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Z.* Aus der Welt der Cechnilk„ Kraftfahrzeug und Verkehr„ Die fruchtbare Scholle„ Steuer, Seſetz und Recht* Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung* Für unsere Jugend„ Maunheimer Neiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung* Aus Zeit und Leben„ Mannheimer Muſilezeifung Mittag- Ausgabe ierung Mittwoch, 25. Juni 1930 141. Sahrgang— Nr. 286 ird nicht kapitulieren!“ Der Reformwille des Reichskabinetts-Das Reformprogramm Dietrichs Ernährungsetat und Oſthilje Zuerſt ein Ermächtigungsgeſetz! Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Juni. Nach dem Verlauf der mitternächtlichen Kabi⸗ 5 nettsberatungen verſtärkt ſich der Eindruck, daß der Vizekanzler Dietrich die Leitung der Reichsfinan⸗ zen übernehmen wird. Dietrichs Entſchluß, ſich mit dem Finanzminiſterium zu bebürden, würde mehr be⸗ deuten als die Ausfüllung einer Lücke im Reichs⸗ kabinett. Die letzten Wochen der Wirren, der Pro⸗ duktion unvollkommener Entwürfe, die doch immer und wieder da und dort auf Ablehnung ſtießen, ſchließlich die erſchütternden Eindrücke der ſächſtiſchen Wahlkataſtrophe haben bei denen, die über den Tag hinaus zu blicken lernten, doch wohl ganz allgemein die Empfindung verſtärkt, daß unſere Parteien in ihrer dermaligen Zerrüttung und Auflockerung gar nicht die Kraft. haben, den Kurs des ſchwanken Staatsſchiffes zu beſtimmen. So bleibt, wenn man dieſes Schiff nicht zum Spiel der Wellen werden laſ⸗ ſen will, doch nur der eine Ausweg: Der einer beherzten Führung, bie ſich nicht äugſtlich und in ewigem Zaudern an „wenn“ und„aber“ kehrt, ſondern den Willen zur Tat aus ihrer inneren Berufung ſchöpft, in der kühlen, doch wohl nicht unberechtigten Erwartung, daß, wenn das Werk erſt gelungen iſt, die Zuſtim⸗ mung der Allgemeinheit nicht ausbleiben wird. Das Kabinett wird den neuer Weg nicht ohne Ermächtigungsgeſetz, nicht ohne den Artikel 48 gehen können. Der iſt ſeit einiger Zeit durch eine überaus lebhafte Propaganda einigermaßen in Verruf ge⸗ raten. Es wird nützlich ſein, ſich zu erinnern, daß bieſe ſittliche Entrüſtung ziemlich jungen Datums iſt. Noch im letzten Winter, ſagen wir etwa zwiſchen Dezember und Februar, gab es unter den Ernſthaf⸗ teren, nicht in jeder Stunde an das Parteidogma Ge⸗ bundenen in dieſen Stücken eigentlich nur eine Meinung, nämlich die, daß, wenn alle Stricke zer⸗ kiſſen, man um das Regieren mit einem Ermäch⸗ tigungsgeſetz ſchwerlich herumkommen möchte. Heute it es ſoweit. Die Stricke ſind wirklich beträchtlich durchgeſcheuert. Die Stunde iſt da, wo eine außerordentliche Lage auch außerordentliche Mittel erfordert. g Da keine Ausſicht vorhanden iſt, in dieſem Reichstag für energiſche Maßnahmen finanzieller Sanierung die notwendigen Mehrheiten zu erhalten, gibt es, wie uns ſcheinen will, nur noch die eine Möglichkeit, daß man die Entecheidung aus der Hand der Parteien nimmt und die Regierung von dem Notrecht Ge⸗ drauch macht, das die Verfaſſung ihr doch ſchließlich einräumt. Die Abſichten der Regierung Soweit wir unterrichtet zu ſein glauben, gedenkt die Regierung, falls Dietrich das Finanzminiſterium übernimmt, folgendermaßen vorzugehen: Sie wird zunächſt dem Reichs rat ein Er mä ch⸗ tigungsgeſetz vorlegen. Das wird hernach ſofort auch dem Reichstag zugehen. Sollte der Reichs⸗ tag, was im Augenblick ja noch nicht gewiß iſt, das Er⸗ mächtigungsgeſetz ablehnen, ſo wird wohl oder übel der Artikel 48 in Kraft zu treten haben. Die Not⸗ verordnungen, die die Regierung dann erläßt, werden ſelbſtverſtändlich gleichfalls Zug um Zug dem Reichs⸗ tag zugeleitet werden. Wir möchten einſtweilen be⸗ zweifeln, daß das Parlament, zumal wenn die Mög⸗ lichkeit ſich zeigt, mit dieſen Mitteln des freſſenden Uebels Herr zu werden, Reichspräſident und Regie⸗ rung ſich in den Weg werſen wird. Sicher aber ſcheint uns, daß der neue Finanzminiſter, nachdem er ſich ein⸗ mal zu dem ſchweren Schritt entſchloſſen hat, durch parlamentariſche Taktiken und Klügeleien von dem, was er für richtig erkannt hat, nicht abzubringen ſein wird. Die Regierung das war, wie man ja jetzt wohl ſagen darf, der Sinn der letzten von Diet⸗ rich geforderten Verhandlungen im Kabinett—, wird nicht kapitulieren. Was der Reichstag ihr nicht geben will, um dies Land zu befreien und ſeine Wirtſchaft zu beruhigen, das wird ſie durch Nol⸗ verordnungen ſich ſelber nehmen. Die geſtrige Reichstagsſitzung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Juni. Im Reichstag wurde geſtern die Debatte über Ernährungsetat und Oſſthilfe fortgeführt. Der Wirtſchaftsparteiler Freybe propagierte zum erſten Mal die von den Deutſchnationalen, der Volkspartei, der Wirtſchaftspartei und den Bauern⸗ gruppen erhobene Forderung, den Erwerbsloſen einen Teil der Unterſtützung in der Form von Gutſcheinen auf Naturalien auszuzahlen. Von den Soztaldemokraten wurde erneut die Befürchtung ausgeſprochen, die Oſthilfe könnte in einer Subventionspolitik für den Großgrundbeſitz ausmünden. Sehr warm befür⸗ wortete der Volksparteiler von Rhein baben das Geſetz. Als ſchleſiſcher Abgeordneter verlangte er die Einbeziehung ganz Schleſiens in das Betreuungsgebiet. Auch plädierte en auf eine beſondere Hilfe für die oberſchleſiſche Industrie durch eine Reform der Induſtriebelaſtung. Der Demokrat Roenneburg empfahl gleichfalls als Kommiſſar für Oſtpreußen die Vorlage unter Hervorhebung des preußiſchen Anteils an dieſem Werk. Miniſter Schiele ließ ſich nochmals über Durchführungsmaßnahmen aus und verſicherte, man werde Bedacht darauf neh⸗ men, daß die für ſie verantwortlichen Inſtanzen von politiſcher Beeinfluſſung ſich frei halten. Die Ausſprache wurde unterbrochen durch ſtundenlange Abſtimmungen, die mit der Verabſchiedung des Innenetats, des Haushalts für die beſetzten Gebiete und des Arbeits⸗ miniſteriums endeten. Für den Antrag, das Stahl⸗ helmperbot in Rheinland⸗Weſtfalen aufz u⸗ heben, fand ſich keine Mehrheit. Das A m⸗ neſtiegeſetz, das die Einbeziehung der ſogenann⸗ ten Fememörder verfügt, wurde gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommuniſten ge⸗ billigt. Die Agrar⸗ und Oſtdebatte, der ſich das Haus dann wieder zuwandte, zog ſich bis in die Abend⸗ ſtunden hin, da immer neue Redner das Wort ver⸗ langten, obwohl die Zuhörerſchaft auf knapp zwei Dutzend zuſammengeſchmolzen war. Heute ſollen die Beratungen zu Ende geführt werden. Womöglich wird man ſich dann gleich dem Haushalt des Aus⸗ wärtigen zuwenden. Ein wichtiger Tag im Preußenhaus Drahtbericht unſeres Berliner Büros DUE Berlin, 25. Juni. Der preußiſche Landtag trat geſtern zu ſeiner letz⸗ ten kurzen Seſſion vor den Sommerferien zuſammen und verabſchiedete den Geſetzentwurf über die Schul⸗ gelderhöhung in zweiter Leſung. Außerdem ſtand die erſte Beratung des Staatsvertrages zwiſchen Preu⸗ ßen und Bremen auf der Tagesordnung, der bis auf die Kommuniſten bei allen Parteien Zuſtimmung fand. Herr Stendel von der Volkspartei ſtellte der Vorlage das Zeugnis aus,„ein großes Stück Reichs⸗ reform“ verwirklichen zu helfen. Heute ſoll dann, wie bereits angekündigt, die Schlußabſtimmung zum Etat nochmals vorgenommen und die Billigung des Land⸗ tags für die vom ſtändigen Ausſchuß verfügte Grund⸗ vermögensſteuererhöhung noch einmal aufgerollt werden. Die Regierungsparteien haben, wie ſich denken läßt, alle ihre Mannen aufgeboten, um ſelbſt, wenn die Volkspartei auch diesmal wieder an der Obſtruktion ſich beteiligt, der Lage Herr zu werden. Die Koalition verfügt über 230 Abgeordnete, und es werden lediglich, wie es heißt, zwei Mitglieder des Zentrums aus geſundheitlichen Gründen der heu⸗ tigen Sitzung fernbleiben. Es iſt indes wenig wahrſcheinlich, daß 230 Mann bis auf zwei zur Stelle ſein können. Ein Ausgleich iſt inſofern gedacht, als ſicherlich auch diesmal ein Teil der deutſchen Fraktion an der Etatsabſtimmung teilnehmen wird. Auf alle Fälle aber wird die Situation auf des Meſſers Schneide ſtehen und vom Katarrh eines Regie⸗ rungsmannes kann es abhängen, ob der Landtag auf⸗ gelöſt wird oder nicht, eine Folge der unnatürlichen ſchwachen Mehrheitsbaſis, auf die das Kabinett Braun im Preußenhaus ſich ſtützt. PFC! ͤ GÄAVVudꝓuTbTGßͤòãͤ ͤ ͤvVdꝙàbaꝓbVbPbGbPbGbGbTGbGTbGbGbGbGbGTGTPbVTGbVbVbPbGFbwbVbGFVbVbVwbVVVPPVPPPꝓPVVVVVVVVVVVVV————————— Das Programm Dietrichs aber, wie es in der Sitzung des Reichskabinetts zur Debatte ſtand, ſieht ſo aus: Alle Reſſorts ohne Ausnahme müſſen ſich zu äußerſter Spar⸗ ſamkeit entſchließen. Alle zuſammen werden im laufenden Etatsjahr 100 Millionen weniger ausgeben dürfen, als der Haushaltsplan ihnen noch zubilligte. Die Beamten werden in gewiſſem Umfang zu einer neuen Leiſtung herangezogen, vorübergehend auch die höheren Einkommen. Im übrigen iſt der Finanzminiſter gewillt, eine Po⸗ litik zu treiben, die uns davor ſichert, daß nicht ſchon zum 1. Oktober neue Steuern gefordert werden müſſen. Dazu geht er zwei Wege. Einmal eine weitere Droſſelung an den Aus⸗ gaben, zum andern eine Limitierung der Zuſchüſſe zu der Arbeitsloſenverſicherung. Nur den Gemeiuden werden zum Ausgleich neue Steuern zuzubilligen ſein. Man denkt da ent⸗ weder an eine Gemeindeverzehrſtener oder einen Verwaltungskoſtenbeitrag. Der Verwaltungs koſten⸗ beitrag hätte immerhin den Nachteil, daß er unter Umſtänden nicht mühelos und nicht glatt einläuft. Vor der Gemeindeverzehrſteuer gibt es kein Auswei⸗ chen: die muß jeder zahlen.(Möglich wäre es bei⸗ läufig, die Gemeinden, die einen gewiſſen Realſteuer⸗ ſatz nicht überſchreiten, frei zu laſſen.) In dieſem Programm haben auch die Stegerwaldſchen Vorſchläge über eine Reform der Arbeitsloſen⸗ verſicherung und der Krankenverſicherung ihren be⸗ ſtimmten Platz. Von beiden zuſammen verſpricht man ſich eine Erſparnis von mehr als 400 Mil⸗ lionen. Schließlich ſoll die Bewilligung wei⸗ terer Kriegsrenten ein für allemal aufhören. Bis zum Herbſt ſoll dann noch ein Programm über den endgültigen Finanzausgleich nach⸗ geliefert werden. Fortſetzung der Kabineltsberatungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Juni. Der Kanzler hat ſein Verſprechen, am Dienstag einen entſcheidenden Beſchluß des Kabinetts herbei⸗ zuführen, nicht einhalten können. Die Beratungen des Reichskabinetts, die ſich auf die gegenwärtige po⸗ litiſche Lage erſtreckten, wurden gegen 741 Uhr nachts abgebrochen. Sie werden am Mittwoch nachmittag um 6 Uhr fortgeſetzt und, wie an amtlicher Stelle erklärt wird,„zum Abſchluß gebracht werden.“ Es iſt vorgeſehen, daß der Kanzler ſich am Donnerstag früh nach Neudeck zum Reichspräſidenten begeben wird, um ihm über das Ergebnis der Kabinettsſitzungen zu berichten. Man nimmt an, daß er dem Reichspräſi⸗ denten die Ernennung Dietrichs zum Finanzminiſter vorſchlagen wird. Im Laufe des Freitags wird das Kabinett dann die entſcheidenden Beſchlüſſe faſſen. Die volksparteilichen Deckungsvor⸗ ſchläge ſind geſtern abend gleichfalls eingehend er⸗ örtert worden. Es ſcheint die Möglichkeit zu beſtehen, daß ſie in der einen oder andern Weiſe in dem Diet⸗ richſchen Programm noch berückſichtigt werden. Der volksparteiliche Deckungsplan Drahtbericht unſeres Berliner Büros DE! Berlin, 25. Juni. Von den Demokraten iſt anzunehmen, daß ſie ihre Bedenken gegen Einzelheiten des Dietrich⸗ ſchen Programms aufrecht erhalten und ſich von ihm dtſtanzieren werden. Im übrigen aber hat die Fraktion offenbar nicht die Abſicht, ihrem Miniſter Großfeuer in der Zellstoffabrik Zellstoff im Werte von 2 Millienen dureh Blitzschlag entzündet Ausführlicher Bericht auf Seite 3 77.. Hinderniſſe zu bereiten. Sie wird ſich mit der Er⸗ nennung Dietrichs zum Finanzminiſter aus„vater⸗ ländiſchen Gründen“ einverſtanden erklären, um die Sanierung der Finanzen nicht zu gefährden. Die volksparteiliche Fraktion hielt nach Schluß der Plenarſitzung des Reichstages ein Be⸗ ſprechung ab, in der ein Gegenprogramm formultert wurde. Der volksparteiliche Deckungs⸗ plan iſt dem Kanzler noch vor der Kabinettsſitzung überreicht worden. Er unterſcheidet ſich ſehr beträcht⸗ lich von den Dietrichſchen Vorſchlägen, insbeſondere dadurch, daß er keinerlei Notopfexr, auch nicht in verſchleierter Form, enthält. Mit der Kürzung der Beamtengehälter würde ſich die Frak⸗ tton nur im Fall einer allgemeinen Preis⸗ und Lohnſenkungsaktion einverſtanden erklären. Nur dann würde ſie bei einem Abbau der Ge⸗ hälter der Privatangeſtellten auch einer Senkung der Beamtengehälter zuſtimmen. Im übrigen glaubt die Volkspartei, durch Streichungen am Etat 125 Millionen einſparen zu können. Sie erhofft von der Gemeindeabgabe einen Ertrag von 150 Millionen. Im Zuſammenhang damit iſt eine bprozentige Kürzung der Ueberweiſungen an Länder und Gemeinden vorgeſehen. In der Arbeitsloſenverſicherung iſt die Fraktion bereit, ſich mit einer Beitragserhöhung auf 4 Prozent einver⸗ ſtanden zu erklären. Ste würde ſich unter beſtimm⸗ ten Vorausſetzungen vielleicht auch mit einer Er⸗ höhung um ein weiteres Prozent abfinden können. Insgeſamt errechnet ſie aus ihrem Sparprogramm einen Betrag von rund 650 Millionen. Im einzelnen erfahren wir über das volkspartei⸗ liche Programm noch: Die Gemeinden, denen die Bürgerabgabe eingeräumt wird, ſollen ſich ver⸗ pflichten, keine Erhöhung der Realſteuern vorzunehmen. Die halbprozentige Erhöhung der Ar⸗ beitsloſenverſicherung wird auf den 31. März 1931 befriſtet. Die Reform der Krankenverſicherung iſt ſo gedacht, daß die Ausgabenſenkung noch in dieſem Jahr den Beitragspflichtigen zugute käme. Davon erhofft man ſich eine Summe von 120 Millionen. Weiterhin iſt eine Beſteuerung der öffent⸗ lichen Betriebe vorgeſehen. Ferner wird in dem Programm der Volkspartei auf eine Reihe von Vorſchlägen der wirtſchaftlichen Verbände zurückge⸗ griffen, aus denen man Erſparniſſe in Höhe von 80 Millionen Mark errechnet. Schließlich wird die Re⸗ gierung aufgefordert, eine Preis⸗ und Lohnſenkung einzuleiten mit dem Ziel der Arbeitsbeſchaffung und Arbeitsloſenverminderung ſowie der Reduzie⸗ rung der Perſonalausgaben von Reich, Ländern und Gemeinden. Die Ozeanüberguerung gelungen St. Jones(Neufundland), 25. Juni.(United Preß.) Von Cap Race wird gemeldet, daß das Flugzeug„Southern Croß“ um 2,15 Uhr Ortszeit ſetwa 7 Uhr früh Me.] den Ort überflogen hat, Das Flugzeug befindet ſich demnach bereits tber Amerika. Nr. 286 Mittwoch, den 25. Juni 1930 Gute Innenpolitik die beſte Grenzpolitik! Ein Wort zur Räumung Von Oberregierungsrat Dr. Oskar Friſch⸗ Neuſtadt a. H. Im gleichen Zeitpunkt, in dem die franzöſiſchen Truppen nach ſaſt zwölf Jahren die Pfalz verlaſſen, befindet ſich Deutſchland in einer ſchweren innenpolitiſchen Kriſe. Wir ſind ſeit vielen Jahren an derartige Wirrniſſe gewohnt 5 tragen ſie beinahe ſchon mit einem Fatalismus, der ſonſt nur orientaliſchen Völkern nachgerühmt wird. Was aber die gegenwärtige politiſche Kriſe von der Mehrzahl der ihr vorausgegangenn Kriſen unterſcheidet, iſt die bedauerliche Tatſache, daß ihre Urſachen ganz aus⸗ ſchließlich in unſerer eigenen politiſchen Zerriſſenheit und Unentſchloſſenheit zu ſuchen ſind, und daß ſie da⸗ her in vollem Umfange von uns verantwortet werden muß. Wie bet einem kranken Organismus, die dem kraftſpendenden Herzen am entfernteſten liegenden Glieder zuerſt ihre Funktionen einſtellen, ſo empfin⸗ den die deutſchen Grenzlande es am ſtärkſten, wenn wir als Staat und Volk uns in einer ſchweren inneren Erſchütterung befinden. Was im Kernland des Reiches ſich in einer Schwankung der Konjunkturlage oder in einer Depreſſion zu äußern pflegt, nimmt bei uns im Grenzland allzu⸗ leicht kataſtrophale Formen an, wobei dieſes Wort nicht als eine oberflächliche Keunzeichnung, ſondern leider nur zu wörtlich genommen werden muß. In die Freude über die endlich erfolgte Räu⸗ mung unſerer Heimat miſcht ſich mit ſchwerer Bitter⸗ keit der Gedanke an die große wirtſchaftliche Not, die wir ertragen müſſen. Wir haben in den hinter uns liegenden Jahren durch die Eingriffe der Beſatzungsmächte in unſer wirtſchaftliches und ſoziales Leben viel Schweres erduldet. Wir haben aber immer das Bewußtſein gehabt, daß dieſe ganze Beſatzungszeit nur vorübergehend ſein konnte, und daß zu irgend einem Zeitpunkte der Tag der Frei⸗ heit uns leuchten würde. Jetzt aber, wo die Zahl der aus wirtſchaftlicher Not Feiernden faſt an die Zahl derer herangreift, die 1923/24 feiern mußten, weil fremde Bajnnette ihnen Freiheit und Arbeit ge⸗ nommen hatten, empfinden wir es mit doppelter Schwere, daß wir als Volk offenſichtlich nicht die Kraft finden können, unſer Schickſal feſt in die eigenen Hände zu nehmen. Parlamentarier und Miniſter überbieten ſich in ihren Erklärungen über Grenzlandfürſorge und Grenzlandpolitik. Ein Oſt program m und ein Weſtprogramm ſind aufgeſtellt. Statt durch Verwaltungs⸗ und Steuerreformen wirtſchaft⸗ liche Erleichterungen zu ſchaffen, werden zur Linde⸗ rung der„Grenzlandnot“ Geldmittel aus den Staatskaſſen zur Verfügung geſtellt, die — kennzeichnen wir den Kreislauf der Dinge einmal richtig— wir ſelbſt auf dem Wege der Steuern vor⸗ her aufgebracht haben. Eine volkswirtſchaftlich un⸗ ſtunige und in mancher Beziehung ſogar verhäng⸗ nisvolle„Wohltätiokeit!“ 8 Die die politiſche Verantwortung tragenden Männer hätten ſich früher ſchon darüber klar werden müſſen, daß ſie mit einer ſchlechten Innen ⸗ politik die unter außerpolttiſchem Drucke ſtehen⸗ den Grenzlande in die allerſchwerſte Gefahr bringen. Wohl iſt es gelungen, uns als Fauſtpfand aus den Händen eines übermütigen Siegers, heraus⸗ zulöſen. Damit aber iſt die Aufgabe des Reiches gegenüber ſeinen Grenzlanden nicht erfüllt. Es bleibt jetzt die große Aufgabe der Erhaltung und Feſtigung des zurückgenommenen Be⸗ tes. Nicht zu erfüllen iſt dieſe Aufgabe aber dadurch, daß man mit ungenügenden Mitteln auf die von der Beſatzung geſchlagenen tiefen Wunden kleine Pflä⸗ ſterchen aufklebt. Klar und deutlich muß es aus⸗ geſprochen werden, daß mit Geld allein es gar nicht ausgeglichen werden kann, was die Grenzlande für das Reich aufgeopfert haben. Wir fordern eine Fürſorge aus dem Herzen und aus dem Geiſte heraus. Und in dieſem Sinne müſſen wir gerade in der Stunde der Befreiung von fremder Beſatzung es ausſprechen, daß nach unſerer Auffaſſung die beſte Grenzlandpolitik eine geſunde Innenpolitik iſt. In den letzten Monaten iſt die Frage der Er⸗ richtung eines beſonderen Grenzlandminiſtertums Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Die unmögliche Oſtgrenze Franzöſiſche Beſorgniſſe Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 25. Juni. Die Frage, ob Deutſchland in nächſter Zeit, viel⸗ leicht ſchon im September dieſes Jahres, die uner⸗ träglichen Verhältniſſe an der deutſch⸗polniſchen Grenze zur Debatte ſtellen wird, beſchäftigt und beunruhigt zugleich die polttiſchen Kreiſe Frank⸗ reichs. In der Frage hat ſtch eine nicht zu unter⸗ ſchätzende Wandlung 5 zugunſten einer Diskuſſion dieſer Frage vollzogen. Von polniſcher Seite wird ſehr energiſch gegen die deutſchen Argumente Sturm gelaufen. Um der franzöſiſchen Oeffentlichkeit, die eine entgegenkommende Haltung Polens in der Re⸗ viſionsfrage gern ſehen würde, eine Aufklärung über den„wahren Stand der Dinge“ zu geben, veröffent⸗ licht der„Matin“ einen langen Warhanen Bericht ſeines Sonderberichterſtatters Sauerwein. Der „Matin“. tut zwar ſo, als wäre er ein un⸗ parteiiſcher Beurteiler der deutſch⸗ polniſchen Ver⸗ hältniſſe, aber er bedient ſich ausſchließlich der polniſchen Lesart und erteilt Deutſchland die Warnung,„ſich vernünftig zu benehmen.“ Trotz ſeiner parteilichen Einſtellung iſt es inter⸗ eſſant, die Ausführungen Sauerweins in der Haupt⸗ ſache wiederzugeben. Sie lauten: „Des Problem der deutſch⸗polniſchen Grenzberich⸗ tigungen wird leider ſehr bald die deutſche und die polniſche Außenpolitik beherrſchen. Die einzige Mög⸗ lichkeit, folgenſchweren Auseinanderſetzungen vor⸗ zubeugen, beſteht darin, ein Mißverſtändnis zu zer⸗ ſtreuen, von dem deutſche Rechtsparteien nur zu ſehr erfüllt ſind. Die deutſchen Rechtsparteien müſſen ſich durchaus klar darüber ſein, daß bei einer wirtſchaft⸗ lichen Zuſammenarbeit zwiſchen Frankreich und Deutſchland das unter Arbeitsloſigkeit und Geld⸗ mangel leidende Deutſchland der einzig Gewinnende⸗ wäre. Der Nutzen aus einer ſolchen Zuſammenarbeit beſteht in neuen Abſatzmärkten für die deutſche In⸗ duſtkie, in billigeren Krediten für die deutſche Land⸗ wirtſchaft. Frankreich hat nur eins von einer An⸗ näherung zu erwarten, das iſt die Sicherheit Aber wie kann es Sicherheit von einem Lande erhof⸗ fen, in dem ſich zu Gunſten einer mehr oder weniger vielfach erörtert worden. Nach Meinung der Befür⸗ worter dieſes Gedankens ſollte damit gewiſſermaßen bei jeder Eutſchließung der Reichsregierung einer mitwirken, der die zu fällende Entſcheidung aus⸗ ſchließlich unter dem Geſichtspunkt ihrer Wirkung im Grenzland betrachtet. Der Vorſchlag kommt gewiß aus beſtem Willen heraus, aber ſeine Verwirklichung würde ein Armutszeugnis für uns bedeuten. Und zwar deshalb ein Armutszeugnis, weil eigentlich das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit und vor allem die politiſch führenden Männer es wiſſen ſollten und wiſſen müßten, daß gerade das Grenzland gegen Fehlgriffe der politiſchen Führung ganz be⸗ ſonders empfindlich iſt. Nicht immer hat dieſe Ein⸗ ſicht bei den politiſch entſcheidenden Inſtanzen vor⸗ geherrſcht. Und wir müſſen es auch im gegenwärti⸗ gen Augenblick wieder einmal feſtſtellen, daß wohl ſehr viel Worte über die wirtſchaftliche Geſundung unſeres Volkes und über die Notwendigkeit unver⸗ züglichen und durchgreifenden Handelns gemacht werden, daß aber all dieſen Worten die Tat nicht folgt. * Die Räumung des beſetzten Gebietes ſei daher für uns alle eine ernſte Mahnung, daß es mit der Befreiung des Landes von fremder militäriſcher Beſatzung allein nicht getan iſt. Wir können unſere geſchichtliche Aufgabe, als Weſt mark des Reiches zu dienen, nur erfüllen wenn wir kul⸗ turell, ſoztal und wirtſchaftlich in unan⸗ greifbarer Stärke daſtehen. Dies Ziel iſt augenblicklich einmal wieder weiter denn je von uns entfernt. Wir können es aus eigener Kraft des Grenzlandes heraus auch nicht erreichen. Wir ge⸗ deihen oder verderben als Glied des Reiches. Nur ein geſunder Körper kann uns Schutz und Halt geben. Drum: Wer dem Grenzland helfen will, der ſorge zunächſt dafür, daß im Reiche Ordnung herrſche! vollſtändigen Vertragsreviſion eine ſo nachdrückliche Propaganda mit militäriſchen Vereinigungen ent⸗ wickelt? Hier kann man die Urſache nicht von der Wirkung unterſcheiden. Eine Verſtändigung mit einem Deutſchland, wo ein Abenteurer Hitler Anhänger wie jeden Tag neue gewinnt, kann Frankreich nur Koſten verur⸗ ſachen, ohne etwas einzubringen. Der Gedanke, Frankreich könnte ſich verpflichten, auf ſeinen pol⸗ niſchen Verbündeten einen Druck hinſicht⸗ lich einer ſpäteren Grenzreviſion ausüben, iſt unver⸗ nünftig. Nur durch die Verbeſſerung der deutſch⸗ polniſchen Beziehungen, durch Achtung der beſtehen⸗ den Verträge und durch Einſteltung der irrſinnigen Kriegsdrohungen(wer droht? Schriftl.) kann man zwiſchen Deutſchland, Frankreich und Polen eine Atmoſphäre ſchaffen, in der einmal freundſchaftliche Beſprechungen geführt werden können. Dieſe dürfen ſich, wie Sauerwein hinzufügt, übri⸗ gens nur auf die wirtſchaftlichen Fragen und Tranſitabmachungen beziehen. Die Berichtigung der Grenze dagegen iſt ein Luxus, den Europa ſich nicht erlauben darf, ohne neue Kriege herauf⸗ zubeſchwören. Deutſchland hat ſelbſtverſtändlich die Erklärungen Grandis, daß Verträge nicht ewig ſeien, mit Befriedigung geleſen. Solche Aeußerungen wie die Grandis ſind zum größten Teil Schuld an dem Wiederaufleben der Agitation in Deutſchland. Als Grandi über ſeine Aeußerungen von der polniſchen Preſſe interviewt wurde, antwortete er vorſichtig, er habe wirklich geſagt, daß die Verträge nicht ewig ſeten, dann aber die polniſchen Journaliſten gefragt, ob ſie jemals einen ewigen Vertrag geſehen hätten und ihm einen ſolchen zeigen könnten. Mit den Worten:„Die Verträge ſind nicht ewig, aber dauer⸗ haft müſſen ſie ſein“, habe Grandi ſein Interview beendet. Im Rahmen einer europäiſchen Föderation werden die verletzendſten Vertragsbeſtimmungen eines Tages ganz anders erſcheinen und die Gren⸗ zen, über die Perſonen und Waren frei hinweg⸗ ſchreiten, werden ihre beleidigende Härte für die beſiegten Länder verlieren. „Zum Glück wird das von den meiſten Polen und Deutſchen eingeſehen“, ſchließt Sauerwein ſeinen Warſchauer Bericht. BVolſchewiſtenrummel am 1. Auguſt Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 25. Juni. Für den 1. Auguſt wird genau wie im Vorfahr von den Bolſchewiſten ein Weltrummel geplant. Nach einer aus Kowno übermittelten Moskauer Meldung des„Lokal⸗Anzeigers“ will das Präſidium der kommuniſtiſchen Internationale allen ihren Fi⸗ ltalen auf dem Kontinent und in den Vereinigten Staaten Richtlinien über die Organiſation von Straßendemonſtrationen zugeſchickt haben. Allerorten werden die getreuen Soldknechte Moskaus aufgéfor⸗ dert, Straßendemonſtrationen zu ver⸗ anſtalten. Wo es möglich iſt, ſoll bei der Gelegenheit auch zum Generalſtreik aufgerufen werden. Die KPD. ſoll dabei noch mit beſonderen Richtlinien aus⸗ gerüſtet werden. Als Material für die zur Zeit in Moskau tagende Schlichtungskommiſſion angelegent⸗ lichſt empfohlen. Der Religionskrieg in Indien Kalkutta, 25. Juni.(United Preß.) Der Religionskrieg zwiſchen den Hindus und den Mohammedanern hat eine Wendung zum Schlechteren genommen. Trotz aller polizeilichen Vorſichtsmaßnahmen und verſtärkten Patrouillen⸗ dienſtes ſind wiederum zwei Mohammedaner und ein Hindu erdolcht worden. Der Geſchäfts⸗ verkehr ruht vollkommen und der Mangel an Nah⸗ rungsmitteln beginnt ſich bemerkbar zu machen Der Ernſt der Lage hat einige gemäßigte Führer beider Religionsgemeinſchaften veranlaßt, gemeinſame Be⸗ ſprechungen mit dem Ziel der Wiederherſtellung des Friedens zu führen. — Die Augsburger Konfeſſionsfeier Die 400⸗Jahrfeier der Augsburger Konfeſſion wurde am Dienstag abend durch einen feierlichen Begrüßungsakt eingeleitet. Der Präſident des Deutſch⸗Evangeliſchen Kirchenausſchuſſes, D. Kapp⸗ Jer, hielt die Begrüßungsanſprache. Er verlas zu⸗ nächſt ein Schreiben des Reichspräſiden⸗ ten, in dem dieſer nach Verſicherung ſeiner Anteil⸗ nahme an dieſem Feſttage der evangeliſchen Chri⸗ ſtengemeinde dem Wunſche Ausdruck gibt, daß die Tagung in der reformatoriſchen Feſte von Augsburg dazu beitragen möge, die chriſtliche Geſinnung im deutſchen Volke zu erhalten und zu ſtärden. Weiter gab D. Pappler ein Schreiben Dr. Wirths be⸗ kannt, deſſen Schlußſatz lautet:„Möge die Verſamm⸗ lung an hiſtoriſcher Stätte zu innerer Stärkung des chriſtlichen Gemeinſchaftsgeiſtes führen und die Ge⸗ wißheit feſtigen, daß die kulturelle Kriſe der Gegen⸗ wart nur dann überwunden werden kann, wenn über alles Trennende hinweg die religibſen Werte wieder zu domintierendem Einfluß gelangen.“ D. Kappler, der die Vertreter der Reichsregierung, Staatsſekretär Zweigert und Oberregierungsrat Dr. Konrad ſowie die Reichs⸗ und Staatsbehör⸗ denvertreter herzlich willkommen hieß, bezeichnete in ſeiner Anſprache dieſe Teilnahme der Behörden als ein Unterpfand dafür, daß Reich und Staat die fortdauernd zunehmende Bedeutung der chriſtlichen Kirche und der von ihr verwalteten religtöſen Güter für die Volksgemeinſchaft anerkennen und zu wür⸗ digen wiſſen. Weiter begrüßte D. Kappler die zahl⸗ reichen Delegierten nicht⸗evangeliſcher Kirchen, durch deren Teilnahme die Augsburger Feier einen öku⸗ meniſchen Charakter erhalte. Der Redner ſchloß mit dem Appell, die geſchichtlich überkommene Lehr⸗ und Bekenntnisgeſtaltung hoch zu halten. Moroprozeß Kürten vor Jahresende Telegraphiſche Meldung — Eſſen, 25. Juni. Das Schuldkonto des Maſſenmörders Kürten hat einen ſolchen Umfang angenommen, daß die Hauptverhandlung wohl kaum vor Ende dieſes Jahres ſtattfinden kann. Nach dem bisherigen Er⸗ gebnis der polizeilichen Ermittlungen werden Kürten. nicht weniger als 80 Verbrechen, 11 Morde, 23 Mordverſuche und 36 Brandſtiftungen zur Laſt gelegt. Wie die Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Zei⸗ tung meldet, iſt auch die Brandſtiftung bei Katiſerswerth, bei der im Jahre 1928 zwei Per⸗ ſonen den Tod fanden, Kürten zur Laſt gelegt. In dieſem Falle würde Anklage wegen Brandſtiftung in Tateinheit mit Doppelmord erhoben werden, da Kürten eingeſtanden hat, er habe Brände angelegt, um Leute, die in den Scheunen ſchliefen, zu ver⸗ brennen. Sollte ſich die Schuld Kürtens auch in dieſem Falle erweiſen, ſo würde ſich die Zahl ſeiner Opfer auf 13 erhöhen. Letzte Meldungen „Graf Zeppelin“ wieder im Heimathafen — Friedrichshafen, 25. Juni. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ traf heute morgen gegen 7 Uhr von ſel⸗ ner Deutſchlandfahrt wieder in ſeinem Heimathafen Friedrichshafen ein und iſt um.06 Uhr auf dem Werftgelände glatt gelandet. Neun Tote bei einem Neubaueinſturz — Paris, 25. Juni. Nach einer Havasmeldung aus Conſtantine ſtürzte geſtern plötzlich ein Neubau ein, wobei neun Arbeiter getötet und acht verletzt wurden. Berufungsverhandlung im Stinnes⸗Prozeß — Berlin, 25. Juni. Die Verhandlung der Be⸗ rufungsinſtanz gegen Stinnes jun., der im vergange⸗ nen Jahre von der Anklage des Betruges bei der Anmeldung von Kriegsanlethe⸗Altbeſitz freigeſpro⸗ chen worden war, wogegen die Staatsanwaltſchaft, Berufung eingelegt hatte, begann heute vormittag unter Vorſitz von Landgerichtsdirektor Tolk. Von den Angeklagten waren nur Stinnes, Prokurtſt othmann, von Waldow, Bela Groß und Ley Hirſch erſchienen. Es fehlten die Angeklagten Eugen Hirſch und Schneidt. Verdi-Zyklus: Violetta im Mannheimer Nationaltheater Am Sonntag eröffnete der Nebukadnezar den Reigen der Verdi⸗Opern, die gegenwärtig im Nationaltheater zum Zyklus zuſammengebündelt vorüberziehen. Von der Jugendoper bis zur Tra⸗ viata, dem Werk der Mitte, iſt es ein weiter Schritt, eigentlich ſchon ein Sprung, zu dem ein recht großes Maß von operndramatukgiſcher Kühnheit gehört. Er führte in dieſem Fall zugleich aus den recht ſtim⸗ mungsvoll zuſammengefügten Dekorationen der Babylon⸗Oper in das recht geſchmacklos drapierte Paris der Empirezeit, deſſen Halbwelt man beim beſten Willen dieſer zuweilen in geradezu belei⸗ digenden Farbenmiſchungen ſich auslebenden Deko⸗ rationen anmerkt. Dafür hatte die Trägerin der Titelrolle, Marie Theres Heindl, durch eine neue Aufmachung dem Verdi⸗Zyklus Rechnung zu tragen verſucht und rauſchte wie eine Greta Garbo durch ihr demimon⸗ dänes Milieu. Außerdem betörte ſie noch durch ihre Stimme ſoundſoviele Herzen, nicht zuletzt das ihres Alfredo, den Boris Greverus mit der ihm eigenen Intenſität ſang. Er verſucht dabei immer noch die Leidenſchaften des Theaters durch eine windmthleuhafte Inanſpruchnahme der Gliedmaßen, insbeſondere der Arme, zum Ausdruck zu bringen, was beſonders bei Verdi unnötig iſt, da dieſe Muſik rein von ſich aus ſo ſehr jede Phaſe der Leidenſchaft, des Schmerzes, der Trauer und der Freude zum Ausdruck bringt, daß man nichts weiter tun braucht, als die tiefe Menſchlichkeit dieſer Geſänge e nachzuempfinden und wiederzugeben. Dazu gehört auch ein wenig mehr Diſziplin im Zuſammengehen mit Orcheſter und Bühne; ſie war, geſtern abend nicht immer vorhanden, wenngleich der Kapellmeiſter Klauß ſich um den Ausdruck der Verdiſchen Muſik zum großen Teil mit ſchönem Er⸗ folg bemühte. Nur mit dem alten Germont wollte er ſich taktmäßig nicht recht vertragen, was Chriſtian Könker nicht beirrte und ſein heimatliches Land mit ſchöner Stimme empfindungsvoll preiſen ließ. Die übrigen Mitwirkenden der Aufführung ſind von früher her bekannt. Die Mitwirkung des Publikums ließ an Zahl diesmal ziemlich viel zu wünſchen übrig; ſeine Beifallsbeteiligung war E dagegen umſo ſtärker. Muſik im Bruchſaler Schloß Ein ſeltenes Ereignis, daß ein Konzert nur Ur⸗ aufführungen aufzuweiſen hat. Die Bruchſaler Orts⸗ gruppe der„Badiſchen Heimat“ konnte ihre diesfäh⸗ rigen Schloßkonzerte mit einer ganzen Reihe noch unbekannter Kompoſittonen von guten alten Meiſtern beſtreiten: ſie vermittelten eine Vorſtellung von der Durchſchnittsmuſik zwiſchen 1700 und 1890; Italiener, Franzoſen, wie Alberti, Conti, Platti, Monſigny, Piceini, aber auch deutſche Namen: Hoff⸗ meiſter, Kozeluch, Haydn. Für den Charakter macht der Unterſchied der Nationalitäten nicht viel aus. Die eigentliche Tiefe fehlt, das Spieleriſche über⸗ wiegt durchweg; im langſamen Satz wird geſchwärmt und für ein wenig Sentiment geſorgt. Es gab aber auch Höhepunkte: ſie lagen bei Kozeluch, der zwei außerordentlich einprägſame Arietten, bei Haydn, der eine ganz eigenartige geiſtvolle Sinfonie für das Feſt geliefert hat! Ria Ginſter⸗ Frankfurt ſang die virtuoſen Koloraturen beruhigend ſicher und be⸗ glückend rein, einige Konzertmeiſter von der Karls⸗ ruher Oper ſaßen an den Soliſtenpulten, von Joſef Krips am Cembalo begleitet und geſteuert. Die ganze Umgebung, die Muſiker im Koſtüm der Zeit, der Fürſtenſaal des alten Schloſſes im Kerzen⸗ ſchimmer, der dünne Ton des Cembalo, das ſogar ſoliſtiſch zu wirken hatte(Konzert für Claveein v. Hoffmeiſter, um 1800), das alles ſorgte für möglichſt treue Nachahmung eines Kammerkonzerts aus der Zeit, die noch Kardinäle und Fürſtbiſchöfe in der Bruchſaler Reſidenz ſah! Das Konzert des erſten Abends— drei Wiederholungen ſind vorgeſehen— fand begeiſterten Beifall des verſtändnisvollen Publikums. Ein Knalleffekt Von Erich Meyer⸗Helmund Nahe der kleinen, damals ganz deutſchen Stadt Narva, zwiſchen St. Petersburg und Reval liegend, gibt es einen wundervollen Waſſerfall. Er iſt ſo ſtark, daß die Dampfer, die den Fluß Narowa zum Seebad Hungerburg herunter fahren, die Maſchine nicht in Tätigkeit zu ſetzen brauchen. Schon oberhalb des Waſſerfalls hat der Fluß eine reißende Strömung. Narva war auch eine der erſten Städte Rußlands, die elektriſche Beleuchtung bekam, dank der enormen Waſſerkraft. Als Zar Nikolaus I. während eines Manövers in der Nähe des Städtchens weilte, wollte er ſich den be⸗ rühmten Waſſerfall anſehen!— Die Narvenſer er⸗ fuhren, daß der Zar ſogar ſeine Gemahlin mitbringen würde. Nun herrſchte große Aufregung. Das einzige Gebäude, das in Frage kam, um die hohen Gäſte für die paar Stunden des Aufenthaltes unterzubringen, war der kleine Miniaturpalaſt, den einſt Peter der Große bauen ließ und der ganz in der Nähe des Waſſerfalls lag. In fieberhafter Haſt wurde, ſo gut es ging, dort alles in Ordnung gebracht. a Da gerade Mondſchein war, ſo hatte der Feſtaus⸗ ſchuß den Zaren gebeten, ſich den Waſſerfall abends anzuſehen, weil bei Mondſchein der Eindruck viel im⸗ poſanter ſchien. Der Bürgermeiſter veranlaßte eine für damalige Zeiten prachtvolle Illumination mit Feuerwerk. Auf der Brücke, die nicht weit vom Waſ⸗ ſerfall über die Narowa führt, wurde eine kleine Terraſſe hergeſtellt, mit Teppichen belegt und mit zwei Seſſeln für das Zarenpaar ausgeſtattet. Dieſes erſchien nun nebſt dem glänzenden Gefolge und wurde von den deutſchen Geſangvereinen mit Liedern be⸗ grüßt. Als alles voll Bewunderung auf der Brücke ſtand, von dem Zauber des Naturſchauſpiels gefeſſelt, kam plötzlich ein Boot, in dem zwei Perſonen ſaßen, in raſender Geſchwindigkeit die obere Narowa herun⸗ ter, ſtürzte in den Waſſerfall und überſchlug ſich. Boot und Inſaſſen wurden in den Strudel geriſſen und * verſchwanden. Die Zarin ſchrie entſetzt auf und fiel in Ohnmacht. Allgemeines Entſetzen! Inzwiſchen wurde dem Adjutanten des Zaren mit⸗ geteilt, das Boot habe keine lebenden Inſaſſen ge⸗ habt,— es ſeien angezogene Strohpuppen geweſen. Es ſollte das ein beſonderer Knalleffekt bei der Illu⸗ mination und dem Feuerwerk ſein. Der Adjutant meldete das dem Zaren. Da wandte ſich der Herrſcher aller Reußen mit zornentflammten Augen an den neben ihm ſtehenden Bürgermeiſter und rief laut in deutſcher Sprache:„Welcher Eſel iſt auf ſo einen Ge⸗ danken gekommen?“ Zerknirſcht, mit ſchlotternden Knien ſtotterte der Bürgermeiſter:„Ich, Majeſtät!“ Ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen, verließ der Zar mit ſeiner Gemahlin, die ſich inzwiſchen wie⸗ der erholt hatte, die Brücke. Daß der Bürgermeiſter, dank der Strohpuppen, den ſehnlichſt erhofften Orden 3 erhielt, braucht eigentlich nicht erwähnt zu N en? Dieſe Geſchichte erzählte mir in Narva der dortige Paſtor Tannenberg, Beſitzer eines kräftigen Baſſes, der als junger Dorpater Student damals im Emp⸗ fangschor mitgeſungen!— Die Berliner Volksbühne hat es gut. Die Volksbühne hat ein zinsloſes Darlehen von 70000 Mark für das Spieljahr 1928/9 und ein zwei⸗ tes in Höhe von 100 000 Mark für das Spielfahr 1929/0 von der Stadt Berlin erbeten. Beide Dar⸗ lehen ſind auch bereits vom Magiſtrat ausgezahlt worden, der die Stadtverordnetenverſammlung noch um nachträgliche Zuſtimmung erſucht. Das Darlehen ſoll angeblich bis ſpäteſtens zum 31. März kommenden Jahres zurückgezahlt werden. Wer leben wird, wird ſehen. Einſtweilen hat die Volksbühne noch nicht einmal die ihr im Jahre 1928 gewährten zinsloſen Darlehen von insgeſamt 300 000 Mark zu⸗ rückgezahlt. Oper auf Beſtellung. Der Komponiſt Hugo Hermann hat im Auftrag des Wiesbadener Staatstheaters Lion Feuchtwanger Schauſpiel„Vaſantaſeng“ vertont. Die Oper wird dort Ende Oktober zur Uraufführung gelangen, — 1 Beigeordneter Dr. Zeiler, der Dezernent für das Anen Holzſchuppen, in dem gleichfalls Holzſtoff ſaß, Mittwoch, den 25. Juni 1930 — 6000 Tonnen Zellſtoff brennen Millionenwerte durch Blitzſchlag vernichtet Großfeuer in der Zellſtoffabrik Geſtern nachmittag gegen halb 5 Uhr ſchlug der Blitz in ein Lagergebäude der Zellſtoffabrik ein und zündete. zerſtörte das Gebäude vollſtändig. 6000 Tonnen Das ganze Gebäude ſtand ſofort in Flammen. Das gewaltige Feuer Zellſtoff fielen den Flammen zum Opfer. Der Schaden beträgt mehrere Millionen Mk. er iſt aber durch Verſicherung gedeckt Das Gewitter, das geſtern nachmittag mit be⸗ ſonderer Heftigkeit tobte, hat großen Schaden angerichtet. Um 725 Uhr ſchlug der Blitz in ein Lagergebäude der Zellſtoffabrik ein und zündete ſofort. Als die Fabrikfeuerwehr anrückte, ſtand das ganze Gebäude ſchon in Flammen. Die Berufsfeuerwehr war mit ſtarkem Aufgebot raſch zur Stelle. Branddirektor Vaulont leitete die Löſcharbeiten perſönlich; auch der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, Schlimm, war anweſend. Auf dem Branddplatz trafen nach Bekanntwerden des Brandes Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich, Löſchweſen, Landeskommiſſär Dr. Hebting und Polizeidirektor Dr. Bader ein. Der Brandplatz liegt am äußerſten Ende der Fabrik am Wein⸗ heimer Weg, gegen den Käfertaler Wald zu. Von der Straßenbahnhalteſtelle iſt noch faſt eine Viertel⸗ ſtunde durch die ſaubere Arbeiterkolonie zu gehen. Den Brand konnte man erſt ſehen, als man kurz davor ſtand. Rotgelbe Flammen ſchlugen aus dem Gebäude, deſſen Dach bereits eingeſtürzt war. Ueber Eiſenbahngeleiſe und über Schläuche hinweg mußten wir uns an das brennende Gebäude heranarbeiten. Glühende Hitze ſchlägt uns entgegen. Der 60 Meter lange Lagerſchuppen iſt in Flammen ge⸗ hüllt. In den Fenſteröffnungen ſieht man die glühenden, hoch aufgeſtapelten Zellſtoffballen. Rot⸗ glühende Eiſenteile eines Laufkranens, der erſt vor kurzer Zeit neu eingebaut wurde, ragen in wildem Durcheinander in die Luft. Ein Bild der Zer⸗ ſtörung! Praſſelnd ſauſen ununterbrochen dicke Waſſer⸗ ſtrahlen in die Glut. Dampfwolken ziſchen auf, die Eiſenbänder der Zellſtoffballen zerreißen unter ge⸗ wehrähnlichem Knallen; jede Rettungsaktion iſt ver⸗ gebens. In der Halle lagerten 6000 Tonnen fer⸗ tiger Zellſtoff im Werte von einigen Millionen. Unzählige Ballen von je 200 Kg. füllten die rieſige Halle aus. Normalerweiſe iſt es ſehr ſchwer, dieſe Ballen in Brand zu bringen, da ſie durch die Preſſung mit 300 Atmoſphären ſteinhart ſind. Nur die elementare Gewalt eines ein⸗ zigen Blitzſtrahls konnte das Feuer entfachen. Als die Ballen einmal bramnten, war nichts mehr zu kekten. Man ſah ſo gut wie keinen Rauch, nur helle Flammen ſchlugen aus dem Gebäude. Gegen 728 Uhr war die Hitze ſo groß geworden, daß die 60 Meter lange Mauer am Weinheimer Weg krachend einſtürzte. Ein ganz grandioſer Anblick. Feuergarben und Funken praſſelten hoch. Es war ein Glück, daß es ziemlich windſtill war und die Funken nach der Straße und nicht nach der Fabrik zu flogen. Ein brennender, glühender Haufen, dem das Waſſer, das dauernd auf ihn geſchleudert wurde, nichts anhaben konnte. Die Feuerwehr mußte ſich lediglich darauf beſchränken, die angebauten Schuppen zu ſchützen. Nach 7210 Uhr abends beſtand für den — keine Gefahr mehr. Nach dem Einſturz der Mauer hatte das Feuer von allen Seiten Luft. Von Zeit zu Zeit wirbelten brennende Stücke hoch, die für die Baracken auf ber anderen Seite des Weinheimer Wegs eine große Gefahr bildeten. Die Bewohner packten ihre geringen Habſeligkeiten, um beim Ausbrechen eines Brandes ſofort abrücken zu können. Menſchen im Meer Skizze von Oleg Berting Mit einem ſchmollenden Zug um den friſchen Mund blinzelte Frene auf das Meer hinaus, deſſen dunkle Bläue in der ſonnenſatten Glut eines heißen Julivormittags faſt regungslos dalag. i Es war doch wirklich ärgerlich— kaum ein Lüft⸗ chen regte ſich! Gerade jetzt, wo ſie mit ihrem neuen ſchmucken Boot, das ſie geſtern auf der Bootswerft der kleinen Fiſcherſtadt am Fjord gekauft hatte, die erſte Fahrt unternehmen wollte. Sie ſah wohl ein, baß es vernünftiger geweſen wäre, auf richtigen Se⸗ Agelwind zu warten; aber ihre Ungeduld ließ ihr dazu kleine Ruhe. Schnell hißte ſie die Segel, löſte mit ſlin⸗ ker, geſchickter Hand das Tau, und langſam— viel zu langfam!— glitt die„Nixe“ über das flimmernde ſſer. Eine Stunde ſchon war Irene unterwegs. Ein⸗ gelullt von der Hitze und der langſamen Fahrt, die keine andere Betätigung nötig machte, als den ſchön polierten Griff des Steuers zu halten, achtete ſie nicht techt darauf, wie ein dunſtiger Schleier ſich immer dichter um die Sonne zog, die bald als faſt glanzloſer, unendlich ferner Punkt rot und drohend vom Himmel herab hing. Unheimlich ſtill wurde es plötzlich über dem Meere. Das Waſſer verlor ſeinen blauen Schimmer und glättete ſich unter der Laſt ſchwül brütender Hitze zu einem glanzlos bleiernen Spiegel. Die Segel hingen ſchlaff herab, das Boot machte überhaupt keine Fahrt mehr. f i 5 Frene erwachte aus ihrer Träumerei. Die Ver⸗ änderung um ſie her kam ihr mit einem Male voll zum Bewußtſein. Eine dumpfe Unruhe zitterte heftig in ihr auf. Sie blickte um ſich. Hinter ihr verſchwammen die düſteren Uferfelſen wie im Nebel. Links lag endlos und leer das weite Waſſer des of⸗ fenen Meeres. Rechts und vorn ſchien die dunkle, von undurchſichtigem Dunſt teilweiſe unterbrochene Verſchiedene Bäume an der Straße ſind braun und welk geworden, ſie werden wohl abſterben, da die große Hitze ſie völlig austrocknete. Mehrere Drähte der Telegraphenleitung, die die Straße entlang zieht, ſind durch die Hitze geriſſen. Die Kleinbahn nach Sandhofen iſt unterbrochen. Die Bahngeleiſe der Kleinbahn nach Sandhofen führen unmittelbar an dem abgebrannten Lager⸗ haus vorbei und liegen jetzt teilweiſe unter den Trümmern und den brennenden Zellſtoffballen. Der Verkehr kann am Mittwoch nicht durch⸗ geführt werden. Immer neue Schlauchleitungen wurden gelegt, um das Feuer auf ſeinen Herd beſchränken zu können. Der Millionenſchaden, der durch das Feuer verurſacht wurde, iſt durch Verſicherung gedeckt. Die Produktion der Zellſtoffabrik erleidet keine Unterbrechung. Noch ſpät in der Nacht loderten helle Flammen zum Himmel, gleich einem rieſigen Johannisfeuer. Nachdem um 41 Uhr auch die letzte Mauer einge⸗ ſtürzt war, konnte für die angebauten Schuppen die Gefahr als beſeitigt gelten. Bis zum völligen Er⸗ löſchen des Brandes werden noch ein bis zwei Tage vergehen.—— Der amtliche Brand bericht meldet über das geſtrige Großfeuer folgendes: In der Zellſtoffabrik Waldhof geriet infolge eines Blitzſchlages eine Lagerhalle von etwa 75 Meter Länge und 30 Meter Breite, die angefüllt war mit etwa 6000 Tonnen Zelluloſe, in Brand. Die aufgeſtapelte Lagerware und die Halle iſt zer ſtör t. Das Feuer wurde durch die um 5,15 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr und die Fabrikfeuerwehr der Zellſtoffabrik mit mehreren Schlauchleitungen, die von Motor⸗ ſpritzen geſpeiſt wurden, bekämpft. Der Brand dauert noch an. Der Schaden dürfte über 2 Millionen Mk. betragen. Zur Erinnerung an die 400 Jahrfeier der Augs⸗ burgiſchen Konfeſſion bringt die Staatliche Porzellan⸗ Manufaktur Meißen im Einvernehmen mit der Evan⸗ heraus, die auf der Vorderſeite das Tutherbild, Das Gefühl einer furchtbaren, drohenden Ein⸗ ſamkeit überkam Irene. Die Finger, die den Griff des Steuers hielten, zitterten. Sie ſchämte ſich deſ⸗ ſen, aber ſie mußte es ſich eingeſtehen: Sie hatte Angſt, entſetzliche Angſt! Nur zu gern wäre ſie umgekehrt, aber das, war ja unmöglich. Das Boot rührte ſich nicht vom Fleck, und die Ruder hatte ſie in ihrem ungeſtümen Fahrt⸗ eifer vergeſſen. Tatenlos mußte ſie warten und ſtarrte mit angſtvollen Augen auf das Meer. Eine dunkle Wolke quoll ſchnell aus dem Waſſer empor und breitete ſich einem Vorhang gleich über den Him⸗ mel. Plötzlich leuchtete es grell inihre rSchwärze auf, und flammend zuckte der Horizont. Der Vor⸗ hang zerriß und wurde lebendig. Mit leerem Brau⸗ ſen flogen harte Windſtöße über das Meer, riſſen das Waſſer ſchäumend empor, pfiffen und wimmerten im ſpärlichen Takelwerk des kleinen Bootes. Praſ⸗ ſelnder Regen peitſchte das ſchwarz gewordene Waſ⸗ ſer, auf dem fliegender Giſcht wie ein brodelnder Teppich lag. 8 In faſt gerader Linie trieb der Sturm das Boot der gegenüberliegenden Küſte zu. Es ſchwankte und tanzte auf den Wellen, aber es kenterte nicht. Irene war eine gute Seglerin, und die Stunde der Gefahr erweckte ihr ganzes Können. Der Sturm war ihr viel lieber als ſeine grauſam ſtill und langſam auf⸗ ziehende Drohung. Die Küſte wurde immer deutlicher ſichtbar. Der Sturm hatte die Luft von Dunſt und Schwüle rein gefegt, der Regen ließ nach, ſchon konnte Irene ein⸗ zelne Häuſer erkennen, die hellfarbig und freundlich am Fuße der grauen Felſen niſteten. Ja— aber davor breitete ſich ein weißes, ununterbrochenes Band von wogendem Schaum, der gegen ſpitzzackige, ſchwärzlich graue Klippen raſte. Wie eine eiskalte Fauſt fuhr es Irene ans Herz: Wenn ſte keine Einfahrt fand, war ſie verloren! Am Ufer zogen Männer in Südweſtern und Oel⸗ mänteln ein Rettungsboot aus dem Schuppen. Falls es noch möglich war, wollten ſie das Boot da draußen, „Felſenlinie des Fijordufers gleichſam in der trüben Luft zu ſchweben. das ganz offenſichtlich ins Verderben rannte, ins Kann man ſich vor Blitzschlag ſchützen? Eine Betrachtung über Gewitterfurcht und Blitzſchutz Von Hans Lichtenberg geliſchen Geſamtgemeinde Augsburg eine Plakette Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Nr. 286 3. Seite. Hält der Sommer ſeinen Einzug, ſo machen ſich auch wieder die Gewitter bemerkbar. Noch gibt es viele Menſchen, die beim Herannahen eines Ge⸗ witters eine Furcht empfinden, die in manchen Fällen beinahe lächerlich wirkt. Dabei iſt die Zahl der Todesfälle durch Blitzſchlag weit geringer, als man gewöhnlich annimmt. In Preußen werden alljährlich etwa 1000 Menſchen durch ſommerliche Ge⸗ witter vom Blitz getroffen. Glücklicherweiſe wird aber nur ein Fünftel davon vom Tode ereilt. Die Mehrzahl der vom Blitz Getroffenen erleidet, jedoch ſtarke Beſchädigungen der Geſundheit durch Ver⸗ brennungen, Taubheit, Erblindung Lähmungen uſw. Vor Erfindung des Blitzableiters durch Benja⸗ min Franklin war die Gewitterfurcht begreiflich, denn damals konnte ein einſchlagender Blitz ganze Ortſchaften vernichten. Heute iſt die Gefahr bei weitem nicht ſo groß. Ein Gebäude, das mit einer Blitzableiteranlage verſehen iſt, kann nahezu als ge⸗ ſichert gelten. Wenn der Blitz in eine Großſtadt einſchlägt, ſo ſucht er ſich vorwiegend Kirchtürme, Leitungsmaſten der elektriſchen Straßenbahn, Fabrik⸗ ſchornſteine oder auch Bäume aus. Selten kommt es vor, daß er in eine Wohnung einſchlägt. Ein Entzünden von Möbelſtücken in einer Wohnung durch einen Blitzſtrahl gibt es in Steinhäuſern überhaupt nicht. Es iſt jedoch bei Gewitterbildungen ratſam, ſich fern von allen metalliſchen Gegenſtänden, wie: Gas⸗ und elektriſche Lichtleitungen, freihängende Beleuchtungskörper, Oefen, Fernſprecher, Radio uſw. zu halten. Wie ſchützt man ſich beim Auftreten eines Ge⸗ witters? Auf Aeckern, Wieſen, alſo auf baumloſen Ebenen ſoll man während eines Gewitters nicht auf⸗ recht gehen, ſondern ſich auf die Erde legen, um nicht ſelbſt einen Anziehungspunkt für den Blitz zu bilden. Ausflügler müſſen beſonders darauf achten, daß bei einem Gewitter jede Gruppenbildung vermie⸗ den wird. Je mehr Menſchen beiſammen ſtehen, um ſo ſtärker wirkt die Anziehungskraft des Blitzes Durchaus falſch iſt es, ſich unter alleinſtehende Bäume retten zu wollen. Eine alte Bauernregel lautet:„Vor den Eichen ſollſt du weichen, doch die Buchen ſollſt du ſuchen!“ Dieſe Regel bewahrheitet ſich inſofern, daß die Buche die Elektrizität ſchlechter leitet, als dies bei der Eiche der Fall iſt. Ebenfalls dürfte auch ins Gewicht fallen, daß die Eiche in den meiſten Fällen allein ſteht und dem Blitz ſo einen beſſeren Anziehungspunkt bietet. Sehr gefährlich iſt es auch, ſich während eines Gewitters an eiſerne Augsburger Luther⸗Plakeite auf der Rückſeite das Wappen der Apologie zeigt. Das Material beſteht aus ſogenauntem„Böttger⸗Por⸗ zellan“, wie es der Erfinder des Porzellans— Bött⸗ ger— vor 220 Jahren ſchuf. Der Entwurf ſtammt von Profeſſor Börner, Meißen. Schlepptau nehmen; die Einfahrt zeigen. Plötzlich ſpaltete ſich die dunkle Wolke über ihren Köpfen, ein ſchmaler Strahl von lohendem Feuer fuhr ſenkrecht herab, und die Luft erdröhnte wie vom Schlage eines Rieſenhammers. Erſchreckt und ge⸗ blendet taumelten die Männer zurück. Der Blitz hatte den Schuppen getroffen, jedoch nicht gezündet. Aber das Boot war nicht zu gebrauchen: Sämtliche Metallſtifte hatte die magnetiſche Kraft des Blitzes herausgezogen, und ſie umgaben den Rumpf des Fahrzeuges wie glänzende Borſten. Inzwiſchen kam das Unglücksboot dem tödlichen Klippenring der Küſte immer näher. Zu wenden und gegen den böigen Sturm aufzukreuzen, war für einen ſo kleinen Nachen unmöglich. Mit verkrampf⸗ ten Fäuſten und ſtarren Augen verfolgten die Fiſcher ſeine Fahrt, die unabwendbar in den Tod führen mußte Plötzlich ſahen ſie einen ſonderbaren Menſchen das Ufer entlang laufen. Er trug keine Kopf⸗ bedeckung, und ſeine Kleider waren vollkommen durchnäßt, teilweiſe ſogar zerriſſen. Er ſang irgendein Seemanslied und fuchtelte dazu mit den Händen den Takt. Beim Anblick eines kleinen Ruderbootes machte er Halt, zögerte einen Augenblick, ſprang dann mit einem Satz hinein und ſchickte ſich an, es loszubinden. Der Beſitzer des Bootes eilte zum Fremden und fragte, was ihm in den Sinn komme. Dieſer antwortete nicht, löſte das Boot endgültig und ergriff die Riemen. Der Fiſcher ſprang ins flache Waſſer und wollte den Fremden am Arm faſſen. Da erhielt er einen ſo furchtbaren Fauſtſchlag vor die Bruſt, daß er ſich nach Atem ringend am Bootsſteg feſtklammern mußte, um nicht zu fallen. Mit gewaltigen Ruderſchlägen trieb der Fremde das Boot der Einfahrt zu, die aus der ſtillen Bucht in das tobende Meer führte. Faſſungslos ſtarrten die Fiſcher ihm nach. Schon verſchwand er zwiſchen den Klippen der Einfahrt. Er war verloren. Kein Mann, und beſäße er Rieſenkräfte, kam gegen die Brandung wenn nicht— ihm wenigſtens Zäune oder Gitter anzulehnen oder in einer Erdvertiefung ſitzend das Gewitter abzuwarten. Die meiſten Todesfälle durch Blitzſchlag ereignen ſich naturgemäß im Freien und auf der Straße. Man kann ruhig behaupten, daß die Lebensgefahr— bei einem Gewitter— bei weitem nicht ſo groß iſt, als wenn man ſchräg über eine verkehrsreiche Straße geht. Die Menſchen ſetzen ſich jeden Tag Verkehrs⸗ gefahren aus, ohne Furcht zu empfinden— aber die Angſt vor einem Gewitter läßt ſie nicht zur Ruhe kommen. Als der gewitterreichſte Ort in Deutſchland gilt München. Nach den meteorologiſchen Feſtſtellun⸗ gen werden in München im Durchſchnitt 32 Gewitter⸗ tage im Jahre gezählt. Auf dem ganzen Erdball ent⸗ laden ſich 16 Millionen Gewitter jährlich oder 44000 täglich oder über 1800 Gewitter ſtündlich. In Java, Abeſſinien und Kamerun gibt es die meiſten Gewit⸗ ter, während die Nord⸗ und Südpolargegenden ge⸗ witterarm ſind. —— Gewitter über der Staoͤt In den geſtrigen Nachmittagsſtunden entlud ſich ein Gewitter über Mannheim. Die elektriſchen Entladungen waren zum Teil ziemlich heftig und konnten ängſtliche Gemüter leicht erſchrecken. Wäh⸗ rend des Gewitters ſchlug— wie an anderer Stelle berichtet—, der Blitz in eine freiſtehende, mit Cellu⸗ loſe angefüllte große Lagerhalle der Zellſtoff⸗ fabrik Mannheim Waldhof. Dumpf rollte der Donner. Blitz folgte auf Blitz. Der nicht ganz eine Stunde dauernde Platzregen hatte die Stra⸗ ßen raſch geſäubert. Abends 8 Uhr ſetzte nochmals leichter Regen ein, der aber nicht lange anhielt. Die Niederſchläge am Nachmittag hatten jedoch genügt, das ausgetrocknete Erdreich wenigſtens etwas zu durchfeuchten. Damit iſt die Sorge des Landwirts um das Gedeihen der Feldfrüchte einigermaßen behoben. Nach der Gluthitze der letzten Tage und Wochen wurde die durch die Niederſchläge hervorgeru⸗ fene erquickende Abkühlung angenehm empfunden. Wie uns aus Heidelberg berichtet wird, ging auch über die Mufenſtadt ein Gewitter mit Platzregen nieder. Es regnete dort aber mehr in Pauſen. Schlimm aber war es in Wieblingen, wo es hagelte und auf den Feldern großer Schaden angerichtet wurde. * * Feuerwerk anläßlich der Befreiungsfeier in Mannheim. Am Montag, 30. Juni, begeht, wie ge⸗ meldet, die Stadt Mannheim in der neuerbauten Rhein⸗Neckar⸗Ausſtellungshalle die Feier der Be⸗ freiung der beſetzten Gebiete. Im Anſchluß an die Befreiungsfeier wird auf den Mannheimer Renn⸗ wieſen ein großes Befreiungs feuerwerk ab⸗ gebrannt. Mit Raketen, Bomben und Frontſtücken ſoll der Befreiungstag begrüßt werden. Am Schluß der Veranſtaltung, die durch Muſik⸗ und Großlaut⸗ ſprecherdarbietungen umrahmt wird, erfolgt eine pyrotechniſche Darſtellung Streſemanns, des Haupt⸗ kämpfers um die Rheinland⸗ und Pfalzbefreiung. * Liedertag des Deutſchen Sängerbundes. Außer auf den bereits veröffentlichten Plätzen ſingen am kommenden Sonntag von den der Mannheimer Sän⸗ gervereinigung angehörigen Vereinen die Sänger⸗ runde zwiſchen 16 und 17 Uhr auf dem Gockels⸗ markt, der Männergeſangverein Lindenhof und die Harmonie Lindenhof zwiſchen 11 und 12 Uhr auf dem Gontardplatz. Concordia und Flora ſingen auf dem Marktplatz Neckarſtadt nicht von 12 bis 13, ſondern von 11 bis 12 Uhr. Schluß des redaktionellen Teils Die erfahrene Mutter Gibt ihrem Kinde Milch RNRUfe Ke Und frische auf. Bei der Ausfahrt mußte das Boot in tauſend Splitter zerſchellen In Jrenes Hirn und Seele war die große, wohl⸗ tuende Leere, die im Augenblick größter, unabwend⸗ barer Gefahr von den Qualen der Todesfurcht be⸗ Mechaniſch hielt ſie das Steuer, ungerührt ſah und hörte ſtie die Brandung immer deutlicher toben und brüllen. Es war ihr, als ginge ſie das da vorne gar nichts mehr an. Plötzlich zuckte ſie zuſammen, ihre Tatkraft und zugleich die Luſt am Leben erwachten: Zwiſchen zwei ſich gegeneinander neigenden Felſen ſchoß ein Boot hervor. Ein wahrer Heldl durchflog ſie ein Gedanke. Dann ſtieß ſie einen Schrei aus, entſetzt weiteten ſich ihre Augen: Eine Brandungswelle riß den Nachen, in dem der Todesmutige ſaß, hoch empor. Im nächſten Augenblick zerſplitterte das Fahrzeug am Felſen. Irene ſah nichts mehr— nichts als ſchwärzlich grauen Fels und weißes, tobendes Waſſer. Mit übermenſchlicher Gewalt riß ſie ſich zuſam⸗ men und ſteuerte der rettenden Einfahrt zu. Ent⸗ feſſelt raſte um ſie brodelnder, brüllender Giſcht. Eine letzte Anſpannung aller Kräfte— dann war es plötz⸗ lich ſtill um ſie. Ganz nahe am Ufer tanzten freu⸗ dig erſtaunte Seemannsgeſichter hin und her, wirbel⸗ ten durcheinander und verſchwammen zu einer braun⸗ grauen Nebelwolke.. Starke, hilfsbereite Arme trugen die Ohnmächtige an Laud.— Abends als das Rettungsboot wieder in Ordnung war und der Sturm nachgelaſſen hatte, fand man auch ihren Retter. Furchtbar zerſchunden, blutig und halberſtickt lag er eingeklemmt zwiſchen zwei Felſen, aber er lebte noch, Nachts kam eine Streife aus dem Irrenhaus. Der, den ſie ſuchten, war er— der deutſche Doktor Erich Borck. Ein Schiffbruch bei den Lofoten hatte ihm Frau und Sohn geraubt. Seither wollte er immer aufs Meer, wenn es am tollſten raſte. An dieſem Tage aber gab das Meer ihm wieder, was es ihm nahm: Der Sturz auf den Felſen brachte ihm Geneſung und ein neues Glück. Nr. 286 Mittwoch, den 25. Juni 1930 Abſchied von Otto Kabus Geſtern nachmittag nahm eine große Trauer⸗ gemeinde Abſchied von dem hochbetagt verſchiedenen Studienrat Otto Kabus, dem jahrzehn⸗elangen Vorſitzenden des Mannheim⸗Ludwigshafener Lehrer⸗ geſangvereins. Die umflorten Fahnen des Lehrer⸗ geſangvereins, deſſen Ehrenvorſitzender Kabus war, und des Turnvereins 1846 hielten die Ehrenwache an dem mit Kränzen und Blumen reich bedeckten Sarg. Nach einem Härmoniumvorſpiel ſang der Schu⸗ bertbund den Silcherſchen Bardenchor unter Leitung von Muſikdirektor Weidt. Vikar Dr. Barner von der Chriſtuskirche ließ noch einmal die Entwick⸗ lung und das Wirken von Otto Kabus vor dem gei⸗ ſtigen Auge vorüberziehen.„Ein treuer Mann wird viel geſegnet“ war das Textwort. Tauſende von Schülern gedenken ſeiner in rührender Anhänglich⸗ keit. Als während der Inflation auch ihn die Not bedrohte, ſandte ihm einer ſeiner ehemaligen Schüler aus Amerika ein beträchtliches Geldͤgeſchenk. Seit Gründung des Lehrergeſangvereins in Mannheim war er deſſen Mitglied. Aber nicht nur als Sänger erwarb er ſich Freunde, auch als Turner war er hoch geehrt und in ſeinem wallenden Bart wurde er oft mit dem Turnvater Jahn verglichen. Unzählige Aemter hat er bekleidet und erſt nach dem Kriege, als die Jugend zurückgekehrt war aus dem Feld, trat er zurück und iſt nun in der Stille eines ſanften Todes geſtorben. Weitere Anſprachen Der Lehrkörper des Realgymnaſiums, dem Otto Kabus über 36 Jahre lang angehörte dankte dem Verſtorbenen durch Dr. Cantzler, der dem Toten ein bleibendes Gedenken zuſicherte. Ueber fünfzig Jahre ſtand er im Dienſt der Jugenderziehung. Hauptlehrer Brümmer erinnerte daran, daß Otto Kabus ſich als einer der Erſten für den Zuſammen⸗ ſchluß der badiſchen Lehrer im Badiſchen Lehrer⸗ verein einſetzte. 54 Jahre hat er dem Verein die Treue gehalten. Für den Bezirkslehrerverein Mann⸗ heim und den Badiſchen Lehrerverein legte Haupt⸗ lehrer Brümmer Kränze nieder. Reallehrer Edel⸗ mann dankte für den Verein Badiſcher Reallehrer dem lieben Kollegen, der Lehrerturnverein betrauert ſein Ehrenmitglied, das mehr als ein Menſchen⸗ alter dem Verein die Treue bewahrte. Auch der Karlsruher Lehrerverein verliert in dem Neſtor des badiſchen Schulturnens ſein Ehrenmitglied. Zwei Jahrzehnte hindurch war Otto Kabus zweiter Vor⸗ ſitzender im badiſchen Turnlehrerverein, für dieſe Treue dankte Hauptlehrer Müller. Turninſpektor Schweizer gab der Trauer des 10. badiſchen Turnkreiſes und des Turnvereins 1846 Ausdruck. Für den Rhein⸗Neckar⸗Turngau, den Otto Kabus 1881 gründete, ſprach Fabrikant Veidt. Der Heidel⸗ berger Liederkranz gedachte durch Hauptlehrer Kaufmann ſeines Ehrenmitglieds. Dann ſprach für den Schubertbund Mannheim⸗ Ludwigshafen Turnlehrer Hügel. Zum zweiten Mal in wenigen Tagen verſammeln ſich die Mit⸗ glieder des Lehrergeſangvereins am Sarge eines rührigen Mitgliedes. Unerwartet kam die Kunde von dem Tode des langjährigen Vorſitzenden. Ein Jahr nach der Gründung, im Jahre 1888 hat Otto Kabus das Amt des erſten Vorſitzenden übernom⸗ men, 31 Jahre hindurch hat er es geführt. Und wenn heute der Mannheim⸗Ludwigshafener Lehrer⸗ geſangverein einer Vereine iſt, ſo dankt er das nicht zuletzt Otto Kabus, den der Verein nach ſeiner Amtsniederlegung, 1910, zum Ehrenvorſitzenden ernannte. Das Grablied von Cornelius, vorgetragen durch den Schubertbund, beſchloß die Trauerfeter, mit der viele Schüler von einem verehrten Lehrer, viele Sänger⸗ und Turnerkameraden von einem treuen Freunde Abſchied nahmen. * * Auszeichnung Auf der Schuhmachergewerbe⸗ Fachausſtellung in Kehl, die vom 14.—17. Juni 1930 ſtattfand, erhielt die Firma Mechler u. Co. G. m. b.., Chemiſche Fabrik für Klebſtoffe und Peitztuch⸗ werk, Mannheim, Induſtriehafen, für die von ihr ausgeſtellten Produkte die„Goldene Medaille“. * Die Einweihungsfeier der Rhein⸗Neckar⸗Halle im Rundfunk. Die Mannheimer Beſprechungsſtelle wird die Einweihungsfeier der Rhein⸗Neckar⸗Halle am kommenden Montag Abend übernehmen und auf die Stuttgarter und Frankfurter Welle weitergeben. Dabei wird die Akuſtik der Halle für Radioübertra⸗ gungen ausprobiert werden. * Feuer im Waldpark. Im Waldpark hatten geſtern abend bis jetzt noch unbekannte Täter einen hohlen Baum in Brand geſteckt. Das Feuer wurde durch den alarmierten Löſchzug der Wache 2 mit der Kübelſpritze gelöſcht. * Firmung in Mannheim. Wie bereits gemeldet, kommt der Freiburger Erzbiſchof Dr. Carl Fritz zur Firmung nach Mannheim. Der Biſchof wird am kommenden Freitag um 18.30 Uhr in feierlicher Weiſe auf dem hieſigen Hauptbahnhof empfangen. An dem Portal der Jeſuitenkirche wird er vom Klerus be⸗ grüßt und dann von Prälat Bauer in feierlicher Prozeſſion ins Gotteshaus geleitet werden. 5000 Kin⸗ der empfangen die Firmung. Am Sonntag, den 6. Juli iſt Abſchiedsgottesdienſt in der Jeſuitenkirche, wobei der Erzbiſchof die Predigt halten wird. * Radfahrer tot gefahren. Geſtern nachmittag wurde an der Ecke Luiſenring— K 3, ein vom Jungbuſch herkommender Radfahrer von einem Perſonenkraftwagen erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß er ſofort tot war. Der Verunglückte iſt ein 8jähriger Geſchäfts führer einer hieſigen Speditiousfirma. * Pflanzenſchutzplakat der Deutſchen Bergwacht. Das günſtige Ergebnis der Lotterie der Deutſchen Bergwacht bringt die Abteilung Schwarzwald nun auch in die Lage, ein Plakat der in Baden ge⸗ ſchützten Pflanzen herauszugeben. Der Ent⸗ wurf des Plakats wird unter Mitwirkung der Badi⸗ ſchen Landesnaturſchutzſtelle in Karlsruhe ausgear⸗ beitet und wenn möglich, noch im Laufe des Som⸗ mers zum Druck kommen. Partei⸗Nachrichten Aus der Deutſchen Volkspartei Am vergangenen Sonntag hielten in Heidelberg die Arbetterſachgruppen der Deutſchen Volkspaxtet eine gut beſuchte Verſammlung ab. Die einzelnen Redner nahmen zu den verſchiedenen Themen Stellung. In der daran anſchließenden Ausſprache ſtellte ſich heraus, daß die Arbeiterſchaft in der D. V. P. ſehr guten Boden faßt. Es iſt nun an der Zeit, daß ſich die national eingeſtellte Arbeiterſchaft der D. V. P. anſchließt. Chr. der größten und geachtetſten Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Heidelberg und das Reichsehrenmal Ob ſich die Verwaltung der Stadt Heidelberg nachträglich dazu entſchließen wird, ſich um das Reichsehrenmal zu bewerben, mag dahin⸗ geſtellt bleiben. Die Frage, ob für Heidelberg die Vorausſetzungen zutreffen, die an einen für dieſes Nattonaldenkmal geeigneten Platz zu ſtellen ſind, mag immerhin erörtert werden. Freilich, wenn man der Anſicht iſt, daß das Denkmal an möglichſt ab⸗ gelegene, durch keinen Tageslärm entweihter Stelle erſtehen ſoll, dann muß Heidelberg ein Rennen von vornherein aufgeben. Die Vertreter dieſer Anſicht berufen ſich auf das Hermann⸗Denkmal im Teuto⸗ burger Wald. Dieſer Vergleich hinkt aber. Das Teutoburger Denkmal iſt an der Stelle errichtet, die aller Wahrſcheinlichkeit nach der Schauplatz der blu⸗ tigen Schlacht war, in der die römiſchen Legionen vernichtet wurden. Das Reichsehrenmal iſt an kei⸗ nen beſtimmten Platz gebunden. Wo dieſer aber auch ſein mag, ſo iſt es ein erſtes Erfordernis, daß er der Maſſe des Volkes möglichſt zugänglich iſt. Mit ſeinem Beſuch dürfen keine beſonderen und großen Unkoſten verbunden ſein. Berückſichtigt man dieſen Geſichtspunkt, dem viel⸗ leicht ausſchlaggebende Bedeutung zukommen mag. dann dürfte Heidelberg allerdings ein geradezu tdealer Platz für das Denkmal ſein. Die Stadt ſelbſt natürlich nicht. Daran würde auch der verwegenſte Heidelberger Lokalpatriot nicht denken. Wohl aber käme einer der die Stadt überragenden Berge in Betracht. Ein Reichsehrenmal gerade an ſolcher Stelle würde jährlich von Hunderttauſenden aufgeſucht werden und Hunderttauſende würden ſich in ſeinen Sinn und ſeine Sprache vertiefen an⸗ geſichts der hiſtoriſchen Stätten, die es betreuen würde, angeſichts der Ruinen des Heidelberger Schloſſes, angeſichts des Rheins und der Gefilde, die ſo oft vom Erdbfeinde heimgeſucht wurden, an⸗ geſichts auch des Speyerer Domes mit ſeinen Zeugen aus deutſcher Vergangenheit. Und auch angeſichts der linksrheiniſchen Pfalz, die ſo ſchwer und ſo herviſch wieder einmal unter fremder Willkür zu leiden hatte. Jeder Künſtler weiß, daß Denkmäler aller Art auch durch ihre Umgebung wirken müſſen. Der Hintergrund, die ganze Landſchaft müſſen ein dringlich und wuchtig das rein Künſtleriſche unter⸗ ſtreichen und die Wirkung mitſchaffen helfen, die nicht von heute auf morgen verfliegt, ſondern ſich eingräbt in das Herz zum bleibenden, leuchtenden Erinnern. Von hoher Warte aus muß ein der gan⸗ zen Nation gewidmetes und gehöriges Denkmal das Land beherrſchen. Gerade dieſe hohe Warte macht das Niederwald⸗ denkmal ſo impoſant. Am Rhein wurd es, was wahrlich kein Zufall war, errichtet und die gleichen Gedanken, die damals bei der Wahl des Platzes den Ausſchlag gaben, gelten auch für das neue National⸗ denkmal, wie man meinen ſollte. Die Gipfel und breiten Rücken der Heidelberger Berge aber ſpiegeln ſich ſo gut im Rhein, im deutſchen Strom, wie im Neckar. Um des Rheines willen ſind gewaltige Ströme deutſchen Blutes gefloſſen, und ſchon dieſe durch alle Phaſen der deutſchen Geſchichte beſtätigte und erhärtete Tatſache ſollte, vielleicht an erſter Stelle, mitbeſtimmend ſein bei der Auswahl des Platzes für das Reichsehrenmal— mitbeſtimmend, ja ausſchlaggebend. Das Denkmal ſollte an einer Stelle erſtehen, wow die Steine reden. Kaum irgendwo dürfte dieſe ſtumme Sprache beredter und eindringlicher ſein, wie in Heidelberg, am Rhein und in den Gefilden, durch die deſſen Waſſer rauſchen. Noch iſt die Frage des„Wo“ nicht entſchteden. Sie wird auch aller Vorausſicht nach ſo bald nicht ſpruchreif ſein. Dem Ausſchuß für das Reichsehren⸗ mal iſt ohne weiteres das Vertrauen zu ſchenken, daß er nur nach reiflichſter Prüfung und Berück⸗ ſichtigung der nicht wenigen in Betracht kommenden Momente die endgültige Entſcheidung fällt. Auf kei⸗ nen Fall könnte und würde er über eine von Hei⸗ delberg ausgehende Anregung zur Tagesordnung übergehen. Daß eine ſolche Anregung in der ge⸗ ſamten Bevölkerung der Stadt ſelbſt, aber auch in der engeren und weiteren Umgebung kräftige Zu⸗ ſtimmung finden würde, bedarf keiner beſonderen Betonung. F. M. 50 Jahre Handelskammer Lahr * Lahr, 22. Juni. Zur Feier des 50jährigen Be⸗ ſtehens der Handelskammer für den Kreis Offen⸗ burg in Lahr hatten ſich am 18. Juni die fetzigen und eine große Zahl der früheren Mitglieder der Kammer zu einem ſchlichten und ganz internen Ge⸗ denkakt im Dienſtgebäude der Kammer eingefun⸗ den. Kommerzienrat Heidlauff hob in ſeiner Begrüßung auf die Bedeutung des Tages und der vom Syndikus verfaßten Jubiläumsſchrift ab und gab der Verſammlung Kenntnis von den eingelau⸗ fenen Glückwunſchbekundungen. Die badiſchen Schwe⸗ ſternkammern haben der Jubilarin durch den ba⸗ diſchen Induſtrie⸗ und Handelstag unter Ueberrei⸗ chung einer prachtvollen Blumenſpende ihre Glück⸗ wünſche ausgeſprochen. Es ſind außerdem von den Badiſchen Kammern einzeln ſchriftliche und tele⸗ graphiſchs Glückwunſchgrüße eingegangen, in denen dem Vorſtand und der Geſchäftsführung der Kam⸗ mer für ihre Tätigkeit im Dienſte der Kammer und der badiſchen Wirtſchaft Lob und Anerkennung ge⸗ zollt wird. Syndikus Dr. Tröndle, behandelte in großen Zügen die Geſchichte der Kammer. Den Schluß ſeiner mit Beifall aufgenommenen Dar⸗ legungen bildete die Behandlung einiger Gegen⸗ wartsfragen aus dem Handelskammerweſen. Kom⸗ merzienrat Kopp gab davon Kenntnis, daß die Kammer in ihrer letzten Vollverſammlung den ſeit⸗ herigen Vorſitzenden zum Ehren vorſitzenden ernannt habe und überreichte ihm ein in kunſtvoller Lederausführung gehaltenes Ehrendiplom. Kommer⸗ zienrat Heidlauff dankte in bewegten Worten für die ihm zuteil gewordene Ehrung und gab davon Kenntnis, daß er zum bleibenden Andenken an ſeine Tätigkeit in der Kammer dieſer ſein Bil d(Oelge⸗ mälde) geſtiftet habe. Film⸗Rundſchau Scala⸗Theater Es iſt ganz intereſſant in einem Spielplan einen deut⸗ ſchen und einen amerikaniſchen Kriminalfilm nebeneinan⸗ der zu ſehen. Trotzdem es die Amerikaner in„Opium⸗ ſchmuggler von Montano“ verſtanden haben, den Stoff ſenſationell zu geſtalten, die Spannung zu ſteigern und bis zur letzten Szene aufrecht zu erhalten, dürfte der deutſche Film„Pariſer Unterwelt“ unſerem Geſchmack beſſer zu⸗ ſagen. Man erfährt wieder nicht, wer dieſer Lux iſt, der weder Kriminaliſt noch Verbrecher zu ſein ſcheint. Dieſer Mann der mit den Geſtalten der Unterwelt auf freund⸗ ſchaftlichem Fuße ſteht und dennoch erbittert mit ihnen kämpft, wenn es gilt eine ungerechte Tat aufzudecken und zu ſühnen. Der Film iſt mit feinem Humor gedreht, vermag gleich⸗ zeitig zu feſſeln und zu unterhalten und iſt tetlweiſe recht aufregend. Der König der Abenteurer wird wieder wir⸗ kungsvoll durch Carl Auen verkörpert, während JIlſe von Straaten in der weiblichen Hauptrolle zu feſſeln vermag. Kommunale Chronik * Labenburg, 24. Juni. Aus der Gemeinde⸗ ratsſitzung Ladenburg iſt u. a. zu berichten: Die Koks⸗ und Kohlenlieferung wurden den hieſigen Kohlenhändlern zu ihrem Angebot übertragen. Kenntnis genommen wurde von der Mitteilung des ſtödtiſchen Fürſorgeamts Mannheim über Unter⸗ ſtützung einer Familie auf Koſten der Gemeinde. Einem Maurermeiſter werden zwei Bauplätze im Baugebiet, Gewann Bordhof, zu den üblichen Be⸗ dingungen käuflich abgetreten. Auf Antrag wird der Zentrumspartei die ſtädtiſche Turnhalle am Sonntag, 6. Juli, zu Verſammlungszwecken zur Verfügung geſtellt. Künftighin ſollen die Koſten der Brand⸗ wache bei einem Brande zur Zahlung auf die Ge⸗ meindekaſſe übernommen werden. Dem Antrag der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei auf Ueberlaſſung der ſtädtiſchen Turnhalle am Sonn⸗ tag, den 6. Juni und Samstag, den 15. November, zu Verſammlungszwecken wurde nicht entſprochen. Entſprochen wurden zwei Anträgen auf Ermäßigung der Hundeſteuer. * Friedrichsfeld, 24. Juni. In der Gemeinderats⸗ ſitzung vom 18. Juni wurde von der Kaſſenſtands⸗ darſtellung der Stadtkaſſe auf 31. Mai 1930 Kenntnis genommen. Gegen die Erſtellung einer Shell⸗Tank⸗ ſtelle durch die Rhenania⸗Oſſag Ludwigshafen a. Rh. auf dem Grundſtück des Auguſt Bernion beſtehen keine Bedenken. Die Hundeſteuer für einen Hund von 4 Einwohnern wurde für das Steuerjahr 1980⸗31 um 50 Prozent ermäßigt. Die Freiw. Feuer⸗ wehr erhält auf den Gemeindezuſchuß für das Rechnungsjahr 1930⸗31 eine Abſchlagszahlung von 200 l. Die Abhörbemerkungen zur 1928er Gemeinde⸗ rechnung wurden erledigt. Für das Kinotheater wird eine Pauſchalvergnügungsſteuer feſtgeſetzt. Die Beſchaffung von 6 Uebergangsſtücken mit badiſchem Normalgewinde auf Original⸗Storzkuppelung für die Freiwillige Feuerwehr wurde genehmigt, von der Beſchaffung einer Klein⸗Motorſpritze aber vorläufig Abſtand genommen. Nachrichten aus Baden Kataſtrophales Hagelwetter e Heidelberg⸗Wieblingen, 25. Junjf. (Eigener Bericht.) Geſtern nachmittag kurz vor 4 Uhr ging über die hieſige, ca. 900 Hektar große Ge⸗ markung ein ſchweres Hagelwetter nieder. Das Unwetter kam von Weſten und zog nach Oſten. Es vernichtete binn en 10 Minunten die ganze Ernte und zerſtörte ſämtliche Obſt⸗ und Rebenaulagen. Der Sturm war ſo ſtark, daß er nicht nur Bäume abbrach, ſonbern dutzend⸗ weiſe mit ſamt den Wurzeln aus der Erde riß. Dächer wurden abgedeckt. Hunderte von Fenſter⸗ ſcheiben in den Häuſern gingen in Trümmer. Allein an der Wetterſeite des neuen Schulhauſes wur⸗ den 40 Fenſterſcheiben eingedrückt. Die Größe des Hagels war zwiſchen einem Tauben⸗ und einem Heinen Hühnerei. Dadurch, daß nichts mehr ange⸗ pflanzt werden kann, iſt der Schaden ſehr beträchtlich. Er iſt heute noch unüberſehbar, doch geht er jeden⸗ falls in die Hunderttanſende. Leider ſind nur die größeren Landwirte durch Verſicherung gedeckt. Die Neckarſtauſtufen * Neckargemünd, 24. Juni. Die Stauſtufe Neckar⸗ gemünd, die ſich z. Zt. im Ausbau befindet, iſt bereits ſoweit fertiggeſtellt, daß man mit der Inbetrieb⸗ nahme des Krafthauſes bis zum Ende des Jahres rechnen kann. Die Kanal⸗ und Schiffahrts ſchleuſe iſt ſeit Ende Dezember in Betrieb genom⸗ men worden. Man rechnet damit, daß bis 1935 die Kanaliſterung des Neckars bis nach Heilbronn beendet ſein wird. ** * Waldkirch, 24. Juni. Die Wirtſchaft zum „Kreuz“ auf der Höhe in Oberbieberbach brannte geſtern Nacht bis auf den Grund nieder. Man nimmt an, daß durch unvorſichtiges Wegwerfen eines noch glimmenden Zigarrenſtummels der Brand ver⸗ urſacht wurde. Vieh und Mobiliar konnte gerettet werden. L. Lobeufeld, 23. Juntl. Der diesjährige Gau⸗ kriegertag des Elſenz⸗Neckargaues wurde in Loben⸗ feld abgehalten und wies wieder einen außerordent⸗ lich ſtarken Beſuch auf, ein Beweis von der im Gau herrſchenden Einmütigkeit und Kameradſchaftlichkeit. Mit einer Gefallenenehrung wurde der Tag einge⸗ leitet. Hierbei hielt der Gauvorſitzende Dr. Lan⸗ genbach eine eindrucksvolle Gedächtnisrede. An⸗ ſchließend folgte die Gautagung, in der ſehr viele Punkte zur Verhandlung kamen. Am Nachmittag wurde eine Jubiläumsfeier zur Erinnerung an die vor 30 Jahren erfolgte Gründung des Gaues abge⸗ halten. Als nächſter Tagungsort wurde Neckarhäuſer⸗ hof beſtimmt. * Konſtanz, 23. Juni. In der vergangenen Nacht ertrank beim Pulverturm im Rhein ein 42 Jahre alter Kaufmann von hier. Er hatte unſinniger⸗ weiſe gewettet, nachts im Rhein baden zu können und mußte dies mit dem Tode büßen. Aus der Pfalz 1 Den Tod im Rhein geſucht * Ludwigshafen, 24. Juni. Am Montag früß gen gen 4 Uhr ſprang ein bis jetzt noch unbekannter Mann von der hieſigen Rheinbrücke aus in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in den Rhein. Der Le⸗ bensmüde verſchwand, ohne nochmals über Waſſer zu kommen, ſofort in den Fluten. Der Unbekannte iſt etwa 35—40 Jahre alt und trug dunklen Anzug. * * Frankenthal, 24. Juni. Wie aus Nierſtein ge⸗ meldet wird, iſt dort am Montag die Leiche des beim Paddeln auf dem Rhein bei Frankenthal ertrunkenen Auguſt Willrichgeländet worden. * Deidesheim, 24. Juni. Geſtern feierten die Ehe⸗ leute Rudolf Bauer und Anna Maria geb. Weber das ſeltene Feſt der diamantenen Hochzelt Der Jubilar war Kriegsteilnehmer von 1866/70. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd, liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertungz⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ autttung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtigt. 1 M. Hu. Der Markt von Ludwigshafen hat eine Flächs von 190 auf 120 Meter(22 800 Quadratmeter), der von Mannheim hat eine Fläche von 5094 Quadratmeter. W. V. Die Marineausſtellung war zu Beginn dez Kriegs im Ballhaus. 249371. Ja, es wird eine Entſchädigung gewührt. Hier⸗ über entſcheldet von Fall zu Fall das Wohnungsamt. J. 5. Die Zahl iſt ſo gering, daß man dort nicht von Arbeitsloſigkeit ſprechen kann. M. F. Schmeling iſt nicht verheiratet. E. H. Auf deutſchem Boden 90—100 Km., im Auslaud bis 120 Kilometer. Carl. Das iſt eine Gewiſſensfrage. Sie, wen Sie wollen. E. Sch. Erkundigen Sie ſich bei der Kriminalpolizei. H. B. 100. Wenden Sie ſich an das Auswärtige Amt in Berlin. E. K. Schmeling wird 28 Jahre alt, Sharkey iſt Jahre alt. Literatur * Ueber Ernährung beim Bergſteigen veröffentlicht der bekannte Hochalpiniſt Oberſt Steinitzer in Heft 6 der füß⸗ renden Zeitſchrift für Alpiniſtik und Reiſen„Alpine Monatshefte“ München 39, Trivaſtraße 15, äußerſt beachtenswerte Mitteilungen. Hauptnahrung ſei der Zucker, ſo lautet die Deviſe Steinitzers, denn diefe leicht verdau⸗ lichen Kohlehydrate entziehen dem Körper wenig Kräfte für den Verdauungsprozeß, die Folge iſt, daß ihm ein weſent⸗ liches Plus für die Arbeitsleiſtung zur Verfügung ſtehen bleibt. Die hier ausführlich geſchilderte Ernährungsweſſe bei Bergturen erſcheint auf den erſten Blick dem Laien recht ſpartaniſch, aber wir dürfen hier ruhig dem Verfaſſer ſol⸗ gen, der ſie ſeit Jahrzehnten erprobt und durchgeführt hat. Wir empfehlen deshalb jedem Leſer, der ſeinen Urlaub in den Bergen verbringen will, die Anſchaffung dieſes Hef⸗ tes, das übrigens noch eine Reihe leſenswerter Beitrige anderer Autoren enthält und mit vielen prächtigen Bildern auf Kunſtdruckpapier ausgeſtattet iſt. * Der Sport und ſeine Statiſtiſchen Betrachtungen. Bon Profeſſor K. H. Wolff, Fachreferent für Leibesübungen im Deutſchen Städtetag. Verlag Rudolphſche Ver⸗ lagsanſtalt Kaſſel. Die Sportſtatiſtik⸗iſt ein junger Zweig der allgemeinen Kulturſtatiſtik. Durch die Sport⸗ ſtatiſtik erweitert ſich die Sportpflege zum„Sportweſen“. Sportſtatiſtik iſt heute Notwendigkeit, da durch ſie der ganze Sport erfaßt werden kann. Für eine richtige Sportpflege ſind folgende Arten zu beachten: Mitgliederſtatiſtik, Sporſ⸗ ſtättenſtatiſtik, Sportfinanzſtatiſtik, Statiſtik der Sportvet⸗ anſtaltungen und Statiſtik der Sportleiſtungen. In auz⸗ führlicher Weiſe geht der Veranſtalter auf alle Einzelhelten ein. Für jeden, der mit der Sportbewegung zu kun hat wird das Buch eine Fülle intereſſanter Anregungen und Fingerzeige bieten. TTTTCTCTCTCTCTTVT————————— vageshaleucles Mittwoch, den 25. Juni Nationaltheater:„Die Macht des Schickſals“, 19,0 Uhr. Künſtlertheater„Apollo“:„Das Land des Lächelns“, 20% Uhr. Kleinkunſtbühne„Libelle“: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr La⸗ Heiraten können 2 — barett. Volkshochſchule: Dreigeſpräch über„Partei und Oppoſitie in ber Harmonie, 20.15 Uhr. riedrichspark: Konzert, 16 Uhr. ichtſpiele: Alhambra:„Es gibt eine Frau, dt dich niemals vergißt“.— Schauburg:„Im Schatten von Paris“.— Scala:„Die Opfumſchmuggler vos Montana“.— Ryoyy⸗ Theater:„Gaukler“.— Un verſum:„Am Rande der Sahara“,— Gloria, Palaſt:„Verdun“.— Palaſt⸗Theoter:„Die letzte Kompagnie“. uſa⸗Palaſt⸗Pfalzban Ludwigshafen:„Die Mitſchuldigen“ und„Der zerbrochene Krug“, 10,30 Uhr. Sehenswürdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—18 Uhr un 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 11 durchgehend, Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 18—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr,— Harmonie D 79175 Ausſtellung„Die deutſche Front“, gebffnet von 1422 Uhr, — Planetarium: 15 und 17 Uhr Beſichtigungen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Tafel.80 541 157 e ee Aaron.52.20 5,115,055 080 Plochingen.90 125 125 900 Mannhein 4 404,214.14.03 Kaub.902,77.69 3 66.60 Köln 2,87 2 662.412,40 2,87 Waſſerwärme des Rheins 21,0% Schluß des redaktionellen Teils 4 9 Heilbronn 0,00 t, 11 Gorltzen Chefredakteur: Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: 2 A. Melßner Feuilleton: Dr. Stefan fayſer Kommunalpolitik und Lokales: i. B. Franz Kircher Spon und Bermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: Rurk Ehmer ⸗ Ge und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchaftliche Milk teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Hera Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeſtung G. m. b.., Manndeim. R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt um bel Rilctporto SGeſchaftliche Mitteilungen Neue Golbpfandbriefe. Die Deutſche Wohnſtätten⸗ Hypothekenbank Aktiengeſellſchaft Berlin legt nach Aus verkauf ihrer Reihen Vll und VIII von kiusgeſamt 6% 10 000 000.— eine neue Reſhe IX von., 5 000 000.— ihres 8 7 Gold⸗ Pfandbriefe zum Vorzugskurs von 99% in det Zeit vom 25. Juni bis 9. Juli 1930 zur Zeichnung auf. * N 980 ungen Münd⸗ ntwor⸗ ngs⸗ tzugs⸗ unung lache r von n dez * ht von us land können zei. e Amt iſt 1 2 2 * 2 t. Bon zungen Ver⸗ junger Sport veſen“. ganze tpflege Sporl⸗ ortvet⸗ auß ⸗ lhelten u hat, n und 1 Mittwoch, den 25. Juni 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Nr. 286 9 Die Meldungen zur Mannheimer Regatta Am Dienstag abend war die Meldeſriſt zur Mann⸗ heimer Regatta am 5. und 6. Juli auf dem Mühlauhafen abgelaufen. Das Er gebnis darf ganz vorzüglich genannt werden, haben doch zum erſtenmale wieder Mann⸗ ſchaften des Auslandes ihre Teilnahme ſichergeſtellt. Neben den ſchweizeriſchen Vertreter! ſind Vereine aus weiterer Ferne wie Hamburg, Düſſeldorf und G 0 d e 8 be rg zu nennen. Im übrigen haben ſich die alten Stammgäſte der Mannheimer Regatta zahlreich ein⸗ gefunden Die Meldeliſte weiſt 33 Vereine mit 121 Booten und 607 Ru⸗ erern auf, ſo daß die Mannheimer Regatta ein gemz großes Ereignis zu werden verſpricht. In den erſt⸗ kloſſigen Rennen hat die Amicitia die Frankfurter Ger⸗ manen im Vierer und Kaſtel im Achter als Gegner. Meldungen des 1. Tages: Mühlau⸗Preis(Anfänger⸗Vierer): 1. Marbacher RV. 23 Frankenthaler RB., 3. RG. Ludwigshafen, 4. RG. 1 5. RV. Wiesbaden⸗Biebrich, 6. Mannheimer RV. „Baden“. ö Gaſt⸗Vierer: 1. Deutſcher RV. Zürich, 2. RC. Karlsruhe, 3. Frankfurter RG.„Germania“. Büxenſtein⸗Gedächtnis⸗Preis(Erſter Vierer): 1. Frank⸗ furter RG.„Germania“, 2. Mannheimer RV.„Amieitia“. Rheinpreis(Junior⸗Achter): 1. Frankfurter RG.„Ger⸗ mania“, 2. RG. Speyer, 3 Offenbacher RV. 1874. Straßburg⸗Gedächtnis⸗Einer: 1. Frankfurter RG. Ober⸗ rad, 2. Düſſeldorfer RV., 3. RG. Worms. Otto Beck⸗Gedächtnis⸗Preis(Zweiter Vierer v. Stener⸗ mann): 1. Offenbacher RV. 1874, 2. Polytechniſcher RC. Zürich, 3. Mannheimer RC., 4. RG. Ludwigshafen. Junior⸗Einer: 1. Mainz⸗Kaſteler RG., 2. Frankfurter RC. 1884, 3. Stuttgarter RG. 1899, 4. Heidelberger RC. 1872, 5. Tübinger RV. Fidelia“, 6. Karlsruher RV. Jungmann ⸗Achter: 1. Mainzer RV., 2. Ludwigshafener RV. 3. AC„Fovporite⸗Hammonta“ Hamburg. Pfalz⸗Preis(Zweiter Achter): 1. Offenbacher RV. 1874, 2. Mannheimer RV.„Amicitia“, 3. Deutſcher RV. Zürich, 4. Frankfurter RG.„Germania“, 5. Mannheimer RC., n„Alemannia“ Karlsruhe, 7. Offenbacher RG. nine. Akod. Doppelzweier ohne Steuermann: 1. Frankfurter RG. „Oberrad“, 2. Mainzer RB., 3. Waſſerſport⸗Verein Godes⸗ berg. Zweiter Junior⸗Vierer: 1. RB. Wiesbaden⸗Biebrich, 2. RV. Heilbronn, 3. Rheinklub„Alemannia“ Karlsruhe, 4. Stuttgarter RG. 1899, 5. RG. Heidelberg, 6. RG. Rheinau, 7. Frankfurter RG.„Germania“, 8. Frankfurter RG.„Sachſenhauſen“. Kaiſer⸗Preis(Erſter Achter: 1. Mannheimer RV. „Amicitia“, 2. Mainz⸗Kaſteler RG. 1880. Meldungen des 2. Tages: Badenia⸗Preis.(Erſter Innior⸗Vierer.) 1. RV. Wies⸗ babden⸗Biebrich; 2. Offenbacher RV. 1874(2. Boot) 3. RG. Ludwigshaten; 4. RG. Speyer; 5. Offenbacher RB. 1874 (1. Boot); 6. Mannheimer RGG. Jungmaun⸗Einer. 1. Stuttgarter RG. 1899; 2. Karls⸗ ruher RV.; 3. RG. Worms; 4. Offenbacher RV. 1874; 5. Frankfurter RC.; 6. Frankfurter RG. Oberrad; 7. Tübin⸗ ger RV.„Fidelia“; 8. Waſſerſport⸗Verein Godesberg. Erſter Jungmann⸗Vierer. 1. Mainzer RV.; 2. Deut⸗ ſcher RV. Zürich; 3. Stuttgarter RG. 1899 4. RC.„Javo⸗ rite⸗Hamonia“ Hamburg; 5. RG. Worms; 6. Lubwigs⸗ hafener RV. Zweiter Jungmann⸗Vierer. 1. Marbacher RV.; 2. Mannheimer RV.„Baden“; 3. RV. Heilbronn; 4. Tübin⸗ ger RV.„Fidelia“; 5. RG. Rheinau. Verbands⸗Preis.(Vierer.) 1. Frankfurter RG.„Ger⸗ mania“; 2. Mannheimer RV.„Amicitia“. Rheinmeiſterſchaft.(Einer.] 1. Düſſeldorfer RV. 2. 5 RG.„Oberrad“; 3. Waſſerſport⸗Verein Godes⸗ erg. Leichtgewichts⸗Vierer. 1. Frankenthaler RV.; 2. Mann⸗ heimer RG.; 3. Frankfurter RG.„Sachſenhauſen“; 4. RG. Rheinau; 5. RG. Speyer. Zweier ohne Steuermann. 1. Mannheimer RG. 2. Polytechniſcher RC. Zürich; 3. RG. Worms; 4. Heidel⸗ berger RC. a Bonadies⸗Inſel⸗Preis.(Achter.) 1. Heilbronn. 6 Wilhelm Zeiler⸗Gedächtnis⸗Preis.(Zweiter Vierer.) 1. Rheinklub„Alemannia“ Karlsruhe; 2. Mannheimer REC.; 3. RG. Ludwigshafen; 4. Frankfurter RG.„Ger⸗ mania“; 5. Mainzer RV. 6. Offenbacher RV. 1874; 7. Akad RC. Karlsruhe. g Rheinhafen⸗Preis.(Dritter Vierer.) 1. RV.; 2. RG. Rheinau; 3. Stuttgarter RG. 1899. Neckar⸗Preis.(Vierer.) 1. Rheinklub„Alemannia“ Karlsruhe; 2. Tübinger RV. Fidelia“; 3. Mannheimer RC.; 4. Mannheimer RV.„Baden“; 5. RV. Heilbronn; 6. Frankenthaler RV.; 7. RG. Rheinau; 8. Mannheimer RG. Junior⸗Achter. 1. RC.„Favorite⸗Hammonia“ Ham⸗ burg; 2. Deutſcher RV. Zürich; 3. Frankfurter RG.„Ger⸗ mania“; 4 RV. Wiesbaden⸗Biebrich; 5. Offenbacher RV. 1874; 6. RG. Speyer; 7. Ludwigshafener RV. Jubiläums⸗Achter. 1. Mainz⸗Kaſteler RG. Mannheimer RB.„Amicitia“. Die Wimbledon⸗Meiſterſchaften Die Spiele am Dienstag— Erfolge von Prenn und Frl. Peitz— Dr. Kleinſchroth und Frl. Krahwinkel verlieren Die Spiele der allengliſchen Tennismeiſterſchaften in Wimbledon waren auch am Dienstag vom ſchönſten Wetter und ſtarkem Publikumsintereſſe begünſtigt. 10 000 Zuſchauer ſahen Spiele, die zu einem Teil ſchon ſehr intereſſant waren. Der Tag brachte vielen engliſchen Spielern Niederlagen ein, umſomehr iſt die muſtergültige ſportliche Einſtellung des Publikums zu rühmen. Bei den Herren unterlag von den deutſchen Teilnehmern Dr. Kleinſchroth wider Er⸗ warten glatt gegen den Engländer Davies:1, 678, 68. Da auch Kuhlmann— der am Vortag gegen Brugnon unterlag und nicht, wie irrtümlich gemeldet wurde, ſiegte— bereits ausgeſchieden iſt, ſteht hier von unſeren Spielern nur noch D. Prenn im Wettbewerb. Prenn hatte auch am Dienstag einen ſchönen Erfolg, er ſchlug den Meiſter von Bengalien, Perkins, ziemlich ſicher:3,:3,:8. Der Dienstag brachte auch die erſten Spiele der Da⸗ men. Während ſich Frl. Peitz mit einem:2,:2⸗Sieg über Miß Ryland eine Runde weiter ſpielte, unterlag Hilde Krahwinkel erwartungsgemäß gegen die Titel⸗ Heidelberger RC.; Marbacher 1880 2. verteidigerin Helen Moody⸗Wills. Immerhin konnte die Rheinländerin brei Spiele an ſich bringen; ſie unterlag erst nach herzhaftem Wiberſtand:6, 226. Frl. Auße m traß noch nicht in Aktion. Von den übrigen Spielen iſt keines beſonders erwähnenswert. Die Ergebniſſe der Herren⸗Einzelſpiele vom Dienstag lauten: D. Prenn— Perkius 613, 678, 678; Davkes⸗England— Dr. Kleinſchroth 621,:8, 678; Bell— R. Menzel 611, 612,:2; Leiſter— Landry 62, :5; Gilbert— Nuthall:1,:2,:1; Alliſon— Harris 618, :6,:45 Rogers— Peters:8,:0,:6,:4; Doeg— Bela⸗ cote 618,:1,:2 Bouſſus— Floury:2,:2,:3; Auſtin— Grandguillot:2,:5, 621; Tilden— Mangin:2,:2, 621; Brugnon— Andrews ⸗Neuſeeland:8,:7,:8, 610; Gre⸗ gory— Landau:1, 628, 10:8; Kingsley— Lott 63,:4, 624; Hopman— Wilde:6,:0,:0,:6,:1; Spence— Duplaix :8,:4,:8,:2. Vom Montag iſt noch der Sieg von Cochet über den holländiſchen Spietzenſpieler Timmer mit 614, 9211,:6, :2 nachzutragen. Matejka wurde von dem Japaner Harada ausgeſchaltet, Ohta verlor gegen Mangin. Pferdesport Straußberg(24. Juni) 1. Verkaufs ⸗Jagdrennen: Lehrlingsreiten, 2200 4, 3000 Meter: 1. v. Sternfelds Kern(Kuſſerow), 2. Fatme, g. Narrengold. Toto 24, Platz 27, 27. Ferner liefen: Sternkunde, Legende. 2. Herrenſee⸗Jagdrennen: Ehrpr. und 2200 4, 3800 Meter: 1. Meerguths Satrap(Kukultes), 2. Leichte Iſabel, 3. Baladin. Toto 19. 3. Preis von Hahnenblink: 2200 J, 1250 Meter: 1. Daubs Roſenquarz(Andrle), 2. Morgenrot, 3. Dixi. Toto 45, Platz 19, 15, 20. Ferner liefen: Kißling, Shali⸗ mar, Minky, Micalea, Saharet, Urſula, Mark, Chriſtroſe. 4. Wetterſcheide⸗Jagdrennen: Ausgleich 3, 2200, 4000 Meter: 1. v. Zobelitz Mithridates(Hauſer), 2. Nil, 3. Landluft. Toto 13. 5. Wolfshagener Jagdreunen: 2200 /,, 3400 Meter: 1. Scharrs Othello(Florian), 2. Partie, 3. Treuherz. Toto 21, Platz 12, 28. Ferner lief: Greif an. 6. Verkaufs⸗Flachrennen: 2200 /, 1800 Meter: 1. Rött⸗ gens Majeſto(Böhlke), 2. Balaton, 3. Ruzilo. Toto 15, Platz 11, 14, 20. Ferner liefen: Mirim, Felſenſpitze, Soravia, Rheinſonne, Angelus. 7. Preis von Rüdersdorf: Ausgleich 3, 2200 l, 2600 Meter: 1. Groß' Taugenichts(Weiß), 2. Aſtrolog, 3. Mene⸗ labs. Toto 35, Platz 12, 13, 13. Ferner liefen: Loblied, Moſellaner, Ordensregel, Patras, Mia. Onkel und Schwager Alois Brehm im Alter von 43 Jahren Jakobine Brehm geb. Müller Familie Brehm Plötzlich und unerwartet starb infolge Unglücksfall gestern nachmittag 4 Uhr mein lieber Mann, der gute Vater seiner Kinder, mein Sohn, unser Bruder, Mannheim(Uhlandstr. 36), den 25. Juni 1930 2 Uhr statt Die Feuerbestattung findet am Samstag mittag 12222 Alles Apfelwein terei Nick Schmutz-, Fett-, Harz- gtd. Flecken beseitigt sofort unser bewährtes „Eludes-Hlecwasser Micht feuer gefährlich! Flasdhe Mk. 50, 1,.28 Nur bei Lucug& Schütthelm, O 4, 2 und Filiale Friedrichsplaiz 19 FCR Aug.-Anl.) 20 FFl. frei im Faß 28 8115 Gartenfeldſtraße Nr. 41, Telephon 529 28. müſſen geſtellt werden.) krinkxk aus der Kel⸗ Mannheim, Haus 5, Pfg.(Fäſſer 8.„fd. 156⸗ Pfd. he ien Lieferung frei Haus. Bäckerei Basser. Gartenfeldſtraße 13. * 9172 Laib 0,58% Laib 0,29% Fruchtbeutel Elsschränke, Eis maschinen besonders Dilllig! chapparate Marke„emal mit Thermometer, 6 Federn und Kechbuch . Transporte u. 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Inni, ſchloſſen. 15 0 Mein Büro befindel sich ekz D 1, 9 Dr. Fieler Nauen Rechlsanwall. v0 N Amtliche Bekanntmachungen Ueber das Vermögen des Elektroinſtallateurs Hermann Hofmann in Mannheim⸗ͤäfertal, Ge⸗ Gartenſtraße 3, Geſchäftszweig: 1775 wurde heute nachmittag 5 Uhr das Vergleichsverfahren zur Abwendung des Kon⸗ kurſes eröffnet. Eine Vertrauensperſon iſt nicht beſtellt. Vergleichstermin iſt am 15. 7. 1980, ſtallationen, Zimmer Nr. 321. Der Antrag auf Eröffnung des Verfahrens nebſt Anlagen ſind auf der Ge⸗ ſchäftsſtelle zur Einſicht der Beteiligten nied elegt. 8 RMaun beim, den 23. Juni 1930. Amtsgericht B. G. 4. Das Städt. Leihamt iſt am Donnerstag, den nachmittags wegen Reinigung ge⸗ Geöffnet ſind dagegen die amtlichen Pfänderſammelſtellen 15 0 115 115 8 e 14, Schwetzingerſtraße un 4 2. 85 e Städtiſches Leihamt. Die Pfänder vom Monat Dezember 1929 und zwar: 32 Lit. A Nr. 20 044—22 252 Lit. B Nr. 49 76054 886 Lit. 0 Nr. 42 079—46 673 müſſen bis ſpäteſtens Ende Junk 1930 ausgelöſt werden, andernfalls ſie Anfang Juli 1930 ver⸗ ſteigert werden. 32) Städt. Leihamt. 9 Uhr ſtehen die in Werfthalle 5, Lultpoldhafen, vorhandenen Beſtände zum öffentlichen Verkauf. 18804 Donnerstag, den 26. ds. Mis., vormittags Reichsverwertungsſtelle G. m. b. H. Tele kannter pater Akleeelaha Fernspr.: Zentrum 264-47 Berlin 3 unter den Linden 12.13 Die Bank legt vom 25. Jun bis 9. Juli 1930 zur Zeichnung auf: 5060608. l ih löld-Wpochekepaegebfete ſene l zum Vorzugskurs von 0 Kündigung bis 1. Oktober 1935 ausgeschlossen. Zinstermin: April Oktober. Stückelung GM 100.- bis 5 000. Einführung an der Berliner Börse mit Kurs von 99½% Unser Raumungs-Ausverkauf Inis bs Erde dieses Morieis beenclef seir:. Stend- urid f. Derrieri u. Herrer, Juwelen, Gold, Slber waren U. Pesfecke zu bedeuf. Hereabgesegferi Preisen vormittags 11 Uhr vor dem Amtsgericht, 3. St. er⸗ 142 vorgesehen. Zeichnungsstellen: Außer der Bank selbst pfeußlsche Staatsbank(Seehandlung) Deutsche Bank und Disconto-Sesellechaft Helchs-Rreült-Hesellschaft.-9. Deutsche Bau- und Bodendank.-, und deren Zwelgstellen Prospekte und Anmeldungsvor- drucke sind bei der Bank und den Zeichnungsstellen erhältlich. Höhe der Zuteilung und früherer Zeich nungsschkluß vorbehalten. rung der Stücke nach Erscheinen. Die Bank bietet ferner 2 960%) jeweiligen Börsenkurs 5 2. 5 70 1 8% Cold-Rommunalobligalionen eie vil% Lleſe⸗ Wc ee eee e ee eee e Gebr. Stadel, O 4, 15 KUrisfsfrebe Weridu rer Wecker- urid f Arrnberidubwer e n ee Gegrurdef 1840 8610 e eee unte nutte pte 5 2 4 Fräulein perf. Tage frei. im Maſchinen⸗ ſtopfen, Schneidern u. Flicken hat noch ein. Angebote ter X H 42 dte 8 22 4 5 Gechelts ete,; S Binzenhöfer, Nöbelgeschät Moderne 8419 8 3% Kücheneinrichlung 170 om breit Mk. 383.— gtürig * 214 Augartenstraße 38/88 Zwangs versteigerung Donnerstag, den 26. 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Durch die dann entſtehende Desorganiſation wird die Wirkung hervorgerufen, die Schmalenbach in ſeiner bekannten Wiener Rede über die ge⸗ bundene Wirtſchaft dargeſtellt hat. Aber Mahlberg unter⸗ ſcheidet ſich in ſeiner Auffaſſung grundſätzlich von der Stim⸗ mung der Schmalenbachſchen Rede, da er in den Vorgängen keine Morgenröte einer neuen Zeit, ſondern das graue Bild einer verfehlten Wirtſchaftspolitik und erſtarrung ſieht. Er bekennt ſich zu dem Grundſatz der freien Wirtſchaft. Wenn die freie Wirtſchaft mit den bisherigen Mitteln nicht Herr des Problemes der fixen Koſten geworden iſt, ſo iſt es Auf⸗ gabe der Bettiebswirtſchaftslehre, hier einzugreifen und durch Schaffung geeigneter Inſtrumente den Weg ins Freie zurückzuweiſen. Der Redner ſetzte ſich ſodann näher mit der wirtſchaft⸗ lichen Betätigung der öffentlichen Hand auseinander. Die Betriebswirtſchaftslehre habe ſich bisher vornehmlich mit dem Problem der privaten Betriebe befaßt, wogegen die öffentlichen Betriebe vernachläſſigt bleiben, trotzdem durch dieſe 50 v. H. des geſamten Sozialprodukts laufen. Wäh⸗ rend die Privatbetriebe zur höchſten Erfolgserzielung eine zweifache Steuerung— die techniſche und die wirtſchaftliche= haben, findet man bei den Betrieben der öffentlichen Hand faſt ausſchließlich die techntſche Steuerung, die demnach nur den beſten techniſchen Erfolg bringt. Es ſei dringend not⸗ wendig, auch hier nach Möglichkeit zu der wirtſchaftlichen Steuerung zu kommen. Maßſtab für die richtige Kapitalleitung iſt die richtige Gewinnermittlung. Um dieſe zu erzielen ſei es notwendig, den Beteiebsgewinn von den Außeneinflüſſen zu trennen. Mahlberg bekennt ſich in dieſem Zuſammenhange weiteſt⸗ gehend zu der Schmidtſchen Tageswertbilanz und legt beſon⸗ deren Wert auf den Geſamterfolg der einzelnen Branchen. Die Betriebswirtſchaftslehre dürfe nicht allein in Unter⸗ nehmungen denken, ſondern ſie müſſe in viel weitergehen⸗ dem Maße ihre Betrachtungen auf die Branche richten. Dle anſchließende Ausſprache ergab, daß die Schmidtſche Theorie von der Tagesbewertung wohl von der Mehrzahl der Teilnehmer als im Kerne richtig anerkannt wurde. Es ſet notwendig, nunmehr die Mittel zu prüfen, mit denen f eine möglichſt billige und einfache Tageswertberechnung er⸗ ſolgen könne. Für die Zukunft müſſe man Menſchen er⸗ ziehen, die keine Mark anlegen, wenn ſie nicht langfriſtig die Rentabilität als geſichert anſehen. Von beſonderem aktuellen Intereſſe dürfte auch die Aus⸗ ſprache über die„Reviſorenausbildung“ ſein. Aus den Ausführungen der verſchiedenen Berichterſtatter ergab ſich die Vielheit der augenblicklich beſtehenden Beſtrebungen zur Schaffung von Reviſoren der verſchiedenen Wirbſchafts⸗ gebiete. Es ſei dringend notwendig hier zu einer Verein⸗ heitlichung zu kommen. Es entſpann ſich ſodann eine aus⸗ führliche Diskuſſion über die Vorbildung dieſes Reviſoren⸗ ſtandes, wobei die Notwendigkeit einer ſpezifiſchen Aus⸗ bildung faſt allgemein zugegeben wurde. Ueber die Wege war man ſich nicht ganz einig, vielmehr wollte eine Min⸗ derheit die Schaffung eines eigenen Betriebswirteexamens, während ſich die Mehrheit für eine ſtärkere Betonung des betriebswirtſchaftlichen Grundgedankens im heutigen Diplom⸗Examen und teilweiſe für dite unveränderte Bei⸗ behaltung des heutigen Examens und den Aufbau eines weiteren Reviſorenexramens nach zwei Semeſtern für richtiger hielt. Auf alle Fälle aber müßten die zugelaſſenen Perſönlichkeiten eine rein betriebswirtſchaftliche Ausbil⸗ dung haben, die der volkswirtſchaftlichen und der juriſti⸗ ſchen Vorbildung für dieſen Zweck nach den bisherigen Erfahrungen weit überlegen ſei. Profeſſor Dr. Hennig Hannover berichtete über „Erfahrungen aus der Beratung induſtrieller Betriebe“. Zur günſtigſten Geſtaltung der Selbſtkoſten, die aus Material, Lohn und Unkoſten beſtehen, ſei in Großbetrie⸗ ben zur Erzielung der geringſten Koſtenhöhe für jede dieſer Arten eine beſondere Dienſtſtelle erforderlich. Zwecks Rationaliſierung der Verwaltungsabteilungen empfiehlt es ſich den organiſatoriſchen Arbeitsablauf graphiſch aufzuzeichnen. Sehr bewährt hat ſich die Ein⸗ führung des Schmalenbachſchen Kontenrahmens, durch den, abgeſehen von anderen Vorteilen, insbeſondere eine weſentlich größere Klarheit hineingetragen wird. Dozent Dr. Leopold Mayer ⸗ Wien ſprach über„Das Problem betriebswirtſchaftlicher Forſchung und Lehre auf international vergleichender Grundlage“. Ausgehend von der bisher im Fache üblichen Syſtematik, nach der zwiſchen allgemeiner und beſonderer Betriebswirtſchaftslehre bezw. zwiſchen Betriebs⸗ und Verkehrslehre unterſchieden wird, betont der Referent die Notwendigkeit— ähnlich wie in anderen verwandten Wiſſensgebieten— auch in der Be⸗ triebswirtſchaftslehre Forſchung und Lehre auf inter⸗ nationaler vergleichender Grundlage ſtärker zu berück⸗ ſichttgen. Südoͤeutſche Repiſions⸗ und Treuhand AG., Mannheim Lebhafte Reviſionstätigkeit Nach einer geſteigerten Beſchäftigung aller Abteilungen in den erſten Monaten ſetzte in der zweiten Jahreshälfte beſonders lebhafte Inanſpruchnahme der Revi ſä ons ⸗ abbeilung ein. Von den mannigfachen Aufgaben, die ſich. a aus den beſonderen Erſcheinungen des abgelaufe⸗ nen Jahres ergoben, fand die Tätigkeit der Geſellſchaft an⸗ I gemeinen Versicherungs ⸗ AG., bei Her ihr die Status⸗ und Reviſionsarbeiten bel der Hguptgeſellſchaft und einigen Konze rngeſellſchaften überträgen waren, auch in der breiteren Oeffentlichkeit Intereſſe. Eine erhebliche allgemeine Erweiterung des Kundenkreiſes, insbeſondere nuch für die laufende Reytſtonstätigkeit, ſei wohl zum gro⸗ ßen Teil darauf zurückzuführen, daß die Notwendigkeit ſachgemäßer laufender Abſchlußprüfungen uſw. durch den Favag⸗Zuſammenbruch beſonders eindringlich dargetan wurde. Daraus erkläre ſich die ſtarke Steigerung der Honodrareinnahmen und der erhöhte Gewinn. Die Honorarein nahmen betrugen 410 105(i. V. 244 955) /, Zinſen erbrachten 5 215 /; andererſeits er⸗ forderten Gehälter, Unkoſten ete. 04 580, ſodaß ſich nach 8084% Abſchretbungen auf Geſchäftseinrichtung, einſchl. 1864„ Vortrag ein Gewinn von 2 579 4 ergibt zu folgender Verwendung: 8 v. H. Dividende auf das(mit 112500/ noch nicht einbezahlte) AK. von 200 000„ gleich 7000, geſetzliche Reſerve 6000, Zuweiſungen an den Reſerveſond II 5000, Neuvortrag 279 /. Aus der Bilanz: Kreditoren 53 908, Debitoren 60 468, Bankguthaben 00 387, Wertpapiere 40 097, Kaſſenbeſtand und Poſtſcheckgut⸗ haben 2437. Die Geſchäftseinrichtung iſt auf 1/ ab⸗ geſchrteben. Die Entwicklung des neuen Geſchäftsjahres kann als befriedigend bezeichnet werden; auch für die in⸗ 18 weiter ausgebaute Leiſtungsmöglichkeit habe ſich is jetzt volle Ausnutzung ergeben. In der GV., die den Abſchluß genehmigte, wurde Bank⸗ birektor Ludwig Ful d, Mannheim(Deutſche Bank und Diseconto⸗Geſellſchaft) zum Vorſitzenden des AR. gewfget⸗ 5 * Deutſche Bauernbank AG., Berlin. Die HV. geneh⸗ migte den Abſchluß für 1929(Ueberſchuß 68 196% wieder 10 v. H. Dioldende). Die Verwoltung teilte mit, daß ſie ab 1. Jult die praktiſche Mitwirkung an der Siedlungs⸗ orbeit übernehmen werde. „J Hanſa, Allgemeine Verſicherungs⸗Ach. Hamburg j. L. (Eig. Dr.) Die o. HV. dieſer der Commerz⸗ u. Privatbank naheſtehenden Geſellſchaft genehmigte den Abſchluß für 1929, der einen Reingewinn von 94 241, ausweiſt. Nach dem Bericht des Liquidators wird erwartet, daß bis Ende die⸗ ſes Jahres die Aktlennachſchüſſe geleiſtet ſein werden und dadurch die Liquidation ihr Ende finden wird. Roland Verſicherung in Bremen.(Eig. Dr.) Die o. HV. beſchloß, den Reingewinn von 16 672/ auch diesmal der Kapitalreſerve zuzuführen, ſo daß eine Dividende nicht zur Verteilung gelangt. 5 Hannoverſche Waggonfabrik 5 v. H. Dividende— 40 v. H. Umſatzſteigerung Die Hannoverſche Woggonfabrik AG. in Hannover verzeichnet für 1929 einen auf 1,5(1,24) Mill.„ geſtiegenen Betriebsüberſchuß. Unkoſten erforder⸗ ten 0,90(0,9) Mill.& und Abſchreibungen wieder 0,15 Mill., lo daß einſchl. Vortrag ein Reingewinn von 0,51 (%) Mill.„ verbleibt, aus dem die Dividenden⸗ dahlung mite v. H. wieder oufgenommen wird. Der Umſatz konnte im Berichtsjahr um rund 40 v. H. geſteigert werden und verteilte ſich zu etwa gleichen Teilen auf Reichsbahn und ſonſtige Inlands⸗ und Auslandsgeſchäfte. Der zur Zeit vorhandene Auftrags⸗ beſtand gewährleiſte der Geſellſchoft für rund 1000 Mann Beſchäftigung bis zum Herbſt. Trotzdem beurteile die Ver⸗ waltung die Entwicklung des laufenden Jahres mit Vor⸗ ſicht, da das Auslondsgeſchäft in bezug auf die Erlöſe für die eingeſchränkten Reichsbahnbetriebe und die Zurückhal⸗ 21 der Inlandsabnehmer keinen gleichwertigen Erſatz tete. O Rhein.⸗Weſtf. Spreugſtoff AG., Köln.(Eig. Dr.) Das zum Intereſſenbereich des Farbenkonzerns gehörende Un⸗ ternehmen konnte 1929 die Umſätze in Sprengkapſeln, auf dem Zellſtoff⸗ und Kunſtſtoffgebiet und in Pulver und Sportmunitionen beſonders durch Ausdehnung des Exports weiter ſteigern. Das Röhrenwalzwerk mußte gegen Ende des Jahres wegen Abſatzſtockung vorläufig ſtill⸗ gelegt werden. Auf Grund der vertragsmäßigen Abrech⸗ nung mit dem Forbenkonzern, ſollen, wie gemeldet, wieder 4,8 v. H. Dividende verteilt werden. Außerdem ge⸗ langt ein Bonus von 0,8 v. H. der Einnahmen der JG. . aus Freigabezahlungen zur Ausſchüttung. r Fabrkikotlons⸗ und Warengewinn wird nach Verrech⸗ nung mit dem Farbenkonzern mit 2,97(2,70) Mill.& aus⸗ N induſtrie Ach. und unter Berückſichtigu beſtimmung, nach der die im Beſi gewieſen. Nach Abſchreibungen von 2,02(2,41) Mill. 4 verbleibt ein Reingewinn von 407 515(372 465). In der Bilanz erſcheinen(alles in Mill.): Debitoren mit 18,19(18,78) und Kreditoren mit 90,12(28,03). Vorräte bilanzieren mit 10,96(11,73). Effekten und Beteiligungen haben ſich nach oͤer Uebernahme der Majorität der Rhein. N und Celluloidfabrik AG. auf 4,62(1,40) Mill. erhöht. Ach. Siegener Dynamit⸗Fabrik in Köln. Auf Grund der vertragsmäßigen Abrechnung mit der JG. Farben⸗ der„Adaſtra“ Verwal⸗ tungs⸗Geſellſchaft m. b. 5, oder eines Gefellſchafters diefer Geſellſchaft ger der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Sprengſtoff AG., Köln, befindlichen Aktien das Recht auf Dividenden⸗ bezug ausgeſchloſſen iſt, ergibt ſich nach 38 035(45 211% Abſchreibungen ein Reingewinn von 3105(2 809) /. Bekanntlich wird wieder eine Dividende von 4,8 v.., da⸗ zu noch ein Bonus von 0,8 v. H. verteilt werde. * Chemiſche Fabrik von Heyden AG., Dresden⸗Nadebenl. Die H. ſetzte die Dividende auf wieder 5 v. H. feſt. Das in die Kunſtſeidenanlage hineingeſteckte Geld werde ſich ſpäter als nutzbringend erweiſen. Zurzeit habe man an⸗ geſichts der Lage des Kunſtſeidenmarktes nicht die Abſicht, weiteres Kopital hierfür zu verwenden, doch werde der etrieb aufrechterhalten. In einigen Abteilungen ſei zwar der Umſatz zurückgeangen, der Geſamtumſatz habe aber nicht bedeutend nachgeloſſen. Die Rattonoliſierungsmaß⸗ nahmen hätten ſich dahin ausgewirkt, daß das Gewinn⸗ ergebnis befriedigender ausfalle als im Vorjahr. Die Aus⸗ ſichten ſeien nicht ungünſtig zu beurteilen. * H. B. Sloman u. Co. Al., in Hamburg. Die Geſell⸗ ſchaft erzielte im Geſchäftsjohr 1920 an Zinſen 65 573 (83 100)„ und Kommtiſſion und ſonſtige Einnahmen 287 940(158 756) J, ſo daß noch Abzug der Handlungs⸗ unkoſten von 264943(169 432) /, Steuern von 34 422 (25 205)/ und Erhöhung des Refervefonds um 3920 ein Reingewinn von 69 657(65 911)/ verbleibt, aus dem bekonntlich wieder 7 v. H. Dividende auf das um 39 200 auf 700 000, erhöhte AK. ausgeſchüttet werden und 19 921 (18 828)„ zum Vortrag gelangen. Im Geſchäftsfahr 1929 hat ſich das Exportgeſchäft nach Chile zufriedenſtellend ent⸗ wickelt, während die Ergebniſſe nach Argentinien und Bra⸗ ſilten durch die wirtſchaftliche Depreſſion beider Länder beeinträchtigt wurden. Das Geſamtergebnis bann man als zufriedenſtellend bezeichnen. Die Geſellſchaft beteiligte ſich zur Befeſtigung ihrer Intereſſen in Argentinien komman⸗ ditiſtiſch an einer Import⸗ und Vertreterfirma in Buenos Aires. In der Bilanz ſtehen Debitoren mit 1681 090 (410 220) /, Effekten mit 695 142(699 579)/ und Bankgut⸗ hoben und Koſſenbeſtand mit 192 044(40 524) /. Dem⸗ gegenüber erſcheinen das erhöhte AK. mit 700 000% und verſchiedene Gläubiger mit 1 674 115(304 757) l. Abſatzrückgang der Bing-Werke Die Bing⸗Werke vorm. Gebr. Bing AG., Nürnberg, erzielten im Geſchäftsjahr 1929 einen Rohgewinn von 3,99(5,08) Mill./ Generalunkoſten erforderten 3,98(4,33), Abſchreibungen 0,50(0,57) Mill. J. Unter Berückſichtigung des Gewinnvortrags von 215 998/ ergibt ſich ſomit ein Verluſt von 278 657 /, der bekanntlich vorgetragen werden ſoll(i. B. Vortrag des Gewinns von 215 398). Nach dem Bericht hat ſich die Zurückhaltung der Ab⸗ nehmerkreiſe im Verlauf des Geſchäftsjahres noch verſtärkt. Die Weltwirtſchaftskriſe im In⸗ und Ausland habe einen Ausgleich unmöglich gemacht. Demgemäß ſei der Abſatz dem des Vorjahres gegenüber nicht unbeträchtlich zurückgegangen. Unter dem Druck der Wirtſchaftslage und bei der zunehmenden Ueberproduk⸗ tion ſeien die erzielten Verkaufspreiſe ungenügend ge⸗ weſen. In der Bilanz erſcheinen bei unv. 10 Mill. 4 AK., 0,57 Mill./ Teilſchuldverſchreibungen und 0,16 Mill. Hypotheken⸗ und Reſtkaufgeldern Waren und ſonſtige Kre⸗ ditoren mit 2,30(3,0), Anzahlungen mit 0,53(0,57), Rück⸗ ſtellungen und Uebergangspoſten mit 0,48(0,68), Akzepte mit 0,74(0,95) und Bankverpflichtungen mit 4,01(5,16) Mill.. Andererſeits werden Kaſſe, Schecks und Wechſel mit 0,17(0,20), Effekten mit 0,014(unv.), Bankguthaben mit 0,08(0,12), Debitoren mit 5,30(5,41), Beteiligungen mit 1,45(1,63) und Rohmaterialien, Halbfabrikate und Fer⸗ tigwaren mit 4,09(7,19) Mill.„ ausgewieſen. Die Ausſichten für das laufende Geſchäftsfahr könne man nicht als günſtig bezeichnen. Man werde den Er⸗ zeugungs⸗ und Verkaufsapparat durch weitere Einſchrän⸗ kungen und damit verbundenen Perſonalabbau der Welt⸗ A. ee nach Möglichkeit anzupaſſen ſuchen.(. 11. Juli. * Maſchinenfabrik Gritzuer AG., Durlach. Die GV. ge⸗ nehmigte einſtimmig den vorgelegten Abſchluß. Anſtelle des verſtorbenen AR.⸗Mitgliedes Julius Gritzner wurde Bank⸗ oͤtrektor Putzel(Danatbank, Karlsruhe) in den Aufſichts⸗ rat gewählt. der Satzungs⸗ genügende eigene Stickſtoffinduſtrie aufzubauen im Be⸗ einen Vorteil haben, * Wieder 4 v. H. Inag⸗Dividende. Die dem Siemens⸗ konzern naheſtehende In duſtrleunternehmungen AG. in Berlin erzielte 1929 einen Bruttogewinn von 889 156(373 636) J, von dem nach Abſetzung der Unkoſten einſchl. Abſchreibungen in Höhe von 226 856(201 807)/ ein Reingewinn von 299 758(295 938) Mark verbleibt, woraus — wie bereits gemeldet— wieder 4 v. H. Dividende zur Verteilung kommen und 141278, vorgetragen werden. Wenn auch die ſich verſchlechternde Wirtſchaftslage bei den Tochterunternehmungen fühlbar geworden ſei, ſo konnten dieſe trotzdem nicht nur ihre Umſätze in Vorfahrshöhe hal⸗ ten, ſondern in einigen Bezirken ſogar nicht unweſentlich ſteigern. Einige Geſellſchaften waren in der Lage, ihre Di⸗ videndenſätze zu erhöhen. Der Reinertrag der Tochter⸗ geſellſchoften erfuhr jedoch gegenüber dem Vorjahr nicht die relativ gleiche Steigerung wie der Umſatz. Die Grunsſtücks⸗ geſellſchaften brachten einen zufriedenſtellenden Ertrag. Wenn auch jetzt alle Grundſtücke voll vermietet ſind, wird angeſichts der durch die rückläufige Wirtſchaftsentwicklung hervorgerufenen verminderten Nachfrage mit einem beacht⸗ lichen Ausfall an Mieteeinnahmen gerechnet. * Lonza Elektrizitätswerke und chemiſche Fabriken AG., Baſel. Die GV., in der 29 Aktionäre mit 134 400 Aktien vertreten waren, genehmigte den Jahresabſchluß mit wie⸗ der 8 v. H. Dividende. In Ergänzung des Geſchäfts⸗ berichtes wies der Vorſitzende u. a, auf die Konzeſſion für dos Rheinkraftwerk Reckingen bei Waldshut hin, das nach vollſtändigem Ausbau jährlich 220 Mill. bWh zu erzeugen in der Lage wäre.. Heidelberger Straßen- und Bergbahn A. Kleinaktionärwiderſpruch In der 43. o..⸗V. am 24. Juni waren durch 23 Aktio⸗ näre 19088 Stimmen vertreten, die Regularien wurden gegen 99 Stimmen von Kleinaktionären genehmigt. Die Nichtausſchüttung einer Div i⸗ dende hat ſtarke Mißſtimmung in den Kreiſen der Klein⸗ aktionäre hervorgerufen, die bei der Ausſprache ſehr deut⸗ lich zum Vorſchein kam. Berechtigte Klage wurde über die äußerſt ſpärliche Aufſtellung der Bilanz, ſowie der Ge⸗ winn⸗ und Verluſtrechnung geführt. Aus den angeführten Zahlen iſt nicht einmal die Geſamtbetriebseinnahme er⸗ ſichtlich, Perſonalausgaben ſind ebenſo wenig verzeichnet. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung begnügt ſich wieder nur auf der Soll⸗Seite mit der Angabe der Abſchreibungen von 550 368(413 706), Verſicherungsrücklagen 95 910 (3030) /, auf der Habenſeite mit Betriebsüberſchuß 480 095 (745 261), Ver lu ſt 166 179,29 l. In der Bilanz iſt u. a. die Straßenbahnanlage mit 6 000 822(i. V. 2 227 000), die Bergbahnanlage mit 704 340(436 000) /, Kaſſe und ſonſtige Guthaben mit 220.842(1 302 708)% angeführt. Auf der Habenſeite der Bilanz figurieren u..: Aktienkapital unv. 4 449 400 /, Darlehen unv. 2 100 000 /, Wechſel 197 555(861 699) l. Die ſteuerliche Belaſtung im Betriebsjahr betrug 394 355 Mk., ein Betrag, der einer Dividende von über 8 v. H. des Aktienkapitals gleichkommt. l Ausdehnung von Stollwerck Die Verhandlungen mit Reichardt vor dem Abſchluß Die Verhandlungen der Gebr. Stollwerck AG., Köln, mit der Schichtgruppe wegen Uebernahme der ihr gehörenden Reichardtwerke GmbH., Wands⸗ beck, über die ſchon früher berichtet wurde, ſtehen unmit⸗ telbar vor dem Abſchluß. Die Verhandlungen laufen im Kern zunächſt nur auf einen Aufkauf der Rei⸗ chardtwerke durch Stollwerck hinaus. Die Reichardt⸗ marke ſoll einen Jahresumſatz von rund 12 Mill/ ver⸗ bürgen; da die Reichardterzeugniſſe in Norddeutſchland gut eingebürgert ſind, würde Stollwerck mit Uebernahme der Reichardtmarke ſeinen Geſchäftsbereich erheblich ausdehnen. Ob und in welchem Umfang auch ein Teil der Reichardt⸗ Fahrikanlagen von Stollwerck übernommen wird, ſteht zurzeit noch nicht feſt. Wenn die Schichtgruppe, die erſt 1928 mit der Intereſſennahme an Reichardt⸗Gäedke⸗Haus⸗ wald und mit der Option auf die Goldina⸗Mehrheit in die Schokoladeninduſtrie eindrang, ſich heute bereits wieder aus dieſem Geſchäft zurückzieht, ſo liege das, nach der K. Z. daran, daß ihre Margarineintereſſen ſie ausſchließlich in Anſpruch nehmen. Jedenfalls ſcheint der urſprüngliche Plan, die Schokoladenfabriken gleichſam als Nebenbetrieb rationell zu betreiben, nicht durchführbar zu ſein. Vom ſüodeutſchen Tabakmarkt Auf dem Tabakmarkte iſt ziemliche Ruhe eingetreten, ohne daß die Feſtigkeit darunter gelitten hat, weil man die geringer gewordene Nachfrage nur als eine vorübergehende Stille anſteht. In Heddesheim iſt eine Partie 1929er Tabake, zu unbekonnt gebliebenem Preiſe, verkauft worden. Gleichzeitig wurden größere Poſten 1929er Tabake im ba⸗ diſchen Oberland, u. a. in Auenheim und Diersheim von Pflanzern an den Handel abgeſetzt. In der Kehler Gegend ſind in den Orten Linx, Kork und Willſtädt noch anſehn⸗ liche Poſten 1929er Tabake vorhanden. Gegenüber den Pflanzerforderungen von 60—70 RM. für den Zentner fehlt es on befriedigender Nachfrage. In den Magazinen haben die 1929er Tabake die zweite Fermentation beendet und trocknen nun auf den Kühlbänken roſch ab. Neuer⸗ dings zeigt ſich wieder, daß über früher erfolgte Abſchlüſſe in 1929er Rohtabaken lebhafter verfügt wird, ſobald das Schneidegut für die Verarbeitung vollkommen reif iſt, Schneidegut der 19 Her Ernte an veraorbeitungsreifem Zu⸗ ſtande nannte man mit 85—100 RM. je Zentner, alte Pfälzer Zigarrentabake mit etwa 80 RM. auf⸗ wärts. Rippen hatten ruhigen Markt. Infolge des warmen Sommerwetters zeigen die Früh⸗ beete in den Feldern gute und kräftige Entwicklung. Das Ausſetzen der Spättobake hat gleichfalls raſche Fortſchritte gemacht und in der Pfalz hat der größte Teil der Schneidegutorte die Setzlinge jetzt draußen ſtehen, Vielfach haben die vorausgegangenen häufigen Regenfälle die Unkrautbildung ſtark gefördert. Nach Eintritt des trockenen Wetters begann man mit dem Umhacken der Aecker und ihrer Befreiung von den Unkraut⸗Wucherungen. In der Bühler Gegend, woſelbſt bis jetzt der Boden infolge ungünſtiger Witterung noch nicht für die Anpflan⸗ zung geeignet war, hat Hieſe jetzt gleichfalls begonnen und zwar dürfte ſich dort der Anbau nach vorläufiger Schätzung gegenüber dem Vorjahre etwas vermehrt haben. Im Ho⸗ wauer land iſt die Verpflanzung aus den Zuchtbeeten auf das Feld voll im Gange und durch taureiche Nächte und Gewitterregen begünſtigt. Das in der Nacht zum 14. Juni in der Kehler Gegend niedergegangene Gewflter hat allerdings auch bereits ſchweren Hagelſchaden angerichtet. In dieſer Gegend ſchätzt man die Anbaufläche etwas arszer als im Vorjahr. * Neuer Kurseinbruch in Newyork. Newyork, W. Juni.(United Preß.) Nach einem ſchwankenden Verlauf der Dienstaßsbörſe ſetzte gegen Schluß der Börſe aber ein neuer ſehr ſcharfer Kurseinbruch ein, ſo daß die Schlußnotierungen Hurchſchnittlich—8 Punkte unter den Anfangskurſen lagen. An den Getreidebörſen wurde Weizen ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Die Terminnotierungen für Juli und September wie⸗ ſen einen neuen Tiefſtand für dieſes Jahr auf. * Diskontermäßigung in der Tſchechoflowakei. Die tſchechoſlowakiſche Nationalbank hat beſchloſſen, den Diskont⸗ ſatz für Wechſel und Wertpapiere von 4½ auf 4 v. H. mit Gültigkeit vom 25. Juni herabzuſetzen. Der Lombardſatz von 57 v. H. für Staatspapiere und von 6 v. H. für andere Werte bleibt unverändert. * 20 Mill./ Kaſſenkredit der Stadt Frankfurt a. M. Die Stadt Frankfurt a. M. hat bei dem Bankhauſe Men⸗ delsſohn u. Co., Berlin und bei der Preußiſchen Staats⸗ bank(Seehandlung) einen einjährigen Kaſſenkredit von 20 Mill. 4 zu 6 v. H. aufgenommen. Die Stadt Frankfurt nimmt bekanntlich laufend Kaſſenkredite in Anſpruch, hat ſich aber diesmal im Hinblick auf die verhältnismäßig günſtigen Bedingungen veranlaßt geſehen, einen Betrag in größerem Umfange als bisher üblich aufzunehmen. * Die Kapitalverkehrsſteuereinnahmen im Maj. Stark rückgängig. Die Einnahmen an Kapitalverkehrsſteuern im Mat 1930 ſtellten ſich auf 7196 992 J. Darin ſind u. a. ein⸗ begriffen 1 372 139/ Wertpapierſteuer für ausländiſche ver⸗ zinsliche Schuldverſchreibungen und 1 956 357„ Börſen⸗ umſatzſteuer. Für die bisher abgelaufenen zwei Monate des Haushaltsjahrs 1930/1 ergab ſich eine gegenüber dem Vor⸗ jahr um mehr als 1 Mill.„ geringere Einnahme an Kapf⸗ talverkehrsſteuer(Geſamteinnahme 13,81 gegen 14,85 Mill. Mark im Vorjahr). Die Börſenumſatzſteuer erbrachte nur 3,96 Mill./ gegen 6,14 i. V. * Berichtigung. Durch ein techniſches Verſehen wurde geſtern bei dem Bericht über die GV. der Schnellpreſſen⸗ fabrik Frankenthal die Firma mit vorm. Albrecht u. Cie, angegeben, was natürlich heißen muß. Kalkſtickſtoff Die Verſuche, zu einer Geſamtregelung des Stickſtoff⸗ problems auf internationaler Grundlage zu kommen, ſind zweifellos ſchwierig; ſie ſtoßen vor allem auf den Wider⸗ ſtand derjenigen Staaten, die im Hinblick auf militärische Notwendigkeiten noch nicht über die ihnen erforderlich er⸗ ſcheinende Salpetererzeugung verfügen und zunächſt eine griffe ſind. Das gilt in Europa vor allem für Frant⸗ reich und Belgien, in ähnlichen Ueberlegungen befindet ſich Holland, das mit ktalieniſchen Stickſtoffintereſſen verbunden iſt. Aber die Zeit und die Tatſachen, auch eine Reihe ſach⸗ licher Umſtände laſſen Ring um Ring in einer Kette inter⸗ nattonaler Vereinbarungen entſtehen, die die Ausſichten einer weiteren Verſtändigung mit einem gewiſſen Opttmts⸗ mus beurteilen laſſen. Zunächſt kam im Vorjahre die über⸗ raſchende Einigung zwiſchen natürlichem und künſtlichem Stickſtoff zuſtande in einem Abkommen, das die deutſche, engliſche und chileniſche Induſtrie umfaßte; das Zuſammen⸗ gehen zwiſchen Deutſchland und England iſt dabei auf lange Zeit geſichert, während die Verſtändigung mit den Chitenen noch der Endgültigkeit und Ergänzung bedarf. Es folgte dann die Wiedererneuerung und Erweiterung des deutſchen Stickſtoffſyndikates und eine für die diesjährige Satſon gel⸗ tende Preisverſtändigung mit Belgien. Nun tritt eine ſehr weitgehende internationale Abmachung auf einem Teil⸗ gebiet der Stickſtoffinduſtrie hinzu, dem Kalkſtickſtoff. Der Kalkſtickſtoff nimmt neben dem natürlichen und dem ſynthetiſchen Stickſtoff eine beſondere Stellung ein. Er iſt der älteſte fabrikationsmäßig gewonnene Stickſtoff im Zuſammenhang mit der Herſtellung von Carbib. Seine Her⸗ ſtellung wie ſeine Anwendung ſind gewiſſen Beſchränkungen unterworfen, erſtere wegen der Koſten des Carbids, letztere, weil der Kalkſtickſtoff nicht immer ein bequemer Dünger iſt. Auch an dieſer Induſtrie hat Deutſchland verhältnismäßig den größten Anteil, von derzeitig etwa 250 000 To. Reinſtick⸗ ſtoff etwas über 100 00 To. Letztere entfallen zu mehr als die Hälfte auf Troſtberg und ein gutes Drittel auf Pieſteritz. Die deutſche Kalkſtickſtofferzeugung beſtreitet ungefähr ein Viertel des deutſchen Geſamtſtickſtoffbedarfs. Die heutige Welterzeugung von etwa 250 000 To. Rein⸗ ſtickſtoff(für 1928 waren etwa 175 000 To. angegeben) bleibt weit hinter der Erzeugungsmöglichkeit zurück. Die Aus⸗ nutzung der vorhandenen Anlagen dürfte beſonders im Aus⸗ land ſehr ungünſtig ſein und dort kaum über 50 v. H. der Leiſtungsfähigkeit hinausgehen. Eine beſonders ſtarke Er⸗ weiterung der Kalkſtickſtoffanlagen iſt in Italien feſtzuſtel⸗ len, wo allein die„Terni“ Anlagen vollendet hat, die uber die Aufnahmefähigkeit des ganzen Landes hinausgehen. Die ſynthetiſchen Verfahren haben keineswegs den Kalkſtickſtoff ausgeſchaltet, vielmehr ſchien gerade in letzter Zeit im Ausland eine gewiſſe Neigung zum Neubau von Kalkſttick⸗ ſtoffwerken feſtzuſtellen zu ſein; doch mag die Lage dieſer Induſtrie der Anlaß geweſen ſein, daß z. B. der neue Bau⸗ plan des Auſſiger Vereins nicht zur Ausführung kommen dürfte. Der internationalen Verſtändigung hat ſich Japan noch nicht angeſchloſſen. Dort wurde i. V. eine neue Geſell⸗ ſchaft gegründet, die eine Kalkſtickſtofffabrik mit 90 000 To. Leiſtungsfähigkeit errichtet. Die japaniſche Stickſtofferzeu⸗ gung deckt aber bei weitem nicht den Jahresverbrauch. Das neue Abkommen dürfte für Deutſchland inſofern als jeder Gruppe ihr eigenes Land überlaſſen bleibt. Damit würde die 1929 ſtark geſtiegene Kalkſtickſtoffeinfuhr(21373 To. gegen 80.8 To.) wieder weg⸗ fallen; dieſe Einfuhr kam zum größten Teil aus Polen, das dem Kalkſtickſtoffwerk Chorzow eine neue ſynthetiſche An⸗ lage angegliedert und daneben ein neues Werk für ſynthe⸗ tiſchen Stickſtoff bei Tarnow gebaut hat. Literatur Belebung der Konjunktur. Das in dieſen Tagen er⸗ ſcheinende neue Heft der„Bank“ bringt neben einem Auf⸗ ſatz von Alfred Lansburgh:„Die Belebung der Konfunktur“, der die Theorie von der ökonomiſchen Har⸗ monie in der kapitaliſtiſchen Wirtſchaft bel indelt, Beiträge von Dr. Eberhandt Voelcklin über„Spieltrieb und Staatsfinanzen“ im Zuſammenhang mit der jetzt wieder aktuellen Lotteriereform, und non K. Raumer über die Entwicklung der„Landſchaften“. In einer Reihe von Gloſſen werden die aktuellen Probleme der 1 Anleihe und der Weltkraftkonferenz erörtert, ſowie hie Frage des aus dem Ausgleichſtreben der Zahlungsbilanz reſultierenden Exporbz wanges und der Hereinnahme einer ausländiſchen Anleihe für den Straßen bau. * Wie lieſt man den Haudelsteil einer Tageszeitung? Von Ernſt Kahn und Fritz Naphtali. 110. Taufend. Voll⸗ ſtändige Neubearbeitung. Frankfurter Societäts⸗Druckeret G. mib., Abteilung Buchverlag, Frankfurt a. M. 1930. Der bekannte Führer durch den Handelsteil der Tageszeitungen erſcheint nunmehr in vollkommen neuer Bear⸗ beitung im 110. Tauſend. Von Praktikern für den prak⸗ tiſchen Gebrauch geſchrieben, gibt er eine lebendige Dar⸗ ſtellung der komplizierten oder kompliziert erſcheinenden Vorgänge, die in den Wirtſchaftsteilen der Tagespreſſe be⸗ handelt werden. Die Fachſprache der Handels⸗Spalten, ihre knappe Aussrucksweiſe, ihre Formeln und Abkürzungen, auf die die Handelszeitung aber nicht verzichten kann, wer⸗ den hier dem Verſtändnis nähergebracht. Das Buch iſt da⸗ mit längſt zu einem unentbehrlichen und beliebten Nach⸗ ſchlagewerk geworden. Man darf es als die beſte Einfüh⸗ rung in das Verſtändnis der wirtſchaftlichen Tagesvorgänge betrachten. Die Neuauflage iſt vollſtändig umgeorbeitet wor⸗ den. Sämtliche Kapitel ſind auf Grund der bewährten Methoden den neuen Vorgängen und Entwicklungen onge⸗ paßt und in den Beispielen aktualiſtert worden. In dem Kapitel über die Börſen haben beſonders die ausländiſchen, für die in Deutſchland immer mehr Intereſſe aufkommt, eine eingehende Darſtellung gefunden. Die Deviſenmärkte ſind um eine Erläuterung des Deviſentermingeſchäfts er⸗ weitert worden, die Ausweiſe der Notenbanken, die Be⸗ trachtung der Verbände und Unternehmungen und die Be⸗ ſprechung der Worenmärkte wurden unter Berückſichtigung der neueſten Geſichtspunkte und Geſchehniſſe überarbeitet. Eine Einführung in die Konjunkturbeobachtung und eine Darſtellung des Reparationsproblems mit dem Poung⸗ Plan ergänzen die Einführung in die Tagesprobleme. Das das Buch zum Nachſchlagewerk geſtoltende Fachwortregiſter iſt weſentlich erweitert worden. Kurzum, die neue Auf⸗ lage des Werkes iſt unentbehrlich für jeden, der ſich mit wirtſchaftlichen Fragen beſchäftigt, als Praktiker oder als 8 Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New Nork, 488,— Schweiz 25,08 Stockholm 18.09 Paris 128.78 olland. 12.09 Madrid 08 Brüſſel 34.82 ob 18,15 Dollar geg. Rm..19 Mailand 92.77 Kopenhagen 18.15 Pfunde„„ 20.88 * Mehlpreisermäßigung. Der Weizenmehlpreis wurde von der Südd. Mühlenkonvention heute um 50 Pfg. auf 44„ herabgeſetzt. vorm. Albert u. Cie. ſat N Oper Bilderi kei na f I Enorme Seldersparnis nee re * 0 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Nr. 286 Fittwoch, den 25. Juni 1930 des Tonfllmes: Es gibt eino frau, die Dich niemals vergigt mit II Dagover/ lan Potroyich Beiprogramml 3, B, 7..30 Heute kelstar Jag 8 aausg 2 lil lter Tall S des grogen Zirkusflimes: Gaukler mit Käthe v. Magg„ Mikolal“ Rolin„ Max Hansen 55 Belprogramm! 3. 5, 7..30 A dien in park lber König von Montmartre! II. Bernhard GüUizke in Das deheimnis 7. Jrapur 3,.30, 8 Uhr. Drei wiehtige Voranzeigen für morgen Donnerstag! Alhambra: FLIEGEN per erste Fliegertonfilm in deutscher Sprache! Roxy: Liedtke, Paudler, Picha, Kampers, Vespermann, Potechina in: On Mädchen, mein Mädchen, wie lieb jeh Dien! Schauburg: Das Halsband der Königin. da dem Roman von A. Dumas. — — 8 8— Mittwoch, den 25. 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