Fern ee eee . 2 . — gelegte Dawesanleihe. Neue Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM. 2 durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufs preis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, i Oppauerſtraße 8.— Exſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. .50, Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. 8.* Aus der Welt der Cechnile* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Necht Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend„ Mannheimer Reiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſilezeitung i Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 11. Juni 1930 141. Jahrgang— Nr. 265 100 Millionen Dol lar aus der Nounganleihe Was geſchieht mit dieſem deutſchen Anteil? Reichsbahn und Reichspoſt erheben Anſpruch Die A. S. A. als Wellbankier And das Beſchaffungs⸗ programm? Drahtbericht unſeres Berliner Büros 85 E Berlin, 11. Juni. Der geſtern in Paris erfolgte Abſchluß der Ver⸗ handlungen über die erſte Younganleihe wird in Berliner politiſchen Kreiſen mit Befrie⸗ digung begrüßt. Die neue Anleihe iſt nach der Auffaſſung der hieſigen zuſtändigen Stellen unter Bedingungen zuſtandegekommen, mit denen auch den hauptſächlichſten deutſchen Wünſchen genügt worden iſt. In Ausgabekurs und Zinsfuß iſt die neue Emiſſion weſentlich günſtiger als die 1924 auf⸗ Als beſonders wichtig wird hervorgehoben, daß auch für die an Reichsbahn und Reichspoſt zu gebenden 100 Millionen Dollar ent⸗ gegen urſprünglichen Wünſchen der Alliierten keine beſonderen Garantien geleiſtet zu werden brauchen. Jedenfalls hat die Spaltung der Anleiheſumme in zwei Teile, die verſchiedenen Zwecken zugeführt werden, mit die Hauptſchwierigkeit der wochenlang in Baſel, Brüſſel, London und Paris geführten Verhandlungen der Bankſachverſtändigen gebildet. Beide Teile werden wohl einheitlich aufgelegt, ſonſt aber doch mit ge⸗ wiſſen Unterſchieden behandelt. So haben natur⸗ gemäß die Nachteile des recht niedrigen Be⸗ gebungskurſes für die 200 Millionen Dollar, die A cento der ungeſchützten Annuitäten des Poung⸗ planes verrechnet werden, die Alliierten zu tragen, während die Reichsbahn und Reichspoſt das ihnen zugewieſene Anleihedrittel unter den Auf⸗ legungsbedingungen, d. h. alſo im Endeffekt kaum höher als mit 57% Prozent zu verzinſen haben. Til⸗ gung und Verzinſung der den alliierten zufließen⸗ den Summe wird aus der ungeſchützten deutſchen Annuität beſtritten. Neben der normalen Tilgung ſteht dem Reich auf Grund eines jetzt in Paris ausgemachten Einlöſungsrechtes die Möglichkeit einer beſonderen Tilgung zu. Außerdem heſitzt die deutſche Regierung wie auch die Inter⸗ nationale Zahlungsbank das Rückkaufsrecht. Reichs⸗ bankpräſtdent Dr. Luther wird morgen in Berlin erwartet und dürfte bald nach ſeiner Ankunft dem Reichsfinanzminiſter eingehenden Bericht von dem in Paris erzielten Verhandlungsergebnis erſtatten. Leider ſcheint ſich die in einem Berliner Mittagsblatt zum Ausdruck gebrachte Be⸗ fürchtung, daß Reichspoſt und Reichsbahn die ihnen aus der Mounganleihe zufließen⸗ den Teile nicht zur Finanzierung eines großen Beſchaffungsprogramms zu verwen⸗ den gedenken, zu bewahrheiten. Von dem Reichspoſtminiſterium wird kurz und bündig erklärt, die ihm zugedachten 160 Millio⸗ nen Mark müßten reſtlos zur Auffüllung der Poſtſcheckkonten verwendet werden und die Reichsbahn verwaltung weiſt erneut auf die finanziellen Schwierigkeiten und den Einnahme⸗ ausfall in den letzten fünf Monaten hin und be⸗ hauptet, daß die ihr zufließenden Gelder für den Ausgleich ihrer Vermögens rechnung benötigt werden. Damit wären dann in der Tat die Hoffnungen, daß gerade die Deutſchland zukommenden 100 Mil⸗ lionen Dollar aus der Pounganleihe zur Be⸗ lebung und Ankurbelung unſerer Wirtſchaft dienen könnten, zu Waſſer geworden. zeberſchwemmungen in Frankreich y Paris, 11. Juni.(Drahtung unſeres Pariſer Vertreters.) In den verſchiedenen Teilen Frank⸗ reichs haben neue Unwetter und Ueberſchwemmun⸗ gen ſehr ſchwere Sachſchäden verurſacht. Menſchen⸗ leben ſind bisher nicht zu beklagen. Am ſchlimmſten lauten die Meldungen aus Lyon. In Beaujo⸗ lais ſind die Flüſſe und Bäche nach ſturzbachartigen Regenfällen um fünf Meter geſtiegen. Der Sanſillon hat eine große Brücke fortgeriſſen und drei am Ufer ſtehende Häuſer zum Einſturz gebracht. Andere Ge⸗ bäude ſind bedroht. Aehnliche Hiobsmeldungen liegen aus den Gebie⸗ ten der Rhone⸗ Saone⸗ und Loiretäler vor. Die Bank für Internationale Zahlung iſt kon⸗ ſtitutert, Deutſchland hat ſeine Schuldenzertifikate übergeben, und die Räumung des Rheinlandes hat begonnen. Wir, unſere Kinder und unſere Kindes⸗ „Le boche payera tout“ e 8** Beurschla rid 5 + 3 — 2 E 2 4 19 528 Volxsvermögen d. Einkommen framer eich Was auf die einzelnen von ihnen entfällt, zeigt die Abbildung; ſie zeigt aber auch, was die verſchtedenen Länder, allen voran England, an die USA. zum Ausgleich ihrer Kriegsſchulden zu zahlen haben, nämlich insgeſamt 1,41 Milliarden RM. jähr⸗ lich. England und Polen müſſen ſogar mehr zahlen als ſie erhalten, dagegen bleibt den anderen Ländern ein gewiſſer Ueberſchuß aus den deutſchen Zahlungen. Zufammen mit den direkten Zahlungen Deutſchlands gehen im Weltdurchſchnitt jährlich 1,476 Mil⸗ liarden RM. an die USA. d. h. es verbleibt nur ein Ueberſchuß von 590 Millionen RM. zur Verfügung der anderen Gläubigerſtaa⸗ ten, alſo nicht ganz 30 v. H. der deutſchen Zahlungen! Selbſtverſtändlich ſind die aus Europa kommenden Summen ganz anſehnliche Bau⸗ ſteine zu dem amerikaniſchen Wohlſtand. Es muß jedoch zugegeben werden, daß ſie nur eine Urſache davon ſind. Die andere— und wahrſcheinlich verläßlichere— Grund⸗ lage iſt der Reichtum der USA. an Boden⸗ ſchätzen, Menſchen und an Raum zu ihrer Entwicklung und Ausdehnung. Während Deutſchland ſeine Bevölkerung von 64 Mil⸗ lionen ſo zuſammendrängen muß, daß auf jeden Quadratkilometer rund 137 Menſchen kommen, können die USA. ihren 120 Millio⸗ nen ſo viel Spielraum bieten, daß die gleiche Flächeneinheit nur für rund 15 Menſchen ausreichen muß. Europa mit ſeinen 522 Mil⸗ lionen Einwohnern fördert jährlich 650,7 Millionen Tonnen Kohle und erzeugt 98 Millionen Tonnen Roheiſen bezw. ⸗Stahl, 8371 Hurd. n. kinder ſollen alſo in den nächſten 60 Jahren durch⸗ ſchnittlich Jahr für Jahr 2 Milliarden Reichsmark an die BJ Z. zahlen, die dann die Verteilung an die Gläubigermächte vornehmen wird. 4102 Hurd. N. 1 1926 Volks vermögen u Einkommen die Vereinigten Staaten mit nur einem knappen Viertel dieſer Bevölkerungszahl ſchaffen 514,7 Millionen Tonnen Kohle und 89,3 Mill. Tonnen Roheiſen bezw. Stahl, alſo annähernd ſo viel wie das ganze Europa. Iſt es da zu verwundern, daß die ameri⸗ kaniſche Induſtrie Rieſenausmaße annimmt und das Volksvermögen ſtändig wächſt? Im Jahre 1913 betrug es noch 831 Milliarden Mark(8600 Mark je Kopf); 1928 war es bereits auf 1262 Milliar⸗ den Mark(10 500 Mark je Kopf) Vor⸗ kriegswert angewachſen. Und ähnlich wuchs das Volkseinkommen von 149,9 Milliarden Mark(1553 Mark je Kopf) auf 267,4 Milliarden Mark(2228 Mark je Kopf) Vorkriegswert. Um dieſem wachſenden Kapitalvorrat einen Abfluß zu ſchaffen, müſſen die USA. An⸗ leihen vergeben, und auf dieſem Weg ſchließt ſich der Ring, der den Goldſtrom wenigſtens zum Teil wieder nach Deutſchland und Europa zurückbringt. Schiffskataſtrophe im Nebel 40 Mann umgekommen— 3 Frauen auf dem Waſſer verbrannt Telegraphiſche Meldung Boſton, 11. Juni. Der Küſtendampfer„Fairfax“ iſt anſcheinend infolge dichten Nebels mit einem Tank⸗ dampfer, der Petroleum an Bord hatte, zuſam⸗ mengeſtoßen. Die„Fairfax“ wurde bei dem Zu⸗ ſammenſtoß beſchädigt. Ihre ſämtlichen Paſſagiere wurden von dem Dampfer„Glouceſter“ auf⸗ genommen, der ſie nach Boſton bringt. Eine größere Anzahl der Paſſagiere iſt verletzt, viele ſollen bei dem Zuſammenſtoß Brandwunden er⸗ litten haben. Mehrere Ambulanzen und Aerzte er⸗ warten am Pier die Ankunft der Paſſagiere mit dem Dampfer„Glouceſter“. Die„Fairfax“ wird ſobald wie möglich nach Boſton zurückkehren. Das Schiff iſt ein 5 600 Tonnen⸗Dampfer und ver⸗ kehrt zwiſchen Baltimore und Boſton. Es hatte 71 Paſſagiere an Bord. Die Beſatzung des Tankdampfers— mau nimmt an, es waren 40 Mann an Bord konnte nicht gerettet werden. Sie ſind teils ertrunken, teils verbrannt. Ein Augenzeuge von der„Fairfax“, der in dem Augenblick an Deck kam, als der Zuſammen⸗ ſtoß erfolgte, machte folgende Angaben. Ich ſah, wie Leute der Beſatzung und ſieben Paſſagiere, darunter drei Frauen, in das Waſſer ſprangen, da ihre Kleider Feuer gefangen hatten. Da aber das brennende Oel des Tankdampfers ſich auch auf dem Waſſer verbreitete, wurden ſie auch dort von den Flammen erfaßt und verbrann⸗ ten. Es war unmöglich, ihnen Hilfe zu bringen. Wir mußten ſehen, uns ſelbſt zu retten. Schaurig und unvergeßlich waren die durch den Nebel zu uns dringenden gellenden Hilfeſchreie der mit den Wellen und den Flammen im Tode Ringenden. Ein Segelboot gekeutert.— Vier Perſonen ertrunken — Saßnitz(Rügen), 10. Juni. Am Pfingſtſonntag unternahm der 24jährige Walter Hausmann mit ſeinem in Berlin anſäſſigen Bruder Willi und zwei anderen Leuten eine Fahrt in einem Segelboot. Die jungen Leute, die offenbar des Segelns un kundig waren, hatten die Segel feſtgelegt. Etwa 1000 Meter vor der Hafeneinfahrt legte eine ſtarke Boe das Boot auf die Seite und die vier Inſaſſen fielen ins Waſſer. Der Unfall wurde von einem Boot aus bemerkt und man verſuchte den jungen Leuten Hilfe zu bringen. Trotz Hilfe ſind alle vier Inſaſſen ertrunken. * Vom kommenden Krieg (Von unſerem Vertreter in Jtaltenn k. Rom, Anfang Junk. Niemand will ihn, und jedermann fühlt, daß er unausbleiblich ſcheint— der Krieg zwiſchen Ita⸗ lien und Frankreich. Wo alle politiſchen, ſozialen und intellektuellen Vorausſetzungen polar entgegengeſetzt ſind, iſt vernünftigerweiſe an eine Verſtändigung nicht zu denken. Die Diplomaten der beiden Länder ſprechen eine mit den Tatſachen nicht übereinſtimmende Sprache; ſie tun nur ſo, als ob eine italteniſch⸗franzöſtiſche Wiederannäherung noch möglich wäre; ſie machen ſich unausgeſetzt neue Vorſchläge, ſie üben ſich unausgeſetzt in blendenden Spiegelfechtereien, reichen ſich herzlich die Hände, berufen Sonderkommiſſionen, unterſuchen Probleme, örücken Hoffnungen aus, blicken ſich zuverſichtlich an und flechten rüſtig am Weichſelzopf der Zeit wetter, während auf dem Plan, wo die hiſtoriſchen Tatſachen entſtehen ganz anderes im Gange iſt. Die Verhand⸗ lungen zwiſchen De Beaumarchais und Palazzo Chigi ſind geſcheitert, die Londoner Abrüſtungs⸗ konferenz iſt geſcheitert, die Beſprechungen in Genf ſind geſchettert, und trotzdem erſchallt auf dem politiſchen Ruinenfeld zwiſchen Rom und Paris immer noch der zweifache Ruf:„On va causer avec PItaltel—Trattative con la Francia!“(d. h.„Plau⸗ dert mit den Italtenern! Zieht mit Frankreich!“) Der einfache Italiener aber, der nach jahrhundert⸗ alter politiſcher Erfahrung ſkeptiſch Gewordene, glaubt nicht an die„lateiniſche Schweſternſchaft“: lateiniſch iſt für ihn die Provinz Latium, die nichts mit dem keltiſchen Frankreich gemein hat. Die Suggeſtion des gedruckten und des geſprochenen Wortes hat auf ihn keinen Einfluß, denn er denkt ſich das Seine, wenn er auch die ſchön abgerundeten Phraſen der Zeitungen nachſagt. Der einfache Mann in Italien— und auch in den Größten der italieni⸗ ſchen Geſchichte ſteckt immer der„einfache Mann“— iſt Realiſt. Man macht ihm nichts weis. Er iſt kein Phantaſt. Auch in der Politik beharrt er im Agnoſtizismus. Einzig und allein den Tatſachen, den greifbaren und klar erſichtlichen, ſchenkt er Glau⸗ ben. Alles übrige behandelt er kunſtgerecht als Rhetorik. Am Caféhaustiſch kann er wohl rhetoriſch dte italteniſch⸗franzöſiſche Freundſchaft preiſen und loben, im inneren Forum jedoch weiß er, daß Feind⸗ ſchaft herrſcht. Es bürfte zur beſſeren Kenntnis der realpolitiſchen Lage in Europa nicht unnütz ſein, wenn man für einen Augenblick alle offiziellen Reden und Beteue⸗ rungen, alle eis⸗ und transalpinen Leitartikel, alle trügeriſchen Dokumente des italieniſch⸗franzöſiſchen Verſtändigungswillens überſchlägt, und einmal die Stimme dieſes„einfachen Mannes“ hört. Viel Merkwürdiges, viel Ungereimtes und Auf⸗ regendes hat uns der einfache Mann mitzuteilen. An⸗ ſichten, die in keiner italieniſchen Zeitung gedruckt werden könnten, Anſchauungen, die ſich nie mit dem offiziellen Standpunkt decken. Der einfache Mann iſt, wo immer er auch her⸗ ſtammen möge, aus Sizilien oder dem Aoſta⸗Tal, ſtets noch Römer, im klaſſiſchen Sinne des Wortes. Als Römer gehört das Mediterraneum ihm. Wenn es ihm aber nicht ganz gehören ſollte, ſo wird ihm ſein ſchönes Vaterland ſofort zum Balkan.„Das Mittelländiſche Meer“, ſo ſagt er,„kann nicht in verſchiedene Einflußgebiete aufgeteilt werden. Es kann nur franzöſiſch oder italieniſch ſein. Und die Paritätsforderung iſt ſomit nur eine zweckdienliche Finte, um das baufällige Friedens⸗ gebäude noch auf eine Zeitlang zu ſtützen.“ Das iſt der erſte politiſche Aphorismus des ſchlichten Italie⸗ ners. Weitere Aphorismen mögen hier folgen, Sprüche über Krieg und Frieden, wie man ſie in ge⸗ ſchloſſenen italieniſchen Geſellſchaften zu hören be⸗ kommt, Sätze, die einem auf der Straße, im Café, in der Oſteria zufliegen, Anſichten, die einem auf der er Oſteria zufliegen, Anſichten von Allen und Keinem, grundſätzliche Anſchauungen des italiniſchen Volkes, wozu man in Italien auch die Intellektuellen rechnen muß: „Kein Menſch in Italien will den Krieg, außer jenen, die große Wechſel nicht bezahlen können.“„Es wird nicht lange dauern, bis es zum Kriege kommt, Frankreich beginnt abermals, ſeinen jugoflawiſchen 2. Seite. Nr. 265 Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗ Ausgabe) Vaſallen auf Albanien zu hetzen. Der franzöſiſche Plan iſt, König Zog durch einen mit Geldmitteln organiſierten Aufſtand zu ſtürzen und Italien auf dieſe Weiſe zu einem Eingriff zu veranlaſſen, damit Muſſolini vor der Weltmeinung als Angreifer er⸗ ſcheine, und Frankreich wie im Weltkrieg durch geſchickt geheucheltes Märtyrertum die Sym⸗ pathien anderer Völker gewinne.“„Das Preſtige Muſſolinis wächſt mit jedem Tage und Italien hat durch eine friedliche Entwicklung der Dinge nur zu gewinnen. Das weiß Frankreich ganz genau, und deshalb hetzt Frankreich hinter deng uliſſen zum Kriege. Je länger der Frieden dauert, umſo gefährlicher wird die Lage für Frankreich“„Italien hat die unfruchtbarſten und ärmſten Kolonien die es über⸗ haupt gibt, und trotzdem hat es bereits einen großen Teil der tripolitaniſchen Küſte in einen Garten verwandelt. Frankreich hingegen benützt ſeine reichen und fruchtbaren Kolonien nur als Sammelbecken für das Menſchenmaterial zum kommenden Kriege. Wird Frankreich ſeine Neger auf den Kontinent transportieren können? Oder wird ein Krieg in Nordafrika losgehen? Italien hat nicht umſonſt den Marſchall Badoglio nach Tripolis entſandt!“„Und General Pariani, ein militärtſches Genie, ſitzt in Tirana!“„Und der beſte Diplomat Italiens iſt gegenwärtig Botſchafter in Berlin“„Die deutſche Preſſe iſt am anſtändigſten zum Faſeismus“ „Jedermann in Italien wünſcht die Verſtändi⸗ gung mit Deutſchland. Es iſt das einzige Land, das nie politiſchen Verrat an Italien geübt hat.“„Aus Angſt um ſeine bare Exiſtenz wird ſich Polen ſchließlich noch gegen Frankreich wenden“. „Die Deutſchen ſind gute Pſychologen geworden, und die Franzoſen haben ihre pſychologiſchen Fähig⸗ keiten eingebüßt“„Die Franzoſen ahnen nicht, was Muſſolini für uns bedeutet Kommt es zum Kriege, ſo werden die Stoßtruppen aus Univerſttätsſtuden⸗ ten beſtehen. Schon jetzt dienen ganze Truppen von Akademikern freiwillig zwei Jahre lang tm Heere.„Die Franzoſen kennen auch unſere techniſchen Mittel nicht; wir pfeifen aufs Eiſen“. „Wir wollen keinen Krieg, wenn aber Frankreich ihn will, ſo werden wir uns entgegenkommend zeigen.“ *** So klingt es wirr durcheinander im römiſchen Tag, ſo ſprechen und denken Italiener unter ſtich, während auf Palazzo Chigi die Geſichter zu ſteinernen Masken erſtarren und offiziell kein Ster⸗ benslaut vernehmbar wird. Wo immer man aber auch hinhorcht, wen immer man befragt, wird einem — falls überhaupt geſprochen wird— ſtets dieſelbe ſtereotype Antwort zuteil: Ueber kurz oder lang kommt es mit Frankreich zum Kriege. f Vielleicht ſind die verantwortlichen Leiter der italieniſchen Politik anderer Meinung. Vielleicht ge⸗ lingt es ihnen noch, einen neuen Krieg, ein neues großes Sterben, ein zweites Weltmaſſaker zu ver⸗ hüten. Um neue Zuverſicht zu ſchöpfen, müßten aber wenigſtens die Anzeichen zu einer Verſtändigung vorhanden ſein. Zwar haben die Zeitungen die Hetzkampagnen eingeſtellt. Doch könnte dies nicht noch Aergeres bedeuten, als Polemik und Widerpart? Nämlich die Stille vor dem Sturm? Raubüberfall auf einen Kaſſenboten — Leipzig, 11. Juni. Ein Kaſſenbote des Bank⸗ hauſes Knauth, Nachod u. Kühne wurde auf dem Wege von der Reichsbank nach dem Rathausring überfallen und beraubt. An der Ecke Markgrafen⸗ ſtraße und des Rathausringes ſtellten ſich ihm zwei Männer, die aus einem dort haltenden Kraftwagen geſtiegen waren, in den Weg, ſchoſſen auf ihn, verletzten ihn, griffen die Aktentaſche mit 15000 Mark Inhalt und flüchteten in dem Kraftwagen. Der Kaſſenbote hatte mehrere Schüſſe in den Oberſchenkel und in den Unterleib erhalten und brach infolge ſeiner ſchweren Ver⸗ letzungen zuſammen. Die Verfolgung der Räuber murde alsbald durch Kraftwagen aufgenommen. Die Verfolgten gaben mehrere Schüſſe auf ihre Verfolger ab, wodurch ein Aſphaltarbeiter ver⸗ letzt wurde. Die Räuber ſind zunächſt in nördlicher Richtung entkommen. Man nimmt an, daß es ſich um einen Berliner Kraftwagen handelt. Zum Kinderſterben in Lübeck — Lübeck, 11. Juni. Der Leiter des Lübecker Geſundheitsamtes, Obermedizinalrat Dr. A Utſtädt iſt, wie das Polizeiamt mitteilt, heute auf ſeinen Antrag hin bis auf weiteres beurlaubt worden. Die Jubiläumstagung des B. d. A. Jünfzig Jahre Arbeit für das Deutſchtum im Ausland Zuſammengefaßter Neberblick Salzburg, 10. Juni. Die Salzburger Tagung des VDA. und der mit ihm zuſammenarbeitenden öſterreichiſchen Organiſa⸗ tion, des Deutſchen Schulvereins Südmark, zeigte wiederum das gewohnte Bild des Neben⸗ und In⸗ einanderwirkens von Arbeitsſitzungen, Vorträgen und feſtlichen Veranſtaltungen. Auch eine überaus ſtarke Beteiligung der Jugend aus allen Gebieten Deutſchlands und Oeſterreichs trat wiederum hervor; aus dem Reich hatten 25 Sonderzüge Schüler und Studenten heraugebracht. Ebenſo kamen wie⸗ der neben reichsdeutſchen und öſterreichiſchen Reͤnern Auslandsdeutſche aus ganz Europa ſowie aus Nord⸗ und Südamerika zu Wort. Die vom Vorſitzenden, Freiherrn von dem Busſche, geleiteten Verhandlungen des Hauptausſchuſſes wur⸗ den in folgender Entſchließung zuſammen⸗ gefaßt Die Berichte auslanddeutſcher Vertreter gaben ein erſchütterndes Bild deutſcher Not und deutſchen Da⸗ ſeinskampfes in faſt allen Wohn⸗ und Siedlungs⸗ gebieten unſeres Volkstums. Der Gedanke eines nationalen Kulturrechts für Angehö⸗ rige einer Min derheitengruppe wird in den meiſten Staaten Europas trotz aller internativ⸗ nalen Schutzbeſtimmungen, feierlichen Rechtsvor⸗ ſchriften und Verſprechungen mißachtet. In beſtimm⸗ ten Gebieten nimmt der mit allen Mitteln ſtaatlicher Bedrückung geführte Kampf die Formen eines ſcho⸗ nungsloſen Ausrottungswillens an. Die Führer und Anhänger der nunmehr auf eine 50jährige erfolg⸗ reiche Arbeit zurückblickenden Schutzvereinsbewegung gedenken in dem Bewußtſein engſter Schickſalsver⸗ bundenheit und im Willen zur Opferbereitſchaft des zähen und heldenhaften Daſeinskampfes ihrer aus⸗ landdeutſchen Volksgenoſſen. Von den einzelnen Berichten, die in dieſer Eutſchließung erwähnt ſind, machte be⸗ ſonderen Eindruck, was ein ehemaliger landwirt⸗ ſchaftlicher Sachverſtändiger bei der deutſchen Bot⸗ ſchaft in Warſchau über das Schickſal der ſeit hundert⸗ fünfzig Jahren in Rußland anſäſſigen deut⸗ ſchen Bauern mitteilte, zumal die Erinnerung an die unglücklichen Auswanderer vom Herbſt vorigen Jahres noch lebendig iſt, von denen übrigens, wie ein Ueberſeedeutſcher berichtete, die nach Brafilien Gekommenen ſich dort ſehr zufrieden fühlen ſollen. Der weitaus größte Teil der rußlanddeutſchen Ko⸗ loniſten, deren Geſamtzahl 1,2 Millionen beträgt, empfindet nach der Verſicherung des Berichterſtatters die durch die zwangsweiſe Sozialiſierung der Land⸗ wirtſchaft und durch die religionsfeindliche Politik der Räteregierung für ſie geſchaffene Lage als ein ent⸗ ſetzliches Unglück. Zwar habe in der letzten Zeit der Terror gegen die große Maſſe der Bauern nachgelaſſen, aber es werde wieder anders kommen, und die deutſchen Bauern wünſchten ſehnlichſt, aus⸗ wandern zu können. Die deutſche Regierung, ſo meinte der Redner, dürfe nicht untätig bleiben, ſo ſehr ihr auch an guten wirtſchaftlichen und diploma⸗ tiſchen Beziehungen zu Rußland gelegen ſei. Sie müßte der Räteregierung ſagen:„Wir miſchen uns nicht in eure innerpolitiſchen Angelegenheiten ein; aber gebtunſere Volksgenoſſen heraus, die euch im Wege ſtehen und zugrunde gehen.“ Wir brauchten, ſo meinte der Redner, die Auswanderer nicht übers Meer gehen zu laſſen, ſondern könnten ſie ohne große finanzielle Opfer in Deutſchland unter⸗ bringen, beſonders in den durch die Landflucht be⸗ drohten Oſt marken. Der Bericht über Südtirol vertrat die Auffaſſung, daß ſich in dieſem Gebiet auch nach dem Beſuch des öſterreichiſchen Bundeskanzlers bei Muſſolini nichts gebeſſert habe. Es ſei un⸗ gerechtfertigter Optimismus, zu glauben, daß der Fafzismus ſein Verwelſchungsprogramm ändern werde. Wenn auch diplomatiſche Annäherungen not⸗ wendig und gut ſein mögen, ſo dürften doch Volks⸗ bewegungen nicht über die ſüdtiroler Frage zur Tagesordnung übergehen.„Zwiſchen Deutſchland und 3 Italien“, ſo ſchloß der Berichterſtatter,„ſteht Süd⸗ tirol“. Aus dem Bericht über Südoſteuropa ſei die allgemeine Bemerkung hervorgehoben, daß dort wie überall die Grenz⸗ und Auslanddeutſchen auf jede Stimme horchten, die ein Wiedererſtarken des deutſchen Volksgeiſts verkündet; freudig ſei die Glau⸗ bensäußerung Harnacks aufgenommen, daß die Verfallserſcheinungen im deutſchen Volk nicht über⸗ ſchätzt werden dürften, und daß Lebenswille und Arbeitseifer vielleicht ſtärker ſeien als je. Ein Vertreter der Deutſchen in Polen legte dar, daß die polniſche Regierung noch immer nicht den kleinſten Verſuch mache, die durchaus loyalen, dem Staat durch Fleiß und Sparſamkeit nützlichen deutſchen Mitbürger für ſich zu gewinnen. Auf dem wirtſchaftlichen wie auf dem kulturellen Gebiet werde die deutſche Minderheit immer mehr beſchränkt, und man dürfte ſich nicht wundern, wenn auch ſte ſich ein⸗ mal an den Völkerbund wende. Das polniſche Ver⸗ halten ſei um ſo aufreizender angeſichts der groß⸗ zügigen Art, wie Deutſchland und Preußen ihre pol⸗ niſche Minderheit behandeln. In der Hauptverſammlung erſtattete der geſchäftsführende Vorſttzende, Admiral Seebohm den Jahresbericht Seine allgemeinen Ausführungen liefen darauf hinaus, daß die guten Hoffnungen, die man für die Lage der Grenz⸗ und Auslanddeutſchen gehegt habe, als die Minderheitenfrage auf die Tagesordnung der Völkerbundverſammlung geſetzt wurde, ſich nicht er⸗ füllt hätten und daß heute die Schutzarbeit des VD A. noch notwendiger ſei als in den vergangenen fünfzig Jahren. Der Verein habe ſich günſtig weiterentwickelt. Der Ge⸗ famthaushalt des Vereins betrug im vergan⸗ genen Jahr 2 726850 Mark, ſeine Leiſtung bleibe aber immer noch unzureichend gegenüber der Not des Auslanddeutſchtums. Die weitern Darlegungen zeig⸗ ten die außerordentliche Mannigfaltigkeit der Unter⸗ ſtützungs⸗ und Aufklärungsarbeit des Vereins. In einer Sondertagung der Studenten⸗ und Jugend⸗ gruppen ſtand, einem Bericht der„Köln. Ztg.“ zufolge, der deutſch⸗öſterreichiſche Zuſammenſchluß auf der Tagesordnung, der nattrlich auch ſonſt vielfach an⸗ klang. Die Profeſſoren Graf Gleispach(Wien), Schüß⸗ ler(Roſtock) und Bornhauſen(Breslau) ſprachen darüber unter dem rechtlichen, dem geſchichtlichen und dem kulturellen Geſichtspunkt. Eine andere Sonderveranſtaltung, vom Reichs⸗ tagsabgeordneten Dr. Külz geleitet, galt der Bedeu⸗ tung des deutſchen Buches für die Betreuungs⸗ gebiete des VDA. a Eine Verſammlung der Frauengruppen gab Rückblick und Ausblick auf die Frauenarbeit im Dienſt des Volkstums. Vor den Jugendgruppen ſprach Dr. Bell(Kaſſel), der in einem Buch die Geſchichte des Vereins dargeſtellt hat, über dieſes Thema. Auch eine Verſammlung von Jung bauern ſei noch erwähnt, auf die, wie auf manches andere, der Bericht nicht weiter eingehen kann. Der Sonntagnachmittag brachte den glanzvollen Feſtzug, in dem die Jugend und die Salsburger Landestrach⸗ ten beſonders hervortraten; der Abend bot ein Weihe⸗ ſpiel auf der Veſte Hohenſalzburg. Eine Morgenfeier am Montag in landſchaftlich ſchönem Rahmen war der religiöſen und vaterländiſchen Erbauung gewid⸗ met, der Beſinnung einer deutſchen Volksgemein⸗ ſchaft, unabhängig von den Staatsgrenzen, wobei u. d. der ehemalige Reichskanzler Marx, Dr. Külz, Dr. Schlenker aus Düſſeldorf und Herr Kaſtenbein vom Deutſchnationalen Handlungsgehilfenwerband ſprachen. Am Nachmittag kamen die Vertyeter der akademiſchen Ortsgruppen zuſammen, am Abend führte die Spielſchar der Dresdner Schulgruppen ein Feſtſpiel auf:„Deutſche irren durch die Welt“ und abends war eine Schlußfeier mit Fackelzug der ge⸗ 1 Mittwoch, den 11. Juni 1930 Veriin— Moskau Drahtbericht unſeres Berliner Büro Berlin, 11. Jun Es ſcheint ſich num doch zu beſtätigen, daß die Sowjetregierung bei den augenblicklich in Moskau geführten Beſprechungen es ablehnt, bindende Zuſagen über die Betätigung der Kommuniſtiſchen Internationale in Deutſohland zu erteilen. Es wird jetzt auch an Berliner zuſtändiger Stelle zugegeben, daß die zwiſchen dem deutſchen Geſandten in Moskau und Herrn Litwinow gepflogenen Erörterungen ſich nunmehr darum drehen, feſtzulegen, ob und wann dieſer ganze Fragenkomplex dem bereits in früheren Verhandlungen vorgeſehenen Schlichtungsausſchuß ütbergeben werden ſoll. Flucht vor ruſſiſchen Agenten Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 11. Juni. Von amtlicher polniſcher Seite wird, wie die B. Z. berichtet, zu dem Fall Nau mo w, der bet der Station Biala Podlaſka aus dem Zuge ſprang, mitgeteilt, daß Naumow ſich durch ſeine Papiere als leitender Beamter der ruſſiſchen Handels vertretung ausweiſen konnte. Seinen Sprung aus dem fahrenden Zug er⸗ klärt er nicht als Selbſtmordverſuch, ſondern als Flucht vor den ruſſiſchen Geheimagen⸗ ten, die er zu ſeinem Schrecken im Zuge getroffen habe. Bereits an der belgiſchen Grenze habe en Verdacht geſchöpft, daß er von Agenten der G. P. U. verfolgt werde. Als ſein Zug Warſchau verlaſſen hatte, ſei in ſein Abteil ein unbekannter Mann ge⸗ kommen, der ihn in zudringlicher Form in ruſſiſcher Sprache über ſein Reiſeziel und ſeine Stellung zur ruſſiſchen Regierung auszufragen begonnen habe. Als er, Naumow, aus dem Zuge ſpringen wollte, ſei er von dem Unbekannten daran gehindert wor⸗ den. Es habe ſich ein kurzer Kampf entſponnen und ſchließlich ſei es ihm gelungen aus dem Zuge zu ſpringen. Naumow hat inzwiſchen eine offizielle Eingab⸗ an das polniſche Innenminiſterium gerichtet, in der er um vorläufige Bewilligung des Aufenthalts⸗ rechts in Polen bittet. Später will er nach Frank⸗ reich, aber keinesfalls nach Rußland zurückkehren. Letzte Melöungen 35 Opfer des Rheins — Köln, 10. Juni. In den wenigen heißen Tagen ſind in Köln ſchon zehn Jugendliche und ein Erwachſener ertrunken, im ganzen Rhein⸗ ſtromgebiet des Bereichs der Zentralſtelle zur Feſt⸗ ſtellung unbekannter Toten 35, und zwar außer den in Köln Ertrunkenen weitere dreizehn Ju⸗ gendliche und elf Erwachſene, Es iſt armit⸗ telt worden, daß es ſtets nur Ortsfremde wnren, die ſich in den Strom wagten, deſſen Tücke ſie nicht ahnten. Zum Teil ſind dieſe unvorſichtigen Schwäm⸗ mer direkt an den Kribben ins Waſſer gegangen, non dem ſtarken Strudel ſofort unter Waſſer gezogen worden und überhaupt nicht mehr zum Vorſchefn gekommen. Rückreiſe der Königin⸗Mutter — München, 11. Juni. Die Königin⸗Mutter Maria von Rumänien traf heute gegen 11 Uhr von Ober⸗ ammergau kommend mit dem Kraftwagen in Be⸗ gleitung ihrer Hofdame und des Adjutanten Oberſt von Zwiedeneck in München ein, begab ſich ſofort zum Hauptbahnhof und trat mit dem Orienterpreß die Rückreiſe nach Bukareſt an. Exploſionskataſtrophe — Neapel, 11. Juni. Bei Tunnelarbeiten für den Bau einer ſüditalieniſchen Waſſerkraftanlage ereig⸗ nete ſich in der Nähe von Avellino eine ſchlagwetter⸗ artige Exploſion, bei der fünf Arbeiter den Tod fanden und ſieben ſchwer verletzt wurden. Das Unglück geſchah in etwa 200 Meter Tiefe. In dem Stollen war kurz vorher eine Sprengladung zur Entzündung gebracht worden. Im Anſchluß daran wollte eine Gruppe von 20 Ax⸗ beitern ihre Arbeit in dem Schacht beginnen, wurde aber auf dem Wege zur Arbeitsſtelle von der nach⸗ ſamten Jugend und Zapfenſtreich. folgenden ſchweren Exploſion überraſcht. Muſikerziehung von heulte Tagung des Tonika⸗Do⸗Bundes. Gegenwärtig hält der Tonika⸗Do⸗Bun d, Verein für muſikaliſche Erziehung, hier eine Ta⸗ gung ab, zu der ſich nicht nur aus Maunheim und Umgegend, ſondern auch aus den umliegenden Ländern zahlreiche Teilnehmer eingefunden haben. Zur Eröffnung der Tagung hielt geſtern in der Turnhalle der Oberrealſchule einer der Dozenten, Ekkehart Pfannenſtiel, Dozent an der Päda⸗ gogiſchen Akademie in Kottbus, über die„Orund⸗ ſätzlichen Fragen der heutigen Mufik⸗ erziehung“ einen einſtündigen Vortrag, der für die weitere Oeffentlichkeit beſtimmt war. Neue Wege der muſikaliſchen Erziehung ſollen keine neuen Kniffe und Handgriffe bedeuten, ſon⸗ dern mit ihnen iſt gemeint eine andere Richtung in dor Pflege mufikaliſchen Empfindens. Der Wandel geht zurück auf ein inneres Bedürfnis und auf in⸗ nere Not, die ein Zeichen für die Wende der Zeit iſt. Denn alle Fragen der Erziehung ſind letzten Endes innere Fragen, die mit der ganzen Kultur in Zuſammenhang ſtehen. Was der Muſikfreund am heutigen muſikaliſchen Leben beklagt, iſt das Ueberhandnehmen des Schla⸗ gers und die immer größere Verbreitung der mecha⸗ niſchen Muſikausübung durch Sprechapparat und Radiv. Die Schuld darf man aber nicht der Technik an ſich zuſchieben, weil es vom Menſchen abhängt, wie und in welchem Geiſte er ſie verwendet. Die Schuld liegt auch nicht an der heutigen Jugend, die ja in Sport und Wandern zur Natur hinſtrebt und durchaus geſunde Anſätze zeigt. Vielmehr trägt die Schule ein groß Teil Schuld. Denn ſie reißt das Kind aus feinem Spielleben heraus, das ſo viele Anknüpfungspunkte für eine muſikaliſche Weiterar⸗ beit bietet, und ſtellt es hinein in ein Gefüge von vorgeſchriebenen Lernſtoffen, dem auch die ganze, dem kindlichen Weſen ſp fremde Einrichtung und Arbeit in der Schule unterworfen iſt. Geſang iſt eines unter den Fächern, ſei es ein Fach, wo Lehrer und Schüler ausſpannen und ſich erholen, ſei es ein Fach, das mit den andern wetteifern und ihnen gleichwer⸗ tige Leiſtungen zur Seite ſtellen will. Auch der Mu⸗ ſikunterricht will Können und Wiſſen ausbilden, die Verſchulung der Mufick verſtofflicht ſie zu⸗ gleich und entfremdet ſie damit dem wirklichen Le⸗ ben, zumal wenn die Lieder nicht kindesgemäß ſind. In dieſer Richtung wirkt auch unſere heutige öffentliche Muſikpflege. Sie wird getragen von den Künſtlern, die in jahrelanger emſiger Ar⸗ beit ſich emporbilden zum Genuß und zur Vermitt⸗ lung des Tiefſten und Höchſten in der Muſik, die dann auf dem Wege des Handelsgeſchäftes vor die Zuhörer treten, um ihnen Mittler und Führer zum Muſikerleben zu ſein. Für den Hörer iſt die Stunde beim Künſtler eine Feſt⸗ und Feierſtunde, die meiſt in kraſſem Gegenſatz zur Arbeit des Alltags ſteht. Dem wirklichen Leben wird ſo die Muſtk entfremdet. Aehnlich iſt es auch im Muſikleben der Chorver⸗ einigungen, wo auch fleißigſte Arbeit geleiſtet wird, um dann vor die Zuhörer hinzutreten und ihnen eine abſeits vom Alltagsleben liegende Feier⸗ ſtunde zu bieten, in der die lebendige Beziehung von Werk und Menſchen fehlt. Nur ein Ausweg iſt da zu ſehen: der Sing⸗ kreis, die freie Vereinigung von Menſchen, die zuſammenkommen, um ſich gegenſeitig anzuſingen, muſikaliſche Geſpräche zu führen. Hier iſt die Po⸗ Ilòõnphonde allein am Platze in ihrer urſprüng⸗ lichen Bedeutung als muſikaliſches Zwiegeſprüch, dem das Vorſingen in dem Konzert im Weſen zu⸗ wider iſt. Die Muſik war urſprünglich„Gebrauchs⸗ gegenſtand“ bei heiligen Handlungen, bei der Arbeit, bei häuslichen Verrichtungen, bei Feſten; der Alltag wurde nicht verſchönt durch Muſik, ſondern ſie emp⸗ fand ihn als ſchön. In dieſer Richtung geht das Streben der neuen Muſtkerziehung. Sie will Muſik wieder zum Au s⸗ druck des Alltagslebens machen, ſie verbin⸗ den mit Lebensgemeinſchaften und Freundſchafts⸗ bünden, ſie will auch Sport und Tanz in ihren Kreis zu ziehen ſuchen. Wenn dieſer Weg von Menſch zu Menſch betreten wird, dann löſen ſich ſo manche Nebenfragen der Methodik von ſelbſt, ſchon weil das Intereſſe größer iſt. Die bedeutſamen Ausführungen fanden lebhaften Beifall. Sind ſie doch auch ſehr geeignet, die Tonika⸗ do⸗Methode über den engen Rahmen einer neuen Handwerkskunſt hinauszuheben und ſie zur Trägerin einer muſikgeſchichtlichen Sendung zu machen.— b Nach Harnacks Tod Trauerfeier in Heidelberg Heidelberg, 11. Juni. Die Leiche von Exz. v. Har⸗ nack wurde hier in der Kapelle des Patholo⸗ giſchen Inſtituts aufgebahrt, wo eine kleine Trauerfeier in eügſtem Kreiſe ſtattfand. Außer den in Heidelberg weilenden Familienange⸗ hörigen nahmen daran einige Mitglieder der Hei⸗ delberger theologiſchen Fakultät und Vertreter der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſellſchaft zur Förderung der Wiſ⸗ ſenſchaften teil. Die Leiche v. Harnacks wird vor⸗ ausſichtlich in der Nacht zum Donnerstag in einem Kraftwagen von Heidelberg nach Berlin⸗Wilmersdorf übergeführt werden. Die Einäſcherun g in Ber⸗ lin dürfte am Freitag nachmitta g ſtattfinden, doch ſteht der Zeitpunkt noch nicht genau feſt. Beileid des Miniſterpräſtbenten Braun — Berlin, 11. Juni. Wie der Amtliche Preußtſche Preſſedienſt mitteilt, hat der preußiſche Miniſterprä⸗ ſident Dr. Braun an Frau von Harnack bas folgende Telegramm geſandt:„Zu dem uner⸗ warteten Heimgang Ihres hochverehrten Herrn Ge⸗ mahls ſpreche ich Ihnen, zugleich namens des preußiſchen Staatsminiſteriums, meine innigſte Teil⸗ nahme aus. Sein allumfaſſendes Wiſſen und ſeine hervorragenden Verdtenſte auf dem Gebiet der wiſſenſchaftlichen Forſchung haben das geiſtige Leben Verſtorbenen weit über die Grenze des deutſchen Vaterlandes hinaus dauerndes Gedenken geſichert, — Auch Staatsſekretär Dr. Weismann hat Frau Prof. von Harnack ſein Beileid ausgeſprochen. i Harnacks Nachfolger Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 11. Juni. Als Nachfolger Harnacks in der Leitung der Kaiſer Wilhelm⸗Geſellſchaft wird, wie die„B..“ mitzuteilen weiß, in wiſſenſchaftlichen Becker angeſehen. heimiſche Opern⸗ und Konzertſängerin Frau Elſe Flohr gab im Kurhaus zu Wiesbaden ein Konzert. Die Wiesbadener Preſſe ſchrieb darüber:„Badeblatt. 7.. Elſe Flohr verfügt über eine helle, biegſame, hochſtrebende Stimme. Auf vornehmer Linie bewegte ſich die geſangliche Kultur; namentlich die Ausſprache verdient rühmend hervorgehoben zu werden Tageblatt“:„. ihre tragfähige Sopranſtimme be⸗ ſticht durch eine wohlgepflegte Geſangskultur und ge⸗ ſtattet eine reiche Nüaneierung im Vortrag „W. Zeitung“:„. beſitzt in ihrem Sopran ein Or⸗ gan von heller Leuchtkraft und Leichtigkeit, das eine trefflichen Ausbildung erfahren hat und beſonders in der Höhe ſtrahlend wirkt. Ebenſo iſt ihre Vortrags⸗ weiſe, die noch dazu von eßner ſehr deutlichen Aus, ſprache unterſtützt wird, ſehr natürlich und ſchlicht O Ein Münchener Bildhauer erhült den Villa⸗ Romana⸗Preis. Anläßlich der diesjährigen Künſtler⸗ bund⸗Ausſtellung in Stuttgart wurde dem Münchener Bildhauer Joſeph Henſelmann 1 Auftrage des Deutſchen Künſtlerbundes der Villa⸗ Romana⸗Preis verliehen. Der Preis ſetzt den Preis⸗ träger in die Lage, ein volles Jahr in der in Florenz gelegenen Villa Romana frei zu wohnen. — des deutſchen Volkes ungemein bereichert und dem Obendrein erhält der Künſtler noch einen Barpreis von 2000 Mark. N N Pariſer Kreiſen der frühere preußiſche Kultusminiſter Prof. 8 O Mannheimer Künſtler auswärts. Die ein⸗ rw... ²·-m.. Err, ee, . n st ** 8 . 1 3 1 Mittwoch, den 11. Juni 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 285 Gewerbesteuer der freien Berufe Von Rechtsanwalt Lindeck, Mannheim Am 28. Mai haben die Vorſtän de ſämtlicher badiſchen Anwalts vereine in Gemeinſchaft mit dem Borſtand der Badiſchen Anwalts⸗ kammer in Freiburg i. B. eine Ve rſammlung abgehalten, um zu der Frage der Aus de huung der badiſchen Gewerbeſteuer auf die freien Berufe Stellung zu nehmen. Es iſt dies eine Maßnahme, durch die die Anwaltſchaft aufs ern⸗ ſteſte und empfindlichſte betroffen wird, und der um ſo größere Bedeutung zukommt, als ſich gerade die Anwaltſchaft in ihrer großen Ueberzahl in einer Not⸗ lage befindet, die durch Geſetzgebung und allgemeinen wirtſchaftlichen Niedergang weſentlich verſchärft wor⸗ den iſt. In der Verſammlung kam daher auch in all⸗ ſeitiger Uebereinſtimmung der ſtarke Unmut darüber zum Ausdruck, daß man in Baden der Anwaltſchaft dieſe Belaſtung in unverſtändlicher Haſt auferlegt hat, ohne daß man ſich die Mühe gemacht hätte, die rechtlichen und tatſächlichen Vorausſetzungen zu prü⸗ ſen und die Wirkungen zu ermeſſen. Gegengründe wurden nicht beachtet, Vertretungen der freien Berufe zu hören, hielt man für überflüſſig. Die parlamen⸗ lariſche Erledigung im Landtag wurde derart durch⸗ gepeitſcht, daß man ſich des Eindrucks der Schwäche und der Unſicherheit nicht erwehren kann, zumal das im Entwurf längſt vorliegende Reichsgeſetz über Steuervexeinheitlichung die freien Berufe— deren Einkommen ausſchließlich auf perſönlicher, noch dazu ſtark gefährdeter Arbeit beruht— von der Entrich⸗ tung einer Gewerbeſteuer freiläßt. Was die rechtliche Seite angeht, ſo wird die badiſche Anwaltſchaft mit allen gebotenen Mitteln gegen die Einführung dieſer ungerechten und einſeitigen Be⸗ laſtung ankämpfen. Solange ſie aber beſteht, muß die Anwaltſchaft darauf bedacht ſein, dieſe Belaſtung von ſich abzuwenden, da ſie für die Mehrzahl der Anwälte in der Tat untragbar iſt und zu einer ſteuerlichen Bedrückung ſchlimmſter Art führen würde. Die Oeffentlichkeit weiß leider viel zu wenig, ein wie großes ſtaatspolitiſches Intereſſe an der Erhaltung eines innerlich geſunden, leiſtungsfähigen und unab⸗ hängigen Anwaltsſtandes beſteht. Um ſo mehr ſind ſeine verantwortlichen Organe verpflichtet, alles zu tun, um den drohenden Schaden abzuwenden. Im Bewußtſein dieſer Verantwortung, haben die oben bezeichneten Vorſtände in der Freiburger Verſamm⸗ lung den Beſchluß gefaßt, daß die badiſchen Rechtsanwälte verpflichtet ſind, zur Deckung der badiſchen Gewerbeſtener in allen Sachen einen Zuſchlag von 8 v. H. zu den Gebühren zu erheben Die Einhaltung dieſer Verpflichtung wurde zur Standespflicht erklärt, ihre Verletzung hat diſziplinäres Einſchreiten zur Folge. Es darf erwar⸗ tet werden, daß das rechtſuchende Publikum dieſer Maßnahme volles Verſtändnis entgegenbringen wird. Ein Roſarium geplant edaßt uns dis Zeit genießen und unſeren ſchnel⸗ len Lebensgang mit Roſen betreuen, ſagt uns Her⸗ der ſo treffend in ſeinem Gedicht„Zeit und Roſen“. Erfreulich iſt es, daß in den letzten Jahrzehnten durch Roſenzüchter, Roſenfreunde und ſtädtiſche Gar⸗ tenverwaltungen der Roſe eine beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit zuteil wurde. Auch in Mannheim iſt man auf dem Wege, dem Beiſpiel anderer Städte unſeres engeren Heimatlandes zu folgen. So entſtand zu⸗ nächſt die prächtige Roſenanlage am Phi⸗ loſophenplatz mit der Poyantharoſe„Gruß an Aachen“, die als breite Einfaſſung mit 6 Roſenreihen die große ſattgrüne Raſenplatte umſchließt und mit ihrem Blütenreichtum alle Beſchauer erfreuen wird. Auch die mit Roſen bepflanzten zwei großen Rondells vor dem ſtädtiſchen Kranken⸗ haus werden Bewunderung auslöſen. Alle Freunde der Natur und beſonders die der Roſen begrüßen es aufrichtig, daß die Stadt Mannheim bis zum Sommer 1992 vielleicht auch ein Roſarium haben wird; denn um dieſe Zeit wird die Haupttagung des Vereins Deutſcher Roſenfreunde hier ſtallfinden, die mit einer großen Freiland⸗ und Schnittroſenſchau verbunden iſt. Die wunderbare und unvergeßliche Jubiläumsausſtellung 1907 wird vielen Tauſenden noch in angenehmer Erin⸗ nerung ſein. Bei der Roſenſchau 1932 werden wieder die bedeutendſten Roſenſchulen herzlich gerne unſerer Vaterſtadt ihre Aufwartung machen und dabei die neueſten Errungenſchaften auf dem Gebiete der Neu⸗ züchtung zeigen. Man hält an der Ueberzeugung ſeſt, daß das bei den Ausſtellungshallen geplante Roſarlum im Verbande mit den anderen Anlagen Mannheims Ruhm und Ehre durch ſeine Großzügig⸗ keit erhöhen wird. Die Mannheimer Blumenfreunde werden dann nicht mehr gezwungen ſein, nach Karls⸗ ruhe, Heidelberg oder Ludwigshafen zu gehen, um dort den Blütenzauber zu bewundern, wenn ihnen die Heimatſtadt ebenſo ſchöne Genüſſe zu bieten ver⸗ mag. Die Roſenfreunde der Haus⸗ und Kleingärten werden in dem Roſarium reiche Anregung und Be⸗ lehrung finden, ſofern es dem Forſchungs⸗ triebe der Naturfreunde dadurch Rechnung trägt, daß es die Stammes⸗ und Entwicklungsgeſchichte der „Königin Roſe“ zeigt. „Roſenfreunde ſind Menſchenfreunde.“ * * Sängererfolge. Bei dem nationalen Geſangs⸗ wettſtreit, der aus Anlaß des ſilbernen Doppeljubi⸗ läums der Geſangvereine„Harmonie“ und„Flora in Viernheim am Pfingſtmontag ſtattfand, errang der Arion Mannheim, Iſenmannſcher Männer⸗ chor, mit 247 Punkten den erſten Preis. Der unter der Stabführung von Muſikdirektor Din an d ſtehende Verein hat in dem Wettbewerb die andern Vereine hinſichtlich der Punktzahl bedeutend über⸗ llügelt, ſodaß ihm außerdem noch ein Ehrenpreis, ein Amerikanerpreis und ſogar der Dirigentenpreis zu⸗ fiel. Der Arion hat durch dieſen Sieg bewieſen, daß er eine ausgezeichnete Stimmkultur betreibt. Für die künſtleriſchen Fähigketten des Herrn Di⸗ nand iſt es bezeichnend, daß der Pflichtchor nach ſchriftlichem Urteil der Preisrichter als„prachtvoll ausgearbeitet“ befunden wurde. Der ebenfalls unter der Leitung des Herrn Dinand ſtehende Geſang⸗ verein„Aurelia“ ⸗Ilvesheim errang in der Landklaſſe den zweiten Preis. Geburten ⸗Aeberſchuß in Mannheim Starkes Abſinken der Todeskurve Im Jahr des Unheils 1930 jagen ſich die Hiobs⸗ botſchaften. Man muß mit Rieſenfernrohr ſuchen, wenn man„Silberſtreifen am Horizont“ ſehen will Wir haben einen gefunden und halten, um unſeren cee c deſSeſfff Gel f ffierbg ret J ph 0 20⁰ — CEBURAHEN- 150 E USERS0HU SS 200. 7 50 450 5 400 NE 3 12920 n Leſern eine kleine Freude zu machen, ihn in einer Zeichnung feſt: der Geſundheitszu ſt and un⸗ ſerer Mitbürger hat ſich gebeſſert. In der Statiſtik, die das Reichs⸗Geſundheits⸗ amt wöchentlich über Geburten, Krankheiten, Todes⸗ fälle in den Großſtädten Deutſchlands herausgibt, befindet ſich auch unſere Stadt. Wir haben das Zah⸗ lenmaterial durchſtudiert und konnten zu unſerer Freude zu dem Ergebnis kommen, daß dieſer milde Winter wohltuend gewirkt hat. Um ein klares Bild zu gewinnen, ſind die Geburten und To⸗ desfälle, die zwar innerhalb der Mauern unſerer Stadt eintraten und daraufhin vom Standesamt regiſtriert werden mußten, aber Ortsfremde betra⸗ fen, nicht berückſichtigt. Wir zeigen nur das Leben und Sterben der Bürger der Stadt. Auch der ver⸗ änderten Bevölkerungsziffer iſt Rechnung getragen worden. Darum ſind die Jahresdurchſchnittsziffern für Geburten und Todesfälle miteinander vergli⸗ chen, die für die einzelnen Monate auf 10 000 Ein⸗ wohner errechnet wurden. Aus den in letzter Zeit vielfach erörterten Grün⸗ den weiſt die Zahl der Geburten nur geringe Ver⸗ änderungen auf, zumal auch nach einem Grippejahr, wie dem von 1929, zunächſt keine Beſſerung in dieſer Beziehung eintreten konnte. Von Bedeutung iſt das ſtarke Abſinken der Todeskur ve. In⸗ folgedeſſen hat ſich der Geburtenüberſchuß viel günſtiger geſtellt als im Vorjahr. Das hat den Erfolg, daß unſere Stadt bei ihrem Wachs⸗ tum weniger als bisher auf den Zuzug von außer⸗ halb angewieſen iſt. Alſo eine Konſolidierung der Bevölkerungsentwicklung Mann⸗ heims! Evangeliſche Landesſynode Ausſprache über Gottesdienst und kirchliches Leben Die 5. öffentliche Sitzung, die am 6. Juni um 8 Uhr mit Morgengebet des Abg. Weigele eröffnet wurde, beſchäftigt ſich aus⸗ ſchließlich mit dem Hauptbericht, den der Oberkirchenrat der Synode vorgelegt hat, In dem Hauptbericht, der in einer Broſchüre grö⸗ ßeren Formats mit 27 Seiten gedruckt vorliegt, gibt die Oberkirchenbehörde eine Ueberſchau über die wichtigſten kirchlichen Ereigniſſe und ein Bild des kirchlichen Lebens in den letzten drei Jahren; zu⸗ gleich werden darin alle Fragen und Aufgaben be⸗ rührt, die heute die Kirche zur Löſung und Erfül⸗ lung drängen. Abg. Paret(lib.) berichtet über die Ausſchußverhandlungen. Ein Preſſebericht kann nur das hervorheben, was in der Plenarſitzung Anlaß zu Diskuſſionen und Entſchließungen gegeben hat. Eine wichtige, die Pfarrer als Theologen ange⸗ hende Sache, iſt ihre wiſſenſchaftliche Weiterbildung. Ihr ſollen auch die ſog. Pfarrſynoden dienen. Ihre Neugeſtaltung befürwortet ein Antrag, den Abg. Hofheinz⸗ Grötzingen(pos.) damit motiviert, daß der Pfarrer der Volkskirche mit der ganzen Pro⸗ blematik ſeiner Zeit in Verbindung ſtehen müſſe. Dazu äußern ſich die Abgg. D. Frommel(dk.), Fiſcher(ok.) als Vorſitzender des Wiſſenſchaft⸗ lichen Predigervereins, Löw lolksk.) und Kirchen⸗ präſident D. Wurth, der die Befriedigung beſon⸗ derer Einzelwünſche für die Ausgeſtaltung einer Pfarrſynode auch für die Zukunft in Ausſicht ſtellt. Der vorgelegte Antrag wird bei 5 Enthaltungen an⸗ genommen. Im Hauptbericht iſt auch die Rede von den Aeußerungen der Oberkirchenbehörde zu den verſchiedenen Fragen und Ereigniſſen der jüngſten Zeit, ſo zum„Zeittheater“. Abg. Brauß(poſ.) fordert, daß die Kirche, je mehr ſich das Kulturleben der Zeit von ſeinen chriſtlichen Grundlagen löſt, ihrem Auftrag gemäß zum ver⸗ irrten und verwirrten Volk als ſein Gewiſſen öf⸗ fentlich rede. Abg. Krönlein(pos.) gedenkt der verfolgten Chriſten in Rußland und wünſcht ein Wort herzlicher Anteilnahme von der Synode. Ein Antrag der volkskirchlichen Gruppe wünſcht, daß die Landesſynode die Ueberzeugung ausſpreche, die Kirchenregierung und der Oberkir⸗ chenrat wollen die ſtrengſte politiſche Neutralität der Kirche wahren. Dieſer Antrag findet nicht die erforderliche Majorität; viele Abgeordnete enthalten ſich der Stimme. Beim Abſchnitt „Gottesdienſt und kirchliches Leben“ erwähnt Abg. Weigele(pos.), daß auch auf dem Lande kurze Frühgottesdienſte Anklang gefunden haben. Ein Antrag ſpricht den Wunſch aus, daß das Miniſterfſüm des Kultus und Unter⸗ richts erſucht werde, am 25. Juni die Zeit von—10 Uhr den evangeliſchen Schülern zur Abhaltung von Schulfeiern zur 400⸗Jahrfeier des Augsbur⸗ giſchen Bekenntniſſes frei zu geben. Abg. Barner (poſ.) beſpricht die Schülergottesdienſte überhaupt und befürwortet den geſtellten Antrag. Abg. Ehr⸗ mann(pos.) ladet zur 400⸗ Jahrfeier in Bret⸗ ten, dem Geburtsort Melanchthons, am 22. Juni ein. Abg. Hofheinz Heidelberg(lib.) weiſt auf die Ueberlaſtung der heutigen Schüler hin, die einer Entſpannung bedürfen. Er ſchlägt vor, die Schüler⸗ gottesdienſte, deren Bedeutung nicht verkannt wer⸗ den ſoll, in die Zeit der Dämmerung zu verlegen; er fordert, daß ſie in einer dem Kindesgemüt ent⸗ ſprechenden Weiſe gehalten werden. Abg. Herr⸗ mann(poſ.) ſagt, daß ſich die Schülergottesdienſte als Frühgottesdienſte, denen auch Er wachſene anwohnen, in der Großſtadt bewährt jaben. Der auf die Schülerfeier am 25. Juni bezügliche Antrag wird einſtimmig angenommen. Zum Punkt Chriſtenlehrgottesdienſte äußern ſich Abg. Weigele und Kirchenpräſident D. Wurth; der Kirchenpräſident dankt allen Gemein⸗ den, die es verſtanden haben, die Chriſtenlehrpflich⸗ tigen zu ihren Gottesdienſten, die durchaus nicht ſchulmäßigen Charakter haben dürfen, beizuziehen. Die Bedeutung der Kirchenchöre, die nicht nur den Kunſtgeſang pflegen, ſondern auch das Sin⸗ gen aus dem reichen Liederſchatz der Kirche heben ſollen, wird von dem Abg. v. Göler(poſ.) betont. Dem Ausdruck des Dankes, den der Hauptbericht dem im Herbſt zurücktretenden Profeſſor der Theo⸗ logie und Leiter des Theologiſchen Seminars in Hei⸗ delberg, Geh. Kirchenrat D. Bauer, widmet, ſchließt ſich die Synode an. Ein Antrag, der es für nötig erklärt, daß in den größeren Gemeinden den Vikaren durch ihre Pfarrer Gelegenheit zur Seelſorge gegeben werde, wird einſtimmig gutgeheißen. Beim Kapitel Arbeit an der Jugend rühmt Abg. Hußer(pos.) den Segen der Kleinkin⸗ derſchule und der Mutterhäuſer für Kleinkinder⸗ ſchweſtern in Karlsruhe und Nonnenweier, Abg. Rothenhöfer(lib.) fügt den Dank an das Mannheimer Mutterhaus hinzu. Daß das Schulgebet ernſtlich geübt wird, wünſcht Abg. Dittes(pos.). Eine kurze Debatte erhebt ſich über den neuen Ka⸗ techismus. Abg. D. Frey(lib. kritiſtert ihn, während ihn Abg. Ro ſt(poſ.) lobt. Abg. Hofheinz⸗ Heidelberg ſagt, daß ein gemeinſames Lied, von den Kindern beider Konfeſſionen geſungen, oft der ſtim⸗ mungsvollſte Beginn des Unterrichts iſt. Abg. Ben⸗ der Mannheim erwähnt die Tatſache, daß in Mannheim von der geſetzlichen Beſtimmung über das Schulgebet nur in verſchwindenden Ausnahmen Gebrauch gemacht wird. . dd ͥ⁰ꝙ d AAA ã ͤ ͤ e è Mit Luftſchiff Graf Zeppelin“ Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ wird auf ſeinen demnächſt wieder beginnenden Rundfahrten gewöhn⸗ liche Briefe bis zu 20 Gramm und Poſtkarten an Empfänger in beliebigen Beſtimmungsorten beför⸗ dern. Die Geſamtgebühr beträgt 1./ für eine Poſtkarte und 2 R/, für einen Brief; in dieſer Höhe ſind die Sendungen durch die Luftpoſt⸗ oder andere Freimarken freizumachen. Die Sendungen müſſen den Vermerk tragen„Mit Lutfſchiff Graf Zeppelin“ und dem Poſtamt in Friedrichshafen(Bodenſee) in einem freigemachten Umſchlag(Freigebühr für den innerdeutſchen Verkehr) unter der Anſchrift„Sen⸗ dungen für das Luftſchiff Graf Zeppelin⸗Poſtamt Friedrichshafen(Bodenſee)“ überſandt werden. Bis Ende Auguſt ſind u. a. in Ausſicht genommen: Fahrten innerhalb Deutſchlands(füddeutſche Alpen, Pfalz, Rheinland, Weſtfalen, Berlin, Norddeutſch⸗ land uſw.); Fahrten nach der Schweiz, Niederöſter⸗ reich und Vorarlberg; Fahrten nach England, Tene⸗ riffa, Island, dem Nordkap, ferner eine Mittelmeer⸗ und eine Oſtſeefahrt. Die Deutſche Reichspoſt behält ſich vor, die Sen⸗ dungen mit dem Luftſchiff bis zu einem Landungsort, einer Abwurfſtelle oder nach Friedrichshafen(Bo⸗ denſee) zurückbefördern zu laſſen. Die Sendungen erhalten den Abdruck eines Zuſatzſtempels„Mit Luftſchiff Graf Zeppelin befördert“. Die Freimarken der an Bord des Luftſchiffes ausgelieferten Sen⸗ dungen erhalten den Bordſtempel mit der Orts⸗ angabe„Luftſchiff Graf Zeppelin“. Bei den in Aus⸗ ſicht genommenen Fahrten ſind u. a. auch Zwi⸗ ſchenlandungen auf deutſchem Boden vorge⸗ ſehen. Hierbei bietet ſich gleichfalls Gelegenheit, dem Luftſchiff Poſt mitzugeben; die Sendungen werden wie die an das Poſtamt in Friedrichshafen(Boden⸗ ſee) eingeſandten Poſtſendungen behandelt. * * Autobus rutſcht die Böſchung hinunter. Bei einem Ausflug von etwa 40 Schulkindern aus Käfer⸗ tal nach Hemsbach geriet heute vormittag ein Auto⸗ bus der O..G. zwiſchen Viernheim und Weinheim an einer ſtarken Straßenbiegung auf das Bankett und rutſchte die Böſchung hinunter. Mit Ausnahme eines Kindes, das eine Schnittwunde am Oberſchenkel erlitt, kamen die Inſaſſen des Autobus mit dem Schrecken davon. Der Sachſchaden iſt nicht nennenswert. * Beim Feſtbankett der 111er am Pfingſtſonntag abend ſang unſere einheimiſche Konzertſängerin Frau Homann ⸗Webau die Arie der Rezia aus„Obe⸗ ron“ und das von Kapellmeiſter Ottvo Homann⸗ Webau vertonte„Lied der Emden“. Beide Darbie⸗ tungen wurden mit reichem Beifall aufgenommen. In unſerem Bericht über die Veranſtaltung blieben dieſe Geſangsvorträge verſehentlich unerwähnt, was wir heute gerne nachholen. Partei⸗Nachrichten * Verſammlung der Deutſchnationalen Volkspartei. Dis Verſammlung, die die Deutſchnationale Volkspartei auf Freitag abend ins Wartburghoſpiz einberufen hatte, um ein Referat des Reichstagsabgeordneten Dr. Hane mann men, war gut beſucht. Der Vorſitzende, Stadtverordneter Irſchlinger, begrüßte den Redner und beſonders die aus Schwetzingen und Weinheim erſchienenen Parteifreunde und dankte am Schluß dem Vortragenden für die äußerſt intereſſanten und ſehr beifällig aufgenommenen Ausßfüh⸗ rungen. Veranſtaltungen cVolkshochſchule. Morgen Donnerstag, den 12. Junk, abends. findet im Harmonteſaal die zweite KRammer⸗ muſik⸗Stunde mit Werken von Beethoven, in die Profeſſor Rehberg einführen wird, ſtatt. Leue Heſſe⸗Sinzheimer, David Altyzer und Pro⸗ feſſor Willy Rehberg ſpielen die Trios op. 1 Nr. 2, op. 70 Nr. 2 und die Cello⸗Sonate op. 69. Jilm⸗Runoͤſchau Ein neuer Tauber⸗Tonfilm Alhambra— Schauburg:„Das lockende Ziel“ Es iſt nicht ſo einfach, von der Bühne vor das Objektiv zu treten, ſelbſt wenn man bereits einige Routine vor dem Mikrophon(Radio und Grammophon) beſitzt. Auch Richard Tauber hat ſich die vollkommen anderen Vorbedingungen der Filmarbeit und die hbeſonders ſchwierigen Neben⸗ umſtände des Tonfilms erſt gewöhnen müſſen, um zu einer runden Leiſtung zu gelangen. Was aber ſeinem erſten Tonfilm noch als Schlacken anhaftete, iſt in ſeinem neuen hundertprozentigen Sprech⸗ und Geſangsfilm„Das lockende Ziel“ größtenteils abgeſtreift, wenngleich Richard Tauber noch immer nicht ganz die Poſe des Bühnenſtars ablegen konnte. Betrachten wir den neuen Tonfilm als das, was er wohl ſein will, als Unterhaltungsfilm, dann kann unbedenklich geſagt werden, daß der Film in der Richtung der Film⸗ operette einen weſentlichen Fortſchritt getan hat, weil Sufet und Darſtellung das Genre des öſterreichiſchen Volksſtuckes mit Geſang ſehr glücklich getroffen hahen. Die Verfaſſer Hoerbiger und Forſter legten dem Film eine Hand⸗ lung unter, die der Tauberſchen Volkstümlichkeit wohl am eheſten gerecht wird, da ſie den etwas ſteilen Aufſtieg des ebenſo„jungen“ wie fröhlichen Dorfwirtes Toni zum be⸗ bejubelnden Tenor der deutſchen Reichshauptſtadt unter Ausnutzung aller filmiſchen Möglichkeiten zeigt. Richard Tauber ſelbſt iſt geſanglich in beſter Verfaſſung und— ab⸗ geſehen von der ſchon gemachten Einſchränkung— recht friſch und natürlich im Spiel. Die Tonwiedergabe der Lie⸗ der(Fritz Rotter) und der Muſik(Paul Deſſau) kann be⸗ friedigen, während die Sprache— auch der allgemein gut typiſierten Partner— da und dort noch zu wünſchen übrig läßt. Im ganzen ein ſompathiſcher Film, der inhaltlich nicht zu ſchwer gewertet werden will, aber immerhin ſehr ſauvere Tonfilmarbeit bietet. 18 —— Kommunale Chronik Annahme des Karlsruher Voranſchlages Der Bürgerausſchuß Karlsruhe hat dieſer Tage nach dreitägiger Beratung den ſtädtiſchen Voranſchlag unverändert angenommen. Auch die Erhöhung des Waſſergel⸗ des und die Einführung der Zählermiete wurden nach dem Vorſchlag des Stadtrats mit 51 gegen 38 Stimmen angenommen. Sämtliche Abänder⸗ ungsanträge wurden abgelehnt, ſo die Anträge des Zentrums und der Deutſchen Volkspar⸗ tei über Aufhebung der Regiebetriebe, des Fuhr⸗ parks und der Weinkellerei. Vor der Schlußabſtim⸗ mung erklärte die Zentrumsfraktion, daß ſich wegen der Nichtberückſichtigung ihrer Streichungsanträge ein Teil ihrer Mitglieder der Stimmen enthalten werde. Gegen den Schluß der Sitzung gab es noch einen Zuſammenſtoß zwiſchen Kommuniſten und Sozial⸗ demokraten wegen Meinungsverſchiedenheiten über den Fürſorgeetat. Der Tumult ſteigerte ſich derart, daß die Sitzung für kurze Zeit unterbrochen wer⸗ den mußte. —.——ͤ——— Aus Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 12. Juni .30 Uhr: Köln: Kurkonzert aus Bad Pyrmont. .00 Uhr: Frankfurt: Kurkenzert aus Bad Nauheim. .45 Uhr: Frankfurt: Vortrag anläßl. der Hauptver⸗ ſammlung des Vereins Deutſcher Chemiker. 15.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Jugendſtunde. 19.00 Uhr: Trankfurt, Stuttgart: Konzert. 16.25 Uhr: München: Klavierkonzert. 17.25 Uhr: München: Kammermufik. 18.05 Uhr: Frankfurt: Zeitfragen; Stuttgart Vortrag. 18.35 Uhr: kfurt, Stuttgart: Vortrag. Frank ⸗ ran 19.30 Uhr: Breslau, München: Konzert; tutt Bud ape ſt: furt, S gart: Sporthumor;: Oper. 19.45 Uhr: London 3: Konzert. 20.00 Uhr: Hamburg: Literariſch⸗muſikaliſches Städte⸗ bild Wien, Königswuſter haufen: Das deutſche Lied; Köln: Meiſter der Operette: Leharz Belgrad, Stockholm: Konzert; Kaſchou, Prag, Preßburg: Operette„Mädchen aus dem goldenen Mit. Wien: Das Wiener Lied; Zürich: Moderne Muſik. 5 20.15 Uhr: Berlin: Rich. Strauß ⸗Konzert; Frank furt, Stuttgart: Italieniſcher Abend; Warſchau: Konzert. 20.30 Uhr: München: Tage im Allgäu: Oberſtöoorf und Nebelhorngipfel; Mailand: Oper„Mahl der Spötter“; Turin: Konzert: Os lo: Kommermuſik. 20.45 Uhr: Köln: Isländiſcher Abend. 21.00 Uhr: München: Sinfoniekonzert; Toulouſe: Konzert; Rom: Opernabend. 21.15 Uhr: Homburg, Budapeſt, Wien, Zürich Serenaden vom Wiener Joſefsplatz. 21.39 Uhr: London 1: Cellokonzert; London 2: Tanz⸗ muſik:; Graz: Konzert. 22.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Drei Schweizer Dichterinnen; London 3: Oper„Aida“; Stockholm Konzert. 22.15 Uhr: Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg: Orgelkonzert; Graz: Tanzmuſik. 22.30 Uhr: Breslau: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik; Budapeſt: Zigeunermuſik; London 3: Tan fk. 23.00 Uhr: Turin: Konzert; Warſchau: Tanzmuſfik. 23.20 Uhr: Frankfurt, Stuttgort: Leſeſtunde. .00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Von Ame ⸗ ri ka: Boxkampf Schmeling Sharkey, Brünn, Schluß des redaktfonellen Teils Schöne weiße Zähne.„Auch ich möchte nicht verfehlen, Ihnen meine größte Anerkennung und vollſte Zufriedenheit über die „Chlorodont⸗Zahnpaſte“ zu übermitteln. Ich gebrauche 2 Thlorodont“ ſchon ſeit Jahren und ich werde ob meiner ſchönen weißen Zähne oft beneidet, die ich leßten Endes nur durch an täylichen Gebrauch Ihrer Chlorodont⸗Zahnpaſte“ erreicht habe.“ C. Reichelt, Schwerz, Amt Niemburg, Saalkreis Ehlorodontz 3„ und 1 Pik., Zahnbürsten, Mundwaſſer 1 Mz. ter Qualität. In allen Chlorodont⸗Verkaufsſtellen zu haben. 4. S 5 Seit 2 3 Nr. 265 5 1 85 die zu Heid 1oß t ei 0 eini ſch 2 8 Elch ger m 5. al 2 rnb oſt en oche E H 5 Schr e a. 5 rg 5 la Da leg. 5 er uf up legt er ot er n en ist 8 A 1 51 the Di po 50 ra N 1 nd veit nb ii ſt u H 5 e ur er i 2 tte ur E k r Hei E nue nd i k 3 W̃ 9 Hei aft ide 5 M pur vor an ar age Mü 3 lber Das an 5 teil er vo n a inch er a irg ab 8 uhei 8. 125 6 ar ie dn. e 1 Radi ni 1 Jürick ad Lini 5 s iſt 18lä Mai be re rab der kei aum Zeit 8. dere Bal it,. men bremen t. a bad 9 5 9 85 A a Heide! r vö ge kraf 18 15 neben bee 5. be wolle be S 1 5 A Ab ges 1s en 5 T er fan lber auptf 9 b wi it 1 ſchöpf en 1 5 1 riber 7 15 ile der eee pft w uloy d⸗Au ganz 5 9; und ef f D gkei 5 5 8 der zen 1 i 9 Ti die 592 gabel Den bort 1 0 ark Sgab 1 ers K w le a m: itiſ Li mi er lid 5 Kö 10 1 85 li le 1, ob pl e) laff rſt on e K nde: di ſee. mi E 0 611 611 ati iege d ob atz 5 ſſen ſten aan 9 ie Am 280. ab 5 5 955 1 15 9 wohl deutsch en Stel 1 17 in aer 17155. 8 195 Wel es 2 9 8 ig ſt ihr, 1 V re gen J Si 8 entn id ens ü tur f 95 ſen k n en anch 11 en Prei ch i or em* Sie ir abe wi elb 11 1 ˖ ung zinſ at Hei 5 m Fr n nd dieſ d in ausſicht Ja n ei er ick erge be er ige uſu in. 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Die allgemeine Umſatzſteuererhöhung Die allgemeine Umſatzſteuererhöhung, die, wie erwähnt, bereits vom 1. April gilt, iſt zum erſten Male bei der am 10.(15.) Juli fälligen Umſatz⸗ ſteuervorauszahlung zu berückſichtigen, da erſt an die⸗ ſem Zeitpunkt die ab 1. April getätigten Umſätze zu verſteuern ſind. Für die Preisſtellung iſt die Steuer⸗ erhöhung jedoch bereits ſehr zu beachten. Im einzel⸗ nen gilt für die Uebergangszeit folgendes: Bei der im allgemeinen üblichen Art der Ver⸗ ſteuerung nach den eingegangenen Entgelten erhöht ſich die Umſatzſteuer auf 8,5 v. T. von den nach dem 31. März 1930 vereinnahmten Beträgen auf Lieferun⸗ gen oder Leiſtungen, die ebenfalls erſt nach dieſem Zeitpunkt erfolgt ſind. Geſchieht ausnahmsweiſe die Verſteuerung nach den vorgenommenen Lieferungen bezw. Leiſtungen(Fakturen), ſo müſſen ebenfalls Lie⸗ ferung und Zahlung nach dieſem Zeitpunkt erfolgt ſein. Es ſind alſo getrennte Buchungen für die ſeit dem 1. April vereinnahmten Entgelte erforderlich, je nach⸗ dem, ob die Lieferung vor oder nach dem 1. April er⸗ folgt iſt. Iſt ein Kaufvertrag oder ein ſonſtiges umſatz⸗ ſteuerpflichtiges Geſchäft in der Zeit bis zum 15. April 1030 leinſchl.) abgeſchloſſen, während ſowohl die Lie⸗ ferung(Leiſtung) wie die Zahlung erſt nach dem 31. März 1930 zu erfolgen haben, ſo hat der Käufer oder ſonſtige Leiſtungsempfänger dem Verkäufer einen Preis zuſchlag zu gewähren, der der Er⸗ höhung der auf die Lieferung entfallenden Umſatz⸗ ſteuer entſpricht. Dies entſpricht im allgemeinen der Billigkeit, da der Lieferer die höhere Umſatzſteuer nicht in den Preis einkalkulieren konnte. N Vorausſetzung für den Preiszuſchlag iſt alſo, daß 1. der Kaufvertrag vor dem 16. April 1930 ab⸗ geſchloſſen iſt und 2. der Verkäufer den höheren Steuerſatz ab⸗ zuführen hat. Belanglos iſt dagegen, ob der Verkäufer tatſächlich im einzelnen Falle bereits die höhere Umſatzſteuer einkalkuliert hat. Unter den genannten Vor⸗ ausſetzungen beſteht vielmehr ein Anſpruch auf den Preiszuſchlag, auch in dieſem Falle grundſätzlich in Höhe von ca. 1 v. T. des vereinbarten Kaufpreiſes, ſofern nicht eine abweichende Verein barung getroffen iſt, insbeſondere der Verkäufer ausdrücklich darauf verzichtet hat. Lediglich wenn der Verkäufer als Zwiſchenhändler oder aus ſonſtigen Gründen von der Umſatzſteuer befreit iſt, wird m. E. gegen den Käufer kein Anſpruch auf Preiszuſchlag gelten ge⸗ macht werden können. Im übrigen bildet der Anſpruch auf Preiszuſchlag kraft ausdrücklicher Beſtimmung keinen Grund zur Vertragsaufhebung. Die Umſatzſtenererhöhung bei Groß⸗ betrieben des Einzelhandels Die weitere Umſatzſteuererhöhung auf 13,5 v. T. gilt grundsätzlich für alle Großbetriebe mit Ein⸗ zelhandel, deren Geſamtumſatz einſchl. der ſteuer⸗ freien Umſätze im Vorjahre(1929) 1 Mill. Mk. über⸗ ſtiegen hat. Unterſchieden wird zwiſchen Unterneh⸗ men, die überwiegend und ſolchen, die nicht überwiegend im Einzelhandel umſetzen. Unternehmen, die überwiegend im Einzel⸗ handel umſetzen, ſind ſolche, bei denen im Vorfahre (1020) von dem Geſamtumſatz einſchl. der ſteuerfreien Umfätze mehr als 75 v. H. auf Einzelhandelsumſätze entfielen. Dieſe Großbetriebe mit über wiegen⸗ dem Einzelhandelsumſatz(Waren⸗ und Kaufhäuſer, größere Spezialgeſchäfte, Konſumgenoſ⸗ ſenſchaften uſw.) haben nur den über 1 Mill. Mk. jähr⸗ lich, bezw. 250 000 Mk. vierteljährlich überſteigenden Umſatz zu verſteuern, jedoch ohne Rückſicht darauf, ob beim einzelnen Umſatz Einzelhandel vorliegt oder nicht. Die übrigen Großbetriebe mit einem 1 Mill. Mark überſteigenden Geſamtumſatz haben dagegen lediglich von ihren Einzelhandelsumſätzen, jedoch von ſämtlichen, den höheren Steuerſatz von 13,5 v. T. zu berechnen. Umſatz im Einzelhandel liegt vor, wenn weder an einen Wiederverkäufer der Ware (ohne oder nach deren vorheriger Bearbeitung oder Verarbeitung) noch an einen Abnehmer geliefert wird, der die Ware zum Verbrauche bei der gewerb⸗ lichen Herſtellung anderer Gegenſtände(3. B. Be⸗ leuchtungsgegenſtände von Fabriken, Futtermittel von Landwirten) oder zur Bewirkung gewerblicher oder beruflicher Leiſtungen(3. B. Inſtrumente von Aerzten) erwirbt. Daß hier zahlreiche Zweifelsfra⸗ gen entſtehen werden, kann nur angedeutet werden. Unterliegt z. B. ein Großhandelsbetrieb mit einem Geſamtumſatz von 1 Mill. Mk. beim Verkauf eines Beilage der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Srhöhung der Amſatzſteuer aus? Steuerſyndikus Dr. jur. et rer. pol. Brönner⸗Berlin Grundſtücks der erhöhten Umſatzſteuer von 13,5 v. T. für den vereinnahmten Grundſtückskaufpreis? Weſentlich ſind die vorgeſchriebenen Aufzeich⸗ nungspflichten. In der Buchführung haben nämlich alle umſatzſteuerpflichtigen Unternehmungen, deren jährlicher Geſamtumſatz einſchl. der ſteuerfreien Umſätze 1 Mill. Mk. überſteigt, die vereinnahm⸗ ten Entgelte nach den Umſätzen im Einzel⸗ handel und außerhalb des Einzelhandels zu trennen. Wird dies von Betrieben, die nicht überwiegend im Einzelhandel umſetzen, verſäumt, ſo unterliegt der Geſamtumſatz der erhöhten Umſatz⸗ ſteuer von 13,5 v. T. Für die Großbetriebe, die hiernach mit ihren Ein⸗ zelhandelsumſätzen der höheren Umſatzſteuer von 13,5 v. T. unterliegen, gelten die gleichen oben für die Uebergangszeit angegebenen Beſtimmungen ent⸗ ſprechend. Die nach dem 31. März 1930 vereinnahm⸗ ten Entgelte auf nach dieſem Zeitpunkt erfolgten Lie⸗ ferungen werden alſo von der höheren Umſatzſteuer von 13,5 v. T. betroffen. Dies gilt auch hier erſtmalig für die am 10.(15.) Juli fällige Umſatzſteuervoraus⸗ zahlung. Dabei haben die Großbetriebe mit über⸗ wiegendem Einzelhandel vorher 250 000 Mk. abzu⸗ ſetzen, während die ſonſtigen Großbetriebe nach dem Geſagten ihre ſämtlichen Einzelhandelsumſätze mit dem höheren Steuerſatz zu verſteuern haben. Der Anſpruch auf Preiszuſchlag ſteht den Großbetrieben als Verkäufern in derſelben Weiſe zu, wie oben ausgeführt. Dabei wird anzunehmen ſein, daß alle Großbetriebe unter der Vorausſetzung, daß der Kaufvertrag vor dem 16. April des Jahres ab⸗ geſchloſſen und von beiden Seiten erſt nach dem 31. März 1930 erfüllt iſt, Anſpruch auf Preiszuſchlag in Höhe von ca. 6 v. T. des Kaufpreiſes von den ſämt⸗ lichen der erhöhten Umſatzſteuer von 13,5 v. T. unter⸗ liegenden Einzelhandelsumſätzen haben und zwar m. E. die Großbetriebe mit überwiegendem Einzel⸗ handel ohne Rückſicht darauf, daß ſie die erſten 250 000 Mark vierteljährlich, bezw. 1 Mill. Mk. jährlich ab⸗ ſetzen können. Erhöhte Freigrenzen für Handlungs⸗ agenten und Künſtler Handlungsagenten und Makler, die ihre Umſätze aufzeichnen, waren bisher von der Umſatzſteuer be⸗ freit, wenn die umſatzſteuerpflichtigen Einnahmen jährlich 6000 Mk. nicht überſteigen. Dieſe ſteuerfreie Grenze iſt nunmehr auf 18 000 Mk. erhöht. Das gleiche gilt für Privatgelehrte, Künſtler und Schrift⸗ ſteller, die künftig ebenfalls umſatzſteuerfrei ſind, wenn ihre ſteuerpflichtigen Entgelte jährlich nicht mehr als 18 000 Mk. betragen. Verbeſſerung des Armenrechts Die Wirtſchaftslage hat dazu geführt, daß die Einrichtung des Armenrechts eine gegen früher un⸗ geahnte Ausdehnung erfahren hat. Bei den Ober⸗ landesgerichten ſind etwa die Hälfte aller Sachen Armenſachen. Die Eheſachen ſind faſt alle ausnahms⸗ los Armenſachen. Die Belaſtung, die hierdurch in jeder Beziehung auf Gerichte und Anwaltſchaft gelegt wird, iſt eine beträchtliche. Allerdings wird heutzu⸗ tage nicht mehr verlangt, wie früher, daß die An⸗ waltſchaft dieſe Belaſtung und Speſen völlig allein um Gottes Lohn beſorgen ſoll. Immerhin erwächſt den Gerichten die Pflicht, gegenüber dieſer Hochflut von Armenſachen eine ſorgſame Prüfung eintreten zu laſſen. Man könnte ſchoön ſehr viel helfen und eine unnötige Belaſtung eindämmen, wenn eine ſehr einfache Reform des Armenrechts in folgender Be⸗ ztehung eingerichtet würde. Statt der völligen Befreiung von allen Koſten, die jetzt die Folge des bewilligten Armenrechts iſt, führe man einfach die Verpflichtung ein, die Koſten, ganz oder teilweiſe, in Raten zu zahlen. 4 Es iſt ſchließlich nicht allzuviel verlangt, wenn eine Partei ſich z. B. zwar ein Radio auf Raten lei⸗ ſtet, dafür aber im Armenrechte klagt, und dieſes Radio in Raten allmählich abzahlt. Wenn ſie einen Prozeß führt, ſo iſt ſie vielleicht auch in der Lage, die nötigen Koſten in angemeſſenen kleineren Raten aufzubringen. Auf der andern Seite führt nämlich die genaue Prüfung, welche von den Gerichten vor⸗ genommen werden muß, um ſich der Hochflut der Armengeſuche zu erwehren, unter Umſtänden dazu, daß berechtigten Anſprüchen das Armenrecht verſagt wird, während ſehr oft querulantenmäßige Anſprüche ſich des Armenrechts auch noch in verſchiedenen In⸗ ſtanzen erfreuen dürfen. Es könnte vielleicht im Verwaltungswege, alſo ohne den großen Apparat der Geſetzgebung in Anſpruch nehmen zu müſſen, durch⸗ geführt werden, daß in allen Fällen, in welchen dies möglich iſt, das Armenrecht zwar bewilligt wird, jedoch ein Teil oder alle Gerichtskoſten, je nach Sach⸗ lage, in angemeſſenen Raten zu zahlen find, und daß das Armenrecht entzogen wird, wenn die Ratenzah⸗ lung unterbleibt. Selbſtverſtändlich ſoll durch dieſen Vorſchlag nur die Fülle der Geſuche eingedämmt werden, bei denen die Zahlung von Raten zumutbar iſt. Es werden immerhin erhebliche Fälle zahlen⸗ mäßig ſein. Es würde dann auch die Belaſtung der Staatskaſſe durch die an die Anwaltſchaft für deren Tätigkeit in Armenſachen gezahlten Gebühren ſich mindern und es würde nicht immer und immer wie⸗ der über dieſe Belaſtung geklagt werden, die doch nur die Gegenleiſtung für eine von der Anwaltſchaft erfüllte Tätigkeit darſtellt. Schließlich iſt es vielleicht der armen Partei gar nicht unangenehm, zu wiſſen, daß ſie nicht im Armen⸗ wege klagt, ſondern daß ſie, genau ſo wie der Reiche, nach ihrem Verhältnis einen Koſtenanteil trägt. Auch dieſer Geſichtspunkt iſt durchaus bedeutſam, er hebt die Stellung der armen Partei, und endlich kann dieſe ſogar, je nach Ausgang des Rechtsſtreits, Rück⸗ erſatz der ausgelegten Koſten bekommen. Jedenfalls iſt der gegenwärtige Zuſtand, wo es allmählich faſt zum Regelfalle wird, friſch, fromm, fröhlich und frei umſonſt ſich bedienen zu laſſen, nicht wünſchenswert und dringend der Reform bedürftig. Rechtsanwalt Dr. Otto Simon-Mannbeim. Anfall in der Todeskurve Am 13. September 1929 fuhr der Kraftwagen⸗ führer S. mit ſeinem mit Bierfäſſern beladenen Laſtkraftwagen von Heppenheim an der Berg⸗ ſtraße nach Laudenbach. Dieſe Straße iſt ziem⸗ lich ſchmal und macht eine S⸗Kurve, die im Volks⸗ munde die„Todeskurve“ genannt wird. Der S. fuhr ein mäßiges Tempo, das er angeſichts der Kurve noch weiter herabminderte. Als ihm kurz vor der Kurve ein Sechs⸗Zylinder⸗Opelwagen entgegenkam, kuppelte S. aus und betätigte die Fußbremſe. Da⸗ durch geriet der Laſtkraftwagen auf der regennaſſen Straße ins Schleudern und ſtellte ſich quer zur Fahr⸗ bahn. Auch der Perſonenkraftwagen kam durch ſo⸗ ſortiges Bremſen ins Schleudern und prallte gegen den Laſtwagen. Der Lenker des Perſonenwagens, ein Dr.., und eine Dame wurden verletzt. Bet Dr. G. trat Wundſtarrkrampf ein, der mit einer Te⸗ tanus⸗Einſpritzung zwar geheilt wurde, Dr. G. ſtarb aber doch an den Folgen einer allgemeinen Blutver⸗ giftung. Gegen den Führer des Laſtkraftwagens wurde Anklage erhoben, das Schöffengericht Darmſtadt ſprach ihn jedoch frei. Denn der Angeklagte ſei lang⸗ ſam genug gefahren, auch das Bremſen begründe kein Verſchulden, ſelbſt wenn es nicht ganz zweck⸗ mäßig geweſen wäre, weil der Angeklagte nicht er⸗ kennen konnte, daß er möglicherweiſe nicht zweck⸗ mäßig handelte. Dieſen Freiſpruch beſtätigte der 1. Strafſenat des Reichsgerichts und ver⸗ warf die Reviſion der Staatsanwaltſchaft. Mit dem Schöffengericht ſei zwar anzunehmen, daß, wenn der Angeklagte ruhig weiter gefahren wäre, der Unfall vermieden worden wäre, da aber die Vorausſehbar⸗ keit ohne Rechtsirrtum verneint ſei, ſei der Frei⸗ ſpruch nicht anzufechten.„Reichsgerichts⸗ briefe“(1 D 403/30.— Urteil des RG. vom 20. Mai 1930). 7.—Vwwwwwbww..bwb.bwwwbwbwßwpwßwGßGwGPGwGwGwGwGwGwGßGwGwGPwbPbGPbwPGbPbwPVGVTVTVVVVCVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVPVPVPVPPPPPPFPVPVVVVV— Das Ende einer Weinreiſe In der letzten Nummer dieſer Beilage hatten wir die reichs gerichtliche Entſcheidung über den nach Mannheim ſpielenden Fall des bei einer Gefälligkeitsfahrt in die Pfalz tödlich verunglückten Schwender mitgeteilt. Das Reichsgericht war zur Ablehnung der Schadenserſatzanſprüche des Vaters des Verunglückten gekommen. Dazu wird uns nun von Herrn Schwender ſen. u. a. folgendes mitgeteilt: „In der Verhandlung vor dem Landgericht in Karlsruhe wurde die Autotour in zwei Teile geteilt, nämlich in eine Probefahrt bis Forſt und in die nächtliche Heimfahrt. Dieſe Heimfahrt ſoll nun eine Vergnügungsfahrt geweſen ſein, bei der eine Haf⸗ tung der Verſicherung ausgeſchloſſen iſt. Auch bei meinem leider toten Sohn iſt ſtillſchweigend der Ver⸗ zicht der Haftbarkeit angenommen worden. Die Ein⸗ ladung zur Fahrt, die telephoniſch von dem Beſitzer erfolgt iſt, wurde auf den zweiten tödlich verunglück⸗ ten Fahrer geſchoben. Im übrigen hat mein Sohn die Weinzechen auf Abrechnung für die Fahrt bezahlt. Von einer Gefälligkeitsfahrt kann daher keine Rede ſein. Das Urteil ſtützt ſich nicht auf den Tatbeſtand und kann von mir nicht auer⸗ kannt werden.“ Nr. 265 Vorſicht bei Mahnſchreiben und Androhungen Bei gegenſeitigen Verträgen kann nach 8 326 BG., wenn der eine Teil mit der ihm obliegen⸗ den Leiſtung im Verzuge iſt, der andere Teil ihm Eine angemeſſene Friſt zur Erfüllung ſetzen unter der Androhung, daß er nach Ablauf der Friſt die An⸗ nahme der Leiſtung ablehne. Der vertragstreue Teil hat dann gemäߧ 326 BGB. nach fruchtloſem Ahlauf der Friſt das Recht, entweder Schaden⸗ erſatz wegen Nichterfüllung zu verlangen oder mom Vertrage zurückzutreten. Von dieſer Beſtimmung wird im geſchäftlichen Leben ſehr häufig Gebrauch gemacht, da§ 326 BGB. auch für den Handelsverkehr gilt. Nicht ſelten wer⸗ den aber die Erklärungen aus§ 326 BGB. nicht mit der nötigen Vorſicht oder ohne genügende Sach⸗ kenntnis abgegeben, ſo daß fatale Verluſte die Folge ſind; es muß bei den Erklärungen aus 8 326 BGB. mit beſonderer Vorſicht unterſchieden werden, ob der vertragstreue Teil ein Intereſſe daran hat, vom Vertrage frei zu werden, oder ob er noch eine Erfüllung des Vertrages will. Im letzteren Falle iſt für den vertragstreuen Teil eine Friſtſetzung nach § 326 BGB. ein Wagnis, da nach der ausdrücklichen Vorſchrift des 8 326 BGB. mit dem fruchtloſen Ab⸗ lauf der Friſt der Anſpruch auf Erfüllung aus⸗ geſchloſſen iſt. Auch nach fruchtloſem Ablauf der einmal geſetzten Friſt muß bei der dann zuläſſigen weiteren Erklä⸗ rung große Vorſicht geübt werden. Wenn nämlich der vertragstreue Teil zwar vom Vertrage frei wer⸗ den, aber auch Schadenerſatz beanſpruchen will, ſo darf er als Folge des fruchtloſen Friſtablaufes nicht einen Rücktritt vom Vertrage erklären, ſondern nur ſeine Schadener ſa tz forderung gel⸗ tend machen; dieſe beiden Rechte des vertragstreuen Teils vertragen keine kumulative Geltendmachung, ſondern ſchließen ſich gegenſeitig aus, und die ein⸗ mal getroffene und dem Gegner mitgeteilte Wahl zwiſchen dieſen beiden Rechten iſt bindend und kann nicht wieder geändert werden. Dieſe Rechtslage iſt neuerdings wieder vom Reichsgericht in einer Entſcheidung vom 26. Oktober 1029(J. 150/29, mitgeteilt in den Mißlackſchen Reichs⸗ gerichtsbriefen) klargeſtellt: Ein Patentinhaber hatte das Recht zur alleinigen Herſtellung nebſt Vertrieb der patentgeſchützten Fabrikate einem Fabrikanten gegen Lizenzgebühr übertragen. Als letzterer einen fälligen Gebühren⸗ betrag nicht rechtzeitig zahlte, ſetzte der Patentinhaber dem Fabrikanten durch ein Schreiben ſeines Rechts⸗ anwaltes eine Zahlungsfriſt unter der Androhung, daß er nach Ablauf der Friſt die Annahme der Lei⸗ ſtung ablehne. Da die Zahlung ausblieb, teilte der Anwalt des Patentinhabers nach Ablauf der Friſt dem Fabrikanten mit daß ſein Auftraggeber„vom Vertrage zurücktrete, aber mit dem Rücktritt vom Vertrage ſelbſtverſtänd⸗ lich auch Schadenerſatz verlange“. Der Patentinhaber klagte dann auf Schadenerſatz, wurde jedoch vom Oberlandesgericht zu Hamm mit ſeinem Anſpruch abgewieſen. Das Reichsgericht beſtätigte das abweiſende Urteil und führte dabei aus nach den genannten Reichsgerichtsbriefen:„Wenn bei gegenſeitigen Verträgen der eine Teil im Verzuge ſei, ſo könne ihm der andere Teil zur Bewirkung der Leiſtung eine angemeſſene Friſt mit der Erklä⸗ rung beſtimmen, daß er die Annahme der Leiſtung nach Friſtablauf ablehnen werde. Der Inhalt des Schreiben des Klägers vom 4. Sept entſpreche er⸗ ſichtlich dem 8 326 BGB. Verliefe dann, wie es hier der Fall geweſen ſei, die Friſt fruchtlos, ſo wäre der friſtſetzende Teil berechtigt, Schadener ſatz wegen Nichterfüllung zu verlangen oder vom Vertrage zurückzutreten. Das Schreiben des Anwaltes des Klägers vom 8. Sept. habe aber zweifellos nicht dem geſetzlichen„Entweder— Oder“ entſprochen, ſondern die beiden Möglichkeiten, welche das Geſetz nur wahlweiſe gebe, kumuliert. Allerdings könne auch bei einer ſolchen Ausdrucksweiſe gemeint ſein, daß in Wahrheit Schadenerſatz verlangt werde, und der Erklärende nicht ſo vom Vertrage zurücktreten wolle, als ſei er gar nicht abgeſchloſſen. Es komme im Einzelfalle aber immer darauf an, wie der Empfänger des Briefes den für ihn beſtimmten In⸗ halt hätte verſtehen müſſen. Wenn, wie es im vor⸗ liegenden Falle zutreffe, der Kläger dem Beklagten ausdrücklich unterſage, das Patent weiter zur be⸗ nutzen, ſo ſei damit der Wille kundgegeben, dem Vertrags verhältnis ein Ende 8 u ma⸗ chen. Damit ſei eben jedem Scha den⸗ erſatzaunſpruch der Boden entzogen, ſo⸗ weit er ſich auf 8 326 BG B. ſt ü tz.“ Dr. G. Aus dem Arbeitsrecht Eine etappenweiſe Betriebsſtillegung bedingt nach einer neuen Eutſcheidung des Reichs⸗ Arbeitsgerichts den etappenweiſen Verlauf der Sperrfriſt im Sinne der Betriebsſtillegungs⸗Verord⸗ nung.(RAG. 405/29.) * Die einſeitige Auffaſſung einer Tarifvertrags⸗ partei über eine Tarifbeſtimmung kann dieſer keinen anderen Inhalt geben, ſelbſt wenn die Tarifvertrags⸗ partei eine Zeitlang darnach verfährt und die einzel⸗ nen Arbeitnehmer ſich dieſes Verfahren gefallen laſ⸗ ſen, denn auf das Verhalten des Einzelnen kommt es nicht an; maßgebend und von Bedeutung für die Aus⸗ legung der Tarifbeſtimmung kann nur die Auffaſſung der Tarifparteien ſein.(RAG. 273/29 v. 23. XI. 29). Rheinlche Treuhandgetellschaft Ak tien- Gesellschaft L 15, 15 Gegründet i910 =— NIANNHEIN L 15, 15 Aktlen kapital: 400 OOO.- RM. Bilanz-Aufstellung und- Nachprufung Vermögens verwaltung und Freuhandgeschäfte aller Art Buch- und Beleg Prüfungen— Beratung und Unterstützung in Steuer- angelegenheiten, organisation von Geschäfts- und Betriebs- Telephon 218 06/7 Suchhaltungen— Allgemeine wirtschaftliche Beratung, 9019 HANDEL Mittwoch, II. Juni 1930 Optimiſtiſcher Daimler⸗Venz⸗Vericht 15proz. Exportanteil.— Gute Zukunftsmöglich keiten. Die weſentlichſten Bilanzziffern der Daimler- Benz AG. Berlin⸗Stuttgart wurden von 8 bereits in Nummer 2 mitgeteilt. Bekanntlich er das Unternehmen bei einem Umſatz von faſt unverä 1 Mill. J einen Reingewinn von 6,05(5,91) N Mark, von dem 5,81(5,85) Mill. J für Abſchreibungen 5 wendet werden ſollen, während ſich der einſchließlich 875 226 Mark Gewinnvortrag auf insgeſamt 1073 501% ſtellende n Neuvortrag gelangen ſoll. Der Geſchäf icht hebt eingangs als Charakteriſtikum auch des abgelaufenen Geſchäftsjahres den ſtarken Wettbewerb hervor und ſtellt feſt, daß bei der feinen Veräſtelung der Autvinduſtrie bis in faſt alle Intereſſengebiete dieſe in be⸗ ſonderem Maße auf alle Bewegungen der Politik, der Wirt⸗ ſchaft und der Technik reagieren müſſe. Der ausſchlag⸗ gebende Einfluß der Antomobilzölle auf die Entwicklung der Autoinduſtrie ſei bekannt, doch müſſe dieſer Einfluß bei Behandlung des Problems des in der Oeffentlichkeit vielfach empfohlenen Zufſammen⸗ ſchluſſes, das von der Geſellſchaft weiter mit Aufmerk⸗ ſamkeit verfolgt werde, beachtet werden. Trotz aller beſtehenden Schwierigkeiten gäbe es wenige ftszweige, die ſo unbegrenzte Zukunfts⸗ chkeiten in ſich bergen, wie die Automobil- 1 infolge der fortſchreitenden Motoriſterung des Verkehrs und wegen der Verbundenheit dieſer Induſtrie mit den materiellen und kulturellen Bedüfniſſen der Menſchheit. Die führende Stellung im Qualitäts⸗ bau von Motoren, Perſonen⸗ und Laſtwagen, habe die Ge⸗ ſellſchaft auch im abgelaufenen Jahre gehalten und weiter ausgebaut. Die Preiſe für ihre Fabrikate ſeien derart dem Marktbedürfnis angepaßt worden, daß die Firma in Anbetracht der Qualität ihrer Wagen in der Lage geweſen ſel, jeder Konkurrenz die Spitze zu bieten. Das Perſonenwagen programm umfaßt nach der durchgeführten Vereinfachung weiterhin nur vier Grundtypen, die ſich großer Beliebtheit erfreuen. Der Typ „Mannheim“ 3,5 Liter mit Niederrahmen wird fetzt bei ſteigendem Abſatz ſerienmäßig hergeſtellt. Das Typenpro⸗ gramm im Laſtwagenbau wurde vereinfacht und durch Einführung der ſerienmäßige Produktion von Motoren für Rohölbetrieb ergänzt. Das In⸗ und Ausland zeige ſteigendes Intereſſe on den Lurch weitgehende Patente geſchützten Rohölmotoren, die durch ſahrelonge Studien und Verſuche von der Firma auf den heutigen Stand entwickelt werden konnten. Das Karoſſeriewerk Sindelfingen wurde in den letzten Jahren unter Aufwendung erheblicher Mittel wei⸗ ter ausgebaut; im abgelaufenen Jahre wurde auch die Fabrikation von Stahlomnibhuſſen, die nicht nur wegen ihrer Haltbarkeit, ſondern auch ihrer vornehmen Form nach ſich gut einführten und bewährten. aufgenommen. Das Werk Marienfelde habe auf⸗ gabengemäß als Reparaturwerkſtätte befriedigend gearbeitet. Der Geſchäftsbericht läßt ſich auch über den in letzter Zeit beſonders in Erſcheinung tretenden Anteil des Altwagens im Automobilgeſchäft aus und ſchreibt dazu:„Die Einhaltung wertretbarer Richt⸗ linien bei Inzahlungnahme gebrauchter Wagen ermöglichte es uns nicht immer, den oft ſehr weitgehenden Wünſchen der Kundſchaft zu folgen. Von dem Geſamtum a tz in gebrauchten Wagen des abgelaufenen Jahres in Höhe von rund 7000 000/ netto iſt in der Inventur ein Beſtand von 1,7 Millionen entholten, der weit unter dem Verkaufswert eingeſetzt und durch den zwiſchenzeitlich er⸗ folgten Verkauf des größeren Teils dieſes Beſtandes be⸗ reits überdeckt iſt.“ Ueber den Geſchäftsverlanf im einzelnen wird noch mitgeteilt, daß die Umſätze in der erſten Hälfte erheblich geſteigert werden konnten, daß aber dann im Auguſt mit Beginn der allgemeinen Depreſſion ein ſcharfer Abfall eintrat, der ſich beſonders im Laſtwagen⸗ geſchäft bemerkbar machte. Der entſprechend größere Ab⸗ ſatz in Perſonenwagen glich dieſen Rückgang aus, ſo daß der Geſamtumſatz mit 180 Millionen netto gehalten wer⸗ den konnte.(1918: 55, 1926: 67, 1927 120 Mill.) Die Werkbelegſchaft betrug durchſchnittlich 11 400 gegenüber 19 000 im Jahre 1928 bei einem Beamtenſtand von rund 1500. Ueber das neue Geſchäftsjahr wird mitgeteilt, daß ſich der Abſatz in Perſonen⸗ wagen auf ungefähr der gleichen Höhe wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres halte, während im Daimler⸗Benz für freien Wettbewerb Laſtwagengeſchäft die durch Kapitalmangel be⸗ dingte ſcharfe khaltung von Staat und Kommunen, f e der Großinduſtrie weiterhin wirkſa m waren. u habe die Erhöhung der Benzin⸗ und Benzol⸗Zölle die Andro er Belaſtung des Nutzwagenver⸗ ſeitens die Käufer weiter abge⸗ und den Ai l Wirt⸗ er erſten bewieſen, Automobilinduſtrie die am andelte t t Deutſchlands ſei. ie Geſellf daß die Induſtrie chaft geht noch auf die Frage der Automobilzölle ein, wobei ſie darauf verweiſt, daß die deutſche Automobil- induſtrie unter unendlich ſchwierigeren Verhältniſſen als das Ausland ihre Umſtellung in der Zeit ſcharfen Zollab⸗ baues durchführen mußte und ſich heute noch mit einem völlig ungenügenden Zollſchutz zu begnügen habe. Obwohl wiederum etwa 15. v. H. der Erzeug⸗ niſſe der Geſellſchaft exportiert werden konn⸗ ten, müſſe doch feſtgeſtellt werden, daß das Auslandsgeſchäft ſehr ſchwer gemacht werde, im Gegenſatz zur Auslandskon⸗ kurrenz in Deutſchland. Der Geſchäftsbericht kommt zum nachſtehenden bemerkenswerten Schluß, daß„International freier Wettbewerb ohne jegliche Zölle dieſem Zuſtande vor⸗ zuziehen wäre, denn dann würde Ausſicht dafür vorhanden ſein, daß Qualität und Marke zu ihrem Recht kommen. Un⸗ erträglich iſt der heutige Zuſtand, bei dem wir ſo gut wie keinen Schutz genießen.“ AG. für Jellſtoff⸗ und Papierfabrikation Aſchaffenburg ig. Dr.) Die GV. genehmigte einſtimmig wieder Dividende für 1929 und we hlte anſtelle des ausſcheidenden Direktors Fiſcher(Chemiſche Werke Al⸗ bert AG.] Direktor Mehl neu in den AR. Eine Anfrage über Aufrechterhaltung der unveränderten Dividende von 12 v. H. gegenüber früheren Meldungen über eine Dividenden⸗ kürzung auf 10 v.., wurde vom Adi. ⸗Vorſitzenden dahin beantwortet, daß dieſe Dividenden meldun gen von unberufener Seite gemacht wurden. Die Geſellſchaft würde unter Berückſichtigung deſſen, was die Aktion rechtmäßig verlangen könnten, ihre Dividende ausſchütten. Dazu bemerken wir, daß die ſeinerzeitigen Dividendenmeldungen nicht nur von fämtlichen beteiligten Stellen, alſo nicht von unberufener Seite, auf Aufrage gegeben wurden, gar von maßgebenden AR.⸗Hreiſen, ſo daß der Vorwurf der Verwaltung von der Leichtgläubig⸗ keit der Berichterſtattung in der Oeffentlichkeit unverſtänd⸗ lich und unangebracht iſt. Eine weitere Anfrage, ob die wenig günſtigen Ausfüh⸗ rungen über die Aus ſichten im neuen Jahre auch heute noch gelten, wurde dahin beantwortet, daß zu An⸗ fang des Jahres 1930 der Abſatz und der Geſchäftsgang noch gut waren, aber bald eine Stagnation eintrot, infolge der riſts am Weltmarkt. Verbunden damit ſeien Preisrück⸗ gänge geweſen. Die Geſellſchaft iſt bemüht, einen Aus⸗ gleich durch Herabminderung der Selbſtkoſten herzuſtellen. Ob und inwieweit dies gelingen wird, ſei noch nöcht zu überſehen. Im letzten Jahre ſeien die günſtigen Konjunk⸗ turverhältniſſe zwar vorhanden, aber relotiv kurz geweſen. Wie die Konjunkturentwicklung in dieſem Jahre verlaufen wird, weiß man noch nicht. Im übrigen ſei die Situation bei der Geſellſchaft genau wie bei den übrigen Firmen der Branche. Die Geſellſchaft arbeitet voll, Vertreten waren 16 Aktionäre mit 18 223 Mill. St.., 200 000% VA. mit zuſammen 62 744 Stimmen. Da⸗ von hatten u. a. angemeldet die De Di⸗Bank 4,884 Mill., Direktor Halle von der Transportmatj Rotterdom, deren Majorität die Geſellſchaft beſitzt, 3,583 Mill./ und ſchließ⸗ lich die Vertreter der Chemiſchen Werke Albert AG. 5,787 Mill.. 0 O Zu den Fuſtonsgerüchten über E. Ladenburg, Frauk⸗ furt a. M.(Eig. Dr.) Zu den in den letzten Tagen um⸗ laufenden Gerüchten, die auch in der Preſſe ihren Nieder⸗ ſchlag gefunden haben, über die Uebernahme des Bankhauſes E. Ladenburg in Frankfurt/ M. durch die De Di⸗Bank wird folgendes mitgeteilt: Bekanntlich iſt nach der Verſchmelzung der Südd. Disconto⸗Geſellſchaft AG. mit der De Di⸗Bank letztere an E. Ladenburg direkt beteiligt. Herr Max Laden⸗ burg gehört dem AR. der De Di⸗Bank und derem Badiſch⸗ Pfälziſchen Landesausſchuß an. Es haben nun Beſprechun⸗ gen ſtattgefunden, wonach die Firma E. Ladenburg Teile ihres laufenden Geſchäftes der Filiale Frankfurt/ M. der Abend-Ausgabe Nr. 265 De Di⸗Bank abgibt. Dieſe Beſprechungen ſollen aber erſt Ende Juli ihren eventuellen Abſchluß finden.— Jedenfalls entnehmen wir dieſen uns beiderſeits beſtätigten Meldun⸗ gen, daß die altbekannte, über wertvolle Beziehungen ver⸗ fügende a nicht in der De Di⸗Bank aufgeht, was beſon⸗ ders in Frankfurt/ M. recht zu bedauern wäre, ſondern fort⸗ eſtehen bleibt. O Dividendeuloſer Abſchluß Frankfurter Kreditanſtalt A.., Frankfurt/M.(Eig. Dr.) Nach 203 000 RM. Rück⸗ ſtellungen auf Debitoren und 161 000(195 000) RM. Un⸗ koſten ergibt ſich ein Ver luſt von 14000 R M.(im Vorjahre 71009 RM.), um den der Vortrag aus 1927 ſich vermindert. Einſchließlichk lig verbleibt ein Ueberſchuß von 29 000 0) R ne Dividende auf das.⸗K. von 2 Mill. RM. wird Smal nicht verteilt, nachdem noch im Vorjahre 4 v. H. Dividende verteilt wur⸗ den. Im Zuſammenhang mit der ungünſtigen Wirtſchafts⸗ entwicklung war eine Rückſtellung von 203 000 RM. auf Debitoren nötig, die Kurseinbrüche 1929 hatten die ſtille Reſerve ſtark ermäßigt. Der eigene Effektenbeſitz ſei mit 3,43(3,93) Mill. RM. unter den Kurſen von Ende 1929 ein⸗ geſtellt. Die Bilanz zeigt(alles in Mill. RM.): A. K. 2, Reſerve 0,60, fremde Gelder 4,18(4,70), gegenüber Debi⸗ toren 2,68(2,68).(.⸗V. 25. Juni.) Württ. Möbelfabriken Schildknecht.— Umſatzſteige⸗ rung aber Verluſtabſchluß. Die Württembergi⸗ ſchen Möbelfabriken Schildknecht u. Cie. AG., Stuttgart, ſchließen das Geſchäftsjahr 1929 mit einem Verluſt von 52 298 bzw. unter Berückſichtigung des Gewinnvortrages von 18 555/ mit einem ſolchen von 33 743% ab. Zwecks Tilgung des Verluſtes und zur Vornahme von Rückſtellungen und Abſchreibungen ſoll die HV. am 11. Juni bekanntlich Herabſetzung des Stammkapitals von 1,2 auf 0,8 Mill. ¼ und des Vorzugs⸗AK.s von 5000 auf 9 mit anſchli⸗ ender Wiedererhöhung des StA.⸗Hapitals um 0,2 auf 1 ill. beſchließen. Nach dem Bericht hat die Geſchäftslage nach anfänglich befriedigender Entwicklung ſpäter abgeflaut. Es war jedoch möglich, den Umſatz gegenüber dem Vor⸗ jahre zu ſteigern; allerdings ſeien nicht die er⸗ forderlichen Preiſe zu erzielen geweſen. In der Bilanz erſcheinen u. a. Kreditoren mit 0,29(i. V. 0,30), Bank⸗ ſchulden mit 0,12(0,12), langfriſtige Darlehen mit 0,34 (0,86) und Akzepte mit 0,08(0,09) Mill.. Andererſeits werden die flüſſigen Mittel einſchl. der Effekt(1979 zuſammen mit 0,03(0,006), Debitoren mit 0,31(0,29) und Vorräte mit 1,08(1,25) Mill.„/ ausgewieſen. Die geſam⸗ ten Anlagewerte erſcheinen mit 0,57(0,56) Mill.. Im neuen Geſchäfts fahr habe ſich inzwiſchen die Um⸗ ſatztätigkeit gehoben und könne zurzeit als befriedigend bezeichnet werden. Man hoffe, in Zukunft infolge einer vollkommenen Betriebsumſtellung, die die Konkurrenz⸗ fähigkeit erhöhen werde, rentabler zu arbeilen. Im Hin⸗ blick auf die Vereinigung mit der offenen Handelsgeſell⸗ ſchaft Rall u. Gerber, Möbelfabrik, Stuttgart, ſoll die v. HV. bekanntlich auch über Aenderung des Fir ⸗ men namens der Geſellſchaft beſchließen. O Schuhfabrik Hermann Liebmann Gmb. Offenbach/ M. (Eig. Dr.) Die Firma hat einen erhöhten Vergleichsvor⸗ ſchlag von 45 v. H.(35 v..) gemacht, bei ratenweiſer Zahlung bis 1992. 9 Eine Hapag-Erklärung zur Freigabe O Hamburg, 11. Juni.(Eig. Dr.) Die Zeitungsnachrichten über die amtliche Entſchädi⸗ gungsfeſtſetzung für die in den Vereinigten Staaten wäß⸗ rend des Krieges beſchlagnahmte deutſche Tonnage werden von den Verwaltungen der Hapag und des Nordd. Oloyd beſtätigt. Man macht darauf aufmerkſam, daß der für die Geſamt onnage als Entſchädigung feſtgeſetzte Betrag von 74 243 000 Dollar den Wert per 1. Januar 1929 dar⸗ ſtellt, ſo daß für die Bewertung per Ultimo 1930 noch ein Zuſchlag von zweimal 5. v. H. für Zinſen zu berückſich⸗ ſichtigen iſt, wodurch oͤie Geſamtſumme auf 81 667 800 Dollar anwächſt. Nach den über die Bewertung vor⸗ liegenden Unterlagen iſt anzunehmen, daß auf Hapag und Nord d. Lloyd zuſammen etwa 93 v. H. der Ges ſamtentſchädigung fallen werden. Von den auf Hapag und Nordd. Lloyd kommenden Be⸗ trägen entfällt entſprechend dem Verhältnis der verlorenen Tonnage von etwa 300 000 bei Hapag und etwa 200 00 bet Nordd. Lloyd vorausſichtlich ein Betrag von etwa 60 v. H. auf die Hapag und etwa 40 v. H. auf Nordd. Lloyd. Dieſer Umſtand iſt aber bei dem Gemeinſchaftsvertrag Hapag Nordd. Lloyd voll berückſichtigt. Vorausſetzungen für die geſetzmäßige Abwicklung des Aus⸗ zahlungsverfahrens vor kurzem geſchaffen worden ſind, iſt damit zu rechnen, daß aufein Viertel der infrage kom⸗ menden Beträge in Kürze Vorauszahlungen erfol⸗ gen und auch das zweite Viertel in abſehbarer Zeit zur Auszahlung gelangt. Die zweite Hälfte der Entſchädigung ſtellt bekanntlich eine mit 5 v. H. verzinsliche Anweiſung auf einen Fonds dar, der aus den laufenden Reparations⸗ zahlungen des Reiches an die Vereinigten Staaten auf⸗ gefüllt wird und die allmähliche Abdeckung des Reſtbetrages, wenn auch nur in Form einer 5 v..⸗Amortiſationsrenie, geſtatten wird. * Alexanderwerk A. von der Nahmer Ach. zu Remſcheid⸗ Im GJ. 1929 erzielte die Geſ. einen Reingewinn von 20372 /, während ſich i. V. bei 121 397/ Gewinnvortrag ein Verluſt von 242 825/ ergab, der aus der Rücklage gedeckt wurde. Nach dem Vorſtandsbericht blieb der Um⸗ ſatz im abgelaufenen Jahre ſowohl in der Menge wie im Werte hinter dem des Vorjahres zurück. Innerhalb des Geſamtumſatzes iſt die Ausfuhr wiederum geſtiegen, doch brachte ſie mit Rückſicht auf die billiger arbeitende auslän⸗ diſche Konkurrenz vielfach Verluſte. Im laufenden Gg. habe ſich der Abſatzrückgang weiter verſchärft, und zwar vor⸗ nehmlich infolge der ſchwindenden Kaufkraft der Landwirt⸗ ſchaft und der mangelnden Bautätigkeit. O Neue Begebung von Reichs poſtſchatzmechſeln.(Eig, Dr.) Wie wir erfahren, hat die Reichspoſt durch die Reichs⸗ bank einen neuen Poſten von Reichsſchatzwechſeln per 15. Juli 1021 begeben, nachdem der vorher begebene Betrag per 15. Juni 1980 glatt untergebracht wurde. Der Zins⸗ fuß beträgt diesmal 5% nach 57% v. H. Eine Verwaltungserklärung zur Dividendenreouktion bei der AG. für Verkehrsweſen O Berlin, 11. Juni. Wie wir von der Verwaltung erfahren, wurde im abgelaufenen Jahre rund 4,6 Millionen RM. Reingewinn erzielt, wovon nur etwa ein Siebentel aus Baugeſell⸗ ſchaften ſtammt, der Reſt größtenteils aus Eiſenbahn⸗ intereſſen. Der Gewinn entſpricht alſo verhältnis⸗ mäßig unter Berückſichtigung der Kapitalerhöhung dem des Vorjahres und häte an ſich, da nur 40 Mill. RM, divi⸗ dendenberechtigte Aktien vorhanden find, die Ausſchüttung einer Dividende von 11 v. H. ermöglicht. Die Liquidität iſt gegenüber dem Vorjahre unverändert. Die Geſellſchaft braucht als Holdinggeſellſchaft an ſich hinſichtlich einer Dauerbeteiligung auf den Börſenkurs keine Rückſicht zu nehmen, deſſen Zugrundelegung bei den Beteiligungen an Co., Dyckrhoff& Widmann A. G. und der Induſtriebau A. G. Held Francke erhebliche Beſſerungen ergeben hätte. du drei Baugeſellſchaften, Allgemeine Baugeſellſchaft Lenz Die Aktien von Dyckerhoff& Widmann A. G. haben ſich inzwiſchen erheblich erholt und hier iſt für 1929 eine Dividende von 10 v. H. zur Ausſchüttung gekommen. Hinſichtlich der Allgemeinen Baugeſellſchaft Lenz& Co. glaubt die Verwaltung keine dauernde Wertminderung fürchten zu müſſen. Die Geſellſchaft bleibt zwar infolge einmaligen Verluſtes in der Türkei, der den Gewinn des Inlandsgeſchäftes aufzehrte, für 1929 dividendenlos, hofft aber für 1930 wieder auf ein angemeſſenes Ergebnis. Bei der Induſtriebau Held& Francke A. G. glaubt die Ver⸗ waltung infolge ihrer Regreßanſprüche jedenfalls gegen Verluſte geſchützt zu ſein. Um jedoch größte Borſicht obwalten zu laſſen und um die vorhandenen inneren Re⸗ ſerven nicht zu ſchmälern, ſondern eher zu verſtärken, wurde in der Bilanzſitzung beſchloſſen, die Effektenreſerve um 2,5 Mill. RM. zu verſtärken und dementſprechend den Aktionären diesmal nur die Ausſchüttung der ſtatuten⸗ mäßigen Vordividende von 5 v. H. vorzuſchlagen. In der Bilanz ſtehen die Effekten nunmehr unter Berückſichtigung der Reſerve mit 54 Mill. RM. zu Buch, wovon knapp ein Viertel auf die Baugeſellſchaften entfällt. Zur Vörſenreform Wie Argentarius im neuen Heft der„Bank“ ausführt, iſt unter dem Geſichtspunkt der Belebung des Börſen⸗ geſchäftes den neuen Reformpläuen keine allzu große Be⸗ deutung beizumeſſen. Die Wurzel des Uebels liegt darin, daß bei dem weitaus größten Teil der ehemals ſo kauf⸗ luſtigen Bevölberung die Neigung zum Kauf von Effekten vollkommen fehlt. Trotzdem iſt es natürlich gut, wenn der neue wirtſchaftliche Hochgang ſchon in ſeinem erſten Sta⸗ dium eine innerlich ſtarke, leiſtungsfähige, riſtikobereite Börſe vorfindet, die den Banken ein ſchnelles und ſicheres Abwickeln ihrer Effekten⸗Engagements ermöglicht und ſo ihre Mittel immer wieder für neue Kredite freimacht⸗ Aber der Angelpunkt aller Verſuche, die Börſe aus ihrer jetzigen troſtloſen Lage zu befreien, liegt außerhalb nicht innerhalb der Börſe und ihrer Organiſation. Die einzig wirkfamere Form iſt daher eine neue Konjunktur. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung 11. 9 10. 11 Aktien und Auslandsanlelhen in Prozenten bel Stücke-Notlerungen in Mark je Stüek N Bremer Wolle 151,7 149,2 Brown, Bop.& C. 121,0 121,0 Hoeſch Eiſen 10. 11. irſchderg Leder—.— 81.— Schudert& Salzer 227.0 227.0 1010 102.7] Schuckert& Go. 174.8 174.0 10 8 Weſteregelnulkal 8— Weſtf. Eiſen 1122 1120 Die die budgetmäßigen Mannheimer Effektenbörse 80 78350-. f. Selk 51— fl. ad. St.⸗— 179.. f. 5 34,— 5 Brown, Boveri 1210 1210 Daimler⸗Benz.. 87.— 87.— Deutſche Linol.„ 232,0 280,0 Enzinger Union 84,50 84,50 7 old 79,50 79,50 Gebx. 25„„— 8 8% Farben b. 28 110,0 110, J. G. Farben„ 1710 171.8 Babiſche Bank 152.0 1520 10% Grkr. M. U 1110 111.0 fad Vorl. B. 1420 1420%„„ 9. 188,0 185,0 h. Hopoth. Pt. 156.0 156.0 D. Bank u. Disc. 139,0 189,0 Karlgr. NRüß. Halb 28.— C. 5. Knorr„ 186,0 10/0 Nonſerven Braun 48.— 48. A105 a ene 25.— 25. aum 8 enm. 0 125,0 Judwigsh. f. Sr. 192.0 192.0 5 126.0 Pfälz. Preßhefe„ 121,0 121.0] Portl. gem. Heid. 118.5 118.0 Seworz Storch. 440 0 4400 gib. Giektr... 1430 1460 Eſchbaum,Werger 172,0 172.0 Adeinmühlenw.. 118.0 118,0 Sübdd. Zucker 1575 157,0 Verein ötſch. Oelf. 72,50 72,50 Tontinent. Verf. 39.— 89,.— Wayß& Freptag 63.50 84.— Mannh. Verfich. 60.——.— Zellſtoff Waldhof 164.0 164.0 Frankfurter Börse Darmſt. u. Nat. 220,0 228,0 Festverzinsliche werte Deulſchelscvnte 139.0 138.5 2% Reichs an.. 93,50 D Effekten Bank 111.0 1112 ee„ 7.— e D. Hop. u. Wechf. 1480 1470 Ablöſungſch. U. 58,30 57.90 D. Ueberſee⸗Bank 100.0 98,25 8 ohne 10.80 10,1 Dresdner Bank 140,0 140,0 D. Wertb.(old!—.——.— D. Schahanw. 28 5 5 Bank 1005 100,0 6% Schußg. 14. N rkfrt. Hyp.⸗Br. 149,2 148,0 8% Lubwigsh. 28 92,50 92.50 10% Mom. Gb. 28 101.0 101,0 „„„ 84.— 94. 9„ 7 78,75 79,28 9% Grkr. Mh. 29 16,75 16,78 5% Preuß. Kalt 6,30—.— 2% Preuß. Rogg.—.— 3% Südd. freſtwb. 214 2,18 Durlacher po. Bab. Aſſekuranz. 117.0 117.0 Nürnberg. Verein— 8 Deſt. Creb.⸗Anſt. 27,80 27,80 Pfälz. Oyp.⸗Bk... 142.5 Reichsdank.. 299,0 288.0 Rhein. Credbitbk.—— Rhein. Hyp.⸗Bk. 156,0 158.0 Südd. Boden⸗G. 142.0 Südd. Disconto. 9% Grkr. M. abg.—.———] Wiener Bankver. 10.60 10,60 8%.⸗M.⸗Don.—.——.—] Württ. Notenbk. 145.0 145.0 1% Dad. Rom. Gb. 87.— 87.— Allianz 209,0 209.0 8% Pfälzer-89 101,0 89.— Mann Verf.—.——.— 9% h. Hop. A. 25 99.— 99.— Mannh. Verſ.⸗G. e0.— 60.— e 15„ 111 93,50 88. 2 %„ 2„ l 6750 87.50 e 3 77% Wen. Se. 6g.— 9855 Oefen l. Er. b. 2 A 4%% Pfäls. Gig.—.— 88,50 8 8. 50 55 10 0 87.50 Montan- Aktien %% r.—.— 860.— gſchweil. Bergw. 102 2170 Gelſenk. Bergw.. 1 Jae Bg5. St. A. 2205 2240 Kall Aſchersleben 219,0—.— Bank- Aktien Aug., D. Erebitb.—— 114,0 Badiſche Bank 151.0 150,0 Kalt Salzdetfurth. Barmer Bankver. 125,5 125,0 Kali Weſteregeln Bahr, Hyp. u. Wb. 140.0 140, Klöckner 3 Tom. u. Urſvatb. 149.0 149,0] Mannesm. Rößr. 100.6 101.5 10. Otavi⸗Minen.. 50.50 Phönix Bergbau 94,50—.— Mheinſta hl.. Salzw. Heilbr. 208,0 208.0 Tellus Bergbau, 108,0 108.0 Bf u. Saurahütte 41,50 41.50 Ber. Stahlwerke—.— 92. Industrie-Aktien enninger K. St.. wen München 284.0 258,0 Schwe Bindg. 263,0 262,0 S wartz Stor 141.0 140.5 Werger. 171.8 172,5 Abler Riener U. E. G. St.⸗UA. 101,5—.— Aſchaff. OBunty. 125,0 123.0 Bd. Maſch. Durl. 133,0 183.0 Brem.⸗Beſig. Ol 59.50 59.50 Brown Boveri 121,0 121.0 Cement Heibelbg. 117.0 118,5 „ Karſtabt 130,0 130.0 Chade—.— 836,0 Chamotte Annw. 93,.— 98, Themiſche Albert 48.— 48.— Th. Brockhues„48,25—,— Dalmler Beng. 36,50—.— Dt. Atlant.⸗T... 119,0 111.0 D. Gold⸗ u. S. Anſt. 150,2 149,5 Dit. Linoleum„„ 232.5 230,9 Dt. Verlag... 174.0 174.0 Dres d. Schnellpr. Dilſſel. Rat. Dürr Dyckerh.& Wibm. Eisen Katſersl. Emag Frankf. Enzinger⸗ Union 88,. Eßlinger Maſch. 48,.— 47, S Ettling. Spinn. Faber& Schleich. 112,0 112,0 Fahr Gebr. Pirm. „G. Jarben. 70,2 170,0 9%„Bonds 28 110,0 110.1 Feinmech. Jetter 80,50 80, 0 Felt. Guilleuume———.— Frankfurter Gas 110.0 110,0 Frkf. Pok.& Wit. 26.— 26 50 Goldſchmidt Th. 58.— 59.75 Gritzner M. Durl. 37.— 36.50 Grün& Bilfinger 178,0 178,5 ald& Neun. anfwerk. Füſſen 74.80 74,50 ilpert Armatur 100.5 birſch upf. u. M. 137.2—.— och⸗ u. Tiefbau 89.— 88,50 9. olzverkohl. Id, 89.— 89,50 Inag Erlangen 91.— 91.— Junghans Si. U. 41.15 41,15 Kamm. ſtalſersl. 101.0 101.0 Karſtabt Rub. Klein, Sch.& Beck. Rnorr, Heitbr. Konſerven Braun Kraus& Co. Bock. Lechwerke Ludwigsh. Walz. Metang. Frau, etallg. Frankf. Mez Söhne Miag, Muhcb. Moenus St.⸗A⸗ Motoren Deutz Motor. Oberurſel Pf, Nähm. Kay. Rein. Gebh& Sch. Aoeder, Gebr. D. Rülgerswerke Schnellpr. Frkthl. Schramm Lack. Schuckert, Nrbg. 0 106,0 106.0 85,10 66.75 88.75 38,25 75.— 75.— —.— 1745 Schuh. 3 17 Berneis Südbd. Zucker Trient. Beſigheim Der. Chem. Ind. Ver. deutſch. Oelf. Bergt. Jute Ver. Ultramarin Ber. Zellſt. Berl. Bogtl. Maſch. St. Volgt& Häffner Wayß& Freyta WM. Wolff N Zellſtoff Aſchffog. „ Memel „ Waldhof Ufa(Freiverk.) Raſtatter Wagg. Volth. Seil. u. K. 63,0 47.80 47.50 induſt. Wolff 54, — 84, 157.0 156,5 152.0 152.0 0 61, 84.50 84.50 80.— 80.— 1 106,0 106,0 n 89.— 89.— 10.— 10.— Terminnotierungen Gehlug) Allg. Dt. Credit Dank f. Brauind. Barmer Vankvee. Bayr. Hyp. u. W. Berl. Handelsgeſ. Commerzbank Darmſt. u. Nat. Deutſche⸗Disconto Dresdner Bank AG. für Verkehr Dt Reichdb. Vorz. Hapag Nordd. Loyd Ak Dem berg Bergmann Buderus Etſen Cement Heidelbg. Compan. Hiſp. CFontin. Gummt Daimler Benz Deutſche Erdöl Dt. Gold u. Silber Dit. Linoleum Licht u. Kraft Elektr. Lieferung J. G. Farben Felten& Guill. Gelfenk Bergwk. 114.7 114.5 152,0 154.0 125.3 128,5 140.5 140,5 1 149,5 149.5 227.0 227.0 139.5 189,8 „50 95.75 98.25 1100 112.5 109.0 1117 1625 100.0 108,0 113,0 76.— 76.— 117.0 118.7 —— 339,0 179,0 1750 36.50 36,50 96.— 96.50 —.— 189.2 233,0 231,2 156.5 158.2 1810 171.0 169,0 119,2 169,5 186,5 2 * Festverzinsliche Werte Goldanlelhe Harpen. Bergbau Ph. Holzmann lſe Bergbau alt Aſchersleben Kali Salzdetfurth Kali Weſteregeln R. Karſtabt Lahmeyer& Ca. Mannesmann Mansfelder Metallg eſellſch.. Miagügleu ban Montecatini: Ober bedarf Otavi Minen Phönix Bergbau Rh. Vraunkohlen Rh. Elek.(Rheag) Rh. Stahlwerke Riebeck Montan Rütgerswerke Schuckert Siemens Halske Südd. Zucker Svenska Tändſt. Ver. Glanzſtoff Ber. Stahlwerke 5% Roggenrentd Rlöcknerwerke. 1 —.— 124.0 99.50 97.50 221.5 224.0 —— 88.80 117 1172 52.75 51,50 80.50 80.— 93.75 93,50 2265 2270 146,5 147.5 116.7 117.0 64.28 68.— 175.7 174.5 2420 289.0 1570 157.0 819.0 820,0 93.25 92,50 Gesfürel... Jede) Aſchaff. 138.5 180,0 .— 23.— Goldſchmidt... 59,50 66,— Zellſtoff Waldhof 155,5 165,0 ——[Berliner Börse 5% Roggenwer..05.20 .12.10 olban 28 8850 8% Landſch. Mog. Hach eic sene e 58.20 59.8 MWertkaner 18.— 1788 Diſch.Ablöſgſch. 1 58,20 58. 9 5 70 4¼% Oeſt. Schatz, 47.— 46.75 ohne Ablöſgrecht 19.25 10.80 4%„ Goldrente 26.50 26.— 4%„ Kronen 2,85- 125,0 126,2 8% Bad. Kohlen—.——— 4%„ conv. Rente.80 2,35 2% rkr. Mh. K.- 4¼50%„ Silb.⸗R..59 8,60 185,0 188,0 J 5% Prß. Kalianl..71 6,71 4½%„ Pap. M. ä 10 11 Buderus Giſenw. 75,18 75,28 Velten 1 1 95 Schultheiß. 311,5 310,0 Biella 7e 2 2 il. Holzmann, 99,15 98, ies on.. e 8 Sbarlstt. Wafer 1928 1015 Serch 4 le.. 54,— 530 Segal Stunef.. Biſſener man 89 50 9 4%„„ 11 Ehem. Heyden„ 60,.— 59,35 8 Siemens Halske 241,0 240,2 Wittener Gußſt. 47,— Gi 40%. unif. Anl. Ebem. Gelſenk. 50,50 58,.— Ilſe Bergbau. 224,8 224,0 Sinner.⸗G.„100,7 102,5 Wolff, M.„.. 4%„ Zollobi. 1011 Ehem. albert. 30.— 49. m. Jüdel& Co. 117 1210 Stoehr Kammg. 98,— 88, 5 Ir. og—.——.— Tbem. Brockhues 80, 49.75 Gebr. Junghans 40,25 40,25 Stoewer Nähm..—.——.— Zehſtof Verein„ 90.— 80. 4½ ½ Ung. Str. 18 21.78 21,70 Concorb. Spinn.25 58. Stolberger Zinkh. 91.— 89,25 Fellſtoff Waldhof 164.0 180 4½%„„ 14 27— Conti Cacutſch. 175,2 1750 Kaßla Porzelan 1 50 9 5 1 1 15 1557 tſch⸗Oſtafrika 110,0 106 65 5 Id.65 28,60 Kaliwk. Aſchersl. 5. 2 cker N 2 4% 85 1 5.385 Daimler Motoren 36,30 38,25 Karſtadt. 28,5 128,2 Neu-Guinea 489 4292 4½% Anat. Ser. 9 Gas 2. 195 1. 1880 17 85 59 5. 7 9920 Diavi Minen„ 50,15 48, 4% Ser. II tſch.⸗Atlant⸗ 7 5 Knorr. 5 örl's ver. O.. 55 55 95075 5 80 11—.— Zeuch Erdzl„ 96,.— 86.75 Ron 32.25 32.25 Ties Leonhard.= 135.0 Frelverkeshts Kurse 5% Teh. Nat. Rail.—.— Itſch. Gußſtahl. e 78 Kölſch Walz. 28. 44.— Trans⸗Rabis. 120,7 120.0 A Habk,.10 1. 5 5. Rabelw. 8 1 95 255 ne 8 1 5 1 uſſenbank.. 0,8 0, ransport- en tſche. Steinzeug„ 5 ötizer Kunſtleb. 0 5 33 p e r Dea ben 7450 74.50 e 0 Saane 3 ba N Petrol. 54.— 54.7 3 e iſen 255 ronprinz Met. 7. cc 9+—**2ĩ**ͤ„ 95 fbor. te 1570 1 Deutſche Ane. 2200 2820 Kyffdäuſer Hütte 42,75 42,75 Pers Be 62.75 62.75 Benn Sund Eifenrahn—, Sn 44———.— dabnieger e be. 1588 4780 F. Slang. Sig.. 4238 186 nder gen... 8 5 Dalton e.. e Fdipeemalgir 7.— 72— Lana.. 1050 450 B. Harz ortk.. 4420 11.0 Diamond 7 1088 1045 Canada Abliefer. 29.75 20.— Drees nur. 181.5 131.5 Linde s Eismaſch. 3000 2580. Schah. B. cd. 4775 2775 ech regnen Fr. Heinichbähn. 1127 Dürkagn werte 2 s Far aſnoſtrom 7350 541 Der, Stahlwerke. 2 28.98 Rrügersbalk. 1860 1989 apag. 109,0 111.0 Sued 8220 8250 Lingel Schuhfabe..— 78.75 B. Stahl. v. d. yy. 189.2 189. 8 71 „ Slibamerika. 1730 üſſeld. Elſenhbl. 87.50 97.— L. Loewe& Co, 89.— 8 Ber. Ultramarin. 150,2 150.0 Ronnenberg. 71.— 2 anſa Dſchiff 1490 148.0 Dynamit Truft 87,. n 9 5 8 89.— Bogel Telegraph. 89.78 88,75 S 2 1 effen 5 a 0 l 8 8 VVVVVVVVVVVVVVVVVTTCC N 1 r. Licht u. K. 5 i 8 a⸗Film.... 90. 90, Bank-Aktlen Elsbach& Cb.„ 74.25 74.25 Magirus.-G.. 2480 24,25 Wanderer Werke 50.— 50,.—] Brown Boveri. Bank f. el. Werte 182.5 133,5 Bank f. Brauere. 159,58 152,0 Barmer Bankver, 128,0 125, Berl. Handelsges. 171.5 171,5 Tom. u. Priptbk. 149.5 150.1 Darmſt. u..⸗B. 226,0 226,0 Dt. Aſiatiſche Bk. 51 30,50 Deutſchedisconta 189,0 138,5 Diſch⸗Ueberſer Bk. 100.0 100,0 Dresdner Bank„ 141,0 140,0 Meininger ypbk. 147,5 148,0 Oeſterr. Freditbk. 27.75—. Reichsbank.„289,7 284,2 Rhein. Creditbk.———.— Süddeutſch. Dise.—.——.— Frankf. Allgem. industrle-Aktien Aecumulatoren 162,0 165,0 Adlerwerke.... 7 Alexanderwerk e Deligſen g. Elektr.⸗G. Alen Portl.⸗Z. 151.0 152,0 Ammendorf Pap. 188,2 188.2 Anhalt. Kohlenw 80.— 89.— Aſchaffbg. 9 901 185,0 186,7 Augsb. R. Maſch. 83.— 83,.— Balke Maſchinen 115.7 115,2 Baſt Nürnberg 190,0 190.0 Baher. Celluloid.50.50 Bayr. Spiegelglas 59,.— 6150 8. P. Bemberg 108.2 110.0 ergmann Elekt 103,5 188.7 Berlin Gubener 225.5 227.0 Berl. Karls. Ind. 69,65 67.50 Berliner Maſchb. 67.— 67.50 Braunk. u. Britett 145.0 145,0 Br.⸗Beſigh. Oelf. 50,50 80,— Dremer Vulkan 132,0 132.0 [Emaille Ullrich Enzinger Werke 5 84.— 82.25 Eſchm. Bergwerk 218.0 216,0 Eſſenersteinkohl. 137,0—.— Faber Bleiſtift 8 Fahlb., Liſt& Co. 63.75 68,85 Farben ind. A. G. 170.0 170.2 Jeldmühle Papier 165.5 184,5 Felten& Guill.. 119,0 118,5 Thies K Höpfling.—.— „ Friſter 5 180,0 178,0 Oebhard Textu„ 87,25 87.— Gehe& Co. 49,50 49,50 2 8& Co.. Gelſenk Bergwk. 185.5 188.2 Genſchow& Co. 69,50 69,50 Germ. Portld.⸗Z. 148,5 141,5 Gerresheim. Glas 122,0 121,7 Geſ. f. elektr. Unr. 158,5 155,5 Goedhardt Gebr. 145,0 148.0 Goldſchmidt. Th. 57.— 59.25 Guano-Werke„ 50, 55 Greppiner Werke—.— Gritzner Maſch. 38.50 37.15 Gebr. Großmann 28.50 28,50 Grün& Bilfinger 178,4 178.2 Gruſchwiz Textil 64,25 64.25 Hace tat 92,50 92,50 Halleſche Maſch.—— 83,75 Hammers. Spinn. 115,7 113.5 1 5 M. Egeſt. 35,.— 34,85 öbg.⸗Wien Gum. 74,75- Harkort St⸗Pr. N Harpener Bergb. 125,0 Hedwigshi 97. He Hilpert Maſch. Hindrich s KAuff. 88,— 88, Hirſch Kupfer 139,5 Mannesmann 101.0 101, Mansfelder Akt. 68.80 70.— Markt⸗ u. Kühlh. 181.0 181.0 Maſch. Buckau⸗W. 120, 120.0 Maximil.⸗Hütte 163.0 163,0 Mech. Web. Lind. 78,25 82,— „„Zittau 45 45.— Merkur Wollw. 145.2 145,2 Mez Söhne. 88,80 83.25 Miag⸗Mühlen. 116,7 116,0 Mix ck Geneſt b Motoren Deuß„70,50 70.50 Mühlheim Berg. 102,7 102.5 Nat. Automobile 18.— 18,50 Niederlauſ. Kohle 140,7 140,2 Nordd. Wollkäm 87,50 87.— Oberſchl. E. Bed. 87.— 67. Oberſchl. Koksw. 106,7 106,4 Orenſt.& Koppel 78.— 74.— Oſtwerke 257,0 256,5 Phönix Bergbau 92,75 92,60 Hermann Pöge 18,50 18,50 Rathgeber Wagg. 88.— 88.— Rheinfeldenftraft 188.0 158,0 Rhein. Braunk. 226,0—.— Rhein. Chamotte 78,30 79,50 Rhein. Elektrizit. 146,2 145,2 Ahein. Möbelſtoff 69.— 70.— Ahein.⸗W. Kalk.—— 78. Rheinſtahl 117,2 11.2 Riebeck Montan 109,0 108.0 Roſitzer Zucker 35,— 84,75 Rückſorth. Ferd.—.—. gerswerke 65,85 860 hſenwerk. 111.0 111.5 ächſ. Gußſtahl 107.0 103.0 5 115 5 hel Elekt. Gas Huge Schneider Terminnotierungen(Sechluft) Aug. Di. Credit Bank f. Brauind. Barmer Bankver. Bayr. Hyp. u. W. Bayr. Vereinsbk. Berl. Handelsgeſ. Comm. u. Priv. Darmſt. u. Nat. Deutſche Discomis 1 8. icht G. für Ver Ul. Lokalb Dt. Reichsb. Bz. Bags an Sildam. anſa Dampf Nordd oyd CCC Allg. Elektr.⸗Geſ. Bayr. Motorenw. J. P. Bemberg Bergmanncklektr. Buderus Eiſenw. Charlottb. Waſſer Tomp. Hiſpano Tont. Cautſchoue⸗ Dat mler⸗Benz Deſſauer Gas Deutſche Erdöl Dt. Linoleumwk. Dynamit A. Nobel Elektrigſtäts⸗Llef El. Licht u. Rra EſſenerSteinkohl. J. G. Farben Feldmühle Fe len& Guill Gelſenk Bergwk. Gesfürel 170% 168 64 115,0 115,0 152,0 154.0 125,5 125,5 141.0 141,2 143.0 142,5 171,5 170.0 149,5 149,0 226.5 226,0 R. 140.0 199,0 1410 140.0 100.0 87.— 1590—.— 85.50 95,15 109,0 110.5 —.— 174.0 — 48.— 109,2 111.2 97.— 98,25 161,0 159,5 50 86,50 88.60 229,5 231.0 152,0 149.0 158,2 156,0 185.7 1 Tb. Goldſchmidt arxpen. Bergbau oeſch Eiſ. u. St. h. Holzmann otelbetriebsgeſ⸗ lſe Bergbau. 22 ali Aſchersleben Karſtabt Klöckner Werke. Köln-Neueſſen 8. Mannesmann Rs Mansfelder Metallbank Mitteldtſch. Stahl Norbd. Wolle Oberbedarf Oberſchl. Koksw. Orenſt,& Koppel 74 Oſtwerfſʒte Phöniz Bergbau Polyphonwerle Mh. Braunk. u. Bt, Ah. Elekteizität 1 Stahlwerke Nb.⸗Weſtf Elektr. A. Riebeck⸗Mont. Rürgerswerke Salzdetfurth Kali Schleſ. Portl. 3. Schubertck Salzer Schuckert& Co, Schulth⸗Pagenh. Siemens&Halsle Svenska Seonhard Tieß Ber. Stahlwerke Weſteregel Alkali ellſtoff Waldhof iavig Minen 59.50 89.75 125,0 12755 1010 1010 100,0 153 60 0 1172 17/7 N N rU NG Neue Maunheimer usgabe) 7. Seite. Nr. 285 *. Wenn 0 r eee 0 5 Mittwoch, den 11. Juni 1930 Abgaben des Auslandes Anfängliche Beſſerungen. loren. Gewinumitnahmen ⸗ Rückdeckungen der Spekulation gehen und bis zum Schluß anhaltende Auslandsabgaben bewirken neue im Verlauf wieder ver⸗ Kursrückgänge it ſchwach, 4020 nach 4021, London ebenfalls 9 575 nach.8585, Schweiz und Paris dagegen feſter, 19377 nach 1937, bezw. 39276 nach 39298, alles New⸗ ngorker Uſance. Swapfätze Dollar Reichsmark unverändert, auf einen Monat 17 Stellen, auf drei Monate 40 Stellen. Berliner Devisen Diskontsätze: fleſchsbank%, Lombard%, Privat 3%., f. angeboten, 49.00; Roggenmehl 2528, Weizenkleie.90—7; Roggenkleis 77,25. Alles für die 100 Kg. Tendenz rubig. 5 * Rotterdamer Getreidekurſe vom 11. Juni.(Eig. D Anfang, Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) 9,75; Sept. 9,8 Nov. 9,40 Jan. 9,37; Mais lin Hfl. p. Laſt 2000 Kg. Juli 1192; Sept. 120; Nov. 121%; Jan. 123%. 5 * Liverpooler Getreidekurſe vom 11. Juni.(Gig. Dr.) Anfang, Weizen(100 lb.) Tendenz gut befſeſtigt. Jult —(68/1): Okt. 8/1(8/14); Dez.—(8/74); Mitte, ruhig, Juli 8/1; Okt. 8/1; Dez. 8/8. Mannheim freundlicher 2,5 und Reichsbank minus 3,5 v. H. auf. Bei letztere 5 5 5 22* S 3,5 v. H. auf. Bei letzteren———— K i. a Die heutige Bürſe konnte infolge der endgültigen ameri⸗ brach man von Abgaben der Amſterdamer Arb An Amtlich in Nam für] 10. unn] II Jun J Farſtätſ Bist 7 Marg 4d) d8 G. 880 0, W 6010 90 B 8c kanischen ffreigaberegelung für die beſchlagnahmten deut- leihen kaum vekänderk, Ausländer geſchäftslos, Pfand 8 8 5 5 NW 7 Juni.60 B, 0 G Juli.65 B..55 G Aug..70 B, ſchen Schiſſe in freundlicher S im ff 9 ſehr ruhig. e[d weiter leicht, 7-5, 168,35 169.60 168,34 168.88 168.48 3 765⁵ G7 Sept. 780 B..70 G; Okt..05 B, 7,85 G; Nov. 0 enſchluß wirkte ſich Monatgeld 4,75—6, Warenwechſel e N ach den 843.44 5,328 5,485.445 10.10 B,.—; Dez..25 B, 8,15 G. FJan.⸗März.50 B. günſtig aus. Im ſpäteren Ber laufe gingen die Kur s⸗ erſten Kurſen war die Umſatzt iter klein, 59.425 88,548 58,425 88,545 58,355 3.40 G, Tendenz ruhig.— Gemohl. Mehlis prompt gewinne wieder verloren. Es notierten Farben auch am Schiffahrtsmarkt ließ das Geſchäft nach und die 81,33 81,49 81,33 81,49 81,555 5 85 10 Tas 20 5 5 1 45 155 26,80; Juni 20.807 Tendenz 171% und Wayß u. Freytag 84 v. H. Dt. Linoleum und Notierungen gaben überwiegend beſcht nach. Später M 10.5430 10,56 10,549 10,568 10,512 6 per))))CJCTTVVVVVVV 5 Rheag verloren je 2 v. H. 5 9 17 e Auslandsabgaben das An⸗ 5 100 e 5 1 5 1 720 8 53 e Banmmblle dom 11. Jan(Eis, Dt 0 2 81 vunganleihe, die hohen Propiſionsforderungen der ameri⸗, 5 ö„ 5 a. 5 255 1 N Frankfurt nicht einheitlich kaniſchen Banken und der wahrſcheinlich 95 5 über 90 v.. e ee. i e eee ee 1 1(Eig. Dr. Nach der geſtrigen ſtarken Abwärksbewegung der Kurſe hinausgehende Emiſſionskurs ſchienen zu verſtimmen. den 0 5 l 0 4˙ 21 e E 1 1 8 1 6510 machte ſich heute in Reaktion eine allgemeine Beſ⸗ Am Kaſſamarkt bröckelten die Kurſe bei kleinem Ge⸗ 19 228 207748. Märs(21 750 geh 7 M 1 661 758 5 1 Juli 757 ſexung bemerkbar. Die Spekulation ſchritt in ſchäft wei Die Werte des Verkehrsweſen⸗Konzerns E. 25. 455 coc e Spezial werten umal vereinzelt noch 5 der wür weiter ab Die Werte des Verkehrsweſen⸗Konzerns 00 Franken 81.085 2 5 g 80,515 3,5 geh.; Okt. 740747; Dez.—; Tagesimport 4900; Tendenz 1 vorhanden 1 in ew ſtärkerem Aus⸗ d geb 8 uber Mächfrage blieb 05 100 Leva 29055 55 5 407085 9 75 1 0 5 ruhig. Mitt! 92 Fan. 69 11. ee 75 maſſe zu Rückdeckungen. Die Newyorker Börſe war Priva dis kont unverändert. Es wurden neue Reichspoſt⸗ 112 35 1 11215 13 11205.5 751, Juli 757; Okt. 741: Dez. 742, Loco 804, Egypt. Upper geſtern gegen Schluß wieder etwas feſter, auch konnten ſchecks per 15. Juli 1931 zu 57 v. H. ausgegeben. Die Ab 50.045.108 5,00 801 28,78 35 F. G. fair loco 900; Tendenz ruhig und behauptet. AG, für Verkehr ihren Kursſtand um 57 v. H. wieder gabeneigung, beſonders des Auslandes, hielt bis zum Ung 7 275,8 78,82 73,21 73,85 72,89 6 Berliner Mefallbörse vom 11. Juni 1930 beſſern, ſo daß im Zuſammenhang mit der endgültigen Ent⸗ Schluß der Börſe an und bewirkte beſonders in den füh⸗ 0 Baan il 0 5 1405 40198 2115 5 8 2177 Ble Fink 1 3 1 17 Sun 6 3 7 5 1 1 dada 1 Can. Doll. 5 19 8 f— 1 15 b 4 e ute in der. Entſchädigung, 8 Werten Kur 8 1* ck g d nge vo n 1 bs 6. v. H. Japan. 1 Hen.068.072.069.078 17988.8 bez. Brief Geld bez. Brief] Geld bez.] Brief] Geld N wovon i erſter Lin e Hapag und Nord. Lloyd profitieren, ie immer an ſchwachen Tagen, liefen an der Börſe allerlei o„ 1 ägypt. fd. 20,865] 20,905 20,885„905 20,91— anuar. II 500 II. s e die Sorge und der Mißmut über das Notopfer in den Hin⸗ Gerüchte um, für die aber keine Beſtätigung zu erlangen i in ed ehruar, 101,50 101.—.— 36,25 35.28—.— 36,80 36, * lergrund traten. Die Tendenz war freundlich und war. A 8 05 43 10 250 1 3 ärz.. 101, 100,7—— 86.25 86.———. 3. ganz ee eee e Son a en 119 Deviſen gegen Reichsmark ſeſter, der Dollar fie b Panter ele. geh gde 8480 40 80 Mei. 10,75 Je. 400 78% 850 8—— 4— 3878 daß Geſchäft verhältnismäßig klein, da der Ordermangel notierxe 419.25 nach 419.15. Der holl. Gulden lag infolge zan 1 Gold Pes! 3806.816 f.7 l.½784 J 4,21 J— 5 103,100,500—.— 30. 8,50 1 84, 3370 anhielt und jeder aufkeimenden Geſchäftsbelebung hem⸗ uli.., 101,50 100,—,— 85,75 38,50—— 34.5088, 5 daf 451.—. 101,50 100.——.— 88,— 35,50—.— 35.— 34. mend im Wege ſtand. Renten ſtill, deutſche Anleihen 5 a.— Cel. 157,8 101,0 105.28— 88.— 88.80—— 8880 34,28 leicht gedrückt. Im Verlaufe blieb das Geſchäft klein E G K Sklober.—.— 101.50 101.——.— 30,28 35,50—.— 85.80 34,80 unter dem Druck einzelner Abgaben. Auf Gewinnmitnah⸗ was mattere etreidemär te Nov. 8 101.50 10.—-—.— 825 35.75(—.—— 9 95 . a nge ein. Schiffahrts⸗ Günſtiges Wetter und lebloſer Mehlmarkt drü cken/ Hafer jedoch gefragt und feſter 8 e e ee 1 55 88.— Berlin etwas freundlicher ſpäter ſch wach Berliner Prodnuktenbörſ f D. Bool ruhte eng Self, Heine 16.. N 1 w erliner Produktenbörſe(Eig. Dr.) knapp angeboten. Heute kamen einige Abſchlüſſe in neuer Kart bn 0 u eee„Freiverkehr, 10 gr..— 28, Ebenſo wie die geſtrige Newyorker Börſ den ſtar⸗ 1 f 5 Bi ſtand iges!.„ Futmean o ud.:. Piatin die Tae:„1. ken Al bwäch ungen der Regen e cl des Ber-. deß weiterhin ſehr günſtigen Wetters dach d e e elksrniges Metertal egen zent ente n d. 8. sor Feel Gee Bbeinenüe ir ff 88 1 7 84 7 7 55 5 h er Lebl i 3 8 b 5 8 12 5 5 kehrs eine anſehnliche Befeſtigung aufweiſen konnte, b es: 57 5 5 5 loft e it des Mehlmarktes war Amtlich notiert wurden: Weizen—, matter. Juli 900,5 Londoner Mefallbörse vom 11. Juni 1930 1 ſchom 5 W 11 am l Platze ch 0 eren Ton fur belde Brotgetreidearten auf einen bis 309, Sept. 2767 u.., Ott 207.; Roggen 17247,] Metal in E pro To. Silber Unze E.(187/10 fein ſtaud), Platin Unze g je Stimmung für Effekten zuſehends, nachdem man wächeren Ton geſtimmt. In altem Weizen iſt matt, Juli 1727075, Sept. 175.725 B. 8 74„ 255 5 . 3 N 8 0 5 5 i 172— 70,75, Sept. 175—72,5 B, Okt. 174,5.; 50,75 0 1 20 5 5 „ 00 N 9 77 3 5 15 ſchwache Kurſe das Geſchäft hier infolge Materialmangels nunmehr faſt Gerſte 8 ſwetig⸗ Futtergerſte 16782, tetig; Hafer 146—60, e 81645 Hue dene 127 e 1— 1 5. Aden Tieſſt 19 1 eicht 90 10 r dc ganz zum Erliegen gekommen, dahingegen entwickelte ſich matter. Juli 199 51,5, Sept. 1565 5, Okt.— Weizenmehl Settl. Preis 80,75 Setl. Preis 138,0 Queckſilber 24 75 diese ö mſchwung anf die Inganter, Linie war ziemlich rege Umſatztätigkeit in Weizen neuer Ernte. 31,25— 4250, ſtilk; Roggenmehl 2184,50, rat; Weizenklele Elertreldt 81, Danka 141.5 Platin—— er Stimmungsumſchwung auf die endgültige Entſchei⸗ N 5 7,7 25 E; kleie 7758 Biktorinerb deſt ſelected 59.80 Straits 187.6 Wolframerz 18.80 zung über die Höhe der deutſchen Schiffsentſchädigungen Alter Roggen ölteb reichlich angeboten, die Stützungs⸗ e 1 115 35. 2850 1 8 len Seo des 81— len denn 155 Wa. kurbgenfäbren. Die Schiffahrtswerte lagen vornehmlich ſtelle nahm weiter nur einen Teil des vorhandenen Mate. 2; Kl. Epetſderbſen 21-2 Jutterer 15 3155 Erwiteßars öl:— inf gewöhnlich 18.80] Weißblech 1845 5 5 5 tal 1 luſchken 17—18; Ackerbohnen 15,50—47; Wicken 10.21.50. auf Hamburger Käufe ſchon vormittags ſprunghaft höher rials auf. In Neu⸗Roggen kamen Abſchlüſſe kaum zu⸗ Lupinen, blaue 16—17,50; öto gelbe 24,528,580; Piap err rr:?] tn und konnten dieſe Gewinne auch zu Beginn der Börſe ſtande, da zumeiſt Forderungen und Gebote zu weit aus⸗ kuchen 14—12; Leinkuchen 15,78—16,28; Trokenſchutde Chefredakteur: Kurt Fiſcher G. Zt. verreiſt) ziemlich e„Am Verkehrsweſenmarkt war die einander gingen. Am Lieferungsmarkte ergaben ſich für bits 8,30; Soyaextractionsſchrot 12,30—16,30; Kartoffel⸗ 3 ee e 5 ce cn ee 9 ne 1125 beide e e Abſchläge von 761%. Wei- flocken 1843,40. Allg. Tendeng: matt. 2 ee i tn Müller Han e Nr 5 5 1 1 8 1 N zen⸗* 1 f 2 2 75757 ige: 1— i Kit⸗ ſchten zwar zunächſt mit Minus⸗Minus⸗Zeichen, wurde 88 r„ ede O Frankfurter Produktenbörſe vom 11. Inni.(Eig. Dr.) d ae eee een Ae 1 Leckagen 5 1 1. rungen in ſehr kleinem Bedarfsgeſchäft. Für Hafer 5 7 0 j N 5 teilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim Herausgeber, dann aber mit 92, alſo 7,5 v. H. über den geſtrigen Frank⸗ hielt die Nachfrage des ichwat 5 95. Weizen, 78 Kg. Hektolitergewicht, 3252750, Roggen, 72 Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung 57 boche 255 Notiz 1 1 5 an, ue 1 ie e 185 e 1 Kg. Hektolitergewicht, 171— 172,50; Sommergerſte für Brau⸗ G. m. b.., Manndeim, R 1,—6 N ur wache Haltung fielen Bank für elektriſche Werte„gu di eonders gefragt waren und zwecke 200 Hafer linl.) 165—167,50; Weizenmehl füdo. ür unverlangte Beiträge leine Gewähr— Rückſendung erfelgt nur bel minus 8, Elſenbahn⸗Verkehr minus 1,75. Sarotti minus auch höher bewertet wurden, blieben nur verhältnismäßig Spezial 0 43,50 40,25; ötto nlederrhein. Spezial 0 45,5. Pr uderlangte Beitäge dei aadende 5 1 1 s überbrückt war, mit dem ſie anfangs einander gegen⸗ es ja, und wenn auch deſſen Beamtengehalt keinerlei ſeitig, wie taſtend, begegnet waren! Er, der ſich Luxus zuließ, ſo war man doch an eine gewiſſe be⸗ immer gegen den„Herrn“ zur Wehr ſetzen wollte, ſcheidene Sorglosigkeit gewöhnt geweſen. Aber dann, und der Alte, der immer nach dem Pferdefuß aus⸗ als der Vater lange kränkelte, der Krieg mit ſeiner ſpähte 1 1 aus 51 35 9 55 daß auch Not und Qual das ſchwache Lebensflämmchen ver⸗ Körner ja doch nur aus ſelbſtiſchen Motiven ihm ein löſchte und die Mutter ſich allein gar nicht mit dieſer 1 Noman von da Bom„. 8 1 5 schl 15 ſo. 1 4 9 r e . 5 5 5 12 f Zielen und Vorteilen führen ſollte. Und wie ſchließ⸗ leinen Witwenpenſton der troſtloſen irklichkei „Wenn's hier weitergehen ſoll, in Gottes Namen, grunde ballten ſich ſchwere, ſchwarze Wolken zu⸗ lich beide ihre Taſtfühler des Mißtrauens faſſungslos gegenüber ſtand. Herrgott, war das eine 1 nicht 0 e a e ſagte ben 0 rn e oe von einzogen. Sind doch eigentlich zu bedauern, fürchterliche Zeit geweſen! orſtade jetzt immer häufiger, wenn ihn die ver⸗ em Stü auen Himmels abſtachen, das wie ein dieſe Reichen, denen man ja wirklich faſt immer nur Erich Körner dehnte die Arme. 5 Blicke 5 19 1. am See von phantaſtiſchen Bergmaſſen um⸗ nab, weil man ſich 7 l 1 Alſo Erſt die drei Jahre draußen im Felde und dann warum Neuerungen, die ſonſt im Hauſe Torſtades är ien. auch gar nicht verwunderlich, daß ſie in jedem, der in— dieſe grauenvolle Zeit des Kampfes mit dem All⸗ berpönt geweſen, nun doch auch hier Eingang fanden. Es war ziemlich menſchenleer am Strande um die ihren Bannkreis trat, nur den intereſſierten Ich⸗ tag! Wer gab ihm dieſe nutzloſen, vertrauerten und ſo wuchs ſchon während der Probezeit die Spätnachmittagsſtunde, in der man drüben im Kur⸗ menſchen ſahen— und ſich nur ſchwer vom Gegenteil] Jahre wieberl Dieſe verhetzten, verſorgten, angſt⸗ Erich Körner ſich ausbedungen hatte, die ehrliche hauſe bei Jazz, Shimmy und Charleſton wenig Sinn überzeugen ließen. 5 40 fe durchbebten Jahre, ausſichtslos, grau— grau! Kein Freundſchaft zweier Arbeitskameraden. die gleiche für die Schönheit eines gewitterdrohenden Himmels Erich Körner ließ langſam und ſpieleriſch den Licht! Immer das verängſtigte Geſicht der armen, Ziele im Auge hatten: Das Werk und ſeinen Auf- aufbrachte. feinen, N 5 1 A San kleinen Mutter vor ſich, der vom Erſten des Monats 8 5 2 3 5 iten. i tt, er war. i Han 2 0 1 1 an dem Tage, da Doktor Erich Körner offi⸗ Erich Körner 11 1 89 ee 1 05 11 2 1 11 331 12 5 e 5 e ziell als Sozius Peter Torſtades eingetragen wurde, Maß naß en ves de ö leg vd 5 2215 Leben und ſah mit offenen Augen um ſich, verſtand zitterte, immer nur etwas Schlechtes erwartend! überſiedelte er in das leere Haus am Holſtentor,, e 81 5 Pet Torſtade ſein Machtwort Peri vieles und entſchuldigte manches, auch wenn er es Die Haſt, der verlorenen drei Jahre einzuholen, „weil es für beide Teile ſo ja doch viel bequemer 1 5 20 1 30 1 55 27„ verurteilte. Aber der brutale, kraſſe Egoismus, das ſeine Studien zu beenden, um der Mutter endgültig wurde, wie er dem alten Herrn verſicherte. 95 N 2 1 5 1 1 zur Ab- Charakterloſe, nur auf den eigenen Vorteil bedacht von der Taſche zu kommen! Büffeln— Stunden Ein feines, kleines Abendbrot, bei dem die alte reise bene 5 9 zu ſein, das ſkrupelloſe Ausnützen jeder Möglichkeit, geben und wieder büffeln— nichts anderes gab e Annette wahre Wunder ihrer Kochkunſt zum beſten 5 8 5 i wie es gang und gäbe geworden, widerte ihn an. Die ſchönen Tage des Frühlings und des Sommers gab, geſtaltete dieſe Veränderung im Leben der Daran dachte Erich jetzt. Er war gut zu ihm, der Gewiß, man hing allem die modernen Schlagworte wurden nur darum freudig begrüßt, weil ſie das 2 beiden Menſchen, deren einſchneidende Bedeutung ſie alte, harte Peter Torſtade, ſo gütig faſt, wie es ſicher⸗ als verhüllendens Mäntelchen um:„Selbſterhal⸗ teure Heizen überflüſſig machten. Denn ſonſt gönnte * ö e Fu gert 1. lich ni d dem knurri Alten zugetraut haben tungstrieb, Lebenskampf uſw.“ Und daß jeder ein⸗ 75 1 5 3 0 beide empfanden, auch äußerlich zu einem kleinen ich niemand dem knurrigen zug g 55 is kampf uſw. a man ſich kaum einmal einen Sonntagsausflug in Feſt 5 würde. Vielleicht weil er fühlte, daß er es tun durfte, zelne und die Geſamtheit in dieſem furchtbaren Rin⸗ die Umgebung der Stadt, weil alles Geld koſtete Der innige Händedruck, mit dem Peter Torſtade ohne ſich aus der Hand An verlieren und ſich dem gen der Gegenwart zu anderen Maßnahmen gezwun⸗ und es für derlei noch ſo beſcheidene Extraausgaben g N 80 2 fi Jüngeren auszuliefern! Vielleicht, weil er inſtink⸗ gen war, als eine ruhige, friedliche Epoche ſie zuge⸗ Mei g der M. 18 l ˖ ſich dann, viel ſpäter als dies ſemals üblich gewesen, Av empfand, wie viel warmes ehrliches Gefühl ihm laſſen hätte, dagegen verſchloß Erich Körner ſich auch ie en enen nals lange zun dem Fanifätsrat verabſchiedete, ſagts wehren en dem keinerlei egoiſtiſche Motive zu⸗ durchaus nicht. Aber— in der Wahl der Kampf⸗ Erich Scene zan die Brauen zuſamiten i mehr, als Worte dies getan hätten, daß es ihm 595 grunde lagen! Seltſam, wie raſch ſie eigentlich zu. mittel durfte man nach ſeiner Meinung nicht gar 5 0 das. Nein— er war werb fächlich geglückt war, dem einſamen alten Freun einander gefunden hatten! Erich geſtand ſich ganz ſo taktlos und brutal ſein, wie es jetzt häufig der Soldat geweſen! Nicht einmal das verſöhnliche Ge⸗ zu helfen. ehrlich ein, daß es nicht nur das Glücksgefühl über Fall war fühl, dieſe Befriedigung, hatte ihm die Zeit gebrachtk IV. ſein von Grund auf günſtig verändertes Leben war Und noch etwas: Erich Körner nahm das Gute, Keinerlei Begeiſterung vom Aufang an, wie bei ſo 5 8. 2 185 2 78 985* i 5 Er h ſei flicht⸗ im 8„ Erich Körner lag langausgeſtreckt in ſeiner Sand⸗ das ihn die Güte des alten Herren dankbar empfin⸗ das ihm das Schickſal gewährt hatte, durchaus nicht e dee e ee ee 5 158 burg am Strande von Heiligendamm. Er hatte die den ließ, ſondern ein Empfinden ſtarker, von Be⸗ als ſelbſtverſtändlich! So wertete er auch ſeine Ver⸗ e eden das 167 6 1550 uuns Arme ter dem Kopfe gekreuzt und ſah mit halbge⸗ wunderung durchſetzter Sympathie, das ihm dieſer bindung mit Peter Torſtade als einen beſonderen Nüchternen 1185 191 Nutzloſigkeit dieſes Welte ſchloſſenen Lidern blinzelnd auf das wie Silber Vollmenſch mit all den großen Fehlern und Vor⸗ Glücksfall, für den er dankbar zu ſein hatte. 5 wahnſinns Ban allem Anſan an klar erkenn mernde ſtark bewegte Meer. Noch lag die zügen eines ſolchen abrang, ihn innerlich wirklich zu Leicht war ſein Leben bisher, weiß der Himmel, eee e e 1 5 Sonne prall auf dem gelben Sande, aber im Hinter⸗ſich zwang. Wie ſchnell eigentlich das Mißtrauen nicht geweſen! Solange der Vater gelebt hatte, ging Gortfetzung folgt) Halablid unserer goldenen Bochæell wurde uns von allen—— F. Seſtan so bie/ Liebe und Aufmerksamkeit zuteil, daf es uns unmoglich isl. einzeln zu danſten! Ges Inde N Ohynerve I. 4 dir Spi ecien deshalb au/ diesem 7700 allen, die unseter Starbe Abspannung oder Ermüdung virben last 5 j ank aus. 5 2. 7 gecachlen, flermit unseren herelſdsten O immer ungünstig auf die Lebenslraſf cles Haares. N Benutzen Sie daher regelmaſig 22 Fortugal, Joh. III. Dieb und Frau das hewülrte Haarpllegemittel. Rasch und gründlich 5, 29. entlernt es alle Unreinheiten von HNKohſhaut und 5 . 2 5 7 Haar, zudem fühlt und erlrischt es nachha-i g. . Ihre Frisur wirlet stets vorteilbalſg veil das Hlaar — 5 halt, f Langjähriger 598 weich und duſtig- die gegebene Form bewalirt. ahrradhandlung es: eee le eee 7 f 3 1 9. eder un nee 5 Sie ſablen aich angeregt, denn dlie Belebung der ſeihen f 8 1 un. 9 5 5 8 8 8 Pister letz regten at ens ia e HKopinerven durch 221 Portugal teilt aich dem di eſchäftsſtelle. geschm 5 5 2 N a NUr 3 Rh. Pf ganzen Organismus mit. a ö 1 Ern m. 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I, S. 142) beſteht für das Land Baden owie für ſeine Gemeinden und Kreiſe keine Verpflichtung, den Grund⸗ und Gewerbeſteuern für das Rechnungsjahr 1980 die nach dem Reichs⸗ bewertungsgeſetz feſtgeſtellten Einheitswerte zu Grunde zu legen. Infolgedeſſen ſind für die Veranlagung der genannten Steuern Rechnungsfahr 1930 nochmals die Vorſchriften des beſtehenden Grund⸗ u. Gewerbeſteuergeſetzes und der Vollzugsverordnung hierzu maßgebend. 1. Zur Abgabe einer Steuererklärung über das Betriebsvermögen ſind daher verpflichtet: Ohne Rückſicht auf Staatsangehörigkeit, Wohnſitz, Aufenthalt, Sitz oder Ort der Lei⸗ tung die natürlichen Perſonen, die juriſtiſchen Perſonen des öffentlichen und des bürgerlichen Rechts, die nicht rechtsfähigen Vereine, Geſell⸗ ſchaften des bürgerlichen Rechts, offenen Han⸗ delsgeſellſchaften und Kommanditgeſellſchaften, ſowie die Zweckvermögen ohne eigene Rechts⸗ perſönlichkeit, die am 1. Januar 1930(Stichtag) ein ſteuerpflichtiges Gewerbe im Sinne des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes in Baden ausgeübt und ein ſteuerbares Betriebsvermögen von mindeſtens 2600 RM., bei landwirtſchaft⸗ lichen und forſtwirtſchaftlichen Unternehmungen von mindeſtens 5100 RM. gehabt haben. Steuer⸗ pflichtige, die bereits zur Steuer vom Gewerbe⸗ betrieb veranlagt ſind, haben eine Steuererklä⸗ rung über das Betriebsvermögen nur ab⸗ zugeben, wenn der bisher veranlagte Steuer⸗ wert ihres Betriebsvermögens ſich um min⸗ deſtens 2000 RM. erhöht hat. Steuerpflichtig iſt der Betrieb der Land⸗ und Forſtwirtſchaft, des Bergbaus, und des ſtehen⸗ den Gewerbes. Die Ausübung einer künſt⸗ leriſchen, wiſſenſchaftlichen, ſchriftſtelleriſchen, unterrichtenden, erziehenden oder ſonſtigen freien Berufstätigkeit iſt ſteuerpflichtig, wenn damit ein mit beſonderen Einrichtungen ver⸗ bundener Geſchäftsbetrieb verknüpft iſt. Nach Art. 14 des Geſetzes vom 16. April 1930(GVB Bl. S. 31) unterliegen jedoch auch die den Beruf ſelbſtändig oder zum Teil als Feſtbeſoldete aus⸗ übenden Rechtsanwälte, Aerzte, Zahnärzte, ſtaat⸗ lich geprüften Dentiſten, Tierärzte, Architekten, Ingenieure und Geometer der Gewerbeſteuer mit dem Extrag aus dieſer Berufstätigkeit, die Feſtbeſoldeten nur mit ihrem über die feſte Be⸗ ſoldung hinausgehenden Berufseinkommen. Die Finanzämter werden dieſen Pflichtigen Frage⸗ bogen wegen des Ertrags zuſenden. Steuerpflichtig iſt der Unternehmer, d. h. derjenige, auf deſſen Rechnung der Betrieb geht. für das Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 11. Juni 1980 Zur Abgabe einer Steuererklärung über das Betriebsvermögen ſind auch Perſonen verpflich⸗ tet, für welche die Vorausſetzungen der gewerb⸗ lichen Beſteuerung zwiſchen dem 1. Januar 1929 und dem 1. Januar 1930 entſtanden ſind und ge⸗ endet haben. Maßgebend kſt in dieſen Fällen der Stand der Verhältniſſe am erſten des Mo⸗ nats, der auf den Beginn des Gewerbebetriebs folgt. Bisher ſteuerpflichtige Perſonen, die zur Ab⸗ gabe einer Steuererklärung über das Betriebs⸗ vermögen keine Verpflichtung haben, ſind befugt, eine ſolche innerhalb der nachſtehend bezeich⸗ neten Friſt abzugeben, wenn ſte glauben, eine Berichtigung ihrer Stenerveranlagung bean⸗ ſpruchen zu können, gegebenenfalls um ihre gänzliche Befreiung aus der Steuerliſte nach⸗ zuſuchen. Das gleiche gilt für Anträge wegen des Grundvermögens. Dieſe Anträge ſind bei dem Finanzamt zu ſtellen, in deſſen Bezirk das Grundvermögen liegt. Anträge auf Herabſetzung der Steuerwerte des Grundvermögens lediglich mit Rückſicht auf die allgemein verſchlechterten Wirtſchaftsverhältniſſe kann nach den beſtehen⸗ den geſetzlichen Beſtimmungen keine Folge ge⸗ geben werden. 2. Die hiernach zur Abgabe von Steuer⸗ erklärungen Verpflichteten werden aufgefordert, die Erklärungen unter Benutzung der vorge⸗ ſchriebenen Vordrucke in der Zeit vom 16.—30. Juni 1930 bei dem unterzeichneten Finanzamt einzureichen. Vordrucke für die Erklärungen können von den unterzeichneten Finanzämtern bezogen werden. Auch werden Vordrucke wäh⸗ 844 Träumer, Gerichtsroll-Amtsvolls. rend der Dienſtſtunden von—12 Uhr abgegeben. Die Erklärungen ſind ſchriftl.(zweckmäßigerweiſe Nur eingeſchrieben) einzureichen oder mündlich vor 20 NEA dem Finanzamt abzugeben; an Werktagen von 8 8 812 Uhr in F 6, 20 oder Kronprinzenſtr. 93. 3. Die Finanzämter werden Vordrucke zu Gewerbeſteuererklärungen nur den Pflichtigen zuſenden, und 11 85 bis 14. bs. Mts., von denen ſie annehmen, daß bei ihnen eine Erhöhung des Betriebsvermögens gegenüber dem Stand am 1. Januar 1929 um mindeſtens 2000 RM. ein⸗ getreten iſt. Pflichtige, bei denen dies zutrifft, ſind, wenn ihnen ein ſolcher Vordruck bis dahin nicht zugeht, gleichwohl verpflichtet, eine Erklä⸗ rung abzugeben. Dies gilt auch für die frelen Berufe binſichtlich des Ertrags aus dieſer Tätigkeit. Wird die Frist zur Abgabe der Erklärungen nicht eingehalten, ſo kann jeweils ein Zuſchlag bis zu 10 5. F. des zur Erhebung gelangenden Stenerbetrags feſtgeſetzt werden. Die Abgabe der Erklärungen kaun durch Geldſtraſe erzwun⸗ gen werben. Wer aus Vorſaß oder Fahrkäſſig⸗ keit unrichtige oder un vollkommene Angaben über ſein ſtenerpflichtiges Vermögen macht oder durch Nichtabgabe einer Erklärung ſteuerpflich⸗ tiges Vermögen verſchweigt, ſetzt ſich ſchweren Strafen aus. 38 Mannheim, den 11. Juni 190. Das Finanzamt Maunheim⸗Stabt u. Neckarſtabt Offene Steſen! Zum Beſuch der hieſ. Geſchäfte ſucht Mannh. Firma tücht., redegew. Herrn als Prov.⸗Ver⸗ treter. Gute Verdienſt⸗ möglichk., keine Neuh., keine Verſich. Schriftl. Angeb. erb. u. D K 87 a. 5. Geſch. 5700 Suche tüchtige Tandler l. Hauser für leicht verkäufliche Artkkel. wollen ihre Abreſſe ſenden unt. D M 89 an die Geſchſt. 701 Tüchtige Jerkäutern für mein Möbel⸗Ge⸗ ſchäft zum baldigen Eintritt 1 10 Mbemaus M. 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