1* * Schwierigkeiten bereiten. Bevölkerung gut Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Pe Hauptſtraße 63, 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 am breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. 3.„ Aus der Welt der Technik* Kraftfahrzeug und Verkehr„ Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht Neues vom Film Maunheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend„ Mannheimer Reiſezeitung« Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben& Mannheimer Muſilezeitung Abend⸗ Ausgabe Montag, 7. Juli 1930 141. Jahrgang— Nr. 307 Saarkonferenz Weil die Franzoſen Beteiligung an den Kohlengruben des Saargebiets fordern Streſemann⸗Denkmal in Mainz Amtliches Kommunigué Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 7. Juli. Die Saarverhandlungen haben heute, wie zu er⸗ warten war, einen vorläufigen Abſchluß erhalten. In einem gemeinſamen Kommuniqué wird dieſer Abſchluß folgendermaßen charakteriſiert: Im Laufe der Beſprechungen, die in den letzten Tagen zwiſchen den Führern der deutſchen und der franzöſiſchen Delegation für die Saarverhandlungen, Staatsſekretär v. Simſon und Miniſter der öffent⸗ lichen Arbeiten Pernot, ſtattgefunden haben, iſt feſtgeſtellt worden, daß über gewiſſe Fragen, die von beiden Re⸗ gierungen als weſentlich angeſehen werden, nach wie vor ſehr eruſte Meinungsverſchieden⸗ heiten beſtehen. Mit Rückſicht hierauf iſt im beiderſeitigen Einver⸗ nehmen in Ausſicht genommen worden, die Verhand⸗ lungen zunächſt zu ſu spendieren. Beide Re⸗ gierungen werden die Pauſe benutzen, um die Lage, wie ſie ſich nach den Arbeiten der beiden erſten Unter⸗ kommiſſionen(Gruben⸗ und Zollkommiſſion) dar⸗ ſtellt, zu prüfen und um zu klären, ob auf Grund dieſer Prüfung eine erfolgverſprechende Wiederauf⸗ nahme der Verhandlungen, die für Oktober in Ausſicht iſt, möglich ſein wird. Zu dieſem offiziellen Kommuniqus läßt ſich noch folgendes ſagen: i Die Verhandlungen, die ſeit längerer Zeit ins Stocken geraten waren, ſind an der franz ö⸗ ſiſchen Forderung der Beteiligung an den Kohlengruben des Saargebietes vorläufig geſcheitert. Der deutſche Delegationsführer ſtellte ſeinen franzöſiſchen Partner Pernot vor die Alternative, in dieſem Punkte nachzugeben, oder die Verhandlungen bis Oktober zu vertagen. Verkehrs⸗ miniſter Pernot, der ſeinerſeits mit einem Nach⸗ geben Deutſchlands gerechnet hatte, ging auf den deutſche Vorſchlag einer Vertagung ein. Die Zwi⸗ ſchenpauſe werden die beiderſeitigen Delegationen zu Beſprechungen mit ihren Regierungen benutzen. Sollte ſich aber bis zum Oktober eine Klarſtellung in der Grubenfrage nicht ergeben haben, ſo wird die Wiederaufnahme der Verhandlungen eine noch⸗ malige Vertagung erfahren. Die deutſche Delegation hat klar zu erkennen gegeben, daß ſie in der Beteiligung Frank⸗ reichs an den ſaarländiſchen Gruben keinerlei Konzeſſionen machen könnte. Frankreich verlangt zwar keinen Anteil an dem Beſitz dieſer Gruben. Dieſe ſollen Bayern und Preußen erhalten bleiben, doch geht die franzöſiſche Forderung auf Schaffung von Aktienge⸗ ſellſchaften hinaus, an denen Frankreich zu drei Vierteln beteiligt wäre. Dieſe Art der Beteili⸗ gung käme, wenn auch juriſtiſch von der erſten ver⸗ ſchieden, doch in ihren materiellen Auswirkungen ſtark dem Eigentumsbegriff nahe. Zur Deckung der franzöſiſchen Kohlenbedürfniſſe hat die deutſche De⸗ legation nicht nur Kohlenlieferungsverträge, ſondern auch Beteiligungen an Kohlengruben außerhalb der Saar angeboten. Zur Beſeitigung der fränzöſiſchen Befürchtungen von Diskriminierungen in der Be⸗ lieferung mit Kohlen war Deutſchland ebenfalls bereit, weitgehende Garantien zu gewähren. Staatsſekretär von Simſon wird heute nach⸗ mittag ſeinen Abſchiedsbeſuch beim Miniſter Per⸗ not machen. Die Wiederaufnahme der Verhand⸗ lungen im Oktober hängt von einer Einigung in der grundſätzlichen Frage der Grubenbeteiligung und vor allem von einer Aenderung der franzöſi⸗ ſchen Verhandlungstaktik ab. Eine amerikaniſche Stimme Telegraphiſche Meldung — Newyork, 7. Juli. In einem„World“!⸗ Leitartikel heißt es: Die nach der Rheinlandräu⸗ mung verbleibende Saarfrage kann kaum ernſtliche Tardien weiß, daß die deutſch iſt, und daß die For⸗ derung eines Volksentſcheides daher nur eine Farce wäre. Eine baldige freundſchaftliche Oö⸗ ſung dieſes letzten territorialen Reibungspunktes zwiſchen den beiden großen kontinentalen Mächten ſei daher ebenſo wünſchenswert wie höflich. große öffentliche Kundgebung, Mainz, 7. Juli. Schon während das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ kurz nach halb 11 Uhr Sonntag vormittag ſeine Schleifen über Mainz zog, ſammelte ſich eine immer mehr anſchwellende Volksmenge auf dem Fiſchtor⸗ Platz, um Zeuge der Grundſteinlegung des Streſe⸗ mann⸗Ehrenmals am deutſchen Rhein zu ſein. Zahl⸗ reiche Fahnen von Vereinen und ſtudentiſchen Kor⸗ porationen umſäumten den Platz, der mit den Flaggen des Reiches, Heſſens und der Stadt Mainz geſchmückt war. Der Tribüne gegenüber war ein mit Trauerflor umrahmtes Bild Streſemanns aufgeſtellt. Unter den Anweſenden bemerkte man u. a. Bot⸗ ſchafter Frhr. Langwerth von Simmern, Landeskommiſſar Geheimrat Dr. Uſinger, Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Külb⸗Mainz, Reichsbahnpräſi⸗ dent Lochte, Reichsminiſter a. D. Dr. Scholz⸗ Berlin ud Oberbürgermeiſter Krüke⸗ Wiesbaden. Als Vertreter der Familie war Wolfgang Streſe⸗ mann zugegen. Pünktlich 12 Uhr wurde die Feier, die ſich zu einer ergreifenden Ehrung des Befreiers der beſetzten Ge⸗ biete entfaltete, mit dem Niederländiſchen Dankgebet eröffnet. Dann ergriff der Vorſttzende der DBP, Reichsminiſter a. D. Dr. Scholz das Wort zu ſeiner eindrucksvollen Gedächtnisrede, in der er den Jahr⸗ hunderte alten Kampf um den Rhein den Zuhörern vor Augen führte und betonte, daß kein Strom ſo innig mit dem deutſchen Weſen, deutſchem Streben und deutſcher Kunſt verwachſen ſei, wie der Rhein. Ein Deutſchland ohne Rhein wäre kein Deutſchland mehr. Heute noch liege der Rhein von der Quelle bis zur Mündung ganz im deutſchen Sprachgebiet. Redner erinnerte an die ſchweren Leiden, die die Be⸗ völkerung des Rheinlandes ſeit 1919 zu erdulden hatte. Nie würden ſie vergeſſen werden und mit der Erinnerung an die erduldeten Leiden werde auch das Gedächtnis jenes Mannes lebendig blei⸗ ben, der die Erlöſung brachte, Guſtav Streſe⸗ mann, dem ein tragiſches Geſchick verwehrt habe, die Be⸗ freiung des Rheines ſelbſt ſchauen zu können.— Red⸗ ner würdigte dann Streſemann als Staatsmann großen Formats und als im höchſten Sinne künſt⸗ leriſche Perſönlichkeit. Er gedachte der vaterlän⸗ diſchen Begeiſterung und der Fröhlichkeit ſeines faſt rheiniſchen Temperaments und fand zu Herzen gehende Worte für den treuen Freund, den guten Ka⸗ meraden und unermüdlichen Mitarbeiter. Zum Schluß begrüßte er die Familie Streſemann und weihte den Grundſtein: Der Freiheit der rheiniſchen Lande Der Größe des Vaterlandes Der Erinnerung an Guſtav Streſemann. Während die Flaggen auf Halbmaſt ſanken und die Fahnen ſich neigten, erklang das Lied„A m Brunnen vor dem Tore“. Dann wurde die Urkunde verleſen. Während des Verlötens und Ein⸗ mauerns der Kapfel trug Fräulein Ria Giuſter⸗ Frankfurt a. M. einen der Erinnerung an Streſe⸗ mann gewidmeten Weihegeſang vor. * Oberbürgermeiſter Dr. Külb erinnerte in ſeiner Anſprache daran, daß Mainz wohl am ſchwerſten gelitten und daher einen Anſpruch darauf haben dürfte, das erſte Denkmal ſeines Be⸗ freiers in ſeinen Mauern zu bergen. Er gelobte, das Denkmal immer treu zu behüten und in Ehren hal⸗ ten zu wollen. Sein Hoch galt dem heißgeliebten deutſchen Vaterland. Aus tauſend Kehlen erſcholl begeiſtert das Deutſch⸗ landlied, während die Fahnen ſich grüßend ſenkten und die Schläger der Studenten klirrten.— Manch ſinnvolles Wort begleitete die Hammerſchläge auf den Grundſtein, indeſſen die Muſikkapelle Streſemanns zweites Lieblingslied„Brüder reicht die Hand zum Bunde“ ſpielte, und bald war der Grundſtein unter einer Ueberfülle von Blumen und Kränzen begraben. — ß) pp p pp ↄ' ꝗ«. Saarkundgebung in Trier — Trier, 7. Juli. Im Mittelpunkt des zweiten Tages der zehnten Jahreshauptverſammlung des Bundes der Saar vereine ſtand geſtern eine die von mehreren tauſend Saarländern beſucht war. Die Feier fand auf dem Gelände des neuen Sportplatzes ſtatt. Unter den Ehrengäſten bemerkte man den Biſchof von Trier, Dr. Bornewaſſer, den Oberpräſtdenten der Rheinprovinz, Dr. Fuchs, den Ehrenpräſiden⸗ ten des Bundes der Saarvereine, Kommerzienrat Röchling⸗Völklingen, und Oberbürgermeiſter Dr, Weitz⸗Trier ö Nach einem Chorgeſang und Muſikvorträgen er⸗ griff der Vorſitzende des Bundes der Sgarvereine, Senatspräſident Andres Frankfurt a. M. als erſter das Wort. Er betonte, daß es ſeine Pflicht ſei, den Stammesgenoſſen an der Saar Hilfe zu leiſten, Aus dem Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 7. Juli. Im Reichstag ſind um die Mittagszeit die Frak⸗ tionen zu Beſprechungen zuſammengetreten, als erſte die des Zentrums um halb 12 Uhr, um, wie bereits angekündigt, noch einmal über ihre Stellung zu den Deckungsgeſetzen ſich ſchlüſſig zu werden und ihre Redner für die erſte Leſung zu beſtimmen. Für die Volkspartei ſoll, wie man hört, Herr Dr. Eremer, ſeit Jahren ihr Etatſachverſtändiger und für die Demokraten der ehemalige Finanzminiſter Dr. Reinhold das Wort nehmen. Das Zentrum hat Herrn Föhr als ſeinen Sprecher beſtimmt. wo immer es nur möglich ſei. Oberpräſident Dr. Fuchs hob die treudeutſche Haltung der Saarbevöl⸗ kerung ſeit der Abtrennung des Saargebiets hervor. Er überbrachte die Grüße der preußiſchen Staats⸗ regierung und fuhr fort. Deutſchland wolle in Frieden leben, aber was nütze es, wenn nicht die Hemmniſſe des Frie⸗ dens und der Völkerverſöhnung beſei⸗ tigt werden. Ein ſolches Hemmnis ſei, daß das Saargebiet noch nicht mit dem deutſchen Mutterland vereinigt ſei. Das Saargebiet könne nicht getrennt vom Mutterland ſich entwickeln; wenn es auch viel⸗ leicht vorübergehend einen wirtſchaftlichen Auf⸗ ſchwung erlebe, leben könne es nur im Zuſammen⸗ hang mit dem deutſchen Mutterlande. Darum zurück zum Rheinland und damit zu m Reich! In das Hoch des Redners auf die Saar⸗ bevölkerung und Deutſchland ſtimmten die Verſam⸗ melten begeiſtert ein. Reichstag Die für heute nachmittag angeſetzte zweite Aus⸗ ſprache der Regierung mit den Fraktionsführern iſt abgeſagt worden. Sie ſoll heute nachmittag oder, wie manche meinen, erſt nach Abſchluß der erſten Leſung ſtattfinden. Indes hört man vielfach auch, daß es zu dieſer Beſprechung garnicht mehr kommen wird. * Der Reichstag wird übrigens ſeine heutige Sitzung nicht mit der Ausſprache über die Steuergeſetze be⸗ ginnen, ſondern zuvor noch einige kleine Vorlagen erledigen. So wird der Reichsfinanzminiſter Dietrich der die Ausſprache einleiten ſoll, kaum vor 4 Uhr das Work nehmen. * Vorleiſtung, Die Politik der Woche Das Ziel der Verſtändigung.— Die deutſche Antwort auf das Memorandum Briands. Am Samstag ſind die Forderungen und Wünſche der einzelnen Fraktionen zu dem Deckungsprogramm der Regierung dem Reichskanz⸗ ler vorgetragen worden. Heute und die nächſten Tage werden die Verhandlungen fortgeſetzt werden. Es verſteht ſich ganz von ſelbſt, daß dies mit dem Ziele der Verſtändigung geſchieht. Das Ka⸗ binett Brüning iſt zwar kein Koalitiouskabinett im engeren Sinn des Wortes. Aber es ſteht doch mit den Fraktionen, deren Vertreter in dem Kabinette ſitzen, in enger Verbindung, ein Geſichtspunkt, der bei den gegenwärtigen Verhandlungen nicht aus dem Auge verloren werden darf, und den auch der Parteiführer und Fraktionsvorſitzende der Deutſchen Volkspartei, Dr. Scholz, in der Sitzung des Zentralvorſtandes mit Recht betont hat. Man wird von dieſem Geſichtspunkt aus von den Frak⸗ tionen verlangen können, daß ſie dem Kabinett nach Möglichkeit entgegenkommen, wie man andererſeits erwarten muß, daß das Kabinett nicht etwa Beziehungen zu den Sozialdemokraten anknüpft, um ſich hinter dem Rücken der ihm nahe⸗ ſtehenden Fraktionen eine Mehrheit zu verſchaffen. Dabei iſt natürlich nicht ausgeſchloſſen, daß der Kanzler ſich auch über die Stimmung der Deutſch⸗ nationalen und Sozialdemokraten zu unterrichten ſucht. Die Verhandlungen werden alſo mit dem Ziele der Verſtändigung geführt. Damit iſt indeſſen nicht geſagt, daß der Verſtändigung zuliebe grund⸗ ſätzliche Forderungen preisgegeben werden können. Dr. Scholz hat namens ſeiner Fraktion zwei wich⸗ tige Poſitionen des Regierungsprogramms, die ſo⸗ genannte Reichsbeihilfe der Beamten und den Zuſchlag zur Ein kommenſteuer, abge⸗ lehnt. Er hat ſich damit nicht begnügt, ſondern poſitiv weitere Einſparungen im Reichs⸗ haushalt und die Einführung der Bürgerabgabe in den Gemeinden gefordert. Ferner hat er verlangt, daß die geſetzlich feſtgelegte unbeſchränkte Verpflich⸗ tung des Reiches zur Zuſchußleiſtung zu der Ar⸗ beitsloſenverſicherung aufgehoben wird. Dieſe Verpflichtung macht, wie die Erfahrung bewieſen hat, die Aufſtellung eines ſicheren Etats überhaupt unmöglich. Der Reichsfinanzminiſter kann einen Haushaltplan auf feſter Grundlage nur dann auf⸗ ſtellen, wenn die Zuſchußleiſtung des Reiches zur Arbeitsloſenverſicherung beſtimmt abge⸗ grenzt wird, und zwar auf einen möglichſt ge⸗ ringen Höchſtbetrag. Dieſe Regelung ſetzt natürlich voraus, daß die Arbeitsloſenverſicherung finanziell auf eigene Füße geſtellt wird, was nur auf dem Wege gründlicher Reform möglich iſt. Von dieſem Geſichtspunkt aus iſt die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei bereit, einer Erhöhung der Beitragsleiſtung zuzuſtimmen, wenn die Zuſchuß⸗ pflicht des Reiches begrenzt wird. Bei einigem guten Willen des Kabinetts und der übrigen Par⸗ teien kann eine Verſtändigung in der Frage der Arbeitsloſenverſicherung alſo keine unüberwind⸗ lichen Schwierigkeiten bieten. In der Frage der Deckungs vorlagen kann nicht nachdrücklich genug betont werden, daß die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei jetzt ganze Arbeit verlangt, wie auch in der Entſchließung des Zentralvorſtandes ausdrücklich hervorgehoben wird. Damit wird die Teilung der Arbeit in ein ſo⸗ genanntes Sofort⸗Programm und in eine grundſätz⸗ liche Reform im Herbſt, ein Gedanke, der ja auch in die Debatte geworfen worden iſt, entſchieden abge⸗ lehnt. Mit dieſer Teilung haben wir wiederholt die ſchlimmſten Erfahrungen gemacht. Die die das Sofort⸗Programm erforderte, wurde zur Wirklichkeit, die verſprochene Reform aber blieb Illuſion. So ſoll es diesmal nicht wieder wer⸗ den. Von dieſem Geſichtspunkt aus ſind die gegen⸗ wärtigen Verhandlungen zu beurteilen. Es handelt ſich nicht um einen kleinlichen Zank über dieſe oder jene Steuer, ſondern um eine grundlegende For⸗ derung, deren Erfüllung für die weitere Entwickelung von größter Bedeutung iſt. Eine Verſtändigung iſt nur möglich, wenn das Kabinett die Berechtigung dieſes grundſätzlichen Gedankens anerkennt. — „Seite. Nx. 307 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Der Auswärtige A usſchuß wird ſich in die⸗ ſer Woche mit der Antwort des Kabinetts auf das bekannte Memorandum Briand s über die Gründung eines europäiſchen Bundes befaſſen. Die Antwort iſt im Entwurf von dem Auswärtigen Amt fertiggeſtellt und dem Kabinett vorgelegt worden. Ehe ſie endgültig feſtgelegt und in Paris überreicht wird, ſoll ſie dem Auswärtigen Ausſchuß des Reichs⸗ tages bekanntgegeben werden. Ueber die Einzelhei⸗ ten der Antwort iſt zur Zeit noch nichts bekannt. Man wird aber annehmen können, daß die Einladung Briands zu einer Beſprechung des Memorandums in Genf von der deutſchen Regierung nicht abgelehnt wird. Ebenſo ſicher ſcheint aber auch zu ſein, daß die deutſche Regierung eine Reihe von Einwendungen und Bedenken geltend macht. Die Antwort wird etwa auf den Ton geſtimmt ſein: Wir ſtimmen grun d⸗ ſätz lich zu, aber imein zelnen iſt dies und jenes auszuſetzen. Es iſt dies die Art, wie 3. B. auch Spanien zu dem Memorandum Stellung genommen hat. Einen etwas ſchärferen Ton hat bereits Muſſo⸗ lin i angeſchlagen. Er hat in einem Zeitungsartikel darauf aufmerkſam gemacht, daß ein europäiſcher Bund erſt denkbar ſei, wenn man mit den ungerech⸗ ten Verträgen auch die darüber herrſchende Unzufrie⸗ denheit beſeitigt habe. Mit dieſer Einwendung nimmt Muſſolini natürlich auf Italien Bezug, das ſich gegen⸗ über den anderen„Siegerſtaaten“ benachteiligt glaubt. Ob Deutſchland, das noch viel mehr Grund dazu hätte, ſich das Argument Muſſolinis zu eigen macht, muß abgewartet werden. Auf jeden Fall beruht aber das ſchwerſte Bedenken Deutſchlands gegen den Plan Briands darin, daß nunmehr die ſchwerſten Vergewaltigungen und die ſchreiendſten Ungerechtig⸗ keiten der ſogenannten Friedensverträge unter un⸗ 1 eigenen Zuſtimmung dauernd feſtgelegt werden ollen. ——— Sozialpolitiſcher Ausſchuß Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 7. Juli. Morgen wird im Sozialpolitiſchen Aus⸗ ſchuß es zu einer wichtigen, wenn man will ent⸗ ſcheidenden Auseinanderſetzung kommen. Es ſollen nämlich die in der letzten Woche ausgeſetzten Ab⸗ ſtimmungen nachgeholt werden. Zudem wird der Reichsarbeitsminiſter Stegerwald, der an der Beratung teilnimmt, auf die Beſtimmungen der Regierungsvorlage eingehen, gegen die das Zentrum gemeinſam mit den Oppoſitionsparteien ſich ge⸗ wandt hat oder die ebenfalls mit ſeiner Hilfe über⸗ haupt geſtrichen worden ſind. Herr Stegerwald wird verſuchen, auf alle Fälle die Regierungsvor⸗ lage in ihrer urſprünglichen Form wiederherzu⸗ ſtellen. Veamtenfragen Telegraphiſche Meldung Berlin, 7. Juli. In der Preſſe wurde verſchiedentlich mitgeteilt, daß die Sonder zuſchläge für Beamte im beſetzten Gebiet anläßlich der Räumung der dritten Zone aufgehoben worden ſeien. Hierüber erfahren wir von unterrichteter Seite, baß laut Verordnung vom 16. Dezember 1927 für das ganze Reichsgebiet die Regelung getroffen wor⸗ den iſt, daß die Sonderzuſchläge in den Orten, wo ſie früher 15 v. H. betrugen, auf 5 v.., in denjenigen Orten wo ſie 10 v. H. waren, auf 0 v. H. herabgeſetzt wurden. Für das beſetzte Gebiet wurde damals eine Sonderregelung getroffen, nach der in dieſem Gebiet, ſolange die Beſetzung dauerte, ſtatt 0 v. H. 5 v. H. und ſtatt 5 v. H. 8 v. H. gezahlt wurden. Nach der letzt erfolgten Räumung ſind dieſe Zuſchläge auf⸗ gehoben worden, und das beſetzte Gebiet iſt alſo mit dem übrigen Gebiet des Reiches gleichgeſtellt worden. Drei weitere Todesopfer in Lübeck Lübeck, 7. Juli. Die Zahl der Todesopfer bei den mit dem Tuberkuloſepräparat gefütterten Säuglingen hat ſich, wie das Lübecker Geſundheits⸗ amt bekanntgibt, vom Samstag bis Montag um drei weitere Todesfälle auf 53 erhöht. Krank find bi, gebeſſert 73, geſund 59 Kinder. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 7. Juli. Das„Echo de Paris“ hat behauptet, daß der franzöſiſche Botſchafter in Berlin eine Demarche wegen der beabſichtigten Reiſe des Reichs⸗ präſidenten in das befreite Gebiet unter⸗ nommen hätte. Das trifft wie wir hören, nicht zu. Die Befreiungsfahrt des Reichspräſidenten iſt überdies auch eine Angelegenheit, bei der wir alle Anteilnahme der Pariſer Regierung wohl zu ent⸗ behren vermögen. Herr de Marguerie iſt, wie uns mitgeteilt wird, bereits vor der Räumung der dritten Zone im Auswärtigen Amt geweſen, hat hier aber die Regierung nur darum erſucht, darauf hinzuwirken, daß bei den Befreiungsfeiern und auch in den Kommentaren der Preſſe zum Abzug der Beſatzungstruppen Gehäſſigkeiten vermie⸗ den würden. Wohl iſt in dieſer Unterredung auch von der Reiſe Hindenburgs geſprochen worden, der Botſchafter hat aber ausdrücklich erklärt, daß ſein Beſuch ſich nicht gegen die Reiſe des ehrwürdigen Reichspräſtdenten gerichtet habe und nicht etwa als ein Proteſt gegen ſie aufzufaſſen ſei. Aus Paris ſind weiter Nachrichten gekommen, daß der franzöſiſche Außenminiſter Herrn von Hoeſch gedroht habe, dafür ſorgen zu wollen, daß die von den Ausſchreitungen der letzten Tage betroffenen Separatiſten Schadenerſatz erhalten. An Berliner unterrichteter Stelle erklärt man, über den Inhalt der Unterredung noch nicht im einzelnen unterrichtet zu ſein, meint aber, daß die zwiſchen bei⸗ Feſtbankelt in Kehl 5 Kehl, 6. Juli. Den Abſchluß des geſtrigen Feſttages bildete ein in der prächtig geſchmückten Feſthalle von der Stadt Kehl gegebenes Bankett, in deſſen Verlauf der badiſche Innenminiſter Dr. Wittemann das Wort ergriff. Seine Ausführungen wurden wieder⸗ holt von ſtürmiſchem Beifall unterbrochen, beſon⸗ ders als er der Brüder und Schweſtern des deut⸗ ſchen Oſtens gedachte. Die Grüße des Badiſchen Landtages übermittelte Staatsrat Mater ⸗ Heidelberg. Er dankte für die Treue, die das beſetzte Gebiet dem Freiſtaat Baden und der deutſchen Republik gehal⸗ ten habe, dankte den tapferen deutſchen Truppen, der ehemaligen Weſtfront, die mit Einſatz ihres Lebens unſere Heimat vor dem Schrecken des Krie⸗ ges bewahrten. Im Landtag beſtehe Einmütigkeit darüber, daß die Wunden der Beſatzungszeit weiteſt⸗ gehend gemildert werden müßten, wozu auch das Reich ſeinen Teil beitragen müſſe. Dank gebühre auch den Männern, die in jahrelangem Ringen oft mißverſtanden und verkannt dieſen Befreiungstag herbeigeführt hätten. Der Redner ſchloß: Von feindlicher Beſatzung ſind wir frei; daß auch bald alle anderen Bedrückungen unſeres Volkes fallen, iſt unſer heißeſter Wunſch⸗ Befreiungsplakette Drahtbericht unſeres Berliner Bür ys E Berlin, 7. Juli. Für die aus Anlaß der Befreiungsfeier ſtatt⸗ findenden großen ſportlichen Wettkämpfe iſt vom Reichspräſidenten eine Plakette geſtiftet worden, die auf der einen Seite den Kopf Hindenburgs und auf der anderen die Inſchrift trägt: „Ehrenpreis. Verliehen im Jahre der Rheinland⸗ befreiung 1930. Reichspräſident von Hindenburg“. Die Plakette iſt nach einem Entwurf des Berliner Bildhauers Karl Bauter gefertigt. Sie wird von den Landesregierungen im Einvernehmen mit dem Reichsinnenminiſter verliehen werden. Hindenburg an die badiſche Regierung — Berlin, 7. Juli. Der Reichspräſtdent hat auf das von der Befreiungsfeier in Kehl an ihn gerich⸗ Die Pariser Stimmung nach der Näumung den Regierungen vereinbarten Amneſtieabkommen für ein derartiges Verlangen keinerlei Handhabe böten. Das ſoll auch dem franzöſiſchen Botſchafter, falls er noch einmal auf hieſe Angelegenheit zurück⸗ kommen ſollte, erklärt werden. Den Aeußerungen der franzöſtſchen Preſſe über die Ausſchreitungen gegen die Separatiſten wird weiter mit allem Nach⸗ druck entgegengehalten, daß von der Verletzung irgend welcher Verpflichtungen, die das Reich ein⸗ gegangen ſein ſoll, nich“ die Rede ſein könne. Zu⸗ dem habe die Reichsregierung mit dieſen Dingen überhaupt nichts zu tun. Die Unterdrückung der Tumulte ſei Aufgabe der Landespolizeibehörden und daß hier und da nicht gleich mit der wünſchenswerten Schnelligkeit eingeſchritten ſei, ſei uicht mehr als verſtändlich, denn die Po⸗ lizei iſt erſt nach dem Abzug der Truppen in die befreiten Gebiete eingezogen und bewegt ſich alſo vorläufig in einem ihr ſo gut wie fremden Revier Das Kabinett, das heute abend zu einer abermali⸗ gen Ausſprache über das Briandſche Pan⸗ europamemorandum zuſammentritt, wird ſich, wie wir hören, ganz allgemein mit den ſchwebenden deutſch⸗franzöſiſchen Fragen befaſſen, alſo auch mit den Separatiſtenunruhen und den deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Saarverhandlungen. Im Reichstag geht das Gerücht, daß noch im Laufe des heutigen Tages der franzöſiſche Botſchafter dem Außenminiſter ein Me⸗ morandum Briands über die ſeparatiſtiſchen Zwi⸗ ſchenfälle übereichen ſoll. —————..fñ.. tete Telegramm wie folgt geantwortet:„Staats⸗ präſident Dr. Schmitt, Karlsruhe. Der badiſchen Landesregierung, ſowie der Stadt Kehl und ihrer Bevölkerung danke ich für das mir anläßlich der Be⸗ freiungsfeier übermittelte Treuegelöbnis. Ich er⸗ widere Ihre Grüße mit dem herzlichen Wunſche, daß der nun wieder mit uns vereinigten Stadt Kehl eine glückliche Zukunft geſichert ſei. gez.: von Hindenburg, Reichspräſident. Paratyphus in Darmſtadt Darmſtadt, 7. Juli. Im Eliſabeth⸗Stift er⸗ krankten nach dem Genuß von Grießpudding etwa 50 Perſonen, Patienten und Hausangeſtellte, an Paratyphus. Bisher ſind drei Todesfälle zu verzeichnen. Der weitaus größte Teil der Er⸗ krankten befindet ſich auf dem Wege der Beſſerung. Die Urſache der Infektion iſt noch nicht endgültig geklärt worden Alle Vorſichtsmaßnahmen ſind ge⸗ troffen, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Folgenſchwerer Streit zwiſchen engliſchen Matroſen und Danziger Arbeitern — Danzig, 7. Juli. In einer hieſigen Gaſtwirt⸗ ſchaft gerieten in der Nacht zum Sonntag drei Matroſen des engliſchen Kriegsſchiffes„Centaur“ und zwei Danziger Arbeiter in Streit, der ſich auf der Straße fortſetzte und ſchließlich in eine ſchwere Meſſerſtecherei ausartete. Die beiden Ar⸗ beiter ſtachen auf die Matroſen ein und verletzten ſie ſchwer; zwei von ihnen ſchweben in Lebens⸗ gefahr. Der Vorfall hat peinliches Aufſehen her⸗ vorgerufen. Opfer der Oder— Fünf Perſonen ertrunken — Breslau, 7. Juli. In der Oder ſind geſtern im Breslauer Stadtbereich fünf Perſonen er⸗ trunken. In den frühen Nachmittagsſtunden kam ein Mann beim Schwimmen einem Dampfer zu nahe und ertrank. Nach Augenzeugenberichten befanden ſich in ſeiner Nähe z wei Frauen, die ebenfalls von dem Wellenſchlag erfaßt wurden und untergin⸗ gen. Bis jetzt konnte jedoch nur die Leiche des Man⸗ nes geborgen werden, während am Ufer allerdings die Bekleidungsſtücke von drei Perſonen gefunden wurden. Ferner wurden geſtern nachmittag noch die Leichen zweier etwa 40 Jahre alter Männer gebor⸗ gen, von denen der eine einarmig iſt. Montag, den 7. Juli 1930 Der Fall Meußdörffer Bayreuth, 7. Juli. Ein myſtertöſer Fall, der monatelang ganz Deutſchland in Spannung hielt, und der in der Ge⸗ ſchichte der deutſchen Kriminaliſtik unſeres Jahrhun⸗ derts wohl vereinzelt daſtehen dürfte, hat heute vor dem Bayreuther Schwurgericht begonnen. Der 39 Jahre alte verheiratete Bauarbeiter Schuberth und der 25 Jahre alte ledige Arbeiter Popp aus Kulmbach ſtehen unter der ſchweren An⸗ klage je eines in Mittäterſchaft verübten Verbrechens des Verſuches zu einem Verbrechen des beſonders ſchweren Raubes nach 88 249, 47 und 43 des RStGB. Beide verbüßen zurzeit in der Gefangenenanſtalt St. Georgen⸗Bayreuth längere Freiheitsſtrafen wegen verſchiedener Eigentumsdelikte. Den Angeklagten liegt zur Laſt, die Frau des Kommerzienrats Heinrich Meußdörffer, deren Mann bekanntlich zuerſt auf Grund erheblicher Ver⸗ dachtsmomente ſelbſt für den Mörder ſeiner Frau gehalten und deshalb längere Zeit in Unterſuchungs⸗ haft genommen worden war, in der Nacht des 4. November 1929 zum vorher vereinbarten Zwecke der Beraubung, die dann allerdings erfolglos blieb, überfallen, geknebelt, gefeſſelt, gewürgt und dadurch ihren Tod verurſacht zu haben. Kommerzienra! Meußdörffer dürfte in der Ver⸗ handlung, zu der etwa ein Dutzend Zeugen geladen ſind, als Hauptzeuge beſonderem Intereſſe begeg⸗ nen. Als Sachverſtändige fungieren: Univer⸗ ſitätsprofeſſor Dr. Kir ſch⸗Erlangen, Dr. Fiſcher⸗ Würzburg und Geheimrat Dr. Borſt⸗ München, ferner der Bayreuther Landgerichtsarzt, Obermed.⸗ Rat Dr. Dürig und Dr. Feſtel. Die Anklage wird der 1. Staatsanwalt Schohl vertreten. Den Vorſitz der Verhandlung führt Landgerichtsdirektor Föckerſperger. Schuberth hat ſich als Wahlver⸗ teidiger.⸗A. Dr. Herzſtein⸗ Bayreuth beſtellt, während als Offtzialperteidiger für Popp Juſtizrat Frhr. v. Bibra⸗Bayreuth fungiert. 2 Letzte Meloͤungen „Graf Zeppelin“ wieder daheim — Friedrichshafen, 7. Juli. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt kurz nach Mitternacht auf dem Werft⸗ gelände glatt gelandet. Auf ſeinem Rückfluge erreichte das Luftſchiff gegen 9 Uhr abends Karlsruhe, gegen 710 Uhr Offen⸗ burg und überflog gegen 11 Uhr den Kaiſerſtuhl. Kommuniſtiſche Ausſchreitungen — Worms, 7. Juli. Von dem„Roten Treſ⸗ fen“ in Worms heimkehrende Kommuniſten ver⸗ ſuchten in mehreren Ortſchaften Ruheſtörungen her⸗ vorzurufen. In Guntersblum drangen die Kom⸗ muniſten in ein Haus ein und verſetzten einem Manne einen Meſſerſtich in den Hals. In Darmſtadt wurden über 300 Kommuniſten ab⸗ gefangen und verhaftet. In den ſpäten Abendſtunden ſperrte auch die Frankfurter Polizei ſämtliche Zugangsſtraßen nach Frankfurt ab und nahm weitere 100 Kommuniſten in Haft. In Mainz wurden acht aus Wiesbaden ſtam⸗ mende Laſtkraftwagen mit Kommuniſten, die Aus ſchreitungen in Oppenheim und Nierſtein verurſacht hatten angehalten und zahlreiche Verhaf⸗ tungen vorgenommen. N Motorbootsunglück in Sakrow — Berlin, 7. Juli. Am Sonntag nachmittag ge⸗ riet auf der Havel unweit von Sakrow, ein Motor⸗ boot in Brand, worauf eine Exploſion des Benzin⸗ tanks erfolgte. Die beiden Infſaſſen, ein Kaufmann Jahn aus Charlottenburg und deſſen Schwager, er⸗ litten ſchwere Verletzungen. Da Jahn die Klekder zu brennen anfingen, ſprang er verzweifelt ins Waſſer und ertrank. Fünf Tote und 30 Verletzte bei den mexi⸗ kaniſchen Kongreßwahlen — Mexiko⸗Stadt, 7. Juli. Bei den Kongreß⸗ wahlen in Mexiko, die im allgemeinen zu Gunſten der Regterungskandidaten ausfielen, mehreren Orten zu ſchweren Zuſammenſtößen. In Mexiko⸗Stadt allein wurden fünf Perſonen getötet und 30 verletzt. 75 — g 5. 5 f—— 0 Schluß des Verdi-Zyklus: Otello“ Orthmanns Abſchied im Nationaltheater Der„Otello“ Verdis bleibt ein muſikaliſches Wun⸗ der. Nicht nur durch die Tatſache, daß er das Werk eines 73jährigen iſt; auch wie hier eine Geſtalt Shakeſpeares von der ſtarken Prägung des Mohren von Venedig(recht verſtanden ſollte der Mohr ein Maure, alſo kein ganz Kohlrabenſchwarzer ſein) in die muſikaliſche Form umgegoſſen werden konnte, ohne auch nur in einer Zeile Wortdrama zu bleiben, das gehört zu den großen Seltſamkeiten der Muſik⸗ geſchichte. Ein Othello der Muſik; das bedeutete Leidenſchaft, innere Empörung und charaktervolle Haltung gu⸗ gleich, da Verdi ſich ſelbſt am allerwenigſten im vor⸗ geſchrittenen Alter verleugnen wollte. Eine Schwie⸗ rigkeit beſtand: das Textbuch des ſelbſtloſen Arrigo Botto, der es ſich erſt für die eigene Vertonung zu⸗ rechtgezimmert hatte, ſollte urſprünglich„Jago“ heißen, ſo wie der Fauſt Boitos nach deſſen Wider⸗ part„Mefiſtofele“ hieß. Verdi ſchwankte, nannte aber ſchließlich ſein Werk doch Otello. Das verpflichtet den Darſteller dieſer Rolle ganz beſonders, und Adolf Loeltgen weiß dieſer Ver⸗ pflichtung nachzukommen. Sein Mohr bleibt nicht nur der eiferſüchtige Tobende, er iſt vielmehr der venezianiſche Feldherr, ein dunkelhäutiger Gentle⸗ man, der ſich beleidigt, ins tiefſte Innere getroffen fühlt, und deſſen Zorn nicht wegen der Eiferſucht, ſondern um der vermeintlichen Schurkerei willen losbricht. Kein Wunder; ein Farbiger iſt beſonders argwöhniſch, und es gibt kaum eine beſſere Wider⸗ legung jener irrigen Meinung, daß Othello nur aus Eiferſucht handle als die Darſtellung dieſes grund⸗ geſcheiten, Künſtlers, der ſeinen Otello mit aller Sorgfalt“ in der Darſtellung des Seeliſchen von einem ſtarken Eindruck zum andern führt. Selten kann man das tragiſche Leid auf der Opernbühne ſo ergreifend geſtaltet ſehen. Auch ſtimmlich weiß der Künſtler die Phaſen des Geſchehens mit großer Fein⸗ heit nachzuzeichnen. ö Der Jago iſt dagegen mehr der hündiſch über⸗ legene, der Plebejer mit glatter Oberfläche, unter der ein furchtbarer Dämon lauert. Vielleicht iſt dieſer Jago noch gewaltiger als ſein Ebenbild auf der Sprechbühne; jedenfalls hat ihm Verdi das gran⸗ dioſe Credo in den Mund gelegt, das Sidney de Vries gu einer ganz ausgezeichneten geſang⸗ lichen und vortragsmäßigen Leiſtung erhob. Auch ſonſt glitt er geſchmeidig durch das Werk, deſſen Profilierung auch ihm nicht wenig zu danken war. Mit großer Vornehmheit war die Desdemona von Guſſa Heiken(für die erkrankte Margarethe Teſchemacher) geſtaltet. Eine ſichere, mit feiner Zu⸗ rückhaltung gegebene Leiſtung, die beſonders auch im letzten Akt durch die Zartheit des Geſanges die wohl⸗ tuende Diskretion der Geſamtanlage erhöhte. Mar⸗ garethe Kloſe in der kleinen, aber wichtigen Rolle der Emilia, die Herren Neugebauer lein arg⸗ loſer Caſſio), Mang, Bartling und er⸗ gänzten das Enſemble, um das ſich die vorzüglichen Leiſtungen des Chores farbig rankten. i* Der Abend war zugleich die Beendigung des Wir⸗ kens des Mannheimer Generalmuſikdirektors Erich Orthmann. Seine ſolide Könnerſchaft, vor allem ſeine ruhig überlegene Führung der großen Enſembles, zeichneten dieſen Abend beſonders aus. Was über die Tätigkeit dieſes Dirigenten während der vier Jahre, die er in Mannheim wirkte, zu ſagen iſt(zwei davon war er als Generalmuſikdirektor tätig), haben wir bereits in der Samstag⸗Abend⸗ ausgabe zuſammenzufaſſen geſucht. Hinzugefügt darf werden, daß wir ſeiner Inittative ſo manchen intereſſanten Opernabend zu verdanken haben, wie in dieſer Spielzeit die eigenartige Epiſode der„Rück⸗ kehr“ von Milhaud. Als Dirigent hat ſich Orthmann vor allem ſolcher Werke mit beſonderem Geſchick angenommen, und vielleicht gibt das den Anlaß, ihm für ſeine fernere Laufbahn beſonders in dieſer Richtung die eigent⸗ lichen Erfolge vorauszuſagen, zumal er auch organi⸗ ſatoriſch und durch einen hohen Bildungsgrad derar⸗ tigen Aufgaben gewachſen iſt. Man denke nur daran, wie ſyſtematiſch geſchickt er den großen Apparat der Gurrelteder Schönbergs vorbereitete, oder wie er an der Ueberſetzung und Einrichtung der Oper von Mil⸗ haud aktiv beteiligt war. 5 erzählt und Der Beifall, der ihn am Schluß immer wieder hervorrief, war ſehr rege und herzlich. Orthmann wollte nicht ohne ſeine Soliſten dafür danken. Ein ſchöner Blumenkorb des Enſembles und ſeine dank⸗ bare Geſte gegenüber dem Orcheſter waren ſym⸗ pathiſche Kennzeichen dieſes Abſchieds. K. Jeier des Guſtav-Adolf-Jeſtes Orgel⸗Konzert in der Chriſtuskirche Ein wichtiges Glied in der Reihe der Veran⸗ ſtaltungen zur Feier des Guſtav Adolf⸗Feſtes und zugleich den Schlußſtein in der Kette der dies⸗ jährigen Orgel⸗Konzerte bildete der Orgel⸗Abend in der Chriſtuskirche. Mit vollem Recht war nahezu die Hälfte der Vortragsordnung dem großen proteſtan⸗ tiſchen Orgelmeiſter Johann Sebaſtian Ba ch einge⸗ räumt, zu dem alle ſeine Nachfolger mit tiefſter Ehrfurcht emporblicken. Mit einem ſeiner ſpielſelig⸗ ſten und gegen Ende zu mit dem langhin gedehnten Orgelpunkt impoſanteſt aufgebauten Werke, der ſel⸗ ten vorgetragenen Phantaſie in-Dur eröffnete Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann die über⸗ aus reichhaltige Vortragsordnung. Einen anmutigen Gegenſatz bildete das ſich in ruhigen Stufenfolgen ergehende Adagto-Dur für Violincello und Orgel, das dem Kammervirtuoſen Herrn Walter Kötſcher Gelegenheit zur Entfaltung warmen Tones am Cello gab. In zwei geiſtlichen Liedern bewährte Herr Konzertſänger Fritz Seefried ſein feines Stilgefühl, das dem warm empfundenen Vortrag die richtige Weihe verlieh. Nicht nur Bach, ſondern ſeinem würdigen Nach⸗ fahren und zugleich ſeinem Lehrer Max Reger ſetzte Landmann ein würdiges Denkmal mit der über⸗ wältigenden Wiedergabe der himmelan ſtürmenden Phantaſte und Fuge über den Namen Bach. Es wird iſt durchaus glaublich, daß Regers Lehrer Lindner entſetzt geweſen ſei, als ihm Reger die erſten Akkord⸗Folgen der Phantaſie vor⸗ ſpielte. Gewiß iſt ſie außerordentlich kühn, aber viel kunſtgerechter und folgerichtiger als vieles, was ſeit⸗ her zu Papier gebracht wurde. An der virtuoſen Wiedergabe des enorm ſchwierigen Werkes erkannte man den aus Straubes Schule hervorgegangenen Orgelmeiſter Landmann. 2 1 Eine der am wenigſten bekannten Schöpfungen von Brahms, der 13.(nicht wie bisher irrtümlich angegeben 23.) Pſalm wurde von Mitgliedern der „Gedok“ unter Leitung von Frau Elſe Lan dm ann in guter Ausführung dargeboten. Nach Laſſens ge⸗ tragenem Geſang„Ich ſende euch“, der von Herrn Seefried tonſchön und empfindungsreich vorgetragen wurde, wobei Herr Kötſcher als Solyeelliſt fein⸗ fühlend mitwirkte, folgte als impoſante Schluß⸗ nummer die Paſſacaglia Cis-Moll op. 7 von Land⸗ mann lerſchtenen bei Simrock), die düſtere Vor⸗ läuferin der Paſſacaglia in Es⸗Dur. Landmann zeigt ſich hier als Komponiſt von großer kontra⸗ punktiſcher Gewandtheit und überraſchendem Phan⸗ taſtereichtum. Immer neue Variationen ranken ſich um das Grundthema. Mit beſonderer Vorliebe weilt er zu Zeiten bei den zarteſten Schattierungen. Ein Blick in die Orgelſtimme bedeutet zugleich einen Einblick in die Werkſtatt des Orgelkünſtlers, der alle erdenklichen Kombinationen und Spielhilfen der modernen Konzertorgel raffiniert, aber auch mit feinſtem Klangempfinden ausnützt. Selbſtverſtändlich dürfen ſich nur ganz vorgeſchrittene Orgelſpieler, die an einer mindeſtens dreimanualigen Orgel ſitzen, an dieſes Werk wagen. Ueberblicken wir die Reihenfolge der dieswinter⸗ lichen Orgelkonzerte, ſo können wir nicht nur feſt⸗ ſtellen, daß ſie an Reichhaltigkeit durch die Mit⸗ wirkung des Bachchors und anderer Chor⸗Vereini⸗ gungen erheblich gewonnen haben, ſondern auch, was die Vorführung intereſſanter Orgelwerke anbetrifft, in jeder Hinſicht die imponterende Reihe der bis⸗ herigen Abende fortſetzen, Es dürfte kaum einen Orgelkomponiſten von irgend welcher Bedeutung geben, der bei Landmann nicht zu ſeinem Rechte, will ſagen zu liebevollſter Berückſichtigung käme. Den ernſthaften Muſikfreunden hat Kirchenmuſik⸗ direktor Landmann durch ſein Collegium publicum über Orgelliteratur, wie man ſeine inſtruktiven Abende wohl bezeichnen darf, einen unſchätzbaren Dienſt erwieſen. Glückauf zu neuen Taten. Dr. Ch. kam es an . f 8 . eeger g. r Montag, den 7. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 307 Ob es klug iſt, im Juli nach Mannheim zu gehen? Und ob es nicht gewagt iſt, auf nachmittags um 3 Uhr in den Nibelungenſaal einzuladen? Manch einer mag ſo gedacht haben, als er von den guten Ab⸗ ſichten des Guſtav⸗Adolf⸗Vereins hörte oder las. Dazu kam er ohne eine beſondere Loſung, ohne ein beſonderes Programm! Und doch— man muß ge⸗ ſehen haben, wie es um die Gottesdienſte ge⸗ ſtern ausſah. Sie wieſen durchweg guten Beſuch auf. In allen Kirchen der Stadt predigten auswärtige Redner; der eigentliche Feſtgottesdienſt fand in der Trinitatiskirche ſtatt, wo Diaſpora⸗ pfarrer Galle von Todtnau lebendig und anſchau⸗ lich von der Notwendigkeit, der Wirklichkeit und dem Segen der Guſtav⸗Adolf⸗Vereinsarbeit ſprach. Auch in den Kindergottesdienſten wurde der Sache und des Vereins gedacht, der geſtern und noch heute hier tagt. Es war begreiflich, daß aus den er⸗ wähnten Gründen nachmittags der Nibelungenſaal keinen Maſſenbeſuch aufwies. Und doch mögen etwa 3000 dem Rufe gefolgt ſein. Man begann, anders kann es ſinngemäß nicht ſein, mit einem Gemeindegeſang unter trefflicher Or⸗ gelbegleitung durch Kirchenmuſikdirektor Dapper. Im Auftrag des Kirchengemeinderats ſprach Stadtpfarrer Dr. Hoff warme Grußworte. Wenn im Rheintal ein Gewitter heraufzieht und der Donner rollt, dann hat man das Gefühl der Abhängigkeit und Ohnmacht. Gebunden fühlen wir uns an Zuſammenhänge, die ſtärker ſind als wir. Dieſe Zuſammenhänge beſtehen auch in der Geſchichte. Die letzten 12 Jahre redeten deutlich ge⸗ nug. Und wir werdens noch ſpüren, daß wir kein freies Volk mehr ſind. Unfreiheiten, Gebundenheiten beſtehen auch in der Welt des Kirchlichen und Reli⸗ giöſen. Das weiß der Guſtav⸗Adolf⸗Verein ſehr gut. Seine Arbeit und ſeine Sorgen ſind weltweit. „Herr, mach uns frei“ rufen die vielen, draußen und daheim, die wiſſen was Deutſchtum und Evange⸗ lium bedeutet. Wir grüßen zwar jeden Gläubigen, mag er ſtehen, wo er will. Wir achten jede Konfeſ⸗ ſtion; bitten müſſen wir nur, daß uns die gleiche Ach⸗ tung, die gleiche Duldung nicht verſagt werde. Frei ſein für alles Gute und Große im Geiſte lebendigen Glaubens das ſei die Forderung der Stunde. Für die Oberkirchenbehörde überbrachte Kirchenrat Maler Gruß und Wunſch. Die Kirche dankt dem Guſtav⸗ Adolf⸗Verein für alle kirchliche Arbeit, die er ſeit Jahrzehnten getan. Mag ſie ihrem Weſen nach und auch in Wirklichkeit nicht leicht ſein, Segen hat ſie im⸗ mer gebracht. Und heute ſei es nicht an der Zeit, vom Geiſteserbe der Väter nur zu reden, wohl aber ſei es an der Zeit, dieſes Erbe zu gebrauchen und ſeine Kraft zu erproben zum beſten von Volk und Vaterland.— In Vertretung des Landeskommiſſärs grüßte den Verein Regierungsrat Neumeyer. Der Guſtav⸗Adolf⸗Verein habe eine ſtarke Ent⸗ wicklung genommen kraft ſeines Glaubens. Trotz Krieg und Nachkriegsnöte blieb er Wegbereiter ſeiner Geiſteswelt und Pionier der Kirche. Solche Arbeit iſt heute doppelt nötig, wo die äußeren Dinge zu do⸗ minieren und die ſeeliſchen und geiſtigen geringen Kurs zu haben ſcheinen. Der Staat ſelbſt hat das höchſte Intereſſe an einer ſtarken und lebendigen Kirche, denn ſie ſtärkt die ſittlichen Impulſe und dient ſo dem Ganzen aufs beſte.— Die Stadtverwal⸗ tung war durch Bürgermeiſter Boettger vertreten. Anknüpfend an die machtvollen vaterlän⸗ diſchen Kundgebungen der letzten Tage begrüßte er den tagenden Gaſt als Hüter und Hort der evang. Kirche. Wir kämpfen heute ums tägliche Brot in buchſtäblichem Sinne. Das beweiſt eine Stadt wie Mannheim aufs deutlichſte. Da ſei eine Belebung der geiſtigen Kräfte unerläßlich, damit die Weltkriſis, unter der Mannheim beſonders leide, überwunden werden könne. Ein kurzes Wort der Begrüßung ſprach auch Stadtpfarrer Vath für den Evang. Bund. Beide, der Guſtav⸗Adolf⸗Ver⸗ ein und der Evang. Bund gehörten zuſammen. Sie treten ein für das Recht evang. Glaubenslebens, und ſie bejahen beide das Große der Vergangenheit, wie es in beſonderen Führern und Geſtalten den Deut⸗ 85. Hauptverſammlung Es folgte der lehrreiche Hauptbericht, erſtattet von dem Landesvorſitzenden Pfarrer Hauß⸗Stockach. Dreimal ſchon ſei der Guſtav⸗Adolf⸗Verein nach Mannheim zur Tagung gekommen. Er kenne alſo Stadt und Land. Der Verein verkörpert ein Stück badiſcher Geſchichte. Und von der Not der Zeit weiß er viel zu ſagen. Sie iſt groß daheim, aber größer draußen. Aus den politiſchen Umwälzungen ſind Auf⸗ gaben von ungeheurer Größe für den Verein ent⸗ ſtanden. Ganze Kirchen ſind zertrümmert. Das Min⸗ derheitsproblem tritt in furchtbarer Schärfe vor die Seele. Alle Leiſtungen erweiſen ſich als unvollkom⸗ men und zu gering. Sechs Millionen evang. Deutſche warten auf Hilfe. Wichtiger aber als Gaben und Geld ſei der Geiſt, ſei die Glaubens⸗ und Geſin⸗ nungsgemeinſchaft, ſei das Gefühl der Zuſammenge⸗ hörigkeit trotz äußerer Grenzen. Denn Deutſchland iſt größer als ſeine Grenzen. Das größte aber ſei der Glaube, der im ewigen Evangelium ſeinen Anker hat; er nur meiſtert die Not und ſchafft die neue Zeit. Im Namen der ausländiſchen Diaſpora ſprach Dr. Kindermann⸗Athen, Pfarrer der evang. Gemeinde in Athen. Griechen⸗ land, die Welt unſerer deutſchen Gymnaſien— der Redner fand begeiſterte Worte für ſie, aber geweſen, kehrt nicht wieder. Griechenland hat den Höhepunkt hinter ſich. Der Redner machte intereſſante Ausfüh⸗ ——— Lundesiagung des Guſtar Adolf Beteins in Mannheim rungen über Land und Leute des heutigen Griechen⸗ land über die orthodoxe Kirche und ihr Verhältnis zur proteſtantiſchen Geiſteswelt, er warnte vor aller Illuſion auf dem Gebiete der kirchlichen Welt⸗Union und meinte, daß die Welt ſich im Grunde nach Deutſchland ſehne, aber nicht nach dem vermaterialiſierten und geiſtloſen Deutſch⸗ land, ſondern nach der Seele, nach der Innerlichkeit, Gründlichkeit und Glaubenstreue jener Großen, die unſere Geſchichte kennt. Des weiteren bot er äußerſt feſſelnde und packende Bilder aus ſeiner Tätigkeit und ſprach es als tägliche Erfahrung aus, daß das Deutſchtum im Ausland nur beſteht und erhalten bleibt in Verbindung mit der Kirche. Ohne ſie gehe der Deutſche im allgemeinen Verſchmelzungs⸗ und Anpaſſungsprozeß unter. So rief er zum Schluß der Verſammlung zu: Wir brauchen Männer und Frauen heute, die es mit ihrem Glauben ernſt nehmen. Sonſt nichts! Mit großer Teilnahme folgte die Verſammlung allen Ausführungen. Umrahmt waren ſie von Dar⸗ bietungen der vereinigten Kirchenchöre unter ſtab⸗ ſicherer Leitung von Hauptlehrer Hofmann. Bach⸗ chöre waren gewählt, ſie verlohnten ſich. Der Ein⸗ druck des„Gloria ſei Dir geſungen“, begleitet vom Stadtpoſaunenchor, war tief. Mit Gemeindegeſang ſchloß um 26 Uhr die ſtimmungsvoll und eindrucks⸗ voll verlaufene Verſammlung. Dr. B. Von Mitte Juli ab Ferienzüge Mit dem 15. Juli beginnt die Reihe der Ferien⸗ ſonderzüge der Reichsbahn, die aus dem deutſchen Süden nordwärts verbilligten Verkehr einerſeits ins Rheinland, weiter an die Seebäder und nach der Reichshauptſtadt vermitteln ſollen. Außerdem wird in der Weſt⸗Oſtrichtung München als Reiſeziel bedient. Im Ganzen verkehren vom 15. Juli bis 1. Auguſt neun Ferienſonderzüge dieſer Art, die aus der Reichsbahndirektion Karlsruhe ausgehen oder ihr Gebiet durchſchneiden, vier der Sonderzüge haben die Richtung Süd Nord, vier Weſt—Oſt und einer Nord Süd. Das Ziel iſt bei einem das Rhein⸗ land, bei einem Berlin, bei einem die Nordſee, bei einem die Oſtſee, bei vieren München und bei einem Baſel, Schwarzwald und Bodenſee. Die Züge verkehren zeitlich geordnet folgender⸗ maßen: von Zweibrücken über Germersheim nach München am 15. Juli, von Kaiſerslautern über Mannheim nach München am 15. Juli, von Baſel nach Stralſund und Swinemünde am 19. Juli, von Saarbrücken über Germersheim nach München am 30. Juli von Kaiſerslautern über Mannheim nach München am 30. Juli von Baſel und Konſtanz Schwarzwald nach Berlin Anhalter Bahnhof am 1. Auguſt„ von Baſel und Kon⸗ ſtanz Schwarzwald nach Hamburg Bremen am 1. Auguſt, von Baſel und Konſtanz— Schwarzwald nach Dortmund am 1. Auguſt und von Mannheim nach Baſel und Schwarzwald—Konſtanz am 1. Auguſt. Die Fahrpreiſe haben bekanntlich zehn Pro⸗ zent Ermäßigung. Fahrkarten werden nur für die dritte Klaſſe ausgegeben, nachdem ſich die Wiederbe⸗ rückſichtigung der zweiten Klaſſe nicht gelohnt hat. Die Fahrkarten gelten zwei Monate und berechtigen für die Rückfahrt gegen entſprechenden Zuſchlag auch für Eilzüge und Schnellzüge. Auch kann Uebergangs⸗ karte in zweite Klaſſe gelöſt werden. Zuſchläge und Uebergangskarten haben die gleiche Geltungsdauer wie die Ferienrückfahrkarten, Fahrtunterbrechung iſt auf der Hinfahrt im Ferienſonderzug nicht geſtattet, auf der Rückfahrt dagegen bei Fahrkarten in Buch⸗ form beliebig oft, bei Fahrkarten in Zeitkartenform auf der Hinfahrt(bei Zielen über die Schlußſtation der Sonderzüge hinaus einmal), als der Rückfahrt dreimal. Für die Benützung kürzerer Strecken iſt auf dem Rückweg die Umſchreibung geſtattet. Bei der Wahlfreiheit der Rückfahrtwege iſt weitherzig ver⸗ fahren worden, ſodaß je nach Ziel fünf Reiſewege be⸗ nützt werden können. Für die Züge nach der Nord⸗ ſee werden Anſchluß⸗Sonderrückfahrkarten zu ermä⸗ ßigten Preiſen ausgegeben und zwar in Hamburg und in Bremen. f f Der erſehnte Augenblick Das war der große Augenblick. Das war die heißerſehnte Minute, in der der erſte Tropfen ftel und dann erlöſender Regen herniederpraſſelte. Vielleicht glaubte geſtern nachmittag noch gar niemand daran, daß es ſoweit kommen werde, wahrſcheinlich dachten die lechzenden Menſchen, dieſe Wolken zie⸗ hen vorüber, wie es ſeit vielen Tagen geſchah. Aber diesmal zogen die Wolken nicht vorüber. Sie ball⸗ ten ſich am Firmament zuſammen, dunkel, ſchwer und drohend und endlich, gegen Mitternacht lin anderen Gegenden ſchon am Nachmittag und Abend) ſetzte ein Regenfall ein. Und wie er einſetzte: wie mit Gießkannen vom Himmel geſchüttet, ſauſte es hernieder. In vielen Gegenden kam es zu heftigen Gewitterentladungen, dumpf grollte der Donner und, ſoweit Meldungen bis jetzt vorlie⸗ gen, waren die Unwetter mancherorts von unge⸗ wöhnlich ſtarken Hagelſchlägen begleitet. Weite Strecken des Rheingaues und in Ober baden wurden leider ſchwer heim⸗ geſucht und Gemüſepflanzungen und Wein⸗ berge vernichtet. In Mannheim und in der nächſten Umgebung iſt der Sachſchaden weniger be⸗ deutend. Natürlich haben dieſe Regenſchauer eine Abſchwächung der Temperatur zur Folge gehabt, die ſich am heutigen Montag recht angenehm und erfriſchend auswirkt. Die Landdwirtſchaft, die ſchon um ihre Ernte bangte, atmet wieder erlöſt auf, In den Mannheimer Straßen pulſiert das Leben wieder viel friſcher und munterer und, nachdem die 32karätige Hitze, die uns geſtern faſt erdrückte, über⸗ wunden iſt, geht jung und alt wieder mutiger ans Tagewerk. . * In der Trunkenheit. Am Samstag abend fuhr ein verheirateter 34 Jahre alter Fuhrmann in betrunkenem Zuſtande mit einem Perſonenkraft⸗ wagen durch die Schwetzingerſtadt. In der Kleinen Feldſtraße fuhr eer auf den rechten Gehweg, wo⸗ durch ein 18 Jahre alter Radfahrer dermaßen an die Hauswand gedrückt wurde, daß er ſich eine Verſtauchung des linken Fußgelenkes zuzog. Gleich darauf ſtieß der Mann in der Tatterſallſtraße mit einem 17 Jahre alten Radfahrer zuſammen, ſo daß dieſer vom Rade geſchleudert wurde und ſich ebenfalls ſchwere Verletzungen zuzog. Das Rad wurde zertrümmert. * Selbſtmordverſuch. Am Samstag nachmittag hat ein verheirateter 43 Jahre alter Wirt in ſeiner Wohnung in der Schwetzingerſtraße verſucht, durch Oeffnen der Pulsadern ſich das Leben zu nehmen. Er wurde ins Allgemeine Krankenhaus eingeliefert. Lebensgefahr beſteht nicht. Der Grund zur Tat iſt unbekannt. * Silberhochzeit. Herr Friedrich Bartſch und ſeine Ehefrau Emma geb. Wild feiern morgen das Feſt der Silberhochzeit. Das Ehepaar iſt zu gleicher Zeit 25 Jahre Leſer unſerer Zeitung. Straßenſammlung für das kranke Kind Die Arbeitsgemeinſchaft für Kindererholum Mannheim e. V. hielt am Samstag und Sonntag eine Haus⸗ und Straßenſammlung für das kranke Kind ab. Dieſe Sammlung ſollte, ebenſo wie die Ergebniſſe des Feſtes für große und kleine Leute, die Arbeitsgemeinſchaft in die Lage verſetzen, bei den Heilkuren Mannheimer Kinder ergän⸗ zend einzugreifen und die Ferienkolonien zu unter⸗ ſtützen. Im großen und ganzen iſt bei der Samm⸗ lung gern gegeben und mindeſtens das Ergeb⸗ nis der vorjährigen Sammlung erreicht worden. Es ſei allen Spendern der Dank der Arbeitsgemeinſchaft ausgeſprochen. Beſonderen Dank aber verdienen die etwa 400 Kinder, die ſich in allen Stadtteilen und aus allen Bevölkerungskreiſen zur Verfügung ge⸗ ſtellt hatten. Die Opferwilligkeit und die Begeiſterung der Buben und Mädchen war ſehr groß. Sie alle freuten ſich bei Ablieferung der Sammel⸗ büchſen hören zu dürfen, daß eine Karte für das nächſte Feſt für große und kleine Leute als kleine Belohnung in Ausſicht ſteht. Die Kinder aber, die mit dem geſammelten Gelde unterſtützt werden können, werden den Segen dieſer Sammlung erleben in einer Leib und Seele geſundenden Erholungskur. „Graf Zeppelin“ über dem Strandbad Erzbiſchof Dr. Fritz wieder in Freiburg Die Tage, die der Erzbiſchof in Mannheim ver⸗ weilte, waren Freudentage für die katholiſche Be⸗ völkerung. In der Ausführung ſeines hohen Be⸗ rufes ſpendete er in den neun Tagen ſeines Hier⸗ ſeins über 5000 Perſonen die Firmung. Er nahm die Gelegenheit wahr, um mit den Kirchen⸗ gemeinde vertretungen, den Organiſationen und Vereinen Fühlung zu nehmen. Seine Beſuche galten ſtaatlichen, ſtädtiſchen und karitativen Anſtalten. Am Samstag nahm der Erzbiſchof Abſchie d von den Katholiken Mannheims. Die Jeſuitenkirche konnte die Menge faſt nicht faſſen, die ihrem Biſchoff noch einmal Liebe und Verehrung entgegenbringen wollten. Der Erzbiſchof richtete eindringliche Worte an die Zuhörer. Sein Wille iſt es, durch Worte und Sakrament, Gebet und Opfer das Volk zur Hei⸗ ligung zu führen. Bewegte Dankesworte fand er für die Mannheimer Katholiken. Seine Wünſche gelten der Familie, der ganzen Stadt. Noch einmal ſchritt er zu den Stufen des Hoch⸗ altars und gab den Kirchenbeſuchern ſeinen biſchöf⸗ lichen Segen. Unter brauſeudem Orgelklaug verlteß Erzbiſchof Dr. Carl Fritz in Begleitung von Prälat Bauer und Hofkaplan Helm durch das Haupt⸗ portal die Jeſuitenkirche. Glockenklänge hallten über die Stadt, als das Auto mit Dr. Fritz nach dem Bahnhof fuhr. Heute iſt er wieder in ſeiner biſchöf⸗ lichen Reſtdenz in der Breisgauſtadt. * Am Abend des Samstag verſetzte die 39 Jahre alte Ehefrau eines Buchhalters nach vorausgegangenem Wort⸗ wechſel ihrem 42 Jahre alten Ehemann mit einer leeren Bterflaſche, einem Kohlen bügel⸗ eiſen und einem kleinen Hammer mehrere Schläge auf den Kopf. Der ſo geſchlagene Mann trug ſechs Wunden am Kopfe davon und mußte ſich in ärztliche Behandlung begeben. * Beim Baden ertrunken. Geſtern vormittag iſt beim Baden im Strandbad der verheiratete 45 Jahre alte Kraftwagenführer Wilhelm Gafke, auf dem Lindenhof wohnhaft, ertrunken. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden.— Die am 4. d. M. bei Neckarau geländete unbekannte Knaben leiche wurde inzwiſchen als die des 11 Jahre alten Alfred Fettig aus Nothern i. Elf. feſtgeſtellt. * Zärtliche Ehefrau. ſchen begegnete. schöne „Aurepa“ Auto- Re Weitere Verkaufsstellen: Heidelberg: NA G Sport ist das ideale Fahrzeug für die mondäne Frau und für den verwöhnten Herrenfahrer.— Sie sollten dieses rassige NAG-Protos-Tiefrahmen-Modell bei uns besichtigen und fahren, um zu erkennen, wieviel Freude und Stolz sein Besitz bedeutet D l N paraturen- und Handels- Ges. m. b.., Mannheim, 7 6, 16 jean Mappes, Mittelstraße 41 Karlsruhe: Autobetriebs- Ges. m. b.., Rüppurrerstraße 8 Neustadt a., Autofrank 2. Cie., Lind abe 5 pforzheim: Wilhelm Kühlmann, Güterstraßze 24 Pirmasens: Heinrich Leinenweber, Alleestraße 25 Worms a. Rh.: Gebr. Schönauer und 6g. Schmidt, Römerstraße 25 4. Seite. Nr. 307 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 7. Juli 1930 Draußen am Weinheimer Weg. Man ſollte es nicht glauben. gen, da ſtarrten Tauſende in die Flammen, die aus der niederbrennenden Lagerhalle der Zellſtoff⸗Fabrik züngelten— heute fahren die Menſchen auf den Fahrrädern am Weinheimer Weg vorbei und wen⸗ den den Blick kaum nach der Trümmerſtätte. Und doch iſt die Glut noch nicht erloſchen, noch flackert hie und da eine Flamme auf. Erſt geſtern mor⸗ gen bemerkte der wachhabende Feuerwehrmann der Fabrikfeuerwehr, wie an zwei Stellen die Flammen aufzüngelten und da vorſichtigerweiſe immer noch eine Schlauchleitung bereit liegt, war das entſtehende Feuer bald wieder gelöſcht. Noch tagelang wird die eine Schlauchleitung„für alle Eventualitäten“ liegen müſſen, ein Mann der Fabrikfeuerwehr hält Wache — allerdings mehr um den Platz vor Liebhabern für Altpapier und Alteiſen zu ſchützen. Von dem hoch⸗ geſtapelten Lager iſt nur noch eine Aſchenſchicht von kaum zwanzig Zentimeter Höhe übrig geblieben. Ein großer Teil des verkohlten und verbrannten Pa⸗ piers wurde durch den Wind überallhin zerſtreut. Was verbrannte, iſt bis auf einen Bruchteil in Rauch aufgegangen. Vor vierzehn Ta⸗ * * Grober Unfug wurde dadurch verübt, daß heute früh halb 3 Uhr drei durch die Polizei feſtgeſtellte Täter die Scheibe am Feuermelder Dal⸗ bergſtraße 9 einſchlugen, den Feuermelder ohne jeg⸗ liche Urſache in Tätigkeit ſetzten, wodurch die Berufs⸗ feuerwehr alarmiert wurde. * Rettung vom Tode des Ertrinkens. Am Sonn⸗ tag vormittag geriet eine 24 Jahre alte ledige Te⸗ lefoniſtin infolge Ermüdung während des Schwimmens im Strandbad in die Gefahr des Er⸗ trinkens. Sie wurde von einem 26 Jahre alten verheirateten Bankbeamten, einem 27 Jahre alter verheirateten Schloſſer und einem 20 Jahre alten ledigen Monteur gerettet und nach der Sanitätsſta⸗ tion Nord verbracht, wo ſie ſich bald wieder erholte. — Am Nachmittag des gleichen Tages geriet ein des Schwimmens unkundiger 22 Jahre alter Schrift⸗ ſetzer im Strandbad ebenfalls in die Gefahr des Ertrinkens. Er wurde von einem 17 Jahre alten Realſchüler gerettet und an Land gebracht, von wo aus er nach etwa einer Stunde ſeinen Weg allein fortſetzen konnte. Voranſtaltungen Konzerte im Friebrichspark. Trotz der afrikaniſchen Gluthitze entfaltet ſich in den gepflegten Anlagen des Fried⸗ richsparkes geſchäftiges Treiben, wenn eine feſſelnde Ver⸗ anſtaltung das Intereſſe der Muſikfreunde wachruft. Eine große Anziehungskraft ging aus vom Sommerna ch t⸗ Feſt der„Liederhalle“ Mannheim, wobei bas Philhbarmoniſche Orcheſter(Mannheim) unter Leitung von Kapellmeiſter L. Becker erfolgreich mitwirkte. Die Aktt⸗ ven des Männergeſangvereins„Liederhalle“ erfreuten unter der energiſchen und befeuernden Stabführung ihres be⸗ währten Dirigenten, Muſikdirektor Friedrich Gellert durch den ſorgfältig abgetönten Vortrag klangſchöner Chor⸗ werke von Silcher, Zöllner, Fr. Gellert u.., zunächſt im Pavillon, dann auf einer Eſtrade im Freien, wobei die ſorg⸗ fältige Textausſprache die Wirkung erheblich, unterſtützte. Gellert leitete alle Geſangsvorträge aus dem Gebächtnts. Das Philharmoniſche Orcheſter trug zur Ausgeſtaltung des Programms durch Bruchſtlücke aus den Opern„Carmen“, „Rienzt“, ferner aus„Zigeunerbaron“ und hettere Weiſen, die bem Orcheſter und ſeinem Leiter durch liebevolle Wie⸗ dergabe alle Ehre machten, weſentlich bei. Für den Sonntag war ein Konzert des Kuban⸗ Koſaken⸗Chores vorgeſehen, der ſchon wiederholt im Nibelungenſaal Proben ſeiner auf hoher Stufe ſtehenden Diſzipliniertheit abgelegt hatte und auch diesmal vom Publikum herzlich willkommen geheißen wurde. Mit be⸗ ſonderer Vorliebe pflegt der Chor die heimatlichen ruſſiſchen Weiſen, die teilweiſe potpourriartig aneinander gereiht und offenbar für den Vortrag beſonders wirkſam geſetzt, zum Teil mit Solo⸗Einlagen mit Begleitung von Brummſtim⸗ men ausgeſtattet ſind. Eine angenehme Unterbrechung bil⸗ beten die Muſikvorträge des B a lalatka⸗Orcheſters, deſſen Hauptträger die in ſechs verſchiebenen Größen gebau⸗ ten, mit Schallkäſten der verſchiedenſten Formen(rund, dreieckig uſw.) ausgeſtatteten Glieder der Familie des national⸗ruſſiſchen Saiteninſtrumentes bilden. Infolge rer geringen Sattenanzahl(meiſtens nur 3) ſoliſtiſcher Wirkungen kaum fähig, ergeben ſie im Geſamtklang ort⸗ ainelle Wirkungen. Der Dirigent Ignatteff, der den Koſaken⸗Chor ohne, das Orcheſter mit Taktſtock, jeden⸗ falls in beiden Fällen ſehr zielſicher leitete, hat durch ſeine Bearbeitungen ruſſiſcher Volkslieder brauchbares Vortrags⸗ material für das Balalaika⸗Orcheſter geſchaffen und ſich hierin als feinſinniger Muſiker erwieſen. Leider ſtellte eine erhebliche Verſpätung die Geduld des Publikums auf eine harte Probe. e. Reger-Kammermuſik und Chöre Zweiter Tag des Heidelberger Reger⸗Feſtes 5 Peben den Orgelkompoſitionen iſt es Regers kammermuſikaliſches Schaffen geweſen, das ſich am meiſten und mit einer gewiſſen Berechtigung das Prädikat„problematiſch“ geholt hat. Im allgemeinen iſt aber eine ſolche Bezeichnung immer ſehr bequem. Sicherlich iſt auch in Regers Kammermuſtk nicht problematiſch die Melodik. Auf die Harmonik könnte dieſe Charakteriſtik ſchon eher zutreffen, aber nur ſolange, als man ſich ihr nicht ganz und gar genähert hat. Das bloße Notenbild zeigt oft wenig vertraute Bahnen, aber für den wirklichen Muſtker verlohnt es ſich auch da, ſich vertraut zu machen. Das Morgenkonzert konnte naturgemäß nur einen kleinen Ausſchnitt aus der Kammermuſik Regers bringen.(Nicht etwa, als ob das Morgen⸗ konzert— noch dazu bei dieſer Hitze— zu kurz ge⸗ weſen wärel) Aber das erſte Werk, die Violin ⸗ ſonate op. 72 in C⸗dur ſtellte an Ausführende und Hörer ſchon ganz erkleckliche Anforderungen. Es iſt ein ganz widerborſtiges Werk, dieſe Sonate, in die ex ſeine ganze Verachtung gegen die Zunft der ihn nicht verſtehenden oder verſtehenwollenden Tinten⸗ kleckſer hineingegoſſen hat. Selbſt Hebemann nennt dieſe Sonate das„Bitterſte und Grimmigſte“, was Reger überhaupt geſchrieben hat, aus ihr ſpreche eine verbiſſene Wut, ein Hohn, und dann doch wieder eine Innigkeit des Gefühls, die dem Werke eine beſon⸗ dere Stellung in Regers Schaffen anweiſe. Die Sonate aber„Regers Heldenleben“(der Vergleich mit Richard Strauß iſt hier ſehr weit hergeholt) scheint mir aber doch nicht angängig. Die Aus⸗ einanderſetzung mit den Widerſachern ſteht doch gar zu ſtark im Vordergrund, ſie bleibt es harmoniſch auch in den Sätzen der ſcheinbaren Reſignation und im hoffnungsvollen Ausblick in die Zukunft. Gegenüber dieſem Werk mutet die kleine Sonate op. 108b Nr. 1 für Violine und Klavier Unwetter über dem Breisgau * Freiburg i. Br., 7. Juli. Der Sonntag nachmittag brachte Oberbaden ein überaus ſchweres Gewitter, das von heftigen Wolkenbrüchen und ſtarkem Hagelſchlag begleitet war, der an den Kulturen großen Schaden anrichtete. Eine Viertelſtunde lang praſſelte der Hagel in Größe von Taubeneiern hernieder. Von 3 Uhr nachmittags bis 6% grollte dumpf der Donner. Die rieſigen Waſſermaſſen verurſachten mancherlei Stö⸗ rungen und Erſchwerungen des Verkehrs. In Frei⸗ burg hatten mehrere Rettungs züge der Feuer⸗ wehr bis in den Abend hinein zu tun, um voll⸗ gelaufene Keller auszupumpen und den Waſſern Abfluß zu verſchaffen. * * Ihringen, 7. Juli. Auch das öſtliche Kaiſer⸗ ſtuhlgebiet zwiſchen Ihringen, Gottenheim, wurde von dem Hagelſchlag ſtark in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen. Wolkenbruchartiger Regen machte Wege und Straßen ungangbar. Die Bahnhofsanlagen von Ihringen wurden z. T. überſchwemmt, Schienen und Weichen verſchlammt. Von Gottenheim aus mußte Hilfe angefordert werden, um dieſe Verkehrs⸗ ſtörungen und Beſchädigungen an den Bahnanlagen zu beſeitigen. Der Zugverkehr erlitt keine Unter⸗ brechung. Staufen, 7. Juli. Das Unwetter das in den Nachmittag⸗ und Abendſtunden des geſtrigen Sonn⸗ tags Freiburg und Umgebung heimſuchte, hat auch im oberen Breisgaugebiet Verheerun⸗ gen angerichtet. Wenn hier auch kein vernichtender Hagelſchlag niederging, ſo hatten doch wolken⸗ bruchartige Regengüſſe im Augenblick Stra⸗ ßen und Wege in reißende Bäche verwandelt. In Wolfenweiler drangen die Waſſermaſſen in die Ställe ein. Die Bewohner mußten in größter Eile das Vieh in Sicherheit bringen. Der Schaden in den Feldern iſt naturgemäß ſehr hoch und die Ernte iſt in ſtarke Mitleidenſchaft gezogen. Der milde Winter hat für die diesjährige Jagd alle Vorausſetzungen zu einer erfreulichen Hebung des geſamten Wildſtandes geſchaffen, da der meiſt nur geringe Schneefall ſowohl dem Feder⸗ als auch dem Haar⸗ und Schalenwild überall genügende Aeſungs möglichkeiten geſtattete. Hierdurch blieb das Wild bei Kraft und kam auch dort gut durch den Winter, wo längere Froſtperioden auftraten. Der Schnepfenſtrich ſetzte frühzeitig ein und war der beſte, der ſeit einer Reihe von Jahren be⸗ obachtet wurde. Hingegen findet man für das ſt ü n⸗ dige Schwinden des Birkwildes aus badi⸗ ſchen und heſſiſchen Revieren keine einleuchtende Er⸗ klärung, da die wachſende Abnahme auch da in Er⸗ ſcheinung tritt, wo keine Veränderungen an Forſten und Kulturen vorgenommen wurden, Ruhe herrſcht und alle Faktoren für die Erhaltung oder Ver⸗ mehrung dieſer Wildart die gleichen geblieben ſind. Mit Rückſicht auf das Jungwilb gilt es jetzt vor allen Dingen, auf die Sicherheit des Wildſtandes ein wachſames Auge zu halten und ſtreunenden Fix⸗ kötern ohne Gnade das Handwerk zu legen. Sie ſind ſchlimmer als das geriſſenſte Raubtier. Meiſt fagt der verſchlagene Fix nicht allein, ſondern mit irgendeiner anderen Töle, die auch ſchon Blut ge⸗ leckt, zuſammen. Wenn ein Jagdpächter all⸗ mählich die bittere Wahrnehmung macht, daß ſein Revier durch unbekannte Dinge und Ereigniſſe aus⸗ geſtorben, ſein Wildſtand ſcheinbar ausgerottet iſt, ſo ſind mit Wahrſcheinlichkeit nur wildernde Hunde die Urſache. Jagen ſie doch in kürzeſter Zeit zu Schanden, was jahrelange Hege großgezogen. Wenn derartige Köter auch nicht alles reißen, was ſie hoch⸗ machen oder hetzen, ſo beunruhigen ſie ſehr bald den Wald derart, daß das Wild abwandert und das Revier verödet. Nur ununterbrochene Reviergänge und regelmäßiges Abfährten während des ganzen Jahres ſchützen den Weidmann vor ſolchen Erfah⸗ rungen, zu denen es, wenn der Jagöhüter dahinter Anwelter im badiſchen Oberland Schwarzwaldhof durch Blitzſchlag eingeäſchert * Triberg, 5. Juli. Einer der größten Schwarzwaldhöfe wurde geſtern kurz vor Mitternacht durch Blitzſchlag eingeäſchert. Es iſt dies der auf dem Reusberg bei Schonach ge⸗ legene Rombach⸗Hof. Obwohl die Feuerwehr ſofort mit Poſtomnibuſſen zum Brandplatz befördert wurbe, konnte ſie nichts mehr retten. Der Schaden iſt noch unbekannt. Der Hof war erſt vor zwei Jahren vollſtändig erneuert worden und galt als Muſterwirtſchaft. Schon vor 60 Jahren wurde der Rombach⸗Hof durch Blitzſchlag eingeäſchert. * * Singen a.., 7. Juli. Am Sonntag nachmittag gegen 6 Uhr zog von Südoſten kommend ein ſchweres Unwetter über die Hohentwiel⸗Stadt und den Hegau. Ein wolkenbruchartiger Regen ergoß ſich eineinhalbſtundenlang ununterbrochen über die Gegend. An der Bahnunterführung bei Engen ſtau⸗ ten ſich die Waſſermaſſen ſo ſtark, daß die Fuß⸗ gänger die Straßen nicht mehr paſſieren konnten. Die Autos konnten nur mühſam ſich ihren Weg bahnen. In Tiengen hat der Regen die Straße aufgeriſſen. Die Bauern hatten alle Hände voll zu tun, um das Waſſer aus den Wohnungen zu ſchaffen. Zwiſchen Fützen und Weizen hauſte das Unwetter fürchterlich. Die gut gepflegte Straße wurde aufgeriſſen und glich einem reißenden Strome. Das Paſſieren der Straße iſt unmöglich. Die ganze Ortſchaft ſteht unter Waſſer. Der Schaden an den Feldern iſt außerordent⸗ lich groß. Man hat in hieſiger Gegend ſchon ſeit Jahrzehnten kein ſo ſchweres Unwetter erlebt. Bei Bietzingen wurde ein Taxameter aus Singen durch die die Straßen herabſchießenden Waſſermaſſen aus der Fahrbahn geriſſen und an einen Baum ge⸗ ſchleudert. Perſonen kamen glücklicherweiſe nicht zu Schaden. Auftakt zur Jagd iſt, in dieſem Ausmaße nie kommen dürfte. In dieſem Zuſammenhang zwingen die Verhält⸗ niſſe der letzten Zeit, auch noch Verſchiedenes über die zweibeinigen Raubtiere zu ſagen, über eine Geiſel, der Fernſtehende und Weltfremde ſogar heute noch den verſchliſſenen Mantel bravouröſer Kol⸗ portagehelden umhängen, über eine Sippſchaft, deren gemeingefährliche Tätigkeit allen anderen Motiven entſpringt, als einer romantiſchen Veranlagung. Häufig ſind dieſe Burſchen ſchon wegen gleicher und verwandter Schandtaten vorbeſtraft und ſcheuen bei Zuſammenſtößen nicht Mord noch Totſchlag. Man reiht ſie ein unter den landläufig zahm empfundenen Begriff überhaupt Wilderer. Sie kommen in den verſchiedenſten Variationen vor. Doch unterſcheidet man im Gröbſten zwei Sorten dieſer ausgeſprochenen Dunkelmänner. Die erſtere iſt für den Wildſtand allein eine Peſt, weil ſie ihr feiges und gemeines Handwerk im ſtillen treibt und— ſo lange es geht— nur am Wild aus⸗ läßt. Es iſt dies der Schlingenſteller. Er baldowert die Wildwechſel aus und ſtellt auf dieſen ſeine Schlingen. Das Wild gerät mit dem Kopf hinein. In dem Beſtrehben, ſich zu befreien, erdrofſſelt und erhängt es ſich. Nach welch furchtbarem Kampf und unter welchen Todesqualen, davon ſpricht nach⸗ her nur noch die gufgewühlte und aufgeſchlagene Erde, über der das Drama ohne Zeugen ſich abſpfelte. Hängt ein Stück Mutterwild in der Schlinge, ſo kommen die Jungen auf die elendeſte Weiſe um, da ſte infolge ihrer Unſelbſtändigkeit entweder ver⸗ hungern oder bei lebendigem Leibe vom Raubzeug zerriſſen werden. Erwiſcht man den Schlingenſteller nicht auf friſcher Tat, oder wenn er das Wild aus der Schlinge nehmen will, ſo verſucht er meiſt den harmloſen Beerenſucher zu markieren, der ſelbſt⸗ redend„keine Ahnung“ hat. Dieſe Sorte iſt aber auch wicht immer in anderer Beziehung harmlos. Bei ihrer Feſtnahme iſt eine Durchſuchung auf Schußwaffen und feſtſtehende Meſſer ein abſolutes Gebot der Selbſterhaltung. harmlos ſogar liebenwürdig an. Wir zählen ſie und ihre Genoſſinnen zur Hausmuſik und freuen uns doppelt, wenn ſie von Meiſtern wie Adolf Buſch und Rudolf Serkin, exekutiert wird. Buſch herrlicher Geigenton klang herrlich durch den aku⸗ ſtiſch ausgezeichneten Raum des Capitols, Serkins pianiſtiſche Deklamationskunſt, beider Künſtler un⸗ übertreffliches Ineinander⸗Gelebtſein ſchufen hohen Genuß. Im Trio B⸗Moll op. 102 für Violine, Cello und Klavier geſellte ſich Hermann Buſch zu den beiden. Hier iſt die ſtark ſchweifende Phantaſie Regers ſchon merklich vom Willen zur Formbildung gebändigt, der im zweiten Satz nur einen ſchein⸗ baren Durchbruch erleidet. Daß die Brüder Buſch und Serkin ſtürmiſch ge⸗ feiert wurden, iſt eine Selbſtverſtändlichkeit. Das Chorkonzert im großen Saal der Stadthalle am Sonntag abend bildete den großen Abgeſang des Regerfeſtes. In den großen Chorwerken kommt Regers Künſtler⸗ tum voll zur Geltung, die leiſeſte innere Regung, aber auch die tief⸗religiöſe Einſtellung finden ihre Entfaltung. Gine Art Abgeſang perſönlichſter Na⸗ tur in ſeiner Verklärtheit, die in andere als welt⸗ liche Regionen verweiſt, iſt das opus 144a:„Der Ginſiedler“ für Bariton, fünfſtimmigen Chor und Orcheſter. Packend, wenn dem Eichendorfſchen Wort vom wandermüden Schiffer das Choralmotiv „Nun ruhen alle Wälder“ beigeſellt wird. Die Ab⸗ geklärtheit des Menſchen Reger wirkt ſich hier auch in der Inſtrumentation aus. Hier ſpürt man das innerliche Hindrängen zu den Gedanken des„Re⸗ quiems“(op., 144b), zu den Gedanken der Weltabge⸗ ſchiedenheit in ihrer letzten Konſequenz, zum Tod, der für Reger„im Widerſtreit der Mächte dieſer Welt die einzig reale Größe“ war.(„Der Ein⸗ ſiedler“ iſt dem Heidelberger Bachverein und Phi⸗ lipp Wolfrum gewidmet). ö Weitaus gefährlicher aber ſind die Wald⸗ und Feldbanditen, die ſich nicht genieren, mit Schußwaffen loszuziehen und zuſammenknallen, was ihnen vor die Rohre kommt. Ob das trächtiges Wild iſt oder Junge füh⸗ rendes, ſpielt für ſie keine Rolle, ſchon deshalb nicht, weil ihre Hehler nicht danach fragen. exiſtieren ebenfalls nicht für ſie. Eine außerordent⸗ liche große Lebensgefahr bilden dieſe Kerle für den Jäger, insbeſondere auch für das Jagdſchutzperſonal. Wer darüber im Zweifel iſt, dem ſei das Buch des Berliner Kriminalkommiſſars Otto Busdorf, „Wilddieberei und Förſtermorde“, empfohlen. Dann wird er eines Beſſeren belehrt. In treuer Pflicht⸗ erfüllung müſſen alljährlich viele Förſter und Forſt⸗ angeſtellte in ihrem ſchweren Beruf ihr Leben laſſen, werden bei der Aufklärung von Wilderer⸗Delikten aus verſteckter Deckung oder aus feigem Hinterhalt erſchoſſen, oder ſo ſchwer angeſchoſſen, daß ſie in Nacht und Nebel elend zugrunde gehen und in vielen Fällen erſt nach Wochen oder Monaten ge⸗ funden werden. Was des Wilderers Kugel nicht tödlich trifft, das beſorgt dann gewöhnlich ein Baumknüppel oder der Gewehrkolben. Vielfach jagen dieſe Verbrecher zu mehreren. Der Förſter oder Jagdaufſeher pirſcht ſich der vermute⸗ ten Schußrichtung nach heran, ruft den Wilderer an und bekommt von deſſen Komplizen aus dem Hin⸗ terhalt heraus die Kugel. Fälle, die ſich immer wiederholen! Kommt es umgekehrt, dann kann man erleben, daß ſogar gegen das Jagdſchutzperſonal, das in vollem Recht ſein Leben verteidigt, auch noch ver⸗ ſteckte Vorwürfe erhoben werden, wie vor einigen Wochen, als unweit von hier ein Wilderer, auf fri⸗ ſcher Tat betroffen, angerufen wurde, mit dem ge⸗ ladenen und geſpannten Gewehr in Anſchlag ging und unſchädlich gemacht werden mußte, damit er nicht dazu kam, den Jagdͤhüter zu erſchießen. Dieſer war ihm einen kurzen Augenblick zuvorgekommen. Der durch eigenes Verſchulden ums Leben Gekom⸗ geriſſen werden. Erwiſcht man den Schlingenſteller mene war ein begüterter Bauer. Die Oeffentlich⸗ keit nahm bezeichnender Weiſe gegen den Jagd⸗ hütter Partei. Kommentar überflüſſig! Vor etwa einem halben Jahr wurden auf der Frieſenheimer Inſel zwei Leute beim Wildern überraſcht. Der Jagdaufſeher führte aus unbekannten Gründen keine Waffe mit. Und ſo mußte er ſich gefallen laſſen, daß einer dieſer Geſellen auf ihn feuerte. Da glück⸗ licherweiſe nicht jeder dieſer Burſchen Kunſtſchütze iſt, ging die Kugel vorbei. Auf der Polizeiwache er⸗ klärten die bald darauf Inhaftierten, wenn ſie ge⸗ wußt hätten, den Jagdaufſeher vor ſich zu haben, hätten ſie ihn„kalt gemacht“ und ins Waſſer ge⸗ worfen! Der Mann iſt alſo auch nur durch einen wendig die Jagdhut und mit welchen Gefahren ſie häufig verbunden iſt, dürfte mit dieſen beſcheidenen Beiſpielen, die ſich in der Nachbarſchaft in letzter Zeit zugetragen haben, ſchon erwieſen ſein. Wo der⸗ artige Landplagen in Erſcheinung treten, bleibt zu hoffen, daß Forſtperſonal und Weidmänner wiſſen, in welcher Weiſe ſie ihre Wildbahnen und die Er⸗ gebniſſe ihrer Hege auch in Zukunft in unerſchrocke⸗ ner Pflichterfüllung zu ſchützen haben, vor zwei⸗ beinigem und vor vierbeinigem Raubzeug. In dieſem Sinne: Weidmannsheill! Otto Dernen Schweres Unwetter in Rheinheſſen * Mainz, 7. Juli. Ueber Rheinheſſen, beſonders über Mainz und Umgebung, ging am Samstag nach⸗ mittag ein ſchweres Unwetter nieder. Der Ha⸗ gel hatte an vielen Stellen die Größe von Hühner⸗ eiern. Der Schaden in den Weinbergen, den Obſt⸗ und Gemüſekulturen iſt außerordentlich groß. An vielen Stellen iſt die Ernte vollſtändig vernichtet. Auch an den Dächern verurſachte der Hagelſchlag empfindlichen Schaden. In einigen Gärtnereien in Mainz⸗Kaſtell wurden die Glasdächer vollſtändig zerſchlagen. 5 Schluß des redaktionellen Teils 8 7 0 nehme man be, Hagenbescherden, Sodbrennon, Veægensdure nur Kaiser- Natron. Höchste Heinheit garantiett Sie werden erstaunt sein über die gate Wirkung. OH Ofiginaf Bac hiemοẽ Jose, in den meisten Geschãſten. a RNozepte gratis. Arnold Holste Hie, Bleſefeſd,(-70 Daß Regers Muſtk aus der Zeit heraus geboren iſt, beweiſt auch ſein vp. 186,„Hymnus der Liebe“ für Bariton mit Begleitung des Orcheſters. Die ſtarke Zerworfenheit der Zeit(1915) der macht⸗ los tobende Schmerz ob des gewaltigen Geſchehens, das Suchen nach der Menſchenliebe, die„mit er⸗ barmender Seele, mit milden, doch mächtigen Hän⸗ den die klaffenden Wunden“ ſchließen ſoll, belaſtet ihm Hirn und Herz, drängt in Tönen nach außen. Im ganzen Werk ſpüren wir das Ringen um die Geſtaltung des Stoffes, das erſt am Schluß von Erfolg gekrönt iſt. Der hehrſte Abgeſang des Feſtes war aber der 100. Pſal m. Wir haben ihn in Heidelberg unter Reger ſelbſt kennen und lieben gelernt. Von der Kraft dieſes Werkes geht eine grandioſe Wirkung aus und es ſchadet nichts, wenn man feſtſtellt, daß dieſe Wirkung vor allem auf den äußeren Mitteln baſiert, mit denen Reger den feſtlichen Pfſalm anpackt. In einem überwältigenden Creſcendo des Ausdrucks be⸗ ſingt Reger ſeinen Gott in ſeiner Art, er ballt die Ausdrucksmittel in faſt überreichlicher Form zu⸗ ſammen und treibt das Werk in einer machtvollen Doppelfuge zu einem muſikaliſchen Koloſſalgemälde hinauf, dem er als Signum feiner Gottgläubigkeit den Choral zufügt:„Ein' feſte Burg iſt unſer Gott!“ Für den„Einſtedler“ hatte ſich Univerſitätsmuſik⸗ direktor Dr. Hermann Poppen eingeſetzt, Es war die beſte, abgerundetſte Leiſtung, die wir je von ihm zu hören bekamen. So kann man eine Kompoſition nur wiedergeben, wenn man vom poſitiven Wert des Werkes ganz überzeugt iſt. Ueberaus herzlicher und berechtigter Beifall dankte ihm. Hermann Schey⸗ Berlin ſang das Baritonſolo mit der Inbrunſt, die ihm gebührt und mit einem Organ, dem die Töne ſtets in der rechten Weiſe zur Verfügung ſtehen. Noch ſtärker kamen die Vorzüge des Sängers im„Hymnus der Liebe“ zur Geltung. Packend im Klang, überzeu⸗ gend im Ausdruck, von Jochums Hand mit dem Or⸗ cheſter in immer ſtrahlenderer Schönheit begleitet, kam das Werk zu Gehör. Schluß zu einer aber brach unendlicher Jubel aus, Aber alles wurde übertroffen von der unglaublich machtvollen Geſtaltung des 100. Pfalms. Zwar gab es Unaufmerkſamkeiten im Orcheſter, ganz kleine Intonationsſchwankungen im Chor, der ſich ſonſt ganz prächtig hielt, aber der Geſamtwirkung konnten dieſe Dinge keinen Abbruch tun. Es iſt keine Ueber⸗ treibung, wenn man behauptet, ſelbſt unter Reger keine ſo überzeugende und bis ins Innerſte packende Ausdeutung des grandioſen Werkes gehört zu haben. Jochum verſteht es ganz fabelhaft, mit dem Stim⸗ menmaterial hauszuhalten, ſein Chor⸗Forte iſt immer nur ein Forte, und nur ſo gelingt es ihm, im ſtärk⸗ ſten Orcheſterſchwall neue unerhörte Klangſteigerun⸗ gen des Vokalkörpers(Schlußtakt!) hervorzubringen. Unter ihm hat der Bachvereinschor endlich gelernt, daß bei der Ausſprache die Konſonanten eine über⸗ aus wichtige Rolle ſpielen. Aber das ſind letzten Endes nur Aeußerlichkeiten. In Jochum hat Reger den— man muß den etwas in Mißkredit gekomme⸗ nen Ausdruck doch noch einmal gebrauchen— wirklich kongenialen Meiſter gefunden. Man müßte die ein⸗ zelnen Phaſen des Pfalmes aufzählen, um aufzuwei⸗ ſen, wie plaſtiſch Jochum die meiſterhafte Architektonik des Pfalmes aufgebaut hat. Jedes crescendo, jedes ritartando, jedes stringendo, jede Cäſur war logiſch vorbereitet und durchgeführt. Gerade durch die Oeko⸗ nomik der tonlichen Kraftenftaltung wurde der 1 machtvollen Steigerung, der in den letzten beiden Takten und noch im Schlußakkord atem⸗ raubende Intenſität erfuhr. Totenſtille folgte dem letzten Dedur⸗Akkord. Dann e 0 ein Jubel, der an Wärme die tropiſche Temperatur noch um etliche Grade übertraf. Jochum, der ſich unzählige Male zeigen mußte, ließ au dem begeiſterten Dank Chor, Orcheſter und die ſattelfeſte Organiſtin, Renate Noll, dann aber auch Hermann Poppen teilnehmen, der die wichtigſten Vorbereitungen zum ganzen Regerfeſt mit ſtchtlichem Erfolg getroffen hatte. 3 Schonzeiten Zufall mit dem Leben davon gekommen. Wie not⸗ „ * A. D den freud der die freiu A gekor Bef tag l war Neu Tri nach 70 Köln furt zig 1 gew zu d 1 ten Flug Krei⸗ endli Land abgef bühr unte: und Spey ſtadt das Nach gerü ſind, das verla ſich Mebſt B ſchau mähl ſchein konn Jun! Auf und Man flüge Typ Kam mitf! D men, D 12 leich rung G Poun noch ſpor! fund e N. o rene 2 N —— 6 . Rheinland-Vefreiungsflug Auf dem Flugplatz Neuſtadt a. H. Die Begeiſterung, mit der die Bevölkerung Anteil an den Geſchehniſſen in der Luft nahm, und die Schaffens⸗ freude, die allen an der Auffahrt intereſſierten Kreiſen der Pfalz gemein war, legen ja am beſten Zeugnis für die Stimmung der endlichen Erlöſung, der endlichen Be⸗ freiung von fremdem Joch ab. Aus dieſen Gründen war man auch auf den Gedanken gekommen, gleich nach Befreiung der Rheinlande einen Befreiungsflug auszuführen, den man von Sams⸗ tag bis Sonntag abend abzuwickeln gedachte. Der Start war in Köln, von wo der Weg über Worms nach Neuſtadt(Pflichtlandung), Germersheim, Trier(Uebernachtſtation), Düſſeldorf und wieder nach Köln führte. Die Beteiligung war ſehr gut. Rund 70 Flugzeuge wies das Meldeergebnis auf. Von Berlin, Köln, Aachen, Wiesbaden, Mainz, Braunſchweig, Frank⸗ furt a.., Darmſtadt, Nürnberg, Saarbrücken und Leip⸗ zig waren ſie gekommen, um der an ſolche Genüſſe nicht gewöhnten rheiniſchen Bevölkerung deutſche Fliegkunſt zu demonſtrieren. Ungefähr 60 Maſchinen konnten wir beobachten, konn⸗ ten ſehen, wie ſie in der Ferne auftauchten, ſich dem Flugplatz näherten, immer mehr herunterkamen, den Kreis, der für den Zielabwurf beſtimmt war, ſuchten, endlich fanden, ſich ihres Sacks entledigten und dann zur Landung ſchritten. Hier wurden ſie alsbald kontrolliert, abgefertigt, ſelbſtverſtändlich auch von den Zuſchauern ge⸗ bührend bewundert, und dann erhoben ſte ſich wieder, unter ohrenbetäubendem Getöſe ſtiegen ſie in die Luft und verloren ſich im Süd⸗Oſten, gegen Germersheim. Allgemein wurde über die Verwahrloſung des Flug⸗ platzes geklagt. Als Grund wurde die rückſichtsloſe Aus⸗ nutzung durch die Franzoſen angegeben. Abgeſehen da⸗ von gibt es kein idealeres Gelände, als den Lachen⸗ Speyerdorfer Flugplatz. Wenn man im Auto von Neu⸗ ſtabt kommt, hat man gleich beim Eingang Ausblick auf das weite Feld, in der Ferne von Waldungen begrenzt. Nachts liegt die Flugzeughalle, ein rechteckiger Eiſen⸗ gerüſtbau, in dem noch franzöſiſche Inſchriften zu ſehen ſind, links iſt der vollbeſetzte Parkplatz. Im Norden liegt das Dorf Lachen, das in leichter Krümmung nach Süden verlaufend ſich an den Wald anlehnt. Im Oſten dehnt ſich weit, weit flaches Land aus, von Kornfeldern und Mebſtöcken, dem Symbol des Pfälzerlandes, bedeckt. Bis 4 Uhr waren alle Flugzeuge abgefertigt, die Zu⸗ ſchauer, ungefähr 1200 an der Zahl, verliefen ſich all⸗ mählich. Selbſt das Gerücht, der Zeppelin werde wahr⸗ ſcheinlich im Laufe des Nachmittags Neuſtadt überfliegen, konnte ſie nicht aufhalten. Dazu kam noch, daß das Junkers⸗Großflugzeug G 38 nicht mehr zu erwarten war. Auf dem Feld ſelbſt herrſchte noch reges Leben. D 1521 und D 947, die von Fürth gekommen waren, und unſer Mannheimer Alhambra⸗Flieger ſtarteten noch zu Rund⸗ flügen. Außerdem war noch D 1910, ein Focke⸗Wullff⸗ Typ A 92, anweſend, der unter Führung des bekannten Kampffliegers Croneiß, nur außer Wettbewerb mitf log. Der Flug hatte bis jetzt einen guten Verlauf genom⸗ men, außer einigen Gewitterſtörungen und dem Abſturz D 1214 in der Nähe von Worms— die Inſaſſen erlitten leichte Verletzungen— ſind keine nennenswerten Stö⸗ rungen aufgetreten. Gegen 6 Uhr zeigte Hauptmann Walz, Ritter des pour le mérite und Führer der Nürnberger Luftpolizei, noch mehrere Luftkunſtſtücke. Hiermit hatten die luft⸗ ſportlichen Darbietungen des Samstags ihr Ende ge⸗ funden. Us. Vefreiungsfahrt des Bayeriſchen Automobiltlubs nach Speyer am Rhein Der Bayeriſche Automobilelub, Verwaltungsbezirk Pfalz, hatte am 1. Juli ſeine Mitglieder zur Teilnahme an der Landesfeier anläßlich der Räumung der Pfalz von der Beſatzungsmacht nach Speyer am Rhein aufgefordert. Der hiſtoriſche Moment der Befreiung gab dem Treffen in der alten Dom⸗ und Kaiſerſtadt eine ganz beſondere Note und der ſtattliche Wagenpark in der Schwartz⸗Storchenbrauerei A G. ließ die über⸗ raſchend hohe Beteiligung ſchon vor Beginn der Ver⸗ anſtaltung erkennen. Im Anſchluß an den offtziellen Feſtakt am Domplatz, dem die Clubangehörigen aus allen Teilen der Pfalz bei⸗ wohnten, verſammelte man ſich zum gemeinſamen Mit⸗ tags mahl im ſchmucken Saal des Gambrinus, wo der der⸗ Ludwigshafen a. Rh., den Präſidenten des BA. und zeitige Vorſitzende des Pfalzpräſidiums, Dr. Karl Klein⸗ Ludwigshafen a. Rh., den Präſidenten des BAck. und Vizepräſtdenten des A. v.., Major Czernak, zum Be⸗ freiungstage im Kreiſe ſeiner Pfälzer herzlichſt willkom⸗ men hieß. Er ſchilderte dann in eindrucksvollen Worten die mit der Beſatzungszeit verknütpften Nöte des Landes, das ob ſeiner aufrechten Haltung und klaren Einſtellung zu Bayern und dem Reich von den reiſenden Automobi⸗ liſten immer lebhaft bewundert wurde. Wenn die Pfalz heute frei iſt, wird es auch in der Pfälzer Wirtſchaft weiter vorangehen und das wird auch dem einzelnen zugute kommen. Ein Hoch auf das deutſche Vaterland, die bayeriſche Heimat und die gott⸗ begnadete Pfalz, die aus Feindesfeſſeln erlöſt, bildete den Abſchluß der Rede. Nach Abſingen des Deutſchlandliedes wurde ber muſter⸗ gültigen Sektkellerei„Kurpfalz“ in Speyer am Rhein mit ihren Qualitätserzeugniſſen ein Beſuch abgeſtattet und anſchließend auf der Terraſſe des Briedſchen Weingutes in Deidesheim Einkehr gehalten. Der Abend vereinigte die Geſellſchaft im Kurhotel Bad Dürkheim, wo man in freudiger Stimmung über die erfolgte Befreiung bei Tanz und beſter Unterhaltung noch lange vereint blieb. Angarn beſiegt Finnland im Leichtathletikkampf mit 85:76 Punkten Auch am zweiten Tage des Leichtathletik⸗Länder⸗ kampfes zwiſchen Ungorn und Finnland gab es in Buda⸗ peſt ganz ausgezeichnete Reſuktate. So durchlief der Finne Purje die 1500 Meter in:57,63 Min. und Järvinen⸗ Finnland brachte es im Speerwerfen auf 68,25 Meter. Die Schwedenſtaffel brachte Ungarn in neuer Rekordzahl an ſich. Weitere neue 0 Rekorde gab es im Speer⸗ werfen von Szepes mit 63,40 Meter und von Szobo im 1500 ⸗Meter⸗Laufen mit 350,5 Min. Im Geſamtergebnis konnten die Ungarn den Vorſprung, den ſie am Samstag erzielt hatten, behaupten und mit 85:76 Punkten den Sieg an ſich bringen. Die Ergebniſſe des zweiten Tages: 100 Meter: 1. Raggambi⸗ul. 10,7 Sek., 2. Solt⸗F. 10,8 Sek. — 400 Meter: 1. Barſi⸗U. 49,6 Sek., 2. Sufjar⸗U. 50, Sek. — 1509 Meter: 1. Purje⸗F. 357,6 Min., 2. Szobo⸗ U.:59, Min.— 10 000 Meter: 1. Poſti⸗F. 33:06, Min., 2. Iſoholla⸗ F.— Hochſprung: 1. Orban⸗AU. 1,85 Meter, 2. Reineikko⸗F. und Dohlmann⸗F. ſe 1,85 Meter.— Diskus: 1. Donogan⸗U. 35,5 Meter, 2. Vaſti⸗F. 44,05 Meter.— Speerwerſen: 1. Järvinen⸗F. 68,25 Meter, 2. Pentilä⸗F. 68,86 Meter, 3. Sze⸗ 8-U. 60,40 Meter.— Schwedenſtaffel: 1. Ungarn:55, ſtin., 2, Finnland:59, Min. Vor dem Soviel über den Süddeutſchen Fußball⸗ und Leicht⸗ athletikverband ſchon geſchrieben wurde, ſo wenig kann ſich der Außenſtehende ein Bild von der eigentlichen Bedeutung dieſes Sportverbandes machen. Gewiß, man kennt ſeine ſportliche Tätigkeit, aber der tiefere Einblick in das Ge⸗ ſchehen, in den Aufbau und vor allem die Kenntnis von der Bedeutung des Verbandes, der ja weit mehr als nur Sportverband, der Auftrag⸗ und Arbeitgeber, ſozialer Fak⸗ tor erſten Ranges iſt, ſehlt dem Lajen. Ein Blick auf den dieſer Tage herausgekommenen Jahresbericht 1929/0 des Verbandes gibt ja recht intereſſante Einblicke. 2193 Vereine— 300 961 Mitglieder Der Verband zählt am 31. März 1930(der Stichtag für alle hier gemachten Angaben) ca. 2193 Vereine mit 300 961 Mitgliedern. Das iſt gegenüber dem Vorfahre zwar ein Abgang von 11000 Mitgliedern, aber auch ein Zuwachs von 90 Vereinen. Zweifellos iſt dieſer Zuwachs ungleich wichtiger, als der ſich aus den ſchlechten wirtſchaftlichen Verhältniſſen erklärende Abgang der Einzelmitglieder. 191894 Mitglieder werden als Aktive genannt, 109 067 als Paſſtve; 136 189 Mitglieder ſtehen dabei im Alter bis zu 21 Jahren. Das Verhältnis der Aktiven zu den Paſſiven iſt jedenfalls nicht ungünſtig. 4320 Senioren und 679 Jugendliche beſitzen das Deutſche Turn⸗ und Sportabzeichen. Bezeichnend für die Mitgliederbewegung dle iſt ein kurzer Rückblick: von einem Höchſtſtand von 350 000 Mitgliedern im Jahre 1923 ſank der Verband auf 241.000 im Jahre 1924 und ſogar 223 000 im Jahre 1925. Langſam aber ſicher erfolgte dann wieder der Aufſtieg zur heu⸗ tigen Zahl, die ſeit 1928 ziemlich ſtetig geblieben iſt. Von den Mitgliedern des Verbandes betreiben 157 561 Fußball, 16 188 Leichtathletik. Handball und Sommerſpiele wehmen 11 276 Beteiligte in Anſpruch; der Reſt der Aktiven verteilt ſich auf die den einzelnen Vereinen angegliederten Sport⸗ arten wie Schwimmen, Tennis, Hockey, Winterſport uſw. Aus der Jahresbilanz Der Verband unterteilt ſich in vier Bezirke, 31 Kreiſe und 68 Gaue. 502 ehrenamtlich tätige Funktionäre verwalten dieſes Sportgebiet. Die Bezirke rangieren der Größe nach: Bayern 683 Vereine, Rhein⸗Saar 586 Vereine, Württemberg⸗Baden 550 und Main⸗Heſſen 444 Vereine. Bei den Mitgliederzahlen ändert ſich das Ver⸗ hältnis ſtark zugunſten der zwei zuletztgenannten Bezirke, doch liegen genaue Ziffern nicht vor. Hauptamtlich: wer⸗ den die Geſchäfte des Verbandes geführt durch die Ber ⸗ bandsgeſchäftsſtelle in Nürnberg, ſowie vier Bezirksgeſchäftsſtellen. Die Zahl von 119 117 Poſteingängen und 115 000 Poſtausgängen nur bei der Nürnberger Verbandsgeſchäftsſtelle läßt den Umfang der zu bewältigenden Arbeit einigermaßen erkennen. 88 000 Mark Gehälter für die Hauptgeſchäftsſtelle und 25 000 Mark für die unteren Geſchäftsſtellen zeigen deutlich, in⸗ wieweit der Verband als Arbeitgeber anzuſprechen iſt. Hierzu kommt aber noch die für die vier Sport⸗ klechhrer dez Verbandes aufgewandte Summe, die ein⸗ schließlich Durchführung von Kurſen mit 24000 Mark ein⸗ geſetzt iſt. Neben den vier vom Verband angeſtellten Sportlehrern werden aber im Verbandsgebiet noch von Vereinen be⸗ ſchäftigt: 118 Lehrer für Fußball, 65 für Leichtathletik und 62 für alle weiteren Sporkarten(hier dürften auch die nebenberuflich tätigen mitgezählt ſein!). Man erführt wei⸗ ter, daß ſich der Verband mit dem Gedanken tvägt, auch Verbands⸗Fußballehrer anzuſtellen. Die Einnahmen Es iſt klar, daß auch die Rechnungslegung über die Verbandsfinanzen von großem Intereſſe iſt. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für dieſes Jahr ſchließt ab mit einem Betrag von 421900 Mark. wobei eine Mehrausgabe von 765,82 Mark gegenüber dem Voranſchlag entſtanden iſt. Die katastrophale Fananylage des Vorfahres iſt Die kataſtrophale Finanzlage des Vorfahres iſt das neue Jahr zeigt, der nur noch 403 000 Mark vorſieht. ſlüddentſchen Verbandstag Intereſſante Zahlen aus dem Verband sbetrieb Die reinen Betriebskoſten des Verbandes belaufen ſich auf 105 000 Mark, von denen 25 000 Mark durch ſogenannte „Verfahrungskoſten“ gedeckt ſind. In der Bilanz finden wir aber weiter einen Poſten„Rückſtände“ mit 86 000 Mark, von denen allein 52 000 Mark auf rück ſtändige Bei⸗ träge für die Unfall⸗Zuſchußkaſſe entfallen. Eine Um⸗ legung der Schuldſumme auf die einzelnen Klaſſen des Verbandes ſieht intereſſanterweiſe die Bezirksliga mit 26, die Kreisliga mit 19 und die A⸗B⸗Klaſſe mit 55 Prozent beteiligt. Die Hauptziffern der Einnahmenſelte ſind folgende: Meiſterſchaftsendſpiele 159 000 Mark(Voranſchlag 150 000 Mark), Repräſentativſpiele dagegen nur 4500 Mark(Vor⸗ anſchlag 30000 Mark), die aber durch 22000 Mark aus Ausſcheidungsſpielen ausgeglichen werden. An Strafen finden wir 50 300 Mark, den„Opfertag“ mit 35 000 Mark, Verbandsbeiträge 87 000 Mark und Meldegebühren 22 000 Mark. Und die Ausgaben Auf der Ausgabenſeite ſind die weſentlichſten Poſten, die bereits erwähnten Betriebskoſten für Geſchäftsführung, Gehälter, weiter aber Zuweiſungen an beſtimmte Fonds mit 85000 Mark und an das Verbandsheim 31 000 Mark. Neben dieſer Hauptbilanz lauſen aber noch die Rechnungs⸗ legungen für eine Reihe weiterer Fonds und Kaſſen. In erſter Linie iſt hier die Uunfalls⸗Zuſchußkaſſe des Verbandes zu nennen, die neben der eigentlichen Kaſſen⸗ führung des Verbandes läuft und im Berichtsfahre 246 000 Mark zur Auszahlung brachte. Der ſchon vorher erwähnte Beitragsrückſtand von 52000 Mark nur in dieſem Jahre zeigt deutlich, mit welchen Schwierigkeiten der Verband zu rechnen hat. Der Spielplatzwerbefonds zu dem die Ver⸗ eine alljährlich an einem Sonntag ihr Scherflein beiſteuern, weiſt an älteren ausgeltehenen Darlehen einen Betrag von 82000 Mark auf, zu denen neue Darlehen im Berichtsfahre kommen.. Die Rat Popper⸗Stiftung und der Saar⸗Moſel⸗ Unterſtützungsfonds verausgabten für beſondere Zwecke 18 000 Mark. Recht erfreulich entwickelt hat ſich das Ver⸗ bands⸗Jugendheim. Die Bilanz weiſt hier einen Ver⸗ mögenswert von 210 000 Mark aus, dem nur eine Hypo⸗ thek von 65 000 Mark noch gegenüberſteht. Der reine Wirt⸗ ſchaftsbetrieb des Heimes erbrachte im Berichtsfahr einen Rohgewinn von 13 400 Mark. Wenn trotzdem ein Betrieks⸗ zuſchuß von 22 000 Mark der Bilanz zu finden iſt, ſo liegt das in der Natur der Sache. Staat und Verband Es wäre nun noch auf ein ebeyfalls recht intereſſantes Kapitel einzugehen: Die Unberſtützung des Ver⸗ bandes durch den Staat. Man man zu dieſer An⸗ gelegenheit ſtehen wie man will, wenn man erfährt, daß der Verband im Berichtsjahre von fünf Bundesſtaaten (Preußen, Bayern, Baden, Württemberg und Heſſen) den Betrag von ſage und ſchreibe 12 000 Mark zugewieſen er⸗ hielt, alſo im Durchſchnitt pro Verein 5 Mark, ſo muß mam dieſe„Unterſtützung“ doch als recht dürftig bezeichnen. Man weiß bei der Verbandsleitung, daß die Finanzlage der Staaten nicht dazu angetan iſt, große Unterſtützungen für Sportverbände bewilligen zu können; aber es wind mit Recht im Jahresbericht zum Ausdruck gebracht, daß der Fußball doch etwas mehr habe erwarten dürfen, nachdem andere Korporationen weit großzligiger bedacht wurden. Und es iſt ſchließlich keine Ueberheblichkeit, ſondern nur Ausdruck ſtolzen Kraftgefühls, der zu dem Hinweis veran⸗ laßt, daß man aus eigener Kraft im Berichtsjahre 346 898 Mark für ſozbale und andere Zwecke an die Vereine und Ginzelmitglieder zur Auszahlung gebvacht habe. Die vorher ſchon genannten Zahlen für Unfallunter⸗ ſtützung uſw. geben ein klares Bild, aber es darf noch darauf hingewieſen werden, daß der für gleiche Zwecke in der Zeit von 1924 bis 1930 ausgegebene Betrag bereits die ſtolze Summe von 1 535 069 Mark erreicht hat. Das iſt wohl mit den anderen hier genannten Zahlen der beſte Be⸗ weis von der Bedeutung des Süddeutſchen Fußball⸗ und Oeichtathletikverbandes auch für das öffentliche Leben. Um die deuljche Meisterschaft im Mannſchaftsringen ASB. Kreuznach ausgeſchaltet Heros Dortmund gewinnt mit 10:7 Punkten Vor wenigen Zuſchauern wurde am Sonntag in Kreuz⸗ nach der Rückkampf zwiſchen ASV. Kreuznach und Heros Dortmund in der Vorrunde zur Deutſchen Meiſterſchaft im Mannſchaftsringen ausgetragen. Den Vorkampf hatte Dortmund 1215 gewonnen und auch in dem Rückkampf ölteben die Dortmunder, diesmal mit 10:7 Sieger, ſodaß ſie im Geſamtergebnis mit 22:12 über Kreuznach in die nächſte Runde kommen. Die Kämpfe boten wenig über⸗ zeugende Leiſtungen. Hierfür iſt in erſter Linie die ſtarke Hitze verantwortlich, außerdem kämpften aber auch die Dortmunder ſehr paſſiv und vorſichtig und waren aus⸗ ſchlteßlich auf Sicherung eines Punktvorſprunges bedacht, dabei die Angriffe der Gegner mit nicht immer reinen Mitteln abwehrend. Der Verlauf der Kämpfe. Im Bantamgewicht ſtanden ſich G. Zehmer(G) und Kuhnke(D) gegenüber. Beide Gegner waren von Anfang an auf Sicherung von Punkten bedacht und ſehr vorſichtig. Als Zehmer bei einem Hüftſchwung außeralb der Matte mit dem Kopf aufſchlug, wurde der Kampf unterbrochen. In der Fortſetzung ſicherte ſich dann der Kreuznacher trotz ſtarker Angriffe des Gegners einen Punktſieg. Im Febergewicht trafen ſich Maſer(D) und Schuh⸗ macher(). Der ringerfahrenere Dortmunder konnte hier gegenüber dem lange nicht mehr auf der Matte geſtandenen Kreuznacher ſtets im Vorteil bleiben und ihn nach 2½ Min. durch Schulterſieg bezwingen. Im Leichtgewicht hinterließ Sperling(D) gegen Hch. Zehmer(K) einen ſchlechten Eindruck. Nach zwei Wertungs⸗ punkten verlegte ſich der Dortmunder ganz auf die Abwehr aller Angriffe und wurde dabei auch zweimal verwarnt. Schließlich landete Sperling einen zweifelhaften Punktſieg. Einen ſchönen Kampf gab es im Weltergewicht zwiſchen Bottner(D) und Rehm(), den der ſympathtiſche Dort⸗ munder nach Punkten für ſich entſchied. Im Mittelgewicht machte der alte Kreuznacher Schwind ſeinem Gegner, dem jungen Dortmunder Kuhnke, viel zu ſchaffen, konnte aber nach 3 Minuten einer Soubleſſe nicht entrinnen und mußte ſich mit einer Schulterniederlage ab⸗ finden. Im Halbſchwergewicht lieferte der Kampfſpielſieger Vogedes(D) einen unwürdigen Kampf. Am Boden lie⸗ gend, ließ er die Angriffe des Kreuznachers Siebert nicht an ſich heran und als Stebert in der Bodenlage war, ging er nicht zum Angriff über. Siebert erhielt einen Punktſteg zugeſprochen. Den letzten Kampf im Schwergewicht entſchied W. 1() bereits nach kurzer Zeit durch Schulterſieg für j ⁰ͥ⁰qyu⁴. dF!!! dd Aipeſt Turnier-Sieger Der letzte Tag des Turniers der Servette Genf um den Becher der Nationen war gleichzeitig auch der größte dieſer imponierenden Veranſtaltung. 20 000 Zu⸗ ſchauer kamen aus allen Teilen der Schweiz in die Völ⸗ kerbunbſtabt, und auf den Tribünen der neuen ſchönen Stadionanlage ſah man wieder piele Fußball⸗Prominente aus den verſchiedenſten Ländern. Nachdem am Vortag das Spiel zwiſchen Vienna Wien und Slavia Prag infolge des harten Spiels der Tſchechen einen ſehr ungünſtigen Eindruck hinterlaſſen hatte, hegte man auch für das End⸗ ſpiel des Turniers zwiſchen Slavia Prag und Ujpeſt Budapeſt Be fürchtungen. Sie erfüllten ſich zum Glück aber nicht. Die Tſchechen hielten ſich, durch die Einſtellung des Publikums am Samstag gewitzigt, mehr zurück. Außer⸗ dem griff auch der engliſche Schiedsrichter Rous von An⸗ fang energiſch durch und ſo blieb das Spiel im gebotenen Rahmen. Ujpeſt ſpielte den beſſeren Fußball und gewann den Becher der Nationen durch einen verdienten:0(:)⸗ Sieg über Slavia Prag. Unter dem Beifall der Maſſen konnte Ujpeſt den wertvollen Pokal entgegennehmen. Tur⸗ nierzwelter wurde Slavia Prag. Im Kampf um den dritten Platz ſchlug Vlen na Wien den ſchweizeriſchen Meiſter ganz glatt. Frauen-Mekordleiſtungen in ASA. Bei den amerikaniſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften der Frauen in Dallas(Texas) wurden zwei neue Weltrekorde aufgeſtellt. Stella Walſh(Cleveland) überſchritt im Weit⸗ ſprung erſtmals die 6⸗Meter⸗Grenze und verbeſſerte den von der Japanerin Hitomi gehaltenen Weltrekord von 5,98 auf 6,02 Meter. Auch dem in deutſcher Hand befindlichen Speerwurfrekord, den Frl. Kurze in Hamburg vor einiger Zeit mit 39,01 Meter aufſtellte wurde das Lebenslicht aus⸗ geblaſen. Frl. Dibrickſon ſtellte mit 40,66 Meter die deut⸗ ſche Leiſtung weit in den Schatten. Auch bei den Schwimm⸗Meiſterſchaften in Longbeach gab es weitere intereſſante Ergebniſſe. Italieniſche Amateurboxer in München Aus Anlaß ſeines 20jährigen Jubiläums veranſtaltete der Münchener Sc. Bajuvaren im Wagnerſaal gut be⸗ ſuchte Amateurboxkämpfe und hatte für die drei Haupt⸗ kämpfe Mailänder Boxer verpflichtet, die ihren Ruf rechtfertigen. Im Fliegengewicht erhielt Bon an omi den einſtimmigen Punktſieg über Frey 1(Bajuvaren) zugeſprochen; Ceroni mußte ſich im Weltergewicht gegen Roßmafer(Jahn) mit einem Unentſchieden zufrie⸗ den geben und im Schwergewicht wurde Riedmayer(1880) durch Disqualifikation von Rovati in der zweiten Runde wegen Tieſſchlags zum Sieger erklärt, obwohl der Italtener bis dahin nach Punkten führte. Kreistag der ſüdd. Schwimmer in Stuttgart Neuer Kreis Weſtgan—Heſſen in Sicht? Die Vertreter der ſüddeutſchen Schwimmvereine kamen am Sonntag in Stuttgart zu einem außerordentlichen Kreistag zufſammen. Als einziger Gegenſtand der Bera⸗ tung ſtand die Neuordnung des Kreisgebietes auf der Ta⸗ ges ordnung, der ſeinerzeit auf der Heidelberger Kreistagung im Februar beſchloſſen und von einer ſoſort eingeſetzten Kommiſſtion vorbereitet wurde. Sämtliche Gaue hatten ihre Vorſitzenden entſandt, die in einer lebhaften Debatte das Für und Wider der Zentraliſationsbeſtrebungen erwo⸗ gen. Auffälligerweile war der Kreisvorſitzende, Sanitäts⸗ rat Dr. Höfelmater⸗ München nicht erſchienen. Er hatte fein Fernbleiben ſchriftlich unter gleichzeitiger Nleder⸗ legung ſeines Amtes angezeigt. Der 2. Vorſitzende, Medi⸗ zinalrat Dr. Friedrich ⸗Vormſtadt, leitete die Verhand⸗ lungen, die erfreulicherweiſe ſtets in ſachlichem Rahmen ölteben. Die Gaue 1, 8 und 5(Heſſen, Württemberg und Weſtgau) waren für eine Neueinteilung der Gaue, während die übrigen Kreisgaue 2, 4 und 6(Baden, Südbayern und Nordbayern) dagegen ſtimmtep und den alten Kreis unver⸗ ändert beizubehalten wünſchten. Der Weſtgau, der ſchon im letzten Jahre ſeinen Austritt aus dem Kreis J kund⸗ getan hatte, hielt dieſen Austritt ausdrücklich aufrecht, wenn ihm nicht die Selbſtändigkeit des Kreiſes zugebilligt werde. Von den zahlreichen Anträgen, die ſich mit der Sache befaßten, wurde ſchließlich einer nahezu einſtimmig angenommen. Er hat etwa folgenden Inhalt: Der Gau 5 (Weſtgau) wird zu einem ſelbſtändigen Kreis erhoben. Zu ihm kommt der Gau 1(Heſſen), der ſich jedoch Bedenkzeit und Entſchluß ſeines außerordentlichen Gautages vorbehält. Die übrigen vier Gaue bilden in Zukunft den Kreis Süd⸗ deutſchland. Aus Erſparnisgründen wird in Zukunft das Amt des 1. Vorſitzenden und des Waſſerballworts geſtrichen. Den Kreisworſitz führt in jährlichem Wechſel einer der pier Gauvorſitzenden aus. Die Geſchäfte des Kreiswaſſerball⸗ warts werden in Zukunft auf den Kreisſchwimmwart über⸗ tragen. Dieſe Reſolution wird von einer Kommiſſion, gebildet aus den Herren Karlo ß⸗Frankfurt Schneefuß⸗Frank⸗ furt und Gaiſer⸗Göppingen ausgearbeitet und dem Ver⸗ band zur Genehmigung vorgelegt. Die Neueinteilung ſoll am 1. Januar 1930 in Kraft treten. Damit war die Tagesordnung erſchöpft. Nach Erle⸗ digung einiger unweſentlicher Punkte ſchloß Dr. Fried ⸗ ich mit Dankesworten an Sanitätsrat Höfelmaier die Handballaufftiegſpiele in der Vasbiſchen Turnerſchaft Tgde. Ketſch— XV. Mannheim v. 1846:3(:8) Nachdem das noch auf dem Spielplan ſtehende Spiel Handſchuhsheim— Sinsheim von der Kreis⸗ ſpielleitung abgeſetzt worden war, ſtand noch obiges Spiel zur Erledigung. Wie in der Vorſchau voraus⸗ geſagt, konnte der TV. Mannheim ſein letztes fälli⸗ ges Verbandsſpiel in Ketſch nicht gewinnen. Ein Unentſchieden hätte dem Turnverein genügt, um als dritter Verein in die Meiſterklaſſe aufrücken zu können. Aber durch Verſagen ihrer Verteidigung ſchwand die Kampfkraft der Mannſchaft immer mehr und die Tgde. Ketſch konnte ſomtt das Spiel ver⸗ dient gewinnen. Der Tabellenſtand der Gruppe—2 iſt nunmehr folgender: Spiele gew. un. verl. Tore Punkte Jahn Nußloch 12 9 F Tgde. Ketſch 1¹ 5 V1 TV. 1846 Mannheim 12 6 2 4 38.34 14 TV. Handſchuhsheim 10 5 0 5 45688 10 TV. Sinsheim 11 5 0 6 30:40 10 TV. Graben 12 2 8 2 Jahn Neckarau 12 1 n Die„Tour de Frante“ Fünfte Etappe am Sonntag Die fünfte Etappe ber franzöſiſchen Radrundſahrt führte am Sonntag von Vannes über 202 Km. nach Les Sables. Wieder herrſchte eine drückende Hitze, ſo daß die Teilnehmer an dem Aroßen Rennen keine beſondere Aktionsluſt zeigten. Am Ziel traf von den Berufsfahrern ene Spitzengruppe von micht weniger als 55 Fahrern ein. Im Endſpurt ſtegte der Franzoſe Leduca nach einer ahrzett von:85,2 Stunden vor ſeinem Landsmann Pelltſſter, dem Italtener Binda und den Belgiern Aerts und Benduel. Auf den ſechſten Platz kam eine Gruppe von 50 Fahrern, unter denen ſich auch die geſamte deu t⸗ ſche Mannſchaft befand. Im Geſamtklaſſement hat ſich nach dieſer Etappe nichts geändert. . Micharb gewinnt den„Grand Prix“ Engel geſchlagen Am Sonntag kam der Endlauf um den Großen Preis von Paris auf der Pariſer Munleipal⸗Bahn zum Aus⸗ trag. Der deutſche Fliegermeiſter Engel, der ſich durch ſeinen Sieg am Samstag im Großen Hoffnungspreis für die Endläufe qualifiziert hatte, wurde im Viertel⸗ finale von dem Italtener Piani ausgeſchaltet. Für den Endlauf qualifizterten ſich Weltmetſter Mich ar d und ſein Landsmann Faucheu z. In beiden Läufen bezwang Michard Faucheux knapp, aber ſicher. Bei den Amateuren ſiegte der Engländer Cozens vor den Franzoſen Gerardin und Beaufrand. Ein 25⸗Kilometer⸗ Rennen hinter Tandemführung holte ſich Faudet in 31141 mit 400 Meter Vorſprung vor Cugnuot und Lecornu. Ein Prämienfahren ſah den Luxemburger Engel als Sieger. Molorraoſport Deutſche Motorrad⸗Erfolge bei der holländiſchen Touriſt⸗Trophy Die holländiſche Touriſt⸗Trophy wurde am Sams⸗ tag zum ſechſten Male auf der 17.3 Km. langen Rundſtrecke in der Provinz Drente ausgetragen. Die Rennen nahmen in allen Klaſſen einen ſpannenden Erfolg. Der deutſche Motorſport kam durch die Marke D. K. W. zu einem ſchönen Erfolg. In der kleinſten Klaſſe wurde der Holländer Dienter auf D. K. W. leichter Sieger, da ſeine vier Konkurrenten fämtlich unter Defekten zu leiden hatten. Schwerer hatte es ſchon Geiß⸗Pforzheim in der 350 cem⸗ Klaſſe auf D. K. W. Geiß mußte ein ſehr gutes Rennen liefern, um den bekannten engliſchen Renn⸗ fahrer Crabtree um zwei Meter hinter ſich zu laſſen. Geiß erreichte in Stundenmittel von 110 Km., wäh⸗ rend Dienter ein ſolches von 87 Km. erzielt hatte. Die beiden Klaſſen bis 250 cem und über 500 cem wurden von engliſchen Fahrern gewonnen. In der Klaſſe bis 250 cem ſiegte Simcock auf A. J.., be den„Großen“ machten der Nürburgſieger Graham Walker auf Rudge und Stanley Woods auf Norton das Ende unter ſich aus. Montag, 7. Juli 1930 Eiſenmatthes Richard Guſtav Matthes AG. Magdeburg Sanierung 10:1 Das Geſchäftsjahr 1929 ſchließt mit einem Brutto⸗ erkrag von 1057 023(1 335 242) J. Nach Abſetzung von 913 535(1 114 820)„ Unkoſten und Berückſichtigang der Abſchreibungen mit 163 019(148 998/ erfährt der Verluſt⸗ vortrag, der ſich im Vorjahr von 179 330 auf 107 907/ er⸗ mäßigt hatte, wiederum eine Erhöhung auf 127 437 l. Ueber die Urſache dieſer Geſchäftsentwicklung und das Entgegenkommen der Obligationäre, die auf ihre Zinſen mit Wirkung vom 31. 12. 29 verzichtet haben, wurde bereits Mitteilung gemacht. Bekanntlich wird jetzt vorgeſchlagen, eine gründliche Bereinigung der Kapitalausſtat⸗ tung der Geſellſchaft durch Herabſetzung des Stammkapitals 10:1 auf 225 000/ und Wieder⸗ erhöhung um 275 000„ vorzunehmen, nach deren Durch⸗ führung man eine Geſundung des Unternehmens erwartet. Die Bilanz zeigt auf den Anlagekonten keine we⸗ Veränderungen. Beteiligungen ſtehen jetzt mit 000)/ zu Buch. Außenſtände haben ſſch auf 549 658(617 819)/ vermindert. Vorräte behaupteten mit 788 070(771278)/ etwa Vorjahreshöhe. Akzepte und Kre⸗ ditoren werden andererſeits mit 537 249(666 134) 1 aus⸗ gewieſen. Die heutige o. HB. genehmigte einſtimmig den Verluſtabſchluß für 1929 in Höhe»on 19531 /, ſo daß ſich der Verluſtvortrag von 1928 auf 121 438% erhöht. Die Herabſetzung des St. ⸗K. im Verhältnis 10:1 zwecks anderweitiger Kapitalbemeſſung und gleichzeitiger Er⸗ höhung des AK. um 275 000/ unter Ausſchluß des Be⸗ zugs rechts der Aktionäre wurde ebenfalls ein ſtimmig beſchloſſen. Dieſe Maßnahme iſt nach Ausführungen der Verwaltung nicht als Sanierung anzuſehen, ſondern als eine zeitgemäße Anpaſſung des Kapitals an den Geſchäfts⸗ umfang. * Der Kaufpreis für Mont Cenis. Die J. G. Farben⸗ induſtrie zahlt 24 Mill./ für die Stickſtoffanlagen Mont Cenis. Dieſer verhältnismäßig hohe Preis, den die J. G. bezahlt hat, erklärt ſich daraus, daß durch den Erwe tb dieſer Stickſtoffanlagen von Mont Cenis bei der Chemiſche Werke Lothringen G. m. b. H. in Gerthe weſentliche Erſparniſſe erzielt werden konnten. * 10 v. H. Dividende der Siemens⸗Planiawerke. Die Stiemens⸗Planiawerke, A. ⸗G. für Kohlen⸗ fabrikate, Berlin, ſchließt das Gg. 1929/0 mit einem Rohüberſchuß von 2866 541/ gegenüber 2735 174/ 4. V. Nach Abſchreibungen von 949 128(710 943)/ verbleibt einſchl. 109 230% Gewinnvortrag ein Reingewinn von 2 026 643% gegenüber 2024 230 4 i.., woraus auf 18 Mill.„ AK. wieder 10 v. H. Dividende verteilt werden. 120 000(115 000)„ werden zurückgeſtellt und 106 643„ neu vorgetragen. Da der allgemeine Konjunktur⸗ rückgang den Geſchäftszweig des Unternehmens erſt einige Monate ſpäter als die Allgemeinheit erfaßt, hat ſich die im Herbſt einſetzende Depreſſion im Berichtsjahr noch nicht be⸗ merkbar gemacht. Der Umſatz konnte im In⸗ und im Aus⸗ lande angemeſſen geſteigert werden. Die Werke waren zu⸗ friedenſtellend beſchäftigt, ihr Ausbau wurde planmäßig fortgeſetzt. O Hochfrequenz⸗Maſchinen.⸗G. für drahtloſe Tele⸗ graphie in Berlin— Weitere Dividendeerhöhung.(Eig. Dr.) In der Bilanzſitzung des AR. wurde beſchloſſen, der zum 25. Juli einberufenen o. HV. eine neue 1proz. Erhöhung der Dividende auf 12 v. H. für das AK, von 960 000/ vorzuſchlagen. * Verhandlungen der Federſtahlinduſtrie mit der Stadt Kaſſel endgültig geſcheitert. Die Verhandlungen der Feder⸗ ſtahl⸗Induſtrie AG. mit der Stadt Kaſſel zwecks Gebäude⸗ austauſch ſind endgültig geſcheitert. Die Frage iſt jedoch noch keineswegs geklärt, an welchem Ort ſich die Geſell⸗ ſchaft niederlaſſen wird. Wie mitgeteilt wird, ſteht ſie in Verhandlungen mit e e Eine Entſchei⸗ i iſt jedoch nicht getroffen worden. 913 Hawe beſel, Sieſdcntwerbe AG. in Bonn.(Eig. Dr.) In der o. H., dieſer Geſellſchaft, die bekanntlich im Vorjahre zwecks Beſeitigung der Unterbilanz von 442 582 Mark das AK im Verhältnis 10:4 auf 100 000 4 zu ſam⸗ menlegte und auf 750 000% wieder erhöhte wurde der Abſchluß für 19290 mit einem vorzutragenden Ver lu ſt von 2131/ einſtimmig genehmigt. Ueber das laufende Geſchäfts jahr wurde noch mitgeteilt, daß die kriſen⸗ haften Zuſtände auf dem Baumarkt auch das Steingut⸗ warengeſchäft beeinflußt habe. Man hofft, daß wenn die Verflüſſigung des Geldmarktes ſich fortſetzt und ſich insbe⸗ ſondere auf eine Ermäßigung der Hypothekenzinſen aus⸗ wirkt, das Geſchäft eine Belebung erfährt. Die Zuſam⸗ menarbeit mit der F. Butzke⸗ Bernhard Joſeph Ach. habe ſich recht gut bewährt. Mannheimer Effektenbörse 9 43 St.⸗U. 2 83.— 88.—.-G. f. Seiling. 51,.— 81. 27805 Ken en 87.50 8750 Brown, Bover! 1180 1150 8% Chafen Stadt 92,50 92,50 Daimler⸗ Ben. 32.— 81.50 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung 41. Otavi⸗Minen„ 42.— 42.25 Phönix Bergban—.— 86.— Rheinſtahl... 100.0 Salzw. Heilbr.. 208,0 210,0 Tellus Bergbau 102.0 102, der * Zahuradfabrik AG., Friedrichshafen.— Wieder 7 v. H. Dividende. Die Geſellſchaft weiſt für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1929 einen Bruttoüberſchuß von 2,18 (i. V. 1,99) Mill./ aus. Unkoſten erforderten 1,88(1,74), Abſchreibungen 0,21(0,17) Mill. J, ſo daß ſich einſchließ⸗ lich 65 173(74 194)/ Vortrag ein Reingewinn von 149 522(149 173)/ ergibt. Hieraus werden lt. HV. ⸗Be⸗ ſchluß, wie im Vorjahre, 7 v. H. Dividende aus⸗ geſchüttet und 65 522/ auf Gewinn⸗Reſerve⸗Konto über⸗ tragen. Der Geſamtumſatz konnte auf der vorjährigen Höhe gehalten werden. Die„ZF. Einheitsgetriebe“ fin⸗ den bei nahezu ſämtlichen deutſchen und einer Reihe von ausländiſchen Laſtwagenſabriken ſtändige Verwendung. Neu herausgebracht wurde ein Aphon⸗ Getriebe, ein Vierganggetriebe mit drei ruhigen Gängen. Die früher erworbene Minerva⸗Lizenz ermögliche die Her⸗ ſtellung der für größte Laufruhe dieſer Getriebe erfor⸗ derlichen geſchliffenen Schraubenräder. In der Bilanz erſcheinen neben unv. 1,2 Mill./ AK. und 280 000% Reſerven, fremde Mittel mit 0,84(0,74) Mill. A, darunter Kontokorrentſchulden mit 0,66(0,59) Mill. /. Anderer⸗ ſeits werden ausgewieſen Außenſtände einſchließlich Bankguthaben mit 0,82(0,74), Kaſſe, Rimeſſen, Effekten mit 0,13(0,05), Halb⸗ und Fertigfabrikate mit 0,55(0,59), Rohmaterial mit 0,15(0,16) und Werkzeuge mit 0,025 (0,05) Mill. J. Die Anlagewerte ſind mit 0,79(0,79) Mill./ verbucht. Die Sanierung der Marswerke Die Marswerke AG., Nürnberg⸗Doos, ſchließt das ab⸗ gelaufene GJ. nach Auflöſung der geſetzlichen Reſerve (429 604%] des Delkrederefonds(50 000 /) und des Wohl⸗ mit einem Ver luſt von 997 046 ark. Zur Deckung dieſes Verluſtes und für notwendige Abſchreibungen wird vorgeſchlagen, die im Beſitz der Geſell⸗ ſchaft befindlichen 146000 eigene Stel. und 54 000 St., die von dritter Seite koſtenlos zur Verfügung ge⸗ ſtellt werden, einzuziehen und das dann noch verblei⸗ bende Stammkapital von 1,8 Mi ll./ 41 auf 450 000 1 zuſammenzulegen. Nach dem Bericht wirkten ſich die ſchlechten Verhältniſſe in der Fahrrodbranche deshalb ſo kataſtrophal aus, weil ſie einen genügenden Ausgleich durch den anderen Geſchäftszweig, die Werkzeugmaſchinen⸗ herſtellung, noch nicht hatte. Da im Hinblick auf das all⸗ gemein erwartete beſſere Herbſtgeſchäft dos Fabrikations⸗ programm kfortgeſetzt wurde, trat eine weitere Verſchlechte⸗ rung des Ergebniſſes ein. Nachteilig wirkten ſich auch die hohen laufenden Unkoſten aus. Die Vorräte erforderten eine Korrektur der früheren Bilanzſätze. Durch Einſchrän⸗ kung der Fahrradproduktion und weitere Droſſelung der Unkoſten ſei im neuen Jahre die Liquidität gebeſſert wor⸗ den. Die Warenverpflichtungen ſeien auf einen ganz ge⸗ ringen Betrag zurückgeganßen. Die neu herausgebrachten Konſtruktionen in Werkze! nen hätten guten An⸗ klong gefunden. Aus der Bilanz: 812 243, Außenſtände, .365 675/ Vorräte, andererſeits 1503 799/ Gläubiger, 226 823/ Vorauszahlungen und Bereitſtellungen. Juſion Humboldt- Mühle AG.- Verliner Viktoria-Mühle AG. Verlin genehmigt (J Berlin, 7. Juli.(Eig. Dr.) Die ao. HV. der Hum⸗ boldt Mühle AG. in Berlin genehmigte den mit der Ber⸗ liner Victoria⸗Mühle AG. in Berlin abgeſchloſſenen be⸗ kannten Fuſionsvertrag. Das Geſellſchaftsvermögen der Humboldt Mühle AG. wird darnach unter Ausſchluß der Liquidation auf die Berliner Victoria Mühle AG. über⸗ tragen. Auf Vorlage einer Abſchlußbilanz der Humbolddt Mühle AG. wurde ſeitens der Aktionäre verzichtet. Die o. HV. der Berliner Victoria Mühle AG. geneh⸗ migte den Abſchluß für 1929, der wieder ohne Gewinn und Verluſt abſchließt. Der Fabrikationsgewinn stellte ſich im Berichtsjahr auf 1345 850(1061 606) /, dem allgemeine Unkoſten mit 1082 802(832 905), Steuern mit 162 705 (145 217) und Abſchreibungen mit 130 375(83 483)/ gegen⸗ überſtehen. Nach dem Vorſtandsbericht haben ſich die Um⸗ ſätze im Berichtsjahr beträchtlich gehoben. Die Mehlpreiſe ſtanden dauernd unter größtem Druck, die Kbeiepreiſe wa⸗ ren vollkommen unzureichend. Der Vermahlungszwang wird von dieſer Mühle begrüßt, jedoch die Forderung er⸗ hoben, daß die zu vermahlende Quote auf längere Zeit feſt⸗ geſetzt wird. Das neue Jahr habe ſich bisher nicht un⸗ günſtig entwickelt. Die Umſätze hätten weiter geſteert werden könne. Die Mahllöhne ſeien nach wie vor un⸗ genügend. Sodann wurde der bereits von der Humboldt Mühle AG. genehmigte Fuſtonsvertrag einſtimmig geneh⸗ migt. Aus dem AR. ſchied Juſtizrat C. Reiß⸗Baden⸗Baden aus, der auf Wiederwahl vezichtete. Im Zuſammenhang mit der Fuſion tritt neu in den AR. Direktor Moritz Schultze(Commerz u. Privatbank) ein. fahrtsſonds(58 370 1) * OChriſtian Dierig A. in Langenbielaw.(Eig. Dr.) Von der Verwaltung wird mitgeteilt: In der am 7. Juli 1930 als Univerſolverſammlung abgehaltenen o, 4 Berneis 43,50 42,50 linduſt. Wolff 51.— Südd. Zucker 156,0 155,6 Triest. Beſigbeim 44.— 44.— Konſerven Braun—.— 45.— uh. Rraus& Co. Lock. 67.— 66.— S0 2 Sechweire Lubwigsh. Walz, 97.— 97.— ich. Möm. dio az 380 Dec Lino 10 38.5 Pan u. dana llte 0 2* 13 HHC 8 ½ Farben db. 28 102.0 101,0 J. G. Barden.. 157,5 156,7 Industrie-Aktlen Mes Söhne... 80,— 80.— Vergt. Jute... n Badiſche Bant. 149.0 149.0 feld esel. 05 177 19 1%„„. 135,0 138,0 „Hopoth. Bk. 152, N n 5 Disc. 192,0 182.0 Rarlsr. Näg. Halb 25, C. H. Knorr. 176,0 176.0 Konſerven Braun 48.— 48.— Mannh. Gummi 25.— 25.— Pfälz. Müßlenw. 128.0 125,0 zeortl. Sem. Held. 111.0 110,0 9. Elektr..-G. 143.0 148.0 Abdelnmühlenw.. 116.0 116.0 Südd. Zucker. 156.0 156.0 Verein ptſch. Oelf. 72,50 72,50 e Zellſtoff Waldhof 139,0 138.5 Chade 150.0 150.0 Durlacher Hof Eichbaum., 2 dia Pre 97 65 71 8 Pfälz. Preßhefe, 8„ Sears torch. 140,0 140,0 Eichbaum⸗Werger 172,0 171.0 Bad. Aſſekuranz. 114,0 114,0 Continent. Verſ. 39.— 39.— Mannß. Perſich. 58.— 58.— Frankfurter Börse 19% Erkr M. Uu. 111.9 111.9 Henninger K. St. 159.0 Löwen München 248,0 244.0 Schöfferh. Bindg. 248,0 248,0 28.— 28.— 9 Stor Bunge Abler Rleyer... A. E. 8. St.⸗UH. 148.0 148.0 Aſchaff. Buntp. 112.5 112.5 Bd. Maſch. Durl. 135,0 135.0 Brem.⸗Beſig. Oel 59.— 59. 2 Brown Boveri Cement Heibelbg. 110,0 106.2 Karſtadt—. 1 Thamotte Annw. 93,.— 93,.— Chemiſche Albert 48.— 49.— h. Brockhues„ 45.— 44.— Ber- Ultramarin 140,0 147.0 Der. Zellſt. Berl.—.— 86.— — 915 Maſch. St. 58.— 53,50 Boigt& Häffner 140 148.0 Volth. Seil. u. K. 47.50 47.— Wayß& 8.— 752 W. ei 8⁰ Miag, Mühlb. 108.8 94. Moenus St.⸗A' 25.10 25.— Motoren Deutz 68.— 88.— Motor. Oberurſel 118,0 118,2 Pf. Nähm. Kauf.—.— 14.50 Rein. Gebh& Sch. 113.0 113.0 Roeder, Gebr. 105.0 105,0 Rütgerswerke 57,60 57,50 141.0 141.0 ellßoff Aſchffög. 105.0 102,5 8— Malte 108,0 108.0 Waldhof 138,0 138,2 „115,0 1180 Schnellpr. Frkthl. 37.— 37.— 11 ackf.. 75,— 75.— Ufa(Frelverk.).. 89,.— 89.— Schuckert, Nrbg.—.— 168,0 Raſtatter Wagg. 09.— 09.— Terminnetierungen(Schlug) Allg. Di. Credit 111, 111,7 Harpen. Bergbau 121,0 119,8 Bank f Brauind. 135.0 135,0 ee 2 2 Barmer Bantvee. 122,0 122.0 Ilſe Bergbau Darmſt. u. Nat. 204,8 2900 Bayr. Hyp. u. W. 13“ 1870 199,7 200.7 Pestrsrainsliche Were Den ich Eisens 180 1208 Daimler Ben. De Hane 1540 1570 Salt Salden 350.0 3570 % Reichsanl)—.— 85,25 D Effekten Bank 111.0 110.0 Dt. Atlant.⸗T... 110,0 108.5 Commerzbank„ 141.0 188,0 Kali Weſteregeln 202.5 204,0 8 27 83.50 84.59 D. op. u. Wechſ.„ 1480].Gold⸗u. s. Anſt.—.— 142. Darmft. u. Nat. 205,0 205,0 R. Karſtabt... 106.5 104.5 Abltſungſch.. 58.40 59,75 D. Ueberſee⸗Bank 99,50 99.50 Dt. Linoleum..—.— 198.5 Deutſche⸗Disconto 132.0 180,0 Klscknerwerke. 98, 96, 5 ohne 8,30.65 Dresdner Bank 181.7 129,0 Dt. Berlag.. 172.0 172.0 Dresdner Bank 132.5 130.0 gahmeyer& Go, 160,0 160.0 D. Wertb.(Gold!. f Dresb. Schneupr..—. AG. für Verkehr 88,— 87,.— D. Schaßzanw. 28—.—. 5 885 Dank. 100.5 100,0 Düſſel. Rat. Dürr 56.— 56.— Dt Reichdb. Borz. 94,12 94,60] Mannesmann. 33,50 93.— 4% Schug. 14. 3,30.20 Irkfrt. Hyp.⸗Bk. 150,5 151,0 Dyckerh. 4 Widm 90. apag.. 99, 68,50 a 105 1 1190 1 75 ordd. Loyd. 00,— 88,75 Metallg eſellſch. 0. 100 Ludwigag, 30 92. 82.— Nürnberg. Verein—.—. Eiſen Katſersl..———— Alu 5. 93,75 97,50] Miagüyleudan 108,5 97.— 10% Mom. Gd. 25 100.5 100,5] Oeſt. Cred.⸗Anſt. 27,80 27.80 Emag Frankf.. 71.—. Aug. Elektr. Geſ. 149.0 149,5] Montecatini... 48,— 47.— 2% 9 94.— 94.— Pfälg. Oop.⸗Bk.. 188.8 138.0 Ehinger union 42.— 4.— Sembderg.... 86,— 99— Oderdebar. % 7 7750 77.50 can Eßlinger Maſch. 44.— 44.— Bergmann 2 ODtavi Minen.—.— 42.25 255,0 255,0 8 Grkr. Mh. 28—.——,— Rhein. Creditbk.- 5% Preuß. Rog 85 Südd⸗ est„ ——.—Südd. Boden-. 138,0 137.5 Südd. Disconto—.——.— 8% Grkr. M. abg. 78,25 78,.— Wiener Bankver. 10,80 10,60 5% Rü.⸗M.⸗Don.—.—. Ettling. Spinn.. 157.0—.— 2% Preuß. Kall———— ein. Hop.⸗Bf. 182.5 182,5 Fader& Schleich. 109,0 159,0 ahr Gebr. Pirm.— 38 „G. Farben %„Bonds 28 101.0 7012 inmech. tter—,— 70.— Württ. Rotenbk. 145.0 144.5.—.— 1086.0 1 Buderus Eiſen 7725 1—— Cement beldelbg.—.— 108.0 Phöniz Bergbau 86.50 86, Fompan Hiſp.. 818.0 820,0 8 Braunkodlen 217.0 219,0 Contin. Gummi 157.0 157,0 Rh. Elek.(Rheag) 141.7 147.5 Mh. Stahlwerke. 101,5 100,0 Daimler Benz 32,50 31,50 Riebeck Montan—.——.— Deutſche Erdöl. 85. Rütgerswerke.. 57,50 57.50 Dt. Gold u. Silber 143.0—.— 1570 18755 rankfurter Gas 110,0 110.0 St. Linoleum. 200,0 199,0 Schuckert.. 164.5 165,7 20% Bad, Kom. Gd. 80,— 99.— Anlang.. 200.0 199.0 Frkf. Bol.& Wit..—.—, Licht u, Kraft.. 1450 144.0 Sad ue 2110 207.5 85% Pfälzer--9 100,0 100,0] Frankf. An. Perf.—.——.— Etektr. Zieferung 138.0—.— S. Tändſt. 156,0 155,7 9% Rh. Hyp. N. 25 100.1 100.0 annh. Verſ.⸗G. 57.— 58.— Goldſchmidt Th. 56.25 56.75 J G. Farben 158.5 1575 20 309.0 808,0 Gritzner M. Durl. 31.——.— e& Guill. 108,7 100,0 Ver. Granzſtoff———.— 2%„K..8 89.— 99,75 Transport-Aktlen Orün& Bilfinger 170.5 170.0 Gelſent Bergwk. 126.0 124,5 Ver. Stahlwerke 98.— 85.— %„„„-11 85,50 98, e 88 g Gesfür el..., 145,0 Zellſto Aſchaff. 106 0 103,2 %„„„ 15 87.50 8780 Seidelb Straße. 24.— 24.— Hatd 4 Nen. 24.— 24 Goldſchmidt... 56.75 57,— Selſtoß Waldbof 140.5—.— d Hauber Juen 72— 7185 Berli 5 6¼% Rhein. Lig. 91.— 90.15 8„ F lipert Arntalur.. a e eee ee e % Südbdo Lig 9 och⸗ u. Tiefbau f o Roggenw 5 4% ½% Meining. 8 90,25 89,40 Montan-Aktlen Holzmann, Phil. Festverzinsliche Werte 5% Roggenrentd.58.67 %% Br. g. B. Lig 86.50 86 55 Eſchwell. Bergw. 213.0 1 5 Holzverkohl.⸗ Id. 93,50 94.— Boldantelbe„ dee e. 5 9 K. Aktien e El, Reichzanl. 27 83.75 8878 52% Sgnoſch Rog e Ban Ilſe Bgb. St. A. 238.0 288,0 Inag Erlangen 87.40 5 5% Mexikaner 17.80 17,60 Aug, D. Greblib. 11,2 118 ab et e e e Jangbene K e 89.80 5750 ebe Mule gde:.70 60 4%% Belt Schah 4180 4740 Babiſche Bank 148.0 148.0 Kali Aſchersleden n 9 5 8 400„Goldrente 26.80 26,84 Rali Salzdetfurth Kamm. Kaisersl. 101,0 101.0 4%„Kronen.90.90 Barmer Bankver. 122.0 122,0 Kalt Weſteregeln Karſtadt Rud. 105.0 104.0 8% Bad. Kohlen——. 065 conv. Rente—.—.90 Dayt. Hop. u. Wb. 187,0 1865 Klöckner Hlein Sch n Beck. 90 Grkr. Mg. R. 18.85 18,86 4½%„ Silb.-A. 2,85.12 om. u. Priostd. 141,0—.— J Mannesm. Röhr. Knort, Heilbr. 175.0 178,0 5% Prß. Kalfanl..72 14%%% Pap.-R.———— Mannheimer Zeitung Aktlen und Auslandsenlelhen in Prozenten del Stücke- Notierungen in Mark je Stück ANDRLS- n WIRTSCHAFTS-ZHTTrUNG Abend-Ausgabe Nr. 307 HV. der Geſellſchaft wurden die Anträge der Geſellſchaft einſtimmig genehmigt. Darnach wird der ausgewieſene Reingewinn von zirka 1,1 Mill.(570 043) Aneu vorgetra⸗ gen. Die turnusgemäß ausſcheidenden.⸗ Mitglieder wurden wiedergewählt. Neu in den AR. wurden folgende Herren gewählt: Bankier Hins Fürſtenberg(Ge⸗ ſchäftsinhaber der Berliner Handelsgeſellſchaft in Berlin), Generaldirektor Fritz Häcker(F. H. Hammerſen AG. Osna⸗ brück), Dr. Werner Kehl(Vorſtandsmitglied der De⸗Di⸗ Bank). Zum Vorſitzenden des AR. und ſeinem Stellvertre⸗ ter wurden die Herren Dr. Wolfgang Dierig bzw. Wilh. Mittelſtaedt wiedergewählt. Der AR. beſchloß ferner, die bisherigen ſtellvertretenden Vorſtandsmitglieder Otto Burkhardt und Dr. Karl Lipp zu ordentlichen Vor⸗ ſtondsmitgliedern der Geſellſchaft zu beſtellen. * Vereinigte Wachswarenfabriken AG., Ditzingen. Die HV. genehmigte einſtimmig den bekannten Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1929/30, wonach aus 57 943(i. V. 57 665) Mark Reingewinn wieder 12 v. H. Dividende ver⸗ teilt werden. * M. Baſſermann u. Cie., AG., Konſervenfabrik in Schwetzingen. Die heute unter dem Vorſitz von Kommer⸗ zienrat Wittmann ſtattgefundene GV. genehmigte ein⸗ ſtimmig die vorgelegte Bilanz per 31. Dezember 1929. Der annähernd gleiche Gewinn wie 1928 in Höhe von rund 73 000/ ͤ wird wie im Vorjahre zu etwa gleichen Ab⸗ ſchreibungen herangezogen und der Reſt mit Rückſicht auf die unüberſichtliche Wirtſchaftslage zur Stärkung der Be⸗ triebsmittel auf neue Rechnung vorgetragen. O Chocolat Tobler Holding Co. AG. in Bern.(Eig. Dr.) Dieſe ſchweizeriſche Schokoladenfabrik verzeichnet für das am 30. April 1990 abgelaufene Geſchäftsjahr nach der vorjährigen Sanierung einen Reingewinn von 154 600 ſchw. Fr, Es ſoll eine Dividende von 8 v. H. auf das Prioritäts⸗AK. von 1 Mill. ſchw. Fr. verteilt werden. Der Verwaltungsrat beantragt jedoch, die Dividende erſt dann zur Auszahlung zu bringen, wenn die nächſtjährige Fällig⸗ keit von 4 Mill. ſchw. Fr. ſproz. Obligationen ihre Erledi⸗ gung gefunden haben, Pariſer Stickſtoffkonferenz bisher ergebnislos O(Eig. Dr.) Die Pariſer Stickſtoffkonferenz am Samstag nachmittag iſt ergebnislos verlaufen. Die Frage der Kontingentierung konnte nicht geregelt werden. Die deutſchen Delegierten find auf die franzöſiſchen u n d belgiſchen Wünſche nicht eingegangen. Eine neue Vollſitzung findet am Dienstag ſtatt. Inzwiſchen ſetzten die Unteraus⸗ ſchüſſe ihre Verhandlungen fort. * Spareinlagen Ende Mai. Feſtſtellungen des Stotiſti⸗ ſchen Reichsamts betrugen die Spareinlagen bei den Spar⸗ kaſſen des Deutſchen Reiches Ende Moi 9855 gegen 9726 Mill.„ am' Ende des Vormonats. Durch Aufwertung ſind 12 und durch Zinszuſchuß 12,5 Mill./ hinzugekom⸗ men. Die Einzahlungen betrugen 602 und die Auszohlun⸗ gen 493 Mill.. Der Stand der Depoſiten⸗ und Girvein⸗ lagen wor Ende Mai 1507(1459) Mill. /. Berliner Devisen Ulskontsätze: feichsbank 4, Lombard 3, privat 3% v. f. Amtlich in R⸗M für 4. Jul 7. Jul: Barität] Bist .. F. W 770 Holland 100 Gulden 168,48 168,82 163,46 168.80 168,48 3 Athen 100 Drachmen.325 58, 435 5,43.44 5,445 10 Brüſſel 100 B. 500 PF. 58,52 58,64 58,51 58,63 58,355 3 Danzig 100 Gulden] 81,46 81,62 81.47 81.63 81,555.5 Helſingfors 100 FM 10,547 10,567 10.547] 10,587] 10.512] 6,5 Italien.. 100 Lire] 21.84.98 21,94.98 22,025 5 5 Südſtavien 100 Dinar.418] 7,432.428] 7,487].355 5,5 Kopenhagen 100 Kr. 112,20 112,42 112,24 112.45 112,08 4 Liſſabon Joo fskudo] 18,82 18,86 18.80 18,84 17,43 68 Oslo. 100 Kronen 112.20 112,42 112,18 112,40 111,74.5 Paris„ 100 Franken[16,47 16,51 16.465 16.505 16,445 2,5 Prag. 100 Kronen 12,43 12.45 12.43 12,45 12,38 4 Schweiz 100 Franken 81,30 81,46 81,31[ 81,47 80,515 3 Soſtia... 100 Leva 3,037 3,043.037 3,043] 3,017 10 Spanien 100 Peſeten 48,40 48, 49 20[49,30 69,57 3,5 Stockholm. 100 Kr. 112,58 112,78 112,55 112,77 112,05 9,5 Wien. 100 Schilling] 39,16 39,28 59.18] 59.3) 53,79 5,5 Ungarn 100P⸗12500 K[ 73,32 73,46 73,31 73,45 72,89 5,3 Buenos-Aires 1 Peſ. 1,496 1,500 1,498] 1,502] 1,786 10 Canada 1 Can, Doll. 4,186 4,194.1866.194 3,176— Japan... 1 Hen].075] 2079.07].077 1988 55 Kairo. 1 ägypt. Pfd. 20,89 20,93 20,89 20,93 20,91— Türkei. I türk. Pd. 78 2„1. 0 London.. 1 Pfd. 20,378 20,418 20,378] 20,418] 20,293] 3 New Hork 1 Dollar 3,190 4,198 4,189 4,17 4,780 255 Rio deJaneirolMillr.] 0,484 0,468 0,464 0,466 0,503— Uruguay 1 Gold Peſ. J 3,586 3,574.566 1 3,571[ 4,321— Anzureichende Stützung der Poung-Anleihe Der Kursſturz der Young ⸗ Anleihe von 90 auf 88,5 v. H. als Folge der Auflöſung des unter Führung von J. P. Morgan u. Co, ſtehenden amerikaniſchen Emiſs⸗ Drown, Bop.& K. 116.0 11 n Buderus Eiſenw. 72,.— 72,50 veſch E 4% Türk. Ab. Unt.—.— 4,18 bil, 50 4. 7 4. 2 Bremer Wolle 142.0 1199 irſ 1 Leder 81,50 81.50 f e ohenlohe-Werke 68.— 67.— 5 0 88.— 85.— Horch& Tie.„48,58 47.— Ludwig Ganz AG., Mainz Die Gründe des Zuſammenbruchs Die Geb. genehmigte die bereits überholte Bilanz für 1929, die einen Verluſt von rd. 600 000/ ausweiſt, und nahm die Mitteilung gemäß 8 240 HG ent ⸗ gegen. Wie von der Verwaltung ausgeführt wurde, mußte die Geſellſchaft infolge der kataſtrophalen Verſchlech⸗ terung der Lage ihre Zohlungen einſtellen. Nach dem Sta⸗ tus vom 5. Juli beträgt das Aktivvermögen der Geſell⸗ ſchaft noch ro. 100 000. Als Hauptgrund für den Zuſammenbruch wurde der Mangel an eige⸗ nem Kapital angeführt, Fer die Geſellſchaft gezwungen habe, in ausgedehntem Maße Kredite in Anſpruch zu nehmen, ſo daß im letzten Geſchäftsjahre allein 1d. 400 000 Mark für Zinſen aufgewendet werden mußten. Außerdem wurden auf Außenſtände 100 000“ abgeſchrieben. Die ein⸗ geleiteten Verhandlungen mit den Hauptgläubigern ſeien vor allem darauf gerichtet, durch Stundung der Zinszah⸗ lungen und evptl. Abfindung der nicht bevorrechtigten Gläu⸗ biger mit Aktien die Fortführung des Betriebes zu er⸗ möglichen, da bei einer Lilluidation ſich die Verluſte ſtark erhöhen würden. „Konkurſe und Vergleichsverfahren im Handelskammerbezirk Mannheim Eröffnete Vergleichs verfahren: Kaufmann Heinrich Demmer, Kölner Konſumgeſchäft, Wein hei m.(Ver⸗ trauensperſon: RA. Dr. M. Pfälzer, Weinheim.)— Firma H. Engelhard Nachf., offene Handelsgeſellſchaft in Mannheim, N 3, 10, Handel mit Tapeten, Teppichen und Linoleum.(Vp.: Bücherreviſor S. Idſtein in Mann⸗ heim.)— Firma Fr. Müßig u. Co., Groß⸗ und Klein⸗ handel mit Herrenkleidern und Futterſtoffen, Mann ⸗ heim, Jungbuſchſtr. 7; alleiniger Inhaber Kaufmann Friedrich Müßig in Mannheim.(VP. Bücherreviſor S. Joſtein in Mannheim.)— Aufgehobene VV.(nach Beſtäti⸗ gung des Vergleichs): Firma Bavaria ⸗Ga ſt ſt a tte n Betriebs⸗ GmbH. in Monnheim. Michael Geiſel, Architekt in Mannheim, P 6, 20.— Zimmermei⸗ ſter Wilhelm Doſt mann in Mannheim, Alp⸗ hornſtr. 16, Geſchäftslokal Waldhofſtr. 250, Säge⸗ und Ho⸗ belwerk, Holzbaugeſchäft. Eröffnete Konkursverfahren: Firma Hein ri ch Ka⸗ del, Großhandlung in Zuckerwaren in Mann heim, Heinrich Lanzſtr. 27 und deren alleinigen Inhaber Heinrich Kabel in Mannheim, Heinrich Lanzſtr. 27,(KV.: Rel. Dr. Artur Frank in Mannheim. Fa. Victoria Fahr⸗ deug⸗Vertrieb GmbH., Schwetzingen.(KV. Rol. Dr. Katzenſtein, Schwetzingen.)— Aufgehobene KV(nuch Schlußtermin und Schlußverteilung): Auguſt H o ßfeld, Kaufmann in Mannheim, N 7, 7.— Mangels Maſſe ab⸗ gewieſene KV.: Theobald Becken bach, Manufoktur⸗ Kurz⸗Wollwaren in Edingen o. N. 5 VdVdVVVVddbdbbbß(b0ßßbTéTT0TbTPTGT0TGTPTCTfT(TbTbbbb ſionsſyndikats hat in Wallſtreet ſtarke Beachtung gefunden. Während ſonſt bei Anleihen dieſer Art der Markt vom Emiſſionsſyndikat gehalten wird, genügte die Unterſtützung bei der Poung⸗Anleihe nicht, um das wieder herauskom⸗ mende Anleihematerial aufzunehmen, ſodaß das Syndikat aufgelöſt werden mußte und die Bonds auf den jetzigen Tiefſtand ſtürzten. Berliner Meiallbörse vom 7. Juli 1930 Kupfer Blei Zink bez. Brief] Geld bez. Brief] Geld] bez. Brief] Geld Januar. 86,25 85,50.— Februar[. 96.— 95 50—.— ärz..—.— 85,75 95.50 April.—.— 85.75 95, Mat—.— 97.— 85, uni.. 96.— 95.——.— Juli.. 3,50 95,50—.— Auguſt.—.—97.— 95,50.— Sept..—. 96.28 96.——.— Oktober.]—.— 96,25 95.75—.— Nov.— 9625 95.75—.— 1— 83. Dezemb.]—,— 6,25 96.——.— 35.2535,—.— 3350 83,75 Elektrolytkupfer, prompt 114,75 Antimon Regulus..— 51.— Orig. Hütten⸗Aluminiumſ190,— Silber in Barren, per kg 46,.— 48, dgl. Walz⸗„Drahtbarren 194,—] Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28.—— 29,20 Hüttenzinn, 99 v. 5.—[Platin, dio. 1 gr 5,.——.— Reinnickel. 98—99 v. H. 350.— Preiſe(ohne Edelmetalle) kur 100 fe Londoner Meſallbörse vom 7. Juli 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze 8(187/40 fein ſtand), Platin Unze 2 Kupfer, Standard 49,65 Zinn, Standart 135,1 Aluminium 95.— 3 Monate 47.75 3 Monate 136,7] Antimon Settl. Preis 48,75 Settl. Preis 1395.0 Queckſilber Elektrolyt 54,50 Banka 140 5 Platin beſt ſelected 54,25 Straits 137.1] Wolframerz 14 50 ſtrong ſheets 83.— Blei, ausländ. 17.85 Nickel 1750 El'wirebars 56 80 Zink gewöhnlich 15.12] Weißblech 19,15 5 4. 2 4 75⁴ Schubert& Salzer 205,1 203,5 Weſteregelngulkal 208,0 2028 56.— 94.25 8& Co. 162.0 164.5] Weſtf. Ellen 1 Schultheiß... 283,0 282,0] Wicking⸗Cement 97.— 95,28 Wiesloch Tonw.—— 5 Eis. i Charlott. Waſſer 99.78 100.0 Segall Strumpf——. Wiſſener Metal 62.— 61.— 4% ade ai 510 e Szen. enden..2 80 Siemens S alelt 2100 200] Willen Gußg. 480 49.50 4%%, uff, Un, 720.10 Sem Keifenk...0 5159 Atte otedau. 270 2079] Sinner-G.. 102 1025 Wolff R. 8 8—.— 4%„Zollobl. 1911 1 5— Them. Albert.. 44,— 46,25 M. Jüdel& Co. 1140 114.0 Stoehr Kammg. 90,.— 90, „ 400⸗Fr.- Bog 10,25 10,50 Edem. Brockzueßs 42,15.— Gebr. Junghans 38.— 38.— Stoewer Nähm...——.— Zeulſtoff Verein 86 Toncorb. Spinn 30.— 49.— Conti- Gabutſch. 156,8 157,7 Daimler Motoren 32.— 31,75 Deſſauer Gas 14 448,2 4½/ Ung. Str. 13 20.75 20,85 4½%„„ 1 4% Ung. Goldr. 23,35 23.15 6%„ Pronenr. 1,95.90 5 i fearſtabt 4½9% Anat. Ser.] 14 50 14,50 Kahla Porzellan 39,25 39,— Kaliwk. Aſchersl. 200,7 201. 104.0 102, Klöcknerwerke. 96,25 1565 89.— 86.50 ellſtoff Waldhof 138.2 1372 tſch⸗Oſtafrika 85,50 85,50 Neu-Gutnea... 30.0 378.0 Dtavt Minen„ 42,50 42,85 Stolberger Zinih. 72.— 72,25 Südd. Immobil. 40,50 40.50 1 Zucker. 155,0 157.0 Teleph. Berliner——. 170 Scr. II Stſch.⸗Atlant⸗T. 108,7 108,0 C. H. Knorr.. 1760 178,0 Thörlis ver. Oele 770 77. f E ne Sie Beet: e La ged. 270 5750 Sen gene. 1 110 Sene ene ume 7 5 i die ſtahl.—. 37. rans⸗Radio. 116,2 115, b. J. Hab..97 0 Fee I deutſche Kabelw. 70.28 70,95 Gebr. Körting 51.— 50,75 Wen 085 92 Dtſche. Steinzeug 150.0 152,0 Deulſche Wollw. Deutſch. Eiſenhdl. 58.75 59.— Deutſche Linol. Dt. Schutzgeb. 2——— F. Dippe Raſchin.———.— Dreßd. Schnellpr. 60,50 68 Transport-Aktlen Schantungbahn.—— AG f. Verkehrw. 86,50 88,50 Allg. Lok. u. Str. 149,0 148,0 Südd. Eiſenbahn.—.— 106,1 Deſt. St.⸗Giſenb.-—.— Baltimore Ohio.—.——.— Tanada Abliefer, 26.25 25,25 Pr. Heinrichbahn———.— apuag... 98.50 98.— „Südamerika„ 1570 156.5 Dürener Metall, 124.5 125, Dürkoppwerke..— Hüſſeld.Eiſenhol, 52.50 52.50 Dynamit Truſt„ 78.35 74,75 Kötitzer Kunſtled. 1170 116.0 Rrauß& Cie., Lok. 66,50. fronprinz Met.. 35.— 35.— Ryffhäuſer Hütte 45.— 47.25 dahmeger& Co. r 88. Laurahlitte⸗„ 49.50 48,50 59 Sinde s Eismaſch. 1612 181.2 Carl Lindſtröm 585.0 5650 „ Lingel Schuhfabe. 78.— 78,25 bewe&(0. Barziner ier 89,50 89,50 Beichte„ 8 Petrol. 59,.— 50. B. B. Frkf. Gummi F e dburg r e „Dtſch. Nickelm.. 7 Adler Rall*—.——.— B. Glanzſt. Elbf. 114,5 120,0 N 7 D. Harz. Portl.⸗ 8. Secu. ochfregueng„188,0 188.0 5 905 Stahlwerke 1140 1170 Feiert balt„ 1866.0 165,0 Stahl. v. d. Zyp. 174,0 174, Ber. Mlkeama e 148.7 148,7] Nonnenderg... 61.— 60.— 325 5 7 re ie—] Sichel& Co.. anſa Diſchiff„180,0 129,5 ukau 4 St eee Vogel.„ 84.75 85,* 8 ordd. Lloyb. 98,50 98,50 Glektr. Sleferung. 139.58 129.0 5 5 effen 56.— 56,25 Jogtländ. Maſch. 53.15—.—. Verein Elbeſchi.. e Ci g. 5 ung. 1488 141.2 Südenſched Mer volt e Haeffnee 1450 1480 dia Fim e 9050 80 Elsbach E Co.„ 68,— 69, Emaille Ullrich—.—— Enzinger Werke. 73.— 72.— Eſchw. Bergwerk 214,0 214,0 Eſſenerteinkohl.—.. Faber Bleiſtift 8 5 ahlb., Viſt E Ko. 68.— 62.50 arbenind. A. G. 157,7 157.8 eldmühlePapler 151.0 148.0 elten& Guill.. 107,7 107,2 hies K Höpfling.— 8 R. Friſter. 180,5 180,5 Gebhard Text. 80.— Gehe& Co. 43,75 48,75 Geiling& Co.. Bank- Aktien Bank f. el. Werte 120,2 128.5 Bank f. Brauere. 131,5 130,0 Barmer Bankver, 121,0 121,0 Berl. Handelsgeſ. 157,0 156,5 Tom. u. Privibk. 141.0 138.0 Darmſt. u..⸗B. 207.0 200,0 Dt. Aſiatiſche Bk. 43,.— 43,25 Deutſchudisconte 131,5 130,0 Dtſch.Uederſee Bk. 100.0 100.0 Dresdner Bank, 132.0 181.0 MeiningerHypbk. 146,0 146,0 Deſterr. Creditbk.—.— 27.75 Reichsbank. 235.1 254,7 Rhein Erebitbk.———.— Süddeutſch. Dise.—.— Mannesmann Maſch.Buckau⸗ Motoren Deu Magirus.⸗G.. 28.— 22,7 Mansfelder Akt. 8,— 64.65 Markt⸗ u. Kühlh. 128.0 128.0 Maximil.⸗Hütte. 149.0 185,0 Mech. Web. Lind. 71,75 70.— „ ittau 43.50 44.— Merkur Wollw. 195.8 185,5 Mez Söhne. 80,25 80.— Miag⸗Mühlen.. 105,2 95,00 Miz& Geneſt. 128.0 128,0 K Mühlheim Berg. 98,78 88.75 Nat. Automobile 14,35 14.85 Niederlauſ. Kohle 140,0 140.0 Wanderer Werke 43,50 42,25 Brown Bovert.—.——— Terminnotierungen(Schluß) Allg. Dt. Credit 112.0 102,0 KU Golbſc nidt 88,25 58.25 Bank f. Brauind. 133,0 130,2 Harpen. Bergbau 120.6 170.5 Barmer Bankver. 122,0 121.5 Hoeſch Ef. u. St. 85.— 85,25 Bayr. Hyp. u. W 9. Holzmann„ 88,25 Bayr. Vereinsdk. 141.0 141.0 otelbetriebsgeſ. Berl. Handelsgeſ. 157 156.7. Bergbau.—,— 240.0 ommte u. Priv. 140.8 140,0 Kali Aschersleben 200.0 201.5 Darmſt. u Nat. 204,5 200,7 R. Karſtadt 2855 10.7 93,50 88,.— 116.7 116,0 68.25 89. Deutſche Disconts 132.0 130,5 Klöckner Werke. 66.25 98,— Dresdner B... 183,0 130.5 Köln-Neueſſen B. 92.50 92,28 .-G. für Nerkehe—9. 88,50 Pannesmann Rz 98,75 93. Aug, Lokals.—.——,— Mansfelder. 65725 65 Frankf. Augem.—.—. Gelſenk Bergrwk. 1252 124 Nord. Wolkkäm. 77.— 26.75 Dt. Reichsb. Bg. 94.15 94.75 Metaubank. 11300 118.0 Genſchow& Co. 58,50 58,50 87.— Fapag. 99.— 99. Mitteldtſch.Staht—.— 118.5 Industrie-Aktien Germ. Portid.⸗Z.—,— 183,0 Oberſchl. E. Bed. 58.— 92.85 Hambg. Südam. e 1870 Nordd Wolfe. 77.— 76,75 Gerresheim. Glas 116.0 116,0 Oberſchl. Loksm,.75 83,6 Hanſa Dampf.. 1810—,— Pberbedarf, 70.50 Aecumulatoren 128.6 127.0 Orenſt.& Koppel 67 88/5 Nordd Fond 99.— 9885 Oberſchl. Norste. 83.50 192.7 Adlerwerke., Gel. f. elektr. Unt. 144.5 1440 Sſtwette. 280.5 282.0 MH. 93.85 3750 Orenſt,& Koppel 68.25 67,80 Aleranderwerk 25.— 23.— Goedhardt Gebr.—— 148.0 Allg. Elektr.⸗Geſ. 150.6 150,5 Oſtwerktfe 23355 230.0 Alfeld Deligſen 41.— 41.— Goldſchmidt. Th. 57,25 58.— Phöniz e 86,65 85.— Bayr. Motorenw 72.65 71.— Phönttz Bergbau 86.— 88,25 Allg. Elektr.⸗G. 149.0 149,0 Guano-Werke. 50,15 50,15 Hermann Pöge 17.— 17.— J. P. Bemberg. 98.50 88, Polyphonwerke. 225.0 228.0 Alſen Port. Z. c 50 Greppiner Werke——.— Rathgeber Wagg.—— 77.— Bergmannckleltr 178,0 Rh. Braunk. u. Ot. 222.0 220.0 Ammendorf Pap. 130,5 128.5 Grizner Maſch.—.— 31,— Ahesnfelden Kraft 145.0 1155 Buderus Esſenw. 74,— Ab. Elektrizität. 141.5 141.7 5 N t. 5 A5 Masch 77.— 77,50 Gruſchwitz Textil 64.75 68. Balke Maſchinen 114,5 114,2 pagerga..50 Baſt Nürnberg 182.0 182.0 Fa Maſch. 87.— 85.— Gebr. Großmann—. Rhein.⸗W. ftal Bayer. Celluloid 10.15 10,15 Hammer. Spinn. 120,0 1200 Dapr. Spiegelglas 58,.— 58,— Hann. M. Egeſt 34,.— 34.15 „B. Bemderg 92.— 94.85 Höog.⸗Wien Gum. 66,50 66,85 Nit ergmann ckelt 174.5 175,0 Hackort St⸗Pr.——. Berlin Gubener 212.5 212.5 Harpener Bergb. 120,1 119,6 Berl. Karls. Ind. 68,85 88,— Hedwigshütte 94.— 9250 Berliner Maſchb. 59.— 56,50 Heilmann Imm. 67.— 67.— Araunk. u. Orikett 147.2 147, Hilpert Maſch. 92.— 95.— Br.⸗Beſigh. Oelf 59.— 89,30] Hindrich s 4 Auff. 80,— 80,.— Bremer Vulkan 126,5 126,5 Hirſch Rupfer 130,5 132,0 Sarotti ö 8 Rhein. Braunk. 217.0 Grün& Bilfinger 1700 169,0 Rhein. Chamotte 74.— 74. 2 Rhein. Elektrizit. 141.7 140,5 Abein. Mödelſteff———.— Rheinſtahl.. 101.0 100.7 Riebeck Montan 101.8 89,25 Roſtger Zucker 32.— 83,.— orth.* Rütgerswerktfe Sachſenwerk Sächſ. Gußſtahl Salzdetfurth... 354.5 353,5 Schleſ. Elekt. Gas 144.0 143.0 Hugo Schneider. 95,50 85,— 57.35 57,35 El. Licht u. Rr 142,9 143.5 Stemens& 98,— 88.— Eſſener Steinkohl.———— Spenska 81 D 80,25 J. d Farben 188.7 157.7 Leonhard Tieg eldmühle 150.5 147,0 Ber. Stah werke 120.9 1160 Fe ten& Guln 109.0 1075 Weſteregel Alkali elſenk Bergwe 125,7 126.0 ellſtoff Waldhof Gesfürel... 145,3 143,5 Stapia Minen 5 101,7 100,7 15 .0 Sharlottb. Waſſer 100.0 100.0 25 Stahlwerke. 5„ 319,2 R. 170,5 170,0 Tomp, Hiſpans 314.0 2-Weſtf El Tont, Cautſchoue 151,0 158,0 U. Niete Mont. Dal mler⸗Benz. 32.— 31,25 Rütgerswerke Deſſauer Gas Salzdetfurth Kali 362 Deutſche Erdöl 88,50 84.85 Schlef. Portl.-Z. 138 Dr. Lino eumwk. 201,0 297.0] Schubert& Salzer Dynamit A. Nobel—.— 75,— Schuckert& o. Elettrigltßts.Llef 139.7 189.0 Schult ⸗Pazenß. 99.75 94,50 46,50 ö 22.25 1 8,75 . Sloman Salpeter—.— 4 Südſee Phosphat 0 0 Sas 8A d 1 18S i888* SS 881 1411111 r ere e 05 wr. 1 Montag, den 7. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Boͤrjen erſt zum Schluß auf kräftige Interventionen erholt Allgemeine Aufnahmeunluſt(Weichendes Kurs niveau/ Zum Schluß Interventionen bei den meiſten Werten/ Kursſtand nicht ein heitlich, aber gegen Tagestiefſtkurſe erholt Mannheim uneinheitlich zweitägigen Börſenruhe eröffnete der mangels beſonderer Anregungen unregel⸗ Ueberwiegend waren bei Induſtriewerten gegen⸗ über den Freitagskurſen leichte Abſchwächungen zu ver⸗ zeichnen. Farben gingen auf 136,75 zurück. Schwächer lagen noch Daimler, Weſteregeln, Cement Heidelberg und Waldhof, dagegen Südzucker auf bisheriger Baſis gefragt. Banken waren faſt unverändert, von Verſicherungswerten waren Aſſekuranz angeboten. Renten gut behauptet. „Frankfurt ſchwächer Zu Beginn der neuen Woche fehlte der Börſe jede Anregung. Aufträge waren wieder kaum eingetroffen, ſo daß heute das Geſchäft nur einen kleinen Umfang annahm. Verſtimmend wirkte der weitere Rückgang der Miag⸗Aktien aus den bekannten Gründen, die gegenüber den Kurſen der Abendbörſe vom Freitag erneut 7,5 v. H. einbüßten. Sonſt kam Material in größerem Umfange nicht an den Markt, doch ergaben ſich bet der herrſchenden Aufnahmeunluſt und der ſchwächeren Tendenz teilweiſe Kursverluſte bis zu 2 v. H. Stärker gedrückt eröffneten Siemens mit minus 3 v. H. Hapag und Nordd. Lloyd ſowie auch AG. für Verkehrs⸗ weſen gaben je 2 v. H. nach. Am Montanmarkt betrugen die Abſchläge bis zu 1,5 v. H. Von Kaliaktien konnten Aſchersleben 1 v. H. anziehen. Bankaktien bis zu 1,5 v. H. ſchwächer. Von Kunſtſeidenwerten zogen Aku 1,5 v. H. an. Am Rentenmarkt gingen die Ver⸗ luſte bei kleinem Geſchäft bis zu 0,15 v. H. Im Verlaufe kam weiter Material, allerdings im geringen Umfange an den Markt, es ergaben ſich gegen Anfang nochmalige Abſchläge um bis zu ca. 1 v. H. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 3 v. H. weiter leichter. Berlin abgeſchwächt An der Vorbörſe nannte man nur knapp behaup⸗ tete Freitagsſchlußkurſe, da Anregungen auf keinem Ge⸗ biete vorlagen. Der Beginn des offiziellen Ver⸗ Nach der Markt mäßig. kehrs brachte dann ſaſt durchweg kleine Kurs rück⸗ gänge. Verſtimmend wirkten der Rückgang der Nong⸗ anleihe in Newyork, der geringere Kaliabſatz im Juni, die rückläufigen Warenhausumſätze im Mai, die wenig günſtige Lage bei der Reichsbahn und die unbefriedigende Situation in Oberſchleſten. Auch im Hinblick auf die heute beginnende Beratung der Deckungsvorlage im Reichstag bekundete man ſtärkere Zurückhaltung. Die wenigen günſtigen Momente wie der ſteigende Eiſen⸗ und Stahlexport, die vorausſichtliche Diskontſenkung in der Schweiz u. a. vermochten nur wenig Einfluß auf die Tendenz auszuüben. Die Verluſte betrugen in der Regel bis zu 2 v. H. einzelner Werte, darüber hinaus bis zu 3,5 v. H. Etwas feſter eröffneten Ilſe, Akku, Baſalt, Dynamit Nobel und Calmon⸗Asbeſt, die 1 bis 1,5 v. H. anzogen. Chade⸗Aktien lagen aus den bekann⸗ ten Gründen 373/ höher. Miag ſtark angeboten und trotz Interventionen einer-Bank 6 v. H. niedriger. Von Anleihen Neubeſitz ſchwächer, Ausländer ſchwä⸗ cher. Geld weiter erleichtert, Tagesgeld 4 bis 6, Mo⸗ natsgeld 4,5 bis 5,75, Warenwechſel ca. 376 v. H. Nach den erſten Kurſen hielt die ſchwächere Stimmung an, die Spekulation neigte weiterhin zu Abgaben, und es traten neue Verluſte ein, die im allgemeinen ca. 1 v. H. betrugen. Polyphon, Miag, Danatbank, Salz⸗ detfurth uſw. ermäßigten ſich bis zu 4 v. H. Canada wurden verſpätet mit minus 1,5 v. H. zur Notiz gebracht. Der Kaſſamarkt zeigte bei kleinem Geſchäft eben⸗ falls ſchwächere Veranlagung. An den übrigen Märkten kam es gegen Schluß auf kräftige Inter veu⸗ tionen in den meiſten Werten zu einer Erholung. Das Schlußniveau war aber recht uneinheitlich. Man beobachtete gegenüber dem Anfang mehrprozentige Verän⸗ derungen nach beiden Seiten. Feſt lagen Kunſtſeiden⸗Ak⸗ tien mit Gewinnen von 272 bis 3 v. H. und Bergmann plus 2 v. H. Stärker gedrückt, aber gegen den Tagestiefkurs etwas erholt, ſchloſſen Danatbank, Thüringer Gas, BMW., Leonhardt Tietz und Schubert u. Salzer mit Verluſten von zirka 2½ v. H. Ruhige Getreidemärkte Vorſichtige Abnehmer/ Roggenmehl gefragt Berliner Produktenbörſe v. 7. Juli.(Eig. Dr.) Die Produktenbörſe eröffnete den neuen Berichtsabſchnitt in ruhiger Haltung. Von den nordamerikaniſchen Terminmärkten lagen, infolge Feiertags, nur zum Teil Meldungen vor. Die letzttägigen Niederſchläge veranlaßten die Käufer zur Vorſicht bei Anſchaffungen. In lands ⸗ weizen alter Ernte wurde zu wenig veränderten Preiſen nur vereinzelt an Futtermittelhändler abgeſetzt. In Neuweizen wollen die Mühlen die für frühe Lieferung geforderten Aufgelder nur zögernd bewilligen. Alt⸗ roggen blieb in größerem Umfange offeriert und nur ein Teil des Materials fand bei der Stützungsgeſellſchaft Auf⸗ nahme. Roggen neuer Ernte war auf unveränder⸗ tem Preisniveau angeboten, die Mühlen bekundeten nur bei Preiskonzeſſionen Kaufluſt. Am Lieferungsmarkte lagen die Juliſichten auf Realiſationen für Brotgetreide und Hafer 2 bis 2½/ ſchwächer, Hafer war infolge der Wet⸗ teränderung auch in den Herbſtſichten gedrückt. Weizen⸗ mehl ruhig, Roggenmehl zu unveränderten Preiſen weiter gefragt. Am Haferpromptgeſchäft trat das Angebot, infolge einiger Zurückhaltung des Konſums, etwas mehr in Er⸗ ſcheinung. Gerſte ruhig, aber ziemlich ſtetig. Amtlich notiert wurden: Weizen 285—90, ruhig, Juli 20892, Sept. 258 u.., Okt. 259,5; Roggen 172—177, un⸗ regelmäßig, Juli 166 65,75, Sept. 171,75—73, Okt. 176,5 bis 178,5; Futtergerſte 160—90, ſtetig; Hafer 158—65, ruhig; Juli 171,5—72, Sept 174—74.5; Okt. 176,5—7,5; Weizen⸗ mehl 32,75—40,75, behauptet; Roggenmehl 22,75— 25,25, be⸗ haüptet; Weizenkleie 9,5—10, feſt; Roggenkleie 99,75, feſt; Viktorigerbſen 22—29; Kl. Speiſeerbſen 21—25; Futter⸗ erbſen 18—19; Peluſchben 18,50—19,50; Ackerbohnen 16,50 bis 18; Wicken 19,50—22; Lupinen, blaue 18,26—19,50; dto. gelbe 22,500— 24,50; Rapskuchen 10,60— 11,60; Leinkuchen 18,80 bis 16,50; Trockenſchnitzel 7,75—8,75; Soyagextractionsſchrot 13,80—14,80; Neue dt. Früh⸗ Kartoffeln 4,50—5. Allgemeine Tewdenz: uneinheitlich. Mannheimer Produktenbörſe vom 7. Juli.(Eigenber.) Die Tendenz des heutigen Produktenmarktes war für Brotgetreide ſtill, für Futtermittel feſt und für Mehl un⸗ verändert. Angeboten wurden in& für die 100 Kg. netto, waggonfrei Mannheim: Ausl. Weizen 31—33; inl. Weizen 30,75—31; inl. Roggen 1717,25; inl. Hafer 16,5017; inl. Braugerſte 21— 22,50; Futtergerſte 17—18; Malz 42; Biertreber 10—10,50; Rapskuchen 12,50; Soyaſchrot 13,75; Trockenſchnitzel 7,75; Weizenmehl ſüdd. 44,25; Weizenbrot⸗ mehl ſüdd. 30,25; Roggenmehl 60—70proz. 25—27; Weizen⸗ futtermehl 9,75; Weizenkleie 7,50; Roggenkl. 8; Leinſgat 87. (J Frankfurter Produktenbörſe vom 7. Juli.(Eig. Dr.) Weizen, 78 Kg. Hektolitergewicht, 305; Roggen, 2 Kg. Hektolitergewicht, 165—166; Hafer inl. 167,50—170; Weizen⸗ mehl ſüdd. Spezial 0 43,75—44,50; dto. niederrhein. 43,50 bis 44,25; Roggenmehl 25— 25,50; Weizenkbeie 8,25—8,50; Roggenkleie 8,25—8,50; Erbſen 26—35; Linſen 38—80; Heu ſüdd., neue Ernte—5,50; Weizen⸗ und Roggenſtroh draht⸗ gepreßt 4; Treber getrocknet 10,25— 11,25. Alles für die 100 Kg. Tend.: Getreide u. Mehl ruhig; Futtermittel feſt. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 7. Juli.(Eig. Dr.) Anfang, Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Juli.1777; Sept. .57; Nov..55; Jan..75. Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Juli 181; Sept. 125; Nov. 125½; Jan. 125,1. * Liverpooler Getreidekurſe vom 7. Juli.(Eig. Dr.) Anfang, Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig; Juli— (.072); Okt..27(724); Dez..4,(.%; Mitte, ſtetig; Juli.1; Okt..9; Dez..%. Mannheimer Viehmarkt Preis für 50 kg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 4858 Stück Amtliche Preisnotierungen vom 7. Full 1990 Ochſen.. 198 St] Kühe. 299 St.[Kälber 962 St.] Schweine 2889 St 2) Mk. 58— Mk. 4640 a Mt.— 4. Mk. 8162 ).„ 4750), 4042 d)„ 72-5)„ 864 e)„ 4850 ce„ 3086 c 6570 ce.„ 6588 ),„ 4244 ch. 1824), 8— 4 d.„ 867 Bullen 220 St. Färſen 424 St. e 5250.„ 65 69 ). Mk. 50—53 a) Mk. 55—81[Schafe 23 St.„„ 64—65 ).„ 4649 b)„ 5256 asm.— 29.„ 5356 0— Freſſer.— St. 50 4850 Arbeitspferde— St 00 85 N r Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand; müt Kälbern ruhig, kleiner Ueberſtand; mit Fettſchweinen ruhig. Fleiſchſchweine geſucht, ausverkauft. 8 Ziegen 12—24. Nr. 307 7. Seite. (Eig. 40 G; Juli.30 B,.20 G; Aug..25 B,.2.35 B, .30 G, Okt..55 B,.45 G, Nov..75; Dez. .90 B, 7,80 G; Jan.⸗März.15 B,.10 G; Tendenz ruhig. — Gemahl Mehlis prompt per 10 Tage 26,95; Juli 25,50 u. 26,95, Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 7. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Standard Middl.(Schluß) 15,14. * Liverpobler Baumwollkurſe vom 7. Juli.(Eig. Dr.) Americ. Univerſal. Stand. Middl. Anfang, Jan.(31) 700 März(31) 702; Mai(31)— Juli 720; Okt. 696; Dez. 605; Tagesimport 3400; Tendenz ruhig. Mitte, Jan.(31) 699; März(31) 706; Mai(31) 718; Juli 721; Okt. 697; Dez. 697; Loco 766; Egypt. Upper F. G. fair loco 960; Ten⸗ denz ruhig. 1 Aus Rundfunk⸗Programmen Dienstag, S. Juli .30 Uhr: Frankfurt: Kurkonzert von Bad Wildun⸗ gen; Köln: Kurkonzert von Bad Salzuflen. 14.45 Uhr: München: Stunde der Hausfrau. 15.00 Uhr: Frankfurt: Hausfrauennachmittag. 15.15 Uhr: Stuttgart: Stunde der Frau. 16.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 8 e e E Welter⸗ Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags eee eee See. Luft⸗ S a Wind bh. dr 88 8 i. Wette m un— S898. 8 Richt, Stärke Wertheim 151— 200 30 17 ſtill bedeckt Königsſtuhl] 568 763,2 17 27 16 NòVVY leicht Nebel Karlstuhe 120 763.6 21 81 19 WSW leicht bedeckt Bad. ⸗Bad. 213 763,9 19 28 18 SW. 5 Regen Villingen 780 784.6 17] 25 13 W. wolkig St. Blaſien 1275 15 23 11 ſtill 7 bedeckt Badenweil.— 764,2 180 29 17 SVV leicht wolkig eldbg. Hof 780 641,1 11 19 10 W ſchwach Nebel ad. Dürch.—— 1 27 18 80 leicht balbbedect Nachdem es am Samstag in Nordbaden zu Ge⸗ wittern gekommen war, brachte der Einbruch der maritimen Luft geſtern weitere Gewitter mit heftigen Regen⸗ und vereinzelt Hagelfällen faſt im ganzen Lande. Nur in ittelbaden war der Ablauf ſehr gemäßigt. Vor dem Einbruch der kalten Luft hatte das heitere Wetter zu ſehr hoher Erwärmung ge⸗ führt(Ebene 33, Hochſchwarzwald 22—25 Grad). Hoher Druck über der Biscaya ſtoßt heute gegen das Feſtland vor und wird morgen zur Aufheiterung und Wiedererwärmung führen. Wetterausſichten für Dienstag, 8. Juli: Wieder vielfach heiter, in der Ebene ſchwül, ſtrich⸗ weiſe Gewitterregen. Reiſeweller Der Witterungsumſchlag hat ſich im Laufe des Sonntags unter ſtellenweiſe heftigen Gewittern voll⸗ zogen. Im ganzen herrſchen die kühlen weſtlichen Winde vor. Jedoch iſt die Witterung örtlich noch ſehr verſchieden. Nordſee: Strichweiſe Regen, 16—17 Grad, wolkig, friſche Weſtwinde, geſtern warm und wolkig. Oſtſee: 20—21 Grad, wolkig, ſtrichweiſe Regen, leichter Südweſtwind, geſtern wolkig, mäßig warm. 16.45 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Sudetendeutſche Stunde. 18.05 Uhr: 18.35 Uhr: 19.05 Uhr: heim: 19.30 Uhr: Stuttgart: Vo Frankfurt, Frankfurt, Vortrag. Frankfurt, Stuttgart: Wagnerkonzert. 20.00 Uhr: Königswuſterhauſen, Belgrad, Ka⸗ ſchau, Laibach, Zürich: Konzert; Kattowitz, Warſchau: Oper„Samſon und Daltla“. 20.15 Uhr: Königs wuſterhauſen, München: Einweihung der Zugſpitzenbahn; Köln: Opernarien und Ballettmuſiken; Prag: Flötenkonzert: Stock⸗ holm: Sinfoniekonzert. 20.45 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Bunter Abend „Gaunerſtreiche“k; München: Luſtiges aus dem Schwa⸗ benlande; Wien: Ein Abend bei Auguſt Conradi. 21.00 Uhr: Mailand, Turin, Toulouſe: Konzert; Rom: Opernmuſik. 21.10 Uhr: Hamburg: Eine Stunde mit blinden Künſt⸗ lern; München: Lied und Tanz im Volksleben; London 1, 2: Konzert. 21.30 Uhr: Breslau: Reportage von einer Amateur⸗ Kurzwellenſtation; Zürich: Skandinaviſche Muſik. 21.45 Uhr: London 3: Klavierkonzert. 22.00 Uhr: Mailand, Turin: Sinfoniekonzert. 22.30 Uhr: Bud apeſt: Zigeunermuſik; London 38: Tanzmuſik. trag tuttgart: Vortrag. tuttgart: Von Ma n na 5 5 S S 28.00 Uhr: ee Stuttgart: Konzert. .30 Uhr: Frankfurt: Nachtkonzert, Werke von Men⸗ delsſohn. Harz und Thüringerwald: 17—20 Grab, heiter, gewitterige Regen, friſcher Weſtwind, geſtern heiß und vorwiegend heiter. Rhein⸗ und Weſergebiet: 18—20 Grad, wechſelnd wolkig mit Gewitterregen, leichter Weſtwind, geſtern heiß und wolkig. Fichtelgebirge und Erzgebirge: Regneriſch, 16—17 Grad, leichter Weſtwind. Subeten: ö Wolkig, 1618 Grad, meiſt Windſtille, geſtern Ge⸗ witter und raſche Abkühlung, warm und wolkig. Alpen: 17—18 Grad, meiſt regneriſch, ſchwache Winde, geſtern ſehr warm und regneriſch. Flugwetter Weſtliche Winde haben ſich geſtern überall einge⸗ ſtellt und wehen beſonders in der Höhe ſehr heftig. Es iſt allgemein wolkig. Kleinere Gewitterregen ziehen nach Oſten. Die Sicht iſt gut. Die Tempera⸗ turen gingen beſonders in der Höhe erheblich zurück. Anrückender hoher Druck bringt von Weſten her Beſſerung. rr ðᷣ ͤ verre Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein Pegel] 1. 2. 45, 7 Neckar-Begel 2. 45. 7. Baſel.41101 2057 150 0 Schuſterinſel 204,0 2 13 28507 Mannheim 3,95.88.80.70 Fehl.458.123.38 305 Jagſtfeld 0,70 0,650,858 9,51 Maxau.08 97 8045.00 4,84 Blochingen.26 9,220.26 0,21 Manner 704 96 8,80.92 3,78 Hellbronn.215191. 1,12 Kaub 3582.5 28.40 47 Köln 2,40 2,88.25.172,18 Waſſerwärme bes hiheins 23 C Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. Ste fan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: i. B. Franz Kircher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer- Gericht und alles übrige. Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. R 1,—6 Für unverlangte Beitrüge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rütctporto Peter Wie ein Aufatmen ging es durch das wieder hell gewordene Theater. Dann tobte Beifall, der ſich noch verſtärkte, als bald danach die junge Tänzerin in einen goldſchimmernden Mantel gehüllt, ſich ver⸗ neigend an die Rampe trat. Erich Körner fühlte ſich verwirrt und ärgerte ſich über ſich ſelbſt. War er denn ein kleiner Provinzler, daß er ſich von derlei ſo überrumpeln ließ? Er ver⸗ ſuchte, ſeine Erregung gewaltſam zu bezwingen. Da half ihm die Tänzerin ſelbſt. Als ſie immer wieder hervorgetobt wurde, muſterte ſie mit einem gleich⸗ gültigen kalten Lächeln die Menge, nickte kaum merk⸗ lich und zog ſich läſſig zurück— um nicht wieder zu erſcheinen, trotzdem die Hände des Publikums noch immer nicht ruhten. Dadurch wurde Erich Körner doch ein wenig ernüchtert. Mit einem vor ſich hin⸗ gemurmelten„Na alſo!“ verließ er ſeine Loge. Aber es war doch ganz nett, ſich einmal ſo gründlich packen zu laſſen. Bald danach ſtand er vor dem Theatergebäude mitten in der Flut der ſich herausdrängenden Men⸗ ſchen. Stemmte ſich eine Weile und ließ ſich dann ſchleben. In ſeinen Ohren war immer noch die ein⸗ tönige Muſik, nach der die ſchöne, ſchlanke Mumie ſich bewegt hatte. Ob es nicht möglich wäre, ſich der jungen Dame zu nähern? Er konnte ſie doch zum Souper bitten... Schon verſuchte er, ſich rechts durch das Gewoge zu drücken, um wieder in die Nähe des Theaters zu gelangen. Aber lag ihm derlei denn? War er nach Newyork gekommen, um ſich an eine Varietsdame zu hängen? Unſinn! Er ließ ſich von einem Taxt an ſein Hotel bringen. Als er aber dann auf ſeinem Bette ſaß, nannte er ſich mit lauter Stimme einen Philiſter. Und in dem Tone ſchwang leiſer Aerger. Torſtades Erben Roman von 3da Bock XII. Es war eine herrlich milde, ſternenklare Nacht, durch die in ſehr gemäßigtem Tempo das Auto mit Nelly und Franz Adams nach Orange fuhr, und Nelly war es geweſen, die gebeten hatte„nicht zu raſen“, da ſte ſonſt mit dem Onkel nicht plaudern könne. Nun ſchmiegte ſie ſich zärtlich an ihn. „Du biſt ſo gut, Onkel! Was wäre aus uns ge⸗ worden, wenn wir dich nicht hätten! Und ich danke dir auch für den ſchönen Abend!“ „Iſt die Erkenntnis das Ergebnis des heutigen Abends, Nell?“ fragte Adams verwundert.„Aus dem dummen Luſtſpiel konnteſt du die doch nicht ſchöpfen?“ N „Nein, gewiß nicht— aber— ſo das Ganze! Alles, was für andere ſelbſtverſtändlich und alltäg⸗ lich iſt, dem ſtehe ich ſo ferne, als ob ich aus einer anderen Welt käme, das empfinde ich doch!“ „Lebſt ja auch in einer andern Welt— vielleicht in einer beſſeren— aber du beſtätigſt am Ende jetzt nur das, was ich dir heute ſchon einmal geſagt habe. Schließlich kommſt du eben darauf, daß ein junger Menſch wohl ſein eigenes Innenleben haben darf, nach außen aber doch verſuchen ſoll, einigermaßen mit den andern Schritt zu halten.“ „Komiſch— das— oder doch ſo etwas ähnliches hat mir dein Freund heute abend auch geſagt. Uebrigens ein ſehr netter Menſch, dieſer Doktor Körner— was iſt er denn eigentlich— Arzt?“ „Nein, Rechtsanwalt— alſo gefiel dir?“ Nelly ſah Adams verwundert von der Seite an! Was hatte er denn? Da ſie aber in den von dem hellen Mondlichte beſtrahlten Zügen ihres Nachbarn keinerlei Bewegung merkte, nahm ſie an, daß ſte ſich wohl getäuſcht haben müſſe, als ihr ſein Ton ſo merkwürdig gereizt geklungen hatte. „Doch— ja— er gefiel mir ſehr,“ ſagte ſie nach⸗ denklich,„er hat eine ſo angenehme Art zu plaudern, viel netter als unſere Herren hier, und dann, weißt du Onkel, ich habe etwas übrig für Euch Deutſche. Ich habe viel mehr Zutrauen zu Euch!“ „Hübſch, daß du mich doch wenigſtens auch ein⸗ beziehſt!“ Nelly lehnte den Kopf an ſeine Schulter. Eine Weile ſchwiegen ſie beide, dann ſagte das Mädchen: „Was will dein Freund eigentlich hier?“ „Er ſucht etwas!“ „Was denn?“ „Einen Toten!“ „Aber Onkel— ſolche Scherze!“ „Iſt kein Scherz— hoffentlich erſteht er nicht zum Leben, täte mir leid um den Phantaſten!“ „Das iſt ja rieſig intereſſant, Onkel, das mußt du mir erzählen— oh weh, nun ſind wir ſchon dal“ unterbrach ſie ſich bedauernd, als das Auto vor dem mit den Kletterroſen überſponnenen Gartentore hielt. Adams half Nelly ausſteigen: grüße den Vater!“ „Willſt du nicht hineinkommen, er ſchläft ſicher noch nicht!“ Nelly hielt wie unbewußt immer noch Adams Hand zwiſchen ihren beiden. Er ſchüttelte den Kopf:„Nein, Nell, heute kam genug Unruhe in Eure Idylle und es iſt zu ſpät für einen Beſuch. Gute Nacht, Kleine, träume ſüß!“ Er ſtrich ihr wieder über das weiche Geſicht, be⸗ ſtieg das Auto und wie ein Blitz verſchwand der Scheinwerfer im Dunkel. Nelly ſtand noch eine ganze Weile reglos und ſah dem Auto nach. Daß er ſo gar nichts ahnte, nicht fühlte— ja was? Woher ſollte er ahnen, daß es ſchon lange nicht mehr die Empfindungen der Pflege⸗ tochter waren, die ſie erfüllten! Woher ſollte er das wiſſen, da er doch wahrſcheinlich nichts anderes in ihr ſah, als das kleine Mädel, für das er nichts anderes ſein wollte als der gute Onkel. „Gute Nacht, Kind, Freilich— es gab Augenblicke, da es ſo ſeltſam heiß von ihm zu ihr hinüberglitt, in ſeinen Augen etwas lag, das ihr das Blut ſchneller durch die Adern trieb, in ſeinen Händen eine warme Zärtlichkeit, die ſie durchſchauerte— aber ſicher nur darum, weil ſte ſich darnach ſehnte, weil ihr eigenes Gefühl all das vortäuſchte. Und heute— heute, da ſie einmal richtig hatte ſo ſein wollen wie alle anderen jungen Mädchen, ihn eiferſüchtig zu machen ſuchte und darum gewaltſam ihre Scheu abtat und mit dieſem wie aus den Wol⸗ ken gefallenen Freund netter geweſen war, als es Fremden gegenüber ſonſt ihre Art, da hatte er das gar nicht bemerkt! Weil es ihm ja wahrſcheinlich auch gleichgültig war, ob ihr jemand näher trat oder nicht! Sie war dumm und kindiſch, konnte das anders ſein! Er, der Mann, der mitten im Leben ſtand, dem die Weiber nachliefen— und was für Weiber! Künſtlerinnen, Damen der Geſellſchaft— und nun ſie! Wer war ſie denn in ſeinen Augen? Ein verdrehtes, armes kleines Ding, das er ganz gerne hatte, das ihm gelegentlich auch leid tat, zu dem er darum himmliſch gut war— aber ſonſt? Un⸗ ſinn! Damit mußte man fertig werden! Ein Glück nur, daß ſie ſich ſo ſehr in der Gewalt hatte. Nie⸗ mand, wirklich niemand von dieſer ſchrecklichen Liebe zu Onkel Franeis wußte. Sie müßte ſich ſonſt ja rein totſchämen.— Eilig huſchte Nelly ins Haus und ſtand gleich darauf am Bette des Vaters, der das Buch ſinken ließ, als ſie das Zimmer betrat und ihren Be⸗ grüßungskuß ſo zärtlich erwiderte, daß Nelly, ihn ſtreichelnd, unruhig fragte: „Hat dir wohl ſchon zu lange gedauert, armer Pa, was? Bin ein böſes Ding, daß ich dich ſo lange allein ließ!“ „Nein, nein, Nell, ich— Gott, daß du mir fehlſt, wenn du nicht da biſt, das weißt du ja— aber— ich habe mir heute gedacht, das muß häufiger ge⸗ ſchehen „Was denn?“ „Daß du unter Menſchen kommſt wie andere junge Mädchen—“(Fortſetzung folgt) Nr. 307 Mako Popeline Indanthren- Farben in modernen Streifen Teppich 8 Hegaraturen— Wäscherel M hei ll. Schramm 5 3440 Tel. 304 78. Billigste Preise Vor anschlag kostenlos S0 Massagen Hand- und Fußpflege durch geprüfte Maſſeuſe Kleine Merzelſtraße 4. 2. Stock(lam Bahnhof), Tel. 408 03. für getragene Anzüge kann Ihnen niemand vahlen. Reellen Wert erhalten Sie von Brym Wwe. Jalzt F 3, 7 Tel. 286 03 1 — Auto- Vermiefung erſtkl. Wagen, Fahrer. Tel. 33 06. S449 Um stille Teilnahme bittet im Nam Jodes-Anzeige Verwandten, Freunden und Bekannten die Trauernachricht, daß meine innigstgeliebte, treue Gattin Frau D. Ida Meister geb. Herrmann am S. Juli nach einer gut überstandenen Operation völlig unerwartet verschieden ist Ludwigshafen /Rh.(Schützenstr. 17), 6. Juli 1930 Dr. Wilhelm Meister en der trauernden Hinterbliebenen: Die Einäscherung findet am Dienst Kondolenzbesuche Krematorium Heidelberg statt ag, 8. Juli, nachmittags 4 Uhr, im dankend verbeten N Die gldcliche Geburt eines Stammhalfers zeigen wir hiermit in dankbarer Freude en Stall Karfen] 2 S Ludwig Solz u. Frau Alma geb. Sepp. Mannheim, den 5. Juli 19350. 1 N Ke Ker Hanne Ker Vermählte Worms NMeannhelm, ehelnpofkstr. 9 8— 8 5 0 Ffed Nattern Lotte Nattern geb. Ans mann Vermöhlte 0080 Worms Jol 1980 Mannhelm 1 55 mtliche Bekanntmachungen Gemäߧ 79 Abſ. 1, Ziffer 8 V. O. wurde das Vergleichsverfahren zur Abwendung des Kon⸗ kurſes über das Vermögen der Firma Thier⸗ gärtner G. m. b. H. in Baden⸗Baden 1 Ueber das Vermögen der genannten Firma wurde heute nachmittag 372 Uhr das Konkurs⸗ verfahren eröffnet. Konkursverwalter iſt Rechts⸗ anwalt Neuburger in Baden⸗Baden. Konkurs⸗ forderungen ſind bis zum 1. Auguſt 1930 beim Gericht anzumelden. Termin zur Wahl eines Verwalters, eines Gläubigerausſchuſſes, zur Entſchließung über die in§ 132 K. O. bezeich⸗ neten Gegenſtände iſt am Freitag, den 25. Juli 1930 vorm. 9 Uhr und zur Prüfung der an⸗ gemeldeten Forderungen am Freitag, den 15. Auguſt 1930, vorm. 9g Uhr vor dem Amts⸗ 1 Baden⸗Baden, 3. Stock Zimmer 28. Wer Hegenſtände der Konkursmaſſe beſitzt oder zur Maſſe etwas ſchuldet, darf nichts mehr an die Gemeinſchuldnerin leiſten. Der Beſttz der Sache und ein Auſpruch auf abgeſonderte Befriedigung daraus iſt dem Konkursverwalter bis 25. Juli 1930 anzuzeigen 2 Baden Baden, den 8. Juli 1990. Amtsgericht. Tersteigerngl wegen Küguidterung eines Geſchäftes u. 5 Auftraggebern verſteigere am 0 Dienstag, den 8. Juli 1930, im Laden R 4, 9 von—5 Uhr folgende Gegenſtände: 2 1 1 Friſeur⸗ Einrichtung(Damen), beſt.: 2 Tiſche(ital. Marmor), elektr. 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