die Folgen des gplanes, am Ende aber ließ er doch erkennen, daß man im preußiſchen Zen⸗ trum an eine Abkehr von der bisherigen Koalition vorerſt nicht denke, zumal man ſich das Geſetz des Handelns nicht von den Reichsinſtanzen vorſchreiben laſſen wolle. der ſozialdemokrati⸗ ag Kritik, zwar tadelte er aus der Verantwor⸗ Miniſterpräſident Braun machte ſich die Situation geſchickt zunutze, um nach beiden Seiten hin zur Eintracht zu mahnen. Er un⸗ terſtrich die Bereitwilligkeit der Sozialdemokratie zur Verſtändigung mit dem Zentrum und den Demokra⸗ ten, und wenn er auch den Austritt ſeiner Partei aus der Reichsregierung verteidigte, ſo richtete er doch gleichzeitig an die ſozialdemokratiſche Preſſe den Die Emiſſions⸗Vedingungen der Pounganleihe Drahtung unſeres Pariſer Vertreters nationale Zahlungen erhält eine Kommiſſion von y Paris, 9. Mai. Ueber die Emiſſionsbedingungen der Young⸗ anleihe iſt geſtern abend zwiſchen den Vertretern des Schatzamtes und der Bank für internationale Zah⸗ lungen in den Hauptpunkten eine Einig u ng zu⸗ ſtande gekommen. Den Vorſchlägen der Brüſſeler Bankkonferenz gemäß wird die Anleihe von 5 Proz. zufgelegt und wahrſcheinlich zu 98 Proz. ausgegeben werden. Die Schuld⸗ verſchreibungen, die mit Halbjahrescoupons ausge⸗ ſtattet ſind, ſollen in einem Zeitraum von 35 Jahren amortiſiert werden. Die Anleihe wird zu je ungefähr einem Drittel von Amerika, den Gläubigerſtaaten und den neu⸗ tralen Staaten übernommen. Die Bank für inter⸗ mehr ſchwer fallen dürfen. Man hatte immerhin er⸗ reicht, daß der Unfug der kleinen Splitterparteien erledigt worden wäre und ſomit ſchon einfachere und durchſichtigere Grundlagen für eine politiſche Arbeit in Sachſen geſchaffen. Die politiſche Müdigkeit weite⸗ ſter Kreiſe, der Ekel vor dem Parlamentarismus hat durch dieſe Vorgänge zweifellos neue Nahrung er⸗ halten. Und wenn einmal die Geſchichte des deutſchen Parlamentarismus geſchrieben wird, wird man an dieſer ſächſiſcher Groteske nicht vorbeigehen 888 8 Verhängnis volle Exploſionskataſtrophe St. Joſeph(Miſſouri], 9. Mai.(United Preß). Bei der Exploſion einer Räucheranlage der Armour Company, die hier aus unbekannter Urſache erfolgte, wurde eine größere Anzahl von Perſonen unter den Trümmern des Gebäudes verſchüttet. Bisher find 10 Tote und 14 Verletzte geborgen worden. Man nimmt an, daß noch etwa 25 bis 30 Menſchen unter den zuſammengeſtürzten Gebäuden liegen. tagt. Das preußiſche Kabinett will ſich heute, nachdem geſtern der interfraktionelle Ausſchuß nochmals die verſchiedenen Deckungsmöglichkeiten durchberaten hat, über Die Aufbringung des 110 Millionen⸗Defizits ſchlüſſig werden. Zur Entſcheidung ſtehen zwei Vor⸗ ſchläge: Entweder die ſtaatliche Grundſteuer zu verdoppeln oder die Haus zinsſteuer um 10 Prozent zu erhöhen. In beiden Fällen wäre eine Mieterhöhung unvermeidlich. Das preußiſche Finanzminiſterium ſoll den erſten erſten Vorſchlag für den geeignetſten halten, der aber im Zentrum lebhaftem Widerſpruch begegnet. Nach der Kabtnettsſitzung werden die Regie⸗ rungsparteien erneut zuſammentreten, um zu dem Ergebnis Stellung zu nehmen. ½0 Proz. für die Finanzoperationen, die ſie im Auf⸗ trage der Regierungen durchführt. In der heutigen Vollſitzung der Konferenz wird die Diskuſſion über die Frage weitergehen, in welcher Währung der Nennwert der Schuldverſchreibungen in den ver⸗ ſchiedenen Ländern ausgedrückt werden ſoll. Der Vorſchlag iſt aufgetaucht, die Schwierigkeiten dadurch zu umgehen, daß man den Nennwert des Titels eimfach einer gewiſſen Menge Feingold gleich⸗ ſetzt. Nächſten Montag wird in Brüſſel der Verwal⸗ tungsrat der Reparationsbank zuſammentreten, um die Beſchlüſſe der hier tagenden Konferenz zu prüfen. Eine neue Konferenz mit den Bankiers der an der Emiſſion beteiligten Staaten wird ſich wahrſcheinlich anſchließen. Der Staatsſekretär und Frl. Bleſch Telegraphiſche Meldung J Berlin, 9. Mai. Der Staatsſekretär Sch mid, der vom verfloſſe⸗ nen Kabinett in Zwangsurlaub geſchickt worden war, zteht heute ins Miniſterium für die beſetzten Gebiete ein. Man hat im Kabinett den Streit um die Wie⸗ derkehr Schmids durch ein Kompromiß geſchlichtet. Dem Wunſche des Miniſters Treviranus iſt ent⸗ ſprochen worden, doch mußte das Zugeſtänduis Dr. Wirths durch eine Gegenleiſtung erkauft werden. Die iſt darin zu erblicken, daß anſtelle des Zentrums⸗Preſſereferenten im Reichsinnenminiſte⸗ rium Dr. Boehrmann das Fräulein Dr. Joſephine Bleſch ernannt worden iſt. Frl. Bleſch iſt nämlich die frühere Sekretärin Er z⸗ bergers und Dr. Wirths engere Mitar⸗ beiterin in der Redaktion der Wirthſchen Zeit⸗ ſchrift„Die Republik“, 8 Die Ei; etwa 3000 Ballen Baumwolle im Werte von 1 9 etwa 300 000 Mark durch Feuer zerſtört wurden. Darin hat man wohl ein Signal für den Beginn des 1 ſchärferen Boykotts gegen ausländiſche Textilien zu der Ehe ſehen. 3 been verfloſſe 5 10 in der 9 Letzte Meloͤungen 15 5 2 während Neuſchnee im Schwarzwald 2 Gr Aus dem Schwarzwald, 9. Mai.(Eig. Bericht) neriſcher Der Kälteeinfall hat ſich in der vergangenen Nacht in warten, en Höhenlagen des Schwarzwaldes noch weiter aus⸗ aufwärt geprägt, ſo daß heute morgen die Gipfelregionen 3 Grad Kälte haben. Gleichzeitig hat ſich die Froſtgrenze bis auf 900 Meter herunter verſchoben, Hel. ſo daß in dieſen Gebieten Schnee gefallen iſt und die Wälder wieder im Schneekleid ſtehen. Bei ſteigendem Luftdruck haben die Niederſchläge, Am die in der Nacht noch ſehr ſtark waren, heute Vor⸗ kehrs mittag aufgehört und leichte Aufhellungen ſind zu Maimar verzeichnen. Nur ſtellenweiſe kam es noch zu leichten Ra ſen Regen⸗ und Schneefällen. Die Windſtrömungen aus mit J! Nordweſt bis Nord halten unvermindert an und ſo⸗ verbund mit die Zufuhr kalter Luft. In den Lagen von etwa ſchieht 1 900 Meter hat infolge weiterer Abkühlung die in 1 leuchtun Gang befindliche Blüte der Bergkirſche teilweiſe z muß di Schaden genommen. 4 1 5 40 N Raubüberfall auf einen Kaſſenboten feiner 1 — Düſſeldorf, 8. Mai. Der Kaſſenhote der Re⸗ beginnt gierungshauptkaſſe wurde auf dem Wege iſt günſt von der Reichsbank zu ſeiner Kaſſe in der Etskeller⸗ verſchob Straße von einem Mann überfallen und mit einem f harten Gegenſtand zu Boden geſchlagen. Der Täter* De raubte ihm ſeine Aktentaſche, in der ſich 8000 Mark Bürger befanden. Er entkam unerkannt in einem Auto, das tionen in der Nähe wartete und in dem noch zwei Männer geſetzk l ſaßen. Die Nummer des Autos wurde zwar von W593i Zeugen aufgeſchrieben, doch nimmt man an, daß ſie(gentr.) gefälſcht iſt.(Arbgen Vertagung des Prozeſſes Zeileis⸗Lazarus lex St — Berlin, 8. Mai. Der Beleidigungsprozeß Zei⸗ Dr. W. leis gegen Profeſſor Lazarus iſt vom Landgericht II Meigrich auf unbeſtimmte Zeit vertagt worden.* To Sechs Tote bei einem Flugzeugabſturz in Mexiko 9 5 — Agnas Calientes, 8. Mai. Bei dem Abſturz dem Leb eines Flugzeuges zwiſchen Aguas Calientes und gönnt n Zacatecas kamen ſechs Perſonen ums Leben. läum al Jahre; “Der geheimnisvolle engliſche Oberſt Lawrence, Die Be der bekanntlich den Aufſtand gegen die Türkei im Iitten Fritzi Maſſary, die Meiſterin Theater Die Maſſary ſpielt,— und Furtwängler dirigiert. Wie wird das werden? Muß immer alles an einem Abend ſein? Man kann ſich doch nicht teilen.— Aber man hat ſich geteilt: das Theater war ausverkauft! Eine erſtaunliche Tatſache. Wie iſt ſie zu erklären? Durch nichts anderes als durch das Theater ſelbſt. Der Name Maſſary iſt nur eine andere Bezeichnung dafür. Jeder kennt ſie, jeder weiß, daß mit ihr das Urerlebnis Theater als Rauſch, als Rhythmus, als Muſik eine Verkörperung gefunden hat, die über den Bereich des Starhaften, des Virtuoſen hinaus geht, und etwas Einmaliges iſt. Und nun erſcheint Fritzi Maſſary auf der Sprechbühne. Auch das kann nichts anderes ſein als Theater in ſeiner urſprüng⸗ lichſten Erlebnisform. 5 Sie bringt eine recht gut gearbeitete Komödie von John Er vine mit:„Die erſte Miß Selby“. Und dazu ein recht gut arbeitendes Enſemble, aus dem beſonders eine jugendliche Kraft von individuel⸗ ler Prägung herausragt: Der leicht und läſſig hin⸗ geſpielte Sohn Miß Selbys von Peter Wolff; be⸗ reits in der Berliner Aufführung des Stückes auf Frau Maſſary geſtimmt. Sie gibt die Stimmung, wie ſie ſich auch bewußt in ein Enſembleſtück ſtellt. Alles geht von ihr aus, wie es auf ſie zugeht. Und ihre große Kuunſt hilft, daß kaum einer dabei auf halbem Wege ſtecken bleibt. Der Frankfurter Bonvivant Karl Günther ſpielt ſalonhaft gewandt den Herrn Selby, der von ſeiner zweiten Frau zur erſten zurückkehrt.(Wenn die erſte Frau auch wirklich die erſte Frau war, ſo kann man dieſe anmutige Anhängerſchaft an das Motto„on revient toujours“ nur zu gut verſtehen.) Camilla Weber ſtellt die Nichtigkeit der zweiten Frau Selby ſaſt überzeugend dar. Der diſtanzierte Freund von Frank Falkner mit ſeinem charman⸗ ten Minusintellekt iſt eine köſtliche Figur. Das ſind die Elemente der Vorſtellung. Sie fügen ſich durch die überragende Kunſt der Meiſterin ſtimmungsvoll zuſammen. Und damit wächſt die Stimmung im voll⸗ beſetzten Hauſe. Steigert ſich bis zur Begeiſterung und nimmt von dieſem Abend mit herzlichen Ova⸗ tionen Abſchied. Darſtellerin Nicht das Stück empfindet man als das koſtbare Geſchenk dieſes Abends, ſondern das Miterleben eines Schickſals. Eines Frauenſchickſals, wie es der Alltag recht oft neben uns herlaufen läßt, wie es der Empfindſame gar nicht ſo ſelten mitempfinden kann, zumindeſt mitempfinden ſollte. Ja, wir wiſſen es, die Männer ſind Egviſten. Und wo die Frauen nicht ſind, wo ſie durch ihre Geſcheit⸗ heit, durch ihren eigentlichen Charme der Verſtän⸗ digkeit aus der Unruhe zur Verkörperung des Aus⸗ ruhens werden, da geht der Mann nur zu oft ſtber ſie hinweg, und ſteht beſchämt, wenn er erkennen muß, daß er großes Unrecht begangen hat. Nicht alle haben es ſo leicht, wie Herr Selby, das Verfehlte wieder gut zu machen. Sie können es nicht einmal allein; die Frau muß helfen. Durch ihre weibliche Klugheit, durch ihren liebenden Takt. Und dabei erlebt dieſe Frau dann eine kleine Tragödie ihres Opfermuts. Fritzi Maſſary ſpielt dieſe Tragödie mit letzter Kunſt! Es ſind die Augenblicke, die in ihrer Operettendarſtellung zuweilen blitzartig einen kleinen Blick tiefe tragiſche Zuſammenhänge des Lebens tun laſſen. Dieſe Momente haben nichts mehr mit Operette zu tun. Und hier, auf der Sprech⸗ bühne ſind ſie zu einem ganzen Stück erweitert. Es geht nicht um Takt und Taktik der klugen, liebenden Frau Selby, ſondern um die Darſtellung des Menſch⸗ lichen, des Schickſals. Die Darſtellung deſſen, was nur der Künſtler auf der Bühne geben kann(oder nicht kaun), entſcheidet über die Kunſt der Maſſary. Es iſt ihr Geheimnis, das jeder ſpürt, dem keiner ſich entziehen kann. Und deshalb iſt nicht aus der Sängerin jetzt eine Schau⸗ ſpielerin geworden, ſondern nur aus der Darſtelle⸗ rin mit Begleitung der Muſik eine Darſtellerin ohne mufikaliſche Begleitung? Nein! Nur erzeugt ſie die muſikaliſche Atmoſphäre jetzt ſelbſt. Hier wie dort war und iſt ſte Darſtellerin des zutiefſt Menſch⸗ lichen. 5 Dame— Frau— Weib f Wie die Maſſary im Leben, ſo erſcheint ſie hier auf der Bühne: ganz als Dame. Der außerordent⸗ liche Charme ihrer feingliedrigen Bewegungen um⸗ gibt ſie. Jede Geſte hat ihr eigenes Geſetz des Takts, des inneren Rhythmus, der letzten Feinheit der Form. Eine Exponentin vornehmſter geſellſchaftlicher Kultur bewegt ſich im vollkommendſten Ausgleich des Erſcheinungsmäßigen über die Bühne. Und da⸗ bei ſpricht dieſe Frau. In der feinen Konzentration dieſer warmen, vibrierenden, faſt ſubtilen Stimme liegt ein Letztes an Wirkung. Das ganze Haus feſ⸗ ſelt ſie mit unſichtbaren Ketten an dieſe vornehme inſtrumentierte Sprache. Und nun kommt die Empfindung in das Wort. Eine Mutter ſpricht zu ihren Söhnen, streichelt den jüngeren, wehrt ihm, alles mit innigem Verſtänd⸗ Kriege organiſierte und auch bei den Unruhen in uvorko Afghaniſtan die Hand im Spiele gehabt haben ſoll, deine Ge hält ſich, wie der Bagdader Korreſpondent der Zei wußte. tung„Djumhouriet“ meldet, dort auf. gere Ze Lawrence ſoll ein Zimmer haben und als Arzt noch bis unter dem Namen Hadji Mehmed ſich hauptſächlich ſtorbene in Kreiſen der Kurden, die aus der Türkei entflohen zur Die ſind, bewegen. hinterlä die eine ihm die Man ſpürt, daß dieſe Liebe zu dem Kinde nichts an⸗ werden, deres iſt als die Liebe zu ihrem Mann. Eine zutleſſt See frauliche Liebe, die immer wieder die Freude an ſei⸗ ner Gegenwart hervorleuchten läßt, die es ſich nicht N anmerken laſſen will und doch immer wieder in e⸗ f J. der Miene ein ganz untrügliches Geſtändnis ablegt. nis und dem Vibrato echter Zuneigung und Liebe. Und die Stimme wird geſteigert zur weißlichen 15 dem Unerbittlichkeit, wenn die ſo ungleiche Rivalin ihr lähri gegenüber ſitzt, die zweite Frau ihres Mannes, bie eine Fü nur eines mit ihr gemeinſam hat, daß ſie ebenfalls Echebun Miß Selby heißt. Mit echt weiblichem Geſchick weiß das geſt ſte die Rivalin in wohlerwogenem Plan zu entfer⸗ niſche nen. Aber ſelbſt im allzuweiblichen dominiert da⸗ hel m bei die echte Liebe. Mannhe Perſön lichkeit enart Eine ſo überragende Leiſtung vermag nur auf dem Fiüberer Erdreich einer ſtarken, individuell reichen Perſünlich y ers ve keit zu wachſen und zu wirken. Fritzi Maſſary iſt eine wollte Künſtlerin von außerordentlicher intellektueller Hell. machen, Aber damit iſt die Geſchloſſenheit ihres Weſens noch vorzugt, nicht umſchrieben, ſie iſt zugleich die überlegene Frau Muſenſ. von Welt, die Künſtlerin, die an allen Bühnen Euro⸗ des Nib pas Triumphe erlebte, die zu den ganz wenigen ge⸗ 1 Tauſend hört, deren Namen weit über die Erde klingt. auf das Sie weiß nur zu gut, daß dem heutigen Theater ö 070 nicht nur die Werke fehlen, daß vielmehr auch das lebniſser Publikum anders geworden iſt, andere Anſprüche losgelöf ſtellt, und daß die Aeſthetik der Bühne ſich in unseren en 0 Zeiten nach den allgemeinen techniſchen Kategorien zu Deshall richten hat, die uns auf allen Wegen des Lebens um⸗ über di geben. Zuweilen findet ſich eine gewiſſe Ueberein⸗ hinwegf ſtimmung und Frau Maſſary ſcheint ſie in ihrer Per⸗ ſeit Ja ſönlichkeit zu verkörpern. Hat ſie nicht die reine daß a0 „Technik“ des Darſtelleriſchen zur höchſten Aus bil Regel e dung gebracht, und läßt ſte nicht auf der anderen Seite heit zu erkennen, daß ſelbſt in dem geſteigertſten Intellekt Orcheſte nur immer wieder das Menſchliche zum eigentlichen Hinde Sieg verhelfen kann? Werk a. Das iſt nicht zuletzt auch der Eindruck beim Zu⸗ das un ſammentreffen mit dieſer ſeltſamen Frau, die ſogar gewählt geſtern wieder vor der Vorſtellung das untrüglichſte 4 Auchge Zeichen aller großen Künſtler erkennen ließ. 9 10 das richtiggehende Lampenfieber. Das Kennzeichen gen 8 der Meiſterin! f Dr. K. 5 Pein he — r Freitag, den 3. Mai 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 213 Städtiſche Nachrichten Bilt an die Eisheilige Gar mancher Bauer denkt im Mai, Wär norr die Eiszeit ſchunn vorbei! Im Feld un aach im Gaarde drauße Dhue deilbott ſchlimm die Heilige hauſe. Oft ſchteht do alles wunnerſchee Un wechſt im Sunneſcheiln) in'Heh, Doch e kaldi Nacht dͤhut alles briehe, Was vorher frehlich is gediehe. Heer, Bonifaz, redd de annere zu, Dofor hoſch de beſchde Name du, Daß ſie uns unſer Sach verſchone, Die Rewe,'s Kraut un bſunners d' Bohne. 0 Zeide ſin ſo arig ſchlecht, ß mancher ſchier verzweifle mecht. ut uns nit aach de Froſcht noch ſchigge, s dhet uns's ganz Konzept verrigge. A. Göller. 1 S 2 9998 8 Die Eisheiligen machen ſich auch in Mannheim 7 ſtark bemerkbar Der Temperaturrückgang, der zweifellos mit den isheiligen zuſammenhängt, hat ſich auch bei uns in der Ebene dermaßen verſchärft, daß der Gefrierpunkt nahezu erreicht iſt. Das Minimum betrug in der perfloſſenen Nacht 3,5 Grad C.(gegen 8,9 Grad C. in der Nacht zum Donnerstag). Die heutige Früh⸗ temperatur belief ſich auf 5 Grad C.(gegen 9 Gr..), während geſtern ein Maximum von 12,6 Grad C. ( Grad.) feſtgeſtellt wurde. Die nach der reg⸗ heriſchen Nacht eingetretery Aufheiterung läßt er⸗ warten, daß ſich das Queckſilber nunmehr wieder aufwärts bewegt. Abenoͤfeſt Beleuchtung des Friedrichsplatzes und der Arkadenhäuſer Am kommenden Sonntag veranſtaltet der Ver⸗ kehrs⸗Verein als Abſchluß des diesjährigen Maimarktes und der Mai⸗Rennen eine große Raſen beleuchtung des Friedrichsplatzes mit Illumination der Arkadenhäuſer, verbunden mit Promenadekonzert. Es ge⸗ ſchieht nicht allzu oft, daß man in Mannheim Be⸗ kuchtungen dieſer Art arrangiert. Um ſo mehr muß dieſe Gelegenheit einer Illumination des Mannheimer„Schmuckplatzes“ in Frühjahrs⸗Abend⸗ ſtimmung von der Mannheimer Bevölkerung und einer Umgebung begrüßt werden. Die Beleuchtung beginnt nach Eintritt der Dunkelheit. Vorausſetzung iſt günſtiges Wetter. Andernfalls muß das Abendfeſt verſchoben werden.. * * Dem gemiſcht⸗ beratenden Ausſchuß, den der Bürgerausſchuß zur Vorberatung der von den Frak⸗ tionen zur Etatberatung eingereichten Anträge ein⸗ geſetzt hat, gehören an: Die Stadträte: Traut⸗ Wen(Soz.), Trumpfheller(Soz.), Gulden Zentr.), Haas(D. Vp.), Vogel(Dem.), Perrey Arbgem) und die Stadtverordneten: Dr. Hirſch⸗ lex[Soz.), Herkel(Soz), Dr. Moekel(Zentr.), Dr. Waldeck(D. Vp.), Dr. Wolfhard(Dem.), Heinrich Schneider(Arbgem.). * Todesfall. Im 71. Lebensjahr iſt am Mittwoch abend der Hausmeiſter der Harmonie⸗Geſellſchaft, Herr Philipp Klaiber, nach längerem Leiden aus dem Leben geſchieden. Der Verſtorbene, dem es ver⸗ gönnt war, am 1. Oktober 1928 ſein ſilbernes Jubi⸗ läum als Hausmeiſter zu begehen, iſt im Laufe der Jahre zu einer bekannten Perſönlichkeit geworden. Die Beſucher der Harmonie, Mitglieder und Gäſte, Jätzten Klaiber wegen ſeiner Liebenswürdigkeit und — Zuvorkommenheit, während die Harmonie⸗Geſellſchaft ſeine Gewiſſenhaftigkeit in vollem Maße zu würdigen wußte. Die Pflichttreue hielt Klaiber, der ſchon län⸗ gere Zeit von einem Magenleiden geplagt wurde, nich bis in die letzten Wochen aufrecht. Der Ver⸗ ſtorbene, der vor feiner Hausmeiſtertätigkeit 18 Jahre zür Dienerſchaft des Majors v. Seubert gehörte, hinterläßt eine Witwe und zwei Töchter, von denen die eine verheiratet iſt. Auf dem Sterbebette konnte ihm die letzte Freude mit der Mitteilung bereitet werden, daß er Großvater geworden war. boden fortbewegte. Die erſten Schultage Da wandern ſie nun jeden Morgen zur Schule, die Schulanfänger. Allmählich ſtreifen ſie die erſte Scheu vor den geheiligten Hallen der Bildung ab; langſam zeigt ſich des Pudels Kern. Der eigentliche erſte Schultag will ja wenig beſagen: da ſitzen die Büblein— wenigſtens die meiſten— ganz verſchüch⸗ tert auf ihren Bänken und gucken einen mit recht ängſtlichen Augen an. Die aber ein freies Wort wagen, tun nur ſo, als wäre ihnen die Schule nichts Neues. In Wahrheit ſind auch ſie ſo unbeholfen wie die andern: ſte drehen verlegen ihre Kappe in den Händen, wenn man ſie anredet und die Tränen ſitzen gar arg locker. Kurzum: der erſte Schultag gibt dem Beob⸗ achter im Grunde recht wenig Aufſchluß über die ſo oft genannte Urſprünglichkeit der un⸗ beeinflußten Jugend. Warm werden ſie eigentlich erſt jetzt. Es iſt als würde nun einer nach dem andern ſeine Maske fallen laſſen und ſein wahres Geſicht zeigen. Nach einigen Tagen ſitzt da in oͤen Bänken nicht mehr eine Schar befangener Kinder, die die Flut der auf ſie einſtür⸗ menden neuen Ereigniſſe nicht zu verarbeiten wiſſen, nein, da ſitzt nun eine richtige Kompagnie ſtrammer Buben, die einen mit ihrer Quicklebendigkeit ſchier unterkriegen würden, zöge man nicht leiſe aber ſicher immer mehr die Zügel des jungen Völkleins an. Da will der eine mit Ungeſtüm und Drängen ſeine alten und neuen Erlebniſſe erzählen. Mit einer Phantaſie natürlich, die einen oft den Kopf ſchütteln läßt. Es iſt faſt nicht zu glauben, was die kindliche Phantaſie oft zuſammendichtet, und wie ſtark ſie das ganze Bewußtſein des Kindes erfüllt. Da erzählt einer von einem Fiſch den er geſehen haben will: ſo groß, daß er einen faſt verſchlucken kann. Er findet nichts dabei, uns glaubhaft zu machen, daß ſich dieſer Fiſch ein gut Stück auf dem feſten Erd⸗ Ein anderer erzählt von ſeinen Erlebniſſen, die er mit den Gäulen des Nachbars gehabt hat. Er rennt im Zimmer herum wie ein richtiges junges Pferdchen, wiehert, ſchnaubt und ſtampft mit den Füßen und erzählt dann wieder drauf los, daß man aufhorchen muß. Ein dritter gar will uns eine grauſige Geſchichte erzählen, die er erlebt haben will. Sie iſt aber ſo furchtbar, daß man lieber wohlmeinend abwinkt. Wenn man dieſe Erzählungen auch nicht vom moraliſchen Standpunkt aus werten darf, ſo geben ſie dem Beobachter doch einen Einblick in das Denken und Innenleben eines Kindes, das eben zur Schule kommt. Welt des Kindes iſt eine eigene Welt, liegt fenſeits von Gut und Böſe, iſt eine Welt des Trau⸗ mes, des halben Wachens, in dem man die Wirk⸗ lichkeit ſo ganz, ganz anders ſchaut. Und wenn auch unſere Zeit immer härter, wenn auch die Welt, zu⸗ mal die Welt der Großſtadt, immer nüchterner und entgeiſtert wird: die Kindheit bleibt ein Reich in goldenen Fernen. Mag das äußere Leben das Kind noch ſo früh an den Ablauf poeſiearmen Geſchehens ketten, mag dieſe Verkettung das Kind ſelbſt am eigenen Leibe ſpüren, dennoch und dennoch lebt das Kind in ſeiner eigenen Welt, in dem romantiſchen Reich, von dem es ſpäter, wenn es gleichſam zum vollen Bewußtſein erwacht, mit Wehmut und ge⸗ heimer Sehnſucht ſingt:„Es liegt ein Reich in däm⸗ mernden Fernen!“ In dieſes Reich ſchauen wir, wenn ſich nun der Mund zum Erzählen öffnet und man die Kerlchen auch wirklich ernſt nimmt. Freilich iſt nicht jeder der Buben ein Sprachgeſtalter, der da ſeine inner⸗ lich geſchauten Bilder in unbewußtem Drang zum Fabulieren ſchildert. Andere wollen erfreuen mit ihren angelernten Sprüchlein und Liederverſen; ſie ſetzen bei dem Erwachſenen ſchon kein Verſtänd⸗ nis mehr für ihre kindeseigene Welt voraus, haben von zu Hauſe ſchon einen anderen Maßſtab mitge⸗ bracht: ſie ſehen im Auswendigherſagen unverdauter Reimereien eine größere Leiſtung als in dem un⸗ gehobelten Gerede der vorhin erwähnten Schilderer. Und wie fein die ſprechen können! Mit aller Ge⸗ walt meldet ſich da einer zum Wort: er will ſein Verslein aufſagen. Gut! Aber alles mit dem nötigen Drum und Dran: Draußen auf den Tritt vor der i Di Wandtafel muß er ſteigen und einen Diener machen. Dann aber ſchmettert er mit der ganzen Kraft ſeiner Lunge los: „Heut als die dunklen Schatten mich ganz umgeben Ratten, haſt du o' Gott Gewehre, daß mich der Leut friſöre!“ Und da ſoll man das Lachen halten. Wann frei⸗ lich ſoll das Büblein in ſeiner bisherigen Umgangs⸗ ſprache die Wortform„hatten“ gebraucht haben? Und ob das Wort„gewehret“ zum Sprachſchatz des Kindes gehört, iſt zweifelhaft. Vollends aber iſt das Wort„Leid“ dem Kinde ein fremder Begriff; in die⸗ ſem Falle faßte der Junge das Wort als Dialekt⸗ form für„Leut“ auf. So ſchaffte das Kind ſich ſeine eigene Sprache: wie es die Begriffe verſteht und die Worte aus ſeinem Vorſtellungsſchatz heraus deutet. Die andern Büblein ſtaunen, ſie gucken mit großen Augen, und alle ſind ſurchtbar ernſt, als wollten ſie ſagen: Das war eine Leiſtung. Das Kerlchen hat mit ſeiner Reimerei unheimlich imponiert und geht ſelbſtbewußt auf ſeinen Platz. Es guckt auf den Lehrer: War's recht? Gleichzeitig aber gucken auch die friſchfröhlichen Erzähler von vorhin auf den Lehrer, ebenſo mit der ſtummen Frage: War das recht? Sie fühlen inſtinktiv den Unterſchied zwiſchen ihrem urſprünglichen Erzählen und dem ſchneidigen Vortrag der Reimerei. Dieſer Augenblick wird viel⸗ leicht für ſie entſcheidend: merken ſie, daß der Leh⸗ rer den ſchneidigen Vortrag höher wertet, dann wer⸗ den ſie mit ihrem immerhin noch unbeholfenen Er⸗ zählen wohl immer mehr zurückhalten. Welche Miene ſoll man da machen? So offenbaren die erſten Schultage immer mehr die Eigenart der einzelnen Kinder. Doch während jedes von ihnen bislang gewiſſer⸗ maßen Mittelpunkt ſeiner Welt war, merden ſie jetzt einander gleichgeordnet im gleichen Raum. Prü⸗ fend begegnen ſich die einzelnen Typen, inſtinktiv wägt der eine die Kräfte des andern ab. Sie ahnen, und das wird ihnen immer mehr Gewißheit: jetzt bin ich nicht mehr allein, jetzt bin ih nicht mehr der Schorſch oder der Peter, um ben ſich daheim alles dreht, jetzt muß ich zeigen, was ich kann. die erſten Schultage ſind für das Kind daher ein vorſichtiges Taſten, ein Betreten neuen Landes, ein Einreihen in die Linie der andern, ein langſames Aufgehen in der Geſamtheit. Da rennt ſich vielleicht mancher ſein Dickköpfchen an, weil nicht mehr alles ſo glatt und einfach geht. Für den Lehrer freilich ſind dieſe erſten Schultage ein eifriges Suchen des Bodens, auf dem er ſeinen Bau errichten kann. So heiter die Einzelerlebniſſe auch ſind, hinter ihnen ſtehen die Aufgaben, die Probleme! Wie wird's geſchafft, daß der Erzähler ſich wohl fühlt in der Schule und der ſo ſchneidige Vortragskünſtler auch? Wie löſt man die Kräfte jedes einzelnen und läßt trotzdem die Arbeit eines jeden ſo einmünden, daß ſie Bauſtein am Ganzen wird, daß die einzelnen in der Klaſſe immer mehr miteinander verbunden wer⸗ den durch gemeinſame Arbeit und gemeinſames Ziel? So ſind dieſe erſten Schultage in gewiſſem Sinn ein Abſchiednehmen und ein Anfang. Ein Abſchiednehmen für das Kind von der Traumwelt ſeiner Vorſchul⸗ zeit, ein Anfang für die Großen, die in den Schul⸗ anfängern dem Volksganzen neue Kräfte zuführen, ſodaß jeder den Poſten erhält, der ſeiner Eigenart entſpricht, der höchſte Kraftentfaltung ermöglicht, wobei der einzelne eingeordnet iſt in den großen Entwicklungsgang des täglichen Geſchehens als die⸗ nendes Glied am Ganzen. Pp. * 25 Jahre Berufsfeuerwehrmann. Der Berufs⸗ feuerwehrmann Ludwig Fiſcher konnte am 7. Mai ſein 25 jähriges Dienſt jubiläum bef der Städt. Berufsfeuerwehr begehen. Brand⸗ direktor Vaulont überbrachte dem Jubilar die Glückwünſche der Stadtgemeinde und ſprach ihm für die treu geleiſteten Dienſte ſeine Anerkennung aus. Ferner wurde der Jubilar von ſeinen Berufskollegen durch Ueberreichung eines Geſchenkes geehrt. * Sein 28jähriges Geſchäftsjubiläum begeht am heutigen Tage Herr Gg. Herrle, Friſeur, E 2, 24. Das neue Ludwigshafener Altersheim An einem der ſchönſten Grünplätze Ludwigshafens ſtreckt ſich das neue Altersheim behaglich in die Breite. Die von des Lebens Mühſal ausruhenden Leutchen ſchauen durch Bäume und Beete des Haus⸗ haltungsſchulgartens auf den künftigen Sportraſen des Ebertparks, das Riedſaumgehölz und die Haardt⸗ bergkette. Der Frauenverein vom Roten Kreuz unter Führung von Frau Dr. Müller hat dies„Buen retiro“ erſtellt, tatkräftig unterſtützt von Reich, Staat, Bezirk und Induſtrie, wovon die JG. Farben 40000 Mk. geſtiftet haben. Für die Summe von nicht ganz 400 000 Mk. hat Oberbaurat Laur als planender und bauleitender Architekt der Stadt⸗ verwaltung einen ebenſo anſehnlichen wie heimeligen und zweckentſprechenden Bau errichtet. Die klare zweibündige Anlage zeichnet ſich durch lichte Räumigkeit aus. Durch ein von Bildhauer Ohly mit einem kraftvollen Gruppenrelief(St. Martin) geſchmücktes Portal betritt man die in ſanft⸗ blauen Tönen gehaltene Vorhalle. Die 53 Räume mit Zentralheizung und Radio werden an ältere Männer und Frauen, außerdem an berufstätige le⸗ dige Frauen vermietet. Ihre Verpflegung empfangen die Hausbewohner durch eite im Kellergeſchoß unter⸗ gebrachte Haushaltungsſchule, die ein viertel⸗ hundert„Hausſtudierende“ aufnehmen kann. Garten und Hühnerzucht dienen zu weiterer praktiſcher Aus⸗ bildung. Zur Wirtſchaftsſchule gehören eine ſehr geräumige und orgsniſch gegliederte Anſtaltsküche und eine Lehrküche, ein Lehrſaal und Handarbeits⸗ ſaal. Der Bauplatz wurde dem Frauenverein vom Roten Kreuz von der Stadtverwaltung im ablös⸗ baren Erbbaurecht zur Verfügung geſtellt. Ein Drit⸗ tel der Zimmer konnte bereits vermietet werden, ob⸗ wohl die Anſtalt erſt ſeit 1. April geöffnet iſt. Ge⸗ meinſchaftliches Leben im Speiſeſaal, Tagesraum, Bibliothekszimmer, Spiel⸗ und Teezimmer ſchenkt den Inſaſſen ein wärmendes Lebensabendrot... X. * * Hausſammlung. Der Bund der Kinder⸗ reichen, Ortsgruppe Maunheim, Stolzeſtr. 4a, hält am morgigen Samstag mit polizeilicher Genehmi⸗ gung eine Hausſammlung ab. Die Sammler ſind mit Ausweiſen verſehen. * Kaufmann Max Eich f. Der 1. Vorſitzende der Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen des Saar⸗ vereins, Kaufmann Max Eich, iſt am Mittwoch im Alter von 41 Jahren nach ſchwerer Krankheit ge⸗ ſtorben. Schluß des redaktionellen Teils Frau Professor K. ist 73. Wer elle alte Dame näher kennt, Heiß, deß ih- Lebenssbend wie eine Folge sonniger Herbsttage ist. „Es ist- so schrieb sie einmal ihrem Sohn-ein Gebot der Lebensklugheit, Senuß und Freude zu suchen, abet, um das bekannte Wort des alten Buddenbrook zu benutzen, nur solche, die uns bei Nacht ruhig schlefen lassen.“ Nach diesem Grundsatz handelt sſe auch. Seit Jahren trinkt sie Kaffee Hag. Er gewöhrt ihr alle Kaffeefreuden, aber enthält nichts, was jrgendy/ ie schadlich oder störend wirken könnte. Kaffee Hag ist coffeinftei und vollkommen un- schädlich, er regt an, aber nicht auf. Koffee Hag trinken ist Lebensklugheit! TTPTPCbCCTCbGTCFCCbGGTGTGTGTGGT0TꝙVböv./TTTTTfTTfTfTfTfTfTfTfTfTfTTfTVTTTTTTTTTTTTTTTTTTVTTTTTTTTBh'!!! Tt!!! Furtwängler in Mannheim Dem Konzertwinter 1929.30 war im Zeichen des Aö0jährigen Jubiläums der Muſikaliſchen Akademien eine Fülle von Höhepunkten beſchieden. Die höchſte Erhebung in dieſem künſtleriſchen Hochgebirge bildete das geſtrige Konzert des Berliner Philharmo⸗ niſchen Orcheſters unter der Leitung Wil⸗ helm Furtwänglers. Das Verhältnis von Mannheim zu ihm und ſeinem Orcheſter hat eine eigenartige Note, denn man fühlt ſich hier mit dem Atüheren Mannheimer muſikaliſchen Führer beſon⸗ ers verbunden. Nach dem Jubiläumsjahr 1929 ollte und konnte man daher auch den Verſuch machen, ein Furtwängler⸗Konzert aus dem bisher be⸗ bürzugten, aber doch mehr oder minder exkluſiven uſenſaal in die weiten Maße und vor die Maſſen des Nibelungenfaales zu verlegen. Der auf mehrere Tauſende zu veranſchlagende Beſuch war die Probe auf das gelungene Exempel! g Konzerte dieſer Art gehören zu den ſeltenen Er⸗ lehniſſen des Kritikers, bei denen er ſelber einmal, losgelöſt vom Merkeramt, die Hände in den Schoß legen darf und zum mitgenießenden Hörer wird. Deshalb kann er ſich auch ohne viel Beſchwernis über die, wie leider üblich, eigenartige Spielfolge hinwegſetzen, die wir bei den Berlinern nun ſchon eit Jahren kennen. Der Grund liegt wohl darin, daß neben den Werken der klaßfiſchen Muſik in der egel ein modernes aufgeführt wird, um Gelegen⸗ eit zu geben, das geſamte über 90 Mann ftarke kcheſter vorzuführen. Diesmal war es Paul Hindemiths Konzert für Orcheſter, Opus 38, ein Verk aus der abſtrakten Periode des Komponiſten, das unter bewußter Betonung einer zunächſt frei⸗ gewählten, aber dann mit eigenwilliger Konſequenz durchgeführten Form ſich rein konſtruktiv ergeht, echniſch an die Ausübenden ungeheure Anforderun⸗ en stellt, klanglich jedoch dem Hörer von heute noch ein bereitet, weil ihm dieſe Muſik mehr einem auf ſchlechten Apparaten vorgeführten, ſtändig verrutſch⸗ ten Tonfilm zu gleichen ſcheint, denn einem wirklich muſikaliſchen Kunſtwerk. Daß die Antitheſe in die⸗ ſer Schärfe nicht zutrifft, iſt ſelbſtverſtändlich. Aber trotz des Kultus, der von gewiſſer Seite mit Hindemith getrieben wird, muß an Hand der Erfah⸗ rungen an Richard Wagner und Richard Strauß doch einmal ruhig geſagt werden, daß wahrſcheinlich erſt die Generation von 1950 ohrenreif genug ſein wird, um einem Hindemith dieſer Art völlig gerecht zu werden. Die Stellung des Hindemith⸗Werkes zwiſchen Mendelsſohn und Beethoven mag mit dazu beige⸗ tragen haben, daß die Sympathien der Hörer den beiden Eckwerken gehörten. Es iſt noch gar nicht ſo⸗ lange her, oöͤaß es zum guten Ton der Muſikkritik gehörte, die„glatte Mendelsſohnweiſ!“ unbedingt abzulegen. Hierin iſt ein unleugbarer Fortſchritt in⸗ ſofern eingetreten, als man ſich heute der Weiſen der ſchottiſchen und der jtalieniſchen Sinfonie wieder zu freuen wagt. Umſo mehr, wenn ſie, wie geſtern die italieniſche, eine ſolche innere Vergeiſtigung verfah⸗ ren, wie durch Wilhelm Furtwängler, ohne daß man ſich natürlich der Schwächen des Werkes nicht unbewußt bleibt. Aber alles, was man an Bedenken ſonſt noch noch auf dem Herzen trug, ver⸗ klang und verſank vor der Fünften Sinfonie Beethovens, die, ohne Ueberſchwang, das Ereignis dieſes Konzertwinters wurde. Hier iſt jedes Wort der Analyſe der formenden Kunſt des Dirigenten und der reproduzierenden Kunſt des Orcheſters Banalität. Hier ſprach allein Beethoven und heim⸗ liches Erſchauern und tiefſtes Erbeben gab die Ant⸗ wort der Hörer. de Begeiſterung der tauſendköpftgen Menge ent⸗ lud ſich in entſprechender Stärke. Daß auch die Stadt Mannheim ihre Ehrenbürger durch Ueberreichung eines Kranzes ehrte, war eine freundliche Geſte in der lichtaufflammenden Apotheoſe, die den Schluß dieſes unvergeßlichen Abends bildete.. F. Die Paſſionsſpiele beginnen Die Hauptprobe der Paſſionsſpiele in Ober⸗ ammergau Die Hauptprobe des Paſſionsſpieles, mit der das Paſſiousſpielfahr 1930 ſeinen offiziellen Anfang nahm, ſtand unter keinem günſtigen Stern. Unauf⸗ hörlich ſtrömte der Regen auf das feſtlich ge⸗ ſchmückte Paſſionsſpieldorf herunter. Trotzdem war die weite, 5000 Perſonen faſſende Halle des Paſſionstheaters bis auf den letzten Platz gefüllt. Der Aufführung gab die Anweſenheit zahlreicher Gäſte einen beſonders feſtlichen Rahmen. Unter den vielen Vertretern aus offiziellen Stellen waren erſchienen: der päpſtliche Nuntius, der bayeriſche Miniſterpräſident Dr. Held mit den Staatsminiſtern Gürtner und Stützel, der Landtagspräſident, ſowie die Vertreter der Preſſe aus ganz Deutſchland und dem Ausland. Beſonders zahlreich war auch die amerikaniſche Preſſe vertre⸗ ten. Im Ganzen kann als Geſamteindruck feſtgeſtellt werden, daß die den Paſſionsſpielen in früheren Jahren eigene ſtarke Wirkung auf die Zuſchauer auch in der Darſtellung des Jahres 1930 mindeſtens erreicht, wenn nicht übertroffen wird. Noch ganz unter dem ſtarken Eindruck des erſten Hauptteiles des Spieles betritt man nach der Pauſe das Theater wieder. In Bildern von ſtärkſter dra⸗ matiſcher Wucht verändert ſich im zweiten Teil der Aufführung das Geſchick Jeſu bis zur Kreu⸗ zig ung auf Golgatha. Hier entfaltete ſich die darſtelleriſche Kunſt des Meſſias dieſes Jahres, Albis Lang. Die Maſſenſzenen vor den Hohe⸗ prieſtern geſtaltete Georg Langs Spielleitung zu Bildern von monumentaler Geſchloſſenheit. In den Kreuzigungsſzenen erhebt ſich das Spiel zur höchſten Tragik. Sieghaft kündet aber das Hallelujah des Chores die Auferſtehung des Herrn, mit der das Spiel in einem erfreulich lebendigen Bild gewaltig ausklingt. Alois Langs Chriſtius und Gutdo Mayrs Judas, der Kaiphas von Hugo Rutz ſowie Melchior Breitſamter als Pilatus waren der Auffüh⸗ rung die ſtärkſten Stützen. Genannt ſeien weiter die Träger der Apoſtel⸗Rollen, vor allem Hans Lang, der neue Johannes dieſes Spieljahres, fer⸗ ner die neuen Träger der weiblichen Rollen, Anna Rutz(Maria) und Hanſi Breiſinger(Magda⸗ lena). Die Hauptprobe der Oberammergauer Paſſions⸗ ſpiele hinterließ einen Geſamteindruck von außer⸗ ordentlicher Intenſität, der ſich auch bei den a m Sonntag beginnenden Hauptſpielen zweifel⸗ los auf die Hörer nachhaltig auswirken wird. Das Nationaltheater teilt mit: In der am Montag wieder im Spielplan erſcheinenden komi⸗ ſchen Oper von Maillart„Das Glöckchen des Eremiten“ ſingt die Roſe Friquet Guſſa Hei⸗ ken, den Sylvain Helmuth Neugebauer, den Belamy Chriſtian Könker, den Thibaut Fritz Bartling, die Georgetta Nora Landerich, den Prediger Siegfried Tappolet.— Die Mitglieder des Mannheimer Nationaltheaters Margarete Te⸗ ſchemacher und Edit Märker ſind eingeladen worden bei den demnächſt im Rahmen der deutſchen Gaſtſpiele in Barcelona ſtattfindenden„Lohen⸗ grin“⸗Aufführungen die Partien der Elſa und der Ortrud zu ſingen. Edit Märker hat in letzter Zeit mit großem Erfolg als Salome an der Berliner Staatsoper gaſtiert. Die Rembrandt⸗Radierungen, die ſoeben bet Boerner in Leipzig zum Ausgebot kamen, ſtam⸗ men zum größten Teil aus ruſſiſchem Beſitz. Am teuerſten wurde das Hauptblatt Rembrandts, „Chriſtus heilt die Kranken“, genannt das Hun⸗ dertguldenblatt nach dem Preis von 100 Gul⸗ den, der ſchon zu Rembrandts Zeiten dafür gezahlt wurde. Ein Schweizer Händler erſteigerte den Druck aus der Sammlung Maſſaloff für 23500 Mk. Weiter wurde für Rembrandts„Der heilige Hieron y⸗ mus in der Landſchaft“ von einem franzöſt⸗ ſchen Händler 5300 Mk, bezahlt, für die berühmte „Windmühle“ 3600 Mk. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 9. Mai 1939 geſtellt worden ſei, treffen nicht zu. Auch für die deut ⸗ che Mannſchaft, die zum Teil ſchon am Donnerstag⸗ obend in Berlin eingetroffen iſt, liegen bislong ketne Alhſagen vor. Wiesbadener Tennis⸗Turnier 0 5 5 8 9 5. 8 Der Auftakt am Donnerstag. 1 je 5 nah tien ment deer dne krmde G zu Hilfe nahm, mußte Bei ſchönem, wenn auch kühlen Wetter, wurde am 1 1 Die Deutſchland-Nundfahrt er mit einer Straf⸗Stunde belegt werden, obwohl er als 8 Internationale Dennisturnier des Wies⸗ en 2 21 1 5 0 e 5 5 a Zehnter durchs Ziel kam. Im Geſamtklaſſement 5 8 g 1 N 75 a 8 f. Die dritte Etappe in Sturm und Regen deſſen Errechnung wieder ſehr k in Anſpruch nahm un 1 Sieronuski ſiegt mit großem Vorſprun und das bei der Abgabe dieſes noch nicht vorlag, . 9. 4 5 führt Sieronſki mit wenigſtens en Vorſprung. 1 1 Nachdem die beiden erſten Etappen der gr N 8 ki mit wenigſter 1 Vorſprung 1 Rundfahrt bei ſchönſtem Maiwetter abf iuten, war die dritte Etappe am Donne 1 1 den nach Erfurt über rund 245 Km. von Stur nge Ze 2 8 der Jugend.“ Die iele brachten guten Sport. Im Einzel fertigte der Vorm e G 13 5 mit:4,:2 ab. Der deutſche Altmeiſter O. von Müller Des Ergebnis det dritten Etapzei beſiegte den Frankfurter Erwen ebenfalls leicht 621, 653. o Froitzheim arbeitete ſich durch zwei Siege über vor einem 1. Sieronſki:17 Std:; 2. Ren 18 Std:. 7 Sar 4 te ane 01 10 4810 5 g: 8 5 re Gegner nach vorn. Beim Damen⸗Einzel hatte 1 Pegleitet. Die von dem Wetter-geſtellt S 4. Buſe, beide dichtauf; U 4¹ 6. Bulla nin Frl. Stöckel einige Mühe, um gegen die gut 1 1 wurden durch die Berge des ſchönen Thüringer Landes noch 8 44 Std.; 7. Metze:88.15 Koch:39.13 Std.; trainierte Frau Sturm⸗Berlin 316, 611, 611 zu gewinnen. 5 üöht. Während bislang alle 62 Teilnehmer an d 9. Nitzſchke; 10. Schön; 11. Dumm; 12. eyer, alle dichtauf; Frl. Fiſcher verlor gegen Frl. Frl. Kallmeyer 316, 216 Von zuſammengeblieben waren, gab es am Donnerstag v 13. Thierbach:40.52 Std.; 14. Manthe 15. Siegel, beide den weiteren Ergebniſſen verdienen Erwähnung: Herren⸗ 13 4 5 dene Ausfälle, die zum Teil auch durch Sti dichtauf. g Doppel: Erwen⸗Hildebrandt Dr. Scholz⸗v. Knoop:9 91, * 1 ö wurden. Am ſchwerſten wurde von einem S rz der Ber⸗ Hammacher⸗Reinhardt—Grauert⸗Threß 6 1 Gemiſchtes n 15 5 a 1 barago 614 liner Feder mitgenommen, der gegen eine 185 5 „ Feeh Doppel: Frl. Stöckel⸗Nielſen—Frl. Fi Iſſeebaunt 5 n 0 f 8 5 8:1) Frl. Leeſeldt⸗Chieſa—Frau Gilka⸗Ei 624. 612. rallte und ſich ei e Schlüſſelbeinbr t 10 8 ö g 5 5 5 F e ros Ankunft der Engländer in Verlin annigfac Schwierig 5 tal ber E itte 8 1 5. 5 5 5 5 58. 11 0 8 2 f— 5 5 ‚ Stäppe doch einen ſpannenden Verlauf. Schon nach wenigen„Hohe Meinung vom deutſchen Fußball“ Die Opelſtiſtungen für den Skiſport 1 Kilometern kam es bei Keſſelberg zur erſten Entſe dung. C 5 5 e f f— a 75 f . Se e e 0 8 Die engliſche Expedition für den Fußball⸗Länderkampf III Schwarzwald 2„Bulla, Sieronſki, Remold, Unger, Nickel, Weyer, gen Deuiſchland 10. Mai if 8 8 chi Hertwig und Brandes konnten dem übrigen Felz gegen Deutſchlond am 10. Mai iſt am Donnerstagnachmittag 5. Berg andes benden zaniben Fed in Berlin eingetroffen. Sie wurde am Zuge von den 65 000 Reichsmark iſchen. Auf dem Weg nach Chemnitz fielen Hertwig Vertretern des Deutſchen Fußball⸗Bundes, Dr. Schricker⸗ 0 8 75 5 8 1 5 und Brandes zurück, ſodaß in dem ſächſiſchen Mancheſter Karlsruhe und Dr. Tan d ry ⸗Berlin, ſowie von den Her⸗ Der derzeit auf einer Südamerikareiſe befindliche Ge⸗ eine achtköpfige Spitzengruppe eintraf, die bereits 9 Minuten ven des Berliner Verbandes, Faber, Ste nzel, Dr. heimrat Dr. h. e. Wilhelm von Opel, der Seniorchef des Vorſprung hatte. Aber auch die zweite Gruppe blieb nicht Martin und dem Reichstrainer Nerz empfangen. Der Hauſes Opel, der ſeit Jahren regelmäßig Wintergaſt am 0 1 f 1 8 1 9 unf 7. länder Hi 0 5 2 biche. 71 55 9 0— 1 12 12 185 untätig. Manthey und Kirbach ſpurteten davon und bil⸗ Ankunft der Engländer wohnten auch zahlreiche Journali⸗ Feldberg iſt und ein begeiſterter Anhänger der weißen 3. N 18 85 55 3 i Kunſt, der er noch tüchtig aktiv obliegt, hat kurz vor ſei⸗ aus dem Reich ſah. Im„Ruſſiſchen Hof“ fand dann eine 1 1 95 0 — 8 r—————————— ſten bet, unter denen man bereits viele bekannte Vertreter deten nun eine Zwiſchengruppe für ſich. Vorne fiel noch Unger zurück, ſodaß Leipzig von einer ſiebenköpfigen Spitzen⸗ . 9 35.. 4 r Ausreiſe ſeiner Verbundenhei i Skilauf und 5 1 r Diel Minn later ö 15 kurze Begrüßungsſeier ſtatt, bei der Dr. Schricker im Namen 125 1 5 55 55 5 1 „ i gruppe paſſiert n urde. Drei Minuten ſpäter folgte Unger des Deutſchen Fußball⸗Bundes ſproch. Für die Engländer em Schwarzwal en beſonderen 2 usdruck in Forr f„ ö und weitere fünf Minuten ſpäter die zweite Hauptgruppe. erwiderte Mr. Kingscott, der u. a. ausführte daß ſich von zwei Stiftungen verliehen. Die erſte Stif⸗ i ö Eine lange„daß Steigung vor Naumburg wurde Vielen zum die Engländer freuen würden, in Berlin zu ſpielen. Man tung betrifft den Ski⸗Club Schwarzwald als Verhängnis. In der Spitzengruppe drückten Buſe, Bulla, habe eine hohe Meinung vom deutſchen Fußballkönnen Verband und beläuft ſich auf 10000 Reichsmark. Slerpufti und Schön auf das Tempo, dieſe vier Fahrer tra⸗ und hätte deshalb auch die ſtärkſte engliſche Mannſchaft ö 0 5 15 Dieſer Betrag wird als Kapital unter gewiſſen Bedingun⸗ 1 fen auch als Erſte in Naumburg ein. Bei einem neuen Vor⸗ geſtellt. In den Kreiſen der engliſchen Expedition hoffe gen geſchenkt, aus deſſen Zinſen die Entſendung guter 1 14 ſtoß blieben nur noch Sieronſki und Bulla vorn. Noch vor 8 19 0 D i a 5. n ö Skiläufer zu Wettläufen geſtützt werden ſoll. Je nach ö 5 imar kam Bulla mit einem Auto in Kolliſion und erlitt tier, das e e eee e ee Rei 5 1 8 0 Bedarf können auch Preiſe damit beſtritten werden. Zu 0 0 abel einen Vorderradbruch. Beim ſchnellen Radwechſel 7558 1 geleitet. Unter der Reiſegeſen⸗ 15 e 1 ſchaft intereſſierte beſonders der greife Sekretär des eng⸗ Lebzeiten des Stifter muß das e ne e e ihm das Mißgeſchick, daß er ein Vorderrad mit liſchen Fußboll⸗Verbandes, Mr. Wall, der mit feiner ben, nach deſſen Tode hat der Ski-Club Schwarzwald Ureifen erwiſchte, während ſein Hinterrad einen Hoch- Gattin und ſechs weiteren Offiziellen die Mannſchaft be⸗ freies Verfügungsrecht, jedoch ſoll der Grundſtock als Er⸗ 5 ſen hatte. Sieronſki ſteuerte nun allein dem Ziel gleitet hat. Auch Mr. Whiteaker, der Manager des innerung an den Geber eine feſte Anlage finden und „ 1 zu, das er kurz vor 2% Uhr mit einem Vorſprung von über englischen Pokalſiegers Arſenal hat die Reiſe mitgemacht. nicht verwirtſchaftet werden. Dem Spender zu Ehren WCG 5 Minuten erreichte. Bei der zweiten Gruppe ſiegte im End⸗. die Meberfagrt recht gut überſtanden, lediglich wird der Langlauf, der alljährlich mit der Meiſterſchaft . N pf Remold vor Tietz und Buſe. Als Fünfter kam Stö⸗ 506 eittelſtürmer Walſon wurde etwos mitgenommen, je⸗ des Schwarzwaldes ausgetragen wird, künftig„Geheim⸗ 1 58 dae 5 Zier 8 och hofft man, daß er bis zum Samstag wieder völlig her⸗ N 5 5 n, der aber wenige Meter nach dem Ziel vor Er⸗ geſtellt ſein wird. Die en gliſche Mannſchafk tritt rat von Opel⸗Lauf“ benannt. 5 bpfung vom Rade ſiel. Auch alle anderen Fahrer waren im übrigen in der bereits veröffentlichten Aufſtellung an. Die zweite Stiftung betrifft die Skizunft 1 fehr erſchöpft. Geyer hatte unterwegs einen Gabelbruch er⸗ Die Meldungen, daß für einige verletzte Spieler Erſatz ein-[Feldberg, eine Ortsgruppe des Ski⸗Clubs Schwarz⸗ 22 edes HMafffshmeug sollte wenigstens eſ mal im pnet gründlich abgeschmſert werden. Der OelVWechsel allein genugt nicht such 95 Cefſſebe und Differential mos neue Smięfung erhelten. Aher auch dieses ist 2., wenn Sſe minderwertige hmiermitſe verwenden. Benutzen Sie nur noch des moderne, hitzebestdndige Notorenoe mff der beruhmten Sqfz schicht! 11% . I enn . —¹ 1 wald. Sie zerfüllt in zwei Teile und dient in beiden Teilen der Errichtung eines Trainingsheie mes am Feldberg, wie ſchon kurz berichtet wurde. Der erſte Teil dieſer zweiten Stiftung umfaßt eine Schen⸗ kung von 25000 Reichsmark, die der Skizunft zum Betrieb des Trainingsheims in ihrem Zinſenertrag die⸗ nen ſollen. Daneben gibt ein zweiter Teil der Stiftung ein auf zehn Jahre unkündbares Darlehen zu geringem Zinsfuß in Höhe von 30000 Reichs, mark. Dieſer Betrag ſoll dazu dienen, daß das Trai⸗ ningsheim ſofort errichtet werden kann. Das Trainings. heim, das dem ausgeſprochenen Willen des Ertüchtigung und Ausbildung 9 3 Sport dienen ſoll und vornehr neter Skiläufer des Ski⸗Clu Schwarzwald, führt den Namen„Wilhelm von Opel⸗Haus“. Die Auswahl der Läufer erfolgt vom Hauptvorſtand des Ski Club Schwarz⸗ wald gemeinſam mit der Skizunft Feldberg. In trat ningsfreier Zeit kann das Haus für veſondere Veranſtgl⸗ tungen wie Kampfrichterkurſe, Lehrkurſe zur Ausbildung von Skilehrern, auch in beſonderem Fall für ſolche Zwecke des Deutſchen Skiverbandes zur Verfügung geſtellt wer⸗ den. Das Haus kommt unmittelbar beim Feldbergerhof, aber auf eigenem Grund und Boden zu ſtehen. Der Geſamtbetrag der Opel⸗Stiftung für den Schwarz⸗ wald⸗Skilauf, die einzig daſteht, ſtellt ſich mithin auf 65 000 Reichsmark. W. R. 2000 Guineas⸗Stakes Das erſte klaffiſche Rennen für die engliſchen Derby⸗ Kandidaten, die„Two Thouſand Guineas“, brachte mit dem Stiege von Diolite unter dem ehemaligen Wein⸗ bergſchen Jockey F. Fox eine gewiſſe Hlärung für die Aus⸗ ſichten um das„Blaue Band! in Epſom. Das auf der Bahn in Newmarket über 1600 Meter zum Austrag ge⸗ brachte Rennen, deſſen Wert für den Sieger annähernd 250000 Mark betrug, verſammelte das Rekordfeld von 28 Pferde am Start, von denen der im Beſitz von Sir Hugo Hirſt befindliche Diolite einen ganz überlegenen Sieg davontrug. Zwei Längen hinter dem ger kam Paradine unter R. Perryman ein Dritter wurde Silver Flare unter C. Elliott. Diolite ging zum Kurs von 1011 ins Rennen, Paradine notierte 33:1, Silver Flare 25:1. Spenders zur hen Volkes im Aufnahme geeig⸗ Karl Stegmann tödlich verunglückt Der deutſche Motorradſport hat wieder einmal den Verluſt eines ſeiner Beſten zu beklagen. Karl Stegmann, der ſeit einigen Jahren für die Münchener Firma BMW. zahlreiche Erfolge erzielen konnte, kam am Donnerstag beim Training zum Königſaal⸗Jiloviſchter Rennen bet Prag gleich in der erſten Kurve in größtem Tempo ſo ſchwer zu Fall, daß er mit einer ſchweren Geh erſchüt⸗ terung, Beckenbruch, linkem Oberſchenkelbruch und ſchweren inneren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden mußte, wo er bald darauf ſtarb, ohne das Bewußt⸗ ſein wieder erlangt zu haben. N * Oro Zeppelin“ benuhzt nur. dieses Oel AAN Hmbug-AmeffEanische igeraloel-G m. H, Hambucg 1 Gestern abend verschied unerwartet plötzlich mein über alles heißgeliebter Mann, mein treuer Lebenskamerad, unser teurer Bruder und Schwager Infolge Herzschlag verschied Mittwoch nacht unerwartet rasch mein Geschäftsführer 1 9 Herr Prokurist err Prokurist Ferdinand Dannenberg Ferdi Dannenberg Mannheim(Feuerbachstr. 16), Oftenbach a.., Cottbus, Paris, Helsingfors, Frankfurt a.., Homburg v. d. H. den 8. Mai 1930 Im besten Mannesalter wurde der Vetrstor- bene aus einem arbeitsreichen Leben ge- rissen. Seine vorbildliche Pflichterfllung, Fähigkeiten und edle Charaktereigenschaften sichern ihm ein dauerndes ehrendes Andenken In tiefstem Schmerz: Mitten aus der Arbeit heraus entriss uns völlig un⸗ erwartet der Tod unseren langjährigen 1. Vorsitzenden Mit nie ermüdender Schaffensfreude, mit Weitblick und entschlossenem Willen hat der Heimgegangene seine wertvolle Kraft unserem Verband zur Ver- Wir werden des liebenswerten, stets hilfsbereiten Menschen und getreuen Vorkämpfers unserer Sache Herrn Max Eich fügung gestellt. in dankbarer Anhänglichkeit stets gedenken 7 Schhirtz verband des lreien Kohlenhandels Mannheim E. V. A. Herzberger zugleich im Namen aller trauernden Hinterbliebenen Das Haus für Konforbedart Joni Dannenberg Die Beerdigung findet am Samstag mittag ½2 Uhr von der Leichenhalle aus statt 900 Die Beerdigung findet statt Samstag, den 10. Mal, nachm. 1% Uhr, ist am von der Leichenhalle des städt. Friedhofes àus 68s Unser I. Vorsitzender, Kaufmaun el wartet einer tückischen Krankhe t erlegen. Wir beklagen in dem Heimgegangenen den Gründer unserer Orisgruppe, einen auf. rechten deu schen Mann, der mit leiden- schattlichem Eifer und nis versagender Be- geisterung für die Interessen seiner Saar- he mat eingetreten ist, deren endlicheBefrei- ung er leider nicht mehr erleben durfte, Sein Andenken wird bei uns unvergessen bleiben Ortsgruppe Mannheim Ludwigshafen des Hundes der Saarvereine. n Die Einäscherung erfolgt am Samstag nacfi- mitiag.45 Uhr auf d. Mannh. Friedhof. Nachr Feudenheim! 36634 Einfaches Haus beſt, aus 4 Zimmer m. Zubehör ſchön. Garten, z. Preiſe v. 20 000 Mk. mit einer Anzahlg. von 710 000 Mk. zu verk. Näheres Friedr. Rihm (N. D..), Feudenheim, Hauptſtr. 138, Tel. 41475 Automarkt 5— n Gebrauchte NMax Eich Mittwoch nachmittag rasch und un- Limousine Am Mittwoch nacht verschied unerwartet rasch Ftatt Karten! Danksagung Für die aufrichtige Anteilnahme anläßlich des Hinscheidens unseres lieben Gatten und Vaters, des Herrn Friedr. Ludwig Schoder Herr Prokurisf Ferdinand Dannenberg Zu haben In dem Verstorbenen verlieren wir unseren Haarausfall 6 ⸗Sitzer, gegen Kaſſe zu kaufen ge 11 1 8 8 it Preis, Fabrikat k. beſeitigt ſofort und endgültig Beute, I 10 „Panillanum an die Geſchäftsſt. die⸗ ein ernſthaftes wiſſenſchaftlich ſes Blatte 2787 ausprobiertes Mittel F Volikur RM..50 55 bei: Apotheke. Waſſerturm, KRaluma 17: Löwen⸗Apotheke an den Planken, Perſonen⸗ Kraftwagen „16; Friedr. Becker, Michaelis⸗Drogerte Vermietung. An Selbſt⸗ „2; Ludwig& Schütthelm, O0 4, 3 und fahrer. Kobellſtr. Nr. 13, Oberredmungsrai sagen wir allen herzlichen Dank Besonderen Dank dem Herrn Vikar Schöpf für die trostreichen Worte am Grabe, Ferner danken wir den klerren Landrat Dr. Guth- Bender, dem Herrn Oberrechnungsrat Bauer, Karlsruhe und dem Herrn Kanzleirat Jünther Ludwigshafen für die ehrenvollen, Warmempfundenen Nachrufe. Auch herzlichen Dank den Niederbronner Schwestern für ihre lange liebevolle unermüdliche Pflege Mannheim(Rheiuaustr, 5, III), den 8. Mai 1930 Namens der Hinterbliebenen: re Frau Ociavia S oder WVe. wohlwollenden, verehrten Chef, dessen treue Pflichterfüllung und hochherzige Ge sinnung uns Vorbild war und bleiben wird Sein Andenken halten wir in Ehren Das Personal der Firma A. Herzberger Das Haus für Konſorbedarf. Filiale Friedrichsplatz 19. VS3 Tel. 524 27. 6604 2 1 Pickel, Mitesset und Fledien wirken un⸗ sauber; Ihr sonst hübsdies Gesicht 81 dadurch verunstaltet. Durch HERBA-SEIFE und HERBA. SREME werden Sie diese lästigen Haut- unreinlichkeiten lostoerden. 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Tröbliger, veranſtaltet am morgigen Samstag abend eine Maien⸗Nachtfahrt zur Loreley. Ankunft an der Loreley gegen 4 Uhr früh. Aufſtieg zum Loreleyfelſen, zortſelbſt längere Raſt. Beſichtigung von St. Goar mit der Burgruine Rheinfels, Rückfahrt bis Rüdesheim. Dortſelbſt 5 Stunden Landaufenthalt. Von Bingen aus erfolgt die Rückreiſe per Bahn. Film⸗Rundſchau Gaſtſpiel des Burckhard⸗Waldau⸗Enſemble im Gloria⸗Theater „Wenn Du einmal Dein Herz verſchenkſt...“ erſcheint nun auch als Ausſtattungs⸗Operette, ſodaß man die Aus⸗ Fahl hat, ob man ſein Herz dem Schlager, dem Film, der Revue oder, falls noch nicht geſchehen, einer beſtimmten Perſon ſchenken will. 8 Soliſten und 10 Girls, die auch füße Beinchen haben, werben in 14 Bildern um das doch bur einmal zu vergebende Herz und machen einem die Wahl zur Qual. Es wird recht nett geſungen und viel getanzt. es werden alte und neue, oft recht freie Auek⸗ boten erzählt, ſelbſt ein ziemlich derber Sketſch ſehlt nicht, ſodaß fedem Geſchmack Rechnung getragen iſt. Es würde hier zu weit führen die Namen derer zu mennen, die ihr Heſtes geben und zum Erfolg der abwechflungsreichen Vor⸗ ſragsfolge beitragen. Das Burckhard⸗Waldau⸗ Enfemble beweiſt, daß man auch ohne allzu pompöſe Aus⸗ ſtattung eine erfolgreiche Revue⸗Operette hevausbringen 7. kann. Außer dieſer umfangreichen Bühnenſchau läuft noch der packende Film:„Die Straße der verlorenen Seelen“, ber das Schickſal einer Dirne behandelt. Die Abwicklung des geſamten Programms erfordert beinahe 3½ Stunden, ſodaß der Beſucher nicht nur in qualitativer ſondern auch gtantitativer Hinſicht wahrlich zufrieden ſein kann. Kommunale Chronik Bürgermeiſterwahlen In Hochhauſen bei Tauberbiſchofsheim wurde der bisherige ſtellvertretende Bürgermeiſter und Ge⸗ meinderat Schäfer zum Ortsoberhaupt gewählt. In Hollerbach wurde Landwirt Hilbert zum Bürgermeiſter gewählt. Bürgerausſchußſitzung in Neckargemünd E. Neckargemünd, 8. Mai. Mittwoch abend fand eine Bürgerausſchußſitzung unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters Müßig ſtatt, die als Hauptpunkt die Beratung des Heushaltsplans für 1930/31 und eine vorläufige Feſtſetzung der Ge⸗ meindeſteuern für das kommende Rechnungsjahr aufwies. Die Gemeindeſteuer für 1929⸗30 wurde endgültig feſtgelegt. Der neue Plan für 1930⸗31 wurde in den Einnahmen einſchließlich Gemeinde⸗ iſteuern und Ausgaben auf 494 555& feſtgelegt. Die Einnahmen ohne Gemeindeſteuern betragen 399 010 Mark. Demnach wurde di Gemeindeſteuer auf 95 545 Mark feſtgeſetzt, wobei eine wenn auch geringe Steuerſenkung erzielt werden konnte. Die Umlage ermäßigt ſich von 1,40 Mark auf 1,38. Der Haus⸗ haltsplan wurde gegen eine geringe Minderheit der Kommuniſten angenommen. Einſtimmig genehmigt wurde die Ausſetzung einer Suſtentationsrente von 25/ an einen wegen Dienſt⸗ unfähigkeit ausſcheidenden ſtädtiſchen Notſtands⸗ arbeiter, und der Ankauf eines 60 qm großen Ge⸗ länderſtreifens vor einem Neubau in der Bahnhofs⸗ ſtraße zur Anlage eines Gehwegs. Ebenfalls einſtim⸗ mig genehmigt wurde die Beſchaffung einer, durch Sammelbeſtellung und Zuſchuß der Landesfeuer⸗ wehrunterſtützungskaſſe verbilligten Kleinmotor⸗ ſpritze. Tariferhöhungen zum Ausgleich des Karlsruher Haushalts Karlsruhe, 7. Mai. Wie ſchon im Haushalts⸗ voranſchlag für 1930 angekündigt, hat der Karlsruher Stadtrat mit Wirkung om 1. April ab eine Erhöhung des Waſſerpreiſes und die Erhebung von Stromzähler mieten beſchloſſen. Der Waſſer⸗ preis wird bei Berechnung nach dem Verbrauch von 12 auf 15 Rpfg. je Kubikmeter und bei Berechnung nach dem Steuerwert von 1,5 auf 2 Rpfg. monatlich don je 100 RM. Steuerwert erhöht. Als Beiträge der Abnehmer zu den Koſten der Meßeinrichtungen für Strom werden Mieten on 0,30 RM. bis 1,20 Reichsmark je nach Meßbereich erhoben. * Baden⸗Baden, 8. Mai. In ſeiner letzten Sitzung nahm der Stadtrat Kenntnis von dem Bericht der Forſtämter über die Schäden, die durch den Schueefall in der Oſterwoche verurſacht wurden. Nach dem Bericht war wie in vielen Forſtbezirken des nördlichen Schwarzwaldes auch im hieſigen Stadt⸗ wald der Schaden erheblich. Durch Schnee⸗ druck und Schneebruch wurden nach bisheriger Schätzung etwa 200 bis 300 Hektar heimgeſucht in Höhenlagen von etwa 700 Meter. Betroffen wurde hauptſächlich das Gebiet beim Plättig, bei der Ba⸗ dener Höhe, die an der Waſſerſcheide des oberen Murgtals liegenden oberen Waldabteilungen zwi⸗ ſchen Badener Höhe und dem Scherrhof, wobei es iich um junge Beſtände, namentlich in der Nähe des Plättig, Richtung Herrenwies⸗Sattel, handelt, wäh⸗ tend auch einige ſchon ältere, zwiſchen 60 und 100 Jahren ſtehende Beſtände heimgeſucht wurden. Die Maſſe, die durch Schneebruch und»druck angefallen A. läßt ſich nur ſchwer feſtſtellen, da eine Schätzung ſuch für einen Fachmann faſt unmöglich iſt. Doch ürften, nieder gegriffen, 2000 bis 3000 Feſtmeter Schneedruckholz in Betracht kommen. In Geld läßt 8 Schaden vorläufig überhaupt nicht aus⸗ en. Kleine Mitteilungen Der Stadtrat von Annweiler ſtimmte mit 13 8 Stimwen dem Vorſchlaag der Gemoinde Rin⸗ ers bach auf Eingemeindung nach Annweiler zu. Heidelberger Chronik Mit Beginn des Sommerſemeſters ſind auch die Studenten wieder eingezogen und geben der Stadt ihr Gepräge. Noch nicht alle allerdings. Aber der Vortrupp iſt da. Meiſtens ſind es die Korpora⸗ tionen, die zuerſt auf dem Platz erſchienen ſind. Das hat ſeine guten Gründe. Wer keilen will, muß zur Stelle ſein und gekeilt wird nach Noten und allem Anſchein nach mit gutem Erfolg. Es iſt blanker, auf kraſſer Unkenntnis beruhender Unſinn, wenn be⸗ hauptet wird, das Korporationsweſen auf den Uni⸗ verſitäten habe ſich überlebt. Das Gegenteil trifft zu. Wer Zeiterſcheinungen zu deuten weiß, und die Zeit erſt recht, wird dieſe Aufwärtsentwicklung des Korporationsweſens durchaus verſtändlich und logiſch finden. Je ſchärfer die Aktion, umſo ſchärfer die Gegenaktion. Aus die⸗ ſem mathematiſchen Geſetz iſt das neue Aufblühen des Korporationsweſens unſchwer zu erklären. Die meiſten Gegner kennen es nicht und urteilen bloß nach einer mehr oder weniger ſelbſtkonſtruierten Oberfläche. In den tiefen idealen Inhalt vermag nur der einzudringen der es ſelbſt erlebt oder erlebt hat. Unſere Zeit iſt materialiſtiſch durch und durch. Ge⸗ dare darum ſollte man alles, was an das Reich des Idealen grenzt oder in ihm wurzelt, wachſen und blühen laſſen. Voriges Jahr um dieſe Zeit mußte die Univer⸗ ſitätsbehörde öffentlich die Bürgerſchaft auffordern, mehr Zimmer für Studenten frei zu machen. Es herrſchte empfindlicher Mangel an„Buden“. Davon iſt in dieſem Jahre keine Rede. Es iſt aber nicht ſo, daß weniger Reflektanten vorhanden wären, ſondern es machen ſich auch auf dieſem Gebiete die Folgen der allgemeinen wirtſchaftlichen Lage bemerkbar. Viele, die früher nicht im Traume an das Ver⸗ mieten dachten, ſind heute dazu gezwungen. Da andererſeits die meiſten Studierenden auf billige Wohnungen angewieſen ſind, werden automatiſch auch die Mietpreiſe gedrückt. In dieſem Semeſter braucht alſo kein Student abzuwandern, weil er keine„Bude“, findet. Er hat Auswahl. „Größtmögliche Sparſamkeit“ auf allen Gebieten der ſtädtiſchen Verwaltung ſoll fortan auf dem Rat⸗ haus das Leitmotiv ſein. Unter den hier in Betracht kommenden beſonderen Maßregeln figuriert auch die Einſchränkung der Dienſtreiſen. Das iſt ein Kapitel, über das ſich manches ſagen ließe, nicht ſo ſehr für Heidelberg, als für andere Städte, bei denen das dienſtliche Reiſen mitunter zu einer Art von Sport geworden iſt. Nomina sunt odiosa daher Schwamm drüber. Sehe jeder, wie er's treibe! Jedenfalls iſt es erfreulich und zeugt von einem recht praktiſchen Blick, wenn die Stadtverwaltung überall eingreift, auch da, wo das Eingreifen nach prophylaktiſchen Grundſätzen geſchieht. Es gab und gibt nicht wenige Sparpolitiker, namentlich an den Stammtiſchen, die auch die Schloßbeleuchtung radikal abſchaffen wollen — den hohen Koſten wegen natürlich. Die wenigſten von ihnen wiſſen, daß dieſe Schauſpiele verhält⸗ nismäßig billig ſind, und bedenken auch nicht, daß Heidelberg doch aber Heidelberg iſt, das gewiſſe Aufwendungen zur Hebung des Fremdenverkehrs unmöglich umgehen kann. Noblesse obligel Beit einem Millionenetat können die etwa 3000 /, die eine große Schloßbeleuchtung mit Feuerwert an der Alten Brücke erfordert, nicht ins Gewicht fallen, auch wenn Wiederholungen erfolgen müſſen. Man ſoll das Kind nicht mit dem Bade ausſchütten. Das Sprichwort iſt in der Tat Wahrwort. Größtmög⸗ liche Sparſamkeit“— ſie iſt allerdings geboten auch deshalb, weil Heidelberg, wenn auch nicht dem vro⸗ zentualen Anteil nach, ſo doch hinſichtlich des tatſäch⸗ lichen Anteiles je Einwohner in bezug auf die Aufwendungen für die ſtädtiſche Für⸗ ſorge weitaus an der Spitze in Baden mar⸗ ſchtert. Die Heidelberger Fürſorge koſtete im vier⸗ ten Quartal 1929 nicht weniger als 1022 200%, wo⸗ von 84 000 auf Sachleiſtungen und 937 400% auf bare Zuwendungen entfielen. Wenn man in alten Papieren kramt, ſo ſtößt man mitunter auf irgend etwas Wertvolles, das man ganz vergeſſen hatte, aber doch nicht miſſen möchte. Bei der Aufſchlitzung der Altſtadt und der Anlage der neuen vielbegangenen, leider durch Autos und Mo⸗ torräder nur zu oft in Staubwolken gehüllten Ufer⸗ ſtraße wurde auch der„Viehhof“ wieder aufge⸗ ſchloſſen und damit die Neckarmünzgaſſe mit ihren ſieben Häuſern. Alte Erinnerungen knüpfen ſich an dieſen Altſtadt⸗ winkel. Dort wurde im Jahre 1693 die Münze ein⸗ gerichtet, die natürlich längſt in das Reich der Foſ⸗ ſilten eingegangen iſt. Dort ſteht auch das„Berg⸗ mannshaus“, das zurückführt in die Zeit, da es auch in Heidelberg noch Bauern gab. Denn dieſes Anweſen dürfte das letzte Bauernhaus der Altſtadt ſein. In dieſem Hauſe(Nr. 4) wohnen heute noch Sproſſen der Familie Bergmann, deren Namen auch aus einem andern Grunde in Heidelberg und Umgebung populär geworden iſt. Die Bergmanns waren nämlich im Beſitz eines Rezeptes, nach dem man eine Salbe bereitete, die bei offenen Wunden und Geſchwüren ſehr heilſam wirkte Noch während des Weltkrieges holten ſich Verwundete das„Berg⸗ mannspflaſter“ und wandten es mit gutem Erfolg an. Allerlei Wandlungen hat der Neckarmünzplatz im Laufe der Zeit mitgemacht. Krautgarten mit an⸗ ſtoßender Lohgrube, Bleiche, Viehmarkt und jetzt Auferſtehung in neuem Gewande— wie ſpiegelt ſich auch in dieſem ſtillen Winkel der Wechſel im irdiſchen Getriebel Nach Meinung von Händlern, Metzgern und Bauern müßte, ſagen die N.., der Viehmarkt, der nach Mannheim verlegt wurde, noch in Hei⸗ delberg ſein, wenn damals eine weitſchauende Stadt⸗ verwaltung eine Halle erſtellt hätte. Der Neckarmünz⸗ platz iſt wieder entdeckt worden. Auch er gehört zu dem„Alt⸗ Heidelberg“, das der Dichter ſo ſchön be⸗ ſungen hat. Entdeckt hat man noch etwas: Mausbachwieſe ſich rentabler geſtalten würde, wenn man ſie mit Tannen aufforſten würde. Dieſer Plan ſoll in letzter Zeit bei den zuſtändigen Stellen ernſtlich erwogen worden ſein. Wir wollen hoffen, daß nichts daraus wird. Jeder Wanderer kennt die mitten im Walde gelegene Mausbachwieſe als ein Idyll, als eines der ſchönſten und heimeligſten Fleckchen Erde in dem Gebirgswald rechts des Neckars. Im Sommer entwickelt ſich da immer ein reges Leben, das aber von jedem Lärmen frei iſt. Viele, die Ruhe und Er⸗ holung in würziger Waldluft ſuchen, verweilen, be⸗ ſonders am Sonntagen, von früh bis in die Nacht auf der Wieſe und verlaſſen ſie nach einem ausgiebi⸗ gen Luft⸗ und Sonnenbad neu geſtärkt, innerlich und äußerlich. Heidelberg hat nur wenige Waldwieſen, darunter auch die Eugelswieſe, die ſeinerzeit von Profeſſor Czerny erworben wurde. Der be⸗ rühmte Gelehrte wollte ſich dort ein Tuskulum bauen, kam aber nicht dazu, ſodaß der Wieſe der rei⸗ zende Naturzuſtand geblieben iſt. Dieſe Waldwieſe ſollte unter allen Umſtänden erhalten bleiben. Was wiegt der geringe Nutzen, den ſie in aufgeforſtetem Zuſtande einbringen würde, gegen die Freude, die ſie dem Einheimiſchen und dem Fremden, bereiten und gegen die ſo wirkſame Belebung des Landſchafts⸗ bildes. Man ſoll auch in wirtſchaftlich ſchwierigen Zeiten nicht allzu fiskaliſch ſein. Die Stadt hat ſich wach langem Zögern bekanntlich zur Anlage eines Platzes zum Parken für Kraftwagen unterhalb des Schloſſes entſchloſſen, beſſer geſagt: entſchließen müſſen. Dieſe Anlage koſtet ſchon wegen der unvermeidlichen er⸗ heblichen Erdbewegung viel Geld. Das Schloß iſt Eigentum des Staates. Da dürfte denn doch eine leiſe, nach Karlsruhe gerichtete Anfrage geſtattet ſein und die lautet: Fühlt ſich der badiſche Staat nicht ver⸗ pflichtet, ſich an dieſen Koſten zu beteiligen? F. Mohr Aus dem Lande Die neue Obſt⸗ und Gemüſe⸗Verſteigerungshalle. Weinheim, 8. Mai. Heute vormittag fand unter Führung von Bürgermeiſter Dr. Meiſer eine Vorbeſichtigung der neuerbauten Groß⸗ markthalle ſtatt. Den ſeit 1928 beſtehenden Obſt⸗ nämlich, daß die großmarkt der Stadt Weinheim hat die Obſt⸗ und Gemüſe⸗Abſatzgenoſſenſchaft Weinheim(Bergſtraße) e. G. m. b. H. übernommen. Dank dem Entgegen⸗ kommen der Direktion der Oberrheiniſchen Eiſen⸗ bahn⸗A.⸗G. in Mannheim konnte ein beſonders gün⸗ ſtig gelegenes Geländes weſtlich der Heidelberger Straße gepachtet werden. Der Stadtrat in Weinheim hat eine der unbenutzt ſtehenden Badenia⸗Hallen un⸗ entgeltlich der Genoſſenſchaft zur Verwertung über⸗ laſſen. Die nach ſiebenwöchiger Arbeit nunmehr unter der Leitung des Oberbau⸗Inſpektors Adam Wen⸗ ninger vom Stadtbauamt Weinheim fertig geſtellte Halle beſitzt eine Grundfläche von 1600 am(78 Meter lang und 20 Meter breit). Am Südende der Halle ſind die Verſteigerungsuhr als Preiszeiger und die Händlerſitze eingebaut. Der Hallenboden iſt mit Gehwegplatten der Odenwälder Hartſtein⸗Induſtrie in Oberramſtadt belegt. Das Heranbringen und Ab⸗ befördern der Waren geſchieht auf den Gleiſen der .⸗E.⸗G. längs der öſtlichen Hallenfront, während auf der Weſtſeite die Reichsbahnwagen beladen wer⸗ den können. Finanziert iſt der Hallenbau aus den Mitteln der Genoſſenſchaft, die z. T. aus Fonds des land⸗ wirtſchaftlichen Notprogramms der Reichsregierung ſtammen. Die Großmarkthalle kann voraus ſichtlich mit der Ende des Monats Mai beginnenden Kirſchen⸗ ernte in Betrieb genommen werden. Im Intereſſe der Abſatzgeſtaltung iſt es zu begrüßen, daß die drei Bergſträßer Großmärkte Handſchuhsheim, Weinheim und Zwingenberg unter dem Vorſitz von Weinheim Abmachungen über eine Zuſammenarbeit getroffen haben, die ſich auf die Abſatzgeſtaltung und alle an⸗ dern für die Märkte wichtigen Fragen erſtreckt. Die Abſatz⸗ und Gemüſegenoſſenſchaft Weinheim umfaßt neben der Mitgliedſchaft der Stadt Weinheim ſämt⸗ liche Gemeinden des Bezirks von Laudenbach bis einſchließlich Schriesheim, ferner die angrenzen⸗ den Odenwaldgemeinden. Sechs Schennen niedergebrannt * Sindolsheim[Amt Adelsheim), 9. Mai. Mittwoch nacht brach in der Doppelſchenne ber Land⸗ wirte Jakob Frey und Friedrich Krüger Feuer aus, das binnen kürzeſter Zeit auf die Scheunen des Landwirts Gottfried Bauer und der Frau Guſtav Scheu übergriff. Die ſechs Scheunen ſamt Vor⸗ räten und darin aufbewahrten Maſchinen ſind vol l⸗ ſt än dig niedergebrannt. Das Großvieh konnte gerettet werden, doch kam viel Geflügel im Feuer um. Wie bei früheren hieſigen Bränden wird Brandſtiftung vermutet. Der Sachſchaden be⸗ läuft ſich auf etwa 13 000 Mk. der Gebäudeſchaden auf etwa 30000 Mk. Die Brandgeſchädigten ſind ver⸗ ſichert. weiſen wir auf das Inſerat auf der letzten Seite. Ein Kind totgefahren * Seckenheim, 9. Mai. Geſtern nachmittag wurde die gjährige Tochter des Schloſſers Egert an der Ecke Friedrich⸗ und Hauptſtraße überfahren und getötet. 4 m Heidelberg, 7. Maj. Die private Bau⸗ tätigkeit iſt hier und in der Umgebung in die⸗ ſem Jahre noch geringer als im Vorfahre. Sie ſtockt völlig. Ueber die Urſache kann keine Un⸗ klarheit beſtehen. Die wirtſchaftliche Lage unter⸗ bindet jede Unternehmungsluſt. Der Zeitpunkt, da in Heidelberg die Wohnungsnot gänzlich behoben ſein wird, iſt bei dem Darniederliegen der privaten Bautätigkeit gar nicht abzuſehen.— Die Zunft der Fahrradmarde r macht ſich in der letzten Zeit hier recht unlieb bemerkbar. Nicht weniger als 6 Fahr⸗ räder, die unbeaufſichtigt auf der Straße ſtehen ge⸗ laſſen wurden, fielen in den letzten Tagen Dieben in die Hände.— Die Regenwoche, die mitten in die Obsſtblüte fiel, hat wenig Schaden angerichtet. Der Fruchtanſatz an den Obſtbäumen iſt überall gut. Wenn keine Unwetter nachteilig wirken, iſt eine recht befriedigende Obſternte zu erwarten. Aus der Pfalz Oberlehrer Mattinger geſtorben 2: Ludwigshafen, 9. Mai. Nach längerem Leiden iſt am Montag Oberlehrer Mattinger, der vierzig Jahre lang an der hieſigen Volksſchule tätig war, ge⸗ ſtorben. Mattinger war auch in der Pfalz nicht un⸗ bekannt, denn er bekleidete Lehrerſtellen für kurze Zeit in Roſenthal, Dreiſen, Hermersberg und Oggers⸗ heim. 1883 wurde er an die Volksſchule in Ludwigs⸗ hefen verſetzt, wo er bis zu ſeiner Penſionierung bis zum Jahre 1923 blieb. Auer bei ſeinen Kollegen und Mitbürgern erfreute) Mattinger beſonderer Be⸗ liebtheit in kirchlichen Kreiſen, wo er in vielen Ver⸗ einen, u. a. auch im Verein für klaſſiſche Kirchenmuſik; in leitender Stellung tätig war. Leichenländung * Ludwigshafen, 9. Mai. Bei der Anilin⸗Faßhrik wurde am Donnerstag früh eine unbekannte männliche Leiche geländet, die nur kurze Zeit im Rhein gelegen haben dürfte. Am rechten Unterarm des etwa 45 Jahre alten Mannes ſind die Anfangsbuchſtaben A.., das deutſche Turnerab⸗ zeichen und die Jahreszahl 1892 eintätowiert. Am linken Unterarm befinden ſich die gleichen Anfangs⸗ buchſtaben, ein Pferdekopf und die Jahreszahl 1895. Totgefahren 2: Lautzkirchen, 8. Mai. Als geſtern nachmittag der 17jährige Sohn des Schloſſermeiſters Kiefer mit ſeinem Fahrrade aus dem Hofe ſeines elterlichen An⸗ weſens auf die Straße fahren wollte, paſſierte im ſelben Augenblick ein Laſtkraftwagen die Straße. Kiefer ſtürzte vor dem Laſtwagen. Die Räder gingen ihm über Kopf und Bruſt, ſodaß der Tod auf der Stelle eintrat. Freitag, den 9. Mai Nationaltheater:„Orpheus in der Unterwelt“, 19,80 Uhr. „Apollv“⸗Theater: Gaſtſpiel der Wiener Revue⸗Operette „Tauſend ſüße Beinchen“, 20,15 Uhr. Wü„Libelle“: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Ka⸗ arett. Lichtſpiele: Alhambra:„Delikoteſſen“. Schauburg: „Ehe auf Probe“. Palaſt⸗Theater:„Etappe 1918“¼ Capitol:„Phantome des Glücks“.— Scala: „Schweſter Maria“.— Roxy ⸗ Theater:„Die Somme“.— Untlverſum:„Die letzte Kom⸗ pagnie“.— Gloria⸗Palaſt:„Wenn Du einmal Dein Herz verſchenkſt“.— Odeon:„Das Panzerauto“, Sehens würdigkeiten: Kuunſthalle:(außer Montags] tägl. 10—1 3 Uhr, 18—17 Uhr: Sonntags und Feiertags von 11—13.30 Uhr und 15—17 Uhr. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Muſeum für Natur- und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 15—17 Uhr: Dienstag 15—17 Uhr: Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 11 bis 19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. n d Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai Rhein Pegel] 5. 6.6. 9. Nedar-⸗Pegel[ 6. 7. 8. 8, Fafel.281791 11 11571 Schullerinſel.88 281 1% be ie mene,.92 958.88 887 1 510.1008 04 3,02 8,78 Jaaſtfeld 0,93 0,870,980.84 Mexau 5,10.88.4. 70 4,784.88] Slechingen 0,90.400.400 58 Mannheim 3,92.808,78 3,758.38 Heilbronn 1,24 1, 201,20.20 Kaub 289.562,58.482,44 ö Köln.25.24.37.3402.24 2— 5— Chefredakteur: Kurt giſcher Verantwortlich für Polltik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗ Handelstell: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchüftliche Mit⸗ teilungen: Jakoß Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Müctvorto Geſchäftliche Mitteilungen Manes— die Qualitätskleidung— für Herren und Knaben. Nach dem großen Ausverkauf wegen Iuhaber⸗ wechſel hat ſich nunmehr der ſeitherige Inhaber Herr J. Mames von ſeinen Detailgeſchäften zurückgezogen. Sie werden fetzt von ſeinen Söhnen— das Mannheimer Geſchäft von Herrn Haus Manes weitergeführt. Das alte Grundprinzip, ſtebs das Beſte, durch Großeinkauf und Eigenfabrikatton ſo preiswert wie nur denkbar dem Kun⸗ den zugänglich zu machen, bleibt oberſtes Geſetz des Hau⸗ ſes. Die Firma Gebr. Manes gibt anläßli des am 8. Mai beginnenden Eröffnungs⸗Verkaufs jedermann Ge⸗ legenheit die neueſten Modelle zu wirklich fabelhaft nie⸗ drigen Eröffnungspreiſen zu erſtehen. Im übrigen ver⸗ S304 in den ersten 10 jahren sollte jede Mutter ihr Kind aus- schließlich mit der reinen, milden NIVEA IN DERSEIFE waschen und baden. Dem Kind wird dadurch später manche Sorge um die Er- haltung seines guten Teints erspart bleiben. 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Dividende und wählte Otto Wol ff⸗Köln neu in den AR. Ueber die Ausſichten wurde mitgeteilt, daß in⸗ folge der Stützungsaktton für die Landwirtſchaft und des befriedigenden Auslandsabſatzes mindeſtens mit dem Vorjahrsabſatz gerechnet werden könne. In betrieblicher Hinſicht ſei zu erwähnen, daß in Aſchers⸗ leben durch Verbeſſerung des neuen Sulfatverfahrens die Ausbeute von 60 auf 80 v. H. geſteigert werden konnte. Die Ausſichten des Nebenproduktengeſchäftes könnten als günſtig angeſehen werden. In der GBV. der Konſolidierte Alkaliwerkre Weſteregeln wurde der Abſchluß mit wieber 10 v. H. Dividende gegen den Einſpruch eines Opponenten 1500%) genehmigt, der gegen ſämtliche Beſchlüſſe Pro⸗ teſt zu Protokoll gab. Neu in den AR. gewählt wurden Direktor Solmſſen(DD⸗Bank), Direktor Roſin(Danatbank) und Otto Wolff⸗ Köln. Zur Ge⸗ ſchäftslage führte die Verwaltung aus, daß die Entwick⸗ lung der Betriebe und Tochtergeſellſchaſten ſich in plan⸗ mäßiger Weiſe vollziehe. Man hoffe wieder auf ein be⸗ friedigendes Ergebnis. Infolge der nicht gün⸗ ſtigen Miſchungen der Miſchdüngerproduzeuten ſei die Kaltinduſtrie gezwungen, das Problem der M iſch⸗ düngerherſtellung ſelbſt in die Hand zu nehmen, zumal auch die Geſellſchaft nicht zum Rohſtoff⸗ lteferanten der Miſchdüngerwerke herabſinken wolle. Auch in der GB. der Kñaliwerke Salzdetfurth gab der in der vorhergehenden GB. aufgetretene Klein⸗ aktionär gegen ſämtliche Beſchlüſſe Prote ſt z u Proto⸗ Eo ll. Die Bilanz mit wieder 15 v. H. Dividende wurde genehmigt und Direktor Solmſſen und Otto Wolff neu in den AR. gewählt. Zu den Vörſengerüch⸗ ten über eine weitere Kapitaltransaktion erklärte die Ver⸗ waltung, daß ſie ſich bisher nicht mit Kapitalerhöhungs⸗ plänen getragen habe. Ueber die zukünftige Entwicklung der Geſellſchaft laſſe ſich noch nichts Genaues ſagen. Nach dem Ergebnis der erſten vier Monate des neuen Ge⸗ ſchäftsjahres glaube die Verwaltung mit einem wieder befriedigenden Ergebnis rechnen zu können. Aoͤler-Kaliwerke Oppoſition in der GV.— Um die Liquibativn In der GV. in Berlin der Adler⸗Kaliwerke, die an⸗ nähernd drei Stunden dauerte, kam es zu lebhaften Aus⸗ einanderſetzungen mit unter Führung der Gebr. Dam⸗ mann⸗Banl, Hannover, ſtehenden Oppoſition, die bekanntlich Liquidation des Unternehmens beantragt hatte. Der Vorſitzende Dr. Solmſen gab zunächſt eine längere Erklärung ab, in der die Verwaltung zu widerlegen ſucht, daß eine Ausſchüttung des reſtlichen Vermögens özw. eine Liquidation zweckmäßig wäre. Die Oponnenten gaben ſich damit nicht zufrieden und ſuchten aus wirtſchaftlichen Gründen und auf Grund des Stillegungsbeſchluſſes vom Jahre 1925 sie Notwendigkeit der Liquidation zu beweiſen. Von don vertretenen 3,99 Mill. 4 St.⸗A. mit 15 960 Stim⸗ men und 296 000%.⸗A. mit 12000 Stimmen prote⸗ ſttexrte die Oppoſition mit 3708 Stimmen gegen den bekonnten Abſchluß und die vorgeſchlagene Gewinn⸗ verteilung ſowie gegen die beantragte Entlaſtung bei 3888 Stimmenthaltungen. Die Begrenzung der Gewinuberechtigung der.⸗A. auf 0 y. H. wurde gegen 112 Stimmen angenommen. Die ausſcheidenden..⸗Mitglieder wurden gegen 112 Stim⸗ men, die gleichfalls Proteſt zu Protokoll gaben, wiedergewählt. Der Antrag Stern, den Vertrag von 1928 wWiederherzuſtellen und die Aktionäre zu entſchädigen, wurde mit 112 Stimmen abgelehwt. Auch der Antrag der Oppoſition auf Liquidation wurde gegen 2886 Stimmen ebenſo wie die beantragte Herabſetzung des Aktienkapitals um 80 v. H. und Ausſchüttung dieſer 80 p. H. innerhalb von 10 Jahren abgelehnt. Die Dividende gelangt, wie wir hören, vorerſt nicht zur Verteilung, da die Verwaltung die Erhebung der etwaigen Prozeßklage ſeitens der Oppoſition abwarten will. Gaskoks-Syndikat Der Geſchäftsbericht der Wirtſchaftlichen Ver⸗ einigung deutſcher Gaswerke, Gaskoks⸗ yndikat, AG. in Frankfurt a.., Köln, Berlin, für 1920 betont einleitend die günſtige Entwicklung, die die deutſche Kohlenwirtſchaft im Jahre 1929 genommen hat, das nicht nur die höchſte Förderziffer ſeit Beendigung des Krie⸗ ges, ſondern die höchſte im heutigen Reichsgebiet je erreichte gebrocht hat. Das Gaskoksſtreckengeſchäft erfuhr im Be⸗ richtsjahr eine Einſchränkung. Die Mitgliedswerke rechne⸗ ten größtenteils damit, den geſamten Koksanfall am Orte unterzubringen. Infolgedeſſen war die Belieferung der Streckenkundſchaft, beſonders in den großen Kältemonaten, nur in ganz unzureichendem Umfange möglich. Die alte Gaskokskundſchaft hat ſich zu einem erheblichen Teil auf andere Brennſtoffe umgeſtellt, ſo daß bei den Erneuerungen der Jahresabſchlitſſe mit Großverbrauchern erhebliche Men⸗ geneinbußen in Kauf zu nehmen waren. Einen Ausgleich bot die Abwicklung der beſtehenden Ortsverträge, die durch⸗ weg befriedägten. Der Durchſchnittspreis konnte gegenüber dem Vorfahr um 10 v. H. geſteigert werden. Die Gaskoks⸗ vertriebsgeſellſchaften im Streckengeſchäft hatten unter dem Mängel der zur Verfügung ſtehenden Mengen zu leiden. *„Fibucia“, Reviſivus⸗ und Treuhand⸗Inſtitut AG., Karlsruhe. Das Unternehmen(A. K. 50 000 1, wovon 37 500 4 noch nicht einbezahlt) konnte auch im Geſchäfts⸗ jahre 1929 nur durch Inanſpruchnahme des Gewinnvor⸗ trags aus 1928 von, 48(i. V. 1020) mit einem geringen Ueberſchuß von„ 136(i. B. 478) abſchneiden. Einem Ge⸗ bührenerlös und ſonſtigen Einnahmen von„ 27 360(30 910) Aus Effekten Verbindlichkei⸗ u. a. ſtehen allg. Koſten mit/ 27 702(31 452) gegenüber. der Bilanz(in): Ausſtände 10 299(22 120), 41 600(68 770), Gebäude 136 484(136 484), ten 181 308(223 438). Aus dem A. R. geſchiedegß iſt der Frankfurter Bankdirektor Sauerbrey. * Vorſchußbank Bühl. Aus den 9 v. H. Dividende verteilt. 58 722 * Borſchußverein Achern ſaniert. Die durch den Kon⸗ kurs Weber, Baden ⸗ Baden inſolvent gewordene Firma ſchreibt zur Sanierung/ 200 000 Geſchäftsanteile ab. ITS der Neuen Mannheimer Zeitung AFTS-ZETTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 213 * Dr. Paul Meyer A. in Berlin. Das zum Ac. ⸗ Konzern gehörende Unternehmen verteilt für 1929 wieder 8 v. H. Dividende aus einem Reingewinn von 358 049(i. V. 361 189). Der Umſatz konnte auf angemeſſener Höhe ge⸗ halten werden. Die Verkaufspreiſe waren infolge des ſcharfſen Konkurrenzkampfes teilweiſe gedrückt, jedoch konnte durch Verringerung der Unkoſten ein Ausgleich herber⸗ geführt werden. Der Auftragseingang in den erſten Mo⸗ naten halte ſich auf Vorjahrshöhe.. S5. V. der deutſchen Eiſenbahubetriebsgeſellſchaften AGG. Berlin. In der H.., in der die Dividende auf wieder 7 v. H. feſtgeſetzt wurde, wurde über die Ausſichten des lau⸗ fenden Geſchäftsfahres mitgeteilt, daß der Güterverkehr im erſten Vierteljahr günſtig geweſen ſei, während der Per⸗ ſonenverkehr nicht befriedigte. Das hänge nicht allein an der Konkurrenz der Kraftwagen, ſondern auch an der all⸗ gemeinen ſchlechten Wirtſchaftslage. In letzter Zeit ſei eine Beſſerung eingetreten, ſo daß die Verwaltung hoffe, das gleiche Ergebnis wie 1929 erzielen zu können. Auf Anfrage wurde noch mitgeteilt, daß bei einer etwaigen Tariferhöhung der Reichsbahn die Gütertarife der Bahnen der Geſellſchaft ebenfalls erhöht werden müßten, während die Tarife im Perſonenverkehr unverändert bleiben ſollten, du ſie fetzt weſentlich höher liegen als die der Reichsbahn. Der deutſche Außenhandel in Kohle Die deutſche Steinkohlenausfuhr hat ſich im Laufe der letzten Jahre im ganzen auſwärts entwickelt. Eine ſehr bedeutende Steigerung hatte die Kohlenausfuhr natürlich im Jahre 1926 zur Zeit des großen engliſchen Bergarbeiterſtreikes erfahren. Danach trat naturgemäß ein Rückſchlag ein, bedingt durch das Aufhören des Erſatz⸗ bebarfes für die engliſche Kohle und im weiteren bedingt durch das Ausdehnungsbedürfnts der engliſchen Kohle auf den Weltmarkt. Inſolgedeſſen zeigt die deutſche Kohlenaus⸗ fuhr in den Jahren 1027 und 1928 eine Stockung, ja ſogar einen leichten Rückgang. Erſt Mitte 1928 hat die deutſche Kohle auf dem Weltmarkt wieder feſteren Fuß faſſen kön⸗ nen, und bis in den Herbſt 1929 ſteigt die Kurve wieder ziemlich gleichmäßig an. Seither jedoch iſt die Steinkohlen⸗ ausfuhr merklich zurückgegangen, und namentlich die letzten Monate haben ein recht unbefriedigendes Ausfuhrergebnis gehabt. Für Koks iſt öte Lage im ganzen ähnlich, nur hat hier der Rückſchlag nach dem engliſchen Bergorbeiterſtreik weni⸗ ger deutliche Folgen gehabt als bei der Steinkohle. Die Ausfuhrkurve ſteigt bereits ſeit Anfang 1927 ziemlich gleichmäßig an bis in den Herbſt des vorigen Jahres; von da an geht auch die Ausfuhrkurve für Koks ſehr ſtark ab⸗ wärts. Die Steinkohleneinfuhr war während des eng⸗ liſchen Streikes im Jahre 1926 auf Null geſunken. Sie hat;, aber dan wieder gleichmäßig zugenommen, allerdings ohne die hohen Werte des Jahres 1924 wieder zu erreichen, wo die deutſche Kohlenverſorgung noch unter dem Ruhreinfall litt. Seit dem Herbſt des vorigen Jahres iſt auch die Stein⸗ kohleneinfuhr bedeutend abgefallen; auch hier kennzeichnet ſich durch den geringen Kohlenbedarf die abnehmende Be⸗ ſchäftigung der deutſchen Induſtrie. Die Einfuhr von Braunkohle hält ſich in ge⸗ ringen Grenzen; ſie iſt ziemlich gleichmäßig, da ſie der Hauptſache nach auf feſten Vereinbarungen mit der Tſchecho⸗ ſlowakei beruht. Stagnierender Ruhrkohlenabſatz 5,1 Mill. To. Haldenbeſtände Der ſeit November rückläufige Ruhrkohlenabſotz hatte duch im abgelaufenen Monat keine Beſſerung aufzuweiſen. Der für Rechnung des Syndikats erfolgte Verſand der Ze⸗ chen leinſchl. Koks und Briketts, in Kohle umgerechnet) be⸗ lief ſich im April nach den vorläufigen Zahlen auf arbeits⸗ täglich 209 000 To. gegenüber 207 000 To. im Vormonat. Auf das unbeſtrittene Gebiet entftelen 105000(99 000) To., wobei jedoch zu berüchſichtigen iſt, daß hierin die Mengen enthalten ſind, die auf Syndikatslager gegangen ſind. Der Abſatz in das beſtrittene Gebiet ging von 108 000 To. auf 104000 To. zurück. Die Haldenbeſtände auf den Zechen leinſchl. Koks und Briketts, in Kohle umgerechnet ſtnd im April von 4,2 Mill. To. auf 5,1 Mill. To. geſtiegen. 1 f 5 8 Ill. 9 ate N Der deutsche Aufenhanczel br 3 in Kohle 3 N Ausfuhr* K— 7 7 f 7 N N 4 X 2 7 V Steinkehle 74 N 2 7 5. 1—— 5—.—— e 1 .5 e e Delereg Ter. Eos bree: ee l 88 5 0 8— 1 Inftuhr. 19 Aeinko hie-“ .50 8 N 25— N— ie 5 2279. 17 0 n 8 8 777 1 8 22 E 2 2 15 J Moſelbahn Ach, Trier.(Gig. Dr.) Die Geſellſchaft Feu bei 1,67(170) Mill. Einnahmen und 1,48(1,82) Mill. usgaben einen Betriebsrohüberſchuß von.25(.19). Davon werden verwendet 0,18(0,11) für die Pflichtfonds, 0,060 für die Zinſen an die Landesbank der Rheinprovinz und für die Koſten des wieder verlängerten Trattenkredits bei der Berliner Handelsgeſellſchaft.30(0,029) Mill. 4. Das Ack. von 5 Millionen bleibt wie ſeit Jahren wieder ohne Divi⸗ dende. Die Geſellfchaft gehört zur Gruppe Verkehrsweſen. Emil Sütterlin, Kalkwerke in Nebeuau bei Wollbach — Lonkurs. Ueber die Firma wurde Konkurs eröffnet, Verwalter iſt Juſtigrat a. D. Meyer in Kandern. Erſte Gl.⸗ Verſ. am 3. Mai in Lörrach. * L. Furtwängler Söhne Uhrenfabrik Furtwangen. Die techniſche Leitung dieſer bekannten Uhrenfabrik hat Direktor Krumm, früher Oberingenieur bei der Uhren⸗ fabrik Guſtapv Becker AG. Freiburg ⸗Schleſien übernommen. Die kaufmänniſche Leitung hat Direktor Diplomkauf⸗ mann Horroy, der ebenfalls aus der ſchleſiſchen Uhren⸗ induſtrie kommt. Karl Lindström As., Berlin.— Wieder 20 v. H. Di⸗ vidende. Der AR. beſchloß erwartungsgemäß nach reich⸗ lichen Abſchrelbungen die Verteilung einer Dividende von wieder 20 v. H. vorzuſchlagen. Amerika überholt Deutſchland im Rußlandgeſthäft Verſchärfte amerikaniſche und engliſche Konkurrenz— Der engliſch⸗ruſſiſche Handelsvertrag Schon Anfang des Jahres 1980 wurde von deutſcher wie von ruſſiſcher Seite darauf hingewieſen, daß eine ge⸗ wiſſe Umſchichtung im deutſchen Rußlandgeſchäft zu er⸗ warten wäre. Die im Rahmen des„5⸗Jahresplanes“ an⸗ geſetzte Induſtrialiſterung ließ ſchon damals erkennen, daß für gewiſſe Waren und Fertigfabrikate eine Einfuhr in dem bisherigen Maßſtabe nicht mehr ſtattfinden werde. Es wurde damals darauf hingewieſen, daß ſich das Schwergewicht der deutſchen Lieferungen auf große elektriſche und maſchinelle Inſtal lationen verlegen werde. Neuerdings tritt nun immer deutlicher die amerikauiſche Konkurrenz im Rußlandgeſchäft auf den Plan. Sy iſt nicht nur im Traktorengeſchäft, das ja faſt ausſchließlich eine amerikaniſche Angelegenheit war, ſon⸗ dern auch im Automobil-, im elektrotechniſchen Geſchaft, im Bauweſen und im Bergbau eine wachſende amerikani- ſche Betätigung in Rußland zu verzeichnen. Sie läßt ſich auch unſchwer aus der immer wachſenden Zahl der ameri⸗ kaniſchen Ingenieure und Spezialiſten, die nach Rußland entſandt werden, erkennen. Charakteriſtiſch iſt dabei, daß die amerikaniſchen Bedingungen durchaus nicht günſtiger als die von Deutſchland geſtellten ſind; es wird ſaſt durch⸗ weg 50 v. H. Anzahlung bei der Verſchiffung verlangt und der Reſt auf zwei, hochſtens drei Jahre Ziel verteilt. Augenſcheinlich iſt Sowjetrußland bemüht, Amerika, das ja noch nicht einmal die Anerkennung Rußlands vollzogen hat, in jedem Falle ins Geſchäft zu ziehen, da es ſich vom amerikaniſchen Kapitalmarkt eine wirkſamere Kredithilfe als vom deutſchen verſprechen kann. Es zeigt ſich hierin wiederum die vollkommen auf Realvolttit eingeſtellte Methode der Sowjets. Dasſelbe läßt ſich auch von dem am 16. April d. J. mit England abgeſchloſſenen propiſoriſchen Hendelsvertrag ſagen. Dieſes Abkommen räumt Rußland wieder das Recht der Errichtung einer Handelsvertretung mit teil⸗ meiſe diplomatiſchem Charakter ihrer Funktionäre ein. Der Vertrag ſieht allgemein die wirtſchaftliche gegenſeitige Meiſtbegünſtigung vor und ermöglicht es auch den Kolo⸗ nien und Dominien, durch Sonderverträge ihre Handels⸗ beziehungen zu Rußland zu regeln. Jedoch kedarf es hierzu einer beſonderen Beſtätigung ſeitens der Londoner Regierung. Originell in dem Vertrag wirkt die Klauſel, wonach der bevollmächtigte Vertreter der Handelsvertre⸗ tung nicht für Abkommen oder Verträge haftet, die ötrekt mit wirtſchaftlichen Staatsorganiſattonen Raßlands abge⸗ ſchloſſen werden. Es hat den Anſchein, als ob durch dieſe Kautſchukbeſtimmung die Sowjetregierung die Verantwor⸗ tung für Handlungen ihrer Unterorgane non ſich abwälzen will. Der Vertrag bedeutet für die ruſſiſche Diplomatie und Wirtſchaft unzweifelhaft einen Erfolg, den ſie zum Teil durch das direkte und ziemlich plumpe Ausſpielen von Induſtrieaufträgen erreicht hat. To wurde bei Un⸗ terzeichnung des Handelsvertrages der„Imperial Chemi⸗ cal Induſtries“ zur Lieferung von Düngemitteln und Chemikalien ein Auftrag für 3 Millionen Pfund Sterling erteilt und mit der Firma„Metropolitan Wickers“ ein Vertrag auf Lieferung von Traktoren abgeſchloſſen. Es wäre verfehlt, wenn man annehmen wollte, daß nun tat⸗ ſächlich Rieſenabſchlüſſe zwiſchen England und Rußland ſtattfinden werden. Vielmehr iſt auch hierin wieder eine ſowjetruſſiſche Taktik zu ſehen, England den kontinentalen Ländern gegenüber beſſer ausſpielen zu können, und auch die ſtark antibolſchewiſtiſch eingeſtellte öffentliche Met⸗ nung in England wenigſtens teilweiſe durch Speiſung einiger Firmen mit Aufträgen verſöhnlicher zu ſtimmen. Für Deutſchland dürfte die verſtärkte Aktivität Ameri⸗ kas und der engliſch⸗ruſſiſche Handelsvertrag eine weitere Erſchwerung des ohnehin ſchon problematiſchen Rußland⸗ geſchäfts bedeuten. Das Eindringen der Amerikaner in das elektrotechniſche Geſchäft(kürzlich ſind 5 weitere Ingenieure von der„Genefal Electric“ nach Leningrad entſandt worden), der engliſche Chemieauftrag ſeien nur als Beiſpiele herausgegriffen, die uns zeigen, daß nun neben den politiſchen und finanziellen Hinderniſſen bei der Ausfuhr Deutſchlands nach Rußland neuerdings eine verſchärfte Konkurrenz der Überaus leiſtungsfähigen angelſächſtſchen Länder zu berückſichtigen ſein wird. Norboeutſcher Lloyd und Königlich Holländiſcher Lloyd Abſchluß des Abkommens Der Königlich Holländiſche Lloyd in Amſterdom und der Norddeutſche Lloyd in Bremen haben nunmehr das wie⸗ derholt erwähnte Abkommen abgeſchloſſen, das am 1. Juli 8. J. in Kraft treten wird. Auf Grund dieſes Abkommens wird der niederländiſche Agent der deutſchen Reederei, die Fir ma Wm. H. Müllex u. Co. in Rotterdam, den Schiffsmakler⸗ und Stauerbetrieb des Holländiſchen Sloyos übernehmen, während dieſer nunmehr nur als rei⸗ nes Reederunternehmen fortbeſteßhen wird. Wahrſcheinlich wird ein Verwaltungsmitglied der Müller u. Co. in die Verwaltung des Holländiſchen Lloyds aufgenommen wer⸗ den. Der Holländiſche Lloyd wird im Zufammenhang mit dieſem Abkommen möglicherweiſe Verfügung über Paſſa⸗ gierſchiffe erhalten, und dieſe Reederei wird dadurch in der Lage ſein, die für öffentliche Subventionen geſtellten Be⸗ dingungen zu erfüllen. Clande⸗General Neon Light Ltd.— Eine Gemein⸗ ſchaftsgründung von General Electrie und Osram. Die der Claude Neon⸗Gruppe naheſtehenden Banken haben, wie ge⸗ meldet wird, gemeinſam mit der General Eleetrie Co. und der Osram.m. b. H. unter der Firma Claude General Neon Light Std. mit dem Sitz in London eine neue Gefell⸗ ſchaft gegründet, die ſich mit der Ausbeutung von Patenten für Leuchtröhren befaſſen wird. Die abſchließenden Beſpre⸗ ckungen über die kapitalmäßige Ausſtattung uſw. finden 8. Zt. in London ſtott. Bayeriſche Wolldeckenfabrik Bruckmühl AG., Müuchen Die Geſellſchaft ſchlägt die Verteilung einer Dividende von wieder 8 v. H. vor.(GV. 286. Juni). Die preußiſchen Sparkaſſen Ende Jebruar 1930 Nach den Zweimonatsbilanzen der preußiſchen Sparkaf⸗ ſen laſſen ſich folgende ziffernmäßige Angabew über das Sparkaſſengeſchäft in den erſten beiden Monaten des Jah. res 1930 machen. Von dem Spareinlagenzuwachs von 954,3 Mill.„ im Jonuar und Februar 1930 entfällt ins, geſamt faſt die Hälfte auf Zinsgutſchriften, die nach der Monatsſtatiſtik 167,7 Mill./ betrugen. Jedoch iſt auch der reine monatliche Einlagenüberſchuß im Jahre 1030 größer bisher als derjenige im Monatsdurchſchnitt des 2. Hal johr 1929. Die Spareinlagen machen mit 5851/7 Mill. 1 Ende Februar 84,1 v. H. der geſamten fremden Mittel (695,1 Mill.) aus. Bemerkenswert iſt der Zuwachs von 20,6 auf 210, Mill.„ bei den Depoſtten ſowie der weitere Mückgang der bei anderen Banken aufgenommenen Leihgel⸗ der um 29,2 auf 213,6 Mill. J. Die Rücklagen wurden um 20/6 auf 207,6 Mill.„ vergrößert. Die Bilanzſumme er⸗ reichte Ende Februar die Höhe von 7 549,8 Mill. gegen 705,0 Mill.“ Ende 1929 und 6540,7 Mill.„ Ende Fe⸗ bruar 1929.— In der Anlage der Gelder zeigt ſich eine ſtarke Erhöhung(um 87,1 auf 854,3) Mill. vor allem bei dem Guthaben bei anderen Geldanſtalten. Im übrigen ſind die kurzfriſtigen Darlehen um 20,2 auf 1500, Mill. 4, die Darlehen an öffentlich⸗rechtliche Körperſchaften um 25, 20% auf 299,7 Mill. J Ende Februar 1930 angewachſen, Der Kaſſenbeſtand zeigt ſeit Jahresende 1029 eine Ver⸗ minderung um 2588 auf 65,6 Mill., während der Wechſel⸗ peſtand ſich um 12,9 guf 221,8 Mill.„ erhöhte. Der Be⸗ ſitz an eigenen Wertpapieren nahm nur ſehr gering, um 7, auf 1025,3 Mill. 4 zu. In der Größenklaſſengliederung der kurzfriſtigen Kreoſte (einſchl. Wechſel) ſind keine nennenswerten Verſchiebungen eingetreten. Insgeſomt waren Ende Februar 906 891 Ein⸗ zelkredite im kurzfriſtigen Kreditgeſchäft ausgeliehen, wo⸗ von 82,8 v. H. in Beträgen bis zu 2000, 14,8 v. H. in Be⸗ trägen von 2000 bis 10000„ und 2,9 v. H in Beträgen von über 10 000„ gewährt wurden. * Landes⸗Vergleich angenommen. Im geſtrigen zweiten Termin im gerichtlichen Vergleichsverfahren der Firma Corl Landes Söhne Gmbß. in Mannheim er⸗ gab ſich, daß bereits über vier Fünftel der am Verfahren beteiligten Gläubiger ihre Zuſtimmung zum Abſchluß eines Vergleiches auf der Baſis von 40 v. H.— deſſen Zaß⸗ lungsfriſten bekanntlich bis zum 1. Okt. 1931 laufen— er⸗ teilt hatten. Vorausſetzung für das Zuſtandekommen des Vergleichs war der Nachweis, daß 200 600/ von der SLandes⸗Grundſtücks⸗ GmbH. bei der De⸗Di⸗Bank zur Verfügung der Treuhänderkommiſſion hinterlegt worden ſind, ſo daß geſtern nur um einige Formalten ver⸗ handelt wurde, wobei insbeſondere über die Tötigkeft der Treuhänderkommiſſion beraten wurde, der inſofern gewiſſe Bedeutung zukommt, weil die Familie Landes beabſichtigt, die Gmb. in eine offene Han⸗ delsgefellſchaft überzuführen. Nachdem auf ver⸗ ſchiedene Anträge zur Leiſtung des Offenborungseides ver⸗ zichtet worden war und der Geſchäftsführer zu Protokoll erklärte, ſich der oronungsmäßigen Ueberwachung durch den Treuhänder zu unterwerfen, alſo gewiſſermaßen eine Gg⸗ gegeben wurde, wurde der Verkündigungstermin auf den 13. Mai feſtgeſetzt. Da in der Zwiſchenzeit noch mit die geſetzlich erforderliche Mehrheit weſentlich über⸗ ſchritten wurde, wird zweifellos der Vergleich am kommen den Dienstag ſeine gerichtliche Beſtätigung finden. * Neue Freiburger Inſolveuz. Die Firma A. Beyerle v. H.., Bau anſtalt für Eiſen⸗ konſtruktion, Freiburg i. Br., hat die Zahlungen eingeſtellt. Die Schwierigkeiten ſollen z. T. auf dle Inſolvenz der Baufirma F. X. Sichler in Freiburg, deren gerichtlicher Vergleich kurz vor dem Abſchluß ſteht, zurückzuführen ſein. Die Flaſche 1923er Pfalzwein 28.10 Ml. Rheinpfälz. Naturweinverſteigerung Deidesheim, 6. Mal Die heutige Verſteigerung naturreiner Weine aus dem v. Buhl ſchen Weingut(F. P Buhl, Deidesheim u. W. Schellhorn⸗Wallbillich, Forſt) über deren Weinprobe wir ſchon an anderer Stelle kürzlich berichteten, nahm bei großem Indereſſentenbeſuch einen flotten Verlauf Ausgeboten und zugeſchlagen wurden zu guten Preiſen— watürlich die heutige Marktlage dabei berückſichtigt— 9 Stück und 37 600 Flaſchen der Jahrgänge 1028, 1027 und 1925. Es erlangten die 1000 Liter 10 8er Forſter 1220 bis 2410, Königsbacher 1110, 1360 /, Wachenheimer 1200, 1390. Deidesheimer 1440, 1000 l, durchſchnittlich 1690 die Flaſche 1928er Deidesheimer.90—.10 l, Forſter 160 bis.10 /, Ungeheuer Riesl. Ausleſe 9, Ruppertsberger .902.000 ¼, Königsbacher.30, durchſchnittlich.15% 1927er Deidesheimer.40—9 J, Forſter.600,80, lich.40; 1025er Deidesheimer Leinhöhle Riesl. Beeren⸗ ausl. 10.10, Forſter Ungeheuer Riesl. Beerenausl. 14% Freundſtück Riesl. Trockenbeerausl. 28.10, durchſchuitt⸗ lich 17.40„. Geſamterlös rund 185 000/ ohne Faß ein, ſchließlich Glas. * Chile wünſcht neue Stickſtoffverhandlungen. Wie wir erfahren, hat die neu gegründete Co m pana Sali⸗ trera Nacional ſoeben an die internationale Stich⸗ ſtoffinduſtrie die Einladung zur Wieder aufnahme der kürzlich in Paris abgebrochenen Stickſtoff⸗ verhamd lungen ergehen laſſen. Erſt wenn auch dieſe Verhandlungen ſcheitern ſollten, will die neue chileniſche Organiſation ihr Preisprogramm in voller Schärfe am Markte wirkſam werden laſſen. Die Verhandlungen ſollen noch im Laufe ö. M. erfolgen. Deviſenmarkt Im deutigen Früßverkehr notieren Pfundegegen New Hork. 425,.— Schweiz 25, Stockholm.19 Paris 2386 olland. 12.07 Madrid 15 Brüſfel. 3482 Slo 10,16 Dollar geg. Rm. 4, Mailand 8257 Kopenhagen 18.16 Pfunde„„ 20086 Rheinſchiffahrt und Frachten Deutſche Firmen bevorzugen Transporte unter ausländiſcher Flagge! Der Waßſerſtand iſt zur Zeit im ganzen Rhein⸗ und Maingebiet normal, ſo daß die Kähne mit voller Be⸗ ladung fahren können. Die Beſchäfti gung läßt jedoch ſehr zu wünſchen übrig; es herrſcht ein Ueber⸗ angebot an Schiffsraum ſowohl in Rotterdam und Antwerpen wie an der Ruhr bei ausgeſprochenem Mangel an Ladegut. Frachtgutnotierungen kamen weder an der Nuhr noch in Rotterdam zustande; es wurden lediglich Laſtfrachten in Rotterdam und Kohlenfrachten an der Ruhr zu unveränderten Sätzen notier!. Auch die Schlepplöhne blieben unverändert; der Tal ⸗ ſchlepplohn wird nach dem Normaltarif ohne Zu⸗ ſchläge berechnet. Die Getreidefra cht von Rotter⸗ dam nach Mannheim iſt auf 1,40—4,50 hfl., je nuch Größe der Partie, mit 10 Cts. Zuſchlag für Verladungen ab Antwerpen zurückgegangen. In der gegenwärtigen Zeit einer außerordeutlichen wirtſchaftlichen Kriſe muß mit Bedauern feſtgeſtellt wer⸗ den, daß ein großer Teil der deutſchen Zu⸗ und Abfuhr unter ausländiſcher Flagge erfolgt. Weder in Frankreich noch in Belgien oder Holland denkt ein Ausländer daran, ſeine Ware unter deutſcher Flagge ſegeln zu laſſen, ſo daß es ganz ausgeſchloſſen iſt, daß die deutſchen Rheinreede⸗ reien im Auslande irgendwo oder irgendwie Keſchäſte machen könnten, zumal das Ausland viel geringere ſoziale Laſten und viel niedrigere Löhne hat. Wie uns aus den Kreiſen der Rheinſchiffahrt geklagt wird, gehen jedoch größte deutſche Firmen, die man als Stammkundſchaft der deutſchen Rheinreedereien betrachten müßte, bedenkenlos dazu über, ihre Güter unter fremder Flagge transportie- ren zu laſſen, wenn ihnen um Beuchteile ernes Prozentes niedrigere Sätze abverlangt werden. Sie halten es ſoger nicht einmal für notwendig, bei den deutſchen Reedereſen in dieſem Falle vor Vergebung der Transportaufträge noch einmal Rückfrage zu halten. Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort- 8. Mal Die Lage an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine Aenderung. Die Frachten erfuhren mit 60 bis 80 Pig. ab hier bzw. ab Kanal inkl. Schleppen Baſis Mann⸗ heim keine Aenderung. Ebenſo blieben auch die Talfrach⸗ ten mit 60 bis 80 Pfg. nach Rotterdam unverändert. 3 Bergſchlepplohn notierte mit.05/ nach Mainz und.20 4 nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt 7,5 Pfg. al hier nach Rotterdam für größere beladene Kähne. * * Seeſchiffsverkehr im Hafen Hamburg im April 1930. Nach Angabe des Handelsſtatiſtiſchen Amtes Hamburg ſind im Hafen Hamburg im Monat April ſeewärts zu Handels“ wecken angekommen 1045 Dampfſchiffe und 637 Segler bezw. Schleppſchiffe, im ganzen 1 682 Seeſchiffe mit 1 805 754 Netto⸗ſteg.⸗Tonnen. Von der Geſamtſumme führten 1080 Schiffe mit 778 410 Reg.⸗Tonnen die deutſche Flagge. Ab⸗ gegangen ſind zu gleichen Zwecken ſeewärts 1074 Damof⸗ ſchiffe und 748 Segler bezw. Schleppſchiffe, im ganzen 1 822 Seeſchiſſe mit 1817044 Netto⸗Reg.⸗Tonnen. Hiervon führ ten 1198 deutſche Flagge. Preisermäßigung für Meſſingfabrikate infolge Kup, vreisrückgang. In Auswirkung der Kupferpreisermä gung iſt der Grundpreis für Meſſingbleche und Meſſing Grobdrähte(über 0,5 Millimeter) am 7. Mai von 157 auf 152/ je 100 Kg. ermäßigt worden. Schiffe mit 789 360 Reg.⸗Tonnen die auf 102,4 und die langfriſtigen Hypothekardarlehen um ranttie für die ſachgemäße Verwertung der Vergleichsmaſſe weitere Zuſtimmungserklärungen eingegangen ſind und da⸗ Freundſtück Riesl. Trockenbeerausl. 16.10, durchſchnitt⸗ nich als me. Matrat. schone! Holzb betten Steppd. long Klelnm rahmen Se wel Ne II 18 Jeder K praktis Verlan- bindl. Unfere 15 u seine M. ftücken) un gesalzen, po Pfund M führt zu Jentro! ma Nh 6e Alteſſer u Deniſchlan . 0 an Mann f mit beſt . Krauth Cuyuſtol, * teren G. Düre ma f 1 Vilhe Das 05 Withelm geborene Pfalz heim. In Mafkam: Haßli Handelt 13 Freitag, den 9. Mai 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 218 a Spargel nichts Feinere: als meine zarten, mild. ſckinken roh und gekocht(tri chinenftei) natürlich gepökelt und nieht gespritzt 2765 Heuenahrer N enfleisch feinst geräuchert Hug- Lachzs im Ausschnitt ([Prachtseiten) 1 tinger Feinkost Tel, 270 04 r rhgen die acksen. Free in Matratzen, Matratzen- gchonern, Metall- und Holzbetten, Feder- betten, Federkissen, Steppdecken, Obaise- ſongues, Wüsche, Kleinmöbel. Patent- rahmen n. Maß u. s. w. schon von Wei Mark Wochenrate an 8484 N Ladelberger e , ür hetten u. Betlwaren, Jeder Kunde erhält ein Praktisches Geschenk! Verlangen Sie unver- bindl.Vertreterbesuch. Unfere 18 mal prämierte, hoch⸗ feine Molkerei-Tee- 5 Butter N versenden wir in Poſt⸗ Peleſen von 9 Pfund(Pfund⸗ ſücken) ungeſalzen oder mild ſglzen, poſtfrei Nachnahme das Pfund Mk..70 Beſtellung führt zu dauerndem Bezug. Bilger.-., Oberſchwäb. Jeunet mollerei, Biberach/ Riß os Wäribg. Oberland. Alleen und größter Betrieb Deniſchlands dieſer Art. 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Die Aeune itt geändert in: Lipſta⸗ Schuhhaus Willy 5 Wilhelm Kley, Kronen⸗Apotheke, Mannheim. Wil Geſchäft iſt ſamt der Firma von Apotheker dcbelm Kley auf deſſen Witwe Luiſe Kley ge rene Rumpf in Mannheim übergegangen. beta Wein Haus Jacob Breiling, Mann⸗ Malt Inhaber iſt Jacob Breiling, Weinhändler, alkammer. 5 8 Haßlinger& Co., Mannheim. Die offene ganmelsgeſellſchaft hat am 1. Oktober 1929 be⸗ Vilbel Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind: gulhelm Haßlinger, Kaufmann und Alexander Mörder. Techniker Ehefrau, Emilie geborene ber(ange, beide in Mannheim. elf Vertretung bel Gefellſchaft iſt nur der Geſellſchafter Wil⸗ m Haßlinger berechtigt. 12 Dad. Amtsgericht F. G. 1 Maunheim. 1 05 Vergleichsverfahren über das Vermögen A Kaufmanns Hermann Lehr in Mannheſm, 5 1 85, iſt nach Beſtätigung des Vergleichs vom april 1930 aufgehoben. 1³⁸ Mann hei m, den 6. Mai 1930. Amtsgericht B. G. 16. Intl. Veröffentaengngen der Stadt Manheim Zahlungsaufforderung. Die 10. Rate der Platzmiete für 1929/30 war am 1. Mai fällig. Mieter, die bis 14. dſs. Mts. nicht zahlen, ſind im Verzuge. 83 Nationaltheater. Arbeitsver gebung. Zimmerarbeiten für die Erweiterung des Betriebs⸗ und Verwaltungsgebäudes auf dem Flugplatz Neuoſtheim.— Nähere Auskunft im Rathaus N 1, Zimmer Nr. 172, wo auch die Pläne aufliegen und Angebotsformulare, ſomeit vorrätig, abgegeben werden. Deffnung der An⸗ gebote: Donnerstag, den 15. Mai 1930, vormitt. 10 Uhr, Rathaus N 1, Zimmer 124. Zuſchlags⸗ friſt: bis 30. Mai 1930.(19) Hochbanamt. Arbeitsvergebung. Für die Wohnhausbauten in der Gartenſtadt Waldhof, 2. Bauabſchnitt, ſollen die Ver putz⸗ arbeiten im öffentlichen Wettbewerb ver⸗ geben werden. Die Angebotsvordrucke ſind auf unſerem Baubüro in der Gartenſtadt, Liguſter⸗ weg 7, erhältlich. Dort wird auch weitere Aus⸗ kunft erteilt. Die Angebote ſind bis ſpäteſtens Freitag, den 16. Mai 1980, vormittags 9 Uhr auf unſerem Ge⸗ ſchäftszimmer in D 1. 5/6(Pfälzer Hof) 4. 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