f 4. Hezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ straße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, 15 Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Beilagen: Sport der N. M. Z.* Aus der Welt der Technik Kr Mannheimer Frauenzeitung* Für unsere Jugend Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe. Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim aftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht Neues vom Film Mannheimer Neiſezeitung* Mannheimer Vereinszeitung* Aus Jeit und Leben* Mannheimer Muſilkzeitung Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Fär das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Montag, 2. Juni 1930 2 141. Sahrgang— Nr. 251 bnpclitit der Stadt Berlin Den ſtädtiſchen Arbeitern wurde eine jährliche Lohnzulage von 9 Millionen Mk. bewilligt Neues vom„Graf Zeppelin“ Was die Fahrgäſte des„Graf Zeppelin“ über den Fahrtverlauf berichten Schlichler⸗Enkicheidung nach parteipolttiſchen Gesichtspunkten Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 1. Juni. Während ſich angeſichts der kataſtrophalen Wirt⸗ ſchaftslage allenthalben die Anzeichen einer Lohn⸗ und Gehaltsſenkung mit dem gleichzeitigen Ziel eines Preisabbaues bemerkbar machen, hat die Stadt Berlin unter dem Druck der ſozialdemokratiſch⸗kommuniſtiſchen Mehrheit ihren Arbeitern eine Lohnzulage gegeben, die einen jährlichen Mehraufwand von-9 Millionen Mark erforderlich macht. Das Perſonal der Berliner Verkehrsgeſell⸗ ſchaf t, die trotz einer jüngſt vorgenommenen Tarif⸗ erhöhung ſich durchaus nicht in günſtiger finanziel⸗ ler Lage befindet, hat daraufhin gleichfalls eine Lohnerhöhung verlangt, die ihm auch dieſer Tage zuerkannt wurde. Dieſes Vorgehen des Schlichtungsausſchuſſes Groß⸗ berlin erſcheint in umſo merkwürdigerem Licht, als in der jetzt vorliegenden Begründung die Forde⸗ kungen der Arbeitnehmer klipp und klar als der Geſamtſituation nach un berechtigt bezeichnet werden. In durchaus richtiger Erkenntnis der Dinge es nämlich: „Selbſt in weiten Kreiſen der arbeitenden Be⸗ völkerung iſt es nicht verſtanden worden, daß einer kleinen Gruppe von Arbeitnehmern unter den augenblicklichen wirtſchaftlichen Verhältniſſen eine Erhöhung ihrer Bezüge gewährt worden iſt, der es ſſcher nicht außergewöhnlich gut geht, die aber doch, von den ſchlechter bezahlten Induſtriearbeitern ganz abgeſehen, bisher bereits günſtigere Lohn⸗ und Arbeitsbedingungen als die preußiſchen Staats arbeiter, die Arbeiter des Reiches und der Reichsbahn hatten und die insbeſondere in ihrer überwältigenden Mehrheit nicht den furchtbaren Druck der ſtän dig drohen⸗ den Entlaſſung und die Entbehrungen einer mehr oder weniger langen Arbeitsloſigkeit kennt, unter dem großen Teile der Arbeiter und Angeſtell⸗ ten der Privatwirtſchaft heute leiden. Statt auf Grund dieſer zwingenden Argumente die Forderungen abzulehnen und ſich ſo einer verhängnisvollen Lohnpolitik entgegenzuſtellen, wie ſie von ſtädtiſchen Körperſchaften betrieben wird, hat die Schlichtungskammer ſchließlich doch die Zulage bewilligt„lediglich aus der Erwägung heraus, daß es unbillig wäre die Belegſchaft der Berliner Vekehrsgeſellſchaft ungünſtiger zu ſtellen als die Arheiter der Stadt Berlin und der übrigen ſtädti⸗ ſchen Werke“ Dieſe Art der Schlichtungspraxis, die ſich nicht von ſachlichen Ueberlegungen, ſondern ganz offen⸗ kundig von parteipolitiſchen. Rück⸗ Nlichten leiten läßt, kann nicht ſcharf genng zurückgewieſen werden. Ihre höchſt bedenklichen Fol⸗ gen bürften ſich ſehr bald auch in anderen Städten auswirken. Stadtrat Buſch geſtorben Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 1. Juni. Am Samstag verſchlimmerte ſich das Leiden des ehemaligen Stadtrats Buſch derart, daß ſeine eberführung in das Moabiter Krankenhaus not⸗ wendig wurde, Dort iſt er am ſpäten Nachmittag es Sonntags au den Folgen einer Blaſen⸗ und tlereneiterung geſtorben. „Mit ſeinem Tode erfährt die große Korruptions⸗ üfſäre, die in den letzten Wochen in Berlin aufge⸗ rollt wurde, eine ſenſationelle Wendung. Die ſtraf⸗ techtliche Unterſuchung gegen Buſch hat ein jähes Ende erreicht. Weiter wird jetzt ſein von den Fi⸗ nanzbehörden beſchlagnahmtes Vermögen freigegeben werden müſſen, da Steuerſtraffachen nur gegen Lebende durchgeführt werden können. heißt Opfer d⸗s Sturms auf das Salzlager Dharaſana . Dharaſana, 1. Junk. Bei dem geſtrigen Sturm auf das Salzlager wurden 106 Gandhi⸗Freiwillige verletzt.. Telegraphiſche Meldung Lakehurſt, 1. Juni. Die Fahrgäſte des„Graf Zeppelin“ äußerten ſich begeiſtert über die Fahrt. Sie erzählten, der Sturm bet Kap Hatteras habe ihnen keine Furcht ein⸗ geflößt. Infant Alfonſo ſagte Preſſevertre⸗ tern, über haarſträubende Eindrücke könnte er keine Mitteilung machen, da er Haarſträubendes nicht er⸗ lebt habe. Frau Durſton erklärte, die Fahrt ſei zwar ſehr rauh geweſen, habe aber doch keinen Grund zur Augſt geboten. Ein anderer weiblicher Fahrgaſt, Frau Pierce, die auch die Fahrt nach Sevilla mitmachen wird, äußerte unbekümmert: Wir hatten geſtern abend etwas ſchlechtes Wetter. Auf die Frage, ob es ſo ſchlecht geweſen ſei wie im vori⸗ gen Jahre im Rhönetal, ſagte die Dame lächelnd: „Ja, ich glaube, es iſt noch ſchlechter geweſen. Wir wurden herumgezwirbelt, es regnete ſtark und die Fahrt wurde ziemlich holprig.“ Der Fahrgaſt Crauſe bemerkte: Das Luftſchiff benahm ſich im Sturm wie ein bockendes Pferd. Wir waren aber nicht beunruhigt. Das Bewußtſein der Größe und Stabilität des Luftſchiffes ſowie das Vertrauen, das Dr. Eckener an den Tag legte, ließen Angſt nicht aufkommen. Wir waren geſtern nacht alle auf den Beinen und warteten im Salon das Ende des Un⸗ wetters ab. Als es dann vorüber war, gingen wir friedlich ſchlafen. Ich ſchlief feſt wie ein Kind. Infant Alfonſo ſagte über die Fahrt: Eine Reiſe im Zeppelin iſt kaum eine Reiſe zu nen⸗ nen. Alles iſt Komfort. Es gibt keinen Lärm und die Landſchaft in der Tiefe eilt ſchneller vorüber als bei einer Eiſenbahnfahrt, ohne daß irgendwelche Er⸗ ſchütterungen zu ſpüren ſeien. Nicht ganz zufrie⸗ den mit der Fahrt ſind die ſpaniſchen Fahrgäſte, da ſie, wie Oberſt Herrera äußerte, ſehr enttäuſcht darüber ſeien, daß das Luftſchiff nicht in Ha van na landete. a Der ſtellvertretende Staatsſekretär der Marine der Vereinigten Staaten Jahnke und der Leiter der Aeronautiſchen Abteilung der amerikaniſchen Marine, Konteradmiral Moffet kargten, wie die übrigen Fahrgäſte, ebenfalls nicht mit ihrer Bewunderung, Jahnke erklärte: Es war eine großartige Fahrt. Wir ſprechen Dr. Eckener und ſeiner Mannſchaft im Namen der amerikaniſchen Marine unſere Glückwünſche aus. Moffet äußerte: Dieſe Zeppelinfahrt nördlich und ſüdlich vom Aequa⸗ tor unter den unerprobten und ſchwierigen Verhält⸗ niſſen, wie ſie in den Tropen beſtehen, iſt wieder ein Beſchäbigung des Telegraphiſche Meldung Newyork, 1. Juni. Aſſociated Preß meldet aus Lakehurſt: Das Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ iſt anſcheinend durch den Sturm etwas beſchädigt worden. Eine We⸗ kanntgabe in dieſer Angelegenheit iſt nicht erfolgt. Auch die Fahrgäſte haben vermutlich keine Kennt⸗ nis davon gehabt. Kurze Zeit nach der Unterbrin⸗ gung des„Graf Zeppelin“ in der Luftſchifſhalle ſtie⸗ gen Arbeiter mit einer Leiter in die auf Backbord befindlichen hinteren Motorgondeln, und man lonnte wahrnehmen, daß irgendwelche Ausbeiſerungen vor⸗ genommen wurden. Die Matroſen äußerten, als „Graf Zeppelin“ eintraf, hätten ſie geſehen, daß zwei Gondelſtreben gebrochen und durch Draht verbunden waren. Eine Beſtätigung hierfür war nicht zu er⸗ halten. . Der Zeppelin vertreter in Lakehurſt von Meiſter erklärte zu der Meldung über den Bruch von zwet Gondelſtreben des„Graf Zeppelin“, es handele ſich um Gondelſtreben, die bereits in Pernambuco einen Bruch davongetra⸗ gen hätten und dort behelfsmäßig ausgebeſſert Beweis für die Verwendbarkeit der Luftſchiffe. Wir wollen hoffen, daß nunmehr allen Zweiflern ein Licht aufgeht und daß der Hilfsmarine der Vereinig⸗ ten Staaten die Fertigſtellung ihrer beiden großen Luftſchiffe und der geplanten Luftſchiffbaſis an der Küſte des Stillen Ozeans ermöglicht werden wird, damit unſer Land den ihm gebührenden Platz aaf dem Gebiet dieſes neuen Befördekungsmittels ein⸗ nehmen kann. Dr. Eckener erklärte weiter über den Verlauf der Fahrt: Wetter war während der Fahrt größtenteils unge⸗ fähr normal. Erſt hinter Bermuda traten ſtarke Gegenwinde auf. Der ſtarke Sturm, der dann einſetzte, dauerte nur drei bis vier Minuten. Dr. Eckener gab ſeiner Ueberzeugung Ausdruck, daß der „Graf Zeppelin“ jedem Wetter gewachſen ſei. Er ſagte weiter, er habe über die Einrichtung eines regelmäßigen Zeppelindienſtes zwiſchen Europa und Das Braſilien noch keine beſtimmten Pläne. Seiner An⸗ ſicht nach ſei es ratſam, den Dienſt nur bis Per⸗ nambuco durchzuführen und von dort aus Flug⸗ zeuge zu verwenden. Die Bedingungen für die Ein⸗ richtung eines Paſſagier⸗ und Poſtdienſtes von Sü d⸗ amerika nach Newyork ſeien ideal. Er werde bei der American⸗Zeppelin Co. einen ſolchen Dienſt befürworten. Dr. Eckener äußerte ſich lobend über den beweglichen Ankermaſt, der die Einbringung des Luftſchiffes in die Halle mit nur 30 Mann Bedie⸗ nungsperſonal binnen neun Minten geſtattete. Nach der Einbringung des Luftſchiffes in die Halle iſt ſo⸗ fort damit begonnen worden, Brennſtoff und Gas nachzufüllen. Fahrgäste und Fracht für die Rückfahrt Mit dem„Graf Zeppelin“ werden 19 europäi⸗ ſſcche Fahr gäſt e und Frau Marie Pierre, die ſämtlich bereits die Fahrt nach Lakehurſt mitgemacht haben, die Fahrt nach Europa unternehmen; außer⸗ dem haben ſich für die Rückfahrt Sir Hubert Wilkins und ſeine Frau ſowie noch weitere ſieben Fahrgäſte, zumeiſt Amerikaner, gemeldet. Das Luftſchiff wird auf ſeiner Rückfahrt eine be⸗ trächtliche Fracht mitnehmen, u. a. wie bisher bekannt geworden iſt, fünf Automobilreifen für den König von Spanten, zwei Rechenmaſchinen, zwei Pakete Papierbecher und drei Muſterſendungen Da⸗ menkleider. 5 „Graf Zeppelin“? worden ſeien. Die Streben würden jetzt ſachgemäß wieder hergeſtellt. Auf der Fahrt nach Lakehurſt ſet kein weiterer Bruch erfolgt. Wann erfolgt die Rückfahrt? Telegraphiſche Meldung Friedrichshafen, 1. Juni. In maßgebenden Kreiſen Friedrichshafens rechnet man damit, daß das Luftſchiff bereits am nüchſten Donnerstag, 5. Juni, in Friedrichshafen eintreffen wird. Da die beabſichtigte Landung in Havanna ſowie die Sonderfahrt über Florida nicht zur Ausführung kamen, verkürzt ſich die Reiſedaler um etwa vier Tage, Einer privaten Aeußerung Dr. Maybachs iſt zu entnehmen, daß aus Lakehurſt be⸗ reits eine initi für den 5. Juni eingelaufen iſt. Der Biſchof von Augsburg geſtorben — Augsburg, 1. Juni. Der Biſchof von Augs⸗ burg, Dr. Maximilian von Lingg, iſt geſtern abend in Faulenbach bei Füſſen im 89. Lebensjahr geſtorben. Ein Fahr Arbeiterregierung Erfolge nach Außen— Verſagen nach Innen (Von einem gelegentlichen Mitarbeiter in London) Am 30. Mat jährte ſich die Wahlſchlacht, die den Zuſammenbruch der konſervativen Parlamentsmehr⸗ heit brachte und Labour zum erſten Mal als ſtärkſte Partei ins Unterhaus und damit die Zügel der Regierung wieder übernehmen ließ. Seit dem Jahre 1900, da Labour zum erſten Mal für die Unterhauswahlen kandidierte und mit 2 Köpfen ins Houſe of Commons einzog und dem Wahljahr 1929, da dieſe Partei von 615 Sitzen 287 an ſich riß, haben ſich die Anſchauungen über die Ar⸗ beiterpartei in England ſtark geändert. Den „Sozialiſtenſchreck“ hat man längſt abgelegt, was natürlich ſtark durch die die engliſche Arbeiterbewe⸗ gung auszeichnende Mäßigung erklärt wird. Im Nichtlabour⸗Lager findet man heute eine wohl⸗ wollende, objektive, zum mindeſten ſehr faire Beur⸗ teilung der durch die Arbeiterregierung erzielten Reſultate. Die Konſervativen finden es ratſam, ſchon aus Reichsgründen(Indien, Aegypten) Labour noch eine Zeit lang ruhig im Sattel ſitzen zu laſſen, ſchun auch aus der Erwägung, daß Neuwahlen ganz unſichere Reſultate zeitigen würden, die Eiberalen aber wiſſen, daß Wahlen im jetzigen Moment ſich für ſie ſchlimm auswirken müßten. In der Außenpolitik zeigte ſich Labour im erſten Regierungsjahr von ſeltenem Glück begünſtigt. Eine allgemeine Entſpannung der politiſchen Lage, insbeſondere den United States gegenüber, charak⸗ teriſtierte ſchon die erſten paar Monate des neuen Kurſes. Ein friſcher freier Zug kehrte in's Außen⸗ miniſterium ein, abhold jeder Sonderabkommen⸗ politik und„Sympathie⸗Schinderei“ gegenüber ge⸗ wiſſen kontinentalen Mächten. Hierin liegt ein Ver⸗ dienſt des Außenminiſters Henderſon, der hierin von feinem Premier getreulich ſekundiert wird. Im Verhältnis zu Rußlan d, das zwar ſehr kühl, aber immerhin korrekt genannt werden muß, weiß ſich Henderſon der ſtarken Mehrheitsſtimmung ſeines Landes ſicher. Mit Gefühlen, kann man in einem Lande, wo die wirtſchaftlichen Erwägungen von ausſchlaggebender Bedeutung ſind, keine Politik treiben. Perſönlich gehört Henderſon wie Mac⸗ donald zu den größten Gegnern des Sowjetſyſtems, was ſich bei beiden ſchon aus ihrer ausgeſprochen reltgibſen Einſtellung erklärt. Beide wiſſen aber auch, daß ſie im Kreml 8als die erbittertſten Feinde betrachtet werden. 5 Die Beziehungen zu ſämtlichen übrigen Staaten tragen heute ausgeſprochen freundſchaftlichen Charak⸗ ter, zu den ehemaligen Gegnern wie zu den früheren Alliierten. In der Reichspolitik iſt ebenfalls ein ab⸗ wägender, aber beſtimmter Kurs zu erkennen. In der ägyptiſchen Frage hat die Labourregierung den allengliſchen Standpunkt bis zum Schluſſe vertreten und Konzeſſionen nur inſoweit als zuläſſig betrach⸗ tet, als das Intereſſe des britiſchen Reiches hierdurch nicht gefährdet wurde. Konſequenter hätte kein kon⸗ ſervativer oder liberaler Außenminiſter die Inter⸗ eſſen Englands vertreten können. Die politiſchen Gegenſpieler haben denn auch mit ihrer Anerken⸗ nung in dieſem Falle kein Hehl gemacht. Dieſelbe klare, wenn auch oft abwartende Linie zeigt die Politik in Indien. Zu Unrecht erhoff⸗ ten die indiſchen Extremiſten auf die ihnen beſon⸗ ders günſtig erſcheinende Lage eines Labourkabinet⸗ tes in England auf beſonderen Erfolg. Die indiſche Frage wird einzig nach den Intereſſen Geſamt⸗In⸗ diens, die mit denjenigen Großbritanniens in Ein⸗ klang gebracht werden müſſen, gelöſt werden können. Dasſelbe gilt für die Mandatländer. Das Experi⸗ ment mit der zweiten engliſchen Arbeiterregierung darf in Fragen der Außenpolitik ſicherlich als befrie⸗ digend beurteiltt werden. Ideologen nennen es zwar „Verbürgerlichung der politiſchen Linken“, der un⸗ abhängig Denkende wird hierin lediglich die poli⸗ tiſche Reife der Träger dieſer Politik erkennen. Gleichſam zur Vergrößerung des Kontraſtes ge⸗ genüber den Erfolgen in der Außenpolftik ſteht der Verſager in der Innenpolitik und hierin vor allem in der andere überſchattenden Frage der alles Neue Mannheimer Zeitung [(Morgen⸗Ausgabe) rung das Auſchwellen der Arbeitsloſenziffern ſeit einigen M. nigen onaten in die Schuhe ſchieben zu wollen. Dieſe Regierung fällt in eine Epoche allgemein welt⸗ wirtſchaftlichen Kunjunkturrückganges, deſſen Folgen ſich in einem ſo ausgeſprochenen Wirtſchafts⸗ ſtaat wie England, deſſen Landbewohner nur noch knapp der Geſamtbevölkerung betragen, beſonders heftig bemerkbar machen. Dieſe Tatſache hindert aber keineswegs an der weiteren Feſtſtellung, daß es Labour nicht gelingt, ſolche ſchwere Wirtſchafts⸗ kriſen zu beheben, trotz gutem Willen und glänzen⸗ der We lverſpr n. Keine Regierung hätte den Hatry⸗Finanzſka oder den amerikaniſchen Bör⸗ ſenkrach(deſſen Folgen ſich in beiden angelſächſiſchen Ländern außerordentlich ſchwer fühlbar machen), noch die Senkung der Preiſe aller Rohmaterialien auf den Weltmärkten verhindern können. loſen nehmen rapide z u, die Exportaufträge vermindern ſich parallel, die großen und kleinen Ab⸗ ſchlüſſe auf den außerengliſchen Märkten werden von Woche zu Woche ſchwieriger. Seit 1922 haͤben die Arbeitsloſen die 1⸗Millionenziffer nicht mehr unter⸗ ſchritten, heute ſteht ſie auf 1 Millionen und wenn es im gleichen Tempo weitergeht, ſind wir noch vor Beginn des Winters bei der zweiten Million ange⸗ langt. Als Folge dieſer betrübenden Erſcheinung nimmt die Kampf um Freihandel oder S ch u tz⸗ zoll heftigere Formen als früher an. Vorläufig ſteht der Finanzminiſtey Snowden als ſtärkſter Ver⸗ treter des Freihandelsprinzips gegenüber Baldwin, der heute eine ſtraffere Schutzzollpolitik befürwortet denn je und dabei nicht nur von ſeiner eigenen Par⸗ tei, ſondern auch ſtark von den arbeitenden Klaſſen Mittelenglands, der Heimat der tödlich getroffenen Textilinduſtrie, unterſtützt wird, in der Klemme. Wohl ſind gewaltige Reorganiſationen, Zuſam⸗ menarbeitsprogramme zwiſchen Induſtrie und Ban⸗ ken geplant, deren Verwirklichkeit aber ſehr lange Zeit in Anſpruch nehmen wird und deren nützliche Folgen früheſtens in—2 Jahren zur Auswirkung kommen können. In vielen Kreiſen ſcheint ſich auch die Erkenntnis durchzuringen, daß das Arbeitsloſen⸗ problem nicht in einem Lande allein und unabhängig von andern unter ähnlichen Erſcheinungen leidenden Ländern, gelöſt werden könne. Unter heftigen Zuk⸗ kungen ſchwerer Wirtſchaftskriſen leiden Deut ch⸗ land mit annähernd drei Millionen Erwerbslosen und die Vereinigten Staaten mit—7 Millionen Arbeitsloſen(da man hier nur auf Schätzungen an⸗ gewieſen iſt); mit einigem Abſtand aber prozentual ebenfalls hohen Ziffern folgen Dänemark und Nor⸗ wegen, Schweden und Holland ſtehen am Anfang von Induſtriekriſen. Frankreich, Italien, Tſchechoſlowaket und Polen kennen eine Kriſe nicht, einige Länder darunter erfreuen ſich ſeit Jahren einer ausge⸗ ſprochenen Konjunktur. Alle jene Staaten, die noch einen ſtarken Stamm Agrarbevölkerung auf⸗ weiſen und deren Währungsſtabtliſierung ſich auf einem niedrigeren Niveau vollzog als in den hoch⸗ valutariſchen Induſtrieſtaaten, vermochten der Kriſe zu entgehen, aus leichtbegreiflichen Gründen. Nach dem jetzigen Stand der Dinge aber ſind in den ver⸗ ſchiedenen Induſtrieſtagten noch ſehr bedenkliche Auswirkungen der jetzigen Kriſe zu erwarten. Die paneuropäiſche Idee beſchäftigt auch in England viele ernſte Köpfe. Von zwingender Not⸗ wendigkeit wird ein wirtſchaftlicher Zuſammenſchluß mit Währungsvereinheitlichung. Auf einheitlicher Wirtſchaftsbaſis mag vielleicht auch die politiſche Ein⸗ heitsidee einmal reifen. Bis dahin vergeht noch eine lange Spanne Zeit. Wie aber weiter wirtſchaften? Ein paar Dutzend Notſtandsarbeiten, Straßenbau⸗ projekte, auch wenn ſie noch ſo großzügig ſind, bedeu⸗ ten nur einen Tropfen auf den heißen Stein. Ein⸗ zelne Induſtrien, Baumwolle, Textilien überhaupt, aber auch die Montaninduſtrien brauchen neue Märkte. Da die Oeffnung ſolcher aber auf abſehbare Zeit nicht zu erwarten ſteht, ſchwingt das Pendel der öffentlichen Meinung mehr und mehr dem Schutz⸗ zoll Prinzip zu. Amerika, das heute zum Schwung⸗ rad der Weltwirtſchaftsmaſchinerie geworden iſt und von welchem neuer Impuls kommen kann, muß ſich f vorerſt aus ſeiner eigenen Depreſſion erholen. Opti⸗ Die Arbeits⸗ 2 Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 1. Juni. Die Burgunderſtadt Dijon gab dem Miniſter⸗ präſidenten Tardieu zu Ehren ein Bankett, an dem ſich 1500 Perſonen beteiligten. Es ſoll ein herrliches Mahl geweſen ſein. Die edelſten Burgunderweine wurden auf Tardieus Wohl und auf die Geſundheit ſeines Miniſteriums getrunken. Der Kabinettschef hielt eine Programmrede, die dreiviertel Stunden dauerte. Tardieu beſchäftigte ſich nach einem Rück⸗ blick auf die politiſche Entwicklungsgeſchichte der Linksdemokraten, Radikalen und Radikalſozialen, mit der Frage, ob eine Verſöhnung zwiſchen den Mittel⸗ den Rechts⸗ und den bürgerlichen Linksparteien auf der Baſis eines Mindeſtprogramms möglich wäre. Er zeigte, daß die Linksdemokraten unter den Mini⸗ ſterien Poincaré und Briand ſehr gut ab⸗ geſchnitten hätten, obgleich ſie zuſammen mit Vertre⸗ tern der Mitte und Rechten regierten. Er betonte nachdrücklich, daß die Linksdemokraten nicht durch die rechts von ihnen ſtehenden bürgerlichen Parlaments⸗ gruppen bekämpft wurden, ſondern durch den So⸗ zialtsmus. Auf die gegenwärtigen Zerwürfniſſe zwi⸗ ſchen Sozialiſten und Linksdemokraten hinweiſend, glaubte Tardieu feſtſtellen zu können, daß Radikale und Radikalſoziale in ganz kurzer Friſt genötigt ſein würden, ſich mit der jetzigen Regierungsmehrheit zu verſöhnen. Rede Tart eus in Dijon Die große Ueberraſchung dieſes parteipolitiſchen Lageberichts, wie ihn Tardieun lieferte, war die formelle Einladung an die Linksdemokraten, ſich mit der Regie⸗ rungsmehrheit zu verſtändigen. Was Tardieu nicht ſagte, iſt folgendes: Sein Kabinett kann ohne die Linksdemokraten nicht mehr exiſtieren, denn in der Provinz drängt man immer ſtärker zur Linksorientierung. Deshalb ſucht Tardieu den Vergleich. Er kann das Experiment umſo leichter riskieren, da zwiſchen den Linksdemokraten und den Sozialiſten wahlpolitiſche Zerwürfniſſe entſtanden ſind. Außenpolitiſch enthielt Tardieus Rede nichts Neues, nichts Intereſſantes. Er unterſtrich, daß ſich Frankreich in einer Lage befindet, die es jeglicher Beunruhigung und Windbeutelei enthebe.(Das Wort Windbeutelei ſoll ſich gegen Muſſolini richten). Den Nachdruck legte er auf die ſtarke Armee und die Notwendigkeit, die nationale Ver⸗ teidigung ungeſchwächt zu erhalten Nicht eine Silbe über die Möglichkeit ſchränkung der Rüſtungen! Auch auf wirtſchaftlichem und ſozialem Gebiet begnügte ſich Tardieu mit be⸗ kannten Schlagworten(Proſperitätl) und wiederholte die Verſicherung, daß Frankreich zu einem modernen Staatsweſen gemacht werden ſoll. einer Ein⸗ Der Veleidigungsprozeß Hindenburgs Der nationalſozialiſtiſche Führer Dr. Goebbels zu 800 Mk. Geldſtrafe verurteilt Berlin, 31. Mai. Nach dreiſtündiger Beratung des Gerichts verkün⸗ dete Landgerichtsdirektor Dr. Schmitz das Urteil, das auf eine Geldſtrafe von 800 Mark lautete, im Nichtzahlungsfalle auf einen Tag Haft für je 20 Mark. Ferner wurde die Einziehung der betreffen⸗ den Nummern des„Angriff“ und die Unſchädlich⸗ machung der Platten ausgeſprochen und dem Reichs⸗ präſidenten die Befügnis zuerkannt, das Urteil in einer Reihe von Berliner Blättern veröffentlichen zu laſſen. In der Begründung des Urteils führte Dr. Schmitz aus, daß jeder Beamte, alſo auch der Reichspräſident der öffentlichen Kritik ausgeſetzt ſei, die, ſolange ſie ſich in ſachlichen Grenzen bewege und keine beleidigende Abſicht habe, ſtraffrei bleiben müſſe. Was den inkriminierten Artikel„Lebt Hindenburg noch?“ angehe, ſo ſeien die in ihm enthaltenen Ausdrücke zwar ſcharf, aber noch ſachlich, ſo daß weder ſeine Generaltendenz noch ein⸗ zelne Sätze vom Gericht im ſtrafrechtlichen Sinne hätten beanſtandet werden können. Auch die Ueber⸗ ſchrift enthalte keine Beleidigung und ebenſo ſei im Text und der Zeichnung der Karrikatur„Und der „Retter“ ſieht zu“ eine Beleidigung nicht zu erblicken. Auch nicht in der Darſtellung Hindenburg als ger⸗ maniſcher Gott, der auf den Zug der verſklapten J Generationen blicke. Auch in der Unterſchrift„Herr Hindenburg hat nicht gegen die ſechzigjährige Ver⸗ ſklavung geſtimmt“, habe das Gericht keine Beleidi⸗ gung ſehen können. Obwohl die Zeichnung gleichfalls keine beleidi⸗ gende Generaltendenz enthalte, habe es doch in einem Teil eine beabſichtigte Beleidigung des Reichspräſidenten feſtſtellen müſſen. In der Zeichnung wurde allugoriſch dargeſtellt, wie ſich der Reichspräſident in ſeinem Süſſel auf die jü⸗ diſche Preſſe ſtütze, die man als Doppelfigur mit einer Fratze und dem Davidſtern verſinnbildlicht habe. Dieſe Darſtellung ſolle den Reichspräſidenten ver⸗ ächtlich machen und verſinnbildlichen, daß er ſeine eigentliche Aufgabe, dem deutſchen Volk als Ganzes zu dienen, nicht erfüllt habe. Dieſe beleidi⸗ gende Wirkung der Zeichnung hätte der Angeklagte zweifelsohne erkannt. Obwohl die Generaltendenz der Beleidigung nicht vorliege, habe man ſich hier zu einem beleidigenden Mittel bei der Dar⸗ ſtellung verſtiegen. Das Gericht ſei aus dieſem Grunde nicht zu einer Schuldfeſtſtellung im ganzen Sinne der Anklage gelangt, ſondern habe nur einen Teil der Zeichnung als beleidigend feſt⸗ geſtellt. Da der Angeklagte Ueber zeugungs⸗ täter ſei, komme eine Freiheitsſtrafe nicht in Frage. Es ſei daher eine Geldſtrafe verhängt worden, miſten prophezeien zwar eine Beſſerung der Ver⸗ hältutſſe in den„States“ auf Herbſt, was ſich, auf England übertragen, früheſtens nächſtes Frühjahr auswirken könnte. Die Labourregierung hofft aber nach wie vor mit der von den Liberalen übernommenen Freihan⸗ delsſidee vorwärts zu kommen. Eine oberfläch⸗ liche Umſchau in der Welt genügt, um überall ent⸗ gegengeſetzte Tendenzen erkennen zu laſſen. Die Vereinigten Staaten mit dem geplanten neuen Zoll⸗ tarif erreichen den Climax überſpannter Schutzzoll⸗ politik; Canada und Auſtralien haben dem Freihan⸗ delsgedanken längſt den Rücken gekehrt, andere * Dominions folgen dieſer Linie des geringſten Wider⸗ ſbandes. China und Indien, die beiden größten Weltmärkte der Zukunft, mit einer Einwohnerzahl, die beinahe die Hälfte der menſchlichen Raſſe umfaßt, ſtehen am Anfang ſchutzzöllneriſcher Entwicklung nach amerikaniſchem Muſter. Die Ausſichten der Frei⸗ händler ſind daher gering und die darauf ſich grün⸗ dende Hoffnung einer wirkſamen Bekämpfung der Arbeitsloſenfrage wird ſehr problematiſch. Die mehr oder weniger erfolgreiche Behandlung dieſer Dinge wird daher zum Prüfſtein der innerpolitiſchen Konſtellation in England werden, vor welcher die Fragen der Kohlenbill, Budgets uſw. an Bedeutung in den Hintergrund treten. Dy E Montag, den 2. Juni 1990 die mit Rückſicht auf die ehrwürdige Perſon des Reichskanzlers hoch ſein müſſe. Da der Angeklagtg auch nicht aus ehrloſen Motiven gehandelt habe, ſei als Erſatzſtrafe nicht, wie gewöhnlich, Gefängnis ſondern nur Haft feſtgeſetzt worden.. * Der Staatsanwalt hatte 9 Monate Gefängnis gegen Goebbels beantragt. Theaterſkandal in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin. 1. Juni. Ueber den Berliner Kunſtwochen ſcheint ein Un⸗ ſtern zu walten. Die Veranſtaltungen des Vorjahres die, wie erinnerlich, noch von Herrn Böß' zweifel, haften Fonds finanziert wurden, endeten bekannt⸗ lich mit einem ausgeſprochenen Fiasko. Es ſieht ganz ſo aus, als ob dem mit großer Reklame ange⸗ kündigten Unternehmen auch in dieſem Jahr ein Mißerfolg beſchieden ſein wird. Am Samstag gab es im Leſſingtheater bei der Uraufführung des Pirandelloſtücks„Heute abend wird aus dem Stegreif geſpielt“ einen Theaterſkandal von bisher kaum erlebtem Ausmaß. Das Publikum empörte ſich unter Toben Pfeifen, Ziſchen und ſtürmiſchen Schlußrufen gegen ein Stück, deſſen Unverſtändlichkeit, Langeweile und Geiſtloſigkeit gegenüber ſeine Geduld nicht ſtand zu halten vermochte. Die Revolte richtete ſich ausſchließlich gegen den Inhalt des Stücks. Die Tapferkeitsleiſtung der Schauſpieler, die das Stück mit Todes⸗ verachtung zu Ende ſpielten, wurde mit lebhaftem Beifall belohnt. Herr Pirandello war ſelber Zeuge ſeiner eklatanten Niederlage. Und dabei war dieſe Premiere als ein Höhepunkt der„Berliner Kunſt⸗ wochen“ gedacht! Letzte Meldungen Kundgebung der oſtdeutſchen Arbeits⸗ gemeinſchaft — Breslau, 1. Juni. Die Oſtdeutſche Arbeits⸗ gemeinſchaft und alle in der Arbeitsgemeinſchaft zuſammengeſchloſſenen heimattreuen Oſtverbände und Landmannſchaften hielten heute im großen Konzerthausſaal eine von mehr als 1200 Perſonen beſuchte machtvolle Oſtkundgebung ab, wobei Reichs⸗ finanzminiſter Prof Dr. Moldenhauer einen Vortrag über die geplante Oſthilfe der Reichsregie⸗ rung hielt. Schnellzug Paris Marſeille entgleiſt— Unfall oder Attentat? 4 — Paris, 1. Juni. Der Schnellzug Paris Marſeille iſt letzte Nacht kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof Montereau an der Seine ſüdweſt⸗ lich von Paris entgleiſt. Bisher wurden sieben Tote geborgen. Ungefähr 30 Perſonen wurden verletzt. Das„Echo de Paris“ erinnert daran, daß der Miniſterpräſident Tardien geſtern gegen Abend die gleiche Strecke benutzte, um nach Dijon zu rei⸗ ſen. Das Blatt ſpricht in dieſem Zuſammenhang die Vermutung aus, daß es ſich hier um ein Atten⸗ tat handle. Es ſei ja bekannt, daß Monterean eines der aktivſten Kommuniſtenzentren ſes Perſonenauto vom Zuge erfaßt — Stockholm, 1. Juni. Ein Perſonenauto wurde geſtern mittagag auf dem Eiſenbahnübergang bei Törreboda von einem Zuge erfaßt und zerſtört. Die vier Inſaſſen wurden auf der Stelle getötet. Wahr⸗ ſcheinlich hat der Motor des Wagens ausgeſetzt. Schreckenstaten koreaniſcher Kommuniſten — Sßul, 1. Juni. Eine Bande von 100 koxean⸗ ſcher Kommuniſten bombardierte koreaniſche Häuſer und Schulen, ſowie die japaniſchen Konſulate in Venki, Lungtſchiangtſun und anderen Städten und ſetzte ſie in Brand. Außerdem zerſtörte ſie Verkehrs⸗ mittel und elektriſche Kraftwerke. — Shaleſpeares Timon Neueinſtudiert im Mannheimer Nationaltheater Der Wonnemond hat ſich am Samstag im Theater mit einer bitterböſen Miene verabſchiedet: Die Tra⸗ gödie— oder iſt es eine Komödie?— vom Menſchen⸗ haſſer Timon, von Shakeſpeare in der Verdüſterung vor der letzten gereiften Klarheit ſeines Alters ge⸗ ſchrieben, paßt nicht einmal zu den Lenzgewittern, die in den letzten Maitagen niedergingen; ſie reinigt nicht die Luft, ſondern bedrückt, und ihre großen Aus⸗ brüche in den gewaltſamen Reden des Haſſes und der Verachtung beſitzen nichts von der naturhaften Maje⸗ ſtät des Donners und des Blitzes. Freundſchaft— ein Hohn, Geld— diebiſches Gift, das bleibt das arge Ergebnis des Stückes. Wir haben es ja ſchon in der Schule gelernt: donec eris felix ſolange du im Glück ſchwimmſt, wirſt du dir nicht helfen können vor Freunden, wenn's aber mal an⸗ ders kommt, dann biſt du allein. Und man hat weiter aus der Geſchichte menſchlicher Meinungen ge⸗ hört: la proprieté,'est le vol, Beſitz iſt nichts als Diebſtahl. a Der„Timon von Athen“ bildet gleichſam eine dramatiſche Paraphaſe auf dieſe mehr oder weniger wahren Sentenzen. Man ſieht erſt die Tafel Timons voll von Freunden, die ſich mäſten an ſeinem Gut, aber als es bergab mit ſeinen Reichtümern geht, da laſſen ſie ihn ſchmählich im Stich, und aus dem Menſchenfreund Timon wird ein Verächter der menſchlichen Natur und Geſellſchaft, der nun mit Schimpf und Geifer ebenſo verſchwenderiſch um ſich wirft wie früher mit ſeinem Geld. Was kann es ihm noch nützen, daß er draußen in der Wildnis, in die er ſich zurückgezogen hat, noch einen Schatz findet! Seine Welt ging unter, als ſein auf Menſchentreue errichtetes Gebäude elend zu⸗ ſammenbrach. Nur noch um Athen, d. h. jene ſchnöde Menſchengeſellſchaft zu zerſtören, wirft er das ge⸗ fundene Gold hin; er ſelbſt geht unter, wie ſeine Welt verſank. 8 Das Stück mit der eingeflochtenen Handlung von der Rache des Alkibiades für den Undank des atheniſchen Senats, weiſt natürlich— wie käme man ſonſt dazu, Shakeſpeare ſeinen Autor zu nennen!— ein hohes Maß von dramatiſchem In⸗ genium in der Führung der Handlung, vor allem aber in der anklagenden Rhetorik auf. Sie vor allem iſt zum Inſtrument für Timons Leid geworden. Dabei wird ſie mit einigen Dialogen behängt, die Shakeſpeares dramatiſche Rechenkunſt zuſammen⸗ gefügt hat. Das ſollte man beachten. Der Regiſſeur Dornſeiff, in dieſem Fall ſelbſt der Bearbeiter des Stückes, hat ſich dagegen ein wenig zu unbekümmert über den dramatur⸗ giſchen Aufbau der beiden letzten Akte des Originals hinweggeſetzt. Die atheniſchen Beſuche, vor allem die Staatsviſiten der Senatoren in Timons Einſamkeit ſind doch nur auf ſeinen ruchbar gewordenen Gold⸗ fund zurückzuführen. Alkibiades hingegen kommt nicht auf die Gerüchte vom neuen Reichtum Timons zu ihm, ſondern(im Original) unmittelbar nach der Entdeckung des Schatzes. In der Neueinſtudie⸗ rung des Nationaltheaters ſind dieſe Szenen nicht eben glücklich umgeſtellt und durcheinandergeworfen, ſo daß der dramatiſche Plan nur noch entſtellt durch⸗ ſchimmert. Seine Abſicht hätte der Regiſſeur immerhin er⸗ reicht: er wollte Konzentration ſchaffen. Das gelang ihm in dem der Dichtung folgſameren erſten Teil, wie auch im zweiten, wenn man von einem Vergleich mit Shakeſpeares Text abſieht, ausgezeichnet. Aus dem Zuſammendrängen iſt zuweilen allerdings ein Preſſen der ſprachlichen Wiedergabe geworden. So ſtark brauchen die Tiraden dieſes Stückes nicht in⸗ ſtrumentiert zu werden; es wäre beſſer, dafür mehr auf die ſprachliche Sorgfalt zu achten. Es heißt nicht Gätta, ſondern Götter, nicht washalb, ſondern wes⸗ halb, und wie dieſe außerhalb der Belange des Timonſchen Haſſes liegenden vokaliſchen Injurien noch heißen mögen. * Die ſchwere und eigentlich gar nicht dankbare Titelrolle gab Hans Fin ohr mit einem ſtarken, zumeilen allzuſtarken Aufwand an rhetoriſcher Kraft. Aber er verſtand geſchickt, den Uebergang vom Glück zum Elend darſtelleriſch glaubhaft zu machen, was der Dichter in dieſem Fall ganz dem Schauſpieler überläßt. Von den übrigen Darſtellern iſt als ge⸗ ſchloſſenſte Leiſtung der Zyniker Apemantus von Karl Marx hervorzuheben. Die Darſteller Birgel, Heinz und Köhler gaben dem Trio der falſchen Freunde Profil, Erich Muſil als jugendfriſcher Alkibiades, Godeck und Krüger als treue Diener Timons, Simshäu⸗ ſer, Renkert, Hauben reißer, Alfter, Linn, in gut typiſterten Doppelrollen, Lang ⸗ heinz und Kolmar als atheniſche Senatoren, ſchließlich Eva Fiebig und Lilian Berley als Vertreterinnen der atheniſchen Halbwelt bildeten einen in düſter⸗barocke Farben der Szene getauchten Reigen um Timon. Die Gewänder verſuchten in Form verſchieden ge⸗ tönter Kutten bis zum Hals einen atheniſchen, dann durch die Montage einer Krauſe einen eliſabethani⸗ ſchen Anklang zu geben. Das Publikum zeigte ſich von einer überraſchenden Empfänglichkeit für das Stück und bedachte die Darſtellung mit einem ihrer phyſiſchen Stärke entſprechenden Beifall, der am Schluß auch den Spielleiter vor die Rampe vief. Dr. K. Vom Varock zum Empire Die neue Ausſtellung des Schloßmuſeums Geſtern vormittag hat Prof. Dr. Walter mit einer kurzen einführenden Anſprache vor geladenem Publikum die neue Ausſtellung eröffnet:„Innen⸗ räume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“ in der Wiedergabe durch Ge⸗ mälde namhafter Künſtler. Mit dieſer Ausſtellung wurde ein glücklicher Ge⸗ danke verwirklicht, denn die Räume unſeres Schloſſes ſind einem ſolchen Unternehmen wie vorbeſtimmt und fordern es geradezu heraus. Sie legen aller⸗ dings auch manchen Vergleich nahe, der nicht immer zu Gunſten der einſtigen Träger der Mannheimer Schloßgeſchichte ausfällt.. Denn dieſe ſind ja durch⸗ aus nicht die pietätvollen Sachwalter geweſen, deren ſich andere Schlöſſer wie etwa Würzburg, Ansbach, Ludwigsburg, Bruchſal, Potsdam erfreuen durften, die heute noch immer den Beſucher mit der ſtillen Anmut oder prunkvollen Pracht ihrer urſprünglichen Innenausſtattung begrüßen. — Es ſind Innenräume deutſcher Schlöſſer, die uns durch dieſe Gemälde nahegebracht werden, aus einer Zeit, in der es ein eigentliches politiſches Deutſchland ja nicht gab, ſondern höchſtens eine Ad⸗ dition unzähliger ſelbſtherrlicher Kleinſtaaten und Stätchen, deren Souveräne eifrigſt beſtrebt waren, alles andere zu ſein als ſte ſelbſt, als deutſch. So iſt erklärlich, daß uns gerade jene Zeit des Abſolu⸗ tismus, des 18. Jahrhunderts, eine ſo große Zahl eindrucksvoller höfiſcher Barock⸗ und Rokokobauten hinterließ, deren unerhörte Schönheitsfülle auch heute noch jeden begeiſtern muß, der es vermag, von dem düſteren Hintergrund dieſer Bauten, den ſozialen Mißverhältniſſen jener Zeit, abzuſehen. Selbſtverſtändlich iſt eine ſolche Ausſtellung eine Sache des reinen art pour Part, Denn es liegt ja ein Abgrund zwiſchen dem Zeitbewußtſein des 18, Jahrhunderts und der Gegenwart, deren Exponen⸗ ten Gropius und Corbuſier heißen. Schon aus die⸗ ſem Grunde iſt es begreiflich, daß heute nur wenige Maler das hiſtoriſche Schloßinterieur zum ſpeziellen Motiv ihrer Arbeit wählen. Hinzu kommt, daß gerade dieſe Art des reinen Interieurs an ſich ſelbſt ſchon ſo ausgeſprochen maleriſch iſt, daß ſie vom hen⸗ tigen Künſtler einen nur ſelten möglichen Selbſtver⸗ zicht, eine urſprüngliche Freude am Objekt und Hin⸗ gabe verlangt. Und verſtändlich iſt, wenn viele Ma⸗ ler dieſen Motiven ängſtlich aus dem Wege gehen, denn ſie enthalten auch zuviel Verführeriſches für einen ernſten Künſtlerwillen, wie in dieſer Aus⸗ ſtellung z. B. gerade die effektvollen Paſtelle von Franz Huth⸗Weimar beweiſen. ſchen Maler und Motiv offenbaren die Bilder von Gustav Kullrich⸗Karlsruhe(Schloß in Ludwigs, burg), Ernſt Liebermann(Barockzimmer Weikers⸗ heim) und Wilhelm Volz⸗Karlsruhe(Ludwigsburg). Sie alle aber werden übertroffen von Karl Graeb (18161884), deſſen Miniaturen wundervoll trans⸗ parent find für Duft und Stimmung einiger Räume des Neuen Palais Potsdam und des Berliner Schloſ⸗ ſes. Auch Fr. X. Nachtmann(17991846) vermittelt ſehr befriedigend einen Blick in das Empirekabinett des Monbijou⸗Berlin. Recht angenehm berührt die ſtille Art, mit der Carl Hoff Motive aus dem Bruchſaler Schloß wiedergibt, *. Aber der Akzent dieſer Ausſtellung, deren Beſuch auch ſehr erleichtert wird durch die kleine Zahl der 120 Bilder— liegt ja nicht auf der rein künſtleriſchen Qualität der Bilder. Beabſichtigt iſt vor allem, dem Beſchauer einen Eindruck eu geben von der fabelhaften Höhe höfiſcher Wohnkultur vor zwei Jahrhunderten, Dieſes Erlebnis wird dem Beſucher ſicherlich zutei und weite Kreiſe der Mannheimer Bevölkerung wer⸗ den davon tief befriedigt ſein. Vor allem jene, die ſchon länger im Beſitze einer Dringlichkeitskarte des Wohnungsamtes ſind..(Einige der Bilder ſind au verkäuflich.)* Ein ſehr viel größeres Gleichgewicht zwi⸗ S UD es 0 ſel is, dis en n 8. em ige eſe iſt⸗ ts. ide len 5. len e 4 büne die ganze Zeit über zu nachſichtig war. Montag, — — — 5 — Samstag nachmittag um 2 Uhr des Ka fortgeſetzt ſchwach beſetzt. Im rordnete, 9 Stadträte, Am purde die Beratung „ der Oberbürgermei 1 19 irgermeiſter Dr. Walli anweſend. Erſt ſpäter Haus. Die ſich das . 0 eutſchen Volkspar fehlte Fraktion der D lange 191 tet = . weil ſie eine wich itzung abhie mittelmä beſetzt. Die manchen vom Bef ſuch der HBürgeraus eſchußſt 3 abgehalten zu haben. Wie man nachher mußte, ſetzte ſich der größte Teil der T e ſucher aus An gern der Kommuniſte! ammen, die ihre Genoſſen im tterſtützten. ner ſprach Stadtrat Perrey (Dutl.) eſonderer Dank galt den Aer zten und der n 0[legeperſonal der Krankenanſtal⸗ ten, Es wäre zu wünſchen, daß dieſe Tätigkeit auch von allen K 8 anerkannt werden würde und Klagen über Behandlung des Pflegeper⸗ ike endlich verſtummen. Der Ge⸗ ſei in dieſem Winter beſſer ge⸗ Die Uel fh ſehr ſtark. So ſeien 54 Perſonen in ungenügen⸗ ebelegung mit Perſonal ſei auch jetzt den Räumen untergebracht worden. Irrenzelle, Waſch⸗ und Baderäume mußten mit Perſonal belegt Ein ungeheurer dann Stv. Frau Heiſer(Soz.) das Sie ging auf die allgemeine Notlage entſtand, als Wort ergriff. ein, konnte ſich aber kaum verſtändlich machen, da die Kommuniſten immer dazwiſchen riefen. Ein Kommuniſt rief:„Du kennſt keine Not.“ Sty⸗V. Rücker ſchrie in den Saal. Die Mehrzahl der Kommuniſten war von den Plätzen aufgeſprungen. Str. Lechleiter mußte einen Ordnungsruf hinnehmen. Von der Tribüne herab erfolgten Zurufe in den Saal. Der Oberbürgermeiſter hrohte mit der Räumung der Tribüne, wenn keine Ruhe eintrete. Die Drohung blieb aber ohne Wir⸗ küng, ſo daß der Oberbürgermeiſter kurz vor 43 Uhr den Auftrag zur Räumung der Tribüne gab., Die meiſten der Stadtverordneten verließen den Sagal. Sozialdemokraten und Kommuniſten ſtanden ſich in drohender Haltung gegenüber. Es ſah faſt nach Tätlichkeiten aus. Viel hat in dieſem Augenblick beſtimmt nicht dazu gefehlt. Frau Wagner(Komm.) forderte die Tribünenbeſucher zum Bleiben auf. Der ſchlimmſte Schreier bei der Kommuniſten war Böhler, der den Sozialdemo⸗ kraten die unflätigſten Schimpfwort an den Kopf warf. Nur Zurufen leerte ſich die Tribüne. waren faſt noch allein im Saale. Es war offenſichtlich, daß es ſich bei dem Gebaren der Kommuniſten um eine abgemachte Sache han⸗ delte. Schon die Anteilnahme der Tribüne bewies ein gewiſſes Einverſtändnis mit den Kommuniſten 0 Saal. Ganz kann man den Oberbürgermeiſter von dem Vorwurf nicht frei ſprechen, daß er gegen die ien im Saale und gegen die auf der Tri⸗ Mit einem ſtrafferen Eingreifen vom erſten Verhand⸗ lungstage an wäre vielleicht das für den Mann⸗ heimer Bürgerausſchuß unwürdige Schau⸗ ſpiel verhütet worden. Hoffentlich zieht der Ober⸗ hürgermeiſter für ſpätere Verhandlungen eine Lehre daraus. Nach Wiedereröffnung der Sitzung erſchienen auch die Mitglieder der volksparteilichen Fraktion im Die Kommuniſten Saal. Stv. Frau Heiſer(Soz.) ſetzte ihre durch die Tumulte unterbrochene Rede fort. Als Stadtrat Lechleiter(Komm.) wieder dauernd unterbrach, tief Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich:„Herr Lechleiter, ich bitte Sie, bie Rednerin doch endlich ſprechen zu laſſen. So geht das nicht weiter.„Meine Herren“, wandte er ſich an die Kommuniſten,„Sie haben das alles abgekartet“. Natürlich Proteſtrufe bei den Kommuniſten, die allerdings nicht gerade ſtberzeugend klangen. Der Zuſammenhang zwiſchen ihnen And der Tribüne war denn doch zu offenſicht⸗ lich, Die Rednerin bedauerte die Not der Arbeits⸗ loſen. Kurz ſtreifte ſie dann noch die privaten Wohl⸗ tätigkeits einrichtungen. Stv. Dr. Helffenſtein Dem.) wies darauf hin, daß der Mittelſtand am Ende ſeiner Leiſtungsfähigkeit angelangt ſei. Stv. Frau Weickert(D. Vp.) ſprach beſonders ben p privaten Wohlfahrtsein richtungen den Dank der Stad verordneten aus. Wenn die brtvaten Wohltätigkeitseinrichtungen nicht vorhanden wären, müßte die Stadt noch mehr leiſten. Es würd manche Not nicht gelindert werden können, die heute gelindert wird. Hoffentlich könnte man in den näch⸗ ſten Jahren mehr Kinder nach auswärts in Höhen⸗ luft bringen. Dem Fürſorgeamt müſſe man für ſeine Tätigkeit dankbar ſein. Die privaten Kranken⸗ anſtalten müßten unterſtützt werden, da es nicht an⸗ ginge, daß dieſe die ganze Laſten allein tragen. widerwillig und unter dauernden alberatung in der Schluß ſit tzung am Nee und ber limmen angenommen wird. Samstag werden. beſtehe, Der alte Wi ohn da den 8 habe man E Feudenheil Jahren, ſeit das rweiterungen er Bahnhof, ung diente, werde 17 en. Da as mit der Pflege nichts zu tur„ müſſe auß halb untergebracht werden. Das Krankenhaus l ſſ bis zur Höchſtgrenze von 1700 Betten Zum Anbau von neuen Gebäuden ſei vorhan den. Stern(Soz.) ſprach gleichf zum Er ſtellte feſt, daß in der Bekämpfung tskrankheiten eine Beſſerung einge⸗ treten ſei. Stv. Her zog(Komm.) führte aus, daß die geſtrige Provokation durch den unerhörten An⸗ trag der D eutſchen Volkspartei entſtanden ſei. Sberbürg germeiſter Heimerich:„Es kann hier d Provokatior bürgeworfen werden. Herr i Sie zur Ordnung.“ Der 8 8 daß der ganze Etat ein Hunge etat fei. der Vermehrung der Arbeits loſen habe ſich am Fürſorgeetat nichts geändert. Herzog hält dann ſeine Anf die ihn neiſter die Ankü Ende ſei, ache ausſchließlich zur Sozial⸗ mit Gelächter unterbricht. Der bat ihn, zur Sache zu ſprechen. udigung erfolgte, daß die Rede⸗ ſprach Herzog unentwegt weiter. e Zurufe„Schluß“ ſtörten ihn nicht am „Auch als der Oberbürgermeiſter ihm das zog ſprach der Redner weiter. 11 im Saal Stv. Kober (Komm.) ging nochmals kurz auf den Etat des Krankenhauſes ein. Man ſtreiche im⸗ mer da, wo die Intereſſen des Proletariats berührt würden. Sein Genoſſe Grimm verſuchte die Aus⸗ führungen von Dr. Moekel vom Fi g zu wider⸗ legen. Das Geld der privaten Wohltätigkeitseinrich⸗ tungen werde zur ungeheuren Verleumdung und Hetze gegen den Kommunismus verwandt. Der Erz⸗ biſchof in Freiburg habe zu ſeinem 100 jährigen Be⸗ ſtehen 50 000% vom badiſchen Staat erhalten. Dieſe Feſtſtellung löſte allgemeine Heiterkeit aus. Di Rote Hilfe ſei die einzige Organiſation, die man unterſtützen müſſe.(Mit bürgerlichem Geld natür⸗ lich.) Str. Lechleiter(Komm.) kam in dieſem Zuſammenhang auch auf die Beſeitigung des§ 218 zu ſprechen. Sty. Wilhelm Thelen(3Ztr.) wandte ſich in beſonders ſcharfer Weiſe gegen die Kommuniſten. Man könnte faſt glauben, daß Herr Müller bei ſeinen Angriffen gegen das Zentrum unter Zwangs⸗ vorſtellungen gelitten habe. Jetzt kam Lechleiter wieder in Wut. Er rief dem Redner zu:„Wenn Sie nicht ſofort ruhig ſind, komme ich hinüber.“ Die Handbewegung, die dieſen Ausruf unterſtrich, war zu eindeutig, um den Zweck des Beſuches beim Zentrum je verſtändlich zu machen., Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich rügte die Ausführungen des Stv. Thelen. ußſi 9 nachmittag— So Deulſchnationalen einigen ſich auf ein Der ſtädtiſche Haushaltplan 1 fit Mehrheit. Der Antrag, den Anſatz für Krankenhaus um 67 000 Mk. ebenſo die beiden An⸗ s rat und Bettwä ch e 1 t Betrag für Kle 15 5 S hre e p a raturen um 40 000 9 it den folgende kommu⸗ 1 5 Belkrige für Kin⸗ rgärten 1 und Kin⸗ 1 gen mit 37 000 Mk. zu ſtreichen, die 'o nfürſorge um 24 000 Mk. zu erhöhen, die Beiträge für private Wohlfahrtspflege mit 20 000, Mk., für die katholiſche und evangeliſche B ahnhofsmiſſion mit 1900 Mk., für den kutterſchutz um 500 Mk., für den abenhort mit 6400 Mk und für dei chen hort mit 3250 Mk. zu ſtreichen ch der Antrag, den Beitrag an den katho⸗ li 5 1 Fr hulfonds mit 3300 Mk. zu ſtreichen, wur die Anträge die private telle mit 2800 Mk. und 800 r nd das katholiſche Ar⸗ beiterſekretariat mit 800 Mk. zu ſtreichen, abgelehnt. Der Antrag, für die Rote Hilfe 1000 Mk. einzu⸗ ſetzen, fand bei dem Hauſe ebenfalls keine Gegenliebe. Auch der Antrag, den Aufwand für das Geſund⸗ heitsamt mit 15 Mk. zu ſtreichen, verfiel der Ablehnung. Förderung der Leibesübungen Hierzu ſprach nur Sty. Sichler(Komm.). Für das Stadion ſeien alle Mittel zu bewilligen, die zu ſeinem Ausbau dienen. Die Arbeiterſportvereine da ſie nicht wie die bef 1 ſich in großer Notlage, bürgerlichen Sportvereine von Privatunternehmen Unt erſt ützungen erhalten. 25—50 Proz. der Mit⸗ glieder ſeien arbeitslos(bei den bürgerlichen Sport⸗ vereinen iſt es nicht anders). Auch die Schwimm⸗ vereine ſeien nicht in der Lage, ihre Schwimmübungen 800 durchführen zu ünne Man müßte ihnen daher einen ermäßigten Badepreis von 15 Pfennig ge⸗ währen. Im Stadion müßte jetzt endlich das Schwimmbecken in Angriff genommen werden, damit große Veranſtaltungen geſchloſſen im Stadion ehalten werden könnten. Auf der Rück⸗ ſeite des Stadions ſeien Eingänge zu ſchaffen, damit die Leute, die über die Brücke kommen, 8 zuerſt nach Neuoſtheim laufen müßten. Die Räume Sportarztſtelle ſeien in jeder Weiſe hend. Wenn einmal etwas vor⸗ 1 5 komme, Verunglückten nicht einmal Antrag, die Zuwendungen für die. Leibesübungen von 60.000 auf 70 000 Mk. zu er⸗ 1 öhen, wurde abgelehnt. Der zweite Antrag, den Mitgliedern von Schwimmvereinen den Beſuch des Bades zu einem er mäßigten Preis von 15 Pfennig zu ermöglichen, wurde dem Stadtrat über⸗ wieſen. Bei der großen Notlage, die auf allen Ge⸗ bieten der Leibesübungen herrſcht, hätte man eigent⸗ lich eine größere Teilnahme in der Ausſprache er⸗ warten können. Wohnungsfürſorge 2 Das Wohnungselend Müller(Komm.): 8 N ute noch beſtehen. Str. 0 würden he und die Wohnungsnot Die Wohnungsſucher ſeien um 1 Million Woh⸗ nungen betrogen worden.(Der Saal leert ſich er⸗ ſchreckend raſch.) Wie die Wohnungsnot in Mann⸗ heim behoben werden ſolle, das zeigten die Büchner⸗ Baracken ſehr deutlich. Wenn er in den Baracken wohnen würde, würde er keine Miete bezahlen. Bürgermeiſter Büchner nahm zu den Ausfüh⸗ rungen des kommuniſtiſchen Reoͤners Stellung. Man habe über 9000 Wohnungen gebaut. Das Wohnungsamt habe Erhebungen gemacht, wie viel Miete die einzelnen e eee zahlen könnten. Im ganzen ſeien 2800 Meldungen ein⸗ gegangen, von denen 500 etwas erhöhte Miete zahlen könnten und der Reſt von 2300 nur für verringerte Mieten in Frage käme. Die Wohnungsnot ſei in Mannheim ſchon außerordentlich gemildert worden. Auch in dieſem Jahr werde man wieder bauen können. Es ſeien bereits für 999 Wohnungen Darlehen gegeben worden. Man werde beſonders darauf ſehen, daß möglichſt billige Wohnungen ge⸗ baut würden. Der Redner hofft in den nächſten Jahren die Wohnungsnot ganz beſeitigen zu können. Die hierzu vorliegenden Anträge der Sozialdemo⸗ kraten, Demokraten und Kommuniſten wurden dem Stadtrat überwieſen. Der Oberbürgermeiſter legte dann eine halbſtündige Pauſe ein, um mit den Fraktionsführern und je einem Vertreter der einzelnen Parteien über die Deckungsfrage zu verhandeln. Um.50 Uhr wird die Sitzung wieder eröffnet. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich gibt folgenden Abänderungsantrag bekannt, auf den ſich die Fraktionen demokratie, der Sozial⸗ der Demokraten, der Deutſchen Volks⸗ partei und der Arbeitsgemeinſchaft der Wirtſchafts⸗ partei und Deutſchnationalen geeinigt haben: Die Vorlage„Haushaltplan der Stadt M annheim für das Rechnungsjahr 1930 und die Erhöhung der Werktarife“ wird wie folgt geändert: A. Die Unzulänglichkeit im Haus⸗ haltplan 1930 in Höhe von iſt wie folgt zu decken: 1130 000%¼ l. durch Aenderung im Beizug des Betriebs vermögens zur Gemeindeſteuer mit einer Ein⸗ nahme von 150 000 4 2. durch Erhöhung der Strom⸗ preiſe mit einem Ertrag von 940 000 ½¼¼ 3. durch Erhöhung der Gas⸗ preiſe mit einem Erkrag von 140 000/ 4. durch Kürzung der Zu füh⸗ rungen zum Ruhege ea fonds um 200 000 ¼ zuſammen: 830 000%¼/ Von den hiernach verbleibenden 300 000% ſind durch Einſparungen, die während der Etatsberatungen vor⸗ genommen wurden, gedeckt 157 840/ 142 160* D — er Reſt von iſt wie folgt auszugleichen: a) Voranſchlag Nr. 6„Verſchiedene Einnahmen und Ausgaben“. O. Z. 5b. Der Unterſchiedsbetrag von 4000% der ſich bei den Aenderungen im Haushaltplan zufolge des neuen badiſchen Finanzgeſetzes ergeben hat u. den ſonſtigen zu⸗ fälligen Ausgaben zugeſchlagen wurde, iſt wieder zu ſtreichen. Seele 352 gegen Zentrum 0 Kommuniſten mit Die Galerie muß wieder geräumt werden N b) Voranſchlag Nr. anlagen“. 34„Grün⸗ 1. O. Z. 28. Anlage des Her ⸗ z o gen riedparkes Der Aufwand für die Anlage des erſten Teiles 1 nach den bis⸗ herigen Beſchlüſſen durch Ein⸗ ſtellung gleicher Raten in die Voranſchläge 1928— 1932 zu decken. Die Rückzahlung der noch beſtehenden Reſtſchuld von 120 000/ wird auf die Jahre 1930—1935 verteilt. Statt der vorgeſehenen 40000/ ſind da⸗ her nur einzuſtellen 20 000 /. Einſparung hiernach 2. O. Z. 30. Herſtellung einer Kleingarten ⸗Daueran⸗ lage in der Dohllache: Von dem Geſamtaufwand von 80000% ſind noch zu decken 53 000 /, die nach den bisheri⸗ gen Beſchlüſſen mit 27000 // und 26 000/ in den Haushalt⸗ plänen 1930 und 1931 anzufor⸗ 20 000* dern ſind. Die Rückzahlung iſt auf die Rechnungsjahre 1930 bis 1933 zu verteilen, ſo daß 1930 nur 13 000/ vorzuſehen ſind. Einſparung hiernach 3. O. Z. 39. Schaffung einer öf⸗ fentlichen Grünanlage in der Schwetzingerſtadt: Von dem Aufwand ſind noch 32 000/ zu decken, die in 3 ſtatt bisher 2— Jahresraten in die Haushaltpläne 1930 bis 1932 einzuſtellen ſind. Die Einſparung beträgt c) 1 Nr. 36 14 000* 5 000 4 „Volks ⸗ 8 auliche Unterhal⸗ tung der Schulhäuſer: Der Anſatz von 65 800/ für die Einrichtung elektriſcher Be⸗ leuchtung in 3 Volksſchulgebäu⸗ den iſt auf 3 Jahre zu verteilen. Vorgeſehen ſind daher nur 22000 /. Einſparung d) Voranſchläg Nr. 62„Kranken⸗ anſtalten“. Ein Teil der Neu⸗ anſchaffungen iſt auf den Er⸗ neuerungsfonds zu überneh⸗ men. Es ſind daher folgende An⸗ ſätze zu kürzen: 1. O. Z. 162. Neuanſchaffung von Kleidung, Bettung und Weiß⸗ zeug von 76 000/ auf 50 000 l. Einſparung 2. O. Z. 1724. Neuanſchaffung von Hauseinrichtungs⸗Gegenſtänden von 10 000% auf 6000 /. Ein⸗ ſparung O. Z. 5. 43 800* 26 000 4000 116 800 4 25 360 4 zuſammen Die reſtlichen ſind dem im Haushaltplan eingeſetz⸗ ten Ertrag der gemeindlichen Grund⸗ und Gewerbeſteuer zuzuſchlagen. Mit der Annahme dieſes Antrags gelten alle übrigen noch vorhandenen Anträge als erledigt. B. In Vollzug hierzu wird beſtimmt: 1a. Für die Erhebung der Grund⸗ und Ge⸗ werbeſteuer in den Rechnungsjahren 1930 und 1931 wird gemäß 8 583 Abf. 2 des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes der ge⸗ ſetzliche Steuergrundbetrag der Gebäude um 50 v. H. auf 60 Pfg., derjenige des Betriebs⸗ vermögens um 25 v. H auf 20 Pfg. von je 100% Steuerwert erhöht. 818 zum Abſchluß der Steuerveranlagung 1930 werden die nach den Steuerwerten des Betriebsvermögens bemeſſenen Vorauszah⸗ lungen auf die Grund⸗ 15 Gewerbeſteuer gemäß 8 59 Abſ. 23 des Grund⸗ und Ge⸗ werbeſteuergeſetzes in Höhe von 158 Hun⸗ dertteilen der nach Ziffer 13 erhöhten Steuergrundbeträge erhoben. Die endgültige Steuer für 1930 wird nach dem Steuerſatz von 158 Hundert⸗ teilen bemeſſen, wenn in den Beſtimmungen des Grund⸗ und Gewer rbeſteuergeſetzes und im Finanzausgleich zwiſchen Land und Stadt keine weſentlichen Aenderungen eintreten und die Steuerwerte und Gewerbeerträge nach Abſchluß der Steuerveranlagung für 1930 nicht erheblich von den bei der Aufſtel⸗ lung des Haushaltplaus angenommenen Anträgen abweichen. 2. Für den bei der Ableſung ab 25. feſtgeſtellten und den künftigen gelten folgende Stromprei ſe: a) Licht⸗ ſtrom 43 ee Ks ct.(bisher 40), b) Kraft⸗ ſtrom 22 Pfg. KWSt.(bisher 20), e) C⸗Strom 1 10. April 1930 Verbrauch Die Geſellſchaft der S 183021930 Vertr Heinrich Schanze, Hermann Peter, Rudo e tung: Bezirksleiter, General⸗Agent, Spitzenleiſtungen im Perſonenverſicherungsweſen. Mannheim, Meerlachſtraße 29 Mannheim, olf Gramlich, Verſicherungsinſpektor, Mannheim, U 4, Lameyſtraße 16 16 4. Seite. Nr. 251 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 2. Juni 1990 (Einheitspreisſtrom) die erſten 200 000 KWSt. Jahresentnahme 8 Pfg. K WSt.(bis⸗ her 7) die folgenden 200 000 KWSt. Jahres⸗ entnahme 75 Pfg./ KWSt.(bisher 6,5), die weiteren KWSt. Jahresentnahme 7 Pfg./ KWSt.(bisher). Die Grundgebühr bleibt unverändert. 3. Für den bei der Ableſung ab 25. April 1930 feſtgeſtellten und den künftigen Verbrauch gelten folgende G aspreiſe: für die erſten 20 000 Kbm. Jahresentnahme 1677 Pfg. Kbm. (bisher 16 Pfg.), für die folgenden 30 000 Kbm. Jahresentnahme 15% Pfg. Kbm.(bis⸗ her 15 Pfg.), für die folgenden 50 000 Kbm. Jahresentnahme 13½ Pfg./ Kbm.(bisher 13 Pfg.), für die weiteren Kbm. der Jahres⸗ entnahme 12% Pfg./ Kbm.(bisher 12 Pfg.). Stv.⸗V. Dr. Jeſelſohn(Dem.) weiſt nochmals auf die kritiſche Lage hin, in der ſich die Stadt be⸗ finden würde, wenn der Etat abgelehnt würde und wenn der Landeskommiſſär den Etat feſtſetzen müßte. Er ſchildert die Anſtrengungen, die gemacht worden ſind, um eine Einigung zu erreichen, die nun hier vorliegt und mit der im Grunde keiner recht zufrieden ſei. Er nennt die einzelnen Poſten, um die das Jahr 1931 ſchlechter geſtellt ſei und gibt von der Verſicherung des Oberbürgermeiſters Kenntnis, daß die 450000 Mark Erübr igungen für das Jahr 1931 reſerviert bleiben. Dank der guten Fi⸗ nanzpolitik Dr. Kutzers ſei Mannheim finan⸗ ziell in guter Lage geblieben. Er richte an den Oberbürgermeiſter die dringende Mahnung der Bürgerſchaft, in dieſem Sinne weiterzuarbeiten. Politiſche Gründe bitte er bei der Betrachtung dieſes Vermittlungs vorſchlages außeracht zu laſſen, da er im Allgemeinwohl der Stadt liege. Sty. Dr. Moekel(3Ztr.) meint, daß die Aus⸗ führungen des Sty.⸗V. Dr. Jeſelſohn ihn in ſeiner ablehnenden Haltung beſtärkt hätten. Denn wenn man die 450 000 Mk. Erübrigungen nicht in den Etat einſetzen wolle, ſo gleiche man einem Schuldner, der ſein vorhandenes Geld nicht hergeben wolle, ſondern lieber neue Schulden mache. Die Zentrumsfraktion bedauere, an ihrem ablehnenden Standpunkt feſt⸗ halten zu müſſen. Stadtrat Lechleiter(Gommu⸗ niſt) charakteriſiert den Vermittlungsvorſchlag als die Fortſetzung der Ausbeutungspolitik, die auch ge⸗ gen den Mittelſtand gerichtet ſei, und richtet ſcharfe Angriffe gegen die Wirtſchaftspartei. Die Kommu⸗ niſten lehnten die Erhöhung der Gas⸗ und Strom⸗ preiſe ab als eine Belaſtung der werktätigen Maſſe. Ebenſowenig könnten ſie die anderen Vorſchläge gut⸗ heißen. Die Oppoſitionsſtellung des Zentrums be⸗ trachtet der Redner lediglich als Wahlmanöver. Stv. Noll(Ztr.) bezeichnet die Begründung der Vorlage als unlogiſch und Trugſchluß. Dasſelbe hätte man mit dem Antrag der Zentrumspartei erreichen kön⸗ nen. Der Redner verſucht die Haltung des Zentrums zu rechtfertigen. Stv. Schneider ruft:„Wer ſich zuviel entſchuldigt, klagt ſich an!“ Die Schlußabſtimmung Um halbes Uhr wird die Schlußabſtimmung vor⸗ genommen. Die Abſtimmung über den Ahbhän⸗ derungsantra g muß auf Antrag der Zentrums⸗ fraktion name ntlich erfolgen. Bemerkenswert iſt, daß auch Bürgermeiſter Büchner gegen den An⸗ trag ſtimmt. Als der Name des kommuniſtiſchen Stadtrats Schnell aufgerufen wird, hört man zu⸗ nächſt ein Ja. Schallende Heiterkeit. Herr Schnell verbeſſert ſich aber ſofort. Als ein ſozialdemokrati⸗ ſcher Stadtverordneter ſtatt mit Ja mit Hier antwor⸗ tet, wird ihm von den Kommuniſten zugerufen, ob er denn meine, auf dem Kaſernenhof zu ſein. Zentrum und Kommuniſten ſtimmen geſchloſſen dagegen. Zu ihnen geſellt ſich der Stv. Morell. Die Abſtim⸗ mung über den nachfolgenden ſtadträtlichen Antrag ergibt das gleiche Stimmenverhältnis: a) Alle im gedruckt beiliegenden ordentlichen Haus⸗ haltplan der Stadt Mannheim für das Rechnungs⸗ fahr 1930 enthaltenen Einnahmen und Ausgaben (408 442 360 Mk.) werden feſtgeſtellt. Damit ſind die Einzelvoranſchläge der Hauptverwaltung, der Be⸗ triebe und Anſtalten uſw. im Einzelnen wie im Gan⸗ zen genehmigt. Wo bei den beſonderen Herſtellungen und Anſchaffungen Raten eingeſetzt ſind, darf die Ausführung im Rechnungsjahr 1930 dann erfolgen, wenn zugleich der Geſamtbetrag beigefügt iſt. Die allgemeine Ermächtigung auf Seite 3 des Haushalt⸗ plans wird ausdrücklich beſtätigt. b) Der Voranſchlag über die außerordent⸗ lichen Ausgaben der Stadt Mannheim im Rech⸗ nungsjahr 1930— Seite 250— wird mit 11 350 700 Mark feſtgeſtellt. Städtiſche Nachrichten Sonntag mit Gewitterneigung Das Wetter des erſten Juniſonntags, der zugleich der Monatserſte war, geſtaltete ſich recht abwechs⸗ lungsreich. Den Frühaufſtehern, die ſchon im Mor⸗ gengrauen den Bahnhöfen zum Tagesausflug zu⸗ ſtrebten, machte der Himmel ein recht unfreundliches Geſicht. Aber je mehr der Vormittag vorrückte, deſto mehr trat Aufheiterung ein, die aber infolge der drückenden Schwüle durch Gewitterſtimmung abge⸗ löſt wurde. In der Tat zogen denn auch in der erſten Nachmittagsſtunde aus der bekannten Wetter⸗ ecke im Südweſten recht bedrohlich ausſchauende Wol⸗ ken herauf, die aber nur kurze Zeit einen ſtarken Guß herabſandten, um ohne Blitz und Donner nach der Bergſtraße weiterzuziehen. Ein zweiter, noch ſchwächerer Niederſchlag feuchtete eine Stunde ſpä⸗ ter die Straßen von neuem an. Als der Himmel wieder frei war, blieb es ſchön bis zum Abend. Der Aufenthalt im Freien geſtaltete ſich nach dem Regen, der den Staub völlig gelöſcht hatte, zu einem ganz beſonderen Genuß. Die Gartenlokalitäten waren bis in den ſpäten Abend hinein ſtark beſetzt. Eine ſtarke Anziehungskraft übte der 30 Pfennigtag im Friedrichspark aus, der ſchon nachmittags ſehr gut beſucht war. Zu der Beleuchtung war der An⸗ drang noch weit größer. Tauſende von Badeluſtigen ſtrebten dem Rheine zu. Wer ſchon vormittags im Strandbad weilte, brachte eiligſt ſeine Kleider in den Garderoben in Sicherheit und machte dann im Freien die Feſtſtel⸗ lung, daß ein Regenbad etwas herrliches iſt. Bei 17 Grad Celſius Waſſermärme konnte ſelbſt der weniger Abgehärtete unbedenklich ein Bad in den Fluten des Rheines wagen. Nach zuverläſſiger Schätzung wurde das Strandbad geſtern von 10 bis 12000 Perſonen beſucht. Aber auch die Badeanſtal⸗ ten hatten ſich über Mangel an Zuſpruch nicht zu beklagen. So war das Familienbad Herweck von rund 2000 Perſonen beſucht. Die Wagenkolonne des Rheiniſchen Auto⸗ mobilklubs, die ſich gegen zwei Uhr durch die Straßen bewegte, erregte allgemeine Aufmerkſam⸗ keit. Es waren etwa 250 Schwerkriegsbe⸗ ſchädigte zu einer Ausfahrt in den Odenwald eingeladen worden. An die Opferwilligkeit der Be⸗ völkerung wurde auch wieder appelliert. Die Ga⸗ ben, die für die Kinderhilfe geſammelt wurden, werden unter die drei Wohlfahrtsverbände Arbeiter⸗ hilfe, Caritasverband und Innere Miſſion aufgeteilt. Hoffentlich brachte die Sammlung das gewünſchte Er⸗ gebnis. * * Amtsantritt. Der vor einigen Wochen neuer⸗ nannte Stadtſchulrat Fauch, über deſſen Ernennung wir berichteten, trat heute morgen ſein Amt an. Stadtſchulrat Jauch war vorher Hauptlehrer in Freiburg. Der Stadtrat braucht nur einige Minuten, um ſich über die neue Situation ſchlüſſig zu werden. Als der Stadtrat wieder im Saale erſchienen iſt, gibt Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Heimeri ch zunächſt bekannt, daß der Abänderungsantrag mit 75 gegen 36 Stimmen angenommen worden iſt. Dr. Heimerich erklärt, daß der Stadtrat keinen Anlaß geſehen hat, wegen der Streichungsanträge eine neue Vorlage und Streichungen rückgängig zu machen. Bei Vor⸗ anſchlag 3 habe der Stadtrat ſeine Zuſtimmung ge⸗ geben, daß die Zuweiſungen zum Ruhegehaltsfonds um 50 000 Mk. gekürzt werden. Außerdem habe der Stadtrat mit überwiegender Mehrheit den neuen Deckungsvorſchlag gutgeheißen und zur Ausgleichung des Haushaltplanes die Summe von 108 442 360 Mk. genehmigt. Damit ſei die Etatberatung beendigt. Er möchte der Hoffnung Ausbruck geben, daß nach den ſchweren Wochen und Monaten, die die Verwaltung außerordentlich belaſtet haben, wieder eine gewiſſe Entſpannung eintrete und daß man über die während der Beratungen zutage getretenen Unſtimmigkeiten wieder den Weg zur gemeinſamen Arbeit finde. Bürgermeiſter Büchner gibt, weil bei ſeiner Ab⸗ ſtimmung über den Abänderungsantrag von ſozial⸗ demokratiſcher Seite zwei Zurufe erfolgt find, die Erklärung ab, daß er nach ſeiner Ueberzeugung ohne Fraktionszwang gehandelt habe.(Unruhe und Wi⸗ derſpruch.) Nach ſeiner Meinung hätte man es anders machen können. Er wolle ſich aber nicht weiter darüber auslaſſen. Er könne ſehr wohl die Deckungsvorlage ablehnen und dem Voranſchlag zuſtimmen. Damit ſchließt um.45 Uhr die öffentliche Sitzung. Die geheime Beratung über Veräußerung von Grund⸗ ſtücken nimmt nur einige Minuten in Anſpruch. Mannheimer Steuerkalender für den Monat Juni a) Stadtkaſſe: N Bis zum 2. Juni: Handelsſchuldgeld, 3. Drittel, Herbſtklaſſen 1929/0. „„ 5. Juni: Gebäudeſonderſteuer für Mai 1930. „„ 14. Juni: Gemeindebierſteuer, die im Monat Mai 1930 feſtgeſtellt wurde. „„ 16. Juni: Hundeſteuer, 1. Viertel 1980/31. „„ 24. Juni: Gebühren für Mai 1930. Ferner 14 Tage nach Zuſtellung des Forderungs⸗ zettels: 1. Schulgeld der Höheren Lehranſtalten, 1. Ter⸗ tial 1930/1. 2. Handelsſchulgeld, 1. Drittel 1930/31. 3. Gewerbeſchulgeld, 1. Drittel 1990/81. 4. Schulgeld der Höheren Handelsſchule für Mai und Juni 1930. b) Finanzamt: Bis zum 5. Juni: Abführung der Lohnſteuerbeträge für die Lohnzahlungen in der Zeit vom 16. bis Ende Mai 1930. 16. Juni: Börſenumſatzſteuer für Mai 1930. 20. Juni: Abführung der Lohnſteuerbeträge für die Lohnzahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. Juni 1930. 30. Junt: Verſicherungsſteuer für Mai 1930. * * * * Vom Schullandheim zurück Am Samstagabend kamen die ſieben Volksſchul⸗ klaſſen, die vor vier Wochen nach dem Schullandheim Heuberg fuhren, zurück. Wie raſch ſind doch die vier Wochen verſtrichen! Etwas bleichgeſichtig und vor Neugierde faſt ſtumm ſtiegen ſie damals, Anfang Mai, in den Zug. Wie anders nun bei der Rück⸗ kehr. Da war eine queckſilbrige, fröhliche, geſunde und braungebrannte Schar aus den 220 Kindern ge⸗ worden. Da war ein Jubeln, Lachen, Rufen, ein ſchnelles Erzählen und Umarmen auf dem Bahnſteig! Die Eltern— vor vier Wochen ging der Transport morgens nach acht Uhr ab, wenig Eltern hatten Zeit, dabei zu ſein— waren faſt alle erſchienen, meiſt noch die füngeren und älteren Geſchwiſter dazu, konnten ſich nicht ſattſehen an ihren Kindern. So geſund und froh gibt ihnen die Volksſchule ihre Kinder wieder zurück! Es braucht nicht vieler Beweiſe, um den Segen des Schullandheim⸗Aufenthaltes zu demon⸗ ſtrieren: die zweihundertzwanzig Kindergeſichter ver⸗ rieten alles: ſie hatten Licht, Luft, Sonne, Bewegung. Langentbehrte, kaumgekannte Genüſſe für Großſtadt⸗ kinder! Raſch ein paar Fragen an die mitgefahrenen Leh⸗ rer.„Wie wars?“ Und alle beſtätigen es, daß es — abgeſehen von dem etwas reichlichem Regen— wunderſchön war. Daß man ſofort wieder umkehren würde und weitere vier Wochen auf dem Heuberg ſchwelgen möchte. Ohne Unfall und Erkrankungen iſt der erſte Transport verlaufen, der zweite wird, ſo hoffen wir, dasſelbe Glück haben! — Ein lokalhiſtoriſches Vorort⸗Exeignis Der Rheinauſteg wird feierlich ſeiner Veſtimmung übergeben Mit Rückſicht auf die Beratungen des Bürgeraus⸗ ſchuſſes, die am Samstag um halb 7 Uhr abgebrochen werden ſollten, wenn bis dahin der ſtädtiſche Haus⸗ haltplan nicht verabſchiedet war, konnte zur Ein⸗ weihung des Rheinauſteges erſt auf 7 Uhr eingeladen werden. An der Stadtſeite des Steges in der Graß⸗ mannſtraße verſammelten ſich um dieſe Zeit die ge⸗ ladenen Gäſte. Als Vertreter der ſtaatlichen Behör⸗ den waren Polizeidtrektor Dr. Bader und Regie⸗ rungsrat Dr. Weisbro d erſchienen. Die Handels⸗ kammer hatte die Herren Lenel, Dr. Blauſtein und Dr. Hildenbrand delegiert. Die Stadtver⸗ waltung war durch die Herren Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich, Bürgermeiſter Dr. Walli, Bött⸗ ger und Büchner, eine Anzahl Stadträte, den Stadtverordnetenvorſtand, die Neckarauer und Rhein⸗ auer Stadtverordneten, die Beigeordneten, Amtsrat Klemann und mehrere ſonſtige höhere Beamte vertreten. Flaggenmaſten flankierten die Graßmann⸗ ſtraße. Lorbeerbäume ſchmückten den ſtadteigenen Aufgang des Steges. Kurz nach 7 Uhr wurde die Feier, zu der ſich die Rheinauer Bevölkerung überaus zahlreich eingefun⸗ den hatte, mit dem Marſch und Chor aus der„Zauber⸗ flöte“ durch die Brühler Feuerwehrkapelle eröffnet. Ein Kinderchor(VII. und VIII. Klaſſe der Rheinau⸗ ſchule) ſang dann unter Hauptlehrer Mühlthalers Leitung friſch und klangſchön das von Ph. Stein ver⸗ tonte Glückſteinſche„Mannheimer Lied“ und„Das Badner Land“, während der Männergeſangverein und Liederkranz Mannheim⸗Rheinau unter Chor⸗ meiſter Buſelmeiers Leitung nicht minder wir⸗ kungsvoll„Deutſchland, dir mein Vaterland“ vor⸗ trugen. Hierauf trat Oberbaudirektor Elſaeſſer unter deſſen Leitung der Steg errichtet wurde, auf die unterſten Stufen, die mit einer Girlande abgeſperrt waren, um das neue Verkehrsmittel mit einer An⸗ ſprache ſeiner Beſtimmung zu übergeben. Der Red⸗ ner wies einleitend auf die Notwendigkeit des Steges und die Vorgeſchichte ſeiner Errichtung hin, wobei er mit Nachdruck unterſtrich, daß der badiſche Staat und die Reichsbahn leider nicht dazu zu bringen waren, Zuſchüſſe zu den Baukoſten zu leiſten. Umſomehr müſſe die weitgehende Beteiligung der Wirtſchafts⸗ kreiſe anerkannt werden, die den erheblichen Betrag von 40 000 Mark beiſteuerte. Daraus, daß die Stadt⸗ verwaltung den Reſtbetrag von 130 000 Mk. zur Ver⸗ fügung ſtellte, möge man erſehen, wie ſehr der Stadt an der Förderung des Rheinaugebiets und ſeiner Wirtſchaft gelegen ſei, die durch die Ereigniſſe der Nachkriegszeit, von denen er nur den Ruhrkampf und die Tarifpolitik der Reichsbahn erwähnen möchte, außerordentlich gelitten habe. In 5½ Monaten wurde der Bau errichtet. In den Dank der Bauverwaltung, den er den Firmen Philipp Holzmann AG. und Eiſen⸗ werk Kaiſerslautern für die tadelloſe Bauausführung zollte, bezog der Redner auch die Arbeiterſchaft, die ihr beſtes geleiſtet habe. Nennenswerte Unfälle waren während der Bauzeit glücklicherweiſe nicht zu verzeich⸗ nen. Herzlicher Dank wurde ferner den Mitarbei⸗ tern des Tiefbauamtes und allen ſonſtigen, die mit am Werke waren, gezollt. Nicht zuletzt aber auch den örtlichen ſtaatlichen Stellen, die in der allerverbind⸗ lichſten Weiſe auf alle Wünſche eingegangen ſind. Bei⸗ geordneter Elſaeſſer ſchloß ſeine Ausführungen, in⸗ dem er dem Oberbürgermeiſter die Brücke mit der Bitte übergab, ſie ihrer Zweckbeſtimmung zuzuführen. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich leitete ſeine Weiherede, die er an die„Bürger und Bürgerinnen von Mannheim“ richtete, mit der Feſt⸗ ſtellung ein, daß der erſte Blick auf dieſe Brücke mit einem gewiſſen Gefühl der Reſignation und dem Empfinden erfolge:„Gut Ding will Weile haben!“ Gerade noch im letzten Moment ſei dieſe Brücke ge⸗ baut worden. Heute wäre die Flüſſigmachung der 130 000 Mark, die der Bürgerausſchuß bewilligte, viel ſchwieriger. Wahrſcheinlich müßten die Rheinauer noch eine Weile warten, wenn der angedeutete Mo⸗ ment verſäumt worden wäre. Dr. Heimerich begrüßte alsdann herzlich die Gäſte, vor allem die Vertreter der Behörden, aber auch die Rheinauer und Neckar⸗ auer Bevölkerung, die Nutznießerin des Steges. Der Krieg habe leider die Weiterentwicklung des Rheinau⸗ Neckarauer Induſtriegebiets jäh unterbrochen. Trotz⸗ dem habe die Stadtverwaltung die Notwendigkeit der Errichtung des Steges anerkannt, insbeſondere für die Werktätigen, die jeden Tag den Weg zur Arbeits⸗ ſtätte über das Hafenbecken antreten müſſen, und die Schulkinder. Namens des Stadtrats möchte er aber auch dem Gefühl des Dankes gegenüber dem Ober⸗ baudirektor Elſaeſſer Ausdruck geben, der mit ſeinen Mitarbeitern den Bau entworfen und über⸗ wacht habe, ferner den Baufirmen und der Arbeiter⸗ ſchaft, nicht zuletzt den Firmen, die die 40000 Mark beigeſteuert haben. Ohne dieſe Stiftung wäre es wohl kaum möglich geweſen, den Steg zu erſtellen. Dr. Heimerich unterließ ſchließlich nicht, all denen zu dan⸗ ken, die dazu beigetragen haben, die Eröffnung der Brücke etwas feſtlich zu geſtalten. Möge der Steg ſeinen Zwech voll erfüllen und den Auftakt geben für die kräftige Entwicklung von Rheinau und Neckarau, vor allem auch in induſtrieller Beziehung.„Arbeit⸗ ſam und ſtolz“ hätten die Kinder geſungen. Arbeit⸗ ſam und ſtolz ſoll auch das Gefühl gegenüber dem neuen Werke ſein. Es werde viel gekämpft. Auch für die Mitglieder des Stadtrates und Bürgerausſchuſſes, die eben aus einer einwöchigen Etatsberatung kämen, ſei es nicht ohne Kampf abgegangen. Aber über den zu über⸗ windenden Kämpfen, Reibungen und Widerſtänden, aus denen ſich das Leben zum großen Teil zuſam⸗ menſetze, dürfe man die gemeinſamen Auf⸗ gaben nicht vergeſſen, bei denen es gelte, geiſtige Brücken zu bauen. Möge dieſe Brücke ein Wahrzeichen des Bürgergeiſtes und Gemeinſinnes ſein. In dieſem Sinne ſchloß Dr. Heimerich mit einem freudig aufgenommenen Hoch auf die Stadt Mannheim. Die Feſtgäſte folgten alsdann der Einladung des Stadtoberhauptes zum erſten Gang über den Steg. Die Reichs⸗, Landes⸗ und Stadtfarben, mit denen das Bauwerk geſchmückt war, grüßten, die Sirenen der angrenzenden Induſtriebetriebe ſtimm⸗ ten das Lied der Arbeit an, die Bewohner der in der Nähe liegenden Kähne winkten und Ruderer, die zu beiden Seiten aufgefahren waren, ſchickten ein kräfti⸗ ges Hipp, hipp, hurrah! herauf. Am jenſeitigen Auf⸗ gang angelangt, konnte man feſtſtellen, daß ſich ſelbſt die Bretterwände, die die Kohlenberge zu beiden Seiten der Zugangsſtraße ſtützen, feſtlich mit friſch⸗ grünen Birken geſchmückt hatten. Der Chor„Empor zum Licht“ vom Arbeiterſängerbund Rheinau unter Chormeiſter Endlichs Leitung gut vorgetragen, und ein Marſch der Brühler Feuerwehrkapelle he⸗ endeten die ſtimmungsvolle Feier. Alsdann wurde der Steg zur Benutzung freigegeben. Viele Er⸗ wachſene und Kinder hatten auf dieſen hiſtoriſchen Augenblick gewartet. Die geladenen Gäſte verſam⸗ melten ſich im Saale des Reſtaurants„zum Schiff“, Ecke Graßmann⸗ und Rhenaniaſtraße, zur Nach⸗ feier, über die wir in nächſter Nummer berichten werden. Sch. * Lebhafter Ausflugsverkehr. Wie uns bahnamt⸗ lich mitgeteilt wird, war der Fernverkehr am geſtrigen Sonntag nur mäßig. Dagegen war der Ausflugsverkehr, namentlich nach Schwetzin⸗ gen, ziemlich lebhaft. Der Stadtbeſuchsver⸗ kehr hielt ſich in den üblichen Grenzen. * Das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit begeht am morgigen Dienstag Herr Nikolaus Brückel⸗ mayer mit ſeiner Ehefrau geb. Leva, wohnhaft Laurentiusſtr. 7. Veranſtaltungen Jubiläumskonzert der Klavier⸗Akademie Peter Seißl Das Jubiläumskonzert der Klavier⸗Akademie Peter Sei b, das bekanntlich auf Montag, den 2. Juni verlegt werden mußte(Harmonie D 2,), wird beſondere Beachtung finden. — Neben Maria Heilig, Maria Rörſch, Hermann Eckert und Fritz Kahn wird Rudolf Schickle, der im Herbſt einen eigenen Abend veranſtalten wird, dabei mit⸗ wirken. Durch ihn gelangen die Toccata D⸗Moll von Bach⸗ Buſoni u. die berühmten Konzertbearbeitungen Straußſcher Walzer von Grünfeld zum Vortrag. Konzerte der Chriſtuskirche Mannheim. Am kommen⸗ den Mittwoch, den 4. Jun findet in der Chriſtus⸗ kirche ein Chor⸗ und Inſtrumentalkonzert ſtatt, bei dem ſel⸗ ten gehörte Werke alter Meiſter zum Vortrag kommen. Von J. S. Bach bringt das Programm die beiden Konzerte für 3 Klaviere und Streichorcheſter, Orgelwerke und die Kän⸗ tate„Nimm, was dein iſt“ für Chor, Soli, Orgel und Or⸗ cheſter, von Buxtehude; von Bachs berühmten Vorgänger kommt die Kantate„Alles, was ihr tut“ zur Aufführung. Beide Kantaten dürften Erſtaufführun gen für Mannheim ſein. Eingeleitet wird der Abend mit Fresco⸗ baldis feſtlicher Paſſacaglia B⸗Dur für Orgel. Mitwir⸗ kende ſind: Frau Gröppler⸗Weingart(Sopran), Hela Wette(Alt), Elſe Landmann, Hans und Lene Bruch(Kla⸗ viere), der Bach⸗Chor, verſtärkt durch Frauenchor der„Ge⸗ dok“ und Mannheimer Vokalquartett, Mitglieder des Phil⸗ harmoniſchen Orcheſters und Mannheimer Muſikfreunde (zuſammen etwa 120 Mitwirkende). Leitung und Orgelſolo: Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann. Die Muſikfreunde Mannheims ſeien auf das wertvolle Pro⸗ gramm dieſes Kirchenkonzerts beſonders hingewieſen.(Nä⸗ heres Anzeige in letzter Nummer. vageelaleuncles Montag, den 2. Juni Nationaltheater:„Viel Lärm um Nichts“, 19,30 Uhr. Künſtlertheater„Apollo“:„Das Land des Lächelns“, 20,18 Uhr. e„Libelle“: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr La⸗ arett. Harmonie D 2, 6: Jubiläumskonzert der Klavier⸗Akademte Peter Seib, 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Das Rheinlandmädel“. Schauburg:„Das Rheinlandmädel“.— Capitol: „Gefahren der Brautzeit“.— Scala:„Phantome des Glücks.“— Roßfy⸗Theoter:„Fundvogel“.— Univerſum:„Liebe im Ring“.— Gloria⸗ Pala ſt:„Revolte im Erziehungsbaus“.— Odeon: „S. O. S.— Schiff in Not“.— Lichtſpielhauz Müller:„Bruder Bernhard“.— Palaſt⸗Theater: „Zwei Herzen im 4⸗Takt“. Aus Rundfunk⸗Programmen Montag, 2. Juni a .30 Uhr: Köln: Kurkonzert aus Bad Solzuflen. .00 Uhr: Frankfurt: Kurkonzert aus Bad Homburg, 15.30 Uhr: Stuttgart: Blumenſtunde. 10.00 Uhr: Trankfurt, Stuttgart: Konzert. 10.25 Uhr: München: Kleine Konzertſtunde. 17.00 Uhr: München: Kinderbaſtelſtunde. 17.25 Uhr: München: Konzert. 3 115 18.05 Uhr: Frankfurt: Synagogenmuſik; gart: Reiſevortrag. 5. 18.35 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Zwiegeſpröcht Was iſt Soziologie? 19.15 Uhr: München: Stunde der Arbeit. 19.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Konzert: Erſt⸗ aufführungen. 19.45 Uhr: München, Budapeſt: Konzert. 20.00 Uhr: Belgrad, Laibach, Stockholm: Konzert, Bukareſt: Chorgeſänge; Os lo: Cellokonzert; Wien: Barock und Rokoko; Zürich: Chorkonzert. 20.20 Uhr: Wien: Arien und Liederabend. 1 20.30 Uhr: Berlin, Breslau: Operette„Die Bri⸗ ganten“; Frankfurt, Stuttgart: Deutſche Volks. lieder; Hamburg: Komödie„Die Kreuzelſchreiber“ Köln, Kattowitz, Warſchau, London 1: Kin zert; London 2: Lieder; Mailand, Turin: Oper „La Gibconda“; Oslo: Klavierkonzert. 21.00 Uhr: München: Theaterplauderei; Rom: Bunter Abend; Wien: Serenade auf dem Joſefsplatz; Zü⸗ rich: Das hohe Lied Salomonis. 5 21.15 Uhr: München: Konzertſtunde; London 1, 2: Konzert. 8 15 21.30 Uhr: Trankfurt, Stuttgart: Litsrariſch Stunde; Kaſchau, Preßburg, Zürich: Konzert. 22.00. Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Konzert; Lo n⸗ don 3: Hammermuſik. 22.15 Uhr: Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg Tanzmuſik:; Stockholm: Orgelkonzert. 3 22.30 Uhr: London 1, 2: Tanzmuſik; Toulouſe: Jazamuſik. 5 28.00 Uhr: Warſchau, London 3: Tanzmuſik. 28.40 Uhr: Mailand, Turin: Konzert.. rr Nheinwaſſerwärme am 2. Juni: 17 2 EAA**—— Chefredakteur: Kurt Fiſcher(z. Zt. verreiſt) 7 Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton. Dr. S Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder 1 0 und Vermiſchtes: Willy Müller-Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ 5 und alles übrige i..: R. Schönfelder— Anzeigen und geſchäftliche Mi teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Maunbeim R 1.—6 4 ur unverlangte Belträge keine Gewähr Rückſendung erfolgt nur b Rilctporto 5 . K:! 2 ¾˙]- —— 8 — en ies 3 E e- g 7 0 „„ e i 2 Noch ein ſüddeutſch er Vertreter im Rennen Die Zwiſchenrunde um die Deuſche Fußballmeiſterſchaft: Frankfurt und Fürth geſchlagen. Nürnberg gewinnt hoch Die Spiele der Zwiſchenrunde Eintracht Frankfurt— Holſtein Kiel 214(:2) S. C. Dresden Sp. Vg. Fürth:4(:2) 1..C. Nürnberg— Schalke 04:2(:1) Sp. Vg. 07 Köln⸗Sülz— Hertha B. S. C. Berlin 111 nach Verlängerung. Die ſüddeutſchen Vertreter hatten in der Zwiſchen runde um die Deutſche Fußball meiſterſchaft nicht das Glück wie in der Vorrunde. Obwohl man im Stillen mit einem Sieg unſerer drei Vertreter gerechnet hatte, iſt die Ueber⸗ raſchung der Sonntagsergebniſſe doch ſehr groß. Der Süddeutſche Meiſter Eintracht Frankfurt mußte ſich Holſtein Kiel in Berlin klar 214 beugen. Eintracht machte ja bereits bei den letzten Privatſpielen einen über⸗ ſpielten Eindruck. Man hatte allerdings damit gerechnet, daß Eintracht zu dieſem wichtigen Spiel wieder in voller Form antreten könnte. Nach dem ſchwachen Spiel von Hol⸗ ſtein Kiel gegen.f. B. Leipzig in der Vorrunde hatte man Eintracht die beſſeren Ausſichten auf einen Sieg gegeben. Mit einer Niederlage der Spielvereinigung Fürth gegen S. C. Dresden hatte man ſchon eher ge⸗ rechnet, da Dresden einmal Hofmann in ſeiner Mannſchaft hat und daun das Vorrundenſpiel nach Belieben gewann. Nach äußerſt harter Gegenwehr wurde daun Fürth auch in der Zwiſchenrunde mit:5 ausgeſcholtet. Der einzige ſüdoͤeutſche Verein, der nicht enttäuſchte, war der dritte Vertreter, 1. F. C. Nürnberg. Nürn⸗ berg konnte ſchon in der Vorrunde Breslau mit 710 ſchla⸗ gen. Wenn man Nürnberg gegen Schalke 04 von vorn⸗ herein einen Sieg zugetraut hatte, hätte doch ſicher nie⸗ mand mit einem überlegenen:2 Sieg über die ausge⸗ zeichneten Weſtdeutſchen gerechnet. Köln⸗Sülz und Hertha Berlin trennten ſich nach Verlängerung unentſchieden 111. Das Spiel muß werden. ruberg, dem Range nach der dritte Vertre⸗ alſo wiederh 1. F. C. N ter Süsddeutſchlonds, iſt unſer einziger Verein, der im Rennen ge ben iſt. Man wird wohl kaum zu weit gehen, wenn man behauptet, daß Süddeutſchland damit ſeinen ſchlagkräftigſten Vertreter für die Vorſchlußrunde und wohl auch für die Schlußrunde ſtellen wird. Die Ver⸗ ſchlußrunde bringt vielleicht Dresden mit Holſtein Kiel und Nürnberg mit Hertha Berlin zuſammen, ſo daß man mit einer Endbegegnung zwiſchen Nürnberg und Dresden rechnen könnte. Obwohl Dresden durch R. Hofmann einen gewoltigen Auftrieb erhalten hat, iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß die Routine der Nürnberger einen knappen Endſieg davon trägt und der 1. F. C. Nürnberg wieder einmal deutſcher Meiſter wird. Natürlich iſt es auch möglich, daß die Dresdener Mannſchaft, auf die wir ſchon von vornherein aufmerkſam gemacht haben, ſich die Meiſterſchaft ſichert. Die Eintracht geſchlagen Holſtein Kiel— Eintracht Frankfurt 412:0 Eine unangenehme Ueberraſchung erlebte der ſüddeut⸗ ſche Meiſter auf dem Berliner Preußenplatz im Kampf mit dem norddeutſchen Titelhalter Holſtein Kiel. Es erwies ſich, daß die Frankfurter zur Zeit tatſächlich überſpielt und dem kraftvollen Kampf einer Holſtein nicht mehr ge⸗ wachſen ſind. Das Ausſchlaggebende für dieſe Niederlage war allerdings auch die Torwärter⸗Kalamität der Süddoͤdeut⸗ ſchen. Der Erſatz Tormann Schüler war außerordentlich ſchwach. Seine Unſicherheit ſteckte die ganze Hintermann⸗ ſchaft an. Darüber hinaus hatte die Eintracht große tak⸗ liſche Schwächen. Sie war techniſch in der Ballbehand⸗ lung und im prächtigen Zuſammenſpiel weſentlich beſſer als die Holſteiner. Nachdem ſich die Frankfurter ſchon in der erſten Halbzeit gleich weſentlich überlegen gezeigt hatten, wurden ſie nach der Pauſe ſogar drückend über⸗ legen. Das Eckenverhältnis kam auf:2 und die Ver⸗ teidiger ſtanden zeitweiſe über der Mittellinie, aber das Spiel der Frankfurter blieb in höchſtem Grade unproduk⸗ tiv. Man verſtand es nicht, das Spiel auseinanderzu⸗ ziehen, immer wieder wurde engmaſchig zur Mitte ge⸗ ſpielt, immer wieder verſuchte man, den Ball ins Tor zu tragen, anſtatt zu ſchießen. Die energiſche, ſchnelle und zeitweilig ganz beträchtlich verſtärkte Kieler Hintermann⸗ ſchaft wurde mit dem Angriff des Gegners meiſt leicht fer⸗ lig. Der Holſteiner Angriff ſpielte ziemlich ungekünſtelt. Man betonte das Flügelſpiel und kam immer in wenigen Zügen, meiſt ſogar im Durchbruch vor dem gegneriſchen Tor, wo Schüler wenig Widerſtand bot. So kam es zum 40(Zib)⸗Sieg der Norddeutſchen. Der Sieg der Kieler i nach Spielverlauf und techniſchen Leiſtungen der Kie⸗ ler zwar nicht verdient, andererſeits aber zeigte Frankfurt taktiſche Schwächen und hat ſich die Niederlage durch die Mängel ſeines Torwarts ſelbſt zuzuſchreiben. Der Schiedsrichter Birlem überſah einen Foul⸗Elf⸗ meter für die Eintracht und war auch ſonſt gegen die oft ſehr derb ſpielenden Holſteiner etwas zu nachſichtig, konnte aber ſonſt gefallen. Des Deutſchen Meiſters Niederlage Dresdener SC.— Sp. Vgg. Fürth 514 Drei Mann vom Platz geſtellt In Dresden kam es zwiſchen dem Dresdener SC. und dem vorjährigen Deutſchen Meiſter, Sp. Vgg. Fürth, zu dem erwarteten harten Kampf. Unter den Augen von 30 000 Zuschauern kämpften beide Mannſchaften verbiſſen um den Steg. Es ging dabei nicht einmal immer ſehr ſauft ab, ſo⸗ daß ſich ſchließlich der ausgezeichnete Schiedsrichter Gu⸗ genz aus Eſſen genötigt ſah, drei Mann vom Platz zu ellen. Zuerſt muß Kraus 2 hinaus, dann folgten dem Für⸗ ther zwei Dresdener, Gloxin und Schlöſſer. Die Hinausſtellung Schlöſſers wird den Sachſen beſon⸗ ders unangenehm ſein, denn Schlöſſer ſchoß an dieſem Tag allein drei Tore, während Richard Hofmann keine ſeiner Bomben aubringen konnte. Vor der Pauſe hatte Dresden einen leichten Vorteil. Als dann beim:1⸗Stande für Dresden die Seiten gewechſelt waren, lag Fürth im Vor⸗ teil. Bald war der Ausgleich erzielt und mit 413 gingen die Bayern ſogar in Führung. Dresden kam aber auch zum Ausgleich und ſo wurde eine Verlängerung notwendig, die bereits in der erſten Minute die Entſcheidung brachte. Schon gleich in der erſten Minute wurde der Dresdener Selchow leicht verletzt. Der Sachſe konnte aber weiter ſpie⸗ len. Ein ſcharfer Schuß von Franz wurde zur Ecke ab⸗ gelenkt. Nach einer gefährlichen Situation vor dem Fürther Tor legte wenig ſpäter Kraus 2 den Dresdener Schlöſſer unfair, ein Vergehen, das der Schiedsrichter mit der Hinausſtellung von Kraus ahndete. Fürth hatte alſo nur noch zehn Mann im Feld. Auer ging in die Läuferreihe zurück. In der 17. Minute köpfte Schlöſſer aufs Tor. Hagen wollte den Ball zurſtckgeben, aber der Tormann hatte ſeine Linie verlaſſen und das Führungstor für Dresden war unter dem Jubel der 30 000 fertig. Schon vier Minuten ſpäter erhöhte Schlöſſer auf 220. Das Publikum freute ſich ehr und rechnele mit einem glatten Sieg ſeiner Elf. Aber con brei Minuten ſpäter hatte Franz ein Tor aufgeholt. Nach ſchönem Zuſammenſpiel von Hofmann ſtellte wieder Schlöſſer in der 38. Minute die alte Tordifferenz her. Nach der Pauſe wurde Dresden für kurze Zeit überlegen. Zwei Bombenſchüſſe von Richard Hofmann verfehlten knapp das Ziel. In der 11. Minute war Rupprecht für Fürth erfolg⸗ reich. Die Bayern wurden ſichtlich ermutigt und ſchließlich klar überlegen. Franz erzielte in der 24. Minute den A gleich und wenig ſpäter fiel ſogar durch Franz der Füh⸗ rungstreffer. Die Freude der Bayern dauerte jedoch nicht lange. Berthold ſtellte das Ergebnis auf:4. Wegen einer unfairen Abwehr mußte nun auch Gloxin den Platz ver⸗ laſſen. Richard Hofmann ging für ihn in die Verteidigung. Drei Minuten vor Schluß muß auch Schlöſſer das Feld ver⸗ laſſen. Dresden ſpielte nur noch mit 9 Mann. Schon in der erſten Minute der Verlängerung ſchoß Harmann nach einem Durchbruch den entſcheidenden Treffer. Den:4⸗Vor⸗ ſprung verteidigte Dresden bis zum Abpfiff. Als dieſer folgte, ſtürzten die Maſſen auf das Spielfeld, um die Dres⸗ dener im Triumph vom Platze zu tragen. Nürnberg in Meiſterform 1. FC. Nürnberg— Schalke 04:2(:1 Deutſche Meiſterſchaft ballgemeinde ſeine An⸗ Das Zwiſchen runde hatte auf die Nürnberg⸗F 5b ziehungskraft nicht verfehlt. lange vor Beginn des Spiels ſetzte die Zuwanderung ein, die ſich bei Kampf⸗ beginn auf etwa 22 000 bezifferte. Ein gehöriger Platzregen brachte eine gute Abkühlung, doch wurde man raſch wieder warm, da ein intereſſanter Kampf einfetzte. Die erſten 15 Minuten gehörten unſtreitbar den Nürnbergern, dann konnte auch Schalke 04 gefährliche Angriffe vortragen. Doch gab die größere techniſche Reife den Leuten aus der Noris ſtets ein leichtes Plus, das beim Halbzeitſtand durch ein Tor von Wieder in der 12. Minute und zwei Tore von Schmitt in der 17. und 33. Minute zum Ausdruck kam, während Schalke durch Kuzorra zum erſten Gegentreffer kam. Nach der Pauſe ſorgten Hornauer und Weiß für den 5˙1⸗Vorſprung, der ſich durch ſchlechte Abwehr Schalkes leicht auf:1 erhöhte. Erſt kurz vor Spielſchluß ſchoß Kuzorra das zweite Tor für den weſtdeutſchen Meiſter. Schieds⸗ richter Fuchs ⸗Leipzig war ſehr gut. Hart wirkte ein Platzverweis eines Schalker Spielers wegen Unfairneß. Nach den gezeigten Leiſtungen geht der Klub mit den beſten Ausſichten in die Vorſchlußrunde. Die Mannſchaft wies keinen Verſager auf. In blendender Verfaſſung re⸗ präſentierte ſich der Sturm, zeigte ein beſtechendes Zuſam⸗ menſpiel, kämpfte mit großem Elan und legte eine außer⸗ ordentliche Schußfreudigkeit an den Tag. Uebertroffen wurde die Fünferreihe nur von Kalb, der die Spielfeld⸗ mitte ſouverän beherrſchte und ſich wieder einmal mehr als der Turm in der Schlacht erwies. Sehr ſicher arbeitete auch das Schlußtrio. Auch die Mannſchaft des weſtdeutſchen Meiſters bot techniſch ſchöne Leiſtungen, hatte aber das Pech, auf einen Klub in Hochſorm zu treffen. Als treibende Kräfte erwieſen ſich die Internationalen Kuzorra und Cze⸗ pan, die den Sturm immer wieder nach vorne brachten. In der zweiten Halbzeit ging Czepan in die Läuferreihe zurück, was ſich ſehr nachteilig für die Mannſchaft auswirkte. Anentſchieden in Köln Köln⸗Sülz 07— Hertha⸗ BSC.:1(:0) Das Köln⸗Müngersdorſer Stadion hatte am Sonntag ſeinen großen Tag. 40 000 Zuſchauer wohnten dem Spiel der Zwiſchenrunde um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft zwiſchen Köln⸗Sülz 07 und dem Berliner Meiſter Hertha⸗ BSC. bel. Berlin hatte in der erſten Halbzeit etwas mehr vom Spiel, wogegen die Kölner nach der Pauſe leicht in Vorteil kommen konnten. Das Endergebnis 11 wurde den Leiſtungen beider Parteien vollauf gerecht. Bei Ber⸗ lin mußten Domſcheid und Schulze erſetzt werden. Völ⸗ ker fand ſich nur ſchwer auf dem Verteidigerpoſten zurecht, dagegen war Wilhelm eifrig und ſicher. Gehlhaar im Tor war der zuverläſſigſte Mann der Berliner. In der Läu⸗ ferreihe war Leuſchner zu langſam, dagegen deckte der Mittelſtürmer Swatoſch ſehr gut ab. Im Sturm gefiel vor allem die rechte Angriffsſeite, während Hahn zu lang⸗ ſam war. Sülz hatte in Rademacher einen hervorragen⸗ den. Torhüter. Diemel in der Läuferreihe hielt ſich über⸗ raſchend tapfer. Im Sturm wurde Swatoſch abgedeckt, doch vermochte er ſich trotzdem gut durchzuſetzen. Zarges war ſtets äußerſt gefährlich. Auf dem linken Flügel war Schmitz ſehr eifrig, Ullrichs Technik gut, aber wenig kampffreudig. Pelzer erreichte ſeine frühere Form nicht ganz. Der Kampf wurde auf beiden Seiten recht nervös er⸗ öfſnet. Eine Viertelſtunde iſt Berlin leicht überlegen, dann fällt in der 43. Minute der erſte Treffer für die Gäſte. Eine gute Vorlage von Sobek an Ruch wird von dieſem aufgenommen und mit ſcharfem Schuß auf das geg⸗ neriſche Tor geſetzt, doch prallt das Leder an der Latte ab. Der hinzugeeilte Kirſei kann aber den Ball in wun⸗ derbarer Weiſe über den Poſten hinweg ins Tor zielen. :0 für Hertha. Mit Unterſtützung des Windes geht Köln dritten Minute fällt der Ausgleich. Einen vom Pfoſten zurückgekehrten Schuß von Swatoſch nimmt Zarges ge⸗ ſchickt auf, der unhaltbar in die rechte Torecke geht. Durch dieſen Erfolg wurde Sülz natürlich ſtark angeſpornt und drängte auf Zurufe der Zuſchauer die Berliner eine Zeitlang zurück. Große Aufregung gibt es in der 35. Mi⸗ nute, als Frenzel aus zweifelhafter Abſeitsſtellung ein Tor erzielt, das der Schiedsrichter zunächſt anerkennt. Das Publikum erhebt ſtürmiſchen Proteſt und nach Rück⸗ ſprache mit dem Linienrichter läßt der Schiedsrichter den Abſtoß ausführen. Da der Angriff beider Parteien bis zum Schluß das Reſultat nicht ändert, muß das Spiel um 15 Minuten verlängert werden. Köln iſt zunächſt klar überlegen, doch kann immer noch keine Entſcheidung her⸗ beigeführt werden. Auch die zweite Halbzeit der Ver⸗ längerung bringt keine Entſcheidung. Auf beiden Seiten gibt es kritiſche Situationen, doch endet das Spiel 121 unentſchieden, ſo daß eine Wiederholung notwendig ſein wird. Privatſpiele Phönix Mannheim— Phönix Ludwigshafen 228(:2 Die faſt ununterbrochene Folge von Spielen des Phönix Mannheim ſcheint ſich nun doch auszuwirken; we⸗ niger vielleicht der Zahl als den Gegnern nach, die ſich zu nicht geringem Teil aus der Bezirksliga und ſogar aus der Spitzengruppe derſelben zuſammenſetzen. Das obige Reſultat iſt ja recht gut, aber an den Leiſtungen gemeſſen entſpricht es nicht ganz, denn bis zum:3⸗Stand für Ludwigshafen waren die Pfälzer, abgeſehen von den erſten zehn Minuten, techniſch, im Zuſammenſpiel und im Schuß klar überlegen. Erſt als Wühler mit einem fa⸗ moſen Strafball 13 drückte, riß ſich Mannheim wieder zu⸗ ſammen und hatte ſogar in einem Elfmeter zum Schluß die klare Gelegenheit, den Ausgleich herzuſtellen. Phö⸗ nix Ludwigshafen führte, obwohl Weber, Lindemann und Paddͤberg fehlten, mit zwei jungen Erſatzleuten im Sturme ein zeitweiſe muſterhaftes Kombinationsſpiel, das zum mindeſten annehmen läßt. daß Ludwigshafen auch ohne Engel im kommenden Herbſt den alten Rivalen abgeben wird. Der Erſatzhalbrechte verriet neben großem Eifer auch gute Anlagen, die auch der Sturmmitte kaum ab⸗ zuſprechen ſind. Gelingt es Phönix einen guten Mit⸗ telſtürmer herauszubilden, ſteht die Mannſchaft vielleicht beſſer als vorher, da Gußner als Mittelläufer ſeinen eigentlichen Poſten inne hat. Hervorzu ſeben wäre bei Ludwigshafen die geſamte Läuferreihe, im Sturm vor allem die rechte Seite mit Burkhardt, und in der Ver⸗ teſdigung Schmoll, dem Neumüller kaum nachſtand. Hörnle erinnerte mit einigen Bomben an ſein Daſein. Auch Grünauer ſchoß verſchiedentlich ſehr gut. Oden⸗ wälder verſchuldete auf ſeine Art einen Elfmeter, der Hand⸗ und Fußballmeiſterſchaften der D. T. 1846 verliert in Eſſen Frieſenheim gewinnt gegen Leipzig In Braunſchweig— Erfurt— Berlin und Eſſen gingen am geſtrigen Sonntag die Vorſchlußſpiele um die Hand⸗ und Fußballmeiſterſchaft der DT. vor ſich. Durchweg mußten die Sieger ihr ganzes Können hergeben, um die gleichwertigen gegneriſchen Mann⸗ ſchaften aus dem weiteren Wettbewerb auszuſchalten. In zwei Spielen wurden ſogar die Verlängerung zur Entſcheidung herangezogen. Trotzdem blieb das Frauenſpiel Ulm— Breslau torlos und muß aber⸗ mals angeſetzt werden. Auch an den notwendigen Ueberraſchungen fehlte es nicht. Während im Fuß⸗ ball der vorjährige DT.⸗Meiſter T. V. 1846 Mann⸗ heim in Eſſen zu Fall kam und damit ausſcheidet, muß der Frauenmeiſter Vorwärts Breslau nochmals dem Turnerbund Ulm gegenübertreten. Lediglich im Handball der Männer hat ſich der T. V. Frieſenheim die Antwartſchaft für das Schlußſpiel geſichert und ſomit die beſten Ausſichten für eine erfolgreiche Ver⸗ teidigung ſeines Meiſtertitels. Die Ergebniſſe der Vorſchlußrunde ſind: Handball Männer: M. T. V. Braunſchweig M. T. V. Königsberg:3(:). T. V. Frieſenheim T. u. Sp. V. Leipzig:4(:). Handball Franen: Berliner Turnerſchaft Hamburger Turnerſchaft Barmbeck— Uhlenhorſt:1 :). Turnerbund Ulm— T. V. Vorwärts Breslau :0 nach Verlängerung, Wiederholung am 9. 6. in Leipzig. Fußball: M. T. V. Haarburg⸗Wilhelmsburg M. T. V. Altenburg 43 nach Verlängerung. Kruppſche Turngemeinde Eſſen— T. V. 1846 Mannheim 421. 1 Die Endſpiele am 22. Juni Handball Männer: M. T. V. Braunſchweig T. V. Frieſenheim. 2 Handball Frauen: Berliner Turnerſchaft— Tbd. Ulm oder Vorwärts Breslau. Fußball: M. T. V. Haarburg⸗ Wilhelmsburg Kruppſche Turngemeinde Eſſen. Kruppſche Turngemeinde Eſſen— T. V. v. 1846 Mannheim:1(:1) Die 184ber haben es nicht vermocht, die vorletzte Hürde zur D..⸗Meiſterſchaft im Fußball auf dem Platze der Kruppſchen Turngemeinde in Eſſen zu überwinden. Trotz gleichwertiger Leiſtungen, ſogar bei dauernder leichter Feldüberlegenheit mußten die Mannheimer eine zahlenmäßig hohe Niederlage ein⸗ ſtecken, die in keinem Verhältnis zu den Leiſtungen der beiden Mannſchaften ſteht. Das Spiel ſelbſt ſtand vor etwa 2000 Zuſchauern auf einer durchaus hohen Stufe, bei durchweg hartem aber ſtets fairen Verlauf. Für die Mannheimer nahte ſchon bald nach Beginn das Verhältnis in Geſtalt eines Elfmeters, der in der 7. Minute bereits von Eſſen zum Führungstor verwandelt wurde. Es war dies eine überaus harte Entſcheidung des Schiedsrichters, als Strafe für die Sperrung eines Gegners durch den Mannheimer rechten Verteidiger, während der 1846er Torwächter den Schuß des Eſſener Stürmers bereits gehalten hatte. Noch ſind die 1846er, ob des unerwarteten und un verdienten Erfolges der Platzmannſchaft ſichtlich deprimiert, als es Eſſen gelingt, 2 Minuten ſpäter den Vorſprung auf:0 zu erhöhen. Allmählich wird 1846 wiederum überlegen, kann aber gegenüber der ballſicheren und mit dem Eiuſatz der ganzen Körper⸗ kraft ſpielenden Eſſener Verteidigung zu keinem Er⸗ folg kommen. Endlich kurz vor Halbzeit gelingt es Reinhard auf Linksaußen auf:1 zu verbeſſern. Nach dem Wechſel fällt dann die endgültige Ent⸗ ſcheidung, nachdem Mannheims Torwächter Jochim einen leichthaltbaren hohen Ball paſſieren läßt. Durch Umſtellung verſuchen die 1846er ihr Spiel erfolg⸗ reicher zu geſtalten, doch kann die Mannſchaft zu keinen weiteren Torerfolgen kommen. Mannheim läßt immer mehr nach, während Eſſen noch einen linken Flankenball zum 4. Tor verwandelt. Auf Grund beſſerer Geſamtleiſtung wäre ein knapper Sieg der Turngemeinde Eſſen verdieut geweſen, ob⸗ wohl die Frage nach dem Sieger immer noch offen geblieben wäre, ohne die 11 Meter⸗Entſcheidung zu Beginn des Treffens. Mit dieſer Niederlage iſt der T. V. 1846 im Vorſchlußſpiel von der weiteren Teil⸗ nahme der D während .⸗Meiſterſchaft ausgeſchieden, Eſſen nunmehr das Endſpiel gegen M. TV Haar⸗ burg⸗Wilhelmsburg oder M. T. V. Altenburg be⸗ ſtreiten wird. R. G. Neueſtes vom Sport Um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft: Eintracht Frankfurt und Sp. Vg. Fürth geſchlagen. 1. Fe. Nürnberg gewinnt hoch gegen Schalke. Meiſterſchaften der Turner: TV. 46 Mannheim von Eſſen 14 beſiegt. Frieſenheim gewinnt im Hand⸗ ball gegen Leipzig 64. a. Länderkampf der Amateurboxer in Mannheim: Baden⸗Pfalz⸗Saar beſiegt den Mainbezirk 11:5. * Dr. Buß Tennisturnier in Heilbronn: ſchlägt Wetzel nach zweiſtündigem Kampf. Innioren⸗Tennisturnier in Mannheim: Tennis⸗ klub Mannheim und Tennis⸗ und Eisklub Darm⸗ ſtabt ſpielen 515. * VfR. Mannheim und 08 Mannheim ſpielen im Handball wieder unentſchieden. Mann der den faſt ziger annſchaft den Sieg hätte koſten können. Kein ei Pfälzer fiel ah, nur vermochte die N. eine Stunde behaupteten Stil gegen Ende nicht mehr zu halten, das verwiſchte etwas den Geſamteindruck. Erfreu⸗ lich war der Ernſt und Eifer, mit dem die geſamte Mann⸗ ſchaft dem Kreisligagegner gegenübertrat. Phönix Mannheim krankt in der Hauptſache an der zu ſehr wechſelnden Aufſtellung ſeines Sturms und der In der nicht genügenden Sicherheit ſeiner Verte Sturmmitte erwies ſich Mangold als zu l entſchloſſen. Graſſinger wird viel zu ſchaft herumgeſtellt, um auf einem Po zu können. Der beſte Stürmer war Fehler machte, durch eine Kritik von zu verſteifen, dieſem faſt keine Bälle me das Geſamtangriffsſpiel ſtark beeinfluß Man ſah nur zu deutlich, was ſolche Unſtimmigkeite unter einer Mannſchaft für nachteilige Auswirkungen haben zum min⸗ deſten aber ebenſo ſtörend wi, als ſouſt ein techniſcher Mangel. Ein großes Arbeitspenſum leiſtete die Läufer⸗ reihe, in erſter Linie Wühler, der auch die Wendung des Kampfes hervorbrachte. Flügelbedienung und Flanken⸗ gſam und un⸗ in dee Mann⸗ oll einleben nur den ich Jarauf geben, was ſpiel waren am Samstag dei den Mannheimern aber ebenſowenig auf der Höhe wie Hering, der neben guten Sachen doch auch wieder Schwächen wie beim 2 und 8. Tor zeigte. Bei wieder recht annehmbarem Beſuch leitete Strein⸗Sandhofen nicht beſonders. * V. f. R. Mannheim— S. V. Waldhof:0(:0) * A. M. d dem herr, ern ſich zu ſo brauchen tele, auch Wer Wenn trotz der vorgeſchritter lichen Wetter wiederholt Tau 1 den Treffen der obigen Vereine einfinden keine Worte mehr über die Bedeutung di wenn ſie privaten Charattex tr die zeitweiſe bis zur Leödenf Teilnahme eines Teils der Zuſchauer richtig deutete, kommt zu dem Schluß, das Tradition und Rivalität unter ſtarken Lokal⸗ ge nern allerorts und jederzeit einzigartige Spannungen auslöſen. Geſtern allerdings wurden dief Spannungen leider wieder einmal ins nahezu Exploſive gert durch die Spielleitung von Gehring ⸗Ludwigshaſen, der ſich anfangs ausgezeichnet anließ, jede Unfai ſofort unter⸗ band, um dann durch eine ge tuatior er er un⸗ begreiflicherweiſe nicht gewachſen f die ſport⸗ liche Wertung des bis zum Schluß fef den Kampfes, als auch die einigermaßen tragbare Haltung der Zuſchauer⸗ maſſen in Frage ſtellte. Beim 070 ⸗Stand noch vor der Pauſe unterlief dem Spielleiter d hler, ein auf dem ganzen Platz ſichtbares s im Straſ⸗ raum glatt zu überſehen. en, aber nicht wenn der Ball mit hoch erhobener niedergeſchlagen wird, und dazu der beiden Händen an den Kopf greift, unterſtreicht. Dieſer Elfmeterball, wenn eventuell den ganzen Spielverlauf anders kön⸗ nen. Der erſt am Schluß des äußerſt temperamentvollen Kampfes vom BfR. dann klargeſtellte Sieg, ſoll in keiner Weiſe geſchmälert werden. Die Achtung vor iſt ſebbſtverſtändlich, aber es wäre von VfR. los ein Fehler, ihm unter den obwaltenden fachlichen Ver⸗ höltniſſen überſchätzen zu wollen. Auch diesmol gebührt, nur noch in weit höherem Maße als im abgebrochenen Vor⸗ ſpiel, dem Torwart Betſch der Löwenanteil des Sieges. Er hatte einfach einen großen Tag, hi und wehrte bril⸗ lant in allen Lagen, beſonders i den Ecko ohne Zweifel der beſte Mann auf dem Platze. leicht zu bemängeln wäre, iſt ſein noch zu häufi ſten, das die Bälle nicht weit genug aus der Gefa dieſem Erfolg eite zweifel⸗ 11 renzone bringt. Gut ergänzt wurde er von der Verteidigung, die hat, und dann auch ſehr gut entla reihe, in der Eberle der Beſte war. domenzin zeigte ein gutes Spiel, desgleichen Tekaje. Der Sturm war aber immer noch nicht durchſchlagskräftig genug; Nohr, Langenbein und Weimer ſind vorweg zu erwähnen. Vauhauer beſann ſich vereinzelt wieder einmal auf ſeinen früheren Schuß und Rohr fügte ſeinen Glonztoren kurz vor Schluß ein wei⸗ teres hinzu. Die trotzdem größere und ge re Kampf⸗ kraft Wald hofs Eckenve 876 zum Ausdruck; gung von Betſch, der die dop leiſten hatte. Von dieſen weſent und auch vom Ausfall des Elf :0 oder vielleicht Unentſchi geweſen. Immer noch ei ſter, der den Fehler m Sein Ausſcheiden ma ſchers. Mit der ſteigen terer Ausfall für namentlich in der zweiten Leiſtung zeigte und die Mannf g, der zuſammenkittete. Geſtern rei t. Haut ſollte bis zum Spä 5 würde ſchon früher hingewieſen. beiden To⸗ ren kaum etwas hindern. 2 Model. Haber dagegen arbeitete ausge 1 in de Abwehr und im Au die ift konnten befriediget gutes Spiel. Das daß Brückl fehlte. ldeberſicht, die Uebe Führung und auch die Zeit iſt hierzu viel hielt nicht genügend J was Walz wieder in M mus, nur mitunter noch etm weiſe nach den Flügel! im Sturm nicht wie f ift durch die 4 1 Reſt beſorgt in allem bot pfiff überragen 97 Spätfahr. V. f..: Betſch, zien, Tekafe, L felder. S. V. Waldhof: Ri Billmeler, Raßmus, O Fiſcher Haber Pe August Müßle Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 2. exten ſich auf latz beide Mann⸗ zeigten immerhin und konnten „der bei etwas können. Die I, das ſowohl edigen konnte. iel, Aufbau, Elie hwach ausgeprägt. e Ineinanderaufgehen der das nun einmal eine ge⸗ erzielen iſt. Der ins ittelläufer Frank und n wenig Bezirksliga⸗ auch Engſter in der n auf ſein langes Pau⸗ en der Elf waren noch nid die Außen⸗ gten die Gäſte. Mannſchaft gefunden von dieſer Seite ein Elf war ſchnell und nnen die Kickers noch hatten. Ueberragend rlich ſchwere Verteidi⸗ en Wendigkeit über die Herr. In der Läufer⸗ ufer durch ſyſtemvolles unt ſchaften. noch die einen ve mehr 0 Elf der Ploe den Zuſch Der Elf Ueberlegu Verteid ſieren Teufel wehrte gung wurd ſich als d e r ern Dudäſcher, N rme ies Schiedsrichter einen leichter Stand. Sp. Vg. Sandhofen— SV. Freiburg:0 Gleich vom Anſp Man merkt, daß weg kommt Sandhofen ſchön durch. nur eine Frage der Zeit iſt, wann das erſte Tor fällt. ne mann⸗Flanke wird abgewehrt. In der 10. Minute le mann eine vom Tormann verfehlte Flanke Kiechls zum erſten Erfolg ein. Sandhofen kombiniert ſehr ſchön, Dann hält Wittemann einen ſchar⸗ fen Schuß. Eine Flanke Fugmanns köpft Baier an die Latte, jedoch gegen den Nachſchuß Wittemanns 2 iſt kein Kraut gewachſen:0. Sandhofen drängt und Bayer 1 iſt zu langſam. In der 15. Minute ſpurtet Fugmann die Linie entlang, kurpt nach innen, ein Schuß Baier 2 an dem her⸗ ausgelaufenen Tormann vorbet im Aus. 5 Minuten vor Halbzeit berührt ein Freiburger Verteidiger im Straf⸗ raum den Ball mit der Hand. Der Elfmeter wird von Bayer 1 verwandelt. Auf Flanke von Kiechl läuft Baier 2 durch u. ſtellt Halbzeitreſyltat her. Nach Wiederanſpiel verſchießen Wittemann und Baier 2 freiſtehend. Sand⸗ hofens erſte Ecke wird zur zweiten abgewehrt, dieſe ver⸗ ſchoſſen. Bei einem ſchön vorgetragenen Angriff der Sand⸗ hofener wird Baier von ſeinem Namensvetter freige⸗ ſnielt, Treitſchler ſpurtet zu ſyät, ſo daß er mühelos dad halbe Dutzend vollmachen kann. Freiburgs Mittelſtürmer verſchießt in ausſichtsreſcher Stellung. Freiburg wechſelt jetzt den Tormann, der von Baer 2 umſpielt wird. 720. Freiburgs gefäßrlichſter Stürmer. der Mann mit dem un⸗ ausſprechlichen Namen„Baedeewͤſki“ ſchießt knapp über die Latte. Ein Bombardement auf das Freiburger Tor landet im Aus. Dann erweiſt Freiburgs linker Verteidiger Land⸗ hofen eine große Gefälligkeit, Eine Flanke Fugmanns lenkt er ins eigene Tor. Kurz darauf Schluß des Dramas, das Sommer Viernheim recht anſprechend leitete, zr. Bezirkstag Rhein Saar Der Bezirkstag der Gruppe Rhein Saar in Neun⸗ kirchen, verbunden mit der 25 jährigen Jubi⸗ läumsfeier von Boruſſia Neunkirchen, war außerordentlich gut beſucht. Der Verlauf der Tagung be⸗ deutet einen Verhandlungsrekord. Unter der ausgezeich⸗ neten Leitung des Bezirksvorſitzenden Her zog⸗Mann⸗ heim war die Tagung innerhalb zwei Stunden beendet. Insgeſamt waren 205 Vereine mit 1812 Stimmen vertreten. Zu Beginn der Tagung hielten der Vorſitzende von Bo⸗ ruſſia Neunkirchen und der Bürgermeiſter von Neunkirchen Begrüßungsanſprachen. Der Jahresbericht, den der Bezirksvorſttzende Herzog erſtattete, fand einſtimmigen Beifall. Aus dieſem ging hervor, daß im Bezirk überaus erfolgreich gearbeitet worden iſt. Die Spielſtärke habe ſich in beiden Gruppen ſtark gehoben. Markſteine in der Geſchichte des Bezirks ſind die Süddeutſchen Leichtathletikmeiſterſchaften ſowte der Verbandstag des ſüddeutſchen Verbandes in Mannheim. Aus den weiteren Ausführungen des Vorſitzenden war zu entnehmen, daß ſich der Bezirksvorſtand von dem Gint⸗ gungsvertrag mit der D viel verſpreche. Unter den zahlreichen Anträgen nahmen beſonders diejenigen betr. Aenderung des Spielſyſtems einen großen Raum ein, jedoch kamen ſte nicht zur Beratung und wurden auf einſtimmigen Beſchluß dem kommenden Verbandstag zur Genehmigung überwieſen. Das gleiche Schickſal fand auch der Antrag auf Gebiletsänderung ſowie auf Abſchaffung der Proteſtmöglichkeit der Kreisliga und der A⸗ und B⸗Klaſſenvereine. Dagegen ſtimmte die Verſammlung dem Antrag des SB. Waldhof zu, den Pflichtbezug des„Kickers“ herabzuſetzen. Für den nächſtjährigen Bezirkstag entſchled ſich die Mehr⸗ heit für Heldelberg. Die Entlaſtung des Vorſtandes und ſeine Wiederwahl nahmen nur wenige Minuten in Anſpruch. Der Vorſtand bleibt wie ſeither beſtehen unter der Führung von Herzog ⸗ Mannheim, dem als Bezirks- ſpielwart Adam und als Gruppenſportwarte Niſt⸗Lud⸗ wigshafen und Dantzer⸗Kaiſerslautern zur Seite ſtehen. Rhein⸗Maln⸗Kanu⸗Regatta in Karlsruhe Bei herlichem Sommerwetter führte am Sonntag der Kanuklub Rheinbrüder Karlsruhe die fünfte Kanu⸗Regatta bei ſtarker Beteiligung aus Süd⸗ deutſchland durch. In den Seniorrennen konnte der Waſſerſportverein Maxau faſt durchweg dominieren. Sy ſicherten ſich im Einerkajak Speck und Schneider mit einer halben Länge Vorſprung einen glatten Sieg von Neckarau. Im Zweierkajak blieb Maxau mit der Mannſchaft Schneider und Stoll mit Längen erfolgreſch. Im Zweierkafak der Anfänger ſtegte wiederum Maxau durch Ganßer und Dieringer. Den zweiten Platz belegte die Kanu⸗Geſellſchaft Hanau durch die Fahrer Schmackpfeffer und Weichſel⸗ gärtner. Dieringer, der gute Fähigkeiten beſitzt, ge⸗ wann außerdem den Einerkajak der Anfänger und Junioren. Hier wurde Steck vom Kanuklub Mann⸗ eim Zweiter. Der Hauauer Wechſelgärtner belegte en dritten Platz. Im Zweierkajak der Jugend dominierte wiederum Maxau mit Schenk und Müller vor den Rennbrüdern König und Reis. Der Zweier⸗ kanu für Junioren war eine reine Mannheimer An⸗ gelegenheit. Sieger blieb die Mannheimer Kanu⸗ geſellſchaft vor dem Kannklub Mannheim, der wäh⸗ rend des Rennens mit faſt drei Längen geführt hatte. Kanuklub Mannheim gewann dafür mit Schwarz und Steck vor der Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft Zahn und Gern den Zweierkajak der Junioren, während hier Karlsruhe und Maxau weit im geſchla⸗ genen Felde endeten. Der Zweierkajak für Damen und Herren ſah wieder Maxau durch Frl. Widmann und Schenk er⸗ folgreich. Kanuklub Mannheim belegte den zweiten Platz. In der Altersklaſſe wurde nur ein Rennen ge⸗ fahren; hier gewann im Einerkafak Sonns vom Kanuklub Mannheim. Großſtaffellauf Grünwald. München Neuer Rekord Sitddeutſchlands größter Staffellauf Grünwald München wurde am Sonntag unter einer Rieſenbeteili⸗ gung von 3500 Läufern zum 14. Male ausgetragen. Der Steg fiel wiederum München 1860 zu, das für die 17⸗Km.⸗Strecke mit 39,21 eine neue Rekordzeit aufſtellte. mit Ausgezeichnete Leiſtungen der Mannheimer Ruderer— Mannheimer R. ⸗C. gewinnt den 2. Vierer-.⸗Geſ. Rheinau ſiegt im Vierer .⸗V. Ludwigshafen gewinnt den Jungmann-Achter Einen in allen Teilen glänzenden Verlauf nahm die geſtrige 8. Heidelberger Regatta. Sie bildet immer die Einleitung der ſüddeutſchen Rennſaiſon, wirkt aufklärend und gibt Perſpektiven. Die Leitung hat die Renaſtrecke um etwa 300 Meter gegen die neue Brücke am neuen mediziniſchen Forſch sinſtitut gelegt und damit zwei⸗ ſelsohne ſich die S ller Ruderer und Sports⸗ freunde geſichert. davon, daß die Rennſtrecke jetzt tadellos überſehen und das jeweilige Rennen reſtlos beobachtet werden kann, iſt die Strecke weſentlich einwand⸗ freier. Auch ſonſtige kleinere Verb ungen laſſen er⸗ kennen, daß die Reunleitung ſtets bemüht iſt, aus⸗ zugleichen, zu vervollkommnen, den Aufenthalt für Ru⸗ derer und Zuſchauer ſo angenehm wie möglich zu machen. Nach wie vor behauptet die Regatta in Ruderkreiſen ihre Anziehungskraft und es mag neben den guten Waſſer⸗ verhältniſſen nicht zuletzt das herrliche Landſchaftsbild ſein, das gewiſſermaßen den ganzen Rennbetrieb poetiſch einkleidet, das reizt und anzieht. Gemeldet hatten 24 Vereine mit 79 Booten und 421 Ruderern mit Steuerleuten. Ausgenommen des Akademiſchen Vierers, des erſten Vierers mit Steuer⸗ mann und des erſten Achters kamen ſämtliche ausgeſchrie⸗ benen Rennen zuſtande. Es wäre zu wünſchen daß die Furcht vor der erſten Mannſchaft der Mannheimer„Ami⸗ ettia“ einer geſunderen, weniger feigen Sportsauffaſſung Platz macht und man ſich wieder zum Kampfe ſtellt, denn nur aus dem Kampf iſt zu lernen. Die reiche Beſetzung mehrerer Rennen hatte am Samstag abend und Sonntag vormittag einige Vorrennen zur Notwendigkeit, die bis⸗ weilen mit großem Schneid und harrnäckiger Erbitterung geführt wurden. Der gebotene Sport war ſchon da ſehr beachtenswert. Keine eigentliche ſtümperhafte Leiſtung konnte beobachtet werden. Sehr erfreulich war aber die tadellbſe Haltung der Mannheim⸗Ludwigshafener Ruder⸗ vereine. Unſere Vorausſagen trafen faſt haarſcharf zu. Sowohl die„Amicitia“ als auch der„Club“ und die beiden Ludwigshafener Vereine— ganz beſon⸗ ders der Ludwigshafener Ruderverein fuhren glön⸗ zende Rennen, hervorragend in Technik und Geſamtform. In den nachmittägigen Hauptrennen heftete zu⸗ zächſt die Aletter⸗Mannſchaft im Vierer ohne Steuermann— allerdings durch Alleingang— einen Sieg an die Fahne der„Amicitia“. Ganz brillant ſchlug ſich der Ludwigshafener Ruderverein. Er gewann mit einer fungen Mannſchaft den erſten Jungmann ⸗Vierer und den Jungmann⸗ Achter und zwar in ganz überlegener und beſtechender Form, das Reſultat einer zielbewußten Arbeit des Trai⸗ ners Weckbach. Die Rudergeſellſchaft Rheinau ſicherte ſich einen Vierer, die Rudergeſellf ch aft Ludwigshafen den dritten Vierer, während der „Club“ den zweiten Vierer nachhauſe brachte. Die ein⸗ zelnen Rennen wickelten ſich prompt und ohne Sthrung ab. Das Wetter war herrlich, eine leichte Briſe wirkte exquickend. Dee Neckar wimmelte von Segelbooten. Padd⸗ lern uſw. Ein feſſelndes Bid, das gerade ſo in der Er⸗ innerung haften wird, wie der gebotene Sport. Der Ge⸗ danke dämmert auf, hier in Heidelberg einmal die Deutſche Meiſterſchaftsregatta zu ſehen. Es wäre ſogar ein Gebot der Stunde. Die Ergebniſſe: Anſänger⸗Vierer: 1. Rudergeſellſchaft Speyer 780,8; 2. Ruderverein Heilbronn 7,43,2; g. Tu d wig s hafener Ruderverein 745,6; 4. Mannheimer Ruder⸗ klub:47,83. Dem Starter ſtellen ſich 4 hartnäckige Geg⸗ ner, die lebhaft losziehen. Speyer ſetzt ſich ſofort in Früh. rung, die anderen Boote dicht auf. So geht die Fahrt bis 1000 Meter, wo Speyer immer noch mit halber Länge führt. Dann rücken die Schwaben auf. Der Endkampf liegt zwiſchen den Schwaben und Speyer. Speyer gewinnt zufetzt in auter Form mit 1 Längen. Eluß nd Ludwias⸗ hafen führen einen harten Bord⸗an⸗Bord⸗Kampf um die letzten Plätze. Im Endſpurt holt Ludwigshafen eine halbe Länge heraus. Jungmann⸗Einer: 1. Offenbacher Ruderverein(Erwin Maier); 2. Offenbacher Rudergeſellſchaft„Undine“(Lud⸗ wig Knaus). Nach mißaglücktem Start folgte ein neuer auf offener Strecke. Offenbacher Ruderverein geht ſofort an die Spitze und hat bei 1200 Meter bereits eine klare Länge herausgerudert, die bis zum Ziele in relativ ruhiger Fahrt bis 3 Längen ausgedehnt wird. Erſter Vierer[Wandernreis]: In dieſem Rennen hatte nur die Mannheimer„Amicitia“ eine Meldung ab⸗ gegeben. Beſttmmungsgemäß fiel das Rennen darum aus. Jnnior⸗Vierer(Herausforderungspreis): 1. Offen⸗ bacher Ruderverein 771,4; 2. Lud wias hafener Rudergeſellſchaft:20,4; g. Rudergeſellſch. Speyer :26. Vom Starter werden 3 Boote entlaſſen. Nach dem Glockenzeichen ſucht Speyer ſofort loszukommen, doch iſt Ludwigshafen auf der Hut. Man bleibt zunächſt auf glei⸗ cher Höhe. Verſchiedene Vorſtöße ſcheiterten an der Wach⸗ ſamkeit der Gegner. Bei 1000 Meter geht Offenbach ener⸗ giſch vor und holt zuſehen an Terrain heraus. Trotz⸗ dem Ludwigshafen gelegentlich hart nachdrängt bleibt die Diſtanz im Ziel 2 Längen, 2 weitere Längen zwiſchen dem zweiten und dritten Boot. Jungmann⸗Vierer: 1. Lud dwigshafener Ruder⸗ verein:26,4(Hugo Rothſtein, Paul Söllner, Hugo Kirſt, Wolfgang Kröwerath;: euer: Fritz Walter); 2. Stuttgarter Rudergeſellſchaft:42,6; 3. Frankfurter Ruder⸗ geſellſchaft„Oberrad“:11,22; 4. Frankfurter Ruderklub (aufgegeben). Nach der Vorrrennen war der der Form Ludwigshafener Ruderverein für dieſes Rennen Favorit. Ludwigshafen ſetzt ſich dann auch mit lebhaftem Tem⸗ perament ſofort in Führung. Bei 500 Meter hat Lud⸗ wigshafen bereits 2 Längen herausgeholt. Die anderen Boote liegen auf gleicher Höhe. Das Feld zieht ſich rieſig auseinander. Ludwigshafen fährt ſchließlich das Rennen in ganz überlegener Form ruhig nach hauſe. Der glän⸗ zende Sieg der Dunkelblauen wurde mit ſtarkem Beifall aufgenommen. Innior⸗Einer: I. Heidelberger Ruderklub Bender):08,9; 2. Hanauer Ruderklub aufgegeben; 3. Offenbacher Ruderverein[Erwin Maier) aufgegeben. Heinrich Bender vom Heidelberger Ruder⸗ klub, der hier favoriſiert iſt, geht gleich in Führung, eng gefolgt von Offenbach. Bender liegt bei 1000 Meter bereits klar in Front, hält ſeine beiden Gegner vermöge ſeiner überlegenen Form aut in Schach. Offenbach gibt das Ren⸗ nen bei 500 Meter, als ausſichtslos, bereits auf. Nur Hanau hält ſtand kann aber dem führenden und nach Be⸗ liebenden ſiegenden Bender keinen Augenblick gefäßrlich werden. Bender geht ſchließlich allein durchs Ziel, da auch Hanau aufgibt. Zweiter Vierer: 1. Mannheimer Rudberkrlub 726,2, 2. Offenbacher Ruderverein lausgeſchloſſen); g. Offenbacher Rudergeſellſchaft Undine. Das Rennen iſt zu Beginn ein Fragezeichen, da bekannt, daß die drei Geaner ſo ziemlich gleichwertig ſind. Sofort nach dem„Los“ entwickelt ſich nach dem erſten Fehlſtart ein lebhafter Kampf um die Führung. Offenbacher Ruderverein geht aus dem Kampf als Sieger hervor, dicht gefolgt von Offen⸗ bacher, Undine“. Mannheimer Club fällt zuſehends zu⸗ rück. holt aber bei 1500 Meter mächtig auf, kann aber nach einer Koliſſion mit„Undine“ das gerlorene Terrain nicht mehr aufholen. Da feſtſteht, daß der Club die ganze Strecke ſtark behindert wurde, erfolgte mit Recht der Aus⸗ ſchluß des Offenbacher Rudervereins, der als Erſter die Ziellinie paſſierte. Dritter Vierer: (Heinrich (Jean Jüngling) 1. Rudergeſellſchaft Lud ⸗ wigs hafen(Karl Zumpf, Anton Barth, Hermann Barth, Emil Winter; Steuer: Karl Piſter? 7172; 2 Rudergeſellſchaft Speyer 7123; 3. Rudergeſellſchaft Rheinau :28,9; 4. Gießener Rudergeſellſchaft:29,1. Abermals vier gleichwertige Gegner am Start. Rheinau übernimmt zu⸗ erſt die Führung, dichtauf die anderen drei Boote. Als⸗ dann ſchraubt ſich Speyer zur Spitze vor. Nun aber ſetzt die Ludwigshafener Rudergeſellſchaft Dampf auf. holt auf, geht an den Gegnern mit temperamentvollem Schlag vor⸗ bei und gewinnt das Rennen überlegen mit drei klaren Längen. Im Ziel verweiſt Rheinau noch Gießen auf den vierten Platz.. Jungmann⸗Achter: 1. Ludwigshafener Ruder⸗ verein:42,4(Fritz Maurmann, Othmar Schweitzer, Otto Franz Hans Staudinger, Hugo Rothſtein, Paul Söllner, Hugo Kirſt, Wolfgang Kröwerath; Steuer: Karl Dreyer; 2. Mannheimer Ruderverein„Amicitt a“ :51,2; 3. Heidelberger Ruderklub:56,45 4. Mann ⸗ heimer Rudergeſellſchaft 7210/4. Auch hier er⸗ wartete man ſchon im Voraus einen erbitterten Kampf, vor allem zwiſchen dem Favoriten„Amicitia“ und„Lud⸗ wigshafen“. Während erſter Verein friſch an den Start geht. haben die Mannſchaften von Ludwigshafen bereits je ein Rennen gefahren. Bei 500 Meter hat„Amiektia“ leicht die Führung. Dann geht Ludwigshafen tapfer ſchla⸗ gend in Front. Wiederum liegen beide Boote auf gleicher Höhe. Bet 1500 Meter ſetzen die Dunkelblauen Dampf auf. Mit einem prächtigen Sport machen ſie ſich vom Feld los und holen bis zum Ziele noch 4 Längen unter toſen⸗ dem Beifall des Publikums heraus. Vierer ohne Steuermann: Mannheimer Ru⸗ dexverein„Amicitia“(Hans Maier. Hermann Herbold, Ernſt Gaber, Karl Aletter)(Alleingang. Eine Paradefahrt in glänzender Form.) Länderborkampf in Baden⸗Pfalz⸗Saar ſchlägt den Mainbezirk mit 11:5 Punkten. S 5 erſten Runde Krieger beſiegt Meder nach Die Amateurboxer ſind auf dem beſten Wege, oͤen Mann⸗ heimer Kaſtnoſaal zu einem ſtändigen Ring auszubauen. Sämtliche Veranſtaktungen, die in letzter Zeit in dieſem Saal ſtattgefunden haben, waren in jeder Hi ſicht ein Er⸗ ſolg. Auch am Samstag abend beim Repräſentativkampf Baden⸗Pfalz⸗Saar gegen den Mainbezirk war der Beſuch wieder recht gut. Die ſportliche Ausbeute war erſtklaſſig. Die Keberlegenhekt von Bade w⸗ Pfalz ⸗ Saar über den Moinbezirk war offenſichtlich, ſie wäre noch deutlicher ausgefallen, wenn in dem Kampf Philipp⸗ Mannheim gegen Schröder, dem Frankfurter nicht unbe⸗ rechtigter Weiſe der Sieg zugeſprochen worden wäre. Phi⸗ lipp hatte mindeſtens ein Unentſchieden, wenn nicht einen knappen Sieg verdlent. Mit den anderen Entſchetdungen konnte man ohne weiteres einverſtanden ſein. Im Fliegengewicht traf Wißler⸗Mannheim auf Baum Frankfurt. Baum, der viel kleiner als Wißler iſt, ſucht immer wieder den Nahkampf, der ihm Vorteile bringt. Wißler verſteht kes nicht, den Frankfurter auf Di⸗ ſtanz zu halten. Nur die 2. Runde, in der Wißler ſeinen Gegner viel mit linken Stoppern trifft, gehört dem Mann⸗ heimer. Die beiden anderen Runden gingen an Baum, der auch einen verdienten Punktſieg zugeſprochen erhielt. Stand::2 für Main. Krämer ⸗Korlsruhe und Langmann ⸗Frankſurt lieferten ſich im Bantamgewicht einen horten Kampf. Krä⸗ mer duckt ſehr tief und gut ab. Langmann greift wild an, muß aber immer wieder der guten Arbeit des Karlsruhers weichen. Krämer hat in allen Runden ein kleines Plus, das zu einem einwandfreien Punktſi eg ausreicht. In der letzten Runde macht ſich bei beiden dos Tempo des Kampfes bemerkbar. Stand: 22. Das Federgewicht brachte Heuberger ⸗Mannheim mit Kern Frankfurt, dem Deutſchen Meiſter der Athleten, zu⸗ ſammen. In der erſten Runde muß Heuberger einiges einſtecken. Heuberger kommt dann bei Kern immer wieder mit langen Linken gut durch, die Kern aber durch Körper⸗ haken ausgleicht. Dos Urteil Unentſchieden entſprach am beſten der Leiſtung beider Boxer. Stand: 323. Den einzigen Niederſchlag des Abends brachte der Kampf im Leichtgewicht zwiſchen Schmitt⸗ Mannheim und Claus ⸗Frankfurt. Schmitt greift wie immer kalt und vollſtändig aufgerichtet an. Claus geht in den Nahkampf und wühlt ſtark. Er zieht aber den Kürzeren und muß bis 6 zu Boden. Claus hält tapfer jeden Schlag⸗ wechſel mit. Am Seil erwiſcht Schmitt ſeinen Gegner mit einem genauen Kinnhaken, der ihn zu Boden wirft. Erſt bei 10 iſt Claus wieder oben. Sieger durch Niederſchlag Schmitt. Stand: 518 für Baden⸗Pfalz⸗Saar. Im Weltergewicht ſtießen Philipp⸗Mannheim und Schröder ⸗Fronkfurt aufeinander. Philipp kann in ſei⸗ ner bekannten Art Schröder immer wieder durch Stopper abfangen. In der erſten Runde mußte er allerdings einige böſe Körperhaken einſtecken, die ihn etwas durcheinander ſchüttelten. Die zweite Runde gehörte unbedingt Philipp, der Schröder im Geſicht oft und wirkungsvoll erwiſchte. Auch die 3. Runde dürfte ganz knapp für Philipp geweſen mitt ſiegt durch k. o. in der unkten 5 ſein. Das Urteil Stand: 515. Krieger ⸗Mannheim hatte im Mittelgewicht in Meder ⸗Frankfurt einen harten Gegner. Meder wirkte in ſeiner Abwehr etwos nervös gegen den unheimlich kalt und berechnend boxenden Krieger. Krieger kann in der erſten Runde bei Meder einige Male gut durchlommen. In der 2. Runde verſchärft Krieger das Tempo. Meder muß viel und ſchwer einſtecken, er geht auf den Rückzug, nimmt dann aber wieder ſelbſt Schlagwechſel auf, die ihm immer kleine Nachteile bringen. Die dritte Runde war ziemlich gleichwertig, du Meder den friſcheren Eindruck machte und bei Krieger verſchiedentlich klar landen konnte. Sieger nach Punkten Krieger. Stand: 715 fir Baden⸗Pfalz⸗Sgar. Im Halbſchwergewicht lieferte Ma her ⸗Mannheim ge⸗ gen Rauſchmann⸗Frankfurt einen feinen Kampf. Rauſchmann kämpft ſehr vorſichtig, Mayer fängt ihn immer wieder mit linken Geraden ab, die Wirkung verraten. Die dritte Runde ſah Rauſchmann ziemlich fertig. Wenn Mayer etwas mehr nachgeſetzt hätte, wäre ein ko. fällig geweſen. Sieger nach Punkten Mayer. Stan d: 915 für Baden⸗Pfalz⸗Saar. Sieger Schröder überraſchte etwas. Den härteſten Kampf lieferten ſich die beiden Schwergewichtler Thies ⸗Mann⸗ heim und Limbach ⸗Frankfurt. Thies, der kleiner iſt als ſein Gegner, geht ſofort in den Naßkampf und erxwiſcht Limbach ohen und unten. Limbach kann nur einige Kör⸗ perſchläge anbringen, die Thies nichts ſchaden. In die Pouſe geht Limbach mit aufgeſchlagener Naſe. Auch die zweite Runde bringt dauernd ſchwerſten Schlagwechſel. Thies hat immer ein kleines Plus, obwohl er gegen Ende der Runde ſtark ermüdet ſcheint. Die öritte Runde bringt wieder nur Nahkampf. Thies landet kräftiger und beſſer. Er hat jetzt auch gelernt, ſeine Linke zu gebrauchen, was ihm bei dem etwas größeren Gegner gut zuſtatten kam. Limbach war übel zugerichtet. Sieger nach Punkten Thies. Stand: 11:5 für Baden⸗Pfalg⸗Saar. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Wißler⸗Boden Baum⸗Main, Sieger nach Punkten Baum. Bankamgewicht: Krämer⸗Baden— Langmann⸗Main. Sieger nach Punkten Krämer. Federgewicht: Heuberger⸗Vaden— Kern⸗Main. Punkt⸗ ſieger Kern. Leichtgewicht: Schmitt⸗Baden— Claus⸗Main. Sieger durch k. o. Schmitt. Welkergewicht: Philipp⸗Baden— Schröder⸗Main. Punktſieger Schröder. Mittelgewicht: Krieger⸗Baden— Meder⸗Main. Steger nach Punkten Krieger.“ Halbſchwergewicht: Mayer⸗Baden— Rauſchmann⸗Main. Punktſieger Mayer. Schwergewicht: Thies⸗Baden— Amboch⸗Main. Steger nach Punkten Thies. Baden⸗Pfalz⸗Saar ſtegt gegen Main mit 11:5 Punkken. ee Juni 1980 5. Akademiſcher Vierer(Ruperto Carola⸗Preis): ſem Rennen ging bedauerlicherweiſe über dung ein. Die Tatſache iſt ſehr zu bek unſeres Erinnerns für Heidelberg erſtma lich auch letztmals. Zweiter Achter: 1. Offenbacher Rudergeſellſchaft un⸗ dine“:36 2. Mannheimer Ruderklub:89,8 Nachdem der Offenbacher Ruderverein hier zurückzieht, ſind nur 2 Gegner am Start, die ſich denn auch ein ſcharfes Rennen liefern. Zuerſt führt„Undine“ doch drängt der „Club“ hart nach. 1 Meter iſt die Reihenfolge die gleiche. Nun entſpinnt ſich ein ungemein zäh und hartnäckig geführter Bord⸗an⸗Bord⸗Kampf— ein herrliches kämpferiſches Bild—, den die Undine mit knapp einer Länge für ſich entſcheidet. 5 Zu die⸗ gaupt keine Mel⸗ lagen und tritt 5 zu— hoffen 1000 Vierer: 1. Rudergeſellſchaft Rheinau 7225,8 [Kurt Sander, Fritz Strauß, Ludwia Heckmann, Joſef Scholl;(Steuer: Wilh. Neumann); 2. Frankfurter Ruder⸗ klub 738,6; 3. Stuttgarter Rudergeſellſchaft(aufgegeben). Unter leichter Führung von Rheinau werden die Boote vom Starter entlaſſen. Alsdann iſt Frankfurt in Front, dann wiederum Rheinau. Stuttgart liegt bei 500 Meter bereits eine Länge zurück. So geht die Fahrt mit wech⸗ ſelndem Glück weiter bis 1500 Meter, wo Rheinau durch einen aufopfernden Spurt ſich frei macht und in vollſtändig erſchöpftem Zuſtand vor den nicht minder ausgepumpten Frankfurtern das Ziel paſſiert. Stuttgart gab bereits hei 1000 Meter das ausſichtsloſe Rennen auf. Erſter Einer: 1. Frankfurter Rudergeſellſchaft Ober⸗ rad:49,01[Eduard Paul); 2. Hanauer Ruderklub Haſſta [Jean Jüngling)(aufgegeben). Hoven, der Favorit,(legt auf Start 1. Zunächſt vermag er ſeine beiden Gegner nicht abzuſchütteln. Infolge Kolliſionsgefahr wird nach 100 Meter neuer Start angeordnet unter Ausſchluß von Hoven. Nachdem Hanau noch aufgibt, iſt das Rennen eine totſichere Sache für Oberrad. Junior⸗Achter: 1. Offenbacher Ruderverein:20, Rudergeſellſchaft Speyer:87,23. ſchaft:47,8; 4. Heilbronner Rudergeſellſchaft„Schwaben“ 658,2. Vier harte Gegner, die ſich auch über die ganze Strecke einen hartnäckigen Kampf liefern. Zunächſt ſetzt ſich Offenbach an die Spitze des Feldes. Die Schwaben hängen ſich dicht an und gehen bei 500 Meter ſogar in Füß⸗ rung. Bei 1500 Meter machen die Offenbacher Ernſt, zu⸗ ſehends holen ſie auf gehen an dem bereits auseinander⸗ gezogenen Feld vorbei und gewinnen gegen die ſich ſchön ſchlagenden Speyerer mit 2 Längen. Zweier ohne Steuermann: 1. Heidelberger Ruderklub :30,83, 2. Monnheimer Rudergeſellſchaft.43,9, 3. Ruder⸗ verein Hellas Offenbach:44,2. Nachdem ſowohl Frank⸗ furter Verein als auch die Mannheimer Amicitia hier zu⸗ rückziehen, bleiben im Felde nur drei Gegner, die unter ſofortiger Führung vom Heidelberger Ruderklub flott los⸗ ziehen. Die Brudermannſchaft läßt ſich auch das Rennen nicht mehr nehmen, trotz Bedrängung durch die Mann⸗ heimer Rudergeſellſchaft, die um ein Haar noch im Ziel von Offenbach abgefangen wird. Ermunterungs⸗Vierer: 1. Heidelberger Rudergeſellſchaſt 728,8, 2. Skuttgarter Rudergeſellſchaft:28,00, 3. Frankfur⸗ ter Rudergeſellſchaft„Oberrad“:42,00. Unter entſcheſden⸗ der Führung der Heidelberger Rudergeſellſchaft werden die Gegner vom Starter entlaſſen. Bei 1000 Meter hat die Geſellſchaft eine Länge herausgeholt. Scharf folgen die bei⸗ den anderen Boote, namentlich rückt Stuttgart im Ziel ganz bedenklich auf. Diſtanz 71 Länge. Oberrad kommt für die Entſcheidung nicht in Frage. Doppel⸗Zweier: 1. Frankfurter Rudergeſellſchaft„Ober⸗ rad“:07,, 2. Mainzer Ruderverein 7118, 3. Ruder⸗Verein Rüſſelsheim:59. 3 Boote gemeldet und am Start. Mainz übernimmt zuerſt die Spitze des Trios. Die beiden ande⸗ ren Boote liegen auf gleicher Höhe. Rüſſelsheim, das ſehr ſchlecht ſteuert, kommt für die Entſcheidung nicht in Frage, dagegen Oberrad, das die ausgepumpten Mainzer bei 1800 Meter überholen und in prächtigem Spurt bis zum Ziel nech 4 Längen herausrudern kann. Eine imponierende Leiſtung. l Dritter Achter: 1. Offenbacher Ruder⸗Verein 688,4, 2. Mannheimer Ruderklub 6248. Von 6 gemeldeten Booten durch Verluſt der Vorrennen und Zurückziehung(Undine und Schwaben) ſtellen ſich noch 2 Boote dem Starter und zwar zwei ſcharfe Gegner. Der Kampf entſpinnt ſich ſo⸗ gleich um die Spitze. Die famos zuſammengeſpielten Offenbacher behaupten dieſelbe, drängen immer noch inlen⸗ ſiver vor und landen im Ziel mit 2 Längen Vorsprung gegen den tapfer aufholenden Club. Leichtgewicht⸗Vierer: 1. Ruderverein Heibbronn 7712, 2. Ruderverein Mainz⸗Koſtheim 7219, 3. Rudergeſellſchaft Speyer:23, 4. Frankfurter Ruderelub:25,4. Die Geg⸗ ner bleiben bis 500 Meter ziemlich geſchloſſen. Ab hier drängen Speyer und Mainz⸗Koſtheim leicht vor. Dieſe Boote werden bei 1000 Meter durch Heilbronn abgelöſt, das wiederum von Mainz⸗Koſtheim hart bedrängt wird, ſich aber knapp als geſchlogen bekennen muß. Die anderen Boote folgen in einem Abſtand von 3 Längen ziemlich ge⸗ ſchloſſen. Erſter Achter: Auch zu dieſem Rennen ging leider nur eine Meldung ein: Mannheimer Amieitia. Das Rennen mußte demzufolge ebenfalls ausfallen. Eine gleichfalls ſehr beklagenswerte Tatſache. A. C. Jdar⸗Borklub 25 Neunkirchen 928 Steinmüller⸗VfK. 86 Mannheim ſchlägt im Haupl⸗ kampf Leis⸗Neunkirchen Wenn der AC. Idar eine Veranſtaltung ankündigt, ſo kann er immer mit einem voll beſetzten Hauſe rechnen. Auth diesmal hatten ſich etwa 1000 Zuſchauer eingefunden, die mit großem Intereſſe die Ereigniſſe im Ring verfolgten. Die kampfſtarke Mannſchaft des AC. Idar, wie auch der Deutſche Schwergewichtsmeiſter Steinmüller⸗Mannheim und ſein Gegner Leis⸗Neunkirchen, hielten, was man ſich von ihnen verſprochen hatte. Aber auch die Mannſchaft des Boxklub 25 Neunkirchen, die ſich tapfer ſchlug, konnte trotz der hohen Niederlage gut gefallen. Idar mußte ſchwerer um den Seeg kämpfen, als das Geſamtreſultat beſagt. Das Punktplu in den einzelnen Treffen war mitunter recht knapp. Die Veranſtaltung erreichte ihren Höhepunkt, als zum Hauptkampf des Abends Steinmüller⸗ Mannheim (184 Pfund) und Leis Neunkirchen(178 Pfund) die Kampfſtätte betraten. Stürmiſcher Beifall wurde ben bei⸗ den Kämpfern zuteil. Leis, der früher in Oſterfeld boxte und mehrere Jahre Trainingspartner von Swart, dem jetzi⸗ gen Berufsboxer war, zeigte den weſtdeutſchen Kampfſtil, er war ſehr flink und wendig. Aber auch Steinmüller lief zu einer bei ihm noch nie geſehenen Form auf, ſeine Leiſtun⸗ gen waren noch beſſer als bet den Deutſchen Melſterſchaften in Stuttgart, wohl ſchon deshalb, weil er zur Entfaltung ſeines ganzen Könnens gezwungen wurde, um die Oberhand zu behalten. Der etwas größere Steinmüller verſtand es geſchickt den auf Nahkampf drängenden Leis auf Diſtanz zu halten und ſo mehr Treffer wie ſein Gegner anzubringen. In der 1. und 2. Runde holte ſich St. einen kleinen Vor⸗ ſprung, während Leis die 3. Runde ausgeglichen halten 2 Mainzer Rudergeſell⸗ konnte. Steinmüller wurde knapper, aber verdienter Punktſieger. Es war ein ſelten ſchöner Schwergewichts⸗ kampf. Es wäre ſehr erwünſcht, Leis in einem Mannheimer Ring gegen Steinmüller zu ſehen. Im Mannſchaftskampf konnte Dupri⸗Idar über Oink⸗Neunkirchen im Fliegengewicht nach ſchönem Diſtanzkampf Punktſieger werden. Im Bantamgewicht ſtegte Buß⸗Neunkirchen über Speckern⸗Jdar. Im ße der? gewicht hatte Stroh⸗Idar, früher Frankfurt⸗Zeilsheim, in Hechler⸗Neunkirchen einen guten Gegner, der an Gewicht und Größe ziemlich voraus hatte. H. mußte dem routinier⸗ ten Stroh, der aus allen Lagen harte Schläge landete, einen überlegenen Punktſieg überlaſfen. Im Leichtge wi cht trennten ſich Moſchhäuſer⸗Idar, der eine überlegene erſte Runde hatte,) und Joniſchkies⸗Neunkirchen unentſchieben. Ein ſehr ſchnelles und hartes Gefecht lieferten Helm⸗Idar und Kobler⸗Neunkirchen im Weltergewicht, aus wel⸗ chem Helm als Punktſieger hervorging. Im Mittel- gewicht ſiegte Ackermann⸗Idar nach drei Runden über Kölbrich⸗Neunkirchen. Im Halb ſchwergewicht ſchlug der körperlich ſtärkere Schaan⸗Neunkkrchen den techniſch guten Hahn⸗Idar in einem harten, abwechflungsreichen Kampf nach Punkten. Das Kampfgericht mit UIlmrich⸗ Mannheim und S. ebwechſelnd im Ring und den Punktrichtern Sti eint, Porth⸗Neunkirchen und Conrad⸗Idar amtierte korrekt. K. C. — 2 N — 8 2 25 2 den von vert der bazr nix ter. wiel stab! auf Flut bedi Bei Plu Fiſc ande Ueb. Beh halt jung der geht bis ſpiel dure Ein faſſu weit Mei gew. 08 7 + t — 2 2 4 n b renn 4 . Montag, den 2. Juni 1930 ——— Handballaufſtiegſpiele der Badiſchen Turnerſchaft 29. 5. Tade. Ketſch— Jahn Nußloch:4(:).— I. T. Sinsheim— T. V. Handſchuhsheim:6(025. 1. 6. T. V. Graben— Tgde. Ketſch:7(.).— Jahn Nußloch— T. V. 1846 Mannheim:0(30). Die beiden letzten Spieltage, der Himmelfal erſte Juniſonntag haben an der Spitze der und der a b abe Tabelle wohl eine kleine Verſchiebung, aber noch endgültige Entſcheidung gebracht. Am erfo 2 en hat die Turngemeinde e durchgeführt. D Nußloch die längſt fällige erſte Nieder ihre Ketſch er die Manuſchaft des T. V. 1846 Mannheim if dem kleinen Nußlocher Platz noch er gend ausgefallen iſt. Vom Mittelfelde eim und Handſchuhsheim geg den Sieg Handſchuhsheims ſind be wiederum auf gleicher Höhe. Sie können unter Um⸗ den dem Tabellendritten im Verlauf der weiteren ele noch gefährlich werden. T. V. Graben und Neckarau kommen für eine Entſcheidung nicht in Frage. Der Tahbellenſtand iſt in Gruppe 1 91 mehr Je. De El augenblicklich folgender: Spiele gew. un. Jahn Nußloch. 9 6 2 28. 1846 Mannheim 9 6 5 4 „ de. Ketſch Handſchuhsheim Sinsheim TV. Graben Jahn Neckarau.30 Auch in der Mittelbadiſchen Gruppe VI blieben die Favoriten weiterhin ſiegreich. In dem einen 1A SSN SSS Treffen, das dieſelben unter ſich austrugen, landete der Tabellenführer T. V. Ettlingen einen hohen Sieg über den T. V. Durlach. Ueberraſchend iſt noch die Niederlage des Turnerbund Bruchſal durch die Turngeſellſchaft Pforzheim zu bezeichnen. Die Er⸗ gebniſſe in dieſer Gruppe ſind: 20. 5. Tbd. Richen— T. V. Bruchſal:6.— T. V. Durlach— T. V. Ettlingen 116. 1. 6. T. V. Durlach— Taſchaft Pforzheim 712. Tode. Pforzheim— T. V. Bruchſal 4112.— Tbd. Bruchſal— Tbd. Richen:2. Hand ball⸗Privatſpiele Vfg.— MFC. 08 wieder einmal unentſchieden zor dem Fußballtreffen gegen Waldhof traten die bei⸗ staffelſieger der Verbandsſpiele, die in einer Serie Entſcheidungsſpielen keinen Meiſter herauszuſpielen vermochten, zu einem Geſellſchaftsſpiel an. Leider war der Charakter des Spieles nicht ein ſolcher und amtierte dazu noch in dem Unparteiiſchen Schuhmacher von Phö * nix Maunheim ein etwas allzu nachſichtiger Schiedsrich⸗ ter. Wie die vorhergegaugenen Spiele ſah man auch heute wieder ein Anrennen hilfloſer Stürmerreihen gegen harte, 1 ſtabile Hintermannſchaften. Hilflos deshalb, weil man auf keiner Seite Freiſpielen oder Freiſtellen ſah. Die Flügelleute waren entweder nicht da oder wurden nicht bedient. Kombination wurde nur in der Enge gepflegt. Bei der Kritik darf man dem VfR.⸗Sturm ein kleines Mus ſeinem Gegner gegenüber einräumen. Kees und Fischer auf der einen, Züllhard und Baader auf der anderen Seite überragten ihre Mitſpieler. Eine klare Ueberlegenheit hatte 08 in ſeiner Läuſerreihe; hier ſteht Behle weit über allen anderen. Die Verteidigungen halten ſich die Waage. Das etwas ſchwächere Spiel des jungen Frank gleicht Weyrich aus. Im Tor iſt Reinhold der beſſere Mann. Trotz gleichmäßig verteilten Feldſpiels geht 8 in Führung und kann dieſelbe nach der Pauſe Us auf:1 erhöhen, aber, wie einſt, gleichen die Raſen⸗ ſpieler wieder aus. Das Spiel war hart und hinterließ durch das viele Halten der Spieler leider nicht den beſten Eindruck. Schuhmacher war nicht in gewohnt guter Ver⸗ faſſung.— Nach neuerlichen Veröffentlichungen ſteht eine weitere Begegnung dieſer beiden Vereine bevor, um den Meiſter der Gruppe Rhein— VfR. war durch Los Sieger geworden— auf dem Spielfeld zu ermitteln. VfR. 2— 8 2 52. VfR. Damen— 08 Damen 113. * Poſtſportverein— Phönix Mannheim:5 Im Mannheimer Stadion trugen ſchon am Vormittag Poſtſportler ihr Rückſpiel gegen Phönix aus. Unter Leitung von Kehl,.f. R. Mannheim, liefern ſich beide haften ein faires Spiel, das in der erſten H Unter dem allzu lauten Spiel aller Spieler litt. In 1 Minuten iſt Phönix ſeinem Gegner, der in den hinteren Reihen glatt verſagt, klar überlegen. Fünf Tore, alle fünf frei vor dem Tor geworfen, ſind der Erfolg, dabei der Phönix noch ebenſo oft frei vor dem gegneriſchen Schußkreis, ohne die günſtige Gelegenheit wahrnehmen zu können. Die wenigen Angriſſe der Poſtler ſcheitern ſchon im Entſtehen am eigenen Unvermögen. Beſonders mangel⸗ falt iſt das Zuspiel. Nach dem Wechſel ändert ſich das Bild. Phönix wird ſchlechter und Poſtſport zeitweiſe leicht lherlegen. Zweimal verpaßt der Linksaußen in gute Stellung, da wirft er knapp daneben. Füglein wirft an die Lotte, dann aber muß Dautel zweimal kapitulieren. Die letzten Minuten bringen dann verteiltes Spiel, da aber keiner Partei mehr Erfolge gelingen, trennt man ſich mit dem:5 Sieg der Gäſte, die mit drei Mann Erſatz an⸗ traten. * JV. Oftersheim— PSV. Mannheim 624 Die Mannheimer Poliziſten trugen in Oftersheim gegen den dortigen Fußballverein ein Privatſpiel dus, das mit den..Rler Kraus als Schiedsrichter einen Sieg der Poliziſten ergab. Die Oftersheimer, die ſich durch Errin⸗ gung der Pekalmeiſterſchaft der Gruppe Rhein einen ken gemacht haben, leiſten den P. S. Vilern energiſchen erſtand und können ſogar in den erſten 30 Minuten Spiel leicht überlegen geſtalten. Beim Stonde von hleiſft Kraus zur Pauſe. Die Oftersheimer ſcheinen zu ſtark verausgabt zu haben, denn die Poli zun in Front und diktieren dem Gegner ihr Spiel auf. ur dem ausdauernden Spiel der Läuferreihe und dem auf⸗ lerkſamen Spiel des Torwarts verdanken die Goſtgeber das knappe Reſultat. Die P. S..⸗Elf ſcheint im Kommen ü ſein. Neben Höfling im Sturm iſt beſonders Klingel mn Tor zu nennen, ohne den Verdienſt der anderen am Sieg ſchmälern zu wollen. * MTG.— RNotweiß Frankfurt:7 Man darf ruhig ſagen, die Mannheimer Turngeſell⸗ nie ſich ſten kommen kalt beendete iör Anturnen, das alle Aktiven im frie ichen Wettkampf miteinander ſah, mit einem Schützenfeſt; denn 12 Tore in einem Spiel ſind für Mannheimer Hand⸗ balverhältniſſe viel. Das Spiel, das von zahlreichen In⸗ tereſſenten beſucht war, brachte dem Ergebnis nach zwei tündverſchiedene Hälften. Die erſte brachte 51 für M. T.., de zweite 610 für Frankfurt, ſodaß die Frankfurter, die Aberlich dem Platzverein ſtark überlegen waren. einen Sieg von 715 errangen. 1 Der Spielverlauf ſieht die M. T..ler ſtark in Front. Augeiff auf Angriff wird vorgetragen, dazu ſchön kom⸗ Bite ſodaß die Tore wie reife Früchte vom Baum fielen. würthner. Neumann, Spieß, Schwander und Treiber ſchla⸗ gen je einmal den gegneriſchen Hüter. Frankfurt kommt nur zu einem Erfolg. Nach dem Wiederbeginn erzielt Rotweiß durch 13 Meter * zweites Tor, ein Strafwurf folgt und daun wird moeckert nervös(oder leichtſinnig?) und Frankfurt kommt 1 drei billigen Erfolgen. Neumann geht als Mittelläufer 1 warum, wenn der Gegner im Vorteil iſt?—, aber Nagelingt nichts mehr. Der ſichere Sieg iſt dahin. Die Aledeeimer Turngeſenſchalt nimmt ſeit langem die erſte Unwerlage hin, die allerdings nicht verdient war. Als unparteiiſcher erſchien Kehl, der nicht reſtlos zu gefallen wußte. 8 a 555 Internationale Tennis-) teiligte, unter ſieben Mitbewerbern erfolgrei — 2 N 18 5 Heilbronner Tennisturnier in 3 Schlußrunden, ſchlägt Wetzel 18,:6,:2,:8,:4. 8 Mannheimer . in a Weitere Erfolge Teilnehmer er en acht in daß es ſo iſt, Ob es an veranſtaltet, tlich niemand; Stammgäſte. der nicht allzu l liegt, ob es daran liegt, nehmer deswegen Erfolg verſpricht? Turnierleiter, Herr Hein 3 Becker, des⸗ tlich mit den Endſpielen tig wird? ielfeldes den quer⸗ Zuſtand bezeugt fer mit ſticht? Der wünſchen ül immerhin von ſehr gutem Durch⸗ der Größe Heilbronns der intereſſe wandte ſich der A⸗Klaſſe des Her⸗ 1 5 Dr. Buß, Bill Fuchs, We tzel und Reindel ſtellten hier die beſten Vier und beſtritten auch erwartungsgemäß die Vorſchlußrunden. Fuchs hatte Kirchgäſſer 612, 678 und den ſehr flink, aber nicht über⸗ legen ſpielenden Klein lo gel 612,:2 geſchlagen, um dann auf den Pforzheimer Wetzel zu treffen. Hier war feinen ſpannenden Kampf gefaßt. Die Spannung jedoch r raſch gelöſt: Wetzel war blendend in m und gewann durch koloſſales Tempo mit 618,:3 i Spielen.(Fuchs hatte überdies Sams⸗ heiß umkämpften tag mittag erſt begonnen, ſich in 3 Konkurrenzen durch⸗ man a zuſpielen und war infolgedeſſen ſtark ermüdet, ſo daß im gemiſchten Doppel ſchon für ihn das Mannheimer Paar deutete Verfa Frl. Münzer⸗Goldſchmidt eine Gefahr be⸗ Die beiden ſpielten allerdings in vortrefflicher ng und erzielten ein 416,:7⸗Refultat.) Nun begann die Schlußrunde Dr. Bu B— Wetzel, der weitaus ſchönſte und ſpannungsreichſte Kampf des Turniers. Dr. Buß ſpielt im erſten Satz etwas energielos, führt 31m, läßt Wetzel 515 ausgleichen, führt wieder:5, hat 2 Satzbälle mit 40:15— und verliert 618. Wetzel läuft alle Stop⸗Bälle von Buß, iſt dauernd im Angriff, ſpielt beſtechend ſchön und raſch. Nach:0 und 414 reißt Wetzel auch den zweiten Satz an ſich. Im dritten hat Buß ſeine Sicherheit wieder gewonnen, Wetzel iſt etwas ermüdet. Buß ſiegt ohne große Mühe 612. Man beginnt zu ahnen, daß der Sieg eine Frage der größeren Ausdauer ſein wird. Auch den vierten Satz holt ſich Buß mit:2, Wetzel will offenbar im fünften ſeine letzten Reſerven hergeben. Dieſer fünfte Satz ſtei⸗ gert die Spannung des zahlreichen, beifallsfreudigen Pu⸗ blikums bis zum Höhepunkt. Jeder Spieler gibt das Letzte. Als Wetzel 31 führt, beginnen die Mannheimer Peſſimiſten wieder lauter zu unken. Aber Buß zeigt ſein beſtes Können und verwendet ſeine ganze Turnier⸗ erfahrung; er gleicht aus.:3. Wieder führt Wetzel 5 wieder gleicht Buß aus. Bei 414 erhöhen einige zweifel⸗ hafte Entſcheidungen die dramatiſche Spannung. Aber Wetzel iſt jetzt offenſichtlich mit ſeinen Kräften zu Ende. Buß vollendet den Kampf:4. Spieldauer 2 Stunden. Auch im Herrendoppel gelangt Buß mit ſeinem Partner Reindel nach Sieg über Graf Wrangel⸗Fritz in die Schlußrunde u. hat hier gegen Fuchs⸗Wetzel anzu⸗ treten. Da Buß 3 Schlußrunden(2mal beſt of five) zu ſpielen hat, iſt ungewiß, ob die Doppelmeiſterſchaft noch Sonntag zu Ende gelangt. Reindel iſt durch eine Fuß⸗ verletzung erheblich gehandicapt. Im Dameneinzel hat Frau Mannheim die Schlußrunde gegen Frau Kr gart zu beſtreiten. Sie gewinnt mit Dr. Buß die Schluß⸗ runde des gemiſchten Doppels:3, 816 gegen Frau Krug⸗ Bill Fuchs. Fräulein Mayſer⸗Wrangel und Frau Buſch⸗ mann⸗Fritz holen hier die dritten Preiſe. Außer Frau Heßler und Dr. Buß ſind noch mehrere Turnierteilnehmer des Tennisklub Mannheim erfolgreich gekrönt. In der B⸗Klaſſe des Herreneinzels gelangt Weinberger bis zur Vorſchlußrunde, unter⸗ liegt gegen den typiſchen Vorgabeſpieler Dr. Kelber, der aber in einem langen Sicherheitsſpiel von Cahn 977, 725 geſchlagen wird. Fräulein Münzer macht in der Damen⸗B⸗Klaſſe einen Dritten; Frl. Seuffert⸗Darmſtadt gewinnt dieſe Konkurrenz gegen Frl. Victor⸗Heilbronn. Das Damendoppel ging an Krug⸗Nagler, die Buſchmann⸗ Thiel in zwei Sätzen beſiegten. G. B. Das Saarbrücker Tennis⸗Turnier Die Spiele am Freitag gemeldeten Spieler Froitzheim, Kreuzer, Frl. Beer am Freitag noch nicht in die es an dieſem Tage doch bereits ei⸗ Obwohl die Frl. Weihe und Spiele eingrifſen, gab Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Spiele. Im Herren⸗Einzel um die nige recht intereſſante iundſchau Saarbrücken ſchaltete der Frankfurter änen Nielſen leicht:1,:3 aus, während im Damen⸗E die Dänin Frl. Stöckel über Frl. Wick :0,:1 ſiegreich b en konnte. Sehr lebhafter Spielbe⸗ trieb herrſchte der-Klaſſe. Meſſterſchaft Erwen den Ergebniſſe vom Samstag wurden in allen Klaſſen die Spiele fort⸗ zum Teil noch Spiele der Vorrunde und der zweiten Runde zum Austrag. Im nkfurt) über den Saar⸗ Am Samstag geſetzt. auch ſcho fen Ofan ſiegte über Dr. Heinen ſen gewann in der 1. Runde ox und in der zweiten Runde 416,:1,:3 gegen den der v. d. Heide. Im Dameneinzel um die Meiſterſchaft von Saarbrücken ſiegte Frau Richter⸗ Weihermann über Krämer 611, 611 und über Frl. Kunz:2,:1. Frau Friedleben ſchaltete Fr. Sprick⸗ mann 613, 715 aus. Im Herrendoppel gewannen Ofan/ Klopfer gegen Weigel/ Schmidt:2, 612. Im Gemiſchten Doppel ſiegten die Dänen Stöckel/ Nielſen über Dans/ Weil:1,:2, während Friedleben/ Ofan mit :1, 613 über Ehrhardt/ Weigel gewannen. Kommende ſüddentſche Turniere 30. Internationales Mannheimer Tennis⸗Turnier Damenmeiſterſchaft von Süddeutſchland Die in der Mannheimer Tennis⸗Vereinigung zuſam⸗ mengeſchloſſenen Mannheimer Clubs veranſtalten in der Zeit vom 18. bis 22. Juni auf den Plätzen des Ten⸗ nisklub Mannheim am Friedrichsring ihr 30. Inter⸗ nationales Turnier. Zum Austrag kommen ein Herren⸗ Einzel um die Meiſterſchaft der Pfalz, ein Da⸗ men⸗Einzel um die Meiſterſchaft von Süd⸗ deutſchland, ſowie die verſchiedenen Doppelkonkur⸗ renzen. Nennungsſchluß iſt am 17. Juni. 25. Allgemeines Turnier in Stuttgart Der Tennisklub Weißenhof Stuttgart bringt vom.8. bis 15. Juni ſein 25. Allgemeines Turnier zum Aus⸗ trag. Unter den verſchiedenen Wettbewerben für Spie⸗ ler der 1. und 2. Klaſſe befinden ſich die Herren⸗ und Damen⸗Einzelmeiſterſchaften von Württem⸗ berg. Titelverteidiger ſind Dr. Bill Fuchs bezw. Frl. Hammer. Tilden ſpielt in Verlin Beim Pfingſt⸗Turnier von Rot⸗Weiß Obwohl der Meldeſchluß für das am 3. Juni beginnende traditionelle Pfingſtturnter des Berliner Lawn⸗Tennis Turnierelubs Rot⸗Weiß erſt am Sonntag erfolgt, laſſen die bisher eingegangenen Meldungen ſchon einen vollen Erfolg dieſer in ſportlicher und geſellſchaftlicher Hinſicht gleich glanzvollen Veranſtaltung ahnen. So liegen u. a. die Nen⸗ nungen der Damen Lily d Alvarez, Adamoff, Neufeld, Deutſch, Fürſtin Lobkowitz vor, zu denen ſich die deutſche Elite mit Cilly Außem, Frau Friedleben, Frau Schom⸗ burgk und Frl. Krahwinkel an der Spitze geſellt. Bei den Herren muß natürlich Altmeiſter Tilden an erſter Stelle genannt werden, weiter Worm, Rohrer, Du Plaix, Landry, Glaſſer, Thurneyſſen, von Kehrling, zu denen die deutſchen Spitzenſpieler Prenn, Froitzheim, Dr. Buß, Frenz und v. Cramm kommen. Franzöſiſche Tennismeiſterſchaften Die Finaliſten der Einzelſpiele ermittelt Der Samstag wurde bei den franzöſiſchen Meiſterſchaften im Pariſer Tennisſtadion Roland⸗Garros mit dem 1. Spiet der Vorſchlußrunde im Dameneinzel zwiſchen der Welt⸗ meiſterin Heln Moody(Wills) und der letzten deutſchen Teilnehmerin Cilly Auſtem eingeleitet. Gleich nach Beginn ſetzte ein heftiger Regen ein der zum Abbruch zwang. Bald hellte ſich aber der Himmel wieder auf und das Spiel konnte fortgeſetzt werden. Moo dy war klar überlegen und ſiegte in zwei glatten Sätzen 612,:1. Im zweiten Vorſchlußſpiel der Damen blieb die Amerikanerin Helen Jacobs ſpielend leicht:1,:0 über die ſpaniſche Meiſterin Lili d' Alvarez ſiegreich und trifft nun im Finale auf Helen Moody(Wills), ſodaß die Schlußrunde eine rein amerikaniſche Angelegenheit wird. Im Vorfinale zum Herreneinzel lieferten ſich Tilden und Jan Borotra einen ausgeglichenen Kampf, den der Amerikaner in 5 Sätzen 216,:2, 614,:6,:3 gewinnen konnte. Das zwefte Spiel der Vorſchlußrunde ſah Henri Cochet ſicher über den Italiener de Morpurgo 715, 61:1,:2 ſiegreich, ſodaß ſich im Finale Cochet und Tilden gegen⸗ überſtehen. Leichtathletiſche Mannſchaftskämpfe des Mhein⸗Neckargaues Polizei⸗SV. ſiegt auch in dieſem Jahre SV. Endlich hatte der Wettergott ein Einſehen, ſodaß am Sonntag endlich die für den 11. Mai vorgeſehenen leicht⸗ athletiſchen Mannſchaftskämpfe des Rhein⸗Neckar⸗Gaues im IV. DASV⸗Kreis durchgeführt werden konnten. Die un⸗ gewollte Verzögerung hatte auch ihren Vorteil: die an⸗ geſichts der bisher wenig günſtigen Witterung keineswegs vollſtändige Vorbereitungsmöglichkeit wurde dadurch we⸗ ſentlich gehoben, ſodaß im Vergleich zum vorigen Jahre beſſere Spitzen⸗ und Durchſchnittsleiſtungen gezeigt wurden. Zum Sechskampf(Hammerwerfen, Gewichtwerfen, Stein⸗ ſtoßen, Diskuswerfen, Weitſprung und 100 Meter⸗Lauf) waren fünf Mannſchaften angetreten: Palizei⸗SV mit erſter und zweiter Garnitur, SV. 06 Mannheim, V Neckarau und ASV. Ladenburg. Bereits morgens acht Uhr wurde mit den Wettkämpfen begonnen, denen etwa 2000 Zuſchauer mit großem Inter folg Angeſichts des Umſtandes, daß die Leichtathletik im Kraftſportlager nur als Ergänzungsſport anzuſehen iſt und auch als ſolcher nur betrieben wird, ſind die erzielten Lei⸗ ſtungen als ſehr gut anzuſprechen. Im 100 Meter⸗ Lauf ſiegten die Poliziſten Baudrexel und Schmitt mit je 11.8 Sekunden. Der Poliziſt Schmitt war es weiter, *. der mit 5,76 Meter den weiteſten Sprung ausführte. Von den wier ungen ſicherten ſich wiederum die Poli⸗ ziſten ſtleiſtungen: und zwar durch Eſche ch, der im Gewichtwer 32,80 Meter weit beförderte. Der Ladenburger wies durch den anſehnlichen Hammerwurf von daß er ſehr viel Sorgfalt auf ſeine Vorbereitung legte. Im Geſamtergebnis ſiegte der Polizei⸗ Sportverein Mannheim mit 911,5 Punkten, Ladenburg folgt mit 852 Punkten an zweiter Stelle, Dritter wurde V. f. L. Neckarau mit 663 Punkten, der Sportgerein 6 Mannheim folgt mit 635 Punkten während die zweite Polizeti⸗Mannſchaft den letzten Platz eininmmt. Sch. „ 1 „Rund um Heidelberg Der Staffellauf„Rund um Heidelberg“ erfreute ſich t Jahr einer außergewöhnlich ſtarken Beteili⸗ heuer noch mehr Mannſchaften als im vergangenen Jahr; auch die Zeiten waren verhältnismäßig beſſer. Die große Staffel wurde erwartungsgemäß vom Heidelberger Turnverein 1846 gewonnen, der die 5000 m in 10:13,6 Minuten zurücklegte. Zweiter wurde P. S. V. Heidelberg in 10 4 3. T. G. Heidelberg 1878 in 10:29, Die Univerſitätsſtaffel ſicherte ſich die Landmannſchaft Teutonia in 410,6(3000 m) vor T. V. Haſſo⸗Rhenania und dem Akademiſchen Skiklub. Die Mittelſtaff wann, wie im vergangenen Jahr, der Turnverein ſchuhsheim unter ſechs Bewerbern. Die ſah die Rudergeſellſch auch in dieſem gung. Es liefen 2 5 5 Der große Preis von Indianapolis Arnold ſiegt mit 161 Km. Stundendurchſchnitt Der„Große Preis von Indianapolis“ über 500 Meilen ſah am Freitag 38 Rennwagen am Start unter denen ſich auch die beiden italieniſchen Maſerti⸗ Wagen befanden, die jedoch nicht zur Geltung kamen. Bereits nach 25 Meilen ſchied der von dem Welt⸗ rekordmann Borzacchint geſteuerte erſte italieniſche Spezialwagen wegen Zündung⸗Störung aus, wäh⸗ rend der zweite von Erneſto Maſeratt geſteuerte Wagen nicht unter den erſten Vierer iſt. Insgeſamt gaben vorzeitig 22 Wagen wegen Motorſchäden und Kolliſionen auf. Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich nach etwa 100 Meilen. Der Amerikaner Marſhall fuhr im 240 Kilometer⸗Tempo in der Nordkurve gegen die Umzäunungsmaner und ſtürzte mit dem Wagen eine 8 Meter hohe Böſchung hinab. Der Fah⸗ rer wurde mit ſchweren Verletzungen in ein Kran⸗ kenhaus gebracht, während ſein mitfahrender Bru⸗ der auf dem Transport den erlittenen Verletzungen erlag. Bereits guf halber Strecke hatte ſich der junge Chicagoer Billy Arnold auf ſeinem 8 Zylinder Miller Spezial einen klaren Vorſprung geſichert, den er trotz drei Minuten Aufenthalt beim Tanken und Reifenwechſeln zum Schluß bis auf etwa 25 Km, ausdehnte und in:58,39 Std. mit einem Stunden⸗ mittel vn 161,617 Km. Sieger wurde. Zweiter wurde William Cantlom⸗Detroit auf Miller⸗Shefield Spe⸗ zial in 5,05:57 Std.(157,768 Std.⸗K.), dritter Louis Schneider⸗Indianapolis auf Boweſſeal in 5,08:30,65 Stunden(156,460 Stoͤkm.) Die Rennſtrecke umſäumten 165 000 Zuſchauer, eine Rekordzahl für ein amerikaniſches Automobil⸗ rennen. Griechiſche Spiele in Athen Der vierte und letzte Tag der Pan⸗Athenäiſchen Spiele im Olympiſchen Stadion zu Athen nahm am Samstag vor einer großen Zuſchauermenge einen glänzenden Verlauf. Von den deutſchen Teilneh⸗ mern war nur Emil Hirſchfeld beteiligt, der mit der hervorragenden Leiſtung von 4492 Meter im Diskuswerfen ſtegreich blieb. Ueber 110 Meter Hürden zeigte ſich der Amerikaner Collier in 15,4 Minuten dem ſchwediſchen Rekordmann Peterſſon und dem Italiener Faeccali überlegen.— Den Dreiſprung gewann der Finne K. Jaervinen mit dem guten Sprung von.00.5 Meter.— Im 400 Meter⸗Lauf triumphierte der wede Hamergein ſicher in 50,6 k en vor Col in 51 Sekunden. VBootstaufe. im Mannheimer Kanuſport Oſt iſt den Boots⸗Taufe in M. K. O. Auch dieſes Jahr wurden wieder 10 Boote zur Taufe geſtellt, darunter zwei vereinseigene. Das Bootshaus an der Feudenheimer Himmelfahrttag der traditionelle Tag Fähre, umkränzt von prächtigen Bäumen, deren rotbäckige Früchte in Verbindung mit der gehißten Flaggengala dem Ganzen einen farbenprächtigen Rahmen verliehen, war vom frühen Morgen von erwartungsvollen Kanuten belebt, die das Boots⸗ haus und die Boote ſchmückten zu dem bedeutungs⸗ vollen Akt der Taufe, den der M. K. O. immer zu einem weihevollen Ereignis auszugeſtalten verſteht. Unter den Klängen des Präludiums„Wem Gott will rechte Gunſt erweiſen, den ſchickt er in die weite Welt“ ſtellten ſich die Aktiven im Sportdreß in Paradeſtellung hinter die zur Taufe aufgeſtellten, reich mit Blumen geſchmückten Boote. Der erſte Vorſitzende Wilh. Sohl, eröffnete den Taufakt mit Worten des Hinweiſes auf die Bedeutung und den tiefen Sinn der Taufe von Waſſerfahrzeugen aller Art. Nicht allein zum Zwecke der Unterſcheidung geben wir unſeren Bovten Namen, ſondern wir wollen damit zu ihnen, die uns als treue Kameraden hinaustragen in Gottes freie Natur, dahin, wo wir hingehören, wo wir uns geſund halten können an Leib und Seele in perſönliche Fühlung treten, ihnen mit dem Namen gewiſſermaßen unſeren Geiſt ein⸗ flößen. „Rhein“, den Namen des deutſchen Schickſals⸗ ſtromes trägt der ſchlanke Rennzweier des Vereins; der ebenfalls von der Bootsbauerei Scherer in Neckarau gelieferte Renneiner wird den Namen tragen„Freie Pfalz 1930“ zum Gedächtnis der Pfalzbefreiung von fremder Beſatzung. Vom Satan des Dämonen liebenden Fahrtenwartes über den Seeteufel der temperamentvollſten Paddlerin bis zum Püppchen des langen Hans und dem Zwil⸗ lingspaar Schwarzhaupt Mädl und Schwarzhaupt Bub ſpielten die Namen die ganze Skala der Ge⸗ fühle wieder, welche die Namensgebung beeinflußten. Sinnvolle Taufſprüche, geſprochen von den Damen des Vereins, welche die Taufe vollzogen, geben Auf⸗ ſchluß über die Bedeutung der Namen. Mögen die in die Täuflinge geſetzten Hoffnungen in Er⸗ füllung gehen. Bei der Taufe der„Freien Pfalz 1930“ erklang die Melodie des Deutſchland⸗Liedes, begeiſtert aufgenommen von den Taufgäſten, Das Schlußwort des Vorſitzenden klang in ein kräftiges Ahoi aus, auf die weitere Entwicklung des deutſchen Kanuſports und des M. K. O. Die Klänge des niederländiſchen Dankgebets gaben der Feier den weihevollen Abſchluß. Clubkampf B. f..-Phönir Kaelsruhe 42:56 Die Leichtathletikabteilung des Vf.., die einſt ſo ſtolze Triumphe feiern konnte, beginnt ſich wieder zu regen. Vergangenen Sonntag war ſie in Karlsruhe zu einem Club⸗ kampf gegen Phönix. Die junge Abteilung hatte ſich gleich eine ſchwere Aufgabe geſtellt. Das Ergebnis iſt aber im⸗ mer noch als gut zu bezeichnen. In zwei Konkurrenzen ſtellten die Raſenſpieler den Sieger: Rößle war im 1500 Meter⸗Lauf zuerſt am Ziel. Mit 1,65 Meter wurde auch der Hochſprung eine Beute der Mannheimer. Die beiden Staffeln, 4 mal 100 und 3 mal 1000, gingen knapper als er⸗ wartet verloren. Um drei Zehntel Sekunden war Phönix in der 4 mal 100 Meter Staffel raſcher durch das Zielband als die Raſenſpieler. Die Zeit für die Mittelſtuckenſtaffel war:44 für den Sieger und:46 für Mannheim. Pferdeſport Hoppegarten(1. Juni) I. Preis des Zuchtfonds. Für Dreijährige. 2800 Mark, 1600 Meter, 1. Geſt. Mydlinghowens Grauwacke(Raſten⸗ berger), 2. Immerzu, 3. Virgil. T 33:10) Platz 11, 15:10. 172—2 Lg. Ferner: Harold, Virginia, Senora, Fanfare, Marburg. II. Verſuchsrennen der 2800 Mark. 1000 Meter. 1. Sch 3. Aria. Leſſie, Stuten. Für Zweijährige Stall Weinbergs Makrelle(D. Tot.: 24:10; Plaß 15, 25 Tronſabia, 7 Tolentino, 2 Lg. Ferner: Teutſche, Serenice, Modeſta.. III. Hindenburg⸗Rennen. Ausgleich 1. Ehrenpreis und 21 500 Mark. 1600 Meter. 1. Stall Weinbergs Faro(D. Schmidt), 2. Prellſtein, 3. Everona, 4. Altenberg, Tot: 21:10, Robert, Ferner: Sterneck, Jca, Erifa 59:10; Platz 8, 17, 49, Maxlmus, Caeſarion, Wardar, Aulos, Oram. IV. Preis der Diana. St. Hubertus, Für dreifährige Stuten. E preis und 21500 Mark. 2000 Meter. 1. Hauptſt. Stromſchnelle(O. Schmidt), 2. Reichsmark, 3. S Tot.: 11:10; Platz 11, 21:10. 1½—2 Lg. Ferner: Charitas, Polyglott, Catterba, Reale. 5 V. Silbernes Pferd. Ausgleich 1. Ehrenprei 5200 Mark, 2500 Meter, 1. Stall Nettes Ver Schmidt). 2. Mantegna, 3. Silberſtreiſ. Tot.: 74:10; Phatz 260, 16, 21:10. 172 Lg. Ferner: Wanderer, Pour le merite, Tenerifſe, Waiſenknabe II. VI. Melaute⸗Rennen. Verkaufsrennen. 2800 Mark. 1800 Meter. 1. M. Schönemanns Stolzenfels(Zink), 2. Octavſa, 3. Tantor. Tot.: 40:10? Platz 33, 15:10. Kopf— 3 g. Ferner: Mafeſto, Intrigank, Seapos, Goldene Roſe. VII. Verſuchsrennen der Hengſte und Wallache. Für Zweijährige. Stall Weinbergs Groll(O. Schmidt), 2. Ser⸗ geant, 3. Auch einer. Tot.: 27:10? Platz 19, 14, 15:10. 7— 2 Lg. Ferner: Metapher, Suus, Pylades, Diedrich, Ahnherr, Briſſago, Lennatus, Kamerad, Marmon, Gran⸗ i Bonatello. ville,. VIII. Edderitz⸗Rennen. 2800 Mark. 1400 Meter. 1. Fried ⸗ heims Quinze(Böhlke), 2. Saalburg, 3. Miriam. Tot.: 17:10 Platz 15, 29:10. 2— 74 Lg. Ferner: Weſterwal, Held, Intimus. Frankfurt a. M.(1. Juni) 1. Kinder⸗Rennen. Für Zweijährige. 3000 J. 1000 Meter. 1. Frau v. Opels Mʒaſaniello(Ludwig); 2. Elida; 3. Caliquen. Tot.: 14:10; Pl.: 14, 41:10. Ferner: Bellus, Olympionike. 2. Preis von Bad Nauheim. Ehrenpreis und 2800 A. 1200 Meter. 1. W. Gamerdingers Fortunatus(W. Matz); 2. Dido; 3. Schnellbahn. Tot.: 22:10; Pl: 12, 15:10. Ferner: Gaffel, Tauperle. 3. Preis von Handel und Gewerbe. Jagdrennen Herren⸗ reiten. 3500 l. 3600 Meter. 1. Frau O. Münchs Fähn⸗ rich(Et. v. Imhof); 2 Iſonzo; 8. Thermidor. Tot.: 21:10 Pl.: 15, 25:10. Ferner: Troja, Hexenprinz. 4. Preis vom Erlenhof. Ausgleich 2. Ehrenpreis und 9500 /. 2000 Meter. 1 A. Daubs Pat gulli(Ballinger);: 2. Delifee; 3. Gauner. Tyt.: 25:10; Pl.: 14, 19:10 Ferner: Südwind, Mignoma 5. Preis der Induſtrie. Ausgleich 1. 6000 /. 4000 Meter. 1. Frl. H. Kirchhofers Montagne Ruſſe(v. Egloff⸗ ſtein); 2. Lakai; 3. Myron. Tot.: 20:10; Pl.: 12, 11:10. Ferner: Cupido. 6. Preis vom Römer Ausgleich 3. 2300 J. 1400 Meter. 1. Geſt. Röſſelsbergs Pedrillo(Kornberger); Florita; 3. Weilgurde. Tot: 32:10; Pl.: 16, 33, 32:10. Ferner: Galan, Scotch, Whiſky, Transgreſſor, Indra, Rangräfin, Sauſewind, Teukros, Markſtein, Agrippine 2 Schluß des redaktionellen Teils SHEII ee Dunn Zul er dos ige dualen: Quo eigenan delllochen Nai nerien 8. Seite. 9— Nr. 251 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 8 CFF Peddigtis ci 5 3 e 50 em S wle Abblldung.75 Ur bmöbel, 2 lelllg, Silz. 1 92 7 9 155 n.75,.95 Peddigtis di 30 cm g * l wie Abbildung, mit Zwischenplelle.25 7 0 C 8 NMarkisenstoff Liegestühle storkes Cesiell.75 .* 3 8 e 120 5h 55 15 2 95 1 1 5 orange, cd. 120 cm bre r. 2 . Kokosls Hlerlfolzgestell, mit Armsſütze.95 este Ausführung, m el Kol f schleber, natur lacklert 16.75. äufer besſe Ausführung, mit Nlckel- schleber, welß lacklert Eleg. Kinderwagen gepolsferter verslellberer Sitz 19.75 24.50 Kissen fund, hübsche Dessins Montag, den 2. Juni 1990 7 Ir r N Weidensessel san far, ochenend: Weidenses Kissen für's Wockenend: Zopfrend, wie Abblldung.50 Boolskissen gestreiſl u. gebl. 65 Weidensessel 5 8 Neisekissen geblümi 75 mit Wulstrand, wie Abbildung 90 3 Bankkissen mod. Muster, eckig.25 Beddigrohr. Sessel .75 prakllsch und sauber, für Verendabelag moderne Strelſen mit Ar ce. 200 120 cm 90 cm 86 em br. Feldstũühle stabil—95 tr..73.90.75.95 Feldstühle — Hlertholzgestell, mit Rückenlehne.10 ad gepolstert, m. apartem Strelſen- 1 1 50 rips, ie Abhlldung 8 Liegestühle flenholzgestell Verschledene Farbslellungen .75 m- und Beinsſülze rten- u. Balkonschirme und Formen 250 m g 200 cm g 150 cm 7775. 45.— 32.— 16.50 NE lr nl. Teröffantnchungen der Staut Mannheim Verſteigerung. In unſerem Verſteigerungslokal— 1. Eingang gegenüber dem Schulgebäude— findet an folgenden Tagen die öffentliche Verſteigerung nerfallener Pfänder gegen Barzahlung ſtatt: a] für Gold, Silber, Uhren, Fahrräder u. dergl. am Mittwoch, den 4. Juni 1930; b für Kleider, Weißzeug, Betten, Stiefel u. dgl. am Donnerstag, den 5. Juni 1930. Beginn jeweils 14 Uhr(Lokalöffnung 137 Uhr). Mitbringen von Kindern nicht geſtattet. 31 Städt. Leihamt. 5 e. Gebäudeſonderſtener. Wir erſuchen um Zahlung der Gebäude⸗ ſonderſteuer für den Monat Mai 1930 bis ſpä⸗ teſtens 5. Juni 1930. Wer bis zu dieſem Tage nicht zahlt, hat 10 v. H. jährlich Verzugszinſen 50 entrichten und die mit hohen Koſten ver⸗ undene Zwangsvollſtreckung zu erwarten.— Kaſſenſtunden: bei der Stadtkaſſe Samstags von .12 Uhr, an den übrigen Werktagen von 8 bis 713 Uhr und von 71516 Uhr; bei den Ge⸗ meindeſekretartaten der Vororte nach den in den Raäthäuſern ausgehängten Anſchlägen. 42 Stadtkaſſe. g Bekanntmachung. „Frl. Thereſia Speyer, ledige Haushälterin, früher Maunheim, Herzogenriebſtraße 45, jetzt Freiburg⸗Littenweller, Ekkebertſtraße 25 wohn⸗ haft, bat den Verluſt des von der Städtiſchen Sparkaſſe Mannheim auf ihren Namen ausge⸗ ſtellten N/l⸗Sparbuchs Nr. 101 mit einem Ein⸗ lageguthaben am 20. April 1930 mit R.„ 3500.— anher angezeigt und deſſen Kraftloserklärung beantragt. 55 Wir bringen dleſen Antrag mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß gemäß 8 14 des Geſetzes vom 18. Juni 1899 die Kraftloserklärung des genannten Sparbuchs erfolgen würde, wenn; dasſelbe nicht innerhalb eines Monats, vom Er⸗ e ſcheinen dieſer Bekauntmachung an gerechnet, von ſeinem derzeitigen Inhaber unter Geltend⸗ machung ſeiner Rechte anher vorgelegt wird. Mannheim, den 31. Mai 1930. 53 Städtiſche Sparkaſſe Mannheim. Bekanntmachung. Gefängnisoberpfarrer a. D. Marlin Schad, früher Mannheim, Se eee ekrahe 45, jetzt d Ekkebertſtraße 25 wohn⸗ Haft, hat den Verluſt des von der Städtiſchen Sparkaſſe Mannheim auf ſeinen Namen ausge⸗ ſtellten Sparbuchs Nr. 194 mit einem Einlage⸗ guthaben am 26. 4. 1930 von R. 800. anher angezeigt u. deſſen Kraftloserklärung beantragt. Wir bringen dieſen Antrag mit dem Anfügen ur öffentlichen Kenntnis, daß gemäß 8 14 des eſetzes vom 18. Juni 1899 die Kraftloserklärung des genannten Sparbuchs erfolgen würde, wenn dasſelbe nicht innerhalb eines Monats, vom Er⸗ ſcheinen dieſer Bekanntmachung an gerechnet, von ſeinem derzeitigen Inhaber unter Geltend⸗ machung ſeiner Rechte anher vorgelegt wird. Mannheim, den 31. Mai 1930. Stäbtiſche Sparkaſſe Mannheim. Versteigerung! 4, 2 Mannheim 4, 20 Am 8. Juni, mittags 3 Uhr, im Auftrage aus beſtem Herrſchaftshauſe verſteigere ich ver⸗ ſchiedene Einzelmöbel u. Gegenſtände aller Art nebſt Leder⸗ und Polſterſeſſel, Sofa, Schränke, Waſchtiſch, Kommode, Büfett, Tiſch, div. Haus⸗ und Klcchengeräte, Staubſauger ete., 1 Pianola(Ibach), Piauo(Schwechten). Ah heute Freihandverkauf unter anderen: div. Schlafzimmer, Speiſezimmer, Tochterzimm., Herrenzim., Küche, Schränke, Betten, Schreibt., Bücherſchrank, Büfett, Kredenz u. dl. andere. Ph. Ammermann, Versteigerüngshalle, Tel. 33406 Uebern.: Verſteigerungen, Ankauf, Verkauf. 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