1 ln i 1 7 NAS a 2 f webrtſchaffende Arbeitsloſen⸗Fürſorge. Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗ Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim annheimer 3 Mannheimer General Anzeiger Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32am breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Beilagen: Sport der N. M. Z.„ Aus der Welt der Cechnile* Kraftfahrzeug und Verkehr*Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Silm Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung« Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſikzeitung Abend⸗ Ausgabe Dienstag, 8. Juli 1930 141. Jahrgang— Nr. 300 Neue Vlutzufuhr für die Wirtſchaft Mitteilungen Stegerwalos über das Arbeitsbeſchaffungsprogramm ber Reichsregierung Curtius über Paneuropa Das Problem vor dem Auswärtigen Ausſchuß And die Kriſenfürſorge? Drahtboricht unſeres Berliner Büros J Berlin, 8. Juli. Der Sozialpolitiſche Ausſchuß des Reichstages beſchäftigte ſich heute mit den An⸗ trägen auf Ausdehnung der Kriſenfür⸗ ſorge. Kommuniſten und Sozialdemokraten wollen die Kriſenunterſtützung zeitlich überhaupt nicht beſchränkt wiſſen, während die Demokraten verlangen, die Höchſtdauer der Kriſenunterſtützung vom 1. Juli 1930 ab auf 52 Wochen feſtzuſetzen. Reichsfinanzminiſter Dietrich führt aus: Die vorliegenden Anträge und Ent⸗ ſchließungen haben eine weitgehende finanzielle Aus⸗ wirkung. Die beſcheidendſte hier aufgeſtellte Forde⸗ rung würde ungefähr 200 Millionen, die weiteſt⸗ gehende etwa 600 Millionen Mehraus⸗ gaben erfordern. Die finanzielle Situation habe ich geſtern ſchon dahin gekennzeichnet, daß uns zur Zeit 600 Millionen am Etat fehlen, die wir mit den eingebrachten Vorlagen, einſchließlich Beitrags⸗ erhöhung der Arbeitsloſenverſicherung und den Reformen decken wollen. Wenn durch die vorliegen⸗ den Anträge noch weitere 200-600 Millio⸗ nen Mehrausgaben entſtehen, ſo ſehe ich keine Möglichkeit dafür, Deckungsvor⸗ ſchläge zu machen. Ich müßte im Plenum und dann ſchon hier erklären, daß uns für derartige An⸗ träge Mittel irgend welcher Art nicht zur Verfügung ſtehen und daß die Regierung nicht in der Lage wäre, ſolche Beſchlüſſe auszuführen. Reichsarbeitsminiſter Stegerwald wies daraufhin, daß Anträge auf Erweiterung der Kriſenfürſorge immer wieder gekommen wären und daß immer die Durchführung ihre Grenzen gefun⸗ den habe an den mangelnden finanziellen Mitteln. Das habe garnichts zu tun mit der kvalitions⸗ mäßigen Zuſammenſetzung der jeweiligen Regie⸗ rung. Die Dinge liegen heute viel komplizierter als früher. Wir können nicht damit rechnen, daß wir in kurzer Zeit über die Arbeitsloſigkeit hinwegkommen, zumal in England und Nordamerika die Arbeits⸗ loſenzahl relativ noch höher iſt als bei uns. Nach den neuen Zahlen haben wir jetzt 2146 091 Arbeitsloſe insgeſamt, die aus der Arbeitsloſenverſicherung, der Kriſen⸗ fürſorge und der Wohlfahrtsfürſorge unterſtützt werden. Wir bemühen uns, die Durchführung des Arbeitsbeſchaffungsprogramms möglichſt zu beſchleunigen. Reichsbahn und Reichspoſt werden ſchon in nächſter Zeit große Auf⸗ träge an die Wirtſchaft geben. Dazu kommt dann das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichsregierung, das Programm für den Wohnungsbau, den Straßenbau, und 355 m Ganzen wird nahezu eine Milliarde zur Verfügung geſtellt und mit dieſen Mitteln werden 200 000 bis 300 000 Menſchen in näch⸗ ſter Zeit in Arbeit gebracht werden können. Das wird vor allem auch für die Bauarbei⸗ ter von großer Bedeutung ſein. Die Finanz⸗ not der Gemeinden wird in den nächſten Tagen in anderem Zuſammenhang erörtert werden. Es iſt richtig, daß die Arbeitsloſenverſicherung nicht iſo⸗ liert für ſich betrachtet werden kann. Wir betrachten mit größter Aufmerkſamkeit die Verhältniſſe in der Kriſen⸗ und Wohlfahrtsfürſorge. Im Herbſt werden ſich die Verhältniſſe beſſer überblicken laſſen als heute. Von Zentrum, Bayeriſcher Volks ⸗ partei, den Demokraten und den Chriſt⸗ lich⸗Nationalen iſt eine Entſchließung einge⸗ gangen, in der u. a. erſucht wird, unter Mitwirkung der Länder Maßnahmen zu einem Ausgleich unter den Gemeinden zur Aufbringung der Laſt der Wohlfahrtserwerbsloſenunterſtützung zu ergreifen, mit dem Ziel der Entlaſtung derjenigen Fürſorgeverbände, deren Laſten infolge der hohen Erwerbsloſenziffer dauernd weſentlich über dem Reichsdurchſchnitt liegen. Die Abſtimmung darüber wurde auf morgen vertagt. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. Juli. Der Auswärtige Ausſchuß des Reichs⸗ tages behandelte heute die deutſche Antwort auf das franzöſiſche Memorandum über die Organiſation einer europäiſchen Bundesordnung. Reichs miniſter des Aeußeren Dr. Curtius gab eine eingehende Darſtellung über Entwicklung und Verlauf der poli⸗ tiſchen Beſprechungen und Konferenzen, in denen die Aktion Briands zuerſt entſtanden iſt und über die Stellungnahme Streſemanns zu den Grundgedanken des Problems. Der Miniſter erläuterte dann das franzöſiſche Memorandum in ſeinen Einzelheiten und kennzeichnete die deutſche Stellung hierzu. Er be⸗ tonte, daß die deutſche Antwort rechtzeitig bis zum 15. Juli in Paris überreicht werden wird. An die Ausführungen des Miniſters ſchloß ſich eine umfangreiche Ausſprache, an der ſich Mit⸗ glieder aller im Ausſchuß vertretenen Fraktionen be⸗ teiligten. Der Vorſitzende ſtellte alsdann feſt, daß die Mehr⸗ zahl der Parteien ſich unter beſtimmten in der Dis⸗ kuſſion gemachten Vorbehalten für eine po⸗ ſitive Mitarbeit in Verfolg des franzöſiſchen Memorandums ausgeſprochen hätten. Vor Paneuropa Abrüſtung und Reviſion Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 8. Juli. Wie ſchon kurz mitgeteilt, hat die italteniſche Re⸗ gierung dem franzöſiſchen Außenminiſterium ihre Antwort auf das Briandſche Memorandum über den europäiſchen Staatenbund zugehen laſſen. Nach den lauten Kundgebungen der letzten Wochen und der Kampagne der italieniſchen Zeitungen wurde dieſe Antwort in den franzöſiſchen politiſchen Krei⸗ ſen mit einer gewiſſen Spannung und Neugier er⸗ wartet. Mit einem Gefühl der Erleichterung hat man in der Umgebung des franzöſiſchen Außen⸗ miniſters feſtgeſtellt, daß die italieniſche Antwort nicht ablehnend iſt und daß die faſziſtiſche Re⸗ gierung ſich wohl gehütet hat, eine Kampfſtellung einzunehmen. f Die italieniſche Antwortnote wird von den fol⸗ genden Gedankengängen beherrſcht: Abſolute Gleich⸗ heit unter allen Staaten, Unterdrückung der letzten Unterſcheidung zwiſchen ſiegreichen und beſiegten Nationen, Eingliederung Rußlands und der Tür⸗ kei in den europäiſchen Staatenbund, Eingliederung des europäiſchen Syſtems in ein Regime der Welt⸗ ſolidarität. Ein Ausſchuß, in dem alle Staaten mit dem gleichen Recht vertreten ſind, ſoll das einzige beratende und ausführende Organ des europäiſchen Staatenbundes werden. Nicht die Sicherheit, die die Abrüſtung herbeiführt, darf im Vordergrund ſtehen, ſondern die Abrüſtumg, die die Sicher⸗ heit gewährt. Die Grundlage für den kommen⸗ den Statenbund muß alſo nach Anſicht der italieni⸗ ſchen Regierung die vorhergehende vollſtändige Löſung des Abrüſtungsproblems ſein. Eine ſolche Löfung dürfte nach dem kitrzlichen Urteil Grandis in dem deutſchen Vorſchlag liegen: Erſt Abrüſtung, dann Schiedsgerichts⸗ barkeit und Sicherheit In der Kritik, die von franzöſiſcher Seite an der italieniſchen Antwortnote geübt wird, hebt man die Tatſache hervor, daß Italien ſich mehr oder weniger für die Reviſton der beſtehen⸗ den Verträge einſetzt. Ungarn, Bulgarien und Deutſchland werden die Nutznießer dieſer Vorſchläge ſein. Ferner aber werde ſich Italien des Paneuropa⸗ Projekts bedienen, um die italieniſche Theſe bezüglich der Abrüſtung durch⸗ zudrücken, d. h. mit anderen Worten die Flotten⸗ gleichheit mit Frankreich zu erreichen. Das„Echo de Paris“, das Blatt der franzöſiſchen Offizierskreiſe, befürchtet bereits, daß die Ideen Muſſolinis in der Welt mit Beifall aufgenommen werden. Senator Bor ah habe ſich ſchon ähnlich ausgedrückt. Nicht zu vergeſſen ſeien die Reden Maedonalds und ſeiner Kollegen. Schließlich aber haben ſich bereits auf franzöſiſcher Seite Freunde Briands für eine Aenderung des polniſchen Korri⸗ doors ausgeſprochen, für eine Aufgabe der Militärklauſel des Verſailler Vertrags, wovon die deutſche Regierung u. a. bekanntlich ihren Eintritt in den Briandſchen Staatenbund abhängig macht. FFFFPFPbPFPCCCCCCCVCCCCCbCbCbCbCbCbCFCbPbCbPbCbCTPTbTbTPTbTbTbVTVTPbVVTVTbTbTVP(TUTbTVTbVTbVTVTVTVTVTVTVTVTVTVVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTTVTTVTTTWTTTTWTTTTTTTTTTTTTTTTWWW Aus dem Reichstag Mehrheit für die Deckungsvorlagen? Drahtbericht unſeres Berliner Büros [Berlin, 8. Juli. Heute wird in den Wandelgängen des Reichs⸗ tages die Möglichkeit einer parlamentariſchen Erledigung der Deckungs vorlagen wie⸗ der einmal etwas günſtiger beurteilt. Die Regie⸗ rung will ihre Bemühungen um einzelne noch un⸗ ſichere Gruppen ihrer bisherigen Anhängerſchaft verſtärken, um bei den entſcheidenden Abſtimmungen eine Mehrheit hinter ſich zu wiſſen. Dieſer Stimmungsumſchwung im Schoße des Kabinetts ſoll mit dem Widerſtand zuſammenhän⸗ gen, der ſich auf dem gewerkſchaftlichen Flügel des Zentrums gegen eine Anwendung des Artikels 48 geltend gemacht hat und der auf die Zentrums⸗ mitglieder der Regierung nicht ohne Einfluß ge⸗ blieben iſt.(Der Kanzler Brüning iſt gegen derlei Strömungen auch ſchon in früheren Stadien keines⸗ wegs unempfindlich geweſen.) Herr Schiele wird nun, wie wir hören, noch im Laufe des heutigen Tages mit dem Weſtarpflügel in Verbindung tre⸗ ten und Herr Treyiranus ſich um die chriſtlich⸗ nationalen Bauern bemühen. Vielleicht gelingt es der Fraktionsführebeſprechung, die nunmehr endgül⸗ tig heute nachmittag ſtattfindet, bereits eine Klärung der Lage zu erreichen. Um der abermaligen Ausſprache zwiſchen Re⸗ gierung und Parteien nicht vorzugreifen, iſt auch die Beratung der Deckungsgeſetze im Steuer⸗ ausſchuß auf morgen vormittag verſchoben worden, womit dann wohl auch gewiſſe Verſtimmungen und Gereiztheiten bei Volkspartei und Demo⸗ raten ausgeräumt würden. Zur Vorbereitung der Fraktionsführerbeſprechung ſind heute vormittag die Deutſche Volkspartei und die Wirtſchaftspartei abermals zu Fraktionsſitzungen zuſammengetreten. Auch die Deutſchnationalen haben eine Fraktions⸗ beratung angeſetzt. Im Haushaltsausſchuß des Reichstages wurden heute das Oſthilfegeſetz und das Ge⸗ ſetz über die Deutſche Ablöſungs bank an⸗ genommen. Das Lübecker Kinderſterben Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. Juli. Wie die B. Z. berichtet, werden in den nächſten Tagen Vertreter der Lübecker Elternſchaft nach Ber⸗ lin kommen und beim Reichsinnenminiſter vorſtellig werden. Bei der Gelegenheit ſoll zum erſtenmal eine Reihe von bisher geheim gehaltenen Tatſachen über das Lübecker Kinderſterben be⸗ kannt werden. Sämtliche Lübecker offiziellen Mittei⸗ lungen, die von einer Beſſerung im Befinden der Kinder ſprechen, ſollen nicht zutreffen. Tatſache Das Preisſenkungs⸗Problem Von Dr. Guſtav Stolper Wenn ein ſo bedeutender Wirtſchaftstheoretiker wie Guſtay Stolper zu dem brennenden Problem dez Preisſenkung das Wort ergreift, iſt ſeine Meinung als Material für die Erörterung unter allen Umſtän⸗ den leſenswert, auch wenn man berechtigte Zweifel an der Nutzanwendungsmöglichkeit ſeiner wirtſchaft⸗ lichen Theorien für die Praxis hegt. Schriftleitung. Es gibt Schlagworte, die ſich wie eine Sturz⸗ welle über ein Land ergießen. Seit wenigen Wochen iſt die Preisſen kung zu der Parole gewor⸗ den, von der Deutſchland das Wunder der Rettung erhofft. Die Regierung ſelbſt ſucht jeden Tag dieſen Glauben zu ſtärken, die großen Wirtſchaftsverbände haben ſie zum Gegenſtand langwieriger Verhand⸗ lungen mit den Gewerkſchaften gemacht. Ein unge⸗ heuer ſchwieriges, kompliziertes Phä⸗ nomen wird hier etwas gewaltſam vereinfacht. Um was kann es ſich handeln, wenn Preisſenkung zum Anſtoß für den Aufſchwung der Wirtſchaft wer⸗ den ſoll? In der kapitaliſtiſchen Wirtſchaft ſind ſteigende Preiſe Zeichen des Aufſtiegs, ſinkende Preiſe Zeichen des Niedergangs. Steigende Preiſe beleben den Un⸗ ternehmungsgeiſt, erhöhen die Gewinne, verſtärken die Kaufkraft, ſinkende Preiſe lähmen den Unter⸗ nehmungsgeiſt, bringen Verluſte, ſchwächen die Kauf⸗ kraft. Auf den erſten Blick ſcheint es ein Widerſinn zu ſein, von einer Preisſenkung verſtärkte wirt⸗ ſchaftliche Aktivität zu erhoffen. Und es iſt auch ein Widerſinn, wenn und ſolange man nur an die Tendenz zum Sinken der Preiſe denkt. Haben ſich einmal die geſunkenen Preiſe auf einem tiefen Niveau ſtabiliſiert, dann freilich iſt der Weg zum Aufſtieg frei. Aber heute handelt es ſich nicht nur darum,„was fällt, auch noch zu ſtoßen“, einen Preis⸗ rückgang, den die Depreſſion ohnehin erzwingt, noch durch Eingriff von außen zu beſchleunigen. Die deutſche Wirtſchaftspolitik ſteht vor der elementaren eines ungeheuerlichen Zuſammen⸗ bruchs der Rohſtoffpreiſe auf dem Welt⸗ markt. Die wichtigſten Nahrungsmittel und Roh⸗ ſtoffe haben ihren Preis gegen den Höchſtſtand der Nachkriegszeit halbiert, viele ſtehen weit unter dem Durchſchnitt 1913. Welche Verwüſtungen ein ſolcher Preisſturz in den Produktionsländern heraufbeſchwört, kann man ſich in Deutſchland als einem Land der Verarbeitung mit nur ſehr ſchmaler Rohſtoffbaſis kaum vorſtellen. Nur einen kleinen Vorgeſchmack davon hat die deutſche Landwirtſchaft zu ſpüren, deren Elend ein Teil des Weltelends iſt, die aber doch durch die deutſche Zollpolitik die Stöße, die vom Weltmarkt ausgehen, nur gedämpft empfängt. Aber Deutſchland iſt Rohſtoffverbraucher, es profitiert von den ſinkenden Rohſtoffpreiſen(wenn man von der Agrarnot abſieht). Es ſcheint ſelbſtverſtändlich, daß nun das allgemeine Preisniveau den Rohſtoff⸗ preiſen folgt, daß alles im ſelben Verhältnis billiger wird. Aber die Wirklichkeit ſieht bisher etwas an⸗ ders aus. Die verſchiedenen Preisindices haben ſich in Deutſchland ſo entwickelt: Nohſtoffe u. Bau⸗ Lebens⸗ Agrarſtoffe Halbfabrikate Fertigwaren koyſten haltung 1913 100 100 100 100 Mai 5 1930 110,7 128,8 151,5 174,8 140,7 In dieſen Ziffern drückt ſich eine Unzahl von weltwirtſchaftlichen und innerdeutſchen Pro⸗ blemen aus.(Die anderen großen Induſtrie⸗ länder, vor allem Amerika und Eugland, zeigen ganz ähmwliche Unregelmäßigkeiten). Woran liegt eg, daß überall die fertige Ware, die der Verbraucher kaufen muß, ſoviel teurer iſt als der Rohſtoff? Das hat mehrere Gründe. Zwiſchen Rohſtoffpreis und Fabrikatpreis liegt der Spielraum für Löhne, Steuern, Zinſen, Unkoſten und Gewinne, Wir wiſſen, wie ſich jeder einzelne diefer preis⸗ bildenden Faktoren entwickelt hat. Die Löhne ſind in der ganzen Welt geſtiegen. Nicht nur die Geld⸗ ſondern auch die Reallöhne. Der Anteil der Arbeiter⸗ ſchaft am Volkseinkommen iſt gewachſen, teils weil das in der Entwicklungstendenz der kapitaliſtiſchen Wirtſchaft überhaupt liegt, teils, weil die geſteigerte e e —— 2. Seite. Nr. 309 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 8. Juli 1930 politiſche Macht der Arbeiterſchaft ihr einen wachſenden Anteil an der Entfaltung der Wirtſchaft erzwingt. Die Steuern betragen in der ganzen Welt ein Mehrfaches ihrer Vorkriegsſumme. Der Krieg laſtet heute noch ſchwer auf Siegern und Beſiegten. Aber der Widerſpruch zwiſchen den Grund⸗ preiſen der Rohſtoffe und Lebensmittel und den Induſtriepreiſen hat die Welt in die ſchwerſte Wirtſchaftskriſe geſtürzt, die ſie je durchleben mußte. Das Mißverhältnis muß gemildert werden, wenn die Kriſe überwunden werden ſoll. Der Weg dazu führt nicht über wohlgemeinte Deklamationen. Es iſt ein ſehr unfruchtbarer Streit, ob dieſer oder jener beginnen ſoll. Die Richtung iſt eindeutig vor⸗ gezeichnet. Ein Betrieb entläßt Arbeiter, wenn er keine lohnende Beſchäftigung bekommt. Alles hängt ſomit davon ab, ob für die deutſche Induſtrie eine höhere Rentabilität erreichbar iſt. Ohne das gibt es keine Milderung der Kriſe. Nun kann die Erhöhung den Rentabilität der Wirtſchaft nur von einem oder einigen der entſcheidenden Rechnungselemente ausgehen, von denen wir oben geſprochen haben. Sie kann ausgehen von den Ro h⸗ ſtoffen. Aber da die Rohſtoffpreiſe international im weſentlichen gleich ſind, kann davon allein eine Hebung der Konkurrenzfähigkeit der deutſchen In⸗ duſtrie nicht erhofft werden. Sie kann ferner aus⸗ gehen von den Löhnen. Es iſt kein Zweifel, daß das deutſche Lohnniveau überhöht iſt, denn ſonſt gäbe es keine Arbeitsloſigkeit von Millionen. Da⸗ mit iſt nicht geſagt, daß es in Deutſchland nicht weite Bezirke mit elenden Löhnen noch gibt, auch nicht, daß der hohe Lebensſtand der deutſchen Arbeiter⸗ ſchaft an ſich unerwünſcht ſein kann. Aber jedes Lohnniveau, das künſtlich, ſet es durch Staatsmacht, ſei es durch Organiſationsmacht geſtützt wird, ſtößt immer weitere Maſſen in das Elend der Arbeits⸗ loſigkeit. Es iſt ſinnlos, darüber zu ſtreiten, ob bei dieſer Lohnſenkung der Reallohn behauptet werden kann, oder geſenkt werden muß. Das hängt nicht vom freien Willen der Lohnpolitik, ſondern davon ab, ob die übrigen Koſtenelemente, alſo vor allem Zinſen und Steuern, die Behauptung des Reallohns geſtatten oder auch ſeine Senkung er⸗ fordern. Und dies iſt der ſpringende Punkt der großen Aktion, um die ſich jetzt die Regierung und die Wirtſchaft bemühen. Die Löhne werden umſo höher bleiben können, je tiefer es gelingt, Steuern und Zinſen zu ſenken. Und umgekehrt: Unter⸗ bleibt die Steuer⸗ und Zinsſenkung, dann rettet keine Macht der Welt die Arbeiter⸗ ſchaft vor einem ſchweren Druck auf ihre Le⸗ benshaltung. Steuerſenkung iſt die Aufgabe der großen Finanzreform, Zinsſenkung hängt von der Wiederherſtellung der deutſchen Kapitalkraft ab. (Denn wir wiſſen, daß die rapide Herabſetzung der Diskontſätze der Reichsbank bisher an der deutſchen Kapitalnot wenig geändert hat, daß der Kapttalzins von überraſchend verbilligtem Geldzins bisher kaum berührt iſt.) Aber auch die Wiederher⸗ ſtellung des deutſchen Kapitalmarktes iſt ein Problem, ein Hauptproblem der Finanz⸗ reform. Sie iſt das A und 0 der Entwicklung, von der das deutſche Schickſal abhängt. Es gibt keine ausreichende Kapitalbildung in Deutſchland, ſolange wir Beſttzſteuern haben, die die Vermögensbildung ſtrafen und die Kapitalflucht prümiteren, und zumal Steuern, wie die Gewerbeſteuer, unmittelbar die Produktion belaſten. Es gibt keine Wiederher⸗ ſtellung der deutſchen Wirtſchaft, ſolange nicht Ge⸗ werbeſteuer und Einkommenſteuer in allen Stufen ſcharf geſenkt ſind. Erreichbar iſt das nur durch Einſchränkung der öffentlichen Aus⸗ gaben und durch einen Umbau des Finanz⸗ ſyſtems, der das Schwergewicht der Einnahmen von Einkommen und Beſitz auf den entbehr⸗ lichen Verbrauch verſchiebt. 0 So erweiſt ſich die Finanzreform als die ent⸗ ſcheidende ſoziale Aufgabe der deutſchen Politik, als der Schlüſſel zur Löſung der Probleme, mit denen die deutſche Politik und die deutſche Wirtſchaft heute, allzu oft in höchſt dilettantiſchen Vorſtellungen befangen, zu ringen perſuchen. Das deutſche Wirtſchaftsproblem iſt lösbar. Seine Lö⸗ ſung ſetzt nur etwas mehr Einſicht und feſten Wil⸗ len voraus, als bisher zu erkennen iſt. Drahtung unſ. Lon ſoner Vertreters 8 London, 8. Juli. Im„Daily Telegraph“ nimmt heute zum erſten Male General Stuart Wortley, der Ver⸗ faſſer des berühmten Kaiſerinterviews von 1908 das Wort, um eine Anzahl von bisher unbekannten Ein⸗ zelheiten zur Geſchichte dieſes welt⸗ hiſtoriſchen Interviews bekanntzugeben. Der General ſtellt zunächſt feſt, daß die Unterredung tatſächlich vom Kaiſer zur Veröffentlichung in der engliſchen Preſſe beſtimmt geweſen war. Der Kaiſer nannte kein beſonderes Organ, ſondern überließ Wortley die Auswahl der geeigneten Zeitung. Der Kaiſer war im Jahre 1907 nach ſeinem Beſuch in Windſor drei Wochen lang auf dem Schloß des Generals Wortley geweſen und hatte zahlreiche Unterhaltungen mit ſeinem engliſchen Gaſtgeber. Im Herbſt 1908 erhielt Wortley dann eine Einladung zu den deutſchen Kaiſermanövern in Saarbrücken. In den letzten Tagen der Manöver ließ ihn der Kaiſer rufen. Er hielt zu Pferde mitten in einem gepflügten Acker⸗ feld. Er nahm Wortley zur Seite und ſagte ihm alles, was ſchließlich in dem Interview veröffentlicht wurde. Er überließ es ihm ausdrücklich, den Inhalt der Unterredung in einem führenden engliſchen Blatt zu veröffentlichen. Nach ſeiner Rückkehr nach England trat der Ge⸗ neral dann mit dem„Daily Telegraph“ in Verbindung, der ein mit der Maſchine geſchriebenes Manuſkript des Interviews anfertigte, das dem deutſchen Kaiſer verſiegelt durch den Telegraphiſche Meldung — Helſingfors, 7. Juli. Der Zug der 10000 Lappo⸗Demonſtranten iſt programmäßig in Helſingfors eingetroffen. In muſtergültiger Ordnung verſammelten ſich die unbe⸗ waffneten in Zivil erſchienenen Teilnehmer auf dem Sportplatz. Die Behörden haben den Demonſtran⸗ ten Schulen zum Uebernachten eingeräumt und ihnen Militärkapellen für die Demonſtration geſtellt. Ein weibliches Schutzkorps übernimmt die Verpflegung. Die Bevölkerung nimmt den Einzug der Lappo⸗Leute ziemlich gelaſſen auf. Auf dem Sportplatz wurden Anſprachen, die tiefreligiös, antikommu⸗ niſtiſſch und in ruhigem Ton gehalten waren, mit Rieſenjubel aufgenommen. Nach der Feier auf dem Sportplatz marſchierte der Zug zu dem Heldenfried⸗ hof, wo an finniſchen, eſtniſchen und deutſchen Heldengräbern Tannenkränze mit ſchwarz⸗blauen Streifen niedergelegt wurden. Die Teilnehmer des Zuges marſchierten mit entblößten Häuptern an den Gräbern vorbei. In der letzten Nacht brachen in Rovanlemi im Bahnhofsmagazin und in der Stadt Brände aus, die wie die Blätter behaupten, auf Bran dſtiftung der Kommumiſten zurückzuführen ſeien. Der entſtandene Schaden beläuft ſich auf zwei Millionen, finniſche Mark.— Der Reichstag wählte Dr. Su⸗ nila(Agrarpartei) ſtatt Miniſter Virkkunen zum Präſidenten. Der große Umzug der Lappo⸗Demonſtranten voll⸗ zog ſich in voller Ordnung. Die Mitglieder der Re⸗ gierung hatten auf der Treppe der Nicolai⸗Kirche auf dem Senatsplatz Aufſtellung genommen und wohnten dort dem Aufmarſch bei, an dem etwa 20 000 Perſonen teilnahmen Präſident Mannerheim wurde ſtürmiſch begrüßt, als ſich die Demonſtranten auf dem Senatsplatz verſammelten. Der Lappoführer Koſila hielt eine Rede, in deren Verlauf er erklärte, die Regierung habe die Vernichtung des Kommunismus beſchloſſen und die anweſenden 10 000 Demonſtranten bürgten dafür, daß dieſer Beſchluß durchgeführt werde. Präſtident Mannerheim antwortete ſo⸗ Geſchichte des Kaiſer⸗Interviews von 1908 deutſchen Botſchafter in London über⸗ mittelt wurde mit der Frage, ob er es für einen korrekten Bericht ſeiner eigenen Aeußerungen halte. Der Kaiſer hielt ſich zu jener Zeit gerade auf der Jagd auf. Er las das Manuſfkript, machte drei Ver⸗ beſſerungen am Rande und ſandte es zum Fürſten Bülow. Dieſe Tatſache wird heute zum erſten Male bekannt Bülow nahm ſich offenbar nicht die Mühe, das Manuſkript ſelbſt zu leſen, ſondern gab es dem Baron von Stumm, der ihm keine beſondere Be⸗ deutung beimaß. Bülow hat bekanntlich ſpäter be⸗ hauptet, daß der Kaiſer das Interview gegeben habe ohne ihn zu befragen. Das Dokument wurde dann nach London geſandt und der Kaiſer ſchrieb an Wortley einen Begleitbrief, deſſen Original noch vorhanden iſt. Er erklärte darin, daß der Ge⸗ neral genau alle wichtigſten Punkte der Unterredung während des Manövers wiedergebe und in einer freimütigen Weiſe die berechtigten Klagen wieder⸗ hole, die der Kaiſer gegen gewiſſe Darſtellungen der engliſchen Preſſe zu machen habe. Der Brief ent⸗ hielt den Satz:„Ich überlaſſe es Ihnen, von dem Artikel diskreten Gebrauch zu machen, in der Weiſe, die Sie für die geeignetſte halten.“ So kam das verhängnisvolle Interview in die Preſſe 5 und rief in der ganzen Welt Aufregung und Empörung hervor Es gibt wohl keine der beteiligten Inſtanzen mehr, die nach dieſer Veröffentlichung ſagen kann, daß ſie einem Mißverſtändnis zum Opfer gefallen ſei. Lappo-Demonſtration in Helſingfors wohl auf finniſch wie auf ſchwediſch und ſagte u..: Die Lappobewegung dränge weder nach einer Aen⸗ derung der Verfaſſung noch nach Diktatur. In dem Kampf gegen den Kommuismus müſſe das ganze Volk einig ſein. Der Abmarſch der Demonſtranten vollzog ſich völlig geordnet und unter ungeheurem Jubel. Die⸗ ganze Kundgebung hatte insbeſondere wegen der hervorragenden Diſziplin, ihrem ſtark religiöſen Charakter und der Beachtung der Sprachenparität ſtarken Eindruck auf die Bevölkerung gemacht. Heute abend um 9 Uhr ſoll der Abtransport der Demon⸗ ſtranten beginnen. Sturm auf ein Separatiſtenlokal Telegraphiſche Meldung 0— Trier, 8. Juli. Vor dem im Weſten von Trier gelegenen Gaſt⸗ haus Zepp, einem Hauſe, das früher ein bekanntes Verkehrslokal für Beſatzungsangehörige und Sepa⸗ ratiſten war, ſammelte ſich geſtern abend eine größere Menſchenmenge an, die Miene machte, das Gaſthaus zu ſtürmen. Der Polizei gelang es, zunächſt die tobende Menge zurückzuhalten. Als ſie ſich aber dem Verlangen nach Auslieferung der Familie Zepp widerſetzte, wurde ſie von der raſenden Menge ein⸗ fach überrannt. Dieſe ſtürmte in das Haus, zerſchlug Türen und Fenſter und warf die Möbel teilweiſe aus dem Fenſter in die am Hauſe vorbeifließende Moſel. Zepp hatte ſich mit ſeiner Fa⸗ milie ſo verbarrikadiert, daß man nicht an ihn heran⸗ kommen konnte. Die Menſchenmaſſe war vor allem dadurch aufgepeitſcht worden, daß vor dem Eintreffen der Polizei mehrere Schüſſe aus dem Hauſe ge⸗ fallen waren, die indeſſen niemand getroffen hatten. Aufhebung der Stahlhelmverbote Wie wir erfahren, ſteht die Aufhebung der weſt⸗ fäliſchen und rheiniſchen Stahlhelmverbote in den nächſten Tagen bevor. Sie ſoll noch rechtzeitig vor der Reiſe des Reichspräſidenten in die befreiten Ge⸗ biete erfolgen. Das Schickſal des Flugbootes D864 Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. Juli. Das vermißt gemeldete Flugboot der Luft⸗ hanſa mußte geſtern nachmittag wegen eines Kurbelwellenbruches 20 Kilometer ſüdlich von Bornholm notlanden. Beim Abſchleppen durch einen Motorſchoner iſt es gegen 19 Uhr 10 Kilo⸗ meter ſüdlich der Südſpitze Bornholms infolge des ſtarken Seeganges gekentert. Der Schoner konnte den Führer, Flugkapitän Puring, den Bordwart und einen Fluggaſt retten. Zwei Perſonen wurden von einem zu Hilfe eilenden Dampfer geborgen. Ihre Namen ſind noch nicht bekannt, da ſich der Dampfer noch an der Unfallſtelle aufhält und ſich um die Bergung der drei letzten Inſaſſen be⸗ müht, doch muß befürchtet werden, daß die Fluggäſte das Flugboot nicht rechtzeitig verlaſſen konnten und den Tod gefunden haben. Letzte Meloͤungen Betriebsunfall des D⸗Zuges 71 — Berlin, 8. Juli. Bei der Einfahrt des-Zuges 71 München— Berlin in den Bahnhof Südende gegen 7,40 Uhr entgleiſte der zweitletzte Wagen mit einer Achſe. Perſonen wurden nicht verletzt. Die Reiſenden ſind in die übrigen Wagen des Zuges ge⸗ ſtiegen, der alsbald ſeine Fahrt fortſetzte. Der Zug traf mit 20 Minuten Verſpätung auf dem Anhalter Bahnhof ein. Der Sachſchaden iſt gering. Eröffnung der Schlußſtrecke der Zugspitzbahn — Eibſee, 8. Juli. Die Zahnradſtrecke Eibſee Zugſpitzplatt der bayeriſchen Zugſpitzbahn iſt heute in Anweſenheit zahlreicher Ehrengäſte, darunter des bayeriſchen Mintiſterpräſidenten und des Geheimrats Stimming vom Norddeutſchen Lloyd, feierlich eröffnet worden. Den kirchlichen Weiheakt nahm Kardinalerzbiſchof von Faulhaber vor. Um 12,15 Uhr wurde in drei Sonderzügen die Bergfahrt vom Bahnhof Eibſee zum Schneeferner⸗ platt und zum neuerſtandenen Schneefernerhaus angetreten, wo bei einem Frühſtück in Reden und Wechſelreden Glückwünſche zu dem feſtlichen Ereig⸗ nis ausgeſprochen wurden. Tadelsvotum gegen die britiſche Regierung — London, 8. Juli. Baldwin und Neville Chamberlain haben angekündigt, daß ſie im Unterhaus ein Tadelsvotum gegen die Regierung einbringen und deſſen baldige Beratung verlangen werden. In dem Antrag heißt es u..: das Unterhaus bedauert, daß die Regierung von der Schutzzoll⸗ politik abgegangen iſt, anſtatt ſie auszubauen und daß willkürlich die Frage der Erhebung von Zöllen auf ausländiſche Lebensmittel einer Nachprüfung entzogen wurde. Abflauen der indiſchen Freiheitsbewegung? — London, 8. Juli. In einer von der Regie⸗ rung für Indien ausgegebenen Mitteilung über die Lage bis einſchließlich 5. Juli wird zum Ausdruck gebracht, daß gewiſſe Anzeichen dafür ſprächen, daß“ die Bewegung des bürgerlichen Ungehorſams in den meiſten Provinzen an Stärke abnehme. Auch an der Grenze nähmen die Dinge allmählich wieder ihre gewöhnliche Geſtalt an. Der Veſuv in Tätigkeit — Neapel, 8. Juli. Der Veſuv iſt ſeit Montag morgen in ſehr eruptiver Tätigkeit. Der Ausbruch erinnert in ſeiner Art an den vom Jahre 1927. Da die Lavaſtröme nur geringen Umfang annehmen, glaubt man, daß keinerlei Gefahr für die zunächſt liegenden Ortſchaften beſteht. 5 Schobers Budapeſter Aufenthalt — Bnudapeſt, 8. Juli. Aus Anlaß der Anweſen⸗ heit des öſterreichiſchen Bundeskanzlers Schober in Budapeſt veranſtaltete Miniſterpräſident Graf Beth⸗ lem ein Diner. Es wurden in äußerſt warmem Ton gehaltene Trinkſprüche gewechſelt. Kunſt in der Landeshauptſtadt Karlsruher Muſik und Malerei Ein paar Zeilen genügen für die Quinteſſenz des letzten Karlsruher Kunſtlebens. Es iſt nicht eben rege; es wäre verſickert ohne die faſt allabendlichen Schlußkonzerte der Bad. Hochſchule für Muſik.„Vorſpiele“ ſagte man früher in Beſchei⸗ denheit. Aber jetzt ſind dieſe Schülerproduktivnen wirkliche Konzerte geworden. Schon das gewählte Programm ſteht auf hohem Niveau. Man konnte das ganze„Wohltemperierte“ an einem Abend im Zuſammenhang hören— guter Gedanke, er⸗ müdende Exekutton. Zwei Teile hätten vorteilhafter gewirkt. Dann aber eine Fülle von erſtklaſſiger Kammer⸗ muſik, inſtrumentaler, vokaler, choriſcher. Auch Opernproben. Das klingt aber großartiger als es wirkt. Die Muſik von Mozart(„Schauſpieldirektor“) und Lortzing(„Opernprobe“) klang reizend, man hörte auch ein paar ſehr paſſable Talente, aber immerhin fehlte das Spiel und damit mancher Reiz. Der Namen ſind natürlich Legion: unmöglich auch nur auf eine Sonderleiſtung einzugehen. Sicher ſteht; die Hochſchule für Muſik hat heute ihren Platz in den erſten Reihen der deutſchen Schweſtern⸗ anſtalten. Franz Philipp und ſein Lehrercorps ſchaffen mit Ernſt, Können und Erfolg. Was aber ſoll man zu den Schauſpielerfolgen des Romanſchriftſtellers Roland Betſch ſagen? Die Lokalpreſſe nimmt den lobpreiſenden Mund ſo voll wie nur möglich, und das iſt an ſich wohl verſtändlich. Der Verfaſſer der Komödie„Salvermoſers ſeltſame Seelenwanderung“ lebt ja doch hier. Man hat Be⸗ kannte, hat wohl auch Freunde, ſieht ſich immer wieder im Theater. Schwierige Sache. Auch ich habe dieſe Seelenwanderung ſeltſam finden müſſen. Daß es Leute von ſolcher Begriffsſtutzigkeit gibt, die aus einem Sarg wieder erſtehen und es auf keine Art und Weiſe fertig kriegen, ſich als den Zuckerbäcker, der ſie ſind, glaubhaft zu machen. Daß ihnen niemand glaubt, daß da abſolut nichts zu machen iſt. Das darf doch nur darum möglich ſein, damit Roland Betſch dieſe„Komöde“ produzieren kann. Und ſchließlich: warum auch nicht. Wie gern nähme man all das hin. VVVVTPTPTPTPTPTPTPPPPPWWPWGWVCCTV—TT——TT———TPPF——— Fände man nur halb ſo viel Witz in den paar Akten wie Witze in jedem Satz. Witze aber um allen Preis. Witze beliebiger Art. So etwa:„Da geht mir eben eine Stall⸗Laterne fue ei auf“ Der Bad. Kunſtverein: wie überall vor großen Ereigniſſen(hier iſt das der badiſche Heimat⸗ tag) wimmelt es auch in Karlsruhe von„Auftakten“. Einer iſt die Kunſtausſtellung, die das Schaffen auswärtiger Badner ad oculos demonſtrieren will. Reſtlos iſt das nicht gelungen. Weitaus nicht alle weſentlichen„Perſönlichkeiten“ tun mit. Die ganze badiſche Sezeſſion mit geringer Ausnahme blieb fern. Was man zu ſehen bekommt an Malerei und Plaſtik vermittelt nur ſporadiſche Eindrücke. Und bei ihnen bildet man ſich ein, nicht das Beſte vor ſich zu haben, das dieſe Künſtler zu ſchaffen imſtande ſind. Der Hauptſache nach ſind die in Württemberg (Stuttgart) und Bayern(München) lebenden Maler vertreten. Auch Berliner fehlen natürlich nicht. Führende, groß wirkende Werke fehlen, das Talent der Mittellinie überwiegt. Auch nichts typiſch Badiſches fällt auf, und darauf zielen doch die gei⸗ ſtigen Beſtrebungen der„Heimattage“ hin. Aber was auf dieſer Durchſchnittslinie ſteht, iſt meiſt gediegen, tüchtig in Geſinnung und Pinſelſtrich. Ich wäre unfähig, eine überragende, gentaltſche — wie man ſagt— Spitzenleiſtung aus der ganzen Maſſe zu nennen. Und das dürfte ſchon bezeichnend ſein für die geringe Eigenart der hier geſammelten Kunſtwerke auswärtiger Badener. Dr. K. Prz. 5 Gundolf ſpricht in Mannheim! Es iſt der Handels⸗Hochſchule gelungen, Profeſſor Dr. Gundolf ⸗ Heidelberg zu einem Vortrag in der Handels⸗Hochſchule zu gewinnen. Profeſſor Gun⸗ dolf wird im Rahmen der Oeffentlichen Vorträge über das Thema„Bismarcks Gedanken und Erinnerungen als deutſches Sprach⸗ denkmal“ ſprechen. Der Vortrag wird im kom⸗ menden Winterſemeſter ſtattfinden. Ein Peter Cornelius⸗Denkmal für Mainz. Profeſſor Hugo Lederer hat ein Denkmal für den Dichterkömponiſten Peter Cornelius vol⸗ lendet, das in Mainz der Wirkungsſtätte Cornelius, aufgeſtellt wurde. Theater und Muſik O Schüler⸗Vorſpiel Inka von Linprun. Der große Saal der Harmonie vermochte nicht alle diejenigen aufzunehmen, die dem Ruf der vor⸗ trefflichen Pädagogin Inka von Linprun ge⸗ folgt waren und ſelbſt die anſtoßenden Räumlich⸗ keiten mußten geöffnet werden. Die überaus lebhafte Teilnahme des Publikums wirkt umſo erfreulicher, als es ſich nicht etwa um ein geſellſchaftliches Feſt handelte, wo„man“ unbedingt dabei ſein mußte, ſon⸗ dern es galt, einer Perſönlichkeit, die in der Stille wirkt und die entſagungsvolle Tätigkeit des Muſik⸗ unterrichtes ausübt und von der der Liebreiz eines ungewöhnlich anziehenden vornehmen Charakters ausgeht, den Dank für ihre ſelbſtloſen Bemühungen im Dienſte der Pädagogik abzuſtatten. Die Vortragsfolge umfaßte, worauf Fräulein von Lin⸗ prun zu Beginn des Abends in einer ſchlichten An⸗ ſprache aufmerkſam machte, zunächſt Werke von an⸗ erkannten Violinpädagogen der letzten 30 Jahre, wie Emil Söchting, Fabian Rehfeld(Berlin) und an⸗ deren, und griff im zweiten Teil auf Viottti,„den Vater des modernen Violinſpiels“ und auf Virtuoſen wie Bériot und Vieuxtemps zurück, die in ihrer Art die Entwicklung der violiniſtiſchen Technik gefördert haben. So entrollte das Programm in großen Zii⸗ gen die zunehmende Fertigkeit des Geigenſpiels. Mit vollem Recht legt Fräulein von Linprun, die ihre pädagogiſchen Grundſätze in einer kleinen, beher⸗ zigenswerten Broſchütre niedergelegt hat, von allem Anfang an größten Wert auf korrekte Bogenhaltung und dieſes Prinzip erweiſt ſeine Richtigkeit vollauf bei allen auftretenden Schülern. Wenn auch die Größe des Tones erſt bei den vorgeſchrittenen Eleven die richtige Subſiſtenz gewinnt und die Kontrolle des Gehörs bei zunehmender Reife ſich wirkſam einſtellt, ſo muß die ſtrenge Durchführung der Beobachtung der Bogenführung gut geheißen werden. Kleine Intonationsſtörungen, die ſich bei ſchwächeren Schülern geltend machten, ſind auf die begreif⸗ liche Erregung zurückzuführen. Mit ſehr be⸗ achtenswerten Leiſtungen traten die vorgeſchritte⸗ nen Schüler Werner Schütz, Werner Köhler, Karl Schönbrod und H. Herbert Wilhelm zu Tage, die Konzertſätze von Viottt, Bérlot und Vieuxtemps zur Aufführung. vortrugen und die reſpektablen Anforderungen an geigeriſche Technik einwandfrei zu meiſtern ver⸗ ſtanden. Die Darbietungen der beiden Geigenchbre ließen nicht nur erkennen, welch intenſive Pflege dem Orcheſterſpiel zu teil wird, ſondern erbrachten auch den Beweis, daß viele der reizvollen Ein⸗ gebungen, die Max Kämpfert in ſeiner Muſik zu Kreidolfs Bilderbuch niedergelegt hat, erſt bei choriſcher Beſetzung zur richtigen Wirkung gelangen. Die oörcheſtralen Darbietungen unterbrachen vorteil⸗ haft die Folge der vielen Einzelvorträge des ausge⸗ dehnten Programms. In die Klavierbegleitung teilten ſich Frl. von Linprun, die als vielſeitige Tonkünſtlerin auch auf dem Flügel heimiſch iſt und Robert Bodenſohn. Eine Fülle von Blumen⸗ ſpenden, die der verdienſtvollen Pädagogin darge⸗ bracht wurden, manifeſtierten deutlich die herzliche Verehrung, die Inka von Linprun in weiteſten Krei⸗ ſen gezollt wird. c. O Erfolge Mannheimer Künſtler. Soeben ge⸗ langte eine Suite in vier Sätzen des bekannten Mannheimer Flötiſten, Konzertmeiſter Max Fühler, durch den Rundfunk über Stuttgart Am Flügel begleitete der aus Mannheim ſtammende Pianiſt Hans Lenzer. May Fühler iſt ſchon einige Mal mit Werken hervor⸗ getreten, die vor allem auch von ſeiner großen Ver⸗ trautheit mit dem Flöten⸗Inſtrument zeugten, und in ihrem muſikaliſchen Aufbau eine gewählte Melo⸗ dik mit einer vornehmen Satztechnik zu verbinden wußten. Von der Handels⸗Hochſchule Mannheim. Im Rahmen der öffentlichen Vorträge des Sommer⸗ Semeſters ſpricht der ordentliche Profeſſor für Be⸗ triebswirtſchaftslehre, Herr Dr. Heinrich Sommer⸗ feld, über„Die Bewertungsfragen in der Aktienrechtsreform“ am Donnerstag, den 19. Juli 1930, in der Aula A 4, 1. Profeſſor Sommerfeld iſt Mitglied der betriebswirtſchaftlichen Aktienrechtskommiſſion und hat zuſammen mit Pro⸗ feſſor Schmalenbach in Köln das Referat über die Bewertungsfragen. Der Vortrag iſt öffentlich und unentgeltlich zugänglich. 44 4 3 ab, ö Städ einer ausſe insb. verw tere nicht Länd tung B für! den hera des meir haus müſſ auch allen Zwa Gem E faſſu in ei den bühr rühr N den der mein imm den, Gem ihne über 9 Dur ſetz wer verſe 9 Völl und Stül ſeine aller der noch Kehl nied „He renn rend Erht Son bike 25 Obe ruf habe — — er den deen nn bn Dienstag, den 8. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 309 Die badiſchen Städte und der Finanzausgleich Verband der mittleren Städte Badens Der Badiſche Städtebund hielt vor einigen Tagen im Rathauſe zu Karlsruhe unter dem Vorſitze des Oberbürgermeiſters Renner(Raſtatt) eine Sitzung ab, an der etwa 25 Bürgermeiſter der mittleren Städte des Landes teilnahmen. Im Anſchluß an einen Bericht des Vorſitzenden über die letzte Haupt⸗ ausſchußſitzung des Reichsſtädtebundes wurde insbeſondere der Entwurf eines preußiſchen Selbſt⸗ verwaltungsrechtsgeſetzes erörtert, der für die wei⸗ tere Entwicklung der kommunalen Selbſtſtverwaltung nicht nur in Preußen, ſondern auch in den übrigen Ländern des Reiches von hervorragender Bedeu⸗ tung iſt. Während das Land Baden in dem Finanzgeſetz für die Jahre 1920 und 1921 den Anteil der Gemein⸗ den an den Reichsüberweiſungsſteuern weſentlich herabgeſetzt hat, iſt in Preußen eine Aenderung des Finanzausgleiches zum Nachteil der Ge⸗ meinden trotz eines erheblichen Defizits im Staats⸗ haushalte dieſes Landes unterblieben. Dieſe Städte müſſen den größten Wert darauf legen, daß nunmehr auch in Baden der Finanzausgleich unter allen Umſtänden ſtabiliſiert und nicht bei jeder Zwangslage des Staatshaushaltes zu Ungunſten der Gemeinden geändert wird. Ebenſo muß auch den Gemeinden durch die Ver⸗ faſſung verbürgte Mitwirkungsrecht bei der Geſetzgebung in einer Weiſe gehandhabt werden, daß den Gemein⸗ den der ihnen nach ihrer Stellung im Staate ge⸗ 4 1 . große Verdienſte erworben. bührende Einfluß auf die geſetzliche Regelung ſie be⸗ rührender allgemeiner Fragen tatſächlich zukommt. Nachdem die Arbeitsloſenverſicherung den Gemeinden unter dem Motto„Selbſtverwaltung der Wirtſchaft“ genommen wurde, müſſen die Ge⸗ meinden es ablehnen, von der neuen Reichsanſtalt immer wieder dann in Anſpruch genommen zu wer⸗ den, wenn dieſe vor neuen Schwierigkeiten ſteht. Die Gemeinden müſſen ſich auch dagegen verwahren, daß ihnen die Kriſenfürſorge nach und nach wieder übertragen wird, wie dies offenbar beabſichtigt iſt. Im übrigen beſchäftigte ſich die Tagung mit der Durchführung des Gebäudeſonderſteuerge⸗ ſetzes, der Fürſorge für Wohlfahrtser⸗ werbsloſe, mit Fragen der Schulreform und verſchiedenen weiteren Materien. „Herr Ober, Herr Ober!“ Frühling und Sommer ſind Jahreszeiten der Völkerwanderung. Alles ſtrömt hinaus ins Freie und die Gartenwirtſchaften haben immer vollbeſetzte Stühle und Tiſche. So vollbeſetzt, daß der Wirt und ſeine Mitarbeiter tatſächlich findig ſein müſſen, um allen Wünſchen der Gäſte gerecht zu werden. Neben der Mühe um das Beherbergen der Gäſte kommt noch die Sorge der Befriedigung der vielen durſtigen Kehlen. Kaum haben ſich einige Gäſte am Tiſche niedergelaſſen, ſo ſchreien ſie ſchon durcheinander „Herr Ober, Herr Ober!“ Und der Kellner rennt zwiſchen den Tiſchreihen hin und her. Wäh⸗ rend die anderen ſich von den Anſtrengungen der Erholung erholen müſſen, muß er in glühender Sommerhitze im Schweiße ſeines Angeſichts ar⸗ beiken. 9 5 Und wie muß er arbeiten!“„Herr Ober, Herr Ober!“ Aus allen Richtungen dringt dieſer Hilfe⸗ ruf durſtiger Kehlen zu ihm. Er müßte zehn Arme haben, um alle zugleich bedienen zu können. Und da das nicht gut geht, muß er nach Gutdünken be⸗ dienen wie er denkt, daß die Gäſte gekommen ſind. Für jeden Tiſch kann der Wirt keinen Kellner ein⸗ ſtellen. „Herr Ober, Herr Ober!“ ſo gellt es dem Kellner den ganzen Tag in die Ohren. Kommt vielleicht einmal eine regneriſche Stunde, darf er einmal etwas weniger gehetzt bedienen, dann ſchreckt er wohl⸗ möglich plötzlich auf, wenn hinter ihm am Tiſch plötz⸗ lich„Ober, Ober!“ ertönt. Er dreht ſich um und ſieht— daß ein Skatklub ſich etwas laut unterhält. Doch allen Spaß beiſeite. Auch wenn wir noch ſo durſtig in eine Wirtſchaft kommen: Dann nicht nur die Höflichkeit in den Worten„Herr Ober!“, dann auch Höflichkeit und Rückſicht auf den Mann, der zu unſerem Vergnügen herumläuft! * * Ingenieurſchul⸗Nachrichten. Die Studierenden der Ingenieurſchule Mannheim hielten kürzlich die zweite Vollverſammlung im Sommerſemeſter ab. Nach Bekanntgabe der Tagesordnung und des Ge⸗ ſchäftsberichts durch den 1. Vorſitzenden Kiſtner fand eine ſchlichte Feier ſtatt, in der der Befreiung der Rheinlande und ganz beſonders der Pfalz ge⸗ dacht wurde.— Am Donnerstag, 3. Juli wurde eine Autotour ins Neckartal unternommen. Die Fahrt ging über Heidelberg, Neckargemünd, Hirſch⸗ horn, Eberbach bis Zwingenberg. Nach einem kur⸗ zen Aufenthalt und einem Bad in den Fluten des Neckars ſowie einem gemütlichen Beiſammenſein in Eberbach wurde die Rückfahrt wieder angetreten. — Am Freitag, 4. Juli trafen ſich die Handball⸗ mannſchaften des B. D. J. Neckarau und der Inge⸗ nieurſchule Mannheim zu einem Freundſchaftsſpiel in Neckarau, das die Ingenieurſchule mit:5 für ſich entſcheiden konnte. * Das ausgefallene Konzert im Roſengarten. Auf Einſpruch des deutſchen Muſiker verbandes, Ortsgruppe Mannheim, iſt das Konzert des Muſik⸗ korps des 19. bayer. Inf.⸗Regiments, das geſtern abend im Roſengarten ſtattfinden ſollte, verboten worden. Eigentümlicherweiſe kam das Verbot am geſtrigen Nachmittag heraus, ſo daß eine große Anzahl von Konzertbeſuchern erſt im Roſengarten davon erfuhr und enttäuſcht wieder nach Hauſe gehen mußte. * Die amerikaniſche Stenben⸗Geſellſchaft in Mannheim. Etwa 225 Mitglieder der„Steuben So⸗ ciety of America“ ſind auf dem Lloyddampfer„Pork“ nach Deutſchland unterwegs. Die Geſellſchaft, die aus Anlaß des 200. Geburtstages des Generals Friedrich Wilhelm von Steuben diesmal in beſon⸗ ders großer Zahl eine Deutſchlandreiſe macht, wird am 15. Juli in Berlin eintreffen. Steuben, der in Magdeburg geboren iſt, hat ſich bekanntlich um die erfolgreiche Durchführung des Nordamerikaniſchen U. a. nach Mitteilung des auch Heidelberg und wird die Steuben⸗Geſellſchaft Deutſchen Verkehrsdienſtes Mannheim beſuchen. Heute früh erlag der verdienſtvolle Leiter unſerer ſtädtiſchen Berufsfeuerwehr, Branddirektor Eduard Vaulont, im Alter von 55 Jahren einem Herz⸗ ſchlag. Mit Vaulont iſt nicht nur ein beliebter Mit⸗ bürger und außerordentlich kenntnisreicher und be⸗ auch fähigter Berufsfeuerwehrmann, ſondern ein charaktervoller, pflichtgetreuer und gewiſſenhafter ſtädtiſcher Beamter aus dem Leben geſchieden. Ob⸗ wohl eigentlich nie ernſtlich krank, ſtand er wegen Herzbeſchwerden in letzter Zeit in ärztlicher Behand⸗ lung. Doch hatte niemand mit einem ſo raſchen und plötzlichen Ableben gerechnet. Mit Vaulont verliert die Stadtgemeinde einen Beamten, der ſich nicht nur in der Bürgerſchaft, ſon⸗ dern auch bei ſeinen Kollegen, insbeſondere aber bei ſeinen Untergebenen großer Wertſchätzung und Be⸗ liebtheit erfreute. Auf feuerwehrtechniſchem Gebiete hat er die Berufsfeuerwehr bald nach ſeinem hie⸗ Einen beſönders ſtarken Aufſchwung hat in den letzten Jahren der Waſſerſport genommen. Be⸗ ſonders der Paddelbootſport erfreut ſich ſtets ſteigender Beliebtheit. Wenn hier geſagt wird, daß das Jaltboot das am meiſten bevorzugte Waſſerfahrzeug iſt, ſo iſt das keine falſche Deutung. Wohl ſieht man auf Rhein und Neckar ſehr viele Holzboote, doch überwiegen die zuſammenfaltbaren Boote. Letztere haben eben den ungeheuren Vorteil, daß ſie in abgebautem Zuſtande ohne weitere Forma⸗ litäten überall mitgenommen werden können, wäh⸗ rend der Transport eines ſtarren Bootes über Land immerhin mit Umſtänden verknüpft iſt.. Vor drei Jahren noch war dieſer Kleinbootſport an keinerlei Vorſchriften gebunden. Jeder konnte fahren, wo und wie es ihm beliebte, wobei Voraus⸗ ſetzung war, daß jeder ſein Fahrzeug ſo lenkte, daß es anderen kein Hindernis und keine Gefahrenquelle bildete. Dieſe unbeſchränkte Freiheit hat aber im Laufe der Jahre zu Unerträglichkeiten geführt. Be⸗ ſonders die Rheinſchiffer erhoben Klage, daß ſie häufig ihren Kurs wegen eines leichtſinnigen Padd⸗ lers ändern mußten, um dieſen nicht in Gefahr zu bringen. Auch die Angler und Fiſcher beklagten ſich über die ſtörenden Kleinfahrzeuge, die allen Regeln des Anſtoßes zum Trotz ſich ſehr merkwürdig be⸗ nehmen würden. Die organiſterten Paddler, die durch ihre Organi⸗ ſation ſchon zur Diſziplin angehalten wurden, ver⸗ wahrten ſich gegen dieſe Beſchwerden und brachten immer wieder zum Ausdruck, daß die Störenfriede nur in den Reihen der unorganiſierten Paddler zu ſuchen ſeien. Nach langem hin und her wurde dann die Rheinpolizeiordnung ergänzt und einige wichtige Beſtimmungen aufge⸗ nommen, die ſpeziell den Paddelbootſport betrafen. Seit Inkrafttreten der neuen Verordnungen im Frühjahr 1928 hat ſich vieles gebeſſert. Die Vor⸗ ſchriften werden im allgemeinen eingehalten, doch hat es ſich auch herausgeſtellt, daß es mitunter auch die Führer der Dampfer und Schleppzüge ſind, die auf die Paddelboote nicht die gebührende Rückſicht nehmen. Es erübrigt ſich zu ſagen, daß auch verein⸗ zelt organiſierte Paddler nicht immer ganz korrekt fahren. Guünſtige Ernteausſichten Der Stand der e uſw. in Baden Anfang 1 Im abgelaufenen Monat Juni war die Witte⸗ rung für die Entwicklung und das Gedeihen ſämt⸗ licher Kulturgewächſe ſehr günſtig. Gegen Monats⸗ bende ſind in verſchiedenen Landesgegenden ſchwere Gewitter, zum Teil mit Hagelſchlog, niedergegan⸗ gen, was mancherorts Lagerung der üppigen Ge⸗ treidebeſtände verurſaſtte und die bereits begonnenen Erntearbeiten erſchwerte. Die Ernteausſichten ſind bei allen Getreidearten faſt ausnahmslos befrie⸗ digend. Bei den Hackfrüchten(Kartoffeln, Runkel⸗ und Zuckerrüben) wird vielfach über Verunkrau⸗ tung geklagt; auch Engerlinge machen ſich da und dort bemerkbar, während die Mäuſeplage nachge⸗ laſſen hat. Die Heuernte von den Klee⸗ und Luzerneſchlägen ſowie von den Wieſen iſt zum größten Teil eingebracht und faſt überall nach Menge wie nach Güte ſehr gut ausgefallen. In den Wein⸗ bergen iſt die Rebenblüte faſt überall raſch und günſtig verlaufen und die Träubchen entwickeln ſich geſund und kräftig. Aus einigen Bezirken wird mehr oder wenig ſtarker Peronoſporabefall gemeldet der jedoch kräftig bekämpft wird. Die Herbſtausſichten ſind, ſofern ſich keine weiteren Schädlinge zeigen und die gegenwärtige Wärmeperiode andauert, quantativ wie qualitativ günſtig. Branddirektor Vaulont 7 ſigen Dienſtantritt reorganiſiert und hat es auch ver⸗ ſtanden, die Beziehungen zur Freiwilligen Feuer⸗ wehr Mannheim ſo freundſchaftlich zu geſtalten, daß zwiſchen beiden Wehren ein inniges Verhältnis be⸗ ſteht. Verſtärkt wurden dieſe Beziehungen durch die vielen Vorträge und Inſpektionskurſe über modernes Feuerwehrlöſchweſen im Bezirk der Stadt. So kam es, daß Vaulont im ganzen 9. Feuerwehr⸗ bezirk(Mannheim) einer der bekannteſten Perſönlich⸗ keiten geworden iſt. Ihm iſt das Verdienſt zuzuſchreiben, daß die Be⸗ rufsfeuerwehr, für deren Belange er ſtets mit großem Eifer eingetreten iſt, auf der Höhe der Zeit im Ferer⸗ löſchweſen ſteht. Ihm iſt es aber auch zu danken, daß unſere brave Freiwillige Feuerwehr, die wir nie⸗ mals miſſen möchten, ebenſo ſchlagfertig wie techniſch durchgebildet iſt. Vaulont iſt am 11. Mai 1875 in Straßburg i. E. geboren. Er volontierte bei der Stuttgarter Berufsfeuerwehr und trat als 21 Jähriger in die Straßburger Berufsfeuerwehr ein, der er bis 1915, zuletzt als Brandmeiſter, angehörte. Von 1916 bis 1918 ſtand er als Hauptmann im Felde. Bis 1921 war er dann Branddirektor der Straßburger Berufsfeuerwehr. Im Jahre 1921 wurde er aus⸗ gewieſen und kam im Auguſt 1921 als Brand⸗ direktor nach Mannheim. Hier hat er vor allem die Zuſammenarbeit zwiſchen Freiwilliger und Berufsfeuerwehr gefördert und war ſeinen Unter⸗ gebenen ein beliebter Vorgeſetzter von ſozialer Ge⸗ ſinnung. In der letzten Zeit häuften ſich die feuerwehrtech⸗ niſchen Arbeiten in ſo großem Maße, daß er beim Stadtrat die Anſtellung einer Hilfskraft, eines Brandingenieurs, beantragt und auch genehmigt er⸗ halten hat. Auf ſeine Initiative iſt die Errichtung der Brandwache in Neckarau zurückzuführen. Tragiſch iſt es zu nennen, daß Vaulont noch am geſtrigen Montag ſeinen Dienſt in gewohnter Ar⸗ beitsfreudigkeit verſehen hat. Eine Witwe und drei Söhne trauern um den Verſtorbenen, deſſen Bei⸗ ſetzung am Donnerstag nachmittag auf dem hieſigen Friedhof erfolgt. ch. Paddelboothport und Rheinpolizeioronung Welche Boote müſſen Nummern führen?— Einhaltung der Fahrtvorſchriften erforderlich! Die wichtigſte Verordnung dürfte wohl den Nu m⸗ mernzwang betreffen. Jedes Kleinfahrzeug auf dem Rhein iſt verpflichtet, eine Nummer zu führen, die von der Behörde des zuſtändigen Staates erteilt wird. Für Baden iſt das Rhein⸗ bau amt Mannheim, Parkring 9 zuſtändig. Für die Pfalz das Flußbauamt Speyer, für Heſſen das Flußbauamt Worms. Das Rheinbauamt Mann⸗ heim erteilt das Kennzeichen„Mm“ und eine fort⸗ laufende Nummer. Dieſe Zeichen ſind in 15 Zenti⸗ meter hohen Buchſtaben an den beiden Vorderſeiten des Bootes in ſchwarzer Farbe auf weißem Grunde anzubringen. Ueber das erteilte Kennzeichen wird eint Ausweis ausgeſtellt, der bei den Fahrten ſtets mitzuführen iſt. Dieſer Nummernzwang beſteht vorläufig nur für die Rheinſtrecke von der Mündung des Karlsruher Hafens bis zur holländiſchen Grenze. Es iſt beab⸗ ſichtigt, dieſen auf das ganze deutſche Flußgebiet auszudehnen, doch wird noch abgewartet, wie ſich die Neuerung auf dem Rhein bewährt. Die Querfahrt vor einem zu Berg fahrenden Dampfer oder Schlepper, mit oder ohne Anhang iſt nicht mehr geſtattet, wenn die Entfernung des Klein⸗ fahrzeuges von dem Bug des Dampfers weniger als Stromesbreite beträgt. Bei Talfahrt des Dampfers hat ſich das Kleinfahrzeug mindeſtens eine ganze Stromesbreite von dem Bug entfernt zu halten. Die Durchfahrt zwiſchen den Schiffen eines Schleppzuges iſt ſtreng verboten. Die vorgeſehene Ausnahme— notwendiges Anlegen an einem der Schiffe— kommt für die Sportboote nicht in Betracht. Auch iſt das Anfahren oder Anhängen an ein in Fahrt befindliches Fahrzeug ohne ausdrückliche und vorherige Genehmigung ſeines Führers verboten. Das Kleinfahrzeug iſt übrigens bei einer nächt⸗ lichen Fahrt mit einem weißen Licht zu verſehen, das von allen Seiten ſichtbar iſt. Wenn man bedenkt, daß allein in Mannheim über 1350 Ausweiſe abgegeben worden ſind, ſo kann man ſich ungefähr ein Bild machen, welchen Auf⸗ ſchwung der Waſſerſport genommen hat. —— q—ᷓͥſꝓ.. mPrp'' ů ‚’ * Beim Baden ertrunken: Am Sonntag abend gegen 8 Uhr iſt der 52 Jahre alte Arbeiter Chriſtian Schlenker, wohnhaft J 1, 15, im Strandbad beim Baden im Rhein ertrunken. Die Leiche konnte noch nicht geländet werden. Am gleichen Tage und um die gleiche Zeit iſt der ledige 28 Jahre alte Schreiner Johann Adler aus Viernheim beim Baden im Strandbad am Altrhein ertrunken. Die Leiche wurde geſtern an der Unfallſtelle geländet. * Lebensmüder 24jähriger Ausläufer. Die Selbſt⸗ mordverſuche jugendlicher Perſonen mehren ſich in letzter Zeit. So hat, in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, geſtern ein 24 Jahre alter verheirateter Ausläufer in ſeiner in der Aeußeren Wingert⸗ ſtraße gelegenen Wohnung den Gashahnen ge⸗ öffnet. Hausbewohner eilten hilfeleiſtend herbei und veranlaßten ſeine Aufnahme ins Allg. Kranken⸗ haus. * Mit Gummiknüppel, Bierkrug und Küchen⸗ meſſer. In einem Hauſe der Altrheinſtraße gerieten geſtern nachmittag ein 24 Jahre alter Schloſſer und deſſen 20 Jahre alte Ehefrau mit einem 50 Jahre alten Fabrikarbeiter in Streit. Hierbei ſchlugen die Eheleute den Fabrikarbeiter mit einem Gummiknüppel und einem Bier⸗ krug mehrmals auf den Kopf, ſo daß er an der Stirne eine 3 Zentimeter lange blutende Fleiſch⸗ wunde davontrug. Der Fabrikarbeiter ſtach mit einem Küchen meſſer auf den Schloſſer ein, ſo daß dieſer am Kopfe eine 10 Zentimeter lange Schnittwunde erlitt und ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Der Vadiſche Frauenverein vom Roten Kreuz Abteilung III Krankenpflege, hielt letzter Tage im Damenheim ſeine Gründungsverſammlung des Hel⸗ ferinnenbundes ab. Dieſer umſchließt alle Frauen und Mädchen, die in den letzten Jahren den theoretiſchen Krankenkurs und eine vierteljährige Pflegezeit im Allgemeinen Krankenhaus von Mann⸗ heim oder Ludwigshafen oder im Diakoniſſenhaus Mannheim abſolviert haben. Verſchiedene Aerzte haben durch Vorträge das im Unterricht erworbene Wiſſen erweitert und vertieft. Frau Dr. Giſela Graeff ſprach über:„Die Hygiene der Frau“ und Dr. Kurt Walter über:„Infek⸗ tionskrankheiten“. Dr. Feld bauſch leitet ſeit vielen Jahren in dankenswerter Weiſe den theoretiſchen Unterricht der Helferinnen. Er wird wöchentlich an drei Abenden von—9 Uhr abgehalten und dauert ungefähr zwei Monate. Die praktiſche Ausbildung in den Kranken⸗ anſtalten umfaßt drei Monate und nimmt während dieſer Zeit die Helferinnen voll und ganz in An⸗ ſpruch. Im Oktober beginnt ein neuer Kurſus; die Koſten für beide Kurſe betragen 10 Mark. Die An⸗ meldung dazu kann erfolgen bei: Fräulein Ida 5 N 5, 6 und bei Frau Elſe Kaeppele, 771. Die Helferinnen übernehmen die Verpflichtung, ſich im Bedarfsfalle dem Frauenverein vom Roten Kreuz zu Hilfeleiſtungen in der Krankenpflege zur Verfügung zu ſtellen. In den Kriegsjahren waren ungezählte Hilfskräfte in den Lazaretten und Kran⸗ kenhäuſern tätig. E. K. * 4 Wiederſehensfeier ehemaliger 40er in Raſtatt. Die ehemaligen Angehörigen des.⸗Rgtm. 40, ſowie des Landw.⸗Inf.⸗Rgmt. 40 und.⸗J.⸗Rgmt. 40 tref⸗ fen ſich am 2. und 3. Auguſt in Raſtatt zu einer Wiederſehens feier. Das Feſt iſt in allen Teilen gut vorbereitet, ſo daß die Kameraden einen recht gemütlichen Tag zu erwarten haben. Näheres beſagt Programm und Feſtbuch. Veranſtaltungen Planetarium. Am Donnerstag, den 10. Juli, ſpricht Dr. Feurſtein in einem Lichtbildervortrag über„Die Sterne als Rieſenkraftwerke“. Die Snergie⸗ quellen der Sterne ſtanden kürzlich guch auf der Berliner Weltkraftkonfevenz zur Diskuſſton. * Friedrichsparkkonzerte. Bei der tropiſchen Hitze der letzten Zeit bietet der ſchnakenfreie Friedrichspark durch ſeine kühlenden Räume einen äußerſt angenehmen Auf⸗ enthalt. Die Parkleitung, beſtrebt, durch erſtklaſſige Darbietungen die Beſucher zu befriedigen, hat für kom⸗ menden Samstag und Sonntag abend auf der Freilichtbühne wiederum ein ſenſationelles Gaſtſptel „Der Tanz der Nationen“ vorgeſehen. Auffüh⸗ rungen, die ſ. Zt. in Frankfurt, Wiesbaden und Mainz überfüllte Gärten brachten. g * Kinderfeſt auf der Nennwieſe. Der Mannheimer Hausfrauenbund will am nächſten Samstag nach⸗ mittag Eltern und Kindern ein paar fröhliche Stunden bei einem Kinderfeſt bereiten. Auf der Rennwieſe, Sattelplatz(bei ſchlechtem Wetter Saal), werden die Großen und Kleinen angenehme Unterhaltung finden. 5 Film⸗Rundſchau 401 Capitol:„Paris“ Im Original ganz zweifellos ein richtiggehender Tonfilm. Aus Zweckmäßigkeitsgründen hat man aber in Deutſchland die engliſche Sprache zum Teil durch Titel erſetzt, ſo daß es nur noch ein 50prozentiger Tonfilm iſt, der über die Leinwand rollt. Die an ſich nicht gerade originelle Handlung wird dadurch beſtimmt nicht kurz⸗ weiliger. Welche Bedeutung man der Liebesgeſchichte und der Bekehrung der trockenen amerikaniſchen Mutter zum Alkohol ſchon bei den Aufnahmen beigemeſſen hat, geht darau hervor, daß man dieſe Szenen in ſchwarz⸗weiß gedreht hat. 5 Die Hauptſache und den glanzvollen Mittelpunkt des Filmes bildet die Vorführung einer ausgezeichneten Revue. In natürlichen Farben, ſoweit man bet der bisherigen Entwicklung des Farbenfilms von„Na⸗ türlichkeit“ reden kann. Zum Teil ſehen die Herrſchaf⸗ ten ſonnegebräunt, wie nach einer vierwöchigen Straud⸗ badliegekur aus, um im nächſten Augenblick ſich mit einer grünſchillernden Leichenbläſſe zu überziehen. Sonſt aber ſind die Bilder echt buntfarbig. Irene Bordonti, die Hauptdarſtellerin, iſt eine entzückende und charmante Frau, die über eine aus⸗ gezeichnete Stimme verfügt, wie auch ihr Partner Jack Buchanan ein guter Sänger und ebenfalls artiſtiſch auf der Höhe iſt. Dieſer farbigen, tönenden Revue wegen lohnt es ſich ſchon, dieſen Film anzuſehen. Tagungen 30. ordentliche Synode der Alt⸗Katholiken des Deutſchen Reiches Am 11. und 12. Juni tagte in Koblenz die 30. ordent⸗ liche Synode der Alt⸗ Katholiken des Deutſchen Reiches. Die Tagung war aus allen Teilen Deutſchlands gut beſchickt. Die erſte Sitzung, eröffnet durch einen feierlichen Gottes⸗ dtenſt, in dem der Biſchof in eindrucksvoller Predigt auf den Ernſt und die Bedeutung der Synode und ihrer Arbeit zum Wohle des Vaterlandes hinwies, brachte die Berichte des Biſchofs über die Entwicklung des religiöſen und kirch⸗ lichen Lebens und die allgemeine Lage der Kirche, den Rechenſchaftsbericht der Synodalvertretung und den Bericht des Katechismusausſchuſſes über die Neubearbeitung des Katechismus. In der zweiten Sitzung nahm die Synode nach den Neu⸗ wahlen, die in der Synodalvertretung keine Veränderung brachten, die Berichte über die Preſſe und das Meldeamt entgegen. Die dritte Sitzung nahm einen Antrag an, nach dem bei den Reichsſynoden jeweils ein öffentlicher Werbe⸗ abend veranſtaltet werden ſoll; ein weiterer Antrag, wo⸗ nach Unterrichtsmittel möglichſt mir allen deutſchſprechen⸗ den Kirchen der Utrechter Union gemeinſam herausgegeben werden ſollen, wurde dem Synodalrat als Anregung wei⸗ tergegeben. Ein Vortrag von Pfarrer Dr. Stein wachs ⸗Mann⸗ heim:„Was können wir Prieſter und Laten tun, um unſere heilige Kirche zu fördern?“ gab den Beratungen einen würdigen Abſchluß. Den geiſtigen Höhepunkt der Tagung bildete die erhebende Anſprache des Biſchofs Dr. Georg Moog auf dem Begrüßungsabend der Koblenzer Gemeinde. Ueber die beſondere Aufgabe des Alt⸗ Katholizismus bei dieſer Aufbauarbeit ſprach Prof. Dr. Keußen auf der den Beratungen ſich anſchließenden Pfarrkonferenz. Die nächſte Reichs ſynode wird vorausſichtlich in München ſtattfinden. Schluß des redaktionellen Teils uue ſſaare nicliſ färben] In allen NMT Al. tas csc gt a genf natür- Apotheken ehe Weise graue Haare, indem es die Hasrwurreln zur beſtimmt neuen F arbstofſbüdung und inlegerung in Hasr mark 5 oncegt Deber des einfachste und ungenlerteste Mittel bel Einhorn⸗ wolter Fonſtarbenfreibeft] Ausgerechnet gegen kaarsustel Apotheke ee Saeceee, Fee ia, 0. Praspekl boots ddce. am Markt N 4. Seite. Nr. 309 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 8. Juli 1930. Celber Dragonerkag in Schwetzingen + Schwetzingen, 8. Juli. Am Samstag und Sonn⸗ tag beging hier der Verein ehemaliger Ka⸗ valleriſten ſein 25 fähriges Jubiläum, das zu gleicher Zeit als Wiederſehensfeier der An⸗ gehörigen des ehem. 2. Badiſchen Dragonerregiments Nr. 21 in Schwetzingen galt. Bei dem Feſtbankett am Samstag konnte der Vorſitzende des Jubelver⸗ eins, Oberpoſtſekretär Mo ſer, eine Reihe von Gä⸗ ſten willkommen heißen. Bürgermeiſter Dr. Traut⸗ mann übermittelte die Grüße der Stadt Schwetzin⸗ gen. Nachdem noch Profeſſor Specht die Grüße der Stadtverwaltung Bruchſal übermittelt hatte, folgte die Aufführung des von Oswald Zenknuer ver⸗ faßten Feſtſpiels„Gelbe Dragoner“. Hierauf nahm der Vorſitzende des bad. Krieger⸗ bundes General a. D. Ullmann die Ehrung lang⸗ jähriger Mitglieder vor und konnte hierbei Eduard Königs und Gg. Moos mit dem Ehrenkreuz 1. Klaſſe auszeichnen; Konrad Moſer, Matth. Metzger, Mich. Nachrichten aus Vaden Gauſänger⸗ und Stiftungsfeſt L. Wiesloch, 8. Juli. Zu Ehren des 30jährigen Stiftungsfeſtes, das der Männer ⸗Geſangverein Sängerbund Freundſchaft Wiesloch am., 6. und 7. Juli feierte, verband der im Vorjahre neu gegrün⸗ dete Sängergau Wiesloch damit gleichzeitig ſein erſtes Gauſängerfeſt. Aus dieſem Grunde war auch das Feſtbankett am Samstag abend im Gaſt⸗ haus zum deutſchen Hof groß angelegt und brachte ein ausgezeichnetes Programm, das durch die Dar⸗ bietungen des Jubelvereins und der Geſaugvereine Etederkranz, Liedertafel, Sängerkreis nd Liedertafel Altwitesloch beſtritten wurde. Der erſte Gauvor⸗ ſitzende Schropp hielt die Begrüßungsanſprache, Dr. Kern die Feſtrede. Bürgermeiſter Dr. Grö ꝓ p⸗ le übermittelte dem Gau und Jubelverein die Glückwünſche der Stadt. Im weiteren Verlauf der Feier wurden die Ehrungen der langjährigen Mit⸗ glieder des Feſtvereins vorgenommen. Am Sonntag vormittag wurde das Gauſingen in Form eines Konzertſingens abgehalten. Am Nachmittag fand die Gaufeier, nach einem vorausgegangenen Feſtzug, auf dem Feſtplatz ihre Fortſetzung. Selbſtmord * Walldorf bei Wiesloch, 8. Juli. Die Frau des Landwirts und Fuhrunternehmers Leopold Mayer hat ſich in einem Anfall von Geiſtesſtörung das Leben genommen. Sie war längere Zeit in der Heilanſtalt Wiesloch und erſt vor kurzem entlaſſen worden. Im Rhein ertrunken * Durmersheim bei Raſtatt, 8. Juli. Am Sonn⸗ tag morgen wollte der Monteur Ulrich Heil von hier im Rhein ein kühlen des Bad nehmen. Kaum war er ins Waſſer gegangen, als er unter ⸗ ſank und nicht mehr an die Oberfläche gelangte. Jedenfalls hatte ein Herzſchlag ſeinem Leben ein Ende gemacht. Brand * Altheim(Amt Meßkirch), 8. Jult. Geſtern früh brach im Anweſen des Landwirts Stump Feuer aus. Das Mobiliar und das Vieh konnten gerettet werden. Während die Scheuer vollſtändig nieder⸗ brannte, wurde das Wohnhaus nur teilweiſe be⸗ ſchädigt. Der Schaden wird auf etwa 2025 000 Mark geſchätzt. Der Beſitzer wurde wegen Verdachts der Brandſtiftung verhaftet. * ? Heddesheim, 4. Juli. Das Getreide geht nach dem Regen im Allgemeinen raſch der Reife entgegen. Die Gerſte iſt vielfach ſchon völlig aus⸗ gereift. Man hat mit dem Schnitt bereits begonnen. Durch die Lagerung des Getreides iſt die Ernte⸗ arbeit diesmal erſchwert und dürfte beſondere Mühe⸗ waltung und Aufmerkſamkeit erfordern. Das der⸗ zeitige trockene Wetter iſt für die gute Bergung der Bickel und Ernſt Moos erhielten das Ehrenkreuz 2. Klaſſe. Ferner wurden vier Mitglieder für 40jäh⸗ rige und 34 Mitglieder für 25 jährige Mitgliedſchaft ausgezeichnet. Exzellenz von Bohlen und Hal⸗ bach überbrachte die Grüße des früheren Chefs des Regiments, der Großherzogin Hilda. Am Schluſſe des durch allerlei Darbietungen un⸗ terhaltſam geſtalteten Banketts dankte Exzellenz Ge⸗ neralleutnant Eſchborn allen Mitwirkenden in herzlicher Weiſe. Bei der würdigen und ſinnigen Gefallenenehrung am Sonntag vormittag ſprach Ge⸗ neralleutnant Eſchborn in kurzen Worten von der Bedeutung des Opfertodes. Nachmittags bewegte ſich ein großer Feſtzug durch die Straßen der Stadt. Deſſen ſchönſter Teil bildete der hiſtoriſche Abſchnitt, in dem die früheren Uniformen dargeſtellt wurden. Auf dem Feſtplatz entfaltete ſich ein reges Leben und Treiben, das bis in die ſpäten Abendſtun⸗ den anhielt. Nachbargebiete Miniſterbeſuch in Bad Dürkheim * Bad Dürkheim, 3. Juli. Nach Beendigung der Befreiungskundgebung in Speyer beſuchte eine An⸗ zahl von Regierungsvertreter, darunter der Miniſter für die beſetzten Gebiete, Treviranus, Bad Dürk⸗ heim und ſeinen Kurgarten. Die Herren die gegen 6 Uhr eingetroffen waren, nahmen das Abendbrot auf der Kolonnade ein und reiſten, mit Ausnahme des Miniſters Treviranus, der ſchon gegen 7 Uhr nach Berlin abreiſte, um 9 Uhr wieder ab. Der Be⸗ ſuch war inoffiziell, ſodaß auch die Begrüßung von Dr. Dahlem im Namen der Stadt inoffiziell er⸗ folgte. Treviranus, deſſen Vorfahren aus der Pfalz und zwar aus Wachenheim ſtammen, wird an der Befreiungsfahrt des Reichspräſidenten von Hinden⸗ burg teilnehmen. Verpflichtung des neuen Kirchenpräſibenten * Speyer, 7. Juli. Am geſtrigen Sonntag fand im Hauptgottesdienſt der Evangeliſchen Gemeinde die feierliche Verpflichtung des neuen Kirchenpräſi⸗ denten Dr. J. Keßler durch die Landesſynode ſtatt. Nach einleitendem Orgelſpiel, Geſang und Altarlektion hielt Oberkichenrat B. Mayer die Feſtrede. Nach der Predigt verlas D. Mayer die Kundgebung des Landeskirchenrates zur Befreiung, die auch in allen übrigen proteſtantiſchen Kirchen bekanntgegeben wurde. Danach fand die feierliche Verpflichtung ſtatt, bei der Juſtizrat Dr. Müller⸗ Ludwigshafen eine Anſprache an den neuen Präſi⸗ denten hielt, in der er das Vertrauen der Landes⸗ kirche in den neuen Präſidenten zum Ausdruck brachte. Dr. Keßler dankte für das Vertrauen der Gemeinden und erbat deren Mitarbeit. Tödlicher Motorradunfall. * Fürth i.., 5. Juli. Ein Motorradfahrer aus Lörzenbach verlor bei Bonsweiher die Gewalt über ſeine Maſchine und kam ſo unglücklich zu Fall, daß er bewußtlos in ein Krankenhaus verbracht wurde. Dort iſt er ſeinen Verletzungen erlegen. Unglücksfall oder Morde * Erbach i.., 8. Juli. In der Nacht zum Mon⸗ tag kurz nach 2 Uhr wurde die Gendarmerteſtation nach dem ſogen. Blechgraben in der unmittelbaren Nähe der Chauſſee von Erbach nach Michelſtadt ge⸗ rufen. Dort hatten Paſſanten die Leiche der 29 Jahre alten Dina Flechſenhaar aus Michelſtadt gefunden. In der Nähe ſaß ihr Bräutigam, der 21 Jahre alte Georg Konrad aus Erbach. Dieſer er⸗ klärte der Polizei unter Weinen, ſeine Braut ſei von den Scheinwerfern eines Automobils geblendet über die Brücke ins Waſſer gefallen und tödlich verun⸗ glückt. Er ſelbſt ſei ihr dann nachgeſprungen, um ſte herauszuholen. Konrad wurde jedoch von der Polizei unter Mord verdacht verhaftet, da die Leiche der Flechſenhaar am Halſe Würgmale aufwies. Die Un⸗ terſuchung iſt eingeleitet und die Leiche beſchlagnahmt Ernte immerhin förderlich. worden. Peter „Vater?“ unterbrach ihn Nelly ganz verſtört. John Stade ſtrich über ihr verſtörtes Geſicht und lachte leiſe auf, Was für entſetzte Augen ſie macht, weil ich einmal etwas Vernünftiges ſage! Biſt ja ein armer, kleiner Kerl, daß du ſo lange neben ſolch einem Egoiſten leben mußteſt, der gar nicht daran dachte, daß ein junges Ding doch andere Anſprüche zu ſtellen berechtigt iſt, als ein Menſch, der mit dem Leben abgeſchloſſen hat!“ „Aber Pa— wie kommſt du nur darauf?“ Nelly wurde jetzt wirklich faſt ängſtlich, der Vater ſchien ihr ſo ſeltſam verändert. Stade nickte leicht:„Ja, wie komme ich darauf! Längſt hätte ich darauf kommen müſſen!— Aber — ſeit einiger Zeit— ich wollte nur nicht vorſchnell darüber ſprechen, da iſt es ſo, als ob in meinem Kopfe plötzlich Schleier wegfielen— ich kann wieder richtig denken—“ „Oh Gott, Pa— ich bin ja ſo glücklich! Siehſt du, der Arzt hat geſagt, du wirſt noch ganz geſund!“ Nelly war am Bette niedergekuiet und hatte ihren blonden Kopf neben den grauen des Vaters gelegt. „Aber— Pa— ich will ja gar nicht anders leben wie bisher! Will nur dein kleiner Kamerad ſein—nichts ſonſt.“ „Dummes Mädel, was weißt du von einem Leben, wie es ein junges Weib braucht— aber darüber ſprechen wir ein anderes Mal! Jetzt erzähle lieber — war es nett, heute abend?“ „Doch Vater,— und das Netteſte—, Nelly ſah den Vater unverwandt an.„Ich habe einen Lands⸗ mann von dir und Onkel Franeis kennen gelernt, einen Deutſchen!“ Stade hob den Kopf.„Du ſagſt das ſo beſonders, Torſtabes Erben Noman von Ida Vock Nelly? Magſt du die Deutſchen denn?“ „Du biſt doch einer, Pa, und dieſer Doktor Körner iſt wirklich ein ſehr angenehmer Menſch— er iſt übrigens aus Hamburg—“ Stade ſchrak auf, ſein Blick wurde ſtarr:„Aus Hamburg“, ſagte er ganz langſam.„Oh Hamburg iſt ſchön— ſo ſchön—“ „Du kennſt es, Vater?“ Da richtete er ſeine Augen, in denen eine ihr unbekannte Weichheit lag, auf ſie und ſagte mit einem leichten Beben in der Stimme: „Einmal möchte ich's noch ſehen— ich bin dort geboren— habe da gelebt!“ „Pa— wir wollen doch Doktor Körner zu uns bitten, er ſoll dir von Hamburg erzählen— und von Deutſchland— wir wollen hin, Vater, überall dort⸗ hin, wo du gelebt haſt—“ Stade ſtrich leicht über Nelly erregtes Geſicht: „Laß nur Kind, laß nur! Erſt wieder völlig zu mir ſelbſt kommen! Vielleicht wird es ſo, wie du es ſagſt! Vielleicht, wenn der fremde Mann mir erzählt von daheim, wenn ich weiß, daß noch einer lebt von den Meinen in der ſchönen alten Stadt— vielleicht zieht es mich wirklich zurück! Aber— Zeit mußt du mir laſſen und nicht fragen, Nell, nicht drängen! Was werden ſoll, das wird ſchon!“ „Gut wird's Vater, gut! Hier wirſt du doch all das Böſe nicht los, da iſt es immer in deinen Ge⸗ danken! Drüben fängſt du an, wo du einmal auf⸗ gehört haſt und alles, was dazwiſchen liegt, iſt ver⸗ geſſen!“ „Kleines, dummes Mädel, damals, als ich davon⸗ lief, war ich ein junger Kerl! Da lag das Leben vor mir— Hoffen— Wünſchen— alles vor mir! Heute—“ „Pa— ſo mutlos darfſt du nicht ſprechen!“ Anfang dieſes Jahres lernte der Elektromonteur Arthur Bernaſcheck die bildhübſche Lageriſtin Emmi Z. kennen. Er jährig, ſie 17 Jahre alt, fanden Gefallen aneinander und verlobten ſich nach einem Monat heimlich. Die Eltern des Mädchens wollten wegen der Jugend der beiden nichts von einer Heirat wiſſen. Arthur war ſehr eiferſüchtig. Wiederholt hatte er ſeiner Braut und deren Mutter erklärt, daß, wenn ſie ihm untreu werde, er ſich und ihr das Leben nehmen würde. Am 31. Januar fand eine Ausſprache ſtatt, in der ſie erklärte, ſeine grundloſe Eiferſüchtelei nicht mehr ertragen zu können. Des⸗ halb ſet es das beſte, wenn ſie ſich trennten An jenem Abend war er auch einverſtanden, aber am nächſten Abend ſchon holte er ſie von ihrem Geſchäft ab und beſtürmte ſie, weiter mit ihm zu verkehren. Ste ging auch darauf ein, ſagte ihm aber, daß ſie an dieſem Abend zu der Geburtstagsfeier ihrer Freundin Lotte gehen müſſe. In Wirklichkeit war ſie bei einem Jugend⸗ bekannten Erwin zum Geburtstag eingeladen. Gegen 9 Uhr abends wurde ſie von dem Vater Erwins herausgerufen. Als ſie in den Korridor trat, ſtand Arthur ihr gegenüber. Er weinte und bettelte, daß ſie mit ihm weggehen ſollte. Als ſie nein ſagte, drehte er ſich um und lief davon. Gleichzeitig ſpürte ſie einen Schmerz am Halſe. Arthur hatte ihr mit einem Raſier⸗ meſſer einen Schnitt beigebracht. Die Wunde war nicht gefährlich. Sie konnte ſelbſt . DDD Gerichtszeitung Landesarbeitsgericht Um den Begriff„bis auf weiteres“ Ein ſeit 23 Jahren bei einer Mannheimer Firma beſchäftigter Angeſtellter, der im 59. Lebensjahr ſteht, wurde gekündigt. Die Firma ſagte ihm eine Unterſtützung zu„bis auf weiteres“. Der Gekündigte faßte das als eine Zuſage für eine Pen⸗ ſionsunterſtützung auf, während die Firma ſie nur befriſtet gelten laſſen will, ſolange, bis die Ge⸗ ſundheit des Angeſtellten wiederhergeſtellt und er in der Lage ſei, ſich anderwärts umzuſehen. Nachdem ein Vergleichs vorſchlag des Ge⸗ richts an der ablehnenden Haltung der Firma ge⸗ ſcheitert war, wurde dem Kläger die zugeſagte Unter⸗ ſtützung von urſprünglich 70 Mark monatlich zuge⸗ ſprochen. In der Begründung des Urteils wurde dargelegt, daß zwar der Gedanke, daß, wer viele Jahre in einem Betrieb beſchäftigt iſt, einen Ruhe⸗ gehalt beziehen ſoll, geſetzlich noch nicht verwirk⸗ licht ſei, aber er habe ſich in der Induſtrie doch in vielen Fällen durchgeſetzt, auch wenn keine ausge⸗ ſprochen rechtliche Verpflichtung dazu beſtand. Die Firma habe zunächſt dem Angeſtellten eine Unterſtützung von 50 Mark„bis auf weiteres“ ein⸗ geräumt, dieſe ſpäter auf 70 Mark erhöht, um ſie dann wieder auf die Hälfte herabzuſetzen, mit dem gleichzeitigen Hinweis, daß ab 1. März nichts mehr gezahlt werde. Bei dieſer Gelegenheit wurde nichts angedeutet, daß es ſich bei der Unterſtützung um eine befriſtete handle. Das Landesarbeitsgericht iſt da⸗ her der Auffaſſung, daß, wenn die Firma ohne Widerruf und ohne Vorbehalt eine Verpflichtung bis auf weiteres eingeht, ſie kein Recht hat, die zugeſagte Unterſtützung zu kürzen. Sie iſt ſo lange zu zahlen, als der Firma zugemutet werden kann. Sie kann aufhören, wenn der Unterſtützte eine andere Tätig⸗ keit findet oder die Firma in ungünſtige Vermögens⸗ verhältniſſe gerät. Die Unterſtützung von 70 Mark iſt daher weiter zu zahlen bis der Angeſtellte ſein 65. Lebensjahr vollendet hat. Aus dem Geſchäftsbetrieb des Arbeitsgerichts Die ungünſtige Wirtſchaftslage in Südweſtdeutſch⸗ land wirkte ſich im 2. Vierteljahr 1930 in einer bis⸗ her nicht erreichten Zahl von arbeitsgerichtlichen Eißerſuchts⸗Aftentat auf eine 17⸗Jührige zum Arzt gehen und ſie verbinden laſſen. Arthur B. war nach der Tat in ſeine Wohnung gelaufen und hatte ſich die Puls ader geöffnet. Er wurde be⸗ wußtlos ins Krankenhaus geſchafft und hat lange zwiſchen Tod und Leben geſchwebt. Vor Gericht erklärte Bernaſcheck, der wegen ver⸗ ſuchten Totſchlags angeklagt war, daß er nie die Abſicht gehabt habe, ſeine Geliebte zu töten. Er wiſſe auch gar nicht, was er in ſeiner hochgradigen Er⸗ regung angerichtet habe. Das Raſtermeſſer habe er ſich am Tage vorher gekauft, um ſich ſelbſt das Leben zu nehmen. Die jugendliche Zeugin Emmi bezeugte, daß ſie ſich auch jetzt noch als Verlobte fühle. Sie machte aber von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht keinen Gebrauch. Arthur ſei ſchon eiferſüchtig geworden, wenn ſie nur ein anderer junger Mann an ſah. Sie habe ihm nie einen Grund zur Eiferſucht ge⸗ geben. Er habe ihr aber dauernd gedroht. Der Staatsanwalt beantragte, nachdem er dem jungen Manne dringend abgeraten hatte, das junge Mädchen zu heiraten, ſechs Monate Gefängnis wegen verſuchten Totſchlags. Das Schwurgericht II verurteilte den Angeklagten wegen verſuchter Tö⸗ tung unter Zubilligung mildernder Umſtände auch zu ſechs Monaten Gefängnis unter An⸗ rechnung der Unterſuchungshaft und unter Zubilli⸗ gung einer Bewährungsfriſt für den Reſt der Strafe. Das Gericht berückſichtigte, daß ſeine Braut nicht ſchuldlos an der Tat des An⸗ Streitigkeiten aus. Die zwei Arbeiter kam ⸗ „Ich bin ein alter Mann geworden, Nell!“ „Drüben wirſt du wieder jung— oh, Pa, ſollſt ſehen, wie du aufleben wirſt, wenn du die Menſchen drüben alle wiederſiehſt—“ „Die dann eben ſo alt geworden ſind, wie ich! Leben ſie denn noch? Wer weiß, was und wen ich finde, wenn ich wirklich heimkehren ſollte!“ 1„Haſt— haſt du noch Verwandte in Hamburg, ?“ Stade ſchüttelte den Kopf:„Wollen fetzt nicht mehr darüber ſprechen, Nell! Ob mein Vater noch lebt— und die Mutter— weiß ich'!“ „Du haſt in all den Jahren nichts von ihnen gehört?“ „Nie! Für die alle war ich tot!“ Jetzt ſah Nelly, daß der Vater plötzlich ſo alt und verfallen ausſah. Sie erſchrack. Was hatte Onkel Franeis geſagt, der junge Deutſche— der Doktor Körner— der ſuchte einen Toten? Schon wollte ſie ſprechen, da biß ſie ſich gewaltſam auf die Lippen: nein, kein Wort mehr, das den Vater aufregen könnte! Spielte da der Zufall richtig wieder eines ſeiner ſeltſamen Stückchen, dann würde ſich ſchon alles ſo entwickeln, wie es ſollte! Vielleicht ſpiegelte ihr ihre Phantaſie auch nur Möglichkeiten vor, die unſiunig waren! Nelly neigte ſich über den Vater und küßte ihn:„Gut ſchlafen, Pa, und morgen wieder friſch ſein! Ich werde gar nichts fragenl du ſollſt mir ſelbſt ſagau, ob du mit Doktor Körner ſprechen willſt— und wann!“ Stade nickte wortlos. Er ſchien ſehr erſchöpft. So ſchlich Nelly ganz ſtill in ihr Zimmer. Schlafen konnte ſie noch lange nicht! Der heutige Abend mit ſeiner Fülle von neuen, verwirrenden Eindrücken hatte auch ſie erregt. Was war da plötzlich für ein ſeltſamer Wirbel⸗ wind in ihr ſo einförmiges, ruhiges Leben gefahren und wie würde alles jetzt werden! Nelly vermochte ſich kein rechtes Bild von all dem zu machen, was ſich entwickeln konnte, wenn der Vater wirklich nach Europa wollte. Aber ehe ſie endlich einſchlief, war ihr letzter Ge⸗ danke doch:„Wenn wir weggehen— was wird dann mit Onkel Francis!“ haben! geklagten geweſen war. mern beim Mannheimer Arbeitsgericht hatten im 2. Quartal 878 Fälle gegen 407 im erſten Quartal zu behandeln, die beiden Angeſtelltenkam⸗ mern 678 gegen 315. Beim Handwerksgericht waren 148(67) Fälle anhängig. Die Geſamtzahl der Fälle im zweiten Quartal betrug 1704 gegen 789 im erſten Quartal. Im zweiten Quartal des vorigen Jahres waren es 1245 Fälle. Auch beim Landesarbeitsgericht iſt eine Steigerung der Berufungsfälle zu verzeichnen. Im erſten Halbjahr wurden 51, davon 31 im zweiten Quartal, verhandelt gegen 43 in der gleichen Zeit des Vorjahres. Es iſt bei der augenblicklichen Lage nicht abzuſehen, wann die Kurve wieder abwärts geht. Die Tagesordnungen des Mannheimer Ar⸗ beitsgerichts, das ohne Gerichtsferien arbeitet, ſind überfüllt. Ein großer Teil der Einſpruchsklagen wird durch Vergleiche erledigt mit kleinen Abfin⸗ dungen für die von Stillegungen betroffenen Be⸗ triebsmitglieder. Aus Rundfunk⸗Programmen Mittwoch, 9. Juli .30 Uhr: Köln: Kurkonzert von Bad Pyrmont. .00 Uhr: Frankfurt: Kurkonzert von Bad Nauheim. 12.00 Uhr: Stuttgart: Promenadenkonzert, ab 12.20 Uh r Frankfurt. 15.00 Uhr: nkfurft, Stuttgart: Jugendſtunde, 16.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Rouſert 17.25 Uhr: München: Kinderſtunde. 18.05, 18.35 und 19.05: Frankfurt, Stuttgart: Vorträge. 95 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Bapyeriſcher Humor. 20.00 Uhr: Berlin: Eine Mikrophon⸗Probe der Opern⸗ abteilung; Frankfurt, Stuttgart, Köln, Bu⸗ dapeſt, Oslo: Konzert; Homburg, Königs ⸗ wuſterhauſen: Militärkonzert; München: Sze⸗ nen aus den„Luſtigen Weiber von Windſor“, anſchl. Konzert⸗ und Tanzmuſik; Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg, Laibach: Blasmuſik; London 1, 22 Vortrag iw deutſcher Sprache; Wien: Kammermuſtk; Zürich: Spaniſche Muſik 20.30 Uhr: Os lo: Cellokonzert; Zürich: Bunte Stunde. 20.45 Uhr: Breslau: Autorenſtunde; Mailand, Tu⸗ rin: Konzert. 21.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Amerika, Wort und Muſik; Köln: Sinfoniekonzert; Rom: Orcheſter⸗ 5 id Wien: Baollett⸗ und Tonzmuſiken. 21.15 ihr: Breslau: Kammermuſik; Bukareſt: Vio⸗ linkonzert. 0 21.30 Uhr: Belgrad: Konzert. 5 22.00 Uhr: Bud apeſt: Konzert. 22.30 Uhr: Kattowitz: Konzert; London 1, 2: Tanz⸗ muſik. 0 23.00 Uhr: Warſchau, London 3, Os lo: Tanzmuſik. XIII. Marfa Michaelowna trat langſam und müde in ihr Zimmer, ließ ihren Mantel achtlos auf einen Stuhl gleiten, dehnte ſich, gähnte-und dachte einen Augenblick nach: lohnte es ſich, jetzt noch hinüber in den Salon zu gehen, wo ihr Abendimbiß vorbereitet ſtand? Sie war müde und ſchläfrig! Aber dann ſah ſie einen feinen Lichtſtrahl durch die Schiebetüren ſchimmern— und ging nun mit raſchen Schritten hinüber, durch ihr anſtoßendes Schlafzimmer, das nachfolgende große Wohnzimmer und öffuete leiſe die Türe des Salons, wie das gemütliche Sitz⸗ zimmer in der Penſion Ruſſia allgemein genannt würde., 5 Bei ihrem Eintritt flammte gerade die Spiritus⸗ flamme unter dem kupfernen Samowar auf, den die weißhaarige alte Dame, die an dem hübſchgedeck⸗ ten Teetiſche in der Fenſterecke ſaß, eben angezündet hatte. „Mama— du biſt richtig wieder aufgeblieben!“ ſagte Marfa Michaelowna vorwurfsvoll, neigte ſich über die Hand der alten Dame und küßte ſie. „Nicht böſe ſein, Marfa, du weißt ja, ich kann nicht ſchlafen, ehe du zu Hauſe biſt!“ Die weißhaarige Frau ſtrich dem Mädchen zärtlich über das abge⸗ ſpannte Geſicht, drückte es neben ſich in einen Stuhl, ſchob Marfa die Teetaſſe hin und reichte ihr ein Tablett mit belegten Brötchen:„Schauſt ganz müde aus heute, Kind—“ Marfa trank durſtig ein paar Schlucke des heißen, duftenden Tees:„Sie waren auch wie toll heute, konnten nicht genug bekommen! wieder mußte ich herauskommen— darum iſt es auch Immer und immer ſo ſpät geworden! Ich weiß eigentlich gar nicht, was die Menſchen immer noch an der Geſchichte Man ſollte meinen, es müßten die meiſten die Mumie ſchon geſehen haben— ein halbes Jahr läuft ſie jetzt! Ach— bin ich hungrig!“ ſagte ſie dann und biß mit ihren ſchönen, ſtarken Zähnen faſt gierig in die Brötchen, die ihr die Mutter auf den Teller geſchoben hatte. (Fortſetzung folgt) 6 3 ggg 222 8 5 — 1 1 4 * * Adam Opel AG. Rüſſelsheim Neue Pläne (Eig. Dr.) Die Adam Opel AG. wird ihrr vor einem halben Jahre feſtgelegtes größeres Aus baupro⸗ gramm trotz der ſchwierigen Lage der Automobilinduſtrie demnächſt beendet haben. Damit iſt vorläufig die Periode der Reorganiſation und der Neuanſchaffung, wie ſie nach dem Eintritt der General Motors als Haupt⸗ aktionär erfolgte, abgeſchloſſen. Allerdings wird die der Oeffentlichkeit zum erſten Male vorzulegende Bilanz dieſe Tatſache zum Ausdruck bringen. Erhebliche A b⸗ ſchreibungen werden vorgenommen, ſo daß eine Dividende für das Geſchäftsjahr 1929 bei der Adam Opel AG. noch nicht zu erwarten iſt. Die Bilanz⸗ ſitzung findet Ende Juli ſtatt. Generaldirektor Reuter, der ſpeben von einer mehrmonatigen Amerikareiſe zurückkam, äußerte ſich ſehr optimiſtiſch, ſowohl über den deutſchen Ab⸗ ſatz als über die Möglichkeiten des Exports. Dieſer Optimismus werde ſowohl bei Opel wie bei General Motors geteilt, weswegen man auch die großen Neuan⸗ lagen fertig ſtelle, obwohl die Konjunktur nur drei Vage Wochenarbeit, alſo bei weitem nicht voll ausgenützt wer⸗ den könne. Man hat auch den beſtimmten Eindruck und es ver⸗ lautet bereits, daß bei der Opel AG. neue Konſtruk⸗ tionspläne vorliegen und daß an einem neuen 5 PS.⸗Wagen gearbeitet werde. Beſtimmte An⸗ gaben über dieſe neuen Pläne, ſowie über die Export⸗ pläne wurden verweigert, da dieſes Programm der Zu⸗ kunft noch nicht endgültig feſtſtehe. Man habe 1929 rund 8 Millionen/ mehr als 1928 inveſtiert und werde 1930 mindeſtens 10 Mill.„ weitere Neuinveſtttionen aufwen⸗ den. Die Geſchäftslage berechtige zu einem gewiſſen Optimismus, wenn ſie augenblicklich auch ſchlecht ſei. Obwohl in den erſten 6 Monaten des Jahres 1980 der ge⸗ ſamte Automobnlumſatz in Deutſchland um 22 v. H. gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres zurückging, konnten die Opelwerke beſonders durch ihren 4/20 PS. ⸗ Wagen ihren Umſatz auf dem deutſchen Wagenmarkt in dieſer Zeit um 12 v. H. ſteiger n. Der Export wurde Behauptet. Der Antell der Löhne und Gehälter am ſertigen Produkt ſei für die Geſtehungskoſten in der Auto⸗ mobilinduſtrie nicht ausſchlaggebend, vielmehr allein die innere Werkorganiſatton und der je⸗ weilige Umſatz. Hier habe auch die Rationaliſierung einzusetzen, ſo daß man nicht durch Lohnabbau bei Opel die Rentabilität ſichern wolle. Die Tagesproduktion an Wagen beläuft ſich gegenwärtig auf 125 gegenüber 215 Stück im Monat Mai bei einer Geſamtbelegſchaft von 7000 Mann. O Fuſton Holzverkohlungsinduſtrie A. G. Konſtanz enehmigt.(Eig. Dr.) In der G. V. der Holzverkohlungs⸗ nduſtrie A. G. wurde zunächſt der letzte Abſchluß mit 6 v. H. Dividende für 1929/0(31. März) und vor allem der im ſeinen Einzelheiten von uns ſchon dargelegte Fu⸗ ſionsplan mit der deutſchen Gold⸗ und Stlberſcheideanſtalt Frankfurt a. M. ohne Ausſprache einſtimmig genehmigt. Das Ver⸗ mögen der Hiag geht ohne Liquidation der Geſellſchaft auf die Scheideanſtalt über, wobei die Hiagaktionäre gegen 3000 Mk. Aktien 2000 Mk. Scheideanſtaltaktten mit halber Dividendenberechtigung 1929/0 erhalten. Die Fuſion ſei für die Hiagaktionäre ſehr günſtig. Sie erfolge vor allem deshalb, weil die Hiag neue größere Aufgaben vorbereite, die aber im größeren Rahmen der Finanzlage der Scheide⸗ anſtalt durchgeführt werden müßten. Dabei kann man an die demnächſt fälligen Verhandlungen mit der J. G. Farbeninduſtrie über einige gleiche Konkurrenz⸗ gebiete denken, wobei die Scheideanſtalt ein ſtärkerer Ver⸗ handlungspartner iſt als die Hiag. O Nordbentſche Kohlen⸗ und Koks⸗Werke AG. Ham⸗ Furt.(Eig. Dr.) Die o. HV. genehmigte aus einem Rein⸗ gewinn von 124 000, die Verteilung von 5 v. H. Divi⸗ dende(i. V. kein Saldo). O Joſef Jeſerich AG., Berlin.— Kleinaktionäre pro⸗ teſtieren.(Eig. Dr.) In der HV. wurde von Klein⸗ aktionärſeite gegen ſämtliche Beſchlüſſe mit 110 Stimmen Proteſt zu Protokoll gegeben. Verlangt wurde Aufklärung über die Höhe der im Berichtsjahr er⸗ folgten Unterſchlagungen, die nach dem Bericht aus ſtil⸗ len Reſerven gedeckt wurden, ferner welche Effekten⸗ trangakttonen vorgenommen worden ſeien und wie ſich die Geſchäfte der Tochtergeſellſchaft, der Spandauer Nähr⸗ mittelfabrik entwickelt hätten. Weiter wurde noch Aus⸗ kunft über die Vorſchüſſe an Vorſtandsmitglieder ver⸗ langt. Die Verwaltung teilte mit, daß die Unterſchla⸗ gungen 80 000“ betragen hätten. Weitere Schritte gegen — Kurszettel Mannheimer EHektenbörse 7 8 1 .⸗G. f. Seilind. 51,— 51.— Brown, Bovert! 116.0 116.0 Daimler⸗Ben⸗ Deutſche Linol. 8 Union Gebr. ahr J. G. Bab. St.- Uu. U 88.— 88.— Fesed Rom. Gd 87.50 87.50 Selen g en Siadt.50.50 15 05 dünn. Gd 188g 8085 1 0 N 77.— 77.—— 5 1 1010 101.0 arben. 158.7 158.0 Babiſcht Daut. 149.0 149,0 10% Grkr. M. Ou. 1110 111.0 1 189.0 188.0 1%„ A. 185.0 198.0 . enotd. Ak. 0 1 0 Karlstr. Näh. Hatd 28 D. Bank u. Disc. N. 5. Knoke 1760 176.0 Konſerven Braun Mannh. Gummt Pfälz. Mühlenw. 3 Zem. Heid. h. Elektr..-G. Rheinmühlenw. Südd. Zucker Verein diſch. Oelf. Wayß& Freyta Zellſtoff Wald ho nnin Werger Tarte bet 1800 1800 Eichbaum N Zudwigsh. A. Br. 185,0 185,0 ſäiz. Preßhefe. 125,0 128.0 warz Storch. 140,0 149.0 EichbaunWerger 171.0 171.0 Bad. Aſſekurang. 114,0 114,0 Continent. Verſ. 39.— 39.— Mannb. Verſich. 58.— 58. Frankfurter Börse 5. Ee meichsant) 88,25 5. 8 Neſchsa 21 9750 125,0 125.0 110,0 111,0 148,0 142.0 118.0 118.0 156.0 156.5 72.50 72.50 24.— 7450 8 189,5 139,0 200,0 199,0 129,5 128,5 110.0 110.0 145.0 144,0 99,50 99.50 129,0 180,0 100,0 100,0 151.0 151.5 D Effekten Bank D. Hyp. u. Wechſ⸗ D. Ueberſee⸗Bank Dresbner Bank ſrankf. Bank Frkfrt Hyp.⸗Bk. Nürnberg. Verein Oeſt. Cred.⸗Anſt. Pfälz. Hop.⸗Bk. Reichsdant 3 Ereditbk. Rhein. Hyp.⸗Bk. Südd. Boden ⸗G. Südd. Digconto Wiener Bankver. Mürtt. Notendk 2 0 D. Wekib. 3. D. Schazanw. 23., , Schug. 14..20 3,40 W 92.— 92.25 % Mhm. Gd. 25 100,5 100,5 25 5 25 0 94 5 %„177 77.50 77,50 2% Grkr. Mh. 28.. 25 e—.——.— reuß. Rogg.—— N 6% Grkr. M. abg. 800 Nh.-.⸗Won. Ie Bab. Rom. Gd. 85% Pfälzer--9 % Rh. Hop. 2. 25 100.0 1000 9 4 h 99,75 89,75 11 * 2 Fe Nhein. Sig. %% Pfalz. Sig. 4% lob nig %/ Meining. %% Br. g. B. Lig Bag Aktien Aug. D. Creditb, iſche Bank 7780 2780 1330 1380 2550—.— 187.5 187,5 10.80 10.50 1448 144.5 97 Allianz rankſ, All. Berf. annh. Berſ.⸗G. * 58.— 50.— Transport-Aktlen ſtordd. Lloyd 9,50 86,75 90.15 80. Oeſter. U. St. B. 89.50 89 50 88.15 88.10 89.40 89.40 86 55 213,9 213,0 123.7 128,7 238.0 239.0 200.0 195,0 355.0 351.0 202,0 200.0 „ —— Eſchweil. Bergw Gelſenk. Bergw. Ilſe Bgb. St. A. Kali Aſchersleben Rali Salzdetfurth Kalt Weſteregeln ſlöcknenr Mannesm. Röhr. 111.5 110,7 148.0 148.0 1220 1210 1365 1360 1148.7 Darmer Baukner. or. Hyp. u. Wb. Lom. t. Priv gib der Neuen Mannheimer 7 Otavt⸗Minen. 42,25 43.25 Phönir Bergbau 66.— Rheinſtahl eilbr Tellus Bergbau 102.0 100.0 B u. Laurahütte—.— 40. Ver. Stahlwerke. 88,— 84,75 ndustrie-Aktien K. S wen Munch Schüfferh. Bindg. Schwartz Stor Adler Kleuer„ A. E. G. St.⸗A. Aſchaff. Buntv. Bd. Maſch. Durl. Brem.⸗Beſig. Oel Brown Boveri Cement Heidelbg. arſtadt—, 5 Chade Thamotte Ann Chemiſche Albert 29.——.— Ch. Brockhues 44. w. Daimler 2 Dt. Atlant.⸗T. D. Gold⸗ u. S. Anſt. Dit. Linoleum Dt. Verlag Dres. Schnellpe.—, Düſſel. Rat. Dürr Dyckerh.& Widm. Eisen Katſersl. Emag Frankf. Enzinger⸗ Union Eßlinger Maſch. Ettling. Spinn. 152.5 152.5 Jaber& Schleich. ahr Gebr. Pirm. J. G Farben „Bonds 28 einmech. Jetter lt. Gutlleaume et pa Gas 199,0 199,5 Ffrkf. Pok.& Wit.—, Goldſchmidt Th. Gritzner M. Durl. Grün& Bilfinger ilpert Armatur. 565 12 1 1 och! u. Tiefbau Montan- Aktien Fel a Helznerkezt, 3 5780 87.80 Pape, 8e——— Said a Nen 8. e Straßb. 24.——— 1155 Fuſſen Inag Erlangen Junghans St. Kamm. Kaiſersl. Karſtadt Rud. Htein, Sch.& Beck.— Rnorr, Heilbr. 25 A. 37.50 37,50 Mannheimer Zeitung — 3 . die Beamten habe man der Staatsanwaltſchaft überlaſſen. Effektentransaktionen ſeien bei der Geſellſchaft nicht vor⸗ genommen worden. Ueber die Geſchäfte mit der Span⸗ bauer Nährmittelfabrik und die Frage der Vorſtandsvor⸗ ſchüſſe könne man ſich nicht äußern. Ueber das laufende Jahr wurde mitgeteilt, daß die Verhältniſſe im Straßen⸗ bau ſich infolge der Sparmaßnahmen der Behörden bis⸗ her nicht gebeſſert haben, daß aber in den übrigen Abtei⸗ lungen der Geſchäftsverlauf normal ſei. 2 1 2 VBaumwollſpinnerei Speyer Wieder Vexrluſtabſchluß Im Johre 1929 hat ſich die ungünſtige Lage der Textil⸗ induſtrie 0 r verſchärft, und wenn nes auch gelun⸗ gen iſt, on unterzubringen, ſo verhinderten doch die unbefriedigenden Preiſe die Erzielung eines Ge⸗ winnes. Der Rohgewinn der von der Reis u. Co., Friedrichsfeld, kontrollierten Geſellſchaft betrug 1110 789(i. V. 454 185) /, die Betriebsaufwendungen erforderten 1118 000(719 842) /. Nach 60 529(—)„ Abſchreibungen ergibt ſich danach ein Ver buſt von 67 740, um den ſich der Verluſtvortrag aus dem Vorjahre von 299 827 auf 867 567 4 erh5 Aus der Bilanz: Darlehensſchuld 1,21 Mill. /, Ver⸗ K 2,23) Mill. 4, andererſeits Debitoren Mill. /, Woren⸗ und Material⸗ „1, Grundſtücke und Gebäude 0,70 (0,71) Mill., 0 n und Einrichtungen 0,88(0,85) Mill./ bei 1,25 Mill. AK. Die Ausſichten des laufenden Jahres ſeien ungewiß, die Löſung der wirtſchaftlichen Depreſſion ſei noch nicht vorauszuſehen. Die deutſſhe Textilinduſtrie befinde ſich in ungünſtiger Lage und leide insbeſondere unter dem nicht ausreichenden Zollſchutz. Sowie die Preiſe für Gorn einmal etwas beſſer werden, ſei das Aus⸗ land in der Lage, die deutſchen Fabriken zu unterbieten und dabei noch mit Nutzen zu arbeiten, da es nicht in der gleichen Weiſe ſteuerbelaſtet iſt. Hoffentlich werde der Staat einmal einſehen, daß es billiger iſt, Zollſchu tz zu gewähren und die Arbeiter zu beſchäftigen, als dieſe Arbeitskräfte nach und nach auf die Straße zu bringen. Der gegenwärtige Auftrags beſtand reiche noch für drei Monate voller Beſchäftigung, die Preiſe ſeien jedoch nach wie vor gedrückt, wenn auch eine geringe Beſſerung gegen⸗ über dem Vorjahre feſtzuſtellen iſt. Die GV., in der 2116 Stimmen vertreten woren, ge⸗ nehmigte einſtimmig den Abſchluß. Wie mitgeteilt wurde, 1,03 und Effekten vorräte 0,63(9,76 iſt Direktor Feßmann vom Hammerſen⸗Kon⸗ zern als Generaldirektor nach Speyer beru⸗ ſen worden und wird ſeinen Poſten in etwa 14 Tagen dort antreten. 13 * Reis u. Co. AG.(Baumwolle⸗, Putzwolle⸗ und Kapok⸗ fabrik) Friedrichsfeld(Baden— Wieder 5 v. H. Divi⸗ dende. Die Geſellſchaft ſchließt ihr Geſchäftsjahr mit einem Reingewinn von 131 935(i. V. 180 215)/ ab, aus dem die henttige GV. die Verteilung einer Dividende, wie in den Vorjahren, in Höhe von 5 v. H. beſchloß; der Reſt wird auf neue Rechnung vorgetragen. Lediglich durch beſonders vorſichtige Dispoſition ſei es der Geſellſchaft möglich ge⸗ weſen, kbrotz der Ungunſt der Zeit Verluſte zu vermeiden und ein angemeſſenes Ergebnis zu erzielen. * Rheiniſche Elektrizitäts⸗Ac. in Mannheim. Die heute unter dem Vorſitz von Komm.⸗Rat Dr. Th. Frank⸗ Berlin abgehaltene o. GV. genehmigte ein ſt i m⸗ mig und ohne Ausſprache die Regularien. Aus dem Reingewinn von 1,50 Mill.„ gelangen ſonach 10(9) v. H. Erneute Interventio Kuliſſe war auf ſich ſelbſt angewieſen/ Allge meine Kursabſchwächun Abend-Ausgabe e 2 2 Nr. 309 Dividende zur Ausſchüttung, während ein Reſt von 169 806„ in Neuvortrag kommt. Für das auf eine Wieder⸗ wahl verzichtende AR.⸗Mitglied Divektor Alfred Thiek (R We.) wurde Dir. Dr. e. h. Arthur Koepchen(RWeé.) neu hinzugewählt, desgleichen das ſeitherige Vorſtands⸗ mitglied Dr. Oskar Bühring, der zugleich den ſtellvertr. Vorſitz im AR. übernehmen wird. Einige Statutenände⸗ rungen formaler Natur wurden gleichfalls angenommen. O Audi⸗Werke A. G. Zwickau.— Weiter geſtiegene Um⸗ ſatzziffern.(Eig. Dr.) In der o. HV. war das geſamte AK. vertreten. Der Gewinn von 1929 in Höhe von 71287 wird zur Verminderung des Verluſtvortrages aus 1928 in Höhe von 189 210„ verwendent. Der Umſatz der Geſellſchaft ſtieg im Berichtsjahr um 38,07 v. H. gegen⸗ über dem Vorjahr. Die Umſatzziffern liegen trotz gedrück⸗ ter Preiſe infolge der allgemein ungünſtigen Wirtſchaftslage in den erſten ſechs Monaten 1930 um rund 68 v. H. höher als in der Vergleichszeit 1929. nen der Großbanken en wiederum erſt auf ſtärkere Interventionen und nach Senkung des Privatdiskontſatzes 5 Schluß etwas über Anfang Mannheim leicht abgeſchwächt Unter dem Einfluß ſchwächerer auswärtiger Börſen war auch der hieſige Markt beilweiſe weiter abgeſchwächt. Die Kurs veränderungen am Induſtriemarkt waren fedoch geringfügig, nur Linoleum hatte einen ſchärferen Kurs⸗ rückgang zu verzeichnen. Farben waren mit 156,5 unge⸗ fähr behauptet. Leicht beſeſtigt Südd. Zucker. Am Banken⸗ markt lagen Badenbank und Deutſche Bank ſchwächer. Ver⸗ ſicherungsaktien blieben behauptet. Von Rentenwerten waren Goldpfandbriefe wieber geſucht. Frankfurt weiter ſchwach Auch heute wurde die Börſe von ungünſtigen Mo⸗ menten beherrſcht, die zum Teil geſtern ſchon eine nachteilige Rolle geſpielt hatten. Das Geſchäft bewegte ſich auf Grund des weiter ſehr geringen Ordreseinganges wie⸗ der im minimalſten Rahmen. Die Kuliſſe war auf ſich ſelbſt angewieſen und übte aus Anlaß der ſchwächeren geſtri⸗ Die Lage bei Waldhof Nachdem wir bereits am Samstag die von intereſſierter Seite verbreiteten Gerüchte über die Situation der Zellſtoff⸗ fabrik Waldhof AG. als das bezeichnen konnten, was ſie ſind, als haltlos und völlig aus der Luft gegriffen, gebend wir nachſtehend die Erklärung einer maßgeben⸗ den, der Verwaltung ſehr naheſtehenden Perſönlichkeit wieder, die dieſe dem B. T. zur Verfügung geſtellt hatte: „Der Bau des großen Werkes in Kexholm (Finnland) vollzieht ſich vollkommen ſtörungsfrei, dem Bauprogramm entſprechend. Wir dürfen ſogar ſagen, daß der Fortgang der Bauarbeiten, wie auch der Mon⸗ tage, infolge der genauen Vorarbeiten und günſtigen Wit⸗ terung ſchneller vor ſich geht, wie erwartet. Die vorgeſehene Bauſumme für das Geſamtprojekt iſt nicht überſchritten vielmehr ganz im Rahmen des Voranſchlages. Irgend⸗ welche Schwierigkeiten oder unerwartete Vorkommniſſe ſind weder in adminiſtrativer noch in techniſcher Hinſicht zu verzeichnen. Die Verwaltung iſt nach wie vor der Ueber zeugung, daß das Werk in Kexholm alle Erwartungen erfüllen wird, welche die Ver⸗ anlaſſung zur Errichtung der Fabrik gegeben haben, und dies um ſo mehr, als ſich die günſtigen Produkttons⸗ bedingungen gerade in Zeiten ſchwieriger Geſchäfts lage viel mehr auswirken müſſen. Der bei dem kürzlichen Brand in Mannheim⸗ Waldhof entſtandene Schaden in Höhe von zirka 2 Mill. ¼, der ſich ausſchließlich auf fertige Ware bezog, iſt durch Verſicherung gedeckt. Es iſt bekannt— was wir übrigens in unſeren Er⸗ läuterungen zur Bilanz zum Ausdruck gebracht haben—, daß ſowohl die Preisentwicklung wie die Abſatzmöglichkeit angeſichts der Lage des Weltmarktes von Zellſtoff und Papier zur Zeit keine günſtigen ſind. Trotzdem hat das Geſchäfts fahr 1930 bisher noch befriedigende Ueberſchüſſe gebracht. Sämtliche Werke arbeiten mit voller Kapazität. Wenn auch ein verhältnismäßig kleiner Teil dieſer Erzeugung auf Lager geht, ſo haben ſich im erſten Halbjahr 1930 die Umſätze mit der Kundſchaft gegenüber dem Vorjahr bis jetzt nicht verringert. Ebenſo ſind die uns mitgeteilten Gerüchte über die Dividendenpolitik für das Jahr 1930 reine Erfindungen, da ſelbſtverſtändlich vor Ablauf des Geſchäftsjahres keine Entſchließung über die Höhe der vorzuſchlagenden Dividende getroffen werden kann.“ Die finniſche Fabrik dürfte programmäßig im Som ⸗ mer nächſten Jahres in Betrieb genommen werden. Man erwarte, hier nicht unweſentlich billiger arbeiten zu können als in den deutſchen Werken und ver⸗ ſpricht ſich daraus weſentliche Vorteile, wenn auch gegenwärtig die marktmäßig günſtigen Vorbedin⸗ gungen nicht mehr gegeben ſind, die zur Zeit der Projek⸗ tierung des Finnlandbaues vorhanden waren. Zweifel⸗ los werde wohl eine gewiſſe Produktions auf⸗ teilung, auch in qualitativer Beziehung, zwiſchen dem neuen Werk und den alten Fabriken ſtattfinden, ſo daß die Ausſichten der finniſchen Fabrik wohl nicht nur unter mengenmäßigen Geſichtspunkten beurteilt werden können. Auf die momentane Geſchäftslage hat der finniſche Bau naturgemäß noch keinen Ein fluß, höchſtens inſoweit, als hier Kapitalien feſtgelegt worden ſind, die ſich im Jahre 1929 noch nicht verzinſt haben und auch im Jahre 1930 noch nicht verzinſen, andererſeits aber Zins⸗ und Dividendengarantien für das engliſche Kapital der finniſchen Tochtergeſell⸗ ſchaften zu leiſten ſind. Man hat infolgedeſſen für 1929 die Dividende auf das erhöhte gewinnberechtigte Kapftal ermäßigt, obwohl der Reingewinn höher geweſen iſt, auch nachdem jene Garantien gezahlt waren. Dieſe Reduktion iſt offenſichtlich bereits erfolgt, weil man in Anbetracht der ungünſtigeren Konjunkturwendung im Jahre 1930 die großen Reſerven nicht antaſten wollte, über die das viele Jahre hindurch ſehr konfervativ geleitete Unterneh⸗ men zweifellos verfügt. Dieſe Reſerven müſſen ſelbſt⸗ verſtändlich die Geſellſchaft und eventuell auch ihre Divi⸗ dendenpolitik in Zeiten ungünſtigerer Konjunktur, ſinken⸗ der Preiſe und Erträge, ſtützen. gen Newyorker Börſe und der gegenwärtigen Reichstags⸗ verhandlungen eine größer als bisher gewohnte Zurück⸗ haltung. Aus dieſen Gründen kam heute, wenn auch nicht in großem Umfange, wieder Material an den Markt und die Tendenz neigte zur Schwäche. Gegen⸗ über der geſtrigen Abendbörſe traten Verluſte bis zu 2 v. H. ein. Stärker gedrückt eröffneten noch Zellſtoffwerte bei Verluſten von 274 bis 3 v. H. Gut behauptet waren Zement Heidelberg und Süddeutſche Zucker. Am Rentenmarkt machte ſich für Schutzgebietsanleihe weiter kleines Intereſſe bemerkbar bei etwas höheren Kurſen. Von ſonſtigen deut⸗ ſchen Anleihen waren Ablöſungsſchuld ohne Option gut be⸗ hauptet. Auch im Verlaufe trat keine weſentliche Be⸗ lebung des Geſchäftes ein, doch wurde die Stimmung etwas zuverſichtlicher. Auf Futerventionen von Großbank⸗ ſeite ſchritt die Kuliſſe vorzeitig zu Deckungen, ſodaß im höchſten Falle Beſſerungen bis zu 2 v. H. eintreten konnten. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 3 v. H. unverändert. Berlin erſt auf Interventionen leicht erholt Während ſich die geſtern gegen Schluß eingetretenen Erholungen an der Frankfurter Abendbörſe im allge⸗ meinen behaupten konnten, ließ der heutige Vormit⸗ tags verkehr trotz der herrſchenden Geſchäftsſtille eine ſchwächere Grundſtimmung erkennen. Die Beratung der Deckungsvorlage im Reichstag hemmte die Unterneh⸗ mungsluſt, ſo daß ſich einige ungünſtige Momente ſtärker auswirken konnten. Es traten faſt auf allen Märkten Abſchläge von 1 bis 3 v. H. ein. Darüber hinaus lagen: Kaliwerte bis zu 5, Dt. Linoleum 3,5, Schubert u. Salzer 4,75 v.., Spritwerte bis 3,5, Polyphon 45 und Chadeaktien 4,75„ ſchwächer. Ganz vereinzelt be⸗ merkte man auch einige Beſſerungen, ſo gewannen Rhein. Elektrizität 1 v.., Fahlberg Liſt 1,25 und Hirſch⸗Kupfer ſogar 3,5 v. H. Anleihen behauptet, Geld wei⸗ ter verflüſſigt, Tagesgeld 3,75 bis 5,75, Monatsgeld 4,5 bis 5,75 und Warenwechſel ca. 3,75 v. H. Im Verlaufe wurde es zunächſt bei kleinem Geſchäft neuerlich etwas ſchwächer, doch hielten ſich die Rückgänge in engen Gren⸗ zen und betrugen in keinem Falle mehr als 1 v. H. Spä⸗ ter bemerkte man Interventionen von Groß⸗ bankſeite, ſo daß eine leichte Erholung eintrat. Der Kafſamarkt blieb ſtill und vorwiegend ſchwach. An den übrigen Märkten bewirkte die Ermäßgung des Privatdiskontes um 76 auf 396 v. H. füt beide Sichten ein Anhalten der freundlicheren Stimmung. Die Schlußkurſe lagen durchweg etwas über An ⸗ fang, bei führenden Werten waren Gewinne von etwa 2 v. H, feſtzuſtellen. Anleihen woren gleichfalls gebeſſert, Deulſen gegen Reichsmark blieben ziemlich unverändert, der Dollar notierte.1925 nach.1990. Die europäiſchen Valuten lagen weiter feſt, London.8660 nach .8055, Schweiz 1942 nach 194%, Holland 4029 nach 4024, Paris unverändert, 90998, alles Newyorker Uſance. Swaps⸗ fätze Dollar Reichsmark höher, auf einen Monat 20 Stel⸗ len, auf drei Monate 4275 Stellen. Wir verweiſen auf „Landesbank der Rheinprovinz. 7 v. H. Gold 7 v. H. 8 255 die Zeichnungsaufforderung auf 2 500 000 R. Kommunal⸗Schuldverſchreibungen Ausgabe Ta und Ib zum Kurſe von 93 v. H. im Anzeigenteil der vorliegenden Nummer. —— Zeitung 7. 45.— 66.— 7 8 42,50 42,50 45.— 68.— Konſerven Braun Schudf. Berneig Kraus& Co. Lock. Seilinduſt. Wolff—— 8 Süd. Zucer 1 1556 1857 Trieot Beſigheim 44.— 44.— Ber. Chem. Ind.—.— 69.— Ber. deutſch. Self. 72.— 72,— Bergt. Jute Ver. Ultramarin 1470—.— Ber. Zellſt. Berl. 96.—. Bogti, Maſch. St. 58.50 57 Voigt& Häffner 148.0 147,8 Bolth. Seil. u. K. 47.—. . Freytag 75.28 78,78 W. Wolff. 78.. 97.— Lechwerke 8 Ludwigsh. Walz. 90.— 100.9 100.2 210,0 210.0 Mainkraftwerke Metallg. Frankf. Mez Söhne Miag, Mühlb. Moenus St. ⸗A Motoren Deutz Motor Oberurſel 1 2440 240 7480 2470 141.0 1420 r Fi. Rähm Rag. 148.0 148.0 112,5 111.0 1950 1830 59.— 59.— 1180 118.0 108.2 108,2 Rein. Gebh& Sch. Roeder, Gebr. B. Rütgerswerke Schnellpr. Frkthl. euftoff 1025—.— 1 9 Mentee. 1080 1080 „Waldhof 138,2 138.2 Schramm Lackf. ufa(Frelverk.),. 89.— 89,.— Schuckert, Nrbg. Raſtatter Wagg. 09 09.— Terminnoetierungen Genug) Allg. Dt Erebit 111,7 Harpen. Bergbau 118 118.5 Bankf Prauind. 50 Holzmann 40. 78 Barmer Bantvee 128.0 990 Bergbau 240.9 240.0 Bayr Hyp. u. W. 136,5 Fal Afchersleben 490.7 Berl. Handelsgeſ. Kali Salzdetfurth 357.0 Commerzbank Kali Weſteregeln 204.0 Darmſt. u. Nat. 2 R. Narſtabt Deutſche:Disconto Klöcknerwerke. 6. Dresdner Bank Jahmeyer& G0. 160.0 1600 A-G. für Verkehr Mannesmann. 83. Dt Reichdb. Vorz. 50 Mansfelber. 65.— 90 Metallg eſellſch.. 118,0 MlagMünleuban 97.—. Montecatini 47. Ober bedarf Otavi Minen„42,25 Phönix Bergbau 86,.— Rh. Braunkoblen 218,0 Nh. Elek.(Rheag) 147.5 Nb. Stahlwerke. 100,0 1 Riebeck Montan—.— Rütgerswerke 57,50 Schuckert... 165,7 Siemens Halske 207.5 Südd. Zucker 155,7 Spensta Tändſt. 309,0 Ber. Glanzſtoff—.— 1255 5 5 80 89. 45.0 141 Zellſto ſchaff. 5 5 Jeuſtel Waldhof—.— 140.0 108.3 1080 142.7 148.0 199.5 195.7 2 A 1 Allg. Elektr.⸗Geſ. Bemberg 9 N Bergmann. 5 1 = 156.0 Buderus Eiſen Cement Heidelbg. 109,0 109,0 Compan Hiſp. —.——— Contin. Gumm 157.5 186.6 101,5 101,5 Daimler Ben 70.——,— Deutſche Erdöl 108.0 Dt. Gold u. Silber 110.0 Dt. Linoleum Licht u. Kraft. 144,0 Elektr. Lieferung J G Farben Felten& Guill. Gelſenk Bergwk. Gesfürel Goldſchmidt Berliner Börse i 5¾ Roggenwert.0 5%..57 8% Landſch. Rog.—.— 89.90 5% Merikaner 1760 2 4½¼% Oeſt. Schatz 27.40 5⁰ 4%„ Goldrente 26.84 4%„ Kronen.90 4%„ econv. Mente 1 90 4½%„ Sild.N. 3,12 4%%„ Pap.-M.. 1100 2— 50.8 89.— 17000 170.0 24.— 28,50 71.50 70.— 131.0 132.0 Festverzinsliche Werte Goldanleihe 6% Reichsanl. 27 Diſch.Ablöſgſch.! ohne Ablöſgrecht — 982,40 101.0 101,0 1040 1020 8% Had. Nohlen——. — 1250 8% Grkr Mh. k. 6 176,0 1760 5% Prß. Kalianl.—.— Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten bel Stücke-NMotlerungen in Mark je Stück 5 Bremer Wolle 142.0 142.0 Brown, Vov.& C. 118,5 118.0 Buderus Fiſenw. 72,50 71.85 Sharlott. Waſſer 100.0 99,— Chem. Henden 57.50 57,25 Them. Gelfenk. 51,50 53,.— Chem. Albert. 46.25 45,.— Them. Brockzuen—.— n Concord. Spinn 49,.— 49.50 Conti-Caoutſch. 1577 157,2 81.75 80,50 7. 8. 4% Türk. Ab. Am. 4,15 4%„ Bagd.⸗Eiſ.i.05 J 4%„ unif. Anl..10.25 4%„ Zollobl. 1911.— 8 Fr.⸗Log 10.50 4¼½% Ung⸗ Str. 18 20,85 4½%„14 24.75 6% Ung. Goldr. 29.15 4%„ RNronenr 1,90 4½% Unat. Ser.] 14.50 4¼% AnatScr.II 14,50—.— 4½%„„III 14.50 58% Leh. Nat. Rall.—.—. Transport-Aktlen Schantungbahn,—. AG f. Vertehrw. 89, Allg. Lok. u. Str. 148,0 148,0 Suüßd. Eiſendahn 106,1 106, Oeſt. St.⸗Eiſend..— Baltimore Ohio..— 104.0 Canada Abliefer. 28,25 258.15 Pr. Heinrichbahn—.—. Sil„„ 8, N anſa Diſchiff orbd. Lloyd. 98.30 87,50 Verein Elbeſchiff,——. Bank-Aktlen Bank f. el. Werte Bank f. Brauere. Barmer Bankver. Berl. Handelsgeſ. Com. u. Privlbk. Darmſt. u. N.-B. Dt. Aſtatiſche Bk. Deulſche disconte Dtſck. Ueberſee Br Dresdner Bank MeiningerHypbk. Oeſterr. Creditbk. Reichsbank. 254,7 Rhein Crebitbk.—.—. Süddeutſch. Dise. Frankf. Allgem. Industrle-Aktien Aecumulatoren 1270 127.0 Adlerwerke. Alexanderwerk Alfeld Deligſen Allg. Elektr. ⸗G. Alſen 9 8 Ammendorf Pap. Anhalt. Kohlenw Alcan Zellſt. Augsb. M. Maſch. Balke Maſchinen Baſt Nürnder Bayer. Celluloit Bayr. Splegelglat 8. P. Bemberg ergmann Elekt Berlin Gubener Berl. Karls. Ind. Berliner Maſchb. Braunk. u. Brikett Br.⸗Beſigh. Oelf Bremer Vulkan Horch& Cie. Kahle Porzell Daimler Motoren Deſſauer Gas Dtſch.⸗Atlant⸗T. Deutſche Erdöl Diſch. Gußſtahl Deutſche Kabelw. Dtſche. Steinzeug Deutſche Wollw..— Deutſch. Eiſenhdl. 59.— 89. Deulſche Zinol. 196,2 195,0 Dt. Schutzgeb. 5—— F. Dippe Maſchin. Dresd. Schnellpr. Dürener Metall Dürkoppwerke Düſſeld. Eiſenhöbl. Dynamit Truſt Elektr. Lieferung. Elktr. Licht u. K. 141,2 144,5 Elsbach& Co. 69.— 69.— Emaille Ullrich—.—. Enzinger Werke. 72, 71.— Eichw. Bergwerk 214,0 214,0 EſſenerSteinkohl.-.. Faber Bleiſtiſt 199,0 8 15& Co. arbenind. A. G. 149,0 145.0 eldmühleßapier f elten& Guill. 107, 107, Rlöcknerwerke C. 5 Knorr 41050 W eee alz. 70.85 70,15 Gebr. Körtin 152,0 152,0 —.— Krauß& Cie. L ſtyffhäuſer Hu 5 Laurahütte. 68,50 68. indes Eismaf 125.5 125,5 52.50 52,50 8. 74.78 78,75 129.0 189.0 vewe& C. Lorenz Lukau 4 Ste Lüdenſcheid Mannesmann Mansfelder A Mez Söhne Miag⸗Mühlen Mix& Gen ies K Höpfling.— Motoren Deutz „ Friſter 1805 10.5 Gebhard Teri, 80.— 80.— Gehe& Co. 4,78 48,50 Geiling& Co.—— Gelſenk. Bergwe 1248 124,5 Genſchow& Co, 56,50 58, Germ. Portld.⸗Z. 183,0 184,5 Gerresheim. Glas 116,0 116,0 Gel. f. elektr. Un. 144,0 143.0 Gvedhardt Gebr. 146,0 147% Goldſchmidt. Th. 59.— 57.— Guano Werke. 50,15 50.— Greppiner Werke——-. Grißner Maſch. 31.— 31.— Gebr. Großmann——. Grün& Bilfinger 169,0 169.0 Gruſchwitz Textil 68.— 68,50 Oberſ Oſtwerknfke 50,— 49.— 126.8 125.0 70,75 70.— 100,0 100,2 77,50 77.50 114,2 114,7 182.0 102.5 Mhein. Elektriz Rhein.⸗M. flal pacet ani Rheine alleſche Maſch. 85,.— 84. ammerſ. Spinn. 120,0 120.0 ann. M. Egeſt 34.15 84. bg.⸗Wien Gum 66.85 66,28 arkort St ⸗Pr, 8 1 arpener Bergb. 119,8 118,5 edwigshütte 92,50 92, eilmann Imm. 67.— 67.50 lpert Maſch. 95,— 9475 Hindrich s& Auff. 80, 5 Hirſch Kupfer 132,0 182,0 5 Roſtzer Zucker 94,95 95.— 175,0 175,0 2125 212.5 Rülgerswerke Sachſenwerk Sächſ. Gußſtah Sarotti: Schleſ. Elekt. G 59.50 59,— 126,5 126.5 75 5 trſchderg Leder 81.50 83,50 deſch Eiſen henlohe-Werke 67.—. Phil. Holzmann, 85.— 85.— Ne Bergbau„2070 288.0 Jüdel& Co. 114.0 111.5 Gebr. Junghans 38.— 38.— Raliwk. Aſcheral. 201.8 49½ a Rarſtadt 1 2 102,7 101.5 ar Egourd. 29,50 77— Kötitzer Kunſtled. 118.0 Kronprinz Met. — 60.— gahmeyer 4 Co. 58. 9 40415 Carl Lindſtröm Lingel Schuhfabe. Co. Magirus.⸗G. Markt⸗ u. fühlh. Maſch.Buckau-W. Maximil⸗ Hütte Mech. i 8 ittau 44. 8 Merkur Wollw.. 1355 185.5 95,00 98, eſt. 128,0 128.0 C Mühlheim Berg. Nat. Automobile Niederlauſ. Kohle Nordd. Wollkäm. Oberſchl. E. Bed. . Koksw, Orenſt.& Roppel Phönix Bergbau Pöge athgeber Wagg. Mheinfeldenſfkraft Rhein. Braunk. 2 Rhein. Chamotte 74, Rhein. Möbeiſtoff—— 50.— Riebeck Montan 99,25 98,75 Rückforth. Ferd.——. Salzdetfurth Hugo Schneider. 95,— 95,— 8 5 203.5 199.5 164.5 164,5 262.0 284.0 7. WeſteregelnAtkal 2018 Weſtf. Eiſen. 84.— Wicking⸗Cement 95,25 Wiesloch Tonw. Wiſſener Metall 61.— Wittener Gußſt. 48,50 Wolff, R N Verein. 86.50 8,— Schubert& Salzer „„ 94,25 52,50 Schuckert& Co. Schultheiß „„ 47.— 40,.— Segall Strumpf—. Siemens Kpalske 2070 2070 Sinner.-G. 102,5 102.5 Stoehr Kammg. 90.— 89,15 Stoewer Nühm.. Stolberger Zinkh. 72.25 69.25 Südd. Immobil. 40,50 40,50 Zucker 157.0 156.5 Teleph. Berliner Thörl's ver. Oels Tletz, Leonhard Trans⸗Rabios **** 65 ellſtoff Waldhof 137.2 utſch⸗Oſtafrika 85,50 Neu⸗Gutnea. 378,0 378.0 Otavi Minen„ 42.85 42,78 Freiverkshis- Kurse Petersb. J. Habk, 0,0 0092 Ruſſenbank. 90.82.80 Deutſche Petrol. 80. eld burg n an 39,— 40.— 05.30 95,.— 1780 475,5 77— 77— 1470 145.0 1150 115.0 50.— 115,5 878 47.25 4,50 50.75 89,50 88,25 Varziner Papler Beithwerke Adler Kall.„. Diamond e ochfregueng Ugershall„ tte D. Deſch. Nickelw. B. Glanzſt, Elbf. B. Harz. Portl⸗ B. Schuhf. B. — 75 1 1 8 Stahl. v. d. Zyp. Ver, Maire Vogel e 1 Bogtländ. Maſch.—.— 55.— Boigt& Haeffner 148.0 147.5 42.25 41.— Wanderer Werke Terminnotierungen(Schluſt) 102,0 1115 T. Goldſchsuldt 180,2 180,0 Harpen. Bergbau 1215 1210 Hoeſch Eis. u. St. 186,5 186,5 Ph. Holzmann ß eee, 0 1612 401 585.0 565.0 73.25 112.0 112.2 42.60 42,50 85.— 84.75 1740 174.0 149.7 148.7 5 ch. Ronnenberg Sichel& Co. Sloman Salpeter Südſee Phosphat Ufa⸗ Film Brown Boverl . et. 56.25 56,50 22.75 2,75 1„— 82, kt. 64.65 64.75 Allg. Di. Credit Bank f. Brauind. Barmer Bankver. Bayr. Hyp u. W Bayr. Vereinsbk. Berl. Handelsges. omm., u. Priv. Darmſt. u Nat Deutſche Disconte Dresdner B. A. ⸗G für Verkehre 140,0 130,0 Ang. Sokals 76.78 78.— Pt. Relchsb. Bz. apag 3 57.— 54.25 E * .. 80.— 80.— 141.0 141.0 Iſe Bergbau ali Aſchersleben R. Karſtadt Klöckner Werke. föln-Neueſſen B. Mannesmann Mansfelder 65,— 65 5 Metallbank 98.— 97.— Mitteldiſch. Stahl 157,0 154.0 Nordd. Wolle 128,5 Oberbedarf 98 65 97,25 Oberſchl. Koksw. Orenſt,& Koppel Oſt werte Phönir Bergbau Polypbonwerke Rh. Braunk u. St. 2 Mh. Elektrizität, Rh. Stahlwerke Mb.⸗Wel Elektr. A. Rtebeck⸗Mont Rütgerswerke Salzdetfurth Rall Schleſ. Port.. Schubert& Salzer Schuckert& Co, Schulth⸗Papenh. Stemens Halske Spen ska 309,1 Leonhard Tieg Ber. Stah werke Weſteregel Alka eaſtoff Waldhof tavia Minen 156, 156,2 140.0 138.5 69.— 66.— 98.75 99 14.85 14.— 92,80 91,95 Hanſa Dampf 66,75 65.65 Nordd Lovd 292.0 2290 Hlu Charlottb. Waſſer Comp Hiſpano Tont, Cautſchoue 158,0 157,7 Dal mler⸗Benz 31,25 31.— Deſſauer Gas 147, 145.0 Deutſche Erdöl, 84.88 84,60 Dt. Linoleumwk. 297,0 195,5 Dynamit U. Nobel 75,.— Elekirizttäts- ef 139.0 189.5 El Licht u. 16 1 143.5 143,0 Eſſener Steinkohl.—— 2615 J. G Farben 157.7 15755 Feldmühle 147,0 145.7 Guill. 7 len& 107,5 107.0 elſenk Bergwk, 1280 1247 Wesfürel 143,5 142,2 it. t 94.50 94,50 „100,7 99.75 89. 57535 5715 99. 99. 5 8535 3515 416011755 28 148.0 142.0 140 0 42ðõ.75 42.75 3———— ——————;—Vẽ«[[¹v— Speiſewaſſers Dienstag, den 8. juli 1930 Neuerungen in der Verkehrs⸗Technik Die Gebiete, auf denen die moderne Technik in den letzten Jahren und beſonders während der letzten Zeit gewaltige oft umwälzende Fortſchritte machte, ſind ſehr zahlreich. Einige Neuerungen der jüngſten Zeit, welche die Allgemeinheit im praktiſchen Leben beſonders intereſſieren dürfte, ſeien hier erwähnt. Der Autoomnibus mit dem Allwetterverdeck Es wird von dem Reiſenden beſonders in reiz⸗ vollen Gegenden angenehm empfunden, wenn bei günſtigem Wetter die Autoomnibuſſe ohne Verdeck ausgerüſtet ſind, damit der reine Genuß von Licht, Luft und Landſchaft ermöglicht wird. Andererſeits iſt man froh, wenn bei plötzlichen Witterungs⸗ umſchlägen das Verdeck den Reiſenden gegen die Unbilden der Witterung ſchützt. Man hat es bisher auch immer als Mangel empfunden, daß man Beides nicht miteinander verbinden konnte. Nun iſt kürzlich von der Maſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg A. G. ein ſogenannter Allwetterwagen heraus⸗ gekommen, der es ermöglicht, während der Fahrt das Dach zu öffnen oder zu ſchließen. Der Antrieb dieſes elektriſch betrie⸗ benen Rollverdecks iſt unter der letzten Sitzreihe im Wageninneren angebracht und beſteht aus einem ſchnellaufenden Elektromotor, der von der Licht⸗ batterie geſpeiſt wird. Das Verdeck ſelbſt wird durch zwei endloſe Gallſche Ketten bewegt, die in den Ober⸗ rahmen der Seitenwand des Stahlaufbaues laufen und vorne über den Wagenſtirnwand und hinten unter dem Rückwandſitz Umlenkkettenräder beſitzen. Das Verdeck wird vom Führer durch Betätigung je eines Druckknopfes für den entſprechenen Bewe⸗ gungsſinn in Gang geſetzt. Der Endausſchalter be⸗ ſorgt dann in der Endſtellung das Unterbrechen des Stromkreiſes, ſodaß alſo der Führer nicht durch Beobachtung des Verdecks oder etwa durch Hand⸗ dusſchalten des Stromkreiſes von ſeiner Fahrtätig⸗ keit abgelenkt wird. Der für das Schließen des Ver⸗ decks erforderliche Kraftaufwand iſt etwas größer als beim Oeffnen, was ſich mit der unterſchiedlichen Ge⸗ ſchwindigkeit bei gleicher Motorleiſtung in beiden Bewegungen auswirkt. Das Schließen dauert 55, das Oeffnen 45 Sekunden. Die Einführung des Allwetterverdecks wird von allen Fahrgäſten ſicher lebhaft begrüßt werden. Neue Vorſignale für die Reichsbahn Die Reichsbahn iſt dauernd beſtrebt, Verbeſſe⸗ rungen im Sicherheitsdienſt der Eiſenbahn auszu⸗ probieren und im Bewährungsfalle einzuführen. So werden zur Zeit verſchiedene neue Typen von Vorſignalen auf der Verſuchsſtrecke Zoſſen⸗Daben⸗ dorf im praktiſchen Betrieb erprobt, die dem Loko⸗ motivführer die Ueberſicht auf Bahnhofseinfahrten erleichtern und auf dieſe Weiſe größere Sicher⸗ heit herbeiführen ſollen. Bekanntlich werden Ab⸗ weichungen von der Hauptſtrecke durch mehrere Signalflügel am Hauptſignal angezeigt, während ſie am Vorſignal nicht erkennbar ſind; denn die ge⸗ bräuchlichen Vorſignale weiſen nur zwei Stellungen auf: Fahrt oder Halt! Von dieſen unterſcheiden ſich die neuen Vorſignale durch eine dritte Stellung: Fahrt für Abweichung! Während der Nacht⸗ ſtunden wird dieſe Stellung durch eine grüne und gelbe Lampe ausgedrückt. Dadurch wird dem Loko⸗ motivführer frühzeitig genug die Anweiſung ge⸗ geben, die Zuggeſchwindigkeit zu mäßigen. Die erſte deutſche Turbinen⸗Lokomotive Nach langer Entwicklungsarbeit und zahlreichen Berſuchsfahrten iſt nunmehr die erſte deutſche Tur⸗ binenlokomotive von der deutſchen Reichsbahn in den planmäßigen Schnellzugsdienſt eingeſtellt wor⸗ den, Sie wurde von den Firmen Eſcher-Wyß u. Cie., und Friedrich Krupp A.., Eſſen gebaut. Die Lokomotive ſieht äußerlich einer normalen Kolbendampf⸗Lokomotive ähnlich. Am vorderen Ende ſitzt zwiſchen dem Rahmen zu beiden Seiten das Getriebe, über das die Dampfturbinen arbeiten, die aus einer Vorwärts⸗ und einer Rück⸗ wärts⸗Turbine beſtehen. Dieſe beiden Turbinen ſind in zwei getrennten Gehäuſen untergebracht. Die Leiſtung der Vorwärts⸗Turbine beträgt normal 2000 Pferdeſtärken bei einer Drehzahl von 6800 Touren pro Minute. Ueber eine Blindwelle erfolgt die Uebertragung durch Treib⸗ und Kuppel⸗ ſtangen auf die Treibräder der Lokomotive. Anordnung und Aufbau des Dampfkeſſels ſind ähnlich wie bel der normalen Dampflokomotive. Der Abdampf der Turbine wird in zwei hinter den Hauptturbinen quer unter dem Keſſel liegen⸗ den Oberflächenkondenſatoren niederge⸗ ſchlagen. Hinter den Kondenſatoren befindet ſich ein Maſchinenſatz, beſtehend aus den Hilfsmaſchinen wie Umlaufpumpe, Speiſepumpe, Luftkompreſſor, der durch eine gemeinſame Turbine angetrieben wird. Durch eine beſondere Reguliervorrichtung wird der zur Feueranfachung vorgeſehene mit einer Kleintur⸗ bine augetrtebene Ventilator entſprechend dem jeweiligen Dampfverbrauch automatiſch reguliert. In einem Vorwärmer wird das aus dem Konden⸗ ſator abgefaugte Kondenſat von 50 Grad auf etwa 100 Grad Celſius erwärmt und gelangt dann in den Rauchgasvorwärmer, in dem die Temperatur des auf 130140 Grad Celſius erhöht wird Der Tender zeigt entſprechend dem Zweck, den er verſehen muß, ein anderes Ausſehen als die übliche Form. Außer dem Waſſer⸗ und Kohlenvor⸗ rat iſt die Rückkühlanlage untergebracht, in der dad Kühlwaſſer für die Kondenſatoren zurück⸗ gekühlt wird. Dieſe beſteht aus einzelnen in vier Elagen übereinander angeordneten Zellen, durch die Beilage der„Neuen Mannheimer Zeitung“ 2 beiden Seiten ſaugt ein Ventilator Friſchluft an und bläſt ſtie durch die Zellen nach oben ins Freie. Die Rückkühlanlage hat alſo den Zweck, das im Konden⸗ ſator erwärmte Waſſer abzukühlen, ſodaß es möglich wird, ein Vacuum von durchſchnittlich 85 Prozent herzuſtellen. Die relativ hohe Luftleere bewirkt wiederum einen ſparſamen Dampf⸗ und Kohlen⸗ verbrauch. Bei den Meßfahrten, welche die deutſche Reichs⸗ bahn durchgeführt hat, wurde im Meßwagen bei einer Leiſtung von 1200 bis 1300 Pferdeſtärken ein Kohlenverbrauch von 0,75 Kilogramm pro Pferde⸗ ſtärke und Stunde feſtgeſtellt. Dieſes Ergebnis be⸗ deutet eine Kohlenerſparnis von rund 40 Traktor für Reltungsboote Erhitzer durch die Abgaſe des Dieſelmotors erwärmt und expandiert dann in den Lokomotivzylindern, die alſo mit Druckluft ſtatt mit Dampf wie bei den Kolbendampflokomotiven arbeiten. Bei den Beſtrebungen, den Wirkungsgrad der Verbrennungskraftmaſchinen zu verbeſſern, iſt man einen bedeutſamen Schritt vorwärts gekommen. Bei der Kolbendampflokomotive wird bekanntlich die Verbrennungswärme der Kohle ſehr ſchlecht aus⸗ genutzt. Der Dieſelmotor nützt zuſammen mit der Druckluftübertragung den Brennſtoff(Treiböl) am beſten von allen Lokomotiven aus. Hierdurch wird ein außerordentlich wirtſchaftliches Ar⸗ beiten der Dieſellokomotive erzielt. Während die Prozent gegenüber der zu Vergleichsfahrten herangezogenen Lokomotivtyps P 10 der deutſchen Reichsbahn. Die neue Dieſel⸗Druckluft⸗Lokomotive Auf dem Gebiete des Lokomotivweſens muß eine weitere bedeutende Neuerung in der Entwicklung feſtgehalten werden: Die Einführung der Dieſel⸗ Druckluft⸗Lokomotive in den Dienſt der deutſchen Reichsbahn. Dieſe Gattung wurde ebenfalls von der Maſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg A.., Werk Augsburg zuſammen mit der Maſchinenfabrik Eß⸗ lingen gebaut. Kürzlich wurde die Abnahmefahrt von Eßlingen nach Augsburg und zurück über die bekannte Geislinger Steige mit ſehr günſtigen Ergebniſſen durchgeführt. Die Lokomotive hat einen Probezug mit einem Gewicht von 233 Tonnen mit einer Steigung von 23 pro Mille auf zahlreichen Krümmungen ohne Schublokomotive mit einer Geſchwindigkeit von 20 Kilometern pro Stunde hinaufgezogen, wobei die Grenzleiſtung des Dieſel⸗ motors nicht einmal in Anſpruch genommen zu wer⸗ den brauche. Die maximale Leiſtung der Lokomotive beträgt 1200 effektive Pferdeſtärken. Bei der Probe⸗ fahrt zeigte ſich auch, daß die Manövrierfähig⸗ keit der Maſchine ganz hervorragend iſt. Das Neuartige in der Betriebsweiſe dieſer Loko⸗ motive beſteht in der Kraftübertragung. Bei den bisherigen Ausführungen von Dieſel⸗Lokomotiven wurde die Kraft teils auf elektriſchem Wege, teils durch Zahnradgetriebe übertragen. Bei der neuen Maſchine treibt der Dieſelmotor einen Luft⸗ An der ſteinigen engliſchen Oſtküſte, die wegen ihrer ſchweren Stürme berüchtigt iſt, ſind jetzt verſchiedene Rettungsſtationen mit Traktoren ausgerüſtet worden, um die ſchweren Boote zum Strand hinunter⸗ und wieder heraufzuſchaffen kompreſſor. Die verdichtete Luft wird in einem Bei Kraftwagen⸗Fahrten in gebirgigem Gelände werden ganz andere Anſprüche an den Motor und damit an den Kraftſtoff geſtellt, als in der Ebene, beſonders im Stadtverkehr, wo die Reibung auf der guten, durchweg wagerechten Straße gering und die Fahrgeſchwindigkeit gewöhnlich mäßig iſt. Hier iſt, beim heutigen Stand der Kraftfahrzeug⸗Technik und ⸗Formgebung, der Arbeitsaufwand verhältnismäßig klein. Der Motor, beſonders die Gaswegs⸗Quer⸗ ſchnitte und das Kühlſyſtem, werden bei ſtarkem Droſſelbetrieb nicht voll ausgenutzt. Das Kraftſtoff⸗ Luftgemiſch tritt langſam in den Zylinder ein, Motor und Saugrohr bleiben kühl, ebenfalls der Kühler(wenn kein Thermoſtat vorhanden), weil er ja für volle Leiſtung berechnet iſt. Daraus entſteht die Gefahr der ſchlechten Kraftſtoff⸗Vergaſung, der Kondenſatbildung und der weiteren Nebenerſcheinun⸗ gen, wie der Oelverdünnung, des hohen Kraftſtoff⸗ verbrauchs, der verminderten Leiſtung, der ſchlechte⸗ ren Fahreigenſchaften. Unter dieſen Bedingungen iſt weſentlich eine gute Vergasbarkeit des verwen⸗ deten Kraftſtoffes, während bei geringen Motorbe⸗ anſpruchungen die anderen Eigenſchaften eines guten Kraftſtoffes, wie die Klopffeſtigkeit oder der weiche Verbrennungs⸗Charakter, eine untergeordnete Rolle ſpielen. Im Gebirge hingegen muß in den meiſten Fällen aus dem Motor alles Mögliche an Leiſtung heraus⸗ das feinverteilte Kühlwaſſer herabrieſelt. Von geholt werden. Bei voller Füllung und Höchſtbe⸗ Dampflokomotive infolge des beſchränkten Vorrates an Kohle und Waſſer nach einer Fahrt von höchſtens 250 Kilometern gezwungen iſt, den Fahrdienſt zu be⸗ endigen, iſt die Dieſellokomotive viel freier in ihrem Fahrbereich. Ohne Waſſer und Brenn⸗ ſtoff einzunehmen, kann ſie ohne Halt etwa 1000 Kilometer zurücklegen. Die Dampflokomotive muß ferner vor Indienſtſtellung längere Zeit ange⸗ heizt und unter Dampf gebracht werden, nach dem Dienſt wird ſie abgeſchlackt und dadurch wieder längere Zeit dem eigentlichen Fahrdienſt entzogen. Dieſe Umſtände haben alle zur Folge, daß für die Be⸗ dienung der Dampflokomotive mehr Perſonal in An⸗ ſpruch genommen werden muß. Im Vergleich zu den elektriſchen Lokomotiven muß hier noch bemerkt werden, daß der Wirkungs⸗ grad unter Berückſichtigung der ganzen Anlage bei rein elektriſchem Betrieb nicht beſonders hoch iſt, und daß die Oberleitungen, Umformerſtationen und Kraft⸗ werke ſelbſt ganz erhebliche Koſten verſchlingen, während die Dieſel⸗Lokomotive an irgendwelche Oberleitung oder Kraftſtation nicht gebun⸗ den iſt. Ohne Vorbereitung kann ſie ſofort in Dienſt geſtellt und ebenſo raſch nach Beendigung der Fahrt herausgezogen werden. Eine Nachbehandlung iſt nicht erforderlich. 5 Zum Schluß ſei noch auf die großen Vorteile und die nicht zu unterſchätzende Annehmlichkeit hinge⸗ wieſen, welche die Dieſel⸗Lokomotive mit der elek⸗ triſchen gemeinſam hat: Sie arbeitet ohne Rauch ⸗ und Rußbildung auch bei ſtarken Steigungen und geſtattet ſo einen ſauberen Betrieb der Eiſen⸗ Nr. 309 Nicht einheitliche Lage der Kraftfahrzeuginduſtrie Im 2. Jahresviertel 1930 geſtaltete ſich die Lag der deutſchen Kraftfahrzeuginduſtrie weiter uneinheitlich. Den Abſatz ſtark hemmende Momente waren vor allem die Steuer⸗ bezw. Finanzfragen des Reiches und die ſehr ungünſtigs allgemeine Wirtſchaftslage. Insbeſondere hat auch die Nichtbelebung des Baumarktes und damit aller mit dem Baumarkt verknüpften Induſtrie⸗ und Er⸗ werbszweige den Umſatz hauptſächlich natürlich in Nutzfahrzeugen erheblich gedroſſelt: ebenſo das noch in der Schwebe befindliche Projekt „Kraftwagen— Reichsbahn Binnenſchiffahrt“. Die endgültige Löſung kann nur in einer die einzelnen Belange wahrenden gütlichen Verſtändigung be⸗ ſtehen. Bekämpfung wäre Ruin. Das Geſchäft in Perſonenwagen wurde von dieſen Momenten weniger berührt, war jedoch ſchwanken d. Das Auslandsgeſchäft beſonders in Laſtwagen, Kommunalfahrzeugen und Omnibuſſen iſt trotz hohen Zollſchutzes bei den meiſten einführenden Staaten erfreulicherweiſe rege geblieben. Dieſe Aufwärtsbewegung dürfte anhalten und weiter zur Aktivierung der deutſchen Außenhandelsbilanz bei⸗ tragen. Während der Export deutſcher Perſonenkraft⸗ fahrzeuge keine nennenswerte Aenderung erfahren hat, bemerkte man ein weiteres leichtes Nachlaſſen des ausländiſchen Abſatzes auf dem deutſchen Markt Verſchiedene Werke haben weiter ihre Preiſe ge⸗ ſenkt. Die Erkenntnis bricht ſich immer mehr Bahn, daß die wirkſamſte Bekämpfung der auslän⸗ diſchen Konkurrenz neben einem vernünftigen Zoll⸗ ſchutz in der Vereinheitlichung der Typen und Breis⸗ ermäßigung bei dauernder Verbeſſerung der Qua⸗ lität gewährleiſtet iſt. Die Verhandlungen zur Schaffung eines europäiſchen Automobiltruſtes er⸗ ſcheinen bei der gegenwärtigen ſchwierigen Situation ausſichtslos. Dagegen dauern die Beſprechungen zwiſchen führenden deutſchen Perſonen⸗ und Laſt⸗ kraftwagenfabriken weiter an. Die Bekanntgabe irgendwelcher Ergebniſſe dürfte jedoch erſt nach einer gewiſſen grundſätzlichen Klärung zu erwarten ſein. Nach wie vor werden 80—85 v. H. aller Geſchäfte auf ſogenannter Abzahlungsgrundlage abgeſchloſſen Die Verluſtziffer iſt, wenngleich der größere Pro⸗ zentſatz der Zahlungen ſchleppend eingeht, mit etwa 1,5 v. H. relativ gering. Die Verdienſtguoten waren meiſt wenig befriedigend. Trotz umfangreicher Be⸗ mühungen einen regulären Altwagenhandel zu ſchaffen, werden leider bei vielen Neuabſchlüſſen immer noch gebrauchte Fahrzeuge über ihren Effek⸗ tivwert in Zahlung genommen. Die Abſatzverhältniſſe lagen in der Berichtszeit innerhalb der einzelnen Kraftfahrzeuggruppen wie folgt: An Perſonen wagen wurden ſolche bis zu etwa 10 PS. bevorzugt. Niedriger war der Um⸗ ſatz in mittelſtarken Fahrzeugen, wobei die Ver⸗ kaufsziffer als ſolche auch gegen die Vormonate in den letzten Wochen einen leichten Rückgang erfahren hat. Der Abſatz in ſchweren Typen hat auch etwas nachgelaſſen. Trotz der Jahreszeit wurden faſt aus⸗ ichließlich geſchloſſene Aufbauten(Limouſinen, Cabrio⸗ lets) verlangt. Das Geſchäft in Laſtkraftwagen war zum Teil ſehr ruhig. Im Vordergrunde der Nachfrage ſtanden Klein⸗ und Schnellaſtwagen von —27½ To. Nutzlaſt. Hierin macht ſich jedoch auch die amerikaniſche Konkurrenz am ſtärkſten bemerkbar. Auch für die übrigen Typen konnten nur vereinzelt die Umſätze des 1. Vierteljahres erreicht werden. In Kommunal- und Spezialfahrzeugen war, bis auf die bereits eingangs erwähnten Auslands⸗ beſtellungen, die Lage unverändert, wie auch Elek⸗ trokarren und Schlepper nur im Maßſtabe der Vormonate verlangt wurden. Im Kraftrad⸗ geſchäft begegnete man zwar etwas geſteigertem Intereſſe, insbeſondere an Dreirabdkrafträdern für bahn. Dipl.-Ing. Fr. My. Die Vergkrankheiten des laſtung und Erwärmung des Motors wird das Kühlſyſtem voll ausgenutzt, der Auspuff ſtark erhitzt, höchſte Verdichtungsdrücke und ⸗Temperaturen wer⸗ den erreicht. Bei hohen Temperaturen macht die Vergaſung des Kraftſtoffes keine Schwierigkeiten, es iſt weniger wichtig, ob er an ſich mehr oder weniger gut vergaſt, dagegen ſehr weſentlich, ob er gegenüber den erhöhten Drücken und Temperaturen beſtändig iſt, d. h. ob er kompreſſionsfeſt, klopffeſt iſt. Vor allem auf langen Steigungen muß der Motor ſchwer unter voller Belaſtung durchziehen, während andrer⸗ ſeits bei der geringen Geſchwindigkeit der vermin⸗ derte Fahrtwind Kühler und Kurbelgehäuſe verhält⸗ nismäßig wenig kühlt. Alſo beſonders ungünſtige Umſtände: Maximaldruck und Maximaltemperatur. Wer mit wenig klopffeſtem Kraftſtoff fährt, hat demnach im Gebirge ſtark mit der Klopfkrankheit, der Bergkrankheit des Vergaſermotors, zu kämpfen; denn der Motor, ein Kompromiß aus vielen An⸗ forderungen, iſt zwar auf Benzinverdichtung einge⸗ ſtellt, aber aus Gründen der Wirtſchaftlichkeit nur ſoweit, daß er nur unter Durchſchnitts⸗Fahrverhält⸗ niſſen, alſo etwa in der Ebene, ohne Klopferſcheinun⸗ gen arbeitet. Der Fahrer kennt ja die Hilfsmittel gegen das Pinken des Motors: Spätzündung, die aber die Leiſtung herabſetzt, den Kraftſtoffverbrauch ſteigert, oder häufiges Schalten, das unbequem und nicht gerade geſund für den Wagen iſt und ebenfalls den Brennſtoffverbrauch ſteigert. Gerade im Gebirge Warenbeförderung, jedoch wurden die erhofften Um⸗ ſätze nicht erreicht. f iſt daher die Verwendung klopffeſter Kraftſtoff⸗ gemiſche beſonders zu empfehlen. Für den Fahrer iſt es ſehr angenehm und vorteilhaft, wenn ſeine Aufmerkſamkeit bei Gebirgsfahrten nicht ſo ſtark durch das häufige und nicht ganz ungefährliche Um⸗ ſchalten abgelenkt wird, und wenn er ſich auf ſeinen gleichmäßig arbeitenden Motor verlaſſen kann, der ſich nicht durch Pinktöne bemerkbar macht. Auch iſt das vom Gebrauch des Getriebes unabhängigere Fahren, wie geſagt, ſparſamer. Denn der Motor e nutzt den Kraftſtoff im direkten Gang bei geringerer Tourenzahl und vollerer Belaſtung viel beſſer aus als im nächſtkleineren Gang bei höheren Drehzahlen und verringerter Belaſtung. 5 g Bei Vollſtbetrieb wirkt ſich auch der günſtige Verbrennungs⸗Charakter des Benzin⸗Benzol⸗Gemi⸗ ſches erkennbarer aus als im Droſſelbetrieb der Ebene bei geringerem Verbrennungsdruck, der, in Atmoſphären ausgedrückt, nur einen Bruchteil des Höchſtdruckes ausmacht. Die briſante Verbrennungs⸗ druck⸗Wirkung des unveredelten Kraftſtoffes wirkt entſprechend ſchädlicher. Hinzu kommt noch die Mög⸗ lichkeit, durch höhere Verdichtung den veredelten, klopffeſten Kraftſtoff weitgehender, wirtſchaftlicher auszunutzen, aus dem Motor ein paar PS. mehr herauszuholen, die man gerade im gebirgigen Ge⸗ lände recht gut gebrauchen kann. Verantwortlich: Kurt Ehmer F eee 18 12 enn *— Dienstag, den 8. Juli 1930 Gedͤrückte Getreidepreiſe Verliner Produktenbörſe v. 8. Juli.(Eig. Dr.) Die ſchwächere Stimmung des Vormittagsverkehrs war zu Börſenbeginn in der Houptſache auf den Weizenmarkt beſchränkt. Infolge der flauen Auslands meldun⸗ gen und des wieder unbefriedengenden Mehl⸗ geſchäftes hielten die Käufer mit Anſchafſungen zu⸗ rück. Das Angebot von Altweizen war keineswegs groß, dozegen kam Weizen neuer Ernte, namentlich an der Küſte, reichlicher heraus, Abſchlüſſe waren nur auf etwa 2 4 niedrigerem Preisniveau zu tätigen. Am Lte⸗ ferungsmarkte war Jult⸗Weizen um 7 4 gedrückt, da die heute beſichtigten 270 To. kontraktlich lieferbar er⸗ klärt wurden. Auch Juli⸗Roggen gab um etwa 2/ nach. Die Herbſtſichten logen für Weizen ſchwächer, für Rog ⸗ gen auf Interventionen gehalten. Roggen zur prompten Verladung blieb über Bedarf angeboten, die Stützungskäufe werden fortgeſetzt. Für Neuroggen wa⸗ ren die Forderungen wenig nachgiebig, ſo daß die Umſatz⸗ tätigkeit gering blieb. Weizen⸗ und Roggen mehle hatten zu 25 Pfg. niedrigeren Preiſen kleines Bedarfs ⸗ geſchäft. Das Haferongebot war nicht dringend, der Konſum will jedoch nur auf ermäßigtem Preisniveau An⸗ ſchaffungen vornehmen. Wintergerſte bleibt ausreichend offeriert, die Preiſe waren wenig verändert. Amtlich notiert wurden: Weizen ruhig; Juli 285— 8685,75; Sept. 256; Okt. 258—59; Roggen 72—77, be⸗ hauptet; Juli 164—65; Sept. 173; Okt. 178,5; Gerſte—, ſtetig; Futtergerſte 160—90, ſtetig; Hafer 157-64, ruhig; Juli—; Sept. 173; Okt. 176,5; Weizenmehl 32,5— 40,5, ruhig; Roggenmehl 22,5—25, ruhig; Weizenkleie 9,75 bis 10,25, feſt; Roggenkleie 9,25—10, feſt; Viktortaerbſen 22—23; Speiſeerbſen 21—25; Futtererbſen 18—19; Peluſch⸗ ken 19—20; Ackerbohnen 17—18,5; Wicken 19,5—22; Lupi⸗ nen blaue 19—20, gelbe 23—24,5; Rapskuchen 10,60—411,60; Leinkuchen 15,80—16,5; Trockenſchnitzel—9; Soyaextrac⸗ tionsſchrot 13,80—14,80; Rauhfutter mittel; drahtgepreßt. Noggenſtroh 0,95—1,10; Weizenſtroh 0,80— 1,00; Haferſtroh 0,55—65; Gerſtenſtroh 0,55—65; gebund. Roggenlangſtroh 0,80—90; bindfadengepr. Roggenſtroh 0,65—75; ſtetig; allg. Tendenz unein heitlich. e Rotterdamer Getreidekurſe vom 8. Juli.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Juli 9; Sept..45; Non. 8,55; Jan. 8,52,5; Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Juli 180,25; Sept. 123,75; Nov. 123,75; Jan. 124,25. Siverppooler Getreidekurſe vom 8. Juli.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 1b.) Tendenz willig; Juli—.); Okt..1(.); Dez..8(.%); Mitte: flau; Juli.11; Okt..076; Dez..274. Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 8. Juli.(Eig. Dr.) März(31).80 B,.20 G; Mai(31).50 B,.40 G: Juli.50 B,.20 G; Aug..25 B,.20 G; Sept..95 B, .80 G: Okt..55 B,.45 G; Nov..70 B,.65 G; Dez. .85 B,.80 G: Jan.⸗März.15 B,.10 G; Tendenz ruhig. — Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 26.50 u. 26.95; Juli 20,50 u. 26.95; Aug. 26 65 u. 27.10; Tendenz ruhig. Bremer Baumwolle vom 8. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand Middl.(Schluß) 14,91. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 8. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Untverſal. Stand. Middl. Anfang, Jan.(831) 69298; März(31) 701: Mai(81) 707; Juli 714; Okt. 600091; Dez. 690; Tagesimport 10 300; Tendenz ruhig. Mitte, Jan.(91) 690; März(91) 698; Mai(81) 705; Juli 712; Okt. 688; Dez. 688; Loco 57 Egypt. Upper F. G. fair loco 900; Tendenz ruhig. Berliner Mefallbörse vom 8. Juli 1930 Kupfer 1 Zink bez. Brief Geld bez. Brief] Geld J bez. J Brief] Geld anudar...75 88[35,255,450 88,75 eee—— 8843 8—.— 9 5588———.5 45 Arz—.— 95,75 95.25—— 35,25 35,.—— 34.50 April—.— 95.75 95 25—, 35.50 85.——.— 35,25 83,75 ai—.— 95.75 85,25—.— 35.50 8,—. 33,5085. Juni—— 95.75 95,25—,— 35.50 38,.——.— 38,50 35,— Juli. 68.— 92,—.— 38, 35,„ 3 1. Auguſt—.— 86.25 85,718—.— 85,59 34.78—.— 32.50 82.— Sept..-- 6,25 88.80—.— 35.2535,—— 33.— 32.50 Oktober—.— 96.— 95.25—.— 35,2588,—— 350 82.50 959.—. 96— 95.28—.— 35 255.——.—* 5— Dezent. 85,75 95 25—— 85.2535,— 34. 85,80 Clektrolnttupfer, prompt 414.75 Antimon Reguuus 46,— 50% e e eee 190,— Silber in Barren, 15 Kg 47.—, bg, Walz⸗, Drahtbarren194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,— 9,20 Hüttenzinn, 90 v...„[Platin, dio. 1 ar....——.— Reinnſckel, 9899 v. H. 380.—] Preſſe(ohne Edelmetallen tür 100 K Londoner eiallbörse vom 8. Juli 1930 Metalle in P pro To. Silber Unze g(137/70 fein ſtand), Platin Unze E Kupfer, Standard 49,50 Zinn, Standart 184,4 Aluminium—.— 3 Monate.85 Monate 139,2 Antimon—.— Settl. Preis 48,45 Settl. Preis 183,5 Queckſilder 22,78 Elektrolyt 54,50 Banka 140 0 Platin 5— deſt ſelected 54, 25 Straits 186,6 Wolframerz 14 50 ſtrong ſheets Blei, ausläud. 18.— Nickel—.— Eliwirebars 5680 Zink gewöhnlich 15.78 Weißblech—.— Seite. Nr. 309 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Leichtathletiſche Meiſterſchaſten des 4. DAS-Kreiſes in Karlsruhe Unter der vorbildlichen Organiſation des Kraftſportver⸗ eins Ger manta Karlsruhe gingen über Samstag und Sonntag im Karlsruher Wildpark die leicht⸗ athletiſchen Meiſterſchaften des., DASV⸗Kreiſes(Baden⸗ Pfalz) von ſtatten. Die Meiſterſchaften, die unter der Lei⸗ tung des Kreisſportwartes Schopf⸗ Mannheim einen harmoniſchen Verlauf nahmen, wurden leider nicht in dem erwarteten Maße durch die einzelnen Kreisvereine beſchickt, was zum Teil auch auf eine Veranſtaltung des Ortenauer Gaues zurückzuführen iſt, an der ſich zahlreiche Kraftſport⸗ ler beteiligten. Die Teilnehmer der Meiſterſchaften maßen ſich in fol⸗ genden Konkurrenzen: Steinſtoßen, Gewichtwerfen, Ham⸗ merwerfen, Diskuswerfen, Weitſprung, 100⸗Meter⸗Lauf; weiter kam eine 4 mal 100 Meter⸗Staffel und das Mann⸗ ſchafts⸗Tauziehen zum Austrag. Beſonders gute Leiſtun⸗ gen wurden in den Wurfübungen erzielt, wie ja die Wurf⸗ und Stoßübungen ja an und für ſich dem Kraftſportler ganz beſonders liegen. Im Steinſtoßen gab es im Feder⸗ gewicht ſogar mit 10,12 Meter einen neuen Deutſchen Rekord, eine Leiſtung, die zugleich die beſte des Tages war. Maier⸗Waldkirch übertraf damit ſogar den Wurf des Schwergewichtsſtegers Orth, der es nur auf 9,16 Meter brachte. Im Gewichtswerfen ſah man wiederum die leichteren Klaſſen in Front. Der Sieger im Federgewicht, Erwin Burkard ⸗ Karlsruhe, konnte auch hier den Ruhm für ſich in Anſpruch nehmen, die beſte Tages leiſtung vollbracht zu haben, denn an ſeine 13,96 Meter reichte ſonſt keiner der Konkurrenten heran. Mit 13,69 Meter erzielte der Sieger im Leichtgewicht, Friedrich⸗Ladenburg, die zweitbeſte Tagesleiſtung. Eſchelbach⸗Polizet Mannheim brachte es im Hammer⸗ werfen auf 40,88 Meter, eine recht achtbare Leiſtung, die von keinem der Konkurrenten übertroffen werden konnte. — Im Diskuswerfen wurde die 40 Meter⸗Grenze nicht er⸗ reicht. Immerhin gelang es Willi Geggröf⸗Bruchſal, die Scheibe 97,32 Meter zu befördern. Die Lauf⸗ und Sprungübungen brachten annehmbare Durchſchnittsleiſtungen, die in Anbetracht des Umſtandes, daß die Leichtathletik im Kraftſportlager nur als Ergän⸗ zungsſport betrieben wird, als zufriedenſtellend bezeichnet werden müſſen. Weikenand⸗ Mannheim ſiegte im Weitſprung mit 5,90 Meter und Kurt Raufer⸗Pirmaſens belegte mit 11,01 Sek. für die 100 Meter den erſten Platz. Die 4 mal 100 Meter holten ſich die Mannheimer Polt⸗ ziſten, während im Tauziehen der Athletik⸗Sportverein Ladenburg ſich als beſte Mannſchaft erwies, den zweiten Platz belegte jeweils Germania Karlsruhe. Die Ergebniſſe Steinſtoßen, Federgewicht: 1. Gg. Mier⸗Waldlirch 10,12 Meter, neuer deutſcher Rekord; 2. Albert Kühner⸗Karlsruhe 8,62; 3. Karl Wehrle⸗Waldoͤkirch 8,27; 4. Wagner⸗ Schiltach; 5. Streit⸗Weingorten, 6. Bautrexel⸗Mannheim.— Leicht⸗ gewicht: Jakob Brunner⸗Oggersheim 8,95; 2. Adolf Bührer⸗ Kalsruhe 8,70; 3. Hornfeck⸗Karlsruhe 8,37; 4. Zilly⸗Durlach, 5. Schmitt⸗Karlsruhe, 6. Hoch⸗Pirmaſens.— Mittelgewicht: Oswald Eſcheldach⸗Polizei Mannheim 8,86; 2. W. Börner⸗ Ladenburg 8,20; 3. R. Jung⸗ Karlsruhe 8,00; 4. A. Reißer⸗ Freiburg, 5. K. Müller⸗Karlsruhe, 6. Heinz Förderer⸗ Polizet Mannheim.— Schwergewicht: Karl Orth⸗Oggers⸗ heim, 9,16; 2. Geggröf⸗Bruchſal 8,45; 3. Bretzel⸗ Ladenburg 7,73; 4. Willi Reinbold⸗Freiburg. Gewichtswerfen, Federgewicht: 1. Erwin Burkard⸗Karls⸗ ruhe 13,96; 2. Karl Wagner⸗Schiltach 13,21; 3. A. Schenk⸗ Karlsruhe 11,36; 4. A. Schumaun⸗Ladenburg, 5. E. Wen⸗ ninger⸗Villſtein.— Leichtgewicht: A. Frierich⸗Ladenburg 13,69; 2. G. Bentzler⸗Weing rten 13,57; 3. C. Schmitt⸗Karls⸗ ruhe 13,16, 4. Bührer⸗Karlsruhe; 5. Waide⸗Weingarten; 6. Hans Mühlig⸗Karlsruhe.— Mittelgewicht: 1. Oswald Eſchelbach⸗Mannheim 12,16; 2. Wiedmaier⸗Karlsruhe 9,74; 3. Michel⸗Karlsruhe 9,82; 4. Förderer⸗Mannheim; 5. Kör⸗ ner⸗Ladenburg, 6. Lindauer⸗Karlsruhe.— Schwergewicht: Geggröf⸗Bruchſal 8,96; 2. Ernſtberger⸗Karlsruhe 8,65; 3. Dammert⸗Mannheim 8,35; 4. Bretzel⸗Ladenburg; 5. Böhm⸗ Karlsruhe. Hammerwerſen, Federgewicht: 1. Burkard⸗Karlsruhe 34,78, 2. Wagner⸗Schiltach 34,17; 8. Wenninger⸗Dillſtein, 29,5; 4. Maier⸗Waldkirch; 5. Schenk⸗Karlsruhe, 8. Schu⸗ mann⸗Ladenburg.— Leichtgewicht: 1. Fritz Huberer⸗Schil⸗ toch 36,50) 2. Waida⸗Weingarten 36,10; 3. Adolf Daum⸗ Mühlacker 33,90; 4. C. Schmitt⸗Karlsruhe; 5. Benzler⸗ Weingarten; 6. Mühlig⸗Korlsruhe.— Mittelgewicht: 1. Os⸗ wald Eſchelbach⸗Mannheim 40,88; 2. E. Michel⸗Karlsruhe 37,61; 3. Oskar Dreher⸗Karlsruhe 32,28; 4. Dietz⸗Weingar⸗ ten; 5. A. Reißer⸗Freiburg; 6. Wiedmaier⸗Karlsruhe.— Schwergewicht: 1. Geggröf⸗Bruchſol 36,61; 2. Böhm⸗Karls⸗ ruhe 38,60; 3. Möſt⸗Karlsruhe 33,35; 4. Bölling⸗Korlsruhe; 5. Dammert⸗Mannheim; 6. Bretzel⸗Ladenburg. Diskuswerfen: 1. Geggröf⸗Bruchſal 37,32; 2. Orth⸗ Oggersheim 35,64; 3. Bürner⸗Ladenburg 30,92: 4. Sparn⸗ Pforzheim; 5. Förderer⸗Mannheim; 6. Dietz⸗Weingarten. Weitſprung: 1. Weikenand⸗Mannheim 5,90; 2. Weiß⸗ Pforzheim 5,85; 3. Reißer⸗Freiburg 5,67; Bautrexel⸗Mann⸗ heim; 5. Schmidt⸗Mannheim; 6. Sparn⸗Pforzheim. 100 Meter⸗Lauf: 1. Raufer⸗Pirmaſens 11,01; 2. Bau⸗ trexel⸗Mannheim 11,02; Sparn⸗Pforzheim 11,09; 4. Reißer⸗ Freiburg 12,01; 5. Schmidt; 6. Hoch⸗Pirmaſens. 4 mal 100 Meter⸗Staffel: 1. Polizeiſportverein Mann⸗ heim; 2. Sportvereinigung Germanio Karlsruhe. Tauziehen: 1. Athletik⸗Sportnerein Ladenburg; 2. 8 ch. vereinigung Germania Karlsruhe. Abſchluß in Wimbledon Alliſſon/ van Rhin bleiben Weltmeiſter Die Allengland⸗Tennismeiſterſchaften auf Grasplätzss in Wimbledon erreichten am Montag mit ber Entſchei⸗ dung im Herren⸗Doppel ihren Abſchluß. Die Teilnehmer am Finale waren die Titelverteidiger Alliſſon/ van Rhin und ihre jungen Landsleute Lott/ Doeg. Das beſſere Zu⸗ ſammenſpiel der vorjährigen Sieger ſicherte ihnen zum zweiten Male den wertvollen Titel. Alliſſon/ van Rhin ſiegten in drei glatten Sätzen 678, 678,:2.— Somit ſind ſämtliche Tennisweltmeiſterſchaften des Jahres 1930 an Amerika gefallen. Lediglich im Gemiſchten Doppel iſt in Crawford ein Nichtamerikaner mit vertreten. Sieger von Wimbledon blieben: Herren⸗Einzel: Tilden. Da⸗ men ⸗Einzel: Helen Wills⸗Moody. Herren⸗Dop⸗ pel: Alliſſon/ van Rhin. Damen ⸗ Doppel: Wills/ Ryan. Gemiſchtes Doppel: Ryan/ TCrawford. Fußball, der Weltſport“. 64 Bilder, eingeleitet und erläutert von Willy Meiſel. Schaubücher 10, Heraus⸗ geber Dr. Emil Schaeffer. Orell Füßli Verlag, Zürich und Leipzig. Weshalb iſt gerade Fußball das auf der ganzen Welt verbreitetſte und beliebteſte Spiel? Das Bändchen gibt Antwort auf dieſe Frage. In zahlreichen Photographien werden wundervolle, feſſelnde Spielphaſen feſtgehalten und erläutert; wenige Zeilen als Erklärung zu den Bildern werden vieles verſtändlich machen, was nicht jeder Zuſchauer, ja nicht einmal jeder Spieler weiß. Man blättere nur einmal in dem Bändchen„Fußball, der Weltſport“, man ſehe die packenden Momentaufnahmen von Einzelphaſen eines Kampfſpieles, man leſe die kurzen Texte und man wird wiſſen, was Fußball iſt, ſein ſoll und ſein kann. Wetter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen ber Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags See 1 5 ru höh. in Wetter n nm Wertheim 1511— bedeckt Köntgsſtuhl 563 767,8 leicht] wolkenlos Karlsruhe 120 767.9 leicht wolkig Bad. ⸗Bad. 21 767,7 K wolkenlos Villingen 780 787.6 8 wolkig St. Blaſien 1275 3 bedecht Badenweil.— 766,1 leich! halbbedeckt Feldbg. Hof 780 641.6 leicht Nebel Bad. Dür h.— leicht halbbedeckt Der hohe Druck iſt weiter nach Mitteleuropa vor⸗ gedrungen. An ſeinem Oſthange haben wir Zufuhr kühler maritimer Luft, deren Eindringen geſtern nach einigen Regenfällen uns beſonders im Nord⸗ weſten des Landes erheblichen Temperaturrückgang brachte. Die Morgentemperaturen liegen auf dem Königſtuhl heute um 7 Grad, Karlsruhe 6 Grad, Baden⸗Baden 4 Grad tiefer als geſtern. Die Zu⸗ fuhr der maritimen Luft wird andauern. Wetterausſichten für Mittwoch, 9. Juli: Wechſelnd wolkig und mäßig warm, höͤchſtens ſtrichweiſe gewitterige Regen, nördliche Luftzufuhr. Meiſewetlter Der Einbruch maritimer Luft wirkt ſich heute morgen noch durch tiefe Temperaturen und ſtarke Bedeckung bei meiſt nordweſtlichen Winden aus. Nordſee: 1416 Grad, wolkig, ſtarker Weſtwind, ge⸗ ſtern mäßig warm, wolkig mit Schauern. Oſtſee: geſtern mäßig warm, wolkig mit Schauern. Harz und Thüringerwald: 10—12 Grad, wolkig, leich⸗ 15—16 Grad, wolkig, ſteifer Nordweſtwind, ter Weſtwind, geſtern verſchiedentlich ſtarker Temperaturrückgang. Rhein⸗ und Weſergebiet: 13—15 Grad, wolkig, mä⸗ ßiger Nordwind, geſtern zeitweiſe regneriſch und wechſelnd wolkig. Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: 10—13 Grad, bedeckt, leichter Nordweſtwind, geſtern kühl und wolkig. 5 Alpen: 14—15 Grad, bedeckt, leichte weſtliche Winde, geſtern kühl, zeitweiſe regneriſch. Mit weiterem Druckanſtieg wird unſere Witterung ſich beſſern und allgemein heiteres, aber im Gegenſatz zur Vorwoche nur mäßig warmes Wetter bringen. Flugwetler Mit dem Einbruch der maritimen Luft iſt die Wit⸗ terung im ganzen Reich einheitlich durch die Nord⸗ weſtſtrömung beſtimmt. Nord⸗ und Oſtſee haben ſtei⸗ fen Nordweſt⸗ und Weſtwind, der in der Höhe auf⸗ friſcht. Im Binnenland iſt die Stärke mäßig, er⸗ reicht in der Höhe jedoch ebenfalls beträchtliche Werte. Die Bbigkeit iſt in den unteren Schichten erheblich, die Bewölkung wechſelnd raſch und bringt einzelne Schauerregen. Die Sicht iſt gut. —— q—————— ů—ů— Chefredakteur Rur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton Dr. Ste an Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: 1. B. Franz Kircher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗ Handelsteil: Kurl Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mik⸗ tellungen Jakob Faude. fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. R 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rüctporto Zentrale in Düss Zinstermin: Handsdand del Hengrounz RM. 2 500 000.— 7% Gold-Kommunal-Schuldverschreibungen der Landesbank der Rheinprovinz von 1926 Ausgabe 1a und 15 —.— RM.= 1/780 g Feingeld zum jeweiligen Börsenkurse, jedoch nicht unter 93* 4 1. 0 Januar- Juli. Stüleke Zu: RAA. 500.—, 1000.—, 2000.—; 3000.—, 10 000.— Oemüß den Bedingungen der Anleihe muß diese bis 1946— also spätestens in 16 Jahren— vollständig zum NMannwert zurückgezahlt sein. Kostenfreie Aufbewahrung und Verwaltung. Köln und Trier 839 N Anfragen erbeten unter ver 1. Septembex zu verm. Näh. parterre links. Beſſ. Beamten⸗CEhep. ſucht ſofort od: ſpäter Möblierte 2 Zimmer mit Küche Beſchlagn.⸗Frele, ſchöne 3 Ammer-Wohnung mit Zubehör, ſucht f. ſofort oder ſpäter kl. Beamtenfamilte. An⸗ gebote unter U an die Heſchäftsſtelle dieſes Blattes. B3051 -3 Zimm.-Wohnung mit Bad Jon kinderl. 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