5 1 . Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Walbhofſtraße 6, W Oppauerſtraße 8. Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, — Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. annheimer Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Abreſſe: Nemazeit Mannheim el Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. 3.„ Aus der Welt der Technik* Kraftfahrzeug und Verkehr„ Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Silm Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend„ Mannheimer Veiſezeitung* Mannheimer Vereinszeitung„ Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 24. Juni 1930 141. Jahrgang— Nr. 284 Der Kanzler vor neuen Schwierigkeiten Drohender Konflikt mit der Volkspartei— Dietrichs Vebingungen für das Finanzyrogramm Der Ernährungsetat im Reichstag Swiſchen D. V. P. und D. D. P. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Juni. Dem Reichskanzler ſind außer den bisher vergeblichen Bemühungen, einen Reichsfinanz⸗ miniſter zu finden, neue Verlegenheiten inſofern ent⸗ ſtanden, als ihm ein Konflikt mit der Deut⸗ chen Volkspartei droht. Dr. Brüning hatte geſtern eine längere Unterredung mit dem volksparteilichen Führer Dr. Scholz, bei der dieſer dem Kanzler Vorhaltungen machte wegen ſeines Briefes an Dr. Moldenhauer, der eine ſcharfe Spitze gegen die Volkspartei enthielt. Dr. Scholz ſoll an⸗ gedeutet haben, daß die Fraktion die Zaurückziehung von Dr. Curtius erwägen müſſe, wenn der Kanzler weiter eine der Volks⸗ partei ſo gegenſätzliche Haltung einnehme und wenn er den Verſuch mache, den Artikel 48 anzuwenden. Es heißt nämlich, daß Dr. Brüning dieſe Abſicht hege, weil er offenbar der Meinung iſt, daß die Parteien aus Angſt vor Neuwahlen ſich dann ſeinem Pro⸗ gramm gefügiger zeigen würden. Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei nahm nach Schluß der Plenarverhandlungen des Reichstages in einer mehrſtündigen Sitzung zu der politiſchen Lage Stellung. Es wurde Uebereinſtim⸗ mung dahin erzielt, daß die Fraktion ihr weiteres Verhalten dem Kabinett Brüning gegenüber von deſſen Einſtellung zu den vor einigen Tagen ge⸗ faßten Beſchlüſſen der Volkspartei abhängig macht. Ebenſo wird ſie die Frage der Neubeſetzung des Finanzminiſteriums unter dieſem Geſichtswinkel prü⸗ fen. Die Fraktion lehnt nach wie vor das Notopfer in jeder Geſtalt ab, auch etwa in der Form der preußiſchen Vorſchläge. Benn eine Einigung auf der von der Volkspartei vorgeſchlagenen Baſis mit dem Kanzler erfolgen ſollte, do möchte, wie es ſcheint, die Volkspartei ſelbſt den Finanzminiſter ſtellen, für deſſen Poſten der Abg. Cremer in Frage käme. Noch vor dem Zuſammentritt des Kabinetts wird Dr. Scholz heute dem Kanzler über die nächtlichen Beſchlüſſe ſeiner Fraktion unterrichten. Sie ſind zwar nicht formuliert worden, man kann ſie aber nur dahin deuten, daß die Fraktion im Falle einer Verſtändigung über die Finanzfragen ſich wieder mit einem zweiten Miniſter an der Regte⸗ rung beteiligen will, während ſie an die Zurück⸗ ziehung des Reichsaußenminiſters Curtius denkt, wenn eine ſolche Einigung nicht erfolgt. Von den Demokraten ſteht feſt, und der Kanzler iſt durch den Fraktionsführer Meyer dar⸗ über auch nicht im Zweifel gelaſſen worden, daß die demokratiſche Fraktion bei einer Uebernahme des Finanzminiſteriums durch den Reichswirtſchaftsmini⸗ ſter Dietrich ſich auch einem neuen abgeänderten Deckungsprogramm gegenüber in jeder Richtung freie Hand vorbehalte. In den Erörterungen des Kanzlers mit den Unterhändlern der Volkspartei und der Demokraten hat auch die Frage eines Ermächtigungs⸗ geſetzes eine Rolle geſpielt. Die Volkspartei hat unzweideutig erklärt, daß ſie über ein Er⸗ mächtigungsgſetz nur na ch vorheriger Eini⸗ gung über das Finanzprogramm mit ſich könne reden laſſen. Der Kanzler ſieht ſich mithin vor eine a außerordentlich kritiſche Sitnation geſtellt. Verſtändigt er ſich mit Dietrich ſo muß er darauf gefaßt ſein, mit der Volkspartei in Kon⸗ flikt zu geraten. Eine Einigung mit der Volkspartei aber würde das Aufgeben integrierender Be⸗ ſtandteile des Finanzprogramms bedeuten, von dem Dr. Brüning nach ſeinen bisherigen Erklärungen wenigſtens in den Grundzügen nicht abweichen will⸗ Wie der Kanzler es anſtellen wird, aus dieſer die Beratungen einen ſtreng Roggenproblem und Oſthilfe Drahtbericht unſeres Berliner Büros ! Berlin, 24. Juni. Als Präſtdent Löbe die geſtrige Reichstagsſitzung mit der Mitteilung vom Rücktritt des Reichsfinanz⸗ miniſters Dr Moldenhauer eröffnete, ertönte aus den Reihen der Kommuniſten der Ruf:„ Fort mit Brüning“. Abgeſehen von dieſem Zwiſchenfall trugen ſachlichen Charakter. Die Ausſprache galt dem Ernährungsetat. Miniſter Schiele ſelbſt verbreitete ſich gleich zu Anfang ausführlich über die allgemeine Lage der Landwirtſchaft. Im zweiten Teil ſeiner Rede erläuterte er das Oſt⸗ hilfegeſetz, deſſen Beratung mit dem Etat ver⸗ knüpft iſt. Für die Umſtellung des Roggenmarktes hob Schiele zwei Momente hervor, die übrigens ſchon ſein Vorgänger Dietrich in den Vordergrund gerückt hatte: Die Notwendigkeit nämlich, einmal den Roggenpreis wieder über das Niveau des Futtermittelpreiſes zu heben und weiter die organi⸗ ſatoriſche Umgeſtaltung der Betriebe auf verminderten Roggenanbau zu fördern. Beſonders intenſiv beſchäftigte ſich der Miniſter mit dem Problem der Preisſchere. Er ver⸗ ſicherte, daß es hier nicht darum zu tun ſei, die Agrarpreiſe unbedingt bis auf den bekanntlich vie höher liegenden Stand des Induſtriepreiſes zu brin⸗ gen, vielmehr: durch Steigerung auf der einen, aber zugleich auch durch Senkung auf der andern Seite müſſe, ſo meinte er, der Ausgleich gefunden werden. Von der allgemeinen leitete Schiele dann zur ſpeziellen g Kriſe des Oſtens über, der durch das Oſthilfegeſetz entgegengewirkt werden ſoll. Er betonte dabei das paritätiſche Zu⸗ ſammengehen des Reichs mit Preußen und appellierte an das Parlament, der Reichsregierung für die Fortführung der Hilfsmaßnahmen über das erſte Jahr hinaus die Unterſtützung nicht zu verſagen. In der Ausſprache leiſtete ſich der Sozialdemokrat Schmidt⸗Köpenick eine unglaubliche Bemerkung, indem er kaltſchnäuzig erklärte, die Gebietsverluſte im Oſten ſeien„zwar ſchmerzlich zu bedauern, man müſſe ſich aber en d⸗ lich damit abfinden“.(1) So liefert man der polniſchen Agitation Waſſer auf ihre Mühlen. Der Deutſchnationale Hergt machte das Endurteil über die Oſthilfe von der Art der Durchführung des Ge⸗ ſetzes abhängig. Ein„Junetim“ zwiſchen Finanz⸗ und Oſtprogramm wies er als„unmoraliſches Un⸗ terfangen und unkeuſche Zumutung“ voller Ent⸗ rüſtung zurück. Für die beſonderen Nöte Heſſen⸗ Naſſaus ſetzte ſich der Volksparteiler Günther ein. Gegen einen Handelsvertrag mit Polen wandte ſich der Landbundführer Hepp von der chriſtlich⸗natio⸗ nalen Bauernpartei. Von Zentrumsſeite wurde ge⸗ wiſſermaßen als Faſzit der Ausſprache feſtgeſtellt: Die Politik des Miniſters Schiele ſei die konſeguente Fortſetzung der Politik ſeines Vorgängers Dietrich. Heute geht die Beratung des Ernährungsetats weiter. Zugleich ſollen die Abſtimmungen der Amneſtiegeſetze vorgenommen werden. Verwaltungsreform des Rundfunk Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Juni. Wie verlautet, hat das Reichspoſtmini⸗ ſterium Schritte unternommen, um eine Ver⸗ waltungsreform bei den Rundfunkgeſell⸗ ſchaften mit dem Ziel der Ausgaben vermin⸗ derung vorzunehmen. Der Verwaltungsrat der Reichs rundfunkgeſellſchaft wird ſich mit dem Problem beſchäftigen. Vor allem handelt es ſich darum, die viel zu vielen Ausſchüſſe in der Organiſation des Rundfunks zu beſeitigen. Zwickmühle heraus zukommen, iſt vorerſt noch unerfindlich. Es erſcheint unter ſolchen Um⸗ ſtänden fraglich, ob die heutige Kabinettsſitzung ſchon die Entſcheidung bringen wird. Entſchließt ſich das Kabinett, Dietrichs Vorſchläge(ſiehe unten] zu akzep⸗ tieren, ſo würde der Kanzler vermutlich noch heute abend nach Neudeck fahren. Man nimmt an, daß er dann verſuchen würde, vom Reichspräſidenten die Ermächtigung zur Anwendung des Artikels 48 zu erlangen für den Fall, daß er im Reichstag weder ſür die Deckungsvorlage noch für eine Ermächtigung eine Mehrheit findet. Die Volkspartei würde, wenn die Dinge ſich ſo entwickeln, die angedrohten Konſequenzen ziehen. Mit der Ablehnung der Deckungsvorlagen in ihrer jetzigen Geſtalt durch den Reichsrat iſt nach dem Verlauf der bisherigen Ausſchußberatungen wohl ohne weiteres zu rechnen. Das Ka⸗ binett wäre dann ohnehin gezwungen, die Deckungs⸗ vorlage einer Reviſion zu unterziehen. Brünings Ausſprache mit Dietrich Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Juni. Der Reichskanzler hatte geſtern abend um 7 Uhr mit dem Reichswirtſchaftsminiſter Dietrich unmit⸗ telbar nach deſſen Rückkehr von Leipzig eine längere Unterredung. Wie verlautet, ſollen die Verhandlun⸗ gen über die Umgeſtaltung des Finanzprogramms neuerdings auf der Baſts geführt werden, daß neben Abſtrichen im Etat in Höhe von 100 Millionen an eine Kürzung der Beamtengehälter um 3 Prozent gedacht wird. Da die im Etat eingeſetzte Summe für die Gehälter der Beamten im Reich, Länder und Ge⸗ meinden zuzüglich der von Reichspoſt und Reichsbahn insgeſamt 7,75 Milliarden beträgt, würde ein ſolcher Abzug rund 210 Millionen einbringen, von denen allerdings nur ein Teil dem Reich zufließen würde, ſodaß alſo eine volle Deckung des Defizits damit noch nicht erreicht wäre. Die Beſprechung zog ſich bis in die ſpäten Abend⸗ ſtunden hin. Das Finanzprogramm wurde nach allen Seiten hin eingehend beſprochen. Ein offizielles Angebot an den Reichswirtſchaftsminiſter, das Finanzminiſterium zu übernehmen, iſt geſtern noch nichtergangen. Ob es erfolgen wird, dürfte ſich in der heutigen Kabinettsſttzung entſcheiden, in der der Kanzler über ſeine Verhandlungen mit Dietrich berichten wird. Oeſterreich und der Anſchlußwille Die Klagenfurter Jahreshaupttagung des öſterreichiſch⸗deutſchen Volksbunds ſchloß mit einer eindrucksvollen Anſchlußkundgebung, zu der viele Tauſende aus ällen Gauen Kärntens und die Bewohner der Landeshauptſtadt in den weiten Hof ds Landhaueſs zuſammenſtrömten. Auch das Merkmal dieſer Maſſenkundgebung war die Ueberparteilichkeit der Anſchlußkund⸗ gebung, der die Führer aller öſterreichiſchen Parteien und namhafte Politiker aus dem Reich bei⸗ wohnten. Atlantikflug Oſt⸗Weſt Dublin, 24. Juni.(United Preß). Zum direk⸗ ten Fluge nach Newyork ſtieg der Auſtralienflieger Hauptmann Kingsford Smith mit ſeiner Maſchine „Southern Groß“(Kreuz des Südens) heute morgen um.25 Uhr(M. E..) in Portmarnock bei Dublin auf, Der Pilot beabſichtigt von Newyork nach San Franzisko weiterzuſtarten, um ſo ſeinen Flug um die Welt zu vollenden. Anruhige Grenzen Kaum hat ſich die Erregung über den deutſch⸗ polniſchen Grenzzwiſchenfall in Weſtpreußen etwas gelegt, als ſchon ein neuer Zuſammenſtoß, diesmal in Oſtpreußen erfolgte, an dem wiederum die Polen die alleinige Schuld tragen. Das hinderte jedoch ein polniſches Blatt nicht, folgendes über den neuen Grenzzwiſchenfall zu ſchreiben:„Die deutſche Propa⸗ ganda gegen die polniſch⸗deutſche Grenzführung geht in das Stadium der verbrecheriſchen Aus ⸗ ſchreitungen über. Es iſt notwendig, die ganze Kulturwelt darauf hinzuweiſen, und vor den preußiſchen Friedensſtörern zu warnen.“ Es er⸗ übrigt ſich, auf dieſe gehäſſigen Zeilen näher ein⸗ zugehen. Die Grenzziehung im Oſten bedarf keiner Propaganda, um von allen Einſichtigen überall in der Welt verurteilt zu werden. Viel notwendiger erſcheint es eher, feſtzuſtellen, was eigentlich die pol⸗ niſchen Grenzbeamten auf deutſchem Boden zu ſuchen haben, und worauf die merkwürdige Aktivität der polniſchen Grenzpoſten zurückzuführen iſt. Vielleicht wird die polniſche Preſſe den Mut finden, dieſe Frage zu beantworten, anſtatt ſich in Beſchimpfungen zu ergehen, die nach der alt⸗ bewährten„Haltet den Dieb“⸗Methode abgefaßt ſind. Im übrigen muß feſtgeſtellt werden, daß die ſelt⸗ ſame Betriebſamkeit der Polen an der deutſch⸗pol⸗ niſchen Grenze keine Sondererſcheinung iſt. Es wimmelt geradezu im heutigen Europa an„un⸗ ruhigen Grenzen“. Den Rekord ſchlagen dabei allerdings die Polen. Dabei beſchränkt ſich die Aufmerkſamkeit des polniſchen Generalſtabes und ſeiner Spionagezentrale keineswegs ausſchließlich auf Deutſchland. Auch an der polniſch⸗litauiſchen Grenze macht ſich in der letzten Zeit die Spionage⸗ tätigkeit der Polen in ſteigendem Maße bemerkbar. Zwiſchen Polen und Litauen herrſcht bekanntlich ſeit 10 Jahren, ſeit dem Ueberfall Polens auf die litauiſche Hauptſtadt Wilna, der Kriegszuſtand, aller⸗ dings ohne daß es zu kriegeriſchen Handlungen kam und kommt. Aber die deutſch⸗litauiſche Grenze iſt ge⸗ ſchloſſen und es beſteht zwiſchen den beiden Ländern keine Verbindung. Es herrſchte alſo ein Zuſtand, ähnlich wie an der rumäniſch⸗ruſſiſchen Grenze(Ruß⸗ land hat bekanntlich bis zum heutigen Tage die An⸗ eignung Beſſarabiens durch Rumänien nicht aner⸗ kannt). Die geſchloſſenen Grenzen pflegten ſeit jeher die unruhigſten zu ſein und heute iſt es nicht anders geworden. Die Zahl der Zwiſchenfälle an der polniſch⸗litauiſchen Grenze iſt im Laufe der Jahre ins Unermeßliche geſtiegen, und eine Beſſe⸗ rung der Lage iſt nicht vorauszuſehen. Der Völker⸗ bund, deſſen Beſchäftigung mit der polniſch⸗litauiſchen Frage zu ſeinen ſtändigen Obliegenheiten geworden iſt, hat wiederholt Gelegenheit gehabt, ſeine Ohnmacht in vollem Umfange zu demonſtrieren. Etwas an⸗ deres könnte von der Genfer Inſtitution nach allen Erfahrungen nicht erwartet werden. Es ſcheint nun, daß die polniſchen Aktionen an der deutſchen und an der litauiſchen Grenze im eng⸗ ſten Zuſammenhang miteinander ſtehen. Den wich⸗ tigſten Anhaltspunkt für dieſe Vermutungen liefert die polniſche Preſſe, die neuerdings in einem für ſie üblichen nicht wiederzugebenden Tone äußerſt phan⸗ taſievolle, aber umſo weniger geiſtreiche Betrach⸗ tungen über die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Litauen anſtellt. So wollen einige polniſche Blätter wiſſen, daß, wenn nicht das ganze Litauen, ſo wenigſtens die geſamte litauiſche Regierung von Deutſchland aufgekauft() worden iſt, und daß Li⸗ tauen nichts anderes als eine deutſche Kolonie dar⸗ ſtellt.„Kowno in den Fußſtapfen Berlins“— nach dieſem Leitmotiv ſingen die polniſchen Zeitungen ſo gut ſie können. Es iſt nicht angenehm, ſich mit der polniſchen Preſſe auseinanderzuſetzen. Man möchte ſich einen geſchickteren und in der Auswahl ſeiner Kampfmittel bedachtſameren Gegner wünſchen. Aber es muß mit aller Deutlichkeit feſtgeſtellt werden, daß die pol⸗ niſchen Grenzaktionen von der polniſchen Preiſe aufs beſte vorbreitet und ausgewertet werden. Es iſt ein gut organiſiertes Spiel, das da getrie⸗ ben wird. Wohin nur ſoll dieſes Spi 4 2. Seite. Nr. 284 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗ Ausgabe) Dienstag, den 24. Juni 1930 Nach den Wahlen in Sachſen Berliner Kritiken und Kommentare Drahtbericht unſeres Berliner Büros [PJ Berlin, 24. Juni. Es gibt ein altes Schema, nach dem die Blätter und bisweilen auch die Parteien und ihre Führer ſich mit Wahlniederlagen abzufinden pflegen. Man konſtatiert natürlich ſchwermütig, daß es einem ſel⸗ ber ſchlecht gegangen iſt, ſtärkt ſich aber an dem Troſt, daß der oder jener Gruppe von den Wählern noch übler mitgeſpielt worden iſt. Auch bei der Be⸗ urtetlung der ſächſiſchen Wahlen ſtößt man in der Berliner Preſſe hier und da noch auf das gleiche Schema. Aber im allgemeinen werden die Dinge doch ernſthafter betrachtet; ſo ernſthaft, wie dieſe Wahlen, die eine Kataſtrophe für die alten bür⸗ gerlichen Parteten ſind und daneben weit über die ſächſiſchen Grenzen hinaus eine Warnung in zwölf⸗ ter Stunde, es in Wahrheit verdienen. Manche glauben freilich, daß die Wahlen des letz⸗ ten Sonntags, wie der„Börſen courier“ es ausdrückt, dem leidtragenden Bürgertum zur„heil⸗ ſamen Lektion“ ausſchlagen könnten. Andere, wie die„Kreuzzeitung“, ſind peſſimiſtiſcher geſtimmt. Das Organ des Grafen Weſtarp iſt der Auffaſſung, daß„wenn nicht endlich ein neuer Kurs geſteuert wird, die revolutionäre Entwicklung nicht mehr auf⸗ zuhalten“ ſei. Auch für das Reich würde bei den kommenden Wahlen ein ähnliches Ergebnis zu er⸗ warten ſein, denn hier ſind Kräfte am Werke, die ſich jeder landläufigen Konfunkturſpekulation entziehen und auf eine Umſtellung des ganzen Syſtems drängen.“ Ungefähr ſo iſt das auch die Meinung der „Deutſchen Allgemeinen Zeitung“.„Eine wilde und ſelbſtmörderiſche Zerſplitterung“ ſchreibt ſte,„iſt die Folge des hemmungsloſen Verhältnis⸗ wahlrechts... Das Beiſpielhafte dieſer Wahl liegt klar: Eine Atomiſierung der großen ſtaats⸗ erhaltenden Parteien iſt im Gange, für die gewiß auch der Wähler und die Maſſe des Volkes, in erſter Linie die führenden Schichten, verantwort⸗ lich zu machen ſind. Sie hat es verſäumt, dem Volk große einfache Loſungen und vor allem den Glauben zu geben, daß irgend eine Partei gewillt und auch in der Lage ſei, nach ſolchen programmatiſchen Vor⸗ ſätzen in Wirklichkeit zu regieren. Der Auffatz der „Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ ſchließt mit der Aufforderung an den Kanzler zu handeln, worin die „D. A, 3,“ ſich mit der„Börſenzeitung“ be⸗ rührt, die zu dem Ergebnis kommt:„Der Schlüſſel liegt in der Wilhelmſtraße zu Berlin.“ Das alles iſt ſicher nicht unrichtig geſehen, aber es erſchöpft die Situation doch nicht, weil das nachgerade drängende Problem des Länderparlamentarismus außer Acht gelaſſen wird. In der Beziehung ſcheint uns die„Germania“ die Hand an die ſchwä⸗ rende Wunde zu legen, wenn ſie ſchreibt:„Was ſeit Jahren in Sachſen geſchah und ſich geſtern noch ver⸗ ſchärfte, iſt ſchließlich nichts anderes als die Aüs⸗ wirkung jener ſozialiſtiſch⸗kommuniſtiſchen Regie; rüngsgemeinſchaft, die Sachſen por Jahren in größte Wirren ſtürzte. Wenn die linksradikale Vergangen⸗ heit und die rechtsradikale Gegenwart auch heute der ſächſiſchen Mitte noch nicht zur Einſicht verhelfen können, dann iſt ihr überhaupt nicht mehr zu helfen, dann iſt auch der letzte Beweis für die Notwendigkeit erbracht, daß die Tage des Länderparlamentarismus im ſeiner heutigen Form gezählt ſein müſſen.“ In einem richtigen Moment kommt auch der „Vorwärts“ zu der nämlichen Erkenntnis: Der Län⸗ derparlamentarismus ſei etwas anderes als Reichs⸗ parlamentarismus und eine Länderregierung hätte im weſentlichen verwaltende Funktionen. Sehr richtig, nur daß die Sozialdemokratie im Lande Preußen bislang von ſolcher Einſicht noch nichts verraten hat. Eine Sonderſtellung in dieſen Wahlbe⸗ trachtungen nimmt der„FJungdeutſche“ ein, der ſich vor allem mit dem Erfolg des volks nationalen „Erkundungsgefechtes“ befaßt. Ueber das, was die volks nationale Reichsvereinigung nun im ſächſiſchen Landtag zu tun gedenkt, äußert ſich das Blatt wie folgt: Die volksnationale Reichsvereinigung wird nach dieſem Wahlergebnis nicht die Hände in den Schoß legen, ſondern ſie wird ſofort an die Arbeit gehen, um den Geiſt der Volksgemeinſchaft und das Erwachen des Staatsbürgerbewußtſeins zu fördern. Und ſie wird durch dieſe Arbeit beweiſen, daß ſie weder eine Partei iſt noch daran denkt, eine zu werden, ſondern daß ſie nach wie vor eine Volbs⸗ bewegung bleibt, die frei und ſauber, getragen von der Idee der Volksgemeinſchaft zum deutſchen Volks⸗ ſtaat der Zukunft hinmarſchiert.“ Pariſer Meinungen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 24. Juni. In der heutigen Morgenpreſſe finden ſich einige knapp gehaltene Bemerkungen zur ſächſiſchen Wahl. Das dem ehemaligen Arbeitsminiſter Loucheur nahe⸗ ſtehende„Petit Journal“ erklärt:„Der ſächſiſche Wahlgang iſt durch die Arbeitsloſigkeit und Agrarkriſe hervorgerufen. Er beſtätigt und ver⸗ tieft den Eindruck früherer Teilwahlen in Mittel⸗ und Süddeutſchland. Die Neubildung der ſächſiſchen Re⸗ gierung hängt von der Haltung der Volkspartei ab. Widerſetzt ſie ſich trotz ihrer Niederlage einer Zuſam⸗ menarbeit mit den Sozialiſten, ſo wird ihre Haltung die Bildung einer Rechtsregierung, unter Führung der Nationalſozialiſten unvermeidlich machen.“ Das Regierungsblatt„Homme Libre“ bemerkt: „Die Sachſenwahlen weiſen deutlich auf eine ſtarke Unzufriedenheit in Deutſchland hin. Die Aus⸗ breitung der Arbeitsloſigkeit, die Verteuerung der Lebensmittel und die Wirtſchaftskriſe haben viele Wähler den extremen Parteien zugeführt. Die Volkspartei erlitt ſchwere Verluſte. Das iſt für das Kabinett Brüning eine bedenkliche Sache. Sollte das Budgetdefizit noch größer werden, ſo käme Deutſchland in die Gefahr, von den Extremiſten überrannt zu werden. Die Regierung ſteht vor ſchweren Entſcheidungen.“ Das Blatt erinnert daran, daß die Gläubiger Deutſchlands die Pflicht hätten, die Beſitzer der Pougobligationen vor Verluſten zu ſchützen und dies ſei nur dann möglich, wenn Deutſchland Hilfe geboten würde, um die Kriſe zu überwinden. Das linksdemokratiſche Blatt„Ere Nouvelle“ hält das Wahlergebnis in Sachſen für„bedenklich“, aber nicht für„kataſtrophal“. Am Schluß meint es, daß Streſemann das Geheimnis der deutſchen Innen⸗ politik mit ſich ins Grab genommen habe. Aus Erklärungen, die ich geſtern von einem Tardieu naheſtehenden Politiker erhielt, iſt zu ſchließen, daß die franzöſiſche Regierung mit großer Beunruhigung die Vorgänge in Deutſchland verfolgt. Daß Deutſchland den Noung⸗ plan zu erfüllen imſtande ſein werde, begegnet immer ſtärkerem Zweifel, insbeſondere bei führenden fran⸗ zöſiſchen Perſönlichkeiten, die an dem Poungplan mit⸗ gearbeitet haben. Keine Landtagsauflöſung in Preußen Drahtbericht unſeres Berliner Büros 1[Berlin, 24. Juni. Am Mittwoch ſoll im preußiſchen Landtag die Schlußabſtimmung über den Etat wieder⸗ holt werden. Wie erinnerlich, konnte bei der letzten Abſtimmung die erforderliche Mehrheit nicht erzielt wreden, da 16 Mitglieder der Regierungskvalition fehlten und die Oppoſition einſchließlich der Volks⸗ partei Obſtruktion übte. Miniſterpräſident Braun hat inzwiſchen ein geheimes Rundſchreiben an ſämtliche Mitglieder der Regierungsparteien ge⸗ richtet, in dem dieſe aufgefordert werden, unbedingt zur Stelle zu ſein. Die preußiſche Regierung hofft, daß dem Appell Folge geleiſtet wird, ſodaß der Etat mit einer geringen Stimmenmehrheit angenommen werden würde. Immerhin muß ſie ſich auf den Fall vorbereiten, daß ſich neuerdings eine Panne ereignet. Die „Voſſ. Ztg.“ verbreitet nun die Meldung, daß der preußiſche Miniſterpräſident an den Kölner Ober⸗ bürgermeiſter Adenauer, den Vorſitzenden des preußiſchen Staatsrates, das Erſuchen gerichtet habe, am Mittwoch in Berlin zu ſein und es wird weiter behauptet, daß der Miniſterpräſident entſchloſſen ſei, mit der Auflöſung des Landtages zu ant⸗ worten, falls Obſtrukttion geübt werden ſollte. Wie uns von amtlicher preußiſcher Seite erklärt wird, iſt dieſe Meldung 5 in jeder Beziehung unzutreffend. Ein Schreiben an den Kölner Oberbürgermeiſter Adenauer braucht ſchon deswegen nicht zu ergehen, weil Adenauer ohnehin zu der dreitägigen Seſſion des Staatsrates, die am Montag begonnen hat, er⸗ ſchienen iſt. Im übrigen hätte der Miniſterpräſident für den Fall, daß der Etat abermals keine Mehrheit findet, noch keinerlet Maßnahmen in Ausſicht ge⸗ nommen. In parlamentariſchen Kreiſen faßt man die im⸗ merhin Aufſehen erregende Notiz in der„Voſſ. Ztg.“ dahin auf, daß durch ſie ein Druck auf die Deut ⸗ ſche Volkspartei ausgeübt werden ſoll, ſich diesmal nicht der Oppoſition anzuſchließen. Man glaubt ſie durch die Drohung mit Neuwahlen ein⸗ ſchüchtern zu können. Ob die Deutſche Volkspartei überhaupt die Abſicht hat, ſich weiter an der Obſtruk⸗ tion zu beteiligen, iſt indes noch keineswegs ſicher. Ein eigenartiger Vorfall In der Badehoſe erſchoſſen Berlin, 24. Juni. Nicht völlig geklärt iſt ein Vorfall, der ſich geſtern im Spandauer Schiffahrtskanal zugetra⸗ gen hat. Dort wurden Badende, die an einer ver⸗ botenen Stelle badeten, von einem Polizeibeamten auf das Verbot aufmerkſam gemacht. Nach einem Bericht des Polizeipräſidiums nahmen die Badenden gegen den Schupo eine drohende Haltung ein und griffen ihn tätlich an. Der Beamte verſuchte ſich zu⸗ nächſt mit dem Gummiknüppel zu wehren, ſah ſich aber dann genötigt zur Schußwaffe zu grei⸗ fen. Er verwundete einen 20jährigen jungen Mann, der auf dem Wege zum Krankenhaus ſtar b. Offenbar handelt es ſich auch in dieſem Falle wie⸗ der um einen Zwiſchenfall mit politiſchem Hin⸗ tergrund. Nach der Darſtellung der„DA.“ hat⸗ ten ſich an der Stelle, die ſchon ſeit mehreren Jahren für Badende verboten iſt, ungefähr 4000 Kommuni⸗ ſten angeſammelt. Der Beamte, der die Badenden verwarnte und aufforderte aus dem Waſſer heraus⸗ zugehen, wurde beſchimpft und die Menge ging ſchließlich zu Feindſeligkeiten über. Der Angegrif⸗ fene ging zunächſt gegen die Angreifer mit dem Gum⸗ mitknüppel vor.— Darauf nahmen ihin die Kommu⸗ Dfaßhtberſcht unſeres Berkiner Bürps niſten, die ſich inzwiſchen mit Meſſern, Stöcken und Zaunpfählen bewaffnet hatten, ſein Fahrrad weg und warfen es ins Waſſer. Der Beamte ſelbſt wurde zu Boden geriſſen, konnte ſich jedoch wieder erheben und gab aus ſeinem Revolver mehrere Schüſſe ab, durch die einer der Angreifer tödlich verwundet wurde. Die Menge floh, größtenteils unter Zurück⸗ laſſung ihrer Kleider. „Graf Zeppelins“ Schleſienfahrt — Berlin, 24. Juni. Um.05 Uhr vormittags iſt das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ zur Fahrt nach Schleſien geſtartet. An Bord befinden ſich 40 Paſſa⸗ giere. N * Der amerikaniſche Senatsausſchuß für Aus⸗ wärtige Angelegenheiten hat dem Londoner Flotten⸗ pakt mit 16 gegen 4 Stimmen zugeſtimmt. * Das deutſch⸗amerikaniſche Schuldenabkommen iſt am Montag im Waſhingtoner Schatzamt von dem deutſchen Botſchafter und dem Schatzſekretär Mellon unterzeichnet worden. — Gutmann zum Tode verurteilt Telegraphiſche Meldung = Prenzlau, 24. Juni. Im Prozeß Gutmann beantragte der Oberſtaats⸗ anwalt gegen den Angeklagten wegen Mordes die Todesſtrafe und Aberkennung der bürger lichen Ehr renrechte auf Lebensdauer ſowie ſechs Monate Ge⸗ fängnis wegen Urkundenfälſchung. Nach kurzer Beratung fällte folgendes Urteil: Der Angeklagte wird gemäß dem Antrage des Staatsanwaltes wegen Mordes z u m Tode und zur Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilt. Generalſtreik in Sevilla Telegraphiſche Meldung Madrid, 24. Jun. Nachrichten aus offizieller Quelle zufolge iſt geſtern der Generalſtreik in Sevilla proklamiert worden. 40 000 Arbeiter ſind davon betroffen. Den unmittelbaren Anlaß zum Streik ſoll das Gerücht gegeben haben, daß eine Arbeiterin, die am vergan⸗ genen Freitag bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen Streikenden und Polizei verletzt worden iſt, im Krankenhaus geſtorben ſei. In den erſten Morgen⸗ ſtunden ſammelten ſich Trupps von Streikenden vor dem Tore der Fabrik, um Arbeitswillige am Be⸗ treten der Arbeitsſtätte zu verhindern. Der Straßen. bahnvekehr mußte eiingeſtellt werden. Mehrere Wagen, die auszufahren verſuchten, wur⸗ den mit einem Steinhagel empfangen und mußten umkehren. Die Polizei mußte mehrmals mit blanker Waffen vorgehen. Verſchiedene Arbeiter wurden dabei verletzt. Zahlreiche Vrhaftungn wurdn vorge⸗ nommen. Sämtliche Läden und Verkaufshäuſer ſind geſchloſſen. Polizeibeamte wurden, als ſie eine An⸗ ſammlung zerſtreut hatten, angegriffen. Es kam zu einem lebhaften Schießen, wobei zwei Kinder ver⸗ wundet wurden. Am Nachmitag war die Ruhe wie⸗ der hergeſtellt. Es ſind Maßnahmen getroffen, um die Verſor⸗ gung der Bevölkerung mit Brot zu ſichern. Der Zi⸗ vilgvuverneur hat den Straßenbahnverkehr wieder aufnehmen laſſen. Die Zahl der Verhafteten über⸗ ſteigt 20. Letzte Meldungen Ein Raubmörder aus dem Gefängnis entwichen — Lüneburg, 24. Juni. Der am 13. Februar dieſes Jahres vom Lüneburger Schwurgericht wegen ſchwe⸗ ren Raubes mit Todeserfolg zu 15 Jahren Zuchthaus und ſechs Jahren Ehrverluſt verurteilte 35jährige in Flensburg geborene Seemann Asmus Axelſen, iſt geſtern vormittag zuſammen mit ſeinem Mitgefan⸗ genen Alfred Raſch, der ebenfalls eine längere Zuchthausſtrafe zu verbüßen hatte, aus dem hieſigen Gerichtsgefängnis entwichen. Beide waren im Keller des Gebäudes mit Hausarbeiten beſchäftigt und vermochten in einem unbewachten Augenblick das Gitter des Kellerfenſters herauszuheben und ins Freie zu gelangen. Die ſofört mit einem größeren Polizeiaufgebot aufgenommene Verfölgung der bei⸗ den Schwerverbrecher, die in der Nähe der Stadt ge⸗ ſehen worden waren, blieb bisher erfolglos. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die beiden Flüchtlinge ver⸗ ſuchen werden, nach dem Ausland zu gelangen. Flugzeugabſturz in Frankreich— Zwei Tote — Paris, 24. Juni. Bei Chartes ſtürzte ein Bombenflugzeug ab. Der ſteuernde Offizier und ein Flugſchüler wurden auf der Stelle getötet, der dritte Inſaſſe, ein Sergeant, wurde leicht verletzt, Mißglückter Eiſenbahnanſchlag — Paris, 24. Juni. In der vergangenen Nacht wurde von unbekannten Tätern auf dem Bahnhof Dijon ein Sabotageakt verübt, der jedoch rechtzeitig bemerkt werden konnte. Die Attentäter hatten zwei Weichenſtellhebel durch einen Strick miteinander ver⸗ bunden, um auf dieſe Weiſe den D⸗Zug Paris Dijon zur Eutgleiſung zu bringen. „R 101“ beſchädigt — London, 24. Juni. Das Luftſchiff„R 1017 iſt geſtern beim Feſtmachen am Ankermaſt an der Hülle beſchädigt worden. das Schwurgericht —. ̃ ᷣœ-œ ¼ p] p]¾ ⁵.]ꝗ⁰—çꝙceẽ....... ̃ t1ee ð e. ̃˙ꝛ˙.—˙ Orgel Konzert in der Chriſtuskirche Erſtaufführungen zeitgenöſſiſcher Tonſetzer Landmanns Konzerte bedeuten nicht nur eine Pflege wertvoller Orgelmuſik, ſondern darüber hin⸗ aus, was beſondere Anerkennung verdient, eine Stätte, an der Orgelmuſik, insbeſondere zeitgenöſſi⸗ ſcher Tonſetzer zu ihrem Rechte kommt. Das Orgel⸗ konzert, um den hergebrachten Namen zunächſt bei⸗ zubehalten, bildete diesmal nur die wirkſame Um⸗ rahmung für die Wiedergabe einer Gipfelleiſtung geiſtlicher Vokalmuſik, die zum eiſernen Beſtand einigermaßen leiſtungsfähiger Chorvereinigungen gehören ſollte. In der Chriſtuskirche fand die Mannheimer Erſtauf⸗ führung der Deutſchen Meſſe des um die pro⸗ teſtantiſche Kirchenmuſik hochverdienten, in Darm⸗ ſtadt wirkenden Tonſetzers Arnold Mendels⸗ ſohn ſtatt(weitläufig verwandt mit Felix Mendels⸗ zohn⸗Bartholdy). Die beſondere Stärke des Darm⸗ ſtädter Meiſters liegt in der ungemein wirkſamen, den ſtrengſten ſatz⸗ und geſangstechniſchen Anforde⸗ rungen Genüge leiſtenden Behandlung der Sing⸗ ſtimmen. Aus der Deutſchen Meſſe und ſeinen Frauenchören könnte man Muſterbeiſpiele in Menge für fließend geſchriebenen und leben deshalb) gut klingenden Kontrapunkt ableiten. Dieſe techniſche Meiſterſchaft bildet nur die unumgängliche Grund⸗ lage für eine ergreifende Vertonung eines deutſchen Wortlautes, der ſich in faſt allen Sätzen ziemlich eng an das lateiniſche Original des liturgiſchen Meſſe⸗ textes anſchließt. Lediglich im 4. Satz, der dem her⸗ kömmlichen„Sanctus“ entſpricht, bildet eine Viſion des Propheten Jeſaia die textliche, in dieſem Falle den Stimmungsgehalt außerordentlich prägnant wiedergebende Grundlage. Um nur ein Beiſpiel herauszugreifen: Wie eine Erlöſung wirkt nach dem düſteren Eingangs⸗Fugato der Männer⸗ und Alt⸗ ſtimmnen über die Worte:„Herr, erbarme dich“ der wie aus lichten Höhen herabklingende Einſatz der Frauenſtimmen(Solo, dann Chor): barme dich!“ Im„Heilig“ rezittert eine Tenor⸗ ſtimme mit Benützung gregorianiſcher Melismen die Viſion des Jeſaia, worauf beide Chöre mit ihrer Lobpreiſung einſetzen, die geradezu überwältigend wirkt. Mit vollendeter Meiſterſchaft ſind die 8 Stim⸗ men behandelt, die ſich entweder zu zwei gemiſchten Chören zuſammenſchließen, bald die Männerſtimmen zuſammenballen und in Gegenſatz zu den Frauen⸗ ſtimmen ſtellen. Auch ſonſt ergeben ſich wirkſame Gruppierungen des wirklich klingenden, nicht nur am Titelblatt vermerkten Sſtimmigen Satzes, der ſich dort, wo das Solo⸗Quartett ſeine Sonderrechte gel⸗ tend macht, zu einem 12ſtimmigen Satze auswächſt. Ein Beweis, daß die mehrchörige Satzweiſe— rich⸗ tige Handhabung vorausgeſetzt— noch heute packende Wirkungen ergibt! N Die muſtergültige Wiedergabe des ſorgfältigſte. Vorbereitung erheiſchenden Werkes verdanken wir dem Beethovenchor Ludwigshafen a. Rh. unter der befeuernden Leitung ſeines Organiſators Herrn Fritz Schmidt, der vor kurzem in der Schweſter⸗ ſtadt eine eindrucksvolle Wiedergabe vermittelt hatte. Aus dem Soliſten⸗Quartett fiel uns beſonders die ſtilechte Wiedergabe des Tenorſolos durch Herrn Schnorig auf. Ein beſonderes Lob dem von Schmidt vorzüglich geſchülten Chor! Zu Beginn des Konzertes ſpielte Kirchenmuſik⸗ direktor Arno Landmann in gewohnter Meiſterſchaft eine ideenreiche und wirkungsvoll aufgebaute Phan⸗ taſtie und Fuge des Tübinger Univerſitäts⸗Muſik⸗ direktors Karl Haſſe. Den Abſchluß bildete eine mit geichickter Hand geſtaltete Phantaſie über das litur⸗ giſche„Pater noſter“ von Grabner, wobei die einzel⸗ nen Singlieder Gelegenheit zu reicher kontrapunk⸗ tiſcher Ausſchmückung ergeben. Dr. Ch. Mannheimer Kunſtverein I. 1, 1, Breiteſtraße. Neu ausgeſtellt: eine Sammelausſtellung Kaſſeler Künſtler und zwar 48 Oelbilder, 9 Plaſtiken und 14 Aquarelle von 19 Künſtlern. Ferner zeigen Karl Kabis⸗ Pforzheim 12 Oelgemälde, Otto Hain⸗ müller⸗ Innsbruck 20 Oel⸗ und Tempera⸗Bilder und Franz Albert Sötebier⸗ München eine „Chriſte, er⸗ J Großplaſtik. Robert Winterberg 7 Drahtbericht unſeres Berliner Büros 5 J Berlin, 24. Juni. Der Komponiſt Robert Winterberg iſt am Sonntag auf einem märkiſchen Gutshof an einem Lungenleiden geſtorben, von dem er erſt vor kurzem vergeblich in Davos Heilung geſucht hat. Robert Winterberg, der urſprünglich als Kapellmeiſter am Theater an der Wien wirkte, war ſchon vor dem Kriege nach Berlin gekommen. Die meiſten ſeiner erfolgreichen Operetten ſind hier in Berlin ent⸗ ſtanden. Die bekannteſten davon ſind„Annelieſe von Deſſau“,„Die Dame in Rot“,„Der Günſtling der Zarin“,„Der letzte Kuß“. Im ganzen hat Robert Winterberg, der ein Alter von nur 46 Jahren er⸗ reichte, nicht weniger als 24 Operetten geſchrieben. Winterberg hat ſich auch einige Male als Theater⸗ direktor verſucht, fedoch ohne Glück. Zuletzt leitete er das Zentraltheater und büßte dort trotz künſt⸗ leriſcher Erfolge ein großes Vermögen ein. Heidelberger Stadttheater. Die Operette hat für ihre letzte Aufführung vor Schließung des Theaters auf älteres Gut zurückgegriffen: auf Le⸗ hars„Graf von Luxemburg“, ſie hat damit dem Kapellmeiſter, Siegbert Mees und dem Re⸗ giſſeur, Hans Imhof, Gelegenheit gegeben, ihre oft bewieſene Eignung für dieſe Gattung zu beweiſen. Bei dieſen beiden Künſtlern, aber auch bei dem Büh⸗ nenbildner Schmitz Bous, wird das Bedauern rege, künftig auf ihre Leiſtungen verzichten zu müſ⸗ ſen. Im Enſemble trifft dieſe Regung auch auf Daue zu, dem wir viele luſtige Stunden zu ver⸗ danken haben und der auch diesmal ſeinen Maler Briſſard mit allen Lichtern eines naturhaften Hu⸗ mors ausgeſtattet hat. Gretl Kraus war eine fidele und agile Juliette, Maud Heſter zeigte ſich als Augéle in Form und Haltung für die mehrzackige Krone prädeſtiniert. Die Bemühungen Franks um den Rense waren darſteleriſch von größerem Er⸗ folg als geſanglich. Auch ſonſt gab es noch gute Ein⸗ zelleiſtungen und im ganzen einen luſtigen Abend, der dazu beitragen wird, die Operette in gutem An⸗ gedenken zu halten. J. K. Nächſtenliebe Von Hans Reimann Bei Sterzels in der Oſtſtraße wohnt ein junger Mann in Untermiete.— Eines Abends gegen neun fällt er in Ohnmacht, reißt den Kronleuchter(umge⸗ arbeitet für Elektriſch) herunter und ſchlägt ein Loch in den Teppich. Dadurch erſchrecken Sterzels, eilen herbei und transportieren den jungen Mann in ſein Bett. Fräulein Magdalene Sterzel aber, die ſchon längſt eine Pupille auf den Jüngling geſchleudert hat, ſtürmt zum Arzt.. Kurz nach zehn trifft der Arzt ein, unterſucht den jungen Mann, ſtellt eine durch Hitze, Pflaumen und Selterswaſſer hervorgerufene Kolik feſt und ſchreibt ein Rezept. f Magdalene nimmt das Rezept und türmt nach der nächſten dienſttuenden Apotheker. Auf ihr Klingel⸗ zeichen erſcheint— nach langer Pauſe— ein not⸗ dürftig bekleideter Menſch, deſſen linkes Auge vor lauter Schlaftrunkenheit tief unter dem oberen Lid ſtecken geblieben iſt. f Fräulein Sterzel reicht das Rezept hin und wird eingelaſſen. Der Apotheker wandelt traumverloren hinter einen Wandſchirm und grunzt vor ſich hin. Nach geraumer Weile erſucht er die Dame, auf dem Armeſünderbänkchen Platz zu greifen. Magdalene leiſtet dem Erſuchen Folge, wartet und wartet, wartet und wartet, ſteht wieder auf und ſagt, ſte goahe einſtweilen ein bißchen hinaus, weil hier herinnen die Luft ſo ſtickig ſei. Stimme des unſichtbaren Mannes:„Bleim Se liewr hier! Wenn Se mich zum zweedn Male raus⸗ klingeln, miſſn Se dobblde Daxe bezahln. Jehdn das Seine!“ . * * 2 2 r eee ö **„re eee 6+ꝙ6·̃. r Nene I r — N . 3. Seite. Nr. 284 — Dienstag, den 24. Juni 1930 Trichinenſchau in Mannheim Der Stadtrat hat am 24. April 1930 beſchloſſen, auf Grund von§ 23 der badiſchen Vollzugsordnung vom 17. Januar 1903 zum Reichsgeſetz betr. die Schlachtvieh⸗ und Fleiſchbeſchau durch ortspolizeiliche Vorſchrift für den Bereich der Stadt Mannheim die obligatoriſche Trichinenſchau einzu⸗ führen. Der Zeitpunkt des Inkrafttretens hängt von der Fertigſtellung der im Fleiſchſchauamt erfor⸗ derlichen Umbauarbeiten ab; vorausſichtlich wird der Umbau bis zum Herbſt vollzogen ſein. Die Durchführung der Trichinenſchau bei den im Bereich der Stadt geſchlachteten Schweinen und ſon⸗ ſtigen als Trichinenträger bekannten Tieren er⸗ fordert folgende jährliche Aufwendungen: a) Per⸗ ſonalkoſten rd. 38 000/ und b) Sachliche Koſten rd. 56000. Zur Deckung dieſer Aufwen⸗ bungen iſt die Erhebung einer beſonderen Trichi⸗ nenſchaugebühr erforderlich. Dieſe Gebühr ſoll auf 70 Pfg. für ein ganzes Tier und auf 40 Pfg. für einzelne Fleiſchſtücke oder Speck feſtgeſetzt werden. Unter der Annahme, daß im Jahre etwa 80 000 Tiere unterſucht werden, wird die vorgeſehene Gebühr die Aufwendungen gerade decken. Die Einführung der obligatoriſchen Trichinen⸗ ſchau bedingt eine entſprechende Aenderung des Ge⸗ bührentarifs des Schlacht⸗ und Viehhofes, in dem bisher nur Gebühren für die fakultative Tri⸗ chinenſchau vorgeſehen waren. Die darauf bezüg⸗ lichen Beſtimmungen kommen nun in Wegfall. Die ſeitherigen Nachſchaugebühren bleiben unverändert. Die Trichinenſchaugebühren betragen in Stutt⸗ gart, Karlsruhe und Heidelberg 75 Pfg., in Pforz⸗ heim 50 Pfg. für ein ganzes Tier. Der Bürgerausſchuß wird um ſeine Zuſtimmung erſucht. 's Dorfgäßche Auße um mei Dörfſche rum Schlubbt e Gäßche, eng un krumm, Holprig, ausgetrete, alt, 's Schtolpergäßche heeßt mar's halt. Protzig, ſchteif un grad un breet Midde durch die Hauptſchtroß getzt. Lärm un Lewe un Verkehr Wogt do ſchtännich hin un her. In meim Gäßche hinnerum Do is alles ſchtill un ſchtumm, Norr zuweile kreiſcht en Schbatz, Norr zuweile maunzt e Katz. Norr zuweile ſchlorkſt en Schritt Durch mei Gäßche ſchwer un müd, Un die Sunn licht heeß un breet Uffem Plaſchter frieh un ſchbät. Un e Mäuerche, grad ſo alt, Wacklich, daß's ball zammefallt, Grad ſo winklich un ſo krumm Zieht mim Gäßche hinne rum. Aennert ſich ſunſcht was im Ort, 's Mäuerche, 8 Gäßche draame fort, Draamde geſchdern, draame heit Vun der gude, alde Zeit. A. Weber. 1 n Schwache Abkühlung. Nach der Hitze des geſtrigen Tages ſetzte kurz nach 6 Uhr abends leichter Regen ein. Alles atmete auf und freute ſich des längſt erwarteten Witterungsumſchlages. Vier Wochen lang lag tropiſche Hitze über der Stadt. Schwer fielen die erſten Regentropfen auf die Straße. Der Nieder⸗ ſchlag ſetzte bald ſtärker ein, hörte aber trotz Blitz und Donner leider nur allzu raſch wieder auf. Eine Stunde hielt der Regen an. Er hatte nicht viel ge⸗ nützt, kaum daß die Oberſchicht des Erdreichs, das in⸗ folge der lang anhaltenden Trockenheit auf Feld und Wieſen und den Anlagen vielfach Riſſe aufweiſt, durchfeuchtet wurde. f * Vom Kornblumentag. Die vorgeſtrige Straßen⸗ ſammlung des Badiſchen Kriegerbundes erbrachte rund 3000 Mark. 25 Vereine waren tätig, 120 Kinder verkauften die Kornblumen als Wahrzeichen. * Losvertrieb in Baden. Der Unternehmung der Areußiſchen Volkswohllotterie und dem Naturheil⸗ verein in Weimar wurde die Erlaubnis zum Los⸗ vertrieb in Baden erteilt. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Kreisverſammlung Mannheim Errichtung eines Kreisaltersheims in Schriesheim Die geſtern nachmittag im Bürgerausſchußſaale abgehaltene Verſammlung des Kreiſes Mannheim war von 48 Kreismitgliedern und ⸗abgeordneten beſucht. Als Vertreter der Stagts⸗ aufſichtsbehörde wohnte Geh. Reg.⸗Rat Landeskom⸗ miſſär Hebting der Sitzung bei. Kreisvorſitzender Verlagsdirektor Lintz eröffnete die Verſammlung, worauf Kreisabg. Arnold mit der Leitung der Verſammlung beauftragt wurde. Der Bericht und die Anträge des Kreisrates an die Kreisverſammlung(Errichtung einer Ver⸗ waltungs⸗Aſſiſtentenſtelle und Ueberweiſung von Unterſtützungsfondsgeldern an die Kreishauptkaſſe) wurden nach kurzer Ausſprache genehmigt. Bei der Poſition Kreisſtraßen und Kreiswege beantragen die Kommuniſten, den Neubau der Holz⸗ brücke über den Kraichbach ſofort in Angriff zu nehmen. Fernerhin beantragen ſie, der Gemeinde Ilvesheim zu den Baukoſten der Neckarbrücke Ilvesheim⸗Seckenheim einen Beitrag von 20 000 Mk. zu bewilligen. Kreisvorſitzender Lintz iſt für Ab⸗ lehnung des Antrages, der ſonſt Schule mache. Wenn man einer Gemeinde ſo entgegenkomme, kom⸗ men die andern auch. Kreisrat Barber ſtellt feſt, daß die Wege des Kreiſes Mannheim bedeutend beſſer als die anderer Kreiſe ſind. Seine Fraktion ſei ſchließlich bereit, 10 000 Mk. in den nächſtjährigen Etat für Ilvesheim einzuſtellen. Der Abgeordnete kriti⸗ ſtert ſodann die Erxpreſſungspolitik der badiſchen Regierung, nür dann 20 000 Mk. für den Brückenbau Ilvesheim⸗ Seckenheim zu bewilligen, wenn der Kreis die gleiche Summe genehmigt. 5 Geh. Reg.⸗Rat Landeskommiſſär Hebting weiſt den Ausdruck Erpreſſungspolitik des badiſchen Staates zurück. Der badiſche Staat habe ja 20 000 Mk. bewilligt. l Die weitere Ausſprache drehte ſich faſt ausſchließ⸗ lich um den Zuſchuß für Ilvesheim⸗Seckenheim. Kreisrat Dr. Ulm macht den Vorſchbag, 20000 Mk. zu bewilligen und von dieſen 10000 Mk. in den nächſt⸗ jährigen Etat einzuſtellen. Die Verſammlung geneh⸗ migte nach längere Debatte die Anträge des Kreis⸗ rates und beſchloß, in den jetzigen und nächſtjährigen Etat je 10000 Mk. als Zuſchuß für den Brückenbau Ilvesheim⸗Seckenheim einzuſtellen. Die Vorlage Errichtung eines Kreisaltersheims und bauliche Veränderungen in der Kreis⸗ pflegeanſtalt Weinheim wurde von Kreis⸗ abgeordn. Wehner befürwortet. Kreisabg. Helene Breuning trat ebenfalls ſehr warm für die Vor⸗ lage ein, das ein ſchönes Heim für Sozial⸗ und Klein⸗ rentner und für Gewerkſchaftsſekretäre werde. (Große Heiterkeit). Kreisrat Kuhlen verlangt baldigen Baubeginn des Heims, damit es im nächſten Frühjahr bezogen werden könne. Kreisabg, Stork⸗ Oftersheim erklärt gleichfalls ſeine Zuſtimmung zu dieſer Vorlage. 5 i 5 Kreisabg. Dr. Braun ⸗ Weinheim bringt eine Reihe von Bedenken gegen das Kreis⸗Altersheim zur Sprache. Ein großer Zuſchußbetrieb dürfe das Kreisaltersheim nicht werden. Mit großer Be⸗ geiſterung könne er der Vorlage nicht zuſtimmen. Der Abgeordnete brachte Beſchwerden der Handwerksmeiſter zur Sprache, wonach eine einſeitige Arbeitsvergebung erfolgt ſei.— Der Kreisvorſitzende widerſprach dem. Die Kreisverſammlung ſtimte ſodann dem Antrag des Kreisrates zu, wonach die Grundſtücke im Ge⸗ wann Geißenbach auf Gemarkung Schriesheim nebſt Wirtſchaftszubehör von den Land⸗ und Gaſtwirt Wilhelm Krämer Eheleuten in Schriesheim zum Geſamtkaufpreis von 90 000 Mk. angekauft werden. Zur Beſtreitung der Koſten der baulichen Erweite⸗ rung und Einrichtung des Kreisaltersheims Schries⸗ heim ſowie der baulichen Veränderungen in der Kreispflegeanſtalt Weinheim nebſt Einrichtung wer⸗ den 140 000 Mk. in den neuen Voranſchlag eingeſtellt und der Kreisrat ermächtigt, ein Darlehen in Höhe von 228000 Mk.— rückzahlbar in d Jahren— aufzunehmen. 5 Im Anſchluß an die Annahme der Vorlage nahm Kreisratsvorſitzender Lintz Stellung gegen einen Artikel einer hieſige Architektenfirma, die eine irre⸗ führende Notiz in eine hieſige Zeitung lanciert habe und bedauert, daß dieſer Artikel erſchienen iſt. Tatſache ſei, daß einige Architekten eine Aufforde⸗ rung zu einer Ideenſkizze gegen Honorar er⸗ halten hätten. Von einem Wettbewerb oder einem Preisausſchreiben ſei aber niemals die Rede ge⸗ weſen. Geh. Reg.⸗Rat Landeskommiſſär Hebting nahm Veranlaſſung, allen Mitarbeitern, der Kommiſſion, dem Kreisrat und der Verſammlung in herzlichen Worten für ihre erſprießliche Mitarbeit an dem ſchönen Werk eines Kreisaltersheims zu danken. Schon vor 10 Jahren ſei der Gedanke eines Heims aufgetaucht. Die Annahme der Vorlage ſei von allergrößter Bedeutung. Die Kreisſatzung über die Ruhelohn⸗ und Hinterbliebenenverſorgung der Angeſtellten und Ax⸗ beiter der Kreisverwaltung Mannheim wurde mit Mehrheit angenommen. Dagegen ſtimmte geſchloſſen die Deutſche Volkspartei. Zu der Poſition Hauptvoranſchlag lagen eine Reihe von Anträgen vor. Ihre Annahme hätte eine Erhöhung der Kreisumlage zur Folge gehabt. Kreisrat Barber erſuchte daher um Ablehnung der Anträge, was auch geſchah. Als die Ausſprache ins Uferloſe zu gehen drohte, beantragte Dr. Ulm Schluß der Debatte. Die Kreisverſammlung genehmigte ſodann den vorgelegten Hauptvoranſchlag für 1. April 1930/31 und ermächtigte den Kreisrat, aufgrund der finanz⸗ amtlichen Nachweiſungen über die Grund⸗ und Be⸗ triebsſteuerwerte und den Gewerbeertrag die Kreis⸗ ſteuerſätze für das Rechnungsjahr 1930 endgültig feſt⸗ zuſetzen, ſofern die bisherigen Sätze nicht über⸗ ſchritten werden. 5 85 Damit war die Tagesordnung erſchöpft. Kreis⸗ abg. Arnold dankte allen Anweſenden und ſchloß darauf die Sitzung. ch. * Verſetzt wurde, Juſtizinſpektor Brund Wal z beim Amtsgericht Neuſtadt zum Amtsgericht Mann⸗ heim; die Juſtizoberſekretäre Willibald Blatz beim Amtsgericht Mannheim zum Amtsgericht Wertheim und Emil Horch beim Amtsgericht Wertheim zum Amtsgericht Mannheim. n * Die Jahresfeier der Handels ⸗Hochſchule wird am Freitag, den 4. Juli vormittags 11 Uhr pünkt⸗ lich im Muſenſaal des Roſengartens abgehalten. Das Programm enthält neben dem Bericht des Rek⸗ tors Prof. Dr. Selz über das verfloſſene Studien⸗ jahr eine Feſtvorleſung des ordentlichen Pro⸗ feſſors der Rechtswiſſenſchaft, Dr. Wilhelm Lude⸗ wig, über das Thema„Vom Wirtſchaftsgeiſt im heutigen Recht“. Die Feier wird umrahmt von muſikaliſchen Darbietungen, für die ſich wieder das Orcheſter der Stamitzgemeinde unter Ka⸗ pellmeiſter Sinzheimers trefflicher Leitung zur Verfügung ſtellt. Zu der Jahresfeier ſind die be⸗ nachbarten Hochſchulen, die Behörden, Firmen und Freunde der Handels⸗Hochſchule wie auch die Stu⸗ dierenden und Hörer der Hochſchule eingeladen. Die Vorleſungen fallen am Tage der Jahresfeier aus. * Ausſtrömung von Ammoniakgaſen. An einer Kühlmaſchine wurde geſtern nachmittag in dem An⸗ weſen Käfertalerſtraße 37 eine Stopfbüchſe un⸗ dicht, ſodaß das Ammoniakgas ausſtrömte. Durch die alarmierte Berufsfeuerwehr wurden unter Zu⸗ hilſenahme von Gas masken die Zuleitungs⸗ ventile abgeſtellt, ſodaß die Gefahr beſeitigt war. * 25jähriges Arbeitsjubiläum. Geſtern beging bei der Firma Wilhelm Hartmann, Glaſerei und Schreinerei, Mannheim⸗Rheinau der Maſchinen⸗ arbeiter Donat Furtwängler ſein Wfjähriges Arbeitsjubiläſum. Bei einem gemütlichen Bei⸗ ſammenſein würdigte Herr Hartmann die Ver⸗ dienſte des Jubilars in anerkennenden Worten und erfreute Herrn Furtwängler durch Ueberreichung eines Geſchenkes. Sommeranfang im Schwarzwald Verkehrsreiches Wochenende Am Sonntag des Sommeranfanges kam es im Schwarzwald zu einem Tag großen Verkehrs. Mit allen erdenklichen Fahrzeugen ging es hinauf in das Gebirge, wo zwar die Tageswärme auch erheblich, aber die Nachtkühle von einem geradezu erquik⸗ kenden Ausgleich iſt. Neben dem Wochenendverkehr, der für die Gebirgsorte in ſteigendem Maße eine Rolle ſpielt und ſehr geſchätzt wird, hat aber auch der Dauergaſt ſeinen Einzug gehalten, der der Hitze ſeiner Großſtadt in den Nie⸗ derungen entflohen iſt. Die Zunahme der Zahl der Gäſte iſt in den Schwarzwaldorten, vor allem in den höher gelagerten, wo wirkliche Erfriſchung durch die Gebirgsluft herrſcht, ſeit Mitte Juni ſprunghaft im Steigen begriffen. Aus allen Teilen der deutſchen Heimat, vorwiegend der deutſche Norden, die Waſſer⸗ kante, das Rheinland, die Saar iſt vertreten. Vom Ausland iſt bemerkenswert die Schweiz, die Nie⸗ derlande und Großbritannien, Der Sommeranfang brachte eine klare, herrliche und kühle Nacht, ein Morgen ohne Gewölk. Das geht nun ſo vier Wochen ſchon. Wie lauge noch? Ein Wechſel wird kommen müſſen auf dieſe beſtändige Wetterperiode. Der Spätabend des Sonntags brachte erſtmals ſeit Wochen einen bemerkenswerten Rück⸗ gang des Luftdrucks, der gleichmäßig abzuſinken be⸗ gann, wenn auch in langſamem Tempo, ſo doch ſicht⸗ lich. Soll man in ihm Anzeichen von Niederſchlägen erblicken? —06e— * * Der Badiſch⸗Pfälziſche Luftfahrverein E.., Mannheim, der ſich am Sonntag, 22. Juni, am Flug⸗ meeting in Offenburg mit dem Doppeldecker„Peli⸗ kan“(Pilot Breiten berger), dem Salmſon⸗ Klemm(Pilotin Frau Dr. Roos) und einem Sie⸗ mens⸗Klemm(Pilot Kunſtfluglehrer Chriſt), mit großem Erfolg beteiligte, hat auf ſeiner Heimfahrt von Offenbach nach Mannheim dem Zirkus Sara⸗ ſani in Durlach⸗Karlsruhe einen unerwarteten Freundſchaftsbeſuch abgeſtattet. Zur großen Freude der Zirkusbeſucher, die zur Abendvorſtellung ſtröm⸗ ten, flog das Flugzeuggeſchwader mehrere Schleifen um Sarraſanis Zirkus⸗Zeltſtadt. Während der Kunſtflugzeuglehrer einige Stur zflüge machte, warf Frau Dr. Roos einen Strauß weißer und roter Nelken und einen Kranz mit Widmung an Direktor Hans Stoſch⸗Sarraſani ab. Der Abwurf geſchah ſo geſchickt, daß er faſt zu den Füßen des über dieſe Ehrung ſehr erfreuten Direktors fiel, der mit ſeinen Artiſten vor dem Zelt dem aviatori⸗ ſchen Schauſpiel in den Lüften bewohnte. Schluß des redaktionellen Teils Dolores Costello deren Triumphe im Fllm weltbekann sind, ste it folgend Forderung auf;: „Dle elegante Frau boherrscht die Welt! Es glbtkeine Schön, Relt ohne Eleganz. Es gibi. aber auch keine Eleganz ohne Körperpllsge= Hie Köfperpfſege be Alen mit def Ent ernung überflüss! ger Härchen!“ nen wirken häß⸗ lich. Für ihre Be- seitigung verble⸗ tet slch die Anwendung des Raslermessers, welches kratzt, Piekel verursacht und die Haare nur um so stärker und härter nachwachsen läßt. Andere Enthaarungsmittel riechen schlecht und sind unbequem in der Anwendung. 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N Schimmernd überzog er die opalene Wölbung, in der faphirblaue Iris ſchwamm, da ſchloſſen ſich die Lider, und an den Wimpern entlang rollte die Träne auf eine Wange, die wie Blütenblatt oder Frucht⸗ haut war. Da lag ſie und ſpiegelte ein ſtilles ruhiges Gemach, hohes Fenſter voll Sonne und Grün und Himmel, Kirchturmſpitze und Flaggenſtange mit ſchlagendem Wimpel, ſpiegelte Gemälde und Tapeten und einen Mann, der geſenkten Hauptes vor dem Mädchen ſtand. Sie hielt einen großen Strauß roter Roſen in beiden Händen vor ſich im Schoß, und ſie neigte das weiße ſtille Geſicht immer tiefer in ihren Duft, indem ſie mit erſtarrtem Lächeln auf die leiſen und ein⸗ dringlichen Worte des vor ihr Stehenden lauſchte. Da rollte die Träne langſam über die ſamtene Wange zögerte am blaſſen Mundwinkel, als wollte ſie da zurücktauchen in das ſchmerzloſe Dunkel, das ſo dem Verhängnis zu eigen iſt wie dem Entſtehen, aber dann, nach Erlebnis begierig, nach Welt ver⸗ langend, nach dem Abenteuer eines Lebenslaufs, beſchrieb ſie wetter den ſanften Weg über die zarten Bildungen des Mädchenkinns und fiel, ein Silber⸗ tropfen, in eine der dunklen Roſen hinab. Sie glitt über die purpurne Politur eines Blattes, ſank durch feine Spalten voll myſtiſchen Duftes tiefer und ſam⸗ melte ſich wieder zu völligem Rund im goldenen Kelch, auf der Wieſe der Staubſaden ſchwebend. „Gib mir die Roſe!“ ſagte der Mann, der den Lauf des Tropfens verfolgt hatte.„Die Träne, die ich Dir entpreßte, iſt hineingefallen. So will ich alles Leid von Dir mit mir nehmen. Bleibe glücklich, tränenlos, mit keiner bitteren Erinnerung zurück.“ Er nahm aus dem Strauß die eine geheiligte Roſe, trug ſie durch die Stadt und ſtellte ſtie in einem anderen Hauſe in ein Glas. Auf dem Tiſch, der dieſes Glas trug, lag ein offenes Buch. Und am Abend ſetzte ſich eine Frau daran, in dem Buche zu leſen. Auf ihrem Schoß, in ihrem Arm lag ein ſchlafendes Kind. Da begann die Roſe ſich völlig zu öffnen, nachdem ſie in der Sonne des Tages ſchon Blatt auf Blatt ſo demütig wie überſchwenglich entfaltet hatte. In einem Rot wie ſtrömendes Blut ging ſie wunder⸗ bar auf, enthüllte das keuſche Geheimnis ihrer gol⸗ denen Tiefe, in die ſich die Träne gebettet hatte; und wie ein Tropfen ihres Duftes, die Eſſenz ihrer Seele, quoll dieſe jetzt von Blatt zu Blatt, rollte hinab und fiel unverſehrt, eine vom Abendglanz ver⸗ goldete Kugel, auf die offene Seit des Buches. Da lag ſie auf ſchwarzen Lettern, deren zwei ſich in ihr brachen. Es waren Zeilen eines Gedichtes, und— ſeltſam— ſie lauteten: „Scherben wir alle, werden im Weinen Gefäß. Wer die Träne erkennt, weiß der e toff. Ozean ſind wir, Brüder, und fahren, Ewig fahren, Barken wir auf dem Weltmeer des Herzens hin. Schmerz des Einſamen, du der 5 5 n Der Gottheit liebliches Kind, unſere Träne rinnt.“ Die junge Frau wandte ſich um und rief durch die Tür nach einem dämmernden Raum ihren Mann. „Sieh doch,“ ſagte ſie,„da fiel von der herrlichen Roſe, die Du mir gebracht, ein Tautropfen grade auf das Gedicht von der Träne. Liegt er nicht ſelbſt wie eine Träne da? Iſt das nicht traurig⸗lieblich?“ Den Arm um ihren Nacken, ſah der Mann auf die Mädchenträne hinab, die zuviel Bitternis, Kum⸗ mer und Reue zu enthalten ſchien, um verdunſten zu können. Aber von den Bewegungen war das Kind erwacht, ſah dunkeläugig um ſich, jauchzte zu den El⸗ tern hinauf und entdeckte die glänzende Perle auf der offenen Seite des Buchs. Es langte mit weichen Händchen danach, warf ſich lachend barüber und trank mit ſeinem ſchuldloſen Munde die Träne auf, verzog das Geſicht über dem ſalzigen Tropfen und lachte ſchon wieder hell auf. Der Mann ſah dies kleine kindliche Spiel mit ſtockendem Herzen; ſein Blut erſchrak, und er dachte: „Wie? ſollte das ein Zeichen ſein? Mein Kind trinkt die Träne, die ich anderen entpreßt? Um ſie ſelbſt einmal zu weinen? Soll das mir bedeuten, daß alles Leid, was ich bereite, einmal— mich zu rechtfertigen und zu entſühnen— mein Kind tragen muß? Was ich begehe, wird an meinem Kinde heimgeſucht, mein Unrecht einſt ſeine Strafe ſein.— Im ungeheu⸗ ren Kreislauf des Lebens werden die Tränen, die ich einmal ſchuf, in ſeinen Augen neugeboren?“— Und indem ſo die Träne wieder aus der Welt verſchwand, heimkehrend ins mütterlich wirkende Dunkel, ein Daſein abſchließend, das menſchlich Wunderbares gezeugt, verwandelte ſich ein Mann aus Leichtſinn und Lüge zu Güte und Treue. Kein Abbau bes Berliner Schillertheaters Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Juni. Es iſt das Gerücht verbreitet worden, daß bei den preußiſchen Regierungsſtellen erwogen werde, nach der Krolloper auch das Schillertheater abzubauen und den Pachtvertrag mit ihm nicht mehr zu erneuern. Demgegenüber ſtellt der amt⸗ liche preußiſche Preſſedienſt feſt, daß bis⸗ her irgendwelche Erwägungen über die Frage der Verlängerung des Vertrages nicht ſtattgefunden haben und auch kein Anlaß zu ſolchen Erwägungen vorliegt, da der Vertrag noch bis 1932 läuft. Neueinſtudierungen der Berliner Staatsoper. Die Staatsoper unter den Linden bringt zu Beginn der nächſten Saiſon Neueinſtudierungen von Bellinis Norma“ und Gounods„Margarete“, ſowie Erſtaufführungen von Borodins„Für ſt Igor“, Puceinis Manon Lescaut“ und Joh. Strauß„Eine Nacht in Venedig“. „Achtung! Achtung!“ Ur⸗Aufführung am Fraukfurter Neuen Theater 5 von North, Fuller und Nelſon Hoch lebe Wallace der Große! Schießen, Ver⸗ dunkeln, Ueberfälle, maskierte Räuber, Spiritismus und aller Tſchingtaratabum. Es iſt heiß und das Theater muß ſchon etwas bieten. Das können uns ſcheinbar nur die Amerikaner liefern, was dazu nötig iſt Ich denke Rundfunkaufnahmeraum. Sechs Dollarprinzeſſin⸗ nen machen ſich den Spaß ſich zu ſechsſtimmigem Ge⸗ ſang a la Harmoniſts zuſammen zu tun. Amerikani⸗ ſcher Rundfunk kapert ſie zur Glanznummer ſeines Programms. Sechs reiche Mädchen amüſieren ſich, köſtlicher Spaß im Senderaum ſich zu betätigen. Bekannte Räuberhorde„Geſpenſterbande“ zart⸗ fühlend benannt, Schrecken aller Banken, haben wochenlang das Radio für ihre Zwecke benutzt und den Complicen unbemerkt das notwendige Stichwort gefunkt. Ei, wie bequem. Kommen die Töchter der Hochfinanz ſchmuckbeladen im eigenen Wagen in des Teufels Küche gefahren. Bringen ihre Koſtbarkeiten höchſtperſönlich und damit auch die Bande in den Senderaum. Fünfmal geht der Vorhang auf und ab, bis man die ausgekochten Brüder mit all ihren Winkelzügen und Windungen ertappt und entlarvt. Der brave, ſo ſchwer verdächtigte Anſager doch noch ſeine Prämie und ſeine Braut bekommt. Franz Maſſareck ausgezeichnet und ſehr ſym⸗ pathiſch. Herr Günther endlich in einer neuen Maske, rothaarig und vertrottelt als Detektiv, Wittman als Spiritiſt jagt dem Publikum kalte Schauer über den Rücken. Das Publikum, ſommerlich milde, dankt für den Abend, der an den von der großen Hitze ermatteten Geiſt keine großen Anforderungen geſtellt. g. f. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 24. Juni 1930 Bürgerausſthußſitzung in Schwetzingen Erhebung einer Vierſteuer c Schwetzingen, 21. Juni. Unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters Dr. Trautmann fand geſtern Abend eine Bürgerausſchuß ſitzung ſtatt, die von 60 Mitgliedern beſucht war. Die 7 Verhand⸗ lungsgegenſtände umfaſſende Tagesordnung war in einer Stunde erledigt. Der wichtigſte Punkt der Tagesordnung war die Erhebung einer Bierſteuer in der Stadtgemeinde Schwetzingen. Die Gemeinde⸗ bierſteuer ſoll 7 v. H. des Herſtellungspreiſes be⸗ tragen und jährlich etwa 35 000/ Einnahmen er⸗ geben. Die Steuer iſt zur teilweiſen Beſtreitung des für das Rechnungsjahr 1930 zu erwartenden un⸗ gedeckten Aufwands zu verwenden. Um aus dem Laſtenausgleichſtock des Landes einen höheren Zu⸗ ſchauß zu erzielen, iſt es notwendig, daß alle Ein⸗ nahmequellen erſchöpft werden. Nachdem das„Für“ und„Wider“ eingehend erörtert war, wurde die Einführung der Gemeindebierſteuer mit 34 gegen 25 Stimmen bei einer Stimmenthaltung genehmigt. Den Söhnen der Schwetzinger Bürger werden in vielen Fällen ſehr gute kaufmänniſche Lehrſtellen entzogen, weil einzelne Firmen offenſichtlich das Beſtreben zeigen, nur auswärtige und daher handels⸗ ſchulfreie Lehrlinge einzuſtellen. Das Schwetzinger Ortsſtatut für die Handelsſchule, das nur die in Schwetzingen wohnhaften Handlungsgehilfen und lehrlinge ſchulpflichtig macht, bildet eine Ausnahme gegenüber den Statuten der übrigen badiſchen Han⸗ delsſchulen, die alle am Orte beſchäftigten jungen Kaufleute zur Handelsſchule verpflichtet. Der An⸗ trag des Gemeinderats, das Handelsſchulſtatut ent⸗ ſprechend zu ändern, fand einſtimmige Annahme. Auch das Statut für die Bezirksgewerbeſchule Schwetzingen ſoll entſprechend geändert werden. Die dazu erforderliche Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes wurde einſtimmig erteilt. Mit Darlehensbeſcheiden vom 22. November 1920 und 25. Juni 1921 erhielt die Stadtgemeinde Schwet⸗ zingen vom badiſchen Staat zur Erſtellung von acht Wohnungen in ſtädtiſchen Gebäuden in der Bruchhäuſer⸗ und Goetheſtraße Arbeitgeberzuſchüſſe unter Uebernahme der Verpflichtung, die Wohnungen auf die Dauer von 50 Jahren wohnungsſuchenden Beamten, Angeſtellten oder Arbeitern des badiſchen Staates zu vermieten. Bezüglich einer Wohnung im Hauſe Bruchhäuſerweg 10 wurde bereits im Jahre 1929 dieſe Verfügungsbeſchränkung gegen Rückzah⸗ lung des Zuſchuſſes im aufgewerteten Betrag von 263,50.“ abgelöſt. Der badiſche Staat hat der Stadtgemeinde neuerdings anheimgegeben, für 4 weitere badiſchen Staatsbedienſteten vorbehaltene Wohnungen die Verfügungsbeſchränkung durch Rück⸗ zahlung des Arbeitsgeberzuſchuſſes im Aufwertungs⸗ betrage von 1054 R/ abzulöſen. Die erforderliche Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes wurde gegen 2 Stimmen gegeben. Schwerer Verkehrsunfall in Heidelberg * Heidelberg, 24. Juni. Ein ſchwerer Zu⸗ ſammenſtoß hat ſich Sonntag abend gegen 6 Uhr kurz vor dem Krüppelheim zugetragen. Aus der Rohrbacher Richtung bewegten ſich auf der ohnedies recht ſchmalen und verbreiterungs bedürftigen Land⸗ ſtraße ein Motorradfahrer mit Sozius und ein Waſſer⸗Kraftwagen, während ein Perſonenkraftwagen von Heidelberg her entgegenkam. Hinter ihm kam die Elektriſche. Der von Rohrbach kommende Mo⸗ torradfahrer wollte den langſam fahrenden Waſſer⸗ wagen überholen, gleichzeitig dem entgegenkommen⸗ den Perſonenkraftwagen ausweichen. Dabei ſtieß er mit dem Perſonenwagen zuſammen. Die beiden Fahrer, zwei Brüder Müller aus Mühlacker, wur⸗ den vom Rad geſchleudert, eine Strecke weit ge⸗ ſchleift und blieben mit ſchweren Kopf⸗ und Bein⸗ verletzungen bewußtlos liegen. Am Per⸗ ſonenauto wurde der Kühler demoliert. Die beiden Schwerverletzten wurden nach Anlegung von Not⸗ verbänden in die Klinik verbracht. Bei beiden be⸗ ſteht Lebensgefahr. * Tot aufgefunden. * Singen, 23. Juni. Im Verlaufe des geſtrigen Nachmittag wurde der frühere Krankenhausverwal⸗ ter Anton Brückmann, der ſeit etwa 14 Tagen vermißt wird, in einem Bierkeller in der Nähe der Aachbrücke an der Hohenkräherſtraße tot gufge⸗ funden. 1 5 Motorradunglück.— Zwei Schwerverletzte. * Karlsruhe, 23. Juni. In einer Kurve der Rüp⸗ purrerſtraße rannte geſtern Abend der 27 Jahre alte Maſchinenarbeiter Albis Bleier aus Au(Amt Ra⸗ ſtatt) mit ſeinem Motorrad gegen einen Straßen⸗ bahnzug. Bl. und ſein Begleiter Bernhard Gerſt⸗ ner aus dem gleichen Ort, ſtürzten und zogen ſich ſchwere Verletzungen zu. Beide wurden ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. Tödlicher Motorradunfall 5 * Ettlingen, 21. Juni. Auf der Karlsruher Straße in der Nähe der abzweigenden Gutleuthausſtraße rannte in der Freitag⸗Nacht der 23 Jahre alte Schreiner Erwin Schmitt aus Karlsruhe⸗Rüppurr mit ſeinem Motorrad auf einen in der Höhe liegen⸗ den Schotterhauſen, wodurch er die Richtung verlor und gegen eine Telegraphenſtange ſtieß. Er erlitt einen ſchweren Schädelbruch, an dem er nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, ſtar b. Das Motorrad wurde ſtark beſchädigt. In die Senſe geſtürzt. * Adelsheim, 23. Juni. In Merchingen iſt der Kaufmann Förch, als er Senſen vom Magazin in den Laden bringen wollte, auf der Treppe ausgeglit⸗ ten und in eine Senſe gefallen. Mit einer ſchweren Verletzung am Unterleib mußte Förch in die Heidelberger Klinik verbracht werden. Veranſtaltungen Handels ⸗Hochſchule. Der Vortrag des Herrn Dr. Theodor Bühler ⸗Berlin über„Riſtkoverſiche⸗ rung im Baumwollgeſchäft“ am Dienstag, den 24. Juni d. Is. muß wegen eines Unfalls des Redners leider ausfallen. * Planetarium. Am kommenden Donnerstag um 90 Uhr ſpricht Dr. Feurſtein in einem Lichtbildervortrag über die mit dem Problem der Weltraum⸗Fahrt zuſammenhän⸗ gende Frage„Iſtein Leben auf dem Mond mög⸗ lich?“ Dampferfahrt der Käufer und Verkäufer der Schwetzin⸗ gerſtabt. Ein ſchöner Geiſt treuen Zuſammenhaltens zeigte ſich am Sonntag zwiſchen Käuferſchaft und Ge⸗ ſchäfts welt bei der Dampferfahrt der Tntereſſen⸗ Gemeinſchaft ſelbſtändiger Geſchäftsleute der Schwetzingerſtabt. Etwa 400 Perſonen hatten der Einladung Folge geleiſtet und fuhren bei ſtrahlendem Wetter zur alten Kaiſerſtadt Worms. Nachdem hier eine Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten erfolgt war, fand man ſich im Feſtſaale zuſammen. Dort wurden gute muſikaliſche, geſangliche und humoriſtiſche Unterhaltungen mit anſchlie⸗ ßendem Tanz geboten. Der ſchönſte Lohn für die Beſtre⸗ bung der Intereſſen⸗Gemeinſchaft ſelbſtändiger Geſchäfts⸗ leute der Schwetzingerſtadt iſt die Anerkennung, die Herr Raeth e aus dem Käuferkreiſe der Vereinigung zollte. Der Redner wies daraufhin, daß die Methode der perſönlichen Fühlungnahme mit der Kundſchaft der richtige Weg ſei für Handel und Gewerbe in der heutigen ſchwierigen wirtſchaft⸗ lichen Lage. Mit der Rückfahrt auf dem ſchmucken Rhein⸗ dampfer„De Rijn“ fand der harmoniſch verlaufene Tag einen ſchönen Abſchluß. Nachrichten aus Vaden I. Schwetzingen, 22. Juni. Der letzte offizielle Spargelmarkt fand am Samstag ſtatt. In den letzten Tagen iſt die Anfuhr merklich zurück⸗ gegangen, der Preis für 1. Sorte ſtellte ſich auf etwa 30 Pfg. für das Pfund.— Am Freitag konnte die zweitälteſte Bürgerin der Stadt, Frau Sofie Katſer Witwe, ihren 90. Geburtstag be⸗ gehen. L Sinsheim, 20. Juni. Der im Vorjahr zum erſten Male von dem Büro für Luftfahrt W. Heil⸗ mann in Mannheim veranſtaltete Flugtag in Sinsheim iſt auf ſo großes Intereſſe geſtoßen, daß für den 29. Juni jetzt eine Wiederholung ge⸗ plant iſt. Piloten und Flugkünſtler, die bereits auf dem Karlsruher Großflugtag mitgewirkt haben, wur⸗ den engagiert, ſodaß das Programm ein abwechſ⸗ lungsreiches ſein wird. Auch dieſes Mal dürfte wieder mit einem Maſſenbeſuch zu rechnen ſein. * Karlsruhe, 23. Juni. Am Sonntag nachmittag ertrank der 23 Jahre alte Techniker Kurt Krieg von hier bei dem Verſuch, den Rhein von der badi⸗ ſchen nach der Pfälzer Seite zu durchſchwimmen, unweit des Pfälzer Ufers. Aus der Pfalz Freitod auf den Schienen * Frankenthal, 23. Juni. Am Sonntag, den 22. Juni kurz vor 17 Uhr ließ ſich im Bahnhof Bobenheim der 60 Jahre alte Tagner Franz Ernſt Weniger aus Bobenheim in ſelbſtmörderiſcher Abſicht von einem Zuge überfahren. Weniger wurde ſofort getötet. Blitzſchlag vernichtet zwei Scheunen * Kirchheimbolanben, 24. Junt. Am Montag abend wütete über Kirchheimbolanden und der Um⸗ gebung ein ſtarkes Gewitter. Dabei ſchlug der Blitz in das Anweſen des Landwirts Lang auf dem Heubergerhof ein und zündete. Zwet große Scheunen, die teilweiſe mit Heu und Stroh gefüllt waren, gingen in Flammen auf. Das Wohnhaus und das Stallgebäude konnten gerettet werden. Das verfüg⸗ bare Waſſerreſervoir war bald leerge⸗ pumpt und konnten die Feuerwehren von Kirch⸗ heimbolanden, Biſchheim und Morſchheim das Feuer nur in geringem Maße bekämpfen. Lange it nur teilweiſe verſichert. Blitz ſchlägt in einen Heuwagen * Pirmaſens, 24. Juni. Bei den ſchweren Ge⸗ wittern, die Montag nachmittag gegen 4 Uhr über die Gegend von Pirmaſens zogen, hat ſich im ſoge⸗ nannten Sommerwald unweit der Stadt ein ſchwerer Unfall zugetragen. Der Blitz ſchlug dort in einen Heuwagen der Park⸗ und Bürgerbräu, AG. in Pirmaſens. Der Wagen brannte ſamt dem Heu voll⸗ ſtändig nieder. Drei Taglöhner, die mit dem Aufladen, beſchäftigt waren, wurden zum Teil ſchwer verletzt. Zwei erhielten einen Nerven⸗ chok und Verbrennungen, ſodaß ſie in bewußtloſem Zuſtand abtransportiert werden mußten, während der Dritte erhebliche Brandwunden erlttt. Die Pferde konnten von dem brennenden Wagen recht⸗ zeitig abgeſpannt werden. *. * Ludwigshafen a. Rh., 23. Juni. Am Samstag vormittag ertrank im Rhein an der Sandbank der 18 Jahre alte Aushilfsarbeiter Emil Hübler von hier. Die Leiche iſt noch nicht geländet. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Ahein Pegel J 17. 18. 20 28, 28 Redar-Begel] 18. 20. 2317 Tafel 17 L851 I 5 Schuſlerinſe! 7206 2 202,102.13 Mannheim.344,214.90.86 Sahl.40 38,398 263.18 3,19 Jaaſtfed 9,87 9,780.88.84 Maxau.38 6482.20.115,05 Blochingen.00.000. 20.34 Mannbein.494 04,214.14.038 Heilbronn 1,27.001,25.28 Kaub.692,80 2,77.862 66 Köln 2,68 2,87.68.41 2,40 Nicht so vel, auch nicht so rendern nur so PWwWenig genügt zur gründlichen Reinigung Ihrer Zähne 1. Pfälziſche Tag und Nacht⸗ Orientierungsfahrt Ein ausgezeichnet gelungener Motorſport⸗Touren⸗ wettbewerb— Von 57 Startern kommen 43„un⸗ belaſtet“ über die 400 Kut.⸗Strecke Der Gau Rheinpfalz des ADAC brachte mit einer 12ſtün⸗ digen Tag⸗ und Nachtorientierungsfahrt einen neuartigen Motorſport⸗Wettbewerb zur Durchführung, der weit über die Grenzen der Pfalz hinaus Beachtung gefunden hatte: aus der Pfalz, der Rheinprovinz, aus Heſſen, Baden und Württemberg hatten ſich Konkurrenten in die Teilnehmer⸗ liſte eingetragen und unter den 57 Auto⸗ und Motorrad⸗ Bewerbern, die am 21. Juni, nachts 12 Uhr im Einzelſtart von Kaiſerslautern aus abgelaſſen wurden, befanden ſich zahlreiche Klubteams. Die zu bewältigende Aufgabe beſtand darin, eine Strecke von 400 Kilometern innerhalb einer Maximalzeit von 12 Stunden zu bewältigen. Dieſe Strecke in Form von zwei großen Nord⸗ und Süd⸗Schleifen um Kaiſerslautern, dem Start⸗ und Zielort, war jeweils nur über die kürzeſten Verbindungswege zwiſchen den verſchie⸗ denen 10 Kontrollorten vermeſſen und ohne jede Markierung. Da der Start um Mitternacht erfolgte, gab es, namentlich für die geländeunkundigen Teilnehmer, während der erſten Fahrſtunden große Orientierungsſchwierigkeiten, ſo daß zahlreiche Fahrer es vorzogen, große Umwege auf Haupt⸗ Chauſſeen zu fahren, um ſich nicht auf Feldwegen zu„ver⸗ franzen“. So zog ſich die Kolonne der Teilnehmer gleich zu Beginn weit auseinander. Von Kaiſerslautern war zunächſt in nordöſtlicher Route Odenbach am Glan anzuſteuern, dann als weitere Kontrollſtelle in öſtlicher Richtung Kirchheim⸗ bolanden. Von hier gings über Grünſtadt nach Ludwigs⸗ hafen a. Rh. und wieder zurück nach Kaiſerslautern, das be⸗ reits um halb 5 Uhr morgens von den Spitzenfahrern paſſiert wurde. Trotzdem die Südͤſchleife mit etwa 230 Km. Diſtanz eine größere Fahrtſtrecke umfaßte, ſtellte ſie nicht ſo große Anſprüche mehr, als die Nachtfahrt; ſie führte meiſt auf Hauptſtraßen über Zweibrücken, Pirmaſens, Germers⸗ heim, Speyer, Johanniskreuz zum Ziel Kaiſerslautern zu⸗ rück. Hier traf bereits um halb 10 Uhr vormittags, alſo 2½ Stunden vor Kontrollſchlußzeit, Bretſchneider⸗Köln auf contibereiftem Ford ein, wenige Minuten ſpäter folgten als erſte Motorradfahrer Keiper ⸗Obermoſchel auf BMW und Fallot⸗Kaiſerslautern auf Standard(Excelſior). Trotzdem es alſo dieſen wenigen Konkurrenten gelungen war, den Geſamtdurchſchnitt von 33,5 Km.⸗Std. auf der Zwölſſtunden⸗Non⸗ſtop⸗Fahrt ſtark zu überbieten, kam das Groß der Teilnehmer doch erſt vielfach in letzter Minute am Ziel ein: insgeſamt 43 Teilnehmer von 57 Geſtarteten ver⸗ mochten den Wettbewerb vorſchriftsmäßig zu beenden. Von den Clubmannſchaften ſchnitt der P. A. C. Kaiſerslautern mit 7 glatt über die Strecke gekommenen Teilnehmern am beſten ab, dann folgte der M. C. Kurpfalz mit 6 Fahrern und der A. M. C. Speyer mit 4 Wettbewerbern. Die Orga⸗ niſation, die bei einem derartigen Langſtreckenwettbewerb mit 10 Kontrollſtellen einen ziemlichen Aufwand und Appa⸗ rat erfordert, war in jeder Beziehung einwandfrei, und ſchon kurz nach Eintreffen des Schlußwagens konnten von Major Romanic, dem Gauvorſitzenden, die Reſultate in den Aus⸗ ſtellungshallen Kaiſerslautern bekannt gegeben werden. Bü. Deutſche Leichtathletikſiege in Bologna Schöner Erfolg von Geerling und Storz „Vor dem Fußballkampf Spauien⸗Italien kamen im Littorale⸗Stadion zu Bologna internationale leichtathle⸗ tiſche Wettkämpfe zum Austrag, an denen auch einige deutſche Athleten beteiligt waren. Die deutſche Expedition unter der Führung von Dipl.⸗Ing. Ritzen⸗Ulm fand bei den Italienern eine ſehr gute Aufnahme und wurde auch vom Sportminiſter Turati empfangen. Bei den Kämpfen ſiegte Geerling über 100 und 200 Meter glatt vor den beſten italteniſchen Kurzſtrecklern, Storz holte ſich die 400 Meter und Paul belegte einen guten zweiten Platz im 800 Meter⸗ Laufen. Die Erfolge der Deutſchen wurden von den 35 000 Zuſchauern betfällig aufgenommen. Ein Verſager war Hoffmeiſter, der es im Diskuswerfen nur auf den 4. und im Speerweren auf den 3. Platz kam. Der Hochſpringer Bonneder war verletzt. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Geerling⸗Deutſchland 11,2 Sek.; 2. Gaſtelli⸗ Italien 11,3 Sek.— 200 Meter: 1. Geerling 22,2 Sek.; 2. Gaſtelli 22,6 Sek.— 400 Meter: 1. Storz⸗Deutſchland 50,2 Sek.; 2. Vianello⸗ Italien 51,6 Sek.— 800 Meter: 1. Ciratti⸗Italien:56,83 Min.; 2. Paul⸗Deutſchland:58 Min.; 3. Gordeni⸗ Italien:58,2 Min.— 1500 Meter:(ohne Deutſche): 1. Becchalt⸗Jtalien 4106 Min.— 120 Meter⸗ Hürden(ohne Deutsche): 1. Facellt⸗Italtien 15,63 Sek. 400 Meter⸗Hürden: 1. Facelli 53,8 Sek.())— Diskus: 1. Pighi⸗Italien 41,33 Meter; 4. Hoffmeiſter 35 Meter.— Hochſprung: 1. Ciccont und Pacchioni⸗Italten je 183 Meter; 3. Bonneder⸗Deutſchland 1,75 Meter.— Speerwerfen: 1. Dominetti⸗Italten 59,92 Meter(neuer ſtalieniſcher Rekord) 8. Hoffmeiſter 53,92 Meter.— Kugel: 1. Romanv⸗Italten 12,87,5 Meter; 3. Bonneder 12 Meter.— Bei den Ergeb⸗ niſſen iſt zu berückſichtigen, daß die Bahnverhältniſſe des prächtigen Littorale⸗Stadions auf Grund der Hitze nicht in beſter Verfaſſung waren. Jußball-Eänderkämpfe Spanien ſchlägt Italien:2(:2 Im Littorale⸗Stadion zu Bologna erlitt am Sonntag Italiens lange Zeit unbeſiegte Fußball⸗Nationalmannſchaft eine peinliche Niederlage, ſie wurde von Spanien mit 312 (Galbzeit:2) Treffern geſchlagen. Obwohl der Sieg der Spanier auf Grund der beſſeren Geſamtleiſtung durchaus verdient war, wurde er von den 55000 Zuſchauern doch mit Johlen und Pfeifen aufgenommen. Schon in der erſten Halbeit waren die Spanier beſſer, aber nicht durch⸗ ſchlagskräftig genug. Italten übernahm in der 5. Minuke durch Magnozzi die Führung. Die Spanier wurden jetzt überlegen, erreichten aber erſt nach 30 Minuten den Aus⸗ gleich. Doch ſchon fünf Minuten ſpäter lag Italien auf einen Schuß von Conſtantind hin erneut in Führung. Nach der Pauſe örängten die Italiener, aber Zamorra im ſpaniſchen Tor war nicht mehr zu ſchlagen. Von der Mitte der Halbzeit ab lagen die Spanier wieder im Angriff. Sie erreichten auch in der B. Minute durch einen Kopfball des Halbrechten den Ausgleich und ſchoßen dann wenige Se⸗ kunden vor dem Abpfiff durch ihren Linksaußen den ſieg⸗ bringenden Treffer. Dänemark ſchlägt Schweden:1 Die Spielſtärke der ſchwediſchen Fußball⸗Nationalelf iſt in den letzten Jahren erheblich zurückgegangen. Nachdem die Schweden am Vorſonntag in Stkoctholm gegen die Schweiz nur ein mageres und zudem auch noch unver⸗ dientes:0 erzielt hatten, wurden ſte am 22. Juni in Ko⸗ penhagen von Dänemark mit:1(Halbzeit:0) Treffern blax und verdient geſchlagen. Dem Spiel wohnden 28 000 Zuschauer bei, die war den Sieg ihrer Landsleute beifällig aufnahmen, aber von den Leiſtungen der Mannſchaft doch nicht befriedigt waren. Als Schiedsrichter war Wein⸗ gärtner⸗Offenbach recht gut. Der Raodſport am Sonntag Verſchiedene größere Straßenradrennen ſtanden auf dem Sonntagprogramm. Neckar(Weſting) ge⸗ wann im Endſpurt Rund um Dresden über 235 Km. in:11,35 Stunden gegen Hanke⸗Dresden. Weitere 16 Mann fanden ſich in der Spitzengruppe, die ſich jedoch nicht weiter durchſetzen konnten. Den Großen Preis von Magdeburg über 165 Km. holte ſich der B⸗Fahrer Kolbe⸗Berlin in:48,20 Stunden vor dem drei Minuten ſpäter ein⸗ treffenden erſten A⸗Fahrer Michaelis Magdeburg und ſeinen Landsmann Kempf. Der Frankfurter Gaumeiſter über 10 Km., Oeſterreich, ſiegte im Endſpurt in:47,33 Stun⸗ den auf der 110 Km. langen Fernfahrt„Quer durch den Speſſart“. Eſſer-Aachen und Rogler⸗ Frankfurt waren die nächſten im Ziel. Ueber 130 Km. führte das BDR.⸗Rennen„Rund um den Meißner“. Goßmann⸗Kaſſel gewann im Endſpurt in:05 Stunden knapp vor Biſchoff⸗ Kaſſel und Kidziora⸗Oppeln. Erfolge Mannnheimer Ruderer Bei der erſten Regatta des Süd d. Ruder⸗ Verbandes Frankfurt a. M. errang der Waſſer⸗ ſportverein„Vorwärts“ Mannheim bei ſtor⸗ ker Konkurrenz folgende 10 Siege: 1. Begrüßungs⸗Vierer, 2. Anfänger⸗Vierer, 3. Gerbermühl⸗Vierer, 4. H. Jung⸗ mann⸗Vierer, 1. Lauf, 5. II. Jungmann⸗Vierer, 2. Lauf, 6. J. Jungmann⸗Vierer, 7. I. Senior⸗Vierer, 8. II. Senior⸗ Vierer, 9. Junior⸗Vierer, 10. Großer Achter. Mannheimer Keglerverband Der Mannheimer Keglerverband, der ſich aus 25 Män⸗ nerklubs und zwei Frauenklubs zuſammenſetzt, begeht am 2. und 3. Auguſt ſeine Bannerwethe mit Feſtzug durch die Stadt. Gleichzeitig wird mit dieſer Feier eine großzügige Sportwoche verbunden. Daß der vom Mannheimer Verband geſtiftete und bisher zweimal errungene Wander⸗ preis heiß umſtritten werden wird, liegt auf der Hand, da die auswärtigen Verbände alles daran ſetzen werden, dieſe Trophäe zu erringen. Der Mannheimer Keglerver⸗ band ſtiftet wieder zu den Kämpfen einen herrlichen Po⸗ kal für Verbandsklubs, ebenſo ſteht ein von privater Seite geſtifteter Pokal für Nichtverbandsklubs zur Verfügung. Die prominenten Sportgrößen der Deutſchen Kegler ſind nach hier eingeladen; es ſteht zu hoffen, daß der Deutſche Meiſter auf Aſphalt 1929⸗1930 anläßlich der Feſttage nach hier kommen wird. Die Vorarbeiten zum Feſte ſind in vollem Gange. Tennis⸗Auftakt in Wimbledon Kuhlmann ſchlägt Brugnon Bei herrlichſtem Sommerwetter begannen am Montag in Wimbledon die Kämpfe um All⸗Englands Tennis. meiſterſchaften. Insgeſamt hatten 25 Nationen ihre Ver⸗ treter entſondt. Der Auftakt der Kämpfe war ein Ereignis, an dem die ganze engliſche Tenniswelt großes Intereſſe nahm. Bereits ſeit Wochen und Monaten waren ſämtliche Korten ausverkauft. Den Eröffnungskampf beſtritten der ameritaniſche Davisſpieler Alliſon und der auſtraliſche Meiſter Moo n. Mit 621,:9,:3 blieb der Amerikaner leichter Sieger. Auch die deutſchen Teilnehmer konnten bereits am er⸗ ſten Tage zum Teil überraſchende Erfolge erzielen. Dazu gehört) vor allen Dingen der Stieg, den der Rheinländer Kuhlmann gegen den Vierten der franzöſiſchen Rang⸗ liſte, Brugnon, erzielen konnte. Einen leichten Sieg 5 hatte auch Kleinſchroth zu buchen, der den Engländer Harriſſon ohne ſonderliche Mühe ausſchalten konnte. Prenn fertigte den Engländer Fameſon in einem Dreiſatzkampf mit:7,:0,:1 ab. Die weiteren Ergebniſſe des erſten Tages waren: Craw⸗ ford(Auſtralien)— Malecek(Tſchechei):0, 623, 876, Men⸗ 15(Prag)— Rydall(Englond):6, 63,:1, 62, 0 Neuſeeland)— Gaslini(Italien):3,:1,:1, Nutha (England)— Fyeee(Indien) 614,:6,:4,:2. Tvageshalesicles Dienstag, den 24. Juni Nationaltheater:„Violetta“(La Traviata), 19.30 Uhr. i„Apollo“:„Das Land des Lächelns“, 20,18 hr. e e„Libelle“: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Ka⸗ 4 re Volkshochſchule: Kammermuſikſtunde(Rehberg, Heſſe⸗Sinz⸗ heimer, 5 in der Harmonie D 2, 6, 20,18 Uhr. iedrichspark: Konzert 20,30 Uhr. ichtſpiele: Alhambra:„Es gibt eine Frau, die dich niemals vergißt“.— Schauburg:„Im Schatten von Paris“.— Capitol:„Einmal um Mitternacht“. Scala:„Die Opiumſchmuggler von Montana“, Roxy⸗ Theater:„Gaukler“. Uni⸗ nerſum;„Am Rande der Sohara“. Gloria⸗ Pola ſt: rdun“. Palaſt⸗ Theater:„Die letzte Kompagnie“. Sehensmürdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—16 uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom———— bis zum Empire“.— Muſeum für Natur und Bölker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—18 Uhr und nachm. von 18—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Harmonie D 2, 67 Ausſtellung„Die deutſche Front“, geöffnet von 1422 Uhr. — Planetarium: 15 Uhr ſichtigung. Schluß des redaktioneflen Teils Schöne weiße Zähne.„Auch ich möchte nicht verfehlen, Ihnen 5 größte Anerkennung und ben ufeben bel über die „Chlorodont⸗Zahnpaſte“ zu übermſtteln. Ich gebrauche „Chlorodont“ ſchon ſeit Jahren und ich werde ob meiner ſchönen weißen Zähne oft beneidet, die ich lezten Endes mur durch den täglichen Gebrauch Ihrer„Thlorodont⸗Zahnpaſte Wet habe.“ C. Reichelt, Scher Amt Niemburg, Saalkreis, Chlorodont: Fa hure 60 Pf. und 1 Mk., Zahnbürſten, Mundwaſſer 1 Ml. i höchſter Qualität. In allen Chlorodont⸗Verkaufsſtellen zu haben. — Chefredakteur: Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: J. V. Franz Kircher Son und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteſl: Kurt Ehmer„ Gert und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— e Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zelkung G. m. b.., Manndeim. R 1, 486 Für unverlangte Beitrüge keine Gewähr— Rückſenbung erfolgt nur bei Rückporta Geſchäftliche Mitteilungen * Crepette, das neue Handarbeitsmaterial. In den Ta⸗ gen vom 23. bis 28. Juni iſt die Spezialiſtin für Fleiſcher Crepette im Warenhaus Schmoller am Paradeplatz und führt Ihnen koſtenlos in leicht ſaßlicher Weiſe vor, wie Sie ſich ohne viel Geld die entzückendſten Mode⸗ und Gebrauchs⸗ gegenſtände ſelbſt herſtellen können. 8 204 — verhindert Zahnsteinansatz, Lockerwerden der Zühne, spritzt nicht und ist hochkonr en. triert, daher sparsamer. Eine Tube reicht à Mal solange,— diele Zahnärzit bezeichnen BIO N- ULTRA als bestes Zahnpflegemittel 4 ( r lle 4 8 . 5 Dienstag, 24. Juni 1930 der Neuen Mannheimer Zeitung ELS- n WIRTSCHAFTS-ZHTTU NG Mittag-Ausgabe Nr. 284 Gläubiger-Berſammlung der Mannheimer Gewerbobank Um die Frage: Konkurs, Liquidation oder Vergleich? So wünſchenswert es iſt, daß über alle Vorgänge und Vorſülle, die die Inſolvenz der Mannheimer Gewerbebank vorſchlechterten und die Abwicklung des Vergleiches ver⸗ zögerten, vollkommene Klarheit geſchaffen wird,— in der immer erneuten Abhaltung von Gläubigerverſammlungen lediglich zur„Information“ können wir nicht das Mittel erblicken, um jene Klarheit zu erzielen, vor allen Dingen aber nicht, um das Intereſſe der Gläubiger an ihrer eige⸗ nen ⸗Sache wachzuhalten. Es iſt eine bekannte Erſcheinung der letzten Zeit, daß der Gläubiger ſehr bald reſigniert. Wie ſehr, das zeigte, nachdem bereits vorige Woche eine „wilde“ Gläubigerverſammlung abgehalten wurde, der Beſuch der geſtrigen offiziellen Verſammlung. Von den rund 1200 Gläubigern, die an der Durchführung des Ver⸗ gleiches intereſſiert ſind, waren nur knapp 350 anweſend und trotz der offenkundigen Unzufriedenheit mit dem Ver⸗ gleichsvorſchlag der Verwaltung, blieb der Verlauf der Verſammlung— abgeſehen von einigen kleinen vorübte⸗ gehenden Wellenſchlägen— verhältnismäßig ruhig. Außerdem erſcheint uns der Aufwand einer breiein⸗ halbſtündigen Verhandlung in keinem Verhältnis zu dem vorausgeſehenen Ergebnis zu ſtehen, das lediglich durch eine informatoriſche Abſtimmung der anweſen⸗ den Gläubiger feſtſtellte, daß deren übergroße Mehrheit nicht mit dem Vergleichs vorſchlag der Ver⸗ waltung ein verſtanden iſt und zu der bereits be⸗ ſtehenden Gläubigerkommiſſton, die nach den Ausführun⸗ gen einiger Redner nicht mehr ganz das Vertrauen der Gläubiger beſitze, eine neue Kommiſſion hinzu⸗ wählte. Dieſe neue Kommiſſion ſoll in Gemeinſchaft mit der Verwaltung und der alten Gläubigerkommiſſion ver⸗ ſuchen, in ehrenamtlicher Tätigkeit die Möglichkeiten eines anderen Vergleiches zu prüfen und einer erneuten Gläubigerverſammlung, die dann nicht erſt in letzter Minute wie geſtern zu einer offtziellen geſtempelt zu werden braucht, Bericht zu erſtatten habe. Betrachtet man das Ergebnis der dreieinhalbſtündigen Ausſprache etwas näher, dann hat dieſe informatoriſche Ver⸗ ſammlung im Grunde nichts weſentlich Neues gebracht, mit Ausnahme der teilweiſe entſchieden geäußerten For⸗ derung nach einem Konkurs, die dann im Laufe der Debatte ſich mehr noch in eine ſolche nach einem Liqui⸗ dations⸗Vergleich des Unternehmens wandelte. Daß es ſich auch bei dem Vergleich der Verwaltung letztlich um einen Liquidationsvergleich handelt, nur um keinen for⸗ mellen, wurde u. a. von Aufſichtsratsmitglied RA. Meier, der noch das meiſte an ſachlicher Aufklärung in ber geſtrigen Verſammlung beitrug, zugegeben, während die anweſende Verwaltung ſich vollkommen zurückhielt. Von Intereſſe ſind einige Mitteilungen des RA. Hartmann, der nochmals den bekannten Ablauf des ſeitherigen Vergleichs verfahrens ſchil⸗ derte, dabei aber mitteilte, daß die Gläubigerkommiſſion und Verwaltung ſehr bald erkannt haben, daß die dem alten Vergleich zugrundeliegende Bilanz und die ſonſtigen Vorausſetzungen des Vergleichs nicht z u⸗ treffend waren. Dem wurde dann im Laufe der Debatte entgegengehal⸗ ten, warum dann die Gläubigerkommiſſion aus dieſer Tat⸗ ſache f. Zt. nicht die entſprechenden Schlußfolgerungen ge⸗ zogen habe und warum die Verſendung des bewußten Rund⸗ ſchreibens im Febtuar dieſes Jahres mit ſeinem unbegrün⸗ deten Optimismus nicht verhindert wurde. Schon im De⸗ zember ſei es für die Gläubigerkommiſſion und Verwaltung Har geweſen, daß die Debitorenpoſten bis zu 75 v. H. ver⸗ loren waren, daß alſo ſchon Anfang dieſes Jahres eine neue Gläubigerverſammlung notwendig geweſen wäre. Man warf u. a. der Verwaltung mangelnde Energie gegenttber den Schuldnern vor, bezweifelte die Richtigkeit der Bilanz für 1929 und forderte, falls es überhaupt zu einem Vergleich kommen ſollte, beſttmmtere Angaben und be⸗ ſtimmtere Garantien. Von RA. Meier wurde dem entgegengehalten, daß von Verwaltung und Gläubigerkom⸗ miſſion im Intereſſe der Gläubiger und der Genoſſen alles stan wurde, was zu tun war, daß aber im Hinblick auf die eſonders ſchwierigen Verhältniſſe größte Rückſicht auf die Verhältniſſe des einzelnen genommen werden mußte, was auch ein neuer Gläubigerausſchuß tun werden müſſe. Von Garantien der Preußenkaſſe uſw. zu ſprechen ſeien Utopien. e ſpitzte ſich die Frage auf die Unterſuchung der 115 und Nachteile eines Konkurſes, eines offiziellen Liqui⸗ daktonsvergleiches oder einer ſtillen Liquidation zu, mit dem Ergebnis— ſo iſt jedenfalls unſer Eindruck— daß die Mehrheit der an weſenden Gläubiger auf jeden Falleinem Vergleich den Vorzug gibt, wo⸗ bei es von den Verhandlungen des neuen Gläubigeraus⸗ ſchuſſes— in den als Genoſſengläubiger die Herren Feſen⸗ becker und Goldſtein, als reine Gläubigervertreter die Herren Müller und Witte und als Juriſt Dr. Gei⸗ ſinger, ſowie als Erſatzmann Herr Roſenzweig ge⸗ wählt wurden— abhängen wird, welcher Vergleich, ob ſtil⸗ ler oder offizieller, gewählt werden wird. Von Intereſſe iſt noch die Mitteilung von RA. Hartmann, daß heute ſchon bis auf einen kleinen Bruchteil die Mehrzahl der Gläubiger dem neuen Vergleiche ihre Zuſtimmung erteilt habe, was natſtrlich nach dem Verlauf der Verſammlung eine Korrek⸗ tur erfahren kann, da bis zur Erklärungsfriſt bereits ge⸗ gebene Zuſtimmungserklärungen jederzeit rückgängig ge⸗ macht werden können. Die Situation iſt jetzt die, daß man wohl mit einem Vergleich rechnen kann, ſchwerlich aber mit einem Wiederaufleben des Inſtitutes in ſeiner heuti⸗ gen Form, es ſei denn, daß ſich die wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe und damit die Lage der Schuldner des Inſtitutes ſehr erheblich beſſere, wofür aber leider im Augenblick keinerlei Vorausſetzungen gegeben ſind. Ob die Preußenkaſſe und der Unterbadiſche Genoſſenſchaftsverband ſich doch noch bereit finden werden, in irgend einer Weiſe einzuſpringen, ſteht mehr als in Frage, ſodaß eben doch die Wahrſcheinlichkeit einer Liquidation größer iſt, als die eines Wiederauflebens der Bank. Vofroit die Wirtithaft von ſtaatlicher Bevormundung Jahresverſammlung der badiſch⸗pfälziſchen Metallinduſtriellen An der diesjährigen 31. Johresverſammlung des Ver⸗ bandes der Metallinduſtriellen Badens, der Pfalz und angrenzender Induſtrie⸗ bezirke e. V. nahmen zahlreiche Vertreter der 5 Be⸗ zirksgruppen teil. Der erſte Vorſitzende, Direktor Dipl.⸗ Ing. C. Abelt wies in einer kurzen Anſprache auf die außerordentliche Notloge unſerer Zeit hin, die er als eine lo⸗ giſche Folge unſerer Fin anz⸗ und Sozial⸗ politik bezeichnete und die an die Tätigkeit des Ver⸗ bondes erhebliche Anforderungen ſtellte. Sie zu erfüllen im Intereſſe einer Förderung der Wirtſchaft fei eine der erſten Aufgaben des Verbandes. Den Geſchäftsbericht erſtattete der Hauptgeſchäftsführer, Herr Dr. van der Borght, der in einem längeren Vortrage die Entwicklung der wirtſchaftlichen Lage Deutſch⸗ lands und insbeſondere der Metallinduſtrie Ba⸗ dens darlegte, die zu der jetzt beſtehenden Kriſe geführt haben. Beſonders eingehend behandelte er die heute für die Induſtrie im Vordergrund des Intereſſes ſtehende Lohnfrage und im Zufammenhang hiermit die Frage einer Preis⸗ und Lohnſenkung. Für die geſamte Induſtrie und beſonders für die Exportin duſtrie ſei die Frage einer Senkung der Geſtehungskoſten von der Lohnſeite her brennend geworden. Die heutige Lage erfordere öͤringend eine Umſtel⸗ lung unſerer Sozial⸗ und Wirtſchafts⸗ politik, und nur eine rechtzeitige im Ein verſtänd⸗ nis zwiſchen Arbeitnehmer und Arbeit⸗ geber erfolgende Korrektur ſolcher Lohnſätze, die ſich in Zeiten ſinkender Konjunktur als überhöht herausſtellten, könne der darnicderliegenden Wirtſchaft rechtzeitig neue Auftriebskräfte vermitteln, allerdings in Verbindung mit einer allgemeinen Selbſtkoſten⸗ und Preisſenkung. Berückſichtige man die Tatſache, daß die Geſamtmehr⸗ be laſtung der deutſchen Wirtſchaft im Jahre 1929 allein nicht weniger als 17 Milliarden/ gegenüber dem Jahre 1926 aus mache, ſo ſet dies doch eine Zahl, die zu denken gebe. Mit allem Nachdruck forderte er daher, die Ent⸗ wicklung der Wirtſchaft frei zu machen von der ſtaatlichen Bevormundung und ſie freier und ungehinderter ſich auswirken zu laſſen als bisher. Die Ausführungen fanden ungeteilten Beifall und die lebhefte Zuſtimmung der Verſommlung. —,,!!!!!!̃⅛.-PlTPT?Tx7xk ꝰꝰꝰꝰ pp ˙·¹˙.äiU. ⁵⅛7igq9;i.??... Aebergang zum 7,5 proz. Golopfanobrieftyn Nachdem lange Zeit hindurch Erörterungen über die Frage des Ueberganges der Hypothekenbanken vom Sproz. zum 7proz. Pfandbrieftyp gepflogen worden ſind, ohne daß man bisher zu einem poſitiven Beſchluß gekommen war, ergreift die Preußiſche Central⸗Bodenkredit⸗ und Pfandbriefbank AG. nunmehr die Initiative zu einer halbprozentigen Herabſetzung des Nominalzins⸗ fußes neuer Pfandbriefſerien. Dieſes Beiſpiel iſt im In⸗ tereſſe einer Verbilligung des Realkredits erfréulich, dient es doch zweifellos als Wegbereiter für den all⸗ gemeinen Uebergang der Hypothekenban⸗ banken zu niedriger verzinslichen Gol d⸗ pfandbriefſerienz allerdings bleibt hier die Frage des Ausmaßes( oder 1proz. Senkung) inſofern zunächſt noch offen, als ſie nicht nur von dem Kursſtande der eige⸗ nen Goldpfandhriefe, ſondern entſcheidend u. a auch von der (bisher weniger günſtigen) Kursentwicklung der Kommu⸗ nal⸗ und Stadtanleihen heeinflußt wird. Herabſetzung des Nominalzinsfußes neuer Goldpfandbriefſerien und Ver⸗ billigung des Hypothekenkredits fügen ſich durchaus in ben Rahmen des vorſtehend wiedergegebenen Zinsſenkungsbe⸗ ſchluſſes der Spitzenverbände des Kreditgewerbes ein. Bei den neuen 7,5proz. Gold⸗Hypotheken⸗Pfandbriefen der Preußiſchen Central⸗Bodenkredit⸗ und Pfandbriefbank Ach. handelt es ſich um einen Betrag von 20 Mill. A, der zum Kurſe von 98 v. H in der Zeit vom 24. Junt bis zum 14. Juli zur Zeichnung aufgelegt wird. Die Gold⸗ pfandbriefe ſind unkündbar bis 1. Oktober 1935 und müſſen bis ſpäteſtens 1969 getilgt ſein. Die Börſenzulaſſung dieſer 7, 5proz. Gold⸗Hypotheken⸗ Pfandbriefe(Emiſſion 1) wird be⸗ antragt werden— Gleichzeitig wird den Beſitzern der zum 1. Juli gekündigten 10pro. Gold⸗Hypotheken⸗ Pfandbriefe Emiſſion 37 der Preußiſchen Pfandbrief⸗Bank ein Umtauſch in die 7,5 proz. Gold⸗Hypotheken⸗Pfandbriefe Emiſſion L angeboten, wobei bieſe mit 97,5 v.., alſo, v. H. Unter⸗ zeichnungskurs berechnet werden. Demgemäß werden für Schluß der„Achema“ Ein voller Erfolg— Ueber 40 000 Beſucher— Nächſte„Achema“ in Leipzig oder Dresden sp. Frankfurt a.., 28. Juni.(Eigenb.) Die nach 12tägiger Dauer heute zu Ende gegangene „Achema“, die Jubtläums⸗Ausſtellung für Chemiſches Aßppavateweſen, hat, trotz der allgemeinen Ungunſt der Zeit, für alle Beteiligten einen vollen Erfolg gebracht, insbeſon⸗ dexe wird auch ſeitens ber anſehnlichen badiſchen und würt ⸗ tembergiſchen Ausſtellerſchaft volle Zufriedenheit geäußert. Zu der Beſprechung der badiſchen Beteiligung auf der Achema iſt als weſentlich noch nachzutragen einmal die Aus⸗ ſtekung ber bekannten Foſeph Vögele AG. Mannheim und die der Deutſchen Steinzeugwarenfabrik riebrichsfeld i. B. Neben einer Walzenreibmaſchine für die Farben⸗, Sei⸗ ſen⸗ und Schokolade⸗Fabrikation, ſowie einer hybrauliſchen Handpreſſe für Laboratoriumszwecke zeigt die Joſeph Vögele Ach. vorwiegend Erzeugniſſe ihrer Abteilung Grgßapparatebau, in der als Spezialität hochſäure⸗ beſtändig emaillierte, gußeiſerne Appa⸗ rate und Gefäßealler Art für die chemiſche, phar⸗ mazeutiſche, Nahrungs⸗ und Genußmittel⸗Induſtrie her⸗ geſtent werden. Die Verwendung derartiger Apparaturen iſt füt viele chemiſche Prozeſſe unentbehrlich und auch in der Nahrungs⸗ mittel⸗Induſtrie finden die emaillierten Apparaturen in⸗ folge ihrer glatten, hellen Oberfläche und der leichten Rei⸗ nigungs möglichkeit, wodurch ſchädliche Zerſetzungen des In⸗ hafts oder deſſen Färbung vermieden werden, von Jahr zu Jahr vermehrten Eingang. Die Deutſche Steinzeugwaren⸗ Fabrik Friedrichsfeld/ Baden, ſtellt eine Reihe von Erzeug⸗ niſſen aus, die das beſondere Intereſſe weiter Verbraucher⸗ kreiſe finden. Der jüngſte Fortſchritt des Steinzeug⸗Maſchinenbaues iſt der bis jetzt größte Steinzeug⸗Exhauſtor der Welt, der bei 1000 Uu. Min. 480 Ebm.) Min. ſaure Gaſe för- dert. Ein derartiger Exhauſtor ſteht in einer chemiſchen Fa⸗ brik im Dauerbetrieb. Ferner ſet hingewieſen auf die topfbüchsloſen Kreiſelpumpen aus ſäure⸗ beſtändigem Steinzeug DRP. Nach jahrelangen Bemühun⸗ gen iſt es gelungen, ſolche dichtarbeitende und im Stillſtand dichte ſtopfbüchsloſe Kreifelpumpen herzuſtellen. Wie bei den Exhauſtoren, hat auch bei den Kreiſelpumpen die Leiſtung in den letzten Jahren eine bedeutende Steigerung erfahren. Beſondere Beachtung verdient auch die ſelbſtanſau⸗ gende Kreiſelpumpe DR., die ohne Fußventil in der Saugleitung arbeitet. Zur Berieſelung von Türmen werden große Hebergefäße im Betrieb gezeigt, die imſtande ſind, in etwa 15 Sekunden 1000 Liter Flüſſigkett auszuwerfen. In Verbindung mit dem patentierten Turm- berieſelungs⸗Apparat„Effektor“ oder einem Brauſekopf läßt ſich die Flüſſigkeit periodiſch gleichmäßig über den Turm⸗ querſchnitt verteilen. Derartige Apparaturen haben ins⸗ beſondere in der Salpeterſäure⸗Induſtrie Verwendung ge⸗ funden. Ferner ſei von dem ſehenswerten Stand noch er⸗ wähnt bie Transport⸗ bezw. Lagerflaſche von 6000 Liter Inhalt, die zur Aufbewahrung von Säuren und ätzenden Flüſſigkeiten jeder Art verwendet wird, u. Ak ku⸗ mulatorenkaſten, die ſtatt der bisher verwendeten bleiausgeſchlagenen Holzkäſten, ſich für ortsfeſte(ſtationäre) Anlagen ausgezeichnet bewährt haben und von unbegrenzter Lebensdauer ſind. Die Beſucherzahl der Ausſtellung von über 40000 Perſonen muß in anbetracht deſſen, daß es ſich um eine reine Fachausſtellung handelte, als außerordentlich be⸗ zeichnet werden. Bekanntlich waren 15 ausländiſche Regie⸗ rungen vertreten, 18 in⸗ und ausländiſche Handelskammern uſw. Trotzdem es ſich eigentlich um eine reine Ausſtellung handelte, war auch die geſchäftliche Nachfrage ſehr rege und es wurden erhebliche Umſätze getätigt. Die nächſte Achema findet voraus ſichtlich wieder in drei Jahren ſtatt. Die für den gleichen Zeitpunkt in Frage kommende Jahresverſammlung des Vereins Deutſcher Chemiker iſt für Wien vorgeſehen, die Achema dürfte jedenfalls in Leipzig oder Dresden ſtattfinden. Entſcheidend wird die Platzfrage ſein, da zur Aufſſtellung der ſchweren Maſchinen feſte Ausſtellungsgebäude notwendig ſind. Ein gutes Braunkohlenjahr Der Rheiniſche Braunkohlenbergbau kann nach dem Ge⸗ ſchäftsbericht des Rheiniſchen Braunkohlenſyndikats für das am 31. März abgelaufene Geſchäftsfahr 1929/0 auf ein Jahr der Aufwürtsentwicklung zurückblicken. Kohlenförde⸗ rung und Brikettherſtellung ſind weiterhin geſtiegen, bis dann allerdings zu Anfang des Jahres 1930 ein plötzlich eintretender Rückgang in den Beſtellungen eine empfind⸗ liche Abſatzſtockung verurſachte. Die Kohlenförderung be⸗ trug im Berichtsjahre 52,34 Mill. To. gegenüber einer Förderung von 49,29 Mill. To. t. V. und zeigte mithin eine Steigerung von 3,04 Mill. To. gleich 6,18 Proz. Auch die Brikettherſtellung erhöhte ſich von 11/45 auf 12,01 Mill. To., alſo um 0,56 Mill. To. gleich 4,2 Prozent. Der Ab⸗ ſatz an Rohbraunkohle erfuhr im Berichtsjahr eine Stei⸗ gerung um 1,16 von 11,84 auf 13,0 Mill. To., mithin um .81 v. H. Der Brikettabſatz hat eine Steigerung von 11,4 auf 11/7 Mill. To. erfahren. * Preisermäßigung für Feinbleche. Die Süd dent ſ che Etſenzentrale Mannheim hat die Zonengrund⸗ preiſe für Feinbleche um 90 Pfg. je 100 Kilo ermäßigt. 2% v. H. Kursunterſchied und für die 10proz. bezw. 7½4⸗ proz. Vierteljahreszinſen 696 v. H. auf je 100 4 bar aus⸗ gezahlt. * Südweſtdeutſche Bank— Gebr. Gutbrod Gmbh. Die Südweſtdeutſche Bank AG. in Liquidation, Frankfurt a. M. hatte bekannklich aus einem der Gebrüder Gutbrod Gmb.., Frankfurt a. M. von der Landesgewerbebank für Südweſtdeutſchland, Zweigniederlaſſung Frankfurt g.., gewährten Kredit von 93 500 Lſtr. nebſt 10 v. H. Zinſen ab 1. Juli 1020 wegen eines Teilbetrages der Forderung die auf die Südweſtbans übergegangen war, in Höhe von 10000„gegendie Gebr. Gutbrod Gmb. Klage erhoben. Die 6. Kammer für Hondelsſochen des Land⸗ gerichtes in Frankfurt a. M. hat die GmbH. zur Zab⸗ kung des Betrages nebſt 10 v. H. Zinſen ab 1. Juli 1920 verurteilt.— Es handelt ſich hier um einen der Prozeſſe, die zwiſchen der Südweſtbank und der Gebr. Gutbrod GmbH. ſchweben. Die Schadenerſatzforderung der Gmb. gegen die Südweſtbank in Höhe von mehreren Mil⸗ lionen iſt bekanntlich vom Gericht nicht anerkannt worden. * Bayeriſche Rückverſicherungsbank AG., München. Der Ah. ſchläßt vor dus einem Gewinn von 494 531„ für das Geſchäftsjahr 1029(i. V. 483 106), wie ſeit mehreren Jah⸗ ren du. H. Dividende 550 0% begaben wen 16001000 Mark(25 v. H. von 6 000 1] zu zahlen. Hermes Krebitverſicherungsbank AG. Die o. HV. der Hermes Kreditverſicherungsbank AG. in Berlin beſchloß, für 1929 aus einem Reingewinn von 419 984(425 523)„ eine Dividende von wieder 12 v. H. zu verteilen. Die im Berichtsjahr erzielte Prämienein⸗ nahme belief ſich auf 16,88(14,37) Mill. /, wovon 12,30 Mill.„ zur Rückverſicherung verwendet wurden. An Prä⸗ mienüberträgen wurden für eigene Rechnung 2,04(1,80) Mill./ erzielt. 3,29(2,50) Mill.„ wurden für Schäden für eigene Rechnung verausgabt und 2,22 Mill.„ für ſchwebende Schulden reſerviert. Wie mitgeteilt wurde, habe ſich in den Inſolvenzziffern in den erſten Monaten des laufenden Jahres eine weitere Steigerung gezeigt. Allerdings ſei ſeit einigen Wochen ein langſames Abſinken der beim Jahresſchluß angemeldeten Inſolvenzverluſte zu beobachten. Ob dies auf eine allmähliche Beſſerung, ins⸗ beſondere auf die zuerſt von der Kriſe erfaßte Konſum⸗ branche, ſchließen laſſe, ſei angeſichts der kurzen Beob⸗ achtungszeit noch nicht klar erſichtlich. *„Kronprinz“ AG. für Metallinduſtrie zu Ohligs (Rhld.) Die Geſellſchaft. die i. V. noch aus einem Rein⸗ gewinn von 552 847, 5 v. H. Dividende verteilen konnte, ſchließt das Geſchäftsjahr 1929 unter Berückſichtigung eines Gewinnvortrages von 60 215/ mit einem Verluſt von 856 204„ ab, der aus der mit 1186 956 l dotierten Re⸗ ſerve gedeckt werden ſoll. Das Ergebnis wurde durch die ſtändig zurückgehende Aufnahmefähigkeit des Inlandsmark⸗ tes beeinträchtigt. Hinzu kam insbeſondere das Darnieder⸗ liegen der Fahrradinduſtrie Die Verringeung der Nach⸗ frage brachte eine weitere Verſchärfung der Wettbewerbs⸗ verhältniſſe, die die ſchon unzureichenden Preiſe noch wetter „ Der Auslandsabſatz konnte weiter gehoben werden. * Frankfurter Armaturenfabrik AG., Frankfurt a. M. Der A. beſchloß, von der Verteilung einer Dividende auf das AK. von 400 000 4 abzuſehen(1. V. 4 v..). kung des Habenzinſes Voſtrebungen zur Senkung des allgemeinen Zinsniveaus Zwiſchen den Spitzenverbänden der Banken, Sparkaſſen und Genoſſenſchaften fand heute eine erneute Beſprechung ſtatt, in deren Mittelpunkt die gemeinſamen Beſtrebungen des Krebitgewerbes ſtanden, im Intereſſe der För⸗ derung der Probuktion in Induſtrie, Gewerbe und Land⸗ wirtſchaft eine Senkung des allgemeinen Zins niveaus zu erreichen. Es beſtand Einigkeit darüber, daß zu dieſem Zwecke alles getan werden ſoll, um die Ka⸗ pital bildung zu fürdern, und es wurde in dieſem Zuſammenhange lebhaft bedauert, daß durch die Nicht⸗ berückfichttgung des wiederholten Verlangens der Verbände auf Wiederherſtellung des Bank⸗ geheimniſſes der Kapitalflucht weiter Vor⸗ ſchubgeleiſtet worden iſt. Man war ſich des ferneren darüber einig, daß eine Senkung des Sollzinſes eine Sen⸗ im kurzfriſtigen wie im langfriſtigen Einlagegeſchüäft zur weſentlichen Voraus⸗ ſetzung hat. Die Verbände ſtreben deshalb eine Ergän⸗ zung des zwiſchen ihnen beſtehenden Wettbewerbs ⸗ abkommens an, wodurch wirkſamer als bisher einer gegenſeitigen Ueberbietung in der Zinsreklame entgegen⸗ gewirkt werden kann, über deren zinsverteuernde Wirkung alle Anweſenden einig waren. Durch Zuſammen⸗ arbeit der örtlichen Verbände der betefligten Gruppen ſoll in einer den örtlichen Verhältniſſen angepaß⸗ ten Weiſe auf die Verwirklichung dieſes Zieles hingewirkt werden. Amwanolung der B. E. W. in eine AG. 120 Mill. J AK. und 100 Mill./ Anleihemittel Am 24. Juni findet ſowohl die AR.⸗Sitzung wie auch die HV. der Vereinigten Elektrizitätswerke Weſtfalen zu Dortmund ſtatt. Ueber die Form, in der die finanzielle Konſolidierung der ſchwebenden Verbindlichketiten erfolgen ſoll, erfahren wir von maßgebender Seite: Der AR. wird die Umwandlung der VEW. in eine A G. vorſchla⸗ gen, wobei das bisher 75 Mill./ betragende Stammkapi⸗ tal, auf das aber 16 Mill./ noch nicht einbezahlt find, in ein A K. von 60 Mill.„ umgewandelt wird. Gleich⸗ zeitig wird vorgeſchlagen, das AK. um 60 Mi ll. A auf 120 Mill. 4 zu erhöhen. Die neuen Aktien werden in der Geſamtheit treuhänderiſch von einem Konſor⸗ tium unter Führung der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft übernommen. Sie werden inſofern den Charakter von VA. tragen, als ſie mit einer Gewinnbevorrechtung von 6,5 v. H. jährlich aus⸗ geſtattet ſein ſollen. Das Konſortium ſeinerſeits hat den VEW. ein ſofort zu gewährendes Schuldſcheindar⸗ lehen in Höhe von 66 Mill./ zu 6,5 v. H. ver⸗ zinslich mit einem Emiſſionskurs von 92 v. H. zugeſagt. Dieſes Schuldſcheindarlehen kann am 1. Juni 1934 mit ſechsmonatiger Friſt gekündigt werden. Von dieſem Zeit⸗ punkt ab erhält das Konſortium die Ermächtigung, die neu übernommenen Aktien zu verwerten. Das amerika⸗ niſche Anleihekonſortium hat ſich darüber hin⸗ aus bereit erklärt, zur Durchführung der Umwandlung in eine AG. einen neuen Anleiheabſchnitt von 10 Mill. Dollar aufzulegen, ſo daß den Vereinigten Elektrizitätswerken Weſtfalen gleichfalls in Kürze rund 100 Mill.& neue langfriſtige Mittel zufließen. Für den Fall, daß die VEwW. fünf Jahre hindurch mindeſtens 8 v. H. Divibende verteilen, wird der VBA.⸗Charakter der neu emittierten Aktien in Fortfall kommen. 55 e 3 U * Badiſche Sauerſtoff⸗Induſtrie AG. Raſtatt. Dieſe Ge⸗ ſellſchaft(AK. 100 000 /) erzielte bei einem Betriebsüber⸗ ſchuß von 144 107/ und 89 802, Unkoſten und 10797 4 Steuern nach W 844/ Abſchreibungen einen Reingewinn von 8177„/, der ſich durch den Gewinnvortrag von 1928 von 9751& auf 17 828/ erhöht. * Lignoſe AG., Berlin. Der Act. beſchloß, die Vertei⸗ lung einer Dividende von wieder 8 w. H. vorzuſchlagen. 2 5 laufende Jahr nimmt eine weiter normale Entwick⸗ ung. * Dividenbenausfall bei der Allgemeinen Bangeſellſchaft Lenz u. Co., Berlin. In der AR.⸗Sitzung wurde be⸗ ſchloſſen, der GV. am 17. Juli vorzuſchlagen, für das Jahr 1929 von der Verteilung einer Dividende Abſtand zu neh⸗ men. Der inländiſche Gewinn iſt im abgelaufenen Jahr hinter dem des Vorfahrs zurückgeblieben, hätte aber im⸗ merhin zur Ausſchüttung einer dem Vorjahre(11 v..) gegenüber etwas ermäßigten Dividende ausgereicht, wenn nicht einige nunmehr beendete Bauten in der Türkei ſich ſo verluſtreich entwickelt hätten, daß dadurch der inländiſche Gewinn nahezu aufgezehrt wurde. Im Jahre 1930 arbeitet die Geſellſchaft bei gutem Auftragsbeſtand bisher durchaus befriedigend. Rudolf Karſtadt A. in Hamburg— 92 Mill.„ Um⸗ ſatz im 1. Vierteljahr 1930⸗31. Wie die Verwaltung mitteilt, haben die Umſätze in den geſamten Detailgeſchäften im 1. Bierteljahr des Gez. 1930⸗31, d. h. vom 1. Februar bis 30. April, 92 206 875„ betragen. Der Umfatz der Verkaufs- häuſer im ganzen GJ. 1929-80 beltef ſich auf 927,85 Mill. 4. * Wieder 10 n. H. Dividende bei dem Alsberg⸗Eteg⸗ Konzern Ac. in Köln. Dieſe Textil⸗Konzerngeſellſchaft wird für das Geſchäftsjahr 1929 eine Dividende von wieder 10 v. H. auf das Aktienkapital von 550 000/ verteilen. Deviſenmarkt Im keutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New Dork. 485,90 Schweiz„ 25,07 Stockholm 18.09 Jer 12 Hefen: 1200 Made. 4 Brüſſel. 34,92 Dslo.. 13,15 Dollar geg. Rm. 4,19 Malland„ 92,75 Kopenhagen 16.15 Pfunde„„ 20.88 Die Einigung Hammerſen-Dierig Bildung einer Dachgeſellſchaft— Kapitalerhöhung der Deutſche Baumwoll AG. von 6 auf 39 Mill. 4 Paritätiſcher Verwaltungsausſchuß Die Verwaltungen der Chriſtian Dierig AG. in Laugen⸗ bielan und der F. H. Hammerſen AG. in Osnabrück teilen folgendes mit: Nach langen Verhandlungen iſt es nunmehr gelungen, für das Zuſammenarbeiten beider Unternehmun⸗ gen eine neue wirtſchaftliche und ſuriſtiſche Baſis zu finden. Das Ziel der Vereinigung der wirtſchaftlichen Intereſſen unter gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Selbſtändigkeit beider Unternehmungen ſoll erreicht werden durch die Schaffung einer Dachgeſellſchaft, die die Aktien ſowohl der Dierig wie der Hammerſen AG. im Austauſch gegen ihre eigenen Aktien erwirbt. Für dieſe Aufgabe wird die Deutſche Baumwoll Ac). in Osnabrück(Debag), deren Aktien ſich nunmehr vollſtändig im Beſitz der Hammerſen AG. befinden, den Rahmen abgeben, wozu ſie ſich nicht nur durch ihren Beſtand an Hammerſen⸗Aktien, ſondern auch durch ihre ſtarke Beteiligung namentlich an ſüddeutſchen Spinnereien, Webereien und Ausrüſtungsanſtalten beſon⸗ ders eignet. Zur Aufnahme des 30 Mill.„ betragenden Kapitals der Dierig AG. und zur Uebernahme der im Umlauf befind⸗ lichen Hammerſen⸗Aktien wird die Debag ihr An. von 6 Mill, um 93 Mill. auf 30 Mill. I erhöhen, wovon 25,320 Mill.„ zum Erwerb der Aktien der Chriſtian Dierig Ach. ſowie von nominell 7,6 Mill.„ Hammerſen⸗Aktien aus dem Beſitz der Textiltreuhand Gmbc. der Chriſtian Dierig AG, beſtimmt ſind. Der Reſt dient zu Erwerb der übrigen Hammerſen⸗Aktien in der Weiſe, daß den Aktionä⸗ ren dieſer Geſellſchaft ein Umtauſchangebot gemacht wird, bet dem für je 1000„/ Hammerſen⸗Aktien 1200„ Debag⸗ Aktien geboten werden, wobei der Umtauſch den Hammerfen⸗ Aktionären bis nach erfolgter Einführung der Debag⸗Aktien an der Berliner Börſe offengehalten werden wird. Bei der Debag wird ein AR. geſchaffen, der aus 10 Mit⸗ gliedern beſteht und paritätiſch aus Mitgliedern der Dierig⸗ und Hammerſen⸗Verwaltung zuſammengeſetzt iſt. Der Vor⸗ ſitz im Ag. wechſelt zwiſchen dem jetzigen Vorſitzenden Fritz Hecker und dem Vorſitzenden der Dierig, bezw. Hammer⸗ ſen⸗Verwaltung, Dr. Wolfgang Dierig, und Dir. Kehl (Deutſche Bank). Der Vorſtand wird ebenfalls paritätiſch zuſammengeſetzt und wird aus den Herren Burkhardt und Dr. Hegels beſtehen. Das wirtſchaftliche Zuſammenarbeiten aus allen Gebieten vorzubereiten und durchzuführen iſt Aufgabe eines ſogenannten Gemeinſchaftsrates, in den von jeder Seite zwei Vertreter gewählt werden. Die HV. der Chriſtian Dierig AG. wird am 7. Juli, diejenige der Debag am 8. Juli und diefenige der Hammerſen⸗Ac F. am 9. Jult ſtattfinden, ſo daß der Aktienumtauſch den Dierig⸗ und Hammerſen⸗Aktionären bereits in nächſter Zeit angeboten werden kann. Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort- 23. Juni Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen Sams⸗ tag keine Aenderung. Die Talfrocht wurde mit 60 bzw. 80 Pfg. nach Rotterdam und.10 bis.30 nach Antwerpen⸗ Gent notiert. Die Bergfracht dürfte, trotzdem keine Notie⸗ rung ſtattfand, unverändert ſein. Der Bergſchlepplohn natterte.20 nach Mannheim. Der Talſchlepplohn be⸗ 5 10 77% Pfg. für größere beladene Kühne nach Rotter⸗ am. 4 9 6. Seite. Nr. 284 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 24. Juni 1930 25 2 Ein amerikaniſcher N Photographieren Sie den Geiſt meines verſtorbenen Gatten! Der Geiſterphotographen⸗Schwindel in In England blüht zur Zeit ein eigenartiger Schwindel. Einige findige Köpfe in der Photo⸗ induſtrie haben das Geiſterphoto⸗Geſchäft in An⸗ griff genommen, das heißt, ſie erbieten ſich, die Geiſter Verſtorbener zu photographieren. Wie raffiniert dieſer Schwindel betrieben wird, erklärt unſer Artikel: In England gibt es eine große Anzahl von Per⸗ ſonen, die ſeit wenigen Wochen die Photographie des Geiſtes eines geliebten Verſtorbenen beſitzen. Und zwar ſind dieſe Geiſteraufnahmen faſt ſtets unter den Augen ihrer jetzigen Beſitzer gemacht worden. Bei der Aufnahme ſind immer alle nur erdenklichen Vor⸗ ſichtsmaßnahmen angewandt worden. Denn auch der Amateurphotograph weiß, daß ein Fachmann mühe⸗ los einen„Geiſt“ auf das Negativ zaubern könnte, wenn er die Platte vor der Entwicklung in ſeinen Händen hat. Deshalb haben die betreffenden Perſonen ſtets ein Paket Platten von irgendeiner großen Firma ſelbſt gekauft. Dann die Einzelplatte in der Dunkel⸗ kammer am Rand mit dem eigenen Namens⸗ London— Der Trick mit dem Geiſterſtempel— Die Tochter aus dem Schulgruppeubild Und bald darauf zeigt Frau X. ihren Freunden die Geiſterphotographie ihres verſtorbenen Gatten. Sie iſt überzeugte Spiritiſtin geworden, wenn ſie es micht ſchon war. 1. Manchmal, wenn auch ſelten, ſind aber auch ähnliche Bilder nicht zu erhalten. zählte ihr zu ihrer Freude, wie gut es ihrer Tochter im Jenſeits gehe, und gab ihr den Rat, ſich doch mit dem Geiſt ihrer Tochter photographieren zu laſſen. Und gab dann dem betreffenden Geiſterphotographen eine genaue Beſchreibung der toten Tochter. Ein ähnliches Bild jedoch war nicht aufzutreiben. Die einzige vorhandene Photographie der Verſtorbenen war ein Schulgruppenbild, das in der Schule hing. Die Inſel Helgoland ſeit 40 Jahren in deutſchem Beſitz e Glühlampenſkandal Wie Hoover, Ford und Ediſon hereingelegt wurden In der amerikaniſchen Elektroinduſtrie ſpieleg ſich noch merkwürdigere Dinge ab, als die, von denen der amerikaniſche Botſchafter Sackett in Berlin auf der Weltkraftkonferenz geſprochen hat, Ein bezeichnendes Beiſpiel dafür liefern nachfol⸗ gende Ausführungen: Amerika hat jetzt eine neue, eine ganz ungewöhn⸗ liche Senſation. Es handelt ſich um nicht mehr und nicht weniger, als daß es einem hochangſehenen Newyorker Kaufmann, glücklichen Beſitzer mehrerer Dollar⸗ Millionen, gelungen iſt, ſowohl Prä⸗ ſident Hoover wie den greiſen Erfinder Ediſon, den Autokönig Ford und zugleich auch die ge⸗ ſamte amerikaniſche Preſſe, ja ſelbſt die amerikaniſche Bundespoſt ohne ihr Wollen, ja ohne ihr Wiſſen, als Aushängeſchild für einen großzügigen Reklamefilm zu mißbrauchen. Vor etwa einem Jahr geſchah es. Es nahte der Tag, an dem Ediſon vor 50 Jahren die Glühlampe erfunden hat. Es wurde daher beſchloſſen, das Ju⸗ biläum dieſer epochemachenden Erfindung unter gro⸗ ßen Feierlichkeiten zu begehen. Auch Henry Ford wollte ſeinen Freund ehren. Man bildete ein Komi⸗ 25 J zug verſehen und ſchließlich ſelbſt in die Kaſ⸗ tee unter ſeiner Mitwirkung und die Vorbereitungen ſette getan. Dieſe Kaſſette wurde dann zu den Feierlichkeiten begannen. dem Geiſterphotographen überreicht, der ſie in Gegenwart von Zeugen in die Kammera legte. Und ſeine Aufnahme machte. Dann begaben ſich alle zuſammen in die Dunkekammer, wo Entwicklungs⸗ und Fixierbad bereitſtanden. Die Platte wurde in Gegenwart aller in das erſte und fachgemäß in das zweite Bad getan. Und zeigte nach der fertigen Ent⸗ wicklung die Aufnahme des„Geiſtes“. Daß alle dieſe Menſchen nun von der Echtheit der Aufnahme überzeugt waren, iſt kaum verwunderlich. Ich wäre es vermutlich auch geweſen, wenn ich jetzt Die Feſtlichkeiten fanden auch in Dearborn und in Eaſt Orange ſtatt. Die ganze Welt widerhallte Wo⸗ chen und Wochen lang von Ediſons Namen, von Edi⸗ ſons Ruhm. Bei der Feier in Dearborn war ſo⸗ gar Präſident Hoover zugegen, und alles ſchien in beſter Ordnung zu ſein. Nur ein kleiner, allerdings 5 Umſtand war es, der die Eingeweihten törte. In der geſamten amerikaniſchen Preſſe er⸗ ſchienen zahlreiche Artikel über Ediſon nicht Bekanntſchaft mit dem Geiſter⸗ Auch ſeine Photographie brachten die meiſten Blätter, ſtempel gemacht hätte. Er iſt nämlch eines der natürlich auch ein Bild der Glühlampe. Nun fiel es neuen Fabrikate der umgeſtellten amerikaniſchen auf, daß dieſe Glühlampe immer und immer wieder Photoinduſtrie den der geſchäftstüchtige Amerikaner in richtiger Einſchätzung der Lage nach England ge⸗ bracht hat. Er ſieht ſo aus wie ein etwas größerer Büroſtempel, nur daß der Griff dicker und nicht ge⸗ schweift iſt. In dieſem Griff befindet ſich eine kleine Batterie und eine Birne. die ſogenannte Mazda⸗Lampe war. Da ſich aber dieſer Vorgang regelmäßig wiederholte, wurde mit der Zeit die Mazda⸗Lampe geradezu zu einem Sym⸗ bol. Im Laufe der Monate fand man es ganz natür⸗ lich, daß neben Hoover, Ediſon und Fords Photo⸗ graphie anläßlich der Feierlichkeiten auch die der Mazda⸗Lampe in den Zeitungen veröffentlicht wurde Die Maſſenſuggeſtion ging ſo weit, daß ſelbſt die Ju⸗ Alſo faſt eine kleine Taſchenlampe. Anſtatt des 5 0 biläums marken die d 1 ſt. Stempels befindet ſich unten ein Einſchnitt, in den ſich Links: Typiſche Aufnahmen vom ßelgoländer Oberland, rechts oben der Strand, rechts unten gab, mit dem Bild 97 Lampe ge ein Negativ von der Größe des Stempels hinein⸗ die rote Klippe, das Wahrzeichen Helgolands Die Feierlichkeiten waren längſt vorbei. Ediſon 3 ſchieben läßt. Durch Druck auf einen Knopf, der am Der äußerſte Vorpoſten Deutſchlands in der Nordſee, die Sandſteininſel Helgoland, kann am wurde auf jede nur mögliche Weiſe geehrt und 5 oberen Teil des Griffes angebracht iſt, leuchtet das Lämpchen durch das unten eingeſchobene Diapoſitiv hindurch und kann alſo auf irgendeiner unentwickel⸗ ten Platte ein Negativ hervorrufen. a1** Der Trick iſt alſo folgender: Frau KX. hat in Gegenwart einer Anzahl von Freunden eine friſche Platte mit ihrem Namenzug verſehen, ſie in die Kaſſette gelegt, die ſie nun dem Geiſterphotographen überreicht. Dieſer beſchwört den Geiſt des verſtor⸗ benen Gatten der Dame herbei und photographiert nun Frau K. zuſammen mit dem Geiſte, Alle zuſammen gehen in die Bunt len met Wobei Frau K. ſelbſt die Kaſſette trägt, die die Aufnahme enthält. Sie ſelbſt nimmt auch die Platte in der Dunkelkammer aus der Kaſſette heraus und überreicht ſie dem Photographen zur Entwicklung. Nun geſchieht irgend etwas, was den Menſchen in der Dunkelkammer kaum auffallen dürfte. Das Licht in der roten Lampe erliſcht plötzlich, und es vergehen einige Sekunden, ehe man es wieder er⸗ neuern kann. Oder der Photograph findet die Platte ntwickelt ſich zu ſchnell. Er muß den Entwickler verdünnen. Oder irgend etwas, was die Entwick⸗ lung wenige Sekunden lang unterbricht. d Dieſe Zeitſpanne genügt ihm, den Stempel, den er im Aermel verbirgt, irgendwo auf die Platte zu drücken. Das geht blitzſchnell. Man darf nicht vergeſſen, daß es gleichgültig iſt, ob ſolch ein Geiſterbild ſcharf wird, oder auf welchem Teil der Platte der„Geiſt“ ſich zeigt. Es genügt, wenn er irgendwo zu ſehen iſt.: Mein Gewährsmann, der ſelbſt auf dieſem Ge⸗ biet arbeitet, erklärt, daß es ihm häufig gelungen ſet, den Geiſterſtempel in dem Augenblick auf die Platte zu drücken, in dem er ſie aus dem Ent⸗ wickler herausnimmt, um ſie in das Fixier⸗ bad zu legen. Selbſt dann laſſen ſich noch ſichtbare Bilder hervorrufen. Und es iſt ja ſo wenig Zeit nötig, um den Trick durchzuführen. Wo hat aber nun der Geiſterphotograph ein Bild von dem verſtorbenen Gatten der Frau X. her? Denn daß zum mindeſten eine ſehr ſtarke Aehnlich⸗ keit zwiſchen dem Verſtorbenen und dem Geiſt be⸗ ſtehen muß, wenn die ganze Sache glaubhaft werden ſoll, iſt wohl ſelbſt verſtändlich. Auch hierüber bin ich aufgeklärt worden. Dann muß man ſich entweder auf eine geſchickte, nach der Beſchreibung hergeſtellte Zeichnung, die photo⸗ graphiert wird, verlaſſen. Oder man muß verſuchen, irgendwie in das Heim des Betreffenden einzu⸗ dringen. Und dort eine Aufnahme von dem zu reproduzierenden Bild zu machen. Wie das ge⸗ ſchieht, erläutert folgender Fall: Eine Dame hatte ihre einzige Tochter ver⸗ Anime Sir itiſtin Das. Neude s Trotz mancher bisher gemachter Funde galt es boch als zweifelhaft, ob der wahrſcheinlich aus Aſien ein⸗ gewanderte Menſch in Amerika ſchon in ſehr frühen Zeiten exiſtierte. Die Funde, die darauf hindeuteten, wurden vielfach als zufällig verlagerte Stücke aus Schichten angeſehen, welche der geologiſchen Gegen⸗ wart näherliegen. Nun hat aber im letzten Jahre C. P. Singleton, ein Zoologe der Harvard Uni⸗ verſität, einen Steinpfeil entdeckt, der unmittelbar unter den Knochen eines Maſtodons lag, einer ſchon ſeit langer Zeit ausgeſtorbenen urweltlichen Elefan⸗ tenart. Danach gewinnt die Annahme, daß der Menſch ſchon vor vielen Jahrtauſenden in Amerika 1. Juli ihre 40jährige Zugehörigkeit zu Deutſchland feiern. Flottenſtützvunkt die ganze Elbmündung beherrſcht, von England durch Tauſch an Doutſch⸗ land, das dafür England Kolontalbeſitz in Wituland und in Sanſtbar überließ. Der Erdeinſturz in Eſſen 1890 kam die Inſel, die als Dieſelbe Schule war wegen ihrer Bücherſamm⸗ lung bekannt. Alſo ſuchte der Photograph dieſe Schule auf, gab ſich als Bücherfreund aus, und bat, die Bücher anſehen zu dürfen. Kaum befand er ſich allein in ber Bibliothek, als er auch ſchon eine Kopie des Gruppenbildes mit der Tochter gemacht hatte. en Da dieſe Dame, eine Frau., ſehr wohlhabend el der Schwindel einen beſonders großen Erfolg. 2 1 Die erſten Menſchen in Amerika gelebt haben ſoll, eine überaus ſtarke Beſtätigung. Nach dieſem Funde erſcheint auch die von Dr. J. W. Gidley vom Sothſonian Inſtitut in Waſhing⸗ ton früher gemachte Entdeckung in anderem Lichte, der Steinwaffen zuſammen mit Ueberreſten von aus⸗ geſtorbenen Tieren aus einer Zeit entdeckte, in der noch Maſtodons und Mammuthe in Amerika vor⸗ handen waren. Dieſe Funde waren bisher als ein zufälliges Zuſammentreffen angeſehen worden. Nach der Anſicht maßgebender Gelehrten in Amerika gilt es als erwieſen, daß Amerika bereits vor vier bis fünftauſend Jahren von Menſchen bewohnt ge⸗ weſen iſt. die Mazda⸗Fabrik verkaufte ſeither Millionen und Abermillionen ſolcher Lampen. Und nun kam die große Senſation, die— faſt könnte ſagen— einen ganz großen Skandal bedeutet. Es ſtellte ſich heraus, daß alle Feierlichkeiten eigentlich ein groß angelegter Reklame⸗ feldzug waren, den die Mazda⸗Fabrik bezw. ihr Manager auf dem Rücken der Oeffentlichkeit ohne einen Pfennig Speſen mit ſtaatlicher Unterſtützu geführt hat. Keine der beteiligten Perſonen, auß die Preſſe und das Bundespoſtamt er n hatten keine Ahnung davon, daß hier ein geniales Geſchäftsmann ſeine Hand im Spiel hatte. 5 Die ganze Angelegenheit war auf eine recht kurioſe Weiſe zuſtande gekommen. Edward L. Ber⸗ nays war der Preſſechef des Jubiläums. Bernayßs, der ſchon einige ähnliche Sachen aufgezogen hatte, trug dem Komitee ſeine Dienſte ganz unentgeltlich an. Das Komitee nahm an und war mit Bernays Arbeit durchaus zufrieden. Er hatte ausgezeichnels Verbindungen, alarmierte in kurzer Zeit die ganze amerikaniſche Oeffentlichkeit und ſorgte dafür, dag in Amerika jeder Menſch erfährt, daß die Glühlampe ihr 50 jähriges Jubiläum feiert. Er verſorgte auch die Blätter mit dem notwendigen Material. Eigen⸗ artigerweiſe war aber die Lampe bei dieſem Jußi⸗ läum ein ganz neues Fabrikat und zwar die Mazda⸗ Lampe. Der vortreffliche Manager achtete auch dar⸗ auf, daß der Name„Mazda“ an den Bildern nie fehlte. Das Publikum las die zahlreichen Artikel und war der Meinung, daß Ediſon und die Mazda⸗Lampe unzertrennlich ſeien. Es war alſo ganz ſelbſtverſtändlich, daß nach dieſer Lampe in ganz Amerika eine überaus ſtarke Nach⸗ frage herrſchte, und daß die Fabrik Millionen und Abermillionen ſolcher Lampen in kürzeſter Zeit ab⸗ ſetzte. 5 Mr. Bernays rieb ſich vergnügt die Hände. Der Reklamefeldzug für die Fabrik gelang über Erwar⸗ ten gut. Nicht mit vielen Millionen Dollar Speſen hätte er die Reklametrommel ſo tüchtig ſchlagen können wie diesmals, wo er unentgeltlich aus alt⸗ ruiſtiſchen Motiven für das Gelingen eines Jubl⸗ läums arbeitete. Er war nämlich und iſt es noch immer— der Manager der Mazda⸗Fabrik und ſeine Aufgabe war es, für dieſe Lampe eine Propaganda zu machen. Wenn jemand zu einem e a be graphen kommt, alſo zu einem angeblichen Me⸗ 8 dium, das auch in der Lage iſt, den erſchienenen Geiſt Beſtrafung von Getreided eben 4* auf der Platte feſtzuhalten, ſo kann der Photograph Im 17. Jahrhundert wurden Diebe in Europa, i die Aufnahme natürlich nicht ſofort machen. Viel⸗ auch wenn ſie nur belangloſe Kleinigkeiten ſtahlen,— mehr wird er der Dame genaue Inſtruktionen ge⸗ beſonders hart beſtraft. Im Jahre 1678 lautete das 3 ben, was ſie morgen und übermorgen zu tun habe, Urteil des Gemeinderates des Stätdtchens Thar⸗ 3 um behilflich zu ſein, den Geiſt herbeizuzitieren. fleld gegen eine Diebin, die während der Ernte 85 Dann beginnt für ihn eine gewiſſe Detektivarbeit. 10 Pfund Getreide geſtohlen hatte, folgendermaßen: II. Irgendein Mittelsmann erhält nun vom Photo⸗„Ann Church hatte die Dreiſtigkeit gehabt, aus geb graphen gegen recht hohe Vergütung— die gelun⸗ einem Hofe heraus von dem dort eingelagerten Ge⸗ NA genen Aufnahmen werden ſehr hoch bezahlt, ſo daß treide eine Menge zu ſtehlen. Wir verurteilen ſie 88 er ſich das leiſten kann— den Auftrag, von Frau X. daher: ſie ſoll nackt ausgezogen und an dem Haube eine möglichſt genaue Beſchreibung ihres ver⸗ 9995 1 e ee 1 1 ſtorbenen Gatten herauszulocken. Das iſt nicht werden, bis ihr böſe ut unter der Wucht der. ſchwer. Aber jetzt 1 für den e 5 Der 30 Meter tiefe Trichter auf dem Eſſener Neubaugelände ſchenhiebe herausquillt. Sollte ſie indeſſen ohnmächtig lin harte Arbeit. Er durchſtreift die Stadt die Kreuz Ganz 1 ereignete 0 15 975 1 5 ede z etendgch, cles ne e werden, ſo iſt ſie mit kaltem Waſſer zu begießen, um und die Quer. Und ſieht ſich die in den Atelierſchau⸗ Titer e 9 de 5 00 e e da ble ſie wieder ins Leben zurückzurufen. Dann muß die käſten ausgeſtellten Photographien an. Gefahr weiterer Einſtürze drohte. Exekution fortgeführt werden. 5 FCC 2 Wasch- Eau de tologne f außerordentl. beliebt, 2 Literflaſche 7,50 u. 9 0 1 f . e 8 Misbl Slippkx- Mac Grünkern-Suppe von Kennern sehr geschätzt- besonders bekömmlich 0 Mk., empfiehlt beſon⸗ ders vorteilhaft die Drogerie S4¹⁵ ö Ludwig& Schütthelm Achten Sie bitte auf den Namen Madel und dle Le. rete Packung 1 Wortel tur 2 Tellar 13 Pig. 5 5 Fil. Friehrichspl. 0 1. Dienstag, den 24. Juni 1930 3 e Für Ihn it finden Sie für die heihen Jage in unserer Sonderausstellung entzückende Neuheiten les 1. 1 on Bitte besichtigen Sie unsere Sondereussſellung in. at. Einnöpfblusen ol. 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Reichs banner Schwarz⸗Roft⸗ 6 5 Alice Stauch Fred Boortman Verlobte Maunbeim Den Haag(Holſand) 24. Juni 1930 4 8 N Rudolf Kuss Liesel Kuss geb. Goos Vermählte Maaaheim Geckenheimerstraße 29 24. juni 1930 4—— Intl. Heröftenlüchungen dar Stadt Mannheim Bekanntmachung 1. Das Abladen von verwesbaren Stoffen, ge⸗ werblichen und häuslichen Abfällen uſw., hat auf dem Müllablabeplatz der ſtäbtiſchen Fuhr⸗ verwaltung auf der Frieſenheimer Inſel am Ende der Diffensſtraße zu erfolgen. Ablade⸗ zeiten: Von Montag bis einſchließlich Freitag von 8 bis 16 Uhr, Samstags von—12 Uhr. „Für die Ablagerung von Schutt(unverwes⸗ baren Stoffen kommen in Hinkunft in den einzelnen Stadtgebieten folgende öffentliche Plätze in Betracht lan anderen Stellen darf Schutt bei Vermeiden polizeilicher Beſtrafung nicht abgeladen werden): )] Innenſtadt: Der allgemeine Müll⸗ und Schuttabladeplatz auf der Frieſenhei⸗ mer Inſel am Ende der Diffensſtraße. p) Netkarſtabdt: Die alte Sandgrube beim Lungenſpital, Hochuferſtraße, und die alte Gund'ſche Sandgrube an der Hoch⸗ uferſtraße. e) Neckaran: Altes Gießenſtück zwiſch. Rhein⸗ damm u. Seilinduſtrie an det Angelſtr. d) Sandhofen: Sandgrube a. Weinheimerweg. Auf den unter b bis d genannten Plätzen iſt die Ablagerung von Abfällen und Kehricht aus menſchlichen Haushaltungen, allgemein als „Hausmüll“ bezeichnet, ſowie von ſonſtigen ver⸗ wesbaren und leicht in Fäulnis übergehenden Stoffen, Tierkadavern uſw. nicht geſtattet. Mannheim, den 12. Juni 1930. Der Oberbürgermeiſter. Morgen früh auf der Freibank wenn Anfang Nr. 800. Berichtigung. Bei den Unterzeichnern unſeres Aufruſes ur Proteſtkundgebung am Montag, den 16. * Der.d. A. legt Wert auf die Feſtſtellung, daß ſein Name ohne ſein Einverſtändnis unter den Aufruf Hela wurde, und daß er auch keinen eauftragt hatte, für ihn bei der Kund⸗ s 2185 Ortsgruppe Mäünn heim. 38770 Kinder-Spangenschuhe 744 die Fleude Jeder darf Hands dh Der Box ball Kinder-Sandaleſten in beige und rot Kinder-Söckchen am Wollrend (lelgerung 10) Kinder-Söckchen Baumwolle mlt hübschem Rand Bade-Anzũge N im ollen Größen der Jungens. mal mit Box- uhen boxen. Trari, Trara, der Kindertag ist da! Am ODiensteg, dem 24. Junl, kommi das Johennismännchen und bringt den Kindern viele schöne Sachen. in unserer Spielweren-Ablellung sind sie alle aulgebaul. Kommt mit Euren Ellern und seht Fuch unsere Splel weren- Ausstellung mit dem Schauslück„ Rulschbehn“ an. 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