1 18 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pf.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 70 mim breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. — Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Beila gen: Sport der N. M. I.„ Aus der Welt der Technik„ Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle K Steuer, Seſetz und Recht Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung„ Aus Seit und Leben Mannheimer Mufßikzeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 26. Juni 1930 141. Jahrgang— Nr. 288 Der Tag der auswärtigen Politik Curtius vor dem Reichstag: Briand vor dem Senatsausſchuß Die Kabinetisberatungen abgeſchloſſen Curtius Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. Juni. Nach der Annahme des Ddungplans hat die Außenpolitik ihr Primat wieder an die Innenpolitik abgegeben. Die Sorge um die Ausgeſtaltung der auswärtigen Dinge tritt im Moment gegenüber den neren Nöten in den Hintergrund. Dieſer Wandel wurde augenfällig, als ſich der Reichstag geſtern nach der Erledigung des Ernährungsetats und der Ueber⸗ weiſung des Wein⸗, Milch⸗ und Oſthilfegeſetzes an den Ausſchuß dem Haushalt des Auswärtigen Amtes zuwandte. Das Plenum bekundete nur mäßiges Intereſſe. Auf den Publikumstribünen vollends herrſchte gähnende Leere und auch die breit angelegte Rede, mit der Dr. Curtius die Beratung ſeines Etats einleitete, wurde ohne ſonderliche Bewegung aufgenommen. Man lauſchte ihr wie einem wohl⸗ durchdachten Kolleg und nur an der Stelle, an der der Miniſter der bevorſtehenden Räumung ge⸗ dachte, die tapfere Haltung der Rheinlandbevölke⸗ kung hervorhob und Streſemanns Manen den Tribut zollte, regten ſich Beifall und Zuſtimmung. Die Tatſache der Räumung, die eine ſcharfe Cäſur in der Außenpolitik bildet, bot dem Miniſter Anlaß zu Rückſchau und Ausblick. Die Vergangen⸗ heit berührte er indes nur flüchtig. Er verzichtete darauf, den Streit über Wert oder Unwert der ſo⸗ genannten Erfüllungspolitik zu erneuern. Ausführ⸗ lich widmete er ſich dagegen den Zukunftsaufgaben: f Dem deutſchen Streben nach voller politi⸗ ſcher Gleichberechtigung beim Aus bau un⸗ eres Verhältniſſes zum Völkerbund, an — deſſfen Unzulänglichkeiten er ſich nicht ſcheute, frei⸗ mütig Kritik zu üben und ſchließlich der Stellung Deutſchlands zu den internationalen Solidari⸗ käts bewegungen, die durch Briands Memo⸗ tandum wieder in Fluß gebracht worden ſind. Da⸗ bei hütete ſich Dr. Curtius ſorgſam vor Formu⸗ lierungen, auf die man uns ſpäter feſtlegen könnte. Wachſame Aufmerkſamkeit gegenüber dieſer Entwick⸗ lung mit dem Ziel nach Erhaltung des Friedens— das ungefähr iſt die Maxime, nach der die künftige Außenpolitik ſich richten ſoll. Gewiſſermaßen in einem Sonderkapitel behandelte der Miniſter unſer Verhältnis zu Sowjetrußland. Aus dem Kommuniqus der Wilhelmſtraße iſt hin⸗ länglich bekannt, welche optimiſtiſchen Erwartungen man an die letzten Berlin⸗Moskauer Verhandlungen knüpfte. Bisher endeten ſolche Blütenträume von einer deutſch⸗ruſſiſchen Intereſſengemeinſchaft noch jedesmal mit bitterer Enttäuſchung. Die zwieſpälti⸗ gen bolſchewiſtiſchen Verſprechungen ſcheinen uns keine Gewähr dafür zu bieten, daß es diesmal anders kommen könnte. Die deukſch⸗ĩ olniſchen Grenz⸗ verhältniſſe nötigten den Miniſter zu einer Abwehr, die man ſich eigentlich etwas ſchärfer gewünſcht hätte. Die polniſchen Uebergriffe hinderten Dr. Cur⸗ tus aber nicht, den Handelsvertrag mit Polen zur Annahme zu empfehlen. i Zu dem augenblicklichen Stand der Saar⸗ beſprechungen konnte Dr. Curtius die Hoff⸗ nung ausſprechen, daß man trotz der Intranſigenz des Verhandlungspartners noch zu einem Ergebnis kommen möchte. Was Dr. Curtius zuallerletzt, nach⸗ dem er vom polniſchen Abkommen, von Rumänien und der Türkei erzählt hatte, über Oeſterreich, ge⸗ nauer den Handelsvertrag, ſagte, klang immerhin ein wenig gedämpft. Der Außenminiſter ſchloß mit einem Appell an die Fraktionen, ſich auf die innere Konſolidierung zu beſinnen, die unſere Stellung auch außen ſtärken werde. 5 Die Ausſprache nach der Curtius⸗Rede vermochte kaum zu feſſeln. Der Sozialdemokrat Dr. Breit ſcheid ſetzte ſich für die Einhaltung des bisherigen Kurſes in der Außen⸗ politik ein. Der Deutſchnationale von Freytag⸗ Loringhoven hielt ſeine Kritik an dem Perſonal⸗ tand und den beſonderen Verhältniſſen der deutſchen iſſionen im Vergleich zu dem anderer Länder gegen⸗ über den Abſchwächungsverſuchen des Miniſters auf⸗ teilgenommen. Brüning fährt zu Hindenburg Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Juni. Ueber das Ergebnis der geſtrigen Kabinetsſitzung wird amtlich folgendes mitgeteilt: „Die Ausſprache über die geſamte politiſche Lage wurde am Mittwoch abend unter Vorſitz des Reichskanzlers Dr. Brüning zu Ende geführt. Die Beratung führte zu völliger Einigung über die zu ergreifenden finanzpolitiſchen Maß⸗ nahmen. Reichskanzler Dr. Brüning wird im Laufe des Donnerstags dem Herrn Neichs⸗ präſidenten hierüber Bortrag erſtatten. Nach ſeiner Rückkehr iſt am Freitag die Bekannt⸗ gabe der Beſchlüſſe der Reichsregierung zn er⸗ warten.“ * Wie wir zu dem amtlichen Bericht der geſtrigen Kabinettsſitzung noch erfahren, ſollen die Geſetz⸗ entwürfe zum Fin anzprogramm, nachdem ſie in der Freitagſitzung des Kabinetts ihre letzte Formulierung erhalten haben werden, unverzüglich an den Reichsrat gehen und dann auf dem normalen Weg an den Reichstag weitergeleitet werden. An der geſtrigen Kabinettsberatung haben der Reichs⸗ juſtizminiſter Bredt, der zur Zeit in Augsburg weilt und der Reichswehrminiſter Gröner nicht Dagegen wohnte Dr. Curtius den Verhandlungen bei. Welche endgültige Geſtalt Dietrichs Pläne erfahren haben, wird ſich erſt am Freitag herausſtel⸗ len. Wie verlautet, ſoll nun doch das Notopfer nicht nur auf die Beamten, ſondern auch auf die An⸗ geſtellten ausgedehnt werden und angeblich auf 2½ v. H. feſtgelegt worden ſein. Danach ſcheint es, daß der Zuſchlag zur Einkommenſteuer wieder fallen gelaſſen worden iſt. Inwie⸗ weit die Vorſchläge der Deutſchen Volks⸗ und Wirt⸗ ſchaftspartef in dem Dietrichſchen Programm berück⸗ ſichtigt worden ſind, iſt im Augenblick nicht feſtzu⸗ ſtellen. Von beſonderem Intereſſe wird es ſein zu erfah⸗ ren, wie Dr. Curtius zu dem neuen Finanzprogramm ſich geſtellt hat. Er hatte noch vor der Kabinettsſitzung eine Unterredung mit dem Fraktionsführer Dr. Scholz, der ihn über den Standpunkt der Volks⸗ partei unterrichtete. Ob Curtius ſich im Kabinett hat überſtimmen laſſen oder ob er gegen den Wunſch der Fraktion ſich für das Finanzprogramm der Regierung ausgeſprochen hat, bleibt abzuwarten. An ſich iſt das Kabinett ja fraktionsmäßig nicht gebunden. Angelegenheiten perſönlicher Natur ſind in der Kabinettsſitzung nicht erörtert worden, inbeſondere nicht die Frage, wer nach der Ernennung Dietrichs zum Finanzminiſter das Reichswirtſchaftsminiſte⸗ rium übernehmen wird. Ebenſowenig iſt das Ka⸗ binett ſich bereits über den modus proeedendi ſchlüſſig geworden. Der Reichskanzler will zunächſt abwarten, welche Aufnahme das Finanzprogramm im Reichstag findet. Seine Reiſe nach Neudeck hat einſt⸗ weilen nur den Zweck, den Reichspräſidenten über den Stand der Dinge zu informieren und ihm die Ernennung Dietrichs zum Finanzminiſter vorzuſchlagen. Es darf wohl als ſicher an⸗ genommen werden, daß der Reichspräſident die Er⸗ nennung vollziehen wird. Was wird Curtius tun? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Juni. Die Fraktion der Deutſchen Volkspar⸗ tei hielt nach der Plenarſitzung noch eine Beſpre⸗ chung ab, in der kurz der Stand der Dinge erörtert wurde. Die Fraktion beharrt auf dem Stand⸗ punkt, daß ſte einem andern Miniſter nicht be⸗ willigen könne, was ſie Dr. Moldenhauer ver⸗ weigert habe. Der Außenminiſter Dr. Curtius iſt von dieſer Auffaſſung unterrichtet und ihm an⸗ heim geſtellt worden, dementſprechend ſeine Ent⸗ ſcheidung zu treffen. Der Parteivorſtand der Deutſchen Volks⸗ partei hat am geſtrigen Mittwoch in Berlin getagt und, wie wir hören, beſchloſſen, daß der Zentral⸗ vorſtand der Partei, der urſprünglich am 4. Juli in Mainz zuſammentreten ſollte, ſeine Sitzung am 13. Juli in Berlin abhält. Berliner Kommentare Drahtbericht unſeres Berliner Büros] Zone nicht einzugreifen wünſchen. Daneben aber J Berlin, 28. Juni. Die Kommentare der Berliner Blätter zu dem geſtrigen Beſchluß des Reichskabinetts ſind ſpär⸗ lich. Verſtändlich genug: Die Kabinettsſitzung ging erſt kurz vor Mitternacht zu Ende. Im weſentlichen unterhielt man ſich darüber, was unter der„völligen Einigung“ zu verſtehen iſt, die von dem öffiziöſen Bericht der geſtrigen Kabinettsſitzung beſcheinigt wird. Die einen glauben aus der Abweſenheit Dr. Bredts ſchließen zu dürfen, daß die Wirtſchaftspartei nicht mit der Partie zu ſein wünſche, andere wieder zergrübeln ſich das Hirn über die Haltung des Reichs⸗ außenminiſters, dem das Votum der Fraktion doch noch ſchriftlich übermittelt worden ſei. Wird Dr. Curtius unter Umſtänden das Kabinett verlaffen? Wird ſeine Fraktion unter allen Umſtänden darauf beſtehen? Wir möchten glauben, daß in dieſen Stücken weder die Volkspartei noch ihre Mini⸗ ſter ſchon endgültig und für alle Fälle ſich feſtgelegt haben. Zunächſt wird man doch wohl in das Programm der Rheinlandfeiern in der befreiten recht. Vom Zentrumsabgeordneten Ulitzka wurden Bedenken geäußert, ob der deutſch⸗polniſche Handels⸗ vertrag die Wirtſchaft nicht zu ſehr belaſten werde. Schließlich rief der Lieenztat Mu mm von den Volks⸗ konſervativen zum Kampf gegen die chriſtenfeindliche Bewegung in Sowfetrußland auf. Die Kommuniſten haben, wie üblich, ein Miß⸗ trauensvotum gegen Dr. Curtius eingebracht. Auch die Deutſchnatlonalen haben ihrerſeits das gleiche getan. Leere Demonſtrationsſpielereil wird abzuwarten ſein, was Dr. Brüning von ſeinem Beſuch aus Neudeck zurückbringt. Daß die Dinge ſo laufen werden, wie ſie in voller Ausführlichkeit zuerſt von uns geſchildert wurden, iſt freilich kaum noch zweifelhaft. Auch die Mitteilung der„Germania“ daß in der Aus⸗ ſprache mit dem Reichspräſidenten„auch fene Fragen berührt werden ſollen, die ſich auf die Sicher ⸗ ſtellung der geſetzgeberiſchen Durch⸗ führung des Deckungsprogramms“ beziehen, iſt kaum noch mißverſtändlich. Die Regierung wird eben morgen oder übermorgen dem Reichsrat ein Ermächtigungsgeſetz zugehen laffen, das hinterher ſofort den Reichstag beſchäftigen ſoll. Lehnt er ab, ſo wird ſie von dem Artikel 48 Gebrauch machen. Alle Notverordnungen aber, die im Schutz des Artikels 48 erlaſſen werden, ſollen— und das iſt die neue Nuance— Zug um Zug dem Reichstag zugeleitet werden. Sollte, was vorderhand nicht ohne weiteres anzunehmen iſt, der Reichstag ablehnen, ſo wird wohl mit einer Auflöſung des Reichstags zu rechnen ſein, der die Neuwahlen aber dann nicht gleich binnen 60 Tagen folgen würden. Einſtweilen aber gibt es noch unterſchiedliche Mög⸗ lichketten, dieſe letzten Konſequenzen fernzuhalten. Das Grundſätzliche zu dieſem Thema iſt bereits von uns hier geſagt worden und das eine oder andere wird, wenn das Regierungsvrogramm erſt in allen ſeinen Einzelheiten vorliegt, noch nachzutragen ſein. Inzwiſchen wird man gut tun, ſich in Ernſt und Be⸗ ſinnlichkeit des unbeſtreitbaren Satzes zu erinnern, den vor Jahr und Tag, damals noch Kanzler des Reiches, Dr. Hans Luther prägte:„Irgendwie muß regiert werden.“ .. und Briand Drahtung unſeres Pariſer Vertreters a V Paris, 28. Juni. „Ein erfriſchender Optimismus be⸗ herrſchte die Erklärungen des Außenminiſters Briand, der in einem faſt zweiſtün digen Vor⸗ trag die Beziehungen Frankreichs zu den europäi⸗ ſchen Staaten ſchilderte und dabei charakteriſttſche Urteile über die politiſchen Ereigniſſe der letzten Zeit abgab“, erklärte ein Senator, der geſtern nach⸗ mittag einer Sitzung des Senatsauzſchuſſes für auswärtige Angelegenheiten beiwohnte. Briand ſprach zunächſt über die franzöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen ſehr eingehend. Er zeigte die Probleme auf, deren Klärung angeſtrebt werde. Ohne auf die durch Ita⸗ lien geltend gemachten kolonialpolitiſchen Wünſche einzugehen, betonte Briand, daß den in Genf auf⸗ genommenen Beſprechungen bald Verhandlungen über die Regelung der tuneſiſchen Frage folgen würden.„Wir erſtreben die Befeſtigung herz⸗ licher Beziehungen zwiſchen Frankreich und Italien. Es iſt unſer Ziel, eine ſtarke Grundlage für das freundſchaftliche Verhältnis zwiſchen den beiden ſtammverwandten Nationen zu ſchaffen, ſagte Briand. Wenn Italien von uns eine Ausſprache wünſcht, ſind wir bereit, dieſem Verlangen nachzukommen.“ Man erſieht aus dieſer Erklärung, daß Italien als Antragſteller bezeichnet wird. Der ita⸗ lieniſche Standpunkt geht entſprechend den Darlegun⸗ gen Grandis dahin, daß es in erſter Linie Sache Frankreichs ſei, Vorſchläge zur Regelung der kolo⸗ nialpolitiſchen Rechtsanſprüche Italiens zu machen. Senator Poincars ſprach den Wunſch aus, den in Frankreich lebenden Italienern die Naturali⸗ ſierung zu erleichtern. Darnach äußerten zwei Mit⸗ glieder der Kommiſſton den Wunſch, von Briand Näheres über den Stand der Saarkonferenz zu hören. Dem Außenminiſter ging ein Fragebogen in dieſer Angelegenheit zu. Geſtern begnügte ſich Briand damit, folgendes zu wiederholen:„In dieſer Affäre hat Deutſchland Anträge zu ſtellen und zu ſagen, was es verlangt und was es bietet. Frankreich nimmt in der Saarfrage die Poſitton ein, die ich in der Kammer öffentlich gekennzeichnet habe.“ Zu den Erklärungen des Reichsaußen⸗ miniſters Curtius über die Saarfrage macht die heutige Morgenpreſſe keine Bemerkungen. Nur der„Figaro“ begnügt ſich mit einer hyſteriſch ausge⸗ ſtoßenen Warnung,„das Saargebiet preiszugeben und dadurch Frankreich einen ſchweren Verluſt bei⸗ zufügen.“ f Nach Mitteilungen von halbamtlicher Stelle nahm der deutſche Botſchafter Herr von Hpeſch in ſeiner geſtrigen Unterredung mit Briand Gelegenheit, darauf hinzuweiſen, daß die öffentliche Meinung in Deutſchland eine recht baldige Einigung in der Saarfrage und zwar bis zur Vollverſammlung des Völker⸗ bundes im September wünſche. Dieſer Punkt ſoll, wie das„Journal“ zu wiſſen glaubt, der wichtigſte geweſen ſein. Erſt in zweiter Linie ſprach Herr von Hoeſch über den vorausſichtlichen Inhalt der deut⸗ ſchen Antwort auf Briands Fragebogen. Eröffnung der Vorunterſuchung in Lübeck — Lübeck, 26. Juni. Der Oberſtaatsanwalt hat auf Grund der bisher bei der Oberſtaatsanwaltſchaft vor⸗ liegenden Unterſuchungsergebniſſe wegen der Cal⸗ mette⸗Fälle in Lübeck nunmehr die Vorunterſuchung gegen Obermedizinalrat Dr. Altſtaedt ſowie gegen die Profeſſoren Dr. Deycke und Klotz, ferner gegen die Laboratoriumsſchweſter des Profeſſors Dr. Deycke beantragt. Die Vorunteruchung gegen die vorgenann⸗ ten Perſonen iſt inzwiſchen vom Unterſuchungsrichter eröffnet worden. Exploſton in einer Dynamitfabrik — Dinant, 26. Junj. Während der Reinigung eines Apparates zur Herſtellung von Dynamit in einer Fabrik in Matagne la Grande, das in der Nähe der franzöſiſchen Grenze liegt, ereignete ſich eine Exploſtion, durch die zwei Arbeiter ge⸗ tötet und zwet ſchwer verletzt wurden. 7 zu müſſen. 2. Seite. Nr. 288 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 26. Juni 1930 Iſt die Außenpolitik ſchuld? Von Staatsſekretär z. D. Frhr. v. Rheinbaben, M. d. R. Die innerpolitiſchen Wogen gehen wieder einmal hoch. Wie immer in außerordentlichen Kriſen und Spannungszeiten ſpielt die Schuld⸗ frage eine beſondere Rolle. Vor allem haben die Wahlen in Sachſen Gelegenheit gegeben, die durch Parteikämpfe und den fröhlichen„Kampf Aller gegen Alle“ geſchürte Methode der Anſchwärzung Anderer praktiſch anzuwenden. So verliert der deutſche Menſch leicht die Ueberſicht und ſeine im großen Um⸗ fang gewiß berechtigte Klage über die„Not der Zeit“ bekommt eine falſche Richtung. Ich will mich hier kurz nur mit einer dieſer Richtungen be⸗ ſchäftigen, die, wenn auch mit geringerer Stärke als früher, wieder einmal die angeblich völlig verfehlte Außenpolitik zum Sündenbock der gegenwär⸗ tigen Finanz⸗ und Wirtſchaftskriſe machen will. Wie liegen die Dinge in Wirklichkeit? Haben jene Recht, die jetzt mit Hohngelächter oder zum mindeſten mit Selbſtzufriedenheit auf ſogenannte frühere „Prognoſen“ hinweiſen, die ſich vor einigen Monaten mit dem Unheil und dem Unglück beſchäftigten, das die Annahme des Poungplans über das deutſche Volk bringen würde? Vor meiner eigenen Stellung⸗ nahme zitiere ich zunächſt einen Satz aus einer Rede von Dr. Krupp v. Bohlen, die er als Vorſitzen⸗ der der Bank für deutſche Induſtrieobligationen vor wenigen Tagen gehalten hat:„Die Gründe der wirtſchaftlichen Stockung ſind tiefer liegend und weiter verzweigt, als daß ſie von einer Ab⸗ änderung der Schuldleiſtungen an das Ausland, wie ſie der Poungplan vorſteht, entſcheidend beeinflußt werden könnten.“ Dieſe Aeußerung deckt ſich völlig mit der Auffaſſung, zu der eigentlich jeder objektiv Denkende gelangen müßte. Ich halte nicht allzuviel von dem Verſuch, die von außen und von innen kommenden und unſere gegenwärtige Kriſe verur⸗ ſachenden Einflüſſe in Prozentzahlen gegeneinander abzuwägen. Immerhin gibt es eine Menge kluger und verantwortungsvoll denkender Führer der deutſchen Wirtſchaft, die ſich öffentlich zu der Theſe bekennen, daß die inneren Gründe und Ein⸗ flüſſe bei weitem ſtär ker als die aus dem Druck der Reparationslaſten kommenden ſind. Es iſt alſo nicht anderes als erneute bewußte Irre⸗ führung des deutſchen Volkes, wenn man ihm jetzt wieder vorredet, die Wirtſchafts⸗ und Finanzkriſe würde ſich verflüchtigen, oder doch auf ein ganz ge⸗ ringes Maß reduzieren, wenn wir die Reparations⸗ zahlungen nach Außen einſtellen würden. Wie auch immer der Verlauf der letzten unausweichlichen Konferenzen und die Auseinanderſetzungen über die deutſche Kriegsentſchädigung in den letzten Jahren vorſtellbar ſein mögen, nichts hätte uns davor be⸗ wahren können, in der Folge des verlorenen Krieges ulld der darauf fußenden inneren Umwälzung eine große innere Reinigungskriſe durchmachen Der wichtigſte Grund dafür iſt ſehr ein⸗ fach: Wir haben als Geſamtvolk ſeit der Revolution ſyſtematiſch und trotz aller Warnungen aus den ver⸗ ſchiedenſten Kreiſen weit über unſere Ver⸗ hältniſſe gelebt und immer mehr ausgegeben, als wir eingenommen bezw. erarbeitet haben. Kann ſemand im Ernſte wirklich glauben, daß irgendeine Art von Außenpolitik in einer von Macht und Hochkapitalismus diktierten Umwelt aus einem niedergeworfenen, enttäuſchten, zerrütteten und mili⸗ täriſch ohnmächtigen Volke heraus an dieſer Tatſache irgend etwas hätte ändern können? Im Großen liegen die Dinge ſo, daß wir nun⸗ mehr in wenigen Tagen wenigſtens die Befrei⸗ ung des Rheinlandes von fremder Beſatzung Berlin, 26. Juni. Ueber einen unerhörten Eingriff in die Ver⸗ fügung eines deutſchen Gerichts, den ſich die abziehenden franzöſiſchen Truppen noch zum Abſchied ſchuldig gemacht haben, wird den Scherlblättern aus Trier berichtet: Der Schrothändler Marx aus Mülhauſen im Elſaß hatte die Trierer Zeppelinhalle er⸗ ſteigert und mit Hilfe eines deutſchen Ingenieurs auch abgebrochen. Als geſtern plötzlich die franzöſi⸗ ſchen Pioniere, die Herrn Marx halfen, den Befehl zum Abmarſch erhielten und Marx die Materialien nicht mehr abtransportieren konnte, entſchloß er ſich von Trier abzureiſen. Er ſchuldete aber noch dem deutſchen Ingenieur einen Reſtbetrag von Lohn⸗ geldern in Höhe von 868 Mark, deren Zahlung er verweigerte. Der Ingenieur ließ mit Hilfe eines Trierer An⸗ walts gegen Marx einen Arreſtbefehl erwirken und geſtern vormittag das vor einem Hotel in Trier ſtehende Auto Marx pfänden. Marx erhob Beſchwerde bei der Befſatzungs behörde. feſtſtellen können und daß wir damit gegenüber dem Zuſtand vergangener Jahre eine ſehr viel größere Freiheit der politiſchen Aktion überhaupt be⸗ kommen haben. Die Erreichung dieſes Zieles— ab⸗ geſehen von der uns noch vorenthaltenen Rückgabe des Saargebietes— iſt die Beendigung eines langen und opferreichen Abſchnittes der Nachkriegszeit, der insgeſamt nach außen hin unſere Lage nicht un⸗ erheblich verbeſſert hat. Nun kommt ſchickſalhaft und unentrinnbar die zweite Nachkriegsauf⸗ gabe, eben die Herſtellung geordneter Finanzen, einer Verwaltungsform und einer Wirtſchaftsrentabilität, unter der wir auf die Dauer leben, auskommen und allmählich zu eigenem deutſchen Kapital und Wohlſtand zurück⸗ kehren können. Ehe wir dieſe zweite große Aufgabe nicht gelöſt haben werden, wird und kann nach menſchlichem Ermeſſen auch in der Außenpolitik nichts Entſcheidendes für Deutſchland erreicht werden! Wie kommt es denn überhaupt, daß im Gegenſatz zu faſt allen anderen Völkern Europas das deutſche Volk heute, faſt zwölf Jahre nach Beendigung des Krieges, ſeine innere Ruhe und einigermaßen har⸗ moniſchen Ausgleich noch nicht wiedergefunden hat? Die Antwort auf dieſe oft von Ausländern ge⸗ ſtellte Frage iſt verhältnismäßig einfach. Wir haben in den erſten Jahren nach dem Kriege trotz aller großen Phraſen von„Freiheit“ und„neuer Zeit“, bei allem Umwerfen des Alten und Bewährten und trotz aller Arbeit und Opfer uns im großen und ganzen doch lediglich mühſam gegen die franzöſiſche Vernichtungspolitik wehren können und geradezu einen Kampf um unſere ſtaatliche Exiſtenz führen müſſen. Wirkliche zukunftgeſtaltende Aufbau⸗ arbeit konnten wir unter ſolchem Druck nicht leiſten. Wir haben dann— notgedrungen!— in einer zweiten Periode von 1924 ab auf Grund der Stabiliſterung große Mengen fremden Kapitals zur Wiederankurbelung unſerer Wirtſchaft nach Deutſch⸗ land hineingenommen. Als ganz beſonderer Glücks⸗ und Ausnahmezufall kam uns im Jahre 1926 der engliſche Bergarbeiter⸗ ſtreik, dann der engliſche Generalſtreik zu Hilfe und belebte künſtlich von den Schlüſſelinduſtrien Kohle und Eiſen aus die deutſche Geſamtwirtſchaft. Aber Inflation in der erſten Nachkriegszeit und dann fremdes Kapital plus künſtlicher Belebung in einer zweiten haben doch letzten Endes den wirk⸗ Go macht man den Abſchied leicht! Anerhörter franzöſiſcher Nebergriff in Trier Die Beſchwerde wurde dem Oberſtkommandierenden nach Mainz zugeleitet. Dieſer wandte ſich ſofort an die in Frage kommenden deutſchen Stellen in Trier und forderte die Herausgabe des Autos, worauf ihm von allen dieſen Stellen geantwortet wurde, man ſei nicht in der Lage, an den Maßnahmen, die ein deut⸗ ſches Gericht für berechtigt gehalten habe, etwas zu ändern. Auch eine Beſprechung mit dem Trierer Po⸗ lizeidirektor hatte keinen beſſeren Erfolg. Nunmehr entſchloſſen ſich die Franzoſen zur a Selbſthilfe Der Offizier, der beim Trierer Polizeidirektor vor⸗ geſprochen hatte, ging einfach zu dem Autogeſchäft, in deſſen Garage das gepfändete Auto untergeſtellt war. Von dem Geſchäftsinhaber wurde dem Franzoſen die Tür der Garage geöffnet, worauf der Offizier das Auto herausfahren ließ und es dem Bürger Marx wieder übergab. Wirklich ein ſympathiſcher Abſchie d. Die Franzoſen legen anſcheinend Wert darauf, ſich in deutſche Herzen zu ſtehlen. Ueberſchrift: Das Pan⸗ europa des Herrn Briand! lichen inneren Zuſtand der deutſchen Wirt⸗ ſchaft und der deutſchen Finanzen in weiteſtem Ausmaße verfälſcht und bisher die wahre Er⸗ kenntnis hintangehalten! Erſt jetzt und eben nach Abſchluß der Befreiungspolitik deutſchen Bodens kommen wir, ſehr viel ſpäter als die anderen Völker, zur Liquidierung des Krieges in Deutſchland. Wer aber, Hand aufs Herz, konnte ſich angeſichts der Größe unſerer Niederlage und der Verwüſtung durch die Nachkriegspolitik Frankreichs, angeſichts der Verirrungen und Verwirrungen in unſerem eigenen Volke, den Prozeß ſolcher Liqui⸗ dierung anders als in erneuten ernſten inneren Kriſen vorſtellen? In dieſer Liquidationskriſe be⸗ finden wir uns jetzt und eine Weltagrar⸗ und Ab⸗ ſatzkriſe verſchärft ſie über jedes mögliche Erwarten hinaus. Unſere Lage iſt alſo ernſt genug, um alle Kräfte anzuſpannen, damit ſie zu einer Geſundungs⸗ kriſe werde! Deshalb ſollten wir in dieſen Tagen, in denen ſich der letzte Reſt der Franzoſen anſchickt, den deut⸗ ſchen Boden zu verlaſſen, uns auf die großen Li⸗ nien und die im Grunde einfachen Staatsaufgaben beſinnen, die wir löſen müſſen, wenn wir eine deutſche Zukunft haben wollen. Jeder, der in der heutigen Wirrnis noch eine große über den materiellen Tagesſtreit erhabene: Linie ſucht und deutſche Menſchen in ihrem Zeichen zuſammenführt, erfüllt eine vaterländiſche Pflicht. Das Gegenteil tut der, der in agitatoriſchen Klagen über die Not der Zeit dem deutſchen Volke das vollbrachte große Werk der Befreiung des deut⸗ ſchen Rheins durch hämiſche Kritik herabwürdigt und ſo dazu beiträgt, die Sammlung unſeres auseinanderſtrebenden Volkes in ſeinem inneren Ringen um Stgat und Nation zu hemmen! Der Hybriden-Vau Im Reichstag wurde bei den Mittwochabſtim⸗ mungen über den Etat des Reichsernährungsminiſte⸗ riums ein Ausſchußantrag abgelehnt, wonach die bayeriſche Regierung die Strafverfahren infolge des Verbots des Hybridenanbaues niederſchlagen und die in Strafe genommenen Winzer entſchädigen ſoll. Angenommen wurde dagegen der weitere Teil des Antrages, wonach Mittel zur Verfügung geſtellt werden ſollen, um den Hybridenpflanzern die Umſtellung auf einen anderen Produktionszweig zu ermöglichen. 4 — Schluß der Weltkraftkonferenz Die Weltkraftkonferenz trat geſtern nachmittag ze ihrer Schlußſitzung zuſammen. Der ſtellvertretende Geſchäftsführer der Konferenz, Dipl.⸗Ingenieur F. sz ur Nedden, erſtattete den Schlußbericht. Die Ge⸗ ſamtzahl der eingetragenen Teilnehmer an der 2. Weltkraftkonferenz betrug 3900. Die Summe der Hörerzahl an den Fachſitzungen der 34 Sektionen der Konferenz, denen die aus 380 zuſammengefaßten 34 Generalberichte als Unterlage dienten, betrug mehr als 10 000. Die Höchſtzahl bei einer Fachſitzung über⸗ ſtieg 1200. Infolge der Zeiterſparnis durch den Sprachenübertragungsapparat war es möglich, daß die hohe Zahl von 430 Diskuſſionsrednern zu Wort kommen konnte. Dem Hauptausſchuß ſind Vorſchläge über die Gründung eines Weltverbandes und auch eines Weltingenieurkongreſſes zugegangen. Der Hauptausſchuß hat beſchloſſen, die in Ausſicht geſtellte Einladung Schwedens und der ſkandinaviſchen Länder anzunehmen und Skandinavien als Tagungsort für die nächſte Teilnehmerkonferenz der Weltkraft⸗ konferenz im Jahre 1933 in Ausſicht zu nehmen. Dieſe Teilkonferenz wird ſich dann mit der Energie⸗ verſorgung der Großinduſtrie befaſſen. Die dritte Vollkonferenz wird 1936 in Amerika ſtatfinden. Weiter ſprachen die Vertreter der verſchiedenen nationalen Komitees den Dank ihrer Staaten aus. Mit der Annahme verſchiedener Reſolutionen wurde die Sitzung geſchloſſen. Der Flug der„Southern Groß“ Die Flieger bei gutem Befinden Telegraphiſche Meldung — Newyork, 25. Juni. Die Führer der„Southern Groß“, Kapitän Smith und ſeine drei Begleiter haben den Transozeanflug gut überſtanden und ſind wohlauf. Nach Verſorgung mit Betriebsſtoff wird der Flug nach Newyork bei Tagesanbruch fortgeſetzt werden. Das Flugzeug hatte auf dem ganzen Flug gutes Wetter, bis es ſich Neufundland näherte. Es hatte bei der Landung nur noch für vier Flugſtunden Be⸗ triebsſtoff. Kingsford⸗Smith erklärte nach der Lan⸗ dung, wenn er nicht einen ſo vorzüglichen Funkappa⸗ rat gehabt hätte, wäre er wohl niemals aus dem Nebelmeer herausgekommen. Kingsford Smith erzählt Harbour Grace, 28. Juni.(United Preß.) In einem Interview bezweifelte der Flieger Klingsford Smith die Möglichkeit der Einrichtung eines regelmäßigen Flugzeugdienſtes auf dem nord⸗ atlantiſchen Ozean zu Handelszwecken. Er betonte, daß der Flug von Oſten nach Weſten faſt unüber⸗ windliche Schwierigkeiten aufweiſe. Auf manchen Teilen dieſer Strecke toben täglich mehrere Stunden lang heftige Stürme. Auf der erſten Hälfte der durchflogenen Strecke von Baldonnel bis Harbour Grace wäre die„Southern Eroß“ mit einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 150 Stun⸗ denkilometer vorwärtsgekommen. Danach hätte das Flugzeug fünf Stunden lang gegen Windböen kämp⸗ fen müſſen. Jedoch hätte ſich die Maſchine wunder⸗ bar gehalten. Auch die Beſatzung hätte ihre Aufgabe muſtergültig gelöſt. Als das Flugzeug in Harbour Grace landete, habe es nur noch ungefähr 20 Liter Brennſtoff an Bord gehabt. Noch kurz vor der Landung wäre den Fliegern ein entmutigen⸗ des Gefühl gekommen, als ſte nichts als wildes Land unter ſich hätten ſehen können. miniſteriellen Veroröͤnung werden aus Anlaß der Befreiung der beſetzten Gebiete am Rhein am 1. Jult ſämtliche Dienſtge bäude beflaggt. 1 ³ V ³⁰-wꝛ AA rr... rr!!!!!!!!!!!!!!!!!!fffFffTfFfTfFTFTFBCffTTFTfTFTCBC!!!'! ddddßddddkFßdd!— Kind und Geld Von G. Koch Bubi iſt zwei Jahre alt. Papa gibt ihm Geld⸗ ſtückchen zum Spielen. „Muß das ſein? Geld iſt kein Spielzeug. Geld iſt eine ernſte und eine ſo abſcheuliche Sache. Laſſen wir, ſolange es geht, ſein Köpfchen frei davon.“ „Ich glaube nicht, daß er ſich große, finanzwirt⸗ ſchaftliche Gedanken darüber machen wird,“ lacht Papa. „Da haſt Du einen Taler, geh auf den Markt, . 6 War das geſtern? „Drei Pfennige willſt Du mir nur geben?“ ſagt der Bub. Er iſt jetzt ſieben Jahre alt. „Von Papi habe ich immer einen Taler gekriegt und er hat geſagt, das ſind drei Mark.“ Alſo doch. Ja, ſo ein Kinderköpſchen. „Mutti, willſt Du mir nicht zehn Pfennige geben?“ 5 „Rote Bonbons. Ach Mutti, rote Bonbons!! Elf Stück bekomme ich dafür.“ „Zehn Pfennig iſt viel Geld, mein Kind.“ „Viel Geld? Nun dann gib mir fünfzehn Pfennig.“ „Aber Bubi, das iſt doch noch mehr.“ „So, nun dann gib mir zwanzig.“ „Zwanzig Pfennige für rote Bonbons, mein Junge! Für zwanzig Pfennige kann man ſchon was Rechts kaufen. Ein Schulheft oder einen Federhalter, fünf Brötchen.“ Vergebliche Mühe, das geht ihm nicht ein. 2 „Du böſer Bub, jetzt kommſt Du in die Eckel“ Lacht der Bub. Na, wenn ſchon. Ich ſtrafe ihn mit Zuhauſebleiben.— Straf ich mich ſelber. Mit hauen,— tut ihm nicht weh(gar zu feſt will man doch nicht). Mit Speiſe entziehen— man gibt ſchon ohnehin nicht mehr als er benötigt. Süßigkeiten verſagen— ein Stück Wurſt oder Gurke iſt ihm ohnehin lieber. Schwierige Sache ſo ein Kind. „Mutti, gib mir fünf Pfennige.“ „Nein, Du biſt beſtraft.“ Bittere Tränen. Oha, ein Gedanke! Da können wir zwei Fliegen mit einer Klappe ſchlagen. Wir * machen alſo aus, mein Bub und ich, daß er am Ende jeder Woche 25 Pfennige bekommt, wenn in der ganzen Woche an ſeinem Betragen, ſeinen Schul⸗ arbeiten nichts auszuſetzen iſt. Für jede Ungezogen⸗ heit werden ein paar Pfennige abgezogen. Zwet, drei fünf, je nach der Schwere des Vergehens. Das zieht, Donnerwetter, gibt der Bub ſich plötzlich Mühe und die Berechnung ſeiner Kaſſe, mit Aufſchrieb doppel⸗ ter und dreifacher Kontrolle nimmt gar kein Ende. „Mutti, ich brauche Erſatzteile für...“ „Warum nicht, wenn Dein Geld reicht.“ „In meiner Kaſſe ſind zweiunddreißig Pfennige. Legſt Du mir drauf was fehlt?“ „Nein, denke gar nicht dran. Wenn man nicht genug Geld hat zum Kaufen, muß man warten können und ſparen, bis man genügend beiſammen hat. Ob das ein Auto iſt, eine Villa am Genfer See oder für 45 Pfennige Baukaſtenerſatzteile— man muß ſie beiſammen haben oder ſie verdienen.“ „Wie ſoll ich das machen, 12 Pfennige verdienen?“ „Ei nun, da gibt's ſchon Möglichkeiten. Du kannſt mir dieſes und jenes helfen, dafür werde ich dir einen Pfennig geben oder zwei, wenn's ſehr viel Arbeit macht.“ Strahlt der Bub. i Sieben Jahre iſt früh, um Geldbegriffe und Ver⸗ dienergeiſt zu erwecken. Doch ich möchte den Pfennig⸗ wert in das kleine Gemüt hineinſenken. Mit acht und neun Jahren aber achtet mir das Kind einen Pfennig nicht mehr, dann muß es ſchon ein Fünf⸗ ziger ſein, oder eine Mark und der Pfennigwert geht ihm verloren. „37 Pfennig habe ich nun, ſagt der Bub. So leih mir das Geld.“ 5 „Doch in der nächſten Woche werden Dir dieſe acht Pfennige abgezogen.“ So lernt er, daß einem das Leben nichts ſchenkt und man nichts ſchuldig bletbt. * „Mama, ich hab dem Rolf einen Zehner geliehen, er hat ſein Trambahngeld vergeſſen!“ „Leih' nichts her, mein Junge. Entweder bekommſt Du es nicht wieder und wenn Du es zurückverlangſt, macht man Dir ein Geſicht. Ich will dem Rolf den Zehner geben.“(Ei, wenn ſchon, dann ſoll er gleich den richtigen Geloͤbegriff kriegen, ſo wie es nun mal iſt. Und—) „Mutti, heute iſt Zahltag. Du ſchuldeſt mir.“ „Ich weiß, mein Junge, ich geb Dir's nachher, heute Nachmittag oder Morgen. Warte Du nur ruhig mal ein bißchen und ſpüre auch wie es iſt, wenn man zuſehen muß, wenn einer zahlen ſoll, dem es nicht eilt. Auch das gehört heute dazu Partei und Oppoſition Dreigeſpräch in der Volkshochſchule Drei Parteimänner hatten ſich geſtern abend zu⸗ ſammengeſetzt, um in einem Dreigeſpräch über eine „Spannung der Autorität“ zu ſprechen, die in ihr Gebiet gehört. In ſachlicher Ausſprache wollten ſie reden über das Gemeinſame, das überall im Partei⸗ leben Ausdruck findet. Die kräftigſten Oppoſitions⸗ parteien des heutigen Parlamentarismus waren allerdings nicht geladen, denn es hätte ſich da, wo das Beſtehende von Grund aus verneint wird, kein Gemeinſames gefunden. Das Geſpräch drehte ſich ſchließlich auch nicht um Oppoſition gegen die Regie⸗ rungsparteien, ſondern nahm ganz die Wendung zum Problem, wie eine Partei ſich zur Oppoſition innerhalb ihrer ſelbſt ſtellt. Das iſt in den Zeiten der Partetenkriſe allerdings auch ein lohnen⸗ der Geſprächsgegenſtand, der von den drei Ver⸗ tretern ſachlich ruhig behandelt wurde. Zur Behandlung bot ſich ja ſo ſchön die Zer⸗ ſetzung der Deutſchnationalen Partei. Sie wurde denn auch nach Zuſammenſetzung, nach wirtſchaft⸗ lichem und geiſtigem Aufbau gründlich durchleuchtet. Die Kriſe der andern„bürgerlichen“ Parteien, der Deutſchen Volkspartei und der Demokraten, wurde aufgezeigt, und Frank Glatzel, ein Führer der jungen Volksparteiler, wies Wege, wie unter Zu⸗ ſammenfaſſung von Menſchen aus allen ſozialen Schichten unter einem ideulen ſtaatspolitiſchen Ziele eine Einigung möglich wäre, die die Kriſe aufbauend überwinden könnte. Redakteur Dr. Heinrich Rumpf verfocht eifrig den Standpunkt der demo⸗ kratiſchen Partet und ihre Sonderberechtigung, wäh⸗ rend der Schriftleiter Dr. Alexander Schifrin darzulegen verſuchte, daß die ſozialdemokratiſche Partei die einheitlichſte und feſtgefügteſte wäre, für die alle andern Parteien die Bedeutung von „Rekrutierungsgebieten“ und„Wahlreſerven“ hätten. Einig waren ſich die Partner in der Einſchätzung der Wichtigkeit des ſozial⸗wirtſchaftlichen Geſichts⸗ punktes in jeder Partei, naturgemäß verſchieden war die Beurteilung von geiſtigen und ſtaatspolitiſchen Motiven, und gar die Bewertung der Leiſtungen führte zu durchaus gerechtfertigten Zurückweiſungen. Denn den Aufbau des deutſchen Staates nach der Revolution der Sozialdemokratie zuſchreiben zu wollen, war doch ein bißchen viel. Das Dreigeſpräch nahm mit ſeinem anregenden Verlauf die Aufmerkſamkeit der Hörer ganz in An⸗ ſpruch, es wies auch einen ſehr zahlreichen Beſuch auf. Seinen bildenden Zweck wird es allerdings erſt dann erfüllen, wenn es zur politiſchen Willens⸗ bildung und damit zur Weiterarbeit und Reform in den Parteien führt. Die Spannungen werden alſo notwendig ſein und die Partei iſt wohl zu bedauern, 10 Feenbae Spannungen der Autorität nicht ennt.—b— — O Baden⸗Baden rettet ſein Theater. Der Be⸗ ſchluß von Stadtrat und Bürgerausſchuß, das Theater am 31. Juli 1930 aufzugeben, falls bis zu dieſem Zeitpunkt von ſeiten der Schauſpielerſchaft keine Vorſchläge gemacht worden ſind, die ein Aus⸗ kommen mit dem auf einen Lieferungsvertrag mit Karlsruhe angeſetzten Zuſchußbetrag von 30—40 000 Mark ermöglichen, hat die Bürgerſchaft zur Selbſt⸗ hilfe geführt. Dank der Initiative der Schau⸗ ſpieler hat man einen Theaterverein ge⸗ gründet, durch den über 10000 Mk. an privaten Spenden aufgebracht wurden. Weiter haben die Schauſpieler durch perſönliche Werbung die Zahl der Platzmieter um über die Hälfte(420) der letztwin⸗ terlichen Belegung zu erhöhen vermocht. Da man außerdem hofft, einen Theaterlieferungs⸗ vertrag mit einer anderen theaterlos gewordenen badiſchen Stadt abſchließen zu können, beträgt das jetzt noch beſtehende Defizit kaum 5000 Mark. In der Sitzung des Kurausſchuſſes Ende der letzten Woche wurde zwar noch ein Defizit von 9000 Mark genannt. Ingzwiſchen hat ſich aber der Betrag weiter vermindert, ſodaß man annehmen kann, daß die Er⸗ bis 1. April 1931, vorerſt alſo über den Winter, als geſichert zu betrachten iſt. Der Kurausſchuß hat, den Erfolg der Werbeaktion anerkennend, ſeine Entſchei⸗ dung um 10 Tage hinausgeſchoben. In der Zwiſchen⸗ zeit wird die Werbeaktion tatkräftig weitergeführt werden. Man darf daher hoffen, daß auch die letzten Schwierigkeiten bald überwunden ſind. Der Opfer⸗ wille der Baden⸗Badener Bürgerſchaft und der zielt haben. * Zur Befreiung der beſetzten Gebiete, Nach einer haltung des Baden⸗ Badener Theaters Schauſpieler würde damit einen ſchönen Erfolg en- 3 2 43 Ne * wirbelung eintritt. Donnerstag, den 26. Juni 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 288 Mannheimer„Filial“⸗ Strandbäder Kein Mangel an Flußbädern 5 Der Neckar und der Altrhein üben wie das Strand⸗ bad im ſteigenden Maße ihre Anziehungskraft aus. Der Neckar, der wegen ſeiner Stadtnähe ſehr gerne aufgeſucht wird, hat den Nachteil, daß er nur für Schwimmer in Frage kommt, da ſeine Ufer ſteil ab⸗ fallen. Die Sporen ſind derartig verſchlammt, daß es für einen Nichtſchwimmer wirklich kein Genuß iſt, ſich darin zu tummeln. Auf der Stadtſeite iſt zwar der, zum Teil ausbetonierte, Bootshafen des Ruderver⸗ eins„Amieitia“ recht beliebt, doch vermag dieſer flache Teil nicht alle Kinder zu erfaſſen, die gerne am Waſſer planſchen möchten. Von dieſer Stelle abwärts iſt be⸗ kanntlich auf beiden Seiten des Neckars das Baden verboten, doch wird dieſe Vorſchrift oft übertreten. Schon mit Rückſicht auf die Inſaſſen des Kranken⸗ hauſes müßte jeder Badebetrieb unterbleiben, da die⸗ ſer ohne Lärm gar nicht abgehen kann. Das zum Ba⸗ den freigegebene Gelände iſt derartig ausgedehnt, daß es auf alle Fälle ausreicht. Ein weiterer Nachteil beſteht darin, daß bei eintretenden Unglückfällen keine Rettungs⸗ ſtation vorhanden iſt Beſſer daran iſt ſchon der gegenüberliegende Teil des Neckaruferé, die Landzunge, die durch den Neckarkanal und den Neckar gebildet wird. Hier hat ein Waſſer⸗ ſportverein ein kleines Reſtaurationsgebäude erſtellt. Die Maulbeer bäume ſpenden an heißen Tagen willkommenen Schatten und es wird auch ſtändig da⸗ ran gearbeitet, den Zugang zum Neckar in einen be⸗ quemen Zuſtand zu verſetzen. Die eine Sporenaus⸗ buchtung wird planiert und mit Kies verſehen, die großen Steine entfernt, ſodaß die Jugend am flachen Waſſer ungefährdet ſpielen kann. Wer in der Sonne liegen will, hat auf den Grasflächen zwiſchen dem Waſſer und den Bäumen hierzu reichlich Gelegenheit. Aehnlich wie am Strandbad wird hier durch freiwil⸗ lige Helfer eine regelmäßige Bewachung der Badenden durchgeführt. Außerdem iſt ein Ret⸗ tungsgürtel am Neckarufer angebracht. Es mag beſonders erwähnt werden, daß dieſe Sicherungsein⸗ richkungen von privater Seite durchgeführt werden. Zugang zu dem Neckarbad auf der Maulbeeraue be⸗ ſteht entweder über die Riedbahnbrücke oder durch den Nachenverkehr an der Kanalmündung. Auch in der Nähe des Wirtſchaftsgebäudes beſteht die Mög⸗ lichkeit, ſich mit einem Nachen von dem linken Neckar⸗ ufer aus überſetzen zu laſſen. Der Altrhein bei der Frieſenheimer Inſel iſt von jeher wegen ſeinen verhältnismäßigen ſauberen Waſſers gerne zum Baden benützt worden. Von der Straßenbahnhalteſtelle Luzenberg iſt es gar nicht mehr weit zu Fuß zu gehen und man iſt an einem ſchönen Strand. Dieſer hat aber den Nachteil, daß er ſtreckenweiſe ſchlammig iſt. Bei nicht zu niederem Waſſerſtand ſteht aber ein Teil der Grasfläche unter Waſſer, ſodaß man ſchon ein großes Stück in das Waſſer laufen muß, ehe die unbeliebte Schlammauf⸗ wirbe Es gibt auch ſandige Uferſtellen, die natürlich immer am meiſten benützt werden. Durch die ausgedehnten Grasflächen beſteht natürlich die Möglichkeit, umfangreiche Spiele durchzuführen. Beſonders beliebt iſt das Ballſpiel jeglicher Art, das betrieben werden kann, ohne die anderen Bade⸗ gäſte zu beläſtigen. Viele Weidenbüſche und Weiden⸗ bäume ſorgen für ausreichenden Schatten. Man hat bei dieſem Strandbad ſo ziemlich alles beiſammen, was man ſich gerne wünſcht. Nur der Ausblick auf die gegenüberliegenden Fabriken iſt natürlich nicht gerade ideal. Aber darüber ſieht man gerne hinweg, da es auf die Erholung und auf das Vergnügen an⸗ kommt, das man ſich auf dem Badeplatz ſelbſt verſchaf⸗ ſen kann. Fliegende Verkaufsſtellen ſorgen für leib⸗ liche Genüſſe und der Konſum an kalten Getränken iſt wie an allen anderen Strandbädern enorm. Ein Sanitätszelt, das an guten Badetagen regelmäßig vorhanden iſt, leiſtet den Badenden bei etwaigen Unglücksfällen erſte Hilfe. Da an ſolchen freien Badeplätzen die Diſziplin leidet, gibt es immer⸗ hin zahlreiche Verletzungen, die hauptſächlich durch leichtſinnig weggeworfene Glasſplitter ent⸗ ſtehen. Auf der Frieſeuheiwer Inſel beſteht in der Nähe der Dehus⸗Fähre eine weitere Badegelegen⸗ heit, die hauptſächlich von den Bewohnern Sandhofens benützt wird und lange nicht ſo ideal iſt, wie das Bad am Luzenberg. Wie man ſieht, herrſcht in Mannheim an Strand⸗ bädern kein Mangel. Am das Park-Hotel Wie wir ſ. Zt. meldeten, intereſſierten ſich die hieſigen Gewerkſchaften für das Parkhotel. Das war vor 4 Wochen. Eine Gewerkſchaftskommiſ⸗ ſion beſichtigte damals das Parkhotel, von deſſen Direktion aber keinerlei Verkaufsofferte gemacht worden war. Es haben lediglich un verbind⸗ liche Beſprechungen ſtattgefunden. Die Angelegenheit ruhte inzwiſchen. Nun wurde geſtern nachmittag eine Sitzung der Gewerkſchaften abge⸗ halten, die ſich mit dem Ankauf des Parkhotels be⸗ faßte. Wie wir erfahren, wurde aber kein endgültiger Beſchluß gefaßt, da einer der maßgebenden Herren nicht anwſend war. Jedoch ſoll bei den Führern der Gewerkſchaften der feſte Entſchluß zum Ankauf des Hotels beſtehen. Andererſeits wird uns mitgeteilt, daß innerhalb der Gewerkſchaftsmitglieder ſich zwei Strömun⸗ gen bemerkbar machen; die eine verlangt den An⸗ kauf, die andere will davon Abſtand nehmen. Bei dieſem Stand der Verhandlungen wäre es doch erwägenswert, ob nicht die Stadtgemeinde als Käufer auftritt. Da ja bekanntlich großer Raummangel im Rathaus herrſcht, ſo wäre der Ankauf des Parkhotels durch die Stadt doch immerhin einer Prüfung wert. * * Beſchleunigung von Strafverfahren. Der ba⸗ diſche Juſtizminiſter hat unterm 11. ds. Mts. ent⸗ sprechend der Anregung des Reichsjuſtizminiſters und dem Vorgehen des preußiſchen Juſtizminiſters die badiſchen Staatsanwaltſchaften zu raſchem und tatkräftigem Einſchreiten gegen Beteiligte an Zuſammenſtößen zwiſchen Kampforganiſationen radikalpolitiſcher Parteien angewieſen und den Ge⸗ richten von dieſer Weiſung Kenntnis gegeben. Verband badiſcher Gemeinden Der Vorſtand des Verbandes badiſcher Gemeinden hielt dieſer Tage in Gernsbach eine Sitzung ab, in der u. a. folgende Beſchlüſſe gefaßt wurden: Aenderung des Straßengeſetzes Der Vorſtand bedauert außerordentlich, daß der Bad. Landtag es zunächſt abgelehnt hat, die Land⸗ und Kreisſtraßenkoſtenanteile der Gemeinden nach Maßgabe des Nutzens und der Leiſtungsfähigkeit an⸗ ſtelle der Läuge eines Gemeindeverbindungswegs auf die Gemeinden umzulegen, obwohl nur ſo der unerträglich hohen Belaſtung der leiſtungsſchwachen Gemeinden mit Straßenkoſten etwas abgeholfen wer⸗ den kann. Er beſchließt, demnächſt erneut vorſtellig zu werden und dabei zu beantragen, daß ſämtliche Durchgangsſtraßen vom Staat aus den Er⸗ trägniſſen der Kraftfahrzeugſteuer zu unterhalten ſind. Sollte dieſe Regelung indeſſen einſtweilen noch nicht möglich ſein, ſo müſſen wenigſtens bis dahin die Koſten nach Verhältnis der Inanſpruchnahme und des Nutzens, d. h. nach der Einwohnerzahl und der Steuerkraft umgelegt werden. Kennzeichnung der Hauptverkehrsſtraßen durch Ortsbeſchilderung. Die Koſten für die Anbringung von Ortstafeln durch die Waſſer⸗ und Straßenbauämter ohne Mit⸗ wirkung der Gemeinden müſſen nach Auffaſſung des Vorſtandes von der Staatskaſſe und nicht von den Gemeinden getragen werden, da es ſich nicht um eine ortspolizeiliche Angelegenheit handelt. Eine Umlegung der Koſten als Straßenunterhaltungs⸗ aufwand nach Maßgabe des Straßengeſetzes könnte noch hingenommen werden. Beſchädigung durch Laſtkraftwagen Bei der Regierung iſt zu beantragen, daß die Fahrtgeſchwindigkeit von Laſtkraftwagen innerhalb geſchloſſener Ortſchaften auf höchſtens 10 Kilo⸗ meter in der Stunde feſtgeſetzt wird, da ſonſt die jetzt ſchon zu beobachtenden ſchweren Beſchädigungen an Gebäuden einen ausgedehnten Umfang annehmen und auch andere Nachteile eintreten, welche die be⸗ troffenen Eigentümer außergewöhnlich ſtark belaſten. Aenderung der Gemeindeverwaltungsgebühren⸗ ordnung. Der Vorſtand hält eine Aenderung der Gemeinde⸗ verwaltungsgebührenordönung für erforderlich und beſchließt, der Regierung Vorſchläge hierfür zu machen. Hochwaſſerſchaden. Der Verbandsvorſtand beſchließt, bei der Regie⸗ rung dahin vorſtellig zu werden, daß Schutzmaß⸗ nahmen gegen Hochwaſſer getroffen werden, ähnlich wie es die Pfalz durch Anlegung eines Hoch⸗ waſſerdammes macht, oder daß die Schäden An der Branoͤſtätte der Jellſtoff Noch immer Feuer Trotzdem geſtern nachmittag die Berufsfeuerwehr auf Befehl von Branddirektor Voulant abrückte, lodert das Feuer immer noch zeitweilig auf. Es iſt damit zu rechnen, daß es mindeſtens noch bis Sonn⸗ tag andauert. Durchſchnittlich lagert noch Zelluloſe in—2 Meter Höhe, und dieſe muß langſam ver⸗ kohlen. Die an der Brandſtelle als Brandwache verbleibende Freiwillige Fabrikfeuerwehr der Zell⸗ ſtoffabrik unter Meiſter Weber iſt in Schichten ein⸗ geteilt. Je 15 Mann verrichten vier Stunden ihren Dienſt. Geſtern abend galt es bei dem einſetzenden Wind wiederum die beiden geretteten anſtoßenden Hallen vor dem Uebergreifen des Feuers zu bewahren, die Schlauchleitungen der Berufsfeuer⸗ wehr ſind vorſichtshalber noch liegen geblieben, um ſofort eingreifen zu können. Intereſſant iſt, daß vor etwa zehn Tagen eine Kommiſſion, unter der ſich auch Meiſter Weber be⸗ fand, ſämtliche Lagerhallen daraufhin unterſuchte, ob die elektriſchen Leitungen genügend geſichert ſind, daß kein Kurzſchluß eintreten kann. Auch die völlig Die Macht des Schickſals Dritter Abend des Verdi⸗Zyklus Ueber Höhen und Tiefen führte Verdis künſt⸗ leriſche Entwicklung. In engem Rahmen führt uns der Verdi⸗Zyklus Opern aus verſchiedenen Perioden vor, auf die bald blendendes Licht, bald düſtere Schatten fielen. Den erxſten entſcheidenden Erfolg er⸗ rang Nabucco. Dem Höhenzug ſeines Genies verdanken wir, nach weniger erfolgreichen Werken, die drei Volltreffer Rigoletto, Troubadour, Traviata. Das Blatt wendet ſich und unter ungünſtigen Geſtir⸗ nen entſteht„die Macht des Schickſals“, zunächſt für Petersburg, etwas erweitert für Mailand. Die Oper bleibt erfolglos, bis ſich das Blatt neuerdings wen⸗ det und dank Werfels Intereſſe für Verdi eine Neubelebung ſeiner weniger bekannten Werke ein⸗ ſetzt. Der dritte Abend des Zyklus beſcherte uns den Ausgangspunkt der Verdi⸗Renaiſſance. Dieſer ſtand diesmal unter günſtigem Omen. Un⸗ vermindert bleibt die Gunſt des Publikums für die ſeltſam verſchlungenen Wege, die deſtind, hier mehr Zufall als Beſtimmung, nach dem Willen des Li⸗ brettiſten Piave einzuſchlagen hat. Höher als der ſehr unwahrſcheinliche Gang der Handlung wiegt Verdis Muſik, die ſich vielfach als Niederſchlag von „Maskenball“⸗Motiven darſtellt, aber ſchon die Keime dur„Aida“ enthält. Gertrud Bin dernagel entfaltete wieder den Schmelz ihrer Stimme und riß durch lebhaftes Spiel mit, Sidney de Vries ſtattete den Don Carlos de Vargas mit allen jenen Vorzügen in ſtimmlicher und ſchauſpieleriſcher Hinſicht aus, die wir an dem intelligenten Sänger zu ſchätzen wiſſen. Wir geden⸗ ken ferner der prächtigen Leiſtungen die Ad. Loelt⸗ gen als Alvaro, Wilh. Fenten als würdiger Pa⸗ ter Guardian und Karl Mang mit dem bedeutend weltlicher veranlagten Fra Melitone vollbrachten und lebhafteſten Anklang fanden, ſowie Frl. Schlü⸗ ter als Prezioſilla, 8 Die ſorgfältige Arbeit und liebevolle Pflege, die GMD. Erich Orlhmann dem Opernſchaffen Ver⸗ die entgegenbringt, kam auch dieſer Vorſtellung zu⸗ gute und fand ihren ſchönſten Lohn in den ſponkan losbrechenden Beifallsſtürmen, die ſich nach der tem⸗ peramentvoll gebrachten Ouverture entluden, und dem ernſten Muſiker galten. Ein Sonderlob der ge⸗ ſchmackvollen Regie von Dr. Rich. Hein! Für den beſinnlichen Zuſchauer bedeutet der Erfolg der gewiß ſchon zum 20. Male wieder aufgeführten Oper mehr als nur eine gute Vorſtellung. Sie läßt erkennen, daß das Publikum nach mancherlei Irrwegen der jüngſten Zeit ſich nach echter Muſik ſehnt und eine Bewegung begrüßt, die auch weniger vom äußerem Erfolge getragene Werke eines Großen unter den wirklich begnadeten Muſikdramatikern zu ihrem Rechte kommen läßt. 1. V. Dr. Ch. Nimm mich mit Von Gertrud Hock Frau am Steuer, fährt allein durchs Land. Reiſt. Wohin, geht keinen etwas an. Frau am Steuer hat zu tun. Fährt in Geſchäften. In Famtlien⸗ angelegenheiten. Raſch bringt ihr Wagen ſie vom Fleck. Frau am Steuer nimmt ſich nicht viel Zeit. Hui fliegt der Wagen über die Landſtraße dahin. Zwei Stunden, drei Stunden, vier Stunden und mehr. Die kleinen Hände werden ſteif und langſam kriechen Ameiſen von der Fußſpitze an die Sohle durch die Beine hoch. Innen natürlich. Handſchuhe an, Handſchuhe aus, das wird nicht beſſer. Fünfzig, ſechzig, ſiebzig Kilometer, ein bißchen weniger, ein⸗ mal dann wieder mehr. Halten? Einen Kaffee trinken? Ausgeſchloſſen! Kommt nicht in Frage. Nur ankommen. Nur keine Panne, kein Plattreif. Und weiterfahren, weiterfahren. Draußen winken Leute, Wanderburſchen, alte, junge Männer, Frauen, Kinder ſchreien, rufen, zetern„nimm mich mit!“ Dumme Pute, ſitzſt allein am Steuer, ganzer Wagen leer, fährt ſtolz dahin, na ja, die kanns ſich leiſten— und unſereins Frau am Steuer weiß, daß ſie niemals einen mit⸗ nehmen darf. Schauer laufen ihr noch jetzt den Rücken herunter, wenn ſie nur an die Geſchichten denkt von den Männern mit der alten, kranken Frau, die am Boden lag und nicht mehr weiter niedergebrannte Halle war unterſucht worden. Es ſteht einwandfrei feſt, daß der Blitz keineswegs in die elektriſche Leitung einſchlug und durch dieſe zün⸗ dete. Die innere Mauer der Halle iſt einge ⸗ ſtürz t, ſie verſchüttete die freigelegten Fabrikgleiſe und begrub unler ſich die hölzerne Verladerampe. * Der Schauplatz des Brandes war geſtern für Tauſende ein Anziehungspunkt. Bei der derzeitigen Tagesproduktion von durchſchnittlich 150 Tonnen wird der Verluſt raſch wieder aufgeholt werden kön⸗ nen. Ob die niedergebrannte Halle wieder errichtet wird, iſt noch unbeſtimmt. Man kann aber annehmen, daß ſie nicht wieder an dieſer Stelle errichtet wird. Neben Waſſer wurden auch fahrbare Minimaxfeuer⸗ löſcher verwendet. Um die Hütten des ſog.„Schoklad⸗ viertels“ bei einem Brandausbruch durch Funkenflug ſchunell zu ſichern, hatte man Handfeuerlöſcher in Be⸗ reitſchaft, die aber nicht in Aktion zu treten hatten. mp. durch Gewährung von Beihilfen zur Erſtellung von Pumpwerken abgewendet werden. Aenderung des bad. Stenerverteilungsgeſetzes. Der Vorſtand bedauert ſehr, daß der ſo dringend notwendige Laſtenausgleich unter den Städten und Gemeinden anläßlich der Aenderung des bad. Steuerverteilungsgeſetzes nicht geſchaffen wurde. Die jetzt ſchon ſehr großen finanziellen Schwierigkeiten der kleineren Gemeinden, die in ihren Haushalten ohnehin ſtark eingeſchränkt ſind, verſchärfen ſich da⸗ durch von Tag zu Tag mehr. Der Antrag iſt dem⸗ nächſt zu wiederholen. Aenderung des Sparkaſſengeſetzes. Der Vorſtand verfaßt die Anträge zum erſten Referentenentwurf des badiſchen Sparkaſſengeſetzes. Es handelt ſich dabei in der Hauptſache um die Feſt⸗ ſetzung der Soll⸗ und Habenzinſen, um die Liquidi⸗ tätsreſerve, um den Schutz der kleineren Sparkaſſen und um die Bildung von Bezirksſparkaſſen, Aenderung des Gemeindewahlrechts Der Vorſtand hält trotz gewiſſer Bedenken die freie Liſtenwahl in Gemeinden bis zu 2000 Einwohnern für erforderlich und beantragt bei den Regierung, ſie probeweiſe einzuführen oder doch dig Vorausſetzungen dazu zu ſchaffen. Unfallverſicherung der freiwilligen Feuerwehren. Bei der Staatsregierung iſt die Bewilligung von zuſätzlichen Leiſtungen zu den nach der RVO. zu ge⸗ währenden unzulänglichen geſetzlichen Renten an unfallverletzte Feuerwehrleute zu beantragen. Bis dahin wird den Gemeinden und den freiwilligen Feuerwehren empfohlen, zuſätzliche Priwatverſiche⸗ rungen nicht abzuſchließen. Belaſtung der Gemeinden durch die Arbeits⸗ loſenfürſorge. Die Belaſtung der kleineren und mittleren Ge⸗ meinden mit Fürſorgeaufwendungen für die Wohl⸗ fahrtspflege nimmt einen unerträglichen und beäng⸗ ſtigenden Umfang an, da zwei Drittel aller badiſchen Induſtriearbeiter in dieſen Landgemeinden wohnen. Bei der Regierung iſt daher zu beantragen, daß die Laſt der Dauerarbeitsloſigkeit den Gemeinden abge⸗ nommen und auf breitere Schultern verteilt wird, oder daß noch beſſer durch Schaffung zuſätzlicher Ar⸗ beitsmöglichkeiten dafür geſorgt wird, die Unter⸗ ſtützungsgelder produktiv zu verwenden. Außerdem ſollen raſcheſtens Staatsmittel zur Entlaſtung be⸗ dürftiger Gemeinden bereit geſtellt werden. Tätigkeit der Schlichtungsausſchüſſe für Ge⸗ meinde⸗ und Körperſchaftsbeamte. Der Regierung ſollen Verbeſſerungsvorſchläge auf dem Gebiete des Schlichtungsweſens gemacht werden. Beteiligung der Gemeinden an der Geſetz⸗ gebung. Mit den Städteverbänden iſt wegen Sicherung und Erweiterung des Anhörungsrechts der Gemeinden (§ 20 der bad. Verfaſſung) in Verbindung zu treten. Vefreiungsfeier in Mannheim Die Karten für die Befrelungskundgebung in der Rhein⸗Neckar⸗Halle am 30. ds. Mts. ſind ausge⸗ geben. Um allen denen, die keine Karten mehr er⸗ halten können, die Gelegenheit zu geben, die Feier anzuhören, wird die ganze Feier durch eine Sie⸗ mens⸗Halske⸗Großlautſprecheranlage in den großen Vorhof der Ausſtellungs⸗ halle übertragen werden. Aus Anlaß der Kund⸗ gebung werden am Montag alle ſtädtiſchen Ge⸗ bäude beflaggt. An dem Aufgang zur Rhein⸗ brücke, und zwar an der Stelle, wo der franzöſiſche Wachtpoſten jahrelang ſtand, wird eine Reichs ⸗ flagge und eine badiſche Flagge gehißt. Nach der Kundgebung am Montag⸗Abend werden um 21.45 Uhr alle Kirchenglocken in Mann⸗ heim läuten. * * Ernannt wurde, Gerichtsverwalter Heinrich Runkel beim Amtsgericht Mannheim zum Juſtiz⸗ oberinſpektor. konnte, ohnmächtig geworden, wachsbleich, ſtöhnend, richtiger Appell an ein mitleidsvolles Frauenherz. Welche Frage, daß man anhält und beſorgnisvoll die Aermſte aufnimmt, ſie zum nächſten Dorf zu bringen, armes, altes, krankes Mütterchen, das, kaum hat der Wagen angezogen, die Maske abwirft, ein Mann iſt, Frau am Steuer Aethermaske vors Geſicht hält, Volant aus der Hand reißt, Piſtole, Räuber, Knebel— fürchterlich Entſetzen.— Nein, nein, keinen Menſchen nimmt ſie mit. Nur die armen kleinen Kinder dauern ſie, wenn die ſo an Muttis Hand, und wo man ſieht, daß Mami eine Frau iſt— dahertrippeln müſſen auf ihren armen, krummen Beinchen. Kilometerweit. Ach, wie gerne möchte da die Frau am Steuer manchmal halten und ſie mitnehmen, wenn man nur die Kleinen allein aufpacken könnte. Aber das geht doch nicht, wo ſoll man ſie abſetzen, die kleinen, zappelnden Weſen, die vielleicht dann keiner haben will. Mein Gott, das kommt ja alles vor, heute. Dann aber, wie ſie ſo vier, fünf Stunden lang allein gefahren iſt, dann iſt's ihr doch ein bißchen zu dumm geworden. Und da ſie gerade getankt, an einer Reparaturwerkſtatt mit großem Schild und gut ausſehend, fragt ſie ein netter, junger Burſch im Trenchcoat, flottes, friſches Kerlchen, ob es wohl mitfahren kann.„Gnädige Frau, ſagt er, und er⸗ zählt eine Geſchichte von einer Panne und gerade Abgeſchlepptſein. Zeigt einen Führerſchein und Zulaſſungskarte, Paß, Briefe und im Portefeuille ſtecken einige Bank⸗ noten. Er macht einen guterzogenen Eindruck und nette Augen, Kinderaugen geradezu. Ach, Frau am Steuer iſt ſo müde, hat ſo genug von der langen Fahtt, ſo immer allein und möchte ſo gerne ein biß⸗ chen reden, ſich unterhalten, das könnte wieder friſch machen. Mein Gott, was ſoll ihr denn der Bengel tun? Das kann ſie noch lange, Und wenn er unter⸗ wegs ein wenig fahren würde, mein Gott, gewiß, man tut ſo etwas nicht, ſie weiß es wohl. Im letzten Grunde aber iſt man ja doch nur ein Frauenzimmer und ach ſo müde, ſo abgeſpannt, und alles iſt ſo egal. Kleiner Junge weiß nett zu erzählen. Vom Reiten, vom Golf u. Polo ſpielen, von Hauſe, Eltern und Geſchwiſtern, klingt alles gut. Und wenn gnädige Frau geſtatten will, er ſehr gerne behilflich ſei. Gewiß doch hat er natürlich volles Verſtändnis für ihr ſekundenlanges Zögern, deſſen ſie ſich beinah geniert, dieſem jungen Manne gegenüber. Verſteht ſich, eine Dame kann garnicht vorſichtig genug ſein, aber ich denke doch.“ Gnädige Frau können ganz unbeſorgt ſein. Jun⸗ ger Mann macht ſich ein Vergnügen daraus, und eine ganz beſondere Ehre, gnädige Frau an Ort und Stelle vorzufahren, den Wagen zu garagieren, zu waſchen, zu reinigen, zu ölen, vollkommen nach der langen Fahrt inſtand zu ſetzen, daß gnädige Frau nur... Und wenn gnädige Frau gerne ausfahren möchten, ſo braucht ſie nur zu telephonieren, Ruf⸗ nummer—— ſtimmt, und alles iſt in ſchönſter Ord⸗ nung. Frau am Steuer iſt ſo müde, Frau am Steuer iſt alles ſo egal, nur ankommen, dort ſein, ſchlafen und von nichts mehr wiſſen.—— Zweimal hat ſie mit ihm telephoniert. War ſo abſcheuliches Wetter, daß ſie gar keine Luſt und Ver⸗ anlaſſung hatte auszufahren. Mochte der Wagen nur ſtehen bleiben wo er ſtand, ſie hatte die Garage geſehen, hintelephoniert, jawohl der Wagen iſt da, gewaſchen, beſorgt. Geht in Ordnung. Als Frau am Steuer einige Tage ſpäter abfahren will, Rückreiſe antreten und ihren Jüngling anruft, iſt er verreiſt. Totſchreck! Doch nein, mit ihrem Wa⸗ gen iſt er nicht fortgefahren. Der ſteht noch da. Aber wie! Blitzblank gewaſchen, geputzt und fabelhaft po⸗ liert, ſelbſt die Maſchine innen war lange nicht ſo tadellos gereinigt. Bei näherem Hinſchauen aber, oh alle Heiligen!! da ſteckt der Schlüſſel, aufgedreht natürlich, Batterie vollkommen leer, nicht ein Tropfen Säure mehr und nicht ein Funken Zündung mehr. Motorkopf abgenommen, Zündkerzen, Ven⸗ tile, Kolben, Bleuelſtangen war herrliches Spielzeug geweſen für einen kleinen Jungen. Lebendiger Ma⸗ tadorbaukaſten. Heil muß das luſtig geweſen ſein, ſo mal nach Herzensluſt im tiefſten inneren von einem richtigen Auto rum zu fummeln, hinein zu gucken und zu ſtöbern bis ins letzte Sägmehl,(Je⸗ dem rechten Autofahrer dreht ſich das Herz im Leibe herum bei dem Gedanken.) Allein, was lag daran, wenn die ſo dumm iſt. Stillſchweigend hat Frau am Steuer eine Rech⸗ nung bezahlt— eine Rechnung—111 ö * ö ö ö 15 1 ö 4. Seite. Nr. 288 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) ** Donnerstag, den 25. Juni 1900 Stille Not Der Wochenmarkt iſt beendet. Allenthalben wer⸗ den die Körbe und Kiſten weggetragen. Das kaufende Publikum verläßt nach und nach den Platz. Unter den letzten, die noch kommen, fällt ein kleiner dürftiger Junge auf. In der Hand trägt er ein Körbchen, um das von den Abfällen ausgeleſene Suppengrün aufzunehmen. Ob er wohl von ſeiner Mutter beauftragt iſt? Es ſcheint der Fall zu ſein, denn ſeine Sammeltätigkeit iſt aufmerkſam und be⸗ dacht. Für den Kleinen iſt alle Welt verſunken. Sinnend bewegt er ſich von einem Stand zum andern und rührt mit ſeinen dünnen Fin⸗ gern in den zurückgebliebenen Reſten umher. Was ihm daraus brauchbar erſcheint, wird ausgeſondert. Ab und zu macht jedoch die ſuchende Hand eine Be⸗ wegung zum Munde. Erſtaunt ſehen einige Paſſanten dem Treiben des Kindes du, um dann wieder weiter zu gehen. Irgendwer empfindet die Not des Kindes. Eine Düte ſchwarzer Kirſchen wird gebracht. Der Junge, der nach ſeinen Aus⸗ ſagen keinen Vater mehr hat, war ſeltſam über⸗ raſcht. Betroffen ſchaute er in ſein Körbchen mit Grün und Gelbrübchen und wollte es nicht faſſen, daß ein ganzes Pfund Kirſchen ſich hinzugeſellt hat. Dann aber ging ein freudiges Leuchten über das junge Geſichtchen und ward froher Dank dem Geber. Auch dieſer empfand große Freude. Wie viele tun dies? 3 K. * * Die Notlage der Mannheimer Angeſtelltenſchaft. In einer Kundgebung des Ortskartells der frei⸗ gewerkſchaftlichen Angeſtelltenorgantſationen wurden einige Zahlen über die Lage der Mannheimer An⸗ geſtelltenſchaft bekanntgegeben. Danach gab es am 1. April 1929 in Mannheim 1958 kaufmänniſche und techniſche Angeſtellte, die außer Stellung waren. Am 1. Juni 1930 ſtieg die Ziffer der ſtellungsloſen An⸗ geſtellten auf 3577. Bemerkenswert iſt dabei die Stei⸗ gerung der Ziffer der weiblichen erwerbsloſen An⸗ geſtellten um 138 Prozent. Um die Jahresmitte dürften etwa 15 Prozent der in Mannheim vorhan⸗ denen Angeſtellten ohne Stellung ſein. * Von der Lokomotive überfahren und getötet. Bei der Einfahrt des Würzburger Schnellzuges Nr. 132, der.18 Uhr abends hier ankommt hat, ſich im Hauptbahnhof ein Mann vor die Gleiſe geworfen, wurbe überfahren und war ſofort tot. Die Perſonalien konnten nicht feſtgeſtellt werden, da der Mann vollſtändig zerfetzt wurde. Er ſcheint dem Arbeiterſtande angehörig zu ſein. * Identifiziert. Die Leiche des geſtern vormit⸗ tag am Rheinkaffee geländeten Mannes wurde iden⸗ tifiztert. Es iſt der am 31. Mai 1898 geborene, ver⸗ heiratete Drogiſt Artur Maurer, wohnhaft in der Mittelſtr. 74. Maurer war beim Baden im Strand⸗ bad ertrunken. * Geſangvorträge im Krankenhaus. Am 19. Juni hat der Männerchor Gartenſtadt und am 22. Juni der Verein für klaſſiſche Kirchenmuſik im Kran⸗ kenhaus geſungen. Nachrichten aus Baden 4 Hefreiungsfeier der Univerſität Heidelberg * Heidelberg, 28. Juni. Die Univerſität wird nächſten Dienstag abend im Schloßhof eine Be⸗ freiungsfeier abhalten, bei der der Hiſtoriker der Univerſität, Prof. Dr. Willy Andreas, die Feſtrede halten wird. Weiter ſind vorgeſehen Anſprachen des Rektors Prof. Gotſchlich und eines Studenten. Feſtnahme zweier Falſchmünzer * Karlsruhe, 25. Juni. Zwei junge Leute aus Sinzheim bei Baden⸗Baden hatten in einer hieſigen Wirtſchaft in der Altſtadt gezecht und dann mit einem Fünfmarkſtück gezahlt. Die Kellnerin ſtellte kurz darauf feſt, daß es ſich bei dem vereinnahmten Fünfmarkſtück um eine ziemlich plumpe Fäl⸗ ſchung handelte. Es gelang der Polizei noch am Abend, die beiden Burſchen feſtzunehmen. Die Kri⸗ minalpolizei begab ſich ſofort nach Sinzheim, wo es gelang, eine Anzahl von Falſchſtücken und Werkzeuge zu ihrer Herſtellung zu beſchlagnahmen. Vom Auto getötet * Durlach, 25. Juni. Geſtern mittag ereignete ſich hier ein folgenſchwerer Verkehrsunfall. Zwei Knaben hatten ſich auf die Kuppelungs⸗ ſtange eines Bierlaſtautos mit Anhänger ⸗geſetzt. Als der Chauffeur anfuhr, ſtürzte ker ſechs Jahre alte Heinrich Henn ab und geriet unter das rechte Hinterrad. Er war ſofort tot. N Lebensrettung * Pforzheim, 25. Juni. Der Landeskommiſſär für die Kreiſe Karlsruhe und Baden hat dem Mechaniker Albert Roller in Pforzheim⸗Dill⸗ weißenſtein, der am 16. Mai ds. Is. das vier Jahre alte Kind Otto Emil Hutmacher vom Ertrinken in der hochgehenden Nagold gerettet hatte, für ſein ent⸗ ſchloſſenes und opferwilliges Verhalten eine öoͤffent⸗ liche Belobigung ausgeſprochen. Falſche Silbermünzen * Wolfach, 25. Juni. Zur Zeit kurſieren in der hieſiger Gegend falſche Zweimarkſtückcke. Die Münzen tragen den Buchſtaben A und die Jahres⸗ zahl 1926. Sie ſind anſcheinend aus Blei herge⸗ ſtellt. So wurden beim Poſtamt Wolfach ein Stück und bei der Poſtamtskaſſe in Schramberg vier Stück feſtgeſtellt. Erhängt aufgefunden * Singen, 25. Juni. Geſtern mittag wurde an einem Baum ſeines Gartens der im Jahre 1886 in Leipferdingen, Amt Engen geb. Zollſekretär Jakob Fluck erhängt aufgefunden. Er hinterläßt außer ſeiner Frau zwei Kinder im Alter von 11 und 15 Jahren. Was den Beamten in den Tod getrieben hat, iſt noch nicht bekannt. Beim Paddeln im Bodenſee ertrunken * Konſtanz, 25. Juni. Ein in Allensbach zur Kur weilender Gaſt namens Batzler ſien, unternahm am Dienstag nachmittag mit einem Paddelbvot eine Fahrt nach der Inſel Reichenau. Das Boot kenterte in einem Gewitterſturm und Batzler ertrank. Die Leiche konnte geborgen wer⸗ den. Frau Batzler entging dem gleichen Schickſal, weil ſie aus Angſt vor dem Gewitter zurückgeblieben war. aus Schle⸗ Verhinderter Raubüberfall Mannheimer Schöffengericht Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Dr. 1. Staatsanwalt Der 22 Jahre alte Arbeiter A. H. hat ſchon ver⸗ ſchiedene Vorſtrafen. Recht früh kam er mit dem Strafgeſetz in Konflikt. Auch die Fürſorge⸗ erziehung war bei ihm ohne jeden Erfolg. Mehrere Male brach er aus der Erziehungsanſtalt aus. Nachdem er längere Zeit bei Bauern in der Pfalz gearbeitet hatte, kehrte er nach Mannheim zu⸗ rück, wo er mit einem Freunde zuſammenwohnte, der auch das Zimmer bezahlte. Als das Geld auf⸗ gebraucht war, wurde den beiden Freunden das Zimmer gekündigt. Dies war kurz vor Oſtern. Am Karfreitag beſuchte H. ſeinen Vater in Ludwigs⸗ hafen und erhielt von dieſem 2 Mark, die er dann mit ſeinem Zimmergenoſſen verzehrte. „Am Oſtermontag hatten wir wieder einen an⸗ ſtändigen Hunger“ erzählte der Angeklagte,„wir kamen darin überein, daß es ſo nicht weiter gehen könnte. Wir hatten keinen Pfennig Geld mehr. Meinen Kameraden ſchickte ich fort. Ich ging nacheinander mit zwei Mädchen auf ihr Zimmer, hatte aber nicht den Mut, ſie anzufallen und ihnen das Geld wegzunehmen. Mit einem dritten Straßenmädchen ging ich dann wieder auf das Zimmer. Kaum war ich oben, packte ich ſie auch ſchon mit beiden Händen am Hals und würgte ſie. Wir fielen beide zu Boden und riſſen den Ofen um. Ich hielt ihr den Mund zu und ſchlug ihr mit meinem Taſchenmeſſer auf den Kopf. Sie konnte ſich wieder frei machen und um Hilfe rufen. Dann kamen Leute, die mich verhaf⸗ teten.“ Leidenſchaftslos erzählte er den Hergang und bemerkte noch, daß ihm die Ueberfallene während des 2 Minuten langen Kampfes ziemlich zu ſchaffen ge⸗ macht habe. Ein kränklich ausſehender Burſche, mit gelblichem Geſicht und ziemlich hervorquellenden Augen. Matt, gleichgültig erzählt er ſein Leben und ſeine Tat. Nur hin und wider zuckt es wie verhaltenes Weinen über ſein Geſicht. Trotz der Schwere der Tat ſcheint es ſich um keinen frechen Burſchen zu handeln. Der Sachverſtändige, Med.⸗Rat Dr. Götz mann, bezeichnete den Angeklagten als einen intelligenten Menſchen, der verbrecheriſch veranlagt ſei. Der An⸗ trag des Staatsanwaltes lautete auf 10 Monate Gefängnis. Nach kurzer Beratung ſprach das Ge⸗ richt eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr aus. 2 Monate Unterſuchungshaft werden angerechnet. Schlechte Buchführung ., 34 Jahre alt, hat bis jetzt immer verſucht, ſich hoch zu arbeiten. Er war früher Zapfburſche und Hoteldiener, dann heiratete er eine vermögende Frau und kaufte ſich in der Alphornſtraße ein Lebensmittelgeſchäft, dem er ſpäter noch einen Textilhandel anfügte. Das Geſchäft ent⸗ wickelte ſich recht gut, ſo daß er 1925 ſeinen Bruder mit einer Einlage von 10 000 Mk. als Teilhaber aufnahm. Als er dann 1928 mit ſeinem Bruder Auseinanderſetzungen hatte, ging das Geſchäft zu⸗ rück. Der Bruder betrieb ſeinen Bruder auf nicht gerade vornehme Art, er ließ ihm ſogar den ganzen Laden mit ſämtlichen Waren pfänden. Ein Teil der Waren, die der Gerichtsvollzieher nicht auf⸗ genommen hatte, wurde von R. auf Kirchweihen verkauft, den Erlös von 250 Mk. verbrauchte er für ſeine Familie. Der Sachverſtändige Dr. Fluch bezeichnete die Art der Geſchäfte des R. als etwas kompliziert. Das Geſchäft wies ſowohl in der Organiſation als auch in der Handhabung Mängel auf. Die Buch⸗ Voranſchlag von Ladenburg h. Ladenburg, 25. Juni. Der Voranſchlag für 1980/1 weiſt 571 745% Ausgaben auf, denen 342 350 Mark Einnahmen gegenüberſtehen, ſo daß 229 395. (i. V. 220 959 ,) durch Umlage zu decken ſind. Dazu müſſen— einſchließlich der Kreisſteuer— wie⸗ der 410 Hundertteile der Steuergrundbeträge erhoben werden, das ſind.64% vom Grundvermögen,.66 ¼ vom Betriebsvermögen, 12.30 4 vom Gewerbeertrag. Das ſind die gleichen Sätze wie im vorigen Jahre. Von dem Ueberſchuß aus 1928/29 von 29 250/ ſind 4000 4 im Jahr 1929/0 verbraucht worden, ſo daß noch ein Ueberſchuß von 25 000„ in das neue Rech⸗ nungsjahr herübergenommen werden kann. Dieſem Umſtand ſowie dem Einſatz höherer Steuerwerte iſt es zu verdanken, daß die Umlage nicht erhöht zu werden braucht, obwohl der ungedeckte Aufwand um 9000/ höher iſt als im Vorfahre. Betrachtet man die wichtigſten Kapitel des Vor⸗ anſchlags, ſo ſteht die Wohlfahrtspflege mit 73 080„ netto Ausgaben an erſter Stelle. Ihr folgt mit 63 183„ gleich die Gemeindeverwaltung, deren Anwetterſchäden im Lande Schweres Hagelwetter im Neckartal s. Mosbach, 25. Juni. Am Dienstag gegen Abend zog ein ſchweres Hagel wetter, von Hof⸗ ſenheim⸗Helmſtadt kommend, über das Neckartal und vernichtete in den Gemeinden Helmſtabt, Ag⸗ laſterhauſen, Dandenzell, Asbach, Mörtelſtein mehr oder minder die geſamten Getreidefelder, FJeldfrüchte und Gartenpflanzen. Der Hagel kam einige Minuten ſo dicht, daß die geſamte Landſchaft mit Eis brocken über ſät war. Zum Unglück ſind die meiſten Landwirte nicht gegen Hägel verſichert, weil in hieſiger Gegend ſehr ſelten Hagel füllt. Das letzte Unwetter ähnlicher Art war vor 22 Jahren. Hier in Mosbach verurſachte das Unwetter einen Todesfall. Ein Gärtnergehilfe, der noch raſch ein Gewächshaus mit Brettern abdecken wollte, wurde durch einen herabfallenden Draht der elektriſchen Leitung, den er mit der Hand aus dem Wege räumen wollte, auf der Stelle getötet. In allen Gemeinden wurden Nüſſe, Aepfel, Birnen und Kirſchen zu Tanſenden heruntergeſchlagen„ja faſt die ganze Obſterute vernichtet. Wolfhard; Vertreter der Anklage: Dr. Gerard. führung ſei ſehr ſchlecht geweſen, nur ein Teil der Geſchäftsvorfälle wurde verbucht. Ein Kontokorrent⸗ buch beſtand überhaupt nicht. R. habe mehr aus⸗ gegeben als eingenommen, eine techniſche Unmög⸗ lichkeit. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Verbrechens und Vergehens gegen die Konkursord⸗ nung zu 4 Monaten Gefängnis. Der Angeklagte erhielt Strafaufſchub auf Wohlverhalten bis 1. Juli 1933 Rückfällige Diebe Sie kann ihre Gaunereien nicht laſſen. Immer wieder muß ſie ſtehlen und Leute beſchwindeln. Vom 22. bis 28. Januar 1929 ſtahl ſie aus 5 Mann⸗ heimer Schulen Mäntel und Kleidungs⸗ ſtücke von Mädchen, Sie ſuchte die Waldhofſchule, die Liſelotteſchule, die Peſtalozziſchule, die Luzen⸗ bergſchule und die Humboldſchule heim. Dieſe Dieb⸗ ſtähle will ſie während ihrer Schwangerſchaft ausge⸗ führt haben. Später ſtahl ſie einer Frau aus der Wohnung einen Geldbeutel mit 8 Mark Inhalt und in einem Laden aus einer unverſchloſſenen Schublade 10 Mark. In drei anderen Fällen er⸗ beutete ſie 3 Mark, eine Geldtaſche mit 10 Mark und noch einmal 3 Mark. Der größte Schlag gelang ihr in einem Mann⸗ heimer Wüſchegeſchäft. Unter allerlei Schwindeleien„kaufte“ ſie für 170 Mk. Bettwäſche ein und unterſchrieb den Beſtellſchein mit falſchem Namen. Noch am gleichen Tage verſetzte ſie die Wäſche für 20 Mark und verkaufte den Pfand⸗ ſchein an einen Trödler für 10 Mark. N Der Sachverſtändige Dr. Walter bezeichnete die Angeklagte als geiſtig minderwertig, jedoch für voll verantwortlich. In ihrer Familie ſeien ſchon Geiſteskrankheiten vorgekommen. Sie werde immer wieder in ihre Diebereien zurückfallen. Das Gericht ſprach eine Gefängnisſtrafe von 5 Monaten aus, bei Strafaufſchub auf Wohlverhalten, um der Ange⸗ klagten noch einmal die Möglichkeit zur Beſſerung zu geben. N Der 30 Jahre alte E. G. iſt das Gegenſtück zu der obigen Angeklagten. Auch er nimmt jede Gelegen⸗ heit wahr, um zu ſtehlen. G. iſt erheblich vorbeſtraft. Als er bettelnd durch die Häuſer zog, ſah er auf dem Gang einen Schrank ſtehen. Dieſe Gelegenheit war für ihn günſtig. Er nahm ein Damenkleid, einen Pullower, ein Paar Hausſchuhe und einen Herrenrock an ſich. Da aber unten die Haustüre geſchloſſen war, verſuchte er über die Verbindungsmauer zu ent⸗ kommen. Er wurde beobachtet und mußte von ſeinem Vorhaben ablaſſen. Auf der Treppe wurde er dann verhaftet. Er gab ſeine Tat ohne weiteres zu. 6 Monate Gefängnis war der Erfolg ſeiner Straftaten. 5 Wochen Unterſuchungs⸗ haft werden ihm angerechnet, hierdurch iſt die Strafe für die Bettelei verbüßt. Trotz ſeiner 20 Jahre hat der Bäcker H. mit einem Menjoubärtchen bereits einige Vorſtrafen wegen Diebſtahls. Im Maj ſtahl er ſeinem früheren Dienſt⸗ herrn, den er früh morgens um 75 Uhr„beſuchte“, In der Kaſſette eine Kaſſette mit 628 Mark. befanden ſich Gelder, die der Bäckermeiſter für die Sparkaſſe— er hatte ein Nebenſtelle— einnahm. Obwohl dem Angeklagten bereits zwei Strafen auf Wohlverhalten vorläufig erlaſſen worden waren, be⸗ ſaß er die Unverfrorenheit, auch jetzt wieder Straf⸗ aufſchub auf Wohlverhalten zu beantragen. Das Urteil lautete auf 6 Monate Gefängnis, ab⸗ züglich 1 Monat 2 Wochen Unterſuchungshaft. ⸗ü⸗ Aufwand 11 Prozent ſämtlicher Ausgaben erfordert, wobei die Ausgaben für Polizei, Feldhut, Wegwart, Gemeindebetriebe nicht inbegriffen ſind. Die Reinausgaben für die Schulen betragen weniger, nämlich 58 660. Für Schuldentilgung und Verzinſung werden 76 500„ beanſprucht, das ſind 14 Prozent der Geamtausgaben. Dem ſtehen aller⸗ dings 24850„ Einnahmen aus Zinſen, namentlich von Baudarlehen, gegenüber. Aus ſtädt. Gebäuden werden jährlich 16 000 4 an Mieten eingenommen. Die Gemeindebetriebe zuſammengenommen erfor⸗ dern 2500% Zuſchuß, die Waſſerverſorgung allein trägt ſich ſelbſt. Die geſamten Schulden der Stadt⸗ gemeinde Ladenburg betragen 883 905, von denen der weitaus größte Teil— über 550 000„— für den Wohnungsbau aufgenommen wurde. Auf der anderen Seite beſitzt Ladenburg Grundbeſitz von 179,16 Hektar mit einem Steuerwert von 640 286 J. Zuſammen mit dem Voranſchlag wird eine Anzahl von anderen Vorlagen, Kreditüberſchreitungen, Geldaufnahme uſw., zur Beratung kommen. Gewitter im Oberland * Lörrach, 25. Juni. Das über das Wieſen⸗ und Rheintal und über den Kanton Baſel, Stadt und Land niedergegangene ſchwere Unwetter hat ütberallgroßen Schaden angerichtet. Der Wol⸗ kenbruch war von einem viertelſtündigen Hagel⸗ ſchlag begleitet, deſſen Körner der Größe einer Kirſche glichen. Teilweiſe lagen die Hagelkörner 5 Zentimeter hoch und mußten in den Straßen weg⸗ geſchaufelt werden. Von den Bäumen wurde das Laub abgeſchlagen. In Baſel ſchlug der Blitz in die elektriſche Freileitung und ferner in die Oberleitung der Straßenbahn, wodurch der Straßenbahnverkehr in der inneren Stadt ſtillgelegt wurde. In der Um⸗ gebung iſt größtenteils die FTrühernte völlig vernichtet, das Gemüſe iſt nahezu völlig zer⸗ ſchlagen.. In Lörrach mußte die Bahnunterführung beim Hebelpark geſchloſſen werden, da ſie ganz unter Waſſer geſetzt war. Auch im Rebland hat der Wolken⸗ Nachbargebiete Hindenburg kommt ins pfälziſche Weinparadies * Neuſtadt a. d.., 24. Juni. In der Bezirks⸗ kriegertagung in Wachenheim machte Major Schulz⸗ Deidesheim die erfreuliche Mitteilung, daß Reichs⸗ präſident von Hindenburg, der anläßlich der Speyerer Domfeierlichkeiten in der Kreishauptſtadt weilt, am 19. Juli eine Fahrt von Speyer nach Neuſtadt und die Haardt entlang unternehmen wird, wobei die Orte Musbach, Deidesheim, Forſt, Wachenheim und Bad Dürkheim berührt werden ſollen. Vom Blitz erſchlagen * Deidesheim, 25. Juni. Der 27jährige Ferdi⸗ nand Reinhard von Niederkirchen wurde geſtern nachmittag, als er Spritbrühe in die Ruppertsberger Gemarkung fuhr, vom Gewitter überraſcht und auf freiem Felde ſamt ſeinem Pferde vom Blitz getroffen. Verſchiedene andere in der Nähe be⸗ findliche Perſonen wurden betäubt. Die ſofort ein⸗ geleiteten Wiederbelebungsverſuche blieben bei Rein⸗ hard erfolglos. Schwere Gewitter über der Südpfalz * Aunweiler, 26. Juni. Am Dienstag abend gingen erneut ſchwere Gewitter über der Süd⸗ pfalz nieder, die in den Gemarkungen wieder erheb⸗ lichen Schaden verurſachten. Der größte Teil des Getreides wurde durch wolkenbruchartigen Regen zuſammengelegt. Stark betroffen wurde diesmal das Gebiet der Queich von Annweiler bis Germersheim. Auch ſüdlich und in der Edenkobener Gegend werden neue große Schäden gemeldet. Freiwilliger Tod * Darmſtadt, 25. Juni. Infolge eines Herzleidens hat ſich eine 31jährige Frau in ihrer Wohnung mit Leuchtgas vergiftet. ** * Frankenthal, 25. Junk. Am Kanal fiel ein 5 Jahre altes Kind beim Spielen ins Waſſer. Der in der Nähe wohnende Fritz Hofrichter ſprang dem Kinde nach und rettete es vom Tode des Ertrinkens. Auf die gleiche Weiſe hat Hofrichter in den letzten drei Wochen nicht weniger als ſechs Kindern das Leben gerettet. * Worms, 24. Juni. Auf einer Bank im alten Friedhof liegend, wurde am Sonntag vormittag ein 34jähriger geſchiedener Fabrikarbeiter vorgefun⸗ den. Da es ſchien, als ob der Mann einen Krank⸗ heitsanfall erlitten habe, wurde er mit dem ſtädt. Krankenwagen in das Krankenhaus verbracht. Dort ſtellte ſich heraus, daß er durch Einnehmen von Säure einen Selbſtmordverſuch verübt hatte. eee g Tagungen Tagung des badiſch⸗pfälziſchen Möbelſpeditions⸗ Gewerbes Am vergangenen Sonntag fund im Rathausſasle ber Stadt Bühl(Baden) die Jahreshauptverſamm⸗ Lung des 1 Badiſcher und Pfälziſcher . E. B. unter der Leitung des Vorſttzenden, den Mitgliedern aus allen Teilen Badens und der Pfalz zahlreich beſucht. güber die umfangreichen Arbeiten des Verbandes zur Waß⸗ rung und Förderung der Standes⸗ und Berufsintereſſen ſeiner Mitglieder gab. Die Verſommlung befaßte ſich mit aktuellen Fragen des Berufs und nahm einen guten Ver⸗ lauf. Bürgermeiſter Dr. Grüninger ⸗Bühl begrüßte die Tagung namens der Stadt Bühl, die ihre Gäſte be⸗ ſonders gut aufgenommen und bewieſen hat, daß Bühl als Kongreßſtodt die vorzüglichſten Eigenſchaften beſitzt. für Gartenkunſt Die„Deutſche Geſellſchaft für Gartenkunſt“, gegründet 1888, hält vom 28. Juni bis 1. Juli in Karlsruhe ihre 48. Jahresverſammlung ab. Die Stadt Karlsruhe veran ſtaltet aus dieſem Anlaſſe am 28. Juni, abends 8 Uhr, in Stadtgarten ein Gartenfe ſt. In der öffentlichen Jaßh⸗ resverſammlung werden u. a. Vorträge halten: Miniſterial⸗ rat Prof. Dr. Hir ſch⸗ Karlsruhe über: Die Schlöſſer und Hofgärten Badens; Frau Die kmann, Direktorin der Gartenbauſchule Düffeldorf⸗Kaiſerswörth über: Die Frau und ihr Garten; Oberbaurat Heiligenthal ⸗ Karlsruhe über: Die Freiflächen im neuzeitlichen Stadt wirtſchaftlichen Ziele des öffentlichen Grünweſens. Am Montag, den 30. Juni, nachmittag, findet eine Fahrt mit Poſtkraftwagen nach Bruchſal und Schwetzingen ſtatt zur Beſichtigung der dortigen Schloß gärten. In den folgenden Tagen ſoll Pforzheim und der Schwarzwald beſucht werden. Im Anſchluß an die Jahresverſammlung iſt eine Studienfahrt in die Schweiz geplant. .——— Donnerstag, den 26. Inni Nationaltheater:„Der Brückengeiſt“ und„Das Apoſtel⸗ ſpiel“, 20 Uhr. 5 a W„Apollo“:„Das Land des Lächelns“, 20,15 hr. .„Libelle“: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr La⸗ arett. i 2 ee Konzert 20,30 Uhr. ichtſpiele: Alhambra:„Flieger“.— Schau bur 2. „Das Halsband der Königin“.— Scalg:„Atlontik“. Rory⸗ Theater:„Oh Mädchen, mein Mädchen wie lieb ich dich“— Univerſum:„Am Rande der Sahara“.— Glorta⸗Palaſt:„Verdun“.— Pal oſt⸗Theoter:„Die letzte Kompagnie“. Uſa⸗Palaſt⸗Pfalzban Ludwigshafen:„Die Hochzeit des Figaro“, 19.30 Uhr. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—183 Uhr und 15—17 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 1113 Uhr und nachm von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 16—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Harmonie D 2, 6: Ausſtellung„Die deutſche Front“, geöffnet von 1422 Uhr. — Planetarxinm: 15 Uhr Beſichtigung, 20 Uhr Lichtbilder⸗ vortrag:„Gibt es Lebeweſen auf dem Mond?“ Schluß des redaktionellen Teils nne Peter Rizius dn, Mannheim, Fensptecher 28788 un 28787 nellurkend bruch und der Hagelſchlag ſtark gewütet. Wilhelm Müller jun. U 4, 25, fernspretber 27828 unt 2781 W. Krotzert, Heidelberg, ſtatt Die Tagung war von Syndikus Langen bein⸗ Mannheim erſtattete den Geſchäftsbericht, der ein ausführliches Bild Jahresverſammlung der Deutſchen Geſellſchaft plan; Gartenbaudirektor Leibiig⸗ Duisburg über: Die bore pelt. prüf wer! geri „ re .; r . Donnerstag, den 25. Juni 1930 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe) Nr. 288 5. Seite. Gerichtszeitung Das„Kümmelblättchen“ im Gerichtsſaal Kreuz⸗König gewinnt Der Einzelrichter am Mannheimer Amtsgericht hatte geſtern über einen gewerbsmäßigen Glück⸗ ſpieler zu urteilen, der in einer hieſigen Wirtſchaft an verſchiedenen Abenden harmloſe unerfahrene Güſte mit dem Glückſpiel„Kümmelblättchen“ um ein Beträchtliches erleichterte. Das Kümmelblättchen wird mit drei Karten geſpielt; eine davon muß ge⸗ raten werden. Der ſogen. Bankhalter zeigt vorher die zu ratende Karte und miſcht ſie dann mit einer ſolchen Fingerfertigkeit durcheinander, daß ſie nur ſelten herausgefunden wird. Als Einſatz nahm dieſer Glückſpieler, ein Auswärtiger in Werden ge⸗ borener,—3 Mk. Der Gewinner Lekam den dop⸗ pelten Einſatz herausbezahlt. Das Gericht hatte zu prüfen, ob außer dem tatſächlich erwieſenen ge⸗ werbsmäßigen Glückſpiel auch noch Betrug in Frage kam, der darin zu erblicken wäre, wenn der Bankhalter die zu ratende Karte hätte vorher ver⸗ ſchwinden laſſen, oder wenn er erſt die zu ratende Karte eingeknickt, aber dieſe Einknickung mit großer Fingerfertigkeit beſeitigt und an einer anderen Karte vorgenommen hätte. Darum ließ ſich der Richter im Gerichtsſaal das Spiel vorführen. Der Angeklagte mußte vor den Richtertiſch treten und den Bankhalter ſpielen. Richter, Staats⸗ anwalt und Protokollführer waren die Spieler. Ein Kartenſpiel war ſchon vorher zur Stelle geſchafft. Der Angeklagte nahm aus dem Spiel drei Karten und ſagte:„Kreuz⸗König gewinnt.“ Er legte die Karten aber ſo ſchnell durcheinander, daß keiner der Spieler, die proviſoriſch auf die von ihnen gewählte Karte etwas Geld geſetzt hatten, richtig geraten hatte. Durch dieſen Verſuch wurde die Anklage wegen Betruges fallen gelaſſen, da der Angeklagte die oben geſchilderten Manipulationen nicht vorgenommen hatte. Intereſſant waren während des Spiels die Stimmen der Zuhörer:„Wenn der Bankhalter nicht will, rät keiner etwas.“ Offenbar kannten ſie das Spiel ſehr gut. Anſtatt der vorgeſehenen 3 Monate Gefängnis kam der Angeklagte mit 2 Monaten davon; aber er muß noch 60 Mk. Geldſtrafe zahlen, die durch die Unterſuchungshaft als verbüßt erklärt wurden. 5 R. B. Zuerſt verurteilt, dann freigeſprochen Ein früherer Reiſender eines hieſigen Geſchäftes namens E. war im April ds. Is. von dem Schöffen⸗ gericht Mannheim wegen Beamtenbeleidigung zu zwei Monaten Gefüngnis verurteilt worden. Mit Unterſtützung ſeines Verteidigers, des R. A. Dr. Max Kaufmann, führte der Verurteilte in der geſtrigen Verhandlung vor der Großen Staf kammer einen umfaſſenden Entlaſtungsbeweis. Die Zeugeneinvernahme erbrachte eine überraſchende Wendung zugunſten des Verurteilten. Nach längerer Beratung kam das Gericht, dem Antrag der Vertei⸗ digers entſprechend, zu einem freiſprechenden Arteil. In der Begründung wird ausgeführt, daß das Gericht den Angaben des einzigen Bela⸗ tüngszeugen nicht in dem Maße glauben könne, um darauf ein Urteil ſtützen zu können. * Zurückgenommener Strafantrag. Ein junger Mann von Darmſtadt, der wegen Diebſtahls ſchon vorbeſtraft iſt, hat ſeinem Vater eine goldene Uhr geſtohlen. Er ließ die Gravierung einer Widmung beſeitigen und ließ die Uhr beleihen. Der junge Mann hatte ſich nun wegen Diebſtahls, zwei weitere Perſonen wegen Hehlerei vor Gericht zu verantwor⸗ ten. Der Vater des Angeklagten hat den Strafan⸗ rag zurückgenommen und ſo ergibt ſich nun ein eigentümliches Reſultat: Der Dieb geht wegen der zuläſſigen Rücknahme des Strafantrages ſtraffrei auß, aber dieſer Freiſpruch kommt den beiden an⸗ deren nicht zugute. Das Amtsgericht Darmſtadt ſtellte das Verfahren gegen den ungeratenen Sohn eln, der Erwerber der Uhr wurde freigeſprochen und der Graveur, der die Wioͤmung vernichtete erhält wegen Begünſtigung 10 Mk. Geldſtrafe. SW. Deulſche Kampffpiele 1930 Der Auftakt in Breslau am Mittwoch— Beginn des Modernen Fünfkampfes— Im Fußball ſchlägt die Saarelf Breslau 413 Die Metropole Schleſiens präſentiert ſich ſeit Mittwoch im feſtlichen Gewande. Zu Ehren der Dritten Deutſchen Kampfſpiele zeigt ſich in den Hauptſtraßen der Stadt ein reicher Flaggenſchmuck, der auch an allen Verkehrsmitteln und auf allen Wegen zum Stadion zu finden iſt. Tauſende halten aus allen Himmelsrichtungen ihren Einzug in die Stadt, um aktiv oder als Zuſchauer dem großen Feſt der Leibesübungen beizuwohnen. Faſt 3000 Aktive werden in den nächſten Tagen auf zahlreichen Plätzen um den Kampf⸗ ſpielſieg kämpfen. Den Auftakt führten am Mittwoch die Teilnehmer am Modernen Fünfkampf und am Kegeln aus. Im Rahmen der Kampfſpiele fand dann am Abend noch ein Fußballſpiel im Stadion ſtatt, bei dem vor zahlreichen Zu⸗ ſchauern die Saar⸗Repräſentative über die Stadtmannſchaft von Breslau einen ſchönen:3⸗Sieg erzielte. Zur erſten Konkurrenz des Modernen Fünf⸗ kampfes ſtellten ſich auf dem Südpark⸗Turnierplatz 18 Teilnehmer zum Reiten. Das Gelände hatte unter den ſchweren Regengüſſen der letzten Nacht gelitten, die reichlich tiefe, 5000 Meter lange Bahn wurde aber mit Ausnahme von Stabenow⸗Halle, dem der Zügel geriſſen war, glatt ab⸗ ſolviert. Sieger in der erſten Diſziplin des Fünfkampfes blieb Oberleutnant Hax Wünsdorf in:24 Min. mit 100 Punkten. Die Nächſtplazierten waren: 2. Polizei⸗ Oberwachtmeiſter Schröder ⸗ Spandau:02 Min., 100 Punkte; 3. von Platen⸗ Wünsdorf:06 Min., 100 Pkt.; 4. Oberleutnant Hölter⸗ Wünsdorf:12 Min., 100 Pkt.; Handballturnier des J Phönix VfR. ſiegte über den Poſtſportverein 911(:0) Das dritte Spiel auf dem Phönixplatz brachte wiederum zwei ungleiche Gegner. zuſammen. Wohl waren die Poſtler ein ſtärkerer Gegner als die Eiſenbahner, aber ſie zwangen die Raſenſpieler nie, aus ſich herauszugehen, obwohl Mor⸗ gen und Bonnacker erſetzt waren. In den erſten Minuten iſt Poſt in Front und kann verſchiedentlich durch ſeinen Rechtsaußen gefährlich werden, aber die Würfe ſind zu ſchwach plaziert. Allmählich kommen die Blauen in Schwung und Hoffmann wirft zum erſten Tor ein, dem er wenige Minuten darauf das zweite folgen läßt. Die Vfgt.⸗Hinter⸗ mannſchaft iſt ſorglos und läßt den Gegner ungedeckt, der auch prompt die Gelegenheit ausnützt und durchbricht, aber das Wurfvermögen hält mit dem ſonſtigen Können nicht Schritt und Krotz hat es daher leicht, die Bälle zu halten. Im Gegenſtoß kann Leng aus ſpitzem Winkel einſchießen. VfR. gewinnt durch gute Kombination auffallend an Raum und kann auch bald durch Bernſtein den vierten Erfolg er⸗ ztelen. Die Poſt iſt aber auch nicht müßig, doch ſcheitert ſie an der Läuferreihe, in der Schönberger eine ſehr gute Figur macht. Kees erzielt den fünften Treffer und Fiſcher, der im allgemeinen ſchlecht bedient wird, macht das halbe Dutzend voll. Sornberger muß kurz vor Halbzeit durch unglücklichen Zuſammenprall verletzt ausſcheiden und erſcheint nicht mehr. Mit nur zehn Mann ſpielend ſind die Raſenſpteler in der zweiten Hälfte immer noch überlegen und demonſtrieren Handball. Es geht zeitweiſe wie am Schnürchen. Von Mann zu Mann im Dreieckſpiel und auch weitem Paßſpiel wird der Ball vorgebracht und mit dem Gegner Katz und Maus geſpielt. Aber dies iſt immer nur periodenweiſe, als wollte der Meiſter ſeine Kunſt nur ahnen laſſen; dann wieder wird nicht gedeckt, kein Mann ſtellt ſich fret und die Abgaben ſind mehr äls minderwertig. Der Elf fehlt der Führer, der ſie mitreißt. Nach viertelſtündigem torloſem Spiel erzielen Kees und Fiſcher in kurzen Abſtänden 2 Tore. Nach Fang⸗ fehler von Weyrich kommt Poſt zum längſt verdienten Ehren⸗ treffer. Ein langer ſcharfer Wurf von Bernſtein ſtellt das Endergebnis mit 91 her. Die Poſt, die, abgeſehen von dem vielen Halten in der zweiten Hälfte angenehm enttäuſcht, litt unter dem Verſagen von Füglein und hat eine dem Spielverlauf nach zu hohe Niederlage einſtecken müſſen, denn bei einigermaßen beſſerem Wurfvermögen hätte Vfg. mindeſtens 3 Gegentore mehr hinnehmen müſſen. Soldner leitete zufriedenſtellend. ex. Das Wimbledon-Turnier Das Publikumsintereſſe an den Ereigniſſen bei den allengliſchen Tennis⸗Metiſterſchaften in Wimbledon nimmt rapid zu. Am Mittwoch waren bei anhaltend gutem Wet⸗ ter auf dem Hauptplatz nicht weniger als 15 000 Zuſchauer und auf den 13 Nebenplätzen im Durchſchnitt auch noch je tauſend Perſonen anweſend. Auch die Ehrenlogen begin⸗ 5. Graf Uexkuell⸗ Wünsdorf:18 Min., 100 Punkte. Der Nachmittag gehörte der Tugend der Breslauer Turn⸗ und Sportvereine. Bei prachtvollem Wetter mar⸗ ſchterten einige Tauſend Jugendlicher in das feſtlich ge⸗ ſchmückte Stadion ein, wo ſie ſich zahlreiche Staffelkämpfe lieferten. In den Abendſtunden fand dann das Fußballſpiel Saar gegen Breslau 413(:8) ſtatt. Es war ein ſchönes Spiel, das die faſt 4000 Zuſchauer durchaus befriedigte. Die Gäſte von der Saar konnten ſich zunächſt mit dem ungewohnt glatten Raſenboden nicht zu⸗ rechtfinden. Sie übernahmen zwar in der dritten Minute nach einem überraſchend ſchnellen Vorſtoß von Theobald die Führung, wurden dann aber von der Breslauer Stadt⸗ mannſchaft zurückgedrängt. Breslau glich in der 10. Mi⸗ nute durch Rechtsaußen aus und ging 8 Minuten ſpäter durch den Halblinken in Führung. Die Leute von der Saar kamen zwar durch Gelf zum:2, acht Minuten vor der Pauſe aber holten ſich doch noch die Einheimiſchen durch Krieger einen Torvorſprung. Nach der Pauſe wurde die Saar⸗ Mannſchaft zuſehends beſſer, ſie beherrſchte jetzt klar das Feld und drängte den Gegner mehr und mehr zurück. Werne erzielte in der 12. Minute den Ausgleich und Kullmann ſchoß drei Minuten ſpäter das entſcheidende Tor. Weitere Angriffe der Saarländer ſcheiterten an der ſehr guten Bres⸗ lauer Hintermannſchaft. Der Sieg der Saar⸗Mannſchaft war verdient. nen ſich allmählich zu füllen. Die Spiele ſelbſt verlaufen allerdings auch intereſſant und überraſchend genug. Um in den Doppelſpielen vor unliebſamen Verzögerungen ge⸗ ſchützt zu ſein, wurden am Mittwoch auch ſchon die Kämpfe im Herren⸗Doppel aufgenommen, wo ſich das Feld der 64 Paare ſchnell lichten wird. Die deutſchen Vertreter in Wimbledon waren auch am Mittwoch wenig vom Glück begünſtigt. Bei den Damen erlitt Frl. Peitz durch Frau Pitmann(früher Frl. Goldſack) nach tapferem Widerſtand eine:6,:2, 618⸗ Niederlage. D. Prenn, der ſi chan die Grasplätze in Wimbledon gar nicht gewöhnen kann, wurde von dem Engländer Hughes überraſchend:4,:1,:8 aus⸗ geſchaltet. Als einziger deutſcher Vertreter iſt in den Einzelſpielen alſo nur Frl. Auſſem t übrig geblieben, die in der zweiten Runde Miß Bower ganz leicht 618,:0 ſchlug. Der Tag war auch ſonſt reich an Ueberraſchungen. Die größte war die wohl verdiente Niederlage des italieniſchen Meiſters Morpurgo durch den Engländer Perry. Die vierte Runde haben bei den Herren erreicht u. a. die Amerikaner Alltſon, Doeg, Mangin, Tilden und Lott, die Franzoſen Cochet und Borotra und die Engländer Hughes und Auſtin. Geſchlagen wurden u. a. die Fran⸗ zoſen Brugnon und Bouſſus, auch die Japaner ſind be⸗ reits fämtlich ausgeſchaltet worden. Bei den Damen ſtehen bereits Helen Moody⸗Wills und die Engländerin Mudhall in der vierten Runde. Die dritte Runde haben erreicht die Damen Ridley, Mathieu, Ryan, Harry, Sigart, Peyot und Frl. Auſſem. Die Ergebniſſe vom Mittwoch: Herren⸗Einzel!: Dritte Runde: Cochet Bell 226, :2, 577:4,:17 Leſter Gilbert 611,:8,:6, 816; Allif⸗ ſon Rogers 618, 68,:2; Hughes Prenn 613,:1, 678; Doeg.—Bouſſus:7, 611, 12:14,:0,:87 David Crawford :8,:8, 376,:4; Auſtin Landry:0,:8,:2; Mangin Mikhi:4, 613,:2; Tilden—van Rin 715, 614, 611; Andrews—Greig 818,:5,:2; Perry de Morpurgo 618, :6,:1,:2, 715; Gregory—Harada 618,:2, 775; v. Kehr⸗ ling—Jan Kozeluh 618, 61:4, 13:11; Lott Hopmann 715, 618, :8; Spence— Abe:1,:4,:7, 618. Damen⸗Einzel: Zweite Runde: M. Palfry— Dix :6,:4,:2; Robertſon—Hardie:2,:4; Pitmann(Gold⸗ ſack)— Peitz:6,:2, 618; Auſſem Bower 68,:0; Ridley Sara Palfry:6,:4,:1; Mathieu Bennet 614,:8; Joan Fry Dearman 674, 61:8,:4; die dritte Runde haben wei⸗ ter erreicht Harry, E. Ryan, Sigart und die ſchweizeriſche Meiſterin Payot. Dritte Runde: Helen Moody⸗ Wills—Goldworth 611,:2; Mudford—Broadbruc 62, 612. * Freie Körperkultur in Wort und Bild. Herausgegeben von Adolf Koch⸗Berlin. Verlag Ernſt Oldenburg Leipzig. In den einzelnen Heften kommen die Befürwor⸗ ter der Nacktkultur zu Wort. Dr. Magnus Hirſchſeld, Pro⸗ feſſor von Hauff uſw. ergreifen das Wort. Gute Bilder ergänzen den Text. Der Führer der Bewegung, Adolf Koch, legt ſeine Ideen dar. Pferdeſport Hamburg⸗Horn(25. Juni) 1. Schiffbeker⸗Rennen: Zweijährige, 8700, 1000 Meta A. 55 K. von Weinbergs Pelex(O. Schmit), 2. Süße kirſche, 3. Beryll. Ferner: Ahnherr, Sichel, Teutſche, Waſ⸗ ſerguelle, Eremit. Toto: 40, Platz: 21, 57, 58, /½—8 Lg. 2. Eintracht⸗Rennen: Dreijährige Stuten, Ehrenpreis und 11000, 1800 Meter: 1. Frh. S. A. v. Oppenheims Mafalda(J. Munro), 2. Osmunda, 3. Audacia. Ferner: Numcea, Strona, Reichsmark, Galeria Reale, Orenburg. Doto: 12. Platz: 11, 16, 21,—2 Lg. 3. Iſerbrocker Ausgleich: Ausgleich 2, 5000 4, 1600 Me⸗ ter: 1. Sandreczkis Radetzkt(E. Huguenin), 2. Machvoran, 3. Hurone. Ferner: Lichtſtrahl 2, Quinze, Conkurent, Osram, Hauptmann, Wien, Anskar. Toto: 76. Platz: 22, 19, 2. opf—Kopf.„ 4. Nickel⸗Rennen: Für dreijährige Hengſte, 11 000 4. 1800 Meter. 1. A. u. C. v. Weinbergs Ladro(O. Schmiöt), 2. Mafordomus, 3. Präfect. Ferner: Putz, Mellitus, Herak⸗ les. Toto: 12. Platz: 10, 14, 11, 17— Hals. 5. Großer Hamburger Ausgleich: Ausgleich 1, 14 000 4, 9200 Meter: 1. Geſt. Myoͤdlinghovens Gutenberg(J. Ra⸗ ſtenberger), 2. Verena, 3. Silberſtreif. Ferner: Wilfried, La Margna, Atlantis, Wanderer, Mantegna, Blanker Hans, Patgulli, Himalaya, Pale. 6. Elbe⸗Preis: 1. W. Scharrs Cſampas(H. Blume], 2. Awanti, 3. Napoleon. Ferner: Virulin, Metrodorus. Toto: 89. Platz: 19, 12, 172—5 Lg. 7. Horner Jagdrennen: Herrenreiten, Ehrenpreis und 6000 4, 3500 Meter: 1. H. u. H. Baumgärtners Aeolus (St. v. Götz), 2. Merkur 2, g. Marcheſo. Ferner: Schäfer⸗ burg, Vigor. Toto: 36. Platz: 19, 18, Weile 6 Lg. Mülheim⸗Duisburg(26. Juni) 1. Naadter Jagdrennen: 2300 4, 8000 Meter: 1. J. Middeldorfs Seeroſe(R. Janek), 2. Geßtländerin, 3. Poly⸗ hymnia. Ferner: Aſax, Florita, Isländer, Prophet, Trutz⸗ feſte, Trumbe, Lauſchner, Waldo, Richbotin. Toto: 288. Platz: 40, 23, 114,—2 Lg. 2. Preis der Prinzenhöhe: Dreifjährige, 2800&, 1400 Meter: 1. D. Delius Fredchen(G. Dolff), 2. Meergott, 3. Charleſton Baby. Ferner: Hellas, Dohnenſtieg, Apis, Frithjof Nanſen, Gloria, Berſchüler, Pontia, Wildlocke. Toto: 172. Platz: 46, 17, 54,/—½ Lg. 3. Preis vom Hartenfels: Dreijährige, 2800 4, 1000 Meter: 1. H. Goffs Lautenſpiel, 2. Sternkarte, 3. Curator. Ferner: Denker, Mika, Jan van Werth. Toto: 19. Platz: 17, 85, 815 Lg. ö 4. Preis von Borbeck: 200 4, 1050 Meter: 1. L. Lewins Georgia(Lommotſch), 2. Brunſtzeit, 3. Pfalter, 3. Furie (totes Rennen). Ferner: Churfürſt, Taucher, Kaſchka, Ahnenfürſt, Milo, Iller. Toto: 34. Platz: 18, 20, 18, 17, 617 Lg. 5. Tribünenpreis: 3500 /, 1400 Meter: 1. Janßens Gebt Feuer(Schramm), 1. Indens Heruler(Zimmermann) (totes Rennen), 3. S. A. Ferner: Poſtillon, Paſtete, Papa⸗ eno, Moewe, Tirano. Toto: 13 Gebt Feuer, 119 Heruler. latz: 16, 86, 16, tot—1 Lg. 6. Brandenburg⸗Hürdenrennen: Ausgleich 3, 2300, 2800 Meter: 1. Haokes Diavolo(E. Maeßig), 2. Ferina, 3. Marcion. Ferner: Orator, Malkator, Arminius, Mi⸗ nette, Miſtral, Fer aut ſori, Oſt⸗Expreß, Schwerenßter. Toto: 286. Platz: 99, 38, 0, Hals—2 Lg. 7. Juni⸗Ausgleich: Ausgleich 3, 2800 J, 2400 Meter: 1. Gebr. Jannſens Peloria(Zimmermann), 2. Gaukelet, 3. Irene. Ferner: Nemrod, Reverſt, Flio, Bockſteinerin, Culvert. Toko: 31. Platz: 15, 17, 22,—½ Cg. FFFPFFbFbCbCCCCcC((ã ĩ ͤVwwVbPbPbPGbGTGTGTGTGTGTGbGTGTGTPbGTGTGTPTPTPTGTGTGTGTGTPTGTGTGTTVTCT Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Ahein Pegel ſ 20 28,24 25 28. Nedar-Mege! 23 24. 25. 26. Baſel 1541 1401.57.55 77 Schuſterinte! 1200 0 10 00 8 990 Nan 404 50 50 Fg 4829.0 148 Mannbein 72945.03 402413 Heilbronn 1,251.29 e Kaub 277206855 4 8.60 Köln 2668.44.40 2,3702,82 Waſſerwärme des Rheins 21,0 Zu berielen in unserer Gesclidſtsstelle R I,.0 den Nebenstellen Haldhioſsti&, Schuetzingersin 19.20, Meerfeldsti. Id u. durch unsere Tragerinnen Chefredakteur: Kur! Ffiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton Dr. Stefan Kauyſer Kommunalpolitik und Lokales: t. B. Tranz Kircher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ Gericht und alles übrige franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ letlungen Jafob ffaude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. R 1.—6 Für unperlangte Beiträge keine Gewühr— Rückſendung erfolgt nur bei Rütc porto GOva⸗ üch * Ihrer Obhut anvertraut RE ENMTSNMA ci sind taglich viele Millionen der berühmten AREHEN trägt eine große Verantwortung. Echte Orient- cigaretten der höchsten Qualitätsstufe sind äußerst empfind- und verlangen eine sehr gewissenhafte Behandlung. ö f 7 1 0 HANDELS- WIRTSCHAFTS-ZETTUNG Donnerstag, 26. Juni 1930 der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 288 Agrarprogramm und Getreidehandel Von Dr. J. P. Buß, Mannheim In feiner Etatrede hat der Reichsernährungsminiſter Schiele als Ziel ſeiner Agrarpolitik die Hebung der Agrar⸗ preiſe bei gleichzeitiger Senkung des induſtriellen Preis⸗ niveaus, im Einklang damit die Einſchränkung des Rog⸗ genbaues und die Steigerung des Roggenkonſums be⸗ zeichnet. Es kann nicht verkannt werden, daß ſich alle an der Ernährungswirtſchaft beteiligten Kreiſe und diejenigen Kritiker in der Oeffentlichkeit, die ſich zur heutigen Situa⸗ tion unſerer Wirtſchaſt von volkswirtſchaftlichen Geſichts⸗ punkten aus einſtellen mit dieſen agrarpol'tiſchen Ziel⸗ ſetzungen des Miniſters grundſätzlich einverſtanden er⸗ klären können. Die Löſung der Agrarkriſis kann in der Tat nicht gefunden werden durch irgendwelche diktatoriſche Maßnahmen, die nicht Rückſicht nehmen auf unſere welt⸗ wirtſchaftliche Verflochtenheit, ſondern ſie kann nur ver⸗ ſucht werden ö durch eigene Aktivität im Innern. Daß eine ſolche Aktivität, die darauf hinzielen muß. die Not der Landwirtſchaft einigermaßen zu beheben, andern an der Ernährungswirtſchaft beteiligten Berufsgruppen nicht unerhebliche Opfer auferlegen muß, liegt auf der Hand. Zunächſt einmal bewirkt die klare Tendenz der Agrarpolitik Schieles, die Futtermitteleinfuhr zum Zwecke der Unterbringung des Inlandroggens zu droſſeln und auch die Weizeneinſuhr möglichſt zu reduzferen(Vermah⸗ lungsswang] eine Schädigung des Verkehrs und der Han⸗ delstätigkeit m Im⸗ und Export und nicht zuletzt auch eine Benachteiligung gerade der füddeutſchen Weizengroß⸗ mühlen, die bei der Herſtellung ihrer Mehle bisher in der Hauptſache auf die Einfuhr von Auslandweizen angewieſen waren. Es muß jedoch eingeräumt werden, daß auf Grund der heute gegebenen Situation unſerer Ernährungswirt⸗ ſchaft und der dringenden Notwendigkeit, die erheblichen Roggenüberſchüſſe aus den Inlandernten zu verwerten, der Geſichtspunkt einer weitgehenden Unterbindung der Ein⸗ fuhr ausländiſcher Futtermittel volkswirtſchaft⸗ Iich nicht als falſch bezeichnet werden kann. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der Staat nicht zufehen kann, wie ſich zum Nachteil unſerer Landwirtſchaft die Roggen⸗ vorräte anhäufen und der Preisdruck ſich noch weiter ver⸗ ſchärft, ſondern daß er verpflichtet iſt. hier durch eine aroß⸗ zügige und durchdachte. Wirtſchaftspolft'k, Maßnahmen durchzuführen, die geeignet ſind, der Landwirtſchaft, als einem der wichtigſten Zweige der allgemeinen Wirtſchaft, zu helfen. Es ſoll hier nicht unterſucht werden, ob alle zu dieſem Zwecke in der letzten Zeit erlaſſenen Verordnungen und geſetzlichen Verfügungen unter dieſem Geſicßtapunkt als notwendig und unerläßlich bezeichnet werden können. Es ſind zweifellos auch hierbei und ganz beſonders bei der Durchführung der ſogenannten Stſitzunasaktionen Feßl⸗ griffe vorgekommen. die dem großen volkswirtſchaftlichen Ziel des wirtſchaftlichen Wiederaufbaus nicht gerade för⸗ derlich geweſen ſind. Es wäre fedoch voreflig und unfach⸗ lich, über das Agrarproara m m Schieles jetzt ſchan ohne weiteres den Stab zu brechen, denn es muß auf alle Fälle einmal abgewartet werden, welche vraktiſchen Erfolge damit nach Ablauf einer längeren Zeitperiode erzielt werden. Klar iſt jedenfalls ſoviel, daß eine Erleichterung der ge⸗ ſamten Situation auch in der Agrarwirtſchaft nur mit der Durchführung eines Programms herbeigeführt werden kann, das auf lan ge Sicht eingeſtellt iſt, Wenn dennoch die agrarpolitiſchen Beſtrebungen Schieles einer kritiſchen Betrachtung unterzogen werden ſollen, ſo geſchieht dies lediglich von dem Geſichtspunkt aus, den die Rü cckſicht auf die dringenden Erforderniſſe der allgemeinen Wirtſchaft verlangt. Wenn das Ziel der neuen agrarpoliti⸗ ſchen Beſtrebungen im Grunde als richtig erkannt wird, ſo hängt zu ſeiner Erreichung ſehr viel von den Wegen ab, die man zu ſeiner praktiſchen Durchführung beſchreitet. Hier gilt es zunächſt durch die Handhabung der Praxis alles zu tun, um die Individualwirtſchaft zu erhal⸗ ten und mit allem Nachdruck dagegen zu arbeiten, daß unſere Ernährungswirtſchaft nicht reſtlos in den Zuſtand ganz außerordentlichem Maße verſchlechtert habe. eines gemiſcht, privaten und öffentlichen Monopols überführt wird. Es iſt mit Recht dagegen proteſtiert wor⸗ den, daß man den Einzelbetrieb nicht allein durch die Schaf⸗ fung ſtaatlicher Monopole(Maismonopol) untergehen läßt, ſondern dieſe volkswirtſchaftlich verderbliche Tendenz auch dadurch noch fördert, daß ſtaatliche und halbſtaatliche In⸗ ſtitute bei ihren geſchäftlichen Transaktionen immer nur ein und dieſelben Konzerne berückſichtigen, und dadurch das freie Handel- und Agenturgewerbe, das von jeher mit der Getreidewirtſchaft in engſtem Konnex ſtand, völlig an die Wand drücken. Daß im Intereſſe der großen Linie unſerer Ernährungspolitik, die in erſter Linie eine Sanferung der Landwirtſchaft erſtrebt, von den andern Berufsgruppen Opfer gebracht werden mütſſen, die bis an die Grenze des Erträglichen gehen, iſt bereits anerkannt wor⸗ den. Dieſer Bogen darf aber nicht ſoweit überſpannt werden, daß es weder mit den Geboten der wirtſchaftlichen Vernunft, noch mit den berechtigſten Lebensintereſſen der Handelskreiſe in Einklang gebracht werden kann. In den letzten Tagen iſt eine Eingabe des„Vereins der Getreidehändler der Hamburger Börſe“ an die Reichsregierung bekannt geworden, die den Nachweis zu führen verſucht, daß durch die neuen Verordnungen der Aera Schiele die Wirtſchaftslage Nordweſtdeutſchlands ſich in Das faſt gänzliche Aufhören der Ein⸗ und Ausfuhrtransporte in Gerſte, Mais, Roggen und Hafer hätte in den Reihen des Getreidehandels und ſeiner Hilfsgewerbe eine kataſtrophale Beſchäftigungsloſigkeit herbeigeführt. Ob dieſe Droſſelung der Futtermitteleinfuhr, die ſich unter ſolchen Verluſten für die Privatwirtſchaft vollzieht, für die Importplätze wieder ausgeglichen werden kann durch praktiſche Erfolge, die der neuen Ernährungspolitik beſchieden ſind, wird ſich erſt ſpä⸗ ter feſtſtellen laſſen. Wie die Privatwirtſchaft und der Ge⸗ treidehandel an den Seehafenplätzen unter den Regierungs⸗ maßnahmen leiden, ſo hat auch der Getreidehandel, das Agenturgewerbe und die Mühleninduſtrie im Südweſten Deutſchlands jetzt den ſchwierigſten Exiſtenzkampf zu führen Hier hat ſich nach dem Verluſt der Abſatzgebiete, nach den ungünſtigen Wirkungen der Tarifpolitik der Reichsbahn, nach der künſtlichen Beſchränkung des Geſchäfts durch den Vermahlungszwang, nach der Ausſchaltung vieler Handels⸗ betriebe durch das Maismonopol, mit den neueſten Maß⸗ nahmen, die der Roggenſtützung im Oſten dienen und die Export⸗ und Umſatztätigkeit im Südweſten auf ein Mini⸗ mum reduzieren, eine Stagnation des Geſchäftslebens durchgeſetzt, die unbedingt überwunden werden muß, wenn man die Exiſtenz der freien Wirtſchaft erhalten will. Um das Geſchäft hier im Südweſten lebens⸗ fähig zu erhalten, iſt es vor allem notwendig, daß die ſtaatlichen Organe, die mit der Getreidewirtſchaft zu tun haben, Handel⸗ und Agenturgewerbe zur Mitarbeit heran⸗ ziehen und nicht zu Gunſten einiger bevorzugter Konzerne ausſchalten Mit dieſer Rückſichtnahme wird die Durchführung des gro⸗ ßen agrarpolitiſchen Programms in keiner Weiſe geſtört. Auch dadurch nicht, daß man in Zukunft wirtſchaftlich un⸗ haltbare Experimente, wie man ſie jetzt mit der Kontingen⸗ tierung des Einfuhrſcheinſyſtems gemacht hat, preisgibt, da ſie weder der Landwirtſchaft noch dem Handel und der All⸗ gemeinheit irgendwelchen Nutzen bringen können. Der Handel an den Grenzgebieten benütigt dringend das Einfuhrſcheinſyſtem, denn er hat die volkswirtſchaftliche Funktion, die überſchüſſigen Mengen in das benachbarte Ausland zu bringen. Für Süd weſtdeutſchland iſt beiſpielsweiſe die Auf ⸗ rechterhaltung des Hafereinfuhrſcheines eine dringende Notwendigkeit, die ſich mit den Anſprüchen der volkswirtſchaftlichen Erxforderniſſe durch⸗ aus im Einklang befindet. Es iſt daher dringend zu wün⸗ ſchen, daß die großen Fehler, die hier gemacht worden ſind, alsbald repariert werden. Voendetes Aufbau-Programm bei BVMW. 7(i. B. 14) v. H. Dividende— 40 Mill. 4 Umſatz gegen 27,2 Mill. i. VB. Vorübergehend ſtarke In⸗ 5 5 anſpruchnahme von Bankſchulden 1 Die Bayneriſche Motorenwerke A G. Mün⸗ ch ein, erzielte im Geſchäftsjahr 1929 einen Brutto⸗ Gberſchuß von 10,10(8,80) Mill. /, Handlungsunkoſten erforderten 3,94(4,10), Zinſen 1½18 Mill. 4 und Steuern 1,51 Mill. 4. Nach 2,30(1,85) Mill. Abſchreibungen er⸗ gibt ſich unter Einſchluß von 0,15(0,15) Mill. 4 Vortrag ein Reingewinn von 1 921547(2 809 3884) 4, woraus bekanntlich eine von 14 auf 7 v. H. ermäßigte Dividende ausgeſchüttet werden ſoll. 8 Nach dem Bericht ſtand das abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr für die Geſellſchaft im Zeichen beſonderer Aufgaben und Schwierigkeiten. Der Aus bau des Werkes Eiſenach und die kriſenhafte Zuſpitzung der Wirt⸗ ſchaftslage konnten auf den vorliegenden Jahresabſchluß nicht ohne Einflutz bleiben. Die darch die Mitte 1929 be⸗ ſchloſſene ſcharſe Kür zung der Elaemfritel für 5 die deutſche Luftfahrt verurſachte plötzliche Stö⸗ rung der Flugmotoren produktion habe in ihren Auswirkungen durch den auf das Werk entfallenden Teil der vom Reichstag bewilligten Induſtriebeihilfe für die Luftfahrt nur teilweiſe ausgeglichen werden können. Ausländiſche Aufträge boten infolge ſtarken Preisrückganges einen geringen Erſatz für den Weg⸗ fall der inländiſchen Beſtellungen. Der Abſatz an Motor⸗ rädern konnte gegenüber dem Vorjahr um etwa 12 v. H. geſteigert werden. Auch der Export der Fabrikate der Geſollſchaft habe erfreulich zugenommen. Das Werk Eiſe⸗ nach habe Mitte des Jahres in neuer Ausführung den M W. Kleinwagen herausgebracht, der Fahrradbau ſei liguidiert worden. Der Geſamtumſatz belief ſich auf rund 40 Mill. 4 gegenüber 27,2 Mill. 4 im Vorjahr, wobei in der Vor⸗ lahrsziffer die Umſätze des Werkes Eiſenach nur für das letzte Quartal 1928 enthalten ſind. Jander Bilanz er⸗ ſcheinen bei unv. 16 Mill. 4 AK. und 2,7(2,4) Mill. 4 Reſervefonds Kreditoren mit 15,50(17,99) Mill. 4. Der Erwerb des Werkes Eiſenach ohne Nerſtärkung der Kanitalbaſis und die durch Einrichtung⸗ und Umſtel⸗ Iungsarbeiten vorübergehend beanſpruchten erheblichen Mittel haben, wie dex Bericht hierzu erläutert, im Som⸗ mer des vergangenen Jahres die Bankſchulden bis auf 15 Mill. 4 anſchwellen laſſen. Dieſe Ziffer habe bis zum Ende des vergangenen Jahres unter Berückſichtigung der Bankguthaben eine Ermäßigung auf.4 Mill. J er⸗ fahren und per Ende Maf des laufenden Jahres beſteht bei den Banken von den bei der Zebernohme von Eiſenach gewährten langfriſtigen Krediten nur noch eine Schuld von 7,6 Mill. 4, der Bankguthaben und Wechſel in Höhe von über 2 Mill. 4 gegenüberſtehen. Dieſe Entwicklung werde auch zu einer erheblichen Herabminderung der Auſwen⸗ dung für Zinſen führen, die im Berichtsjahr die hohe Ziffer von 1,18 Mill.„ erreicht haben. Die in obigen 15,5 Mill./ enthaltenen ſonſtigen Kre⸗ dͤitoren ſind mit 30g gegenüber 8,73 Mill.„ i. B. verbucht und haben hauptſächlich durch den Rückgang von Lieferan⸗ tenſchulden dieſe Ermäßigung erfahren; die Anzahlungen von Kunden haben ſich dagegen von 0,99 auf 2,78 Mill. erhöht. Auf der Aktivſeite der Bilanz werden u. a. Kaſſe mit 0,04(0,08) Mill. 4, Effekten und Beteiligungen mit 0,75(0,80) Mill. 4, Debitoren mit 3,69(8,36) Mill. — darunter 1,32(1,07) Mill. 4 Bankguthaben—, Kunden⸗ wechſel mit 0,88(0,78) Mill. 4 und Inventurbeſtände ein⸗ ſchließlich auswärtiger Lager mit 12,98(14,47) Mill. 4 — darunter Rohmaterial mit 2,79(4,87) Mill. 4 und Halb⸗ und Fertigfabrikate mit 10,19(9,6) Mill. 4 ausgewieſen. Durch ſortſchreitende Rationaliſier ung der Lagerhaltung ſei, was den zuletzt ausgewieſenen Poſten betrifft, im laufenden Jahre eine weitere Er⸗ mäßfigung eingetreten. Unter den Anlagewerten ſtehen Grundſtücke unv. mit 1,72, Gebäude mit 7,31(6,18), Be⸗ triebs⸗ und Hilfsanlagen mit 2,88(0,95), Maſchinen mit 5,32(4,38) Mill. 4 zu Buch. Insgeſamt weiſen die An⸗ lagewerte einen Zugang von 2,54 Mill. 4 auf, der ſeine Erklärung dadurch findet, daß die Geſellſchaft das Auf bauprogramm ihrer Werke ſowohl für München als auch für Eiſenach im vergangenen Jahre fortgeſettzt und inzwiſchen beendet hat. Die geſamten An⸗ lagen und Einrichtungen hätten nunmehr einen techniſchen Stand erreicht, der rationellſtes Arbeiten ermögliche. Im laufenden Jahre ſei mit größeren Neuinveſtitionen nicht zu rechnen. Der Geſellſchaft ſei es bisher möglich geweſen, eine geringe Erhöhung des Um ſatze s bei gebeſſerten Ergebniſſen zu erzielen. Man hoffe zuver⸗ ſichtlich auf befriedigende Erfolge. f Bereinbeilichung der deutſchen Südamerikafahrt Zurzeit ſchweben laut BBC. Verhandlungen, die gegen⸗ wärtig bei dem Bremer Bankhaus J. F. Schroeder liegende Majoritäf der Aktien der Hamburg⸗Südamerikaniſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft auf die Hapag⸗Llogd Union zu überführen, um dadurch zu einer Bereinigung in der Süd⸗ amerikafahrt zu gelangen. Dieſer Dienſt ſoll dann organi⸗ ſatoriſch in den Hapag⸗Lloyd⸗Dienſt eingegliedert werden. Bremer Meldungen, daß auch die Bremer Hanſa⸗Linie ſchon fetzt in Kombination Hapag⸗Lloyd einbezogen werden ſoll, ſcheinen noch verfrüht zu ſein. * Herpag und Nord⸗Lloyd verhandeln über Errichtung einer iſchechoſlowakiſchen Seeſchiffahrtsgeſellſchaft. Wie der „Czesko Slovo“ berichtet. hat der Norddeutſche Lloyd ge⸗ meinſam mit der Hapag ein neues Angebot zur Errichtung einer tſchechoſlowakiſchen Seeſchiffahrtsgeſellſchaft unter⸗ breitet, das zurzeit von der tſchechoſlowakiſchen Regierung beraten wird.. * Elektrolux AG., Berlin. Die Geſellſchaft weiſt für 1999 als Ergebnis einen Reingewinn von 50 740 li. V. für neun Monate 20g 413) aus, der nach Zuführung von 3537„ an die geſetzliche Rücklage übertragen wird. Der Geſamtvortrog einſchließlich des bisherigen durch Rück⸗ fluß erhöhten Gewinnvortrags beläuft ſich auf 75 544. Das Goeſchäft habe ſich im laufenden Geſchäftsjahr bisher befriedigend geſtaltet. Ac. Georg Egeſtorff's Salzwerke und Chemiſche Fa⸗ briken, Hannover. In der v. HV. wurde der Abſchluß für das Geſchäftsjahr iheg genehmigt und beſchloſſen, zus dem Reingewinn von 562 230(574075)/ eine Divi⸗ dende von wieder 8 v. H. zu verteilen, wieder 200 000 4 dem Amortiſationsfonds zuzuweiſen und 27 846(39 691), neu vorzutragen. Ob ſich im neuen Jahre die infolge der ungünſtigen Auswirkung des Norddeutſchen Siedeſalz⸗ Syndikats ſich ergebenden Abſatzſchwierigkeiten beheben laſſen, ſei noch nicht überſichtlich, ebenſo, ob der in den bisher verfloſſenen Monaten eingetretene Abſatzrückgang wieder aufgeholt werden könne. * Wieder 7 v. H. Dividende bei Baer u. Stein. Die Baer u. Stein Metallwarenfabrik AG., Ber⸗ lin, wird für 1929 gus einem Reingewinn von 190 196(212 996)& wieder eine Dividende von 7 v. H. ver⸗ teilen. Die Geſchäftsloge in der erſten Fälfte des Jahres 1929 war günſtig. Von der Mitte des Jahres an ſetzten jedoch die Wirkungen der Kriſe ein, wodurch die Umſätze, insbeſondere im Weihnachtsgeſchäft, hinter denen des Vor⸗ jahres zurückblieben. Durch Erwerb von 90 v. H. des AK. der Altmann AG. für Metallbe arbeitung, Berlin, erſcheint in der Bilanz neu ein Konto Wertpapiere mit 0,36 Mill.. Die reſtlichen 10 v. H. des AK. dieſer Geſellſchaft wurden im neuen Jahre erworben. Das Un⸗ ternehmen, das vor allem londwirtſchaftliche Spezial⸗ maſchinen herſtellt, gebraucht zu ſeiner Fabrikation einen Teil der gleichen Abteilung wie die Baer u. Stein AG. Der Umſatz liegt aber ſaiſonmäßig zu einer andern Zeit, ſo daß die beiden Fabrikationen einander gut ergänzen. Die Zuſommenlegung der Betriebe iſt durchgeführt und nerſpricht ſich günſtig auszuwirken. Das neue Jahr ſteht unter dem Zeichen dex herrſchenden Abſatzſchwierig⸗ keiten, doch hofft die Verwaltung bei der rationellen Arbeit des Betriebes die daraus ſich ergebenden Schwierigkeiten zu überwinden. Die HV. genehmigte den Abſchluß. * Dynamit⸗AG. vorm. Alfred Nobel n. Co., Hamburg. Das Unternehmen das bekanntlich entſprechend dem mit der JG. Farbeninduſtrie abgeſchloſſenen JG.⸗Vertrag für 1929 wieder 6 v. H. Dividende und außerdem einen ein⸗ maligen Bonus von 1 v. H. aus dem Freigabebetrag der JG. Farben vorſchlägt, erzielte ä einen Bruttogewinn von 5 907 722(5 300 785) 4. Der proz. Bonus wird in der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung mit 271 764 4 ausge⸗ wieſen. Unkoſten und Steuern beanſpruchten 3164 920 (2805 724). Nach Abſchreibungen von 464 954(763 834) 4 verbleibt mit dem 91054„ betragenden Vortrag ein Ueberſchuß von 2040 665(1 822 281), aus dem nach Zahlung der Dividende, des Bonus und AR.⸗Tantieme 91054„ vorgetragen werden ſollen. Aus der Bilan z: Anlagen 5 960 191(6 063 141) 4, Rohſtoffe, Waren uſw. 4 607 407(5 668 8290], Wertpopiere und Beteiligungen 14 194 023(14 888 702) 4, verbündete Geſellſchaften 7 665 950 8 815 189), Bankguthaben 10 097 627(8 214071) 4, ſon⸗ ſtige Debitoren 6 80g 941(5 45 864) 4, andererſeits Aktien⸗ kapital unv. 37 625 000, Reſerven unv. 7 077 7068 J, Kre⸗ ditoren 2141 114(1 962 096) 4. Ueber das laufende Jahr könne inſolge der ungeklärten wirtſchaftlichen Lage nichts vorausgeſagt werden. * Allgemeine Maggi⸗Geſellſchaft, Kempptal. Dieſe große Holdinageſellſchaft, die Tochterunternehmungen in Deutſch⸗ land, Oeſterreich, Schweiz, Belgien, Frankreich unterhält, konnte in dem am 81. März abgelaufenen Geſchäftsjahr 1929⸗30 ihren Reingewinn von 6,16 auf 6,79 Mill, ffr. erhöhen. Es ſoll wieder eine Dividen de von 10 v. H. auf das unveränderte A. von 24 Mill. ſfr. ausbezahlt wer⸗ den, außerdem kommen auf das auf Grund des letztjähri⸗ gen.⸗Beſchluſſes gebildete Genußſcheinkapital von 4,8 Mill. fir. ebenfalls 10 v. H. Dividende zur Auszahlung. 3,9 Mill. ſfr. ſollen für Reſerveſtellungen verwendet wer⸗ den. Der Ertrag aus dem um rund 1,5 Mill. ffr. auf 99,5 Mill. ſfr. angewachſenen Beteiligungskontos iſt von 754 auf 8,2 Mill. ſir. geſtiegen. Die Maggi⸗ GmbH. in Singen a. H. und Berlin(Stammkapital 13 Mill.), deren Hauptabſatzgebiet das deutſche Reich iſt, vermochte trotz der rückläufigen Konjunktur ihren Umſotz zu erhöhen. Rütgerswerke AG. Verlin Leichte Umſatzſteigerung im neuen Jahr Die HV. der Rütgerswerke AG. in Berlin ſetzte die Dividende auf 5(6) v. H. für 1929 feſt. Zur Geſchäfts⸗ lage wurde mitgeteilt, daß die weitere Entwicklung in 1080 nur ſchwer zu überblicken ſei. Das milde Wetter zu An⸗ fang 1930 brachte für die Rütgerswerke ein früheres Ein⸗ ſetzen des Saiſonverſandes, ſo daß in den erſten Monaten der Abruf weſentlich ſtärker geweſen ſei als i. V. Im 1. Halbjahr 1930 ſtehe der mengenmäßige Geſa mt umſatz etwas über dem Verſand des 1. Halbjahres 1928. In der Teerproduktenabteilung ſei der Rohteereingang im Oſten bisher höher als i. V. geweſen, im Weſten geringer, Letzteres erkläre ſich durch die Einſchränkung der Koks, erzeugung bei den weſtfäliſchen Zechen. Die übrigen Be⸗ triebe von Rütgers haben ſich bisher im Rahmen des Vor⸗ jahres entwickelt. Entwicklung etwa auf der Höhe des Vorjahres. * 20 Mill./ 7,5 proz. Pfandbriefemiſſion der Preußi⸗ ſchen Zentralbodenkredit⸗ und Pfandbriefbank A. über⸗ zeichnet. Die Zeichnung auf die 20 Mill. I 7, prog. Gold⸗ pfandbriefe der Preußiſchen Zentralbodenkredit⸗ und Pfandbriefbank AG. iſt infolge Ueberzeichnung des auf⸗ gelegten Betrages geſtern nachmittag bereits geſchloſſen worden. * Schleſiſche Celluloſe⸗ und Papierfabriken AG., Cun⸗ nersdorf.— Uebernahme der Oſtdeutſchen Papier und Zellſtoff⸗Fabriken. In der o. HV. wurde die Erhöhung den Kapitals um 2,2 auf insgeſamt 5,41 Mill. 4 zur Ueber⸗ nahme der Oſtdeutſchen Papier⸗ und Zellſtoff⸗Fabriken Ac. einſtimmig beſchloſſen. In den Aufſichtsrat wurden neu⸗ gewählt: Bankier und Stodtrat Dr. Eckart von Eisborn (Breslau), Bankier Konſul Nothmann, Hans JIrachim Roc, zek, Dr.⸗Ing. Max Renker(Düren), Bankier Dr. Mayen⸗ fiſch(Zürich), Dr. Artur Klein(Hermsdorf) und Rechts⸗ anwalt Dr. Hirſchfeld(Berlin). » Wickingſche Portlandzement⸗ und Waſſerkalkwerk Ach. zu Münſter in Weſtfalen. Das Unternehmen verzeichnet für 1929 einen Betriebsüberſchuß aus Zement, Kalk und Mergel von 3 487 217 gegen 3 424 390 4 i. V. Nach Ab⸗ ſchreibungen ven 1 450 194, verbleibt ein Gewinn von 2 637 028(2 121 672), der ſich durch den Gewinnvortrag auf 2285 628(2 283 577) erhöht. Wie bereits gemeldet, ſollen wieder 10 v. H. Dividende auf 10,665(19,10) Mill. 4 AK. verteilt werden. Nach Dotierung der Rück⸗ lage mit 114281(114 178) 4 werden 204 846, vorgetragen. Der durch den ſtrengen Winter 1928-29 verurſachte ſtarke Ausfall an Verbrauch von Baumaterialien, insbeſondere von Zement, hat im Laufe des Berichtsjahres nicht auf⸗ geholt werden können. Die erſten Monate des laufenden Jahres weiſen im Geſamtumſatz gegenüber dem Vor⸗ jahre eine kleine Steigerung auf. Das Frühjahrs⸗ geſchäft in Kalk⸗, Dünger⸗ und Mergelprodukten war äußerſt lebhaft. * Amerika verdoppelt den Autoexport nach Deutſchland. Die amerikaniſchen Automobilexporte noch Deutſchlond ſind im April gegenüber dem Vormonat um 113 v. H. und die Exporte nach Japan ſogar um 395 v. H. geſtiegen. Die ge⸗ ſamte omerikaniſche Ausfuhr von Perſonen⸗ und Loſtkraft⸗ wagen hatte im April einen Wert von 25 Mill. Dollor gegen 22 Mill. Dollar im März und nur 18 Mill. Dollar im Februar. * 45,19[b. Margarineverbrauch je Kopf der Bevölkerung in Dänemark. Nach einer Berechnung aus engliſchen Fach⸗ kreiſen betrug der Margarineverbrauch im Jahre 1928 in Dänemark 45,19, in Norwegen 34,3, in Schweden 15,99, in Holland 17,86, in Deutſchland 15,87 und in England 13,28 lb. je Kopf der Bevölkerung. Unter den Produk ⸗ tionsländern ſtanden Deutſchland mit 992, an erſter, England mit 448 Mill. bb. an zweiter Stelle. „Anerhörter Privaliſierungs skandal“ Entkommunaliſierung der Vereinigten Elektrizitäts⸗ werke Weſtfalen Der„Vorwärts“, das Berliner Organ der Sozialdemo⸗ kratie, glaubt es verantworten zu können, die in Durchfüh⸗ rung begriffene Neuorganiſation bei den Ver⸗ einigten Elektrizitätswerken Weſtfalen (VEW) als„unerhörten Privatiſierungsſkandal“ zu bezeich⸗ nen. Dazu iſt feſtzuſtellen, daß es ſich hierbei um einen ſehr bedeutenden Schritt zur Entkommunali⸗ terung in Deutſchland handelt, der durchaus be⸗ grüßt werden muß. Die VEW e waren bisher ein rein kom⸗ munalwirtſchaftliches Unternehmen, das heißt, das geſamte Kapital befand ſich im Beſitz von weſtfäliſchen Gemeinden. Nun beſtand in der letzten Zeit bei dem Unternehmen, wie es ja bei Elektrizitätswerken üblich iſt, ein 5 ſtarker Kapitalbedarf, deſſen Befriedigung an dem kommunalwirtſchaftlichen Charakter ſcheiterte Es muß in dieſem Zuſammenhange darauf hingewieſen wer⸗ den, daß bei rein privaten Unternehmungen kaum jemals etwas von Finanzierungsſchwierigkeiten bekannt gewor⸗ den iſt. Die Situation bei den VEW iſt übrigens ſehr ähnlich, wie ſie kürzlich bei der Elektrizitätswerk Süd ⸗ Weſt A. G. in Berlin beobachtet wurde. Vom Kapital dieſer Geſellſchaft beſaß die Stadt Berlin etwas wenigen als 50 v.., während ſich der größere Teil bei der Geſellſchaft für elektriſche Unternehmungen befand. Die Stadt Ber⸗ lin war ebenfalls nicht in der Lage, die not⸗ wendiggewordenen Erweiterungen bei der Süd ⸗Weſt A. G. zu finanzieren, ſo daß die Geſell⸗ ſchaft für elektriſche Unternehmungen auf dem Umweg über einen der Stadt gewährten Kredit in den Beſitz des geſam⸗ ten Kapitals der Süd⸗Weſt AG. gekommen iſt. Dieſe Trans⸗ aktion bildete den Anfang der Entkommunaliſierung, die jetzt in Weſt⸗Deutſchland ihren Siegeszug weiter fortſetzt. Es beſtand ſchon ſeit längerer Zeit kein Zweifel daran, daß der Kapitalbedarf bei den VEW nur mit Hilfe der pri⸗ vaten Wirtſchaft zu befriedigen iſt. Da die Heranziehung amerikaniſcher Gelder notwendig wurde, geſtal⸗ teten ſich die Verhandlungen beſonders lang⸗ wierig. Jetzt ſcheinen allerdings die Wege geebnet zu ſein, jedoch wurde die Beteiligung des privaten Kapitals da⸗ von abhängig gemacht, daß der rein kommunal wirtſchaftliche Charakter der VEW beſeitigt wird. Es iſt aber dafür ge⸗ ſorgt worden, daß eine gemiſchtwirtſchaftliche Grundlage erhalten bleibt; in ſpäterer Zukunft wird das Kapital alſo wohl je zur Hälfte in privatem und kommunalem Beſitz ſein. Aeußerlich wird das dadurch zum Ausdruck kommen, daß von den zwanzig Aufſichts ratsſitzen zehn von den privaten Kapitalgebern eingenommen werden. Ueber Einzelheiten der Transaktion haben wir bereits in Nr. 284 der„NM“ berichtet. Wie es heißt wird die neuzuſchaffende Aktiengeſellſchaft vielleicht in einigen Jahren das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Elek⸗ trizitätswerk übernehmen Hierbei iſt daran zu erinnern, daß dasRWe ebenfalls teil⸗ weiſe unter kommunalen Einflüſſen ſteht. Unter Umſtän⸗ den wird ſich alſo im Weſten Deutſchlands ein großer und feſtgefügter Block von Elektrizitäts werken bilden, der eine ſehr geeignete Grundlage für die internationale Zuſammenarbeit auf dem Gebiet der Elek- trizitätsverſorgung darſtellen könnte. Zweifellos ſind hier bedeutende Fortſchritte in techniſcher und wirtſchaftlicher Hinſicht zu erkennen. Der Verzweiflungsſchrei des Berliner ſozialdemokratiſchen Blattes iſt daher wenig verſtändlich und abſolut abwegig. Vor allen Dingen iſt es unerfindlich, daß der„Vorwärts“ von einer Privatiſierung ſpricht; aus den bisher vorliegenden Nachrichten geht nämlich zweifels⸗ frei hervor, daß auch nach der Umgeſtaltung der VEW der kommunale Einfluß weiter beſteht. Ueber einen ſehr wich⸗ tigen Punkt hat man allerdings noch keine Klarheit: es iſt noch nichts darüber bekannt, ob etwa wegen des Wegfalls der bisherigen Steuerfreiheit eine Erhöhung der Tarife be⸗ abſichtigt iſt. April-Abſatzbericht des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlen-Syndikats Im Monat Mai wurden vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſ en Kohlen⸗Syndikat insgeſamt 8 281 766(7 692 814 April) To. abgeſetzt. Arbeitstäglich ſtellte ſich der Abſatz dementſpre⸗ chend auf 318 529(320 534) To., war alſo 2005 To. geringer als im April 1930 u. 76 509 To. geringer als im Mai 1029. Vom Geſamtabſatz kommen auf die Verkaufsbeteil, 5 920 596 Tonnen in Anrechnung, von denen 3 265 909 To. ins unbe⸗ ſtrittene und 2 660 687 To. ins beſtrittene Gebiet gingen. Auf die Verbrauchsbeteiligung(Werkſelbſtverbrauch kom⸗ men 1671 568 To. und auf den Zechenſelbſtverbrauch 683 602 Tonnen in Anrechnung. lich Zechenſelbſtverbrauch entfallen 4856 458 To. auf Koh⸗ len, deren arbeitstäglicher Abſatz mit 186 787 To. um 8 840 Tonnen umter dem des Vormonats und um 97 776 To. unter dem des Vergleichsmonates des Vorfahres lag, 1970 801 To. auf Koks(kalendertäglich 63 574 To., gegen den Vor monat plus 8 183 To., gegen Mai 1929 minus 17 102 To.) und 221698 To. auf Briketts(arbeitstäglich 8 527 To, ge⸗ gen den Vormonat plus 516 To., gegen Mai 1929 minus 1971 Tonnen). » Die Kupfer⸗Hüttenproduktion der Welt im Mai. Nach den Berechnungen der Metallgeſellſchaft AG., Frankfurt M. ſtellte ſich die Kupfer⸗Hüttenproduktion der Welt im Mai 1990 auf 137 117 To. gegen 134 249 To. im April d. J. und 165 535 To. im Jahresdurchſchnitt 1929. Dieſe Produktion verteilt ſich auf die einzelnen Kontinente wie folgt Ame⸗ rika 101 780(April 99 630) To., Europa 17 385(16 865) To., Afrika 10 000(10 000) To., Aſien 6 952(7134) To., Auſtra⸗ lien 1000(590) To. Karlsruher Produktenbörſe * Karlsruhe, 25. Juni. Abteilung Getreide Mehl, und Futtermittel: Die nachgiebigen ausländiſchen Kurſe am Brotgetreidemarkt finden auch am Inlandsmorkt ihre Rückwirkung. Das Geſchäft hat ſich auch in Futter⸗ mitteln nicht belebt(alles in): Südd. Weizen 31,50; deut⸗ ſcher Roggen 1717,50; Sortier⸗Futtergerſte 17,5018, 25 deutſcher Hafer, gelb oder weiß 16,7517, Weizenmehl 44; Roggenmehl 66—65proz. 25—27 Weizenbollmehl(Jut⸗ termehl]—9,50; Weizenkleie 6,25—6,75, Weizenkleie, grob 6,75—7,50; Btertreber 9,5—9,75; Malzkeime 911; Trocken⸗ schnitzel, loſe 7,25; Erdnußkuchen 12; Kokoskuchen 13 18,50; Sofaſchrot, ſüdd. Fabrikat 12,25— 12,50; Leinkuchen⸗ mehl 1818,50; Seſomkuchen 11,50; Speiſekartofſel, neue Ernte 99,50.— Rauhfuttermittel: Wieſenheu neue Ernte 5,50—6; Rotkleeheu n. E. 66,50; Luzerne n. E. 6,50—7; Stroh, drahtgepreßt, a. E. 5,506; alles per 100 Kilo. Deviſenmarkt Im dd eutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New Bork. 486,— Schweiz 25,07 Stockholm 18.09 Paris 12378 olland. 12.09 Naded.„ 444g Brüſſel. 34.82 Slo„138,18 Dollar geg. Rm. 9g Mailand 92.78 Kopenhagen 18.15 Pfunde,„ 208 Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort- 23. Juni Die Nachfroge nach Kahuraum war an der heutigen Börſe äußerſt gering. Leerraum nach Rotterdam wie auc bergwärts wurde ſehr wenig gefragt. Die Frachten wie auch die Schlepplöhne blieben unverändert. * Frachtermäßigung für Güter ab oberrheiniſchen Um⸗ ſchlagplätzen bei gebrochenem Verkehr. Mit Gülligkeit ab 1. Juli wird in dem ſeit einiger Zeit beſtehenden Aus⸗ nahmetarif AT 44 für Güter der Klaſſfe—E beim Bahn- verſand ab oberrheiniſchen Stationen, ſoweit ſie von einem belgiſchen oder holländiſchen Hafen noch Mannheim, Kalle ruhe oder Kehl verfrachtet und zur Schweiz weitergeleite werden, eine wichtige Aenderung vorgenommen werden tnſofern, ols der Ausnahmetarif auch bei Unterbrechung des Verſandes durch Lagerung Gültigkeit haben wird. 17 den Ausnohmetarif AT 443(Getreide und Hülſenfrüchte findet die Aenderung ebenfalls Anwendung. Auch bei den Beteiligungen hielt ſich die Von dem Geſamtabſatz ausſchließ⸗ Etoatlz euntn und al i 1 ewe An Ang belle d! Waere Donnerstag, den 26. Juni 1930 Deutſchlands Schuhverbrauch Der Deutſche verbraucht 1,14 Paar, der Amerikaner 3 Paar 1 ö Nr. 288 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 285 O Proteſt bei der Großkraftwerk Franken AG., Nürn⸗ Vorfahre erfolgte bekanntlich zwecks Beſeitigung der Ver⸗ in i berg.(Eig. Dr.) Die o..⸗V. hatte über den in der letzten luſte ſeit 1926 von zuſammen 312 000, eine Sanjerung Vorerſt kein Zinkzoll. .⸗B. zurückgeſtellten Punkt der Ti⸗Or, nämlich die Vertei⸗ durch AK ⸗Herabſetzung von 800 000„ auf 600 000 J. Die Zollkommiſſion vertagt Verhandlung auf den Herbſt lung des Reingewinns, ferner über den von der Opposition Bilanz zeigt. ee— Habe einem Hypotheken⸗) Berlin, 25. Juni.(Eig. Dr.) Die Zollta ri ſes neu geſtellten Antrag bezüglich Herabfetzung des Stimm. no von 0,85(0,031) und Gläubigern von(ice cen, rommifſion dies Reich wiriſchef s rates ben Schuhe pro Kopf und Jahr. Zunahme der deutſchen Produktion in den erſten vier Monaten 1930 um 7 v. H. * r. 278 2 5 In dem ſoeben vom Reichsverband der deutſchen Se Grundſtü d Gehe ö 5 1. n 0 1 Re der 1 88 40 3 5 8 5 tücke und Gebäude mit wieder 0,300, Maſchinen 5 11 jens 1 18 8 6 indaſtrie orſtatteten Bericht über ſeine Tätigteit vom rechts der V⸗A. zu beſchließen. Die Opposition hielt 0,143 0,0 Waren 0 170 474(0,142 771) und Schuldner 90185 15 11 1 3 3 8 b 5 e Sinne wieder n an 1900 ſpiegeln ſich deutlich zwei ihren An rag, eine um 1 v. 9. böbere Dividende zu ver- 0,054 805(0,465 241. Die G8. genehmigte den Ach. Jänkzolles in der bekanntlich in den ketzten Wochen Dinge wieder: einmal der außerordentlich geringe Ver⸗ teilen, nach wie vor aufrecht, mit der Begründung, daß 5. 5„wiederholt Beſprechungen zwiſchen Zinkerzeugern und brauch, den die brelten Maſſen der Schuhkonfumenten in⸗ die Abſchreibungen über das 5* dur. H. Dividende der Jad Mergentheim Ach. Die Verbrauchern stattgefunden haben, In ihnen hatte ſich eine 0 Einnahmenverhältnis hin⸗ gingen. Die Abſtimmung ergab die Genehmigung des Abſchluſſes für 1929 mit 9 v. H. Dividende. Die Oppoſitipn Ueberbrückung der beſtehenden Gegenſätze aber nicht er⸗ möglichen laſſen, ſodaß auch heute die Zollkommiſſion die Frage noch nicht für ſpruchreif hielt und ihre Ver⸗ Bad Mergentheim AG., Bad Mergentheim verteilt für das Geſchäftsjahr 1928⸗29 eine Dividende von wieder 8 v. H. auf 1,85(i. V. 1,6) Mill.„ AK. Einem Bruttogewinn ſolge der Wirtſchaftsdepreſfion haben und zum anderen die erfreuliche Tatſache, daß es der deutſchen Schuhinduſtrie wieber gelungen iſt, auf die Beine zu kommen. Wenn ſich ausgi das deutſche Schuhgewerbe ſelbſt gegen einen Konkurrenten gab Proteſt zu Protokoll. von 726 250(787 200) Mark ſtehen Abſchreibungen von tagung bis zum Her bſt beſchloß, ohne erſt in ſach⸗ wie den ſchechiſchen Industriellen Bata, behaupten kann f Schnellpreſſenfabrik König& Bauer A.., Würz⸗ 88 765(115 216) Mark und General⸗Unkoſten von liche Verhandlungen einzutreten.* a iſt dies der deutliche Beweis dafür, daß eine bis in die 15 5(Eig. Dr.)— Dividendenlos. Das Geſchäftsfahr 486 257(498650) 0 gegenüber. Einſchließlich des Vortrags 5— lezten Konſequenzen durchgeführte Ratſonaliſierung auch 4920 zeigt einen ermäßigten Betriebsgewinn von 2,94(8,41) von 10 627(20 557) 4 ergibt ſich ein Reingewinn von n e 8 5 A Mill RM. Nach Abſetzung von 0,48(0,53) Mill. RM. für 166 864(140 802), Der ao. Rückftellung und dem Er⸗. Hontlanddementfabrir Rudelsberg As, in Bad Kbſen. daun ihre Früchte trägt, wenn, wie im Falle Bala, au gewöhnlich günſtige Verhältniſſe in Bezug auf die Löhne vorliegen. Allerdings darf dabei nicht verſchwiegen wer⸗ den, daß auch die neuen Schuhzölle Deutſchlands einen Hauptanteil an der Geſundung des Schuhgewerbes hasen Im Vergleich zu 1028 hat ſich die deutſche Geſamtprr in 1929 von 70,39 auf 72,86 Mill. Paar erhöht, bli hinter der des Jahres 1927(78,40 Mill. Paar) um 7 zurück. In den erſten vier Monaten des Jahres 19 trug die Geſamtproduktion im Lederſchuhwerk 2,77 Mil Ber⸗ Der AR. beſchloß, der GVB. om 7. Juli eine Dividende von 6(wie i..) vorzuſchlagen. Im neuen Geſchäftsfahr iſt der Abſotz von Zementkalk angeſichts der Lage des Bau⸗ marktes wenig befriedigend. * Bergleich Tillmann, Landan. Das Amtsgericht Landau nunmehr den Ligufdations vergleich der pfälziſchen Transportgerätefabrik 5. Tillmann beſtätigt. Wir erfahren dazu, daß in der 1 vorhandenen Maſſe eine Qudte von 14 v. H. für die nicht Abſchkeibungen ſowie Ausgaben von Patente und Lizenzen und 2,34(2,63) Mill. RM. für Unkoſten, verbleibt einſchl. Vortrag ein verminderter Reingewinn von 6,81 (0,44) Mill. RM. Eine Dividende wird nicht ver⸗ teilt, nachdem i. V. noch 5 v. H. gezahlt wurden. Der ſehr zurück egangene Inlandsabſatz konnte durch erhöhte 5. Ausfuhr wettgemacht werden. Infolge der höheren be⸗ Kreditanſprüche der Kundſchaft habe die Ge⸗ l. ſellſchaft eine langfriſtige Hypothek auf ne h men Paar gegenüber 23,14 Mill. Paar im gleichen Zeitraum des m 1. Die Bilanz zeigt(alles in Mill. Rc.) neben neuerungs⸗ und Dispoſttionsfonds, die in der vorjührigen Bilanz mit zuſommen 505 790/ ausgewieſen waren, wer⸗ der 279 373/ zu ao. Abſchreibungen und Aufwendungen entnommen und⸗ ferner ein Betrag von 142 905 /, der als Spezialreſerve für Hypothekendisagio und beſondere Ab⸗ ſchreibungen eingeſtellt wird. Nach dem Bericht hat die hat Frequenz in der Saiſon 1929 um mehrere 1. 1000 Kurgäſte zugenommen, womit nahezu die Zohl von 16 000 Kurgäſten erreicht iſt. Die Bill an z verzeichnet u. g. Paſſivhypotheken von 1,790(1,81), Akzepte N It.* 1 1* 2 Vorſahtes das entspricht alſo einer Produktionsſteigeruna 4,9 Mill..., Hypothekenſchulden 2,0(0,29), Verbindlich. von 0,12(0,83) und Gläubiger von 0,28(0,33) Mill. 4. bevorrechtigten Gläubiger liegen ſoll. Weiter wird bekannt, 0 Ain? v. H. Zieht man von der Geſamtproduktionsziſſer leiten 2,01%, gegenüber Außenſtände 1,61(1,58), Andexrerſeits betragen Kaſſe 0,006(0,004), Beteiligungen daß eine große Gläubigergruppe das Unterneh⸗ 5 des Jahres 1929 die Ausfuhr in Höhe von 2,75 Mill. Paar Wechſel 1,0(0,92), Effekten 0,23(0,04), Beteiligungen 0,53 0,22(0,22), Effekten 0,18(0,18), zu weiteren Inveſtierungen men ab 1. Juli 1930 gepachtet hat und unter der Firma ab ünd zählt die Einfuhr von 2,15 Mill. Paar hinzu, ſo(0,52) und Vorräten 2,61(2,89). Die.⸗V. genehmigte beſtimmte Guthaben 0,30(), Schuldner 0,06(0,14), Bank⸗„1. Transportgerätefabrik“ den Betrieb weiterführen will. authaben 0,28(0,08); Hypothekendisagio 0,09(0,1) und Vor⸗ räte 0,08(0,07 Mill. 4. Unter den Anlagewerten er⸗ ſcheinen Grundbeſitz mit 0,44(0,45), Gebäude mit 231 (2,99), Einrichtungen mit 0,87(0,61) Mill. J. Die hier zu⸗ tage tretenden Veränderungen ſeien auf den Verkauf der ergübt ſich eine Ziffer von rund 72,3 Mill. Paar. Bei Zu⸗ grundelegung einer Bevölkerungszahl des Deutſchen Rei⸗ ches mit 63,6 Mill. Einwohnern würde ſonach auf den Kopf J der Bevölkerung im Durchſchnitt 1,14 Paar Lederſchuhwert im Jahre entfallen. Dieſe Pro⸗Kopfmenge iſt als außer⸗ den Abſchluß. As. für Schriftgießerei und Maſchinenban, Offen⸗ bach a. M. G er wirtſchaftlicher Tiefſtand des Buch⸗ gewerbes.(Eig. Dr.) Die Geſfellſchaft, die bis auf einige Prozent des AK der Schriftgießerei Berthold Der neuen Geſellſchaft gehören an zwei Eiſengroßhandlun⸗ 0 gen, die Firma Gimpel und Neumond ⸗Ludwiges⸗ hafen und Wachs und Sänger⸗Maunheim wie das Frankſche Eiſenwerk Adolfshütte. 115 S N. 1 gewöhnlich niedrig zu bezeichnen.(In Amerika werden Ac. Berlin, gehört, berichtet über den größten wirt⸗ Kuronſtalt Haus Ferdinand zurückzuführen, Quellen und. Hildebraud& Söhne, Mannheim. Die Geſell⸗ 0 Paar Schuhe pro Kopf und Jahr verbraucht.] Der Vor- ſchaftlichen Tiefſtand für das Buchgewerbe im Jahre 1020. Quellfaſſungen ſind mit 0,1(0,21) und Maſchinen und ſchaft teilt uns zu der Mitteilung über die Zahlungs⸗* g kriegsverbrauch, über den ſtatiſtiſche Aufſtellungen leider[Der Auftragseingang für Maſchinen ging ſtark zurück. Bei Apparate mit 0,11(0,11) Mill.„ ausgewieſen. Die HV. einſtellung der Firma. Adolf 8 5 b., Worms mit, 5 nicht eriſtieren, dürfte nach Schätzungen weſentlich größer er vermindertem Umſatz iſt ein neuer Ver luſt ent⸗ am 4. Juli hat bekanntlich auch über Erhöhung des daß ſie an dieſer Inſolvenz mit keiner Forderung betei⸗ 7 5 geweſen ſein. den, der in Höhe von 23 668,% vorgetragen wird. Im[ Grundkopitals um 0,4 Mill. 4 Beſchluß zu faſſen. ligt iſt. 5 ' n ö i eee 6 Offene Ste t ä 88 Vermietungen 5 2 82 Kleines, guterhaltenes N e 8 2 in möbl. Zimmer 3 2 55 5 Hochschulinstitut p. 0. auf. evtl. 1 110 Uno Fil. Möbl. Zimmer 0 anuheim ſu ro Kra ofort(mögl. 1 zu vermieten. Elektr. er 1. Juli zu ver⸗ 5 Abftur). Angeb. unt. 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Juni 1930 Opfer des Sommers Zahlreiche Fälle von Hitzſchlag und Sonnenſtich— Die Totenliſte der Ertrunkenen— Sommer⸗ liche Magenerkrankungen— Geſundheitsregeln, die jeder befolgen muß Eine traurige Rubrik haben die Zeitungen in die⸗ ſen Tagen einrichten müſſen, eine Liſte der Unglücks⸗ fälle, die größtenteils als Auswirkungen der ſom⸗ merlichen Hitze zu bezeichnen ſind. Beſonders zum Wochenbeginn, alſo nach dem Sonntag, den faſt alle Welt im Freien verbringt, ſchwillt diefe Liſte bedenk⸗ lich an. durch Ertrinken beim Baden zu verzeichnen. Beſonders viele Unglücksfälle ſind ſtets Es iſt deshalb unbedingt erforderlich, daß man ſich der Ge⸗ fahren bewußt wird, die die Hitze mit ſich bringt, und daß man ihnen durch Befolgung der einfachſten Regeln entgegentritt. Die Unſitte, ſich durch ſtundenlange, intenſive Sonnenbeſtrahlung einen gebräunten Teint zu ver⸗ zahlreiche Fälle von Hitzſchlag oder Sonnenſtich herbeigeführt. So wohlig man ſich auch in der Wärme der Sonnenſtrahlen fühlen mag, iſt es doch mehr als leichtſinnig. ſich dieſen im Ueber⸗ Man ſollte wenigſtens den Kopf dadurch ſchützen, daß man ſich ein feuchtes Tuch auf Dem drohenden Sonnenbrand ſoll befallen, und Menſchen mit ſchwächerer Konſtitution ſind oft dieſen Fieberattacken erlegen. Eine ſchwere Erkrankung bedeutet der Hitzſchlag, der eine Lähmung von Her z⸗ und Atemmus⸗ kulatur iſt. Begünſtigt wird der Eintritt dieſer Erkrankung durch unſachgemäße Kleidung. Deshalb ſollte jeder, auch ſchon aus geſundheitlichen Gründen, darauf bedacht ſein, ſich während der heißen Tags möglichſt luftdurchläſſig zu kleiden. Der Körper, der beträchtliche Hitzemengen in ſich aufnimmt, muß auch die Möglichkeit beſitzen, dieſe wieder aus⸗ ſtrahlen zu können, und das iſt nur möglich, wenn die Kleidung möglichſt porös iſt. Auch ſollte man ſich hüten, während der Hitze lange, auſtrengende Märſche zu unternehmen Vor allem ſollte man bei dem Auftreten von Schwin⸗ del, Beklemmungen und Atemloſigkeit ſorgfältig den Symptomen nachgehen, da ſie gewöhnlich die Vor⸗ boten für einen Hitzſchlag ſind. Delirien können dieſen erſten Krankheitszeichen folgen, außerdem können ſchwere Erkrankungen der Lungen und Nieren Folgen des Hitzſchlags ſein. Eine leichtere Art des Hitzſchlags iſt der Son⸗ nenſtich, den man jedoch keineswegs als ungefähr⸗ lich betrachten darf. Kann er doch ebenfalls tödlich enden, oder ſchwere nervöſe Erkrankungen nach ſich ziehen. Die Totenliſte der Ertrunkenen brauchte weniger Opfer zu zählen, wenn ſich beſonders die Jugendlichen nicht hemmungslos dem Drang nach Abkühlung hingeben würden. Gewiß mag es ſchön ſein, wenn man den erhitzten Körper in die kühlen⸗ den Fluten ſtürzt, nur muß man bei einem ſolchen Vorgehen damit rechnen, daß man das Waſſer nicht wieder verlaſſen wird. Gewöhnlich fetzt ein Herz⸗ ſchlag dieſem unſinnigen Temperatur⸗ wechſel ein unerwartetes Ende. Nur zu leicht laſſen ſich auch Herzkranke, denen der Arzt ein kaltes Bad ſtreng verboten hat, an Sommertagen dazu ver⸗ leiten, ins Waſſer zu ſteigen. Mag es auch ein⸗ oder zweimal gutgehen, ſicherlich wird das kranke Herz dem Unvorſichtigen kurze Zeit darauf die Rechnung für ſeinen Leichtſinn präſentieren, wenn ſich die Folgen nicht gleich während des Badens bemerkbar machen. Die heißen Sommertage ſind auch die Zeit, in denen die meiſten Magenerkrankungen vor⸗ kommen. Abgeſehen von den Gefahren, denen man durch verdorbene Speiſen ausgeſetzt iſt, iſt dem Magen die Zufuhr vou vielen kalten Dingen gerade nicht bekömmlich. Allzuviel Eis kann ſelbſt den ge⸗ ſundeſten Magen ſchädigen und auch gegen die unge⸗ heuren Mengen kalte Flüſſigkeit, die viele Leute während der Hitze zu ſich nehmen, revoltiert der menſchliche Körper. Man ſollte ſoviel Selbſtdisziplin beſitzen, um ſich ſelbſt bei großer Hitze eine beſtimmte Grenze zu ſetzen. Selbſt der Geſündeſte ſollte auch an beſonders heißen Tagen nur etwa 27 Liter Flüſſigkeit zu ſich nehmen. Senſalioneller Diebſtahl eines Gelehrten? Die Londoner Kriminalpolizei beſchäftigt ſich jetzt mit einem ungewöhnlichen Diebſtahl, der während der Pfingſtfeiertage begangen wurde. Der Diebſtahl war ſo ſchwer ausführbar und noch gänzlich ſinnlos dazu, daß die älteſten Kriminalſpezialiſten von Seottland Yard dieſem Verbrechen gegenüber ratlos daſtehen. Es wurde ein Einbruch in das mediziniſche Muſeum Londons„Royal Army Medical College“ ausgeführt. Aus der Muſeums bibliothek wurde eine Menge Bücher geſtohlen, unter denen ſich auch 60 unerſetzliche wiſſenſchaftliche Raritäten befanden. Dieſe Bücher, die für das Muſeum einen Wert von vielen Tauſenden von Pfund haben, ſind aber für den Einbrecher vollkommen wertlos. Unter den abhanden gekommenen Büchern befindet ſich ein Exemplar der ſog. Sharagrambibel, die im Jahre 1580 in einem armeniſchen Kloſter von einem Mönch mit der Hand geſchrieben wurde; dann das einzig bekannte Exemplar von Richard Wiſe⸗ mans im Jahre 1670 erſchlenenen Buch über die „Heilkunſt während des Krieges“ und Charles Bells Schilderungen des Befundes der Verwun⸗ deten nach der Schlacht bei Waterkoo. Wenzen Flöhe, Schwaben eie. rotten Sie samt Brut radikal aus durch die „Wanzen-Vertilgungs- ssenz“ Fl. 1. aus der 8148 Kurfürsten- Drogerie Th. v. Pichstedt, NA 13/14 Klaviers tinnen in beſter Ausführung durch 2553 Pianolager Herrmaßm L S. 11. Tel. 282 18. Für die Diebe beſteht kaum eine Möglichkeit, ſolche Bücher auf dem Büchermarkte unbehelligt ab⸗ zuſetzen. Abgeſehen davon hat die Kriminalpolizei alle erdenklichen Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Die Tatſache, daß die Einbrecher mit den inneren Verhältniſſen in der Muſeumsbibliothek ſehr gut vertraut ſein mußten, macht den Diebſtahl noch rätſelhafter. Dabei iſt auffallend, daß die ge⸗ ſtohlenen Bücher ſo ſchwer waren, daß ſie nur auf einem Laſtautomobil fortgeſchafft werden konnten. Das Muſeum iſt nur für Wiſſenſchaftler und Stu⸗ dierende zugänglich. Seine Beſucher zahl iſt ſo klein, daß jede eingehende Perſon dem Bedie⸗ nungsperſonal genau bekannt war. Man erwartet von der Aufklärung dieſes Verbrechens eine große Senſation. Iſt es doch nicht ausgeſchloſſen, daß als Täter ein Gelehrter in Frage kommt. Ein genialer Schmugglertrick Ein Pudel ſtiehlt für 6 Millionen Mark Diamanten— Ein Diamautbergwerk an der Spielbank verloren Vor drei Jahren kam nach Südafrika ein engli⸗ ſcher Abenteurer namens Ralf O' Briand mit der feſten Abſicht, im Diamantenlande auch Diamanten zu finden. Er kaufte ſich auf gut Glück ein Stück Land, zumal ihm ein in Südafrika anſäſſiger Ver⸗ wandter vor Jahren einmal mitgeteilt hatte, daß ſich hier„Blaue Erde“ befinde, womit ein Boden gemeint iſt, der diamantenhaltig iſt. O' Briand kümmerte ſich anfangs nicht darum, nachzuforſchen, ob hier Brillanten vorhanden ſeien, ſondern er führte das faule Leben eines Müßiggängers, der mit den kargen Bodenerträgniſſen ſeines Landes zufrie⸗ den war. Eines Tages überraſchte ihn im Freien, wie die „R. W..“ meldet, ein heftiges Unwetter. Der Aben⸗ teuxer ſuchte Schutz gegen Regen und Sturm unter einem mächtigen Felſen.— Das Unwetter verzog Das ſchwere Brückeneinſturz⸗Anglück in Chemnitz In einer Flußbadeanſtalt bei Chemnitz brach eine Holzbrücke unter dem Maſſenanſturm der Beſucher zuſammen und begrub etwa 200 Perſonen unter ſich. 133 Perſonen, darunter 85 Kinder, wurden zum Teil ſchwer verletzt. Einſiedlerhöhle auf einem Alpengipfel Auf dem Monte G eneroſo, dem ſtolzen Alpen⸗ gipfel am Luganer See, iſt dieſer Tage eine Einſied⸗ lerhöhle fertiggeſtellt worden. Sie liegt etwa 30 m unterhalb des Gipfels, ganz nahe an der ſchweize⸗ riſcheitalieniſchen Grenze. Ein enger Fußweg, der nur von den Zollbeamten gelegentlich begangen wird, bildet den einzigen Zugang zu der Höhle. Die Lage iſt für einen einſiedleriſch veranlagten Men⸗ ſchen wie geſchaffen, denn von dem ſchmalen Eingang zur Höhle ſtürzen die Felſen ſenkrecht in die Tiefe, ſo daß der Bewohner der Höhle neugierigen Blicken nicht ausgeſetzt iſt. Ein Fenſter in der Felſenwand gibt den Blick auf die Bergwelt und die oberitalieniſche Seenland⸗ ſchaft frei. Innen iſt die Höhle mit allen Bequemlich⸗ keiten ausgerüſtet, ſo mit elektriſchem Strom für Beleuchtungs-, Koch⸗ und Heizzwecke. Außerdem iſt in dem Felſen eine kleine Ziſterne angelegt, in der ſich das Regenwaſſer ſammelt. Für die Ver⸗ pflegung ſorgt das Kulmhotel, das ſich auf einem Plateau des Monte Generoſo erhebt. Speiſen und Getränke werden von dem Hotel aus mit Maul- tieren auf den Gipfel befördert und von dort an einem Drahtſeil bis zur Höhle herabgelaſſen, wo ſie durch das Fenſter bequem in das Inere gezogen wer⸗ den können. Unter dieſen Umſtänden iſt das Leben in der Einſtedlerhöhle, wie man ſich denken kann, eine ebenſo koſtſpielige Angelegenheit wie die Er⸗ bauung und Einrichtung der Höhle ſelbſt. Der Einſiedler iſt eine Frau der italieniſchen Ariſtokratie, die Marcheſe Vitaleſchi. Sie iſt von Geburt Holländerin und 20 Jahre jünger als der Marcheſe. Der Monte Generoſo war bisher ſchon immer ihr Lieblingsaufenthalt. Ihr Rückzug in die Höhle erfolgt aus Geſundheitsrückſichten. Die Mar⸗ cheſa iſt ſo nervös, daß ſie den Anblick und die Stimme der Menſchen nicht mehr ertragen kann. Sie will deshalb ganz allein in größter Einſamkeit leben. Dzeandampfer in Flammen Das brennende Ozeanſchiff„City of Honolulu“. Der Dampfer hatte den Dienſt zwiſchen Los Angeles und Honolulu zu verſehen und murde im Hafen von Honolulu von einem großen Schadenfeuer heimgeſucht. Merkwürdigerweiſe iſt es das zweite Mal, daß ein Schiff dieſes Namens Feuer fing MAGGI UNE 1 Bratensoge — Als halbverhungerter Arbeiter in ſeinem früheren eigenen Diamantbergwerk ſich. Nun legte der Diamantenſucher ein Feuer an, um ſeine durchnäßten Kleider und ſein ebenfalls durchnäßtes Schießpulver zu trocknen. Er rückte das in die Nähe des Feuers— und einige Tage ſpäter, als er wieder zur Beſinnung kam, lag er mit verbundenem Kopf in einem Spital. Eine weißgekleidete Wärterin und ein ſchwarz ge⸗ kleideter Herr ſaßen neben ihm. Der Herr hielt eine feierliche Rede:„Ich komme“, ſagte er,„im Auftrage der South Africa Diamant Co. Vor drei Wochen hatte einer unſerer Poliziſten, am Ort, wo ſie ver⸗ unglückten, unter den Trümmern von Granit, einige rohe Diamanten gefunden. Unſere Company kauft Ihnen dieſe Diamanten und das Recht, am beſagten Orte weiterzugraben, für 25 000 Pfund ab. Hier der Scheck“.'Briand war glücklich, überglücklich, Er fühlte ſich wie ein Kröſus, fuhr ſchnurſtrackz nach London, machte auch einen kleinen Abſtecher nach Paris und Monte Carlo. Und das Ende des Liedes war, daß er 2½ Jahre ſpäter, wieder ohne einen Penny in der Taſche, halb verhungert, nach Südafrika kam und wieder Diamanten ſuchen wollte. Er kam auf den Platz, wo er einſt ſo glück⸗ lich verunglückte und fand, daß der'Briand Claim der Geſellſchaft bisher viele Millionen brachte und noch viele Millionen bringen wird. Nun packte ihn eine grenzenloſe Wut. Er fühlte ſich betrogen und beſchloß daher, auch die Geſellſchaft zu betri⸗ gen. Seine Abſicht war, aus der O /Briand⸗Grube, die eigentlich ihm gehören ſollte, für einige hundert⸗ tauſend Pfund Diamanten ſich zu verſchaffen. Um dieſes Ziel zu erreichen, ſuchte er Arbeit in der Grube und fand ſie auch. Er war fleißig, arbeitete im Schweiße ſeines Angeſichts und i ehe ein Jahr um war, waren rohe Diamanten a von ungefähr 6 Millionen„ in ſeinem Beſitz. Er hatte zwar die Koſtbarkeiten in ſeinem Beſitz, konnte jedoch nicht über ſie verfügen, denn— er ſah keine Möglichkeit, die gutverborgenen Schätze aus der Grube herauszuſchmuggelu. Die ſtrenge Kon⸗ trolle machte dies unmöglich. Da lernte er eines Tages„China⸗Jim“, einen ſchwarzen Kellner, kennen. Der Neger beſaß einen chineſiſchen Pudel, der auf den Namen Bambi hörte.„China⸗Jim“ und'Briand waren bald die beſten Freunde. Der Schwarze hörte von den verborgenen Schätzen des Abenteurers und machte einen Vorſchlag:„Bamb ſoll die Diamanten aus der Grube herausholen“ „Du Narr“, antwortete'Briand,„glaubſt du denn, die Wolle deines Bambis wird nicht unterſucht?“ Der Neger grinſte und hob ſtatt einer Antwort mit einem Griff das Fell ſeines Hundes in die Höhe. Das Fell war täuſchend nachgemacht und diente zum Diaman⸗ tenſchmuggeln. Der Hund, von ſeiner Laſt befreit, ſprang luſtig herum. Nun zeigte der Neger die in dem künſtlichen Fell eingenähten n Jetzt ver⸗ ſtand auch'Briand alles Und 24 Stunden ſpäter war Bambi 6 Millionen Mark ſchwer. Einige Wochen ſpäter war der Diamantenſchmuggler mit ſeiſter Beute in Paris in Sicherheit. Die Karriere eines Schwarzfahrers Der große Ausflugswagen war voll beſetzt mit ausländiſchen Beſuchern und nahm den Weg nach Mezökövesd, einer Großgemeinde im ungari⸗ ſchen Komitate Borſod, um den Luxusreiſenden die idylliſch gelegene Stätte einer eigenartigen ma⸗ gyariſchen Volkskunſt zu zeigen. Die Fahrtteilnehmer erfreuten ſich an der Schönheit der Natur, als ur⸗ plötzlich die Stimme eine Geige ertönte.„Das nennen ich eine Ueberraſchung“, meinte Miß Dorrit Hear zu ihren drei Freundinnen.„Wo mag nur die Muſtk herkommen?“ Dies fragte ſich auch der Wangenlenker, dem von einer verſteckten Zigeunerkapelle nichts bekannt war. Immerhin hatte der Mann keine Veranlaſſung, der geheimnisvollen Muſikquelle nachzuforſchen. Der unſichtbare Geiger ſpielte abwechſelnd ſchwermütige und ſchmiſſige Lieder, und die vier Engländerinneg fanden dies über alle Maßen romantiſch. In einem kleinen Dorfe tauchte aber ein Gendarm auf der Landſtraße auf; ein Mann der Sachlichkeit, ohne ro⸗ mantiſche Regungen. Der Beamte ließ den Wagen halten und beförderte den Konzertmeiſter ans Tages, licht. Es war ein jugendlicher Zigeuner, der ſich im hinteren Gepäcknetz verſteckt hatte, um auf dieſe, wenn auch nicht gerade bequeme, ſo doch wenig⸗ ſtens billige Weiſe ebenfalls nach Mezökövesd zu ge⸗ langen. Der Gendarm nahm die Perſonalien des kleines Spielmannes auf, wobei es ſich herausſtellte, daß dieſer ein Doppelwaiſe war, ohne Anhang, ohne feſten Wohnſitz, ein harmloſer, kaum achtzehnjähriger Landſtreicher, der mit ſeinem einzigen Kleinod, der Vibline, die umliegenden Ortſchaften durchquerte und ſpielend ſein armſeliges Leben friſtete. Er ſollte abgeführt und wegen Schwarzfahrerei beſtraft werden. Statt deſſen verdankte er dieſer Fahrt eine Karriere, die er ſich kaum träumen ließ; Fräulein Hearſt nahm ſich ſeiner an, adoptierte den Heimatloſen und nahm ihn kurzerhand mit nach London, wo ſie für die vorbildliche muſikaliſche Aus⸗ bildung ihres neugebackenen„Sohnes“ ſorgen will, So wäre es durchaus denkbar, daß in wenigen Jah⸗ ren ein neuer Geigenvirtuoſe auf dem Konzert⸗ podium der Großſtädte erſcheint: Arpad Kiß⸗Hearſt, der Zigeuner, der ſeinen Aufſtieg einer Schwarzfahrt im Gepäcknetz des Ausflugswagens verdankt. Masse Bratensogde 1 Wurfel für 15 Pfg. ergibt/ Liter vorzügliche Soße. Nur kurze Zeit mit Wasser zu kochen. W 5 . Do — Donnerstag, den 26. Juni 1930 Nene Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 288 0 5 2 2 2 8 5 8 N 2, 1. 08 e 0 men f mn neee. BRN nee 5. 0 08 ScHAU EURE 1 ber 7 d 1 15 ank F 5 8 7285 e 55, 7 f 5 N b A 5 ber Tauber einer Wrgingsnen poche ist u neuem Loben erwacht! f Ein Rezept gegen die Sorgen er au, Die Tonfiimbüh. ö ab heute bonnerstag des Alltags! falls E, 2 9 e,, ö der Ufa- Tonfilm mit Gesangseinlagen: Das heißt: Heute Donnerstag Start unseres„ 9 Lachen! Lachen! Lachen! Lachen! neuesten Ton- j e 5 8 6 en Ton- und Sprechfilmes: Und dazu verhilft Innen unweigerlich die tal. 0 f 5. 9 5 5 5 7„2 0. Prominenz des deutschen Filmlustspiels rz ge⸗ 1 1 28 bene.,.[NRarry lledtke 0 ͤ 0 5 e Marla Daudler/ Hermann Dima/ Hurt vespermann te das ſpäter, e ver⸗ 5 8* 5 ö b Der erste große Fliegerton; n 5 e eee kau 5. 7 0 8 5 TLodia Doteduna ITruus ſagten Film in deutscher Sprache ö 1 5 van Alen lich. Sleſch stark in Blid und Ton— wie man inn in solch gewaltigem Ausmaß und vollendeter 5 N. D 116 0 technischer Ausführung noch nicht gesehen hat— in den Hauptrollen: 8. 8 f N. 5 2 II 5 1 1.* a 5 tee lack Holt/ Lila lee/ Ralph Graves/ u. d. Fliegerkorps von Il. 8. H. e des 105 1 Eine Handlung von finreißendem Schwung, unerreicht in der atemraubenden 2 7 5 5 5 Sensation der Fliegeraufnahmen. Eine Fülſe wunderbarer tiefergreifender 8 a N 8 f a 2 5* 8 glück Eindrüdte! Ein Film für Jung und Alt— Frauen und Manner— Madeis 5 i e 9 1 3 und Jungens!— Ein Film für Alle! packte g N rogen Der gewaltige Triumph, die neue Aera der vorwärtsstürmenden Tonfiim- Entwicklung! betrü⸗ 8 5 11 9 n 1 a n in dem udert⸗ ö i 8 heutigen Um lustigen e ung! freiüge!] 4% 88 0 mit DI AN a KARENNE ö 5. 4 2 E ö en 4 0 i In jeder Vorstellung werden von den N 0 8 1 45 2 Fin tr 1 Ein Prunkfilm von spannendster Dramatik, ein Film der Sen- 5 1 a N. r 1 A l 55 1 rationen und gewalügen Macsenszenen, ein ebenso aufregen. mmm 1 Beſitz, 8 9 8 85 3 1155 5 er 5 1 119 11 N N. 1 5 g 2 2 1 r ſah e 8 erstreckt sich rund um Mannheim un gigkeit in der Ausstattung und Echtheit des eus anbe⸗ aus.. N wird unter Leitung des Herrn H. Breiten- trifft, weit in den Schatten stellt. ö Kon, r 5 pie K berger ausgefuhrt. Er lat entstanden nach dem weltberühmten Roman von nnn eines ö* 5 7 ie Auslosung wird am Schluß N n Eine Kleinstadtsatyre von zwerchfell- liner, 1 4 jeder Vorstellung vorgenommen f 22 E222 erschütternder Komik! 115 4 zudel ö. 742„. dessen Werke wohl zu den schönsten und melstgelesensien] Nach dem bekannten Schlager aus 1 9 1 110 a J. Votstellung von 35.80 Uhr der Weltliteratur gehören. 0 Lehar J f loaonnzo' i g 9 g 1 a II. Vorstellung von 5 30—8 Uhr— 5 0 gs ple 15 f amd 1 8 Ill. Vorstellung von 810.30 Uh J ambi 0 4 ö N e 3 Songtage Seginn 2 Uf 1 Schönes Beiprogramm!. erzu der grole, bunte Fümtell! denn, 5 a 1 i Elntritt zu jeder Zet! f deginn Nechmſttags 3 Uhr Seginn: 3,.30, 8 Uhr. 1 1 1 5 0 8%%% 0 h e ee TTTCTTVCVJVTVJVVJJVJTJVJJJJJVV in N f N 5 8 5 g e f N 555 N 15 N 5 5 F 5 5 [[[[[fPfPP[]]]ffJPFfPTTJTTTVTVTJJJJJ%%%0V0(Vö00g.. man⸗ 5„„„„„„„„„ e e e e ee ee e e e e e eee eee eee 14 f it 12„ freit, a f ie in National- Theater Mannheim. i 8 F 75 F—. 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Nr. 288 Nene Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 28. Juni 1930 Und Sr 55 daa Auenahmelgge Bis einschl. Samstag, 28 juni, Fisch erhält jeder Kunde 1 grosse . Stange Dr. Hiters Pfefferminz gehört auf unsern Tisch 5 8 bei dieser gr. Hitze, wo 1 bei Waren- Ein- jed. schreit ich schw. at kauf für 2. Mk. ehe en e ein 111 81 Eucken Schmalz die Hauptsach ist: u Butter ausgeschl.) g I. er schmeckt uns k. 5—— IE. 2282 5 Die 180 Gramm schwere——— 5 5 4 5 N Portion uns. feen 5 Bil Ans 9898———— S 5 2 5. ä* 1 i Les Rosenbaum ö u, Hartotteln Deutsches Schweineschmalz pff. 95, 78. 5 NN N 5 besondere Delikatesse! g ns. 5 Spezial- Wäsche- Haus Bullerbrödl Amerlkanlsches Schweinefeft pf. 64. 5 einde 0 1, 7 Breliestr. 1 1 ö 49 8 en n... R 1. 14(Marktquadrat) 5 Kokosfett in Tafeln pft. b, 58, 8 5 575— und Heidelberg 5 e Kondens. Vollmilch, groge Dose nur 50 3 5— n Himbesrsatt Gefülste Waffeln ä. Jodes- Anzeige F n——— N Unerwartet wurde am 20. 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