n * 22 3 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waloͤhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. Z.„ Aus der Welt der Cechnilt„ Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Film Alaunheimer Frauenzeitung* Für unsere Jugend* Mannheimer Neiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſilezeitung Abend⸗ Ausgabe Samstag, 17. Mai 1930 141. Jahrgang— Nr. 228 Hot waſſer am Oberrhein Sperrung der Eiſenbahnbrücke bei Maxau Verſchiedene Anfälle Her Juſtizetat vor dem Reichstag Eine Rheinbrücke gesperrt Telegraphiſche Meldung Ludwigshafen, 17. Mai. Am 17. Mai um 5 Uhr vormittags wurde der Elſenbahn verkehr auf der Schiffbrücke zwi⸗ ſchen Maximiliansau und Maxau wegen Hochwaſ⸗ ſergefahr bis auf weiteres eingeſtellt. Ebenſo der Verkehr für Landfuhrwerke. Der Fuß⸗ gängerverkehr über die Schiffbrücke bleibt vorerſt noch beſtehen. Die Eilzüge 50/51 Karlsruhe Saar⸗ hrücken werden über Germersheim—Rheinsheim umgeleitet. Die Eilzüge 219/220 Karlsruhe—Kölu⸗ Deutz entfallen zwiſchen Landau und Karlsruhe. Anſchlüſſe der D 119/120 nach und von Karlsruhe beſtehen in Graben⸗Neudorf, Perſonenzugverkehr bis und ab Maximiliansau, auf badiſcher Seite bis und ab Maxau. Eine Rheinbadanftalt und ein Verladekahn abgetrieben Telegraphiſche Meldung Karlsruhe, 17. Mai. Am Oberrhein i ſt das Hochwaſſer noch immer im Steigen begriffen. An der Maxauer Brücke war der Waſſerſtand heute früh noch um 60 em höher als geſtern abend und es muß mit weiterem Steigen des Waſſers gerechnet werden. Bei Maxau iſt durch eine Flutwelle die Badeanſtalt fortgeriſſen worden und mit dem Strom ab⸗ wärts getrieben. Einem der Badeanſtalt nachgeſchick⸗ ten Motorboot gelang es, die ſechs ſich in der treiben⸗ den Badeanſtalt befindlichen Perſonen zu retten und den ſchwimmenden Koloß ſelbſt an Land zu bringen. Am Klybeck⸗Kai in Baſel hat die Hochflut einen Motorkahn, der gerade ſeine Ladung löſchen wollte, abgetrieben. Der Mannſchaft gelang es nicht, die Herrſchaft über den Kahn zu bekommen, der die Grüninger Schiffbrücke auf elſäſſiſcher Seite durchſchlug und zuſammen mit deren Pontons weiter ſtromah trieb. Unmittelbar vor der Grüninger Eiſen⸗ bahnſchiffbrücke gelang es, das Schiff an Land zu brin⸗ gen, während die Pontons inzwiſchen bereits die Schiffbrücke bei Breiſach paſſiert haben. Das Hochwaſſer in Südbayern Telegraphiſche Meldung Innsbruck, 17. Mai. Die Hochwaſſergefahr ſcheint, da der Inn in den letzten Stunden etwas geſunken iſt und der Regen aufhörte, vorüber zu ſein. Durch die Ueberſtauung am Driftrechen in der Brandenburg⸗Ache in Krauſach wurde das oberhalb des Rechens liegende Holz, ins⸗ geſamt etwa 1000 Feſtmeter, über dem Rechen abge⸗ trieben und ſchwamm in den Inn und von da nach dem Bayeriſchen. Die Anruhen in Indien Telegraphiſche Meldung Bombay, 16. Mai(United Preß) Die Bemühungen der Gandhi⸗Anhänger, den Alkoholverkauf zu unterbinden, führten zu blutigen Zuſammenſtößen in Mymenſingh(Provinz Bengal). Dort ſollte von den Regierungsdepots eine Ladung Alkohol abtransportiert werden. Die Poliziſten, die dieſe Ladung zu begleiten hatten, wurden von den Poſten der Gandhi⸗Anhänger mit Steinen be⸗ worfen. Erſt nachdem die Polizei einige Salven abgegeben hatte, konnte der Transport vor ſich ge⸗ hen. Soweit bisher feſteht, wurden 28 Poliztſten und 53 Swaradſchiſten perwundet. In Delhi wurden fünf Gandhi⸗Anhänger zu ſechs Monaten ſchweren Kerkers und einer zu einem Mo⸗ nat Gefängnis verurteilt, weil ſie die Beſtimmungen des Standrechts, nach denen jede Anſammlung von mehr als fünf Perſonen verboten iſt, verletzt hatten. * Berlin, 17. Mai. Wie der„B..“ aus Delhi gefunkt wird, haben die Handelskammern von Deutſchland, England, Frankreich, Belgien, der Schweiz, Italiens und Oeſterreichs die Aufhebung aller Stückgüterkontrakte nach Indien angekündigt. Es werden vorläufig keine neuen Verſchiffungen vor⸗ genommen. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Mai. Im Reichstag wurde heute bei ſehr ſchwacher Be⸗ ſetzung des Hauſes die zweite Leſung des Juſtizetats fortgeſetzt. Der Volksparteiler Dingeldey begrüßte es, daß in die Amneſtie auch die ſogenannten Fememörder einbezogen werden ſollten. Auch Frau Lüders(Dem.) erklärte, daß die Amneſtierung ohne Unterſchied der Partei vor⸗ genommen werden müſſe. Der Abg. Koloſſer von der Wirtſchaftspartei meinte, die Räumungsamneſtie müßte aber gleichzeitig das Ende des„Begnadi⸗ gungsfimmels“ bedeuten. Das Zentrum ließ durch den Abg. Schetter abermals ſeiner Abnei⸗ gung gegen eine allgemeine Amneſtie Ausdruck geben. Insbeſondere wird ſich das Zentrum nicht mit dem Gedanken vertraut machen, daß auch die Femetaten ein die Amneſtie einbezogen werden ſollen. Der Reichs juſtizminiſter äußerte ſich dann noch einmal kurz zur Frage der Uebernahme der Juſtizhoheit auf das Reich. Er hält es für ausgemacht, daß die Reichs einheit kommen müſſe und daß man ſich lediglich über das Tempo uneins ſein könne. Die Redefreudigkeit war im übrigen um die Mit⸗ tagsſtunde bereits erſchöpft. Der ſchöne Maientag lockte ins Freie, ſo daß die Ausſprache frühzeitig ge⸗ ſchloſſen wurde. Mit Rückſicht auf die ſchon ſtark ge⸗ lichteten Reihen wurden die Abſtimmungen auf ſpäter vertagt. Am Montag ſteht der Haushalt des Reichs⸗ wehrminiſteriums zur Debatte. Dann dürfte es wahrſcheinlich etwas bewegter zugehen als heute. Die deutſchnationiale Reichstagsfraktion hat zur zweiten Leſung des Haushalts der Reichsmarine einen Antrag eingebracht, wonach die vom Haushalts⸗ ausſchuß geſtrichenen 2,9 Millionen Mark für den Bau des Panzerſchiffes B wieder in den Etat eingeſetzt werden ſollen. N 8 Der Haushaltsausſchuß des Reichstags, der Wo⸗ chen harter Arbeit hinter ſich hat, benutzte den ge⸗ ſtrigen freien Nachmittag zu einem Flug in der Junkers⸗Rieſenmaſchine„D 1000“. Das Plenum aber machte ſich derweil über den Etat her, deſſen zweite Leſung geſtern nun endlich begonnen hat. Der Haushalt des Reichspräſidenten wurde gegen den Widerſpruch lediglich der Kommuniſten nommen. Auch der Etat des Kanzlers entfeſſelte keine Debatte. Das Haus beſtätigte den Beſchluß des Ausſchuſſes, die Reichs vertretung in München zu kaſſieren. Die gleichfalls be⸗ antragte Aufhebung der Reichszentrale für Heimat⸗ dienſt lehnte es dagegen ab. Von den großen Einzeletats kam der des Juſtizminiſteriums als erſter zur Beſprechung. Dieſer Etat pflegt keine allzu große Anziehungskraft auszuüben. Auch heute blieben die Fachleute ſozu⸗ ſagen unter ſich. Der Rechtsanwalt Roſenfeld von den Sozialdemokraten machte den Anfang. Seine Angriffe richteten ſich diesmal vor allem gegen die Rechtſprechung des Reichsgerichts, an der er kein gutes Haar ließ. Er ſchnitt dann weiter die Amneſtiefrage an, die ja zur Rheinlandräumung wieder akut wird. Der Streit geht bekanntlich darum, ob die ſogenannten Fememörder in eine ſolche Aktion einbezogen werden ſollen. Der Sozialdemo⸗ krat Roſenfeld war natürlich dagegen, der Deutſch⸗ nationale Everling, der einen entſprechenden Antrag ſeiner Fraktion begründete, ebenſo natürlich dafür. Miniſter Bredt erklärte, der Entſcheidung des Rechtsausſchuſſes nicht vorgreifen zu wollen, gab aber doch deutlich genug zu verſtehen, daß er für ſeine Perſon einen Generalappell zu be⸗ fürworten gedenke— eine Ankündigung, die in den Bänken der Linken lebhafte Unruhe auslöſte. Im übrigen ſtellte Bredt den Entwurf zur Zivilprozeßordnung in nahe Ausſicht, zu der Abg. Bell einige Wünſche des Zentrums äußerte. Nachdem noch ein Kommuniſt über den„Klaſſengeiſt der Rechtſprechung“ gewettert hatte, wurde die Be⸗ ratung auf heute vertagt. Am 30. Juni wird geräumt Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 17. Mai. Die ſtarke Beunruhigung, die in der deutſchen Oeffentlichkeit darüber herrſcht, daß ein Befehl zur Räumung bisher noch nicht erfolgt iſt, wird von den zuſtändigen Berliner Stellen nach wie vor als grundlos bezeichnet. Man iſt in Berlin feſt davon überzeugt, daß der Räumungstermin von der franzöſiſchen Regierung eingehalten werden wird. Die bekannten Vorausſetzungen, nämlich die Rati⸗ fizierung des Mpungplanes durch Deutſchland und durch vier Gläubigerſtaaten und die Gründung der Internationalen Bank, ſind erledigt und bis morgen, ſpäteſtens bis Montag dürfte auch der letzten Be⸗ dingung, nämlich der Uebergabe der Zertifikate, ge⸗ nügt ſein. Wann die entſcheidende Sitzung zwiſchen der Repa⸗ rationskommiſſion und dem Vorſitzenden der Kriegs⸗ laſtenkommiſſion ſtattfindet, iſt hier noch nicht be⸗ kannt. Jedenfalls rechnet man beſtimmt damit, daß bis Montag alle erforderlichen Formalitäten vor ſich gegangen ſind. Die Reichsregierung ſteht nun auf dem Standpunkt, daß wir uns lediglich an die Ein⸗ haltung des Termins des 30. Juni zu halten hätten und daß es daher gleichgültig ſein kann, wann die franzöſiſche Regierung den Befehl zur Räumung er⸗ teilt. —:!, ̃⅛:?ß ̃ꝗ˙».; ̃ ⅛˙ ů ᷣœP..˙·˙æm ei n. ²˙ m mm ²˙;. Mieterhöhung im nächſten Jahr Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Mai. Wie„Tempo“ zu berichten weiß, ſteht für das nächſte Jahr eine allgemeine Mietſteige⸗ rung bevor. Am 1. Januar 1932 werden die nach der Inflation geſchaffenen Aufwertungshypotheken fällig. Es wird alſo eine reichsgeſetzliche Regelung für die Ver zinſung der Aufwertungshypotheken erfolgen müſſen und im Zuſammenhang damit eine Heraufſetzung der Mieten, die der Erhöhung des Hypothekenzinsſatzes entſpricht. Welchen Umfang die Mietſteigerung annehmen wird, ſteht noch nicht feſt. Briands Fragebogen in Berlin überreicht — Berlin, 17. Mai. Der franzöſiſche Botſchafter de Margerie hat heute vormittag 11.30 Uhr dem Stellvertreter des Reichsaußenminiſters, Staatsſekretär Dr. v. Schu⸗ bert, den Fragebogen des franzöſiſchen ſters überreicht. Außenmini⸗ Jungdo⸗Vortrag in Paris Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 17. Mai. Auguſt Abel, der Reichspreſſewart des„Jung⸗ deutſchen Ordens“, ſoll, wie wir im„Jungdeutſchen“ leſen, am 27. Mai dieſes Jahres abermals in Paris über die„deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen“ ſprechen. Herr Abel will dabei u. a. folgende Fragen erörtern: Gibt es in Deutſchland eine pro⸗bolſchewiſtiſche Strömung und iſt im deutſchen Volk eine Neigung für eine Annäherung an Sowjet⸗Rußland vorhan⸗ den? Gibt es in Deutſchland eine ſtarke Strömung für die Annäherung an das faſziſtiſche Jtalien? Welches iſt der Standpunkt des Jungdeutſchen Or⸗ dens und der volksnationalen Reichsvereinigung in Sachen Danzig, Korridor, Rheinland und Saargebiet? Goldſendung für Frankreich — Paris, 17. Mai. Aus England ſind in Frank⸗ reich per Schiff 118 Kiſten Gold im Geſamtgewicht von 6 300 Kg. eingetroffen, die einen Wert von 99 386 000 Franken haben. ange⸗ Rückblick und Vorſchau Ratstagung ohne Senſation— Curtius zur Ab⸗ rüſtungsfrage— Franzöſiſcher Konſervativismus und italieniſcher Reviſtionismus— Und Deutſchland? Die verfloſſene Woche ſtand faſt ausſchließlich im Zeichen der Außenpolitik. Dennoch iſt ſie, an deren Erſcheinungsformen gemeſſen, eine der ruhigſten ſeit Jahren geweſen. Die Genfer Ratstagung hat ihr Penſum diesmal in noch nicht ganz vier Tagen be⸗ endet. Ohne dramatiſche Zwiſchenfälle, ohne wirk⸗ liche oder künſtlich aufgebauſchte Kriſen, ohne Auf⸗ regung und ohne Intrige haben ſich diesmal die Ver⸗ handlungen des Rates und der ſieben Außen⸗ miniſter untereinander abgeſpielt, ſo daß der ſtets zu Bonmots geneigte Briand zum Beſchluß feſtſtellen konnte:„Wir ſind zufrieden, aber die Preſſe kam nicht auf ihre Rechnung, da es keine Senſationen am Ratstiſche gab.“ Man wird dies nicht zu bedauern haben. Im Gegenteil war die in ſtillſchweigender Uebereinkunft gegenſeitig bewilligte Atempauſe von wohltuender Wirkung auf die Akteure und auf die Zuſchauer. Sonſt aber ergibt die Addition der„Ergebniſſe“ dieſer 59. Ratstagung nur negatives. Selbſt wenn man gewohnt iſt, an die Tagungen des Völkerbundes und Völkerbundsrates nur gelinde Forderungen hin⸗ ſichtlich poſitiver Ergebniſſe zu ſtellen, muß man doch überraſcht ſein, mit welcher Gleichgültigkeit, um nicht zu ſagen Langweiligkeit die wenigen Punkte der Tagesordnung erledigt wurden. Den einzigen friſchen Luftzug hat der deutſche Reichsaußenminiſter Dr. Curtius in die etwas muffige Verhandlungs⸗ luft gebracht, indem er einmal als Berichterſtatter über die Zollfriedenskonferenz an ſein Referat einig dringliche Mahnungen auf Beſchleunigung knüpfte, zum anderen als Kritiker des Berichtes über die Konferenz des Sicherheitsausſchuſſes, der unter dem Vorſitz des tſchechoſlowakiſchen Außenminiſters Dr. Beneſch im April in Genf getagt hat, energiſche Worte des Tadels über die ewigen Verſchleppungsmethoden fand. Mit Recht ſtellte Dr. Curtius feſt, daß die Ausſichten, im November die vorbereitende Ab⸗ rüſtungskonferenz einzuberufen, um ſo geringer wären, da der Sicherheitsausſchuß nicht mehr viel Zeit habe, um mit ſeinen Arbeiten bis dahin fertig zu werden. Nun iſt es allerdings eigenartig— wo⸗ rauf unſer Genfer Vertreter hinweiſt— daß von der deutſchen Völkerbundsabordnung nicht verlangt wor⸗ den iſt, die vorbereitende Abrüſtungskonferenz habe ſich auf Grund der bisher erreichten Sicherheits⸗ bedingungen mit der Herabſetzung der Land⸗ ſtreitkräfte zu beſchäftigen. Streſemann er⸗ reichte hier die Trennung des franzöſiſchen„Sicher⸗ heitsproblems“ von dem der Abrüſtung. Es wäre demgemäß richtig und notwendig geweſen, wenn der deutſche Vertreter am Ratstiſch dieſe Tatſache in den Vordergrund gerückt und erklärt hätte, daß man üher die geſcheiterte Konferenz des Sicherheitsausſchuſſes hinweggehen könne. Ob hier vielleicht ein tak⸗ tifcher Fehler unterlaufen iſt, wird ſich in Bälde herausſtellen. Daß die mehrfachen Beſprechungen zwiſchen Dr. Curtius und Briand über die Räumungsfragen„im Geiſte Streſemanns“ verliefen, iſt diesſeits und jen⸗ ſeits des Rheines mit Befriedigung vermerkt wor⸗ den. Auch die Saargeſpräche haben die Sicherſtellung des raſchen, wenn nicht glatten Verlaufes der Saar⸗ verhandlungen unter Ausſchließung der urſprüng⸗ lichen franzöſiſchen Beteiligungswünſche an den fis⸗ kaliſchen Gruben und das Einverſtändnis ergeben, mit der Beſatzung auch die höchſt überflüſſigen ſo⸗ genannten Bahnſchutztruppen von der Saar zurück⸗ zuziehen.(Mit völliger Reibungsloſigkeit in allen dieſen Dingen zu rechnen, wäre allerdings zu roſen⸗ roter Optimismus. Selbſt eine nach den umfaſſenden Vorbereitungen verhältnismäßig ſo unkomplizierte Angelegenheit wie die Ingangſetzung der Inter⸗ nationalen Bank hat, wie die Verhandlungen zu An⸗ fang der Woche bewieſen, noch eine Reihe innerer Schwierigkeiten überwinden müſſen.) Als die Londoner Flottenkonferenz zu Grabe ge⸗ tragen wurde, hat man in den Reihen der ehemaligen Entente Hoffnungen auf dieſe Genfer Ratstagung ge⸗ ſetzt, weil ſie ein wenig Oel auf die durch den fran⸗ 9 5 2. Seite. Nr. 228 zöſtſch⸗italieniſchen Gegenſatz erregten Wogen gießen ſollte. Wenn wirklich Hoffnung vorhanden war, dann iſt ſie durch die Reden Mu ſolinis und ſeines getreuen Schildknappen Grandi unmittelbar vor der Tagung gründlich zu Schanden gemacht worden. Die franzöſiſchen und italteniſchen Vertreter ſind in⸗ folgedeſſen ſchon mit erhöhter Reizbarkeit nach Genf gekommen. Eine ſolche Gemütsverfaſſung iſt aber nicht beſonders geeignet, Zuſpitzungen abzuſtumpfen und Spannungen zu beſeitigen. So ſtanden die Ver⸗ handlungen zwiſchen Grandi und Briand von voru⸗ herein unter einem ungünſti gen Stern. Da es mit dem„Verhandeln“ nicht recht ging, hat man ſich aufs„Handeln“ gelegt. Ziemlich unwiderſprochen iſt die Behauptung geblieben, daß Briand etwa 40000 Quadratkilometer afrikaniſchen Landes angeboten habe. Das Geſchäft kam aber nicht zuſtande. weil Grandi auf den Wink Muſſolinis hin 20000 Quadrat⸗ kilometer mehr verlangte. So ſieht manchmal die hohe Politik in der Nähe aus. Der franzöſiſch⸗italieniſche Gegenſatz iſt unmöglich bei ſolchen Frühſtücks⸗ oder Dinergeſprächen zu beheben. Wenn überhaupt auf beiden Seiten die Abſicht beſteht, der im Hintergrund lauernden kriegeriſchen Auseinanderſetzung durch friedliche Mittel zu begegnen, wird es noch lang⸗ wieriger und ſchwieriger diplomatiſcher Verhandlun⸗ gen bedürfen, die nicht mit drei Tagen kurzer Beſpre⸗ chung abgetan werden können. Der Kern des Problems iſt in den Wider⸗ ſtreit der ſtatiſchen franzöſiſchen und der dynamiſchen italieniſchen Außenpolitik zu ſuchen. Frankreich hat durch die Wiedergewinn⸗ ung Elſaß⸗Lothringens, die Niederringung und Ent⸗ waffnung Deutſchlands und durch die Sicherung ſeines ungeheuren Kolonialreiches die Hegemonie auf dem Kontinent erobert. Mag auch in den ver⸗ floſſenen elf Jahren nach den Friedensſchlüſſen man⸗ ches in dem Syſtem der Schutz⸗ und Trutzbündniſſe ſich gelockert haben, mag auch das Ziel einer deutſch⸗ franzöſiſchen Verſtändigung heute näher gerückt ſein, als dies noch vor fünf Jahren der Fall war, letzten Endes muß Frankreich jede wirkliche oder beabſich⸗ tigte Aenderung des gegenwärtigen Status in Euxopa als eine bedrohliche Veränderung der von ihm geſchaffenen Lage anſehen. Deshalb kann die franzöſiſche Außenpolitik nur konſervieren und muß ſchon allein aus dieſem Grunde eine Rede, wie ſie Grandi mit ſeiner Attacke gegen die Friedensver⸗ träge und ihre Mentalität als Auftakt der Genfer Tagung gehalten hat, als einen feindlichen Akt an⸗ ſehen. Auf der anderen Seite ſteht dem konſervativen Frankreich ſeit Muſſolinis Marſch auf Rom die be⸗ tonte Dynamik der italieniſchen Politik gegenüber, die faſt naturhaft bedingt iſt. Der Kampf um das Mittelmeeer, der das zunächſt liegende Problem darſtellt, und der in Geuf durch den Mißerfolg der Verhandlungen zwiſchen Grandi und Briand eine neue Verſchärfung erfahren hat, iſt nur ein Teil⸗ problem der großen europäiſchen Frage, die durch die von Italien herbeigeführte Wendung der geſamten europätſchen Konſtellation nach und nach uns alle angeht. Daß gerade zwiſchen Frankreich und Italien die Spannung ſo akut geworden iſt, ſtellt kein gutes Zeichen dar. In Anbetracht dieſer Verſchärfung er⸗ ſcheinen alle anderen Fragen, die in Geuf hinter den Kuliſſen de Ratstagung berührk wurden, neben⸗ ſächlich. Dies betrifft nicht zuletzt den Brian d⸗ ſchen Pa netropa⸗ Fragebogen, ein Doku⸗ ment, das, realpolitiſch geſehen, unter den obwal⸗ tenden Verhältniſſen nur Kurioſitätswert beſitzt. Das dem ſo iſt, iſt aber nicht zuletzt die Schuld Briands ſelbſt, der als einer der leitenden Staatsmänner Europas für die politiſchen Zuſtände der letzten Jahre am meiſten mit verantwortlich iſt, ja vielleicht noch mehr, als alle anderen europäiſchen Politiker. Der planmäßigen Politik Frankreichs ſtellt nun der Duce ſeine immer ſtärker geſammelten Macht⸗ mittel entgegen, um den Stand der Dinge zu ver⸗ ändern. Sein Reviſionismus ſteht alſo grundſätzlich im Widerſpruch zur ganzen franzöſiſchen Politik. Was für Rückfolgerungen ergeben ſich daraus für Deutſchland? Der bekannte deutſche Außen⸗ politiker Dr. Ernſt Stern⸗Rubarth wird mit ſeiner Charakteriſierung der von Deutſchland einzu⸗ nehmenden Haltung zweifellos allſeitige Zuſtimmung finden, wenn er ſagt: „Das italieniſche Reviſtonsbegehren der Friedensverträge könnte an ſich der deutſchen Politik dienen, die gleichfalls mit aller Offenheit auf eine Ueberprütfung unhaltbar gewordener oder werdender Beſtimmungen des Friedensvertrages abzielt. Aber Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Samstag, den 17. Mai 1930 Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Mai. Vergangene Nacht iſt es, wie die„B..“ mitteilt, zu blutigen Zuſammenſtößen gekommen, bei denen drei Perſonen ums Leben kamen. In der Nähe des Bahnhofes ißenſee wurde ein Arbeiter durch mehrere Schüſſe ſofort geköte t, ein anderer ſo ſchwer verletzt, daß er im Laufe der Nacht im Kran⸗ kenhauſe ſtar b. Die Schießerei, der die beiden Ar⸗ beiter zum Opfer gefallen ſind, hatte ihren Ausgang in einer Rempelei zwiſchen Nationalſoziali⸗ ſten und Kommuniſte n. Die Nationalſozialiſten befanden ſich auf dem Nachhauſeweg von einer kleine⸗ ren Verſammlung und trafen in der Nähe eines Laubengeländes mit einem Trupp junger Leute zu⸗ ſammen, mit denen es zuerſt zu einem Wortwechſel kam, aus dem ſich eine Schlägerei entwickelte. Plötz⸗ lich gab einer der Nationalſozialiſten eine Reihe von Schüſſen ab, durch die die beiden Ar⸗ beiter tödlich getroffen wurden. Polizei eilte herbei, doch waren die Täter bereits entflohen. Bolitiſche Von der Polizei wurden im Laufe der Nacht acht Per⸗ ſonen ermittelt, die an dem Vorfall beteiligt waren. Der eine kommt als mutmaßlicher Täter in Frage. Ein anderes Verbrechen wurde in Schöneberg verübt. Dort wurde ein 2h5jähriger Arbeiter auf dem Nachhauſeweg in der Hauptſtraße durch einen Dolchſtoß getötet. Er iſt wahrſcheinlich das Opfer einer Verwechſlung Es wurde ein Mann feſtgenommen, der im Beſitz eines Dolches war. Er beſtreitet jedoch die Teil⸗ nahme an dem Verbrechen und beruft ſich darauf, daß an ſeinem Dolchmeſſer keinerlei Spuren zu fin⸗ den ſeien. Der Angeſchuldigte hatte kurz vorher eine Rempelei mit Kommuniſten, wobei er verſuchte, einen ſeiner Anhänger vor ein vorbeifahren⸗ des Auto zuſtoßen. Noch au mehreren anderen Stellen der Stadt iſt es außerdem zu Zuſamenſtößen gekommen, an de⸗ nen Nationalſozialiſten in Uniform beteiligt waren. Die Polizei mußte in vielen Fällen einſchreiten. Tr r ĩðùâ vd. ô00000000000(òT½TTbTééééee man muß ſich vor der Illuſion hüten, als ſei der „saero egoismo“ Italiens, irgendwie geeignet oder gewillt, anderen Intereſſen zu dienen, auch wenn ſie zufällig irgendwie auf der gleichen Linie verlaufen, und es wäre deshalb ve fehlt, das nachgerade tra⸗ ditivnelle Bemühen um eine deutſch⸗franzöſiſche Ver⸗ ſtändigung und Zuſammenarbeit darob irgendwie zu gefährden. Das ſchließt natürlich keineswegs aus, daß man entſprechend dem Grundſatz der deutſchen Außen⸗ politik, nach allen Seiten gute Beziehun⸗ gen zu unterhalten, eine Verengerung der deutſch⸗italieniſchen Zuſammenarbeit anſtrebt, ohne in der Auseinanderſetzung zwiſchen Frankreich und Ita⸗ lien Partei zu nehmen. Und wenn Grandi Sätze proklamiert hat, wie den, daß Italien keiner Macht das Recht zuerkenne, ſich als Gralshüter des europäi⸗ ſchen Friedens aufzuſpielen, und daß es die Ewig ⸗ keit von Verträgen beſtreite, die ſich an Kriegserinnerungen anlehnen, ſo wird man die Be⸗ deutung ſolcher Argumente, wie das auch in der deutſchen Preſſe geſchehen iſt, nachdrücklichſt würdigen und für die Zukunft feſtſtellen.“ Die deutſche Außenpolitik muß, wie an dieſer Stelle immer wieder hervorgehoben worden iſt, ohne Reſſentiment nach irgend welcher Seite hin, alle Bauern auf ihrem Schachbrett vorzuſchieben verſuchen, die ihr günſtig erſcheinen. Im übrigen aber: Die berühmte Warnung des„discite mo- niti“ iſt doch nicht ganz ſpurlos an uns vorüber⸗ gegangen. Gewiſſe Spuren ſchrecken, heute mehr denn zuvor! Kurt Fischer Das Säuglingsſterben in Lübeck Telegraphiſche Meldung Lübeck, 17. Mai. Zu den Vorkommniſſen, welche die Anwendung des Calmetteſchen Tuberkuloſeheilmittels zur Folge hatte, teilt das Lübecker Geſundheisamt unter anderm folgendes mit: Der fachliche Leiter des Geſundheitsamts, Obermedizinalrat Dr. Altſtaedt, hat im Geſundheitsrat in Anregung gebracht, das Calmetteſche Verfahren in Lübeck zur Anwen⸗ dung zu empfehlen, nachdem in andern Ländern, be⸗ ſonders in Frankreich, ſehr gute Erfahrungen damit gemacht worden waren, insbeſondere aber keine Schädigungen beobachtet wurden. Es handelt ſich alſo nicht um Uebertragung von Laboratoriumsver⸗ ſuchen auf den Menſchen, ſondern um Anwendung eines Verfahrens auf Lübecker Kinder, das bereits an über 309 000 Neugeborenen ſeit län⸗ geren Jahren anderswo der ſucht iſt, ohne daß Schädigungen nachgewieſen werden konnten. Auf Grund der wiſſenſchaftlichen Berichte und der vor⸗ herigen Prüfung des Mittels im Laboratorium des Allgemeinen Krankenhauſes hat dann der Geſun d⸗ heitsrat einſtimmig im November vorigen Jah⸗ res dem Vorſchlag zugeſtimmt. Das von den Aerzten benutzte Ausgangsmittel iſt von der Staatsanwaltſchaft Lübeck beſchlag⸗ nahmt worden und wird beim Reichsgeſundheits⸗ amt nachgeprüft. Erklärungen eines Mitarbeiters von Calmette Paris, 17. Mai. Ueber die Todesfälle in Lübeck als Folge des Calmetteſchen Tuberkulinverfahrens hat der Mit⸗ arbeiter des zurzeit verreiſten Dr. Calmette, ein Dr. Gusrin, dem„Matin“ folgende Erklärungen abgegeben: Es kann ſich um zwei Möglichkeiten handeln: Entweder liegt keine Tuberkuloſe vor, ſon⸗ dern eine Kinderepidemie von noch unbeſtimmter Art und Herkunft. In dieſem Fall beſteht in der Anträg unn Anſchläg beim Wein! Von Hauns Glückſtein Och, was macht eem s Daſein krummlig, Sorgevoll, nervös unn brummlig, Grabt eem s'ſicht voll tieſe Runzle, Schtehlt eem Lache, Freed unn Schmunzle, Bis verſiegt de Lewensdorſcht is Unn eem eenfach alles worſcht is! Doch uff eenmol, meiner Seel, Scheint in Kreiſche unn Krakehl, Mitte nein in Leed unn Qual Kreuzfidel'n Sunneſchtrahl: Daß de Wein eem dann unn wann Jedi Trübſal heele kann! „Fraa, pack uff,'r geh'n eens trinke! Wo die Feuerfunke blinke, Wo eem frohe Geiſchter zerre, Werd'r s widder annerſcht werre!“ Irgendwo, do is e Eckel, So e urgemütlich's Fleckel, Wo als ſchun beim erſchte Vertel Schnell verreiſt de Sorgegertel, Wo de Frohſinn widder reift Unn mir ſchtillvergnügt eens peift! Unn die Mamme'ſchickt unn'ſcheit Nutzt als die Gelegenheit, Schmuſt i Babbe als e Weilche, Macht e zuckerſüßes Mäulche, Steht verſchmitzt unn zärtlich aus, Unn uff eenmol rückt ſe raus, Weil ſe werklich ganz erſchtaunt is, Daß de Babbe gut gelaunt is! „Männel, guck,— ſo ſecht ihr Schnütche,,— Guck, ich bräucht e neues Hütche, So e ſchickes, feines, kleen s Babbe, gell, Du kaafſcht mreens Wirkung kein kauſaler Zuſammenhang zwiſchen der Impfung mit dem Tuberkulin und dieſer Epidemie. Oder es handelt ſich um Tuberkuloſe, eine Möglich⸗ keit, die aber nur in Betracht kommt, wenn an Stelle der unſchädlich gemachten Tuberkulinbazillen (BG.) virulente Tuberkuloſebazillen angewandt wurden. Dieſe Verwechſlung kann ſich nur aus zwet Gründen erklären, von denen jeder einzelne ausreichend wäre: a) ein techniſcher Irrtum in der Verwendung und Zucht der an ſich unſchädlichen. Bazillenkulturen im Laboratorium, wo ſie herge⸗ ſtellt wurden, b) eine verbrecheriſche Abſicht von ſeiten eines Dritten in demſelben Laboratorium. Es wurden von hier aus keine Impfpräparate ab⸗ geſchickt, aus dem einfachen Grunde, weil dieſe keine Reiſe ertragen könnten, ohne einen anderen Cha⸗ rakter anzunehmen. Es wurden aber ausländiſche Laboratorien mit BGG.⸗Kulturen verſehen, die ſie ſelbſt züchten, um Impfpräparate herzu⸗ ſtellen. Die Sendung an das Lübecker Laboratorium iſt im September 1929 erfolgt. Das Blatt fügt noch hinzu, daß in dem Labora⸗ torium Paſteur, wo BCG.⸗Kulturen hergeſtellt wer⸗ den, man ausſchließlich dieſe Kulturen züchtet und ſich mit keinen andern Mikroben beſchäftigt. Andere Bazillenkulturen werden in beſondern Laboratorien hergeſtellt. Die an ausländiſche Laboratorien verſand⸗ ten BCG.⸗Kulturen werden bei ihrer Ankunft an Meerſchweinchen erprobt. Es wird die Möglichkeit ausgeſprochen, daß in dem ausländiſchen Laborato⸗ rium durch irgendeine techniſche Unvorſichtigkeit oder ein techniſches Verſehen virulente Bazillen von an⸗ dern Kulturen in die unſchädlichen Kulturen geraten ſein könnten. Kanzlervortrag bei Hindenburg J Berlin, 17. Mai.(Drahtbericht unſeres Berliner Büros.) Der Reichspräsident hat heute den Reichs⸗ kanzler zum Vortrag über das Oſtprog ra m m empfangen. Die urſprünglich in Ausſicht genommene Kabinettsſitzung, in der über die Durchführungs⸗ beſtimmungen der Oſthilfe beraten werden ſollte, kſt dagegen verſchoben worden. —— Kabinettswechſel in Sofia Sofia, 16. Mai.(United Preß). Das nem hulgariſche Kabinett iſt gebildet worden. Premier⸗ miniſter wurde Liaptſchew. Liaptſchew übernimmt auch das Miniſterium des Innern. Zankow hingegen hat das Unterrichtsminiſterium erhalten. Zum Miniſter des Aeußeren wurde Burow er⸗ nannt. Das bisherige Kabinett iſt geſtern um 8 Uhr abends zurückgetreten. Darauf nuterzeichnete König Boris einen Ukas zur Neubildung des Kabinetts. dem in ſeiner jetzigen Zuſammenſetzung Mitglieder der Liaptſchew⸗, der Zankow⸗ und der Burow⸗ Gruppe angehören. Letzte Meldungen Thüringer Regierungskriſe beigelegt — Weimar, 17. Mai. Zur Beilegung des Kon⸗ fliktes innerhalb der Thüringer Regierungskogli⸗ tion fanden heute vormittag weitere Verhandlungen ſtatt. Mit Staatsminiſter Dr. Frick wurde eine Einigung dahingehend erzielt, daß anſtelle des von ihm für den Polizeidirektorpoſten in Weimar vorgeſchlagenen Gerichtsaſſeſſor Dr. Ortlepp ein älterer Warteſtandsbeamter, der ſeiner Partei nahe⸗ ſteht, vorgeſchlagen werden ſoll. Am Montag werden die Nationalſozialiſten ſich wieder an den Etatbe⸗ ratungen beteiligen. Die Befreiungsfeiern in Mainz Mainz, 16. Mai. Anläßlich der Räumung der Stadt Mainz durch die Beſatzung ſoll die erſte Befreiungsſtunde in der Nacht zum 1. Jult in ſchlichter, aber eindrucksvoller Weiſe begangen werden. Sämtliche Geſangvereine von Groß⸗Mainz und die Muſikchöre haben ihre Mitwirkung zugeſagt, Die große Befreiungsfeier wird am Sonntag, 20. Juli in Mainz ſtattfinden. Die Vor⸗ bereitungen hierzu ſind von der heſſiſchen Regierung und der Stadt Mainz bereits eingeleitet. Einbund in Berlin — Berlin, 17. Mai. In Erwiderung des vor⸗ jährigen Beſuches des Reichstagspräſidenten Loebe in Eſtland iſt mit dem fahrplanmäßigen D. Zug heute morgen um.12 Uhr auf dem Bahnhof Fried⸗ richſtraße der Präſident der eſthniſchen Staatsver⸗ ſammlung, Exzellenz Einbund, eingetroffen. Amtliches Ergebnis der ſchleſiſchen Sejm wahlen — Kattowitz, 17. Mak. Nach dem nunmehr vor⸗ liegenden endgültigen amtlichen Ergebnis der Waß⸗ len zum zweiten ſchleſiſchen Sejm wird dieſer fol⸗ gende Mandatsverteilung aufweiſen: Deutſche Wahlgemeinſchaft 15(bisher 12), Block 13(18), Sanaeja 10, Sozialdemokraten 6(10), Nationale Arbeiterpartei 3(), Kommuniſten 2(). gemeinſchaft ſein. 40 000 Briefe ſoll Zeppelin befördern —Newyork, 17. Mai. Nach einer Meldung der „Newyork Times“ aus Rio de Janeiro ſind dort be⸗ reits über 40000 Briefe zur Beförderung mit dem zahlreiche Paſſagiergeſuche vorliegen, wird voraus⸗ ſichtlich ein Teil der Poſtſendungen nach Pernambuco gebracht werden müſſen, wo die Gasauffüllung des pelin“ geſtattet. Wieder ein Neger gelyncht — Sherman(Texas), 17. Mai. In dem 80 Kilo⸗ meter von Sherman, dem Schauplatz der kürzlich ge⸗ meldeten Lynchung eines Negers, entfernten Honey Grove, hat der Mob wiederum die Lynchjuſtiz aus⸗ geübt. Ein Neger hatte am nachmittag einen weißen Farmer erſchoſſen und verbarrikadierte ſich nach der Tat in einer Holzhütte. Er wurde regelrecht belagert und beſchoſſen. Als er zu feuern aufhörte, ſtürmte eine Menge von einigen hundert Menſchen die Hütte, bemächtigte ſich der Leiche des inzwiſchen ſeinen Verletzungen erlegenen Negers, band ſie an ein Automobil und ſchleifte ſie nach dem Negervier⸗ tel, wo die Menge die Leiche verbrannte. g Unn de Babbe voller Frohſinn, Daß die Lewensgeiſchter do ſinn, Lacht ſe an wie'n Kakadu, Trinktemol unn nickt dezu! Dankbar ſchtrahlt ſe froh unn munner, Fahrt am ſeid'ne Blüſel runner, Dut die Aerm el biſſel ſchtrecke, Macht als dät ſe bös verſchrecke: „Jeſſes, neen,— ſo geht e'ſchmus los,— Gott, was is dann mit de Blus los? Schnuckel, guck, jetz bin ich plutt, Dann die Blus is aach kaput!“ Unn die Mamme dut verſchtohle Dann die Hand vum Babbe hole: a „Schatzel,— piepſt ſe,— mach keen Boſſe, Kannſcht mich ſo noch gehe loſſe? Och, iſt bräucht e Blus e ſchöni, Babbe, gell, Du kaafſcht'r eeni“ Unn zum'ſchmeechel unn Getu Trinkt ir mol unn nickt dezu! 's blüht die Mamme wie es Ros, Loßt nit locker unn nit los, Unn ſie ſchmeechelt immer mehr, 's Glas werd immer ſchneller leer, Unn mit jedem Troppe Wein Wachſt ſein Luſcht unn Fröhlichſein! Unn die Mamme weeß gewiß, Daß s morge annerſcht is, Unn ſie ſchmied' fidel ihr Eiſe, Eh' ſein gutt Laun dut reiße! Unn ſie wünſcht ſich deß unn jenes, Mol was Großes, mol was Kleenes: Jumper, ſeid'ne Schtrümp unn Schuh Unn de Babbe nickt de zul Wie s dann an's Bezahle geht, Is r voller Seeligkeet, Unn die Mamme ſieht was winke, Sieht zwee Hunnertmarkſchein blinke, Unn do is deß goldig' Mäuſel Bei dem Anblick aus im Häuſel, Dut ſich an de Babbe drücke, Dut en petze, dut'in zwicke, Unn ſie ſecht mit ſüß' Getön: „Bab be, gell, Du ſchenkſcht'r een“ Eröffnung des Deutſchen Hygienemuſeums Die Stadt Dresden war anläßlich der Eröffnung des Deutſchen Hygienemuſeums feſtlich mit Flaggen geſchmückt. Der Feſtakt ſelbſt vereinigte eine große Zahl Gäſte, wie ſie Dresdem ſeit langem wohl noch nicht geſehen hat. U. a. ſah man Reichsminiſter Dr. Wirth, die Miniſter des ſächſiſchen Kabinetts, viele Mitglieder des diplomatiſchen Korps und zahl⸗ reiche Vertreter von Behörden und anderen öffent⸗ lichen Körperſchaften. Der Oberbürgermeiſter Dr. Blüher ſprach allen Freunden und Mitarbeitern, dem Schöpfer und Erbauer des Muſeums den wärm⸗ ſten Dank aus. Das Muſeum ſolle zu einem Zen⸗ tralinſtitut für öffentliche Gegenwartspflege werden, das eine führende Rolle im internationalen Leben beanſpruchen und ſich rühmen dürfe, ein hervor⸗ ragendes Inſtrument deutſcher Kulturpolitik zu ſein. Er teilte mit, daß die Leitung des Muſeums beab⸗ ſichtige, einen internationalen Geſund⸗ heitsdienſt einzurichten, der ſeine Zentrale im Muſeum habe und ſtändige Vertretungen in allen Kulturſtaaten beſitze. Miniſterpräſident Schick, der für die ſächſtſche Regierung ſprach, richtete Worte des Dankes an die Stifter des Muſeums. Er begrüßte die erſchtenenen Vertreter des Auslandes, der Reichsregierung, des Reichstages und des Reichsrates, des ſächſiſchen Landtages und die Vertreter der ſtädtiſchen Kollegien. Reichsminiſter Dr. Wir th betonte die enge Ver⸗ bundeuheit des Reichs miniſteriums des Innern mit dem Hygienemuſeum, dem er zum heutigen Ehren⸗ übermittelte. Er verlas ſodann ein Handſchreiben des Reichspräſidenten an den Vorſtand des Mu⸗ ſeums, in denn der Leitung des Deutſchen Hygtene⸗ muſeums und allen denen, die an der Vollendung des heute vor uns ſtehenden Werkes mitgewirkt haben, für ihre ſelbſtloſe Arbeit volle Anerkennung und herzlichſter Dank ausgeſprochen wird. Mit Be⸗ friedigung könne Sachſen und Dresden auf den ſtol⸗ zen Bau blicken, der dazu berufen ſei, der Pflege unſerer Volksgeſundheit zu dienen. Die Arbeit des Deutſchen Hygienemuſeums ſei eine Arbeit des gan zen deutſchen Volkes. 3 Nach Dr. Wirth ergriff Staatsſekretär Dr Weißmann das Wort, um die Glückwünſche des Reichs rats, der preußiſchen Staatsregterung und der anderen Länder zu überbringen.— Reichstagspräſt⸗ dent Löbe wies auf die vielen Beziehungen hin, die zwiſchen dem Hygienemuſeum und dem Deutſchen Reichstag als der geſetzgebenden Körperſchaft auch auf dem Gebiete der Hygiene und Sozialfürſorge beſtünden.— Den Gruß der ſächſiſchen Staatsregie⸗ rung überbrachte Landtagspräſident Weckel.— Hieran Die eindrucksvolle Feier ſchloß mit einem Hymnus zur Eröffnung des Deutſchen Hygienemuſeums. *„Afrika nackt und angezogen“, Von Kaſtmir Edͤſchmid. Mit 17 Bildtafeln in Kupfertiefdruck und 10 Zeichnungen von Erna Pinner. Frankfurter Soeietäts⸗Druckerei GmbH., Abteilung Buchverlag, Frankfurt a. M. Das moderne Afrika in ſeinen kraſſen Gegenſätzen: Viele Menſchen und Schickſale, die bunteſten Situationen, das foziale und politische Dickicht, wie es ſo unentwirrbar nur Afrika kennt, das Raſſenkonglomerat, die Kolonialpolitik in ihren tauſend Schattierungen, der faſt amerikaniſche Wirt⸗ ſchaftsauftrieb, umgrenzt von Urwald und Wüſte. Immer mit dem Hintergrund Schwarz⸗Weiß, der alle Ziviltſationsbemühungen in Afrika ſo intereſſant und ſo fraglich macht. Nicht der fertige Bericht eines Ex⸗ tage die beſten Wünſche namens der Reichsregierung perten, ſondern lebendiger Niederſchlag einer leiden⸗ ſchaftlich vollzogenen Reiſe. 8 Korfanty⸗ — Die ſtärkſte Partei wird alſo die Deutſche Wahl⸗ „Graf Zeppelin“ aufgegeben worden. Da gleichzeitig Luftſchiffes eine ſchwerere Belaſtung des„Graf Zep⸗ ſchloß ſich eine Rede des Stadtverordneten Dolitzſch⸗ neug mier⸗ itmmt ko w alten. v er⸗ Uhr König netts. lieder trow⸗ Kon⸗ koali⸗ ingen eine des imar p ein nahe⸗ erden atbe⸗ 1 der r ſte Juli ugen tainz eſagt. am Vor⸗ rung vor⸗ bebe Zug ried⸗ sver⸗ eee e 1 Samstag, den 17. Mai 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 228 Städtische Nachrichten Einheitsfront der bürgerlichen Parteien Gemeinſame Anträge für den ſtädtiſchen Etat Die Bürgerausſchußfraktion des Zentrums, zer Deutſchen Volkspartei und der Ar⸗ ßbeitsgemeinſchaft(Wirtſchaftspartei und Deutſchnationale), ferner die zwei Stadtverordneten der Volksrechts⸗ und Aufwertungspartei haben nun⸗ mehr gemeinſame Anträge geſtellt, die eine Ausgleichung des Etats ohne Umlage⸗ und Gebührenerhöhung zum Ziel haben. Die Anträge ſind das Ergebnis ge⸗ meinſamer Beſprechungen aller bürgerlichen Parteien des Bürgerausſchuſſes. An den Anträgen hat auch die Fraktion der Deutſch⸗Demokraiſchen Partei mitgear⸗ beitet. Sie wird die Mehrzahl der Anträge nach⸗ träglichunterſchreiben. Eine Unterzeichnung iſt von ihr jetzt noch nicht erfolgt, da ſie bei ein⸗ zelnen Anträgen noch Aufklärung von der Stadtver⸗ waltung für erforderlich hält. Die demokratiſche Fraktion hat, wie uns mitgeteilt wird, überdies den Wunſch geäußert, daß vor der Budgetberatung im Bürgerausſchuß der„gemiſcht⸗beratende Ausſchuß“ nochmals zuſammentritt. Von den Anträgen, durch die der Etat ohne Um⸗ lage⸗ und Gebührenerhöhung ausgeglichen werden ſoll, erwähnen wir nachſtehend die hauptſächlichſten. Zum Voranſchlag 1(Beſtand der Vorjahre): Der Anſatz„Frübrigungen aus dem Haushaltjahr 1928 iſt um 450 000 Mk. zu erhöhen auf 1468 200 Mk. Zum Voranſchlag 2(Hauptverwaltung): Der Anſatz „Gehalte der Beamten und Angeſtellten der Haupt⸗ verwaltung“ iſt zu kürzen um 30 000 Mk.(Gehalt des Induſtrieberaters) auf 695800 Mk. Zum Voran⸗ schlag 3„Ruhegehalte, Ruhelöhne und Hinterblie⸗ benenverſorgung“: Die Anſätze„Mehrungen“ ſind um 50 000 Mk. zu kürzen auf 92800 Mk. Im gleichen Voranſchlag:„Anſammlung eines Fonds zur Beſtreitung von Ruhe⸗ und Unterſtützungsgehalten, Ruhe⸗ und Unterſtützungslöhnen, ſowie der Hinter⸗ bliebenenverſorgung“ iſt der Anſatz um 200 000 Mk. auf 855 800 Mk. zu kürzen. Im Voranſchlag 19 „Gaswerk“ iſt der Anſatz„Aus der Erhöhung der Gaspreiſe“ mit 280 000 Mk., im Voranſchlag 20 „Elektrizitätswerk“ der Anſatz„Aus der Neufeſt⸗ ſetzung der Strompreiſe“ mit 450 000 Mark zu ſtreichen. Im Voranſchlag 34„Oeffentliche Grün⸗ anlagen“ ſind verſchiedene Anſätze um 16000 Mk. auf 62000 Mk. zu kürzen. Im Anſatz„Herſtellung einer öffentlichen Anlage auf dem ehemaligen Lameyſchen Gelände in?“(30000 Mk.) iſt die erſte Rate um 5000 Mk. auf 5000 Mk. zu kürzen und der Geſamtaufwand auf 15000 Mark zu be⸗ ſchränken. Im Voranſchlag 36„Volksſchule“ ſind die Anſätze „Büchereien“ mit 34700 Mk. und„Lehrmittel und Schulgeräte“ mit 52 800 Mk. um 30 000 Mk. auf 57500 Mk. zu kürzen. In den Voranſchlägen 30—43„Höhere Lehranſtalten für Knaben“ iſt der Ge⸗ ſamtanſatz„Innere Bedürfniſſe der Schulen“ um 12000 Mk. auf 115 690 Mk. zu kürzen. Im Vor⸗ anſchlag 62„Krankenanſtalten“ ſind die Anſätze„Von nichtverſicherten, ſelbſtzahlenden Perſonen und von Verſicherungsträgern“ um 100 000 Mk. zu er höhen. Im Voranſchlag 67„Beſondere Maßnahmen der Ge⸗ ſundheitspflege“ iſt der Anſatz„Aufwand für das Ge⸗ ſundheitsamt“ um 25 000 Mk.(Obermedizinalrat) auf 32 600 Mk. zu kürzen. Im Voranſchlag 70 „Kapital⸗ und Schulden verwaltung einſchließlich Be⸗ teiligungen“ iſt der Anſatz„Verzinſung der Schul⸗ den“ um die Verzinſung der von der Fondskaſſe zu Grundſtückskäufen und Straßenherſtellungen vor⸗ ſchüßlich geleiſteten 2 225 000 Mk. mit 178 000 Mk. auf 4498600 Mk. zu kürzen. Zum Voranſchlag 73 „Steuern und Abgaben“: Von einer Aenderung im Beizug der unüberbauten Grundſtücke und des Be⸗ „Bubi beſucht uns Nach„Mephiſto“, dem rechnenden Hund, der, wie mitgeteilt, in der„Libelle“ auftritt, der Filmſtar „Bubi“. Zwei ſeltene Beſuche kurz hintereinander. „Bubi“ iſt ein in Ungarn jung eingefangener Fuchs, der mit ſeinem Herru, dem Filmregiſſeur ſonnigen Spanien nach Harry Huber, aus dem Mannheim gekommen iſt. Das bildſchöne Tier mit dem prachtvollen Kopf und den großen, funkelnden, ſprechenden Augen iſt zum Globetrotter geworden. Ueberall erregt„Bubi“ das größte Aufſehen. Wenn er neben ſeinem Herrn auf der Straße auftaucht, folgen ihm Kinder und Erwachſene in Scharen. Er iſt ſo zahm, daß er wie ein Hündchen ſich an der Leine führen läßt. Die Geſchichte dieſes ſeltſamen Gaſtes Herr Huber machte gern folgende Mitteilungen: Das Tierchen wurde im Alter von ein paar Wochen triebsvermögens zur Gemeindeſteuer mit einer Ein⸗ nahme von 400 000 Mk. iſt abzuſehen. Bei den übrigen Anträgen handelt es ſich um Streichungen im Betrage von 10 000 Mk. und darunter. Maienſonntag Es iſt, als hätt die Sonne lichtern Schein, Als ſängen lieblicher die Vögelein, Als dufteten die Blumen ſüßer heut', Als wichen alle Sorgen, alles Leid. Als ſchritte drum beſchwingter jeder Fuß, Als klänge freundlicher auch jeder Gruß. O, Sonntag, einen Widerglanz von deinem Schein Wirf mir auch in den Werktag noch herein. A. Weber. ** * Kollidiebſtähle. In letzter Zeit ſind in verſchie⸗ denen hieſigen Straßen in mehreren Fällen von Be⸗ ſtättereifuhrwerken Pakete und andere Sendungen vor ihrer Zuſtellung geſtohlen worden. Die Verſicherung ſtellt Belohnung für Er⸗ mittlung von Diebesgut in Ausſicht. Beobachtungen oder Anhaltspunkte wollen der Kriminal- oder Fahn⸗ dungspolizei, evtl. dem nächſten Polizeibeamten mit⸗ geteilt werden. Johannes Leiſetritt ſteht Modell! Von Hermann Eris Buſſe Der ſtellenloſe Kellner Johannes Leiſetritt ſaß, ganz verbogen vor Entbehrung und Hungerleiden, hohläugig in der Herberge zur Heimat. Sein letztes, mühſam erbetteltes Geld war für eine Schüſſel Malzkaffee mit Brot draufgegangen. Er grübelte. Wenn es ſo mit ihm weiter bergab ging, bergab mit Rieſenſchritten, dann war es doch das Geſchei⸗ teſte, er machte ein Ende für immer. Mit ſeinem abgezehrten Geſicht, den vor Magerkeit ſchlotternden Gliedern und der ſcheckigen, ſchwarzgrünen Kluft konnte er doch niemals erwarten, eine Stelle zu be⸗ kommen in ſeinem Beruf, und ſchmutzige Hand⸗ arbeit haßte er, körperliche Arbeit ertrug er nicht. Er war für alle anderen Berufe arbeitsſcheu, ſeinen gelernten liebte er. Johannes Leiſetritt hatte im Gefängnis geſeſſen, weil er einem raunzigen Stammgaſt, juſt als er ſelbſt ein wenig zu tief ins Glas geblickt, im Jähzorn den Bierſeidel auf die blutte Glatze geſtoßen, ſtatt auf die Tiſchplatte ge⸗ ſtellt hatte. Bisher war ſein Leumund tadellos ge⸗ weſen. Johannes Leiſetritt war ſonſt kein Kopf⸗ hänger, er wartete immer auf ein gutes Geſchick, das ihm aus dem Elend helfen würde. Als er noch Kellner war, wartete er mit Span⸗ nung auf den reichen Amerikaner, der ihn zum glücklichen Finder ſeiner prallgefüllten, verlorenen Brieftaſche machen würde und mit Hilfe hoher Se⸗ lohnung der Leiſetrittſchen Ehrlichkeit zum Pächter eines Gaſthofes. Jetzt, die ganze Zeit her, wartete er auf einen weit beſcheideneren Glücksfall. Er hoffte, vielleicht ein verlorenes Dreimarkſtück auf der Straße zu finden. Er hatte nämlich am Mor⸗ gen ein vierblättriges Kleeblatt vom Straßenrand gepflückt, was verheißend ſchien für den Tag, und einer rotwangigen Wallfahrtsmuttergottes hatte er erſt den goldenen Schuh geküßt und dann das Klee⸗ blatt auf die feuchte, zarte Fußſpitze geklebt. Sie hatte gelächelt. Die ganze Kapelle war von Sonnen⸗ ſtrahlen durchtanzt geweſen. Er dachte daran und lächelte, am Tiſch der Herberge zur Heimat ſitzend. Da ging die Tür auf. Ein ſchlanker, junger Fant ſpähte herein, ſah dem lächelnden Handwerksburſchen ins Geſicht und kam an ſeinen Tiſch. Der Kunde gefiel dem Herrchen wohl über die Maßen. Das Lächeln vergeiſtigte für den Augenblick das Asketengeſicht des Tippelbruders. Der junge Fant, ein Maler, Schüler der Kunſt⸗ akademie, auf der Modellſuche für einen Johannes der Täufer, fand in Johannes Leiſetritt das, was er wollte, und topp! er gewann den Hageren, Mage⸗ ren zu ſeinen Zwecken. Nun ging es Leiſetritt gut. Er hatte nichts an⸗ deres zu tun, als hinter einer ſpaniſchen Wand im Atelier ſich ſeiner Kleider zu entledigen, worauf ihn drei übermütige, junge Maleradepten mit Sacklein⸗ wandfetzen phantaſtiſch behängten. Dann mußte er ruhig auf dem Podium ſtehen, erhielt einen Stab als Stütze, und— ſie malten eifrig. Johannes bekam ein ordentliches Stück Geld nach jeder Sitzung und fühlte ſich wohl in ſeinem neuen Beruf. Das ging eine geraume Zeit ſo, wegen Leiſetritt hätte es in alle Ewigkeit ſo gehen können; denn er wuchs täg⸗ lich mehr in ſeine Rolle hinein, wie er meinte. An⸗ fangs hatte gerade der junge Maler, der ihn aufge⸗ ſtöbert, ſich nicht genug auslaſſen können über das gute Modell: wie die Glieder förmlich geſtreckt ſeien und durchgeiſtigt vom Willen zur Askeſe, wie das magere, hohläugige, faltige Geſicht förmlich durchrunt ſei von leidenſchaftlicher Glaubensglut und einem Gottſuchertum ohnegleichen. Leiſetritt verſtand nicht alles; aber er fühlte ſich vor ſich ſelber wachſen zu einer Bedeutſamkeit, von der er ja gar nie gewußt. Er ſah in den Spiegel, wo immer er einen glänzen ſah, und beſtätigte ſich ſelber, was die fleißigen, ihrem Motiv hingegebenen Künſtler rühmten. Nun wollte er das Seinige dazu beitragen, den Eindruck des Bedeutenden noch zu ſteigern. Er ſtellte ſich alſo bewußter als Johannes in der Wüſte hin mit der Poſe eines heiligen Mannes. Der Maler, der ihn aufgeſtöbert, fehlte wegen Krankheit längere Zeit. Eine Lücke klaffte ſpürbar irgendwo bei Budapeſt aus einem Fuchsbau geholt. Mit größter Liebe und ſorgſamſter Pflege groß⸗ gezogen, konnte ſich„Bubis“ Raubtiernatur nur ſchwer an die neue Umgebung gewöhnen. Schwer war auch die Arbeit der Dreſſur, mit der Herr Huber ein Meiſterſtück vollbracht hat. Er beſitzt heute ein vollkommen zahmes Tier, das die Lebendigkeit eines Fuchſes mit der Folgſamkeit eines gut erzogenen Hündchens vereinigt. Als wir das Beſuchszimmer betraten, hatte„Bubi“ es ſich bereits bequem ge⸗ macht. Ohne auch nur im geringſten zu knurren oder zu murren, ließ er ſich über das weiche Fell fahren, eine an ſich nicht außergewöhnliche Lieb⸗ koſung, nur mit dem Unterſchied, daß ſie in dieſem Fall dem lebenden Objekt zuteil wurde. „Bubi“ hat eine weite Reiſe hinter ſich. Er kommt mit ſeinem Herrn direkt aus Barcelona, wo er zur Weltausſtellung weilte. Nach kurzem Aufenthalt in Mannheim fährt er nach Berlin, um zu ſeiner Haupttätigkeit als Filmſtar zurückzukehren. Noch vor einigen Monaten befand ſich„Bubi“ zu dem gleichen Zweck im Polargebiet, in der Nähe von Spitzbergen und Hammerfeſt. Ueber Narvik, Abisko, Stockholm ging die große Reiſe nach Hamburg, Aachen, durch Belgien und Frankreich nach Afrika. „Bubi“ iſt in allen Weltſtädten zu einer wahren Reklame⸗Attraktion geworden. In den erſten Pelz⸗ häuſern erhält er auf weichen Fellen einen Ehren⸗ platz im Schaufenſter, beſtaunt und bewundert von Tauſenden, die ſich vor der Spiegelſcheibe drängen. Vielen dürfte noch in Erinnerung ſein, daß„Bubi“ im Herbſt v. Is. im Pelzhaus Chr. Schwenzke am Markt zu ſehen war. „Bubi“ läßt ſich interviewen Wie alle Filmſtars, gewährte„Bubi“ bereit⸗ willigſt ein Interview.„Wie Sie bereits von meinem Herrn erfuhren“, ſo erzählte er,„bin ich ungariſcher Nationalität. Ich bin anders als meine Artgenoſſen. Im Laufe der Zeit habe ich, da ich immer liebevoll behandelt und nie geſchlagen wurde, die Scheu vor den Menſchen, die die Füchſe in der Gefangenſchaft nie ganz überwinden, völlig verloren. Wir reiſen viel in der Welt herum. Ich habe auch ſchon bet Gaumont in Paris gefilmt, war in London, Kopen⸗ hagen, Stockhobm und noch vielen anderen großen Städten. Ich bin ſogar ſtubenrein. Selbſt Kinder können mich ſtreicheln. Ich beiße nicht.“ „Warum biſt du ſo zahm?“ Auf dieſe Frage ant⸗ wortete„Bubi“:„Ich ſtand vor der Entſcheldung, entweder wie die Genoſſen eines Tages als totes Zierſtück zu dienen oder zahm zu werden und am Leben zu bleiben. Sagen Sie ſelbſt, ob ich nicht das beſſere Teil erwählt habe.“ Anterirdiſche Gänge aufgefunden Bei Rohrlegungsarbeiten an der Jeſuiten⸗ kirche legte man ein Netz von unterirdi⸗ ſchen Gängen und Gewölben bloß, das ſich unter dem freien Platz vor der Jeſuitenkirche hin⸗ durchzieht. Sie liegen im Zuge der früheren Soda⸗ litätskirche, dem jetzigen Theater⸗Requiſitenhauſe. Auch bei der Firma Propheter und dem anſtoßenden Hauſe von Auber wurden dieſe Gänge feſtgeſtellt. Es iſt alſo anzunehmen, daß dieſe Gebäude zu einem ſich an die Kirche anſchließenden Kloſter gehörten. Sie ſind ſolide mit Backſteinen ausgeführt und bil⸗ deten ſchon bei früheren Ausſchachtungsarbeiten ein Hindernis. Man brauchte nicht weniger als 26 Fuhren Kies, um die Räume zuzuſchütten. Ein Ar⸗ beiter fand bei den Arbeiten eine Kupfermünze von Ludwig XV. aus dem Jahre 1720. * * Die erſte Zuteilung von Baugeldern erfolgte die⸗ ſer Tage bei der Badiſchen Landesbauſparkaſſe. Ins⸗ geſamt wurden 45 000 Mk. an 9 Bauſparer verteilt. Die Wartezeit der einzelnen Bauſparer beträgt zwi⸗ ſchen 7 und 3 Monaten. Die Bauſparer gehören fol⸗ genden Berufsgruppen an: 1 Ingenieur, 1 Landwirt, 3 Handwerker, 1 Arbeiter und 3 Beamte. Die nächſte Zuteilung findet vorausſichtlich am 6. Auguſt ſtatt, bei der alle Bauſparer Berückſichtigung finden kön⸗ nen, deren Verträge mit dem 1. Mai 1930 beginnen. Für die Metzger im Alter Der Bezirksverein Baden des Deut⸗ ſchen Fleiſcherverbandes hielt in Mann⸗ heim unter Leitung von Handwerkskammerpräſtdent Groß eine Vorſtandsſitzung ab, der der von einer Achterkommiſſion ausgearbeitete Statutenent⸗ wurf für die geplante Altersfürſorgekaſſe vorlag. Der Entwurf fand volle Billigung. Er ſieht eine dreijährige Wartezeit vor, in der eventl. unter Hinzuziehung von Verſicherungsmathematikern berechnet und geprüft werden ſoll, ob die Kaſſe lebensfähig iſt. Im bejahenden Falle tritt die Kaſſe daun mit dem 1. Juni 1933 in Kraft. Andernfalls werden aber die eingezahlten Beiträge und Prä⸗ mien in voller Höhe unter Abzug eines kleinen Ver⸗ waltungskoſtenbeitrags zurückgezahlt. Weiter beſchäftigte ſich der Vorſtand mit der Verwendung der Schlachthof⸗Ueberſchüſſe durch die Gemeinden für ihren eigenen Finanzbedarf, anſtatt ſie für Verbeſſerung und Erweiterung der Schlachthöfe zu verwenden, wie es in Mannheim und verſchiedenen anderen badiſchen Städten durch Ortsſtatut vorgeſehen iſt. Gegen dieſe einſeitige Belaſtung des Fleiſchergewerbes wird Verwahrung eingelegt. Dann wurde die Veranlagung der nichtbuchführenden Fleiſchermeiſter zur Ein kom⸗ menſteuer beſprochen, wobei Fleiſchermeiſter Bruttel(Konſtanz) die Auffaſſung vertrat, daß die Forderung nach Buchführung für jeden Einzel⸗ nen durchaus berechtigt ſei, daß man aber auch dem kleineren Fleiſchermeiſter auf dem Lande Rechnung tragen müſſe. Hier ſei die Aufſtellung von Richt⸗ linien und die aktive Mitarbeit der Voreinſchätzungs⸗ ausſchüſſe in Verbindung mit der Spitzenorgani⸗ ſation das gegebene und zweckmäßige Mittel. Dem Standpunkt des Landesfinanzamtes, daß ſich die Einkommensverhältniſſe für 1929 auf—12 bezw. —15 v. H.(mit Herſtellung von Wurſtwaren) be⸗ wegen, könne man nach Kenntnis der Verhältniſſe nicht allgemein beipflichten. Dieſe Auffaſſang ſoll von der Geſchäftsſtelle des Bezirksvereins nachdrück⸗ lichſt verfochten werden. Ueber eine Anfrage des badiſchen Handwerkskammertags bezüglich der Höchſtzahl von Lehrlingen im badiſchen Fleiſchergewerbe kam der Vorſtand zu der Auf⸗ faſſung, daß unter Berückſichtigung der gegenwärtigen Wirtſchaftslage ganz allgemein nicht mehr als zwei Lehrlinge von einem Meiſter gehalten werden ſoll⸗ ten, um den unerquicklichen Zuſtänden af dem Ar⸗ beitsmarkt im Fleiſchergewerbe nicht Vorſchub zu leiſten. K * Die Absperrung im Waldpark beachten! Das vom Rhein überſchwemmte Gebiet im Waldpark wurde, wie mitgeteilt, in der Nacht zum 16. Mai zur Vermeidung von Unglücksfällen durch Aufſtellung von rot⸗weißen Verkehrsſchranken durch die Polizei abgeſperrt. Falls die Ueber⸗ ſchwemmung an Ausdehnung zunehmen ſollte, ſind weitere Sicherungs maßnahmen vorge⸗ ſehen. Das überſchwemmte Gelände wird durch Polizeiſtretfen überwacht. Es wird erſucht, vor allem Kinder von dem überſchwemmten Gelände fernzuhalten und den Weiſungen der Polizeiorgane Jolge zu leiſten. * Die gemeinnützige Stellenvermittlung des Ge⸗ werkſchaftsbundes der Angeſtellten(GD) in N 7, 8 vermittelt koſtenfrei alle Arten kaufmänniſcher und techniſcher Angeſtellten und Lehrlinge. Sie iſt die be⸗ deutendſte Stellenvermittlung ihrer Art und hat trotz der ungünſtigen Wirtſchaftslage die Vermittlungs⸗ ziffer von 1928/29 um 11 v. H. auf etwa 20 000 ſteigern können.(Weiteres Anzeige.) Schluß des redaktionellen Teils Nervenkraft für wenig Geld! Sie ſind es ſich ſelbſt ſchuldig, daß Sie die durch Arbeit und Sorgen erſchöpften Nerven kräftigen, Das können Sie nicht dur chirgendwelche Geheim⸗ mittel, ſondern durch Kraftnahrung. Nehmen Sie Ovomaltine. Sie iſt aus Naturprodukten(Malz, Milch, Eier) hergeſtellt. Originaldoſe mit 250 gr Inhalt für.70 RM., 500 gr für.— RM. in jeder Apotheke und Drogerie erhältlich. Gratisprobe und Druckſchriften durch(V1 Dr. A. Wander G. m. b.., Oſthofen⸗Rheinheſſen im Kreis der Schaffenden im Atelier, zu denen ſich Leiſetritt auch rechnete; denn der heißblütige, junge Menſch hatte immer zum Schaffen angeſpornt und die beiden anderen Maler mitgeriſſen. Seit er fehlte, trieben ſie oft eher alles andere als malen, ſie ſpielten Gitarre, rauchten Pfeifen, tranken Kirſch⸗ waſſer oder unterhielten ſich über die Schönen der Stadt. Johannes beachteten ſie kaum. Er indeſſen ſteckte ſo tief und verliebt in ſeiner Rolle, daß ihn ihre Bummelei ärgerte, ja kränkte. Eines morgens ſtand der Dritte friſch und ener⸗ giſch wieder im Atelier. Die beiden Faulenzer taten auch munter, als habe es für ſie niemals etwas anderes gegeben als raſtloſes, leidenſchaftliches Stu⸗ dium. Der Dritte ſagte:„Nun komme ich an die Beſeelung, das iſt das Schwerſte; den Ausdruck des Geiſtigen im Antlitz zu faſſen.“ Er ſah auch bei den Worten ſcharf dem Modellſteher ins Geſicht, der ſich ſchon längſt in ſeine Poſe begeben hatte und des Lobes gewärtig war; aber des jungen Malers Augen weiteten ſich ſtaunend, er maß ſeinen Johannes vom Kopf bis zu Fuß, betrachtete ſeine Studie auf der Staffelei und ſah wieder den Leiſetritt an. „Da ſtimmt doch etwas nicht mehr“, ſagte er end⸗ lich laut, trat nah an den Johannes heran, klopfte ihm lachend auf die Schulter:„Alterchen, Alterchen, nur nicht ſchauſpielern.“ Er hatte plötzlich entdeckt, daß aus dem hageren Johannes ein ganz wohlgenährter Johann gewor⸗ den, und daß der lohende Blick der hohlen Augen gänzlich verſchwunden war. Und mit der verbeſſer⸗ ten Lebenshaltung war natürlich auch das Selbſt⸗ bewußtſein gewachſen. So konnte man den Johann Leiſetritt nicht mehr gebrauchen, obſchon er anbot, nun als Pilatus etwa doch noch verwendungsfähig zu ſein. Sie lachten unbändig, die drei Pinſeljünger, lachten und lachten. Da zog Johann Leiſetritt ab, beleidigt wie ein verkannter Schauſpieler; aber draußen vor dem Hauſe, als ihm das ſchallende Gelächter der drei nachklang, konnte er nicht umhin, miteinzuſtimmen. Er hielt ſich den Bauch und bog ſich vor Lachen, und ſiehe da, ſeine Augen ſtießen auf ein Hufeiſen, wahr⸗ haftig, das lag da am Straßenrand, Vorbote kom⸗ menden Glücks. Er hob es auf. Jetzt konnte er ja wieder geſpannt auf die Dinge warten, die glück⸗ haften, die an ihn herankommen würden. Und ſo machte er ſich von Neuem auf die Wanderſchaft. Aus Johannes Leiſetritt iſt aber zeitlebens nicht ein Johannes der Täufer geworden. „Das Konzert der Engel“ geſtohlen Die Kriminalpolizei iſt von dem noch ungeklärten Diebſtahl eines wertvollen Gemäldes in Kenntnis geſetzt worden. Es handelt ſich um das Verſchwinden des van Dyck⸗ Gemäldes„Das Konzert der Engel“, das einen Wert von 30 000 engliſchen Pfund hat. Das Gemälde war im November und Dezember 1929 in einer Kunſthandlung in Berlin ausgeſtellt. Nach Schluß der Ausſtellung ging es nach Brüſſel zu⸗ rück. Der Beſitzer plante nun, es noch einmal in Lon don auszuſtellen und ſchickte das Gemälde in einer großen Kiſte an ſeinen Vertreter in London. Beim Oeffnen der Kiſte in London mußte man feſt⸗ ſtellen, daß nur noch der Rahmen da war, das Ge⸗ mälde ſelbſt war herausgeſchnitten und ſeitdem nicht wieder zu finden. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß Leute, die den Wert des Gemäldes kannten und von dem Transport nach London erfahren hatten, den Diebſtahl ins Werk ſetzten, um das Bild zu verkaufen. Der Dresdener Generalmuſikdirektor Fritz Buſch hat auf ärztlichen Rat mehrere Aufführungen des Triſtan und der Walküre, die unter ſeiner Lei⸗ tung für Ende Mai in deutſcher Sprache mit ſo her⸗ vorragenden Künſtlern wie Schorr, Kipnis und Niſſen und den Damen Rethberg, Leider und Olſzewſka in der Pariſer Großen Oper geplant waren, a b⸗ ſagen müſſen; er hofft jedoch beſtimmt, im Juni nach längerer Pauſe in Dresden wieder dirigieren zu können und würde dann u. a. die dort vorbereitete Mozartwoche und einen Teil des neu inszenierten Ringes des Nibelungen übernehmen. 5 ——— 4. Seite. Nr. 228 Nette Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 17. Mat 1980 Zur Tagung der Landesſynode Morgen findet die gottesdienſt liche Er⸗ Iffnung der evangel. Landesſynode ſtatt,. Wer die Dinge unſerer Zeit mit Aufmerkſamkeit verfolgt, der weiß, daß den kirchlichen Angelegeu⸗ heiten mehr als je Gewicht zufällt. Befindet ſich doch die Kirche im allgemeinen und die evangeliſche im beſonderen in einer ihr aufgedrängten Kampfes⸗ ſtellung, ſo daß die Tagung einer Landesſynode heute von beſonderer Bedeutung iſt. Gegenſtände dieſer Tagung ſind der ki rchliche Etat für die nächſten 3 Jahre, ferner der ſogen. Hauptberich t, der zu den einzelnen kirchlichen Fragen und Gegenwartsaufgaben Stellung nimmt und nicht zuletzt das neuegtir chen buch, das nach jahrelanger Vorarbeit der Synode zur Beratung und Beſchlußfaſſung vorgelegt iſt. Das Kirchenbuch regelt den evangel. Gottesdie ſt nach Form und In⸗ halt. Es kann darum auf evangeliſchem Boden, eben wegen des Formcharakters, nichts Einmaliges und Erſtarrtes ſein. Darum bedarf der Ausdruck des gottesdienſtlichen Lebens von Geſchlecht zu Geſchlecht ſeiner jeweils zweckdienlichen Geſtalt. Um dieſe Gegenwartsgeſtalt geht es bei dem meuen Kirchenbuch. Nicht um neue Erkenntniſſe oder neue Inhaltsbeſtimmungen. Bei der Fülle des Beratungsſtoffs wird mit einer Tagungsdauer von wenigſtens 2 Wochen zu rechnen ſein. Dr. B. * * Todesfall. In Plankſtadt ſtarb in der vergangenen Nacht die Mutter des ehemaligen ba⸗ diſchen Staatspräſidenten Dr. Trunk im Alter von 90 Jahren. Die Verſtorbene war Lehrerin in Plankſtadt und wird in der dortigen Familiengruft beigeſetzt. Veranſtaltungen * Freireligibſe Gemeinde. Am morgigen Sonntag, vormittags 10 Uhr, findet in der Aula des Realgymna⸗ ſtums(Tullaſtraße 1) ein Vortrag von Prediger Elling⸗ Pforzheim über„Selbſterlöſung“ im Rahmen einer Sonntagsfeier ſtatt. * Die Driginal⸗Wiener Hoch⸗ und Dentſchmeiſter wer⸗ gelegentlich ihres Konzertes am Montag abend im EGbert⸗ park in Ludwigshafen in ihren hiſtoriſchen altöſterreichi⸗ ſchen Parabeuniſormen auftreten. Mit Rückſicht auf den zu erwartenden Audrang an der Abendkaſſe dürfte es ſich empfehlen, im Vorverkauf ſich Karten zu ſichern.(Weiteres Anzeige.) Aus dem Lande ? Heddesheim, 15. Mai. In der Nacht zum Don⸗ nerstag, vermutlich in den frühen Morgenſtunden, wurde in ein Ladengeſchäft der Bahnhofſtraße ein⸗ gebrochen und Woll⸗ und Strickwaren, Wäſche⸗ ſtücke, Zigarren uſw. in beträchtlichem Umfange und Wert entwendet. Der Einbruch geſchah durch die Eingangstür des Ladens, indem der Rolladen ge⸗ waltſam emporgehoben, der Türſchlüſſel zurück⸗ geſtoßen und vermutlich mit Sperrſchlüſſel geöffnet wurde. Nur gute, teure Ware fand Gefallen. Eine Schachtel Pralineen wurde nahezu geleert. Der Ausweg war wieder durch die Ladentüre. Die Haus⸗ bewohner merkten nichts von dem Vorfall, denn die Inhaberin des Geſchäfts hat Schlafſtätte außerhalb. Die Gendarmerie hat die Fohndung nach den Tätern alsbald aufgenommen. ] Weinheim, 16. Mai. Unter Vorſitz von Ober⸗ regierungsrat Dr. Hammer aus Karlsruhe fand auf dem Gelände der Mäſchinenfabrik„Badenia“ die ſtaatliche Zuchtviehſchau für 1930 ſtatt, wobei Preiſe in Höhe von zuſammen 830/ zuer⸗ kannt wurden. Für Farren erhielten die Gemein⸗ den Lützelſachſen 100 /, Sulzbach 75 J, Leuters⸗ hauſen 75 J, Weinheim 75 /, Laudenbach 50 l,, Ritſchweier 50 /, Urſenbach 50 //. Außerdem wur⸗ den für Viehhaltungen eine Anzahl Landwirte prämtiert. 8. Götzingen, 15. Mal. Altratſchreiber Volk, der 29 Jahre hier Ratſchreiber war, konnte mit ſeiner Frau Karoline geb. Holderbach die goldene Hoch⸗ Der Handelsvert heim beging heute die dungstages mit einer Feſtſitzung im Parkhotel, an dem die Mitglieder des Vereins und zahlreiche Ehrengäſte teilnahmen. Die Stadt Mannheim hatte Bürgermeiſter Büchner und den Beigeordneten Dr. Bart ſch entſandt. Das Be⸗ zirksamt war durch Landrat Dr. G uth⸗Bender vertreten, die Handelskammer durch den Vizepräſi⸗ denten Rothſchild und Syndikus Dr. U l m, die Gerichtsbehörde durch Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley. Außerdem waren Landtagsabgeordneter Dr. Waldeck, Stadtrat Reidel und Vertreter ver⸗ wandter Organiſationen gekommen. Nach einem Klavierquartett von Mitgliedern des Philharmoniſchen Orcheſters unter Leitung von Kapellmeiſter Hans Leger und einem Liedvortrag von Marianne Keiler begrüßte der Vorſitzende des reterverein Mann⸗ derkehr ſeines 25. Grün⸗ Mannheimer Vereins, Carl Voegtle, die Ver⸗ ſammlung und ging kurz auf die Entwicklungs⸗ geſchichte des Vereins ein, der im Jahre 1905 (19. Mai) ins Leben gerufen wurde niit einer Grün⸗ dungsverſammlung im Börſenſaal. Der Name Agent,— die Mannheimer ſprachen das„Achent“ aus — hatte damals keinen beſonders guten Klang, da ſich viel Unberufene zu dieſem Beruf drängten. Der Arbeit des Vereins iſt es gelungen, das Standes⸗ bewußtſein unter den Handelsvertretern zu heben, ungeeignete Elemente auszumerzen und die geſetz⸗ geberiſche Arbeit im Intereſſe des Standes zut beein⸗ fluſſen. Der Mannheimer Verein ſchloß ſich dem deutſchen Zentralverband als Spitzenorganiſation an. In ſeinem Feſtvortrag wies der Generalſekretär des Verbandes, Dr. Behm⸗Berlin, auf die Bedeutung des beruflichen Zuſammenſchluſſes für den Handelsvertreter hin gerade im Zeitalter der weitgehenden Entperſön⸗ lichung in Induſtrie und Wirtſchaft. Der Zuſam⸗ menſchluß der Handelsvertreter in einzelne ſelbſtän⸗ dige örtliche Vereine mit der Spitzenorganiſation Der Mannheimer Hausfrauen bund hielt Donnerstag in der Harmonie Lindenhof ſeine ordentliche Mitgliederverſammlung ah. Anſchließend fand ein Lichtbildervortrag über die„Brotfrage“ ſtatt. Der Hausfrauenbund blickt auf ein arbeitsreiches Jahr zurück. Mit den Hausgehilfinnenorganiſationen zuſammen konnte im November v. J. mit dem erſten Fortbildungskurs für Hausangeſtellte hegonnen wer⸗ den. Die Kochkurſe wurden weiter altsgebaut. So wurden z. B. Morgenkurſe eingeführt. Von beſon⸗ derer Bedeutung iſt die Zuſammenarbeit mit den Behörden. Der Hausfrauenbund hat Gelegenheit, im Verwaltungsausſchuß und in der Spruchkammer des Arbeitsamtes, ebenſo im Ausſchuß der Ortskranken⸗ kaſſe für Angeſtellte mitzuarbeiten. Beim Arbeits⸗ gericht ſteht dem Hausfrauenbund das Recht der Ver⸗ tretung zu. An verſchiedenen Landesverbands⸗ tagungen nahmen die Vorſitzenden, Frau Walli und Frl. Pohl, teil. Der Hausfrauenbund hatte im vergangenen Jahr 28 größere Veranſtaltungen. Darunter fallen nennenswerte Vorträge, Aus⸗ ſtellungen und Beſichtigungen. Die Mitgliederzahl iſt eine ſtetig ſteigende(187 Eintritte). Nach Verleſung des Tätigkeits⸗ und Kaſſenberichts(Frl. Pohl und Frl. Köhler) nahmen die Hausfrauen noch einige kleine Satzungsänderungen vor. Frau Walli for⸗ derte die Mitglieder zur eifrigen Mitarbeit an der Vereinszeitung auf und bat um Anregungen zu Ver⸗ anſtaltungen. Darauf wurden der Vorſtand und die Kommiſſionen gewählt. 5 Herr Wilhelm Kochendörfer, Baden⸗Baden konnte nun mit ſeinem Vortrag beginnen. Was iſt zuletzt der Grund aller Krankheiten der Menſchen zeit feiern. unſerer Ziwiliſation? Falſche oder nachläſſige Ernäh⸗ dandelsvertreter feiern des Zentralverbandes habe ſich als vorteilhaft er⸗ wieſen. Viel ſei erreicht worden. Jetzt gelte es, das Erreichte im Einzelnen auszubauen. Der Handels⸗ vertreter müſſe ein geſichertes Recht auf den Beſtand ſeiner Vertragsverhältniſſe haben; ſeine Forderun⸗ gen müßten Bevorrechtigung im Konkursfalle ge⸗ nießen. Das Arbeitsgericht ſei nicht der geeignete Ort für die Anſprüche des ſelbſtändigen Handels⸗ vertreters. In ſteuerlicher Hinſicht ſolle man auf die Eigenart ſeines Berufes weitgehend Rückſicht nehmen. Der Mannheimer Verein habe in den 25 Jahren ſeines Beſtehens außerordentlich viel zur Hebung des Standes beigetragen. Die Gratulanten Als erſter Gratulant brachte Bürgermeiſter Büchner die Glückwünſche der Stadt dar, die ein großes Intereſſe an dem Handelsvertreterſtand habe. Gleichzeitig übermittelte er die Glückwünſche für Landrat Dr. Guth⸗Bender und Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley. Für die Handelskammer ſprach Vize⸗ präſident Rothſchild, der hervorhob, daß in Mannheim ein Handelsvertreter als Handelsrichter zugelaſſen ſei. Es folgten Vertreter der Ortsver⸗ eine Frankfurt, Karlsruhe, Darmſtadt und Heidel⸗ berg, ein Vertreter der Mannheimer Ortsgruppe reiſender Kaufleute und der Präſident des Zeutral⸗ verbandes ſelbſt, der beſonders die Verdienſte des Vorſitzenden des Mannheimer Vereins würdigte. Die Ehrung der Gründungsmitglie⸗ der geſchah in Form einer Keberreichung von künſt⸗ leriſch ausgeſtatteten Diplomen. Der ſeit der Grün⸗ dung das Amt des Vorſitzenden bekleidende Herr Karl Voegtle wurde zum Ehren vorſitzen⸗ den ernannt, zu Ehrenmitgliedern die Gründungs⸗ mitglieber: Wolfgang Eichelberg, Sigmund Op⸗ penheimer, Julius Weiß, der Senior der Mit⸗ glieder Eduard Forſter und Carl Scheuer⸗ mann. Marianne Keiler und das Klavierquar⸗ tett ſchloſſen die Feſtſitzung würdig ab. Eine Feſt⸗ Was muß jedermann von der Brolfrage wiſſen? tafel vereinigte dann die Mitglieder und Gäſte. O rung! Falſche Ernährung läßt ſich aber nicht nur bei jenen Menſchen, die noch der Gemiſchtkoſt huldigen, feſtſtellen, ſondern auch unter den Vegetariern gibt es ſolche, die ſich durch die Einſeitigkeit ihrer Nahrung zugrunde richten. Vegetariſche Koſt iſt alſo bei un⸗ richtiger Zuſammenſtellung ebenſowenig naturgemäß, als gemiſchte Koſt unter allen Umſtänden naturwidrig ſein muß. Der menſchliche Körper braucht außer dem Eiweiß, dem Fett und den Kohlehydraten auch Mi⸗ neralſalze und Vitamine. Wo die rohe Nah⸗ rung falſch verarbeitet, vor allem zuviel gekocht wird, verſchwinden die Vitamine. Unter den Vitaminen iſt das Vitamin B von Intereſſe, weil es in großen Meu⸗ gen in den Körnern vorhanden iſt, alſo auch in unſe⸗ rem Getreide. Im Keim und in den Schalen ſitzen die Vitamine. Da nun aber gerade Keim und Schale in unſeren Mühlen als Abfall(Kleie) ausgeſchieden werden, iſt das zurückbleibende Mehl ſo gut wie ent⸗ wertet. Kommt noch hinzu, daß in Deutſchland um der amerikaniſchen Konkurrenz willen das Bleichver⸗ bot(das Mehl wird, um es weiß zu färben, mit Chlor⸗ Gas gebleicht) ſeit dem Kriege wieder aufgehoben iſt und ſo überhaupt keine Vitamine mehr in unſerem Weißmehl enthalten ſind. Warum läßt man jährlich über 650 Millionen Mark nach Amerika gehen für ausländiſchen Weizen? Warum verarbeitet man nicht unſeren inlän⸗ diſchen Roggen? Warum eſſen wir nicht mehr Roggenbrot? Ja, ſehr verehrter Herr Kochendorfer, das wiſſen wir auch nicht. Wahrſcheinlich müſſen wir uns alle erſt einmal richtig daran gewöhnen. Roggenbrot eſſen, das nach dem Steinmetz⸗Verfahren hergeſtellt iſt! Das fahren, die Reinigung auf naſſem Wege, d. 9. 10 Verbindung mit Wäſcherei. Eine beſondere Schäl maſchine nach Steinmetz löſt die durch das Waſſer ge lockerte Oberhaut des Kornes ſo, daß eine faſt voll⸗ kommene Schälung der Körner und eine weitgehende Reinigung erzielt wird. Die Mehle ſind faſt frei von der Holzfaſer(Oberhaut). Das kraſſe Gegenteil ließ ſich an Hand von zwei Lichtbildern beim gewöhnlichen und auch beim Weizen⸗Auszugsmehl feſtſtellen. Daß weiß und rein zwei ganz verſchiedene Dinge ſind, was das Mehl angeht, war hier jeder Hausfrau klar. Bei dieſer Schälung nach Steinmetz bleibt dem Korn die Randſchicht, die ſogen. Aleuronſchicht, und auch der Keim unverſehrt. Dagegen wird das„Cerealin“, der Klebſtoff, der die Holzhülle mit der Aleuronſchicht verbindet, entfernt. Dieſem Klebſtoff ſchrieb ein fran⸗ zöſiſcher Gelehrter zu, das Brot ſauer und bitter ſchwerverdaulich zu machen. Das Steinmetzmehl it alſo keineswegs ſchwerverdaulich, ebenſo wenig die daraus bereiteten Steinmetzbrote. Das Steinmetz. brot iſt darum nicht nur ſauber zubereitet, ſondern es iſt auch leicht verdaulich und überaus vitaminreich. Die nicht entfernte innere Kleie dient zur Anregung der Verdauungsorgane und erfüllt ihre Aufgabe der Reinigung im menſchlichen Körper durchaus genü⸗ gend ohne ſchädliche Nebenwirkungen. Zum Schluß noch ein intereſſantes Beiſpiel: Ein Hochſchulprofeſſor macht Verſuche an Tauben. Die erſte wird mit dem üblichen Weißmehl ernährt und lebt bis zum 17. Ver⸗ ſuchstage, die zweite wird mit üblichem Bäckermehl gefüttert und lebt noch 41 Tage, die dritte erhält Steinmetzmehl und lebt nach dem 81. Verſuchstag noch geſund und munter. 1. Nach der Kataſtrophe * Waldkirch, 16. Mai. In den Nachmittagsſtun⸗ den des Donnerstag war das Waſſer weiter abge⸗ floſſen, ſo daß die Hauptſtraße dem Verkehr wieder freigegeben werden konnte. Die Schäden, die das Hochwaſſer angerichtet hat, ſind außerordent⸗ lich. Je mehr das Waſſer ſich verläuft, deſto beut⸗ licher treten die Verwüſtungen hervor. Am ſchlimm⸗ ſten hat das Unwetter in Gutach und in Nieder⸗ winden gehauſt. Aber auch Elzach, Bleibach und Kollnau und die unterhalb von Waldkirch gelegenen Orte Buchholz und Sexau haben außerordentlichen Schaden erlitten. Tages haleacles Sonntag, den 18. Mai Nationaltheater: Prüfungsauffüßrung der Opernſchule Mannheim, 11 Uhr;„Lohengrin“, 19 Uhr. „Apollo“ ⸗Theater: Gaſtſpiel der Wiener Revue⸗Opexeiie „Tauſens füße Beinchen“, 16 Uhr und 20.15 Uhr. Kleinkunſtbühne„Libelle“: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Ka⸗ Hanni baxett. Schülerkonzert der Klovierklaſſen von Werber⸗ Römer im gr. Saal der Hormonie, 17 Uhr. Cücilien⸗Verein: Kirchenmuſikaliſche Andacht in der Pforr⸗ kirche E 1, 6, 19 Uhr. Friedrichspark; Konzert 18,30 Uhr. Verkehrsverein: Raſenbeleuchtung und Illumination bes Friedrichsplatzes mit Doppelkonzert, gegen 20,0 Uhr. Lichtſpiele; Alhambra:„Der bl. Engel“, Schou b n 1 g: „Der blaue Engel“,— Pala ſt⸗ Theater:„Liebes walzer“.— Capitol:„Wien, du Stadt der Lieder“,— Scala:„Helden der Nacht“.— R I Theater: „Gefahren der Brautzeit“.- Univerſum:„Cilly“.— Glortia⸗Palaſt:„Eine Nacht im Prater“,— Odeon:„Das Ponzerauto“ Te Sehensmürdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—13 Uhr, 15—17 Uhr: Sonntags und Feiertags von 1113.80 Uhr und 15—17 Uhr. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags 11—17 Uhr durchgehend. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zengbaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 66—17 Uhr: Dienstag 15—17 Uhr;: Mittwoch 18—17 Uhr; Freltag 7 bis 10 Uhr,— Planetarium: 16 Uhr, 1672 Uhr Vorfüß⸗ rungen, 17 Uhr Vorführung mit Vortrag:„Die Pfaneten und ihr Lauf“, 18 Uhr Beſichtigung. Schluß des redaktionellen Teils Gelbe Raucherzähne. Nach langem Suchen endlich das Richtige für meine Zähne. Nach dreimaligem Gebrauch blendend weiße Zähne, trotzdem dieſelben durch vieles Rauchen braun und unſchön wirkten. Ich werde nichts anderes mehr gebrauchen, als Chlorodont.“., Horſt Berg.— Chlorodont: Zahnpaſte, Zahn⸗ von Steinmetz⸗Verfahren iſt folgendes: Im Gegenſatz zu dem Mühlen⸗Verfahren, der Reinigung und Schälung 41 „Ohh!“ Ein Ton allgemeiner Enttäuſchung, Man merkte es den Mädchen an, daß ſie ungern ſchon gehen wollten. „Gib deine Stunde nur ruhig zu Ende,„ſagte raſch Marie⸗Luiſe. Marga konnte doch nicht einfach, weil es ihr beſſer paßte, ſo abbrechen.“ Ich höre gern ein bißchen zu.“ Die fungen Mädchen, die ſchon, wenn auch zögernd, aufgeſtanden waren, ſetzten ſich wieder hin, nur die hübſche Große, die Maxrie⸗Luiſe eingelaſſen hatte, ſagte gewandt:„Wir wollen lieber nicht ſtören.“ „Sehr nett von dir, Käte!“ Die Lehrerin lächelte die Schülerin an:„Ich danke dir. Ich habe meine Freundin ſo lange nicht geſehen und Dringendes mit ihr zu beſprechen.“ Neugierige und zugleich neiderfüllte, eiferſüchtige Blicke wandten ſich dieſer Freundin jetzt zu. Die Mädchen ſchienen ja alle mächtig für Marga zu ſchwärmen! War die nun eine ſo gute Lehrerin, verſtand es, die jungen Gemüter beſonders zu feſ⸗ ſeln, fragte ſich Marie⸗Luiſe, oder war es ihr Aeuße⸗ res, das, noch immer ſchön, ſo an ſich zog? „Die kann ich einfach um den Finger wickeln,“ ſagte Marga lächelnd, als die Schülerinnen nach Knickſen und Händedrücken und nach längerem Hin und Her— ſie ſtanden immer noch ein bißchen ver⸗ Jangendzögernd: ſie hätten alle zu gern ſich über die Wange ſtreicheln laſſen— gegangen waren.„End⸗ lich!“ Sie fiel der Freundin um den Hals. „Sind das deine Schülerinnen alle““ Marie⸗Luiſe. „Gott bewahre! Aber dieſe ſieben mag ich gerade beſonders gern. Die Große, die Käte Braun, die iſt doch bildſchön, nicht? Und die kleine Zierliche mit dem Stumpfnäschen, findeſt du die nicht auch reizend? Es iſt mir direkt ein äſthetiſches Vergnügen, mich mit dieſen Mädels zu umgeben— meine Leibgarde. Wenn ſie nicht ſo reizend wären, würde ich ihnen wahrhaftig nicht noch einen Nachmittag in der Woche fragte 2—— Notun eines Lehsesin. Dos El Viebig Copyright: Deutſche Verlags⸗Anſtalt Stuttgart opfern. Und daß ſie gerade beſonders befähigt wären, kann ich auch nicht behaupten, die ſchöne Käte iſt eigentlich ein Dummchen, und die zierliche Inge nicht minder; du ſollteſt nur wiſſen, was die ſich an Aufſätzen leiſten. Aber die Mia Meinhardt— haſt du die bemerkt?— die, die ſich am ſtillſten verhielt, die mit den großen Augen, die aber ſcheu wegguckt, wenn man ſie anſieht, die hat was los. Sie über⸗ raſcht mich oft. Die anderen haben, außer Schwär⸗ merei für mich, nur ihre Liebeleien im Kopf und ihre Rendezvous.“ Liebeleien, Rendezvous?! Es ſtieg Marie⸗Luiſe auf einmal heiß zu Kopf: wie leicht Marga das nahm, wie lachend ſie das ſagte!„Man iſt als ihre Lehrerin doch verantwortlich für ſte.“ „Wieſo?“ Marga ſah ſie verwundert an.„Wie kann ich verantwortlich ſein für Dinge, die außer⸗ halb der Schule liegen? Das iſt doch Sache der Eltern, der Mutter vor allem. Sie brauchen ja nicht alle eine ſolche Mutter zu haben wie Mia Mein⸗ hardt. Reiche Leute, machen anſcheinend ein Haus. Die Mutter wird wohl aufgehen in Eleganz und Geſellſchaft. Aber ſage mir bloß, was ſoll ich dabei machen, wenn dieſes Mädchen ſich anſcheinend mit Gedanken abgibt, die ihr ſchlechter bekommen, als wenn ſie ſich alle Tage mit einem Primaner ein Stelldichein gäbe? Die anderen tun das, ich weiß es ganz genau, und ſie ſind viel friſcher, viel glück⸗ licher als dieſes Mädchen, das, ohne ſich irgendwie aufzuhalten, aus der Schule nach Hauſe geht, ſich nicht umſieht, wenn ein hinter ihr dreinſteigt, und nicht einmal Tanzſtundenbälle mitmachen will. Aeußerlich noch ein völliges Kind, äußerlich. Es ſteckt aber wohl anderes dahinter. Ich habe vor Jahren einmal eine Schülerin gehabt, Dora Ritter, etwas jünger noch als Mia, aber die war ihr ganz ähnlich. Die ſchrieb's im Auſfſatz, Mia Meinhardt bürſten, Mundwaſſer Einheitspreis 1 Mk. bel 55 ter Qua In allen Chlorodont⸗Verkaufsſtellen zu haben. W Eine unter den ſieben war Marie⸗Luiſe aufge⸗ fallen, eben dieſe Mia Meinhardt. Ein ganz anderes Geſicht als die andern! „Käte kann's vielleicht einmal erwiſchen,“ plau⸗ derte Marga weiter.„Dann wollen wir mal zuſam⸗ men hineingucken, was, Liebſte?“ „O nein,“ Marie⸗Luiſe wehrte ab.„Ich will mich nicht in ihr Geheimſtes drängen. Aber du haſt recht, ich glaube, hinter dieſem Kind ſteckt etwas. Ich habe das Gefühl, du könnteſt viel für ſie ſein.“ „Wieſo, warum? Wie kaun ich das? Du hiſt ko⸗ miſch, Marie⸗Luiſe. Die Mutter würde mich ſchön angucken, wenn ich mich eindrängen wollte. Sie würde jede Einmiſchung für Anmaßung halten. Ich kenne ihre Mutter ja auch gar nicht. Wie kann man überhaupt die Mütter aller Schülerinnen kennen?! Und was ſollte ich für Mia Meinhardt tun? Es fehlt ihr ja gar nichts!“ Zwanzigſtes Kapitel Nein, auch mit Marga wollte und konnte ſie nicht zuſammenziehen. Es war für Marte⸗Luiſe nicht ganz leicht geweſen, die Freundin von ihrem Nichtwollen in Kenntnis zu ſetzen, ſie gewiſſermaßen von einer Unmöglichkeit zu überzeugen. Erſt hatte ſie ſich Be⸗ denkzeit erbeten— es eilte ja nicht, man mußte ſolchen Schritt auf beiden Seiten erſt noch gründ⸗ licher überlegen, vorderhand konnte ſie auch noch nicht von Gläßners fort. Tante Gläßner war er⸗ krankt, es wäre eine Undankbarkeit geweſen, ſie ge⸗ rade jetzt zu verlaſſen. Aber Marga quülte und drängte; ſie hatte ihren Sinn einmal wieder ganz und gar auf die Freun⸗ din geſtellt. Nun Marie⸗Luiſe wieder frei war, der Mann fort, fühlte ſie ſich berechtigt.„Wir ſind beide allein, wir haben keinen, der uns näher ſteht mir wenigſtens kein Menſch näher als du— warum werfen wir unſer Los nicht zuſammend Ich will dir ja alles zuliebe tun, ich will dich auch gewähren laſſen, ganz wie du willſt, komm nur, komm!“ „Nein,“ ſagte es in Marie⸗Luiſe, und laut ſagte ſte endlich auch:„Nein!“ Ganz entſchieden. Wenn Marga es denn an all ihren Ausflüchten nicht merkte, daß ſie nicht wollte, ſo mußte es ausgeſprochen werden. Ihren Wunſch nach einem Zuſammenleben mit dem Tod der alten Ebertz in Verbindung zu brin⸗ ſoll ein Tagebuch ſchretben. Das möchte ich wohl einmal leſen.“ gen, dazu war Marga Moebius zu ſtolz— von dem Bazillus der Angſt, der die anderen angeflogen hatte, wußte ſie nichts— wenn man einſam ſterben mußte, gut, dann ſtarb man eben einſam, der Tod iſt immer einſam, aber leben wollte ſte, leben mit der Freun⸗ din, die ganz und gar für ſich haben! Sie weinte und beſtürmte Marie⸗uiſe mit heißen Bitten; ſie war jetzt nicht mehr jung und doch noch genau ſo jung wie ehemals, als ſie Szenen machte um Klel⸗ nigkeiten. „Nein.“ Dabei blieb Marie⸗Luiſe. Und als die Schauer leidenſchaftlicher Heftigkeit, die Stürme von Gekränktſein, Sichverſchmähtfühlen und Empörung darüber bei Marga verrauſcht waren, erklärte ſie: „Du würdeſt mich ganz verlieren, wenn du mich ſo feſt an dich binden wollteſt. Laß mich, ich muß meinen Weg für mich gehen, ganz allein. Ich habe auch Doktor Droſte aufgegeben, weil ich fühlte, ich bin nur eine Halbe, wenn ich ihm angehbre. Ich muß frei ſein, ganz frei. Innerlich und äußerlich. Halb kann ich das nicht erreichen, was mir vor⸗ ſchwebt. Ich kann dann nicht das werden, was ich werden will, werden mut!“ Marie⸗Luiſe war faſt heftig geworden, indem ſie dies ſprach, ihre ſonſt weichen Züge ſtrafften ſich und wurden ſehr energisch. Marga ſah es und lenkte ein:„Um Gottes wil⸗ len, ja, ja, dann bleib meinetwegen für dich. Wenn ich nur wüßte, was dir vorſchwebt— was willſt du denn werden?“ „Eine Lehrerin,“ ſagte Marie⸗Luiſe 5 Marga ſah ſie verſtändnislos an:„Aber das biſt du doch!“ Da verbeſſerte Marie⸗Luiſe ſich raſch und ein Lächeln, das ihr Geſicht wieder weich und hell machte, verſchönte ſie dabei:„Die Lehrerin. Die Lehrerin, ſo wie ſie ſein muß. Und wie ich es bis jetzt noch immer nicht bin.“ Marga Mvebius hielt ſich ſelber für keine ſchlechte Lehrerin und war auch ſicher, daß niemand anders ſie dafür hielt; ſie gab ihre Stunden tadellos, die Schülerinnen lernten etwas bei ihr. Aber wie man ſo im Beruf aufgehen konnte, ſich mit allen Faſern daran hängen, das war ihr unverſtändlich. Sie ſah ſich an ihrem Lyzeum um: keine einzige von den Lehrerinnen war ſo wie Marie⸗Luiſe. Aber da ſie die Freundin doch nicht ganz verlieren wollte, ſo ließ ſie ihren heißen Wunſch und den Plan, den ſte voll Eigenwilligkeit ſich ausgedacht hatte, jetzt an⸗ ſcheinend fallen. Es wurde nicht mehr darüber ge⸗ ſprochen.(Fortſetzung folgt) 8 g 5. auftrockenem Wege, ſteht das Stein metz Ven 1930 7— z Ven u Schäl iſſer ge. iſt voll. gehende frei von eil ließ nlichen 1. Daß ynſchicht n fran⸗ bitter, nehl iſt nig die inmetz⸗ dern es inreich. regung abe der genü⸗ Schluß rofeſſor tit dem 15 Ver- ermehl erhält ag noch Samstag, den 17. Mat 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe] Einbrüche in Verkaufshauschen e Ludwigshafen, 15. Mai. Der Monteur Rudolf Schmitt, hier 1898 geboren, iſt ein ſchwer vor⸗ beſtrafter Menſch; am 24. Auguſt 1929 iſt er nach zerbüßung einer wegen Straßenraubs erkannten Zuchthausſtrafe von 6 Jahren und 6 Monaten ent⸗ laſſen worden. Im Februar d. J. ſoll er ſich mit einem gewiſſen Eugen Bär zur Begehung von Diebſtählen verbunden haben, in dem ſie verſchie⸗ dene Verkaufshäuschen erbrachen und daraus Waren im Werte von ca. 500 Mark ſtahlen.— Da Schmitt im Gefängnis den„wilden Mann“ geſpielt hat, wurden zur Sicherung 5 Gendarmerie⸗Beamte zu⸗ gezogen. Schmitt wurde gefaßt, als er eine mit Zigaretten gefüllte Aktentaſche nach Mannheim ſchaf⸗ ſen wollte.— Er beſtreitet jede Schuld, er will die Ware von einem Unbekannten erhalten haben.— Bär war heute nicht angeklagt, da er erſt auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſucht wird. Sch. wurde ein Licht⸗ bild des Bär vorgelegt, er will ihn nicht kennen. Schmitt, der ſich zuerſt in ſehr erregtem Tone über ſeine gefeſſelte Vorführung durch zwei Beamte beſchwerte, war während der Verhandlung ruhig. Es wurden zahlreiche Zeugen vernommen, von de⸗ nen mehrere den Angeklagten mit Bär zuſammen geſehen haben.— Sch, leugnet, einen Anzug getra⸗ gen zu haben, wie ihn die Zeugen ſchildern.— Aus dem Gefängnis wurde die Kleidung herbeigeſchafft, wodurch Sch. überführt wurde. 5 Der Staatsanwalt beantragte eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von 3. Jahren, ſowie die Zuläſſigkeit von Poltzeiaufſicht. Der Verteidiger, Referendar Mül⸗ ler, hält eine Verurteilung auf Grund der Indizien nicht für möglich, es ſei höchſtens eine Strafe wegen Hehlerei zu erkennen.— Der Angeklagte ſchloß ſich in längerer Rede dieſen Ausführungen an. Nach 6 Uhr wurde das Urteil dahin verkündet, daß der Angeklagte wegen fortgeſetzten ſchweren Diebſtahls zu einer Zuchthausſtrafe von 2 Jahren und 3 Monaten verurteilt wird. Wegen ſeines Leugnens wurde ihm die Unterſuchungshaft nicht angerechnet. Aus der Pfalz Proteſt gegen die geplante Schlachtſteuer * Ludwigshafen, 16. Mai. Bekanntlich wird der bayeriſche Finanzminiſter zur Deckung ſeines Etats⸗ defizit die nur noch in Baden und Sachſen beſtehende, aber als ungerecht und das Fleiſchgewerbe einſeitig helaſtende, abbaureife Schlachtſteuer neu einführen. In Bayern hat die Metzgerſchaft einmütig gegen dieſe Schlachtſteuer Proteſt erhoben, deren Schickſal nur noch vom Bauernbund abhängt, der in ihr auch eine Schädigung der viehzuchttrei⸗ benden Landwirtſchaft ſtieht. Bei dem Bezirks ⸗ berein Pfalz im Deutſchen Fleiſchver⸗ band ſind von ſämtlichen pfälziſchen Metzger⸗ innungen Proteſtſchreiben eingelaufen. Der Vor⸗ ſitzende des Bezirksvereins Pfalz, Gewerberat Sut⸗ ter⸗ Zweibrücken, hat ſich auf der Metzgertagung in Traunſtein nicht nur dem Proteſt des Bezirks⸗ vereins Bayern angeſchloſſen, ſondern auch noch den anweſenden Regierungsvertretern und Landtagsab⸗ geordneten perſönlich den Proteſt des pfälziſchen Metzgergewerbes gegen die geplante neue Belaſtung ausgeſprochen. Die Geſchäftsſtelle des Bezirksver⸗ eins Pfalz hat ſofort nach Bekanntwerden der Pläne des bayeriſchen Finanzminiſters mit der Handwerks⸗ kammer der Pfalz, der Kreisbauernkummer der Pfalz, dem Pfälziſchen Gewerbebund und dem Pfäl⸗ ziſchen Bauerbund Rückſprachen gehabt, die ſich nach hinreichender Information ſämtlich gegen die Schlachtſteuer ausgeſprochen haben. verein hat außerdem noch eine Denkſchrift über die Auswirkungen der geplanten Schlachtſteuer ſämt⸗ lichen pfälziſchen Abgeordneten im Landtag und den Fraktionsvorſitzenden der im Bayeriſchen Landtag bertretenen Parteien zugehen laſſen. Die Befreiungsfeier in Kaiſerslautern Kaiſerlautern, 17. Mai. Nach Abzug der Be⸗ ſatzung, noch in der Nacht von 30. Juni auf den 1. Juli, ſoll, wie in der Verwaltungsſitzung des Ver⸗ kehrsverein beſchloſſen wurde, auf dem Stiftsplatz eine würdige und einfache, aber eindrucksvolle Be⸗ reiungsfeier ſtattfinden, bei der auch die alt⸗ ehrwürdige Stiftskirche hell beleuchtet wird. Newyorker Pfälzer beſuchen die Pfalz * Kaiſerslautern, 15. Mai. Der„Schwäbiſche Sängerbund Brooklyn“ wird vom 9. bis II. Juni Kaiſerslautern ein Beſuch abſtatten. Auch der„Rheinpfälzer Männerchor New⸗ Jork“ unternimmt in dieſem Sommer in Stärke von 50 Perſonen eine Deuſchkandsfahrt, deren Ab⸗ ſchluß eine Autobusrundfahrt durch die Pfalz bilden wird. Am 11. Juli werden die Newyorker Pfälzer hon Rüdesheim kommend in Ludwigshafen eintref⸗ ſen und die Städte Speyer, Frankenthal, Bad Dürk⸗ heim, Neuſtadt a.., Annweiler, Dahn, Zweibrücken und zuletzt, am 18. Juli, Kaiſerslautern beſuchen. * E Waldſee, 16. Mai. Der 56 Jahre alte Spengler⸗ meister Fritz Maurer von hier hat ſich aus noch nicht aufgeklärter Urſache in ſeiner Werkſtätte er⸗ hängt. Lambsheim, 17. Mai. Der ſeit Montag ver⸗ mißte 53 jährige Philipp Dreſcher wurde, laut „Dürkheimer Tageblatt“, unweit des Weiſenheimer Gemeindewaldes erhängt aufgefunden. : Annweiler, 14. Mai. Die 18jährige, ledige Fa⸗ brikarbeiterin Anna Wadlinger von Alberswei⸗ ler hat ſich aus unbekannten Gründen durch Einneh⸗ men einer Säure vergiftet. * Kaiſerslautern, 15. Mai. Im Alter von 54 Jahren iſt Regierungsrat Georg Brenneis, der ſellvertretende Vorſitzende des Arbeitsamts Kai⸗ ſerslautern, geſtor ben. Der Bezirks⸗ Gerichtszeitung Giftmorodprozeß Werner Der Staatsanwalt beantragt Todesſtrafe Im Karlsruher Giftmordprozeß gegen den Kri⸗ minalkommiſſar Werner und deſſen Geliebte, Frau Märkle, beantragte der Staatsanwalt nach zweiſtündigem Plaidoyer gegen die beiden An⸗ geklagten die Todesſtrafe und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte. Die Autoüberfälle bei Griesheim * Darmſtadt, 17. Mai. Im Februar d. J. waren vier junge Leute aus Griesheim auf den Gedanken gekommen, in der Nähe des Waldſchlößchens aus den dort ſtehenden Autos Koffer zu ſtehlen. Als ſie dort keine Beute fanden, drangen ſie in einen Schuppen ein, wo ſie Bier zu finden hofften. Als auch dort nichts zu finden war, ſtellten ſie ſich auf der Büttelborner Landſtraße auf, um Autos zum Halten zu bringen. Vier Wagen hielten jedoch auf ihr Zeichen nicht an, ſondern fuhren mit verſtärkter Geſchwindigkeit davon. Dieſen Wagen jagten ſie Schüſſe nach, auf einen anderen Wagen eröffneten ſie ſchon beim Heran⸗ nahen aus zwei Flobert⸗ und einer Selbſtſchuß⸗ piſtole das Feuer. Ein Kaufmann aus Wiesbaden wurde durch einen Schuß leicht verletzt. Als ſie glaubten, daß das Darmſtädter Ueberfallkommando heranrückt, machten ſie ſich aus dem Staube. Vor dem Schöffengericht gaben ſie an, daß ſie nur den Autofahrern einen Schabernack ſpielen und ſich in die Zeitung bringen wollten. Das Gericht verur⸗ teilte zwei Angeklagte zu je fünf Monaten und fünf Tagen Gefängnis, der dritte Ange⸗ klagte erhielt vier Monate und eine Woche Gefängnis, während der vierte Angeklagte nur wegen einfachen Diebſtahls mit einer Woche Ge⸗ fängnis davonkam. Nachbargebiete Ueberfall auf einen Polizeibeamten * Worms, 17. Mai. In der Nacht auf 16. Mai iſt ein hieſiger Polizeihauptwachtmeiſter, der ſich in Zivilkleidung befand, auf dem Nachhauſe⸗ weg am Martinsplatz von fünf unbekannten Manns⸗ perſonen überfallen und mit Prügeln zu Boden geſchlagen worden. Der Ueberfall geſchah ſo plötz⸗ lich, daß der Beamte zur Abwehr des Angriffs von ſeiner Schußwaffe keinen Gebrauch machen konnte. Am Tatort iſt eine Aktentaſche gefunden worden, die offenbar den Tätern gehört, Warnung vor Schmuggel mit Zigarettenpapier * Saarbrücken, 15. Mai. Durch die eingetretene Erhöhung der Steuer auf Zigarettenpapier(für 1000 Blättchen werden 5 Mark verlangt) hat eine ver⸗ mehrte Schmuggeltätigkeit vom Saargebiet in das deutſche Wirtſchaftsgebiet eingeſetzt. Das Haupzollamt Trier⸗Römerbrück warnt vor derartigen Verſuchen, da die Zollkontrolle erheblich verſchärft worden ſei und es nur ausnahmsweiſe gelingen könne, Zigarettenpapier zu ſchmuggeln, ein Verſuch, der mit hohen Geld⸗ und Gefängnisſtrafen belegt werden würde. * * Wachenheim, 16. Mai. Das Anweſen mit voll⸗ ſtändiger Kellereieinrichtung der Firma Georg Böhm, Weingroßhandlung in Wachenheim, ging in den Beſitz der Winzer vereinigung e. G. m. b. H. Wachenheim zum Preiſe von 80 000 Mark über. Der Sport am Sonntag Der Kampf um die Fußball⸗Meiſterſchaft beginnt Das ſportliche Programm des nächſten Sonntags weiſt eine beſondere Note auf, denn es bringt den Auftakt zu den Kämpfen um die Deutſche Fußball⸗Meiſterſchaft, eine Veranſtaltung, die das Intereſſe der ganzen deutſchen Fuß⸗ ball⸗Welt beſitzt. Doch damit iſt das Programm noch nicht erſchöpft. Auch im Handballſport iſt das Ringen um die Meiſterſchaft der DT. bis zur Zwiſchenrunde gediehen. Da⸗ zu kommt noch als ein weiteres bedeutames Ereignis, der Rugbyländerkampf zwiſchen Deutſchland und Spanien in Dresden. Erwähnt man noch die zahlreichen radſport⸗ lichen Veronſtaltungen, unter denen die Deutſchland⸗ Rundfahrt hervorragt, die motorſportlichen Wettkämpfe, ferner die verſchiedenen Tennis⸗ Begegnungen, von denen vor allem die Medempiele in Eſſen und Nürnberg intereſ⸗ ſieren, ſo hat man einen ungefähren Ueberblick von dem umfangreichen Sportbetrieb des kommenden Sonntags. Start zur Sechstagefahrt der Motorräder (Toni Ulmen ⸗Düſſeldorf auf NS.) Fußball Die Meiſterſchafts⸗Vorrunde Alljährlich bilden im deutſchen Fußballſport die Kämpfe um die Meiſterſchaft den Höhepunkt der Saiſon. Sie wer⸗ den mit einer Spannung verfolgt, die ſelbſt ein Länder⸗ ſpiel wie das gegen England nicht auslöſen kann. Daß iſt verſtändlich, denn das Erringen einer deutſchen Meiſter⸗ ſchaft bildet die Krone von den erbitterten Punktkämpfen in den einzelnen Gruppen, von dem aufreibenden und nervenfreſſenden Wettlauf um die Teilnahme an den End⸗ ſpielen. 16 Vereine beſtreiten nun an dieſem Tag die Ouvertüre. Es ſind dies in Frankfurt: Eintracht Frankfurt Vfe. Nürnberg: Sp. Vg. Fürth— Tennis ruſſia Berlin Breslau: Sportfr. Breslau— 1. FC. Nürnberg Berlin: Herrha⸗BSce Berlin— Beuthen 09 Bochum: Schalke 04— Arminia Hannover Halle: Dresdener SC.— Bf. B. Königsberg Hamburg: Holſtein Kiel— VfB. Leipzig Stettin: Titania Stettin— Köln⸗Sülz 07 Der DB. hat, wie aus dieſer Aufſtellung erſichtlich iſt, möglichſt immer einen ſtärkeren mit einem ſchwücheren Verein gepaart. Dennoch wäre es grundverkehrt, dieſe Kämpfe als leicht zu betrachten und mit einem glatten Sieg der routinierteren Mannſchaften zu rechnen. Die Erfah⸗ rung lehrte, daß gerade in dem Endkämpfen von ſonſt we⸗ niger hervorgetretenen Teilnehmern mancherlei Ueber⸗ raſchungen kamen. Dennoch iſt, ein normaler Ausgang vorausgeſetzt, mit einem Sieg ſolgender Mannſchaften zu rechnen: Eintracht Frankfurt, Sp.⸗Vg. Fürth, Hertha⸗BS, 1. FC. Nürnberg, Schalke 04, Dresdener SC. Holſtein Kiel und Köln⸗Sülz 07. Aber wie geſagt, Ueberraſchungen ſind nicht ausgeſchloſſen. Von Bedeutung ſind auch die Aufſtiegsſpiele der ſfüdd. Kreisligameiſter, die jetzt im vollen Umfange einſetzen, da ja die Endſieger in der nächſten Spielſaiſon ihr Debut dann in der Bezirksliga geben. Daß natürlich auch zahl⸗ reiche Privatſpiele ausgetragen werden, iſt verſtänd⸗ lich, denn ſie geben die Möglichkeit, etwaiges neues Spie⸗ lermaterial auf ſeine Verwendungsfähigkeit zu prüfen und laſt not leaſt, die finanziellen Verhältniſſe etwas auf⸗ zubeſſern. Von den außerdeutſchen Fußball⸗Ereigniſſen kommen den Länderſpielen zwiſchen Frankreich und Schottland in Paris, ſowie zwiſchen Belgien und Holland in Brüſſel eine beſondere Bedeutung zu. In beiden Fällen dürften die Gaſtmannſchaften, olſo Schottland und Hollond als Sieger hervorgehen. Rugby⸗Länderſpiel Deutſchland— Spanien Der Abſchluß der Rugby⸗Saiſon bringt uns in Dres⸗ den noch einen Rugby⸗Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Spanien. Warum eigentlich Dresben als Austra⸗ gungsort auserwählt wurde, iſt nicht recht verſtändlich. Denn einmal iſt die Reiſe von Spanien nach Deutſchland an ſich ſchon ſehr lange, daß man den Spaniern den wei⸗ ten Weg nach Dresden immerhin bedeutend hätte abkürzen lönnen, ferner hat Dresden ſo gut wie keine Mugby⸗ Benrath Anhänger aufzuweiſen, wodurch eine finanzielle Pleite für den an ſich nicht gerade kapitalkräfttgen Rugby⸗Verhand ſo gut wie ſicher erſcheint. Zum Spiel ſelbſt iſt wenig zu bemerken, nachdem Deutſchland unter erſchwerenden Um⸗ ſtänden Spanien in Barcelona einwandfrei ſchlagen konnte. Etwaige Revanchegelüſte der Gäſte werden ſicher⸗ lich keinen Erfolg haben. Turnen Die Deutſche Turnerſchaft bringt am kommenden Sonn⸗ tag ihre Spiele um die Handball⸗Metſterſchaft mit der Zwiſchenrunde wieder ein Stück weiter. In Frank⸗ furt treffen Polizei SV. Frankfurt und TV. Frieſen⸗ heim zuſammen, während das Spiel der Damen in Ulm vom Tbd. Ulm und dem TV. Mainz 1817 beſtritten wird. Nadſport Sehr umfangreich iſt das Programm der Radſportler. Im Mittelpunkt ſteht die Deutſchlan d⸗ Rundfahrt, deren 7. Etappe von Stuttgart nach Frankfurt ausgefahren wird. Dazu kommen an weiteren Straßenrennen der„Große Opelpreis von München“, der„Große Opel⸗ preis von Baden“, deſſen Ziel und Start Freiburg bildet, ferner der Große Meiſterpreis von Wolfenbüttel der DRu. Auch die Bahnrennen ſind ſehr zahlreich ver⸗ treten. So wartet diesmal die Berliner Olympiabahn mit einem auserwählten Programm auf, ebenſo hat am nächſten Sonntag Breslau, Chemnitz und Erfurt ein Bahnrennen. Weiter ſind deutſche Fahrer auch bei ausländiſchen Veranſtaltungen beteiligt. Buſchenhagen geht in Zürich an Start, während Sawall auf der Pariſer Prinzenparkbahn fährt. In Italien beginnt die all⸗ jährliche Rad⸗Rundfahrt, Frankreich führt die Stra⸗ ßen⸗Fernfahrt Paris—Roubaix durch. Motorſport Von den motorſportlichen Veranſtaltungen, die uns der Sonntag bringt, ſind die Fränkiſche Zuverläſſigkeitsfahrt, ſowie das Lückendorſer Bergrennen die Hauptereigniſſe in Deutſchland. Ton Bedeutung iſt das Motorrennen in Rom um den italteniſchen Königspreis und die öſterreichiſche Touriſt⸗Trophy in Wien. Leichtathletik Die vereinigten Münchener Leichtathletik⸗Vereine er⸗ öffnen die Saiſon mit einem internationalen Sportfeſt, das manche aufſchlußreiche Ergebniſſe bringen wird. Denn nicht nur Süddeutſchlands Elite, ſondern auch bekannte Leichtathleten aus dem ganzen Reich haben ihre Meldun⸗ gen abgegeben. Tennis Wenn auch Deutſchland bereits in der Vorrunde aus den Kämpfen um den Davis⸗Cup hatte ausſcheiden müſſen, ſo ſind dennoch die weiteren Ergebniſſe dieſer internatio⸗ nalen Begegnungen auch für den deutſchen Tennisſport von Intereſſe. In Kopenhagen trifft Dänemark auf die Tſchechoflowakei, Oeſterreich ſpielt gegen Norwegen in Oslo und Finnland gegen Holland in Amſter dam. Außerdem ſteigt noch in Paris ein nicht minder inter⸗ eſſanter Tennis⸗Länderkampf zwiſchen Frankreich und England. Pferdeſport Der deutſche Pferdeſport hat in den letzten Jahren über ein ſtark nachlaſſendes Intereſſe zu klagen. Es blieb nicht aus, daß infolge der ſchwierigen wirtſchaftlichen Lage verſchiedene Reuntage ganz geſtrichen wurden oder die Bahnen vorläufig ſchloſſen. Dieſe Erſcheinungen ſind im Intereſſe der deutſchen Pferdezucht außerordentlich be dauerlich. Doch iſt zu hoffen, daß in dieſer Hinſicht Bald eine Beſſerung eintritt. Denn bis jetzt bekam man noch immer einen ausgezeichneten Sport bei den einzelnen Rennen zu ſehen.— Am nächſten Sonntag werden Galopprennen gelaufen in Hoppegarten, Dresden, Neuß, München/ Riem und in Gelſenkirchen. Schmeling im Beſitz der Lizenz! Max Schmeling hat am Freitag von der Athletik⸗ Kommiſſion des Staates Newyork ſeine Lizenz für den am 12. Juni im Nankee⸗Stadion ſtattfindenden Kampf um die Schwergewichts⸗Meiſterſchaft im Boxen mit Jack Shar⸗ key erhalten. Schluß des redaktionellen Teils Magenbeſchwerden Wenn Sie eine belegte Zunge oder übelriechenden Atem haben, wenn Sie an ſaurem Aufſtoßen, an Schwere, Druck im Magen, an Uebelkeit oder anderen Verdauungs⸗ ſtörungen lebien, ſo iſt es ſehr wahrſcheinlich, daß die Urſache dieſer Leiden ein Säureüberſchuß im Magen iſt⸗ Dieſe Uebel berhindern die normale Verdauung, wodurch die Speiſen zu lange im Magen bleiben. Um das zu verhindern, können Sie nichts Beſſeres tun, als Biſerirte Magneſia nehmen. Dieſes Mittel, das einen ſo wohlverdienten Ruf hat, neutraliſiert den Säureüber⸗ ſchuß, bringt ſchnell die unangenehmen Störungen zum Stillſtand und lindert Magenſtörungen und Verdauungs⸗ ſchwäche. Sie können Biſerirte Magneſia, die ganz un⸗ ſchädlich iſt und ſich beguem nehmen läßt, als Pulver oder in Tablettenform in allen Apotheken bekommen. Dr—BBBrrt TBB Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: 5. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder ⸗ Sport und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteſl: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige i..: R. Schönfelder— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſümtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung g G. m. b.., Mannheim, R 1.—6 Für unverlangte Beiträge kelne Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporte IN GANZ DEUTSCHLAND VERSTEHT MAN UNTER EINER „PRIVAT“-ZIGARETTE NUR DiE MUxDSTrUCKL OSE 6 Pf.-ZiéeARETTE 6. Sekte. Mit der größten Spannung ſieht die ganze Welt der bevorſtehenden Braſilienreiſe des„Zeppe⸗ lin“ entgegen. Gilt es doch durch dieſe erſte Fahrt eines Luftſchiffes nach Südamerika zu be⸗ weiſen, daß der Zeppelin ſich auch in tropiſchen Gebieten als zuverläſſiges Verkehrsmittel bewährt. * Das Werk des Grafen Zeppelin, die Erfüllung uralter Menſchenſehnſucht, vor mehr als 30 Jahren begonnen, nähert ſich immer ſicherer der prak⸗ tiſchen Erfüllung. Schon als das deutſche Luft⸗ ſchiff, das jetzt eine ganz neuartige Weltreiſe antritt, im Jahre 1928 ſeine erſten Ausfahrten machte, gab es kaum Zweifler mehr. Seitdem hat es Ozeane überquert, die rieſigen Landflächen Aſiens über⸗ wunden, überall, begeiſtert bewundert und ange⸗ ſtaunt. Bei einem Empfang des ſtolzen Luftkreuzers in. den Vereinigten Staaten prägte Präſident Coolidge das ſchöne vielſagende Wort:„Dieſes Luftſchiff iſt der beſte Botſchafter Deutſchlands“. In der Tat kann auch die Bedeutung ſolch neuen Verkehrs⸗ mittels als politiſcher Faktor nicht hoch genug ein⸗ geſchätzt werden. Denn jeder Luftverkehr muß, wenn er ſich nutzbringend bewähren ſoll, international ſein. „Je größer die Entfernungen ſind, deſto größer iſt der Grad der Wirtſchaftlichkeit.“ Das iſt die Ueber⸗ zeugung aller beteiligten Kreiſe. Ueber die aus völliger Unabhängigkeit von natürlichen geographiſchen Hinderniſſen— Boden⸗ erhebungen, brückenloſe Flüſſe, Seen, Meere— ſich ergebenden Vorzüge des Luftverkehrs— und bei ganz großen Entfernungen des Luftſchiffes im Be⸗ ſonderen— zu ſprechen, erübrigt ſich. Geſchwindig⸗ keit und Reichweite ſind unvergleichlich größer als bei Schnellzügen und den langſam fahrenden Damp⸗ fern. Alles zielt jetzt darauf ab, mit der Errichtung überſeeiſcher Flugſtrecken einen wahrhaft weltumſpannenden Luftſchiffverkehr zu ſchaffen. Deutſchland kann mit Genugtuung dar⸗ auf zurückblicken, hierin den Anfang gemacht zu haben. England, das mit ſeinen beiden füngſt ge⸗ bauten Luftſchiffen nunmehr ebenfalls energiſch an dieſer Entwicklung des Transozeanverkehrs arbeitet, hat von allem den Gedanken einer beſſeren Verbin⸗ dung mit ſeinen Dominions im Auge. Seine Pläne gehen vorwiegend nach dem Oſten. Der Südamerika⸗Dienſt wird jetzt erſt⸗ malig in Angriff genommen. Die Anregung dazu ging ſeit langem von Deutſchland aus. Stütz⸗ und Ausgangspunkt wird aller Vorausſicht nach Se⸗ villa werden. Die ſpaniſche Regierung hat ſchon vor ungefähr drei Jahren der Sociedad Colon Transgerea— an der Deutſchland weſentlich beteiligt iſt— für die Einrichtung einer Luftſchiff⸗Verkehrs⸗ linie gewiſſe Vorrechte eingeräumt. In Sevilla iſt der Bau einer Halle, die für den Aufenthalt des Luftſchiffes unbedingt notwendig iſt, ſowie eines Ankermaſtes vorgeſehen. Dort wird ferner eine Breungas⸗ und Waſſerſtoffgasfabrik von ſpaniſchen und deutſchen Ingenteuren errichtet werden, damit der koſtſpielige und gefährliche Transport dieſer Be⸗ triebsſtoffe in Zukunft wegfällt und Nachfüllen an Ort und Stelle geſchehen kann. Der Auftakt zur Luftverbindung Europa— Südamerika wird der bevorſtehende Flug nach Braſilien ſein, der in Form einer Rundfahrt über Süd⸗ und Nordamerika ſtattfinden ſoll. Das Programm ſteht folgendermaßen aus: Von Friedrichshafen iſt die Abreiſe etwa Mite Mai vorgeſehen. Die erſte Station iſt in Spanien, und zwar in Sevilla. Die Reiſe dorthin wird ungefähr vieundzwanzig Stun⸗ den dauern, der Aufenthalt in Sevilla etwa ein Tag. Die Paſſagiere des Luftſchiffes werden alſo Ge⸗ legenheit haben, Sevilla und ſeine wundervolle Um⸗ Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) gebung kennenzulernen. Dann ſteigt der Zeppelin wieder auf und beginnt ohne Zwiſchenlandung die Neiſe über das Meer nach Braſilien. Die Fahrt geht an der marokkaniſchen Küſte entlang, über Ma⸗ deira und die Capverdiſchen Inſeln. Als beſondere Senſation werden die Paſſagiere die erſte Aequa⸗ tortaufe im Luftſchiff erleben. Nach einer Fahrtdauer von drei, höchſtens vier Tagen hofft man das Feſtland von Südamerika er⸗ reicht zu haben, und zwar beſteht die Abſicht, auf der Hinfahrt Pernambucv nur zu überfliegen und wenn für die Weiterfahrt nicht ausgeſprochen ungünſtiges Wetter herrſcht, ohne Unterbrechung ſo⸗ gleich bis Rio de Janeiro weiterzuflie⸗ gen. In der Hauptſtadt Braſiliens findet gege⸗ benenfalls eine Zwiſchenlandung ſtatt, während der das Luftſchiff von Mannſchaften, die das braſilia⸗ niſche Militär ſtellt, ſo lange gehalten wird, bis Paſſagiere und Poſt gewechſelt ſind. Es wird alſo für eine Beſichtigung dieſer ſchönſtgelegenen Metro⸗ pole am Atlantiſchen Ozean keine Zeit ſein oder die Fluggäſte müſſen ſich für die Fahrt nach Pernam⸗ buco der vorhandenen Flugzeugverbindung des „Condor⸗Syndikats“ bedienen, um dort den„Graf Zeppelin“ wieder zu erreichen. Für den Flug nach Pernambuco braucht das Luftſchiff nur etwa zwan⸗ zig Stunden. Der für den beabſichtigten Aufenthalt in Pernambuco notwendige Ankermaſt iſt im Bau und dürfte gegenwärtig faſt fertig ſein. Schon im vergangenen Jahre ſind deutſche Techniker zur Leitung und Beaufſichtigung des Baues nach Bra⸗ ſilten gefahren. Für die Paſſagiere gibt es Gelegen⸗ Der geplante Reiſeweg umfaßt eine Strecke von rund 25 000 flflometern. heit, die nähere und weitere Umgebung der Gou⸗ vernementsſtadt am Aequator zu beſichtigen. Em⸗ pfindliche Nordeuropäer werden wohl unter der Hitze einigermaßen zu leiden haben. Obwohl im Mat drüben bereits der ſogengnunte„Winter“ be⸗ ginnt, macht man ſich hier nicht den geringſten Be⸗ griff, wie dort die Sonne herunterbrennt. Dann geht es nordwärts über das Karaibiſche Meer, wie Perlen auf einer Schnur ſind die Weſt⸗ indiſchen Inſeln, ſämtlich vulkaniſchen Ur⸗ ſprungs, im Ozean aneinandergereiht. Nach wei⸗ teren drei Tagen iſt Cuba erreicht, wo bei günſtigem Wetter in Havanna zwiſchengelandet werden ſoll. Eventuell iſt eine zwanzig bis 24 Stunden dauernde Rundfahrt über die In ſeln oder nach Flo⸗ rida, der Riviera Nordamerikas, geplant. Wegen ihres milden Klimas ſind viele der weſtindiſchen Inſeln als Kurorte beliebt, die Naturſchönheiten Zur Aufhebung von Halteſtellen der Straßenbahn Mit Intereſſe habe ich den„Eingeſandts“ in Nr. 216 der„Neuen Mannheimer Zeitung“ entnommen, daß man allgemein über die ſo urplötzlich und willkürlich vorgenommene Aufhebung verſchiedener wichtiger Halteſtellen ſehr entrüſtet iſt. Ich ſelbſt bin mit vie⸗ len hundert Anderen Intereſſent an der Halteſtelle „Traitteurſtraße“. Da mir bekannt iſt, daß betr. dieſer Halteſtelle bereits zahlreiche Proteſte an den Oberbür⸗ germeiſter gerichtet wurden, hatte ich mir vorgenom⸗ men, zu dieſer Angelegenheit vorläufig noch nicht öffentlich in der Preſſe Stellung zu nehmen. Nachdem aber in der gleichen Nummer ein weiterer Artikel, überſchrieben„Eine Gegenſtimme“ erſchienen iſt, muß ich, um Mißverſtändniſſen vorzubeugen, aus meiner Reſerve heraustreten. Dieſer Artikel ſpricht als ein Meiſterſtück der „Ironiſierung“ nicht für, ſondern gegen die Auf⸗ hebung der in Frage kommenden Halteſtellen. Wenn Herr D. ſchreibt, daß er durch den Fortfall einer Halteſtelle lieber 3Z—Amal im Tag 5 Minuten länger zur nächſten Halteſtelle laufen würde, ſo kann dies doch nur ironiſch gemeint ſein. Wenn es dann weiter heißt, daß die Aufhebung dieſer Halteſtelle ſich„durch große Erſparniſſe am Fahrperſonal auswirken würde“ und daß„die getroffenen Maßnahmen für die Exiſtenzberechtigung der Straßenbahn von ausſchlag⸗ gebender Bedeutung ſeien“, ſo muß doch ſelbſt der oberflächliche Leſer dieſe Bemerkungen als ironiſch auffaſſen. Wenn die Exiſtenzberechtigung der Stra⸗ ßenbahn von der Abſchaffung dieſer 6 Halteſtellen ab⸗ hängen würde, dann könnte die Straßenbahn lieber heute als morgen ihren ganzen Betrieb einſtellen. Es kommt aber noch beſſer. Als Ironie in der höchſten Potenz ſchreibt Herr D. dann zum Schluſſe, man ſolle ſich doch nicht durch Leute beirren laſſen; die behaup⸗ ten, in anderen Städten ſei„die Straßenbahn für das Publikum da“ und„dieſe Anſicht ließe ſich nicht unſe⸗ rer Parole„Mannem vorne“ vereinbaren.“ Bravo! find außerordentlich. Von Havanna führt die Reiſe⸗ route nach dem von früheren Fahrten her welt⸗ bekannten Luftſchiffhafen der Verei⸗ nigten Staaten, nach Lakehurſt, wo ein Aufenthalt von drei Tagen gemacht wird. Die Ent⸗ fernung von Newyork iſt nicht groß, ſo daß wahr⸗ ſcheinlich alle Paſſagiere ſich dorthin begeben wer⸗ den. Drei Tage nach dem Abflug von Lakehurſt wird der„Graf Zeppelin“ wieder in Sevilla ſein. Die ganze Rundfahrt hat Tage gedauert. Was ſolche Reiſe koſtet? Es wird wohl nicht viele geben, die die Fahrpreiſe in Hinblick auf ihren Geldbeutel als gering betrachten. Für eine Strecke wie Friedrichshafen Sevilla muß man tauſend Mark hingeben. Die ganze Rund⸗ fahrt, wie ſie eben geſchildert wurde, koſtet— er⸗ ſchrecken Sie nicht!— immerhin noch die Hleinig⸗ keit von rund ſechsundzwanzigtauſend Mark. Das wäre ungefähr der Preis für eine Luxuskabine auf einem der neuen Schnelldampfer für dieſelbe Strecke, das heißt von Newyork nach Hamburg und iſt, wenn man die Zeiterſparnis von drei Tagen— ein Dampfer braucht immer noch mindeſtens ſechs Tage— in Anrechnung bringt, durchaus für jene angemeſſen, die mit ſolchen Reiſe⸗ ſveſen zu rechnen gewohnt ſind. Und trotz der etwa dreiundzwanzig Eine neue ſcherzhafte Zeremonie iſt zu erfinden: iquatortaufe im Cuftſchiſſ Koſten für eine große Luftreiſe, die vielen unerhör hoch erſcheinen mögen, iſt es gar nicht ſo einfach, mitzukommen. Da haben Paſſagiere, die die volle Rundfahrt Friedrichshafen Friedrichshafen belegen, zunächſt einmal den Vortritt vor den ſogenannten „Streckenpaſſagieren“, die nur eine oder mehrere Teilſtrecken mitmachen wollen. Endgültige Zuſage wird erſt nach Abfahrt vom vorherigen Hafen er⸗ folgen können. Außerdem müſſen ſich die Fahrtteil⸗ nehmer verpflichten, vor Ablauf von 14 Tagen nach Beendigung der Reiſe weder Bilder noch Artikel zu veröffentlichen. Dieſe Maßnahme iſt zu dem Zwecke getroffen, damit die Vertreter der großen Tages⸗ zeitungen, die nur in der Abſicht mitfliegen, die Leſer über die Fahrt in Wort und Bild zu unter⸗ richten nicht geſchädigt ſind. In Braſtilien erwartet man mit größter Europa. Daß es der„Graf Zeppelin“ ſein wird, der zum erſtenmal den ſüdamerikaniſchen Kontinent berührt, iſt für Deutſchland ſehr erfreulich, denn es gibt, wie eingangs erwähnt, keine eindrucksvollere Auslandspropaganda als den Luftverkehr. Die mei⸗ ſten der ſüdamerikaniſchen Flugzeuglinien werden ſchon ſeit langem mit deutſchen Maſchinen betrieben, der Zeppelin aber wird noch mehr den deutſchen Intereſſen, die ja nur friedlichen wirtſchaftlichen Abſichten dienen, Geltung verſchaffen. Hand in Hand mit der Pionierarbeit des Luftſchiffes geht die Zuſammenarbeit Zeppelin⸗Deutſche Lufthansa. Während das Luftſchiff ſpäter hauptſächlich das transatlantiſche Luftweg⸗Mittelſtück Spgnien—Bra⸗ ſilien verbinden wird, ſollen die Strecken Deutſch⸗ land Spanien und der Küſtenflug an der ſüdameri⸗ kaniſchen Oſtküſte bis hinunter nach Buenos Aires mit Flugzeugen bewältigt werden. Aus dieſer erſten Südamerika⸗Fahrt des deut⸗ ſchen Luftkreuzers aber nun ſofort auf die Eröff⸗ nung eines regelmäßigen Transatlantik⸗Dienſtes, womöglich ſchon in dieſem Jahre, zu ſchließen, hieße den Tatſachen allzu weit vorauseilen. Zunächſt handelt es ſich um eine reine Verſuchsfahrt. Aller⸗ dings iſt aber ſchon dieſer Flug für eine Weiter⸗ entwicklung in der Annäherung der Kon⸗ tinente von ausſchlaggebender Bedeutung. Mit ſeiner Südamerika⸗Fahrt macht„Graf Zeppelin“ einen verheißungsvollen Schritt weiter, einen gro⸗ ßen Schritt auf dem Wege zum Weltluftverkehr, der nicht weniger bedeutet als die endgültige Verknüp⸗ fung von hüben und drüben, hinweg über Atlantik und Pazifik. Herrmann Hacker. Herr D. Das war, gewollt oder nicht gewollt, der Hauptſchlager, der Clou Ihres Exposés. Ich weiß nicht, Herr., wie lange Sie Ihren Wohnſitz ſchon in Mannheim haben; wenn Sie aber, wie ich, die Halte⸗ ſtelle Traitteurſtraße ſchon 35 Jahre benützt und der Straßenbahn während dieſer Zeit, ohne Uebertrei⸗ bung geſagt, einige tauſend Mark zu verdienen ge⸗ geben hätten, ſo würden Sie vielleicht noch darauf hin⸗ gewieſen haben, daß dieſe Halteſtelle ſchon zu Zeiten als„Bedürfnis“ beſtanden hat, wo der Urheber dieſer Verfügung ſich über ſeinen zukünftigen Beruf noch garnicht klar war. Daß, nachdem Generaldirektor Löwit am 1. Mai in Penſion gegangen iſt und der neue Direktor erſt in dieſer Woche ſein Amt angetreten hat, während des„Interregnums“ urplötzlich eine ſolche Ver⸗ fügung getroffen wurde, mag als eine Merkwürdig⸗ keit für ſich regiſtriert ſein. Ich weiß nicht, wer das Ei gelegt hat, das der Straßenbahn⸗Kommiſſion zum Ausbrüten übergeben wurde. Es mag daher auch nicht etwa als perſönliche Anſpielung aufgefaßt werden, wenn ich mir noch die Bemerkung geſtatte, daß, wenn ein Beamter des Straßenbahnamtes das Glück hat, auf die Straßenbahn als Beförderungs⸗ mittel nicht angewieſen zu ſein weil ihm ein Dienſt⸗ auto zur Verfügung ſteht, er deshalb die Bedürf⸗ niſſe des Publikums, das eben auf die Straßenbahn . iſt, nicht ignorieren darf. Zu den Herren der Stkaßenbahn⸗Kommiſſion darf man jedenfalls das Vertrauen haben, daß ſie bei nochmaliger Ueber⸗ prüfung der Angelegenheit den Mut finden, eine un⸗ angebrachte Verfügung, die ſchon ſo viel Entrüſtung hervorgerufen hat, wieder rückgängig zu machen. Der Dank des intereſſierten Publikums iſt ihnen gewiß, aber auch der der Fuhrwerks⸗ und Auto⸗ Beſitzer, die die Kreuzung Traitteur/ Schwetzinger⸗ ſtraße täglich in großer Zahl befahren, und die durch die ohne Halt und ſchnell die Kreuzung durchfahren⸗ den Straßenbahnwagen ſtändig in Gefahr ſind. An eine Halteſtelle, die ſchon ein Menſchenalter beſteht, haben ſich eben die Leute gewöhnt und eine ſolche Halteſtelle kann nicht mit einem Federſtrich aus dem Gedächtnis verwiſcht werden. Erſt jüngſter Tage konnte eine Karambolage zwiſchen einem Motorrad⸗ fahrer und einem Straßenbahnwagen in letzter Mi⸗ mute glücklicherweiſe vermieden werden. Soll es erſt wieder blutige Opfer geben, ehe Remedur geſchaffen wird? E H. Weg mit„Fuß ballſpiel“ auf der Straße Seit geraumer Zeit hat ſich das Unweſen, inner⸗ halb der Stadt„Fußball zu ſpielen“, breit gemacht. Nicht nur bei trockenem, auch bei„Regenwetter“ wird dieſer Sport betrieben. Meiſtens ſind es halb⸗ wüchſige Leute nud junge Erwerbsloſe, die glauben, ſich damit die Zeit vertreiben zu müſſen. Am ver⸗ gangenen Samstag Mittag um 12% Uhr les regnete) paſſierte es mir auf dem Wege zu meiner Arbeits⸗ ſtelle, daß mir ein Ball mit ſamt dem„Straßendreck“ mit aller Wucht direkt ins Geſicht geſtoßen wurde. Ich frage als Bewohner der Innenſtadt bei der Polizeibehörde an, ob ſie dieſem Treiben machtlos gegenüberſteht. Aber nicht nur Bälle werden verwendet, auch mit Konſervenbüchſen wird man beworfen. Gibt es denn ſo wenig Spiel⸗ und Sportplätze in Mannheim? Iſt das Neckarvokland nicht groß ge⸗ nug dazu, daß man ſich dort austoben kann? Wann hören endlich all dieſe Beläſtigungen, denen Paſſanten und Geſchäftsleute tagtäglich ausgeſetzt ſind, auf? Mehrere Bewohner zwiſchen J 4 u. 84. Mehr Anlagenſchutz Es iſt höchſte Zeit, daß die Stelle, die es betrifft, ſich die Zuſtände in dem alten Friedhof in Neckarau, beſonders in den Abendſtunden, anſieht. Es iſt einfach ſkandalös, wie zur Zeit von den „Parkbeſuchern“ vielfach, ſoweit es ſich um Kinder und. Halbwüchſige handelt, in den Fliederbüſchen gehauſt wird. Nebenbei wird von den Halbwüchſigen ein wahres Indianergeheul angeſtimmt. Es iſt eine öffentliche Schande, wie die mit viel Liebe und Pie⸗ tät gehegten und gepflegten Ruheſtätten von einer verwilderten Jugend, der keine Gefühle mehr heilig ſind, verwüſtet werden. Es hat geradezu den An⸗ ſchein, als ob dieſe Ruheſtätte zum Treffpunkt der ruheſtörenden Elemente erkoren worden iſt. Mit dem von der Stadt beſtellten Wächter, gend nur ihr Spiel. Ja, er hat ſchon körperliche Mißhandlung von den Halbwüchſigen erdulden müſſen. Wenn aber der Friedhof ſchon als öffentliche Anlage freigegeben worden iſt, dann haben die zu⸗ ſtändigen Stellen, bei denen die öffentlichen Anlagen in Obhut ſtehen, dafür zu ſorgen, daß ſolche Zu⸗ ſtände nicht einreißen; andernfalls würde es nur einem Gebot der Pietät entſprechen, den Friedhof geſchloſſen zu halten. Auch die Polizei hätte hier ein dankbares Tätigkeitsfeld, wenn der alte Mann mit dieſer Jugend im Kampfe nicht mehr fertig wird, Ueberhaupt haben die Anwohner daſelbſt wohl auch ein Recht darauf, daß dieſe abgelegene Stelle etwas mehr von Polizeiſtreiſen begangen wird. Raſche Abhilfe tut hier not. Amo. Törichte Wünſche Auf den Artikel im Abendblatt vom 12. April ge⸗ ſtatte ich mir, folgendes zu erwidern: Bekanntlich kann man ja jede Angelegenheit von zwei Seiten betrachten. Wenn ich am frühen Mor⸗ gen durch die erwähnte Straße gehe, iſt ſie im Gegen⸗ ſatze zu anderen Straße nwenig belebt und wenn die Bewohner tagsüber durch Kohlenfuhrwerke beläſtigt werden, ſo iſt dies ja nicht nur gerade bei den Be: wohnern dieſer Straße der Fall. Ich konnte bis jetzt nicht bemerken, daß ſich die Kinder, die nachmittags die Jugendbücherei beſuchen, derart zügellos be⸗ nehmen, wie dies in dem Artikel geſchildert wird. Wenn es bei ſolch einer Schar Kinder mal ein bißchen laut hergeht— wer wollte ihnen das gleich verübeln? Geſunde Kinder und beſonders Buben, können ſich unmöglich immer wie ſteife Puppen be⸗ wegen(und die Möglichkeiten zum Spielen ſind für die Kinder der Quadrate doch ſicher ſehr gering.) Deshalb können ſie an Büchern doch Intereſſe und Freude haben. Das beweiſt ein Aufſatz eines Jun⸗ gen in der vorletzten Jugend beilage. Der Garten iſt für mich trotz der Kinder und trotz der Hunde und der alten Blechtöpfe ein Mär⸗ chengarten, ein Idyll im ſteinernen Häuſermeer der Großſtadt. Mich hat die Nachricht ſeltſam berührt, daß der feine Menſch, der das gelbe Haus bewohnte und der den verwahrloſten Garten ſo ſehr lieb hatte, die Augen für immer ſchloß, bevor man die Mauer einem alten Manne, treibt die hoffnungsvolle Ju⸗ um ſeinen Garten niederriß. Ar mina, Spannung die Ankunft des erſten Luftſchiffes aus ö Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe nerhörtk einfach, e vollxs ſelegen, annten tehrere Zuſage fen er⸗ hrtteil⸗ n nach ikel zu Zwecke Tages⸗ n, dis unter⸗ rößter s aus wird, ttinent enn es vollere e mei⸗ verden rieben, ütſchen tlichen nd in geht Hanſa. daß Bra⸗ eutſch⸗ meri⸗ Aires deut⸗ Eröff⸗ enſtes, hieße nächſt Aller⸗ zeiter⸗ on ⸗ Mit helin“ gro⸗ r, der knüp⸗ lantik cer. liche ulden tliche e zu⸗ lagen Zu⸗ nur edhof r ein mit wird. auch twas aſche no. * ge⸗ von Mor⸗ gen⸗ n die iſtigt Be⸗ jetzt tags be⸗ vird. ein leich ben, be⸗ für ing.) und Fun⸗ 4 3 a 2 den 17. Mat 1930 4 N XX 9 9 N N 9 9 9. 7 7 2 1 lll, 5 Kennen Sie schen das jüngste Erzeugnis der Persſlwerle r Hlentels Aufs och. 5 D Das wirtschaftlichste Wasser zum Waschen · wunder. voll weich wie Regenwasser · erhalten Sie im Nu durch einige Handvoll Henko, Henkel's Wasch⸗ und Bleichsoda, die Sie vor der Bereitung der Persil- lõsung ins kalte Wasser des Waschkessels schütten. Dann haben Sie eine prãchtige Schaumbildung beim Waschen und eine volle Ausnutzung des außer- ordentlich ergiebigen Persil. Denken Sie auch an die vortreffſichen Dienste, die Ihnen Henko, Henkels Wasch⸗ und Bleichsòôda, beim Ein weichen der Wäsche sowie beim Putzen und Scheuern von Haus- und Küchengerãten ſeistet. Henko ist überall erhältlidi- aber niemals lose, sondern immer nur in der seit 50 Jahren bekannten Löwenpackung. Bitte achten Sie darauf! Hentel, Neue and dle aß doch e eee eee ee und Reinigungsmittel Ag, 17. Mai 1930 2 der Neuen Mannheimer Zeitung Im Zeichen des Konjunktur-Rückgangs Die Reichsbank vor einer Senkung des Dis kontes?— Keine künſtliche Aufrechterhaltung des Diskontſatzes— Einwirkung des Geldmark tes auf den Kapitalmarkt Immer noch ſtarke Arbeitsloſigkeit auf dem Baumarkt— Poſt und Reichsbahn als Auftraggeber In der Diskontfrage ſcheint eine Entſchei⸗ dung nahe bevorzuſtehen. Die Reichsbank hat ſich unter der neuen Leitung eine weitere Senkung des Diskontſatzes ſehr lange überlegt. Die Gründe ihrer Zurückhaltung ſind bekannt. Vor allem ſcheint der Reichsbank daran gelegen zu ſein, keine unberechtigten Hoffnungen zu erwecken, die nach ihrer Anſicht auf die Dauer doch nicht zu halten ſind. Ihre Zurückhaltung läßt ſich aber doch wohl nicht mehr län⸗ ger wahren. Der Privatdiskont iſt bereits auf 4 v. H. herabgegangen und zeigt Neigung zu wei⸗ terem Abſtieg. Auf der anderen Seite wird man allerdings zugeben müſſen, daß nach dem letzten Reichsbankausweis der Zufluß von ausländiſchen Deviſen ins Stocken geraten iſt. Eine Erklärung für dieſe Erſcheinung liegt indeſſen ziemlich nahe. Bei der augenblicklich flüſſigen Geldlage iſt es ſchwierig, Tagesgeld noch unterzubringen und deshalb verzich⸗ ten die Banken mehr und mehr auf die Herein⸗ nahme kurzfriſtiger ausländiſcher Gelder. Daher die Stockungim Zufluß der Deviſen. Im übri⸗ gen iſt die Geldmarktlage nach wie vor in einem ſo flüſſigen Zuſtande, daß die Diskontſenkung von die⸗ ſem Geſichtspunkt aus durchaus gerechtfertigt er⸗ ſcheint. Die Gründe der Reichsbank ſind an ſich durchaus verſtändlich. Man wird aber niemals aus dem Auge verlieren dürfen, daß bei der gegenwärtigen Wirtſchaftslage unſere Bemühungen vor allen Dingen darauf gerichtet ſein müſſen, den Zinsfuß herabzudrücken Es iſt gewiß richtig, daß der Geld⸗ markt nicht als dauernde Quelle für den langfriſti⸗ gen Kredit angeſehen werden kann. Aber es iſt un⸗ beſtreitbar, daß die bisherigen Diskontſen⸗ kungen bereits ſehr auflockernd auf den Ka⸗ pitalmarkt gewirkt haben. Wenn durch eine weitere Diskontſenkung dieſer Prozeß gefördert und be⸗ ſchleunigt werden kann, ſo ſoll man von den gebote⸗ nen Möglichkeiten Gebrauch machen. Eine künſtliche Hochhaltung des Reichsbankdiskontes iſt im Wider⸗ ſpruch mit der allgemeinen Geldlage doch nicht gut möglich. Es iſt richtig, daß die Belebung des Kapitalmark⸗ tes leicht zu einem Mißbrauch des Kapitalangebotes führen kann und es iſt wohl denkbar, daß der Reichs⸗ bankpräſident Dr. Luther einen ſolchen Mißbrauch fürchtet, nachdem er in den Beratungen mit dem Kabinett die Notwendigkeit einer inneren Anleihe für die Oſthilfe anerkannt hat. Aber ſolche Er⸗ wägungen können nicht ausſchlaggebend ſein, da man dem Mißbrauch auf andere Weiſe ſteuern kann. In dieſem Zuſammenhange verdient es anerkannt zu werden, daß der kommunale Kreditaus⸗ ſchuß des Deutſchen Städtetages den ſtädtiſchen wie auch den kommunalen Kreditanſtalten empfohlen hat, in der näch ſten Zeit in der Be⸗ gebung von Anleihen noch größere Zu⸗ rückhaltung als bisher zu üben.(Sehr richtig! Schriftl.) In der Tat wird die Geſtaltung des deutſchen Kapitalmarktes in der nächſten Zeit in ſehr großem Umfange davon abhängen, ob die öffent⸗ liche Hand ſich dazu verſtehen kann, den Kapital⸗ markt nur in wirklich dringenden Notfällen in An⸗ ſpruch zu nehmen. Ohne eine derartige Reſerve wird es auch diesmal nicht zu einer Senkung des nominellen Zinsfußes für langfriſtige Kredite kommen. Angeſichts der anhaltenden Notlage der Wirtſchaft iſt die Verbilligung des Zinsfußes für langfriſtige Kredite nach wie vor eins der wich⸗ tigſten Ziele unſerer geſamten Wirtſchafts⸗ politik. Wie das Inſtitut für Konjunkturforſchung mit Recht betont, muß von dieſem Geſichtspunkt aus auch die Regelung der Diskontfrage belrachtet wer⸗ den. Die Wirtſchaftslage macht es zu einer drin⸗ genden Notwendigkeit, alle Mittel anzuwenden, die nur irgendwie geeignet erſcheinen, den gegen⸗ wärtigen Konjunkturrückgang zu mildern oder aufzuhalten. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß wir den tiefſten Punkt der Konjunk⸗ turkurve noch nicht erreicht haben, ſondern uns weiter im Abſtieg befinden. Im großen und ganzen ſind Produktion und Beſchäftigung noch im Rückgang be⸗ griffen, wie auch von dem Inſtitut für Konjunktur⸗ forſchung unter objektiver Würdigung aller Sym⸗ ptome feſtgeſtellt wird. Großwichtige Zweige unſerer Wirtſchaft ſind immer noch notleidend. Stahl⸗ und Eiſen⸗ induſtrie klagen über ſchlechte Geſchäftslage und müſſen zu weiteren Stillegungen und Arbeiterent⸗ laſſungen ihre Zuflucht nehmen. Auch die Baum⸗ wollwebereien befinden ſich in außerordent⸗ lich ſchlechter Geſchäftslage. Nach dem letzten Be⸗ richt der Baumwollſpinnerverbände iſt der Abſatz im April in einzelnen Bezirken mengenmäßig bis zur Hälfte des bisherigen Abſatzes geſunken. Infolge⸗ deſſen muß auch hier mit weiteren Betriebseinſchrän⸗ kungen und Arbeiterentlaſſungen gerechnet werden. Beſonders bemerkenswert iſt die ſchlechte Beſchäfti⸗ gungslage im Baugewerbe. Im Monat Mai ſind dl-Ausgabe Nr. 228 nach einer Feſtſtellung der Gewerkſchaften noch die Hälfte aller Bauas beitet erwerbstos. Von einer Scgondelebung itt hier alſo noch nicht viel zu verſpüreg.. Dieſen Angaben entſpricht der Band der Lage auf dem Arbeitsmarkt. Wie die Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung berichtet, hat ſich die A b⸗ nahme der Arbeitsloſigkeit in ber zweiten April⸗Hälfte im Veigteich zu der keſten Hälfte des Monats ſebe ark sertle⸗gſemt. Die 3 der Arbeitsteſen iſt za der zweiten April⸗Härfte nur um knapp 100 000 zurückgegangen. Wir haben gegenwärtig ein Illies Arbeilsdyſe mehr zu unterſt ü als in der gleichen Zeit des Vorfahr Man muß alſo auch von dieſer Seite her zu de! eberzeugung komm en, daß die wirtſchaftliche Depreſſton weiter enhaͤlt und noch keine Neigung zeigt, einer Neubelebung der induſtri⸗ ellen Beſchäftigung Platz zu machen. Unter dieſen Umſtänden fallt es Feroude s? ſchwer ins Gewicht, daß zwei Hauptauftrotzgeber, die Reichsbahn und die Poſt, mit ihren Anftrögen wegen ſchlechter Finanzlage zurückhalten müſſen. Daß die Reichsbahngeſellſchaft unter finanziellen Nöten ſehr zu leiden hat, iſt ſeit langem bekannt. Neuerdings berichtet auch die Poſt über einen erheb⸗ lichen Ausnahmeeinfall gegenüber dem Voranſchlag. Auch hier wird die Finanzlage als ernſt bezeichnet. Man hofft, daß Eiſenbahn und Poſt der Wirtſchaft durch Auftragserteilung wieder einen neuen Antrieb geben können, wenn ſie ihren Anteil an der Repara⸗ tionsanleihe erhalten. Da die Reparationsanleihe als geſichert gelten kann, ſo iſt der erwägenswerte Vorſchlag gemacht worden, der Poſt und der Eiſen⸗ bahn ſchon jetzt durch Vorſchußerteilung die Möglich⸗ keit zu geben, die in Ausſicht genommenen Mittel ſo⸗ bald wie möglich an die Wirtſchaft weiterzuleiten. .. ͤ ͤ vwd ĩͤVVVbGbwbGbFGG ä ⁵ ͤVꝓVVVVVVPVbVPTPTPTGTGGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGGGk/aöTfTTbébébbßbßbbßbc Zur Lage der deutſchen Mühlen Ludwigshafener Walzmühle Der Geſchäftsbericht für 1929 weiſt darauf hin, daß die deutſche Weizenerzeugung noch nicht imſtande ſei, den Inlandsbedarf zu decken, während in Roggen Ueberfluß beſtehe. Der geſetzliche Vermahlungszwang wirke ſich für die an Hafenplätzen der Schiffahrtsſtraßen gelegenen Mühlen, die ſeither ihrer Lage wegen haupt⸗ ſächlich ausländiſche Getreide verarbeitet hatten, auß er⸗ ordentlich ungünſtig aus, wozu noch die bedauer⸗ liche Tatſache komme, daß wohl auf Getreide erhöhter Ein⸗ fuhrzoll liege, nicht aber auf ausländiſchem Mehl. Der am Freitag, den 30. Mai 1930, im Sitzungsſaale des Verwaltungsgebäudes in Ludwigshafen a. Rh. ſtatt⸗ findenden Generalverſammlung wurde vorgeſchlagen, aus dem nach 280 000/ Abſchreibungen verbleibenden Rein⸗ gewinn in Höhe von 490 605,67/ 25 000% auf neue Rechnung vorzutragen, auf die Vorzugsaktien 6 v. H. und auf die Stammaktien 8 v. H. Gewinnanteil auszuſchütten. Für vertragliche und ſtatutengemäße Vergütungen ſind 86 000 4 vorgeſehen, 23 605,67/ ſollen auf neue Rechnung vorgetragen werden. Dem Geſchäftsbericht entnehmen wir: Der auf allen Gebieten der Warenerzeugung geltende Grundſatz, die Produktion dem Bedarf anzupaſſen und ſo das natürliche Geſetz von Angebot und Nachfrage in den Dienſt praktiſcher Wirtſchaftsführung zu ſtellen, konnte oder wollte nicht zur Anwendung gebracht werden. Es darf darauf hingewieſen werden, daß die Roggenernte des Jahres 1927 den Konſumverhältniſſen entſprach, daß ſo⸗ gar zeitweiſe Roggenknappheit Beſorgnis wegen der genügenden Deckung des Roggenbedarfs hervorrief und ein Roggenausfuhrverbot in ernſte Erwägung gezogen wurde. Da Produktion und Verbrauch im richtigen Ver⸗ hältnis ſtanden, war die Preislage auch für Roggen eine durchaus befriedigende und im Verbrauchsjahr 1928 über⸗ ſchritt ſogar der Roggenpreis längere Zeit hindurch den Weizenpreis. Daß die relativ hohen Roggenpreiſe die An⸗ regung zur Vergrößerung des Roggenanbaus geben wür⸗ den, war vorauszuſehen, aber ebenſogut hätte vorausgeſehen werden können, daß jede Ueberproduktion über den natür⸗ lichen Bedarf hinaus die Preisbildung wieder nachteilig beeinfluſſen mußte. Für die ohnehin ſchwer kämpfende Landwirtſchaft mußte die ſo vorbereitete Roggenabſatzkriſe zur allgemeinen wirtſchaftlichen Notlage werden, deren Linderung nun durch eine Reihe von Zwangsmaßnahmen verſucht wer⸗ den ſollte, die mehr oder weniger von parteipolitiſchen Ge⸗ ſichtspunkten beeinflußt wurden. Auch der Gedanke an eine Monopoliſierung des Getreidehandels lebte wieder auf, ebenfalls weniger von praktiſchen, als von parteipolitiſchen und in ſich widerſtreitenden Geſichtspunkten getragen! Da es verſäumt worden war, die Erzeugung dem Konſum an⸗ zupaſſen, verſuchte man umgekehrt den Konſum zwangs⸗ mäßig der Produktion unterzuordnen. Gegen Mitte des Jahres 1929 ſetzte als erſte geſetzliche Maßnahme neben Zollerhöhung der Vermahlungszwang ein, nach welchem auch diejenigen deutſchen Weizenmühlen ge⸗ zwungen wurden, bis zu 50 v. H. inländiſchen Weizen zu verarbeiten, deren volkswirtſchaftliche Bedeutung und Exi⸗ ſtenzgrundlagen darauf beruhten, und deren geographiſche Lage dazu beſtimmt war, die an der deutſchen Weizenproduk⸗ tion fehlenden Mengen durch Einfuhr zu erſetzen und im Geſtalt von Mühlenfabrikaten den Konſumgebieten zuzufüh⸗ ren, die ohnehin nicht über eigene genügende Getreide⸗ produktion verfügten. Alle Hinweiſe darauf, daß dieſe ab⸗ ſeits der deutſche Getreideproduktion an den Hafenplätzen und den Schiffahrtsſtraßen gelegenen Mühlen für den Be⸗ zug inländiſchen Weizens frachtungünſtig liegen, daß ſonit aus rein kalkulatoriſchen Gründen der Verwendung inlän⸗ diſchen Weizens natürliche Grenzen geſetzt und der Vermah⸗ lungszwang daher ſchließlich zu einer allgemeinen Produk⸗ ttonseinſchränkung dieſer Betriebe führen müßte, fanden keine Berückſichtigung. Während man— auch im Intereſſe der Landwirtſchaft— wenigſtens hätte darauf bedacht ſein müſſen, bei der Er⸗ höhung der Getreidezölle durch entſprechende Mehlzölle auch die ſchädliche Mehleinfuhr einzudämmen und durch entſpre⸗ chende Regelung der Zollrückvergütung die frühere Export⸗ fähigkeit der deutſchen Mühleninduſtrie wieder herzuſtellen, wurden in Verfolgung parteipolitiſcher Tendenzen die faſt unglaublichen Maßnahmen getroffen, welche auch noch die Ausfuhrmöglichkeit der deutſchen Mühlen vernichteten und die Einfuhr ausländiſcher Fabrikate begünſtigten. Erhebliche Prodas: zeinſchränkungen insbeſondere der ſüd⸗ und weſtdeutſchen zen und teilwetſe Stillegung ber Betriebe waren bie natürlichen Folgen dieſer Gewalt⸗ ti griffe in die freie Wirtſchaft, deren die Tißenz der Rüben bedrahende Aunsmimung nur burch egtren Zulamegeuſchluß der betroffenen Müßlengruppen einigermaßen gemildert werben konnte. Es wird auf die weitere Ausgeſtaltaug diefer Maßnahmen dor Solbſthilfe enkommen,„9 die deutſche Mühleninduſtrie weiterhin im⸗ ſtands ſein wird, ſich bei den ruinbſes Wirkungen der z. Bt. beliebter, überhaſteten Gefetzeswacheret Rurchzuringen. * Ermäßigung der Zivsſötze der Seehaudlung. Dir Lage des EGeldmarkres i der Preuß ſchen Staatsbank(See⸗ dae tung) die Waglicceii, ak t. Mal zurn. eine Er⸗ mäßigung der Zinsſäße vorzunehmen. Des Sgtz für täglich fälle Ei⸗ egen ie vr⸗ 95 S v. H. geſenkt Derden, für den Fall, deß ße übes Ulm bei der Staatz⸗ kask ſteden bleiben, voi 4% pf 4 v H. Für Einlagen cuf einen bis 3 Mavate ſeſt werden jetzt 8%(Sacher 5 2. H. vergüte!. Auf Konto„H“ worden Darlehen auf zinen Monst feſt um a von 8%(376)& H. gewährt, far Ein⸗ zahlungen darauf 84(456) v. 5. Habenzinſen gezublt. Auf Konto„J— Darlehen im Monatsverkanf— Seren% (%) v. H. Zisſer berechnet, für inzahlungen darauf 372 ( v. H. Habenzinſen. 2 Haustverſammlung der Vagdeburger Bau⸗ und Trebit⸗ Ach. Magbeburg. In der H.., die die Dlyldende für 1929 auf wieder 18 v. H. ſeſtzetzte, wurden Bankdirek⸗ tor Nadolny(Danat⸗Bank) und Dr. Kurt Calmon⸗Berlin neu in den Aufſichtsrat gewählt. Ausführungen über das laufende Geſchäftsfahr wurden nicht gemacht. e Fränkiſches Ueberlaudwerk AG., Nürnberg. Nach dem Bericht des Vorſtandes hat das Unternehmen auch im Ge⸗ ſchäftsjahr 1029 eine weitere Auſwärtsentwicklun genommen. Die Stromabgade hat ſich von 36,512 Mill. kW auf 42,827 Mill. kWh erhöht. Neu zum Anſchluß gelangten 46 kleinere Ortſchaften. Der Geſamtanſchlußwert ſtieg von 140 628 auf 140 377 kWh. Der Abſchluß wetſt ein Rohergeb⸗ nis von 2,529 Mill. 1 en. Dabei werden diesmal Un⸗ koſten mit 0,14 Mil. und Stenern mit 0,59 Mill. geſondert ausgewieſen. Darlehnszinſen erforderten 0,275 (0,243) Mill. 4. Vorweg zugewieſen wurden dem Amorti⸗ ſationsfonds 0,412(0,867) Mill. 4 und dem Erneuerungs⸗ fonds 0,585(0,506) Mill. /, ſo daß ſich öleſe Poſten auf .671(5,259) Mill./ bzw. 7,687(7,21) Mill.& erhöhten. Es verbleibt ſomit ein Reingewinn von 550 687(545 1700 4, aus dem bekanntlich wieder 7 v. H. Diviöende auf die Stammaktien und 6 v. H. auf die Vorzugsaktien verteilt werden ſollen. * Abſatzſtockung auf der Erzgrube Königszug im Schelde⸗ tal. Wie bei den Erzgruben im Siegerland, iſt auch auf der ſtagtlichen Erzgrube Königszug im Scheldetal, die mit einer Belegſchaft von 300 Bergleuten betrieben wird, eine immer ſtärker in Erſcheinung tretende Abſatzſtockung ein⸗ getreten. Eine Einſchränkung der Förderung und in Ver⸗ bindung damit, eine Betriebseinſchränkung iſt noch nicht beſtimmt worden; ſie ſteht fedoch in Aus⸗ ſicht, wenn nicht in Kürze eine Beſſerung der Verhältniſſe eintritt. Im Berichtsjahr 1929 hat die ſtaatliche Grube Königszug rund 105 000 Tonnen Eiſenerze gefördert, die jedoch nicht reſtlos zum Verſand gelangt ſind, ſondern Aufnahme auf den Halden finden mußten. * Kali Chemie AG. in Berlin.— Die Kohleuſäure⸗ Jntereſſen. Durch verſchiedene Neuanbohrungen von Sprudel im Hönninger Gebiet, wo die Geſellſchaft bekanntlich ſtärker intereſſiert iſt(unter anderem Arien⸗ heller Sprudel), mußte der mächtige Sprudel der Hönnin⸗ ger Kohlenſäuretnduſtrie ſeine Tätigkeit am 13. Mat ein⸗ ſtellen. Da die dieſem Sprudel entſtrömende Kohlenſäure in dem großen Werk der Kali⸗Chemie bei Barytgewin⸗ nung zum größten Teil verwendet wird, mußte dieſer Be⸗ triebszweig des Werkes beim Verſagen des Sprudels ein⸗ geſtellt werden. Der Betrieb könnte fedoch in beſchränk⸗ tem Umfange wieder aufgenommen werden. Die übrigen Sprudel Hubertus, Kronprinzen, Hönninger und Arien⸗ heller Sprudel haben eine Einbuße vorläufig nicht erlit⸗ ten, obwohl der neu angebohrte Deutſchlandsſprudel der Kohlenſäure„Gewerkſchaft Deutſchland“ eine ungeheure Kraft entwickelt. Die Kohlenſäure aus dem Hönninger Sprudel wird nun der Fabrik der Kali⸗Chemie AG. zugeleitet, ſo daß die Stillegung dieſes beträchtlichen Werkes vorausſichtlich vermieden wird. Wie wir hören, hat die Kali⸗Chemie AG. die Abſicht, gleichfalls umfang⸗ reiche Neubohrungen ausführen zu laſſen. * F. X. Sichler..., Freiburg. In dem Vergleichs⸗ termin des Baugeſchäftes S. F. X. Sichler o. H.., Frei⸗ burg i.., wurde der von der Gemeindeſchuldnerin vorge⸗ ſchlagene gerichtliche Vergleich, der die Ausſchüttung einer Quote von 50 v. H. vorſieht, von 90 w. H. der am Vergleichsverfahren beteiligten Gläubiger vorbehaltlich der gerichtlichen Beſtätigung angenommen.— 7 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung 18. 17 18. 17. 8 Mannheimer Effektenbörse piasimnen 52.50 58,50 Konſerven Braun 51, 90— 58 18. 17. 18. 17. 7% Bad tom. Gd 85.— 85.— Brown, Boveri, 120.0 120,0 80% Ohafen Stadt 92.— 92,.— Daimler⸗ Benz. Gold 98, 3%„ God 78,78 79,78 ahr. e 6% Farben sd. 28 111 1110 J. G. Farben 180,0 188,2 Phönix Bergbau—.——.— Kraus& Co. Bock. 64,50 64,75 8% Had, St.. 21 88.—.—.⸗G. f. Seilinb. 55,.— 56. W Rl Saad Berneis Sellinduſt. Wolff 85.— 55,— Südd. Zucker 161,5—.— Lechwerke... 106.7 94 Sale. Heid 205,0 305,0 Jud wigsh. Waig. 100.0 1040— 30.— 89,. J a8. Walz. 106, 0 Tricot. Beſtgheim 44.* 10% Mhm. Wold 100,0 100,0] Deutſche Linol.„ 244.0 245,0 Fenn gergbau, 1000 108.0 8 976 88,.— 83.— Aide Union 92,.— 92. B. Schw de Wee 8850 Mainkraftwerke. 80.65 90,— Ber. hem. Ind. 19,88 72.50 22 80. Frankf.—— 1170] Ber. deutſch. Oelf. 72.— 72,.— Mez Söh 1 ne 92,— 82,30 Vergt. Jute., Industrie-Aktien Miag, Mühcb. 123.0 120,7 Ber. Ultramaein 1800 280.0 Babiſche Bank. 152.0 152.0 19% Grkr. M. BA. 111.0 111.0] Henninger K. St. e e Moenus St.⸗A. 25.——— Ver. Zellſt. Berl. 93.—. Bfälz. Hypoth. B. 142.0 148.0%„„ A. 183,0 185,0 öwen München 281.0 252.9 Motoren Deutz 70.— 70,.— Vogtl. Maſch. St. 68.— 69.— 2720 278.0 Motor- Oberurſel 1178 1175 Bofgt& Haffner Ah. Hypoth. Bk. 155,5 156,0 Schöfferh. Bind 1. 1000 2. 15 1 01 1415 141.5 e 25.— 25.— 3 Stor 1 186.5 Volth. Seil. u. K. 62,50 62,50 „ H. Knorr erger 3 Konſerven Braun 52— 8 8 Bf. Nühm. Kauf. 12.50 18,50 95.— 85,25 Durlacher Hof Eichbaum Ludwigsh. A. Br. 192.0 192.0 150.9 150.9 Mannh. Gummi 25.— 25.— Südd. Zucker 161.0 161,5 Bab. Aſſekurang. 120,0 120,0] Verein diſch. Oelf. 72.— 72.— Continent. Verſ.—.——,— Wayß& Halder 94.80 95.25 8 Mannb. Berſich. 60.— 60,— Zellſtoff Waldhof 1820 182,5 Frankfurter Börse inslt Barmſt. u. Nat. 282.0 231.0 Festverzinsliche Werte. 1412 1415 9% Neichs anl.) 85 27 87.— 87.— 0* Abibfungſch. 1. 50.—.18] D. Ueberſee⸗Bant 100,0 100,0 Di. Linoleum ohne 11.70 11,0 Dresdner Bank 142,0 142.0] Dt. Verlag D. Wertb.(Gold).——.— Adler Kleyer 5 i „465,0 165,0 Pfälz. Mühlenw. 125 0 125.0 U. E. G. Steil. 170,8 170.5 Rein. Gebh& Sch. 113.0 113.0 . 5 Aſchaff. Buntp. g Pfalz. Preßhefe. 1210 1210 Portl. Zem. Heid. 138.0 186.0] Bd. Maſch. Durl. 182,0 182,0 Rütgerswerke—.——. 5 Schwartz Storch. 137,0 137.0 Rh. Elektr..-G. 146,0 1470] Brem.⸗Beſig. Oel 59.75 59.75 5 Eichbaum Werger une dee] Aheinmühlenw.. 118.0 118,0] Brown Boveri Chade Wayß& Freytag W. Wolff 130.0 180,0] Roeder, Gebr. B. 104,5 104,5 Zellſtoff Aſchffog.—.— 147,5 Memel 130,0 132.0 Waldhof—— 181.0 119,5 121,5 Schnellpr. Frkthl.—.— 38.— Schramm Lackf. 75.— 75.— Ufa(Frelverk.). 89.— 89.— benen gebn 14 4289 Schuckert, Nrbg. 185.0 195,51 Rastatter Wagg. 10.— 10.— Narftast 343 0 8485 Terminnotierungen(Schluß) Chamotte Annw. 94,— 94.— 115,0 115,7 126.0 Ebemiſche Albert—.— 38.— Allg. Dt. Credit 7] Harpen. Bergbau 126,0 126,5 Ch. Brockhues 70,28 70,75 Daimler Benz.. 39, 5 D Effekten Bank 110,0 110,5 Dt. Atlant.⸗T... 127.0 127.0 Bank f Brauind. 162.5 163,0 Ph. Holzmann 100.5 100.0 Barmer Vankvee. 125,2 126,7 Ilſe Bergbau 2216.0 216,0 Bayr Hyp. u. W. 14 vo 142.2 Nalt Aſchersleben 228.5 2270 Berl. Handelsgeſ. 178,5 178,0 Kali Salzdetfurth 988.0 407.5 Tommerzbank. 153,0 152,5 Kali Weſteregeln 228,5 282.0 9.——.— D. Hop. u. Wechſ. 144.5 1430 D. Gold-.. Anſt. 188.2 159,5 Harmſt. u. Nat. 281.0 221,5 R. Karſtabt. 138,2 138,0 . 242.7 Deutſche Disconto 141.7 142,0 Klöcknerwerke. 100.8 101.0 „„Dresdner Bank 142.5 142,5 Lahmever& Co. 170,5 170,5 Drend. Schneüpe. Je.— 7.— A0. me Verkehr 1305 1285 beg D. Schatzanw. 28.——.— Feier. Bank. 100,9 109,0] Düſſel. Rat. Dürr 68.— 60.— Pt Relchdb. Borz. 95,50 95.— Mannesmann 107.7 109,2 % Schußg. 14 rkfrt. Hyp.⸗Bk. 147,7 140,2 9% Ludwigsh. 29 92,50 92,50 Nürnberg. Verein———.— 9„* N Reichsbank 8% Grkr. Mh. 28 16,50 16,75 Rhein. Crebithk. 3% Preuß. Kali 6,70-,. R 8 Aoog..10.10 % Süd. Feſtwö..08.07 Südd. Boden-. 143,0 143,0 Südd. Disconto. 9% Grkr. M. abg. 78.— 78,.— Wiener Bankver. 10.88 10,85 8% Rh.⸗M.⸗Don.—.——.— Württ. Notenbk. 145,0 145,0 7% Bad. Rom. Gd. 94,— 84,50 Altan g 80% Pfälzer--9 98,80 88,50 Manz All. Verſ.—.——.— 8% Rö. Pyp. 4. 26 98.50 98.50] Mannz. Berſ.⸗G. 60.— 60.— bee„„R..9 99.50 89,50 Transport-Aktlen 0— . 3.. 658 118,7 90 de, 5 apag „„„ l- 8750 67.50 ens 155 11— 4½ ½ Rhein. Lig. 68.20 87 ordd. loyd. 116,9 115,8 10 4% feu. Vic. 87.40 89.20 Oeſter.⸗U. St.⸗.. ½%% Südbo vid—.— 65. 45„Uteining. 83.— 89.50 Montan-Aktlen 4½%.. B. B. Lig 84.— 85.75 Eſchweil. Bergw. 2120 212.0 Bank Aktien Gelſenk. Bergw. 140.0 — D. Creditb. 115,5 115,2 Babiſche Bank 153,2 153,2 Kalt Aſchersleben 222.5 224.0 Bayr. Hyp. u. Wb. 141,0 141.0 Klöckn en 99.50— Jom. u. Privatd. 182,7 152,2] Mannesm. Rödr. 106,2 103.0] Knort, Heilbr. Dockerh.& Widm. 116,7 117,5 5 5 Eiſen Katſersl. 10% Mom. Gd. 25 100,5 100,5] Oeſt. Cred.⸗Anſt. 29,80 29,80 Emag Frankf, 8%„„29 94.— 89,50 Pfälz. Hop.⸗Bk.. 148,2 148,2 9 6 Union 5 5 91.— Semberg linger Maſch. 52. i Bergmann 301.0 801.0 Ettling. Spinn.. 185,0 186,5 Buberus Eiſen ahr Gebr. Pirm.—— „G. Farben.: %„ Bonds 28 112,0 1119 Daimler Benz. 39.— 89,.— Riebeck Montan——— Feinmech. Jetter 85,— 84.— Deutſch⸗ Grdzt 8 felt. Guilleaume—.— Dt. Gold u. Silber 156,0 157.0 Frankfurter Gas 110,0 110,0 Dt. Linoleum Frkf. Pok.& Wit. 30.— 81.— Elektr. Lieferung Svenska Tändſt. 343.0 343.0 Goldſchmidt Th. 70.25 89.— J. G. Farben. 186.0 187,6 Svenska Tändſt. 848.0 843. Gritzner A. dur 36.75 86.80 9. Grün& Bilfinger 180.0 180,0 50 4. Fuß 1 73.70 74 anfwerk. en— ilpert Armatur. 103.9 103.5 7 ae e 388 Berliner Börse och⸗ u. Tiefbau 96, 5 5 N 9 il.. 89.25 Fsstverzinsſiche Werte 5% Roggenrentd e d.. 99.50 Ilſe Bgb. St. A. 2150 215.0 e 91.— 81. unghans St. Kal Salzdetfurth 897,0 403,0] Kamm. Kalſersl. 101.0 101,0 Barmer Bankver, 126,0 126,5 Kalt Weſteregeln 225.5 229,5 Karſtadt Rud. 138,2—.— Klein, Sch.& Beck, 119.5 119.5 6% Grkr. My. K.—.——.— 8 5,5 115,8 Mansfelder. 79.— 78,75 Kordb. Loyd 1105 115,7 Metalgeſellſch.. 1172 12058 ———— Atu. 108,5 109,2 MiagMüyleuban—.— 5 „ 29.— 79.— Aug. Etertr.⸗ Gef. 171 172.5 Montecatini... 54.— 58.75 2 1290 Oberbebatf... 69.— . Deer 180 Stavi Minen. 52.50 53,25 69.85 58,30 Pbön 155 Cement hebeldg. 1890 198,0 Abdi Bergbau 6. 80.80 Contin. Gummi 178.0 172,0 Rö. Elek.(Rheag) 148,0 147.0 Rh. Stahlwerke 121.0 120.0 ein. Hyp- Bk. 156.0 1580 5 4 Schleich. 117,0 117,0 Compan. Hiſp.. 347.0 346.0 5 Braunkoblen 228.0 228.0 70.25 69.50 246.0 2430 Schuckert.. 195.5 196,2 38˙3 Slemens KHalske 247.0 250,0 Gicht ü rekt. 1889 1885 Süͤdd. Jucker 3678 1015 101.5 101,5 Rütgerswerke elten& Guill. 124,5 125,5 Ver. Glanzſtoff—.——.— elſenk Bergwk. 141,0—.— Ver. Stahlwerke 96.75 96,78 Gesfürel.. 188.0 168,0 Baunen Aſchaff. 147.0 147.7 25.— 25.— Goldſchmidt... 69,75 69.50 Zellſtoff Waldhof 182,0 182,5 9,75 8,75 5% Roggenwert. .05 8,20 Goldanleige—.——— 5 3 ee Neicant n end 888 5% Mieten.— 1775 6— 8. de dae 110 4450 4 de ech 2 ohne Ablöſgrecht 13.60 11.50 4%„ Goldrenke 26,70 28.75 4%„ Kronen 4%„eonv. Rente 240.35 —%%„ Silb.⸗R. 415.05 .21 6% 4½%„ Pap. R.—— 2440 5% Bad. Kohlen—.——. 180,0 190,0 5% Prß. Kaltanl. Aktien und Auslandsanlelhen in Prozenten 16. 17. a 18. bel Stocke-Wedlepengen in Mart Je Sidel] Premer Wonz. 1548 454 19 75 Leber 6650 88.80 Schudert& Salzer 219, 16. 17 Brown, Bon.& C. 120,0 120,1 16. 17. Buderus Eiſenw. 69,50 69,75 8 4% Bag. Ee 85 80 Gperlott. Wafer 1040 1040 4%„„„ I 6,55 6,50 Them. Henden„ 59.— 59.— 4%„ unif. Anl. 9,85 9,50 Ehen. Gelſenk. 56, 57.— 55 Ber bau 4%„Zollobt. 1911.55 6,50 Sem. Albert„ 88.— 87% N. Jüde „400 ⸗Fr. Los 12.30 Them. Brockhues 70.— 69.75 Gebr. Jungha 4½½ Ung. Str. 18—.— 21.90] Concord. Spiun 57,78 89. 4„14 6% Ung. Goldr. 28,85 23,70 40%..90.25 Daimler Motoren 88,45 89.— Karſtabt 4½% Unat. Ser. 14.18 14.35 Deſſauer Gas. 100.0 188,0 Klöcknerwerke 4½% AnatScr. 11 12,15 14,55 Otſch.⸗Atlant⸗T. 127, 1270 S. H. Knorr. 4½%„„III—— 15,25 5 Nail.—.——.—[ Dtſch. Gußſtahl.—.—. Kölſch Walz. e 5 Deulſche Kabelw. 72.85 78,85 Gebr. Abel Transport-Aktlen ie. Ach f. Verkehrw. 181.0 180,0 Feut e Allg. Lok. u. Str. 169,0 164.0 dg c 3 06———— Südd. Eiſenbahn 115,7—,— 5 1 Bolte ben..—— Faid maſcn.. 8 i Baltimore Ohio..— Laurahütte Dresd. Schnellpr. 78,28 77.— Linde's Eismaſ Canada Abliefer. 32.00 32,.— Hürener Metall 192,0 182,0 Carl Lindſtröm 8 Zingel Schuh fab. 81.— 81.— 2 Stahl. v. d. 9p. 1700 1700 e 1 1 17 Dürkoppwerke. R 118, 5 üſſeld. Elf ee „bilbenterite: 4484 1484 Dolamit Trust. 52 6830 C. drr 4 8. 180 18 anſa Diſchiff 159,0 159.0 Lu 8 ſordd. ond 115.7 115, lehr Steferung. 150 0 158.0 Jüdenſchets. f F.. 1. nſcheid Verein Elbeſchiff.——Elktr. Licht u. K. 187,7 168,7 8 Bant-Aktien Emaille Uarich———.— Mannesmann Bank f. el. Werte 1877 188,5 Enzinger Werke 91,28 91.— Mansfelder A Vank f. Brauere.—.— 181.0 r Barmer Bankver. 128,0 126,0 Eſſenerstelnkohl. 141.5—.— Maſch. Buckau. Berl. Handelsges. 177,0 177.7 Tom. u. Privtbk. 152.7 152.2 Faber Bleiſtift. 5 24 u..-B. 280,2 280,2] Fahlb., Viſt& Co..15 67.15 4„ Zitta 5 Dt. Aſiatiſche Ok. 55.— 51,75 Farben ind. A. G. 2 Merkur Woll.. 146,9 146,2 Bayr. Hop. u. W. 1415 141.5 0 1 Nan 5. 82,75 62.75 Bayr. Vereinsbk. 145,0 148,0 Deutſcher disconto 141.7 141,5 Feldmühlepapfer 168.2 189,2 Mes Söhne Dtſch.Ueberſee Br 100.0 100.0 Felten& Guill. 126.0 125,0 Miag⸗Mühlen Dresdner Bank 143.0 142.0 Fhies e Höpfling. 70,— 78,.— Mix& Geneſt Meininger Hypbk. 148,5 148,0 R. Friſter.. 149,5 150,0] Motoren Deuz Oeſterr. Creditbk.—.—. Reichsbank. 301.2 00,0 Gebhard Textüt. 88.— 86.— ohenlohe-W. Phil. Holzmann 100,0 100,5 Horch& Jüdel& Co. 121.0 125,2 Stoehr Kammg. 100,8 101,2 60—.— Conti- Caouiſch. 172,5 179,5 Kahla Porzelan 50.75 50,50 Südd. 26. 5. 5 8 es 1325 15 5 Deutſche Erdöl. 100,2 101,0 Kollmar& Jourb. 58,25 60.— Diſche. Steinzeug 188.0 187,0 Kbtitzer Kunſtled. 182.5 133.2 80.— 7985 Deuiſche Walle, 1045 204 Leauß a Cie Lor r de Seichwerte ter 2082 7005 Deutsche petrol. 5480 56 Sch tenadadn 191.0 1800 Deuiſch. Eiſenpdl. 77.50 77,50 Kronprinz Riek. 44 50 48 75 P. B. prkf Gummi 87.— 87.25 Ryffhäuſer Hütte 46,50 48,50 Der. Chem. Charl. 63.25 2 Eſchw. Bergwerk 212.0 212.0 Markt- u. 8 192.9 433.5 1853 0 1 0. elnellkal 221,5 229,0 1 185, eſtf. Eiſen. 84.— 84. 0 310,0] Wicking⸗Cement 110,0 111,7 Wiesloch Tonw.—, „ 57.— 57.— Segal Strumpf———— Wiſſener Metal. 68,25 67.75 Siemens KHalske 246,0 249,0 Wittener Gußſt. 216.0 218,0 Sinner.⸗G.. 106,2 106,2 Wolff, R. ——.— 07,5 Schuckert& Co. 194 50 77.— Schultheiß.. 309 ng 44.88 44.50 Stoewer Nähm..———— gZenltoff Verein. 88.— 68 Stolberger Zinth. 97.— 99.— Jellſtoff Waldhof 1810 1025 Immobil.—.——.—] Deuiſch⸗Sſtafrika 1175 1180 ucker„ 160,7 16.0 8 8 Neu⸗Gulneg„ 3700 8700 228 101. 155 Berliner———— Dat Minen„ 58,88 88,45 5 83 rl's ver. Oele 80,.—-. 1 8 5775 3J.— Tietz, Leonhard 1505 180 Freiverkshts- Kurse 4 49.25 46.— Trans⸗Radio.. 180,2 130,2 Petersb. J. Habk. 10 1410 8 Ruſſenbank.65 0,65 Heldburgg. 1 Denn:: 8 B. Dtſch. Nickelw. 152,5 153,0 „ Lahmeyer& Co. 9 0 1 B. Glanzſt. Elbf. 148,2 146,0 Adler Kalt. f 55 „„ B. Harz. Portl.-Z. 125.0 128.0 Diamond„ 10,50 10, ch. 10 0 B. Schuhf. B.& W. 50.— 50,— Let erben 7 15 0 813.0 Ber. Stahlwerke. 96.75 96.50 Rrügershall ge e 1900 190, Ber. Ultramarin. 150,6 150.8 Ronnenberg.—.— C. Lorenz 7 188,0 188, Vogel Telegraph. 78.50 78, Sichel& Co... e Bogtländ. Maſch. 66,— 62.— Sloman Salpeter 77.50 77680 56,.— 35,.————— Sübſee Phosphat—.— 5 e ee fc ne e Elsbach& Co.—.——.— Magirus.-G.. 24,5. Wanderer Werke 50,— 50,— Srown Boveri—— 107,8 108,8 kt. 79, 78,25 5 189 4205 Terminnotierungen(Schluf) 2 2 20. Maximil.⸗Hütte. 170 0 172,0 ung. Di. Credit 119.2 116,2 Goldſchmibt 69,28 70.25 . iiecz. Web, Sind. 88.— 8350 Baß f. Fraun. 169 1820 Pepe eben arpen. Bergbau 128,5 1200 9. Eiſ. u. St. 108,2 1013 Holzmann N otelbetriebsgeſ. 141.5 141.0 . 121.0 1210 Berl. Handelsgeſ. 178.0 178,0 Jiſe Bergbau. . e 180.8 Comm.⸗ u. Priv. 152.7 158.0 Nali Aſchersleben 228,5 2299 70.80 70,59 Darmſt. u Nat. 2310 282.0 N. Karſtadt. 1830 135 u 54,— 53,85 Harmer Bankver. 127.0 127,8 Mühlheim Berg, 101,0 102.0 Deutſche Disconlo 141,7 142,0 Kiscner Werte. 101 101% Dresdner B. 142.8 143,0 Köln-Neueſſen B. 108,0 100 Rhein Erebitbr.., Gehe& Ko... Nat. Automobile 19,88——.-G. für Verkeht 130.8 180.5 Mannesmann 107 1092 5 Süddeutſch. Dise.—.—. 8& Co. Frankf. Allgem.———.—[ Gelſenk. Genſchow& Co. 69,25 69,50 Industrie-Aktien Gerresheim. Glas 122.7 123,0 Oberſchl. Koks Accumulatore nnn Adlerwerke..——.—] Geſ. f. elektr. Unt. 189,0 167,7 Oſtwerke Alexanderwerk,. Goedhardt Gebr. 185,0 185,0 Alfeld Peligſen 43.75 49.— Alſen Partl.⸗Z. 160,0 161,0 Greppiner Werke—.——.— Rathgeber Wagg, 85, Ammendorf Pap. 188.5 188,5 Geitzner Maſch. 36,.— 35.25 Goegſelbenraft 155,0 Anhalt. Kohlenw 77,75 79.— Gebt. Großmann—.——,— Rhein. Alg. ellſt 1470 14/7 Grun& Bilfinger 181.0 179,5 Rhein. Chamo Augsb. N. Balke Maſchinen 124,2 124,2 Baſt Nürnderg—.— 190,0 Bayer. Celluloid 11. 11.— Bayr. Spiegelglas 57,50 87.— B. Bemberg 129,7 130.0 ergmann Elekt 186,0 186.2 Berlin Gubener 228.0 226.0 Harpener Bergb. 1 Berl. Karls. Ind 67.75 69,75 Hedwigshütte 92 Berliner Maſchb. 71.— 71,65 Heilmann Imm. 75 Braunk. u. Brikett 145.0 145,0 Hilpert Maſch. 10 Br.⸗Beſigh. Oelf 60.12 60,15 Hindrich s KAuff. 85,.— 8, Bremer Vulkan 125,0 127,01 Hirſch Kupfer 140,0 141,7 Halleſche Maſch. 88,28 88,25 Rheinſtah! Hann. M. Egeſt 34.——.— Roſitzer Zucker Hbg.⸗Wien Gum.* Harkort St⸗ Br. Sachſenwerk Sächſ. Gußſtah Salzdetfurth Sarotti: Schleſ. Elekt. G Orenſt,& Koppel 82.25 88,50 Nordd Loyd. 18,9 118,0 Sberſchl. Koksw. 110.0 1 Goldſchmidt. Th. 69.— 69.25 Phöniz Bergbau 98,85 99 Allg. Elektr.⸗G. 171 170,5 Guano-Werke. 56,45 56.— 1 Woge 18,35 18 5 15 Braunk. 229,0 228.5 Charlottb. Waſſer 104,5 104,8 R aſch. 79,25 79,75 Gruſchwitz Textil 64.25 64.50 Rhein. Elektrizit. 140 148,0 Tont., Cäutſchoue; 1718 178,5 Rhein. Möbelſtoff 67.— 64.50 paget da: 93.— 88.— Rhein.⸗W. falk 97,25 97,25 Deſſauer Gas Hammer. Spinn 120.0 119.0 Rlebeck Montan 109.8 110,0 Dt. Linoleumwk. 244.5 245,7 Schubert& Salzer 23 Rückforth. Ferd.—.——.—Elektrizitäts⸗Lief 159,2 159,5 Schulth⸗Pagenb. 5 Rütgerswerke Hugo Schneider. 108,0 106,6 1 Gesfür el = 88.— Niederlauſ. Kohle 1418 141,5 Ang. Lokalb.. 168,1 154,0 Mansfelder. 78% 1255 Bergrok, 140,5 140,0 Nordd. Wolltäm. 89.50 80,— St. Relchsb. Bz, 95.— 9525 Metallbank.. 1170 120. Hapag 116,0 115,7] Mitteldiſch. Stahl 121.0 2 Germ. Portld.⸗Z. 152.0 154,0 Oberſcht. E. Bed. 7188 1,48 Pambög Südam. 176,8—.— Nordd. Wolfe„ 86,— 98,75 w. 110,0 110,8 Hanſa Dampf..—.—.— Ober bedarf.. 260,0 260,0 Aku.. 109,0 110,5 Orenſt,& Koppel 93, 0 Allg. Elektr. Gef. 1712 172,7] Sſtwerkfe. 2808 268 „50 Bayr. Motorenw. 86.50 86.— Phönix Bergbau 99,50 2939 85 J. 5. Bemderg 12 1800 Jewozonwerke. 2588 20 85,50 Bergmanncklektr—.— 187,7] Rh. Braunk. u. Bt. 228.0 1175 .0 Zuderus Eiſenw. 70.25 70.— 5 Elektrizität. 1203 Stahlwerke. 120,0 1805 tte 72.— 69.— Comp. Hiſpanv. 346,0 346,2 Kb. ⸗Weſtf Elektr. 183.2 188, Dal mler⸗Benz... 38.75 39.— Rütgerswerke 69, 0 138,7 188,2 Salzdetfurth Kall 3877 4088 120,2 120,7] Deutſche Erdöl, 101,0 101,0 Schleſ. Portl.-3. 1 33,— 34,— Dynamit A. Nodel 88,50 89.— Schuckert& Eo, 69.— 70.— El. Licht u. Kraft 189,0—.— Siemens KHaltke 245. 116,0 117,5 EſſenerStemkohl.—.——— Svenska . 70.— 70.— J. G. Farben 186.1 18,7] Leonhard Tietz .. 396,5 405,0 Feldmühle.... 168.7 170,0 Ber. Stah werke 97. „132.0 182,0 Fellen& Guill. 125,2 126.8 Weſteregel Alkali 227, as 164,0 163.0 Gelſenk. Bergwk. 1410 140.7 ellſtoff Waldhof 168,5 169,2] Oiavia Minen A. Riebeck⸗Mont. 109, 110 1 Samstag, den 17. Mai 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Nr. 228 Freundlicheres Vörſen⸗Wochenende Allgemein feſtere Tendenz— Durch Andauer der Zurückhaltung— Zuverſichtlicher Schluß Mannheim freundlich unverändert freundlicher Grundſtim⸗ ung war der Verkehr am Wochen chluß klein. Der markt iſt nach wie vor leicht. Farben notierten, nach 90. ich 187, per Kaſſe 1864. Feſter lagen noch Lin o⸗ leum und Weſteregeln, ſonſt waren die Kurſe wenig ndert. Am Banken m arkt waren Hypothekenban⸗ en weiter beachtet, Verſich erungsaktien eher angeboten. Renten mar kit, der durchweg gut behauptet war, 1d lebhaftes Intereſſe für Liquidations⸗ Pfandbriefe zu ten Kurſen. Frankfurt ebenfalls freundlich Zum A Vochenſchluß war die Stimmung im Vormittags⸗ verkehr freundlich. Die eventuelle Einführung einiger deulſchen Werte an der Pariſer Börſe regte weiter etwas an 12 dem Farbenmarkt wandte ſich mehr Intereſſe zu, da G. Farbeninduſtrie von den Einführungsabſich⸗ ken betroffen werden ſoll. Zu Beginn des offiziellen Ver⸗ ke jedoch machte ſich wieder, von der Kuliſſe ausgehend, eine ſtärkere Zurückhaltung bemerkbar, wozu der ge Ordreseingang in erſter Linie Anlaß bot. Die en Vormittagskurſe konnten nicht gehalten werden. nſtige Anregungen fehlten faſt vollkommen. Einige An⸗ regungen gab dem Montanmarkt der günſtige Oberkoks⸗ abſchluß und die Verteilung einer höheren Dividende. Im allgemeinen war die Börſe aber weniger berührt, da dieſes am hieſigen Platz nicht offiziell gehandelt wird. Das äft war aber ſehr bescheiden. Nur für einige Spezial⸗ erhielt ſich die Nachfrage bei leicht gebeſſerten Kurſen über der geſtrigen Abendbörſe. Auch im Verlauf 5 keine Geſchäftsbel i ein. Die Kurſe waren gegen Anfang unverändert. Die Börſe war widerſbandsfähig. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 4,5 v. H. unverändert. geringen Ordreseingänge noch einige Berlin: zuverſichtlich Die in den letzten Tagen zu beobachtende innere Widerſtandsfähigkeit der Börſe bewirkte auch im heut'gen Vormittagsverkehr und an der Vorbörſe, daß man höhere Eröffnungskurſe taxierte. Neben Zeitungsmeldungen über Dividendenerhöhungen bei Oberkoks(8 nach 7 v..), Sche⸗ ring⸗Kahlbaum(15 nach 14 v..) und Concordia Bergbau (3 nach 0 v..) regten die Umſatzſteigerung im Lin o⸗ leumkonzern, der wieder eine 15 v. H. Dividende zur Ausſchüttung bringt, die Zinsermäßigung der Preußiſchen Staatsbank und endlich die ſich erhaltenden Gerüchte über eine bevorſtehende Farbeneinführung in Paris an. Die bisher noch ergebnisloſen Bafler Verhandlungen, die noch zu keinem Ergebnis hinſichtlich des Emiſſionskurſes der B J3⸗ Anleihe geführt haben. mahnten etwas zur Zurückhaltung. Infolge der am Samstag ſtets verſpätet eintreffenden Orders enttäuſchte das Anfangsniveau etwas, doch hatten nur RWe, Oſtweerke und Schulheiß Verluſte von über 1 und bis zu 2 v. H. zu verzeichnen. Auch Schiffahrts⸗ werte tendierten ſchwächer. Demgegenüber waren vielfach Beſſerungen m gleichen Ausmaße zu beobachten. Bis zum Schluß blieb die Stimmung angeregt durch Spezialbewegungen lebhaft und feſt. Man wollte außer⸗ dem wiſſen, daß der demnächſt erſcheinende Wirtſchaftsbe⸗ richt der Deutſchen Bank die Situation zuverſicht⸗ licher beurteile. Rüpkäufe und neue Anlagen hatten bet den Spezialwerten Farben, Siemens, Kaliwerte, Nordd. Wolle, Sprits⸗Berger, Polyphon, Hirſch Kupfer uſw. Ge⸗ winne bis zu 10 v. H. zur Folge. Höhere Preiſe am Getreidemarkt Berliner Produktenbörſe v. 17. Mai.(Eig. Dr.) Nach ruhigem Vormittagsverkehr eröffnete die Pro⸗ zuktenbörſe in feſterer Haltung. Für Weizen boten die ſeſteren Ueber ſeemeldungen und das immer knapper wer⸗ dende Inlonoͤsangebot einige Anregung, ſo daß im Promptgeſchäft etwa 2/ höhere Preiſe als geſtern zu er⸗ zielen waren. Am Lieferungsmarkte zeigte ſich für Mai⸗ en ſtärkere Deckungsnachfrage, die in einer Preis⸗ ſteigerung um 3%/ zum Ausdruck kam. Roggen war im handels rechtlichen Lieferungsgeſchäft auf Grund weiterer Interventionen in den vorderen Sichten um bis 2/ be⸗ ſeſtigt, die Stützungskäuſe in prompter Waggonware wur⸗ u fortgeſetzt. Weizen⸗ und Roggenmehle haben bei be⸗ heupteten Preiſen kleines Bedarfsgeſchäft. Hafer wird von den Exporteuren lebhafter gefragt, dagegen bleibt der Ko 1 1 5 zurückhaltend. Gerſten ſind nur in feinen Qua⸗ litäten bei größeren Preiskonzeſſionen unterzubringen. Amtlich notiert wurden: Weizen 28890, feſter; Mai 800299; Juli 30152—302; Sept. 269; Roggen 16674, feſter; Mai 180; Juli 184,5—85,25; Sept. 185,5; Gerſte 100202, ruhig; Futtergerſte 170—84, ruhig; Hafer 152—4162, ruhig; Mai 165; Juli 171,5; Weizenmehl 31,75 bis 40, feſter; Roggenmehl 22,75— 25,75, ruhig; Weizenkleie 8,75—9,25, ruhig; Roggenkleie 8,75—9,5, matt; Viktoria⸗ erbſen 24—30; Kleine Speiſeerbſen 21—25; Futtererbſen 1819; Peluſchken 17—18; Ackerbohnen 15,5—17; Wicken 10—22,5; Lupinen blaue 15,5—16,5; gelbe 20,5—23; Raps⸗ kuchen 12,75—13,75; Leinkuchen 18—18,5; Trockenſchnitzel 8,20—8,70; Soyaextractionsſchrot 13,80—14,60; Kartoffel- locken 18,60—14,10; allg. Tendenz feſter. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 17. Mai. (Ei Dr.) Weizen(in 0 5 p. 100 Kk.), Mai.707; Juli.77,50; Sept. .62, 50; Novy. 2,50; Mais(in Hfl. p. Laſt 200 Kg.) Mai 125,50; Juli 5253 Sept. 123,50; Nov. 127,50. Liverpooler Getreidekurſe vom 17. Mai. S ch F u ß: Weizen(100 5. Tendenz feſt, (.10914); Juli.11%,(.114); Okt..128(.05%. * Magdeburger Zuckerterminbhrſe vom 17. Mai. Dr.) Mat 7,50 B, 7,40 G; Juni 7,60 B. 7,50 G; Juli 7,70 B. 7,60 G; Aug. 7,75 B, 7,65 G; Sept. 7,85 B. 7,75 G; Okt. 8,10 B, 8 G; Dez. 8,45 B, 8,35 G; Okt.⸗Dez. 8,85 B, 8,80 G; Jan.⸗März 8,65 B, 8,60 G; Tendenz ſtetig. Bremer Baumwolle vom 17. Mai.(Eig. Dr.) Amerie. Univerſal. Stand. Middl.(Schluß) 17.61. * Liverpooler Baumwollbörſe vom 17. Mai. Amerie. Univerſal. Stand. Middl. Febr. 31 798; März 31 801; April 31 803; Mai 814; Juni 807; Juli 806; Aug. 799; Sept. 796; Okt. 772; Nov. 792; Dez. 794; Mai 31 805; Loco 860; Tagesimport 4800; Tages⸗ locoverkäufe 2000; Exportverkäufe 100; Egypt. Upper F. G. fair loco 1031; Tendenz ruhig. * Berliner Metallbörſe vom 17. Mai. Freiverkehr. Elektrolytkupfer,(wirebars) prompt, eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 124/ für 124 Kg.; Raffinadekupfer, loco 114116/ für 100 Kg.; Standardkupfer, loco 105—106 4. für 100 Kg.; Standard⸗Blei per Mai 35— 35,75„ für 100 Kg.; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn in Verkäuferswahl 150/ für 100 Kg.; Silber i. Barr. ca. 1000 fein per Kg. 56,25—8,25 /; Gold Freiverkehr p. 10 Gramm 28— 28,20 47 Plantin Freiverkehr per 1 Gramm—7 l. (Eig. Dr.) Mai.1136 (Eig. (Etg. Dr.) Schluß: Jan. 31 795; Die Kursentwicklung der 36. Chemie-Aktien Als die Anteile der JG. Chemie im Januar an der Berliner Börſe mit 200 v. H. für die mit 50 v. H. eingezahl⸗ ten Aktien und mit 198 v. H. für die volleingezahlten Aktien eingeführt wurden, notierten die Aktien der JG. Farben 180 v. H. Dieſe Kurs differenz hat ſich in den letzten Tagen beträchtlich geweitert, da die voll⸗ eingezahlten JG. Chemie⸗Aktien auf 205 v. H. und die mit 50 v. H. eingezahlten relativ ſtärker auf 210 v. H. geſtiegen ſind. Wie der DDD hört, iſt dieſe Kursſteigerung dorauf zurückzuführen, daß die Reſteinzahlung auf 80 Mill. Fr. Stammaktien zunächſt nicht eingefordert werden ſoll. In dem Zulaſſungsproſpekt war ſeinerzeit mitgeteilt worden, daß die Reſtzahlung von 50 v. H. des Nennwertes= 250 Fr. nicht vor dem 1. Juli 1930 angefordert wird. Dieſe Mittei⸗ lung war jedoch nicht ſo zu verſtehen, daß die Reſtzahlung nun unmittebbar nach dieſem Termin verlangt werden wird. O Weſtbauk AG., Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) Die GV. genehmigte ohne Erörterung den dividendenloſen Abſchluß(i. V. 6 v..) für 1929. Mitgeteilt wurde, daß im neuen Jahr die Betätigung des Inſtituts beſonders vorſichtig erfolge und inſofern eine gewiſſe Umlagerung erfolgte, als im Zeichen des Zinsabbaues, beſonders das Anleihegeſchäft durch den Erwerb von feſtverzinslichen Werten gepflogen wurde, wodurch ſich das Noſtroguthaben weſentlich ermäßigt hätte. Ueber die weiteren Ausſichten, be⸗ ſonders auch bezüglich der Dividende, ſeien Angaben noch nicht möglich. O Badiſche Schrauben⸗ u. Nietenfabrik AG., Heidelberg. Die Geſellſchaft, die im Rechnungsjahr 1929 keine Ge⸗ ſchäftstätigkeit ausübte, weiſt in ihrer jetzt veröffentlichten Bilanz einen weiteren Verluſt von 20 049& aus, ſodaß der Geſamtverluſt einſchl. 28 511„ Vortrag 43 561 1 be⸗ trägt. Die Einnahmen aus Mieten in Höhe von 12 424 Mark finden zur Deckung des Verluſtes Verwendung. Aus Rundfunk⸗Programmen Sonntag, 18. Mai .00 Uhr: Berlin, Frankfurt, Hamburg: Von Hamburg: Hafenkonzert; Köln: Morgenkonzert; Stuttgart: Gymnaſtik. .00 Uhr: Be* lin: Morgenfeierz Köln: Kath. Mor⸗ zenfeierf; Stu tig art: Unterhaltungskonzert des Waldhornquartetts. 10.20 Uhr: Frankfurt: Stunde der Jugenoͤbewegung. 11.00 Uhr: Berlin, Frankfurt: Elternſtunde; Stuttgart: Liturgiſche Morgenfeier aus dem Kloſter Beuron. 12.00 Uhr: Berlin: Konzert; Frankfurt: Blas⸗ muſik:; Stuttgart: Promenadenkonzert. 18.00 Uhr: Köln, Stuttgart: Konzert. 13.10 Uhr: Fra n K furt! Chorkonzert. 14.00 Uhr: Berlin, Frankfurt, Stuttgart: Ju⸗ gendſtunde. 14.30 Uhr: Berlin: Konzert; München: Schach. 15.30 Uhr: Stuttgart: Chorkonzert. 16.00 Uhr: München: Konzert. 16.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart, zert. 17.45 Uhr: München: Brahmsſtunde. 18.00 Uhr: Frankfurt: Plauderei; Köln: Arbeiters; Stuttgart: Vortrag. 18.40 Uhr: Stuttgart: Dichterſtunde. 19.00 uhr: München: Konzert; Zür ch: ſterſinger von Nürnberg“. Köln: Kon⸗ Stunde des 3. Akt„Mei⸗ 19.30 uhr: Berlin: Tagesgloſſen von Kerr; Frank ⸗ furt, Stuttgart: Chorkonzert; Belgrad, Bu⸗ da pe ſt, Wien: Aus der Wiener Staatsoper„Die Königin von Saba“. 20. 0⁰ Uhr: Berlin: Oper Frankfurt, Königs wü ſter bauen, gart, Kaſchau, Preßburg, Os lo: N Ha m b u 1g: Operette„Die rau im Hermelin Köln: Operette„Vetter aus Dingsda“; F Bukare ſt: Operette„Fledermaus“. 20.15 Uhr: Breslau: Schleſtſcher „Die Königin von Sabo“; Stutt⸗ Frühling; Mün⸗ chen: Charakterbild„Der Büchſenfranzl“; Kattowitz, Warſchau: Konzert. 20.30 Uhr: Ma i land ö Turin: Operette„Der Zare⸗ witſch“; Toulouſe: Buntes Konzert. 21.00 Uhr: n London 3: Konzert; London 1, 2: Kammermuſik; Rom: Oper„Manon“; Zürich: Goldmark⸗Konzert. 22.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Zwei Sketche. 22.15 Uhr: Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg: Konzert. 22.45 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Nachrichten. Berlin, Warſchau: Tanzmuſik; Brünn, 28.00 Uhr: s Prog, Preßburg, Kattowitz: Kon⸗ 15 1 ſich a u, 23. 45 uhr: 8 muſik. Frankfurt, Stuttgart, Oslo: Tanz⸗ Wetter⸗Nacheichten der Badischen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Laudeswetterſtellen.38 Uhr vormittags See. Luft-. San 8 2 Wind Wer e ee a A S 8 wicht Stärke — Wertheim 1511— 5 17 4 15 bebeckt Königsſtuhl 568 768,6 11 18 9. leicht Nebel Karlsruhe 120 768.6 100 18 7 80 bedeckt Bad. Bad. 2156 768,6 11 16 6 0 bedeckt Villingen 78077007 6 18 3 IN leicht 1 St. Blaſien 1275 14 1 till heiter Badenweil.“—. 168,4 12 15 8 N 0 5 Fat n 00 780 643,1 7 8 4 ſtill bedeckt ad. Dürch.—— 21 18 0 ſtill heiter Der Vorüberzug einer Front brachte geſtern Be⸗ wölkungszunahme und im Norden des Landes ſtrich⸗ weiſe noch leichten Regen. Heute iſt bei abflauen⸗ den Winden wieder Aufheiterung eingetreten. Da der Kern des Hochdruckgebietes nunmehr auf das Feſtland übergetreten iſt, erſcheint der Beſtand der eingetretenen Beſſerung für einige Tage geſichert. Wetterausſichten für Sonntag, 18. Mai: Heiter, trocken und zunehmende Erwärmung, bei ſchwacher Luftbewegung. Im Gebirge lokale Wärme⸗ gewitter. EEE———....—— Geſchäftliche Mitteilungen * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. Zur 1. Klaſſe der 35.(261.) Lotterie war die Nachfrage nach Loſen wie⸗ der eine große. In der am 25. und 26. April ſtattgefun⸗ denen Ziehung fielen die beiden Hauptgewinne von je 100 00„ auf Nr. 83 493 in den beiden Abteilungen 1 und II. Die Ziehung der 2. Klaſſe findet am 23. und 24. Mai ſtatt, wobei wieder 2 Hauptgewinne von je 100 000„ zur Ausſpielung kommen. Meine Fachabhandlung über IJodes- Anzeige und Onkel Wilbelm Waller Steuermann a. D. im gesegneten Alter von 89 jahren bitten, die trauernden Hinterbliebenen: Wimelmine Schöpfe, Wwe. geb. Walker Sophie Welker Enkel und Urenkel Heute morgen starb unerwartet aber wohlvorbereitet unser guter Vater, Großvater, Urgroßvater, Schwager Mannheim(Böckstraße), den 17. Mal 1930 Um ein stilles Memento für den lleben Verstorbenen Karl Vöegile und Frau Johanna geb. Walker Erxnsi Dreher u. Frau Magdalena geb. Walker Interessenten kostenfrei Berlin C 2 gegr. 1750 Deuische Börse und Wirischaff „Gehi es aufwärts?“ sowie meine wöchentliche Börsenbeurteilung steht zur Bankheus L. S. Rofhschild 7816 Verfügung. Schloßplatz 1 BASEL NEUCHATEL. nachm. früh ½7 Uhr in der Liebfrauenkirche. Die Beerdigung findet am Dienstag, den 20. Mai %3 Uhr von der hiesigen Leichenhalle aus statt. Das erste Seelenamt ist am Mittwoch, 21. Mai 78²⁴ RORSOGHAOH LONDON Gegründet 1872 Unsere liebe Großmutter geb. Graf entschlafen Mannheim(F 5, 21), den 17. Mai 1930 Die Hinterbliebenen Frau Luise KMuchenmeister ist heute im Alter von 78 1 sanft im Herrn Schweizerischer Bankverein ZURICH SFT. GALLEN. SCHAFFHAUSEN GENF- LAUSANNEHE- LA CHAUX-DE- FONDS BIETL-OCHITIASSO-HERISAU-LEH LOCLENTON AIGLE.-BITISCHOFSZHLL- MORGES-LES FONTS City Oflice: 99, Gresham Street, E. C. 2 West Und Branch: 11e, Regent Street, S. 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Reinhold Georg 8 Packer Chriſtof Reinwald und Emma Mugele 2. Kfm. Franz Herbert Lützner 1 T. Helga Maria 10. Rangierer Franz Joſef Wilh. Herm. Schmidt Lageriſt Alfred Zimmer 1 S. Hans Friedrich Steinhauer 1 9 Schmitt 1 S Karl Getraute: Kfm. Otto Martin Lutz 1 S. Reinhold Heinrich Kfm. Karl Alfred Ludwig 1 S. Hans Friedrich Verkündete: Monat Mai 1930. 3. Arbeiter Ludwig Erich Wolf 1 S. Erich Schuhmacher Emil Rei nbard 1 T. Maria Ers 10 5 Mai 1930 3. Kraftwagenführ. Karl Bittlingmaier u. Luzie Geſchwill Packer Friedrich Johann Karle 1 S. Simon Friedrich 11. Muſiker Jakob Lehmann 1 S. Karl 255 6. Arbeiter Fried 50 und Helene Exuſt 6. Gipſer Philipp Kraft und Anna Michel Konzertmeiſter Hugo Emil Dieske 1 T. Helga Erika Schriftſetzer Karl Altmann 1 S. Klaus Kor! 1 1 Kfm. Fer heidel u. Anna Klumpp geb. Fiſcher Kfm. Werner Ludwig“ und Eliſabet Voll Sigrid 12. Schriftenmaler Oskar Adolf Müller 1 S. Richard Kurt 1 5 fur. Rudolf Jäger und Adelheid ſtaatl. Förſter Paul Künſtel und Katt Gebhard 4. Kaſſenbote Gg. Otto Arnold 1 S. Heinz Arbeiter Ludwig Klein 1 S. Edmund Richard Kaufmann Friedrich Seybold und Eliſabetha Koſt Schloſſer Friedrich Sulzer 1 S. Rudi Emil 1 ter Joſef Kleinbub und Maria Hüngerle Arbeiter Robert Klemmer und Eliſe Kiefer. Arbeiter Joſef Dörr 1 S. Kurt Geſtorbene: Mer Hein Kaufmann Heinrich Hochlenert und Helene Möhler nde Monat April 1930 23. Hans Weber 27 Std. Rentenempfänger Otto du Pleßis 84 J. 1 M. Katharina Kunkel geb. Münch, Ehefrau des Arbeiterz kikolaus Kunkel 47 J. 7 M. ) Lepp und Eliſe Gruber karl Schütt und Hilda Fleck umd Wilhelmine Pellert e Burkert geb. Laux Margareta Karl Karl Auguſt Hoerner 1 T. Inge Hermine Holländer 1 T. Kraftwagenf. Möbelſpediteur Konrad Friedr. Lina Maurer Auguſt Geiger 1 Former Heinrich Müller 1 2 Küfer Wilhelm Bröckel und Luiſe Philipp Fuhrmann Karl Fälſchle und Anna Goktſchall Kernmacher Karl Friedel und Sofie Brandel Kraftwagenführer Karl Gundel und Emma Swaczyna KN Auguſte Fritz Auguſt Heinz Leopold N und Regine Feßer Stadtarbeiter a. D. Andreas Hugo und Henriette Roth⸗ Dipl.⸗Ing. Hermann Georg Haid 1 S. Friedrich Karl! 24. Magdalena Werner geb. Nollert. Ehefrau des Taglöhn. ind Anna Deppiſch geb. Büchele weiler geb. Rödel Polizelwachtmeiſter Rud. Döllinger 1 T. Hilda Eliſabeth Philipp Werner 63 J. 8 M. A 55 05 g und Lina Häberle. Leiſtenmacher Paul Schäfer und Frieda Sickinger 57 Lehrer Wilhelm Maria Enters 1 S. Wilhelm Maria Eliſabetha Jod geb. Zimmermann, Ehefrau 15 Bont 7 5 Ackermann und Charlotte Federkiel Kim. Friedrich Weißmann und Anna Heckel Elettromonteur Paul Püngeler 1 T. Margot Inge beamten a. D Friedr. Daniel Job 1 J. 5 9 Chriſti und Eugenie lenker Maurerpolier Jos. Bordne und Eliſe Bentzinger 5 4 e i 18 Hubert Joſef 59 ilipd Arbeiter Sarl Jakob Eger 50 J. 8 M. 5 öder und Emma Heiß 10. Schreiner Ludwig Fuchs und Lina Keßler Meter Ehrift a 57 8 Christ 1. Margot Ela Minna Eliſe Herzog geb Zwanziger, Ehefrau d. Ober⸗ 5 Mat tler u. Roſa Meckesheimer Lagerarbeiter Emil Pfeiffenberger und Roſa Bundſchuß müllers Friedr. Herzog 40 J. 4 M * 5 N 3 7 5 Ben 7 105 1 Ma 8 8 N beiter Ludwig Kik und Eugenia Macker Telegraphenarbeiter Karl Bock und Martha Riebe e 1 55 5 0 1 5 1 17 9 3 25. Fabrikdirektor a. D. Otto Kaufmann 65 J. 6 M. M Mühlnickel Kfm. Guſtav Eiſenbarth und Johanna Anton 7 Ih. Joſ. Löß S. Wilhelm Joſeſ f Anna 7 St eh. Haas, l 3 W Werkführer Jof. Kappes und Walburga Kromer Geſc rer Korl Jakob Rabe 1 T. Margarete Frieda F 1 des Wagenführ. Former Georg Hilbert und Frieda Ackermann Kfm. Siegfried Samuel Kaufmann 1 T. Ruth Karoline Adolf Hch. Steeg 61 J. 10 N ter Keller 1 T Kurt Walter Berg 22 Tage zelmann Schloſſer Erwin Kraus und Hilda Karl 6. Spengler Pe„Edith Wilhelmine 35 rbrey u. Elſa Poſer ger Georg Müller und Anng Babinger Eiſendreher Karl Friedr. Harter 1 S. Fritz Robert 205 30 Ert 141 3 10 N 1 51 de d. Kf 5 und Emma Frey Schbeiner Eugen Ritter und Katharina Stein Poſtſchaffner Heinr. Münch 1 S. Werner Joſef 8 98 e 2855 8 ge echt, Witwe d. Kfm. g chmann Modelleur Karl Fiſcher und Erna Hacker Zimmermann Georg Keller 1 S. Walter 1 185 2955 9 7 Wan. er 51 J. 8 M. 0 Anfe Schuhmacher Mathäus Lauer und Maria Ritzler Elektromeiſter Franz Karl Oetzel 1 S. Kurt Anton 0 0 5 1 f 0—— 5.* 12 Schl E 5 9 2 . Wagner Georg Kinzel und Katharine Schön 7. Inſtallateur Raimund Fiſcher 1 T. Eöith Doris 27 Pripalm in Ludi W 65 5 8 M d Eliſabet Müller ſchreiner Wilhelm Siegel und Elſa Geier Plakatmaler Franz Aulmich 1 T. Maria Luiſe 7% f ud Luiſe Naß K 0b Droll und Eliſabet W̃ r 3 1 Privatmann Karl Ludwig 55 J. 9 M. ane ee ee aufmann Skeppan 2 4 5 abet Waſſer Arzt Dr. med. Franz Meis 1 T. Gerda, hermeiſter Franz Kaver Kaſſel 70 J. ih und Jakobine Zapf Zimmerpolier Franz Schlatterer und Juliane Bolle Wagenputzer Karl Schön 1 S. Konrod Wilhelm und 28 Uhrmachermeiſter Franz Faver Kaſſel 70 J. 10 M. Schloſſermeiſter Karl Zucker 65 J. 3 M. ö Marie Müller geb. Staßen 43 J. 3 M. 1 Marie Luiſe Beyer geb. i Ehefrau des Schreinerz Wilhelm Bewer 69 J. geb. Fenchel Heizer Friedrich Dorn und Friederika Rhein Steuermann Ernſt Lieblang und Eliſabeth Sommer Chemiker Dr. phil. Hans Rabe und Maria Högner Hrane 1 N j rz 3 chranck und Pauline Kaſzynfky Albert Johann Maſchinenſchloſſer Heinr. „Hafenarbeiter Franz Geiſer 1 T. J Schloſſer Karl Eug. Fiſcher 1 Giſela Helene Johanna Aug. Heilmann 1 T. Waltraud 20 Ingeborg Betty ſch und Barbara Truſchel eider und Maria Reichhart 0 Arthur Kir Kaufmat Kurt S S* 2 855 0 Inſtall e Paul ning und Lioba Geißler Former Albert Müller und Emma Steck 0 er r. en 10. 5 Marie Wilhelm geb. 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Kling, Witwe des Schreinermſtr, Georg Höhr 79 J. 8 M. er Karl Harr und Chriſtine Fitzer geb. Orth Arhe Monat April⸗Mai 1930 Schloſſer Otto Kraus 1 S. Werner Karl hloſſer Otto Töpfer und Anna Schuler 29. Maurer Georg Rudolph 1 S. Karl Otto chord-Jerkauf ocwertige Hlasse- Möbel (prachtvolle Entwürfe) in Speise-, Herren- und Schlafzimmer Kücken zu noch nie dagewesenen Rekordpreifen Mobel-Crait Das Haus für gediegene Wohnungs- Einrichtungen Mannheim 5627 Qu 1, 29 Schreiner Otto Heinr. Stieber 1 T. Rita Eliſabetho Fabrikarbeiter Joſef Krippl 32 J. 5 M. Amtliche Bekanntmachungen Im Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Jakob Wellenreuther in Mann⸗ heim⸗Induſtriehafen iſt zur Abnahme der Schluß⸗ rechnung, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Verzeichnis der bei der Verteilung zu berückſichtigenden Forderungen, zur Beſchluß⸗ faſſung über die nicht verwertbaren Vermögens⸗ ſtücke und die Feſtſetzung der Vergütungen und Auslagen der Gläubigerausſchußmitglieder, ſo⸗ wie zur Feſtſetzung der Vergütung und Aus⸗ lagen des Verwalters, ſowie zur Prüfung der zur Prüfung der nachträglich angemeldeten For⸗ derungen, zur Abnahme der Schlußrechnung, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Ver⸗ zeichnis der bei der Verteilung zu berückſich⸗ tigenden Forderungen, zur Beſchlußfaſſung über die nicht verwertbaren Vermögensſtücke, ſowie zur Feſtſetzung der Vergütung und Auslagen des Konkursverwalters Schlußtermin e auf: Dienstag, den 3. Juni 1930, vorm. 9 Uhr, vor dem Amtsgericht Mannheim, 3. Stock, Zim⸗ mer Nr. 357. Mannheim, den 12. Mai 1980. Bad. Amtsgericht B. G. 10. 139 Ueber das Vermögen des Kaufmanns Adolf Heinrich, Inhaber der Firma„Flora“, Tabak⸗ warenvertrieb, Mannheim, Mittelſtraße 37a, wurde heute nachmittag.30 Uhr das Vergleichs⸗ verfahren zur Abwendung des Konkurſes er⸗ öffnet. Vertrauensperſon iſt: Bücherreviſor Heinrich Job in Mannheim, Thoräckerſtraße 5. Vergleichstermin iſt am Dienstag, 3. Junt 1930, vormitt. 10 Uhr, vor dem Amtsgericht, 2. Stock, Zimmer Nr. 215. Der Antrag auf Eröffnung des Verfahrens nebſt Anlagen ſowie das Er⸗ gebnis der weiteren Ermittlungen ſind auf der Geſchäftsſtelle zur Einſicht der Beteiligten nieder⸗ gelegt. Mannheim, den 15. Mai 1930. Amtsgericht B. G. 4. 139 Ueber das Vermögen des Ludwig Metzger, Vertrauliches 2 „„Nein, Liebste] Du irrst, wenn Du glaubst, daß wir Frauen von der Natur stiefmütterlien behandelte Ge- schöpfe sind. 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