1 r 5 eg ne g monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im durch die 83 ohne een.— Einzelverkaufspreis Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Beilagen: Sport der N. M. Z. III Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32m breite Colonel⸗ er Mannheimer General Anzeiger Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. 50 9 8 g* Aus der Welt der Technik* Krafffahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle„ Steuer, Heſetz und Recht„Neues vom Film annheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend„ Mannheimer Veiſezeitung Mannheimer Vereinszeitung„ Aus Zeit und Leben„ Mannheimer Muſikzeitung Freitag, 4. Juli 1930 141. Sahrgang— Nr. 302 Staatsminiſterium Mittag⸗Ausgabe Staatskampf gegen den Umſturz Preußen verbietet ſeinen Veamten jede Zugehörigkeit zu den beiden radikalen Parteien Revolutionäre Nationalſozialiſten Zum Schutz der Staatsautorität Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Juli. Die preußiſche Regierung hat in Abwehr der gegen die Staatsautorität gerichteten Beſtrebungen der Na⸗ tionalſozialiſten und Kommuniſten den Beſchluß ge⸗ faßt, den unmittelbaren und mittelbaren Staats⸗ beamten die Zugehörigkeit zu den genann⸗ ten Parteien ſowie die Betätigung in dieſen po⸗ litiſchen Organiſationen zu unterſagen und Zu⸗ widerhandlungen diſziplinariſch zu verfolgen. Der Beſchluß, der allen preußiſchen Dienſtſtellen und den Gemeindebehörden zugeht, hat folgenden Wortlaut: Nach der Entwicklung, die die Nationalſozialiſtiſche deutſche Arbeiterpartei und die Kommuniſtiſche Partei 0 Deutſchlands genommen haben, ſind beide Parteien als Organiſationen anzuſehen, deren Ziel der gewaltſame Umſturz der beſtehenden Staatsordnung iſt. Ein Beamter, der au einer ſolchen Organiſation teilnimmt, ſich für ſie betätigt öder ſie ſonſt unterſtützt, verletzt dadurch die aus ſei⸗ nem Beamtenverhältnis ſich ergebende beſondere Treue⸗ Verpflichtung gegenüber dem Staat und macht ſich eines Dienſtvergehens ſchuldig. Allen Beamten iſt demnach die Teilnahme an dieſen Organiſationen, die Betätigung für ſie oder ihre ſonſtige Unterſtützung verboten. Das Staats⸗ miniſterium bringt dieſe Auffaſſung der Beamten⸗ ſchaft hiermit beſonders zur Kenntnis und weiſt da⸗ rauf hin, daß künftig gegen jeden unmittelbaren oder mittelbaren Staatsbeamten, der dem zuwiderhandelt, diſziplinariſch eingeſchritten wird. Das ordnet gleichzeitig an, daß die nachgeordneten Behörden über jeden Fall der Zu⸗ widerhandlung dem zuständigen Fachminiſter zu be⸗ richten haben. 4 Dieſer einſchneidende Beſchluß der preußiſchen Regierung iſt, wie wir annehmen möchten, in erſter Linie veranlaßt worden durch die Ueberzeugung, daß die Staatsautorität durch das herausfor⸗ dernde Verhalten der nationalſozialiſtiſchen und kom⸗ muniſtiſchen Parteigänger ernſtlich gefährdet iſt. Es häufen ſich in letzter Zeit die Meldungen über blutige Zuſammenſtöße und lärmende Kundgebungen in allen Teilen Preußens. Sie müſſen nach Anſicht der Regierung in der Oeffentlichkeit die Ueberzeugung erwecken, die Staatsmacht ſei zu ſchwach, um dieſem Treiben Einhalt zu tun. Wenn ſich, wie in dieſen Tagen aus Kaſfel und Breslau gemeldet wurde, unter den bei Zuſammenſtößen zwiſchen Schutzpolizei und Nationalſozialiſten zwangsgeſtellten Perſonen sogar aktive Beamte befinden, ſo muß das in der Bevölkerung beſtehende Gefühl der Un⸗ ficherheit und des mangelnden ſtaat⸗ lichen Schutzes noch verſtärkt werden. Die preußiſche Regierung glaubt ſich daher ſchon aus dieſen allgemeinen Gründen zu dem Verbot ge⸗ zwungen, wenn ſie die Führung des Staates nicht aus der Hand geben will. Das an die Beamten ergangene Verbot ſoll in erſter Linie eine Warnung ſein. Man hofft offenbar ſchon durch das Vorhandenſein der Verordnung ein⸗ zelne Beamte von einer radikalen politiſchen Betäti⸗ gung abzuhalten und in etwaigen Diſziplinarverfah⸗ ren dem Einwand, man habe nicht gewußt, daß eine Unterſtützung der radikalen Parteien gegen die Be⸗ ämtenpflichten verſtoße, von vornherein entgegen⸗ treten zu können. Betroffen werden von dem Ver⸗ bot außer den Staatsbeamten auch ſämtliche Kommunalbeamte und Beamte in öffentlich⸗ rechtlichen Anſtalten Preußens, ſowie alle Warte⸗ ſtandsbeamten. Ende der finniſchen Regierungskriſe — Helſingfors, 4. Juli. Senator Spinhufvud er⸗ hielt geſtern die Mitteilung der Lappb⸗Partei, wo⸗ nach dieſe ſich mit der von dem Senator zuſammen⸗ geſtellten neuen Regierung und deren Programm einverſtanden erklärt, ſodaß alſo damit das Ende der finniſchen Regterungskriſe ziemlich raſch herbeige führt wurde. e i d * . N e 8 8 5 a f—— Die Spaltung bei Drahtbericht unſeres Berliner Büros = Berlin, 4. Juli. Der Bruch in der Nationalſozialiſtiſchen Partei iſt ſchneller, als man erwartet hatte, nunmehr vollzogen worden. Ein Aufruf mit 28 Unterſchriften, darunter denen von Dr. Otto Straſſer und des aus dem Küſtriner Putſch bekannten Major Buchrucker lädt zum Verlaſſen der NS DAP. und zur Gründung einer neuen Partei ein, für die vorerſt der Titel „Revolutionäre Nationalſozialiſten“ gewählt wurde. In dem Aufruf wird allerlei und noch einiges dazu„abgelehnt“. Zum erſten der„vom weſt⸗ lichen Imperialismus betriebene Interventionskrieg gegen Rußland“, der einſtweilen nur in der Phau⸗ taſte deutſcher Kommuniſten und ruſſiſcher Bolſche⸗ wiken lebt, zum zweiten die Einzelſtaaterei und das „republikaniſch⸗monarchiſtiſche Halbdunkel, in dem Hitler und ſeine Leute ſich bislang gefallen“ hätten, des weiteren die enge Verbindung der Führung mit Hugenberg und der Deutſchnationalen Volkspartei, zum Teil auch mit dem Stahlhelm und den ſogenann⸗ ten Vaterländiſchen, wie jede Kompromiß⸗ und Koa⸗ litionspolitik überhaupt, ſchließlich auch noch die „Verbürgerlichung der Bewegung“ und die„Verbon⸗ zung“, die nachgerade erſchreckende Formen ange⸗ den Hakenkreuzlern „Als aufrechte unbeugſame Bekenner des Nationalſozialismus, als glühende Kämpfer der deutſchen Revolution lehnen wir jede Verfälſchung des revolutionären Charakters, des ſozialiſtiſchen Wollens und der na⸗ tionaliſtiſchen Grundſätze des Nationalſozialismus ab und werden nunmehr außerhalb der miniſteriell gewordenen NSDAP. das bleiben, was wir immer waren: Revolutionäre Nationalſozia⸗ liſt en.“ Der„Jungdeutſche“ meint, daß der Bruch ſich nicht allein auf Berlin beſchränken und zunächſt auf Meck⸗ lenburg übergreifen wird. Die ſozialdemokratiſche Wochenſchrift„Das freie Wort“ aber glaubt, daß die Straſſer⸗Gruppe Be⸗ ziehungen zu anderen extremen Krei⸗ ſen ſuchen würde, vielleicht auch ſchon geſucht hat. In dieſem Zuſammenhang werden Ernſt Jünger und der frühere Altſozialiſt Nikiſch genannt, bei⸗ des ſehr talentvolle Schriftſteller, die man nur mit Bedauern in dieſer Geſellſchaft ſehen würde. Daß auch Graf Reventlomw mit den Brüdern Straſſer Halbpart machen wird, war ſchon geſagt worden. Aber wohin wird ſich nun deun eigentlich Prinz Auguſt Wilhelm, Dr. vec. pol. wenden? Uebri⸗ gens hat der Reichstagsabg. Gregor Straſſer ſich gegen ſeinen Bruder Okto erklärt und ver⸗ ſichert, er„ſtehe nach wie vor in vollſter Loyalität zu Herrn Adolf Hitler und der von ihm geführten nommen hätte. Der Aufruf ſchließt mit folgenden charakteriſtiſchen Sätzen: a CC ĩðùͥꝙ VVVbTbTGPGbGPTPbPbTPPTPTPTPTPTPTPTPTTTTcTbT Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei“. Der Kampf um die Deckungsvorlagen Annahme durch den Reichsrat Drahtbericht unſeres Berliner Büros ! Berlin, 4. Juli. Nach der Annahme der Deckungsvorlagen im Reichsrat iſt die optimiſtiſche Stimmung ganz allgemein wieder im Wachſen. In der Reichsratsſitzung ſelbſt war freilich das Be⸗ merkenswerteſte der überraſchende intenſtve Wider⸗ ſpruch gegen die Ausdehnung des privaten Tabak⸗ monopols, der das Schickſal der Novelle zur Ta⸗ bakſteuer um ein Haar gefährdet hätte. Wie wir hören, hat, obſchon damit eigentlich kaum etwas Neues geſagt wurde, beſonderen Eindruck die Mit⸗ teilung gemacht, daß ein erſatzloſer Fortfall der neuen— an ſich bis auf die Zeit zum 31. März 1931 begrenzten— Steuern im nächſten Jahr nur dann möglich ſein werde, wenn außer den jetzt zu beſchließenden 135 Millionen„ noch mindeſtens 200 Millionen weitere Erſparniſſe am Haushalt durchgeſetzt würden. Nach der geſtrigen Reichstagsſitzung trat das Zentrum zuſammen, um den Bericht des Abg. Föhr über die Deckungsvorlagen entgegenzunehmen. Das Zentrum ſteht ſelbſtverſtändlich dem Geſamt⸗ programm der Regierung freundlich gegenüber, würde aber, wie es den Anſchein hat, um die An⸗ nahme der Vorlagen zu ſichern, gewiſſe Abänderun⸗ gen nicht ohne weiteres von der Hand weiſen, falls dadurch Grundtendenz und Geſamtertrag nicht be⸗ rührt werden. Ueber den ja einigermaßen deutungsfähigen Be⸗ ſchluß der Deutſchnationalen vom Mittwoch hören wir noch: Die Entſchließung iſt tatſächlich ein⸗ ſtimmig gefaßt worden. Dabei iſt man aber, wie uns verſichert wird, nicht von der Abſicht ausgegangen, Verhandlungen mit der Regierung grundſätzlich ab⸗ zulehnen, ſondern im Gegenteil ſie zu ermöglichen. In der Fraktion ſei man zu Verhandlungen durch⸗ aus bereit. Trotz dem vorgeſtrigen Votum a darf die Regierung auf 15 Mitglieder der deutſchnationalen Fraktion unter allen Um⸗ ſtänden rechnen. Das ſind freilich weit weniger, als ſich im April auf die Seite des Kabinetts ſchlugen, woraus leider der Schluß zu ziehen iſt, daß die Zeit nicht gegen Herrn Hugenberg gearbeitet hat und die unbedingte Anhängerſchaft Weſtarps ſich minderte. Dennoch iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß im Lauf der kommenden Verhandlungen die Weſtarpgruppe wieder anſchwillt. Alles in allem hatte man geſtern abend im Reichs⸗ tag die Empfindung, daß die Ausſichten auf parlamentariſche Er⸗ ledigung der Deckungsvorlagen geſtiegen ſind und zwar eine Erledigung, die ſich auf die rechte Seite des Hauſes ſtützt. Indes möchten wir feſthal⸗ ten: Das ſind einſtweilen nur Stimmungen, wenn man will, auch Stimmungsſymptome. Getragen von dieſer Augenblicksſtimmung, wurde geſtern abend be⸗ reits im Reichstag ausgerechnet, daß, wenn Aus⸗ ſchuß und Plenum nur intenſiv arbeiteten, Dis z u m 19. Fuli alles vorüber ſein könnte. Wir für unſern Teil vermögen freilich zu ſolchem Optimismus uns noch nicht recht aufzuſchwingen. Immer noch fürch⸗ ten wir, daß ſich die Fülle der Widerſtände erſt ent⸗ ſchleiern wird, wenn man in das Geſtrüpp der Ausſchußberatungen und der Einzelwünſche ſich be⸗ gibt. Immerhin iſt, wenn ſie nicht zum äußerſten, in dieſem Fall alſo zum Artikel 48 greift, die Regierung nicht ganz wehrlos. Im ſozialpolittſchen und im Haushaltsausſchuß iſt die deutſchnationale Oppoſition geſtern daran erinnert worden, daß die ſoztalpolitiſchen Reformen wie auch das Oſthilfegeſetz 71 995 Annahme der Deckungsvorlagen abhängig eiben. Auch Apothekerproteſt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 4. Juli. Nach den Krankenkaſſen haben nunmehr auch Vor⸗ ſtand und Wirtſchaftsausſchuß des Deutſchen Apo⸗ thekervereins Einſpruch gegen die Aende⸗ rung der Kranken kaſſenor dnung, wie ſie das Reichskabinett vorgeſehen und der Reichs⸗ rat ſie bereits gutgeheißen hat, erhoben. Die Apo⸗ theker wenden ſich ebenfalls vor allem gegen die vor⸗ geſchlagene Krankenſcheingebühr und die Heran⸗ ziehung der Verſicherten mit einem Betrag von 50 Pf. zu den Koſten jeder Verordnung über Arz⸗ neien und Stärkungsmittel. Eine Chance für Curtius Der Endkampf um die Minderheiten Von Reus Kraus i Achtundſechzig engliſche Parlamentarier, die Mehr⸗ zahl unter ihnen Mitglieder der regierenden Labour⸗ partei, haben an den britiſchen Miniſterprä⸗ ſidenten das Erſuchen gerichtet, auf der bevor⸗ ſtehenden Vollverſammlung des Völkerbundes einen Vorſtoß zum Schutze der Minderheiten zu unternehmen. Daß der Minderheitenſchutz eine der vornehmſten Pflichten des Völkerbundes iſt und zu⸗ gleich die meiſtvernachläſſigte, iſt allbekannt. Streſe⸗ mann ſelbſt, gewiß doch der bedeutendſte Repräſen⸗ tänt des Völkerbundes in Deutſchland, hat dieſe Tat⸗ ſache immer wieder und wieder beklagt. Der Vor⸗ ſtoß der engliſchen Parlamentarier, der nicht ohne vorherige Verſtändigung mit dem Parteichef Mae Donald, der zugleich Regierungschef iſt, erfolgt ſein kann, ſchafft nun eine völlig neue Lage. Die Minderheitendiskuſſion, die, geſtehen wir es ein, am verſanden war, wird in breiteſter Front und, was be⸗ ſonders erfreulich iſt, von unparteiiſcher Seite, neu aufgerollt. Wer Macdonalds ſtarkes Aktivitäts⸗ bedürfnis perſönlich kennt und ſchätzt, zweifelt nicht daran, daß es, macht er ſich erſt die Sache ſeiner Par⸗ teifreunde zu eigen, nicht bei der Diskuſſion allein bleiben wird, ſondern daß zehnjährigem Gerede über das„Ethos“ des Minderheitenſchutzes endlich der Anſtoß zu praktiſcher Tat folgen wird. Es iſt eine ſeltene Freude für den deutſchen Be⸗ obachter der Weltvorgänge, wieder einmal, ach wie ſelten, ein erfreuliches politiſches Ereignis feſtſtellen zu können und ein ſehr bedeutungsvolles dazu. Denn es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die geeinte deutſche Oef⸗ fentlichkeit die wahrhaft gentlemanlike Anregung aus London tatkräftig aufnehmen und ſich bemühen wird, eine zunächſt papiexene Entſchließung in politiſche Tat zu wandeln. Beſonderer Tatkraft bedarf es in der Wilhelmſtraße. Dr. Curtius hat jetzt viel⸗ leicht ſeine deutſche Chance, eine Chance, die Streſemann verſagt geblieben iſt. Unvergeſſen bleibt Streſemanns durch den Fauſtſchlag von Lugano ein⸗ geleiteter und in Madrid vorwärts getragener Min⸗ derheitenvorſtoß im Völkerbundrat. Aber auch der zutiefſt überzeugte Bekenner von Streſemanns Po⸗ litik kann nicht leugnen, daß ſeine Minderheiten⸗ aktion abgewürgt wurde. Die Verbeſſerungen des Minderheitenſchutzverfahrens, die im Vorjahr durch ein, auf Streſemanns Anregung zurückgehendes, Comits durchzuführen hatte, erſcheinen ſelbſt den un⸗ beteiligten Engländern, die nun in dieſer Frage her⸗ vortreten, als völlig unzureichend. Dieſe an⸗ geblichen Verbeſſerungen— ſo erklären die britiſchen Parlamentarier eben— ließen das Hauptproblem völlig unberührt. Die Verfahrensänderungen hätten den Minderheiten in Wirklichkeit gar keine Beſſerung ihrer Lage gebracht. Es iſt heute müßig, die Frage zu erörtern, ob zum damaligen Zeitpunkt von deutſcher Seite mehr für die Minderheiten zu erreichen war oder nicht. Zweifellos war der Zeitpunkt, da die Schlußver⸗ handlungen über Rheinlandräumung und Abbau der Dawestribute bevorſtanden, kein für die Verfechtung der Minderheitenrechte beſonders günſtiger Punkt. Es war eine Zeit, die um günſtiger Erledigung der dringendſten offenen Fragen willen, ein gewiſſes Zu⸗ rückweichen auf anderen Gebieten nötig gemacht ha⸗ ben kann. Natürlich hat die andere Auffaſſung eben⸗ ſopiel für ſich: daß der Minderheitenſchutz, das ſee⸗ liſche Kernproblem Europas, unter keinen Um⸗ ſt än den diplomatiſ ches Kompenſa⸗ tlonsobjekt der Tages politik ſein darf. Die deutſche Oeffentlichkeit wird gut daran tun, in dieſer großen Frage, wie in allen anderen, die Probleme von heute nicht mit Mein ungs⸗ kämpfen von geſtern zu belaſten. Heute, nach vollzogener Rheinlandräumung und in einer Zeitſpanne zwiſchenweilligen Ruhens der Tribut⸗ frage, kann die deutſche Außenpolitik unbekümmert jene kraft⸗ und rechtbewußte Aktivität in der Min⸗ derheitenfrage entwickeln, derzuliebe nicht zuletzt Streſemann meinte, die großen deutſchen Vorleiſtun⸗ gen von der Aktion verlangen zu können. So iſt es nur die logiſche Jortſetzung von Streſemanns Be⸗ fretungspolitik, deren Teſtamentsvollſtrecker die Welt in Dr. Curtius ſieht, wenn das Auswärtige Au + 1. 2. Seite. Nr. 302 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 4. Juli 1930 1 * heute ſchon darüber keinen Zweifel läßt, daß es die 5 britiſche Anregung aufnimmt und die Sep⸗ tembertagung des Völkerbundes mit umfaſſender Er⸗ örterung der immer noch völlig ungelöſten Minder⸗ heitenfrage beſchäftigen wird. Kein Geringerer als Macdonald hat, unmittelbar vor ſeiner Amtsübernahme, öffentlich dargetan, wie wenig gefeſtigt die Rechte der Minderheiten in Europa ſind und wie weſentlich für die Erhaltung des Friedens und, wie Macdonald erklärte, zur Ver⸗ teidigung demokratiſcher Einrichtungen, eine durch⸗ greifende Verbeſſerung ihrer Lage ſei. Damals hat Maedonald die Forderung nach Einrichtung einer ſtändigen Minderheitenkommiſſion vertreten, aus deren Arbeit die Geheimdiplomatie verbannt ſein müſſe. Die Entwicklung iſt leider den umgekehrten Weg gegangen. In immer ſtärkerem Maße werden die Minderheitenbeſchwerden in ihrer Erledigung Privatangelegenheit einiger Völker⸗ bundsbeamte der Geheimdiplomaten. Eine ſtändige Minderheiterkommiſſion des Völkerbundes, wie Macdonald, der Nationalitäten⸗ kongreß und die Oeffentlichkeit der an der Minder⸗ heitenfrage unmittelbar beteiligten Völker insbeſon⸗ ders des deutſchen Volkes, ſie ſchon vor geraumer Zeit forderte und wie ſie eben erſt von den britiſchen Parlamentariern wieder gefordert wird, ſoll nach deren Vorſchlag die in Betracht kommenden Länder beſuchen und dem Völkerbundrat im Mai des nächſten Jahres Bericht über das Ergebnis ihrer Unter⸗ ſuchung vorlegen. Eine ſolche Kommiſſion ſoll feſt⸗ ſtellen, wie weit die Minderheitenſchutzbeſtimmungen von Verſailles eingehalten werden. Und ſoll durchfetzen, daß ſie tatſächlich ein⸗ gehalten würden. Die deutſche Oeffent⸗ lichkeit, geeint in allen ihren Kreiſen und Par⸗ teten begrüßt dieſe Anregung mit lebendiger Sympathie. Ihre Forderung geht freilich über die nach Einſetzung einer Kommiſſion hinaus. Bekannt⸗ lich erlöſchen die Minderheitenſchutzbeſtimmungen automatiſch im Jahre 1935. Man mochte wohl zur Zeit ihrer Feſtſetzung gehofft haben, daß drei Luſtren nachher der Gedanke des Minbderheiten⸗ ſchutzes Allgemeingut ziviliſierten Denkens ſein würde. Tatſächlich ſehen wir aber, daß die Unter⸗ drückung der Minderheiten in manchem Staat von brutalem Verwaltungsterror heute gehäſſiger und ſyſtematiſcher betrieben wird denn je. Wir haben keinen Anlaß zu glauben, daß dies in einem Jahr⸗ fünft anders ſein wird. Infolgedeſſen verlangt die deutſche Oeffentlichkeit heute ſchon, daß die Minder⸗ heitenſchutzbeſtimmungen über ihre bisher feſtgeſetzte Geltungsdauer hinaus in Kraft bleiben und zwar in einer durch die Erfahrungen des letzten Jahrzehnts verbeſſerten Form. Wenn Curtius ſich, die große Chance erkennend, die die engliſche Anregung bietet, in Genf zum An⸗ walt dieſer Forderung macht, wie wir es hoffen, mag er dies im Bewußtſein tun, nicht nur die Einheits⸗ front der deutſchen Nation, ſondern alle an der Sicherung des Friedens intereſſierten Europäer hinter ſich zu haben. ——ů Streſemann-Dank Drahtbericht unſeres Berliner Büros [Berlin, 4. Juli. Freunde des verewigten Miniſters Streſemann haben ſich im„Streſemann⸗Dank“ zuſammengeſchloſ⸗ ſen, um das Andenken an den Staatsmann und Patrioten, deſſen Name für alle Zeiten mit dem rheiniſchen Befreiungswerk verknüpft iſt, wachzu⸗ halten. An der Spitze des Kuratoriums ſtehen die beiden volksparteilichen Abgeordneten Kempkes und Kalle, aber auch der Reichspräſident, der Reichskanzler und viele andere haben ihr lebhaftes Intereſſe an den Beſtrebungen des Streſemann⸗ Dankes verkündet. 5 Künſtler von Rang haben ihre Kunſt in den Dienſt dieſes Gedankens geſtellt. Im„Streſemann⸗ Dank“ ſind Kunſtwerke und Andenken erſchienen, um Streſemanns großer und wachſender Verehrer⸗ ſchar die Erwerbung einer dauernden Erinnerung zu ermöglichen. Der Reinertrag ſoll im Geiſt des verewigten Patrioten der ſtaats bürgerlichen Erziehung der Jugend zugute kommen. Die Spannung Nom-Paris Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 4. Juli. Die franzöſiſch⸗italieniſche Spannung beherrſcht weiter die franzöſiſche Außenpolitik. Außenminiſter Briand, der in einer ausführlichen, im„Daily Herald“ veröffentlichten Erklärung die Vorwürfe Grandis in höflicher, aber beſtimmter Form zu⸗ rückweiſt, empfing am Donnerstag den franzöſiſchen Botſchafter in Rom, de Beaumarchais, um ihm neue Inſtruktionen mitzugeben, die die Verhand⸗ lungsbereitſchaft Frankreichs beweiſen ſollen. Auch die Leitartikler einiger führender franzöſiſcher Blät⸗ ter verſuchen, die Spannung zwiſchen den beiden Ländern zu mildern und treten dafür ein, daß endlich wieder Vertrauen die Beziehungen zwiſchen Frankreich und Italien beherrſcht. Das„Journal“ fragt nach den Urſachen des franzöſiſch⸗italieniſchen Mißverſtändniſſes und ſchreibt dieſe vor allem den lauten Drohreden auf italieniſcher Seite und den Hetzartikeln in der italieniſchen Preſſe zu. Erſt nach dem letzten Interview Grandis im„Daily Herald“ habe Briand diskret durch die Preſſe den wahren Sachverhalt darſtellen müſſen. Mit Bedauern ſtellt das„Journal“ feſt, daß die freundſchaftlichen Beziehungen mit Italien ſchon lange unterbrochen ſeien, obwohl Frankreich eine Aenderung der tripolitani⸗ ſchen Grenze und eine Aenderung des tuneſtſchen Statuts zugunſten Italiens und ſchließlich einen Freundſchaftsvertrag vorgeſchlagen habe. Der letzte Zeitungszuſammenſtoß zwiſchen Grandi und Briand, das Mißtrauen die beweiſe von neuem, daß Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern vergiftet. Die Regelung der Rüſtungsfrage werde von ſelbſt kommen, wenn wieder Vertrauen zwiſchen den Ländern beſtehen wird. Andernfalls ſei das Problem unlöslich. Die erſte Aufgabe der franzöſiſch⸗ italieniſchen Politik ſei alſo, die Irrtümer und Mißverſtändniſſe aus dem Weg zu räumen. Die linksdemokratiſchen Zeitungen heben au den Ausführungen Muſſolinis über die Vertragsrevi⸗ ſionen hervor, daß Muſſolini nur im Namen ſeiner Nation geſprochen habe. Irgendein Wort bezüglich Freundſchaft und Hilfe für die vor zehn Jahren be⸗ ſiegten Staaten ſei nicht gefallen: „Die deutſchen Grenzreviſioniſten müſſen ſich auf grauſame Enttäuſchungen gefaßt machen, wenn ſie von Rom eine ſelbſtloſe und edel⸗ mülige Politik erwarten.“ Andererſeits herrſcht bei den linksdemokratiſchen Blättern der Eindruck, daß die Abänderungen, die Muſſolini für den Briand'ſchen Staatenbund vor⸗ ſchlägt, nur möglich wären, wenn alles über den Haufen geworfen würde. Eine ſolche Verwirrung wäre gleichbedeutend mit Krieg. Die Arbeit des Reichstags Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 4. Juli. Der Reichstag hat am Donnerstag die Beratung des Haushalts für Verſorgungs⸗ und Ruhegehälter abgeſchloſſen. Wirtſchafts⸗ und Deutſche Volkspartei billigten die Abſicht der Regierung, den Kreis der Kriegsgeſchädigten endlich abzuſchließen. Es ſei ein Unding, daß noch zwölf Jahre nach dem Krieg 35000 neue Anträge auf Unter⸗ ſtützung geſtellt würden. Der deutſchnationale Abg. von Troilsp ſchlug vor, das bisherige Miniſterium der beſetzten Ge⸗ biete in ein Kriegsgeſchädigtenminiſterium umzuwandeln, da das Arbeitsminiſterium durch die Erwerbsloſen mehr als überreichlich in Anſpruch genommen ſei, ein Vorſchlag, der von den anderen Fraktionen ſo ziem⸗ lich einmütig abgelehnt wurde. Admiral von Brüninghaus kennzeichnete den Penſionskürzungsantrag der Sozialdemokraten, vor allem in ſeiner Verknüpfung von Penſionen und Privatvermögen als rechtswidrig und unſozial, wäh⸗ rend die Wirtſchaftspartei die Penſionskür⸗ zungen als vorübergehende Notmaßnahme gelten laſſen wollte. Der Abg. Loibl von der Bayeriſchen Volkspartei wandte ſich gegen jede Einſparung am Kriegsrentenetat, ebenſo in ſeiner draſtiſch⸗humor⸗ vollen Art und in unverfälſchtem Niederbayeriſch der bayeriſche Bauernbündler Eiſenberger, der meinte, den Kriegsgeſchädigten ſolle man eher mehr geben und dafür die Penſionen und hohen Beamten⸗ gehälter kürzen. Nachdem noch der Volksrechtler Dr. Beſt jede Penſtonskürzung als einen Eingriff in die verfaſſungsmäßigen Rechte der Beamten ab⸗ gelehnt hatte, wurde der Verſorgungsetat in der Ausſchuß⸗ faſſung angenommen und das ſozialdemokra⸗ tiſche Penſionskürzungsverlangen dem Aus⸗ ſchuß überwieſen. Dann erledigte man nach kurzer Anſprache noch die Haushalte des Rechnungshofs, des Reichs⸗ ſparkommiſſars und der Schulden ver⸗ waltung in zweiter Leſung. Ferner wurde eine Ausſchußentſchließung angenommen, die den Reichs⸗ ſparkommiſſar beauftragt, den Perſonalbeſtan d in den Reichsminiſterien des Verkehrs, des Innern, der Wirtſchaft und der Ernährung zu prüfen und ſein Gutachten dem Reichstag vorzulegen. Auf die heu⸗ tige Tagesordnung ſind nur kleine Vorlagen geſetzt worden. Man muß wohl oder übel— Anfang Juli eigentlich ein Kurioſum— den Beratungsſtoff ſtrecken. Die großen geſetzgeberiſchen Arbeiten, die der Reichstag noch vollenden ſoll, die Vorlagen zur Oſthilfe und die Arbeitsloſenverſiche⸗ rungsrefor m, werden im Augenblick erſt in den Ausſchüſſen beraten. Ebenſo wird, wie wir bereits hier ausführten, mit dem geſtern vom Reichsrat ver⸗ abſchiedeten Deckungsprogramm das Plenum früheſtens am Montag ſich beſchäftigen können. Auf heute vormittag iſt der Aelteſtenrat einberufen wor⸗ den, um die Dispoſitionen für die nächſte Zeit zu be⸗ raten. Reichskommiſſar für Reichsre form? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 4. Juli. Innerhalb der Reichsregierung wird, wie der de⸗ mokratiſche Zeitungsdienſt erfährt, der Plan erör⸗ tert, einen beſonderen Reichskommiſſar einzuſetzen, der einen Entwurf über die Reichsreform fertig ſtel⸗ len ſoll. Die Reichsregierung wünſche damit die Ar⸗ beiten zur Reichsreform nach Möglichkeit zu beſchleu⸗ nigen. Aeberflüſſiger„Vahnſchutz Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 4. Juli. Nach der Rheinlandräumung konnte es nur noch eine Frage von Tagen ſein, daß die franzöſiſchen und belgiſchen Truppen im Saargebiet denen lediglich die Aufgabe des Bahnſchutzes übertragen war, den Abzugsbefehl erhielten. Von den verſchiedenſten Seiten wurde der 10. Juli als Abmarſchdatum ge⸗ nannt. Der„Matin“ veröffentlicht hierzu die fol⸗ gende halbamtliche Erklärung: Der Auftrag der etwa 400 Köpfe ſtarken interalliierten Truppen beſtand darin, die Eiſenbahnverbindungen zwiſchen Frank⸗ reich und dem beſetzten Gebiet zu ſchützen. Infolge der Rheinlandräumung iſt dieſe Sorge gegenſtandslos geworden. Die Saar⸗ kommiſſion wird ſich unter dieſen Umſtänden in ſehr naher Zukunft über die Zurückziehung der Truppen auszuſprechen haben. Aufruf des heſſiſchen Innenminiſters Darmſtadt, 3. Juli. Der heſſiſche Innenminiſter erläßt an die Bepöl⸗ kerung des befreiten heſſiſchen Gebiets folgender Aufruf: ö Letzte Nacht ſind in Mainz von Un verant⸗ wortlichen ſchwere Ausſchreitungen be⸗ gangen worden, die im Intereſſe des Anſehens un ſeres Landes auf das ſchärfſte verurteilt wer⸗ den müſſen, zumal davon auch gänzlich unbelaſtets ehrenwerte Bürger betroffen worden ſind. Die Be⸗ freiungsſtunde erfordert von der ganzen Bewöl⸗ kerung ein würdiges, dem Ernſt der Zeit ent⸗ ſprechendes Verhalten. Wenn jemand in den kritiſchen Jahren der Beſetzung eine zweifelhafte Haltung ein⸗ genommen hat, ſo iſt er durch das Urteil ſeiner Mit bürger zur Genüge beſtraft. Ich weiß, daß auch die Bevölkerung des befreiten heſſiſchen Gebiets ſolche Roheitsakte verurteil in dem Gefühl, daß der weltgeſchichtliche Vorgang der Befreiung nicht durch Handlungen nta werden darf, die der Größe unſerer Sache wider ſprechen. 0 Ich habe die Polizeibehörden angewieſen, gegen jede Ausſchreitung unter Anwendung aller polizeie lichen Mittel rückſichtslos vorzugehen. Die Ordnung und der öffentliche Frieden müſſen unter allen Umſtänden gewahrt werden. Ich weiſe darauf hin, daß für alle Vermögens⸗ und Sachſchäden unten Umſtänden die Geſamtheit aufzukommen hat. Darmſtadt, 3. Juli. gez. W. Leuſchner, Miniſter des Innern. * Mainz, 3. Juli. Nach Feſtſtellungen der Polizeiverwaltung ſin bei den Unruhen 32 Verhaftungen vorgenom⸗ men worden. Die Zahl der beſchädigten Läden ung Wohnungen beläuft ſich auf 21. 6 Separatiſtenfurcht — Mainz, 4. Juli. Aus Angſt vo., Racheakten d Bevölkerung hat ſich der Arzt Dr. Friedrich Rot ein von den dortigen Hauptführern der Separatiſten⸗ bewegung, mit ſeiner Frau durch Zyankalz zu vergiften verſucht. Die beiden wurden unten dem Schutze der Polizei ins Krankenhaus eingelie⸗ fert, wo ſie hoffnungslos darniederliegen.— Auch ſonſt haben ſich zahlreiche Perſonen aus Furcht vor Ueberfällen in polizeilichen Schutz begeben. Letzte Meloͤungen Glückwunſchtelegramm der Sowjetunion zur Rheinlandräumung — Moskau, 3. Juli. Der Volkskommiſſar für auswärtige Angelegenheiten, Litwinow, hat an Reichsminiſter Dr. Curtius ein Telegramm ge⸗ ſandt, in dem er namens der Sowjetregierung die Reichsregierung zur Beendigung der Beſetzung des deutſchen Gebietes durch ausländiſche Truppen be⸗ glückwünſcht. In dem Telegramm heißt es: N „Die Sowfjetregierung hat am 13. Januar 192 vor der ganzen Welt gegen die Beſetzung deutſchen Gebietes proteſtiert und nimmt mit beſonderer Be⸗ friedigung von der Wiederherſtellung der deutſchen Souveränität im Rheinland Kenntnis.“ Doumergue empfängt General Guillaumat — Paris, 4. Juli. General Guillaumat, der che⸗ malige Oberkommandierende der Beſatzungstruppen im Rheinland, weilte geſtern nachmittag beim Präſi⸗ denten der Republik, um ihm über den ordnungs⸗ gemäßen Rückzug der Beſatzungstruppen aus dem Rheinland Bericht zu erſtatten. 3302 Inder im Gefängnis — London, 4. Juli. Der Staatsſekretär für In⸗ dien, Wedgwood Benn, teilte in einer ſchriftlichen Antwort auf eine parlamentariſche Anfrage mit, daß die Zahl der Perſonen, die im Zuſammenhang mit der Gandhi⸗Bewegung in Indien verhaftet wurden und ſich gegenwärtig im Gefängnis befinden, 3302 beträgt. „E.—— ͤœv‚P———.————...—.:.—. Mannheimer Kunſtverein Kaſſeler Künſtler und Andere Wenn man auf den erhaltenen kleinen Führer der Gemälde einen kurzen Blick wirft, auf dem alles in kleinen Buchſtaben verzeichnet iſt, glaubt man, daß es ſich hier um eine ganz abſtrakte Gruppe handle. Man hat es aber hier lediglich mit einem Zuſammenſchluß beliebiger Kaſſeler Künſtler zu tun, von denen ſich jedoch die meiſten zur modernen Ma⸗ lerei bekennen. Arnold Bode bietet einige amüſante Stilleben, ein Vogeſendorf mit Friedhof und ein Blick in eine Vogeſenlandſchaft, von ſeiner kürzlichen franzöſtſchen Reiſe herrührend, illuſtrativ wirkend und mit kräf⸗ tigem Ausdruck. Von Karl Doebel intereſſiert im beſonderen ein hervorragendes Bild dreier Jazz⸗ ſänger, mit unerhörter Wucht, in Beckmannſcher Manier. Ein Stilleben von ihm iſt in ähnlicher Art. Bernhard Delſing zeigt zwei Badeſzenen, Gruppen vor dem Waſſer, ſowie zweit Damen⸗ porträts mit wenigen gutſitzenden temperament⸗ vollen Pinſelſtrichen gemalt, in guter Wirkung und heller, lichter Farbe. Drei Stilleben von H. Nebel feſſeln durch ihre Art, amüſant aus Zeitungsfetzen, Blättern und Früchten zuſammengeſtellt in neuſach⸗ licher Manier. Der Blick auf die Söhre, ſowie das Kinderbildnis von Lola Schwarzenberg ſtel⸗ len die harmoniſche Farbe, die gute Wirkung, licht und locker in den Vordergrund. Heinrich Derſchs Stilleben mit verſchiedenem Beiwerk Fiſchernetze und Waſſerfall im Schwarzwald ſind wuchtig und kräftig in der Farbe. Das Waldinnere von Auguſt Anhalt iſt ein in großen Zügen gemaltes Motiv unter Verwendung von grün in allen Nuancen. Ehriſtian Beyers Aquarelle ſind unter Ver⸗ wendung des Papierausfluſſes gemalt, auch das Stilleben mit Schaukelpferd iſt von ihm und auch von großer Kraft. Das vibrierende Farbenſpiel der ſturmgepeitſchten Wellenſchläge der Nord⸗ und Oſtſee verwendet Georg Burmeſter in ſeinen Bildern. Gut ſind auch die Bilder von Max Kne tſel mit den Häuſerpartien aus Kaſſels Umgebung, die ob ihrer Nüchternheit und trotzdem harmoniſcher Ge⸗ ſtaltung, feſſeln. Joſef van Brackel zeigt eine gutgeſehene heſſiſche Landſchaft. Hugo Rohleder bevorzugt Porträts mit ſprechendem Ausdruck. Die Landſchaften von Walter Schliephake haben einen romantiſchen Zug. Die Plaſtik iſt außerordentlich gut vertreten. Kurt Lehmann zeigt einige mit Feingefühl ſehr gut ge⸗ ſtaltete Arbeiten, die einen günſtigen Eindruck hinter⸗ laſſen. Es ſeien von ihm beſonders eine Liegende und der Kopf der Bildhauerin D. H. erwähnt. Schließlich noch Fritz Wachsmuth mit der Port⸗ rätbüſte des Schauſpielers Paulmüller, insbeſondere aber— das beſte Stück dieſer Ausſtellung— eine treffliche Beweinung Chrtſtt, eine in Holz kombinierte Gruppe von äußerſt empfindſamen Köpfen, ſcharf⸗ geſchnitten und voll Ausdruckes. Einige weitere Künſtler— die nicht zu dieſer Gruppe gehören— füllen den übrigen Platz noch aus, vor allem Sötebier⸗ München mit einem harmoniſchen und ſympatiſchen Akt in Bronze, de⸗ zent in der Linie von modernklaſſiſcher Schönheit, die ganze Haltung ſehr fein, locker und gelöſt, echt weiblich. Schließlich noch Otto Rein müller⸗ Innsbruck und Karl Kabis⸗pforzheim, zwei echte Heimatmaler, von denen der erſte Tiroler Motive in Schnee und Sonne ſowie Tiroler Architekturen und Partien, der andere Schwarzwaldlandſchaften, Seeſtücke, ſowie Blumenbilder in verſchiedener Art malt. W. O Reinhardt⸗Pläne. Max Reinhardt wird im Herbſt Hauptmanns„Griſelda“ an einer ſeiner Bühnen neu inszenieren. Weiter beabſichtigt Reinhardt Offenbachs Operette„Die Prin⸗ zeſſin von Trapezunt“ vollkommen neu be⸗ arbeiten zu laſſen und im Laufe der nächſten Spiel⸗ zeit im Deutſchen Theater herauszubringen. — Die erſte Premiere der Komödie in der neuen Spielzeit wird die als Gedenkfeier für Hofmauns⸗ tha! bereits angekündigte Repriſe des Luſtſpiels „Der Schwierige“ ſein.— Shakeſpeares „Der Widerſpenſtigen Zähmung“ ſoll ebenfalls in einer völligen Neueinſtudierung im Deutſchen Theater gegeben werden. Theater und Muſik Die Intendanz des Freiburger Stadttheaters hat für die kommende Spielzeit u. a. Edith Maer⸗ ker als dramatiſche Sängerin und Walter Rieß⸗ land als jugendlichen Liebhaber, beide vom Natio⸗ naltheater Mannheim, verpflichtet. Vom Spielplan 1930—31 der Kölner ſtädtiſchen Bühnen. Schauſpielhaus(neuer Intendant Fritz Holl). Uraufführungen: Corrinth „Sektion Rahnſtetten“(gleichzeitig mit Mannheim); Frank:„Sturm im Waſſerglas“. Erſtauffüh⸗ rungen: Shaw:„Der Kaiſer von Amerika“; Reh⸗ fiſch⸗Herzog:„Die Affaire Dreyfuß“; Ortner:„Inſu⸗ linde“; Bruckner:„Elifabeth von England“; Czokor: „Die Geſellſchaft der Menſchenrechte“; Pagnol: „Marius“; Bourdet:„Soeben erſchienen“ und„Das ſchwache Geſchlecht“; Carpenter:„Vater ſein dagegen ſehr“; Benatzky:„Meine Schweſter und ich“. Neu⸗ inſzenierungen: Shakeſpeare:„Troilus und Creſſida“; Schiller:„Die Jungfrau von Orleans“ und„Die Braut von Meſſina“; Ibſen:„Peer Gynt“; Grabbe:„Scherz, Satire, Ironie und tiefere Be⸗ deutung“. Für eventuelle Aufführung von im kom⸗ menden Spielfahre noch erſcheinender Neuheiten iſt Raum vorgeſehen. Ferner ſollen, wie mitgeteilt wird, wegen der Erwerbung weiterer Werke, die einige typiſche Vertreter der jungen und jüngſten Dichtergeneration in Uraufführungen einer Studio⸗ bühne zu Wort komen laſſen, Verhandlungen im Gange ſein, deren Abſchluß in Bälde zu erwarten iſt. — Opernhaus. Erſtaufführungen: Berg: „Wozgeck“; von Franckenſtein:„Li tai re“; Verdi: „Macbeth“; Rimskif⸗Korſſakow:„Sadka“; Offenbach: „Madame Favart“(Operette); Suppé:„Die große Unbekannte“(Operette) Neueinſtudierungen: Beethoven:„Fidelio“; Gounod:„Margarete“; Wag⸗ ner:„Tannhäuſer“,„Lohengrin“,„Rheingold“ und „Walküre“; Braunfels:„Die Vögel“; Lortzing:„Un⸗ dine“; Zeller:„Der Vogelhändler“(Operette); Kün⸗ neke:„Der Vetter aus Dingsda“(Operette).— Wie man ſieht, hält ſich der durch keine Uraufführung belaſtete, an erſter Stelle den längſt abgewirtſchaf⸗ teten„Wozzeck“ Alban Bergs präſentierende Spiel⸗ planentwurf des Opernhauſes in recht beſcheidenen Grenzen, und daß Intendant Hofmüller dabez gar 4 Operetten ankündigt, will mit der Tradition des früher beſonders hohen Anſehens ſich erfreuen⸗ den Kölner Opernhauſes auch nicht recht überein⸗ ſtimmen. l. OHeimatſpiele auf dem Kyffhäuſer. Am 6. Juſſ veranſtaltet der deutſche Reichskriegerbund Kyff⸗ häuſer auf der großen Terraſſe des Kyffhäuſer⸗ denkmals eine Aufführung eines hiſtoriſchen Heimatſpieles, das ein kulturgeſchichtliches Bild aus dem Zeitalter der Hohenſtaufen mit Ge⸗ ſang⸗ und Sprechchören und Inſtrumentalmuſik bieten ſoll. Dargeſtellt wird ein Beſuch Kaiſer Fried⸗ rich Barbaroſſas und ſeiner Gemahlin Beatrix von Burgund auf der Burg Kyffhuſen im Jahre 1188. Die Lieder des Heimatſpiels ſtammen aus dem ſo⸗ genannten„Loocheimer Liederbuch“ einer alten Hand⸗ ſchrift aus der Fürſtlich Stolbergſchen Bibliothek in Wernigerode. Während dieſe Lieder jedoch etwas „moderniſiert“ wupden, ſoll ein Lied Walters von der Vogelweide und Heinrichs von Morungen im mittelhochdeutſchen Urtext geſungen werden. O Abbruch des Stammhauſes Beethovens. Erſt vor wenigen Jahren hat der belgiſche Muſikforſcher Raymond van Aerde mit Sicherheit feſtgeſtellt, 8 daß der Großvater Ludwig van Beethovens, der kur⸗ kölniſche Hofkapellmeiſter gleichen Namens, nicht, wie bisher immer angenommen, aus Antwerpen, ſondern aus Mecheln ſtammte, und auch ſein Geburtshaus gefunden. Im vorigen Jahre faßte denn der Ge⸗ meinderat von Mecheln den Beſchluß, an dem alten Hauſe der ſehr engen Steenſtraße eine Gedenk⸗ tafel anbringen zu laſſen. Seitdem hörte man darüber nichts mehr. Wie nun aber der Deutſchen Muſikerzeitung aus Brüſſel berichtet wird, ſoll das Stammhaus der Beethoven— heute„Mu⸗ ſchel⸗ und Fiſchhaus“ bezeichnet— abgebrochen werden. Es wurde von einer gegenüberliegendn gro⸗ ßen Brauerei angekauft, und zwar ausgeſprochen zu dieſem Zweck; denn es iſt— ihren breiten Bierwagen im Wege. Sollte ſich ein ſölches Los wirklich nicht abwenden laſſen? a 5 * 3 8 N r eee ber eeee 1 . * 27 N 1 * f 5 1 5 * „ 6 1 5 76 7 N und Kapelle. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 302 emperatur-A Ein Sommer- Sonntag 1930 im Strandbad nlerſc ied in Mannhei Ein Februar-Sonntag auf dem Rhein 1929 Der Erzbiſchof in der Landesblindenanſtalt Auf feiner Firmreiſe kam der Erzbiſchof am 8. Juli nach Ilvesheim, wo er in der Pfarrkirche auch 18 blinden Kindern das hl. Sakrament er⸗ teilte. Gegen 10 Uhr traf er in der feſtlich geſchmück⸗ ten Anſtalt ein, wo ihn der Blindenchor mit dem Liede aus der deutſchen Meſſe von Schubert:„Wohin ſoll ich mich wenden“ begrüßte. Drei kleine Mädchen ſprachen ihm unter Ueberreichung ſchöner Blumen die Bitte aus, er möge ihnen Führer und Berater auf ihrem Lebenswege ſein. Dann ſpielte eine Fortbildungsſchülerin auf der Orgel ein Trio von Merkel, zeigend, wie ein Blin⸗ der im Gottesdienſt beruflich Verwendung finden könnte. Ein Mädchen vom 8. Schuljahr aus Pfaffen⸗ berg(Wieſental), der Heimat des Erzbiſchofs, brachte Droſte⸗Hülshoffs„Drei Tugenden“ zum Vortrag. Ihre Schweſter geſellte ſich zu ihr. Die beiden blinden Kinder ſpielten auf dem Flügel„Das Erntefeſt“ von Schytte, ſauber und mit Ausdruck vorgetragen. Da⸗ nach dankte der S Direktor der Anſtalt dem Erzbiſchof für den Beſuch und bat ihn, in ſeinem Bereich dafür einzutreten, daß die blinden und ſchwach⸗ ſichtigen Kinder tünlichſt mit 6 Jahren der Anſtalt zugeführt würden. Für die zur Entlaſſung kommen⸗ den blinden Gewerbetreibenden erbat er Werbung in der Gemeinde und Aufnahme in die Vereine der Ju⸗ gendlichen. Der Erzbiſchof ſagte den Kindern, daß es ihm ein Bedürfnis geweſen, ſie in der Landesblindenanſtalt aufzuſuchen und daß es ihm ſo wohl tue, ſie ſo fröhlich zu finden. Die ganze Art der Darbietung verrate, daß im Hauſe ein guter Geiſt herrſche. Er dankte allen Lehrern und Lehrerinnen und auch allen anderen Perſonen, die um die Kinder bemüht ſeien. Dann erteilte er ſeinen biſchöflichen Segen. 5 Nunmehr ging es in den Garten, wo die Mäd⸗ en einen allerliebſten Reigen aufführten und die naben ihre Kunſt an Reck und Barren zeigten. Der Erzbiſchof ſprach mit vielen der Kinder und erkun⸗ digte ſich nach ihrem Können und Wollen und freute ſich beſonders über die beiden Mädchen aus ſeiner Heimat. Am Anſtaltstore nahm er von allen In⸗ ſaſſen der Blindenanſtalt herzlichen Abſchied und fuhr darauf nach Mannheim. * Fackelzug der Mannheimer Studentenſchaft. Heute abend iſt der ſtudentiſche Fackelzug. Der Zug beginnt 21.15 Uhr an der Jeſuitenkirche, geht am Nationaltheater vorbei und führt dann über Plan⸗ ken, Paradeplatz, Strohmarkt, Kunſtſtraße, Breite⸗ ſtraße zum Schloß. Von dort bewegt ſich der Zug durch den Schloßhof zur Rheinbrücke, die er gegen 22 Uhr überſchreiten wird, paſſiert noch mehrere Straßenzüge in Ludwigshafen und löſt ſich ge⸗ gen 23 Uhr auf dem dortigen Ludwigsplatz auf. Der Fackelzug wird eröffnet durch Spielmannszug Es folgen der Vorſtand der Stu⸗ dentenſchaft und die Mitglieder des Aſta, darnach die im Waffenring zuſammengeſchloſſenen Korporationen. Dieſen ſchließt ſich die Freiſtudentenſchaft an. Einer weiteren Kapelle mit Spielmannszug folgen dann die nichtſchlagenden Korporationen. Die Studentenſchaft der Handelshochſchule Mannheim bittet die Bürger⸗ ſchaft um recht rege Anteilnahme an dieſer Veran⸗ ſtaltung. 5 * Kurzarbeit in Großbetrieben. Der Angeſtellten⸗ ſchaft bei der Firma Lanz wurde zum 1. Auguſt das bisherige volle Arbeitsverhältnis gekündigt. Von dieſem Termin ab wird die 24 Stunden W 0 che auch für Angeſtellte eingeführt, nachdem ſie ſeit dem Spätjahr 1929 für die Arbeiterbelegſchaft beſteht. Weiter haben Kurzarbeit eingeführt die Firmen: 5 Strebelwerk, Süddeutſche Drahtinduſtrie und Bopp u. Reuther. 5 * Zimmerbrand. Um 20.35 Uhr war vermutlich durch ein elektriſches Bügeleiſen in dem An⸗ weſen Viktoriaſtraße 12 ein Zimmerbrand aus⸗ gebrochen. Zwei Betten ſind verbrannt und der Fußboden, die Zimmertapete und ein Teppich angebrannt. Mit einer Schlauchleitung wurde das Feuer durch die Berufsfeuerwehr gelöſcht, Der Scha⸗ den beträgt etwa 2000.“. * Ständchen im Krankenhaus. Am Sonntag, 29. Juni hat der„Glockenchor“ im Krankenhaus muſiziert und bei den Kranken viel Anerkennung gefunden und Freude hervorgerufen. Peilerbrücte Mannheim-Ludwigshaßen Die Arbeitsvergebung für die Das Projekt der im unmittelbaren Anſchluß an die alte Mannheimer Rheinbrücke zu erbauende neue Brücke hat in den letzten Jahren alle beteilig⸗ ten Kreiſe, ſo insbeſondere die Städte Mannheim und Ludwigshafen und die Schiffahrt lebhaft be⸗ ſchäftigt. Von allen Seiten ſind Anträge daraufhin erhoben worden, daß eine pfeilerloſe Brücke erbaut wird, weil eine Pfeilerbrücke wegen der be⸗ ſtehenden Pfeiler der alten Brücke der Schiffahrt große Hinderniſſe bereiten würde. Außerdem war für die Städte auch aus Gründen eines günſtigen Städte⸗ und Landſchaftsbildes eine pfeilerloſe Brücke ſehr erwünſcht. Die Handelskammer Mannheim und die verſchiedenen Rheinſchiffahrtsverbände hatten von Anfang an aus dem angegebenen Grunde gegen die Errichtung einer Pfeilerbrücke Einſpruch erhoben und bei feder Gelegenheit, insbeſondere durch wieder⸗ holte ſchriftliche Eingaben bei den zuſtändigen Be⸗ hörden, die Erſtellung einer pfeilerloſen Brücke ge⸗ fordert, dies namentlich, als es ſich zeigte, daß das Projekt der pfeilerloſen Brücke infolge der höheren Koſten, alſo aus finanziellen Gründen, gefährdet erſchien. Auch im Rheinwaſſerſtraßenbekrat wurde dieſe Angelegenheit behandelt. Es iſt dort eine Ent⸗ neue Rheinbrücke eingeleitet lichkeit an dem Projekt der pfeilerloſen Brücke feſt⸗ gehalten werden ſolle. Der Partikulierſchifferverband Jus et Juſtitia hat die Anſicht vertreten, daß bei einem Bauwerk, dem faſt ein Gwigkeitswert zukommt, die nicht un verhältnismäßig höheren Koſten keine ausſchlaggebende Rolle ſpielen, zumal in dieſer Angelegenheit alle intereſſierten Kreiſe einmütig die Forderung einer pfeilerloſen Brücke erhoben haben und durch die Errichtung einer Pfeilerbrücke der Schiffahrt dauernden Schaden zugefügt wird. a Leider haben alle die zahlreichen Schritte, die in dieſer Richtung getan worden ſind, keinen Er⸗ folg gezeitigt. Neuerdings hat der Reichsverkehrs⸗ miniſter auf die an ihn gerichteten Eingaben er⸗ widert, daß bei der ſchwierigen finanziellen Lage des Reiches, der Reichsbahn und der beteiligten Länder ein Weg, die nicht unerheblichen Mehrkoſten für ein pfeilerloſes Bauwerk aufzubringen, nicht ge⸗ funden werden konnte. Es ſet zu erwarten, daß durch den Bau und die hierdurch bedingte Verlänge⸗ rung der Pfeiler eine Behinderung der Schiffahrt nicht eintreten werde. Die Verhandlungen ſeien in⸗ zwiſchen ſoweit abgeſchloſſen, daß die Vergebung der Arbeiten für die Pfeilerbrücke einge⸗ ſchließung angenommen worden, daß nach jeder Mög⸗ leitet ſei. Die weiblichen Angeſtellten zur Leöigenſteuer Gegen die von der Reichsregierung vorgeſchlagene Ledigenſteuer wehren ſich die weiblichen Angeſtell⸗ ten. Die größte in Betracht kommende Organiſation, der Verband der weiblichen Handels⸗ und Büro⸗ angeſtellten(BVWA.), Geſchäftsſtelle Mannheim, erklärt hierzu: Es iſt nicht wahr, daß die Lebigen in jedem Fall beſſer geſtellt ſind als die Verheirateten. Im Gegenteil, für viele Dinge haben ſie höhere Aufwen⸗ dungen zu machen als das im Familienhaushalt not⸗ wendig iſt. Man denke nur an die Preiſe für möblierte Zimmer, an das Mittageſſen in den Gaſt⸗ häuſern, an die Wäſchereinigung. Allein dieſe drei Dinge belaſten das Einkommen der Ledigen unver⸗ hältnismäßig hoch. Hinzu kommt noch, daß auch ſie Unterſtützungsverpflichtungen Angehörigen gegen⸗ über haben. Nach der Erhebung, die die Arbeits⸗ gemeinſchaft Deutſcher Frauenberufsverbände unter den weiblichen Angeſtellten durchgeführt hat, unter⸗ ſtützen 28,6 v. H. der an der Erhebung Beteiligten Für die einzelnen Lebensalter iſt die Belaſtung noch ſtärker. Unterſtützungsverpflichtungen haben im Alter von 2529 Jahren 33,9 v.., 30— 39 Jahren 51,7 v.., 40 Jahren und darüber 53,5 v. H. In dieſer Erhebung iſt aber nur ein Betrag, der als Unterſtützung über 100/ hinaus an die Haus⸗ gemeinſchaft abgegeben wird, als Unterſtützung ge⸗ rechnet, alles was darunter bleibt— auch bei den niedrigeren Einkommen— iſt als Aufwand für die eigene Lebenshaltung angeſehen. Zu bedenken iſt weiter, daß run) 62 v. H. der Angeſtellten nach einer Feſtſtellung der Angeſtelltenverſicherung nur ein Einkommen bis zu 200/ haben. Ungünſtiger noch ſind die Einkommen der weib⸗ lichen Angeſtellten nach der vorſtehenden Erhebung. Danach haben 26 v. H. der weiblichen Angeſtellten ein Bruttoeinkommen bis 100/ monatlich, 52,8 v. H. ein ſolches von 100200 l/, alſo 78,8 v. H. bleiben mit ihrem Bruttoeinkommen unter 200 l. Stellt man dieſe Zahlen den Anforderungen, die das Leben an die einzelnen ſtellt, gegenüber, dann darf man wohl ſagen, daß jede zuſätzliche Beſteuerung der Ledigen und gerade die weiblichen Angeſtellten ſind in ihrer Mehrheit unverheiratet— kaum tragbar iſt. ihre Angehörigen. FFFFFUFUUUUbCCCCUbUbCCCCPPC(CF(VCbCTbCbCTVTGTVTbTGTGTbCTVTb(uwbwbwb'wbwb'..'..'.'.'..'...... ⁊ Ill.!!! ß 85. Hauptverſammlung des Guſtav⸗ Adolf Vereins Der badiſche Hauptverein der Guſtav⸗Adolf⸗Stif⸗ tung hält, wie ſchon gemeldet, dieſes Jahr in Man n⸗ heim ſeine 85. Hauptverſammlung ab. Die Tagung beginnt mit einem Feſtgottesdienſt am Sonntag vormittag um 10 Uhr in der Trinitatis⸗ kirche. In allen übrigen Kirchen predigen an dieſem Tage Geiſtliche aus der Diaſpora. Die Hauptfeier iſt nachmittags um 3 Uhr im Nibelungenſaal des Roſengartens, wobei der Landesvorſitzende, Pfarrer Hauß⸗Stockach, über „Die Tätigkeit des Guſtav⸗Adolf⸗Vereins“ und Pfarrer Dr. Kinder mann⸗Athen, über„Die Ar⸗ beit an der deutſch⸗evangeliſchen Gemeinde in Athen“ ſprechen wird. Abends 8 Uhr iſt Kirchenkonzert in der Ehriſtuskirche, wobei Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann, Konzertſänger Fritz Seefried, Kammervirtubs Walter Kötſcher und der Frauenchor der„Gedok“ mitwirken Der Ein⸗ tritt zu allen Veranſtaltungen iſt frei. * * Losvertrieb. Dem Münſterbaukomitee in Ul m * Feriengenuß auf Ratenzahlung. Schwetzin⸗ gen. das gleichermaßen durch ſeinen wundervollen Schloßpark wie durch ſeinen vortrefflichen Spargel berühmt iſt, hat als erſte deutſche Stadt einen billigen Feriengutſchein mit Ra⸗ tenzahlung eingeführt, der einen latägtgen Er⸗ holungsaufenthalt einſchließlich voller Ver⸗ pflegung, Wohnung, allen Ausflügen, Eintrittsgel⸗ dern zu Sehenswürdigkeiten der Umgebung, Trink⸗ geldern uſw. für nur 120/ vorſieht. Von dieſem Betrag muß die Hälfte angezahlt werden, der Reſt wird in monatlichen Raten abgetragen. Die Amerikaner können anſcheinend doch noch von uns lernen.. * Sammlung für die Heilsarmee. Auf Grund der Bundesratsordnung vom 15. Februar 1917 über Wohlfahrtspflege und der badiſchen Vollzugsverord⸗ nung hierzu vom 24. Februar 1917 wird der Heil s⸗ armee— Hauptquartier Berlin 8 14— für das Land Baden die Genehmigung erteilt, zugunſten ihrer gemeinnützigen Einrichtungen durch Werbe⸗ aufrufe und durch Verſendung von perſön⸗ lichen Wer beſchreiben Geldſpenden zu ſammeln. Das Ergebnis der Sammlung darf nur zugunſten der inländiſchen Wohlfahrtseinrich⸗ wurde von der badiſchen Regierung die Erlaubnis zum Los vertrieb in Baden erteilt. tungen der Heilsarmee verwendet werden. Dieſe Genehmigung gilt bis zum 30. Juni 1931. Schonet den deutſchen Wald „Schonet den deutſchen Wald“, ſo rufen große Let⸗ tern uns hier und dort in öffentlichen Räumen 3 Das ſollte nicht nur Mahnung ſein, ſondern Aufru zu entſprechender Tat. Man muß zwiſchen den ein⸗ zelnen Buchſtaben und Zeilen den Vormarſch der Ziviliſation und den Niedergang der Natur und Kul⸗ tur ſehen, um ihren Ernſt zu verſtehen. „Schonet den deutſchen Wald— eine Warnung für Raucher“, ſo las ich in dem Warteſaal eines Bahnhofes. Und als ich meinen Freund darauf hin⸗ wies, meinte er, ich ſollte mir das zu Herzen neh⸗ men und in Zukunft auf deutſchen Laubwald in der Pfeife verzichten.“ Ein böſer Spott auf die Rau⸗ cher heimiſchen Krautes, in Wirklichkeit ſoll gewarnt werden vor der Pfeife im deutſchen Wald. Warum denn im Walde rauchen? Warum die ſchöne, er⸗ friſchende Luft, die den Städtern gerade notwendig iſt, durch Tabakdunſt verderben? Und dann nicht Streichhölzer achtlos wegwerfen. Das gibt alles viel zu denken und Anlaß zum rechten Handeln. Veranſtaltungen * Mannheimer Rundfunk! In der laufenden Programm⸗ woche iſt folgende Aenderung im Stuttgarter Rundſunk⸗ programm eingetreten: Am Freitag, den 4. Juli 17.18 bis 18.00 Uhr wird von Mannheim die Einweihung s⸗ fetierlichkelt anläßlich der Eröffnung des Dol met⸗ ſcherinſtituts, Mannheim, E 7, 20 übernommen. * Militärkonzert des Muſikkorps 2. Btl. 19. Bayr. Juf⸗ Ngt. Es iſt nach vielen Bemühungen nun doch gelungen, das Konzert des Muſikkorps des Augsburger Inf. ⸗Rgt. unter ſeinem ausgezeichneten Obermuſikmeiſter Maz He m⸗ pel auch für Mannheim zu ermöglichen. Am 7. Jult, kommenden Montag abend, wird das Militärkonzert hier im Nibelungenſaal des Roſengartens bei populären Prei⸗ ſen ſtattfinden. Film⸗Rundſchau Roxy: Moral um Mitternacht Dieſer vollkommen ſinnlos betitelte Film iſt zwar kein überragendes Kunſtwerk, aber eine vernünftige und doch phantaſtevolle Produktion. Ohne ſentimental zu werden und ohne in die Abgründe zu verſinken, wird ein ernſtes Thema der Zeit angeſchnitten. Spannend, humorvoll, ver⸗ liebt, ohne von Liebesſchmalz zu triefen und vor allem menſchlich iſt dleſer Biloſtreifen. Kabarettvorſtellung im Gefängnis. Ein junger Menſch, der wegen Totſchlag ſitzt, bekommt einen Nervenzuſammen⸗ bruch: die mitwirkende junge Künſtlerin hat es ihm an⸗ cetan. Er findet einen verſtändnisvollen Wärter, der ihn gegen Ehrenwort für eine Nacht freiläßt— eine Unmög⸗ lichkeit, denn kein Wärter kann das, ebenſowenig wie ein Gefangener unbemerkt in, das Gefängnis zurückkehren kann. Der Gefangene beſucht die Sängerin, ihr Mitleid verwandelt ſich in Liebe, ſie will mit ihm fliehen, doch der bechrt in das Gefängnis zurück, er hat ſein Wort gegeben. Aber er weiß, daß ein mitfühlender Menſch auf ihn war⸗ ten wird. Die Szenen ſind ſtark, der Star tritt hinter dem Fil⸗ miſchen zurück. Camilla Horn und Guſtav Diſſel ſpielen die beiden Hauptgeſtalten ganz ausgezeichnet. Eine herrliche Leiſtung der Aufſeher von Wladimir Soko ⸗ off. Einige Längen des Filmes hätten allerdings ener⸗ giſch beſchnitten werden müſſen. . Freitag, den 4. Juli Nationaltheater:„Timon von Athen“, 20 Uhr. Neues Theater:„Das Glöckchen des Exemiten“, 19,90 Uhr, i„Libelle“: 16 Uhr Tanztee 20 Uhr Ka⸗ arett. 5 g Roſengarten: Jahresfeier der Mannheimer Handels⸗Hoch⸗ agesbaleacle ſchule im Muſenſaal, Anfong 11 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Zärtlichkeit“— Schau⸗ burg: Flieger“.— Scala:„Dich hab ich ge⸗ liebt“.— Roxy Theater:„Moral um Mitternacht“. ZUniverfum:„Frauennot— Frauenglück“. Glorfſa⸗Palaſt:„Der Orlow“. Pala ſt Theater:„Delikateſſen“.— Capitol:„Paris“. Sehens würdigkeiten Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 1113 Uhr und nachm von 15—17 Uhr; Dienstag 1517 Uhr; Mittwoch 1517 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. 5 Schluß des redaktionellen Teils A,, ee 6 SHA οο e, Haas —— 1 C 4. Seite. Nr. 302 — Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 4. Juli 1930 Die Weinheimer Voranſchlagsberatung Unter Vorſitz des Oberbürgermeiſters Huegel fand dieſer Tage im Verwaltungsgebäude Rathaus Schloß eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtatt, der als wichtigſten Punkt der Tagesordnung den Voranſchlag unter Dach und Fach zu bringen hatte. Den Einnahmen von 1 438 300% ſtehen Ausgaben von 2228 220 ¼ gegenüber, ſodaß 769 000% durch Gemeindeſteuern vom Grund⸗ und Betriebs⸗ vermögen und vom Gewerbeertrag zu decken ſind. Um dieſen Aufwand zu decken, iſt die Erhebung von 320 Huünderttetlen der geſetzlichen Steuergrundbe⸗ träge erforderlich. Allerdings war eine Verbeſſerung der Einnahmen um 57 000 erforderlich, um das Gleichgewicht in den Einnahmen und Ausgaben her⸗ zuſtellen. Die Art, wie dieſe Deckung zu erfolgen hat, bildete den wichtigſten Gegenſtand der zum Teile recht temperamentvollen Etatsdebatten. Der Antrag des Stadtrates auf Erhebung einer allgemeinen ſtädtiſchen Wertzuwachsſteuer wurde mit 41 gegen 34 Stimmen angenommen. Ab⸗ gelehnt aber wurde die Erhöhung der Steuergrund⸗ beträge des gewerblichen Betriebsvermögens um 25 mit 39 gegen 38 Stimmen bei einer Stimmenthal⸗ tung. Eine Erhöhung des Gaspreiſes wurde mit 43 gegen 35 Stimmen ebenfalls abgelehnt. Die Sit⸗ zung wurde darauf auf eine halbe Stunde unter⸗ brochen, um den Fraktionen Gelegenheit zu einer internen Ausſprache zu geben, die darauf hinzielte, Weinheim die Schande zu erſparen, den ſtädtiſchen Etat durch den Landeskommiſſär feſtſetzen zu laſſen. Das Ergebnis der interfraktionellen Beratung war der nachſtehende Kompromiß antrag der bürgerlichen Parteien.„Der Bürgerausſchuß wolle dem Hauptvoranſchlage, ſowie den Nebenvoranſchlä⸗ gen für das Rechnungsjahr 1930 unter Berückſichti⸗ gung der Streichung von 5000/ bei der Stadtkaſſe, 1000„ bei der Kunſt und Wiſſenſchaft, 6 000„ bei der Elektrizitätswerkskaſſe und der Einſtellung von 12 000% an Kanalsbenützungsgebühren und 8 000%, für Erhöhung des Gaspreiſes um 1 Pfg. zuſtimmen und genehmigen, daß die Steuergrundͤbeträge für das gewerbliche Betriebsvermögen um 12 9 erhöht werden. Dieſer Antrag wurde mit 41 gegen 37 Stim⸗ men angenommen. Hiermit war die Deckung für den Fehlbetrag geſichert, und jetzt erſt konnte in die Spezialdebatte eingetreten werden. Schließlich wurde der Hauptvoranſchlag mit 46 gegen 29 Stim⸗ men angenommen. Gemäß einem Antrage des Ober⸗ bürgermeiſters Huegel wurde noch beſchloſſen einem Proteſte des Stadtverbandes an Landtag und Regierung beizutreten, worin gegen das die Kommunen ſchwer ſchädigende Steuervertei⸗ lungsgeſetz vom 16. April 1930 ganz entſchieden Verwahrung eingelegt wird. Nachrichten aus Baden Ausſchreitungen * Karlsruhe, 3. Juli. Geſtern abend 11 Uhr kam es an der Straßenbahnhalteſtelle beim Bahnhof Durlach zu einer Schlägerei zwiſchen einem e de und einem Kommuniſten, in 5 Verlauf der erſtere zum Meſſer griff und emem Durlacher Bürger, der ſich gerade auf dem Heimweg von Karlsruhe nach Durlach befand eine Schnittwunde an der Hand beibrachte. Der Verletzte verfolgte den Täter und verſetzte ihm mit einem unterwegs aufgegriffenen Knüppel einen Schlag Über den Kopf, ſodaß er vorübergehend zuſammen⸗ Brach. Wieder zu ſich gekommen überfiel der Nationalſozialiſt einen Mann auf der Straße und ſchlug ihm mit einem Totſchläger ein Loch in den Kopf. Eine größere erregte Menſchenmenge be⸗ kagerte den Täter darauf in ſeinem Hauſe und drang durch das offene Hoftor in den Hof ein. Der Täter verſuchte mit einem großen Tranchiermeſſer gegen die Menge vorzugehen und wurde ſchließlich durch den Notruf zur Polizeiwache gebracht. Er ſelbſt wies leichte Verletzungen am Kopf und eine Stichwunde an der linken Hand auf. Wie der Feſt⸗ genommene angibt, ſah er ſich beim Ausſteigen aus der Elektriſchen von Kommuniſten bedroht. Die Auf⸗ klärung des Sachverhaltes iſt noch nicht beendet. * * Karlsruhe, 3. Juli. Eie verheiratete Frau verſuchte ſich in der Küche ihrer Wohnung die Schlagader zu öffnen. Die Unglückliche konnte noch gerettet und dem Arzt übergeben werden. Auf die gleiche Art verſuchte ſich ein Schloſſer in der Altſtadt in einer Wirtſchaft das Leben zu nehmen. Er wurde ins Krankenhaus gebracht. * Rotenfels(Amt Raſtatt), 3. Juli. Geſtern ſchloß ſich der hier wohnhafte Kunſtmaler K. in ſein Bade⸗ zimmer ein, öffnete ſich die Pulsadern und ſchnitt ſich mit dem Raſiermeſſer die Kehle durch. Er iſt Kriegsinvalide und ſchon längere Zeit infolge ſei⸗ ner Schußverletzung kränklich. Krankheit, Geldver⸗ luſte und wirtſchaftliche Sorgen dürften den ſonſt ſtets freundlichen lebensfrohen Menſchen in den Tod ge⸗ trieben haben. ., Eſchelbronn, 1. Juli. Der Landwirt und Stammholzfuhrmann Georg Stier ſen. wurde von ſeinem Pferd in den Unterleib getreten und ſo ſchwer verletzt, daß der Mann bald nach ſeiner Einlieferung in die Klinik nach Heidelberg ver⸗ ſchteden iſt. Da im Laufe dieſes Jahres bereits zwei Söhne von Stier geſtorben ſind, wirkt das Un⸗ glück umſo größer. Nachbargebiete Bad Dürkheim⸗Limburg⸗Jubiläum * Dürkheim, 3. Juli. Mit dem Speyerer Dom feiert auch die Limburg in dieſem Jahre ihr 900 jähriges Beſtehen. Alle Freunde und Verehrer dieſes ehrwürdigen, hochintereſſanten Bau⸗ werkes werden es ſich nicht nehmen laſſen, den ſtolzen Ruinen dieſer kaiſerlichen Abtei im Jubiläumsjahr einen Beſuch abzuſtatten. Am kommenden Sonntag, 6. Juli findet eine Vorfeier ſtatt, bei der die Limburg abends.45 beleuchtet wird. Dieſe liegt in den Händen der bekannten Unternehmerin der Hei⸗ delberger Schloßbeleuchtungen, der Firma Keſſelbach in Heidelberg. Bei der Beleuchtung wird die Lim⸗ burg erglühen wie bei dem verhängnisvollen Brand des Jahres 1504. Das Schloß bildet ein Höhenfeuer⸗ werk. Im Kurpark Bad Dürkheim wird vor und nach der Beleuchtung Opernſänger Alfred Färbach⸗ Mannheim Arien und Lieder ſingen, bei den Liedern ſolche, die ſich auf die Freiwerdung der Pfalz be⸗ ziehen. Nach der Beleuchtung wird im Kurpark Schriftſteller Leopold Reitz⸗Reuſtadt einen Pro⸗ log über die Limburg und das Limburg⸗Jubiläum ſprechen. Die eigentliche Jubiläumsfeier findet am Sonntag, den 27. Juli auf der Limburg ſtatt.(Nä⸗ heres ſiehe Anzeige.) Von einer Löwin angegriffen * Stuttgart, 4. Juli. Der Löwendompteur Weg⸗ lar⸗Weſſöli wurde geſtern nach beendeter Vorſtellung bei einer Dreſſurprobe von einer eineinhalbjährigen Lö wien, die zum erſten Male in der Manege war, angefallen und ſchwer verletzt. Die Löwin ſchlug ihm mit der Pranke in die rechte Schläße und durch⸗ biß ihm den Oberarm. Ein aſſiſtierender Domp⸗ teur hatte die Geiſtesgegenwart, in die umgitterte Manege zu ſpringen und den Ohnmächtigen von dem Raubtier zu befreien. Der Verletzte wurde in ein Krankenhaus übergeführt. * * Ludwigshafen, 4. Juli. Die Staatsregierung hat für die pfälziſchen kreisunmittelbaren Städte, wie im rechtsrheiniſchen Bayern, einen Stadtkom⸗ miſſar ernannt, dem die bezirkspolizeilichen Be⸗ fugniſſe hinſichtlich der Preſſe und die Sicherheits⸗ polizei bei geſtörter öffentlicher Ruhe zukommen. Die Beſatzung hatte die Schaffung der Stelle eines Stadt⸗ kommiſſars nicht zugelaſſen. Für Ludwigshafen wurde Oberregierungsrat Dr. Lederle als Vor⸗ ſtand des Bezirksamts die Stelle eines Stadt⸗ kommiſſars übertragen. a Der Sommer ohne Senſe Skizze von F. Schrönghamer⸗Heimdal Wie's einem im Blute liegt, ſo muß er es halten, und wenn die Bäche fließen. Ud weſſen Ahnen alle⸗ at Bauern waren, deſſen Blut und Leib und Sinn ind ebenſo beſchaffen, daß er das Samenſäen und enſenſchwingen nicht laſſen kann, es ſei denn, der knöcherne Senſemann läßt ihn ſelber ins Gras beißen, davon es kein Aufſtehen mehr gibt. So macht der Bauernmenſch oft ein Glück, aber er weiß nicht, wie es ausgeht. Hat's der Balſenpeter auch nicht gewußt, wie ihn der reiche Fabrikherr aus der Sommerfriſche ewig mit in die Stadt ge⸗ nommen und auf einen guten Poſten geſtellt hat, weil er Gefallen gefunden an dem biederen, treu⸗ herzigen Burſchen. Denn ſo, wie der Balſenpeter war, wächſt in der Stadt kein Burſch mehr, hat der Kommerzienrat in der Laube beim Abendbrot zu ſeiner Gemahlin geſagt, und die Elſa, der beiden Tochter, wurde dabei rot bis tief unter den ſemmel⸗ farbenen Bubikopf. 5 Der Peter war natürlich gleich Feuer und Flamme, wie er von dem ſchönen Antrag hörte, und ſchlug ſofort ein. Nun hatte das Bauerngeracker ein Ende, dachte er bei ſich, und ich werde vielleicht ein Herr in der Stadt wie der Kommerzienat ſelber und bekomme eine Frau, ſo ſüß und fein und ſchön wie die Elſa Denſelben Abend noch ſaß er in der Sommer⸗ laube beim Senſendengeln, dem allerletzten. Denn ntorgen in aller Herrgottsfrühe ging es mit dem Schnellzug fort in die ferne Stadt. Wie er ſo ſaß und dengelte, begab es ſich, daß ſich ein ſemmel⸗ farbener Bubikopf über ihn beugte. Peter fühlte den weichen, warmen Atem dicht bei ſeinem Haupte und hörte mit wirren Sinnen die lockende Stimme des ſchünſten Menſchenkindes. Dann ſaßen ſie Hand in Hand in der nachtdunklen Laube, und niemand wußte um ihr jungſüßes Geheimnis als die Fleder⸗ ma dio flatternd vorüber eilte. Was Wunder, wenn der Balſenpeter in eitel Glück und Wonne ſchwelgte? Wie fein war erſt das Leben in der ſchönen Stadt. Er bekam gleich neue Kleider, die ſeine ſchöne Geſtalt erſt recht heraus hoben, und brauchte nichts zu tun als Botengänge zu machen zu den großen Bankgeſchäften, die in der Hauptſtraße ſtanden. In ſeiner Freizeit durfte er das Autofahren lernen, und Elſa ließ es ſich nicht nehmen, ihm ſelber im Tennisſpiel und in fremden Sprachen Unterricht zu geben. Wie fein dieſe Stun⸗ den waren, weiß allein die Fledermaus, die ſie da⸗ mals daheim noch umflattert hatte. Denn guten Peterlein verging die Zeit ſo ſchnell, daß er gar nicht nach Hauſe dachte. Erſt nach Mona⸗ ten, da der Frühling wieder ins Land zog, überkam ihn eine ſeltſame Unruhe, die er ſich nicht erklären konnte. 5 Wenn abends die Fabrikſirenen ertönten, dachte er bei ſich: Bei uns daheim ſind es die Herdenglocken. Aber die kun viel feiner und frömmer. Wenn ihn zur Nacht das Gezeter der Straßenbahnen und das Getute der tauſend Kraftwagen aus dem Schlafe ſtörten, mußte er an die Sterne denken, die friedſam in die Stille ſeines Vaterhofes niederblickten, oder an den Röhrenbrunnen, der ſeine mondgoldenen Strahlen in das ſteinerne Becken goß. Und auf dieſem Becken— er ſah es deutlich vor ſich— ſtanden die Worte eingegraben: Peter Balſen, anno 1662. Wenn am Morgen mißmutige Arbeiterſcharen durch die Fabrikpforten ſchlenderten, mußte er an die Heimleute denken, die ſchon vor Stunden mit Jauchzen und Singen ins Mähen gezogen waren 751 jetzt unter der alten Ulme bei der Morgenſuppe ſaßen. 5 Wenn an den Sommerabenden die vornehmen Müßiggänger zum Tennisſpiel kamen und ſeine Elſa umſchwärmten, dann hätte er mit ſeinen Bauern⸗ fäuſten den Schwarm der faden Schwätzer am lieb⸗ ſten vom Raſen gefegt. Ach, warum durfte niemand wiſſen, daß er und Elſa eins waren? wenn die andern kamen? Wie konnte ſich Elſa über⸗ haupt noch mit den andern unterhalten, mit ihnen freundlich ſein, ſich von ihnen die Hände küſſen laſſen, dieſelben Hände, die ſchon ſo oft um ſeine Wangen ge⸗ Warum mußte er zurückſtehen, Amerikaner⸗Sporifeſt in Düſſeldorf Auch hier gute Leiſtungen Beim zweiten„Amerikaner⸗Sportfeſt“ am Donnerstag abend bot ſich auf dem Platze des Düſſeldorfer SC. 99 das gleiche Bild wie tags zuvor in Köln. Eine Schar auser⸗ wählter Athleten aus der alten und der neuen Welt bot in prächtigen Kämpfen ſchöne Leiſtungen, aber der Beſuch war trotz des guten Wetters mit nur 4000 Perſonen recht mäßig. Die Kämpfe wurden mit dem 100 Meter⸗End⸗ lauf eröffnet, zu dem ſich Gillmeiſter, Schüller, Lammers, Körnig, ſowie das neue rheiniſche Talent Heidhoff qualt⸗ fiziert hatten. Die Amerikaner Bowen und Ham traten nicht an. Im Endlauf verurſachte Lammers zwei Fehl⸗ ſtarts, der Oldenburger konnte dann nur noch„außer Kon⸗ kurrenz“ mitlaufen. Körnig ging im Lauf ſofort in Führung und ſiegte ſehr leicht in 10,6 Sek. vor Schüller 10,9 Sek. und Lammers, der um eine Bruſtbreite hinter Schüller nur als Dritter einkam. Im 1000 Meter⸗Lauf ſpielte der Schwede Kellermann keine Rolle. Der Amerikaner Bullwinkle wurde von den beiden Deutſchen Lefebre und Neu ſtark bedrängt, er mußte ſich ſtrecken, um in:308 Min. knapp mit zwei Metern vor Lefebre⸗Düſſeldorf(früher Mannheim) (231,8 Min.) und Neu⸗Düſſelborf:31,8 Min. ſiegreich zu bleiben. Als Vierter kam Hobus⸗Hannover ein. Die 400 Meter gewann der Amerikaner Bowen wie⸗ der leicht in 49,6 Sek. vor Danz⸗Berlen. Einen 300 Meter⸗Lauf gewann Otto⸗ Duisburg in 37,4 Sek. vor Gillmeiſter⸗Hannover 378 Sek, und Morell⸗ Krefeld 40,2 Sek. Das 110 Meter⸗Hürdenlauſen brachte wieder einen har⸗ ten Kampf zwiſchen dem Amerikaner Anderſon und dem Schweden Petterſon, aus dem ernent Anderſon in 149 Sek. vor Petterſon(15,0) als Sieger hervorging. Harten Kampf und glänzende Zeiten gab es ſtber 3009 Meter, wo Schaumburg ⸗Münſter in:43,36 Min. knapp vor Helber⸗Stuttgart 844,2 Min. in Front blieb. Den dritten Platz belegte Kilp⸗Düſſeldorf in 858.8 Min. vor Diekmann⸗Hannover.. In der 4 mal 100 Meter⸗Staffel nahm der Sc. Char⸗ lottenburg Revanche für ſeine Niederlage am Vortag. Diesmal ſchlug der SC. die Amerkkaner in 428 Ser um einen Meter. 5 Im Weitſprung mußte der verletzte Amerkraner Ham aufgeben, Steger blieb Mölle⸗Düffeldorf mit 7,19 Meter vor Rauch⸗Köln mit 6,63 Meter. Den Stabhochſprung holte ſich wieder der Amerikaner Barnes mit:00 Meter vor den beiden Weſtdeutſchen Stechemeſſer und Borne, die je 3,60 Meter erreichten. Das Wimbledon-Turnier Frl. Krahwinkel/ Prenn in der Vorſchlußrunde Die allengliſchen Meiſterſchaften in Wimbledon brachten am Donnerstag inſofern eine Enttäuſchung, als Frl. Außem gezwungen war, auch im Gemiſchten Doppel auf die weitere Teilnahme zu verzichten. Der Fuß der Rheinländerin iſt ſo ſtark geſchwollen, daß Frl. Außem noch nicht auftreten konnte. Geſpielt wurde am Donnerstag nur in den Dop⸗ pel⸗Konkurrenzen, die Einzelwettbewerbe ruhten. Im Gemiſchten Doppel ſetzte das deutſche Paar Hilde Krahwinkel/ Prenn ſeine ſchöne Erfolgsſerie mit einem 671,:4⸗Sieg über die Engländer Pittman/ Peters fort. Die Deutſchen ſtehen nun in der Vorſchluß⸗ runde, wo ſie auf das Paar Mudford/ Crole Rees treffen, die durch die Streichung von Außem/ Tilden kampflos in ten Ryan/ Crawford durch ein:2, 376,:3 gegen E. Croß/ Alliſſon das Semifinale. Im Damen ⸗ Doppel ſchalteten Croß /S. Palfrey das Paar Bennet/ Nuthall:6, 10:8, 613 aus. Sigart/ Hen⸗ rotin rückten durch einen 612,:2⸗Erfolg über Mathien/ Barbier eine Runde weiter, wurden dann aber in der Vor⸗ ſchlußrunde von dem Favoritenpaar Wills/ Ryan:2,:0 geſchlagen. Im Herren Doppel wurden bereits die Vor⸗ ſchlußrunden erledigt. Cochet/ Brugnon bezwangen Tilden/ Timmer:2, 476, 678, 613 und Gregory/ Collins ſchalteten BoxotraBouſſus.7,:3,:2 aus. Die„Tour de Frante“ Die zweite Etappe— Wieder gutes Abſchneiden der Deutſchen Die franzöſiſche Radrundfahrt wurde am Donnersta mit der zweiten Etappe von Caen nach Dinan(165 Km. fortgeſetzt. Den Sieger ſtellten diesmal die Italiener in Guerra, der in:00,17 Std. mit über einer Minute Vorſprung vor dem Felde intraf. Die weiteree Plazierung lautete: 2. Binda⸗Italien, 3. Pelliſſier⸗Frankreich, 4. Lalvup⸗ Belgien, 5. Ledueg⸗Frankreich, 6. Nebe⸗Deulſchlan d. 23 weitere Fahrer wurden zuſammen auf den 7. Platz ge⸗ ſetzt, darunter auch die Deutſchen Man bhey, Wolke und Tietz. Von den übrigen Deutſchen beſetzten Sie⸗ koſt:„Warte nur, Liebſter! Jetzt muß es noch ein Geheimnis ſein..“ Das alles verſtand der gute Peter nicht. Es fehlte ihm trotz allen Wohlergehens etwas, was weſentlich zu ſeinem Leben gehörte, und ſeine Unruhe wurde immer größer. War es Heimweh, oder was be⸗ drängte ſein Blut und bedrohte ſeinen Sinn ſo feindlich? i Da begab es ſich, daß er an einem Sommerabend mit Elſa weit vor die Stadt hinausfuhr, wo nichts mehr war als Land und Stille. Und auf dem Roggen⸗ felde ſah er ein Mägdlein ſich mühen. Da ſchwang ſich Peter aus dem Wagen, warf Rock und Weſte von ſich, ſtülpte ſich die Hemdärmel hoch, nahm dem Dirn⸗ lein die Senſe aus der Hand und ſprach:„Geh Du jetzt heim, Du ſchmales Ding. Ich will Dir den Roggen mähen. Die ganze Nacht hindurch. Morgen kannſt Du binden und Garben ſetzen. Jetzt weiß ich, was mir gefehlt hat dieſen ganzen Sommer: her— die Senſe. Und das weiß ich auch: Es ſoll in meinem Leben keinen Sommer ohne Senſe mehr geben.“ Alſo hatte der Balſenpeter wieder heimgefunden zu ſich und ſeinem Blut, und es half kein Betteln und Flehen mehr von der ſchönen Elſa, bis ſie ihren Bubikopf in den Nacken warf und ein eiskaltes„Na alſo!“ zum letzten Abſchied ſprach. Den Balſen Peter rührte es nicht mehr. Er fühlte den lang entvehrten Schweiß in Bächlein aus ſeinen Poren rieſeln, und je weiter er mähte, deſto wohler ward ihm. 8 Als aber am Morgen nach der durchmähten Nacht das ſchmale Dirnlein zum Garbenbinden kam und ihm Peterlein in die verwunderten Augen ſah, da lächelte er ſtill vor ſich: Dieſe Hände wird keiner küſſen als der, den ſie zuerſt gekoſt. Eher fließen die Bäche aufwärts. O Deutſche Bühnenwerke in Paris. Das Theater „Mont Parnaſſe“ in Paris eröffnet ſeine neue Spielzeit unter der Direktion Baty mit der„Drei⸗ groſchenoper“ von Brecht⸗Weill. Weiter ge⸗ langen„Hokuspokus“ von Curt Götz und „Grand Hotel“ von Paul Frank zur Pariſer Erſtaufführung. die Vorſchlußrunde kamen. In der anderen Hälfte erreich⸗ gel den 81., Buſe den 35., Schön den 41. und Thie ra bach den 45. Platz. 8 b 5 Im Geſamtklaſſement, für das die drei erſten Fahrer jeder Nation gewertet werden, führen nach dem zweiten Tage Belgien, Italiene und Frankreich mit ge⸗ ringen Zeitdifferenzen knapp vor Deutſchland, während Spanien bereits weit zurückgefallen iſt. Mit dem Ab⸗ ſchneiden der deutſchen Fahrer, von denen man ja bei bieſer großen Prüfung nicht allzuviel erwarten darf, kann man auch am zweiten Tag zufrieden ſein. Die Henley ⸗Megatta Meiſter Boetzelen gewinnt auch ſeinen Zwiſchenlauf Der deutſche Skullermeiſter Gerhard Boetzelen vom Berliner RC. konnte am Donnerstag bei den Vorkämpfen zur Royal Henley⸗Regatta auf der Themſe einen weiteren ſchönen Erfolg erringen. Im Kampf um die Diamond Sculls im Großen Einer blieb der Berliner auch im Zwi⸗ ſchenlauf Steger, er ſchlug den Engländer Weſt in 10:02 Minuten ganz überlegen. Boetzelen trifft nun in der Vor⸗ entſcheidung am Freitag auf den kanadiſchen Favoriten Wright, der im Zwiſchenlauf den Engländer Beresſord ebenfalls überlegen in 10:00 Min. ausſchaltete. Für den zweiten Zwiſchenlauf qualifizierten ſich der Engländer Collet, der ſeinen Landsmann Guye in:59 Min. ſchlug und der Canadier Gueſt, der über den Oxforder Edwards in:95 Min. ſiegte. Fieſeler verunglückt Teilnahme an den Meiſterſchaften fraglich Der Deutſche Kunſtflugmeiſter Fieſeler hatte in Wien großes Pech. Bei einer Zwiſchenlandung auf den Rfichftug von Budapeſt brach an Fieſelers„Tigerſchwolß⸗ ein Rad und dadurch wurden auch Fahrgeſtell, P dene und eine Tragfläche in Mitleidenſchaft gezogen. Der Sin f lers bei der Deutſchen Kunſtflugmeiſte 5 Sens. Samstag in Wiesbaden⸗Mainz und am. ln iſt damit in Frage geſtellt, zumal ſich bei der rauſchaf⸗ fung der Erſatzteile aus Kaſſel Zellſchwierigkeiten. Die Monteure arbeiten an der Wiederherſtellung der Mo⸗ ſchine Tag und Nacht und Fieſeler, der übrigens bei dem Unfall unverletzt blieb, hofft immer noch, den er ſchon ſeit zwei Jahren hät; noch 0 5 können. 5 Leichtathletikklubkampf BfR. Mannheim V. f. R. Heilbronn Am kommenden Sonntag,. findet auf dem VſR.⸗Platz bei den Brauereien der Klubkampf in der Leichtathletik zwiſchen Vf R. Heülbronn und VfR. Mannheim ſbatt. Der Kampf, der in den Difzipltnen Lauf, Wurf und Sprung ausgetragen wird, ſieht wels die zwei beſten Vertreter der beiden Vereine am Starz, ſodaß intereſſante Kämpfe zu erwarten ſind. Hauptſächlich die Kurzſtrecken und die Staffeln werden hart um⸗ ſtritten ſein. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein Pegel] 28, 80..] 2. 4 Medar-Pegel] 80. 1. 7 Le. Baſel 148157 L. 41 5 S gaferinſe 2,12.10.042,02 13] Mannheim.83 998.55.20 Fehl.18 8,24.153,12.22 Jagſtfeld.72 9,9.88088 Maxau 5,10 5,67 5,064.57.04 Blochingen 0,260,26 9,22.28 Mannheim.16.05.01 396 8,90 Heilbronn 121 6.15118 Kaub.77260.582,56.49 Köln.45 2,48 2,40 2,332.25 Waſſerwärme des Rheins 22 C DD xxx Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Steſan Kayſer- Kommunalpolitik und Lokales: i. V. Franz Kircher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in annheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr— Rülckſendung erfolgt nur bel Ritctporto eee AAA Dꝛialat lei cles Hage Natürliche Mineralwasser Ln 2 eee Haupt-Niederlagen: 8 peter Rheus Embff. Wilhelm Müller jun. Telephon 26796 und 26797 Telepuon 21686 und 21612 85 Alu Aua Das Münchener Gärtnerplatz⸗Theater kommt nach Mannheim Das Bochumer Operettentheater, das in dieſem Sommer ein Operettengaſtſpiel im Roſen⸗ garten geben ſollte, iſt von ſeinem Vertrag mit der Stadt Mannheim zurückgetreten. Der Stadtverwaltung iſt es gelungen, an ſeiner Stelle das bekannte Münchner Theater am Gärt⸗ merplatz für die Sommer ⸗ Operetten im Roſengarten zu verpflichten. Das Gaſtſpiel des Gärtner⸗Theaters wird am 19. Juli beginnen. Krolloper und kein Ende Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 4. Juli. Der Aufſichtsrat der Städtiſchen Oper iſt am Donnerstag im Berliner Rathaus zuſammen⸗ getreten, um ſich mit dem weiteren Schickſal der Krolloper zu befaſſen. Der Aufſichtsrat hat einen endgültigen Beſchluß noch nicht gefaßt, ſondern einen Sonderausſchuß eingeſetzt, der die Frage ent⸗ ſcheiden ſoll. Wie man hört, ſoll jetzt auch die Lindenoper einen Teil der billigen Volks⸗ bühnenvorſtellungen übernehmen. Zudem iſt man ſich über die Höhe des Zuſchuſſes, den der preußiſche Staat für die Städtiſche Oper leiſten ſoll, noch nicht einig geworden. Die Stadt Berlin will 750 000% haben, während das Kultusminiſterium im Höchſt⸗ falle 500 000 4 bewilligen zu können glaubt. Kölner Kunſt in Chemnitz. Nach der Aus⸗ ſtellung„100 Jahre Deutſche Zeichenkunſt(1750. 1850“) veranſtaltete die Chemnitzer Kunſt⸗ hütte Mitte Juni bis Juli eine Ausſtellung der Werke Kölner Künſtler.. Wirkung der Arzt-Rechnung Arzt:„Haben Sie meinen Rat befolgt? Wenig eſſen und dann ſoviel wie möglich zu Hauſe bleiben.“ Patient:„Ja, nachdem ich Ihre Rechnung be⸗. zahlt hatte, blieb mir nichts anders übrig.“ * „ eee Freitag, den 4. Juli 1930 B. Sefte. Nr. 302 Ganja, der Erſatz für den verbotenen erikas neuer Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) * N Alkohol— Die Folgen des Rauſchgiftes— Das Hauf⸗ laſter verſchuldete in dieſem Jahre bereits 2500 Morde— Anſtatt Glück und Harmonien Agonie, Körperlähmung und Irrenanſtalt Was bei uns noch immer Bockbier, Schnaps und Wein iſt, das iſt im Reiche der Prohibition augen⸗ blicklich ein ſüßer Bonbon, der auf den Namen Ganja hört. Ein neues Rauſchgift? Nein, ein ur⸗ altes Mittelchen, nur konzentrierter und raffinierter in den Handel gebracht. Es iſt der in der Literatur als„Haſchiſch“ bekannte„indiſche Hanf“. Schon die Kreuzfahrer machten mit dieſem Rauſchgift unlieb⸗ ſame Bekanntſchaft, indem nämlich ihre afrikaniſchen Feinde vor jedem Angriff„ſchira“ oder„kif“ zu trin⸗ ken pflegten und dabei in recht draufgängeriſche Stimmung kamen. Große Teile von Aſien und Afrika frönen dem Hanflaſter. Ganja heißt auf in⸗ diſch der weibliche Blütenſtand dieſer Pflanze, die in ihrer verſchiedenſten Zubereitung, dem Genießer in Form lebhafter Halluzinationen Sonnen, Glück, Har⸗ monten und unbeugſame Willenskraft vorgaukeln. In Amerika geht die auf Jamaika gezogene Pflanze in großen Bündeln unbeanſtandet durch den Zoll, weil ſie die Beamten als„Tee“ betrachten oder 791 deshalb ſo bezeichnen wie ſie ſelber„Ganjaneſen“ nd. Der Saft der Pflanze wird in den verſchiedenſten Drogenformen verarbeitet und genoſſen, als Tee, Kuchenbeigabe, Tabak und Schokoladenpraliné. Zwei Stoffe führen die Wirkung herbei: das Kannabin(Hanf, lat.: cannabis sativa), das nar⸗ kotiſch beeinflußt, und das Kannabinon, dem die pſychiſchen Lähmungen und Raſereien zur Laſt fallen. Dieſe Kompetente iſt ſo ſtark, daß bei guten Präpa⸗ paten ſchon fünf zehntel Gramm giftig wirken. Die ſchrecklichſte Folge iſt der maniakaliſche Zuſtand der Kranken, das heißt: der Zuſtand, in welchem Leb⸗ haftigkeit, Bewegungs⸗ und Schaffensdrang, Sehnen⸗ hüpfen, Flammenſehen in Berſerkerwut ausarten. Die Puritaner und Guttempler, auf deren Betreiben das Alkoholverbot in den Vereinigten Staaten von Amerika zurückzuführen iſt, verſuchen jetzt, angeſichts einer ſchrecklichen Statiſtik, mit Moralpredigten ab⸗ zuhelfen. Umſonſt natürlich. Die Polizei erklärt ganz trocken, daß von den vorgekommenen 5000 Morden bisher in dieſem Jahre 50 Prozent auf den Ganjagenuß zurückgeführt werden müſſen. Die Irrenanſtalten weiſen einen Prozentſatz von 79 auf. Das iſt kein Mode⸗ kaſter mehr, das iſt eine Seuche, eine Epidemie, die den geſunden Nachwuchs gefährdet. Aus ſchaffens⸗ freudigen Menſchen werden Ruinen. Morphium, Kokain, Heroin, Opium fordern ſeit langem ihre Opfer. Alle dieſe Rauſchgifte laſſen ſich jedoch nicht Arit dem„Ganjabonbon“ vergleichen, der als der be⸗ Hebteſte Alkoholerſatz von Apothekern und Drogerien im ungeheuren Mengen auf den Markt geworfen wird Selbſtverſtändlich hat ſich der Geſchäftsgeiſt des Yankees ſofort der Konjunktur bemächtigt. Auf den oſtindiſchen Inſeln errichtete man Rieſenplantagen, auf denen in Maſſen indiſcher Hauf gepflanzt wird. Abnehmer des Giftes ſind alle Kategorien der Be⸗ völkerung, der Künſtler genau ſo wie der Wiſſen⸗ ſchaftler, der Sportler nicht minder als der Schwer⸗ arbeiter. Der Schauſpieler den das Lampenfieber ſchüttelt, lutſcht hinterm Vorhang den Ganjabonbon, der Boxer oder Jockei raucht vor dem Kampfe Ganjazigaretten, der Gelehrte ſchnupft viel⸗ leicht das Pulver und der arme Teufel trinkt, raucht, kaut es in jeder Form, um ſein Elend zu betäuben und weil er annimmt, daß es ihn leiſtungsfähiger macht. Natürlich wird es auch als Erotikum ſtark be⸗ gehrt. Wer die Willenkraft von Frauen lähmt und ihren Widerſtand brechen will, praktiziert den Opfern Ganja in Speiſe und Trank. Zahlloſe Selbſtmorde unglücklich gewordener junger Mädchen zeugen von der teufliſchen Dämonie der„Ganjapralinen.“ Das Hanfgift beſitzt entſprechend ſeiner ſtimu⸗ lierenden Eigenſchaft auch eine verheerende Nachwirkung. Oft erſt nach 48 Stunden treten ſchwere ſeeliſche Depreſſionen im Verein mit phyſiſchen Störungen auf, die ſich innerhalb kurzer Zeit— da die Doſis immer vergrößert werden muß 31 völliger Agonie und Körperlähmung ſteigern. Wäre das traurige Nachſpiel nicht und die entſetzliche Ver⸗ lockung zum Mißbrauch des Narkotikums, möchte man allerdings gerade bei uns in Europa einen derartigen Stimmungsbonbon willkommen heißen. 3 Mauſerpiſtolen ſind auf ſie gerichtet Eine Reihe vermögender Einwohner der Stadt Czenſtochau in Polen erhielten eines Tages ein Schreiben, in dem ungefähr folgendes ausgeführt wurde:„Sehr geehrter Herr, ſeit geraumer Zeit ſtehen Sie auf unſerer Todesliſte. Wir ſind ange⸗ wieſen worden, kurzen Prozeß mit Ihnen zu machen. Unſere Ehre gebietet uns aber, den Verſuch einer friedlichen Auseinanderſetzung mit Ihnen zu machen. Wir verlangen 10000 Zloty. Drei Mauſerpiſtolen, Kaliber 7/63 Millimeter ſind auf Sie gerichtet. Wir, Mitglieder der Internationale werden im Falle der Weigerung das Urteil vollſtrecken. Wir raten ihnen ab, ſich an die Polizei zu wenden. Das wird Ihr Schickſal nur verſchlimmern. Termin— bis zum 26. Juni d. J. Antwort unter: T. R. V. Wir ſind Akademiker und sans Pardon.“ Die meiſten Adreſſaten bekamen einen ſolchen Schrecken vor den auf ſie gerichteten Piſtolen, Kali⸗ ber 7/63, daß ſie das Geld ſofort abſchickten. Nur ein Arzt entſchloß ſich nach langem Hin und Her, der Polizei die Angelegenheit zu melden. Auf Anwei⸗ ſung der Polizei erklärte er ſich ſchriftlich bereit, das Geld perſönlich zu überbringen. Er fuhr im Auto zur verabredeten Stelle, wo ein halbwüchſiger Knabe auf ihn wartete. Zur Rede geſtellt, erklärte der Knabe, daß er tatſächlich die Drohbriefe im Namen der Internationale geſchrieben habe. Er möchte gern nach Südamerika auswandern und wollte ſich auf dieſe Art das Reiſegeld verſchaffen. Miniſterpräſtdent Thorhallſon. Vier Waggons mit Zuchtkaninchen haben kürzlich die deutſch⸗ruſſiſche Grenze paſſtert. Die Tiere ſtam⸗ men von deutſchen Züchtern und ſind für die ſtaat⸗ lichen Kaninchenfarmen in Rußland beſtimmt. Im vorigen Jahre kam in Rußland der Plan auf, durch ſtaatliche Kaninchenzucht dem Fleiſchmangel etwas abzuhelfen. Man verließ ſich dabei auf die ſprichwörtliche Fruchtbarkeit der Kaninchen und be⸗ rechnete, daß die Nachkommenſchaft eines gut ge⸗ pflegten Kaninchenpaares ſich in vier Jahren auf eine Million Stück belaufen kann. Man glaubte alſo mit Leichtigkeit ein paar Millionen Kaninchen in Jahres⸗ friſt züchten zu können. Dollarmillionär oder Hoch ſtapler? Die Verhaftung des Amerikaners Kay in Salzburg Die Salzburger Polizei hat den angeblichen ame⸗ rikaniſchen Dollarmillionär John Kay, der auf einer Autoreiſe durch Oeſterreich begriffen und mit ſeiner Frau und Suite in dem vornehmen Hotel de'Europe abgeſtiegen war, am Samstag ver⸗ haftet. John Kay ſteht unter dem Verdachte des Scheckſchwindels und des Betruges. Ueber den ſen⸗ ſationellen Fall wird aus Salzburg berichtet: John Kay, von dem es heißt, daß er einer der reichſten Geldmakler und Börſenagenten Amerikas ſet, weilt ſeit Ende Mat in Oeſterreich. Er befindet ſich angeb⸗ lich auf einer Luſtreiſe durch Europa und kam hier⸗ her aus Albanien, wo er angeblich dem König Zogu eine Million Dollar für das alba⸗ niſche Schul⸗ und Krankenweſen geſpendet und dafür Islands FJahrtauſenoͤfeier Das däniſche Königspaar bei der Anknuft zu ber großen Jahrtauſendfeter in Islands Hauptſtadt Reykfavik. Rechts die Gattin des Präſidenten in isländ. Nattonaltracht Links der isländiſche Deutſche Zuchtkaninchen für Rußland Die Erwartungen ſind aber enttäuſcht worden. Eine Zählung hat vor kurzem ergeben, daß in ganz Sowjetrußland zur Zeit nicht mehr als 444000 Zuchtkaninchen vorhanden ſind. Die fruchtbaren Tiere ſcheinen alſo entſchieden unter ſow⸗ jetfeindlicher Geſinnung zu leiden. Jedenfalls bleibt der ruſſiſchen Regierung nichts anderes übrig, als den Beſtand durch Einfuhr aus Deutſchland aufzu⸗ füllen. Wenn auch dieſes Mittel nichts hilft, dann werden die geplanten großen Staatsfabriken für Kaninchenfleiſchkonſerven wohl nicht genügend zu tun haben. g Der Dauerflugweltrekord wiederum überboten, die Flieger über 500 Stunden in der Luft Die vier Brüder Hunter aus Chicago. V. l. u..: Albert, John, Kenneth und Walther Hunter Der Dauerflugweltrekord mit Tanken während des Fliegens, der im vorigen Jahr von den Amertkanern'Brien und Jackſon mit 420% Stunden aufgeſtellt wurde, iſt überboten worden. Seit über 500 Stunden befinden ſich die Piloten John und Kenneth Hunter aus Chicago in der Luft und werden von ihren Brüdern Albert und Walther Hunter mit Brenn⸗ ſtoff verſorgt. Sie wollen erſt landen, wenn ein techniſcher Defekt ſie dazu zwingt den höchſten albaniſchen Orden und den Titel eines Vetters des Königs der Albaner erhalten hatte. Von Tirana begab ſich Kay mit ſeiner Suite in zwei prachtvollen Luxusautos nach Raguſa⸗ Hier ſoll er vom Balkon des Hotels einige zehntauſend Dinars unter die vor dem Hotel harrende Menſchenmenge geſtreut haben. Er ſoll hier auch das Angebot geſtellt haben, den ganzen Hafen mit allen vor Anker liegenden Schiffen zu kaufen. Bis ſchließlich die Polizei den ſpleenigen Amerikaner auforderte, die Stadt zu verlaſſen. Miſter Kay kam dann über Tarvis nach Oeſterreich. In Selz⸗ thal beſtellte er ſich einen Extrazug nach Linz. Als der Zug bereitſtand, erklärte Kay plötzlich, nur al⸗ baniſches Geld bei ſich zu haben, deſſen Annahme die Bahnleitung verweigerte, worauf Kay die Reiſe in ſeinen Automobilen fortſetzte. In Salzburg er⸗ wartete ihn im Hotel bereits ſeine Gattin. Auch hier benahm ſich Kay überaus extravagant. Er ließ ſich als„Königliche Hoheit“ titulie⸗ ren und behauptete, daß er der Beſitzer des Tabak monopols von Al bam e n, des Oeltruſts von Meſopotamien und des Fleiſch⸗ truſts von Mexiko ſei. John Kay hat von Salzburg auch mit aller Welt telegraphiert und telephontert. Er hat auch ſogar an Muſſolint telegraphtert und mit ihm eine telephoniſche Verbindung verlangt. Seine täglichen Telegramm⸗ und Telephon ⸗Speſen machten wahnſinnige Summen aus. Auch in Salzburg beſtellte Kay wieder einen Extrazug, woraus ſich wieder Gelddifferenzen mit der Bahnverwaltung er⸗ gaben, weil er den bereitgeſtellten Zug nachträglich wieder abbeſtellte. Auch in Salzburg warf er das Geld mit vollen Händen heraus. 5 Das wahnſinnige Geldhinauswerfen und die ſon⸗ ſtigen Schrullen des Amerikaners lenkten ſchließlich das Augenmerk der Behörden auf ihn, und als An⸗ zeigen geſchädigter Firmen gegen ihn einliefen, er⸗ folgte ſeine Verhaftung. Mr. John Kay nahm dieſelbe übrigens ganz humoriſtiſch auf und erklärte, es intereſſiere ihn ſehr, ein öſterreichiſches Gefängnis kennenzulernen. Inzwiſchen iſt die Salz⸗ burger Polizei bemüht, feſtzuſtellen, ob es ſich hier um kriminelle oder pfychopathiſche Dinge handelt. Feſtgeſtellt konnte bisher werden, daß John Kay auf Antrag ſeiner Frau in der pſychiatriſchen Klinik in München interniert war. Er ſoll auch bei der Staatsanwaltſchaft in München wegen mehrfacher Betrügereien angezeigt worden ſein und dort ein Bankhaus um 80 000/ geſchädigt und be⸗ trügeriſche Hotelſchulden hinterlaſſen haben. In Al⸗ banten ſoll John Kay einen großen Scheckbetrug ausgeführt und dabei die Albaniſche Nationaſpank um 260 000 Schw. Fr. geſchädigt haben. Jolgen einer Reiſe nach Oberammergan Vor etwas mehr als drei Wochen rüſtete der Amerikaner Charles Nutting, Bürger mei⸗ ſter von Weſt Caldwell, einer Stadt in dem Staate New Jerſey, zu einer Reiſe nach Oberammer⸗ gau. Seine Freunde rieten ihm ab. Die Bürger⸗ meiſterneuwahl ſtand vor der Tür und man empfahl dem amtierenden Bürgermeiſter, zu Hauſe zu blei⸗ ben und ſeine Sache zu verfechten. Bürgermeiſter Nutting indeſſen wollte auf die Stimme ſeiner Freunde nicht hören. Seine Verdienſte um die Stadt, ſo meinte er, ſeien groß genug, um für ihn zu ſprechen. So trat er ſeine Reiſe an. An dem Tage, an dem er in Ober, ammergau ſaß und das Paſſionsſpiel bewunderte, war in Weſt Caldwell Bürgermeiſterwahl. Und am Tage darauf teilte ihm eine Kabeldepeſche mit, daß es mit ſeiner Bürger meiſter würde vorbei war. Der Konkurrent hatte in ſeiner Ahweſenheit eine lebhafte Agitation entfaltet und mit 42 Stim⸗ men Mehrheit geſiegt. Aber der bisherige Bürger⸗ meiſter Nutting hat deshalb den Mut nicht verloren. Er erklärte, daß er trotzdem die Reiſe nach Oberam⸗ mergau nicht bereue und bei der nächſten Wahl da Amt ſchon zurückerobern werde. g Das Garoemaß herabgeſetzt In England, dem überlieferungstreuen Lande, ist etwas ganz Außergewöhnliches geſchehen: die Rekru⸗ tierungsbehörde hat das Gar demaß herab⸗ geſetzt. Man berechnet dort das Maß noch nach der alten Art. Bei den Gardegrenadieren beträgt es fünf Fuß elf Zoll, bei der ſchottiſchen Garde fünf Fuß neun Zoll, bei der walliſer und der irkſchen Garde fünf Fuß zehn Zoll. In dieſem Jahre werden aber Rekruten angenommen, die einen Zoll weniger meſſen. Dies nicht etwa, weil die Engländer kleiner werden, ſondern aus einem ſehr einfachen Grunde. Die engliſchen Garderegimenter brauchen in die⸗ ſem Jahre den ungewöhnlich großen Erſatz von 2000 Rekruten. Nach dem ſtrengen Garde⸗ maß würde man ſo viele Rieſen wahrſcheinlich nicht auftreiben können. Sobald der Bedarf gedeckt iſt, geht das Maß wieder auf die alte Höhe zurück. Im übrigen weiß man aus Erfahrung, daß die Rekruten infolge der körperlichen Ausbildung und der guten Verpflegung, die ſie in dem Lager erhalten, an ihrer Größe ein paar Zoll zuſetzen, ſodaß auch die um einen Zoll kleineren Rekruten vorausſichtlich noch wachſen und mit der Zeit die ſechs Fuß erreichen werden, dis man von einem richtig gehenden Gardemann ver⸗ langen kann. . Im ersten ſahrzehnt nur KINDER SEILFE —.. Sie ist nach ärztlicher Vor- schrift besonders für die emp- findliche Haut des Kindes hergestellt. Ihr seidenweicher Schaum dringt schonend in die Hautporen ein und macht sie frei für eine gesunde Haut- catmung. Hreis 20 Pig. 2950 r Freilidit, * Fe bestrahlung. drungene Creme kann Helluſt und Sonne. Und Das gibt gesunde Haut und schön gebräuntes Aussehen,— auch bei bedecktem Himmel; denn auch Wind und Luft bräunen den Körper. 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Der Jahresbericht des Stahlwerks verbandes für 1929 ſtellt feſt, daß der Stahlabſatz zwar noch ein wenig größer als in dem durch zwei Arbeitskampfmonate beeinträchtigten Vorjahre war, daß aber die Erzeugun g um 650 000 To. und der Ver⸗ ſand um 480 000 To. noch hinter derjenigen des 1927 zurückgeblieben ſeien. Dabei konnte dieſer Abſatz nur durch erhöhte Ausfuhr auf 32,55 v. H. (. B. 30,96 v..) des Geſamtverſandes(zu bekanntlich er⸗ mäßigten Preiſen) erreicht werden, weil die Aufnahme⸗ fähigkeit des Inlandes ſtändig weiter nachließ. Am Ende Jahres des Berichtsjahres war der Au ftragsbeſtand um eine halbe Million Tonnen geringer als am Schluß des Vorjahres, und die Ausſichten erſcheinen wenig günſtig, weil ſich im neuen Jahre bisher die rückläufige Tendenz am deutſchen wie am Welteiſenmarkt weiter fortgeſetzt hat. Auch auf die im Anſchluß an den Deyn hauſener Schiedsſpruch eingeleitete Preisſenkungsaktion ſetzt man nur bedingte Hoffnungen, denn es könne ſich daraus keine Wirtſchaftsbelebung entwickeln, wenn ſich nicht andere wichtige Wirtſchaftsgruppen, und vor allem die öffentliche Hand, mit Senkung der Preiſe und Tarife anſchlöſſen. Mannheimer Gewerbebank Mehrheit für den Verwaltungsausgleich Wie uns die Verwaltung der Mannheimer Gewerve⸗ Hank e. G. m. b. H. mitteilt, wurde der Vergleichsvorſchlag innerhalb der vom Gericht geſetzten Friſt mit ſämtlichen Unterlagen eingereicht. Die zur Eröffnung des Ver⸗ fahrens nötigen Zuſtimmungs erklärungen ſind ſowohl hinſichtlich der Summen als auch hinſichtlich der Köpfe weit überſchritten. Aber auch für die en d⸗ gültige Annahme liegen jetzt ſchon folgende unwider⸗ rufliche Zuſtimmungserklärungen vor: Von 1251 Köpfen haben 804 zugeſtimmt, alſo 64 v. H. Von der Geſamt⸗ ſumme mit 2 736 009,47/ haben 2077 852,68% zugeſtimmt, olſo 78 v. H. An das Gericht wurde die Bitte gerichtet, den Termin möglichſt zu beſchleunigen, um ſo die erſte Quote raſchmöglichſt ausſchütten zu können. Scharfe Dividendenrebuktion bei der„Janus“ Ham⸗ burger Verſicherungs⸗Ach. in Hamburg. Die Geſellſchaft verteilt für das Geſchäftsjahr 1929 eine Dividende von Rur 4 p. H. gegenüber 12 v. H. im Vorjahre. * Gebr. Lutz Ac. Darmſtadt. Nach 100 600(15 0000 4 Abſchreibungen ergibt ſich ein Verluſt von 135 000(82 000] N daß der Geſamtverlhuſt auf 205 000 4 an⸗ eigt. i * Wieder Verluſt bei der Tränkner u. Würker A. Ob⸗ wohl das AK. i. V. von 1,1 auf 0,66 Mill. 4 zuſommen⸗ gelegt worden iſt, entſtand im Geſchäftsjahr 1929 ſchon wieder ein Verluſt von 128 575. Der Betriebsüberſchuß beziffert ſich auf 0,17(i. V. Verluſt 0,04) Mill. 4 gegen⸗ iber 0,29(0,15) Mill. Unkoſten. Die Abſchreibungen machen 22 112 aus(18 755, i. V. außerdem 138 700 auf Außenſtände). Laut Bericht hoben ſich nämlich die Schwierigkeiten des Jahres 1928 verſchärft. Der Preis⸗ druck für Schwergewebe hält an. Hanf, Flochs, Baumwolle, ſanken fortwährend im Preiſe. Auch in der Juteabteklung beſtanden derartige Schwierigkeiten. Die Vorräte mußten entſprechend umgewertet werden. In der Bilanz betragen (0,34), Debitoren 0,(0,83) und Vorräte 0,59(0,59) Mill.. 111 * Eiſenbahn⸗Verkehrsmittel Ach. Berlin. Aus einem von 789 624 auf 925 544 erhöhten Gewinn werden 15 v. H. 6 ee Dividende vorgeſchlagen. Die Aktien waren ſchon eit längerer Zeit geſucht. Auch geſtern waren die Aktien höher trotz der allgemeinen Abſchwächung.(5. 29. Juli.) OChriſtian Dierig Ac. in Langenbilan— Wieder Gewinnvortrag.(Eig. Dr.) 1929 erzielte die Geſellſchaft ein Bruttoergebnis von 5 262 683(6 64 307), Abſchrei⸗ Hungen erforderten 2 129 738(2 282 691), Steuern und So⸗ ziellaſten 2107 710(3 194 455) und daneben noch Wohl⸗ ſohrtsausgaben von 438 959(567 996) l. Einſchl. 570 043 4 Gewinnvortrag verbleibt darnoch ein Reingewinn von 1159 324(567 906). Der HV. am 7. Juli wird vorge⸗ ſchlagen, dieſen Betrag weiter vorzutragen. Nach dem Vorſtandsbericht war es nur durch ſchärfſte Ratio⸗ naliſierung möglich, ſich den Folgen des Falles der Fa⸗ brkkattonsmarken zu entziehen. Trotz ſinkender Rohſtoff⸗ und Fertigpreiſe, zunehmender Konjunkturverſchlechterung und trotz Ausſperrungen und umfangreichen Betriebsſtill⸗ legungen konnte der Mengenumſatz nicht uner⸗ heblichgeſteigert und der wertmäßige Umſatz auf der Vorflahrshöhe gehalten werden. Aus der Bilanz(alles in U.): Anlagenkonten 2,08(27,95), Wertpapiere und Beteiligungen 0,500(0,630), Vorräte 15,07(28,53), Debi⸗ toren und Bankguthaben 19,33(18,92), andererſeits AK. unn. 3,00, Reſerve unv. 9,00, Abſchreibungsfonds 11,92(9,16), Guthaben des Wohlfahrtsvereins 4,04(4,02), Kreditoren 7,09(15,405), Akzepte und Remburſe 6,85(6,94). Zu der bekannten angekündigten Transaktion mit der Haommer⸗ 6 5 AG. äußert ſich der Vorſtandsbericht nicht. Trotz er ungünſtigen Wirtſchaftsenkwicklung glaubt das Unter⸗ mehmen auch äußerſt ungünſtigen Verhältniſſen in Zukunft gewachſen zu ſein. Pongs u. Zahn A. Vierſen— Wieder 14 v. H. Die Heſellſchaft, die, wie bereits angekündigt, für 1929 wieder 14 v. H. Dividende verteilt, erzielte im Berichtsjahr einen Herſtellungsüberſchuß von 1,2(i. V. 1,14) Mill. /. Der Reingewinn beträgt 50g 048(529 186) 4. Nach dem Bericht war der Betrieb dos ganze Jahr hindurch in allen bteilungen gut beſchäftigt. Im neuen Jahre waren bisher Erzeugung und Abſatz befriedigend. Die Fabrik ſei mit Aufträgen für einige Monate verſehen. 5 Aer Neuen Mannheimer Zeitung Mithelfen am Preisabbau! Die Aufgabe des Kleinverbrauchers, der Hausfrau Zur Frage des Preisabbau gehen uns von ge⸗ ſchätzter Seite nachſtehende Ausführungen zu, die ganz allgemein größte Beachtung verdienen. Es iſt in der letzten Zeit wohl ſchon öfters davon ge⸗ ſprochen worden, oder man hat ſchon ſelbſt die Erfahrung gemacht, daß dieſelbe Ware gleicher Qualität in verſchiedenen Geſchäften zu verſchiede⸗ nen Preiſen angeboten wir d. Manchmal iſt der Unterſchied derart groß, daß er ſich nicht ohne weiteres durch einen Hinweis auf allgemein gültige Momente er⸗ klären läßt. Gewiß iſt es für den Außenſtehenden, der die betreffenden Verhältniſſe nicht bis ins einzelne kennt, kaum möglich, ſich ein in jeder Hinſicht gerechtes Urteil über die Preisentſtehung im Einzelhandel zu bilden. Es ſei daher anderen überlaſſen, mehr oder weniger berech⸗ tigte Vorwürfe zu erheben, und es ſoll auch nicht die Ur⸗ ſache für die eingangs erwähnten Preisunterſchiede im Kleinhandel unterſucht werden, ſondern lediglich der Standpunkt des Käufers einmal kurz beleuchtet werden. Ein Beiſpiel, das auf Tatſache beruht, ſei hier erwähnt: In dem Geſchäft& zahlte man für eine beſtimmte Ware 55 Pfg., am gleichen Tage im Geſchäft B 42 Pfg., im Ge⸗ ſchäft C 45 Pfg. Erſt nach 14 Tagen ging 4 mit dem Preis auf 50 Pfg. herunter, während in der Zwiſchenzeit B den Preis ſchon auf 40 Pfg., C auf 43 Pfg. rebuziert hatten.— Man muß ſich fragen, warum die Kunden von 4 nicht ſofort zu dem Geſchäft B ober doch wenigſtens zu C abwandern? Dafür mag es wohl verſchiedene Gründe geben, z. B. fühlen ſich die Kunden durch allerlei enge und weniger enge Verpflichtungen gebunden und verlaſſen nur ungern ihren„Hoflieferanten“, ſogar dann nicht, wenn ſie davon überzeugt ſind, daß die Ware bei B oder 0 völlig gleichwertig iſt. Das weiß der Verkäufer 4 ganz genau und ſieht ſich daher keineswegs veranlaßt, ebenfalls mit den Preiſen ſoweit herunterzu⸗ gehen wie die Konkurrenz— in gewiſſem Umfange rechnet er mit der Treue ſeines Stamm⸗ publikums. Ein anderer Geſichtspunkt iſt nicht weni⸗ ger wichtig, nämlich der, daß man aus der Kriegs⸗ und Inflationszeit die unterſchiedliche Qualität der Waren noch lebhaft in Erinnerung hat und daher beſon ders billigen Preiſen von vornherein etwas ſkeptiſchgegenüberſteht. Zweifellos wird es in vielen Fällen ſo ſein, daß die billigere Ware auch gering⸗ wertiger iſt. Wir wollen hier aber nur von Waren gleicher Qualität ſprechen. Man kann es dem teureren Hoflieferanten zwar nicht verübeln, wenn er ſeine Ware als die unbedingt beſſere anpreiſt und ſich ſo ſeine Kunden zu halten ſucht, aber man darf ſich eben nicht düpieren laſſen. Unter ſolchen Umſtänden kaun natürlich von einer Wirkſamkeit der freien Konkurrenz keine Rede ſein. Die Preiſe können ſich auf ein niedrigeres, von geringen Unterſchieden abgeſehen, einheitliches Niveau nicht ein⸗ ſpielen, wenn der Verkäufer der billigeren (gleichwertigen) Ware nicht durch den Zu⸗ lauf des Publikums unterſtützt wir d. Und damit kommen wir nf den Kernpufſkt öieſes Spezialpro⸗ blems beim Preisabbau. Wir dürfen nicht immer den Verkäufer für die hoben Preiſe verantwortlich machen, ſondern müſſen einſehen, daß ein großer Tefl diefer Schuld das Käuferpublikum ſelbſt trifft. Auch wir Klein verbraucher können fehr gut und müſſen daher am Preis abbau mithelfen, indem wir, ſoweit es an uns liegt, die Kon⸗ kurrenz ſich frei auswirken laſſen. Gewiß hat dieſer oder jener Kleinhändler günſtigere Einkaufs⸗ bedingungen, geringere Ladenſpeſen uſw., ſo daß ſich bei ihm die Selbſtkoſten nicht ſo hoch ſtellen— das war aber ſchon immer der Fall und berechtigt jedenfalls nicht zu Preisunterſchieden von 30 v. H. Auch alle anderen evtl. möglichen Einwendungen ſind nicht ſo ſchwer zurückzuweiſen, man denke nur an die unleugbare Tat⸗ ſache, daß eine große Zahl der Kleinverkäufer durch Sen⸗ kung ihrer Warenpreiſe den Wettbewerb ſucht, daß die Grundlage für ein freies Spiel der Kräfte in der Kon⸗ kurrenz von jener Seite alſo wohl gegeben iſt. Weun aber die Uuterſtützung durch das Käufer⸗ publikum ausbleibt, kann als Wirkung des Wett⸗ bewerbs der Preisabbau nicht eintreten. Die Aufgabe für uns Klein verbraucher iſt es alſo, jede Herabſetzung der Preiſe, wenn ſte nicht ſchon allgemein iſt und ſoweit ſie nicht durch eine Verſchlechte⸗ rung der Qualität ausgeglichen wird, dadurch zu beant⸗ worten, daß wir ſolche günſtigen Kaufgelegen⸗ heiten reſtlos aus nützen. Für die nächſte Zeit müſſen wir uns von dem Gedanken freimachen, als dürf⸗ ten wir als alte Kunden von A nicht einmal die billigere Ware des B kaufen. Vor allem auch müſſen wir das Vor⸗ urtefl aus der hinter uns liegenden Zeit ablegen, als ſet die teurere Ware immer auch unbedingt beſſer. Es wäre ganz falſch zu glauben, daß es ſich wegen eines kleinen Preisunterſchieds nicht lohne, zum anderen Verkäufer zu gehen. Vom Standpunkt des Volkswirtſchaftlers iſt es be⸗ züglich des Preisabbaues die unbedingte Pflicht des Die Senkung des Pfanobrief⸗Zinsfußes Im Arteil der Pfölziſchen Hypothekenbank d Nachdem der sproz. Pfandbrieftyp faſt drei Jahre hin⸗ durch unbeſtritten geherrſcht hat, haben die wiederholten Senkungen des Diskontſatzes bekanntlich eine verſtärkte Nachfrage nach Aulagepapieren, insbeſondere auch nach Sproz. Pfandbriefen gebracht, die zeitweiſe ſo ſtark war, daß die Bodenkreditinſtitute die Pfandbriefabgabe vorüber⸗ gehend ſperren mußten. Man hat deshalb in dieſen Kreiſen Ueberlegungen dahingehend angeſtellt, ob die Kapitalver⸗ hältniſſe geeignet ſeien, einen niedriger verzinslichen Pfandhrſeftyp herauszubringen. Die Exwägungen verſchie⸗ dener ſüddeutſcher Inſtitute über die Zweckmäßigkeit eines 7proz. Typs waren noch im Gange, als die Preußiſche Cen⸗ tral⸗Boden⸗Credtt⸗ und Pfandbriefbank mit 20 Millionen 4 7 proz. Pfandbriefen herauskam, die wenige Tage nach ihrer Auflage überzeichnet worden ſind. Die preußiſche Landpfandbriefanſtalt ging daraufhin zu einer proz. Emiſ⸗ ſion über. Dieſer Pfandbrief liegt gegenwärtig zu 91 v. H. zur Zeichnung auf, was einer Effektivverzinſung von 7,35 v. H. entſpricht, wenn man den evtl. Gewinn bei vorzeitiger Rückzahlung oder Ausloſung dieſer Pfandbrief außer acht läßt. Die Börſeneinführung iſt mit 95 v. H. beabſichtigt. Angeſichts dieſer Sachlage ſchien es von Jutereſſe, wie ſich die ſüddeutſchen Hypothekenbanken dieſer Frage gegen⸗ über verhalten würden, z. B. die Pfälziſche Hypo ⸗ thekenbank, die in ihrer Generalverſammlung im Frſthiahr dieſes Jahres noch erklärt hatte, daß ihr der Zeit⸗ punkt für eine Pfandbriefzinsſenkung noch nicht gekommen zu ſein ſcheine. In einer hierauf bezüglichen Unterredung hatte die Direktion des Inſtitutes die Freundlichkeit, unſe⸗ rem[I Mitarbeiter hierzu folgende Ausführungen zu machen: a. „Die Pfälziſche Hypothekenbank hat ſich bisher in der Frage des ltebergaugs zum eproz. Pfandbrief Zurückhal⸗ tung auferlegt, weil ſtie der Ueberzeugung war und noch iſt, daß bei den gegenwärtigen Kurſen der Uebergang zum niedriger verzinslichen Pfandbrieftyp für den Darlehens⸗ nehmer eine tatſächliche Erleichterung der Be⸗ dingungen nicht bringt. Auch iſt ſie der Meinung, daß der Wegfall der Kapitalertragsſteuer die Zins⸗ verbilligung von ſelbſt zur Folge haben wird, ohne daß es notwendig wäre, in die naturgemäße Entwicklung durch vorzeitige Maßnahmen einzugreifen. Die in den letzten Tagen in der Finanzpreſſe aufgemach⸗ ten zutreffenden Berechnungen haben auch der weiteren Oeffentlichkeit gezeigt, daß in der Tat höchſtens bei einem Tilgungsdarlehen, das die Tilgung des Disagios auf die ganze Laufdauer des Darlehens zu verteilen er⸗ laubt, von einer Senkung des Realzinſes die Rede ſein könnte, während bei den üblichen nur 5 Jahre unkünd⸗ baren Darlehen der Schuldner eine Erleichterung uſcht er⸗ fährt; auch beim Tilgungsdarlehen wäre Vorausſetzung einer tatſächlichen Verbilligung, daß der allgemeine Zins⸗ fuß im Zeitpunkte des Eintritts der Kündbarkeit für den Schuldner noch ebenſo hoch iſt als jetzt, ſodaß er zu einer Kündigung keine Veranlaſſung hat. Auch darf nicht überſehen werden, daß für die Finanzierung von Neu⸗ bauten der durch das Disagio weſentlich beeinflußte niedri⸗ gere Auszahlungskurs bei der Hergabe von Dar⸗ lehen auf der Grundlage 7proz. Pfandbriefe ſich für den Un⸗ ternehmer meiſt unangenehm bemerkbar macht. Nachdem aber die Bewegung einmal im Zuge iſt, hat die Bank auch ihrerſeits um die Genehmigung zur Aus⸗ gabe einer proz. längere Zeit un künd baren Pfandbriefreihe nachgeſucht und ſtellt zur Zeit bei Genehmigung von Darlehensanträgen den Antragſtellern die Wahl eines auf 8 oder proz. Pfandbriefen gegrün⸗ deten Darlehens anheim.“ Kleinkonſumenten, den Wettbewerb zu unterſtützen, aber auch privatwirtſchaftlich geſehen iſt es eigentlich ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß die ſich bietenden Konkurrenzpreiſe im eigenen Intereſſe voll ausgenützt werden. Es gilt, dieſe uns Kleinverbrauchern geſtellte Aufgabe zu erkennen, damit nicht die zahlreichen verſchie⸗ denartigen Maßnahmen zur Durchführung des Preis⸗ abbaues wirkungslos verpuffen. Dr. L. Preiſe und Löhne Die erſte Vorausſetzung für die Beurteilung der Zu⸗ ſammenhänge zwiſchen Löhnen und Preiſen iſt, wie das Inſtitut für Konjunkturforſchung ſchreibt, eine Vorſtellung über die Bedeutung, die den Löhnen in⸗ nerhalb der betrieblichen Koſtenrechnung zukommt. Es gilt weiter zu beachten, daß ſich die Lohnquote in den einzelnen Induſtrien je nach dem Stand der Rationaliſierung ver⸗ ändert. Die Löhne haben ſich in den letzten 6 Jahren weſentlich anders entwickelt, als die Fertigwarenpreiſe: ſte unterlagen ſeit der Stabiliſierung bis zum Jahr 1929 einem in der großen Linie dauernden Auftrieb. Wichtig iſt die Feſtſtellung, daß die Löhne offenbar von der Kon⸗ junktur bisher nur inſofern berührt wurden, als in Zeiten der Kriſis und Depreſſion der Auftrieb nachließ. Dieſe Feſtſtellung ſtützt ſich auf die Beobachtungen der tarifmäßi⸗ gen Stundenlöhne. Im großen und ganzen kaun jetzt angenommen werben, baß auſteigende Konjunktur bertarifliche Verdienſte begünſtigt, und abſinkende Konjunktur die Tendenz hat, die übertariflichen Verdienſte niebriger zu halten. Veränderung der Löhne bedeutet für den Unternehmer Veränderung der Koſten. Selbſt unter der Vor⸗ ausſetzung gleichbleibender Gewinnſpanne können aber die Preiſe niemals prozentual im gleichen Umfange wie die Löhne ſinken oder ſteigen, weil die Lohnkoſten nur einen — mehr oder weniger großen— Anteil an den Geſamt⸗ koſten ausmachen. Nicht bei allen Induſtriezweigen und nicht immer werden die Preiſe genau nach den Koſten kalkuliert. Zu dieſer Behauptung be⸗ rechtigt die einfache Beobachtung, daß ſich nicht alle Aende⸗ rungen der Koſten, die z. B. durch Erhöhung oder Ermäßi⸗ gung der Umſatzſteuer, der Zinsſätze uſw. gegeben ſind, in den Preiſen ausgewirkt haben. Zahlreiche Preiſe für induſtrielle Fertigwaren— das gilt vor allem für Ver⸗ brauchsgüter— werden weniger von den Koſten als von der jeweiligen Marktlage beſtimmt. Die Frage, welche Wirkungen von Lohn veränderungen auf Koſten und Preiſe im gegenwärtigen Zeitpunkt ausgehen, iſt damit zu beantworten, daß in allen In du ſt r i e⸗ zweigen, bei denen eine ſcharfe Kalkulation der Preiſe nach den Koſten ſtattfändet, Lohn⸗ ſenkung die Preiſe ermäßigen, Lohner⸗ höhung die Preiſe ſteigern würde. Anders liegt öͤie Frage bei den marktorientierten Preiſen. Die geringe Nachfrage bat hier vielfach bereits eine ſtarke Senkung der Preiſe erzwungen. Ob dies bis an die Grenze des Möglichen geſchehen iſt kann man allgemein nicht feſtſtellen. Jedenfalls iſt aber das eine klar, daß die Grenze des Möglichen auch hier wohl durch die Höhe der Koſten gegeben iſt. Starker Gewinnrückgang der White Star Rückgriff auf die Dividendengsrantie der Royal Mail Die White Star Line gibt bekannt, daß der Gewinn für das erſte Halbfahr 1990 zur Ausſchüttung der am 1. Juli fälligen Halbflahresdbividende nicht Hhinreicht, und daß daher die Royal Mail Steam Packet Cy auf Grund der von ihr übernommenen Garantie die Mittel zur Zahlung der Dividende zur Verfügung ſtel⸗ len wird. Die Bebanntmachung erregte großes Auf⸗ ſehen in Eity, da der enorme Gewinnrückgang der White Star Line, der dieſen Rückgriff auf die Garantie der Royal Mail nötig machte, völlig überraſchend kam. Für die Aktionäre der Royal Mail, die ſelbſt große Gewinnrück⸗ gänge zu verzeichnen hat, bedeutet die Heranziehung zur Dividendenbereitſtellung für die White Star eine weitere ſchwere Enttäuſchung. e Berluſtabſchluß der Erſten Oeſterreichiſchen Glanzſtoff⸗ abrik AG. a ne Die öſterreichiſche Tochtergeſell⸗ chaft der Ver. Glanzſtoff⸗ Fabriken AG. in Wuppertal⸗Elberfeld ſchlleßz das abgelaufene Jahr mit einem Ver luſt von 2,85 Mill. Schilling ab, der mit der außerordentlich Bae Senkung der kaufspreiſe be⸗ gründet wird. o die ungünſtige Entwicklung des Ge⸗ ſchäfts noch weiter anhält, beſchloß die Verwaltung, die Stillegung des Werkes demnächſt durchzuführen. Die Oagerbeſtände ermöglichen die Belieferung der Kund⸗ ſchaft in der Zeit der Stillegung. f Amorgantſation bei Kampfmeyer Sanierung der Löhnberger Mühle Die Ac. der Löhnberger Mühle in Niederlahn⸗ ſtein beruft jetzt eine HV. ein, die neben den Regularien Beſchluß faffen ſoll über die Herabſetzung des Grundkapitals von 1,21 Mill. 4 auf 874 000 4 durch Zuſammenlegung von 3 zu 1. Der Zweck der Zuſammen⸗ legung iſt die Beſeitigung der Unterbilanz und Vornahme von Abſchreibungen. Weiter ſteht dann auf der 7. eine Erhöhung des Aktienkopitals von 2,120 auf 2,5 Mill., wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausge⸗ ſchloſſen wird. Ein weiterer Punkt betrifft die Genehmi⸗ Gee eines Einbringungs vertrages zwiſchen der eſellſchaft und der Ferdinand Leyſieffer u. Lietzmann Komm⸗Geſ. in Köln⸗Deutz. Die Firma ſoll dann in Ferdinand Leyſiefſer u. Lietzmann AG. umgewandelt und der Sitz nach Köln verlegt werden. Der Kampffmeyer⸗Konzern hatte, wie erinnerlich, im Auguſt v. J. 75 v. H. des Aktienkopitals des Döhnberger Mühle erworben. Die Kommanditanteile der Leyſieſſer u. Sietzmann Geſ. befinden ſich zu 100 v. 11 in ſeinem Be⸗ ſitz. Die⸗Anteile werden nun, nach der K.„eingebracht in die neue AG. Leyſieffer u. Lietzmann, die aus der Um⸗ wandlung der Löhnberger Mühle hervorgeht. Der Gegen⸗ wert beſteht in den 2,126 Mill. 4 Aktien, um die das zuſammengelegte Aktienkapitol der früheren Löhnberger Müßle erhöht wird. Der Beſitz des Kampfſmeyer⸗Konzerns an der neuen Geſellſchaft wird alſo in Zukunft rund 96 v. H. des Aktienkapitals von 2,5 Mill.„ betragen, näm⸗ lich 280 000„ aus der Zuſammenlegung und 2,128 Mill. aus der Einbringung von Leyſieffer u. Lietzmann. Die Minderheit iſt olfſo bei rund 95 000„ Gefemtbeſitz nur eine ganz verſchwindende, und es wirft ſich die Frage auf, ob man dieſe Gelegenheit nicht benutzen ſollte, ſie in irgendeiner Weiſe völlig abzufinden. „Leine Verkanufsverhandlungen der Ufg. Durch einen Teil der Preſſe geht die Nachricht. daß die Gruppe Küchen⸗ meiſter⸗Tobis⸗Commerzbank über den Erwerb des Maforf⸗ tätspaketes mit dem Reichsfinanzminſſterium verhandle; dahinter ſtünde aber gleichzeitig als Kaufintereffent die amerikaniſche Gruppe Warner Brothers, die ebenſo Ver⸗ handlungen mit der Ufa führe, um Ufa und Emelka gleich⸗ ſam mit einem Schlage zu erwerben. Dieſe Meldungen ſind, wie wir erfahren, ſoweit ſie die Ufa betreffen, nicht zutreffend. Es werden zwar mit amerikaniſchen Fach⸗ leuten Beſprechungen gepflegen, um das Abſatzgebiet für die großen Tonfilme ſich gleichzeitig zu ſichern oder ſogar noch zu erweitern, da ja die Situation ſich durch den Ton⸗ film gründlich geändert hat. der Talſchlepplohn mit 8 Pfg. je Tonne für N TSCHAFTS-Z EITUNG Mittag-Ausgabe Nr. 302 Keine Beſſerung der Wirtſchaftslage N im Zuni Nach der auf Grund von Berichten preußiſcher Induſtrie⸗ und Handelskammern und dez Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekam⸗ mertages im preußiſchen Miniſterium für Handel und Gewerbe zuſamengeſtellten Ueberſicht über Handel und Gewerbe im Juni zeigte die Wirtſchaftslage bisher noch keine weſentliche Beſſerung. In Bergbau und Eiſeninduſtrie blieb die Lage gedrückt. Nur im Braun⸗ kohlen⸗ und Kalibergbau war eine Belebung feſtzuſtellen. Auch in der Maſchineninduſtrie hielt der unbefriedigende Abſatz an. Die chemiſche Induſtrie konnte ihren verhält⸗ nismäßig günſtigen Stand nicht überall behaupten. Elek⸗ trotechniſche und Werftinduſtrie klagen ebenſo wie Auto⸗ mobil⸗ und Filminduſtrie und faſt alle Konuſumguter⸗ induſtrien über Abſatzmangel. Im Handel trat nur zeit⸗ weiſe eine geringe Belebung ein. Das gleiche gilt vom Handwerk. Leonhardt Tie Af. Köln.— Lombardverlängerunt des Berglas⸗Pakets. Das bekannte Paket der Tietz⸗Aktien des Bankiers Berglas in Höhe von ſchätzungsweiſe 3,5 Mill., das von einem Bankenkonſortium, beſtehend aus der DD⸗Bank und Danatbank, bereits zum 1. Juli auf der Baſis von etwa 180—190 v. H. lombardiert worden war, iſt — wie verlautet— vereinbarungsgemäß vorläufig weiter in Lombard genommen worden. Die Finanzierung der neuen Ernte geſichert Amtlich wird mitgeteilt: Die vom Reichsminiſterium für Ernährung und Land wirtſchaft mit den großen 1 5 kreditinſtituten geführten Beſprechungen über die Fi⸗ nanzierung der dies fährigen Getreide: ernte haben ergeben, daß ſowohl die Reichsbank wie die Deutſche Renten bank⸗Kreditanſtalt und die Preußiſche Zentralgenoſſenſchafts⸗ kaſſe bereit ſind, in ausreichendem Umfange Mittel zur Bewegung der diesjährigen Getreideernte zur Verfügung zu ſtellen. Im gleichen Sinne hoben ſich die für die 1 eee errichteten Spezialinſtitute in erſter Linie die Zentrale der Getreide⸗Kreditbank und Getreideinduſtrie und Kommiſ⸗ ſions⸗AG. geäußert, ebenſo werden ſich die Deutſche Giro⸗ zentrale und die Landesbank⸗Zentrale wie bisher in den Dienſt der Erntefinanzierung ſtellen. Starker Rückgang der Schuheinfuhr Im Mai 1930 wurden 104 498 Paar Lederſchuhe ein⸗ geführt, gegenüber 280 344 Poor im Mai 1929. Dies be⸗ deutet einen Einfuhrrückgang um 62,5 v. H. Gegenüber dem Vormonat(April 1990) mit 92 835 Paar iſt die Einfuhr im Mai 1980 um 12,5 v. H. geſtiegen. Die Ausfuhr von Lederſchuhen im Mai 1930 betrug 377 465 Paar gegenüber 218 584 Paar im Mai 1929 und iſt ſomit um, v. S. geſtiegen. Bei einem Vergleich im April 1980 ergibt ſich dagegen ein beträchtlicher Ausfuhrrückgang, und zwar um 60 442 Paar gleich 15,5 v. H. Im Mai 1930 ſtellte ſich der Wert der Lederſchuheinfuhr auf 1167 000 4A, der Lederſchuß⸗ ausfuhr auf 9 439 000. Sonach ergab ſich ein Aktivſalds von 2 272 000 l. 5 * Spaniſche Außenhandelsſtatiſtik. Nach einer Havas⸗ Meldung aus Madrid beläuft ſich der Wert der Einfuhr nach Spanien in den erſten vier Monaten des Jahres auf 803 539210 Peſeten gegen 888 008 586 Peſeten im gleichen Zeitraum des Vorjahres, und die Ausſuhr auf 754 715 888 Peſeten(657 664 299 Peſeten im Vorjahr]. * Einfuhr von italieniſchem Gemüſe und Obſt! Deutſchlanb. Im erſten Vierteljahr 1990 hat Italien na Deutſchland 139 062 Dz. Zitronen(1929 184116 Dz.) 253 053 Dz. Apfelſinen und Mandarinen(1929 250 977. D 20 708 Dz. Mandeln(1920 15 045 Dz.) ausgeführt. Es er⸗ gibt ſich eine erhebliche Zunahme ſowohl für die Zitronen als auch die Apfelſinen, Mandarinen und Mandeln. Di Einfuhr von Haſelnüſſen iſt hingegen zurückgegangen. Auswirkung der f Finnproduktionseinſchränkung O London, 3. Juli(Eig. Dr.)] Die Zinnverſchiffungen aus den Straits beliefen ſich int Juni auf 8856 To. gegenüber 9720 To im April und 10 07 Tonnen im Mai. Der im Vergleich zu den vorläufigen Schätzungen von 9500 To. für Juniverſchiffungen eingetre⸗ tene Rückgang iſt eine Folge der Produktionseinſchränkung in Oſtaſien. Die Juliverſchiffungen aus den Straits wer⸗ den vorläufig auf 8500 To. vexranſchlagt. Die fuhren aus Nigerien verminderten ſich von 1290 To. im März auf 764 To. im Mai. „Ausdehnung der Preisſenkung bei der Deutſchen Roß⸗ ſtahlgemeinſchaft. Die Rohſtahlgemeinſchaft beſchloß in der am Donnerstag abgehaltenen Sitzung, für alle e ab 12. Juni, die auf Abſchlüffe erfolgen, welche zu vo Inlandverbandspreiſen getätigt worden ſind, die neuen ermäßigten Preiſe zu berechnon, foweit die Spezifikation bis zum 20. Juli mit dem Recht der Lieſe⸗ rung ſofort nach Fertigſtellung auf den Werken eingehen werden. Mit dieſer Maßnahme euntſpricht die R 5 gemeinſchaft den vielfach geäußerten Wünſchen ihrer nehmer. Die Stahlwerke Röchling⸗ Buderus AG., Wetzlar wurde als Mitglied der e e und des Stabeiſenverbandes aufgenommen. i der 5 ſprechung der Marktlage wurde feſtgeſtellt, daß der Abſatz im In⸗ und Ausland in allen Erzeugniſſen nach u vor ſehr gering iſt. Kohlenförderung im Ruhrgebiet Nach vorläufigen Berechnungen wurden in der Zell vom 22. Juni bis 28. Juni im Ruhrgebiet in 6 Arbekts⸗ tagen 2073 318 To. Kohle gefördert, gegen 1999 156 To in der vorhergehenden Woche bei 5,18 Arbeitstagen. Die Koks⸗ erzeugung ſtellt ſich in den 7 Tagen der Berichtswoche auf 517 681 To. gegen 522 624 To. in der vorhergehenden Woche, die Preßkohlenherſtellung auf 55 791 To. gegen 56 964 To. in 7 Arbeitstagen. Die arbeitstägliche Kohlenförderung betrug in der Zeit vom 22. Juni bis 28. Juni 345 585 To, gegen 374.354 To, in der vorhergehenden Woche. Die täg⸗ liche Kokserzeugung ſtellte ſich auf 78 954(74 661) To., Se arbeitstägliche Preßkohlenherſtellung auf 9299(10 997) To. Wegen Abſatzmangels wurden in der Berichtswoche 171 988 larbeitstäglich 28 656) Feierſchichten eingelegt gegen 154828 (29 793) in der Vorwoche. Deutſchlands Kohlenproduktion im Mai Im Monat Mai wurden nach Feſtſtelungen des Stati⸗ ſtiſchen Reichsamts 11 953 470(1929: 12 759 278) To. Stein⸗ kohle, 12 814 745(13 642 447) To. Braunkohle gefördert, 2 786 655(8 134 990] To. Koks produziert ſowie 377 6938 (999 472) To. Preßkohlen aus Steinkohlen und 2999 440 (3 369 442) To. Preßkohlen aus Braunkohlen hergeſtellt. Für die erſten 5 Monate des Kalenderjehres 1980 ergeben ſich ſomit folgende Geſamtziffern in Mill. To.: Steinkohle 62,54(i. V. 65,28), Braunkohle 60,02(70,98), Koks 14,88 15,45), Steinkohlenbriketts 1,2(2,8) und Braunkohlen⸗ briketts 13/58(16,88). Deviſenmarkt Im deutigen Früßverkehr notieren Pfunde gegen New. Dork, 488,43 Schweiz 25,08 Stockholm 15.08 Paris 123.70 Holland.. 12.08 Madrid 4 Brüſſel. 34.81 Oslo 19,15 Dollar geg. Rm..19 Mailand 92.88 Kopenhagen 18.16 Pfunde„„ 20.39 Frachtenmarkt Duisburg-MRuhrort- 3. Juli Auch on der heutigen Börſe war die Nachfrage nach Kahnraum ſehr gering. Es wurden nur ſehr wenig Ka⸗ nalkähne zur Beladung nach Rotterdam eingeteilt. Die Frachten erfuhren mit 60—80 Pfg. inkl. Schleppen keine Aenderung. Auch Bergreiſen waren, von einigen Par⸗ tien abgeſehen, kaum am Markt. Hier blieb die Fracht mit 6080 Pfg. Baßts Maunheim ebenfalls unverändert. Der Beraſchlepplohn notierte mit.20% noch Mannheim, größere be⸗ ladene Kähne ab hier nach Rotterdam.. * 5 7 Freitag, den 4. Juli 1930 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 1. Seite. Nr. 302 ALLEN VORAN immer wieder Z2eigte dessen wirtschaftliche Notwendigkeit begonnen zu haben. Sie haben gewiß einen Anzug nötig, sehen Sie sich die reichi- haltige Auswahl in Herren- u. Jünglingsanzügen für Beruf und Alas. Eine kleine Anzahfung nach unserem bewährten reisnachlaß Sport in den Preisen von RM. 19. bis 88.— RM. tätss foff, kostet nur 5 00 NK. Der beliebte rkg. blaue Standardan- zug. Eigenverar- beitung, erprobte Kammgarn qualit, kostet 65 * nur 0 Dieser schöne Sportonzug, eleg Srop.-Ouslität. in ollen mod. Musſers 5 4815 S nur 8 Mannheim 8 1, 6 Breitestraße Das Haus der eigenen Kleiderfabriken =. 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März 1930 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind ſpäteſtens in der Verſtelgerung vor der Aufforde⸗ rung zum Bieten anzumelden und bei Wider⸗ ſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen; ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Verſteige⸗ rung hat, muß das Verfahren vor dem Zuſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Grundſtücksbeſchrieb: Egb. Nr. 3940: 4 ar 03 am Hofreite, K 2, Nr. 9. Hierauf ſtehen: ein dreiſtöckiges Wohnhaus mit Seitenbau und Keller. Schätzung: 52 000 RMk. 47 mit Zubehör: 52606 RMk. Mannheim, den W. Juni 1980. Notariat Mannheim 6 als Vollſtreckungsgericht Direkt ab Fabrik ohne jeden Zwischenhandel Schlaf-, Speise-, Herrenzimmer u. Küchen In all. Holzarten, aus best. 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