1 * — Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis — Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. 10 Pfg. W Oppauerſtraße 8.— Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernuſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mmm breite Colonet⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und fit telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim Beilagen: Sport der N. M. Z.„ Aus der Welt der Cechnilkk Kraftfahrzeug und Verkehr„ Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Necht«Neues vom Film Jugend„ Mannheimer Neiſezeitung« Mannheimer Vereinszeitung„ Aus Seit und Leben« Mannheimer Muſikzeitung Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Abend-Ausgabe Donnerstag, 3. Juli 1930 141. Jahrgang— Nr. 301 Aufträge des kommuniſtiſchen Parteitages an das Zentralkomité Hoffnungen und Entwürfe Telegraphiſche Meldung Moskau, 3. Juli. Der kommuniſtiſche Parteitag nahm ein⸗ ſtimmig eine Entſchließung an, in der die politiſche Linie und die Arbeit des Zentralkomitees der Partei gebilligt wird. In der Entſchließung heißt es u..: Die Feſtigung der internationalen Machtſtellung der Sowjetunion iſt das Ergebnis einer vom Zentralkomitee der Partei rich⸗ tig durchgeführten Außenpolitik. Nur durch dieſe Politik gelang der Sowjetregierung die Auf⸗ rechterhaltung des Friedens, dieſer wichtigen Voraus⸗ ſetzung eines ſiegreichen ſozialiſtiſchen Aufbaues. Die entſchiedene Politik der Sowjetunion führte zur Wiederaufnahme der diplomatiſchen Beziehungen mit England und zur Beſeitigung des Oſt⸗China⸗Bahn⸗ Konflikts. Der Parteitag beauftragt das Zentralkomitee, auch fernerhin eine entſchiedene Friedenspolitik zu führen und das brüderliche Band und die Soli⸗ darität zwiſchen der Arbeiterſchaft und den werk⸗ tätigen Maſſen der kapitaliſtiſchen Länder und Kolo⸗ nien zu feſtigen. Der Parteitag hält zur Beſchleuni⸗ gung der Induſtrialiſtierung der Sowjetunion die weitere Entwicklung der Wirtſchaftsbeziehungen öwiſchen der Sowjetunion und der kapitaliſtiſchen Welt auf der Grundlage unerſchütterlicher Aufrecht⸗ erhaltung des Außenhandelsmonopols und weiteſt⸗ gehender Ausnützung der Technik fortgeſchrittener kapitaliſtiſcher Länder für notwendig. Der Partei⸗ tag betont die große Bedeutung eines raſchen Tempos der ſozialiſtiſchen Induſtrialiſterung des Landes, da⸗ mit die wirtſchaftliche Unabhängigkeit der Sowjfet⸗ union geſichert, ihre Wehr haftigkeit ge⸗ feſtigt und alle Interventionsverſuche des Welt⸗ tmperialismus zurückgeſchlagen werden. Der Partei⸗ tag hebt mit Befriedigung hervor, daß die Rote Armee wieder ihr Stärke und Kampf⸗ fähigkeit bewieſen hat und weiſt mit größter Entſchiedenheit auf die Notwendigkeit hin, die Aufmerkſamkeit der Partei noch mehr auf die Feſtigung der Wehrhaftigkeit, ferner auf die Macht und Kampffähigkeit der Roten Armee, der See⸗ und Luftflotte zu konzentrieren. In der Entſchließung wird ferner erklärt: Die Politik des Zentralkomitees hat eine machtvolle Ausdehnung der ſozialiſtiſchen Indu⸗ strie ſichergeſtellt und einen ungeheuren Aufſchwung des Produktionsenthuſiasmus der Arbeitermaſſen hervorgerufen. Die von der Partei erreichten ſozia⸗ liſtiſchen Aufbautempi bieten der Sowjetunion die Möglichkeit, in kürzeſter geſchichtlicher Friſt vor⸗ geſchrittene kapitaliſtiſche Länder in techniſcher und wirtſchaftlicher Beziehung einzuholen und zu überholen. Die getreideerzeugenden Staats⸗ güter werden bereits in dieſem Jahre über 17 Mil⸗ lionen und die Kollektivwirtſchaften über 83 Millio⸗ nen Zentner Getreide für den Markt liefern. Der Parteitag beauftragt das Zentralkomitee fernerhin, die Schwerinduſtrie allſeitig zu entwickeln und in kürzeſter Friſt eine neue machtvolle Kohlen⸗ und metallurgiſche Baſis in Geſtalt des Ural und Kusnetzbecken⸗Kombinats zu ſchaffen, die Entwicklung der Leichtinduſtrie und der Rohſtoff⸗ baſis zu verſtärken, den Wiederaufbau des Trans⸗ portweſens durchzuführen, die Entwicklung der Vieh⸗ zucht zu beſchleunigen, die Lebensmittelinduſtrie zu entwickeln und die landwirtſchaftlichen Betriebe all⸗ ſeitig mit Maſchinen und Traktoren zu verſehen. Der Parteitag erklärt weiterhin die Anſchauungen der Rechtsoppoſition für voll vereinbar mit der Zugehörigkeit zur Kommuniſtiſchen Partei. Der Parteitag beauftragt das Zentralkomitee, die Erfüllung des Fünfjahresplans in vier Jahren zu erzielen und unentwegt die Beſeitigung des Kulakentums als Klaſſe auf der Grundlage einer geſchloſſenen Kollektiviſierung in der ganzen Sowjetunion durchzuführen. 1 8 Spitzelwirtſchaft im Teſſin Dr. Curtius in Lotarno beſpitzelt Drahtung unſ. Schweizer Vertreters Lugano, 3. Juli. Ein neuer Spionagefall im Teſſin, deſſen Mittel⸗ punkt der deutſche Außenminiſter Dr. Curtius bildet, beſchäftigt die ſchweizeriſche Preſſe. Das Lugander Blatt„Libera Stampa“ veröffentlicht an erſter Stelle einen Artikel unter der Ueberſchirft „Der deutſche Außenminiſter von den Faſziſten im Teſſin beſpitzelt“. Das Blatt läßt ſich von ſeinem Korreſpondenten in Locarno eingehend über die dor⸗ tige Tätigkeit italieniſcher Spione berichten. Einer davon namens Gabucct, der im Dienſte des italie⸗ niſchen Konſulats ſteht, habe die ſpezielle Aufgabe ge⸗ habt, den deutſchen Außenminiſter Dr. Curtius wäh⸗ ren ſeines Aufenthalts in Locarno zu überwachen. Zu dieſem Zweck habe der faſziſtiſche Spitzel das Perſonal des Hotels„Eſplanade“ in Locarno, wo ſich Dr. Curtius aufhielt, zu beſtechen verſucht. Ein Hotelangeſtellter habe einen Fragebogen von Gabucei erhalten, nach dem er jeden Tag über das Tun und Laſſen Dr. Curtius und deſſen Begleitung Bericht zu erſtatten hatte. Das Teſſiner Blatt proteſtiert gegen dieſe neue Art der Spionage, die ſogar ſoweit ginge, zur Er⸗ holung in der Schweiz weilende Außenminiſter großer Nationen zu überwachen und verlangt die Ausweiſung der in dieſe Angelegenheit verwickelten italteniſchen Staatsangehörigen. Der Kampf um die Deckungsvorlagen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Juli. Die Fraktionsverhandlungen über die Deckungs⸗ vorlagen und die politiſche Lage werden heute fort⸗ geſetzt. Mittags ſind nochmals die Deutſchnationalen, die Demokraten und einige andere Gruppen zu⸗ ſammengetreten. Die geſtern abgeſagte Zentrums⸗ ſitzung ſoll heute abend nachgeholt werden. Die Deutſche Volkspartei wird vor ihrer auf Freitag einberufenen Zentralvorſtandsſitzung, der heute eine Sitzung ihres Reichsausſchuſſes vorangeht, im Hintergrund bleiben. Das gleiche gilt von den Sozialdemokraten, die noch nicht zu erkennen gegeben haben, ob und in welchem Umfange ſte zur Mitwirkung bereit wären.. Wir möchten freilich wiederholt unterſtreichen, daß mit langen Verhandlungen und dem landes⸗ üblichen Feilſchen der Parteien nicht zu rechnen iſt. Am Montag bei der erſten Leſung der Deckungs⸗ vorlagen im Reichstagsplenum wird, wie wir zu wiſſen glauben, der Finanzminiſter den ganzen Ernſt der Situation noch einmal ungeſchminkt dem Hauſe darlegen. Dann werden die Vorlagen an den Aus⸗ ſchuß gehen und wenn, wie nach der bisherigen Dis⸗ kuſſion faſt mit Sicherheit zu erwarten iſt, dort das Hot und Hüh kein Gebilde ſich zu geſtalten ſcheint, wird die Regierung eben handeln. * Die vereinigten Ausſchüſſe des Reichsrates haben die Deckungsvorlagen der Reichsregierung mit eini⸗ gen Abänderungen angenommen. Veſſere Schul- und Kulturpolitik Berliner Büros DE Berlin, 3. Jult. Der Reichsinnenminiſter hatte geſtern Vertreter der Schul⸗ und amtlichen Verwaltungen, der Kommunalverbände und Wirtſchaftsorganiſationen zu ſich geladen, um mit ihnen über die Beſeitigung der Mißſtände zu ſprechen, die durch die Ueber ⸗ füllung der höheren Schulen und Unive r⸗ ſitäten entſtanden ſind. Die Zahl der Abiturien⸗ ten hat ſich beiſpielsweiſe in Preußen gegenüber der Vorkriegszeit verdreifacht und in den meiſten anderen Ländern verdoppelt. Die Schülerzahl der höheren Schulen iſt trotz des Geburtenrückganges auf 140—150 Prozent geſtiegen, von dem geradezu kataſtrophalen An wachſen der Frequenz der Untverſitäten gar nicht zu reden. Beſon⸗ ders bedenklich wirkt ſich die Tatſache aus, daß 43 Prozent der Schüler auf den höheren Lehranſtalten nur die Pflichtzeit bis zum 14. Lebensjahr abſitzt und dann mit einer ab⸗ gebrochenen und wirtſchaftlich nicht verwert⸗ baren Ausbildung von der Schule ſcheidet. Dr. Wirth will nun verſuchen, in engſter Fühlung mit den Wirtſchaftskreiſen dieſem Mißſtand zu ſteuern. Fürs erſte iſt geplant, neben das Abitur, das vielfach völlig ungerechtfertigt von den unter⸗ ſchiedlichſten Berufsorganiſationen gefordert wird, die ſogenannte mittlere Reife zu ſetzen, die nach einer abgeſchloſſenen Mittelſchulbildung und einer an die Volksſchule angeſchloſſenen Fachſchul⸗ ausbildung erworben wird. Weitere Maßnahmen, die dem Berechtigungsunweſen entgegenwirken ſol⸗ len, ſind in den Unterrichtsverwaltungen der Län⸗ der in Vorbereitung. Geſchäft und Politik Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 3. Juli. Die Gewerkſchaftspreſſe und die ſozialdemokra⸗ tiſche Preſſe überhaupt hat ſich lebhaft und ſyſtematiſch um Inſerate der Großinduſtrie und Banken beworben, beiläufig: durchaus nicht ver⸗ Draßtbericht unſeres geblich beworben. In einigen bürgerlichen Blättern iſt das bemängelt worden, in welchem Zuſammen⸗ hang bann auch daran erinnert worden iſt, daß nur die allerdümmſten Kälber ihre Metzger ſich ſelber wählten. 5 Jetzt hat auch der Geſchäftsführer des Reichs ⸗ verbandes der deutſchen In duſtrie in einem Rundſchreiben dieſe Dinge aufgegriffen. Beim „Vormärts“ in deſſen Hand das Rundſchreiben durch irgend einen, ſagen wir einmal glücklichen Zu⸗ fall, gelangt iſt, hat es einen Wutausbruch ausgelbſt. Das ſozialdemokratiſche Zentralorgan ſpricht von einer„ausgeſprochen politiſchen Aktion im Geiſte des Scharfmachertums“ und herrſcht das Präſidium des Reichsverbandes an, Farbe zu bekennen, ob es dieſen „Scharf macherſtreich“ mitmachen will. Wir ſehen zu dieſer Entrüſtung wirklich keinen Anlaß. Wir können uns einſtweilen nicht recht vor⸗ ſtellen, daß z. B. die Krankenkaſſen ihr ſchönes Geld— und ſie haben es wirklich— in Inſeraten in den Scherlblättern oder der„Berliner Börſenzei⸗ tung“ anlegen möchten. Wir nehmen ihnen das keineswegs übel, aber was dem einen recht iſt, ſollte dem andern auch billig bleiben. Die Befreiungsflüge Drahtbericht unſeres Berliner Büros a Berlin, 3. Juli. An dem vom Deutſchen Luftfahtverband vor⸗ geſehenen Befreiungsflügen über den geräumten vheiniſchen Gebisten wird, wie wir erfahren, auch die neue Junkers Großverkehrsmaſchine D 2000 ſich beteiligen. Die Bevölkerung des Rheinlandes wird damit zum erſten Male Gelegenheit haben, eines der in den letzten Jahren gebauten großen deutſchen Ver⸗ kehrsflugzeuge zu ſehen. Die Maſchine wird am 5. Juli in Mainz und Wiesbaden landen, in Bonn übernachten und am andern Tage ihren Flug mit einer Zwiſchenlandung in Eſſen nach Düſſeldorf fort⸗ ſetzen. Wolken über dem mitteleuropäiſchen Raum Von Richard Bahr Seit ein paar Tagen mehren ſich in der reichs⸗ deutſchen Preſſe die Aufſätze über die ungariſche Königsfrage. Als vor einem Monat und dar⸗ über, ungefähr um dieſelbe Friſt, da Dr. Seipel in Budapeſt weilte und ſich zuſammen mit dem Fürſt⸗ primas von Ungarn, dem alten Apponyi und anderen Häuptern des magyariſchen Legitimismus photo⸗ graphieren ließ, hier zuerſt auf dieſe Dinge hingewie⸗ ſen wurde, blieb es noch ſtill ringsum im weiten Blätterwald. Höchſtens daß man da oder dort kurz und knapp die Erklärung des Grafen Bethlen wei⸗ terreichte: der Königsfrage käme im Augenblick keine aktuelle Bedeutung zu. Womit man befriedigt und beruhigt die Sache einſtweilen zu den Akten ſchrieb. Das hat ſeither ſich doch ein wenig gewandelt. Nun fällt es dem und jenem auf, daß es ſich am Ende nicht nur um Vorgänge„hinten weit in der Türkei“ handeln möchte. Daß, trotz Apponyis neuerlichem Dementi, ſich da Entwicklungen anzuſpinnen begön⸗ nen, die eines ſchönen Tages ganz Mitteleuropa und uns mit ihm irgendwie in Mitleidenſchaft ziehen könnten. Es iſt im Bismarckreich(die republikaniſche Staatsform hat daran nicht das geringſte geändert) ein Brauch von altersher, ſich um den mitteleuro⸗ päiſchen Raum gar nicht oder nur ſpärlich zu küm⸗ mern. Durch ſolche Unintereſſtertheit ſind wir in den großen Krieg hineingeſchlittert, mit ihr ſind wir wie⸗ der herausgekommen. Der eine oder andere, den das gimme Podagra nach Piſtyan jagt, weiß heimkehrend zur Not zu berichten, daß Reſtungarn äußerlich wie eine habsburgiſche„Traditionskompagnie“ anmute. Daß hier noch die alten öſterreichiſchen Uniformen getragen würden, noch immer auch das ſteile, ſteſfe Käppi, bei den Herren Offizieren noch ſteiler und koketter als beim gemeinen Mann, und drüben auf der Ofener Burg um den abweſenden, noch gar nicht exiſtterenden König allerhand feierliches Zeremoniell ſich entfalte. Seit der arme Karl bet ſeinem letzten Adlerflug ſo tragiſch ſich die Flügel brach, gilt für den in Deutſchland beheimateten Mitteleuropäer dies Kapitel erledigt. Ward es nicht eine ſchlechts Zeit, ganz allgemein, für Könige? Und wurde, bevor man ſie nach Madeira einſchiffte, Karl und ſeine Deſzendenz nicht ausdrücklich von jedem Anspruch auf die heilige Stefanskrone ausgeſchloſſen? Immer noch heißt ſich Ungarn zwar ein Königreich und der Geſandte Kanya, deſſen feinem und klugem Gelehr⸗ tenkopf man in der Berliner Geſellſchaft ſo gern begegnet, ein königlicher Geſandter. Kleine Spiels⸗ reien, die der Aufgeklärte nachſichtig belächelt. Wy⸗ fern, von Partei wegen zum Haß gegen„Horkh⸗ Ungarn“ angehalten, er nicht gerade vorzog, ſie lel⸗ denſchaftlich zu verachten. Im übrigen aber ſchten 8 ausgemacht, daß die magyariſchen Königsträume den eigenen Schlaf uns nicht zu ſtören brauchen. Was ſpäter einmal, wenn die heute im Licht Atmenden längſt zu Aſche wurden, werden würde, ließe ſich natürlich nicht ſagen. Vorläufig aber würde es blei⸗ ben, wie es nun ſchon ſeit elf Jahren war und it: ein verhüllter Thronſeſſel, doch tatſächlich eine Republik. 77 Kann ſein, daß derlei Kalkule zu Zeiten der Wahrheit wirklich nahekamen. Sicher gab es unter den magyariſchen Legitimiſten lund irgendwie leglk⸗ timiſtiſch, die Sozialdemokratie nicht einmal aus genommen, iſt dieſe ganze Nation) Leute, die warten konnten. Vielleicht gibt es ſie auch noch heute. Nix Frau Zitta war zu warten keineswegs gewillt. Sie war immer eine Dame von zäher Beharrlichke⸗ und beträchtlichen Energien geweſen. Der Gedane an einen Verzicht iſt ernſthaft wohl überhaupt nie an ſie herangetreten. Sie hatte den Toten von Mg⸗ deira ein Trauerjahr beweint. Dann hob ſte an, vor⸗ ſichtig, ſyſtematiſch, für den lebenden Otto zu arbef⸗ ten. Die Zett aber arbeitete mit ihr oder für ſie: wie man will. Inzwiſchen hatte Ungarn ſeinen An⸗ ſchluß an das muſſoliniſche Italien gefunden. Doch die Fäden, die von altersher von den Landſitzen und Paläſten des ungariſchen Hochadels nach Paris glit⸗ ten, waren darum nicht zerriſſen. Man hatte int Budapeſt immer darauf gehalten, zwei Eten im n 5 E 8 5 5 35 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 3. Juli 1930 Feuer zu haben. Re . ſtungarn hatte, was keinem von den Beſiegten ſonſt 2 der geſtattet worden war, über ie Friedensdiktate hinaus ſein Heer vermehren ürfen. Der Handſtreich von Steinamanger war längſt verbüßt und vergeſſen. An dem belgiſchen und em ſpaniſchen Vetter aber hatten Zittas Pläne ohnehin warme und werbende Fürſprecher Wenn er junge Otto nach ſeiner Großjährigkeitserklärung im Herbſt daran gehen ſollte, ſeinen Anſpruch auf en einen Thron ſeiner Väter feierlich geltend zu machen, wer von den großen Mächten, die dieſe Welt regieren, ſollte nachdrücklich und mi“ Paſſion ihm widerſtreicen? In Rumänien, in der Tſchechei und in Südflawien wird man ſaure Geſichter ſchneiden. Gegen Frankreich, ſofern es der Reſtauratton zu⸗ ſtimmte, aufzuſtehen, wird natürlich niemand be⸗ ſinnen. Den Zwieſpalt aber in der Heimat zu ſchlie⸗ ßen, gibt es ein einfaches Mittel. Otto wird den Thron nicht nur auf Grund ſeines Erbrechts be⸗ ſteigen. Er wird, ſchon weil doppelt genäht beſſer hält, ſich auch wählen laſſen. Aber irgendwie, wenn⸗ gleich ſicher nicht ſchon im Herbſt, wird er wohl dum Ziel kommen. Wird die Rückkehr in die Ofener Königsburg, dann ſchon das Ende neuen habsburgiſchen Auf⸗ ſtiegs, wird es erſt der Anfang ſein? Eine Frage an die Zukunft. Doch eine, die ebenſo gut mit Ja wie mit Nein beantwortet werden mag. Heute zwar ſcheinen einer über Ungarn hinausgreifenden habs⸗ burgiſchen Reſtauration allerorten Hemmniſſe und innere Widerſtände ſich entgegenzuſtrecken. Auf dem Hradſchin ſitzt Thomas Maſaryk, der Demokrat und Republikaner, und der nicht weniger republikaniſche Eduard Beneſch heißt ſein Prophet. Großrumäuien wird nicht wieder Klelmrumänien werden wollen. Jugoflawien mit Händen und Füßen ſich dagegen ſträuben, auch ſchon die ehemalige„Militärgrenze“ herauszurücken. Die Kroaten ſchwören, ſie würden, ſelbſt um den Preis der himmliſchen Seligkeit, von den verhaßten„Serbiaken“ ſich trennen. Doch auch bei dem Gedanken, je wieder mit Ungarn ſtaats⸗ rechtlich ſich zu binden, ſcheint ſie das Grauen zu ſchütteln. Die magyariſchen Legitimiſten aber halten daran feſt, daß ihr künftiger König kein Unions⸗ könig loder Kaiſer) ſein dürfe. So ſteht es heute. Aber ob es immer ſo ſtehen wird? Man ſollte eines nicht vergeſſen: in dieſer vom Nationlitätenhader zerfreſſenen alten Doppelmonarchie lebte, geopoltitiſch geſehen, eine ungeheure wirtſchaftliche Vernunft. Hugo Haſſinger, in ſeinem als Ganzes ausgezeich⸗ neten Buch über die Tſchechoſlowakei(Rikola⸗ Verlag Wien, Leipzig, München), hat das Re ich der Habsburger den am meiſten„erdharmoniſchen“ Staat genannt. Es fehlt in keinem der Nachfolge⸗ ſtaaten an Leuten, die der nämlichen Auffaſſung wären. Auch nicht in Deutſchöſterreich. Und Situa⸗ tionen ſind denkbar, wo die von Deutſchland ohnehin hartnäckig unerwiderte Anſchlußſtimmung von der Gewalt der Tatſachen unterdrückt werden möchte. Wäre es nicht des Schweißes der Edlen, alſo der Miniſter, der in Regierungskanzleien, in Parlament und Preſſe amtierenden Politiker, wert, dieſes Pro⸗ blem gelegentlich bis zu Ende zu durchdenken? Unter uns: es gibt Dinge zwiſchen Himmel und Erde, die wichtiger ſind als die ganze ſowjetruſſiſche „Freundſchaft“ Auswärtiger Ausſchuß Berlin, 2. Juli.(Drahtbericht unſeres Berliner Büros). Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages iſt für Samstag und Dienstag nächſter Woche ein⸗ berufen worden. Am Samstag ſoll das vorläufige Handelsabkommen mit Rumänien und am Dienstag die deutſche Antwort auf das Briandſche paneuro⸗ päiſche Memorandum behandelt werden. Großes Schadenfeuer auf der Olympiabahn — Berlin, 3. Juli. Die Olympia⸗Radrennbahn wurde heute vormittag von einem Großfeuer heim⸗ geſucht, das etwa ein Viertel der geſamten Bahn vernichtete. Die Bahn beſteht aus einer Holzkon⸗ ſtruktion, über der ſich eine Zementdecke befindet. Nachdem die Flammen die Holzkonſtruktion zerſtört hatten, brach die Zementdecke ein. Der Brand dürfte dadurch entſtanden ſein, daß Arbeiter, die bis nach Mitternacht dort tätig waren, einen brennenden Zi⸗ garrenſtummel oder Zigarettenreſt achtlos weg⸗ Neues Drahtung unſer. Londoner Vertreters S London, 3. Juli. geworfen haben. Der Schaden iſt erheblich. Neue Kathederblüten Von Friedrich Frank Nacho ruck verbpten.) Die Lehrerin hat Geburtstag und findet auf dem Katheder einen von den Schülerinnen geſtifteten Blumenſtrauß. Sie iſt hocherfreut darüber und un⸗ terhält ſich leutſelig mit den Kindern. „Nun,“ fragt ſie ſchließlich,„wer kann mir ſagen, wie dieſe Blumen auf dem Katheder heißen“ Schüchtern ruft eine Stimme: „Kathederblüten?“ 1. „Außer den niederen Würmerſorten,“ erklärt der Lehrer,„haben alle Lebeweſen einen Kopf, ganz gleich, ob Inſekt, Reptil, Vogel oder Säugetier.“ Da erhebt ſich ein Junge und proteſtiert dagegen: Es gibt auch Fiſche ohne Kopf!“ „So?— Was ſind denn das für Fiſche?“ „Oelſardinen, Her: Lehrer!“ d. Der Profeſſor beſchreibt eine Krankheit und fragt den Kandidaten der Medizin, welche Arznei dagegen zu verſchreiben ſei. Der Kandidat nennt das Mittel. „Schön. Und welche Doſis?“ „Einen Eßlöffel voll, Herr Profeſſor.“ Darauf zieht ſich die Pritfungskommiſſion zur Be⸗ ratung zurück. Nach einigen Minuten fällt es dem Kandidaten ein, daß die genannte Doſis viel zu groß war. Er ſtürzt in das Beratungszimmer: „Ich darf nur fünf Tropfen geben!“ „Bedaure ſehr,“ ſagt der Profeſſor,„der Patient iſt ſchon tot.“ ö * Der Schüler K. wird immer von ſeinem Lehrer gemahnt, beſſer zu lernen und aufzupaſſen, aber es hilft nichts. In ſeiner Verzweiflung ruft ihm eines Tages der Lehrer zu:„Was aus Ihnen werden ſoll, weiß der liebe Himmel! Ich weiß es nicht, Ihre Eltern wif⸗ ſen's nicht, der ganze Unterricht mit Ihnen iſt eine Eſelei.. Hören Sie zu. ſehen Ste nicht zum Fenſter hinaus, wenn ich vom Eſel ſpreche, ſondern ſehen Sie mich an.“ Der franzöſiſch⸗italieniſche Konflikt hält nach wie vor die Londoner politiſchen Kreiſe in Spannung. Ein typiſches Beiſptel der peſſimiſtiſchen Auffaſſung, die jetzt vielfach anzutreffen iſt, bildet ein Artikel des diplomatiſchen Korreſpondenten des„Daily Tele⸗ graph“ über den Plan einer neuen Sitzung der Genfer vorbereitenden Abr ſtungskommiſ⸗ ſion im November. Der Korreſpondent ſchließt ſeine Erörterung der Ausſichten dieſes Planes mit den düſteren Worten:„Wie die Dinge zwlſchen Frankreich und Italien liegen, muß man ſich auf ein neues europäiſches Wett⸗ rüſten zur See gefaßt machen und es wäre ſinnlos, ſich einzubilden, daß die vor⸗ bereitende Abrüſtungskommiſſion imſtande wäre, dieſe Entwicklung aufzuhalten. Es iſt nicht zu verkennen, daß die wirklich maß⸗ gebenden Kreiſe nicht bei ſolchen Kaſſandrarufen ſtehen bleiben, ſondern nur auf eine Gelegenheit warten, um wieder vermittelnd einzugreifen. Der Außen miniſter Henderſon iſt ein Meiſter der Taktik und iſt in der Behandlung ſolcher Situatio⸗ nen ſeinem Vorgänger Chamberlain weit überlegen. Immerhin iſt es bezeichnend für die ernſte So r ge, die auch in Regierungskreiſen hinſichtlich der fran⸗ zöſiſch⸗ttalteniſchen Situation herrſcht, daß der„Daily Herald“, das Blatt der Regierung, beſondere Be⸗ mühungen angeſtellt hat, die Anſichten Grandis und Briands in zwei Interviews klarſtellen zu laſſen. Grandt führte in der erſten dieſer Unterredungen aus, daß die italieniſchen Vorſchläge an Frankreich ſämtlich unbeantwortet geblieben ſeien und daß Italien nach wie vor bereit ſei, Verhandlungen mit Frankreich zu beginnen, ſobald die franzöſiſche Regierung auf die italieniſchen Einladungen eingehe. Briand antwortet auf dieſe Darſtellung heute in einem Interview mit dem Pariſer Korreſpondenten des„Daily He⸗ ral“ in folgendem Sinne: Er habe die Ausfüh⸗ rungen Grandis mit Verwunderung geleſen. Seine Auffaſſung ſei, daß nicht Frankreich, ſondern Fta⸗ lien an der Unterbrechung der Verhand⸗ lungen ſchuld ſe i. In Genf habe man verab⸗ redet, zunächſt die pukitiſchen Probleme zwiſchen den beiden Ländern zu erörtern und dann zu einer Be⸗ ſprechung der Flottenfrage überzugehen. Die Vor⸗ bereitung für die Verhandlungen, die auf dem ge⸗ wöhnlichen diplomatiſchen Wege vor ſich gehen ſollte, eee en Kinderſeuchen Berlin, 3. Juli. Der Reichsminiſter des Innern hat ein Rund⸗ ſchretben an die Landesregierungen gerichtet, das auf die Notwendigkeit hinweiſt, der Einſchleppung übertragbarer Krankheiten in Kinderheime noch mehr als bisher durch planmäßige Zuſammen⸗ arbeit ſämtlicher Entſendeſtellen des Reiches mit den Kinderheimen vorzubeugen. In eingehenden Be⸗ ratungen hat der Reichsgeſundheits rat eine Reihe von geſundheitsſichernden Maßnahmen in der Form von Richtlinien zuſammengefaßt. Sie bezwek⸗ ken, anſteckungsgefährliche Kinder bereits vor der Verſchickung auszuſondern, um der Ausbreitung übertragbarer Krankheiten in den Heimen ſelbſt ent⸗ gegenarbeiten zu können. Hierzu wird hauptſächlich eine ärztliche Ausreiſeunterſuchung in ben letzten Tagen vor Aßhgang des Transportes verlangt, für deren Durchführung im einzelnen eine Reihe von Vorſchlägen gemacht werden. Ferner ſind diejenigen hygieniſchen Mindeſtforderungen niedergelegt, die für die bauliche Geſtaltung und die Betriebsführung in den Kinderheimen zur Verhütung einer ſolchen Ausbreitung für erforderlich gehalten werden. Der Kampf geg „Zwei Mädels aus dem vierten Stock ⸗ von Franz Cornelius Uraufführung im Leipziger Komödienhauſe Dieſes Stück könnte vielleicht beſſer„Der Papa aus dem vierten Stock“ heißen. Denn die Geſchichte dreht ſich eigentlich um den Familienvater, der von ſeiner Wettleidenſchaft nicht zu heilen iſt, zum Hehler herabſinkt, ins Gefängnis marſchiert und als Straßenſänger verkommen würde, wenn ihn nicht die Hausmutter und die beiden Töchter— am Verlobungstag der jüngeren zu beſonderer Rührung geſtimmt— wieder in Gnaden aufnähmen. Grundverſchledener Natur die Mädels. Aber ſie kommen beide unter die Haube: Die tüchtige häus⸗ lich geſinnte, an deren Gediegenheit nicht zu tippen, wie die vom Papa verwöhnte jüngere, die ſich erſt die Hörner abſtoßen muß. 5 Volksſtück? Das wird die Angelegenheit, in deren Dialog man mehr älteren als neuen Witz hört und deren Vorgänge manchmal etwas gezwun⸗ gen geleimt ſind, erſt im letzten Akte richtig. In den anderen drei bewegt es ſich meiſt zwiſchen Schwank und Komödie. Die Uraufführung ging mit guten Kräften— den Damen Franck Witt, Maurer und Schreiber und den Herren Firmans, Hahn u. a.— unter Firmans Spielleitung flott von ſtatten. Dem Stücke ſicherte der letzte Aufzug mit dem verſöhnlichen Ende den ſtärkſten Beifall. n. Das Pluto⸗Rätſel gelöſt. Dank den Be⸗ mühungen der amerikaniſchen Aſtronomen iſt es auf dem Mount Wilſon⸗Obſer vat ori um gelungen, Aufnahmen des trans neptunſſchen Planeten ſchon aus dem Jahre 1919 aufzufinden. Eine Bahnbeſtimmung von Prof. Shapley weiſt da⸗ nach dem neuen Geſtirn eine Umlaufsdauer von 351.8 Jahren zu. Die Exzentrizität dieſer Bahn be⸗ trägt 0,25. Danach kommt der Planet der Sonne bis 1988 näher und hat dann diefelbe Entfernung wie Neptun. Beide Wandler holen ſich etwa alle 480 Jahre ein, wodurch eine gewiſſe Summierung der zeltrüſten zur Intereſſanter Beitrag zum ikalieniſch⸗franzöſiſchen Konflikt war getroffen. Doch dann trat ein bedeutſamer Wan⸗ Die Reden des italient⸗ ſchen Miniſterpräſidenten hätten die Atmoſphäre der⸗ art verſchlechtert, daß es notwendig geweſen ſei, meh⸗ rere Wochen zu warten, bis die öffentliche Meinung in beiden Ländern ſich beruhigt hätte. Trotzdem habe aber der franzöſiſche Botſchafter in Rom keine Zeit verloren, die Unterredungen mit der italieniſchen Was Briand betreffe, ſo ſei er durchaus bereit, dieſe erſte diplomatiſche Dis⸗ kuſſion zum Beginn einer längeren Serie von Un⸗ Die Fortſetzung der Ver⸗ handlungen hänge nur von der Haltung Italiens ab. Es ſei zu hoffen, daß diesmal die Atmyſphäre nicht mißverſtändliche del in der Situation ein. Regierung aufzunehmen. terredungen zu machen. wieder durch Pariſer Appell an Muſſolini Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 3. Juli. führungen Muſſo⸗ europäiſchen Paris nur vom„Petit Pari⸗ veröffentlicht. er bis jetzt allein in Die programmatiſchen Aus linis zum Vorſchlag des bundes werden in allen Einzelheiten große Informationsblatt iſt dah age, mit einer Kritik hervorzutreten. ſicht des„Petit Pariſien“ beſteht der Einwand des italieniſchen Miniſterprä gegen den Briandſchen Paneuropa daß Briand von den gegenwärti hältniſſen in Europa ausgeht. über die geringen Ergebniſſe, d nation zugefloſſen ſeien und de ſammen mit den beſiegten Nat ernſter und aufrichtiger Erneu der Umſtand, Friedensverträgen nicht alle G rungen erhalten hat, ein Grund dafür, ſich der im höchſten Intere jeden Tag neue Ahänger anſchließ Das fragt der„Petit Pariſien“ es weiter für unbegründet, daß Wirtſchaftsbündniſſe zu den wirkungsvollſten Heilmitteln tsſchwierigkeiten ge⸗ S europäiſchen Staatenbundes Vorſchlag darin, gen Vertragsver⸗ Italien beklage ſich ie ihm als Sieger⸗ Shalb erhebe es zu⸗ ionen den Ruf nach erung der Friedens⸗ ebietserweite⸗ die es ſich wünſchte, dem Verſuche zu widerſetzen, liegt und dem ſich Das Blatt hält Italien es ab⸗ gehen, die gegen die herrſchenden Wirtſchaf hören. Im Rahmen de enger Verbindung könnte vielleicht nach langer tung der gegenwärtige S rung erfahren. geduldiger Vorberei⸗ tatus Europas eine Aende⸗ Eiſenbahnunglück in Italien 15. Tote, 30 Verletzte Telegraphiſche Meldung — Bologna, 3. Juli. er entfernt liegenden Bahn⸗ ſtießen heute früh kurz vor In em 18 Kilomet hof Siaſſo aus Mafland kommender Güterzug zuſammen getötet und zahlreiche verletzt. Das Eiſenbahnun der Weichenſte Zahl der Toten hat ſich auf 15 Verletzten beträgt 30. Perſonenzug 14 Perſonen wurden glück iſt, auf einen Fehler in zurückzuführen. erhöht. Die Zahl der Rieſenbrand in Surabaya — Surabaya, 2. Juli. Durch einen gewaltigen Brand, der in den Lager⸗ räumen der Importfirma Akiz⸗Radio Holland, der hieſigen Vertretung des Philips⸗Glühlampen⸗ und Rabto⸗Konzern, ausbrach, wurden ungefähr eine Million Stück Radio⸗Lampen vernich⸗ Der Schaden wird auf eine Million Gold⸗ Er iſt durch Verſicherung gedeckt. gulden geſchätzt. Pfarrer Münchmeyer freigeſprochen Telegraphiſche Meldung Brieg 3. Juli. Der nationalſozialiſtiſche Pfarrer Münchmeyer aus Borkum hatte ſich am Dienstag vor dem Brie⸗ ger Schöffengericht wegen Beleidigung der Republik, der Reichsfarben und des Reichs banners zu verantworten. Der Bundes⸗ vorſtand des Reichsbanners, Oberpräſident a. D. Hörſing und Stadtrat Frey⸗Breslau traten als Ne⸗ benkläger auf. In dem Prozeß wurden insgeſamt 24 Zeugen vernommen, davon der größte Teil als Entlaſtungszeugen. Während der Verhandlung kam es zu mehreren Zwiſchenfällen. So weigerte ſich der Angeklagte, der Aufforderung des Vorſitzenden nachzukommen, ſein Haken⸗ kreuzabzeichen zu entfernen. Er wurde für dieſe Weigerung mit 90/ beſtraft. Bei der Ver⸗ nehmung eines Entlaſtungszeugen mußte das Ge⸗ richt wiederum eingreifen, da der Zeuge dem jübdi⸗ ſchen Rechtsanwalt Foerder auf ſeine Frage er⸗. klärte, er lehne es ab, einem Juden zu antworten. Das Gericht beſchloß in dieſem Fall, den Zeugen mit 50/ zu beſtrafen. Der Zeuge blieb auch nach der Beſtrafung dabei, die Antwort zu verweigern, ſo daß das Gericht bereits beſchließen wollte, den Zeugen zwangsweiſe zur Ausſage zu bringen. Nur dadurch, daß der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Frank⸗ München die Frage wiederholte und ber Zeuge nun⸗ mehr antwortete, wurde er von einer Haftſtrafe be⸗ wahrt. Die Verhandlung dauerte bis in die neunte Abendſtunde. Der Oberſtaatsanwalt hatte insgeſamt fünf Monate Gefängnis beantragt, während das Gericht in ſeinem Urteil auf Freiſpruch in⸗ folge Mangels an Beweiſen erkannte. Der Staatsanwalt wird vorausſichtlich gegen die Frei⸗ ſprechung Berufung einlegen. Letzte Meldung n Schweres Motorradunglück Zwei Tote — Göttingen, 3. Juli. Ein ſchwerer Verkehrs⸗ unfall, dem zwei Menſchen zum Opfer fielen, er⸗ eignete ſich in der Weender Landſtraße. Ein mit zwei Göttinger Studenten beſetztes Motorrad wollte ein vor ihm fahrendes Auto überholen, als eine etwa 40jährige Frau, die hinter dem Auto ſchnell über die Straße wollte, von dem Motorrab angefahren und getötet wurde. Das Motorrad ſtürzte, wobei der Motorradfahrer getötet, der Mitfahrer leicht verletzt wurde. Tödliches Autounglück eines Fürſten und einer Prinzeſſin Paris, 3. Juli.(Drahtung unſeres Pariſer Vertreters.) Aus Nizza wird gemeldet: In der Nacht auf Mittwoch ereignete ſich ein ſchweres Auto⸗ mobilunglück, bei dem der Fürſt Obolinskt und die 7 drinzeſſin Helene Elagin ums Leben kamen. Be⸗ wohner der umliegenden Straße wurden dadurch auf das furchtbare Unglück aufmerkſam, daß die Hupe ohne Unterlaß Alarmſignale abgab. Sie eilten ſo⸗ fort auf die Straße und bemerkten am Straßenrand das umgeſtürzte Auto. Unter dem Wagen lagen die zerſchmetterten Leichname der Inſaſſen. Flugzeugkonſtrukteur Fokker verhaftet — Newyork, 3. Juli. Der bekannte Fluzeugkon⸗ ſtrukteur Fokker, der das Flugzeug„Southern Croß“ gebaut hatte, wurde auf dem Rooſevelt⸗Flug⸗ platz verhaftet, weil er, ohne Pilotenzeugnis zu beſitzen, zuſammen mit einer Dame in ein frem⸗ des Flugzeug geſtiegen war und Kunſt⸗ und Sturz⸗ flüge ausgeführt hatte. Fokker erklärte ſeine Hand⸗ lungsweiſe mit ſeiner Begeiſterung über den erfolgreichen Flug der„Southern Croß“. * Die Meldung der„Deutſchen Zeitung“, daß die Reichsregierung dem franzöſiſchen Oberkommiſſar den Dank für das korrekte Verhalten der Be⸗ ſatzungstruppen ausgeſprochen habe, entſpricht, wie die NC. feſtſtellt, in keiner Beziehung den Tatſachen. Werden Schlitzaugen rund? cht der fapantiſchen Großſtadt, der Literatur, des Films in Japan hat und hat europäiſche Züge angenom⸗ ſich das Geſicht des japaniſchen Men⸗ iſt die Frage, mit der ſich W. K. von usgezeichneter Kenner des mo⸗ „in der neuen Nmmer der uſtrierten Zeitung aus⸗ Der intereſſante Bilderaufſatz zetgt, digerweiſe mit der Anlehnung an die r auch das Aeußere des Japaners än⸗ ch auch tatſächlich geändert hat.— ummer der Kölniſchen Illuſtrierten als Feriennummer ein und e Bilderfülle aus aller Welt: Für⸗ Unruhen in Indien und eine Rheindampferfahrt,„Platzl“ in elſtes Kairo, Maſſenbad Wannſee und Tennisfreunde werden beſonders auf ummibälle“ aufmerkſam gemacht, eine Betrachtung vom Nebenbei des wei⸗ (Ueber den Bezug der Zeitung ſiehe die das der Kunſt, ſich verändert men. Verändert ſchen auch? Das Nohara, ein a dernen Japans Kölniſchen Ill einanderſetzt. daß ſich notwen weſtliche Kultu dern mußte und ſi Die vorliegende N Zeitung führt ſich bringt deshalb ein ſtenempfang in Griechenland, München, dunk vieles andre. „Springende G heiter⸗troniſche chnung eines Redakteurs. Die Julius⸗ Univerſität Würzburg hat Hartmann⸗Neuſtadt vaterländiſchen Hactung, chen Verbands für freie nder des Vere Maximili Hauptſchriftleiter a. H. in Anerkennung ſeiner die er als Leiter des pfälziſ Volksbildung und Vorſttze ziſcher Zeitungsſchriftleiter in der Abwe Uebergriffe der Beſatzungsmächte und p Eingreifen im Kampf gegen den Separat tätigt hat, zu ihrem Ehrenmitgliede Der Lauchſtätter Theaterverein in Halle, der alte Goethetheater in Lauchſtätt erneuert Jahrzehnten Feſtſpiele ver⸗ jähriges Feſtſpiel Goethes ften des Kaſſeler ſtaatlichen ſprünglichen Faſ⸗ Schauſpiel für kommt zu dem laſſenen Cecilie hat und dort ſeit zwei anſtaltet, führte als die „Stella“ mit den Krä Theaters auf und zwar in der ur den Untertitel Liebende“ führt. Dieſe erſte Faſſung Schluß, daß Fernando mit der ver Störungen eintritt. und mit Stella eine Doppelehe eingeht. Theater und Muſil O Wiesbadener Staatstheater. Das Kleine Haus hat bereits ſeine Pforten geſchloſſen, auch das Große Haus wird mit den für dieſe Woche vorgeſehenen Befretungs⸗Feſtvorſtellungen die Spiel⸗ zeit beenden. Während der Theaterferien gaſtiert wieder einige Wochen das von früheren Jahren her wohlbekannte Braunſchweiger Operetten⸗Enſemble unter Direktor Spielmann. Für die Ende Auguſt beginnende neue Spielzeit verheißt die Intendantur einige recht beachtenswerte Aufführungen. Zunächſt ſind zwei Uraufführungen geplant, die Oper „Vaſantaſena“ von Hugo Herrmann, dem in letzter Zeit mehrfach erfolgreichen ſchwäbiſchen Komponiſten(Text nach Feuchtwangers Bearbeitung des altindiſchen Spiels von Kalidaſa) ſowie das Schauſpiel„In duſtrie“,„eine Bühnenrundſchau unſerer Zeit“ von Herbert Eulenbe rg. Als wei⸗ tere Neuheiten werden angekündigt die Oper Schuld und Sühne“ von Pedrolle nach Doſtojewfky(als ſüdweſtdeutſche Erſtaufführung) und das bisher von der Beſatzungsbehörde verbotene Schauſpiel„Die Affäre Dreyfus“ von Reh⸗ fiſch⸗Herzog; ferner ſollen die Oper„Lobe⸗ tanz“ von Thuille und Offenbachs„Schöne Helena“ in den Spielplan aufgenommen werden neben bemerkenswerten Neueinſtudierungen(u. a. von Mozarts„Idomeneus“, Roſſinis „Tell“, Glucks„Iphigenie auf Tauris“). Das Schauſpiel will eine Reihe zeitgenöſſiſcher Dra⸗ matiker zu Wort kommen laſſen, von Klaſſikern wer⸗ den zunächſt Goethes„Iphigenie“ und Shake⸗ ſpeares„Antontus und Kleopatra“ in Aus⸗ ſicht geſtellt.— Es ſcheint nach dieſen Ankündigungen für die neue Spielzeit ein wenig mehr künſtleriſcher Wagemut als bisher zu erwarten; denn das ver⸗ gangene Jahr brachte unter zahlreichen Neuheiten nicht allzuviele wirklich repräſentatſpen Charakters, man beſchränkte ſich meiſt auf bewährte, riſtkoloſe Erfolge. Zu vermiſſen blieb gerade ein Eintreten für werdende, zukunftweiſende Kräfte(keine Urauf⸗ führung!) und damit neben der Pflege überkomme⸗ nen Kulturgutes eine geiſtige Pioniertätigkeit, deren eine Bühne von der Tradition des Staatstheaters gewiß nicht entraten darf. 5 1 A e A e ES e ne a A „ . K* „„ 14 * Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 301 Donnerstag, den 3. Juli 1930 5 1 N N 2 5 Die Sternkarten ſtellen die ſüdliche und nördliche Hälfte des im Juli ſichtbaren Abendhimmels dar. Sie ſtimmen in der Gegend von Mannheim am Anfang s Monats gegen 23 Uhr, Mitte Juli gegen 22 Uhr, und Ende des Monats gegen 21 Uhr am beſten mit dem wirklichen Himmel überein. d Ueber dem ſüdlichen Horizont ſtehen in nahezu gleicher, aber geringer Höhe dis drei Sterne Saturn, Antares und Spica; Antares in der Mitte, Spica rechts und Saturn links. Dieſer kommt mit fort⸗ ſchreitender Nacht noch weiter über den Horizont herauf, während Antares und beſonders Spica ſich dem Hortzonte nähern. Dieſe beiden Sterne ſind von faſt gleicher Helligkeit, Saturn iſt ungefähr 2 mal ſo hell wie jeder von ihnen. 4 Am 1. Juli ſteht Saturn in Oppoſition zur Sonne. Er geht dann von der Sonne aus geſehen gerade hin⸗ ter der Erde vorüber, ſo daß Sonne— Erde— Sa⸗ turn in einer geraden Linie liegen, und die Entfer⸗ nung Satur— Erde ihren kleinſten Wert erreicht. Dieſer beträgt immerhin noch 1350 Millionen Kilo⸗ 5 meter, zu deren Durcheilung das Licht 75 Minuten 5 gebraucht. Der Abſtand zwiſchen Erde und Sonne 1 beträgt bekanntlich rund 150 Millionen Kilometer. . Zur Zeit der Oppoſition erſcheint uns der Saturn 5 weſentlich heller als einige Wochen vorher oder nach⸗ her. Er erreicht in dieſem Jahre nahezu die größte Helligkeit, die er überhaupt für uns Menſchen erlan⸗ 1 Blickrichtung nach Süden gen kann. In anderen Jahren wird er manchmal ſelbſt zur Zeit der Oppoſition nicht heller als An⸗ tares oder Spica. Dieſer ſtarke Helligkeitswechſel hängt mit der Stellung des Ringſyſtems des Saturns in bezug auf die Erde und Sonne zuſammen. Zur Zeit liegen die Ringe ſo, daß ſie ſowohl zur Sonne wie zur Erde unter einem ziemlich beträchtlichen Winkel geneigt ſind, alſo viel Licht von der Sonne empfangen und zur Erde zurückſtrahlen können. Wenn im Jahre 1936 die Kante der Ringe und nicht ihre Fläche der Sonne zugekehrt ſein wird, wird der Saturn ſehr viel lichtſchwächer erſcheinen. Das Licht des Saturns iſt trotz der Nähe des Ho⸗ rizonts ruhig und leicht gelb gefärbt. Der Antares und die Spiea flimmern ſehr viel ſtärker, dabei if die Spica rein weiß, während der Antares ſtarkb rötlich leuchtet. Dieſem roten Lichte verdankt der Antares ſeinen Namen, der ſoviel bedeutet wie der Ares⸗Aehnliche. Mit„Ares“ aber bezeichneten die Griechen den Planeten Mars, der in der Tat ebenſo rot erſcheint wie der Antares und ihm gelegentlich auch der Helligkeit nach ſehr ähnlich ſein kann. * Die rote Farbe eines hellen Sternes läßt immer darauf ſchließen, daß er in die Klaſſe der jungen Rieſen zu rechnen iſt, die bei großer Ausdehnung und verhältnismäßig niedriger Temperatur eine ſehr geringe Dichte beſitzen. Genaue Meſſungen am An⸗ tares haben ergeben, daß ſeine Oberflächentempera⸗ Der Sternenhimmel im Juli tur etwa 3000 Grad beträgt, gegen knapp 6 000 Grad bei unſerer Sonne und etwa 30 000 Grad bei der Spica. Der Durchmeſſer des Antares iſt etwa 500mal ſo groß wie der Sonnendurchmeſſer, und 1600 Sonnen vermögn zuſammen erſt ebenſo viel Licht auszuſenden wie dieſer rieſige Fixſtern allein. * Vom Antares findet man mit Hilfe der Stern⸗ karte leicht das ganze Sternbild des Scorpions, deſſen Hauptſtern der Antares iſt. Rechts daneben ſteht das unſcheinbare Sternbild der Waage und links vom Scorpion der Schütze. Blickt man vom Antares nach oben, ſo findet das Auge leicht den Weg zum Schlangenträger mit der Schlange. Eine Blickwendung nach links führt zum Adler. Dieſes Sternbild bietet ſich dem Auge immer wieder beſon⸗ ders leicht dar durch die Anordnung des Atairs und ſeiner beiden Nachbarſterne in einer geraden Linie. Unter dem Adler liegt das kleine Sternbild des Schildes, das ganz in die Milchſtraße eingebettet iſt und eine beſonders helle Milchſtraßenſternwolke, enthält. Man hat guten Grund anzunehmen, daß dieſe Sternwolke des Schildes nicht ſehr weit von uns entfernt und gewiſſermaßen der Sternwolke be⸗ nachbart iſt, in der unſere Sonne und alle mit bloßem Auge ſichtbaren Fixſterne nur kleine Wolkenſtäubchen ſind, zu denen ſich noch Hundert Millionen ſo entfernter oder ſo ſchwacher Sterne geſellen, daß ſie dem unbewaffneten Auge unſichtbar . ˖ Blickrichtung nach Norden bleiben. Die Entfernung der Sternwolke im Schild wird mit rund 9000 Lichtjahren angegeben. Die Zahl ihrer Fixſterne geht ebenfalls in die Millionen. Ein Stern von der Größe der Sonne würde in dieſer Wolke uns ſein Daſein nur durch eine winzige Lichtſpur auf einer durch ein gewaltiges Fernrohr ſtundenlang belichteten photographiſchen Platte ver⸗ raten können. Die Milchſtraße zeigt uns jetzt in den Sommer⸗ monaten ihre ganze Pracht am ſüdlichen Abendhim⸗ mel. Wahrſcheinlich liegt das Zentrum des ganzen Milchſtraßenſyſtems in der Nähe der Lichtwolken, dis wir im Sternbild des Schützen erblicken und die etwa 50 Tauſend Lichtjahre, alſo rund 500 Tauſend Billlos⸗ nen Kilometer von uns entfernt ſind. Auf der ent⸗ gegengeſetzten Seite des Himmels haben die Milch⸗ ſtraßenwolken wohl Entfernungen von 109 bis 200 Tauſend Lichtjahren: dort iſt wegen dieſer größeren Entfernung das ſchimmernde Lichtband von Sternen, Wolken und Nebeln auch weſentlich weniger glanz⸗ voll. Von den Planeten iſt außer dem Saturn nur noch die Venus am Abendhimmel wahrzunehmen. Sie erſcheint bald nach Sonnenuntergang am weſtlichen Dämmerungshimmel. Frühmorgens taucht Mars und Jupiter am Oſthimmel auf. Da ſich der Son⸗ nenaufgang jetzt nach der Sommerſonnenwende von Tag zu Tag verſpätet, nimmt die Sichtbarkeitsdauer dieſer beiden Planeten ſchnell zu. 55 ZBerſchlagene Verhandlungen Der Betrieb des Parkhotels wird weitergeführt Die Mitteilung des Auffſichts ratsvorſitzenden des Parkhotels enthält lediglich den in unſerem heutigen Mittagsblatt ſchon veröffentlichten Tatbeſtand, daß das Parkhotel nicht verkauft wird, Die Amſterdamer Geſellſchaft, der das Hotel bekanntlich gehört, wird den Betrieb weiterführen. Die„Volksſtimme“ ſchreiht dazu, daß die Nach⸗ richt nichtunerwartet komme. Sie meint, daß die treibenden Kräfte im bürgerlichen Lager zu ſuchen ſeien, oder aber Hotelierkreiſe dahinter ſtehen würden. Die freien Gewerkſchaften hätten keinen ſonderlichen Grund, über den zerſchlagenen Kauf zu jammern. Vielleicht wären große Sorgen nach dem Erwerb des Hotels gekommen. Sie tröſtet ſich damit, daß aufgeſchoben nicht aufgehoben iſt. Wie uns mitgeteilt wird, planen nun die Gewerk⸗ ſchaften, da ihre bisherigen Räume ſich als viel zu klein erwieſen haben, einen Neubau für ihre Zwecke zu erſtellen. f Ludwigshafen und die Rheinbeleuchtung Gegen die Stadt Ludwigshafen werden Angriffe erhoben, weil die Schweſterſtadt es abgelehnt hat, ſich an der von Mannheim aus vorgeſchlagenen Brücken⸗ und Ufer beleuchtung zu be⸗ telligen. 5 Wir erfahren nun von der„anderen Seite“ die Gründe ihres Verhaltens: zuerſt hatte Mannheim (Verkehrsverein) eine Beleuchtung der Rhein⸗ brücke angeregt. Die Koſten hätten aber wohl 20 000 Mark betragen. Die Reichsbahn lehnte darum mit Rückſicht auf die ſchlimme Wirtſchaftslage ab, dieſe große Summe zu tragen. Darauf traten die Mannheimer wegen einer gemeinſamen Uferbe⸗ ſtanden an ſich der Sache wohlwollend gegenüber. Gebiets mehr als jede andere Stadt unter drücke n⸗ den Laſten ſeufzt, konnte es die Stadtverwaltung on Ludwigshafen nicht verantworten, die auf min⸗ eſtens 7000 Mark geſchätzten Koſten der Uferbeleuch⸗ tung zu übernehmen. Zur Ruhe geſetzt auf Anſuchen wurde Gendar⸗ merieoberwachtmeiſter Chriſtian Heitzelmann in Mannheim. E Diebſtahl auf dem Wochenmarkt. Heute mittag wurde einem Händler aus Mar dorf(Pfalz) ſeine Brieftaſche mit dem Inhalt von etwa 400 Mark entwendet. Der Täter iſt unerkannt ent⸗ kommen. a Nicht auf die fahrende Elektriſche a⸗ſſpringen. D. auf dem Kaiſerring von einer in Fahrt be⸗ indlichen Straßenbahn und ſtürzte zu Boden. itt dabei ſchwere Prellungen und mußte mit ſchke nach ſeiner Wohnung verbrac kt werden. * Eine Mutter ſchießt auf ihr Kind. Durch unvor⸗ 0 Umgehen mit einem Luftdruckge wehr tern Aben. 1 einer 21 Jahre alten Taglöhners⸗ leuchtung an die Ludwigshafener heran. Dieſe 8 Da aber der größte Induſtrieort des bisher beſetzten Geſtern abend ſprang ein 66 Jahre alte Sollſekretär d ein zwei Jahre altes Kind andhofen in den rech⸗ Belästigung der Schiffahrt durch Badende Mit Eröffnung der Badeſaiſon mehren ſich, wie faſt in jedem Jahre, die Klagen, daß Badende die fahrende Schiffahrt in unerträglicher Weiſe beläſtigen und behindern. Vor allem ſind dieſe Behinderungen auf dem Rhein⸗Herne⸗Kanal groß. Trupps von 40—50 Mann ſchwimmen die Kähne an und fahren eine Strecke mit. Dieſe Leute ſind ſich offenbar nicht der Gefahr bewußt, in die ſie ſich begeben. Macht ein Schiffer von ſeinem Haus ⸗ recht Gebrauch und verſucht, die Leute von ſeinem Schiff zu treiben, ſo wird er noch beleidigt und vom Ufer aus mit Steinen beworfen. Der Partikulier⸗ ſchifferverband hat ſich deswegen an die zuſtändigen Behörden gewandt und dringend gebeten, für den nötigen polizeilichen Schutz zu ſorgen. Es muß ver⸗ langt werden, daß die zuſtändigen Polizeibehörden mit aller Schärfe gegen derartige Auswüchſe vor⸗ gehen, und zwar nicht nur im eigenen Intereſſe der Badenden, ſondern auch im Intereſſe der Sicherheit der Berufsſchiffahrt. Aehnliche Klagen wurden in den Verſammlungen des Schiffervereins Mannheim E. V. vor⸗ gebracht. Faſt tagtäglich kann man auf dem Rhein beobachten, daß Badende die Kähne anſchwimmen, dieſe beſteigen, ſich ein Stück weit fahren laſſen und dann wieder ins Waſſer ſpringen. Ste laſſen dabei gekommen, daß ein Badender unter einen Kahn oder unter ein zu Tal oder zu Berg fahrendes Schiff ge⸗ raten und ertrunken iſt. Es liegt daher im Intereſſe der Badenden, wenn der Schiffer von ſeinem Haus⸗ recht Gebrauch macht und ein Anſchwimmen des Kahns nicht duldet. * * Entwendet wurden: im Perſonenzug Sinsheim Mannheim ein brauner Lederkoffer mit In⸗ halt; auf einer Bank im Schloßgarten eine ſchwarze Lederhandtaſche mit Inhalt; in einem Hauſe in der Dammſtraße ein gelblich⸗grünes, ſeidenes, und ein Voile⸗Damenkleid; im Waldpark eine braunlederne Aktentaſche, und ein braunlederner Geldbeutel mit 10 Mark und verſchiedenen Pa⸗ pieren auf den Namen„Antes“ lautend. ö der Gartenſtraße in die Mannheimerſtraße in Käfer⸗ tal wurde geſtern abend ein 26 Jahre alter lediger Radfahrer von einem Perſonenkraftwagen an⸗ gefahren und zu Boden geſchleudert. Er erlitt Verſtauchungen und Hautabſchürfungen. Der Führer des Perſonenkraftwagens fuhr, ohne ſich um den Verletzten zu kümmern, mit großer Geſchwin⸗ digkeit weiter. Das Fahrrad wurde ſtark beſchädigt. * Ein Othello wirft ein Mädchen das Trepenhaus hinunter. Im Verlauf eines Wortwechſels wurde in vergangener Nacht ein 26 Jahre altes lediges Mä d⸗ chen in ihrer Wohnung in den G⸗Quadraten von einem Manne die Treppe hinunter gewor⸗ fen, wobei ſie ſich den linken Unterſchenkel brach. Die Verletzte fand Aufnahme im Allgemeinen Kran⸗ kenhaus. 5 2 8 2 8 * Von einem Auto angefahren. In der Lauren⸗ tiusſtraße wurde geſtern nachmittag eine 26 Jahre alte ledige Telephoniſtin von einem Perſonenkraft⸗ jede Vorſicht außer Acht. Schon oft iſt es vor⸗ * Unbarmherziger Samariter. An der Einbiegung ſchlachtet, Stück 1600 fleiſch 120; K. fleiſch 120190 Quer durch den Wochenmarkt Eine zahlloſe Reihe großer Körbe, gefüllt mit prachtvollen Heidelbeeren, fiel auf dem heutigen Markt beſonders auf. Mein Gott, wieviel„Bücklinge“ mußten die fleißigen Beerenpflücker wohl gemacht haben, bis dieſe Mengen glücklich marktfertig im Korbe lagen. Für 30—35 Pfg. das Pfund wurden ſie von den Hausfrauen gekauft, ſo daß die„Blaue Beere“ raſch abnahm. Kirſchen, dunkle und helle, ſaure und füße, ſchon von 5 Pfg. an das Pfund, nahmen die Konkurrenz mit den Heidelbeeren er⸗ folgreich auf. Was in den Markttaſchen nicht mehr Platz fand, wanderte ſofort in den bei der Hitze dop⸗ pelt aufnahmebereiten Mund. Die Zeit der ſüßen Erdbeeren geht langſam zu Ende. Man ſah nur noch kleine Poſten, daneben Himbeeren zu 50 Pfg., ganze Berge Johannisbeeren zu 18 und 20 Pfg. und Stachelbeeren, kleine und große, zu 15 und 25 Pfg. das Pfund. Bananen ſind an heißen Sommertagen ein wohlſchmeckender Wurſterſatz. Sy man nicht etwas Herzhafteres vorzieht, ſchmeckt g ein ſaftiger Bterrettich zu 10 und 15 Pfg., von dem wahre Prachtexemplare zum Kaufe lockten, ganz vorzüglich. 5 Junge zarte Bohnen ſind augenblicklich das Saiſongericht. Zu 15 bis 20 Pfg. iſt das Pfund wohl⸗ feil genug, um mindeſtens einen Tag in der Woche auf dem Küchenzettel zu ſtehen. Auch recht appetit⸗ liche, gelbe Wachsböhnchen zum Salat— leider noch ſehr teuer, wurden gekauft. Schöne, dicke Kohl⸗ rabi bekam man ſchon für 5 und 10 Pfg.; Blumen⸗ kohlköpfe von 35 bis 40 Pfg. können bei den reichen Mengen anderer Gemüſe nur ſchwerlich das Rennen machen. Dagegen finden ausländiſche Tomaten zu 30 bis 45. Pfg. das Pfund— ſieh man an: die erſten Tomaten deutſcher Ernte 65 Pfg. das Pfund— viel Gegenliebe bei den Hausfrauen, nicht minder Salatgurken zu g0 uid 40 Pfg und Kopfſalat von 8 und 10 Pfg. Als leckere Beigabe zum Fleiſch gab es außerdem prachtvolle Steinpilze zu 75 und 80 Pfg. und kleinere Mengen ſchöner Pfiffer⸗ linge zu 1 Mk. das Pfund. s Bei den Blumenſtänden ſah man außer vielen Schnittblumen ſchon die erſten Dahlien. „Ich ſeh Euch an und Wehmut zieht mir ins Herz hinein.“ Ganz fern am Horizont wartet ſchon der Herbſt! g 2 i Vom Städtiſchen Büro für Prelsſtatiſtik wurden fol, gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. exmittelt: Alte Kartoffeln 6; Neue inl. Kartoffeln—10, Wirſing 8 bis 10; Weißkraut—10; Rotkaut 1820; Blumenkohl, Stück 20—80; HKaotten, Bſchl.—7; Gelbe Rüben 12, Rote Rüben, Bſchl. 10 Spinat 20—35; Mangold 10—15; Zwiebeln 14—15; Grüne Bohnen 2024; Grüne Erbſen —10; Kopfſalat Stück 12—20; Edivienſalat, Stück—15;: Oberkohlraben, Stück—8; Rhabarber 12—15; Tomaten 40 bis 50; Radieschen, Bſchl.—10; Rettich, Stück—8; Meer⸗ rettich, Stück 15—30; Schl. Gurken Groß), Stück 20—45; Spargel 40-70; Suppengrünes, Bſchl.—8; Peterſtlie, Bſchl.—8; Schnittlauch, Bſchl.—7; Lauch, Stück—12; Aepfel 30—90; Birnen 30; Kirſchen 18—35; Exöbeeren (Ananas) 6070; Pfirſiche 70-80; Heidelbeeren 3540 Walderdbeeren 150; Johannisbeeren 15—20; Stachelbeeren 1635; Himbeeren 70 Zitronen, Stück—12; Orangen 85 bis 40 Bananen, Stück 716; Süßrahmbutter 180200; Landbutter 140170; Weißer Käſe 50; Eier, Stück—14; Aale 160; Barben 80100, Breſem 80.100; Backfiſche 60 50; See⸗ Kabeljau 50—60; Schellfiſche 60—70; Goldbarſch Huhn⸗ ge⸗ hecht 70-80; Hahn, geſchlachtet, Stück 250550; ſchlachtet, Stück 900700; Enten, geſchlachtet, bis 1000: Tauben, geſchlachtet, 6007 0 Rind⸗ eine⸗ ſe, 1 1505 Kalbfbeiſch 190.140; 16.25 Uhr: München: 8 Schöne weiße Zähne.„Auch ich möchte nicht verfe 0 Stück 600 Stuck 80—120, Gänſe ge- den täglichen Gebrauch Ihrer„Ch habe.“ C. Reichelt, S 8 Veranſtaltungen Die Tanzmeiſterſchaft von der Pfalz wird heu Donnerstag, abend, beſtimmt im Sterncafs des Eb parkes in Ludwigshafen ausgetragen werden. Da ſich no⸗ in letzter Stunde mehrere führende Tanzpaare ang haben, verſpricht der unter Leitung von Herrn Weinlein ſtehende friedliche Wettſtreit auf d überlaubten Tanzfläche einen ſpannenden Verlau nehmen. 8 8 g * Zwiſchen Eiſenbahuwagen und Eckpfeiler. 24 Jahre alter lediger Lageriſt geriet geſterr mittag in einem Betrieb in Neckarau beim S eines Eiſenbahnwagens zwiſchen dieſen und Eckpfeiler. Der Lageriſt erlitt ſo ſchwere Hi quetſchungen, daß er ins Allg. Krankenhaus üb führt werden mußte. 15 5 Aus Rundfunk⸗Programmes Freitag, 4. Juli .30 Uhr: Frankfurt: Kurkonzert von Bad Köln: Kurkonzert von Bad Oeynhauſen. 10.45 Uhr: Fraun kfurt, Köln, Stuttgar des Reichs wirtſchaftsminiſters über: Die Lagr ſchen Wirtſchaft.. 0 e 14.45 1 5 München: Stunde der Frau. 16.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Konze g Volkslieder.. 17.90 Uhr: München: Hausmuſikſtunde. 18.05 Uhr: Frankfurt: Buch und Film; gart: Vortrag. 5 5 18.35 und 19.05 Uhr: Frankfurt, Vorträge. 2 19.80 Uhr: Frankfurt, Stuttgart! und ſpaniſche Lieder. a 1 19.43 Uhr: München: Weltgeſchichte. Brünn: Wien: 20.15 Uhr: Kattowitz, Warſchau, Prag: Kon Stockholm: Sinfoniekonzert. 20.30 Uhr: Breslau: Neue Muſik für Mandolin Lauten; Belgrad: Operettenſtunde; u Teile aus italieniſchen Opern; Ma 11 1 Sinfoniekonzert; Zürich: Violinkonzert. f 20.45 ihr: Berlin: Konzert, anſchl. Abendunterhaltung: Breslau: Lieder und Balladen; Bukoareſt derſtunde. 5. 21.00 Uhr: Kaſchau: Konzert; London 1, 2: Of tenmelodien; Rom: Operette; Stockholm: konzert 8 5 d 1 3: Cellokonzert; Zürich: Franzöſiſche muſtk. 1 a 5 22.15 Uhr: Budapeſt: Konzert; Brünn, Ka Prag, Preßburg: Tanzmuſik; Stockhol gelkonzert. 5 85 8 22.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgort: Ka London 1, 2: Tanzmuſik. 5 23.00 Uhr: London 3: Tanzmuſik. 24.00 Uhr: Köln: Meiſter des Jazz. .30 Uhr: Köln: Einſame Muſik. Schluß des redakfionellen Teils meine größte Anerkennung und vollſte Zuf „Ehlorodont⸗ZJahnpaſte“ zu übermittel „Chlorodont“ ſchon ſeit Jahren und ich chönen weißen Zähne oft beneidet, d Lett. 4. Seite. Nr. 301 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Donnerstag, den 3. Jul 1930 Die„Baudiag“ liauidiert Eine Einbrecher-A. Jupp, Alt, langer Hanne, Chaplin, wie die Spitz⸗ namen der Hauptaktionäre der Berliner Auto⸗ diebſtahlsgeſellſchaft„Baudiag“ lauten, ſtehen mit 16 weiteren Aktionären dieſer zum erſten Male auf kaufmänniſcher Baſis betriebenen„Han⸗ delsgeſellſchaft“ zur Ausführung von Einbrüchen vor dem Großen Schöffengericht Berlin ⸗Mitte. Nicht weniger als 53 ſchwere Ladeneinbrüche wer⸗ den dieſer Einbrecher⸗A.⸗G. zur Laſt gelegt. Die Angeklagten ſind meiſt Burſchen Anfang der Zwan⸗ ziger. Unter ihnen befindet ſich aber auch eine„Ak⸗ tionärin“, die 25jährige Stütze Maria Kl., die ſich ſelbſt aktiv an mehreren Einbrüchen beteiligt hat. Wegen des Maſſenandranges der Aktionäre wird die „Generalverſammlung“ in Moabit im Sch wu r⸗ gerichtsſaal abgehalten werden. Dieſe Aktiengeſellſchaft wurde Anfang Januar ge⸗ gründet, um Raubzüge in Autos zu unterneh⸗ men, die von der Straße weggeſtohlen waren. Der „Generaldirektor“ der Geſellſchaft war der 21jährige Transportarbeiter Maximilian Müller. Zum Sitz der Geſellſchaft wurde die Rückerklauſe, ein Lokal in der Rückerſtraße ausgewählt. Dort trafen ſich die „Aktionäre“, um neue Pläne zu beſprechen, und die ergatterten Waren ſpäter abzuſetzen. Wahllos wur⸗ den Schaufenſter⸗ und Schaukäſteneinbrüche verübt. Lebensmittel und Motorräder, Pelze, Herrenartikel, Lampen, Radio⸗ und Grammophonapparate, Zigar⸗ ren, Wäſche waren in gleichem Maße begehrt. Das Verfahren, nach dem die Einbrüche ausgeführt wur⸗ den, war immer das gleiche. Eine Anzahl der Ein⸗ brecher fuhr in einem geſtohlenen Privatwagen vor. Man ließ den Motor weiterlaufen, um das Klirren der Scheiben zu übertönen. Mit einem Stein oder Militärſtiefel, an deſſen Abſatz ſich ein Hufeiſen befand, wurde die Schaufenſterſcheibe vor Gericht in Verlin eingeſchlagen und die Auslage wurde in aller Eile ausgeräumt. Ebenſo ſchnell, wie ſie gekommen wa⸗ ren, verſchwanden ſie. Auf dieſe Weiſe wurden nicht nur Berliner Ge⸗ ſchäfte heimgeſucht, ſondern die Diebesgeſellſchaft machte auch Raubzüge in die Provinz. Dort wurde eine Gruppe abgefaßt und 11 Mitglieder, von denen acht jetzt wieder mitangeklagt ſind, erhielten vom Schöffengericht Eberswalde erhebliche Zuchthaus⸗ und Gefängnisſtrafen. Zum völligen„Konkurs“ kam die bisher brillant gehende Aktiengeſellſchaft, als ſie einmal ausnahmsweiſe die richtige Nummer des ge⸗ ſtohlenen Autos nicht entfernt hatte. Dadurch konnte die Kriminalpolizei die ganze Bande ermitteln und feſtnehmen. Die Verhandlung wird mehrere Tage in Anſpruch nehmen. In 50 Fällen ſich ſtrafbar gemacht Vor dem Schwurgericht Gleiwitz begann unter großem Andrang des Publikums der auf drei Tage berechnete Prozeß gegen die Bergarbeitersfrau Johanna Albrecht aus Hindenburg, die ſich ſeit dem 17. März in Unterſuchungshaft befindet und der Abtreibung in 100 Fällen, die aber alle ohne Nachwirkungen verlaufen ſind, zur Laſt gelegt wird. Vor Eintritt in die Verhandlung lehnte Rechtsanwalt Böhm den Vorſitzenden wegen Befangenheit ab. Der Antrag der Verteidigung wurde jedoch abge⸗ lehnt. In den erſten Nachmittagsſtunden konnte daun erſt, nachdem der Prozeß ſchon um 9 Uhr früh be⸗ gonnen hatte, der Eröffnungsbeſchluß verleſen wer⸗ den, der der Angeklagten in 50 Fällen Abtreibung zur Laſt legt. Der Staatsanwalt beantragt Aus⸗ ſchluß der Oeffentlichkeit. Es wurde auch in dieſem Sinne beſchloſſen. Es verblieben nur einige Referen⸗ dare und das Schupoaufgebot im Saal. Nachrichten aus Vaden Hypothek⸗Aufnahme der Ortskrankenkaſſe Heidelberg. Kr. Heidelberg, 1. Juli. Die Allgemeine Orts⸗ krankenkaſſe Heidelberg beſchäftigte ſich in ihrer letzten Ausſchußſitzung mit dem Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht für 1929 und mit dem Antrag der Verwaltung auf Aufnahme einer Hypothek für die Anweſen Bienenſtraße 8 und Karpfengaſſe 5. Vor der Sitzung wurden die Räume im neuen Haus der Kaſſe(früher Rheiniſche Kreditbank) beſichtigt. Der Beitragsüberſchuß im Berichtsjahr be⸗ trug 316 000 /. Die vorgeſehene Krankenkaſſen⸗ Geſetzgebung bedeute für die Kaſſe einen Ein⸗ nahmeausfall von 800 000 /, zu Gunſten der Arx⸗ beitsloſenverſicherung wäre alsdann eine Einnahme⸗ nerminderung von 1 Millton/ zu verzeichnen. Zwangsläufig müßte dann eine Senkung der Lei⸗ ſtungen eintreten. Die Mitgliederzahl iſt 1929 um .0 Prozent, die Zahl der Kraukheitsfälle um 6,79 Prozent, die Arztkoſten um 8,45 Prozent, die Medi⸗ kamentenkoſten um 16,26 Prozent geſtiegen. Die Arztfrage ſei das wichtigſte Kapitel bei der be⸗ vorſtehenden Aenderung der Krankenkaſſen⸗Geſetz⸗ gebung. Durch die allgemein wirtſchaftliche Lage war es nicht möglich, die bisher benützten Gebäude der Kaſſe preisgerecht zu verkaufen. Sie mußten deshalb vermietet werden. Da jedoch die Umbaukoſten im neuen Gebäude nicht mit Geldern bezahlt werden ſollen, die für Verſicherungsleiſtngen aufgebracht werden, müßten die alten Gebäude hypothekariſch belaſtet werden. Gedacht ſei eine Hypothek bis zu 100 000 /, die den Zinsfuß von 6,5 Prozent nicht überſteigen dürfe. Der Antrag des Vorſtandes wurde mit Stimmenmehrheit angenommen. Kk. Gut abgelaufener Autounfall * Heidelberg, 3. Juli. Auf der Landſtraße bet Ziegelhauſen flog dem Beſitzer und Lenker eines Pforzheimer Autos eine Fliege ins Auge. Bei dem Verſuch, ſie wegzuwiſchen, verlor er die Herrſchaft über den Wagen und fuhr die rechte Straßen böſchung hinauf. Das Auto über⸗ ſchlug ſich, die vier Inſaſſen unter ſich be⸗ grabend. Während der Beſitzer durch Glasſplitter an der linken Hand erheblich verletzt wurde, kamen die übrigen Inſaſſen mit dem Schrecken davon. Brand auf der Baar * Ottenhöfen, 3. Juli. In dem Anweſen von Fridolin Knapp auf der Muttert brach in der Nacht zum Dienstag aus unbekannter Urſache Feuer aus. Das neue Haus wurde völlig einge⸗ äüſchert. Ein Teil des Mobiliars konnte gerettet werden. 5 Ertrunken Konſtanz, 3. Juli. Beim Baden im Rhein er⸗ trank in der Nähe der Handwerkskammer ein noch unbekannter Mann. Er geriet in das Seegras und konte ſich nicht mehr daraus befreien. * 2 Von der Bergſtraße, 3. Juli. Kaum daß die ver⸗ ſchiedenen Kohlſorten nach der Hitze und Trocken⸗ heit des Vorſommers durch fleißiges Gießen und die Nieberſchläge der vorigen Woche ſich einigermaßen erholt haben, droht ein neuer Schädling. In die⸗ ſen Tagen flattert ſehr häufig der Kohlweißling über die Gärten und Felder hin und ſetzt ſich bald da, bald dort auf oder unter die Kohlblätter, um ſeine Eier(gelbe Klümpchen) abzuſetzen. Daraus werden bald kleine Räupchen, die bei ihrer argen Gefrä⸗ ßigkeit raſch wachſen, ſich dann verpuppen und wie der Schmetterlinge ergeben, die das Fortpflanzungs⸗ geſchäft bis in den Herbſt hinein fortſetzen und den Kohlpflanzungen den größten Schaden zufügen. Man ſollte dieſen Schmetterlingen mit Netzen, Tü⸗ chern uſw. allenthalben nachſtellen und ſie un ſch aa d⸗ lich machen. So bleibt meiſt nichts übrig, als die Raupen zeitig abzuleſen und zu vertilgen, dabei auch ſorgſam nach der Brut zu ſehen und ſie zu töten, wenn überhaupt die Kohlſorten ſich noch weiter nützlich entwickeln ſollen. Allerdings muß im Laufe des Sommers auch öfters an Sträuchern und Bäumen nach dem dfeſes Jahr ſo überaus zahlreich auftreten⸗ den Inſektenungeziefer geſehen werden. Nachbargebiete Deutſchlands Schuhfabrikanten tagen in Pirmaſens * Pirmaſens, 3. Juli. Heute beginnt in Pirma⸗ ſens die Verbandstagung des Reichs verban⸗ des der deutſchen Schuhinduſtrie. Neben den intereſſanten Verhandlungen iſt eine eingehende Be⸗ ſichtigung der Fachſchule für die Schuhinduſtrie vor⸗ geſehen. Die Tagung iſt als Befreiungs⸗ tagung gedacht; ſie ſoll ein Gedenktag ſein an die Wiedervereinigung der infolge der Beſetzung volkswirtſchaftlich bedrückten rheiniſchen Gebiete, insbeſondere unſerer Pfalz mit dem Mutterlande. Gibt doch die Befreiung von der Beſatzung der Hoff⸗ nung Raum, daß nun die Wege für den Wiederauf⸗ ſtieg der deutſchen Wirtſchaft geebnet ſind. Statiſtik über Fahrraddiebſtähle sw. Darmſtadt, 1. Juli. In der Zeit vom 1. Ja⸗ nuar 1930 bis 30. Juni 1930 wurden in Darmſtadt 115 Herren⸗ und 20 Damenfahrräder, zuſammen 135 Fahrräder geſtohlen. Ermittelt wurden von dieſen geſtohlenen Fahrrädern nur 55 und von Fahr⸗ raddieben konnten ſogar nur 16 gefaßt werden. Wäh⸗ rend des vorhergehenden Halbjahres waren die Zah⸗ len ziemlich gleich. Es wurden entwendet vom 1. Juli bis 31. Dezember 1929 14 Damenfahrräder und 124 Herrenfahrräder, insgeſamt 138, oder während des Zeitraums eines Jahres 262. Von den 138 Fahr⸗ rädern wurden 68 wieder beigebracht und 23 Diebe ermittelt. In den meiſten Fällen waren die Fahr⸗ räder nicht angeſchloſſen, oder ſie wurden aus unver⸗ ſchloſſenen Höfen oder Kellern geholt. Sehr gering iſt die Zahl der Räder, die geſtohlen wurden, an de⸗ nen ſich ein Schloß befand. Von den ermittelten Fahrraddieben wurden nur wenige auf friſcher Tat ertappt. Meiſt kam man ihnen bei Reviſionen auf die Spur, oder es ſpielte der Zufall die Rolle. Auf Fahrraddiebſtahl ruhen ganz erhebliche Strafen. Das Geſetzbuch ſieht 1 Jahr Gefängnis und bei rück⸗ fälligen Dieben ſogar Zuchthaus nicht unter einem Fahr vor. Schweres Unwetter über Rheinheſſen Ingenheim, 3. Juli. Geſtern nachmittag ging über der hieſigen Gegend ein furchtbares Un⸗ wetter nieder. Dem ſchweren Hagelſchlag, der über eine Viertelſtunde lang Weinberge und Felder verwüſtete, folgte ein Wolkenbruch, der Straßen und Feldwege in reißende Ströme ver⸗ wandelte. Bauern, die von den Feldern nach Hauſe eilten, wurden von den Fluten mitge⸗ riſſen und konnten nur mit Mühe vom Tode des Ertrinkens gerettet werden. In Jugenheim ſtand das Waſſer teilweiſe meter hoch, ſo daß ſich die Bewohner in die oberen Stockwerke flüchten mußten. In den Donner miſchte ſich das Gebrüll des in den Ställen mit dem Tode ringenden Viehs. Die Freiwilligen⸗Wehren der umliegenden Ortſchaften trafen mit Sang pumpen an Ort und Stelle ein. Die Weinfäſſer in den Kellern ſind größtenteils ausgelaufen. Drei große Schuppen und eine Maſchinenhalle wurden von den reißenden Fluten umgeriſſen. Der Schaden iſt noch unüberſehbar. Die Mehrzahl der geſchädigten Bauern iſt nicht verſichert. Opfer des Leichtſinnes * Baſel, 1. Juli. Beim Verſuch, den Rhein oberhalb Birsfelden zu üb erſchwimmen, er⸗ trink die 21 jährige Maria Mater, welche in Baſel in Stellung war. Als ſie ungefähr in der Mitte des Fluſſes war, verließen ſie die Kräfte. Ein zur Hilfe⸗ leiſtung herangekommener Herr wurde von ihr bei⸗ nahe mit in die Tiefe geriſſen. Er konnte indeſſen noch das Ufer erreichen, wo er ohnmächtig zu⸗ ſammenbrach. * * Ludwigshafen, 3. Juli. Der bayeriſche Innen⸗ miniſter Dr. Stützel iſt heute vormittag in Lud⸗ wigshafen eingetroffen, um die Unterkunfts⸗ räume der Schutzpolizei zu beſichtigen und Rückſprache mit noch anderen Staatsſtellen zu nehmen. * Maikammer, 2. Juli. In die dem Pfälzerwald⸗ Verein gehörende Totenkopfhütte wurde in der ver⸗ gangenen Nacht ein Einbruch verübt. Die Diebe ſtahlen einige hundert Zigarren und Zigaretten und ſonſtige Gebrauchsgegenſtände. Dann taten ſie ſich an dem im Keller liegenden Wein gütlich. Das Wimbledon-Turnier Die Einzel⸗Endſpiele eine amerikaniſche Angelegenheit— Tilden ſchlägt Borotra Unfall von Cilly Außem Unter großem Andrang des Publikums wurden am Mittwoch in Wimbledon bei den allengliſchen Meiſterſchaf⸗ ten in den Einzelſpielen die Gegner der Schlußrunden ermittelt. Die Vorſchlußrunden endeten mit einem großen Triumph des amerikaniſchen Tennis, das ſich die Vorherrſchaft im Welttennis wiedererobert hat. Sowohl bei den Herren als auch bei den Damen werden die Schluß⸗ ſpiele von Amerikanern beſtritten. Im Herren⸗Einzel wurde der letzte Nichtameri⸗ kaner, der Franzoſe Borotra von Tilden geſchlagen. Zum erſtenmal ſeit einer Reihe von Jahren wird alſo Frankreich nicht mehr den inoffiziellen Weltmeiſter ſtellen. Im Damen⸗Einzel nahm die Begegnung zwiſchen Cilly Auſſem und der Kalifornierin Elizabeth Ryan einen dramatiſchen Verlauf. Nach dem überlegenen Sieg der Rheinländerin über die Weltrangliſten⸗Dritte, Helen Ja⸗ cobs, am Vortage, galt„Cilly“ für das Spiel gegen Miß Ryan allgemein als hohe Favoritin. Miß Ryan holte ſich den erſten Satz 613, konnte aber im folgenden, der:0 an Frls Auſſem ging, nicht ein einziges Spiel gewinnen. Im entſcheidenden dritten Satz kam es zu einem erbitter⸗ ten Ringen. Um jeden einzelnen Punkt wurde mit dem Einſotz der ganzen Euergie gekämpft. Beim Stande von :4 erlitt Frl. Außem einen Zuſammenbruch, der in erſter Linie ouf eine Fußverrenkung, dann aber auch wohl auf die Hitze und die großen Anſtrengungen der beiden letzten Tage zurückzuführen iſt. Die Deutſche mußte mit einer Bahre vom Platz in ihre Wohnung geſchafft werden. Dort erholte ſie ſich nach einiger Zeit wieder und da auch der Fuß wieder eingerenkt wurde, erklärte Frl. Außem, daß ſie ſich morgen wieder am gemiſchten Doypel beteiligen werde. Da ſie aber das Spiel gegen Miß Ryan nicht fort⸗ ſetzen konnte, wurde das Match der Amerkkanerin zuge⸗ ſprochen. Miß Ryan trifft nun im Endſpiel auf Miffis Helen Wills⸗Moody, die die Franzöſin Mathieu 628, 622 ſchlug. Im Herreu⸗Einzel ſtand das Match zwiſchen dem Alt⸗ meiſter Tilden und der letzten fronzöſiſchen Hoffnung, Borotra, im Vordergrund des Intereſſes. Tilden ſiegke nach Kampf:0,:6,:4,:6,:5. Er trifft jetzt im End⸗ ſpiel auf ſeinen jungen Landsmann Alliſon, der ſich in Wimbledon gewaltig verbeſſert zeigte. Alliſon ſchlug in der Vorſchlußrunde ſeinen Landsmann Doeg 678,:6, 816, 326, 120 Im Herren⸗Doppel und Damen⸗Doppel wurde am Mitt⸗ woch nicht geſpielt. Im Gemiſchten Doppel ſchlugen Pit⸗ mann⸗Peters dos Paar Harris⸗Ridley 614,:3. Die Steger treffen am Donnerstag auf das deutſche Paar Krahwinkel⸗ Prenn. Frl. Sigart⸗Hopmann beſiegten Thomas⸗Mikl, unterlagen dann aber gegen Bennet⸗Cochet:5,:7. Bennet⸗ Cochet haben ſich damit den Eintritt in die Vorſchluß⸗ runde erkämpft. Crawford⸗Ryan ſchlugen St Palfrey⸗ Mangin:2,:4. Landestagung des Landesverbandes Baden der D. L. R. G. in Karlsruhe Am Sonntag fand in der Aula des Gymnaſiums in Karlsruhe die 5. ordentliche Hauptverſammlung des Lan⸗ desverbandes Baden der Deutſchen Lebens rettungs⸗Geſell⸗ ſchaft ſtatt. Die Bezirke und Ortsgruppen waren zahlreich vertreten, weiter ſah man die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, der Turn⸗ und Sportverbände und der Preſſe. Vom Vorſtand der D. L. R. G. war Direk⸗ tor Heberkerl, Berlin, erſchienen. Der Vorſitzende des Landesverbandes, Oberregierungs⸗ rat Buoßmer⸗ Karlsruhe, gab im Anſchluß an ſeine Begrüßungsanſprache in feiner Weiſe zu verſtehen, was Führer und Führung der D. L. R. G. bedeuten. Er dankte allen Mitarbeitern, beſonders den Lehrſcheininhabern und auch der Preſſe, die ſtets die Beſtrebungen der D. L. R. G. in weiteſtem Maße gefördert und unterſtützt habe. Nicht minder beifällig wurden die Ausführungen von Direktor Heberkerl aufgenomen, der u. a. die Tätig⸗ keit des Landes verbandes rühmte und ihn als etnen der erfolgreichſten der D. L. R. G. bezeich⸗ nete. Der erſtattete Jahres⸗ und Kaſſenbericht konnte in allen Teilen befriedigen. Erfreulich war die erhebliche Zunahme geprüfter Rettungsſchwimmer. Lobende Aner⸗ kennung fand die überaus rege Kurstätigkeit des Bezirks Mannheim, die als vorbildlich genannt wurde. Bei der Entlaſtung des Vorſtandes des Landesverbandes wurde ihm für die geleiſtete umfangreiche Arbeit der Dank der Verſammlung zum Ausdruck gebracht. Die Neuwahl ergab einſtimmig die bisherige Beſetzung der Aemter mit Oberregierungsrat Broß mer als 1. Vorſitzender und Juilfs⸗ Mannheim als 2. Vorſitzender und techniſcher Leiter. Einen breiten Raum der Beſprechungen nahmen die Berichte über die Tätigkeit der Rettungswachen in Mann⸗ heim, Karlsruhe, Breiſach und Konſtanz ein. Turnulehrer Hund⸗Konſtanz äußerte ſich über bie in Konſtanz er⸗ probten praktiſchen Einrichtungen, die den andern Strand⸗ bädern zur Nachahmung empfohlen wurden. Juilfs⸗Mann⸗ heim referierte eingehend über die Verhältniſſe im Mann⸗ heimer Strandbad. Auch das am beſten ausgebaute Karls⸗ ruher Strandbad und ſeine vorbildliche Rettungswache waren Gegenſtand ausführlicher Beſchreibungen. Den Ret⸗ tungsſchwimmern wird dort bei regelmäßigem Wachdtenſt von der Stadt, die auch ſonſt für die Beſucher des Strand⸗ bades alle Annehmlichkeiten getroffen hat, eine entſpre⸗ chende Entſchädigung zuteil. Die anregende Tagung endete nachmittags mit einer Beſichtigung des Strandbades Rappenwörth und nach Vor⸗ führungen von Rettungsgriffen an Land und im Waſſer, von Belebungsmethoden und des Such⸗ und Tauch⸗ apparates. K. C. Heidelberger Aniverſitätsſportfeſt Daß diesjährige Sportfeſt wies eine ſehr ſtarke Betei⸗ ligung auf. Auch die Leiſtungen wurden durchgehend verbeſſert. Die akademiſche Fliegergruppe, eine Boxab⸗ teilung, eine Reitergruppe und Gymnaſtikübungen der Bode⸗Schule füllten die Pauſen mit Vorführungen aus. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Mohr 11,9; 2. Luedke 11,5.— 200 Meter: 1. Luedke 23,9; 2. Sommer 24.— 400 Meter: 1. Luedke 55,4; 2. Bäumer 56,1.— 800 Meter: 1. Baumert 210,4; 2. Fendler:10,58.— Diskuswerfen: 1. Hoffmann 39,79 Meter; 2. Stecher 33,21 Meter.— Mannſchaftsdreikampf: 1. Ghibellinia 368,5 Punkte; 2. Akademiſcher Sportklub 300,5 Punkte.— Dreikampf für Studenten: 1. Dinkler 171 Punkte; 2. Hoffmann 149., 3. Beck 144,5 P.— Drei⸗ kampf für Studentinnen: 1. Frl. Kgebber 121.; 2. v. Hiel⸗ merone 111 P.— 4 mal 100 Meter⸗Staffel: 1. Teutonia 46,5 2. Akademiſcher Sportklub 47,6. 100 Meter für Studentinnen: 1. Frl. Gericke 14,8; 2. Frl. Lenhard 14,8.— Kugelſtoßen für Studentinnen: 1. Frl. v. Hielmerone 9,08 Meter; 2. Frl. Poppe 8,35.— Weit⸗ ſprung für Studentinnen: 1. Frl. Kaelber 4,50 Meter; 2. Frl. Lenhard 4,27. Speerwerfen: 1. Dinkler 55,22 Meter; 2. Hoffmonn 43,88. — Hochſprung: 1. Dinkler 1,607 2. Marx 1,60(Gurch Los entſchieden).— Kugelſtoßen: 1. Beck 12,20 Meter; 2. Hoff⸗ mann 11,75.— 3000 Meter: 1. Naſtanſky 10:34, 2. Teichert 10:86,2.— Stabhochſpringen: 1. Dinkler 3 Meter, 2. Beck 2,90.— 60 Meter⸗ Hürdenlauf: 1. Weitzberger 9/2; 2. Rohrer 9,4.— Schwedenſtaffel: 1. Teutonia:17 2. Akademiſcher Sportklub:14,4.— Sechsmal eine halbe Runde⸗Staffel: 1. Rheno⸗Palatia:07 2. Akad. Sportklub:07,1.— Zehn⸗ mal eine Runde⸗Staffel(3400 Meter): 1. Akademiſcher Sportklub:57,4; 2. Teutonio 901,8. Kegelſport Keglerverband Mannheim Zu einem Freundſchaftsſpiel hatte der junge C⸗Meiſter „Präziſe 8“ Mannheim den mehrjährigen Liga⸗ und Stadt. meiſter„Um e Hoor“ Waldhof mit einer 8. Mannſchaft im Vor⸗ und Rückſpiel herausgefordert. Nachdem der inter⸗ eſſante Vorkampf Anfang Juni auf der Hertelbahn in Rheinau mit 1 Holz für„Um e Hoor“ mit 4238:4282 Holz endigte und hier erſt durch die letzte Kugel des in blen⸗ dender Form befindlichen Waldhofſpielers Herbſt ent⸗ ſchieden wurde, war man in Keglerkreiſen allgemein auf das Rückſpiel, das über den Sieg entſcheiden ſollte, ge⸗ ſpannt. Der vergangene Sonntag brachte nun erneut die Be⸗ gegnung obiger Mannſchaften im Rückſpiel auf der Brückel⸗ bahn in Waldhof. Verheißungsvoll erledigt auch der erſte Waldhofmann Beiſel ſeine Partie mit 570 Holz als hö hſt erreichte Holzzahl. Auch ſein Partner hält ſich ungeachtet der hohen Riſſe tapfer, kann aber nicht verhindern, daß der Ligg⸗Meiſter mit 41 Holz die Führung übernimmt. Der C⸗Meiſter holt langſam auf, doch da gelingt es noch einmal dem Ligamann Brückel mit 535 Holz einen großen Vorſprung zu erzielen. Das Ergebnis ſteht 790 Holz zu Gunſten Waldhofs Der C⸗Meiſter läßt ſich jedoch nicht beirren, jetzt tritt Holzamer„Präziſe Achts“ beſter Mann an. Mik 558 Holz konn der Kampf bis auf 4 Holz ausgeglichen werden; aber ſchon Brixner als 7. Mann des C⸗Meiſters reißt mit 523 Holz die Führung an ſich, die auch Reiß als Schlußmann weiter vergrößert und trotz energiſcher Gegenwehr des Wald hoſſchlußmanns Glöckner mit 527 Holz ſich nicht mehr entreißen läßt. Was kaum für möglich gehalten wurde, iſt zur Tat⸗ ſache geworden, mit 4182457 Holz kann der E⸗Meiſter „Präziſe 8“ Mannheim den Liga⸗Meiſter„um e Hoor“ Walöhof einwandfrei auf eigener Bahn nach Abzug des Vorſpieles mit 24 Holz ſchlagen. J. Wektter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beybachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags 7 2 rr See. Luft⸗ Sr 2 Wind bah. d 85 S eee Gelten 1 n I Ses icht, Stärke Wertheim 151— 15 29 14 S leicht Nebel Königsſtuhl] 563 761,0] 19 24 17 W. leicht heiter Karlsruhe 120 701,5 210 30 18 WSW leicht 50 Bad.⸗Bud. 213 761,6 20 81 17 80 5 halbbedeckt Blllingen 780 768,0 160 26 13 W 75 ber eckt St. Blaſten 1275 14 27 7 ſtill 1 heiter Badenweil.— 761,6 1900 24 1⁵ SWI leich halbbedeckt eldbg Hof 780 638,7 is s 0d leicht Nebel ad. Dür h.— 144 23 10 N leicht wolkig Auch geſtern erreichten die Temperaturen der Ebene 30 Grad. Im Verlaufe des Nachmittags kam es vielfach zu leichten Gewittern. Die Großwetter⸗ lage iſt noch immer im weſentlichen unverändert. Randſtörungen der iriſchen Zyklone bringen Ge⸗ witter über Frankreich und Weſtdeutſchland, während öſtlich der Weſer das fkandinaviſche Hoch mit trockener Oſtſtrömung ſich behauptet. Das bisherige, vormittags vielfach heitere, nachmittags gewittrige Wetter wird andauern. Wetterausſichten für Freitag, 4. Juli: Fortdauer des ſehr warmen Wetters. Vormit⸗ tags vielfach heiter, gegen Abend Gewitter. Reiſewetter Die ſehr warme hochſommerliche Witterung dauerte heute morgen noch an. Weſtlich der Elbe wehen leichte ſüdöſtliche Winde, bei faſt überall wolkenloſem Wetter. Nur im Weſten kommt es zu 7 wechſelnd leichter Bewölkung und in den Abend⸗ ſtunden zu Gewittern. Das hochſommerliche Wetter dauert weiter. Flugwetter Wie geſtern, ſo bildet auch heute die Weſer eine Wetterſcheide. Der Oſten hat leichte ſüdöſtliche Winde mit ziemlicher Unruhe in den Mittagsſtunden. Es iſt dort heiter und ſehr warm, beſonders in den unterſten Schichten. Die Sicht iſt ſehr gut. Der Weſten hat leichte Bewölkung, ſchwache ſitdweſtliche Winde und ſtrichweiſe Gewitterregen, die ſich beſon⸗ ders gegen Abend weiter ſteigern werden. Die Sicht iſt ſehr gut. 5 Chefredakteur. Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton Dr. Ste fan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: i. V. Franz Kircher ⸗Spoct und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Ar eigen und geſchäftliche Mif⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. ni. b.., Mannbeim, k 1, 46 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rüctvorto ... y v Kölnische dllustrierte „Horgen neu! c 5 20 Pfennig u besleſtien in unsere, Gesch, östellg 8 5 N den Nebenstellen I aldhofsl. ö, Schimetzingesstr. 79.20, Acarteldstr. I n. durcli ulasęre Tragetinnes neee ee. 1 5 4 1 F . ANI Donnerstag, 3. Juli 1930 ELS ue der Neuen Mannheimer Zeitung IRTSCHAFTS-ZETTUNG Abend-Ausgabe Nr. 301 Pfalzwerke AG. Luowigshafen Trotz Wirtſchaftskriſe und Beſetzung ſteigender Stromabſatz 1929 Der auf der ganzen deutſchen Wirtſchaft laſtende Druck hat— nach dem Bericht über das 17. Geſchäftsjahr(1. Jan. 1929 bis 31. Dez. 1929) der Pfalzwerke A. G. Ludwigs⸗ hafen Rhein— auch in der Pfalz ſich ausgewirkt, und zwar kommen hier die Auswirkungen der Beſetzung und die der Abſchnürung des Saargebietes beſonders erſchwerend hinzu. Trotzdem zeigte der Stromabſatz bis in den Herbſt hinein eine erfreuliche Zunahme. Zu Beginn des Geſchäftsjahres waren alle Gemeinden der Pfalz, ſoweit ſie nicht eigene oder anderweitige Verſorgung hatten, dem Leitungsnetz der Pfalzwerke angeſchloſſen, ſodaß für die Zukunft, hauptſächlich für den Neuanſchluß, nur noch Induſtrieanlagen, Weiler, Gehöfte uſw. in Betracht kommen. Angeſchloſſen waren zu Jahresende 24 Städte mit 326801 Einwohnern und 604 Gemeinden mitt 545 196 Einwohnern, wobei zu berückſichtigen iſt, daß Kai⸗ ſerslautern, Landau und Neuſtadt noch teilweiſe Eigen⸗ erzeugung haben. Um für die kommenden Jahre gerüſtet zu ſein und die Betriebsanlagen weiter zu vervollkomm⸗ nen und ihre Leiſtungsfähigkeit und Betriebsſicherheit zu ſteigern, wurden auch im abgelaufenen Geſchäftsjahre Er⸗ weiterungen und Inſtandſetzungen planmäßig durchgeführt. Die Lieferung elektriſcher Arbeit iſt im Be⸗ richtsjahr von 92,3 um 15,2 v. H. auf 106,3 Mil lionen kWhgeſtiegen. Außerdem wurden 0,65 NMil⸗ lionen kWh an andere Werke abgegeben(gegenüber 2,56 Millionen kWh 1928). Das Kraftwerk Ludwigshafen wurde, wie im Vorjahr, zur Spitzendeckung herangezogen. Im urſprünglichen Geſamtverſorgungsgebiet(Rheinpfalz und Saarpfalz) wurden 131,7 Millionen kWh an Kon⸗ ſu menten verkauft(gegenüber 116,3 Millionen KWh im Jahre 1928). Der Zugang an Induſtrie⸗Großabnehmern war zufriedenſtellend, die übrige Anſchlußtätigkeit bewegte ſich ebenfalls in normalen Grenzen. Nach dem Zimmer⸗ tarif beziehen zu Ende 1929 bereits rund 12000 Strom⸗ abnehmer elektriſche Arbeit, wogegen 49 0000 Lichtſtrom⸗ abnehmer zu normalen Kleinabnehmer⸗Bedingungen be⸗ liefert werden. Die Einnahmen erhöhten ſich eine Kleinigkeit von 10,02 auf 10,37 Mill. /, während die allgemeinen Unkoſten 7,95(7,283) Mill.„ erforderten. Nach Zuweiſung von 1,69 (2,06) Mill.& an die Abſchreibungs⸗ und Erneuerungsruck⸗ lage verbleibt ein Reingewinn von 769474(754 615) Mark, aus dem wieder 8 v. H. Dividende aus⸗ geſchüttet und 43 474(84 615)„ auf neue Rechnung vor⸗ getragen werden ſollen. Die Anlagekonten zeigen durch den fortſchreitenden Wei⸗ terausbau durchweg Zugänge; ſo erhöhten ſich Ortsnetze von 10,47 auf 11,14 Mill. 4, Neubauten von 0,798 auf 3,44 Meill. Mark, Betriebstelephonanlagen von 0,21 auf 0,23 Mill., Leitungen von 9,82 auf 10,53 Mill., Maſchinen und Ein⸗ richtungen von 1,089 auf 1,096 Mill. /, Gebäude von 1,63 auf 1,64 Mill. 1 und Grundſtücke von 0,231 auf 0,232 Meill. Mark, während durch Ausbuchung Transformator⸗ und Schaltſtationen ſich von 7,62 auf 7,39 Mill.„ ſenkten. Das Konto Beteiligungen und Effekten erhöhte ſich durch Reſt⸗ einzahlung ſowie Neineinzahlungen auf den Aktenbeſitz an der Großkraftwerk Mannheim AG. uſw. von 3,68 auf 4,83 Mill., während die Debitoren ſich von 7,58 auf 4,31 Mill. Mark ermäßigten. Auf der Gegenſeite(AK. unv. 9g und „ geſetzl. Rücklage unv. 0,9 Mill. /) erhöhten ſich Kreditoren von 9,68 auf 10,79 Mill. /, Baudarlehen erfuhren ebenſo wie das Anleihekonto durch Tilgung und Barablöfung Ruck⸗ gänge, und zwar Baudarlehen von 0,62 auf 0,59 und An⸗ leihen von 7,26 auf 7,14 Mill.„. Die Abſchreibungs⸗ und Erneuerungsrücklagen ſtehen jetzt mit 16,34(15,02) Mill. 1 zu Buch. Die Endſumme der Bilanz hat ſich von 43,74 auf 45,53 Mill.„ gehoben. Börſengerüchte um Hapag und Lloyd Ein Dementi! (Eig. Dr.) Zu Berliner Börſenmeldungen, daß die in weitgehender Intereſſengemeinſchaft ſtehenden Schiffahrts⸗ firmen Hapag und Nor dd. Dloyd für das laufende Geſchäftsjahr die Divädenden ganz ausfallen laffen nud nur einen Freigabebonus ausſchütten, werden von den Verwaltungen energiſch dementiert. Es würden bisher noch nicht einmal die Halbfahresziffern vorliegen. Der weſentliche Eingang würde in dem Pafſagiergeſchäft liegen, das bisher voll den Erwartungen entſprochen habe. Man müſſe mindeſtens das Ergebnis dieſes Geſchäftes abwarten das bekanntlich ſeine Hauptſaiſon im Herbſt habe. Man könne Vertrauenskriſe! Aus dem Halbjahresbericht der Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft Im Halbjahresbericht AG. wird u. a. ausgeführt: Die moderne Wirtſchaftsweiſe, die auf Arbeitseinteilung und Zuſammenarbeit gegründet iſt, verbindet mit dem außerordentlichen Vorteil, die Leiſtung des einzelnen zu ſteigern, auch den Nachteil, bei jeder Störung der Zuſam⸗ menarbeit bedeutende produktive Kräfte brachzulegen. Solche Störungen treten in bald geringerem, bald größerem Ab⸗ ſtande von Jahren auf, in ihrem Gefolge geht— ungeachtet des Bedarfes der Menſchheit an Gütern und Dienſten— der wechſelſeitige Austauſch der Werte zurück, ſchrumpft der hindelsmäßige Verkehr zwiſchen den einzelnen Wirtſchafts⸗ einheiten ein, wird wegen der Erſchwerung des Austauſches die Erzeugung vermindert, obwohl Produktionsfähigkett und Produktionsbereitſchaft unverändert geblieben ſind. Scharen arbeitswilliger und arbeitsfähiger Menſchen wer⸗ den beſchäftigungslos, bis ſich neue Möglichkeiten zweck⸗ mäßiger Zuſammenarbeit gefunden haben. Jede wirtſchaftliche Zuſammenarbeit beruht auf Vertrauen in die Aufrechterhaltung oder Verbeſſe⸗ rung der beſtehenden Austauſchmöglichkeiten, auf Vertrauen daher in die Beſtändigkeit der Werte. Ste beruht zugleich auf tauſendfältiger Kreditverflechtung, die ihrerſeits auf Vertrauen in die Sicherheit und rechtzeitige Wiederbeſchaffung der ausgeliehenen Werte aufgebaut iſt. Jede Erſchütterung des Vertrauens, ſei es in die Stabilttät der Wertverhältniſſe, ſei es in die Stabilität der Kreditver⸗ hältniſſe, führt zu einer Störung der Zuſammenarbeit. Infolge einer Häufung derartiger Erſchüt⸗ terungen wird die deutſche Wirtſchaft zur Zeit don einer beſonders ſchweren Störung der Zuſammenardett heimgeſucht. 1 der Reichs⸗Kredit⸗Geſ. Der Rückgang der Konjunktur lande hält noch an. Die Liquidierung der Vorräte, die Ver⸗ ringerung der Kapitalnachfrage machen noch Fortſchritte. Das Angebot an verfügbaren Geldern iſt— zunächſt auf dem Geldmarkte— verhältnismäßig groß und im Steigen begriffen. Der Konjunkturrückgang in der Weltwirtſchaft, der allen Ländern, in denen er Arbeitsloſigkeit verurſacht, beträchtliche Wunden ſchlägt, birgt zugleich Vorteile für ſolche Länder in ſich, die für ihre wirtſchaftliche Entwicklung der Kapitaleinfuhr bedürfen. Insbeſondere eröffnet er den⸗ jenigen Ländern, die bedeutende Inveſtitionsverſäumniſſe nachzuholen haben, Möglichkeiten, ihre aufgeſchobenen In⸗ veſtitionen in einer Zeit leichterer und billigerer Kapttal⸗ verſorgung durchzuführen. Die kapitalbedürftige Wirt⸗ ſchaft vermag dieſe Möglichkeiten aber nur auszunutzen, wenn ſie das Vertrauen der Kapitalgeber beſitzt. Von der Erfüllung dieſer Vorausſetzung hängt für die deutſche Volkswirtſchaft, die im letzten Jahrzehnt wichtige, zum Teil dem Bevpölkerungswachstum entſpringende Inveſtittonen, wie vor allem Wohnungsbau, Moderniſierung der Straßen und ſonſtigen Verkehrsanlagen und dergl., zurückgeſtellt hat, die Dauer des Rückganges der induſtriellen Beſchäfti⸗ gung in entſcheidendem Maße ab. Die Beſſerung, die Deutſchlands Stellung in der Welt im Laufe des letzten Jahrfünftes erfahren hat und die gerade jetzt in der endgültigen Aufhebung der Be⸗ ſetzung des Rheinlandes Ausbdruck findet, die Fortſchritte, die die allgemeine Befriedung der Welt ſelbſt gemacht hat, ſind der Anlage fremden Kapitals in der deutſchen Wirt⸗ ſchaft, wie überhaupt in den mitteleuropäiſchen Ländern, günſtig. im Inlande und Aus⸗ (CC DFFVVVTVFVFFVTFVFCTVTCVbCwCwbCbwVTbVGFVTbVbVbVbCbVbVbVwVGVbVVTVTVTTVTVTT alſo im Augenblick überhaupt noch keine verantwortungs⸗ vollen Angaben über die Dividendenfrage des laufenden Jahres machen. Die Transaktion Metallgeſellſchaft und Berg ⸗Heckmann⸗Selve AG. Kapitalzuſammenlegung:1 und Wiedererhöhung auf 30 Mill. R. der B. HS. Firmenänderung in Verein. Deutſche Metallwerke AG. O(Eig. Dr.) Die Berg⸗ Heckmann ⸗Selve Ac. Heſchloß, nunmehr in einer ab. GV. am 12. Auguſt das in ſeinen Grundzügen ſchon 8 Abkommen mit der Metallgeſellſchaft Frankfurt a. M. vorzulegen. Danach wird die B. H. S. den geſamten, unter der Firma Heddern⸗ heimer Kupferwerk und Süd d. Kabelwerke Gmö H. verwalteten Beſitz der Metallgeſellſchaft gegen 1 8 0 von 10 Mill. 4 neu zu ſchaf⸗ fender Aktien übernehmen. Es handelt ſich hierbei im weſentlichſten um die metallverarbeitenden Werke in Heddernheim, Guſtavsburg, Nürnberg und Köln und um die Kabelwerke und Fabrik für iſolierten Draht in Mauuheim⸗Neckaran und Maunheim⸗Induſtriehafen Durch den beabſichtigten Zuſammenſchluß wird eine Zu⸗ ſammenlegung gleichartiger Betriebe und damit eine beſſere Ausnutzung vorhandener Anlagen ermöglicht. Außerdem wird das Fabrikations⸗ programm ergänzt. Um die im Zuſammenhang mit der Fuſion erforderlichen Abſchreibungen durchzuführen, foll das bisherige AK. der.. S. von 20 Mill. 1 im Verhältnis.1 zuſammengelegt werden. Außer den 10 Mill.„ neuen Aktien, die die B. H. S. an die Metallgeſellſchaft für die Einbringung Her verſchiedenen Werke aushändigt, ſollen in der go. GV. weitere 10 Mill. A neue Aktten geſchaffen werden zur Stär⸗ kung der Betriebsmittel. Dieſe Aktien werden von einem Bankenkonſorttum zu pari, plus Speſen, übernommen und zunächſt mit 25 v. H. einbezahlt. Das Konſortium wird die neuen Aktien im Verhältnis 21 den alten Aktionären der..., ſowie der Metallgeſellſchaft anbieten. Das Kapital der Geſellſchaft, die künftig Vereinigte Deutſche Metallwerke AG. firmieren wird, beträgt demnach 30 Mill., deſſen Majorität künftig bei der Metallgeſellſchaft AG., Frankfurt a.., liegen wird. Mit dieſer Transaktion wurde die größte Geſell⸗ ſchaft in dieſer Branche geſäſeefen. Der Kup⸗ ferverbrauch der neuen Geſellſchaft wird mit rund 50 000 Tonnen jährlich 20 v. H. des Heutſchen Geſamt⸗ verbrauches in neuem Kupfer betragen. Aehnlich liegen die Dinge bei der Aluminium verarbeitung. Es iſt durchaus möglich, daß über die neue Geſellſchaft ſich die Entwicklung einer großzügigen Konzentration oder wenig⸗ ſtens von bedeutenden Ausſprachen mit der nunmehr zur zweitgrößten Gruppe gewordenen Hir ſch⸗ Kupfer an⸗ bahnen wird. Auch auf dem Gebtet des Verbandsweſens der deutſchen metallverarbeitenden Induſtrie wird ſich dieſe Trankaktion auswirken. O Die Zahlungsſchwierigkeiten der Schuchardt n. Schittte⸗ AG.(Eig. Dr.) Wie ſchon gemeldet, iſt die Schuchardt u. Schütte AG. in Berlin, die als Aktiengeſellſchaft ſeit 1922 beſteht, in Schwierigkeiten geraten. Das ., das im Familienbeſitz iſt, beträgt 2,5 Mill.& und blieb für das am 30. Juni 1929 beendete Geſchäftsjahr dividen⸗ los, wobei ein Ver luſt von 159 000/ ausgewteſen wurde. In den alten Vorjahren hatte die Geſellſchaft je 5 v. H. Dividende gezahlt. Wie verlautet, ſollen Gerüchte, nach denen das A. völlig verloren ſei, nicht zutreffen. Viel⸗ mehr habe noch in der vorigen Woche der AR. die Meinung gehabt, daß die Vorausſetzungen des 8 240 H. G. B. nicht gegeben ſeien. Inzwiſchen hat ſich allerdings herausgeſtellt, daß die Unterbilanz ſchätzungsweiſe unge ⸗ fähr die Hälfte des Grundkapitals erreichte, ſich mithin auf etwa 1,25 bis 1,5 Mill.„ beziffern dürfte. Bekanntlich iſt das Vergleichs verfahren beantragt worden und es haben ſich inzwiſchen auch mehrere Ref klek⸗ tanten aus der Metallbranche gefunden. In Verwak⸗ tungskreiſen hofft man, mit der einen oder anderen dieſer Unternehmungen einig zu werden, und zwar durch Ab ⸗ tretung des A. ⸗K. O Kurzarbeit bei der Robert Boſch AG. in Stuttgart. (Eig. Dr.) Die Robert Boſch AG. in Stuttgart hat ihren Angeſtellten bekannt gegeben, daß ſie infolge der immer be⸗ drohlicher werdenden Wirtſchaftslage gezwungen ſei, auch bei den Angeſtellten Einſchränkungen durch Einfüh'⸗ rung von Kurzarbeit unter dementſprechender Ge⸗ haltskürzung vorzunehmen. Die Kurzarbeit ſoll am 1. Kae beginnen und die Gehaltskürzung 25 v. H. tragen. 5 2 Der Abſchluß der Allg. Baugeſellſchaft Lenz& Co. (Eig. Dr.) Da den Handlungsunkoſten von 6834 402 (658 019)/ und den Steuern von 296 991(188 538) 1 nur ein Bruttogewinn von 1 322 118(2 229 682) 4 gegenüber⸗ ſteht, ergibt ſich, obwohl die Abſchreibungen auf 331 288 (475 048) geſenkt wurden, nur ein Reingewinn von 75 040(975 673) l, über deſſen Verwendung keine Vor⸗ ſchläge gemacht werden(ti. V. wurden 11 v. H. Dividende ausgeſchüttet!“ Mit Wirkung vom 1. Januar 1930 führt die Geſellſchaft faſt alle Auslandsarbeiten mit der Dycke r⸗ hoff u. Widmann Ac. gemeinſam aus. Zur bevorſtehenden intern. Zinkkonferenz O Brüſſel, 3. Juli(Eig. Dr.) Es beſtätigt ſich, daß am 15. Juli in Oſtende eine internationale Beſprechung der Zink⸗ erzeuger ſtattftndet. Die Amerikaner werden an den Verhandlungen teilnehmen. Ergänzend iſt zu bemerken, daß die American Smelting and Refining Company, die die Führung unter den amerikaniſchen Zinkerzeugern be⸗ ſitzt, die Teilnahme von zwei Forderungen abhängig machtr keinen Kartellvertrag über zweit Jahre und Reduktion der amerikaniſchen Zinkeinfuhr nach Europa in dem Maße, wie Europa ſeine Produktion einſchränkt. Man ſpricht von einer ſolchen von 25 v. H. Komme der Vertrag auf dieſer Baſis zuſtande, ſo würde die amertkaniſche Geſell⸗ ſchaft bereit ſein, Zinkerze wieder an die europäiſchen Schmelzereien zu liefern. Berliner Devisen Ulskontsdtze: Reichsbank 4, Lombard 3, Privat 3 ½ v. f. Amtlich in RM für 2. Jul Jun Parität Disk. G. B. S. B. M. 9 Holland 100 Gulden 168,45 169,79 168,48 168,82 168,46 Athen 100 Drachmen 5,42 5,43 5,43.44 5,445 10 Brüſſel 100 B⸗500 PF. 38,47 58,59 58,50 58,62 38,338 3 Danzig 100 Gulden 81,44 81,60 61,50 f 81,558 5 Helſingfors 100 Fm 10,544 10,864 10,544 10,584 10,512] 6 Italien.. 100 Lire 21,85 21,99 21,95 21.99 22,025 35 Südſtavien 100 Dinar 7,409 7,428 7,418] 7,429.355 5,5 Kopenhagen 100 Kr. 112.15 112,37 112,18 112.41 112,06 45 Liſſadon 100fEskudo 19,80 19,84 19,80 16,84 17, 6,5 Oslo„ 100 Kronen 112.19 112,41 112,20 112,42 111,74.5 Paris. 100 Franken 16,465 16,505 16.4016. 18,44 2,5 Prag.„ 100 Kronen 12,48 12.45 12,431] 12.451] 12,89.8 Schweiz 100 Franken 81,215 81,375 81,30 81,46 80,515].5 Soſia... 100 Leva 3,087 3,.087 3,043] 3,017 10 Spanjen. 100 Peſeten 49,20 49,30 47.50 47,80 69,57 5 Stockholm„100 Kr. 112,51 112,783 112,56 112,78 112,05 8,5 Wien 100 Schilling] 39,16 59,188 39.15 59.2 58, 79 5,3 Ungarn 100P⸗12500 78,29 73,43 79,29 78,43 72,89 8 Buenos-Aires 1 Peſ. 1,482 1,486 15817.521 1,786 10 Canada 1 Can. Doll. 4,187 4,198 4896 4,1 4,176— Japan 52 f 2,072].076.072].076% 1,888 83 Nafro 1 15 fd. 20,885 20,925 20,89 20,98 20,91— Türkei. 1 kürk. Pfd.—.— 88 555 5 N 82 218010 London l 20,888 20, 40s 20,876] 20,419 20,393 8 New Nork 1 Dollar 4,189 4,197.1885.1965 4,1780 8 Rio de JaneirotMillr. 0,471 0,473 0,466 0,468.503— Uruguay 1 Gold Pes.! 3,496.504.526 8,594 4,821— e Maunheimer Produktenbörſe vom g. Juli.(Eigenber.]) Die Tendenz am heutigen Produktenmakt war für Brot⸗ getreide ruhig, für Futtermitbel feſter und ſülr Mehl er⸗ höht. Angeboten wurden in„ per 100 Kilo netbo, waggon⸗ frei Mannheim: Auslandsweizen 31—83; inl. Weizen 317 inl. Roggen 1717,25; inl. Hafer 16—16,50; iul. Braugerſte 2122,50; Futtergerſte 17—18; Malz 42; Biertreber 9,50 bis 107 Raapskuchen 11,75; Soyaſchrot 12,75; Trockenſchnitzel 7,25—7,50; Weizenmehl ſüdd. 44,25; Weizenbrotmehl ſüdd. 30,25; Roggenmehl 60—70proz. 25—27; Weizenfuttermehl 9; Weizenkleie 6,75—7; Roggenkleie 7; Leinſgat 37. * Mannheimer Viehmarkt vom 3. Juli. Zufuhr ins⸗ geſamt 1199 Stück. Im einzelnen wurden zugeführt und erlöſt in„ für 50 Kg. Lebendgewicht: 65 Kälber, b) 70—7n, c) 66—70, d) 586d; 20 Schafe. b) 48—50; 271 Schweine; 770 Ferkel und Läufer: 1 Ziege.— Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig; mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. Berliner Mefallbörse vom 3. Jull 1930 Kupfer Blei 1 bez. Brief] Geld bez. Brief] Geld bez. Brief] Geld Januar f 98.25 95,75, 85,75 88,. 4,2 38,50 Februar— 96.25 95,75.—.—- 84.78 84.— März 96,.— 86, 98.———.—. 885.— 4. April—.— 86.— 86... 35,50 35.——.— 85,25 84,25 Mai—.— 96.— 86, 35,50 34,50 Juni.—.— 86.— 95,75—.——.— 2,50 81, Juli. 99,.— 97.——.— 35,59 84,50—.— 82,28 81. Auguſt 98.——— 12—— 2—— 1——4—— Sept. 97.— 85.50—.— 85.25 34,50—— 82,75 81.75 Oktober. 98,25 96.——.— 35,25 84,75—.— 83, 82,50 Nov. 96 95.754—.————— 1—.— 88,25 82,80 Dezemb. 96,25 96.— 1—.— 35.25 34,75 J—.— 88,78 33,28 Elektrolytkupfer prompt 114.75 Antimon Regulus.] 49,.— 81. Orig. Hütten⸗Aluminiumſ190,— Silber in Barren, per eg 46.—48,.— dgl. Walz⸗„Drahtbarren 193,.—] Golz Freiverkehr, 10 gr. 28,— 20,28 Hütkenzinn, 99 v...—[Platin, dto. 1...7. Reinnickel, 98—99 v. H. 350,.—] Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Meiallbörse vom 3. Juli 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze E,(187½ù0 fein ſtand.), Platin Unze Kupfer, Standard 49,.— Zinn, Standart 188,8 Aluminium—.— Monate 48,25 4 Monate 188,7 Antimon—.— Settl. Preis 49,28 Settl. Preis 137.0 Queckſilber 2257 Elektrolyt 54,50 Banka 142,5 Platin—.— veſt ſelecteb 54,25 Straits 189,1 Wolframerz 15.— ſtrong ſheets—.— Blei, ausländ. 17,80 Nickel—.— El'wirebars 5650] Zink gewöhnlich 15,75 Weißblech—.— * Ermäßigung der ſübdentſchen Zinkblechpreiſe. Die ſüddeutſche Zinkblechhändlervereinigung hat mit Wirkung ah 2. Juli ihre Preiſe um 1½ v. H. ermäßigt, nachdem ſie am 24. Juni ſchon um 1½ v. H. ermäßigt worden waren. i 5—̃ g f 5 1 f 2 5. 1—— Aktlen und Auslandsanleſhen in Prozenten 20 5 85 1 0 ö„1425 142 erg Leder—— 81. Schudert a Salzer 209.9 207,2 Weſteregeln uta 207, 207 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung del Stücke-Notlerungen in Mark je Stück Sande B 1193 1135 bosch Eten„7,65 95,25 Schuckert 168,1 165,7 Weſtf. Liſen 4 80, 1 2 8 2 8 2 3. Buderus Eiſend. 75,.— 78,.—, Hohenlohe ⸗Werke—.— 69,.— Schultheiß.. 260,0 286,0] Wicking⸗Cement 96.85 97,5 f. heimer Efektenbörse 8— 50 43.50 4% Türk. lb Am. 4,30.80 Saen e 80 Sen ö Amnhei DtavtMmen. e., Konſeren rann.— 5/.— 2 5 Bernels 40,50 48,50 4% Türk. eld. 0 510 Spartstk. Baſſer 90.— 9948 Horch a Ee.„ 52, 51.— Segal etrumgf r. gr Wiſſener wietad. 2 78 82 ö 7 2 3. Böbnte Bergbau 97,50 87.— Kraus a Ge. Jock 61.— 67. Selliner, Welff 510 180% asd! 880 839 Shen. Heyden. 89.—.80 Steen g elt, 2100 2115 Wilfener Guß 43.0 48750 e Bab. Ste, 7 8 59 8750 Secu. Selene 118.9 548 Abeiuehl.. 1109 Lechwerke 0 580 d. Se 50 4%„ ah, An 770 740 Cen ger: 40— 45 J g Ce 2789 760 Sache Rane C 0„St. A.„ 5 5 5 22* N 2 n, 0 5, 90— 1.— 8.. 5— 1 e 2 757 1480 Saller dene 1 3 555 Laune e 5 85 1985 0 50 Zudwigsh. Walz. 97,— 97. Anteot Besigheim 44,— 44.— eee 955 1527 Chen. Vrosueg 40— 45.— Geb Junghans 36,50 38.— Sloedder Nahm——— 9 55 3 5 1 89.— g Lhafen S. 5 8 8 5 ellus Bergbau 109.5 101,% uns Str 13—.—. Concord. Spinn 48.— 46 Stolberger Zinkh.—.——.— Zellſtoff Waldhof 146,8 10 R111. ̃% 4* 8 5. 87, 3.„48, 5 1„* N cker 5%„ Gold 77, 7 Gebr. Tahe. aua g Frankf. 60— 80,— Bergt. Jute e 4% Ang, Göldr. 28.80 28. 92.50 alf, Aſchersl. 10% 10 f. Neu⸗Gulnea 0 370 ne,, e 8% 3 80 der Zet Ser. 5 10550 Anat. erf 1460 1450 i 1403 1477 5 9725 294% Teleph. Pernes.— J, 50 Bart inen 4575 9225 abc want. 1490 1499 /i Gr. un. P. 125 452.0] Henna nen 220 2400 75 Beg. Masch St. 56.— 80.— 4½ Unafser il 480 1450 Dich ⸗Atlente. 898 50 Feser onnz 30 80 20, Tietz, Heanbard: 1220 1400 Freiverkehte- Kurse 139.0 139.5 18% zwen München 288. otoren Deutz 69. 1 4 17% i Deutſche Erdöl„ 66,„— follmar cgourb. 80.„ garbd. 1 ö. Pfälz. Hypoth. B. 189.0 189.„5„„ 195,0 185.0. Bolgt& Häffner 150,0 148.0 4½%„„III—— 15,50 8— 5 Bindg. 2 250.0] Motor. Oberurſel 118,0 118,0 at& Häffner—.— Kölſch Wal 39,25 86,.— Trans⸗Rabio 116,0 Petersb. J. Habk, 987 9,97 Ah. Hopoth. Bk. 1818 1379. Schrabed Stongg. 141.0 141, 3 n Volth. Seil. u. K. 45.— 48. 85½ Leh. Mat ball.——. Pierce lde. J. 50 70, ſch Wal. 9 80.75„ 116,0— 0 D. Bank u. Disc. 18.0 132.5 Larter äh. bald 28.— 28.— Schwarz Storch. 141. 121.0 i 8 g Deufſche Kabelw. 1 0 757 0 anf 1 1255 Ruſſenbank... 0,65 0082 n 4750 1220 Wer ger Pf. Nähm. Kauf. 18.28 18,25. 4 greytag 75.10 75— Transport-Aktlen Se e 10445 10.— Feen g ie, Le 66.— 60,50 Zelt neete 22—.— Deutſche Petrol, 54.— 50.— Hurlacher Hof 150.0 1500 Maunh. Gummi 25.— 25.— Adler Klever.. 778 olff„„ de er, Schantungpahn n 38] Deutſch. Eifenbdl..25 5978 Kronprinz Met..78 32.50 b. B. Frkf. Gummi—.——.— Heldburg.. Kahn n eee e dee malen 1250 1250 ff,. Sai. 3152 1135 Rede Gbr. 1050 1230 Zeuhoſf Aschftbs, 1100 1035 119g, get. u. Ste. 1500 1490 Seullce nel 2580 2000 Roffßauſer Hue 4— 44.— Ber, Thel par 97.50 88,—. 7 Pals Perhhese. 1480 4280 gent gent gen. 1120 111 0 E. Welch. Det. 2850 250 Rülgerzwerke. e 2 Bente 1048 255 Sußd. Aerea.. ee 44———— gabmeger a Co. 1600 1005 F. Slade t. Eis. 1140 e ele an. e Schwarz Slorch. 1990 179 0. ae Bee. 130 1440 Breme⸗Lig. Del 8 ids Scnenpr. Srktht 2750 8 f 44%„ Saft Send.————.dipbemasg in..— 5.— Janna.. 06s 16 O. ert Pert g. 1122 1180 Hienond e e e Elchhaueneerder 1720 1750 Pig Dane. 00 c ee s Scar ae. Je 48 nbe chrewert).. 0h.— fa.— Sund Apflefer 27.28 2850 Fitne Nea 2260 4200 Ute. 200 8..82 e. Krlgerkbal.: 1070 1850 8 üdb. 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Ein Columbuseti, auf zwei Seiten geſetzt. Ueber die Frage, ob es ratſam iſt und in der Tat Notwendigkeit, Heime zu ſchaffen, Häuſer zu hauen, um der Junggeſellin das Eigenheim zu geſtalten, nach dem auch ſie verlangt, berühren wir die Zeit⸗ einteilung der berufstätigen Frau, die frühmorgens in aller Eile nur ſich ſelber und das bischen Frühſtück zurecht macht, und um pünktlich an Ort und Stelle zu ſein, niemals dazu kommt, ihr kleines Heim, ſei es ſelbſt ein einziger Raum nur, den ſie ſich ſelbſt möbliert, ſo herzurichten, wie ſie ihn abends anzutreffen wünſcht. Frau Gerichtsaſſeſſor Dr. Spitzer leitebe im Kriminalgericht in Moabit als Vorſitzende eine Verhandlung wegen Diebſtahls. Unaufhaltfam bricht ſich auf allen Gebieten die berufstätige Frau ihre Bahn. Abſcheulich, wenn man abgemüdet dann nach Hauſe kommt, ſpät nach dem Vielerlet des Tages oder auch mal zeitig ſchon eine Freundin mit heim bringt, um gemütlich die Erholungsſtunde gemein⸗ ſam zu verbringen und— o Schreck, das Zimmer liegt noch ungeordnet da, wie man in Morgeneile es verlaſſen. Nicht immer har man gern, daß die Wirtin ſich darum bemüht. Denn ſelten nur zeigt das Bei⸗ einanderwohnen zweier Frauen ein ſo reines Güte⸗ verhältnis, daß die Wirtin nicht doch ein bischen ſchnuppern mag— die Mieterin das ertragen kann. Einer Zugehfrau Schlüſſel und alles anzuvertrauen iſt wohl auch nicht ſo ganz das Gegebene. Hier einzuſpringen und ſich's angelegen ſein zu laſſen, alleinſtehenden berufstätigen Frauen eine freundſchaftlich naheſtehende treu ſorgende Pflegerin zu ſein, wäre das nicht ein Beruf für manche gebildete Frau, die ein Schickſalsſchlag vor die Frage geſtellt: Wie könnte ich, die ich nicht viel gelernt, als Einziges und Beſtes mein Hausfrauen⸗ tum und innere Größe darzubieten habe, mir eine kleine doch ſchöne Arbeit ſchaffen? Die Witwe eines Arztes, eines Beamten, die Privatteére, die beſſere Tage geſehen. Man braucht ſie wohl nicht aufzu⸗ zählen die Frauen beſſerer Stände, die ſehnſüchtig nach einer Arbeit greifen, die ſie erfüllen können mit nicht allzuviel Vorkenntniſſen, mit nicht allzuviel Kraft. Immer zweien wäre da geholfen, zweiten und mehr. Denn ſelbſtverſtändlich wird die berufstätige Frau ſich's nicht leiſten können, eine andere, eben ihre Pflegerin vollkommen mit zu er⸗ nähren. Und wäre ja auch gar nicht nötig. Denn um ihr kleines Heim, das eins, zwei Räume nur umfaßt, ſchön zu ordnen und alles ſo vorzubereiten, daß, wenn die Junggeſellin abends heimkommt, zur kalten Mahlzeit der Tiſch gedeckt iſt, der elektriſche Kocher, der Samowar, das Eierpfännchen ſchon ſo bereit ſteht, daß ſie's nur einzuſtecken braucht, das Bett gut durchgelüftet und aufgelegt und alles blitz⸗ blank, Abgeriſſenes wieder hergerichtet, vielleicht auch nicht nur Handſchuhe und dünne Wäſche durch⸗ gewaſchen die Kleider ausgebhürſtet— dazu braucht eine Frau ja nicht einen ganzen Tag. Und je nach ihrer Unabhängigkeit vom eigenen Heim könnte ſie zwei, drei und mehr Pfleglinge be⸗ treuen, die alle ihr die Schlüſſel anvertrauen. Und da die Berufstätigen⸗Pflegerin ja ohnehin den gan⸗ zen Tag von Hauſe fort iſt, die Arbeit zwiſchen Vor⸗ und Nachmittag ſich einteilt, wird ſich aus drei, vier jeweils nur ein paar wenigen Mark dann doch ge⸗ nügend ſummieren, daß die Berufstätigen⸗Pflegerin ihr beſcheidenes Daſein verhältnismäßig ſorglos friſtet. eifenp Na Von Geh. Reg.⸗Rat Oberreg.⸗Rat Bohnſtedt, Die kürzlich verſtorbene hochverdiente Führertn der deutſchen Frauenbewegung, Helene Lange, betonte 1903 in einem Vortrage:„Denn überall, wo⸗ hin wir ſehen, iſt das Fehlen des weiblichen Einfluſſes, der dem ſozialen Leben die Momente geben würde, die unſer Familienleben zu voller Entwicklung ge⸗ bracht haben.“ Das Eigenſte aber dieſes weiblichen ſozialhelfen⸗ den Einfluſſes, ſo meinte ſie dabei, ſei die Rückſicht auf jeden, ob arm oder reich, ſtark oder ſchwach, die Achtung vor dem Einzelleben, eine geiſtigere Auffaſ⸗ ſung des Sexuellen und die Verantwortung für die kommende Generation. Um einen Kampf mit unſeres Volkes Not und um ſoziale Frie⸗ densarbeit gegenüber allem, was dieſe Not gegenein⸗ ander hetzt, handelt es ſich da, aber dank jener großen Führerin und dank jenem edlen Frauentum, das mit Hingabefreudigkeit, Lebensklugheit, unermüdlich kämpfendem und geſtaltendem Geſchick ihr folgte, iſt es ſeitdem doch anders geworden. * Es gibt wohl kein Gebiet öffentlichen Lebens, wo man die Mitarbeit der Frau nicht dringlicher brauchte, tiefer verſtünde, höher ſchätzte, als das der ſozialen Fürſorge. Ausbildungsveranſtaltungen da⸗ für, ſoziale Frauenſchulen, Wohlfahrtsſchulen wuch⸗ ſen, je nach Ort und Lage und Bedürfnis und perſön⸗ lichen wie geldlichen Mitteln verſchieden, heran. Dienſt und Stellung der jungen Fürſorgerinnen wurden mehr und mehr geordnet und geſichert, und eben jetzt hat der preußiſche Wohlfahrtsminiſter es wagen dürfen, dieſem bunten Leben in ſeinen neuen „Richtlinien für die Wohlfahrtsſchu⸗ len“ für Einrichtung und Betrieb, Lehren und Prü⸗ fen eine einheitliche Grundlage zu geben. So umfaſſend und vielgeſtaltig wie unſeres Vol⸗ kes Not und ſo ernſt die ſoziale Verantwortung auch jedes Einzelnen um die Hilfe für dieſe Not ſich dar⸗ ſtellt, ſo dringlich ſind dieſe Richtlinien es wert, min⸗ deſtens in ihrem allgemeinen einleitenden Teile und den ihr beigefügten Vorträgen ſozialpflegeriſch führend tätiger Frauen geleſen, gewürdigt und als Mahnruf auch zu eigenem Tun, wo immer jedem ſolch eigenes ſoziales Mithelfen möglich iſt, hingenommen zu werden. Unſere Frauenwelt, die Erzieher unſerer Jugend und alle ſonſt im öffent⸗ lichen Leben irgendwie ſozial, volkserziehlich, ver⸗ waltungstechniſch Verantwortlichen werden ſte ſich ganz beſonders zu Herzen nehmen müſſen, um zu verſtehen und zu werten, was hier vorliegt und vor⸗ geht, und um den Punkt zu erkennen, wo die eigene Pflicht zum Mittun einſetzt. So vielgeſtaltig wie das menſchliche Leben iſt die ſoziale Hilfsbedürftigkeit, die Not der Altersſtufen, Geſchlechter, Geſellſchaftsklaſſen und Berufe, auch in ihrem zeitlichen Wandel. Es geht dabei überall um ein individuelles Schickſal, um den Tatbeſtand oder das Erleben menſchlicher und geſell⸗ ſchaftlicher Schäden, um ein perſönliches Angewie⸗ ſenſein auf helfende Mitmenſchen. Dieſe Nöte will die ſoziale Arbeit beheben oder lindern. Säuglinge Stettin und alte Leute, männliche und weibliche Jugendliche, körperlich Kranke und ſittlich Gefährdete, Berufsar⸗ beiter verſchiedenſter Art und Aſoziale brauchen dieſe Hilfe. Jeder fürſorgeriſche Akt iſt ein praktiſches Tun, das die Kenntnis der dinglichen Verhältniſſe und Hilfsmittel vorausſetzt: Geſundheitliches, Er⸗ ziehliches, Berufliches, Sozialpolitiſches, Wirtſchaft⸗ liches uſw. Jeder ſolche Akt hat aber auch eine ſoziale Vorausſetzung, den Dienſt an der Geſellſchaft gegen all die Schäden und Ungerechtigkeiten, die im Ab⸗ lauf des geſellſchaftlichen und wirtſchaftlichen Lebens dem einzelnen oder ganzen Schichten zuſtoßen. Nach alledem baut ſich dann die Ausbildung unſerer Wohlfahrtsfürſorgerinnen in ihrem etwa zweijährigen Lehrgang auf. Man ſieht, Perſönlichkeitseignung und bildung ſowie um⸗ faſſende Sachbildung werden in hohem Maße von ihnen verlangt. Die Gliederung der Ausbildungs⸗ arbeit— und demgemäß die ſtaatliche Prüfung— geſchieht nach öͤrei Hauptfächern: Geſundheitsfür⸗ ſorge, Jugendwohlfahrtspflege, Wirtſchafts⸗ und Be⸗ rufsfürſorge, und für jede dieſer Richtungen und ihre verſchiedenen Einzelfächer: Hygiene, Seelen⸗ kunde, Erziehungslehre, Volksbildung, Volkswirt⸗ ſchaft, Sozialpolitik und vwerſicherueg, Staats-, Rechts⸗ und Wohlfartskunde bieten dann die neuen Richtlinien für Zielſetzung, Gang und Stoffauswahl eingehende Weiſungen. Wer die Fülle des Erwünſchten und Hergehörigen im ganzen überſchaut und hr im einzelnen nachgeht, der Fülle der Einzelpenſen, Fra⸗ gen, Begriffsbezeichnungen, Perſonen und Bücher⸗ namen, mag wohl erſchrecken, wenn er die Arbeits⸗ kraft lernender Jugend und die knappe Zeit und die Pflicht des Lehrenden, doch auch Verſtandenes, Ver⸗ tieftes, Werktagsnahes, Nacherlebtes, Dauerhaftes zu begründen, erwägt. Aber das iſt das lebens⸗ und menſchenkundig Weiſe und Geſunde an dieſen Richt⸗ linien, daß ſie das alles frei bezogen ſein laſſen auf die friſche Wirklichkeit der Menſchen und der Dinge, der Schulen und ihrer Lehrenden, ſo wie Lage, Be⸗ dürfnis, Gewordenſein, Lehrkörper dort ſie geſtalten. So kommen Einheitlichkeit und Frei⸗ heit, große Grundlinien und die lebende Fülle des ſozialen und ſchuliſchen Alltags gleichmäßig ſchön zu Recht und Wirkung, und die ſozialen Frauenſchulen werden dem Wohlfahrtsminiſter, der ſelbſt in dem Richtlinienheft tiefe, bewegliche, lebenskundige Worte gefunden hat, dieſe reiche Förderung und hohe Wer⸗ tung ihrer Arbeit tätig danken. Von der Oeffent⸗ lichkeit aber iſt zu hoffen, daß ſie unter dem Eindruck dieſer bedeutſamen Kundgebung von höchſtverant⸗ wortlicher Stelle nur immer neue Arbheitsgele⸗ genheit für unſere Sozialfürſorge⸗ rimnen ſchaffe und dort nach Entlohnung, Lebens⸗ ſicherung und dienſtlicher wie menſchlicher Behand⸗ lung der Wohlfahrtsfürſorgerinnen auch mit dazu beitrage, daß ſie Kraft und Friſche behalten für ihren ſchweren ſozialmütterlichen, notbezwingenden, innere Friedensarbeit leiſtenden Beruf! Der& He ,p, Ratio H Neclit, ue Von Alexa v. Saſſenberg Die Männer ſind nun einmal ſo beſchaffen, daß ſte ſich über Kleinigkeiten ärgern können.„Die Männer“? Ja, gibt es denn eine Generaliſierung? Iſt nicht einer vom anderen völlig unterſchieden? An ihrer Individualiſterung wird nicht gezweifelt. Glücklicherweſe iſt jeder ein Typ für ſich, eine Per⸗ ſönlichkeit, ſonſt würden ſte ja alle an einer und der⸗ ſelben Frauenerſcheinung Gefallen finden. Aber un⸗ ter einer beſtimmten Lupe geſehen, haben ſie doch irgendwo eine Aehnlichkeit miteinander. Wenn es ſich nämlich darum handelt, gewiſſe Sachen abſcheu⸗ lich zu finden.. gewiſſe Dinge nicht leiden zu kön⸗ nen.. kritiſteren, wenn Türen knarren und Schlüſſel ſich nicht im Schloß drehen. Eine ſchnelle Abhilfe, um einen empfindlichen Men⸗ ſchen nicht länger nervös zu machen: Eine Feder wird in ein Fläſchchen mt angewärmtem Oel ge⸗ taucht. Der Schlüſſel und das Innere des Tür⸗ ſchloſſes werden damit beſtrichen. Man ſchließt einige Male auf und zu, und die herausſtehende Zunge des Schloſſes bekommt gleichfalls etwas Oel. Der Schlüſſel dreht ſich wie„geſchmiert“. Die knar⸗ rende Tür hingegen wird ein wenig hochgehoben und die eiſernen Angeln bekommen einige Tropfen Oel. Die Tür wird geſchloſſen, geöffnet, das Verfahren wird ſolange wiederholt, bis das quietſchende Ge⸗ räuſch verſchwunden iſt. Die Zeitung iſt nicht zu finden Der Herr Gemahl iſt wütend. Zu ſeiner Behaglich⸗ keit gehört das Viertelſtündchen nach dem Mittag mit Zeitung, Zigarre(Zigarette). Ja, die Hausfrau muß eben dafür ſorgen, daß die Zeitung einen be⸗ ſtimmten Platz hat, wo ſie unbedingt ſofort zu fin⸗ den iſt. Sie darf ſie weder zum Einwickeln, noch als Wiſchpapier verwenden, wenn ſie die Wünſche ihres Mannes reſpekttert. Es iſt nicht ſo ſchlimm, wenn er ſeine Zeitung einmal nicht hat, denkt ſie vielleicht. Es iſt ſehr ſchlimm! Eine Nummer ſeines Tages⸗ programms fehlt! Ränder auf polierten Tiſchen ärgern ihn. Das ſieht ſo unordentlich aus, und gleicht ſchlteßt er darauf, daß die Frau Gemahlin nicht die nötige Sorgfalt und hundertprozentige Mühe verwendet. Sie kann dieſem Uebelſtand ab⸗ helfen. Sie gießt ein wenig Oel auf eine Handvoll Salz, legt das Salz auf die beſthädigte Stelle, läßt das Salz ein paar Stunden darauf liegen, entfernt es alsdann, reibt den Rand mit einem Lederlappen nach und wird ſich überzeugen, daß die ſchadhaften Stellen vollkommen verſchwunden ſind. Das verſtaubte Klavier klingt unharmoniſch und ſieht außerdem ungepflegt aus. Alſo wird der Deckel geöffnet, die Platte des Gehäuſes wird entfernt. Sie läßt ſich leicht heraus⸗ heben und wieder einſetzen. Mit einem weichen Pin⸗ ſel und einem trockenen Tuch wird der Staub aus den Holzfugen, Hämmern und Saiten entfernt. Ta⸗ ſten, die viel geſpielt werden, bedürfen einer Reini⸗ gung, die durch ein weiches Läppchen vorgenommen wird. Man taucht es in Eſſig, Spiritus und Chlor⸗ waſſer, drückt es gut aus und reibt die Untertaſten damit ſauber. 4 Maile, 2 Oomp sons ulvere 125 Verkäufe 5 5 Kolonialwarengeschäft (mit Ware und Ein⸗ 15 richtung) für 2500 d. L 3000„ zu verkaufen. Angeb. unt. N A 26 an die Seſchſt. 3291 Von Ilſe Riem Eine grundlegende Verſchiebung der Be⸗ ſitzverhältniſſe haben die Folgen des Krieges mit ſich gebracht. Für viele wurde die ganze Lebens⸗ haltung, der ganze Lebenszuſchnitt verändert; manche, die früher ohne Not und Sorge, ja ohne ge⸗ naues Einteilenmüſſen lebten, ſtehen heute vor den Reſten einſtigen Vermögens und wiſſen ſich nun, in den veränderten Verhältniſſen, nicht zu helfen. Sie klagen und jammern und ſtemmen ſich innerlich gegen ein Geſchehen, das nun einmal da iſt und ſo oder ſo überwunden, zu dem Stellung genommen werden muß. Der weitaus größte Teil des Volkes beſteht heute aus Leuten, die rechnen, die jede Mark ſorgſam abwägen müſſen, und für ſie alle heißt das Gebot der Zeit: Einfachheit. Und auch für jens andere, die„es nicht nötig haben“, ſollte es ſo heißen, damit ſie, welche die Mittel und alſo auch die Ver⸗ pflichtung haben, helfen und unterſtützen können, wo es nottut. Und wieviel tut es not! Frau Margarete Otten, geb. Drake, das Urbild der Vietoriga auf der Ber⸗ läner Siegesſäule, feierte ihren 83. Geburts⸗ Frau Otten hatte vor 60 Jahren ihrem Vater, dem Bildhauer Drake, Modell geſtanden und kann nun heute noch täglich beim Spaziergang durch den Tiergarten ſich ſelbſt als junges Mädchen ſehen. bag. Einfachkeit.. das heißt nicht: Aufgeben inner⸗ ſter, feinſter Kulturgüter und der Form ihrer äußeren Auswirkung; das heißt nicht, die Lebensver⸗ hältniſſe zurückſchrauben in überängſtlicher Sparſam⸗ keit; das heißt: Das Leben und die Lebens⸗ haltung ſo zu geſtalten, daß die vorhandenen Mittel, richtig und bewußt angewandt, immer noch eine gewiſſe Kultur lauch am Aeußern) zu ſchaffen vermögen—— und ſei ſie noch ſo ſchlicht. Das ſetzt voraus, daß der Schaffende, und hier wird es ſich meiſt um die Frau und Mutter handeln, ſich klar darüber iſt, was Kultur bedeutet, Und hier fehlt es in den meiſten Fällen; dieſer grundlegende Begriff wird noch immer viel zu ober⸗ flächlich, viel zu äußerlich genommen. Kultur heißt nicht, unzählige Wertſachen, ſeien ſie dies nun durch Material, Alter oder Seltenheit, um ſich her aufzu⸗ bauen; heißt nicht, in einer„vornehmen“ Gegend wohnen und dieſe teure Wohnung vielleicht mit allen möglichen ſchädlichen Opfern erkaufen. Kultur kann in der kleinſten und engſten Vorſtadtwohnung ſein (ſofern dieſelbe nur noch überhaupt die elementar⸗ ſten Bedingungen erfüllt, die eine ſolche Bezeichnung rechtfertigen), kann im Arbeiterviertel wohnen, ſo gut wie in der Villenkolonie.. oder auch nicht, hier wie da. Kultur iſt Echtheit, iſt Treue un d Zuverläſſigkeit des Materials, und ſei es das ſchlichteſte, das ſich nicht hinter einer ſchönen (aber verlogenen) Tünche verſteckt. Kultur iſt die Liebe und das Verſtändnis, mit dem die Dinge in den Räumen aufgeſtellt und zum Sprechen gebracht ſind, iſt eine kleine, feine, liebvolle Handarbeit, ein ſchönes, getriebenes kupfernes Gerät, das ſich nicht hinter einer ſo bald verſchwindenden Verſilberung verſteckt. Wahre Kultur(daher auch im Aeußern) iſt immer einfach und ſchlicht, ohne Verſchnörke⸗ lungen und ohne unnötigen Zierat. Wirkliche Kul⸗ tur ſchafft ſich Geräte und Möbel, Schmuck und Kleidung in ſchönen, ruhigen Linien, iſt ſparſam in Anzahl und zielbewußt in der Verwendung, ſo jede Häufung und jede unſchöne Ueberladung vermei⸗ dend. Aber das Gefühl dafür iſt im tiefſten Grunde nichts, was angelernt oder anerzogen werden kann; jeder muß aus der ſelbſterrungenen Erkenntnis der Notwendigkeit von Kultur heraus, ſelbſt die Augen öffnen, ſie ſuchen und ſehen lernen und dann ſelbſt pflegen und ſchaffen. Einfachheit iſt das große Gebot unſerer Zeit, das ſo oft verſinkt unter dem Rauſche lärmen⸗ der Feſte und Vergnügungen oder unter dem Kla⸗ gen um verlorenes Hab und Gut, von dem doch ſo oft noch hinreichend genug verblieb, um ſich hier tiefſte und feinſte Kultur zu ſchaffen. Eine verſenkbare but erhalt. Nlavier Nähmaſchine 7904 nrit ſchönem Ton, Fabrik. 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Der Gels⸗ markt iſt nach dem U d deutlich entſpannt und flüſſig. Von Induſtriewerten lagen Farben, Daimler und Waldhof ſchwächer, von Nebenwerten Knorr feſſer, BBe und En⸗ zinger niedriger. Bankaktien lagen uneinheitlich, Verſiche⸗ rungsaktien blieben gehalten. Am Rentenmorkt waren Liquidations⸗ Pfandbriefe der Rhein. Hyp. Bk. befeſtigt, Frankfurt ſchwächer Die Börſe eröffnete in luſtloſer und gedrückter Haltung. Anregungen fehlten vollkommen, es waren eher wieder nachteilige Momente vorhanden, ſedaß bei der herrſchenden Unluſt die Kuliſſe zu Abgaben ſchritt. Gegenüber der geſtrigen Abendͤbörſe traten bet ſtillſtem Geſchäft infolge der anhaltenden Ordreloſigkeit Abſchwächungen bis zu 3 v. H. ein. Stärker ins Gewicht fielen Mutmaßungen oder Gerüchte, die die Zu⸗ kunftsbeurteilung für die Schiffahrtsgeſellſchaften peſſi⸗ miſtiſch erſcheinen läßt; die Kuliſſe ſchritt an dieſem Markt in ſtärberem Ausmaße zu Abgaben. Die ganze Börſe wurde, hiervon ausgehend, ungünſtig beeinflußt und trug einen deprimierten Charalter. Etwas ßere Verluſte verzeichnete noch der Elektromarkt, an dem u. g. Schuckert 4, Geſfürel 2,5, Siemens 2 v. H. verloren. Stärker ange⸗ boben waren noch Zell Waldhof mit minus 3 v.., wäh⸗ rend Aſchaffenburger gehalten waren. Im Verlaufe Juhr 1930 bei den Schifſahrtswerten Hapag und Lloyd nur mit einem Bonus und nicht mit einer Dividende gerechnet werden könne. Trotzdem eine Beſtätigung dieſer Nachricht nicht zu erlangen war, herrſchte darauſhin am Schiff⸗ fahrtsmarkte größerer Abgabedruck, ſodaß dieſe Papiere bis zu 3½ v. H. ſchwächer eröffneten. Weiterhin wurde die Tendenz durch den anhaltenden Auftrags⸗ mangel, die Teilſtreiks und Kündigungen bei der Nord⸗ weſtgruppe ungünſtig beeinflußt. Montane waren etwas ſtärker angeboten. Nur Svenska gewannen 4 /, Berger und Daimler erhöhten ſich um ca. 1 v. H. Außer Rheinſtahl notiert Otavi, Stolberger Zink und Dynamit Nobel heute ex. Dividende. Von Anleihen waren Neubeſitz etwas gedrückt, Bosnier weiter feſt, Ungarn etwas ſchwächer. „ Sai 7 Soite „ Sekte. Nr. 301 Geld wieder etwas leichter, Tagesgeld 42. 6, Monats⸗ geld 45%, Warenwechſel ca. 376 v. H. Im Verlaufe blieb die Tendenz ſchwach, es ergaben ſich allgemein Rückgänge von ca. 1 v. H. Siemens verloren 3 v. H. Wei⸗ ter ſchwach lagen Schiffahrtswerte, die neuerlich bis zu 2¼ v. H. einbüßten, und Danatbank, die ca. 2 v. H. unter An⸗ fang umgingen. Der Kaſſamarkt lag bei nachgebenden Kurſen ſehr ſtill. An den übrigen Märkten führten Deckungentetl⸗ weiſe auch Stützungskäufe zu einer leichten Er⸗ holung gegenüber den Tagestiefſtkurſen. Das Schluß⸗ niveau lag ca. 1 bis 2% v. H. unter Anfang. Ganz ver⸗ einzelt bemerkte man auch einige Beſſerungen gegenüber dem Anfang. 1 bis 1½ v. H. gebeſſert ſchloſſen Buderus, Rheinſtahl und Kunſtſeidenwerte. Der Dollar lag international weiter ſch wach, gegen Reichsmark.1925 nach.1935. Die euro⸗ päiſchen Valuten ſtellen ſich entſprechend höher, vor allem das engl. Pfund.8645 nach.8620, Paris 393½ nach 303%, Schweiz 193954 nach 1939%, Holland 4022 nach 4021, alles Newyorker Uſance. Swapsſätze Dollar— Reichsmark anzie⸗ hend, auf einen Monat 15 nach 12% Stellen, auf drei Mo⸗ nate 40 nach 35 Stellen. Gut behauptetes Brotgetreidegeſchäft Ruhigeres Geſchäft/ Deckungs nachfrage nach Hafer Berliner Produktenbörſe v. 3. Juli.(Eig. Dr.) Nach den geſtrigen nicht unbeträchtlichen Preisſteigerun⸗ gen machte ſich an der heutigen Produktenbörſe eine Be⸗ gar etwas unter geſtrigem Niveau. Weizen mehl fand erhöht, Roggenmehl blieb gefragt, wurde jedoch von den etwas beſſere Beachtung und die Mühlenofferten waren Mühlen angeſichts der ſchwterigen Verſorgungsmöglichkei⸗ Peluſchken 18—19; Ackerbohnen 15,50—17; Wicken 19—21,50; Lupinen, blaue 17,75—19; dto. gelbe 22—24; Rapskuchen 10,60—11,60; Leinkuchen 15,90—16,30; Trockenſchnitzel 72 —8, Soyaextractionsſchrot 19,90—14,30; Speiſekartoffelg weiße albe 1,30—1,0; ödto. rote alte 1,401.70, dito. gelbe alte 2,50—2,80. Allg. Tendenz uneinheitlich. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 3. Juli.(Eig. Dr.) Anfang, Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Juli 9,077; Sept. „47%; Nov. 8,47%; Jon. 8,00; Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.] Juli 1244; Sept. 119; Nov. 1197; Jan. 120, * Lirerpooler Getreidekurſe vom 3. Inli.(Eig. Dr.) Anfang, Welzen(100 lb.) Tendenz feſt; Juli.04 (.1194); Okt..27(.176); Dez..4(7,36); Mitte; Tendenz feſt;.074; Okt..24; Dez..4766. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom J. Juli.(Eig. Dr.) März 31 8,25 B, 8,20 G; Mai 31 8,45 B, 8,40 G; Juli 7,25 B, 7,20 G; Aug. 7725 B, 7,20 G; Sept. 7,35 B, 7,30 G; Okt. 7,60 B, 7,50 G; Nov. 7,75 B, 7,70 G; Dez. 7,85 B, 7,80 G; Jan. März 8,15 B, 8,10 G; Tendenz ſtetig. — Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 26,50; Juli 26,95; Aug. 27,10; Tendenz ruhig, ſtetig. * Nitruberger Hopfenbericht vom 2. Juli. Zufuhr, 20 Ballen Umſatz. Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 3. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 15,21. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 3. Juli.(Eig. Dr.) Amerie. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Jan. 381 702— 703; März und April 31— Juli 719 geh.; Okt. 699 geh.; Tendenz ruhig.— Mitte: Jan. 31 702; März 31 710; Mai 31 717; Juli 721; Okt. 700; Dez. 700; Loco 761; Egypt. Upper F. G. fair loco 954; Tendenz ruhig. 20 Ballen ruhigung geltend, wenn auch die Grundſtim⸗ mung angeſichts der anhaltenden Trockenheit und der wiederum feſteren Schlußmeldungen von Ueberſee als gut behauptet anzuſprechen war. Weizen wurde ſo⸗ wohl in alter als auch in neuer Ernte nur knapp und zu erhöhten Forderungen angeboten. Einige Nachfrage be⸗ ten mit Rohmaterial nur vorſichtig offertert. Die Trocken⸗ heit löſte für Hafer am Prompt⸗ und Lieferungsmarkte ſtärkere Deckungsfrage aus, ſo daß ſich Preisſteigerungen um etwa 4/ ergaben. Gerſte in den Forderungen höher gehalten, aber ruhig. traten nochmalige Kursverluſte um bis zu 1, ein, Siemens verloren ſogar 2 v. H. Das Geſchäft äußereſt minimal und die Stimmung luſtlos. Da 0 bot hatte ſpäter nachgelaſſen, ſodaß das Kursniveau ſchließ⸗ lich gehalten blieb. Am Geld markt war Tagesgeld mit 4 v. H. unverändert. Berlin rückgängig Schon im Vormittagsverkehr war die Stim⸗ mung auf wenig günſtige Nachrichten aus der Induſtrie als etwas gedrückt zu bezeichnen, ſodaß man mit einer ſchwächeren Eröffnung rechnete. An der Vorbörſe ſprach man dann-8 v. H. niedrigere Kurſe. Verſtimmend wirkten die Meldungen eines hieſigen Fachblattes, wonach für das ſtand für Neuweizen für weſtdeutſche Rechnung. Das An⸗ gebot von Roggen alter Ernte trat ſtärker in Erſchei⸗ nung und wurde der Stützungsgeſellſchaft nur zum Teil aufgenommen. Am Lieferungsmarkte ſetzte Wetzen in den Herbſtſichten kaum verändert ein, Jult⸗Weizen konnte bei einer Befeſtigung um 1,5/ die höchſten Vor⸗ mittagspreiſe nicht behaupten. Juli⸗Roggen eröffnete ſo⸗ Amtlich nottert wurden: Weizen 287292, feſter, Juli 295,5—97—96, Sept. 261 u. Br., Dez. 163—62,75; Roggen 172177, ſtebig, Juli 171, Sept. 174—75 Dez. 178 79,5; Futtergerſte 168188, ſtetig; Hafer 153162, feſt, Juli 168 bis 170 u. Br., Sept. 174—75— 74,25, Dez. 177— 76,5; Weizen⸗ mehl 93—41, ruhig; Roggenmehl 22,75— 25,25, feſt; Weizen⸗ klefe 8,.—8,75, ſiſt; Roggenkleie—8,25, feſt; Vikltoria⸗ erbfen 22—29; Kl. Speiſeerbſen 21—25; Futtererbſen 18—19; Wer heim Sport und wer beim Wandern Kdiser- Borax- Puder wäßff, Brauefit nur diesen- Keinen andern. Weil ihn nie mehr Wundsein quai. TT 28 „Dein lieber alter Onkel iſt ein ſchrecklicher Menſch— haſt ganz recht! Alſo raſch, Miß— go on— die Arbeit wartet!“ Er öffnete die Türe, und als ſtie an ihm vorüberhuſchte, ſagte er abſichtlich ſehr Roman von da Bock die einſame Gartenvilla, die er den beiden zur Ver⸗ fügung geſtellt hatte. Sie war nie gereiſt, wußte nichts vom Leben, weil ſie ſcheu wie der Vater, be⸗ wußt an allem vorüberglitt, was ſonſt jungen Men⸗ alten, ſcharf geſchnittenen Zügen aufleuchtete. John Stade ſah jetzt feſſelnd aus. Ein leiſer Zug von Melancholie lag in den grau⸗blauen großen Augen, die oft ſo verloren unter der weitausladen⸗ ſchwungenen Munde, deſſen Lippen, meiſt zuſammen⸗ gepreßt, dem Geſicht einen ſo harten, ſchmerzvollen Ausdruck verliehen. Nur wenn er ſeine Blumen pflegte, dann trat hageren, leicht nach vorne geneigten Manne mit dem ſilbergrauen Haar, das eigenartig über den noch nicht den Stirne vor ſich hinſtarrten, mit dem ſchön ge⸗ bretten Mittelgang, den wundervolle Blumenrabatten einrahmten, dem Hauſe zuſchritt. Auf der Terraſſe empfing ſie John Stade mit der Uhr in der Hand, einen unruhigen, faſt ängſtlichen Ausdruck in dem farbloſen Geſichte: „Jetzſt kommſt Du, Kind— iſt etwas geſchehen— ſo früh ſchon?“ rief er ihr nervös entgegen. Nelly küßte den Vater zärtlich und ſchüttelte den Kopf:„Nicht aufregen, Pa— alles allright— nur —“ ſie zögerte und ſtrich ihm leicht über die Augen: „Schau mich nicht ſo unruhig an— es iſt wirklich nichts— nur— ſoll ich heute mit Onkel Franeis ins trägſt Du nachmittags, jetzt ſollen vor allem die[Adams ſeufzte auf: blödſinnig! Blödſinnig das über all die anden en Bilten an ö r ſich mit darum etwas früher aus dem Bürb gegangen!“ 1 letzten Verträge hinaus— die ſind wichtig!“ Ganze. Hingabe bemüßle, die er burt ſeine Pflege au 9105„Du willſt wieder fort?“ X. 1 5 Nelly ſchritt, ihren Arm in den des Vaters legend, 5 8 1 Damit ſchloß er ſeine Türe. Blieb aber unbeweg⸗ lich davor ſtehen und ſtarrte vor ſich hin. Irrſinnig! Glatt irrſinnig! Daß ihm das paſſieren mußte— — konnte! Daß er ſich in dieſes Kind vernarrte, ſo blödſinnig vernarrte, daß es keinen Gedanken mehr gab, der ſich nicht um die Kleine drehte! Wie das nur möglich war! Gerade bei ihm, der immer ein ſie, gewiß würde ſie nicht widerſtreben, weil ſie ihn gerne hatte, an ihn gewöhnt war... und ſich vor allem Fremden ängſtigte, wie ſie ſelbſt ſagte. Ihn kannte ſie— ja! Aber wenn dann das Dornröschen aufwachte, zu ſich kam, wenn das erwachende junge Weib am Ende einſehen mußte, daß man es über rumpelt hatte, er gar nicht der Mann geweſen, dem ihr Sehnen galt— was denn dann? Nein, nein, auf ſolches Abenteuer ließ er ſich nicht ein— das mußte ſich rächen! Solange Nelly ihr Schneckenleben führte, fehlte ihr natürlich jedes Ur⸗ teil, ob ihr Gefühl für ihn etwas anderes war, als die Liebe des Kindes zum Pflegevater. Aber wie ſollte er ſie aufwecken und zur Erkenntnis ihres eigentlichen Selbſt bringen? Ste, die nichts kannte als den Vater und das verträumte Neſt da draußen, Wie eine bühende, rote Hecke umgab es das villenartige hübſche Haus auf drei Seiten, das ab⸗ ſeits von der breiten Straße in einem großen Gar⸗ ten verborgen daſtand, wie verzaubert. Die roten Kletterroſen krochen an grauen Holz⸗ gittern empor, ſo daß man nicht hineinſchauen konnte in den Garten, nur vereinzelte Lücken es ermöglich⸗ garten“, tuſchelte dann ein wenig— und ging zur Tagesordnung über. In den zwei Jahren, da John Stade hier wohnte, hatte man ſich daran gewöhnt, in dem unnahbaren Bewohner einen Geiſteskranken zu ſehen, der in häuslicher Pflege verharrte, weil er keinerlei Scha⸗ den ſtiftete. Die traurige Angelegenheit des Schau⸗ ſpielers John Stade war längſt in Vergeſſenheit ge⸗ raten— wer entſann ſich heute noch der Affäre. Er hatte ſich ausgelöſcht aus dem öffentlichen Leben Newyorks— war alſo ein Vergeſſener! Daß er da eine Stunde von Newyork wohnte, wer wußte davon, wer fragte darnach! Man iſt ſo kurzlebig in dem toſenden Augenblicksleben einer Millionenſtadt. Manchmal glitt eine verwunderter Blick durch die Lücken der Roſenhecke, hinüber zu dem ſchlanken, herrlichem Entfalten brachte. Und ſeine Hunde, ohne die man ihn nie im Garten ſah, an die konnte er noch gute warme Worte verſchwenden. Wenn er ſie ſtreichelte, dann lag ſo viel Güte in dieſer Bewegung! Die drei Setter von„Centifoliahouſe“ gehörten zu den Einſamen, wie die vielen Vögel, die in ſchönen, bequemen Käfigen auf der weit in den Garten vor⸗ einer gewiſſen Zurückhaltung behandelt wurde, als ein Weſen nicht alltäglicher Art. Sie war lieb und freundlich, grüßte Bekannte, ſprach auch da und dort ein Wort— aber niemals ſah man ſie mit Freun⸗ den oder Freundinnen, wie die anderen jungen Mädchen— ſte fuhr allein in die Stadt— ins Büro, wie man wußte, und kam heim— zum Vater! So ging es ſeit zwet Jahren, und allmählich hatte man ſich an die ſeltſamen Nachbarn gewöhnt und war über ſie zur Tagesordnung übergegangen. Als Nelly heute früher als ſonſt das Gartentor überall hießen, mit wildem Freudengeheule auf ſie los, ſprangen wie toll an ihr hoch, ſo daß ſte ſich dieſes Zärtlichkeitsanſturmes nur mühſam erwehren konnte, während ſie raſch durch den weiß gekieſten, aufſchloß, fuhren die dret„Centifoltohunde“, wie ſie mit ihm nach dem Speiſeſaal, drückte ihn auf ſeinen Stuhl und, ihn küſſend, ſagte ſie haſtig: „Ich will mir nur raſch die Hände reinigen und mich umkleiden, Pa, dann eſſen wir gemütlich und ich erzähle Dir alles!“ Damit huſchte ſte über die vom Eßzimmer nach aufwärts führende Holztreppe in das obere Geſchoß — 2 vernünftiger Kerl geweſen war und ſich gegen die e ebauten Tektaſſe ſtanden und hte ze nchen ieder 7 7 großen Gefühle geſträubt! Und nun hatten ſie ihn ten, einen kurzen Blick in dieſe blühende Wunder⸗ 1 0 8 Eu ue an c und kam bald darauf in einem leichten, geſchmack⸗ 4— und wie hatten ſie ihn! Aber er— Herrgott— welt zu tun, wenn im Vorübergehen eee ten f N 5 s 1 vollen Erépe⸗de⸗Chine⸗Kleide herab. 5 er war doppelt ſo alt, wie Nelly! Und dieſes Mädel, Blumenduft dazu verlockte.„Centifoltahouſe“ hie 5 8 89 Eine ältere, ſehr ſympathiſche Haushälterin ſer⸗ 2 das nichts vom Leben wußte, er durfte— durfte es John Stades Villa in der ganzen Umgebung. Daß 1 8 825 a enz e den a en 15 00 vierte das Eſſen und während Nelly dem Vater vor⸗ f nicht überrumpeln! Wenn er ihr heute ſagen würde, Franeis Adams der Eigentümer war, vergaß man 5 ſchaft woßt 8 1550 195 9 5 5 1185 11 1115 legte, erzählte ſie, daß Onkel Adams ſie in einer N wie es um ihn ſtand, daß er nicht ſein könnte ohne völlig. Manchem Fremden zeigte man den„Wunder⸗ dat cha gekannt war, a igentlich auch mit Stunde mit dem Auto abholen würde, weil heute das ganze Büro in das Irvingplace⸗Theater ginge zum erſten„Fünfziger“ ihres neuen Schlagers von Onkels in Deutſchlands lebendem Freunde Willy Herlinger. Wie immer, wenn Nelly vom Theater ſprach, huſchte ein ſchmerzhafter Ausdruck über John Stades ſtilles Geſtcht. Bei Nennung des Namens horchte er auf, es ging wie ein Suchen über die nervöſem Züge, dann machte er eine müde Handbewegung— es half ja doch nichts— da ſtand eine Wand und itber die kam er nicht hinüber! Nelly ſchwieg dann immer gleich, wenn ſie dieſe Wirkung bemerkte, und auch heute ſagte ſie haſtig:„Ich komme nicht ſpät heim, Pa— aber Du mußt zu Bette gehen—! Onkel Adams bringt mich wieder nach Hauſe— ich konnte mich diesmal wirklich nicht ausſchließen, Pa!“ 5 (Fortſetzung folgt) * NESTLE“ KINDERMEHI 2 , Juul. crm, Antſiche Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge vom 90. Juni 1930: einen Geſchäftsführer gemeinſchaftlich mit einem Prokuriſten. Als nicht eingetragen wird verbf⸗ fentlicht: Die Geſellſchafterin Steppuhn Seilwerke Aktiengeſellſchaft in Mannheim bringt in die Geſellſchaft folgende Gegenſtände ein: eine voll⸗ ſtändige Hanfſeil⸗Austretbevorrichtung im Wert von 6000 RPtk., ferner dazu gehörige Rohſtoffe, Halb⸗ und Fertigfabrikate im Geſamtwert von 12000 RMk., zufammen 18 000 RMk. Die Ge⸗ ſellſchaft übernimmt dieſe Gegenſtände um dieſen eine ganz vorzügliche kunstsei- dene Qualität in hochaparſen Narr.30 jetzt Meter 5 ee, 12 nehmens iſt künftig: Fabrikation von Garnen und Zwirnen aus Siſal und ähnlichen Faſer⸗ ſtoffen. 8 Beſchluß der Generalverſamm⸗ lung vom 11. Junk 1930 wurde der Geſellſchafts⸗ Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim Ueber das Vermögen der Firma Fr. Müßig & Co., deren alleiniger Inhaber der Kaufmann Friedrich Müßig in Mannheim iſt, Geſchäfts⸗ lokal: Mannheim, Jungbuſchſtraße 7, Geſchüfts⸗ zweig: Groß⸗ u. Kleinhandel mit Herrenkleider und Futterſtoffen, wurde heute vormittag 9 Uhr das Vergleichsverſahren zur Abwendung des Konkurſes eröffnet. Vertrauensperſon iſt Bücherreriſor Sally Idſtein in Mannheim, — L 2, 5. Vergleichstermin iſt am 31. Juli 190, nachmittags 5 Uhr vor dem Amtsgericht, 2. Stock, Zimmer Nr. 214. Der Antrag auf Eröffnung des erfahrens nebſt Anlagen, ſowie das Ergebnis werde ich im hieſigen Pfandlokal, 2 6, 2. gegen bare Zahlung l. Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Bitfett, 6 afel⸗ Service, 1 Motorrad, 1 Feberrolle. 3384 eee d. 3. 7. 30. 1 Gerichtsvollzieher. us Stahl, Wellolech od. Beto: ke Geſellſchaft mit be⸗ der weiteren Ermittlungen ſind auf der Ge⸗ ſchränkter. Magie der Geſell⸗ ſchäftsſtelle zur Einſicht der Beteiligten nieder⸗* ſchaftsvertrag iſt am 10. Junt 1030 feſtgeſtellt. gelegt. 143 g Gegenstand des Unternehmens iſt: Fabrikation Mannheim den 2. 805 1980. von und Handel mit Seilfabrikaten und Ge⸗ Amtsgericht B. G. 11 ſpinſten 1 755 Art. 1 75 e 9 75 7———— 20 000 RMk. Donatus Jutt, Kaufmann, 5 Ab Lager lieferbar: bein i Gescher. Sind meter Ge. ZWängsver steigerung 8 Braun Rindleder-Handalen ſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft Freitag, den 4. Juli G vertreten durch zwei Geſchäftsführer oder durch 1930, nachm. 2 Uhr, ragen 23/24 25/26 27/30 31/35 36/39 40/42 43/47 .30.70.05.66.45.90.58 Schwarz, Chrom, Sporlleden-gandalen 27180 .80 31085 .20 30/9 .75 40/2 .58 43/7 .10 Weldenau/ Steg, Postt. 249 Vertreter: Ed. Mahlmann Carisruhe, Draisstr 9 Tel. 422 hat abzugeben Meue 8019 Seld-Vetke Modern einger Bädterei mit Haus Käufers Bedingnis. Mannheim, Prinz Wilhelmſtr. 12. ö Betrag, unter Anrechnung auf die Stammeinlage Schuppen eder Art. N 0 eee dieſer Geſellſchafterkn, 1 99 5 10 7 5 Fahrradständer g 5 gilt. 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