* 8 n N 5* 1 —. ö— 5 8 85. 1 2 1 f 7 2 3 5 — . Rittag⸗Ausgabe Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Walohofſtraße 6, Schwetzinger⸗ 8 ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. eilagen: Sport der N. M. 2.„Aus der Welt der Technik* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Seſetz und Recht„Neues vom Film annheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend„ Mannheimer Reiſezeitung« Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſik zeitung Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.— 40 die 32 mum breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familten⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim Donnerstag, 3. Juli 1930 141. Sahrgang— Nr. 300 leichstag angenom Mit qualifizierter Mehrheit in 3. Leſung Die Sozialdemokraten waren dagegen Penſionen und Kriegsſchäden Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Juli. Der Reichstag hat geſtern die Amneſtievor⸗ lage in dritter Leſung mit qualifizierter Mehrheit angenommen. Somit erübrigt ſich feſtzuſtellen, ob das Geſetz verfaſſungsändernden Charakter trägt. Nur die Sozialdemokraten gaben Nein⸗Karten ab. Alle übrigen Parteien, auch die Kommuniſten, ſtimmten geſchloſſen für den Entwurf. Herr Lands⸗ berg(Soz.) erklärte aufs neue, daß ſeine Fraktion ſamte Amneſtie zurückweiſen müßte. Intereſſant war daher, von Herrn Lindeiner⸗Wil dau zu hören, daß an dem Ausſchuß im beſetzten Ge⸗ biet, der die Amneſtierung angeregt hatte, auch die Sozialdemokraten beteiligt waren, bis das Machtwort der Parteizentrale ſie zurückrief. Sonſt wurde in der Ausſprache vor allem die Frage behan⸗ delt, ob Hochverrats vergehen nicht bereits jetzt auf Grund der Beſtimmungen, die man in das neue Strafgeſetzbuch aufgenommen habe, milder be⸗ urteilt und die erledigten Fälle noch einmal zu dieſem Ende geprüft werden könnten. Juſtiz⸗ miniſter Bredt ſagte zu, ſich für eine ſolche Ueber⸗ leitung der juriſtiſchen Praxis zu den neuen Maß⸗ nahmen, die übrigens auch Prof. Kahl befürwortete, einzuſetzen. 5 Dann war die zweite Beratung des Haushalts Hur Verſorgung und Ruhegehälter an zer Reihe. In Verbindung damit ſteht ein ſozial⸗ demokratiſcher Antrag, daß Penſionen nicht mehr als 12 000 Mk. jährlich betragen dürften und daß die Ruhegehälter, deren Empfänger noch anderes verſteuerbares Privatein⸗ kommen beſitzen, um die Hälfte zu kürzen ſeien. Der Entwurf der Regierung, den Neuanmel⸗ dungen von Kriegsſchäden nunmehr, zwölf Jahre nach Kriegsende, Schluß zu gebieten, wurde, wie ſie denken läßt, von Sozialdemokraten und Kommu⸗ niſten grimmig befehdet. Wie begründet indes die Abſicht der Regierung iſt, ging aus den Worten des Zentrumsſprechers Dr. Krone hervor, der nach⸗ zuweiſen vermochte, daß ſchon in den letzten Jahren nahezu 80 Proz. aller neuen Verſorgungsanträge als unberechtigt abgewieſen werden mußten. Die Ausſprache wird heute fortgeſetzt. Zu Be⸗ ginn der Tagesordnung wurde u. a. das deutſch⸗ franzöſiſche Abkommen über den kleinen Grenzver⸗ kehr wie das vorläufige deutſch⸗rumäniſche Handels⸗ abkommen dem Ausſchuß zugeleitet. Veſchſüſſe des Reichskabinelts Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 3. Juli. Das Reichskabinett hat in ſeiner Sitzung am r Mittwoch abend eine Reihe von Fragen behandelt, die mit dem Arbeitsbeſchaffungsprogra mm, nit dem Kleinwohnungs bau und ähnlichen Dingen zuſammenhängen. Das Kabinett hat u. a. eine Vorlage über Maßnahmen zur Verbilligung des mit öffentlichen Mitteln geförderten Kleinwohnungs⸗ baus und eine weitere über die Bereitſtellung von Krediten für den Kleinwohnungs⸗ und Straßenbau (Bauklaſſengeſetz) verabſchiedet. Es hat ferner den Reichsarbeitsminiſter ermächtigt, die im außerordent⸗ lichen Haushalt ſeines Miniſteriums vorgeſehenen 100 Millionen Mark für die Beſchaffung billiger Reichshpotheken auf Kleinſtwohnungen vorgriffsweiſe in Anſpruch zu nehmen. Das Kabinett wird im Lauf der nächſten Woche eine beſondere Sitzung der Fortſetzung der Beratung über die Ar⸗ beitsbeſchaffung und über die Preisſenkungs⸗ frage widmen. Geſtern wurde weiter die erſte Be⸗ ratung des Entwurfs eines Stan dardiſie⸗ rungsgeſetzes(Handelsklaſſengeſetz) erledigt, ebenſo der Entwurf einer Verordnung für die Ver⸗ wendung von Spiritus zu Treibſtoffzwek⸗ ken. Es dürfte ſich hierbei um einen Beimiſchungs⸗ zwang von 277 Prozent Monopolſpiritus zu den üb⸗ lichen Treibſtoffen handeln. Der Entwurf einer wegen der Begnadigung der Femetaten die ge⸗ Tolles Banditenſtück Automobiliſtin überfallen und bis auf die Haut ausgeplündert Telegraphiſche Meldung — Berlin, 3. Juli. Zwiſchen Potsdam und Rehbrücke hat ſich in der Nacht gegen 12 Uhr ein Ueberfall ereignet, der in der Kriminalgeſchichte ſeinesgleichen ſuchen dürfte. Die Lenkerin, die einzige Inſaſſin eines von Berlin kommenden Kraftwagens, wurde, ſo berichtet das „BT“, kurz hinter dem Bahnhof Rehbrücke von den Inſaſſen eines entgegenkommenden Autos mit großen Scheinwerfern geblendet und an den Straßenrand gedrückt. Als ſie mit ihrem Wagen hielt, entſtiegen dem anderen Kraft⸗ wagen drei Männer, von denen einer mit dem Revolver die Automobiliſtin in Schach hielt, während die beiden anderen alles, was ihnen mit⸗ Verordnung zur Senkung der Verkehrsſtenern wurde wegen der vorgerückten Stunde von der Ta⸗ gesordnung abgeſetzt. Ebenſo wurde die Beratung über die deutſche Antwort auf das Memorandum Briands in der Paneuropafrage zu⸗ rückgeſtellt. Das Kabinett wird den in der Haupt⸗ ſache fertigen Entwurf vorausſichtlich am Samstag verabſchieden, ſo daß die deutſche Antwort, wie ge⸗ plant, bis ſpäteſtens 15. Juli nach Paris gelangen kann. Die Deutſchnationalen lehnen die Deckungsvorſchläge ab Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Juli. Die Entſcheidung der deutſchnationalen Fraktion, auf die man in den beiden letzten Tagen mit einiger Spannung gewartet hatte, iſt jetzt gefallen. Die Fraktion hat in einer bis in den frühen Nachmittag andauernden Sitzung feſtgeſtellt, daß ſie bedauere, keine Möglichkeit zu ſehen, um den Deckungsvor⸗ ſchlägen der Reichsregierung in ihrer jetzigen Form zuzuſtimmen. Spaltung der Rechtsradikalen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Juli. Die„Kreuzzeitung“ hat ſchon vor ein paar Tagen die Vermutung ausgeſprochen, daß die inne⸗ ren Kämpfe in der Nationalſoztaliſtiſchen Partei mit einem förmlichen Bruch enden würden. Das iſt auch die Meinung des„Fung deutſchen“, der im all⸗ gemeinen über die Vorgänge im nationalſozialiſti⸗ ſchen Lager nicht ſchlecht unterrichtet zu ſein pflegt. Die Gegenſätze zwiſchen Hitler und Göbbels auf der einen Seite und den Brüdern Straſſer und Graf Reventlow auf der anderen ſind ja nicht erſt jungen Datums, Hitler und die Seinen be⸗ tonen mehr die nationaliſtiſchen, der Kreis um Stgaſ⸗ ſer legt den größeren Wert auf die ſozialiſtiſchen Ge⸗ dankengänge. Hitler wünſcht eine weitgehende Be⸗ teiligung der Nationalſozialtſten an den Regierungen der Länder, während Straſſer die Anſicht vertritt, daß man zuvor den endgültigen Zuſammenbruch des parlamentariſchen Syſtems abzuwarten habe, wozu dann noch der Konkurrenzkampf zwiſchen der Hitler⸗ und der Straſſerpreſſe und allerlei Hintergründe kommen, in die ſich vorläufig noch nicht ganz hinein⸗ leuchten läßt. Hitler hat dieſer Tage Herrn Göbbels einen Brief geſchrieben, in dem er dieſem ſeine höchſt ſou⸗ veräne Anerkennung ausſpricht und die Straſſer und Genoſſen „wurzelloſe Literaten und chaotiſche Salon⸗ bolſchewiſten“ genannt hat, die er„rückſichtslos und ausnahmslos aus der Partei hinauswerfen“ werde. Nach welcher Richtſchnur ſich denn auch bereits Dr. Göbbels auf der Generalverſammlung des Gaues Berlin und auf einer Kundgebung im Sportpalaſt am Dienstag be⸗ tätigt hat, worauf Herr Dr. Otto Straſſer und der inzwiſchen aus der Partei ansgeſchiedene Herr vorgelegten neuen Entwurf für Großberlin kann nehmenswert erſchien, aus dem Auto entfernten. Unter anderem wurde der Ueberfallenen eine Han d⸗ taſche mit 3000 Mark Inhalt geraubt. Die drei gingen dann daran, die Dame zu ent⸗ kleiden nahmen ihr ſämtliche Kleidungsſtücke ab und ließen ſie ſplitternakt im Auto ſttzen. Sie fuhren nach vollbrachter Tat mit voller Ge⸗ ſchwindigkeit in Richtung Berlin davon. Der Über⸗ fall wurde entdeckt, als einige Zeit ſpäter ein junges Mädchen auf dem Rad die Stelle paſſierte. Die Ber⸗ liner und Potsdamer Polizei wurden verſtändigt, und fämtliche Wagen, die die Avus paſſierten, einer genauen Kontrolle unterzogen. Es iſt jedoch noch nicht gelungen, irgend eine Spur von den Tätern zu finden. Natürlich wird man darin noch nicht das letzte Wort für die geſamte Fraktion ſehen dür⸗ fen. Immerhin wird die Lage dadurch nicht einfacher, wobei wir freilich nach wie vor der Auffaſſung bleiben, daß die Regierung, wenn ſte mit den Par⸗ teien nicht weiterkommt, ſchließlich andere Wege ein⸗ ſchlagen wird. Die Stellungnahme der Deutſch⸗ nationalen war diesmal einmütig, wohl ſchon aus dem Grund, um dieſe in den letzten Monaten recht ſelten gewordene Erſcheinung wieder einmal nach außen hin manifeſtieren zu können. Die Ent⸗ ſchließung des linken oder richtiger agrariſchen Flü⸗ gels der Deutſchnationalen ſoll weſe⸗ tlich dadurch beſtimmt worden ſein, daß die chriſtlich⸗natio⸗ nale Bauernparteti ſchon vorher das Regie⸗ rungsprogramm abgelehnt hat. Dieſe Haltung iſt bereits in der vorigen Woche in einer beſonders ſcharfen Erklärung niedergelegt worden, die vor allem auf den Einfluß des Reichslandbundpräſiden⸗ ten Hepp zurückgeführt wird. Weitere Entſcheidungen der Parteien ſind bisher noch nicht erfolgt. Eine für geſtern abend einberufene Fraktionsſitzung des Zentrums wurde in letzter Stunde wieder abgeſagt. Moſſakowſki in ihren Gazetten entſprechend ge⸗ antwortet haben. Wie der„Jungdeutſche“ hört, wol⸗ len die Brüder Straſſer ſelber eine eigene Oppo⸗ ſitionsgruppe aufmachen, und zwar ſoll dieſe Gruppe den Namen führen„Revolutionäre Arbeiterpartei“(N. S. D. A. P. Oppoſition). Wie man ſieht, iſt es faſt bereits wie bei den Kommuntiſten. Uebrigens gibt es in Oeſterreich ſchon zwei nationalſozialiſtiſche Parteien, von denen die eine für und die andere gegen Hitler iſt, und auch im Reich beſteht ſchon in Schleswig⸗Holſtein eine Sondergruppe, die den Namen„Nationalſozialiſtiſche Arbeitsgemeinſchaft, Gau Dittmarſchen“ trägt. 1 Ein Staatskommiſſar für Berlin? Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 3. Juli. Mit der Einſetzung eines Staatskommiſ⸗ ſars für Berlin iſt vorläufig nicht zu rechnen. Die Einſetzung eines ſolchen Kommiſſars kann nach der Städteordnung nur erfolgen, wenn die Stadtverord⸗ netenverſammlung völlig arbeitsunfähig und ſachliche Arbeit überhaupt nicht mehr möglich iſt. Man glaubt, daß dieſe Kriterien für Berlin einſt⸗ weilen noch nicht zutreffen. Aus dem gleichen Grund ſoll auch eine Auflöſung des Berliner Stadt⸗ parlaments vor der Hand nicht in Frage kommen. Der endgültige Haushaltsplan wird jetzt vom Magi⸗ ſtrat ausgearbeitet. Anfang nächſter Woche ſoll der Etat dem Oberpräſidenten eingereicht werden. Der hat ihn dann zu überprüfen und entweder die Steuerpläne des Magiſtrats zu genehmigen oder von ſich aus die Steuern feſtzuſetzen. Von dem von der preußiſchen Staatsregierung Die Lehre von Oeynhauſen Von Dr. Sperling, Osnabrück“) Die deutſche Volkswirtſchaft liegt ſchwerkrank da⸗ nieder. Die zunehmende innere Geldknapphelt verſperrt den Weg zu den Auslandsmärkten. Drei Millionen Arbeits loſe kommen zum großen Teil auf das Konto einer falſchen ſtaatlichen Lohnpolitik. Immer weitere Reichseinnahmen werden in den Strudel der Arbeitsloſenverſicherung hineingeriſſen. Man erkennt immer mehr, daß die beſte Sozialpolitik nicht eine Ueberſteigerung des Fürſorgeausmaßes, ſondern die Schaffung ſtändiger Arbeitsgelegenheit iſt. Die Wirtſchaft muß, wie es in dem neueſten Schlagwort heißt, wieder angekurbelt werden. Das kann nur durch Senkung von Löhnen und Prei⸗ ſen geſchehen. Die Wirtſchaft hat gemeinſam mit ber Regierung Brüning durch die Oeynhauſer Fanfare eine ſolche Entwicklung unſerer Volkswirtſchaft ein⸗ zuleiten verſucht. Der von der Regierung gebilligte Beynhauſer Vorſchlag ſenkt die Eiſenpreiſe, die bereits erheb⸗ lich unter dem Teuerungsindex liegen, vom 1. Juni 1930 ab in einem Ausmaß, der bei einem Hüttenwerk von 2500 Arbeitern bei einigermaßen normaler Be⸗ ſchäftigung einen Preisausfall von etwa 100 000 Mk. im Monat bedeutet. Wie die zahlreichen Stillegungen in der Hütteninduſtrie lehren, führen die Werke zur Zeit ſelbſt einen harten Daſeinskampf und können den Preisausfall nicht in vollem Umfange allein tra⸗ gen. Darum ſoll vom 1. Juli ab die Lohn⸗ und Ge⸗ haltsſumme um 792 v. H. durch den Abbau übertarif⸗ licher Löhne und Gehälter gekürzt werden. Da ſeit Beendigung der Inflation die Lohn⸗ kurve ſtändig nach oben ging und faſt jeder Ablauf eines Tarifvertrages eine Lohnſteigerung be⸗ deutete, kann man verſtehen, daß das Abwärtsbiegen der Kurve in den beteiligten Arbeitnehmerkreiſen und ihren Vertretungen Schreck und Abwehr hervor⸗ gerufen hat. Zum Lohnabbau möchte man erſt bereit ſein, wenn vorher die Preiskurve für die geſamten Bedarfsgüter nach unten gegangen iſt, bedenkt aver nicht, daß von einer Seite aus der Anſtoß zu dem ſchickſalhaften Schritte gegeben werden muß und daß es verhäüngnisvoll und unverantwortlich wäre, ſem Augenblicke beiſeite treten wollte. Eines Arbeitsſtreckung von einer Woche im Monat, in den meiſten Werken jetzt üblich, ſchafft einen Lohnausfall von mindeſtens 25 Proz, der anerkennenswerter Weiſe von den Arbeitern ge⸗ tragen wird, um einen Teil der Kollegen von der Straße fernzuhalten. Wird aber durch die Senkungs⸗ aktion die Wirtſchaft wieder in Gang gebracht, dann bedeutet der Oeynhauſer Vorgang lediglich einen Lohnausfall von 77 Proz., der zudem ſich in den übertariflichen Verdienſten abſpielt, alſo den durch die Tarife zu ſichernden Lebensſtandard unangetaſtet läßt. Der ſpringende Punkt für die Oeffentlich⸗ keit liegt nun aber darin, daß die Oeynhauſer Aktion nicht im Sande verſickert, daß alſo ſchlag⸗ mäßig die Wellenkreiſe ſämtliche Löhne, Gehälter und Preiſe erfaſſen. Die Reichsbahn er⸗ wägt, die nötige Tariferhöhung durch eine Senkung der Löhne und Gehälter abzubiegen. Reich, Staat und Gemeinden werden folgen müſſen, und man ſollte glauben, daß in letzter Stunde die Bereitwilligkeit zu einer gemeinſam feſtgelegten An⸗ paſfung an dieſe Notlage doch noch erreichbar iſt. Mit dieſen Maßnahmen müſſen auch die Preis⸗ ſenkungen mitgehen; audernfalls könnte man den Arbeitnehmern ihre Lohn⸗ und Gehaltsopfer micht zumuten, und auch hier wird es ſich nicht umgehen laſſen, daß der Staat mit aller Energie nachhilft, Das gilt beſonders für die kartellmäßig gebundenen Preiſe, für die Markenartikel, aber nicht weniger auch für die meiſten mittelſtändiſchen Unter⸗ nehmungen. Die Oeffentlichkeit hat mehrfach mit Grund Anſtoß an unnötigen Handelsgewinnen ge⸗ nommen und auch mancherlei Zwiſchenſtellen für ausſchaltbar gehalten. Es mag freilich eigenartig anmuten, daß ein Wirtſchaftsliberalismus, der immer die ) Die Lohnkämpfe aus Anlaß des Oeyn⸗ hauſer Spruches machen diefen Artikel beſon⸗ in der gegenwärtigen Kriſe noch keine Hilfe kommen. ders aktuell. Schriftleitung, wenn falſchverſtandenes Selbſtintereſſe gerade in die⸗ — cc c———ccc—c7c——çrꝙ+ð—1: 2. Seite. Nr. 300 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 3. Juli 1930 oft ungeſchickte Fauſt des Staates von dem fein⸗ maſchigen Netz der Wirtſchaftsbeziehungen fernzu⸗ halten wünſchte, jetzt ſelbſt nach der Staatshilfe ruft. Aber nachdem die Verwirrung durch falſche Wirtſchaftspolitik entſtanden iſt, kann der gordiſche Knoten mit der notwendigen Schnelligkeit nur durch den Staat ſelber zerhauen werden, wenn auch man⸗ cherlet Einzelexiſtenzen dabei dem geſamten Wohl zum Opfer gebracht werden müſſen. Die Gewerkſchaften wehren ſich gegen dieſe Maß⸗ nahmen mit ihrer Kaufkrafttheorie, die ſich von Lohnerhöhung eine Steigerung der inneren Kaufkraft und damit eine Belebung der Produktion verſpricht. Wenn ſie richtig wäre, müßten die ſtändi⸗ gen Lohnſteigerungen der letzten Jahre einen indu⸗ ſtriellen Idealzuſtand geſchaffen haben. Leider iſt nicht unbekannt, daß gerade der umgekehrte Fall ein⸗ getreten iſt. Lohnſteigerungen ſind an ſich nicht pr o⸗ duktiv; der höheren Kaufkraft der Arbeiter ent⸗ ſpricht eine geringere Kaufkraft anderer Geſell⸗ ſchaftsſchichten. Wie der gewiß einwandfreie Pro⸗ feſſor Herkner dargelegt hat, entſpricht weiterhin der ſtärkeren Nachfrage nach Konſumgütern eine ſchwächere nach Kapitalgütern, es tritt alſo eine Ver⸗ änderung ein, die in unſerem kapitalarmen Lande nicht eben begrüßt werden kann, und ſo iſt denn ein weiteres Ziel der Oeynhauſer Aktion eine vermehrte Schaffung von deutſchem Betriebskapital, das gleich⸗ ſam das Brot der Zukunft für den deutſchen Arbeiter bedeutet. Wenn alſo der Oeynhauſer Vorſtoß die geſamte deutſche Volkswirtſchaft wieder aufrichten ſoll, dann darf die Lohn⸗ und Preisſenkungsaktion nicht in dem Einzelvorgang der eiſenſchaffenden Induſtrie ver⸗ kümmern. Alle Berufe und Stände, alle Wirt⸗ ſchaftszweige: Induſtrie, Handel und Handwerk, müſſen ſelbſtlos mit Hand anlegen, und die Re⸗ gierung muß Zögernde durch unerbittlichen Zwang vortreiben. Wenn man nicht erkennt, daß eine allge⸗ meine Steigerung des Realeinkommens nur durch wachſende produktive Leiſtungen möglich iſt, dann wird vielleicht einem Volke die Entſcheidung aus der Hand genommen, die es aus eigenem freien Willen heute noch in ſeinem Sinne formen kann. „Nicht zu empfehlen Telegraphiſche Meldung — Mülheim, 2. Juli. Die Ausſtände im Mülheimer Revier ſcheinen, von einer Ausnahme abgeſehen, ihrem Ende ent⸗ gegenzugehen. Im Laufe des Mittwochs wurden verſchiedene Belegſchaftsverſammlungen abgehalten, wobei betont wurde, daß von den ausſtändig ge⸗ weſenen 12000 Metallarbeiter bereits wieder über zwei Drittel die Arbeit aufgenommen haben. Allerdings ſind die Belegſchaftsmitglieder des Wer⸗ kes Siemens ⸗Schuckert reſtlos ausſtändig. Es han⸗ delt ſich hier rund um 1000 Mann. Hinter dieſer Ausſtandsbewegung ſtehen die Ehriſtlichen und Freien Gewerkſchaften, ſodaß es hier um eine organiſierte Kampfmaßnahme der Ar⸗ beiter handelt. Weiter ſind noch ausſtändig die ge⸗ ſamte Belegſchaft der Mülheimer R. C. G. und der Ruhrtaler Maſchinenfabrik, deren Belegſchaften zu⸗ ſammen 1000 Mann zählen. In den Belegſchafts⸗ verſammlungen wurde von Vertretern aller Gewerk⸗ ſchaften aufgrund der Lage mitgeteilt, daß eine Fortführung des Kampfes unter den augenblicklichen BVerhältniſſen nicht zu empfehlen iſt. Die Freiheit“ in Italien Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Juli. In Italien tritt, wie man der„Morgenpoſt“ aus Innsbruck meldet, jetzt eine Verordnung in Kraft, die für Südtirol von beſonders einſchneidender Be⸗ deutung iſt. In kaufmänniſchen und gewerblichen Betrieben aller Art dürfen bei hoher Strafe Neuein⸗ ſtellungen fortan nicht mehr ſelbſtändig durch den Ar⸗ beitgeber vollzogen werden, vielmehr erfolgt die Zu⸗ weiſung von Arbeitskräften durch eine in jeder Pro⸗ vinz zu errichtende amtliche Stellen vermitt⸗ lung, die unter den bei ihr gemeldeten Stellen⸗ ſuchern nach der Reihenfolge— Faſziſten, organi⸗ ſierte Frontkämpfer, Familienväter uſw.— vorgeht. Schülerkonzerte Hans und Lene Bruch Das beſondere Kennzeichen, das den Vorführun⸗ gen der Klavierklaſſen Hans und Lene Bruch einen einheitlichen Charakter verlieh, war die Pflege der Gemeinſchafts muſik. Der neue Titel umfaßt neben der ausreichend vertretenen Enſemblemuſik (Klavier in Verbindung mit anderen Inſtrumenten), wobet ſich auch Schüler der Herren Kergl, Neu⸗ maler, Heimig und Frau Lene Heſſe⸗Sinz⸗ heimer beteiligten, die mehrhändige Klaviermuſik, ſei es nun, daß ſich zwei Spieler an einem Flügel zuſammentun, oder die noch reizvollere Muſik für zwei Klaviere zu vier Händen kultivieren. Auf jeden Fall kann die Gemeinſchaftsmuſik nur dringend empfohlen werden, einmal, um den Geſichtskreis aller Beteiligten zu erweitern und zweitens, um ſoliſtiſche Allüren beizeiten zu dämpfen. Die lite⸗ rariſche Ausbeute war ſehr beträchtlich und erſtreckt ſich auf die Träger nahezu aller irgendwie bedeut⸗ ſamen Namen der Klaſſik und Gegenwart. Irren wir nicht, ſo war auch der ſehr verdienſtvolle, noch. viel zu wenig bekannte deutſch⸗böhmiſche Komponiſt und Theoretiker Ernſt Kraus mit vierhändigen Jugend⸗Kompoſitionen vertreten. Angeſichts der übergroßen auf drei Abende ver⸗ teilten Zahl der für öffentliches Auftreten reif be⸗ fundenen Schüler verbietet ſich eine eingehende Wür⸗ digung jedes einzelnen von ſelbſt und die meiſten mütſſen ſich mit einem Geſamtlob zufriedenſtellen. Zu einer beſonderen Beſprechung geben vor allem ein⸗ zelne der im., den drei großen B. Bach, Beethoven und Brahms ſowie Mozart gewidmeten Konzerte guf⸗ tretende Schüler Anlaß. Vorausgeſchickt ſei vor allem die Bemerkung, daß die techniſche Durchbildung faſt aller Schüler der Klaſſen Hans und Lene Bruch auf hoher Stufe ſteht und die Lockerheit und Weichheit des Anſchlags die gebührende Pflege findet. Stili⸗ ſtiſch und geiſtig einwandfreie Leiſtungen boten Helge C undt mit Beethovens 32 Variationen ſowie Elſe Kemlein mit zwei Klavierſtücken aus der letzten Schaffensperiode von Brahms. Eine große muſika⸗ liſche Begabung, die von ausdauerndem Fleiß unter⸗ Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 3. Juli. Die„Wahrheit über die Kundgebungen zur Be⸗ freiung des Rheinlandes“ wird nun auch von der „DA..“ dargelegt und diesmal haben wir die Emp⸗ findung, daß es wirklich der wahre Sachver⸗ halt iſt. Danach war urſprünglich lediglich eine gemeinſame Kundgebung des Reichspräſidenten und der Reichsregierung beabſichtigt. Dann kamen die Länderregierungen, insbeſondere die preu⸗ ßiſche, und wollten an dieſer Kundgebung ſich be⸗ teiligen. Die Reichsregierung ging bereitwillig darauf ein, bemerkte jedoch gleich, daß die Feſtſtel⸗ lung eines gemeinſamen Aufrufs bei der Beteiligung ſo vieler Inſtanzen und ihrer vielerlei Vorſchläge große Schwierigkeiten machen könnte. Von Preußen iſt dann verſichert worden, man würde den Aufruf ſo unterzeichnen, wie er vom Reichspräſidenten erlaſſen würde. Die gleiche Verſicherung gaben auch die übrigen Länder ab. Einige von ihnen, will ſa⸗ gen, einige Länderpräſidenten hatten den Aufruf auch bereits unterzeichnet, als Preußen am letzten Freitag die Forderung textlicher Aenderungen anmeldete. Zu dieſen Aenderungen hätte dann aber wieder die Zuſtimmung der übrigen Länder ein⸗ geholt werden müſſen. Dazu fehlte in dieſem vor⸗ gerückten Stadium die Zeit. Was den Zuſatz über die Verdienſte Streſemanns oder eine allgemeine Würdigung über das Wirken deutſcher Staatsmänner für die Rheinlandräumung betraf, war die Reichsregierung der Auffaſſung, daß es ſich bei ihrer Erklärung an das deutſche Volk um einen Aufruf handelte, in dem in erſter Linie der Dank des deutſchen Volkes an die Volksgenoſſen im beſetzten Gebiet für ihre Treue und ihr Ausharren ausgeſprochen werden ſollte. Der Dank an Streſe⸗ mann und die übrigen Verſtorbenen, die ſich um die Befreiung des Rheinlandes Verdienſte gemacht hat⸗ ten, ſollte, wie es in der„D. A..“ heißt,„in einer beſonders würdigen Form durch Kranzniederlegung an ihren Gräbern“ ſeinen Ausdruck finden. Danach wird man von irgendwelchen politiſchen Abſichten oder Hinterhältigkeiten bei der Stiliſierung des Aufrufs der Reichsregierung wohl nicht mehr reden dürfen und wird den ganzen Handel zu den Akten ſchreiben können. Leo Sklareks Wahlverwandter Drahtbericht unſeres Berliner Büros I Berlin, 3. Juli. Herr Leo Sklarek iſt am Mittwoch explodiert. Es handelte ſich um eine Privatbeleidigungsklage, die der in den letzten Monaten arg mitgenommene ſozial⸗ demokratiſche Direktor der Berliner Verkehrs A. G. Brolat gegen drei Redakteure der„Roten Fahne“ angeſtrengt hatte. Herr Brolat war von der„Roten Fahne“ wegen ſeiner mehr oder weniger metalliſchen Beziehungen zu den Brüdern Sklarek fortgeſetzt an⸗ gegriffen worden und die Brüder Sklarek ſollten ihm nun als Entlaſtungszeugen dienen. Willy Sklarek bewahrte noch einige Zurückhaltung, aber Leo Sklarek polterte los:„Neun Monate habe ich in Unkerſuchungshaft geſeſſen für dieſe feige Ge⸗ ſellſchaft. Obermagiſtratsrat Kleme ns und Direktor Hoffmann ſaßen kaum mit mir an einem Tiſch, da boten ſie mir ſchon Duzfreundſchaft an. Ich kenne Fritze Brolat. Das iſt ein Mann aus dem Volke. Das iſt nicht ſo ein Mann wie der Bür⸗ germeiſter Scholz und andere Leute. Die haben auf dem Preſſeball am Sklarektiſch den Kaviar aus dem Topf gefreſſen und den echten Sekt aus den Kübeln geſoffen. Jetzt ſtellen ſie ſich als vornehme Leute hin und für dieſe feige Geſellſchaft haben wir neun Monate geſeſſen Wenn alles richtig zugegangen wäre, hätte kein Menſch einen Pfennig verloren und Bürgermeiſter Scholz wäre als Intrigant entlarvt worden.“ Nur mit Mühe gelang es dem Vorſitzenden, Herrn Leo Sklarek zu beruhigen. Auf eine Frage des geg⸗ neriſchen Anwalts, ob zwiſchen ihnen, den Sklareks ſtützt wird, iſt Paul Eiſenhauer zu eigen, der uns ſchon früher wiederholt aufgefallen war. Ein ge⸗ wiſſer jugendlicher Ueberſchwang macht ſich gelegent⸗ lich bemerkbar, auch war die Darbietung nicht voll⸗ kommen ausgeglichen, manches, wie die feine mott⸗ viſche Arbeit der rechten Hand in der 10. Erviea⸗Va⸗ riation, etwas verwiſcht. Indem wir unſere ſchon ein⸗ mal ausgeſprochene Mahnung, allzu große Eigen⸗ willigkeiten in die Wiedergabe zu vermeiden, wieder⸗ holen, können wir neuerdings die echt muſikaliſche Auffaſſung und die ſolide, zu ſehr beachtenswerter Höhe gelangte techniſche Schulung wärmſtens an⸗ erkennen. Eine von Hermann Keller(Stuttgart) meiſterlich für zwei Klaviere bearbeitete Sonate Bachs gab Frl. Gertrud Dorner und Joh. Saa m Gelegenheit, ihr pianiſtiſches Können vorteilhaft zu zeigen. Ilſe Lion und Ruth Aſcher maßen ihre Kräfte am emoll⸗Konzert von J. S. Bach für zwel Klaviere und entledigten ſich vorzüglich ihrer Auf⸗ gabe. Wir gedenken ferner gerne der durchaus lobens⸗ werten Wiedergabe der Mozartſchen Fantaſte für eine Orgelwalze, deren Bekanntſchaft im Original un⸗ längſt Arno Landmann vermittelt hatte, in Buſonis glänzender 2⸗klavieriger Bearbeitung durch Veronika Clemm und Helge Clundt. Brahms Variationen lein und Paul Eiſenhauer. Die diesjährigen Schülerkonzerte gaben neuerlich Beweis für die längſt anerkannten pädagogiſchen Fä⸗ higkeiten des Künſtlerpaares Hans und Lene Bruch und ſetzen die Reihe der vorangegangenen vielver⸗ ſprechenden Vorführungen würdig fort. Dr. Ch. O Regerfeſt in Heidelberg. Wie bereits berichtet, findet am Samstag und Sonntag das 7. deutſche Re⸗ gerfeſt ſtatt das auch zahlreiche Mannheimer Muſik⸗ freunde nach Heidelberg zuführen wird. Das Feſt erhält eine beſondere Bedeutung durch Eugen Jo⸗ ch u m, der in dieſen Konzerten zum letzten Mal als Dirigent ſeine Mannheimer Freunde um ſich ver⸗ ſammelt. Leopold Jeßner Berlin geht jetzt auch unter die Gaſtregiſſeure. Er wird im Theater am Schiffbauerdamm das Drama„Jud Süß“ von Paul Kornfeld iunſzenieren. über ein Thema von Haydn beſtritten Elſe Kem⸗ Ad acſias Separakiſtenverfolgungen auch in Mainz Telegraphiſche Meldung d — Mainz, 3. Juli. Auch in Mainz wurden geſtern Racheakte gegen ehemalige Separatiſten verübt. Eine große Men⸗ ſchenmenge durchzog am Abend ſingend die Straßen und machte vor den Häuſern Halt, in denen ehe⸗ malige Separatiſten wohnten. Darauf wurde ein Laden in der Bahnhofſtraße vollſtändig demoliert und die Fenſterſcheiben eingeſchlagen ſowie die Ein⸗ richtungsgegenſtände auf die Straße geworfen. Die Fenſterauslagen wurden zertrümmert und auf den Straßen zerſtreut. Aehnlich erging es einem Laden in der Syna⸗ gogengaſſe. Ein ſtarkes Schutzpolizei⸗Aufgebot traf bald ein und nahm die Wohnungsbeſitzer in Schutz. Vor den geplünderten Läden wurden Poſten aufge⸗ ſtellt, um weitere Racheakte zu verhindern. Abrüſtungskundgebung in Paris Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 3. Juli. Am Mittwoch abend fand in Paris eine ſtark be⸗ ſuchte Kundgebung für die Abrüſtung ſtatt, die vom Völkerbundsausſchuß für Abrüſtung einberufen war. Senator Henri de Jouvenel ſchlug am Schluß einer mit großem Beifall aufgenommenen Rede fol⸗ gende Forderungen vor: 1. Die Mitgliederſtaaten des Völkerbundes haben ſofort den Rüſtungswettlauf durch eine vorübergehende Stabiliſierung der gegen⸗ wärtigen europäiſchen Heeresſtreitkräfte einzuſtellen. 2. Das Marineabkommen und Garantiewerträge ſind zu prüfen, die eine beträchtliche Verkleinerung der Flottenrüſtungen ermöglichen. 3. Eine internatioale Streitmacht iſt aufzustellen, die dem Völkerbundsrat ermöglicht, über die Aufrechterhaltung der Ordnung zu wachen. Ferner iſt ein internationales Luft⸗ flottenabkommen zu ſchaffen, das die Mitglieder⸗ ſtaaten verpflichtet, alle internationalen Luftſtreit⸗ kräfte dem Völkerbundsrat zur Verfügung zu ſtellen. —.— nämlich und Brolat, nicht etwas wie eine Goetheſche Wahlverwandtſchaft beſtanden hätte, meinte Leo Sklarek:„Wenn der Goethe das geſagt hat, dann wird es wohl ſtimmen.“ Schmach und Schande Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, g. Juli. Der bekannte pazifiſtiſche Schriftſteller Dr. Kurt Hiller, alſo ein in jeder Beziehung durchaus un⸗ verdächtiger Zeuge, in der der deutſchen pazifiſtiſchen Bewegung und fran⸗ zöſiſchen, tſchechiſchen und polniſchen Geldgebern aufdeckt. Er weiſt nach, daß im Frühjahr 1925 Herriot Herrn Viktor Ba ſch 30 000 Franes zu ſolchem Ende übergeben hat, daß in den Jahren 1924 und 1925 eine ſehr bekannte Ber⸗ liner pazifiſtiſche Organiſation aus dem Legio⸗ när⸗ oder Maſarykfonds 100 000 Gold⸗ mark bezogen und Herrn Friedrich Wilhelm För⸗ ſter, dem gütigen Spender dafür„Widerſtand gegen die Anſchlußbewegung“, verſprochen hätte. Die Speiſung gewiſſer Sektionen der deut⸗ ſchen Friedensbewegung aus dem von Beneſch ver⸗ walteten Maſaryk⸗Fonds, die über eine in der Schweiz wohnende Tochter Maſaryks geleitet wurde, hätte auch nach 1925 keineswegs aufgehört und auch die Berliner polniſche Geſandtſchaft hätte Spitzen der Friedensbewegung alimentiert. Schenkung an das Schloßmuſeum Aus Anlaß der Wiederkehr des Eröffnungstages unſeres ſtä dt. Schloßmuſeums hat Herr Carl Baer, wie in den Vorjahren, der Stadt ein wert⸗ volles Geſchenk überwieſen: eine Ludwigsburger Porzellangruppe und zwei Paſtellbildniſſe. Die um 1762 geſchaffene Ludwigsburger Gruppe ver⸗ dankt ihre Entſtehung der Welt des Theaters, das auch am herzogl. württembergiſchen Hofe eine glanz⸗ volle Pflege fand. Sie ſtellt eine Ballettſzene von drei Perſonen im typiſchen Bühnenkoſtüm der Zeit dar; zwet Tänzer halten über der zwiſchen ihnen ſchreitenden, eine Girlande tragenden Tänzerin einen Kranz. Die überaus reizvolle, in delikaten Farben gemalte Gruppe zeigt alle Beſonderheiten der 1758 von Herzog Karl Eugen gegründeten Lud⸗ wigsburger Manufaktur und gehört zu den Selten⸗ heiten der das reine Rokoko bevorzugenden Frühzeit dieſer Porzellanfabrik. Der reich geſchwungene Rocaille⸗Sockel geht wohl auf einen Entwurf von Gottl. Friedr. Riedel(17241784) zurück, während der Modelleur der Figuren nicht eindeutig zu be⸗ ſtimmen iſt. Die beiden Paſtelle ſind Bruſtbildniſſe des Lei⸗ ningenſchen Fürſtenpaares von 1770; ſie ſtellen dar: den Fürſten Karl Friedrich Wilhelm von Leiningen und ſeine Gemahlin Gräfin Chriſtine Wil⸗ helmine Lütſe von Solms⸗Rödelheim. Karl Friedrich Wilhelm von Leiningen(17241807) ſtand zum Mannheimer Hof in nahen Beziehungen, er wurde 1768 Ritter des pfälziſchen Löwenordens und 1779 Reichsfürſt. Um ſeine Reſidenz Dürkheim machte er ſich verdient durch die Vollendung des dortigen Schloſſes und durch die Pflege eines Geſellſchafts⸗ theaters, an dem auch Iffland mitwirkte. Die beiden Bildniſſe ſind ſowohl durch ihre künſtleriſche Quali⸗ tät als auch nach ihrer hiſtoriſchen Bedeutung ſehr beachtenswert; ſie beweiſen vyn neuem, mit welch unermüdlicher Liebe Herr Baer, dem das Schloß⸗ muſeum für ſeine Zuwendung herzlichſten Dank 7 den Sammelgebieten unſerer Heimat nach⸗ pürt. Der Fall Iſolde Reiter Telegraphiſche Meldung Berlin, 3. Juli. Im Anſchluß an die Uebergabe der Proteſtkund⸗ gebung des Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe gegen die barbariſche Behandlung der deutſchen Schriftleiterin Iſolde Reiter durch Organe der ſüdſlawiſchen Polizei veröffentlichtdie„Deut⸗ ſche Allgemeine Zeitung“ in großer Aufmachung Ein⸗ zelheiten aus der Beſchwerdeſchrift Iſolde Reiters an den ſüdſlawiſchen Miniſterpräſidenten Mißhandlungen, die die Deutſche hat erdulden müſ⸗ ſen, hervor. Als die auf ſo ſchauerliche Weiſe miß⸗ handelte Frau zwei Tage ſpäter ſich bei dem Polizei⸗ Vizekapitän beſchwerte und ihm ihre infolge de furchtbaren Schläge geſchollenen Füße zeigte, antwo! tete der leitende Polizeibeamte ironiſch: „Ich habe ſchon ſchönere Füße geſehen.“ Unter der Ueberſchrift„Und was tut die Belgra⸗ der Regierung?“ ſchreibt das genannte Blatt: Von der Regierung eines Kulturſtaates, in dem derartige ungeheuerliche Dinge geſchehen, darf erwartet wer⸗ den, daß ſie ſofort eingreift, die Schuldigen ſuspen⸗ diert und das öffentliche Gerichtsverfahren gegen ſie einleitet. Das iſt heute, ſechs Wochen nach dielen unge⸗ heuerlichen Ausſchreitungen gegen eine wehrloſe Frau, noch immer nicht geſchehen. Ein ches Ver⸗ halten der Regierung kann nicht gerade günſtig auf den Ausbau der deutſch⸗jugoflawiſchen Freundſchafts⸗ beziehungen wirken. Wem es ernſt iſt, eine gute po⸗ litiſche Atmoſphäre zwiſchen Deutſchland und Jugo⸗ ſlawien zu ſchaffen, der muß erwarten, daß die Bel⸗ grader Regierung endlich handelt. Es muß ferner erwartet werden, daß der jugoſlawiſche Kultusmini⸗ ſter Boza Maximowitſch, der Träger der deutſchen Unterdrückungspolitik, endlich ſeine Tätigkeit aufgibt. Letzte Meldungen „Graf Zeppelin“ über dem bayeriſchen Wald — Friedrichshafen, 2. Juli. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt nach 10½ſtündiger Fahrt nach dem bayeriſchen Wald, bet der das Luftſchiff bis auf 1000 Meter an die tſchechoflowakiſche Grenze kam, kurz nor 6 Uhr nachmittags bei ſtrömendem Regen und Gewitterſtörungen in Friedrichshafen glatt gelandet. Die Fahrt das Luftſchiffes führte nach Paſſau Chiemſee—Roſenheim—Ammerſee und zurück nach Friedrichshafen. Drei Perſonen vom Blitz erſchlagen — Garden a. d. Moſel, 3. Juli. Bei einem heftigen Gewitter, das in den geſtrigen Abendſtun⸗ den hier niederging, fanden drei Perſonen den Tod. Ein 54 Jahre alter Landwirt, ſein 22 Jahre alter Sohn und deſſen Braut, die unter einem Baume Schutz geſucht hatten, wurden vom Blitz erſchlagen. Der 14jährige Sohn des Landwirts wurde ſchwer verletzt. Amerikaniſches* 10 gegenüber Frankreich Paris, 3. Juli.(Von unſerem Partiſer Ver⸗ treter). Nach einer Agenturmeldung aus Waſheng⸗ ton iſt zwiſchen der franzöſiſchen und der ameri⸗ kaniſchen Regterung eine befriedigende Verein⸗ barung über die Anwendung des neuen amerikani⸗ ſchen Zolltarifs getroffen worden. Der Inhalt der Vereinbarung wird ſpäter bekannt gegeben werden. Schwediſche Ehrung deutſcher Seeleute ſchwediſchen Flotte hat vorgeſtern, am 15. Jahrestage der Strandung des deutſchen Hilfskreuzers„Al ba⸗ tros“, am Grabe der ertrunkenen Deutſchen au/ dem Friedhof Oeſtergarn auf Gotland namens der ſchwediſchen Flotte einen Kranz niedergelegt. 500 Stunden in der Luft — Chicago, 2. Juli. Das von den Brüdern Hunter geſteuerte Flugzeug„City of Chicago“ be⸗ fand ſich heute vormittag 11.40 uhr amerikaniſcher Zeit(.40 Uhr nachmittags ME.) 500 Stunden in der Luft. „Don Carlos“ im Verdi⸗ Zyklus Mannheimer Nationaltheater Im Rahmen des Verdi⸗Zyklus erfolgte geſtern eine Wiederholung des„Don Carlos“, die in⸗ ſofern bemerkenswert war, als die Rolle der Gbolt diesmal Erna Schlüter übertragen war. Wie nicht anders zu erwarten, erwies ſich die Um⸗ beſetzung als eine wertvolle Abwechſlung, wenn nicht gar Bereicherung. Man hatte faſt den Eindruck als ob Erna Schlüter kurz vor ihrem Scheiden noch ein⸗ mal alle Regiſter ihrer Kunſt ziehen wollte, um den Hörern anſchaulich zu machen, was wir an ihr ver⸗ lieren. Nach der großen Soloſzene im dritten Akt, nebenbei auch muſikaliſch ein beſonderer Zierat in der Schmuckkette Verdiſcher Herrlichkeiten, erhob ſich ein Beifallsſturm von ungewöhnlichem Ausmaß, ſo⸗ daß ſie mehr als ein halbes Dutzend mal an der Rampe erſcheinen mußte. f Da Frau Teſchemacher wegen Erkrankung abgeſagt hatte, erfolgte eine zweite Umbeſetzung. Frau Elfriede Meiſter⸗Jels vom Stadttheater in Heilbronn ſprang anerkennenswerter Weiſe ſofort ein. In der verhältnismäßig kurzen Zeit, ſeitdem Frau Meiſter die hieſige Bühne verlaſſen hat, hat ſie unleugbare große Fortſchritte gemacht. Die Stimme hat an Kraft und Tragfähigkeit gewonnen, wenn auch noch eine ganze Reihe von Wünſchen zu erfüllen bleibt. Darſtelleriſch wäre ihr mehr äußere Beweg⸗ lichkeit und inneres Beſchwingtſein zu empfehlen; freilich gibt die von den Librettiſten und vom Kom⸗ poniſten nicht beſonders liebevoll behandelte und ausgeſtattete Figur der Königin nicht allzu viele Möglichkeiten zur Entfaltung. Im ganzen aber ließ das Aushilfsgaſtſpiel Frau Meiſters erkennen, daß ſie ernſtlich an ſich gearbeitet hat und vorangekom⸗ men iſt. 5 Das Haus, das trotz der Schwüle vollbeſetzt war, ging mit außerordentlicher Bereitwilligkeit mit. Gradoͤmeſſer war dafür der ſich von Vorhang zu Vor⸗ hang ſteigernde Beifall. der ſich auch auf die Herren Fenten und de Vries wie auf das Orcheſter ragend ſpielte. 15 — Stockholm, 3. Juli. Der Oberbefehlshaber der erſtreckte, das unter Orthmanns Leitung hervor⸗ 2 und hebt in Fettdruck die Schilderung der furchtbaren 4 1 N N ö N N 5 0 8 5 „— 3* 3. Seite. Nr. 300 Donnerstag, den 3. Juli 1930 Das Parkhotel wird nicht verkauft Wie wir erfahren, wurde geſtern nachmittag im Parkhotel eine Sitzung zwiſchen den In habern des Parkhotels und den Vertretern des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchafts⸗ bundes abgehalten. In dieſer Sitzung wurde das Angebot des A. D. G. B. über einen Ankauf des Parkhotels verhandelt. Der Gewerkſchaftsbund hat die Abſicht, bei einem evtl. Ankauf des Park⸗ hotels dieſes für Bürozwecke zu verwenden. Die Ausſprache dauerte etwa eine Stunde. Eine Einigung wurde jedoch nicht er zie lt. Die Leitung des Parkhotels erklärte daraufhin, daß ſie das Hotel weiterführe und daß für ſie kein Anlaß zueinem Verkauf des Hotels vorliege. Damit ſind alle weiteren Erörterungen über den Verkauf hinfällig geworden. Wie wir weiter er⸗ fahren, wird der Aufſichtsrat des Parkhotels noch am heutigen Tage der Lokalpreſſe eine Erklärung zuſtellen. Die Strandbadordnung ſchreibt vor Nach 8 2 der Strandbadordnung für das ſtädtiſche Strandbad in Mannheim iſt der Aufenthalt im Strandbadgelände nur Perſonen geſtattet, die an⸗ ſtändige Badekleidung(männliche Perſonen gut ſchließende Badehoſen, weibliche Perſonen Bade⸗ anzug) tragen. Dieſe Vorſchrift iſt in letzter Zeit von einer großen Zahl von Strandbadbeſuchern nicht beachtet worden. Insbeſondere iſt darauf hinzuweiſen, daß ſogenannte„Dreieckbadehoſen“ nicht als gutſchließende Badehoſen im Sinne der Strand⸗ badeordnung gelten können. Das Ordnungsperſonal iſt angewieſen, in Zukunft nachdrücklich auf die Ein⸗ haltung dieſer Vorſchrift zu achten. Die Beſucher des Strandbades werden daher gebeten, in ihrem eigenen Intereſſe eine der Vorſchrift entſprechende Kleidung zu tragen.“ Flut im Strandbad Am Strandbad erlebt man täglich Zwiſchenfälle, manchmal ſind ſie tragiſcher Art, manchmal aber auch erheiternd— für die Umſtehenden. Lag da geſtern abend eine Familie, ein Ehepaar mit einem zwei⸗ jährigen Kind recht nahe am Waſſer. Das Kind ſchlief, die Eltern laſen. Da kam talwärts ein großer Perſonendampfer gefahren. Die Wellen begannen ſich zu bewegen, immer ſtärker, bis auf einmal eine Flut etwa drei Meter weit aufs Ufer ſpült und ſchon ſind Bücher, Schuhe, Kleidungsſtücke im Fortſchwimmen. Das Kind wurde raſch„gerettet“. Hilfsbereite Bade⸗ beſucher laſen die Sachen zuſammen— aber, oh Schreck, die Hemden und Kleider waren völlig durchnäßt! Das Kind wurde in ein geliehenes Badetuch gewickelt. Fröſtelnd zogen die Eltern die naßen Kleider an. K * Große Hitze. Die Luftwärme der beiden letzten Tage bewegte ſich zwiſchen 32 und 29,5 Gr. C. im Schatten. Es hatte den Anſchein, als ob es geſtern nachmittag regnen wollte. Aber die Regen⸗ ſchir me wurden zu früh verwendet. Schon nach 10 Minuten hörte der ſchwache Regen wieder auf, obwohl ein ergiebiger Niederſchlag hochwillkommen geweſen wäre. * Befreiungsfeier der iſragelitiſchen Gemeinde. Die iſraelitiſche Gemeinde verbindet die Befrei⸗ ungsfeier mit dem Abendgottesdienſt am Frei⸗ tag, den 4. Juli. Rabbiner Dr. Grünewald wird in der Hauptſynagoge die Feſtpredigt hal⸗ ten. In der Clausſynagoge gedenkt Rabbiner Dr. Unna im Morgengottesdienſt am Samstag, den 5. Juli der Befreiungsfeier. * In der Stoßſtange eines Autos hängen geblie⸗ ben. Beim Herunterfahren von dem freien Platz vor dem Stadion auf die Straße blieb geſtern abend ein 18 Jahre alter Radfahrer mit ſeinem Fahrrad in der vorderen Stoßſt ange eines vorbeifahrenden Perſonenkraftwagens hängen. Er wurde vom Rade heruntergeſchleudert und brach ſich den linken Ober⸗ ſchenkel. * Zwei Zahlſtellen der Sparkaſſe in Neckarau. Die Städtiſche Sparkaſſe Mannheim hat die von Frau Ludwig Heidenreich Wtw., Friedrichſtr. 40a, innegehabte Zahlſtelle„Neckarau Friedrichſtraße“ dem Kaufmann Auguſt Kolb, Friedrichſtraße 16a, Übertragen. Da nunmehr im Stadtteil Neckarau wieder zwei Zahlſtellen und zwar in der Friedrich⸗ ſtraße 16a und in der Schulſtraße 26, vorhanden find, dürfte ſomit dem Bedürfnis zur Abwicklung der Sparkaſſengeſchäfte den Einwohnern von Neckarau Rechnung getragen ſein.(Näheres ſiehe Anzeige). Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Eiſenbahn und Kraftw agen Klagen über die Konkurrenz ſtädtiſcher Fuhrparks Der Reichsverband der Fuhrbetriebe Deutſchlands e. V. hielt am 27. und 28. Juni in Kiel unter Leitung ſeines Vorſitzenden, Direktor Curt Lilge, M. d. R.., Berlin, ſeine diesjährige Mitgliederhauptverſammlung ab. Syndikus Langenbein⸗ Mannheim referierte über das Thema „Eiſenbahn und Kraftwagen“, das für die geſamte Wirtſchaft von größter Bedeu⸗ tung iſt. Der Redner ſtellte die Mitarbeit des Fuhr⸗ gewerbes an der Löſung dieſer ſchwierigen Frage in Ausſicht und wies darauf hin, daß in Anbetracht der vielen Tauſenden von Laſtkraftwagen, die das Fuhr⸗ gewerbe unterhält, letzteres an der vorgenannten Frage h. vorragend intereſſiert iſt. Der Vortragende forderte, daß im Zeitpunkt der Preisſenkungsaktion der Orts⸗ und Nahverkehr durch die geplante Neu⸗ regelung der Kraftfahrzeugſteuer nicht weiter belaſtet werden darf, weil dies ſonſt eine Erhöhung der Transportpreiſe zur Folge hätte, denn der vor kurzem eingeführte Benzinzoll und die Benzolſteuer brachte eine Erhöhung der Selbſtkoſten, die durch den beabſichtigten Bei⸗ miſchungszwang von Spiritus zum Betriebsſtoff eine weitere Steigerung erfahren. Bezüglich der Schonung der Straßen unterſtützt der Reichsverband der Fuhrbetriebe alle tragbaren Beſtrebungen, warnt aber vor Ueber⸗ ſpannung in der Reifenfrage auf Grund theoretiſcher Gutachten, die jahrzehntelangen Erfah⸗ rungen der Praxis widerſprechen. Reichstagsabg. Mollath⸗Berlin ſprach mit großer Sachkenntnis über die neue Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr. Geſchäftsführer Thielebein⸗ Berlin hielt einen Vortrag über„Die Betätigung der öffentlichen Hand im Fuhrgewerbe“. Die Kon⸗ kurrenz der ſtädtiſchen Fuhrparks, die von Steuer befreit ſind, wirkt ſich immer f er aus und ſchä⸗ digt das Fuhrgewerbe ganz betr D ächtlich. Die Notlage dieſes Gewerbes ſei vor kurzem im Berliner Luſt⸗ garten durch eine Demonſtration gezeigt worden, an der Tauſende unbeſchäftigter Fuhrwerke teilgenom⸗ men haben. Die Forderung des Fuhrgewerbes laute auf Abſchaffung der ſtädtiſchen Fuhrparks und Uebertragung der ſtädtiſchen Fuhrleiſtungen auf das freie Transportgewerbe. Generaldirektor Kaufmann Berlin ſprach über die bedrohte Selbſtändigkeit der Berufsgenoſſenſchaf⸗ ten. Mit der Tagung des Reichsverbandes der Fuhrbetriebe war die Genoſſenſchaftsverſammlung der Berufsgenoſſenſchaft für gewerbsmäßige Fahr⸗ zeughaltungen verbunden. ... ⁰Ü.]ꝗQA VVVcFGã d Veranſtaltungen * Landespolizeimuſik im Ebertpark. Das für Samstag, 5. Juli vorgeſehen geweſene Konzert der Reichswehrkapelle des 19. bayer. Inf.⸗Regt. Augsburg kann infolge der Stel⸗ lungnahme des deutſchen Muſikerverbandes nicht ſtattfin⸗ den. Als Erſatz hiefür wird nun die vorübergehend in der Pfalz wetilende Landespolizeikapelle Nürnberg unter Leitung von Obermuſikmeiſter Jaroſch am gleichen Tage und zwar ſowohl am Nachmittag als auch am Abend Kon⸗ zerte geben. Bet ungünſtiger Witterung finden dieſe in der große Halle ſtatt.(Näheres ſiehe Anzeige.) Film⸗Rundſchau Scala: Atlantik Das Scala⸗Theater iſt nunmehr auch mit einer Ton⸗ filmapparatur ausgerüſtet und zeigt Duponts„Atlan⸗ tik“. Trotzdem dieſer Sprechtonfilm ſchon einige Male in Mannheim gelaufen iſt, übt er immer noch eine große Anziehungskraft aus. Er gehört zu denjenigen Filmen, die man öfters ſehen und hören kann und die jedesmar neue Eindrücke hervorzurufen vermögen. Fritz Kort ⸗ ners grandioſe Leiſtung trägt ſehr viel zu dem Erfolg des erſchütternden Geſchehens bei. Die Wiedergabe des Tones iſt ſehr gut; jedes Wort ver⸗ ſtändlich. Durch derartig gute Tonfilmvorführungen wird der tönende Film beſtimmt neue Freunde gewinnen. * Badiſche Krüppelfürſorge⸗Loſe. Vom Bad. Mi⸗ niſterium des Innern wurde des guten Zweckes we⸗ gen die Erlaubnis zum Straßenverkauf der Bad. Krüppelfürſorge⸗Loſe genehmigt. Der Hekoga⸗Verlrag genehmigt Am geſtrigen Mittwoch⸗Nachmittag ſtimmte die in Darmſtadt abgehaltene Generalverſammlung der Hekoga den Ruhr ⸗Saarverträgen in der verbeſſerten Form mit ſtarker Mehrheit(186 gegen 72 Stimmen) zu. Der Beſchluß lautet: Die Generalverſammlung genehmigt die vom Vorſtand und Aufſichtsrat vorgelegten Vertragsent⸗ würfe, nimmt zugleich von dem Mainzer Pacht⸗ vertrag Kenntnis, iſt mit ihm einverſtanden und nimmt die zu Gunſten der Hekoga darin enthaltenen Beſtimmungen an. Die Generalverſammlung bevoll⸗ mächtigt den Vorſtand, das Vertragswerk rechtsver⸗ bindlich zum Abſchluß zu bringen. Für die Ver⸗ träge ſtimmten die Provinzen Oberheſſen und Rhein⸗ heſſen, die Städte Mainz, Gießen und das Land Heſſen(mit zwei Anteilen), gegen die Verträge die Provinz Starkenburg und die Stadt Worms. Die Stadt Darmſtadt beteiligte ſich nicht an der Ab⸗ ſtimmung. Der Oberbürgermeiſter gab die Erklärung ab, daß er ſich nicht für legitimiert erachte, weil zu der jetzigen Faſſung kein rechtsgültiger Stadtrats⸗ beſchluß ergangen ſei. Eine Anfrage, ob für den Generalverſammlungsbeſchluß qualifizierte Mehrheit erforderlich ſei, wurde vom Vorſtand auf Grund der Satzung verneint. Nach der Abſtimmung über das Vertragswerk gab der Vorſitzende Provinzialdirektor Wehner⸗ Mainz der Erwartung Ausdruck, daß alle Hoffnun⸗ gen ſich erfüllen möchten. Kommunale Chronik Heidelberger Bürgerausſchuß Er. Heidelberg, 1. Juli. In reichem Flaggen⸗ und Blumenſchmuck präſentiert ſich zu Ehren des Tages der Bürgerausſchußſaal. Vor Beginn der Sitzung hebt Oberbürgermeiſter Dr. Nein haus durch packende Worte die Stadtverordneten aus der Atmo⸗ ſphäre der Kommunalpolitik heraus und lenkt ihre Gedanken auf das große Geſchehen dieſer Tage. Er erinnert daran, welche Rolle Heidelberg in der Zeit der Beſetzung der Pfalz, beſonders auch in der Be⸗ kämpfung der Separatiſten, gegenüber geſpielt hat. Er gedenkt der ſchweren Opfer, die gebracht wur⸗ den, der Männer denen es zu verdanken iſt, daß der Befreiungstag früher gekommen iſt, an ihrer Spitze des verſtorbenen Dr. Streſemann. Heidelbergs Dank müſſe ſich in neuer enger Verbindung mit der Pfalz bewähren. Noch ſind weite deutſche Gebiete nicht ganz dem deutſchen Vaterland wiedergegeben. Aber innere Einigkeit trotz ſachlicher Gegenſätze werde alles überwinden. Die erſte Etappe auf dem großen ſchweren Weg iſt erreicht, die anderen Etappen mögen bald folgen. Stehend hatten die Stadtverordneten die An⸗ ſprache entgegengenommen, die Kommuniſten hatten ſich aus dem Saal entfernt. Es wird dann in die Tägesordnung eingetreten. Die erſte Vorlage: Gemeindeſatzung über die öffentliche Wohl⸗ fahrtspflege wird vom Zentrumsredͤner befürwortet, ebenſo im Allgemeinen von Stv. Dr. Harrer(D. Bp.), der aber einige„Schönheitsfehler“ aufdeckt, die korrigiert werden müſſen, wenn ſeine Fraktion zuſtimmen ſolle. Stadtrat Ammann(Soz.) bedauert den geringen Einfluß des Bürgerausſchuſſes auf die Bildung der Ausſchüſſe. Wenig Sympathie findet bei ſeiner Frak⸗ tion die geplante Durchführung der Außenfür⸗ ſorge durch beamtete Fürſorger und Fürſorgerin⸗ nen, die eine Gefahr der weiteren Schematiſterung und Bürokratiſterung in ſich berge. Seine Fraktion könne der Vorlage nicht zuſtimmen. Scharf lehnen natürlich auch die Kommuniſten ab. Sty. Frau Ferber(Dem.) ſtellt feſt, daß der bisherige Für⸗ ſorgeausſchuß dankenswerte Arbeit geleiſtet habe. Auch die Vereinigten bürgerl. Gruppen laſſen durch Stv. Dr. Wachter ihre Zuſtimmung erklären. Oberbürgermeiſter Dr. Nein haus zerſtreut die Bedenken der D. Vp. durch Aufnahme eines Zuſatzes in die Satzung, nach der die Richtlinien des Wohl⸗ fahrts⸗ und Jugendamts von der Zuſtimmung des Stadtrats abhängig gemacht werden. Die Vorlage werde der Schematiſierung entgegen arbeiten. Die Vorlage wird ſodann mit Stimmenmehrheit ange⸗ nommen. Die Vorlage Deckung von Mehraus⸗ gaben bei Durchführung abgerechneter außer⸗ ordentlicher Unternehmungen wird debattelos ge⸗ nehmigt. Das Anſchlußgleis für den Schlacht⸗ und Viehhof wird ebenfalls genehmigt. Die Entſchädigung an die Heidelberger Holzinduſtrie AG. für das Sägewerk und der dazu gehörenden Gebäude wird für zu hoch erachtet. Stadtrat Maier(Soz.) erklärt, daß r von jeher der Anſicht geweſen ſei, das Anſchlußgleis könne durch das Gelände der Holzinduſtrie geführt werden, wenn das Sägewerk ſtill gelegt wird. Der Verlegung der Gemarkungsgrenze zwiſchen Heidelberg und Doſſenheim wird zugeſtimmt. Die Koſten für die Umwandlung von Lehrerwohnungen im Schulhaus Wieblingen zu Schulſälen werden bewilligt. Der Bürgerausſchuß iſt damit einverſtanden, daß die Angrenzer zu ver⸗ ſchiedenen Straßenherſtellungen herangezogen wer⸗ den(Vorlagen 6, 7 und). Auch die übrigen Vor⸗ lagen wurden debattelos genehmigt(Nachbewilligung von Krediten für die ſtädtiſchen Werke, Beſchaffung von Elektrizitätszählern). Nach zweiſtündiger Dauer wurde die Sitzung geſchloſſen. Schluß des redaktionellen Tefls Hdeshei N NIE OE NRWALD am Rhein Weltberühmter Wein und Fremdenort. Die Krone des Rheingau Schnellzug: und Dampferstation Zahnradbahn tum Niederwald Denkmal Preiswerte Unterkunft und Verpflegung Auskunft erteilt das Verkehrs büro Waſſerwärme des Rheins 225C gehören zusammen, Wenn Sie mit sommerbrauner, gesunder und jugendfrischer Hab. zurückkehren Wollen. 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Juli 1930 Knapp am Zuchthaus vorbei Mannheimer Schöffengericht Wie vorſichtig man bei Prozeſſen in ſeinen Aeuße⸗ rungen Fremden und Freunden gegenüber ſein muß, zeigte am Mittwoch eine Verhandlung vor dem Mannheimer Schöffengericht(Vorſitzender Amts⸗ gerichtsdirektor Dr. Wolfhard, 2. Amtsrichter Amtsgerichtsrat Dr. Seitz). Der 29 Jahre alte Chauffeur O. hatte mit ſeiner Tante Differen⸗ zen bekommen, die in einem Privatprozeß aus⸗ getragen werden ſollten. Zu einem Chauffeur, der bei ſeiner Tante angeſtellt war, ſagte er beim Abſchted von Mannheim— O. ging wegen der Differenzen nach Berlin— er werde ihn über den Verlauf des Prozeſſes auf dem laufenden halten. Bald darauf erhielt der Chauffeur auch einen Brief aus Berlin, dem der Schriftſatz an das Gericht in Abſchrift beilag. Am Schluß hieß es:„Mach Deine Sache gut beim Prozeß.“ Der Zeuge ſchrieb dann an den An⸗ geklagten zurück, daß er nur die Wahrheit ſagen könne. Den Briefwechſel legte er ſpäter dem Gericht vor, da er ſich ſelbſt decken wollte. O. wurde darauf⸗ hin wegen Verleitung zum Meineid an⸗ geklagt. In der Verhandlung ſtellte er den Fall ſo dar, als ob er ſeinen Mannheimer„Freund“ nur über den weiteren Verlauf des Prozeſſes unter⸗ richten wollte. Eine Beeinfluſſung habe ihm völlig fern gelegen. Die Zeugenausſagen ließen denn auch beide Deutungen zu. Nach dem Leumund des An⸗ geklagten iſt jedoch mit größter Wahrſcheinlichkeit anzunehmen, daß keine Beeinfluſſung beabſichtigt war. Der Staatsanwalt Dr. Schmitz wies mit Recht darauf hin, daß gerade in den kleinſten und unbedeu⸗ tendſten Prozeſſen ſehr leicht Meineide ge⸗ ſchworen und mit allen Mitteln gearbeitet werde. Er hielt den Angeklagten für überführt und bean⸗ tragte die Mindeſtſtrafe von 1 Jahr Zuchthaus. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Fritz Kauf ⸗ mann, hob beſonders hervor, daß der Angeklagte ſ. Zt. die Abſchrift des Schriftſatzes mitgeſchickt habe, eine Beeinfluſſung alſo nicht vorgelegen haben könne. Er trat für Freiſprechung ein. Nach kurzer Beratung ſprach das Gericht den Angeklagten frei. Lächelnd verließ O. den Gerichtsſaal, ſeine Un⸗ vorſichtigkeit oder Vertrauensſeligkeit wäre ihm faſt zum Verhängnis geworden. 3.— Nachrichten aus Baden Zur Warnung Mittelſchefflenz lůAAmt Mosbach), 2. Juli. Der Geometer Wilhelm Eifler von hier wollte wäh⸗ rend der Fahrt auf einen Nebenbahnzug aufſprin⸗ gen, kam aber zu Fall. Es wurde ihm das linke Bein oberhalb des Knöchels abgefahren. Todesfall * fkarlsruhe, 2. Juli. Eine in der landwirtſchaft⸗ lichen Bevölkerung Badens beſtens bekannte und be⸗ liebte Perſönlichkeit, Landwirtſchaftsrat Alfred Kälber, iſt nach langem ſchweren Leiden erſt 35 Jahre alt, geſtorben. K. war 14 Jahre hindurch mit Eifer und Erfolg im Verbande landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften Badens e. V. tätig, indem er das Amt des Generalſekretärs und Vorſtandsmitgliedes bekleidete. Auch ſchriftſtelleriſch war Kälber hervor⸗ getreten. Tobesſturz * Baden⸗Baden, 2. Juli. Am Montag mittag hat ſich die 43 Jahre alte Ehefrau des Glaſermeiſters Binz von der 25 Meter hohen Mauer des Bern⸗ hardusbaues des alten Schloſſes heruntergeſtürzt. Frau Binz war ſeit längerer Zeit gemütsleidend. Der Tod iſt auf der Stelle eingetreten. Grenzverkehr mit dem Elſaß * Kehl, 2. Juli. Amtlich wird mitgeteilt: Nach Vereinbarung der deutſchen mit der franzößſiſchen Regierung werden die bis zum 30. Juni 1930 an die Grenzbevölkerung vom Präfekten des Niederrheins oder von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde in Kehl ausgeſtellten Aus weiſe und Paſſierſcheine auch nach dieſem Zeitpunkt bis zum Inkrafttreten des deutſch⸗franzöſiſchen Abkommens über den Grenzver⸗ kehr innerhalb des bisherigen Geltungsbereiches als ausreichend für den Grenzübertritt oder den Aufent⸗ halt im Grenzgebiet anerkannt. Ertrunken * Bad Dürrheim, 2. Juli. Geſtern abend ertrank beim Baden im Salinenſee der 23 Jahre alte Chauf⸗ feur Chriſtian Weißer aus Buchenberg, der ſeit einigen Wochen in einem hieſigen Autogeſchäft tätig war. Der Verunglückte ſcheint einen Herzſchlag erlitten zu haben. Denn obwohl er ſofort geborgen wurde, waren alle Wiederbelebungsverſuche er⸗ folglos. ** L. Unteröwisheim, 1. Juli. Beim Kirſchen. pflücken abgeſtürzt iſt eine 56jährige Bürgers⸗ frau. Sie erlitt ſo ſchwere innere Verletzungen, daß ihe Verbringung in das Heidelberger Kankenhaus angeodnet werden mußte. Nachbargebiete Tödlicher Verkehrsunfall * Worms, 2. Juli. In den frühen Morgenſtun⸗ den des geſtrigen Tages ſtießen auf der Mainzer Landſtraße in einer Kurve ein Motorrad und ein Perſonenauto zuſammen. Der Führer des Kraftrades, Richard Rißler aus Oſthofen(Rhh.) fand dabei den Tod, ſein Bruder Philipp wurde ſchwer verletzt. Rißler ſoll auf der linken Straßenſeite ge⸗ fahren ſein. Autounglück— Ein Schwerverletzter * Bergzabern, 2. Juli. Ein mit zwei Perſonen beſetzter Lieferwagen aus Singen(Baden) rannte am Dienstag vormittag gegen 10 Uhr ober⸗ halb des Klingweges gegen einen Bau m. Der An⸗ prall war ſo heftig, daß der Baum entwurzelt und weggefegt wurde. Der Führer kam mit dem Schrecken davon, während der Mitfahrer gegen die Windſchutzſcheibe geſchleudert wurde und neben ſchwe⸗ ren Kopfverletzungen(Schnittwunden) eine Ge⸗ hirnerſchütterung erlit. Das Auto iſt ſchwer beſchädigt. Feſtnahme marokkaniſcher Deſerteure * Winden(Südpfalz), 2. Juli. Im nahen Bien⸗ wald wurden Mittwoch vormittag zwölf deſertierte marokkaniſche Soldaten, die einem in Bitſch(Elſaß) garniſonſerenden franzöſiſchen Regiment entſtammen, feſtgenommen und vorläufig dem Amtsgericht Kan⸗ del zugeführt. Im Bienwald ſind in den letzten Tagen wiederholt von Heidelbeerſuchern verdächtige Geſtalten, teils in Uniform, teils in Zivilkleidern, geſehen worden. Es handelt ſich bei ihnen durchweg um afrikaniſche Soldaten der franzöſiſchen Armee, die ſich aus dem Bitſcher Lager entfernt haben. Von einem Auto getötet * Groß⸗Gerau, 2. Juli. Auf der Straße bei Dornheim wurde der Maurer Phil. Grünewald aus Königſtädten von einem Auto überfahren und ſchwer verletzt. Er iſt tags darauf im Groß⸗ Gerauer Krankenhaus geſtorben. Den Auto⸗ lenker ſoll keine Schuld treffen, da der Verunglückte, ohne auf die Fahrbahn zu achten, kurz vor dem her⸗ anfahrenden Auto die Straße überqueren wollte. * * Ludwigshafen, 2. Juli. Im Toilettenraum des hieſigen Bahnhofs hat ſich ein 1889 geborener verheirateter Eiſenbahnaſſiſtent durch einen Schuß in die Schläfe das Leben genommen. Der Grund zu dieſem Schritt iſt unbekannt. Man ver⸗ mutet allerdings, daß der kürzlich erfolgte Abbau 8 8 ihn. in den Tod getrieben haben unte. Das Amerikaner⸗Sportfeſt in Köln Ausgezeichnete Leiſtungen— Die deutſchen Sprinter überlegen amerikaniſche Leichtalhletik⸗Expedition abſolvierte ſten Start am Mittwochabend im Kölner Stadion. Der Beſuch des internationalen Sportfeſtes blieb mit nur 5000 Perſonen hinter den Erwartungen zurück. Um o beſſer waren aber die Leiſtungen, die man von dem aus⸗ erleſenen Feſt der Athleten zu ſehen bekam. Ueber die lurzen Strecken blieben die deutſchen Sprinter in Front. Im 100 Meter⸗Lauf machte ſich Lammers⸗Oldenburg bei 30 Meter vom Felde frei, um ſicher in 10,7 Sek. vor den Amerikanern Bowen(10,8 Sek.) und Ham(10,9 Sek.) zu ſiegen. Die 200 Meter ließ ſich der Charlottenburger Helmuth Körnig nicht nehmen. Körnig gewann das Rennen in 21,5 Sek. vor Gillmeiſter⸗Hannover(21,8) und Schüller⸗ Krefeld(22,2). Der Amerikaner Anderſon konnte nur Vier⸗ ter werden. Ueber 800 Meter ſtellte der junge amerikaniſche Star Bullwinkle ſeine große Klaſſe unter Beweis. Immer⸗ hin mußte er die glänzende Zeit von:52,8 Min. laufen, um den Charlottenburger Donz(:54,2 Min.) und den Kölner Sgam(:55,2 Min.) auf die Plätze zu verweiſen. Ein außerordentlich ſpannendes Rennen gas es über 1500 Meter. Helber Stuttgart ſiegte in der diesjährigen deutſchen Beſtzeit von:02,4 Min. vor dem Hannoveraner Hobus(:02,8 Min.) und Kilp⸗Düſſeldorf(:05,36 Min.). Im 5000 Meter⸗Lauf erzielte Schaumburg ⸗Münſter die gute Zeit von 15:16 Min., Zweiter wurde Diekmann⸗ Hannover in 15:27,4 Min. Der 110 Meter Hürdenlauf brachte einen prächtigen Kampf zwiſchen dem Schweden Petterſon und dem Amerikaner Anderſon. Der Amerikoner ſiegte mit kaum ſichtbarem Vorſprung in 14,6 Sek. vor dem Schweden. Dritter wurde der Berliner Lang⸗ wald mit 15,6 Sek. Das Kugelſtoßen gewann der vielſeitige Kölner Do⸗ bermann mit 14,22 Meter vor dem Turner Lignau⸗ Dortmund mit 14,16 Meter. Seinen zweiten Sieg erzielte Dobermann im Weitſprung, wo der amerikaniſche Rekord⸗ mann Ham durch eine Verletzung um ſeine Chance kam. Dobermann brachte es auf.225 Meter, Ham als Zweiter auf 7,215 Meter. Den Stabhochſprung holte ſich Amerikas Rekordſpringer Barnes leicht mit.00 Meter vor Regener⸗Dortmund, der 3,60 Meter erreichte und Stechemeſſer⸗Münſter mit 3,40 Meter. Durch ſchlechtes Wechſeln zwiſchen Natan und Schlöske kam der SC. Charlottenburg in der 4 mal 100 Meter⸗Staffel um den Sieg, der in 42,4 Sek. an die Amerikaner fiel, während der SCC. in 42,6 Sek. nur Zweiter wurde. Die 400 Meter fielen erwartungsgemäß un den Amerikaner Bowen, der das Rennen in der glänzenden Zeit von 8,7 Sek. ſicher vor Mölle⸗Köln(50,4) und Weber⸗Köln(51 Sek.) nach Hauſe lief. Beginn der Tour de Frante“ Pelliſſier gewinnt die erſte Etappe.— Die Deutſchen halten ſich gut. Das größte Straßenrennen der Welt, die über 4818 Kilometer führende franzöſiſche Radrundfahrt nahm am Mittwoch mit der erſten Etappe Paris—Caen über 303 Kilometer ſeinen Anfang. Die Tour de France wird in dieſem Jahre als„Kampf der Nationen“ mit je acht Fahrern aus Frankreich, Spanien, Italien, Belgien und Deutſchland ausgetragen und findet ein geſteigertes Publikumsintereſſe. Schon die erſte Etappe fand allent⸗ halben eine große Anteilnahme der Bevölkerung, obwohl die Witterung nicht die beſte war. Unterwegs ſonderten ſichder Franzoſe Charles Pelliſſier und der italieniſche Die ihren e Weltmeiſter Binda vom Felde ab und zogen allein dem Etappenziel zu, das ſie mit über einer Minute Vorſprung erreichten. Im Endſpurt verwies Pelliſſer in:36,01 Stunden den Italiener auf den zweiten Platz. Hinter den Beiden kam eine 30 Fahrer ſtarke Gruppe geſchloſſen am Ziel ein. Im Endſpurt belegte Doſche den dritten Platz. Die weitere Plazierung: 4. Demuyſere; 5. Bonduel⸗Bel⸗ gien; 6. Piemonteſi⸗Italien; 7. Bellont⸗IJtalien; 8. Guerra⸗ Italien; 9. Pancera⸗Italien; 10. Frascarelli⸗ Italien; 11. Manthey⸗Deutſchland; 12. R. Wolke; 13. Nebe; 14. Buſe; 15. Oskar Tietz, alle Deutſchland.— Von den übrigen Deutſchen wurden dichtauf Siegel 27. und Schön 29., wäh⸗ rend Thierbach erſt weit zurück einkam. Beginn der Henley-Megatta Der Deutſche Meiſter gewinnt ſeinen Vorlauf Da bei der Royal⸗Henley⸗Regatta auf der Themſe bei London beſtimmungsgemäß immer nur zwei Boypde gleich⸗ zeitig über die Strecke gehen dürfen, wurden bei den 94 teilnehmenden Booten natürlich eine große Anzahl von Vorrennen notwendig. Die erſten Ausſcheidungsrennen fanden am Mittwoch zun Großen Einer um die Diamond Sculls ſtatt. Der Deutſche Meiſter Gerhard Boetzelen vom Berliner RC. fand im dritten Vorlauf in dem Engländer Bradley doch einen hartnäckigeren Geg⸗ ner, als erwartet. Nach hartem Kampf konnte der Deutſche den Gegner in 9103 Minuten nur um einen knappen Meter hinter ſich laſſen. Boetzelen muß am Donnerstag nach ein weiteres Ausſcheidungs rennen beſtreiten. NSu die ſchuellſte deutſche Maſchine! In dieſem größten internationalen Schnelligkeitsrennen wurden von der Elite der Motorradfahrer ſo phantaſtiſche Zeiten hergusgefahren, wie man ſie auf dem ſchweren Kurs des Nürburgrings nie für möglich gehalten hatte. Unter den geſtorteten 65 Fahrern wurde der große Preis, wie ſtets, von dem Sieger der Halbliterklaſſe gewonnen. Sieger in dieſem Jahre wurde der Engländer Walker auf Rudge Withworth, der die 14 Runden(424,5 Km.) in der Rekordzeit von:59,23 d. h mit einem Stundendurch⸗ ſchnitt von 103,3 Km. durchfuhr. Walker ſetzte ſich nach Ser zweiten Runde vor ſeinen Landsleuten Wood und dem Sieger der Touriſt Trophy Tyrell Smith an die Spitze des Feldes. Hinter Smith lief Bullus auf der neuen NSU 500 cem⸗Ss mit einem Stundendurchſchnitt von 102,2 Km. ein, dem der Ehrenpreis für die ſchnellſtedeutſche Maſchine aller Klaſſen bis 1000 cem zuerkannt wurde. Außerdem waren es noch die beiden NSll⸗Fahrer Ulmen und Rüttchen, die das Rekordrennen als Fünfter und Siebter ohne Störung durchhielten. Pferdeſport Hoppegarten(2. Juli): 1. Preis von Petershagen: Für Dreijährige, 800 4, 1400 Meter: 1. Sternbergs Chamberlin(Raſtenberger), Donizetti, 3. Teutonia. Ferner liefen: Senator, Pa⸗ triarch, Schelm Harold, Helmbuſch, Vergangenheit, Garw⸗ hal, Rechberg. Toto: 18, Platz: 12, 25, 17. 2. Preis von Alt⸗Landsberg: Für Zweijährige, 2800&, 1000 Meter: 1. Welps Wanderin(Pretzner), 2. Marmon, 3. Patriot. Ferner liefen: Methapher, Sauerkirſche, Igna⸗ nodon, Vinguliſt, Feingold, Billa, Iſchl. Aroſa, Evelyn, Tana, Clichy. Toto: 70, Platz: 22, 22, 69. 3. Preis von Fredersdorf: 3300 J, 1800 Meter: 1. Geſtüt Röttgens Malvolio(Böhlke), 2. Fenelon, 3. Adiantum. Ferner liefen: Pompejus, Lehnsherr, Audacia, Wilpold, Lanfranchi. Toto: 81. Platz: 32, 30, 26. 4. Sierſtorpff⸗Rennen: Für Zweijährige, 6500, 1000 Meter: 1. v. Oppenheims Adrienne(Munro), 2. Venuſta, 3. Theſeus. Ferner liefen: Prieſter, Makrele. Toto:: 27. Platz: 18, 60. 5. Preis von Rüdersdorf: Für Dreijährige, 9900 4, 1600 Meter: 1. v. Oertzens Erika(Grabſch), 2. Roderich, 3. Donnerkiel. Toto: 13. 6. Preis von Taßdorf: 3900 4, 2400 Meter: 1. Geſtſtt Röttgens Alpenflieger(Böhlke), 2. Mantegna, 3. Virgil. Ferner lief: Föhn 2. Toto: 36. Platz: 12, 11. 7. Preis von Rehfelde: 2900 J, 1600 Meter: 1. Burhoe⸗ vedens Kurmärker(Wermann), 2. Carlchen, 3. Fareta, 4. Elpi. Ferner liefen: Böckerſchuß, Fiametta, Curacao, Meluſine, Reus, Grasgräfin, Ilſenburg, Elbiogabel, Pi⸗ niole, Dynaſt, Mon Bijou. Teddy. Toto: 107, Platz: 27, Sageslaleucles Donnerstag, den 3. Juli Nationaltheater:„Dreimal Hochzeit“, 20 Uhr. Kleinkunſtbühne„Libelle“: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Ka⸗ barett. Handels ⸗Hochſchule: Oeffenlicher Vortrag von Prof. Dr. Sommerfeld über die„Bewertungsfragen in der Aktien⸗ reform“, in der Aula A 4, 1, 20 Uhr. e Konzert 20,30 Uhr. ichtſpiele: Alhambra:„Zärtlichkeit“, a burg:„Die Rebellen von Mexiko“.— Scal „Atlantik“. Rorxry⸗Theater:„Moral u Mitternacht“. Univerſum:„Auto⸗Diebe“. Gloria⸗Palaſt:„Das Donkoſakenlied“. Palaſt⸗Theater:„Delikateſſen“.— Capitol: „Die Inſel der verlorenen Schiffe“. Sehenswürdigkeitend 5 Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur und Völker⸗ künde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. „ßq6:I. pp. Chefredakteur Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: i. V. Franz Kircher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗Gerichi und alles übrige Franz Kircher 1 und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in annheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim, R 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rütctvorto Schiffe im Schatten Skizze von W. Emil Schröder Durch den ſinkenden Sommenabend ſtapfte Großknecht Hinnerk wohlgemut die Schneiſe entlang, blies aus der halblangen Pfeife heftige Rauchwolken in den friſchen Wieſenduft, um zudringliche Mücken abzuwehren. Im Heidedorf flimmerten hier und da in den Fenſtern gelbe Lichter, und man wußte nicht, war es der Widerſchein der purpurnen Abendröte oder trauliches Licht von Petroleumlampen. Im Heidekrug war es laut— ein Zeichen, daß die Woche geendet hatte, daß man ſich ein Plauder⸗ ſtündchen gönnte, ein wenig altklug über Politik ſchnackte, ſachverſtändig über die Arbeit in Hof und Feld ſprach. Als Hinnerk eintrat, vermochte er in dem blauen Dunſt zuerſt kaum die Geſichter zu unter⸗ ſcheiden. „n Abend, Hinnerk“, klang es hier und da. großen, runden Tiſch war noch ein Schemel frei. Die andern waren mitten drin im„Spinnen“, wie Hin⸗ nerk gutmütig bemerkte. Fritz Ahlers führte das große Wort. Er ſang ein Loblied auf Amerika. „Und wenn Ihr's nicht glaubt— da ſcheffeln ſie man bloß ſo das Geld. Was mein Freund is, der Korl Krünewitz, der hat mir jetzt geſchrieben— hier—“ Er zog einen Brief heraus, deſſen äußeres Anſehen bewies, wie oft er ſchon durch die Hand ſeines Beſitzers gegangen.„Ein großes Haus hat er, fünfhundert Morgen Land— und alles ſodo billig, jowoll! Und ein Auto— hier ſteht'.“ Hinnerk, von Natur aus wortkarg wie viel Heideleute, hörte nur zu, ſchüttelte dann und wann ſtaunend den Kopf, trank langſam ſein Bier aus und ging nachdenklich nach Hauſe, den Blick in die flim⸗ mernden Sterne gerichtet, und allerlei krauſe Ge⸗ danken ſchoſſen ihm durch den Kopf. Er ballte die Fäuſte— tat mit ihnen einen Lufthieb— ſein Ent⸗ ſchluß war gefaßt. Am andern Tag, als Bauer Henze vom Kirch⸗ gang zurück kam und mit einer gewiſſen Feierlichkeit den alten Brateurock wieder in den breiten Nuß⸗ Am baumſchrank gehängt hatte, erwiſchte ihn Hinnerk. „Bauer, ich muß Euch mal was ſagen. Ich will fort.“ Henze ſetzte ſich; ſo ſehr verſchlug ihm dieſe An⸗ kündigung die Sprache.„Woſo? Gefällt es Dir nicht mehr hier? Ich denke, Du und die Lieſch—“ „Hat ſeine Richtigkeit, Bauer. Aber ſeht mal, ich rackere an die zehn Jahre, bin ja'n ordentlicher Menſch geweſen darf ich ja woll ſagen, nich? Und geſpart hab ich auch— an die 3400. Aber man kommt ja nicht vom Fleck. Kurz— ich will nach Amerika.“ „Wa—? Hähähä! Junge, Junge— die Raupen möcht' ich nich in'n Kopp haben. Aus der Heide willſt Du? Ueberleg Dir's. Und ich habe ja nich das letzte Wort. Die Lieſch wird Dir ſchon—“ „Ich bin kein Waſchlappen, Bauer!“ knurrte Hin⸗ nerk.„Mit der Lieſch werde ich ſchon einig.“ „Na ſchön— wenn Du meinſt—“ Der trockene Klang tat Hinnerk weh— doch der entſcheidende Schritt war getan.— Einen Sonntag ſpäter fuhr Hinnerk nach Ham⸗ burg, die„Lieſch“ mit verweinten Augen neben ihm. Er ſtreichelte im Zuge wortlos ihre rauhen Hände, wollte was ſagen— und immer wieder war da einer, unſichtbar, drückte ihm kichernd die Kehle zu Er atmete auf, als ſie in Hamburg aus dem Zuge ſtolperten. Heimlich taſtete Hinnerk wieder einmal nach der Bruſttaſche: das Geld war noch da. „Lieſch— heute wollen wir beide leben.“ Er kniff ſie in den Arm.„So zehn Mark können wir ruhig verläppern!“ Sie ſah ihn erſchrocken an. „Wünſch' Dir recht was Schönes, weißt Du, etwas, was Dir recht viel Freude macht!“ Immer noch ſtarrte ſie ihn an, ihre braunen Augen füllten ſich langſam mit blanken Tränen, und tonlos ſagte ſie:„Bleib bei mir!“ Aegerlich ließ er ihren Arm fahren; ſeine Laune war ihm verdorben. Er verſuchte ſich durch über⸗ tiebenes Schmollen darüber hinweg zu täuſchen, daß im ſelber nicht geheuer war. 5 Wie zwei Fremde gingen ſie neben einander her, ſtanden hier, und da, blickten in die Schaufenſter der großen Warenhäuſer, aßen in einem beſcheidenen Gaſthaus zu Mittag. Und jedesmal, wenn Lieſch den Kopf hob, wehmütig Hinnerks gebräuntes, offenes Geſicht betrachtete, beugte er ſich haſtig über ſeinen Teller und wich ihrem Blick aus.„Wenn Lieſch erſt fort iſt“, dachte er,„iſt auch dieſes quälende Gefühl vorbei.“ Er wiſchte ſich umſtändlich den Mund mit der Serviette.„Wann fährſt Du zurück, Lieſch?“ Daran hatte ſie noch gar nicht gedacht. Er war faſt froh, als ſie zum Bahnhof ſpazierten. Das Ge⸗ wirr des Großſtadtverkehrs, der ungewohnte Lärm erſchreckten Lieſch, ſie klammerte ſich ängſtlich an Hinnerks Arm, und ſein Selbſtbewußtſein wuchs. Eigentlich war es doch ſchade, daß er ging. Na, nach vier, fünf Jahren würde er ja wiederkommen: „Schau, Lieſch! Da in der Taſche klimpert's nur ſo! Willſt Du einen Bauernhof? Ein Rittergut? Mägde und Knechte kommandieren? Sonntags in reinſeide⸗ nem ſchwarzen Kleid gehen, daß andere ſich nach Dir umwenden?“ Er umfaßte ſie heimlich mit zärtlichem Blick. Auf dem Bahnhof erſchraken ſie beide: Der nächſte Zug fuhr erſt um Mitternacht. Planlos wanderten ſie kreuz und quer, und gegen Abend kamen ſie zum Hafen, ſtanden und ſtaunten. Hier pulſte Leben, hier rauſchte das Blut durch eine Hauptader deutſchen Landes laut und kräftig. Mählich wob Dämmerung blaugraue Schleier. Die Sonne ging gelblich⸗trüb unter, verzerrt von ſchwarzem Kohlendunſt der Schlepper, der Ozean⸗ rieſen. Lichter erglommen. Scheinwerfer blitzten auf, ſandten helle Streifen über das gluckſende Waſſer, erloſchen. Immer noch lehnten Hinnerk und Lieſch am harzduftenden Geländer eines breiten Bootſteges, eng aneinander gekauert. »Ein Ozeandampfer rauſchte langſam vorüber, un⸗ geheuer vergrößert durch das Spiel leichter Nebel über den Waſſern. Er überſchattete alles— und dieſer ſchwere Schatten ſank urwuchtig in Hinnerks Seele. Gegen den ſchwarzen Horizont ſtanden ver⸗ lorene Lichter— geheimnisvoll ſchlug das Waſſer gegen die Stegplanken. Das Dunkel der Zukunft winkte. Da legte Hinnerk ſein Haupt ſchwer auf das Geländer und bezwang mit unmenſchlicher An⸗ ſtrengung ein aufkeimendes Weinen. Mit dem feinen Gefühl der liebenden Frau ahnte Lieſch die nächtliche Wandlung. Sie legte ihre ar⸗ beitsharte Hand, die doch ſo zärtlich weich ſein konnte, auf ſein krauſes Haar:„Komm wieder heim mit mir!“— Der Bauer hatte gerade mit kräftigem Schwengelſchwung den Holzeimer gefüllt, als das kleine Hoftor durch die Morgenfrühe knarrte. Henze ſetzte den Eimer ab, nahm einen Augenblick die kurze Pfeife aus dem Mund:„Morr'n, Junge. Is gut, daß Du kommſt. Heinrichſen hat die Kolik, und der Eleve macht blauen Montag. Mal ran an die Ar⸗ beit. Vorher kannſt mit mir frühſtücken.“* Als ſich beide in der verräucherten Dönze gegen⸗ über ſaßen, meinte Henze zwiſchen zwei mächtigen Streifen Schinken, die er andächtig herunter ſchnitt: „Du, geſtern abend hab ich'n Spruch gefunden, der is fein. Da hab ich ſo richtig an Deine Amerikafahrt gedacht. Ich hab'n Dir ausgeſchnitten. Wart mal—“ Er ſchlurfte in die Nebenſtube und legte trium⸗ phierend einen Kalenderſpruch auf den Tiſch. Hin⸗ nerk las— und las, und wieder wollte es über ihn kommen mit Weh und Tränen, aber dieſes Mal nicht als drückende Schatten, ſondern wie eine ſtrahlende Danbbarkeit: f „O Menſch, Du haſt ein Vaterland, Ein heiliges Land, ein geliebtes Land!„ Ein Land, wonach Deine Sehnſucht dichtet und trachtet. Und ſeien es kahle Felſen oder öde Inſeln—“ Hinnerk hielt inne, würgte etwas hinunter:„Wie akkurat das ſtimmt, Bauer. Doch adjüs. Ich will an die Arbeit.“ Henze hielt ihn geheimnisvoll am Aermel zurück: „Recht ſo. Und wenn Du und die Lieſch— ich mein! wenn Ihr heiraten wollt— Ihr könnt die beiden Stuben oben kriegen. meinetwegen ſchon morgen!“ 1 8 1 1* 9 14 * — 4 1 ö 5 ö 5 0 ö 14 Donnerstag, 3. Juli 1930 ler Neuen Mannheimer Zeitung 4 8. ZETTUN. Hittag-Ausgabe Nr. 300 Hefftſche Kunſtmühle AG. Mannheim * Der vorliegende Geſchäftsbericht geht auf die geſetz⸗ 2 2 8 25 f lichen Maßnahmen ein(Vermaßlungszwang 91195 tte. 5 die die Bewegungsfreiheit der Mühlen im verfloſſenen Gg. is, ſtark einſchränkten und eine durchgreifende Umſtellung der 5 Betriebe erforderlich machten. Ein Teil der Verordnungen ker traf zeitlich mit einer Neugeſtaltung der Verhältniſſe in in a der Mühleninduſtrie am Ober⸗ und Niederrhein im Sinne che 9 einer Abſatzregelung und einer Preiskonvention zuſammen. ach Eine ſchlagkräftige, geſunde Mühlenindu⸗ em N ſtrie fei ſtets der beſte und ſicherſte Abneh⸗ itze mer für die land wirtſchaftlichen Produkte. 181 Nach dem Geſchäftsbericht könne die Geſellſchaft mit dem 10 Verlauf des Berichtsjahres zufrieden ſein. Die Betriebe be waren gut beſchäftigt. Dagegen zeigte der Markt für Nach⸗ 000 Frobukte eine geradezu verhängnisvolle Entwicklung. Der 1855 2 Bericht verweiſt noch auf die Fuſion mit der von der 125 Kölner e bereits ſeit zwei Jahren ge⸗ leiteten J. Syberberg Ag., Köln⸗Mülheim, die eine Kapitalerhöhung um 1 Mill. auf 2,6 Mill.& erforderlich machte. Der erzielte Fuſionsgewinn wurde zu Ab⸗ ſchreibhungen und Rückſtellungen benützt, ein Teil, ſowie das Agio aus den freigegebenen neuen 400 000 4 floſſen ber geſetzlichen Rücklage zu, die damit wieder auf 10 v. H. 4. des AK. gebracht wurde. ). a Der Ueberſchuß auf Warenkonto verzeichnet Ba⸗ eine kleine Ermäßigung von 3,94 auf 3,27 Mill.. des⸗ We gleichen auf der anderen Seite Handlungsunkoſten von 13 auf 1,74 Mill.„ und Betriebsunkoſten von 1,10 auf 1,05 4. Mill.. Nach 218 786(119 502)„ Abſchreibungen verbleibt on, einſchließlich 24 148(23 060)/ Vortrag ein von 214 148 auf na⸗ 287 792„ erhöhter Reingewinn. Der GV. am 5. Juli yn, wird vorgeſchlagen, hieraus wieder eine Dividende von 10 v. H. auszuſchütten und 27 782„ auf neue Rech⸗ tilt nung vorzutragen. m. In der Bilanz kommt die Fuſion mit Syberberg d, lediglich bei den Anlagekonten zum Ausdruck, Grundſtücke und Gebäude von Köln⸗Mülheim erhöhten ſich von 170 000 9⁰⁰ 1 auf 600 000, während das dortige Mühlenwerk mit ſta, 9 598 779/ neu erſcheint. Gebäude Worms werden mit 0,77 275(0,8) Mill.&, das Mühlenwerk Worms mit 0,52(0,55) 1 Mill.„ und die Mannheimer Immobilien mit 0,022(0,028) A,. 1 Mill.„ ausgewieſen. An Kaſſe, Poſtſcheck uſw. waren am ich, 1 31. März 0,80(0,35) Mill. J, an Warenvorräten 3,21(4,19 Mill.„ vorhanden, während bei Debitoren 159(2,44 i. Mill.& ausſtanden. Effekten und Beteiligungen erhöhten Fil. ſich nach 100 000/ Abſchreibungen von 0,46 auf 0,49 Mill. Auf der Paſſivſeite verzeichnen Kreditoren eine Senkung ve⸗ von 6,98 auf 5,7, das Delkrederekonto hat ſich von 70 000 ta, auf 150 000, erhöht. Die Endſumme der Bilanz er⸗ ad, mäßigte ſich von 9,05 auf 8,696 Mill.. Pi⸗ Eine Prognoſe für das neue Geſchäftsjahr könne 27, nur ſchwer geſtellt werden, man gibt aber der Hoffnung Raum, daß in Zukunft keine Verfügungen mehr —. 9 erlaſſen werden, die geeignet ſind, die Lebenskraft 3 der hochentwickelten rheiniſchen Mühleninduſtrie zu *[chwächen, die durch Verarbeitung rieſiger Mengen 1 Brotgetreide den Getreidemarkt zu entkaſten vermag. 5 F. W. Schütt Dampfmühle Ac. Berlin. Von dem 4 Rohgewinn von 261 000„(i. V. 190 000) finden „* 229 000(228 000)„ zu Abſchreibungen Verwendung, 2 000 . ̃I5 000) 4 werden vorgetragen. Im neuen Geſchäftsfahr Dr. ſei eine Beſſerung des Geſchäfts eingetreten. 5 155 1 85* deine Stillegung der nieberrheiniſchen Mühlen. Nach⸗ 5 dem die Verhandlungen innerhalb der weſtdeutſchen Müh⸗ lenkonvention, wie bereits berichtet, 11 einer proviſoriſchen u Verlängerung der Konvention um 3 Monate geführt haben, 3 85 haben ſich die niederrheiniſchen Mühlen im 1 Gegenſotz zu dem Beſchluß der ſüddeutſchen Großmühlen e“ entſchloſſen, keine Stillegungsanträge zu ſtel⸗ 2— len, obwohl aus den bekannten Gründen auch in der weſt⸗ 7 deutſchen Mühleninduſtrie die Beſchäftigung unbefriedi⸗ 5 gend iſt. .* Frankfurter Armaturenfabrik AG., Frankfurt a. M. nd Bie GV., in der 388 900 4 Aktien vertreten waren, geneh⸗ 10. migte den dividendenloſen Abſchluß(i. V. 5 v. H. Divt⸗ 55 dende, Ueher die Geſchäfts lage im laufenden Jahre 10 würde mitgeteilt, daß die kriſenhaften Zuſtände auf dem och Baumarkt nicht ohne Einfluß auf den Geſchäftsgang ge⸗ hr blieben ſeien. Trotzdem habe man den Vor jahrs⸗ umſatz bis jetzt annähernd errelchen können. 2 Für die Zukunft laſſe ſich ſchwer etwas vorausſagen. an 1001 1 Rit⸗ der. 8 5 un 2 2 N Vor einer Neugründung in Deutſchland bei 1 Aehnlich wie ſeinerzeit die Dampfmaſchine umwäl⸗ zeud auf die Wirtſchaftsentwickelung wirkte, tut es heute in der modernen Wirtſchaft die Elektrizitüt. Bei den großen. Entwickelungsmöglichkeiten, die die Elektrizt⸗ tät in der Weltwirtſchaft noch hat, iſt es daher kein Wunder, wenn immer neue bedeutende Grün⸗ bungen der großen inter nattonalen Elek⸗ trokonzerne entſtehen.. 1 In der Hauptſache ſind es diefenigen großen internatio⸗ walen Elektrokonzerne, die urſprünglich hervorgegangen ſind, aus der Fabrikation elektriſcher Anlagen, Einrich⸗ bungen und Maſchinen(ſowohl für den Schwachſtrom als auch für den Starkſtrom), welche fetzt eine großartige Auf⸗ rüſtung vornehmen. 2 In der Art der Aufrüſtung iſt jedoch ein bemerbens⸗ werder Wandel gegenüber der Vorkriegszeit und nach der erſten Nachkriegszeit eingetreten. Früher bewarben ſich die großen Elektrokonzerne lediglich um die Herſtellung und Einrichtung der elektriſchen Maſchinen und Anlagen te für ein neu zu errichtendes Elektrizitätswerk, Induſtrie⸗ r⸗ unternehmen oder für eine elektriſche Bahnanlage oder ˖ 5 auch für ein Telephonnetz. Die Gründung eines ſolchen 4 Unternehmens und vor allem die dazu notwendige Kapital⸗ nt beſchaffung überließ man dem Auftraggeber ſelbſt. Heute bei dem verſtärkten Wettbewerb der großen inter⸗ m nationalen Glektrokonzerne untereinander und bei dem 8 5 großen Kapitalmangel, der in der Nachkriegszeit in vielen ze 2 Ländern herrſcht geht man noch einen Schritt weiter. Da⸗ mit die großen Elektrokonzerne Aufträge hereinbekommen, 2 betelligen ſie ſich ſelbſt an den neu zu errichtenden An⸗ it, lagen. In vielen Fällen fungberen ſie ſogar als Kredit⸗ 85 geber, ſei es direkt oder indirekt über ihre Bankverbin⸗ dungen. Denn es iſt ja Tatſache, daß in allen Ländern große Projekte für die Elektroinduſtrie beſtehen. In einem Fall handelt es ſich um die Errichtung großer Elektrizitäts⸗ 1 5 werke(Waſſer⸗ oder Dampfkraft) für die Verforgung eines 755 Landes mit elektriſcher Energie, in einem andern Falle gilt it: es, das Bahnnetz zu elektriftzieren, das Telephonnetz zu er moderniſteren. In vielen Fällen ſcheitert aber die Durch⸗ rt führung eines ſolchen Projektes an dem Kapitalmangel eines jeden Landes oder des betreffenden Werkes. Hier 8 ſind es nun die großen Konzerne ber Elektroinduſtrie, bie n. 1 dieſe Lücke in 1 Zeit ausfüllen. Sie ſtellen das Kapi⸗ 2 tal ſelbſt oder durch ihre Bankgruppen zur Verfügung, n damit das Profelt durchgeführt werden kann. In anderen ht Fällen laſſen ſich die Elektrokonzerne die betreffende Kon⸗ 8 zeſſion(3. B. Telephon) geben. Dieſe moderne Politik hat für die Glektrokonzerne den Vorteil, daß ſie damit Auf⸗ träge erlangen und auch an dem finanziellen Ertrag der Neuanlagen beteiligt ſind. Auf der anderen Seite führt natürlich eine ſolche Poli⸗ 1 tik zu einer fortſchreitenden internationalen Verflechtung der Elektroinduſtrie. Große Elektrokonzerne tun ſich zu⸗ i ſammen, um neue Aufträge auf die erwähnte Art zu er⸗ halten oder ſie ſuchen engere Verbindung zu großen ie Bankkonzernen, die ihnen das notwendige Kapital zur 1 Verfügung ſtellen. a 1 Dieſe Entwicklung in der Energiewirtſchaft und in der . CEilektroinduſtrie kann man gegenwärtig in der geſamten 23 Wielt deutlich verfolgen, auch in Deutſchland. Hier iſt 1 es in erſter Linie der Kapitalmangel, der die deutſche Elektroinduſtrie zu einem ſolchen Vorgehen veranlaßt. Wir erinnevn nur an das Zuſammengehen AEch.— General e e N Das Reſultat des erſten Vörſenhalbjahres 1930 Rückkehr der deutſchen Aktien in die Heimat Die in den letzten Jahren gewiß nicht verwöhnten Bör⸗ ſenbeſucher werden an das ſdoeben abgelaufene erſte Börſen⸗ halbjahr 1930 mit Schaudern zurückdenken. War es doch eine Verluſtquelle erſten Ranges An Verſuchen, die deutſchen Börſen aus ihrer Lethargie zu erwecken, hat es im letzten Semeſter nicht gefehlt. Unſere führenden Induſtriegeſellſchaften ließen deutlich erkennen, daß ſie entſchloſſen ſind, alles zu tun, um das erſchütterte Vertrauen zur Aktie wiederherzuſtellen. Die Aus⸗ ſchüttungen fielen in manchen Fällen überraſchend günſtig aus und auch die Neigung zur beſſeren Unterrichtung der Aktionäre über die Entwicklung der Unternehmungen hat ſich deutlich verſtärkt. Auch die Regierung, die Banken und die Börſenbehörden ließen nichts unverſucht, um die Börſe wieder auf die Beine zu ſtellen. Vergleicht man die Kurſe vom Ultimo Dezember 1929 mit denen vom Ultimo Juni 1930, ſo kommt man zu dem betrüblichen Reſultat, daß alle Bemühungen erfolglos waren und daß nichts davon übrig geblieben iſt, was man mühſam auf⸗ gebaut hatte. Einzelerſcheinungen, wie die Vorgänge bei der A. G. f. Verkehrsweſen, der Accumulatorenfabrik Ber⸗ Iin—Hagen und bei der Chemiſchen Fabrik Brockhues wur⸗ den verſchiedentlich als Symptome gewertet, trotzdem es ſich dabei einfach um Auswüchſe handelte. Die Gründe für den Mißerfolg der Börſenankurbelung ſind verſchiedener Natur. Zunächſt ſtand die Uneinigkeit der Banken einem Erfolge im Wege. Vor allem aber waren es die ſtarken ausländiſchen Verkäufe in deutſchen Aktien, welche die Anſätze zu einer Beſſerung im Keime erſtickten. Namentlich die Abgaben für amerikaniſche Rechnung wirkten ſich ſtark aus. Die kritiſche Zu⸗ ſpitzung an der Newyorker Börſe und die un⸗ geheuren Verluſte, die dabei in Kauf zu nehmen waren, zwangen die dortigen und auch andere internationale Effek⸗ tenbeſitzer zu Entlaſtungverkäufen an den verſchiedenſten Börſen der Welt. Bei ber Geſchäftsloſigkeit, die an den deutſchen Börſen herrſchte und der Verarmung, der wette Kreiſe in Deutſchland verfallen ſind, konnte das zurück ſtrömende Aktien material nur bei ſcharf nachgebenden Kurſen Unterkunft finden. An ſich können wir uns über dieſen Rückfluß der Aktien freuen, denn Deutſchland kommt auf dieſe Weiſe wieder billig in den Beſitz ſeiner Subſtanzwerte, die ſicherlich we⸗ ſentlich teurer an das Ausland verkauft worden ſind. Die⸗ ſer Aktipſeite des Aktienrückfluſſes ſteht aber auch ein Paſ⸗ ſivum gegenüber: Es wird in Zukunft ſchwer halten, das Ausland für deutſche Aktien zu intereſſieren N Bei der Abhängigkeit Deutſchlands vom ausländiſchen Ka⸗ pital iſt eine ſolche Abneigung nicht unbedenklich, kann ſie doch unter Umſtänden den deutſchen Kredit untergraben. Im Augenblick hat es den Anſchein, als ob der Rückfluß der deutſchen Aktien ſich ſeinem Ende zuneigt. Trifft dieſe Annahme zu, ſo iſt der Boden für eine Beruhi⸗ gung der Börſe gefunden. Damit allein aber iſt es nicht getan. Jetzt gilt es die Fundamente der deutſchen Effektenmärkte ſo zu verſtärken, daß ein Neubau auf ihnen auch einen wirklichen Halt hat. Erſte Vorausſetzung hierfür iſt die Wiederherſtel⸗ lung abſoluten Vertrauens Solange dies nicht gewonnen iſt, ſind künſtliche Ankur⸗ belungsverſuche zwecklos. Die Entwicklung der Kurſe unſerer führenden Terminpapiere in der Zeit vom Ultimo Dezember 1929 bis Ende Juni 1930 wird durch nachſtehende Tabelle illuſtriert: Kurs 1929 Ultimo höchſteniedr. Dez. Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Banken: Berl. Handels⸗G. 249 166 168 183 183 172 174 177 160 Commerzbank 20373 145 148 157 155 159 160 153 142 Darmſtädter B. 2983 223 224 239 236 234 228 234 209 Deutſche Bank 17674 140 142 151 148 140 149 141 134 Dresdner Bank 1747 141 142 151 140 152 145 142 134 Verkehr: AG. Verkehrsw. 178 ¼ 100,75 101 114 103 116 127 127 91 Hap 141 98,50 89 103 99 110 100 113 103 Nordd. Lloyd 197 88,75 89 103 104 105 109 113 10g Induſtrie: Aku 217 107 117 118 110 99 110 105 88 A. E. G. 202 149,12 150 170 162 166 172 169 149 Bayer. Motoren 23498 72 79 77 77 80 88 85 82 Bemberg 469 131,50 132 164 158 149 142 125 91 Cont. Gummi 15 132 142 152 149 151 181 184 166 Daimler 75 31 84 39 88 38 41 98 39 Deutſche Erdöl 18874 86,75 89 104 100 102 99 96 92 Dtſch. Linoleum 360 218,50 222 245 240 246 249 243 198 Licht u. Kraft 251 19 139 166 163 178 168 165 143 Ic. Farben 267 165,50 188 168 162 168 177 188 158 Gelſenkirchen 143% 115,50 125 141 137 141 139 138 128 Gef. f. el. Untern. 26674 186,50 189 168 167 179 177 166 143 Höſch 1414 102 104 116 108 111 107 106 96 Karſtadt 236. 117,87 128 136 129 129 137 134 108 Mannesmann 19276 86,50 90 107 104 106 105 107 94 Mansfeld 144% 101,50 104 110 104 106 85 76 68 Nordd. Wollk. 192 8 88 88 86 90 91 89 80 Polyphon 486 241 2243 202 273 278 285 296 225 Rhein. Braunk. 30474227,75 230 255 240 233 227 234 215 Salzdetfurth 310 368 349 371 390 423 370 Schultheiß 928% 263,25 265 276 268 276 296 323 290 Siemens 42854 268,12 269 274 253 292 249 252 214 Swpenska 505 300 808 341 338 349 350 328 302 Ver. Stahlwerke 121 89 10g 103 101 96 97 97 87 Zellſtoff Waldh. 290 1069 175 198 202 210 186 178 155 Dividendenabſchläge und Bezugsrechte ſind berückſichtigt. Zu den wenigen Verdienern an der Börſe gehörten im letzten Halbjahr die Beſitzer feſtverzinslicher Werte. Dieſe konnten infolge des internationalen Zinsabbaues Kurs⸗ gewinne bis zu 15 v. H. erzielen. * Verſchmelzungsverſammlung Tritonwerke AG., Ham⸗ burg— Bamberger, Leroi u. Co. AG., Frankfurt vertagt. Die o. HV. der Triton AG., Hamburg, die über die Ver⸗ ſchmelzung des Unternehmens mit der Bamberger, Leroti u. Co. AG. in Frankfurt beſchließen ſollte, wurde nach einer Erklärung des Vorſitzenden vertagt. Der Vor⸗ ſitzende führte dazu aus, die Beratungen hätten ergeben, daß ein Zuſammenſchluß der beiden Geſellſchaften zweck⸗ mäßig und in der Linie der allgemeinen Ratſonaliſierun gelegen ſei. Unter Berückſichtigung deſſen habe man ſi nach mehrmaligen eingehenden Beratungen dahin entſchie⸗ den, daß das Umtauſchver hältnis nicht wie bisher vorgeſehen:1, ſondern:2 ſein ſoll. Für 5000% Bam⸗ berger⸗Leroi⸗Aktien ſollen demnach 2000/ Triton⸗Aktien gewährt werden. Daneben ſei eine Verſtändigung dahin Neue große internationale Elektropläne Große Projekte in Oeſterreich, Spanien und Portugal 2 Die Herſtellung von Rohelſen muß möglicher⸗ einziger Hochofen mehr in Betrieb. Die Zahl erfolgt daß die Tritonwerke ſtatt der bisher angekündigten Electrie, an die Gründung eines neuen deutſchen Schwach⸗ ſtromkonzernes(die Standard Elektrizitäts⸗Geſellſchaft) durch die AEG. und die amerikaniſche Int. Tel. and Tel. Corp., ferner an die 1000jährige Dollaranleihe von Sie⸗ mens, die größtenteils von der General Eleectrie gezeichnet wurde, ſowie ſchließlich an das Zuſamengehen von Sie⸗ mens und Erieſſon(dem ſchwediſchen Telefonkonzern) im Auslande. Neuerdings ſcheint für Deutſchland wieder eine grö⸗ ßere Elektrotransaktion bevorzuſtehen und zwar dürfte es ſich, wie wir ſchon kurz melden konn⸗ ten, um die Gründung einer bedeutenderen Finanzie⸗ rungsgeſellſchaft in Sachſen(Leipzig) handeln, an der auch amerikaniſches Kapital beteiligt iſt(genannt wird Chaſe National Banks in Newyork. Auf deutſcher Seite ſollen in der Hauptſache beteiligt ſein die DD⸗Bank und die Adca. Auch wird die Thüringer Gas⸗Geſellſchaft genannt, die einen Teil ihres Aktienkapitals in das neue Unter⸗ nehmen einbringen ſoll. Es heißt, daß die Verhandlungen, die bisher in Deutſchland geführt wurden, ſchon weit ge⸗ diehen ſeien und daß ſie demnächſt in Newyork ihren Ab⸗ ſchluß finden dürften. Welche weiteren deutſchen Inter⸗ eſſen(neben der Thüringer Gas⸗Geſellſchaft) hinter der neuen Gründung ſtehen, iſt noch nicht klar erſichtlich. Man erinnert ſich der Umgruppierungspläne, die der ſächſi⸗ ſche Staat hinſichtlich ſeiner Elektrointereſſen hegt. Be⸗ kannt iſt aber auch der Vorſtoß der AEG. nach Sachſen (Sachſenwerk und Pöge). Auch im Aus lande befinden ſich die großen Elektrogründungen in Fluß. In Oeſterreich iſt von den dortigen Banken mit franzöſiſcher Hilfe ein Un⸗ ternehmen gegründet worden zum Ausbau der Waſſer⸗ kräfte in Weſttirol und an der Donau, franzöſiſche Banken geben das Kapital. Die Elektrifizierung von Spanien und Portugal haben ſoeben die bekannten italieniſch⸗ belgiſchen Konzerne in Angriff genomen, ſie haben zu dieſem Zweck eine kanadiſche Finanztierungs⸗ geſellſchaft gegründet mit einem Kapital von 34 Millionen Dollar. ur noch ein Hochofen in Oberſchleſien 8 5 in Teligten Infolge der außerordentlich ſchlechten Abſatzverhältniſſe in allen Zweigen der Eiſeninduſtrie iſt die Julien ⸗ Hütte, wie das Werk mitteilt, zu erheblichen Be⸗ triebseinſchränkungen gezwungen. Es ſei un⸗ möglich, noch weiter auf Lager zu arbeiten, da die Vor⸗ räte an Roheiſen ſehr groß ſind, während der Bedarf der weiter verarbeitenden Betriebszweige gering iſt. weiſe in abſehbarer Zeit ganz ſtillgelegt werden. Das Werk ſieht ſich z. Zt. gezwungen, den einen ſeiner beiden Hochöfen, die noch im Gange ſind, in der nächten Zeit ſtillzulegen. Auch der zweite Hochofen wird ſtill⸗ gelegt werden müſſen, wenn nicht bald eine erhebliche Beſſerung der Abſatzlage eintritt. Dann wäre in der geſamten oberſchleſiſchen Induſtrie kein der Arbeiter, die jetzt zur Entlaſſung kommen ſollen, be⸗ lange Berechtigung, als das durch den Krieg von Rohſtoſſen zufüllen. Als das Ziel erreicht war, begann ſich das Ueber⸗ man auf dem Wege des Kredites und der Sta⸗ Erhöhung ihres AK. um höchſtens 1 Mill./ Stel. eine ſolche um 1 Mill. VA. vornehmen werden. „ Gienanth⸗Werke Hochſtein AG., Hochſtein(Pfalz).— Kapitalreduktion. Der o. GV. am W. Juli wird neben den Regularien eine Kapitalzuſammenlegung:1 von 460 000% StA. auf 250 000/ und der 40 000 ½ BA. auf 20 000„ in Vorſchlag gebracht. n Stillegungsantrag der Bamag⸗Meguin⸗Werke. Wie aus Gießen gemeldet wird, haben die Bamag⸗Meguin⸗ Werke in Butzbach beim Kreisamt Friedberg die Stil l⸗ legung ihres Betriebes angemeldet und dem größten Teil der Beamten und Angeſtellten das Dienſtverhältnis ge⸗ kündigt. Die Entlafſung der Arbeiterſchaft wird vorausſicht⸗ lich im Laufe der nächſten Zeit ebenfalls erfolgen. Liquidation des Wertheimer Eiſenwerks. In einer in Mannheim ſtattgefundenen GVV. wurde öte Liqut⸗ dation des Eiſenwerks Wertheim AG. vorm. Wilhelm Kreß beſchloſſen. Das Geſchäftsjahr 1929 ſchließt bei 250 000 Mart Aktienkapital mit einem Verluſt von 51 885 4. In der Verſammlung machte ſich eine Oppoſition der Kleinaktionäre geltend, die der bisherigen Verwaltung die Entlaſtung verweigerten und die mit ihrem Antrag auch durchd rangen. * E. G. Kuorr AG. Heilbronn. In der HV. vertraten 1 44 434 Sitmmen und fämtliche 4000 Stück wird der bisher dreiköpfige Perſonalausſchuß in einen jährlich neu zu wählenden fünfköpfigen Arbeitsausſchuß umgebildet, der zugleich dem Vorſtand als beratendes Mit⸗ glied zur Seite ſteht. Der Auſſichtsrat ſoll künftig jahrlich zu einem Viertel neugewählt werden, ſo daß die Geſamt⸗ erneuerung alle 4 Jahre erfolgt. Der bisherige Aufſichts⸗ rat wurde wiedergewählt.: Wer das Drama verfolgt, das ſich ſeit etwa zwei Jahren an den Lebensmittel⸗ und Weltwarenmärkten abſpielt, dem fallen unwillkürlich die Worte des deutſchen Kanzlers ein: „Wehe dem Staatsmann, der die Zeichen der Zeit nicht er⸗ kennt“. Der rapide Preisverfall der Roh ⸗ ſtoffe, insbeſondere die ſcharfen Rückgänge während des letzten halben Jahres ſind in der Tragödie nicht einmal das Intereſſanteſte, ſondern vielmehr die Gründe und Erſchei⸗ nungen, unter denen ſich dieſer Prozeß vollzogen hat. Geht man den Urſachen der aus den Fugen gegangenen Weltwirr⸗ wirtſchaft etwas tiefer nach und ſucht für die Zähler der „Brüche“ den Generalnenner, ſo läßt ſich dieſer in die ein⸗ fachen Worte kleiden:„Hier Gläubiger, hier Schuldnerſtaaten“. Der Weltkrieg und die Zeit des Wiederaufbaues haben die meiſten Länder Europas zum Schuldner Amerikas ge⸗ macht. Je größer die e find, umſo geringer iſt naturgemäß die Kaufkraft der einzelnen Völker. Es kann daher nicht überraſchen, daß Mitteleuropa, namentlich Deutſchlaud, am kauf⸗ unfähigſten geworden iſt. In Frankreich iſt die Konſumfähigkeit deshalb eine beſſere, weil es in den Reparationseingängen ein Aequivalent für ſeine Zahlungen an die Vereinigten Staaten beſitzt. In England liegen die Verhältniſſe ſchon ſehr viel ungünſtiger, da Großbritannien nur einen geringen Anteil an den deutſchen Tributen hat und als ein⸗ ziger europäiſcher Staat ſeine Kriegslaſten zum vollen Gold⸗ werte leiſtet. Die Situation wird noch durch die geringe Aufnahmefähigkeit der in polttiſcher Gärung be⸗ findlichen Staaten des nahen und fernen Oſtens verſchärft. Trotz der geſchwächten Kaufkraft von mehr als der Hälfte der Menſchheit ſetzte ſich die Güterproduktion in un vermindertem Tempo fort. Dies hatte ſo⸗ entblößte Europa gezwungen war, ſeine Läger wieder auf⸗ angebot ſtörend bemerkbar zu machen. Zunächſt verſuchte pelung der verworrenen Verhältniſſe Herr zu werden. trägt 350, die der Angeſtellten 50. Die beabſichtigte Still⸗ legung iſt bereits den zuſtändigen Behörden angezeigt. 8 2 A 5 . 5 5 1 5 55 . Das Experiment endete mit einem Mißerfolge, Die Dividende mit 12 v. H. wurde beſchloſſen, ferner Die Vilanz des Branntweinmonopols Verbrauch an Trinkbrauntwein 1,38 Liter pro Kopf gegen 1,30 Liter im Vorjahre, ſtarke Zunahme der Monopolbeſtände Die Branntweinerzeugung ſtieg unter dem Einfluß ret⸗ cher Kartoffelernten 1927/28 um 50,0 v. H. auf 2 806 413 51 Weingeiſt und 1928/9 um weitere 15,6 v. H. auf 3 243 117 hl Weingeiſt. Die Mehrerzeugung entfiel 1927/28 und 1928/29 hauptſächlich auf die landwirtſchaftlichen Kartoffelbren⸗ nereien. Der regelmäßige Verkaufspreis belief ſich bis Ende Mai 1929 auf 500/ je hl Weingeiſt, der beſonders er⸗ mäßigte Verkaufspreis auf 250„. Der Eſſigbranntwein⸗ preis betrug bis Ende Juli 1929= 70 ½ je hl Weingeiſt. Der allgemein ermäßigte Verkaufspreis wurde am 30. März 1928 von 30 4 auf 40/ je hl Weingeiſt erhöht. Der Ver⸗ kaufspreis für Motorbranntwein wurde ab 1. Oktober 1927 auf 18 4 je h1 Weilngetſt 8 feſtgeſetzt. Der Geſamtabſatz der Reichsmonopolverwaltung 8 hat die jeweilige Vorjahrsmenge 19278 um 111874 hl Weingeiſt oder 4,8 v. H. und 1928/29 um 187 193 hl Weingetſt. oder 7,7 v. H. übertroffen. Die zum regelmäßigen Ver⸗ kaufspreis abgegebenen Mengen ſind zum weitaus größten Teil zu Trinkzwecken beſtimmt. Der Geſamtver⸗ brauch an Branntwein im deutſchen Monopolgebiet betrug 1927/8 2 599 111 hl Weingeiſt 4,09 Liter pro Kopf, und 1928 2841 689 hl Weingeiſt= 4,45 Liter pro Kopf der Bevölkerung; davon entfielen 1927/28 auf Trinkbranntwein 826 303 hl Weingeiſt 1,30 Litter pro Kopf und 192829 881 568 bl! Weingeiſt 8 1,38 Liter pro Kopf. Die Geſamtein nahmen des Reichs vom Branntwein betrugen 1927/8= 269 Mill., 1928/29= 334 Mill.& gegen 281 Mill.„ im Jahre 1928/27. Die Beſtände der Reichs monopolverwal⸗ tung an unverarbeitetem Branntwein betrugen am 30. September 1929= 887 474 hl Weingeiſt(i. V. 503 801). * Adolf Speck AG., Zuckerwarenfabrik, Karlsruhe. Nach Vornahme von 16 206 Mark Abſchreibungen auf Grund⸗ ſtücke und Maſchinen verbleibt ein Reingewinn von 10 021„. Der AR. ſchlägt der GV.(5. Juli) vor, dem Reſervefonds 4000 4 zuzuwenden und den Reſt von 6021. Mark auf neue Rechnung vorzutragen. Die Bilanz per 31. Dezember 1929 ſchließt mit 601 463, ab. * Der Uebergang der Reichardtwerke an die Stollwerck⸗ AG. Obwohl noch keine Verwaltungserklärung über den Verkauf vorliegt, iſt nach der K. Z. anzunehmen, daß die Verhandlungenpraktiſchabgeſchloſſen ſind, denn im Wand sbecker Werk ſind bereits Beauftragte von Stollwerck mit der Vorbereitung des Uebergangs beſchäftigt. Ob ein Teil der Fabrikation in Wandsbek bleiben wird, ſteht noch nicht feſt. Anſcheilnend übernimmt Stollwerck mit der Reichardtmarke auch die beiden andern Schokolademarken des Schicht⸗Kon⸗ zerns, nämlich Gaedke und Hauswald, deren Erzeuniſſe ſchon ſeit einiger Zeit bei Reichardt hergeſtellt werden und für die eine gemeinſame Vertriebsgeſellſchaft beſteht. Karlsruher Probuktenbörſe Karlsruhe, 2. Juli. Abteilung Getreide, Mehl und Futtermittel: Trotz der etwas höheren aus⸗ wärtigen Notierungen blieb der Markt ſtill. Die Umſätze bewegten ſich in engſten Grenzen. Futtermittel leicht befe⸗ ſtigt. Süddeutſcher Weizen 31 1; Deutſcher Roggen 17. 17,50; Sortier⸗Futtergerſte 17.50—18.25; deutſcher Hafer 1717,50; Weizenmehl 44,5; Roggenmehl 60—65proz. 25.50—27; Weizenbollmehl(Futtermehl) 99.50: Weizen⸗ kleie fein.50—.75; Weizenkleie grob 77.50; Biertreber .50 10.50; Trockenſchn..50; Erd nußk. 12.50; Kokosk 13—— 13.50; Soyaſchrot, ſüdd. Fabrikat 12.5013; Leinkuchenmehl 1818.50 Seſomkuchen 11.50; Speiſekortoffel neue Ernte 88.50. Rauhfuttermiktel: Leſes Wieſenheiſ neue Ernte.50—.25; Rotkleeheu, neue Ernte 66.30 3 Luzerne.50—7; Stroh, drahtgepreßt, je nach Qual., alte Ernte 5,50 alles ver 100 Kilo. Abteilung Weine u nid Spirituoſen: Die Belebung des Marktes in Konſum⸗ weinen war nicht von Dauer. Es iſt vielmehr wieder eine Abſchwächung zu verzeichnen, allerdinas ohne Aenderun der Notierungen. Der Rückgang des Bier⸗ und Mineral waſſerabſatzes als Folge der neuen Steuern war alſo ohn Einfluß. Deviſenmarkt Im keutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen e New York, 486,84 5! Stockholm 18.10 Paris 128.67 5 155 12.09 Madrid 42, Brüſſel 34.82„ 5 Dollar geg. Rm. 4,19 Mailand 92.81 Kopenhagen 18.15 Pfunde„„ 20.39 Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort⸗ 2. uli Die Nachfrage nach Kahnraum war auch an der heu⸗ tigen Börſe äußerſt gering. Bergreiſen wurden überhaupft nicht vergeben. Es konnte nur ſehr wenig Kahnraum eingeteilt werden. Die Frachten erfahren tal⸗ wie berg⸗ wärts keine Aenderung. Ebenſo blieb auch der Berg ſchlepplohn unverändert. Infolge Bodenmangel zog der Talſchlepplohn etwas an und wurden heute abend durch⸗ Die Halbjahresbilanz e der Lebensmittel- und Weltwarenmärkte Ohne Streichung der Kriegslaſten keine Geſundung 5 1 8 1 Weizen pro To.(Berlin) 191,00 247.00 Roggen pro To.(Berlin 158,00 160,80 Schweinefleiſch pro 50 Kg. 70,00 105,00 Zucker pro 50 Kg. 12,00 20,50 Haffee(Santos Sup.) pro 50 Kg. 66,50 65,37 Kupfer Elektro pro 100 Kg. 146,0 170,0 Zink pro 100 Kg. 45,0 99,00 Baumwolle pro 1 Kg. 1,80 1,74 Wolle pro 1 Kg. 3,85 4ÄF,13 HKunſtſeide pro 1 Kg. 12,50.80 Kautſchuk pro 1 Kg. 6, 30 weil die teuren Speſen und der ſich nicht einſtellende Bedarf weg 8 Pfg. für größere beladene Kähne ab hier nach Rot⸗ terdam bezahlt. 1 8 das Durchhalten der Vorräte zur Unmöglichkeit m Schneller als man gedacht, brach das künſtlich errichtete bäude zuſammen. Eine Pretisherabſetzung jagte die andere und die Verluſte, die bie Beſitzer der Lepen mittel und induſtriellen Rohſtoffe dabei erlitten, hatten ſofern noch nachteilige Folgen, als auch die Auf⸗ nahmefähigkeit der Rohſtoffländer fu Fertigwaren⸗ Fabrikate erheblich zur ul ging. Die Wechſelbeziehungen, die ſich hieraus für. internationalen Warenverkehr ergaben, bildeten den Haupt⸗ anlaß dafür, daß die Warenkriſts eine Welterſcheinung g worden iſt.* f 5 Ueber die Preisveränderungen, die in den wichtigſten Welthandelsartikeln ſeit Anfang dieſes Jahres eingetreten ſind, gibt folgende Tabelle Aufſchluß(in): 35 ian Januar 15 19 17 124 Bei dieſen Ziffern iſt zu berückſichtigen, daß die Aßrar⸗ produkte inzwiſchen eine weſentliche Zollerhöhung erfahre haben, ſodaß ihr Welthandelswert heute unter den Prei 0 des Januar liegt. 5 8 Die Frage, wie die Weltwarenkriſis zu über ⸗ winden iſt, intereſſiert nicht allein den Kaufmann, ſan⸗ dern ſie iſt auch eine Frage von höchſter ſtaatsmänniſcher Bedeutung. Zwei Wege gibt es, um aus der Sackgaſſe herauszukommen. a 5 5. Entweder bringt man die Produktion mit dem Ver brauch in Einklang oder man bemüht ſich, die Kon ſumkraft der breiten Verbraucherſchichten zu heben Das Ideal wäre, wenn man beide Wege zu gleiche beſchreiten könnte. Die Vorausſetzung hierfür wäre Modifizierung der Reparationslaſten u eine gefündere Verteilung des Gold heiſt and der Welt, damit die nachteiligen Wirkungen de knappheit in den einzelnen Ländern gemildert wer 6. Seite. Nr. 300 Donnerstag, den 3. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7 A Zaro der Mann mit 160 ahren Von unſerem Balkankorreſpondenten Geſtatten Sie, daß ich Ihnen vorſtelle: Zaro Aga, ſchlagen und geriſſen, der dabei bei ſeinem Auf⸗ J gabe zu, im Auftrage ſeiner Eſwaf(Gilde) über] aus rüſtig und kriegeriſch tüchtig war. 1911 finden 5 katſerlich türkiſcher Laſtenträger an den Landungs⸗ tauchen immer die Türken in Angſt und Schrecken Lohnfragen mit den Reedern und ſogar mit der Re⸗ wir ihn in Saloniki, von wo er anläßlich der Er⸗ ſtellen des Stambuler Hafens. Der Senior der Wel⸗ ſetzte. gierung zu verhandeln, die gemeinſamen Intereſſen klärung des erſten Balkankrieges nach Konſtantino⸗ ten befindet ſich momentan über Einladung der In der Erzählung türkiſcher Anekdoten iſt Zaro zu verteidigen und ſogar Streiks anzuſetzen und aus⸗ pel zurückkehrte. Während der Okkupation der Newyorker Anttalkoholiſchen Geſellſchaft und einer unerſchöpflich und zahllos ſind die türkiſchen und zurufen. Zaro Aga ſoll ſeine Aufgabe in einer Art damaligen türkiſchen Hauptſtadt Konſtantinopel im Filmgeſellſchaft in Hollywood an Bord eines europäiſchen Hiſtorien und Hiſtörchen, die der Nach⸗ und Weiſe gelöſt haben, daß ſowohl ſeine Hamale Jahre 1919 durch die Alliierten war Zarb Aga eine Transozeandampfers und iſt aus dieſem Grunde welt durch unſer lebendes Archiv überliefert wurden. als auch Brotgeber und Regierungsvertreter ihm Senſation für die Ausländer. Jeder wollte ihn verhindert, ſich perſönlich vor Ihnen zu verbeugen. Nach der Revolution in Griechenland— gleich ſchätzten und liebten. ſehen und ſich mit ihm unterhalten. Beſonders die Dennoch werden Sie zweifellos mit Intereſſe die Zaro Aga zählte bereits ſechzig Jahre— tauchte er Jahre vergehen und Generationen ſinken ins Franzoſen gerieten ganz und gar aus dem Häus⸗ Lebensgeſchichte Ihres älteſten Zeitgenoſſen an ſich plötzlich wieder in Konſtantinopel auf. Die türki⸗ Grab, und nur Zaro erfreut ſich beſter Geſundheit chen als ſie in Erfahrung brachten, daß Zaro Aga vorüberziehen laſſen, der unter Umſtänden bereits ſche Niederlage brachte es jedoch mit ſich, daß man und lebt ſein für andere Zeitgenoſſen längſt be⸗ noch Napoleon geſehen und unter ihm in Aegypten Ihrem Urgroßvater als Papa hätte dienen können. ſich ſeiner geleiſteten Dienſte nicht mehr erinnerte grabenes Leben monoton weiter. Die einzigſten Er⸗ gekämpft hatte. Und jeder wollte dies Wunder auch Zaro Aga dokumentiert ſein Geburtsdatum auf und die damals gegebenen. Verſprechen von eigniſſe, die ihn perſönlich betrafen, waren die nach⸗ einmal anfaſſen. Ein geſchäftstüchtiger Grieche kam das Jahr 1770 und zählt ſomit nach Adam Rieſe türkiſcher Seite nicht einlöſte. Vergeblich ver⸗ einander einſetzenden Todesfälle ſeiner Ehefrauen; hierbei auf den ſchlauen Gedanken, das Phänomen der Lenze hundertſechzig. Unter vier Augen geſpro⸗ ſuchte er bis zum Padiſchah vorzudringen, um ihm. 5 auszunützen und mit ihm Geld zu verdienen und es chen und entfernt der Grenzen Konſtantinopels das an Zaro begangene Unrecht zu ſchildern und er hatte nämlich noch fünf Ehen bis zum gelang erſterem, Zaro dazu zu bewegen, nach nander zn daß dieſe Ziffer keines⸗ erſteten an 1 ihm 1 e 15 1 1 Jahre 1897 geſchloſſen, e i 8 555 e 1 1 85 alls notariell b higt is ediglich der Ueber⸗ ſprochenen Belohnungen und Auszeichnung 8. e e 5 ſtellen. Und in der Tat war die Anweſenh 150 e e alten erinnern. Alle Tore waren Zaro verſchloſſen, man die 55 mene lieh 8 e 5 damals Hundertfünfundvierzigfährigen in der türkiſchen Archive beſtätigen lediglich, daß Zarv Aga ließ ihn auf der Straße liegen und überantwortete zur VF 1 5 10 3 franzöſiſchen Hauptſtadt eine Senſation und ein 4 Amal verheiratet war, über 65 Kinder bei. ben bereits Sechzigfährigen dem Hunger. um ſich und ausdauernd. bis gebe, einma eine eine: Laenge nöneskeien de ene Rückkehr nach* derlei Geſchlechtes verfügt und einem Thronfol⸗ wenigstens das notwendiaſte Stückchen Brot zu ver: Gäattinnen dem Lebe d b e 90 ſagte, Konſtantinopel waren Zar Aga und leiter griechi⸗ ger das Leben ſchenkte, der heute das ſtattliche Alter dienen, verſuchte ſich Zaro Aga als» 5 dere Plaz 92 e 9 5 i 5 ſcher Manager gemachte Leute mit anſehnlichen are erreicht baben würde im Hafen von Stambul und ſchleppte auf ſeinem umen Dabei 9 8 Ag ft pie ſchmack Bankkonten. Doch das Schickſal wirft nicht nur wenn er nicht geſtorben wäre! Immerhin macht Rücken Frachten von den Schiffen in die Lager⸗ 1 1 e 1 355 8 1121 Freudenkelche ins Leben: Zaro Aga überraſchte Zaro Aga, gleichgültig, ob er der Jahre hundert⸗ bäuſer. Er brachte es unter ſeinen Kollegen bald 23 8 1 8 55 1 5915 1 A 00 ſeine dreizehnte Frau beim Ehebruch und ſah ſich dreißig, ⸗vierzig, fünfzig oder auch hundertſechzig zu einem gewiſſen Anſehen und am Tage der Wahl 2112 310 fc 11 1 5 25 1 18 e 1 11 d gezwungen, die Eheſcheidung gegen die Ungetreue zählen will, auch heute noch den Eindruck eines des griechiſchen Freiheitshelden Capodiſtria gn 550 e 51. 0. 15 anzuſtrengen. Man geht auch von Konſtantinopel Rieſen aus Stahl und Eiſen mit lebhafter Intelli⸗ zum erſten Präſidenten des befreiten Hellas wurde gut ge aun waren. e ard ſehr fromm un aus nicht ungeſtraft nach Paris! genz, einem klaren Denken und einer bewunde⸗ Zaro Aga von den Stambuler Laſtenträgern zum überließ alles dem Kismet, der göttlichen Beſtim⸗ rungsfähigen Aufnahmefähigkeit bei ungetrübtem Hamalbachi des Konſtantinopler Hafens,„ f 5 88 Noch einmal taucht Zaro Agas Geſtalt in Blick und ſcharfem Ohr. Chef der Hamale, gewählt. Dieſes denk⸗ Gelegentlich des griechiſch⸗türkiſchen Krieges im ihrer ganzen Größe auf 85 würdige Ereignis in der türkiſchen Geſchichte ſpielte] Jahre 1897 rückte er der bereits 125jährige als 5 Die Wiege unſeres Seniors ſtand in einem ſich im Jahre 1830 ab. In Zukunft fiel ſomit unſe⸗ Kriegsfreiwilliger ein, und man geſtattete Als die Türken die Griechen aus Klein⸗Aſien vertrie⸗ Dorfe des Kaukaſus, rem Hamalbachi die manchmal nicht ganz leichte Auf⸗ ihm auch gerne dieſe Auszeichnung, da er noch über⸗ ben und die Alliierten Konſtantinopel räumen muß⸗ wo Zaro Aga als Sohn eines Kurden und Ban⸗ denführers einer Gebirgskriegertruppe das Licht der Welt erblickte. Pferd und Flinte waren ſeine erſten Lebenseindrücke, lange, lange bevor er den Komfort eines guten Bettes und eines fetten türkiſchen Bra⸗ tens kante. Und wie alle Kaukaſier wurde auch Zaro Aga im Handumdrehen ein ausgezeichneter Reiter und noch beſſerer Schütze. Was auch Wunder, wo er ſeine Kindheit und ſeine erſte Jugend inmitten des Lärmes und Pulverqualmes ewiger kriegeriſcher Attacken, Gefechte und Kämpfe verbrachte und mit jungen Jahren bereits der Feinde zahlreiche ins beſtellt und ging mit Geſchick und Ruhe daran, Deliquenten fein ſäuberlich den Kopf vom Rumpfe zu trennen. In dieſe Zeit fällt ſeine Heirat in Jannina, nachdem er ſchon zweimal im Kaukaſus und einmal auf Korfu geheiratet und von ſeiner letzten Gattin bereits ſechs Kinder geſchenkt erhalten hatte. Zaro Aga erinnert ſich noch ſehr gut der grie⸗ chiſchen Freiheitskämpfe, an denen er in der Dramali⸗Armee bei Dervenakia teilnahm. Er war Infanterie⸗Sergeant und befand ſich in unmit⸗ telbarer Nähe des Paſchas, dem es damals nur mit schwerer Mühe und Not gelang, ein völliges Auf⸗ reiben der türkiſchen Truppen zu verhindern. Ueber Colocotronis, den griechiſchen Frei⸗ heitshelden, äußert ſich Zaro auch heute noch be⸗ geiſtert und bezeichnet ihn als einzigſten damaligen griechiſchen Feldherrn von Format: intelligent, ver⸗ Der rollende Tod Am 13. Juni 1900 geſchah etwas ſehr merkwür⸗ diges in Newyork. Eines der neueſten Fahrzeuge, genannt Automobil, wollte auf der Straße einen Telegraphenboten der auf einem Fahrrad ſaß, begriffen iſt. Eine beſondere Statiſtik ſtellt daß 50 der Unglücklichen durch unkontrollierten Straßnverkehr getötet werden. Die gefährlichſte Zeit iſt von 5 Uhr nachmittags bis Mitternacht. Sonder⸗ barerweiſe werden ſehr wenig Kinder getötet, meiſt nur ſolche, die auf der Straße ſpielen. Am gefähr⸗ lichſten ſind die Straßenecken, wo der Tod auf ältere Menſchen geradezu lauert. Die jüngeren verſtehen ſich beſſer auf das Tempo der Zeit umzuſtellen. Es iſt eine bekannte Tatſache, daß Damen viel vorſichtiger fahren als Herren. 807 der Un⸗ glücksfälle entfallen auf Privatautos, wobei 70% der Schuldigen ſich rechtzeitig aus dem Staub machen. Die Trunkenheit von Chauffeuren iſt im letzten Jahre in Amerika um 507 zurückgegangen, die der Fußgänger dafür aber um 257 geſtiegen. Von einer Million Ueberfahrenen ſollen 600 000, behaup⸗ ten Sachverſtändige, ſelbſt an ihrem Unglück ſchuld ſein. Daß die Nervoſität des Fußgängers die Deutſchlands modernſter Kreuzer in Danzig Kreuzer„Köln“ auf der Reede in Danzig Dem Kreuzer„Köln“ wurde bei ſeinem Beſuch der Freten Stadt Danzig ein überaus herz⸗ licher Empfang zu teil. Ueberall wurden die deutſchen Seelente begrüßt und ſo zum Ausdruck gebracht, daß Danzig eine deutſche Stadt geblieben iſt. .———— äußerſte Grenze erreicht hat, iſt leicht verſtändlich. Sachverſtändige behaupten weiter, daß die techniſche Vollkommenheit der Maſchinen nahezu unfehlbar er⸗ ſcheint, vielleicht nur 157 der Unglücksfälle erklären machte der Muſikmeiſter die Entdeckung, daß ſeine Braut ſamt ihrer Famtlie ſpurlos verſchwunden war. Alle Nachforſchungen blieben ergebnislos. Nun ließ ſich der Muſikmeiſter von einem indiſchen Regi⸗ ment zum andern verſetzen, immer in der Hoffnung, Mabel wiederzufinden. Aber immer wieder wurde ſeine Hoffnung getäuſcht. In ganz Indien war Mabel nicht zu finden. a Dann zog ſich der Muſikmeiſter am Ende ſeiner Laufbahn in ein Altersheim zurück. Und hier fand ſich das Brautpaar nach 40jähriger Trennung wieder. Auch Mabel befand ſich in dem Altersheim. Aber es verging nach dem Eintritt des Muf'kmeiſters in den Ruheſtand immer noch ein Vierteljahr, ehe die Stunde des Wiederſehens ſchlug. Erſt bei einer gemeinſamen Feier erkannte ſich das Paar zur völ⸗ ligen gegenſeitigen Ueberraſchung. In aller Stille wurde Hochzeit gefeiert. Der Muſikmeiſter iſt heute ein grauhaariger Mann von 74 Jahren. ten, befand ſich Zarb an der Spitze des ſtegreichen türkiſchen Heeres beim Einzuge in Konſtantinopel. Er hatte ſeine alte unter Bonaparte in Aegypten ge⸗ tragene Uniform angelegt und ritt auf einem feuri⸗ gen Schimmel, den ihm Muſtapha Kemal geſchenkt hatte. Man feierte ihn tagelang mit fanatiſchem Ju⸗ bel und bei dieſer Gelegenheit räumte ihm die tür⸗ kiſche Regierung die Erfüllung eines Wunſches ein. Und was wünſchte ſich unſer Senior: ſeine vter⸗ zehnte Frau im Alter von fünfzehn Jahren, die ihm auch auf der Stelle angetraut wurde. Außerdem belohnte die kemaliſtiſche Regierung ſeine Vater⸗ Da Zaro Aga immer wieder darauf verwieſen hatte, daß er ſeine Langlebigkeit lediglich der Tat⸗ ſache zu verdanken habe, daß er in ſeinem zweifellos ſehr langen Leben niemals auch nur einen Tropfen Alkohol zu ſich nahm, hat ihn jetzt die Amerikaniſche Anutialkoholiſche Geſellſchaft nach Amerika eingeladen, um Zaro zur Bekräftigung der eigenen Theſe den amerikaniſchen Zeitgenoſſen zu zeigen. Der Beſuch wird von allen alkoholgegneriſchen Kreiſen der U. S. A. weiteſtgehend gefördert und unterſtützt, da be⸗ kanntlich gerade im augenblicklichen Zeitpunkte jen⸗ ſetts des großen Teiches eine ſtarke Bewegung für die Abſchaffung der Prohibition eingetetzt hat. Auch ein Filmunternehmen in Holly⸗ wood will ſich die Gelegenheit nicht entgehen laſſen, dieſe einzigartig in der Welt daſtehende Type un⸗ ſeres Zaro Aga durch einen Tonfilm unſterblich zu machen. Dr. H. E. Meißel. Flugzeugnotlandung im Grunewald Das notgelandete Poſtflugzeug D 1017 Infolge eines plötzlichen Motorendeſekts mußte das Poſt⸗ und Frachtflugzeug D 1017 im Grunewald bei Berlin mitten in einer Kiefernſchonung notlanden. Der Geiſtesgegenwart des Führers iſt es zu verdanken, daß Perſonen nicht verletzt wurden und auch die Maſchine nur geringe Beſchädigungen erhtelt. * 4. N 5 n a ease 5„ 8 landsliebe mit dem Poſten eines O bergärtners 1 ffddß.. überholen. Die beiden Fahrzeuge ſtießen zuſammen ſich durch das Verſagen eines Motors. 5 in den gewaltigen Parkanlagen von Dolma⸗Bagtche.* JJJJJ%%% dei ibn. ö 18 5 Die Urſache aller schrecklichen Unglücksfälle iſt der f zreis in e 5 iofrm don Verwundung oder Krankheit erſt gar nicht zu und ſonderbarerweiſe fiel das Auto und nicht e d er Man ſteckte den Greis in eine goldſtrozende Un birm der Radfahrer! Das war der erſte Autounfall in Mangel an Selbſtbeherrſchung und Geie und erbaute ihm ein kleines Gartenſchlößchen zum ſprechen.. N a.*** 0 N 1 ſtesgegenwart. In Amerika wird eine Kommiſſion Verleben ſeiner Flitterwochen. Dennoch hielt Zaro Mit fünfunddreißig Jahren finden wir Zaro Aga den Vereinigten Staaten, über den der en, eingeſetzt, um die tatſächlich von Tag zu Tag ſteie ſein unruhiger Geiſt bier nur drei Tage. Sein gan⸗ in Aegypten, wo er als Freiwilliger im Range eines Herald berichtete und daraus eine große Senſation genden Verkehrskalamitäten zu bekämpfen. Vor zes Innere zog ihn mit übermenſchlichen Kräften zum Sergeanten im Heere Bonapartes Dienſte leiſtet. machte. allem wird allen Autofahrern der gute Rat gegeben, Hafen, zu ſeiner alten Beſchäftigung als Laſtenträger Noch heute ſpricht der Hundertſechzigfährige von Und jetzt? Die Autogefahr in den Vereinigten ſich niemals zu beeilen, Geſchwindigkeit birgt Todes⸗ und Hamal. Und als der vierte Tag graute, fand man ſeinem damaligen Feldherrn mit Bewunderung und Staatetn wird der rollende Tod genannt. Laut ſtati⸗ gefahr in ſich. Eine ſtatiſtiſche Tabelle gibt kund, ſeine Goldlivree am Kleiderſtänder hängen und Zaro JJ/ ee de, e ee, 855 7 2„„ 8 gZerſonen auf den Straßen amerikani⸗ 0. r gehen. In einem kleinen Kaffee in Top Hane ſitzt e . 5 1 5 ac See ed ſcher Städte, ſowie auf den Landſtraßen bei Auto⸗ 5 häufig in ſeinen freien Stunden und unterhält ſich E gewöhnliche Sterbliche und Wwe dieſe o telle 585 unglücksfällen 8 0 121 10 1 Ein Lebensroman von 40 Jahren mit der großen Schar ſeiner e und Kollegen.„ Kahlen!“ Als tapferer Krieger ſeines Kaiſers wurde Man könnte beinahe behaupten, daß es ge ährlicher Der Engländer William Brown, der Muſik⸗ Im Jahre 1927 bot Zaro Aga, der Bürgermeiſter een Bars Aga e und 5 0 5 iſt, in einem Kulturland zu leben, als im Dſchungel.] meiſter in vielen indiſchen Regimentern geweſen iſt, von Stambul, 925 5 e 15 5 0 Bei der Räumung Aegyptens ſchiffte ſich unſ In Indien werden 8000 Menſchen im hat nach 40 jährigem vergeblichen Suchen endlich die A n„„! tapferes Kriegerlein 0 8 Seife 7 dein o Jahre von Schlangen und wilden Tieren ins Braut heimgeführt, mit der er ſich in jungen Jahren verblieb hier jedoch nur eine Woche und kehrte dann Armee ein und erreichte die Inſel Korfu, wo er Jenſeits befördert. Wie man ſieht, iſt die Sicherheit 1 55 1 15 e 8 851 einen e, bis zu dem Tage verblieb, an dem die Sieben In. im Dſchungel größer, als in den amertkaniſchen f 8 N 5 8 ˖ älteſ 08 5 Semen 1 85.. 5 Regimentskapelle nach Indien. Dort lernte er in tungen und das Radio, daß der älteſte Mann der e 55 1 5 5 85 e 1 en Dſchamalpur ſeine Mabel kennen, mit der er ſich Erde, Zaro Aga, das Opfer eines Automobilunfalls riefen. Bei dieſer Gelegenheit reiſte er mit einem 5 8 FF aaten nach ſiebenjähriger Bekanntſchaft verlobte. Da er geworden eis alücklicherweiſe mußte edo 0 türkiſchen Segelboot durch die Dardanellen und bot 100 850. Das iſt ein Durchſchnitt von 19909 arm war und die Eltern der Braut infolgedeſſen am anderen Tage dieſe Meldung dementiert werden, Ali Paſcha Tepelenli ſeine Dienſte an, die M enſchleben i m Jahre Die Zahl des letzten von ihm nichts wiſſen wollten, wurde aus der Hoch⸗ da man erfuhr, daß es dem Hundertneunundfünfzig⸗ letzterer auch annahm. Jahres beweiſt aber, mit welcher erſchreckenden Ge⸗ zeit nichts. jährigen ſehr gut gehe und er gerade, von ſeiner 8 Zarb wurde zum kaiſerlichen Kopfabſchneider ſchwindigkeit die Zahl der Verkehrsopfer im 178 Nach der Rückkehr von einem kurzen Urlaub kleinen Frau ein Baby k geſchenkt erhalten habe. 1 8 7. Seite. Nr. 300 Ab heute Donnerstag ein neuer deutscher Spreck- und Geſangsfilm in den Hauptrollen mit hervorragenden Bühnen-Sprech künstlern besetzt! In erster Linie Tarola Reher ferner: Paul Otto, Georg Alegander biin d' Amara, Bermine Sterler in dem Ton: und Sprechfilm: W7 7 KN „ ü 50 S4 pfHen SEM l 0 EENMNVTNMNyV NEN N N V W 5 Sit Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) * Abheufe Donnerstag der erste 100% ige Flieger- Tonfilm deutscher Sprache, gleich stark in Bild und Ton, wie man ihn in solch gewaltigem Ausmaß noch nicht gesehen hat Flleger Die Rebellen von Mexiko Eine Handlung von hinreißendem Schwung, unerreicht i, d. atemraubenden Sensation der Fliegeraufnahmen. Eine Fülle wunder- barer tiefergreifender Eindrücke! Achtung! In jeder Vorstellung werden für unsere geschätzten Besucher zwei Freiflüge verlas. das große, — Ein packender, „Die 8 Ab heute Donnerstag stumme Qualitätsprogramm unter musikalischer Leitung von Kapellm. Otto Apfel! der Art des sensationellen Erfolgfilmes en Weinessſg— Estragon- Essig offen und in Flaschen 75 Esslg-Essenz, hell und dunkel Sämtliche Elnmach- Gewürze Salleyl- Pergamentpapier Rolle à 2 Bogen, Rolle 15 Pfg. Oelkers Enmachhülte— Gelatine alischer Sitten-Großfilm dram in Büchse der Pandora“ Beginn: 3,.30, 8 Uhr— Eintrittspreise von 80 Pfg. an Jugendliche haben Zutritt! 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Juli 1930, nachm..6 und 5 abends 8½.¼11 Uhr 9258 Konzeri der Landespolizeikapelle Nürnberg (Ltg.: Obermusikleiter Jarosch) Bei ungünstiger Witterung finden die Konzerte in der großen Halle statt 6 Sonntag, 6. Juli 1930, vormittags Deutsche Bühnenbearbeitung von Felix Salten In Szene gesetst von Wilhelm Kolmar Anfang 20 Uhr Ende nach 22 Uhr Personen: Raoul Alster Erich Musil Lilian Berley Hans Finohr Ernst Langheinz Salamon Lewy mit seiner kühlen Samuel Lewy, sein Sohn Rosechristine Abel Patrick Abel, deren Va Isak Cohen Frau Isak Cohen Ida Ehre Pfarrer Whalen Georg Köhler Dr. Jakob Arrons, Rabbiner Wilhelm Kolmar ter Welliensieplian Raslermesser-Zeeb, Verkauf und Schleiferei* ab heute nur noch 8 71. 16 Das gemuütllohe Familier- Restaurant Relchhaltigste Speisen- Auswahl zu Ausserst zivllen Preisen Ausschank von Münchener Augustine: Original Hllsner Neſte Mebenzimmer far Stammtische u, Klelns Gesellschaften 22 2 Seireiungsiahri d. Freiballons Mannheim“ des Bad. Platz. 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Pfund- Elmer 83 Pleſtenzucker-Pfund-Pakel 78 Flersuppeneinlagen 12591 PCKk. 18 Elermakkeronl 2 Pfund.05 Zitronen io Sud. 65 Obsiweln Lller 28 Relner Welnbrend ½ Flasche.45] Gemisdite Marmelade 2 Pfd.. 73 Anselzbrannweln Uller-Fl..63, Pfloumenmus 3 Pfund Elmer.93 Zur Limor adenbereifung Zuronen- Orangeade- Ananas- Erdbeerpulver 90K 25 Einmachariikel bekannt billig und gufl! 0 3 Dozen 1. öfen e Heuſe und Samsfſag Verlängerung f Warumgerade heute ins Mascottchen? H 2, 5 Vesbdugesdng I 2, 5 Norddeufzche lieben 125 als Brotaufstrich die sparsame gekochte hannov, Mettwurst von Ahrberg(Pfd..60) Sebalottenleber wurst neu eingetroff(1 60) Feinkosthandlung„Zum Butterbrödi““ R 1, 14 Marktplatzduadrat und Heidelberg Fabrik- Sonder-Angebot Tafel- Silber- Bestecke mass. Silber 800er allerbilligst. desgl. des Gläubigers und nach den übrigen Rechten die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. 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Stück nur lehende Furellen, Schlgien lebende Aale, Rarnfen Seefiscke aller Art Neue Matjes-Heringe alles küchenfertig frei Haus Fischaus„NMardses“ Breitestr., S 1, 2 Telephon 909 19 5 Mitbringen von Kindern nicht geſtattet. 5 Die Auslöſung der Pfandſcheine vom Monat Dezember 1929 kann nur noch bis Montag, den 7. Juli erfolgen.(32) Städt. Leihamt. Das Volksbad Lindenhof bleibt wegen In⸗ ſtandſetzungsarbeiten vom 14. Juli 1930 ab ca. 10 Tage geſchloſſen. 34 Städtiſches Maſchinenamt. Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. Aufang Nr. 550. 380 Zwangs versteigerung Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am 5 Dienstag, den 2. September 1980, vorm. 97% Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, K 1. 4, das Grundſtück des Kaufmanns Edmund Dahms Id. Slangen käse. halbreif in Mannheim, auf Gemarkung Mannheim. ein Viertel-Pfund 10 Pfg., im ganzen Die Verſteigerung wurde am 20. Dezbr. 1929 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen Stein per Did.— 32 Pig. Landeier, große, frisen über das Grundſtück ſamt Schätzung kann feber⸗ Stück 11 Pfennig.. mann einſehen. Rechte, die am 20. Dezbr. 1929 7—. Rommeiss, H, 15 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind Filiale: Qu 2, 22 ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Aufforde⸗ Küchen, Bäder, Hausgänge ete. stattet mit rung zum Bieten anzumelden und bei Wider⸗ ſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen; Wand- u. Boden- 8 6 A* g 6 Plättchen 1 ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und .— melstermäßlg aus, fleparaturan promp +4ALBE bei der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpruch RT WIESNER Schimperstraße 19 Telephon 53837 berfckſichtigt. Wer ein Recht gegen die Verſteige⸗ rung hat, muß das Verfahren vor dem Zuſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an 9204 Grundſtücksbeſchrieb: markung Mannheim. Ogb. Nr. 6790: 8 à 62 am Hofreite, Stadtteil Auf der Hofreite ſteht: a) ein zweiſtöcktiges Wohnhaus mit T. 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