* 1 8 1 10 8 4 * 22 * 8 * Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50 durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. e MWannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—8.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Beilagen: Sport der N. M. Z. Aus der Welt der Ce Mannheimer Frauenzeitung„ Für unsere Jugend Ma Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenten RM. 40 bie bz mm breite Coloneb⸗ deile; im Reklametell Rin..— bie 7d mm breite Zefle.— Für im Voraus zu bezahlende Famiſten⸗ und Gelegenheit Anzeigen be⸗ ſonbere Sätze.— Rabatt nach Tarif— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Auſträge keine Gewähr.— Gerichts ſtand Mannheim chuilk* Kraftfahrzeug und Verkehr„ Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht Neues vom Zum unheimer Neiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung„ Aus Seit und Leben„ Maunheimer Mufilezeikung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 2. Juli 1930 141. Jahrgang— Nr. 298 Dietrichs neuer Deckungsplan Eine begründete Vorlage des Reichsfinanzminiſters an Reichsrat und Meichstag Das Notopfer der Beamten Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 2. Juli. Der neue Finanzminiſter legt dem Reichsrat und dem Reichstag nunmehr lanſtelle der Moldenhauer⸗ ſchen) eine„berichtigte“ zweite Ergänzung 8 um Haushalt 1930 vor. In dieſer berichtigten Ergänzung werden auch Ermächtigungen für die neuen Einſparungen in Höhe von 100 Millionen gefordert. Da heißt es:„Bei den Ausgaben des ordentlichen Haushalts ſind Beträge in der Geſamthöhe von 100 Millionen Reichsmark abzuſetzen, deren Höhe im einzelnen von der Reichs⸗ regierung feſtgeſtellt wird. Die hiernach verbleiben⸗ den Ausgabemittel treten für die Reichshaushalts⸗ führung und Rechnungslegung im Sinne der Reichshaushaltsordnung an die Stelle der im Reichshaushaltsplan vorgeſehenen Anſätze. Sie ſind dem Rechnungshof des Deutſchen Reiches mitgeteilt.“ In der Begründung wird noch geſagt, daß die Abſtriche, die ſich natur⸗ gemäß auf eine große Zahl von Einzelpoſten er⸗ ſtrecken müſſen, von der Reichsregierung feſtgeſtellt werden ſollen. Der demokratiſche Zeitungsdienſt behauptet, daß auch neue Einſparungen im Heeresetat und zwar in der Höhe von mehr als 20 Millionen geplant ſeien. Ueber den Kreis der Notopferpflichtigen heißt es in der Begründung, die der Reichsfinanz⸗ miniſter ſeinen Deckungsvorlagen beigegeben hat, 1. „Der Begriff„Beamter“ iſt im weiteſten Sinne auszulegen. Es gehören dazu insbeſondere alle Perſonen, deren Bezüge ſich nach einer öffentlich⸗ rechtlichen Beſoldungsordnung richten, die durch einen öffentlich⸗rechtlichen Akt in den öffentlichen Dienſt aufgenommen worden ſind, oder die der Diſziplinargewalt einer öffentlichen Körperſchaft unterſtehen. Zu den Beamten, der„ſonſtigen Körper⸗ ſchaften des öffentlichen Rechts“ gehören beiſpiels⸗ weiſe die Geiſtlichen, die Verwaltungsorgane der Träger der Soztalverſicherung, die Beamten von Landwirtſchaftskammern und anderer Körperſchaften des öffentlichen Rechts, die die Befugnis haben, Steuern oder regelmäßige Beträge mit ſteuerähn⸗ lichem Charakter zu erheben.(Die Soldaten der Wehrmacht mußten hier beſonders aufgeführt wer⸗ den, da ſte im Gegenſatz zu den Angehörigen der Schutzpolizei nicht als Beamte gelten), die Ange⸗ ſtellten des Reichs, der Länder, Gemeinden, der Reichsbank, der ſonſtigen Körperſchaften des öffent⸗ lichen Rechts, der deutſchen Reichsbahngeſellſchaft ſowie von Unternehmungen oder Einrichtungen mit überwiegender Kapitalbildung der vorgenannten Körperſchaften und zwar gleichviel, ob ſie der Arbeitsloſenverſicherung unterliegen oder nicht.“ Von den Beamten, hatten wir neulich gemeint, würden die Un verheirateten mit einem hö⸗ heren Einkommen beſonders hart betroffen werden. Die müſſen nämlich drei Mal zahlen: 1. Die vorgeſehene Reichshilfe der Perſonen des öffentlichen Dienſtes, 2. den Zuſchlag zur Einkom⸗ menſteuer für die Einkommen von mehr als 8 000 Mark und 3. den Zuſchlag der Ledigen. Alles das trifft auf den Reichskanzler zu. Man wird alſo Herrn Dr. Brüning zu beſcheinigen haben, daß er bei den Deckungsvorſchlägen immerhin ohne An⸗ ſehen der Perſon vorgegangen iſt. Volkspartei und Deckungsprogramm Telegraphiſche Meldung Berlin, 2. Juli. Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hielt Dienstag abend eine Fraktionsſitzung ab, die ſich bis in die ſpäten Nachtſtunden erſtreckte. In aus⸗ führlicher Ausſprache wurde die neue Deckungsvor⸗ lage der Reichsregierung behandelt. Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Curtius, der den Verhandlungen bis zum Schluß beiwohnte, legte den Standpunkt der Neue Blamage der Berliner, Stadtväter“ Völlige Anfähigkeit zur Selbſtverwaltung Drahtbericht unſeres Berliner Büros 5 DE! Berlin, 2. Juli. Der Berliner Etat iſt jetzt endgültig und unwider⸗ ruflich abgelehnt worden, einmütig abgelehnt wor⸗ den: 201 von 225 Stadtverordneten gaben Zettel ab, alle ſtimmten gegen die Steuervor⸗ ſchläge des Magiſtrats, für ſie kein ein⸗ ziger. Am vorigen Freitag hielten Ja und Nein ſich noch einigermaßen die Waage, als aber der Ma⸗ giſtrat zu Beginn der geſtrigen Sitzung erklären ließ, daß zwar die Erhöhung der ſchon vom Landtag verdoppelten Grundvermögensſteuer etwas milder ausfallen könne, die Gewerbe- und Lohnſummenſteuer indes noch weiter erhöht werden müſſe, war das Schickſal dieſes Etats beſiegelt. Der ungeheuerliche Satz von 535 Prpyzent Gewerbeertrags⸗ ſteuer, der eine unerträgliche Belaſtung der Klein⸗ gewerbetreibenden bedeuten mußte, war ſchließlich für keine bürgerliche Partei annehmbar. So er⸗ klärten ſich denn alle,„Panduren und Kroaten“ da⸗ gegen: Demokraten, Wirtſchaftspartei, Chriſtlicher Volksbund und Zentrum. Damit hat das Großberliner Stadtparlament einen neuen Rekord aufgeſtellt, hat, ſofern das noch vonnöten war, Reichsregierung dar und verteidigte ſeine Zuſtim⸗ mung zu dem Regierungsprogramm. Die Mehrzahl der Redner, ſo berichtet die„.“, vertrat die Auf⸗ faſſung, daß zunächſt die Beſchlüſſe des Reichsrats abgewartet werden müßten. Es ſolle in Verhand⸗ Aus dem Drahtbericht unſeroes Berliner Büros Berlin, 2. Juli. Bei der Eröffnung der geſtrigen Reichstagsſitzung teilte Präſident Löbe mit, daß aus Wien ein Glück⸗ wunſchtelegramm zur Befreiung des Rheinlandes eingegangen ſei. Dann wurde einmütig allein gegen die Stimmen der Kommuniſten der Antrag gut⸗ geheißen, der die Sicherſtellung der Wirtſchaftshilfſe für den befreiten Weſten vorſieht. Bei der Fortſetzung der Ausſprache zum Etat des Reichsarbeitsminiſteriums nahm Miniſter Stegerwald noch einmal das Wort, um die Re⸗ gierungsvorlage zur Reform der Krankenverſicherung gegen ihre Widerſacher zu verteidigen. Der haupt⸗ ſächlich von den Sozialdemokraten geübten Kritik an der Beſtimmung, daß der Verſicherte 1 1 für den Krankenſchein zu zahlen habe und 50 Pf. zu den Arz⸗ neikoſten beiſteuern ſoll, hielt der Miniſter über⸗ zeugend entgegen, daß die Ermäßigung des Beitrags dieſe Aufwendungen mehr als wettmache. Dr. Steger⸗ wald bekannte ſich weiter gegen eine„Verbeamtung“ der Krankenkaſſenärzte. In der Ausſprache meldeten dann die ein⸗ zelnen Parteien noch ihre beſonderen Wünſche zum Etat des Reichsarbeitsminiſterium an. So verlangte Herr Pfeffer von der Deutſchen Volkspartei die Einſetzung eines Sachverſtändigen⸗Unterſuchungsaus⸗ ſchuſſes zur Nachprüfung des finanziellen Status der In validenverſicherung. Der Zentrumsabg. Beck ſetzte ſich für eine ver⸗ ſtärkte ländliche Siedlungspolitik ein, in der er die Lebensfrage des deutſchen Volkes ſieht. Die Demokraten forderten im Intereſſe des ſelbſtändigen Gewerbes eine Reviſion der Laden⸗ ſchlußzeit. a Bei den zum Etat des Auswärtigen Amtes nachgeholten Abſtimmungen wurde das von den Deutſchnationalen und den Kommuniſten gegen Dr. Curtins eingebrachte Mißtrauens⸗ votum mit 283 gegen 121 Stimmen abgelehnt. Die Mittel für die Auslandsvertretungen wurden über die Vorſchläge des Ausſchuſſes hinaus um wei⸗ den Arbeits miniſter zurück. durch deutſches Gebiet. Vermutlich iſt der Kurſus in bewieſen, daß ihm alle Eignungen zur Selbſtverwaltung fehlen. Vermutlich um ſolchen Eindruck wett zu machen, ver⸗ anſtaltete man dann zum Schluß noch eine tempera⸗ mentvolle Prügelei. Ein Kommuniſt, Herr Ca⸗ ſter, hatte als Proteſt gegen eine Begrü⸗ ßungsadreſſe an die Rheinlandbevbl⸗ kerung verſichert,„die Werktätigen“ im Rheenland hätten nicht den geringſten Anlaß zur Freude. Sie hätten mit der preußiſchen Schupo ſchlimmere Er⸗ fahrungen gemacht, als je mit den Franzoſen und Engländern, worauf es zuerſt ſtürmiſche Pfuirufe und nachher Hiebe ſetzte. Eine Anzahl Kommuniſten, 7 oder 8, die ins Reſtaurant entwichen waren, fielen dort über den nationalſozialiſtiſchen Führer Dr. Li p⸗ pert her, warfen ihn zu Boden und ſchlugen auf ihn ein. Als Stadtverordnete aller Parteien und die im Rathaus ſtationierte Schutzpolizei dem Ange⸗ griffenen zu Hilfe eilten, zogen die kommuniſtiſchen Helden ſich zurück, um dafür, die verehrlichen Da⸗ men immer obenan, im Sitzungsſaal umſo mehr zu toben. So ging dieſe, wenn man will, hiſtoriſche Sitzung zu Ende. Und nun hat der Oberpräſident das Wort. lungen geklärt werden, wie weit die Reichsregierung etwa den Forderungen der Volkspartei entgegen kommen werde. Von dem Verlauf dieſer Verhand⸗ lungen werde die endgültige Entſcheidung abhängig gemacht werden. Reichstag tere 25 000% gekürzt und die Regierung aufgefor⸗ dert, über die ausländiſche Beſoldung alsbald ein⸗ gehende Aufklärung zu geben. Mit 209 gegen 61 Stimmen bei 133 Enthaltungen der Sozialdemokraten wies das Haus das Miß⸗ trauensvotum der Kommuniſten gegen Der Haushalt wurde in der Ausſchußfaſſung ge⸗ nehmigt und die Krankenverſicherung dem Ausſchuß überwieſen. Heute ſoll dann die Amneſtie vor⸗ lage verabſchiedet werden. Neue polniſche Provokation Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 2. Juli. Ueber eine neue polniſche Herausforderung läßt ſich der„Lok.⸗Anz.“ aus Marienwerder berichten: Geſtern kam der für den 1. Juli angekündigte pol⸗ niſche Militärtransport durch Oſtpreußen. Am Tage der Rheinlandbefreiung wurde er von der Grenz⸗ bewölkerung als beſonders provozierend empfunden. Der Zug beſtand aus 18 Sanitätswagen, einem be⸗ gleitenden D⸗Wagen, zwei Güterwagen mit Autos und einem geſchloſſenen Güterwagen mit Hand⸗ waffen. In dem Zuge befanden ſich 93 Offiziere und etwa 50 Mann. Er kam von Marienburg nach Rieſenburg und kreuzte bei Deutſch⸗Eylau erneut die deutſche Grenze in Richtung Warſchau. Es handelt ſich bei dieſem Transport um die Teil⸗ nehmer eines in Gdingen abgehaltenen Militär⸗ unterrichts, der bereits vor mehreren Tagen abge⸗ laufen war. Man hatte jedoch mit dem Abtransport gewartet und ſich den Gedenktag der Rheinlandräu⸗ mung gewählt, um an ein von Deutſchland im Jahre 1920 erzwungenes Zugeſtändnis zu erinnern. Da⸗ nals mußten die Polen Deutſchland die Führung von Militärtransporten durch den ſogenannten Kor⸗ ribyr bewilligen, verlangten aber als Gegenleiſtung militäriſche Transporte von Gdingen nach Warſchau Antworten an Brian Der franzöſiſche Außenminiſter hat Ende dez vorigen Woche dee Autwort ber ſpauſſchen Regierung auf ſeinen Vorſchlag eines engeren europäfſchen Zuſammenſchluſſes erhalten. Man be handelt dieſes diplomatiſche Schriftſtück in Paris mit beſonderer Wichtigkeit. Mehrere europätſche Regie rungen haben ſich bereits über ihre Stellung zu dem Vorſchlage Briands geäußert, ſo z. B. die Schwein Dänemark, Finnland und die Staaten der Kleinen Entente. Die Aeußerung der ſpaniſchen Regierung iſt indeſſen die erſte große ſchriftliche Antwort, die am Quat d' Orſay eingetroffen iſt. Im Laufe der nächſten vierzehn Tage werden die Antworten der übrigen Staaten eintreffen, da Briand gebeten hat, ihm ſpäteſtens bis zum 15. Juli die Stellungnahme der Regierung mitzuteilen. Die ſpaniſche Antwort hat in Paris einen günſtigen Eindruck hervorgerufen. Man ſieht in ihr eine grundſätzliche Zuſtimmung, wenngleich man ſich damit abfinden muß, daß auch die ſpaniſche Regierung im einzelnen mancherlei Einwendungen macht. Die ſpaniſche Regierung erklärt, ſie werde dem Vorſchlage Briands ihre ganze Aufmerkſamkeit widmen, auch wenn ſie die Hinderniſſe nicht ver⸗ kenne, die ſich der Durchführung bes Planes ent⸗ gegenſtellen. Die politiſche und wirtſchaftliche Kriſe die in ganz Europa vorherrſche, erfordere gebie⸗ teriſch Maßnahmen der Abhilfe und der Abwehr. Man müſſe ſchon aus dieſem Grunde fſeden Vor⸗ ſchlag ernſthaft erwägen, der nach dieſer Richtung ge⸗ macht werde. Aus dieſem Grunde erklärt ſich die ſpaniſche Regierung bereit, an der europäiſchen Kon⸗ ferenz teilzunehmen, die im September auf Ein⸗ ladung Briands in Genf gleichzeitig mit der Völker⸗ hundsverſammlung ſtattfinden ſoll. ö Die ſpaniſche Antwort ſchlägt den Ton an, den ſich vorausſichtlich die meiſten europätſchen Staa⸗ ten zu eigen machen werden. Die grund ſätzliche Zuſtimmung, die ſie dem Vorſchlage Briands erteilt, will nicht viel ſagen. Wichtiger ſind jedenfalls die Vorbehalte, die ſie macht. So wird verlangt, daß der geplante europälſche Bund voll⸗ kommen in das Syſtem des Völkerbundes eingeglie⸗ dert werden ſoll und daß auch der leiſeſte Verſuch unterbleibt, die völlige Unabhängigkeit und Souve⸗ ränität der teilnehmenden Staaten auch nur im ge⸗ ringſten anzutaſten. Lediglich unter dieſer Voraus ſetzung will die ſpaniſche Regierung ſich auf Ver⸗ handlungen über den engeren europätſchen Zuſam⸗ menſchluß einlaſſen. Dabet gibt ſie aber ſchon jetzt ihren Zweifeln Ausdruck, ob es notwendig iſt, neben den Organen des Völkerbundes auch noch ſtändige Organe eines europätſchen Bundes in Geuf zu ſchaf⸗ fen und aufrechtzuerhalten. Alſo eine ganze Reihe gegenſtellen. Nicht minder bemerkenswert ſind die Aeußerungen anderer Regierungen, die ſich bisher auf mündliche Erklärungen beſchränkt haben. So hat der Schwei⸗ zer Motta als Hauptforderung verlangt, die Neutra⸗ ltät der Schweiz müſſe unter allen Umſtänden ge⸗ wahrt und in Zukunft aufrecht erhalten werden. Fer⸗ ner hat nach ſeiner Anſicht die europäiſche Union nur einen Sinn, wenn die Tätigkeit und der Wirkungs⸗ kreis des Völkerbundes dadurch in keiner Weiſe ein⸗ geſchränkt werden. Es iſt begreiflich, daß gerade de! Vertreter der Schweiz dem Gaſtlande des Völkerbun⸗ des alle Entwicklungen fernhalten will, die etwa altf die Zukunft des Völkerbundes ungünſtig einwirken könnten. Deshalb legt er beſonderen Wert auf die Notwendigkeit, von vornherein jede Konkurrenz aus⸗ zuſchalten, die dem Völkerbunde ſchädlich werden könnte. Aber hier liegt ein Punkt, der nicht nur die Schweiz bedenklich ſtimmt. Vielmehr wirb, wie auch die ſpaniſche Antwort zeigt, das Nebeneinanderwir⸗. ken von europäiſcher Union und Völkerbund von den meiſten europäiſchen Ländern als eine unerwünſchte Störung des bis jetzt mühſam aufrecht erhaltenen Gleichgewichtes empfunden. Kein europäiſcher Staat wünſcht eine Minderung oder Einſchränkung der Stellung, die ſich der Völkerbund in Genf geſchaffen hat. Mit dieſer Einwendung wird Brland unbedingt zu rechnen haben und es iſt anzunehmen, daß ſte ihm Gdingen auch nur um deswillen abgehalten worden. viel zn ſchaffen machen wird. Auth der dänſſche von Zweifeln, die ſich dem Vorſchlage Briands ent, 5 2. Seite. Nr. 298 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 2. Juli 1930 Außenminiſter hat ſich ziemlich in dieſem Sinne aus⸗ geſprochen. Daß die Kleine Entente auf ihrer jüngſten Tagung den Plan Briands einſtimmig gut⸗ geheißen habe, iſt nicht weiter zu verwundern. Ihre Staaten, Rumänien, Jugoſlawien und die Tſchechoflowakei, ſegeln nun einmal im Fahrwaſſer Frankreichs und es kann ihnen nur willkommen ſein, wenn Frankreich ſich in der europäiſchen Union ein Organ ſichert, das die franzöſiſche Vorherrſchaft auf dem europäiſchen Kontinente noch mehr befeſtigt. Die Stellungnahme der Kleinen Entente wird aber für die Haltung der übrigen europätſchen Staaten nicht vorbildlich ſein. Ebenſo wie Spanien und die Schweiz, werden ſie alle ſich genau überlegen, ob man über eine wirtſchaftliche Annäherung hinaus⸗ gehen und eine politiſche Organiſation ſchaffen ſoll, die keinem Staat außer Frankreich praktiſche Vor⸗ teile verſpricht und zweiellos manche Gefahr und manche Nachteile im Gefolge haben kann. Trotz der ausgeſprochenen Gegnerſchaft Italiens wird vielleicht doch kein Staat ſo unhöflich fein, Briand die Teil⸗ nahme an den Eröffnungsbeſprechungen in Genf zu verweigern. Aber nach den Antworten, die bisher eingegangen oder ruchbar geworden ſind, werden ſchon im Laufe der erſten Beſprechungen ſo viele Schwierigkeiten und Bedenken auftauchen, daß der Plan Briands über das Anfangsſtadium kaum hin⸗ auskommen dürfte. 5 —— Die Arbeitskriſis in der Eiſeninduſtrie Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Eſſen, 1. Juli. Der Aufruf zur Niederlegung der Arbeit in den Geſamtbetrieben der Etſeninduſtrie Nord⸗ we ſſt, iſt, nach Mitteilung der Werke, nur in wenigen Werken in ſtärkerem Maße befolgt worden. Die Friedrich Krupp.⸗G. in Eſſen teilt mit, daß ſich der Schichtwechſel heute morgen im allgemeinen nor⸗ mal vollzogen habe. Lediglich in zwei Betrieben hat ſich die Arbeitsaufnahme verzögert. Im Duisburg⸗ Hamborner Bezirk iſt die Axbeiterſchaft reſtlos in den Betrieben erſchienen. Von der rund 9000 Mann zählenden Belegſchaft der Auguſt Thyſſen⸗Hütte in Hamborn fehlte kein ein⸗ ziger Mann. Dagegen ſind von der etwa 500 Mann hetragenden Belegſchaft der Rhein werft Wal⸗ um der Gute⸗Hoffnungs⸗Hütte etwa zwei Drittel nicht zur Arbeit erſchienen. Die Arbeiter des Haſper⸗Eiſenwerkes in Hagen haben heute mor⸗ gen die Arbeit nicht wieder aufgenommen.— 2800 Perſonen ſind den Betrieben fern geblieben. Es wird aber über die Wiederaufnahme der Arbeit ver⸗ handelt. Im Düſſeldorfer Bezirk iſt es zu keinen Betriebsſtörungen gekommen. Letzte Meldungen Sechs Opfer einer Familientragödie — London, 2. Juli. In Weſt⸗Hartlepool wurden in der Wohnung eines Arbeiters der Familien⸗ vater und fünf ſeiner ſechs Kinder tot aufgefunden. Die Gasrohre waren durchſchnitten. Das füngſte Kind im Alter von 127 Monaten lebte noch. Die Tragödie hat ſich in Abweſenheit der Frau des Arbeiters abgeſpielt. Neun Todesopfer bei einem Brand in Leningrad — Leningrad, 2. Juli. Die in Leningrad vor kur⸗ zer Zeit mit einem Koſtenaufwand von zwei Millio⸗ nen Rubel erbaute moderne Großküche brannte geſtern vollſtändig nieder. Es ſind neun To⸗ desopfer zu beklagen, darunter drei Feuerwehr⸗ leute. Man vermutet Brandſtiftung. Drei Perſonen vom Blitz getötet — Chimay, 2. Juli. Der Blitz ſchlug in der Nähe der Stadt Chimay(Belgien) in einen Heuſchorber und tötete drei Perſonen, die vor einem Regenguß dort Schutz geſucht hatten. Eine Perſon erlitt ſchwere Brandwunden. Deutſche proteſtieren gegen Vefreiungsfeiern Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 2. Juli. Der Gau Großberlin der Nationalſoziali⸗ ſtiſchen Deutſchen Arbeiter partei ver⸗ anſtaltete geſtern abend— man ſieht, die Extreme berühren ſich auch hier— im Sportpalaſt eine Kund⸗ gebung gegen die Befreiungsfeiern. Als Redner produzierten ſich der ſächſiſche Landtagsabgeordnete Studentkowſki, der Reichstagsabgeordnete Wagner⸗Bochum und Herr Dr. Goebbels. Bis zum Schluß der Verſammlung waren insgeſamt 25 Nationalſozialiſten zwangsgeſtellt worden, größten⸗ teils wegen des Tragens von Abzeichen und Uni⸗ formſtücken. Volksjuſtiz in Kaiſerslaulern Rache an den Separatiſten Die ehemaligen Separatiſten in Pirmaſens, die am Tage vor dem Ablauf der Beſetzung es vor⸗ zogen, nach dem Elſaß auszuwandern, waren klüger als ihre„Kameraden“ in Kaiſerslautern, gegen die ſich die Wut und Empörung der einſt von ihnen Bedrängten und Mißhandelten wandte. Trotz des Eingreifens von Polizei und Feuerwehr iſt es zu ſchweren Ausſchreitungen gekommen, über die folgende Meldungen vorliegen: Am Dienstag früh 3 Uhr zog eine große Men⸗ ſchenmenge vor das Haus des Separatiſten Rinſche, der ein Bürſtengeſchäft betreibt. Die Menge erbrach die Schaufenſter und die Tür, zer⸗ ſtörte alle Einrichtungsgegenſtände und ſtreute den Inhalt auf die Straße. Ein junger Mann kletterte an der Faſſade des Hauſes hoch und verſuchte die eiſernen Aushängeſchilder auszuhängen, ließ ſie aber fallen. Ein Polizeibeamter wurde getrof⸗ fen und trug am Kopfe eine klaffende Wunde davon. Zwiſchen 5 und 6 Uhr kam es vor dem Hauſe des Knobloch zu Ausſchreitungen. Die Menge ſchlug auch hier das Schaufenſter ein, drang in das Geſchäft, zerſtörte die Ladeneinrichtung und warf alles, was in dem Laden enthalten war, auf die Straße. Aus der Wohnung des zweiten Stockwerkes wurde gleichfalls die ganze Einrichtung auf die Straße geworfen. Dann zündete die Menge die Werkſtätte an. deren Dachſtuhl niederbrannte. Auch hier konnte ſchließlich die Polizei die Menge auseinander treiben, die darauf in dem Hauſe des Mallach das Zer⸗ ſtörungswerk fortſetzte, ebenfalls die Wohnung im zweiten Stock ausräumte und die Einrichtungsgegen⸗ ſtände auf die Straße warf. Eine Tiſchglocke fiel einem Mann auf den Kopf, der ſofort bewußtlos zu⸗ ſammenbrach. Die einſchreitende Polizei wurde tät⸗ lich angegriffen, ſodaß ſie vom Gummiknüppel und der blanken Waffe Gebrauch machen mußte. Auf den Alarmruf des Oberbürgermeiſters rückte ſchließich die Feuerwehr an, die mit der Motor⸗ ſpritze gegen die zerſtörungswütige Menſchenmenge vorging. Auch der Branddirektor wurde tätlich an⸗ gegriffen und am Halſe gewürgt und mit dem Tode bedroht. Eine 60 Jahre alte Frau wurde durch einen Waſſerſtrahl zu Boden geworfen. Gegen 5 Uhr kam es zu einer erneuten Anſamm⸗ lung vor dem Hauſe des Rinſche. Frau und Tochter riefen hinter der Ladentüre der Menge zu, daß der Geſuchte nicht im Hauſe ſei. Plötzlich fielen einige Schüſſe aus unbekannter Richtüng, die das Signal bildeten zum Sturm auf den Laden, der vollſtändig demoliert wude. Die vollſtändige Ladeneinrichtung mit ſämt⸗ lichen Waren wurden wiederum auf die Straße ge⸗ worfen, wo ſie zum Teil zum Fußballſpielen diente. Die Polizei, die nun verſtärkt eingeſetzt wurde, konnte gegen 6 Uhr die Ruhe wieder herſtellen und die Menge auseinander treiben. Lange Zeit hin⸗ durch belagerte noch eine nach Hunderte zählende Buch erſcheinen. Agabekoff ſtellt feſt, daß die Inder Menſchenmenge die Stätten der Zerſtörung. Für den angerichteten Schaden wird die Stadt aufkom⸗ men müſſen. Die Bevölkerung gibt ausnahmslos ihrer Befriedigung über die Plünderungen lebhaften Ausdruck. Kränze auf Streſemanns Grab Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 2. Juli. Diers Streſemann⸗Grab auf dem Luiſenſtädtiſchen Friedhof war am Dienstag das Ziel von vielen Hunderten ſchlichter Bürger, nicht nur von den offi⸗ ziellen Kranzdeputationen. Reichskanzler und Reichs⸗ regterung hatten einen Kranz aus Eichenlaub mit ſchwarz⸗rot⸗goldener Schleife geſandt, der zu Füßen des Grabes ruhte, darüber ein großer Lorbeerkranz mit weißen Lilien: Die Spende des Auswärtigen Amtes, die eine von Staatsſekretär von Bül o w geführte Abordnung niedergelegt hatte. Dr. Wirth ſchickte einen Kranz mit dunkles Roſen mit ſchwarz⸗rot⸗goldener Schleife, der die In⸗ ſchrift trug:„Am Tag der Befreiung der rheiniſchen Lande.“ Dem mächtigen Lorbeerkranz des Reichstags war die Inſchrift beigegeben:„Seinem Führer bei der Befreiung des Rheins.“ Hinzu kamen alle die Kränze, die von den Städten der von der Be⸗ ſatzung erlöſten rheiniſchen Lande kamen, von Mainz:„Der Rhein iſt frei“, von Trier:„Dem Wegbereiter deutſcher Freiheit“,„Das befreite Köln in Dankbarkeit“,„Die dankbare Stadt Wie s⸗ baden“ uſw., uff. Die heſſiſche Staatsregierung ſchickte einen Kranz von weißen und roten Roſen: „Am Tag der Befreiung des beſetzten Gebietes“, die Freiburger Studentenſchaft einen anderen: „Dem Befreier der Rheinlande“. Natürlich hatte der Parteivorſtand, und auch viele Wahlkreiſe der Deutſchen Volkspartei, Kränze nie⸗ derlegen laſſen. „Golt ſchütze mich vor meinen Freunden!“ Furcht und Ekel ruſſiſcher Diplomaten vor Moskau Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 2. Juli. Nach dem ruſſiſchen Botſchaftsrat Dowga⸗ lewſki und dem Sekretär der nordeuropäiſchen Handelsbank Krukoff hat ein neuer hoher Sowjet⸗ beamter ſeine Beziehungen zur Moskauer Regierung freiwillig abgebrochen und Frankreich gebeten, ihm ein Aſylrecht zu gewähren. Diesmal handelt es ſich um den Leiter der G. P. U. im Orient, Georg Serguewitſch Agabekoff, der ſeinen Sitz in Kon⸗ ſtantinopel hatte und von dort aus die Türkei, Grie⸗ chenland, Syrien ſowie Indien überwachte. Agabekoff iſt geſtern in Paris eingetroffen und hat einem Ver⸗ treter der„Chicago Tribune“ eine aufklärungsreiche Darſtellung über das ruſſiſche G. P..⸗ und Tſcheka⸗ ſyſtem gegegen. Seine politiſche Aufaſſung begrün⸗ dete Agabekoff mit ſeinem wachſenden Ekel vor der Kriecherei in der Kommuniſti⸗ ſchen Partei Daneben ſei er tief erſchüttert von den ſchweren Gefahren, die ſein Land bedrohen. Nach der eigenen Darſtellung Agabekoffs gehört er ſeit zehn Jahren zum Dienſt der ruſſiſchen Tſcheka und war erſt vor wenigen Wochen zum Leiter des kommuniſtiſchen Propagandadienſtes gegen die Engländer in Indien ernannt worden. Agabekoff vertritt die Anſicht, daß der Einfluß der Tſcheka auf ihre Aus⸗ landsagenten immer mehr nachlaſſe, was durch die ſtändigen Mißverſtändniſſe mit Moskau und durch die verwirrte politiſche Lage in Rußland begründet iſt.„Rußland iſt auf dem Weg zum Zu⸗ ſammenbruch“, ſo erklärte Agabekoff.„Seine innere Lage wird ſich bald derjenigen des Hunger⸗ jahres von 1921 nähern. Die ſchnelle Induſtriali⸗ ſierung des Landes und die Beſchlagnahme der klei⸗ nen landwirtſchaftlichen Güter ſind verantwortlich für dieſe Entwicklung. Wenn dieſe beiden Tenden⸗ zen nicht aufgegeben werden, ſo wird Rußland im⸗ mer weiter abwärts ſinken. Selbſt unter dem letzten Zaren war Rußland eine beſſere Nation als heute,“ verſicherte der bisherige Kommuniſt. Nur mit Bit⸗ terkeit ſpricht er von der regierenden Schicht. Rußland wird nicht mehr von einer Maſſen⸗ regierung, ſondern von einem Haufen von Diktatoren geführt. Die beſonders intereſſanten und aufſchlußreichen Darſtellungen Agakoffs über die Informations⸗ und Propagandamöglichkeiten der G. P. U. ſollen in einem ihren größten Feind in England erblicken. Auch über die amerikaniſchen Verhältniſſe ſoll das Buch einige Seiten enthalten. Zu den intereſſanteſten Angaben werden ſicherlich diejenigen gehören, die ſich mit den Kämpfen zwiſchen der britiſchen Weltherrſchaft und dem ruſſiſchen Kommunismus befaſſen. Irgendwelche Namensangaben lehnte Agabekoff ab. Wie es heißt, will er zuſammen mit dem Botſchaftsrat Beſſedowſki ein ſowjetfeindliches Blatt, den„Kampf“, heraus⸗ geben. Ein Pfund Butter 24 Mark Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 2. Juli. Aus Moskau wird dem„Börſen⸗Courier“ ge⸗ ſchrieben: Trotzdem für die meiſten Lebensmittel jetzt Karten herausgegeben worden ſind, ſind dieſe Waren in den kooperativen Läden garnicht mehr zu erhalten. Natürlich ſteht der Schleichhandel in voller Blüte. Die Preiſe, die beim Schleichhander gefordert werden, ſind haarſträubend. Für ein Pfund Butter zahlt man 12 Rubel 8 24 Mk. Eier auf Karten erhalten überhaupt nur minder⸗ jährige Kinder. Die Zufuhr von Schlachtvieh ſtockt in letzter Zeit vollkommen. Aber auch Waren aller Art, wie Stoffe, Schuhe, ſind kaum noch zu haben. So ſieht es in Moskau aus. Wie muß es erſt in der daß die Provinz ausſchauen? Dazu kommt noch, Sowjets eine Anleihe zeichnen laſſen, die ſogenannte Anleihe„Fünfjahresplan in vier Jahren“ und die Beteiligung an dieſer Anleihe für alle Ar⸗ beiter beinahe utter Zwang ſtellen. Sie haben ſelbſt nicht genug zum Leben, müſſen aber einen beträcht⸗ lichen Teil ihres Lohnes in Staatsanleihe anlegen. Damit vergleiche man die geſchwollenen Reden auf dem Moskauer Kongreß der Kommuniſtiſchen Par⸗ tei. Es iſt mit den Sowjets eben immer dieſelbe Sache: Bluff, Bluff und wieder Bluff. Das ſchmerzliche iſt nur, fortgeſetzt darauf hineinfällt. Deuljthe Vollspartei Frauengruppe Wir machen nochmals auf die heute abend 8 Uhr im„Rheinkaffee“ ſtattfindende Zuſammenkunft der Frauengruppe aufmerkſam. Der Frauenausſchuß. Intendant Maiſch legt feinen Spielplan vor „ 8 Ausblick auf das kommende Mannheimer Theaterjahr In einer Preſſebeſprechung, die am geſtrigen Nachmittag unter der Leitung des Ober⸗ bürgermeiſters Dr. Heime rich ſtattfand, entwickelte der neue Mannheimer Intendant Herbert Maiſch ſein Programm; erſt allgemein, dann im ein⸗ zelnen. Da iſt zunächſt nicht zu vergeſſen, daß er vor⸗ läufig noch— laut einſtweiliger Abmachung ſogar bis 31. Dezember 1930— in Erfurt die Inten⸗ dantengeſchäfte in vollem Umfang mit Regie und allen anderen Dingen, die zur Leitung eines Theaters gehören, weiterführen muß. Aber das nicht allein wird die Tätigkeit des neuen Mannes zunächſt erſchweren, er muß auch mit einem Etat auskommen, der 60 000 Mark weniger für das Soloperſonal aus⸗ weiſt und auch für die Dekvrationen eine Einſparung von 10 000 Mark vorſchreibt. Aber Herbert Maiſch ſcheint ſich von dieſen Dingen nicht beirren zu laſſen und mit lebendigem Mut an ſeine ſchweren Aufgaben heranzugehen. Grundſätzlich bemerkt er dazu, daß er nicht poli⸗ tiſch, ſondern unabhängig ſein will, ſich aber kul⸗ turell und zeitprogrammatiſch ver⸗ antwortlich fühlt. Wahrung der Tradi⸗ kton— Verpflichtung zum Lebendigen; ſo formuliert er ſein Programm. Er geht dabei von der Verbundenheit der Mann⸗ heimer mit ihrem Theater aus und will bei dieſer allgemeinen Stimmung für das Theater(hoffentlich hält ſie auch weiterhin an) durch Schaffung neuer Spielmöglichkeiten dem Theaterintereſſe neue An⸗ reize zuführen. Es iſt ganz vernünftig von ihm, daß er ſich ausgebeten hat, die Roſengarten⸗Zühne vorläufig noch nicht fallen zu laſſen, bevor er ſich ein Urteik über die dortigen Möglichkeiten gebildet habe. Doch er weiß auch neue Spielräume zu ge⸗ winnen, um die Notwendigkeit eines Kammerſpiel⸗ theaters für Mannheim am praktiſchen Beiſpiel zu dokumentieren; ſo freuen wir uns, daß er den Bib⸗ otheksſgal unſeres Schloſſes zu Auffüh⸗ rungen auserſehen hat, die dieſem, man kann wohl ſagen einzigarligeu, Rahmen entſprechen. Er will zunächſt einmal den„Tartuffe“ von Mo liere dort ſpielen; vielleicht merkt ſich der für die Opern⸗ dramaturgie Verantwortliche noch weiter in dieſem Zuſammenhang die köſtliche Oper„Der Apotheker“ von Haydn vor. Kein Zweifel, Intendant Maiſch will Leben in die Schaubude bringen und will auch dafür werben. So ſoll in nächſter Zeit ein Werbeheft für das Theater erſcheinen, in dem ſich auch der Oberbürgermeiſter ſelbſt an das Publikum wenden wird. Das Programmheft des Thea⸗ ters ſoll ausgebaut, das heißt alſo erneuert werden. Die beſte Propaganda, die der neue Intendant machen kann, hat er allerdings geſtern ſelbſt gezeigt. Das iſt ſein neuer Spielplan. Man muß ge⸗ ſtehen, daß für die kurze Zeit, in der es Maiſch mög⸗ lich war, ſich mit den Mannheimer Theaterverhält⸗ niſſen zu beſchäftigen, dieſer Spielplan für das kom⸗ mende Theaterfahr ein hohes Maß von künſt⸗ leriſchem Willen u. bemerkenswertem Verſtändnis für die Mannheimer Theaterwünſche offenbart. Das ſind keine Vorſchußlorbeeren, ſondern eine Feſtſtellung, die durchaus berechtigt erſcheint. Wir geben weiter unten die Einzelheiten dieſes Spielplans bekannt und wollen heute nur einen kleinen Kommentar dazu vorausſchicken. Die Spielzeit wird in der Oper mit den „Meiſter fingern“ eröffnet, im Schauſpiel mit der„Geſchichte Gottfriedens von Ber⸗ lichingen“, der urſprünglichen und urwüchſigen erſten Faſſung des„Götz“, die den Namen„Urgötz“ erhalten hat. Dieſe Aufführung gilt zugleich als ein Präludium des Goethejahres 1932. Von den Uraufführungen dürfte außer dem „Miſſiſſippi“ von Georg Kaiſer auch das Stück des Wiener Dichters Cſokor„Beſetztes Ge⸗ biet“ beſonders intereſſieren. Es erſcheint höchſt verdienſtvoll, daß der neue Spielplan einen Dichter wie Carl Hauptmann vorſieht, auch die Erſchei⸗ nung Kolbenheyers begrüßen wir ſehr auf unſerer Bühne. Der geheimnisvolle Ferdinand Bruckner figuriert im neuen Spielplan mit ſeinem ſpeben vollendeten Stück„Eliſabeth von Eng ⸗ land“, das in der nächſten Spielzeit bei Reinhardt 5 im Berliner Deutſchen Theater uraufgeführt werden oll, Dabei ſollen einige ſzeniſche Ueberraſchungen (wenigſtens von Reinhardt) vorgeſehen ſein: wieder die zweigeteilte Bühne mit den parallelen Erſchei⸗ nungen der Königin Eliſabeth von England und des Philipps von Spanien. Die Brucknerſche Erotik wind ſich in dieſem Stück auf das Gebiet der Hiſtorie begeben. 5 Die Oper verſpricht delikate Dinge. Die Mozartlinie ſoll dabei weitergeführt werden, zu ihr rechnen wir auch Cimaroſas reizende Oper „Die heimliche Ehe“ und ſogar Buſonis„Turan⸗ dot“, die mit dem ſchon längſt gewünſchten„Gianni Schiechi“ von Puccini einen Abend bilden ſoll. Auch die Moderne iſt reichlich vertreten, ihr ge⸗ hört auch der Komponiſt Carol Rathaus an, deſſen Oper„Die fremde Erde“ uraufgeführt werden 15 Befriedigend iſt auch der Operetten ſpiel⸗ plan. Wenn nur einigermaßen dieſe Verſprechungen ein⸗ gehalten werden können, ſo wollen wir völlig zu⸗ frieden ſein. Es iſt uns ſehr wohl bekannt, wie ſchwer es iſt, ſolche Spielplanverſprechungen durch⸗ zuhalten, und es berührte durchaus ſympathiſch, wenn der neue Intendant zunächſt um nichts anderes warb als ut Vertrauen. Das müſſen wir ihm auf alle Fälle zubtlligen. Glückauf! k. Der Spielplan des Jahres 1930-31 Im Schauſpiel: Uraufführungen: Kaiſer:„Miſſiſſippi“, Corrinth: „Sektion Nahnſtetten“, Lania:„Gott, König und Vaterland“, Cſokor:„Beſetztes Gebiet“. Erſtaufführungen: Kleiſt⸗Bronnen:„Michael Kohlhaas“, Carl Hauptmann:„Gaukler, Tod und Juwelier“, Wedekind:„Lulu“(Erdgeiſt und Büchſe der Pandora für einen Abend bearbeitet), Shaw: „Eltern und Kinder“ Claudel:„Der erniedrigte Vater“, Kolbenheyer:„Jagt ihn— ein Menſch“, Schönherr:„Herr Doktor, haben Sie zu eſſen?“, Reh⸗ fiſch und Herzog:„Die Afäre Dreyfus“, Zuckmayer: „Der Hauptmann von Köpenick“, Brecht:„Mann iſt Mann“ loder ein neues Werk), Bruckner:„Eliſabeth von England“, Burke:„Die Sache, die ſich Liebe nennt“, Arnold und Bach:„Hulla di Bulla“, Car⸗ penter:„Vater ſein dagegen ſehr“ Neuinſzenierungen: Shakeſpeare:„Julius Cäſar“, „Ein Sommernachtstraum“, Moliére:„Tartuffe“, Goethe:„Geſchichte Gottfriedens von Berlichingen“, Schiller:„Wilhelm Tell“,„Don Carlos“, Kleiſt: „Das Käthchen von Heilbronn“, Grabbe:„Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung“, Neſtroy: „Zu ebener Erde und im erſten Stock“, G. Haupt⸗ mann:„Die Weber“. Wiederaufnahmen: J. M. Becker:„Der Brücken⸗ geiſt“, Mell:„Das Appoſtelſpiel“, liebe Feindin“. Dazu noch ein Weihnachtsmärchen. In der Oper: Uraufführung: Carol Rathaus: Erde“. Erſtaufführungen: Mozart⸗Strauß:„Idomenes“, Marſchner⸗Pfitzner:„Der Vampyr“, Puccini: „Gianni Schiechi“, Buſoni:„Turandot“, Stravinſky: „Oedipus rex“, Berg:„Wozzek“, Hindemith:„Neues vom Tage“, Krenek:„Das Leben des Oreſt“, Jana⸗ cek:„Aus einem Totenhauſe“, Neuinſzenierungen: Gluck:„Orpheus und Eury⸗ dice“, Cimaroſa:„Die heimliche Ehe“, Donizetti: „Don Pasquale“, Mozart:„Don Giovanni“,„Die Entführung aus dem Serail“, Verdi:„Der Trou⸗ „Die fremde badour“, Wagner:„Die Meiſterſinger von Nürn⸗ berg“,„Parſifal“,„Triſtan und Iſolde“, Offen⸗ bach:„Hoffmanns Erzählungen“, Smetang:„Die verkaufte Braut“, Wolf⸗Ferrari:„Die neugierigen Frauen“, Richard Strauß:„Ariadne auf Naxos“. Wiederaufnahmen: Mozart:„Die Hochzeit des Figaro“,„Coſi fan tutte“,„Die Zauberflöte“, Beet⸗ hoven:„Fidelio“, Weber:„Der Freiſchütz“, Verdi: „Don Carlos“,„Aida“,„Otello“, Puceini:„Die Bo⸗ heme“, R. Strauß:„Der Roſenkavalier“.. Operette: Erſtaufführungen: Kollo:„Majeſtät läßt bitten“; Künnecke:„Der Tenor der Herzogin“; Erwin Straus:„Denk an mich“; Benatzky:„Meine Schwe⸗ ſter und ich“. 8 5 Neuinſzenierungen: Sullivan:„Der Mikado“; Zeller:„Der Vogelhändler“; Fall:„Der fidele Bauer“; Leher:„Die luſtige Witwe“. Elfriede Meiſter⸗Fels, die Mannheimer Sängerin, die in der vergangenen Spielzeit am Heilbronner Stadttheater wirkte, ſingt in der heu⸗ tigen„Don Carlos!⸗Vorſtellung im Mann⸗ heimer Nationaltheater anſtelle von Mar⸗ garethe Teſchemacher die Rolle der Königin Eliſabeth. daß man in Reichsdeutſchland Antoine:„Die 15 3 E 3. Seite. Nr. 208 großen Sieges gedacht, den man mit friedlichen Waß⸗ fen errungen hat. Für die Gewerbe⸗ und Fortbil⸗ dungsſchulen findet die Feier, ſoweit ſie am geſtriges Dienstag keine planmäßige Schule hatten, an den folgenden Tagen ſtatt. Mit dem Deutſchlandlied endeten die Feiern. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7 Die Befreiungsfeiern im Rundfunk Selten kommt die Bedeutung des Rundfunks den 1 Hörern ſo deutlich zum Bewußtſein, als zu den Frei! Zeiten, in denen es ihnen ermöglicht wird, Ohren⸗ Der Himmelsſchreiber, der uns früher bis N zeuge aktueller und bedeutſamer Ereigniſſe zu werden. blaue Himmelskuppel mit Reklameworten heſchrie⸗ Sämtliche deutſchen und öſterreichiſchen Sender ben hat, iſt geſtern nachmittag unvermutet über 1 hatten in der denkwürdigen Befreiungsnacht an den Mannheim erſchienen. Aber nicht zu Reklame⸗ 3 Rhein umgeſchaltet und ſomit das ganze deutſche zwecken, ſondern um in rieſengroßer Himmelsſchrift 1 Volk an der Befrefungsſtunde teilhaben laſſen. Wir, nochmals zu bekunden, daß der Rhein nunmehr wirk⸗ * die wir am Rheine leben, haben vielleicht die Be⸗ lich frei iſt. Unter ungeheurem Jubel der in die 5 deutung der Rundfunkübertragung unterſchätzt, da 1 e e e 1 ö 4. wir die Möglichkeit gehabt haben, perſönlich die Be⸗ N Wohl 8 10 e deſſen Bedeu⸗ 9 freiungsfeiern mitzuerleben. Immerhin übte das gewiſſe Anziehungskraft aus. die Möglichkeit, tung aber gerade uns am deutlichſten zum Bewußt⸗ ſein gekommen iſt. Die in der Höhe herrſchende Luft⸗ ſtrömung verwehte aber bald die geſchreibenen Worte. Nach kurzer Zeit war nichts mehr zu leſen. Die weißen Rauchwolken zerflattern in Nichts. Ein tief⸗ blauer Himmel wölbte ſich wieder über befreites Land. Empfangsgerät eine * Es verhieß einem Aber die 1 Zielſeitigkeit des Hörens wog dieſen kleinen Nach⸗ : teil auf. Fünf Minuten vor Mitternacht erklangen zuerſt —— die Glocken der Stadt Trier. aus dem Lautſprecher. Der Sender Langenberg und der Deutſchlandſender haben nach der Moſelſtadt um⸗ geſchaltet. Man dreht am Empfangsapparat weiter: München kündet die Uebertragung von Speyer an. Die dritte und bedeutungsrollſte Feier kommt von Mainz und geht über alle anderen deutſchen und über die öſterreichiſchen Sender. Hier ſteht der bekannte Sprecher Dr. Laven am Mikrophon und ſchon bei dieſer Feſtſtellung weiß man, daß man dieſe Feier nicht nur hören wird, ſondern daß die Worte dieſes Mannes im Stande ſein werden, den ganzen Feſtakt plaſtiſch vor dem geiſtigen Auge erſtehen zu laſſen. In das Dröhnen der Böllerſchüſſe und in das Sirenengeheul miſchen ſich die Klänge der Main⸗ zer Glocken. Die letzten Töne hallen durch die Luft und ſchon brauſt es, von freudig erregten Kehlen ge⸗ fungen: Großer Gott, wir loben Dich! Als aber das Danklied verklungen iſt, bricht der Jubel der Menſchenmaſſe los, die Befreiungsſtunde iſt wirklich angebrochen. Männerchöre, Reden, Schilderungen wechſeln in bunter Folge und ſchon längſt iſt die erſte Morgen⸗ ſtunde überſchritten, als die feierlichen Klänge von Händels„Largo“ den Schluß der Feier einleiten. Nochmals erklingt die dritte Strophe des Deutſch⸗ landliedes, mit klingendem Spiel rückt das Militär in de Stadt ab und wieder krachen die Böllerſchüſſe, wieder ſtimmen die Sirenen ihr Freudengeheul an. In Trier ertönt ebenfalls, als die Glocken ver⸗ ſtummt ſind und eine Signalrakete die Befreiungs⸗ ſtunde ankündigt, feierlichſt das Lied„Großer Gott, Der Dom in Speyer in der Befreiungsnacht wir loben Dich“. Inzwiſchen iſt die Stafette, die in Saarbrücken geſtartet iſt, um den Gruß der Saar⸗ länder an die befreiten deutſchen Gebiete zu über⸗ bringen, eingetroffen. Unter ungeheurem Jubel wird der Inhalt der Botſchaft verleſen. Auch hier Anſprachen, Chorvorträge, das Deutſchlandlied, Freude und Jubel. Ein eigenartiges Gefühl löſt der Klang der Kaiſerglocke des Speyerer Doms aus. Wuchtig dröhnen ihre Schläge und kein ſinni⸗ geres Lied kann ſich mit dieſen Glockentönen ver⸗ miſchen als das Niederländiſche Dankgebet, das an⸗ dachtsvoll vom Domplatz erſchallt. Kurze Ansprachen, während das Deutſchlandlied ertönt, fallen alle Speyerer Glocken jubelnd ein, der Jubel der Bevpöl⸗ kerung ſteigert ſich zum Orkan: die Schutzpolizei marſchiert mit einem ſchneidigen Marſch ein. Nur ſchade, daß der Mikrophonſprecher nicht ganz auf der Höhe iſt. G Fhoto: Relnwarth-Mannhelrm Feiern in den Volksſchulen Die Mannheimer Volksſchulen gedachten durch beſondere Feiern des Befreiungstages. Am geſtrigen Dienstag vormittag um 11 Uhr fand in den Turnhallen der 36 Mannheimer Volksſchulen je⸗ weils eine große Feier ſtatt, zu deren Teilnahme Lehrer und Schüler verpflichtet waren. Da in den meiſten Schulen die Turnhallen zu klein für alle Schüler waren, wurden zu den Hauptfeiern nur die Oberklaſſen herangezogen. Die unteren Klaſ⸗ ſen hielten kleinere Feiern in den Klaſſenzimmern ab. Sie wurden um 11 Uhr entlaſſen. Der Nach⸗ mittag war für alle Schüler ſchulfrei. Die Hauptfeiern wurden durch deklamatoriſche und muſtkaliſche Darbietungen umrahmt. Im Mit⸗ telpunkt der Feiern ſtand die Anſprache der Schulleiter. Die Schüler wurden an die Be⸗ ſetzung des badiſchen Landes— Hanauer Land mit Kehl— erinnert, es wurde würdig und ernſt des Handwerkskammer Mannheim Die nächſte Wahl zur Handwerkskammer findet am Sonntag, 27. Juli von 11 bis 16 Uhr ſtatt. Als Wahlleiter wurde Regierungsrat Neumayer und als deſſen Stellvertreter Regierungsrat Dr. Co mp⸗ ter, beide vom Bezirksamt Mannheim, beſtellt. Nach einer vom Miniſterium des Innern genehmigten Satzungsänderung ſetzt ſich die Kammer künftig aus 25 Mitgliedern zuſammen, von denen auf den Amtsbezirk Mannheim 11, Heidelberg 5, Sinsheim 2 und auf die Amtsbezirke Adelsheim, Buchen, Mos⸗ bach, Tauberbiſchofsheim, Weinheim, Wertheim und Wiesloch je ein Mitglied entfallen. Von dieſen 25 Mitgliedern ſollen mindeſtens 7 dem Baugewerbe, 4 dem Bekleidungsgewerbe, 3 dem Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe, 3 dem Gewerbe der Holz⸗ und Schnitzſtoffe, Z dem Gewerbe der Maſchinen⸗, Apparate⸗ und Inſtrumentenbauer und 2 dem Gewerbe der Metallbearbeiter angehören. Die reſtlichen 3 Mitglieder verteilen ſich auf Ge⸗ werbe, Friſeure, Buchdrucker, Sattler, Tapezierer, Polſterer, Steinhauer, Buchbinder, Photographen, Chemigraphen, Seiler, Bildhauer und Glasmaler. Für die Wahl der Geſellenausſchüſſe wurde nur eine Vorſchlagsliſte eingereicht, ſo daß ohne Wahlhandlung als gewählt gelten: Georg Ren⸗ kel, Schneider, Eugen Handloſer, Schloſſer, Leonhard Attig, Schreiner, Alfred Hölzel, Maler, Karl Kern, Bäcker, Fritz Weiß, Friſeur, ſämtliche aus Man n⸗ heim, Edmund Kaiſer, Bauſchloſſer aus Heidel⸗ berg und Karl Sauer, Glaſer aus Wiesloch. * * 70. Geburtstag. Seinen 70. Geburtstag feiert heute Herr Wilhelm Neudeck, N 4, 2/3 in ſelten körperlicher und geiſtiger Friſche im wohlverdienten Ruheſtand nach faſt 40jähriger Tätigkeit bei der Süd⸗ deutſchen Diskonto Geſellſchaſt A. G. 17 0 FCC 2 cen 92 20 eee Deen . 912 ö g. f 90 2 0 2 2 90 9 ö SUEll AUrooklk sind för jeden Bedarfsfall bequem und wirtschaftlich erhältlich 5 d 5 1 0 5 den StiElI-KABINFETTS und Unsere Organisction ist ganz auf Ihre Bequemlichkeit eingesteſſt. f 8 e e 25 5 a Unsere Packungen und insbesondere unsere SHELI-KABINErrs regen in jede i 5 5 f im 75 konister II oder 2 lite mim. Kliasient der Wirtschgffliehkelt R b 3 9 i 1 ee 1 i 3 50 er- Gerdgenfsßchen vorrdtig. Unsere Guelnef entsprfent Gen ene An een 5 i 4. Seite. Nr. 298 Mittwoch, den 2. Juli 1980 Exweiterung der Hilfsſchulhorte Fürſorge für die geiſtig zurückgebliebenen Kinder der Mannheimer Volksſchule In der vor einigen Tagen im Stadtſchulamt ab⸗ gehaltenen, ſehr gut beſuchten 22. Mitgliederver⸗ ſammlung des Fürſorgevereins für geiſtig zurückgebliebene Kinder erſtattete die Vor⸗ ſitzende Frau Alice Walter den Tätigkeitsbericht. Im Berichtsjahre hat der Verein 312 Hilfs⸗ klaſſenkinder der hieſigen Volksſchule und 43 Zög⸗ linge der Hilfsfortbildungsſchule betreut. 23 ehren⸗ amtlich tätige Damen ſind den einzelnen Klaſſen zu⸗ geteilt. Sie beſuchen in regelmäßigen Zeitabſtänden ihre Klaſſen, um in enger Fühlung mit den Lehrern und Lehrerinnen für das Wohl der ihnen anver⸗ trauten Kinder zu ſorgen, die ſie bis zur Schulent⸗ laſſung begleiten. Die bedürftigen Kinder werden mit Kleidungsſtücken und anderen nützlichen Gegen⸗ ſtänden verſehen. Ausflüge in die Umgebung werden veranſtaltet und in Weihnachtsfeiern Gaben an die Kinder verteilt. In gleicher Weiſe wird auch für die Schüler der Hilfsfortbildungs⸗ ſchule geſorgt und außerdem im Benehmen mit dem Stadtſchulamt, Jugendamt und Arbeitsamt ihre Unterbringung in Lehr⸗ und Arbeitsſtellen ange⸗ ſtrebt. In der Ausſprache über den Jahresbericht, an der ſich außer der Vorſitzenden u. a. Jugendamtsdirektor Köbele, Geheimrat Dr. Sickinger, Schulrat Herkel, Rektorin Wagner, Hauptlehrer Jörg und Hilfsſchulrektor Erſig beteiligten, wurde die Notwendigkeit betont, für die ſchwachſinnigen und daher nur beſchränkt erwerbsfähigen Schulentlaſſe⸗ nen eine Anlérnwerkſtätte zu errichten, die ihnen die Möglichkeit geeigneter Beſchäftigung bieten ſoll. Hoffentlich wird dieſe Anlernwerkſtätte, um die ſich der Verein ſeit Jahren bemüht, recht bald vom Jugendamt ins Leben gerufen werden können. Außerdem hofft der Fürſorgeverein, daß die beiden auf ſein Erſuchen vom Jugendamt errichteten Hälfsſchulhorte ſeinem Antrag entſprechend durch einen weiteren vermehrt werden. Den Dank, insbeſondere auch der Lehrerſchaft für die rege und ſegensreiche Mitarbeit des Vereins und ſeiner Für⸗ ſorgedamen brachte Rektor Erſig mit warmen Worten der Anerkennung zum Ausdruck. Der Ver⸗ ein, deſſen ſelbſtloſe Tätigkeit den Aermſten und den Armenzu gute kommt, iſt ein wichtiger Faktor in der ſozialen Fürſorge unſerer Stadt geworden. * * Aufregung im Strandbad. Geſtern nachmittag gab es keine geringe Aufregung im Strandbad, als man vom Ufer beobachten konnte, wie weit draußen im Strom ein Maun mit den Fluten kämpfte. Kameraden des Ertrinkenden hatten große Mühe, den Mann aus dem Strudel, in den er geraten war, herauszubekommen. Mit Hilfe der ſofort her⸗ zueilenden Rettungsſchwimmer konnte der bereits Ohn mächtige an Land gebracht werden. Im Zelt der Deutſchen Lebens⸗Rettungsgefellſchaft erholte er ſich dann nach einer halben Stunde wieder. Der Vorfall möge wieder zur Warnung dienen, unter keinen Umſtänden den Strom zu überqueren. Der Mann war ein tüchtiger Schwimmer; er hatte ſchon oft den Strom überquert, nur der unvorherzuſehende Stru⸗ del brachte ihn in äußerſte Lebensgefahr. * 25jähriges Geſchäftsjubiläum. Am geſtrigen 1. Juli feierte Herr Auguſt Müller, bei der Firma C. W. Wanner, ſein 28jähriges Geſchäfts jubiläum. Film⸗Rundſchau Gloria: Das Donkoſakenlied Ein Film aus dem zariſtiſchen Rußland, dem man den Inhalt des ruſſiſchen Volksliedes„Die zwölf Räuber“ zu Grunde gelegt hat. Das Schickſal zweier Liebenden zieht vorüber, die durch den Neid der Freunde und durch die Tra⸗ dition um ihr Glück gebracht werden. Die Handlung, die einem modernen Unterhaltungsroman gleicht, teilweiſe ſen⸗ timental iſt, iſt dramatiſch ſehr gut aufgebaut und vermag zu feſſeln. Als Fürſt und als Räuberhauptmann gibt Hans Adalbert v. Schlettow eine gleich ſtarke Leiſtung. Entzückend und überzeugend Lien Dyers als glückliche Braut und trauernde Frau. In Jwan Kowal⸗Sam⸗ borſkys Naturburſchentum muß man ſeine Freude haben. Der Film wird von dem Orcheſter unter Leitung von Kapellmeiſter Felix Zania ausgezeichnet illuſtriert und der an ſich gute Geſamteindruck hierdurch noch vertieft. Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Von der Postagentur zum Poſtamt Verkehrs-Aebergabe des neuen Poſtgebäudes in Mannheim-Waloͤhof Am geſtrigen 1. Juli wurde das neue poſteigene Poſtgebäude Mavpnheim⸗ Waldhof dem öffentlichen Verkehr übergeben. Dem Ernſt der Lage entſprechend wurde von einer Feier abgeſehen. Dagegen hat der Präſident der Oberpoſtdirektion Karlsruhe, Herr Laemmlein, vor Schalterbeginn dem in der neuen Poſtſchalterhalle verſammelten Perſonals des Poſtamts unter Hinweis auf die Freude, die am heutigen Tage der Befreiung deut⸗ ſchen Landes von fremder Beſatzung alle deutſchen Herzen durchzieht, Dank und Anerkennung für die bisherige mit vorbildlicher Treue und Hingabe ver⸗ bundene Verrichtung der Poſtdienſt⸗ geſchäfte im alten Poſthauſe ausgeſprochen. Gleich⸗ zeitig gab er der Erwartung und Zuverſicht Aus⸗ druck, daß bei dem Perſonal der alte Geiſt der treuen Pflichterfüllung und der tadelloſen Geſamtführung auch im neuen Hauſe walten werde. Poſtamtmann Rick übernahm als Vertreter des z. Zt. im Erholungsurlaub weilenden Oberpoſtdirek⸗ tors Vogel das neue Haus mit der Verſicherung, daß das Perſonal auch künftig voll und ganz ſeine Pflicht⸗ erfüllung und damit auch künftig ſich in den Dienſt der geſamten Wirtſchaft in unſerer ſchönen Rhein⸗ Neckarſtadt ſtellen werde. e Einer Ueberſicht über die Entwicklung der poſtaliſchen Ver⸗ hältniſſe in Mannheim⸗Waldhof entnehmen wir u. a. folgendes: In dem früher gemeindepolitiſch zu Käfertal, jetzt zu Mannheim gehörenden Ort Waldhof war zu An⸗ fang nur eine Poſtagentur eingerichtet. Infolge des lebhaften Induſtriegebiets und des dadurch ge⸗ ſteigerten Poſtverkehrs wurde die Poſtagentur am 1. Oktober 1888 in ein Poſtamt umgewandelt. Dieſes wurde einem Poſtverwalter unterſtellt, dem anfangs zwei Poſthilfsboten zugeteilt waren. Der Ort zählte im Jahre 1888 3100 Einwohner. An Unternehmun⸗ gen waren damals vorhanden: Zellſtoffabrik, die Spiegelfabrik, die Chemiſchen Fabriken von Weyl u. Co. und Böhringer u. Söhne ſowie eine Dampf⸗ ſeilerei. In dieſen Fabriken waren 2800 Arbeiter beſchäftigt, die u. a. aus Lampertheim, aus Viern⸗ heim, Sandhofen, Feudenheim und Käfertal nach Waldhof kamen. Die Firmen hatten ihre Abſatzge⸗ biete in allen Weltteilen. Später machten ſich noch mehr bedeutende Werke anſäſſig wie eine Jute⸗ ſpinnerei, eine Fahrradfabrik, eine Drahtwaren⸗ fabrik. Zur Zeit ſind 12 Großfabriken in Betrieb. Die wichtigſten Erzeugniſſe dieſer Betriebe ſind: Holzzellſtoff, Papier, Fabrikate aus Jute, chemiſche Produkte, Teerprodukte, Drahtgeflechte, Knet⸗ und Miſchmaſchinen, Gas⸗ und Benzinmotoren, Motor⸗ wagen, Spiegel⸗ und Rohglas. Am 1. Juni 1928 wurde das Poſtamt dem Poſt⸗ amt 1 in Mannheim als Zweigſtelle zugeteilt. Der Perſonalſtand beträgt z. Zt. 18 Kräfte. Die Einwoh⸗ nerzahl beläuft ſich jetzt auf 18 000. Die Poſtagentur war in einem Verwaltungsgebäude der Anilinfabrik untergebracht. Der ſpäteren Einrichtung des Poſt⸗ amts gingen langwierige Ermittlungen und Ver⸗ handlungen mit maßgebenden Kreiſen der ortsanſäſ⸗ ſigen Großinduſtrie über die Erbauung eines Miet⸗ poſtgebäudes voraus. Die Verhandlungen führ⸗ ten aber zu keinem Ziel, u. a. auch deshalb nicht, weil bei der Erſtellung eines Mietpoſtgebäudes dar⸗ auf Rückſicht genommen werden mußte, ob das Pro⸗ jekt der Erbauung einer Straßenbahn oder Lokal⸗ bahnlinie von Mannheim nach Waldhof zur Durch⸗ führung kommen würde und wo z. F. der Bahnhof errichtet werden ſollte. Da aber angeſichts des umfangreichen Poſtver⸗ kehrs die Einrichtung eines Poſtamts anſtelle einer Poſtagentur nicht länger verſchoben werden konnte, wurde das Poſtamt vom 1. November 1888 an in einem von der Chininfabrik Böhringer u. Söhne mietweiſe zur Verfügung geſtellten einſtöckigen Ge⸗ bäude einſtweilen behelfsmäßig untergebracht. Am 1. November 1891 wurde das Poſtamt in einem nach den Plänen der Deutſchen Reichspoſt errichteten Neu⸗ bau des Dr. L. Schäfer gegenüber der früheren Poſt⸗ agentur und in der Nähe des Bahnhofs verlegt. Schon im Jahre 2898 erwieſen ſich dieſe Dienſträume für den Verkehr des im Aufblühen befindlichen In⸗ duſtrieortes als zu klein, ſodaß durch einen Anbau Abhilfe geſchaffen werden mußte. Aber auch dieſe Maßnahmen reichten zur ordnungsmäßigen Aufrecht⸗ erhaltung des Poſtbetriebs nicht aus, ſodaß nunmehr die Errichtung eines reichseigenen Poſtneu baus beſchloſſen wurde. Das neue Poſtgebäude liegt am Speckweg und der verlängerten Tannen⸗ ſtraße auf einem Gelände, das früher der Immobi⸗ liengeſellſchaft gehörte. Bei Auswahl des Grund⸗ ſtücks iſt darauf Bedacht genommen worden, daß die Entwicklung des Stadtteils Waldhof nur nach Oſten erfolgen kann und der Verkehrsmittelpunkt mit der Zeit ſich nach dieſer Richtung verlegen wird. Im Zuſammenhang mit der Errichtung des neuen Poſthauſes ſoll der automatiſche Fernſprech⸗ betrieb für die Stadtteile Mann jſeim⸗Waldhof und Mannheim⸗Sandhofen in das neue Poſtgebäude verlegt werden. Die Aufbauarbeiten, die der Firma Siemens u. Halske AG. übertragen wurden, ſind 3. Zt. im Gange. Sie werden vorausſichtlich Mitte Auguſt beendigt ſein, ſo daß von dieſem Zeitpunkt an das geſamte Stadtgebiet Mannheim ſich im Ge⸗ 1 70 des automatiſchen Fernſprechbetriebs befinden wird. Kommunale Chronik Voranſchlag wegen Familienbad abgelehnt — Schonach, 30. Juni. In der Bürgerausſchuß⸗ ſitzung wurde der Voranſchlag mit 27 gegen 24 Stim⸗ men abgelehnt durch das Verhalten der Zen⸗ trumspartei. Dieſe erblickte in dem als FJa⸗ itlienbad betriebenen Schonacher Bad einen ihrer Auffaſſung zuwiderlaufenden Zuſtand und ſtimmte geſchloſſen gegen den Voranſchlag. Dieſer Beſchluß, der aus grundſätzlichen Erwägungen kommt, iſt in wirtſchaftlicher Hinſicht durchaus bedauerlich und be⸗ deutet einen Schaden der Gemeindewirt⸗ ſchaft, die aus dem Fremdenverkehr direkte Ein⸗ nahmen erzielt. Bietet man aber dem Gaſt aus den Städten nicht die Erfüllung ſeines ebenſo verſtänd⸗ lichen Wunſches nach einem Familienbad, ſo iſt die Folge nur die Abwanderung in die Nachbar⸗ ſchaft und eine Verringerung der dem eigenen Ort zufließenden Eingänge aus dem Fremdenverkehr. Der Bürgerausſchuß muß nun wegen des Voran⸗ ſchlages noch einmal zu einer zweiten Beratung zuſammentreten. Y. Ladenburg, 30. Juni. Der Bürgerausſchuß nahm den Voranſchlag gegen die Stimmen der Bürgerlich⸗Wirtſchaftlichen Vereinigung und der Kommuniſten an. Zu unſerm Artikel über den Vor⸗ anſchlag iſt noch klarzuſtellen, daß den 883 905 Mark Schulden ein rein landwirtſchaftlicher Grund beſitz der Gemeinde im Steuerwert von 640 286 Mark gegenüberſteht. Dazu kommen aber noch die Häuſer der Stadt, die Schulgebäude uſw., die ja einen er⸗ heblichen Wert darſtellen, ſodaß immer noch ein an⸗ ſehnliches Reinvermögen verbleibt. Der Voran⸗ ſchlagsberatung, die in dieſem Jahre ziemlich ruhig verlief, war die Behandlung einer Reihe anderer Vorlagen vorausgegangen. Vier Poſitionen betrafen allein Etatsüberſchreitungen, darunter 6000 Mark, die die Innen renovierung des Rathauſes mehr ko⸗ ſtete, als bewilligt war. Die Aufnahme eines Dar⸗ lehens von 100 000 Mark zu 8 Prozent bei 95 Aus⸗ zahlung bei der Girozentrale wurde beſchloſſen, nicht ohne daß die Bedingungen und die Höhe des Zins⸗ fußes der urſprünglichen Vorlage beanſtandet wur⸗ den. Um Mitternacht war die Sitzung, wohl die letzte dieſes Bürgerausſchuſſes, zu Ende. Nachrichten aus Baden Freitod im Neckar 4 Heidelberg, 2. Juli. Mit den Worten„In einer halben Stunde ſeht ihr mich nicht wieder“, verließ der 63 Jahre alte Heizer Wilhelm Becker ſeine Kameraden. Man glaubte nicht, daß er ſeine Worte, die auf Selbſtmordabſichten ſchließen ließen, wahr machen würde, zumal ein erſichtlicher Grund nicht vorhanden ſchien. Am nahen Stauwehr bei der Herrenmühle ſprang er in den Neckar. Er konnte bald darauf als Leiche geborgen werden. Erhöhung der Bierpreiſe G Schwetzingen, 1. Juli. Die Gemeindebierſteuer⸗ ordung iſt heute in Kraft getreten. Die Steuer wird, wie vorauszuſehen war, auf den Ver brau⸗ cher abgewälzt. Der Wirteverein hat beſchloſſen, von heute ab die Bierpreiſe, wie folgt, feſtzuſetzen: % Liter 24 Pfg., 7 Liter 35 und 1 Liter 70 Pfg. Dieſe Preiſe ſind Mindeſtpreiſe. Lokale mit beſſe⸗ rer Aufmachung können entſprechend mehr nehmen. — Die Deutſche Geſellſchaft für Gartenkunſt beſuchte geſtern Schwetzingen und nahm unter der Führung des Miniſterialrats Prof. Dr. Hirſch aus Karlsruhe den Schloßgarten in Augenſchein. Es nahmen etwa 120 Damen und Herren an dem Aus⸗ fluge nach Schwetzingen teil. An dem am kommen⸗ den Sonntag in Neuſtadt a. d. H. anläßlich der Pfalzbefreiungsfeier ſtattfindenden Feſtzuge wird ſich auch eine Schwetzinger Rokokogruppe(ur⸗ fürſtenpaar, Verliebt, Verlobt, Verheiratet) beteili⸗ gen. Die Einwohnerzahl der Stadtgemeinde Schwetzingen betrug am 1. Juli 9914 gegen 9904 am 1. Juni 1930. Schwerer Verkehrsunfall in Grünwinkel * Karlsruhe, 2. Juli. Am geſtrigen Dienstag nachmittag ereignete ſich Ecke Zeppelin⸗ und Dur⸗ mersheimerſtraße ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem Motorradfahrer und einem Perſonenkraftwagen mit erheblichem Per⸗ ſonen⸗ und Sachſchaden. Der 20 Jahre alte Motor⸗ radfahrer Eugen Meſſana fuhr mit ſeinem Soziusfahrer Wilhelm Kraft durch die Zeppelin⸗ ſtraße in weſtlicher Richtung und wollte nach links in die Durmersheimerſtraße einbiegen. Hierbei ſtieß er mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen, der in ſüdlicher Richtung durch die Durmersheimerſtraße fuhr. Er erlitt einen Schädelbruch. Sein Sozius⸗ fahrer einen Schlüffelbeinbruch. Die Verletzten wurden in das Städtiſche Krankenhaus eingeliefert. Lebensgefahr beſteht nicht. Der Motorradfahrer dürfte den Zuſammenſtoß ſelbſt verurſacht haben, da er gegen das Vorfahrtsrecht verſtieß und in einer gu großen Geſchwindigkeit in die Durmers⸗ heimerſtraße einbog. Hindenburg als Pate * Singen a.., 1. Juli. Reichspräſident von Hin⸗ denburg hat die Ehrenpatenſchaft für das am 6. Juni 1990 geborene 12. lebende Kind, den Sohn Edwin des Alphorn Waidle übernommen und den Eltern eine Ehrengabe überwieſen. l* e I. Oeſtringen, 1. Juli. Einer der älteren Ein⸗ wohner, der Maurer Ambroſtus Hotz iſt hier im Alter von 84 Jahren geſtor ben.— Der in den 60er Jahren ſtehende Fuhrmann Benjamin Waas wurde von ſeinem Fuhrwerk abgeſchleudert, als die Pferde durchgingen und der Wagen an einen Rand⸗ ſtein prallte. Waas erlitt durch den Sturz ſchwere Verletzungen. Ein glücklicher Umſtand war es, daß keine Straßenpaſſanten mitbetroffen wurden, denn der Unfall ereignete ſich mitten im Ort. * Pörrach, 30. Junt. Zwiſchen Lörrach und Brom⸗ bach hat ſich geſtern nachmittag ein noch unbekannter Mann erſchoſſen. Er ſtellte ſich in einen Be⸗ wäſſerungskanal und brachte ſich dort einen Schuß in den Kopf bei. Schluß des redaktionellen Teils Hofe 1 ö sehs NHiten BU ir sf HSS Haben — ä K ä Vertagen! Verlagen! Humoriſtiſche Fabel von Albert Reinicke Die Liga der Vögel verſammelte ſich, um über verſchiedene Beſchwerden des Hausgeflügels zu be⸗ raten. Die weiſe Eule führte den Vorſitz und er⸗ teilte zuerſt der Gans das Wort. „Es iſt wirklich eine Schande“, ſchnatterte die pommerſche Fettgans aufgeregt,„mit welcher Rück⸗ ſichtsloſigkeit uns die Menſchen behandeln. Sie nudeln uns mit Gewalt, daß wir unter unſerer Kör⸗ perfülle ſchier zuſammenbrechen. Zu Martint und Weihnachten kommen wir dann ſcharenweiſe auf den Markt und enden wie unſere Vorfahren in der Bratpfanne. Dies alles geſchieht nur aus Unmäßig⸗ keit und Gewinnſucht der Menſchen. Hohe Preiſe er⸗ zielen ſie für uns, namentlich für unſere ſchmackhaf⸗ ten, geräucherten Brüſte und Pökelkeulen. Nicht minder iſt Gänſeleberpaſtete belſebt. Wenn das ſo weiter geht, werden wir bald ausgeſtorben ſein und ſpäter nur noch durch Wort und Bild in den Büchern exiſtieren. Es iſt deshalb die höchſte Zeit, daß etwas zu unſerer Sicherheit getan wird.“ „Recht hat ſie, recht hat ſie!“ ſchnatterten alle an⸗ weſenden Gänſe auf einmal, ſo daß ein ohrenbetäu⸗ bender Lärm entſtand. 2 „Ruhe!“ rief die Eule und rührte die Glocke. Doch vergebens! „Wir laſſen uns nicht mehr nudeln. Wir ſterben ſonſt an Herzverfettung und Plattfüßen!“ ſchrien die Gäuſe bunt durcheinander.„Wir wollen uns an den Tierſchutzvexein wenden und uns in eine Lebensver⸗ ſicherung einkaufen!“ „Abſtimmen!“ rief die Eule. Umſonſt. Die Gänſe waren nicht zu beruhigen. Da ertönte der laute Ruf des Papageis:„Ver⸗ tagen! Vertagen!“ 5 Dieſer Antrag wurde einſtimmig angenommen. Dann trat das Huhn vor und ſprach mit erhobe⸗ ner Stimme: „Wir Hühner können uns den Beſchwerden der Vorrednertu nur anſchließen. Uns ergeht es ähnlich. Kaum haben war unſere Eier gelegt, ſo werden ſte uns meiſtens in noch warmem Zuſtande unterm Leibe weggezogen. Eine ſcharfe Kontrolle wird aus⸗ geübt, und legen wir nicht genug, ſo werden wir unbarmherzig zu Frikaſſee verarbeitet oder wandern in den Suppentopf. Nur noch Rekord⸗Legehühner ſind lebensberechtigt! Die Habgier und Unerſättlich⸗ keit der Menſchen geht ins Bodenloſe! Man ſollte dieſem Treiben endlich einen Riegel vorſchieben, denn kein anſtändiges Huhn kann fortwährend Eier legen. Das geht über unſere Kraft! Wir wollen uns des⸗ halb vergewerkſchaftlichen und in den Streik treten. Mögen die Menſchen ſehen, wie ſie auf andere Weiſe zu Eiern kommen.“ ö Die Henne brach in ein Zorn⸗ und Wutgegacker aus und ihre Kolleginnen taten ſogleich dasſelbe. Gänſe und Enten leiſteten ihnen Gefolgſchaft und ſchnatterten entſetzlich. „Aber meine Herrſchaften,“ rief die Eule und ſetzte unaufhörlich die Glocke in Bewegung.„So kommen wir zu keinem Entſchluß!“„Zur Ab⸗ stimmung!“ Umſoyſt! Die Ruhe ließ ſich nicht wieder herſtellen. Wieder ſchrie der Papagei:„Vertagen! Vertagen!“ Dieſer Antrag wurde einſtimmig angenommen. Jetzt ergriff der Pfau das Wort: „Ich kann mich über die Behandlung der Men⸗ ſchen nicht beſchweren. Im Gegenteil, man pflegt und hegt mich liebevoll.“ „Alter Zierlappen! Eitler Fant!“ ſchrien die Gänſe. Zu was biſt du denn nütze? Dein Fleiſch iſt ungenießbar, und wenn es auf die Probe ankäme, würden uns die Menſchen den Vorzug geben. Die Liebe geht bei ihnen noch immer durch den Magen!“ „Einbildung!“ höhnte der Pfau.„Jeder bewun⸗ dert mich, wenn ich mein farbenprächtiges Rad ſchlage. Meine Federn werden als Zierrat benutzt, und ſchon manche Gans hat ſich verſtohlen mit mei⸗ nen Federn geſchmückt.“ „Du hochmütiger Narr!“ ſchnatterten die Gänſe. „Natürliche Lieblichkeit bedarf des Schmuckes frem⸗ der Federn nicht!“ i „Ich hörte ö „Liebliche Gänſe?“ lachte der Pfau. bisher nur immer von dummen Gänſen!“ Wutſchnaubend, mit vorgeſtrecktem Kopf gingen die Gänſe zum Angriff über. Dem Pfau wäre es übel gegangen, hätten ihn nicht die Truthöhne, die den Sicherheitsdienſt verſahen, geſchützt. Die Gänſe verlangten energiſch, daß der Pfau in Ordnungsſtrafe genommen würde und brachen in eine wüſte Schimpferei aus, unterſtützt vom übrigen Hausgeflügel. „Zur Abſtimmung!“ rief die Eule. Vergebens, der Lärm tobte weiter. ö „Vertagen! Vertagen!“ ſchrie wieder der Papagei. Dieſer Antrag wurde einſtimmig angenommen. „Ich übergebe dir den Vorſitz“, ſagte die Eule zum Papaget,„denn ich ſehe, daß du in dieſen Din⸗ gen klüger und erfahrener biſt, als ich. Woher kommt dir eigentlich dieſe Weisheit?“ Der Papagei lächelte überlegen. Sein Geheimnis, daß er mehrere Jahre im Beſitz eines Abgeordneten war, gab er natürlich nicht preis. Theater und Muſik OLehrer⸗Abend des Konſervatoriums Häckel. In der Vortragsordonung nahm die Enſemble⸗Muſik jeg⸗ licher Art einen großen Raum ein. Direktor Fried⸗ rich Häckel und Frau Milly Häckel, die ſich beide als tüchtige zianiſtiſche Kräfte längſt vorteilhaft ein⸗ geführt haben, vereinigten ſich diesmal zum Spiel auf zwei Klavieren und trugen in muſterhaftem Zu⸗ ſammenſpiel und überlegener Beherrſchung aller techniſchen Schwierigkeiten zwei Perlen der einſchlä⸗ gigen Literatur vor, und zwar Schumanns ſtim⸗ mungsvolle Variationen(über ein eigenes Thema) und die geiſtreich gemachten Variationen über das Thema des 3. Satzes aus Beethovens Es⸗Dur⸗ Sonate von Saint⸗Sasns. Frau Elſe Frohr, von Direktor Häckel ſorgſam am Klavier begleitet, griff mit Arien von Luigi Roſſi, Antonio Caldara und André Grétry auf das Zeitalter der Hochblüte des Ziergeſanges zurück und zeigte ſich den zum Teil erheblichen Schwierigkeiten gewachſen. Das obligate Flötenſolo in den Arien der letztgenannten Mkiſter brachte Herr Arnd Fiſcher ſehr geſchickt zur Gel⸗ tung. Das Intereſſe der Zuhörer galt vor allem der Uraufführung der Suite für 6 Bläſer von Fr. Häcke l. Das öbiſätzige Werk beanſprucht je eine Flöte, Klarinette, Baß⸗Klarinette, Engliſch Horn, Fagott und(Ventil⸗) Horn, eine Zuſammenſetzung, die u. W. nur gelegentlich von Arn. Schönberg ver⸗ ſucht wurde. Häckel hat die Klangfarben, die ſich aus den Kombinationen dieſer Inſtrumente ergeben, mit großem Geſchick ausgenützt und die Gefahr der Mo⸗ notonie glücklich vermieden. Die einzelnen Sätze ſind melodiſch ziemlich kurz gehalten und führen Stim⸗ mungsbider aus dem Leben vor, die man ſich nach dem beigefügten Programm inhaltlich zuſammenhän⸗ gend vorſtellen kann, ohne daß ein Zwang zu pro⸗ grammatiſcher Deutung vorliegt. Beſonders friſch inſpiriert präſentieren ſich die Tanzformen Polonaiſe und Walzer; die Paſſacaglta erweiſt ſich als tüchtig gearbeitet. Sehr dankbare Aufgaben ſind der Baß⸗ klarinette, ferner ihrer kleineren Schweſter und der Flöte zugewieſen. Um die geſchmackvolle Durchfüh⸗ rung der zum Teil recht anſpruchsvollen Bläſer⸗ Partien machten ſich die Herren Arno Fiſcher (Flöte), Ernſt Krauſe(Klarinette), Oskar Landeck(Engliſchhorn), Paul Frank(Ventil⸗ Horn), Paul Stephan(Baßklarinette) und Fritz Hoffmann(Fagott) verdient. Mit dieſem Werk hat die ſpärlich gepflegte Literatur der Kammermuſik für Blas⸗Inſtrumente einen beachtenswerten Zu⸗ wachs erhalten. 0. O Kompoſitionserfolge von Muſikdirektor Edgar Hanſen. Für die Befreiungsfeier in Mainz wurde Edgar Hanſens neueſter Chor„Deutſch der Rhein“, zum Vortrag auserwählt. Das in vaterländiſchem Geiſte komponierte Lied wird von 3000 Sängern der Sängerſchaft von Groß⸗Mainz unter Kapellmeiſter Otto Nauman zu Gehör gebracht. Die Feier findet am Tage der Anweſenheit des Herrn Reichspräſi⸗ denten von Hindenburg ſtatt und wird durch Radio übertragen. Eine Berliner Geſellſchaft wird den Vortrag des Befreiungschores„Deutſch der Rhein“ ſeitens der 3 000⸗köpfigen Sängerſchar auf Schallplatten übertragen. Edgar Hanſen war fjahre⸗ lang Chormeiſter des Mannheimer Männergeſang⸗ Vereins„Sängerkreis“ und wirkt jetzt in Trier. Mittwoch, den 2. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Sekte. Nr. 298 Aus der Pfalz Schwerer Verkehrsunfall * Ludwigshafen, 1. Juli. An der Ecke Altrhein⸗ und ee ferſtraße ſtießen ein Motor⸗ und ein Rad⸗ fahrer zuſammen. Beide erlitten ſchwere Verletzun⸗ ge · 320 wurden ins Krankenhaus gebracht. Der iſtand des Radfahrer iſt lebensgefährlich. Blutiges Familiendrama * Rheingönheim, 1. Juli. en führten geſtern dazu, Längere Hausſtreitig⸗ daß der verheiratete er Frau und Tochter des Schuhmachers keit Fritz Webe Stahl ſo miß handelte, daß die Frau dem Lud⸗ hafener Krankenhaus zugeführt werden mußte. Stahl brachte nun am Abend dem Weber, als dieſer von einer Beſorgung ins Haus zurückkehrte, in Ge⸗ mein schaft mit ſeinem Sohne eine Anzahl ſchwere Meſſerſtiche bei. Einer der Stiche verletzte die Birbelfäule und führte kurz darauf Webers Tod herbei. Tödlicher Verkehrsunfall. * Kirchheimbolanden, 1. Juli. Heute vormittag gegen 11 Uhr wurde zwiſchen Marnheim und Kirch⸗ geimbolanden beim Bolander Hof der Radfahrer Klingenſchmidt aus Eiſenberg von einem Laſt⸗ auto der Firma Henrich überfahren und auf der Stelle getötet. Die Schuld dürfte dem Rad⸗ fahrer zuzuſchreiben ſein. Er befand ſich in Be⸗ gleitung zweier Freunde, von denen die letzteren auf der rechten, Klingenſchmidt aber auf der linken Straßenſeite fuhr. Schwere Ausſchreitungen gegen Separatiſten *. Kaiſerslautern, 1. Juli. In der vergangenen Nacht kam es hier zu ſchweren Ausſchreitungen junger Leute gegen frühere Separatiſten. Zu⸗ nächſt zogen die Leute vor die Wohnung des In⸗ ſtrumentenhändlers Wallach in der Theaterſtraße, wo ſie die große Schaufenſterſcheibe zertrüm⸗ merten, in den Laden eindrangen und eine große Anz zahl Muſikinſtrumente zerſchlugen. Die Polizei mußte ſchließlich mit einer Motor⸗ ſpritze eingreifen, um die Eindringlinge zu ver⸗ treiben. Dieſe verſuchten darauf ihr Glück bei dem Bürſtenhändler Knobloch in der Eiſenbahnſtraße, deſſen im dritten Stock gelegene Wohnung demo⸗ liert und ein Klavier aus dem Fenſter auf die Straße geworfen wurde. In der ganzen Woh⸗ nung blieb faſt kein Stück ganz. Nachdem die Burſchen auch hier von der Polizei vertrieben wor⸗ den waren, zogen ſie zu der Bürſtenhandlung Rinſche in der Fackelſtraße. Hier wurde ebenfalls die große Schaufenſterſcheibe eingeſchlagen und alle Gegenſtände des Ladens zertrümmert. Die alar⸗ mierte Polizei zerſtreute die Eindringlinge. iſt zweifelsohne gegenwärtig Das Wimbledon-Turnier Neue Senſation am Dienstag: Cilly Außem ſchlägt Helen Jacobs glatt Bei anhaltend gutem Wetter und unvermindert ſtarkem Intereſſe des Publikums wurden am Dienstag die Spiele der inoffiziellen Tennisweltmeiſterſchaften in Wimbledon bis zu den Vorentſcheidungen gefördert. Die Senſation des Tages fiel diesmal im Damen⸗ Einzel, wo die Zweite der amerikaniſchen Rangliſte, Helen Jacobs, von Cilly Außem ganz glatt:2,:1 geſchlagen wurde. Die Rheinländerin zermürbte ihre Gegnerin von Beginn an durch ein für Damenſpiele unerhörtes Tempo. Die Deutſche in Hochform und hat ſchon allein dadurch, daß ſie ſich in Wimbledon unter den„letzten Vier“ befindet, einen großen Erfolg erſtritten. Dieſe„letz⸗ ten Vier“ heißen im Damen⸗Einzel: Helen Wills⸗Moody, Mathieu Frankreich, Miß Ryan und Cilly Außem. Die Titelverteidigerin Helen Wills fertigte Miß Mudford:2, :1 ab, mit dem gleichen Ergebnis ſiegte die Franzöſin Mothieu über die Engländerin Ridley und Elizabeth Ryan benötigte gegen die engliſche Hoffnung B. Nuthall drei Sätze,:2,:6, 610. Im Herren⸗Einzel, „letzten Vier“ ermittelt wurden, Ruhe. Beim Gemiſchten Doppel kam das gut aufeinan⸗ der abgeſtimmte deutſche Paar Krahwinkel/ Prenn zu dem erwarteten leichten:1,:2⸗Sieg über die Englän⸗ der Bouverie Ingram. Damit ſteht das deutſche Paar ebenſo wie ſchon Tilden Außem unter den„letzten wo ja am Montag ſchon die herrſchte am Dienstag Acht“. Weitere Ergebniſſe: Herren⸗ Doppel: Doeg/ Lott— Malfroy/ Poland 715, 216, 14:12,:3) Gregory/ Collins— Sharpe/ Wheatley:6,:0, 628,:2, 725 5; Borotra/Bouſſus— Crawfod/ Moon:6,:2, :1, 57,:4 Damen⸗Doppel: Bennet/ Nuthall— Colegate/ Tyrell 618, :2; Peltham/ Heely— Haylock/ Dix:6,:5, 10:8 Wills/ Ryan— Hill/ Jycett:2,:0. 1 es Doppel: Bennet/ Cochet— Fry/ Collins:2, Mucdford/ Croley Reß— Stocks/ Gilbert 678,:8. Automobil⸗Turnier in Baden⸗Baden Der Abſchluß Der letzte Tag des Baden⸗Badener Automobil⸗ Turniers brachte einen Blumen⸗Korſo, der in An⸗ betracht der mißlichen Wirtſchaftslage mit 30 Wagen eine ausgezeichnete Beſetzung erhalten hatte. Die Ansſtattung der Wagen war außerordentlich geſchmackvoll und bot ein prächtiges Bild, ſodaß die Turmier⸗Leitung ſich entſchloß, mehrere erſte Preiſe auszuſetzen. Mit erſten Preiſen wur⸗ den ausgezeichnet: Freifrau von Gontardt⸗Bevlin, Frau Ilſe Aſchinger Berlin, Frau Stadtrat Koelb⸗ 0 n Baden⸗Baden und Frau von Barnekow Baden⸗ aden. Klubſieger in der Zielfahrt wurde der Deubſche Touren⸗ Club Darmſtadt, der 3860 Luftkilometer zutrückgelegt hatte. Das Springderby in Hamburg Das Hamburger Springderby, das ſeit dem Jahre 1910 beſteht, hat wohl ſeine Hauptſtütze in Herrn Pulver⸗ mann, bereits vor dem Kriege eine Autorität als Springreiter, heute ein international hochbewerteter deut⸗ ſcher Sportmann. Nach ausländiſchem Brauch iſt jetzt das Hamburger Turnier ganz auf Springkonkurrenzen ein⸗ geſtellt. Die Springbahn iſt ſchmerx, ver fair ge⸗ baut, die Hinderniſſe ſind ſo klobig, daß ichon ordentlich angeſchlagen werden muß, ehe ſo ein Gatter oder eine Stange fällt. Die runden Holſteiner Wälle ſpringen ſich gut, dagegen iſt der große Wall mit ſeinem faſt ſenkrechten Abſprung ſchon mehr ein Pferdeakrobatenkunſtſtitck, wie es in Spanien und Italien geübt wird. Der gewiß gute Schimmel Meerkönig, der in reeller Weiſe von oben direkt abſprang, ohne erſt ein Stück zu rutſchen, flog denn auch ganz ordentlich hin. Die Bahn iſt beim Derby ſo ſchwer, daß ſelbſt durch dieſen Zeitver⸗ luſt und Fehlerzahl Herr Holſt mit 18 Fehlern noch auf den dritten Platz kam. Drei Strafpunkte mehr bekamen Elſa(v. Salviati) und Serpolet(v. Barneko), der vorjährige Derbyſieger. Den Rekord an Fehlerzahl dürfte wohl der aus Braſilien herübergekommene Nektar mit 75 Punkten erreicht haben. Auch der Schweizer Major Herſche mit Lore machte viele Fehler, der Ire blieb mehrere Male ſtehen. Im ganzen gingen 38 Pferde, darunter verſchie⸗ dene, die beſſer zu Hauſe geblieben wären, an den Start. Die beſten Leiſtungen boten zwei Trakehner, und zwar Provinz unter Major a. D. Lotz und Mor⸗ genglanz unter Herrn Herbert Fick mit 17 Fehlern, es mußte alſo geſtochen werden. Zuerſt ſprang Morgen⸗ glanz. Gatter und Oxer 14 Fehler, am zweiten Gatter warf er vorne ab, zweiter Oxer fehlerlos, beim Tiefſprung fiel die vordere Stange. Dann kam Provinz. Gatter kein Fehler, am Oxer warf er hinten ab, und am nächſten Gatter ſtutzte er plötzlich und warf den Reiter ab. Somit iſt Herbert Fick der Derbyſieger von 1930, ein Er⸗ folg, den dieſer junge Reiter verdient hat. Eine gewiſſe Entſchädigung hatte Major a. D. Dotz da⸗ durch, daß er mit Olnad den Preis der Stadt Ham⸗ burg gewann. An dieſem Tage wurde auch eine Eig⸗ nungsprüfung für Jagdpferde ausgetragen, und zwar eine wirkliche Prüfung, denn der Galopp im Gelände über 3000 Meter mit verſchiedenen naturgetreuen knifflichen Hinderniſſen war ſchwer, dazu mußte jedes Pferd nochmal einzeln über die Springbahn des Turnier⸗ platzes und ſpäter im Rudel. Zweit Damen, Frl. Vierling⸗ Mannheim auf Defhred und Frau v. Opel auf dem wundervollen Zober ritten auch mit. Frl. Vierling gewann und Frau v. Opel wurde plaziert. In dem Amazonenſprin⸗ gen hatten dieſe Reiterinnen aber kein Glück, Fran Glahn auf Meerkönig ſchlug hier Frau Franke auf Hartherz und die Schweizerin Frau Stoffel. Die Pferde von Frau Glahn haben ihre Schulung teilweiſe bei Herrn Holſt bekommen. Herr Hol ſt hat ſeinen Landsknecht auch 1 ſu hervorragend gearbeitet, daß er wieder gewinnen mußte, und zwar den Preis von Flottbeck, ein Ausgleichjagoöſpringen mittlerer Klaſſe. Man Aldenhoven. Pferdesport Straußberg(1. Juli) 1. Radebrücker e 2200 l, 9400 Meter: 1 Jan⸗ ſens Lieſerer(Eperjeſſy), Partie, 3. Mentor. Toto: 18, Platz: 12, 14. 14. Ferner Aieſen: Groſa, Daſſo 2, Verſuchs mal, Kißling, Stafſelſtein, Heideland, Indra, E Mas, Rimoſa, 2 e Jagdrennen: Für Breiſährige, 2200. 9000 Meter: 1. Scharrs Bergfſee(Wolff), 2. Frauengunſt, Geſchäft freund, 4. Monte Carlo. Toto: 5831, Platz: 58, 3, 13, 14. Ferner liefen: Bodo, Mainixe, Pflicht, Silvio, Coryx, Matrone, Ratisbona, Gräfin Minzi, Dolita. 3. Schützenhaus⸗FJagdrennen: egen 8, 2200, 8800 Meter: 1. Panſes Alike(Wolff), 2. La Paloma, 8. Flore⸗ ſtan. Tolo: 29, Platz: 12, 12. Ferner liefen: Nar, Zorndorf. 4. Maiden⸗ Flachrennen: Für Dreijährige: 2200„, 1250 Meter: 1. Zobelitz' Morganat(Schmidt), 2. Chapeau, 3. Priewluſa. Toto: 54 Platz 12, 11, 14. Ferner liefen Altmühl, Wegwart, Diomedes, Saharet, Metamorphoſe, Ambroſta, Petarde. 5. Dämeritz⸗Jagdrennen: Ehrenpreis und 2200, 4000 Meter: 1. N Hohenfels(Hauſer),? Irländerin, 3. Tornado. Toto: 20, Platz: 14, 34. Ferner liefen: Gla⸗ diator, Othello. 6. Verkaufs- Flachrennen: 2200 4, 1800 Meter: 1 Schöne⸗ manns Henvill(Plätke), 2. Darja, 3. Varkante. Toto: 28. Platz 15, 25, 91. Ferner lieſen: Runkler, Ephen 2, Bala⸗ ton, Mirim, Felſenſpitze, Lebensmut, Ordensregel, Burg⸗ raf, Darfa. 5 7. Sommer⸗Preis: 2200, 2000 Meter: 1. Landswerths Rotenſtein(O. Schmidt), 2. Blacke Bridge, 8. Minneklang. Toto: 39, Platz: 17, 16, 35. Ferner liefen: Felſen, Borgia, Simplarb, Fatinitza. e Mittwoch, den 2. Juli Nationaltheater:„Don Carlos“, 19,80 duhr. W„Libelle“: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Ka⸗ aret Friedrichspark: Konzert 16 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Flieger“.— Schauburg: „Das Halsband der Königin“.— Sca lo:„Atlanttk“. Roxy⸗ Theater:„Oh Mädchen, mein Mädchen wie lieb ich dich“.— Univerſum:„Auto⸗Diebe“, Glorta⸗Palaſt:„Das Donkoſakenlied“. Palaſt⸗ Theater:„Delikateſſen““— Capitol „Die Inſel der verlorenen Schiffe“. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Ubr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm, von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 1719 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung, 17 Uhr Vorführung. Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner„Feuilleton: Dr. Ste fan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: l. B. Franz Kircher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelstefl: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und e l Dr. Haas, 9. Zeitung d.., Mannheim. R 1 Für unberlangte 8 0..— Aa erfolgt nur bei üctporto II. Preis Gi Wenn 1000 cem Klasse auf am Ziel: mit einem Durchschnitts-Stundentempo von 102,2 Kilometer NS-SS- Modell Fünfter Ulmen 500 cem Klasse auf Jroher Preis von Deutschland fur Motorräder Größtes Internationales Schnelligkeitsrennen über 425 Kilometer— auf dem Am stert: 4 NSUU-SsSs-MNMeodelle 0 Nürburgring 4 NSU-SsSSs-NModelle- 100% erhält EHREN PREIS. deutsche Maschine aller K assen udo on NS U. SS- Motel NS U- sSs- Modell Vierter Bullu 500 cem Klasse auf Ns U. ss- Modell Siebter Rüttchen 500 com Klasse auf 1 25 N * NSU Vereiigfe Fahrzeugwerke Ak. Ges., bisher der Sieger der Zuverlässigkeit 1930 heute Sieger der Zuverlässigkeit und Schnelligkeit! 870 Neckarsubm. NSC- ertrelung: AUT o- ee. i l.., Mannheim Augartenstraße 97 FTefefon 40755 /56 922 Danksagung Bei dem Heinze Margareia einzelnen zu danken. dürfen. Frieden Ruhenden in Treue wir ein dankbares unserer lieben unvergeßlichen er und Schwester sind uns soviel Beweise herzlicher Teilnahme zu- gegangen, daß es uns nicht möglich ist, Wir bitten, für die überaus große Beteiligung an der Beisetzungsfeier, für die prachtvollen Kranz- und Blumeuspenden, auf diesem Wege unseren aufrichtigen Dank ausdrücken zu Allen, die uns in den Tagen schwersten Leids Trost gespendet und der nun in Gottes edacht haben, sagen ergelts Gott Mannheim-Feudenheim, im juli 1930 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Familie Anton Strobel jedem 9234 e eee vernichieſ Fliegen, Käfer, Molen, Wanzen usw. zu .30,.73,.50 u..50 k. AL zu haben 8501 N V1, 12 hei Nenner t sz Mittelstraße 59. Meerfeldstr. 39, Secken heimerstr. 32. Schwetzingerstr 76, Feudenh. 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Juli 1906 Hugo Weil und 1908 Berthold Weil eintraten, während der Vater aus der OHG ausſchied und Einzelprokura erhielt. In den ſpäteren Jahren, beſonders ab 1921, dehnte ſich das Geſchäft aus. Die Firma beſchränkte ſich nicht mehr auf das ſolide Weinkommiſſionsgeſchäft, das kaum mehr betrieben wurde, ſondern be gann Eigen⸗ handel in Wein und Spirituoſen. In der In⸗ flation wurden ſehr große Geſchäfte getätigt. Die Waren⸗ umſätze erhöhten ſich ſeit 1924 ſtändig und betrugen: 1924: Wein 266 039, Spirituoſen 878 847 1025„ 312 402, 8 1874 068% 1926: 1 769 237 A, 1 4281 578 1927:„ 1223 306 4, 8 5 045 004% 1928:„ 1 183 959 l, 75 6 593 925. 1929: 5 878 760 2 9 847 013 Am 31. Dezember 1924 betrugen die Bankſchul⸗ den ſchon 658 208, die Kontokorrentſchulden 2 586 907, das Kapitalguthaben von Hugo W. 28 349 /, von Berthold W. 50 504&. In dieſer Bilanz iſt ein Kaſſevorrat von 62 828/ aufgeführt, der tatſächlich nicht vorhanden war. Bei den geſteigerten Umſätzen, dem Mangel an Ei ge n⸗ kapital mußten größere Bankkredite in An⸗ ſpruch genommen und Wechſeldiskontierun gen vorgenommen werden. Die Zinſen und Diskontſpeſen be⸗ trugen 1924: 75 876„, 1925: 200 638 A, 1926: 325 389 l,, 1927: 384 202 /, 1928: 712 347& und 1929: 885 387 /, wozu noch die Unkoſten uſw. traten, die in den einzelnen Jahren 168 158, 127038, 212 396, 186 097 und 210 644 4 betrugen. Hinzu kommen ferner die perſünlichen Entnahmen der In⸗ haber. Abgeſehen hiervon betrugen Zinſen, Proviſionen und Geſchäftsunkoſten 1925: 16.6 v. H. des Umſatzes, 192g: .2 v.., 1927:.5 v.., 1928: 11.5 v.., 1929: 10.2 v. H. Es war bei dieſen großen Beträgen unmög⸗ Lich, einen Gewinn zu erzielen. Es mußten große Unterbilanzen entſtehen, bie 1925: 320 256, 1926: 1 187 263, 1927: 1678 342, 1928: 1922 546, 1929: 2 500 000 4 betrugen, während das Ver⸗ mögen am 1. Januar 1925 nur 303 499/ betrug. Nach dem Bericht der Südd. Treuhand ſollen die Pri⸗ vbatentnahmen von Hugo W. in der Zeit vom 1. 7. 24 bis 31. 12. 29 874 928 /, von Berthold W. 711248/ betra⸗ gen haben. Dieſe Beträge ſind nicht vollſtändig für den Pri⸗ vatverbrauch verwendet worden; auf den einzelnen Konten ind Steuern, Effektenkäufe, Reparaturen uſw. verbucht. Die Geſellſchafter Hugo Weil und Berthold Weil ſchuldeten an die Firma am 31. Dezember 1925 320 256„, 1926 Hugo W. 68 369, Berthold W. 89 438 /, 1927 beide einſchl. der vorerwähnten Beträge 716 728 1, 1928 Hugo Weil 439 219, Berthold W. 270 828. Hierin ſind die Beträge außer 320 255& enthalten, die durch Hergabe von Effekten durch Hugo Weil in Höhe von 196 465„ und Ber⸗ thold W. von 90 542/ ausgeglichen worden ſein ſollen. Die Firma begann ſchon 1925, ſich mit Gefälligkeits⸗ wechſeln zu helfen, ſo 1925 mit Ludwig Oppenheimer Söhne Af. Mannheim u.., 1926 mit der Bad. Obſt⸗ und Weinbrennereien AG. Achern, 1928 u. a. mit Merſchweiler ſreres in Metz, Ph. Herm. Steigelmann⸗Edenkoben, Stern⸗ Würzburg. Verluſtreiche Börſenſpekulationen und Ueber⸗ eignungen Am 17. Auguſt 1926 hat die Firma Max Weil der da⸗ maligen Rhein. Credütbank ihre fämtlichen Waren⸗ vorräte übereignet. Die beiden Geſellſchafter ha⸗ ben mit verſchiedenen Banken größere Börſen⸗ ſpekulatlonen gemacht, wobei erhebliche Ver⸗ Tuſte entſtanden. Trotz all dieſer Verluſte wurde 1928 noch ein Anweſen(Rufringweindbellereien) zu 100 000, bar erworben. 1929 noch 112 856/ in Bad Rip⸗ poldsau inveſtlert und 94500/ bar an die Eltmo⸗ torenbau Gmb. Frankfurt a. M. zur Erwerbung von Geſchäftsanteilen gegeben. Beil der Mitgift von 900 000 Mark für die Tochter will Hugo Weil 1928 90 000/ aus Mitteln der Firma entnommen haben, während 110 000 4 aus dem Verkauf von in perſönlichem Beſitz befindlichen Wertpapieren ſtammen ſollen. Bei der im Juli 1929 er⸗ folgten Stockung im Weindeſtillatgeſchäft durch die Feſt⸗ letzung des Mindeſtpreiſes auf 8,50 pro Liter r. A. hatte die Firma 172 000 Liter r. A. auf Vorrat. Dadurch konnten Wechſel nicht eingelbſt werben. Dazu kamen 1929 und Anfang 1980 Verluſte beim Euro⸗ p äfiſchen Hof Hotelgeſellſchaft m. b.. in Baden ⸗Baden(218 258), bei der Bab. Ob ſt⸗ un d Weinbrennereien A G. Achern(632 064%), beim Fabrikant Ernſt Kiefer, Kork i. B.(16 961), Albert Buchholz A G. Grünberg(450 000), Hug o Bethke Roedel u. Vetter A G. Berlin(81.155), G. L. Heinrich Nachf. Berlin(16571), zuſammen mit 1 365 009 /. Anfang Dezember 1929 ging ein Wechſel zu Proteſt, im Januar 1980 wurden Schecks auf die DD⸗Bank Mannheim nicht mehr eingelöſt. Die Firma Max Weil konnte ihre Zahlungsverpflichtungen nicht mehr erfüllen und verkaufte zur Deckung ihrer Schuls an Paul Reichlin u. Co., Haardt am 11. 1. 80 Waren in Höhe von 60 325, an Gu ſt. Würz⸗ weiler, Mannheim übertrug ſie Außenſtände von 124 139, doch waren die Schulden an dieſe nicht ſo hoch, ſie ſchuldeten nur 101 580. Die Abtretung erfolgte am 7. 1. 30. Am 3. 1. 30 verkaufte Weil an Jacob Jacobi AG. Stuttgart Waren im Betrag von 181 000 4 zur Abdeckung der Forderung von etwa 114 000 Mark. Der Reſt wurde an die DD⸗ Bank zu Eigen ⸗ tum abgetreten. Bereits am 30. 12. 29 hat die Firma M. Weil an das Finanzamt zur Sicherung von Steuerforderungen von 24000„ Weine im Geſamtquan⸗ tum von 51 200 Liter übereignet, die bereits an die DD⸗ Bank übereignet waren. Ende Januar 1930 folgte die vollſtändige Zahlungseinſtellung. Aus den weiteren Ausführungen ſind noch erwähnens⸗ wert: Die Verträge mit der Deutſchen Bank und Dis⸗ etontogeſ. Mannheim wurden unterm 16. Mai 1990 auf Grund der Beſtimmungen der 8 29, 30 Abs. 1 u. 2, 31 Abf. 1 der Konkursordnung und§ 198 und 833 BGB. augeſochten. Die Anfechtung der Abtretung an Guſtav Würzweiler iſt ebenſolls erfolgt(8 30 Abſ. 1 u. 2 und 8 31 Ab. 1 KO.). Angefochten werden die Verträge mit anderen Perſonen, darunter Jacob Jacobi AG. Stuttgart, Paul Reichlein u. Co. Haardt. Gegen die Beſchlagnahme der Wein ⸗ deſt il late iſt bisher eine Beſchwerde nicht eingelegt wor⸗ den, da die Waren z. Zt. unterſucht werden. Dem Bericht des Verwalters ſind noch Bilanzen N beigefügt. Die erſte 1 enthält die angefochtenen Sicherungsübereignungen, Abtretungen und Kaufverträge als zu recht beſtehend und ſchließt mit 6 951 283 4 Paſſiven und 376 480„ Aktiven ab. Die Gläubigerguote beträgt 5, v. H. Hierbei behält ſich der Verwalter die genaue Feſtſtellung der Paſſiven und Aktiven vor. Bei der zweiten Bilanz ſind auch die an die Dedibank über⸗ eigneten Waren aufgenommen. Unberückſichtigt blieb die Beſchlagnahme sämtlicher Spirituoſen. Sie ſchließt mit 9 470 954„ Paſſiven und 2884 081„ Aktiven ab und bringt eine Quote von ca. 30 v. H. In den Privat⸗ konkurſen ſtehen bei Berthold Weil 34 659/ Ak⸗ tiven 6 431 116% Paſſiven gegenüber, Quote etwa 0,5 v. H. Bemerkenswert tiſt hierbei, daß das Anweſen Maximilian⸗ ſtraße 22 über Wert beloſtet iſt. Bei Hugo Weil betragen die Aktiven 99 274 /, die Paſſiven 6 461 105 /, die Quote ſomit ca..6 v. H. Andere Geſchäfte Am 1. Oktober 1929 hat die Firma Max Weil von der Rheiniſch⸗Weſtfäl. Getreide⸗Kredit AH. Düſſeldorf einen Kredit von 150000 J erhalten und zur Sicherheit ca. 30 000 Liter r. A. Chareneo⸗Weindeſtillat übereignet. Der Kredit iſt überſchritten. Die Uebereignung erfolgte Zug um Zug. Eine Anfechtung dürfte keinen Erfolg haben. Mit der Firma Karl S. u. Co. in Landau wurde ein Metogeſchäft bzgl. ca. 160 000 Lit. Weindeſtillat, lagernd im Keller der Firma Karl Siegel u. Co. abgeſchloſſen. Dieſer Kauf wurde durch die Deutſche Bank Berlin finan⸗ ziert und dteſer durch Vertrag vom 18. 7. 20 dieſe Waren zur Sicherung übereignet. In den vorhergehenden Bilan⸗ zen wurde für dieſe Ware ein Wert von.50 4 per Liter r. A. angenommen, ſo daß für jeden Geſellſchafter 190 000, Gewinn ſich ergeben hätten. Es iſt nun aber feſtgeſtellt, daß die Ware kein Weindeſtillat, ſondern nur Brannt⸗ wein iſt und aus dem Erlös wird kaum die Deutſche Bank Berlin gedeckt werden. Bei einem Geſchäft mit Ludwig Stern ⸗Würzburg handelt es ſich um 50 000 Liter r. A. Dieſe Ware iſt im Original nicht mehr vorhanden, ſie iſt verſchnitten und nach dem Vertrag mit der DD⸗Bank in den Beſitz und Eigentum dieſer übergegangen. Ob die Verträge vom 22. 3. 29 und 28. 4. 29 angebliche Meta⸗ geschäfte begründen, bedorf noch einer beſonderen Prüfung. Die Firma Eduard Süßkind in Berlin erhielt 20 000 Liter r. A. Weindeſtillat gegen 120 000% Akzepte, per 10. Mai 1930, die an die DD⸗Bank gingen. Süßkind war nicht verpflichtet, die Ware käuflich zu übernehmen. Hugo Weil will eine Vereinbarung getroffen haben, wonach S. Die Vilanz der deutſchen die Ware zu 6/ per Liter r. A. übernehme. Dieſe Ver⸗ einbarung iſt wegen Geſetzwidrigkeit nichtig. Süßkind müßte daher den über ſeine Forderung hinausgehender Betrag bezahlen, 30000, ſind in die Bilanz eingeſtellt. Bei der Banque Erneſt Aſch u. Co. Straßburg ſoll ein Guthaben von 66 00)„ und ein Depot von 50 600 Mark beſtehen, Guthaben, die nicht in den Büchern ver⸗ zeichnet ſind. Die Bank behauptet, daß ein Guthaben nicht beſtehe und daß ſie co. 260000„ Forderungen an Weil habe. Das Geſchäft Bad Rippoldsau AG. Die Firma Max Weil und die Firma Karl Siegel u. Co., Landau haben das geſamte Ak⸗ tienkapital des Hotels„Bad Rippoldsau“ im Beſitz. Weil ſoll 131, Siegel 130 Aktien beſitzen. Dieſe Aktien ſind der DD⸗Bank verpfändet, doch ſind ſie z. Zt. vollſtän⸗ dig wertlos. Die AG. ſoll eine Schuldenlaſt von etwa 880 000/ haben. Weil hat 230 691/ als Darlehen ge⸗ geben und Wechſel bezahlt ſowie auf Aktien 94 700„ ein⸗ bezahlt. Europäiſcher Hof Baden⸗Baden Die Firma Weil hat auf dem Anweſen Hotel Europäi⸗ ſcher Hof in Baden⸗Baden eine Hypothek von 200 000 4. Das Hotel wurde zwangsweiſe verſteigert und von Direk⸗ tor Steigenberger⸗Baden⸗Baden und Fiſcheſſer⸗Straßburg ſowie Hugo Weil gemeinſchaftlich zu 551 000 4 erſteigert. Hugo Weil konnte ſeinen Anteil nicht bezahlen und die Mitſteigerer verlangen jetzt Schadenerſatz. Der eine Mitinhaber der in Konkurs gegangenen Firma Max Weil in Neuſtadt a. d.., Hugo Weil, iſt, wie wir hören, am vergangenen Freitag im Unter⸗ ſuchungsgefängnis zuſammengebrochen und bedenklich er⸗ krankt. Kapital- und Gelomärkte im erſten Halbjahr 1930 Rückgang des Reichsbankſatzes von 67 auf 4 v. H.— Zinserleichterung am Kapitalmarkt um etwa 7 v. H. Trotzdem keine Befruchtung der Wirtſchaft Der Siegestaumel der amerikaniſchen Wirtſchaft und der amerikaniſchen Spekulation feierte im letzten Jahrzehnt buchſtäblich Orgien. Ein Rekord jagte den anderen; an den Börſen überſchlugen ſich zeitweiſe die Wellen der Kurs⸗ ſteigerungen, ſo daß Amerika, von Europa aus geſehen, einem wahren Paradieſe glich. Mit der induſtriellen Pro⸗ duktion, mit der Zunahme der Viehherden, mit dem Bau von Schiffen, mit der Errichtung ganzer Häuſerblocks uſw. hielt aber ein Faktor nicht Schritt: Die Vermehrung der Geld⸗ und Kreditmittel. Es mußte früher oder ſpäter mit Naturnotwendigkeit der 5 Zeitpunkt eintreten, wo die Kluft zwiſchen der Kapital⸗ und der Produktiouskraft Amerikas ſich nicht mehr überbrücken ließ Eine Zeitlang halfen ſich die Amerikaner damit, die Gel d⸗ mittel der übrigen Welt aufzuſaugen. Eine ſolche kurzfriſtige Finanzierung barg aber alle Gefahren in ich, wie man ſie ſchon oft in der Wirtſchaftsgeſchichte der Welt zu beobachten Gelegenheit hatte. Bei der kurzfriſtigen Finanzierung langfriſtiger Geſchäfte genügt ſchon oft ein Hauch, um das ganze künſtlich aufgebaute Kartenhaus zum Einſturz zu bringen. Dieſer Moment trat im September vorigen Jahres ein. Neben den techniſchen Maßnahmen der Newyorker Federal⸗Reſerve⸗Bank gegen die Ueber⸗ ſpekulation waren es vor allem die Rückrufe des franzöſiſchen Kapitals, die das Fundament, auf dem die geſamte amerikaniſche Wirtſchaft ſtand, untergru⸗ ben. Dieſelben Kreiſe, die ſich vorher nicht genügend be⸗ eilen konnten, Inveſtitionen auf allen Gebteten vorzu⸗ nehmen, ſuchten, als das amerikaniſche Schiff leck wurde, ihr Heil in ſchleuniger Flucht. Das Abſtoppen der In⸗ veſtitionen der amerikaniſchen Wirtſchaft und der Abbau der ſpekulativren Engagements in Effekten und Waren ſetzten bedeutende Mittel frei. die amerikaniſche Kriſe auch auf Europa übergriff, ſo kann man den Herbſt 1929 als die Geburtsſtunde der Weltzinsbaiſſe anſehen 5 Seit dieſer Zeit jagte eine Diskontherabſetzung die andere, und wir haben heute Zinsſätze, wie ſie ſeit der Vor⸗ kriegszeit nicht mehr zu verzeichnen waren. Die Eutwick⸗ lung der Diskontſätze in den wichtigſten Ländern in den Jahren 1927 bis zur Gegenwart zeigt folgende Tabelle: vi. Berlin v. New⸗Hork vß. London v. Paris 8 11. 127 des 8s. 474 21. 4. 7 57% 8. 2. 27 6 10. 6. 27 4 3. 2. 28 57% 7..20 5 14. 4. 27 74. 10. 27 475 18. 5. 28 67 26. 9. 0 4 29. 12, 27 655 12..20 5 12..28 6 31. 10. 20 37 19. 1. 28 754 25. 4. 20 6 9. 8. 20 575 21. 11. 20 8 80. 1. 80 7 2. 11. 209 5 1. 11. 29 5 12. 12. 29 27 1. 5. 30 674 14. 1. 30 475 15. 11.29 4 6. 2. 90 6 5..0 4 6. 280 4 6. 9. 80 57% 8..90 3½ 14. 8. 30 33, 20. 3. 90 5 W. 3,80 3 1. 5. 30 3 1. 5. 30 4% 20. 5. 30 27 20. 6. 30 4 21. 6. 30 Maßgebend für die Verbilligung des Geldes waren nicht allein geldtechniſche Momente, ſondern der Wunſch, durch billiges Geld den Wirtſchaften der einzelnen Länder wieder auf die Beine zu helfen Dabei ließ man ſich von der alten Erfahrung leiten, wo⸗ nach bisher niedrige Zinsſätze in der Regel zu Neuinveſti⸗ tionen und damit auch zur Ankurbelung der Wirtſchaft ge⸗ führt haben. Die Produktions kapazität der In⸗ duſtrieländer iſt ſo groß, daß für Neuinveſtitionen kaum mehr Raum iſt. Allerdings haben ſich an den internatio- nalen Geldmärkten Verhältniſſe entwickelt, die nicht ganz ohne Gefahren ſind. Handel und Wandel ſitzen zu ſehr auf ihrem Geldſack und haben nicht den Mut, angeſichts der allgemeinen Wirtſchaftsdepreſſion ihre Mittel pro⸗ duktiven Zwecken zuzuführen. Die Schrump⸗ ſung des Inlands⸗Wechſel⸗Portefeuilles der Deutſchen Reichsbank auf faſt 1 Milliarde„ ſpricht in a Be⸗ ziehung eine deutliche Sprache. Wie lange der jetzige Zu⸗ e anhält, läßt ſich ſchwer vorausſagen. Eins aber ſb ſicher. Kommt die Weltwirtſchaft an einem einzigen Punkte in Gang, ſo wird ſich die Unternehmungsluſt von ſelbſt wieder heben und damit der Geldüberfluß in ſein normales Bett zurückkehren Die Auflockerung des Kapitalmarktes hat in allen Ländern, namentlich in Deutſchland micht Schritt halten können mit der Verſlüſſigung des Geldmarktes. Dieſe Erſcheinung hängt im weſentlichen mit der Ver⸗ armung der Welt zuſammen. Erſt nach neunmonatlicher Zinsbaiſſe war es in Deutſchland möglich von dem proz. Hypothekenpfandbrief zu dem 7proz. Typ überzugehen. Dabei muß man noch den niedrigeren Emiſſionskurs der 7proz. Pfandbrieße in Betracht ziehen, ſodaß am Kapital⸗ markt, wenn man von den Standardwerten ausgeht, ſeit Oktober v. J. eine Zinsverbilligung um rd. 74 v. H. ein⸗ getreten iſt. Immerhin tragen der ſcharfe Rückgang der Zinsſätze am Geldmarkt und die Auflockerung des Kapitalmarktes eine gewiſſe Gewähr in ſich, daß der Weltwirtſchafts⸗ kriſe etwas von ihrer Schärfe genommen iſt. Da die Rationaliſierung Amerikas und Deutſchlands bereits bis in die letzten Konſequenzen durchgeführt wer⸗ den konnte, und nur noch England und Rußland auf dem Gechiete techniſcher und wirtſchaftlicher Organiſabion ihren Da dieſe keine werbende Beſchäftigung fanden und ertrags zu verzeichnen. Weg vor ſich haben, ſo dorf man die Hoffnung hegen, daß die Geld und Kapitalmärkte nicht wieder zum Herde von Wirtſchaftskriſen werden, wie ſie es im letzten Jahrzehnt wiederholt waren. Gründung einer neuen Elektrobank mit amerikaniſcher Beteiligung Laut„B. B..“ haben Vertreter der Deutſchen kund Disconto⸗Geſellſchaft und der Al l⸗ emeinen Deutſchen Kreditoanſtalt ſowie der haſe National Bank in Newyork über die Er⸗ ichtung einer Elektro⸗Holding⸗Geſellſchaft bzw. Elek⸗ trobonk in Leipzig verhandelt. Das Kapital der Neugründung ſoll ſehr groß ſein und teilweiſe vom Aus⸗ land zur Verfügung geſtellt werden. Deutſcherſeits ſoll es u. a. aus einem größeren Teil des Kapitals der Thü⸗ ringer Gasgeſellſchaft beſtehen. B 9 C 92 Mannheimer Börſe, Abteilung Effekten. In der ge⸗ ſtrigen Mitgliederverſammlung wurden die turnu ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder, Direktor Ful d Deut⸗ ſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft), Hofrat Dr. Mar x (Marx u. Goloöſchmidt) und Dr. von Zucenlmaglio (Dresdner Bank) wiedergewählt. Für Dr. Kahn(Deutſche Bonk und Disconto⸗Geſellſchaft), der ſein Amt nieder⸗ gelegt hat, da ſatzungsgemäß eine Mitgliedsfirma nicht durch zwei Perſönlichkeiten im Vorſtand vertreten ſein darf, erfolgte keine Erſatzwahl. In der anſchließenden Sit⸗ zung des Vorſtandes wurde zum Vorſitzenden Direk⸗ tor Ludwig Fuld, zum Stellvertreter und Rechner Direk⸗ tor Dr. von Zuccalmaglio gewählt. Der Vorſitz im Ge⸗ famtvorſtand geht mit dem Jahr 1930 auf die Pro⸗ duktenabteilung über. Stark geſtiegene Edeka-Amſätze Am 25. Juni wurden in Karlsruhe die ordentlichen Generalverſammlungen der Edekabank embH. und der Edekazentrale e mbc. beide mit dem Sitz in Berlin, ab⸗ gehalten. Das geſchäftsführende Vorſtandsmitglied der Eöeka⸗ bank eGmb., Direktor Fritz Godau⸗Berlin, konnte in ſeinem Geſchäftsbericht einen Ueberblick über die erfolg⸗ reiche Weiterentwicklung der Edekabank im Geſchäftsjahre 1020 geben: Die Umſätze ſind ſtark geſtiegen, ſie be⸗ trugen auf einer Seite des Hauptbuches 807,7 Mill. A. Die Geſchäftsguthaben erreichten eine Höhe von 897,730 /, der Reſervefonds betrug 80 000%, die Ge⸗ ſamtſumme 4597 500 l/, ſodaß die Edekabank über Geſamtgarantien in Höhe von 5 515 230/ ver⸗ fügte. Die Geſamtein lagen ſteigerten ſich im Be⸗ richtsfahre von 10 934 895„ auf 13 867 598 /. Nach Vor⸗ nahme erheblicher Abſchreibungen wurde der Reingewinn zur Speiſung der Reſerven und zur Ausſchüttung einer 7 v. H. Kapätaldbividende benutzt. Ueber den Stand der Edekazentrale ecmb. referierte deren geſchäftsführendes Vorſtandsmitglied, Direktor Otto Ilchmann⸗Berlin. Er konnte für alle Warengebiete eine erfreuliche Aufwärtsbewegung der Geſchäfte konſtatieren: Der Um ſatz ſteigerte ſich im Geſchäftsjahre 1929 um 20 v. H. und erreichte eine Höhe von 123 Mill.„4. Die Unkoſten konnten auf 1,3 v. H. halten werden. An Umſatzprämien und Warenumſatz⸗ Dividende wurde rund eine halbe Million„ an die Mit⸗ gliedergenoſſenſchaften zurückvergütet. Zur Ausſchüttung gelangte eine 10 v. H. Kapitaldividende. Enoͤgültiges Ergebnis der badiſchen Hopfenernte N Höchſter Hektarertrag der deutſchen Hopfenbaugebiete Rückgang der Erntefläche, dabei aber ſtarke Mehrung des Geſamtertrags und Verdoppelung des Durchſchnitts⸗ hektarertrags, das iſt im weſentlichen das endgültige Er⸗ gebnis der Hopfenernte Badens im Jahre 1929 gegenüber dem vorhergehenden Jahr 1928, wie es jetzt vom Stotiſti⸗ ſchen Reichsamt im einzelnen veröffentlicht wird. Das günſtige Ergebnis der Ernte des vergangenen Jahres iſt zum größten Teil zurückzuführen auf die Witterungsver⸗ hältniſſe, die ſowohl der Entwicklung der Hopfenpflanzen als auch dem Blütenanſatz und der Ausreifung der Dolden förderlichs-waren. Die Erntefläche in Baden iſt von 628 Hektar im Jahr 1928 auf 550 Hektar im Jahr 1929 zurückgegangen, und zwar im Landeskommiſſariatsbezirk Mannheim von 253 Hektar auf 233 Hektar und im Landeskommiſſariats⸗ bezirk Karlsruhe von 208 Hektor auf 219 Hektar. Einen ähnlichen wenn auch nicht ſo ſtarken Rückgang der Hopfen⸗ anbaufläche wie Baden zeigt in den letzten Jahren auch Württenbeng, dagegen hat Bayern, das wichtigſte Hopſen⸗ onbaugebiet, eine Zunahme der Erntefläche um rund hundert Hektar aufzuweiſen. Der Geſomtevtrag an Hopfen in Baden belief ſich im letzten Jahr auf 6400 Doppelzentner gegenüber 8660 Doppelzentnern im vorletzten Jahr. Auch in Wüet⸗ temberg und Bayern iſt ähnliche Steigerung des Geſamt⸗ Speziell im Landeskommiſſoriats⸗ bezirk Mannheim iſt der Geſamtertrag von 1441 Doppel⸗ zemnern im Juli 1928 auf 2936 Doppelzentner im Johr 1929 5 hat ſich alſo mehr als verdoppelt. Im Landeskommiſſariatsbezirk Karlsruhe treffen wir eine Zu⸗ nahme des Geſamtertrags um 1528 Doppelzentner im Jahr 1928 auf 2475 Doppelzentner im Jahr 1929. emäß pelzentnern. Durſchnittshektarertrag Mittag-Ausgabe Nr. 298 Rheiniſche Stahlwerke AG. Eſſen Schlechter Kohlenabſatz— Weitere Arbeiter⸗ entlaſſung beantragt O(Eig. Dr.) In der heutigen o. HV. wurde der Ab⸗ ſchluß für 19290 mit 7½ v. H5 Dividende ein ⸗ ſtimmig genehmigt. Der Vorſitzende wies darauf⸗ hin, daß die Erhöhung der Gewinnausſchüttung gegenüber dem Vorjahr(6 v..) nur dem weiteren Ausbau und der fortſchreitenden inneren Befeſtigung des Unternehmens zu danken ſei. Zur Geſchäfts lage erklärte er, daß der Abfatz im Kohlen bergbau ſich ſowohl im be⸗ ſtrittenen wie auch im unbeſtrittenen Gebiet durchaus un⸗ erträglich entwickele. Die Lagerbeſtände an Brennſtoff bei Rheinſtahl haben jetzt etwa eine Höhe von 250 000 To. erreicht. Man habe heute eine etwa 12 000 Köpfe geringere Belegſchaft als während des verfloſſenen Geſchäftsjahres. Da ſich die Notwendigkeit einer weiteren Droſſe⸗ lung der Belegſchaft ergeben habe, habe man beim Demobilmachungskommiſſar die Entlaſſung von weiteren 1000 Mann auf Schachtanlage Ahrenberg⸗ Fortſetzung beantragt. Es habe ſich als nicht durchführbar herausgeſtellt, die Feierſchichten weiter anwachſen zu laſſen. Die Tatſache der zwangsweiſen Verlängerung des Kohlenſyndikats durch den Reichswirtſchafts⸗ miniſter ſei wegen der Begleitumſtände recht wenig er⸗ freulich. Man dürfe nur hoffen, daß die durch das Zwangs⸗ proviſorium bewirkte Beunruhigung des Kohlengeſchäfts nunmehr durch die Verlängerung des Syndikats eine kleine Belebung aufweiſe. Groß würde aber die bevor⸗ ſtehende Abſatzbelebung nicht ſein, wenn ſich nicht gleich⸗ zeitig die allgemeine Wirtſchaftslage weſentlich beſſere Die Geſellſchaft befinde ſich aber inſofern in einer günſtigen Lage, als ſie ihr Ausbauprogramm abgeſchloſſen habe und vorläufig keine weiteren Neubauten mehr durch⸗ zuführen habe. * Dyckerhoff u. Söhne erwerben Jura⸗Majorität. Im tachtrag unſerer geſtrigen Meldung iſt zu berichten, Laß der Finanzausſchuß des württembergiſchen Landtags der Uebernahme der im Beſitz des württembergiſchen Staates befindlichen Majorität von rund 85 v. H. von insgeſamt 8 Mill./ Abk. der Jura⸗Oelſchieferwerke AG., Stuttgart, zum Preiſe von 2 Mill. /, was einem Kurſe von 87 v. H. entſpricht, durch die Dyckerhoff Söhne Gmbß., Wiesbaden und deren Tochtergeſellſchaft, der Firma Schwenk⸗Ulm zugeſtimmt hat. ſchen der Jura⸗Oelſchieferwerke AG. als früherem Außen⸗ ſeiter und dem Süddeutſchen Zementverband ein loſes Abkommen. * Oppoſition in der HV. der Baſalt AG. Linz. In der HV. kam es zu mehrſtündigen Erörterungen über den dividendenloſen Abſchluß. Es wurde von verſchiedenen Ak⸗ tionären eine Reihe von Aufklärungen über die verſchie⸗ denen Bilanzpoſten gewünſcht. Ferner wollte man nähere Auskunft über das plötzliche Ausſcheiden der beiden erſten Vorſtandsmitglieder Dr.⸗Ing. Barkhouſen und Dr. Endriß haben. Nach ausführlichen Erklärungen der Verwaltung wurde der Abſchluß bei Enthaltung von 60 Stimmen lins⸗ geſamt waren 672 254 Stimmen vertreten) ohne Wider⸗ ſpruch angenommen. 5 * Butz u. Leitz, Gmb.., Maſchinen⸗ und Waagenfabrik, Mannheim⸗Rheinau. Die Firma bittet uns, unter Bezug⸗ nahme auf die amtl. Bekanntmachung bezüglich des nun bereits 4½ Jahre ſchwebenden Konkursverfohrens ihrer Vorgängerin, mitzuteilen, daß die Angelegenheit die Gmb. nicht berührt, da vor 4 Jahren die Firma mit den Aktiven, jedoch ohne die Paſſiven gekauft wurde. Das Geſchäft ruhe ſeitdem auf durchaus geſunder Baſis. Bernhard Roos AG., Schuhfabrik, Speyer. Das am 81. Mai abgelaufene Geſchäftsjahr ſchließt 15 Tilgung des Verluſtvortrages von 121 533/ mit einem kleinen Rein⸗ gewinn von 1449„ ab, der auf neue Rechnung vorge⸗ tragen wird. Nach dem Bericht kennzeichnen in der Schuh⸗ fabrikation unbefriedigende Preiſe für die von der Firma ergeſtbellten Qualitätsrahmenſchuhe die Lage. Wie das ahr 1930 ſich entwickeln wird, läßt ſich noch nicht über⸗ ſehen. In der Stoffgamaſchenſabrik konnte der Umſatz trotz der ungünſtigen Witterung erheblich geſteigert werden. Die Preiſe waren allerdings nicht ſo befriedigend. Die im Seit 1928 beſtond zwi⸗ — * * 3 5 N . Frühſommer 1930 vorliegenden Aufträge in dieſer Abtei lung laſſen eine weiter günſtige Entwicklung erhoffen AK. 960 000 3 925 * Franzöſiſche Film⸗Fuſton perfekt. Die ſeit längerer Zeit zwiſchen den beiden größten franzöſiſchen Filmunter⸗ nehmen, nämlich Gau mont und Frauncofilm Aubert geführten Verhandlungen haben nach einer Ver⸗ waltungserklärung nunmehr zur Fuſion der beiden Geſellſchaften geführt. Bewegung der Anternehmungen im Mai Im Mai 1930 ſind bt.„Wirtſchaft und Statiſtik“ 19 Neu⸗ gründungen von Aktiengeſellſchaften gegenüber 22 im Mo⸗ nat April erfolgt, während die Auflöſungen um 20 auf 68 zugenommen haben. Die Gründungen von Geſellſchaften m. b. H. haben von 399 auf 350 abgenommen, die Auf⸗ löſungen um 109 auf 81 29 v. H. zugenommen. Bei den Einzelfirmen und Perſonalgeſellſchaften haben die Grün⸗ dungen von 862 auf 887 zugenommen, die Auflöſungen von 1804 auf 1791 abgenommen. Bei den Genoſſenſchaften haben die Gründungen von 142 auf 188, die Auflöſungen von 141 auf 119 abgenommen. Der Ueberſchuß der Auflöſungen über die Gründungen betrug bei den Einzelfirmen und Perſonalgeſellſchaften nach Abzug der Löſchungen von Amts wegen 488 und hat damit gegenüber dem Vormonat gering⸗ fügig zugenommen. Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort„1. uli Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe äußerſt gering. Es waren faſt keine Reſſen am Markt. Die Fracht erfuhr mit 60—80 Pfg. bzw. 6075 Pfg. Baſis Mannheim keine Aenderung. 1 den nur ſehr wenig vergeben. Es wurden auch hier un⸗ verändert 60—80 Pfg. ab hier bzw. ab Kanal nach Rotter⸗ dam einſchließlich Schleppen bezahlt. Der Bergſchlepplohn notierte mit 1,20/ nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt weiterhin 7 Pfg. für größere beladene hier nach Rotterdam. Der Durchſchnittshektarertrag in Baden hat ſich im Jahr 1928 zum Jahr 1928 gerade verdoppelt, Im Jahr 1928 war er von 7,6 Doppelzentner im Jahr 1927 auf 5,8 Doppelzentner gefallen, im Jahr 1929 iſt er dann auf 11,8 Doppelzentner geſtiegen. Baden ſteht mit dieſem Durchſchnittshektarertrag hoch über Bayern wie über Württemberg, die beide je 8,9 Doppelzentner als Durchſchnittshektarertrag des letzten Jahres zeigen. 5 Im Landeskommiſſaxiatsbezirk Mannheim wor im Jahr 1928 gegenüber dem Jahr 1927 der Durchſchnittshektar⸗ ertrag von 6,9 Doppelzentnern auf 5,7 Doppelzentner ge⸗ funken; er iſt im letzten Jahr auf mehr als das Doppelte angewachſen, nämlich auf 12,6 Doppelzentner. Von allen ſtatiſtiſch nachgewieſenen deutſchen Hopfen⸗ baugebieten hat der Bezirk Manuheim im vergangenen Jahr den höchſten Durchſchnittshektarertrag. Den zweithöchſten Durchſchnittshektarertrag zeigt dann im letzten Ernteſahr der Bezirk Karlsruhe mit 11,3 Dop⸗ pelzentnern, gegen 5,7 Doppelzentnern im Jahr 1928 und gegenüber 7,5 Doppelzentnern im Jahr 1927. Den gleichen Durchſchnittshektorertrag des Jahres 1929 wie der Bezirk Karlsruhe bietet Niederbayern mit ebenfalls 14,3 Doppelzentnern, dann folgt Oberbayern mit 10,5 Dop⸗ In Württemberg iſt der höchſte letztjährige derjenige des Schwarzwalsdkreiſes mit 9,8 Doppelzentnern.—.— * Neuer Mehlpreis. Der Konventionspreis für Weizen⸗ mehl Spezial 0 wurde heute um 25 Pfg. auf 44,25„ für die 100 Kilo erhöht. Auch Talreiſen wur⸗ zähne ah 95 eee 1 17 2 8 „ Mittwoch, den 2. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 298 Heute letzter Jag des 1. 100% igen Flieger Tonflimes in deutscher Sprache: FETLIEGER Beiprogramm: 3..30, 8 Uhr Heute letzter Tag des Ufa-Tonfilmes mit Gesangs- Einlagen: Das Halsband der Rönigin! Nach A. 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