ht rößerer for Mk. . ether ße d itt. v, — M aſſung, geben. R 5¹ — — * . Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus „in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. monatlich RM. g. 10 Pfg.— Abholſtellen: Walohofſtraße 6, W Oppauerſtraße 8.— Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim F Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. 8.* Aus der Welt der Technik* Kraftfahrzeug und Verkehr Die fruchtbare Scholle„ Steuer, Geſetz und Necht„ Neues vom Silm Mannheimer Frauenzeitung* Für unsere Jugend* Mannheimer Veiſezeitung* Mannheimer Vereinszeitung* Aus Zeit und Leben„ Mannheimer Muſilzeikung Abend⸗ Ausgabe Mittwoch, 25. Juni 1930 141. Jahrgang— Nr. 287 ſußenpolitik Der Außenminiſter über ſeinen Etat Es geht um die Freiheit und Gleichberechtigung Deutſchlands Der zweite Oſt⸗Weſtjlug geglückt! St. J ones, 25. Juni.(United Preß.] Das Flugzeug des Fliegerhauptmauns Kings⸗ ford Smith,„Southern Croß“, iſt um 6 Uhr oſtamerikaniſcher Zeit(12 Uhr M. E..) auf dem Flugplatz von Harbour Grace gelandet. Aus der Rede Dr. Curtius Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Juni. Im Reichstag wurde heute zunächſt die zweite Leſung des Ernährungsetats fortgeſetzt. Die Ausſprache erſtreckte ſich mehr auf Einzelheiten des Haushalts. Der Abg. Wendhauſen von der chriſtlich⸗ nationalen Bauern⸗ und Landvolkpartei polemiſierte gegen die bisherige Handelspolitik und äußerte auch eine Reihe von Bedenken zum Oſthilfe⸗ geſetz. Insbeſondere ſprach er die Befürchtung aus, daß der ganze Apparat zu bürokratiſch aufgezogen würde. Nach Beendigung der zweiten Leſung des Ernäh⸗ rungsetats und der Ablehnung des kommuniſtiſchen Mißtrauensantrages gegen den Miniſter Schiele begann gegen.30 Uhr die Ausſprache über den auswärtigen Etat, die mit der Erörterung des deutſch⸗polniſchen Han⸗ delsvertrages verknüpft iſt. Nach dem Berichterſtat⸗ ter Frhr. v. Loringhoven nahm Reichsgußenminiſter Dr. Curtius das Wort zu einem längeren Expoſé über die aus⸗ wärtige Lage. Der Miniſter bedauerte zunächſt die Ableh⸗ nung der Umwandlung der Geſandtſchaften in den AB-Staaten in Botſchaften und kündigte an, daß er dieſe Förderung, ſobald es die Lage erlaube, erneut an den Reichstag ſtellen werde. Der Miniſter betonte dann die Sparſamkeitspolitik des Auswär⸗ tigen Amtes und ſtellte feſt, daß ſich der Perſonal⸗ beſtand des Amtes von 1330 Köpfen im Jahre 1923 auf 698 im Jahre 1930 vermindert habe. Zu den vom Berichterſtatter im Ausſchuß vorgenommenen Vergleichen des deutſchen auswärtigen Etats mit dem anderer Länder könne er wegen der Kürze der Zeit noch nicht eingehend Stellung nehmen. Dem Ausſchuß werde eine Denkſchrift darüber vorgelegt werden. Eine Nachprüfung der Stellenbeſetzung habe ergeben, daß, wenn man bei den ausländiſchen Miſſionen die militäriſchen und Marinkattachés ab⸗ rechne, andererſeits die Kopfzahl der deutſchen Miſ⸗ ſionen in den Hauptſtädten der betreffenden Länder hinzurechne, Deutſchland auf annähernd den gleichen Perſonalbeſtand der Auslandsmiſſionen aufweiſe wie Italien, aber einen geringeren als England und Frankreich. Zu der Kritik des Rechnungshofes an einzelnen Aufwendungen des Auswärtigen Amtes erklärt der Miniſter, daß er Mißgriffe entſchieden verurteile, daß aber ſolche Einzelfälle nicht typiſiert werden dürfen. Der Miniſter ging dann zur eigentlichen Außen⸗ politik über. An die Spitze ſtellte er die bevor⸗ ſtehende Rheinlandräumung. Er wolle heute nicht davon ſprechen, ob eine andere Politik mit dem gleichen oder beſſeren Erfolg möglich wäre, ſondern der Befreiung als eines Ereigniſſes der nationalen Geſchichte gedenken. Aus dieſem Anlaß gilt es, allen Deutſchen das Gefühl unzertrennlicher Zuſammengehörigkeit zum Bewußtſein zu bringen. Der Miniſter dankte der rheiniſchen Bevölkerung und gedachte gleichzeitig des Miniſters Dr. Streſemann, deſſen Name mit der deutſchen Geſchichte der letzten Jahre unlös⸗ lich verbunden ſei. Der Miniſter wandte ſich dann gegen die Stimmen in der Weltöffentlichkeit, wonach Deutſchland nach der Räumung ſeine wahren Abſich⸗ ten enthüllen und ſich in ſeiner eigentlichen furcht⸗ baren Geſtalt zeigen werde. Die Ziele der deutſchen Außenpolitik, ſo erklärte der Miniſter, ergeben ſich aus der ge⸗ ſamten Lage der internationalen Verhältniſſe von ſelbſt. Wir werden darnach ſtreben müſſen, die volkspolitiſche Freiheit und Gleichberechti⸗ gung Deutſchlands zu erreichen. Bei alledem werden wir uns ſtets vor Augen halten, daß wir das höchſte Intereſſe an der Sicherung haben. Die Saarver handlungen werden jetzt mit beſon⸗ derer Intenſität geführt. So wenig wir die Volks⸗ abſtimmung zu ſcheuen haben, wäre es doch Kingsford Smith und ſeine„Southern Croß“ Nebel und Kompaßſchwierigkeiten Telegraphiſche Meldung Newyork, 25. Juni. Kingsford Smith ſandte um.45 Uhr MGEz. fol⸗ genden Funkſpruch: „Ein ſehr ſchlimmer Nebel, der die ganze Nacht anhielt, ſowie Schwierigkeiten mit un⸗ ſerem Köompaß haben uns ſehr verſpätet. Wir fürchten, auf Neufundland oder in Neu⸗Schott⸗ land landen zu müſſen, da der Betriebsſtoff nicht ausreicht. Wir bedauern, dies tun zu müſſen, die Verſpätung war aber zu groß. Wir werden ſpäter den Ort der Landung angeben.“ Gefährliche Landung Telegraphiſche Meldung — St. Johns(Neufundland), 25. Juni. Das Flugzeug„Southern Groß“ iſt zur Ergän⸗ zung ſeines Brennſtoffes kurz vor 12 Uhr(Mz.) auf dem Flugfeld von Harbour Grace gelandet. Kingsford Smith erklärte, daß ſein Kompaß verſagt habe. Die Landung der„Southern Croß“ geſtaltete ſich ſehr ſchwierig und gefährlich, da über der Stadt und dem Landungsfeld ein dichter Nebel lag. Das Flugzeug mußte längere Zeit über der Stadt kreiſen und Kingsford Smith bat, in einem Funkſpruch die Leitung des Flugplatzes, ein Flugzeug über die Nebelſchicht zu ſenden, das ihm den Weg weiſen könne. Der Funkſpruch wurde von der Radtoſtation des Polytechnikums in South Darmouth im Staate Maſſachuſſets aufgefangen und telephoniſch nach Har⸗ bour Grace übermittelt. Inzwiſchen war dann die „Southern Croß“ um.53 Uhr früh(11.53 Uhr M3.) glücklich gelandet. 4** Zum zweiten Male iſt nun, nach Köhls und Hünefelds erfolgreichem Pioniervorſtoß, die Ueber⸗ fliegung des Ozeans in der Richtung von Oſten nach Weſten geglückt. Auch diesmal wieder hat es ſich gezeigt, daß der Flug von Europa nach Amerika viel ſchwieriger und gefährlicher iſt, als in der umgekehrten Richtung. Umſo mehr darf man Smith und ſeine Begleiter für ihren Erfolg beglück⸗ wünſchen! FFP: ᷑ĩͥ ðV2y VßVVVwßxßxxffxFFFFFFVVVVVTVVTVVVTVTTTVTTTwWwwdwT!!!!!!!!TTTFTVTWTTTTwW ein erfreuliches Ereignis, wenn dieſe Frage durch freiwillige Vereinbarung mit Frankreich geregelt werden könnte. Der Völkerbund, ſo fährt der Miniſter fort, ſteht auch heute nach mehr als zehnjähriger Aktivität noch im Anfang ſeiner Entwicklung. Der Grundſatz der Gleichberechtigung iſt noch nicht in dem notwendigen Maße zur Geltung gelangt. Die Maſſe der alljährlich verrichteten Einzelarbeit kann nicht darüber hinwegtäuſchen, daß die Kritik an den bisherigen Leiſtungen des Völkerbundes auf dem Gebiet der Abrüſtung, des Minderheitenſchutzes und der wirtſchaftlichen Abrüſtung berechtigt iſt. Es iſt die Pflicht Deutſchlands, gegenüber den im Völ⸗ kerbund vertretenen Regierungen immer wieder auf die fundamentalen Verpflichtungen hin⸗ zuweiſen, die ſie bei ſeiner Gründung auf ſich genommen haben. Mit der deutſchen Antwort auf das Briau d⸗ ſche Memorandum wird ſich das Kabinett in den nächſten Tagen befaſſen. Vor der endgültigen Feſtlegung wird der auswärtige Ausſchuß Gelegen⸗ heit zur Stellungnahme erhalten. Die Notwendig⸗ keit einer ſtarken Solidarität der europäiſchen Länder um ber wirtſchaftlichen Notlage zu begegnen, iſt heute Gemeingut der Erkenntnis, wenn auch die Durchführung eines ſolchen Plans große Schwierig⸗ keiten aufwirft. Die deutſche Regierung wird jeden⸗ falls nichts unterlaſſen, um ſich unter den von ihr für richtig gehaltenen Geſichtspunkten an den bevor⸗ ſtehenden Beratungen des Problems zu beteiligen. Der Miniſter beſprach dann das Verhältnis zur Sowjetunion. Zweifellos drohe ſich gegenüber der bisherigen deutſch⸗ruſſiſchen Politik ein ſtarker Stim⸗ mungsumſchwung zu vollziehen.„Wir hoffen, daß die Verſuche der Schlichtungskommiſſion zu guten praktiſchen Ergebniſſen führen werden. Es handelt ſich darum, die vertraglichen Beziehungen von innen heraus wieder zu beleben und die entſtan⸗ denen Zweifel zu beſeitigen, um die Zuſammenarbeit zu beiderſeitigem Nutzen unbehindert fortſetzen zu können. Dr. Curtius ging dann weiter auf die deutſch⸗polniſchen Grenzzwiſchenfälle ein und wies die Behauptungen zurück, als würden ſie von deutſcher Seite ſyſtematiſch provoziert, um die Aufmerkſamkeit auf die Grenzverhältniſſe im Oſten hinzulenken. In dieſem Zuſammenhang er⸗ örterte der Miniſter den Handelsvertrag mit Polen und ſuchte die Bedenken wegen der Schweine⸗ und Kohleneinfuhr zu zerſtreuen. Zum Schluß betonte er, datz zwiſchen Außen⸗ und Innenpolitik eine unanflösliche Verbin⸗ dung beſtehe und daß eine erfolgreiche Außenpolitik heute nur möglich ſei auf geſicherter Innenbaſts. Wir müßten vom Standpunkt der Außenpolitik für eine Koſolidierung unſeres innenſtaatlichen Lebens ſorgen. Das Haus nahm die Rede des Miniſters ohne be⸗ ſondere Kundgebung der Zuſtimmung oder des Miß⸗ fallens hin. Erſchütterung Oſtaſiens Von Profeſſor Dr. Walbemar Oehlke Wenn ich mit chineſiſchen Bekannten in Peking die Zukunft ihres Vaterlandes erörterte und nach allerlei Bedenken und Zweifeln eine Geſprächspauſe eintrat, dann wurde dieſe faſt regelmäßig durch die hoffnungs⸗ volle Bemerkung unterbrochen:„Und wir haben unſer Silber!“ Worauf alle beruhigt zu ihrer Teetaſſe griffen. Das würden ſie heute nicht mehr tun, denn der Preisſturz des Silbers hat China ſoeben mehr erſchüttert als es die aufrühreri⸗ ſchen Marſchälle Feng und Jen vermochten. Gewiß, Silber iſt Silber, jetzt wenigſtens noch, und wie ſehr empfanden wir alle das drüben während der Inflation, der Zeit des graueſten Elends in der Het⸗ mat, wenn wir ihr mit ein paar mexikaniſchen Dol⸗ lars Hunderttauſende zuwenden konnten. Nun aber iſt ſeit dem vorigen Jahr die Notierung pro Unze von 27% auf 16% geſunken, was für die chineſiſche Sil⸗ ber währung eine Kataſtrophe bedeutet, ſodaß Ehina ſeit Februar die Seezölle auf Goldbaſis erhebt, hierdurch aber dem Silber immer weiter den Halt entzieht; denn die wenigen übrigen Staaten mit Silberwährung: Perſien, Afghaniſtan, Arabien und Abeſſinien ſpielen auf dem Weltmarkt keine entſchei⸗ dende Rolle. Dieſer Kursrückgang um durch⸗ ſchnittlich vierteljährlich bereits mehr als 5 v.., der für Aſiens Jahrtauſende etwas ganz Neues iſt handelspolttiſch mindeſtens für ſein letztes Jahrhun⸗ dert auch nach Europa hin— iſt deshalb noch beſon⸗ ders gefährlich, weil er eine Goloͤknappheit zur Folge haben kann, der China ſelbſt nur durch Opferung ſei⸗ nes Goldſchmucks, z. B. in Tempeln, vorläufig be⸗ gegnen könnte. Das aber ließe ſich ohne innerpoli⸗ tiſche Erſchütterung des ganzen Volkes garnicht aus⸗ führen. Was ſoll China machen? Dem Silber auf⸗ zuhelfen, iſt ihm unmöglich, es iſt ja nur Nebenerzeug⸗ nis bei der Blei⸗ und Kupferförderung, und ſchon ſeit 1926 ſtoßen Indien und Indochina nach Kräften ihr Silber ab. Womit ſoll es die Zinſen ſeiner äuslän⸗ bdiſchen Billion Schulden bezahlen? Jetzt bereits iſt ſeine finanzielle Kraft um ein Drittel geſchwächt. Seine einzige Stabilität, die ſilberne, iſt ins Wanken gekommen, deun im übrigen, innen⸗ wie außenpoli⸗ tiſch, iſt es ja ſeit 1911 überhaupt noch nicht ſtabil ge⸗ weſen. Steuern der jeweiligen Machthaber können den Wertſchwund einer Währung nicht erſetzen oder auf⸗ halten. Die chineſiſchen Bauern, die früher nur bei kataſtrophalen Vorgängen herangezogen wurden, wiſſen kaum noch, wie ſie alle zwei Monate ihre Steuern aufbringen ſollen, die gerade in den letzten drei Jahren immer größer geworden find. In dem neuen chineſiſchen, engliſch geſchriebenen Propaganda⸗ Buch„Making a New China“(Stratford 1929) iſt über ſolche Erſchütterung noch nichts zu leſen. Nun ſind die Generale dabei, einander und da⸗ durch ihr Volk militärpolitiſch weiter zu er⸗ ſchüttern. Einig ſind ſich indeſſen nicht einmal die Verbündeten Yen und Feng, denn der erſtere⸗ wünſcht eine Militär⸗ und der andere eine Zivil⸗Re⸗ gierung— verſchiedene Namen für dieſelbe Art von Diktatur, auf deren Inhaber es natürlich allein an⸗ kommt. Und nicht nur Tſchiang: der mandſchuriſchs Tſchang iſt auch noch da, feſt entſchloſſen, Fengs kom⸗ muniſtiſche Gefolgsleute, gleichviel ob den linken Flügel der Kuomingtang oder die rotruſſiſchen Brü⸗ der, nicht zur Macht kommen zu laſſen. Dieſe chine⸗ ſiſchen Mächte müſſen ſich nach wie vor im Kreiſe be⸗ wegen, zur Genugtuung Japans. Aber auch Japan hat ſeine Erſchütterung, zunächſt ſchon dadurch, daß folgerichtig ſein Hauptkäufer China zum großen Teil ausfüllt. Es beginnt an ſeinen eigenen induſtriellen Erzeugniſſen zu erſticken und fordert in der Preſſe die Seinen auf, nur ja⸗ paniſche Waren zu kaufen, um die herannahende Not rechtzeitig zu bekämpfen. Denn was folgen würde, iſt dasſelbe wie überall: Eutlaſſung, Still⸗ legung, Arbeitsloſigkeit, Steuerſchwund. Sonder⸗ bar, wie ähnlich die Teile der Welt einander werden! Verſchieden iſt nur der Geiſt bezw. die Tatkraft der Regierungen und Völker. Was nützt den Japanern nun der neue am 13, Mai von China ratifizierte Handelsvertrag? Hinzu kommt für Japan die neus Verſtändigung zwiſchen ſeinem Proletariat und den 2. Seite. Nr. W Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 25. Junt aufrühreriſchen Koreanern, die ſich auch am 1. Mai dem Proteſtzug der 15 000 in Tokio gegen das Kapital anzuſchließen verſuchten; und alles das geradezu der Zeit, da der große Hochverrats⸗Prozeß gegen die 800 gefangen geſetzten japaniſchen Kom⸗ muniſten im Gange iſt! Seit 1929 vermehrt ſich oben⸗ drein, offenbar in Verbindung mit Zentralen in Schanghai und Moskau, die Zahl ausgeſprochen proletariſcher Zeitſchriften. Leben auch nur 1368 Sowjetruſſen in Japan, ſo genügt doch ſchon einer— und ſäße er in einem Konſulat— zur Vermittlung der Propaganda in aller Stille. Da die proletariſche Hauptforderung z. Zt. eine groß⸗ zügige Arbeitsloſenverſicherung iſt und ebendieſe durch den Sturz des Silbers ſich ins Uferloſe zu ver⸗ teren ſcheint, ſo fühlt ſich Japan doppelt er⸗ ſchüttert. f Außenpolitiſch iſt kein Ausgleich vorhanden Die indiſchen Unruhen, die für Japan ſo arbeiten ſollten wie die chineſiſchen Generale, kom⸗ men nicht zum Endziel. Ihr Führer Gandhi ſitzt im Kerker d. h. er verzehrt bei Bewachung ſeine 100 britiſchen Rupien monatlich und iſt ein Märtyrer nur ſeines alten Rheumatismus. Mit China ſtellte ſich England ſoeben noch beſſer durch die Rückgabe Weihaiweis laut Protokoll vom 18. April, das bis 1. Oktober d. Is. ratifiziert werden ſoll. So wird Japan auch auf dem weiteren aſiatiſchen Kontinent einſtweilen ausgeſchaltet. Umſo befliſſener hat es wenigſtens die 120 chineſiſchen Athleten im Mai be⸗ grüßt zur„Förderung der japaniſch⸗chineſiſchen Freundſchaft“„wie die japaniſche Preſſe verſicherte. Die Aufgabe, Völker zu verbrüdern, die früher Künſtlern oder Austauſchprofeſſoren zufiel, iſt heute Hochamt der Boxer in Oſt und Weſt—„man ſieht doch wo und wie.“ Gewiß laſſen es deshalb gerade die oſtaſiatiſchen Völker an Kulturbeſtrebungen nicht fehlen. Der neue Unterrichtsminiſter Nankings, Dr. Tſchang Mon Lin, einſt mein ſtellvertretender„Chef“ an der Reichs⸗ univerſität Peking, hat errechnet, daß genau 80 v. H. aller Chineſen Analphabeten ſiud, und ſtellt demgemäß Pläne auf. Eine neue Ent⸗ wicklung beginnt in der Frauenfrage, da ſich nunmehr weibliche chineſiſche Bedienung nach japa⸗ niſchem Muſter durchſetzt. Der Direktor der Peking⸗ Mükden⸗Eiſenbahn, der frauenfreundliche Kab Tſchi Yi, hat nicht nur an den Schaltern, ſondern auch als Kellnerinnen in den Zügen Mädchen angeſtellt. Nur hat das China, das von Nanking vertreten wird, hierauf keinen Einfluß mehr. An der von Dr. Sun Vat Sen gewählten Hauptſtadt liegt ja auch den Ausländern, von denen allein die Nankinger Regie⸗ rung noch gehalten wird, rein gar nichts, und es iſt kaum anzunehmen, daß der jetzt geplante Ausbau der Stadt jemals Wirklichkeit werden wird. Ohne Silber⸗Dollar kein Bauſtein! Es gibt manche ſtaat⸗ liche Erſchütterung, aber die ſchlimmſte in Oſt⸗ aſten iſt immer die des Geldbeutels. „Die Anterſchlagungen beim Deutſchen Sängerbund Redlin auf der Anklagebank — Berlin, 25. Juni. Vor dem Schöffengericht Char⸗ lottenburg begann heute der Prozeß gegen den frü⸗ heren Bundesſchatzmeiſter des Deutſchen Sängerbun⸗ des, Gerichtsaſſeſſor a. D. Johannes Redlin, der beſchuldigt wird, während ſeiner neunjährigen Ge⸗ ſchäftsflthrung das Vermögen des Deutſchen Sänger⸗ bundes um 916 000 Mark geſchädigt zu haben. Redlin hat zugegeben, daß er 320 000 Mark für ſeine Brief⸗ markenſammlungſ verbraucht habe, dann will er in ein Farbenfilmverfahren 250 bis 300 000 Mark hinein⸗ geſteckt haben. Außerdem will er 100 000 Mark an „gute Freunde“ ohne Quittung verborgt haben. Schließlich will er auch 150 bis 170000 Mark zum Le⸗ bensunterhalt für ſich und ſeine Familie verbraucht haben. Nachdem die Unterſchlagungen entdeckt wor⸗ den waren, hat Redlin ſeine über 30 Bände umfaſſende Briefmarkenſammlung und eine Sammlung wertvpol⸗ ler Trinkgläſer, Porzellantaſſen und Porzellanvaſen, ſeine Beteiligungsanſprüche an die Farbenfilm⸗Er⸗ findung und an ein Filmunternehmen dem Deutſchen Sängerbund abgetreten. Der Wert dieſer Abtretun⸗ gen iſt jedoch bisher noch nicht endgültig feſtgeſtellt worden. Auf der Suche nach einem Ausweg Brüning will heute noch ans Ziel Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Juni. Der Kanzler hält an den gefaßten Dispoſitio⸗ nen feſt. Danach wird alſo das Kabinett heute nach⸗ mittag um 6 Uhr in einer neuen Sitzung ſeine Be⸗ ratungen über das neu aufzuſtellende Finanzpro⸗ gramm fortzuſetzen und wie man zuverſichtlich hofft, auch zu Ende führen. Es iſt durchaus möglich, daß das Dietrichſche Programm, deſſen Einzelheiten von uns wiedergegeben wurden, noch in dem einen oder anderen Punkt eine Abänderung erfährt. Morgen will der Kanzler dann nach Neudeck fahren und am Freitag ſollen die Beſchlüſſe des Kabinetts veröffentlicht werden. Die„Deutſche Zeitung“ hatte vor einigen Tagen eine Notiz gebracht, in der behauptet wurde, der Reichspräſident ſei über die Haltung des Kabinetts Brüning tief enttäuſcht und habe zu erkennen ge⸗ geben, daß ihm an dem Beſuch des Kanzlers in Neudeck nichts liege. Von zuſtändiger Seite werden dieſe Behauptungen als völlig frei erſunden be⸗ zeichnet. Heute haben ſich(man kann ſagen: überraſchend) auch einigermaßen in der Fraktion der Demokraten Schwierig⸗ keiten ergeben. Die Demokraten waren ſeit 9 Uhr vor⸗ mittags zu einer Fraktionsſitzung verſammelt, der Miniſter Dietrich beiwohnte und die gegen 1 Uhr beendet war. Es ſcheint, daß es Dietrich gelungen iſt, einen Teil der gegen ſein Programm geäußerten Bedenken auszuräumen. Im übrigen wurde in der Ausſprache lebhaftes Bedauern darüber geäußert, daß die Deutſche Volkspartei, ſtatt in gemeinſamen Verhandlungen mit den übrigen hinter der Regie⸗ rung ſtehenden Parteien nach einer neuen brauch⸗ baren Baſis für die Finanzſanierung zu ſuchen, durch die Aufſtellung eines eigenen Programms, deſſen Annahme ſie von dem Kanzler gefordert hat, die Lage äußerſt erſchwert habe. Bei den Demo⸗ kraten herrſcht die Meinung vor, daß es durchaus möglich ſei, durch eine Kombination der Dietrich⸗ ſchen mit den volksparteilichen Vorſchlägen eine Verſtändigung zu erreichen. In parlamentariſchen Kreiſen werden die Schwierig⸗ keiten, die von dem Kabinett noch bis zur Auffſtel⸗ lung des endgültigen, neuen Planes zu überwinden ſein werden, keineswegs gering eingeſchätzt. Die Hauptſchwierigkeit ergibt ſich daraus, daß das Zentrum offenbar auf der Forderung beharrt, daß die Angeſtellten, die Dietrich aus dem Notopfer her⸗ ausgenommen hat, wieder ein bezogen wer⸗ den. Von volksparteilicher Seite wird der im Diet⸗ richſchen Programm enthaltene fünfprozentige Ein⸗ kommenſteuerzuſchlag als unannehmbar bezeichnet. Auch ſonſt gibt es noch eine Reihe von Diffe⸗ renzpunkten, die auch innerhalb des Kabinetts noch ausgeglichen werden müſſen. Die neue Form der Sonderbeſteuerung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Juni. Wir haben ſchon angedeutet, daß eine gewiſſe Sonder beſteuerung der Beamten und der höheren Einkommen auch in den Dietrichſchen Plänen erwogen wird. Der„Börſen⸗ cvurier“ glaubt die Grundzüge dieſer Pläne alſo umſchreiben zu können: Für die öffentlichen Beamten des Reiches, der Länder und der Gemeinden ſoll von ihrem Bruttoeinkommen eine beſondere Steuer von 39% erhoben werden. Bis zu einem Jahreseinkommen von 2000/ ſollen die Beamten von dem Notopfer befreit bleiben. Dazu ſoll eine fünfprozentige Er⸗ höhung der Einkommenſteuer für alle Jahresein⸗ kommen über 8400/ treten. Das wäre alſo ein fünf⸗ prozentiger Zuſchlag auf die Einkommenſteuer ſelber. Wir möchten allerdings annehmen, daß in den Dietrichſchen Zukunftsprojekten dieſe Dinge noch nicht ihre endgültige Form fanden. In dem von uns ſkizzierten Programm des kommenden Finanzminiſters ſpielen ſie ohnehn keine beherrſchende Rolle. Einſtweilen iſt es ja auch noch nicht ſicher, ob nicht doch noch irgendwie ein Aus⸗ gleich mit der Deutſchen Volkspartei gelingt, will ſagen, ob es nicht möglich wird, in das Finanzpro⸗ gramm Dietrichs auch den einen oder anderen Wunſch der Deutſchen Volkspartei hinein zu arbei⸗ ten, weshalb unſeres Erachtens die Erörterungen über ein Ausſcheiden des Reichsaußenminiſters aus dem Kabinett wohl noch verfrüht ſind. Wird Dietrich Finanzminiſter und nehmen die Dinge den von uns als wahrſcheinlich bezeichneten Verlauf, ſo wird die Sommertagung des Reichstags eine erfreuliche Abkürzung er⸗ fahren. Der Reichstag würde dann im weſentlichen nur noch die Haushaltsberatungen zu beenden haben. Um die Mitte Juli ſpäteſtens könnte er dann in ſeine großen Ferien gehen. Annahme des Preußen⸗Etats Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Juni. Mit einer Mehrheit von 13 Stimmen hat ſich ſchließlich das Preußenhaus doch noch als beſchluß⸗ fähig erwieſen. 239 Karten ſind abgegeben worden, davon haben 230 mit Ja und 9 mit Nein geſtimmt. Der Etat in ſeiner Geſamtheit iſt alſo nunmehr angenommen. Das Ergebnis wird von den Koalitionsparteien mit Händeklatſchen begrüßt, von der Oppoſition mit Niederrufen auf die Regierung Braun beantwortet. Mit den gleichen Mehrheitsver⸗ hältniſſen wird auch die Not verordnung des ſtändigen Ausſchuſſes über die Grundvermö⸗ gensſteuererhöhung, deren Annahme vor den Pfingſtferien bekanntlich an der Beſchlußunfähig⸗ keit des Hauſes ſcheiterte, gutgeheißen. Curtius darf nicht ausſagen Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 25. Juni Der preußiſche Unterſuchungsausſchuß, der ein⸗ geſetzt worden iſt, um die Mißbräuche beim Volksbegehren nachzuprüfen, hatte beſchloſſen, auch den Reichsaußenminiſter zu vernehmen und zwar wegen einer Aeußerung, die Dr. Curtiuz in einer Reichstagsrede getan hat und die dahin ging daß die Regierung über das zuläſſige Maß hinaußs⸗ gegangen ſei. Die Genehmigung zur Ausſage iſt ihm indeſſen vom Reichskabinett nicht erteilt worden. Dieſe Entſcheidung geht, wie wir hören, auf einen Kabinettsbeſchluß vom Jahre 1925 zurück, nach dem Reichsbeamte die Genehmigung zu einer ſolchen Ausſage nur dann erhalten, wenn es ſich um Angs⸗ legenheiten des betreffenden Landes, in dieſem Fall alſo Preußens, handelt. Dr. Curtius habe aber nicht als preußiſcher Beamter geſprochen, ſondern in ſeiner Privateigenſchaft. Dieſe Aeußerung habe ſich zudem auf die Reichsbehörden bezogen. i Prohibitionsrazzia — Newyork, 25. Juni. In zwei der eleganteſten Newyorker Reſtaurants, dem Park Central Ca ſino und dem großen Geſellſchaftsraum des Ritz⸗ Carlton Hotels, wurde geſtern abend von 0 Prohibitionsagenten, die ſämtlich im Abendanzug er⸗ ſchienen waren, eine Razzia ausgeführt. Eine große Anzahl von Gäſten, darunter Angehörige bekannter Newyorker Familien, die alkoholiſche Getränke vor ſich ſtehen hatten, wurden verhaftet. Die Augsburger Konfeſſionsfeier Feſtakt in der Varfüßer Kirche = Augsburg, 25. Juni. Bei dem heute aus Aulaß der 400⸗Jahrfeier der Augsburger Konfeſſion von dem Deutſchen Evange⸗ liſchen Kirchenbund in der Barfüßer Kirche veran⸗ ſtalteten Feſtakt hielt Geheimrat Profeſſor Dr. Rendtorff⸗Leipzig die Feſtrede. Das Augsburger Bekenntnis, ſo führte er aus, war gemeinſames Bekenntnis der Kir⸗ chen der deutſchen Reformation. Trotzdem dieſe ſich in Kirchenkörper von ausgeprägter Verſchiedenheit gliederte, trotzdem ſie von Anfang an erfüllt war vom Streit der Glaubensmeinungen, blieb die Augsburger Konfeſſion das verbindende gemeinſame Gut, zu dem ſich ſelbſt ein Calvin ausdrücklich bekannte. So gehört das Augsburger Bekenntnis dem deutſchen Proteſtantismus in ſeiner Geſamtheit. Es iſt darum recht und gut, daß der Deutſche Evangeliſche Kirchenbund, der die Pflege des prote⸗ ſtantiſchen Geſamtbewußtſeins auf ſeine Fahne ge⸗ ſchrieben hat, die in ihm zuſammengeſchloſſenen deutſchen evangeliſchen Kirchen und darüber hinaus weite Kreiſe des Geſamtproteſtantismus diesſeits und jenſeits der Reichsgrenzen zu einer würdigen Konfeſſionsfeier aufgerufen hat. Wir begehen dieſe Feier, indem wir zu der Kirche der Auguſtana uns bekennen, der einen unſichtbaren Kirche, die nach den Worten der Augsburger Konfeſſion überall da entſteht, wo um Wort und Sakrament chriſtgläubige Menſchen ſich ſammeln. Dieſe innerliche Auffaſſung der Kirche beruht nicht auf leerer Spekulation, ſondern auf der reformatort⸗ ſchen Frömmigkeit, die das entſcheidend Neue der lutheriſchen Reformation bedeutet. Aus dunkler Tiefe iſt dieſe Frömmigkeit erwachſen, aus heißen Schmerzen iſt ſie geboren, aber in Ehriſtus, dem an⸗ ſchaulichen Abbild des unſchaubaren Gottes, iſt für den Menſchen der Reformation Gott offenbar ge⸗ worden als ein Abgrund göttlicher Macht und Hei⸗ ligkeit, die nichts anderes iſt als barmherziger Wiſls Das iſt der Sinn der reſormatoriſchen Rechtfertigungslehre, ö der die Augsburgiſche Konfeſſion den vornehmſten Platz zuweiſt. In dieſer Auffaſſung der Frömmig⸗ keit als eines rein geiſtigen, ſittlich⸗religiöſen Exle⸗ bens lag es begründet, daß die Reformation das Ge⸗ meinſchaftsleben der Chriſten, die Kirche, den ganzen kirchlichen Apparat, als unweſentlich und mandelbar beurteilte und den natürlichen Gegebenheiten der Welt die innere Freiheit des Chriſtenmenſchen ent⸗ gegenſtellte. Der Anſpruch der Kirche auf Beherr⸗ ſchung des Staates und des Kulturlebens war ge⸗ überwunden, die Welt aber als Gottes Welt wieder zu Ehren gebracht. Das iſt die Botſchaft der Reformation von der neuen evangeliſchen Frömmigkeit, die am Tage von Augsburg vor Kaiſer und Reich bezeugt wurde. Dieſelbe Botſchaft läßt die Kirche der deutſchen Reformation auch heute wie, der ausgehen 7 2 E—... Die beiden alten Männer Skigze von Alfred Manns Es war zwei Uhr morgens. Ein unterſetzter alter Mann mit einem Bauchladen humpelte leidlich ſchnell durch die abgelegene Straße der Großſtadt. An der Kreuzung, die einen beſcheidenen Verkehrspuls der Vorſtadt darſtellte, blieb der Greis ſtehen. Man konnte nun in der hellen Straßenbeleuchtung ſein Ge⸗ ſicht erkennen. Es ſah eigentlich recht gewöhnlich aus, nur ein ſcharfer Beobachter mochte ſehen, daß in die⸗ ſen verknitterten Zügen ein Hauch von Menſchenliebe und Güte lag. Das machten die Augen, die kindlich froh aufblitzten, als der Alte das Kleingeld durch die Hand gleiten ließ, das er in der rechten Rocktaſche trug. Wahllos faßte er einige Münzen und ſah zur gegenüber liegenden Straßenkreuzung hin, wo ein anderer Greis, ebenfalls mit einem Verkaufskaſten, müde an der Hausmauer ſtand. Auf den ging Vater Bick, ſo hieß der Mann mit den fröhlichen Augen, zu. „N' Abend, Vater Dröge“, ſagte er,„was macht das Geſchäft?“ f Der Angeredete mit den vergrämten, hoffnungslos verbitterten Mienen ſchüttelte den Kopf und blickte zur Seite. Hab' kein Glück, hab' nie Glück“, antwor⸗ tete er und bekam dann einen Huſtenanfall. „Haſt Dich erkältet, Dröge, ſollteſt einen guten Grog trinken und ins Bett gehen.“ „Kaunſt gut reden, Bick, Du mit Deinen fidelen Augen und Deinen Witzen, Du ſtehſt nichts aus. Ich habe grimmige Augen und kenne keine Witze; und deshalb verkaufe ich auch ſo wenig Schnürſenkel.“ andere kratzte ſich mit der Krücke ſeines Stockes den Hinterkopf, die Rechte fuhr erneut in die Taſche, ſie ließ die Geldſtücke fallen und griff eine größere Anzahl. Bick hatte reichlich mit ſeinen Witzen zu tun, damit die ſtets gut in Form waren, außerdem dachte er nicht viel. Aber er konnte keinen Menſchen leiden ſehen, ſchon gar nicht den alten Dröge, den er ſeit zehn Jah⸗ ren jede Nacht um zwei Uhr beim Nachhauſeweg an derſelben Stelle traf und den er unterwegs anredete, Der obwohl er kaum je andere als ärgerliche und unwillige Worte von ihm zur Antwort erhielt. Bick hatte ſich an den alten Kameraden gewöhnt, er liebte ihn. Weshalb? Ja, weshalb? Vielleicht, weil er fühlte, daß er dieſem ſchwermütigen Menſchen gegenüber infolge ſeines heiteren Gemütes ein Krö⸗ ſus war. „Da, Vater Dröge, nimm hier die Mark, oder was es iſt! Bei mir hat's heute einigermaßen gelohnt.“ „So, ſo, vom Ueberfluß.“ Häßlicher Groll und Neid ſtiegen in Dröge auf.„Behalte Deine Witz⸗ groſchen, ich will ſie nicht, will ſie nicht!“ Drohend ſtreckte er die kraftloſe Greiſenfauſt Bick entgegen, der erſchreckt und traurig einen Schritt zurückwich. „Aber, Vater Dröge, was iſt denn? Ich hab's doch nicht böſe gemeint. Weißt Du das nicht, Vater Dröge?“ Da ſank die Fauſt, und die ganze kümmerliche Geſtalt Dröges verlor ihren Halt. Es ſchien, als ob ſie lediglich von dem Zeug und der Hausmauer gehalten wurde.„Nein, das haſt Du nicht, Bick“, ſchrie er mit ſeiner rauhen, ſelten gebrauchten Stimme, ſo daß ein rondierender Sicherheitsbeamter einen Augenblick ſtehen blieb. Plötzlich faßte Dröge Bicks Hand, und ſeinen Körper erſchütterte ein Schluchzen, dem ein heftiger Huſtenanfall folgte.„Bick, ich bin eine ganz erbärm⸗ liche, nichtsnutzige Kreatur. Nur gut, daß es bald zu Ende geht, ich fühle das.“ „Aber Vater Dröge“, ſagte der andere und ſtreichelte deſſen Hand,„wieſo denn nichtsnutzig? Ich verkaufe auch nur Schnürſenkel Allerdings habe ich noch Patenthoſenknöpfe, aber darum bin ich nicht mehr als Du, doch ich komme mir nicht erbärmlich vor; denn warum, Schnürſenkel wollen auch ver⸗ kauft ſein.“. Dröge hatte jetzt mit beiden Händen die Rechte des Kameraden ergriffen.„Das iſt es nicht, aber mich hat noch nie im Leben ein Menſch leiden mögen und ich auch keinen, bis heute, alter Bick. Sieh, das iſt ein ſchäbiges Leben, und wenn einer mit 75 Jahren darüber nachdenkt, dann kann er dabei wohl verrückt werden. 1 Und nun kommſt Du, Bick. Ich hab Dich wie Dreck behandelt, und Du bis gut zu mir ſeit zehn Jahren, und jetzt, heute, da weiß ich, daß ich Dich gern habe. Das Heulen eben, das war Freude. Nun habe ich doch noch zu guter Letzt das Gefühl ge⸗ habt wie Ihr Glücklichen jeden Tag. Das haſt Du mir geſchenkt und das ſoll Dir mal Deine letzte Stunde leicht machen. Und nun gehe ich nach Hauſe. Adjüs, Bick.“ Im Abgehen ſchwankte Dröge, der andere faßte ihn unter, obwohl er faſt ebenſo zitterte. Eine ge⸗ waltige Erſchütterung ging durch Bicks Gemüt. Er hatte ſtets dem Leben die beſte Seite abgewonnen. Wo er Elend ſah, gab er nach Kräften, wie er glaubte, aber einer wirklich großen Tat konnte er ſich nicht rühmen. Das empfand er fetzt, obgleich es nicht zu ſeinem Bewußtſein drang. Hier war eine Gelegenheit. Sturm auf die Gedanken. ordnen. Nun ſtanden die beiden Alten vor der Tür des zweiten Hofes der Mietskaſerne. Da war Bick fertig mit ſich, und als Dröge ſagte:„Ein paar Tage komme ich nicht, ich fühle mich nicht gut, ich danke Dir aber nochmal— wenn wir uns nicht wiederſehen,“ ant⸗ wortete er:„Nein, nein, Vater Dröge, das kommt nicht in Frage, ich habe mir das eben überlegt. Du mußt hier ausziehen; morgen hole ich Dich, dann ziehſt Du zu mir, ich habe Platz in meinem Zimmer. Das Alleinſein, das iſt nichts für Dich. Wir ſchmei⸗ ßen unſeren Kram zuſammen, und bis Du wieder in Ordnung biſt, pflege ich Dich, ich habe ein paar Mark hinter der Hand und brauch nicht zu verhungern, auch wenn ich mal einige Zeit keine Schnürſenkel und Patenthoſenknöpfe verkaufe.“ 5 „Das, das wollteſt Du?“ Die trüben Augen des alten Dröge leuchteten in unnennbarem Glück auf. „O ja, hole mich morgen, vergiß es nicht— O, das tut gut. Wußte gar nicht, daß es noch Freude gibt— und nun will ich ſchlafen.“ Der alte Bick zog nach Hauſe. Er dachte nicht daran, daß er ſich eine Laſt auflud. Es war ihm warm ums Herz, viel wärmer als damals, wie er der alten verkrüppelten Streichholzfrau die ganze Tageseinnahme in die Schürze geſchüttet hatte. Da⸗ Das Mitleid lief Die begannen ſich zu mals blieb das Gefühl zurück: und wenn das Geld zu Ende iſt? Den alten Dröge, den wolle er be⸗ treuen, ſo lange einer von ihnen lebte. i Am nächſten Tage hatte Bick mit Hilfe der freund⸗ lichen Vermieterin in ſeiner Stube alles ſo behaglich wie möglich für zwei Perſonen hergerichtet Dann ging er den Kameraden abzuholen. N An der Tür der Hinterhauswohnung, wo Dröge in einer Küchenecke einen Bretterverſchlag bewohnte, empfing ihn eine mürriſche, nachläſſig gekleidete, aber offenbar gutmütige Frau, die ſichtlich erregt war. f „Wer ſind Sie? Bick heißen Sie? Na, da ſind Sie ja wohl ein anſtändiger Menſch. Den ganzen Mor⸗ gen und bis jetzt kurz auf den Nachmittag, da hot der olle Dröge von Ihnen geredet, daß ſie ihn holen wollen und daß nun ſein Leben erſt richtig anfängt.„Wo Bick weiß, daß er einen Menſchen zu ſich nimmt, der ihm nur zur Laſt iſt“, hat er geſagt, da iſt es ſicher, daß er ihn gern hat“, und nun hätte er erſt richtig Luſt zum Leben!“ „Aber dann wollen wir auch nicht warten.“ „Laſſen Sie mich doch erſt ausreden... Na und dann hat er gelacht und ausgeſehen wie einer, der immer Glück gehabt hat, und ſo ſieht er auch jetzt noch aus, wo er tot iſt.“ 5 Jahr dem Verband des Nationaltheaters angehört hat, iſt ſoeben unter günſtigen Bedingungen an die Städt. Oper, Berlin, verpflichtet worden, und wird auch an der Staatsoper Unter den Linden tätig ſein. a Das„Lehrſtück“ von Brecht und Weill in Ber, lin. Das Zentralinſtitut für Erziehung und Unter⸗ richt führte am Montag eine ſogenaunnte Schuloßer „Der Jaſager“ auf, zu der die Herren Brecht und Weill, die bewährten Benutzer fremden Gutes, ſich verbunden haben. Die Oper, die uns als ein „muſikaliſches Uebungsſtück für Schüler“ vorgeſtellt mird und eigentlich ſchon im Programm der „Neuen Muſik Berlin“ erſcheinen ſollte, wurde ausſchließlich von den Schülern der Berliner Lehranſtalten geſpielt. Ein Primaner dirigierte und die Snobs taten und tun wieder einmal verzückt brochen, daß Mißtrauen gegen Staat und Kultur* O Die Sopraniſtin Margarete Kroo, die letztes 8 3 7 5 2 Mittwoch, den 22 5. Juni 1930 Wann bekommt Mannheim eine Radrennbahn? Seit zwei Jahren beſteht in Mannheim der Rad⸗ rennbahnverein, zuſammengeſetzt aus den radſport⸗ treibenden Verbänden: Bund deutſcher Radfahrer, Radfahrerunion und Arbeiter⸗Rad⸗ und Kraftfahrer⸗ hund Solidarität, die den Gedanken einer Radrenn⸗ bahn propagieren. Das wurde notwendig nach der Umwandlung der beſcheidenen Radrennbahn im Luiſenpark in eine Spielplatzanlage. Seitdem gehen die Verhandlungen zwiſchen dem Verein und der Stadtverwaltung hin und her. Von ihr wird ein mäßiger Beitrag an Zu⸗ ſchuß und Darlehen erbeten und als Gegenleiſtung zugeſagt, daß das Innere der Bahn zu einem Spielfeld für Schulen ausgebaut werden ſoll. Das vordringlichſte Intereſſe an einer Radrenn⸗ bahn haben natürlich die Radſportvereine, die ſeit dem Wegfall der Luiſenparkbahn nach Rheingön⸗ heim, Speyer und Kaiſerslautern ziehen müſſen. Das iſt keine Fremdenwerbung für Mannheim, ſon⸗ dern bringt Leute und Geld nach auswärts. Die Rad⸗ ſportvereine, weiſen mit Nachdruck darauf hin, daß die Mannheimer Geſchäftsleute und die Straßen⸗ bahn von der Errichtung einer Radrennbahn in Mannheim nur Vorteile haben. Das Saiſonprogramm der künftigen Bahn ſieht 2 Motorradrennen, 3 Verbandsrennen und 4 Vereinsrennen vor. Man rechnet, gemeſſen an der Luiſenparkbahn, mit einer Beſucherzahl von rund 3000 Perſonen pro Rennen, eine Ziffer, die unter dem Durchſchnitt der Zuſchauerzahl der Luiſenparkbahn liegt, alſo eine Mindeſtzahl darſtellt. Die zukünftige Mannheimer Radrennbahn, über deren Schickſal die Stadtverwaltung zur Zeit berät, käme nach dem ſogen. Neckarplatt zwiſchen Ried⸗ bahndamm, Feudenheimer Landſtraße und Neckar⸗ kanal. Die Bahn ſoll 300 Meter lang und 8 Meter breit werden. Die tribünenartig angelegten Steh⸗ plätze reichen für 12000 Perſonen aus, für die gedeckten Zuſchauertribünen ſind 500 Sitz⸗ und 200 Stehplätze vorgeſehen. Elektriſches Licht, Waſſer, Ankleideräume, Sanitäts⸗ und Waſchräume und ein Tages reſtaurant werden nicht fehlen. Es iſt zu hoffen, daß über die Frage der Errich⸗ tung einer Radrennbahn in Mannheim, die eine gute Ergänzung zu der beſtehenden Hauptſpielplatzanlage bilden würde, in Bälde entſchieden wird.— n— Die öffentliche Ahr am Gontardplatz Vielleicht kommt ſie doch noch!? Seit einem Jahr fehlt die Uhr am Gontardplatz. Sie war das öffentliche Gewiſſen des Lindenhofes, da ſich alles nach ihr richtete. Die Bedürfnisanſtalt am Gontardplatz iſt ja ſchön. Golden blitzen jeden Morgen die blankgeputzten Meſſingknöpfe des Ge⸗ länders, die von der Aufwartefrau, die mangels Be⸗ ſuchs nichts anderes zu tun hat, jeden Tag neu ge⸗ putzt werden. Die Bewohner der Altſtadt, die nach dem Lindenhof hinausfahren, bewundern wohl die Anlage, gehen aber in einem großen Bogen um ſie herum. Wird ſie nicht beſſer beſucht, ſo muß die Frau eines Tages von Tindt penſioniert werden. Die Lindenhöfler wollen die Uhr. Auf Grund eingezogener Erkundigungen beim ſtädtiſchen Nach⸗ richtenamt können wir mitteilen, daß die Uhr ſehr bald errichtet wird. Die Verzögerung liegt nicht bei der Stadt, ſondern in Berlin. Das Reichspoſtamt will auf dem Gontardplatz eine Fernſprech⸗ ſtelle mit Briefmarken automaten auf⸗ ſtellen. Die Fernſprechſtelle wird gekrönt von der Uhr, keiner Reklameuhr, ſondern einer ſchönen weit⸗ hin leuchtenden Uhr, wie ſie vorher auf dem Gon⸗ tardplatz war. Aber Berlin iſt noch nicht ſchlüſſig. Werden die Pläne vom Reichspoſtminiſterium ge⸗ nehmigt, ſo erhält der Lindenhof eine Anlage, wie ſie bisher im ganzen deutſchen Reich noch nicht be⸗ ſtanden hat. * Feierliches Glockengeläute. Zur 400jährigen Gedächtnisfeier der Uebergabe des Augsburgiſchen Bekenntniſſes läuteten heute mittag von 12—1 Uhr in allen epvangeliſchen Kirchen des Landes die Glocken. Es wurde in drei Abſtänden geläutet. Der melodiöſe Klang der hieſigen Kirchenglocken war überall in der Stadt vernehmbar. Für die evangeliſchen Schüler aller Schulgattungen wurden heute vormittag von—10 Uhr beſondere gottes⸗ dienſtliche Feiern veranſtaltet. Wie uns mitgeteilt wird, machte ſich für dieſe Feiern ein ſo ſtarkes Intereſſe bemerkbar, daß alle evangeliſchen Kirchen bis auf die letzten Plätze von der Jugend beſetzt waren. Verbot der Militärkonzerte. Wie die„Pfälziſche Rundſchau“ erfährt, hat der Muſikverband die Militärkonzerte für die Städte Mannheim⸗ Ludwigshafen, und Kaiſerslautern verboten. Erlaubt wurden lediglich die Konzerte in Neuſtadt, Pirmaſens, Zweibrücken, Landau, Speyer, Franken⸗ thal, Grünſtadt, und Bad Dürkheim. Gegen dieſe Maßnahme des Muſikverbandes wurde Einſpr uch erhoben, ſodaß eine letzte Entſcheidung alſo noch zu erwarten iſt. * Von einem Lieferwagen erfaßt. Heute vor⸗ mittag kurz vor 9 Uhr ereignete ſich zwiſchen P 2 und G 2 ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Liefer⸗ wagen der von der Breitenſtraße kam, erfaßte einen von Q 2 einbiegenden Motorradfahrer, der mit ſeinem Rad zu Fall kam. Der Motorrad⸗ fahrer erlitt einen komplizierten Bruch des rechten Unterſchenkels und mußte ins Allgemeine Kranken⸗ haus gebracht werden. * Lebensüberdruß wegen Arbeitsloſigkeit. In ſei⸗ ner in den H⸗Quadraten gelegenen Wohnung brachte ſich geſtern nachmittag ein 23 Jahre alter Mecha⸗ niker, in der Abſicht ſich das Leben zu nehmen, einen Schuß in die linke Bruſtſeite bei. Der junge Mann wurde nach dem Allgemeinen Kranken⸗ haus verbracht. Lebensgefahr ſoll nicht beſtehen. Der 1 55 zur Tat dürfte in Arbeitsloſigkeit zu ſuchen ein. * Vermutliche Selbſttötung. Geſtern morgen wurden auf einer Bank im Wal dpa 1k in der Nähe des Bellenkrappens, ein Teil der Kleidung eines 39 Jahre alten ledigen Schriftſetzers aus 74„ Osnabrück, zuletzt hier wohnhaft, gefunden. Nach den Imſtänden muß angenommen werden, daß der Mann den Tod im Waſſer geſucht⸗ hat. Die Leiche konnte bis jetzt nicht geborgen werden. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 287 Bilder vom Brand in der Zellptoffabrik Blick von der Holzhalle in den brennenden Lagerraum Der„tropiſche! Sommer Der kalendermäßige Sommeranfang hat eine weitere Fortſetzung der an ſich ungewöhnlichen Wärme dieſes Roſenmonats gebracht. Man wähnt ſich nicht im Juni, ſondern inmitten der„Hunds⸗ tage“, die aber bekanntlich noch einen vollen Monat auf ſich warten laſſen. Bemerkenswert an der gegenwärtigen Hitzperiode iſt vor allem ihr ſehr verbreitetes Auftreten und ihr ungewöhnlich frühes Einſtellen gegenüber den Vor⸗ jahren. Auch ihre Dauer iſt als außergewöhnlich lang zu bezeichnen. Augenblicklich erſcheint es nicht wahrſcheinlich, daß eine entſcheidende Wetterverände⸗ rung eintreten wird. Erfahrungsgemäß birgt eine ſchon wochenlang vorgehaltene Hitze⸗ und Trocken⸗ periode eine kräftige Intenſität in ſich und ſie ver⸗ ſpricht nach einer Dauer von—3 Wochen einen eher noch weiteren Beſtand. Solche langdauernden Hitze⸗ und Trockenperioden verzeichneten wir erſt im letzten Sommer, wo ſie mit ganz kurzen Unter⸗ brechungen vom Juli bis tief in den September hin⸗ ein währten. Auch 1921 und 1911 brachten uns viele Wochen lange Hitzeperioden mit denkwürdig hohen, zeitweilig geradezu unerträglichen Schattentempera⸗ turen. Im Rheintal, insbeſondere in Karlsruhe, Mann⸗ heim und Baden⸗Baden, wurde der abſolut heißeſte Tag im Hochſommer 1921 mit 39,2 Gr. C. im Schatten beobachtet. Aehnliche, für unſere Breiten exorbitante Hitzegrade wurden im Sommer 1911 verzeichnet, wo eine von Mitte Juli bis Mitte Sept. ununterbrochen dauernde Hitze und Trockenperiode mit täglichen Maxima von 32—35 Gr. C. noch manch einem in Erinnerung geblieben ſein dürfte. Der Hochſommer 1929 brachte es in ſeinem letzten Teil wiederholt auf 33—34 Gr. C. im Schatten und man ſah hierin eine Gegenextreme zu dem überaus trockenen und eiſigen Winter, der dieſem Sommer vorangegangen war. Indeſſen:„Keine Regel ohne Ausnahme,! Der letzte Winter war gewiß lau und mild; entſprechend erwartete man heuer einen feuch⸗ ten, kühlen Sommer. Doch die Tatſache ſpricht wie⸗ der einmal dagegen. Nach dem naſſen Wonnemonat iſt der„Vorſommer“ wahrhaft überraſchend heiß und trocken verlaufen und die Anzeichen ſprechen dafür, daß hierin zunächſt kaum eine durchgreifende Wand⸗ lung einzutreten ſcheint. on. Das brennende Lagerhaus von der Fabrikseite aus gesehen Der eingestürzte Laufkranen am Weinheimer Weg And heute Erinnerungen einer Mannheimer Rad lerin Wer heutzutage die vielen Damen auf ihren Rä⸗ bern ſieht, kann ſich kaum vorſtellen, daß es früher derartiges nicht gab. Noch vor 35 Jahren waren es nur die Herren, die ſich des Rades bedienten. Wohl tauchten hie und da in den Zeitungsſpalten Mittei⸗ lungen auf pon radfahrenden Damen in dieſer oder jener Stadt, doch hier in unſerem lieben Mannheim war davon keine Rede. Es war im Jahre 1895. Ich war ein blaſſes Mädchen, ſchnell gewachſen, als mein Vater eines Tages mir ſagte, ich ſolle auf den Rat unſeres Arztes radfahren. Ich faßte das als Scherz auf. Einige Zeit danach beſuchte uns Herr A.., damals ſchon Vorſtand der Allg. Radfahrer⸗Union. Kaum hörte er, um was es ſich handelte, als er auch ſchon Feuer und Flamme für die Idee war. „Es ſind viele Damen da,“ ſagte er,„die gerne fahren würden, aber keine möchte die Erſte ſein.“ Na, das wollte ich natürlich auch nicht ſein, und da⸗ mit war die Sache für mich erledigt. Da, es war Ende März, wird mir von einem Herrn ein funkelnagelneues Rad gebracht. Mein Vater habe es gekauft; er ſolle mir das Fahren da⸗ rauf lernen. Ich war ſprachlos. Was aber ſollte ich machen. Damals war die Ringſtraße vom Waſſer⸗ turm an noch nicht bebaut und zum Schießhaus führte ein ſchöner glatter Weg hinab. Dorthin ging es und da kernte ich fahren. Immer weitere Wege konnte ich machen, bis ich mich mit meinem Vater in die Umgebung wagte. Daß es dabei an Stürzen nicht fehlte, iſt ſelbſtverſtändlich. So gefielen mir die blühenden Kirſchbäume ſo gut, daß ich, als mein Rad einmal einen Freudenſprung über einen Stein machte, den zunächſt ſtehenden Baum liebevoll um⸗ armte. Meine Bekanutſchaft, die ich trotzdem mit dem Boden machte, war nicht zu verwundern, da mein Rad ohne mich weiter gefahren war. In den Straßen Mannheims erregte ich wohl Aufſehen, doch blieben die Leute ſtumm. Anders aber in den umliegenden Dörfern. „Mutter, Mutter, geh' mol raus, ee Fraa, ee Fraa uf der Draiſine!“ Nach einem Weilchen dann der Ruf der Mutter: „Geehſcht runner.“ Wenn es noch bei den mannig⸗ faltigen Zurufſen geblieben wäre, doch als eines Tages ein Stein wohlgeztelt mein Rad traf, war die Geduld meiner Begleiter zu Ende. Nur mit Mühe gelang es mir, ſie zu beruhigen und der Sache nicht weiter nachzugehen. Von da an machten wir aber unſere Fahrten in anderer Richtung. Welch eine herrliche Zeit war das. In der Frühe auf dem Rad in den taufriſchen Morgen hinein, überall blü⸗ hende Bäume, ſtaubfreie Straßen. Automobile gab es noch nicht ſo viele wie heute. Wie ſchön war die Fahrt z. B. im Neckartale, wenn der Frühnebel über dem Waſſer ſchwebte, die Tautropfen überall auf⸗ blitzten und die Vögel ſich hören ließen. Für mich, die ich ſolches gar nicht kannte, war das etwas ganz Neues. Sonſt war ich mit der Bahn gefahren und vom Ziel aus zu Fuß gewandert. Wie weit wurde mir die Welt, wie viel bekam ich zu ſehen. Im Jahre darauf fanden ſich wirklich einige Damen, die ſich auf das Rad wagten, Geſchmack am Radeln fanden, und ſo immer mehr veranlaßten, es ihnen gleich zu tun. Und heute. 2! Jung und alt tummelt ſich auf den Rädern. Doch nicht nur zum Vergnügen. In der Lüneburger Heide, wo z. B. die Felder und Wieſen oft ſtundenweit vom Hofe entfernt liegen, ſieht man die Frauen mit Rechen, Körben uſw. zu Rad hinausfahren. Das Rad iſt eben ein wichtiges Verkehrsmittel geworden auch für die Damen. All Heil! A. Wi. Schwere Regengüſſe und Hagel im Schwarzwald Der Dienstag ſtand im Schwarzwald nochmals im Zeichen einer außerorbentlichen ſtarken Ein⸗ ſtrahlung, trotzdem am Montag weithin verbreitete und ſehr ausgiebige Gewitter für den Abend und die Nacht bereits Abkühlung in merklichem Aus⸗ maß gebracht hatten. Die Hochebene der Baar vor allem war im Südteil des Landes ſtark mit Ge⸗ wittern bedacht, wo buchſtäblich nachmittags der Tag verdunkelt war. Schwere Regengüſſe, teil⸗ weiſe Hagel traten in der Begleitung der Gewitter auf. Auf eine kühle, aber prachtvolle klare Nacht folgte am Dienstag wieder ſtarke Erhitzung der Luft über dem Gebirge, teilweiſe verurſacht durch die Heranführung ſehr warmer und trockener Luft aus Südoſten. Die Mittagstemperaturen lagen außerordentlich hoch; doch war die Wärme nicht drückend und ſchwül. Nachmittags erfolgte dann von Weſten her der Einbruch kühlerer Luft, deren Aufprall auf die ſtark erhitzten Luftmaſſen über dem Gebirge ſchnell zu ſtarken Gewittern führte. Dieſe waren vielfach von heftigen Regengüſſen begleitet, die aber in dieſer Stärke nicht lang an⸗ hielten und wiederum gegen Abend von Aufheite⸗ rung begleitet waren. Abends ſetzte wieder Nach⸗ regen aus Südweſt und Weſt ein. Die Luft⸗ bewegung ſelbſt war in höheren Schichten lebhaft gegenüber der meiſt ganz ſchwachen Bewegung der letzten Zeit. Da die Weſtſtrömung vorherrſchend bleiben dürfte, ſcheint die bisherige ſtarke Hitzeent⸗ wicklung unterbrochen zu ſein. Oe * * Vom Fuhrwerk gefallen und überfahren. Ge⸗ ſtern nachmittag fiel auf der Friedrichſtraße in Neckarau ein 49 Jahre alter Fuhrmann von ſei⸗ nem Fuhrwerk und wurde überfahren. Der Verunglückte, der einen linken Unterſchenkelbruch er⸗ litt, wurde nach dem Allgemeinen Krankenhaus ver⸗ bracht. Lebensgefahr beſteht nicht. * Selbſttötungsverſuch wegen unheilbarem Lei⸗ den. Geſtern abend verſuchte eine 52 Jahre alte von ihrem Mann getrennt lebende Ehefrau ſich in der Nähe des Rheinkaffees zu ertränken. Die Le⸗ bensmüde konnte noch rechtzeitig von einem Paſſan⸗ ten an ihrem Vorhaben gehindert werden. Der Grund zur Tat dürfte in einem unheilbaren Lei⸗ den zu ſuchen ſein. * Leichenländung. Geſtern nachmittag nach 3 Uhr wurde bei der Rheinpromenade die Leiche eines bis jetzt unbekannten Mannes aus dem Rhein ge⸗ ländet. Der Mann iſt etwa 30—95 Jahre alt, mittel⸗ groß, ſchlank und dunkelblond. Anhaltspunkte über die Perſon wollen der Kriminalpolizei mitgeteilt werden. Nachrichten aus Baden Große Kundgebung der Deutſchen Kolonialwaren⸗ und Feinkoſtkaufleute. * Karlsruhe, 23. Juni. Im großen Feſthalleſaal fand am Sonntag vormittag die ſtark beſuchte Kund⸗ gebung von Kolonialwaren⸗ und Feinkoſtkaufleuten aus allen Gauen des Reiches ſtatt, der auch Ver⸗ treter der Reichs-, Staats⸗ und Kommunalbehörden, einer Reihe von Handelskammern, des Einzel⸗ handels und verwandter Verbände, ſowie Abgeord⸗ nete der bürgerlichen Parteien des Reichs⸗ und Landtags beiwohnten. Der Vorſitzende des Reichs⸗ verbandes Deutſchen Kaufleute des Kolonialwaren⸗, Feinkoſt⸗ und Lebensmittel⸗Einzelhandels e. V. Berlin, Körner, ließ ſeine Begrüßungsanſprache in ein begeiſtert aufgenommenes Hoch auf das deutſche Vaterland ausklingen. Darauf übermittelte Miniſterialrat Dr. Scheffelmeier die Grüße des badiſchen Innenminiſters. Reichstagsabg. Loebbe(Bayr. Vpt.) ſprach im Namen der an⸗ weſenden Parlamentarier: Präſident Adolf Wilſer Karlsruhe entbot herzlichen Willkommengruß Namens der Landes⸗ und Reichsorganiſation des Einzelhandels, ſowie im Auftrag des Bad. Induſtrie⸗ und Handelstages und der Handelskammer Karls⸗ ruhe. Nach weiteren Begrüßungsanſprachen und Be⸗ kanntgabe von Telegrammen der Schweizer Schwe⸗ ſterorganiſation uſw. behandelte der preußiſche Land⸗ tagsabgeordnete Dr. Rhode⸗ Frankfurt a. M. das Thema:„Staat und Wirtſchaft“. Er übte Kritik an der bisherigen Wirtſchafts⸗ und Finanzpolitik und forderte geſetzliche Maßnahmen zur Senkung des Zinsfußes. Generaldirektor Borrmann, Md.., zeichnete im zweiten Referat den Weg durch die Selbſthilfe zur Selbſtändigkeit. Eine Entſchließung, worin die Ausführung der beiden Referenten ihren Niederſchlag finden, wurde ein⸗ mütig angenommen. Damit war die eindrucksvolle Kundgebung beendet. * kr. Heidelberg, 25. Juni. Zwiſchen Reichspoſt und Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn Ac. iſt eine Einigung dahin erzielt worden, daß die Reichs⸗ poſt der Straßenbahn die Autobusverbindung nach Wiesloch überläßt, während die Straßenbahn die bisher durchgeführten Fremdenfahrten durch den Odenwald nach Oberammergau uſw. einſtellt. Projektiert iſt die Einführung einer neuen Auto⸗ bus verbindung der Straßenbahn nach der orthopädiſchen Klinik in Schlierbach. I Weinheim, 24. Juni. Der Bezirksverein für Gefangenenfürſorge und Gerichtshilfe vollzog in der im hieſigen Amtsgericht abgehaltenen Hau ptver⸗ ſammlung unter Vorſitz von Amtsgerichtsrat Jung ſeine Umorganiſierung. Nach der neuen Satzung ſoll der Schutzverein mehr in der Bepöl⸗ kerung verankert werden. Es wurde beſchloſſen, 200/ an den Landesvorſtand in Karlsruhe abzu⸗ liefern. Amtsgerichtsrat Jung wurde einſtimmig als erſter Vorſitzender wiedergewählt. Zugewählt wurden Bürgermeiſter Dr. Meiſer, Landrat Dr. Pfaff und die Vertreter der Geiſtlichkeit. UI Lützelſachſen, 24. Juni. Der 17jährige Land⸗ wirt Hugo Reiboldt ſtürzte vom Motorrade und zog ſich außer ſonſtigen Verletzungen einen doppelten Schädelbruch zu. Der Verunglückte wurde mit dem Sanitätsauto in das Krankenhaus nach Heidel⸗ berg überführt. * Badiſch⸗Rheinfelden, 24. Juni. Beim Baden im Rhein auf Schweizer Seite ertrank ein junger Mann. Unter Hilferufen ging er unter. Es konnte ihm keine Hilfe gebracht werden. 4. Seite. Nr. 287 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 25. Juni 1930 Aus der Pfalz Die Räumung Lubwigshafens * Ludwigshafen a. Rh., 25. Juni. Entgegen an⸗ deren Meldungen wird der Reſt der Beſatzung in Ludwigshafen erſt am 26. Juni die Stadt verlaſſen und zu dieſem Zeitpunkt auch die reſtlichen Gebäude wie das ehemalige Bezirksgebäude der Reichsvermö⸗ gens verwaltung zurückgeben. Die Kaſernen in Lud⸗ wigshafen ſind inzwiſchen mit Zyklongas desinfiziert worden und werden zurzeit für die Schutzpolizei neu hergerichtet. Das gleiche Verfahren wird beim Bezirksgebäude angewendet werden müſſen. Zu be⸗ merken iſt noch, daß ſich die Innenräume in der Kaſerne in einem troſtloſen Zuſtand be⸗ fanden, ſo vor allem die Unterkunftsräume der Unteroffiziere. Zeppelinlandung in Neuſtadt a. d. H. * Neuſtadt a. d.., 25. Juni. Das Programm für die Zeppelinlandung in Neuſtadt iſt nunmehr in allen Teilen feſtgelegt. Das Luftſchiff wird morgens zwiſchen 8 und 9 Uhr landen und dann mit Paſſa⸗ gieren einen Pfalzflug veranſtalten. Während des Fluges wird auf dem Landungsfeld mit Flug⸗ zeugrundflügen und flugſportlichen Veranſtaltungen (u. a. auch Segelflugvorführungen verſchiedener pfäl⸗ ziſcher Gruppen auf ebenem Gelände, allerdings nur hei genügend vorhandenem Wind) die Freizeit aus⸗ gefüllt. Auf dem Lacheher Flugplatz iſt ferner eine eigene Poſtſtelle eingerichtet, die Briefſendungen zux Beförderung mit dem Luftſchiff entgegennimmt und dieſe mit einem Erinnerungsſtempel verſieht, der zweifellos von großem poſtaliſchem Wert ſein wird, da es ſich doch um die erſte Landungsfahrt des„Graf Zeppelin“ in die befreite Pfalz handelt. Jetzt ſchon laufen aus allen Teilen der Pfalz und auch von au⸗ ßerhalb Beſtellungen auf Plätze auf dem Landungs⸗ feld ein. Es wird ſicherlich eine der bedeutendſten und markanteſten Veranſtaltungen werden, die die Pfalz je geſehen hat. Am Bahnhof Neuſtadt wird mit 40 Autos ein Zubringerdienſt nach dem Flug⸗ platz eingerichtet werden. — Gerichtszeitung Ein Darleheusſchwindler Das Schöffengericht Landau verurteilte den AAjährigen Photographen Karl Gimfeld aus Mannheim wegen Betrugs und Privaturkunden⸗ fülſchung zu vier Monaten Gefängnis. Der Ange⸗ klagte erſchwindelte mit Hilfe eines allgemeinen Dankſchreibens des Vatikans für nach Rom gelieferte Lichtbilder, hauptächlich von katholi⸗ ſchen Geiſtlichen, kleine Darlehen und unterzeichnete den Schuldſchein mit dem Namen des verſtorbenen Inhabers eines Photogeſchäfts in Landau, das er kurze Zeit innehatte. Reichte der Hinweis auf das Schreiben des Vatikans nicht mehr aus, ſo ging er zu Drohungen über, er wollte in Zeitungsartikeln auf die Hartnäckigkeit der katholiſchen Geiſtlichen hinweiſen. Seine betrügeriſchen Manöver gelangen ihm in ſieben Fällen, während es in weiteren ſieben Fällen üur zum Verſuch kam. Seine bisherige Un⸗ heſcholtenheit und ſeine Notlage bewahrten den An⸗ geklagten vor einer höheren Strafe. Bedingter Straf⸗ erlaß wurde verſagt. Durch Fingerabdrücke überführt Zu einer intereſſanten Verhandlung kam es vor dem Bezirksſchöffengericht Darmſtadt. In der letzten Sylveſternacht war bei einem Gaſtwirt in der Mosbergſtraße eingebrochen und ein ſchwerer Die b⸗ ſt ahl verübt worden. Ein der Tat verdächtiger Ar⸗ beiter beſtreitet nicht nur die Tat, ſondern auch in der Gaſtwirtſchaft geweſen zu ſein. Bei der Feſtſtel⸗ lung des Tatbeſtandes nach dem Einbruch wurden Fingerſpuren gefunden. Der Sachverſtändige ſtellte feſt, daß die Fingerabdrücke mit denen des An⸗ geklagten übereinſtimmten. Der Alibibeweis des Angeklagten iſt mißglückt. Er wurde auf Grund des Sachverſtändigen⸗Gutachtens durch die Fingerab⸗ drücke als überführt bezeichnet und gemäß dem Antrag des Staatsanwaltes zu 1 Jahr Gefäng⸗ nis verurteilt. Fünf Monate der Unterſuchungs⸗ haft werden angerechnet. ö Die Deutſchen Kampfſpiele beginnen Ihre Bedeutung hat weſentlich eingebüßt Man muß ſich in die Zeit der Erſten(1922 in Berlin) und der Zweiten Deutſchen Kampfſpiele(1926 in Köln) zu⸗ rückverſetzen, um einen deutlichen Begriff davon zu bekom⸗ men, wie ſtark dieſe Veranſtaltung ſchon bei ihrer dritten Austragung verloren hat. Die Deutſchen Kampfſpiele, das ſollte einmal eine großartige Revue der ganzen deutſchen Leibesübungen, ein Kräftemeſſen der Beſten aus allen Ver⸗ bänden ſein und dieſe urſprüngliche Idee kam auch bei den erſten beiden Austragungen noch zu ihrem Recht. Die Dritten Kampfſpiele aber, die in den Tagen vom 25. bis 29. Juni in Breslau ausgetragen werden, ſind nur noch ein ſchwacher Abglanz der alten Idee und der alten Größe. Bei der Mehrzahl der deutſchen Sportverbände zeigt ſich eine nicht wegzuleugnende Kampfſpiel⸗Müdigkeit. Sie iſt vielleicht in erſter Linie auf die wirtſchaftliche Notlage, die auch die Sport⸗ und Turnverbände nicht verſchont hat, zurückzuführen. Sodann ſpielt aber auch wahr⸗ ſcheinlich die Tatſache, daß das ſchlecht gelegene Breslau Austragungsort iſt, eine Rolle. Jedenfalls ſind faſt alle Konkurrenzen der Kampfſpiele äußerſt mäßig beſetzt. Eine Ausnahme machen faſt nur der Moderne Fünf⸗ kampf, das Schwimmen und die Leichtathletik, obwohl auch hier nur en Teil der beſten Kräfte am Start iſt. Von den früheren großen Kämpfep in den Spielen, im Fußball, Handball, Rugby und Hockey iſt nicht viel übrig geblieben. Im Fußball kommt es lediglich zu Spielen zwiſchen Südoſtdeutſchland und Braubenburg und Breslau gegen Saar. Im Hockey ſpielen Weſt⸗ gegen Südoſtdeutſchland und Oeſterreich gegen Deutſchböhmen. Die Sieger aus dieſen beiden Spielen tragen dann ein Entſcheidungsſpiel aus. Die Beſetzung der Kämpfe im Handball, Rugby, Schlag⸗ und Fauſthball paßt ſich dieſem Verhältnis an. Auch im Radſport, im Boxen, Ningen, Fechten, Kegeln, Schießen, Jiun⸗Fitſu und anderen Sportarten war die Beſetzung bei den erſten Kampfſpielen weſentlich beſſer. Die abgelegenen Landesverbände, wie Süd⸗, Weſt⸗ und Norddeutſchland entſenden nur ſehr ſchwache Expedittonen. Verhältnismäßig am ſtärkſten ſind noch— abgeſehen von den Schleſiern— die Aus landsdeutſchen, Böhmen, Danzig, Siebenbürgen und Oeſterreich vertreten. Die erſten Tage ſind in der Hauptſache mit Vorkämpfen ausgefüllt, während die meiſten Entſcheidungen erſt am Samstag und Sonntag fallen. Die Dritten Deutſchen Kampfſpiele bleiben eine große, immerhin bemerkenswerte Veranſtaltung. Aber von ihrer urſprünglichen Geſtalt und Größe iſt doch nicht ſehr viel übrig geblieben. Darüber werden alle in Breslau zu er⸗ wartenden ſchönen— geſprochenen und geſchriebenen— Worte nicht hinweghelfen. Es iſt ſchade um die Idee, die auch hier— wie oft im deutſchen Sport— allmählich zu einer Farce wird. Man muß die Erwartung ausſprechen, daß ſich die leitenden, für die Kampfſpiele verantwortlichen Organe der einzelnen Verbände der Situation bewußt wer⸗ den. Wenn es nicht möglich ſein ſollte, die Vierten Deutſchen Kampfſpiele wieder in der alten Geſtalt erſtehen zu laſſen, dann würde es doch wohl ratſamer ſein, die Idee der Kampf⸗ ſpiele ganz aufzugeben. 5 —.——— „Alhletik“ Ein Handbuch der lebenswichtigen Leibesübungen Dr. Kärl Krümmel ⸗Wunsdorf, ſelbſt ein bekann⸗ ter Leichtathlet uns Lehrer des Weltrekordmannes Hirſch⸗ feld, hat mit dieſem Werk ein Handbuch der lebenswichtigen Leibesübungen geſchaffen. Die namhafteſten Sportlehrer, Journaliſten und Sportärzte haben an dieſem Werk mit⸗ gearbeitet, Das Buch ſoll, wie der Verfaſſer im Vorwort ſagt, den neuen Gedanken der Körpererziehung, wie ſie aus den ſtaatlichen, wirtſchaftlichen und ſeeliſchen Zu⸗ ſtänden der Nachkriegszeit emporgewachſen ſind, dienen. Unter Athletik verſteht man heute nicht mehr allein die Leibesübungen der ſchweren und ſtarken Leute, das Ge⸗ wichtheben und Ringen, auch nicht mehr die Leichathletik. Athletik iſt heute die Bezeichnung für die natürliche Bewegungsleiſtung überhaupt ge⸗ worden, ſie bedeutet lebenswichtige Leibesübung. Bei einem Umfang von 650 Seiten mit 520 Bildern und 11 Tafeln werden alle Arten der Leibesübungen erſchöpfend behan⸗ delt. Das Buch dient in erſter Linie dem praktiſchen a auf theoretiſche Weisheiten wurde deshalb ver⸗ zichtet. Im 1. Ab ſchnitt wird die Nn der Athletik behandelt. Dr. Albert Hirn, Direktor des Inſti⸗ tuts für Leibesübungen der Univerſität Berlin, befaßt ſich mit der Athletik im Altertum. Sein kurzer Abriß dieſes weiten Gebiets bietet auch an Hand der eingeſtreuten Bil⸗ der mit neuen Aufnahmen. Man kann die Beobachtung machen, daß ſich in vielen Uebungen gegen früher über⸗ haupt nichts geändert hat. Profeſſoe Dr. Ferdinand Hueppe⸗Dresden widmet der Kulturgeſchichte der Leibes⸗ übungen im Mittelalter eine Abhandlung. Der Verſaſſer ſelbſt führt uns dann in die Athletik der Neuzeit. Gleich einem Symbol hat er an den Anfang feiner Arbeit präch⸗ tige Bilder von der Hochſchule für Leibesübungen geſtellt. Der 2. Abſchnitt handelt von der„Allgemeinen Uebungs⸗ lehre“, der 3. Abſchnitt von„Praktiſche Uebungslehre“. Hier kommen beſonders die Männer der Praxis zu Wort, u. a. die Olympiaſieger Abrahams ⸗London und Douglas G. A. Lowe London, die beide ihre Spezial⸗ ſtrecken behandeln. Im 4. Abſchnitt(„Betriebslehre“) hat Dr. Karl von Halt ine Abhandlung über die inter⸗ nationale Athletik geliefert. Die Auswahl der vorzüglichen Bilder wurde ſorgfältig getroffen, ſie veranſchaulichen durchweg ganze Bewegungs⸗ vorgänge. Von großem Wert ſind auch die zahlreichen Bildtafeln, die die Bewegung packend dorſtellen. Das Buch iſt beſonders wertvoll für Lehrer, für Uebungswarte in Turn⸗ und Sportvereinen, für fortgeſchrittene Sportleute, die ihre Leiſtungen verbeſſern wollen. Es iſt aber darüber hinaus für jeden der ernſthaft ſportlich arbeitet, ein un⸗ entbehrlicher Lehrmeiſter.. Es kann, wo ein Sportlehrer fehlt, dieſen erſetzen. Das Buch darf deshalb in keinem Verein, in keiner Schule fehlen. Reichswehr, Polizei, Poſt, Eiſenbahn bekommen hier die Ausführungsbeſtimmungen zu ihren ſportlichen Vorſchriften. Die aufſtrebenden Fir⸗ men⸗Sportvereine begrüßen dieſes Werk, mit deſſen Hilfe ſie ſich weiter entwickeln werden, beſonders. So ſei das Werk allen empfohlen, die Leichtothletik und volkstümliches Turnen betreiben. Aber auch Fußballer, Golfer, Tennis⸗, Hockey⸗ und Handballſpieler, Ruderer, Schwimmer, Falt⸗ bootfahrer, Schwerathleten, Boxer, Ringer und Wanderer finden hier nicht nur eine Fülle wertvollſter Anregungen, ſondern 1 unentbehrlichen Grundlagen jedes Sports. Verlag J. F. Lehmann, München. Carnera ſiegt durch Disqualifikation * Philadelphia, 24. Juni.(United Preß.) Im Boxkampf zwiſchen Carnera und Godfrey wurde Carnera der Sieg wegen eines Tiefſchlages ſeines Gegners zugeſprochen. Gvöfrey traf Carnera in der fünften Runde mit einem har⸗ ten Linken in die Leiſte. Somit beſteht, wie gemeldet, die Ausſicht für einen Kampf Schmeling⸗Carnera. Wie daß Newyorker Büro der United Preß meldet, iſt auch daß Haupthindernis für den Revanchekampf Schmeling⸗Sharkey, die Forderung des Managers Bülow, beſeitigt worden. Bülow wird aus dieſem Kampfe ca. 50 000 Dollar erhalten. EEE— Aus Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 26. Juni Köln: Kurkonzert von Bad Pyrmont. Frankfurt: Kurkonzert von Bad Bertrich. rankfurt, Stuttgart: Jugendſtunde. Frankfurt, Stuttgart: Konzert. München: Konzert. 18.05 Uhr: Frankfurt, Stuttgart; Vorträge. 19.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart, München: Zur 400⸗Jahrfeier der Augsburgiſchen Konfeſſion. .15 Uhr: .00 Uhr: 15.00 Uhr: 16.00 Uhr: 17.25 Uhr: 19.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag: Stirbt die Operette aus? 20.00 Uhr: Köln, München, Zürich: Konzertz Wien: Im Zaubergarten der Romantik. 20.15 Uhr: Berlin: Tragikomödie„Die Haſenpfote“; Breslau, Königswuſterhauſen: Deutſcher Abend, Auftakt zu den deutſchen Kampfſpielen;: Frank furt, Stuttgart: FItalieniſche Meiſter der Muſtk. 20.30 Uhr: Mailand, Turin: Oper„Italienerin in Algier“; Oslo, Stockholm: Konzert; Zürich: Dänze und Tanzlieder des Mittelalters. 20.45 Uhr: Berlin: Tanzmuſik, anſchl. Zigeunermuſikz München: Schauſpiel„Stein unter Steinen“. 21.00 Uhr: Breslau: Konzert auf zwei— 8 5 Kö ⸗ nigswuſterhauſen: Selten gehörte Werke; Köln: Hörſpiel„Rendezvous“; Budapeſt, Kattowitz, Warſchau, London 2, Toulouſe: Konzert; London 1: Militärkonzert; Rom: Oper„Romeo und Julia“; Wien: Hördrama„Straßenmann“. 21.30 Uhr: Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg: Klavierkonzert; Zürich: Konzert. 22.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Komödie„Der mutige Seefahrer“? Wien: Franzöſiſche und engliſche Lieder, anſchl. Tanzmuſik. 22.15 Uhr: Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg: Orgelkonzert; Budapeſt: Konzert und Zigeunermuſtk; Stockholm: Konzert. 22.30 Uhr: London 8: Tanzmuſik. 22.45 Uhr: Breslau: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſtk. 29.30 Uhr: Kattowitz: Konzert; Warſchan: Tawz⸗ muſik. 23.40 Uhr: Mailand, Turin: Konzert. Wetter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.96 Uhr vormittags See. Luft⸗ S 22 Wind ö e r ee we. m un S8 5 S Rich. Stärke Wertheim 1511— 16 286 13 W leicht beiter 14480 563 761,5 12 23 10 NO] leicht wollig Karlsruhe 120 762,4 17 27 858 leicht 5 Bad. Bad. 2187616 17] 29 13 0 leicht* Villingen 780 762.8 180 26 12 W 15 7 St. Blaſien 1275 171 21 7 ſtill 90 Badenweil.— 761,2 180 28 15 S* 8 halbbedeckt 1 85 Hof 780 637.5 7 17 6 SW ſchwach Nebel ad. Dürch.—— 130 24 8 SW jeicht wolkig Der Einbruch kalter Luft erfolgte geſtern unter verbreiteten, meiſt kräftigen Gewittern, die im Nor⸗ den des Landes wiederum ergiebige Regen, ſtrich⸗ weiſe im ſüdlichen Schwarzwald und im Bauland Hagelfall brachten. Die heutigen Morgentemperaturen liegen um ca. 3 Grad tiefer als am Vortag. Vor⸗ übergehender Druckanſtieg hat zwar heute die Be⸗ wölkung wieder aufgelockert, jedoch dauert die Luft⸗ zufuhr aus Weſten an und wird für apſehbare Zeit unſere Witterung beſtimmen. Wetterausſichten für Donnerstag, 26. Juni: Wechſelnd wolkig und mäßig warm, bei weſtlicher Luftzufuhr. Strichweiſe Gewitterregen. Reiſewetter Der Einbruch kühlerer Luft hat ſich heute im ganzen Reiche geltend gemacht. Die Temperaturen find beſonders in den höheren Lagen erheblich zu⸗ rückgegangen. Bei friſchen weſtlichen Winden wech⸗ ſelt die Bewölkung raſch. Strichweiſe kommt es noch zu gewitterigen Nachregen. Die im ganzen nicht unfreundliche Witterung mit den, im Gegenſatz zu der vorausgegangenen Hitzeperiode auffriſchenden Temperaturen, dürfte auch morgen noch andauern. Augwetler Heftige Gewitter haben geſtern den Einbruch küh⸗ lerer Luft begleitet. Die Winde haben nach Süd⸗ weſt und Weſt⸗Südweſt gedreht und an Böigkeit und Stärke beſonders in der Nähe der Küſte zugenom⸗ men. Auch in der Höhe herrſcht allgemein ſtarke, ſtellenweiſe ſtürmiſche Südweſtſtrömung. Strichweiſe kommt es noch zu Nachregen. Die Sicht iſt meiſt ſehr gut. Nur die Gipfel der höheren Gebirge ſtecken in Nebel, ohne daß aber hieraus eine Behinderung der Luftfahrt erwüchſe. Die Gewittertätigkeit läßt mit dem tatkräftigen Temperaturrückgang ebenfalls erheb⸗ lich nach. DBB Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: i. B. Franz Kircher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ tellungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— 8 Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. nt. b.., Manndeim, R 1.—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Schluß des redaktionellen Teils G tusk 150 u 230 IM AEN fache EScHHETEN A Peter „Das müßte erſt bewieſen werden, liebe Eſtelle— als Vater hat er geſetzliche Rechte—“ Sie lachte ſpöttiſch auf:„Laſſen Sie mich doch da⸗ mit zufrieden, Sie deutſcher Philiſter! Geſetzliche Rechte! In zwei Stunden ſitze ich im Kanadien⸗Ex⸗ preß— daun ſoll er uns doch ſuchen, der Narr!“ „Er wird Sie ſuchen— und finden— verlaſſen Sie ſich darauf, Eſtelle! Seien Sie klug, reißen Sie das Kind nicht mit in Ihr Abenteurerleben!“ „Nell geht mit mir!“ „Ich möchte aber nicht, Ma!“ klang es da ganz leiſe von der Tür her. Adams wandte ſich jäh um:„Kleine Nell— wie geht es dir denn?“ ſagte er überraſcht und trat auf das halbwüchſige Mädchen zu, das da im Türrahmen ſtand, hochaufgeſchoſſen, mit langen, ſchlenkrigen Gliedern und einem feinen, zarten, bildhübſchen Kin⸗ dergeſichtchen, umrahmt von aſchblondem Haar, in den großen graublauen Augen einen angſtvoll flehenden Ausdruck. „Was heißt das? Was willſt du hier? Warum kommſt du, ohne daß du gerufen wirſt? Was haſt du zu beſtimmen! Du kommſt mit mir— und damit fertig!“ Die Worte der erregten Frau gellten geradezu durch das Zimmer und das ſchüchterne blonde Ding duckte ſich einen Augenblick wie angſtvoll, dann aber warf ſie den Kopf in den Nacken, um den ſchön ge⸗ ſchwungenen Mund trat ein ſeltſam reifer, energiſcher Zug und in den Augen zuckte es auf wie Trotz: „Ich will nicht fort von hier, Ma, ich laſſe Daddy nicht allein!“ ſagte ſie mit Nachdruck, und umklam⸗ merte die Hand Adams, als fühlte ſie den Bundes⸗ genoſſen und Helfer. Torſtades Erben Noman von Za Bock „Du wagſt es, dich gegen mich aufzulehnen— du — du!“ Eſtelle ſtürzte mit hocherhobener Hand auf die Kleine los, aber Adams ſchob ſich dazwiſchen und deckte Nelly mit ſeinem Körper. Er nahm Eſtelles Hand feſt zwiſchen die ſeinen und deutete dem Kinde durch einen Blick an, doch lieber das Feld zu räu⸗ men und das Zimmer zu verlaſſen. Nelly gehorchte ſofort. Dann führte er Eſtelle, die eine Flut von Schimpfworten gellend herausſchrie, zu einem Fau⸗ teutl, drückte ſie nieder, entzündete ſich eine Zigarette, ſteckte der Widerſtrebenden halb mit Gewalt gleich⸗ falls eine zwiſchen die Lippen und als ſie, erſchöpft und atemlos, gezwungenermaßen eine Pauſe machte, ſagte er ruhig: „So, geſchimpft und gebrüllt haben Sie jetzt ge⸗ nug, Eſtelle, jetzt wollen wir einmal in aller Ruhe vernünftig ſprechen!“ „Ich will nicht— ich will nicht— ihr habt mein Kind beſtochen— verraten und verkauft bin ich—“ „Ein Schaf ſind Sie, Eſtellel Nellys Proteſt iſt einfach ein Naturlaut geweſen und darf Sie doch eigentlich gar nicht verwundern! Sie wiſſen, wie das Kind an John hängt, wie ähnlich es ihm äußer⸗ lich und innerlich iſt und welches Verbrechen es ſchon darum von Ihnen wäre, die Kleine, die auch darin Johns Kind iſt, zu einem Leben zu zwingen, zu dem es keinerlei Talente beſitzt, alſo todunglück lich werden müßte!“ „Das ſagt Ihr, weil es Euch ſo paßt— aber ich 8 55 ich 2 „Will meinen Kopf durchſetzen, natürlich, das wiſſen wir ja, Eſtelle!l Aber— haben Sie denn gar nicht nach der anderen Seite überlegt? Welche Laſt hürden Sie ſelbſt ſich auf, wenn Sie die Kleine zwin⸗ gen! Daß ſie ſich nicht bedingungslos fügt, haben Sie jetzt ſchon gemerkt— Ihre helle Not werden Sie mit ihr haben—“ „Das laſſen Sie nur meine Sorge ſein— dem Fratzen bin ich ſchon noch gewachſen!“ „Glauben Sie, daß man in ſolchen Fällen nur mit Gewalt einſetzen darf? Sie wird es Ihnen nie verzeihen, wenn Sie ſie vom Vater trennen—“ „Verzeihen? Danken wird ſie mir—“ „Nein, Eſtelle! Der verlaſſene, kranke Vater wird zur Idealgeſtalt werden und ſich trennend zwiſchen Sie und das Kind ſtellen. Und— wenn ſie Ihnen eines Tages ganz einfach davonläuft, Eſtelle? Ein⸗ ſperren und anbinden können Ste das Kind nicht! Und Sie wiſſen das Mädchen dann allein, der Himmel weiß, welchen Abenteuern und Zufälligkeiten ausge⸗ ſetzt— iſt das denn wirklich das Ziel, das Sie er⸗ ſtreben, Eſtelle?“ Sie machte eine ahwehrende Handbewegung:„Sie ſind wie John, Sie machen einen verrückt mit lauter wenn und aber! Schrecklich ſeid ihr Deutſchen! Mit dem vielen Denken und Reden wird doch alles ſchwer und kompliziert! Man macht etwas ſo oder ſo, aber man redet doch vorher nicht ſo viel! Entweder iſt es dann gut—“ „Oder ganz ſchlecht— ſtimmt! Und wenn Sie aus purem Eigenſinn, nur, weil Sie John wehe tun wollen, das Kind mit ſich ſchleppen, dann wäre das nicht nur eine unverzeihliche Dummheit, ſondern wirklich ſchlecht für Sie und die Kleine. Sagen Sie bloß, ſtellen Sie ſich das denn eigentlich ſehr wir⸗ kungsvoll vor, wenn die ſchwarze Eſtelle, die alle Männer mit ihren Tänzen und auch ſonſt noch toll macht— mit einer erwachſenen Tochter ins Engage⸗ ment kommt? Wo bleibt Ihre Klugheit, meine Gnädige?“ Eſtelle ſah Adams betroffen an und ließ den Kopf ſinken:„Er ſoll aber ſeinen Willen nicht durch⸗ ſetzen!“ Das klang ſchon etwas unſicher. „Er iſt ein Unglücklicher, Schwerkranker, Eſtelle.“ „Und wo ſoll ſie bleiben— die Nell?“ „Bei mir!“ Sie hob den Kopf und ſah Adams verwundert an: „Nicht bei John?“ „John wird lange, lange im Krankenhaus bleiben müſſen! Es iſt noch gar nicht abzuſehen, ob er über⸗ haupt jemals wieder geſund und arbeitsfähig werden wird— er hat ſein Gedächtnis verloren— er iſt ſehr krank, Eſtelle!“ „Und Sie wollen?“ „Ja— ich will Nelly gerne einſtweilen zu mir ins Haus nehmen!“ ſagte Adams ſo überzeugt, als wäre er mit dieſem Vorſchlage ſchon hergekommen, und doch war ihm dieſer erlöſende Gedanke ganz plötzlich durch den Kopf geſchoſſen. Er hatte eine ge⸗ räumige Wohnung, ſeine Haushälterin war eine gute, treue Perſon— da wäre die Kleine wenigſtens für den Anfang gut aufgehoben! Das ſagte er jetzt der aufhorchenden Frau:„Sie haben mich hier alle aus⸗ gelacht, daß ich nach deutſcher Manier meine eigene Wohnung und meinen Haushalt nach deutſcher Art haben wollte— jetzt iſt es doch zu etwas gut, daß ich mich nicht abſchrecken ließ! Meine alte Marianne iſt eine gute Seele, die wird auf Nelly ſchauen— „Ja ja— das wäre ein Ausweg— das— vielleicht ginge es—“ Man ſah es den beweglichen Zügen Eſtelles an, wie ſie kämpfte. „Seien Sie klug, Eſtelle! Sie müſſen und wollen weg— nach dem Skandal finde ich das ganz begreif⸗ lich— es iſt für alle Teile ſo am beſten, aber— zwingen Sie das Kind nicht! Es wäre nicht gut! Nicht für Sie und nicht für⸗Nell— das fühlen Sie ja ſelbſt! Nelly wird bei mir leben— nicht bei John — ich verſpreche es Ihnen, und daß ich ein an⸗ ſtändiger Kerl bin, dem man ſein Kind anvertrauen kann— alſo das brauche ich Ihnen hoffentlich nicht erſt zu ſagen!“. „Aber— ſie wird ihn beſuchen— er wird böſe ſprechen von mir— ſte wird ganz vergeſſen ihre arme Mutter—“ Eſtelle zwang ſich jetzt gewaltſam zu einem elegiſchen Ton, nur die Tränen, die ſie gerne zur Verſtärkung hervorgezwungen, die wollten nicht kommen. (Fortſetzung folgt) ſch a tz ſammei rück g Reichs b der UI. 920,6 N der Be Mark viſen u Die ſich vo jenige 1. H. Eig. 2 Ro ſt o Schw rufende zuſchlat Mecklen übergel an der hat du der Re findend durch Steli O. betonte verſchie merkur 1 walt; den h gabe ſe die En hade a tung e 2 hes unweſe zum 2 auf 7 1 Demge müſſe vidend. wurde 1920 m erklärt. Jahre zu w. erhöhn⸗ naten fand fe ſtbertri Nich. Atte uſtr Merlin Fra Feste % Rei 7 0 Ablöfun „ee der Neuen Mannheimer Zeitung LS- UID WIRTSCHAFT-ZETTUN Abend-Ausgabe Nr. 287 Stark entlaſtete Reichsbank Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 29. Juni hat ſich in der dritten Juniwoche die ge⸗ ſamte Larikalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 195,4 auf 1504, 5 Mill.(ermäßigt. Im einzelnen haben die Beſtände an Handels wechſeln und ⸗ſchecks um 195,8 auf 148,1 Mill. J abgenommen und die Lom bar d beſtände um 0,2 auf 55,3 Mill.„ zugenommen. Die Reichs ⸗ ſchatz wechſel, an denen am Schluß der Vorwoche keine Beſtände vorhanden waren, werden mit 0,1 Mill. Nicht mehr zu überbietende Auftragsſtille Abgaben der Spekulation bewirken Kursverluſte/ Im Verlaufe etwas erleichtert/ Schluß behauptet mit kleinen Veränderungen nach beiden Seiten Mannheim abgeſchwächt Die Börſe war erneut ſchwach. Das Anwachſen der Arbeitsloſen⸗Ziffern und die Getreidebaiſſe wirkten ver⸗ ſtimmend. Induſtriewerte waren ſtärker abgeſchwächt, ſo Neue Treibſtoffpreiserhöhung Vorerſt 2,5 v. H. Spiritusbeimiſchungszwang O(Eig. Dr.) Das Kabinett wird ſich vorausſichtlich ſchon * Juternationgle Rohſtahlgemeinſchaft— Unveränderte Eiſenpreiſe. In der Sitzung der internationalen Rohſtaßl⸗ gemeinſchaft wurde beſchloſſen, ſämtliche Eiſenpreiſe unver⸗ ändert zu belaſſen. Auch das bisherige Produktionspro⸗ gramm wird in gleicher Höhe beibehalten werden. * Von der Weſteuropäiſchen Roheiſen⸗Gemeinſchaft. In der am 19. Juni abgehaltenen Sitzung der Weſteuropäiſchen Roheiſen⸗Gemeinſchaft in Paris wurde beſchloſſen, die Ex⸗ portpreiſe für Gießerei⸗Roheiſen um 1 bis 5 10 bzw. Fran⸗ ken je nach Beſtimmungsland zu ermäßigen. Die Inlands⸗ preiſe bleiben trotz der ſcharfen engliſchen Konkurrenz un⸗ verändert. 5 * Auch engliſches Roheiſen billiger. Die engliſche Eiſen⸗ a Riefen aus, vor allem Farben auf 156, ferner Waldhof, Linoleum, in Kürze mit den Ausführungsbeſtimmungen über die Spi⸗ induſtrie iſt der im Rahmen der Preisſenkungsoktion . Daimler und Weſteregeln, dagegen Süs zucker gut gehalten] ritusbeimiſchung zu Motorentreibſtoff befaſſen. Der Ent⸗] Furchgeführten Preisermäßigung des Roheiſenverbandes 2 An Reichs ban kN noten und Rentenbankſcheinen zu⸗ mit 1578. Am Bankenmarkt waren Deutſche Bank leicht wurf einer entſprechenden Verordnung des Reichsftnanz⸗ reits gefolgt und hat Ende voriger Woche die Preiſe für ſammen ſind 239,8 Mill./ in die Kaſſen der Bank 8 u rückgängig. Verſicherungsaktien bei weiterem Angebot ge⸗ miniſteriums liegt dem Kabinett vor. Die Inkrafttretung ſchottiſches Roheiſen um ſh ½ je To. für Gießerei⸗ und ö rückge floſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an halten. Renten unverändert. des Spiritus beimiſchungszwanges dürfte ab Hämatitqualität herabgeſetzt. Trotzdem iſt der Abſatz un⸗ ene e 5 8 1 Mill. I verringert, 8 kfurt abgeſchwächt 1. Auguſt erfolgen. Der Miſchungsprozentſatz iſt nicht auf] befriedigend. 7 der Umlauf an Rentenbankſcheinen um 1,0 Mill. auf Fraukfurt abgeſchwa 8 v. H. im Rechnungsjahr 1930/31 und je 72 v. H. mehr in 55 . zn Mill.“ erhöht. Unter der Berückſichtigung, daß in Die Börſe lag heute wieder ſtärker unter Druck, den beiden folgenden Rechnungsfahren vorgeſehen, ſondern„Ach Schloß⸗ Hotel und Hotel Belleyne, Heidelberg. In . ber Berichtswoche Rentenbankſcheine in Höhe von 90,7 Mill. e lag heute der f bl n n 3 2,5 5 a der heutigen HV. wurden Geſchäftsbericht und Bilanz ge⸗ 85 1 1 7 1. 3 5 wozu in erſter Linie die erneut ſchwache geſtrige Newyorker g 5 nächſt nicht mehr als 255 v. H. im Rechnungsfahr nehmigt. Vorſtand und AR. wurde Entlaſtung erteilt. b ure ach genen n, gaben ſch die freion Veſtänd. Vorſe beitrug. Aber auch die weiter ungünſtige Arbeits, 1050,01 betragen. Die Ziffern für die folgenden beiben Nach Abſchreibungen von 2 608(i, B. 14 871) 4, werbleibt b ber ſteichsbank an Rentenbankſcheinen auf 49,0 Mill. Aeſenlage und de noch nicht geklärte Finanzminiſterfrage Jahre dürften als ſpäter endgültig feſtgeſetzt werden, aber ein Reingewinn von 3207(30 402), der folgender⸗ 5 tmäßigt. Die fremden Gelder zeigen mit 648,6 verſtimmten ziemlich ſtark. Es Wirden wieder Ab⸗ über den Anfangsſatz auf etwa 3,5 bis 4 v. H. anſteigen. maßen verteftt wird: Wieder 8 v. H. Dipibende Mill.„eine Zunahme um 111,3 Mill... gaben vorgenommen ſodaß die Tendenz der Börſe zur Allein eine Beimiſchung von 2,5 v. H. zu jedem Liter Mo⸗ 24 800, Tantieme an Vorſtand und AR. 4048,90 4„Vor⸗ 1 Die Be ſt än de an G old und deckungsfähi⸗ Schwäche u infol e der geringen Aufnahmeluſt, die torentreibſtoff dürfte eine Erhöhung des jetzigen Betriebs⸗ trag auf neue Rechnung 232,88 4. In der Bilanz 8 len Deviſen haben ſich um 35,1 auf 9076, Mill. gan 1110 9 113 1 18 15 ſtoffpreiſes um 2 Pfg. je Liter bringen. ſtehen die Immobilien mit 408 190(487 240) /, Mobilien i höht. Im einzelnen haben die Goldbeſtände um 0,1 auf] bauptſächlich auf eine nicht mehr zuüberbietende Den jetzt wirkfamen preiserhöhenden Faktoren könnten mit 125,383(127 180), Außenſtände mit 10 232(0% Wo⸗ f 0 Mill. 4 und die Beſtände an deckungsfähigen De⸗ Ordr 155 d alſo in nicht zu ferner Zeit wieder preisdrückende Faktoren renvorräte mit 28 88 51 402) 4, Die Paſſtoſeite verzeich⸗ 5 giſen um 35,0 auf 457,2 Mill./ zugenommen. weiſe wieder Kurs verluſte in größerem Aus ⸗ gegen eee, ez 15 51 De e e net das AK mit 910 000(unv.), Hypothekenkonto 113 500 f Die Deckung der Noten durch Gold allein erhöhte maße. Weiter ſtark unter Druck ſtanden am Kalimarkt Nn Preiskurve au Bre ncnſtoffwrark; nich Mane lich 55(unv.], Bankſchulden 13 879(79 964), Kreditoren 41 82 ſch von 61,2 v. H. in der Vorwoche auf 64,9 v.., die- Salzdetfurth, die ernent 8 v. H. niedriger eröffneten Am ſcheint. 5 g 8(78 083) 4. Die Betriebsunkoſten bekauf fen ſich auf 17 11 5 55 3 85 59 70 l 5 Elektromarkt kam wieder ziemlich Material an den Markt 5(179 032), die Betriebsüberſchüſſe auf 290 353(221 885) 7 jenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 71, l einbar vom Ausland. Licht u. Kraft büßten 5 Siemens* Preisermäßigung für Zinkbleche. Die ſüddeutſche Der Geſchäftsgang war am Anfang des Berichtsſahres von 1, H. auf 76,2 v. H. 5 3 885 Zinkblechhändlervereinigung, Frankfurt a.., ermäßigt der Kälte ungünſtig beeinflußt, hat ſich aber in den Haupt⸗ 8 5 Schuckert 5 Gelfürel 3 und Felten u. 5 die Preiſe mit Wirkung ab 54. ö. Mis. um rund 177 v.., monaten derart gebeffert, daß krotz großer Steuer- und t 5 v. H. ein. 9. G. Farben waren 375 v. H. ſchwächer. Am nachdem am 10. eine Erhöhung um 1 v. H. beſchloſſen Zinfſenlaſten die Betriebsüberſchüffe geſteigert werden „Jnſammenſchluß im mecklenburgiſchen Bankgewerbe. Montanmarkt gingen die Verluſte bis zu 122 v. H. Reichs⸗ worden wor. konnten. :(Eig. Dr.] Die Verwaltungen der Roſtocker Bank in bank dagegen etwas ſtärker gedrückt und 57 v. H. ſchwächer. 5 Roſtock und die Mecklenburgiſche Bank in Am Rentenmarkt waren deutſche Renten und Aus⸗ 2 2 2 Schwerin 1 beſchloſſen, ihren demnächſt einzube⸗ landsrenten weiter ſchwächer. Im weiteren Verlaufe 5 a E an den Getrei ema ten . der Wleſſe, daß ds ae erfuhr das Geſchäft keine Belebung, jedoch war ſpäter in 9 9 Anbetracht einiger günſtiger Momente, Spekulation zu be⸗ Necklenburgiſchen Bank als Ganzes auf die Roſtocker Bank 1 laue Auslandsmeldungen und gute Ernteausſichten drücken auf den Markt übergeht. Die Dresdner Bank, die ſeit Jahrzehnten 0 an. 155 1 snivea 1 a 8 17 85 5 9 8 9 ſich f an der Meckleuburgiſchen Bank maßgebend intereſſiert iſt, onnte. Am Geldmar ag Tagesgeld unverändert mi 1 3 1 3 4 1 uckertermiubör om 25. Junk ig. hat durch Erwerb eines Aktienpaktes auch Intereſſe an 27% v. H. Berliner Probuktenbörſe v. 25. Juni.(Eig. Dr.) Dr.) 21 6 040 5 900 G. 15 955 8 850 c dex Roſtocker Bauk genommen. In den demnächſt ſtatt⸗ Berli rückg angi Die wiederum ſehr flauen Meldungen des Juni.50 B,.40 G; Juli 7 50 B,.40 G; Aug..45 B, ſindenden ao..⸗V. ſoll vorgeſchlagen werden, den.⸗R. erxtin rückgängig Auslandes und das regneriſche Wetter, das gegen⸗ 720 G: Sept..55 B..50 G Okt..70 B..68 G; Nov. durch Zuwahlen entſprechend zu ergänzen. Die Börſe zeigte heute wieder nach der geſtrigen Er⸗ wärtig in faſt allen Teilen des deutſchen Reiches herrſcht,.90 B,.88 G; Dez..05 B..— G; Jan.⸗März.30 B, 8 holung eine ausgeſprochen ſchwache Haltung. 777 85„ Beurteilung der Ernteausſichten zu-.25 G; Tendenz 1 0— Gemahl. 8 1 5 e 5 1 8 8 4 Das Geſchäft bewegte ſich in dem ſchon zur Gewohnheit läßt, wirkten zuſammen, um auch den Berliner per 10 Tage 26.80; Juni 29.65 u. 26.80; Juli 26.95; Aug. Stelige Dividendenpolltik der Deutſchen Erdl gewobene e Saen doch 5 0 denke 2 Markt zu verflauen. Hinzu kommt noch, daß in⸗ 27.10; Tendenz ruhig, ſtetig: Wetter heiter, mäßig warm. (Eig. Dr.) In der o. GB. der Deutſchen Erdöl A. wiegend Abgabeneigung, die Spekulation, die folge mangelnden Mehlgeſchäftes Weizen zur prompten„ Nitrnuberger Hopfenbericht vom 24. Juni. 10 Ballen walten 8 5 ee Dr. 5 755 1155 15 ene 205 geſtern kleine Käufe vorgenommen hatte, ſchritt wieder zu 1 1 5 1 95 19 5 e war Zufuhr, 10 Ballen Umfatz. Tendenz ohne Veränderung. herſchtedentlich in der Oeffentlichkeit laut gewordenen Be. Realiſationen und wenn auch die herauskommende Ware e n gewichenen Preiſen mi ngebot von 5 18 8 merkungen, daß Gegenſätze inner halb der Ver ⸗ nur 8 0 9 ſo drückte ge doch emoftuölich auf das Brotgetreide neuer Ernte eher noch zurückhaltender als in 11 Mü en e e eee waltung über die Höhe der Dividende nicht beſtan⸗ Kursniveau Allgemein ergaben ſich Abſchwächungen von den letzten Tagen; ſelbſt am Effektivmarkte konnten nur 5 9250 1. den haben. Die Verzögerung der endgültigen Bekannte 1 bis 3 v. ſt alle b 5 kend Wert 18 8 in geringſtem Ausmaße Umſätze ſtattfinden. Roggen„Liverpooler Baumwollkurſe vom 25. Inni.(Eig. Dr.) (gabe ſei darauf zurückzuführen, daß man zunächſt einmal n., faſt alle be VVV och alter Ernte bedarf weiterhin der Preisſtützung, die in bis- Americ. Univerſal. Stand. Middl. Anfang, Jan.(31) e Entwicklung der erſten Mongte des laufenden Jahres[4 bis 6½ v. H. gedrückt. Nur vereinzelt waren kleine gerd Aus 5 ändert if folgt 684 geh.; März(81) 691 geh.; Mai(31) 697 geh.; Jult 697 N habe abwarten wollen. Ein Aktionär warf der Verwal⸗ Beſſerungen feſtzuſtellen, ſo bei Gebr. Körting, Junghans, gem Ausmaße und zu unveränderten Preiſen erfolgte. geh.; Okt. 670680; Dez. 682 geh.; Tagesimport 8500 ö lung eine übertriebene In veſtierungs⸗ und Laurahütte und Lahmeyer, die bis 1 v. H. anzogen. Dtſch. Am Lieferungsmarkte war Weizen weſentlich ſchwächer 2 Tendenz ruhig; Mitte, Jan.(31) 688; März(81) 691; i Theſaurjierungspolitik vor, indem er die nicht Anleihen waren im Einklang mit den Effekten eben⸗ veranlagt(Decouverts). Weizenmehl war trotz ermäßigter Mai(31) 697; Juli 697, Okt. 680; Dez. 6807 Loco 7477 unwefenlich erhöhten Einnahmen an Beteiligungen und die falls ſchwächer, Ausländer uneinheitlich. Am Gel d⸗ Forderungen nahezu geſchäftslos, für Roggenmehl beſtand Egypt. Upper F. G. fair loco 999; Tendenz kaum ſtetig. zum Ausbau verwandten Mittel aufführte. Die von 6 markte waven die Sätze unverändert, Reportgeld 434 dahingegen einige Nachfrage. Hafer wurde ziemlich auf? v. e e e ee bis 55/ v. H. Nach den erſten Kurſen hielt zunächſt reichlich offertert und verzeichnete in den Preiſen bis 24 Demgegenüber betonte der Vorſitzende, die Gef f 3 950.. f Rückgänge. emli etig. näſſe in erſter Linie für eine gewiſſe Stetigkeit der Di⸗ die Abſchwächung welter an, ſpäter konnte ſich auf die Mit⸗ Rückgä ge Gente at 1 tte 0 a 2 Berliner liefallbörse vom 25. Juni 1930 ö udende ſorgen. Der Abſchluß mit 7 v. H. Dividende teilung, daß die Li guidattonskaſſe Erleichte⸗ 5„Amtlich notiert e e e flau, Juli . wurde ſodonn genehmigt. rungen beſchloſſen hat, wonach 50 v. H. der Einlagen 287286. 80,75, Sept. 255,5, Okt. 257 Roggen 178177, Kupfer Blei Zink von Ende Juni bis Ende Juli gegen 5 v. H. Verzinſung matter. Juli 166,507, Sepk. 171,5 u. G. Okt 178,5 u. Br.: bez. Brief] Geld bez. Brief] Geld bez.] Brief] Geld ö abgehoben werden können eine leichte Erholung Juttergerſte 170180, feſter; Haſer 148-158, lau, Juli Fanuc 88,2 8 8 8, 75 a Wieder Stillegung des Meſſingwerkes Hettſtedt der durch 8 5 1 5 f 1 164—164,5, Sept. 165,565, Okt. 169, 169,5; Weizenmehl Februar di 98.8 88. e 35.— 34.— Mansfeld A, für Bergbau und Hüttenbetrieb.(Eig. Dr.) urchſetzen, doch wurd 3 die erſten Kurſe nur vereinzelt 3341,28, matt; Roggenmehl.40, stetig: Weizenkleie März.—— 88, 88..—— 0 825 f Das Meſſingwerk Hettſtedt, das geſtern verſuchsweiſe wie⸗ wieder erreicht, wenige Papiere konnten ſich c über das.608,10, ſtill; Roggenkleie 775.8. ſtill; Viftorigerbſen Apr 7h 9325 8 8 35.2 88,25 5 875—.— 7 975 g üer in Beirſeb genommen warden war, nachdem ſich 20 Anfangsnivean heben. 5 2 Kl. Spetſeerbſen 21—25; Futte rertzzſen 1810; Pe⸗ n 55 34.80—.— 32.50 91.80 8 b 1 den hatt ſt heute erneut ſtillgelegt 3 luſchken 17—18; Ackerbohnen 15,50—17 Wicken 10150; 9 sn ds 30.— 32.* Arbeitswillige gefun en hatten, if 1 0 Der Kaſſa markt war t rückgängig Die bl 15 17,257 bt lbe 21,8 2,50, Raps Jul. 975 98.1534, 50 384,78 84,30% ,.— 82.50 32, b worden, da infolge der Gegen wirkung der Strei⸗ 1 den übrigen Märkten änderte ſich nicht 0 99 inder 0 0. 1680 10.005 7255 August—.—80.— 95.25—.— 38.28 84,50—.— 83.25 84.25 lenden V. Nach Ren 1 28 8 sch koß 31 5 5 50 10 12,80—18,5 70. lg Tendenz matt.„ Sbober: 7 5 8 2 2— 1——— 322 3 5 J Deutſcher Eiſeuhandel Ach. Berlin.(Eig. Dr.) inen ae 55 3 8 0 Nou.- 88. 83.0——? 80 die o. OV. genehmigte einſtimmig den Abſchluß für im allgemeinen behauptet. Die Veränderungen nach O Frankfurter Produktenbörſe vom 25. Juni.(Eig. Dr.). Ne eee 9— 84. i be mit wieder 7 v. H. Diyldende. Auf Anfrage beiden Seiten betrugen etwa 1 v. H. bet den führenden Weizen 78 Kg, Hektolitergewicht 506,50: Roggen 3 Kg. Etettrolyttupfer, prompt, 114.78 Antimon Megulus 40,— 81, erklärte der Vorſtand, daß die Geſchäftslage im Werten bis zu 2 v. H. Schubert u. Salzer, die zu Beginn Hektolitergewicht 165; Sommergerſte für Brauzwecke 165; Orig. ten nden 108, Silber in Barren, per leg 455 1 47 45 ö Jahre 1930 entſprechend 4 994 8 a b Ana ausgeſetzt waren, und ſpäter 7½ v. H. unter Vortagskurs e 1 e 10 10 365 75 eee 8 d. 154— Kalte us. 1 f 10 gr. 3— 4— zu wunſchen übrig aß fedoch die notiert wurden, erholten ſich um 2 v. H. Bember, F Roggenmehl 24,50— 23,50; zenklete.75; Roggenklete 5.. n erhöhung des Konzerns gegenüber den eniſprechenden 791 ſchloſſen 98 nach 9516. i 5 8.75; alles für die 100 Kg. Tendenz flau. g Reinach 98—90 b. H. 4850. Preiſe(ohne Edeimetalle) für 100 Ke mae nod elcendand de Fan dan A.' N* Rotterdamer Getreidekurſe nom 25. Junk.(Eig. Dr.) Londoner delabetee dom 23. Jun 1930 fand ſcheidet Komm.⸗Rat Leo LDuſtig aus, der in den AR. Deuyiſen gegen Reichsmark waren wieder an⸗ 0 f Metalle in E pro To. Silber Unze C.(187/40 fein ſtand), Platin Unze 1 8 Direktor 2 a Anfang, Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Juli.807 Sept. p ne 1. d übertritt. Neu in den AR. wurden gewählt: 0 geboten, der Dollar ging bis.1935 zurück. Die europäl⸗ 5 12521 int— (Schleſ. Portlandzement⸗ 5 5.385; Nou..85; Jan..42; Mais(in fl. p. Laſt 2000 Kupfer, Standard 48,50 Zinn, Standart 139,5 Uluminium—. Nich. Bentlvegui⸗ Berlin(Schle ortlandzz ſchen Valuten lagen feſter, London.8602 nach.86, Schweiz Kg. Juli 12152; Sept. 11874; Nov. 11875; Jan. 12051. Monate 42, 4 Monate 241,5 Antimon—.— i uftrie AG. in Oppeln), Fabrikbeſitzer Dr. Dell ſchau⸗ 1988, Holland 4019 nach 4018, Paris 99298, alles New⸗ 2 5 2 Settl. Preis 48,50 Settl. Preis 139.5 Zusckſtider 22,73 Mrlin, Direktor Henrn Jaime ⸗ Berlin(Deutſche Judu⸗ porter lange Ge en eg 0 ch, 42.20 5 58 5 70* Liverpooler Getreidekurſe vom 25. Juni.(Eig. Dr.) Elektrolnt 54,80 Banka 1450 Platin—.— lelewerke., Spandau) und Direktor Samuel Rir⸗ 1 5 ehr ſchwach, 4220 gegen London. Anfang; Weizen(100 16.) Tendenz flau; Juli.1076 veſt ſelected 84.25 Straits 141,6 Wolframerz 18.— ſcher⸗Berlin(Vorſtandsmitglied bei Kreditgefellſchaft Die Swaps ſätze Dollar⸗Reichsmark etwas höher, auf einen(.036; Okt. 7097(.2) Dez..174(7. 9700 Mitte, willig: ſrong ſheets Dees Blei, ausländ. 17,— Nickel—.— A0. Berlin). Monat 10 Stellen, auf drei Monate 27½ Stellen. Juli.1054 Okt..%; 2.176; Mehl unverändert. Ek wiredars 80,50 Zink gewöhnlich 16.15 Weißblech 8 Aktien und Auslandsanleihen in Proxenten 24. 28. 24. 25. 25, Bremer Wolle. 1419] Hirſchderg Leder 24 75 878 udett& Salzer 214.8 21 Weſteregeln el 2080 205.0 Kurszettel der! deuen ann eimer eitung del Stücke-Notlerungen in Mark je Stüek 88 1 9 gen 7 5 Se 2 180 162 1 5 eee. 5e 1851 24. 28. 24 258. 24. erus Eiſen e. 70. 40. eiß... 289,0 2870 Wicking⸗Cement 0 0 Mennheimer EZfektenbörse ois minen.. 48.— 4, 18 Ronſtrven braun 500. Seeg 8, ee 585 280 bit Hetzmanm 60.80 60.— Wiesloch Tonm.. a 25 Pphönig Bergbau 88,.——.— Kraus 4 Co. Lock. J 88 5 Wolff 88.——.— 4%„ Dagb.⸗Giſ.50.15 8 Maſſer e 7 Cle. 2 Segall Strumpf— Wiſſener Metal 62.— 62. 5 85 2— Recne Sewag 1180 1150 Zucer 158,2 186,0 4%„ 3 5 J Tem. Gee 8 Slemeng 2 Halabe 2185 20 Wine Guß. 4— 45. 2JG00b0ç0ͤ0ꝰͤꝛ 111 10 gen Sabt 92.50 92.50 Salle a 34.— 150 Te, 1 Sabah. au.— 08.— Triest. Westheim 44.— 44. 75.566 8 155 Ehem. Degen 9,50 49,50 9332 Nad 38.50 88,25 Stoewer Nahm.—.— 8 stoff Verein, 89,.— 87.78 JVTETTTTTTTTTETTCTTTCCCCCC%VC 5 5 25 86.25 68.— Metal. Ver pen— 8— 475 2 555 5 oßla Porzenan ane afrika 61.— 6G 10 d 78, 1 5 3 ebr 4 0— 55 s 1 0. 5 1. 11855 Mas A2 2 8 405 Anz. Götdr. 28,48 23.10 1588— Raliwk. Aſchersl. 1 5 11085„ Zucker 1572 1572 bb hessen. 2 10670 106. 9 23 industrie-Aktien Miag, Mühlb 1115 417 Den, und ee 149.0 145,0 4%„ Kronent. 205.95 Daimler Motoren 93, 2 Farſtadt Neu-Guinea.. 300.9 500.9 unger K. St.. 159.0 Menus Statt: 25, 25.— Ber. Zellſt. Berl. 98,— 87, 4½% Anat. Ser. 1 14.60 14.50 Deſſauer Gas. 182,0 249.7 Klöcknerwerke 120 405 Teleph. Becliner——. Diavt Minen 46,13 480 badische Bank 1500 1590 3 110 1170 88 ger 2410 2020 Mots 5 67.— Bogil. Maſch. St. 58.— 88.80 4½% AnatSer. 1 14.50 14.40 Siſch.-Atlent⸗X. 105,0. E. H. Knorr.. 188.0 1058— Brlis der. Oels 76.50 78,50 Mals aned.. 141.0 140.0%.„„ BA. 135,0 186,0 wen München 249.0 249.0 otoren Deuz 8 67.— Boſgt 4 90— 1800 1500 5105 il 14—.— Deuſſche Erdöl. 90.80 Roll mar cs d. 30.25 30. Tietz, Leonhard 147.2 1480 Freiverkehts-Kurse r oe 1545 18 Laber Hab Om 1.. de Ster 10 14% bie ls 85.S.. e e La felt.= e bee, Sa Kelten 5080 50 e 1120 1440 Pee g ben ges gef ö ant u. e Halb 8—̃— euiſche W. 2,7 2, ebr. betta 50 uſſenbant. 0,75 90.77 e e 225 13 Wer ger f. Nüähm. Rauf. 13.— 12.— Payß 4 rextag 18.50 76. Transport- Aktlen Stſche. Sten 220.9 286,0 g 117.0 1175 Daeztaer Bapier 101.) 1000 bt —.————.* 1 ok, e 1—— 977 cher Hof———— J Naungz. Gummi 25.— 28.— Adler Rlener 150.1 140,5 Nein. Gebh a Sch. 1130 1180. Wolf e 80— 80. 8.— 88% Deut 6. Gfſenhdl. dl..18 68,15 dend e e 2 86, 2 2525 8„ übe. 22 5 0— baum.. ee. fal Müßtenw. 125,0 123.0] L. E. G. St. u. 9 ac t. Dertehrm. 80 ge eg Deuiſche ine. 208.0 199.5 Roffhäuſer Hütte 44.— 43,25 f, 8 Jef. Hamm eg 50 82 89 Sen e dubwigsh. A. Sr. 190.0 180.0 Aschen, Bunty. 114.0 112.0 Roeder, Gebr. 8 108,0 aer Aſchſſos. 118,5 118,0 Alg. Lok. u. Str. 147,8 145.5 yffbäuſer G. Ber hem. Charl. 62.— 62,80 12222 If 1 Du 1. 134.0 134,0 Rüigerswerke—.— 89.— Memel 112.5 110,0 ng: Le u.—.— 1070 Dt. Schutzged. 89 5 D. Disch. Nickelw. 1480 1400 ae deer 1409 1200 re Ke Hen 180 ka 9 Bien e 844 2980 880 Walze 1385. Süd Glenn 1 1————Sahmeger 4 Ce 1880 1888 g. Dich. Rice. 1489 1280 dier Na. chwarz Storch, 140.0 120.0 Kh.&. 145.0 145.0 Brem. ⸗Beſtg. Oel 1158 1180 Schnenpt. Ftktht. 27.50 87.—*. Deſt. St.⸗Eiſends.—„Pipbe Maſchin. daurahüte 37.— 83.25 B. Glanzſt. Elbf. 110,5 114,0. W Gachtaam Berger 172.0 172.0 Abet tend. 1189 1280 Sera Weder 0 Scene Raf 44.06 fl.— fe(relsertö.. 89— 60. Sarg e 7 end. Scheler. be. esd Linde? Eismaſch 288 280. g. Schf 8. 4 B. 14 50 4350 ochſreaneng:. 1780 Ned aſcturang 1160 0 a 7250 72.50 Cement Felbelbg. 11310 112.0 Schuckert, Neßg. 1680—.— Raßzetter Wag. 10.——.— be Febrarahe 8 Sürdebmert. e e Farta gere, 785 Bee, Sieht ele. 3 88 g 35 Srügeriba. 1700 1800 rang 80 72. 135.0 fe rkoppwerke. e ge Lingel Schußfabr. 75.— 78, 40 175 Aanmtent, Verf. 39.— 3 9 3— 78.— 74.— 1 85 arſtadt 3 8 Terminnoetierungen(Sehlus) 8 102.8 102.2 Hüſſeld. a 52,50 52,50 C. 1 9 0 To. Bae ieee. 143 2 3„„ 6,25 69,28 Anz. aß. 880 5780 Leafs 1 Seeg be. 9.— 98.— Aug. De. credit 1188 11310] Sarpen. Bergbau 1220 1200 Hanſa Schiff: 18878 200 Weamt„ Sukaa 2 Sf e ee I krenkturter nerse JJ ᷑ ̃᷑⁵ͥ N. ̃ ͤ ̃.).... ̃. —*„— 3532* 6 1 2119 208,5 7 137 202.8 icht u. er 5 23.50 22.50 fa⸗Fllm.... 90,28 80,88 TTTTTT eee in % Reichs ank! 93.28 94.25 D Effekten Bank„ t. Atlant.⸗ 5 Commerzban JJ Kali Weſteregeln Bank f. el. Werte 125.0 124.5 77.50 78,25 Mansfelder Akt, 67.— 67 0 775 8178“ O. Hu. u. Wechf. 388 kane].Geld⸗u.s Aut. 799 143,0 Darmſt. u. Nat. 115 200,5 N. Karftadt 3 1200.5 Ban f Brauere. 148, 148.9 Eis erg 214.0 21,0] Markt- u. Kühlh. 1278 12.5 rerminnetterungen Sehlug) Winti fc. 1. 5,60 58,15 D. Ueberſee⸗Bank 125 3 1885 5 1 1940 1740 Deutsche Deonte 75 255 Ne 5 980 Barmer Bankver. 128.0 122.5 Eſſenersteinkohl. 4 e Masch. Hucau.W. 118.9 7 77% 5. Wertb. G.980 8,75 Dresdner Bank 141 28 Sueüp 3 4 80.80 8880 Jahmeyer de.*— 2 5 1410 113 een Maß 8c 9 85 10 75 1 8 775 113,0 K6. eigenen 57.— 1 W e 2—j—— 1 1 e- n 0„ 7** arpen 5 8 „Schaanw. 28.. ee, ee eee 98 92 50 D. Neſchds. Borg. 107 70588 3 788— 8880 Darn ft. u. Ne. 10 20458 Jabs. e de. 92— 9275 Suttau 450 43425 Harmer Banker. 1284 122, Feeſch Elf. u. Et. 94.78 848 5 Schuzg. 14..40 3,35 Irkfr. Hop.⸗ r. 149,0 149.0 Dyckerh.& Wib m 1 ag 4087 102.0 Metadgefenſch. 1170 113.5 De. Aftatiſche Bt. 49. 49.— Farben ind. K. J. 159.0 186.7 Merkur Wollw.. 1400 1300 Bayr. Hop. u. I. 138.0 138. elner.„8. 50 8 460 1420 ordd. Loyd 28 8 Mag 1 155 0. Deutſcherdisconto 184.0 138.5 Feldmühlepapler 152.0 482.2] Mes Sohne.. 50 1 Bahr, Bereinabk. 142.0 142,0 Helebetriebsgef. 1830—.— e 2 92.— 92.— Nürnberg. Berein. en Etſen Kalſersl. 171 0 705 Ane 3 5] Nonteratint.. 49.— 49.— Diſck liederſee Bk. 100.0 100,0 Jelten& Guill. 112,8 107,5 Miag⸗Mühlen 112.1 75 Berl. Handelsgef. 158.5 Fife Bergbau 2410 238,5 „ Möm. G5. 28 10200 1020] Oeſt. Creb.⸗Anft. 27,80 27,80 Emag Frank.. 75.— 78.— aug Elektr. 3 55 8 Dresdner Bank 184.0 138.5 eie s. m e Genet. 67. 3880 Tommes u. Priv. 142 141.2 Fali Aſchersleben 204.0 200.5 35533 954.— 94,— Pfalz. dyp.⸗ Bk. 140.2 1400 Enzinger Unſon 55 5 455 Bemberg... 4% Pbetbedarf...- Meininger dypök. 1420 142,7 Friſter.. 183,7 184.5 Motoren Deutz 8 Darmſt. u Nat. 211 208,7 R. Karſtadt„ 109,0 1078 **„ 78.—.— Eßlinger Masch. Bergmann 69.25 Otavi Minen. 48.— 45.50 Oeſterr. Erebitbk. 28.— 2775 Mühlheim Berg. 99.— 100,0 Deutſche Disconis 184.5 183,0 Kltckner Werte 100,2 ert uus 2 1880 108.—. Ettling. Spinn. ene eg 135. Pobnit Bergbau 88.50 86,75 ee 155. 257,2. 5 5 5 222 Nat. Automobile 13,15 14.28 A, füt Serre 8 8.— 4 15 7 5 7 g bk.—* 0 2 05 8 0 5 Preuß. Kali—.——.— Nba. 55p.-Sk. 188,5 158,5 Faber 4 Se 110,0 109.0*. 915,0 810,0 Ro. Braunkohlen 1455 24.5 Südbeutſch. Dise.. 92 ling 4 8——Niederlauſ. Kohle 140,0 1400 Ag. Lokals.—.— 145.5 Nansfeibet 68.— 888 1% bead Rog 38. 720 275 5 1 Lonffa. 1660—.— Elek.(Rbeag) 1180 65 Frankf. Augem!.—.— Gelen. Bergrok. 128 5 1200 Nordd. Wollfäm. 81.— 70.30 Pt. 3 5. 94.25 5835 Metallband. 1147 118.7 Süddefpeſtwd..20.20 Südd. Boden ⸗C. 139.0 13965 ben 1 182 12 8 33. 32.78 N eee 10.0 108.5 a Saher& Co. 65,.— 65.—„ Pap 103,2 102.6 Mitteldiſch Stahl 2 733385 geg ad. 5g 18. 78 Biene Ganser J 00h dee, e, Deiche Edge 90 75 be 28 Nüigerawerke. 50,25 50— Industrie- Alttien e 1 0 Sberſgl. Loft 1085 2020 Faule 10. bedarf. 00 e Rp. m. Don.——— Württ. Notenbk. 145.0 145,0 Felt. Gulueaume 110.2—.— Dt. Gold u. Slüber 144,0 143.0 Aceumulatoren„145.0 147,0 7 Orenſt.& Roppel 89— 8750 1 55 doyd. 105,7 106.1 Sberſchl. Korew. 104.0 1016 e Neantharter Jas 5200 100 d. Linen n. Seoneng SSt: 270 2425 Ablerserte... 7 Gel belegt, unn. 149 14, Ottwerte. 2880 2860 5: 883 56, Deen d 8 9 r 425 1 Lad, Nam. Gd. 97— 81— Allianz.. 2000 200.0 Fei ok.& Wit. 25.——.— Licht u. Kraft. 148,0 142.0 Süüdb. Zucker 1804—.— Alerauderwer 24 247. Hocdhardt Gebr. 1489 1480 Aug Elertr⸗Vef. 150 447,5 Oſtwerke. 2308 238.0 Feßfätzer..9 99.— 80.— Kauz lll. Perf.—.——.— Eleter Lieferung. 1870 Svenzte Tändſt, 303,0 3010 Nifeld Delian 1380 44850 8 Tb. 38.80 80.9 Phönir Bergbau 88,15 83,50 Bayr. Motoren. 810 81,35 Phönig Bergbau 8825 875 0 Rg. Hyp. 1. 25 9910 89.— Mann. Verſ.⸗G. 88.— 59.— Goldſchmidt Th. 56.— 55.50 J. G. Jarben, 158.9 158, Alg. Elektr.-G. 50.1 148.0 Guano-Werke 8050——.— Hermann Pöge 17.85 17,5 J. B. Bemberg. 95,75 99.— Polypdonwerke, 228.8 7190 Gritzner M. Durl. 34.50 34.50 775& Guill. 110,5 107,5 Ver. Glanzſtoff—. Alſen Portl.⸗Z. 151,0 151,2] Greppiner Werke 0—Rathgeber Wagg. 86.15 89,.— ergmannkleklr 179,0 175,0 kh. Braunk. u. Bt. 2170 214,5 0„K..8 99,— 99.— ee ee Grün& Bilfinger 174,0 175,0 8 9— 5 5 225 2 0 e 17 136.5—— N 2 2— 8 R an e 280 115 aan 0 155 5 85. Se. 115 117 N n e e ee 022.— Had a Nen. 2450 24.50 Goldschmidt.: 56,— 50.— Senſteff wal 1865 1550 mae 175 15 Grün 2g 1740 1720 Rbeln. Chemo 12 f. Lomo. biſeane 810 40,8.- ef Clelte. 1560 1880 5 f e Adee d. 1097 105 Danfwerk Juſſen 280 33 50 Alge 5k fiaſch. 84. 28.15 Gruſchwig Lettl.8 64. 12 Selen 25 Seins 3 320 Fe 01 60 5 tor oh 5 n. elſte 38 mler⸗BHenz swerke 60,12 60,35 10 e 910 98 75 9955 5 S e 33 8 Berliner N e 905 8 e 1775 51 555 8 e 1 er 04 Lale 8 0 91— 77 e 3715 362.0 108 5 8 1— 88.— wert. 9 a rnderg 5„ alle inſtah ut rböl. 5 146,0 146.5 % denen 8825 884 Montan- Aktien wenn, leid 91.— 89.75 Festverzinsllehe Werte] 5% Rogtenrenth 803.— Saber. Cella.50 980 Hamer Spaun 1200 270 Rieber ntan 2. Ae wk. 80 107 e 2430 2095 6½% Pr..1 6 g 20 2290 laverkohl. Jb. 95,— 94,50 Bayr. Spiegelglas 55,50 55,— Hann. M. Egeſt. 82,75 82.15] Roſitzer Zucker Dynamit U. Nobel 81.——.— 5& Es, 165,0 1610 8.B. Lia 88 02 86 40 Eſchweil. Bergw 1275 olzverto e 15 80.50 7785 8% Landſch. Rog.—.—.— J. B. Bemberg 97.75 92.50 Hbg,.⸗Wien Gum..— 65,25 Rückforth. Jerd 71 Elektrizitäts⸗Lief 139,5 136,5 Schulth ⸗„Pagenh. 291.0 288.0 ann Aktien Aulſenk ers. 10 lan 91.— 91.— 9% Reichsan 80 830%, Mexikaner 19,90 16,80 Bergmann Elekt 174 174, Harkort St Br.. b e Rülgerswerke El. Licht u. Nr s 146,0 141,0 Siemens K Halske 218,0 2116 J 18e B95. St. A. 2350 2410 Jnag Erlangen. Diſch. Abloſgſch,! 58.80 88.30 4% Det 4 120 5 8 a 9 0 211, Aug. D. Creditb. 113,0 112.2 Junghans St. A. 38.35 38.50 ohne Ablölgrecht.—.75 70% 1 5 25 Berlin Gubener 15 211.0] Harpener Bergb. 121.0—.— Sachſenwer! Eſſener temtog!—.——.— Svenska 303,0 305.0 1 abiſche Bant 147.0 147.0 Kalt Aſchersleben 201.5 200.0 e„ Goldrente 2— 2 0 Berl. Rarls. Ind. 1— 55.75 Hedwigshütte. 88.— 96.— Sach. Gußſtabl J. Farden 158,6 156.2 Leonhard Tig e. 7 Kali Salzbetfurth 384, 881.0 Kamm. Kalſersl. 101.0 101.0 45 5 Kronen 2, 25 Berliner Maſchb.— 81,15. Imm. 69,50 69,50 etfurth Feld mühle—²⁰ 158.7 Ber. Stah werke 88. 87.— * armer Hankver. 128.0 128.0 Kalt Weſteregeln 205,0 202.0 Karſtadt Rud... 1089 de ad. Koglen 8 4ů505 conv Rente.—.— Braunk. u- Brikett 1470 0 ilnert Masch.—— 84.— Sarortt 10 ße ten& Gun„ Weſteregel Akan 208,0 204,0 J bayr. pp.! 1370 187 Klbcner 15.. Klein, Sch.& Beck. 126.0 137.0 8% Grkr. Mh. f. 17.— 4%%„ Sils.-K. 9,80.95 Br.⸗Beſigh. Oelf 59,15 Hindrich Suff. 26 Gelſenk Wergwe 120.2 1230 ellſtoff Waldhof 13/5 154.8 dom. 1310 145 Menne Röbe— 2480 Nerf. Felde. 1880. d, Heß. Kalfan, 85 6888%% Ver. N.., Steer Balten 1540 13800 Ses fer. 1252 468. Gesfüte⸗ 1435 1400] Siavia Minen. 48,80 45.80 24 G. Seite. Nr. 287 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) e Mittwoch, den 25. Juni 1930 Die Wahrheit kam ans Licht Ein berühmter holländiſcher Kriminalfall Ein Kriminalbeamter macht Karriere — De Jong, das Detektivgenie— Erpreßte Meineibde führen zu zwei Juſtizmorden— Viereinhalb Jahre unſchuldig im Zuchthaus— Ein Journaliſt als Befreier Schwerer Druck laſtete ſeit Monaten auf den Ge⸗ mütern der Holländer. Unerhörtes war geſchehen; der feſte Glaube der Holländer an Recht und Gerech⸗ tigkeit, an Gerichte und Richter war bedenklich ins Wanken geraten. Aus den Gerichtsakten ergibt ſich folgender Tat⸗ beſtand: In der Nacht vom 3. zum 4. Auguſt 1923 wurde in er Nähe des kleinen ſüdholländiſchen Städtchens Gießen⸗Nieuwekerke der Bahnwächter Ja⸗ cob de Jong, ungefähr 400 Meter vom Wächter⸗ haus, dicht neben den Schienen ermordet auf⸗ gefunden. Er hielt einen ſchweren, aus einem ein⸗ zigen Stück Eiſen geſchmiedeten Hammer im Arm. Die Schädeldecke des Ermordeten war durch zahl⸗ reiche Hiebe vollſtändig zertrümmert. Der Mörder hatte den Taſchen ſeines Opfers, außer einem völlig wertloſen Taſchenmeſſer, auch deſſen geſamte Bar⸗ ſchaft— fünf Gulden— entnommen und war dann ſpurlos verſchwunden. Der erſte Verdacht der Täterſchaft fiel auf Box⸗ meer, einen Landſtreicher. Mynſter, ein Straßen⸗ händler aus Gießen⸗Nieuwekerke, lenkte die Aufmerk⸗ ſamkeit er Polizei auf ihn. Es hatte den Anſchein, als ſei der Polizei tatſächlich ein guter Fang geglückt. Man fand in ſeinem Beſitz neben einigen Cent⸗ ſtücken einen 5 Guldenſchein, außerdem ein Taſchen⸗ meſſer, das große Aehnlichkeit mit dem des Ermor⸗ deten hatte. Beinahe noch ſchwerwiegender war, daß Boxmeers Kleider friſche Farbflecke aufwieſen, und zwar von derſelben Farbe, mit der— einen Tag vor dem Mord— das Gartengitter des Bahnwächter⸗ häuschens friſch geſtrichen war. Trotz all dieſer und noch anderer belaſtender Momente wurde Boxmeer ſofort nach ſeiner Vernehmung durch die Polizei wieder auf freien Fuß geſetzt, denn es war ihm gelungen, ſein Alibi einwandfrei nachzuweiſen. Nun wurde Mynſter zur Polizei zitiert und neuer⸗ lich vernommen. Der erſte Fehlſchlag ſchreckte ihn nicht. Er behauptete, in dem eiſernen Hammer mit untrüglicher Sicherheit das Eigentum einer Familie Kroon, die in Schiedrecht anſäſſig war, zu er⸗ kennen, bei der in der Mordnacht ein großes Feſt ſtattgefunden hatte. Das war ſtark übertrieben. Tatſache war, daß Kroons an jenem Abend eine kleine Geſellſchaft hatten. Den Fabrikanten Klunder, den Oberwerk⸗ aufſeher Teuniſſen und Vermeer, einen alten Freund der Familie. Klunder und Teuniſſen wurden verhaftet und in Unterſuchungshaft geſetzt Da ſich aber kein ernſthafter Verdacht gegen ſie ergab, wur⸗ den ſie bald wieder aus der Haft entlaſſen. Mehr als ein Jahr war ſeit dem Mord ver⸗ gangen, der Fall, immer noch ungeklärt, vom Mör⸗ der keine Spur. Da griff die Direktion der Staat⸗ lichen Polizei im Haag ein und entſandte einen ihrer Kriminalbeamten de Jong nach, Gießen⸗ Nieuwekerke, der den Mörder ermitteln und ſtellen ſollte. Seine erſte Amtshandlung war die neuerliche Verhaftung Klunders und Teuniſſen; nachdem be⸗ gann er nach Spuren und Gründen dafür zu ſuchen. Die beiden Verhafteten beſtritten mit verzweifelter Energie jede Schuld, er kümmerte ſich nicht darum. „Es entſpricht den Tatſachen“, ſagten ſie, daß wir an jenem Abend bei Kroons waren. Was hat das aber mit dem Hammer und dem Mord zu tun!“ Und Teuniſſen fügte dann noch hinzu, daß er um 11 Uhr habe nach Hauſe, nach Dordrecht gehen wol⸗ len; Frau Kroon aber habe ihn eingeladen, bei ihnen zu übernachten. Nun habe er aber 500 Gul⸗ den bei ſich gehabt, die er nicht über Nacht bei ſich behalten wollte. Er ſei darum mit Klunder nach deſſen nur wenige Minuten entfernter Wohnung gegangen und habe ſein Geld dort verwahrt; danach ſeten ſte beide zu Kroons zurückgegangen. Das ganze habe knapp 15 Minuten gedauert. Gießen⸗Nieuwekerke liegt von Schiedrecht 11 Kilometer entfernt. Klunder und Teuniſſen hätten alſo in 15 Minuten dreiundzwanzig Kilometer zurücklegen und außerdem auch noch den Mord be⸗ gehen müſſen. De Jong nahm dieſe einfache Feſt⸗ ſtellung garnicht zur Kenntnis. Es half nichts, daß ſowohl das Ehepaar Kroon wie auch Vermeer die Ausſagen der Verhafteten beſtätigten. De Jongs Antwort darauf war, daß er alle drei Zeugen ein⸗ ſperrte. 5 Nach vierzig Tagen ſtrengſter Unterſuchungs⸗ haft ſagte das Ehepaar Kroon dann ganz anders aus; jetzt betrug die Abweſenheit der beiden Beſchuldigten von ihrem Hauſe 2 Stunden. Nur Vermeer blieb bei ſeiner erſten Ausſage. Aber weitere 30 Tage ver⸗ ſchärfter Haft brachten auch ihn zur Vernunft und er bekannte, daß Klunder und Teuniſſen„längere Zett“ vom Hauſe der Krvons abweſend geweſen waren. Bei der Verhandlung in Dordrecht wurden Klun⸗ der und Teuniſſen zu 15 Jahren Zuchthaus verur⸗ teilt, wobei die abgeänderten Ausſagen der Kronzeu⸗ gen beſonders ſchwer ins Gewicht fielen. Die Be⸗ rufung der Verurteilten wurde vom Gerichtshof im Haag verworfen; das Urteil war rechtskäftig. Vier Jahre waren vergangen, als Geudeker, ein junger Amſterdamer Journaliſt, in ſeinem Blatt einen aufſehenerregenden Artikel veröffentlichte. Er hatte Südholland bereiſt und in Schiedrecht mit dem Ehepaar Kroon geſprochen. Und die Krvons geſtan⸗ den ihm— vier Jahre nach der Verhandlung—, ſie hätten falſche Zeugenſchaft abgelegt, einen Meineid geleiſtet und ebenſo Vermeer. De Jong habe ſie durch Erpreſſung zu dieſer falſchen Aus⸗ ſage gezwungen. Außerdem erklärten ſie noch gan⸗ ches andere, was de Jong, den Vorſitzenden des Dordrechter Gerichts Valkenburg und den Staatsan⸗ walt Kronenburg in nicht gerade hellem Licht er⸗ ſcheinen ließ. Es wurde beſchloſſen, das Wiederaufnahmeverfah⸗ ren dem in der Angelegenheit unbefangenen Amſter⸗ damer Gerichtshof zuzuweiſen. Das war eine Ver⸗ beugung vor der Majeſtät des Volkes, das unbedingte Gerechtigkeit förderte. Am Tage der Verhandlung in Amſterdam war der große Geichtsſaal bis ins letzte Eckchen voll von Menſchen. Vor dem Gerichts⸗ gebäude drängte ſich eine Menge von 50 000 Men⸗ ſchen, alle, im Saal und auf der Straße, waren be⸗ reit, die Unſchuld Klunders und Teuniſſens zu be⸗ mütig. Er will beweiſen, daß ſein Vorgehen richtig war. Da ſchleudert der Vorſitzende ihm die Lurcht⸗ bare Anklage ins Geſicht:„Sie der andere des Mor⸗ des beſchuldigte, haben Menſchen zum Meineid gezwungen, um Klunder und Teuniſſen unter allen Umſtänden als Mörder hinzuſtellen?“ Zei jedem neuen zögernden Geſtändnis de Jongs, das nun folgt, läuft ein höhniſches Gelächter die Reihen der Zuhörer entlang. Mit der ſtarren Haltung de Jongs iſt es vorbei; er verliert ſeine Sicherheit, ſtottert, verwickelt ſich in Widerſprüche. Es liegt— allen klar— zutage; de Jong wollte befördert werden, ſelbſt um den Preis von Menſchenleben. Die erſte Wahlmaſchine Der Konſtrukteur Reinhard Schurz mit ſeiner Wahlmaſchine Der Konſtrukteur Reinhard Schurz hat einen Apparat erfunden, der die Abgabe von an⸗ ekreuzten Stimmzetteln überflüſſig machen ſoll. U 5 0 1 Der Wähler hat lediglich auf den Knopf der ge⸗ einem Knopf des Apparates entſpricht. Jede Partei erhält eine Nummer, die wünſchten Partei zu drücken, worauf ſeine Stimme automatiſch regiſtriert wird. Beſonders die Feſtſtellung des Wahlergebniſſes iſt damit ſehr vereinfacht ſchwören. Dieſe werden von zwei Juſtizbeamten mit aufgepflanztem Seitengewehr in den Saal ge⸗ führt. Viereinhalb Jahre der Haft haben ihr Haar gebleicht. Sie beraten ſich kurz mit ihrem Verteidi⸗ ger. Der Vorſitzende des Gerichts ſagt zu Klunder: „Sie behaupten alſo, daß Sie beide unſchuldig ſind und ungerechterweiſe eingeſperrt waren?“ „Wir ſtehen dieſem Mord genau ſo fern wie der Herr Vorſitzende.“ „ Dieſes ganze Urteil war das Werk von Irrſin⸗ nigen“, fällt ihm Teuniſſen ins Wort. Als erſter Zeuge wurde Staatsanwalt Kronen⸗ burg, der in dieſer Sache gleichzeitig Unter⸗ ſuchungsrichter war, vernommen. Er bekundet, daß de Jong die von ihm angeſtellten Verhöre mit verbotenen Mitteln geführt habe. Auf die Frage des Vorſitzenden Jolles, warum er de Jong geſtattet habe, das Ehepaar Kroon zu verneh⸗ men, wozu er als Detektiv gar kein Recht hatte, ant⸗ wortet der Zeuge,„dies ſei im Intereſſe der Sache geſchehen“. Da weht der erſte Sturm der Ent⸗ rüſtung durch den Gerichtsſaal, da wird das Volks⸗ urteil langſam laut. Der Zeuge Kronenburg kann abtreten; Klunder aber ruft ihm nach: „Sie kannten den ganzen Sachverhalt, Sie wuß⸗ ten, wie die Ausſagen gegen uns zuſtande gekom⸗ men waren und haben es trotzdem gewagt, lebens⸗ längliches Zuchthaus gegen uns zu beantragen!“ „Der nächſte Zeuge: de Jong!“ Totenſtille; dann geht ein Murren durch den Saal, ein Ziſchen. de Jong beginnt zu ſprechen. Seine Art iſt hoch⸗ Das Senſationellſte war die Vernehmung des Ehepaares Kroon. Die alte Frau ſagte:„Ich danke meinem Schöpfer, daß endlich der Tag gekommen iſt, an dem ich die Wahrheit ſagen darf und nicht fürchten muß, daß ich deshalb eingeſperrt werde. De Jong hat uns gequält, eingeſchüchtert, uns tagelang bedroht, bis wir ſchließlich das bekannt haben, was er uns diktierte!“ f 80 8 Der Vorſitzende erhebt ſich zur Urteilsverkün⸗ dung:„Klunder und Teuniſſen ſind augenblicklich auf freien Fuß zu ſetzen!“ Tobender Jubel füllt den Saal. Die beiden Juſtiz⸗ ſoldaten ſalutieren und verlaſſen den Saal. Klunder und Teuniſſen ſind frei. Dem Jubel im Saal ant⸗ wortet der Jubel der Fünfzigtauſend auf der Straße. Von einer Zigarre getötet Der finniſche Soldat Ville Kärkkainen war vor kurzem in einem Hoſpital im Städtchen Norra Savolax untergebracht, weil er an Halsentzündung litt. Seine Geſundheit war bald hergeſtellt und er bekam die Meldung, daß ſein Regiment auf ihn warte, was dem Soldaten, der ſich inzwiſchen in der Freiheit ſehr wohlfühlte, nicht gerade angenehm war. So entſchloß ſich der abtrünnige Soldat, eine Zigarre herunterzuſchlucken, ein bewähr⸗ tes Mittel, das gerade in Finnland jeder, der ſich vom Militärdienſt auf eine Zeit befreien will, kennt. Sofort bekam der Soldat erhöhte Temperatur und wurde von einer ſtarken Nikotinvergiftung ergriffen. Einige Tage ſpäter erlag Kärkkainen dem Leiden, das er ſich durch die Zigarre zugezogen hatte. Frankreich baut A⸗Voote für Polen N Stapellauf des erſten polniſchen Unterſeebootes in Caen(Frankreich) Polen ſteht im Begriff, ſeine Kriegsflotte auszubauen. So wurden in Frankreich mehrere -Boote in Auftrag gegeben, von denen das erſte vom Stapel lief und auf den Namen„Zbik“ getauft wurde. — * Der Konzertgeiger als„blinder“ Straßenkünſtler Der amerikaniſche Geiger Jacques Gordon, ein namhafter Künſtler und Konzertmeiſter des Symphonie⸗Orcheſters in Chikago, hat einen intereſ⸗ ſanten Verſuch angeſtellt. Er iſt immer der Meinung geweſen, daß das Publikum gute Muſik nicht von ſchlechter zu unterſcheiden vermag, und ebenſo wenig einen vortrefflichen Künſtler von einem Stümper. Um dieſe ſeine Anſicht einmal praktiſch auf die Probe zu ſtellen, verkleidete er ſich als blinden Straßengeiger und ſtellte ſich mit ſeinem Inſtrument in Chikago an einer Straßenecke auf, an der viele Fußgänger vorüber kamen. Er ſpielte eine Reihe von Stücken, mit denen er in ſeinen Konzerten wahre Begeiſterungsſtürme hervorgerufen hat. Hier an der Straßenecke fanden die meiſterhaft geſpielten Melodien nur ein ſchwaches Echo. Im Laufe einer Stunde nahm der„blinde“ Geiger etwa 5% Dollars ein. Den größten Teil dieſes Betrages verdankte er eher dem Mitleid mit ſeiner„Blindheit“ als dem Gefallen an ſeinem Spiel. Er ſcheint alſp mit ſeiner Auffaſſung nicht ſo ganz unrecht zu haben. Ein amerikanischer Multimillionär reit Der Multimillionär Mr. Key iſt ein exzentriſcher Mann und bereitet ſeiner Umgebung allerlei Ueber- raſchungen. Eine Zeitlang gaſtierte er in Albanien, wo er die Behörden ſo ſehr beläſtigte, daß er endlich aus dem Lande ausgewieſen wurde. Er beſchloß nach Amerika zurückzukehren und begann ſeine Rück, reiſe in Raguſa, wo er einen großen Dampfer be⸗ ſtieg. Er reiſte aber nicht wie ein gewöhnlicher Mil⸗ lionär in einer Luxuskabine. Nein— er belegte alle Luxuskabinen des Dampfers und ſchloß ſie alle ab. Dann lud er die Schiffsmatroſen ein, ſeine Gäſte während der Reiſe zu ſein. Wein, Früchte, Kognak, Zigaretten, Gebäck wurden allen Matroſen zur Verfügung geſtellt. Abends wurde auf dem Oberdeck ein Feſt mit Muſik und Tanz veran⸗ ſtaltet. Keiner der Paſſagiere durfte teilnehmen. Nur die Matroſen waren willkommen. In Spalate beſtieg Mr. Key den Schnellzug nach Laibach. Er belegte zwei Schlafwagen und viele andere Fahrgäſte waren dadurch gezwungen, zurück⸗ zubleiben und auf den nächſten Zug zu warten. Die ganzen Vorräte des Speiſewagens wurden ſofort nach Betreten des Zuges von Mr. Key gekauft. Er ließ das Eſſen unter den Fahrgäſten der dritten Klaſſe gratis verteilen, für die Paſſagiere erſter und zweiter Klaſſe war aber kein Eſſen im Speiſewagen zu haben. 8 Millionär für einen Tag Ein junger Mann in der kleinen engliſchen Stadt Barnſtaple erlebte jüngſt einen ſenſationellen Fall. Er ſaß des Morgens beim Frühſtückstee und las ſeine Morgenzeitung. Plötzlich fiel ſein Blick auf die Gewinnliſte der Derby⸗Lotterie in Kalkutta. Dort ſtand ſchwarz auf weiß, daß auf ſeine Nummer der höchſte Gewinn von 90 000 engliſcher Pfunds kam. Der funge Mann wurde ſofort zum Mittel⸗ punkt des Staatsintereſſes. Um ſein Millihnärdaſein würdig einzuleiten, beſtellte er 10 elegante Anzüge bei dem Schneider des Prinzen von Wales Er ver⸗ ließ ſein möbliertes Zimmer und bezog ein Appar⸗ tement im teuerſten Hotel. Nach einem luxuriöſen Mittageſſen, zu dem er alle ſeine Freunde einlud, beſtellte er ſich ein elegantes Automobil. Abends wurde vom jungen Millionär ein Bankett für die Spitzen der ſtädtiſchen Geſellſchaft veranſtal⸗ tet. Zwei Kapellen ſpielten, Sekt floß in Strömen, die ganze Stadt war illuminiert. Am nächſten Tag kam die bittere Enttäuſchung die Mitteilung aus Kalkutta, daß in der Gewinnliſte Druckfehler vorhanden wären. Und zwar fiel der höchſte Gewinn einer alten Hindufrau in Kalkutta zu. Der junge Mann ſtand nun mit enormem Schulden und ohne einen Pfennig Geld in der Taſche da. f Ausländiſche Aerzte in China beöroht Nach einem alten chineſiſchen Geſetz ſind Aerzte in China für den Tod ihrer Patienten verantwort⸗ lich. Bis jetzt genoſſen ausländiſche Aerzte den Schutz der„Exterritorialität“. Dieſe Privilegien ſollen ihnen aber genommen werden und deutſche und ruſſiſche Aerzte find dadurch öfters in ſchwierige Si⸗ tuationen geraten.. Im vorigen Sommer wurbde eine ruſſiſche Aerz⸗ tin in Charbin zu einem Jahre Gefängnis verurteilt. Ein Knabe wurde zu ihr gebracht, dem ein Fremdkörper in der Kehle ſaß. Sie verſuchte ihn mit einem Inſtrument zu entfernen, der Knabe ſchluckte, das Inſtrument zerbrach in der Kehle und der Knabe ſtarb. Die Hauptſchwierigkeit für die mo⸗ derne Medizin beſteht darin, daß ſie für China etwas ganz Neues bringt. Nicht nur ausländiſche Aerzte, ſondern auch chineſiſche Aerzte und Zahnärzte, die im Auslande ſtudiert haben, werden auf das erbittertſte von den alten, chineſiſchen Kräuterärzten be⸗ kämpft, deren wirtſchaftliche Exiſtenz durch den Forl⸗ ſchritt bedroht iſt. a Das Gefundheitsamt in Nanking gab öffentlich bekannt, daß nur Aerzte mit Univerſitätsexamen zur Ausübung der Praxis zugelaſſen werden. Die Kräu⸗ terdoktoren erhoben darauf einen großen Lärm ge⸗ gen die weſtlichen Aerzte und beſchuldigten ſie, ein Monopol ſchaffen zu wollen. Da mit den medizi⸗ niſchen Kräutern in China ein ſchwunghafter Handel getrieben wird, wandten ſie ſich an die Chineſiſche Handelskammer. Die Kräuteranhänger füllten die nationaliſtiſchen Zeitungen mit ihrer Propaganda, Sie behaupten, daß ausländiſche Aerzte in China ſo großes Ausſehen beſäßen, daß die einheimiſchen Aerzte völlig überſehen würden. Die Aerzte der neuen Schule erwidern, daß zu ihnen ſehr oft Pa⸗ tienten kämen, die durch die primitiven Kuren der alten Richtung verſchlimmert worden ſind. Stirbt dann ein ſolcher Kranker, iſt nur der ausländiſche Arzt verantwortlich. 5 Gegen Gicht, Rheuma, Stein- und skoffwechſelleiden!— Ermäßigte Pauſchalk.: Die erſten 3 Wochen(Mindeſtd.) Pauſchalpr. Mk. 199,50, 4. Woche mk. 59,50. Bewilligung von Kredilkuren auf Antrag. Im Kurhaus: Wochenpauſchalpreis Mk. 84.—; im Badehof: Wochenpauſchale Mk. 105.— Auskunft auch über Hauskuren durch die Bade verwaltung. Hauptniederlage für Bonſfazins brunnen; Peter Rixlus G. m. b.., Mannheim, Verbindungskanal l. Ufer 6. Tel. 26796. Fun. Wilh. Muller jun., Mannheim, U 4, 25. Tel. 21686 u. 21612. S178 — u. Seite. Nr. 287 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) leschirr blitzsauber Strahlt. wenn Pfannen, Töpfe und Tiegel in appetitlicher Reinheit glänzen dann weiß man: hier wird mit Liebe geschaffen, hier schaltet die Hand einer tüchtigen Hausfrau, hier schmeckt das Essen Und so einfach ist es: O der un vergleichliche Küchenhelfer übernimmt es, alle Geister der Unsauber- keit zu verjagen. Im Handumdrehen, in deer halben Zeit wie sonst, ist das Ge- schirr blitzsauber, geruchlos, und alles blitzt wie neu! Ein Ehlöffel O auf einen Eimer heißes Wasser, eine Ausgabe von weniger als 2 Pfg. verschafft Ihnen das. Deshalb ge- hört O in jede Küche! das Madchen für allés! * 5 8 9 9 2 engere Nenag der E Ned. Mittwoch, den. Juni 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Stait Marten Mittwoch früh 6 Uhr verschied nach langem, schwerem Leiden, im Neuen Städt. Krankenhaus mein lieber Mann, unser Vater und Großvater Herr Joseph Sdhmid Kolonlehwarenhandlung Auf dem Wege zum Geschäft von einem Auto überfahren, ist gestern abend Herr Alois Brehm im Krankenhaus gestorben Wir verlieren in Herrn Brehm einen zuverlässigen und treuen Mitarbeiter, der während beinahe im Alter von 71 Jahren 20 Jahren bei uns tätig war. a 2 Bez : f Mannheim Rheinau, den 24. Juni 1930 8 Wir werden dem 80 tragisch ums Leben ge⸗ Stengelhofstraße 3 mon kommenen ein ehrendes Andenken bewahren aner dure 2 2 1 2 10 N Mannheim, den 25. juni 1930 Margareie Schmid WWe. geb. Massoſh 115 Die Ceschältsleitung der Firma Familie Joseph Schmid Ir. 5 Albert Merilkoler G. m. b. H. Die Beerdigung findet am Freitag, 27. Juni, nachm. 5 Uhr, von der Leichenhalle Rheinau aus statt Ma 8832 Auf. EXkra- Ilichen Damen- Strandsöckehen, kräftige Flor- 95 i Gulet unt dds bse Billige Kurzwaren FFFCTCTCCCCCTCCCCCTCCCCTTCTVTVTVTVTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTTTT Oestern abend 8¾ Uhr verschied sanft nach schwerem Leiden, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, mein lieber Mann, unser treubesorgter Vater, Großvater, Schwiegervater und Onkel Oberbahnassisſeni a. D. Bernhard Wirtz An den Folgen eines schweren Unglücksfalles verschied plötzlich und unerwartet unser lieber Kollege, Herr Alois Brehm Wir verlieren in ihm einen treuen und liebenswer⸗ ten Menschen, der sich durch sein aufrechtes und im Alter von 76 Jahren e eee ee e f lautere: Wesen unserer aller Beliebtheit erfreute Die trauermden Hinterbliebenen 8 4 10. Fefben... pe 15 Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten Mannheim, B 7, 6—— n N 5 8 5 8 1a Mannheim, den 25. Juni 1930 Die Beerdigung findet am Freitag, den 27. Juni Einkaufsnetz Armblätter f Kunstselde welb und rose nachmittags 2¾ Uhr von der Frledhofkapelle aus statt 1 5 N 4 f„*„Stkbcke 3„%„ 3 5 Die Angestellten der Firma 5 5 1 Albert Merikoler G. m. b. H.. 15 er 0 ae 28 „„„ 3 Netet-Stück 8„„„„Stück 0 Druckſachen du eee Ae 1 5 Neue Mannhelmer Zeltung Auß 5 aller Art, lisfert prompt u. billiast R f,.6 G. m. b. H. R,-8 abge —— aus! 4 f nnn ²ꝛ m ꝛ•⁰ ⸗. W N 5 8 inne 105 10 L niche Bekanntmachungen 5 braucht r 8 F N der r Suchen d N bekannt gute Quelität in allen In dem Konkursverfahren über das Ver⸗ her überall Perſonen und Familien jeden Standes Jchreib-Masehinen 8 b. mögen der Firma Butz& Leitz, Maſchinen⸗ und wei für leichte Beſchäftigung von der Wohnung 15 in allen Teilen Holzarten. 9 Gegen- tels 8802. eh 105 i e 15 Kauf⸗ den uſw., auch für Nebenerwerb ohne Kapital, nach ündl. 1111 a f mann Friedrich Fiſcher hier als Konkursver⸗ unſeren Arbeitsunterlagen. 2218 a eee Desonders Dillige Gelegenheiten 1 5 ier Sobre e h Job 4 j f billigſt abzugeb 3 1 er, Thoräckerſtr. 5, iſt jetzt Konkursverwalter. n Wochenverdienst bis 150 Mark. e Schlafzimmern undi küchen Mannheim, den 20. Jun 1030.. 5 een Ae e 5 Lampert, ö 5 a Amtsgericht B. G. 10. Re 11 Friebr. off,. 267. e eee b f. ————— 3183 5 Aufgebot a Etat 0 00 5 Die Autozentrale Mannheim E. B. in Piteh- 15 Rudolf Landes Mannbeim hat das Klufgebot folgender Ur⸗ aufg Grundsolide Existenz! 195 Hicpenehrieng 5 a 1 5 ane ee über 206280 dure 50 8 gebraucht, aut erhalt. Mk. zugunſten des Werkmeiſters Otto Haase f Größt. Verk.⸗Schlager, Erfind. erſt. Ranges, f. R. 180.— zu verk. nur d 5 4 Mannheim nur 5 4 in Mannheim, ausgeſtellt über die im Grund⸗ der D. R..a. Waſchautomat, mwäſcht ſelbſttätig jed.“ Kölmel, Waldhofſtr. 1 5 buch von Mannheim Band 467, Heft 15, Abt. g, dach! Duant. Wäſche in all. vorhaud. Waſchkeſſeln v. Nr. 176. 2284 5 r. 8 auf dem Haußgrundſtück Igb. Nr. 5038 J, run 40200 Lit. Inh., ohne el. Strom Größte Scho⸗. 7 5 5 t 0 g 2 der Gemarkung Mannheim, Gabelsbergerſtr. 9, a nung d. Wäſche. Seriengroßfabrikat. Berkaufs⸗ Juterbaltener 92197 Eigentum der Antragſtellerin, eingetragene Tril reis nur 2850„, Lagerh. bed. ca. 800„ bar. Kinderwagen. 0 bypothek. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗ 2 Intereſſ.⸗Angebote unt. H. P. 680 an die ſow. Kinderſtuhl bill. ö 5 gefordert, ſpäteſtens in dem auf Donnerstag, Aunvucen Expedition D. Schürmann, zu erkaufen 8 8 et SeSs ue. den 4. Dezember 1930, vormittags 9 Uhr, vor in d Düſſeldorf. 8826 Gehrig. Hafenſtr. 52.. i dee Ant witer Bun er 0 1 5 85 aan nee Gericht, 2. Stock, Zimmer zu 8 8 aue dene N*—* 1 Ar.„anberaumten Aufgebotstermin ſeine I Seryſer fräulein 1 Verkäufe 8 5 N.6 5 115 N Heidlelher Se ee Dauermieter Suc 1 8 fen wi i ade ten 5 15 8 3 K. 1 0 g 5 5 7 andernfalls wir e Urkunde für kraftlos er⸗ ra N 183 eee, 9 ee.- J felle äume od. besofl.-r. MWehnung lere werden. Vg04 Gelegenheitskauf! 0 gena Motorrad NSu., Mdrema⸗ Flanz- Das von uns im Zuſammenhang mit einer 2 helle ineinandergeh. im Zentrum zu mieten. Angebote mit Preis Mannheim, den 20. Juni 1930. 142 Perfekte zuverläſſige Boſcbor ssc Maschine größeren Wohnhausgruppe, als Erſatz für ee unt. Z W 81 an die Geſchäftsſtelle. 42263 Amtsgericht B. G. 9. lich oſchhorn, Fußſchütz. die zum Abbruch gekommene, fjahrzehnte⸗ eee 3 7 N f Hochin Antigen prelg 5 55 ee. lang beſtandene Wirtſchaft„zum Roſen⸗ l R 3 Nr. 8. i Autom arkt„ Aut. Ferüffantlehungon lor Fladt Maunbeln 5 welche auch etwas. 700.— zu verkauf. Angeb. m. Prelsang. garten“ völlig neu bergerichtete n—22¹⁰3 8 eee Grasverſteigernng 755 der Reißinſel 2 Hausarb. übernimmt Ebenda ein großer unter A 4 85 an die 5 8 ö ce a 8 9 am Freitag, den 7. Junf dss. Js. 9 Uhr gegen ſche e e eee e lestanrant un Kosengarten Schande fem Kleinauto EV 5 1 25 Werkzeug bill abzug. 5; f[mit Penſion findet 5 1 i a . Trenpandek en, d. N in Heidelberg ant. Frl. bei alleinſt.„ eee Funk ag. 10 beſſe „ wigsbaſen am Rhein gen üht Fräul. Adreſſe in der lten, neuwertig, für Lieferzwecke geeignet, z„ Abt. Garten verwaltung. müt 5 12 0 ie 5 ist 30 fort 2 U Verpae bf. Geſchäftsſtelle. 42250 kaufen geſucht. Eilangebote unter 2 N 77 an Deu Al Aachen VVV N die Geſchäftsſteue bieſes Blattes. 2209 einma Telephon Nr. 629 37. L Das Lokal iſt tadellos, gediegen aus⸗ Großes ſepar. Zimmer tät für kleinen 3 8 0—2⁴5 aer geſtattet und zählt ea. 1 Es ren Lag n Perzolewagen 5 5 rank der 1. Juli geſucht. Wir verkaufen: m. Speicher, Toreinf., befindet ſich in einer ſehr volksreichen u vermieten. 8 e e 8 bei n to olle, 1 Indian 750 cem ſowle Unterſtellraum. Gegend ohne Konkurrenz und bletet tüch⸗ 1 5 zum verkaul angemeldet bel Sosa Und Kup rKußogr liert %%%% ͤ VVV renn isfen Wa ))))!!! 5—— 5 bu e 500 cem zu vermieten. 2804 ſen rhalten* 5 4 8 55 FV 548 Monatsmädchen 1 e 10 1 1 5 955 Wia Anfrage unter L M 172 an die Geſchäfts⸗ Mietgesuche Auto Renault, V„ Auß dire für und noch„ ile bieten Stetten. 8830 22 in autem fahrbereit. In g 3 4 Tag geſucht auf and 500 u. 850 cem 2 5 Zuſtand erkauf 0 Beer den, been, bob bergen 1 Kl Bür G 5——— 3 Allme ds 00 r. 8 Tüchtiger, langlähr.— 1 ate ae. Feen, e n i. Sofori vermieibar: bah, ee ee, eee ee ef MI IL HHARIA b 1 5 Rieſenacker u. 3 e e 11 8 5 5. 6. n a Jeden Dienstag und Donnerstag 38820 eee Angartenſtr. Nr. 37, 1. Beſchlagnahmefreie Wohnung. zwei Räume 77 an die Ge. Neckark. Ib. ene Telerben Nr. 441.65. E 1 mit Parkettboden und Küche ſchäftsſtelle. Vermischtes 8 Lanffeur Jeden Nttwseh und Freitag Meru e Stel 1. e e es,, eee Abf. jeweils 2 Uhr Friedricksbr. 2 ½ Std. Aufeniheh lane j„Matchleß“, orgin., 5 8 5 2 5 60LDIII e 6 f Vermietung billiget Reiss, Telephon 31648 ma 5 g 1 f g. it d Aufzügen. 9 t. elss, Telephon K Imenteu uu gesteuert Sys beo, Frielensmiete VV b aße Nr. 162 Büroràume Salber, Brillanten,] Anfgag. nt 2 70. kult 27 1 925 150 8 ider elephon„Käfertalerſtr 8 7 Sprechapparate. an die Geſchſt. 2246 8 iti 0 werden gereinigt. Matratzen el a langi. grax un dell, abriküber. e 8 eten 5 5 5 1 1 eine Führerſchein, d. Au⸗ mit allen Schikanen, Latlen 0 geſucht. Bevorzugt. n 0 9 eln Sue e bete, jede e. 1 N zu verkf. 0 ImmerwWo nung 3 1 95 Senne an— RgZarchent in allen Farben u. 1 führen kaun, ſu illi Schweiger, b 0 aradepl. b. Frucht⸗ heine usw. Preis! Kosten! Ah a tellung a 1s S i an den Planken mit ö dans reisbagen. Kostenlose Abholung u. Zustellu Seen 5 r Telegben N. 40 90 1 F e in i el. Licht, 55001 r 1 1 Das 3„„ f 25 2 Jan die Gſchſt. Juli zu vermteten. Garten, freie ruh. Lage, per 1. Auguſt zu verm. end Seiten⸗ 3 sein der Kunden. kom R udian-Ledut Ange, unt. 2 b Naß. Stadtteil Waüſtadt, Buchenerſtr. 48, 2. St. raten Anged. unt[ Telephon 29034 kaufen Sie breiswert bel rel ap. le emen gesch e 5 1 3 mit allen Schikanen— 1—27⁰8 2 8 77 an die Ge⸗ 87³⁰ 8 Eisonhauef el. 401 74 Kepplerstraße 29 el. 62 f die Aan lor. buchte V Kleine Zimmer 1 Massaue K 1 Breitestraße 8 bätt 2 1 1 8. 42 0 2 20., mit r. Kennt. Anzuſehen 78 abds*. f N dle Küche, Speicher, Kell. Wohnun 0 3187 3 tus niſſen im Mahnweſ. 2249 a 00 8 0 9 bar Villa Wohnung bis J. zu verm. 2280 ſucht kinderl. 975 Ne 48. 3 Zulg: 5 Anr ete., ſucht ſich per 1. Aufhewahrun Fraum in Heidelberg F 3, 15/16, 1 Tr. vorm. Z. u.., Friedens⸗ 0 Fräulein a ö Holt zu verndern, Fglle Tollen Bordwagen J Fiel. Angebots unt f a 55 Juli au eee 8 zu vermieten. 2245 Nähe Bahnhof ⸗Vil⸗ Oſtſtadt in gut. Hauſe, 858 F 15 an d Gſchſt. perf. im Maſchinen⸗ 8 be Gefl. Zuſchr. erb. u. u. verſchiedene Hand: Näheres bei Serrer,] lenviertel in angen. 2 helle geränmige Bal⸗ 32788. 8 ſtopfen, Schneidern u.. 2 I 70 an die Ge⸗ 3 a. N Seckenheimerſtraße 56. konzimmer, Schlaf⸗ 0 0 Flicken hol noch ein. GAS SA de GFE 8 nun ſchüftaſtelle⸗ 2280 de derrmann, Böer: Telephon Nr. 100 16. mfeten. Hochpart gar.] zimm. m. daneb. be. Berufst Fräul. ſucht Tage frei. Angebote Sbzug dug OURC H OF FACHGESCHAF IE des 8 eee ee 1 n Ver m d Fiche f 9 3 bug 5 leere Mansarde vorzüglich erhalten mit unter T H 42 an die— kom 8 2255 l eranda, Bad, 6 gericht. Wohnzimmer z 8. 5 N ee allen 7005 Werkstatt Speiſek, ar. Garde-] m. Schreibt. Bücher⸗ ſofort oder 1. Juli. 3 billig zu pen Geſchäftsſtele. 2140 5 1 05 m FETCVJ%%%V/%%/// 0 F Iudter rannte n Ar f 2 1 n 5 Innenſtadt, 5 f 4 0 N 1 8 1 85 ä 7 Nähmaschine Näbe Frlebrichsbr. Miete RM. 200. mtl. e 8 e Pianolager 8 1, 3 5 Beldverkehr 5 g a 5 ärztl. glänz nau 1 0 e 9855 zu verkaufen. L 7. 3. ab 1. 7. 30. Ang. u.] Näh. Bild u. Plan d. Hayduſtr. 7, 3 Tr. les. Gebild. Herr in leit. 8 empfohl. Keine strenge Diät 3 ein Geſchäftsſtelle. B2800 5 5 2 V 83 an d. Geſchſt.][ Immobilien⸗Büro Stellg., ſucht p. 1. 7. Ei It! Dia EX 5 2 a trälliges Waun iu obe N Leu K. sohn N e Znmer Tiulchie fietran 100 4 gn See eee 1 1 10 2 88. g 8 a roß., leeres Zimm. geht halbe Tage zum. omeke. Mädchen i 9 2 18 N U Ammer Wonnung ere. ſep, Eing, zum mögl. mit Bad und Ausbeſſ. Maſchinen⸗ auf 3 Mon. zu leid. Einhorn-A 5 3 auß v. Lande ſucht Dien ſt⸗ n. eee mit Feng in 7754 s 1. Jul J Hermiet. Fu be raren ftovten Naen Ar e Au„ üd tellung. An⸗: ſchöner Lage tann⸗ i ugeb. u. an u. Kinderſachen. An⸗ 8 g n 25 5 25 s Eſsschrank bern,. zuiſen ring, 3 Z dul möbl. 2 die Geſchäftsſt. 2215 45 Wesch e 1 Gesch. 85220 Mitteilungen 0 1 Geſchäftsſtelle 8 1 er 1. 7. od. ſpät. zu mmer mme 8 an die Geſchſt. 5 2 2 eie ee ſaſt„. e It Mob. 4 N Gut möbliert. Zimmer N55 5 e der Geschäftsstelle Sog ee 5 N Umzug], bil. unt. 2 U 70 an die nit Küche, Bad und p. 1. 7. zu vermieten. von Herrn(viel auf 25 n Heirat. Wir machen Wiederholt darauf 8 Ein Aelteres Fräulein mit] abzugeb. Adreſſe in Geſchäftsſtelle dieſes zubehör, in ſchöner Baſtian. E 1, 16. III.] Reiſen) mögl. ſepar, ar 5 f N an ber 4 poli Zeugn. ſnucht Stelle. 82227 Blattes. 82811 age in Neckarau, auf 52200 zu mieten geſucht. merksam, daß Quittungen ö dee der Geſchſt.— b Zim. Decke weißeln Damen u. Herren fin⸗ ll 20 . 5 Nel Ruf 19 Geie 1 82% ad basesſeten, ait den aul Parten Bezug unseres Blattes nur dann ö N 6 2 1 9 2 3 37—** 3 8 f 2„—— 7 8 a 8 55 kisschrank 3 Timmer ll. Küch: kr. 486 07. Angebote Schön mähl. Zimmer 3 Tapete nur gute Ar- Frau Thomas, Kl. ügkeit besſtzen, wenn dlese von der 1. ſtan 95 1. Juli. Angebote türig, wie neu, bil. biüſa in der Ober unter 2 0 6g an die per 1. 7. zu vermiet. 1 möbl. Zimmer m. el. beit. Augebote unter Merzelſtr. 3. Tele⸗ geschältsstelle ausgestellt sind. Ax Mf unter 2 X 82 an die zu verkaufen. 2213 ſtadt zu verm. 2266 Geſchäftsſtelle dises L 6, 14. 1 Stock r. Licht, zu verm. 2192 2 R 20.5 die Gſchſt. phon 40999 a. Bahnh. dere Auslertigungen sind ungblüg übe Geſchäftsſtelle. 922651 Wolf, Eichendorffſtr. 20] Weber. Immob. 8 6, 1 Blattes erbet. 2221 B2799 Janſon, R 4 Nr. 5. 2251 2157