dauſe herrn * Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, W Oppauerſtraße 8. Beilagen: Sport der N. M. 3.* Aus der Welt der Cechnik Kraf Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim tfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht„Neues vom Film Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung* Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſikezeitung Abend⸗Ausgabe ie ite Mittwoch, 14. Mai 1930 ranzoſiſche Einigun 141. Jahrgang— Nr. 222 Briand beſchwert ſich über die antifranzöſiſche Stimmungsmache in Ftalien Dennoch Hoffnungen auf einen Ausgleich 20 Milliarden für Unterſtützungen! Eine bedeutſame Rede des Sozialminifters Stegerwald 0 * Vorhaltungen Briands Drahtung unſeres eigenen Vertreters g 5 Genf, 14. Mai. Es werden noch zwei Konferenzen Briands mit Grandi vor dem Abſchluß der am Freitag zu Ende gehenden Ratstagung ſtattfinden. Heute vormittag ſind die franzöſiſchen Delegierten etwas aufgeknöpfter. Sie zitieren ein Wort Briands: „Es hat keinen Zweck— ſo ſoll der franzöſiſche Außenminiſter zu Grandi geſagt haben— die Frage der Flottenparität von den politiſchen Streit⸗ punkten zu trennen, die zwiſchen Italien und Frank⸗ zeich vorliegen. Prüfen wir zuerſt die Möglichkeit, ob wir zu einer allgemeinen Regelung gelangen können und dann wird ſich auch ein Kompromiß in der Flottenfrage erreichen laſſen.“ Briand machte jedoch Grandi ſehr ernſte Vor⸗ haltungen über die zunehmende antifranzöſiſche Stimmungs⸗ mache in Italien und sprach den Wufiſch aus, daß die italieniſche Preſſe einen korrekten Ton gegenüber Frankreich anſchlage. Aus franzöſiſchen Kreiſen erhalte ich die Mittei⸗ lung, daß Grandi in ſeiner vorgeſtrigen Unterredung mit dem ſüdſlawiſchen Außenminiſter Marinkowitſch den Vorſchlag machte, die für Ungarn wichtige Frage eines Tranſitweges über ſüdflawiſches Gebiet nach Fiume auf einer ſüdſlawiſch⸗ungariſch⸗italieniſchen Konferenz behandeln zu laſſen. Marinkowitſch ſoll dieſem Vorſchlag ſeine grundſätzliche Zuſtimmung er⸗ teilt haben. Die Saar- und Räumungsgeſpräche Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 14. Mai. Die geſtrige Ausſprache zwiſchen Dr. Curtius und Briand in Genf über die Saarfrage iſt ver⸗ ſchiedenlich dahin ausgelegt worden, daß die Saar⸗ verhandlungen bis zum September hinausgezögert werden ſollten. Von zuſtändiger Seite wird uns dieſe Darſtellung als irrig bezeichnet. In der Be⸗ ſprechung der beiden Staatsmänner hat ſich vielmehr die übereinſtimmende Auffaſſung ergeben, daß die Verhandlungen möglichſt ſo beſchleunigt werden müßten, daß im September das Ergeb⸗ nis dem Völkerbundsrat unterbreitet werden könn⸗ te. Weiter hat in der Unterhaltung der franzöſiſche Außenminiſter ausdrücklich zugeſtanden, daß der Bahnſchutz im Saargebiet mit der Räu⸗ mung der dritten Zone gleichfalls zu verſchwinden habe, da ſeine Aufgabe, das Hinterland mit den Be⸗ ſatzungstruppen zu verbinden, ja dann erfüllt ſei. Heute nachmittag findet eine zweite Unterredung zwiſchen Dr. Curtius und Briand latt. Es werden einige auf die Rheinlandräumung Jezügliche techniſche Fragen beſprochen werden. Schon heute kann mitgeteilt werden, daß Frankreich am 30. Juni eine offizielle Erklärung abgeben wird, die die Geſamträumung des beſetzten Gebietes zum Inhalt haben wird. Dem Gedächtnis Nanſens! Drahtung unſeres eigenen Vertreters M Geuf, 14. Mai. Zu Beginn der heutigen öffentlichen Vormittags⸗ ſtzung des Rates hielt der Vorſitzende dem da⸗ hingegangenen Nanſen einen Nachruf. Er würdigte das große humanitäre Wirken dieſes uner⸗ müdlichen Geiſtes und erinnerte daran, daß durch Nanſens Anſtrengungen 450 000 Kriegsgefangene in ihre Heimat zurückkehren, 2 Millionen Hungernde gerettet und 2 Millionen Flüchtlingen neue Exiſten⸗ zen verſchafft werden konnten. * 100 Jahre Ecuador. Reichspräſident von Hin⸗ denburg hat dem Präſidenten von Ecuador anläßlich des 100jährigen Beſtehens der Republik telegraphiſch ſeine herzlichſten Glückwünſche ausgeſprochen. Für 12 Millionen Deutſche Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Mai. Im Haushaltsausſchuß des Reichstages wurde heute der Haushalt des Reichsarbeitsminiſteriums beraten. Reichsarbeitsminiſter Dr. Stegerwald führte dabei aus: Gegenwärtig treten an das Reichsarbeitsminiſte⸗ rium vier Gruppen heran mit Wünſchen, die große Mehrausgaben erfordern würden und zwar die Arbeitsloſen, die In validen rentner, die Kleinrentner und die Kriegsbeſchä⸗ digten. Aus öffentlich⸗rechtlichen Mitteln bekom⸗ men gegenwärtig Renten oder Unterſtützungen: 1. Arbeitsloſe: 4,2 Millionen, 2. Rentner aus der Invaliden⸗ und Angeſtelltenverſicherung und Knapp⸗ ſchaftskaſſe: 3,8 Millionen, 3. Kriegsbeſchädigte 3,4 Millionen, 4. Wohlfahrtspflege 1/5 Millionen, 5. Unfallrentner 1 Million und 61 Penſionäte 1 Mill. Das ſind zuſammen 14,9 Millionen, abzüglich der Doppelzahlungen verbleiben gut 12 Millionen oder nahezu 20 Prozent der deutſchen Geſamtbevölkerung, die Zuwendun⸗ gen aus öffentlich⸗rechtlichen Mitteln erhalten. Dieſe Zahl iſt in Wahrheit größer, weil bei den Beamtenpenſionären und deren Familien ſowie Hinterbliebenen genaue Ziffern nicht zu er⸗ mitteln ſind. Von den 20 Milliarden Mark Aus⸗ gaben, auf die wir Einfluß haben, ließen ſich aller⸗ lei Erſparniſſe machen, wenn eine Stelle, beiſpiels⸗ weiſe Reichsregierung und Reichstag, über dieſe Mittel nach einem einheitlichen Willen und einheit⸗ lichen Geſichtspunkten Anordnungen treffen könnten. Ueber dieſe Ausgaben verfügen gegenwärtig das Reich, 17 Länder, über 60 000 Gemeinden, 7500 Kran⸗ kenkaſſen, 106 Berufsgenoſſenſchaften, 35 Landesver⸗ ſicherungsanſtalten uſw. In dieſe Dinge einzudrin⸗ gen ſoll Aufgabe mehrerer Ausgabenſenkungsgeſetze ſein, die demnächſt dem Reichstag zugehen werden. Im Mittelpunkt des innerpolitiſchen Streites ſteht ſeit einem Jahr das Arbeitsloſenproblem. Im Jahre 1930 dürfte die Arbeitsloſigkeit weſentlich größer ſein als 1929 Die bis jetzt noch fehlenden 2 Milliarden Mark für die deutſche Bauwirtſchaft im Vergleich zum Vorjahre bedeuten 500 bis 600 000 Arbeitsloſe. Dieſe eine Tatſache wirkt ſehr viel ſtärker auf dem Etat der Arbeitsloſenverſicherungsanſtalt zurück als alle aus⸗ denkbaren Reformen und Verbilligungsmaßnahmen. Für etwaige Mehraufwendungen zu Gunſten der Sozialverſicherung gibt es zwei Wege, zunächſt eine allgemeine Steuererhöhung für Vermögen und hohe Die indiſchen Anruhen Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 14. Mai. Neue Alarmnachrichten kommen aus In⸗ dien. In der Nacht vom Montag zum Dienstag machten bewaffnete Angreifer einen Ueberfall auf das Blockhaus des Generaladjudanten der indi⸗ ſchen Armee Sir Robert Caſſels in Rawalpindi, einer wichtigen Armeeſtation in Pundſchab. Gewehr⸗ feuer wurde plötzlich hörbar und die Fenſterſcheiben des Hauſes des Generals waren im Augenblick von Kugeln durchlöchert. Die Wachen erwiderten das Feuer, für einige Minuten wurden von beiden Seiten Salven gefeuert, dann verſchwanden die Angreifer, ohne eine Spur zu hinterlaſſen. Der Geenral befand ſich während des Ueberfalls nicht im Haus. Niemand würde verletzt. Der Zwiſchenfall iſt jedoch bezeichnend für die Geſahreumöglichkeiten. Im übrigen werden keine weiteren Ruheſtörungen gemeldet. In Scholapur hat das Militär jetzt völlig bie Kontrolle über⸗ nommen. Das Kriegsrecht iſt erklärt worden. 21 Eine große Anzahl von Verhaftungen wurde vor⸗ genommen. Es wird bekannt, daß die unbewaffnete Einkommen(von Steuerſenkungen ſehe ich in dieſem Zuſammenhang ab). Sie kann gegenwärtig keine Regierung vornehmen, ganz gleich wie ſie zuſammen⸗ geſetzt ſein mag. Sie würde bei der Geſamtlage, die durch den Krieg in Europa geſchaffen worden iſt, in Deutſchland zu weiterer Kapitalflucht und damit zur Vergrößerung der Arbeitsloſigkeit führen. Maſſenverbrauchsſteuern ſind in abſeh⸗ barer Zeit auch nicht zu erhöhen. Der zweite Weg iſt die Erhöhung der Beiträge zur Sozialver⸗ ſicherung. Auch dagegen habe ich ſtarke Bedenken. 15 Prozent Lohnenthaltung allein für die Sozialver⸗ ſicherung ohne direkte und indirekte Steuern ſind für die Lohn⸗ und Gehaltsempfänger m. E. eine Grenze, die nicht mehr überſchritten werden kann. Um eine vorübergehende Beitragserhöhung für die Arbeits⸗ loſenverſicherung dürfte im Jahre 1930 im Hinblick auf die gegenwärtige Arbeitsloſigkeit jedoch nicht herumzukommen ſein. Bei Deutſchlands Geſamtlage ſehe ch in der Ausgeſtaltung der Sozialverſtcherung folgende Möglichkeit: Es wird innerhalb ein und derſelben Verſiche⸗ rungsart und auch innerhalb der geſamten Sozial⸗ verſicherung zu Erſparnismaßnahmen unbedingt geſchritten werden müſſen. Mit den dadurch frei werdenden Mitteln werden die gröbſten Unzulänglichkeiten und Lücken ausgefüllt werden müſſen, die tatſächlich noch da ſind. Leider kann ich für die nächſten Jahre eine Senkung der Geſamtausgaben in der alten Sozialverſicherung nicht in Ausſicht ſtellen. Bei der Krankenverſlcherung halte ich ſie für mög⸗ Lich, Die Invalidenverſicherung dagegen ſteht in kurzer Zeit vor einer Kriſe. Sie wird in einigen Jahren um eine große Bei⸗ tragserhöhung nicht herumkommen. Es wird zu prüfen ſein, ob bei der Krankenverſicherung ſoviel geſpart werden kann, was die Invalidenverſicherung demnächſt an Mehreinnahmen benötigt. Größere Erſparniſſe ſind erſt dann bei der Arbeitsloſenver⸗ ſicherung und bei der Wohlfahrtspflege möglich, wenn wir in abſehbarer Zeit zu halbwegs günſtigen und konſolidierten Wirtſchaftsverhältniſſen kommen. Für Arbeitsloſen⸗ und Wohlfahrtsunterſtützungen müſſen im laufenden Jahre über 3 Milliarden Mark aufgewendet werden, von denen bei Bewäl⸗ tigung des Arbeitsloſenproblems rund die Hälfte geſpart werden. Im übrigen bin ich der Auffaſſung, daß in den 1,9 Milliarden Mark Penſionen uſw., insbeſondere im Hinblick auf die vielen Doppel⸗ verdiener in einer Stunde der Maſſenarbeits⸗ loſigkeit nicht weniger Mißſtände vorhanden und wohl ebenſo viele Erſparnismöglichkeiten gegeben ſind als in der Sozialverſicherung. Polizei ſich geweigert hat, die Ordnung in der Stadt weiter aufrecht zu erhalten, nachdem zwei Poliziſten von der Menge gefangen und lebendig verbrannt worden waren. Es befinden ſich jetzt 1800 engliſche Soldaten in der Stadt und die Ordnung iſt reſtlos wiederhergeſtellt. Sturm auf ein Salzdepot Auf das Salzdepot von Schiroda wurde von 200 Freiwilligen ein Sturm unternommen. Die Polizei griff ein und verhaftete 158 Perſonen. Bei dem Handgemenge wurden 16 Perſonen verletzt. Im Gefängnis von Scharmati ſind zahlreiche politiſche Gefangene, darunter Vallabhai Patel, in den Hungerſtreik getreten. Fraktionswechſel Berlin, 14. Mai.(Von unſ. Berliner Büro.) Der bisherige deutſchnationale Reichstagsabg. Lin d iſt zur Fraktion der Chriſtlich⸗Nationalen Arbeits⸗ gemeinſchaft übergetreten. Unmittelbaren Anlaß haben Differenzen gegeben, die zwiſchen dem Abg. Lind und ſeinem Landesverband(Heſſen⸗Naſſau) wegen eines Artikels entſtanden waren, den Lind über die Vorgänge in der deutſchnattonalen Fraktion am 12. und 14. April veröffentlicht hatte. Das zweite Plebiſzit Oſt-Oberſchleſiens Die Bedeutung der oberſchleſiſchen Seim⸗Wahlen Von unſ.oſtoberſchleſiſchen Mitarbeiter Kein anderer als Korfanty, der polniſche Plebiſzitkommiſſar des Jahres 1921, hat in den letzten Wochen mehrfach in ſeiner„Polonia“ zum Ausdruck gebracht, daß es ſich bei den jetzigen Neu⸗ wahlen zum Schleſiſchen Seim um ein zweites Plebiſzit für Oberſchleſien handle, das über Wohl und Wehe der oſtoberſchleſiſchen Bevölkerung entſcheiden müſſe. Mit dieſer Einſchätzung der Be⸗ deutung der geſtrigen Wahl kann die unterdrückte deutſche Minderheit durchaus einverſtanden ſein. Denn ſie kann mit Stolz und Befriedigung darauf verweiſen, daß auch dieſes„zweite Plebiſzit“ die Unſinnigkeit der Zerreißung Oberſchleſiens und das große dem Deutſchtum angetane Unrecht bewieſen hat. Das Deutſchtum hat gegenüber den letzten Wahlen erheblich an Stimmen gewonnen, wenn man die politiſche Wahl des Jahres 1928 zum Warſchauer Sejm zum Maßſtab nimmt. Rechnen wir einmal, daß viele Tauſende ſeit der Zuteilung des Landes än Polen äusgewanbert ſind, daß es weitere Tau⸗ ſende von Deutſchen hier gibt, die kein Wahlrecht mehr haben, weil ſie inzwiſchen durch Option deutſche Staatsangehörige wurden, dann ergibt ſich an der Hand der geſtrigen Wahlziffern die ganze Größe des von der Pariſer Botſchafter⸗Konferenz am 20. Okt. 1921 begangenen Vergehens an der einheimiſchen Be⸗ völkerung Oſt⸗Oberſchleſiens. Das zweite Plebiſzit, um bei dem Ausdruck Korfantys zu bleiben, hat noch einmal, neun Jahre nach der erſten Volksabſtim⸗ mung, für Deutſchland entſchieden. Rund 160 000 wahlberechtigte Stimmen ſind für die Deutſchen noch heute abgegeben worden. Das iſt der erneute Be⸗ weis dafür, wie deutſch dieſes Land war, als es dem Deutſchen Reiche entriſſen wurde! Selbſt in den Kreiſen Pleß und Rybnik, die ſchon immer ſtark polniſch durchſetzt waren, hat ſich das Deutſchtum gut befeſtigen können. In der Stadt Pleß ſelbſt haben die Deutſchen ſogar die abſolute Mehrheit noch heute erringen können. Beſonders erfreulich iſt es, daß ſich auch in vielen Landgemeinden allen Einſchüch⸗ terungen zum Trotz die deutſchen Stimmen ver⸗ mehren konnten. In dem erſten Schleſiſchen Sejm ſaßen 12 Ver⸗ treter der deutſchen Wahlgemeinſchaft, während im künftigen Seim das Deutſchtum durch 15 bür⸗ gerliche Abgeordnete vertreten ſein wird. Hierin zeigt ſich der ziffern mäßige Erfolg der deutſchen Minderheit. Während im erſten Kattowitzer Parlament die deutſche Vertre⸗ tung an zweiter Stelle ſtand, iſt ſie jetzt dart an die Spitze gerückt. Zu dieſem ſo glänzenden Siege des deutſchen Gedankens bemerkt der„Oberſchl, Kur.“ Uu. a. kurz:„Wenn wir Deutſchen unter dieſen Um⸗ ſtänden von einem Siege unſerer ehrlichen und ge⸗ rechten Sache ſprechen, von einem Sieg, der nicht mit Knüppeln, ſondern mit Stimmzetteln errungen wurde, ſo haben wir dazu alles Recht.“ Aehnlich drückt ſich die„Katt. Ztg.“ aus, wenn ſie in ihrer Betrachtung über den errungenen Wahlſieg ſchreibt: „Das beſtialiſche Toben der Aufſtändiſchen hat den deutſchen Liſten nicht geſchadet, ſondern genutzt. Auch die müßigen deutſchen Wähler ſind aufgerüttelt wor⸗ den, denn jetzt haben ſie gewußt, worum es geht.“ Dem großen Gewinne der deutſchen Wahlgemein⸗ ſchaft ſtehen erhebliche Verluſte gegenüber, die die deutſche Sozialdemokratie zu buchen hat, die infolge ihrer Liſtenverbindung mit der polniſchen Sozial⸗ demokratie große Arbeitermaſſen an die bürgerliche deutſche Wahlgemeinſchaft oder an die Kommuniſten abgeben mußte. Die kommuniſtiſche Bewegung iſt in Polen verboten, ſie vermag nur in nicht legaler Weiſe zu arbeiten und kann nur unter Decknamen ſich bei den Wahlen beteiligen. Wenn trotzdem bald 30000 Stimmen für kommuniſtiſche Kandidaten ab⸗ gegeben wurden, ſodaß zwei Kommuniſten, die aller⸗ dings zur Zeit noch im Gefängnis ſitzen, in den neuen Sejm einziehen können, ſo zeigen ſich hier die Folgen der kataſtrophalen Wirtſchaftspolitik des moraliſchen Santerungskurſes. Die„moraliſche Sanjerung“ des Pil⸗ ſudſki⸗Anhanges hat eine vernichtende Nieder⸗ ——— FTC e eee bete e ecke unsd Tir an hrt 2. Sefte. Nr. 222 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Mittwoch, den 14. Maf 1950 lage erlitten. Mit ungeheuren Geldmitteln aus⸗ gerüſtet, über Hunderte von tatkräftig geführten Knüppeln verfügend, hat dieſe von Aufſtändiſchen und Weſtmärklern geführte Partei nichts als Nieder⸗ lagen und Schlappen zu buchen. Der oſtoberſchle⸗ ſiſche Auhaug Pilſudſkis hat die Quittung für die unerhörte Mißwirtſchaft der letzten Jahre bekommen. In der kurzen Friſt von zwei Jahren verlor die moraliſche Sanierung allein in Königshütte 4800, in Kattowitz ſogar 7000 Stimmen uſw. Dieſe Nieder⸗ lage muß auch der Warſchauer Regierung zu denken geben. Sie kann die hinter uns liegende oberſchle⸗ ſiſche Wahl als ein Barometer für die allgemeinen Wahlen in ganz Polen, mit denen ſie in den letzten Wochen⸗ſpielte, betrachten, wird bei einem ſolchen Barvometerſtand aber wohl kaum Neigung zur tat⸗ fächlichen Durchführung allgemeiner Wahlen ver⸗ spüren. Deshalb erkennt auch die Warſchauer Preſſe die große Bedeutung der oberſchleſiſchen Wahl an. So weit ſich Warſchauer Blätter bisher mit den Wahlergebniſſen befaſſen konnten, konſtatieren ſie ein⸗ mütig, daß die Deutſchen einen großen Erfolg er⸗ rungen haben und daß innerhalb des polniſchen Lagers Korfanty die moraliſche Sanierung ge⸗ ſchlagen hat. Die 48 Mandate des neuen Kattowitzer Parla⸗ mentes verteilen ſich aufſieben Parteien. Nur 10 Mandate entfallen auf die„moraliſche Sanierung“, 38 Abgeordnete ſind mehr oder minder leidenſchaft⸗ liche Gegner des Sanierungskurſes der Unter⸗ drückung und Entrechtung. Rund 80 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung hat gegen den Ver⸗ trauensmann Pilſudſkis entſchieden, der es ſich noch als beſcheidener öſterreichiſcher Leutnant in Krakau verbat, wenn man ihn polniſch anſprach und dem heute alles Deutſche ein Greuel iſt. Dieſer Wojewode hat keine Mehrheit im Schleſiſchen Sejm, er kann auch keine finden, weil die Kluft zwiſchen den ein⸗ zelnen polniſchen Parteien viel zu groß iſt, um ſich ſo leicht überbrücken zu laſſen. Der Kulturkampf, den der landfremde Wojewode gegen das Deutſch⸗ tum geführt hat, die Schreckensherrſchaft, die er durch die Knüppelhorden der Aufſtändiſchen gegen alles Deutſche ausüben ließ machen es für eine jede deutſche Vertretung unmöglich, ſich dieſem Manne And ſeiner Politik zu nähern. Es würde nur ein Akt ſtaatspolitiſcher Klugheit ſein, wenn die Warſchauer Regierung ſchleunigſt dieſen Gewaltpolitiker in das Innere Polens zurückziehen würde, um ſo dem Lande und dem Volke unter einer andern Verwal⸗ tung den inneren Frieden zurückzugeben. Vermag ſich die Regierung micht zu der Erkenntnis der Not⸗ wendigkeit eines ſolchen Schrittes durchzuringen, dann wird ſie nur zu bald erkennen müſſen, daß das Land weiter dem politiſchen und wirtſchaftlichen Muin eutgegengeführt wird. Nur durch eine ſchleu⸗ mige Umkehr von den bisher benutzten Wegen kann ſich Polen die letzten Reſte eines wirtſchaftlichen Wohlſtandes in dem ihm ſo ſehr zu Unrecht zuge⸗ fallenen Oſt⸗Oberſchleſien ſichern und für die Zu⸗ kunft retten! Staatsbegräbnis für Nanſen Das Storthing hielt anläßlich des Todes Nan⸗ ſens eine außerordentliche Sitzung ab. Vor dem überfüllten Hauſe hielt Mintiſterpräſident Hambro die Medächtnisrede. Auf Vorſchlag des Miniſter⸗ präſidenten beſchloß das Storthing die Beſtattung Nanſens auf Staatskoſten. Beileidstelegramm des Reichsprüſidenten Reichspräſident von Hindenburg hat an den König von Norwegen folgendes Telegramm ge⸗ richtet: „Eurer Mafeſtät ſpreche ich zu dem ſchweren Ver⸗ Iuſt, den das norwegiſche Volk durch das Ableben ſeines großen Sohnes Frithjoff Nanſen erlitten hat, meine tiefgefühlte Teilnahme aus. Sein uner⸗ ſchrockenes Wirken als Forſcher ſowie ſeine auf⸗ opfernde Hingabe für das Wohl der leidenden Menſchheit werden in Deutſchland unvergeſſen bleiben.“ Erdbeben — Salzburg, 14. Mai. In Hofgaſtein war heute früh um.05 Uhr ein deutliches Erdbeben von Oſten nach Weſten zu verſpüren. Berichte von Vord Telegraphiſche Meldung — Berlin, 14. Mai. C Der Sonderberichterſtatter des WTB., der an dem erſten Deutſchlandflug des größten Landflug⸗ zeuges der Welt„G 38“ teilnimmt, ſchildert in ſeinem über Berlin abgeworfenen Bericht den Flug bis Berlin folgendermaßen: „Am Mittwoch früh um 556 Uhr erfolgte in Deſſau⸗Alten auf dem weiten Gelände des Junker⸗Konzerns der Start des„G 38“ zu ſeinem Flug— ſo wenigſtens beſtand die Abſicht— nach Nord⸗ und Weſtdeutſchland. Nach wenigen Augenblicken erhob ſich der ſilbergraue Rieſenvogel in die Luft und brauſte mit 150 Kilometer Geſchwin⸗ digkeit, gezogen von vier gewaltigen Propellern, von denen die zwei inneren(ſogenannte Kreuzpro⸗ peller) vier Flügel haben. Trotz der frühen Mor⸗ genſtunde hatten ſich zum Abflug Mitarbeiter der Junkerswerke und einige Preſſevertreter eingefun⸗ den, die dem Flugzeug noch lange nachwinkten. Der Himmel war bedeckt. Nur ab und zu ver⸗ mochte die Sonne mit einigen Strahlen die Wolken zu zerreißen. Das Flugzeug ſchlug zunächſt die Richtung nach Magdeburg ein, das wir in einer Höhe von 500 Meter in 22 Minuten paſſierten. Man ſah, wie allmählich überall das Leben erwachte, die Menſchen an die Arbeit gingen und der Verkehr die Chauſſeen und Straßen belebte. Je weiter wir nach dem Norden flogen, Noch keine Einigung Eigener Drahtbericht g. Karlsruhe, 14. Mai. Obwohl mit Rückſicht auf die für heute vormittag angeſetzten Sitzungen des Haushalts- und Ver⸗ trauensmännerausſchuſſes das Plenum erſt auf 10 Uhr eingeladen war, rückte der Uhrzeiger doch noch um eine volle Stunde vor, bis die Präſidentenglocke den Beratungsbeginn verkündete. Inzwiſchen hatte man im Haushaltsausſchuß um Straßen- und Pflaſtergeldgeſetz bereits wieder heftige Schlachten geſchlagen. Ver⸗ hältnismäßig raſch hatte der Ausſchuß die kommuni⸗ ſtiſchen Abänderungsanträge durch Ablehnung erle⸗ digt. Erheblich lebhafter ging es aber bei der Be⸗ ratung des demokratiſchen Antrages zu, der eine an⸗ dere Verteilung der Straßenlaſten wünſchte. Daß die von der Regierung vorgeſchlagene Verteilung nicht allen Billigkeitserwägungen gerecht wird, mußte ſelbſt Finanzminiſter Dr. Schmitt zugeben, der zwär eine richtige Verteilung der Stäbte nach vet“ kehrspolitiſchen Geſichtspunkten als ſchwierig bezeich⸗ nete, aber doch den Gedanken ausſprach, es ſei viel⸗ leicht beſſer, ſtatt drei nur zwei Städteklaſſen zu ſchaffen. Recht eingehende Beratung ließ der Aus⸗ ſchuß dem Wunſch der Stadt Heidelberg ange⸗ deihen, die mit Rückſicht auf die Tonnenbelaſtung ihre Straßen mit Mannheim und Karlsruhe auf die gleiche Stufe geſtellt ſehen möchte. Man einigte ſich dann ſchließ⸗ lich dahin— nur die Wirtſchafts⸗ und Bauernpartet enthielt ſich der Stimme— Heidelberg in die erſte Stadtklaſſe aufzunehmen und ſeiner Straßendeckung eine Lebensdauer von 25 Jahren zugrunde zu legen. Den Finanzminiſter rief dann wieder ein Antrag der volksparteilich⸗demokratiſchen Arbeitsgemein- ſchaft auf den Plan, das neue Straßengeſetz mit zwei Jahren Gültigkeit zu befriſten. Dr. Schmitt begründete ſeinen ſtarken Widerſpruch mit juriſti⸗ — Der Deutſchlandflug des„G38 Das größte Landflugzeug der Welt deſto mehr ſtellte ſich Nebel ein, der, wenn er in beſonders dichten Schwaden auftrat, den„Himmel auf Erden“ vertauſchte. Bald nach ſieben Uhr überquerten wir Salzwedel. In kur⸗ zen Zwiſchenräumen trafen jetzt an Bord ſchon Wettermeldungen ein, wonach, da ſie ungünſtig lau⸗ teten, von der Flugleitung beſchloſſen wurde, Ham⸗ burg und Bremen nicht anzufliegen, ſondern ſich nach Hannover zu wenden. Im übrigen nimmt der Flug einen wundervollen Verlauf. Man ſitzt wie im D⸗Zug oder noch beſſer als im D⸗Zug. Man ſpürt lediglich das Vibrieren der Flugmaſchine, wäh⸗ rend das Geräuſch der ſauſenden Motoren kaum ſtärker iſt als etwa in einem Autobus. Keine Kurve, kein Bremſen ſtört den Paſſagier in dem bequemen Lederſeſſel. Gleichmäßig zieht der Rieſenvogel, ge⸗ lenkt von den ſicheren Händen der beiden Piloten Zimmermann und Schinziner ſeine Bahn. Noch einmal wird die Aenderung der Richtung er⸗ forderlich. Schlechte Wettermeldungen aus Weſt⸗ und Süddeutſchland geben Veranlaſſung zur Kursände⸗ rung nach Berlin und Breslau.“ „G 38“ über Stettin Stettin, 14. Mai. Das Großflugzeug„G 38“ flog auf ſeinem Deutſch⸗ landflug um 11.10 Uhr von Berlin kommend über den Flughafen und die Stadt Stettin. Ein klei⸗ neres Flugzeug, das auf dem Flugplatz ſtartete, be⸗ gleitete das Größflugzeug, das ſich in Richtung Ham⸗ burg entfernte. Das badiſche Straßengeloͤgeſetz ſchen und wirtſchaftlichen' Geſichtspunkten, verſtand ſich aber zu dem Vorſchlag, nach zwei Jahren dem Landtag eine Denkſchrift über die Erfahrungen mit den neuen Geſetz vorzulegen. So kam es, daß die beiden Geſetze von der Tages⸗ ordnung der 59., 60. und auch 61. Sitzung abgeſetzt wurden. Der Landtag beſchränkte ſich in ſeiner vier⸗ telſtündigen Sitzung darauf, einen Bericht über die vergleichende Darſtellung der Voranſchlagsſätze und Rechnungsergebniſſe für die Rechnungsjahre 1926 und 1927 entgegen zu nehmen. Der Antrag des Haushaltsausſchuſſes, die Darſtellung für unbean⸗ ſtandet zu erklären, wurde mit den Stimmen der beiden Regierungsparteien und des Evangeliſchen Volksdienſtes bet Ablehnung der Kommuniſten und Stimmenthaltung der Deutſchen Volkspartei, Demo⸗ kraten, Deutſchnationalen, Bauern⸗ und Wirtſchafts⸗ partei ſowie Nationalſoziliſten angenommen. Für heute nachmittag ſind Haushalts⸗ und Rechts⸗ pflegeausſchuß einberufen. In den beiden morgigen Sitzungen ſoll dann endgültig das Straßen⸗ und Pflaſtergebldgeſetz verabſchiedet und der Reſt der Tagesordttung an Freitag aufgearbeitet werden. Auch für Dienstag und Mittwoch kommender Woche ſind Plenarſitzungen vorgeſehen, während der Land⸗ tag am Donnerstag die angekündigte zweitägige Frankenlandfahrt antreten wird. Die Landtagswahlen in der Skatiſtik Die badiſchen Landtagswahlen vom 27. Oktober 1929 ſind von den Statiſtikern ſchon mehrfach bear⸗ beitet worden. Außer der Bearbeitung, die vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt vorgenommen und die bereits angezeigt worden iſt, hat Landtags⸗ archivar Karl Groß im Auftrag des Landtages ein Handbuch für den Landtag„Die Legislaturperiode 19291939“ im Verlag der Badenia A. G. in Karls⸗ ruhe herausgegeben, das weit über den engeren Kreis des Landtages hinaus, ſich als ein wertvolles Nachſchlagebuch für alle nur erdenklichen badiſchen 2215 N ſtaats rechtlichen Fragen erweiſt. Die Biographien ſämtlicher badiſcher Abgeordneten bilden eine wert⸗ volle Ergänzung dieſes Handbuches, das jedem Pol tiker in Baden warm empfohlen ſei. Die Mannheimer Landtagswahlergbniſſe ſind von dem Vorſtand des Statiſtiſchen Wahlamts, Stadtverwaltungsdirektor Dr. Emil Hofmann, in einer Broſchüre zuſammengefaßt worden, die für den Lokalpolitiker von beſonderem Wert iſt. Die Druckſchrift, im Verlag von Gengenbach& Hahn erſchienen, enthält außer dem unerläßlichen ſtatiſti⸗ ſchen Material gleichzeitig auch eine intereſſante Ge⸗ ſchichte der politiſchen Parteienbewegung in Mann⸗ heim. Die Vergleiche zwiſchen den Zahlen vor und nach dem Kriege ſind umſo einleuchtender, als ſie mit abſoluter Objektivität beſchrieben und die Dar⸗ ſtellung ſelbſt flüſſig iſt, ſodaß dadurch das Werkchen im ganzen eine wertvolle Bereicherung der politiſch⸗ ſtatiſtiſchen Literatur bildet. 15 Schacht III in Vienenburg verloren Telegraphiſche Meldung — Vienenburg, 14. Mai. Das Laugenwaſſer in den Schächten 2 und iſt weiter ſo angeſtiegen, daß der Sicherungs⸗ mauerklotz in Schacht 3 etwa 100 Meter höher in die vierte Sohle eingeſetzt werden mußte, Geſtern nacht mußte man Schacht 3 als endgültig verloren aufgeben und die Spezialarbeiter wieder zurück⸗ ziehen. In dem großen Krater an der Granhöfer Güter⸗ zugsſtrecke dauern die erheblichen Erdnach⸗ ſt ür ze an. Hierdurch iſt jetzt der Krater nach unten faſt verſtopft und es bildet ſich ein immer höher ſteigender See. Es iſt beabſichtigt Schacht 3 bis zur vierten Sohle zuzuſchüttten und mit einem etwa 30 Meter hohen Betonklotz abzu⸗ ſchließen. Der geſtern nachmittag infolge des Erdrutſches unterbrochene Eiſenbahnverkehr Vienenburg⸗Brann, ſchweig iſt durch Umleitung über ein Nebengleis wieder aufgenommen worden. Neues Grubenunglück in Schleſien Telegraphiſche Meldung — Gleiwitz, 14. Mai. Auf der zum Oehringen⸗Bergbau gehörigen Zechenanlage Sosnitza in Gleiwitz ereignete ſich geſtern ein ſchweres Unglück, das höchſtwahrſcheinlich drei Todesopfer forderte. Um 742 Uhr ging im Heinitz⸗Flöz ein Pfeiler zu Bruch, wodurch drei Mann verſchüttet wurden. In der vergangenen Nacht gelang es, einen Heuer tot zu bergen, während die beiden anderen, zwei Förderleute, noch eingeſchloſſen ſind. Anzeichen, daß ſie noch am Leben ſind, liegen noch nicht vor. Man hofft, ſie noch im Laufe des heu⸗ tigen Vormittags bergen zu können. Auf der 365 Meter Sohle des Andreas⸗Flözes der Concordia⸗Grube, auf der ſich am Montag die ſchwere Schlagwetterkataſtrophe ereignete, verunglückte am Dienstag durch giftige Gaſe der Maſchiniſt Kurt Schmidt aus Sorau.⸗L. köd lick. Von den drei Schwerverletzten, die die Schlag⸗ wetterkataſtrophe auf der Concordia⸗Grube am Mon⸗ tag forderte, iſt geſtern nachmittag ein Heuer ſeinen Verletzungen erlegen. Bei den beiden an⸗ deren Schwerverletzten iſt inzwiſchen eine Beſſerung eingetreten und man hofft, ſie am Leben erhalten zu können. Gerichtsverhandlung am Orte der Tat — Berlin, 14. Mai. Die neue Beſtimmung der Prozeßordnung, wonach das Gericht am Tatort zu⸗ ſammentreten kann, wurde geſtern zum erſten Male im Dörſchen Sorga bei Bad Hersfeld zur Anwen⸗ dung gebracht. Der 20jährige Chauffeur Rütbenſtahl aus Sorga war beſchuldigt, ſeinen Vater mit einem Jagdͤgewehr erſchoſſen zu haben. Das Große Schöf⸗ fengericht Kaſſel rekonſtruierte den behaupteten Her⸗ gang der Tat an Ort und Stelle mit dem Erfolg, daß der Angeklagte freigeſprochen wurde. 2 2 2 8 Das Blumenmäochen Von Julius Kreis Mädchen?— Na, laſſen wirs dabei! So ganz mädchenhaft, als ob ſie gerade von den Engliſchen Fräulein aus dem Inſtitut käme, ſieht ſie ja nicht aus, und jener zarte Pfirſichhauch mädchenhafter Scheu Sie war zweimal verheiratet und einmal hat ſte lang einen Zimmerhern betreut. Jetzt iſt ſie um die Sechzig herum und hat ihren urſprünglichen Beruf als Bräuhauskellnerin quit⸗ tiert.—'weng de Haxn!— Jetzt iſt ſie Blumenmäd⸗ chen— Flora, und ſteht an dem großen, hellen, ſon⸗ nenüberrieſelten Platz, wo Großſtadt⸗Menſch und Vieh nur ſo durcheinanderwutzelt. In ihrem Korb brennen farbigrote Büſchel: Auri⸗ keln, Krokus für die heftigeren Leidenſchaften, ſanfte Veilchen für zarte Gemüter. Da ſteht die Flora Kathi Niederbichler und zielt mit flinken Augen auf die Vorüberflanierenden, nimmt ſie treffſicher aufs Korn und hält ihnen ihre Blumen unter die Naſe. Ihre braune, knochige Hand ſchiebt ſich jäh vor ein — Glückes genug— aneinandergeſchmiegtes'ſchpuſi, — das Mäderl iſt noch keine Siebzehn— Gnä' Herr, ſchöne Blumen für die gnä' Frau!— Und der gnä' Herr, Abſolvia 1928, wie könnte er widerſtehen—! Eine ſeidenrauſchende, ins Matronenalter wech⸗ ſelnde Zweizentnerdame kommt vorbei.— Fräulein, ſchöne Blümerl gefällig?— Der alte Herr Ober⸗ landesgerichtsrat bleibt ſtehen.— Sie kennen ſich. Seit einem halben Dutzend Frühlingen.— Der ſchöne Tag hat den alten Herrn mobil gemacht. Er trägt um den Hals ein Seidentüchel.— Scharf ſteht der Bug am Hoſenbein über den hellen Gamaſchen. Er war einmal im Sternbräu Stammgaſt bei der Kathi. Der ſeidige, feine Tag macht den Rat beſchwingt und jünglingshaft erwartungsfroh, frühlingsaben⸗ teuerlich. Naa, ſehng Sie guat aus, Herr Rat, Sie wer'n ja jed's Jahr jünger! 8 Ja Kathl, das geht uns alle zwei gleich.— Sie Gehn S' Sie— die Kathi iſt verſchämt beglückt und heftet dem Rat ein Veilchenſträußchen ins Knopf⸗ loch. Beſchwingten Krackelbeins geht der Rat weiter, ſchnüffelt wohlzufrieden mit ſich und der Welt mit ſeiner rötlichen Burgundernaſe an den Veilchen und ſteht wohlwollender Teilnahme voll einem Paar ſei⸗ dener Wadln nach, die über die Straße ſtelzen. Das Blumenmädchen ſieht ihm nach.— Mei' de alten Herrn!—'ſcheiter wer'n 8' ga' nimmer!— Sie muß es ja wiſſen Dajos Bela Zu ſeinem Gaſtſpiel am 19. Mai In der Muſikwelt iſt der Name Dajos Béla ſchon lange von gutem Klang. Der Violin⸗König beſitzt neben ſeinem ungariſchen Blut auch das un⸗ verwüſtliche muſikaliſche Temperament von ſeinem Volk. Er iſt Ruſſe mit ungariſcher Abkunft. Von Haus aus Juriſt, gieg er ſpäter zur Muſik über. Seine erſten Muſikſtudien genoß er in Rußland. Nach dem Kriege fand er in Deutſchland ſeine zweite Heimat, wo er auch ſeine Muſikſtudien an der Hoch⸗ ſchule für Muſik in Berlin unter Profeſſor Barmas fortſetzte. Dajos Bela ſpielt nicht allein Tanzmuſik, ſondern auch ernſte Muſik. Millionen Schallplatten und ſeine Konzerte im Rundfunk zeugen von dem Zauberklang ſeiner Violine, einer echten, 250 Jahre alten Amati. Sein Prinzip iſt, ſein Orcheſter ſtets unter ſeiner perſönlichen Leitung ſpielen zu laſſen. Seine Gaſt⸗ ſpielreiſen nach Schweden, Dänemark, Holland, Tſchechoſlowakei, Frankreich, Spanien, Niederlande und Süd⸗Amerika waren immer ein großer Erfolg, überall wurde er bejubelt und ſtürmiſch gefeiert. Auf dieſen Reiſen wußte Dajos Bela bedeutende Künſtler zu entdecken und gegen hohe Gagen und laugfriſtige Verträge für ſein Orcheſter zu gewinnen. Hauptſächlich ſind es Deutſche, Engländer, Ameri⸗ kaner, Ruſſen, Spanjer und Italiener, die in ſeinem weren nur no alle Jahr ſchöner dazua! Orcheſter mitwirken. Theater und Muſik Gertrud Bindernagel in der Berliner Kunſt⸗ woche. In der Berliner Städtiſchen Oper finden im Rahmen der Berliner Kunſtwoche zwei Aufführungen des neueinſtudierten„Fidelio“ unter der muſikaliſchen Leitung von Dr. Furt⸗ wängler(die Feſtaufführung am 13. und die ein⸗ malige Wiederholung am 17. Juni) ſtatt. Für beide Vorſtellungen iſt Gertrud Bindernagel in der Titelrolle verpflichtet worden. Vom Kölner ſtädtiſchen Opernhauſe. Drei Neueinſtudierungen vermittelten einen reich⸗ lich ausgedehnten Theaterabend. Claudio Monte⸗ verdes in vier Bildern gehaltener„Orfeo“, deſ⸗ ſen pathetiſcher Stil für den Komponiſten kein Hin⸗ dernis bildete, ein vielgeſtaltig warmes Empfin⸗ dungsleben in den Dienſt des poetiſchen Stoffes zu ſtellen, hatte vorweg in Gerhard Hüſch(Orfeo) aus⸗ gezeichnete geſangliche Vertretung, während auch die Damen Wollgarten(Botin) und Bernhard⸗ Ulbrich(Eurydike) ſowie weitere Kräfte mit aller Hingebung wirkten, um, trefflichſt ergänzt durch das von Eugen Szenkar ſehr fein geführte Orcheſter, das Werk von 1607 zu voller Geltung zu bringen. Auch die Chöre gelangen tadellos, indes Hans Strohbachs Inſzenierung nach jeder Richtung Gutes bot.— Dann kam Igor Strawinſky mit zweien ſeiner Arbeiten zu Worte. Ich empfinde nicht das Bedürfnis, das Vielzuviel, was ſchon über„Die Geſchichte vom Soldaten“ geſchrieben worden iſt, heute noch zu vermehren; ſo ſei nur ſeſtgeſtellt, daß die einem beſondern Geſchmacke Rechnung tra⸗ gende Farce in Hans Salgmon(Teufel) und Willi Umminger vielvermögende Repräſentanten hatte. Mit der Tonſprache von Strawinſkys„Früh⸗ lingsopfer“ hatte Szenkar unſer Publikum ſchon vor zwei Jahren in einem Opernhaus⸗Konzert mit gutem Erfolge bekannt gemacht. Dieſer intereſſant⸗ virtuoſen Ballettmuſik erſtmalig ſzeniſche Darſtelrung zuzugeſellen, war jetzt ein kühner, weil in der Art der Tonſprache zu wenig Anhalt findender Verſuch des Jutendanten Max Hofmül⸗ ler. Gewiß verdient ſein Bemühen in mehrfacher Hinſicht Anerkennung, auch taten die Ballettkräfte und ſelbſtverſtändlich wiederum das Orcheſter unter Szenkar das Mögliche für die Sache, aber es blieb doch bei einem halben Gelingen, wie denn auch die Aufnahme der Darbietung von ſeiten des Pu⸗ blikums ſehr verſchiedenen Charakter trug. p. h. Literatur und Straßennamen. Die Sper⸗ lingsgaſſe, in der Wilhelm Raabe ſeine„Chro⸗ nik der Sperlingsgaſſe“ ſpielen läßt, exiſtiert bekanntlich wirklich. Es iſt die imalten Berlin gelegene Spreeſtraße, in der Raabe hier in Berlin gewohnt hat und wo an dem Hauſe Spree⸗ ſtraße 11 eine Tafel noch an ihn erinnert. Die Spreeſtraße ſoll nun aber, wie wir im„Vorwärts“ leſen, in Sperlingsgaſſe umgetauft werden. Das wäre an ſich hübſch, wenn nur dieſe Berliner Ehrun⸗ gen nicht immer ſo verteufelt nach„Betrieb“ ſchmeck⸗ ten. So ſteht neben dem Wohnhaus Raabes mit der Diele“ nennt. Wie jetzt im Mai Von Hanus Glückſtein Du ſchnell de Füller widder hole, Bring Feuerzeug und Brennholz bet, Schlepp in die Schtubb'n Kaſchte Kohle, Draus is 8s Mai 1 Kumm' du de Wintermantel kloppe, Mach mir die Filzſchuh in die Reih, Hol aus'm Schrank de dicke Joppe, Draus is 8 Mai Vergrab im Herz die Frühlingsſchtrophe, Leg uff die Seit Papier unn Blei, Geh widder mit de Bettpann ſchloofe, Draus is s Ma. Kaaf Huuſchtegutſel unn Paſchtille, Alaun zum Gorgle unn Salbei, Du Dir die Säck mit Tücher fülle, Unn ſchnupp im Mai! Loß nor de Lewensmut nit ſinke, Sei trotz de Kält fidel un froh, Du heeße Tee unn Glühwein krinke, De Lenz is do 1 4 Ehrentafel ein Reſtaurant, das ſich᷑„Zur Raa beg —— 0 A„ r. 8 SF 2 0 e ne a 0„. . „„ 9... „ K. ee e „ e — K Eee — n oe. — 85. Mittwoch, den 14. Mai 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 222 Städtiſche Nachrichten Baoͤiſche Turner ſuchen Quartiere! In nicht ganz 13 Wochen, in den Tagen vom 8. bis 10. Auguſt, wird die Badiſche Turnerſchaft zu ihrem 15. Badiſchen Landesturnen ſich in unſerer Heimatſtadt zuſammenfinden. Die 15 Ausſchüſſe ſind emſig am Werk, um die letzten Einzelheiten zu klä⸗ ren, ſodaß in aller Bälde der geſamte Aufbau des Feſtes bis ins kleinſte geregelt ſein wird. Einer der wichtigſten Ausſchüſſe iſt der Wohnungs⸗Aus⸗ ſchuß, der am vergangenen Montag wiederum eine arbeitsreiche Sitzung hatte. Im allgemeinen iſt die Wohnungsfrage als glücklich gelöſt zu betrachten. Bei den heutigen Großveranſtaltungen der DT. und ihrer Kreiſe bereitet die Unterbringung der Feſtteil⸗ nehmer auch in einer Großſtadt Schwierigkeiten und Kopfzerbrechen, zumal an ſolchen Plätzen in beſonde⸗ rem Maße mit Wohnungsnot und Raummangel zu rechnen iſt. Der Mannheimer Haupt⸗Ausſchuß hat dieſer Frage in beſonderem Maße ſein Augenmerk zu⸗ gewandt und rechtzeitig ſich die in den letzten Jahren mit gutem Erfolg benutzten Schnellbetten der Heidelberger Schnellbett G. m. b. H. mit 6000 Stück für drei Tage geſichert, ſodaß die Mehrzahl der Feſt⸗ teilnehmer auf dieſe Weiſe gut und billig unterge⸗ bracht werden kann. Für die Belegung ſind 12—15 zentral gelegene Schulhäuſer in Ausſicht genom⸗ men, die von der Stadtverwaltung in entgegenkom⸗ mender Weiſe zur Verfügung geſtellt werden. In der Hauptſache befaßte ſich der Wohnungsaus⸗ ſchuß in ſeiner letzten Sitzung mit der Beſchaf⸗ fung von Bürger⸗ Quartieren. Während in den Vororten die dort anſäſſigen Turnvereine die notwendigen Erhebungen bei der Einwohnerſchaft zur Durchführung bringen, wird die Innenſtadt in verſchiedene Bezirke eingeteilt und durch eine Kom⸗ miſſion der drei Innenſtadtvereine Turnverein 1846, Turnerbund Germania und Turngeſellſchaft in Ver⸗ bindung mit dem jederzeit hilfsbereiten Verkehrs⸗ verein, der bereits in den Mannheimer Tageszei⸗ tungen eine Aufforderung an die Einwohner von Manuheim und der Vororte ergehen ließ, bearbeitet. Man hofft auf dieſe Weiſe neben den 2000 Gaſtſtättenbetten noch etwa 2000 Bürgerzimmer zur Verfügung zu er⸗ halten, was bei der Gaſtfreundſchaft der Mannheimer Be⸗ völkerung ſicher nicht ſchwer fallen wird. Auch mit einer ziemlichen Anzahl Freiquartiere wird der Wohnungs⸗Ausſchuß rechnen dürfen. Eine wertvolle Hilfe wird dem Wohnungs⸗Aus⸗ ſchuß die Mitarbeit des Direktors Hieronymi vom Verkehrsverein bedeuten, deſſen Erfahrungen den Turnern auf jede Weiſe zugute kommen. In liebenswürdiger Weiſe hat Hieronymi ſich bereit er⸗ klärt, den geſchäftsführenden Vorſitz des Wohnungs⸗ Ausſchuſſes zu übernehmen. Außerdem wird der Verkehrsverein jetzt ſchon in ſeinen Geſchäftsräumen in N 2 ein Wohnungsbüro für das Landes⸗ turnen einrichten. Wir hoffen gerne, daß es der Mannheimer Turnerſchaft gelingen wird, ihre Gäſte beim 15, Badiſchen Landesturnen in würdiger und paſſender Weiſe unterzubringen und ſind der feſten Zuverſicht, daß die Einwohnerſchaft, wenn die Wer⸗ ber bei ihr vorſprechen, weiteſtes Entgegenkommen zeigen wird. Gr. Mannheimer Schüler auf Sylt Dank dem Entgegenkommen der beteiligten Schul⸗ landheime und Schuldirektionen iſt es dem Ver⸗ ein Schülerwohlfahrt für die höheren Lehranſtalten e. V. Mannheim gelungen, in dieſem Jahr während der Sommerferien Schülern Gelegenheit zu einem ſchönen, preiswerten Ferie n⸗ aufenthalt zur Erholung und Weiterbildung auf der Inſel Sylt zu bieten. Dies wird dadurch ermög⸗ licht, daß das reizende, auf hoher Düne gelegene Laudſchulheim einer Hamburger Oberreal⸗ ſchule am offenen Meer lin Wenningſtedt bei Weſterland) dem Verein Schülerwohlfahrt und das ebenſo ſchöne Und idylliſch gelegene Landſchulheim der Leſſingſchule Mannheim in Schönau bei Heidelberg für Hamburger Schüler zur Verfügung geſtellt wird. Es iſt zu hof⸗ ſen, daß dieſem Landheimtauſch auch ein ſolcher für Schülerinnen folgt. Da die Plätze in Wenningſtedt bei weitem nicht ausreichen, um allen bereits vor⸗ liegenden und noch zu erwartenden Anmeldungen für einen Nordſeeaufenthalt zu entſprechen, iſt der Ver⸗ ein Schülerwohlfahrt, wie in den vorausgegangenen Jahren bemüht, auch noch andere Ferienheime lan der Nord⸗ und Oſtſee, im Mittel⸗ und Hochgebirge uf.) nach Maßgabe der vorliegenden und während des Monats Mai nocheingehen⸗ den Anmeldungen, getrennt für Schüler und Schülerinnen, einzurichten. Als bevorzugte Orte im Hoch⸗ und Mittelgebirge können für Schülerinnen bei rechtzeitiger Anmeldung insbeſondere Bergün und Diſentis(Schweiz) und Königsfeld im Schwarzwald in Betracht kommen. Die Preiſe werden ſich für einen derartigen Aufenthalt in mäßigen Grenzen halten. 5 Wie bekannt, ſtehen alle Veranſtaltungen unter pädagogiſcher Leitung. Der Verein hofft, daß ſich auch in dieſem Jahr genügend Lehrkräfte finden, die im Intereſſe der Jugend⸗ und Erholungspflege ein Opfer bringen und ſich während der Ferien für dieſe ſehr bedeutſame Arbeit zur Verfügung ſtellen. Auch in dieſem Jahr werden wieder Schüler und Schüler⸗ innen— im Hinblick auf die ſehr befriedigenden Er⸗ fahrungen, die im vorigen Jahr bei etwa 100 in der Weſtſchweiz und in Frankreich untergebrachten Schü⸗ lern und Schülerinnen gemacht worden ſind— ins Ausland zur Vervollkommnung in der betreffenden Fremdsprache im Wege des Schüleraustauſches oder im Wege der Unterbringung gegen Bezahlung ent⸗ ſandt. Bezüglich des Schüleraustauſchs mit Frank⸗ reich ſteht der Verein in enger Zuſammenarbeit mit dem Deutſch⸗franzöſiſchen Schüleraustauſchdienſt Hei⸗ delberg(Leiterin Frau Helene Leroi). Auch für die Entſendungen ins Ausland müſſen mit Rückſicht auf die zu treffenden Vorbereitungen die unmeldungen im Laufe des Monats Mai ge⸗ tätigt werden, foweit es nicht ſchon geſchehen iſt. An ſämtlichen Vereinsveranſtaltungen können bei recht⸗ zeitiger Anmeldung auch auswärtige Schüler und chülerinnen teilnehmen. Während der diesjährigen Oſterferien hatte der Verein Schülerwohlfahrt Schü⸗ ler⸗ und Schülerinnen⸗Gruppen in den Landſchul⸗ heimen Oberfinkenbach und Schönau, ferner im Ferienheim Gſteigwiler bei Interlaken(Schweiz) un⸗ tergebracht.* Mlldweſt im Frankjurter Stadtwald Ein Frankfurter Kraftwagenführer wird durch Wegelagerer überfallen und beraubt Frankfurt hatte vor etwa vier Wochen den zwei⸗ felhaften Ruf, das Dorado für Straßenräuber zu ſein. Es verging kaum ein Tag, an dem nicht bei der Polizei Meldungen eingingen über verſuchte und gelungene Raubüberfälle, in der Hauptſache in Vorſtadtſtraßen. Durch das neugeſchaffene Fahn⸗ dungskommiſſariat iſt den Räubern die Tätigkeit ein wenig erſchwert worden. Eine Anzahl Ueber⸗ fälle ſtellten ſich bei den polizeilichen Ermittlungen auch als harmloſer, wie zuerſt angenommen, wenn nicht gar ais fingiert heraus Jetzt hat ſich nach einer kurzen Pauſe wieder in der Nacht zum Dienstag eine ganz tolle Sache ereignet, und zwar im ſüdlichen Frankfurter Stadt⸗ wald, aber noch auf heſſiſchem Gebiet. Der Kraft⸗ wagenführer Wilhelm Naſzet gus Neu⸗Iſenburg bei Frankfurt brachte in einem Privatauto zwei Damen vom Rhein nach Frankfurt. Kurz nach Mitternacht, in der Nähe des Dörfchens Mittel⸗ dick, entdeckte der Wagenführer einen Baumſtamm, der quer über die Chauſſee gelegt war, mit der un⸗ verkennbaren Abſicht, einen des Weges kommenden Kraftwagen aufzuhalten. Er hatte kaum den Wagen abgeſtoppt, als aus dem Waldesdunkel zwei Män⸗ ner ſprangen, von denen der eine ſofort aus einer Piſtole mehrere Schüſſe abgab. Ob es ſich nur um Schreckſchüſſe handelte, oder ob der Burſche ſofort ſcharf geſchoſſen hat, ſteht im Augenblick noch nicht feſt. Tatſächlich hat keiner der Autoinſaſſen eine Verletzung davongetragen. Wäh⸗ rend der eine Räuber die Inſaſſen des Wagens mit einer Schußwaffe im Schach hielt, plünderte der an⸗ dere den Chauffeur aus und nahm ihm eine Brief⸗ taſche mit rund 80 Mark ab. Dann forderten ſie den Führer auf, ſofort weiterzufahren. Als der Ueber⸗ fallene dieſer Aufforderung nachkam, ſprangen die beiden Burſchen wieder in den Wald und ver⸗ ſchwanden. Von Mitteldick aus wurde das Frankfurter Ueberfallkommando telephoniſch herbeigerufen, das auch etwa 40 Minuten nach dem Ueberfall an Ort und Stelle war, aber ſelbſtverſtändlich die Räuber nicht mehr fand. Der Chauffeur konnte nur eine ſehr oberflächliche Beſchreibung der Räuber geben. Den einen hat er überhaupt nicht näher betrachten können. Der zweite, der ihn mit dem Revolver be⸗ drohte, ſtand kurze Zeit im Licht der Autoſchein⸗ werfer. Er trug eine dunkle Sportmütze, eine ſchwarze Geſichtsmaske und einen dunklen Bart, der aber vorausſichtlich nicht echt 5 5 9 5 Sch. Die Hybridenpflanzer marſchieren * Germersheim, 14. Mai. Ueber den bereits kurz gemeldeten Proteſtmarſch der ſüdpfäl⸗ ziſchen Hybriden bauern nach Germers⸗ heim erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Am Montag nachmittag erſchien eine Abordnung der Hybridenpflanzer bei dem Vorſtand des Bezirks⸗ amts Germersheim und übergab eine Entſchließung zur Hybridenfrage. In dieſer Entſchließung heißt es u..: An den Herrn Bezirksamtsvorſtand ſtellen wir das dringende Erſuchen, zu veranlaſſen, daß bei der morgigen Kundgebung, die nicht mehr abgeſagt werden kann, vonſeiten des bayeriſchen Staatsminiſteriums für Landwirtſchaft die Zuſiche⸗ rung vorliegt, daß alle beſtehenden Anlagen, auch die von 1930, beſtehen bleiben; ferner daß die bayeriſche Staatsregzerung die Zuſicherung gibt, ſich dafür ein⸗ zuſetzen, daß für die Zukunft der Hybridenanbau in beſchränktem, für die Hybridenpflanzer erträglichem Maße geſtattet wird; an das bayeriſche Staatsmini⸗ ſterium der Juſtiz wird das Erſuchen geſtellt, auf dem Wege der Amneſtie allgemeinen Straf⸗ erlaß für die Hybridenpflanzer zu gewähren. In der Entſchließung war ferner die Rede davon, daß das letzte Mittel der Hybridenpflanzer der Auf⸗ marſch des Verbandes in der Oeffentlichkeit iſt. Das Bezirksamt Germersheim ſah ſich veranlaßt, ein Verbot öffentlicher Umzüge und für gewiſſe Straßen im Innern der Stadt in einem engeren Umkreis um das Bezirksamt ein Verbot aller Verſammlun⸗ gen unter freiem Himmel für den 13. Mai zu er⸗ laſſen. Ein Gendarmerie⸗Aufgebot ſorgte für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung. Am Dienstag verſammelte ſich nun eine große Anzahl von Hybridenpflanzern und ſonſtigen De⸗ monſtranten in Germersheim. Die Zahl der De⸗ monſtranten wird von einigen auf 4000 geſchätzt, ſicher waren es 2500. Eine Abordnung der Demonſtranten wurde im Bezirksamt empfangen, und zwar vom Amtsvorſtand und ſpäter auch von dem zuſtändigen Regierungsreferenten. Die Deputation hatte Ge⸗ legenheit, die bekannten Wünſche der Hybriden⸗ bauern vorzutragen, deren Weiterleitung an das Staatsminiſterium zugeſagt wurde. Unterdeſſen ſcharten ſich auf dem Luitpold⸗Platz die Verſamm⸗ lungsteilnehmer um ihre Führer. Zuerſt ſprach Reichstagsabgeordneter Julier über die Hybri⸗ denfrage in Baden und Heſſen, betonend, die badiſche Staatsregierung ſei nicht ſo hartnäckig geweſen wie die bayeriſche. Auch hätten ſich die badiſchen Land⸗ tags⸗ und Reichstagsabgeordneten den Standpunkt der badiſchen Hybridenpflanzer zu eigen gemacht. Bauernführer Landwirt Wüſt⸗ Winden bedauerte, daß man bei der Staats⸗ und Reichsregierung nicht erhört worden ſei. Anſcheinend wollten die Abge⸗ ordneten von Land und Reich die Not der Bauern nicht verſtehen. Wüſt proklamierte ſchließlich den Kampf für Freiheit und Recht. Wiggers⸗Landau ſagte, man ſei nun leider gezwungen, ſeine Rechte auf der Straße zu erzwingen. Er verlas dann die bereits mitgeteilte Entſchließung. Die Verſammelten zogen anſchließend zum Saal⸗ bau, um das Ergebnis der Verhandlungen ihrer Abordnung und die Antwort der Staatsregierung abzuwarten. Der Staatsregierung wurde telegra⸗ phiſch mitgeteilt, daß 4000 Pfälzer Hybridenbauern in den Straßen Germersheims bewaffneter Gen⸗ darmerie gegenüberſtehen und nicht eher ausein⸗ ander gehen, bis die bayeriſche Regierung eine Ant⸗ wort gibt. Geſchäftsführer Wiggers⸗Landau er⸗ klärte:„Was wir heute nicht erreicht haben, werden wir ein andermal in Speyer oder in München er⸗ reichen!“ Die Führerſchaft werde nicht ruhen und alle Kraft einſetzen, um den Forderungen der Hybri⸗ denbauern doch Gehör zu verſchaffen. Wiggers ſchloß dann die Verſammlung indem er an die Ruhe und den Ordnungsſinn der Bauern appellierte. Das Verſammlungsverbot im engeren Umkreis des Be⸗ zirksamts blieb während der ganzen Zeit der Ver⸗ ſammlungen ſichergeſtellt. Im übrigen iſt es zu einer Störung der öffentlichen Ordnung nicht ge⸗ kommen. 5 Veranſtaltungen Aluminiumgeſchirre ſind unſchädlich Gerüchte, die von Amerika zu uns kamen, daß es mit der Verwendung von Alumiumgeſchirren etwas auf ſich habe, veranlaßten den Reichsverband der deut⸗ ſchen Aluminiumwareninduſtrie zu einem Aufklärungsfelozug. Am Dienstag nachmittag ſprach Prof. Loewe, der Leiter des Hauptlaboratoriums der ſtädtiſchen Krankenanſtalten, vor einem geladenen Kreis, dem auch der Leiter des ſtädtiſchen Unterſuchungsamtes, Dr. Cantzler, angehörte, über die Stellung der Wiſſenſchaft zu der Wirkung des Aln⸗ miniums auf den menſchlichen Körper. Prof. Loewe wies darauf hin, daß der Menſch täglich mit feiner Nahrung ſchon Aluminium zu ſich nimmt und daß es bei der Wirkung dieſes Leichtmetalls ganz auf die Menge ankommt. Es hat ſich gezeigt, daß eine Zuführung, die ſchädlich wirkt, nur auf dem Wege der Einſpeitzung in das Blut, aber nicht durch aluminiumhaltige Nahrung möglich iſt. Durch die Benutzung von Aluminiumkoch⸗ geſchirren wird die Aluminiumzulage nur unweſentlich geſteigert. Aluminium iſt ebenſo wenig zu einer ſchäd⸗ lichen Einwirkung auf den Körper fähig, wie etwa das Kupfer aus Kochkeſſeln oder das Zink aus Konſerven⸗ büchſen oder Milcheimern Auch bei den höchſten durch die Nahrung einbringbaren Mengen ſind keine Schädigungen bemerkt worden. Die gegenteilige Beweisführung, die von einer Schädlichkeit ſpricht, läßt jegliche wiſſenſchaftliche Unterlage vermiſſen. Die Urheber dieſer Gerüchte ſind in den Kreiſen der Wiſſenſchaft durchaus unbekannt mie z. B. die Verfechter der Theorie, daß durch den Gebrauch von Aluminiumgeſchirren die Krebsgefahr vermehrt werde. Das Reichsgeſundheitsamt hat ſchon beim Aufkommen der erſten Kochgeſchirre aus Aluminium ſeſtgeſtellt, daß ihre Benutzung ungefährlich iſt und dieſe Beurteilung erſt kürzlich wieder von neuem beſtätigt. Der ſchwarze Belag an den Geſchirren hat kei⸗ nerlei giftigen Charakter, ſondern iſt nur ein Schönheits⸗ fehler, den man vermeiden kann, enn man im neuen blanken Geſchirr zuerſt Milch abkocht. Dadurch bekommt das Gefäß eine Schutzſchicht, die eine Reaktion des Alu⸗ miniums auf die Berührung mit den Speiſen verhindert. Auch ein Fettüberzug hat die gleiche Wirkung. Der Vortrag, von dem es zu wünſchen wäre, daß er gelegentlich in einem größeren Kreis, viglleicht vor Haus⸗ frauen, gehalten wird, hat mit wiſſenſchaftlicher, begrün⸗ deter Beweisführung die falſchen Anſichten über den Ge⸗ brauch des Aluminiums berichtigt. D * Verſetzt wurde Regierungsrat Friedr. Schmitt beim Bezirksamt in Mosbach an das Oberverſiche⸗ rungsamt in Mannheim. * Drillinge erblickten in der Familie des Formers Franz Mosbauer, Schulſtraße 63, das Licht der Welt. Die Mutter und die Kinder, zwei Buben und ein Mädel, ſind munter. Film⸗Nundſchau Schauburg:„Frauen am Abgrund.“ Verachtet den ſtummen Film nicht; er hat es ſchließlich doch auch recht weit gebracht, beſonders wenn er ſich auf ſeine eigentlichen Aufgaben beſtunt. Sie liegen nicht zu⸗ letzt im Bereich des guten Spielfilms mit der pfychologiſch gut gebauten, romanhaften Handlung. Dieſer Film in der „Schauburg“ iſt nicht nur viel beſſer als ſein Titel, ſondern einer der beſten Spielfilme aus der letzten Zeit überhaupt. Er zeigt, wie eine junge Frau den amouröſen Künſten eines gefeierten Tenors beinahe erliegt. Dabei iſt nicht irgendein belangloſes Einzelſchickſal geſtaltet, ſondern daß Typiſche eines ſolchen Erlebniszuſammenhangs erſcheint hier in außerordentlich fein und diskret geſtalteter Bilö⸗ folge, oͤie in allen Einzelleiſtungen individuelle Prägung erfährt. Elga Brink in der Hauptrolle feſſelt durch ihre liebreizende Ercheinung, ihr überous beſeeltes, auch ohne hörbare Laute„ſprechendes“ Spiel. Livio Pavanelli gibt als Tenor eine ſeiner beſten Rollen. Es iſt wirklich der Liebling der Muſen und der Frauen, der ſich hier in ſeiner ganzen höchſt zweifelhaften Größe zeigt, beileibe keine erfundene Geſtalt, ſondern Zuſammenfaſſung einer ganzen Rethe von ſolchen Schmarotzern des Lebens. Die einzelnen Szenen, die Atmoſphäre von Oſtende, ſind vor⸗ züglich getroffen. Der dramgtiſche Aufbau hält bis zur letzten Szene in Atem. Wirklich ein guter Film! Er hat Tom Mix zum Vorreiter, der ſich wieder einmal von ſeiner Retterſeite zeigt. Es erſcheint notwendig, einmal wieder oͤie natve Romantik dieſer Tom⸗Mixerei zu unterſtreichen. Scala:„Der Herzensphotograph“ Frauenherzen werden von dem ewig lächelnden Harry zwar keine photographiert, an Männerherzen hat bekannt⸗ lich niemand Intereſſe und ſo beſchränkt ſich die Tätigkeit des Herzensphotographen auf die Eroberung der Herzen der beiden Töchter ſeines Arbeitgebers. Aber dieſenige, die er will, bekommt er nicht und die andere bekommt dann ihn, denn irgend etwas muß doch in dem Film geſchehen. Der Bildſtreifen wäre an ſich an Belangloſigkeit, wenn nicht der verſtorbene, in Mannheim unvergeſſene Schauſpie⸗ ler Robert Gaorriſon hier noch einmal mit einer Leiſtung aufwarten würde, die weit über diejenigen der an⸗ deren Mitſpieler hinausgeht. Obgleich Garxiſon nicht die Hauptrolle ſpielt, lenkt er durch die Darſtellung des alten Wendulein, den er als Künſtler und beſorgter Vater her⸗ vorragend charakteriſtert, faſt dos ganze Intereſſe auf ſich. La Jana und Betty Bird als ſeine Töchter, ſtehen mit ihren Leiſtungen nicht zurück. Liedtke, der nichts als ſein Lächeln in die Wagſchale zu werfen hat, fällt ein wenig ab. * Bei Dachreparaturen von der Steigleiter töd⸗ lich abgeſtürzt. Geſtern vormittag iſt im ſtädt. Um⸗ ſpannwerk an der Helmholtzſtraße der verheiratete 28 Jahre alte Anſtreicher Auguſt Bender aus Elt⸗ ville, hier wohnhaft, als Gehilfe bei Dachreparatu⸗ ren von einer feſtſtehenden Steigleiter, vermutlich infolge Fehlgriffes, aus einer Höhe von etwa 10 m auf den Zementboden abgeſtürzt. Der Verunglückte hat ſich einen Schädelbruch und ſonſtige ſchwere Verletzungen zugezogen, denen er nachmittags im ſtädt. Krankenhaus erlegen iſt. Kommunale Chronik Zuſammenlegung von Mainz und Wiesbaden * Mainz, 13. Mai. Der Oberbürgermeiſter der Stadt Mainz, Dr. Külb, äußerte ſich über die Lage und Zukunftsaufgaben der Stadt Mainz. Er ſprach ſein Bedauern darüber aus, daß die Frage der Reichsreform ſo langſam vorangehe. Im Südweſten des Reiches würde ein ſchnellerer Fortgang dieſer Angelegenheit lebhaft begrüßt werden. So wäre es durchaus richtig, wenn Mainz und Wiesbaden zu einer imponierenden Großſtadt von 300 000 Einwoh⸗ würden. Die Luxus⸗ und nern zuſammengelegt Bäderſtadt Wiesbaden würde im Verein mit dem mittelrheiniſchen Handels⸗ und Induſtriezentrum Mainz wichtige Aufgaben leicht löſen können. Von der Reichsregierung forderte der Oberbür⸗ germeiſter, daß die Stadt Mainz wegen ihrer über⸗ aus großen Beſatzungslaſten weitgehende Be⸗ rückſichtigung im Weſtprogramm finden müſſe. Er ſieht die Arbeitsbeſchaffung als eine der weſentlichſten Notwendigkeiten für Mainz an und forderte die Verbreiterung der Rheinbrücken und gerade Verbindungsſtraßen nach Frankfurt als drin⸗ gend notwendig. Als Zukunftsaufgaben erklärte er die Ausbildung von Mainz als Kulturzentrum, den Ausbau des Gutenberg⸗Muſeums zum Weltmuſeum der Buchdruckerkunſt und die Heranziehung von Induſtrie. Die neue Städtiſche.⸗G. Wiesbaden gegründet * Wiesbaden, 13. Mai.(Eig. Dr.) Wie wir er⸗ fahren, iſt die Umwandlung der ſtädtiſchen Betriebe in eine AG. nunmehr auch formell erfolgt. Die Ein⸗ tragung in das Handelsregiſter ſteht unmittelbar bevor. Das AK. wird mit 20 Mill./ bemeſſen, die geſetzliche Reſerve mit 2 Mill. 1, ein Erneuerungs⸗ fonds mit 3 Mill. /. Da die AG. ſtädtiſche Schulden der Betriebe von 13 Mill./ übernommen habe, ſtellt ſich der Geſamtwert der Werkanlage auf 38 Mill. /. Der von den Gründern ernannte AR. be⸗ ſteht vorläufig aus fünf Mitgliedern und ſoll dem⸗ nächſt durch Beſchluß der Stadtverordneten kom⸗ plettiert werden. Die Geſellſchaft iſt alſo jetzt ge⸗ ſchäftsfähig und kann ihre beabſichtigte Anleiheauf⸗ nahme von 10 bis 15 Mill./ ſelbſt tätigen. Die Anleiheverhandlungen mit mehreren Intereſſenten ſchweben noch. Aus dem Lande Staatliche Perſonalveränderungen Zur Ruhe geſetzt auf Anſuchen: Gendar⸗ meriekommiſſär Karl Weingärtner in Buchen; Gen⸗ darmeriehauptwachtmeiſter Johann Kern in Frei⸗ burg. Tödlicher Betriebsunfall g. Nußloch, 13. Mai. In den Ziegelwerken Nuß⸗ loch ereignete ſich Montag morgen ein Unfall, der leider ein wertvolles Menſchenleben forderte. An einem Stützpfeiler eines neuen Trockenſchuppens zeigte ſich bei der Arbeitsaufnahme ein kleiner Riß, worauf die Werkleitung ſofort anordnete, daß zur Behebung dieſer Gefahr die bedrohte Ecke abgeſprießt werde. Als der in den 5ber Jahren ſtehende ver⸗ heiratete Maurer Jakob Herb, der ſchon lange Jahre im Betrieb tätig iſt, zuſammen mit einem Hilfsarbeiter bei der Vorbereitung dieſer Arbeit be⸗ ſchäftigt war, ſtürzte plötzlich die Ecke des Schuppens ein und begrub Herb mit Balken und ungebrannten Backſteinen, die im Obergeſchoß zum Trocknen gelagert waren. Trotzdem ſofort die ganze Belegſchaft mit den Rettungsarbeiten beſchäf⸗ tigt wurde, dauerte es doch etwa eine halbe Stunde, bis der Verunglückte, der anfangs noch Lebenszeichen von ſich gab, geborgen werden konnte. Leider war inzwiſchen der Tod eingetreten. Der junge Hilfs⸗ arbeiter, der ſich bei dem Einſturz durch einen Sprung ins Freie rettete, kam außer einer Haut⸗ verletzung mit dem Schrecken davon. Der Betrieb verliert in dem Verunglückten einen Mann von ſel⸗ tener Pflichttreue und Zuverläſſigkeit. Jakob Herb war wegen ſeines freundlichen Weſens in der Ge⸗ meinde allgemein beliebt; außerdem war er 30 Jahre lang Vorſtand des Kanoniervereins. Für die Witwe iſt dieſer Unglücksfall beſonders tragiſch, da ihr erſter Mann Felix Herb, der ein Bruder von Jakob Herb war, vor dem Kviege im Steinbruch auch durch einen Unfall ums Leben kam. 5. Gegen einen Baum gefahren * Kehl, 13. Mai. Auf der Landſtraße Kehl⸗ Bodersweier zwiſchen der großen Kurve und der Ab⸗ zweigung der Straße nach Bodersweier geriet der Bäcker Eugen Riſſel aus Karlsruhe auf dem naſſen und ſchlüpfrigen Boden mit ſeinem Motorrad ins Rutſchen und fuhr gegen einen am Straßenrand ſtehenden Baum. R. wurde vom Rad geſchleudert und blieb mit einem ſchweren Schädelbruch bewußtlos liegen. Das Sanitätsauto brachte den Verunglückten ins Krankenhaus, wo er faſt hoff⸗ nungslos darniederliegt. ** sch. Hockenheim, 13. Mai. Am Samstagabend kam Erzbiſchof Dr. Karl Fritz von Freiburg zum erſten Mal hierher nach Hockenheim, geleitet von Glocken⸗ geläut und einer Reit⸗ und Radfahrabteilung. Nach⸗ dem ſein Auto zur katholiſchen Kirche geleitet wor⸗ den war, wurde er von der Geiſtlichkeit empfangen. Sichtlich erfreut betrat er das ſchöne Gotteshaus, wo er begrüßt wurde und eine Anſprache an die äußerſt zahlreich vertretene katholiſche Gemeinde hielt. Abends brachten die Vereine und Stadtkapelle dem Erzbiſchof eine Ovation dar, für die er den Hockenheimern Gottes reichen Segen wünſchte. Nach einer Anſprache des Gemeinderats Georg Klee führte die Turnabteilung des Jugendvereins einige Pyramiden vor. Mit einem Geſang des Cäcilten⸗ vereins unter Leitung von Hauptlehrer Bach und einem Choral der Stadtkapelle erreichte die abend⸗ liche Serenade ihr Ende. Am Sonntag früh wurde der Firmungstag durch Muſikvorträge vom Kirch⸗ turm eingeleitet. Nach dem Amt und der Predigt nahm Erzbiſchof Fritz die Firmung der hieſigen Firmlinge vor. Am Nachmittag folgte die Firmung der Kinder aus den Nachbarorten Reilingen und Neulußheim. Gegen Abend beſuchte der Erzbiſchof die Filialgemeinde Neulußheim und fuhr dann nach Ketſch, wo am Montag die Firmung abgehalten wurde. Die Rückfahrt erfolgte durch die prächtig ge⸗ ſchmückten Straßen über Hockenheim und Reilingen nach Waghäuſel. ee ebe lee ine dead, 1 4. Seite. Nr. 222 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 14. Mai 1990 Der bekannte Schauspieler und Filmdarſteller ſchildert hier aus eigenen Erfahrungen, welche grundlegende Umwälzung der Tonfilm in Holly⸗ wyopd hervorgeruſen hat. Welch ungeheurer Magnet der Film iſt und wie ſtark er die Phantaſte aller Volkskreiſe beflügelt, gelangt einem am ſtärkſten zum Bewußtſein, wenn man, aus Hollywood kommend, in Europa landet und mit einer ſolchen Fülle von mündlichen und mehr noch von brieflichen Anfragen aus Stadt, Dorf und Land überſchwemmt wird, daß man ihr auch nicht annähernd gerecht zu werden vermag. Sieht man von den zahlloſen Zuſchriften ab, in denen weltunkundige Schreiber und Schreiberinnen unter Beilegung ihres Bildes anfragen, ob ſie„drüben“ Ausſicht hätten, zum Star ausgebildet zu werden (wobei ſie mit dem„beſcheidenſten Verdienſt“ vor⸗ lieb nehmen würden, wenn es nur zum nackten Le⸗ ben reicht. Nein! Dieſe Ausſicht iſt nicht vorhanden, in Hollywood gibt es bereits mehr als genug, die vergeblich auf Beſchäftigung warten!), ſieht man alſo von ſo naiven Bitten ab, ſo konzentriert ſich der Wiſſensdurſt im weſentlichen auf einige Punkte, die ſichtlich im Brennpunkt des allgemeinen Intereſſes ſtehen. a Vor allem: Iſt der ſtumme Film wirk⸗ lich überlebt? Viele, die die Spitzenleiſtungen des Tonfilms noch nicht kennen, an einigen noch nicht ganz gelungenen Berſuchen keinen Gefallen ge⸗ funden haben, wollen dies nicht recht glauben, ſon⸗ dern nehmen an, daß dieſe Behauptung nur geſchäft⸗ liche Intereſſen verbirgt. Wer aus eigener Erfahrung die ungeheueren Umwälzungen kennt, die Hollywood gegenwärtig durchmacht, kann ſolche Zweifel nicht mehr hegen. Der ſtumme Film iſt überlebt, auf die Dauer dem Untergang geweiht, hat einer neuen Kunſt Platz gemacht, die zwar noch im Wer⸗ den begriffen iſt, ihn aber an Reichtum der Aus⸗ drucksformen bei weitem übertrifft. Wer gewillt iſt, etwas nachzudenken, kann ſich durch Logik darüber klar werden. Auch der ſtumme Film hat ja die Sprache nicht zu entbehren vermocht. Da ſie ihm aber nicht zur Verfügung ſtand, mußte er ſich eines Erſatzes bedienen, der Schrift, die den oft fehlenden Zuſammenhang ergänzte.(Ahnen Sie, in welchem Maße? Sehen Sie ſich einmal einen ganz einfachen Spielfilm an, deſſen Tete in einer Ihnen unberſtändlichen Sprache abgefaßt ſind und Sie werden mit Erſtaunen feſtſtellen, daß Sie die Handlung nicht begreifen.) Man verſuchte freilich, auch ſtumme Filme ohne Zwiſchentitel zu machen, aber ſie wurden vom Publikum abgelehnt, ſetzten ſich nicht durch. Abgeſehen von ſolchen Erwägungen aber ent⸗ ſprang der tönende Film durchaus keiner Neue⸗ rungsſucht, ſondern einer unerbittlichen Not⸗ wendigkeit. Der amerikaniſche Filmproduzent iſt Kaufmann durch und durch. Läßt die Konjunk⸗ tur nach, dann wartet er nicht erſt geduldig ab, ob „heſſere Zeiten“ kommen werden, ſondern ſtellt ſich augenblicklich um. Schon die erſten Meldungen, daß der Filmumſatz im Rückgang begriffen ſei, wirkten in U. S. A. als ſtärkſtes Alarmſignal. Zunächſt glaubte man, durch ſogenannte„gemiſchte Programme“ neue Scharen in die Lichtſpieltheater locken zu können, d.., man ergänzte die Filmdarbietungen durch koſt⸗ ſpielige Varietéleiſtungen und Revuen. Und als auch dies Mittel verſagte, war man sogleich entſchloſ⸗ ſen, ſich umzuſtellen, koſtete es, was es wolle. War⸗ ner Brothers wagten den großen Schlag, brachten den„Singing Fool“(Der ſingende Narr) mit Al Jolſon heraus, ernteten den bekannten Erfolg— ein bisher nicht annähernd erreichtes Rekordgeſchäft — und damit waren die kommenden Richtlinien von ſelbſt gegeben. Der Klangfilm marſchierte, erlebte ſeinen erſten großen Sieg— und dies, ehe man in Europa begriffen hatte, was hinter den Kuliſſen vor⸗ ging. Daß der Klangfilm trotzdem heute noch in den Anfängen ſteckt, darüber ſind wir uns alle klar. War doch der Ton an ſich zunächſt ſolch ein Erlebnis, daß man ihm ein Uebergewicht einräumte und darüber das Bild vernachläſſigte. Infolgedeſſen entſtand erſt ein„photographiertes Theater“, das zum Tagungen Die badiſchen Drogiſten tagen Schwetzingen, 13. Mai. Der Bezirksverein BA de n des Deutſchen Drogiſten verbandes hielt am Sonntag hier ſeine Hauptverſammlung ab, die von 80 Angehörigen des Vereins beſucht war. Auch aus der Rheinpfalz und aus Württemberg waren Standeskollegen anweſend. Der Vorſitzende Alfred Stoll von Mannheim erſtattete den Geſchäftsbericht. Das Ein⸗ gehen der Maun heimer Akademie wurde be⸗ dauert. Die Lage der badiſchen Wirtſchaft wird nach dem Geſchäftsbericht als geradezu kataſtrophal bezeichnet. Die Geſchäftsverhältniſſe ſeien beſonders in den Herbſtmonaten ſchlecht geweſen. Auch die Weihnachtszeit habe keine Beſ⸗ ſerung gebracht. Verbandsſekretär Bartel aus Berlin reſerierte über das Thema„Arzneimittelverkehr und Reviſionsweſen“. Redner erhob als dringende Forderun⸗ gen die Beſeitigung der Rechtsunſicherheit und Feſtſetzung der Waren, die der Drogiſt verkaufen darf. Die Wahl des Vorſtandes erbrachte die Wiederwahl der bisherigen Bezirksvereinsleitung mit Alfred Stoll an der Spitze. U Glaſermeiſtertagung Ludwigshafen, 18. Mat. Im hieſigen Pfalzbau faub Samstag und Sonntag der 10. Verbandstag der Pfälziſchen Glaſermelſterin nungen ſtatt, die aug Anlaß der B⸗Jahrfeier der Ludwigshafener In⸗ nung beſonderes Gepräge trug. Der Samstag e der Ghrung des Ludwigshafener Zweigvereins. Den Ver⸗ bands tag am Sonnbag vormittag leitete Vorſitzender Bra⸗ Han d⸗sbaiſerslautern. Dem Jahresbericht zufolge brachte das abgelaufene Geſchäftsjahr wenig Erfreuliches für das Glaferhandwerk. Die neuen Statuten haben ſeit Oktober Gültigkeit. Wegen der Steuern ſind verſchbedentlich Ver⸗ bandlungen mit den Finanzämtern gepflogen worden. Der Verband zählt zurzeit 117 Mitglieder. Der Kaſſenbericht wurde genehmigt und der geſamte Vorſtand entlaſtet. Die Neuwahl ergab einſtimmige Wiederberufung der ſeithertgen Vorſtandsmitglieder. Ort des nächſten Verbands bages iſt Unnweller. Fachkundliche Vorträge und Führungen gaben der Tagung den Rahmen. Jahresverſammlung der pfälziſchen Gärtnerei⸗ Beſitzer * Neuſtadt a.., 13. Maf. Dieſer Tage hielt im Scheffel⸗ ſaal des Saalbaues der Landesverband Pfalz im Reichsverband des Deutſchen Garten baue s ſeine diesjährige Tagung ab. Im Mittelpunkt der Ver⸗ ſammlung, die vom Vorſitzenden Kullmann⸗Ludwigs⸗ hafen eröffnet wurde, ſtanden wichtige Organiſations⸗ und Berufsfragen, worüber Gärtnereibeſitzer Fiſcher⸗Frei⸗ burg referierte. Nach ſeinen Ausfühungen zielen die Be⸗ ſtebungen des Reichsverbandes darauf hin, die Fried⸗ hofs⸗ und Gräberanlagen in künſtleriſcher Richtung aus zugeſtalten. In gemeinſamer Ar⸗ beit mit den Friedhofsverwaltungen erſtrebt man ein ein⸗ hettliches künſtleriſches Friedhofsgebilde. Es ſollen in Zu⸗ kunft nur noch geſchulte Kräfte zur Friedhofskultur bevor⸗ zugt werden, die durch ein Berufszeugnis ihre Fachkennt⸗ niſſe nachweiſen können. Weiter wird auch die Einführung von Legitimattonskarten, die die Zulaſſung zu gärtneriſchen Arbeiten auf den Friedhöfen grundſätzlich regeln ſollen, an⸗ geſtrebt. Als beruflich nachteilig wird der wilde Handel mit Kränzen und Blumen empfunden, der durch behördliche Maßnahmen an Allerheiligen und ſonſtigen Feſttagen ſo Fonzeſſioniert werden ſoll, daß nur Friedhofsgärtnern und ſonſtigen Blumengärtnern der Handel geſtattet wird. Lan⸗ desökonomierat Velten ⸗Speyer wurde anläßlich ſeiner großen Verdienſte, die er ſich als früherer Vorſitzender um die Förderung des pfälziſchen Gartenbaues erworben hat, zum Ehrenvorſitzenden ernannt und ihm eine in beſonderer Farbenpracht kunſtvoll gefertigte Ehrenurkunde überreicht. Aus Verſehen mit Opium vergiftet :: Neuſtadt a.., 14. Mai. Von einem ſchweren Unglück iſt die Familie eines hieſigen Geſchäftsman⸗ nes heimgeſucht worden. Der verheiratete, 32 Jahre alte Sohn bekam vom Arzt Opium verſchrieben. Nachdem die erſten Tropfen nichts genützt hatten, trank er das ganze Fläſchchen auf einmal aus und war kurz darauf eine Leiche. Kurze Freude * Pirmaſens, 13. Mai. Dieſer Tage wurde in die Wohnung der Gaſtwirtseheleute Schuſter in der Wilhelmſtraße in Saarbrücken ein Einbruch verübt. Den Dieben fiel eine Kaſſette mit 30 000 Francs, 400 Dollars und verſchtedenen Wert⸗ und Schmuckgegenſtänden in die Hände. Die Nachforſchun⸗ gen der Saarbrücker Kriminalpolizei führten dazu, daß geſtern die Täter unter Mithilfe der Pirmaſenſer Kriminalpolizet in einer hieſigen Wirtſchaft in „Damen“ ⸗Geſellſchaft feſtgeſtellt und verhaftet werden konnten. Es handelt ſich um den 28jährigen Leo Berg und den 18jährigen Fritz Lorenz, beibe aus Saarbrücken. Ein großer Teil des geſtohlenen Gelbes war von den beiden bereits durchgebracht. Ungetreuer Parteiſekretär 2m Pirmaſens, 13. Mai. Die von der Kriminalpoli⸗ zeit gegen den Kaufmann Heinrich Großmann von Pirmaſens geführte Unterſuchung hat nunmehr in vollem Umfange ergeben, daß Großmann als Sekre⸗ tär der Ortsgruppe Pirmaſens der Deutſchen Volks⸗ partei und insbeſondere als Rechner des Zentralver⸗ bandes der Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen eine Summe von etwa 8000 Mark unterſchlagen hat. G. iſt geſtern verhaftet und ins Unter⸗ ſuchungsgefängnis eingeliefert worden. N * Ludwigshafen, 12. Mai. Samstagnachmittag hat ſich ein verheirateter 40 Jahre alter Fabrikmei⸗ ſter in ſeiner Wohnung im Stadtteil Nord durch Einatmen von Leuchtgas das Leben genommen. Eine ſchwere Erkrankung in Verbindung mit bevorſtehen⸗ der Kündigung haben bei dem Manne eine ſeeliſche Depveſſion hervorgerufen, die ihn vermutlich zu der Tat veranlaßte.— Selbſt geſtellt hat ſich am Freitag der am 25. April aus der Gefangenenanſtalt in Zweibrücken entwichene 30 Jahre alte Otto Fa⸗ bian von hier. * Neuſtadt a.., 13. Mai. In Neuſtadt wird in der Nacht auf 1. Juli eine offizielle Räu⸗ mungsfeier in ſchlichtem Rahmen veranſtaltet. Ein engerer Ausſchuß wird über die Ausgeſtaltung noch Beſchlüſſe faſſen. * Kaiſerslautern, 13. Mai. Die Perſonalien des auf der Eiſenbahnſtrecke Kaiſerslautern— Hohenecken überfahren aufgefundenen Mannes konnten feſtge⸗ ſtellt werden. Es handelt ſich um den 27 Jahre alten verhetrateten Friſeur Kurt Gelbhaar aus Wald⸗ fiſchbach. G. litt an einer Nervenkrankheit. : Otterberg, 13. Mat. In der letzten Nacht brannte das zweiſtöckige Wohnhaus der Bäckerei Engel zum größten Teil nieder. Das Mobiltar konnte tell⸗ weiſe gerettet werden. Die Entſtehungsurſache des Brandes iſt unbekannt. Teil höchſt primitiv war und kitſchig wirkte, Dies hing nicht zuletzt auch damit zuſammen, daß die Technik mit der künſtleriſchen Entwicklung noch nicht Schritt gehalten hatte, ſich ihren neuen Auforderun⸗ gen noch nicht gewachſen zeigte. So war, um nur ein Beiſpiel herauszugreifen, anfangs bei den Auf⸗ nahmen der Klangabhörer mit ſeinen Tonfilmappa⸗ raturen an einen feſtgebauten Glaskaſten gefeſſelt, was Regiſſeur und Darſteller ungemein beengte, ſie gewiſſermaßen zwang, vor ſolchem Kaſten„Theater“ zu ſpielen. Heut iſt auch dieſer Uebelſtand längſt überwunden. Und ſo kann man, nicht mehr an das Atelier gebunden, überall in der Natur Jagd machen auf den Ton, wie bisher nur auf das Bild. Welche Ausblicke dies für die Zukunft ermöglicht, vermag ſich wohl jeder ſelbſt auszumalen. Ob der Tonfilm Hollywood verändert hat? Gänz⸗ lich! Und zwar nur zu ſeinen Gunſten. Die Wun⸗ der dieſer Filmſtadt, ihr für europäiſche Begriffe unfaßbarer Luxus und Reichtum ſind ſo häufig ge⸗ ſchildert worden, daß ich hier keine Einzelheiten zu geben brauche. Auch die Kehrſeiten ſind zur Genüge bekannt, man weiß um die Not der Alkzuvielen, die ungerufen aus allen Weltteilen hinſtrömten, um dort ihr Glück zu machen und zu ſpät erkannten, daß auch ſolch Traum nichts iſt als Schaum. Aber das alles gehört nicht hierher. Wichtig aber iſt, daß mit dem Tonfilm europäiſche Kultur in Holly⸗ wood ihren Einzug zu halten beginnt und damit auch dem Deutſchtum eine Miſſion er⸗ wächſt, die gar nicht hoch genug veranſchlagt werden kann. Denn feder Film bedarf fortab fremdoͤſprachi⸗ ger Faſſungen, mithin auch einer deutſchen, was zur Folge hat, daß deutſche Darſteller mitwirken müſſen. Mit dem Ton hält aber auch der Dichter ſeinen Einzug, der Schriftſteller, der Schauſpieler, der mehr beſitzen muß als rein mimiſches Talent, der Muſi⸗ ker von Rang. Damit entſteht aber in Hollywood ein Zentrum internattonalen Bühnen⸗ lebens, das in dieſer Hinſicht bald fede andere Stadt weit in den Schatten ſtellen wird. Denn die Kaufkraft des amerikaniſchen Dollars ſichert die Mitwirkung aller prominenten Kräfte Europas. Schon hat Hollywood das ſchönſte und zugleich gewaltigſte Freilichttheater der Welt, die„Holly ⸗ woodbowl“, eine Rieſenarena, die 40000 Perſo⸗ nen Platz bietet, und in dem das beſte und größte Orcheſter der Welt konzertiert. Jeder der hundert⸗ undzwanzig Muſiker iſt ein Soliſt, aus allen Teilen der Erde ſind ſie zuſammengeholt. Sechzig bis neun⸗ zig Abende hintereinander pflegt dieſes Orcheſter zu ſpielen und ſtets iſt die Rieſenarena trotz erheblicher Eintrittspreiſe ausverkauft. Im benachbarten Los Angeles aber entſtehen dauernd neue Sprechbühnen, die gleichfalls über die namhafteſten Darſteller der Welt zu verfügen beginnen. Gibt dies nicht ſchon allein einen Begriff davon, über welch unerſchöpf⸗ liche Möglichkeiten der amerikaniſche Filmproduzent bald verfügen wird? Von den zahlreichen neuen Berufsarten, die der Klangfilm geſchaffen hat, iſt wohl die wichtigſte der „Tonmixer“, der Tonmeiſter, wie man ihn bei Uns nennt. Seine Mitarbeit iſt ebenſowenig zu Nachbargebiete Zur Aufklärung des Ibersheimer Mordes sw. Worms, 13. Mai. Die in der Ibersheimer Mordſache feſtgenommenen Verdächtigten, Hart⸗ mann und B. Wihler, ſind in das Mainzer Landgerichtsgefängnis eingeliefert worden. Dorthin wurde auch der dritte Beſchuldigte, der in Deſſau feſtgenommene Walter Penka verbracht. Der Stief⸗ bruder des Penka, der den verhängnisvollen Hals⸗ ſtich verübt haben ſoll, Karl Schrenner, wird noch geſucht. Darmſtadts älteſte Bürgerin geſtorben sw. Darmſtadt, 13. Mai. Geſtern wurde die ſterb⸗ liche Hülle der älteſten Bürgerin unſerer Stadt zu Grabe geleitet. Die nahezu 97 Jahre alte Witwe des ehemaligen Finanzminiſters Dr. A. Weber hat die 48er Freiheitsbewegung und die drei großen Kriege erlebt und ſich bis in die letzte Zeit hinein ihren klarblickenden Verſtand und ihren Humor er⸗ halten. Die Räumung von Mainz in vollem Gange * Mainz, 13. Mai. Die Räumung der Stadt Mainz, die vor einiger Zeit noch an 10 000 Mann Beſatzungstruppen beherbergte, iſt in vollem Gange. Nachdem vor nicht allzulanger Zeit das ſchwere Heeresmaterial abtransportiert wurde, werden ſeit einigen Tagen auch Truppenformationen zurückge⸗ führt. Innerhalb weniger Tage iſt ſo die Beſatzungs⸗ zahl auf ungefähr 6000 Mann zurückgegangen. In⸗ folge dieſer Truppenzurückziehungen werden natur⸗ gemäß viele Wohnungen frei. Mehrere Hundert konnten den deutſchen Behörden bereits freigegeben werden. Man glaubt, daß bis Anfang Juni die Zu⸗ rückziehung der Truppen ſyweit durchgeführt ſein wird, daß nur noch einige Abteilungen bis zum end⸗ gültigen Abzug verbleiben. * * Spieſen(Saar), 14. Mai. Einen kragiſchen Tod fand der Sohn des Kaffeehausbeſitzers Klemann. Als er abends ein Kopfwehpulver nehmen wollte, muß er ſich vergriffen und Arſengift eingenommen haben. Die ſofort eingenommenen Brechmittel nützten nichts mehr. Das Gift führte kurze Zeit ſpäter den Tod herbei. Aus Rundfunk Programmen Donnerstag, 15. Mai:! 08.00 Uhr: Frankfurt: Kurkonzert aus Bad Homburg. 16.00 Uhr: Frankfurt Stuttgart: Konzert. 16.25 Uhr: Mit nchen: Konzert. 17.25 Uhr: München: Konzert. 18.05 Uhr: Frankfurt: Zeitfragen, Stuttgart: Vortrag. 18.35 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Ghandi. 19.00 Uhr: München: Zweigeſpröche mit Berufstätigen. 19.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Lothringer Volksabend, München: Konzert. Belgrad, Lai⸗ bach: Oper. 19.45 Uhr: Ber lin: Konzert. 20.00 Uhr: London 1: Chorkonzert, London 2: Kla⸗ vierſextette, Wien: Verſchollene Kompoſitionen von Johann Strauß, Graz: Luſtiges Spiel„Das Wei⸗ berparlament“, Zürich: Richard Strauß⸗Konzert. Vortrag über II Von Conrad Veiot entbehren wie die des Regiſſeurs. Er ſitzt in einem ſchalldichten Raum, hört den Ton nicht, wie er in Wirklichkeit erklingt, ſondern bereits ſo, wie ihn die Tonphotographie wiedergibt. Mit Hilfe zahlreicher Mikrophone iſt er nun in der Lage, die Lautſtärke jedes Geräuſches abzuſchwächen oder gegebenenfalls zu verſtärken, um ſo jene Wirkung zu erzielen, die dem Ohr am beſten zuſagt. Dies iſt namentlich dann mit erheblichen Schwierigkeiten verknüpft, wenn es gilt, Töne zu miſchen, alſo etwa das Brau⸗ ſen des Meeres nicht nur mit dem Bild in Einklang zu bringen, ſondern zugleich auch mit der Begleit⸗ muſik, die einerſeits nicht leiden, andererſeits aber die ſonſtigen Effekte nicht beeinträchtigen darf. Da es nicht leicht iſt, einen Menſchen zu finden, der allen hier geſtellten Anſprüchen entſpricht— iſt die Bezahlung der bewährten Tonmiſcher eine entſpre⸗ chende. Hier iſt alſo ein ganz neuer Beruf im Werden begriffen, der beſonders verlockend Ausſichten eröffnet. Was in den Ateliers ſonſt vorgeht? Jeder kann nur über das Glashaus berichten, in dem er ge⸗ rade tätig iſt. Denn als Begleiterſcheinung unzähli⸗ ger koſtſpieliger Experimente, die überall vor ſich gehen, iſt an Stelle der üblichen amerikaniſchen Offenheit eine Geheimniskrämerei getreten, die oft die ſonderbarſten Blüten treibt. So ſtoßen denn die vielen Neugierigen, die ſonſt die Ateliers zu über⸗ ſchwemmen pflegten, überall auf verſchloſſene Tore, Bei den meiſten Unternehmungen müſſen ſich ferner alle Angeſtellten, bis zu den Lauffungen herunter, ſchriftlich verpflichten, kein Wort von dem verlauten zu laſſen, was ſie in ihrem Beruf erfahren. Von dem, was wir bisher zu ſehen bekamen, iſt ſicherlich das Verſprechendſte der tönen de und zugleich plaſtiſche Film. Seiner Durchfüß⸗ rung ſtellt ſich vorläufig noch als Hauptſchwierigkeit entgegen, daß die Aufnahmen völlig neue Apparate bedingen, was die bisher verwendeten gänzlich ent⸗ werten würde. Erſt aber gilt es, die koſtſpieligen Anſchaffungen, die man ſich für den Tonfilm leiſten mußte, rentabel zu machen. Infolgedeſſen wird der plaſtiſche Film noch einige Zeit auf ſich warten laſſen. meinen bisherigen Erfahrungen dem Farben⸗ film zu. Es mag ja ſein, daß es allmählich gelingt, auch die Farben naturgetreu wiederzugeben. Vor⸗ läufig aber ſind alle Verſuche noch nicht über das „Anſichtspoſtkartenſtadium“ hinausgediehen. Auch bin ich der Anſicht, daß man einen Sonnenuntergang nicht mit den Augen ſieht, ſondern mit der Phan⸗ taſte erlebt; wer die nicht hat, dem helfen die ſchön⸗ ſten Farben nichts. Und ſchließlich: Warum wir trotz des Dollars, trotz aller Herrlichkeiten Hollywoods nach vorüber⸗ gehendem Aufenthalt doch immer wieder nach der Heimat ſtreben? Weil wir alle, die wir im alten Europa geboren ſind, letzten Endes zum hundert⸗ prozentigen Amerikaner nicht im geringſten taugen und daher bald an der Sehnſucht kranken— nach dem Daheim. 20.15 Uhr: Sämtliche deutſchen Sender: Feſt⸗ konzert von Berlin anläßlich des 5jährigen Beſtehens der Reichsrundfunkgeſellſchaft, Stockholm: Konzert. 20.30 Uhr: Kattowitz, Warſchau, Toulouſe: Konzert, Oslo: Liederabend, Zürich: Gaſtſpiel Salvati, Tenor. 21.00 Uhr: Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg: Konzert, London 1. 2: Kammermuſik, Rom: Ita⸗ lieniſche Muſtik. 21.15 Uhr: Mailaud. Turin: Konzert. 21.30 Uhr: Wien: Kammermuſik, Zürich: Märſche und 21.40 Uhr: Stockholm: Operumuſik. 22.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Indianiſcher 22.15 Uhr: Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg, 8: Konzert.. 22.25 Uhr: Breslau: Das Mikrophon belauſcht die Nachtigallen. 22.45 Uhr: Breslau: Unterhaltungs⸗ und Tanzmufik, Budapeſt: Zigeunermuſik, London 3: Tanzwuſtk. 28.00 Uhr: Kattowitz, Turin: Konzert, Warſchan: Tanz muſtk. 23.15 Uhr: Hamburg: Konzert. 23.40 Uhr: Mailand: Konzert. 00.30 Uhr: Stuttgart: Nachtkonzert. 4 8 0 2 e—FFFBFFTTTFTFF Welter⸗Nachrichten der VBadiſchen Landesweiterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Laudeswetterſtellen.36 Uhr vormittags — See. Luft Ser S Wind ee e ee meu. m un d 8 8 Richt. Stärke Wertheim 151— 19 12 3 tilt Regen Königsſtuhl 563 757,5 10 8 8* leicht* Karlsruhe 120 758.2 13] 18 11 WS* 5 1 Had ⸗Bad. 2187585 16 14 18 7 Regen Billingen 780 760,0 11 9 8 SWI leicht 1 St. Blaſien 127 10 9 8 ſtill Regen Badenweil.— 760,8 11 18 11 S.ſchwach be eckt Feldbg. Hof 180 688,44 6 5 Sy, frisch Nebel Bad. Dür h.—— 100 8 7 SW leicht Regen Der Einbruch wärmerer maritimer Luft auf der Südſeite des neuen, heute nordweſtlich Englands liegenden Tiefs, brachte uns ſeit geſtern Dauer⸗ regen. Die Niederſchlagsmengen erreichten in den letzten 24 Stunden daher beträchtliche Werte: Ebene 20, Feloöberg über 50 Liter auf den Quadratmeter, Im übrigen iſt es milder geworden(Temperatur⸗ auſtieg 4 bis 5 Grad gegen geſtern). Auch vom Feld⸗ berg wurden heute früh 6 Grad Wärme gemeldet. Eine von Weſten heranziehende Hochdruckwelle wird uns vorausſichtlich keine durchgreifende Beſſerung bringen, da mit ihr weitere maritime Luft heran⸗ geführt wird. Höchſtens iſt mit Nachlaſſen der Niederſchläge zu rechnen. Wetterausſichten für Donnerstag, 15. Maf: Fortdauer der milden, aber trüben und regneri⸗ ſchen Witterung, bei weſtlichen Winden. EE PP———————— Chefredakteur: Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik H. A. Meißner N Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richarb Schönfelder Spot und Bermiſchtes: Willy Müller- Handelsellt Kurt Ehmer: ceiſcht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchöftliche Mu⸗ teilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim— Herausgeber Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer geitung G. m. b.., Manndeim, R 1,—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur 86. . Mildtvorte 1 Viel geringere Ausſichten ſpreche ich dagegen nach — ua 11 * * * 1930 Mittwoch, 14. Mai e — Beilage der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Vesligia ferreni Eruſte Mahnung an den Luftverkehr Von Kapitänleutnant a. D. Breithaupt Wer aufmerkſam den Weg verfolgt hat, den der Luftverkehr bisher genommen hat, dem dünkt, daß die Entwicklung der Flugzeug⸗Induſtrie in der allerletzten Zeit ein überhaſtetes Tempo angenommen hat. Nicht nur in Deutſchland hat die UHeberproduktion zu der bekannten Maß⸗ nahme des RVM geführt, ihre Sub ven⸗ tionen auf vier Bauwerften zu beſchränken, auch in anderen Ländern beginnt man die künftige Entwicklung des Flugzeugbaues mit Sorge zu be⸗ trachten. Es iſt eine Utopie, anzunehmen, baß in abſehbarer Zukunft das Flug⸗ zeug ein Privatverkehrsmittel größeren Stils werden könnte, anaglog dem Auto. Selbſt wenn die Preiſe ein erträgliches Maß errei⸗ chen ſollten, immer werden die Bedienungs⸗, Unter⸗ haltungs⸗ und Unterbringungskoſten in keinem Ver⸗ hältnis ſtehen zu dem zu erwartenden Nutzen. Mit Ausſicht auf wirtſchaftlichen Vorteil werden immer nur ökonomiſch organiſierte Verkehrsgeſell⸗ ſchaften das Flugzeug in ihren Dienſt ſtellen, aber auch hier markieren ſich deutlich die Grenzen, die der Rentabilität ein energiſches Halt bieten. In Deutſchland hat ſich die Entwicklung zuerſt in Richtung der Vereinheitlichung vollzogen, indem Junkers und Aero Lloyd zur Lufthanſa verſchmolzen wurden. Das war ein weitblicken⸗ der Schachzug, der im Intereſſe unſerer Volkswirt⸗ ſchaft unvermeidlich war, für den wir dem RBM. (Brandenburg) Dank wiſſen wollen. Ich habe mich auch erſt durch die Erfolge von der Richtigkeit dieſer rigoroſen Maßnahme überzeugen laſſen. Die gleiche Entwicklung ſehen wir jetzt ſich auch in anderen Ländern vollziehen, wo das unwirtſchaft⸗ liche Nebeneinander zur Vereinheit⸗ lichung zwingt. Vor allem in den Vereinig⸗ ten Staaten mit ihren zahlreichen Luftverkehrs⸗ geſellſchaften, und in Frankreich, wo ſich in ab⸗ ſehbaxer Zeit aus den beſtehenden acht Unternehmun⸗ gen(die Tochtergeſellſchaften nicht mitgerechnet) drei Organiſationen herauskriſtalliſieren werden: die erſte für das Inlandnetz, die zweite für die Linie nach Indochina— Japan, die dritte für den Afrika⸗ und Südamerikadienſt. Das ſind Maßnahmen, die im Intereſſe einer wirtſchaftlich⸗orientierten Leitung unerläßlich ſind. Selbſtverſtändlich iſt die unterſchiedliche Größe der Länder bezw. die Ausdehnung der betr. Reichs⸗ Intereſſen maßgebend für die Zahl der Verkehrs⸗ organiſationen, die in einem geſunden Ver⸗ hältnis zu der Geſamtbevölkerung des Landes ſtehen muß, wenn nicht beſondere, militäriſche oder politiſche Geſichtspunkte den Ausſchlag geben. Generell läßt ſich die Tendenz beobachten, daß überall der Staat verſucht, den maßgebenden Einfluß auf die Geſtaltung des künftigen Luftverkehr zu gewinnen. Noch befinden wir uns im Eutwicklungsſtadtum, noch iſt es Zeit, den für die Privatwietſchaft häufig ſchmerzhaften Eingriff zu wagen. Man mag der Frage der Verſtaatlichung gegenſther ſtehen, wie man will, zuzugeben iſt, daß im Hinblick auf die unver⸗ meidliche Ueberproduktion an Flugzeugen und Ueberorganiſation ſubventionslüſterner Ver⸗ lehrsgeſellſchaften, Zuſammenfaſfteng im Intereſſe ber Geſamtwirtſchaft liegt,— in allen Ländern ohne Ausnahme. Niemand wird beſtreiten, daß der Flugzengverkehr ohne ſtaatliche Subven⸗ Honierung exiſtenzunfähig iſt, bet ber häufigen Unzuverläſſigkeit des Motors und der Unzulänglichkeit der Führung kann mit wenigen Ausnahmen die Frequenz nicht einmal die unterſte Grenze des wirtſchaftlichen Exiſtenzminimums der betr. Geſellſchaften erreichen.(Ausnahmen beſtütigen auch hier die Regel und dieſe Ausnahmen ſollen nicht nur anerkannt, ſondern auch in ihrer Weiterentwick⸗ lung nicht gehemmt werden. D. Schriftleitung). Die Regierung der Vereinigten Staaten bezw. ihre ein⸗ zelnen Länder zahlen den privaten Organiſationen an direkten Subventionen rund 500 Milltonen Mark, Anz abgeſehen von indirekten Unterſtützungen in Jurm günſtiger Poſtverträge. Außerdem zahlen ſte Wellengelder auf internationalen Strecken, ſtellen koſtenlos die Bodenorganiſationen für 1509 ausge⸗ baute und rund 4000 Notlandeplätze, ſowie den ge⸗ lamten Wetter- und Funkdienſt zur Verfügung. Wenig anders liegen die Bedingungen in den übri⸗ gen Ländern. Es kommt die Zeit, wo ſich die ver⸗ antwortlichen Leiter ſehr ernſthaft überlegen werden, obbdieſe finanziellen Opfer der Geſamt⸗ leitung entſprechen, ſelbſt wenn wirtſchafts⸗ dolftiſche Erwägungen den Ausſchlag geben. Auf die Dauer wird kein Staat die Laſten der Subven⸗ tionierung einer einzelnen Wirtſchaftsgruppe verantworten können, dagegen lehnt ſich das ſtei⸗ gende ſoziale Empfinden auf. Es muß ſomit der Luftverkehr lernen, auf eigenen Füßen zu ſtehen. * Er hat an einzelnen Stellen gezeigt, daß er dazu in der Lage iſt, z. B. die Skadta in Bolivien, die mit Junkers⸗ Flugzeugen betriebene Neuguinea⸗Inland⸗ Linie(Verbindung mit den Goldwäſchereien! und einzelne Strecken in den Vereinigten Staaten. Im allgemeinen aber find von dem Zuſchuß ihrer Regierungen, die vielfach ein verſtändliches Intereſſe an gewiſſen Schnellverbin⸗ dungen(3. B. England an Indien) haben und in wohlverſtandenem eigenen Intereſſe den Handels⸗ verkehr in die gewünſchten militärpolitiſchen Bahnen zu leiten wiſſen. alle Geſellſchaften abhängig 57 Fraglos beſteht in unſerer ſchnellebigen Zeit ein ſtarkes Intereſſe an einem Schnellverkehr zwiſchen den wirtſchaftlichen Verkehrszentren, die näher an⸗ einander gerückt zu haben ein unbeſtreitbares Ver⸗ dienſt des internationalen Luftdienſtes iſt. Aber das Flugzeug hat ſeine Entwicklungsgren⸗ zen, deren Ueberſchreitung ſich bitter rächen muß. Ueberall ſehen wir heute das Beſtreben, die durch weite Ozeaue getrennten Kontinente durch den Luft⸗ verkehr zu verbinden. In Deutſchland hat das Fiasko Rohrbachs zu denken gegeben, die überſpann⸗ ten Hoffnungen auf den Dy X haben ſich noch nicht erfüllt. Ob Junkers 6 38 den Anforderungen eines transozeaniſchen Verkehrs gewachſen iſt, muß ſich erſt erweiſen. Aehnliche Beſtrebungen können wir in anderen Länder verfolgen: Vielmotorige Flugzeuge mit hohem Aktionsradius zu bauen; vielfach wird aber die unerläßliche Rückſicht auf die zahlende Nutz⸗ laſt, die allein den Ausſchlag geben muß, außer Acht gelaſſen. Man wird viel Geld in koſtſpielige Ver⸗ ſuche ſtecken und einen negativen Saldo ziehen. Der wirtſchaftliche Aktionsradins des Flug⸗ zeugs liegt heute etwa bei 2000 Kilometer, Eine neuartige 8 Dieſe neue Straßenkehrmaſchine wurde in Bochum eingeführt. Straßenkehrmaſchine es iſt ſehr die Frage, ob er ſich weſentlich ſteigern läßt. Damit aber iſt kein transozeaniſcher Luftverkehr lebensfähig zu erhalten, ſelbſt wenn man auf den unwirtlichen Felſen von St. Paul und Peter(halbwegs zwiſchen Kap Verden und Bra⸗ ſilien) oder auf den Oſterinſeln(halbwegs zwiſchen Valparaiſo und den öſtlichen Paumotu⸗Inſeln der Südſbe) durch Hebe⸗ u. Katapulteinrichtungen Start⸗ und Landungsmöglichkeiten ſchaffen würde. Hummer allein machen den Luftverkehr nicht rentabel. Das ſcheint Direktor Wronſky in anerken⸗ neuswerter Objektivität eingeſehen zu haben, ebenſo wie die amerikaniſche United Aircraft Cor., eine Tochtergeſellſchaft der General Motors, indem ſie durch Beteiligung an dem amerikaniſch⸗deutſchen Nordatlantikdienſt mit Starrluftſchiffen mit alten Vorurteilen gebrochen hat. Es iſt eine unleugbare Tatſache, daß das Luftſchiff hinſichtlich Sicherheit Flugzeug weit überlegen iſt. Und auch die Frage der Rentabilität auf ozeaniſchen Strecken mit oder ohne ſtaatliche Subventionen wirdes früher löſen, als ſein kleiner Bruder. Es wird ſich bald erweiſen, daß per Saldo dem Luftſchiff in richtigem Zuſammenarbeiten mit dem für Zubringerdienſt ſehr geeigneten Flugzeug die Zukunft im trausozeani⸗ ſchen Schnellverkehr gehört, ſelbſt wenn es niemals hinſichtlich der Geſchwindigkeit die Leiſtungen des Flugzeugs erreichen wird; 120 bis 140 Kilometer pro Stunde als Marſchgeſchwindigkeit ſind aber völlig ausreichend, damit wird die Fahrzeit von Deutſch⸗ land nach Newyork auf 27 Tage verringert, was gegenüber dem ſchnellen Seeverkehr einen Gewinn von 50 Prozent bedeutet. Die Südamerika⸗Fahrt des„Graf Zeppelin“ iſt ein erſter Verſuch, den Wert organiſatori⸗ ſcher Zuſammenarbeit von Luftſchiff und Flugzeug zu erweiſen. Dr. Eckener iſt der wagende und wägende Vor⸗ kämpfer für den Gedanken des wirtſchaftlichen Luft⸗ Schnellverkehrs. Das ſollte unſer RVM. begreifen und hieraus die richtigen Konſequenzen ziehen. dem Sie nimmt den zuſammen⸗ gekehrten Schmutz ſelbſtätig auf und entleert ihn wieder automatiſch. Eind die Bestimmungen über Kleinkrafträder“ zeitgemäß? Zum Führen eines Kraftwagens iſt die Beibrin⸗ gung eines ärztlichen Zeugniſſes über einen aus⸗ reichend guten Geſundheitszuſtand erforderlich. Fer⸗ ner wird ber Nachweis der Unbeſcholtenheit und der Ausbildung im Fahren bei einer Fahrſchule ver⸗ langt. Bei der Fahrerlaubnis für Krafträder kommt das ärztliche Zeugnis in Fortfall. Für das Führen eines ſogenannten Kleinkraftrades, das bis zu 200 cem Motorhubraum haben darf, fallen alle obigen Vorbedingungen fort, die Altersgrenze von 18 Jah⸗ ren, die für Kraftwagen⸗ und Großkraftradführer gilt, iſt ſogar auf 16 Jahre herabgeſetzt. Es bleibt lediglich eine auf den Namen lautende Zulaſſung des Rades für den öffentlichen Verkehr bei der Po⸗ lizeibehörde zu beantragen übrig. Demgemäß kann ein junger Kaufmannslehrling von 16 Jahren, der für den Motorradſport begei⸗ ſtert iſt, ohne den Nachweis ſeiner körperlichen Tüchtigkeit, ohne Kenntnis der Verlehrsvorſchriften und Fahrregeln ein ſolches Motorrad beſteigen, ſo⸗ fern er rechtlich eine Zulaſſung erworben hat. Wo⸗ möglich hat er erſt ſeit kurzem Radfahren— die Vor⸗ ausſetzung für das Motorradfahren— gelernt. Von einer Beherrſchung des Kraſtrades, wie es bei den heutigen Verkehrsverhältniſſen nötig iſt, kann daun naturgemäß keine Rede ſein und Unfällen iſt Tür und Tor geöffnet. Auch kann er ſein Rad verleihen und dürfte vielen jungen Leuten, die ſo auf die Straße gelaſſen werden, das Verantwortungsgefühl und die moraliſche Reife fehlen, um ein Kraftrad im öffentlichen Verkehr zu führen. Der Geſetzgeber hat urſprünglich bei dem Erlaß der Beſtimmungen über den Kleinkraftverkehr an ein Rad gedacht, deſſen Motor eine Hilfsmaſchine iſt und das bei geringer Leiſtung eine minimale, etwa doppelte Radfahrergeſchwindigkeit, erreicht. Dieſe Vorausſetzung beſteht jedoch ſeit langem nicht mehr. Bauen doch heute die führenden Mo⸗ torradfirmen wie Zſchopauer⸗ Werke,(D. K..), Zündapp, N. S.., Stock, Wanderer, u. a. Kraft⸗ räder von 200 cem Hubraum, die dank ihrer hohen Tourenzahl 4 ja faſt 5 Bremspferdeſträken leiſten und gern und gut eine Geſchwindigkeit von 65 Km.⸗Std. und mehr erreichen. Derartige hochtourige Motoren ſind Hochleiſtungsmaſchinen, die mit einem„Klein⸗ kraftmotor“ im früheren Sinne nichts mehr zu tun haben. Dabei ſind dieſe Räder wie Großkrafträder mit Soziusſitz ausgerüſtet. Es iſt bekannt, daß ge⸗ rade das Fahren mit Beifahrer einen Anreiz bietet, ſchnell zu fahren. . Es wäre nötig hier baldigſt Abhilfe zu ſchaffen und das Führen ſolcher Räder zum mindeſten von dem Erwerb des Führerſcheins abhängig zu machen, wie es von jedem anderen Kraftfahrer verlangt wird und das beſonders von jugendlichen Fahrern, zu denen gerade die,„Kleinkraftradfahrer“ gehören. Die neuen Vetriebsſtoff⸗Preiſe Die als Folge der neuen Zölle nach Oſtern ein⸗ getretene Preis⸗Erhöhung der Betriebsſtoffe ſtellt eine ſchwere Belaſtung für den Kraftfahrer dar. Benzin und deſſen Gemiſche mit Benzol oder Sptri⸗ tus ſind durchweg um 5 Pfg. je Liter teurer gewor⸗ den. Bei einer Durchſchnitts⸗ Kilometerzahl von 15000 im Jahr und einem Durchſchnitts verbrauch von 12 Liter auf 100 Km. bedeutet dieſe Preis⸗ erhöhung(6 Pfg. auf 1800 Liter) ein Mehr im Kraft⸗ ſtoffetat von fährlich 90/ bei Perſonenwagen. Bet Nutzwagen ergeben ſich Beträge, die den Geſamtetat weſentlich mehr belaſten. Dieſe Mehrbelaſtung auf irgendeine Weiſe ganz einzuſparen, iſt kaum denkbar. Man iſt aber heute mehr als früher darauf ange⸗ wieſen, möglichſt wirtſchaftliche Kraftſtoffe zu ver⸗ wenden, um wenigſtens einen Teil der Mehrkoſten zu decken. 5. Welchen Kraftſtoff man verwendet, iſt ja nicht nur eine Frage des abſoluten Literpreiſes; ſonſt würde jeder Kraftfahrer ſelbſtverſtändlich den billigſten Kraftſtoff in ſeinem Motor verbrennen. Sämtliche, durch Zuſätze von anderen Kraftſtoffen oder Chemi⸗ kalien in Richtung ihrer Klopffeſtigkeit oder in anderer Beziehung, letzten Endes aber in ihrer Ausnutzbarkeit, Wirtſchaftlichkeit verbeſſerten Kraft⸗ ſtoffe ſind teurer als unveredeltes Benzin. Wenn ein Benzin⸗Benzol⸗Gemiſch 10 bis 12 v. H. aus⸗ giebiger iſt als Benzin, ſo mag das in manchen Fäl⸗ len noch kein ausreichender Anreiz ſein, ſeinen Mo⸗ tor damit zu verſorgen, nämlich dann nicht, wenn verhältnismäßig die Preisdifferenz größer iſt als das prozentuale Mehr an Kilometern, das man durch Gemiſch⸗Kraftſtoff aus dem Motor heraus⸗ holen kaun. Es dürfen aber nicht jene Umſtände außer Betracht gelaſſen werden, die ſich nicht unmit⸗ telbar in der Wirtſchaftlichkeits⸗Rechnung berückſich⸗ tigen laffen, ſondern die erſt in der Geſamthbilanz erſcheinen, weil ſie die übrigen Koſten des Kraft⸗ wagen⸗Betriebes verringern oder die Reparatyr⸗ koſten herabſetzen. Das ſind der weichere Motor⸗ gang, die Klopffreiheit, das ſeltenere Schalten, die geringere Schmierölverdünnung. Hinzu kommt bei kompreſſionsfeſten Gemiſchen die Möglichkeit, den Verdichtungsgrad zu erhöhen und auf dieſe Weiſe weitere 10 bis 15 v. H. in Form von Erſparnis oder zuſätzlichen Kilometern herauszuholen. Wenn dieſe Möglichkeit vorhanden iſt, zeigt ſchon die einfache Wirtſchaftlichkeits⸗Kechnung, ohne Berückſichtigung von Oelverbrauch und Reparaturkoſten, daß das Ge⸗ miſch zwar teurer, aber preiswerter iſt. Durch die neuen Preiſe iſt aber an ſich ſchon das Preisverhältnis zugunſten der klopffeſten Kraftſtofſe und Kraftſtofgemiſche verſchoben worden. Bekannt⸗ lich iſt der Literpreis für Benzol durchweg um 2 Pfg. erhöht worden, der für ſämtliche Benzine und Ge⸗ miſche um 5 Pfg. Der Mehrpreis für Benzol gegen⸗ über den anderen Kraftſtoffen iſt alſo heute nicht mehr ſo groß wie vor der Preiserhöhung, doch wird der Kraftfahrer in den meiſten Fällen lieber mit Gemiſch fahren als mit reinem Benzol, deſſen moto⸗ riſch günſtige Eigenſchaften bis heute im Vergaſer⸗ motor doch noch nicht voll ausgenutzt werden können. Dagegen iſt es ſehr weſentlich, daß der Preis für Gemiſche nicht mehr erhöht worden iſt, als der für die Benzine, nämlich auch nur um 5 Pfg. Denn das bedeutet, daß prozentual der Gemiſchpreis nicht im ſelben Maße geſtiegen iſt wie der Benzinpreis, gleichgültig, ob man die heutigen und früheren Höchſtpreiſe in Deutſchland(alſo etwa die in Stutt⸗ gart, Kaſſel, Breslau, Stettin, Königsberg) betrach⸗ tet, oder die Minbeſtpreiſe(Berlin). Wenn Benzin⸗ Benzol⸗Gemiſche vor der Preiserhöhung 14, v. H. (höchſte Zapfſtellenpreiſe: Stuttgart, Kaſſel uſw.) bis 16,7 v. H.(miedrigſte Zapfſtellenpreiſe: Berlin) teu⸗ rer waren als Benzin, ſo ſind die entſprechenden Zahlen heute nur noch 12,5 bezw. 14,3 v. H. Es hat alſo eine verhältnismäßige Angleichung der Zapfſtellenpreiſe ſtattgefunden, die zwar nur durch⸗ ſchnittlich 2 v. H. ausmacht, aber doch in vielen Fäl⸗ len ausſchlaggebend ſein kann, wenn der Kraftfahrer vor die Frage geſtellt iſt, ob er dieſen oder jenen Betriebsſtoff wählt. Zwiſchendurch Die amerikaniſchen Karoſſeriefabriken kommen mitunter auf recht ausgefallene Ideen. So propg⸗ giert jetzt eine amerikaniſche Fabrik von Luxuskaroſ⸗ ſerten ein Kabriolet auf 6rädrigem Ehaf⸗ ſis.(Warum nicht gleich ein Laſtwagenchaſſis??)? Das neueſte Pariſer Verkehrsgeſetz: Automobiliſten dürfen nach ein Uhr nachts nur Hoch utit den Scheinwerfern Signale geben. Eine neue Hochhaus⸗Garage iſt in Berlin gebaut worden. Die Garage kann in ſechs Geſchoſſen größte 600 Wagen aufnehmen. deutſche Garage. Sie iſt wohl die Eiteratur (perrkarte„Start, die alle 14 Tage erſcheint, ab, die und Oſtkarte, kann im Abonnement und einzeln von der Startag Verlags⸗A., Berlin Wü g, Linkſtr. 38 bezogen werden. 1 Hauptgeschäftsstelle des Mitteleuropäischen Motorwagen-Verein e. V. für Nordbaden AullonaacgRW-Wwe is Technische und auterechtliche Beratung ö del Kauf, Verkauf, Untällon, Versſcherungs- U. Sehadenersatzangefegenhelten Bisher wurden 727 fahrzeuge zum Verkauf angemelget. Bedarf an Wagen liegt dauernd vor. Wir bitten um reg unrerhigal. Besugh —— G. MI. B. H. Mannheim, D 5,7 fel. 23466 Is Mittwoch, 14. Mai 1930 der Neuen Mannheimer Zeitu — ng 2 Eine Aktion der Solinger Raſierklingeninduſtrie gegen Gillette Die außerordentlich ſtarke Aktivität der amerikaniſchen Raſierklingeninduſtrie in Deutſchland, die auch ihren Aus⸗ druck in der Einführung des neuen Raſierklingenapporates durch Gillette, hat die Solinger Raſierklingeninduſtr zu einer Gegenaktion in der bekannten Gründung des Raſierklingeninduſtrie⸗Verbandes lingen veranlaßt. Der Verband wird ⸗ſämt klingeninduſtri linger Bezirkes umfaßen, ſ. 51 die Roh er als auch die Veredler⸗ und Händ⸗ lerfirmen. a des 0 auf ganz Deutſchland iſt be chtigt, ſo daß die an ſche Indu⸗ ſtrie ſich dem geſchloſſenen Block der deutſchen Raſierklingen⸗ herſteller gegenüber finden wird. Der Verbans beabſichtigt, zunächſt gegen die Neueinführung des Gillette⸗ apparates dadurch vorzugehen, daß er den Patent ⸗ ſchutz für die neue Gilletteklinge anfechtet. Man be⸗ tont, daß ähnliche Konſtruktionen ſchon vor einer Reihe von Jahren in der Solinger Induſtrie hergeſtellt wurden. Ein Zollſchutz kommt kaum in Frage, da eine Serartige Maß⸗ nahme in Anbetracht deſſen, daß Gillette in der Roth⸗Büchner AG. ein außerordentlich ausbauſähiges Produktion ter⸗ nehmen beſitzt, kaum irgendwelchen Erfolg bringen wird. Dagegen hat man beſchloſſen, die Qualität der deutſchen Klingen weiter zu heben, die, unter⸗ ſtützt durch eine entſprechende Preispolitik und Kollektiv⸗ werbung beſſer geeignet iſt, der amerikoniſchen Konkurrenz zu begegnen. Weite wird der Verband einen gemeinſchaft⸗ lichen Einkauf s Rohmaterials vornehmen, wodurch man die Geſtehungsloſten zu ſenken gedenkt. Geplant iſt auch eine entſprechende Zuſammenfaſſung der Fabri ⸗ kotlonsſtätten und Zuſammenſchluß bzw. engeres Zuſammengehen einzelner Verbandsmitglieder. Man hofft, durch die ſeit 10 Jahren zum erſten Male wieder erfolgte Verbandsbildung in der Raſierklingeninduſtrie die Lage der durch die amerikaniſche Konkurrenz ſtark in Mitleiden⸗ schaft gezogenen Solinger Roſierklingeninduſtrie nachhaltig zu verbeſſern. Es fragt ſich allerdings, ob die Gegengktion erfolgreich durchgeführt werden kann, wenn man berückſichtigt, daß Gillette allein ein Kapital von etwa 50 Millionen 4 für die Einführung des neuen Appargtes, der ausſchließlich die Verwendung der beſonders gelochten Gilletteklingen er⸗ möglicht, aufzuwenden gedenkt. 7 O Süddeutſche Rückverſicherungs⸗AG., München in Kon⸗ kurs.(Eig. Dr.) Die zur Berliner Stettmund⸗ Gruppe gehörige Südd. Rückverſicherungs⸗Ac 0. Mün⸗ chen, hat Antrag auf Eröffnung des Konkurſes ge⸗ ſtellt. Der Geſamtverluſt des Jahres 1929 ſtellt ſich laut Voff. Ztg. auf 1 Mill. J. 4 „ Hamburg⸗Bremer Rückverſicherungs⸗AGG.— Wieder 12 v. H. Dividende. Die Verwaltung ſchlägt wiederum die Verteilung von 12 v. H. Dividende vor und beantragt gleich⸗ zeitig die Erhöhung des Aktienkapitals von 2 auf 3 Mill.. Die neuen Aktien ſollen mit W v. H. eingezahlt werden. * Oberrheiniſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft AG., Mannheim. Die heutige o. G. V. genehmigte eiuſtimmig und ohne jede Aussprache die Regularien, wobei es die Verwaltung wiederum unterließ, auf die in der Handelspreſſe geſtellten Frogen und Wünſche einzugehen. Für das ausſcheidende A..⸗Mitglied Stadtrat H. Roß, der ſein Mandat nieder⸗ gelegt hat, wurde Stadtrat Wilh. Müller dem A. R. zuge wählt. (J Keine Abſatzſtagnation beim Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Elektrizitätswerk.(Eig. Dr.) Entgegen anderen Auslaſ⸗ fungen über die am Dienstag abgehaltene AR.⸗Sitzung des RWe., wird uns mitgeteilt, daß von einer Stagnation des Stromabſatzes nicht die Rede ſein könne. Der Ab⸗ ſatz weiſe im neuen Geſchäftsjahr eine weſentliche Stei⸗ gerung auf. Allerdings ſei in den letzen Monaten das Tempo der Abſatzerhöhung inſolge der allgemeinen wirk⸗ ſchaftlichen Depreſſion ver langfa mt. O Das neue Emelka⸗Angebot.(Eig. Dr.) Der Inter⸗ eſſenkreis für die Emelka(Münchner Lichtſpielkunſt AG.) hat ſich erweitert. Die Südfilm⸗ AG. hat der Reichsregierung ein Angebot für den Erwerb der im Staatsbeſitz befindlichen Emelka⸗Aktien gemacht. Für den Fall, daß der Verkauf perfekt werden ſollte, iſt beabſichtigt, öie Emelka in der bisherigen Form ſort⸗ zuführen und ſie als ſelöſtändiges Produktionsunter⸗ nehmen der Filminduſtrie beſtehen zu laſſen. * Neue Angliederungen bei der Radio Corporation?— Kapitalerhöhung genehmigt. Die Aktionärverſammlung der Radio Corporation of America genehmigte die bereits gemeldete Kapitalerhöhung. Die Durchfüh⸗ rung des Zuſammenſchluſſes mit der Keith⸗Orpheum⸗ Gruppe iſt jedoch anſcheinend gufgeſchoben worden, bis die Zuſtimmung der Juſtizbehörden eingetroffen iſt. Gleichzei⸗ tig ſind erneut Gerüchte aufgetaucht, welche von einer Uebernahme der Pathe Erchange durch die Radio Corpora⸗ tton wiſſen wollen. zahlungen bei der Kapitalserhöhung von 50 000 auf 700 000 Jahresbericht des Vereins der deutfchen Zuckerinduftrie Der Verein der deutſchen Zuckerinduſtrie, der am 23. Mai ſeine Jahresverſammlung in Berlin ab⸗ hält, legt ſchon jetzt den Bericht ſeines Direktoriums für das Geſchäftsjahr 1929/0 der Oeffentlichkeit vor. Die Zahl der Mitglieder iſt infolge Stillegung des Betriebes von Fabriken, Eröffnung des tkurſe Fabriken und Zuſammenlegung des Betriebes von 2 Fabriken mit anderen und ſchließlich infolge Aufhörens einer Raffinerie als ſelbſtändiger Betrieb, während auf der anderen Seite eine Fabrik neu beigetreten iſt, um 10 auf 275 Fabriken zurückgegangen. Der Verein umfaßt ſämtliche in Betrieb befindlichen deutſchen Rüben verarbeitende Zuckerfabriken und Raſſinerien. Aus der vielſeitigen Tätigkeit des Vereins heben wir nur einige die breitere Oeffentlichkeit intereſſierende Mo⸗ mente hervor. Wegen der kataſtrophalen Entwicklung der Melaſſepreiſe ſind Beſtrebungen im Gange, ein alle Fabriken umfaſſendes Melaſſeſyndikat zu bilden. Die Verhandlungen hierüber ſind noch im Fluß, da eine Reihe von Fabriken ſich noch abwartend verhält. Die Ausfuhrvereinigung der deutſchen Nübenzuckerfſabriken Gmb. H. hat für das Betriebsjahr 30 wegen der größeren Erzeugung die vorläufige Ausfuhrpflicht auf 15 v. H. der Er zeugung feſtgeſetzt, gegen 13 v. H. im Vorjahr. Verſuche auf Ab⸗ änderung des Vertrages der Ausfuhrvereinigung in der Richtung der Schaffung einer Kontingentierung ſind bis⸗ her ohne Erfolg geblieben. Der bisherige Vertrag wurde infolgedeſſen um 1 Jahr verlängert. Die Einfuhr von Danziger Zucker nach Oſtpreußen zu einem ermäßigten Zollſatz von 50 Pfg. je Zentner iſt trotz Einſpruchs des Vereins auch im Betriebsjahr 1929/30 zu⸗ gelaſſen worden. Die Geſamtmenge der Danziger Zucker⸗ einfuhr iſt von 350 000 Zentner i. B. auf 310 000 Zentner zurückgegangen. Der Verein wiederholt ſeine Forderung, daß die hierdurch entſtandenen Schäden, da eine entſpre⸗ Konkurs Vaugeſellſchaft Tertorſtraße Frankfurt (Eig. Dr.) In der erſten Gläubigerverſammlung be⸗ zeichnete der Konkursverwalter die Verhältniſe als noch vollkommen undurchſichtig, ſo daß Quptenerrechnung un⸗ möglich ſei. Könne die ſchweizeriſche Ausfallforderung von etwa 6 Mill./ unberückſichtigt bleiben, ſo ſei mit einer ſehr hohen Quote zu rechnen, andernfalls mit nur etwa 5 v. H. Strittig ſei die Frage der Vollgültigkeit der Ein⸗ „und es ſei fraglich, ob die Geſellſchaft ihre Bauvorhaben fertig finanzieren konnte, wenn die Favag nicht in Schwie⸗ rigkeiten geraten wäre. Die Geſamtforderungen der Gläu⸗ biger belaufen ſich auf nur 95 000„, die Forderung der Schweizer Hypotheken⸗ und Finanzgläubiger für Ausfälle von Wechſel⸗ und ſonſtigen Kreditorenſorderungen auf rund 6 Mill. /, wovon bekanntlich aber bereits 1,8 Mill.„ durch die Favag bezahlt worden ſind. Gegenüber dieſen Paſſiven von rund 90 600 /, bzw. 4,2 Mill.„ ſtehen Forderungen an die Südweſtbonk von nom. 230 000/ und durch deren Vergleichsverfahren effektiv von 92 000 J. Dieſe Forde⸗ rungen hat die Theſaurus., Zürich, anfechtbar gepfän⸗ det. Außerdem ſind an Jorderungen zu verzeichnen: 115 000 1 gegen Lieferanten und die Stadl und ſtrittige Forde⸗ rungen auf Schadenerſatz gegen die Favag mit 4 Mill. 10 und gegen die Bouſirma F. X. Sichler mit 550 000 J. Gelingt es nicht, zu einer Verſtändigung mit den Schwei⸗ zer Gläubigern zu kommen und werden die Forderungen gegen Favag und Sichler nicht beigetrieben, ſo wird die Quote unter 5 v. H. ſein. Die Gläubigerverſammlung wählte einen fünfgliedrigen Ausſchuß, der bis zum nächſten Termin am 17. Juni die Ergebniſſe prüfen ſoll. ( Die Finanzierung der Frankfurter Siedlungen. (Eig. Dr.) Eine av. GV. der Garkenſtadt⸗Geſell⸗ ſchaft Frankfurt a. M. AG. beſchloß die Kapitals⸗ erhöhung um 1 auf 2 Mill. /. Ferner ſoll demnächſt das Kapital um nochmals 1 Mill.„ erhöht werden. Die neuen Mittel dienen zum Ausbau von Frankfurter Siedlungen. In den AR. wurden neu gewählt“ die Stadtverordneten Rebholz und Rebel. In der ao. GV. der Aktienbaugeſell⸗ ſchaft für Kleinwohnungen Frankfurt a.., wurden neu in den A. R. Stodtrot Weidner und Rebel gewählt. ( Konkurs Eſchersheimer Lederwerke Julius Annathan AG., Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) Die Zahlungschwierig⸗ keit dieſer Geſellſchaft führte jetzt zur Konkurseröffnung, aus der nur eine geringe Quote erwartet wird. chende Menge ausgeführt werden muß, auf das Reich übernommen wird, da es ſich hier um eine von der All⸗ gemeinheit zu tragende Maßnahme aus rein politiſchen Gründen handele. Der Bericht bedauert, daß die Ab⸗ ſicht der vollſtändigen Beſeitigung der Zucker ⸗ ſteuer nicht durchgeführt worden iſt. Gegen die vor kurzem Geſetz gewordene Verkürzung der Stundungs⸗ friſt für die Zuckerſteuer nimmt der Bericht erneut Stel⸗ lung, da dieſe Maßnahmen für die Reichskaſſen nur ein⸗ malig einen Mehrbetrag erbringt, während ſie für die ge⸗ ſamte Zuckerinduſtrie eine dauernde Schlechterſtellung und Belaſtung nach ſich zieht. Die Bemühungen zu einer internationalen Regelung des Ausgleichs, zwiſchen Zuckererzeu⸗ gung und Zuckerverbrauch zu kommen, die bekanntlich bisher geſcheitert ſind, werden in ihren einzelnen Phaſen geſchildert. Geblieben ſind nur gewiſſe Verſtändi⸗ gungen zur Hebung des Zuckerverbrauchs, die in der Gründung eines„Studienbüros zur Hebung des Zuckerverbrauchs“ mündeten. Gegen den Plan von Dr. Prinſen Geerligs für eine neue Zucker⸗ konvention, der ſich ſtark an die Brüſſeler Zuckerkonven⸗ tion anlehnt, nimmt der Verein Stellung, da er die Ver⸗ ſchtebung der Verhältniſſe gegenüber der Vorkriegszeit ganz außer Acht laſſe. Zum Schluß des Berichtes nehmen die Ausführungen über die deutſchen Zollver⸗ änderungen einen breiten Raum ein. Die ſchwieri⸗ gen Verhältniſſe der deutſchen Zuckerinduſtrie, die zu der Zollerhöhung auf 32/ unter gleichzeitiger Einführung eines Zolls auf Zuckerrüben geführt haben, werden ein⸗ gehend geſchildert und es wird nachgewieſen, daß für die deutſche Zuckerinduſtrie und rübenbauende Landwirtſchaft der Höchſtpreis der bei der Zollerhöhung noch von 21 auf 20,50/ herabgeſetzt worden iſt, untragbar ſei; der Verein wird ſeine Forderung, den Höchſtpreis auf 23 4 feſtzuſetzen, mit allen Kräften weiter verfolgen. * Dividendenerhöhung bei der Lingner Werke AG., Dresden. Das Unternehmen erzielte 1929 bei erhöhten Ab⸗ ſchreibungen von 146 455(114 375)/ einen Reingewinn von 599 687(504 338)„/, aus dem eine Dividende von 8(7) v, H. vorgeſchlagen wird. Der bisherige Verlauf des neuen Ge⸗ ſchäftsjahres ſei zufriedenſtellend O Wieder 5 v. H. Dividende bei der Th. Goldſchmidt .⸗G., Eſſen.(Eig. Dr.) In der.⸗R.⸗Sitzung wurde be⸗ ſchloſſen, aus einem Reingewinn von 1 094 755 R. 4 (1151773.) wieder 5 v. H. Dividende auf die Stamm⸗ und 6 v. H. auf die Vorzugsaktien vorzuſchlagen. * Frankenthaler Brauhaus A. G.— Fuſion und Kapital⸗ erhöhung genehmigt. In der heutigen.⸗o..⸗V. des Frankenthaler Brauhauſes, in der 12 Aktionäre mit 3921 Stimmen vertreten waren, wurde der Fuſionsvertrag mit dem Landauer Brauhaus A. G. ſowie die vorgeſchlagene Kapitalserhöhung um 400 000 auf 1 200 000, einſtimmig genehmigt. * Der Konzern Oſtwerke⸗Schultheiß⸗Brauerei gliedert ſich Hefefabriken au. Wie wir erfahren, haben die Oſtwerke die Abſicht, ſich eine Reihe von Hefefabriken anzugliedern, um auf dieſe Weiſe ihren Einfluß im Heſeſyndikat zu ver⸗ ſtärken. Hierzu bedürfen ſie ziemlich bedeutender Mittel, und es verlautet, doß die Bezahlung des Kaufpreiſes mit Aktien der Geſellſchaft erfolgen ſolle, eine Kapitalserhöhung iſt aber offenbar nicht in Ausſicht genommen. In unter⸗ richteten Kreiſen vertritt man die Auffaſſung, daß für das laufende Jahr ſowohl bei Oſtwerke als auch bei Schultheiß eine Dividendenerhöhung ſtattfinden würde, nachdem man ſchon im Vorjahre damit gerechnet hatte. Man verweiſt dobei auf den außerordentlich niedrigen Stand der Roh⸗ materialpreiſe, der für die Geſellſchaft eine Erſparnis von ca. 7 Millionen Mark bedeuten dürfte. * Vereinigte Juteſpinnereien und ⸗webereien, Hamburg — Verluſtabſchluß. Wie auf Anfrage von der Verwaltung der Vereinigten Juteſpinnereien⸗ und ⸗webereien, Ham⸗ burg mitgeteilt wird, iſt für 1929 mit einem Verluſtab⸗ ſich unß zu rechnen. Die Verluſtziffer dürfte etwa um 2 Millionen/ betragen(i. V. 5 v. H. Dividende), hervor⸗ gerufen durch Betriebsverluſte und ſtärkere Ausfälle auf Beteiligungen und rückläufige Preistendenz des Jute⸗ marktes. * Mechaniſche Weberei, Linden— Vexluſtdeckung aus Reſerven. Der A. R. beſchloß, die diesjährige.V. auf den 25. Juni einzuberuſen und ihr vorzuſchlagen, den Ver⸗ Uu ſſt von über 7 Million/(i. V. 1,55/ Reingewinn) aus den Reſerven zu decken(i. V. 10 v. H. Divi⸗ dende). ANpLS- WIRTSCHAFT TS-Z EITUNG Die deutſchen Patente im Statiſtik⸗Spiegel 500 000 Patente Am 12 Mai hat dos Reichspatentomt das Patent Nr. 500 000 erteilt, 52% Jahre nach Erteilung des erſten Pa⸗ tents im Jahre 1877. Das Tempo, in dem die Patent⸗ nummern ſtiegen, iſt in dieſer Zeit entſprechend dem Fort⸗ ſchreiten der Induſtriealiſierung Deutſchlands immer ſchnel⸗ ler geworden: die Zahl der jährlich eingehenden Patent. an meldungen iſt von rund 50 000 bei Kriegsausbruch auf faſt 73 000 im Vorjahre geſtiegen, ſo daß das nächſie Hunderttauſend erteilter Patente vorausſichtlich in 4 bis 5 Jahren erreicht wird und die techniſche Entwicklung Deutſchlands, ſoweit ſie ſich in den erteilten Patenten ſpie⸗ gelt, jetzt fünfmal ſchneller als in den doer Jahren des vorigen Johrhunderts iſt. Im Laufe des Jahres 1929 wurden Patente in 77 Klaſſen erteilt, wobei die Photo⸗ grophie und Kinomatographie die größte Stei⸗ gerung gegenüber dem Vorjahre, nämlich um 289 gleich v. H. erfahren, während die höchſte Geſamtzahl der Anmel⸗ dungen für das Berichtjahr, wie in den Jahren vorher, auf Klaſſe 21(Elektrotechnik) mit 9537 entfällt. Gbenſo weiſt die Klaſſe 21(Elektrotechnik) die größte Zahl der Patenterteilungen, nämlich 2676, auf. Der Anteil an den eingegongenen Anmeldungen ſtellt ſich für das Inland auf 79,1 v.., für das Ausland auf 20,9 v. H. * Gleichbleibende Dividende, aber Gewinnrückgang bel Coats. Die großen engliſchen Nähgarn ⸗ Werke, die J. u. P. Coats, haben für 1929 einen weiteren Rück⸗ gang ihrer Gewinne zu verzeichnen. Die reinen Einnah⸗ men ſind im Vergleich zu 1928 von 3,429 auf 3,179 Mill. Pfund Sterling zurückgegangen. Sie betrugen für 1997 3,729 Mill. Pfund Sterling. Nach den bereits verteilten 15 v. H. kommt noch ein Bonus in Höhe von 5 v. H. zur Ausſchüttung, ſo daß die Geſamtdividende für 1929 die⸗ ſelbe bleibt wie für 1928. Dagegen iſt zu bemerken, daß im Vorjahre 500 000 Pfö. Sterling ſür Abſchreibungen verwendet waren. Es erhöht ſich hingegen der Uebertrag auf Rechnung des laufenden Geſchäftsfahres um 820 bt auf 1,094 Mill. Pfund Sterling. * Georges Geiling u. Cie. AG., Bacharach a. Rh. Wie mitgeteilt wird, ſtehen die ſeit langem im Gange befind⸗ lichen Verhondlungen über die Befriedigung der Scha⸗ denerfſatzanſprüche der Georges Geiling u. Cie, Ag. an das Reich für Liquidationsſchäden kurz vor dem Ab ſchkuß. Nachdem der Geiling AG. bekannt⸗ lich bereits ein Teil der Schadenerſatzanſprüche vom Reich ausgezahlt worden iſt, auf Grund deſſen für das Geſchäfts⸗ jahr 1928 ein Gewinn von 128 872, ausgewieſen werden konnte, kann die Geſellſchaft nach Abſchluß der Verhand⸗ lungen mit dem Eingang eines weiteren, er⸗ heblichen Betrages rechnen. Ob ein Teil der ein⸗ gehenden Gelder an die Aktionäre ausgeſchüttet wird, ſteht noch nicht feſt. Angaben über das Ergebnis des Geſchäfts⸗ jahres 1929 können z. Zt. noch nicht gemacht werden, da die Bilanz nicht vor Juni fertiggeſtellt ſein dürfte. Der Geſchäftsgang war im abgelaufenen Jahre nicht gut. Emil Uhlmann AG., Chemnitz. 1029-30 eine Dividende von 8 v. H.(i. V. 10 v..) der Hauptverſammlung am 12. Juli in Vorſchlag zu bringen. Aktieninder Der vom Statiſtiſchen Reichsamt errechnete Aktienindez (1924/26 100) ſtellt ſich für die Woche vom 5. bis 10. Mai 1930 auf 121.2 gegenüber 121.3 in der Vorwoche, und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie auf 1190 (119.), Gruppe verarbeitende Induſtrie auf 111.1(110.9) und Gruppe Handel und Verkehr auf 140.8(144.). O Die Lage am Kupfermarkt.(Eig. Dr.) Nach einem Funkſpruch des D. H. D. aus Newyork hält man dit Kupferpreiserhöhungen der letzten Tage für ungerechtfertigt und betrachtet ſie lediglich als ein Manöver, die Käufer anzulocken. Die Lager der groduzenten ſeien immer noch überfüllt. * 50 v. H. der Hochſee⸗Fiſchdampferflotte ſoll aufgelegt werden. Die deutſchen Großreedereien beabſicht'gen, von einer weiteren Auflegung von Schiffstonnage abzuſehen u. wenn möglich, bereits in der nächſten Zeit einige der auf⸗ gelegten Schiſſe wieder in Dienſt zu ſtellen. Dagegen iſt als eine Folge der Preisgeſtaltung und der fortgeſchrittenen Saiſon in der nächſten Zeit mit der Auflegung von etwa 50 v. H. der deutſchen Hochſee⸗Fiſchdampferflotte zu rechnen. Die Ungunſt der gegenwärtigen Situation in der Hochſee⸗ fiſcherei prägt ſich darin aus, daß in einzelnen Fällen die Mannſchaft nicht rechtzeitig entlohnt werden konnte und daß mehrere Hamburger Fiſchdampfer wegen derartiger rilck⸗ ſtändiger Lohnforderung vom Gerichtsvollzieher mit der Kette belegt werden mußten. Kurszettef der Neuen Mannh Mannheimer Etfektenbörse 25 65.—.-G. l. Sellin 55 8 5 5 82.— 83,.—. f. n 1 5 Fi . Sad 5 8. 70 85.— 88,— Brown, Boveri. 120,0 120.0 W, Gold 0 5 eutſche Linol.. N 120. 85. 88.— Uebe. r Union 92.— 92. Gebr. Fahr J. G. Farben.. 185,0 183,0 10% Grkr. M. UA. 111,0 111.0 15%„„ DA. 135,0 185,0 Karlsr. Näh. Halb 25.— 25.— C. H. Knorr. 185,0 180.0 Konſerven Braun 52.— 52.— Maunh. Gummi 25.— 25.— Pfälz. Mühlenw. 125,0 128 0 U. E. G Portl. gem. Heid. 135.0 135.0 Rh. cklektr..-G. 149,5 146.5 Rheinmühlenw.. 118,0 118.0 Südd. Zucker, 160,7 161% Verein btſch. Oelf. 72.— 72.— 82 2** Golb 8%„ Gold 79,80 79,80 8% Farben Bd. 28 111,0 111,0 Babiſche Bank. 152,0 152.0 Pfälz. Hypoth. B. 143.0 142.0 Ah. Hopoth. Bk. 155,0 155,5 D. Bank u. Disc. 142.7 142,5 Werger Durlacher Hof 150.0 150.0 Eichbaum., 165, Zudwigsh. U. Br. 192.0 192.0 Pfälz. Preßhefe. 121,0 121,0 Schwarz Storch. 187,0 187.0 Eichbaum Werger 7. Bab. Aſſekurang. 120,0 120,0 Continent. Verf.—,—Wayß& Freytag g3,— 938.— 5 Mannß. Herſich. 60.— 60.— Zellſtoff Walbhof 180,5 180,5 Thad Frankfurter Zörse 7 Barmſt. u. Nat. Festverzinsliche Werte Deutſche Bisconte 91 Weinen, 5 5 5 2„ Hyp. u. Wechſ. Ablsſungſch. M. 59.10 58.90 h ne 11.85 11.65 D. Ueberſee⸗VBank 0 9 Dresdner Bank 0 Wert. 8 N . atzanw. , 84090 16 8% Ludwigs. 20 92,50 92,50 10% Mhm. Gd. 25 100,5 101,0 „„„20 938,50 93,50 520% 5 0. 6% Grkr. Mh. 28 16,50 16,50 9% Preuß. Kali.70 5% Preuß. Rogg. % Süd. Feſtwöb. 9% Erkr. M. abg. 78.— 78, 5% Rh.⸗M.⸗Don.—.— 1% Bab. Rom. Gd. F e er--9 8%. G0p. N. 8 %„„K..8 7%„ 2 4-l %„„„ n %% hein. Lig. 4% 6% Pfälz. Lic. 4%% Südbo vig 4%„½Meining. 4%% Pr. B. B. Liq Bank- Aktien Allg. D. Crebitb. Babiſche Bank armer Bankver. 125, 12 Bayr. Hp. u. Wb. 141.5 14 Com. u, Privatb, 158,0 158, 231.0 280,7 142.3 141.2 110,0 110,5 145,0—.— 100,0 100,0 143,2 148.0 1000 1000 145.7 146,5 550 2 Frankf. Bank Irkfrt. Hyp.⸗Bk. Nürnberg. Verein 5 Oeſt. Cred.⸗Anſt. 29,80 29,30 Pfälz. Hyp.⸗Bl.. 142.5 142.5 Reichsbank 303,0 300,7 Rhein. Creditbk. Rhein. Hyp.⸗Bk. Südb. Boden⸗&. Südd. Disconto Wiener Bankver. Württ. Notenbk. Allianz 1 All. Verf. annh. Verſ.⸗G. 143,0 143.0 10.85 10.38 148.0 145.0 6„5h 60.— 60.— Transport-Aktlen Hapag... 115,2—.— Peidelb. Straßb.—.— 34.50 Nordd. Lloyd.. 115,8 116,2 57.50 87.50 86.15 86.— 86.75 86.50 84,25 84 35 —.— 87.85 86 10 83 70 Montan-Aktien 212.0 212.0 Eſchweil. 8 8 ent Sera 1405 140 Gelſenk. Bergw. Ilſe Bgb. St. A. Kall Aſchersleben 221.5 220,2 Kali Salidetfurth 397.0. Kalt Weſteregeln 2260 224.0 o Mannesm. Nöhr. 108.0—.— Otapl⸗Minen.. 54,50 54.— Phönix Bergbau 100,0 100.2 Rheinſtahll Salzw. Heilbr.. 207.0 207.0 Tellus Bergbau 109.0 109,0 Df u. Laurahütte—.——.— Ver. Stahlwerke. 97.— 97.— Industrie-Aktien enninger K. St. öwen München Schöfferh. Bindg. Schwartz Stor Abler Kleyer S Aſchaff. Bunt. Bd. Maſch. Durl. Drem.⸗Beſig. Oel Drown Boveri Cement Heidelbg. Karſtadt Chamotte Annw. Chemiſche Albert Ch. Brockhues Daimler Benz Dt. Atlant.⸗ T. D. Gold- u- S. Anſt. Dt. Linoleum Dt. Verlag. Dresd. Schnellpr. Düſſel. Rat. Dürr Dyckerh,& Widm. Etſen Katſersl. Emag Frankf. Enzinger⸗ Union Eßlinger Maſch. Ettling. Spinn. 155.0 155,5 9 5 E Schleich. Fahr Gebr. Pirm.—, J. G. Farben „Bonds 28 Feinmech. Jetter Felt. Guilleuume Fett. Put Gas 208,0 206,0 Frkf. Pok.& Wit. Goldſchmidt Th. Gritzner M. Durl. Grün ck Bilfinger ald& Neun anfwerk. Füſſen Oeſter⸗⸗U. St., B..—.— duch Kun u. W. och⸗ u. Tiefbau olzmann, Phil. Holzverkohl.⸗ Id. 216.0 215,0 8 Erlangen unghans St. A. Kamm. Kalſersl. Karſtadt Rudd. Klein, Sch.& Beck. Knorr. Heilbr. eimer Zeitung 15 1 13 14. — 51,7, Schuh. Berneis 50. 64.50 64.50 S Wolff üdd. ck 106,5 106.0 1 W 103,0 104.0 Trient. Beſigheim Ber. Chem. Ind. Ber. deutſch. Self. Vergt. Ver, Ultramarin Ver. Zellſt. Berl. 51 Maſch. St. Voigt& Häffner Volth. Seil. u. K. 183. 14 Konſerven Braun raus& Co. Bock. 120.2——Lechwerke Ludwigsh. Walz. Mainkraftwerke. Metallg. Frankf. 114.5 115.7 Mez Söhne 82.— 82. Miag, Mühlb. 122.5 122.5 Moenus St.⸗A. Motoren Deuz Motor Oberurſel 249.0 251.0 272.0 275,0 136.0 138.0 173.0 173.5 * Pf. Nahm. Kaul. 14.50 14.75 Wayß& Freyta —— W. Wolff 3 A. 171.8 170,5 Rein. Gebh& Sch. 180.0 130,0] Roeder, Gebr. D. 104,5 104,5 Zellſtoff Aſchffbg. 182.0 1320 Rülgerswexke 70.12„ Memel 59.75 59.75„ Waldhof 1819 Schnellpr. Frkthl. Ufa(ffrelverk.). 92.— Schramm Lackf. Schuckert, Nrbg. Raſtatter Wagg. 10.— Terminnotierungen(ehlug) Allg. Dt. Credit 115,5 Harpen. Bergbau 126 8 Bank f Brauind. 183. Ph Holzmann 103.0 Barmer Bantvee. 126,5 126,5 Ilſe Bergbau 217.0 Bayr Hyp. u. W. 142,0 Kali Aſchersleben Berl. Handelsgeſ. 180.0 Kali Salzdetfurth Commerzbank. 153.2 Kali Weſteregeln 227.0 Darmſt. u. Nat. 232.0 R. Rarſtadt Deutſche⸗Disconto 143,3 142.0 ftlöcknerwerke Dresdner Bank 1442 gahmeyer& Co. U-G. für Verkehr 138,0 181.7 Dt Reichdb. Borz. 125 1130 113.0 132.0 120.0 120,0 185,0 135,0 144.5 144,0 846.0 846.0 95,.— 84,— 59.— e 39.50 125.0 151.2 244.0 5 174.5 1 68.— 118,5—.— 92.— g Mannesmann Mansfelder. 80.— 82.— Metallgeſellſch. Miagchühleuban Montecatini... 34.— Ober bedarf. Otavi Minen Phöniß Bergbau Rh. Vraunkoblen Rh. Elet.(Rheag) Ry. Stahlwerke.—, Riebeck Montan Rütgerswerke Schuckert Siemens KHalske Südd. Zucken Svensta Tändſt. 345.0 Ver. Glanzſtoff Ber, Stahlwerke 168,0 Jeuſteff Aſchaff. 68 ellſtoff Waldhof 1 1.„ Bemberg Bergmann 7 Buderus Eiſen Cement Heldelbg. TCompan. Hiſp, Contin. Gummt 195.0 Daimler Benz Deutſche Erdöl Dt. Gold u. Silber Dit. Linoleum Licht i 725 Elektr. Lieferun 9280 87 50 5 G. garben 110.0 29,50 86.50 86.75 Felten& Guill. 183,0 183,0 Gelſenk Bergwk. 5 88 1 — 28. old W 780 7350 0 100 1300 Berliner Börse 140.0 186.0 96.75 88,50 5% Roggenwert. 100,0 99,90 5% Roggenrentb 8 91.— 91. 44.50—.— 101.0 101.0 136.1 186.0 119.5 119.5 180.0 180.0 Festverzinsliche werte Goldanleihe 88.— 86.— 6% Reichsanl. 27 66.90 86.90 Oiſch.Ablöſgſch. 1 59,20 58,90 ohne Ablöfgrecht 11.85 11.70 5% Landſch. Rog.———.— 5% Mexikaner 4½% Oeſt. Schatz 4%„ Goldrente 4% Kronen 4%„eonv. Rente.35 4½%„ Sild.-R..20 e ar. R. 3% Bad. Kohlen 18,.——.— 8% Grkr. Mh. R.—.——. 5% Prß. Kalfanl. 6,71.71 13. 14. 18. 14. 18. 14. — Dividendeurebuk⸗ tion auf 8 v. H. Der AR. beſchloß, für das Geſchäſtsjahr R 182.0 181.0 10.— 127.2 100.0 Aktlen und Auslandsanlelhen in Prozenten bei Stücke-Notlerungen in Mark je Stück 4% Türk. Ad. Amt. 4„ e 40% 5 unif. Anl. 4%„ Zollobl. 1011 „ 400⸗Fr.-Los 7M* 4% Ung. Goldr. 4%„ Nronenr. 4/½% Anat. Ser. 4½0% AnatScr. II 4½%%„„III 5% Teh. Nat. Rail. Schantungbahn. AG f. Verkehrw. Allg. Lok. u. Str. Südd. Eiſenbahn Oeſt. St.⸗Eiſenb. Baltimore Ohiv. Canada Abliefer. Pr. Heinrichbahn apag „Südamerika. anſa Diſchiff Nordd. Lloyd Verein Elbeſchiff. Bank-Aktien Bank f. el. Werte Bank f. Brauere. Barmer Bankver⸗ Berl. Handelsgeſ. Tom. u. Privtbk, Darmſt. u..⸗B. Di. Aſigtiſche Bk. Deutſches Disconte Diſch. Ueberſee Bk. n Bank einingerpypbk. Oeſterr. Creditbk. Reichsbank Rhein Creditbk. Süddeutſch. Dise. Frankf. Allgem. Accumulatoren Adlerwerke Alexanderwerk Alfeld Deligſen Allg. Elektr.⸗G. Alſen Portl.⸗Z. Ammendorf Pap. Anhalt. Kohlenw Aſchaffbg. Zellſt. Augsb. N. Maſch Balke Maſchinen Baſt Nürnberg Bayer. Celluloid Bayr. Sviegelglat J. P Bemberg Bergmann Elekt Berlin Gubener Berl. Karls. Ind Braunk. u. Brikett Br. ⸗Beſigh. Oelf Bremer Vulkan 4½%% Ung. Str. 183 14 26,25 Transport-Aktlen 302,2 industrie-Aktien Berliner Maſchb. 12,36 21.75 28,80 14.12—.— 14.12 14.90 77.75 79.— 182,2 132.0 168,5 170,2 n 136.0 162.5 126,0 178.2 159.5 231.0 53,50 142,8 100.0 143.7 144.5 29.75 60,10 60,12 129.2—.— Bremer Wolle Brown, Bov.& K. Buderus Eiſenw. Charlott. Waſſer Chem. Heyden Chem. Gelſenk. Chem. Albert Them. Brockhues Concord. Spinn Tonti ⸗Caoutſch. Daimler Motoren Deſſauer Gas Atſch.⸗Atlant⸗T. Deutſche Erdöl Dtſch. Gußſtahl. Deutſche Kabelw. Diſche. Steinzeug Deutſche Wollw. Deutſch. Eiſenhdl. Deutſche Linol. Dt. Schutzgeb. 3 F. Dippe Maſchin. Dreöd. Schnellpr. Dürener Metall. Dürkoppwerke Düſſeld. Eiſenhbl. Dynamit Truft 88 Elektr. e Elktr. Licht u. K. Elsbach& Co. 6 Emaille Ullrich Enzinger Werke. Eſchw. Bergwerk EſſenerSteinkohl. Faber Bleiſtift Fahld., Liſt& Co. Farbenind. A. G. FeldmühlepPapler 11155& Guill. hies& Höpfling. R. Friſter * Gebhard Textu Gehe& Fo. Geiling& Co. Gelſenk. Bergwr. Genſchow& Co. Germ. Portld, Z. Gerresheim. Glas Gef. f. elektr. Un. Goedhardt Gebr. Goldſchmidt. Th. Guano-Werke Greppiner Werke Gritzner Maſch. Gebr. Großmann Grün& Bilfinger Gruſchwitz Textil Haget gan: Halleſche Maſch. Hammer. Spinn. Hann. M. Egeſt Sbg.⸗Wien Gum Harkort St⸗Pr. Harpener Bergb. Hedwigshütte Heilmann Imm. Hilpert Maſch. Hindrich s KAuff. Hirſch Kupfer 153,2 153,2 120.0 120.0 69,85 69.75 104.0 104.2 —.— 58.— 174.5 178.5 39.— 89.— 168.2 16800 125,2 127 101,7 101.5 79.50 78.75 188.0 188,0 77.78 77.50 246.0 245,0 77.— 78,25 130.0 132.0 91.25 91.— 21200 212.0 142.1—.— 86.— 84.— 151.0 150.0 85.78 140.5 139.8 68.75 68,45 167.0 154.5 129.0 128.5 169,5 1875 185,0 188,0 69.— 68.25 56,25 56.25 87,25 87. 1820 181.5 84.75 64.75 94.50 84.— 85,50 84,75 1150 118.5 34,50 38,— 74,25 72.75 126,2 128,7 83.— 83.50 75.— 78.— 1100 1100 83.75 838.75 138.0 187,0 irſchderg Leder 88,.— 88. veſch Eiſen 108,7 107,2 Hohenlohe-Werke 76.— 76,75 Phil. Holzmann. 100.5 100.0 Horch& Cie. 38.50 58.80 Ilſe Bergbau„ 217.7 216,2 M. Jüdel& Co. 141.8 120,5 Gebr. Junghans 48.— 44.50 Kahla Porzellan 58. 58,50 Kaliwk. Aſchersl. 222.5 220.5 Karſtabt. 136 2 185,0 Rlöcknerwerke. 101,7 101.0 C. H. Knorr... 180,0 180.0 Kollmar& Jourd. 37.— 87,50 Kölſch Walz. 46.50 46.50 Gebr. Körtin 60.52—.— Kötitzer Kunſtled. 134.7 134.8 ferauß& Cie. Lok.—.—. Kronprinz Met.. 45.— 45.— Ryffhäuſer Hütte 49.75 46,50 ahmener 4 Co. 169.0 109, Laurahllkte⸗ 3 Zinde's Eismaſch. 165, 1850 Carl Lindſtröm 615.0 515,0 2 el Schuhfabe. 78,25 79.— dewe& Co.. 8 F. Lorenz.. 189, C 189.0 Jukau& 1 2 Lüdenſcheid Met. 57,.— 87.— Magirus.⸗G.. 27,75 1 106,0 105,7 Mansfelder Akt. 81,75 89. Markt⸗ u. Kühlh. 181.2 182.0 Mafch. Buckau-W. 128.0 1240 Maximil⸗Hütte. 1720 172 0 Mech. Web. Lind. 80.— 82.— „„ ittau 58.— 58, Merkur Wollw. 146,5 146.5 Mez Söhne 62.— 82,50 Miag⸗Mühlen. 122.0 122,0 Mix& Geneſt 139.6 139.6 C Motoren Deug 70.—. 70. Mühlheim Berg. 98.59 101,5 Nat. Automobile 19,65 1875 Niederlauſ. Kohle 141.0 130,7 Nordd. Wollkäm. 88.25 88.75 Oberſchl. E. Bed. 71.85 71, Oberſchl. Koksw. 110,8 110,0 Orenſt.& Koppel 64.50 84,50 Oſtwerke. 239.0 259.0 Phönix Bergbau 100,2 99,75 Hermann Pöge. 18,35 18,35 Rathgeber Wagg. 86,— 88 e t 156,0 155,5 Rhein. Braunk. 227.7. Rhein. Chamotte 71.— 72. Rhein. Elektrizit. 147,0 147,0 Rhein. Möbelſtoff 68.50 69,50 Rhein.⸗W. Kalt 88,.— 97.— Rheinſtahl 12055 119,2 Riebeck Montan 109.0 108.7 Roſitzer Zucker 30.— 32.— Rückforth. Ferd.—.——.— Rütgerswerke 70.— 69.— Sachſenwerk. 116,5 116.0 Sächſ. Gußſtahl 70.— 70.— Salzdetfurth. 395,2 385,0 Sarotti... 193,0 184.0 Schleſ Glekt. Gas 161.0 162,0 Hugo Schneider 106,3 105,7 Schubert& Salzer Schuckert& Co. Schultheis Segall Strumpf Siemens&Halske Sinner.-G. Stoehr Kammg. Stoewer Nähm. Stolberger Zinkh. Südd. Immobil. „Zucker Teleph. Berliner Thörl's ver. Oele Tietz, Leonhard, Trans⸗Radio Barziner Papier Beithwerklfe B. B. Frkf. Gummi Ver. Ehem. Charl. B. Dtſch, Nickelw. B. Glanzſt. Elbf. 8 Portl.-g. B. Schuhf. B.& Ber. Stahlwerke. B. Stahl. v. d. Zyp. Ver. Ultramarin. Vogel Telegraph. Bogtländ. Maſch. Voigt& Haeffner Wanderer Werke Allg. Dt. Credit Bank f. Brauind Barmer Bankver. Bayr. Hyp. u. W. Bayr. Vereinsbk. Berl. Handelsgeſ. omm.⸗ u. Priv. Darmſt. u Nat. Deutſche Digcome Dresdner B. .⸗G für Verkehr Dt. Reichsd. Bz. Hapag 95 Hambg.⸗ Südam 1 5 Dampf Nordd Loyd Bayr. Motorenw. 9. P. Bemberg ergmanncklektr Buderus Eiſenw. Charlottb. Waſſer Tomp. Hiſpane Tont, Cautſchoue. Dai mler⸗Benz Deſſauer Gas Deutſche Erdöl Dit. Linotleumwk Dynamit A. Nobel Elektrizitäts⸗Llef J. G Farben Feldmühle ellen& Guill. elſenk. Bergwk. Gesfür el Allg. Lokald 1 El. Licht u. Kr ft! Eſſener Steinkoht. 1. 222.5 220.0 192.2 191.5 305,0 302,0 2400 2440 1070 109.5 98,50 100.5 * 78.——— 150,2 180.2 131.0 129,8 109,2 108,2 153,0 150,0 123.0 125.0 150,2 150,5 81.75 80.50 69.— 67.— 192.0 192,0 5 116,0 162.5 126,5 142.0 146.0 - 18,. Weſteregelnellkal 2270 2280 Weſtf. Elfen 9. 84,— 645. Wicking⸗Cement 1085 1068 Wiesloch Tonw.—— Wiſſener Metall 70.— 10. Wittener Gußſt.—— U olf, x deute Verein. 98.— 05, ellſtoff Waldhof 1805 100, Deutſch⸗Oſtafrika 117,5 11, Neu⸗Gulneg. 75,0.8 Freiverkehrs-Kurse Petersb. J. Habt,.— 1 Naſenbe n. 0008 Deutſche Petrol. 57— 56. eld burg Adler Kalt. Diamond Hochfrequeng Krügers hall enz 999 f 190,. 188.0 1890 Ronnenberg... 5 Sloman Salpeter Südſee Phosphat Ufa⸗Film.. 90 Brown Boveri Tb. Goldſchmidt 6 arpen. Bergbau 115 15 u. St. 1„ Holzmann„ 101, bielbetriebsgef. 1450 J lſe Bergbau.% ali Aſchersleben R. Karſtadt.. Klöckner Werke föln-Neueſſen B. Mannesmann Mansfelder Metallbank Mitteldiſch Stahl 2 Nordd. Wolle Oberbedarf Oberſchl. Koksw. Drenſt,& Koppel 64 Oſtwerfſʒte Bhönik Bergba Polyphonwerke Mh. Braunk. u. Bt. 2 Rh. Elektrizität. Rh. Stahlwerke .⸗Weſtf Elektr. A. Rlebeck⸗Mont. Rütgerswerke Salzdetfurth Kall Schleſ. Portl⸗Z. 1 Schuber: E Salzer Schuckert& Eo, Schulth⸗Patzenh. Slemens K Halske 2 Svenska 4 Leonhard Tietz Der. Stah werke Weſteregel Alkali See Waldhof tavla Minen 54 Diavi Minen 54 5 Sichel& Co... Zuri Be abgeſe J ard werte banker freu noch g dem geſtrig regunt überw. ſetzune Spek und Gru! ſtand ſchon ich we geſtrig traten und 9 übrige Rent erhole ben u Börſe tod B. Me verkeh ill Ausſe Preſſe lebhaf zu B Kurs!: änder! Die? horker ſtehen berett Repat ſch w SS 8 „ 2 — 2 . hinar N als gang von Unmel⸗ vorher, ntfällt. e Zahl teil on Inland ing bel e, die Rück⸗ einnah⸗ ) Mill. ir 1927 rteilten H. zur 29 die⸗ en, daß bungen bertrag 825 954 erden erhand⸗ „ er. er ein⸗ d, ſteht ſchäfts⸗ en, da Der . nreduk⸗ üftsjahr .) der ringen. enindez 0. Mai d zwar 119.0 (1100) einem tan die ige für als ein er der ufgelegt en, von ehen u. er auf⸗ egen iſt rittenen n etwa rechnen. Hochſee⸗ len die und daß er rilck⸗ nit der 3— 0574 30.5 1101 1755 117 750 805 145 580 1 Mittwoch, den 14. Mai 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Nr. 222 Geſchäſtsloſe Vörſen Zurückhaltende Spekulation Fehlende zweite Hand/ Im Verlauf völlige Umſatzſtockung Schluß luſtlos und abgeſchwächt Ma abg 1 1 9 5 6 t. er k unver⸗ f K we wächt, derſtandsfähigem Beginn ſtill und matter Börſe eröffnete in nicht un⸗ as Geſchäft war abe⸗ zweite Hand blieb heute f Von der feſteren ſe ging keine nennenswerte An⸗ Vormittagsverkehr wurden re Kurſe genannt, die ſich aber bei Feſt⸗ Kurſe nicht voll behaupten konnten. Die bekundete große Zurückhaltung und vereinzelte Märkte lagen faſt geſchäftslos. Im rundton der ſe war aber eine gewiſſe Wider ⸗ ſtands fähigkeit nicht zu verkennen. Beſonders die ſchon in den letzten Tagen bevorzugten Paplere erfreuten iterhin einige hfrage und waren gegenüber der Auch die freundliche noch ge dem Geſck geſtrigen regung ar überwiegend h ſetzung der e Spekulation geſtrigen Aben ſe gend etwas ſeſter. Vox allem raten Schiffahrtswerte etwas ſtärker in den Vordergrund und Norddeutſcher Lloyd konnten 176 v. H. anziehen. Im übrigen gingen die Kursbeſſerungen bis zu 1 v. H. Am Rentenmarkt konnten ſich Schutzgebiete egringfügig erholen, während Altbeſttzanleihe ſtärker angeboten plie⸗ ben und bis auf 58,8 nachgaben. Im Verlaufe der Hörſe kam die Umſatztätigkeit faſt vollkommen ins Stocken. Die Kurſe gaben um Bruchteile eines Pro⸗ Berlin ſchwankend, aber widerſtandsfähig Mangels Anregungen herrſchte ſchon im Vormittags⸗ perkehr und an der Vorbörſe faſt völlige Geſchäfts⸗ tille, Lediglich der Schiffahrtsmarkt bot ein belebteres Ausſehen, da Hapag und Lloyd heute aufgrund der in der Preſſe beſprochenen Freigabeausſichten zu höheren Kurſen lebhaft umgeſetzt wurden. Die übrigen Märkte lagen auch zu Beginn des offiziellen Verkehrs ruhig, das Kursniveau war faſt durchweg gut behauptet, Ver⸗ änderungen über 1 v. H. gehörten zu den Seltenheiten. Die Tendenz erfuhr durch den feſten Schluß der New⸗ vorker Börſe, die mit großer Wahrſcheinlichkeit dicht bevor⸗ stehende Diskontſenkung der Reichsbank und die angeblich bereits vor Auflegung in Poris mehrfach überzeichnete Reparationsanleihe eine Stütze. Anleihen abbröckelnd, Ausländer ruhig, aber mit Ausnahme der Zproz. Maze⸗ donien Gold etwas feſter. Pfandbriefe vernachläſſigt, Geld unverändert leicht. Im Verlaufe der Börſe wurde es auf Abgaben der Spekulation und der bitrage um Bruchteile eines Prozentes ſchwächer. häter traten k e Schwankungen ein; bei eu igem Ge⸗ ſchäft war das Anfangs niveau im allgemeinen knapp behauptet. Am Kaſſamarkt geſtaltung war bei minim bei ſehr ruhige abgeſchwä ch Einklang mit dem Andere. Deviſer zeigte ſich Zurückhaltung. Die Kurs⸗ t er Privatdiskontſatz blieb rt. Die Börſe ſchloß und überwiegend in Kupferwerte waren im der Kupferpre abged rückt. ig feſte VBeranlagun rk blieb ohne 19 nach.1905. Von der Holland weiter hach, Paris etw ſter, 278 855„alles Newyorker Spanien höher, 39.75 nach 99.85 gegen London. ſätze Dollor⸗Reichsmark unverändert, auf einen Mo⸗ nat 20 Stellen, auf drei Monate 35 Stellen. Berliner Devisen Olskontsatze: flelchsbank 5, Lombard 5, privat 37/ v. H. s Ge⸗ euro⸗ äiſchen Valuten lagen nach 19944 A, bzw. 2 . Amtlich in R⸗M fi 13. Ma! 14. Mat Dis G. B.. B. 5 75 168,41 J 168.75 168,27 168,61 45 3 5,435.445 5,4. 5,445 5,445 10 58,41 88,53 88,41 58,53 58,355 3 81.81 81.47 81,31 81,47 81,585 5 100 F 10,348 10,563 10,54 10.56 10,512 6,5 100 Lire] 21.955 21,995 21.955 21,995 22,025 6 dflavlen 100 Dinar 7,393 7,407] 7,393 7,407.358 6 K igen 100 Kr. 112,01 112.28 111.99 112,21 112,06 4,5 Liſſ 100 Eskudo 18,83 19,87 18,79 18,83 17.48.5 Oslo. 100 Kronen 111,99 112,21 111.98 112,20 111,74.5 Paris„ 100 Franken] 16.42 16.46 16,415] 16,455 16,445 2,5 Prag„ 100 Kronen 12,407] 12.427 12,403 12.423 2,88 5 Schweiz 100 Franken] 89,99 81,15] 80,94 81,10 80,515 8 Soſia.. 100 Leva.035 3,041 3,035 3,041.01710 Spanien 100 Peſeten 5107 1,17 81,16 51,26 69,57 5 Stockholm. 100 Kr. 112,31 112,53 112,20 112,42 112,05 3,5 Wien 100 Schilling] 59.94 59.16 J 59,02 59,14 58,79 8 Ungarn 1005-12500 K 78,13 73,27 73,18 73,27 72,89 8 Buenos-Aires 1 Peſ. 1,586 185 1,804 15608 1,788 10 Canada 1 Can. Doll.].178.184 4,177 4,185 4,176— Japan... 1 Hen.068.072 2,088.072 1,988 5,5 Kairo 1 ägypt. Pfd.] 20,885 20,905 20,885 20,905 20,91— Türkei„1 türk. Pid. 5 e e e 7 2 19010 London 1 Pfd. 20,342 20,882 20,341] 20,381 20,393 3 New Vork 1 Dollar.1865 4,1948 4,188 4,194 4,1780 8 Rio de JanelrotMillr.] 0,497 0,499 0,497 0,499.503— Uruguay 1 Gold Peſ. J.846 3,854 J 3,846 3,854 4,8211— Kleine Amſätze am Getreidemarkt Stimmung matter/ Weichende Preiſe Berliner Produktenbörſe v. 14. Maf.(Eig. Dr.) ö Am Produktenmarkte hält ſich die Umſatztätig⸗ keit weiterhin in engen Grenzen. Im Anſchluß an dle Ueberſeemeldungen war die Stimmung heute etwas schwäche r. Das Inlandsangebot von Brotgetreide war keineswegs dringlich, die Nachfrage läßt jedoch nach wie vor zu wünſchen übrig. Für Weizen zur prompten Waggonverladung waren geſtrige Preiſe ſchwer zu erzielen. Am Liefſerungsmarkte ſetzte Weizen bis 1½, Roggen in den ſpäteren Sichten bis 2½% niedriger ein, Mai⸗Roggen war aufgrund von Interventionen behauptet. Das Mehlgeſchäft blieb ſehr ruhig, in Roggenmehl kam vereinzelt ſtärkeres Angebot heraus und die Gebote Fanten 28 Pfg. niedriger. Hafer wurde reichlich offeriert, bel Zurückhaltung des Konſums und nur vorſichtiger Naufneigung der Exporteure waren die Preiſe rückgängig. Herſte in unveränderter Marktlage. Amtlich notiert wurden: Weizen 282—84, matt; Mai 204 u. B; Juli 299—98; Sept. 2686,50: Roggen 16068, b. 79, matt; Mai 17 75; Jult 1831,30; Sept. 185,50—82; Gerſte 190202 ruhig; Futtergerſte 17875, ruhig; Hafer 100, matt; Mal—; Juli 170,50 70; Sept. 170 u..; Weizenmehl 81,25—9,75, ruhig; Rogtenmehl 25,75, ruhig; Weſzenkleſe 97, ruhig: Roggenkleie 9,2510, ruhig; Vik⸗ kortaepbſen 24,00; Kl. Speiſeerbſen 2124; Futtererbſen 819; Peluſchken 17—18; Ackerbohnen 15,50—17; Wicken 1022,50) Lupinen, blaue 15—16; gelbe 2022,50; Raps⸗ kuchen 12,77513,75; Oeinkuchen 18—; Trockenſchnitzel 8,20 bis 8,70 Soygextractionsſchrot 13,80—14,60; Kartoffel⸗ flocken 14,00 15,50, allg. Tendenz ſchwach. Rotterdamer Getreidekurſe vom 14. Mai.(Eig. Dr.) Aufang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Mai.7250; Juli 462,50: Sepf. Nov..48.— Mais lin Hfl. p. Laſt 7000 Kg.) Mai 117,50 Juli 128,50 Sept. 125,25 Nov. 128. Liverponler Getreidekurſe vom 14. Mai.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.), Tendenz ruhig, Mat— agi); Juli 79,35(.9,75); Okt.1138(.11786).— Mitte gut hehauptet, Mai—, Juli.9,75; Okt..1178. Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 14. Mal.(Eig. Or.) Mai.10 B, 7 G; Juni 7,25 B, 7,10 G; Juli 7,25 B, .15 G; Aug. 7, B, 7,15 G; Sept. 7,30 B, 7,20 G: Okt. 7,60 B, 7,80 G; Dez. 7,85 B, 7,80 G; Okt.⸗Dez. 7,70 B, 7,65 G; Jan.⸗März 8 B, 7,95 G; Tendenz flau.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage—; Mal 26,25 26,80; Juni 26,05. * Nitruberger Hopfenbericht vom 13. Mai. Keine Zufuhr, 40 Ballen Umſatz. Tendenz unverändert ruhig. * Bromer Baumwolle vom 17. Mat.(Eig. Dr Amer. Univerſal. Stand. Middl. Schluß 17,54. 5 Liverpooler Banmwollkurſe vom 14. Mai.(Eig. Dr.) Amerie. Univerſal. Stand. Middol. Anfang: Jan. 31 797; März 31 800801; Mai 814; Juli 806; Okt. 792 Dez. 796; Loco 4200; Tendenz ruhig.— Schluß: Jan. 31 794; März 31 799; Mai 812; Juli 804; Okt. 790 Dez. 798; Loco 862; Egypt. Upper F. G. fair loco 1032; Tendens ruhig. Berliner Meiallhörse vom 14. Mai 1930 2 Kupfer Blei Zink bez. Brief Geld J bez. Brief] Geld bez. Brief] Geld Januar.- 111,25 110,75 J 85,50 35,75 85,50—.— 36.50 35,50 9 7 5—.— 111.25 110,78—.— 33,75 85.50—.— 38,50 85,50 ärz. 110.50 110,75 110 25 35,75 36.— 35.75—.— 88.50 38, April 110,75 110,25 33.— 36,2586,— 37.36 50 386,25 Mai—.— 113.— 110.—.— 36,78 35.80—.— 32.50 82,— Juni.—.— 112,110. 386.25 85.50 32,75 82,75 82,75 Juli—.— 112. 110,25 35,50 38,.— 35,50—.— 33.25 33,— Auguſt 111,50 110.50—.— 35,25 35,50—.— 34. 33,80 Sept.—.— 112,.— 110.75—.— 86,— 35,50—.— 34.50 33,50 Oktober.—.— 111.30 110,0 35,50 35,75 35,50—.— 35.— 84 50 Nov., 111.50 110.50 J 35.50 35,75 35,50—.— 35,50 34,50 Dezemb.][„111,25 110,50—— 35,75 85,50 1—— 36,25 35.— Elektrolytkupfer, prompt 124,— Antimon Regulus 59.— 61.— Orig. e e 190.— Silber in Barren, per ſeg 56,75 58,75 dgl. Walz⸗,Drahtbarren194,.— Gold, Freiverkehr, 10 ar. 28.— 28,20 e 90 v. H.—[Platin, dio. 1 gr 5,.——.— einnickel, 9899 v. H. 350.—] Preiſe(ohne Edelmetalle) fur 100 Kg Londoner Meiallbörse vom 14. Mai 1930 Metalle in G pro To. Silber Unze E.(187½¾0 fein ſtand), Platin Unze K Kupfer, Standards 56,25 Zinn, Standart 149,1 Aluminium—.— 3 Monate 55.85 Monate 250,8 Antimon—.— Settl. Preis 86,25 Settl. Preis 149.2 Aueckſilber 22,65 Elektrolyt 81,50 Banka 50 2 Platin—.— veſt ſelected 60,25 Straits 151.2 Wolframerz—.— ſtrong ſheeis—,—[Blei, ausländ. 18,25 Nickel—.— El'wirebars 61,50 Zink gewöhnlich 16.50] Weißblech—.— 9 2 8 1— 333 Die Mannheimer Sportarztſtell entwickelt ſich Die an die Schularztſtelle angegliederte ſportärztliche Beratungsſtelle wurde im Frühjahr 1928 durch die Stadt⸗ verwaltung genehmigt und nahm im Spätjahr dann den Betrieb auf. Im Schuljahr 1928/29 ließen ſich 201 Sportler ünterſuchen und beraten und 50 kamen zur zweiten Unter⸗ ſuchung. Im abgelaufenen Schuljahr aſt die Zahl der unter⸗ ſucht Sportler b ts auf 1000 angewachſen, die ſich auf ihre Geeignetheit für die eine oder andere Sportart durch den Sportarzt Dr. Linke mit den einſchließlich ernen Mitteln ſportärztlicher Diagnoſtik, r Röntgenunterſuchung, prüfen ließen. Nach der Sportart ſtellten die Fußballer die meiſten Unterſuchten. Das liegt in der Beliebtheit dieſes Sports begründet und dann in dem Umſtand, daß der Fußball⸗ und Leichtathletikverband ſeine Mitglieder in geſteigertem Maße der Sportarztſtelle zuführt. Dann kom⸗ men die Leichtathleten, ihnen folgen die Schwim⸗ mer und Turner. Dieſe Reihenfolge würde auf man⸗ gelnde Beliebtheit der ſportärztlichen Unterſuchung bei den Turnern ſchließen laſſen; in Wirklichteit liegt das in der verſchiedenen Natur der Sportarten. Vor allem bei der Leichtathletik und natürlich auch beim Schwimmen merkt der Sportler am eheſten und augenfälligſten, wenn eines ſeiner Organe nicht ganz auf der Höhe iſt, während er ſich beim Turnen, das keinen Kampfcharakter hat, lauge Zeit mit Schonung behelfen kann. Die Handballer laſſen ſich auch unterſuchen, ebenſo finden ſich Ruderer und Borer ein. Auch die Frauen ſind im Verhältnis zu der Zahl der Sporttreibenden gut vertreten, doch iſt hier noch eine Zunahme zu wünſchen. Der Allgemeinzuſtand der Sportler war durchweg gut, nur bei einem verſchwindend geringen Prozentſatz war der Befund nicht ganz normal. Bei den Anomalien der Organe iſt in erſter Linie das Herz zu nennen. Es kommen da natürlich nicht Leute mit „Herzfehler“, ſondern es handelt ſich um Fälle, bei denen das Herz nicht voll leiſtungsfähig iſt, die Herzmaſſe nicht ausreichen. Das betrifft vor allem die Jugendlichen, deren Organe noch in der Entwicklung ſind und die andererſeits mit ihrem jugendlichen Ungeſtüm gern ſich Sportarten zu⸗ wenden, deren Anforderungen ſie und ihr Herz nicht ege⸗ wachſen ſind oder dem Kampfſport obliegen, ohe genügen⸗ des Training. Der Arzt berät hier die Sportler mit dem jugendlichen Herzen, unterſtützt durch die neuzeitlichen diagnoſtiſchen Hilfsmittel. Sehr ſelten kommt es vor, daß ausgeſprochen für den Sport Untaugliche ausgeſchieden werden müſſen. Im allge⸗ meinen werden Umgruppierungen und Verſchiebungen vor⸗ genommen, ein harter Sport oͤurch einen weniger anſtren⸗ genden erſetzt, oͤte Sportler zum vorübergehenden Ausſetzen angehalten oder ermahnt, gewiſſe Uebungen zunächſt ganz zu unterlaſſen. In ernſteren Fällen erfolgt Ueberweiſung an den behandelnden Arzt. Bei Mitgliedern von Verelns⸗ mannſchaften wird darauf geſehen, daß die Fugendabtetlun⸗ gen wirklich jugendliche, in der Entwicklung begriffene Sportler umfaſſen und daß andererſelts ſchwächere Sportler, die ihrem Alter nach zwar in die Seniorenmannſchaft, aher der Körperbeſchaffenheit nach unter die Jugend gezählt werden müſſen, der Jugendmannſchaft zugeteilt, zurückver⸗ ſetzt werden. Gerade dieſe Betreuung der Jugend, dieſes Verhüten von ſportlicher Ueberanſtrengung und damit das Herabdrücken der Unfallquote iſt eines der wichtigſten Merkmale der modernen Sportberatungsſtellen und Rat haben immer die Jüngeren am meiſten nötig. S 25 Fahre Heidelberger Fußball Inn diefen Tagen feiert der 1..C. 05 Heidelberg den Tag ſeines Bfährigen Beſtehens Welch großer Populari⸗ tät ſich dieſer Pionier des Fußballs in unſerer Nachbarſtadt erfreuen darf, das beweiſen die vielen Ehrungen, die dem Jubilar von allen ihm befreundeten Seiten zugingen. Nicht nur die oberſten Verbandsbehörden, auch ein großer Teil unferer ſüddeutſchen Fußballvereine ſtellte ſich in die Rei⸗ hen der Gratulanten und zollte dem Jubilar anläßlich ſeines Ehrentages die ihm gebührende Anerkennung. Im Rahmen eines Feſtbonketts feierte der 1. F. C. 05 Heidelberg ſeine verdienten Mitglieder, und den Gründern des Ver⸗ eins wurde die Ehrenmitgliedſchaft zugeſprochen. Die Vor⸗ ſtandsmitglieder Siamund und Lauer gaben dem Feſtabend durch treffliche Schilderungen über die Entwick⸗ lung des Heidelberger Fußballſportes ein beſonderes Ge⸗ präge. Anläßlich des Jubiläums hat der.C. 5 Heidelberg ein recht umfangreiches Sportprogramm zuſammengeſtellt, deſſen Auftakt am Sonntag erfolgte,. Aus Mannheim hatte man den.C. Phönix kommen laſſen, der ſich mit drei eb zur Verfügung ſtellte. Die erzielten Er⸗ gebniſſe: 1. Mannſchaften 31 für Mannheim 2. Mannſchaften:0 für Mannheim 3. Mannſchaften 070 Nosu eine Keſuedia. 38 „Kieken Sie mir doch nich ſo an!“ Er zerrt ihr das große federgefüllte Plumeau von den Füßen und wirſt es ihr über den Kopf, daß nichts mehr von den Augen zu ſehen iſt, die ihn anſtarren, ihn äng⸗ ſtigen. Die Steppdecke hat er mit dem Plumeau weggezerrt, ſie hängt tief herab, er merkt es nicht. Als er ſich jetzt mit den Füßen in der Decke ver⸗ Mickelt, packt ihn jähes Entſetzen: hält ſie, die da, die Alerdeckt liegt, ihn trotzdem feſt? Er trampelt die Dike vollends zu Boden, ſchleift ſie nach, macht ſich zeln gewaltſam frei: ſchnell, ſchnell, nur fort, ihr entfliehen! Und ſeine Spur verwiſchen! —— 5 War es Mord geweſen an dem alten Fräulein, das o ganz allein für ſich wohnte im vierten Stock, ziem⸗ lich entlegen in einem der neuen Häuſer? Die roten Zettel, die Mord ausſchreien und demjenigen, der zur Ergreifung des Täters verhilft, eine Belohnung zu⸗ ſchern, waren angeſchlagen worden überall in der leſenſtadt, an allen Litfaßſäulen, auf allen Fern⸗ bahnhöfen, in den Hallen der Untergrundbahn, auf den Bahnſteigen der Vororte, und weit über Berlin aus auch in anderen Städten. 4 Nun klebten die roten Zettel ſchon ſo lange, länger als ein Vierteljahr; der Winter war darüber ver⸗ gangen, es regte ſich bereits wie Lenzesahnung, aber den dem Täter noch immer keine Spur. Kam denn berhaupt ein Täter in Betracht? Selbſtverſtändlich. Lie Schublade des Schreibtiſches war merkwürdig ſclef herausgezogen, ſo, als ob das jemand in großer Haſt getan hätte, eine kleine Eiſenkaſſette ſtand offen 1 ob viel darin geweſen war? Das wußte man 155 das Sparkaſſenbuch, nach dem Fräulein Me⸗ 5 Ebertz wenige Tage vor ihrem Tode einen Be⸗ Jag von fünfhundert Mark bei der Sparkaſſe einge⸗ kgahlt hatte, das war aber noch vorhanden. ea Ela Viebig Copyright: Deutſche Verlags⸗Anſtalt Stuttgart Auch ſchien ſonſt nichts entwendet, Kleider und Wäſche hingen und lagen ſauber und wohlgeordnet mit der peinlichen Sorgfalt, zu der nur ein unbe⸗ ſchäftigtes, in den Ruheſtand verſetztes altes Fräulein die Zeit hat. Auch die Armbanduhr von Fräulein Ebertz und die lange goldene altmodiſche Kette, deren man ſich in der Schule erinnerte— die Lehrerin hatte ſie bei der Feierlichkeit ihres Abgangstages getragen — waren noch da. Aber die Bettdecke am Boden, niedergetrampelt und zerriſſen, deutete auf einen Kampf— und wa⸗ rum war der Toten das dicke Plumeau über den Kopf gezogen? Man hatte ſie wohl dadurch erſtickt? Denn Spuren anderer Gewalttätigkeit wies die Leiche nicht auf. Es konnte zwar auch ein Herzſchlag eingetreten ſein. Mit voller Beſtimmtheit ließ ſich ſchwer Genaues feſtſtellen. Denn acht Tage waren bereits vergangen geweſen, ehe es jemandem im Hauſe einftel, ſich um die alte Mieterin oben zu kümmern. Die lebte ja immer ſo ſtill, man hörte im Stockwerk darunter nie ihre leichten Fußtritte durch die Decke. Die Kinder im Hauſe, die waren die erſten, die ſie vermißten, denn die warteten auf das Stückchen Schokolade, das ſie nie verſäumte, ihnen zu ſpendieren. Als man endlich an der Entreetür von Fräulein Ebertz geklingelt und geklopft und niemand aufge⸗ macht hatte— kein Lebenszeichen ſich aus der Woh⸗ nung vernehmen ließ—, da hatte man die Polizei benachrichtigt und einen Schloſſer geholt. Jedermann im Hauſe verdächtigte den fungen Menſchen, der immer zu Beſuch bei dem alten Fräu⸗ lein geweſen war. Der mußte es getan haben! Wer ſollte es denn ſonſt geweſen ſein? Der Burſche kannte ihre Gewohnheiten, der hatte ſtets Zutritt bei ihr, der mußte ſogar den Hausſchlüſſel gehabt haben, denn heruntergebracht hatte die Alte ihn die vier Treppen nie, wenn er ſpät abends erſt von ihr fortging, das bezeugte die Flurnachbarin. Die wußte das ganz genau, durch das Guckloch ihrer Entreetür konnte man gut ſehen, wenn der Beſuch von nebenan fortging. Ja, ja, das kam davon, daß die alte Perſon ſich noch mit ſo einem jungen Kerl eingelaſſen hatte!. Aber als die Polizei herausbrachte, daß dieſer junge Kerl, der den Augen, die durchs Guckloch ge⸗ ſpäht hatten, wie zwanzig erſchienen war, noch nicht einmal fünfzehn zählte, ein Knabe war, ein Kind, das die alte Lehrerin aus Güte unterrichtet hatte, ver⸗ ſtummte die üble Nachrede im Hauſe; man bedauerte das arme Opfer nur.— Wo war Theo Schindler? An ihm blieb ein Ver⸗ dacht hängen. Trotz ſeiner Jugend, und trotzdem ſeine Mutter unter Tränen und Schwüren immer wieder verſicherte: der Theo war ſo ein guter Junge, ein ſo beſonders liebes und ſanftes Gemüt. Und was hatte der viel von der alten Dame gehalten! Wenn der noch lebte und von ihrem Tod hörte, der brächte ſich aus Kummer darüber um. Aber der Theo, ach, der lebte ja auch nicht mehr! Den hatten ſie ſtcher auch umgebracht, verſchleppt, vielleicht ins Waſſer ge⸗ ſchmiſſen, irgendwo und irgendwie beiſeite geſchafft. Warum? Das wußte ſie ſich nicht zu erklären. Aber es gab ja niederträchtige Menſchen genug, die ſich an hübſchen Kindern vergriffen— Knaben oder Mädchen, das war denen ganz egal. O Gott, wenn ſie doch auch nicht mehr wäre, nicht weiter zu leben brauchte! In verzweifelte Schreie ausbrechend, wand ſich Frau Schindler im Verhör. Auch er, Schindler, ſtand be⸗ treten, verdutzt über die Schreie ſeines Weibes: ſo hatte er die ja noch nie geſehen. Und auch Piefke, der Schlafburſche, ſtand betreten, Es war ihm gar nicht angenehm, daß man ihm, wie einer Zwiebel, auch die letzte Haut abſchälte. Er hatte zwar mit dem verfluchten Bengel ſich nie etwas zu tun gemacht, das konnte er nachweiſen, aber er würde nun doch lieber von den Schindlers wegziehen; er, ein anſehnlicher junger Kerl, ſand überall eine Bleibe, die angenehmer war als die hier bei der Frau, die alle nafßlang heulte. ſprechen für eine Ueberlegenheit der Mannheimer, die denn auch die beſſeren Mannſchaften ins Feld ſtellte. Beim Spiel der 1. Mannſchaft war Phönix Maunheim uhne Jung und Rohr angetreten, die aber beide recht anſprechend erſetzt waren. Die Phönixleute, die tags zuvor in Schwet⸗ zingen einen Revancheſieg errungen hatten, führten bereits bei der Pauſe mit:1 und erhöhten im Verlaufe der 2. Halbzeit auf:4. Als Schiedsrichter amtierte Stotz Eppel⸗ heim] zufriedenſtellend. Als weitere Jubiläumsgegner hat Wochenende die Erſatzliga und die S · des.f. R. Mannheim verpflichtet. Zum ſchluß gelangt donn am Sonntag nachmittag ein Pokalſpiel zwiſchen dem an den ſüdd. Meiſterſchaftsendſpielen beteiligt geweſenen F. C. Phönix Ludwigshafen und.. R. Heil bronn zum Austrag. Ch. Neues Stadion in Heidelberg Der Sportplatz der Turngemeinde 1878 Die rührige Turngemeinde 1878 Heidel⸗ berg, die in ganz Süddeutſchland einen guten Namen hat, erſtellte auf Neuenheimer Gelände hinter dem Zentral⸗ friedhof ein neues Stadion. Die neue Anlage hat ungefähr die öfache Ausdehnung der alten. Man hat Uebungsfelder für Hockey, Handball, Fußball, Leichtathletik, Fechten, Boxen uſw. in muſtergültiger Weiſe angelegt. Ein Klub⸗ haus mit Umkleideraum, ein Gerätehaus mit Kleider⸗ ablage und ein Fahrradſtall wurden errichtet. Das Hauptſpielfeld enthält eine techniſch einwandfreie 400 Meter lange Aſchenbahn. Auf der 100 Meter Bahn können gleichzeitig 9 Läufer nebeneinander ſtarten. Ein⸗ gebaut ſind ferner 4 Bahnen für Weitſprung und je zwei Bahnen für Hoch⸗ und Stabhochſprung. Das Hauptfeld bietet auf terraſſenförmigen Erdanhäufungen 10000 Zu⸗ ſchauern bequem Platz und Sicht. Die anderen Felder ſind gleichfalls ſehr praktiſch angelegt und gartenbautechniſch hübſch ausgeſtaltet. Die ganze Anlage, die auf der einen Seite an den Neckarkanal grenzt, iſt von Hecken und Bäumen eingefaßt. Das Hauptverdienſt dieſer Muſteranlage tragen der 1. Vorſitzende Direktor E. Alger und Oberturnwart Hermanny(früher TV. 46 Mannheim).— Am Sonn⸗ tag findet die Einweihung der Anlage ſtatt, bei der ſämt⸗ liche Abteilungen des Vereins in Tätigkeit treten. Auch Handball⸗ und Hockeyſpiele werden vorgeführt werden. Moſelfahrt des Bayeriſchen Automobilclubs Der Bayeriſche Automobilelub Verwaltungsbezirk Pfalz ve vanſtaltete am./4. Mai eine Moſelfahrt, die vom Start⸗ platz Kaiſerslautern als freie Fahrt mit von der Leitung zuvor bekanntgegebenen Haltepunkten über Landſtuhl Kuſel—Türkismühle— Hermeskeil zum Tagesziel Trier füührte. Der erſte Abend vereinigte die von den gewonnenen Reiſeeindrüchen hochbefriedigten Fahrteteilnehmer im Hotel Porba Nigra zu Trier, wo der Präſident des Trierer AC. (A. v..), Direktor Carl Frinken, dem Club unter Ueber⸗ gabe des Trierer Clubwimpels ſeine Aufwartung machte. Dr. Carl Klein⸗Ludwigshafen a. Rh. dankte als Ver⸗ treter des Präſidiums des BAC. für das feinem Club am Pbatze Trier zuteil gewordene Intereſſe und erwiderte die Sympathien des Ba. durch Ueberreichung des BA. ⸗ Wimpels an den Präſidenten des Trierer AC. Der Abend der mit Muſtk und Tanz ausgefüllt war, ſtand im Zeichen vorzüglichſter Stimmung. Der folgende Tag führte die Fahrtteilnehmer moſel⸗ abwärts über Ruwer, Lieſer und Bernkaſtel nach Uerzig und Traben ⸗Trärbach; hier wurde von der lieblichen Mo⸗ ſellandſchaft Abſchied genommen und nach einer ab⸗ wechſlungsreichen Fahrt, die über Irmemach Simmern Thiergatten führte, die bekannte Bäderſtadt Kreuznach er⸗ reicht. Ein gemeinſames Abendeſſen im Hotel Klapdohr bildete den Abſchluß des Tages und gleichzeitig das offt⸗ zielle Ende der Fahrt, die bet allen Teilnehmern reſtloſe Anerkennung gefunden hatte. Die Deutſchland-Nunofahrt Mit der fünften Etappe, von Schweinſurth nach Mün⸗ chen, die mit rund 300 Kilometer die längſte der großen deutſchen Straßenfernfahrt iſt, wurde am Dienstag die Deutſchlandrundfahrt fortgeſetzt. Alle 62 Fahrer nahmen wieder an der Fahrt teil. Bis zum Ziel in München blieb trotz des heftigen Gegenwindes eine aus 32 Mann beſtehende Spitzengruppe zuſammen, die ſich kurz vor München einen ſpannenden Endkampf lieferte. Wieder blieb Metze⸗ Dortmund in 10:14,25 Std. mit minimalem Vorſprung vor dem Berlinern Stöpel und Oskar Tietz. 4. Remold⸗Schweinfurth, 5. Siegel⸗Breslau; 6. Sierenfki⸗ Berlin. Die übrigen 26 Fahrer wurden mit der gleichen Zeit des Siegers und je neun Punkten gewertet. Im Ge⸗ ſamtklaſſement führt nach wie vor Oskar Tietz mit 43 42,07 vor Stöpel mit 4422,00 und Remold:50,54. idelberg für das itzgebelmannſchaft Auch Alma fand es angenehmer, bei einem Ge⸗ ſchäftsmann, mit dem Herr Julius Krauſe ſie be⸗ kannt gemacht hatte, eine Stellung anzunehmen; ſie ließ ſich nicht mehr zu Hauſe ſehen. Das grämte Frau Schindler weiter nicht, die Alma war ja ſchon lange die meiſte Zeit weg geweſen, aber um ihre bei⸗ den Jüngſten trauerte die Mutter. Die Trude in Fürſorgeerziehung, weit weggebracht, es ware eine lange Reiſe bis dahin, und ſie durfte ſie ja auch doch nicht beſuchen! Und der Theo— ach, ihr Theo, der kluge und hübſche Junge, wo war der nun?! In Nächten, in denen ſie einſam lag, denn Schindler ſaß noch in der Kneipe, lauſchte ſie hinüber zur Bettſtatt der Kinder— nichts regte ſich darin, kein Atmen kam von dort an ihr Ohr. So leer, ſo ſchreckhaft aroß und weit die Stube, die früher zu klein, übereng geweſen war von den vielen Menſchen! Sie ſchauderte und fror, weinte und fürchtete ſich: „Ach je, ach je, ick hätte mir en bißken mehr küm⸗ mern ſollen! Kümmern, kümmern— ach je, wie ſollt ick det bloß bei die verdammten Jören? Küm⸗ mern, ja en bißken mehr kümmern, ach ja, det hätt ick gemußt!“ Und ſie wimmerte und rang ihre Hände. An den Litfaßſäulen war noch ein zweites Plakat angeklebt worden, an den Wänden der Bahnhöfe und in den Hallen der Untergrundbahn: „Vermißter Knabe.“ Ganz genau war das Signalement des Theo Schindler darauf angegeben. Sein Alter— geboten 23. Oktober 1913 in Bevlin ſeine Größe, ſeine Bruſtbreite— Statur: ſchlank, Farbe ſeiner Haare: aſchblond, Farbe ſeiner Augen: dunkelbraun, Form ſeines Geſichtes: länglich, Zähne: Backzühne verſchie⸗ dentlich hohl oder fehlen. Beſondere Kennzeichen: keine. „Vermißter Knabe“— wer ſtand nicht alles da⸗ vor und las das! Ein vermißtes Kind, das interef⸗ ſiert ſelbſt die Weltſtadt, die in raſender Gile vor⸗ überrollt. Aber vergebens winkte dies weiße Plakat dem roten Plakat, das grell von den Wänden herunter⸗ drohte— von Theo Schindler keine Spur. (Fortſetzung fo 8. Seite. Nr. 222 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 14. Mai 1990 Danksagung Dank. Karola Klebsattel Für die uns in so reichlichem Maße erwiesene Teilnahme an dem schweren Verlust meines Gatten und herzensguten Vaters, sowie für die zahlreichen Blumenspenden, sagen wir herzlichen Besonderen Dank den Kabelwerken für die zahlreiche Beteiligung und Herrn Stadtpfarrer Frantzmann für das letzte Ehrengeleit und die trostreichen Worte an die Hinterbliebenen Mannheim(CCaurentiusstr. 18), den 14. Mai 1930 Frieda Mlebsattel Wwe. Erna Mehl geb. klebsaffel 7848 Stall Karſen Danksagung und Vaters, des Herrn Für die zahlreiche u. aufrichtige Anteilnahme an- läglich des Hinscheidens unsefes lieben Gatten Paul Ihoma ist es uns nicht möglich, allen persönlich zu danken und bitten wir daher, auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank entgegenzunehmen. 7849 Mannheim(Kirchenstraße 24) den 13. Mai 1930 ö Frau Lina Thoma WwòWe. geb. Lauer Else u. Geria Thoma 2 4 e Bekanntmachungen Ueber das Vermögen der Firma Arthur Kauf⸗ mann, Strumpſwaren⸗Fabrikate, und deren In⸗ haberin Frau Selma Kaufmann geb. Prager in Mannheim, F 7 Nr. 17, wurde heute nachmittag 1 Uhr Konkurs eröffnet. Konkursverwalter iſt Rechtsanwalt Ernſt Hartmann in Mannheim, I 8 Nr. 7. Konkursforderungen ſind bis zum 4. Junt 1930 bei dem Gerichte anzumelden. Termin zur Wahl eines Verwalters, eines Gläubigerausſchuſſes, zur Entſchließung über die in§ 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen iſt am: Donnerstag, den 12. Juni 1930, nachmittags 3 Uhr, vor dem Amtsgericht, 3. Stock, Zimmer Nr. 357. Wer Gegenſtände der Konkursmaſſe beſitzt oder zur Maſſe etwas ſchuldet, darf nichts mehr an den Gemeinſchuldner lelſten. Der Beſttz der Sache und ein Anſpruch auf abgeſonderte Befriedigung daraus iſt dem Konkursverwalter bis 4. Juni 1930 anzuzeigen. Mannheim, den 10. Mai 1930. 139 Amtsgericht B. G. 10. i Zwangsver steigerung Donnerstag, den 15. Mai 1930, nachm. 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Qu 6. 2 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: Zwei vollſtändige Herrenzimmer, neu, 2 Büfetts, 1 Klavier u. verſchied. Möbel. Die Verſteigerung findet vorausſichtl. beſtimmt ſtatt. Mannheim, den 14. Mai 1930. 7190 Träumer, Gerichtsvollzieher⸗Amtsvz. Ottene Stellen Stellengesuche Friscusc Friseuse 1. Kraft, geſucht. Angeb. u. II Q 16 an die Geſch. B2239 Einfaches, ſolides Aleinmädchen das auch etwas kochen kann, ſofort oder ſpäter geſucht. 17335 Kruſt, Schwetzingerſtr. 4 Eytl. auch nur tagsüber Vorzuſtellen Jormittags aste Kraft, Sucht per sofort Stellung. Angeb. unter H B 2 an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes.*7851 Fran mit gut. Empfehl. geht Waſchen u. Putzen. Hat noch einige Tage frei. Angeb. bitte u. H C 3 an die Geſchſt.* 7858 Tüchtiges anmänen das ſchon in beſſ. 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