114 — Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50 durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſrraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 638, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 um breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. Z.„ Aus der Welt der Cechni„ Kraftfahrzeug und Verkehr„ Die fruchtbare Scholle„ Steuer, Seſetz und Necht* Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend& Mannheimer Neiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung; Aus Seit und Leben* Mannheimer Aufilzeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 6. Juni 1930 141. Jahrgang— Nr. 259 sbeſchlüiſſe zur des Reichsdefizits Nolopfer Steuer für Ledige Erhöhung des Beitrags für die Arbeitsloſenverſicherung auf 4½% Keine Amſatzſteuererhöhung Drahtbericht unſeres Berliner Büros 5 Berlin, 6. Juni. Die geſtrigen Beſchlüſſe des Reichskabinetts ent⸗ halten keine beſonderen Ueberraſchungen. Sie ent⸗ sprechen ungefähr dem, was nach den ſpärlichen An⸗ deutungen über die Abſichten der Regierung erwartet wurde. In der Frage der Arbeitsloſenver⸗ ſſcherung macht ſich die Regierung im weſent⸗ lichen die Vorſchläge der Reichsanſtalt zu eigen, die neben der lprozentigen Beitragserhöhung eine Reihe von Abbaumaßnahmen vorſehen und in Verbindung mit einer noch näher zu beſtimmenden Reform der Kranken verſicherung ſtehen. Das vielumſtrittene Notopfer it nun doch in das Regierungsprogramm auf⸗ genommen worden, obwohl ſich namentlich der Finauzminiſter ſeinerzeit gegen dieſe Maßnahme ſehr energiſch geſträubt hat. Das Notopfer wird da⸗ durch ſeines Charakters einer Sonderſteuer für be⸗ kimmte Schichten nicht entkleidet, daß ihm die weni⸗ n ſentimental klingende Bezeichnung„Reichs⸗ ee gegeben wird. Sie ſoll ſich, wie verlautet, ber immerhin erträglichen Höhe von drei bis Wer Prozent des Einkommenſtenerzu⸗ Ichlages bewegen. Schmackhafter will man ſie den Feſtbeſoldeten außerdem dadurch machen, daß man bleichzeitig auch die Tautiemen beſteuert. Da⸗ mit wird wenigſtens auch ein Teil der freien Ein⸗ kommen erfaßt. Neu, wenn auch keineswegs brigi⸗ gell, iſt die Lebigenſteuer, von der aber nicht geſagt iſt, von welcher Altersgrenze an ſie einſetzen soll. Wo ſie bisher bereits erhoben wurde, hat ſie die Erwartungen nicht erfüllt. Es mag auch hart etſcheinen, daß die Ledigen dieſe Belaſtung nun zu⸗ gleich mit der Reichsſteuer zu tragen haben werden. Die Kürzung der Friſten in der Zigaretten⸗ 3 war ſchon ſeit langem geplant. Von einer kaufſetzung der Umſatzſtener ſowie einer weſteren Erhöhung der Bierſteuer hat man Ab⸗ and genommen. Das Kommuniqué enthält leine Angaben, wie der Plan für Arbeits⸗ beſchaffung, der freilich zu einem großen Teil tiſt nach längerer Friſt wirkſam werden wird, finan⸗ ert werben ſoll. Bermutlich wird man den An⸗ leihe weg einſchlagen müſſen, da etatsmäßige Gel⸗ — 9 dieſen Zweck nicht mehr zur Verfügung . Das Aus gabenſenkungsgeſetz und die damit verbundenen Srarvorlagen konnten geſtern noch nicht erledigt werden. Sie werden erſt nach Pfingſten zur Verabſchiedung kommen. Durch die nochmalige Ueberprüfung des Etats vor der dritten Leſung glaubt man noch etwa 50 Millionen einfparen zu können. Die Regierung iſt der Anſicht, daß durch die geſtern beſchloſſenen Maßnahmen es möglich ſein wird, den geſamten Fehl⸗ 5 betrag zu decken. Dieſer Annahme gegenüber ſcheint uns doch einige Skeuſis angebracht. Als es ſich um die letzten Sienern handelte, hörte man gleichfalls, damit ſei aun der Etat endgültig ausgeglichen. Einige Wochen ach ſtand man bereits vor einem neuen Defizit. Zahlen müßig wird die optimiſtiſche Auffaſſung der Regierung in dem Kommuniqué nicht begründet. Sie küäzt ſich im weſentlichen wohl darauf, daß neuerdings ſich günſtige Anzeichen für eine aufſteigende Konjunktur be⸗ . merkbar machen. Tatsächlich iſt, wie jetzt bekannt wird, das Steuer dnftommen im Mai erheblich günſtiger eis im April geweſen und auch bei der Po ſt ind die Einnahmen wieder geſtiegen. Der Kanzler hofft, für das Deckungsprogramm Reichstag die erforderliche parlamentariſche Rehrgeit zu finden. Pfingſtreiſe des Reichspräſidenten — Berlin, 6. Juni. Der Herr Reichspräſident hat feſtern abend mit dem fahrplanmäßigen Zuge 19,34 0 1 fh nach ſeinem Beſitz Neudeck begeben, wo b über Pfingſten verweilen wird. + br vom Bahnhof Friedrichsſtraße Berlin verlaſſen Das amtliche Kommuniguéẽé Energiſcher Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit.— Reichspoſt und Reichsbahn als Großauftrag⸗ geber— Neubau von 40 000 Wohnungen.— Ausbau der Verkehrsſtraßen Berlin, 5. Juni.(Meldung des Wolffbüros.) Das Reichskabinett trat unter dem Vorſitz des Reichskanzlers Dr. Brüning heute zu feiner letzten Sitzung vor Pfingſten zuſammen. Die mehr⸗ wöchigen Beratungen der Reichsregierung über die Arbeitsloſenverſicherung und die übrigen mit der ſchwierigen Wirtſchafts⸗ und finanzpolitiſchen Lage zuſammenhängenden Fragen wurden in der heutigen Kabinettsſitzung zu Ende geführt. Das Reichskabinett beſchloß die Reform der Ar⸗ beitsloſenverſicherung in weitgehender Anlehnung an die Beſchlüſſe des Vorſtandes der Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung, jedoch mit der Maßgabe, daß der Beitrag von 37 auf 4% Prozent erhöht wird. Die weſentlichen Aenderungen im Geſetz, darunter die Beitragsfeſtſetzung, ſind bis 31. März 1931 begrenzt. Eine Entlaſtung der Wirtſchaft ſoll durch gleichzeitige Vorlage eines Geſetzes über die Reform der Kranken verſicherung ange⸗ ſtrebt werden. 5 Sodann verabſchiedete das Kabinett die weiteren Geſetzentwürfe, die den Ausgleich der Ausgaben auf ſozialem Gebiete und der Mindereinnahmen des Haushalts zu decken beſtimmt ſind, nämlich ein Geſetz über die vorübergehende Reichshilſe durch die Feſtbeſoldeten im öffentlichen Dienſt und in der Privatwirtſchaft. Das Geſetz ſieht auch einen Betrag aus den Tan⸗ tiemen der Aufſichtsräte vor, ferner einen Son⸗ derbeitrag in Höhe von 10 Prozent der Einkommen⸗ ſteuer der Lediägen. Dazu tritt ein durch Kür⸗ zung der Steuerfriſten in der Zigaretteninduſtrie für das laufende Jahr zu beſchaffender Betrag, der mit einer Verlängerung der Kontingentierung für die Zeit bis zum 1. April 1932 verbunden iſt. Hierdurch wird zuſammen mit den durch nochmalige Durchprü⸗ fung des Haushaltes 1930 herbeizuführenden Er⸗ ſparniſſe ohne neue die Wirtſchaft belaſtende Steuern eine volle Deckung des Haushaltes gefunden werden. Das Kabinett beſchäftigte ſich ſehr eingehend mit dem Kernproblem der gegenwärtigen Wirtſchafts⸗ und Finanzlage, dem nicht im ausreichenden Tempo ſtattfindenden Abſinken der Arbeitsloſigkeit. Es legt entſcheidendes Gewicht auf die Wiederein⸗ beziehung von Arbeitsloſen in den Wirtſchaftsprozeß durch Einleitung größerer, den wirtſchaftlichen Not⸗ wendigkeiten entſprechenden Arbeiten. Die Reichspoſt wird in der nächſten Zeit eine umfangreiche Auftragserteilung über das bisher vorgeſehene Maß hinaus vor⸗ nehmen. Mit der Reichsbahn werden morgen die eingeleiteten Verhandlungen mit dem Ziele fortgeſetzt, ſie gleichfalls in die Lage zur Vergebung dringender Aufträge zu verſetzen. Verſchiedene Wege hierzu erſcheinen gegeben. Der Klein wohnungsbau an denjenigen Orten, an denen unter wirtſchaftlichen Geſichtspunkten ein dringendes Bedürfnis bejaht werden kann und an denen gleichzeitig beſonders große Arbeitsloſigkeit vorliegt, wird durch Zurverfügungſtellung zuſätzlicher Mittel gefördert werden. Es iſt im laufenden Jahre der weitere Ban von 35.000 bis 40 000 Wohnungen vorgeſehen, welcher bis 150 000 Bauarbeftern Arbeitsgelegenheit verſchafft. Das Kabinett hat die Vorlegung eines Geſetzes beſchloſſen, das den Reichsarbeitsminiſter zu allgemeinen Anordnungen ermächtigt, durch die die zweckmäßige Verwendung der zur Verfügung ge⸗ ſtellten öffentlichen Mittel und tragbare Mie⸗ ten für die minderbemittelte Bevölkerung ſicherge⸗ ſtellt werden. Die Grundſätze ſollen bereits bei der Vergebung des zuſätzlichen Bauprogramms Anwen⸗ dung finden. Dabei wird der von dem Kabinett für die Wirtſchaft und im ganzen als notwendig ange⸗ ſehene Geſichtspunkt einer Herabſetzung von Koſten und Preiſen für das Gebiet der Bau⸗ wirtſchaft mit Nachdruck verwirklicht werden. Ein allgemeines Straßenbanprogramm, das den notwendigen Ausbau des vorhandenen Netzes vorſieht, iſt in Ausſicht genommen. Die Beſchaffung der Mittel wird vorbereitet. Das Kabinett trat dann in eine Beratung über die Mög⸗ lichkeit einer allgemeinen Senkung der Produktionskoſten und Preiſe ein. Dieſe Beratungen werden nach Pfingſten ſort⸗ geſetzt. Sie Sitzung des Kabinetts ſchloß mit der Prüfung der vom Reichsfinanzminiſter vorgelegten Aus ⸗ gabenſenkungs⸗ und Spargeſetze. Es er⸗ klärte ſich mit ihren Grundzügen einverſtanden. Eine zweite Leſung und Beſchlußfaſſung über die Einzel⸗ heiten wird in einer Sitzung unmittelbar nach Pfing⸗ ſten ſtattfinden. * And die Preisſenkung? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 6. Juni. Der vom Reichsverband der deutſchen Induſtrie und der Vereinigung der Arbeitgeberverbände ein⸗ geſetzte Ausſchuß hat ſich ſchneller als man dachte nun doch auf ein Programm zur Preisſen⸗ kung einigen können. Die Beratungen konnten geſtern mit bem Ergebnis abgeſchloſſen werden, daß zwiſchen den Vertretern der beiden Arbeitgeberorga⸗ niſationen ein Einverſtändnis erzielt wurde. Damit iſt der Weg für neue Verhandlungen mit den Gewerkſchaften offen. Der Handel, der an den bisherigen Erörterun⸗ gen nicht beteiligt war, fordert jetzt ſeine Einſchal⸗ lung in die Beſprechungen. Die Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels hat, wie dem Berliner„Börſeneourier“ berichtet wird, dem Reichs⸗ verband der deutſchen Induſtrie mitgeteilt, daß ſie eine Teilnahme des Einzelhandels an den Beſpre⸗ chungen, welche Maßnahmen zur Lohn⸗ und Preis⸗ regelung getroffen werden ſollen, für unbedingt ge⸗ boten halte. Der Abſchluß der gemeinſamen Beratungen zwi⸗ ſchen Induſtriellen und Gewerkſchaften iſt vor den Pfingſtferien kaum mehr zu erwarten. Stahlhelm und Hakenkreuz Drahtbericht unſeres Berliner Büros JJ Berlin, 6. Juni. Zwiſchen dem Stahlhelm und Hitler iſt, nachdem es ſchon ſchien, als ob ſich eine gütliche Verſtändigung anbahne, der Streit erneut entbrannt. Der bisherige Leiter der politiſchen Abteilung des Stahlhelmbun⸗ desamtes, Dr. Brauweiler, beſtätigte in einer Erklärung, daß er auf die Anſchuldigungen eines Mitglieds des Bundes vorſtands hin eine ehrengericht⸗ liche Unterſuchung gegen ſich beantragt habe und vor⸗ läufig von ſeinem Poſtem zurückgetreten ſei. Von der „Deutſchen Tageszeitung“ wird die Vermutung aus⸗ geſprochen, daß es ſich bei jenem Bundesvorſtands⸗ mitglied um Herrn Dr. Eduard Stadler handelt, der in der Hauptſache das ſtudentiſche Referat im Bundesamt des Stahlhelms vertritt. Er ſoll Brau⸗ weiler vorgeworfen haben, daß dieſer durch ſein Ver⸗ halten während des Kampfes um das Volksbegehren die Politik des Stahlhelms fabotiert habe, da er ſich nicht entſchieden genug an die Seile [Hugenbergs und Hitlers geſtellt habe. Spionagerummel Von unſerem Vertreter in Rumänien —1 Bukareſt, 3. Juni. In einen wahren Abgrund von Verkom⸗ menheit und Beſtlalität laſſen die Kulturwelt die Enthüllungen Beſſedowfkis, des früheren Sekretärs der ruſſiſchen Botſchaft in Paris, blicken. Bekanntlich hat Beſſedowſki der Auffor⸗ derung der Sowjetregierung, nach Moskau zurückzu⸗ kehren, nicht Folge geleiſtet und iſt deshalb in ſeiner Abweſenheit zum Tode verurteilt worden. Er nimmt ſich nun kein Blatt vor den Mund und veröffentlicht über die Machenſchaften der Sowjetdiplomatie in Pa⸗ riſer Blättern Dinge, die als Dokumente jenes Ma⸗ chiavellismus anzuſehen ſind, der in der auswärtigen Politik Rußlands heute ausgeprägter iſt, als jemals und der den Auskunftsmitteln der kapitaliſtiſchen Staaten in nichts nachſteht, ja ſie vielfach übertrifft. Schon ſeit einigen Tagen berichten Pariſer Mel⸗ dungen, daß ein höherer Beamter der ru mä⸗ niſchen Siguranza, der politiſchen Polizei, von einer Sowjetſpionin umgarnt, wichtige In⸗ formationen und die Geheimſchrift des offiziellen Dienſtes verraten habe! Das Bukareſter Miniſte⸗ rium des Innern hat eine ſtrenge Unterſuchung an⸗ geordnet. Auch wurde ein Beamter der Zentralſtelle der Siguranza nach Paris entſandt, um mit Beſſe⸗ dowſki in Verbindung zu treten und von ihm nähere Auskünfte zu verlangen, die letzterer jedoch ſchroff verweigerte. Auch iſt der Generaldirektor der Bukg⸗ reſter Siguranza nach Kiſchinew in Beſſarabien ab⸗ gereiſt, um dort Unterſuchungen nach dem Verbleib des abhanden gekommenen Chiffreſchlüſſels der Sigu⸗ ranza vorzunehmen. Die eigentliche Grundlage dieſer Unterſuchungen und der allgemeinen Bukareſter Senſation iſt ein Ar⸗ tikel Beſſedowſkis, den er in einem Pariſer ruſſiſchen Blatte, wo er ſeine„Erinnerungen“ erſcheinen läßt, veröffentlicht hat. Der Artikel bringt Enthül⸗ lungen erſchütterndſter Art. Beſſebowſki ſchildert ein Geſpräch im Verlaufe einer Pokerpartie beim ruſſiſchen Bot⸗ ſchafter in Paris, Dowgalewſki. Dieſes Geſpräch iſt höchſt aufſchlußreich. Beſſedowfki ſchreibt: „Eines Tages fand ich Janowiez lein bekannter Sowfetagent, dem auch die Entführung des Gene⸗ rals Kutjepow zugeſchrieben wird) bei Dowgalewſkt Poker ſpielen. Er war ſehr nervös, da er Pech und an Dowgalewſki einige tauſend Franes verloren hatte. Ich bemerkte ironiſch, er habe keinen Grund zum Aerger, da es genug Dummköpfe gebe, die Chiffren unentgeldlich verkaufen. Janowicz entgegnete bitter:„Was hab ich mit dieſer unentgeltlichen Chiffre gewonnen! Nur tau⸗ ſend Dollar „Da gibt es in unſerer Geſandtſchaft einen Jungen, der mit einigen Rumänen ganz anderes Glück gehabt hat. Es iſt ihm gelungen, ſich mit Hilfe einer Frau an den Chef der rumäniſchen Siguranza von Beſſarabien heranzumachen und jetzt hat dieſer Junge in ſeinen Händen alle rumäniſchen Chiffren und erhält und entziffert mit Leichtigkeit auch die geheimſten Informationen über alles, was in Beſſarabien und in Rumänien vorgeht.“ Sehr verwundert über dieſe Enthüllung ſtellte ich an Janowicez mehrere Fragen, die Letzterer, durch die Anregungen des Pokerſpieles und mehrere Gläſer Wobka geſprächiger gemacht, mir beantwortete. Ich fragte ihn:„Iſt es möglich, daß den Rumänen die Tatſache entgeht, daß einer der führenden Chefs der Siguranza für die G. P. U. der Sowjets arbeitet?“ Janowicz brach in ein Gelächter aus:„Sie kennen ihn nicht. Das iſt ein Kerl, den niemand packen wird. Er hat buchſtäblich ganz Beſſarabien durchgepeitſcht. In ſeinem Kabinett foltert er die verhafteten Kommuniſten und ztieht ihnen buchſtäblich die Haut ab. Wie könnten alſo die Rumänen auf den Gedanken verfallen, daß ein ſolcher Kerl unſer geheimer Mitarbeiter ſei?“ Ich blieb wie erſtarrt ſtehen. Ein geheimer Mit⸗ arbeiter der G. P.., der die rumäniſchen Kom⸗ muniſten foltert: dies konnte man nur eine ſata⸗ niſche Erfindung nennen. Ich ſagte Janowicz, daß ich derartige Tatſachen als eine wahre Schandt für das Sowjetregime anſehe. ee 2. Seite. Nr. 259 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 6. Juni 1980 „Laſſen Sie dieſe Poſſen“, entgegnete Janowicz. Wiſſen Sie, was es bedeutet, einen Mitarbeiter zu haben und was ſolche Dienſte Wert ſind? Wir von der G. P. U. werden ihn erſuchen, noch mehr rumä⸗ niſche Kommuniſten zu mißhandeln, nur damit er ſeine Arbeit für uns fortſetze. Wenn die Revolu⸗ tion in Rumänien ausbricht, werden wir ihn von rumäniſchen Kommuniſten an die Wand ſtellen laſſen und ihn nicht verteidigen. Inzwiſchen aber leiſtet er in objektiver Weiſe revolutionäre Arbeit durch die Tatſache, daß er uns bedient und ſogar den Bauern die Haut herunterſchindet. Dank ſeinen Ju⸗ formationen kennen wir ſogar die Perſonen, mit denen die Gattin unſeres Geſandten in Paris zu tanzen pflegt.“ Hier ſah Janbwiez Dowgalewſki an, der tief errötete. Janowiez fuhr fort:„Die Gattin des Botſchafters tanzt mit einigen rumäniſchen Diplomaten und wir von der G. P. U. ſind darüber informiert.„Doch nicht nur dies. Die rumäniſche Siguranza tauſcht ihre Informationen mit denen der Informationsbüros anderer Länder aus, wir erhalten daher auf dieſem Wege Informationen, die Hunderttauſende von Dol⸗ lars koſten müßten. Sie aber ſprechen da von einigen geſchundenen beſſarabiſchen Bauern, als ob Großes daran wäre. Dies ſind nur einige Neben⸗ ſächlichheiten in unſerer Arbeit und nichts anderes.“ Ob ſich die Enthüllungen Beſſedowfkis auf den vor einigen Monaten verhafteten und ſoeben abge⸗ urteilten Bukareſter Polizeidirektor Ti⸗ bacu beziehen, erſcheint zweifelhaft, da Tibaeu die von Janowiez dem Mitarbeiter der.P. U. zu⸗ geſchriebene hohe Funktion nie innehatte. Es wird ſich alſo um einen Beamten mit weit bedeutenderen Kompetenzen handeln, um einen Patentpatrioten und Ordnungshüter erſten Ranges, der in Rumänien Kommuniſten lebendig ſchinden ließ, weil ſie die Sicherheit des Staates untergraben und gleichzeitig aus den niedrigſten Motiven, um Geld und Frauen, den nämlichen Staat, den er zu ſchützen vorgab, an dußland verriet. Inbezug auf dieſe Enthüllungen Beſſedowſkis erklärte der Unterſtaatsſekretär für Inneres Ange⸗ lescu auf die Fragen von Journaliſten wörtlich: „Vorläufig kann ich der Preſſe nichts ſagen. Es beſtehen zweifelsohne ſchwer wiegende Ver⸗ dachtsmomente und es iſt ſehr leicht möglich, daß ſie durch unſere eingeleitete Unterſuchung be⸗ kräftigt werden. Ich kann der Preſſe verſichern, daß die rumäniſchen Siguranza⸗Augiasſtelle gereinigt werden.“ In Konſequenz der Unterſuchung über die Ent⸗ hüllungen des geweſenen Sowfetdiplomaten Beſſe⸗ dowſki wurde der geweſene Generalinſpektor der Siguranza in Beſſarabien, Huzarescu, der vor einiger Zeit ſtrafweiſe von Kiſchinew nach Eraiova verſetzt worden iſt, ſeines Dienſtes enthoben und verhaftet. Es iſt ſehr leicht möglich, daß auch andere hochſtehende Beamte von ihrem Amte ſuspendiert werden und es ſind auch keinesfalls ſen⸗ ſationelle Verhaftungen ausgeſchloſſen. „Graf Zeppelin“ wieder in Europa Telegraphiſche Meldung Madrid, 5. Juni. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin leiſt nach glücklicher Vollendung der Fahrt über den Ozean heute nach⸗ mittag um 17.05 Uhr(18.15 Uhr Motz) in Sevilla glatt gelandet. Der Aufenthalt von Rur 20 Minuten diente der Uebernahme der Paſſagiere und der Poſt. Um 17.25 Uhr iſt das Luftſchiff zur Weiterfahrt und Rückkehr nach Deutſchland wieder geſtartet. Weiter wird von Bord des„Graf Zeppelin“ durch Funkſpruch gemeldet, daß das Luftſchiff um 22.40 Uhr bei heftigem Regen Gibraltar paſſierte. Das Wetter klärte ſich auf. Nach in Madrid auf⸗ gefangenen Funkſprüchen der Luftſchiffleitung befand ſich der„Graf Zeppelin“ um Mitternacht(MeéEz.) öſtlich von Cartagena. Um 6 Uhr morgens paſſierte er Mallorea, die Hauptinſel der Baleraren. Die engliſche Regierung gegen den Kanal⸗Tunnel — London, 5. Juni. Premierminiſter Macdonald teilte im Unterhaus mit, daß die Regierung den Bau eines Tunnels unter dem Aermelkanal ab⸗ lehne. Kommuniſten- Angriff auf Polizei Stein-Vombardement und Revolverſchüſſe Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 6. Juni. Nach einer nicht übermäßig ſtark beſuchten Kund⸗ gebung, die von den Kommuniſten in den geſtrigen Abendſtunden im Luſtgarten veranſtaltet wurde, kam es nach Bildung eines ſogenannten„Hungermar⸗ ſches“ zu heftigen Zuſammenſtößen der Demonſtran⸗ ten mit der Polizei. Ein Zug von etwa 800 Kom⸗ muniſten bewegte ſich nach dem Bülowplatz zu. Schon unterwegs wurden die begleitenden Poli⸗ zeibeamten tätlich angegriffen. Auf dem Bülowplatz ſelbſt entſpann ſich ein wilder Kampf. Die Kommuniſten und die Maſſen der Mitläufer begannen unter Johlen und Schreien von den dortigen Anlagen aus ein regelrechtes Bombardement mit Steinen auf die Polizei⸗ beamten. Aus den Reihen der Rebellieren⸗ den fielen mehrere Schüſſe. Die Polizei machte zunächſt von dem Gummiknüp⸗ pel Gebrauch und gab dann eine Schreckſalve ab. Vier Poliziſten wurden nicht unerheblich durch Steinwürfe verletzt, ebenſo gab es auf der Seite der Demonſtranten eine Anzahl Verwundeter, die aber von ihren Geſinnungsgenoſſen beiſeite geſchafft wur⸗ den. Gegen 10 Uhr gelang es der Polizei endlich, die Ruhe wiederherzuſtellen. „ verderben gute Sitten“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 6. Juni. Der Leiter des Berliner Verkehrsdezernats, Stadt⸗ rat Reuter, hat ſich geſtern im Haushaltsausſchuß gegen die ſchweren Vorwürfe zu verteidigen geſucht, die der Bürgermeiſter Scholtz gegen ihn erhoben hat. Reuter gab zu, daß der Umſteigeverkehr, der ſich um 30 v. H. geſteigert habe, weſentlich an dem Rückgang der Einnahmen ſchuld ſei. In einem muß man Herrn Reuter recht geben: Der Schwindel, der mit dem Umſteigeverkehr getrieben wird, hat nachgerade ſkandalöſe Ausmaße angenommen. Reuter wußte in dieſem Zuſammen⸗ hang zu berichten, es ſei erwieſen, daß gan ze Be⸗ legſchaften einen regen Tauſchverkehr mit den Umſteigefahrſcheinen getrieben hätten. Englands indiſche Sorgen Drahtung unſer. Londoner Vertreters § London, 6. Juni. Die Lage an der Nordweſtgrenze Indiens hat ſich rapide verſchlechtert und die Gefahr eines organiſter⸗ ten Einfalls der Bergſtämme nach Indien ſtellt vorübergehend die Sorge um die politiſchen Vorgänge im Innern Indiens in den Schatten. Große Abteilungen von bewaffneten Afridis haben ſich in der Nähe von Peſchawar angeſammelt. Die Zahl der Angreifer wird auf 7000 Mann, von an⸗ derer Seite aber auf das Doppelte geſchätzt. Die engliſche Luftflotte hat keine Zeit verloren, die Feld⸗ lager der rebelliſchen Afridis mit Bomben zu be⸗ legen. Eine ſtarke Abteilung Kavallerie, Infanterie und Artillerie hat die beherrſchende Straße nach Peſchawar beſetzt. Panzerwagen ſind in die Grenzgebiete ent⸗ ſandt worden. Einzelheiten über die Zuſammenſtöße, die geſtern mehrfach ſtattgefunden haben, fehlen noch, da die Auf⸗ ſtändiſchen ſämtliche Telegraphenleitungen zwiſchen Peſchawar und den vorgeſchobenen Befeſtigungen zer⸗ ſtört haben. Die letzten Meldungen beſagen aber, daß es den britiſchen Grenztruppen gelungen iſt, die An⸗ griffe der Rebellen zurückzuſchlagen und die Grenze an allen wichtigen Punkten zu halten. Die Afridis ſollen bereits wieder in der Auflöſung begriffen ſein, doch beſagt das nicht, daß der Aufſtand vorüber iſt, da es nicht zu einem eigentlichen Kampf gekommen ſein kann, ſondern nur zu einem Scharmützel. In engliſchen Kreiſen, die mit der Lage an der Nordweſtgrenze vertraut ſind, macht ſich außerordent⸗ lich ſtar ke Beſorgnis bemerkbar. Man weiß aus Erfahrung, daß die Stämme der Grenze, wenn ſie erſt einmal unruhig werden, ſehr gefährlich werden kön⸗ nen und daß in einem ſolchen Falle die verhältnis⸗ mäßig ſchwachen engliſchen Grenztruppen keineswegs einen ſicheren Schutz Indiens darſtellen. ... aa y e Der Reichskonflikt mit Thüringen Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 6. Juni. Das Reichsinnenminiſterium war geſtern offiziell noch immer nicht über den Beſchluß des thüringiſchen Kabinetts in der Angelegenheit der Einſtellungg von Natipnglſozialiſten in die Schutzpolizei unterrichtet. Der thüringiſche Staatsminiſter Baum weilte, wie wir hören, am Mittwoch in Berlin. Er war zur Teilnahme an einer Beſprechung über die Standes⸗ herrenrenten erſchienen, einem Ueberbleibſel aus dem Streit um die Fürſtenabfindung. Die Vermu⸗ tung des„Vorwärts“, daß Baum hierher gekommen ſei, um über den Konflikt Thüringens mit dem Reich zu verhandeln, beſtätigt ſich indes nicht. Baum iſt wieder abgereiſt, ohne mit Dr. Wirth oder deſſen Staatsſekretär geſprochen zu haben. Doppelmörder Gillen gefaßt — Ottweiler, 6. Juni. Der Doppelmörder Gil⸗ len, der in Ober⸗Lingweiler eine 57jährige Frau und ihre 16 Jahre alte Tochter ermordet hat, wurde geſtern abend verhaftet und dem Gericht zugeführt. Eiſenbahnunglück in Mexiko — Mexiko, 5. Juni. Bei Chihuahua entgleiſte ein Güterzug. Bei dem Unfall kamen fünf Per⸗ ſonen ums Leben. Der Konflikt Gröner-Künſtler Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 6. Juni. Wie das Reichswehrminiſterium mitteilt, iſt der Konflikt Gröners mit dem Reichstagsabg. Künſt⸗ ler nicht auf die Kritik an den Beziehungen der Reichswehr zur Roten Armee zurückzuführen. Das Schreiben Gröners richtet ſich vielmehr gegen das illbyale Verhalten Künſtlers in der Angelegenheit der Kieler Munitionsaffäre. Künſtler habe damals Angaben weiter gegeben, die ihm auf vertraulichem Wege zugegangen ſeien und die er nicht hätte ver⸗ öffentlichen dürfen. Auch die Schweiz rüſtet 105 neue Militärflugzeuge Zürich, 5. Juni. Der Nationalrat hat mit 117 gegen 47 Stimmen einem Kredit von 20 Millionen Franken für die Anſchaffung von 105 neuen Militär⸗ flugzeugen mit Ausrüſtung zugeſtimmt. Gegen dieſen Kredit hatte ſich ſowohl auf der ſozialdemokratiſchen Seite aus grundſätzlichen anti⸗ militariſtiſchen Erwägungen wie vereinzelt auch bei bürgerlichen, pazifiſtiſch eingeſtellten Kreiſen ſcharfer Widerſtand erhoben, der in Eingaben an das Parla⸗ ment und den Bundesrat wie in der parlamen⸗ tariſchen Ausſprache lebhaft zum Ausdruck kam. Die Ambildung des Kabinetts Matdonald Drahtung unſ. Londoner Vertreterg § London, 5. Jun. Die Liſte der Veränderungen im Kabi Macdonald wird heute offiziell bekannt Wie bereits gemeldet, übernimmt J. H. Thomaz das Miniſterium der Dominien, während Vernon Hartshorn Lordſiegelbewahrer an Stelle dez Miniſters Thomas wird. An Stelle des zurü tretenen Landwirtſchaftsminiſters Buxton tritt Dr. Addiſon. Der zurückgetretene Bergwerksminiſter Ben Turner wird durch den Abgeordneten Ehimwell erſetzt, der ſchon 1924 im erſten Kabi⸗ nett Maedonald Bergwerksminiſter war. Ferner ſind drei neue politiſche Unterſtaatsſekretäre ernannt worden. Die Umbildung des Kabinetts dürfte damit be⸗ endet ſein und es läßt ſich ſagen, daß ſie im allge⸗ meinen günſtig aufgenommen wird. Macdonald hat im Zuſammenhang mit der Kabinettsumbildung be⸗ kannt gegeben, daß er unmittelbar nach Pfingſten eine grundlegende Reform der Arb eitsloſez⸗ politik der Regierung einleiten werde. — Letzte Meldungen Kürtens Geſtändniſſe Berlin, 6. Jun Zu einer Nachricht, daß Kürten 50 Morde auf dem Gewiſſen haben ſoll, erklärt, nach einer Mel⸗ dung des„BT“, die Düſſeldorfer Kriminalpolizei, daß er bis jetzt im ganzen neun Mor de zugeſtan⸗ den habe. Er ſei auch in dieſen Fällen überführt worden. Alle anderen Nachrichten ſeien falſch Verhinderte Zwangs vollſtreckung — Hamburg, 5. Juni. In Nindorf bei Lam⸗ ſtedt(Kreis Neuhaus) an der Oſte wurde durch dig bäuerliche Bevölkerung die Durchführung einer Zwangsvollſtreckung verhindert. Als zwei Voll⸗ ſtreckungsbeamte mit zwei Landjägern in einem Kraftwagen erſchienen, um Vieh und Land⸗ wirtſchaftgerät, das gepfändet worden war, abzu⸗ holen und nach Stade zu bringen, fanden ſi die Straße vor Nindorf aufgeriſſen. Außer⸗ dem war ein Hindernis errichtet. Dahinter ſtanden die Nindorfer Bauern mit Ackergerätſchaſten in drohender Haltung. Ein zweiter nach Nindorf führender Weg war gleichfalls geſperrt. Die De⸗ amten konnten daher die Abholung nicht durchführen und mußten umkehren. Die Pfändungen waren Zt. erfolgt, weil die Nindorfer Landwirte ſich ge⸗ weigert hatten, Abgaben an einen Entwäſſerungs⸗ verband zu leiſten, von dem ſie nur Nachteile gehubg zu haben behaupteten. Schnee in Marokko — Paris, 6. Juni. Während des in ganz Mas rokko herrſchenden Wirbelſturmes iſt geſtern, alſo An⸗ fang Juni eine beiſpiellos daſtehende Tatfache, 100 Kilometer ſüdlich von Fes Schnee gefallen. Hitzewelle in Amerika.— Mehrere Todesfälle Newyork, 5. Juni. Eine Hitzewelle, die bereits ſeit einigen Tagen andauert, hat mehrere Todesopfer gefordert. Im Newyorker Diſtrikt iſt eine Anzahl Perſonen an Hitzſchlag erkrankt. Deulſche Volkspartel Wir machen nochmals auf die heute abend, 8. Uhr, im großen Saal des„Wartburg“ ⸗Hoſpiz, F 4, Ag, ſtattfindende Mitgliederverſammlung aufmerkſam und bitten in Anbetracht der Wichtigleil um vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtanb. Vor Auflaſſung der Karlsruher Oper? [Von unſerm Karlsruher g⸗ Vertreter) Es nützt nichts, die Augen vor der nackten Tat⸗ ſache zu verſchließen, daß wir ein armes Volk gewor⸗ den ſind, wo doch die Not aus allen Löchern guckt. Ebenſo wenig kann man an der tief bedauerlichen Tatſache vorübergehen, daß angeſichts der materiellen Nöte und der Vermaterialiſierung neuzeitlicher Le⸗ bensideale die deutſchen Kulturdinge gegenwärtig in einer Weiſe zu kurz kommen, die vor den kommen⸗ den Generationen nur teilweiſe mit unſeren Zeit⸗ läuften entſchuldigt werden kann. Leidtragende ſind wir alle. vor allem auch unſere Kulturinſtitute und inſondexheit die deutſchen Theater. Erſchreckend iſt bereits die Zahl der verwatiſten Muſentempel, be⸗ denklich größer aber noch die Zahl derer, die nur unter Aufgabe jahrhundertalter Tradition und unter weitgehendem Abbau den Verſuch wagen können, um ihre Exiſtenz zu kämpfen. Zu dieſen gehört auch das Badiſche Landes⸗ theater, deſſen Zuſchußbedarf für das Jahr 1930 auf nicht weniger als 1100 000 4 errechnet wird, da den Jahresausgaben mit 1826 870 1 nur eine Ein⸗ nahmenſchätzung in Höhe von etwas über 730 000 gegenüberſteht. Daß ein derartiges Deftzit angeſichts des fürchterlichen Elends weiteſter Volkskreiſe von der Stadt Karlsruhe und dem Badiſchen Staate auf die Dauer einfach nicht verantwortet werden kann, liegt auf der Hand, ſo daß ſelbſt die größten Optimiſten und ehrlichſten Kunſtfreunde nach einer Umgeſtaltung des Landestheaters rufen. Das Theater kann aber der Stadt nur durch eine grundlegende Umorganiſierung erhal⸗ ten werden, die, wie die am Mittwoch abgeſchloſſene Beratung des Karlsruher ſtädtiſchen Vorauſchlags erkennen ließ, in einer Verteilung der Koſten und Laſten auf mehrere Partuer erblickt wird. Dieſer Neugeſtaltung wird wohl ſchon im nächſten Jahre die Selbſtändigkeit der Oper des Laudestheaters — eum Opfer fallen, die ſich nach den Erklärungen des Karlsruher Oberbürgermeiſters Dr. Finter nicht mehr länger aufrecht erhalten läßt, wenn nicht auf dem Wege einer Zuſammenarbrit mit an⸗ deren Theatern weſentliche Erſpar⸗ niſſe erzielt werden können. In welcher Richtung dieſe Zuſammenarbeit er⸗ folgen wird, läßt ſich im Augenblick noch nicht er⸗ kennen, da die bisherigen Sondierungen durchaus unverbindlichen Charakter tragen und auch nicht im Entfernteſten greifbare Ergebniſſe gezeitigt haben. Keineswegs neu iſt der Gedanke, mit der Karls⸗ ruher Oper weitgehend das nahe Bade n⸗Baden zu beſpielen und auch mit Freiburg und anderen badiſchen Theaterſtädten zu einem Vertragsverhält⸗ nis zu kommen, doch ſcheint man hier nicht mit weſentlichen Sanierungserfolgen zu rechnen. Man hat in gewiſſen Kreiſen auch ſchon— namentlich in Zu⸗ ſammenarbeit mit dem Mannheimer Nationaltheater en eine Art badiſchen Einheits⸗Opern⸗Enſembles gedacht, doch handelt es ſich hier, wie geſagt, höchſtens um gedankliche Löſungs möglichkeiten, aber keineswegs um konkrete Löſungsverſuche. Feſt ſteht nur, daß die Karlsruher Oper in ihrer bisherigen Form auf den Ausſterbe⸗Etat geſetzt iſt. Mit dieſem Gedanken mußte man ſich ſchon ſeit längerem vertraut machen. Es iſt kein Geheimnis, daß im Badiſchen Zandtag eine ſehr ſtarke Strömung vorhanden iſt, den Staat von ſeinem Vertrag mit der Stadt Karlsruhe zu löſen. Ob⸗ wohl der badiſche Staat in dem neuen Vertrage mit der Stadt ſeinen Anteil an dem Zuſchußbedarf für das Landestheater auf 40 v. H. herabgedrückt hat, bleiben immer noch 438 110 Mark, die er aus den Steuergeldern des ganzen Landes beiſchießen muß, während die reſtlichen 657 160 Mk. Defizit zu Laſten der Stadt Karlsruhe gehen. Die Löſung des Ver⸗ trags müßte aber für Karlsruhe die Thea⸗ terkataſtrophe bedeuten, wenn nicht rechtzeitig Mittel und Wege gefunden werden, das Landestheater aus ſich ſelbſt heraus zu ſanieren. An ernſtlichen Verſuchen hierzu hat es aber bislang ſtark gefehlt, be⸗ ſonders an ſolchen zur Ausgabendroſſelung. Es läßt ſich ſicherlich kaum rechtfertigen, daß bei der wirtſchaftlichen Lage des Landestheaters eine ſeiner maßgebendſten Perſönlichkeiten die Reiſe nach Wien zum Beſuch einer Theatervorſtellung nur auf dem Luftwege zurücklegen konnte, oder zur Feſtſtel⸗ lung, ob eine Pariſer Revue ſich vielleicht einmal für das„Faſtnachtskabarett“ des Landestheaters eignen könnte, eine mehrtägige Reiſe nach der franzöſiſchen Hauptſtadt für nötig hielt.(1) Der perſön liche Auf wand allein für obere Leitung, Künſtlerperſonal, techniſche Angeſtellte und Arbeiter beläuft ſich auf jährlich 1 526 320 RI, woö⸗ zu noch der Perſonalaufwand der Verwaltung mit über 33 000 R. kommt. Außerdem hat man es nicht verſtanden, durch eine glückliche Spielplangeſtaltung zum Theaterbeſuch anzureizen und damit eine Ein⸗ nahmeſteigerung zu erzielen; Beſonders die pol i⸗ tiſchen Tendenzſtücke haben ſich durchweg als Verſager erwieſen. Nicht das gleiche kann vom Zeittheaterzyklus geſagt werden. Als ein Ver⸗ lager hat ſich auch die ſtädtiſche Strategie hera 1s⸗ geſtellt, ſich dem Landestheater gegenüber vertraglich zu binden, ſtädtiſche Räume, wie etwa das Kon⸗ zerthaus, keinem Unternehmen zur Ver⸗ fügung zu ſtellen oder dieſes gar zu unter⸗ ſtützen, das irgendwie eine Konkurrenz für das Theater bedeuten könnte. Dieſe Maßnahme hat ſich durchaus nicht als Allheilmittel gegen den Rückgang des Theaterbeſuches, wohl aber als dem Anſehen der Stadt und dem Fremdenverkehr abträglich erwieſen. Die ewige Nefretete. Gegenüber Preſſemel⸗ dungen der letzten Tage ſtellt der a mtliche preu⸗ ßiſche Preſſedienſt feſt, daß das preußiſche Staatsminiſterium ſich mit der Frage eines etwai⸗ gen Austauſchs der Nefretete noch nicht beſchäftigt hat und eine Entſcheidung dement⸗ ſprechend noch nicht gefallen iſt. Der Reichskunſtwart als Vefreiungsbdichter Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 6. Juni. Der Magiſtrat von Wies baden hat beſchloſſen, anläßlich der Befreiungsfeierlichkeiten das vom Reichskunſtwart Dr. Reds ſob verfaßte Weihe⸗ feſtſpiel„Deutſchlands Strom“ zur Auffüh⸗ rung zu bringen. Kunſt und Wiſſenſchaft O Journaliſten⸗Kurſe in Heidelberg. Die vom Inſtitut für Zeitungsweſen an der Uni⸗ verſität Heidelberg veranſtalteten Hochſchulvor⸗ träge für die Zeitungspraxis am 10.14. Juni be⸗ ginnen am kommenden Dienstag mit einem Be⸗ grüßungsakt in der Aula der Univerſität. Die Kurſe dienen der Aufgabe, die deutſche Zeitung in ihrer gegenwärtigen Situation und in ihren künftigen Entwicklungsmöglichkeiten darzuſtellen und durch eine engere Zuſammenarbeit von Wiſſenſchaft und Praxis für beide Teile wechſelſeitige Anregungen zu vermitteln. Die Ver⸗ träge ſollen vor allem der Förderung der praktischen Berufsarbeit des Journaliſten und Verlegers dienen Der Maler Jules Pasein 7. Der große, zu Weltruf gelangte Maler Jules Pascin hat, wie unſer Pariſer Vertreter meldet, ſeinem Leben durch Freitod ein Ende gemacht. Neuraſthenie und Ver⸗ zweiflung über den Verluſt einer langjährigen Ge⸗ fährtin, die ihm von dem hier lebenden ſkandinant⸗ ſchen Maler Per Krogh genommen worden iſt, trieben Pascin in den Tod. An einer Türklinke aufgehängt, wurde er geſtern morgen tot aufgefunden. Den Ent⸗ ſchluß zum Selbſtmord muß er ſchon längere Zeit be ſich getragen haben, denn er hatte ein künſtleriſches Vermächtnis aufgeſetzt. Pasein trifft darin genaue Dispoſitionen für den Verkauf ſeines Nachlaſſes⸗ Seine Arbeiten ſtanden hoch im Wert. Bei einer kürz⸗ lich erfolgten Verſteigerung moderner Bilder erziel⸗ ten kleinere Arbeiten, von Pasein gezeichnet, Preiſe 5 bis zu 30 000 Franken! Man wird alſo auf dem Pari⸗ ſer Kunſtmarkt eine Jagd auf Pasein veranſtalten. Der Geiſteszuſtand Paseins war ſtets ſehr über⸗ reizt. Der Maler machte ſich durch wütende Aus⸗ fälle gegen ſeine beſten Freunde verhaßt. Er kam ſo⸗ gar mit der Polizei in Konflikt, denn er hielt am Montparnaſſe antimilitariſtiſche Reden. Sein Pri, vatleben war vollkommen regellos. Pasein, der ſeine künſtleriſche Laufbahn in München begonnen hat, ſtammt aus Rumänien(1885 in Widdin geboren), hieß eigentlich Pinkas. —— 1 W̃ Ping Bewä etrof 13 Etreck Erg Haupt Abfah ſtimm falle e delb nau noch die g gewäl Di mittaf den g Hinfa fährt nicht ſich vo den al Ausfl. Aber w. walde ſchung werbe Winte kühler tungen alts e hen, r lichen der S Reiſel darüb zu mü Schwi reit, zuneh! zurück Streck iſt De berſpr nersta lich ar Aar aber d Hochd am M. Teiler mit ſe geführ 955 Einfal Bahnl abend Straß daß d ment fuhr, ſo ſch treten — 1930 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Nr. 259 3. Seite. am Samstag, den 7. Juni erscheint nur eine Ausgabe um 1 Uhr Wir bitten. Anzeigen für diese Ausgabe bis spätestens 10 Uhr vormittags auf- c geben zu wollen. die Schalter für Bezug und Offerten sind a bis 2 Uhr geöffnet Feen„„ 5 Verſtärkter Pi: Iitverkehr dei der 3 earn 6 Kin 9 Wie an Oſtern bat die 9 auch für die eitun deichsbahn unfangreiche Vorber erwartenden ſtarken hon von heute an werden auf fingſtfeiertage des zu troffen. 0 ecken verſtärkte Züge und nach Bedarf rgänz Im Mannhe Hauptbahnhof ſind über Pfingſten in Ankunft ui Abfahrt 66 Sonderzüge zu verzeichnen, die be⸗ ſtimmt gefahren werden und 13, die nur im Bedarfs⸗ falle eingeſetzt werden. Beſonders in Richtung Hei⸗ delberg iſt die Reichsbahn auf außerordentliche Inauſpruchnahme gerüſtet. Da erxforderlichenfalls noch weitere Züge eingelegt werden können, ſo iſt die glatte Abwicklung auch des ſtärkſten Verkehrs gewährleiſtet. Die Sonntagskarten ſind bereits von heute mittag 12 Uhr gül Auch am Pfingſtſamstag kann den ganzen Tag über mit einer Sonntagskarte die Hinfahrt zurückgelegt werden. Dagegen iſt die Rück⸗ fahrt auf Sonntagskarte am Freitag und Samstag nicht geſtattet. 0 8 Strahlende Schwarzwa oſonne Nach Gewittern wolkenloſes Wetter Wird man für die bevorſtehenden Pfingſtfeiertage lit dem guten Wetter rechnen dürfen, deſſen man ſich bor einigen Jahren ſchon einmal erfreute? Wer⸗ den all die Hoffnungen, die man auf den Reiſe⸗ und Ausflugs verkehr von allen Seiten ſetzt, ſei es nun Jer wanderfrohe Städter, der die Höhen des Schwarz⸗ waldes mit ihrer körperlichen und geiſtigen Erfri⸗ ſchungs möglichkeit aufſucht, ſei es das Gaſtſtättenge⸗ werbe, das im Schwarzwald nach dem verdorbenen Pinter, nach den ungünſtigen Oſtertagen und den kühlen und regneriſchen Maiwochen große Eewar⸗ kungen hegt, ſei es die Reihe der Verkehrsmittel, die alls einem kräftigen Feiertagsverkehr Nahrung zie⸗ hen, von denen die Reichsbahn leider in gegenſätz⸗ ber Sonntagskarten ausdehnt, aber anderſeits der Reiſeluſt durch die Sperren für alle Schnellzüge und darüber hinaus durch die Verſagung von Geſell⸗ ſcheſtsermäßigungen über Pfingſten Zügel anlegen 1 müſſen glaubt, weil ſie für ſich ſelber betriebliche Schwierigkeiten fürchtet? Jedenfalls ſteht alles be⸗ keit, um den großen Stoß des Pfingſtverkehrs auf⸗ zunehmen und aus den Städten hinaus und wieder zurückzuleiten oder im Fernreiſeverkehr auf weite Strecken zu bewältigen. 98 Die Wetterlage iſt für die Pfingſttage ſehr günſtig geworden. „Der breite Hochdruckrücken über dem Feſtland berſpricht Beſtand. Die Winde wehen ſeit Don⸗ nerstag früh nicht mehr wechſelnd, ſondern einheit⸗ lich aus der guten Ecke von Nord, ein bischen böig war manchmal und mitunter in der Frühe friſch, aber der ganze Himmelscharakter iſt der des typiſchen Hochdruckwetters. Die Gewitterbildungen, die noch am Mittwoch erheblich waren und in verſchiedenen kellen des Schwarzwaldes zu ſtarken Entladungen Mit ſchweren Regengüſſen und teilweiſe auch Hagel geführt hatten, haben ganz aufgehört. —0e— * * Totgefahren. Wieder einmal verſchuldete die Einfahrt der Straßenbahn von der Rheinbrücke zum Bahnhof einen ſchweren Verkehrsunfall. Geſtern abend fuhr ein Radfahrer, dem 1 Wagen der Linie 4 der draßenbahn folgte, anſcheinend in der Meinung, daß die Straßenbahn halten werde, im letzten Mo⸗ ment über die Straße. Da aber der Wagen weiter⸗ uhr, kam der Radfahrer unter die Räder und wurde 15 ſchwer verletzt, daß der Tod ſchon einge⸗ lreten war, als das Sanitätsauto anlangte. lichen Maßnahmen auf der einen Seite die Dauer anſtellt, einem ganz beſtimmten Zweck. Wagen hin. Ein neuer in der Schwetzingerſtadt Das Ende der Schwetzingerſtadt bekommt jetzt ein ganz neues Gepräge. Breit, wuchtig, maſſig, ein ganz grof 8 el, aber trotzdem ſchlank, gefällig in ſei⸗ ler ten geraden Linienführung, erhebt ſich in es Straßenbahndepots, umrahmt von der „ Möhl⸗, Weiden⸗ und Windmühlenſtraße, Wohnblock, Möhlblocck geheißen. Dieſe lung, die im Rohbau ſchon fertig iſt— in 1 Zeit von drei Monaten iſt dieſe gewaltige chaffen worden— wird von der ützigen Baugeſellſchaft Mannheim Vollgeſchoßen ſollen 168 Wohnun t werden. Der Entwurf ſtammt H bauamt, das auch die Baagleitung t. Jede Wohnung beſitzt einen Baderaun und einen Wirtſchaftsbalkon nach dem Innenhof. ſem Wohnblock dazu übergegangen, klein äun etwa—11 Qm., zu bauen. Die Raumerſparnis ermöglicht eine der Miete und gibt auch den Arbeitern ſtellten die Mögli ichkeit, eine Woh⸗ r ihre Kinder getrennt nach Ge⸗ unen. Auf eine Zentralheizung, koſten ſich für die kleinſte Woh⸗ 2 Mark monatlich die das ganze werden müßten— ſtellen würde, um den Mietern nicht zu viel nung zu lechtern f Unterhal hat man Koſten auf 8 Die vorerſt nur ſchätzungsweiſe anzugeben): ngen, beſtehend aus 2 gleich großen Rän⸗ iner Wohnküche, Miete etwa 55 bis 60 1, gen, je eine kleine Kochküche, ein Wohn⸗ Elternſchlafzimmer und ein kleiner Kin⸗ Diebiſche Jugend und Mineralwaſſerauto In ihrer Mitte befindet ſich mit Anſcheinend dient das Verhör, das er Vor einem Bier⸗ ſteht eine Gruppe von Kindern. ſich der Autofahrer. Lebhaft unterhält er den Kleinen. Denn im⸗ deutet er mit der Hand auf ſeinen Schließlich wird auch dem Uneingeweih⸗ ten der Sachverhalt klar. Während der Wagen⸗ lenker einige Zeit vom Auto weg war, ſind ihm aus einem Bierkaſten 2 Flaſchen Bier geſtoh⸗ len worden. Als die Langfinger aus der Ferne den Beſtohlenen wieder auftauchen ſahen, vergaßen ſie vor Schreck ſogar ihren Durſt und warfen die beiden Flaſchen ſchleunigſt in einen Grasplatz bei der Uhlandſchule. Dann beſtimmte ſich ihre weitere Handlungsweiſe nach dem Motto„Rette ſich, wer mer wieder kann“. Dem Autofahrer war es wohl zu unſicher, nochmals ſeine um dieſe Jahreszeit ſo begehrte Flüſſigkeit unbewacht ſtehen zu laſſen. Er verzich⸗ tete darauf, die Verfolgung der jugendlichen Diebe aufzunehmen. Als das geſtohlene Gut ſeinen alten Platz unverſehrt wieder eingenommen hatte, kakterte der Wagen davon. Da keines der anweſenden Kin⸗ der mit der geflüchteten diebiſchen Jugend bekannt war, mußte man damit zufrieden ſein, daß die Diebe durch das unerwartete Dazwiſchentreten des Wagen⸗ lenkers wenigſtens„trocken gelegt“ waren. 5 * * In den dauernden Ruheſtand tritt kraft Ge⸗ ſetzes Rektor Edmund Hochmuth in Mannheim auf 1. September 1930. * Omnibusverkehr Mannheim Schwetzingen. In hieſigen Zeitungen wurde, ſo ſchreibt uns das Städt. Nachrichtenamt, bemängelt, daß die Kraftpoſtlinie Mannheim— Schwetzingen, die am 1. Juni 1930 eröff⸗ net worden iſt, vom Schlachthof Mannheim bis Rheinau ohne Halt durchfährt, alſo Neckarau ausgeſchaltet wird. Der Artikel nimmt an, daß dies auf Wunſch der Straßenbahn⸗ direktion geſchehen ſei, damit der Straßenbahn kein Wettbewerb bereitet werde. Richtig iſt, daß aus die⸗ ſem Grund auf Wunſch der Stadt in Rheinau nur Fahrgäſte nach Schwetzingen aufgenommen werden. Der Stadtrat hat aber gleichzeitig gewünſcht, daß auch für Neckarau in gleicher Weiſe verfahren wird, die Kraftpoſt alſo auch von Neckarau nach Schwetzingen und umgekehrt benützt werden kann. Es iſt zu hoffen, daß die Oberpoſtdirektion dem Erſuchen des Stadt⸗ rats bald Rechnung tragen wird. * Entgleiſt. Heute morgen gegen 6 Uhr ent⸗ gleiſte auf der Strecke Mannheim— Weinheim kurz vor Viernheim ein Motorwagen eines O. E..⸗ Zuges durch Achſenbruch. Es entſtand eine län⸗ gere Verkehrsſtockung. derſchlafraum, Miete 63 bis 70 /, 29 Wohnungen, je eine kleine Kochküche, ein Wohnraum, ein Eltern⸗ ſchlafzimmer und zwei kleine Kinderſchlafräume, e 77 bis 85 /, 16 Wohnungen, je eine Wohn⸗ und drei gleich große Räume, Miete 90, 19 eine Wohnküche, drei gleich große n Kinderſchlafzimmer, Miete 95 bis ſchoß werden Trockenräume und Hausrat untergebracht. Räume u 100. Im Abſtellräume fü in dieſem zu begrüßen iſt aber, daß Beſonder Hauſe auch lie und eine Volks⸗ lergebracht eine Mütterberatung leſehalle werden, die beide in der Schwetzingerſtadt ſo ſehr feh⸗ len. Der große Innenhof wird etwa 3600 Qm. groß und iſt mit Kinderſpielplätzen und Grünflächen ge⸗ plant. Ebenſo ſollen auf dem nach der Windmühlen⸗ ſtraße zu bleibenden Freiplatz Grünflächen angelegt werden. Die Vorausſetzungen für geſundes Leben Luft, Licht und Sonne ſind alſo aus⸗ reichend gegeben. Die Wohnungen können voraus⸗ ſichtlich im Oktober dieſes Jahres bezogen werden. Die umfangreichen Koſten ſind von der Gemeinnützi⸗ gen Baugeſellſchafſt durch Beleihung ihrer beſtehen⸗ den Grundſtücke auf dem freien Geldmarkt ſelbſt auſ⸗ gebracht worden. Die Wohnungsfürſorgekaſſe konnte keine Gelder hergeben, da die bereitſtehenden Mittel für die Hebung der ütätigkeit verbraucht worden ſind. Für di die eventl. bewilligt worden wäre und r die jetzt auf dem freien Geld⸗ markt ein höherer sfuß gezahlt werden muß, hat aber die Stadt zuvorkommender Weiſe einen Zins⸗ ausgleich bewilligt. B. 7777 ͤ vp Pfingſten in unſerer Häuslichkeit Vergeßt die friſchen Blumen nicht! Was, ſoll das etwa heißen, daß man zu Pfingſten zu Hauſe bleiben ſoll? werden manche unſerer Leſer etwas entrüſtet ſagen. Nun, gar ſo iſt das nun nicht gemeint, denn Pfingſten iſt ja ſeit altersher ein Feſt, das hinaus in die Natur lockt. Aber bei dem Wort „ſeit altersher“ drängt ſich einem unwillkürlich die Erinnerung daran auf, daß früher die Menſchen mehr als wir heute verſtanden, den großen Feſten des Jahres ein beſonders feier⸗ liches Gepräge zu geben, das ſich auch in der Häuslichkeit widerſpiegelte. Warum ſoll das in unſerer Zeit anders ſein? Haben wir Menſchen eines Zeitalters der Schnelligkeit doch ein gewiſſes Anrecht darauf, auch einmal die Feſtruhe zu genießen, zu wiſſen, daß wirklich Feiertag iſt. Da können unſere Blumen Helfer ſein. Denn ſelbſt wer an einem oder gar beiden Feſttagen die freie Natur aufſucht, wird ſich freuen, am Morgen durch einen Feiertagsſtrauß auf dem Kaffeetiſch in die rechte Stimmung zu kommen; oder noch mehr wird es ihm angenehm ſein, wenn ihn einige Blumen beim Be⸗ treten der Wohnung den Unterſchied zwiſchen drau⸗ ßen und drin nicht ſo kraß empfinden laſſen. Ihr Frauen, die ihr beſtrebt ſeid, eurem Heim immer einen Schimmer der Gemütlichkeit zu ſichern, die ihr eure Wohnung anheimelnd geſtalten wollt: Vergeßt die friſchen Blumen nicht und laßt ſie neben der Pfingſtbirke euren Tiſch zieren. Und auch ihr Män⸗ ner, denkt an die Blüten, wenn ihr euch zum Pfingſtbeſuch rüſtet, denn wißt, ſie bringen echte, rechte Feiertagsfreude! Schmuckplatzpracht Der Schmuckplatz hinter dem Waſſerturm prunkt mit ſeinen vier großen Alpenroſenbeeten. Die Alpenroſe gehört in die Familie der Heide⸗ gewächſe(Ericaceae). Der zierliche, immergrüne Strauch hat ganzrandige, lederige Blätter, die am Ende gewöhnlich gehäuft ſind und ſchöne Blüten mit trichterförmigen, fünflappigen Kronen jn End⸗ ſträußen. Die Alpenroſe(Rhododendron) hat auch die Namen Alpbalſam und Roſenbaum. Am Kutzer⸗ weiher und auch anderwärts ſind die Alpenroſen auch aufgeblüht. G. * Zwei Perſonenkraftwagen demoliert. Geſtern abend ſtießen an der Kreuzung der Straßen von Wallſtadt nach Wohlgelegen und von Käfertal nach Feudenheim zwei Perſonenkraftwagen ſo heftig zuſammen, daß beide vollſtändig demo⸗ liert wurden. Der eine Wagen wurde von einer Dame geſteuert. Die Inſaſſen kamen mit leichteren Verletzungen durch Glasſplitter davon. Veranſtaltungen Die geſund heitliche Lebensführung des geiſtigen Arbeiters Nervenarzt Dr. Lußheimer, der am Dienstag ſeines erſten Vortrag in der Handelshochſchule hielt, führte u. a. aus: 75 Das Streben nach einer neuen, dem Zeitgeiſt angepaßten Form, das ſich in Kunſt und Wiſſenſchaft kundtut, hat auch die Geſundheitslehre in weitgehendem Maße erfüllt. Aus⸗ gehend von dem Grundſatz, daß aus ökonomiſchen Gründen eine umfaſſende Krankheitsvorbeugung zweckmäßiger iſt als die Heilung von Leiden, entwickelt ſich neben der, die Allge⸗ meinheit erfaſſenden ſozialen Hygiene in ſteigendem Maße die individuelle Hygiene, die Geſundheitspflege des Einzelnen an ſich ſelbſt. Für den geiſtigen Arbeiter, alſo für den Berufstätigen, deſſen Wirken vorwiegend auf ge⸗ danklichem Gebiet ſich vollzieht, iſt die Pflege an ſich ſelbſt zur Verhütung mannigfaltiger Störungen, die ihm im Gegenſatz zum körperlichen Arbeiter eigentümlich ſind, von höchſter Bedeutung. Die Urſachen der geſundheitlichen Störungen der geiſti⸗ gen Arbeiter können in der Perſon ſelbſt liegen oder von außen her an ſie herangebracht werden. Es ſind auf der einen Seite die durch körperliche und ſeeliſche Anlage ge⸗ ſchaffenen Bedingungen, die berufserſchwerend wirken und damit zu Störungen Anlaß geben können. Je nach den vorhandenen Mängeln zeigen ſich die Auswirkungen dieſer Störungen ſtärker auf körperlichem oder auf ſeeliſchem Gebiet, oftmals auch als körperliche Störungen, die nur der Ausdruck ſeeliſcher Störungen ſind. Von entſcheidendem Einfluß auf das Wohlbefinden des geiſtigen Arbeiters ſind die äußeren Arbeits bedingungen, denen heute noch viel zu wenig Beachtung gewidmet wird, zumal wenn man dieſ mit den gewerbehygieniſchen Maßnahmen zum Schutze der körperlichen Arbeiter vergleicht. Arbeitseinteti⸗ lung und die Bedingungen des Arbeitsraumes, wie auch die Zeitausnützung außerhalb der eigentlichen Arbeit, die Bedingungen des häuslichen Milieus ſchaffen vielfältig Störungen, die ſich in geſundheitlichen Schädigungen kund⸗ tun. Daneben iſt es die beſonders durch modiſche Einflüſſe fehlgeſtaltete Ernährung, iſt es ferner die ungenügende Be⸗ achtung der Wichtigkeit geregelter Verdauung und des Schlafes, die das Wirken des geiſtigen Arbeiters zu beein⸗ trächtigen vermögen. * * Geſangsvorträge im Krankenhaus. Am Sonntag haben im Krankenhaus der Geſongverein Froh finn Käfertal und der Geſangverein 8zeutſche Einheit Feudenheim geſungen. Tödlicher Unfall beim Holzſchleifen * Hünslach i.., 6. Juni. Geſtern nachmittag iſt der hieſige Fuhrunternehmer Hermann Schmieder tödlich verunglückt. Er war mit anderen Fuhrleuten oberhalb des Wolfacher Bahnhofs mit dem Schlei⸗ fen von Holzſtämmen beſchäftigt. Dabei ſchlug ihm ein Spreizholz mit voller Wucht gegen den Kopf, wodurch ſein Tod herbeigeführt wurde. Er hinterläßt Frau und mehrere kleine Kinder. 5 — Wes Sic z Nfiageten 0 00 Megt dieses ęllicklicne Ereignis einem grösseren Bekanntenkreise mitzuteilen. Seityielen Generationen benutzen Verlobte hierzu die„Neue Mannleimes Zeilungs, das Blatt, das vielfach schon den Ellern und Grosseltern au diesem Zusecle diente. Durell. schnittlich in jedem Mannſieimer Hause und in feder dritlen Familie wird die„Neue Mannheimer Zeitung“ gelesen, sie bewdhit sich deshalb auc bel den Familienanzeigen immer wicder als das zuberldssigste Hublitations mittel. Der Veslobdlugo-Augelges 3 erscheint am Samstag, den 7. ſuni mil der Miftagausgabe. Eine Anzeige in de: Ablichen Grüße lostet nur 3 Mark, anders Gruben enisnprecend melir oder enger. Annahieschluß für Anzeigen ist Samstag vormitiag 10 Uſir. 8 In doſen u fuben 6 von NM. O 20-100 5 uncl Pfeilring- Lanolin- Creme geben Ihrer Haut den schönen sommerbraunen ſon, den olle Weft bewundert. Aber bitte merken Sie genau: Pfeilring · Lanolin- Creme! Keine andere Creme enthält das dem Hauffeft eng verwandte Pfeilring-Lanolin, dessen Habptbe- standteil Cholesterin, ohne den geringsten Glanz zu hinterlassen, besonders schnell in die Poren eindringt. Daher auch der öberraschend schnelle Erfolg: die zarte Geschmeidigkeit der Haul und ihre große Widerstandskraft gegen alle Witterungseinflössel Wichtig vor allem für Sommersport und Sonnenbad: Pfeilring- Lanolin Creme unterstötzt das Bräunen, verhütet aber das Austrocknen und Verbrennen der Hautl Sie kühlt und heilt bei Sonnenbrand! pfeilring- Lanolin- Creme erhalten Sie jetzt in moderner grüner Packung. Es ist auch gelungen, die Qucdlität dieser Creme noch zu verbessern. In ihrer jetzigen Form kann die Pfeilring- Lanolin- Creme ohne Einschränkung ihrer Wirksamkeit hauchdünn aufgetragen werden. Sie vereinfacht die Hautpflege Wesentlich dadurch, daß sie gleichzeitig als Jages- und Nachtcreme, zur Hautreinigung und zur Massage verwendet werden kann. Pfeilring- Lanolin- Seiſe, ebenfalls in der seliõnen, neuen Packung, giti seit Jahrzelinten als die reinste und mildeste Toilelteseiſe jur den tagliche Gebrauck: sie ergänzt wirksam die Hauipflege mit Pfeilring- Lanolin · Creme. Achten Sie aber beim Einkauf stets auf das pfeilring- Zeichen. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 6. Juni 1090 Aus dem Lande Staatliche Perſonalver änderungen Planmäßig ange ſtellt: Verwaltungsprak⸗ tikant Paul Kern beim Bezirksamt Mü heim als Verwaltungsoberſekretär. Zur Ruhe geſetzt: Krauß beim Erziehungsheim Vor⸗ und Nachteil der Neckarkanaliſation. m. Heidelberg, J. Juni. Dem Ruderſ port hat der kanaliſterte Neckar einen Vorteil gebracht. Heidelberg verfügt nunmehr über eine völlig einwandfreie Regattaſtrecke von 2000 Meter Länge, wie ſie ſelten anzutreffen iſt. Zum erſtenmal kann die Strecke in ihrer ganzen Länge, wie ſie urſprünglich geplant war, benützt werden Werkmeiſter Chriſt ian Schloß Flehingen. und das Ziel, künftig in einer Kuranlage gelegen, findet nur in der Emſer Regatta ein Gegenſtück. Es wäre aber unbedingt notwendig, aus dem vor⸗ handenen Turbinenhaus ein Regattabboothaus zu ſchaffen, wozu es bei ſeinen glücklichen Abmeſſungen ſehr gut geeignet iſt. Dagegen iſt durch die fort⸗ ſchreitende Neckarverſchleuſung die Zukunft der Neckar⸗Perſonenfahrten auf das ernſt⸗ hafteſte bedroht. Das ſtändige Schleuſen, anfangs als etwas Intereſfantes betrachtet, verdirbt bald den Einbruck einer freien Stromfahrt und beraubt die Neckarfahrten eines wertvollen Reizes. Auch die Fiſcherei iſt durch die Kanaliſtierung des Stromes ſchwer geſchädigt worden. Pioniertag in Karlsruhe * Karlsruhe, J. Juni. Am., 8. und 9. Juni Pfingſten, findet in Karlsruhe der 40. Pionier⸗ tag ehem. Pioniere ſtatt, mit dem das 30jährige Stiftungsfeſt des Karlsruher Pioniervereins verbun⸗ den iſt. Alle ehem. Pioniere ſind zu dieſer Feier ein⸗ geladen. Am Samstag, den 7. Juni, 8 Uhr abends, wird im Feſthalleſaal das Feſtbankett unter Mit⸗ wirkung erſter Kräfte von der Staatsoper Karlsruhe abgehalten. Am Sonntag nachmittags 3 Uhr bewegt ſich der Feſtzug durch die Straßen der Stadt zum Feſtplatz. Am darauffolgenden Tag wird eine Rhein⸗ und Hafenrundfahrt nach dem Strandbad Rappen⸗ wört ſtattfinden. Pioniere und alle techniſchen Ver⸗ kehrstruppen, welche aus der Pionierwaffe hervor⸗ gegangen ſind, erſcheint zu dieſer Wiederſehensfeier. Kameraden, die einem Pionierverein nicht angehören, wollen ſich dem jeweiligen örtlichen Pionier⸗Verein ie Mannheimer, dem Pionier⸗Verein E. V. Mannheim, Vereinslokal„Alter Reichskanzler“ S), bet dieſer Feier zuwenden. Vermißt.— Guter Fang. * Karlsruhe, 6. Juni, Der ledige 19 Jahre alte Robert Steiner wird als vermißt gemel⸗ det.— Der Fahndungspolizei iſt es gelungen, einen von fünf Staatsanwaltſchaften und Polizeibehörden geſuchten Betrüger ſeſtzunehmen. Man vermutet, daß man es mit einem berufsmäßigen Logisſchwind⸗ ler zu tun hat. g . Kind vom Zug getötet. * Gutenſtein(Amt Meßkirch), 6. Juni. Das 127 Jahre alte Kind des Rottenobmanns Blocher wurde von einem Zug überfahren. Es hatte ſich in einem unbewachten Augenblick auf das Gleis begeben: Dem Kind wurden beide Beine noge⸗ fahren, ſodaß es ſofort tot war. Durchgegangener Bodenſeedampfer * Konſtanz, 6. Juni. Bei einem Ausflug des Männerchors„Concordia“ Singen a. H. mit Sonder⸗ ſchiffen auf dem Unterſee und Rhein ereignete ſich ein nicht alltägliches Vorkommnis. Während des Aufenthaltes in Wangen riß ſich das Schiff „Mettnau“ infolge des einſetzenden Weſt win des von der Verankerung los und trieb in den See hinaus. Die Beſatzung, die ſich an Land befand, war gezwungen, das herrenloſe Schiff wieder„ein⸗ gufangen“.. * O. Heidelberg, 5, Juni. Das für den 22. Juni im Schloßhof zu Heidelberg vorgeſehene Pfälzer Weinfeſt wurde aus verſchtedenen Gründen nun⸗ mehr auf den Herbſt verſchoben. * Lenzkirch, 6. Juni. Die älteſte Frau des Amts⸗ bezirks Neuſtadt begeht heute ihren 101. Geburts⸗ tag. Es iſt dies die Witwe Maria Schöperle in Lenzkirch. Der 100. Geburtstag wurde außerordent⸗ lich groß gefeiert. Drei Kinder, 17 Enkel und 29 Urenkel können der Jubilarin gratulieren: Aus der Um den Einzug der Landespolizei * Ludwigshafen, 6. Juni. Man hat es allgemein für ſelbſtverſtändlich gehalten, daß die nach endgül⸗ tigem Abzug der Beſatzung in die Pfalz kommenden 600 Mann Landespolizei über die Rheinbrücke von Mannheim her einrücken werden. Neuer⸗ dings nun laucht im Zuſammenhang mit der Be⸗ mühung Städte die Vermutung auf, die Polizei werde etwa über eine andere Rhein⸗ brücke in die befreite Pfalz einrücken und damit eine andere Stadt für die Begrüßung der Landespolizei in Frage kommen. Die Ludwigshafener Bevölke⸗ rung würde eine ihren Erwartungen widerſprechende Entſcheidung dieſer Frage nicht verſtehen können, da keine nennenswerte pfälziſche Stadt ſo hart am Rheinufer und damit an der öſtlichen Beſetzungs⸗ grenze der Pfalz liegt. Pfalz inderer pfälziſcher Befreiungsfeiern für die Pfalz * Ludwigshafen, 6. Juni. Am 1. Juli 1930 fällt der geſamte Unterricht im ganzen Land aus; die Schulleitung verſammelt alle Lehrkräfte und Schü⸗ ler in den Volkshauptſchulen vom 5. Schülerjahr⸗ gang an zu einer ſchlichten Feier in der Schule. Der Schulleiter oder eine Lehrkraft hält eine An⸗ ſprache, die von einigen vaterländiſchen Gedichten und Liedern ſowie von Darbietungen des etwa be⸗ ſtehenden Schüle rorcheſters umrahmt wird. Bei den höheren Unterrichtsanſtalten ſind die Eltern als Gäſte einzuladen. Im übrigen bleibt die Feier auf die Schulen beſchränkt. Die Hochſchulen werden den 1. Juli zum dies academicus erklären. Die nähere Regelung bleibt den Hochſchulen überlaſſen. Im Rhein ertrunken 5 Ludwigshafen, 6. Juni. Geſtern nachmittag ſtürzte ein ſechsjähriger Knabe unterhalb der Rheinbrücke in den Rhein und ertrank. Wie ſpäter feſtgeſtellt wurde, handelt es ſich um den ſechs⸗ jährtgen Kurt Meyer, deſſen Eltern hier in der Wredeſtraße wohnen. Die Leiche konnte noch nicht geländet werden. Das Lim burgfeſt * Bad Dürkheim, 5. Juni. Der Limburgfeſtaus⸗ ſchuß unter Vorſitz des 1. Bürgermeiſters Dr. Dahlem hat den Etat für dieſe Veranſtaltung genehmigt. Das Feſt wird umfaſſen ein Spiel von Karl Räder und religiöſe und patriotiſche Chöre der Geſangvereine. Die Feſtrede hält Bürger⸗ meiſter Dr. Dahlem. Es iſt beabſichtigt, im großen Limburgkeller Weine durch Kellermeiſter in hiſto⸗ riſcher Tracht ausſchenken zu laſſen. Der Limburg⸗ Beleuchtung am 6. Julk folgt ein Feſt im Kurgarten, der an dieſem Abend ebenfalls beleuchtet werden ſoll. Ferner iſt die Herausgabe einer Feſtſchrift geplant. Der Abbruch der Flughallen Lachen⸗Speyerdorf, 6. Juni. Der A b r uch der 21 Flugzeughallen auf dem Flugplatz Lachen⸗Speyerdorf iſt nun ſoweit fortgeſchritten, daß teilweiſe nur noch die Eiſengerüſte die Umriſſe der Eiſenbetonbauten angeben. Die Holzbaracken im ſogenannten Weſtlager ſind bereits gänzlich ab⸗ geriſſen. Beim Abriß der Hallen verunglückten ſechs Arbeiter, davon drei an einem Tage. Zwei der haus überführt werden. Die Räumung in Kaiſerslautern * Kaiſerslautern, 5. Juni. Der Abtransport der hier ſtationierten franzöſiſchen Truppen, der ſich bisher in engen Grenzen hielt, wird in den nächſten Tagen größere Ausmaße annehmen. Vom —10. Junt verlaſſen drei Eiſenbahnzüge mit Be⸗ ſatzungstruppen die Stadt. Täglich werden 10—15 Wohnungen zurückgegeben, Wie dem Bürger⸗ meiſteramt mitgeteilt wurde, wird ſich das 32. Ar⸗ meekorps am 10. Juni auflöſen. Am gleichen Tage wird die Tricolore von den militäriſchen Gebäuden niedergeholt. Der Sembacher Flugplatz iſt den Eigentümern zurückgegeben worden. Das Reichs⸗ vermögensamt bringt die von den Franzoſen er⸗ bauten zwölf Baracken in Kürze zur Verſteigerung. Eine Selbſtmord⸗ Kandidatin * Kaiſerslantern, 5. Juni. In einer hieſigen Badeanſtalt verſuchte ein hier wohnhaftes älteres Fräulein, ſich dadurch das Leben zu nehmen, daß es ſich eine Hauptader durchſchnitt. Die Selbſtmordkandidatin wurde blutütberſtrömt aufge⸗ funden und dem Krankenhaus zugeführt. Der Staatsanwalt Skizze von Emil Strodthoff Dr. Heinz Wenner legt mit müden Bewegungen die Akten zuſammen.„Gehen Sie nun, Fräulein Siecke“, ſagt er leiſe,„es iſt ſpät geworden, und morgen wird es einen Großkampftag für uns geben.“ Die Sekretärin erhebt ſich zögernd von ſchwieri⸗ gem Diktat, ſteht noch eine Weile wie unſchlüſſig am Tiſche, wendet ſich dann achſelzuckend und greift um⸗ ſtändlich zu Hut und Mantel. „Und drehen Sie bitte eben das große Licht aus, es ſtört mich.“ 5 „Guten Abend, Herr Staatsanwalt.“ „Guten Abend, Fräulein Siecke.“ Geräuſchlos ſchließt ſich die Tür. Der Staats⸗ anwalt Dr. Heinz Wenner ſitzt allein mit ſich und dieſem ſeltſam erregenden Fall, der da in zwei grau⸗ blauen Aktendeckeln gebündelt vor ihm auf dem Tiſche liegt. Eine Weile ſitzt er ſtill, dann greift er zum Tele⸗ phonhörer. Summend laufen die Zahlen auf der Scheibe ab.„Bitte den Strafauſtaltsdirektor. Wie? ja, hier Staatsanwalt Wenner. Pabend, lieber Künnrig, hier Wenner. Bitte laſſen Sie mir doch gleich mal den Heinrich Czipuk vorführen. Ich habe an den Mann noch einige Fragen. Was dennd Ge⸗ fährlich?..“ Wenner muß lächeln, obwohl ihm nicht danach zu Mute iſt.„Na, alſo ſchön, die Leute können ſich dann vor der Tür poſtieren, für nötig halte ich's aber nicht. Wke bitte? Ja, ich bin noch hier, zweiter Gang links, Zimmer 196.“ Er wirft den Hörer auf die Gabel zurück.„Klingling“ macht es. „Armer guter Czipuk“, murmelt er,„an dieſes Wiederſehen hätten wir beide nicht gedacht. Das Le⸗ ben iſt ein ſeltſames Katz⸗ und Mausſpiel.“ 7 Schritte hallen dumpf im leeren Korridor, kom⸗ men näher, verhallen. Undeutliche, verwiſchte Stim⸗ men vor der Tür. e Wenner knipſt die kleine, grüne Schreibtiſchlampe eine Buchreihe zurück. So iſt es gut, o bleibt er im Dunkel. Nun mag jener kommen. „Ein Klopfen.„Herein!“ Wenner erhebt ſich und geht den Wärtern ent⸗ gegen, die grüßend ihre Hand an die Mützen legen. „Melde gehorſamſt“ ſagte der eine, dem ein dicker, roter Schnurrbart nach rechts und links unter der Naſe wegſpritzt,„der wegen Mordes angeklagte Heinrich Czipuk wird vorgeführt.“ Die Umriſſe einer ſchmalen Geſtalt heben ſich von der gekalkten Korri⸗ dorwand ab. Die Schultern ſind ein wenig einge⸗ ſunken. Halbrechts hinter dem Manne ſteht der zweite Beamte. „Nehmen Ste ſich in acht, Herr Staatsanwalt. Ein gefährlicher, unbedenklicher Burſche“, flüſtert der meldende Wärter in Wenners Ohr.„Und ſollte ſich etwas ereignen“, er blinzelt böſe und unter barſchigen Brauen,„Sie ſind doch nicht ohne Schußwaffe? Außerdem ſtehen wir hier draußen.“ Wenner winkt ab.„Schon gut, ſchon gut“, lächelt er abweſend.„Treten Sie ein!“ Und er wendet ſich dem Geſfeſſelten zu, der mit ſchweren, müden Schritten ins Zimmer tritt. Die Tür fällt ins Schloß. Ein Druck, und bie Lederpolſterung ſchnurrt herab. Nun ſind die zwei ungeſtört. Das Licht verbreitet grünliche Dämmerung. Wie Nebel über Sümpfen. Wenners Gedanken gehen zurück, einen langen Weg, der in den Schlammwüſten Flanderns, in Angſt und Grauen und tieriſcher Dumpfheit erſtickt. Was ſind Jahre, die zwiſchen den Wänden dieſes Zimmers und den wüſten Trichterfeldern jener Ein⸗ öde mit dem ſtumpfen, grauen Himmel darüber liegen. Iſt es nicht geſtern, daß die feindlichen Leuchtkugeln über der kleinen Patrouille platzen, die an und ſchiebt ſie ein wenig über den Tiſch hinter ſich jenſeits des Kanals in ſcharfen, zähen Draht⸗ verhauen vorarbeitet? Iſt es wirklich ſo lange ſchon Vernnmluckten mußten im das Neuſtadter Kränken⸗ Hochſchul⸗Vierers, zu dem nur die Univerſität Frankfurt ge⸗ Frankfurter Regatta Zur Großen Frankfurter Regatta am 14. und 15. Juni ind von 26 Vereinen 127 Boote mit 664 Ruderern gemeldet. Die Meldungen haben ſich faſt auf der Höhe der vorjährigen gehalten, ſie unterſcheiden durch einen Verein und ſieben Boote, die weniger gemeldet ſind. Mit Ausnahme des meldet hat, ſind alle Rennen zu Stande gekommen. Zu den Hauptrennen im Vierer haben die Mannheimer A mi⸗ ei„der Kölner Rudertlub Germania, die Frankfurter G. Germania und die Univerſität Frankfurt gemeldet. Zu den großen Achter⸗Rennen treten hierzu noch die Ka⸗ ſteler R.., der Mannheimer.Kl. und der Mainzer R. V. Im großen Einer hat Auguſt von Hoven den Godes⸗ berger Ahrens und den Oberräder Paul als Gegner. Die Meldungen: Junior⸗Einer: 1. Hauauer Ruderelub Haiſia; 2. Mainz⸗ Kaſteler Rudergeſellſchaft 1880; g. Waſſerſportverein 1909/11, Bad Godesberg a. Rhein; 4. Ruderverein Nürnberg; 5. Hei⸗ gelberger Ruder⸗Klub 1872; 6. Frankfurter Ruder⸗Elub 1884. Erſter Vierer: 1. Ruderelub Germania Köln; 2. Man n⸗ heimer Ruderverein„Amicitia“, Mannheim; 3. Frankfurter Rudergeſellſchaft Germania 1869, Frank⸗ furt a. M. Zweiter Vierer o. St.: 1. Ruderclub Germania Köln; 2. Offenbacher Rudergeſellſchaft Undine; 3. Frankfurter Ruderverein v. 1865; 4. Frankfurter Rudergeſellſchaft Ger⸗ manig 1869, Frankfurt o..; 5. Mannheimer Puder⸗Elub v. 18757 6. Frankfurter Rudergeſellſchaft Sachſenhaufen 1879: 7. Offenbacher Ruderverein 1874; Limburger Ruder⸗Club 07. Erſter Jungmaun⸗Vierer. 1. Frankfurter Ruderverein v. 1865; 2. Ruderverein Nürnberg; 3. Offenbacher Ruder⸗ geſellſchaft Undine; 4. Frankfurter Rudergeſellſchaft Sachfen⸗ hauſen 1879; 5. Fronkfurter Rudergeſellſchaft Germania 1809, Frankfurt a..; 6. Ludwigshafener Ruderverein v. 1878, Ludwigshafen a. Rh.; 7. Mainz⸗Kaſteler Rudergeſell⸗ ſchaft 1880; 8. Mainzer Ruderverein; 9. Offenbacher Ru⸗ derverein 1874. Zweiter Jungmann⸗Vierer: 1. Hauguer Rusexrelub Haſſta? 2. Frankfurter Rudergeſellſchaft Oberrad, gegr. 1879; 3. Ruderverein Mainz⸗Koſtheim⸗Guſtavsburg; 4. Ru⸗ derverein Hellas, Offenbach a. M. Zweiter Einer: 1. Limburger Ruder⸗Elub 07: 2. Ha⸗ nauer Ruderclub Haſſia. Dritter Vierer: 1. Eiſena Jer Ruder⸗Cluß, Eiſenach; 2. Offenbacher Rudergeſellſchaft Undine; 3. Ruderclub „Naſſovig“, Höchſt a..: 4. Mannheimer Ruder⸗ Club v. 1875; 5. Hanauer Rudergeſ. 1879. Erſter Vierer v. St.: 1. Ruderelub Germanio Köln; 2. Mannheimer Ruderverein„Amicitia“, Mannheim; 3. Univerſität Frankfurt. a Gaſt⸗Vierer: 1. Mainzer Ruderverein; 2. Limburger Ruder⸗Club 07; 3. Offenbacher Ruderverein 1874; 4. Mainz⸗ . Rudergeſellſchaft 1880; 5. Ruderclub Germania Köln. 5 Junior⸗Achter: 1. Frankfurter Rudergeſellſchaft Germa⸗ nia 1899, Frankfurt a..; 2. Mainz⸗Kaſteler Rudergeſell⸗ ſchaft 1880? 3. Offenbacher Ruderverein 1874; 4. Frank⸗ furter Ruderverein v. 1865; 5. Offenbacher Rudergeſellſchaft Undine; 6. Ludwigshafener Ruderverein v. 1878, Ludwigs⸗ hafen g. Rh., Doppelzweier v. St.: 1. Oberrad, gegr. 1879; Godesberg a. Rh.; Verein Nürnberg. Hochſchulvierer: Univerſität Frankfurt. Erſter Achter: 1. Ruderelub Germonio Köln; 2. Mainz⸗ Kaſteler Rudergeſellſchaft 1880; 3. Maun heimer Ru⸗ derverein„Amicitia“, Mannheim; 4. Frankfurter Rudergeſellſchaft Germania 1869, Frankfurt am Main; 5. Frankfurter Ruder⸗Verein v. 1865. Zweiter Achter: 1. Mannheimer Ruder⸗Club v. 1878; 2 Fronkfurter Rudergeſellſchaft Germano 1869, Frankfurt n... 3. Frankfurter Ruder ⸗Verein v. 1865. Mainzer Ruder⸗Berein; 5. 6. Offenbacher Ruder⸗Verein 1874. Erſter Vierer: 1. Frankfurter Rudergeſellſchaft Germa⸗ nia 1869, Frankfurt a..; 2. Ruderclub Germania Köln; 3. Mannheimer Ri derverein„Amiceltia“ Mannheim; 4. Unſverſttät Frankfurt. Vierer. Preis vom Lohrberg: J. Wetzlarer Ruderelub 1880, Wetzlar; 2. Ludwigshafener Ruderverein v. 1878, Lud⸗ wigshafen a. Rhein; Ruderverein Hellas Offenbach a. M. Jungmann⸗Einer: 1. Ruder⸗Verein Nürnberg; 2. Offen⸗ bacher Ruder⸗Verein 1874; g. Waſſerſport⸗Verein 190911, Baß Godesberg a. Rh.; 4. Frankfurter Ruder⸗Club 1884. Erſter Junior⸗Vierer: 1. Frankfurter Rudergeſellſchaft Germanfa 1869, Frankfurt a..; 2. Eiſenacher Ruder⸗Club Eiſenach; 3. Offenbacher Ruder⸗Verein 1874; 4. Frankfurter Ruder⸗Verein v. 1805. Zweiter Vierer: 1. Offenbacher Rudergeſellſchaft Undine; 2. Ruderclub Germania Köln; 3. Mainzer Ruder⸗Verein; 4. Frankfurter Rudergeſellſchaft Sachſenhaufen 1979; 5. Zim⸗ burger Ruder⸗Club 07; 6. Frankfurter Rudergeſellſchaft Germania 1869, Frankfurt a..; 7. Frankfurter Ruder⸗ verein v. 1865; 8. Offenbacher Ruder⸗Verein 1874. Dritter Vierer: 1. Offenbacher Rudergeſellſchaft Undine; .Eiſenacher Ruder⸗Club, Eifenach; 3. Ruderverein Mainz⸗ Koſtheim⸗Guſtavsberg; 4. Ruderelub„Naſſovig“ Höchſt am Main; 5. Offenbacher Ruder⸗Verein 1874; 6. Hanauer Ru⸗ dergeſ. 1879: 7. Ruder⸗Club Griesheim 1906 Frankfurt am Main Griesheim. Univerſität Frankfaurt; 1 Judwigs⸗ Frankfurter Rudergeſellſchaft 2. Waſſerſportverein 1909/11, Bad 3. Mainzer Ruderverein; 4. Ruder⸗ Jungmannachter: 1. hafener Ruderverein von 1878 Ludwigshafen a. Rhein: 3. Mainz⸗K Offenbacher Rudergefelkſchüft ktnötne aſteker Rudergeſellſchaft 1880; 4. Mainzer Ruder⸗ 5 Verein; 5. Offenbacher Ruder⸗Verein 1874. Erſter Einer: 19 5 eee i Ludwigshafen a. Rhein; 2. F amkfurter Rudergeſel Oberrad gegr. 1879; 3. Waſſerfport⸗Verein 1000 f, 75 Godesberg a. Rh. 8 Zweier ohne Steuermann: 1. Frankfurter Ruderverei 1865; 2. Heidelberger Ruder⸗Klub 1872. 1. Ludwigshafener Ruderverein y. 18787 9. Dritter Achter: 1. Mannheimer Ruder ⸗Cluk v. 1875; 2. Ruder⸗Verein Nürnberg; 3. Frankfurter Ruder, geſellſchaft Germania 1869, Frankfurt a..; 4. Offenba Aader⸗Verein 1874; 5. Offenbacher Rudergeſellſchaft Un⸗ dine; 6. Frankfurter Ruder⸗Verein v. 1865. Ermunterungspre's: 1. Mainz⸗Kaſteler Rndergeſell, ſchaft 1880; 2. Hanauer Ruderclub Haſſia; g. Rubder⸗Verein Nürnberg; 4. Mannheimer Ruder⸗Club v. 1875, 5, Frank⸗ furter Rudergeſellſchaft Sachſenhauſen 1879; 6. Ruderverein Hellas Offenbach a..; 7. Frankfurter Ruder⸗Verein von 1865, 8. Fankfurter Rudergeſellſchaft Oberrad gegr. 1879, 9. Wetzlarer Ruderelub 1880. Wetzlar; 10. Offenbacher Ru. der⸗Verein 1874. Erfter Achter[Germania Preis]: 1. Man Ruderverein„Amicitia“, Mannheim; 2. furter Rudergeſellſchaft Germania 1869. Frampfurt a. Automobilſport Automobil⸗Schönheitskonkurrenz in Frankfurt Der Frankfurter Automobil⸗Club veranſtaltete am letzten Sonntag einen Automobil⸗Schönheits wettbewerb, der inſofern eine Neuerung darſtellte, als er in Verbin⸗ dung mit dem am gleichen Tage ſtattfindenden Pferbe⸗ rennen verbunden war. Die Vorſchau fand vormittags im Stadion in Frankfurt ſtatt, und es ſtellten ſich dabel ca. 200 in⸗ und ausländiſche Fahrzeuge dem Preisrichter⸗ kollegium. Nachdem die Wagen bier beſichtigt wurden, wobei nicht allein die Schönheit und Preiswürdigkeit, ſon⸗ dern auch die Dauer der Beuutzung des Wagens bewertet wurde, erfolgte nachmittags vor dem Beginn der Pferde⸗ rennen die Vorführung auf der Frankfurter Rennbahn. Zunüchſt wurden ſämtliche Wagen, den exteilten Star nummern entſprechend, dem Publikum vorgeführt und erſt bei der zweiten Vorbeifahrt waren die Wagen, die mit Preiſen bedacht wurden, mit den entſprechenden Preis⸗ ſchildern verſehen. Die vorgeführten Wagen waren lebig⸗ lich ſolche, die ſich in Privatbeſitz befinden und nicht wie es ſonſt üblich war, Wagen der Automobilfirmen. Von 17 Mercedes Benzwagen wurden 9 Wagen preisgekrönt, darunter auch ein wunderſchönes 14/70 PS Cabriolet, das von Frau Direktor Lena Krä⸗ mer, Mannheim, vorgeführt wurde. Es handelt ſich hier um den bekannten 3,5 Liter⸗Typ„Mannheim“, der im Mannheimer Werk hergeſtellt wird. Pferdeſport Hoppegarten(6. Juni): 1. Grave and Gay⸗Rennen: Für drei⸗ und vierjä Stuten, 5200 ,, 1600 Meter: 1. (Grabſch), 2. Audacia, 3. Roſemarin. Toto: 65. 2. Graf Ferry⸗Rennen: Lehrlingsreiten, 2800, 1400 Meter: 1. Spillners Lärche(Andͤrle), 2. Polyglott, g. Haupt⸗ manns Schweſter. Toto: 15, Platz: 10, 11. Ferner lie⸗ fen: Ganga, Orgie. 5 3. Preis des Zuchtfonds: Für Zweijährige, 2800 4, 1000 Meter: 1. Hauſens Theſeus(Grabſch), 2. Prieſter, 3. Nobel. Toto: 38, Platz: 15. 12, 18. Ferner liefen: Aga⸗ thon, Atrox, Fugger, Billa, Carmeneita, Berenice. 4. Oſſtan⸗Rennen: Ausgleich 2, 3900 /,, 2000 Meter: J. Mydlinghovens Gutenberg(Raſtenberger], 2. Cſampas, 3. Irmin. Toto: 18, Platz: 11, 13. Ferner liefen: Bellac, Geſolei.. 55 5. Fels⸗Reunen: 5200, 1600 Meter: 1. Weinbergs Mafordomus(D. Schmidt). 2. Granit, g. Amalſi. Toto: 88 Platz 14, 12. Ferner liefen: Napoleon, Flavius, San Doanenico. 6. Lorbeer⸗Rennen: Verkaufsrennen, 2800, 1000 Mtr. 1. Weſthofs Feſtkönigin(Kalſer), 2. Clichy, 3. Laxevill. Toto: 25, Platz: 18, 18, 20. Ferner liefen: Tullia, Patriot, Feingold, Vinguliſt, Aroſa. 7. Omen⸗Rennen: Ausgleich 3. 2900 J, 1800 Meter: 1. Hagos Virgil(Printen), 2. Khedive, 3. Immerzu. Toto: 35, Platz: 14, 20, 16, 23. Ferner liefen: Pflichttrelte, Oktober, Morganat, Eidora, Gulbrand, Hanau. Schluß des redaktionellen Teils Oie, Deutſche Aerzte Jeitung (ο Dummer 207) ſchreibt: „. 1 Liter Milckkathrainer v ict ebango nahrhaft wis zin halbes Pfund find fleisch, aber viel leichter verdaulich“ „Nezept: Jur Hälſde doppelſtarker Kathrein zur Halſte Milch/ her, daß der Zugführer Vizefeldwebel Wenner plötz⸗ lich aufſtöhnt und nicht weiter kann, weil das rechte Bein abknickt, ſchwer wird und nicht mehr laufen und ſpringen will? Und kommt nicht heute, eben erſt, vor Morgengrauen eine Flüſterſtimme durch kalten Nebel und rote Fieberträume auf ihn zu? „Feldwebel, Achtung,“ und die Stimme, die tief und beſorgt iſt, die Heimat, Schutz und Kamerad⸗ ſchaft verheißt, wirft ihn unter ſich. Plärrend ſpritzen die Kugeln. Es rauſcht von Waſſer und Wind und nun liegt er geborgen im Graben. Ueber ihn beugt ſich ein gutes Geſicht. Czipuk. Der Staatsanwalt räuſpert ſich. Seine Lippen ſind trocken. Er fühlt, wie ſich in den Augen der Krampf zu Tränen löſt. Er wehrt ihnen nicht. Nimmt nur den graublauen Aktendeckel und tut, als blättere er. N i Ein Kamerad liegt jenſeits des Grabens, aber man darf ihm nicht helfen. Der Mord iſt erwieſen und geſtanden, im Geſetz gibt es keinen Paragraphen der Czipuk retten könnke. Er hat einen Menſchen erſchlagen... Ein blondes Weib ging durch ſein Leben, mit füßen, wiegenden Hüften. Czipuk liebte die Frau. Und erſchlug ſie, aus Liebe, aus Haß, aus Rache, wer vermag das zu ſagen! 8 Und nun iſt dieſes Leben verwirkt? Oder! Iſt nicht Sühne, was in Flandern war? Hat er nicht Leben geſchenkt, bevor er Leben, ein ſchwaches, halt⸗ loſes, verräteriſches Leben vernichtete? Aber das ſind Gefühle. Und das hier iſt das Geſetz, die harte, mitleidloſe Maſchine der Vergel⸗ tung! Noch immer ſitzt Czipuk auf ſeinem Stuhle. Er ſtiert in die Lampe hinein. Seine Augen ſind de⸗ mütig und verloren. So hat er draußen ausgeſehen, wenn er Briefe in die Heimat ſchrieb. „Ezipuk, waren Sie Soldat?“ Wenners Stimme iſt wie tot, als er dieſe Frage tut. a Czipuk nickt. Er atmet ſchwer und fällt tiefer vornüber. 8 Geſetzen unſeres Lebens. zuckt wie unter einem Schlage zuſammen, blickt abet nicht auf. „Heinrich“ ſagt Wenner leiſe und zart, und es iſt, als beruhige eine Mutter ihr Kind.„Heinrich Czipuk, erkennſt Du mich?“ Und nun blickt Heinrich Czipuk auf und hebt ſich zögernd wie zum letzten Schritt“ unters Beil.„Wen⸗ ner“, ſagt er und ſtarrt und ſchluchzt und fällt dem Freunde ſchreiend entgegen. Er weint, unaufßör⸗ lich kommen die Tränen. Es iſt eine Ewigkeit. Dann wird er ſtiller und ſtiller, aber ſein Geſichl iſt erlöſt, es leuchtet in triumphierendem Glanze. „Wir müſſen Abſchied nehmen, Hein.“ Cötipuk nickt. 5 „Du haſt mir das Leben gerettet, als ich ſchwer wund vor der Linie lag“, ſagt Wenner tonlos Czipuk macht eine Gebärde der Abwehr. „Daß ich Dir nicht vergelten darf, was Du an mir tateſt“, bittet die leiſe Stimme. Wenner lehnt röchelnd an der Wand er beißt die Zähne zuſammen, um nicht heraus zu ſchreien. Sein Geſicht iſt weiß, es leuchtet in der grünen Dämme⸗ rung wie Phosphor. Da ſteht Heinrich Czipuk vor ihm. Seine Augen ſind klar, faſt haben ſie ihren alten Glanz. Es ſcheint, als hätten die Männer ihre Rollen vertauscht. Er ſpricht, und die Worte ſpringen wie Perlen von einer Schuur.„Wir müſſen unſere Pflicht tun“, ſagt er, zwir dürfen uns nicht fürchten vor den ſeltſamen Es ſoll uns entſchloſſen finden zu harter und gütiger Tat, und um das Weg⸗ ende wollen wir nicht feilſchen.“ „Gute Nacht, Kamerad.“ Weich rollt das Leder hoch, knarrend öffnet und ſchließt ſich die Tür, dumpf poltern die Schritte im Flux. Ganz fern irgendwo rammelt ein Schlüſſel. Der Staatsanwalt Dr. Heinz Wenner tritt an Fenſter. Ueber der ſcharfen Silhouette der Gefäng: nismauern ſteht der Mond wie eine blutige, ſchwä⸗ Wenner ſteht auf, geht um den Tiſch herum und legt dem Sträfling die Hand auf die Schulter. Der rende Wunde. 8 3 Fürſtenbergs Rhapfodſe 5 K 8 * ES lin Freitag, den 6. Juni 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 259 .— Gerichtszeitung Aufhebung des franzöſiſchen Militärgerichts Landau, 5. Juni. Wie wir von franzöſtſcher Seite erfahren, wird das franzöſiſche Militärgericht Lan⸗ dau, die franzöſiſche Juſtizbehörde des in der Pfalz ſtationierten 32. Armeekorps, am 10. Juni ſeine Tätigkeit einſtellen. In der Zwiſchenzeit wird noch eine Verhandlung ſtattfinden, in der ledig⸗ lich Anklagen gegen Beſatzungsangehörige erledigt werden ſollen. Auch Frankfurt hat— ſeinen Affenprozeß Der Bezirksausſchuß in Wiesbaden entſchied eine Streitfrage zwiſchen einem Mieter und der Stadt Frankfurt, die von grundſätzlichem Intereſſe iſt.— Nach der Frankfurter Wohnverordnung dürfen in Wohnungen von vier Zimmern abwärts nur Hunde, katzen und kleine Singvöget gehalten werden. An⸗ dere Tiere ſind verboten. Der Kläger beſaß nun zwei kleine Aeffchen, teils aus Freude an den poſſier⸗ lichen Geſchöpfen, teils aber auch aus mediziniſchen Gründen, denn er behauptet, daß die Aeffchen, die er in der Taſche nachtrug, ſeine Schmerzen(Zucker⸗ krankheit) milderten. Die Tiere ſeien reinlich, köchen nicht, vertrieben auch das Ungeziefer in der Wohnung und belöſtigten keinen Menſchen. Demgegenüber machte aber ein Sachverſtändiger geltend, daß Affen in unſeren gemäßigten Klimaten häufig an Lungentuberkuloſe leiden, deren Uebertra⸗ gung auf den Menſchen durchaus möglich ſei, außer⸗ dem erklärte der Vertreter des beklagten Magiſtrats (der das Weiterhalten der Affen verbieten wollte), daß die Affen eine Plage für die Mitbewohner ſeien. Schon im Parterre des Hauſes ſtänke es wie in einer Menagerie, und da die an und für ſich harmloſen Tiere aber im Treppenhaus frei umherliefen, bildeten ſie doch eine gewiſſe Gefahr, da ſie Erwachſene und Kinder erſchreckten, an ihnen in die Höhe ſprängen und auch ſchon gebiſſen hätten.— Der Bezirksaus⸗ ſchuß entſchied nach längerer Verhandlung, daß die Affen aus der Wohnung zu entfernen ſeien.— Der Kläger gab ſich mit dieſem Urteil nicht zufrieden und beabſichtigt Berufung einzulegen. Zuchthaus für einen Poſtaushelfer Frankfurt a.., 5. Juni. Zu den Obliegenheiten eines 2jährigen, im Poſtamt 1 beſchäftigten Poſtaus⸗ helfers gehörte es, Briefe zu ſortieren und auch in der ſogenannten Kurshilfe tätig zu ſein, d. h. die in einem Fach geſammelten Briefſchaften zu einem an⸗ beren Fach zu bringen. Der junge Mann war ſchon zweimal als Aushelfer tätig und trat im Februar aufs neue in den Poſtdienſt. Anfang April geriet er in den Verdacht der Briefunterſchlagung und wurde bei einer plötzlich vorgenommenen Leibes⸗ piſttation in flagranti ertappt. Er geſtand zu, ſich Briefe der Marken wegen habe aneignen wollen, widerrief dieſes Geſtändnis jedoch in der geſtrigen Verhandlung. Er wurde unter Zubilligung mil⸗ dernder Umſtände wegen Amtsunterſchlagung und Urkundenbeſeitigung zu 13 Monaten Zucht⸗ haus und 100 Mark Geldͤſtrafe verurteilt. Das Gericht nahm gemäß früherer Rechtſprechung ohne weiteres an, daß der Poſtaushelfer Beamter ſei. Erst Scham, dann Reue In der geſtrigen Nachmittagsſitzung ſaß die ledige 22 Jahre alte Lina Beuſchlein vor den Geſchwo⸗ renen. Während der 1½ſtündigen Verhandlung weinte ſie in nahezu unaufhörlicher herzzerbrechen⸗ der Weiſe. Fortwährend ſchrie ſie nach dem von ihr getöteten Kinde. Das gütige Zureden des Vorſitzen⸗ den, Landgerichtsdirektor Dr. Ba r, machte auf das Mädchen, das ein reuevolles Geſtändnis ablegte und über die Tat faſt verzweifelt war, nur vorüber⸗ gehend Eindruck. Die Angeklagte iſt die Tochter braver Eltern in einer Ortſchaft bei Wertheim. Das Mädchen beſuchte die Dorfſchule. Sie war begabt. Nach der Schul⸗ entlaſſung kam ſie, wie das bei armen Leuten auf dem Lande ſo Sitte iſt, mit 14 Jahren in Stellung, um ihr Brot zu verdienen. Sie ſtammt aus einer kinderreichen Familie, denn ſie hat noch 11 Geſchwi⸗ ſter, die aber größtenteils verheiratet ſind. Auf jeder Stelle blieb ſie mehrere Jahre und wurde überall als fleißiges Mädchen gelobt. Bei einem Pankgrafenfeſt in Wertheim fing ihr Unglück an. Sie hatte einen um zwei Jahre jüngeren aber um zwei Köpfe größeren Burſchen kennen gelernt, während ſie ſelbſt von unterſetzter kleiner Statur iſt. Wie das ſo üblich iſt, wurde gleich ein Verhältnis angefangen. Bald darauf fühlte ſie ſich Muter. Sie durfte den Burſchen aber nicht hei⸗ raten, weil er keine Stellung hatte. Sie verheim⸗ lichte ihren Eltern, Geſchwiſtern und Verwandten und der Dienſtherrſchaft ihren Zuſtand, weil ſie ſich deſſen ſchämte. Dann fuhr ſie zu ihrer Tante nach Mannheim um deren Haushalt zu führen. In der Frühe des 30. März 1930 wurde ſie von der Ge⸗ burt überraſcht. Als das Kind zu ſchreien anfing, wickelte ſie es in ihr Hauskleid, ſteckte es in ihr Bett, bedeckte das Köpfchen noch mit dem Leintuch und zog dann die Bettdecke darüber. Hierauf legte ſie ſich ſchlafen. Als die Tante am Morgen das Zimmer betrat, fand ſie das tote Kind im Bet. Die Ange⸗ klagte hatte es erſtickt. Unter den wenigen als Zeugen vernommenen Perſonen befand ſich auch der Liehbaber des Mäd⸗ chens. Dieſer machte einen wenig geiſtreichen Ein⸗ druck und gab auf die Fragen des Vorſitzenden nur einſilbige Antworten. Prof. Dr. Schwarzacker von der Univerſität Heidelberg bejahte auf Anfrage die Zurechnungs⸗ fähigkeit der Angeklagten bei Begehen der Tat. Erſter Staatsanwalt Dr. Bender bezog ſich in ſeinem Plädoyer auf die Geſetzesbeſtimmungen, die in dieſem Falle eine Zuchthausſtrafe von 3 Jahren vor⸗ ſehen. Erfreulicherweiſe plädierte er aber auf mil⸗ dernde Umſtände, in welchem Falle nur 2 Jahre Ge⸗ fängnis in Betracht kam. Bei der Schwere der Tat ſei aber eine Erhöhung der Mindeſtſtrafe er⸗ forderlich. Sein Antrag lautete auf 2 Jahre 6 Mo⸗ nate Gefängnis. Jedenfalls wollte der Vertreter Mannheimer Schwurgericht der Anklage damit ein Exempel ſtatuieren, um ſolche Verbrechen in Zukunft zu verhüten. Rechtsanwalt Dr. Hecht ſuchte für das Mädchen zu retten, was noch zu retten war. Er fand das Strafmaß des Staatsanwalts außerordentlich hoch, bezweifelte die Zurechnungsfähigkeit des Mädchens, das von Reue faſt verzehrt werde. Er bittet das Ge⸗ richt, doch auf die Mindeſtſtrafe zu erkennen, bezw. noch unter dieſe zu gehen. Die Geſchworenen, unter Frauen befinden, erkannten auf eine Gefäng⸗ nisſtrafe von zwei Jahren. Der Haftbefehl bleibt aufrecht erhalten. Das Gericht iſt an die geſetz⸗ lichen Beſtimmungen gebunden. Sache des Gerichts iſt es, Recht zu ſprechen. Das Gericht wird aber einem Gnadengeſuch der Angeklagten in weit⸗ gehendſtem Maße Rechnung tragen und es befürwor⸗ ten. Die Verurteilte wird nur einen kleinen Teil ihrer Strafe abſitzen müſſen. Trotzdem hat ſie ihren Fehltritt ſchwer gebüßt. Zu der Verhandlung hatte ſich wie am Vormittag, eine große Zuhörerſchaft eingefunden. Die Leute drängten ſich derart durch die Saaltür, daß den Frauen und Mädchen bald die Kleider vom Leibe ge⸗ riſſen wurden. Ein Gendarm hatte aber bald Ord⸗ nung geſchafft. Die Leute wurden ſchwer enttäuſcht, denn kaum waren ſie recht im Saale, ſo verkündete der Vorſitzende den Ausſchluß der Oeffent⸗ lichkeit wegen Gefährdung der Sittlichkeit. Und dieſer Ausſchluß war ganz am Platze. ch. denen ſich auch zwei S Falſcheid— Neun Monate Gefängnis. Vor dem Zweibrücker Schwurgericht hatte ſich die 46jährige Ehefrau Roſa Brigaldino von Pirmaſens wegen Falſcheides zu verantworten. Sie beſchwor der Wahrheit zuwider, einen anonymen Brief geſchrie⸗ ben zu haben, der in einem Eheſcheidungsprozeß eine Rolle ſpielte. Das Schwurgericht Zweibrücken verurteilte die Angeklagte zu neun Monaten Ge⸗ fängnis. Nachbargebielte Großes Sängerfeſt in Viernheim * Viernheim, 6. Juni. Ein Sängerfeſt größten Stils feiern die beiden hieſigen Geſangvereine „Harmonie“ und„Flora“, indem ſie auf Pfingſtmontag ihr Silbernes Doppelfubiläum mit einem großen Nationalen Geſangwettſtreit begehen, zu dem 2000 Sänger aus Preußen, Bayern, Baden und Heſſen erwartet werden. Es beteiligen ſich allein aus Mannheim 5 Vereine. Im Wettſtreit gehts um 24 Klaſſenpreiſe, 6 höchſte Ehren⸗ preiſe, 10 Ehrenpreiſe, 6 Dirigenten⸗ und 6 Ameri⸗ kanerpreiſe. An Geldpreiſen kommen 3700 Mark zur Auszahlung. Das Feſt begegnet allſeits größtem Intereſſe. e , e, 2 Schmuggel mit Sigarettenpapier Saarbrücken, 5. Juni. Der Schmuggel von Zi garettenpapier über die ſaarländiſch⸗deutſche Grenze ſcheint nach der deutſchen Zollerhöhung— trotz der kürzlich veröffentlichten Warnung des Hauptzollamts Trier— an Umfang zuzunehmen. In Türkis ⸗ mühle iſt nun die Grenzzollbehörde einem neuen Schmuggelverſuch auf die Spur gekommen. Ein Mann wurde feſtgenommen, der mehrere tau⸗ ſend Päckchen Zigarettenpapier im Perſonenzug heimlich über die Grenze ſchaffen wollte. In Furſch⸗ weiler haben ſich dieſer Tage zwei Schmuggler aus dem Saargebiet unter dem Einfluß des Alkohols verraten. In einer Wirtſchaft rühmten ſie ſich ihres einträglichen Handwerks und gaben dem Sohne eines franzöſiſchen Zollbeamten einen Schleichweg an. Sie wurden, als ſie wieder 5000 Päckchen „Ware“ über die Grenze ſchaffen wollten, feſtgenom⸗ men und ſitzen ſchon im Gefängnis. 9 Waſſerſtandsbebbachtungen im Monat Juni Rhein Pegel 225 5 4. 5. 28 ö Neckar-Pegel 8. 4. 5. 8 5 5. N Schueinlen 22228 5 2 31% 25 Mannhelm.88440 4,52448 dehl 3,818.35 388,.405 35 Jaaſtfeld 10.0.181,02 Maxau.20532.87 Flichingen 3 8944.84087 Mannbeln 442.42 ö 60 4,55 Heilbronn 1 798.840,87 Kaub 3,14 2,98.103,10 ö Köln 3,48 3,04.023.086 4* C 2 0 Waſſerwärme des Rheins 17,3 C 5— ages lealecicles Freitag, den 6. Juni Nationaltheater:„Das Glöckchen des Eremiten“, 1990 Uhr. Künſtlertheater„Apollo“:„Das Land des Lächelns“, 20,15 Uhr. Kleinkunſtbühne„Libelle“: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Ka⸗ barett. Lichtſpiele: Alhambra:„Weſtfront 1918“.— Schau⸗ burg:„Weſtfront 1918“.— Capitol:„Gefahren der Brautzeit“.— Scala:„Fundvogel“.— Roxy⸗ Theater:„Ich heirate meine Frau!.— Univer⸗ um:„Walzerkönig“.— Glorio⸗Palaſt:„Kennſt du das kleine Haus am Michigonſee“.— Palaſt⸗ Theater:„Zwei Herzen im„⸗Takt“. Sehens würdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags] tägl. 10-13 Uhr, 15—17 Uhr: Sonntags und Feiertags von 11—13.30 Uhr und 15—417 Uhr. Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 10—138 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur und Bölker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17-19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. Raucherzähne. Die Spezialkonſtruktion der Chlorodont⸗ Zahnbürſte ermöglicht das Reinigen und Weißputzen der Zähne auch an den Seitenflächen. Nur echt in blau⸗wei ⸗grüner Original⸗ pafkung in allen Chlorodont Werkaufsſtellen mme ñ ññ ü Chefredakteur: Kurt Fiſcher(8. Zt. verreiſt) Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Sch önfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil; Kurt Ehmer» Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue 9 Nannheimer Zeitung G. m. b.., Mannteim. R 1,—6 Für unverlangte Beiträge kelne Gewähr— Rückſendung erfolgt nur Bel l Rüctporto da curtrie · Ate llc Döszeldor Freitag, 6. Juni 1930 HAN DELS- u Die wirtſchaſtliche Entwicklung der Deutſchen Reichsbahn im erſten Vierteljahr 1930 Eine Analyſe von Dr. Walter Linden 7 Was nun die Ein na hmen der Reichsbahn anlangt, ſo kann deren Entwicklung naturgemäß ſo ſehr verſchieden von der ihrer Betriebsleiſtungen nicht ſein. Aus dem Perſonen⸗ und Gepäckverkehr wurden erzielt: b 1928 1930 Januar 97 580 000 93 001 000 Februor 989 349 000 78 864 000 83 919 000 März 4 104 364 000 112 579 000 101 328 000 zuſammen 2091 243 000 287 267.000 278 248 000 In jedem Monat ſchneidet das laufende Jahr bei Ver⸗ gleichen mit 1928 und 1929 am ſchlechteſten ab mit Aus⸗ nahme des Februar 1929. Die Erklärung findet ſich in der geringeren Reiſeluſt während der außergewöhnlichen Kälte. Der Rückgang, der 1928/1929 nur 4 Millionen betragen hatte, verſtärkte ſich um weitere 9 Mill. 1929/1980. Die Einnahmen aus dem Güterverke her beziffer⸗ ten ſich auf: 1928 1929 1030 Januar 2364 582 000 259 728 000 241 746 000 Februar 299 3833 000 251 310 000 224 070 000 März, 201 469 000 313 4% 000 233 922 000 zuſammen V 815 884 000 824 509 000 719 788 000 Dieſe Tabelle entſpricht ziemlich genau den für die ge⸗ fahrenen Wagenachskilometer zuſammengeſtellten Ziffern; während die Einnahmenſteigerung 1928/1929 etwas mehr als 1 v. H. beträgt, beläuft ſich der Rückgang 1928/1930 auf 11,7 v. H. Einſchließlich der wenig veränderlichen und auch in ihrer Größe unbedeutenderen ſonſtigen Betriebseinnahmen ergibt ſich für die Geſamtein nahmen aus der Be⸗ triebsrechnung folgende Zuſammenſtellung: 1928 1929 1930 Januar 386 223 000 382 540 000 360 625 000 Februar 2381 285 000 366 40g 000 März 491 401 000 457 763 000 zuſammen 1 198 979 000 1 206 700 000 1 086 582 000 Somit errechnet ſich nach Abſchluß des erſten Quartals für 1930 ein Einnahme nausfall gegen 1928 von 112 397 000, gegen 1929 von 120 124 000, Unter dieſen Umſtänden war eine weitgehende Droſſe⸗ lung der Ausgaben unbedingt geboten, abgeſehen da⸗ von, daß durch Vorſchläge und Anträge auf Tariferhöhung eine Steigerung der Einnahmen angeſtrebt wurde. Die Einſchränkung der Betriebsausgaben kommt in nach⸗ ſtehenden Tabellen zum Ausdruck: Perſönliche Ausgaben: 1928 192 1090 Januar 202 391 000 204 157 000 201 699 000 Februor 194 989 000 198 048 000 107 179 000 März 198 817 000 205 058 000 200 882 000 zuſammen 596 197 000 607 28 000 599 700 000 Sächliche Ausgaben: 10 19209 1030 Januar 89 687 000 96 490 000 10g 250 000 Februar 94 308 000 97 484 000 95 198 000 März 104 927 000 104 058 000 95 245 000 zuſammen 288 922 000 297 972 000 205 693 9⁰⁰ Gel Rieſet Zuſfammenſtellung iſt zu beachten, daß bie Löhne der Bahnunterhaltungs⸗ und Werkſtättenarbeiter nter den fächlichen Ausgaben und nicht, wie man ver⸗ muten könnte, unter den perſönlichen Ausgaben verrech⸗ net ſind. Der Perſonalbeſtand betrug im Monatsdurch⸗ ſchnitt im 1. Quartal: 1928 10²⁰ 1080 ſtändiges Perſonal 650 274 658 660 665 588 Zeit⸗ und Aushilfsperſonal 1 10¹ 19 587 7650 zuſammen 661 87 678 247 678 188 Die Kopfzahl des ſtändig beſchäftigten Perſonals iſt alſo ſtark geſtiegen, insbeſondere die Ziffer für die erſten drei Monate des laufenden Jahres iſt weſentlich erhöht. Wenn der Geſamtperſonalſtand gegen 1929 etwas geringer iſt, ſo liegt das nur in der ſtark eingeſchränkten Beſchäf⸗ tigung von Zeit⸗ und Aushilfsarbeitern. Leider ſind die Angaben in den monatlichen Berichten zu wenig differen⸗ ziert, um bezügl. verſchiedener Momente, wie Zunahme des ſtändigen Perſonals, Rückgang der Zeit⸗ und Aus⸗ hilfsarbeiter, Rückgang der perſönlichen und der ſächlichen Ausgaben, Lohnerhöhung ab 1. April 1929, bezgl. ihrer Urſachen und Kauſalzuſammenhänge genaue Aufſchlüſſe zu geben. Im Geſchäftsbericht für 1929 wird der Zugang im Perſonalſtand um rund 12 000 Köpfe teils burch er⸗ höhte Betriebs⸗ und Verkehrsleiſtungen, teils durch Ver⸗ kürzung der Dienſtdauer entſprechend den Anregungen des Ausſchuſſes zur Unterſuchung der Betriebsſicherheit er⸗ klärt. Wenn trotzdem die perſönlichen Ausgaben zurück⸗ gegangen ſind, ſo läßt ſich eine Erklärung nur darin fin⸗ den, daß die Bezüge im Durchſchnitt pro Kopf geſunken find(Abgang in den hochbezahlten Stellen und Erſatz durch geringer bezahlte Kräfte, Auflaſſung von Beamtenſtellen und ähnliches ließe ſich als Urſache anführen). Der Ab⸗ bau bei den Zeit⸗ und Aushilfsarbeiten iſt leichter zu er⸗ klären; er darf jedenfalls nicht an der Ziffer für 1929 ge⸗ meſſen werden, weil der ſtarke Froſt und die durch ihn eingetretenen Schädigungen damals die Beſchäftigung zahlreicher Aushilfskräfte erforderten. Der Rückgang der Ziffer gegen 1928 um etwa ein Drittel erklärt ſich durch die ſchlechte Wirtſchaftslage und das Beſtreben der Reichs⸗ bahn, alle unvermeidbaren Ausgaben einzuſchränken. Zu den Ausgaben für Betrieb und Unterhaltung(per⸗ ſüönliche und ſächliche Ausgaben) treten ferner die Aus⸗ gaben für Erneuerung der Reichseſſenbahn⸗ anlagen. Ste beziffern ſich jeweils im 1. Quartal auf: 19²⁸ 10 1030 Januar 567 647 000 30 803 000 W 50 000 Februar 1 88 923 000 17 909 00 22 101 000 März 1 44 624 000 46 113 000 92 335 000 zuſammen 118 194 000 94 885 000 7 991 000 Dieſe Ziffern ſprechen eine deutliche Sprache. Sie laſſen erkennen, daß die Droſſelung der Ausgaben faſt ausſchließlich durch eine Einſchränkung der Erneuerungs⸗ arbeiten erfolgte; denn bzgl. der perſönlichen und ſäch⸗ lichen Ausgaben war eine Verminderung kaum feſtzu⸗ ſtellen. Für die Geſamtausgaben der Betriebs rechnung gelten demnach folgende Ziffern:. 19²8 1920 1930 Januar 929 725 000 831 890 000 924 672 000 Februar 929 220 000 913 496 000 314 488 000 März 347 768 000 385 229 000 337 224 000 zuſammen 1 1 000 716 000 1 000 115 000 978 884 000 Während die Ausgaben im 1. Quartal 1929 etwa die gleiche Höhe wie 1928 erreicht hatten, konnten in den erſten 3 Monaten des laufenden Jahres ungefähr 24 Milltonen 4 eingeſpart werden und zwar, wie wir geſehen haben, in erſter Linie durch eine Droſſelung der Ausgaben für Er⸗ neuerung der Reichseiſenbahnanlagen. Der Rückgang der Einnahmen belief ſich, wie wir weiter oben geſehen haben, auf 112120 Millionen, ſo daß ein tatſächlicher Ausfall von ca. 90 Millionen vorhanden iſt. Der monatliche Betrlebsüberſchuß wird ſedoch— ge⸗ gebenenfalls unter Inangriffnahme des Gewinnvortrages aus dem Vorjahr— für Reparationszwecke, für den Dlenſt 7 zund Verteilung, ſtehe unmittelbar der neuen Schuldverſchreibungen und Anleihen für Rück⸗ ſtellung zur Zahlung der Vorzugsdividende und zur Be⸗ triebs rechtsabſchreibung ſofort eingeteilt. Zur Verzinſung der Re parationsſchuldver⸗ ſchreibungen und deren geſetzmäßiger Tilgung wur⸗ den monatlich etwa 55 Millionen bereitgeſtellt; jeweils zuſammengefaßt im erſten Vierteljahr 1928 0 5 1929 75 7 75 3 000% 0 4 Die Rückſtellungen für die Vor zugsdividende betragen monatlich etwa 6,3 Millionen; es wurden genau n rückgeſtellt 5 im erſten Vierteljahr 1928 1929 930 10 000 000, 18 948 600/ 18 918 000% 5 In früheren Jahren mußten ferner Rückſtellungen für die A usgleichsrücklage vorgenommen werden; da dieſe Rücklage mit Ende 1929 ihre geſetzliche Höhe von 500 Millionen/ erreicht hatte und auch nach der Neu⸗ regelung der Geſellſchaftsſatzung auf Grund des Noung⸗ planes(das neue Reichsbahngeſetz iſt mit dem 17. Mai 1930 in Kraft getreten) vorläufig neue Rückſtellungen zu gleichen oder ähnlichen Zwecken nicht nötig ſind, fallen dieſe Ausgabenbeträge aus den monatlichen Bilanzen ſeit 1. Januar 1930 heraus. Es wurden für die Ausgleichs⸗ rütcklage zurückgeſtellt: ö im erſten Vierteljahr 1928 28 804 000 4 1929 24 134 000, bereits in den monatlichen auch die Beträge angegeben, die für den 7. 75 7. 2 7. 7 Seit März 1929 werden Ueberſichten eimer Zeitung Dienſt neuer Schuldverſchreibungen und Anleihen und zur Rücklage für die Betriebsrechtsabſchreibung bereit⸗ geſtellt werden. Bekanntlich war die Verkehrs⸗ und Ein⸗ nahmenentwicklung im Vorjahre nicht ungünſtig, ſo daß auch noch weitere Rückſtellungen„zum Ausgleich von Mindereinnahmen infolge Schwankungen des Verkehrs“ in jeweils beträchtlicher Höhe vorgenommen werden konnten. Im erſten Quartal des laufenden Jahres wurden zur Verzinſung und Amortiſation neuer Schuldverſchreibungen und Anleihen bereits Zmal 667 000%= 2 001 000 4 zu⸗ rückgeſtellt, außerdem Zmal 2% Millionen= 7 500 000 Mark,„um für die Abſchreibung des Betriebsrechts am Anlagezuwachs vorzuſorgen“, wie es in den Jahresberich⸗ ten heißt. Dieſe Beträge ſind in den Vergleichsmonaten der Vorjahre nicht aufgeführt, doch erreichen ſie bei weitem nicht die Höhe der früheren Rückſtellungen für die Aus⸗ gleichsrücklage, die um etwa 14½ Millionen/ größer waren. Nachdem die monatlichen Geſamtausgaben um dieſe zu anderen als Betriebszwecken abgeführten oder zurück⸗ geſtellten Beträge ſich erhöhen, erhebt ſich die Frage, ob die erzielten Einnahmen noch ausreichen. Und es ſtellt ſich heraus, daß ſich bis jetzt 1930 im Januar 360 625 000 Einnahmen und 8 Ausgoben im Februar Einnahmen und als Ausgaben im März 285 0 als Einnahmen und„ 401 697 C00 als Ausgaben gegenüberſtehen. Das monatliche Defizit betrug alſo im Januar 16 018 000 im Februar 38 876 000 im März 28 327 000 im erſten Vierteljahr 1930 83 221 000 Da der Vortrag aus dem Jahre 1929 178 944000/ be⸗ tragen hat, verbleiben als Reſtvortrag noch 95 723 000 d. (Schluß folgt) 1 Die Eiſen und Stahlwareninduſtrie 1929 8 In der Ausſchuß⸗Sitzung des Eiſen⸗ und Stahlwaren Induſtriebundes am 3. Mai 1930 erſtattete der Geſchäfts⸗ führer des Bundes, Dr. K. Moebius(Elberfeld), einen eingehenden Bericht über die Tätigkeit des Bundes im Jahre 1929. Der Eſti⸗Bund habe die Arbeiten des En⸗ Juete⸗Ausſchuſſes auf dem Gebiete der Eiſen⸗ und Stahlwaren⸗Induſtrie gefördert. Die Ergebniſſe dieſer Unterſuchungen werden in Bälde der Oeffentlichkeit über⸗ geben. Eine wertvolle Ergänzung zu dieſen Arbeiten bil⸗ den die vom Statiſtiſchen Reichsamt in die Wege geleiteten Erhebungen über die Erzeugung der Eiſen⸗ und Stahl⸗ wareninduſtrie. Eine Ueberſicht über den Stand der Pro⸗ duktionserhebungen aus allerfüngſter Zeit hat bereits er⸗ geben, daß nicht weniger als 1 v. H. der Betriebe der Eiſen⸗ und Stahlwaren⸗ Induſtrien in den letzten Jahren ihre Betriebe ein⸗ ſtellen mußten, wobei ſich dieſe Zahl jedoch nur auf insgeſamt 8033 Betriebe erſtreckt, während die Antworten von etwa 3000 Betrieben noch ausſtehen. Zu den Selbſthilfemaß nahmen zühle die vom Verein der märkiſchen Kleineiſen⸗Induſtrie⸗ Hagen ausgehenden und tatkräftig verfolgten Ziele, die Gemeinſchaftsorbeitvon Handelund Indu⸗ ſtrie zu fördern. Die Bildung einer„Induſtrie⸗ und Handelsgemeinſchaft für Eiſen⸗ und Stahlwaren“ in Ge⸗ ſtalt eines eingetragenen Vereins als Vertrauensſtelle zwi⸗ ſchen den beiden Gliedern der Volkswirtſchaft, Erzeugung Zur Handelspokitik wird auf die Gefahren hinge⸗ wieſen, die der Eiſen⸗ und Stohlwaren⸗Induſtrie aus einer Ueberſpan nung der land wirtſchofklichen Zölle entſtehen können. Bereits jetzt mehren ſich die Stimmen aus dem Auslande, welche gegen die Erhöhung der deutſchen Agrarzölle Einſpruch erheben. Auch im vergangenen Jahre hat die Eiſen⸗ und Stahl⸗ waren⸗Ausfuhr wiederum ein erhebliches Anwachſen zu verzeichnen. Sie betrug im Jahre 1929 987 000 To., im Werte von 1 055 000. Es geht ihr indeſſen hierbei genau wle der Eiſen ſchafſenden Induſtrie, indem die Steigerung der Ausfuhrmenge auf Koſten des Erlbſetz eſchteht. Intereſſant iſt die Verſchiebung der beutſchen iſen⸗ und Stahlwaren⸗Ausfuhr im Vergleich zur Vor⸗ kriegszeit. Die Ausfuhr von Eiſen⸗ und Stahlwaren nach den enropäiſchen Staaten hat in dieſem Zeitraum um 8 v. H. abgenommen, während der Ueberſee⸗Export um 8 v. H. geſtiegen iſt. Es iſt dies vornehmlich auf eine Aus⸗ fuhrſteigerung nach Südameriko und Aſien zurückzuführen. f Roch ſcharfe Gegenſäße über das ne Waggponkartell Pachdem im April zwiſchen den internationalen Wag⸗ gonbauinduſtriem in Paris ein Abkommen getroffen wor⸗ den war, wonach äm feen ile den einzelnen Ländern Beſtimmte Quoten zufallen foöllten, ſchien es, als ſtände der 1 eines eurppälſchen Waggonkartells mit Ausſchluß Englands unmittelbar bevor. wöſchen haben ſich unter den Mitgliedern der Pariſer Konſevenz Gegenſätze über die Ausf ngsbeſtimmungen ergeben, die einen nochmaligen der Kaärtellmitgbleder notwendig machem. Insbeſonbere ſcheint die Frage der Reſervatgebiete Schwievigkeiten zu machen. Auch beſteht innerhalb der beutſchen W. nbauproduzenten noch keine uöllige Einig⸗ keit. Die Außenſeiter der deutſchen Wagenbau⸗ Bereinigung (Deuwi), die W nſaabrik in Uerdingen, die Hannover⸗ ſche onfabrik ſowie Chriſtoph u. Unmack ſind vorläufſg für die ſtimmungen des Pariſer Abkommens noch nicht gewonnen worden. Auch über die Frage, ob die Repara⸗ kong lieferung auf die Quoten angevechnet werden ſollen, herrſcht noch beine Klarheit. Bis eine Verſtändigung in allen noch ungeklärten Punkten erzielt iſt, will man ſich mit dem Proviſorſum der Pariſer Konferenz behelfen. * Allgemeine Rentenanſtalt Lebeus⸗ und Nentenverſiche⸗ rungs⸗Ach., Stuttgart. Die Anſtalt berichtet für 1929 Über den Neuabſchluß von 387% Mill.& Verſicherungsſumme in der großen Lebensverſicherung und etwas über 6 Mill.& in der Sterbekaſſengruppenverſicherung. Der Geſamtbeſtand an Kapitalverſicherungen einſchließlich Aufwertungsſtock er⸗ höhte ſich von rund 157 Mill.& auf 188 Mill.& Verſiche⸗ rungsſumme. Im Rentengeſchäft wurden etwas über 80 000 Mark neu abgeſchloſſen. Bei Prämieneinnahmen von 8 664 284(7 692 793)„ und Vergütungen der Rückverſicherer in Höhe von 1299 914(1 151 466) 4 ſtellt ſich der Jahres⸗ überſchuß bei 956 369(787 986)„ Zahlungen für Verſiche⸗ rungsverpflichtungen i m Geſchäftsjahr ſowie bei 1 420 819 1157 152)/ Rückverſicherungsprämien auf 1 504 886 1 gegenüber 1 404 610„ im Vorfahre. An die Verſicherten werden hieraus 1327 106(1 229 385)„ überwieſen. Die Vorzugsaktiendividende beträgt wieder 5 v.., während die Sta. unverändert 12 v. H. erhalten. Der Ge⸗ ſchäftsgang im neuen Jahr leidet unter der allgemeinen Wirtſchaftskriſe, ſedoch rechnet die Verwaltung weiterhin mit befriedigenden Ergebniffen.(O. HV. 12. Juni.) J Baukhaus Neuwahl u. Co. Komm. ⸗Geſ., Frankfurt am Main.(Eig. Dr.) Wie uns die Firma mitbeilt, iſt von den bisherigen Inhabern Hugo Neuwahl und Walter Hirſchmannn, Herr Hugo Neuwahl aus Geſundheitsrück⸗ ſichten aus der Firma ausgeſchieden. An den kommanditi⸗ ſtiſchen und Kapfitalverhältniſſen ändert ſich durch dieſen Austritt nichts. * Dividendenvorſchläge im Intereſſengebiet JG. Farben⸗ induſtrie. Sprengſtoffwerke Dr. R. Nahnſen u. Co. AG. Köln, 4,4(3,5) v. H.— Carbonit Ac. Köln 5,05 (8,1) v. H.— AG. Siegener Dynamit⸗Jabrik, Köln 4,8(4,8) und 0,8 v. H. Bonus.— Rheiniſch⸗ Weſtfäläſche Sprengſtoff AG. Köln 4,8(4,8) v. H. und 8 p. H. Bonus.— Dynamit AG. vor m. Al⸗ fred Nobel u. Co., Hamburg 6(6) v. H. und 1 v. H. Bonus.— Dieſe Vorſchläge ergeben ſich aus den vertrag⸗ lichen Abrechnungen mit der Dynamit A. vorm. Alfred Nobel u. Co. bezw. mit der J. Farbeninduſtrie AG. * Eiſen⸗ und Hüttenwerke AG., Bochum— Verluſtſteige⸗ rung auf 1,8 Mill. J. Der in der..⸗Sitzung vorgelegte Abſchluß der Eiſen⸗ und Hüttenwerke AG. in Bochum, von deren 15 Mill./ betragenden A. K. ſich etwa 80 v. H. im Beſitze der Bergbau A. Lothringen befinden, weiſt für 1929 eine Erhöhung des aus dem Vorjahr übernommenen Verluſtes von 895 577„ auf annähernd 1,8 Mill./ auf. Die freien Aktionäre werden aber auf Grund des Dividen⸗ dͤengarontievertrages wieder 7 v. H. erhalten. O Konkurs Maſchinenfabrik und Eiſengießerei Heyligen⸗ ſtaedt u. Co., AG., Gießen— Kapital ganz verloren.(Eig. Dr.) Der vorliegende Status im Konkursverfahren der Geſellſchaft weiſt eine Unterbilanz von 324 000/ auf, gegenüber einem Ende 1929 errechneten Verluſt von 80 000 /. Die Paſſipen betragen rund 1,3, die Aktiven 0,97 Mill. /. Das Abk., das 1929 von 1, auf 0,32 Mill.„/ zu⸗ ſammengelegt wurde, iſt ganz verloren. Der Kon⸗ kursverwalter rechnet nach Befriedigung der in voller Höhe abzudeckenden Verpflichtungen von 0,64 Mill./ und der be⸗ vorrechtigten Forderungen von 0,20 Mill.& für die freien Gläubiger von 0,25 Mill. 4 eine Min deſtquote von 40 v. H. Nach Beendigung eines Zwangsvergleichs im Konkurs, ſoll der Betrieb von Heyligenſtacdt erhalten wer⸗ n. * Zuſammenſchluß im ſüddeutſchen Röhren⸗Großhandel. Die Firma Friedmann u. Häusler, Mannheim wurde von den Geſchäftsinhabern der Firma Leopold Weill, Röhren⸗Großhandlung, Mannheim, den Herren Leopold Weill und Alfred Sonder, mit Wirkung vom 1. Mai 1930 übernommen und wird in der Form ener offe⸗ nen Handelsgeſellſchaft als ſelbſtändiges Unternehmen unter der alten Firma weitergeführt. Die Geſchäftsfüh⸗ rung liegt wie bisher in den Händen der Herren Leopold Häusler und Auguſt Warnecks. Eine Aenderung in den geſchäftlichen Beziehungen der Firma Friedmann u. Häus⸗ lex zu ihren Abnehmerkreiſen tritt ſomit nicht ein. Ins⸗ beſondere wird auch die Flachglas⸗Abteilung in unver⸗ änderter Weiſe fortgeführt. Die Firmen Leopold Weill, A. Nauen ſenior und Friedmann u. Häusler, fämtlich in Mannheim, ſind hiermit durch Perſonalunion verbunden. O National Antomobil⸗Geſellſchaft., Berlin.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, wird die Bilanzſitzung des AR. für 1999 in der zweiten Hälfte des Monats Juni ſtattfinden. Ob ſich im Berichtsjahre eine Erhöhung des Verluſtvortra⸗ ges ergeben hat, läßt ſich heute noch nicht ſagen. Ebenſo ſind noch keine beſtimmten Richtlinien für einen erwarteten Kapitalſchnitt gegeben. Ueber den Geſchäftsgang des laufen⸗ den Jahres hören wir weiter, daß das Geſchäft im leichten Laſtwagenbau befriedigend zu nennen ſei. Allerdings kaſſe es im Perſonen⸗ und ſchweren Laſtwagenhau zu wünſchen übrig. Liquidation der Harmonium⸗ und Pianofabrik H. Goll Ach. beſchloſſen. In der geſtrigen G. B. der Geſellſchaft wurde die Liquidation beſchloſſen Bücherreniſor Max Metzger beſtellt. Die Goll AG. iſt bekanntlich ſüür den zürzlichen Konkurs der Spar und Darlehenus⸗Kaſſe Lehen le. GmbH) verantwortlich. Der von der Sparkaſſe eingeräumte Kredit belbef ſich all⸗ mäßlich auf mehr als 500 000 /, der nur zum geringſten Deil ſichergeſtellt war. Die Goll AG. hat die ihr ſo relch⸗ lich zugefloſſenen Mittel verwirtſchaftet und damit den Konkurs der Sparkaſſe Lehen verſchuldet. Die Anf lh ⸗ fung der Goll AG., die ihren Betrieb längſt eingeſtellt Pat, iſt eine notwendige Folge ihres wirtſchaftlichen Nhe⸗ derganges. Die Sparbaſſe Lehen iſt Hauptakttonärin und auch faſt die einzige Gläubigerin der Goll AG., ſo daß die Liguidationsmaſſe katſächlich als Beſtandteil der Kon⸗ kursmaſſe der Sparbaſſe Lehen anzuſehen iſt. Dem bis⸗ herigen Vorſtand und AR. der Geſellſchaft iſt dle Ent⸗ laſtung perſagt worden. In den AR. ſind gewühlt Gene⸗ valſekretüär Wipths⸗Karlspuhe, Bankdirektor Spang und Kaufmann Arthur Baumann, beide Freiburg. Auch J. P. Vemberg ohne Dipidende? In den Aktien iſt es jetzt zu einem neuen Kurseinbruch gekommen. Die Börſe e ſich mit der Frage wie der Jahres abſchluß der Bemberg⸗Geſellſchaft für das Ende Sep⸗ tember des Jahres ablaufende Geſchäftsjahr ausfallen werde, und zwar begegnet man vielfach der Anſicht, es. werde ehenſo wie bei Glanzſtoff und Aku keine Divißende zur Verteilung gelangen. Vorläufig läßt ſich nur ſagen, daß die Verhältniſſe bei der Geſellſchaft zbemlich ungeklärt ſind. Die Bemberg⸗Geſellſchaft hat für die Verzinſung der 5 Mill. Dollar Vorzugsaktien der American Bemberg die erzinſungsgarantle überfommen. Dieſe erfordert vier⸗ bel jährlich 61000 Dollar. Dies iſt änſofern eine ſch Laſtung, als das Jahr 1929 bei der American Bemberg mit einem Verluſt von 500 000 Dollar abgeſchloſſen hat. Aller⸗ dings hat kürzlich die Verwaltung der amerikanſſchen Ge⸗ ſellſchaft erklärt, ſie hoffe für das erſte Quartal des Jahres 1980 die Verzinſung für die Vorzugsaktien ſelbſt zu ver⸗ dienen. Es ſteht aber noch nicht ſeſt, ob das gelungen iſt. 80 berückſichtigen iſt bei dem diesmaligen 0* emberg⸗Geſellſchaft ferner, daß ſte einen großen vag Aku⸗Aktien beſitzt und zwar aus dem Umtauſch früheren Beſitzes an Glanzſtoff⸗Aktien. Auf dieſen Beſitz dürften ſich wohl f ößere Abſchreibungen als nötig erwei⸗ ſen. Angeſichts dieſer komplizierten Verhältmiſſe läßt ſich heute über das Jahresergebnis und die Dil rage eine zuverläſſige Anſicht noch nicht äußern. * Ac. Johannes Jeſerich, Berlin⸗ Charlottenburg. Während die chemiſchen Abteilungen und Beteiligungen befriedigend e haben, verſagte das Ergebnis des Straßenbaugeſchäftes infolge des lang andauernden 3 5 ſtes zu Beginn 1929, des mehrwöchigen Streik in der Bau⸗ ſaſſon und der Zurückhaltung der weſentlichſten Auftrag⸗ geber. Der Brüttogewinn betrug 229 647(468 805) Mark. Nach Abſchreibungen von 201 451(237 000„ und der Ausſchüttung von 6 v. H. Dividende auf die Vorzugs⸗ aktien verbleibt ein Gewinn von 24 500„, der vorgetragen werden ſoll. Die Sta. bleiben alſo für 1929 ohne Divi⸗ dende(t. B. 10 v..). were Be⸗ und zum Viquidator Verluſtabſchluß der Nordwolle Keine Dividende und keine Abſchreibungen Wie von der Verwaltung der No röddeutſchen Wollkämmerei und Kammgarnſpinnerel Bremen mitgeteilt wird, brachte bei dem ſtarken Rüch⸗ gang der Konjunktur das Jahr 1929 Ver luſte. gg werde daher von Abſchreibungen Abſtan d genommen. Das ſei auch deshalb gerechtfertigt, weil die Anlagen durch das jetzt beendete Inveſtierungsprogramm der letzten Jahre in textil⸗ und krafttechniſcher Hinſicht auf den Höchſtſtand her heutigen Technik gebracht ſeien und ein weſentlicher Teil der Zugänge für Anlagen im Jahre 1929 auf das neue zeu⸗ trale Verwaltungsgebäude entfalle. Der Verluſt von 643 39 3„/ ſoll vorgetragen werden.(HV. 27. Jun). In einem Auszug aus dem Geſchäftsbe rich t wird eingehend Stellung genommen zu den Preisbewegungen la Rohwolle und deren Erzeugniſſen und betont, daß vom April des laufenden Jahres an eine Aufwärtsbewegung der Preiſe einſetzte, die die Abſchwächung des vierten Viertel⸗ jahres annähernd ausglich. Die Geſellſchaft hat ſeitdem ein befriedigendes Verkaufsgeſchäft gehabt. Die Beſtände an feſten Aufträgen haben erlaubt, die vol le Erzen ⸗ gung in zwei Schichten wieder aufzunehmen. Da man den Rohſtoffbedarf in der inzwiſchen faſt beendeten Saiſon zu günſtigen Preiſen ſicherſtellen konnte, da die billigen Werte in Verbindung mit den niedrigeren Geldſätzen zu einer Er⸗ leichterung in den Finanzierungskoſten führte, und da ſchließlich ſowohl bei den Abnehmern wie bei der letzten Hand im allgemeinen nur geringe Lager vorhanden ſind und infolgedeſſen noch viel Bedarf zu decken iſt, hofft die Ver⸗ waltung im laufenden Geſchäfts jahr wieder zu normalen Erträgniſſen zu kommen, und zwar unabhängig davon, ob noch in dieſem Jahr mit Auſtrieb⸗ tendenzen in der deutſchen Wirtſchaft im ganzen zu rechnen iſt oder nicht.(Für das Jahr 1928 wurden 8 v. H. Dii⸗ dende auf die StA. und die Genußſcheine verteilt und außer⸗ dem 633 184/ aus dem Reingewinn zuſammen mit g 750 000 Mark aus der Sonderrücklage benutzt, um den Stammakklo⸗ nären und Genußſcheininhabern Aktien der N. V. Texliel⸗ handels⸗Co., Amſterdam, als Gratisaktie zukommen zu laſſen.) Die Deuiſche Continental⸗Gas⸗Geſellſchaft, Deſſau, wind eine Dividende von wieder 9 v. H. vorſchlagen. Reingewinn beträgt 7,40(7,38) Mill. J. Das Ergebnis des laufenden Jahres iſt bisher normal. * Dividendenausfall bei der Keramiſche Werke Ofſſtein und Worms AG. in Worms. Die Geſellſchaft bereitet ihren Aktionären durch einen überraſchenden videndenaus fall eine ſtarke Enttäuſchung. Der Vorſtand berichtet, daß das Jahr 1929 unter dem Druck des langen Winters und ber ſchlechten Wirtſchaftslage und der dadurch bedingten ſchwa⸗ chen Bautätigkeit ſtond. Der hierdurch geſunkene Inlands⸗ abſatz in Wandplatten konnte, wenn auch nur zu ſehr ge⸗ drückten Preiſen, durch eine erhöhte Ausfuhr ausgeglichen werden. Die zur Stärkung der Betriebsmittel im April 1929 beſchloſſene Kapitalserhöhung konnte nicht durchgeführt werden, da ein Großaktionär gegen dieſen Beſchluß der Erhöhung um 0,5 auf 1,5 Mill./ Anfechtungsklage er⸗ hoben hat. Es ergibt ſich nach 90 878(56 300)/ Abſchrei⸗ bungen einſchl. 18 681(19 781)/ Vortrag ein Rein⸗ gewinn von 35 000(118 681) /, der gegenüber einer Di⸗ oldende von 10 v. H. i. V. diesmal ganz vorgetragen wer⸗ den ſoll. * Vereinigte Badiſche Staatsſalinen, Dürrheim⸗Rappeuon AGG. Rappenau. Bei dieſer Geſellſchaft(A. K. 200 000 4% beträgt der Reingewinn im Geſchäftsfahre 100 84(84 J, dazu kommt ein Gewinnvortrag aus 1928 von 37 208 /, mithin Geſamtgewinn 121292(i. V. 14% 8. Den Einnahmen aus Salinen⸗ und Bäderbetrieb, Waſſer⸗ und Elektr. Werk von 1937 938(1 774 169)„ ſtehen Nus⸗ gaben für Pachtzins und ſonſtige Betriebs⸗ und Verwal⸗ tungskoſten mit 1853 874(1 670 616)/ gegenüber, Aus der Bilanz(in): Vorräte 146 298(141 128), Forderung und Bonkguthaben 690 936(445 418), Wertpapiere 105 685 (105 818); andererſeits Schulden 562 512(864 701), Reſerpt 20 000(uny.), Spezialreſerve 60 000(uny.) 5 * Vergleichsverfahren Michael Geiſel⸗Bavaria Gaſtſtätten, In dem geſtrigen Termin im gerichtlichen Vergleichsverſaß⸗ ren Michael Geiſel⸗Bavarig Gaſtſtätten(Palaſt⸗Caſe und Obelle) ſprachen ſich nach langwierigen Erörterungen d v. H. der Gläubiger für den Vergleichs vor, ſchlog aus(bekanntlich 100 v.., davon 10 v. H. vier Wochen nach dem Vergleichsobſchluß, der Reſt in 33 Mo; natsraten, ab September 1930). 1 wurde auf 17. Juni anberaumt. Der Vergleich wäre bei⸗ nahe in letzter Minute geſcheitert, weil plötzlich ein Gläu⸗ biger von nur 600„ Forderungen glaubte, auf der legung des Offenbarungseides beſtehen zu müſſen. Nach lebhoften Auseinanderſetzungen nahm jedoch der Ankrag' ſteller unter dem Eindruck der allgemeinen Entrüstung der übrigen Gläubiger(Geſamtſumme rund 400 000% von ſeiner Abſtand. Ohne Rückſicht auf den Bergleichsabſchluß gehen noch die Verhandlungen mit dem Michael, Konzern, deſſen angemeldete 8 von 28 000% beſtritten iſt und der mit weiteren 20 000„ außerhalb des Verfahrens liegt, weiter, mit dem Ziel einer Erleichterung der Vergleichsabwicklung. Die ſchriftliche Formulierung des Abſchluſſes wurde vom Vergleichsrichter noch bis zum Verkündkigungstermin gefordert. Hermann Wronker AG. Frankfurt 5 Dividendenkürzung 5 Der AR. beſchloß, der GB. am 14. Jali die Verteilung einer ermäßigten Dividende von 6(i. V. 8) v 6. vorzuſchlagen. Die Verminderung des Reingewinns 15 etwa gleichbleibendem Umſatz iſt im weſentlichen auf höhung der Abſchreibungen ſowie auf Sleuern und Un⸗ koſten zurückzuführen. Die Geſelkſchaft hat inzwiſchen 05 ganiſatoriſche Maßnahmen getroffen, die eine erheblich Speſenerſparnis bringen, ſo daß das Ergebnis des laufen den Geſchäftsjahres bisher beſſer iſt als das des ie Jahres. Der Umſatz iſt aber infolge der ungünſtigen wi ſchaftlichen Lage und der dadurch verminderten Kaufkra des Publikums gegenüber dem Vorfahr etwas gesunken. Nordweſt-Schiedsſpruch Die Nachverhandlungen ergebnislos abgebrochen Wie geoͤrahtet wird, ſind die Nachverhandlungen zun Zweck der Verbindlichkeitserklärung des Nordweſt⸗Schieds⸗ ſpruchs nach fünfſtündiger Beratung am Donnerstag abe ergebnislos abgebrochen worden. Die Entſch 1 liegt jetzt beim R ichs arbeitsminiſter, der blich über befinden wird, ob der Schiedsſpruch für ee erklärt wird. Eine amtliche Verlautbarung iſt für Freitag in Ausſicht geſtellt. * Nene Zinsſätze der Seehandlung. Die Preußiſche Staatsbank(Seehandlung) hat ihrer Banken⸗ und 5 kierkundſchaft am 3. Jun das ſütliche Monats runoſchrei 5 Überfandt. Für tägliche Gelder werden unverändert 9 vergütet. Soweit tägliche Gelder über Ultimo, eee Staatsbank ftehen bleiben, beträgt der Zinsſuß 44(his 4% v. H. Einlogen auf 1 bis 3 Monate feſt werden m 4%(A,] v. H. verzinſt. Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen Nem Vork. 485,81 Schweiz.. 28,10 Stoctholm 1015 Paris 128.89 alland.. 12.08 Madrid 400 Beüffek.. 3481 lo. 1945 Dollar geg. Nm. Mailand 92.71 Kopenhagen 18.16 Pfunde„„ Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort 5. Jun Die Geſchäftslage an der heutigen Börſe erfuhr gart geſtern keine Aenderung. Bergfracht wurde nicht 19 55 jedoch blieb dieſe noch mit 60 bis 80 Pig. ab hier 7 ab Kanal Basis Mannheim unverändert. Auch die fracht erfuhr mit 60 bis 80 Pfg. keine Aenderung. 55 Bergſchlepplohn notierte mit 4,0„ nach Mannheim. zete Talſchlepplohn beträgt immer noch 7½ Pfg. für größ beladene Kähne ab hier nach Rotterdam, Vergleichsverkündigung! 59 chen ere Rüch⸗ werde me n. durch Jahre nd der r Teil e zen⸗ von 0. wird zen in von ng ber lertel⸗ zitdem ſtände gzenu⸗ in den on zu Werte r Er⸗ nd da letzten d und Ver⸗ her zu zwar ſtrieb⸗ echnen Divi⸗ zußer⸗ 50 000 taktlo⸗ extiel⸗ n zu 12 Freitag, den 6. Juni 1990 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) *— Das ist auch so ein Dauerkunde von mir: Soft lch ihn damals im Flugzeug von seiner luftkrankheit kurieren konnte, last er mich geht mehr von der Seite. Er raucht nam: lieh wie ein Schlot und wunderte sich über den Burst, der ihm des nachts plagte. Na, gem Manne konnte geholfen werden— zu was ist man schlieglich Fachmann! Sie wissen ja: Stets zu Diensten! ELIILIIIII 5 950 Mein Büro hefindet sic jetzt in C2, 23: Telefon 257 66 eee eee, CCC. Dr. Marl Muna Necutsanwalt 8252 — Amtliche Bekanntmachungen Hochſpannungsleitung des Rheiniſch⸗Weſt⸗ fäliſchen Elektrizitätswerks heinau⸗ Neckarſteinach. Dem Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Elektrizitäts⸗ werk A.., wird gemäߧ 4 Abf. 2 des Ent⸗ eignungsgeſetzes die Ermächtigung erteilt, die zur Errichtung der 110 KV⸗Leitung Rheinau Neckarſteinach erforderlichen Tracterungsarbei⸗ ten in den Gemeinden Edingen, Friebrichsfeld und Seckenheim durch Arbeiter der Rheiniſch⸗ Veſtfäliſchen Elektrizitätswerke vorzunehmen. Mannheim, den 3. Juni 1930. Bab. Bezirksamt, Abteilung II. Aol. Tbttentichangen der Stag Mansdelm Arbeitsvergebung Tüncherarbeiten zur Erſtellung von Behelfs⸗ wohnungen an der Ob. Riedſtr., 65. Sandgewann In Betracht kommen Tünchermeiſter mit dem Anfangsbuchſtaben 8e bis einſchl. 2, ſo⸗ wie A. Nähere Auskunft im Rathaus N 1, Zimmer Nr. 133, in der Zeit von 10—12 und von—5 Uhr, wo Ausſchreibungsbedingungen erhältlich und die Zeichnungen eingeſehen werden können. Einreichungstermin: 2 Freitag, den 15. Juni 1930, vormittags.90 Uhr, . Rathaus N 1, Zimmer 124, Zuſchlagsfriſt bis 4. Juli 1930. 2⁰ Hochbauamt. Arbeits⸗Bergebung Gleſerarbeiten zur Erſtellung von e nungen an der Ob. Riedſtr.(65. Sandgewann). Nähere Auskunft im Rathaus N 1, Zimmer Nr. 183, in der Zeit von 10—19 und von—6 Uhr, wo Ausſchreibungsbedingungen erhältlich und die Zeichnungen eingeſehen werden können. Einreichungstermin:. 2⁰ Freſtag, den 13. Juni 1980, vormittags 9 Uhr, Rathaus N 1, Hank 124 Zuſchlagsfriſt: bis 27. Juni 19309. Hochbauamt. Unſers diesjährige ordentliche Generalver⸗ mlung findet am Montag, den 30. Juni, mittags 12 N zm Verwaltungsgebäude unſerer Geſellſchaft in Maunzeim⸗ fager e ages⸗Orbnuung: 1. Vorlage des Geſchäftsberichtes, der Bitanz und der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung. 1. Beſchlußfaſfung über: 8) die Genehmigung der Jahresbilanz und der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung; 0) die Verwendung des Reingewinnes. Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichts rates 4 Neuwahl des Aufſichts rates. 5 Nach F 7 Abf. 3 der Statuten iſt die Aus⸗ 1 des Stimmrechtes davon abhängig, daß die Aktien mindeſtens J Werktage vor der Ge⸗ neralverſammlung bei der Geſellſchaft, oder bei einem Notar, oder bei einer Effektengtrobank, 0 oder bei folgenden Stellen hinterlegt werden: Deutſche Bauk und Disconto⸗Geſellſchaft A.., Filiale Mannheim, Mannheim. Bankhaus E. Ladenburg, Frankfurt a. M. N Bayeriſche Vereinsbank, München. 8246 annheim⸗Neckar au, den 5. Juni 1930 Aktiengesellschaff für sellingustrie vorm. Ferdinand Woll Der Vorſtand. EIn Ia dun E zur Eostenlosen Fuß kontrolle im patent. May Kontroll— Spiegel un Suplinatorium der Firma Friedr. Dräll a 2, 1 2 2 1 8 0 0 a FHdlich Werden Sie àufètmen von der Arbeit, vom Beruf, vom Büro— hinsuszuziehen in die herrliche Frühlingslandschöft. on feiert aber Pfingsten nur dann, wenn men àuch in richtiger Stimmung ist. Dazu gehöſt vor allen Dingen ein neuer Anzug, und dab es ein anständiger Anzug sein muß, versteht Sich von Selbst. Wo könnten Sie ihn besser kaufen, günstiger— ſhrem Ein- ommen entsprechend vorteilhôfter— àls bei uns auf Teilzahlung Ein direkter Weg von der Hentellung de; Anzuges Ohne Zyschenhendel direlct zum Kdufer. das ist unsere Ueberleg enkel! Und noch eine Festüberrèschung: Zu Pfingsten wollen wir ihnen die Anschaffung noch Aeſeſter möchen, bestimmen Sie selbst die An- und AB; Z0hlung, Wir fichten uns ganz nech ihnen. das Haus Mannhelm 8 7, 5 Breitestrage der eigenen Kleiderfabriken deu, NM ettner-Prelsausschreibenl- Die Würfel sind gefallen! Wir danken allen Teilnehmern an unserem großen Preisausschreiben/ die Ergebnisse desselben werden durch ein Plakat in unserem Schaulenster fachnumanmpmpppeempneen e bekanntgegeben. Dafliger Damenkhut Schmlerwurs! 2. Stück 9 Aprikosen. ½ Fructi, ½ D..30 3 ten 5 Faftschinken ½ Pfund 93 Ananas in Schelben ½ DO..13 Hanigewebe. 85 Sdwyelzerkdse Pfund.20 Prelßelbeeren ½ Dose.10 Florentigarfigar 85 90 Edamerkꝭse, voſſfenl, Pfd. 88 Mirabellen 1 Dose 90 Hochsommerhut Dellkateßkase 6 Edken 0 Sellerie in Scheiben/ Dose 1. mit farbigem Rand Holl. Süprehmbulter Pfd..60 Kalsersciofen ½ Dose.20 Nordsee · Krabben Dose„85 1g. Sciniubohnen ½ Dose 30 Naljes-Heringe 2 Stuck 25 Junge Erbsen ½ Dose 63 Bananen 1. Sorle, Pfd. 52 Obstsekt Urboller Sunleninen Pfund 0 u. 0 Silber J Flesche 1 75 puddingpulver 25 Edenkobener Lier Vonille% Paket Dledesſ. Goldmorgen Ir. 83 Welzengauszugmehl 3 Pfd..33 Leubenheimer Fl. o. Ol. 80 Sdmwelneschmalx Pfund 63 Nlerstelner Domiol Flosche 80 Kodihunter Pfund.25 Erden. Nleruunstey Fl. o. Gl..40 Hüte natürlich von Wronker, weil für je den deschmaok aus der Riesenflüllle motlischer Hüte auch für Sie der passende Hut zu Finden ist! * Braf- und Suppen- 5 hühner.3 Pfd. sd er. Pfd. 95 Touristen-Konserven ve rschled. Oer ide, Dose- 83,—75 Kander-Kaffee irisdi gebrannt Pfund.90, .30, 1,.40, 2. Tortenböden 4 50 Karion mi 10 Stück . Vollmilch-Krokant boo 5 1 28 auch in den hartnäckigſten Fällen, werden in eini⸗ en Tagen unter Garantie durch das echte un, chädliche Teintverſchönerungsmittel„VBenns Stärke B beſeitigt. Keine Schälkur. Pr., 275. Gegen Pickel. Miteller Stärte A. 267 Storchen⸗Drogerie, Marktplatz, K 1, 16, Drogerie Lubwig& Schülthelm, 04, 3 4nd iebrichsplatz 1 Garantiert 1928 r Natur- Weißwein von b Ltr. ab hat je⸗ des Quantum abzu⸗ geb., das Ltr. zu 65 Pfg. Ellerstadt, Bahnstr. 190 Drsgerie J. Ollendorf, Heidelbergerſtr, 0 7, 12 05 Kräftiges HAauernbrot Geleefrudie. Pfund 4( Bonbons, cure Nlisdt. ½ Pf.„0 Großer Laib 56 Pfg., kleiner Laib 28 Pfg. 7 e Ausf belieblen Torten 1 versdiledenen Ausſührunge 2 Nur Bäckarel Schneider, Fein. 356 66 205 Frische Erdbeer- und Kirsdorten Leupin Creme 85 lansendfacch bewährt del Flechte- Jucken Krätze, Ausschlag, kämorrholden. Bein- schäden aw. Zu haben: Michaelisdrogerie Fr. Becker, G 2, 2 Drogerie Ludwig& Schütthelm, O 4, 8 und Friedrichsplatz 19. Merkur-Drog. H. Merckle, NU DER Gontardplatz 2 e — 8. Seite. Nr. 259 Freitag, den 6. Junf 1980 8 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Bei besserer Aualität billiger sein— Jas ist Leisſungsfshigkeit Unter Grund 46. keinen sah gelfen lessen. 74. — und die große Fdlls der neuesten Modelle für 108. 115. 126. und höher Umständen auf Kosten der Quelifäf- das heben ir bei Festsehung unserer niedri- gen Anzug-Preise sls obersten 96. Beschfen Sie unsere grohe Sonder-Aussfellung an den plenken. Sſſene Bilauzſicher Buchhalter flotter Arbeiter, zum Nachtragen von Büch. und Abſchlußarbeiten aushilfsweiſe f. Nach⸗ mittags ab 3 Uhr ge⸗ ſucht. Gefl. Angebote Stellen A.-J0 Tagssverdienst durch leichte Tätigkeit Kein Hauſieren. Ang. u. Y J 52 an d. Gſch. * 902 unter Y D 47 an die Geſchäftsſtelle.* 287 Jüng Herrnfriſeur in Dauerſtellung per ſo⸗ fort geſucht. Kann Damenfach erlernen. Bür kel Mannheim Käfertalerſtraße 91. * 309 Perfekte 8 Hausschneiderin geſ. Ang. m. Preis pro Tag u. IJ H 51 ant die Geſchäftsſtelle. * 298 Tücht. Servierfräulein geſucht. Weinhaus Pfalz⸗Eck, U 4, 16. 7305 Fr sofort Lehmzachen für Kuchen⸗ u Kaffee⸗ Hütfett, in Konditorei⸗ Kaffee geſucht. Angeb. unter E K 119 an die Geſchäftsſtelle. 3305 Ein anſtändiges ehrlich. Madchen welches gut rechnen kann für Büfett ſofort geſucht. B2559 Bürger-Hutomatf K. 110. Bess. Seryier fräul. f. Weinhaus ſof gef. Weinhaus Hentſchel U 19, Tel. 311 81. 3801 fh-Acſabr. aachen für Haushalt geſucht. Seckenheimerſtr. 74. 296 7 teſſen-Gesuche aus ſehr gutem Hauſe bei Kindern(ſpricht p handlung u. Taſchengeld erwünſcht. Gef. Angeb. unter Y O 59 an die Geſchſt. d. Bl. Dame ſucht Wirkungskreis erf. franz.) Gute Be⸗ Nlaviersnieſerin ſucht Stellung zum Alleinſpielen.* 330 Herkert, H g. 8. Stütze Junge Frau, Witwe, a. gut. Fam., ſucht tagsüber Stelle. Kann gut bürg. kochen. w. a. im Geſch. mithelf. Alleinmädchen 24., welch. bürgerl. kochen k. u. gute Näh⸗ kenntntſſe beſitzt. ſucht Stellung bis 1. 7. in gut. Haush. Zeugn. vorh. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. dieſes Blattes.* 01 Fräulein ſucht Stellg. als An⸗ fängerin an Büfett oder zum Servieren. Uebern. gerne Haus⸗ 5. arbeit. Angeb. unter ee an die Geſchſt. 1283* 307 0 n Immobilien In angenehm Osksladk-Willa und Zubehör, modern, zu verkaufen. ca. 10 Zimmer Käufer verwohnt einſchl 7000.& jährlich. Dr. Alfred Gutjahr, R. D. M. Telephon 284 08/09, B 6. ſter Lage der ſchöner Garten, Friedensmaterial. leßlich Steuer nur ca. 25. B2529 f b Scha lle r. Große e 8 168557 2 Federrollen ie 80—40 und 50—60 Ztr. Tragkraft und auch etliche Pferdege⸗ ſchirre, nreiswert ab⸗ zugeben. 3808 Adolf Dilling, Eier⸗ u. Butter⸗Import. G. m. b. H. Mannheim. ſchwarz pol., faſt neu, preisw. abzugeb. 3291 Plano-Lager Siering, O7. 68. Motorrad (Norton), 600 cem., Das Inventar eines Phot. Ateliers mit den neueſten Appa⸗ raten für 270/ zu ver⸗ kaufen. B2560 Angeb. unt. W W 15 an die Geſchäftsſtelle. Spolse-Eis- Patent- Schnell-Gefrier-Maschine 40 Liter Stundenlei⸗ ſtung, f. Handbetrieb, zu verkaufen. 5291 G. Krauß. Uhlaudſtraße 12a (Telephon 509 17). 1 Paddelboot-Sitz. mit Zubeh. für 50% zu verkaufen. 1953 Langſtr. 26, 2. Stock. preiswert zu verkauf, Evtl. wird leichtere Maſchine in Zahlung genommen. 530 Seckenheim, Hildaſtr. 37 Telephon Nr. 422. Motorrad, Ardie, 500 cem., mit Bel u. So⸗ zius, in ſehr gutem Zuſtande zu verkauf. Schlafzimmer Mahagoni, 2 Meter⸗ Schrank, m. Friſier⸗ totlette, ſpottbillig, f. nur 795/ ſofort zu verkaufen. 345 Ludwigshafen, Lud⸗ wigsplatz 3(Laden). Wegen Wegzug Elnzel-Möhel billig zu verkaufen anzusehen von 10-12 Uhr u. von 15. 17 Uhr Fath K 2, 16 Schön. aroß. nußb.⸗pol. Kleiderſchrank mit 2 Schubl., Waſchkomm., Nachttiſch mit Mar⸗ morpl., 1 pol. Bett m. Roſt, 1 groß. Fir⸗ menſchild. 1 gr. Reiſe⸗ koffer, neuw. zu verk. 0 4. 14. 2 Treppen. * 314 1⸗ u. 2⸗Sitzer, bill. zu verkaufen. Zu erfragen nach 6 Uhr. oform Küchenschrank Daddelboote B 2569 Kircheuſtr. 22, 3. Stock. weiß, 200„ 200 em, e Preis von 170 bei 222 krmietungen Werkskall 6mal 12 m, el. Licht⸗ Kraft⸗ u. Gasleitung, ſchön. hell. Raum für jeden Zweck geetgn., zu vermieten. B2567 Näh. Deutſch, Neckarau, Friedhofſtraße 4. Werksläkke Licht u. Kraft, Dampf⸗ helzung vorhanden— große Toreinfahrt— per 1. Juli billigſt zu vermieten. Gute Verkehrslage. 3285 Angeb. unt. E A 110 an die Geſchäftsſtelle. Fehöne hellewarkstätte a, als Lagerräume ge⸗ eignet, ca. 75 am, mit breit. Toreinf. u. Hof, per 1. Juli od. ſpät. zu n e 908 Seeberger. 84 65 7 90 Frale Bürgräume Geschäfts- Drei- und 8 Zwel- Räder Damen⸗ u. Herrnrad zu verk., gewerbsm. Schwetzingerſtraße 134. * 820 Zu verkaufen: Sehr gule Federrolle 25—30 Ztr. Tragkraft, Schmierachſen. B2566 E. Riegger, Secken⸗ heimerlandſtraße 194. 1 Damenrad. faſt neu, 1 55.—, 1 Herrenrad m. neuen Räder 35.— 1 desgl. 25.—* 832 Mittelſtraße 24, 3 Tr. Radio Anl. kompl., m. Laut⸗ ſprecher, Aku u. Bat⸗ terie f. 50„ zu verk. Anzuſ. b. Holtzmann, N 7, 2, V.* 918 3 neue Chaiſelongues, darunt. 1 aroß. ſpottb. zu uk. Luiſenring 62 Zollhof, gegenüb. K 4. 1925 K I 58 ſonen können KHuf- Gesuch Gebrauchte, güt erhaltene zu kaufen geſucht. Gut beleumund. Per⸗ ſich auch als Aufkäufer melden. Angeb. unter F. K. F. 3140 be⸗ fördert Rudolf Moſſe, Karlsruhe i. B. V 14e n Kleiner. Etagenhaus in Heidelbg. m. Gar⸗ ten und freter 6 Zim⸗ merwohnung, prachtv. gelegen, günſtig zu verkaufen, Zuſchriften unter N 15. 114 an die Geſchäftsſtelle.* 16 m. Wochenendhaus i. vord. Neckartal, nahe 5b. Heidelberg zu ver⸗ kaufen. Zuſchrift, unt. E 5 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 815 Automarkt Zu verkaufen: J. Na elaſtikbereift, weg. An⸗ ſchaffung eines luft⸗ bereiften Laſtwagens. Och, Faſig& Sohn, Ludwigshafen a. Rhein Tel. 628 40. 3241 Automarkt Dixi- Zwei-Sitzer neu bereift, f. Pfing⸗ ſten frei.* 234 T 4a. 3. Laden. Limousine gut erhalten, mögl. Ford, zu kaufen ge⸗ ſucht. Angebote unter VI 62 an die Gſchſt. * 344 Zgarrengeschäft preiswert zu ver⸗ kaufen. B 2555 J 2, 19. Stutz-Flügel Markeninſtrument, 8 Jahre alt, mit gutem —— Gebrauchtes B251¹5 Klavier geg. Barzahlg. zu kan⸗ fen geſucht. Angeb. mit Preis unt. R 2 74 an die Geſchäftsſt. dſs. Bl. Klavier ſchwarz, pol., wenig gebr., zu kaufen geſ. Angebote unt. X N 56 an die Geſchſt. 319 auch beſchl.⸗frei. Angeb. Geſchäftsſtelle dieſes Bl Miet- Gesuche Ruh. Miet., i. ſich. Stell., 3 Perſ., ſucht b. 1. Juli -3 Zimmer- Wohnung unter T R 60 an die attes.* 34 Laden mit Nebenraum gute Lage, zu mieten gef. Preisangebote unter X M 55 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 912 Schöne 72562 40 Anmer- Wohnung Ton, bill. abzugeben. A. Stegmüller, Auk⸗ tionator, M 2, 10. 846 1 mit Heizung, möglichſt Oſtſtadt, zu mieten ge⸗ ſucht. Ang. u. D. U. 104 a, d. Geſchäftsſt. d. Bl. Kinderl. Ehepaar ſucht zum 1. Oktober ſchöne 2 Zimmer ⸗ Wohnung eventl. mit Bad. An⸗ gebote unter X O 57 an die Geſchſt. 1319 Einf. möbl. Zimmer geſucht. 3224 Schwetzingervorſtadt bevorzugt. Angeb. unt. X 0 21 an die Geſchäftsſtelle. 5 an die Geſchſt. zu vermieten. B2509 O 7, 20. Nan. 8 Schöne Büroräume part., Vorderfront in g. Lage, Nähe Schloß, mit Keller u. Tor⸗ einfahrt, für alle Be⸗ rufe geeignet, ganz o. geteilt, auf 1. Juli zu vermieten. Tel. 317 79. ſahez Bü mit 3 Räumen und großem Keller(Wetn⸗ keller), auch getrennt zu vermieten. Ang. unter Y P 58 an die Geſchäftsſtelle. B2574 Garage Nähe Schimperſtraße, Mark 25.— monatlich zu vermieten. Adreſſe in der Geſchſt, 4399 Schöne J Tmwerwobngn9 mit Küche, Bad, großer Veranda, in ruh. freier Lage, bei der Garten⸗ ſtadt Waldhof, zu verm. Angebote unter e p 8 B2556 Zu vermieten: 8 Zimm.⸗Wha., Zentr. 3 Zimm.⸗Whg. Neck. ⸗ Stadt,———9., Zentrum, verſch. keere Zimmer durch 42337 A. Ph. Löber, H 2. 17 Lum. önküche 5. St., Nähe Waſſer⸗ turm, p. 1. Juli zu verm. Dringl.⸗Karte erforderlich. Anfrag. unter X B 48 an die Geſchäftsſtelle.*289 2 Sch. ruhige Räume als Wohn⸗ u. Schlaf⸗ zimmer mit etwas Küchenben., leer oder möbliert, für berufst. Dame oder Herr zu vermieten. Gute Lage (Nähe Schloß) 2. St. * 942 Tel. 317 79. Wohnungen leere u. möbl. Zimm. für Damen, Herrn u. Ehep. vermietet und ſucht Schwetzingerſtr. Nr. 16, am Tatterſall. * 391 Leeres großes Zimmer an berufstät. Dame auf ſoſort od. 15. 6. 30 gu nermieten.* 349 F f. 1, 3 Treppen links. Velmietungen Grolles helles Hintergehäude in der Nähe der Peſtalozziſchule, beſtehend aus Keller-, 3 Obergeſchoſſen von je 90100 qm Grundfläche, mit 3 Büros, Kohlenkeller, Cloſett⸗ anlage für beide Geſchlechter, abgeteilter Hof⸗ fläche und geräumiger Einfahrt mit Rollbahn⸗ gleis ab 1. Juli 1930 ganz oder geteilt zu ver⸗ mieten. Angebote mit Preisangabe erbeten an Eckert, Seckenheimerſtraße Nr. 10, Tel. 446 67 g 304 schöne 6 Eimmer-Mohnung ausſchließl. Frontzimmer, ſowie 2— 3 Büro⸗ Räume per ſofort zu vermieten. Näheres: D 5 Nr. 4, 1 Treppe. B 2540 4 Zimmer-Wohnung mit allem Zubehör, ev. Manſarde, in Neckarau per 1. 7. zu vermieten.(S1) Telephon 488 34. 3 Zimmer-Wohnung jetz. Miete 65 J, prima Lage, ſof. zu vermieten. Für einiges Möbel, Herrichtung u. el. Licht ſind ca. 600„ erford. Untermiete geſtattet; außer⸗ dem 6 mal 3 Zimmerwohnungen. Wohnungsbüro Carl Weber, P 4, Nr. 138. 3 leere Zimmer und Küche eingericht. Bad, Loggia, Balkon, preiswert zu vermieten(beſchlagnahmefrei) bei 259 Frau Hetſchel, Rheinvillenſtraße Nr. 9 Fernruf 228 16(Leichter) 259 P 4, 13, 3 Treppen 2 Zimmer u. Küche(Seitenbau) per 1. 7. an nur ſertöſe Mieter zu verm. Näh. Tel. 425 18. 8118 Neubau. Einfach mäbl. Zim. Ein ſchönes Zimmer zu vermieten. 524 mit Notküche P 5, 8, 5. Stock. in r. Lage Neckaraus (beſchlagnahmefr.) zu B 2 11, 2 Treppen vermieten. 2571 Zimmer mit 1 oder Zuſchriften unt. T 0] 2 Betten, ſofort zu 46 an die Geſchäfts⸗ W vermieten. Anzuſeh. ſtelle dieſes Blattes. von 11—3 Uhr. 426 Sep., ſchön möbliertes Zimmer an Frl. ſof. zu verm. T 2, 18, 4 Tr., rechts. 2 ſchöne leere Zimmer ſep. zu vermiet 403 Weidmann, Secken⸗ heimerſtraße Nr. 36 mer. Schreibt, Ehatiſe⸗ Iongue, Bad, Tel., f. Hauſe am Friedrichspt., in aut. Hauſe an Herrn ſofort zu verm. B2588 Wolff, U 6. 14. 2 5 kein Aufschlag! Bess. Möbl. Ainnmer Feinkosthandlung bernd gebe rn 2 Zum Butterbrödl verm. Tatter 5. 1 Tr.(N. Hauptbahnh.) 0 1, 14, Marktplatz-Uuadrat B2458 und Heidelberg a0 Eiprobte Haartarbe Marke Rabot Greiſe u. rote Haare ſof. braun u. ſchwarz unvergänglich echt zu färben. Schacht. 3,50% das Halbpfund. Bei Vierteln Freundl. möbl. Zimmer ſof. zu verm. 3288 R 3, 1. 2 Tr. r. Schönes möbl. Zimmer zentrale Lage, et.., Tel.⸗Ben. ſof. zu ver⸗ mieten.* C7, 7b. 8. Stock. 211 8 Kurfürſten⸗Drogerie Möbliertes Zimmer N. 194. ſofort zu verm. B2570 Diehl, R 3, 10. 814⁵ Möbliertes Zimmer an beſſ. Herrn zu vm. Seckenheimerſtr. 10, 1 Tr. * 286 Aeneas kaufen Sie preiswert bei St. Eisenhauer K I. 4, Breitestraße 3187 Möbliertes Zimmer ſof. bill. zu vermiet. IJ 4, 2. 3. Stock, links * 847 FF Einige Hundert flestauraf.-Bestecke zu leihen od. evtl. zu kaufen geſ. Angeb. u. V B 45 an die Geſch. Einfach möbl. Zimmer an berufstätig. Herrn zu vermieten. 838 Gontarbſtraße Nr. 40, part. links. dap, Habt Anne Leeres Zimmer* 349 bernteſen. Ju. Der ꝗtlge. Sport-Anzug 48. 68 vermieten. Zu erfrag. TF 2** in der Geſchſt. Vermischtes g 31 Hosen, Mk 8 Groß. ſaub. leer. Zim. i Der a tige. Sport-Anzug an berufst, Fräuk. 25 Viel Buffer 8 b Mk. 45.— 65. 78.— fee en ein 0. et der Arat 5 8 5 20 1II Heute i ickerbocker 50 12.80 15. Pflügersgrundſtr. 8 III. ieee Die Knickerbo u. Schön möbl. Zimmer allerfeinste 12 15 18 Friebrichsring, el. L. Der Pullover. 12.50—— bl ſep. Eing., nur a. 7 5 5„ od. 255 5 v. U 9. 10.5. St. Beachten Sie biſſe unser Spezfalfensterl ö B2543 Schön möbl. Balkonz. 85 el. Licht mit od. ohne 3 Penſ., K 1, 10, 2 Tr., Breiteſtraße. B2544 Ams Gemütl. ml ar. Rim. 5„ wee PA Für die Pfingsttour den praktischen Die praktische Seite der Spori-Anzüge mit 2 Hosen haben die Herren längst erkannt. Sie bevorzugen heute haupisächlich helltarbige, reinwollene Stoffe. Aucni der Zweiteilige(Sacco u. Golthose) für reine Sportzwecke erlreut sich groger Beliebſheit, natiir- lich nur in unseren bequemen kleidsamen Formen. Spor Abliellung Mannheim ii aarausfal Selbſti 5 i 10 Jgd, Hern beſeitigt ſofort und endgültig fer ſtvebſ. 9 Dapillantiin Ibſtänd., groß, dunk., 28, wünſcht mit nett., ein ernſthaftes wiſſenſchaftlich blond. Fräulein auf dieſem Wege bekannt zu werden zw. ſpät. ——— Heirat. 1 008 ausprobiertes Mittel f 2 6 65 an gie geg. vollkur NI..50. n haben bei: Apotheke am Maſſerturm, 1 ., ſucht nette 167 Friedr. Becker, aelis⸗ Dr 1 G 2, 7 Ludwig& Schütihelm, G 4 3 und 8 Filiale Jriebrichsslaß. 75 Heirat 5 Nachiüisch Gerüche werden durch unſere Einlagen à 30 Pfennig ſofort beſeitigt. a S413 Ludwig& Schütthelm, Drogen, 0.3 Zund Filiale Friedrichsplatz 19(Ecke Aug.⸗Anl. 3 1 Handwerker, 5 Zuſchriften u. X 8 61 an die Geſchäftsſtelle. Wellensittich entfloge n. 1 317 Max Jyſephſtr. 9, I. Auto-Verlein Zweiſitz Cabriolet an Selbſtfahrer. 260 Tüchtiger, erfahrener Kaufman uche ſich an beſtehendem, rentablen Unternehmen mögl. kl. Fabrikation) mit Kapital tätig zu be⸗ teiligen. Ia. Referenzen. Diskretion zugeſichert. f ngebote unter X F 49 an die Geſchaſte Schwetzingerſtraße 64. g billig zu verm. 43g*281 D 4. 18. 2 Treppen.. Gut möbl. Wohn⸗ und Schlafz., auch einzeln,& Nn Elektr., Schreibt., Bab Tel.⸗Benutz., ſof. od. ſpät., Nähe Waſſert., zu vermtiet. 840 Friebrichsring 14, 2 Tr. Groß. öfenſtrig Zimmer nach d. Straße geleg., leer od. teilmöbliert, m. ſeparat. Eingang, ſofort oder ſpäter zu vermieten. B78 N 4. 19%%20, III. Einf. möbl. Schlafſtelle an berufst. Herrn zu verm. P 8, 18. 5. St., neb. Thomasbräu. 323 Einf. möbl. Zimmer mit el. Licht ſof. zu vermieten.* 267 T. 3. 4, 3 Treppen. Nähe Hauptbahnhof ſehr aut möbl. Zimmer zu verm., el.., Tel. und Bad vorh. 5222 IL 14, 4, 1 Treppe. Möbliertes Zimmer zu vermieten. 980 93,22, 2. St., Kraul ſtelle dieſes Blattes. g 5 ö 0 1 N* Freitag, den 6. Juni 1930 Münn 5 Hum inlet N W 80 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 259 — 5 8 255 7 1111170 0 111* 0 Mme AI 117111 5 eee. e 2 — a 1 n 1517161; l N 8 ö 5 U 1 a a, 0 7 7 7 Ar 5 U vonngstfes,, 2. under 11117 Ae gustav Fröhlich Carmen Boni Vera Schmitterlöw Ich heirate meine Fraul c lustige Akte! mußt du weles erneuern 1 Dein Metall⸗o.Holzbett 2. Deine Matratzen . Deine Matr. Schoner Deine Chaiſelongue 5. Dein Federbett 5. Dein Federtiſſen Neben solchem und neben Allem, was ich im Winter-Halblahr Sah: ging dieser Ionfüm mir am tiefsten: weil er das desicht des KTleges am rüdesten enthlöft.— Dieser Eindruck über- i i taubt Wochen, Monate! Man sollte das an jedem Neujahrstag f Worführen, in jedem Dorf. in jeder Schule, von Amts wegen, durch Gesetz.— Was sind Theaterstücke?“ So schreibt Alfred Kerr und ähnlich die gesamte Tagespresse über den ersten Ton- und Sprechfilm aus dem ereignisschweren Kriegs jahr 1918: Westfront 197 7. Deinen Schrank 8. Deine Steppdecken 9. Deine Bettwäſche 10. Deine Schlafdecken uſw. uſw. uſw. Schon von S484 [Zwei Mark Wochenrate an Lolorberger H 7, 28 Ferner der große deutsche-Boot Film: Dei Tage auf Loben und Tod mit 5 7 te Spezlal⸗ Fritz Kampers( 7 2 1 F a 2 Geſchaft iir Betten und bat de Vogt ler von der Infanterie Verlangen Ste unver⸗ bindlich Vertreterbeſuch! Poſtkarte genügt! Freie Lieferung! ten bürger. Mittatiech mit Kaffee u. Kuchen erhalten. B2561 Rheinſtr. 3, 2 Trepp. N R A0 Jack Mylong-Manz Fritz Kampers/ Gustav Dießl/ Claus Clausen/ H. J. Moehis! 3 530 8 Uhr Beginn: 3, 5, 7. 825 Uhr National-Theater Mannheim. Freitag, den 6. Juni 1930 Vorstellung Nr. 309, Miete F Nr. 33 Das Glöckehen des Eremiten Komische Oper in 3 Akten nach dem Franzö- S0. 0— N20 I e mm 1 1 Ire Ab heute Freitag unser erstklassiges Pfingstprogramm! 5 5 7 1000. 0 l Ale Wir Ii, sischen des Lockroy und Cormon 5 72 5 Deutsch e 8. Gumbert 1. 2. F 2 0 1 1 8 usik von Aim alllart 2 e 200400.15.30 In Szene gesetzt von Alfred Landory Hanns Heinz Ewers Jenn Jugo Ein Tonfil d A. d 55 Wie 8 5 Musikalische Leitung: Karl Klauß berühmter Roman: der entzückende bildschöne Ufa-Star in: in lonfüm um den meister des Wiener AlEZers daoHNANN STRAUSS Sin ſrönl. Fm a. d. alten Wien Wiener Leben! Wiener Fasching! Wiener Walzer Uraufführung HEUTE 8 Anfang 19.30 Uhr Ende nach 22 Uhr Personen: Thibaut, ein reicher Pächte Fritz Bartling Georgette, seine Frau Erna Schlüter Belamy, Dragoner- Unteroffizier Christian Könker Sylvain, erster Knecht d. Thibaut Helm. Neugebauer Rose Friquet, eine arme Bäuerin Marianne Keiler 1 lle Jümupgardran 5 F Indvogel Jun Manz d 15. ile Ren 8961 mit der hervorragenden Besetzung: 5 Ein spannender Abenteurerfllm aus Paul Wegener 1 b A. omantik, mit dem he tigen Tem- camilla Horn perament der Südländer. Ein Film Anger 16 ral Franz lederer hemmungsloser, folgenschwerer Liebesleidenschaft. 825 ile Theater Butter endes 8 1 Tel. 21% ANNE IT Tel 218 24.. e das 9 8 7 9 2 Kinder! N. erk. Ewers 5 Tägnien S/ Uhr Hine a n T N 5 e* 2 5 10 5 lgegenübor Lanauet p 5 5 an beiden Feiertagen auch nachm. 4 Uhr sinnlicher Mystik und krassem Realis- O NIIX-FILNII A NN empfiehlt ibr großes Lager in leg e N mus. voll feiner Grazie und urwüchs- Sonntags? Uhr: zanahme daß 5 8 5 3 0 Gastsplel von hlitgltedern des icer Kraft. Oroge Schüler- u. Kinder- Vorstellung! 5525 19 05 Gen hotograpbischen dedartgartibeln leer.d..A. 5 TPencſſen See unser neues terstärktes orchester unter Lektung von Kapeflmstr. J. Weller 5 g Anfang 3 b Uhr— 5 73 Ur Sonn- u. 1 4 Uhr 1 III 4 uses Bunnen- und Fiim- Pringst- Festgro I. II. Der große Schlager: Ein Mäadchenhändler- Film: Hetropol-Ihealers. nern Dat Land e des Lächelns retten-Welt-Erfolg in der Ori- 4255 tterschen Bühnen- Einrichtung Inszenierung und Regie. 5 Musik von Franz Leher 2 Im II. Akt das große g Tauber Lied „Dein ist mein ganzes Herz“ zu billigsten Preisen. An- u. Verkauf gebrauchter Apparaſe. Beachten Sie die billigen Preise im Schaufenster! 82¹⁴ S Entwickein und K Kopleren schnell und billigst! erutznlimns u. Hauffplaffen SI Alten Ster unde stets frisch Vorröffg. ſtrtafkerei Se a 22 * Zu den nder ant uu ollie Fleisch- und Wurst-Waren Kaderf Kammersänger 6 olan Hans Gredinget Hennst du das 3 1 del. 7, 38 Rietzgerei L. Mannheimer H 7. 38 Marlssoahl, Victorb olan, Ernst Morgan, Hanssanden aäddhenh adler Püngstsonntag und Kalbfleisdi Mannh. 00 0 I f 7% 10 7 75 Am 2 Schlacht. i Fressestimmem leine Haus Das Mädchenschiff/ K Hachen Pfd. U. fee fal We w, 50 15 Begeisterter Dauer belfull“ Piichigansee vorstht! Madqennünaler jevei Taten e Pfd. 8% tei ren 5 (Mannh. Tabl.) r treiben ihr Unwesen.. Kalbenjerenbraten und Kotelette] Schinkenstüchke Pig. 25 5 Crgbe, Erfolg auch in Hunnſieim! Wenn Sie es nicht kennen, kommen Sie 1 0 V Pfd..05 Schw.⸗Hachsen im Ganz. PId. 784 tig 4 3 1 1¹ 85 ert los Den ganzen zu uns und schen sich den Schauplat- Margot Landa von ae I o- FFF 5 Pfd..10 Frisch. Rindfleisch bei 2 Pfd. 99.3 „ Abend des sommerlichen Liebesidylls an. händlern entführt. Essigbraten ohne Bein Pfd. 90 4 Frisches Fleisch Pfd. 60 u. 705 4 Neue Bad. Landesztg.).. Vors tollun Lenden und Roastbeef im Anschnitt billig 5 5 7 755 Beſal Pölte de Ende N 1 1 2 ian G ik. 5 Probieren Sie meine guten Wurst- u. Aufschnittwaren 0 8 f 2 5 Auf der 3 ö f 0. 1 Two Raleig ymnastik-Akt mit täglich neuem 5 Kroner 875 90. Tesuanet: e 1 574.17 1. 5— ela Oscher wurst. Se wurst. 10 5 5 ee eee 1 f 1 OKAαο eee eee e F ROA RAM M. u. Grieben. 5 107 8 1 651 33 ä 15 J ommerpreise von Mk.„0 an Lachsschinken. Pfd. 50 Schinken 1ch u. eko cht J Pfd. 587 du kme Ii die Feleige del bereit begonnen. 125— H 2 88 Sülz, gekocht. Pfd. 50.*.38 ObFO-Achtsplele, G 7, 10 Wenn die Großstadt schläft 9 Akte mit 17 CHAN EHT. 8239 u dle at Frau Melt! ſeunn 15 1 A pfingst· Angebot 5 8. Jun! hm. 3½ Uhr Ich offerterer a 6 Flach- u. inbernistennen Jffübl. I. fnuhasch Se h. 90 15 u. mn. Af, igürennansr fer ernten Fehn ölneflesoh.52 275. lib. togen Ul Unser Plingsttest. Spielplan! Erstaufführung Constanee Talmadge in VENUS n 2. Film: Mieky Maus 3. Film; Der große Abenteurerfilm 1 Jͤ *—5— 3 2 * f . eee lere e de ur klar 2 enülcken e de db, 1 1 III. Platz 1., Kinder halbe Preise v2— on 05 per 0 1 655 N 25 70 1 0 5 5 2 kanmagen 3 4s 70. ſoller 00% schicke Anzug 1 4 3 10 war. u. w 37 2. 5 14 Mafee Sellete S3, 10 f Feruig 90, Itader Hö, Aänase.!“ dee nee: leder. bredewur t bb 5 1 5 Nacht geöffnet! 5 f 2. ee z Munter hör 0.20 bete Herten ——— u. Damen-Schuh Druckerei Dr. Baas e Diuckſachen Naue Mannheimer N Strümpfe 1 1 88 3 aller Art, lis tort prompt u. billigst R l..8 G. m. b. H. R 1.-6 3%. Unterwäsche Haden Sie in 7 5 0 5 0 I Gen gufen groger Aus wahl•;pdbvarece-cueltsten und Zu gumnisfigsfer .... ehr pleisuert„ ze 8 HF beciirigunger. Auto Gummi Amen eee eee kaufen Sie nirgends rattersellfzltestele aue gleich! Zahle später! billiger als bei eee 4. Das gute Belprogramm LachtsplelhausNfailler? g Splelerelan elner Kaiserin oer Nenn, der nieht lebt f. f. Nürnderger Dehsenmani-Salat 2 2 8 beſtes Fabrik., in 10⸗ Aug. Raiser, Mannheim. D.3 8 8 f[Probedof. 3. 5 Pfd. Tel. 22729 204 Großes Lager in Gelegenheitskäufe Telepbon Nr. 212 19. Vertreter geſucht! 8451 10. Seite. Nr. 259 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 6. Juni 1989 8 1 Eaeklo-Physikal.-Heilanstalt Orthopädlisch 1„ N e e 5(beim Bahnkof) Telephon 254 Ballenschufz 8 8 richtig ist nicht jeder Schuh mit eingebauter Stütze. Darmbäder, Hochfrequenz. Diaſhermie, Höôhensoime, Lichfbäder, Pereffin- Packungen, Inhalafionen für Asfhme. Seitliche Stute Gewölbe stütze aus Gummi in der hochgewallten Brand- sohle baut den Urtellen erster ärztiloner Autorſtaten sind alle für den anato- wisch richtigen, orthopädischen Schun notwendigen Elgenschatten Ideal ver wirklloht in Vollendet in Schönheit und Form. Fertig nach Mas Mannkeimer Ristenfahrik und Halzhandelsgesellschaft m. h. H. Mheim-Neckarau, Altriperstraße 40-50 Telephon Nr. 480 85 Wein zum Pfingstfest Prima Weis. und RNetweln von 60 Pfg. an per Liter ia Flaschenweln v. 1 Mk. an 8258 Schnäpse und Liköre Pfälzisch. Welnverkaufstelle Jes. Ei, u 2, 9, Tel. 22482 85 1 !1E1T. ⁵˙ w. Ü 1 jeider Formen Segen Motten Guodcenſ. Pepe, des ſchützen Ste Ihre Kleider und Wollwaren durch dcs einne 18. 5„Ag os“, Es tötet Motten. Paket 60 Pfg. 38012 85 Rur allein: Stvrch.⸗Drogerie Marktplatz, H 1, 16 Herronkleider Achube, Pfandschelne Finkel, 6 5, 5 Tel. 25474. 84838 Kostenlose Fubberatung und Messung Allelnverkauf: Schuhhaus Mann helm R 1, 7 Marktecke Frottlerhandtücher aus gutem Kräuselstoft. Stück„85, 68, 45 Massagen Frottlerhandtücher, ca. 50/100 em Frau K. Peter, R 7, 39, 15 aus schwerem Kräuselstoff St..65,.48,.25* 326 90. Badetücher, ca. 100/100 em 5 aus feinem Kczüselstoff.. St..75,.25,. 95 Autovermietung Badetücher, ca. 125/160 m ſpeziell für Reiſende, 5 1 aus gutem Kräuselstoff... Stück.88,.75 ſow. a. Fahrt. preisw. ſuchte Carl Otto, Tel. 406 21. Aend Badeschuhe 5828 schöne Farben Paar.00,.78,.25 f— 5. und Dbamen-Badeanzlige eee Aud e Aua Aua: der g aparte Farben. Stück.50,.85,.25 8 8 ging, Damen- Badeanzüge 5 bee 70 9 eee eee Faltboo fe!!! Bade-(apes aus schönem, bunten e 8 0 FKräuselstof! Stück 10.75,.50, 0. 1 8 6 Bade-Mäntel 1 Marquardt, compi N 150. 8 5 ſür Damen u. Herren. Stück 16.50, H. 78,.90— FN 8 kinn 8 1— Hammer 8 beits 8 L. F. B. 8 1 8 Assimdia 5 2 8 c KI0fZ 5 05 8 Plon ler 1 BAS HAUS PER GUTEN DALITFRTEN 85. e 5 1 965 1 S CUbe fOr leile 5: ee.* 5 bnesichiigen sie unser Lager! 5 „ 0 2 0 0 N. 22 von Wahrheit in der Relame zeifigt Dauerwirkung Hill& Miller * Sporfabfeilung Kunsisir. N 3, 11,12 5 die f 5„ fſoleer 5 auuuuauaauaaauauenene uuuuuaauaauabele Noto 3 een eee eee 88 ̃„„ 1 5 iuderbett el Grau- blauer Brauner rheinischer ee arb ae 10 Damenrad 7 9 8 5 0 De⸗ 81 ee de mende 5 el.., 25,-. und 8 Kammgarn-Anzug Kammgern-Anzu, c neter Mwveht. N rf le m Merien It döfrtde Enterhalten. Serrenrabd verkf. Eichelsheimer. leider, il. 0 de neut chene v dg ec pte rf Bt Ude A Swe! billig zu verk. 265 ſtraße 51,., I. 290 Augartenſtr. 40 2 et. treib 0 Mollſtr. d. 1 Tr... rech. ao ö ue bee * 2, 7 f Neues Presto-AH.-Rad Wolbeorpette-K leid 920— 5 f 4 Pr 'rot, Gr. 44, preisw. deute billig zu verkaufen. zu verkaufen. 327 Hes Adreſſe in der Ge⸗ Vuiſenring 11, III. 5 Zefir-Ober- hemden 95 farbig, gemusfert N ä ä ſchäftsſtelle. 7254(Sweiſitzer . Gut erhaltener 8 15 8 1 5 i umſtändehalber 555 , Sitz⸗ und Liegewagen billig zu verkaufen. zu verkaufen. Zu 5 9 billig zu verk. 22 Abdreſſe in der Ge⸗ fragen in der Geſcht⸗ daß ,, Zehntſtraße 31, part.] ſchäftsſtelle. 348 b dle ſchnit ⸗ Sport-. em , empf ⸗ hemden 0 97, 10¹ 0 eee, H.% ir warnen 0 ⸗, hiermit alle Raucher von Mannheim und Um- 55 Er 1 War 2 uu E,; gebung vor dem 2 0 5 5 105 8 ufen 5 e .. Bioce 1 eee 5 , zum eil teins Seide,„, bi 65 0 bis z hübsche Lemmer. 5 Zu 60 Prozen . moser. 5—4⁵ 1, unter dem regulaten Preis abgegeben werden 15 9 2 i f den hiesi 0 eee e ger en 1 Unverwüstlſcher Dunkelblauer männischem Urteil zum großen 1155 5 0 r verlagerte alte Ware ale . Hosen 555 Ort Jacht-Klub- 8 f 8 5 Daß hauptsächlich Brasilzigarren nach mehr. Ber Anzug Anzug Alt. Ses.. MANN n Freitestr. jährig. Lagern durell Verlust von Geschmack bah **., 8 9 8 155 9 05 1 11 der e en meisten Rauchern nicht unbekan Mö M,. Im Interesse der Echaltung des Vertrauens 5 0 — zwischen dem Raucher und dem Zigarren: 370 Ein scunes desi rechen ee ee e, 5 erzielt man durch meine vollkommene Behandlung. von irregulärer Ware zu empfehlen 82³8 dara 4 Winkel, etterat Pieke. Higeken. Margen Gesletg a: ö ber den S Vorband deutscher Zigarronladeninnabe. I 5 Chr. Köhler, Dip.-Lehrer in ortsgruppe Mannheim A 7 forde *— Massage-Anstalt B 7, 4 Telephon 31888 lach 1 Fachärztl. gepr. Masseuse, frither Krankenschwester N