* Mannheimer Frauenzeitung 1 ö 1 N K Abend⸗Ausgabe Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..— Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen;: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Beilagen: Sport der N. M. O.* Aus der Welt der Technik* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Film Für unſere Jugend« Mannheimer Neiſezeitung« Mannheimer Vereinszeitung« Aus Seit und Leben„ Mannheimer Muſilezeitung Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittwoch, 2. Juli 1930 f 141. Jahrgang— Nr. 290 1 Rüumn 2 15 0 Sehr intereſſante Mitteilungen über die weitblickende Politik Muſſolinis Rom zur Räumung Aus engliſcher Quelle Drahtung unſer. Londoner Vertreters § London, 2. Juli. Anläßlich der Räumung des beſetzten Gebietes veröffentlicht der„Daily Telegraph“ eine in⸗ tereſſante Epiſode aus der diplomatiſchen Vorge⸗ ſchichte der Politik, die ſchließlich zur Befreiung des Rheinlandes geführt hat. Die Enthüllung, die offen⸗ bar aus belgiſcher Quelle ſtammt, läuft darauf hin⸗ aus daß Muſſolini bereits 1923, fünf Monate nach ſeinem Amtsantritt in Rom der belgiſchen und der engliſchen Regierung den Vorſchlag gemacht hat, das beſetzte Gebiet in kurzer Friſt zu räumen und dafür von Deutſchland finanzielle Garantien für die Reparationszahlungen zu verlangen. Am 3. April 1923 habe Muſſolini ſeinen Vorſchlag offiziell der engliſchen Regierung unterbreitet. Damals hatten die Armeen Frankreichs und Bel⸗ giens gerade das Ruhrgebiet beſetzt, während England ſich bekanntlich fernhielt. Der paſſive Widerſtand der deutſchen Bevölkerung bedrohte den geſamten Appargt der Reparationen und Italien befürchtete die deutſchen Kohlenliefe⸗ rungen auf Reparationskonto zu ver⸗ lieren. Gleichzeitig war aber Italien beſorgt über den politiſchen Ausgang der Ruhrbeſetzung. Man befürchtete in Rom offenbar, daß die franzöſiſchen Nationaliſten darauf beſtehen würden, daß Frank⸗ reich dauernd an der Ruhr und am Rhein ſich feſt⸗ ſetzten und damit eine unüberwindbare militäriſche und induſtrielle Hegemonie in Europa begründen würde. In giſche einer der bel⸗ und auf wirtſchaftlicher Beziehung teilte Außenminiſter dieſe Beſorgniſſe privaten Zuſammenkunft Jaſpars mit Muſſolini in Mailand im März 1923 kamen die beiden Politiker überein, den alliierten Regierungen ein Programm vorzulegen, das aus den folgenden fünf Punkten beſtand: Zunächſt ſollte als Gegenleiſtung für Deutſchlands Annahme einer vernünftigen Reparationslöſung nicht nur die Ruhr, ſondern auch das geſamte beſetzte Ge⸗ biet in kurzer Zeit geräumt werden. Die Räumung ſollte an dem Tage beginnen, an dem das Abkommen unterzeichnet würde. Das Programm ſchlug ferner die Feſtſetzung der geſamten Re⸗ parationsſchuld auf 50 Milliarden Goldmark vor, für die ein vierjähriges Mora⸗ torium gewährt würde, währenddeſſen die Sachlei⸗ ſtungen fortgeſetzt werden ſollten. Anſtelle der mili⸗ täriſchen Fauſtpfänder ſollten wirtſchaftliche und finanzielle Garantien politiſcher Art treten. Das Deutſche Reich ſollte im Inlande und im Auslande Anleihen aufnehmen, auf Grund derer die Repara⸗ tionsleiſtungen geregelt werden ſollten. Man erkennt in den vorſtehenden Punkten die gleichen Ideen, die ſpäter zum Da wesplan führ⸗ ten. Der belgiſche Außenminiſter war mit dieſem Programm einverſtanden. Muſſolini übermit⸗ den Plan durch den damaligen italieniſchen Botſchafter in London der engliſchen Regierung. Er ſchlug dabei vor, daß die italteniſche, engliſche und belgiſche Regierung gemeinſam die deutſche Regierung überreden ſollten, Frank⸗ reich ein direktes Angebot im Sinne der fünf Punkte zu machen. Gleichzeitig würden die drei Mächte ihren ganzen Einfluß in Paris ein⸗ ſetzen, um die grundſätzliche Annahme des Angebots zu erreichen. 5 Für den Fall, daß Frankreich dies abgelehnt hätte, war vorgeſehen, daß ſich die drei allfſierten Mächte von der franzöſiſchen Po⸗ litik gegenüber Deutſchland losſagen ſollten. Die engliſche Regierung hatte für den Plan Muſ⸗ ſolinis einige Sympathie, befürchtete aber, daß er eine recht unangenehme Wirkung auf Poincaré und die franzöſiſche Oeffentlichkeit haben werde. Gleichzeitig ſchloß ſich die belgiſche Regterung dem Außenminiſter Jaſpars nicht vollkommen an. Der Plan wurde eine zeitlang mit den auswärtigen Drahtung unſ. römiſchen Vertreters . Rom, 2. Juli. Die italieniſche Preſſe bringt heute ausführliche Berichte zur vollſtändigen Räumung des Rhein⸗ landes und nennt den 1. Juli einen hiſtoriſchen Gedenktag des deutſchen Volkes. Ein⸗ mütig und mit größter Befriedigung wird das Ende der franzöſiſchen Herrſchaft auf deutſchem Territo⸗ rium begrüßt. Es ſcheint faſt, als wollte Italien durch ſeine offenen Sympathiekundgebungen an dem Jubel des deutſchen Volkes teilnehmen. „Giornale d' Italia“, das hochoffiziöſe römiſche Blatt, veröffentlicht in ſeiner heutigen Aus⸗ gabe einen Leitartikel zum künftigen Rheinproblem, der zweifellos die im Palazzo Chigi herrſchenden Stimmungen und Meinungen widerſpiegelt. Zu Beginn wird hervorgehoben, daß das faſziſtiſche Ita⸗ lien bereitsſeit vielen Jachren die Not⸗ wendigkeit der Räumung des Rheinlandes eingeſehen und auf die Wiederherſtellung des nor⸗ malen Zuſtandes in Europa hingearbeitet habe. um die ungerechtfertigten Unterſcheidungen in Sieger und Beſiegte ſowie unnütze Kriegs⸗ laſten endlich verſchwinden zu laſſen. Es folgt dann eine herbe Kritik an der franzöſiſchen Rheinlandpolitik während der Beſetzung, vor allem an der ſeparatiſtiſchen Bewegung, die Frankreich zur weiteren Schwächung Deutſchlauds künſtlich geſchaf⸗ fen habe. Mächten beſprochen, hatte aber keine praktiſchen Aus⸗ wirkungen. Soweit die Enthüllung des„Daily Telegraph“, der hinzufügt, die Epiſode bilde einen Beweis für die Kühnheit der diplomatiſchen Auffaſſungen und Methoden Muſſolinis und gleichzeitig für ſei⸗ nen politiſchen Weitblick. Der Bericht iſt jedenfalls ein intereſſanter Bei⸗ trag zu der diplömatiſchen Geſchichte der Nachkriegs⸗ zeit und zeigt, wie langſam die Ideen reifen mußten, die jetzt den erſten großen Erfolg bringen. Die Ausführungen gewinnen beſondere Wichtig⸗ keit, wo die Sprache auf die nunmehr wieder aktuell gewordene Rheinlandfrage und ihre politiſche und militäriſche Tragweite kommt. Hierzu heißt es wörtlich:„Dieſes Problem kann auf zwei Grund⸗ elemente beſchränkt werden, auf die franzöſiſche Rheinverteidigung und auf die Möglichkeit einer end⸗ gültigen Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und Frankreich. Die franzöſiſche Rhein verteidigung ſchien durch den Locarnopakt geklärt, der eine Garantie ſeitens Italiens und Englands zur Aufrechterhaltung der in den Verträgen vorgeſehenen Ordnung am Rhein darſtellt. Wir haben jedoch aus Aeußerungen der franzöſiſchen Preſſe und aus den letzten Maß⸗ nahmen der franzöſiſchen Politik entnehmen müſſen, daß man in Paris einer derartigen Garantie keinen Wert mehr beimißt. Die neuen Rüſtungs ausgaben zeigen deut⸗ lich, daß Frankreich entſchloſſen iſt, ſich ein ſtarkes Befeſtigungsſyſtem längs der Rheinfront zu ſchaf⸗ fen.“ Auch die Möglichkeit einer Annäherung wird eingehend unterſucht. Hierzu wird bemerkt, daß Frankreich vorerſt noch weitere Zugeſtändniſſe an Deutſchland machen müſſe, ehe die⸗ ſer große Verſtändigungsplan verwirklicht werden könnte, ſo bezüglich der Saavräu mung, der Ko⸗ lonialmandate und der Gewährung größerer wirtſchaftlicher Freiheit. In der italieniſchen Preſſe wird die nunmehr er⸗ folgte Räumung des Rheinlandes als eine Krönung des politiſchen Werkes Streſemanns bezeichnet. deutſch⸗franzöſiſchen Nonſtop⸗Fiug Rom-Braſilien Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 2. Juli. Unter der perſönlichen Leitung des Luftfahrt⸗ miniſters Balbo iſt, wie dem B. T. aus Rom gemel⸗ det wird, ein Nonſtop⸗Geſchwaderflug italieniſcher Flugzeuge von Rom nach Braſilien in Vorbereitung, der angeblich alles bisher Dageweſene übertreffen ſoll. An dem Flug werden 12 der größten und ſtärk⸗ ſten Seeflugzeuge teilnehmen. Die Wallfahrt zu Streſemanns Grab wird in folgendem uns heute aus Berlin übermittel⸗ ten Stimmungsbild anſchaulich geſchildert: „Fahnen wehen im Winde, ſtrahlend breitet der Sommer ſeine Pracht über Stadt und Land. In aller Augen ein froher Glanz: Das Rheinland iſt frei! Durch die große Stadt eilen Gruppen mit irgendeiner Blumenſpende nach dem Süden Berlins, zum Luiſenſtädtiſchen Friedhof. Es iſt kaum nötig zu fragen, was ſie dorthin führt. Der Weg geht zum Grabe Guſtav Streſemanns. Am Montag hat es begonnen, den ganzen Diens⸗ tag ſetzt ſich dieſer Strom weiter fort, eine Wall⸗ fahrt ohne Ende. Hunderte, Tauſende ſtehen ſtill vor dem Grabe, legen ein Angebinde nieder, ſprechen ein ſtilles Gebet, kehren dann in den All⸗ tag zurück. Keiner Aufforderung hat es bedurft, keine Loſung iſt ausgegeben worden, ganz ſelbſtver⸗ ſtändlich iſt es für jeden Denkenden, daß dieſer Tag, an dem die Trikolore nicht mehr am Rhein flattert, nicht zuletzt dem Manne gehört, der für die Stunde der Befreiung gekämpft hat, der für ſie geſtorben iſt und für den dieſer 1. Juli ein Siegestag ſein ſollte. Blumen in allen Farben des Sommers, Eichen⸗ kränze, Roſengirlanden, Kränze mit Farben jeder Art, liegen auf dem Grabhügel. Der Reichstag ſchickt ſeinen Gruß durch den Präſidenten Löbe, das Auswärtige Amt er⸗ ſcheint durch Staatsſekretär v. Bülow und Mini⸗ ſterialdirektor Köpke. Die Städte und Lan d⸗ ſchaften am Rhein, Mainz, Trier, Wiesbaden, Kehl und wie ſie alle heißen, haben wundervolle Blumenſpenden niedergelegt. Die Miniſterien, die Länderregierungen, der Parteivorſtand der Deut⸗ ſchen Volkspartei, die Reichstagsfraktion, zahlreiche Wahlkreiſe legen oͤavon Zeugnis ab, daß ihr Dank an dieſem Tage dem Rheinland gebührt und dem Führer zu ſeiner Befreiung. Viele ſchlichte Blumen⸗ ſpenden, die ſtumme Huldigung der zahlreichen Un⸗ bekannten, die an dieſem Tage an dem geſchmückten Grab des Führers vorüberwallen, gibt der Feier das eigenartige und volkstümliche Gepräge. Bewegt verläßt der Wanderer dieſen ſtimmungs⸗ vollen Erdenfleck, unter deſſen Blumen jener Maun ruht, der durch ſein Weſen ſo viele beglückt und deſſen Taten für das Vaterland immer fortleben werden. Die Fahnen, die von den Dächern draußen wehen, ſind auch ſein e Siegeszeichen, ſie gelten der Freiheit am Rhein, ſie gelten dem Führer, der Fremdͤherrſchaft und Tod überwunden hat.“ Jer Parteikampf um die Deckungsvorlagen Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 2. Juli. Bei den Verhandlungen der Reichsratsausſchüſſe über die Deckungsvorlagen hat, wie wir hören, auch eine von einzelnen Ländern gegebene Anregung eine Rolle geſpielt, die„Reichshilfe“, von der nur das Reich profittert, vom 1. April 1931 ab, alſo im nächſten Etatsjahr, in eine dauernde Ge⸗ haltskür zung zu verwandeln, an deren Ergeb⸗ niſſen auch die Länder teilhaben könnten. Der An⸗ regung konnte natürlich nur in Form einer nicht rechtsverbindlichen Zuſage entſprochen werden, um⸗ ſomehr, als die Gehaltskürzung im Gegenſatz zum Notopfer einer verfaſſungsändernden Mehrheit be⸗ dürfte. In der deutſchnationalen Reichstagsfraktion, die am Dienstag über ihre Haltung zum Finanz⸗ programm beriet, hat noch keine Abſtimmung ſtatt⸗ gefunden. Doch ſcheint die große Mehrheit der Fraktion mit Einſchluß des ſogenannten linken Flü⸗ gels nicht bereit zu ſein, die Deckungsvorlagen gut⸗ zuheißen. Das gilt freilich nur für den Augenblick. Ob ſich nach ein paar Wochen nicht doch ein größerer Teil der Deutſchnationalen entſchließen wird, wie⸗ der wie einſt im April zu den Truppen der Regie⸗ rung zu ſtoßen, iſt eine ganz andere Frage. Uebri⸗ gens hat ſich die Anhängerſchaft des Grafen Weſtarp in der Reichstagsfraktion gegen früher etwas verringert. Sie wird jetzt nur noch auf 26 bis 27 Abgeordnete geſchätzt, während ſie bei den Abſtimmungen über die erſten Deckungsvorlagen des Kabinetts Brüning im April noch 34 bis 35 Mitglieder zählte. Nach Schluß der Reichstagsſitzung trat auch die Fraktion der Deutſchen Volkspartei zu einer allgemeinen Beratung der Deckungsvorlagen der Regierung zuſammen, die ſich bis tief in die Nacht ausdehnte und an der auch Reichsaußenmini⸗ ſter Dr. Curtius teilnahm. Die Ausſprache galt vor allem der Vorbereitung von volksparteilichen Abänderungsanträgen, die ſich in der Hauptſache auf die Erzielung ſtärkerer Erſparniſſe im Haushalt und auf die Möglichkeiten der Vermeidung von Steuer⸗ erhöhungen erſtrecken werden. In der Debatte kam zum Ausdruck, daß die Volkspartei bei aller Kritik im ein⸗ zelnen doch grundſätzlich bereit ſei, über die Deckungs vorlagen zu verhandeln, wobei ſie eine gleiche Bereitſchaft auch bei der Re⸗ gierung vorausſetzt. Eine endgültige Formulterung der Abänderungsanträge ſoll erſt nach der Ver⸗ abſchiedung der Vorlagen durch den Reichsrat erfol⸗ gen, da die Volkspartei erſt Abänderungen, die dort vorausſichtlich vorgenommen werden, abwarten will. In der geſtrigen Fraktionsſitzung nahm, wie bereits kurz gemeldet, auch Dr. Curtius zu längeren Ausführungen das Wort. Er rechtfertigte ſeine Zu⸗ ſtimmung zu den neuen Deckungsvorlagen bei der entſcheidenden Kabinettsſitzung und verwies beſon⸗ ders auf die nicht zu unterſchätzenden Verbeſſerungen gegenüber dem Moldenhauerſchen Programm. Er meinte, daß die von der Regierung eingeleitete Lohn⸗ und Preisſenkung doch ſchon gewiſſe Anfänge zeige und forderte die Fraktion auf, in die⸗ ſem Sinne mit der Regierung weiter zuſammen⸗ zuarbeiten. Irgendwelche Beſchlüſſe wurden, wie ge⸗ ſagt, nicht gefaßt. Heute Sitzung des Reichskabinelts Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 2. Jult. Das Reichskabinett wird, nachdem die aus An⸗ laß der Befreiungsfeiern verreiſten Miniſter wieder zurückgekehrt ſind, heute nachmittag zu einer Sitzung zuſammentreten. Unter den verſchiedenen Fraktionsſitzungen, die für den heutigen Mittwoch angeſetzt ſind, nimmt die der Deutſchnationalen weitaus das größte Intereſſe in Anſpruch. Sie ſoll angeblich„abſchließend“ ſein. Das wird mit einem Fragezeichen verſehen werden müſſen, da die eigentlichen Entſcheidungen über die Deckungs vorlagen erſt zwiſchen der zweiten und drit⸗ ten Leſung im Reichstag zu fallen pflegen. Vor⸗ derhand ſteht aber das Barometer bei den Deutſch⸗ nationalen überwiegend auf Ablehnung. Auch der regierungsfreundlichere Flügel ſcheint großenteils— mehr als erwartet worden war gegen die Vorlagen zu ſein. Als weſentlichſte Aus⸗ nahme, wenn auch nicht als einzige, wird der würt⸗ tembergiſche Miniſter Bazille genannt, der mit Rückſicht auf die Haltung der Regierung, der er an⸗ gehört, nicht gegen die von dieſer gebilligten Geſetze ſtimmen möchte. Sollte aber die Fraktion auch jetzt die Ablehnung mit großer Mehrheit beſchließen, ſo iſt das letzte Wort in Beziehung auf die Haltung ihres agrariſchen Flügels ſicher noch nicht geſprochen. Zu der Meldung, daß die Sozialdemokra⸗ ten ihre Zuſtimmung zu den Deckungsvorlagen angeblich von der Annahme eines von ihnen einge⸗ einzelne oder. 7p. 2. Seite. Nr. 299 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Mittwoch, den 2. Juli 1930 brachten Penſionskürzungsgeſetzes ab⸗ hängig machen wollen, hören wir, daß die ſozial⸗ demokratiſche Fraktion überhaupt noch nicht zu den Deckungs vorlagen offiztell Stellung genommen hat. Sie wird natürlich verſuchen, ſoviel Abänderungs⸗ anträge wie möglich durchzuſetzen, ihre Haltung bet der Schlußabſtimmung aber von der politiſchen Geſamtlage abhängig machen. Internationale Regelung der Arbeitszeit im Kohlenbergbau? Drahtbericht unſeres Berliner Büros [ Berlin, 2. Juli. In der Genfer Arbeitszeitkonferenz, die eine inter⸗ nationale Regelung der Abeitszeit im Kohlen⸗ berg bau herbeiführen wollte, haben bekanntlich die deutſchen Regierungsvertreter bei der Schluß⸗ abſtimmung im Plenum ſich der Stimme enthalten und damit jedenfalls zur Annahme der Konvention die notwendige Zweidrittelmehrheit verhindert. Die deutſche Delegation hat ſich bei ihrem Vorgehen, wie ihr Führer, der frühere Arbeitsminiſter Dr. Brauns, vor einem Kreis von Preſſevertretern erläuterte, von ber Abſicht leiten laſſen, in Genf auf ein Arbeitszeitabkommen mit klaren und praktiſch verwertbaren Beſtimmungen hinzuarbeiten, das Wegbereiter ſein könne für die in allen Kreiſen der europäiſchen Kohleninduſtrie geforderte Kohlen⸗ wirtſchaftskonventton. Man wollte ver⸗ meiden, von irgendwelchen idevlogiſchen Tendenzen genährte Programme in die Welt zu ſetzen, die jede Regierung nach Gutdünken auszulegen vermöchte. Die deutſchen Vertreter hatten zuvor in den Kon⸗ venttonsberatungen ſich bemüht, vor allem eine ver⸗ nünftige Regelung der Ueberſchichtenbeſtim⸗ mungen zu erzielen. Für ihren Vorſchlag, der eine Ueberſtunde an 60 Tagen im Jahr vorſah, hatten ſie nicht die Zuſtimmung der Arbeit⸗ nehmervertretungen erhalten, obgleich ſelbſt dieſe eine Ueberſtunde von der Verſtändigung mit den Gewerkſchaften über die„außergewöhnliche wirt⸗ ſchaftliche Notwendigkeit“ abhängig gemacht und ent⸗ ſprechend dem Waſhingtoner Uebereinkommen mit 25 v. H. Zuſchlag bezahlt werden ſollte. Der hernach der Kommiſſion unterbreitete Kompromißvorſchlag ſchloß indes grundſätzlich jede produktive Ueberarbeit aus und erlaubte lediglich für einzelne Arbeiter, nicht etwa für ganze Schichten, eine halbe Ueber⸗ ſtunde, aber auch nur zum„ordnungsmäßigen“ Ab⸗ ſchluß der alten oder zur„ordnungsmäßigen Vor⸗ bereitung“ der neuen Schichten. Dieſe Regelung konnte die deutſche Delegation umſoweniger gutheißen, als die Konvention für zehn Jahre in Kraft treten ſollte und für einen ſo langen Zeitraum die Verhältniſſe ſich gar nicht überblicken laſſen. Die Ablehnung der Konvention in Genf ſtellt indes nur ein aufſchiebendes Votum dar. Im nächſten Jahr ſollen die Beſprechungen erneut aufgenommen werden und, wle man in den Kreiſen der Delegation hofft, dann bei dem allge⸗ meinen Bedürfnis nach einer inter⸗ nationalen Regelung dieſer wichtigen und grundlegenden Frage einen poſitiven Abſchluß bringen. ——— Am Buſchs Erbſchaft Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 2. Jult. Der zivilrechtliche Streit um das Erbe des ver⸗ ſtorbenen Stadtrates Buſch hat jetzt eine weitere Verwicklung erfahren. Rechtsanwalt Werthauer hat nämlich für die Witwe des Herrn Buſch einen neuen Zivilprozeß gegen die an dem Kunzendorfer Werk partizipierende Gruppe Hauck angeſtrengt. Nachdem das Berliner Finanzamt ſeine Hand auf den Kun⸗ zendorfer Beſitz des verſtorbenen Stadtrates Buſch gelegt und die Stadt Berlin daun nach dem Finanz⸗ amt auf den Buſchſchen Nachlaß einen Arreſt aus⸗ gebracht hat, ſoll, wie eine Nachrichtenſtelle zu er⸗ zählen weiß, das Finanzamt e nunmehr ſich auf die Seite der Witwe Buſchs geſtellt haben, um mit ihr ge⸗ meinſam gegen die anderen Gläubiger an dem Erbe einen Anſpruch zu erreichen. Wo ſind hier die mit Recht ſo beliebten guten Sitten? 5 „Der Oſten muß dem Weſten folgen! Die Vefreiungsfeier der Aniverſität Heidelberg Die Univerſttät Heidelberg hatte ſich zu ihrer Be⸗ fretungsfeier den Platz erkoren, der das Sinnbild der Neckarſtadt bildet, das Schloß. In den geſtri⸗ gen Abendſtunden ſammelten ſich Tauſende in ſeinen Mauern zu einer überaus würdigen und eindrucks⸗ vollen Feier. Nach muſikaliſcher Einleitung und kurzen Anſprachen des Rektors Prof. Gottſchlich und eines Vertreters der Studentenſchaft hielt der Hiſtoriker Profeſſor Andreas die Feſtrede. Er würdigte in großen Linien die Räumung im Rahmen der einheitlichen franzöſiſchen Auslands⸗ politik, die in Verſailles und während der Beſatzungs⸗ zeit als letztes Ziel immer wieder, wenn auch in ver⸗ ſchiedener Geſtalt, die Herrſchaft über den Rhein an⸗ geſtrebt habe. Dieſe Politik habe unter der Wirkung der Separatiſtenbekämpfung, des Ruhrabwehrkamp⸗ fes und der Streſemannſchen Diplomatie, die vom Redner in gedrängter Rückſchau charakteriſiert in Er⸗ folg und Enttäuſchung abgewogen wurden, zum min⸗ deſten zu einer Zurückſteckung der franzöſiſchen Ziele geführt. „Von der Seite der ausländiſchen Diplomatie her geſehen“, führte Andreas weiter aus,„war die Verkürzung der Beſatzungszeit Fortſetzung jener Widerſtände, die ſchon in Verſailles die Vertreter Englands und Nordamerikas gegen die von franzöſiſchen Staatsmännern und Ge⸗ neralen vorgeſchlagene Dauer von dreißig und mehr Jahren erhoben hatten. Von Frankreich aus betrachtet, war die Räumung ein Verzicht auf weitergeſteckte und, wie man einzuſehen begann, doch nicht erreichbare Ziele, freilich gegen Eintauſch un⸗ geheurer Vorteile anderer Art. Was aber bedeuten die Kämpfe dieſer Jahre, was bedeutet die mühſam und ſtufenweiſe errungene Räu⸗ mung für Deutſchland? Dies eine Unſchätzbare: die Erhaltung der Pfalz und des Rheinlandes bei unfe⸗ rem Reich, die Vereitelung ihrer Abſprengung in dieſer oder jener Form, die Verhütung wei⸗ terer Zerſtückelung über den Verſailler Ver⸗ trag hinaus! So geſehen, war die Bewährung des Reichsgedankens und der deutſchen Einheit gleich⸗ bedeutend mit einer Niederlage der fran⸗ zöſtſchen Rheinpolttik und ihres Angriffs⸗ geiſtes. Die Standhaftigkeit der beſetzten Gebiete, die alle Kräfte der Verantwortung in unſerem Volke aufriefen, hat die ſo leicht ins Wanken zu bringende Front unſeres verwundeten Selbſtgefühls geſtärkt. Rheinland aber und Pfalz ſind uns allen in dieſen 2 Eiſenbahnunfall im (Eigener Drahtbericht.) T. Triberg, 2. Juli. Vergangene Nacht ereignete ſich auf der Schwarz⸗ waldbahn oberhalb Triberg am Bahnübergang ein Betriebsunfall, der eine Sperre des Durch⸗ gangsverkehrs, vorausſichtlich noch den ganzen heutigen Tag über, verurſachte. Ein bergwärts fahrender Güterzug, welcher im Bahnhof einen von oben kommenden Gegen⸗ güterzug abzuwarten hatte, überfuhr aus noch un⸗ geklärter Urſache das auf Halt ſtehende Signal und geriet auf dem Stumpfgleis, welches zurzeit vor dem kleinen Triberger Kehrtunnel infolge Vor⸗ nahme von Ausbeſſerungsarbeiten blind endigt, auf den Felsboden vor dem Triberger Kehrtunnel, wo die Maſchine ſich quer ſtellte und das Tunnelprofil verſperrte. Dadurch iſt die Benutzung des Durchgangsgleiſes nicht möglich. Die umfangreichen Aufräumungs⸗ arbeiten wurden in der Nacht ſofort noch aufgenom⸗ men, dauern jedoch noch einige Stunden an, bis die ſchwere Güterzugslokomotive aus dem Tunnel her⸗ ausgezogen werden kann. In der Zwiſchenzeit wird der Verkehr durch den Einſatz von zahlreichen Poſt⸗ kraftwagen zwiſchen Triberg und Sommerau durch⸗ Schwarzwald aufwühlenden gemeinſamen Erlebniſſen, wenn es überhaupt möglich war, noch inniger ans Herz ge⸗ wachſen.“ Doch wies Prof. Andreas in ſehr ernſten und gewichtigen Worten politiſcher Mahnung darauf hin, daß die Räumung mit allen ihren weiteren Be⸗ laſtungen nur die Vorſtufe einer Befreiung Deutſchlands ſei, wenn auch die anderen aus dem Geiſte einer überalterten, innerlich unwahren Poli⸗ tik getroffenen Feſſeln und Beſchränkungen der deutſchen Bewegungsfreiheit im Weſten wie im Oſten fielen. Ein ehrlicherer Geiſt der Verſtändigung müſſe in Frankreich einſetzen; aus ihm heraus müßten wir vor allem die unbedingte Rückgabe des Saargebiets fordern. Eindringlich beſchwor der Redner die Hörer, über dem Weſten nicht den Oſten, der unterm Druck ſinnloſer Friedensbeſchlüſſe und Grenzzerreißungen ganz beſonders gequält ſei, zu vergeſſen indem er wörtlich ausführte „dort braut ſich in ſchwerer innerer und äußerer Bedrohung die Gefahr ſeines Verluſtes unheimlicher als je zuſammen, wenn wir nicht mit rechtzeitigem Einſatz der letzten Kräfte die Doppelaufgabe feiner inneren und auswärtigen Sicherung löſen. Darum fordern wir im Vollgefühl der hiſtoriſchen und poli⸗ tiſchen Verantwortung für den Oſten den leidenſchaftlichſten Anteil der Nation und das gleiche Verſtändnis, deſſen Früchte nun die Rheinlande ernten. Tauſendfältige Wechſelbeziehungen zwiſchen Oſten und Weſten. Alle Erfahrungen von Geſchichte und Gegenwart lehren uns, daß ohne Rückdeckung des einen Reichsteils die Sicherung des anderen nicht möglich iſt, wie uns denn auch im Laufe der Jahr⸗ hunderte am Rhein ſtets die gleichen Gegner mit ihren Bundesgenoſſen erſtanden ſind wie an Weichſel und Oder. Hier wie dort die gleiche einheitliche Ge⸗ ſchloſſenheit der hiſtoriſchen Linien, die gleiche Unver⸗ rückbarkeit feindlicher Auslandsziele, aber auch die große Aufgabe der inneren Bewahrung dieſer Lande, ihrer Verklammerung mit dem Reich.“ Erſt wenn die letzten Feſſeln der Einſchnürung unſeres Vaterlandes im Weſten und Oſten gefallen ſeien, könne man von einem Deutſchland der Befreiung und einem Europa der Ge⸗ vechtigkeit ſprechen, das wir alle erſehnten. Mit dem Niederländiſchen Dankgebet wurde die Feier abgeſchloſſen, deren äußerer Ausklang ein Fackelzug nach der Stadt bildete. geführt und hat ſich im Lauf des Vormittags ohne ſonderliche Verſpätungen eingeſpielt. Ausfallen mußte lediglich auf der Strecke von Triberg nord⸗ wärts* der Schnellzug KouſtanzAmſterdam Nr. 157, welcher in Sommeran angehalten wurde. Die Gäſte wurden mit Hilfe der Poſtautos auf einen entſprechenden Perſonenzug ab Triberg nach Offen⸗ burg und dort auf die Anſchlußzüge geleitet. Die Schnellzüge verkehren bis und ab Sommerau bzw. Triberg und dienen gegenſeitig als Erſatzzüge in den beiden Richtungen. Bei dem Unfall, welcher mit dadurch verurſacht zu ſein ſcheint, daß die Nachzugslokomotive den vor ihr liegenden Zug über das tote Gleis hinausdrückte, iſt Materialſchaden an mehreren entgleiſten Güterwagen entſtanden. Außerdem wurde ein Bremſer auf einem Güterwagen verletzt. Neubaueinſturz— Zwei Arbeiter verſchüttet — Prag, 2. Juli. Heute vormittag ſtürzte in der Stadt Beneſchau hei Prag ein Eiſenbeton⸗Neu⸗ bau ein, bei dem 35 Arbeiter beſchäftigt waren. Zwei Arbeiter wurden verſchüttet; ſie gaben Klopfzeichen. Sonſt kam niemand zu Schaden. Die Urſache des Einſturzes iſt wahrſcheinlich der Zuſammenbruch einer Decke. Die Rettungsarbeiten wurden unver⸗ züglich eingeleitet. Ende mit Schrecken Saiſonſchluß und energiſche Publikumsdemon⸗ ſtrationen im Kölner Opernhauſe Den Abſchluß der bei allzu monotonem Spielplan künſtleriſch nicht eben aufregenden Spielzeit bildete am Sonntag eine Aufführung der„Meiſter⸗ finger“. Bevorzugter muſikaliſcher Sachwalter dieſer Oper wie auch anderer Wagner⸗Werke iſt ſonſt Fritz Zaun, der indes ebenſo wie neulich den von ihm neueinſtudierten„Parſifal“ auch die„Meiſter⸗ ſinger“ krankheitshalber jetzt nicht leiten konnte. Für ihn trat Dr. Heinrich Jalowetz in recht gediegener Weiſe ein. Ueber zwei wegen Indispoſition Ein⸗ heimiſcher als Eva und Beckmeſſer eingeſprungene Aushilfsgäſte von Aachen und Eſſen iſt gleichwie über die durchweg recht gute Wiedergabe der übrigen Rollen durch in ihnen längſt bewährte Künſtler natürlich Kach auswärts grundſätzlich nicht zu be⸗ richten. Sehr erwähnenswert aber iſt, daß und unter welchen Umſtänden an dieſem Abend, wie berichtet, Ventur Singer mit ſeiner vortrefflichen Aus⸗ geſtaltung des Stolzing und Richard Riedel als ungewöhnlich ſtimmbegabter und gewandter David ſich vom Kölner Publikum verabſchiedeten, und zwar nicht freiwillig. Singer hat ſich als ſehr gediegener und in vornehmem Stile leiſtungsfähiger Künſtler in den längeren Jahren ſeines hieſigen Wirkens eben⸗ ſowohl als Säuger wie als Menſch allgemeiner Wert⸗ ſchätzung erfreut, ſo daß Publikum und Preſſe mit ſeinem Ausſcheiden durchaus nicht einverſtanden ſind. Intendant Hofmüller aber, der ihn gleich⸗ falls in beiden erwähnten Eigenſchaften unlängſt ſeiner Hochachtung verſicherte, ſprach ihm gegenüber als Grund der Nichtverlängerung des Ausſtellungs⸗ vertrages die bemerkenswerten Worte aus:„Sie find mir zu vielſeitig“. Nun werden aller⸗ dings fachlicher veranlagte Theaterleiter der Anſicht ſein, daß man einen ſo leiſtungsfähigen und dabei in den beſten Sängerjahren ſtehenden Tenoriſten, der mit ſeinen anderen Vorzügen die nicht gerade gewöhnliche künſtleriſche Eigenſchaft der Vielſeitig⸗ keit verbindet, gerne ſogar vom Galgen abſchneiden würde. Alſo Singer und Riedel, ebenſo wie zwei weitere Tenöre, gehen und die hier verbleibenden ſind keineswegs die beſſeren, aber die von Hofmüller bei ſeinem eigenen Stellungsantritte mitgebrachten. Nach Schluß dieſer Meiſterſinger⸗Aufführung nun gab es große Abſchiedsovationen. Singer, den man mit Kränzen, Blumen und Geſchenken jüberhäufte, ſprach nach unzähligen begeiſterten Her⸗ vorrufen ſeinen heißen Dank aus für den ihm vom Publikum bereiteten wunderſchönen Abſchied. Er erinnerte daran, wie er vor 57“ Jahren vom dama⸗ ligen Generalintendanten Réemond nach Köln be⸗ rufen und gleich als Lohengrin ſo gut aufgenommen worden ſet, wie ihm die Kölner allezeit ihre Sym⸗ pathien bewieſen; jetzt aber müſſe er, was ihm ſehr leid täte, die ihm ſo lieb gewordene Wirkensſtätte verlaſſen. „Ja, heute heißt es ſcheiden, und warum?—— tja—— 21!“ Nun brach das Publi⸗ kum von allen Seiten in ſtürmiſche Ent⸗ rüſtungsrufe aus.„Pfui Hofmüller!“ und„Hierbleiben!“ erklang es von Parkett und Rängen wie aus den Logen. Noch ſagte Singer, er hoffe, daß auch mal wieder Zeiten kämen, wo die Stimme des Publikums für die Künſtler entſcheidend ſei. Köln verliert Singer an Breslau, deſſen Stadttheater ſich alsbald dieſe hervorragende Kraft vertraglich geſtchert hat. Auch Riedel, der, als Tenorbuffo recht beliebt, neben⸗ bei als Betriebsrat fungierte und als ſolcher ſchon ſeiner geplanten Enklaſſung wegen prozeſſiert hat, ſah ſich, da man ihn gleichfalls ſehr gefeiert hatte, ge⸗ drängt, Dankesworte an das Publikum zu richten. Als er u. a. ſagte:„ich erfuhr geſtern durch die Zeitung, daß ich heute mich verabſchieden würde“— erſchallten abermals zahlreiche Stimmen:„Nieder mit Hofmüller!“ und„Pfui Hofmüller!“ Das ſind die Ergebniſſe wahrhaft trauriger Willkür⸗ zuſtände. 5 h. Wandlungen am Schillerplatz Aenderungen im Soloperſonal des National⸗ theaters Im Schauſpiel wurden Spielzeit neu verpflichtet: Anna Uſell vom Landestheater Gotha als jugendliche Salondame und Guſtav Römer als Schauſpieler(Anfänger). Von den bisherigen Mitgliedern bleiben die Herren Alſter, Birgel, Finohr, Godeck, Hauben⸗ retßer, Heinz, Köhler, Kolmar, Krüger, Langheinz, Linn, Marx, Muftl, Renkert und Simshäuſer und die Damen Blankenfeld, Ehre, Fiebig, Leydenius, Sanden, Schradiek, Stieler und Vielmetter. In der Oper bleiben die bisherigen Mit⸗ für die kommende glieder: Herren: Bartling, Fenten, Friedmann, Könker, Landory, Mang, Neugebauer, Votſin, de Vries, Weig und die Damen: Bindernagel, Heiken, Heindl, Karſt, Keiler, Kloſe, Landerich, Neu verpflichtet wurden: Sitta Müller⸗ Wiſchin vom Stadttheater Barmen⸗Elberfeld als Operettenſoubrette, Elſe Schulz vom Stadttheater Breslau als jugendlich⸗dramatiſche Sängerin, Max Reichart aus Berlin als lyriſcher und Operetten⸗ tenor, Guſtav Wünſche vom Stadttheater Bres⸗ lau als jugendlicher und italieniſcher Heldentenor. Es ſcheiden aus: Im Schauſpiel die Damen Berley und Hoch⸗Schönleber und Herr Rießland. In der Oper die Damen Märker, Müller, Schlüter, Stoehr, Teſchemacher und die Herren Bahling, Greverus, Herrmann, Lveltgen, Mäckel und Tappolet. Mannheimer Künſtler auswärts. Friedrich Maurer, Schüler des verſtorbenen Robert Gar⸗ riſon und der bekannten Stimmbilonerin Gräfin Villeneuve, Wiesbaden, iſt zurzeit als jugendlicher Charakter⸗ und Chargenſpieler am Deutſchen Schauſpielhaus in Riga angeſtellt. Wir leſen in der„Rigaſchen Rundſchau“ in einem Bericht über die Aufführung„Arm wie eine Kirchenmaus“: 8 Naubmord an einem Geiſtlichen Drahtbericht unſeres Berliner Bür ol J. Berlin, 2. Jult. Der Ortsgeiſtliche von Ducherow in Pommern wurde heute früh wie die B. Z. berichtet, in ſeinem Arbeitszimmer tot aufgefunden. Auf ihn ſind drei Schüſſe abgegeben worden, von denen ein Kopf⸗ ſchuß tödlich wirkte. Die Tatumſtände laſſen darauf ſchlteßen, daß Raubmord vorliegt. Die Einbre⸗ cher hatten es auf die Kaſſe des Spar⸗ und Dar⸗ lehenskaſſenvereins abgeſehen, die der Paſtor meh⸗ rere Jahre lang verwaltet hat. Die Täter ſind von dem Geiſtlichen überraſcht worden. Es ſcheint ein heftiger Kampf zwiſchen ihm und den Einbrechern ſtattgefunden zu haben. Letzte Meldungen Eine neue Fahrt des„Graf Zeppelin“ — Friedrichshafen, 2. Juli. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt heute früh 7,35 Uhr zur Fahrt nach dem Bayeriſchen Wald aufgeſtiegen. Die Führung des Luftſchiffs hat Kapitän Lehmann. Der 48. Todesfall — Lübeck, 2. Juli. Die Todesziffer der nach dem Calmette⸗Verfahren verpflegten Säuglinge hat ſich von 47 auf 48 erhöht. Krank ſind unverändert 71, gebeſſert 73, geſund 59 Säuglinge. Spionageprozeß vor dem Reichsgericht — Leipzig, 2. Juli. V dem Reichsgericht begann heute ein Spionageprozeß, der mehrere Tage in An⸗ ſpruch nehmen wird. Angeklagt ſind der in Frank⸗ furt a. M. geborene Muſiker Heſſel, der Elektro⸗ monteur Rech aus Rammelsbach in der Pfalz, der Arbeiter Lemm aus Gelſenkirchen⸗Buer und der in Dresden geborene Muſiker Albert aus Freiberg in Sachſen. Die drei erſtgenannten, die ihren Wohnſitz in Luxemburg hatten, befinden ſich zurzeit in Leipzig in Unterſuchungshaft. Die Angeklagten ſind verdächtig im Jahre 1929 in Luxemburg, Straßburg, Longwy, Metz, Dieden⸗ hofen, Freiberg in Sachſen uſw. vorfſätzlich über Dinge, die im Intereſſe der Landesverteidigung ge⸗ heim gehalten waren, Angehörigen fremder Mächte Mitteilung gemacht zu haben. Die Verhandlung wird wegen Gefährdung der Staatsſicherheit unter Aus⸗ ſchluß der Oeffentlichkeit geführt. Kommuniſtiſcher Ueberfall auf National⸗ ſozialiſten — Annaburg(Kreis Torgau), 2. Jult. Geſtern abend wurde hier im Gaſthof„Goldener Ring“ eine nationalſoztaliſtiſche Verſammlung abgehalten. Um Zuſammenſtöße zu verhindern, hatte der Amtsvor⸗ ſteher acht Mann Schutzpolizei aus Wittenberg kom⸗ men laſſen. Nach Schluß der Verſammlung, die ruhig verlief, wurden die Nattonalſozialiſten von zolizeibeamten nach Hauſe begleitet. Unterwegs wurde eine aus 25 Nattonalſozialiſten beſtehende Gruppe von einem über 100 Mann ſtarken Trupp Kommuniſten überfallen und mit Pflaſterſteinen beworfen. Hierbei wurde ein Polizeibeamter, dem ein Pflaſterſtein an die Bruſt geſchleu⸗ dert wurde, beſonders ſchwer verletzt. Zwei Nationalſozialiſten wurden durch Meſſerſtiche ſchwer und drei andere durch Steinwürfe leichter verletzt. Auf ſeiten der Kommuniſten gab es einen Verletzten. Der Dauerflug der Brüder Hunter — Chicago, 2. Juli. Die Brüder Hunter ſetzen ihren Dauerflug immer noch fort. Heute früh um 2,0 Uhr MEZ. waren ſte bereits 485 Stunden in der Luft. Sie ſind in dieſer Zeit 178 Mal mit Brennſtoff und Lebensmitteln verſorgt worden und haben ſchätzungsweiſe 58 200 Km. zurückgelegt. Deulſche Vollspartei Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler Studienrat Dr. Pick, Kaiſerslautern, ſpricht am Donnerstag, 3. Juli, abends.30 Uhr im unteren Saal des Wartburg⸗Hoſpiz, E 4, 8/9, über„Der Weg aus dem Chaos“. Rege Beteiligung er⸗ wünſcht. Der Vorſtand. „Eine Sondererwähnung gebührt Friedrich Maurer, dem betulichen Buchhalter. Er hat neben ſeiner ori⸗ ginellen Komik die liebenswürdige Ironie, die jede Verrücktheit über ſich ſtets lächeln läßt; die nie mit abſoluten Anſprüchen auftritt, ſondern eine leiſe Ueberlegenheit im Hintergrund hat, die alles per⸗ ſifliert. Deshalb iſt er zugleich zum Lachen und zum Lächeln— und deshalb begeiſtern uns immer wieder ſeine herrlichen Einfälle.“— In der Beſpre⸗ chung der Premiere von„Pygmalion“ heißt es:„Eine ganz köſtliche Geſtalt ſchuf Friedrich Maurer mit ſei⸗ nem Doolittle, nicht die geringſte Uebertreibung, die hier naheliegt und doch eine Geſtalt aus einem Guß, eine künſtleriſche Umwandlung des natignalökono⸗ miſchen Satzes— mit den geringſten Mitteln, den größten Erfolg zu erzielen.“— Ueber„Volpone“ wird berichtet:„Den Adlatus Moseca,. ſpielt Friedrich Maurer, ſeinem vergeiſtigenden Tempera⸗ ment entſprechend nicht als den überſchäumenden lauten und tolldreiſten Deſperado, wie er wohl vom Dichter gedacht iſt, ſondern zurückhaltend, leiſe witzig und ſogar ein wenig weiſe“ Nene Opern. Egon Welleſz hat eine zwei⸗ aktige Oper„Die Bacchantinnen“ nach dem Text des Euripides vollendet. Das Werk iſt von der Wiener Staatsoper für März 1931 zur Ur⸗ aufführung vorgeſehen.— Gleichfalls wird die Wiener Staatsoper im nächſten Jahr die vollſtändige Neubearbeitung der„Ftalienerin in Algier“ von Roſſini⸗Röhr uraufführen.— Paul Ger ä⸗ ner hat ſeine dreiaktige Oper„Friedemann Bach“, Text von Rudolf Lothar abgeſchloſſen.— Franceseo Malipiero hat eine Oper in ſieben Bildern„Torneo Notturno“ vollendet. Die deutſche Bühnenbearbeitung ſtammt von H. F. Red⸗ lich.—„Der Pfeifertagt von Max von Schil⸗ lings geht in einer vollſtändigen Neubearbeitung im Herbſt an der Berliner Staatsoper in Szene. N Ein kluger Rat „Die letzte Nacht, ehe ich verreiſe, kann ich nie ſchlafen.“ „Dann reiſen Sie doch einen Tag früher!“ e 3 . 5 — ewe erer erben greife vera Hegg eee, 5 davonkam. Na jedoch bald wieder. Das Motorrad zeigte außer einem Gabelbruch auch ſonſtige ſchwere Beſchädigun⸗ 3 11 , übre Mittwoch, den 2. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Nr. 299 3. Sefte. * Drei Menſchen in Gefahr gebracht Den Verkehrsſchutzmann markiert Der Motorradfahrer Wäger le aus Seckenheim befand ſich am Dienstag nachmittag mit ſeinem Kraft⸗ rad auf dem Wege von Seckenheim nach Oftersheim. Auf dem Soziusſitz befand ſich ein 27 Jahre altes Fräulein und ein etwa 3 Jahre altes Kind. In der Wachenburgſtraße bei der Pfingſtbergſiedlung traten ihm drei junge arbeitsloſe B urſchen entgegen. Einer von dieſen markierte mitten auf der Straße den Verkehrsſchutzmann nach allen möglichen Arten, wobei er den mit etwa 25 Km. Geſchwindigkeit fahrenden Wägerle beim Herannahen beim Ar m erfaßte, ſodaß dieſer die Herrſchaft über das Motor⸗ rad verlor und ſtürz te. Bei dem Sturz zog Wägerle ſich Wunden im Geſicht, an den Armen und Händen und an den Beinen zu, während das Fräulein mit leichteren Schürfwunden am Arm und an der Hand Das Kind war bewußtlos, erholte gen. Aerztliche Hilfe war bald zur Stelle, während s verhältnismäßig lange(etwa“ Stunden) dauerte, is Polizei zur Stelle war. Durch dieſen leichtſinnt⸗ „* Den Streich der Burſchen wurden drei Men ch e n⸗ Neeber in Todesgefahr gebracht. f f 0 Ein Denk⸗ zettel für einen derartig frevelhaften Uebermut wäre am Platze. Prüfungs⸗Hauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Neckarau Einen heißen Tag, wohl nicht„freiwillig“, hatte ſich die 7. Kompagnie Neckarau am Montag abend ausgewählt zur Prüfungsübung über ihre neu erhaltene Ausbildung in der Handhabung moderner Geräte und rationeller Bekämpfung eintretender Brände. Seit einem halben Jahr wurde die Wehr bei den Mannſchaften der Berufsfeuer⸗ wehr in der Feuerwache 2 neuzeitlich in Theorie und Praxis durch Brandmeiſter Bea unterrichtet und die Prüfung hat gezeigt, daß der Erfolg ein poſitiver war, auf den Neckarau ſtolz ſein darf. Zum erſten Mal hörte man anſtelle der ſeitheri⸗ gen wohlbekannten Hornſignale nur den zwitſchern⸗ den Ruf des Hauptmanns mit der neuen Signal⸗ pfeife. Sofort rückte Alles an ſeine Plätze, um am Autoleiterwagen und am Motorſpritzenwagen mit den Geräten die notwendigen Löſchvorbereitungen zu treffen. An den Steigleitern kletterten die Stei⸗ ger bis zum dritten Stock des Turmes hinauf und ſchnell wurde der große Rettungsſack hinaufgezogen, bedrängten Inſaſſen Hilfe zu bringen. Ruhige Kom⸗ mandos und noch ruhigeres Arbeiten der Leute zeugte von guten Nerven. Es klappte Alles, ſodaß der Inſpizient die Uebung für gelungen und beendet erklärte. In ſeiner kritiſchen Beſprechung gratulierte der Branddirektor der Neckarauer Wehr zum Erfolg, der nach ſo kurzer Ausbildungszeit unter ganz neuen Arbeitsmethoden mit neuen Gerätſchaften er⸗ zielt worden ſei. Es wäre um ſo erfreulicher, nach⸗ dem die Uebung des letzten Spätjahres ein gewiſſer Mißerfolg war. Redner machte auf einige aufge⸗ tretene kleine Mängel aufmerkſam und gab Auf⸗ klärung, wie man dieſe leicht beſeitige. Hinſichtlich der Signale müſſe auch noch eine beſſere Wiedergabe eintreten, ebenſo ſei auf die Bedienung der großen Ausziehleiter beſondere Sorgfalt zu verwenden. Den anerkennenden Worten des Branddirektors gab Oberkommandant Schlimm im Namen des Stadtbataillons in einer Schlußanſprache noch da⸗ durch Ausdruck, daß er die große Arbeit und den zu⸗ tage getretenen Fleiß der Neckarauer Kameraden anerkannte und ſie zu weiterer Arbeit im Dienſte Ader Nächſtenliebe aufforderte. Ein Dankeswort ge⸗ auch Brandmeiſter Bea für feine fach⸗ männiſch erteilten Inſtruktionsſtunden, die gute Früchte getragen haben. Nach Schluß der Uebung verſammelte ſich die Kompagnie mit ihren Ehrengäſten noch zu einem kameradſchaftlichen Beiſammenſein bei Kamerad zum„Prinz Max“, wobei noch manches anregende Wort geſprochen wurde. Allgemein freute man ſich, daß Branddirektor Vaulont nach überſtandener Krankheit wieder im Kameradenkreiſe erſcheinen konnte. Für die 7. Kompagnie dankte Hauptmann Haun für das bewieſene Intereſſe der Vorgeſetzten und Gäſte, die trotz der Hitze nach Neckarau ge⸗ kommen ſind. & * Mitgliederverſammlung des Bad. Sängerbun⸗ des. Die diesjährige Hauptverſammlung des Badi⸗ ſchen Sängerbundes findet Sonntag, 7. September, in Eberbach ſtatt. * Rettung aus Lebensgefahr. Wie im Mittags⸗ blatt kurz berichtet, geriet geſtern abend ein verhei⸗ rateter 32 Jahre alter Konditor im Strandbad infolge Ermüdung in die Gefahr des Er⸗ trinken s. Er wurde von einem andern gleich⸗ alterigen Konditor und einem 15 Jahre alten Ober⸗ realſchüler ans Land gebracht, wo er nach einiger Zeit ſeinen Weg allein fortſetzen konnte. * Zuſammenſtoß zweier Kraftwagen. An der Straßenkreuzung Roſengarten⸗ und Lameyſtraße ſtieß geſtern abend ein Lieferkraftwagen mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen. Der Führer des Lieferkraftwagens erlitt dabei einen leichten Allgemeine „Nervenſchöck und wurde in das Vränkenhaus verbracht. Der Führer des Perſonen⸗ kraftwagens kam mit einer unbedeutenden Prellung des linken Ellenbogens davon. Bei dem Zuſammen⸗ ſtoß wurde ein Kandelaber der elektriſchen Stkraßenbeleuchtung umgeriſſen. Die Fahrzeuge wurden erheblich beſchädigt. * Motorrad in Brand geraten. Um 21,19 Uhr war geſtern abend im Parkring 39 infolge Fehlzün⸗ dung ein Motorrad in Brand geraten. Die Berufsfeuerwehr wurde alarmiert. Der Schaden beträgt etwa 200 Mark. anderungen aus Baden 1929 Viertgrößte Zahl unter den deutſchen Ländern Während des vergangenen Jahres ſind aus Baden insgeſamt 3705 Perſonen nach Ueberſee ausgewandert, davon 1914 männliche und 1791 weibliche Perſonen, unter einer Geſamtzahl von 47 966 überſeeiſchen Auswanderern aus dem ganzen Deutſchen Reich. Baden weiſt unter den ſiebzehn deutſchen Ländern die viertgrößte Zahl der Ueberſee⸗-Auswanderer im abgelaufenen Jahr auf, während Baden nach ſeiner Bevölkerungszahl das fünftgrößte deutſche Land iſt. Baden ſteht eben an Auswandererzahl über dem im Verhältnis zu Baden und die Stellung, die nach dieſem Geſichtspunkt Baden im Kreiſe der deutſchen Länder einnimmt. Nämlich im Durchſchnitt des ganzen Deutſchen Rei⸗ ches entfallen im letzten Jahr auf jedes Hundert⸗ tauſend der Einwohner 74,8 Auswanderer. Von den ſiebzehn deutſchen Ländern gehen ſieben Länder über dieſen Reichsdurchſchnitt hinaus, was das Verhältnis ihrer Auswandererzahl zu ihrer Bevölkerungszahl angeht, zeigen alſo eine verhältnismäßig häufigere Auswanderung als das Reich im ganzen. Dagegen zehn deutſche Länder bleiben unter der Reichsdurch⸗ bevölkerungsreicheren Land Sachſen, das mit ſeinen 2490 Ueberſee⸗Auswanderern erſt die ſechſtgrößte Zahl der Auswanderer dabietet. An Baden ſchließt ſich in der Auswandererzahl unmittelbar an das acht⸗ größte deutſche Land Hamburg, das ſich dabei über den gegenüber Hamburg bevölkerungsſtärkeren Län⸗ dern Thüringen und Heſſen befindet. Gegenüber dem vorletzten Jahr 1928 zeigt Baden einen erheblichen Rückgang der Ueberſee⸗Auswanderung Es zählte in dieſem vorvergangenen Jahr noch 4822 überſeeiſche Auswanderer. Das ganze Deutſche Reich bietet ja ebenfalls im vergangenen Jahr eine ziem⸗ liche Abnahme derr Ueberſee⸗Auswanderung, die ſich im Jahr 1928 auf 56 586 Perſonen belief. Baden ge⸗ hört dabei zu der überwiegenden Mehrzahl der deut⸗ ſchen Länder, die im letzten Jahr eine Verminderung ihrer Ueberſee⸗Auswanderer gegenüber dem vor⸗ letzten Jahr beſitzen. Den Weg der Auswanderung nahmen von den Auswanderern Badens im vergangenen Jahr 2064 Perſonen über Bremen, 1626 Perſonen über Hamburg und 15 Perſonen über fremde Häfen. Von beſonderem Intereſſe iſt das Verhältnis der Auswandererzahl zur Bevölke⸗ rungszahl des Landes ſchnittsziffer von 74,8 Auswanderern auf das Hun⸗ derttauſend der Bevölkerung. Baden gehört zu den erſten ſieben deutſchen Ländern mit relativ ſtärkerer Auswanderung, als wir ſie im Durchſchnitt des Deutſchen Reiches vorfinden. In Baden kommen im letzten Jahr auf das Hunderttauſend der Einwoh⸗ ner 157,3 Auswanderer. Das iſt unter den deutſchen Ländern die vierthöchſte Verhältnis zahl für die Häufigkeit der Auswanderer gegenüber der Bevölkerungszahl. Am nächſten ſtehen bei Baden in dieſer Häufigkeit der Auswanderung die Länder Württemberg mit 157,9 und Oldenburg mit 131,4 Aus⸗ wanderern des vergangenen Jahres auf jedes Hun⸗ derttaufend der Einwohner des betreffenden Landes. Die ſtärkſte Auswanderungs⸗Häufigkeit treffen wir in Bremen mit 299,3 und in Hamburg mit 231,3 Ueberſee⸗Auswanderern unter dem Hunderttauſend der Bevölkerung, entſprechend der ausgebreiteten Ueberſeeverbindungen, die gerade dieſe Hanfaſtädte beſitzen. Andererſeits am ſchwächſten iſt verhältnis⸗ mäßig die Auswanderung in Schaumburg⸗Lippe, das 22,8, und in Mecklenburg⸗Strelitz, das 29,4 Auswan⸗ derer auf das Hunderttauſend der Einwohner des Landes aufweiſt. In Baden waren es im vorvergangenen Jahr 1928 noch 205,4 Ueberſee⸗Auswanderer auf jedes Hunderttauſend der Bevölkerung.—6— 4. Tagfahrt des Bäuerlichen Borſuchsrings Pfalzgau“ y. Ladenburg, 30. Juni. Es war wieder eine lehr⸗ reiche, ſchöne Fahrt, die der Bäuerliche Verſuchsring „Pfalzgau“ durch die fruchtbaren Fluren unſeres Kreiſes unternahm. Aus dieſen Ringtagfahrten iſt eine Art Ernte vorſchan geworden, man beſichtigt nicht nur die einzelnen Verſuche, ſondern gewinnt auch einen Ueberblick über den Stand der Felder. Zwar ſieht man viel liegen⸗ des Getreide, aber im ganzen darf man in dieſem Jahre gute Erntehoffnungen in allen Feldfrüchten hegen. Vom Sammelpunkt Ladenburg aus, wo der Leiter, Landesökonomierat Doll, die Teilnehmer begrüßte, gings mit Poſtautobus nach Schrie s⸗ heim. Hier wurde in der Nähe des Porphyrwerks ein Hopfenſorten⸗Anbauverſuch beſichtigt, der im 4. Jahre ſteht. Der Beſitzer, Gemeinderat Treiber, hat ſich damit die größte Mühe gegeben, ſodaß hier die ſchönſte Hopfenanlage des Kreiſes zu ſehen iſt. Bemerkenswert iſt, daß der boden⸗ ſtändige Schwetzinger Hopfen gegenüber den böhmiſchen und bayriſchen Sorten den höchſten Er⸗ trag lieferte, der freilich in umgekehrtem Verhältnis zum Hopfenpreis ſtand. Stickſtoffdüngungsverſuche an Tabak und ein Spätkartoffelſortenanbauverſuch wurden noch bei Schriesheim beſucht. Vor Großſachſen intereſſierten beſonders zwei neue Sorten Spätkartoffeln, ein Weizen⸗ ſorten⸗Anbauverſuch, am Bahnhof Heddesheim ein vergleichender Kalidüngungsverſuch mit Futter⸗ rüben, Frühkartoffelanbauverſuche von uſtav Moos. Der Frage des Frühkartoffelbaues wird beſondere Aufmerkſamkeit gewidmet. Bürger⸗ meiſter Kippen han⸗Ritſchweier iſt es ge⸗ lungen, ſchon am 15. Juni völlig ausgereifte Früh⸗ kartoffeln auf den Weinheimer Markt zu bringen und dadurch die ausländiſche Konkurrenz, die weſent⸗ lich teurer iſt, zu ſchlagen. Dieſer Erfolg hat gezeigt, daß man auch in unſerer Gegend gewiſſe Kartoffel⸗ ſorten, namentlich Holländer Erſtling, früh ernten kann. Bei Großſachſen ſah man übrigens ein prächtiges Tabakfeld, das bewies, daß ſein Beſitzer, Landbundpräſident und Vizepräsident der Landwirtſchaftskammer, Fritz Mayer, Großſachſen, auch in der Praxis ein vorbildlicher Landwirt iſt. Die weitere Beſichtigung galt Verſuchen mit Futterrüben, Gerſtenneuzüchtungen von Hans Reinhard⸗ Heddesheim, Hafer, Spätkartof⸗ feln, Winterroggen u. a. bei Rittenweier und Ritſchweier. Zum erſten Male beſuchte die Ring⸗ tagfahrt den zum Kreis Mannheim gehörenden Teil des Oden waldes. Eine Muſterwirtſchaft lernte man hier in dem 110 badiſche Morgen großen Gut des Bürgermeiſters Kippen han⸗Ritſch⸗ weier kennen. Es iſt geradezu erſtaunlich, was der neuzeitliche Landwirt aus dem Odenwälder Boden alles herausholt und gemacht hat. Auch ſeins Milchwirtſchaft mit 10 Kühen Simmenthaler Raſſe iſt auf der Höhe. In Heiligkreußs wurden die beiden Hengſte„Magnet“ und„Nimbus“ der Zucht⸗ ſtation für rheiniſch⸗belgiſches Kaltblut vorgeführt; auch hier ſah man im Anweſen von Nikolaus Müller einen hochſtehenden Odenwaldbetrieb. Beim Mittageſſen in Großſachſen verbreitete ſich der Vizepräſident der Landwirtſchaftskammer, Fritz Mayer, über agrarpolitiſche Fragen, ſtreifte die Standardiſterung, die Feldbereinigung und anderes. Landrat Dr. Pfaff ſprach dem Leiter des Rings und der Tagfahrt, Landesökonomierat Doll, Dank aus und ermahnte die Bauern, nur den Mut nicht zu verlieren.— Abends gegen 6 Uhr nahm die Tagfahrt, die nur einen geringen Teil der 138 zurzeit laufen⸗ den Verſuche beſichtigen konnte, ihr Ende. Firmung in Mannheim Die Spendung der Firmung durch den Erzbiſchof wurde am Montag fortgeſetzt. Nach der Firmungs⸗ meſſe wurde der Erzbiſchof am Portal der Hei⸗ liggeiſtkirche empfangen. Die Firmlinge der Heiliggeiſtpfarrei, der St. Peterskuratie und der Mollrealſchule, insgeſamt 500, wurden hier gefirmt. Nach der Spendung beſtieg der Oberhirte die Kanzel und ſprach von der Bedeutung der Firmung. Am Nachmittag war Firmung in der Joſefs⸗ kirche auf dem Lindenhof für 300 Firmlinge. Der geſtrige Vormittag war ausgefüllt mit der Firmung in der Liebfrauen⸗ und Bonifatiuskirche, zitſammen 600 Firmlinge. Heute gilt der Beſuch den Vororten Waldhof, Käfertal und Sandhofen. So iſt am Vormittag Firmung in der Franziskuskirche für 300 Firmlinge, anſchließend in Käfertal für Käfer⸗ tal und Wallſtadt mit 280 Firmlingen. Am Abend werden 200 Firmlinge in Sandhofen gefirmt. Morgen erteilt der Erzbiſchof die Firmung in den zum Stadtdekanat Mannheim zählenden Orten Ilvesheim, Seckenheim und Friedrichsfeld. * * In eine Grube gefallen. Geſtern vormittag iſt in einem Betrieb auf dem Waldhof der ledige 26 Jahre alte Schloſſer Adam Schröder, wohnhaft in Sand⸗ hofen, in eine etwa 5 Meter tiefe Grube gefal⸗ len. Der Mann hat ſich ſo ſchwere Verletzungen zu⸗ gezogen, daß er in vergangener Nacht im Allgemeinen Krankenhaus geſtorben iſt. * 75jähriger Geburtstag. Am heutigen Tage ſeſert der Geſchäftsinhaber Ludwig Leitzig, Schwetzinger⸗ ſtraße 152, ſeinen 75. Geburtstag. Der Jubilar führt trotz ſeiner 75 Jahre noch ein eigenes Fleiſch⸗ und Wurſtwarengeſchäft und erfreut ſich beſter Geſundheit. Er iſt ſeit 30 Jahren Leſer unſerer Zeitung. Veranſtaltungen * Der Verein ehemaliger Militärmuſiker veranſtaltet unter Leitung von Obermuſikmeiſter H. Vollmer am heutigen Mittwoch abend im Ballhausgarten ein großes Konzert.(Näheres ſiehe Anzeige.) * Rheinfahrten der Köln⸗Düſſeldorfer. Wir machen auf die Rheinfahrten der ſchmucken Köln⸗Düſſeldorfer Schiffe aufmerkſam. Die Schiffe fahren faſt täglich nach Speyer, Germersheim und zurück. Am Freitag wird nach Worms, Oppenheim und Nierſtein geſahren. Sehr großer Beliebt⸗ heit erfreuen ſich die Abendfahrten nach Worms und zurück in 2 Stunden. Bei der großen Hitze iſt eine Dampferfahrt auf dem Rhein mit dem erfriſchenden Gegen⸗ wind ein Genuß.(Näheres ſiehe Anzeige.) * Sonderfahrt nach Verdun. Wie aus dem Anzeigenteil im heutigen Mittagsblatt erſichtlich, unternimmt die Mannheimer Omnibusgeſellſchaft m. b. H. eine auf dret Tage berechnete Sonderfahrt nach Verdun und deſſen Kampfgebieten. Die Abfahrt erfolgt am Samstag, 19. Juli, vormittags.30 Uhr, ab Paradeplatz. Die Fahrt geht am 1. Tage über Saarbrücken, Metz, Gravelotte nach Verdun(Uebernachtung). Am zweiten Tage erfolgt dle Rundfahrt durch das Kampfgebiet mit dem Beſuch der Kriegerfriedhöfe. Am dritten Tage wird Mars la Tour, Rezonville und Gravelotte beſichtigt, worauf die Rückfahrt nach Mannheim erfolgt. Außer dieſer Verdunreiſe werden täglich jeweils nachmittags.30 Uhr ab Paradeplatz Halb⸗ tagesfahrten nach der Pfalz und nach dem Odenwald aus⸗ geführt. Aus Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 3. Juli .30 Uhr: Frankfurt: Kurkonzert von Bad Orb: Köln: Kurkonzert von Bad Pyrmont. 12.15 Uhr: Stuttgart: Orgelkonzert von Mannheim. 15.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgort: Kinderſtunde. 16.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 16.25 Uhr: München: Soliſtenſtunde. 17.25 Uhr: München: Konzert. 18.05 Uhr: Frankfurt: Zeitberichte; Stuttgart: Berufskundlicher Vortrag: Das Studium der Techulk und die Perſönlichkeit des Ingenieurs, 5 d 5 19.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Mandolinen, konzert; Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg: Oper„Wildſchütz“. 20.00 Uhr: Berlin, Königs wuſterhauſen: Oper „La Traviata“; Hamburg, Köln, Belgrad, Laibach, London 3: Konzert; München: Mili⸗ tärkonzert; London 1: Kammermuſik; London 2: Tanzmuſik; Wien: Noch ſind die Tage der Roſen; Zürich: Liederkonzert. 20.15 Uhr: Buda pe ſt, Kattowitz, Warſchau, Stockholm: Konzert. 5 20.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Zeitberichte; Mailand, Turin: Oper„Graf Ory“; Os lo: Konzert. 21.00 Uhr: Breslau: Einakter⸗Abend; München: Autorenſtunde; Rom: Oper„Iris“; Toulouſe: Konzert. 21.10 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Konzert; Wien: Neue Muſtk. 21.30 Uhr: Hamburg: Kabarett; München: Solliſten⸗ ſtunde, 5 22.30 Uhr: Breslau: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. 28.00 Uhr: London 3, Kattowitz, Warſchau: Tanz muſik. 23.40 Uhr: Mailand, T 15 in: Konzert. Das Orgelkonzert um 12.15 Uhr von Mannheim kommt aus den Univerſum⸗Lichtſpielen und wird aus⸗ geführt von Organiſt G. Boſch. Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 2. Juli 1930 mmes Ende einer Spritztour Schöffengericht Mannheim Ein ſchlimmes Ende nahm eine Spritztour, die der 37 Jahre alte verheiratete Reiſende Eugen Otto B eger aus Herrenalb mit ſeinem Kraftwagen und drei weiteren Inſaſſen nach Seckenheim unternahm, wo nach Feierabend in einem Café weitergezecht wurde. In raſender Fahrt ging es ſchließlich wieder zurück nach Mannheim. Unterwegs wurde ein Auto, das geraume Zeit vor ihnen von dem glei⸗ chen Cafs abgefahren war, im 70⸗Kilometer⸗Tempo überholt. Zwiſchen der Feudenheimer Fähre und dem Flug⸗ platz tauchte plötzlich das Licht eines Motorrad⸗ fahrers auf. Statt vorſchriftsmäßig rechts zu fahren, fuhr er wie beim Ueberholen mehr nach links und ſteuerte immer noch mehr nach links. Im nächſten Augenblick erfolgte ein Krach und ein Feuerſchein. Ein Schutzmann, der das Unglück bemerkt und ſo⸗ zuſagen kommen geſehen hatte, zog den Motor⸗ radfahrer den 37 Jahre alten Elektromonteur Friedrich Böhler aus Ludwigshafen— unter der brennenden Maſchine hervor. Die Soziusfahrerin, ein Servierfräulein, lag abſeits. Böhler hatte einen Bruch der linken Schädelbaſis davon⸗ getragen. Im Allgemeinen Krankenhaus mußte ihm ſofort der linke Unterſchenkel amputiert werden. Am 30. April erlag er ſchießlich ſeinen ſchweren Schä⸗ del verletzungen, während das Servierfräulein noch jetzt mit ſchweren Arm⸗ und Beinverletzungen im Krankenhaus liegt. Als das Unglück geſchehen war, kümmerte ſich der Autolenker nicht im geringſten darum, ob etwas paſſtert war oder nicht und fuhr unbekümmert wei⸗ ter, trotzdem ein Inſaſſe rief:„Halt, da muß was paſſiert ſein.“ Später, als das Auto in die Garage gebracht war, gingen ſie zu Fuß hinaus und ſahen ſchon den Sanitätswagen an der Unfallſtelle, den das überholte Auto herbeigeholt hatte. Der Kraftfahrer meldete ſich aber trotzdem nicht und mußte erſt von der Po⸗ lizei geholt werden, die am andern Morgen das Auto ermittelt hatte. Es war auf der linken Seite völlig verbeult und hatte von dem Rammen eine tiefe Rinne längs des Chaſſis. Der Schutzmann bekundete, er habe bei dem ſtar⸗ ken Linksfahren den Eindruck gehabt, daß entweder das Steuer verſagte oder daß der Kraftwagenführer das Motorrad rammen wollte. Wie das ſchwerver⸗ letzte Mädchen ausführte, ſah ſie das Auto direkt auf das Motorrad zukommen; Böhler habe noch geſtoppt. Das Auto habe nicht einmal abgeblendet und ſie habe abſpringen wollen. Da ſei das Unglück ſchon geſchehen. Sie ſtürzte über Böhler hinweg auf die Straße. Die Gutachter Polizeihauptmann Herrmann und Oberingenieur Möſſinger waren einig in der Anſicht, daß der Kraftwagenführer durch ſein Linksfahren das Unglück verſchuldet hat. Das Ge⸗ richt ging in ſeinem Urteil noch über den Antrag des Staatsanwaltes hinaus und ſprach ein Jahr Ge⸗ fängnis gegen den Angeklagten aus. Er erhält nicht eher Strafaufſchub, als bis die Entſchädi⸗ gungsanſprüche des Mädchens und der An⸗ verwandten des Getöteten geſichert ſind, da das Auto nicht dem Kraftwagenführer, ſondern dem hieſigen Filialleiter der Radiogeſellſchaft Berlin ge⸗ hört, der Angeklagte auch kein Vermögen beſitzt. Eiſenbahnunglück von Bulr vor Gericht Vor dem Erweiterten Schöffengericht Köln be⸗ gannen die Verhandlungen wegen des Eiſenbahn⸗ unglücks bei Buir, das der Lokomotivführer Nor d⸗ haus und der Reichsbahnoberſekretär Fiſcher verſchuldet haben ſollen. Es handelt ſich um die Kataſtrophe vom 25. Auguſt v. Is., an welchem Tage der Schuellzug Paris Warſchau bei Buir verun⸗ glückte. 15 Perſonen wurden getötet, 56 verletzt. Dem Lokomotivführer Nordhaus wurde zunächſt vorgeworfen, einen ſchriftlichen Befehl des Fahr⸗ dienſtleiters Fiſcher, der Langſamfahren an der Un⸗ glücksſtelle anordnete, nicht beachtet zu haben. Im Laufe der Unterſuchung ſtellte ſich jedoch heraus, daß Fiſcher dem Nordhaus einen falſchen Befehl über⸗ geben hatte. Deswegen wurde Fiſcher in Anklage⸗ zuſtand verſetzt. Auch Nordhaus mußte unter An⸗ klage geſtellt werden, weil er ein Warnungsſignal, deſſen beide Flügel hochgerichtet waren, kurz vor der Unfallſtelle überſehen hatte. Als erſter der beiden Angeklagten wurde Nord⸗ haus vernommen. Er ſagt aus, er ſei am Unglücks⸗ tage mit vier Minuten Verſpätung von Aachen ab⸗ gefahren und habe ſich die größte Mühe gegeben, dieſe Verſpätung wieder einzuholen. Im weiteren Verlauf der Verhandlung ſetzte der angeklagte Lokomotivführer Nordhaus die Schilde⸗ rung der Augenblicke vor dem Unglück fort. Er hat den Vorſteher mit dem grünen Vorſichtsbefehl ge⸗ ſehen. Zu gleicher Zeit kam das Abfahrtsſignal. Den Befehl bekam der Zugführer, der dem Lokomo⸗ tivführer zurief: Nur 30 Kilometer! Er habe mög⸗ lichſt vor der Umbauſtrecke die verlorene Zeit herausholen wollen. Die erſte Weiche paſſierte ich, . Nachrichten aus Baden Um den Hexenturm in Heidelberg Heidelberg, 1. Juli. Schon weht auf dem Bau der neuen Univerſität die Fahne mit dem Kranz als Zeichen des Richtfeſtes. Wie das ganze Gebäude nur Eiſenbetonkonſtruktionen und Barkſteinwerk aufweiſt unter Ausſchluß jeglichen Holzes, ſo werden auch die Hauptträger des Dachgiebels die gleiche Konſtruktion aus Eiſenbeton tragen. Einer dieſer Träger iſt be⸗ reits in der Holzverſchalung fertiggeſtellt, auf ihm weht an hohem Maſte die Flagge als Richtfeſt⸗ zeichen. Nachdem der Hauptbau gegen den freien Platz in die Höhe gewachſen iſt, geht es mit raſchen Schritten auch an dem Seitenbau gegen das Bibliv⸗ theksgebäude zu vorwärts. Nun wird ſich zeigen, ob der als altes Wahrzeichen aus dem 15. Jahrhundert ſtammende Hexenturm ſtehen bleiben ſoll oder nicht. Man kann ein großer Freund der Erhaltung geſchichtlicher Denkmäler ſein, in vorliegendem Falle frägt es ſich aber, ob nicht der alte Turm durch Ver⸗ änderungen an ſeinem Aeußeren und Inneren weſentlich verliert und in der ganzen modernen Neu⸗ anlage einen ſtörenden Fremdkörper darſtellt. Einen großen Raum verſperrt der alte Koloß mit ſeinen dicken Mauern, ohne viel nützen zu können. Zu ſehen iſt auch nicht mehr viel von ihm, wenn ein mal ſpäter die Gelder zum Weiterbau kommen. Viel⸗ leicht wird ſchon das jetzige Bild manchen Für⸗ ſprecher bedenklich ſtimmen. Süddeutſches Muſikfeſt * Pforzheim, 2. Juli. Hier fand am vergangenen Sonntag das 7. Verbandsmuſikfeſt des Süd⸗ deutſchen Muſikerverbandes ſtatt, an dem ſich 62 Muſikkapellen aus allen Gauen Württembergs, Bayerns und Badens beteiligten. Aus dem Wett⸗ bewerb gingen die Acherner Stadtkapelle und die Jugendkapelle als erſte Sieger hervor. Tödlicher Unglücksfall bei der Befreiungsfeier * Ittersbach b. Ettlingen, 2. Juli Beim Böller⸗ ſchieß en aus Anlaß der Befreiungsfeier ereignete ſich hier ein tödlicher Unglücksfall. Dem ver⸗ heirateten Schneidermeiſter Wilhelm Gegen heim ging beim Laden ein Schuß frühzeitig! los, wodurch ihm der Ladeſtöpſel an die Stirn geſchleu⸗ dert wurde und die Schädeldecke aufriß, was den alsbaldigen Tod zur Folge hatte. Der ſo tragiſch ums Leben gekommene Familienvater ſtand in den 59er Jahren und hinterläßt mehrere z. T. noch unverſorgte Kinder. 8 ſo ſchloß Nordhaus ſeine Ausſage, dann fing die Maſchine an zu ſchwanken, und ich hatte noch das Gefühl, es geht gut. Dann ſchlug die Maſchine um. Ich verlor die Beſinnung. Die Geſchwindigkeit muß weit unter 80 Kilometer geweſen ſein. Der Verteidiger Frank⸗Dortmund wies darauf hin, daß die Anweiſung Nr. 32 in Hamm am Brett nicht angeſchlagen war. Solange dies nicht geſchehen, ſolange könne ſie nicht als in Kraft getreten gelten. Er bitte um Vernehmung der in Hamm Verant⸗ wortlichen. Auch der Staatsanwalt erklärte, daß das ein außerordentlich weſentlicher Punkt ſei. Ein Werkſtellenvorſteher aus Hamm wurde dar⸗ auf informatoriſch vernommen. Er ſollte die Beamten nennen, die für das Anſchlagen der Dienſtanweiſun⸗ gen verantwortlich ſind. Die Ladung dieſer Zeugen wird angeordnet. Aus der Ausſage des angeklagten Fahrdtienſtleiters Fiſcher iſt hervorzuheben, daß er ſeit 1905 im Dienſt war und 1918 Fahrdienſt über⸗ nahm, aber nur dreimal in jedem Jahr, zu Oſtern, zu Pfingſten und zu Weihnachten. Im Auguſt, alſo in der Zeit des Unglücks, waren verſchiedene Leute beurlaubt. Deshalb übernahm er wieder den Dienſt. Am Donnerstag vor dem Unglück ging ein Tele⸗ gramm ein, wonach Dienſtanweiſung 32 am Sams⸗ tag in Kraft treten ſollte. Dieſes Telegramm gab er an den Fahrdienſt weiter. Erſt am Samstag wurde bekannt, daß er am Sonntag, dem Tag des Unglücks, Fahrdienſt hatte. Morgens bei der Dienſtübergabe hat er auch das Dienſtbefehlsbuch bekommen, auf⸗ geſchlagen mit der Dienſtanweiſung 32.— Dienstag nachmittag fand ein Lokaltermin ſtatt. Aus der Pfalz Befreiungsfeſt im Ebertpark 5 * Ludwigshafen, 2. Juli. Durch einen Wald von Fahnen, Flaggen und Fahnentüchern fuhr man am Befreiungstag zum Ebertpark. Er ſah zum erſtenmal militäriſche Uniformen: die Nürnber⸗ ger Landespolizeikapelle unter Jaroſch ſpielte flotte, meiſt vaterländiſche Weiſen(die pfäl⸗ ziſche Kapelle wird erſt gebildet). Am Abend reich⸗ ten die Sitzgelegenheiten des weiten Parks kaum aus, um die auf 10 000 Köpfe zu ſchätzende Beſucher⸗ menge zu faſſen. Das Pfalzorcheſter meiſterte ein anſpruchsvolles Programm trotz einer für Bruch⸗ ſtücke aus Wagnerſchen Tondramen nicht ganz ge⸗ nügenden Beſetzung rühmlich geſchickt, dank vor allem der Erfahrung und Muſikalität des bewährten Kon⸗ zertmeiſters Sauer. Beſondere Anziehungskraft übte die Mitwirkung unſeres beliebten Opern⸗ baritons Sidney de Vries aus. Schmelzend klang ſeine weiche, gepflegte Stimme im freien Raum, als er, von lebhaftem Beifall bedankt, Don Juans Ständchen, die Hans Heiling⸗Arie und das Lied an den Abendſtern ſang. Nach Sachſens Mahnung: „Ehrt eure deutſchen Meiſter!“ ſtimmten Orcheſter und Publikum die deutſche Nationalhymne an, die ſchon vorher in den Streichervariationen aus Haydns Kaiſerquartett erklungen war. Im Sternkaffee lauſchten ebenfalls viele den köſtlichen Lautenſängen des humorgeſegneten Dr. Ebbecke. Auf der Bier⸗ terraſſe der Blumenhalle zirpten die Zupfgeigen des Ludwigshafener Mandolinenklubs ſtim⸗ mungsvoll in der ftalieniſchen Nacht. Widerſchein zahlloſer Lampions ſpiegelte ſich im„Schwanenſee“; in den Beeten um den„Sternſee“ glühten Perlen⸗ ſchnüre buntfarbiger Lämpchen, und als es mit einem Male dunkel ward, erſtrahlte der Portalbau in rotem bengaliſchen, die Feſthalle in weißem Scheinwerfer⸗ licht; die Leuchtfontäne aber blühte unter all den flimmernden Wunderblumen wie ein Fanal glück⸗ licherer Zukunft. X. Das Limburgfeſt.— Sonderzüge. Bad Dürkheim, 1. Juli. Anläßlich der Limbucg⸗ Beleuchtung am kommenden Sonntag hat die Reichsbahndirektion Ludwigshafen zwei Sonder⸗ züge genehmigt, die beide ab Dürkheim in Rich⸗ tung Fraukenthal-Ludwigshaſen und Neuſtadt ver⸗ kehren. Nach der Limburg⸗ Beleuchtung findet ein Feſtakt im Kurgarten ſtatt, wobei Opern⸗ fänger Färbach⸗ Mannheim und Leopold Reitz⸗ Neuſtadt mitwirken werden. Leichtathletik⸗Klubkampf Schwetzingen ſchlägt Phönix Mannheim 62,5:31,5 Die Leichtathletik⸗Abteilung des MC. Phönix, die in früherer Zeit in der Mannheimer Leichtathletik⸗Bewegung eine gewichtige Rolle ſpielte, in letzter Zeit aber nicht mehr hervorgetreten war, trug am Sonntag in Schwetzingen gegen den dortigen Sport⸗Verein einen Klubkompf aus, der von den Schwetzingern überlegen gewonnen wurde. Nachdem ſie an Pfingſten gegen die Leichtathleten des Vf. Neckarau verloren hatten, waren ſie hier in allen Konkur⸗ renzen durchweg überlegen und konnten durch ihre beſten Leute wie Völker, Habel, Reinhard uſw. ſtets triumphie⸗ ren. Aber auch die Phönixler ſchlugen ſich nicht ſchlecht, auf jeden Foll beſſer, ols es das Reſultat vermuten läßt. Der ſchönſte Kampf, der den härteſten Kampf brachte, war die Schwedenſtaffel, die, nachdem Phönix die ganze Zeit geführt hatte, durch den glänzenden Lauf Werners, der den gonzen Vorſprung noch aufholte, mit Bruſtbreite ge⸗ wonnen wurde. In der 44100 Meter⸗Staffel war ein ganz anderes Bild. Schwetzingen gewann hier nach Be⸗ lieben. Die 100 Meter holte ſich Völker⸗Schwetzingen un⸗ angefochten. Auf der 400 Meter⸗Strecke wurde Habel nur von Maier⸗Phönix ernſtlich bedrängt. Sehr ſchön lief der Rheinmeiſter Reinhard ⸗ Schwetzingen die 3000 Meter. In den Sprung⸗ und Wurfkonkurrenzen war Schwetzin⸗ gen immer auf den erſten beiden Plätzen. Die Erfolgreichen waren Schweinfurt, Hebel und Völker. Für Mannheim ſtarteten in dieſen Wettbewerben Maier und Fürſt.— Es bleibt zu hoffen, daß die Beteiligten eingeſehen haben, daß auf beiden Seiten noch viel zu lernen iſt, um zu großen Kämpfen gerüſtet zu ſein. Die Ergobniſſe: 100 Meter: 1. Völker⸗Schwetz., 2. Werner⸗Phön., 3. Theiß⸗ Phön., 4. Frankenbach⸗Schwetz.; 400 Meter: 1. Habel⸗ Schwetz., 2. Maier⸗Phön., 3. Moosbrugger⸗Schwetz, 4. Beum⸗Phön.; 1000 Meter: 1. Metzger⸗Schwetz. 2,58 Min., 2. Emil Otto⸗Phön., 3. Moosbrugger⸗Schwetz., 4. Roos⸗ nolg⸗Phön; 3000 Meter: 1. Reinhord⸗Schwetz., 2. Otto Emil⸗Phön., 3. Schwab⸗Schwetz., 4. Schwarz⸗Phön.; 4 mal 100 Meter⸗Staffel: 1. Schwetzingen 46,4 Sek.(Engelhardt, Werner, Völker, Habel), 2. Phönix 46,8 Sek.(Franken⸗ bach, Theiß, Maier, Volk]; Schwedenſtaffel: 1. Schwetzingen 2,11 Min.(Otto, Baum, Roosnolg, Werth), 2. Phönix 2,11, Min.(Maier, Theiß, Volz, Frankenbach); Hochſprung: 1. Philipp⸗Schwetz. 1,60 Met., 2. Schweinfurt 1,50 Met.; 3. Fürſt⸗Phön. 1,50 Met., 4. Schwartz⸗Phön. 1,40 Met.; Weilſprung: 1. Völker⸗Schwetz. 6,09 Met.; 2. Werner⸗ Schwetz. 5,71 Met., 3. Maier⸗Phönix, 4. Fürſt⸗Phönix; Kugelſtoßen: 1. Habel⸗Schwetzingen 11,34 Meter, 2. Völker⸗ Schwetz. 10,21 Meter, 3. Maier⸗Phönix, 4. Fürſt⸗Phönix; Speerwerfen: 1. Philipp⸗Schwetz. 43,90 Meter, 2. Schwein⸗ furt⸗Schwetz. 48,55 Meter, 3. Fürſt⸗Phönix 42,61 Meter, 4. Mater⸗Phönix 36,48 Meter. Endergebnis: 61,5 32,5 für Schwetzingen. hs. Junioren-Tennis- Turner beim TC. Grün-Weiß Das war ein eifriges Treiben auf der ideal gelegenen Platzawlage des TTC. Grün⸗Weiß. Wickelte doch dieſer Elub ſein erſtes Junioren⸗Turnier ab, an dem ſich 18 Junioren beteiligten, und das— man bann das jetzt rückſchauend mit ruhigem Gewiſſen behaupten— einen durchaus harmoniſchen Verlauf nahm. Wenn auch die Lei⸗ ſtungen— wie Herr Direktor Clemm in der mit einer Siegerehrung verbundenen Abſchiedsrede betonte— noch nicht immer ganz befriedigten, ſo kann man doch bei eif⸗ rigem und regelmäßigem Training hoffen, daß ſich mit der Zeit das Können ſteigert. Das Einzel gewann Frl. Helferrichſdie in der Schlußrunde gegen Heréus ſpielte. Ihr Gegner ließ ſich ihr Spiel aufzwingen und verlor dem⸗ nach durchaus verdient:6,:6.— Das Doppel ſeſ) Mayer⸗Clemm über Reiß⸗Helferrich:8, 678, 618 als Sieger. Mit ihnen gewann das am beſten ein⸗ geſpielte Paar, deſſen Zuſammenarbeit vorbildlich zu nennen war. 5 Die Ergebniſſe: 3. Runde: Clemm— Benſinger:7,:8,:3; Hersus Ruth Reiß:3.:5; Ganns Har.— Mayer 5 Lilo Helſerrich— Hel. Ganns:2,:1. Vorſchlußunde: Herezus — Clemm:2,:6,:4; Helferrich— Ganns 68, 725. Schlußrunde: Helferrich— Heréus:0, 678. Doppel. Vorſchlußrunde: Mayer⸗Clemm— Benſinger⸗ Werner:7,:2, 715; Helferrich⸗Keiß— Härle⸗Reiter 6, :1. Schlußrunde: Mayer⸗Clemm ee eee :3, 678. 8. Fußball im Kreis Süoheſſen Noch kurz vor Toresſchluß erlebten wir ein großes Spiel. Das letzte Spiel um den Aufſtieg zur Bezirks⸗ liga ging in Worms vom Stapel. Gegner waren die ſavoxiſierte Mannſchoaft von Viktoria Urberach und der Meiſter unſeres Kreiſes, Olympia W or ms. Um es vorweg zu ſagen, die Wormſer enttäuſchten uns nach der angenehmen Seite. Jeder Spieler gob ſein möglichſtes her und half mit an dem großen:1 Siege. Die Elf er⸗ brachte dadurch den Beweis, daß ſte immer noch die ſtärkſte Elf in unſerem Kreiſe iſt. und nur eine momentane Kriſe Schuld an den letzten Niederlogen trug. Durch dieſen Steg hat Worms die gleiche Anzahl Punkte wie Urberach erzielt, ſo daß ein Entſcheidungsſpiel notwendig iſt. Die Privatſpiele waren gering. Nur Vf. Lam⸗ pertheim koſtete die Spielmöglichkeit bis zum letzten Atemzuge aus. Am Samstag abend wurde ein Rückſpiel ausgetragen, das aber unter keinem Mit reichlich Erſotz führte man Ein Bensheim war die eifrigere Mann⸗ gegen Bensheim guten Stern ſtand. luſtloſes Spiel vor. 0 ſchaft und gewann überraſchend hoch 721. Weſentlich intereſſanter war das Spiel tags darauf ge⸗ gen den Turn⸗ und Raſenſportvere in Feuden⸗ heim. Die Feudenheimer Mannſchaft führte bis zur Pauſe ein wunderbares Spiel vor, ſo daß Lampertheim reichlich verteidigen mußte. Trotzdem gelang es den Gä⸗ ſten 3 ſchöne Tore vorzulegen. Aber nach der Pauſe wollte es nicht mehr ſo klappen bei Feudenheim. Die Mannſchaft ſpielt zerfahren, Lampertheim dagegen fond ſich immer beſſer. Feudenheim wurde nunmehr ganz in die eigene Hälfte zurückgedrängt, und konnte nicht verhindern, daß. Lampertheim 4 Tore und damit auch den Sieg errang. Lorſch weilte beim BSC. Oberrad und konnte nach überlegenem Spiele mit 41 ſiegreich blei⸗ ben. FV. Biblis hatie zum Rückſpiel den JV. Abenheim zu Gaſte und bezwang dieſen 510. Süoddeutſches Hanoͤball⸗Pokalenoöſpiel Polizei Darmſtadt Pokalmeiſter Der 1. FC. Nürnberg wird:2 geſchlagen Vor etwa 2000 Zuſchauern wurde auf dem Exerzier⸗ platze in Darmſtadt der Endkampf um den füddeutſchen Handballpokal zwiſchen dem Polizeiſportverein Darmſtabdt und dem 1. Fußballklub Nürnberg ausgetragen. Die Darmſtädter landeten einen knappen Sieg mit:2, nachdem es bei der Pauſe:2 geſtanden hatte. Obwohl die Nürn⸗ berger im Stellungsſpiel und Laufen beſſer waren, iſt der Sieg Darmſtadts verdient, da die Elf zwei Spieler heraus⸗ geſtellt bekam und demzufolge beim Stande von:2 nur noch neun Mann im Felde hatte, mit denen ſie noch den Siegestreffer erzielte. Der Kampf wurde non dem ſonſt ſehr bewährten Wiesbadener Schiedsrichter Müller ge⸗ leitet, der aber diesmal die Nerven verlor und wenig ſicher war. Auch ſchritt ex trotz der beiden Platzvexweiſe nicht energiſch genug gegen das übermäßig harte Spiel ein. Schliffer, Huber und Bohl waren die Darmſtädter Tor⸗ ſchützen, während der Mittelſtürmer Holzwarth beide Tore für Nürnberg erzielte. Olympia —2— Flugtage in Neuſtadt a. d. H. Zur Pfalz⸗Beſreiung werden 2 große Flugtage in der Pfalz veranſtaltet, von denen zunächſt am 5. Jul t der Rheinland⸗Befreiungsflug ſtattfindet. Am Rheinland⸗Befreiungsflug, der von Köln aus in die Wege geleitet wurde, beteiligen ſich etwa 90—100 Flugzeuge aller Gattungen und Fabriktypen, auch einige Pfälzer außer Wettbewerb. Nachdem das beſetzte Gebiet durch die Be⸗ ſatzung jahrelang verhindert war, die Fortſchritte im deut⸗ ſchen Flugweſen kennen zu lernen, wird mit dieſer Ver⸗ anſtaltung dazu Gelegenheit geboten ſein. Wie wir hören, ſollen auch die Funkerſchen Groß⸗ flugzeuge G32 und G 38 ſich an dem Fluge beteiligen. Die Flugzeuge ſind in 4 Gruppen eingeteilt, die gemein⸗ ſam ſtarten und landen. In der Pfalz werden die erſten Flugzeuge auf dem Flugplatz Lachen von vormittags 11 Uhr an eintreffen, die letzten Flugzeuge werden nach⸗ mittags zwiſchen 4 und 6 Uhr den Flugplatz verlaſſen, um über Germersheim, Kaiſerslautern, Kuſel Richtung Trier weiterzufliegen. Für das Publikum iſt diesmal das ſogenannte Weſt⸗ lager vorgeſehen, direkt an dem Lokalbahnhof Lachen⸗ Speyerdorf gelegen. Dort iſt in einer freien Front, vom Flugfeld abgeſchloſſen, ein für Zehntauſende von Menſchen berechneter Zuſchauerraum vorhanden. Außer den Teilnehmern des Befreiungsfluges wird aber auch noch eine Verkehrsmaſchine vorhanden ſein, die zu Rundflügen Gelegenheit gibt. Unter den Piloten wer⸗ den die hervorragendſten Flieger Deutſchlands zu finden ſein.. Automobilſport H. Internationale St. Moritzer Automobilwoche In verſchiedenen Veröffenblichungen erſchien während der letzten Zeit die diesjährige Internationale St. Moritze. Neale unter dem Datum des 17.—23. August. Es ſei einmal ausdrücklich feſtgeſtellt, daß dieſer Termin den Tatſachen nicht entſpricht: die St. Moritzer Automobilwoche geht in den Tagen vom 18.—24. Auguſt von Stapel. Die Organkſatoren des St. Moritzer Meetings waren darauf bedacht, die Veranſtaltung ſo anzuberaumen, daß ſie nicht mit anderen automobiliſtiſchen Konkurrenzen zuſammen⸗ fällt. Nun rückt allerdings der AD AC⸗Vergrekord, der am 17. Auguſt ausgefahren wird, in nüchſte Nähe des St. Mo⸗ ritzer Meetings. Um Unzukömmlichkeiten, die daraus er⸗ wachſen könnten, zu beheben, wird der 17. Auguſt für die Teilnehmer und Beſucher des Freiburger Rennens, die an der St. Moritzer Sternfahrt mitkonkurrieren, neutrallſtert. Die Sternfahrt⸗Konkurrenten brauchen alſo keine Benach⸗ teiligung zu befürchten, wenn ſie unberwegs noch den Frei⸗ burger Bergrekord in ihr Programm einbeziehen, denn die Etappe Felburg i..— St. Moritz läßt ſich in einem Dag ohne Haſt erledigen und die Wertung für die St. Moritzer Sternfahrt ſchlleßt erſt Montag, 18. Auguſt, abends 6 Uhr. Landeswellerwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags D 55 See. Luft„ Se 8 Wind höh. 15 15 85 8 8 S8 8 2 Wetter m um 8 8 5 N micht Stärke. Wertheim 1511— 20 30 16 NO leicht heiter Königsſtuhl] 563 756,7 191 26 16 80 leicht 15 Karlsruhe 120 757.2 1 31 18 ſtill leicht wolkig Bad.⸗Bad. 215 757,1 31 16 0 0 1 Villingen 780 758.8 16 26 18 8 5 bedeckt St. Blaſten 1275 14 21 7 still 2 7 Badenweil.— 756,8 10 27 14 ſtill leich 5 820 5 Hof 780 635,4 13 19 12 SW. leicht 5 ad. Dür⸗..—— 15 28 12 850 leicht wolkig —. An der Vorderſeite einer von Weſten heran⸗ gezogenen Tiefdruckrinne kam es geſtern zu weiterer ſtarker Erhitzung, die in der Ebene Höchſttempera⸗ turen von 31 Grad brachte. Sogar der Hochſchwarz⸗ wald erreichte 20 Grad. Mit dem Durchzug der Tief⸗ druckrinne iſt kühlere feuchte Luft zu uns gekommen, deren Einbruch in verſchiedenen Teilen des Landes zu Gewittern führte. An der Rückſeite der Tief⸗ druckrinne wird der Druck anſteigen und ſo zur Beſſerung führen. Für ſpäter ſteht der Durchzug neuer Störungen bevor. 15 Wetterausſichten für Donnerstag, 3. Juli: Zunächſt unverändert wolkig und ſchwül, ſpäter ſtrichweiſe Gewitter, weſtliche Luftzufuhr. RMeiſeweller Bis auf den äußerſten Weſten des Reiches dauert überall das trockene und heiße Hochſommerwetter an. Leichte bis mäßige öſtliche Winde beſtreifen das Ge⸗ biet weſtlich der Oder. Oeſtlich davon drehen ſie nach Nord. Nur im Weſten liegt etwas ſtärkere Be⸗ wölkung und es kommt zu ſtrichweiſen Gewitter⸗ regen, die jedoch das gute Geſamtbild der Witterung nicht beeinfluſſen können. Flugwetler Der Durchzug einer Tiefdruckrinne hat die hei⸗ tere Witterung nur vorübergehend und nur im äußerſten Weſten unterbrechen können. Sonſt iſt die Witterung des ganzen Reiches unverändert geblie⸗ ben, und iſt meiſt durch ſehr hohe Temperaturen und faſt vollſtändiges Fehlen der Bewölkung gekenn⸗ zeichnet. Die Winde haben nur im Weſten nach Südweſten gedreht. Weſtlich der Elbe herrſcht friſche Südſtrömung, öſtlich davon leichte Nordſtrömung. Die Sicht iſt allgemein ſehr gut. Beſonders über den Gebirgen können in den Abendſtunden Gewitter erwartet werden. 5 r ññ᷑ fdwñßß.ð⸗ My Chefredakteur Kur! Fiſchei Verantwortlich für Politif: H. A Meißner Feuilleton Dr. Steſan Kayſer„Kommunalpolitik und Lokales i. B. Franz Kircher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelstell: Kurt Ehmer- Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Drucket und Verleger: Druckerei Dr. Hgas, Neue Mannheimer Zeitung G m. b.., Mannheim. 8 1.—6 Für unperlangte Beiträge leine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rüctporto —6 Herausgeber, 1 b 3 5 3 1 . 5 * itte ch, 2. Jabi 1930 Verunkrautung der Kartoffelfelder . Hackfruchtbau und Unkrautbekämpfung ſcheinen „ pyftmals recht illuſſoriſch zu ſein, wenn man den Zu⸗ ſtand betrachtet, in dem ſich immer wieder einzelne Kartoffelfelder befinden. Es mag dies ja zum Teil daher kommen, daß die Erntearbeiten des Getreides alle Kräfte in Anſpruch nehmen, und keine Zeit für andere Arbeiten übrig bleibt, zumal man ſich ſagt, N 1 05 Kartoffelernte ſelbſt keine Einbuße darunter * erleidet. 8 Der Schaden kommt aber nach und es rächt ſich, je 0 nach den einzelnen Umſtänden, oft empfindlich, ſo⸗ 1 vohl in der eigenen Wirtſchaft wie auch auf den tachbarlichen Aeckern, wohin ſich der Unkrautſame Sermittels des Windes ausſät. Das Entfernen der Unkräuter bis zur Ernte der Kartoffeln hinauszu⸗ ſchieben, kommt regelmäßig zu ſpät, da der Unkraut⸗ ſame dann längſt ausgereift und ausgefallen iſt. „Das Unkraut ſoll gar nicht erſt zum Blühen kom⸗ men“, das dürfte immer der richtige Schrittmeſſer zu ſeiner Vernichtung ſein. Schädlinge der Getreidearten Im Juli, wenn die Winterung ſich ſchon zur Reife anſchickt, hat eine Bekämpfung nicht mehr viel Zweck. Aber lernen und künftig vorbeugen kann man immer noch. Der Steinbrand des Weizens wird durch das Beizen und Saatgutwechſel unter⸗ bunden, die Gicht durch Aelchen verurſacht, die bis in die Aehren vordringen. Taubheit kommt von Hagel und Blaſenfüßen. Letztere ſind ſo klein, daß eine Bekämpfung ſchwierig erſcheint. Die Baſis der Halme wird oft von Pilzen durchwuchert; Fuſarium, Roggenhalmbrecher und Weizenhalmtöter gehören in dieſe Gruppe. Bisweilen rührt das Umknicken der Halme auch von der Heſſenfliege her. Dann müſſen noch Getreidehalmfliege bezw. -weſpe erwähnt werden. Erſtere beſchränkt ſich auf das oberſte Halmglied, letztere durchfrißt den ganzen Halm faſt bis zur Wurzel. Dickkopfweizen leidet beſonders darunter. Im Herbſt recht ſpät ſäen und im Frühjahr recht zeitig, das ſind die wichtigſten Vorbeugungsmittel. Die„Schwindſucht“ des Hafers wird durch Milben hervorgerufen; Nematoden verhindern direkt ſein Schoſſen. Die Queckeneule iſt dadurch beſonders gefährlich, daß ſie mit in die Scheunen gelangt und hier viele Körner zerfrißt. Juliſchäslinge des Gemüſes Die Tomate wird leicht vom Traubenſchimmel, der Krautfäule, Schwarzbeinigkeit und Fruchtfäule befallen. Schwefelſtakub beugt vor. Beſonders unter Glas wird eine Bekämpfung oft notwendig. Sel⸗ lerie leidet häufig unter dem falſchen Meltau, dem Roſt und dem Septoria⸗Pilz. Man ſpritzt zeitig mit zweiprozentiger Kupferbrühe oder ebenſo ſtarker Sodalöſung. Später nur noch mit letzterer, da ſie un⸗ * 1 erſcheint dann angebracht. Wo Ko hlpflänzchen jetzt gelbe Blätter haben, leicht welken und allgemein kümmern, da ſitzt ſicher die Hernie an den Wurzeln. Kalken und Frucht⸗ Iwechſel heißen die Gegenmittel. Um den Pilzbefall auf den Erdbeerblättern zu vermeiden, ſchneidet Böttner nach der Ernte alle alten Blätter und Ran⸗ keen einfach weg. ö Hülſenfrüchte(Erbſen, Bohnen) werden bis⸗ eilen vom Roſt befallen. Da heißt es möglichſt eitig beſtellen, was bei der Bohne des Froſtes wegen aber nur mit Vorſicht geſchehen kann. Echter Meltau wird mit Schwefel beſtäubt, wie bei der Tomate und beim Wein. Wo die Buſchbohne unter Brennflecken leidet, muß man eben die Stangen bohnen bevorzugen. Der Gemüſegarten im Juli Im Gemüſegarten erreicht die Entwickelung ihren Höhepunkt. Wachstum und Reife werden durch große Wärme und viel Sonnenlicht, wie es der Juli uns durchweg beſchert, beſchleunigt. Alle Pflanzen ge⸗ brauchen jetzt viel Waſſer. Gießkanne und Hacke dür⸗ fen daher niemals aus der Hand getan werden. Die Bodenkruſte iſt immer wieder zu lockern, um der Luft und der Wärme, den mächtigſten Förderern des Wachstums, immer wieder Zutritt zu verſchaf⸗ fen. Beſonders reichlicher Bewäſſerung bedürfen um dieſe Zeit Gurken und Blumenkohl. Von frühen macht werden. Auch im Juli geſäte Möhren bringen im Spätherbſt noch zarte Wurzeln. Auf ſchattig ge⸗ legenen Beeten, die täglich gut überbrauſt werden, ziehen wir noch zarte Radies. Gepflanzt werden noch 5 alle Kohlarten, Sellerie und Salat. Beginnt der Kopf des Blumenkohls ſich aus den Blättern zu erheben, * 3 8 85 über den Käſe legend. Durch dieſe Beſchattung bleibt . die Blume weiß und zart. Bei Perlzwiebeln iſt das i 5. Wir graben die Neſter aus und a nen die Zwiebelchen an ſchattiger Stelle. Für Saatzwecke nehmen wir die ſchönſten Früchte und bwaorden ſind. Vermehrung der Tomaten burch Stecklinge? Dieſe Frage gewinnt immer mehr an Bedeutung, denn es iſt eine ſeit kurzer Zeit bekannte Tatſache, daß die aus Stecklingen herangezogenen Pflanzen beſſere und größere Früche, die auch früher reif wurden, brachten, als die Mutterpflanzen und dabei bis in den Herbſt hinein trugen. Gerade über dieſe größere Fruchtbarkeit und frühere Reife herrſchen bei uns noch große Meinungsverſchiedenheiten, die aber jetzt durch eingehende Verſuche geklärt und durch Erfolge F weils die unterſten Seitentriebe von Sämlingspflan⸗ zen. Intereſſant dürfte für uns ſein, daß auch in führt, dieſe Vermehrungsart zurzeit angewendet Mil. daß die oft kaum handhohen Pflanzen Aehren bezw. Riſpen ſchieben. Die Ausbildung die⸗ giftig iſt und keine Flecken hinterläßt. Sortenwechſel Erbſen und Buſchbohnen kann noch eine Ausſaat ge⸗ knicken wir die äußerſten Blätter nach innen um, ſie belaſſen ſie der Pflanze, bis ſie vollkommen reif ge⸗ beſtätigt wurden. Als Stecklinge verwendet man je⸗ Italien, das ja bekanntlich ſehr viel Tomaten aus. Neilage des„ Neden Hauulieiuen Zeiliag Die Trockenheit im Juni Im Monat Mal fielen reichlich Niederſchläge. Seit Anfang Juni hat faſt in allen Teilen Deutſchlands eine große Trockenheit, verbunden mit hochſommer⸗ lichen Temperaturen, eingeſetzt. Dieſe Witterungs⸗ verhältniſſe haben ſich naturgemäß in ſtarkem Maße auf die Entwicklung der Pflanzenbeſtände ausgewirkt. Auf den Wieſen war ein außerordent⸗ lich kräftiger Grasbeſtand herangewachſen. Das günſtige Heuwetter im Juni geſtattete, die Heu⸗ ernte, die heuer der Menge und Güte nach als eine Rekordernte zu beurteilen iſt, ſchnell und gut unter Dach zu bringen. Freilich machen ſich die Fol⸗ gen der Trockenheit auf den abgemähten Wieſen und zum Teil auch ſchon auf den Weiden in einem Aus ⸗ brennen der Grasnarbe bemerkbar. Von den Getreidearten weiſt der Roggen im all⸗ gemeinen einen ſehr guten Stand auf. Beim Win ⸗ terweizen laſſen verſchiedentlich die Strohlänge und die Aehrenausbildung zu wünſchen übrig. Kataſtrophal wirkt ſich beſonders auf den leichten Böden die Trockenheit beim Sommergetreide aus. Allgemein haben alle ſpätgeſäten Saaten auf das empfindlichſte gelitten und gelangen teilweiſe kaum mehr zum Schoſſen. Von den frühgeſäten Sommer⸗ ſaaten ſteht die Gerſte noch am beſten, wenn auch bei ihr ſchon eine ſtarke Schädigung im Stroh und in der Aehrenbildung feſtzuſtellen iſt. Die Franken⸗ gerſte oder die den Frankengerſten naheſtehenden Sorten haben bis jetzt die Trockenheit etwas beſſer ertragen. Sommerweizen und Hafer leiden aber ſchwerſtens unter der Trockenheit, denn im Monat Junt haben dieſe Pflanzenarten ihren größten Waſ⸗ ſerbedarf. Die warme Witterung bedingt vielfach, ſchon die ſer fruchttragenden Organe iſt naturgemäß äußerſt dürftig. Allgemein kann man bei den Sommerſaaten die Beobachtung machen, daß die Felder mit höherer Saatſtärke beſſer ſtehen als Schläge, die nur mit einer geringeren Saatſtärke angebaut wurden. Bezüglich der Ernährung läßt ſich bei allen Sommer⸗ ſaaten feſtſtellen, daß die reichlich gedüngten Felder in der Entwicklung weitaus günſtiger ſtehen als die dürftiger ernährten Feldſchläge. Insbeſondere zeigen ſich dieſe Unterſchiede deutlich bei Verſuchen, bei denen vielfach kräftig gedüngte Parzellen in ihrem Beſtande noch einigermaßen befriedigen, während ungedüngte oder ſchwach gedüngte einen Pflanzen⸗ beſtand aufweiſen, von dem ein Ernteertrag kaum mehr zu erwarten ſteht.. Die ſpäter angelegten Futterſchläge leiden ebenfalls ſchon auf das empfindlichſte unter der Trockenheit, doch kann dieſen Schlägen ein Regen noch helfen. Auch beim Mais, der jedoch unter dem Einfluß der Wärme eine kräftige Entwicklung auf⸗ weiſt, kann ein baldiger Regen normales Wachs⸗ tum herbeiführen. Ebenſo liegen die Verhältniſſe bei Zucker ⸗ rüben und Runkelrüben. Lediglich bei Pflanzrüben, die gerade noch kurz vor der Trocken⸗ heit gepflanzt wurden, ſind die Trockenheitsſchäden größer. Kartoffeln haben unter der Trockenheit verhältnismäßig noch am wenigſten gelitten; Knol⸗ lenanſatz findet hier noch nicht ſtatt, und bei baldigem Einſetzen von Niederſchlägen können ſie normal wei⸗ terwachſen. Bet Wieſenneuanlagen ohne Ueberfrucht, die ſich zuerſt günſtig entwickelten, trocknen jetzt viel⸗ fach die jungen Pflänzchen vollkommen aus und ſterben ab. Zurzeit ſtehen dem Landwirt leider kei⸗ nerlei Maßnahmen zur Verfügung, wie er den Schä⸗ den der Trockenheit begegnen könnte. W. Gelbreife des Getreides Unter den praktiſchen Fragen, die den Landwirt in der Sommerzeit ſo vielfach beſchäftigen, kommt dem Zeitpunkt der Getreideernte eine nicht unweſent⸗ liche Bedeutung zu, da hiervon nicht nur die Menge, ſondern auch die Güte der geernteten Getreidekör⸗ ner abhängt. Die vier Stationen der Getreideausreife ſind be⸗ kanntlich die Mil ch⸗, Gel b⸗, Voll⸗ und Tot⸗ reife. Mit der Gelbreife iſt die Aſſimilation des Kornes beendet und es iſt eigentlich nur noch ein ge⸗ wiſſer Austrocknungsprozeß erforderlich, den wir aber am Halm ſich vollziehen laſſen müſſen. Der In⸗ halt der Körner iſt noch weich und läßt ſich wie Wachs kneten. Das Blattgrün iſt bis auf einen Streifen in der Längsfurche des Kornes, verſchwun⸗ den und die Nagelprobe gibt einen leichten wei⸗ chen Bruch. treide ſehr raſch, oft ſchon in drei bis vier Tagen, in die Vollreife über. Da es dabei ganz auf das Wetter ankommt, ſo läßt ſich natürlich auch keine be⸗ ſtimmte Vorſchrift über den Ausreifeprozeß geben. Ein kleines Feldſtück iſt dabei leichter zu kontrol⸗ lieren als eine große Fläche, auf der der Schnitt ſchon einige Tage länger dauert. Auch reifen die Körner eines Feldes nicht alle gleichmäßig, die kräf⸗ tigen Aehren früher als die ſchwächeren, die grö⸗ ßeren Körner früher als die kleineren. ſollte man ſich niemals durch das Ausſehen des Strohs, ſondern immer nur durch eine genaue Unterſuchung der Körner leiten laſſen. Die Gelb⸗ reife iſt alſo die eigentliche Vollreife zum Schnitt. Der darauf folgende Zuſtand der Totreife, den ja oftmals die Witterungsunbilden herbeiführen, be⸗ deutet meiſt ganz erhebliche Ernteverluſte. Fullergerſte⸗ Einfuhr Gchwweinebeſtand Man kann Deutſchland in eine Reihe von Wirt⸗ ſchaftsgebiete aufteilen, in denen die landwirtſchaft⸗ lichen Betriebe unter annähernd gleichmäßigen klimatiſchen, wirtſchafts⸗geographiſchen und agro⸗ nomiſchen Verhältniſſen bewirtſchaftet werden. Dieſe Aufteilung in insgeſamt ſechs große Gebiete mit an⸗ nähernd gleichen Wirtſchaftsvorbedingungen nimmt die dem Landwirtſchaftsminiſterium angegliederte „Reichsforſchungsſtelle für landwirtſchaftliches Marktweſen“ vor und berechnet den Anteil, den die einzelnen deutſchen Wirtſchaftsgebiete an der Fremd⸗ einfuhr von Juttermitteln, insbeſondere von Futter⸗ gerſte haben. J Schon die Schweinebeſtandszählungen zeigen, daß, gemeſſen am Ackerland, im nordweſt⸗ deutſchen Wirtſchaftsgebtet und hier insbeſondere im engeren Küſtengebiet bezw. in der Umgebung der großen Flußmündungen eine außergewöhnliche Maſſierung der Schweinbeſtände vorhan⸗ den iſt.“ Die ſtarke Schweinemaſt, die bekanntlich in dieſem nordweſtdeutſchen und teilweiſe auch weſt⸗ deutſchen Wirtſchaftsgebiet vielfach in rein gewerb⸗ lichen Schweinemäſtereien ſtattfindet, gründet ſich auf die Einfuhr von fremder Futtergerſte. Wie unſer Schaubild zeigt, entfällt auf die im nordweſtdeutſchen Wirtſchaftsgebiet jährlich gemäſte⸗ ten 5,9 Millionen Schweine im Durchſchnitt der Jahre 1925—27 bisher ein Anteil von nahezu 8 5 v. H. der Geſamteinfuhr an ausländiſcher Futter⸗ gerſte, In allen anderen Wirtſchaftsgebieten Deutſch⸗ lands, die insgeſamt im Durchſchnitt der Nachkriegs⸗ jahre einen Beſtand von 13,7 Millionen Schweinen aufwieſen, erreicht der Anteil an der ausländiſchen Futtergerſte⸗Einfuhr nur in Weſtdeutſchland, trachtet werden, e 233 wo via Rotterdam eine ſtärkere Einfuhr ſtattfindet, noch 9,8 v. H. und wird in Oſtdeutſchland, wo immer⸗ hin heute—5 Millionen Schweine ge⸗ mäſtet werden, völlig belanglos. Bis auf Nord⸗ weſtdeutſchland, das die Provinzen Schleswig⸗Hol⸗ ſtein, Hannover, Weſtfalen und die Staatsgebiete von Oldenburg, Braunſchweig, Bremen und Hamburg umfaßt, gründet ſich demnach die geſamte deutſche Schweinewirtſchaft organiſch auf Futtermittel, die bei uns im Inlande erzeugt werden. Die letzten Jahre ergaben im größten Teile Deutſchlands einen außerordentlichen Ueberſchuß ſowohl von Futtergetreide als auch von Kartoffeln, der ſich im großen und danzen mengenmäßig deckt mit dem Einfuhrüberſchuß an Juttergerſte und Mais, den Nordweſtdeutſchland und Teile des Rheinlandes infolge des niedrigen Zolles aufnahmen. Die durch den ſtarken unabſetzbaren Ueberſchuß an inländiſchen Futtermitteln erzeugte Kataſtrophe auf allen deutſchen Getreidemärkten zeigt deutlich, daß die Einfuhr von Futtergerſte keine Erſcheinung iſt, die, losgelöſt von der landwirtſchaftlichen Geſamt⸗ lage, für ſich geregelt werden kann, ſondern aufs engſte zuſammenhängt mit der Frage der Ren⸗ tabilität der geſamten Roggen, Hafer und Kar⸗ toffel bauenden deutſchen Landwirtſchaft. Unter die⸗ ſem Geſichtswinkel müſſen daher auch von den nord. weſtdeutſchen Schweinemäſtern die Maßnahmen be⸗ die in der letzten Zeit zu einer Regulierung des deutſchen Getreidemarktes und zu einem Ausgleich zwiſchen den verſchiedenen deut⸗ ſchen Wirtſchaftsgebieten getroffen wurden. * Sd 1 A Schlerd A 71 5 Bei trockener Witterung geht das Ge⸗ Jedenfalls Zimmerpflanzen im Freien Es iſt allgemein üblich, beſtimmte Pflanzenarten, die ſonſt nur als Zimmerſchmuck dienen, in der warmen Jahreszeit im Freien aufzuſtellen. Meiſt geſchieht das Aufſtellen an etwas abſeits liegenden Plätzen, wo die Pflanzen in Bezug auf das Gießen und die Pflege vernachläſſigt werden. Außerdem wird von den meiſten Gartenfreunden das Einſenken der Töpfe in die Erde verſäumt, wodurch ein ſchnelles Vertrocknen der Topfpflanzen eintritt. Die den trockenen Winden frei ausgeſetzten Töpfe bean⸗ ſpruchen natürlich ein öfteres Gießen. Viel beſſer iſt es, die Töpfe bis an den Rand einzuſenken. So aufgeſtellt halten ſie ſich gleichmäßig feucht und man ſpart an Gießarbeit. Beſonders vorteilhaft ſtehen Topfpflanzen im leichten Schatten, ſo z. B. in einem Laubengang, vor der Veranda und Laube oder einem ähnlichen Ort. Der Topfrand muß wagerecht liegen, damit das Waſſer nicht abfließt. Auch ſonſt iſt es nötig, den Pflanzen Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Welk gewordenes Blattwerk und abgeblühte Blumen ſind nicht ein Zeichen für Ordentlichkeit eines wahren Blumenfreundes. Wo etwa Ungeziefer und Krank⸗ heit der Blätter, wie Mehltau, eintreten, müſſen fofort im Entſtehen die nötigen Gegenmaßregeln er⸗. griffen werden. Bei länger anhaltendem trockeen Wetter ſind die Pflanzen für ein Beſpritzen, das am beſten frühmorgens oder gegen Abend erfolgt ſehr dankbar. Für die Kleintierzucht Einfacher und doch praktischer Kaninchenſtall Vorausſetzung für eine dauernd erfolgreiche Ka⸗ ninchenzucht und zur Erzielung eines einwandfreien Fleiſches und guter Felle ſind trockene und ſau⸗. bere Ställe. Dieſe ſollen ſo einfach wie möglich gebaut ſein— am beſten aus Holz— müſſen aber ausreichenden Schutz gegen das Eindringen von Feinden der Kaninchen, wie Ratten und Wieſel, bie⸗ ten. Die Größe der Stallungen richtet ſich nach der Raſſe. Kleine Kaninchenraſſen kommen mit einem geringeren Raum aus als große, jedoch iſt ein zu — rn f . 6* 5 25 D 8 .„Ae, P 5———— 8 1 5 R 5.— N 7 5 5 * 2 S 5 ſb.— 5 33S 9 10 7 2 N 2 e 1 8* U. 225——— 8 V, 0 71. 5——— 5 1. 00 1 3 kleiner Stall immer nachteilig. Damit der Stall trocken bleibt, fertigt man den Stallboden aus einem engen Lattenroſt an. Der Urin läuft durch dieſen Roſt hindurch auf den zweiten Stallboden, den man etwas nach hinten geneigt anlegt, um dadurch einen möglichſt ſchnellen Abfluß des Urins zu erreichen. Als Einſtreu eignet ſich am beſten Torfmull oder Stroh. Die Stallungen für Angorakaninchen dür mit keinerlei Einſtreu verſehen werden, weil d ſonſt in das lange Fell gerät und die Wolle verfilz Der Kot iſt möglichſt täglich aus dem Stall zu en fernen, da er oft Krankheitskeime enthält, wodu Krankheiten hervorgerufen werden können. Fuli⸗Arbeiten des Hühnerzüchters Iſt Hühnerzucht ſchon an und für ſich ohne liche Fütterung von Grünem mancherlei Art denkbar, ſo iſt die Verſorgung damit erſt recht in heißen Jahreszeit eine unbedingte Forderung für die Hühner und ihre Küken, ſollen ſich die Tiere woh fühlen und gedeihen. Alſo herbei mit allerlei Grit nem, der Tiſch iſt ja reich gedeckt! Das Staubba muß Tag für Tag in Ordnung gebracht, alſo minde ſtens ausgeharkt werden, damit die Hühner ihre Pet niger und Blutſauger loswerden. Je heißer k Tage ſind, um ſo öfter iſt das Saufwaſſer zu erneu⸗ ern; das Saufgefäß iſt an einen Ort zu ſtellen, wo⸗ hin die Sonnenſtrahlen nicht gelangen können. Es iſt zweckmäßig, wegen der Gefahr des Säuerns, mi der Darreichung von Weichfutter auszuſetzen, alf nur Trockenfutter zu reichen, bis die Tage wiede kühler werden. Die kleineren Küken dürfen den gr ßeren gegenüber in der Abwartung nicht vernachläſ ſigt werden. Die Eier ſind in den Neſtern tagsüber mehrmals zu entnehmen, da, infolge der vieler gluckenwollenden Hennen, die es jetzt gibt, ſonſt Ge fahr beſteht, daß die Eier angebrütet werden, ſei e auch nur auf ein paar Stunden. Dann halten di Eier ſich nämlich nicht, wenn ſie zum Zwecke de längeren Aufhebens z. B. in Waſſerglas eingeleg! werden. Auf dem Hühnerhofſe machen ſich, beſon in der zweiten Hälfte des Monats, ſchon Anfäng des Federwechſels bemerkbar. Dann ſofort weg mi den betr. Hennen, falls ſie dieſes Jahr ſowieſo aus gedient haben. Alte Hennen laſſen ſich nicht mäſt — Wenn ſich die Truthennen erſt Anfang die Monats nach eifrigem Legen zum zweiten Male ſetz ſo iſt es immer noch Zeit, ihre Brütluſt durch Unt legen von Enteneiern auszunutzen. So gibt es mer noch brauchbare Schlachtenten deren Maſt ſich noch bezahlt macht.— Die Perlhühner legen fleißig; ihre beſonders ſchmackhaften Eier finden in den Feinkoſtgeſchäften der Großſtädte zu erhöht Preiſen genug Abnehmer. Wo die Tiere verleg ſind ſie zu taſten und ſo lange im Stalle zu behalten bis ſie das Ei ausgeſtoßen haben. Allerdings läß da, wo die Perlhennen getaſtet werden, die Legatätig, keit meiſt etwas nach. Um die Perlhühner a weiten und hohen Flügen zu behindern, ſind Flügelklammern umzulegen. Das iſt beſonders da zweckmäßig, wenn die Perlhühner mit hinaus men auf die Felder. a i 5 9 7 Verantwortlich: 8 ranz Kircher. Mittwoch, 2. Juli 1930 —— 2 ee Abend-Ausgabe Nr. 299 Die Reichsbank am Halbjahres Ultimo Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. Juni hat ſich in der Ultimowoche die geſamte K apitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 5 66,0 auf 20 70,5 Mi ll.% erhöht. Im einzelnen haben die Beſtände an Reich s⸗ ſchatzwechſeln um 6,4 auf 6,6 Mill. /, die Beſtände an Handelswechſeln und Schecks um 429,0 auf 177% Mill. J und die Lombardbeſtände um 130,5 auf 185,8 Mill./ zugenommen. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 75 4,6 Mill. in den Verkehr ab ge⸗ floſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbank⸗ unten um 647,5 auf 4685,4 Mill., derjenige an Renten⸗ Bankſcheinen um 107, auf 436,7 Mill.„ erhöht. In der Berichtswoche iſt im Zuſammenhang mit der beabſichtigten Erſtreckung der Tilgungsfriſt der noch umlaufenden Rentenbankſcheine bis 1942 das ſeit 1928 bei der Reichsbank beſtehende Rentenbankſcheindepot von 70,1 Mill. erhöht und ſein Beſtand im Einvernehmen mit der Ren⸗ tenbank dem Zahlungsverkehr wieder zur Verfügung ge⸗ ſtellt worden. Dementſprechend ſind die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 12,0 Mill. zurück⸗ gegangen. Die fremden Gelder zeigen mit 491,6 eine Abnahme um 157 Mill. /. Die Beſtände an Gold und deckungsfähi⸗ gen Deviſen zuſammen haben ſich um 1,8 auf 3077.9 Mill./ erhöht, und zwar haben die Goldbeſtände um 47 000/ auf 2618,9 Mill.„/ abgenommen, die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 1,8 Mill. auf 459,0 Mill. zugenommen. Die Deckung der Noten durch Gold allein ver⸗ minderte ſich auf 55,9 v. H. gegen 64,9 v. H. in der Vor⸗ woche, diejenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen auf 65,7 gegen 76,2 v. H. Die Verlufle der Bankfirma Speyer⸗Elliſſen Die Bankfirma Lazard Speyer⸗Elliſſen.⸗G. a. A in Berlin⸗Frankfurt a. M. legt ihren Abſchluß für 1929 reichlich verſpätet vor. Die Firma, die früher ein⸗ mal größere internationale Bedeutung beſaß, hat in den letzten Jahren wenig glücklich operiert. Sie war an einer Reihe von größeren Inſolvenzen beteiligt— auch der Fall Frankfurter Allgemeine zog ſie in Mitleidenſchaft— und der Kursſturz der Kunſtſeidewerte brachte ſchwere Ein⸗ bußen. Auch die Galeries Lafayette⸗ und Photomaton⸗ Geſchäfte ſind noch in Erinnerung. Der offenbar nur an Heſtimmte Kreiſe verſandte Geſchäftsbericht— auch ein Rückſchritt— iſt anſcheinend ſehr dürftig gehalten. Ueber alle die erwähnten Transaktionen wird wenig geſagt. Die⸗ ſer Mangel wird auch nicht dadurch ausgeglichen, daß die Bank ſich einer Reviſion durch eine engliſche Firma unter⸗ ziehen ließ. 5 Ausgewieſen wird ein Ver luſt von 0,9 Mill. gegen⸗ über dem Vorjohresgewinn von 2,77 Mill. IL. Durch Veränderung des Bilanzſchemas ſind Vergleiche mit dem Vorfahr nur ſchwer möglich. Nicht einmal die Geſamt⸗ bilonzfumme, die mit 83,47 gegen 104,99 Mill./ ausge⸗ wleſen wird, kann zu einem Vergleich herangezogen wer⸗ den. Aus der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung geht hervor, daß der Bruttoertrag von 7,7 auf 2,08 Mill, geſunken iſt. Handlungsunkoſten erforderten 2/08(i. V. 5,2) Mill. l. Sammlung der Verkehrsweſen⸗Oppoſition.(Eig. Dr.) Bei der.G. für Verkehrsweſen wird in der Haupt⸗ verſammlung am 18. Juli eine ſtarke Opp oſitton ſich gegen die vom Aufſichtsrat beantragte ungewöhnliche Herabſetzung der Dividende auf 5 v. H. wenden. Die Oppo⸗ ſition iſt der Ueberzeugung, daß dieſe Herabſetzung durch fachliche Momente nicht gerechtfertigt werden kann. Sie weiſt darauf hin, daß ſowohl die regelmäßig fließenden Erträgniſſe der Tochtergeſellſchaften als auch die außer⸗ ordentlich ſtarken inneren Reſerven der Geſellſchaft die Ausſchüttung der bisher gewährten Dividende von 11 v. H. guch weiter geſtotten. Die mit der Wahrnehmung der In⸗ tereſſen der Oppoſitionsgruppe beauftragten.⸗A. Dr. Alsberg und Dr. Straus ſind zur koſtenloſen Ver⸗ tretung weiterer Aktionäre in der Hauptverſammlung bereit. Voigtländer& Sohn, Braunſchmeig.(Eig. Dr.) In der d. H. V. der Voigtländer& Sohn A. G. in Braunſchweig wurde der Abſchluß für 1929 mit der von der Schiering⸗ Kahlbaum vertraglich zu zahlenden Dividende von 5 gegen⸗ über 424 v. H. im Vorjahr genehmigt. Wie vom A. R. mitgeteilt wurde, iſt der Geſchäftsgang recht zufrieden⸗ stellend. Er übertrifft erfreulicherweiſe noch den des Vorjahres. Mheinſchiffahrt weiter unter dem Wirtſchaftsdruck Die Verkehrslage auf dem Rhein hat nach dem Bericht der Niederrheiniſchen Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer Duisburg⸗Weſel auch in dieſem Monat keine Beſſerung erfahren. Die allgemeine ſchlechte Wirt⸗ ſchaftslage, die neuen Betriebseinſchränkungen der In⸗ duſtrie⸗ und Bergwerksunternehmungen ſind nicht ohne Rückwirkung auf die Rheinſchiffahrt geblieben. Wenn auch kleine Steigerungen in der Zufuhr von Maſſengütern von Ueberſee, ſo bei Holz, Erz, Schwefelkies u. a. m. und in der Abfuhr von Kohle und Koks infolge der Sommerpreiſe des Kohlenſyndikats ein⸗ ſetzten, hat die Schiffahrt doch kaum eine nachhaltige Beſſe⸗ rung ihrer ſchweren Wirtſchaftslage erfahren. Die langen Reihen der auf der Rheinreede liegen⸗ den Leerkähne zeigen noch das gleiche traurige Bild wie im Vormonat. Vergrößert wurde die Zahl der Leerkähne noch dadurch, daß der günſtige Waſſerſtand während des ganzen Monats Juni eine volle Ausnutzung des Kahn⸗ raums geſtattete. So kam es, daß die Nachfrage nach Leerraum wenig rege war. Die Lage des Schlepp⸗ betriebes war ebenfalls durch das Stilliegen eines großen Teiles der Dampfer gekennzeichnet, da das vor⸗ handene Schleppgut für eine volle Beſchäftigung nicht aus⸗ reichte. Die Frachten verharren noch immer auf ihrem Tiefſtand In den Duisburg⸗ Ruhrorter Häfen kamen an in der Zeit vom 25. Mai bis einſchl. 21. Juni(bezw. 27. April bis einſchl. 24. Mai) insgeſamt 723(759) beladene Schiffe mit 354 298(330 709) To. Ladung. Es gingen ab insgeſamt 1253(1353) beladene Schiffe mit 1008 185 (998 127) To. Ladung. Gekippt wurden in derſelben Zeit in Ruhrort 30 600(29 553), in Duisburg 4175(5 201), zu⸗ ſammen demnach 34 775(34754) Wagen mit insgeſamt 605 985(604 719) To. Kohlen. Der Waſſerſtand war während des ganzen Monats recht günſtig Der Cauber Pegel wies zu Beginn des Monats einen Stand von 3,14 Meter auf, abgeſehen von geringfügigen Schwan⸗ kungen fiel er langſam ab und blieb vom 8. Juni an unter 3 Meter. Die trockene Witterung und das Ausbleiben von Niederſchlägen führten den Waſſerſtand bei Caub dann bis auf einen Stand von 2,60 Meter am 30. Juni. Auf der Strecke Straßburg/ Baſel traten größere Schwankungen im Waſſerſtand auf, die aber nie den Schiffsverkehr unmöglich machten. Unterhalb Straßburg waren die Waſſerverhältniſſe aber ſtets ſo, daß eine volle Abladung der Kähne bis Kehl/ Straßburg möglich war. Der Brennſtoffverſand zeigte im Juni keine Aenderung. Die Tatſache, daß nur an drei Tagen an der Schifferbörſe Frachtennotierungen in der Verkehrsbeziehung Duisburg⸗Ruhrort/ Mannheim er⸗ folgten, zeigt, wie gering die Verladungen von der Ruhr nach dem Oberrhein waren. Die Verfrachtung von Brenn⸗ ſtoffen zu Tal blieb die gleiche wie im Mai. Am Oberrhein fand die allgemeine Lage der Frachtenſchiffahrt keine Beſſe⸗ rung. Die Schiffahrt nach Baſel ging wegen des günſtigen Oberrheinwaſſerſtandes während des ganzen Monats ohne Untorbrechung vor ſich. Allerdings ließ die Verſchech⸗ terung der Stromſtrecke Straßburg/ Baſel nur eine ungenügende Abladung der Kähne zu. Die Schiffe mußten im allgemeinen auf einen Tiefgang von 1,50 Meter geleichtert werden. Die geleichterten Mengen wurden zum großen Teil in Kanalſchiffe übergeſchlagen und über den Kanal nach Baſel gebracht. Wenn auch mancher Kahn durch die lange Reiſedauer dem Duisburg⸗Ruhrorter Markt ent⸗ zogen wurde, erhielt der Frachtenmarkt dadurch doch keine Entlaſtung. Die Paplerholztransporte erfuhren eine gewiſſe Belebung, da im Berichtsmonat die erſten Ladungen für Süddeutſchland und die Schweiz eintrafen. Der Getreideverkehr nach dem Oberrhein hat gegen Ende des Berichtsmonats etwas zugenommen. Im Talverkehr von dort fehlte es nach wie vor an Minette⸗ Erzen und Kali. Der Rhein⸗Ruhr⸗Frachtenmarkt blieb faſt unverändert. In der Verkehrsbeziehung Rhein⸗Ruhrhäfen Mannheim fanden an der Schifferbörſe zu Duisburg⸗Ruhrort nur am., 24. und 25. Juni Frachtennotierungen ſtatt. Dabei wurden wie im Vormonat 60 Pfg. jetzt bei ganzer Lade⸗ und Löſchzeit notiert. Auch die Notierungen ab Rhein⸗Herne⸗ Kanal Mannheim bewegten ſich auf der Linie des Vormonats mit 80 Pfg. am.,.,., 14. und 17., mit 90 Pfg. am 12. Juni. Letztere Notierung kam auf Grund von Ein⸗ zelcharterungen zuſtande, die aber nicht allgemein beachtet wurden. In der Verkehrsbeziehung Rhein⸗Ruhr⸗ häfen Rotterdam behielten die Frachtſätze den Stand der Vormonate. Ab Rheinzechenhäfen wurden wieder wäh⸗ rend des ganzen Monats 55 Pfg. je To. einſchließlich Schlep⸗ pen notiert, ab Rhein⸗Ruhrhäfen 60 Pfg., ab Rhein⸗Herne⸗ Kanal 80 Pfg. Die Rotterdamer Börſe konnte in der erſten Hälfte des Monats einen höheren Satz notieren, da plötzlich aus Ueberſee ankommende und weiter zu verſchleppende Güter, wie Holz und Erz, Kahn raum in Anſpruch nahmen. Die Lage des Schleppgeſchäfts war wie ſchon ſeit Monaten recht ungünſtig. Im Schlepp⸗ verkehr war nicht genügend Beſchäftigung voryanden. Be⸗ ſonders auf der Baſeler Fahrt, wo ſonſt bei günſtigem Waſ⸗ ſerſtand eher ein Mangel an Schleppkraft zu verzeichnen war, genügten die in Frage kommenden Boote vollig. Die Schlepplöhne von Zuhrort zu Berg und zu Tal konnten ſich auf der bisherigen Höhe halten. An der Schifferbörſe wurde, abgeſehen von 4 Tagen, an denen keine Notierungen ſtattfanden, während des ganzen Monats ein Schlepplohn von.20/ je To.(im Vormonat ebenfalls 1,20 /) auf der Strecke Ruhrost/ Mannheim notiert. Unter der Hand wurde er indes teilweiſe unterboten. An der Rotterdamer Börſe konnte bisweilen ein höherer Satz notiert werden, er kam aber nicht über den 35 Cts.⸗Tarif hinaus. Rhenania-Oſſag Mineralölwerke AG. O(Eig. Dr.) Die o. HV. der deutſchen Tochtergeſellſchaft des Royal Dutch Shell Konzerns genehmigte den Abſchluß für 1929, der einen Bruttogewinn von 93,77 (76,5) Mill./ ausweiſt. Nach Abſetzung von 77,93(59,18) Mill. Produktions⸗ und Verwaltungskoſten und 19,41 (11,54) Abſchreibungen verbleiht unter Berückſichtigung des Gewinnvortrags(3,69 Mill. 2) ein Ueber ſchuß von 6,12 Mill. /, der weiter zum Vortrag gelongt. Die Geſell⸗ ſchaft, die bereits 6 Benzin⸗ und Schmierölfabriken in Deutſchland beſitzt, hat im Berichtsfahr eine Schmieröl⸗ fabrik in Harburg⸗ Wilhelmsburg ferriggeſtellt und in Betrieb genommen. Aus der Bilanz(alle Zah⸗ len in Millionen /¼) Aktiva: Anlagen 183,87(102,67), Transportmittel 22,84(16.68), Vorräte 52,75(38,00), De⸗ bitoren 35,03(33,44). Poſſiva: AK. unv. 8g 615, Kreditoren 86,21(48,52), Obligationsanleihen 99,95(39,93), Amorti⸗ ſationskonto 43,98(80,57). O Waggonfabrik Joſef Rathgeber AG., München,(Eig. Dr.) Die o. HV. ſetzte für das am 30. April abgelaufene Geſchäftsjahr 1929/30 die Dividende auf 8 gegenüber 7 v. H. im Vorjahr feſt. OKapitalzuſammenlegung Telefon Berlin auf:2.(Eig. Dr.) Bei der Telefonfabrik Berliner AG. in Berlin, von der ſich der größte Teil der Aktien jetzt in den Händen der Standard Elektrizitäts⸗Geſellſchaft Ag. befindet, fand ge⸗ ſtern eine AR.⸗Sitzung ſtatt, in der über die Bilanzen für die Geſchäftsfohre 1928 und 1929 Beſchluß gefaßt wurde. Die Bilanz für 1928 weiſt einen Verbluſt von 3,49 Mill./ auf, der ſich in der Bilanz für 1929 auf 4,13 Mill. erhöht. Der HV. am 25. Juli ſoll vor⸗ geſchlagen werden, zur Beſeitigung des entſtandenen Ver⸗ luſtes das StA. im Verhältnis:2 von 6,9 auf 2,76 Mill. Azuſammenzulegen. O Voigt u. Haefner Ac. Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) Die GV. genehmigte einſtimmig und ohne jede Aus⸗ ſprache den bekannten Ahſchluß mit 6(9) v. H. Di⸗ vidende für 1929. Neuere Ausgaben über das laufende Geſchäftsjahr wurden nicht gemacht. Vertreten waren ſämt⸗ liche VA. beider Kategorien und 6,527 Mill.„ Stamm⸗ kapital oͤurch 14 Aktionäre, ſo daß alſo rund 1 Mill., des Stammkapitals nicht vertreten war. 2 5(8) v. H. Dividende der Heilmann u. Littmann. Ban⸗ und Immobilien AG. in München und Berlin. Die AR.⸗ Sitzung der Geſellſchaft erteilte dem vorgelegten Rech⸗ nungsabſchluß mit einem Gewinn von 1009 774(1 487 354) Mark die Zuſtimmung. Es wurde beſchloſſen, der auf den 26. Juli einzuberufenden HV. die Ausſchüttung einer Dividende von 5(8) v. H. vorzuſchlagen. 420 000/ ſollen auf neue Rechnung vorgetragen werden. Weiter ſoll die Einführung der jungen Aktien zum Handel und zur Notiz an den Börſenplätzen in Berlin und München in die Wege geleitet werden. Continentale Linoleum- Anon Planmäßige Stillegungen im Rahmen des Rationaliſierungsprogramms Die Continentale Linoleum⸗Union in Zürich hat im Rahmen des vorgeſehenen Rationaliſierungsprogramms die Stillegung von Frei Werken angeordnet. In Deutſchlond werden, wie ſchon bekannt, das Werk Hanſa und das Werk Cöpenick der Deutſche Linoleum⸗Werke AG. und in Lettland die Libauer Linoleum⸗Werke, die zum Konzern der ſchwediſchen Linoleum⸗Aktiebolaget Forshaga in Göte⸗ borg gehören, ſtillgelegt. Bei den beiden letzteren handelt es ſich nur um kleinere Werke. Die Stillegung des Werkes Hanſga in Delmenhorſt wird notwendig, weil dieſes Werk abſeits liegt und ſeine Produktion mit der Produktion der zu einem Werk verbundenen Werke Anker und Schlüſſel vereinigt werden ſoll. Die Stillegungen ſollen keine men⸗ genmäßige Einſchränkung, ſondern lediglich eine zweck⸗ mäßigere Einteilung der Produktion zur Folge haben. Von 13 Fabriken des Truſts bleiben 10 beſtehen, von denen ſich ſechs in Deutſchland, eine in der Schweiz, eine in Schweden, eine in Holland und eine in Frank⸗ reich befinden, zu denen noch in Deutſchland zwei Neben⸗ betriebe hinzukommen. Der Truſt umfaßt etwa 90 v. H. der kontinentalen Linoleumwerke, von denen ihm in Deutſchland die Rheiniſche Linoleum⸗Werke Bedburg AG. in Italien die Socielg del Linoleum in Mai⸗ land und in Spanien die Linoleum Nacional S. A. in Madrid nicht angehören. Zwiſchen dem Truſt und der Bedburger Fabrik beſteht ein Preisabkommen. Die beiden übrigen Unternehmungen haben keine große Bedeutung. Abſeits ſteht in Europa vor allem die engliſche Gruppe, ſind der jedoch Abſatzvereinbarungen loſer Art getroffen ind. * Deutſche Ton⸗ und Steinzeng⸗Werke AG., Berlin. Die GV. ſetzte die Dividende auf 11 v. H. feſt. Wie der Vor⸗ ſitzende betonte, konnte trotz geringerem Geſchäft das gleiche Ergebnis dank den Rationaliſierungsmaßnahmen erzielt werden. Im laufenden Jahr war der Auftragsein⸗ gang bislang weiter rückläufig. * Bayeriſche Spiegelglasfabriken Bechmann⸗Kupfer AG. Fürth(Bayern]. Der Geſchäftsbericht für 1929 beſchränkt ſich auf die Mitteilung, daß die erzielten Umſätze trotz der allgemein ſchlechten Konjunktur befriedigend waren. Man habe zunächſt für einen Teil der Spiegelglasproduktion eine Umſtellung in die Wege geleitet, die, ſoweit ſie im laufenden Geſchäftsjahr durchgeführt ſei, die beabſichligte Verbilligung der Geſtehungskoſten ſichere. Der verblei⸗ bende Reingewinn beziffert ſich auf 294 185(244 535) Mark, woraus 5(7) v. H. auf das 3 000 000% betragende AK. zur Verteilung gelangen ſollen. In der Bilanz er⸗ ſcheinen Außenſtände mit 908 370(1 020 267) /, Vorräte mit (1050 120) gegenüberſtehen. O Verluſtabſchluß Deutſche Dunlop Gummi Kompagnie AG. Hanau.(Eig. Dr.) Aus der Gewinn⸗ und Verluſt⸗ rechnung ergibt ſich für 1929 ein Ver luſt von 445 485 1 (i. V. 154 466/ Reingewinn, der vorgetragen wurde). Der Rohgewinn belief ſich auf 552 255 /, hot ſich alſo gegen⸗ über dem des Vorjahres(1014 717 /) faſt halbiert. Ab⸗ ſchreibungen erforderten 1052 287(912 064) l. Aktienindez Der vom Stot. Reichsamt errechnete Aktienindex(1924.25 = 100) ſtellt ſich für die Woche vom B. bis 28. Juni 1930 auf 113.6 gegenüber 115.2 in der Vorwoche, und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie auf 111.4(113.), in der Gruppe verarbeitende Induſtrie auf 102.9(104.4) und in der Gruppe Handel und Verkehr auf 134.0(135.). * Beträchtlicher Rückgang der Konkurſe im Juni. Nach Mitteilung des ſtatiſtiſchen Reichsamts wurden im Monat Juni durch den Reichsanzeiger 853 neue Konkurſe, ohne die wegen Maſſemangels abgelehnten Anträge auf Konkurs⸗ eröffnung, und 647 Vergleichsverfahren bekanntgegeben. Die entſprechenden Ziffern des Vormonats ſtellten ſich auf 1062 bzw. 702. * Die preußiſchen Sparkaſſen im Mai 1930. Der Be⸗ ſtand der Spareinlagen in den preußiſchen Sparkaſſen be⸗ trug Ende Mai 1930 insgeſamt 6002,3 Mill. /, die Ein⸗ zahlungen betrugen 394,5, die Auszahlungen 336,8, der Zuwachs 57,7 Mill. /. Der Stand der Giro⸗ uſw. Einlagen e Mai 960,6, am Ende des Vormonats 922,6 TU. getroffen, um hier Verhandlungen zu führen über die Be⸗ reitſtellung internationalen Kapftals zur Ausnutzung der rumäniſchen Waldungen. Die Wirtſchaftsdelegation des Kabinetts hat beſchloſſen, die Verhandlungen über den Bau eines Kanals Bukareſt Donau wieder aufzunehmen. Der Leiter des ſchwediſchen Zündholztruſts, Kreuger, der das Unternehmen finanzieren dürfte, hot diesbezügliche Verhandlungen in Bukoreſt bereits aufgenommen. 5 5 2 57 Aktien und Auslandsanleſhen in Prozenten 1 25 1 2. 2. 35 2 N 1d N bremer Wone. 141.2 1438 Pirſchderg Leder 678. Schudert e Salzer 21 200 Westeregeln gtat 218 7 29 Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeitung z u Ble S n gg fig.. Pg e fe 2g. f e f 8 2 133 5 Buderus Eiſenw.—Hoghenlohe-Werke 70.25—.— theißz... 295, ing⸗Cement 99, 1 Mannheimer EHektenbörse Otavi⸗Minen„—.——.— Konſerven Braun 47.— 47.8 udf. Berneis 1 40.50 4% Türk. Ad. Ant. 410 100 Phil. Holzmann, 95,— 92,50 Wlesloch Tonw.. 5 FTCFCTCCTTTTVVVJVVTVVVCCcCCVCVCCCCCCCVCCCCVCCCCCCCCVVVVVVVVVVVVVV . 5 1 e ä em. Heyden 0. temen 0 1„ 8 2% Bab. St.- U. 21 88.8 89.—.-G. J. Sellind. 55,— 51 Rheinſtahl. 1100 Lechwerkre.. Südd. Zucker o Ehem. Gelſenk. 58.— 50,.— Alſe Bergbau. 2390 2380 Sinner... 1025 Wolff, M.„ 6750 87.50 Brown, Boveri 1160 118,0 8 Lech 33 4%„ unif. Anl..10 ü 0 2% ad Kom. Gd.50 92.80 Dal 10 90 eri. 0 Salzw. Heilbr.. 208,0 208.0 Lubwigsh. Walz. 97.— 97.— Triest. weſigheim 44.— 44.— 4% Zollobt 1911 5,20.95 Chem. Albert.. 48.— 47.— M. Jüdel& Co. 113,7 115.0 Stoehr Kammg. 93,75 92,25 1 15 1 6 95 1 5 2855 1852 e 1045 103.5. 8„ C Lone hne 55 43— Gebr. Junghans 87.— 36,50 Sede 2 aue 1015 125 0. 1 5. u. Laurahütte——.. 5— 70. 4½) 8—.——.— Concord. Spinn 80.— 5 olberger Zinkj... aldh 5 H˙CCCJJJVJV0%00cé ffn.,, ̃— f „ 5 0 N 3 1 f 87 3 A. V g. Goldr. 23, ö Kaliwk. Aſchersl. 210. 0 Zucker 1 2 5 eee e ene, e ein gustris⸗Autlon Mig Magi. 1137 1 Hel. nüramgein 148,0 148.0 7 5 1 160 15 W 12 55 3 A 5 7 Teleph. Berli Bast Minen 8 4780 5 ö 159.0—.— n M 25.— 25 1. 8— 86.— 4½9 t. Ser. 1 14.50 1 Deſſauer Gas. 52. N erwerke. 97, leph. Berliner e ee„ 47,— 0 n ,,, ff.,.. ß Schöfferh. Bindg. 249,. otor. Ob vigt äffner 150.. 8 5—.— 5 1 5 5 150, 5. D eit u dieg, 135 1850 Kartr, Müh. ob 25.— 25— Schmerz Stor. 140 140 ure 1180 1180 Pelſh. Selk. 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Schutzgeb. 9———.— B. Otſch. Nickelw. 1490 1475 Schwarz Storch. 140.0 140.9 Rh. Elektr. A. G. 144.0 143.0 Brem.⸗Beſig. Del 59.— 59.—„Waldhof 151.5 144,5 Oeſt. St. Elſend.———.— 0 1———— Labmeger 4 G0. 1005 3900 B. Glanzſt. Eldf. 113.0 114.0 Adler Kall.. Eichbaum Werger 172.0 172.0 deinmühlenw. 1180 1180 Brown Boverf 115,0 115,0 Schnellpr. Frkthl. 97.— 37 50 Daltimote bio..——.— F. Dippe Maſchin...— Faurahütte... 40.5 98.88 J. arg, Peril. 112.2 112.2 Diamond%% 9. 95 Südd. Zucker. 156.0 1560 Schulen ge, 2.— Jer, na(Frederr).. ee.— 90.—, Seanada fplieſer. 26.75 5 Die, Scha 2280 1200 Finder Semale. 27 8650 F. S048. 86 1 5 Bad. Affekuranz. 1140 114,0 Pereln dich. Oelf. 72 50 72.80 Cement Heideldg. 112,0 141.2 Schuckert, Nrbg.—— 168,2] Raſtalter mwagg. 18.— 09.— Pr. Heinrich e Hürtner Metal 1350 2280 Farl anderm 73850 74 Per, Stahlwerke: 568 k Krügersdaß ontinent. Verf, 39,.— 30.— Wanß 4 Freytag 75.— 74.—„ Rarſtadi 135,0 185.0 FTerminnotieru nlus apag. 105,2 108.2 Dürkoppwerke. 52.50 52.50 Lingel Schuhfabe. 78.59 72.— P. Stahl. v. d. Jyp. 1740 174, Mannh. Verſich. 58.— 58.— Zellſtoff Waldhof 153.0 148.0 Cbade., 8285 1 ngen(schlug)„Südamerika. 63.— 62.50 e 82.— 82— F. dbewe& Co.—.——.— Per. Uuramärin 148, 88 0 7— i a 9— 479 Ang, di. Credu 1120 17% Haren, Bergdau zen gero Fang Dicht 188 4% en n e, oda dag. e miſche Albert f 46 i f 5 e ee 55 5. 80 5 Frankfurter Börse 7000 do 0 Cb. ber 4640 40 Darm, Pantver 1225 12905 Jh ee 244 2450 Verein Else. iet denn. 1422 2400 e Mel 5650 58035 55ſt 4 Haften 1500 1500 ie n 6080 405 1 K. 208.. 7 5 1 0 8 8 5 r. Licht u. K. 148, f.. 90,. Festwereinsliehe erte] Periſge gie bu 132 430 Haider der. d 8g. Jan Genekeget. 1928 140 Ja Sucdalteg 870 2580 Bank- Alden jj)! ˙² 585 4 7 1 3 5 1 0 i.* 78 85. 27 Weacanb, 8740 8725 L. 0 ben weg 1420 4400 D Helden s aß. 1450 4480 Parat u. fa, 210) 2075 fl g r 4 2082 1058 dent J. f. 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Stahlwerke 99,— 88.28 Ammendorf Pap. 180.0 180,2] Gritzner Maſch. 31,75 8175 Rheinfelden graßt 146,0 146,0 Zuderus Eſſenw. 7625 75,75 6. Elektrizitä 2%„19-11 84. 84,50 03 ag 155 Gesfürel.. 149, 148,0 Haage Aſchaff. 110,0 110 0 Anhalt. ohlenw 59,50 69.— Gebr. Großmann———— Abein. Draunk. 219.0 216.5 Charlottb. Waſſer 100,2 89,50 Sta 19 928 ee„ fil 8750 8780 Heſderd. Stiaßd. 2 20.— Hal e den 7580 2750 Geldſchaldt... scher 568 Zeüſtoff Walddef 151.0 14,0 Asche des. Jeg, 16 9,1080 Srün e Siienger d 120 Rein. Saen 74. 74. Somp. Giſpand. 303 0 SIe, 0 Nö. Weſtf Elektr. % e Nbein. Gig 50.— 81. Nerd. ond. 1088 104 Pier erden 66,: Augsb. N. Maſch. 88,75 7 Gruſchwiz Tertil 64.— 64.— Rhein“ Eletteizir 143,7 144, Tont. Gautſchout, 165.0 152.5 A. iedech⸗Mont⸗ 7%%% tr dig. D. 8e 5 Beitr l. Sr. g. e es Fiesch duct Berliner Börse Abein. Mödeiſtoff 6,— 80.00 Dal mler⸗Beng. 83,25 82 Nütgerswerke 4% obe vig 68.28 8 25 Montan-Aktien och. u. Deſban Festverzinsliche Werte] 2% Roggenwert. 98 Bat Nürnberg 1625 1600 alleſche Mach. 94— 945 Rhein ßaß del 120 1105 Sach Erbe 1 998 50 ä e eee Fa 5 5% Roggenrentd 6 762 Sager. Celluloid. e Hammers Spinn 1170 120 Aledeck Montan 1038 102.0] De. Lino lenmwt: 2050 203,2 Scher 4 Sal eee e 5 Bere 139.7 olpersoghs 8 I JLetdantee„ dee dee 8% Landich. Rog— 8. Sar Spiegelglas 596.—.— Hann. M. Sgeſt.. 88,80 Roſiger Zucker„ 89.— 88. Dynamite Robei—— 82, Schugert&(o, 167˙7 Bank Aktien 35 gw, i 8740 87,40% Reichsanl. 27 87,45 87,75 59% re 9g.—5 1„ P. Bemderg 97,35 82. obg.⸗Wien Gum. 67,„15 Fiückforth. Ferd.—.——— Eletürtzitäts, Lief—— 140,5 Schulh⸗Pagend. 0 290.0 Alg. D. Crebitb. 112.9 111. F ung dens S. N. Se 36,28 Disch bisſgſch! 590.80 9ů 70 Bal. Schaz 4780 47,50 Seckin Gn 5 2100 2105 ene ee e eee. o Bobiſch Ban 1480 1460 Kan uscgereleben 20 9 2045 3 dane ablösgeech; des see 4. Soden 280 28 Len derte In, died des Fend 28 ae Stel uneht. 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Jvar Kreuger iſt in Bukareſt ein⸗ „ . . 1 1407 605.(1 251 182) /, benen Gläubiger mit 1132 980%”6 ß 5 2 8 1 2 — 181111 D Gtoe lde! rr — 1 7 — 5 Mittwoch, den 2. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Allflragsmangel drütkt weiterhin auf die Vörſen Spekulation ſtark zurückhaltend/ Nachgebende Kurſe Schluß aber im allgemeinen auf ſchwächerem Anfangsnivean behauptet Mannheim ſchwächer Unter dem Druck der ousgeſprochenen Ge⸗ lch äftsſtille war die Tendenz heute ſchwächer. Ver⸗ ſtimmend wirkten auch die Streitorohungen in der Eiſen⸗ induſtrrie. Von Induſtrieaktten lagen beſonders Walöhof ſchwach mit 148, ferner waren Farben, Daimler, Lino⸗ leum und Rheineleetro niedriger. Exkl. Dividende notier⸗ ten Seilwolf 51 v.., C. W. Knorr 178 v. H. Am Ban⸗ kenmarkt waren Rhein. Hyp. Bk. leicht abgeſchwächt. Ver⸗ ſicherungsaktten blieben gut behauptet. Am Rentenmarkt lagen proz. Fürſtenberg Obl. feſter. Frankfurt abgeſchwächt Die Börſe eröffnete in ſchwächerer Haltung. Unter dem Druck der Orders loſigkeit übte die Spekulation große Zurückhaltung und ſchritt ver⸗ seüinzelt zu A bgaben, ſodaß gegenüber der geſtrigen Abendbörſe zumeiſt Kursabſchwächungen bis 2 v. H. ein⸗ . raten. Anregungen, die der Börfe eine Stütze hätten bie⸗ 8 1 1. gaben 3. je 0,15 v. H. nach. Im Verlaufe ſchrumpfte das N eſchäft weiter zuſammen. Teilweise traten kedoch Kurs⸗ en können, waren nicht vorhanden. Am ſtärkſten in Mit⸗ ildenſchaft gezogen wurden am Elektromarkt Siemens mit nus 3 und Schuckert mit minus.75 v. H. Auch am bemiemarkt zeigte ſich größeres Angebot bei einer Kas übuße von 2 v. H. Der Montanmarkt hatte faſt kaum eſchäft. Auch am Bankenmarkt überwog das Angebot. Rentenmarkt Neubeſitz⸗ und Altbeſttz⸗ beſſerungen um Bruchtetle eines Prozentes gegen Anfang ein. Welteres Intereſſe machte ſich für Chadeakkien auf die Stabiliſierungsbeſtrebungen ber ſpanlſchen Valuta mit plus zirka 13 v. H. bemerkbar. Am Geldmarkt war Tages⸗ geld mit 4 v. H. etwas leichter. Berlin gedrückt Nachdem an der geſtrigen Abendbörſe keine Erholung eintrat, war im heutigen Vormittagsverkehr und an der Vorbörſe eine gewiſſe Unſicherheit feſtzuſtellen. Der ſchwache Schluß der Newyorker Börſe vermochte keine An⸗ regung zu bieten und Momente wie der Teilſtreik bei der Nordweſtgruppe mahnten zur Zurückhaltung. Es ergaben ſich zu Beginn des offiziellen Verkehrs Abſchläge von—2,5 v. H. und teilweiſe darüber hinaus bis zu 3,5 v. H. Schubert u. Salzer um 4,5, ferner Polyphon um 5,5 v. H. Auf der anderen Seite waren Hanſa Lloyb, Svenska, Sarotti, Hirſch Kupfer und Etſenbahnverkehrs⸗ mittel um 1,5—2,5 v. H. gebeſſert. Chadeaktien erholten ſich um 18,5. Dividendenabſchläge ſind heute bei BMW., Deutſche Ton⸗ u. Steinzeug und Hotelbetrieb zu berückſich⸗ tigen. Anleihen nicht einheitlich, Altbeſitz feſter, Neu⸗ beſitz ſchwächer. Ausländer uneinheitlich. Gelb bei un⸗ veränderten Sätzen eher etwas erleichtert. Später konnte ſich eine leichte Erholung durchſetzen, ſtärke⸗ res Angebot lag nicht vor. Das Niveau lag bei kleinen Peter „Deswegen wirſt du dich doch nicht für alle Zeiten von allem abſchließen wollen, dummes Mädel!“ „Wollen— nein— aber draußen in unſerem Heim, das wir deiner großen Güte verdanken, mitten zwiſchen unſeren Blumen, Vögeln und Hunden ſind wir glücklich, Vater und ich— wollen nicht mehr! Pa hat noch ſeine Bücher— und ich— ſeitdem du mich hier mitarbeiten läßt und ich das Gefühl haben darf, etwas zu nützen, einen Teil unſeres Gebrauches zu verdienen—“ „Was natürlich auch eine Narrheit von dir iſt, mein Kind, denn die Erbſchaft nach deiner Mutter würde dir ruhig erlauben, auf der faulen Haut zu liegen!“. „Dazu habe ich kein Talent, Onkel— und ſiehſt du, daß Ma Geld angeſammelt hatte, das Geld, das Kit ſchuld war an Vaters Qual— unb ſo gar nichts 1328 5 * davon hatte, weil ſie ſo ſchnell nach ihrer Trennung von uns ſtarb— das iſt Schuld—“ „Daß dich das Geld aus der Erbſchaft nicht freut, alſo gut— verſtehe ich—“ „Dann mußt du doch auch begreifen, wie dankbar ich dir bin, daß du mir durch meine Tätigkeit bei dir das Gefühl von ein wenig Notwendigkeit gibſt!“ Sie zog mit einer faſt ſcheuen Zärtlichkeit Adams Hand an ihre Lippen. Er zuckte zuſammen und ſtrich ihr über das Haar: „Kindskopf, was fällt dir denn ein! Ich brauche dich doch— weißt du ja! In dem Jahre, da du bei mir warſt, hatte ich mich ſo ſehr daran gewönht, meine Privatbriefe nur durch dich ſchreiben zu laſſen— warſt übrigens ein wirkliches talentiertes kleines Frauenzimmerchen und haſt mit beinen ſechzehn Jah⸗ ren damals ſchon mehr Grütze im Kopf gehabt als meine ſämtlichen Mädels draußen—“ „Mach' mich nicht eitel, Onkel!“ Abweichungen nach beiden Seiten etwa auf Baſis der erſten Kurſe. Der Kaſſamarkt lag überwiegend ruhig. An den übrigen Märkten ſetzte ſich gegen Schluß überwie⸗ gend eine Erholung durch, ſo daß das Anfangs⸗ niveau vielfach wieder erreicht wurde. Schiffe und einige Banken blieben leicht gedrückt. BMW., AG. für Verkehr, Svenska, Zellſtoff Waldhof und Berger ſchloſſen ca. 2 bis 9 v. H. unter Anfang, während Reichsbank auf die Aus⸗ ſchußberatungen im Reichstage, etwas ſtärker befeſtigt wa⸗ ren. Im übrigen gingen die Abweichungen nach beiden Seiten kaum über 2 v. H. hinaus, die Tendenz war uneinheitlich. Deviſen gegen Reichsmark waren weiter offe⸗ riert, der Dollar notierte 4,1935 nach 4,1943. Die euro⸗ päiſchen Valuten lagen feſt, London 4,8612 nach 4,8605, Schweiz 193874 nach 1938, Parts 393 nach 392,85, Holland 4020 nach 402074, alles Newyorker Uſance. Die Swaps⸗ ſätze Dollar— Reichsmark höher, auf einen Monat 12% nach 10 Stellen, auf oͤrei Monate 32% nach 90 Stellen. 7 a! 42 Seite. Nr. 299 Berliner Devisen Ulskontsätze: felchsbank%, Lombard%, Privat 3% v. l. Befeſtigte Getreidemärkte Berliner Produktenbörſe v. 2. Juli.(Eig. Dr.) Im Anſchluß an die Ueberſeemeldungen und angeſichts der anhaltenden Trockenheit, die die Landwirtſchaft zur Vorſicht bei der Herausgabe von Offerten veranlaßt, ver⸗ kehrte die Produktenbörſe heute allgemein in feſte⸗ rer Haltung. Am Lieferungsmarkte zeigte Juliweizen infolge des fehlenden Inlandsangebotes eine Sonder⸗ beweguftg und ſetzte 7 Mark höher ein, zumal die An⸗ dienungen bisher minimal waren und man auch weiter⸗ hin nicht mit nennenswerten Kündigungen rechnete. Die ſpäteren Sichten lagen 27 Mark fſeſter und auch für Weizen neuer Ernte, der für rheiniſche Rechnung gefragt war, mußten höhere Preiſe bewilligt werden. Roggen lag am Lieferungsmarkt gleichfalls feſter. Altroggen wurde zu unveränderten Bedingungen geſtützt, für Neuroaggen gingen Forderung und Gebote zu weit auseinander. Am Mehl ⸗ markt vermochten ſich die Preisſteigerungen für das Roh⸗ probukt kaum auszuwirken. Hafer lag am Lieferungs⸗ markte weſentlich feſter als im Promptgeſchäft. Gute Qualitäten begegneten beſſerer Konſumnachfrage. Ger ſte gut behauptet, aber ziemlich ruhig. Amtlich notiert wurden: Weizen 285— 290, ſehr feſt; Juli 292—94; Sept. 259,5—60,75; Okt. 261,53; Roggen 172177, feſt; Juli 1707,75; Sept. 17874; Okt. 177,8; Futtergerſte 170—186, ſtetig; Hafer 150—459, feſt; Juli 163,5 Sept. 169—70; Okt. 171,5—73; Weizenmehl 3841, befeſtigt; Roggenmehl 2298— 2576; Weizenkleie 88,5, feſt; Roggenkleie 7,75—8, beh.; Viktorigerbſen 22—29; Speiſe⸗ Amtlich in R⸗M für 1. Juli 2. Jul: Parität] Bst c. B. F. 5. B 7 Holland 100 Gulden 168,45] 168.79 168,48 168,79 168,4 3 Athen 100 Drachmen 5,42 5,48 5,42 5,3.445 10 Brüſel 1009 500 PF. 58,47 88.59 88,47 59,59 58,355 3 Danzig 100 Gulden] 81,47 81,631,444 81.60 81,588 5 Helſingfors 100 F 10,546. 10,568 10,544 10,564 10,512 8 Nalien. 100 Lire 21.856 21,985 21.85 21,99 22.025 85 Südflavten 100 Dinar] 7,410 7,424 7,409 7,428 7,355 5,5 Kopenhagen 100 Kr. 112,15 112.37 112.15 112,37 112,06 4,5 Liſſabon loockskudo 18,80 18,84 18,80 18,84 17,48 6,5 Oslo. 100 Kronen 112,19 112,41 112.19 112,41 111.74.8 Paris 100 Franken 16.455] 16.495 16,465 16,505 16,445 2,5 Prag.. 100 Kronen 12,438] 12.453 12,43 12,45 12.38 4,5 Schweiz 100 Franken 81.20 81,35 81.218 61,378 80,518 355 Soſia 100 Leva.037 3,043 3,087 3,048.017 10 Spanien 100 Peſeten 46 25 46.35 49,20 49,80 89,57 8 Stockholm. 100 Kr. 112,51 112,73 112,51 112,7 112.05 3,5 Wien 100 Schilling] 59.17 59.29 59,165 39,185 58,79 5,5 Ungarn 100P⸗12500 K 73,295] 73,485 73,29 73,48 72,89 8 Buenos-Aires 1 Peſ.] 1,478] 1,477 1,482 1,486 1,788 10 Canada 1 Can. Doll.].188.196 4,187 4,195 4,176— Japan... 1 Hen].074].078 2,072.076 1,986 5,5 Kairo 1 ägypt. Pfd. 20,8858 20,925 20,885 20,925 20,91— Türkei. 1 türk. Pfd 5 5 1 57 2130 10 London.. I Pfd. 20,885] 20,405 20,863 20,403] 20,898 8 New Pork 1 Dollar.1905 4,1965 4,189 4,187 4,1780 3 Rio de Janeiro Millr..471 0,473 0,471 0,473 0,503— Uruguay 1 Gold Peſ.!.536 3,544 J 3,498 3,504.321— erbſen 21—25; Futtererbſen 18—19; Peluſchken 1718; Ackerbohnen 15,5—47,5; Wicken 19—21,5; Luptinen, blaue 17,25—18,5, gelbe 11,25—13,5; Rapskuchen 10,60—41,60; Leinkuchen 15,80 16,30. („J Frankfurter Produktenbörſe vom 2. Juli.(Eig. Dr.) Weizen(78 Kg.) 350357; Roggen(72 Kg.) 164—166; Hafer inl. 167,50—170; Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 43,50— 44,25; inl. 167,50—170f Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 48,50—44,50; Weizenkleie 7,50— 7,75; Roggenkleie 7,50. Alles für die 100 Kilogramm. Tendenz ruhig, Futtermittel feſter. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 2. Juli.(Eig. Dr.) Anfang, Weizen lin Hfl. p. 100 Kg.) Juli.227; Sept. .39%; Nov..37; Jan.(31).45; Mais(in Hfl. p. Laſt 2 Juli 123; Sept. 11774; Nov. 1174; Jan.(31) verſch. * Liverpooler Getreidekurſe vom 2. Juli.(Eig. Dr.) Anf a 0„Weizen(100 Lb.) Tendenz feſt; Juli— 77076 Okt. 79(.276); Dez..5(.); Mitte; Tendenz ruhtg; FJult.1(.0% Okt. 7(.87%); Dez..576(.45). “ Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 2. Juli.(Eig. Dr.) März 31 8,25 B 8,20 G; Mai 31 8,46 B 8,40 G; Juli .80 B 7,20 G; Aug..90 B 7,0 G; Sept. 7,35 B 7,80 G: Okt. 7,6% B 55 G; Nov. 7/5 8 7,70 G; Dez. 7,05 8 7,00 G; Jan.⸗März 8,15 B 8,10 G; Tendenz ruhig.— Ge⸗ mahl. Mehlis prompt per 10 Tage—; Juli 26,98; Aug. 27,10; Tendenz ruhig. Torſtades Erben Roman von 3Zba Bom „Ein Schuß Eitelkeit könnte dir gar nichts ſchaden — alſo— keinen Unſinn reden! Ich wüßte heute gar nicht, wie ich mich ohne dich behelfen ſollte— hier! Daß ich es daheim lernen mußte— na alſo— wie ſchwer es mir wurde, wieder allein zu ſein— das weißt du ganz gut!“ Nelly lachte:„Onkel Francis, deine alte Mari⸗ anne iſt immer noch böſe auf mich!“ „Die Alte— ja warum?“ „Sie kann es nicht verwinden, daß du damals ein halbes Jahr in der Penſion Ruſſia gelebt haſt, weil es dir zu Hauſe zu öde war!“ „Woher weißt du das?“ „Sie hat es mir einmal ſelbſt geſagt, tief ge⸗ kränkt darüber, daß du lieber bei Fremden wohnteſt als in deinem ſchönen Heim und dich mit dem„Fraß“, wie ſie ſagte, zufrieden gabſt, anſtatt dich weiter von ihr füttern zu laſſen! Und weil ich— wenn auch ohne Schuld— die Urſache dieſer Unbegretflichkeit war, die ſie als perſönliche Kränkung empfand, war und iſt ſie mir böſe!“ „Die Alte iſt eine Gans! Verzeih— aber Weiber verſtehen eben ſehr oft manches nicht— mußt dir auch weiter nichts draus machen, wenn die Alte ein wenig närriſch iſt—“ „Verſteht ſich, Onkel,— wenn nur Du weiter mit mir zu frieden biſt—“ „Fiſhing for compliments, Nell?“ „Nein, Onkel, wirklich nicht— aber— daß ich an meiner Stellung hier hänge, ſollſt Du immer wiſſen!“ „Ja, bis der alte Onkel penſioniert wird, weil die kleine Nell begreiflicherweiſe etwas Netteres ge⸗ funden hat, als ſeine Privatſekretärin und rechte Hand zu bleiben— oh, Menſchen, Menſchen, falſche, heuchleriſche Krokodilenbrut!— ſagt einer— den Du wahrſcheinlich nicht kennſt— obwohl er ein Dichter war—“ ſagte Adams lächelnd. „Was könnte das wohl ſein, Onkel! Was ſollte ich beſſeres finden, als hier mit Dir zu arbeiten?“ „Kleines Schlaf— wie alt biſt Du jetzt?“ „Weißt Du doch— achtzehn!“ „Und wozu werden Mädels achtzehn Jahre— na?“ Adams umſchränkte Nellys Geſicht mit ſeinen beiden Händen, hob ihren geſenkten Kopf zu ſich empor und ſah ihr in die Augen, die ſo rein und klar zu ihm aufgeſchlagen waren:„Lebſt doch in der Gegenwart, Nell, auch wenn ſie Dich nur ſtreift— offene Augen haſt Du doch, denke ich?“ „Gewiß Onkel— aber— vor all dem—“ ſie ſtockte und ſagte dann ganz leiſe„Vor all dem, was ſte hervorbringt— habe ich doch nur Angſt!“ „Alſo tut Dein Vater nicht unrecht an Dir? Biſt Du wie ein modernes junges Ding, Jahrgang 19282 Unglaublich, ſowas! Und du willſt ein Newyorker Mädel ſein? Redeſt daher wie die ſentimentalſte Gartenlaubendeutſche anno ſechzig! Angſt hat ſie— vor dem Leben— vor allem, was ſonſt junge Men⸗ ſchen herbeiſehnen— kaum erwarten können—“ „Vater iſt doch Deutſcher, Onkel— und ſiehſt Du, das wollte ich Dir ſchon immer ſagen: Ich fürchte, Vater wird hier nie geſund! Vater hat Heimweh— nach Deutſchland!“ „Woher weißt Du das? Spricht er dann darüber? Spricht er überhaupt etwas, woraus man erfahren könnte, woher er eigentlich ſtammt! Deutſchland iſt groß! Seit ich ihn kenne, und das ſind doch immer⸗ hin ſchon einige Jahre, hat er niemals ſeine Ver⸗ gangenheit auch nur mit einem Worte berührt, und wenn man ihn dazu veranlaſſen wollte, wich er ſo beſtimmt aus, daß jedes weitere Wort wie eine Takt⸗ loſigkeit geweſen wäre— ſo weiß ich gar nichts!“ Nelly ſchüttelte den Kopf:„Nein, auch mit mir ſpricht er nicht, nur— ſeit wir nicht mehr in der Stadt wohnen, er den Garten betreut, ſeine Roſen vor allem pflegt, ſagt er manchmal ſehnſüchtig:„Da⸗ heim— drüben— da gab's auch ſolche Roſen!“ Wenn ich ihn dann aber frage, wo das denn iſt, das „drüben“, bann ſchaut er mich ganz verloren an, Nürnberger Hopfenbericht vom 1. Juli. Keine Zu fuhr. 40 Ballen Umſatz. Unveränderte Geſchäftslage. * Bremer Baumwolle vom 2. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Midol.(Schluß)! 15,17. i Liverpooler Baumwollkurſe vom 2. Juli.(Eig. Dr.) Americ. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Jan 631 708, März 31—, Mai 31—, Juli 718; Okt. 699700; Dez. 700, Tagesimport 3900, Tendenz ruhig.— Mitbe: Jan. 81 701, März 31 709, Mai 31 716, Juli 717, Okt.—, Dez. 699, Tendenz ruhig. Berliner Meiallbörse vom 2. Juli 1930 Kupfer Blei Zink bez. Brief] Geld bez. Brief Seip! bez. Brief] Geld Januar.. 97.50 97.. 88,50 35,25—— 34.25 38,50 Februar—.— 97.50 87.—!—.—.—- 1. 1858.— 84. März 97.50 97.50 97.25„——.—. 88,— 34,80 April—.— 97.50 97251. 358,75 35.25—.— 385,50 34,75 Mai 97,50 97.50 87,25... 85,50 85, Baß 5—.— 98.25 97,254—.——.——— 4—.———— Jull...— 100,0 97,50—.— 35,50 84,50—.— 32. 8128 Auguſt—.— 99.— 97.— 1—————.— 1—.— 82.50 31,5 Sept.—= 98.— 87.——.— 35,5035,—.— 32.75 82. Oktober 97.50—.——.— 14—.——.——— 1. 33.— 82.50 Nov. 97 50 97.—:—.———189,.——.— 33,25 32.75 Dezemb.[. 97,50] 97.—.— 85.80 35,25 l—— 33.75 38, Elektrolytkupfer, prompt 114.75] Antimon Regulus 49.— 51.— Orig. Hütten⸗Aluminiumſ190,— Silber in Barren, per eg 46,80— 48,50 dgl. Walz⸗„Drahtbarren 194,— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28.——26,28 Hüttenzinn, 99 v. 5.—[Platin, dio. 1 r.——.— Reinnickel, 98—99 v. H. 350.—] Preise(ohne Edelmetalle) fur 100 Kg Londoner Meiallbörse vom 2. Juli 1930 Metalle in& pro To. Silber Unze E.(1370 fein ſtand), Platin Unze Kupfer, Standard 49,10 Zinn, Standart 136,6 Aluminium—.— 3 Monate 49.— 3 Monate 138,6 Antimon—.— Settl. Preis 49,75 Settl. Preis 136,7] Queckſilber 22.75 Elektrolyt 54,50 Banka 142.2 Platin—.— veſt ſelected 54,25 Straits 138,8 Wolframerz 15.— ſtrong ſheets——[Blei, ausländ. 17,85 Nickel—— El'wirebars Weißblech—.— 56,50 Zink gewöhnlich] 15.20 Der neue Spebitionsvertrag perfekt O(Eig. Dr.) Wie wir hören, iſt die Einkgung über den neuen Speditiousvertrag zwiſchen den Organiſationen des Handels, den Spediteuren und den Verſtcherungsgeſellſchaften gelungen. Darnach iſt an⸗ zunehmen, daß der neue Speditions⸗Verſicherungsvertrag nrtt den Aenderungen der allgemeinen deutſchen Spediteur⸗ bedingungen mit Wirkung vom 1. Juli ds. Js. in Kraft tritt. Verſicherungsgeſellſchaften haben ſich nach der„F..“ in genügender Zahl beteiligt, um die Zeichnung des Spediteur⸗Verſicherungsvertrages zu übernehmen. Die in 7 geſuchte Rückverſicherung ſei dort überzeichnet worden. Schluß des redaktionellen Teils ee tust · 150 u 250 lu AllEMH Fache ESCHHAETEN A ſtreicht ſich über die Stirne und ſagt:„Ich weiß nicht — vielleicht habe ich alles nur geträumt!“ Adams ſah nachdenklich vor ſich hin:„Könnte ſein, daß es für ihn am beſten wäre, wenn man ihn ganz oder gar von hier loslöſen würde und damit vielleicht die Schatten verjagte, die ihn bedrängen und nicht laſſen wollen— aber— wenn man eben ſo gar nichts Sicheres weiß—“ „Du biſt doch auch ein Deutſcher, Onkel Francis?“ „Fretlich— aber ich möchte nicht mehr hinüber, Nelly! Mir wäre es da drüben doch zu enge, glaube ich! Und du kleine Maus, wie iſt das mit Dir, möchteſt Du denn fort von hier?“ Wieder hing ſein Blick an ihrem Geſicht, über das ein leiſes Lachen glitt: „Onkel Franeis, ich weiß doch nichts von Eurem Deutſchland, als was man ſo hört, und das iſt nicht viel Schönes! Was ſollte ich armer verflogener Vogel denn dort: Freilich, wenn man heraus bekäme, ob Pa am Ende drüben noch Verwandte beſitzt und ich ihn dann hinbringen könnte— das denke ich mir ganz ſchön!“ Und mich ließeſt Du hier alleine ſitzen?“ „Ach, Onkel, beſuchsweiſe möchte ich nur hinüber — ich käme ſchon zurück— oder—“ ſie ſtockte. „Nun,— ſo ſprich doch—“ f „Oder— Du gingſt mit uns! Wir zwei unge⸗ ſchickten Menſchen, Pa und ich, kämen ja allein doch ſchlecht zurecht in der Fremde! Aber, Onkelchen— jetzt muß ich an die Arbeit, es iſt ſchon hölliſch ſpät — und—“ ein unruhiger Blick ſtreifte die Türe des Nebenbüros, aus dem gedämpft das Klappern der Schreibmaſchinen eindrang. Franz Adams nahm Nelly, die aufgeſprungen war, ſachte in ſeine Arme, ſtrich ihr über das Geſicht: „Kleines, liebes Pflegekindchen!“ ſagte ex leiſe. „Weißt Du denn, daß ich mich immer noch nicht an mein ſo leeres Haus gewöhnen kann—“ Nelly hielt ganz ſtill. Ein weiches, glücklich⸗ver⸗ träumtes Lächeln huſchte um ihre Lippen. Es zog ihn faſt herab zu dem ſchönen Mädchengeſicht, ſeine Lip⸗ pen näherten ſich dieſem wundervoll geformten Munde — da riß er ſich hoch, und ſie ſanft von ſich ſchiebend, ſagte er gewaltſam luſtig:(Fortſetzung folgt) Sonder-Angebotl legales Schlafguumes hell Mahagoni, neueste Schöpfung, bestehend aus: Ibb. DOlF LANbE; nur a5, 4 NHANNH EH nur 5, 4 große Ausstellung in Schlaf-, Speise-, Herrenzimmern u. Küchen 1 Kleiderschrank 180 em breit mit Kristallfacettespiegel 2 Bettstellen 2 Nachttische mit Slasplatten 1 Pfislettoſſette zum Werbepreis von RM. Zwangs ⸗Verſteigerung Donnerstag, 3. 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