r eee e ee 45 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Beilagen: Sport der N. M. H.„ Aus der Welt der Cechnilt„Kraftfahrzeug und Verkehr„ Die fruchtbare Sch Mamheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend„ Mannheimer Reiſezeitung Mannheimer Vereinszeitung Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Abreſſe: Nemazeit Mannheim olle„ Steuer, Seſetz und Necht„Neues vom Film Aus Zeit und Leben„ Mannheimer Muſikzeitung Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 320m breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 m breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtstand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 9. Juli 1930 141. Jahrgang— Nr. 310 Bis Mitternacht Auseinanderſetzung der Regierung mit den Parteiführern Noch alles in der Schwebe Drahtbericht unſeres Berliner Büros f J Berlin, 9. Juli. Zu den Beſprechungen, die geſtern nachmittag die Miniſter Schiele und Treviranus mit ein⸗ zelnen Gruppen der Regierungsmehrheit hatten, iſt eine ſehr bedeutſame Unterredung zwiſchen dem Reichskanzler Brüning und dem Führer der Volkspartei, Dr. Scholz, gekommen. Man hat er⸗ neut die Möglichkeiten einer Verſtändigung über das Finanzprogramm diskutiert. Im Anſchluß an die Zwieſprache zwiſchen Kanzler und Parteiführer ver⸗ ſammelte ſich am ſpäten Nachmittag die volkspartei⸗ liche Fraktion zum zweiten Mal. Wie wir hören, hat Dr. Scholz angeregt, den geplanten fünf⸗ prozentigen Steuerzuſchlag für die höheren Einkommen wieder fallen zu laſſen Die 58 Millionen, die man von dieſer Maßnahme er⸗ wartete, ſollen zum Teil durch weitere ſtarke Erſpar⸗ niſſe am Gtat, zum andern durch Uebernahme auf den außerordentlichen Haushalt, aufgebracht werden. Weiter ſoll ſchon jetzt durch Reichsgeſetz ein Ueber⸗ leitungszuſtand geſchaffen werden, der die Ein füh⸗ rung der Bürgerabgabe in den Gemein⸗ den für den Herbſt vorbereitet. Schließlich ſoll der ominöſe 8 163, der die unbegrenzte Darlehenspflicht des Reiches zur Ar beitsloſenverſicherung feſtlegt, beſeitigt werden. Die Volkspartei hat in ihrer Fraktionsſitzung noch nicht abſchließend Stel⸗ lung genommen. Sie will zunächſt abwarten, wie zu dieſem vorerſt dem Kanzler perſönlich und unver⸗ bindlich gegebenen Anregungen die übrigen Mit⸗ glieder des Kabinetts und die anderen Fraktionen der Regierung, vor allem das Zentrum, ſich verhalten werden. 5 Von Abgeordneten der Weſtarp⸗Gruppe wird übrigens bereits erklärt, daß die neuen Vor⸗ ſchläge ihnen die Zuſtimmung zu dem Finanz⸗ programm weſentlich erleichtern würden. Allerdings müßten ſie einſtweilen ihre Bedenken gegen das Notopfer aufrecht erhalten. Der Steuerausſchuß wird auch heute noch nicht zuſammentreten. Seine Sitzung iſt auf Donnerstag verſchoben worden, woraus deutlich hervorgeht, daß man für die Beſprechungen zwiſchen Regierung und Parteiführern zur Herbeiführung einer trag⸗ fähigen Mehrheit Zeit gewinnen will. Ueber die Ausſprache der Regierung mit den Führern der ihr naheſtehenden Parteien, die geſtern abend um acht Uhr begann und erſt kurz vor Mitter⸗ nacht beendet war, hören wir noch, daß die Auf⸗ hebung des Einkommenſteuerzuſchlags wieder in den Hintergrund getreten iſt. Es handelt ſich gegenwärtig nur noch um die ſofortige Vorbereitung der Bürgerabgabe und um die Aufhebung des 8163 des Arbeits⸗ loſenverſicherungsgeſetzes. Die heutige Entſcheidung des Kabinetts über die von den Parteiführern vorgeſchlagenen Abänderungen des Deckungsprogramms wird weſentlich von dem Votum des Reichsarbeitsminiſters darüber abhängen, ob die Beſeitigung des§ 163 möglich iſt. Dieſe neueſte Wendung, der Beginn von Kompromißverhandlungen zwiſchen der Re⸗ gierung und den Parteien veranlaßt den„Vorwärts“ zu höhnen:„Auf jeden Fall läßt die amtliche Mitteilung erkennen, daß die neueſte Vorlage heute ſchon wieder von einer allerneueſten abgelöſt werden wird Was dann, wenn damit immer noch keine Mehrheit zuſammen iſt?“ In der Tat wird man die Nachricht nicht ohne ein gewiſſes Unbehagen aufnehmen. Die Deckungs⸗ vorlagen der Regierung ſind gewiß nicht ſchön, aber ſie ſind immerhin ein geſchloſſenes, noch einiger⸗ maßen durchkomponiertes Ganze. Wenn man jetzt anfängt, Stücke herauszubrechen und die eine Partei dabei erhält, was ſie gerne möchte, erwächſt die Ge⸗ fahr, daß auch die anderen nicht zuräckzuſtehen wünſchen und gleichfalls ihre(im einzelnen viel⸗ leicht durchaus berechtigten) Bedenken anmelden. Die„D. A..“ hat keineswegs ſo unrecht, wenn ſie ſchreibt: Eine Milliarde für die Wirtſchaft? Der Reichstag zum Etat des Finanzminiſters Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 9. Juli. Die Beratungen des Etats des Reichs⸗ finanzminiſteriums, die geſtern im Reichstag begannen, benutzten die Redner der Mittelparteien, um ihre Stellung zu dem Dietrichſchen Steuerpro⸗ gramm darzutun. Zieht man das Fazit, ſo darf man konſtatieren, daß auf allen Seiten der Wille vorhan⸗ den iſt, mit der Regierung über die geplanten ſteuer⸗ lichen Maßnahmen, deren Unerläßlichkeit nir⸗ gends mehr Zweifeln begegnet, ſich auseinanderzu⸗ ſetzen. Die Erklärung, die Herr von Sybel abgab, zeigte, daß u. a. auch die chriſtlich⸗nationalen Bauern, von denen in den letzten Tagen erhebliche Widerſtände ausgingen, bereit ſind, zwiſchen zweiter und dritter Leſung ihre Meinungsverſchiedenheiten mit der Re⸗ gierung auszugleichen. Im einzelnen forderte dann Herr von Sybel die Einführung des Verwal⸗ tungskoſtenbeitrags noch vor der Sommer⸗ pauſe, um eine baldige Durchführung der Steuerſen⸗ kungsaktion zu ermöglichen. Auch die Darlegungen Dr. Cremers(D. V..) waren von der Bereitſchaft getragen, zwiſchen den Wünſchen ſeiner Partei und dem Programm der Re⸗ gierung die Syntheſe zu finden. Der volksparteiliche Redner forderte die ſofortige Einführung der Bürgerabgabe als dem richtigſten Mfttel, durch die Entlaſtung der Gemeinden auch eine Erleich⸗ terung der Finanzlage des Reiches zu erreichen. Er verzichtete jedoch auf jegliche Polemik gegen den Finanzminiſter, der am Montag mit aller Deutlichkeit ſeine ablehnende Stellung zur Kopfſteuer bezeugt hatte. Der Etatſachverſtändige der Volkspartei bezweifelte im übrigen, daß für das an⸗ gekündigte Arbeitsbeſchaffungs⸗ Programm eine Milliarde ſich werde aufbringen laſſen. Er könne ſich nicht denken, woher Bahn und Poſt die Mittel dazu nehmen ſollen Im allgemeinen unterſtrich er, daß man endlich mit der Bewilligungsfreudigkeit des Reichstags Schluß machen müſſe, die nicht zuletzt die Mitſchuld an der Leere des Staatsſäckels trage. Es gelte, in Zukunft erſt das nötige Geld zur Verfügung zu ſtellen, ehe neue Ausgaben bewilligt würden. Für die Wirtſchafts partei erklärte ſich der Abg. Coloſſer mit einem Abbau der Pen⸗ ſionen und der Einkünfte der ſogenannten Dop⸗ pelverdiener, wie es die Sozialdemokraten be⸗ antragt haben, einverſtanden. Er meinte, daß man über die vorgeſehenen 100 Millionen hinaus noch wei⸗ tere Abſtriche am Etat machen könne. 0 Der ehemalige Reichsfinanzminiſter Rein⸗ hold verlangte für die Demokraten ein um⸗ faſſendes Preisſenkungsprogramm, von dem die künſtlich erhöhten Kartell⸗ und Kleinhan⸗ delspreiſe, wie Gehälter und Löhne, in glei⸗ chem Maße erfaßt werden müßten Gegen die Kapitalflucht, die man öffentlich als Verbrechen am deutſchen Volk brandmarken ſollte, ſchlug er vor, von jedem Steuerzahler eine eidliche Erklärung zu fordern, wieviel Kapital im Ausland angelegt ſei. Schließlich betonte Reinhold, daß er nach wie vor ſich zu ſeinem alten Grundſatz:„Hart am Rande des Defizits zu ſchreiten“ bekenne.— Die Ausſprache wird heute fortgeſetzt. EEEEFPFFPFPPFPFPFPFPPPPPPPPPPPPVVVUVUVVUVœVœVœVCV((VCVœCV œV——œV————VVVV——VPPPUPUPUPUUVwmↄↄœwœœœ—œœ——————œœœœœœœœœœœ BBB „Nur die Regierung hat ein umfaſſendes und einigermaßen erträgliches Programm, das wir als Vorausſetzung für die große Finanzreform im Herbſt betrachten. Es iſt ſinnlos, den Parteien ein Entgegenkommen zu zeigen, das die Grenzen des Vertretbaren überſchreitet. Der einfachſte und ver⸗ nünftigſte Weg iſt immer noch, daß die Brüningſche Mehrheit vom April den vielleicht in Kleinigkeiten adaptierten Geſetzentwürfen der Regierung zu⸗ ſtimmt.“ N Ein Troſt iſt immerhin noch: Die Möglichkeit eines wochenlangen Hin⸗ und Her⸗ zerrens iſt uns diesmal nicht gegeben. Ende der nächſten Woche beginnen die Reiſen, die den Reichs⸗ präſidenten und die Reichsminiſter in das geräumte Rheinland führen ſollen. Bis dahin alſo müſſen Deckungsſtreit, muß auch die Reichstagstagung be⸗ endet ſein. Jorderungen der Volkskonſervativen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Die Volkskonſervativen haben ein eige⸗ nes Finanzprogamm ausgearbeitet, an dem vor allem die ſtarke Anlehnung an die Pläne des Reichs⸗ kabinetts bemerkenswert iſt. Man fordert im ein⸗ zelnen die Anpaſſung der Löhne und Gehälter an das allgemeine Preisniveau. Zu dem Ende wird auch die Fortdauer der Reichshilfe über den 31. März 1931 angeregt. Mit der Senkung des allgemeinen Preisniveaus Hand in Hand ſoll dann die Verein⸗ fachung des Verwaltungsapparates und die Zu⸗ ſammenlegung der Behörden gehen. Für die Gemeinden wird die Einrichtung eines unab⸗ hängigen Finanzkontrolleurs nach engliſchem Muſter befürwortet. Außerdem ſetzten ſich die Volkskonſervativen für eine baldige Verwirklichung der Reichsreform ein. Das Flugbootunglück bei Bornholm Auf der Suche nach den fünf vermißten Flugbootinſaſſen Telegraphiſche Meldung 5 Berlin, 8. Juli. Die Deutſche Lufthanſa hat heute den ganzen Tag über mit allen ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln nach dem Verbleib der fünf vermißten Flugbootinſaſſen geforſcht, ohne aber bis jetzt ein Reſultat erzielt zu haben. Eine deutſche Torpedobvotshalb⸗ flottille hat ſich trotz des Sturmes auf die Suche nach dem Flugboot begeben. Das Torpedoboot 1 151 gab funkentelegraphiſch die Meldung, daß es die Oſt⸗ ſee an der Unglücksſtelle abgefahren, aber bisher keine Spur, weder von dem Flugboot noch von den Inſaſſen, gefunden habe. Weiter iſt ein Flugboot von Kalmar in Schweden aufgeſtiegen, um aus der Vogelperſpektive Spuren der Vermißten zu finden. Ein Torpedoboot iſt mit dem Bezirksleiter der Deutſchen Lufthanſa an Bord, nach Bornholm abgedampft. Auch die ſchwe diſche und däniſche Marine haben Fahrzeuge auf die Oſtſee geſchickt, um ſich an Bergungsarbeiten zu be⸗ teiligen. Von den immer noch ver mißten fünf Perſonen iſt die Nationalität von Herrn Burg⸗ kolter und Fräulein Kortrop noch unbekannt. Herr Brakelsberg iſt Inhaber eines Handels⸗ hauſes in Gevelsberg in Weſtfalen. Birk iſt der Bruder eines Redakteurs der„Kölniſchen Zeitung“. Ferner fehlt noch Nachricht über den Verbleib des Bordfunkers Tippmann. Das Flugzeug geſunken — Kalmar, 9. Juli. Nach einer beim hieſigen Flughafen eingegangenen Meldung iſt das in der Nähe von Bornholm gekenterte Flugboot jetzt ge⸗ ſunken. Einſturz eines Hafenpiers— Zehn Tote — Newyork, 9. Juli. Der Pier der Wilſon⸗ Linie in Penn(New Jerſey) iſt geſtern eingeſtürzt. Dabei ſollen mindeſtens zehn Perſonen ertrunken ſein oder tödliche Verletzungen erlitten haben. Briand wird nervös Von Joſef Buchhorn, M. d. L. Während der Beſatzungszeit war den Franzoſen jedes Mittel recht, um ſich über die im Verſalller Vertrag vorgeſehenen fünfzehn Jahre am Rhein zu behaupten. Kein Geſindel, das nicht in ihr Spiel darum eingeſetzt worden wäre; das ſchlimmſte nicht, das um lumpige Groſchen Verrat am eigenen Volke beging. Es durfte ſich im Schutz der welſchen Bajo⸗ nette hemmungslos gegen eine entwaffnete und ge⸗ knechtete Bevölkerung austoben; ſie an Leib und Seele chikanieren und vergewaltigen. Hände weg! wenn in gerechtem Zorn wer an jenes Pack heran⸗ wollte: es ſtand im Dienſte der glorreichen Nation! Daß den Franzoſen um ihre ſeparatiſtiſchen Schützlinge ſelber angſt und bange wurde, wenn ſte einmal nicht mehr für ſie da ſein würden, beweiſt die Rückverſicherung, die ſie im Haag für ſte getroffen und zu der wir uns leider bekennen mußten. Aber das„Amtliche“ hat, wie oft, mit dem aus dem Urgefühl des Menſchen aufquellenden Empfin⸗ den nichts zu tun, und ſo iſt es zu den Standgerichten über die Verräter aus eigenem Land in Mainz, Wiesbaden und Kafferslautern gekommen. Zu Ur⸗ teilen, die über die Menſchen und ihr Eigentum ge⸗ fällt worden ſind. Die Polizei war machtlos, weil Welſche ſie in jenem Gebiet machtlos haben wollten. Und Schaden iſt geſchehen, der nicht wieder gut zu machen iſt. Leben und Exiſtenzen ſind vernichtet. Wir haben keinen Anlaß, darüber zu klagen. Jenen iſt geworden, was ihnen gebührte, das Gericht. Und ein jegliches Gericht kommt, nach den Sprüchen Salomonis, von dem Herrn. Zudem trennt nach Schiller Verrat alle Bande, auch die des Mitleids. Nur bei den Franzoſen nicht, wenn es um Deut⸗ ſche geht. Sie ſelber würden an eigenem Otternge⸗ zücht, das ſich gegen die„grande nation“ vergangen hätte, ſchärfſte Vergeltung üben. Bis zur Deporta⸗ tion und zum Tod. Aber ihre Helfershelfer im Stich laſſen, verbaut Hilfen für ſpäter. Und man weiß nie, was da noch kommen kann. Alſo mußte Ein⸗ ſpruch erhoben werden und ein Rückfall in jene übelſten Zeiten nach dem Kriege erfolgen, wo Ber⸗ lin von Paris aus aller Augenblicke diplomatiſch ge⸗ rüffelt wurde. Wenn der oder jener Verſtoß gegen irgendeinen dehnbaren Paragraphen irgendeiner zu dieſem Zweck vorher zurecht gemachten Verordnung oder Uebereinkunft vorlag. Mit Verlaub! Darüber ſind wir nun hinweg. Und der Sinn der Rheinlandräumung, des Zehnjahrkampfes um unſere Freiheit im Weſten mit all den Demütigungen und Opfern, nicht zu ſagen und nicht zu tragen, war, daß wir dort wieder die Herren wären, wie wir hoffen, es im Oſten in abſehbarer Zeit gleichfalls wieder einmal zu ſein. Und darum: klar und deutlich, daß keinerlei Miß⸗ verſtändniſſe möglich ſind, nach Paris die Kunde, daß des Dareinredens in unſere Hoheits⸗ rechte nunmehr genug iſt. Briand wird, wenn wir die Politik der Zukunft machen, die von unſerem Standpunkt aus not⸗ wendig iſt, noch öfters nervös werden. Er oder ſeine Nachfolger; denn, ob die Namen wechſeln, das Syſtem bleibt. Wir haben noch manchen Kampf zu führen und müßten ihn, wenn zur Zeit nicht finan⸗ zielle und wirtſchaftliche Not auf unſeren Nägeln brännte, die die Stunde vor uns faſt ganz füllen leider füllen!— gleich nach der Rheinlandräumung beherzt beginnen. Der um die Saar iſt ja ſchon im Gange. Zulange ſchon mit Abwarten und Weichheit: denn, was der Welſche will, iſt offen⸗ ſichtlich: wenn er die Saar nicht behalten kann(und er weiß, daß er es auf die Dauer nicht vermag!), dann will er wenigſtens ein Schachergeſchäft be⸗ treiben, das uns von Neuem in neue Schuldknecht⸗ ſchaft bringen und uns den Atem noch weiter ver⸗ ſchnüren ſoll. Aber er irrt! Diesmal geht unſer Kampf von einem wieder zurückgewonnenen Breit⸗ glacis, von dem aus wir Angriff und Abwehr in ſicherer Standkraft führen können als bisher: vom Rhein. Eins bedingt das Andere. Nun er wieder unſer iſt, wird die Saar unſer werden. Aber wir haben nicht nur dieſen Kampf zu führen, wir haben auch um Eupen und Malmedy zu r —— 5 5 N ee— 9 T 2. Seite. Nr. 310 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 9. Juli 1930 ringen, um den polniſchen Korridor, um Danzig und die Oſtmark. Haben als Ein⸗ leitung dazu, zunächſt die Grenzen, die uns ge⸗ blieben ſind, zu ſchützen. Und dürfen nicht dulden, daß polniſche Feindflieger ebenſo andauernd wie ab⸗ ſichtlich unſere Hoheitsrechte verletzen. Helfen Vor⸗ ſtellungen nichts, dann muß die Tat, die zielwillige Abwehr folgen. Und hat man uns keine brauch⸗ baren Mittel dazu gelaſſen, müſſen wir ſie zurück⸗ verlangen. Und da, wo ſolche Forderungen ein Echo wecken, in Genf. Und erkennen laſſen, daß wir zur Selbſthilfe ſchreiten, wenn uns dort Ver⸗ ſtändnisloſigkeit für nationale Grundfragen be⸗ gegnen ſollte. Möglich, daß Briand nervös wird, wenn Deutſch⸗ land wieder zu atmen anhebt. Aber das Wohlbefin⸗ den des franzöſiſchen Außenminiſters iſt für uns nichts im Vergleich zu der Notwendigkeit uneinge⸗ ſchränkter Lebensmöglichkeit unſeres Volkes. Den Willen dazu zu wecken, muß das erſte Beſtreben jedes jedes wahren Deutſchen ſein. Gleichviel, wo er innerpolitiſch ſteht. Denn: Deutſchlands Wiederauf⸗ ſtieg geht nur über ſeine äußere Freiheit, die in dieſen Tagen wohl begonnen hat, aber noch lange nicht vollendet iſt! Verlrauenskriſe des Kabinetts Tardien Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 9. Juli. Die franzöſiſche Regierung, die ſich geſtern, aller⸗ dings ohne die Vertrauensfrage zu ſtellen, bei der Abſtimmung über die Petroleumfrage in der Kam⸗ mer in die Minderheit geſetzt ſah, entging am Nachmittag im Senat mit knapper Not einer neuen Niederlage. Der Gegenſtand, um den es ſich handelte, war von geringer Bedeutung. Die Debatte entſtand aus einem Angriff des Senats auf die Regierung, weil dieſe ihren Lehrern die Weiſung erteilt hatte, antikleri⸗ kalen Demonſtrationen in Sübfrankreich nicht bei⸗ zuwohnen. Tardieun zögerte nicht, die Angriffe auf die Autorität der Regierung gegenüber ihren Beamten abzuwehren und ſtellte die Vertrauens⸗ frage. Die Abſtimmung ergab urſprünglich eine Mehrheit von fünf und bei genauer Nachprüfung nur eine Mehrheit von einer Stimme für die Regierung. Als dieſes Reſultat in der Kammer bekannt wurde, ging die Oppoſition zu neuen Angriffen vor. Tar⸗ dieu andererſeits war darauf bedacht, die Abſtim⸗ mungsergebniſſe des Senats durch ein eindeutiges Vertrauensvotum der Kammer zu erſetzen. Gelegen⸗ heit bot der Antrag eines Abgeordneten der Linken, Heeresangehörigen zur Ernte Urlaub zu er⸗ teilen. Kriegsminiſter Maginot, der Vorſitzende der Heereskommiſſion der Kammer, ſowie Tardieun ſelbſt ſprachen ſich im Intereſſe der nationalen Ver⸗ teidigung gegen dieſen Antrag aus, der bei der Abſtimmung mit 328 gegen 265 Stimmen abge⸗ lehnt wurde. Lautſprecher auf 20 Kilometer Drahtbericht unſeres Berliner Büros I Berlin, 9. Juli. Geſtern nachmittag war gleichzeitig in ganz Span⸗ dau, Weſtend und Siemensſtadt Muſik zu hören, die von einer geheimnisvollen, irgendwo aufgeſtellten Kapelle geſpielt wurde, die ſpäterhin ein Sänger ab⸗ löſte. Die Muſik rührte von einem gigantiſchen Laut⸗ ſprecher her, der auf dem Dach des Siemens⸗For⸗ ſchungslaboratoriums aufgeſtellt war und dort der Berliner Preſſe zum erſten Mal in Betrieb vor⸗ geführt wurde. Es handelt ſich um einen Laut⸗ ſprecher, der bis auf 20 Kilometer Ent⸗ fernung hörbar iſt und trotz der klangreinen Wiedergabe etwa eine Lautſtärke erzeugt, die der eines Orcheſters von 2000 Mann entſpricht. Von der Firma Siemens wird beabſichtigt, den rieſtgen Lautſprecher an einem Feſſelballon zu befeſtigen und aus 1000 Meter Höhe ein Konzert über einem großen Teil von Berlin verbreiten zu laſſen. Dieſer Lautſprecher ſtellt jedenfalls eine Spitzen⸗ leiſtung deutſcher Radiotechnik dar. 2, Millionen Erwerbslose in England Drahtung unſer. Londoner Vertreters 8 London, 9. Juli. Die Zahl der Arbeitsloſen in England ſteigt unaufhaltſa m. Soeben wird bekannt, daß Ende Juni 1890 000 Erwerbsloſe Unterſtützungen erhiel⸗ ten. Das bedeutet eine Steigerung von 75 000 innerhalb einer einzigen Woche und von faſt 750 000 in einem Jahre. Zählt man die große Anzahl von Erwerbsloſen hinzu, die aus ver⸗ ſchiedenen Gründen nicht unterſtützungsberechtigt ſind, ſo kann man das engliſche Erwerbsloſenheer wohl auf 272 Millionen ſchätzen. Das ſind 5% der geſamten engliſchen Bevölkerung. Das ſtändige Anwachſen dieſer Menge von Erwerbsloſen beherrſcht mehr und mehr die geſamte engliſche Politik. Man rechnet ſchon jetzt mit Sicherheit auf eine wei⸗ tere ſehr erhebliche Steigerung während des kom⸗ menden Winters und zum erſtenmal macht ſich in weiten Kreiſen der Wirtſchaft und der Politik ein ernſthafter Peſſimismus geltend. Der Iſolde Reiter Skandal Drahtbericht unſeres Berliner Büros 1 Berlin, 9. Juli. In einem jugoſlaviſchen Polizeibüro iſt— man weiß es— im wunderſchönen Monat Mai eine tapfere deutſche Frau, Iſolde Reiter, die Herausgeberin der Zeitſchrift„Die neue Zeit“ in Groß⸗Betſchikörek halb totg e prügelt und noch wochenlang in Haft behalten worden. In allen reichsdeutſchen Kreiſen hat ſich über dieſen Vorfall ſtarke Erregung gezeigt. Man hat auch kein Blatt vor den Mund genommen und einen Schelm, in dieſem Falle alſo die Gendarmerie Jugo⸗ ſlawiens, einen Schelm geheißen. Der ſehr rührige Preſſechef der jugoſlawiſchen Geſandtſchaft in Berlin, ein ſehr temperamentvoller Herr betläufig, der es mehr mit der Fixigkeit als der Wahrheit zu halten pflegt, ſchickt der„D. A. 3. eine Erklärung, in der er ſich bitter darüber be⸗ ſchwert, daß man für die„bedauerlichen und nicht zu rechtfertigenden Uebergriffe untergeord⸗ neter Polizeiorgane“ die gegenwärtige jugoſlawiſche Regierung verantwortlich mache. So⸗ bald der Miniſterpräſident die Beſchwerde der Frau Reiter erhalten habe, ſei von ihm eine Unterſuchung eingeleitet worden. Es ſei auch gar kein Zweifel, daß die Zentralinſtanz die„ſchärfſten geſetzlichen Maßnahmen“ ergreifen werde, ſobald ſich die Be⸗ ſchuldigungen der Frau Reiter bewahrheiten ſollten. Die Beſchwerde der Frau Reiter hat der jugo⸗ ſlawiſche Miniſterpräſident aber erſt erhalten, nach⸗ dem ſie in der deutſchen Preſſe veröffentlicht worden war. Vor dem Groß⸗Betſchiköreker Polizeigewalti⸗ gen hatte Frau Reiter eine Erklärung abgeben müſſen, daß ſie über ſchlechte Behandlung nicht zu klagen gehabt hätte. Dabei ſtand, wie Iſolde Reiter das beſchrieben hat, der Rohling, der ihr die Peit⸗ ſchenſchläge auf die nackten Fußſohlen appliziert hatte, mit einer Eiſenſtange drohend neben ihr.. Man erſieht daraus, wie notwendig die Veröffent⸗ lichung in der reichsdeutſchen Preſſe zur Aufdeckung dieſer Schandtat geweſen iſt. Sie erſt bietet dem jugoſlawiſchen Miniſterpräſident die Möglichkeit, ſeiner Kulturaufgabe zu genügen. Start des„Graf Zeppelin“ zur Nordlandfahrt — Friedrichshafen, 9. Juli. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt heute nacht 12,05 Uhr zu ſeiner Nor d⸗ landfahrt aufgeſtiegen. An Bord befindet ſich u. a. auch Knut Eckener, der ſeit ſeiner Amerikareiſe zum erſten Mal wieder mit dem Luft⸗ ſchöff fliegt, Bemerkenswert iſt noch, daß am g. Jult der Geburtstag des Graf Zeppelin war, und daß am 8. Jult 1910 Graf Zeppelin mit dem Dampfer Mainz eine Reiſe nach Spitzbergen unternahm, um dort mit Es iſt wichtig, daß gerade während dieſer beinahe defaitiſtiſchen Stimmung die Konſervativen mit ihrer Schutzzollpolitik offen herauskommen. Es iſt durchaus denkbar, daß die Bevölkerung, die zum erſtenmal beginnt, ſich den Ernſt der Situation klarzumachen, aus ſtimmungsmäßigen Gründen eine Politik annimmt, die ſie in ruhigeren Zeiten ſtets abgelehnt hat. Die Konſervativen ſind denn auch in den letzten Wochen ſehr viel kühner geworden und es iſt jetzt ſogar dazu gekommen, daß ihr Par⸗ teiführer Baldwin in einem Mißtrauensvotum gegen die Regierung im Unterhaus offen die Ein⸗ führung von Lebensmittelzöllen ver⸗ langt hat. Das Mißtrauensvotum iſt lediglich ein Vorwand zur Herbeiführung einer Debatte, aber es iſt bezeichnend, daß gerade die Lebensmittelzölle zur offiziellen Politik der Konſervativen werden. Da gleichzeitig, wie wir mehrfach berichtet haben, in gewiſſen einflußreichen Kreiſen der Arbeiterpartei eine ſchutzzöllneriſche Bewegung im Gange iſt, ſo iſt eine vollkommene Abkehr Eng⸗ lands vom Freihandel nicht mehr ſo ganz ausge⸗ ſchloſſen, wie dies noch vor verhältnismäßig kurzer Zeit erſchien. Schwerer Verkehrsunfall — Eſſen, 8. Juli. Heute abend ereignete ſich in Eſſen⸗Karnap ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Perſonenkraftwagen wollte einen aus der Richtung Horſt kommenden Lieferwagen über⸗ holen, als dieſer plötzlich in eine Querſtraße abbog. Es erfolgte ein Zuſammenſtoß. Der Perſonenkraft⸗ wagen kam dadurch aus der Fahrtrichtung und durchfuhr eine Trinkhalle. Hierdurch wurde ein Straßenbahnkontrolleur, der ſich mit einem Straßenbahnarbeiter in der Trink⸗ halle aufhielt, getötet, der Arbeiter erlitt leich⸗ tere Verletzungen. Der Führer des Perſonenkraft⸗ wagens wurde durch Glasſplitter ſchwer verletzt. Von den Inſaſſen des Wagens erlitt eine Dame einen Knöchelbruch, ein Herr einen Schlüſſelbein⸗ bruch und eine Gehirnerſchütterung. Die Verletzten mußten dem Krankenhaus zugeführt werden. Aukobusunglück Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 9. Juli. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich geſtern Abend bei Groß⸗Kreutz. Ein mit 16 deutſch⸗baltiſchen Stu⸗ denten, Zöglingen des von Sylvio Bröderich gelei⸗ teten Verſuchsgutes Jeſerich, beſetzter Kraft⸗ omnibus wurde beim Kreuzen des ungeſchützten Bahnüberganges von einem Zuge der Lehniner Kleinbahn überfahren. Der Kraftwagen wurde von der Lokomotive etwa 10 bis 15 Meter weiterge⸗ ſchleift und vollkommen zertrümmert. Bei dem Un⸗ fall wurde der Student Johannſen getötet, vier weitere Inſaſſen wurden mit. Jlebhens⸗ gefährlichen Verletzungen nach den Krän⸗ kenhäuſer in Brandenburg und Potsdam gebracht. Den übrigen gelang es, ſich durch Abſpringen in Sicherheit zu bringen. Wegen einer Streichholzſchachtel zum Mörder geworden — Wanne⸗Eickel, 9. Juli. Zwiſchen einem 42 Jahre alten Arbeiter und einem bei ihm als Koſtgänger wohnenden 65jährigen Invaliden kam es am Diens⸗ tag wegen einer Streichholzſchachtel zu einer heftigen Auseinanderſetzung. Der Invalide griff im Ver⸗ laufe des Streites zu einem dolchartigen Meſſer und brachte dem Arbeiter ſo ſchwere Verletzungen bei, daß er bald darauf ſtar b. Der Täter wurde verhaftet. Der Erſtochene hinterläßt fünf unverſorgte Kinder. Nanking für Verkehrsſteuern ausländiſcher Geſellſchaften — Paris, 9. Juli. Havas meldet aus Nanking, der Staatsrat habe die Heranziehung der auslän⸗ diſchen Geſellſchaften in China zur Zahlung der Verkehrsſteuern auf der Grundlage der Behandlung, einem Feſſelballon die meteorologiſchen Verhältniſſe des Nordkaps zu ſtudieren. dte ähnliche Geſellſchaften im Auslande erfahren, genehmigt. Badiſche Politik Erich Obkirchers letzter Gang Um die Mittagsſtunde des Dienstag wurde Erich Obkircher in Freiburg zur letzten Ruhe gebettet. In der großen Zahl der Leidtragenden ſah man Staats⸗ präſident Dr. Schmitt, Landtagspräſident Duff⸗ ner, Vizepräſident Dr. Waldeck, den Präſidenten des Rechnungshofes Dr. Baumgartner, den ehemaligen Präſidenten des Verwaltungsgerichts⸗ hofes Glockner, Landeskommiſſar Dr. Schwö⸗ rer, Oberbürgermeiſter Dr. Bender und Bür⸗ germeiſter Riedel, zahlreiche Abgeordnete, dar⸗ unter die Abgg. Habermehl, Hofheinz, Nußbaum und Haas. Neben Parteileitung und Fraktion der Deut⸗ ſchen Volkspartei nahmen noch Oberbürgermeiſter Gündert, Stadtrat Haas und Präſident Wilſer an der Trauerfeier teil. Nach einem Orgelvorſpiel mit Violinbegleitung nahm Stadtpfarrer Weber das Wort und zeich⸗ nete ein Bild des Politikers und Menſchen Ob⸗ kircher. Im Namen des Reichsparteivorſtandes, des Zentralvorſtandes, der badiſchen Partetleitung und Fraktion der Deutſchen Volkspartei zeichnete ſodann der Landesvorſitzende, Landtagsabgeordnete Rechts⸗ anwalt Steinel ein Bild des Verſtorbenen, wobei er u. a. ausführte:„Die wahrhaften Wurzeln ſeiner Politik lagen dort, wo die anderen Obkircher ge⸗ arbeitet, gekämpft und geſiegt hatten, wo der Kampf geführt wurde um die Schaffung, dann um die Er⸗ haltung des badiſchen Staates, des Deutſchen Rei⸗ ches. Das war der tiefere Sinn ſeiner politiſchen Arbeit: Was ſeine Ahnen geſchaffen hatten, das wollte er erhalten helfen. Doch verſchloß er ſich ge⸗ rade bei ſeiner liberalen Tradition nicht dem ge⸗ ſunden Fortſchritt. Wenn er in der badiſchen Schule, um die die Väter gekämpft hatten, den Fortſchritt erreicht ſah, ſo kämpfte er für ihre Erhaltung. Wo er aber in der Geſtaltung des ſtaatlichen Lebens in Deutſchland Ueberalterung ſah, da kämpfte er für Neugeſtaltung und wurde ſo ein begeiſterter Vorkämpfer der Reichsreform. Er hat ſich im vori⸗ gen Jahre aus beruflichen Gründen aus der vor⸗ derſten politiſchen Kampffront zurückgezogen. Wer ihn kannte, der wußte, daß es kein Abſchied von der Politik umd nicht etwa Reſignation war. Wir wuß⸗ ten, daß er kampfbereit ſtand, wenn wir ſeiner be⸗ dürften. Wir konnten hoffen, wenn wir die anſchei⸗ nend ſo kräftige und geſunde Geſtalt ſahen, daß er dem politiſchen Leben ſeines engeren und weiteren Vaterlandes noch Vieles zu geben hatte. Daß das Schickſal ihn uns genommen hat, iſt nicht nur Tra⸗ gik für die Familie, für den Beruf, aber auch nicht nur für die politiſche Partei, der er angehört hat, es iſt Tragik für die badiſche Geſchichte. Sein Kör⸗ per iſt uns genommen. Sein Geiſt aber möge und wird unter uns fortwirken.“ Für Reichsaußenminiſter Dr. Curtius und die Ortsgruppe Freiburg der Deutſchen Volkspartei ſprach Stadtrat Hofheinz. Landgerichtspräſtdent Brugier widmete dem Verſtorbenen im Namen der Juſtizverwaltung warme Worte der Anerkennung, während Erſter Staatsanwalt Ferdinand das Bei⸗ leid der Staatsanwaltſchaft übermittelte. Rechts⸗ anwalt. Dr. Metzger entbot den letzten Gruß der Anwaltſchaft. Exzellenz von Bock legte im Namen der badiſchen Heimat, Ortsgruppe Freiburg, einen Kranz nieder, während Herr Schiermann vom„Hoch⸗ wächter“ in Neuſtadt den letzten Gruß des Schwarz⸗ waldes überbrachte. Abordnungen der ſtaatlichen Polizei ſowie Kriminalpolizei nahmen an der Trauerfeier teil. Der Mord in Nachterſtedt — Berlin, 9. Juli. Die Ermittelungen der Magde⸗ burger Kriminalpolizei in der Mordſache an dem Bergwerksdirektor Dr. Kramer in Nachterſtedt haben gegen den des Mordes bezichtigten Bade⸗ meiſter Otto Koch aus Hoym, der die Tat noch immer leugnet, ſchwer belaſtendes Material zutage gefördert. Die Ehefrau des Verhafteten gab bei ihrem Verhör an, daß ihr Mann die Waffe nach der Tat in einen Mühlengraben geworfen habe. Der Mühlengraben wurde abgelaſſen und man fand die Waffe, ein Militärgewehr Modell 98, an der be⸗ zeichneten Stelle vor. 92 Jahre alt- und doch rüftig! Von Pfarrer i. R. Eduard Müller, Dresden Der Verfaſſer iſt zur Zeit der älteſte deutſche Geiſtliche. D. Schriftl. „Was tun Sie, um bei Ihrem hohen Alter ſo rüſtig zu ſein?“ Wie oft werde ich ſo gefragt! Ja, was tue ich? Oder beſſer: was habe ich ge⸗ tan? Vier Worte möcht' ich allen ſagen: Ich habe maßvoll gelebt! Halte Maß in allen Dingen! Das iſt meines Erachtens die goldenſte Lebensregel! Maß halten im Eſſen, im Trinken, in allen Genüſſen und Leidenſchaften! Ich war körperlich von Jugend auf durchaus kein Held! Die Natur hat mich klein erſchaffen. Auch mit den Kräften war es nicht weit her. Aber zäh war ich und zielbewußt. Ich wollte meinen Eltern— mein Vater lebte als kleiner Bäckermeiſter in Zeulenroda (damals Reuß älterer Linie)— nicht allzu lange auf der Taſche liegen. Sehr beſcheiden geſtaltete ſich meine Jugend. Ich litt zwar nicht Not, aber es fehlten auch jegliche Ge⸗ nüſſe. Schulbeſuch in Zeulenroda, dann Gymnaſium in Schleiz. Ein ziemlich eintöniges Leben— ohne Aufregungen. Das geiſtige Fortkommen fiel mir gar nicht leicht; denn die Elementarſchule war nicht be⸗ rühmt geweſen. Mein ſchwächlicher Körper aber ſtählte ſich in die⸗ ſer Zeit durch Wandern. Sport gab es damals nicht. Leider nicht! Ich freue mich heute an jedem maßvoll getriebenen Sport. So mußten wir Schüler das Wandern zum Sport erheben. Oft freilich auch der Not gehorchend. Wie oft bin ich von Zeulenroda nach Schleiz gewandert! Und zurück. Und ſpäter— als Student— ſogar nach Leipzig! Student in Leipzig. Aermliche Vehauſung. Schmal⸗ hans war Küchenmeiſter. Solides Leben. Jeder Gro⸗ ſchen mußte dreimal umgedreht werden. Die Jung⸗ frau—„lieblich in der Jugend Prangen“— mußte man vorübergehen ſehen. Denn wenn die Jungfrau von damals auch recht beſcheiden war, meine Börſen⸗ verhältniſſe waren noch beſcheidener! Aber nun end⸗ lich ein Sport: Fechten! So wurde ich einer der Gründer der Burſchenſchaft„Arminia“, deren älteſtes Semeſter ich heute bin. Wir hielten Maß im Trin⸗ ken. Wir ſchlugen uns keine Nächte um die Ohren. Wir liefen, um das Geld für die Poſtkutſche zu ſparen, wiederholt nach Halle, übernachteten in einer Herberge und hörten die berühmten halliſchen Pro⸗ feſſoren der theologiſchen Fakultät, deren Einſtellung weniger orthodox als die der Leipziger Hochſchul⸗ lehrer war. Ich bin mein ganzes Leben lang darauf bedacht ge⸗ weſen, mein Tagewerk beſtimmt einzuteilen. Nicht gerade pedantiſch. Aber doch einigermaßen nach der Uhr. Dieſer Regelmäßigkeit verdankt meine Geſund⸗ heit ſicherlich viel. Auch als Ehemann und Familien⸗ vater, der ich nun bald wurde, habe ich Wert darauf gelegt. Hochzeit in Reinsdorf(an der Göltzſchtalbrücke), Lehrer in Greiz. Sechs Kinder. Viel Arbeit, um die große Familie durchzubringen. Auf Genüſſe mußte verzichtet werden. Keine Er⸗ holungsreiſen, keine Sommerfriſchen, keine Bade⸗ kuren und was ſonſt. Aber ich blieb geſund dabei. Meine Ausarbeitung war neben dem Wandern) das Turnen und das„Baſteln“. Das bedeutet, daß ich alle Reparaturen ſelber ausführte, ſoweit das eben möglich war. Die Axt im Hauſe erſpart nicht nur den Zimmermann, ſondern auch den Arzt. Umzug nach Glauchau. Geiſtlicher an ber dortigen Georgenkirche. Das ſiebente Kind. Gehäufte Arbeit. Aber auch Segen auf der Arbeit. Jetzt erſt, im Alter von 40 Jahren, der erſte Tabakgenuß! Jeder lacht, dem ichs erzähle. In einer Zeit, wo es junge Mädchen auf 20 bis 30 Zigaretten täglich bringen, hält man dies nicht für möglich. Und doch war es ſo! Um ſo ſtärker wurde dann aber auch die Treue, die ich der Zigarre bis zum heutigen Tage gehalten habe. Zwar war ich niemals Kettenraucher. Aher die Zigarre iſt mir Begleiterin durch fünf Jahr⸗ holiſche Getränke habe ich nie gemocht. Mein Gläs⸗ chen Bier aber trank ich nur, wenn Feierabend war. Alkoholgenuß am Tage hätte mich unfähig zu jeder Arbeit gemacht. Später wurde ich als Seelſorger an die Marien⸗ kirche und ſchließlich als Pfarrer an die Katharinen⸗ kirche in Zwickau gewählt. An Leid fehlte es nicht. An Kummer iſt mir auch nach der Verſetzung in den Ruheſtand nichts erſpart geblieben. Doch ich ertrugs im Sinne Hiobs. Maß halten ſoll man auch im Schmerz. Erquickend war für mich immer die Beſchäftigung mit der Jugend. Ich gründete den erſten evangeli⸗ ſchen Jünglingsverein. Laßt junge Menſchen um euch ſein! Das iſt auch eine goldene Lebensregel. Man bleibt ſelber jung dabei. Ich habs erprobt. „Sieben Kinder! Um Himmels willen! Sind Sie nicht nervös geworden?— Nun ja, lebhaft war es oft. Und als die Kinder groß wurden, wuchſen die Sorgen und wuchs der Läm. Aber das alles hat mich nicht krank gemacht. Je mehr Verantwortung einer hat, deſto ſtärker werden ſeine Kräfte. Arbeite! Es dient der Geſundheit. Müßiggang iſt nach meiner Meinung nicht bloß des Laſters, ſondern auch der Nervoſttät Anfang. Als Theologe und als erfahrunsreicher Greis ſage ich auch: Bete! Das Bewußtſein, das eine höhere Macht um dich iſt, eine Macht, die dieſe in ihren Wundern doch unerfaßliche Welt geſchaffen hat und dich mitten in ihr, beglückt und ſtählt dich, erhält dich alſo geſund! Geh' zeitig zur Ruhe und ſtehe früh auf! Das möchte ich am liebſten dreimal ſchreiben. Hierin fußt eine Wurzel meiner Rüſtigkeit. Meinetwegen gönne dir eine kurze Mittagsruhe. Ich habe dieſem„Vier⸗ telſtündchen“ gehuldigt. Mir hat's ſtets neue Kraft für die zweite Tageshälfte gebracht. Lies gute Bü⸗ cher! Habe Jntereſſe für alles, was ſich in der Welt ereignet. zehnte geweſen. Sie gilt mir als erſtrebenswerter Genuß, ebenſo wie ein Glas Bier. Stärkere alko⸗ Und ich miſche mich gern unter die Menſchen, trotz kreuzt. Die Menſchen zu ſtudieren, war mir immer intereſſant. Langeweile habe ich mein ganzes Leben hindurch nicht empfunden. Man bewahre ſich nur den Sinn für allen Fortſchritt, für das Neue auf allen Gebie⸗ ten. Dann wird man niemals„greiſenhaft“(im übeln Sinne) werden. Kinder, Kindeskinder und Urenkel bekunden mir, daß ich immer gleichmütig e daß ich keine„Launen“ habe. Wie kommt's? Ganz einfach. Jeden Tag betrachte ich als Geſchenk eines gütigen Schickſals. Ein Beſchenkter aber hat dis Pflicht, die Freude, die man ihm bereitet, zurückſtrah⸗ len zu laſſen. Selbſt die Großſtadt fällt mir nicht auf die Nerven. Mit wachen Sinnen durchſchreite ich ihren Trubel. Geſicht, Gehör ſind noch in beſter Ordnung. Auch appetitlos bin ich nie geweſen. Von neuen Erfindungen höre ich gern. Vom er⸗ ſten Eiſenbahnzug bis zum Ozeanrieſen, zum Radio, Zeppelin und Segelflug, welch eine Entwicklung habe ich miterlebt! Beſonders begrüße ich den Film. Er bietet mir vollkommenſte Abwechflung. Und welch einen Wandel der Mode habe ich in die⸗ ſen neun Jahrzehnten mit angeſehen! Offen bekenne ich, daß mir die heutige Kleidung der Frauen immer⸗ hin mehr zuſagt als jene ſcheußliche Tracht der Schleppen, die einem jeden Spaziergang verleiden konnte. Doch genug der Worte! Sonſt hält man mich für einen„geſchwätzigen Alten“. Der aber will ich nicht ſein, obwohl ein Zweiundneunziger manches zu ſagen hätte. Noch eins aber will ich erwähnen, weil ich es von Einfluß auf die Geſundheit erachte: Den Wechſelfällen des Lebens nicht zuviel Bedeu⸗ tung beimeſſen! Einſt las ich den Vers eines Weli⸗ weiſen:„.. din fünfzig Jahren iſt alles vorbei!“ Wenn man jeden Aerger und jeden Schickſalsſchlag von dieſem Standpunkt betrachtet, wie ich es tat, wirft die Seele manchen unnötigen Ballaſt über Bord. „Lebenserinnerungen eines alten Mannes“, die könnte auch ich ſchreiben wie einſt Kügelgen. Aber mancher ſchlechten Erfahrungen. Auf meinen Wan⸗ derungen ſpreche ich mit jedem, der mir den Weg ob ſie heute, in der Zeit der„Bücher um die he. geleſen würden, wäre die Frage. 5 4 f 4 e e e SO en FCC n 8 A K n F Mittwoch, den 9. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabef 8. Seite. Nr. 310 Das verbotene Militärkonzert Bisher waren Militärkonzerte von„drüben“ verboten. Aber das können wir auch.— Groß war die Zahl der Enttäuſchten, die am Montag abend vor dem Roſengarten wieder kehrt machten, nachdem ſie erfahren hatten, daß das Militärkonzert im Nibelungenſaal nicht ſtattfinde. Die Mannheimer Konzertdirektion hatte das Muſikkorps des 19. Bayer. Inf.⸗Regiments mit Obermuſikmeiſter Hem⸗ pel verpflichtet. Die Ortsgruppe des Deutſchen Muſiker⸗ Verbandes erhob durch ihre Be⸗ zirksgruppe Darmſtadt beim Reichswehrmini⸗ ſterium Einſpruch gegen das Konzert, da derartige Militärkonzerte in Städten mit zahlreichen er⸗ werbsloſen Muſikern nicht ſtattfinden ſollen. Das Reichswehrminiſterium unterſagte das Konzert, inzwiſchen war aber eine Vereinbarung zwiſchen der Konzertdirektion und der Ortsgruppe Mannheim des Muſikerverbandes zuſtande gekommen, wonach dieſer den Einſpruch zurückzog gegen die Verpflich⸗ tung eines Erſatzengagements für Mann⸗ heimer Muſiker. Nachdem alſo die Manheimer Ortsgruppe das Konzert freigegeben hatte, zog die Bezirksgruppe Darmſtadt ihre Entſcheidung bis Montag nachmittag hinaus, um endlich um 74 Uhr bekannt zu geben, daß das Konzert nicht ſtatt⸗ finden dürfe. Abgeſehen von dem finanziellen Schaden, den die Konzertdirektion erleidet, haben Dutzende von Angeſtellte des Roſengartens, Garderobefrauen, Saaldiener, die beſtellten Kellner u. ſ. w. ver⸗ dienſtlos nach Hauſe gehen müſſen. die Stadt büßt Saalmiete und Steuerein⸗ nahme ein und die Mannheimer Muſiker haben letzten Endes auch den Schaden, daß die Konzert⸗ direktion an das Erſatzengagement nicht mehr ge⸗ bunden iſt. Das Muſikkorps der 19er, das in der ganzen Pfalz mit großem Erfolg konzertiert hatte, fuhr noch am Montag abend in ſeine Garniſon Augsburg zurück. Welches ſind die fünf ſchönſten Roſen? Roſenſchau in Mannheim Der Roſenmonat Juni ließ durch ſeine Hitze die Roſen raſch erblühen. Eine kurze Zeit der Pracht war der Königin Roſe im erſten Flor beſchteden. Für die zweite Entfaltungsperiode der Roſe beab⸗ ſichtigt die Ortsgruppe Mannheim des V. D. R. am 13. Juli in der Orangerie der Stadtgärt⸗ nerei eine Roſenſchau zu veranſtalten. Roſen⸗ freunden und Kennern ſoll hier Gelegenheit ge⸗ geben werden, die fünf ſchönſten Roſen feſtzuſtellen. Ein zahlreicher Beſuch der Ausſtellung wäre ein Anſporn für die hieſtge Ortsgruppe des V. D. R. Der Reinerlös ſoll dem Konto Roſarium 1932 zu⸗ geführt werden. Die Haupttagung des V. D. R. ſoll bekanntlich im Jahre 1932 in Mannheim ſtatt⸗ finden, ſofern die Vorbedingungen dazu erfüllt wer⸗ den können. Jeder Roſenliebhaber wird in der Aus⸗ ſtellung nicht nur gute, alte Sorten und Neuheiten vorfinden, ſondern auch die Namen ſeiner ihm bis jetzt unbekannt gebliebenen Pfleglinge und ſich er⸗ freuen an den prächtigen Blütenformen und Farben der Roſen. * „„Graf Zeppelin“ wieder über Mannheint.„Graf Zeppelin“ ſtieg vergangene Nacht in Friedrichshafen zu ſeiner Norwegenfahrt auf. Er flog über Stuttgart, den Neckar abwärts, erſchien gegen 3 Uhr über Seckenheim, Feudenheim, überflog die Stadt Mannheim und verſchwand in ſchneller Fahrt in Richtung Frankfurt. Das mächtige Motorengedröhn weckte manchen Schläfer. Das ſil⸗ berne Schiff bot mit ſeinen erleuchteten Gondeln einen unbeſchreiblich ſchönen Anblick. * Der Wohnungsban in Mannheim. Der Rein⸗ zugang an Wohnungen durch Neubauten betrug im Monat Juni ds. Is. 150. Von den neu ge⸗ ſchaffenen Wohnungen ſind 86 Wohnungen mit—3 Zimmern und 64 Wohnungen mit—6 Zimmern. Es wurden 19 neue Wohngebäude erſtellt. Für ins⸗ geſamt 19 Neubauten die 149 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſtenbeihilfe bewilligt. 12 neue Wohngebäude wurden von gemeinnützigen Bauvereinigungen und 7 von privaten Bauherrn erſtellt. Davon ſind 3 Kleinhäuſer mit—2 Wohn⸗ geſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. Erwerbsloſigkeit und Verſatz Iſt der Verſatz beim Leihamt von der Erwerbs loſenziffer abhängig? Von Leihamtsdirektor Schmidt⸗Mannheim Der Reichsverband der Pfandleiher Deutſchlands e. V. hat in einem Flugblatt die Frage aufgeworfen, ob Pfandleihen bei ſchlechten Zeiten gute Ge⸗ ſchäfte machen und hat dieſe Frage mit nein beant⸗ wortet. Zum Beweis dafür hat er für die Jahre 1927 und 1928 in einem Kurvenbild die Zahl der Verpfändungen und die Arbeitsloſenziffer Groß⸗ Berlins aufgetragen. Dieſe Kurven zeigen völlig entgegengeſetzte Bewegung. Fiel die Arbeitsloſen⸗ kurve, ſo ſtieg die des Verſatzes(in 80 Peripherie⸗ geſchäften), fiel dagegen die letztere, ſo ſtieg die Kurve der Arbeitsloſenziffer. Der genannte Verband konnte daher mit Recht die oben geſtellte Frage mit nein beantworten und daraus den Schluß ziehen: Fallen der Kurve im Dezember, ein Beweis dafür, daß gegen Jahresende Gratifikationen, beſondere Zu⸗ wendungen des Fürſorgeamts u. ä. dem Verſatz⸗ publikum zufließen. Ferner zeigt es einen Anſtieg in den erſten Monaten des Jahres(beſonders April und Mai), in welchen Monaten regelmäßig beſondere Aufwendungen in Kleidung uſw. nötig fallen. Demgegenüber iſt der Verlauf der Erwerbsloſen⸗ kurve weſentlich ausgeglichener. An ihr iſt bemer⸗ kenswert, daß ſie ſich im Winter hebt, hervorgerufen in der Hauptſache durch das Ruhen des Baugewerbes, um im Sommer wieder zu fallen. Sie macht auch in 3 Aa e eien Mea elen, a 5 2 5 9 eq mae 0 N.8 2 Are bees bes, 1 A 5 2 15 a ene 1 0 A 1s 1 0 Cb Lob. N 0 0 ö 3 8 nn 8 EE 5 8 — 4 15.9 1 Aa * 5 0 0 8 .8.5 5 N JS S NS. N 8 SSS TSS SSS SAS ss SS A s S ——.— ee—. 3 * 925 4 „Je weniger Arbeitsloſe, je mehr Verſatz.“ In den folgenden Zeilen ſoll unterſucht werden, ob die für Berlin feſtgeſtellte Tatſache auch für Mannheim zutrifft, oder ob ſich ein anderes Bild ergibt. Die Satzungen des Städt. Leihamts Mannheim enthalten die zwingende Vorſchrift:„Die Pfand⸗ ſcheine ſind auf den Inhaber lautend auszuſtellen.“ Es beſteht daher nicht die Möglichkeit, Nam? und Be⸗ ruf des Verpfänders feſtzuſtellen. Für die vorlie⸗ gende Unterſuchung wäre aber vor allem die Feſt⸗ ſtellung des Berufes wertvoll, weil aus ihr Rück⸗ ſchlüſſe auf den Kreis der Verſetzer gezogen und deren Beeinfluſſung durch die Wirtſchaftslage feſtgeſtellt werden könnte. Es erübrigt daher nur, die Zahl der Erwerbsloſen in Beziehung zur Verſatztätigkeit beim Leihamt zu ſetzen. b Zwecks Löſung dieſer Aufgaben ſind den Verſatzzahlen der Jahre 1927/1929 die Zahl der Erwerbsloſen in dieſen drei Jahren gegenübergeſtellt worden, wo⸗ bei als Erwerbsloſe nicht nur die Hauptunter⸗ ſtützungsempfänger, ſondern auch die Kriſenfürſorge⸗ empfänger, die durch ſaiſonübliche Arbeitsloſigkeit Be⸗ troffenen und die ſogenannten Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen gezählt worden ſind. Das Ergebnis dieſer Gegenüberſtellung iſt in dem folgenden Schaubild als Kurve aufgetragen, wobei die Ergebniſſe der ein⸗ zelnen Monate in dem Vielfachen der mittleren Schwankung ausgedrückt ſind. Das Bild zeigt, daß die N 5 Kurve des Verſatzes außerordentlich ſchwankt. Der Verſatz iſt aber auch von einer ganze Reihe von Faktoren beeinflußt, die nur zeitweiſe auftreten. So zeigt das Bild ein PP: e! ffddßdßß!!!! „. um die Ehe“, das ſei der Schluß dieſer Zei⸗ len. Ich habe die Frauen, dis Ehe hoch und wert gehalten. Ich könnte ſagen: heilig. Sicher war dies auch ein Bauſtein zu meiner Geſundheit. Wenn doch für unſer Volk die Zeit wieder käme, wo Reinheit von Jüngling und Jungfrau und Hochachtung der Ehe Selbſtverſtändlichkeiten waren!— Tauſende werden lächeln, wenn ſie dies leſen. Ob ſie auch mit zweiundneunzig Jahren noch ſo lächeln können?! Ich weiß, daß es, wenn ich niemals ernſtlich krank geweſen bin, eine Gnade der Natur, alſo des Schöpfers war. Aber ein ganz klein wenig habe ich auch ſelbſt mit dazu beigetragen. Und jeder kann Bauherr an ſeiner Geſundheit ſein. Dieſe Ratſchläge hier ſollten allen dabei helfen. Nun ſchreibe auch ich 1930. Damit rundet ſich für mich, auf das Jahrzehnt gerechnet, ein Jahrhundert meines Lebens. Deun 1838 bin ich geboren, am 1. Mai. Von den Freunden und Bekannten meiner Jugend, von den Genoſſen meines Alters iſt nie⸗ mand mehr am Leben. So können dieſe Zeilen nur denen, die jünger ſind als ich, ein Gruß ſein und zugleich ein kleines Vermächtnis. „Haltet Maß in allen Dingen! Dann wird an jedem wahr, was ſich an mir erfüllte:„. daß du lange lebeſt auf Erden!“ 5 D Viertes Hauskonzert der Hochſchule für Muſik. Neben anerkannten Lehrkräften der Hochſchule, die ſich nicht nur in pädagogiſcher, ſondern auch in künſtleriſcher Hinſicht mit vollem Recht einen guten Namen geſchaffen haben, betätigte ſich als Gaſt ein Angehöriger einer bekannten Muſikerfamilie. Durch⸗ blättern wir die Lebensbeſchreibung Wagners und Liſzt, ſo ſtoßen wir wiederholt auf den Muſik⸗ forſcher Heinrich Porges als begeiſterten Vor⸗ kämpfer der neudeutſchen Richtung. Ein Namens⸗ vetter und Verwandter dieſes Pioniers ſtellte ſich dem(nicht ſehr zahlreichen) Publikum als aus der Schule Joachims in Berlin hervorgegangener tüch⸗ tiger Vivlinſpieler vor. Mit der Solo⸗Sonate von Reger und der Kreutzer⸗Sonate Beethovens hatte ſich Herr Friedrich Walter Porges ſehr anſpruchs⸗ volle Aufgaben geſtellt, die zu den ſchwierigſten Penſa der Violinliteratur gehören, ohne daß ſeine Interpretation voll zu überzeugen oder hinzureißen vermochte. Ein entſcheldender Prüfſtein, der ſeine Befähigung zur Entfaltung warmen, beſeelten Ge⸗ ſangstones evident hätte erweiſen können, das ver⸗ heißene Violinkonzert-Dur von Mozart entfiel, ſodaß ein abſchließendes Urteil ſich kaum fällen läßt. Einen ungetrübten Genuß vermittelte der hoch⸗ geſchätzte Geſangsmeiſter der Anſtalt Herr Max Schöttl, deſſen mit ſchönen ſtimmlichen Mitteln und feinfühligſter Auffaſſung dargebotener Vortrag Beethovenſcher Geſänge, darunter der berühmten „Adelaide“, nur lebhaftes Bedauern auslöſte, daß ſich der tüchtige Sänger und treffliche Pädagoge ſo ſelten hören läßt, zumal gerade ſeine Auffaſſung der Beethovenſchen männlichen, durchaus nicht weich⸗ lichen, Gefühlswärme vollkommen gerecht wird. In gewohnt meiſterlicher Darbietung führte Fräulein Emilie Schmitt die chromatiſche Phantaſie und Fuge von Bach ſowie Mozarts C⸗Moll⸗Phantaſie vor. Noch eines Mitwirkenden haben wir zu geden⸗ ken, der im Programm zwar nicht genannt war, aber eine wichtige Aufgabe als Begleiter am Flügel vortrefflich ausfüllte, Herrn Prof. Rehberg. m. Mannheimer Künſtler auswärts. Toni Ottenheimer, Schule der Bewegung, Mann⸗ heim, tanzte als Mitglied der Tänzergruppe 1930 Berlin, in der erfolgreichen Aufführung des Orpheus Dionyſos Muſik von Chr. W. Gluck anläßlich des 3. Deutſchen Tänzerkongreſſes in München.. Zwei neue Terra⸗Filme.„Die Firma heiratet“ heißt eine Tonfilmpoſſe die Ernſt Steffan muſtkaliſch bearbeitet. Der junge Komponiſt der Operette„Münchhauſen“ hat ſich durch eine Anzahl populärer Schlager(„Sebaſtopol“) einen be⸗ kannten Namen gemacht. Carl Mayer iſt von der Terra zur Mitarbeit für das Drehbuch ihres neuen Tonfilms„Der Mann, der den Mord beging“, nach C. Farréres Werk, gewonnen worden. b Mannheim die Bewegungen, die im ganzen Reiche feſtzuſtellen ſind. Das Kurvenbild läßt erſehen, daß die beiden un⸗ terſuchten Vorgänge nicht ohne weiteres ſich gegen⸗ ſeitig bedingen. Die aufgezeichnete Verſatzkurve iſt durch eine Reihe von Momenten beeinflußt, die mit der Erwerbsloſigkeit nichts zu tun haben, während andererſeits die Kurve der letzteren Ausſchläge un⸗ beeinflußt durch die Zahl der verſetzten Pfänder gibt. Aber im großen und ganzen iſt doch eine gewiſſe Parallelität beider Kurven feſtzuſtellen. Das bedeutet, daß in der Verſatzziffer des Leih⸗ amts ſich die wirtſchaftliche Not der breiten Volksmaſſe widerſpiegelt. Hiernach kann die für Berlin aufgeſtellte Behauptung „ie weniger Arbeitsloſe, je mehr Verſatz“ für Mann⸗ heim nicht übernommen werden. In der Vorkriegszeit konnte allerdings auch in Mannheim die Beobachtung gemacht werden, die heute in Berlin gemacht wird. Vor dem Kriege war der Verſatz beim Leihamt nicht abhängig von der Er⸗ werbsloſigkeit oder von der wirtſchaftlichen Lage, er hat ſich vielmehr mit dem zunehmenden Wohl⸗ ſtand der Bevölkerung vermehrt. Manches Pfandſtück iſt damals aus Leichtſinn den Weg zum Leihaus gegangen, während heute die Lage von Grund aus ſich geändert hat und es hauptſächlich die Not iſt, die zum Verſatz zwingt. Heute muß das Lethamt aus Mandel an genügendem Einkommen in Form des Konſumtiv⸗Kredits eine zuſätz⸗ liche Kaufkraft zur Verfügung ſtellen, damit der äußerſte Lebensbedarf gedeckt werden kann. Die obige Feſtſtellung, wonach in dem Verſatz beim Leihamt ſich die wirtſchaftliche Not breiter Volksmaſſen widerſpiegelt, wird bekräftigt, wenn wir unterſuchen, ob Beziehungen beſtehen zwiſchen den Verſatzziffern beim Leihamt und dem Aufwand des ſtädtiſchen Fürſorgeamts in den Jahren 1924 bis 1929. Die Beziehungen dieſer beiden Erſcheinungen zeigen das folgende Bild, in dem ebenfalls das Er⸗ Lentz Lum e 5 T Menu Baten. Ae Ae ges. 1 — 4 422. 3 15 2 .5 5 8 1 3 5 1 1 1924 1925 192% 4927 1928 1325 gebuis jeden Jahres in dem Vielfachen der mittleren Schwankung dargeſtellt iſt. Es bedarf gar keiner weiteren Ausführungen, daß die Parallelität beider Erſcheinungen ein Abbild iſt der wirtſchaftlichen Not weiter Kreiſe der Ein⸗ wohnerſchaft, daß alſo die Verſatzziffer des Leihamts von der ungünſtigen wirtſchaftlichen Lage, in der ſich Mannheim z. Zt. befindet, ein heredtes Zeugnis ablegt 1 Die ſchöne neue Männerkleidung Zeichnungen von Gretel Mainzer, Text von Joſeph Froſch Der Menſch iſt Sommers meiſt ein Tranſpirator, Drum ſchreit die Sommer⸗Männer⸗Kleidung nach dem Reformator. Sie ändre ſich vom Scheitel bis zum Knie! Doch wie 21 Die Schneidermeiſter ſpritzen Hirnſubſtanzen Und laſſen tauſend Möglichkeiten Polonäſe tanzen. Da ſprachen wir zu einer Meiſterin, Nimm einen Bleiſtift, zeichne uns was hin. Denn wie's die Frau am Manne ſehen möchte, Wird's ausgeführt und ganz beſtimmt das rechte. en 828— Wozu 10 Kilo Anzug? Nein, ganz loſe Das leichte Hemd, die leichte Hoſe. Derweil der andre Kühlung fächelt Geht man gazellenhaft und lächelt. Und dazu, wer kennt den Genuß 5 5 An ſolcher Kleidung Reißverſchluß. 3 Ein Griff, ein Zug an der bekannten Schließe Man ſteht ſo leicht, faſt wie im Paradieſe. 5 * 4 2 Städtiſches Geneſungsheim Neckargemünd, Im Anzeigenteil erſcheint eine Bekanntmachung der 5 Direktion der ſtädtiſchen Krankenanſtalten über das Städtiſche Geneſungsheim Neckargemünd, die wir der Beachtung empfehlen. i. * Odenwaldklub, Ortsgruppe Mannheim⸗Lud⸗ Neckarſteinach ſein diesjähriges Wandere Ehrungsfeſt ab. Ferner wird die neuerbaut Ausſichtsterraſſe mit offener Halle ihrer Be⸗ ſtimmung übergeben. Außerdem iſt eine Befrei⸗ ungsfeier mit Hütten⸗ und Burgenbeleuchtung, an der ſich die Gemeinde und Vereine von Neckar⸗ ſteinach beteiligen, vorgeſehen. e * Erleichterungen in der Beförderung von Han gepäck. Laut Abmachungen im internationalen Eiſen bahnverband ſoll die Höchſtgewichtsgrenze für Handgepäck aufgehoben werden. Es bleibt lediglich die Beſtimmung beſtehen, daß der Reiſende nur ſoviel Gepäckſtücke mitnehmen darf, wie ſich über und unter ſeinem Platz in dem Abteil der Züge unterbringen läßt. Im internationale Verkehr wird dieſe Aufhebung der Höchſtgewichts, grenze bereits durchgeführt. In nüchſter Zeit wird auch eine Aenderung der Eiſenbahnverkehrsordonung herbeigeführt, wobei die jetzt beſtehende Höchſt⸗ gewichtsgrenze für den innerdeutſchen Eiſenbahnver⸗ kehr fallen gelaſſen wird.. Mittwoch, den 9. Juli a Nationaltheater:„Die liebe Feindin“, 20 Uhr. 2 aeintanſ bühne„Libelle“: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr ga atett.. e Konzert 16 Uhr. öln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Rüdesheim⸗Aß, mannshauſen, 14,30 Uhr Speyer⸗Germersheim und zurück, 19,5 Uhr Abensſahrt 277 Std.„ Lichtſpiele: Alhambra:„Zärtlichkeit“.— Schan⸗ burg:„Flieger— Scala:„Dich hab ich ge⸗ liebt“.— Roxy⸗ Theater:„Das Mädel mit der Peilſche“.— Univerſum:„Frauennot— Frauen⸗ glück“.— Gloria Pala ſt„Im Prater blühn wie⸗ der die Bäume“— Pa laſt⸗ Theater:„Delikateſſen“, Copitol:„Parks“. 0 Sehensmürdigkeiten: 5 ö Schloßmnſeum: Geöffnet täglich von 10—13 uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 1113 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr: Mittwoch 15—17 Ühr; Freitag 17-19 ÜUhrr. Planetarfum: 15 Uhr Beſichtigung, 17 Uhr Vorführung. 85 Schluß des redaktionellen Teils Peter Rixlus önbl. Mannheim, fepterter Wunelm Müller jun. N — ͤ. Seite. 1 Nr. 310 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 9. Juli 1930 Zeppelinlandung in Neuſtadt * Neuſtadt a.., 9. Juli. den Sonntag auf dem Neuſtadter Flugplatz Lilien⸗ thal vorgeſehene Landung des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ haben die maßgebenden Stellen umfang⸗ reiche Vorbereitungen getroffen. Die erſte Landung erfolgt zwiſchen 8 und 10 Uhr vormittags; die genaue Zeit iſt von der herrſchenden Bodentemperatur ab⸗ hängig. Nach der Landung bringt die Mannſchaft das Luftſchiff auf die Weſtſeite des Flugplatzes, wo für die Zuſchauer reichlich Platz, für etwa 100 000 Per⸗ ſonen, vorhanden iſt, ſodaß alle Beſucher den„Graf Zeppelin“ aus nächſter Nähe ſehr gut ſehen können. Der Ehren⸗Vorſitzende, Regierungspräſident Dr. Pfülf, wird das Luftſchiff und ſeine Führer, Kapi⸗ tän Lehmann und Flemmin g, begrüßen. Der Aufenthalt des Luftſchiffes wird etwa eine Stunde dauern. Für die am kommen⸗ Um 11 Uhr iſt ein Brieftauben ⸗Befrei⸗ ungsflug angeſetzt, wobei etwa 3000 Tauben auf einmal aufſteigen werden. Zwiſchen 11 und 12 Uhr wird ein Segelflugwettbewerb durchgeführt. Um 2 Uhr wird der Freiballon„Mannheim“ des Bad.⸗Pfälz. Luftfahrtvereins einen Aufſtieg ma⸗ chen. Zugleich werden etwa 1000 Kinderballons ge⸗ meinſam losgelaſſen. Zwiſchen 5 und 6 Uhr abends erfolgt die zweite Zeppelin⸗Landung. Es iſt Vorſorge getroffen, daß genügend Paſſagiermaſchinen für Rundflüge über das Haardtgebirge vorhanden ſind. Vom Bahnhof Neuſtadt wird mit etwa 60 Omnibuſſen während des ganzen Sonntags ein Pendelverkehr zum Flug⸗ platz unterhalten. Nachrichten aus Baden Tödlicher Motorradunfall an der Bergſtraße * Weinheim, 8. Juli. Am Samstag abend hatten mehrere Motorradfahrer aus Offenbach eine Fahrt nach der Bergſtraße unternommen. Auf der Rück⸗ fahrt von Bruchſal nach Darmſtadt und Offenbach platzte der vordere Gummireifen des einen Motorrads, auf dem der etwa 33 Jahre alte Eier⸗ und Butterhändler Georg Groh aus Offenbach ſaß. Der Fahrer verlor die Gewalt über das Rad und fuhr gegen einen Bau m. Dabei ſtieß er ſo unglück⸗ lich gegen den Stamm, daß er einen ſchweren Schädelbruch erlitt. Er wurde ſofort in das Krankenhaus nach Weinheim transportiert. Die Verletzungen waren aber derart, daß eine Rettung ausſichtslos war. Noch in der Nacht verſchied Groh. Er hinterläßt Frau und Kind. Altbürgermeiſter Rupp Neulußheim, 8. Juli. Am Samstag ſtarb an den Folgen eines Schlaganfalls, im Alter von 84 Jahren, Altbürgermeiſter Johann Jakob Ru pp. Er wurde im Jahre 1908 zum Bürgermeiſter von Neu⸗ Iußheim gewählt und verſah dies Amt bis zum Jahre 1917. Rupp war Veteran des Krieges 1870/71. Das Reilinger Muſikfeſt * Reilingen, 8. Juli. Der Muſikverein Harmonie beging in den Tagen vom 5. bis 7. Juli ſein 5jähri⸗ ges Beſtehen, gleichzeitig damit feierte die Muſik⸗ kapelle ihr 30 jähriges Beſtehen. Mit dem Feſt ver⸗ bunden war ein großes Preisblaſen, an dem ſich 14 Vereine der näheren und weiteren Umgebung mit rund 250 Spielern beteiligten. Dem Feſt waren ſchöne Sommertage beſchieden, die zur Erhöhung der feſtlichen Stimmung viel beitrugen. Am Samstag abend ſtellte ſich der Feſtzug am Kreuz an der oberen Hauptſtraße auf und zog nach einem Halt auf dem Rathausplatz, wo der Zapfenſtreich mit harmoniſcher Kavpallerieretraite geſpielt wurde, in den dekorierten Feſtſaal des Gaſthauſes zum Adler, wo anſchließend das Feſtbankett abgehalten wurde. Der Hauptfeſttag wurde mit einer Tagreveille begonnen. Nach dem Empfang der auswärtigen Kapellen fand im Adler⸗ ſaal das um ½9 Uhr beginnende Preisblaſen ſtatt. Nach einer Mittagspause war der Feſtzug. Nach dem offiztellen Akt flüchtete man ſich vor den brennenden Sonnenſtrahlen unter die Zelte, wo es an den ſtim⸗ mungsmachenden Momenten nicht fehlte. Ein Feſt⸗ ball im Adler, Hirſch und Roſe ſchloß den Hauptfeſt⸗ tag. Der Montag brachte das übliche Frühſchoppen⸗ konzert und am Nachmittag auf dem Feſtplatz eine Volksbeluſtigung. Damit nahmen die Feſttage einen fröhlichen Ausklang. Goldene Hochzeit * Reichenbach bei Ettlingen, 8. Juli. Die Ehe⸗ leute Leopold Anderer in Reichenbach können heute bei geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit im Kreiſe einer großen Enkelzahl das Feſt der gol⸗ denen Hochzeit begehen. Dem Jubelpaar wurde ein Glückwunſchtelegramm vom Staatspräſidenten und vom Landrat überreicht. sch Schriesheim, 9. Juli. Der hieſige Turnerbund „Jahn“ hält am nächſten Sonntag auf dem Sport⸗ platz am Pumpwerk ſein diesjähriges Schautur⸗ neu ab. Der Verein beteiligte ſich am vergangenen Sonntag in Edingen an dem gewiſſermaßen als Hauptprobe zum großen badiſchen Landesturnen in Mannheim anzuſprechenden Gauturnfeſt des Neckarturngaues.— Vorgeſtern traf in unſerer Gegend eine Reihe von Berliner Schulkin⸗ dern ein. die ihre ſechswöchigen Ferien in Süd⸗ deutſchland verbringen. Sechs dieſer Kinder kamen nach Schriesheim, und wurden in Privatquartieren untergebracht, ſechs weitere Kinder kamen nach Wein⸗ heim.— Vor kurzem mußte eine hieſige Frau unter verdächtigen Krankheitserſcheinungen ins Hei⸗ delberger Krankenhaus geſchafft werden. In Zu⸗ ſammenhang damit wurde kurze Zeit danach eine hie⸗ ſige Hebamme verhaftet und in Unter⸗ ſuchungshaft verbracht. Pforzheim, 8. Jult. Am Samstag nachmittag hat ſich am Seehauspfad, oberhalb vom Schwarz⸗ walöhaus, ein 19jähriger Kaufmann erſchoſſen. * Altglashütten(Hochſchwarzwald), 8. Juli. Es wurde das Gerücht verbreitet, daß der Windgfäll⸗ weiher bei Altglashütten(Hochſchwarzwald) durch Maßnahmen der Bauleitung des Schluchſeewerkes dermaßen in der Sommerzeit abgeſenkt ſet, daß eine Bademöglichkeit ausgeſchloſſen ſei. Wie das Schluch⸗ ſeewerk uns mitteilt, ſind die Arbeiten größtenteils beendet. Der Windgfällweiher hat daher in der erſten Juliwoche ſeine frühere Waſſerhöhe wieder erreicht, ſo daß der Badebetrieb un⸗ geſtört aufgenommen werden konnte. Durch die Bau⸗ arbeiten des Schluchſeewerkes iſt der Kurbetrieb in dieſem Sommer in Altglashütten und im Feldberg⸗ gebiet in keiner Weiſe beeinträchtigt. Nachbargebiete Schwerer Motorradunfall * Kaiſerslautern, 9. Juli. In der Nacht auf Montag fuhr an der Kaiſermühle ein Motorradfah⸗ rer mit Sozius auf eine Dreſchmaſchine auf. Beide Fahrer wurden mit erheblichen inneren und äußeren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Die Verletzungen des 30jährigen Schreiners Peter Baad ſind lebensgefährlich. Dienstag morgen hatte er das Bewußtſein noch nicht wiedererlangt. Zwei Motorradler unterm Zug— Einer getötet * Abenheim bei Worms, 5. Juli. Am Bahnüber⸗ gang der Mörſtädterſtraße ereignete ſich am Don⸗ nerstag abend ein verhängnisvolles Verkehrs⸗ unglück. Der verheiratete Schöler aus Worms fuhr mit ſeinem Schwager Hammes von Mörſtadt auf dem Motorrad zurück. Hammes, der das Rad ſteuerte, fuhr raſch aus dem Ort heraus, nahm die Kurve gegen Mörſtadt und ſah ſich plötzlich vor dem gerade in den Bahnhof Abenheim einfahrenden Zuge. Um dem Unglück zu entgehen, drehte der Fahrer die Steuerung gegen den Zug, um die Böſchung hinunterzugleiten. Die beiden Fahrer wurden aber durch den entſtandenen Ruck in den fahrenden Zug hineingeſchleudert, erfaßt und derart ſchrecklich zugerichtet, daß Schö⸗ ler nach einigen Minuten verſtar b. Hammes, der einige Meter geſchleift wurde, trug neben dem Ver⸗ luft beider Unterarme ſchwere Kopfverletzun⸗ gen davon. Er liegt in hoffnungsloſem Zuſtande im Wormſer ſtädtiſchen Krankenhaus. Beide Verun⸗ glückte find verheiratet und hinterlaſſen eine mehr⸗ köpfige Familte. Es verdient bemerkt zu werden, daß der Uebergang, an dem ſich das Unglück ereig⸗ nete, durch Schranken nicht geſchützt iſt. Schwerer Kircheneinbruch * Bingen, 5. Jult. In der Nacht zum Donnerstag wurde in die katholiſche Kirche zu Weiler ein ſchwerer Einbruch verübt. Der Einbrecher hatte ein Holzdach überklettert, war dann in den Kirch⸗ garten gedrungen, hatte ein Fenſter der Sakriſtei eingeſchlagen und war ſo in die Kirche gelangt. Hier brach er das Tabernakel auf und ſtahl die Monſtranz, die einen Metallwert von 50 1 hat. Der hiſtoriſche Wert des Gegenſtandes wird indeſſen auf 5000/ geſchätzt. Ferner wurde ein Speiſe⸗ kelch im Werte von 200 bis 300/ geſtohlen. Die Bingerbrücker Landjägerei hat in der Sache bereits die Verhaftung einer ortsanſäſſigen Perſon vorgenommen. Gerichtszeitung Popp und Schuberth verurteilt In der Dienstagvormittagsſitzung in dem Prozeß wegen Ermordung der Frau des Kommerzienrats Meußdörfer erklärte Staatsanwalt Dr. Schohl in ſeinem Plädoyer, das Geſtändnis der Angeklag⸗ ten verdiene vollen Glauben, da alles lücken⸗ los habe bewieſen werden können. Die beiden An⸗ geklagten ſeien die Täter. Kommerzienrat Meuß⸗ dörfer ſei vollkommen unſchuldig und von dem ſchweren Verdacht, der auf ihm laſtete, reſtlos gereinigt. Der Staatsanwalt beantragte gegen Schuberth 10 Jahre, gegen Popp 8 Jahre Zuchthaus wegen verſuchten ſchweren Raubes. Bei⸗ den ſollen die Ehrenrechte auf 5 Jahre aberkannt werden. i Nach einſtündiger Beratung fällte das Gericht folgendes Urteil: Die beiden Arbeiter Friedrich Schuberth und Heinrich Popp ſind ſchuldig, je eines in Mittäterſchaft ausgeführten Verſuchs eines Verbrechens des beſonders ſchweren Rau⸗ bes. Schuberth wird zu 6 Jahren Zuchthaus, Popp zu 4 Jahren 6 Monaten Zuchthaus ver⸗ urteilt. Beide haben die Koſten zu tragen. Wegen der Niedrigkeit der Geſinnung, der das Verbrechen entſprang, wird auf 5 Jahre Ehryerluſt erkannt und wegen der Gemeingefährlichkeit auf Zuläſſigkeit der Polizeiaufſicht. * * Schwurgericht Mannheim. Eine Schwurge⸗ richtstagung iſt für den 23. Juli und die folgenden Tage in Ausſicht genommen. Auf der Tagesordnung ſtehen vorläufig drei Angeklagte wegen Meineids. 8 Mit der Waſſerflaſche niedergeſchlagen. Unter dieſer Spitzmarke haben wir in unſerer Mittagsaus⸗ gabe vom Samstag, den 5. Juli, einen Gerichtsbericht veröffentlicht. Die beiden Zeugen E. und D. legen nun Wert auf die Feſtſtellung, daß ſie mit dem An⸗ geklagten in keiner Weiſe bekannt waren und des⸗ halb auch nicht als Mitglied des in dieſem Be⸗ richt genannten„Trios“ in Frage kommen. Eine große Werbeveranſtaltung für den Waſſerſport in Mannheim So geſund Schwimmen und Rudern, wie überhaupt aller Waſſerſport iſt, kann doch gar nicht genug dafür geworben werden. Von dieſem Geſichtspunkt aus veranſtaltet der Ver⸗ kehrs⸗Verein Mannheim gemeinſam mit dem Mannheimer Ortsausſchuß für Leibesübungen und Jugendpflege am 20. Juli 193 0 ein großzügig angelegtes Waſſerſportfeſt auf dem Neckar. Dieſes Feſt auf dem Waſſer, deſſen ſport⸗ liche Leitung Dr. Perſon und die organiſatoriſche Lei⸗ tung Direktor Hieronymi übertragen wurde, will vor allem zeigen, daß der Waſſerſport richtig betrieben ſo gefahr⸗ los wie jeder andere Sport iſt. Die Eltern haben alſo kei⸗ nen Grund, für ihre Söhne und Töchter zu bangen. Was man bei dieſem Waſſerſportfeſt, an dem ſich auch der Badiſch⸗ Pfälziſche Luftfahrtverein durch entſprechende Darbietungen in dankenswerter Weiſe beteiligt, vorführen will, iſt vor allem geſunder Sport, ſodaß an eigentlichen Wettſpielen nur drei Rennen der Kauuleute und das Waſſerballſpiel zu verzeichnen ſind. Wenn ſchon die Auffahrt aller Ruder⸗ und Kanuvereine ein ſchönes Bild bieten wird, ſo nicht minder das Anſchwimmen über 500 Meter ſämtlicher Schwimmer. Freudige Zuſtimmung wird von dem reichhaltigen Pro⸗ gramm— etwa 25 Darbietungen— beſonders die Gruppe „Der Rhein iſt frei“ auslöſen, die von Mitgliedern Bolizeiſportvereins geſtellt wird. Intereſſant auch die Darſtellung der Entwicklung des Kanuſportes mit anſchließendem Kanurennen und die Auf⸗ fahrt der Ruderer in Zunfttrachten, ganz beſonders aber der Fallſchirmabſprung von der Ebertbrücke und die Rettung durch Polizei⸗Rettungsſchwimmer(Sprung von der Ebertbrücke). Luſtig dürfte das Tauziehen in Kanu⸗ booten und das Eimer⸗Paddeln werden, feſſelnd die Vor⸗ führungen der Waſſer⸗Ski und das Wellenreiten. Völlig neu für Mannheim iſt das Waſſer⸗Polo⸗ Spiel Trier— Ludwigshafen auf beſonders dafür erbau⸗ ten Kanubooten. Auch der Humor, die Satire wird bei die⸗ ſem Feſt auf dem erquickend⸗kühlen Element nicht fehlen, wie bei der Nummer„Das Schwimm⸗Stadion Mannheim“, die von den Schwimmvereinen geſtellt wird. Die Flieger⸗ abteilung des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtvereins beteiligt ſich durch Abwerfen des Balls für das Waſſerball⸗ und Waſſer⸗Polo⸗Spiel, wie durch Aufſtieg des Freiballons „Mannheim“. Nach dem Abrudern der Ruderer in den Stadtfarben, iſt ein Feuerwerk geplant. Die„Tour de Frante“ 6. Etappe am Montag— Die Deutſchen wieder im Vordertreffen Die Teilnehmer an der franzöſiſchen Radrundfahrt hat⸗ ten am Montag die über 285 Km. führende ſechſte Etappe von Les Sables nach Bordeaux zu bewältigen. Dieſe Tagesſtrecke war zwar die längſte unter den bisherigen, ſtellte aber wieder keine allzugroßen Anforderungen an die Fahrer. Am Ziel traf geſchloſſen eine 52 köpfige Spitzengruppe ein. Im Endſpurt ſiegte der Franzoſe Charles Pelliſſier in:45.04 Stunden vor dem Bel⸗ gier Aerts, dem Italiener Binda, Leducg⸗Frankreich und Mertens⸗Belgien. 46 Fahrer kamen zuſammen auf den 7. Platz, darunter auch alle acht Fahrer der deutſchen Mann⸗ ſchaft. Im Geſamtklaſſement änderte ſich nichts, das Klaſſement der Nationen hatte nach der 5. Etappe das fol⸗ gende, für die deutſche Mannſchaft immer noch recht günſtige Ausſehen: 1. Italien 101:28.21 Std.; 2. Frankreich 101:28.57 Stunden; 3. Deutſchland 101:29.21 Std.; 4. Belgien 101:3g.41 Stunden; 5. Spanien 102:04.28 Std. Nachzutragen iſt noch, daß einer der ſtärkſten italieniſchen Fahrer, Belloni, bereits aufgegeben hat. Eine ſchwere 7. Etappe— Das Feld auseinander⸗ geriſſen Die 7. Etappe der franzöſiſchen Radrundfahrt, die aun Dienstag von Bordeaux nach dem 222 Kilometer entfernten Hendeye führte, ſtellte ungleich größere Anforderungen an Fahrer und Material als die bisherigen Etappen. Das Feld wurde denn auch weit auseinander geriſſen. Auf dem letzten Teil der Strecke ſonderten ſich die betden Franzoſen Merviel und A. Magne vom Feld ab und ſtrebten einzeln dem Ziel zu, das Merviel nach einer Fahrtzeit von:11,22 Stunden als Erſter erreichte. Das weitere Klaſſement lautete wie folgt: 2. A. Magne:13,46 Min.; 3. Charles Pelliſſier⸗Frankreich 6 13,56 Std.; 4. de Guerra⸗Italien; 5. Demuyſere⸗Belgien; 6. Leducg⸗ Frankreich; 7. Mauclair⸗ Frankreich; 8. Bidot⸗Frankreich, alle dichtauf; 9. Bonduel⸗ Belgien:19,5 Std.; 10. Buſe⸗Deutſchland; 11. Piemen⸗ teſt⸗Italten; 12. Oskar Tietz ⸗Deutſchland; 13. Delannoy⸗ Belgien; 14. Mertens⸗Belgien; 15. Thierbach⸗Deutſch⸗ land; 16. Pancera⸗Italien, alle dichtauf. Die übrigen Fahrer der deutſchen Mannſchaft belegten folgende Plätze 18. Nebe; 19. Siegel; 20. R. Wolke; 24. Manthey; 26. Schön. Das Geſamtklaſſement hat ſich nach dieſer Etappe natür⸗ lich verſchoben. Die Abſtände zwiſchen den einzelnen Nationen haben ſich vergrößert. Deutſchland fiel zwar hinter Belgien auf den vierten Platz zurück, jedoch haben ſich ſeine Fahrer trotzdem auch auf dieſer Etappe gut gehalten. Das Klaſſement der Nationen lautet: 1. Frankreich:49,24,12 Std.; 2. Italien:49:88,36 Std.; 3. Belgien:49:43.28 Std.; 4. Deutſchland:49:44,54 Std.; 5 Spanien weit zurück. Nach der ſechſten Etappe wurde übrigens dem franzöſi⸗ ſchen Favoriten der Fahrt, Charles Peliſfſter, der Etappenſieg Les Sables⸗Bordeaux auf einen Proteſt von Bind wieder aberkannt, weil der Franzoſe den Italiener im Endkampf unfair behindert hatte Er wurde auf den dritten Platz verwieſen und bekam außerdem eine Geld⸗ ſtrafe von 300 Fr. zudiktiert. Als Steger dieſer Etappe wurde nun Aerts vor Binda erklärt. Pferdeſport Hoppegarten(8. Juli) 1. Geier⸗Rennen: Lehrlingsreiten, 600 4, 1600 Meter: 1. Weinbergs Gradiva(Genz), 2. Senator, 3. Donizetti. Toto: 61. Platz: 14, 15, 12. Ferner: Amönenwarte, Saal⸗ burg, Eminenz, Sieſta, Graf Leiſter, Eilig. 2. Herold⸗Rennen: Ausgleich 2, für Dreijährige, 3900 /, 1800 Meter: 1. Mydlinghovens Grauwacke(Raſtenberger), 2. Silvius, 3. Chantilly. Toto: 50. Platz: 17, 84, 26. Fer⸗ ner: Donnerkiel, Freiwilliger, Mazedonier, Kerner, Ver⸗ pg e Virgil, Fenelon. 5 3. Habenichts⸗Rennen: Für Zweijährige, 2800 4, 1000 Meter: 1 Friedheims Süßkirſche(Böhlke), 2. Prolongo⸗ barde, 3. Makrele.- Toto: 48. Platz: 15, 17, 13. Ferner: Sanda, Ahnherr, Willkomm, Bauernjunge, Fandem, Rei⸗ chenbach, Aka. 4. Lehndorff⸗Rennen: 10 400, 2200 Meter: 1. Helldorfs Nareiß(Zimmermann), 2. Amalfi, 3. Mafordomus. Toto: 27. Platz: 18, 18. Ferner: Farn, Monſalvat. 5. Arnfried⸗Rennen: Verkaufsrennen, 2800 Meter: 1. Schumanns Golswächter(Grabſch), 2. des , 1400 Eiland, 29. Platz: 14, 40, 17. 3. Mumm. Toto: 30. Platz: 18, 20, 15. Ferner: Epheu 2, Walhall, Achmed, Finſteraarhorn, Senora, Goldene Roſe. 6. Laudon⸗Rennen: Für Zweijährige, 2800 I, 1000 Me⸗ ter: 1. Hagos Helmut(Grabſch), 2. Myſtik, Z. Beryll. Toto: Ferner: Pandur, Kapalleriſt, Agri⸗ cula, Prinzeſſin, Turandot, Garde, Pporne. 7. Gibraltar⸗Rennen: Ausgleich 5, 2900 l, 2400 Meter: 1. Friedheims tos ego(Böhlke, 2. Oſtris, 3. Bernhard. Toto: 205. Platz: 42, 17, 19. Ferner: Phariſäer, Hella 10, Simonides, Radames, Kriſhna, Limanova, Narr, Horatius. Schwimm-Jugenomeiſterſchaften des Gaues II(Baden) des Deutſchen Schwimm⸗ verbandes in Freiburg i. Br. Während ſich Deutſchlands Elite in Zeitz im Länder⸗ kampf wit den Franzoſen gemeſſen hat, ſtiegen zur gleichen Zeit in Freiburg i. Br. im ſchönen Faulerbad die Gau⸗ meiſterſchaften der Jugend des Deutſchen Schwimm⸗Ver⸗ bandes. Dank der hervorragenden Vorbereitungsarbeit des Schwimm⸗Sport⸗Veveins Freiburg war in den wirt⸗ ſchaftlich ſchweren Zeiten ein gutes Meldeergebnis zu ver⸗ zeichnen, doch fehlte mancher Verein ſo u. a. auch Mann⸗ heim. 125 Meldungen waren abgegeben worden; der Sport konnte die zahlenmäßig verhältnismäßig ſtark ver⸗ tretenon Schwimmſportanhänger nur begeiſtern, zumal badiſche Schwimmerjugend zu kämpfen weiß. Das Pro⸗ gramm wickelte ſich flott ab, wurde jedoch durch ein heſtiges Gewitter mit furchbarem Hagelſchlag auf kurze Zeit unter⸗ brochen. Den Löwenanteil der Siege ſicherte ſich der Karlsruher Schwimm⸗ Verein, der nicht weniger als 10 Rennen gewinnen konnte, während der 1. Badiſche Schwimm⸗Club Pforzheim 3 Siege errang und das Waſſer⸗ ballſpiel für ſich entſchied; der Damen⸗SV. Freiburg war zweimal ſiegreich. Karlsruhe Freiburg und Pforzheim verfügen über zahlreiches gut ausgebildetes Jugend. material. Es darf wit Recht angenommen werden, daß auch Baden in ſchwimmſportlichen Leiſtungen einmal eim Wort mitzureden haben wird. Die Ergebniſſe: Jugendlagenſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Karlsruher SB. in:58 Min. mit Alexander, C. Kuhn und Faas vor Ni⸗ kar Heidelberg in:08,2 Min.(diſtanzbert)) Karlsruhe kaun vom Start weg in Führung gehen und mach vorüber⸗ gehender ſtarker Bedrängung durch Heidelberg und Frei⸗ burg einwandfrei ſiegen. Damenjugendbruſtſchwimmen 100 Meter, a] Hallenbab⸗ vereine: 1. G. Rößler⸗DSV. Freiburg:46,63 Min.; 2. Eli⸗ ſabeth Klein⸗Freiburg:50, Min.; 3. Pforzheim. Bei verſchiedenen Läufen Kampf um Sieg und Platz.— -Vereine: 1. Fütterer⸗SV. Raſtatt:50,63 Min. Knabenfreiſtilſtaffel 3 mal 6624 Meter: 1. Karlsruher SV. mit Hertbe, Fellhauer, Oberacker in 239.4 Min. vor Freiburg in 245,6 Min. Kopf an Kopf geht das Rennen und wird erſt durch den beſſeren Endſpurt entſchieden. Mädchenbruſtſchwimmen 6623 Meter: 1. Chriſtl Hut⸗ ſteiner⸗Pforzheim in 1102, Min.; 2. Leut Brunner⸗ DSV. Freiburg:02, Min.; 3. Blattwann⸗ De. Freiburg:03, Minuten. Die Sieger liegen in verſchiedenen Läufen und fallen teilweiſe durch ſehr guten Stil auf.— Für Vereine ohne Hallenbad: 1. Adelh. Flaſche⸗Lahr in:13,7 Min. Jugendbruſtſchwimmen 200 Meter A Vereine: 1. A. Bechtold 1. Bad SC. Pforzheim in:13 Min.; 2. Herm. Friſch⸗Nikar Heidelberg:15,2 Min. Auch in dieſem Ren⸗ nen liegen die Sieger in verſchiedenen Läufen, wobei es erbitterte Kämpfe um Sieg und Platz gibt.— 100 Meter für B⸗Vereine: 1. May⸗SSV. Emwendingen:82, Min. Damenjugendfreiſtilſchwimmen 100 Meter: 1. Lieſel Zipfe⸗Karlsruher SV.:30,9 Min.; 2. Eliſabeth Klein⸗ DSV. Freiburg:88,4 Min. Die Siegerin fällt durch be⸗ ſtechend leichten, flüſſigen Stil auf und gewinnt überlegen. Jugendfreiſtilſchwimmen 100 eter: 1. Albert Faas, Karlsruher SV. in:12 Min.; 2. Walter Steeb 1. Bad. SC. Pforzheim 112,1 Min.; 3. F. Frankenhroſt Neptun Karls⸗ ruhe:12,2 Min.; 4. Werner Veit Nikar Heidelberg:18 Min. Bei der körperlich ſtärkeren Jugend gewinnen die Unterländer nach ſcharfem Kampf um Handſchlag. Knabenbruſtſtaffel 3 mal 6673 Meter: 1. Karlsruher SWV. in:07 Min. mit Hertle, Schulz und Oberacker vor Pforzheim in 3117,41 Min.— B⸗ Vereine: SS. Lahr in:19 Min. Damenjugendbruſtſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Karls⸗ ruher SV. mit Württemberger, Böhringer und Zipfe vor DSV. Freiburg in:40,4 Min. Die Karlsruherinnen ver⸗ ſtehen zu kämpfen, ſie können nach anfänglichem Verluſt ſchließlich doch auf Sieg ſchwimmen. Mädcheufreiſtilſchwimmen 6674 Meter: 1. Irmgard Hahn, 1. Bad. SC. Pforzheim in 059,6 Min.; 2. Leni Brunner Die. Freiburg:00,2 Min. Jugendrückenſchwimmen 100 Meter: 1. A. Alexander Karlsruhe in 123,2 Min.; 2. Ludwig Kohler Nikoar Heidel⸗ berg in:29,4 Min. Der Karlsruher verſteht Technik mit Kraft zu vereinigen und kann ſeinen Lauf überlegen ge⸗ winnen, während Kohler Heidelberg bei ſeinem ſchmächtigen Körperbau Frankſche Schule verrät und zu guten Hoff⸗ nungen berechtigt. Mädchenbruſtſtaffel 3 mal 667 Meter: 1. DS. Frei⸗ burg mit Blattmann, Leiber, Brunner in 3120 Min. vor 5 1995 SC. Pforzheim in:24,2 Min.— B Vereine: 1. Lahr. Jugendbruſtſtaffel 83 mal 100 Meter: 1. Neptun Karls⸗ ruhe in:37 Min. mit Löhr, Schäfer und Prunkhorſt vor SSV. Freiburg 1 in:40 Min. Nach wechſelvollem Kampf fällt ſchließlich Karlsruhe der Sieg zu.— B⸗ Vereine: SSV. Raſtatt in:00,6 Min. 5 Knabenbruſtſchwimmen 6673 Meter: 1. Froͤr. Hertle Karlsruher SV. in:01,4; 2. W. Müller SSV. 3 :02,6 Min.; 3. Kaufmann Pforzheim:03 Min. Hier wir guter Nachwuchs vorgeführt, der allgemein durch guten Stil gefallen kann. Damenjugendlagenſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Karls⸗ ruher SV. mit Leiber, Böhringer und Zipſe vor DS. Freiburg in:40,4 Min. Freiburg führt bis zur vorletzten Bahn, doch die tüchtige Ziyſe kann in auſopferungsvollem Schwimmen Freiburg abfangen und überlegen ſiegen. Jugendwaſſerball: 1. Bad. SC. Pforzheim— SSV. Freiburg:2 für Pforzheim. kr. J y A ĩͤ Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein Pegel] 2. 45, 7. Neckar⸗Peges 4...8 Bafel.0L 177501 80 5 Schuſterinſe 2,02 2 132,00.07.97 Mannheim.898,80.70.71 Fehl 6,123 278.18 30 de Jauer 0,80 89,5104 Maxau.97 504 5004.84 493 Blochingen 9,220.28 0,21 0,18 Mannheim 3 90 3,90.923,78.85 Heilbronn 1191.19 1,12.20 Kaub.56 2482.46 2 422.81 Köln 2739 2 252.172,18 2,01 aſſerwärme des Rheins 21 C Chefredakteur Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton Dr. Ste fan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: i. V. Franz Kircher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher. und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in annheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeretl Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim, R 1.—6 Für unverlangte Beiträge leine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückvorta Geſchäftliche Mitteilungen *„Fochtenberger“ iſt der Name! Wenn Sie Kölniſch⸗ waſſer verlangen verehrte Dame, ſo iſt das nicht gantz richtig. Sagen Sie aber„Fochtenberger“, dann erhalten Sie die Originalflaſche. Sie werden entzückt ſein über die kräftige, wohlriechende Friſche. Für Ihre Augen iſt Fochten⸗ berger das einzige Kölniſchwaſſer, das ſo heilend wirkt. S7 be lee Fal, Ut eee ee, Gegen Gicht, Rheuma, Stein- und Stoffwechſelleiden! Ermäßigte Pauſchalk.: Die erſten 3 Wochen(Mindeſtd.) pauſchalpr. mk. 199,50, 4. woche mk. 39, 50. Bewilligung von Krebnkuren auf Antrag. Im Kurhaus: Wochenpauſchalpreis Mk. 84.—; im Badehof: Wochenpauſchale Mk. 105.— Auskunft auch über Hauskuren durch die Bade verwaltung. Hauptniederlage für Bonifazius brunnen: Peter Rürius G. m. b.., Mannheim, Verbindungskanal l. Ufer 6 Tel. 28796. Pa. Wilh. Müller jun., Mannheim, U 4, 28. Tel. 21888 u. 21612. 1. S. TT Fr Fi Fin rr SN S 8 SA een 4* . Senn Hittwoch, 9. Juli 1930 2 AFTS- der Neuen Mannheimer Zeitung ZEITUNG Mittag-Ausgabe Nr. 310 Deutſche Gold und Silberſcheideanſtalt vorm. Roeßler, Frankfurt a. M. Die Bedeutung der Fuſion mit der Hiag Die ao. GB., in der 24 Aktionäre 21,99 Mill.„ StA. und 600 000% VA. vertraten, genehmigte einſtimmig den bekannten Fuſionsvertrag mit der Holzverkoh⸗ lungs⸗Induſtrie AG., Konſtanz und die zur Durchführung der Fuſton notwendige Erhöhung des Stammkapi⸗ tals um 6 Mill l auf 35 Mi ll./ unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre. Die neuen Aktien haben halbe Gewinnberechtigung für das Geſchäfts⸗ jahr 1929/30. Ferner wurde beſchloſſen, durch Satzungs⸗ änderung die Aufſichtsratstantieme zu begrenzen. Auf verſchiedene Anfragen eines Aktionäres wurde vom Vorſtand erklärt, daß die Frage, ob die Fuſion für die Scheideanſtalt Vorteile biete, z. Zt. ſchwer zu beurteilen ſei. Die vielfach beſtehende Anſicht, daß das Holzverkohlungsgeſchäft der Hiag infolge der Konkurrenz der ſynthetiſchen Erzeugniſſe nicht mehr aus ſichtsreich ſei, ſei nicht zutreffend, da das Hauptprodukt bei der Holzverkoh⸗ lung, die Holzkohle, nicht ſynthetiſch her⸗ geſtellt werden könne. Außerdem beſtänden bei der Hiag noch andere Möglichkeiten, die infolge der finanziellen 1 Beengung dieſer Geſellſchaft nicht ausgenutzt werden konn⸗ ten, was aber nunmehr mit Hilfe der Scheideanſtalt möglich ſein werde. Ob das Umtauſchverhältnis von:2 angemeſ⸗ ſen ſei, ſei ſchwer zu ſagen; die Scheideanſtalt habe das Ge⸗ ſchäft billiger machen wollen, das ſei ihr jedoch nicht gelun⸗ ö gen. Jedenfalls hoffe man, ohne eine Garantie geben zu ö können, auf einen Erfolg der Fuſion. Die Einfüh⸗ rung ber neuen 6 Mill.„ Stammaktien an der Börſe ſoll ſo ſchnell wie möglich veranlaßt werden. Der Beſitz der Scheideanſtalt an Hiag⸗Aktien beziffere ſich auf nom..56 Mill. A. N Ueber die derzeitige Geſchäfts lage wurde noch mitgeteilt, daß die Hauptartikel der Geſellſchaft trotz teil⸗ weiſe ſcharfer Konkurrenz noch gut gehen. Infolge der ſtar⸗ ken Preisrückgänge für Edelmetalle, die ſich vielleicht noch ſortſetzen würden, ſeien evtl. trotz der bei der Bilanzierung geübten Vorſicht Abſchreibungen erforderlich, die jedoch die Bilanz nicht weſentlich berühren dürften. Soweit ſich über⸗ ſehen laſſe, könne wieder ein befriedigendes Er⸗ gebnis erhofft werden.— Anſtelle des verſtorbenen Kommerzienrats Henkel wurde deffen Sohn Dr. Hug o Henkel⸗Düſſeldorf in den AR. gewählt. „ Preußenkaſſe übernimmt die Beteiligung des preußi⸗ ſchen Staats bei der Girozentrale. Gegenwärtig ſind Ver⸗ handlungen im Gange mit dem Ziel, daß die Preußenkaſſe bie Beteiligung von 10 Mill.„ übernimmt, die der preu⸗ piſche Staat bei der Deutſchen Girozentrale hat. Sollten die Verhandlungen zu einem Abſchluß führen, was anzu⸗ wecmen iſt, dann würde der Präſident der Preußenkaſſe in den Aufſichtsrat der Deutſchen Girozentrale und der Präſi⸗ . 6 dent des Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes in ben Beirat der Preußenkaſſe eintreten. Die Zuſammenarbeit, die bereits durch eine Abgrenzung der Arbeitsgebiete her⸗ geſtellt iſt, ſoll dadurch noch vertteft werden. * Halbjahresbilanz der Chaſe National Bank. Die Chaſe National Bank in Newyork weiſt in ihrer Bilanz per 30. Juni 1990 205,4 Mill. Dollar Einlagen gegenüber 827,8 Mill. Dollar vor einem Jahre aus, womit zum erſten Mal bei irgend einer Bank in der Welt für dieſen Poſten der Betrag von zwei Milliarden Dollar überſchritten wor⸗ den iſt. Die Bilanzſumme iſt von 1116,4 Mill. Dollar auf 2049,0 Mill. Dollar angeſtiegen un) Kapital, Reſerven und unverteilte Gewinne von 142,9 Mill. auf 359,3 Mill. Dollar. N Die unverteilten Gewinne allein wuchſen im Juli d. J. N um 2,0 Mill. auf 63,3 Mill. Dollar. Schiffswerft von Henry Koch, Lübeck.— Verluſt⸗ abſchluß. Das Lübecker Werftunternehmen ſchließt mit einem Perluſt von 0,18(t. V. 0,08) Mill./ ab. Die HV. beſchloß, den geſamten Verluſt von 0,26 Mill./ vorzu⸗ tragen. Abſchreibungen wurden nicht vorgenommen. ie Verwaltung erwartet bei der ſchlechten Geſchäftslage und ungünſtigen Preiſen im Schiffsbau vorerſt keine Beſſevung. 5 Die von der Welt mit Sehnſucht erwartete Noung⸗ 3 Anleihe, von der ſich Optimiſten einen Zuſtrom ausländi⸗ 8 ſcher Gelder nach Deutſchland verſprachen, hat nur wenig 7 von dem gehalten, was man zu hoffen berechtigt war. Schon 8 bei der Emiſſton der Anleihe zeigte es ſich, daß an ihrer Wiege keine großzügigen Ideen Pate geſtanden haben, ſon⸗ dern daß ſie das Produkt politiſcher Machtna⸗ tionen und eines Schachers der Bankiers ge⸗ worden war. Monatelang hatte man ſich um die Be⸗ dingungen der Noung⸗Anleihe herumgeſtritten und damit ſchon von vornherein bei den Zeichnern einen unange⸗ nehmen Eindruck hervorgerufen. Unter dieſen Umſtänden konnte es nicht ausbleiben, daß die Unterbringung der An⸗ leihe überall euf Widerſtände ſtieß. Uebrigens hat der Vater der Young ⸗Anleihe, der amerikaniſche Bankier Mor⸗ gan, niemals ein Hehl daraus gemacht, daß er„mit dem Herzen nicht bei der Sache“ war und daß die Auflegung einer weiteren Tranche in Amerika kaum ſehr viel Gegen⸗ Itebe finden dürfte. 5 Man braucht nicht allzu weit zu gehen, um die inter⸗ notionale Verſtimmung über die Young⸗Anleihe beſtätigt zu finden. In Berlin bewegt ſich der Kurs dleſer An⸗ leihe auf etwo 89 v.., d. h. 1 v. H. unter dem inter⸗ nationolen Emiſſionskurſe, in London ging er bis auf 8776 v. H.(4. Juli) zurück, in Newyork ſtreifte er bei der Auflöfung des Emiſſionsſonſortiums den Kurs von 8874 v.., um ſich dann allerdings auf Interventionskäufe auf 91% v. H. zu erholen. In Holland wurden überhaupt nur 40 v. H. der aufgelegten Summe gezeichnet, und ſelbſt im ſtark intereſſierten Paris kann die Nachfrage nur unter dem Emiſſionskurſe befriedigt werden. Der Kursrückgang der Noung⸗Anleihe wird mit markttechniſchen Momenten 1 zu erklären verſucht. Die Bankiers ſollen durch Verkäufe einen Teilihrer Proviſton ſicher⸗ geſtellt haben. Ein übriges tot die internationale Aktienbaiſſe und der ungünſtige Schlußbericht Parker Gil⸗ berts. Alle dieſe Momente mögen tatſächlich einen gewiſſen Einfluß auf die Kursgeſtaltung ausgeübt haben; ſie reichen aber doch nicht aus, den Mißerfolg zu begründen. Wenn man bedenkt, welche Kapitalmächte an der DYoung⸗Anleihe beteiligt waren, ſo hätte eine Emiſſion von 900 Mill. Dollar ohne Schwierigkeiten in die Kanäle des Anlage ſuchenden Publikums geleitet werden müſſen. Hinter der Noung⸗ Anleihe ſteht die ganze Kapitalmacht Deutſchlands, außer⸗ dem aber das Giro der Bank für Internationalen Zah⸗ lungsausgleich. Troß alledem verzinſt ſichdie⸗ ſes erſtklaſſige Popier mit 6/4 v.., u n d wenn man noch die Chance der Amortiſa⸗ tion in Betracht zieht, ſo kommt man ſogar zu einer Rendite von 6,08 v. H. Der tiefere Grund für die Abneigung gegen die Poung⸗ Auleihe liegt vor allem in der Erkenntnis weiter Kreiſe, daß die Kommerzlaliſierung der Repara⸗ tlonsſchul d infolge der ungeklärten Wirtſchaftslage finnlos iſt. Auf die Zweckloſigkeit einer ſolchem Maß⸗ nahme wird am deutlichſten von der engliſchem Mid la nd Bank hingewieſen. Das Inſtitut, das dem früheren eng⸗ lischen Schatzkanzler Meßdenng naheſteht, verlangt in ſek⸗ 1 nem letzten Montsbericht nicht mehr und nicht weniger 9 als die Rationaliſierung der Reparationen. Die Midland Bank hält den Joung⸗Plan inſofern für noch 8 als den Dawes⸗Plan, als der letztere elaſtiſch er ſeweillgen Situation hätte angepaßt werden können, während der Young⸗Plan den Nrminalbetrag der deut⸗ chen Verpflichtungen faſt unwiderruflich feſtlegt. Deutſch⸗ 5 land werde noch ſehr lange der Auslandskredite bedürfen, um die neuen Reparationsverpflichtungen zu erfüllen. Die Der Deviſenmarkt im Juni Verſtärkte Geldflüſſigkeit trotz Tributanleihe und Halbjahresultimo Wenn auch im Berichtsmonat von den Hauptgeldzentren nur Newyork und Berlin ihre Diskontraten um je 77 v. H. ermäßigten, ſo hält die Geldflüſſigkeit an den übri⸗ gen Finanzplätzen ebenfalls an, was in weiter rück⸗ gängigen Privatdiskontſätzen zum Ausdruck kommt. Die eventuell erwartete Geldverſteifung nach Auf⸗ legung der Houng⸗Anleihe blieb aus, das Mißtrauen der internationalen Kapitaliſtenwelt hält an, ſodaß kurzfriſtiges Geld ſehr billig bleibt und Kapital entſprechend teuer. Die Reichsbank konnte daher zu der ſchon längſt erwarteten Diskontermäßigung auf 4 v. H. ſchreiten und ſomit die Zinsſpanne zu den übrigen europäiſchen Hauptfinanz⸗ plätzen vermindern, der Halbjahresultimo war leicht zu überwinden. Wir nähern uns daher immer mehr dem Punkt, wo die allzu geringe Verzinſung der flüſſigen Gel⸗ der wieder zur Kapitalanlage reizt Die Ermäßigung in Newyork auf den niedri⸗ gen Satz von 2 v. H. ſollte der kataſtrophalen Lage an der Börſe eine Stütze verleihen. und dadurch die Unternehmungsluſt geſtärkt und die Span⸗ tung zwiſchen Geld⸗ und Kapitalzins vermindert wird. Die Deviſenkurſe erfuhren in Berlin eine Erhöhung, za infolge des ſehr flüſſigen Geldmarktes kurzfriſtige Aus⸗ landsgelder zur Rückzahlung gelangten, auch dürfte die Newyorker Börſenderoute nicht ohne Einfluß geblieben ſein, weil ſichtlich deutſche Effekten zum Verkauf gelangten, um Differenzen in Newyork zu begleichen. Jedoch dürften ſich die Deviſenabzüge und die Zugänge durch die Tribut⸗ anleihe ſo ziemlich die Waage halten. Der Dollarkurs gegen Reichsmark befeſtigte ſich von 4,19 bis.19,80, um anormaler⸗ weiſe am Halbjahresultimo ſeinen höchſten Stand zu errei⸗ chen. Die Swapfätze Dollar Reichsmark gingen entſpre⸗ chend weiter zurück, von 20 Stellen auf 1 und 4278 auf 8 Monate, bis 773 Stellen bezw. 20 Stellen am Monats⸗ ende. Mit Ausnahme der Reichsmark haben die europäiſchen Valuten ihre Kurſe in Newyork verbefſert. Beſonders das engliſche Pfund konnte nach ber Abwärtsbewegung im vorigen Berichtsmonat ſeinen Stand wieder verbeſſern; der Kurs ſtieg von 4,8570 bis 4,8605 gegen Ultimo. Die Bank von England hat die Goldarbitrage erſchwert, indem ſie nur noch Barrengold mit niedrigerem Feingehalt abgibt und dadurch die Koſten für die Umſchmel⸗ zung dazu kommen. Trotz dieſer Verſchiebung des Gold⸗ ausfuhrpunktes kaufte Frankreich in erheblichen Mengen Gold. Obwohl der Privatdiskontſatz mit ea. 24 v. H. er⸗ heblich unter der offtztellen Diskontrate liegt, dürfte die Politik der Bank von England auf Beibehaltung des jetzk⸗ gen Satzes gerichtet ſein. Der ſchweizer Franken konnte nicht nur ſeinen relativ hohen Stand behaupten, ſondern wurde gegen Ultimo noch feſter; der Kurs ſtieg von 19,86 bis 19,39 in Newyork. Der Privatdiskontſatz hat die Tendenz, ſich den übrigen europäiſchen Sätzen der Hauptplätze anzugleichen, jeboch ſind Einflüſſe ſeitens der Anlagepolitik der inter⸗ nationalen Bank nicht ausgeſchloſſen. Der holländiſche Gulden war nur geringen Schwankungen unterworfen; der Kurs ermäßigte ſich von 40,21 auf 40,19 gegen den Dollar. Der Privatdiskontſatz ist z. Zt. der niedrigſte von allen Ländern, ſodaß mit einem ſtagnierenden Kurs zu rechnen iſt. Der franzöſiſche Franken ſtieg trotz der gro⸗ ßen Geldflüſſigkeit von 3,92 bis 3,93 Newyorker Uſance, was auf größere Geldabzüge in London und Newyork zu⸗ rückzuführen iſt. Wie ſchon erwähnt, erfolgten trotz der er⸗ ſchwerten Ausfuhr erhebliche Goldkäufe in London, obwohl eine nutzbringende Arbitrage nicht möglich war. Die große Summe der franzöſiſchen kurzfriſtigen Gelder harrt noch der Anlage am Kapitalmarkt, ſodaß von dieſer Seite ruck⸗ zm Schatten der Noung-Anleihe Midland Bank ſchließt ihre Ausführungen mit dem Hin⸗ weis, daß ſie erfolgt find, um den Irrtum zu beſeitigen, wonach der Houng⸗Plan die Reparatbions⸗ zahlungen für Deutſchland weſentlich e leichtere. Eine ſolche Behauptung erfaſſe die wirkliche Situation in keiner Weiſe, vielmehr bleibe das Zentralproblem der Reparationen immer noch ungelböſt. Soweit die Midland Bank. Mosdennas Appell lag wohl der Gedanke zugrunde, daß die deutſchen Reparationsver⸗ pflichtungen nur mit Hilfe einer forcierten Ausfuhr erfüllt werden können, was den Engländern ſehr unangenehm iſt. Aber ſelbſt wenn man hiervon abſieht, ſo beſtehen auch in Deutſchland nirgends Zweifel, daß das Reparabions⸗ problem mit dem Noung⸗plan nicht bereinigt iſt. Die wirbſchaftliche Depreſſton, unter der alle Staaten leiden, und die bisher trotz des Einſatzes gewaltiger Mittel nicht zu beheben war, ſpricht dafür, daß ohne größere Ab⸗ ſtriche an der gegenſeitigen Kriegsverſchuldung das Wieder⸗ aufbauproblem der Welt nicht zu löſen iſt. Deutſchland hat unter dem Mißerfolg der Doumg⸗ Anleihe zurzeit außerordentlich zu leiden. Eine Lehre kann öie Welt aus dem Schickſal der Houng⸗Anleihe ziehen: das Vertrauen läßt ſich nicht kommandie⸗ ren. Die kleine Chance, die man Deutſchland geboten hat und die darin liegt, die Moung⸗Anleihe unter part zurückbaufen zu können und ſie ſich zu 100 v. H. auf die Annultäten anrechnen zu laſſen, wiegt leicht gegenüber dem Schaden, den wir gegenwärtig erleiden. Es wird immer deutlicher, daß die Woung⸗ Anleihe für Deutſch⸗ kan d ein ſehr ſchlechtes Geſchäft war. Kohlenförderung des Ruhrgebietes im 1. Halbfahr weiſe Störungen der internationalen Geldbewegung zu er⸗ warten ſind. Stets am Ultimo werden größere Beträge nach Paris zurückgerufen, trotzdem am franzöſiſchen Geld⸗ markt keine uutzbringende Anlagemöglichkeit beſteht. Es iſt daher wieder mit einem Hinausdrängen der Gelder zu rechnen. Die ſpaniſche Peſeta ſchwächte ſich rapid weiter ab. Das engliſche Pfund ſtieg von 40,10 bis 44,50, was einen erneuten Tieſſtand der ſpaniſchen Währung bedeutet. Die Regierung hat nun endgültig auf die Revaloriſierung verzichtet und will nun eine Stabiliſierung auf der niedrigen Baſis anſtreben. Die Entwick⸗ lung iſt infolge der innerpolitiſchen Lage vollkommen un⸗ durchſichtig. Zuſammenfaſſend läßt ſich feſtſtellen, daß auch die Zeich⸗ nung der Tributanleihe keine Aenderung der Geloflüſſigkeit hervorgerufen hat. Die internationale Wirtſchaftsdepreſſion, das Fehlen jeglicher Unternehmungsluſt und das Miß⸗ trauen der Kapitaliſtenkreiſe gegen Inveſtitionen am Ka⸗ pitalmarkt ſind die Urſachen der flüſſigen Geldmärkte, und nur ein Anziehen der Wirtſchafts⸗ und Börſen⸗ konjunktur könnte einen Angleich der Geld⸗ und Kapitalmärkte bewirken. Jord-Motor Co. Detroit 995 000 Wagen in der erſten Jahreshälfte produziert Nach einem amerikaniſchen Fachbericht haben die ameri⸗ kaniſchen Fordbetriebe im erſten Halbjahr 1930 995 000 Kraftwagen produziert. 178 000 Wagen entfallen hiervon allein auf den Monat Juni.— Nach weiteren Meldungen beabſichtigt die Ford Motor Co. demnächſt einen Bauauf⸗ trag auf ſechs bis acht neue Motorſchiffe zu je 6000 Ton⸗ nen zu erteilen. Dieſe Schiffe ſollen den Dienſt mit den europätſchen Häfen, dem Fernen Oſten, Südamerika ver⸗ ſehen, um die dortigen Händler und Montagewerkſtätten mit Material der Muttergeſellſchaft zu verſehen. Abbau der Direktorengehälter bei Mansfeld. Die Vorſtandsmitglieder der Mansfeld Ach ſowbe dle 115 5 leitenden Betriebsbeamten haben, trotzdem ſie langjährige Dienſtverträge beſitzen, Kürzungen ihrer Bezüge u m mindeſten s 15 v. H. und mehr auf ſich genommen. „ Rheiniſche Waſſerwerks⸗Geſellſchaft Köln. Daß Ge⸗ schäftsjahr 1029 erbrachte einſchl. 57 821(86 310)% 525 eing Roheinnahme von 2654 766, gegenüber 2 430 486 1 t. V. Die Betriebseinnahmen allein ſtellen ſich hierunter auf 2 479 710(2 80g 081). Nach Abſchreibungen von 145 028 (141 821)& verbleibt unter Berückſichtigung ſämtlicher Un⸗ koſten ein e von 202 390(297 821) 4, woö⸗ vaus auf 2,5 Mill. 4 AK. wieder 10 v. H. Dividende in Vorſchlag gebracht werden. Die Waſſerförderung Hat im Berichtsjahr nur eine Zunahme auf 10 232 530(10056 759) Kbm. erfahren, da der Sommer kühl und das Vorfahr durch den ſtarken Wafferverbrauch auf der Preſſa günſtig beeinflußt war. Die Gasabgabe hat bei einer Zunahme um 889 990 Km. 9 271 890 Kbm. betragen. Aktieninder Junidurchſchnitt 116,4 gegen 121,7 im Mai Der vom Stat. Reichsamt errechnete Aktieninder(192420 = 100) ſtellt ſich für die Woche vom 30. Juni bis 5. Jult 1680 auf 113,2 gegenüber 113,6 in der Vorwoche und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie auf 11% (111,4), in der Gruppe verarbeitende Induſtrie auf 102, (102,9) und in der Gruppe Handel und Verkehr auf 133,0 (184,00. Für den Durchſchnittdes Monats Juni iſt der Index 116,4 gegen 121,7 im Durchſchnitt Mat er⸗ mittelt und zwar in der Gruppe verarbeitende Induſtrie 105,8(114,5) und in der Gruppe Handel und Verkehr 186,6(141,1). * Deſſauer Waggonfabrik AG. Deſſau. Die GV. beſchloß, den Reingewinn von 16 654(109 537)/ vorzutragen(i. V. 5 v. H. Dividende). Ferner wurde die Zahl der Aufſichts⸗ ratsmitglieder um ſieben auf fünf herabgeſetzt, fünf Herren ſchieden aus; nur die beiden Vorſtandsmitglieder der An⸗ haltiſch⸗Deſſauiſchen Landesbank, Bankdirektor Lux und Kommerzienrat Richter, Deſſau, verblieben im Aufſtchtsrat. Neu wurden hinzugewählt die Vorſtandsmitglieder der Orenſtein u. Koppel AG. Berlin, Alfred Orenſtein, Dr. Landsberger und Dr. Hugo Schröder im Zuſammen hang mit dem Uebergang der Aktienmaforität an Orenſtein u. Koppel. . Die Lage bei der„Miag“, Mühlenban und Indnſtrie AG., Frankfurt a. M. Zu den Veröffentlichungen Aber den Direktionswechſel bei der Miag erfährt die„F..“ auf Grund neuerer Erkundigungen, daß anſcheinend in dieſem Fall eine Beeinträchtigung der Geſellſchaft 1 direktorale Eigenmächtigkeiten durch Wachſamkeit des Aufſichts rates im weſentlichen vermieden werden kannte. Vom zuſtän⸗ diger Sbelle wird hier erklärt, daß aus der fetzt geplanten Abſtoßung überflüſſiger Beteiligungen Verluſte entweder überhaupt nicht zu erwarten ſeien, oder in einem Umfange, die für die Geſellſchaft kein Gewicht haben. Bankſchulden beſtänden nicht, die Geſellſchaft müſſe als durchaus geſund angeſehen werden. Die Befürchtungen der Börſe, daß der erhebliche Aktienbeſitz des jetzt zurückgetretenen General⸗ direktors zur Abſtoßung kommen werde, ſeien unbegründet, demn es ſei Vorſorge getroffen, daß dieſe Aktienvakete, die 1 zum großen Teil lombardiert ſind, nicht auf den arkt gelangen. * Koſtheimer Celluloſe⸗ und Papierfabrik AG. Mainz⸗ Koſtheim— Fuſton ebenfalls genehmigt. Die ao. 5. 8 nehmigte ebenfalls einſtimmig den Fuſſonsvertrag mit ber Verein für Zellſtoff⸗Induſtrie⸗A. Berlin. * Moritz Mädler, Komm.⸗Geſ. u. Moritz Mädler⸗Werke GmbH., Leipzig.— Gerichtliches Vergleichsverfahren Nach⸗ dem der außergerichtliche Vergleich, der für die Gläubiger beider Firmen eine Befriedigung auf der Grundlage von 60% v. H. vorgeſehen hatte, zerſchlagen hat, hat der Gläu⸗ iche rausſchuß nunmehr die Einleitung des geri t= Lichen Vergleichs verfahrens beſchloſſen. er gerichtliche Vergleich ſieht für die Gläubiger der Komman⸗ öitgefellſchaft eine Befriedigung von 50 v. H. in Raten plus Beſſerungsſchein von 1673 v. H. vor. Forderungen bis 900 Mark ſollen voll befriedigt werden. Die Gläubiger der Gmb. ſollen 80 v. H. bei voller Bezahlung der Forde⸗ rungen bis 250/ erhalten. Dem Treuhänder ſollen die Warenläger übereignet werden. * Gaftag, AG. Badiſcher Gaſtwirte, Karlsruhe. In der GW. wurde Mitteilung gemäß 8 240 G B. gemacht. Im Ge⸗ ſchäftsfahr 1929 erhöhte ſich der bisherige 44601 1 betra⸗ gende Verluſt auf 74 982%(AK. 100 000). Der VBenzol⸗Verband im Jahre 1929 Güunſtige Entwicklung Der Benzol⸗Verband Gmb. Bochum hat nach dem Be⸗ richt des Vorſtandes im Jahre 1929 weiter eine günſtige Entwicklung genommen. Das beweiſe, wie mitgeteilt wird, die Benzoler zeugung der Mitglieder, die gegenüber dem Vorfahre um rund 20 v. H. geſtiegen ſei. Die Abſatz⸗ und Erlösverhältniſſe hätten ſich derart geſtaltet, daß man auch hier von einer Entwicklung im günſtigen Sinne berichten könne. Die Verwendung reinen Benzols ſei mehr und mehr der in den letzten Jahren bereits beobachteten Umſtellung der Verbraucher auf den Verbrauch von Benzol⸗Benzin⸗Gemiſchen ge⸗ wichen; der hierdurch hervorgerufene Abſatzrückgang an unvermiſchtem Benzol ſei durch den Abſatz des Marken⸗ gemiſches„B⸗V⸗Aral“ ausgeglichen worden. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung werden Über Benzolkonto 7,49 Mill.„, über Großtank⸗Pachtkonto 0,14 Mill.& als vereinnahmt aufgeführt; ferner ſieht die Er⸗ tragsrechnung ein Amortiſationskonto in Höhe von 0,89 Mill.„ auf der Habenſeite vor. Demgegenüber ſind Hand⸗ lungsunkoſten mit 2,01 Mill., Propagandakoſten mit 9,67 Mill., Darlehenszinſen mit 0,90 Mill., Zapfſtellen⸗ unkoſten mit 0,85 Mill. und Abſchreibungen mit 3,78 Mill.„ aufgeführt. Bei einem Stammkapital von 24 750/ ſtehen in der Bilanz Guthaben bei der Geſellſchaft bürgerlichen Rechts in gleicher Höhe. In der Bilanz der im Lieferungsvertrag des Benzolverbands Gmb. Bochum vereinigten Mitglie⸗ der ſtehen nach Abſchreibungen von insgeſamt 3,73 Mill. u. a. Anlagen bei Vertriebſtellen mit 4,92 Mill./ Zapf⸗ ſtellen Ras mit 0,41 Mill. /, Zapfſtellen mit 6,23 Mill., Tankdienſtſtellen mit 1,40 Mill. 4, Keſſelwagen mit 0,84 Mill., Groß⸗Umſchlagsanlage mit 184 Mill. 1 und Tankkahn mit 0,11 Mill./ zu Buch. Demgegenüber be⸗ tragen Beteiligungen 0,29 Mill., Effekten 0,65 Mill. A, Schuldner 39,45 Mill. 4. An Verpflichtungen ſind Akzepte mit 0,9 Mill., Beiträge mit 4,4 Mill. J und Gläubiger mit 50,48 Mill./ verzeichnet. Der deutſche Treibſtoffmarkt ſei durch die Bemühungen der am Treibſtoffgeſchäft maßgeblich beteiligten Geſell⸗ ſchaften vor Preiskämpfen und ſonſtigen Erſchütterungen bewahrt geblteben, hierdurch ſeien die Vorbedingungen für eine befriedigende Geſtaltung der Verkaufserlöſe für 1930 Während die Ruhrkohlenförderung über das ganze Jahr 1929 hin eine langſame, aber gleichmäßige Steigerung auf⸗ weiſt, geht bekanntlich ſeit der Jahreswende die wöchent⸗ liche Kohlen förderung im Ruhrgebiet ganz außer⸗ ordentlich ſtark zurück. Dieſer Rückgang vollzieht ſich eben⸗ falls mit einer erſchreckenden Gleichmäßigkeit und zeigt bis in den Juni hinein noch durchaus keine Umkehr. Einige Schwankungen, die zum Teil durch Feiertage bedingt ſind, beeinfluſſen das Geſamtbild nur wenig. Die durchſchnitt⸗ liche Wochenförderung liegt fetzt beträchtlich unter 2 Mill. Tonnen. 1228928 g A 2 .5— 25 2** 5— +. 5 .0 1 0 1 5 185. ee Kohlenförclefun g 1— 5 Wöchentliche N Ruhr · Kohlenfòrderuns ‚ 5. 10 11. C) 1 + ö(oksgewinnuns Koksgewinnung ee. 3 9. Eee, n 185* 5 .5 2 7 7* r 19281929 1 20 s 0 ĩ N ö Presskohlenherstellung C f N 4 eee eee eee 4 8 III. D E Bez Jan E NN AR Na un u Aug e Ne Jan 15 EI LEE Jun Ungefähr das gleiche gilt für die Kors gewinnung: Auch hier war während des Jahres 1929 eine ziemlich gleich⸗ mäßige Steigerung zu verzeichnen; auch hier geht die wöchentliche Herſtellungszahl ſeit Mitte Dezember faſt be⸗ ſtändig abwärts. Lediglich die dritte Junſiwoche hat eine leichte Beſſerung gezeitigt, von der jedoch noch dahinſteht, ob ſie anhalten wird. 5 Die Preßkohlenherſtellung iſt an ſich verhält⸗ nismäßig gering; der Rückgang der letzten Monate iſt aber auch auf dieſem Gebiet deutlich merkbar. Sp. Benzol geſchaffen worden. Der mit der Benzol⸗Ver⸗ einigung des Oſtens Gmb. in Berlin Ende 1929 abgelaufene Kartellverrag ſei bis auf weiteres um ein Jahr verlängert worden. 88 8 —— Mannheimer Hafenverkehr im Juni Erneut rückgängig Der Waſſerſtand war während des Berichtsmonats do günſtig, daß mit voller Abladung bis Kehl⸗Straßburg gefahren werden konnte, Der Geſamtumſchlag betrug 403 429 To., gegen⸗ über dem Vormonat weniger 88 798 To.(im Vorfahr 5121177 To.). An dem Rückgang des Umſchlags ſind fämtliche Güter, mit Ausnahme von Holz, Weizen, Dele und Fette beteiligt. Der Rückgang der Anfuhr von Steinkohlen beträgt gegenüber dem Vormonat 50 832 To. und gegenüber dem Vorjahr 51058 To. Es kamen auf dem Rhein 185 Güterboote und 641 Schleppkähne an, die 322 689 To Güter löſchten. Abge⸗ gangen ſind 181 Gitterboote und 512 Schleppkühne mit 55 775 To. Güter. An dem Verkehr auf dem Neckar nahmen bei der Ankunft 1 Güterboot und 106 Schleppkühme mit 15 921 To. Güter und beim Abgang 118 Schleppfähne mit 9044 To. Güter teil. Auf den Handelshafen entfallen in Ankunft 166 661 To. in Abgang 29 298 To.; auf den Induſtriehaſen in Ankunft 59 844 To., in Abgang 6 508 To.; auf den Rheinauhafen in Ankunft 82 993 To., in Abgangs 545 To. Der Umſchlag von Hauptſchiff zu Hauptſchiff betrug 54580 To. 1 Von den wichtigſten Güterarten entfallen auf Kohle 180 804 To., Getreide 30 702 To., Holz 47 792 To., Kies und Sand 15 800 To., Salz 30 693 To., Mehl 5 098 To., Erdöl(Benzin) 7946 To. und Lein⸗ und Oelſaat 9 012 To. * Badiſche Holzinduſtrie AGG. Linkenheim. Die Geſell⸗ ſchaft(AK. 2 000] schließt 1929 nach 755(i. V. 928) Abschreibungen mit 225/ neuem Verluſt, um den ſich der Verluſtvortrag auf 8880(8654)/ erhöht. Einem ſtark er⸗ mäßigten Umfatzkonto von 95 702(87 740)„ ſtehew gleich⸗ falls ermäßigte Generalunkoſten mit 35 282(86 960)/ ge enüber. In der Bilanz betragen die Debitoren 7310 012 458), die Vorräte 19 698(15 111), demgegenüber Kreditoren, Bonk, Akzepte 31 204(26 087) l. O Franz Kathreiners Nachfolger A. G. München.(Eig. Dr.) Das Ergebnis zeigt einen Bruttogewinn von 9,21 Mill.(i. V. bei 6 Monaten— erſtes Zwiſchengeſchäfts⸗ jahr als AG.— 1,65 Mill.%), ſodaß nach Abſetzung von 2,56(1,34) Mill. Unkoſten, 0,00 Steuern, 0,13 Abſchrelbungen und 0,18 Delkredere⸗Abbuchung ein Reingewinn von 111 000(31 503) verbleibt, aus dem auf 1 Mill. Vorzugs⸗ aktien wieder 8 v. H. und auf 3 Mill. Stammaktien 4 v. H. (o) Dividende zur Verteilung gelangen. Im Handels⸗ geſchäft wird trotz verminderter Kaufkraft tber geſteigerten Umſatz, beſonders in Kaffee, berichtet. Günſtig habe ſich auch die Margarinefabrikation entwickelt. Dagegen hat die Kon⸗ ſervenfabrikation wieder gelitten. Die Bilanz zeigt (alles in Millionen: Einerſeits verminderte Bankſchul⸗ den 0,022, Rembourſekredite 1,48(2,06), Sollverpflichtungen 0,38(1,44), ſonſtige Kreöttoren 2,52(2,19), andererſeits Aktiva: Immobilien 1,84(1,87), Mobilien 0,52(0,55), Vor⸗ räte 4,85(6,03), Debitoren 2,87(2,92), Beteiligungen 0,18 (0,16). Avalen ſind erhöht mit 3,39(1,98) ausgewieſen. (GV. 17. Juli.) a „Geringe Fortſchritte auf der Tonfilmkonfernz. Wie tber die Parlſer Tonfilmkonferenz verlautet, ſind bisher keine entſcheidenden Ergebniſſe erzielt wor⸗ den. Eine langſame Annäherung der Standpunkte ſei allerdings zu verzeichnen. Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New Pork. 486,85 Schweiz. 25,08 Stockholm 18.10 Paris 128.73 ollan 12.09 Madrid 41.60 Brüſſel 34.82 h Dollar geg. Rm. 4,18 Mailand 92.90 Kopenhagen 18.15 Pfunde„„ 20,40 Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort S. Juli Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr keine Aen⸗ derung. Es waren nur vereinzelte Bergreiſen am Markt, die zu unveränderter Fracht abgegeben wurden. Die Tal⸗ fracht blieb mit 60—80 Pfg. ab hier bezw. ab Kanal nach Rotterdam unverändert. Der Zuſchlag für Antwerpen⸗Gent beträgt weiterhin 50 Pfg. per Tonne. Der Bergſchlepplohn notierte 1,20, der Talſchlepplohn blieb mit ns Pfg. auf dem geſtrigen Satz ſtehen. 6. Seite. Nr. 310 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 9. Hut 1980 ige Die neue Zugſpitzenbahn, eine Rekordleiſtung deutſcher Technik Die Zugſpitzbahn, deren Eröffnung geſtern erfolgte, darf als Meiſterwerk deutſcher Ingenieurkunſt an⸗ geſprochen werden. Sie führt durch einen in Rekord⸗ geit gebauten Tunnel, der bis in faſt 3000 Meter Höhe reicht und an Kühnheit der Konſtruktion alles bisher auf dieſem Gebiet Geſchaffene weit übertrifft. Welches Maß an Mut und Entſchloſſenheit alle Be⸗ teiligten aufbringen mußten, um dieſe einzigartige Anlage zu ſchaffen, läßt die nachſtehende Schilderung deutlich erkennen. alle werden, die die Berge lieben, aber ſchlecht zu Fuß ſind. Gewiß, es gibt ſchon von Oeſterreich her eine Schwebebahn auf die Zugſpitze— die Staatengrenze läuft dicht am Gipfel vorbei— aber ſie iſt nicht lei⸗ ſtungsfähig, faßt nur etwa neunzehn Perſonen pro Fahrt. Ihr Zuſchnitt entſpricht alſo nicht im gering⸗ ſten der Anziehungskraft, die Deutſchlands höchſter Berg ausübt. Beträgt doch die Zahl derer, die ihn an ſchönen Tagen aus eigener Kraft Mit der Seilbahn zu den Arbeitsstätten Während der Bauzeit bildeten solche Förderkörbe die einzige Verbindung mit den„Fenstern“ Mit magiſcher Zauberkraft locken die ſchneebedeck⸗ ten Gipfel. Aber nur den wenigſten unter uns iſt es vergönnt, ſie aus eigener Kraft zu erklimmen und ſo des unbeſchreiblichen Glücksgefühls teilhaftig zu werden, das die Bezwingung eines Bergrieſen mit ſich bringt. So wäre es den Unzähligen nicht ge⸗ geben, das größte Wunder der Natur zu ſchauen, ſtünde die Technik nicht hilfreich zur Seite, die die Brücke zur erhabenen Schönheit der„Regionen des ewigen Schweigens“ ſchlägt. Bergbahnen gibt es zwar ſchon ſeit etwa fünfund⸗ vierzig Jahren, aber erſt im Jahre 1912 wurde die Bahn fertig, die als erſte der alten Welt weit in das Gebiet des ewigen Schnees einzudringen wagte, die Jungfraubahn in der Schweiz. Nach faſt achtzehn Jahren folgt jetzt Deutſchland mit der Fertigſtellung einer Bahn, die die Jungfraubahn zwar nicht an erreichter Höhe, aber beſtimmt als techniſche Leiſtung weit überragt: Der Zugſpitz⸗ bahn, die von dem maleriſchen Garmiſch ausgeht Fund beinahe 3000 Meter hoch im Felsmeer der Zug⸗ ſpitze endet. Garmiſch, das von München in eindrei⸗ viertel Schnellzugſtunden erreicht werden kann, erhält damit ſeine dritte Bergbahn,— die beiden anderen führen nur auf etwa 1600 Meter Höhe— und wird ſo ſicherlich ein internationales Ausflugszentrum für Durchblick von„Fenster 4“ auf den Eibsee Zum Schutz gegen Steinschlag mußten Arbeiter und Ingenieure mit Stahlhelmen ausgerüstet werden Blinde Paſſagiere über Bord geworfen Der griechiſche Dampfer„Calaquis“ hat nach kurzem Aufenthalt den Hafen von Antwerpen ſchleu⸗ nigſt wieder verlaſſen, um ſich einer peinlichen Un⸗ terſuchung zu entziehen. Der Kapitän des Dampfers wird nämlich beschuldigt, drei blinde Paſſa⸗ giere auf hoher See einfach über Bord ge⸗ worfen zu haben. Einer davon iſt ertrunken. Die Anklage geht auf eine Ausſage des Spaniers Rodriguez zurück, der mit zwei Landsleuten das griechiſche Schiff in dem ſpaniſchen Hafen Huelva heimlich betrat, um ſich in dem Laderaum zu ver⸗ ſtecken. 5. Als die drei auf hoher See entdeckt wurden, ließ der Kapitän ſie von einigen Matroſen über Bord werfen. Die Spanier wären zweifellos alle drei ertrunken, wenn nicht der griechiſche Dampfer zu ihrem Erſtaunen ſich plötzlich wieder genähert und ein Rettungsboot ausgeſetzt hätte. So konnten noch zwei aus dem Meere gefiſcht werden. Der Kapitän gab ihnen Geld und ließ ſie in Antwerpen gegen das Verſprechen laufen, von ihrem Erlebnis nichts zu verraten. Rodriguez erſtattete aber doch Anzeige. Als die Polizei die Unterſuchung eröffnen wollte, war der Dampfer wieder verſchwunden. Nach der Erzählung des Spaniers war die Frau des Kapitäns Zeugin des Vorfalls auf hoher See. Sie ergriff einen Revolver und drohte ihren Mann zu erſchießen, wenn er nicht den Verſuch mache, die Spanjer wieder zu retten. So lam es, daß das Rek⸗ tungsboot ausgeſetzt wurde. erklimmen, oft zweihundert und darüber. Bei der Schaffung der neuen Bahn waren aber nicht nur wirtſchaftliche Geſichtspunkte zu berückſich⸗ tigen, die größte Sorge galt den techniſchen und ſon⸗ ſtigen Schwierigkeiten. Letztere begannen ſchon bei der Konzeſſionsſrage. Die bayeriſche Regierung ſtand zunächſt dem ganzen Plan ſehr ablehnend gegenüber, da man an dem Prinzip„Die Berge den Bergſtei⸗ gern!“ feſtzuhalten wünſchte. Aber die Erfahrung hat gelehrt, daß die Erbauung von Alpenbahnen den Bergſteigern nicht viel nimmt, denn wenn ſie„ihren“ Gipfel nicht mit anderen zu teilen wünſchen, die ihn auf„unſportliche“ Weiſe erreichen, wenden ſie ſich der Unzahl von einſameren Zielen zu, die ihnen ſtets er⸗ halten bleiben werden. So wurde nach einigem Hin und Her zwar die Bahn geſtattet, aber im gleichen Augenblick begann der Kampf um das Syſtem. Man kann eine derartige Bahn nach drei ver⸗ ſchiedenen Methoden bauen: erſtens als⸗ Stand⸗ ſeilbahn, zweitens als Seilſchwebebahn und in Form 8 drittens einer in jeder Fahrtrichtung zu befördern. Die Zahnrad⸗ bahn iſt eine der normalen ſehr ähnliche Eiſenbahn, bei der Einzelwagen oder Züge in beliebiger Zu⸗ ſammenſetzung verkehren können und die nur die Beſonderheit hat, daß der Antrieb mittels eines Zahn⸗ rades erfolgt. Der Kampf um das Syſtem wurde ſchließlich zu⸗ gunſten der Zahnradbahn, ihrer faſt unbegrenzten Leiſtungsfähigkeit halber, entſchieden. Doch ſchon ſah man ſich vor neuen Hinderniſſen: Die Genauigkeit der vorhandenen Karten des faſt unzugänglichen Bau⸗ gebietes reichte nicht im entfernteſten aus. Da an ein Vermeſſen der Zugſpitze nach den üblichen Methoden nicht zu denken war, behalf man ſich mit einem Verfahren, das ſonſt nur zur Aufnahme uner⸗ forſchter Gebiete dient. Flugzeuge kreiſten tagelang um die Zugſpitze; unter größten Gefahren wurden unzählige Photographien gemacht, die die vorhan⸗ denen Grundlagen in präziſeſter Weiſe ergänzten. Die Bahn an der Außenſeite des Berges bis auf dreitauſend Meter hochzuführen, war natürlich von vornherein ausgeſchloſſen. Würde doch eine derar⸗ tige Strecke während dreiviertel des Jahres von meterhohem Schnee bedeckt, alſo unbenutzbar und darüber hinaus dauernd von Lawinen⸗ und Stein⸗ ſchlaggefahr bedroht ſein. Darum entſchloß man ſich nach reiflicher Ueberlegung, die Bahn in ſechszehn⸗ hundert Meter Höhe in einen Tunnel zu tauchen, der Mit all dieſen Vorbereitungen war koſtbare Zeit verſtrichen. In dieſem Sommer, zur Zeit der in Oberammergau ſtattfindenden Paſſionsſpiele, ſollte die Bahn fertig ſein. Nach den bisher bekannten Baumethoden war es aber ganz unmöglich, dieſen Termin innezuhalten. Mit den härteſten Bohrern und den beſten Spreugſtoffen kann man ſich höch⸗ ſtens fünf bis ſechs Meter pro Tag in das Felsge⸗ ſtein einwühlen. Um rechtzeitig fertig zu werden, mußte man aber jeden Tag zehn bis fünfzehn Meter vorwärtsdringen. den. In dieſer Not kam einer der Bauingenieure auf folgenden rettenden Gedanken: Man müßte ſich an mehreren Bauſtellen gleichzeitig in den Felſen einbohren. Aber wie ſollte das geſchehen? Einen Tunnel kann man ja nur an beiden Endpunkten be⸗ ginnen und nicht in der Mitte! Dieſer bisher allge⸗ mein gültige Grundſatz wurde beim Bau der Zug⸗ ſpitzbahn zum erſten Mal durchbrochen. Man führte den Tunnel in großen Windungen ſo durch das Bergmaſſiv, daß er an mehreren Stellen wieder in die Nähe der Außenwand gelangt. Zu dieſen Punk⸗ ten ſchlug man von der ſteilen Felswand aus Zu⸗ gangsſtollen und ſchuf ſomit im Bergmaſſiv neue Arbeitsſtellen. Dies Verfahren, das eine neue Epoche im Bau von Tunnels er⸗ öffnet, hat die Bauzeit auf eineinhalb Jahre herabgedrückt, während ſie nach den bisher bekannten Verfahren drei bis vier Jahre be⸗ tragen hätte. Viereinhalbtauſend Meter Tununelweg hat man der Zugſpitze abgerungen. Bis faſt dreitauſend Meter hoch lagen die Punkte, an denen ſchwerſte Arbeit geleiſtet werden mußte. In kleinen Felshütten, die wie Vogelneſter hoch oben an der Zugſpitzwand CCC ehe ger, 268 0. 1 Die Linienführung der neuen Zugspitzbahn von Garmisch bis zur Gipfelstation bis dicht unter den Gipfel reicht. Hinrichtung einer In Woroneſch in Rußland richteten die Bol⸗ ſchewiken eine Frau hin, die ſich als die Großfür⸗ ſtin Anaſtaſia ausgegeben hatte. Es handelt ſich dabei nicht um die polniſche Offiziersgattin, die in Deutſchland umherreiſte, um am Darmſtädter Hof und in führenden Emigrantenkreiſen als echte Za⸗ rentochter anerkaunt zu werden. Die hält ſich viel⸗ mehr gegenwärtig noch in den Vereinigten Staaten auf, um ſich dort einen Anhängerkreis zu ſchaffen. Die Sowjets entlarvten die angebliche Zarentochter auf ruſſiſchem Boden als eine Abenteuerin mit Na⸗ men Anna Sazon owa. Ihr Treiben wurde als gegen revolutionär ausgelegt und ſie ſelbſt als das Haupt einer monarchiſchen Vereinigung erklärt, von deren Mitgliedern außer der falſchen Zarentochter noch drei in den Tod geſchickt wurden. Zahlreiche andere Anhänger der angeblichen Groß⸗ fürſtin erhielten lange Gefängnishaft oder ka⸗ men in die Verbannung nach dem nördlichen Eis⸗ meer. Zu ihnen gehörte auch ein Mann namens Si⸗ mon Miroſchniko w, der ſich als Zarewitſch Alexei ausgegeben hatte. Vermutlich iſt er der Spitzel, der im Auftrage der Sowjets die ſonderbare Ver⸗ einigung für den polizeilichen und gerichtlichen Ein⸗ griff bereit gemacht hat. Die Leute Stalins brauchen im Augenblick dringend monarchiſtiſche Verſchwörun⸗ gen zur Befeſtigung ihrer ſchwankenden Herrſchaft. faljchen Anaftaſia Im heutigen Rußland iſt es jedenfalls gefährlich, als per dann zur Vermeidung der Verwendung als Re⸗ klebten, haben Ingenieure und Arbeiter viele Mo⸗ LS e e GEN e 1 e nate hindurch gehauſt. Andere wieder lebten in Höhlen, die man in den Felſen geſchlagen und durch die Errungenſchaften moderner Technik, wie elek⸗ triſches Licht, Radio und Telephon, der Ziviliſation näher gebracht hatte. In 1600 Meter Höhe, am Riffelriß, war eigens für den Bahnbau ein Hilfsdorf mit faſt tauſend Einwoh⸗ nern, mit Bäcker, Schuſter und Friſeur entſtanden, das von den Bauleitern und den Arbeitern bewohnt war, die von unten her dem Berg zu Liebe rück⸗ ten. Die Fußſteige zu den„Fenſtern“ wie man — ſehr bezeichnend— die Stellen in der Bergwand nannte, an denen ſich Zugangsſtollen zu den Angriffs⸗ ſtellen mitten im Felſen befinden, mußten bei Bau⸗ beginn von waghalſigen Bergführern mit Dynamit in die Steilwand geſprengt werden. Auf dieſen Steigen wurden ſodann in mühſeligſter Arbeit Seile heraufgeſchleppt— jedes Kilo koſtete angeſichts der Steilheit ſolcher Pfade viele Tropfen Schweiß— und von den vier verſchiedenen Feuſtern aus wur⸗ den kleine Schwebebahnen zum Dorf am Riffelriß geſchaffen. Auf dieſen Hilfs bahnen, an deren Tragſeilen feldbahnähnliche Förderſchalen hingen, wurde nicht nur alles Benötigte, vom Dynamit zur Sprengung bis zum Brot und Waſſer für die Tätigen, befördert, ſondern dieſe„Feldbahnen der Luft“ boten auch die einzig mögliche Verbindung für die beim Bau Be⸗ ſchäftigten zu den hochgelegenen Fenſtern. Sechzehn Mitglieder der früheren Zarenfamilie Vertrauen zu ſuchen. Trotzdem werden dort und auch in anderen Ländern ſehr wahrſcheinlich noch zahlreiche falſche Anaſtaſias und Alexeis ihr Unweſen treiben. In Wirklichkeit muß es als ausgefchloſſen be⸗ trachtet werden, daß ein Mitglied der Zarenfamilie der Schreckensnacht vom 16. auf den 17. Juli 1918 in Jekaterinburg entronnen iſt. Die amtlichen Berichte des dortigen Sowjets, nach denen der Zar, ſeine Frau, ſein Sohn und ſeine vier Töchter nebſt vier Perſonen der unmittelbaren Begleitung im Kel⸗ ler ihres Gefängnit hauſes erſchoſſen und ihre Kör⸗ liquien für monarchiſtiſche Werbezwecke veſtlos ver⸗ nichtet wurden, entſprechen der Wahrheit. Entſchädigungsklage der Frau gegen den Ehemann Ueber einen ſeltſamen Entſchädigungsſtreitfall hatte vor kurzem der Londoner Richter Me Cardie zu entſcheiden. Eine Frau verlangte von ihrem Ehe⸗ manne Entſchädigung für eine Körper ver⸗ letzung, die ſie vor der Verheiratung bei einem Automobilunfall erlitten hatte. Der Mann hatte den f Monate hindurch kamen die Arbeiter nur in länge⸗ ren Zeitabſchnitten aus ihren Felſenhöhlen oder an den Berg geklebten Hütten heraus, da der höchſt umſtändliche Weg ins Tal nur ſehr beſchränkte Ur⸗ laube ermöglichte. Und in dieſer Zeit gab es keinen Arbeitsſtillſtand, denn in drei Schichten wurden, vier⸗ undzwanzig Stunden am Tag, Löcher in das Ge⸗ ſtein gebohrt, Dynamitpatronen gelegt, geſprengt und das losgeſprengte Geſtein über Halden in das Tal geſtürzt. An jeder Bauſtelle vang man auf die Weiſe Keine Löſung ſchien ſich zu fin⸗ Wie Adlerhorste hingen die Hilfsbauten in schwindelnder Höhe an der Felsenwand dem Berg etwa fünf Meter am Tage ab. Wie genan dabei gearbeitet wurde, zeigte das Zuſammentreffen der einzelnen Tunnelſtrecken an den Berührungs⸗ punkten: Die Tunnelachſen wichen nie⸗ mals mehr als fünfzehn Zentimeter voneinander ab. Jetzt iſt der Tunnel bis zur Zugſpitzplatt— an wird,— im Rohbau fertig. Nur kleine Ausbeſſe⸗ rungen werden noch vorgenommen, der Oberbau für die Bahn und die Stromleitungen gelegt. Im Juli wird auf dem Zugſpitzplatt der erſte Zug ſtehen, deſſen Reiſende vielleicht dreieinhalb Stunden vor⸗ her noch in München ſpazieren gingen oder eine Stunde vorher im Eibſee gebadet haben, ſich nun in den kühlen Schneeregionen tummeln und den un⸗ vergleichlicher Rundblick genießen können, der über die bayeriſchen und tiroler Berge bis nach der Schweiz hin reicht. Auch dem Schneeſchuhſport wird die neue Bahn ein geradezu ideales Betätigungfeld er⸗ ſchließen. Die Endstation in fast 3000 Meter Höhe Der schmale Gipfelgrat bietef kaum Platz genug für die große Zahl von Personen, die die Bahn zu be- fördern vermag einem anderen Gefährt nicht die nötige Vorſicht nach Anſicht ſeiner ſpäteren Frau bewieſen. Außer der Verletzung hatte die Frau keinen weiteren Schaden erlitten. Kurze Zeit nach dem Unfalbdsfand die Hoch⸗ zeit ſtatt und das Paar hat ſeitdem mehr als ein Jahr in glücklicher Ehe gelebt. Bei dem Prozeß handelte es ſich denn auch weni⸗ ger um einen Streitfall zwiſchen Mann und Frau als vielmehr um die Entſcheidung, ob eine V erſiche⸗ rungsgeſellſchaft für den Mann eine immer⸗ hin beträchtliche Summe an die Frau zahlen ſolle. Der Richter entſchied im verneinenden Sinne. Dabei ließ er ſich auf eine materielle Beurteilung des Fal⸗ les überhaupt nicht ein. Vielmehr beſtritt er der Frau das Recht, in einem ſolchen Falle gegen den Ehemann zu klagen. Er erklärte, die Frau könne nach engliſchem Rechte von ihrem Manne in finanzieuer Beziehung ſehr viel verlangen, während der Mann bei Forderungen gegen ſeine Frau von dem Rechte meiſt im Stiche gelaſſen werde. Unter dieſen Umſtänden gehe es nicht an, der Frau in einem ſolchen Falle auch noch ein Entſchädigungs⸗ recht zuzubilligen. Schluß des redaktionellen Teils Mur N fee; d frische MifcH f e Wagen geſteuert und bei dem Zuſammenſtoß mit Od Wirst Freude Heri 8 der Stelle, wo ein großes, modernes Hotel errichtet N e 2 9 1 — 5 . N n ee. — Mittwoch, den 9. Juli 1930 75 Seite. Nr. 310 Mational-Theater Mannheim Mittwoch, den 9. Juli 1930 Vorstellung Nr. 342 Zum 1. Miete A, Nr. 40 Male: Dle lle bhe Fein din Komödie in 3 Akten und 4 Bildern von A. P. 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Juli 1930, um 15.30 Uhr von der Leichenhalle Mannheim aus statt 16 Nachruf Unser Chef, Herr Branddirekior Eduard Vaulont ist uns durch den Tod entrissen worden Tieferschüttert stehen wir an der Bahre des 830 früh aus unserer Mitte Gerissenen, Wir verlieren an unserem Herrn Branddirektor einen überaus gerechten Vorgesetzten und guten Kameraden, dem Wir ein ehrendes Andenken bewahren werden Die Beamien der stadi. Berufsfeuerwehr Freiw. Feuerwehr Mannheim Allen Kameraden sämtlicher Feuerwehren Mannheims die schmerzliche Nachricht, daß heute Nacht unser unvergeßlicher treuer Kamerad Herr Branddirekior Va 1 1 On ·˖ uns dureh den Tod entrissen wurde Die Beerdigung findet am Donnerstag. 10. Juli 1930, nachmittags ½4 Uhr, von der Leichenhalle aus statt Es ist Pflicht eines jeden Feuerwehrmannes diesem lieben Kameraden die letzte Ehre zu erweisen Sammlung nachmittags 3 Uhr vor der Leichenhalle Der Kommandant: Schlimm E 5 neutraliſtert, desinfiziert VVUmziige Tüncher⸗ Anfertigen v. 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Max Schmechel, Mannheim, iſt Geſchäftsführer. Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Ge⸗ ſellſchaft durch mindeſtens zwei Geſchäftsführer eder durch einen Geſchäftsführer und einen Pro⸗ kurpſten vertreten. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Die öffentlichen Bekanntmachun⸗ gen der Geſellſchaft erfolgen nur durch den Deut⸗ 885 133 Geſchäftslokal: Kalmit⸗ platz 1. „Rombach“ Koßlenhandelsgeſellſchaft Mann⸗ heim mit beſchränkter Haftung in Liquidation, Mannheim. Die Firmo iſt erloſchen. Südfrucht Import⸗Geſellſchaft Bertoldi u. Andretta mit beſchränkter Haftung in Mann⸗ heim. Carl Dalbkermeyer iſt nicht mehr Ge⸗ ſchäftsführer. Rheinunion Transport⸗Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim. Durch Geſell⸗ ſchafterbeſchluß vom 18. Juni 1930 iſt der Geſell⸗ ſchaftsvertrag geändert und zwar ſind 8 8(Ver⸗ tretungsordnung) geändert und neugefaßt, 8 9 (Einholung der Zuſtimmung der Geſellſchafter⸗ verſammlung durch den Geſchäftsführer) einge⸗ ſchaltet, die Zahlen der bisherigen 88—14 ge⸗ ändert in 10—15 und der letzte Satz des 3. Ab⸗ ſatzes oͤes nunmehrigen§ 10(Ort der Geſell⸗ chafterverſammlung) geändert und neugefaßt. Fritz Thomas iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Otto Wieſemann, Kaufmann, Duisburg⸗Ruhrort iſt 7 5 Geſchäftsführer beſtellt. adiſche Düngerwerke, Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim⸗Rheinau. Robert Angus Munro iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Williom Craig Smith, Kaufmann in Glasgow und Laurance Ward Fleming, Kaufmann in Glasgow ſind zu Geſchäftsführern beſtellt. Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 27. Mai 1980 iſt der Geſellſchaftsvertrag in 8 5 geändert: Zur Ver⸗ tretung der Geſellſchaft ſind die Geſchäftsführer William Croig Smith und Lauronce Ward Fle⸗ ming in Glasgow— jeder allein für ſich— berechtigt. s Carl Kuenzer, Mannheim. Das Geſchäft ſamt Firmo— jedoch ohne Forderungen und Ver⸗ bindlichkeiten— ging von Emilie Schork geb. Eckerle verw. Kuenzer auf Kaufmann Karl Man⸗ gold in Mannheim pachtweiſe über, der es unter der bisherigen Firma weiterführt. Die Prokura des Karl Kuenzer iſt erloſchen. Joſeph Vögele u. Co., Mannheim. Die Pro⸗ kura des Heinrich Schneider und des Walter Kaempf iſt erloſchen. Photo⸗Spezialhous für Amateure Martin Oswald, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Photo⸗Spezialhaus für Amateure Eliſe Bek⸗ ker, Mannheim. Inhaberin iſt Eliſe Becker geb. Adam, Ehefrau des Kaufmanns Georg Becker, Mannheim⸗ Neckarau. Friedrich Grad u. Co. in Liquidation, Monn⸗ heim. Die Firma iſt erloſchen. Woll u. Horn, Mannheim. Die Firma iſt er⸗ loſchen. 89 5 Bad. Amtsgeeicht F. G. 4 Mannheim. Zwangs⸗Verſteigerung Donnerstag, den 10. Juli 1930, nachm. 2 Uhr werde ich im Pfandlokal, 0 6, 2, hier, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ N. e F N — 2 e. 0 2..„„ K 1 „JFC TTT brohesbeschäftshaus bester zentraler Lage große Läden, helle Lager⸗ und Büroräume, nutzbare Fläche ca. 3000 0 Mtr. zu ver- kaufen, bald. Uebergabe migl. Auskunft erh. nur kapitalkräftige Intereſſenten. Geeig. f. Möbelgeſchäfte, Konfektion, Textilwaren, gr. ſtejgern: 9418 1 Speiſezimmer, 1 Bücherſchrank, 2 Büfett u. anderes mehr.— Anſchließend an Ort und Stelle: Gartenfeldſtraße 15 a: 1 Laſtwagen 5 111 u. 1 Betonſchnellmiſchmaſchine(Marke Jäger]. Mannheim, den 8. Juli 1990. Lindenfelſer, Vollziehungsbeamter. Gegen Metten verk. Erfordl. 10 000 Mille. Näh. Gottlieb Wolff, R. D.., Meer⸗ feldſtr. 66. B3054 Wochenendhaus (Holz), ſolide gearb., auch a. Lagerſchuppen Der solort zu kauien gesudit! Einfamilienhaus 7 Zimmer etc., bei einer Anz. von 20 Mille zu kaufen geſucht. 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