0 3 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis Wannheimer General Anzeiger 10 Pfg.— Abholſtellen: Waloͤhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim ilunt Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 2mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. Ni..)* Aus der Welt der Cechnilk* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Film Maunheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend* Mannheimer Neiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſilezeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 23. Juni 1930 141. Jahrgang— Nr. 282 Großer Triumph der Luftichulung Etkeners „Graf Zeppelin“ in Hamburg in die Höhe getrieben Der Reſt der Mannſchaft fährt ohne Kapitän nach Berlin Die ſüchſiſchen Landtagswahlen Starke Verluſte faſt aller Parteien an die Nationalſozialiſten Landung in München Telegraphiſche Meldung München, 21. Juni. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ erſchien um 15,90 Uhr, von Salzburg kommend, über dem Starn⸗ berger See und ſteuerte auf München zu, wo es um 16,5 Uhr über der Stadt kreuzte. Zehn Minuten ſpäter flog es über Oberwieſenfeld, wo eine nach Zehntauſenden zählende Menſchenmenge auf die Landung des Luftſchiffes wartete. Um 16,42 Uhr war die Landung vollzogen. Nach zwei⸗ ſtündigem Aufenthalt, während deſſen der Paſſagier⸗ wechſel vorgenommen wurde, ſtieg das Luftſchiff kurz nach ſechs Uhr auf dem Flugplatz Oberwieſenfeld zur Weiterfahrt nach Berlin auf. Vor dem Start hatte Dr. Eckener in einem Auto eine Rundfahrt um das Flugfeld unternommen, bei der er von den Zehntauſenden von Zuſchauern begeiſtert begrüßt wurde. Um 18,07 erhob ſich das Luftſchiff vom Boden, beſchrieb noch eine große Schleife über der Stadt, kehrte nochmals zum Flugfeld zurück und entſchwand dann in nördlicher Richtung. Die Fahrt ging außerordentlich günſtig von ſtatten. Um 411 Uhr war„Graf Zeppelin“ bereits über Leipzig. Gegen Mitternacht traf er uner⸗ wartet ö. zum erſten Mal über Berlin ein. Da die Landung noch nicht vorgenommen wer⸗ den konnte, zog das Luftſchiff mehrere Schleifen über der Stadt. Dr. Eckener eutſchloß ſich darauf zu einem Nachtbeſuch über Kopenhagen 1 Uhr nachts wurde Neuſtrelitz paſſiert. Beim Anbrechen des Morgens überflog das Luft⸗ ſchiff Warnemünde und Stralſund; um 4% Uhr morgens war Kopenhagen erreicht, wo um⸗ gekehrt direkter Kurs nach Berlin genommen wurde. Um 5 Uhr früh wurde die däniſche Inſel Möen 30 Km. vom Feſtland entfernt überflogen. Gegen 54 Uhr erreichte das Luftſchiff die pom⸗ merſche Küſte und traf gegen 59“ Uhr über Stralſund ein, In ſchneller Fahrt näherte es ſich dann Berlin, wo es um 7 Uhr eintraf. Begeisterter Empfang in Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros 5 E Berlin, 22. Juni. „Graf Zeppelin“ weilte erſt zum zweiten Male in der Reichs hauptſtadt, aber er iſt ſchon ein lieber, altbekannter Gaſt der Berliner geworden. Das hat dem Interſſe und der Freude an dieſem ſtolzen Sym⸗ bol deutſcher Kraft und deutſchem Lebenswillen keinen Abbruch zu tun vermocht, vor allem nicht an dieſem märchenhaft ſchönen Tage, der vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend eine ſtrahlende, oft 1 ſogar recht unbarmherzige Sonne vom blauen Him⸗ mel herniederleuchten ſah. Die Verkehrsmittel, Eiſenbahn, Omnibuſſe, viele kleinere, nur proviſoriſch zum Perſonentransport hergerichtete Fahrzeuge und eine Unzahl Autos hatten ſich bereit gehalten und beförderten ſchon im Dämmergrau des jungen Tages Tauſende, Hundert⸗ tauſende nach dem Luftſchiffhafen Staaken. Sorge bedrängte zuerſt die Herzen der Wartenden, als der Flugplatz in den frühen Stunden in Nebel ſich hüllte und das Feld und den Ankermaſt völlig den Blicken der Wartenden entzog. Doch gegen ſechs Uhr durchbrach die Sonne ſiegreich das Grau und eine gute Sicht enthüllte endlich den Rieſenplatz und das mit den Farben des Reichs und der Länder umſäumte Rollfeld den Auge der Menge. Laut⸗ ſprecher, Konzerte und Muſikvorträge ſuchten die Stunden des Wartens zu kürzen. Der Zeppelin, der überraſchenderweiſe ſchon um Mitternacht Berlin überquert hatte, nahte jetzt von der Oſtſee, zu der er in der Nacht vorgedrungen war. Ein Rieſenlautſprecher kündete von Zeit zu Zeit den Harrenden den Standpunkt des Luftſchiffes. Um.45 Uhr war er über Stralſund geſichtet wor⸗ 7 den, um.30 Uhr in Fürſtenberg, um die gleiche Zeit trafen auch auf dem Rollfeld die Vertreter der Be⸗ hörden ein, die Dr. Eckener und ſein ſtolzes Schiff Vorläufiger Veberblick Dresden, 22. Juni Die ſächſiſchen Landtagswahlen ſind im großen und ganzen ohne Störungen, abgeſehen von kleine⸗ ren Anrempelungen, verlaufen. Das bisherige Er⸗ gebnis läßt erkennen, daß die Sozialdemokraten, Deutſche Volkspartei, Deutſchnationalen, Demokra⸗ ten, ſtark an Stimmen eingebüßt haben. Z. B. in Dresden verloren die Sozialdemokraten nicht weniger als 17000 Stimmen, die Deutſche Volkspartei 20000, die Deutſchnationalen 18 000, die Demokraten 8000, während die Kommuniſten 2000 Stimmen, die Wirtſchaftspartei 3000 und die Nationalſozialiſten von 13345 auf 44848 das Ergebnis der vorjährigen Landtagswahlen ver⸗ beſſern konnten. Aehnlich liegen die Verhältniſſe in Leipzig und Chemnitz. Abſchließende Zahlen aus allen Wahlkreiſen liegen bis zur Stunde noch nicht vor. 5 18 Die in dieſem Jahr zum erſten Mal auf der Liſte erſcheinende Volks nationale Vereinigung erzielte 10932 Stimmen und konnte auch in den übrigen Wahlkreiſen ein gutes Ergebnis erzielen. Einzelergebniſſe Dresden Sozialdem. 116 590(134 782), Deutſche Volks⸗ partei 37 760(58 587), Komm. 40 826(38 571), Wirt⸗ ſchaftspartei 32 429(29 674), Deutſchnationale 21005 39 738), Nationalſozialiſten 44844(18 345), Demo⸗ im Namen der Regierung und der Reichshauptſtadt willkommen heißen wollten. Gegen 7 Uhr dann tauchte binter der Eiſenbahn, alſo im Rücken der Zuſchauermenge, das Luftſchiff auf, mit lebhaftem Tücherſchwenken und begeiſterten Rufen begrüßt. Von einem Flugzeug begleitet, umflog es in großem Bogen den Luftſchiffhafen und ſenkte ſich dann zum Ankermaſt, wo unterdeſſen die Landungsmannſchaft Aufſtellung genommen hatte. Nur wenige Minuten dauerte es und die Spitzen des Rieſenſchiffes waren am Maſt befeſtigt. Um.30 Uhr ſchon war„Graf Zeppelin“ feſt verankert. Unter dem toſenden Jubel der Menge eutſtieg Dr. Eckener der Führergondel. Bürgermeiſter Dr Scholz gab der Freude der Berliner Bevölkerung Ausdruck, nach zweimaliger Amerikafahrt und nach der großen Weltumſeglung das Luftſchiff wiederum in Berlin empfangen zu können. Kurz ſchilderte er die Bemühungen der Stadt, der Förderung des Luftſchiffverkehrs zu die⸗ nen. Unter großen finanziellen Opfern ſei der Flug⸗ platz Staaken erworben und die Einrichtungen zum Start und für die Landung des Luftſchiffkreuzers ge⸗ ſchaffen worden. In wenigen Worten dankte Dr. Eckener, worauf die Menge das Deutſchland⸗ lied anſtimmte. Für das Reichsverkehrsmini⸗ ſterium war Miniſterialdirigent Brandenburg er⸗ ſchienen. Dr. Eckener fuhr dann gemeinſchaftlich mit Bürgermeiſter Scholtz, immer von Jubelrufen be⸗ grüßt, im Auto davon, um an dem Empfang der Mit⸗ glieder der Weltkraftkonferenz im Rathaus keilzu⸗ nehmen. Darauf nahten die neuen Paſſagiere und beſtiegen die Gondel des Luftſchiffes. Ihr Gepäck verſchwand in den Laderäumen. Das Luftſchiff ſelbſt nahm unterdeſſen Waſſerſtoffgas aus der eigens dazu ge⸗ ſchaffenen Anlage auf und erneuerte ſeinen Waſſer⸗ ballaſt. Während der ganzen Zeit umkreiſte das Kleinluftſchiff, das ſchon vor der Landung in Staaken eingetroffen war, ſeinen„großen Bruder“. Gegen 9 Uhr erhob ſich der Rieſenvogel bereits wieder in die Lüfte, um ſetne Reiſe nach Hamburg anzutreten. kraten 16879(24 535), Volksrechtspartei 2101(3368), Alte Sozialdemokraten 4292(9759), Volksnationale Vereinigung 107932(), Komm. Oppoſttion 829(1050), Christl. Volksdienſt 5108(), Sächſiſches Landvolk 794(797). Zwickau Nach dem amtlichen Ergebnis erhielten die So⸗ zialdemokraten 12241(13 937), Deutſche Volks⸗ partei 3245(6784), Kommuniſten 3581(4625), Wirt⸗ ſchaftspartet 3167(2514), Deutſchnationale 2497 (4439), Sächſiſches Landvolk 237(222), National⸗ ſozialiſten 9187(3862), Demokraten 2577(3306), Volk⸗ rechtspartei 528(975), Alte Sozialdemokraten 368 (782), Kommun. Oppoſition 261(421), Chriſtlich⸗ Soziale 795(), Volksnationale Reichs vereinigung 172(). Die Zahlen in den Klammern beziehen ſich auf die vorigen Landtagswahlen. Goebbels oͤroht mit Pogromen In der Berliner Zeitſchrift„Der Angriff“ des nationalſozialiſtiſchen Reichstagsabgeordneten Dr. Goebbels wird gegen das Uniformverbot, das die preußiſche Regierung erlaſſen hat, polemiſiert. Der „Kampf Aller gegen Alle“ wird als bevorſtehend an⸗ gekündigt. Dann heißt es wörtlich:„Wenn es dabei zu von uns nicht gewünſchten und bisher verhinder⸗ ten Judenprogrome kommen ſollte, ſo hat uns die Regierung ſelbſt der Möglichkeit beraubt, die Diſziplin unſerer Anhänger zu gewährleiſten.“ Eigenartiger Zwiſchenfall in Hamburg Telegraphiſche Meldung = Hamburg, 22. Inni. Von ſeinem Landflug über Mecklenburg und Schleswig⸗Holſtein traf das Luftſchiff gegen 15 Uhr erſtmalig auf dem Hamburger Flughafen ein und verſchwand in der Richtung der Stadt Nach einer Stunde kehrte es wieder zurück. Gegen 16 Uhr voll⸗ zog ſich glatt die Landung. Während der Paſſagierwechſel vollzogen wurde, ereignete ſich ein unerwarteter Zwiſchen⸗ fall, wodurch der vorgeſehene Empfang von Füh⸗ rung und Mannſchaft durch den Senat vereitelt wurde. Das Heck des Schiffes ging plötzlich in die Höhe; ob durch Loslaſſen der Haltemannſchaft ober durch den Auftrieb verurſacht, iſt noch ſtrittig. Das Bug wurde entſprechend mitgeriſſen und es gab eine unfreiwillige Fahrt, wobei Kapitän Lehmann und mehrere Paſſagiere auf dem Flug⸗ platz verbleiben mußten, dagegen ein Teil der Mannſchaft mit in das Luftſchiff genommen wurde. Es ſollte eine zweite Landung erfolgen. Das Schiff kreuzte längere Zeit über der Stadt und über dem Hafen, mußte aber um 17.30 Uhr von Bord mit⸗ teilen, daß eine zweite Landung nicht mehr er⸗ folgen könne. Es kehrte darauf nach Berlin zurück. i Landung in Berlin Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt um 20,15 Uhr über dem Flugplatz Staaken wieder eingetroffen, wo es mehrere Schleifen vollzog. Um 21.05 Uhr wurde es am Ankermaſt feſtgemacht. Ein Bravo der Veſatzung! Das iſt der Triumph der Eckener⸗Schule! Im Falle der Not— und die Lage iſt offenbar recht kritiſch geweſen— iſt jedes Mitglied der Luft⸗ ſchiffbeſatzung befähigt, Führung und Leitung zu übernehmen. Offenbar waren die Windverhältniſſe über dem Hamburger Landeplatz ſehr ſchwierig, ſodaß der nicht einmal vollzähligen Beſatzung nichts weiter übrig blieb, als ohne Kapitän nach Berlin zu fahren. Daß ihnen dieſe Fahrt und weiter die Landung ge⸗ lang, iſt des höchſten Lobes wert und ein Ruhmes⸗ blatt für den Nachwuchs der deutſchen Luftſchiffahrt. Wer wird Finanzminiſter? Dietrich im Vordergrund Drahtbericht unſeres Berliner Büros [ Berlin, 22. Jumt. Die Frage der Neubeſetzung des Reichsfinanz⸗ miniſteriums iſt im Laufe des Sonntags nicht ge⸗ fördert worden. Der Reichskanzler hat noch 0 Wichſligsfe Sporfereignisse: Herſha- Berlin Deuischer Fußballmeisſer Holsfein-Klel im Endspiel:4 geschlagen —— Amiciſia Mannheim gewinni auf der Grünauer Regafia wieder 4 Rennen e beine Dispoſitionen für ſeine Reiſe nach Neudeck ge⸗ troffen. Nachdem ſich der Verſuch als aus ſichts⸗ los herausſtellt, Höpker⸗Aſchoff zur Ueber⸗ nahme des Finanzminiſteriums zu veranlaſſen, dauern die Bemühungen des Kanzlers fort, mit dem Vizekanzler Dietrich zu einer Verſtändigung zu gelangen. Dietrich ſteht vor einer ſehr ſchweren Entſcheidung. Nach den Erfolgen, die er namentlich als Ernäh⸗ rungsminiſter zu verzeichnen hatte, iſt es für ihn nicht gerade verlockend, ſich einer Aufgabe zu unter⸗ ziehen, wie ſie unpopulärer kaum gedacht werden kann. Kein Wunder, daß die Bewerber ſich nicht in Scharen um dieſen Poſten drängen. Aus den Kreiſen, die am ſchärfſten Kritik an der Finanzgebarung des Reiches üben, nämlich der Hoch⸗ finanz und der Schwerinduſtrie, hat bislang kein Prominenter ſeine Dienſte angeboten. Dr. Brüning iſt in ſeiner Wahl auf einige wenige Perſönlichkeiten beſchränkt: Neben Höpker⸗Aſchoff und Dietrich wer⸗ den ernſtlich eigentlich nur noch die Herren Luther und Schacht genannt. Am ſympathiſchſten wäre dem Reichskanz⸗ ler zweifellos Dietrich als Nachfolger Moldenhauers. Es ſcheint, daß man in amtlichen Kreiſen hofft, Diet⸗ rich werde ſich ſchließlich doch noch zur Uebernahme des Finanzminiſteriums bereit finden. Neben Be⸗ denken perſönlicher und ſachlicher Art, die dem Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter den Entſchluß erſchweren, fällt auch noch der Widerſtand ins Gewicht, der von ſeiner Partei ausgeht. Ob die Zuſagen, zu denen der Reichskanzler offenbar bereit iſt, genügen wer⸗ den, um nach der Richtung hin die Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen, muß abgewartet werden. Beſprechungen mit führenden Perſönlichkeiten der Demokraten ſind im Gange. Jedenfalls wird Diet⸗ rich ſeine Entſcheidung von beſtimmten Vorausſetzun⸗ gen abhängig machen, die es ihm verbürgen, ein von ihm vertretenes Finanzprogramm binnen kurzer Friſt im Reichstag durchzuſetzen. Der Miniſter begibt ſich übrigens morgen nach Leipzig zur Teilnahme an dem Weltkongreß der Filmfachleute. Der Reichskanzler an Moldenhauer Der Reichskanzler hat an den Reichsminiſter a. D. Prof. Dr. Moldenhauer ein Schreiben gerichtet, in dem er ihm für ſeine wertvolle und aufopfernde Mit⸗ arbeit, die er in zwei Reichskabinetten als Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter und als Reichsminiſter der Finanzen dem Vaterlande geleiſtet habe, den aufrich⸗ tigſten Dank ausſpricht. Darüber hinaus ſei es ihm Bedürfnis, der überaus wertvollen Mit⸗ arbeit Dr. Moldenhauers an der Reparations⸗ politik im Laufe des letzten Jahres zu gedenken, die ſchließlich zur Verabſchiedung des neuen Planes ge⸗ führt habe. Der Reichskanzler gibt der Hoffnung Ausdruck, daß das reiche Können, die Erfahrung und die Sachkenntnis des Scheidenden dem politiſchen Leben Deutſchlands noch auf lange Jahre hinaus er⸗ halten bleiben möge. Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 23. Juni 1930 Rechnungshof gegen Neckarkanal In der neueſten Denkſchrift des Rechnungshofes des Deutſchen Reiches zur Reichshaushaltsordnung 1927, die unterm 26. Mai 1930 ausgegeben wurde, findet ſich auch eine Kritik über den weiteren Ausbau des Neckarkanals oberhalb Heilbronn. Die entſcheidenden Sätze der Kritik des Rechnungs⸗ hofes lauten: „Das Projekt der Kanaliſierung des. Neckars iſt in der Oeffentlichkeit viel umſtritten, und es iſt dabei vor allem die Wirtſchaftlichkeit des Unternehmens angezweifelt worden. Auch der Reichs verkehrsminiſter hat in ſeiner Denkſchrift vom 18. Januar 1928 ſich dahin ausgeſprochen, daß der Bau privatwirtſchaftlich nicht rentabel ſet, und daß auf eine Verzinſung des Anlethekapitals zu den Zinsſätzen zur Zeit der Denkſchrift nicht mehr gerechnet werden könne“. Unter dieſen Umſtänden bedarf es nach der Auf⸗ faſſung des Rechnungshofes der eingehenden Prü⸗ fung, inwieweit die weitere Aufwendung von Reichsmitteln verwertbar erſcheint, insbeſondere ob es gerechtfertigt iſt, den Ausbau der Schiffahrtsſtraße oberhalb Heilbronns unter den obwaltenden Um⸗ ſtänden nicht weiterhin ins Auge zu faſſen. Nationaliſierung der Wirtſchaftsverbände Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Juni. Die D. A. Z. weiß über Beſprechungen führender Wirtſchaftskreiſe zu berichten, die darauf abzielen, dem Uebermaß der Verbände und dem damit notwendigen Leerlauf zu ſteuern, d. h. die Rationali⸗ ſierung auch auf dieſe Gebiet auszudehnen. Man geht dabei von der Erwägung aus, daß in der Zeit, die im Staat durch den eiſernen Zwang zur Ein⸗ ſchränkung eines unnatürlich angewachſenen Appara⸗ tes gekennzeichnet wird, die Wirtſchaft ſelbſt ſich einer ernſten Nachprüfung in der Frage der Verbände nicht entziehen könne. Dabei ſoll in erſter Linie an die großen Verbände gedacht ſein. Zweifellos hat die Idee viel für ſich. Allein es wird ungeheuer ſchwierig ſein, den Aufblähungserſchei⸗ nungen im Verbandsleben wirkſam zu begegnen. Bei den Intereſſenverfilzungen gerade im Bereich der Verbände muß mit heftigen Widerſtänden ge⸗ rechnet werden. Die Aenderung der Krankenverſicherung Der Reichsarbeitsminiſter hat jetzt dem Reichs⸗ rat den Geſetzentwurf über Aenderungen in der Krankenverſicherung vorgelegt. In dem Begleitwort heißt es, daß bei dem Drange der Umſtände und der Geſamtheit der Verhältniſſe die Reichsregierung entſcheidenden Wert darauf lege, daß der Geſetzentwurf noch vor der Sommerpauſe vom Reichstag verabſchtedet wird. Mit Rückſicht darauf wird gebeten, von der Einhaltung der für den Reichsrat vorgeſehenen Friſt abzuſehen. Aus den Beſtimmungen des Geſetzentwurfs iſt hervorzu⸗ heben, daß die Reichsverſicherungsordnung in der Weiſe geändert werden ſoll, daß es den Krankenkaſ⸗ ſen in Zukunft nicht mehr möglich ſein wird, beſon⸗ ders großartige Bauten herzuſtellen. Das Reichs⸗ verſicherungsamt behält ſich die Genehmigung vor. Im übrigen iſt der Inhalt des Geſetzes bereits be⸗ kannt. 5 Todesurteil — Königsberg, 22. Juni. Das Schwurgericht in Tilſit verhandelte zwei Tage gegen den 22jährigen Arbeiter Breihan aus Wedereitiſchken, der unter der Anklage ſtand, in der Nacht zum 13. Dezember vorigen Jahres den Beſitzer Mertinax, ſeinen zukünf⸗ tigen Schwiegervater, in Gemeinſchaft mit der Ehe⸗ frau Mertinax, zu der er in Beziehungen ſtand, vor⸗ ſätzlich getöbtet und ferner an einer minderjährigen Tochter ein Sittlichkeitsverbrechen begangen zu haben. Frau Mertinax hatte ſich ſeinerzeit, als ſie verhaftet werden ſollte, ertränkt. Das Schwurgericht verurteilte Breihan wegen Mordes zum Tode und wegen Sitt⸗ lichkeitsverbrechens zu einem Jahr Zuchthaus. Die Reichsreform auf der langen Vank 2 4 2 2 Wieder kein poſitives Ergebnis Drahtbericht unſeres Berliner Büros JJ Berlin, 22. Juni. Auch die Samstagsſitzung des Verfaſſungsaus⸗ ſchuſſes der Länderkonferenz, die, unterbrochen von einer nur kurzen Mittagspauſe, von vormittags um 10 bis abends nach 7 Uhr währte, hat den erwarteten und feierlich angekündigten Abſchluß der, wohl- gemerkt lediglich theoretiſchen, Vorarbeiten zur Reichsreform noch nicht bringen können. Viel⸗ mehr dürften die Unterſuchungen der mit der Löſung von Detailfragen beauftragten Sachreferenten wei⸗ ter fortgeführt werden. Die„politiſchen Entſcheidungen“, zu denen nach den einleitenden Erklärungen Dr. Wirths die Reichsregierung auf Grund der Beratungsergeb⸗ niſſe ſchreiten wollte, werden dagegen noch auf ſich warten laſſen. Es wird allgemein bezweifelt, daß das Kabinett bei der recht unterſchiedlichen, ja viel⸗ fach ausgeſprochen gegenſätzlichen Haltung der Län⸗ der zu den einzelnen Vorſchlägen der erſtatteten Re⸗ ferate wird wagen können, ſchon jetzt die geſetzgeben⸗ den Körperſchaften mit irgendwelchen Entwürfen zur Reichsreform zu befaſſen. Ziemlich allgemein wurde im Verfaſſungsausſchuß bekundet, daß die ausſtehen⸗ den Referate über die Neugliederung des Reiches und die Finanzfragen, auf die man noch vor kurzem verzichten zu können glaubte, zu einer abſchließenden Urteilsbildung unbedingt notwendig ſeten⸗ Die Referenten für das Finanzproblem, Prof. Naviaſky und Miniſter a. D. Hamm, haben ſich denn auch bereit erklärt, ihre Arbeiten abzu⸗ ſchließen. Darauf wird man nun wohl— ein Be⸗ ſchluß hierüber wurde allerdings nicht gefaßt— warten, zumal gerade die größeren ſüddeutſchen Län⸗ der Bayern, Württemberg und Baden, wie auch Sachſen, ſich recht energiſch hierfür eingeſetzt haben. Und ſo werden wiederum Monate hingehen. Von Einzelheiten ſei noch erwähnt, daß der Verfaſſungsausſchuß die Uebertragung der JTuſtizhoheit auf das Rei ch, die der zuſtändige Unterausſchuß vor Jahresfriſt mit ſtarker Mehrheit empfohlen hatte, mit 10 gegen 7 Stimmen ablehnte. In der Sitzung wurde über eine ſtattliche Zahl von Aenderungsanträgen, die zum größten Teil von Bayern eingebracht waren, abgeſtimmt. Nach den Vorſchlägen des Organiſations⸗ referats ſollte in den Ländern eine oberſte Reichs⸗ behörde eingerichtet werden. Einer der bayeriſchen Anträge, der dieſe Regelung verwarf, wurde mit Stimmengleichheit(5 zu 5) abgelehnt, dafür aber einige modifizierende bayeriſche Eventualanträge gut⸗ geheißen. Ein anderer Vorſchlag, ausgeſprochen uni⸗ tariſcher Tendenz, der die Möglichkeit einer Perſonal⸗ unkon zwiſchen dieſer Reichsbehörde und der oberſten Landesbehörde vorſieht, wurde ebenfalls mit 5 zu 5 Stimmen zurückgewieſen. Den bayeriſchen Vertreé⸗ tern gelang es weiter, an den Beſtimmungen über die vom Reich an die Länder zu vergebende Auftragsver⸗ waltung einige einſchneidende Korrekturen zugunſten der Landeshoheit anzubringen. Als die politiſche Richtlinie, die die Reichsregte⸗ rung in dieſen Fragen leite, formulierte der Reichs⸗ innenminiſter den Grundſatz, im Norden das Ver⸗ hältnts zwiſchen Reich und Preußen neu zu regeln und andererſeits den lebenswilligen und lebensfähi⸗ gen Ländern im Weſten und Süden die Eigen⸗ ſtaatlichkeit zu erhalten. Polniſche Verbalnote an Deutſchland Ein durchſichtiges Manöver Telegraphiſche Meldung Warſchau, 22. Juni. Das polniſche Außenminiſterium hat an die deutſche Geſandtſchaft eine Verbalnote gerichtet mit dem Vorſchlage, unverzüglich eine er⸗ gänzende Unterſuchung des Zwiſchenfalls bei Proſtken durch die deutſch⸗polniſche paritätiſche Kommiſſion aufzunehmen. Wie dazu verlautet, will Polen bei der Kommiſſion beantragen, daß eine Reihe von dem bisherigen Unterſuchungsausſchuß nicht geprüfter Umſtände des Zwiſchenfalles, die Polen erheblich erſcheinen, nachgeprüft werden. Weiter behandelt die Note noch fünf Fälle, bei denen Grengverletzungen durch Deutſche erfolgt ſein ſollen. Die deutſche Meinung Die Warſchauer Note läßt ſich nur als ein Ver⸗ ſuch der polniſchen Regierung erklären, die öffent⸗ liche Meinung zu verwirren. Jeder der Zwiſchenfälle, die in der Note erwähnt werden, iſt bereits unterſucht worden und es hat ſich dabei ei n⸗ wandfrei, nämlich unter Hinzuziehung polniſcher Behördenvertreter die Schuld der Polen ergeben. Das polniſche Vorgehen erſcheint aber in noch frag⸗ würdigerem Licht, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß Deutſchland in den letzten Monaten dauernd gegen die polniſche Luftſpionage prote⸗ ſtieren mußte, und zwar bisher mit negativem Erfolg. Man möchte annehmen, daß das Auswärtige Amt den polniſchen Schritt mit gebührender Schärfe zurückweiſt. Selbſtverſtändlich erkennen wir an, daß die unmögliche Grenzziehung zu einem Der Aſtronom Skizze von Erwin Sedding In Sönlangen verließen ſo viele Fahrgäſte den Zug, daß Wak für ſich und ſeine Tochter ein ganzes Abteil zurückbehielt. Er wollte aus dem Fenſter ſehen, aber die Schei⸗ ben waren trüb vor Näſſe. Wak dachte an jene Reiſe, da er Maria zur Hochzeit begleitet hatte. Das war auf derſelben Strecke geweſen, vor knapp einem Jahr. Wie die Sonne damals geſchienen hatte.— „Bereuſt Du, mich in Dein Vertrauen gezogen zu haben?“ knüpfte er das unterbrochene Geſpräch wie⸗ der an. Maria blickte auf.„Nein, Vater. Ich wußte ſchon, was ich tat, als ich zu Dir fuhr. Ich möchte Dich nur bitten: Stell Jordan nicht ſchroff zur Rede! Ich bin überzeugt, daß er Dich nicht einmal verſtehen würde. Bleib ein paar Tage bei uns; als Gaſt. Schon Deine Nähe iſt mir ein großer Troſt in der Einſamkeit!“ Wak zuckte die Achſeln. Maria beteuerte immer⸗ fort, ihr Mann wäre eine Ausnahmenatur. Dabei lag der Fall denkbar einfach: Jordan war wohl doch zu alt für Maria, und wenn er die Mängel ſeiner Ehe nicht überſah, ſo mußte man ihn eben darauf hinlenken. Wak ſtellte ſich das folgendermaßen vor: Er würde den Schwiegerſohn hernehmen, die Bedeu⸗ tung als Forſcher, die jener allenthalben genoß, an⸗ erkennen, aber zum Schluß bemerken, daß man durch⸗ aus keines Fernrohrs bedürfe, um zu ſehen, wie Maria an dieſem Leben zugrunde ginge. „Willſt Du mir Euren Alltag nicht ein wenig ſchildern?“ bat Wak. Maria ſchluckte.„Es iſt nichts geſchehen, was Du noch nicht wüßteſt,“ ſagte ſie. Die Landſchaft iſt flach und endlos, und unſer Tagewerk gleicht ihr, daß ich oft denke, wenn wir ins Gebirge zögen, würde alles anders. Jordan ſchläft meiſt bis über den Mittag, weil er ja ſelten vor Sonnenaufgang heimkommt. Und ſind die Abende einmal bewölkt, ſo daß die Re⸗ fraktoren ruhen, ſo lieſt er und rechnet, bis ihm die Augen zufallen.“ Wak knurrte. Er wünſchte, ſein Schwiegerſohn wäre kein Privatgelehrter, ſondern ein auf karges Brot angewieſener Dozent. Das Obſervatorium, das er ſich in den Dünen gebaut hatte, ſchien ſeine Berufsleidenſchaft zur Beſeſſenheit zu ſteigern.„Er ſucht einen Stern!“ erklärte die Frau. Gab es nicht ſchon genug Sterne? Mehr, als ein Menſch zählen konnte? Als der Zug in Sperrhagen einlief, war es Nacht. Wak ſuchte ein Gefährt. Aber der Platz vor dem Bahnhofsgebäude war leer.„Es iſt die Spring⸗ flut,“ ſagte der Kofferträger,„jeder hat mit ſich ſelbſt zu tun. Am Strand ſoll die Hölle los ſein.“ Enblich fanden ſie ein Fuhrwerk. Maria fröſtelte. „Wenn wir Springflut haben, werden wir kaum zu Bett gehen können,“ meinte ſie.„Das Haus ſteht zu nah am Deich, und der iſt alt. Wie ſchön es doch bei Dir in der Stadt war, Vater!“ Nach einer unheimlichen Fahrt durch Sturm und Regen erreichten die abgehetzten Gäule das Dorf, Vor dem Gaſthauſe herrſchte ein wildes Drcheinander. „Das Waſſer ſteigt!“ hörte Wak ſchreien.„Der Damm!“ Dann zerriß der Orkan den Satz in Fetzen. Maria ſtieg aus. Der Schein einer Stallaterne fiel auf ihr bleiches Geſicht.„Was iſt geſchehen?“ fragte ſie eine Vorübereilende. Das Weib erkannte die Fragende und bekreuzigte ſich.„Der Turm iſt im Waſſer, und Herr Jordan iſt oben im Turm! O, dieſe Nacht, dieſe Nacht!—“ Wak wollte ſeine Tochter ſtützen, aber Maria war ſchon wieder gefaßt. 5 „Leitern! Ein Boot!“ Sie waren nicht die Erſten. Schon mühte ſich eine Schar von Fiſchern, den Bedrohten zu retten, der weltentrückt im Kuppelbau ſeiner Sternwarte ſaß und keine Ahnung zu haben ſchien, daß die Flu⸗ ten längſt die Türen des Erdgeſchoſſes eingedrückt hatten. Wak hätte auflachen mögen, aber er ſah ſein Kind, wie es mit angſtgroßen Augen auf die erleuch⸗ teten Lukenfenſter ſtarrte, und biß die Zähne zuſam⸗ men. Jordan war entſchieden wahnſinnig. Minuten großen Teil die Grenzzwiſchenfälle verſchuldet; aber die eigentliche Schuld liegt bei den Polen. Es iſt anzunehmen, daß der deutſche Geſandte ſofort bei der Uebereichung der Note auf die Fälle hinweiſen wird, die in den vorangegangenen Unterſuchungen voll⸗ kommen zu Gunſten Deutſchlands ausgeſchlagen ſind. Wie die deutſche Regierung die Note im ein⸗ zelnen beantworten wird, ſteht zur Zeit noch nicht feſt. Aber man kann wohl davon ausgehen, daß ſie eine neue Unterſuchung als zwecklos betrachtet, da ſich kaum ein anderes Bild ergeben dürfte, als man es in den bisherigen Unterſuchungen gewonnen hat. Rieſenfeuer in Polen Mit deutſcher Hilfe gelöſcht „ Telegraphiſche Meldung ö 92- Neidbenburg, 22. Juni, polniſchen Grenzſtäbtchen Janow entſtand durch die Fahrläſſigkeit einer Frau, die glühende Aſche ausgeſchüttet hatte, ein Feuer, das an dem infolge der langen Trockenheit ausgedörtem Material reiche Nahrung fand und ſich in kurzer Zeit zu einem Rieſenbrand auswuchs. Faſt die Hälfte des an 4000 Einwohner zählenden Städtchens waren innerhalb von drei Stunden ein Raub der Flammen. Die Ortsſeuerwehren und die Wehren der benachbarten polniſchen Stildte blieben den Flammen gegenüber machtlos, ſodaß die Feuerwehren aus Neidenburg und anderen in der Nähe gelegenen deutſchen Orten zu Hilfe ge⸗ rufen werden mußten. Den vereinten Bemühungen gelang es dann endlich, dem entfeſſelten Element Einhalt zu gebieten. 24 Wohnhäuſer, 64 Scheunen und etwa 37 Ställe ſind vollſtändig niedergebrannt, zahlreiches Kleinvieh iſt ums Leben gekommen. Ein Mädchen hat ſtärkers Brandwunden erlitten. Polniſcherſeits wird erklärt, daß ohne das tat⸗ kräftige Einſchreiten der Neidenburger Feuerwehr und der anderen deutſchen Feuerwehren das ganze Städtchen ein Opfer der Flammen geworden würe. In dem benachbarten noch, und das ganze Gebäude würde fortgeſpült wer⸗ den! Hörte er die Rufe nicht? Der Wind war zu ſtark. Er ſang, er brauſte, er orgelte. Der Schuß, den ein Mann abgab, verklang kraftlos im Toben der Brandung. Selbſt eine Schreckrakete wäre nutzlos geweſen, der Wind hätte ſie planlos mit ſich fortgeriſſen. Und dann geſchah es. Die Mauern gaben nach, das Haus wankte. Nur mit Mühe retteten ſich die Boote aus dem Bereich der Kataſtrophe: Das Ob⸗ ſervatorium ſank krachend in die gurgelnde Flut. Niemand konnte es ſich erklären, wie es möglich war, daß Jordan gerettet wurde. Gott ſelbſt mußte in jenen Minuten der Todesgefahr neben ihm ge⸗ ſtanden haben. Wak, der im Speiſezimmer auf und ab ging, qualmte heftig aus ſeiner Zigarre. Wenn nur der Arzt ſchon gekommen wäre! Maria aber, den Kopf des Ohnmächtigen in den Schoß gebettet, lauſchte ſtumm ſeinen Atemzügen. Endlich ſchlug Jordan die Augen auf.„Ich habe ihn!“ ſagte er langſam. „Wen?“ fragte Maria mit zuckenden Lippen. Er lächelte.„Den Stern!“ Einen Augenblick lang war der jungen Frau zu⸗ mute, als luge der Tod jetzt nach ihr. Dann aber blickte ſie ihrem Gatten in die glückſtrahlenden Augen und erſchauerte vor ſo viel Kindlichkeit. Wie wun⸗ derbar mußte jene Welt beſchaffen ſein, in der er lebte, wenn ſie ihn Leben und Sterben vergeſſen ließ! Der Arzt kam. Maria trat zu ihrem Vater hin⸗ aus.„Nun—“ f Sie ſchmiegte ſich an ihn.„Ich werde Aſtronomie ſtudieren, Vater.“ „Und ich das Kursbuch!“ erklärte Wak.„Schade, daß da nicht drin ſteht, wann Eure Flitterwochen zu Ende ſind!“ s Eder erſte deutſche Reyne⸗Toufilm,„Nur Du“ wird von Dr. Willi Wolff, dem erfolgreichen Mit⸗ autor der Berliner Revuen, vorbereitet. Die Muſik ſchreibt Jean Gilbert, Walter Kollo und Rudolf Nelſon. ——— Ludwigshafen beſatzungsfrei! Am Samstag verließen die reſtlichen Beſatzungs⸗ truppen, etwa 100 Mann, mit einem fahrplaumäßa gen Zuge klanglos die Stadt, um über Kaiſers, lantern nach Frankreich zurückzukehren. In Neuſtadt befinden ſich jetzt nur noch einige Gendarmen. Vor ausſichtlich werden ſie am 24. Juni zurückgezogen werden. Immer neue Schikanen in Trier Telegraphiſche Meldung — Trier 22. Juni. Die zum Abbruch der Trierer Zeppelin halle kommandierten franzöſiſchen Pioniere wer⸗ den nunmehr bis zum letzten Tage der Beſatzungs⸗ zeit, dem 30. Juni, in Trier bleiben, während alle anderen Truppen Trier am 26. Juni verlaſſen. In Zuſammenhang mit der Aufenthalts verlängerung der Pionierabteilung ſteht die Verlängerung für den Abbruch der Zeppelinhalle, die bis zum 26. Juni nicht niedergeriſſen ſein kann. Der Grund für die Abbruchs verlängerung iſt das Intereſſe der Franzoſen an der vollſtändigen Zerſtörung der Halle. Außerdem wird bekannt, daß die Franzoſen die Niederreißung des ehemaligen deutſchen Prionſer⸗ Munitionsdepots, das in der Zeppelinhalle liegt, fordern. Das Depot iſt zwar von Wällen umgeben, im übrigen aber völlig veraltet. Da ſeine Niederlegung große Koſten verurſachen würde, haben die deutſchen Behörden um Zurück⸗ nahme des Zerſtörungsbefehls erſucht. Letzte Meloͤungen Vom Laſtwagen überfahren und getötet ch. Schwetzingen,. Juni, Geſtern abend gegen 10 Uhr wurbe ein hieſigen Radfahrer namens Fluhrer von einem von Mannheim kommenden Laſtau to mit Anhänger aus Stuttgart überfahren und ſo ſchwer verletzt daß er etwa eine Stunde ſpäter im Schwetzinger Krankenhauſe verſtarb. b Der Unfall ereignete ſich folgendermaßen: Ein von Schwetzingen kommender Laſtwagen, deſſen Füh⸗ rer anſcheinend betrunken war, nahm die gauze Fahrſtraße für ſich in Auſpruch. Trotzdem der Wa⸗ genführer das Licht des ihm von Mannheim ent⸗ gegenkommenden Stuttgarter Wagens längſt be⸗ merkt haben mußte, fuhr er weiter, ohne abzublen⸗ den. Die üblichen Lichtſignale des Stuttgarter Wa⸗ gens konnten den Autolenker nicht veranlaſſen, auf die„kleinen Lampen“ ein⸗ bezw. umzuſchalten. Bei dem letzten Aufleuchten der großen Scheinwerfer he⸗ merkte der Stuttgarter Autolenker zu ſeinem Ent⸗ ſetzen den unmittelbar vor ihm fahrenden Radfahrer, Gleichzeitig mußte er dem ihm entgegenkommenden Laſtwagen ſcharf rechts ausweichen, ſo daß er den Gehweg noch in Anſpruch nehmen mußte. Dabel erfaßte der Anhänger des Laſtautos den Radfahrer und verletzte ihn tödlich. Die Schuld an dem Unglück trifft einwandfrei den Führer des bis jetzt noch un⸗ bekannten von Schwetzingen kommenden Wagens. Die Nachforſchungen nach dem unbekümmert weiter⸗ fahrenden Wagen ſind noch nicht abgeſchloſſen. Neue Erkrankungen in Lübeck — Lübeck, 22. Juni. Nach dem letzten Bericht des Geſundheitsamtes hat ſich die Zahl der Erkrankun⸗ gen unter den mit dem Tuberkuloſeſerum behandel⸗ ten Kindern um 9 auf 94 erhöht. Die Zahl der Todesfälle iſt die gleiche geblieben. Zwiſchenfall im Kriegsgräbergebiet — Paris, 22. Juni. Ein Reſerveleutnant der Pioniertruppe, der gegenwärtig zu einer Uebung in Arras weilt, verlangte von dem Chauffeur eines Autos, in dem ſich deutſche Touriſten befanden, die die deutſchen Friedhöfe beſuchten, die Entfer⸗ nung zweier auf dem Auto angebrachter Wimpel von denen der eine in den franzöſiſchen, der andere in den ſächſiſchen Farben gehalten war. Auf die Weigerung des Chauffeurs riß der Offizier dle beiden Wimpel von dem Auto ab und zer riß ſte. Die franzöſiſchen Behörden haben eine Unterſuchung des Zwiſchenfalles eingeleitet. Der Bürgermeiſter hat ſich ſofort bei den deutſchen Touriſten wegen des Zwiſchenfalles entſchuldigt. Die Militärbehörde hat den Offizier in Arreſt genommen. Theater und Muſik O Bruchſalex Hiſtoriſche Schloßkonzerte. In klei⸗ nen muſikliebenden Kreiſen iſt oft die Frage laut ge⸗ worden, wie wohl am Hofe Hugo Damians von Schönborn nach Vollendung des Bruchſaler Schloß⸗ baues muſiziert wurde. Ein junger Muſtkgelehrter, Fritz Zobeley, hat darüber im gräflichen Haus⸗ archiv des Schönbornſchen Stammſitzes Wieſentheid Nachforſchungen angeſtellt. Dieſe wieſen ihn auf die wenig bekannte dortige Muſikbibliothek hin, die er in⸗ zwiſchen geordnet hat. Mit der verdienſtlichen Hilfe des Beſitzers gedenkt Zobeley eine größere Zahl in⸗ zwiſchen vergeſſen geweſener inſtrumen⸗ taler Kammermufikwerke aus der Zeit von 16701740 herauszugeben. Einige davon werden am 23., 24. und 25. Junf ds. Is. bei den Bruchſaler Hiſto⸗ riſchen Schloßkonzerten geboten. Künftige Bruchſaler Konzerte ſollen— noch vor der Drucklegung— wei⸗ tere Proben dieſer neuaufgefundenen Muſik zu Gehör bringen. Kein Austauſch der Nefretete Berlin, 22. Juni.(Eigene Meldung.) Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat der preußiſche Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung, Grimme, in der Angelegenheit der Nefretete⸗Büſte an den Generaldirektor der Stgat⸗ lichen Muſeen, Geheimrat Waechtold ein Schrei⸗ ben gerichtet, in dem er dem Bericht des General⸗ birektors vom 16. Juni zuſtimmt, der erklärte, daß davon abgeſehen werden möge, die ſtaatsmint⸗ ſterielle Genehmigung zu dem Austauſch zu er⸗ wirken. Der Miniſter betont, daß die angebo⸗ tenen Gegen gaben zwar eine weſentliche Bereicherung des ägyptſchen Muſeums in Ber⸗ lin bilden würden, daß dieſe Gegenſtände aber nicht erkauft werden dürfen durch den Verluſt eines Kunſtwerkes von ſo lebhafter Gegenwartwirkung, wie ſie von der Nefretete ausgehe. Nähe der I R N n E A . ͤ K:: m]—lꝛ̃..]—oAmpaM.—-1lIlL ꝗ= P Ä Montag, den 23. Juni 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Nr. 282 — 3. Seite. Studienrat Otto Kabus 7 Am Sonntag vormittag ſtarb im Alter von 81 Jahren Studienrat a. D. Otto Kabus, der beſonders als Vorſitzender des Lehrergeſangvereins Mannheim⸗Ludwigshafen ſehr bekannt geworden war. Kabus wurde im Jahre 1888 zu dieſem Amt gewählt, das er 31 Jahre lang in Treue und Ge⸗ wiſſenhaftigkeit ausübte. Otto Kabus, der nach ſeiner Seminarausbildung nur kurze Zeit an der Volksſchule tätig war, kam bald darauf wegen ſeiner beſonderen turneriſchen Befähigung an die Badiſche Landes⸗Turnanſtalt, darauf an die Realſchule Singen i. Baden und nach kurzer Lehrtätigkeit dortſelbſt an das Mann⸗ heimer Realgymnaſium, an dem er mit beſtem Erfolg Jahrzehnte hindurch, bis nach Ab⸗ ſchluß des Weltkrieges, tätig war. Als Turner und als Mitglied des Turnrates des 10. deutſchen(badi⸗ ſchen) Turnkreiſes war Otto Kabus den badiſch⸗ pfälziſchen, ja den deutſchen Turnern beſtens be⸗ kannt. Vom Lehrergeſangverein wurde er bei Nieder⸗ legung ſeines Vorſitzenden⸗Amtes zum Ghrenvor⸗ ſitzenden ernannt. Auch dem Hauptausſchuß des Deutſchen Lehrer⸗Geſangvereins gehörte Kabus längere Jahre hindurch an. Er war eine ebenſo markante als beliebte Erſcheinung. Nicht nur in Lehrerkreiſen, ſondern auch bei der ganzen Bürger⸗ ſchaft erfreute er ſich großer Wertſchätzung. Otto Kabus war ein Pionier der Schule und ein begeiſterter Freund alles Schönen und alles Guten. Sein großer Freundeskreis bezeichnete KHabus als einen Idealiſten mit einem warmen Herzen für die Jugend, die auch an ihrem Lehrer ſtets in Treue hing. Seine früheren Schüler werden die Nachricht von ſeinem Ableben mit tiefer Wehmut aufnehmen. Eine Reihe von Ehrungen hieſiger und auswär⸗ tiger Geſangvereine wurden Otto Kabus in ſeinem Leben zuteil. In der Vollkraft ſeiner Jahre trug er einen langen, roten Vollbart. Er glich in ſeiner überragenden Größe einer Barbaroſſafigur. Auch in ſeinem hohen Alter lenkte Otto Kabus mit ſeinem weißen wallenden Bart die Aufmerkſamkeit auf ſich. Beiſetzung von Andreas König In der Trauerhalle des Friedhofs verſammelten ſich am Samstag nachmittag die Angehörigen und Freunde des im Alter von 81 Jahren verſtorbenen Mechanikermeiſters Andreas König. Nach einem Harmoniumvorſpiel nahm Geiſtl. Rat Biehler die kirchlichen Zermonien vor. Für den katholiſchen Ge⸗ ſellenverein, deſſen Mitbegründer und Ehrenmitglied König war. ſprach Senior Meder. Prof. Spiegel⸗ halder gedachte im Namen der Zentrumspartei des Politikers König. Auch die Vereinigung katholi⸗ ſcher Handels⸗ und Gewerbetreibender, ſowie der freien Beruf verliert in dem Verſtorbenen den Mit⸗ begründer und ein Vorſtandsmitglied; der Vor⸗ ſitzende, Herr Schöll, legte im Auftrag der Vereini⸗ gung einen Kranz nieder. Der Chor der Oberen Pfarrei, der Cäcilienverein der Jeſuitenkiche be⸗ zeugte durch Syndikus Geiſt ſeine Teilnahme. Für den Gewerbe⸗ und Handwerkerverein legte der Vor⸗ hende Rheinecker einen Kranz nieder. Die Reihe der Kranzniederlegungen beendet der Ge⸗ werbeverein Ladenburg, in dem noch vor Kur⸗ zem Andreas König einen Vortrag gehalten hat. Die Trauerfeier wurde umrahmt von Choralvor⸗ trägen des Chors der Oberen Pfarrei und der Ge⸗ ſangsabteilung des katholiſchen Geſellenvereins. Neben vielen Geiſtlichen bemerkte man auch Prälat Bauer im Trauergefolge. Die Stadt Mann⸗ heim gedachte durch einen Kranz des ehemaligen Stadtverordneten. Trauerfeier für Hermann Krämer Ueberraſchend hat der Tod eine Lücke in den Vorſtand des Schubertbundes Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen geriſſen. Auf der Straße erlitt Oberlehrer Her⸗ mann Krämer aus Mundenheim einen Herzſchlag. Im Krematorium nahmen die Mitglieder des Schu⸗ bertbundes, Kollegen und Angehörige Abſchied von ihm. Nach einem Liedvortrag durch den Schubert⸗ bund erinnerte Stadtpfarrer Zimmermann noch einmal an die Verdienſte des Verſtorbenen. Stabt⸗ rat Bertram⸗ Ludwigshafen ſprach für den Schubertbund. 33 Jahre war Krämer Mitglied des Lehrergeſangvereins, er war einer der treueſten, der nie ein Konzert, kaum eine Probe versäumte. Als ein Vorbild der Pünktlichkeit und Treue wird er im Gedächtnis des Schubertbundes weiterleben. Nach⸗ dem Stadtrat Bertram noch für den Knaben⸗ und Mädchenhort einen Kranz niedergelegt hatte, ſenkte ſich der Sarg in die Tiefe. Stumm neigte ſich die trauerumflorte Fahne des Vereins vor dem toten Sänger. d. * * Todesſturz im Treppenhaus. Der 56 Jahre alte verwitwete Pfläſtermeiſter Heinrich Klingmann, Werftſtraße 19 wohnhaft, kam am Sonntag morgen zwiſchen 1 und 2 Uhr nach Hauſe, ſtürzte dabei rück⸗ wärts die Treppe hinunter und wurde von Haus⸗ bewohnern tot aufgefunden. Er hatte bei dem Sturz die Wirbelſäule gebrochen. Tödlicher Unglücksfall einer 12jährigen Schü⸗ lerin. In der Kurzen Mannheimerſtraße in Käfer⸗ tal ereignete ſich am Samstag nachmittag ein be⸗ dauerlichex Unglücksfall, bei dem die 12jährige Schſt⸗ lerin Anna Becker ihr Leben einbüßte. Ein Kohlenfuhrwerk wollte in der engen Straße um⸗ kehren, als die Anna Becker auf ihrem Rad daher⸗ gefahren kam. Sie wurde von dem Hinterteil des Fuhrwerks erfaßt und gegen das Eiſengitter eines Hoftores gedrückt und ſo ſchwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. „ gjähriger Knabe verunglückt. Ecke Seckenhei⸗ mer⸗ und Tatterſallſtraße wurde geſtern abend um 6 Uhr ein gjähriger Knabe mit ſeinem Fahrrad von dem Kotflügel eines vorbeifahrenden Autos erfaßt und einige Meter weit geſchleift. Der Knabe erlitt ſchwere Kopfverletzungen und mußte in beſinnungsloſem Zuſtand in das Allge⸗ meine Krankenhaus verbracht werden. „ Brand eines Teerwagens. Am Samstag mittag war auf der Zufahrtsſtraße zu den Aus⸗ ſtellungshallen ein Teer wagen in Brand ge⸗ raten und zum Teil verbrannt. Der Schaden be⸗ trägt einige Hundert Mark. Mit Tetrachlorkohlen⸗ ſtoff⸗Handfeuerlöſcher wurde das Feuer gelöscht. Nach einer Stunde konnte der alarmierte Löſchzug der Berufsfeuerwehr wieder einrücken. Sommers Anfang Immer noch ſcheint die Sonne Am geſtrigen Sonntag war kalendermäßiger Sommeranfang. Dabei haben wir ſchon wochen⸗ lang eine Hochſommerhitze, wie ſie im Auguſt nicht ſtärker ſein kann. Man ſehnt Niederſchläge herbei. Es iſt zu heiß. Der Landwirt kann bei der Der Sonntagsausflug „Tia, lieber Mann, morgen iſt es ſchon wieder Montag, da heißt es bei dir wieder ſchuften!“ großen Hitze nicht arbeiten. Seine Setzlinge ver⸗ trocknen auf dem Felde. Der zweite Grasſchnitt will nicht wachſen. Das Erdreich braucht Regen, braucht viel Feuchtigkeit. Auch der Großſtädter wünſcht Ab⸗ kühlung. Die tropiſche Hitze ſchlägt auf die Ner⸗ ven, macht den Menſchen müde und matt. Da helfen Flußbäder. Sie erfriſchen den menſchlichen Orga⸗ nismus und machen den Menſchen widerſtands⸗ fähiger gegen die große Hitze. Ein Rheinbad wirkt Wunder. Badefreunde wiſſen dies und benützen jede freie Zeit zum Baden. So waren geſtern wiederum gegen 25 000 Menſchen im Strandbad Bereits um 7 Uhr und noch früher ſetzte die Wanderung ein. Zwiſchendurch flitzten die Rad⸗ fahrer, von denen ein großer Teil immer noch glaubt, daß der Waldpark eine Radrennbahn iſt. Von Stunde zu Stunde ſchwoll der Verkehr an. Die flinken Bäder dampfer konnten nicht ſchnell genug leer zur Rheinbrücke zurückfahren, um immer neue Menſchenmaſſen heranzuholen, die in der kühlen Flut Erfriſchung ſuchten. Trotzdem die Queckſilberſäule nicht den 30 Gradſtrich erreichte, machte ſich die Hitze ſehr ſtark bemerkbar, da die Luftbewegung faſt vollkommen fehlte. Im Stadt⸗ zentrum war es während des Tages ſehr ruhig. Die Flucht vor der Hitze führte auch viele Menſchen zum Strandbad auf der Frieſenheimer Inſel oder an den Neckar. * Der Badiſche Kriegerbund veranſtaltete geſtern im ganzen Lande Baden einen Kornblumen⸗ tag. Der Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗Gauverband hat die Straßenſammlung im Bezirk Mannheim organiſiert. Erholungsbedürftigen Kriegsbeſchädigten und Kriegs⸗ hinterbliebenen werden aus dem Ergebnis des Korn⸗ blumentages Mittel zu einem Erholungs⸗ aufenthalt gewährt. Man muß den Sammlern und Sammlerinnen das Zeugnis ausſtellen, daß ſie mit Liebe und Luſt ihr freiwilliges Amt verſahen. Obwohl ſie manche Abweiſung erfuhren, ſo ließen ſie ſich doch nicht entmutigen. Soweit wir feſtſtellen konnten, wurde gern und freudig gegeben. Der Reiſe⸗ und Ausflugsverkehr war ſchwach. Es hat den Anſchein, als ob die Reichsbahn die Kon⸗ kurrenz der hieſigen Flußbäder ſehr deutlich ſpürt. Früher fuhren die Mannheimer an Sonn⸗ und Feiertagen größtenteils nach Heidelberg, Schwetzingen oder an die Bergſtraße. Heute hul⸗ digen ſie dem Waſſerſport. Liedertag des Deutſchen Sängerbundes Auf Veranlaſſung des Deutſchen Sängerbundes wird am 29. Juni im ganzen Deutſchen Reich, in Oeſterreich und auf der ganzen Erde, wo deutſche Geſangvereine dem Deutſchen Sängerbund angehö⸗ ren, in Dorf und Stadt, auf öffentlichen Plätzen und unter ſchattigen Linden das deutſche Lied, ins⸗ beſondere das Volkslied, ertönen. Eine gewaltige Kundgebung ſoll die Oeffentlichkeit, ſtaatliche und ſtädtiſche Behörden, aber auch jeden einzelnen deut⸗ ſchen Bürger aufrütteln und für die Ideale, wie ſie das deutſche Sängertum mit ſeinen hohen Zielen verkörpert, zu gewinnen ſuchen. In dieſem Sinne ſoll und will die Veranſtaltung verſtanden werden als ein Werbetag für das deutſche Lied bzw, für deſſen berufenen Pfleger den deutſchen Männergeſang. Darum ſoll am 29. Juni die Kunſt zum Volke kommen, damtt das Volk zur Kunſt komme. Die Mannheimer Sängervereinigung ſetzt ihre Ehre darein, ſich am 29. Juni in den Dienſt des deutſchen Liedes ſtellen zu dürfen. Ihre Vereine werden in Gruppen oder einzeln auf den verſchie⸗ denſten Plätzen der Stadt und den Vororten Volkslieder und im Hinblick auf die bevorſtehende Befreiung der beſetzten Gebiete vaterländiſche Lieder zum Vortrag bringen. So werden ſingen zwiſchen 11 und 12 Uhr vor dem Roſengarten Liederhalle, Sängerbund und Schubertbund, auf dem Paradeplatz die Liedertafel, auf dem Markt⸗ platz Arbeiterbildungsverein, Eintracht, Männer⸗ geſangverein und Sängereinheit, im Schloßhof Arion, Sängerhalle, Singverein, auf dem Zeug⸗ hausplatz Benzſcher Männerchor, CEtederkranz, Sängerluſt und Männerchor der Vereinigung der Württemberger, vor der Kirchgartenſchule in Neckarau Sängerbund Harmonie und Sänger⸗ halle Germania, vor der evangeliſchen Kirche in Feudenheim Deutſche Einheit, Frohſinn und Teutonia, auf dem Schulhof in Waldhof, auf dem Freyaplatz der Gartenſtadt und vor der Lu zen⸗ bergſchule Liederkranz und Männerchor der Gartenſtadt, zwiſchen 12—13 Uhr auf dem Mʒarkt⸗ platz der Neckarſtadt Concordia und Flora, auf dem Platz vor der Herz⸗Jeſu⸗Kirche Froh⸗ ſinn und Kath. Männerchor der Neckarſtadt, vor dem Kriegerdenkmal in Käfertal Frohſinn und Sän⸗ gerbund, zwiſchen 13.30 und 14.30 Uhr vor dem Krie⸗ gerdenkmal in Sandhofen Sängerbund und Lie⸗ dertafel, um 14.30 Uhr auf dem Clignetplatz Männerchor des evang. Volksvereins und Lieder⸗ palme, um 15.30 Uhr auf dem Gabelsberger⸗ platz Fidelitas, Flügelrad, Sängerkranz und Sän⸗ gerkreis, um 16.30 Uhr auf dem Platz der deutſchen Turner in Rheinau Liederkranz, zwiſchen 19—20 Uhr auf dem Platz vor der Kirche in Ilvesheim der Geſangverein Aurelia. Veranſtaltungen Schubertbund im Ebertpark Das alljährliche Gartenfeſt des Schu bertbun⸗ des, ſonſt im Friedrichspark abgehalten, wurde heuer in den Gbertpark der Schweſterſtadt Ludwigshafen verlegt, wo der Männerchor übrigens ſchon einige Male als lieber Gaſt erſchienen war. Auch am Samstag abend fand das ge⸗ meinſam mit dem Pfalzorcheſter veranſtaltete Gar⸗ konzert mächtigen Widerhall. Mehr als 5000 Beſucher lauſchten oder luſtwanbelten zwiſchen den Flammengarben der Leuchtfontaine im Sternſee, dem„Brandenburgertor“ und dem Hauptreſtaurant, da nicht alle Hörer vor der Konzertmuſchel Raum fanden. Wer aber nicht mit einem Stehplatz vorlieb nehmen wollte, nahm die Kunſtgenüſſe durch den Lautſprecher auf. Der vaterländiſche Grundton der Geſänge von Heinrichs, Rich,. Trunk, Silcher, Zöllner, F. Mendelsſohn wurde von den bald freien Pfälzern herzlich dankbar aufgenommen. Klangreich und tonſchön, mit prächtiger Klangentfaltung, wie gewohnt, fang der ſtattliche Chor unter der Leitung von Dr. Waſſerman n. Mit Dreingaben zeigte ſich der Schubertbund für den reichen Beifall erkenntlich. Er wurde auch den feinabgeſtuften Vorträgen der Ludwigs⸗ hafener Kurkapelle der von Konzertmeiſter J. Sauer mit großer Umſicht und Klangkultur geleiteten Abteilung des Pfalzorcheſters zuteil, die den Chor mit einem guten Programm deutſcher Meiſter(Schubert, Weber, Lort⸗ zing, Joh. Strauß, Liſzt, Rhode) umrahmte. H. * Wohltätigkeitskonzert des Reichsbundes der Linder⸗ reichen im Friebrichspark. Am Samstag abend hielt die hieſige Ortsgruppe des Reichsbundes der Kinderreichen im Friedrichspark ein Wohltätigkeitskonzert ab. Die Rein⸗ einnahmen dieſer Veranſtaltung ſollen für die Ziele und Beſtrebungen dieſes Bundes verwendet werden. Nun hat aber der Name„Wohltätigkeitskonzert“ viele irritiert und leider manche von dem Beſuch des ſchönen Parkkonzertes abgehalten. Von Wohltätigkeitsausgaben war aber bei dem Konzert nichts zu bemerken, denn von dem auf ſolchen Veranſtaltungen üblichen Bazaren uſw. war Abſtand ge⸗ nommen und zu größeren Geldausgaben war auch keine Gelegenheit vorhanden. Eine beſondere Note erhielt das Parkkonzert durch die Mitwirkung der Kapelle des Reichsbundes ehemaliger Militärmuſiker un⸗ ter Leitung des Obermuſikmeiſters Max Vollmer. Daß Herr Vollmer bei den Mannheimern nicht vergeſſen iſt, bewies der jubelnde Beifall, mit dem die Muſikerſchar begrüßt wurde. Der Beifall war ſo herzlich und ſo anhaltend, daß die Kapelle Zugabe auf Zugabe, meiſt ſchneidige Militärmärſche, darunter auch den Parademarſch der 110er Grenadiere, geben mußte. Das Programm wies eine klaſſiſche Vortragsfolge von Meiſterwerken der Ton⸗ ſchöpfung auf. Nach einem ſchmiſſigen Milltärmarſch von Blon kam die immer gern gehörte Ouvertüre zu„Flotte Burſchen“ von Supps zum Vortrag. Es folgten Kompo⸗ ſitionen von Rofenkranz, Fetras, Wagner, Händel, Saint⸗Saens u. a. mehr. In beſonders feiner Heraus⸗ arbeitung erklang das„Largo“ von Händel und der Pil⸗ gerchor und Lied an den Abendſtern aus dem Tannhäuſer von Richard Wagner durch die Stille des Parks. Im Verlaufe des Konzertes wurden Herrn Vollmer unter lebhaftem Beifall der Zuhörer zwei prächtige Blumen⸗ ſpenden überreicht. ch. 00 * Ausſtellung„Die deutſche Front“. Von dem Wunſche beſeelt, unſerer Jugend und den während des Krieges in der Heimat Verbliebenen den ehe⸗ maligen Schauplatz großer Heldentaten unſerer Vä⸗ ter und Brüder zu zeigen, ſchuf Prof. Seyferle⸗ München mächtige, künſtleriſch hochwertige Rieſen⸗ reliefs. Drei davon, Arras, Verdun und das Elſaß darſtellend, bilden zur Zeit eine Ausſtel⸗ lung in der Harmonie. Die Säle ſind ſchwarz aus⸗ geſchlagen und mahnende Spruchbänder ſind von friſchem Tannengrün umkränzt. In einem erläu⸗ ternden Vortrag rief heute vormittag Prof. Seyferle vor einem kleinen Kreis geladener Gäſte und der Preſſe das Geſchehen der damaligen Zeit in Erinne⸗ rung. Wir ſtehen vor Kriegergräbern. Und dazu die mahnenden Sprüche:„Ehrlos das Volk, das ſeine Toten vergißt“ und„Vergeßt die teuren Toten nicht und ſchmückt auch unſere Urne mit dem Eichenlaub“. Unparteiiſch für Freund und Feind ſpricht der Vor⸗ tragende Worte der Wahrheit und des Dankes. In Anbetracht ſchon des hohen künſtleriſchen Wertes ber Reliefs lohnt ſich ein Beſuch, von dem ſeeliſchen Wie⸗ der⸗ und Miterleben ganz abgeſehen. Die Ausſtel⸗ lung dauert von heute bis einſchließlich Sonntag, den 29. Juni. Ing. Kommunale Chronik L. Meckesheim, 21. Juni. Der Bürgerausſchuß genehmigte den Gemeindevoranſchlag 1930/31. Aus 97 676/ Ausgaben und 62 494/ Einnahmen errech⸗ net ſich ein Defizit von 35 182. Zur Deckung des ungedeckten Aufwandes werden 237,5 Hundert⸗ teile der ſteuerlichen Grundbeträge erhoben; das ſind: vom Grundvermögen 95 Pfg., vom Betriebs⸗ vermögen 38 Pfg. und vom Gewerbeertrag 712,5 Pfg. * Fautenbach(Amt Bühl), 21. Juni. Im dritten Wahlgang wurde mit 325 von 628 abgegebenen Stim⸗ men der Sohn des 1912 verſtorbenen Bürgermeiſters Karl Ketterer, Bernhard Ketterer, zum Bürger⸗ meiſter gewählt. Ketterer iſt 36 Jahre alt. Sein Gegenkandidat, der Gemeinderat Leopold Schindler, erhielt 294 Stimmen. Silberjubiläum von Stadtpfarrer Heeg in Feudenheim Unter freudiger Anteilnahme der Pfarrgemeinde konnte Stadtpfarrer Heep geſtern ſein ſilbernes Prieſter jubiläum feiern. In feiner Feſt⸗ predigt würdigte Prälat Bauer das Prieſtertum, Das Hochamt zelebrierte der Jubilar unter Aſſiſteng von Profeſſor Kloe und Kaplan Lehmann. Das Gotteshaus hatte reichen Blumen⸗ und Fahnem⸗ ſchmuck angelegt. Der Cäcilienchor unter Leitung von Hauptlehrer Sickinger ſang eine ſchöne Rheinbergermeſſe. Zu einem würdigen Feſtakt verſammelten ſich im Gemeindehaus die Vertreter der katholiſchen Vereine, der Schule unter Rektor Enderlin, der katholiſchen Preſſe und der Zentrumspartei. Nach muſikaliſchen Darbietungen des Columbusorcheſters und des Cäecilienchores feierte Baurat Necker⸗ mann den Jubilar. Als Vertreter der evan⸗ geliſchen Kirchengemeinde überbrachte Herr Schaaf die Glückwünſche und betonte vor allem das gute Verhältnis beider Konfeſſionen. Die Glückwünſchs von Stadtdekanat und Geſamtſtiftungsrat übermit⸗ telte Prälat Bauer. Ein ſinniges Geſchenk der Pfarrgemeinde wurde dem Jubilar überreicht. Be⸗ wegt dankte Stadtpfarrer Heep für die zahlreichen Ehrungen. Am Abend fand im Gemeindehaus eine große Gemeindefeier ſtatt. Vieles und Schönes wurde dargeboten. Der Kirchenchor brachte Chor⸗ und Solovorträge vor. Die Tänze der Jugend, ge⸗ leitet von Hauptlehrerin Schmoll und dis Uebungen der D. J..⸗Feudenheim gefielen ſehr gut, Die Jungfrauenkonkregation führte ein Weihefeſt⸗ ſpiel auf. Die Vorträge der Kapelle Wunder um⸗ rahmten die Veranſtaltung. * Von den drei an Fronleich⸗ nam im hieſigen Strandbad ertrunkenen Perſonen, ſind geſtern in den Mittagſtunden in Gim bs⸗ heim bei Worms die Leiche des Schülers Fink und die des 18 Jahre alten Technikers Wilhelm Lerch geländet worden. Nachrichten aus Baden Die Finger abgeſägt * Hockenheim, 22. Juni. Der 21jährige Sohn des Zimmermeiſters Schlampp, der im Geſchäft ſek⸗ nes Vaters tätig war, brachte ſeine rechte Hand in die Kreisſäge. Es wurden ihm ſämtliche Finger abgeſchnitten. Vorausſichtlich wird auch noch die Hand abgenommen werden müſſen. Schüſſe im Bruchſaler Schloßgarten 8. Bruchſal, 22. Juni. Ein aufregender Vorfall ſpielte ſich geſtern nachmittag gegen zwei Uhr im Schloßgarten ab. Als Juſtizrat Hampe durch den Schloßgarten ging, wurden auf ihn plötzlich von einer Bank aus zwei Schüſſe abgefeuert, die aber ihr Ziel verfehlten. Der Täter, der 67 Jahre * Leichenländung. alte Privatmann Robert Scherer, hatte einen Raecheakt vor. Als Scherer ſah, daß die Schüſſe fehlgegangen waren, richtete er die Waffe gegen ſich und erſchpß ſich durch eine Kugel in die Herz⸗ gegend. Vom Blitz erſchlagen * Niederhauſen(Amt Emmendingen), 22. Juni Am Freitag nachmittag wurde der 58 Jahre alte verheiratete Metzger und Landwirt Franz Koß⸗ mann, als er mit ſeinem Fuhrwerk vom Felde nach Hauſe fuhr, am Ortseingang vom Blitz erſchlagen. Sein neben ihm ſitzender 18jähriger Sohn kam mit dem Schrecken davon. * * Zell t. Wieſental, 20. Juni. Die ſchlechte Wirt⸗ ſchaftslage in der Seideninduſtrie zwingt die Firma Zimmerlin, Forcard u. Co., ihren Betrieb ſtill⸗ zulegen. Von der Entlaſſung dürften etwa 350 Arbeiter und Angeſtellte betroffen werden. Es ſind Verhandlungen im Gange, um die für die Gemeinde Zell und ihre Einwohner kataſtrophale Stillegung zu verhüten. vageslhaleucles Montag, den 23. Juni Nationaltheater:„Lohengrin“, 19 Uhr. Neues Theater:„Dreimal Hochzeit“, 19,30 Uhr. Künſtlertheater„Apollo“:„Das Land des Lächelns“, 20,1 Uhr. e„Libelle“: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Ka⸗ arett. Chriſtus⸗Kirche: 218. Orgel⸗Konzert von Kirchenmuſikdirek⸗ tor Arno Landmann, 20 Uhr. Harmonie D 2, 6: Ausſtellung„Die deutſche Front“, geöſſ⸗ net von 14—22 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Es gibt eine Frau, die dich niemals vergißt“,— Schauburg:„Im Schatten von Paris“.— Capitol:„Einmal um Mitternacht“, — Scala:„Man ſchenkt ſich Roſen, wenn man ver⸗ liebt iſt!“— Roxy⸗ Theater:„Gaukler“.— Un i⸗ verſum:„Am Rande der Sahara“.— Gloria⸗ Palaſt:„Frauen am Abgrund“.— Pal aſt Thea ter:„Die letzte Kompagnie“. Aus Rundfunk⸗Programmen Montag, 23. Juni .30 Uhr: Frankfurt: Konzert von Mainz; Köln z Kurkonzert von Bad Salzuflen. 10.25 Uhr: Frankfurt: Von Kiel: Kieler Woche. 12.20 Uhr: Frankfurt: Konzert. 15.45 Uhr: Stuttgart: Briefmarkenkunde. 16.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 16.25 Uhr: München: Kammermuſtk. 18.05 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Vorträge. 18.35 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag. 19.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Berühmte Di⸗ lettanten. 20.00 Uhr: Breslau: Chorkonzert; Homburg: Ro⸗ kokv⸗tevue; Kbuigswuſterhauſen: Kolorgturen; Köln: Konzert; München: Militärkonzert; Buka⸗ re ſt': Violinkonzert; Wien: Kroatiſche Lieder; Zü⸗ rich: Ungariſche und rumäniſche Muſik. 20.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Serenaden⸗ konzert von Bad Homburg; Mailand, Turin: Oper„Italienerin in Algier“; Os bo: Liederkonzertz Toulouſe: Konzert; Königs mwſt., Belgrad, Brünn, Budapeſt, Kaſchau, Kattowitz, Prag, Preßburg, Warſchau, Wien: Inter⸗ nationaler Programmaustauſch: Konzert von Belgrad. 20.45 Uhr: Zürich: Märchen„Johannistraum“. 21.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Zeitßberichte; Mſtnchen: Liebeslieder⸗Walzer von Brahms; Wien: Volksliederabend; Zürich: Konzert. 21.45 Uhr: London 1: Tanzmuſik; Kammermuſik. 22.15 Uhr: Frankfurt, Stuttgart, Os lo: Konz. 22.30 Uhr: Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg, London 1, 2: Tanz muiſik. 23.00 Uhr: London 3, Warſchau: Tanzwmuſik. 23.40 Uhr: Mailand, Turin: Konzert. London 8: —— Morgen-Ausgabe 25 Montag, 23. Juni 1930 Fußballjugend im Mannheimer Stadion Jugendtag des D. J. B. Gruppenkampf Mhein⸗ Saar: Leichtathletik 60:42 Fußball Rhein⸗Saar:2 Die Jugend ſtellt ſich mit gymnaſtiſchen Aebungen vor Der Verlauf des Jugendtags Bei prächtigem Sommerwetter hielt der Gau Man n⸗ deim im Stadion ſeinen Jugendtag ab. Der Beſuch hätte ſchon mit Rückſicht auf die Jugendveranſtaltung beſ⸗ ſer ſein müſſen. Der Verlauf der Veranſtaltung war ausgezeichnet. Auch beim Deutſchen Fußballverband hat man jetzt end⸗ lich erkannt, daß die Jugend mehr in den Vordergrund geſtellt werden muß. In den letzten Jahren war die Ausbildung der Jugend nicht ganz in dem Maße geför⸗ dert worden, wie es wünſchenswert geweſen wäre. Erſt als die Abwanderung der Jugend von den Fußballver⸗ einen immer ſtärker wurde, ging man daran, ſich wieder mehr mit der Jugend zu beſchäftigen und ſich mit ihr abzugeben. Es war höchſte Zeit, denn der Fußball⸗ ſport war auf dem beſten Wege, ſeinen Nachwuchs zu ver⸗ lieren. Es iſt ja für einen Verein ſehr ſchön, wenn er eine gute erſte Mannſchaft hat, die die Meiſterſchaften holt und den Namen des Vereins bekannt macht. Was nützt aber eine erſte Mannſchaft, die im Laufe der Jahre alt wird, wenn dann der Nachwuchs fehlt? Man hat gerade in den letzten Jahren zu oft ſchon die Beobachtung machen müſſen, daß es um den Nachwuchs mancher Vereine ſehr ſchwach beſtellt iſt. Daß die Jugendtage in der Lage ſind, mit und für die Jugend zu werben, zeigte die Veranſtaltung am Sonntag. Bereits um 1 Uhr ſammelten ſich die Vereine mit ihrer Jugend auf dem Friedrichsplatz, um vor da im FJeſtzug durch die Auguſtaanlage nach dem Stadion zu marſchieren. Der Aufmarſch der D.⸗Jugend geſtaltete ſich recht far⸗ benfreudig und eindrucksvoll. Schon dieſer Korſo zeigte an Hand der von der Sonne und Luft gebräunten Ju⸗ gendlichen, daß Sport und Spiel heute zur Ertüchtigung unſerer deutſchen Jugend unerläßlich iſt und daß Sport und Spiel von dieſen Jünglingen und Schülern freudig getrieben werden. Dies zeigten ſpäter zur Genüge auch die verſchiedenen Jugendwettkümpfe und gymnaſtiſchen Uebungen im Stadion, denn ſämtliche Leiſtungen wurden von den Zuſchauern mit Beifall und Bewunderung auf⸗ genommen. Der Aufmarſch der Jugend vollzog ſich vom Friedrichsplatz über die Auguſta⸗Anlage, Seckenheimer Landſtraße zum Stadion. Von 27 Vereinen des Gaues Mannheim beteiligten ſich 17 Jugendabteilungen an dem Korſo. Erfreulich war, daß auch die Kleinſten nicht fehl⸗ ten und ebenſo freudig unter den Klängen der Schützen⸗ kapelle mitmarſchterten wie die Großen. Muſtergültig war die Marſchordnung der einzelnen Abteilungen, von denen die meiſten ihre Wimpel als Wahrzeichen ihrer Vereins⸗ zugehörigkeit mitführten. Zahlenmäßig am ſtärkſten ver⸗ treten war der VfR. Mannheim, der Sp. Waldhof und der Mic. Phönix. Muſtergültig und adrett in ihrem grün⸗weißen Sport wirkte die Jugendabteilung des AFC. Hemsbach. Beſondere Erwähnung verdienen dann noch die Jugendabteilungen der SpVg. 07 Mannheim und der SpVg. Sandhofen. Den erſten Preis im Korſogehen ſicherte ſich der VfR. Mannheim, den zweiten Preis holten ſich die ſympathiſchen Jugendlichen aus Hemsbach und dritter Preisträger wurde der Spy. Waldhof. Das Kampfgericht ſprach noch die lobende Erwähnung von Phö⸗ nix Mannheim und SpVg. 07 Mannheim aus. Leichtathletikkampf Rhein Saar ſeinen Anfang genommen. Kugelſtoßen, 3000 Meter und Diskuswerfen wechſelten miteinander ab. Intereſſant ver⸗ liefen die 3000 Meter. Die Vertreter des Saargebiets lagen zuerſt in Führung, bald ſetzte ſich aber Thiery⸗F. B. Speyer an die Spitze, gefolgt von Staub, Rößle und Stof⸗ fel. Dieſe Reihenfolge wurde bis zur letzten Runde am Rennplatzbogen beibehalten. Hier griff Rößle an, ging an Staub und Thiery vorbei, um dann ganz glatt zu gewinnen. Die beiden Saarleute folgten geſchlagen zurück. Der Rhein bezirk hatte in dieſem Gruppenkampf Glück, denn er konnte mit 60:42 Punkten gewinnen. Der 100⸗Meterlauf ſah nach einem knappen Sieg von Ruſch⸗Polizei Mannheim aus, aber im Ziel konnte ihn Knapp⸗Saar noch abfangen. Die 4 mal 100 Meter⸗ ſtaffel gewann der Rheinbezirk mit Ruſch, Neumann, Bartholomäi und Schramm vor Saar mit Lachmann, Palm, Kehr und Knapp. Hier lag der Rheinbezirk ſofort in Front. Neumann als zweiter Mann büßte etwas von dem Vor⸗ ſprung ein, Bartholomä mußte gleichfalls etwas abgeben, ſodaß Schramm am Schluß gegen Knapp ſchwer zu kämpfen hatte, um den Sieg mit Bruſtbreite für den Rheinbezirk zu gewinnen. Eine ganz ausgezeichnete Leiſtung bot Neu⸗ mann⸗M. T. G. über 400 Meter, die er in 50,4 zurücklegte. Auch die 1500 Meter wurden eine Beute des Rheinbezirks. Abel gewann in beſtechendem Stil und verhältnismäßig guter Zeit in:15,4 vor Ziegler und Bethold, Saarbrücken. Diehl⸗B. f. R. ging als Letzter weit zurück durchs Ziel. Das Speerwerfen brachte dem Rheinbezirk durch Abel⸗Neckaran und Junium⸗Pfalz Ludwigshafen die beiden erſten Plätze. Im Weitſprung belegten die Vertreter des Rheinbezirks ebenfalls die beiden erſten Plätze. Das Kugelſtoßen und der Hochſprung war den Saar⸗ leuten nicht zu nehmen. Im Diskuswerfen wurde Buch⸗ Frankenthal Erſter vor Jannowitz⸗ Zweibrücken, Abel⸗ Neckarau und Gilgenmann. Es wurden durchweg gute Lei⸗ ſtungen erzielt. Auch im Fußball konnte der Rheinbezirk die Vertreter des Saarbezirks beſiegen. Um 2 Uhr erfolgte der Einmarſch der Fußball⸗ jugend in das Stadion. Nachdem die Abteilungen das gonze Stadion durchmarſchiert hatten, leerte ſich raſch das weite Rund. Kurz darouf betraten 120 ausgeſuchte Jugend⸗ liche im Stillauf und unter Begleitung eines Klapiers das Stadivn. Ein kurzer Befehl durch den Verbandsſport⸗ lehrerdrechen macher und ſchon ſtehen die Reihen aus⸗ gerichtet. Nach dem Takt eines Klaviers, dos weithin zu hören iſt, gibt Brechenmacher mit dieſer Abteilung einen kurzen Ausſchnitt aus ſeiner Gymnaſtik. Die Maſſenübungen der Jugend klappen ausgezeichnet und machen einen ſehr guten Eindruck. Ohne Kommando, nur nach dem Takt der Muſik übt Brechenmacher mit ſeiner Jugend. Seine Art des Uebens haben wir ſ. Zt. anläßlich des Lehrganges für den Ortsausſchuß ausführlich beſchrieben. Verdienter Bei⸗ fall dankt der Jugend für ihre Vorführungen. Brechen macher zeigt dann ſein Seilſpringen: Ohne An⸗ ſtrengung wirbelt er über die Aſchenbahn. So einſach die Uebungen ausſehen, ſo ſchwer und anſtrengend ſind ſie ſe⸗ doch. Der ganze Körper wird in kurzer Zeit vollſtändig durchgearbeitet. Dieſe Uebungen werden Verbandsübungen, die ſeder Jugendliche beherrſchen muß. Die Jugend trat dann noch zu verſchiedenen Staf⸗ ſeln an, in denen ſie recht achtbares Können verriet. Der Schlußkampf im Tauziehen wurde faſt eine humoriſtiſche Einlage, denn dreimal riß das für dieſen Zweck zu dünne Seil. Erſt als die richtige Stärke ver⸗ wendet wurde, konnte der Sieger in Rheinau er⸗ mittelt werden, das Phönix Mannheim bezwang. Die Ergebniſſe: Kugelſtoßen: 1. Moſer⸗Soar 12,48; 2. Feſſel⸗Saar 12,16; 3. Treber⸗Rhein 12,16; 4. Hermann⸗Rhein 11,05; Stand :8 für Saar. Weitſprung: 1. Hermann⸗R. 6,43; 2. Haſenfuß⸗R. 6,40; 3. Kiefer⸗S. 6,38; 4. Scherer⸗S. 6,24 Stand: 11111. 3000 Meter: 1. Rößle⸗R. 941,2; 2. Thiery⸗R.:46,2; 3. Staub⸗S.; 4. Stofſel⸗S.; Stand 19:14 für Rhein. Diskus: 1. Buch⸗R. 36,90; 2. Jannowitz⸗S. 35,70; 8. Abel⸗R. 35,50; 4. Gilgenmann⸗S. 33.50; Stand 28:18 für Rhein. Hochſprung: 1. Seitz⸗S. 1,75: 2. Fuchs⸗S. 1,70; 8. Metz⸗ ger⸗R. 1,70; 4. Endres⸗R. 1,70; Stand 30:25 für Rhein. 1500 Meter: 1. Abel⸗R.:15,2; 2. Ziegler⸗S. 480,2; 3. Berthold⸗R.:30,3; 4. Diehl⸗R.; Stand 36:90 für Rhein. 400 Meter: 1. Neumann⸗R. 50,2; 2. Ransweiler⸗R. 52; 3. Rauffer⸗S.; 4. Kehr⸗S.; Stand 44:88 für Rhein. Speerwerfen: 1. Abel⸗R. 56,95; 2. Junium⸗R. 56,48; 3. Weyland⸗S. 58,05; 4. Moſer⸗S. 44,66; Stand 52296 für Rhein. 100 Meter: 1. Knapp⸗S. 11,2; 2. Ruſch⸗R. 11,3; 3. Bartho⸗ lomäi 11,5; 4. Lachmann aufgegeben, nicht gewertet; Stand 57:41 für Rhein. 4 mal 100 Meter⸗Staffel: 1. Rhein(Ruſch, Neumann, Bartholomäi, Schramm) 48,3; 2. Saer(Lachmann, Palm, Kehr, Knapp) 43,43; Stand 60:42 für Rhein. Die Kämpfe der Jugend Jungendklaſſe B. 10 mal 100 Meter ⸗ Staffel: 1. BfR. Mannheim:12; 2. 07 Mannheim 212,8; 3. Sp.⸗Vg. Sand⸗ hofen; 4. Phönix Mannheim. Jugendklaſſe O, 10 mal 50 Met.⸗Staffel: 1. VfR. Mann⸗ heim:12,2; 2. Phönix Mannheim:24,86. Jugend A 10 mal 100 Meter Leichtathleten(Sonder⸗ klaſſe): 1. VfR. Mannheim:59,6. Fußballer: 1. Sp.⸗Vg. 07 Mannheim 212,2; 2. VfR. Mannheim:13; 3. FV. Weinheim. Korſogehen: 1. VfR. Mannheim; 2. Hemsbach: 3. SV. Waldhof; 4. Phönix Mannheim. Als Preiſe wurde hier den Jugendlichen das Olympiabuch, Sportkleidung, ein Fußball und Fußballſtiefel gegeben. Fußball⸗Repräfentativipiel Rhein-Saar:2 6: Verankert in dem zum erſten Male auf breite Baſis geſtellten und großzügiger aufgezogenen Jugendtag war dieſer erſte Fußball⸗Repräſentativkampf Rhein— Saar, der längſt ſchon beabſichtigt, nun doch greifbare Geſtalt an⸗ nahm. Der außerordentliche Vorſtoß der von der Saar⸗ gruppe in den diesjährigen ſüddeutſchen Schlußrunden vom FC. Pirmaſens unternommen wurde und bis dicht vor das Tor zum zweiten Tabellenplatz führte, hat das Inter⸗ eſſe am Kräftemeſſen der beiden Bezirksgruppen weſentlich geſchärft. Es iſt nur zu bedauern, daß der Jugendtag und diesmal mit ihm der repräſentative Fußballwettſtreit in die Zeit fiel, in der die Fußballmüdigkeit vorherrſchend iſt. Der Geſamtveranſtaltung fehlte eben leider doch der eigent⸗ liche große Beſucherrahmen. Die mörderiſche Hitze traf ja beide Mannſchaften. Umſomehr muß das Ergebnis über⸗ raſchen, das ſchlechthin nicht den Charakter eines Reprä⸗ ſentativ⸗Reſultats trägt. Mit wenigen Worten: Die Saar⸗ vertretung enttäuſchte mächtig. Reichte ſchon der einzelne Spieler techniſch nicht an das Einzelkönnen von Rhein heran, ſo zeigte ſich auch das Mannſchaftsganze der Lage nicht gewachſen. Vor allem vermißte man Fonſequentes, ſcharfes Abdecken, dann Schnelligkeit überhaupt; von einer gedanklichen Ballführung war faſt nichts zu ſehen, ebenſo⸗ wenig von Syſtem und Wechſel. Der Torwart ging in der zweiten Hälte noch an. Die Verteidigung war mäßig in Stellungsſpiel und Abſchlag, die Läuferreihe verſagte ſchon nach dem Ausgleich und überlaſtete das Hintertriv, und der Sturm zeigte ſie) mit Ausnahme von Theobald und Meng vor dem Tor hilflos. Betſch im Rheintor bekam zwef wirk⸗ lich ſchwierige Bälle zu koſten. Von Anfang, nach dem Ueberraſchungs⸗ und Glückstor der Saarländer, glaubte man noch an einen häteren Kampf, aber ſehr bald zeigte ſich die Unzulänglichkeit in jeder Reihe, Weilhammer als Mittelläufer fiel mehr und mehr ab und die Flügelläufer konnten die gegneriſchen Fanken nicht halten. Das Stellungsſpiel fehlte. Beim erſten Tor von Saar bet Spielbeginn glitt Betſch auf dem Raſen aus, was ſein Ein⸗ greifen unterband und das zweite Tor, kurz vor Schluß, war mit auf die begreiflicherweiſe eingeriſſene Sorgloſigkeit der Rheinmannſchaft zurückzuführen. Bei Saar fehlte jede taktiſche Einſtellung auf das Spiel. Man vermißte vor allem einen Kopf wie Hergert, der Plan und Zug in die Sache hätte bringen können. Zu retten wäre aber die Niederlage trotzdem ſicher nicht geweſen. Bei der Rheingruppe klappte es ſchon von An⸗ fang; die Mannſchaft fand ſich raſch und ließ ſich auch durch die frühe Führung von Saar nicht beirren. Das Stellungs⸗ ſpiel war vor allem ſehr gut. Betſch hatte nicht viel Arbeit. Die Verteidigung war nach anfänglicher Unſicherheit bald intakt und leiſtete hier Ochmoll die Hauptſache. Die Läufer⸗ reihe war ſehr gut und Brezing wie Haber, Hahn etwas voraus. Der Angriff klappte vor der Pauſe, namentlich auf der linken Seite; Theobald—Brückel verſtanden ſich be⸗ ſonders gut, was ſich in den wechſelnden Torerſolgen der heiden zeigte. Auch Walz war in Fahrt. Brückl führte und ſchoß ausgezeichnet, nur ſchien Rohr von Anfang nicht ſo ins Spiel mit einbezogen wie nach der Pauſe. Er kam auf dem ungewohnten Platz vorerſt nicht ſo zur Geltung, holte es aber ſpäter nach und wartete unter anderm mit einem ſeiner Glanzſchüſſe auf. Langenbein ergänzte die Sturmkraft von Walz vollwertig auf der rechten Seite. Mit dem Steigen der Torzahl beherrſchte Rhein immer mehr das Feld um zeitweiſe ganz nach Belieben zu ſpielen. In der Geſamtleiſtung der beiden Mannſchaften war ein Klaſſenunterſchied. Den Sgarländern muß man aber doch auch die Reiſe zugute halten. Eine ſolche Niederlage iſt damit allerdings nicht entſchuldigt. Rhein: Betſch; Hoßfelder, Schmoll; Hann, Brezing, Haber; Langenbein, Rohr, Brückl, Theobald, Walz. Saar: Papſt; Sprenger, Germann; Kolb, Weilhammer, Pirrong; Koch, Meng, Eyriſch, Theobald, Anſch itz. Kurzer Spielverlauf: Rhein ſteht gegen die Sonne, Saar kommt bald nach An⸗ ſtoß durch Theobald, infolge Ausgleitens des herauslaufen⸗ den Betſch zum Führungstor. Doch kurz darauf ſetzt Walz Hertha Berlin Deutſcher Fußballmeiſter Holſtein Kiel:4 geſchlagen Nach fünfmaligem Kampf enoͤlich Meiſter Der Auftakt Schon lange vor dem Kampf um die Entſcheidung der Deutſchen Fußballmeiſterſchaft im Düſſeldorfer Stadion ſtrömten Tauſende der Kampfſtätte zu. Die Sonne ſtrahlte nom Himmel. Schon einige Stunden vor Spielbegtun waren über 30 000 Perſonen anweſend und der Zuſtrom hielt weiter an. Ueber 45 000 Perſonen umſäumten das Spielfeld, als die beiden Mannſchaften den Raſenplatz betraten. Zu beiden Seiten des Eingangs bildeten die jugendlichen Leichtathleten des Kölner BC. und des Dütſ⸗ ſeldorfer SC. 99 Spalier. Holſtein Kiel betrat den Platz zuerſt, von ſtürmiſchem Beifall begrüßt. Gleich darauf er⸗ ſchienen die Herthaleute unter Führung von Sobeck. Die Mannſchaften traten in der gemeldeten Aufſtellung an. Der Spielverlauf: Holſtein hat Anſtoß und kommt ſofort vor das Berliner Tor, wo Ritter hart über die Latte ſchießt. Eine famoſe Flanke von Eſſer wehrt Wilhelm rechtzeitig ab. Ein Straf⸗ ſtoß für Holſtein, den der Schiedsrichter wegen unfairen Sperrens verhängt, führt überraſchenderweiſe zum erſten Tor für Holſtein. Ohm tritt den Ball flach und ſcharf. Gehl⸗Haar läßt das Leder abprallen und der ſchnell hin⸗ zueilende Wiedmayer drückt den Ball in die Maſchen. In der oͤrttten Minute führt Holſtein Kiel 110. Die Kie⸗ ler ſind durch dieſen Erfolg ermutigt und haben ſich beſſer zuſammengefunden als Hertha, die zunächſt ſehr zerfahren ſpielt. Aber auch die Berliner erzielen bald einen Straf⸗ ſtoß, den Leuſchner kurz vor das Tor tritt. Kramer boxt den Ball aber weit ins Feld zurück. Kiel bedient nun vorzugsweiſe die Flügel. Bei einem plötzlichen Angriff zeigt ſich die Berliner Verteidigung ſehr unſicher, ſo daß der Halbrechte Ritter zur größten Ueberraſchung den Ball zum zweiten Male unhaltbar ein⸗ ſenden kann. In der achten Minute ſteht der Kampf:0 für Holſtein. Hertha kommt jetzt etwas auf, jedoch ſind die Angriffe nicht planmäßig genug, um die gegnertiſche Verteidigung zu überwinden. Holſtein ſpielt viel flacher als Hertha. Eine Vorlage von Sobeck an Ruch ſchießt die⸗ ſer knapp über die Latte. Sobeck iſt jetzt der Dirigent des Hertha⸗Angriſſes. Er gibt zunächſt ſchöne Vorlagen an ſeine Nebenleute, doch die Kieler Verteidigung iſt gut auf dem Poſten. Ein Strafſtoß für Hertha ergibt eine ge⸗ fährliche Situation vor dem Holſtein⸗Tor. Ruch ſchießt einen Bombenſchuß wieder ganz knapp an die Latte. Holſtein kämpft nun mit Erbitterung, um den errungenen Vorſprung zu halten. Gehlhaar muß in Aktſon treten und boxt den Ball hoch vor das Tor. Wiedmayer ſchießt aber darüber. Auf der anderen Seite iſt Hahn fein durchgekommen, aber auch ohne Ergebnis. Die erſte Ecke für Hertha wird abgewehrt. Gleich darauf erzielt Hertha das erſte Tor. Eine flache Eingabe von Hahn nimmt Sobeck geſchickt auf. Trotzdem er bedrängt wird, kann er den Ball genau pla⸗ ziert in die rechte untere Ecke einſenden. In der 23. Minute ſteht es 2˙1 für Holſtein. Gleich darauf gibt Ruch einen Bombenſchuß ab, den Holſteins Torhüter, ſich werfend, gerade noch meiſtern kann. Ein vorzüglicher An⸗ griff des Herthaſturmes ſchafft wiederum kritiſche Situa⸗ tionen vor dem gegneriſchen Tore. Mit ſehr viel Glück wird der Ball zur Ecke abgewehrt. Kirſey tritt das Leder. Kramer wehrt zu kurz ab und ſchon ſchtießt Ruch den Ball zum Ausgleichstor ein. In der 26. Minute iſt der Kampf:2. Kaum iſt der Ball wieder im Spiel, als der freiſtehende Wiedmayer ihn erhält und zum britten Tor für Holſtein einſchießt. Damit ſteht die Partie in der 29. Minute:2 für die Norddeutſchen. Nach einem Flankenlauf von Ruch, der den Ball flach zur Mitte gab, fiel wiederum das Ausgleichstor durch Kirſey, der das Leder ſofort einlenkt. In der 31. Minute ſtand das Spiel 313. Gehlhaar auf der anderen Seite muß gleich darauf einen Gegenſtoß von Richards abwehren. Lehmann gab eine Steilvorlage an Hahn, der zu Sobek weiterſpielte. Dieſer knallte aber gegen den Pfoſten. Auf beiden Seiten gibt es noch gefährliche Situationen, ohne daß Erfolge er⸗ zielt wurden. Bis zur Pauſe änderte ſich nichts mehr an dem Stande 318. Dramatiſche zweite Halbzeit. Dank ſeines beſſeren Spielaufbaues blieben die Ber⸗ liner auch nach der Pauſe durchweg überlegen. In den zwei⸗ ten 45 Minuten gab es nur wenige kurze Drangperioden der Norddeutſchen. Nachdem eine Anzahl von Angriffen der Hertha mit dem Aufgebot der letzten Kräfte abgewehrt wor⸗ den war, kam der Berliner Meiſter in der 23. Minute durch Lehmann nach ſchöner Kombination des ganzen Sturmes zum Führungstor. Holſtein erwiderte mit ſtürmiſchen Ge⸗ genangriffen und erzielte bei dieſer Gelegenheit auch ſeine erſte Ecke. Bald beherrſchte wieder Berlin das Feld. Immer wieder inſzenierte Sobek vor dem Tor der Norddeutſchen gefährliche Situationen. Bei Holſtein machten ſich allgemein die erſten Ermüdungserſcheinungen geltend und geriet ſchließlich aus dem Konzept. In der 32. Minute kam es zu einem bedauerlichen Zwi⸗ ſchenfall. Ludwig, der Holſteiner Mittelſtürmer, reklamierte beim Schiedsrichter allzu temperamentvoll, ſodaß er von Gugens⸗Eſſen vom Platz geſtellt wurde. Die Proteſt⸗ aktion der Zuſchauer, die dieſer Entſcheidung folgte, läßt ſich kaum beſchreiben. Ludwig ging weinend vom Platz. In der Folge nahm das Publikum nun einſeitig Stellung für Kiel und ſeute die norddeutſchen Spieler äußerſt lebhaft an. Kiel kam auch trotz der Schwächung noch einmal zum Aus⸗ gleich. Zwei Minuten nach dem Platzverweis von Ludwig ging Ritter blitzſchnell durch und ehe ſich die Berliner Ver⸗ teidigung der Gefahr bewußt geworden war, hatte Ritter ſchon das Leder eingeſchoſſen. Berlin ſammelte feine Kräfte noch einmal zu einem letzten Generalangriff und erzwang auch in der 40. Minute die Entſcheidung. Ruch ſchoß nach einem Durchbruch unter dem falſch ſtehenden und ſich zu ſpät werfenden Tormann zum Siegestreffer ein. Berlin zog jetzt faſt ſeine ganze Mannſchaft zurück, um das Ergebnis zu halten, aber den Norddeutſchen fehlten die Kräfte zu einem Endſpurt. So ging das Spiel, das ſo dramatiſch wie ſelten ein Meiſterſchaftskampf war, in einer allgemeinen Er⸗ ſchöpfung zu Ende. 77 3 3 Nr. 282 Neueſtes vom Sport Hertha Berlin ſchlägt im Eudſpiel Holſtein Kiel :4 und wird Deutſcher Meiſter. * Amicitia Mannheim in Grünau Amal erfolgreicz Bis jetzt hat Amicitia 15 Rennen gewonnen. * Jugendtag des D. F. B. in Maunheim: Gymna⸗ ſtiſche Maſſenübungen im Stadion. Der Rheinbezirk gewiunt den Leichtathletik⸗Gruppenkampf gegen Saar mit 60:42 Punkten um den Fußballkampf mit :2. f * Sübdeutſchland beſiegt Zentralungarn mit 31. * Mannheimer Tennis⸗Turnier: Leſneur und Frau Friedleben gewinnen die Endſpiele. * Schwimmen„Quer durch Berlin“: Gambi⸗ Italien abermals Sieger. * Gauprobeturnen in Käfertal: Jubiläumsfeier. Glänzender Erfolg der Turnfeſt⸗Uebungen. * Deutſchland ſiegt im Radländerkampf gegen Hol⸗ land mit 193:152 Punkten. CCC TGT eine Vorlage von Theobald mit feinem Schuß aus ſpitzem Winkel durch die Beine Papſts hindurch zum Ausgleich um. Nach einem Lattenkopfball Langenbeins, erfolgt aber⸗ mals Theobald⸗Vorlage an Brückl, der mit ſcharfem Schuß :1 bucht. In umgekehrtem Bild erzielt Theobald auf Vor⸗ lage Brückl mit unhaltbarem Schuß:1 und auf Zurück⸗ gabe Theobads an Brückl folgte prompt 41. Durch gutes Täuſchen des linken Flügels und Lattenſchuß von Meng hätte Saar nun einen Treffer verdient. Ein Fernſchuß Brezings knallt an die Latte und vor der Pauſe noch erhöht Brückl auf famoſe Zurückgabe von Walz 511. Nach dieſem Abſchnitt und mit Rückenſonne für Rhein iſt eine ſchwere Niederlage von Saar ſicher. Rohr umſpielt Verteidiger und Torwart und treibt 611, Theobald auf Hereingabe von Walz:1, Rohr köpft:1 und ein 30 Meter⸗Glanzſchuß von ihm bringt:1. Nun endlich fällt auf kurze Abwehr von Beſch, und Nichteingreiſen der Ver⸗ teidigung der zweite Treffer für Saar durch Meng. An dieſem:2 vermögen auch einzelne Anſtrengungen von Saar nichts mehr zu ändern. Schneider ⸗Niederrab hatte mit der Spielleitung keinen ſchweren Stand. August Müßle Handball- Werbe- Turnier des Mae Phone aus Anlaß des 10jährigen Beſtehens der Handball abteilung Die Hand ballabteilung des M. F. C. Phönix ſieht heuer auf ein zehnjähriges Daſein zurück. Allerdings waren es damals nicht die Mannen vom Phönixelub, die das Hand⸗ ballſpiel aufnahmen, ſondern der dem Verein beigetretene Mannheimer Sportelub unter Leitung von E. Hotten⸗ ſtein, einſt einer der beſten Mannheimer Leichtathleten. Der Sportelub ging dann bald in Phönix auf und das Handballſpiel war hier in guten Händen, denn eine ſchöne Reihe von Jahren war die Elf des Jubilars Mannheims Spitzenmannſchaft. Dieſes Jubiläum nimmt nun die Lei⸗ tung des Kreislig wereins zum Anlaß, um in Mannheim ein größeres Turnier aufzuziehen, das aber leider nur lokalen Charakter trägt. In den Tagen vom 21.—29. Jun kämpfen ſämtliche Mannheimer Ligaclubs mit Ausnahme des Veranſtalters—, dafür ſind die Asklaſſigen Poſt⸗ und Reichs bahnſportvereine vertreten— um den vom Feſtgeber geſtifteten wertvollen Pokal. Die Woche wird ausgefüllt durch einen leichtathletiſchen Klubkampf Vf.— Phönix am Samstagnachmittag. Der Sonntag ſteht neben dem Endbſpiel den Platzverein im Kampf mit Hakoah Wiesbaden. Jugend⸗ ſpiele von 07— 08 und VfR. gegen MG. vervollſtändigen das Programm, das Zeugnis gibt von dem Unternehmungs⸗ geiſt des alten Pioniers. Der vergangene Samstag brachte mit M. T. G.— Sp. V. Waldhof:4(:8) das erſte Spiel der Vorrunde. MG. mußte mit mehr⸗ fachem Erſatz antreten. Schimmelburg, Neumann und Würthner fehlten bei den Schloßgartenleuten, als Schuß⸗ macher, Phönix Mannheim, zu Spiel pfiff. Waldhof liegt zunächſt ſtark im Angriff, während MTG. ſich nicht finden kann. Spengler iſt heute, beſonders in den erſten 80 Minu⸗ ten, in großer Form. Immer wieder weiß er ſich von der zahlreichen Bewachung freizumachen und bringt ſeine Mannſchaft durch ſcharfe, gut plazierte Würfe bis zur Pauſe 30 in Führung. MTG. ſcheitert an ihrem eigenen Unver⸗ mögen, dazu kam eine große Doſis Pech. Trotz des Torunterſchiedes war der Sieg der Waldhöfer noch lange nicht ſichergeſtellt, da einerſeits der Torwächter mitunter eine unſichere Figur machte und auch die Läufer⸗ reihe matt ſchien, andererſeits aber MTG. eben doch den durchſchlagkräftigeren Sturm hatte. Schon bald nach dem Anpfiff holt Spieß ein Tor auf und ſchon wird die Walbd⸗ hofelf nervös; hinzu kam, daß Spengler noch ſchärfer gedeckt wurde und ohne dieſen Mann die ganze Fünferreihe aus⸗ einanderfiel. Spieß, der nun im Schuß beſſer wird, erzielt Nr. 2 und, alſo den Ausgleich. Die Partie war unent⸗ ſchieden. Das Spiel wird kauter und härter. Man glaußt nun an einen Sieg der MG.; da bringt Spengler das Kunſtſtück fertig, ſich ſeiner Bewachung zu entledigen und hart bedrängt ein viertes Tor zu erzielen. Aber nun ver⸗ läßt das Glück Waldhof; einen Strafwurf von Spieß leukt ein Verteidiger ab und die Schloßgartenleute haben wleder gleichgezogen. Der Schlußpfiff ertönt, ohne daß eine Elf Sieger wurde. Da die Ausſcheidung bei unentſchiebenen Spieken keine Verlängerung zuläßt, entſcheidet das Los und diesmal iſt wieder Waldhof der Glücklichere und kommt nun in die Zwiſchenrunde mit P. S.., von dem anzunehmen iſt, daß er die Hürde Reichsbahn glatt nimmt.., bei der vor allem die Gebrüder Spieß, Schwander und Rittmann gefie⸗ len, hätte den Sieg auf Grund der weitaus beſſeren Let⸗ ſtungen in der zweiten Hälfte verdient gehabt; doch ſcheint die Elf auf dem Phönixplatz wenig Glück zu haben. ex. Jungdeutſchland Darmſtadt ſchlägt Nikar Heidelberg 12:2 Einen Schwimmklubkampf lieferten ſich am Sonntag Jung⸗Deutſchland Darmſtadt und Nikar Heidel⸗ berg mit ihren Herren⸗ und Damen⸗Mannſchaften. Die Darmſtädter waren durchwegs überlegen und ſiegten im Ge⸗ ſamtklaſſement 12:2 Punkten. Die Heidelberger Damen konnten nicht einen einzigen Punkt für ihren Verein er⸗ ringen. * ge SS SSF * ſpitzem le tch aber⸗ Schuß f Vor⸗ zurück⸗ gutes Meng uſchuß erhöht Rhein uſpielt d auf ein 30 fällt Ver⸗ . An 1 von derrad . 5 le 4 1 loſen Fluges. Montag, den 23. Juni 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr⸗ 289 ——— And immer wieder„Amititia“ 4 Siege auf der Grünauer Regatta- Amititia gewinnt enögültig den Büxenſtein-Achter Große Grünauer Regatta Der langerſehnte Regen brachte am Samstag in Ber⸗ lin der Großen Grünauer Regatta auf dem Langen See eine angenehme Abkühlung. Da der Regen bei Beginn der Rennen verſiegte, Wind und Waſſerverhältniſſe gut wa⸗ ren, ſo fanden die Rennen des erſten Haupttages die denk⸗ bar günſtigſten Austragungs bedingungen. Auch sportlich ließ der Tag nichts zu wünſchen übrig. Das erſte Rennen des Tages, der Vierer ohne Steuer⸗ mann um den Großen Preis von Berlin mußte wiederholt werden, da Alemannia und Hellas Berlin bei 1300 Meter kollidterten. Beim zweiten Lauf, der ohne die ausgeſchloſ⸗ ſene Alemannia gerudert wurde, kam Hellos Berlin am beſten ab. Die Berliner führten bald mit einer Viertel Länge, bei 500 Meter ging aber Amicitia Mannheim in Front. Hellas und der Berliner RC. blieben den Süddeut⸗ ſchen jedoch dicht auf den Nerſen. Es gab einen harten Endkampf, bei dem ſich Hellas zweimal verſteuerte. Ami⸗ eitia, die einmal ſtark nach Backbord geoͤrängt worden war, behielt aber die Führung und ſiegte ſchließlich in 704,4 Min. mit einer Länge von Hellas. Einen ſcharfen Kampf gab es auch im Hellas⸗Olympia⸗ Zweier ohne Steuermann. Bei 500 Meter, führte noch Vik⸗ ſoria Berlin vor Hanſa Hamburg, dann gingen aber die Hanſeaten in Führung und ließen ſich nicht mehr von der Spitze verdrängen. Der Große Einer brachte einen heißen Bord⸗an⸗Bord⸗ kampf zwiſchen Boetzelen(Berliner RC.) und von Düſter oh(Alt⸗Werder Magdeburg)]. Nach wechſelvoller Führung blieb Boetzelen von 1200 Meter an in Front, um schließlich mit einer guten halben Länge zu ſiegen. Weimar⸗ Düſſeldorf und Rutkowſki⸗ Hamburg hatten mit dem Aus⸗ gang des Rennens nie etwas zu tun. Den abſchließenden Büxenſtein⸗Achter gewann Amicitia Mannheim zum drittenmale hintereinander und damit endgültig. Die Mannheimer gingen ſofort nach dem Start in Führung ufd ließen ſich dieſe nicht mehr nehmen. Sie ſiegten ſchließlich ſicher mit 74 Länge vor dem RC. am Wnanſee, der als beſter Berliner Achter die Reichshaupt⸗ ſtadt bei dem Dreiſtädte⸗Achter Berlin⸗Wien⸗Budapeſt am 6. Juli in Wien vertreten wird. Die Ergebniſſe vom Samstag: Zweiter Vierer ohne Steuermann: 1. Ruderriege des Abdem. TV. Berlin:24,83 Min.; 2. Sturmvogel Spind⸗ lersfeld:26,8 Min.; 3. Berliner RC.:40 Min. Vierer ohne Steuermann(Gr. Preis von Berlin): 1. Amieltia Mannheim(5. Maier, Herbold, E. Gaber, K. Aletter!:04 Min.; 2. Hellas Bevlin:06,63 Min.; 3. Ber⸗ liner RC.:10,2 Min. Zweiter Einer: 1. RC. 82 Frankfurt⸗Oder(W. Ros⸗ mann):07,2 Min.; 2. ARC. Berlin(Lucht):16,83 Min.— Hellas aufgegeben. Akademiſcher Vierer: 1. Akdem. RC. Berlin 742,6 Min. 2. Akadem. RV. Berlin:52,2 Minuten. Deutſcher Vierer: 1. Brandenburgia Berlin 716,4 Min.; 2. Wiking Leipzig:19 Min.; 3. Triton Stettin:22 Min. Hellas⸗Olympia⸗Zweier ohne Steuermann: 1. Hanſa Hamburg(Dürr⸗Kollwitz):54, 6 Min.; 2. RG. Viktoria Berlin:58,8 Min.; 3. Pruſſia Königsberg:05,4 Min. Jungmannen⸗Achter: 1. Berliner RC.:42 Min.; 2. Fa⸗ vorite⸗Hammonia Hamburg:42,4 Min.; 3. Sturmvogel Leipzig:43,2 Minuten. Jungmannen⸗Einer: 1. Lübecker RG. 85(Ritter):35 Min.; 2. RV. 82 Frankfurt⸗Oder(Rosmann).. Jnnio⸗Vierer: 1. Alemannia Hamburg 7283,83 Min.; 2. Potsdamer RC.:42,60 Min. Großer Einer: 1. Berliner RC.(Boetzelen):06 Min.; 2. Altwerder Magdeburg(v. Düſterloh):07,2 Min.; g. Düſſeldorfer RC.(Weimar):18,4 Min.; 4. Favorite⸗Ham⸗ monia Hamburg(Rutkowſki):31,2 Min. . Büxenſtein⸗Achter: 1. Amicitia Mannheim(H. Maier, Schneider, G. Maier, Herbold, Flinſch, Reichert, Gaber, Aletter, Bauer):84,14 Minuten; 2. RC. am Wanſee 637,4 Min.; 3. Berliner RC.:42,4 Min.; 4. Renngemeinſchaft Berliner Akademiker:46,63 Minuten Amititia gewinnt auch am 2. Tag 2 Rennen Bei wiederum herrlichem Sommerwetter und ſtarkem Beſuch wurden die Rennen der Großen Grünauer Regatta auf dem Langenſee bei Grünau am Sonntag abgewickelt. Sie ſtanden ſportlich hinter denen des erſten Tages nicht zurück. Nachdem im einleitenden zweiten Vierer Wi⸗ king Leipzig knapp vor Triton Stettin ſiegreich geblieben war, lieferten ſich in dem folgenden Erſten Jungmann⸗ Vier er Favorit Hammonia Hamburg und der Akade⸗ miſche„Ruderklub Belin einen heißen Kampf, den die Ham⸗ burger erſt in den letzten 50 Metern zu ihren Gunſten ent⸗ ſchieden. Der von vier Booten beſtrittene Kaiſer⸗Vierer, war Amicitia Mannheim ſicher, die am erſten in Schwung kamen und bis um Ziel unangefochten blieben. Hinter den Mannheimern kämpften abwechſelnd der Ber⸗ liner RC. und der RK. am Wannſee ſowie Hellas Berlin um die Führung. Auf dem letzten Teil der Strecke blieb der Berliner RC. zurück und endete drei Längen hinter dem RK. am Wannſee, der mit 1% Längen Hellas folgte. Im Doppelzweler ohne Steuermann ging Alt⸗Werber⸗Magdeburg ſofort mit der Führung davon und gewann überlegen vor Hellas Berlin, währewd bei un⸗ gefähr 1900 Meter der Friedrichshaſener RV. und der Ber⸗ liner RC. collidierten und ausſchieden. Die deutſche Meiſtermannſchaft der Amietia Mann⸗ heim holte ſich auch den anſchließenden Verbands ⸗ achter überlegen vor dem Berliner RC. und dem R. am Wannſee, nachdem alle drei Boote bei 1000 Meter noch dicht zuſammengelegen hatten. Die Ergebniſſe Zweiter Vierer: 1. RC. Wiking Leipzig 7,26; 2. Stettin:25,2; 3. RV. Frieden Berlin 732,2. 1. Jungmaun⸗Vierer: 1. RC. Favorit Hammonia⸗Ham⸗ burg 784,2; 2. Akademiſcher RC. Berlin 7236,4; 3. Ber⸗ liner RK. Brandenburgia 788,2. Kaiſer⸗Vierer: 1. Amicitia Mannheim:25,6; 2. Ro. am Wannſee 780,4; 3. Berliner RK. Hellas 7,82. 2. Jungmann⸗Vierer: 1. Abteilung: 1. RG. Ni⸗ belungen Berliner 754,8; 2. Berliner RG. 84 800,4; 3. Ru⸗ der⸗Riege der CJ B.:01,41.— 2. Abteilung: 1. Ber⸗ liner RB. Alemannia 748,8; 2. Berliner RK. Branden⸗ burgia; 3. RG. Electra Berlin 802. 2. Achter: 1. RG. Wiking⸗Leipzig:4,6; 2. RC. Triton Stettin:44,4; 3. RK. Hammonia Hamburg 652,2. Junior⸗Achter: 1. Re. am Wannſee:45,2; 2. RV. Sturmvogel Leipzig 6,47; 3. Berliner RV. 6,49. Akademiſcher Jungmann⸗Vierer: 1. Akademiſcher RV. Berlin 8,14; 2. Akademiſcher RC. Berlin aufgegeben. Grünauer⸗Vierer: 1. RG. Wiking Leipzig:8,2; 2. RV. Frieden Berlin:40,8; 3. RC. Hellas Union Berlin 7,42. Verbands⸗Achter: 1. Amieitia Mannheim 693,8; 2. Ber⸗ liner RV.:35,8; 8. RK. am Wannſee:42,8. Die ſiegreiche Mannſchaft des RV. Amicitia Mannheim trifft am Montag abend 7 Uhr im Hauptbahnhof ein. Ein offizieller Empfang iſt nicht vorgeſehen. RC. rr!!! ᷣ ͤvpßécPkékPPGGGkbT(buéT0fb'bébébébébékGkGkGkGkGkGkGkGkGkbkGbGkGkbGkGbGkGvGGGGvbͤVͤkͤVWVWTTWvW'ͤB''WTWW''''''''!'!'!'!'!'!'!'!:!'!'.!!!:.:.!.!.!.!.............· p 24Stundenrennen in Le Mans Caracciola- Werner geben auf— Barnaton a Kibſtone Sieger Am Samstag mittag vier Uhr wurden bei pracht⸗ vollem Wetter 17 Wagen zur 24⸗Stundenfahrt auf der Rundſtrecke in Le Mans geſtartet, darunter auch ein Mercedes Benz mit Caracciola am Steuer. Zahlenmäßig am ſtärkſten iſt die engliſche Firma Bentley vertreten, die nicht weniger als fünf Wagen im Rennen hat. Caracciola ſicherte ſich bald die Führung und ſteigerte die Geſchwindigkeit von Runde zu Runde. Von 132,940 Std.⸗Km. in der erſten Runde kam er in der dritten ſchon auf eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 140,899 Km. Sein ſchärfſter Rivale, der Engländer Birkin auf Bentley, war ihm ſtändig auf den Ferſen und verdrängte den Deutſchen ſchließlich aus der Spitzenpoſition. Ein Reifenſchaden warf ihn jedoch wieder zurück und ließ Caracciola einen bedeutenden Vorſprung ge⸗ winnen, der nach den beiden erſten Stunden mit 185,881 Std.⸗Km. eine klare Führung hatte. Schon bald nach Beginn gab es die erſten Ausfälle. Phi⸗ lippe de Rothſchild fuhr mit ſeinem Stutz in einen Graben und Davis(Bentley) wurde ein Sandhau⸗ ſen zum Verhängnis. Rothſchild konnte die Fahrt bald wieder fortſetzen. Das 24⸗Stundenrennen in Le Mans wurde am Sonntag mittag 4 Uhr beendet. Von 17 geſtarteten Wagen erreichten nur neun das Ziel. Der von Barnaton und Kidſtone geſteuerte Bentley⸗ Wagen, der von Beginn an mit Mercedes Benz (Caracciola⸗Werner) einen heißen Kampf lieferte, ſiegte mit einer Geſamtleiſtung von 2 929,440 Km., was einem Durchichnitt von 122,200 Km. entſpricht. Den zweiten Platz belegte ebenfalls ein Bentley⸗ Wagen mit Clement und Watney am Steuer vor dem von Fox⸗Lewis geſteuerten Talboot. Merce⸗ des⸗Benz, der einzige deutſche Wagen im Rennen, mußte auf halbem Wege das Rennen aufgeben, da die Batterie vollkommen entladen war und der Dynamo nicht mehr funktionierte. Deutſcher Luftfahrertag in Kaſſel Flugunfall auf dem Dörnberg. in Kaſſel der 24. Deutſche zu dem ſich auf Einladung des Deutſchen Luftfahrtverbandes etwa 300 Teil⸗ nehmer eingefunden hatten, die durch den Nieder⸗ heſfiſchen Verein empfangen wurden. Viele bekannte Sportflieger und Freiballonführer waren erſchienen, ank der geleiſteten Vorarbeit war es möglich, den geſchäftlichen Teil in aller Kürze zu erledigen. Nach den Begrüßungsworten durch den 1. Vorſitzenden Staatsminiſter a.., Dominicus wurde durch dieſen ein ſtatiſtiſcher Rückblick gegeben, aus dem hervorgeht, daß der Verband zur Zeit 45 000 Mit⸗ glieder in 600 Vereinen, Gruppen uſw. däblt. 44 Vereinsflugzeuge beſitzt und 28 036 Flüge ausge⸗ führt hat. Ferner wurde bekannt gegeben, daß an⸗ ſangs September dieſes Jahres die erſten deutſchen Luftſpiele in Berlin⸗Tempelhof abgehalten werden. Als nächſter Verſammlunasort wurde Augsburg gewählt. Anſchließend an die Verſammlung ſprach Miniſterialrat Zierthmann vom preußiſchen Han⸗ delsminiſterium über die Bedeutung der gewerb⸗ lichen Berufsſchule für die Entwicklung des mötor⸗ Am Sonntckg wurde Luftfahrertag abgehalten, Weiter folgte ein Vortrag des Sportfliegers Schler f⸗Mannheim über„Der Badiſch⸗Pfälziſche Verein als Beiſpiel der muſtergültigen Organiſation eines Luftfahrtvereins“. Beide Referate wurden bei⸗ fällig aufgenommen. Anſtelle des leider verhinderten Reichsverkebrs⸗ miniſters von Guerard war Miniſterialdirigent Brandenburg, der Leiter der Abteilung Luft⸗ fahrt im Reichsverkehrsminiſterium erſchienen, der ſehr beachtliche Worte an die Verſammlung richtete. Er verſicherte, daß dem deutſchen Luftfahrerver⸗ bands⸗Vereinen noch mehr als bisher die Genehmi⸗ gung zur gewerbsmäßigen Beförderung von Flug⸗ gäſten und Frachten gegeben werden ſoll und unter⸗ ſtrich weiter die überparteiliche Leitung der deut⸗ ſchen Luftfahrerverbände. Aus Anlaß der Tagung wurde ein Segelflugtag auf dem nahe gelegenen Dörnberg veranſtaltet, bei dem ſich leider ein tödlicher Unfall ereignete, indem der Gymnaſiaſt Gbell mit ſeinem Segelflugzeug anſcheinend infolge eines Bedienungsfehlers ab⸗ ſtürzte. Der Flugtag wurde daraufhin ſofort abge⸗ brochen. Der Abend ſah die Teilnehmer des Deut⸗ ſchen Luftfahrertages zu einem feſtlichen Zuſammen⸗ ſein in der Kaſſeler Feſthalle. Handball im Badiſchen Turnkreis Um den Auffſtieg zur Hand ballmeiſterklaſſe Durch das Probeturnen des Mannheimer Turngaues in Käfertal mußten die Spiele in Grupe III abgeſetzt und auf einen ſpäteren Zeitpunkt verlegt werden. Auch die Begegnung TV. Handſchuhsheim— TVB. Sinsheim kam nicht zur Durchführung, da der Badiſche Neckargau ſeine Beſtleiſtungskämpfe im Volksturnen in Heidelberg zur Durchführung brachte. Dadurch war der Spielplan ziemlich eingeſchränkt. Lediglich in Gruppe 4 konnten die vorgeſehenen Spiele erledigt werden. Der Tabellenführer, TB. Ettlingen, ſetzte ſich auch über die Turngeſellſchaft Pforzheim im weiteren Verlaufe durch. Etwas überraſchend kommt die Nieder⸗ lage des Turnerbund Bruchſal auf eigenem Platze durch die Turngemeinde Pforzheim. Auch das Ergebnis über⸗ raſcht in ſeiner Höhe. Allerdings vermag dieſer Spiel⸗ gewinn der Tgde. Pforzheim nicht mehr uiel zu nützen, da die drei erſten Tabellenplätze und damit der Aufſtieg zur Meiſterklaſſe bereits vergeben ſind. Die Ergebniſſe der beiden ſonntäglichen Spiele ſind: in Gruppe, 6: Tuxngel. Pforzheim— T. Ettlingen:5 (228), Turnerbund Bruchſal— Tgde. Pforzheim 27. 15. Karlsruher Regalta Schöne Erfolge der Mannheimer und Ludwigshafener Ruderer Am Sonntag nachmittag fand auf der prächtigen Rennſtrecke des Rheinhafens— dieſe erhält ihren idealſten Reiz erſt einmal nach der Verbreiterung des Verbindungskanals die 15. Regatta ſtatt. Es bleibt doch erfreulich und zeugt von echt ſportlichem Geiſt, daß die Regatta⸗Leitung, trotz mancher Schwierigkeiten, die mehr oder minder in rein wirtſchaftlichen Verhältniſſen zu ſuchen ſind, ſich zur Abhaltung des Wettruderns entſchloß. Trotzdem Junior⸗Achter, Anfänger⸗Vierer, der erſte Vierer ohne Steuermann, der Doppel⸗Zweier und der erſte Achter wegen Abgabe von keiner bezw. nur einer Meldung ausfallen mußten, darf die Leitung mit dem Meldeergebnis zufrieden ſein. So gingen zum dritten Vierer allein 11 Meldungen ein. Man entſchloß ſich daher das Rennen in zwei Abteilungen zu fahren mit je einem Ehren⸗ preis. Die meiſten übrigen Rennen waren mit 4, 5 und 6 Booten beſetzt, ſo daß ſowohl am Samstag nachmittag, als auch am Sonntag vormittag zahl⸗ reiche Vorrennen gefahren werden mußten, die zu⸗ meiſt ſchon recht ſpanzende Kämpfe brachten. Es gab oft ſehr knappe Siege, beſonders in den Achter⸗ rennen. Von den Mannheim⸗Ludwigshafener Ruder⸗ vereinen, ſetzten die Dunkelblauen des Ludwigs⸗ hafener Rudervereins den Siegeszug in ihrer Klaſſe fort. Sie gewannen ſowohl den Jung⸗ mann⸗Vierer als auch den Jungmann⸗ Achter in überlegener Form. Die Ludwigs⸗ hafener Rudergeſellſchaft ſicherte ſich in temperamentvoller Art den Jun ior⸗ und den dritten Vierer, der Mannheimer Ruder⸗ klub gewinnt den zweiten Vierer ohne Steuermann und die Rudergeſellſchaft Rheinau den beſchränkten Vierer. Die Rennen wickelten ſich prompt ab. Das Wetter war ſchwül, drückend, das Waſſer ſpiegelglatt. Der Be⸗ 1 1 Regatta muß als ein guter bezeichnet werden. Zweiter Vierer ohne Steuermann: 1. Mannheimer Ruderklu b:40,2(Willi Eichhorn, Karl Eberbach, Wal⸗ ter Blank, Oskar Merkle; 2. Karlsruher Ruderverein 654,4.— Nur zwei Gegner am Start. Nach dem„Los“ übernimmt der„Club“ die Führung. Bei 1000 Meter hat der Elub bereits 2 Längen herausgeholt und gewinnt auch er Zuſammenarbeit und gut ſteuernd das Rennen ſicher. Jungmann⸗Vierer: 1. Karlsruher Ruderverein:21½6 (Erich Krawutſchke); 2. Rudergeſellſchaft Worms:36.— Karlsruher übernimmt am Start leicht die Führung und hat bei 500 Meter bereits eine klare Länge berausgerudert. So geht die Reiſe über die ganze Strecke. Karlsruher ge⸗ winnt nach Belieben. Erſter Jungmann⸗Vierer: 1. Ludwigshafener Ruderverein:11,8(Hugo Rothſtein, Paul Söllner, Hugo Kirſt, Wolfgang Kräwerath; Steuer: Karl Dreyer); 2. Rudergeſellſchaft Speyer:18,89: 8. Stuttgarter Ruder⸗ geſellſchaft 719,2.— Nach dem Start liegt Ludwigshafen leicht in Front, eng gefolgt von den beiden übrigen Geg⸗ nern. Bei 1000 Metern holt Stuttgart energiſch auf und läuft auf gleiche Höhe zu Ludwigshafen, das nur 24er Schlag fährt. Die Dunkelblauen halten aber ihre Gegner in Schach und gewinnen, ohne ſich auszugeben, mit 3 Längen ſicher. Speyer fängt im Ziel noch Stuttgart ab. Straßburg⸗Gedächtnis⸗Einer: 1. Rudergeſellſchaft Worms 7288,4[Georg Lerch).— Nachdem Ludwigshafen und Het⸗ delberg hier zurückzogen(Hoven ſoll aus dem Training genommen fein) bleibt nur Worms im Rennen. Lerch geht allein über die Bahn. Erſter Vierer: 1. Akademiſcher Ruderklub Karlsruhe. Nüchdem Rheinklub„Hermannig“ Karlsruhe zurückzieht, 556 der Akademiſche Ruderklub Karlsruhe allein über die ahn Zweiter Vierer, 1. Rheinblub Alemannia Karlsruhe 7,116; 2. Mannheimer Ruderklub 721,3. Von 5 gemeldeten Booten bleiben im Rennen nur„Alemannia“ und der„Mannheimer Club“. Die Boote bleiben zunächſt auf geicher Höhe. In einem ſcharfen Bord⸗an⸗Bord⸗Kampf geht die Fahrt bis 1000 Meter, wo Alemannia leicht die Führung übernimmt und dieſelbe auch nicht mehr abgibt. Ein hart umkämpftes Rennen. Junior⸗Vierer. 1. Rudergeſellſchaft Lud⸗ wigs hafen 7,1893(Karl Zumpf, Anton Barth, Her⸗ mann Barth, Emil Winter. Steuer: Karl Piſter); 2. Mar⸗ bacher Ruderverein 7,1593. Die temperamentvolle Lud⸗ wigshafener Rudergeſellſchaft geht ſofort energiſch los, dicht gefolgt von Marbach. Bei 500 Meter geht Marbach leicht in Führung. So geht es wechſelvoll weiter bis 1200 Meter, wo Ludwigshafen energiſch in Front geht und nach ver⸗ zweifeltem Endkampf zwar knapp aber ſicher gewinnt. Ein ſpannendes Rennen. Zweier ohne Steuermann. 7,44,4; 2. Rudergeſellſchaft Worms 7,49,6; 3. Mannheimer Rudergeſellſchaft.(Bei 1000 Meter aufgegeben.) Dret Boote gemeldet und am Start. Heidelberg geht ſofort in Führung mit einer Länge. Es folgen dann Worms und Mannheim. Die erprobten Heidelberger mit Bender am Schlag müſſen alles hergeben um die Wormſer niederzu⸗ halten. Differenz eine Länge. Die Mannheimer Ruder⸗ geſellſchaft gibt da ausſichtslos im Rennen liegend, bei 1000 Meter auf. Junior⸗Einer. 1. Heidelberger Ruderklub 1. Heidelberger Ruderklub 8,1698; 2. Karlsruher Ruderverein 8,20. Ein Zweikampf zwiſchen Karlsruhe und Heidelberg, wechſelvoll in der Führung. Bei 1200 Meter ſetzt ſich dann Heidelberg in Front und rudert das Rennen ruhig und ſicher nachhauſe. Leichtgewichts⸗Vierer. 1. Ruderverein Heilbronn 7115: 2. Ulmer Ruderklub Donau 7,1296; 3. Mannheimer Ruder⸗ geſellſchaft 7,28. Die drei Gegner gehen unter leichter Füh⸗ rung von Ulm los. Mannheim ſetzt Dampf auf und löſt Ulm bei 200 Meter ab. Bei 800 Meter läuft Heilbronn auf, dann wieder Ulm, während Mannheim zurückfällt. Ab 1500 Meter wird das Rennen zu einem temperamentvollen Ein großer ſüddeutſcher Erfolg Süsddeutſchlaud ſchlägt Zentralungarn:1(1: Einen glänzenden, kaum für möglich gehaltenen Erfolg erzielte am Sonntag im Heinrich Ziſch⸗Stadion zu Mün⸗ chen die ſüddeutſche Fußballrepräſentative. Nachdem Süd⸗ deutſchland auch im November des letzten Jahres in Bu⸗ dapeſt das Spiel gegen Zentralungarn hoch mit 71 ver⸗ loren hatte, und auch im Spiel gegenüber Oeſterreich im April ds. Is. in Wien eine glatte:0⸗Schlappe erlitten hatte, wagte man kaum im neuen Zuſammentrefſen mit Ungarn auf einen Sieg zu hoffen. Allgemein begnügte man ſich damit, ein ehvenvolles Abſchneiden zu erwarten. Die ſüddeutſche Elf brachte uns aber eine angenehme Ueber⸗ raſchung. In einem ſehr ſpannenden ſportlich hochwertigen Kampf wurden die Ungarn, deren Mannſchaft faſt mit der ungariſchen Nationalelf identiſch war, klar mit:1(:1) Treffern geſchlagen. Ungarn war kein ſchlechter Gegner; es lieferte ein ganz ausgezeichnetes Spiel, zeigte blendende Kombination und raffiniertes Täuſchungsmanöver. Die Magyaren waren aber nicht durchſchlagszräftig genug, um die ausgezeichnete Hintermannſchaft des Südens zu ſchlagen Auch das Spiel der Süddeutſchen war gut. Es ſtand hinter dem des Gegners in der Qualität kaum zurück, hatte dafür aber noch den Vorteil, zweckmäßiger zu ſein. Der von Ruoff⸗Bern geleitete Kampf feſſelte die 20 000 Zuſchauer in höchſtem Maße und hatte keine Spur von Sommerfußball n ſich.. 5 45 Ehddeutſchland hatte den weſentlich beſſeren Start und spielte anfänglich leicht überlegen, während die Magnaren noch einen nervöſen Eindruck machten. Hagen und Kutte⸗ rer wehrten die raſchen Angriffe leicht ab, ſo daß Kreß zunächſt wenig Beſchäftigung erhielt. Der Kampf wurde dann ausgeglichener. In der 20. Minute kam Süddeutſch⸗ land nach einem Vorſtoß von Hofmann und anſchließendem Gedränge durch Hornauer zum Führungstor. Der Jubel der Maſſen hatte ſich noch nicht gelegt, als der ungariſche linke Flügel blitzſchnell vorſtieß und eine Flanke von Troſchler in der 2. Minute von Auer zum Ausgleich ver⸗ wandelt wurde. Der Kampf blieb wechſelvoll. Beide Sturmreihen hatten Chancen, die aber dank der guten Abwehrarbeit nicht genutzt werden konnten. Nach der Pauſe mußte bei Süddeutſchlond der verletzte Hörnle(Ludwigs⸗ hafen] durch Lachner(60 München] ausgetauſcht werden. Pledl, der vor der Pauſe ziemlich ſchwach geweſen war, zeigte ſchon bald nach dem Wiederanſtoß weſentlich beſſere Leiſtungen. Dadurch gewann das Spiel der Süddeutſchen natürlich. Süsddeutſchlond wurde überlegen und gefährdete fortgeſetzt das ungariſche Tor. Aber erſt in der 20. Minute fiel der Führungstreffer. Ein Schuß von Bergmeyer wurde ſchlecht abgewehrt und Pöttinger verwandelte im Nachſchuß ſicher. Fünf Minuten ſpäter ſpielte ſich der ſchnelle Luch⸗ ner glänzend durch. Er flankte zum freiſtehenden Berg⸗ meyer, der mit einem oͤritten Treſſer den Sieg für Süd⸗ deutſchland ſicher ſtellte. Der Süden blieb auch weiter noch leicht überlegen, jedoch verteidigten ſich die Magyaren ſtär⸗ ker. Das Gcken verhältnis war zum Schluß:7 für Süd⸗ deutſchland. Zweikampf zwiſchen den beiden Schwabenmannſchaften, aus dem die befferen Heilbronner mit Luftkaſtenlänge als Sieger hervorgehen. Eines der ſpannenden Rennen bes Tages. Zweiter Achter. 1. Rheinklub Alemannia Karlsruhe 6,276; 2. Mannheimer Ruderverein Amis eitta 6,2926; 3. Mannheimer Ruderklub 6,4076, Nach einem Fehlſtart, kommen die drei Gegner beim zwei ten Start gut ab und liegen zunächſt auf gleicher Höhe. Bei 1000 Meter geht Amioitta leicht vor und führt bei 1200 Meter mit einer Länge. Dann aber ſetzt„Alemannta⸗ Dampf auf, geht an„Amicitia““ vorbei und gewiunt in ſchönem Endſpurt mit knapp einer halben Länge. Ein hart umkämpftes, ſpannenbes Rennen. Jungmaun⸗Achter. 1. Ludwigshafener Ruder⸗ vevein:36,36(Fritz Maurmann, Ottmar Schweitzer, Otte Franz, Hans Staudinger, Hugo Rothſtein, Paul Söllner, Hugo Kirſt, Wolfgang Kröwerath; St.: Fritz Walter)⸗ 2. Saarbrücker Rudergeſellſchaft Undine:52,4. Durch eine Zurückziehung und Vorrennen ſind die urſprünglichen füng Gegner auf zwei zuſammengeſchmolzen. Ludwigshafen übernimmt in flottem Schlag ſofort die Führung. Saar⸗ brücken läßt aber nicht locker, holt ſogar auf und liegt bei 1000 Meter nahezu auf gleichre Höhe. Dann macht Ludwigshafen Ernſt, geht in langem ruhigem Schlag an Saarbrücken vorbei. gewinnt zuſehenös Boden und landet als Sieger nach einem glänzenden Endſpurt mit fünf Längen Vorſprung. Beſchränkter Vierer. 1. Rudergeſellſchaft Rheinau 728,8(Helmut Joachim. Richard Becker, Lud⸗ wia Heckmann, Joſeph Scholl, Steuer: Ernſt Kremer), 2. Wafferſportverein Waldshut:97,4. Rugergeſ. Rheinau iſt es bitter ernſt in dieſem Rennen. Sie übernimmt ſofort die Führung und hat bei 500 Meter bereits eine Länge herausgerudert. Trotz mehrerer Spurts von Waldshut be⸗ fh Rheinau die Führung und gewinnt mit fünf Längen icher. Dritter Vierer[Erſte Abteilung. 1. Ruderverein Heilbronn. Durch Zurückziehungen, Ausſcheidung in den Vorrennen und durch Erkrankung ſchrumpften die ſechs Boote auf einen Alleingang von Heilbronn zuſammen. Dritter Vierer(Zweite Abteilung. 1. Rudergeſell⸗ chaft Ludwigs hafen 713,2(Karl Zumpf, Anton Barth, Hermann Barth, Emil Winter, St.: Karl Piſter]. 2. Rubergeſellſchaft Speyer:15. 3. Ulmer Ruderklub Donau 7243. Drei hartnäckige, kampferprobte Gegner, die ſich auch über die Strecke einen verbiſſenen Kampf lie⸗ fern. Vom Start weg führt Ulm, dicht gefolgt von Jud⸗ wigshafen, während Speyer etwas zurückfällt. Bei 1000 Meter ſchrauben ſich Speyer und Ludwigshafen vor. So geht die Fahrt bis 1200 Meter wo Ludwigshafen dann energiſch in Front geht und trotz verzweifelter Gegenwehr von Speyer das Rennen dank ſeinem temperamentvollen Schlagmann ſicher gewinnt. Akademiſcher Vierer. 1. Akadem. Ruderklu bd Karlsruhe. Das Rennen wird, nachdem der Stuttgart⸗ Caunſtatter Ruderklub Stuttgart zurückzieht. zu einem Alleingang nom Akad. Ruderklub Karlsruhe. Dritter Achter. 1. Rudergeſellſchaft Speyer :88. 2. Stuttgart⸗Cannſtatter Ruderklub:38,2. 3. Sgar⸗ brücker Rubergeſellſchaft Undine:57,4. Stuttgart⸗Cannſtatt geht nach dem„Los“ leicht in Führung, die beiden andern Gegner auf gleicher Höhe. Bei 1000 Meter führt immer noch Cannſtatt, während Speyer ſtark aufholt, dann zulegt, immer mehr an Terrain gewinnt und im Ziel noch bie führenden Stuttgart⸗Cannſtatter abfängt. Ein ungemein aufregendes Rennen. Ermunterungs⸗Vierer. 1. Stuttgarter Ruder⸗ geſellſchaf t. 2. Ruderverein Heilbronn 3. Waſſerſport⸗ verein Waldshut. Unter Führung von der Stuttgarter Rudergeſellſchaft gehen die drei Gegner auf die Retiſe, nachdem wegen Behinderung durch einen Paddler ein zweiter fliegender Start angeordnet werden mußte. Waldshut fällt zuſehends zurück, während die beiden Schwabenmannſchaften ſich vorſchrauben und ſich einen er⸗ bitterten Endkampf liefern, den Stuttgart ganz knapp für ſich entſcheidet. JC Kirchheim ſteigt zur Bezirksliga auf FV. Speyer:1(:1) geſchlagen Das favoriſterte Speyer mußte am Sonntag auf dem Platze der FG. Kirchheim eine bittere und unerwartete Niederlage hinnehmen die es um den Aufſtieg zur Be⸗ zirksliga bringt. Allerdings machten die Pfälzer ihren Gegnern den Sieg nicht leicht, was das Halbzeitergebnis beweiſt. Die Tabelle: FG. Kirchheim 4:9:9 FV. Speyer 4 14: 8:4 Amieitia Viernheim 4:14:5 Wie JV. Speyer verlor Sofort nach Anſpiel ſetzte ſich Kirchheim in des Gegners Hälfte feſt und konnte auch klare Chancen herausarbeiten, die aber dank der auten Abwehr nicht ausgenutzt werden konnten. Erſt nachdem Kirchheim infolge der Herausſtellung eines Spielers benachteiligt wor, kommt Speyer etwas mehr auf und kommt in der Mitte der erſten Halbzeit zum Führungstreffer, Kirchheim geht nun forſch ins Zeug und ezielt durch den Mittelſtürmer kurz vor Halbzeit den Ausgleich. Nach verteiltem Feldſpiel erfolgt ein Angriff des rechten Kirchheimer Flügels, der durch die Verteidl⸗ gung unterbunden wird. Der Schiedsrichter entſcheidet Elf⸗ meter, der durch den Mittelläufer zum Führungstreffer eingeſchoſſen wird. Kirchheim führt:1. Speyer läßt nun merklich nach, während Kirchheim weiter das Tempo drückt und kurz vor Schluß das Reſultat auf 311 ſtellt und ſomit als Sieger zur Bezirksklaſſe aufſteigt. Der Torwart der Kirchheimer war der beſte Mann aus dem Sptelfeld. * Weitere Ergebniſſe: Repräſentativſpiele in Sübdeutſchland: München: Sttddeutſchland— Zentralungarn 321. Nürnberg: Nürnberg Fürth— Prag 116. Stuttgart: Stuttgart— Karlsruhe 215 Pforzheim: Pforzheim— Heilbronn 11. Mannheim: Gruppe Rhein— Gruppe Saar 92. Frankfurt: Eintracht/ FSW komb.— Union/ Rot⸗ weiß komb.:0. Schweinfurt: Schweinfurt— Nürnberg 418. Offenbach: Offenbach Bezirksliga— Offenbach Kreisliga 215. Geſellſchaftsſpiele: Eintracht Frankfurt— De Milwaukee:0.— SV. Wiesbaden— FSV. Mainz 05:0.— Germania Bieber— Blauweiß Bürgel:1.— FSV. Frankfurt Pokalelf— 1. Fc. Langen:0.—.. R. Pirma⸗ ſens— JB. Raſtatt:2.— SV. 05 Sulzbach— Spfr. Saarbrücken:5.— Haſſia Bingen— SV. Frankfurt 112.— SV. 05 Saarbrücken— V. Raſtatt:9. Die deuſche Handballmeiſterſchaft der Frauen Vorwärts Breslau Berliner Turnerſchaft:0(:0) Als letztes der Turnerſpiel⸗Meiſterſchaften kam am Sonntog vor 2500 Zuſchauern die Entſcheidung im Kampf um die Handball⸗Meiſterſchaft der Frauen zwiſchen Vor⸗ wärts Breslau und Berliner Turnerſchaft zum Austrag. Die Mannſchaften lieferten ſich ein ziemlich ausgeglichenes Spiel, taktiſch beſſer wor aber der Titelverteidiger, der auf Grund dieſes Vorzuges auch zu einem glatten:0 Sieg kam. Die Berliner Damen waren vor dem Tor des Gegners zu nervös und verdarben ſich dadurch manche Chance. Bereits noch 12 Minuten hatte Breslau durch Frau Bürgel zwei Treffer vorgelegt. Vor der Pauſe ſchoß Frl. Müller noch einen dritten Treffer. Nach dem Wechſel konnte das Reſultat noch auf:0 erhöht werden. 6. Seite. Nr. 282 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen ⸗Ausgabe) Montag, den 23. Juni 1930 Das Mannheimer Tennis-Turnier Leſueur und Frau Friedleben gewinnen die Einzelſpiele Hatten ſich die beutſchen Teilnehmerinnen und Teilneh⸗ mer am Samstag vormittag noch recht gut zu behaupten vermocht, ſo ſtand der Nachmittag faſt ausſchließlich im Zei⸗ chen großer Erfolge der Ausländer, die ſich in den letzten Vorentſcheidungen auf der ganzen Linie ſiegreich behaup⸗ ten konnten. Waren es zum Teil auch glückliche Umſtände, die den Gäſten ihre Siege nicht unweſentlich erleichterten, wobei über die jeweiligen Gründe noch zu reden iſt, ſo trat als recht bedeutungsvoller Faktor doch auch der kraſſe Un⸗ terſchied im Stil ſo klar zu Tage, daß es angebracht erſcheint, zunächſt hierüber einige Worte zu verlieren. Es kann nicht oft genug betont werden, daß vor allem die Franzoſen ein ganz modernes Tennis, ein ausgeſpro⸗ chen auf Erfolg eingeſtelltes Spiel zeigten, während die Spielweiſe der Deutſchen faſt veraltet wirkte. Gewiß, nie⸗ mand vermochte Dr. Buß in ſeinen unbedingt ſtilreinen Schlägen gleichzukommen, keiner erreichte die fabelhafte Sicherheit eines Froitzheim, deſſen unvergleichlich exakte Lobb⸗ und Paſſierſchläge aus ſchwierigſten Poſitionen heraus immer wieder Bewunderung erregen. Aber alle dieſe Vorzüge konnten doch nicht darüber hinwegtäuſchen, daß ein modernes, alſo ein reines Erfolgstennis andere Waffen verlangt. Wir werden die Vorhanddrives der Franzoſen ſo ſchnell nicht vergeſſen; es war der Angriffsball, der, wenn nicht direkt, ſo dann ſicher am Netz in der überwiegenden Zahl der Fälle einen Gewinnpunkt brachte. Dabei wirkte die Spielweiſe verblüffend einfach; der Rückhand war ein reiner Sicherheitsreturn, aber wie ſich die Chance des Vor⸗ handſchlages bot, begann der Angriff, der dann zumeiſt zum Erfolg führte. Der Samstag nachmittag Was nun die Spiele des Nachmittags im einzelnen an⸗ belangt, ſo kam Dr. Buß nach einem typiſch deutſchen Grundlintenſpiel gegen Dr. Fuchs dank ſeiner überragen⸗ den Sicherheit in allen Schlägen zu einem 628,:1⸗Steg und damit in die Vorſchlußrunde, die den Franzoſen ihre großen Erfolge bringen ſollte. Hier traf der Mannheimer Spitzen⸗ ſpieler auf George; im!. Satz hatte Dr. Buß nach wech⸗ ſelnder Führung bei 514 die Chance des Satzballes, aber die größere Energie des Franzoſen brachte dieſem mit 7ꝛ5 den Satzgewinn. George führte im 2. Satz bereits 210, als der große Umſchwung eintrat; die Schläge des Mannheimers erhalten größere Fahrt, gewinnen auch an Länge und George ſteht ſich immer wieder in die Rückhanddecke zurück⸗ gedrängt. Der Franzoſe kommt vollkommen aus dem Schlag und muß nacheinander zehn Spiele abgeben, ſodaß Dr. Buß im g. Satz bereits:0 führt und bei weiteren Chancen wie der ſichere Sieger ausſieht. Aber hier erweiſt ſich der junge Franzoſe als der beſſere Kämpfer. Einige kleine Fehler von Dr. Buß genügen, um ihm ſein Selbſtvertrauen wieder⸗ zugeben und doch noch eine für ihn günſtige Wendung her⸗ beizuführen. Von:1 an beginnt George wieder ſein Spiel; er attackiert unermüdlich, ſchießt immer wieder ſeine tödliche Vorhand ab und beherrſcht gegen den immer mehr nach⸗ laſſenden Mannheimer das Feld. Noch einmal reißt Dr. Buß mit 514 die Führung an ſich, aber George gewinnt auch dieſen Satz mit 715. Aber auch Leſueur demonſtrierte gleichermaßen die Vorzüge modernen Angriffsſpiels. Froitzheim, der infolge beruflicher Pflichten ſchon bald nach ſeinem Wieder⸗ eintreffen aus Wiesbaden antreten mußte, erreichte bei wei⸗ tem nicht die glänzende Form des Vortages, ſonſt hätte es dem Altmeiſter wohl auch hier zum Siege reichen müſſen. Veſueur, deſſen virtuoſes Spiel ſeine beſte Waffe gegen die große Sicherheit von Froitzheim iſt, holt eine 42⸗Führung des Deutſchen auf, muß aber Froitzheim bis zu einem Satz⸗ ball bei dis immer wieder in Front kommen laſſen. Doch auch hier iſt das Glück auf Seiten des Franzoſen, der mit 11:9 den 1. Satz an ſich bringt. Im 2. Satz muß ſich der etwas indisponierte Froitzheim trotz immer noch harter Ge⸗ genwehr:6 geſchlagen geben. Das Herreneinzel wird alſo reine rein franzöſiſche Angelegenheit ſein. Entſchieden günſtiger ſind die deutſchen Chancen in der Meiſterſchaft von Sübdeutſchland. Hier ge⸗ langte die Franzöſin Adamo ff durch einen:1,:4⸗Sieg über Frl. Buß ins Finale, wo ſie auf Frau Friedleben trifft. Der Kampf der Alt⸗ und Juniorenmeiſterin begeg⸗ nete beſonderem Intereſſe. Und mit Recht; die Begegnung wurde zu einem erbitterten Ringen, bei dem jeder Ball hart umkämpft war und deſſen Verlauf durch das glatte:1,:2 keineswegs richtig wiedergegeben wird. Dank der über⸗ legenen Routine beſtimmte Frau Friedleben das Spiel. Mit kluger Taktik nützte ſie die Schwäche der Gegnerin, hielt ſie immer wieder auf Rückhand feſt und ließ Frl. San⸗ der nur ſelten zu ihrem wirkungsvollen Vorhandſchlag kom⸗ men. Start und Laufvermögen ber jungen Meiſterin be⸗ dürfen noch gleichermaßen der Vervollkommnung. Von den Herrendoppelſpielen mußte die Be⸗ gegnung Heydenreich⸗Lorenz— Dr. Fuchs⸗Wetzel, die zu⸗ nächſt Waldeck⸗Hildebrandt nach hartem Kampf im 2. Satz 672, 715 bezwungen hatten, bei einem Stand von ein Satz beide wegen Dunkelheit abgebrochen werden. Im Gemiſchten Doppelſpiel kamen Frl. Bu ß⸗ O ſan durch ganz hervorragendes Spiel von Ofan zu einem 671, 176,:1⸗Sieg über Frl. Horn ⸗Wor m„unterlagen dann aber in der Vorſchlußrunde 816,:6,:6 gegen die Franzoſen Mlle. Adamoff⸗George, da Frl. Buß nicht ſchnell genug war, während Ofan auch hier ſehr gut geftel. Im Damendoppel ſchließlich gab es einen über⸗ raſchenden:6,:7,:8⸗Erfolg von Frau Vormann⸗Frau Heßler über die Berlinerinnen Kohnert⸗Löwenthal, während in der Vorſchlußrunde die Juniorinnen Sander⸗Horn von den Franzöſinnen Adamoff⸗Berthet 673, 68 durch deren beſſere Zuſammenarbeit bezwungen wurden. Der Schlußtag Am Vormittag ſiegen Lorenz-Heydenreich über Dr. Buß⸗Worm Am Sonntag vormittag wurde mit größter Pünktlichkeit in fämtlichen Spielen die Schlußrunde erreicht. Auch dies⸗ mal blieben Ueberraſchungen nicht aus. Ju nächſt fand die Wiederholung des am Freitag abend wegen Dunkelheit ab⸗ gebrochenen Herrendoppelſpiels ſtatt; die Begegnung Lo⸗ reuz⸗Heydenreich— Dr. Fuchs⸗Wetzel wurde nochmals von vorn begonnen und endete nach intereſſantem Spiel:1,:4 zu Gunſten der Berliner, die dann ſogar durch einen 927 :4 Erfolg über Dr. Buß⸗Worm in die Schlußrunde ge⸗ langten. Die Berliner gingen von 212 weg mit:2 in Führung, aber Dr. Buß⸗Worm konnten den Gleichſtand erreichen, dann ſogar mit:6 nochmals in Führung gehen, unter⸗ lagen aber ſchließlich 729. Im 2. Satz lagen Lorenz⸗Heyden⸗ reich ſchon bald 30 in Front, den Gegnern gelang auch hier das Aufholen, aber über:83 wurde der 2. Satz mit:4 gleichfalls von den Berlinern gewonnen. In der oberen Hälfte gelang es Ofan⸗Aeſchlimann die Franzoſen Leſueur⸗George nach aufregendem Kampf aus⸗ zuſchalten. Die Franzoſen konnten zwar im 1. Satz eine 91 und:2 Führung der gut harmonierenden Gegner auf⸗ holen, auch bei:5 einen Satzball vereiteln und den 1. Satz mit:7 an ſich bringen, ſogar noch im zweiten mit 221 führen, dann aber zogen Ofan⸗Aeſchlimann 52 davon und llegten hier:3. Der entſcheidende Satz war hart um⸗ ſtritten; Ofan⸗Aeſchlimann laßen jeweils knapp in Front und konnten nach 514 auch don dritten Matchball verwerten. Der Männheimer Ofan war wiederum in hervorragender Form und ſpielte ungemein wirkungsvoll und ſicher; bei Aeſchlimann war der Aufſchlag etwas ſchwach, auch die Schmetterbälle ſeines Partners waren weit tödlicher, dafür zeigte er prächtige Lobbs und holte oft verloren geglaubte Bälle ganz bravourös. Im Damendoppel hatten es Frau Friedleben⸗Frl. Buß nicht allzu ſchwer nach einem 62, 610 Sieg über Frau Lo⸗ reuz⸗Mme. de Iſaack in die Vorſchlußrunde zu gelangen; ler kamen ſie ohne Spielverluſt gegen Frau Vormann⸗ Fran Heßler ebenſo ſicher ins Finale, wo die belden Fran⸗ göſinnen Adamoff⸗Berthet die Endgegner find. mit 618,:1,:3 blieben Abamoff⸗George ſiegreich. Adamoff⸗Berthet 876,:8. Den Abſchluß der Vormittagsſpiele brachte das Ge⸗ miſchte Doppel der Vorſchlußrunde; auch gegen die ſtarke Kombination Mlle. Berthet⸗Leſueur zeigten Mme. de Iſaack⸗Aeſchlimann beſtes Können; die famoſe Unterſtützung und äußerſt konzentriertes und aufopferndes Spiel brach⸗ en trotz einer:3 Führung der Gegner mit:5 den erſten Satzgewinn und dann etwas leichter nrit:2 auch im zwei⸗ ten Satz Erfolg, ſodaß de Iſaack⸗Aeſchlimann nunmehr in der Schlußrunde auf die franzöſiſche Kombination Adamoff⸗ George treffen. Die Entſcheioͤungen am Nachmittag Leſueur und Frau Friedleben gewinnen die Einzelſpiele ſeoch einmal wehen die Fahnen über der Anlage am Friedrichsring, noch einmal herrſcht rings um die Mei⸗ ſterſchaftsplätze frohe Feſtesſtimmung, zumal mit den Ent⸗ ſcheidungen am Sonntag nachmittag der Höhepunkt des Turniers erreicht wird. Trotz der ungemein großen Hitze iſt der Beſu chganz ausgezeichnet, ſteht doch auch ganz her⸗ vorragender Sport zu erwarten. Und die Erwartungen werden auch in keiner Hinſicht enttäuſcht; in allen End⸗ runden gibt es erbitterte Kämpfe, gibt es glänzende Lei⸗ ſtungen, die von den Tribünen mit brauſendem Beifall quittiert werden. Die erſten Entſcheidungen fallen in den beiden Einzelſpielen. Das Finale der Meiſterſchaft der Pfalz iſt eine rein franzöſiſche Angelegenheit geworden; etwas peinlich für das Renommee des deutſchen Tennis, aber dafür entſchädigt dann der moderne Stil der beiden un⸗ gemein flinken Franzoſen. George mit dem unwider⸗ ſtehlichen ſcharfen Vorhanddrive trifft auf ſeinen Lands⸗ mann Leſueur, der am Netz wahre Wunderdinge im Erſpringen und Parieren der ſchärfſten und plazierteſten Bälle vollbringt. Es iſt ein herrliches Endſpiel, das leider nur als beſt of three durchgeführt wird, da George, der noch das Finale im Mixed zu abſolvieren hat, abreiſen muß. Leſueur zeigte das wirkungsvollere Spiel und kam durch ſein phänominales Netzſpiel zum Sieg; er führte im erſten Satz bereits:2, als der energiſche George mit wuchtigen Vorhandſchlägen gut aufholte und gar:5 und :6 in Führung ging, aber Leſueur gewann den Satz mit 10:8 und dann auch den zweiten recht ſicher mit 618. Frau Friedleben fand im Endſpiel der Meiſter⸗ ſchaft von Süddeutſchland bei der Franzöſin Adamoff harten Widerſtand. Jeder Ball des durchaus ausgeglichenen Spiels war heiß umſtritten, aber die un⸗ gemein konzentriert ſpielende Frankfurterin konnte durch taktiſch ſehr gutes Spiel und ihre beſtechende Sicherheit, insbeſondere auch auf Rückhand, zum Sieg kommen. Im erſten Satz hatte die Franzöſin nach ſtändiger Führung von Frau Friedleben bei 6175 zwei Satzbälle erhalten, aber dann ging die Deutſche Altmeiſterin erneut in Front und ſiegte 10:8 und dann nach ſehr guten Leiſtungen im zweiten Satz mit 618. 1 Das folgende gemiſchte Doppelſptel war gleich⸗ falls ungemein heißt umſtritten. Mme. de Ifſaack⸗ Aeſchlimann holten ſich gegen die Franzoſen Ada⸗ moff⸗George durch famoſes Spiel von Aeſchlimann den 1. Satz mit:6, dann aber lief George zu blendender Form auf und kämpfte mit reſtloſem Einſatz, ſodaß der 2. Satz von den Franzoſen ſicher mit 621 gewonnen wurde. Im 3. Satz gab es nochmals ein erbittertes Ringen, aber Aeſchlimann konnten die Schwächen ſeiner Partnerin, die durch Fehlentſcheidungen nervös geworden war und mehrere Doppelfehler machte, nicht ganz ausgleichen, zumal George von Mlle. Adamoff beſtens unterſtützt, hervorragend ſpielteß Dafür zeigte Aeſchlimann im Herrendoppel mit Ofan als Partner umſo beſſere Leiſtungen, ſodaß es den beiden auch gelang, die ſtarke Berliner Kombination Lorenz⸗Heydenreich, bei der Heydenreich nicht die ſonſt ge⸗ wohnte Sicherheit zeigte, mit 816,:2, 674 ohne Satzverluſt zu bezwingen. Es war eines der aufregendſten, aber auch ſchönſten Treffen der Endſpiele und brachte alle Vorzüge eines erſtklaſſigen Herrendoppels zur vollen Geltung, ſodaß die Tribünen wiederholt zu ſpontanem Beifall gezwungen waren. 1 Den Abſchluß bildete das Damen do ppel, das, wie das Einzel, einen deutſchen Sieg brachte. Frau Fried⸗ leben war in beſter Form und fand auch bei Frl. Buß gute Unterſtützung, ſodaß es den Deutſchen gelang, die ſpiel⸗ ſtarke franzöſiſche Kombination nach vor allem im erſten Satz hartem Kampf mit 816, 628 zu ſchlagen. Die Ergebniſſe: Herreneinzelſpiel um die Meiſterſchaft der Pfalz(Schluß⸗ runde]: Leſueur— George 10:8,:8. Herrendoppelſpiel um die Meiſterſchaft von Baden 0 Ofon⸗Aeſchlimann— deydenreich⸗Lorenz 5 2. 85 Dameneinzelſpiel um die Meiſterſchaft von Süddentſch⸗ land(Schlußrunde): Friedleben— Adamoff 816, 678. Herren⸗ und Damendoppelſpiel Klaſſe 4(Schlußrunde]: Adamoff⸗George— de Iſgack⸗Aeſchlimann:8,:1,:8. Damendoppelſpiel(Schlußrunde]: Friedleben⸗Buß— Herreneinzelſpiel Klaſſe B[Schlußrun de): Armbruſter:5, 725. Herreneinzelſpiel Klaſſe 0(Schlußrunde): Lorch 1:2,:4. Pferdeſport Hamburg⸗Horn(22. Juni) 1. Graf Iſolani⸗Rennen. 3700 l. Zweifährige. 1000 Met. 1. von Oppenbeims Adrienne(Zehmliſch); 2. Aria; 3. Fich⸗ tennadel. Toto: 16. 2. Parchimer⸗Rennen. 3700. 1400 Meter: 1. Blumen⸗ feld und Samſons Garibaldi(Grabſch); 2. Laute; g. For⸗ tiſſima. Ferner liefen: Machvoran, Held, Orlamünde, Ra⸗ detzki, Aſta. Toto: 39, Platz 16, 20, 38:10. . Silberne Peitſche. 3700. 1800 Meter: 1. Teskes Freiwilliger(Mauve)f 2. Immerzu; 8. Eldon. Ferner lie: fen: Dalibor, Wien, Don Joss Sigmar, Tell. Toto: 2, Platz: 14, 14, 29:10. 4. Großer Hanſa⸗Preis. 20 000. 2200 Meter: 1. Oppen⸗ heimers Graf Jſolant(Blume); 2. Lateran; 3. Avanti; 4. Monſalvat; 5. Brutus; 6. Mafordomus; 7. Grenadier. Toto: 18, Platz: 18, 27, 85:10. 5. Unton⸗Klub⸗Pokal. 7000. 1400 Met.: gheims Walzertraum(Munro); Denker— Gaßner— . 1. von Oppen⸗ 2. Quiſifana; 3. Mellitus. Ferner lieſen: Askari, Osram, Maiennacht. Toto: 21, Platz 15, 20210. a 6. Peter⸗ Ausgleich. 9000 4. 1600 Meter: 1. Helldorffs Nareiß(Blumeſ; 2. Piemont; 3. Linz. Ferner Itefen: Altenberg, Cſampas, Geranium, Virulin, Botafogo, Helgo⸗ länder, Aulos. Toto: 31, Platz: 15, 28, 31:10. 7. Alphons⸗Brödermann⸗Jagdrennen. 7000. 3500 Met.: 1. Töſchechelus Siegberte(Frhr. v. Holtey); 2. Schwal⸗ berich! 3. Marcheſa. Ferner liefen: Beluga, Menelaos, Sea Lord, Emigrant. Toto: 53, Platz: 18, 20, 19:10. Mülheim⸗Duisburg(22. Juni) 1. Jugend⸗Rennen. 2800 I/. 1050 Meter. 1. Eichholz! Flink(Dinter) 2. Baden, 3. Damaſt. Ferner liefen: Me⸗ dinus, Carpe diem, Gold und Silber, Freundin, Wilma. Tot. 167:10, Pl. 18, 12, 11:10. 2. Preis von Stammsberg. 2900. 1200 Meter. 1. Webers Hofherrin(Schramm), 2. Schneiſe, 3. Lonetta. Fer⸗ ner liefen: Feldmarſchall. Gloria, Dagmar, Sinumbra, Geläut, Mimon, Clou, Capellus, Landesfreund. Tot. 46:10, Pl. 28, 28, 19:10. 3. Burghof⸗Jagdrennen. 2300. 3800 Meter. 1. Schu⸗ berts Giralda(Hochſtein), 2. Nina, 3. Geeſtländerin. Fer⸗ ner liefen: Sankt Anton, Fafnirs Bruder, Malteſerkrenz, Flaminia. Thymian. Amelie, Polyhymuta. Tot. 121110, Pl. 26. 27, 23:10. 4. Preis der Stadthalle. 3500&. 2000 Meter. 1. Pferd⸗ menges! Avitus(Zimmermann), 2. Nobelmann, 9. Audi. Wünſche. Für den Orts a beſonders ehren: die Turner Anton Turngemeinde 50 Jahre Turngemeinde Käfertal Die verſchiedenſten Veranſtaltungen, Wettkämpfe, Schu⸗ lungs⸗ und⸗Vorturnerſtunden, ſind im Laufe des Jahres dazu angetan, die Vereine des Turngaues Mannheim zur gegenſeitigen Anregung und zum friedlichen Wettſtreit bald da, bald dort, zuſammenzuführen. Das all jährliche Gauturnen jedoch iſt in ſeiner Art von beſonderem Charakter, es iſt das Familienfeſt der Turnerſchaft in ge⸗ wiſſem Sinne. An dieſem Tage ſieht man die Alten und die Jungen reſtlos auf dem Plan, ſei es in den Einzel⸗ Wettkämpfen oder in den Vereinsriegen. Man findet die erfahrenen und langjährigen Führer als Kampfrichter und Funktionäre. Wen ſonſt andere Pflichen tbhalten, am Gau⸗ turnen jedoch ſind die Vereine mit ihren Turnern und Tur⸗ nerinnen reſtlos vertreten. So war es auch am geſtrigen Sonntag in Käfertal. Dort beging die Turngemeinde die Feier ihres fünfzig jäh⸗ rigen Beſtehens. Aus dieſem Anlaß hatte der letzte Gauturntag der Turngemeinde Käfertal die Vorbereitung und Durchführung des diesjährigen Gauturnens, das gleich⸗ zeitig zur Generalprobe für das bevorſtehende Landestur⸗ nen anzuſehen iſt. übertragen. Die Turn gemeinde Käfertal hatte ſich anerkennenswerte Mühe gegeben, um der Veranſtaltung zu einem vollen Erfolg zu verhelfen. Es wäre nur zu wünſchen, wenn der Mannheimer Turnerſchaft beim Landesturnen die gleiche Witterung beſchieden wäre, man würde gerne die Wärme des geſtrigen Tages in Kauf nehmen. Da die turneriſche Arbeit in den frühen Morgenſtunden des Sonntags ihren Anfang nahm, ſetzte bereits am Sams⸗ tag abend das Kommen der auswärtigen Gäſte, insbeſon⸗ dere der Turner aus den entfernter gelegenen Vereinen ein. Die Altersturner mußten am Samstag ihre Wett⸗ kämpfe bereits erledigen, um der Jugend am Sonntag die Zeiten frei zu machen, oder aber um das Kampfrichteramt zu übernehmen. Die Abendſtunden waren dann der 50 Fahrfeier der Turngemeinde Käfertal gewidmet. Dem Anlaß wurde durch ein Feſtbankett in würdiger Weiſe und unter Anteilnahme ſämtlicher Vereine des Turngaues Rechnung getragen. Im Mittelpunkt des Abends ſtand nach einem Prolog des Turners Fritz Bruck⸗ ner und die der Begrüßung des Vorſitzenden der Turn⸗ gemeinde, Müller, die Feſtrede des Herrn Amts ⸗ gerichtsdirektors Dr. Wolfhard, der mit Gau⸗ vertreter Stalf den Vorſitz im Hauptausſchuß des 15. Badi⸗ ſchen Landesturnen innehat. Dr. Wol fhard verſtand es in trefflicher Weiſe ein umfaſſendes Bild von der Arbeit der Deutſchen Turnerſchaft an unſerer Volksgemeinſchaft und ihren Beſtrebungen zu zeichnen. Auch der Tätigkeit des Jubelvereins widmete er reſtloſe Anerkennung mit herz⸗ lichen Dankesworten an die Mitglieder und Führer des Vereins. In ganz beſonderem Maße gedachte Dr. Wolf⸗ hard der noch lebenden Gründunesmitglieder des Vereins, die im Laufe des Abends noch beſonders geehrt wurden. Gleichzeitig übermittelte er anſtelle des verhinderten Kreis⸗ vertreters der Turngemeinde Käfertal die Glückwünſche des 10. badiſchen Turnkreiſes. Es folgte weiter eine ſtattliche Reihe weiterer Gratulanten. So überbrachte im Namen der Stadtger waltung Stadtrat Alles die beſten us ſchuß Mannheim für Leibesübungen und Jugendpflege übermit⸗ telte dies deſſen Vorſitzender, Polizeioberleutnant Breu ⸗ ner. Der Turngau Mannheim verband ſeinen Dank und ſeine Anerkennung durch ſeinen erſten Gauvertreter Stalf ebenfalls mit ſeinen beſten Wünſchen an die Turngemeinde für eine weitere aufwärts ſtrebende Entwicklung in der zweiten Hälfte ihres erſten Jahrhunderts. Für den Sport⸗ klub Käfertal ſprach in poetiſcher Weiſe deſſen Vorſitzender Beyth. Von den Gründungsmitgliedern der beiden früheren Vexeine konnte die Turngemeinde bei dieſer Gelegenheit Edelmann, Georg Ph. Kreuzer, Georg Geiger und Franz Künzler. Für 25jährige Mitgliedſchaft G. B rauch, A. Neff, M. Würthele, G. Edelmann, J. Geiger und J. Schmitt. Während die Turnerinnen für die Vereins⸗ 5. Duisburger Jagdrennen. 3500 /. 4800 Meter. 1. Spelsbergs Chriſty Minſtrel(Brodo), 2. Brotverdkener, 3. Irrmal. Ferner liefen: Kipnis, Jaroom, Brigant, Fecht⸗ 1 Ingham. Sapafus. Tot. 231:10. Pl. 52, 4. 23:10. 6. Jägerhof⸗Ausgleich. 2300. 2000 Meter. 1. Röttgens Chinaprinz(Dinter), 2. Claretta, 8. Norge. Ferner liefen: Franziskus, Suba, Nemrod, Luccg. Reverſi, Majaki, Pro⸗ phet. Tot. 39:10, Pl. 16, 20, 18:10. 7. Wolfsburg⸗Ausgleich. 2300 l. 1400 Meter. Generaliſſimus(Zimmermann), 2. Woher. 3. Feuerroſe. Ferner liefen: Scotch Whisky. Halde, Königstreu. Orchilla. Frideborg. Tot. 29:10, Pl. 18, 20:10. Halle(22. Juni): 1. Preis von Bärfelde. 2100. 1000 Meter: 1. Beckers Kirgiſe(Böhlke); 2. Antonius; 3. Eſto Vir. Ferner liefen: 2 1 Clichy. Carmentica. Toto: 17, Platz: 16, 2, 23:10. 2. Freundſchaftspreis. 9000 l. 1600 Meter: ſens Baradenia(Zachmeier); 2. Rheinſonne; 3. Favoritin. Ferner liefen: Steinhäger, Ruzilo, Bereſina, Adellinde. Toto: 26, Platz: 11, 11, 13:10. 3. Peis von Gerlebogk. 2100. 1400 Meter: Servilia(Wermann); 2. Eaſter Lily; g. Hochdruck. Ferner liefen: Die Saar, Indra, Norjana, Märchenland. Toto: 88, Platz: 15, 20, 14:10. 4. Askania⸗Jagdreunen. 2800. 3800 Meter: 1. Borchs Mundſchenk(Schwikowſki]); 2. Sommerflor. Toto: 11. 5. Preis von Deſſau. 2100 4. 1200 Meter: 1. Laurenbs Darja(Böhlke); 2. Altmühl; 3. Prievluſa. Ferner liefen: Anheim, Lilo, Wechſelburg. Toto: 18, Platz 11, 12. 6. Ironie⸗Jagdreunen. 1000. 3000 Meter: 1. Wenden⸗ burgs Manfredia(Hauſer); 2. Hol Gulden; 3. Labora. Fer⸗ ner liefen: Range, Turnei, Ainata. Toto: 28, Platz: 13, 7. Georg Nette⸗Erinnerungs rennen. 2100 J. 2100 Met.: 1. Buxhoevedens Bernhard(Wermann); 2. Cleopatra; 3. Kasbeck. Ferner liefen: Meton, Erinnerung. Toto: 20, Platz: 28:10. Pferderennen in Weiſenheim a. S. Der diesjährige erſte Renntag des Vorderpfälziſchen Renn⸗ und Reitervereins in Weiſenheim wurde am Sonn⸗ tag bei herrlichem Wetter abgehalten. Der Beſuch fiel auf allen Plätzen gut aus und die Felder waren auch einiger⸗ maßen gut beſetzt, ſo daß der Renntag als gut zu bezeich⸗ nen war. Das Hauptrennen, der Preis von Weiſen⸗ heim, ein Vollblutfagdrennen der Klaſſe B wurde von Käthe gewonnen. Auf den Plätzen kamen Sanna Anna und Mottvogel ein. Der Pfälzer Rennſtallbeſitzer C. Fe⸗ rora kam mit Morgenröte und Käthe zu einem dreifachen Erfolg. Das Trabfahren konnte Herr Fick(Borbelroth) mit Max an ſich bringen, während im Landwirtſchafts⸗ rennen Herr Gerner(Weiſenheim] mit ſeinem Delfin als Sieger hervorging. Die abſchließende Jagd mit Auslauf wurde von Kadett des Herrn Kehr(Gerolösheim] gewon⸗ ne. Zu bemerken iſt noch, daß der ländliche Reiter Ph. Dernberger drei Sieger ſteuern konnte, Die Ergebniſſe: Preis vom Reichsverband(Ehrenpreis und 360% für Halbblutpferde): 1. Feraras Morgenröte(Dornberger); 2. Hertha: 3. Heimlich.—9 Lg. Zeit:53. Ferner: Marſchall gef., Käthe, Perlenkönig, Ausreißer. 1. Adolfs 1. Bennig⸗ 1. Dierigs Ferner liefen: Leitſtern, Bundſchuh, Daland. Tot. 14:10, Pl. 12, 21:10. ——— fahne eine Fahnenſchleife überreichten, übergab die Vor⸗ turnerſchaft ein Photvalbum. Die Gebrüder Leis vom Waldhof, deren Vater bei der Gründung des Turnvereins im Jahre 1880 die treibende Kraft war, ſtiſteten einen Fah nennagel. Für die drei Geſang vereine Käfertals, mit denen die Turngemeinde beſonders freundſchaftliche Bezie⸗ hungen unterhält, überreichte eine Vertretung einen Wan⸗ derpreis zur turneriſchen Arbeit innerhalb des Vereins. Der Krieger⸗ und Mllitärverein ſchloß den Reigen der Gratulanten mit einer Ehrengabe. Den geſellt⸗ gen Teil beſtritt die Kapelle Geiger. Die geſanglichen Darbietungen wurden durch den Geſangverein Sänger⸗ bund mit Chormeiſter Adam, Geſangverein Ein tracht mit Hauptlehrer Groß, Geſangverein Froh ſinn mit Hauptlehrer Sütterlin„der die Muſik für die Uebungen beim Landesturnen komponiert hat und das 21er Quartett mit Hauptlehrer Mäder als Diri⸗ genten in hervorragender Weiſe beſtritten. Turneriſche Ein⸗ lagen der Turngemeinde Käfertal vervollſtändigten den Rahmen. Die Wettkämpfe und das Vereinsturnen am Vormittag g wickelten ſich in der vorgeſehenen Weiſe dank der guten Vorbereitung des Gauturn⸗Ausſchuſſes in Verbindung mit der turneriſchen Leitung der Turngemeinde flott ab. Zu den Wettkämpfen waren über 500 Turner un! Turnerinnen gemeldet, die mit wenigen Ausnahmen erſchienen waren. Die Jugend kämpfte gleichzeitig um den Siegfried⸗Wanderpreis. Das beſſere Ende hatten die Fechter gewählt, die in der am Turnplatz gelegenen Turnhalle der Turngemeinde einen Mannſchaftskampf im Florettfechten von einer ſtarken Intereſſenten⸗Gruppe aus⸗ trug. Auch das Vereinsturnen konnte am Vor⸗ mittag noch zur Erledigung gebracht werden. Anerken⸗ nend kann feſtgeſtellt werden, daß die Vereinsriegen des Mannheimer Turngaues bereits tüchtige Vorarbeit für das Landesturnen geleiſtet haben. Nach der Mittagspauſe nahmen die Gauvereine Aufſtellung zum Feſtzug durch die reichgeſchmückten Straßen des Vorortes Derſelbe hinterließ einen vorzüglichen Eindruck und ergab den Beweis, daß die Turner ſehr wohl verſtehen, derartige Züge zu geſtalten. Sehr zur Belebung trugen die Trommler⸗ und Pfeiferkorps des TV. Schwetzingen, bes Tb. Viernheim und der Turngemeinde Ketſch bei, Be⸗ ſonders auffallend war die ſtattliche Schar der Turner und Turnerinnen des TV. 46, wie auch der Schluß des Zuges durch die große Zahl des feſtgebenden Vereins ſowie der befreundeten Geſang⸗ und Schützenvereine der Erwähnung bedarf. Bei ſengender Hitze wickelte ſich im Anſchluß das Schauturnen der Turnerinnen und Turner auf dem Turnplatze ab. Es waren an die 1100 Vereins⸗ angehörige beiderlei Geſchlechts, von denen die Turner die allgemeinen Keulerübungen für das Lan⸗ desturnen, die mit wenigen Ausnahmen bereits ſehr gut beherrſcht werden, in einem prächtig zu ſchauenden Bilde vorführten. Zwiſchendurch erledigten noch einige der größeren Vereine ihr Vereinsturnen. Auch die Freiübungen und Volkstänze der Turnerin⸗ nen, erſtmals unter der ſicheren Leitung der neuen Wau⸗ frauenturnwarin Frau Storz, die das Schauturnen bei der großen Heerſchau der badiſchen Turner im Ancuſt ber reichern, werden ſich nach der Vorführung durch den Mannheimer Gau ſehr ſchön in den Geſamtrahmen ein⸗ fügen. Die in den Pauſen eingelegten Staffelläufe leite⸗ ten nach Beendigung der allgemeinen Vorführungen zur Siegerehrung über. g Im ganzen betrachtet darf der Turngau Mann⸗ heim und die Turngemeinde Käfertal das Probeturnen des Gaues als einen vollen Erfolg verbuchen. Der Ausſchnitt aus der Arbeit des Gaues in ſeiner Viel⸗ ſeitigkeit läßt heute ſchon den Schluß zu, daß das 15. Badiſche Landesturnen im Auguſt ds. Js. dazu angetan ſein wird, zu einer Veranſtaltung zu wer⸗ den, wie ſie Mannheim in dieſer Weiſe noch nie geſehen hat. Auf die Wettkampfergebniſſe des Gauprobeturnens kommen wir noch zurück. R. G. ſchaft verwendet werden, Entfernung 1000 Meter]: 1. Ger⸗ ners Delfin; 2. Meto; g. Mafdi. 5248 Lg. Zeit 1114. Ferner: Roſa geſtürdt, Paſcha, Kadett. 8 Preis von Weiſenheim a. S.(Vollbluttjogdrennen 9200 Meter, Ehrenpreis und 400 4, Klaffe): 1. Jeraras Käthe (Dornberger); 2. Sanna Anna; g. Mottvogel.—8 Lg. Zeit 254. Ferner: Lewinius gef., Brutlo gef., Metis 4. St. Georg⸗Jagdrennen(für Halbolutpferde, 3000 Meter, Ehrenpreis und 375): 1. Feroras Morgenrßte(Dorn⸗ berger); 2. Leguſte; 3. Ausreißer.—4 Lg. Zeit:07. Fer⸗ ner: Herta. 5 Trabfahren(für Pferde, die in der Londwirtſchaft ver⸗ wendet werden, 2400 Meter, nichtöſſentlich: 1. Ficks Bar⸗ 1 55(Weißenborn); 3. Othello; 3. Anton. Ferner: Olga, Meta. Jagd mit Auslauf(nichtöffentlich für alle Pferde, 2400 Meter]: 1. Kehrs Kadett; 2. Mottvogel: 3. Lewinius. Fer⸗ ner: Meta. 5 Gaufeſt in Heidelberg Der Badiſche Neckarturngau hielt am Sonntag auf dem Platze des Turnvereins TV. 46 Helbelberg ſeine volks⸗ tümlichen Gaumeiſterſchaften ab, die vornehmlich die Feſt⸗ ſtellung der beſten Leichtathleten im Gau zum Ziele hatten. Insgeſamt beteiligten ſich 28 Vereine an ber Ver⸗ anſtaltung. Die meiſten Erfolge erzielten dabei der Platz beſitzer TB. 46 Heidelberg, der ſich 15mal in die Siegerliſte eintragen konnte. Nach ihm iſt die Turngemeinde 7 Heidelberg zu nennen. a Die Erg ebniſſe: Männerturner: 800 Meter. 1. Freund, TV. 46 Heidel⸗ berg:04,4 Min.— Speerwerfen: 1. Bütkner⸗Plankſtadt 50,40 Meter.— 5000 Meter: 1. Müller TG. 78 Heidelberg 16,38 Min.— Steiuſtoßen: Rauh, To. Ziegelhauſen 9,03 Meter.— 200 Meter⸗Lauf: Horn, TV. Heidelberg 24,1 Sek, Kugelſtoßen(beſtarmig): Hofmann, TV. 46 Heidelberg 12,03 Meter.— 400 Meter: 1. Härle, TV. 46 Heidelberg 54 Sek.— 1500 Meter: 1. Bleile, TG. 78 Heidelberg 440 Min Weitſprung: Büttner, Tc. Plankſtadt 6,26 Meter.— Hochſprung: Büttner, Plankſtadt 1,77,5 Meter.— 4 mal 100 Meter: TG. 78 Heidelberg 45,4 Sek., 2 TV. 46 Heidelberg 46 Sek.— Kugelſtoßen(beidarmig): 1. Kuehn, TG. 78 Hei⸗ delberg 21,76 Meter.— 3 mal 1000 Meter: 1. Tc. 78 Hei, delberg 848,2 Min.— Olympiſche Staffel: 1. TV. 46 Hei⸗ delberg:49,1 Min.; 2. TG. 78 Heidelberg 350,2 Min. Stabhochſprung: 1. Rößler, TV. 46 Heidelberg 3,10 Meter. Damen: Kugelſtoßen: Frl. Barber, TV. 46 Heidelberg 9,02 Meter.— Hochſprung: Frl. Barber, TB. 46 Heidel⸗ berg 1,35 Meter.— 100 Meter: Frl. Barber, TB. 46 Heidel⸗ berg 14,5 Sek.— Weitſprung: Frl. Schmidt, TV. 46 Heidel⸗ berg 4,27 Meter 4 mal 100 Meter: 1. TV. 46 Heidel⸗ berg 57,8 Sek., Chefredakteur: Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Ranſer Kommunalpolitik und Lokales: 1. V. Fra nz Kircher ⸗Shoet und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗ Handelsteil: Kur Ehmer Gericht und alles übrige: Franz Kircher e und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim, R 1. 486 Preis der Kreisbanernkammer(Landwirtſchoftliches Rennen, nichtöffentlich für Pferde, die in der Jandwirt⸗ Für unverkangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rüctporte Mannheimer Generalprobe für das Landesturnen f Starke Beteiligung und gute Leiſtungen beim Probeturnen in Käfertal— Die allgemeinen Uebungen für das Landesturnen geben ein prächtiges Bild— Die Fünfzig⸗Jahrfeier der Käfertal— Den Siegfried⸗Wanderpreis erringt Tgde. Käfertal vor dem Inhaber T. V. 1846 WRA nen der dem e Vor⸗ vom ereing t Fah, „ mit Bezie⸗ Wan⸗ reins. 3 den geſellt⸗ glichen ger⸗ Ein 1 0 4 ſik für td das Diri⸗ e Ein⸗ den guten ig mit b. Zu ung ihmen ig um n die genen pf im aus- Vor⸗ erken⸗ u des t für pauſe ergab artige die „des Be⸗ und zuges 1 e der nung ß Er eins⸗ ner an ⸗ ſehr nden inige die r i n⸗ Gau⸗ bel bes den ein⸗ leite⸗ zur nn. das chen. Biel⸗ 7. Seite. — Nr. 282 Aus der Pfalz Leichenländung— Herzſchlag auf der Straße * Ludwigshafen, 20. Juni. Am Mittwoch nach⸗ mittag wurde aus dem Rhein in der Nähe der Rheinbrücke die Leiche des jährigen ledigen Schif⸗ fers Anton Gerling von Miltenberg geländet und in die hieſige Leichenhalle verbracht.— Am Don⸗ nerstag vormittag erlitt der verheiratete 56 Jahre alte Oberlehrer Hermann Krämer von hier auf dem Wege nach Mannheim an der Unterführung Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 23. Juni 1930 Oberkirchenrat Hoffmann * Speyer, 20. Juni. Hier verſtarb der weit über Speyer hinaus bekannte Oberkirchenrat D. Hoff⸗ mann, ein geborener Speyerer, im 71. Lebens⸗ jahre. Hoffmann, ein Sohn des Pfarrers Hoffmann und in ſeinem Amt weit umhergekommen war 1879 Pfarrer in Mechtersheim, kam 1888 als dritter Pfarrer nach Speyer, wo er 1895 zum Dekan er⸗ nannt wurde und bis 1915 amtierte. Von 1915 bis 1921 war er Pfarrer in Eſſingen. Nach ſeiner Pen⸗ ſionierung zum Kirchenrat ernannt und mit dem Mundenheimerſtraße einen Herzſchlag, ſofortigen Tod zur Folge hatte. in die Leichenhalle verbracht. Drei Opfer des Rheins. * Frankenthal, 20. Juni. Geſtern nämlich der 15jährige Schüler Arnold au von Frankenthal und der 31jährige Nick Oppau. Neuſtadt a. H. geräumt * Neuſtadt a.., 21. Juni. ließen die reſtlichen hieſigen Beſatzung pen, etwa 100 Mann, mit dem fahrplan mäßigen Zuge 10,23 Uhr klanglos die hieſige Stadt, Kaiſerslautern nach Frankreich zurückzukehren. Neuſtadt befinden ſich nur noch einige franzöſiſche Gendarmen, die vorausſichtlich am 24. Juni zurſck⸗ gezogen werden. 84 Anl. Jeröfkentlöehusgen der Stadt Mangel Am Freitag, den 27. Juni, 16 Uhr, findet im Bürgerausſchußſaal des Rathauſes eine Bürgerausſchuß⸗Sitzung ſtatt. Die Tagesordnung iſt im Rathaus⸗Durch⸗ 2 und an den Rathaustafeln der„ ekretariate angeſchlagen. den 21. Junf 1930. Der Oberbürgermeiſter. Zwangs ⸗Berſteigerung Montag, den 23. Juni 1930, nachmittags Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal, Q 6, 2, egen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öf⸗ entlich verſteigern: 87 1 Schreibkontrollkaſſe, 1 Zimmerbüfelt, 1 ſeidene Decke, 1 Gaskocher, 1 Maſſageapparat, 1 Kaffee⸗ maſchine und Sounſtiges. Mannheim, den 21. Juui 1930. Keibs, Gerichtsvollzieher. 5, 18 Nachlaßverslelgerung. Mann hei m, Aus verſchiedenen Nachläſſen verſteigern wir am Mittwoch, den 25. Juni 1930 im Verſteigerungslokal, U 3, 18: 1 vollſt. Bett, 1 groß. Schrank, 2 Kommode, Re⸗ n 1 Handnähmaſch., Stehleiter, 1 Brand⸗ chrank, 1 eint. Spiegelſchr., 2 Waſchkommode m. Aufſatz, 2 Nachttiſche, 2 Schreibtiſche, 1 Kommode mit Pfetlerſpiegel, 1 Trumeaux, 1 Vertiko, 1 Standuhr, 1 Bücherſchränkchen, 1 Diwan mit Umbau, 1 Prunkſchränkchen, 1 Leder⸗ ſofa, 3 Auszſehtiſche, 12 hohe Rohrſtühle, 2 Bü⸗ fett, Spiegel, 1 Nähtiſch, 1 Schließtorb, 1 Küchen⸗ hüfett, 1 Nähmaſchine, Küchengeſchirre, Bücher, Lexikon 1 große Partie Frauenkleider, Tiſch⸗, Bett⸗ und Letbwäſche und vieler Hausrat, % ee kleiner Kaſſenſchrauk Die Möbel kommen vormittags ab 9 Uhr, alles ührige nuchmittags ab 2 Uhr zur öffenilichen Versteigerung Die Leiche wurde 8 5 5 ſind beim Baden im Rhein drei Perſonen ertrunken, a 2 5 s Worms der 18jährige Kaufmannslehrling Auguſt Willrich Heute vormittag ver⸗ der den kirchenrat D. Hoffmann die alſo insgeſamt 49 Jahre lang, beſonders um Pfälziſches * Lanbau, 21. Juni. Ortsausſchuſſes für die Krieger lis von Sstrup⸗ tung die Feldzeichen und Fahnen der ehe⸗ i maligen Landauer Regimenter für die um über Dauer der Feier aus dem Münchener Armee⸗ In kapelle, konzer lieren. Man 28 N 0 Versteigerung. Am Mittwoch, den 25. Juni 1930, nachmittags 5 Uhr zu Altrip, im Gafthauſe zum„Pfälzer Hof“, nach der Grundſtücksverſteigerung der Erben Hornig, läßt Herr Ludwig Hauck, Werk⸗ meiſter in Altrip, und deſſen Sohn, verſteigern: Steuergemeinde Altrip, Plan Nr. 2292 1/18, a und b Wohnhaus Nr. 5 der Luitpoldſtraße mit Backhaus, Hof u. Garten zu 0,046 ha. Notariat Ludwigshafen am Rhein II Geh. Juſtizrat Helfrich, Notar. 8750 Kaplialbeschaff ung! Wenn Sie Geld benötigen, einerlei zu welchem Zweek: zur Erstellung eines Higenheimes, zur Gründung einer Exi stenz, zur Erweiterung Ihres Ge- schäftes oder Unternehmens, zur Ablö- sung drückender Hypothekenschulden. Was es auch sei, wir verhelfen Ihnen dazu! 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V B 57 an die Geſchäftsſtelle. Stellenbesuche Telephonſtörung durch Autobrand * Bellheim, 20. Juni. Auf der Diſtriktſtraße in der Nähe von Bellheim brannte ein Liefer⸗ wagen der Landesproduktenhandlung Fücks wäh⸗ rend der Fahrt vollſtändig nieder. Fücks konnte ſich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Da das brennende Auto direkt unter der Fernſprechleitung ſtand, ſchmolzen durch die hochſchlagenden Flammen ſieben Drähte. Der Telephonverkehr erlitt für längere Zeit eine ſtarke Einbuße.. Nachbargebiete Franzoſen als Kirſchendiebe. * Wiesbaden⸗Schierſtein, 20. Juni. Etwa 25 Mann des 21. franzöſiſchen Infanterieregimentes entwendeten die Kirſchen von den Kirſchbäumen am Exerzierplatz, die von den Gebrüder Müller gepachtet waren und beſchädigten mehrere Bäume Als ihnen einer der Wächter Einhalt gebieten wollte, wurden ſie ausfällig gegen ihn. Die Ange⸗ legenheit wurde der franzöſiſchen Gendarmerie über⸗ geben. Seehund im Rhein. * Mainz, 21. Juni. Der vox etwa fünf Wochen einem Koblenzer Schaubudenbeſitzer entwichene See⸗ hund hat ſich jetzt ſtromaufwärts begeben. Dieſer Tage wurde er im Rhein bei Laubenheim geſehen. Gegenwärtig treibt er ſich oberhalb Bodenheims, diesſeits des Rheins, vor Nackenheim herum. Gerichtszeitung § Ein Autoführer aus Mannheim freigeſprochen. Während in Auerbach im Juli v. J. ein Omnibus in der Heidelbergerſtraße hielt und Fahrgäſte aus⸗ ſtiegen, wurde ein 6jähriges Kin d, das ſich in Be⸗ gleitung ſeiner Eltern befand, von einem Mann⸗ heimer Auto, das ſich auf der Fahrt nach Frank⸗ furt befand, angefahren und verletzt. Auch der Füh⸗ rer des Omnibus war angeklagt, aber in der Sitzung vom 5. März freigeſprochen worden. Am 13. Juni wurde nun gegen den Führer des Mannhei⸗ mer Autos verhandelt, der erklärte, daß das Kind geradezu in ſeinen Wagen hinein⸗ gelaufen iſt. Der Wagenlenker iſt langſam ge⸗ fahren und hat Signal gegeben. Auch von einem Zeugen wurde beſtätigt, daß das Kind in das Auto hineinſprang. Das Bezirksſchöffengericht Darm⸗ ſtadt ſprach den Angeklagten fret von Schuld. § Sühne für einen Raubüberfall. Das Exwei⸗ terte Schöffengericht Offenburg verurteilte den Maurer Auguſt Dihl, der am 7. März zwiſchen Königsfeld und St. Georgen den Landwirt Adolf Dold von Nußbach, der Dihl geſtattet hatte, auf ſeinen Wagen aufzuſitzen, überfiel und beraubte, unter Zubilligung mildernder Umſtände zu 355 Jah⸗ ren Gefängnis und fünf Jahren Ehrverluſt. Suche f. meine 17fähr. Tochter 1915 Stelle als Haustochter zur Ausbildung im Haush. geg. kl. Taſch.⸗ Geld. Angebote unter VI 64 an die Geſchſt. erf. erpier fräulein m. gut. Zeugn., gut. Garber, ſucht per ſof. Stellg. Paula Neu⸗ mann. Heidelberg, Hauptſtraße Nr. 113 4 8748 Oſtſtadt oder Lindenhof V N 62 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. Miet- Gesuche 2 Iimmer- Wohnung mit Zubehör, von kinderloſem berufst. Ehepaar gesucht W e „ benorzugt. Angeb. unt. 5 5 1928 Kl. Arbeitsraum Zentrum geſucht. Angebote u. 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Rechte, die am 12. Novbr. 1929 noch nicht ſind ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Auf⸗ forderung zum Bieten anzumelden und bei Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und bei der Exlösverteilung erſt nach dem Anſpruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht ſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt tritt für das Recht der Verſtelgerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Grundſtücksbeſchrieb: Grundbuch von Mannheim Band 509, Heft 10: a] Igb. Nr. W 248 a, Hausgarten 2 a 08 am Weg 18 qm 3 a 11 qm im Oxtsetter. b Lgb. Nr. 20 252, Hofraite mit Gebäulichkeiten im Stadtteil Feudenheim, Hauptſtraße Nr. 48 a 6s qm. Schätzungswert zuſ.: 75 000 RM Wlariat Mannheim als Vollſtreckungsgericht Zwangsversteigerung zum Zwecke der Aufhebung einer Gemeinſchaft Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am Dienstag, den 19. Auguſt 1980, vorm. 972 Uhr N bus leicen Dienſträumen A 1, 4, in Mannheim, Witwe des Verlademeiſters Friedrich Muckle Grundſtück der Wilhelmine geb. Beyer, in Mannheim auf Gemarkung Mannheim, zwecks Aufhebung einer Gemeinſchaft. im Grundbuch vermerkt. Die Nachwelſungen über das Grundſtück ſamt Schätzung kann ſeber⸗ 1 einſehen. Rechte, die am 25. März 1980 ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der lorderung zum Bieten anzumelden und bei lderſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen, ſonſt werden ſie ien geringſten Gebot nicht und bei der Erlösvertellung erſt nach dem Anſpruch Auf⸗ des Gläubigers und nach den übrigen Rechten die Ver⸗ berückſichtigt. Wer ein Recht gegen ſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zu⸗ lag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt tritt für das Recht der Verſtelgerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtaudes. Grundſtücksbeſchrieb: Grundbuch von Mannheim Band 146 Heft 14, 9 Gemarkung Mannheim Igb. Nr. 168/1: 4 4 06 qm Hofreite mit Ge⸗ häuden, Neckarvorſtadt, Pumpwerkſtraße 8— Stockhornſtraße 11. 5 Schätzung: 25 000 RM. Notariat Mannheim 4 als Vollftreckungsgericht Franz Münch Desinfektions- und Ungeziefeff- Veriligungs-Anstalt Id. 3283 Gegründ. 1900 Center. 2 Radiksle Beseltigung ven Ungezle er 8955 Art Spezialist nin bespert offener U zen- vertilgung.(Ve. gasung) 1850 im Grundbuch eingetragen waren, 5 gegen die Ver⸗ ſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zu⸗ Die Verſteigerung wurde am 25. März 1930 nicht im Grundbuch eingetragen waren, ind IMECAKSPARKA SSE en Skl gs lle ben Aggeff g. g.. Aenne en Frankfurt am Main 199 c, Frankenalſee 4 Mrbarh e ib, Jb. l- aids. J. amerik. Jüweeschma 5 zu billigsten Tagespreisen 23 8 Landbhufter nd.40 35 sche Holl. Hutter. Prana l 0 3% Rabatt Wanzen und Brut vernichten Sie ſicher mit meinem Pestol, Flaſche pon 75 Pfg. an. Nur Allein: be Storchen- Drogerie, Marktplatz, H I, 16 ziefer vernicht. 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